Автор: Huszka Jo.  

Теги: kunst   kunstgeschichte  

Год: 1900

Текст
                    
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MAGYARISCHE ORNAMENTIK. VERFASST UND GEZEICHNET VON JOSEF HUSZKA. AUTORISIERTE DEUTSCHE ÜBERSETZUNG VON DR- WILLIBALD SEMAYER. WIT UNTERSTÜTZUNG DES KÖN. UNG. MINISTERIUMS FÜR CULTUS UND UNTERRICH' UNI) DES KÖN. UNG. HANDELSMINISTERIUMS HERAUSGEGEBEN VOM VERFASSER. LEIPZIG VERLAG VON KARL W. HIERSEMÄNN. 1900.
Alle Rechte vorbehalten. I >ruckerei der Aktiengesellschaft Pätria, Budap
Der decorative Geschmack eines Volkes lässt sich am ehesten den durch Volksangehörige eigenhändig verfertigten Gebrauchsgegenständen ablauschen. Fremde Erzeugnisse — mögen sie noch so sehr dem Geschmacke eines anderen Volkes anbequemt sein — werden stets Etwas vom Charakter des Herstellers an sich haben, da sich Niemand die Eigenart eines fremden Volkes völlig anzueignen vermag. In vergangenen Zeiten war es, bei den unter einfacheren Verhältnissen lebenden Völkern hauptsächlich die Kleidung, die zu Hause angefertigt wurde. Dassaufdem platten Lande der Magyare seine Kleidung auch heute noch zu Hause an fertigt, ist nun einerseits der hochconscrvativen Volksgesinnung, andererseits aber auch dem Umstande zu verdanken, dass Schnitt und Charakter der magyarischen Volkstracht von den übrigen europäischen Trachten gar gewaltig abstechen. Abgesehen von dem mehr-minder international gewordenen magyarischen Galacostüm,1 trägt kein anderes Volk Europas die Tracht des Magyaren. Das überweite Linnenbeinkleid (magy.-— gatya), der gezierte Tuchmantel (magy. = cifraszür, sprich zifra Ssur), der buntbenähte Lammpelz (magy. = suba, sprich Schuba) sammt den übrigen volkstümlichen Kleidungsstücken, werden nur vom magyarischen Volke getragen, und daher seit Jahrhunderten nur im Lande selbst hergestellt. Die ungarischen Pelzmachcr (magy. -= szücs, sprich Ssütsch,) und die besondere Gilde der Tuchmantelschneider (magy. szurszabö, sprich Ssürssabo) recrutiertc sich von jeher aus den Söhnen der untersten magyarischen Volksschichten, die in der Fremde, wenn sie dieselbe überhaupt aufsuchten, alles erlernen konnten, nur das nicht, was man von ihnen zuhause verlangte und dort Absatz fand. Der uralte Schnitt und Zierrath, diese echten Kinder des Volksgeschmackes, mussten hier zu Flause erlernt werden. Der verzierte Ssur und die gestickte Schuba, diese beiden uralten Feiertagskleider des ungarischen Volkes, sind also als die lautersten Quellen magyarischer Ornamentik zu betrachten. Äusser diesen sind noch die häuslich angefertigten Schnitzereien an den Holzbauten und die Verzierungen einiger täglicher Gebrauchsgegenstände zu beachten. Ist uns erst die Gegenwart, der heutige Zier-Styl bekannt, so lässt sich auch die Vergangenheit desselben feststellen, sowie die Umstände, die auf die Entstehung desselben von Einflüsse waren. War unser Styl, dem Wesen nach, auch in der Vergangenheit der heutige, und ist unser gegenwärtiges ornamentales Materiale auch in anderen historischen oder gar protohistorischen Perioden auffindbar: so wäre die historische Evolution trotz aller scheinbaren grösseren Unterbrechungen unbestreitbar und steht der eigentümliche, dabei ausschliesslich volksmässige Charakter unserer Ornamentik über alle Zweifel erhaben da. Dieser tausendjährige Zusammenhang ist nun aber, wie im späteren Verlaufe unserer Abhandlung ersichtlich sein wird, trotz der geringen Menge der erhalten gebliebenen Denkmäler, so gut wie erwiesen. Unser, bis heute lebendiger Zierstyl ist demnach so alt, wie das magyarische Volk selber. Die ornamentierten Thcilc, die dereinst an der Kriegsrüstung jener Scharen hingen, die das Ungarland in Besitz nahmen, kämpfen — gleichwie dies Volk selber — eben tausend Jahre gegen das Fremde an. Beide sind dabei wetterfest geworden, und obgleich sie sich den ungewohnten Verhältnissen von jeher angcschmicgt, haben sie doch 1 Das Costumc der magyarischen Husaren hat sich seit den Räköczy-Kriegen her bei allen europäischen Nationen eingebürgert. Als nämlich die Heere Franz Räköczy II. aufgelöst wurden, zerstreuten sich seine Söldner über ganz Europa. Die französischen Könige waren nun die ersten, die aus diesen Söldnerscharen nach dem Muster der magyarischen leichten Reiterregimenter, einzelne, anfangs zumeist aus Magyaren bestehende Regimenter errichteten und als Uniform derselben das ursprüngliche reichverschnürte Husarenkleid übernahmen.
all das, was sich aus dem Nachlasse ihter Urahnen ins neue Zeitalter hinüberretten liess, getreulich erhalten. Bei Verhandlung unserer volkstümlichen Ornamentik kehren wir daher aus der gewissen, uns gut bekannten, lebendigen Gegenwart in die Vergangenheit zurück, und berücksichtigen dabei in absteigender Reihenfolge jedes einzelne, bislang aufgefundene Kettenglied unserer Zier-Motive, hinunter bis zu den Schaaren der Landnehmer, ja entlang des Weges, den diese gewandelt, weit hinein bis ins Innere von Asien, immerdar an der Hand der ornamentalen Motive. * Willman eine Sprache erlernen, so muss man die Worte erlernen, sodann die Veränderungen (Declination u. s.w.) und Verbindungen, welche dieselben cingehen können, endlich die Gesetze, nach welchen die Wörter angewendet und zu Sätzen verbunden werden können. Auch die Ornamentik ist die Sprache einer Erscheinungsform des Volkscharakters, die Sprache des Geschmacks und besteht als solche gleichfalls aus Elementen, die zu Ornamenten gefügt werden, gleichwie in der Sprache die Worte zu Sätzen. Jede Sprache besitzt Wurzelwörter und aus fremden Sprachen übernommene Lehnwörter, die sich jedoch im tagtäglichen Gebrauch dem Volkscharakter anschmiegen und die Structur der Sprache gänzlich unbeeinflusst lassen. Auch die ornamentalen Elemente sind ähnlicher Natur. Elemente fremder Herkunft fügen sich jedesmal den heimischen Stammes-elcmenten, der heimischen Stammconstruction an. Unsere Darstellung der magyarischen Ornamentik lässt sich eben dcsshalb am zweckmässigsten mit der Beschreibung, Eintheilung und der Entwickelungsgeschichte dieser Elemente beginnen. Hierauf übergehen wir auf die Art der Zusammenstellung, die Anwendung und die Bestimmung des Charakters des fertigen Ornamentes, sowie auf den musikalischen Charakter desselben d. i auf das Colorit. Bei allen diesen Forschungen werden wir mit Hinweis auf die geschichtliche Entwickelung von der Gegenwart ausgehend in die Vergangenheit hinuntersteigen, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die bekannte Gegenwart auf alle Fälle uns gehört. * Eine jede Ornamentik kann in ihre Bestandtheile, d. i. in geometrische, Pflanzen, Thiere oder anderweitige leblose Objecto darstellende Elemente (Motive) zerlegt werden. Hie und da gewinnt eine oder die andere Richtung das Uebergewicht, zumeist finden sich jedoch alle drei Gattungen der ornamentalen Elemente vereint beisammen. Die magyarische Ornamentik verwendet hauptsächlich pflanzliche Motive, ohne jedoch einige wenige geometrische und thierische Motive auszuschliessen. Die pflanzlichen Ornamente sind im Rahmen der herrschenden Typen hauptsächlich durch Blumen, Blätter und Stengel gebildet. In der magyarischen Ornamentik ist der Stengel dünn und gelangt überhaupt selten zur Geltung, die Blätter gleichgestaltet und spielt die Hauptrolle die Blilthe. Wo immer man hinsieht, Blumen und wieder Blumen, wesshalb wir denn auch vor Allem über diese abhandeln werden. Die sich auf mehrere Hunderte belaufende Menge charakteristischer Blumen lässt sich auf einige wenige natürliche Typen zurückführen. Und auch unter diesen ist die bedeutendste, weil am häufigsten vorkommende und volkstümlichste keine Blume, sondern eine Feder, tind zwar die Pfauenfeder. Man handhabt dieselbe zwar wie eine Blume und heisst und hält sie für eine solche, wesshalb wir sie denn auch unter den Blüthenformen verhandeln werden. Der Spiegel der Pfauenfeder, entweder in seiner Gänze oder auch nur der herzförmige, mittlere Theil derselben, das Pfauenfeder-Auge, kurz Pfauenaugen herrschen auf allen unseren heutigen Ornamenten ebenso vor wie zur Zeit der Landnahme. Verfolgt man sodann dasselbe Motiv weiter zurück, so wird ersichtlich, dass sich dasselbe schon in der asiatischen Heimat einer wenigstens tausendjährigen Vergangenheit rühmen kann. Der zweite Typus ist schon eine wirkliche Blume: das Chrysanthemum. (In Deutschland Plerbstrose, magy. Katharinen-Rose, fälschlich Marguerite.) Aus den Gräbern der das Land in Besitz nehmenden Magyaren ist uns dieselbe kaum bekannt, obwohl manche Formen derselben in der Avaren-Zeit häufig sind. Das dritte botanische Element wäre die Nelke, das aber eigentlich nur ein ausgebreiteter Pfauenschweif ist. Das vierte die Rose, das fünfte die Lilie, die mit der sehr selten verwendeten 'Pulpe verwechselt wird. Das Kleeblatt ist auf den Szekler Thoren und in den Gräbern der Landnehmer gleich heimisch. Ausserdem besitzen wir noch eine typische Form, d. i. den Gottesbarim, den unsere Vorfahren aus Asien mit sich brachten und der sich unter die naturhistorisch anklingende Benennung Palmette einreihen liesse, Die äusser diesen angeführten pflanzlichen Elemente sind entweder fremden Ursprunges oder nur Naturnachahmungen Einzelner, aber auf keinen Fall typisch, vielleicht nicht einmal das oft genug verwendete Mai-glocklein (Convallaria). Betrachten wir nunmehr die angeführten natürlichen Typen in der gegebenen Reihenfolge. Die Pfauenfeder. Die am allgemeinsten gebrauchte Form ist das obere Ende der Pfauenfeder, entweder als Ganzes, oder nur das zusammenhängende Mittelstück derselben (das sog. Pfauenauge) ohne die verzweigenden Federchen. Das herzförmige Mittelstück der Pfaufeder usurpirt auch die anderen Blumen, so dass cs eigentlich dieses Pfauenauge ist, das die gesammten Blumen der magyarischen Ornamentik gleichförmig macht und denselben ihren eigentlichen Charakter verleiht. Auf Taf. I ist das allmählige Wegbleiben der frei schwingenden Federchen ersichtlich gemacht. Erst beginnen sich die randständigen zu verdicken (6—12), hierauf folgen die mittelständigen Federchen, die sich erst enger aneinander schliessen und dann der Zahl nach verringern (13 —16), bis sodann auch die mittleren oberen Federchcn verschwinden oder sich verändern. Unterdessen beginnen sich die randständigen einzuzacken (18, 21, 22, 26), um damit gleichsam anzudeuten, dass hier die Federchen abgängig geworden sind. Die vorgeführten Formen kommen jedoch heute alle nebeneinander und gleichzeitig vor und lässt sich über die zeitliche Metamorphose derselben nicht abhandeln. Auf Taf. II sind hauptsächlich Mittelstücke (Pfauenaugen) dargestellt und zwar umgeben von den bald kurzen, bald wieder breiten und zu einer blattähnlichen Figur zusammengedrängten Rudimenten der verschwundenen Federchen. Zumeist bleibt die natürliche Ovalform erhalten und nur bei einzelnen verjüngt sich das eine Ende in eine Spitze (8, 11, 22, 23), nimmt aber des öfteren auch die ungefähre Kreisform an (1,7, 16, 20, 21, 25, 26). Die auf Taf. II dargestellten Formen 11, 14 möchte man für französische Rococo-Blüthen, für im 3A Profil gezeichnete Rosen halten. Da jedoch
bei uns die ganze Entwicklungs-Serie erhalten blieb (6, 8, 9, 7, 10, 13), ist es evident, dass dieselbe, obgleich sie der ausländischen Form gleicht, dennoch specifisch magyarisch ist. Hat man sic irgendwo und irgendwann übernommen, so war dies nicht bei Magyaren der Fall. Die schuppenartige, das ganze umrahmende Blatlreihc innerhalb der beiden randständigen Zackenlinien bei Fig. 22 ist ein persischer Charakterzug, der schon unter den Sassaniden auftrat. (Siehe Taf. XVI, Fig. 22.) Die Nummern 20, 21 sind noch Ucbergängc zum entgegenstehend gezeichneten Chrysanthemum, obwohl dieselben noch Rosen mit Pfauenaugen sind. Die Verfertiger selber und auch das Volk heissen die Formen 22 und 23 pfauenäugige Rosen, womit sie gleichsam das Verschmelzen dieser beiden natürlichen Typen andeuten wollen. Die Blumen auf Taf. 1 und II rühren zum grossen Thcile von Szür- und Schubastickereien aus dem Al-földe (ung. Tiefebene) her. Die Blüthen auf Taf. III sind die Stickformen der Comitate Pozsony (Pressburg), Nyitra (Neutra) und Trencsen, an denen die sog. Schlingeltechnik (Durchlochung und Ausnähung der Lochränder) einige Formveränderungen hervorgerufen hat, obwohl im Grossen und Ganzen auch diese Formen auf die Pfauenfeder zurückgeführt werden können.2 Die Blattform 26—28 wäre leichter auf das Blüthen-blatt der Rose zurückzuführen, obwohl sie eigentlich gleichfalls nur die verlängerte, mit Zackenlinien umgebene Gestalt eines Pfauenauges ist. Die Vorfahren der Formen 31, 34, 36, 38 finden wir in den Rosetten der occupierenden Magyaren. Nr. 37 ist mit den Nr. 22—23 auf Taf. II identisch. Die beschriebenen drei Tafeln bringen diejenigen volkstümlichen Pfauenfeder-Formen zur Schau die der Geschmack des Volkes bis heute lebendig erhalten hat. Auf Taf. IV sind die Pfauenfederformen der jüngst vergangenen Zeiten, nämlich der XVII—XVIII. Jahrhunderte dargestellt. Die oberen Formen (1—14, 16, 17, 19, 20, 23) stimmen mit den verhandelten Formen so ziemlich überein, an den übrigen ist jedoch die Einwirkung des Granatapfels der Renaissance ganz unverkennbar.3 Figur 1 und 2 von Tafel IV stimmen mit den Blüthen 1 2 auf Taf. II wie auch 4, 5, 7 mit Fig. 6 von Taf. II überein. Dergleichen 17 und 19 mit den Nummern 22 u. 23 auf Taf. II Die Fig. 26, 32 sind in 16, 22, 24, 25 auf Bild II. wieder zu erkennen. No 28 erscheint der nachgeahmten Granat-Kerne wegen 2 Die hier mitgethciltcn Blumen werden, da sie heute hauptsächlich in den von Slovaken bewohnten Comitatcn gestickt werden, von den Czechen als ihr Eigentum angesprochen, was sie sodann mit unmöglichen Entwicklungs-Theorien vertheidigen. Nun muss aber sogar ein ungeübtes Auge den autochthonen Ursprung der magyarischen Pfauenfeder anerkennen, obwohl diese fremde Blume heute auch bei Slovaken und Czechen ganz allgemein beliebt ist und von beiden als ornamentales Element verwendet wird. 3 Der Granatapfel tritt in Europa zuerst im gothischen Styl in grösserem Maasse auf und zwar nach orientalischen Vorbildern. Später erobert er sich infolge der regen Handelsverbindungen mit dem Orient auf den Scidengcweben Italiens wieder ein grosses Terrain. Zu uns gelangte er auf Sammt und Seide vom Südwesten her — und verschmolz hier mit den einheimischen Formen. Graf Eugen Zichy brachte von seiner Expedition aus Turkestan Stickereien nach Hause, auf denen die Granatäpfel den unsrigen auf ein Haar gleichen (Siehe: Kaukäzusi es Köz^p-äzsiai utazäsai. Budapest, 1897. I. resz. Taf. LXX magy. und französisch) und ist daher nicht einmal das gewiss, dass die verschiedenen Granatapfelformen von Westen her zu uns gelangten. Dieselben konnten auch direct zu uns kommen — haben eventuell hier seit uralter Zeit gelebt und sind durch die Renaissance nur aufgefrischt worden. seines ursprünglichen Charakters ziemlich stark entkleidet.4 Von hier an nach rückwärts gehend, beginnen unsere sicher datierten Denkmale selten zu werden. Im XVI. Jahrhundert finden sich solche noch hie und da5 die älteren gehören jedoch schon ausnahmslos in den Rahmen der allgemeinen europäischen Styl-Strömungen. Das volkstümliche, in Ungarn zugleich nationale Element scheint in dieser Zeit auf die Kleidung beschränkt gewesen zu sein, die längst zu Grunde gieng. Die Erbauer unserer Kirchen, und unsere Steinmetze waren Fremde und huldigten dem ausländischen Gc-schmacke. Erst die Gräber der landnehmenden Magyaren und diejenigen aus der Zeit der ersten Arpaden liefern wiederum sichere Daten6. Auch in diesen blieben nur die Metall-Gegenstände erhalten und würde man nach leichteren Gestalten umsonst suchen. Was jedoch den natürlichen Typus der unversehrt gebliebenen Hängsel, Boutons und Rosetten anbelangt, so kann dies bloss die Pfauenfeder sein ! In den Gräbern der Landnehmer findet sich ein consequent durchgeführter, vollkommen entwickelter gleichförmiger Styl vor, der schon seine Blüthe erreichte und durchaus nicht Primitives an sich hat. Bei den überstylisierten Rosetten dieser Ornamente beginnt durch die unverständlichen Nachahmungen der natürliche Typus-schön in Verfall zu gerathen. 4 Unzählige, hier nicht dargcstellte, jedoch den Pfaufeder-Charaktcr mehr-minder zur Schau tragende Formen sind noch an Stickereien und bemalenen Zimmerdecken aus dem XVII—XVIII. Jahrhunderte zu finden. Eine grosse Menge derselben ist auch in dem Werke: Huszka Jozsef «Magyar diszitö-styl». (Magy., zu deutsch: Der magyarische dccorative Styl) erhalten. Der Begleittcxt ist zwar längst veraltet-, das darin aufgespcicherte Materiale jedoch noch immer verwendbar. 5 Auf einer im Jahre 1592 gegossenen Kanone Sigismund Bäthory’s (S. «Magyar hadtörteneti emlekek u. s. w.» magy. und deutsch. Herausgegeben von Joh. Szendrey, Budapest. 1896. Pag. 909.) ist das Wappen des Fürsten gleichfalls von einem Pfauenfeder-Ornament umgeben. Es scheint, dass wir es auch hier nur mit dem eigentlichen Pfauenauge zu thun haben, während die Feder-Strählchen fehlen. ö Die Denkmäler aus den bislang noch immer nicht gut unterschiedenen Gräbern der heidnischen und der ersten christlichen Magyaren sollen im Folgenden unter der Benennung «aus der Zeit der Landnahme» angeführt werden, worunter jedoch ein Zeitraum von einigen Jahrhunderten zu verstehen ist. Unter den aus späterer Zeit herrührenden, sicher bestimmten christlichen Gräbern, stehen an Wichtigkeit die Königsgräber zu Szekesfehcrvär (Stuhlwcissenburg) oben an. Von hier gelangte auch ein Email-Spuren aufweisendes Goldgcschmeide in das Ung. Nat. Museum, (Die Zeichnung siehe Arch. Ert. Bd. XVII 1897. Heft 3 Pag. 217), an welchem sowohl die Rosette, wie auch das Filigran-Bandornament durchaus magyarisch ist, obwohl es unter der Benennung byzantinisch angeführt wird. Die aus vier Herzen bestehende Mittelrosette des runden Boutons ist eine Fortsetzung der Rosette der Landnehmer. (Siche Taf. VI.) Der Verlauf, den der Draht der Bandornamente nimmt, ist der Verlauf des Stammes des Gottesbaumes, der auf einem Theile der im Comitate Udvarhely gebräuchlichen Thore auch jetzt noch ganz so ausgeschnitzt wird. Es scheint also, dass dieses Denkmal aus den Königsgräbern zu Szökesfehdrvär in der Vergangenheit der magyarischen Ornamentik die Rolle eines Kettenringes spielt, der die Zeit der Landnahme mit den schon näher bekannten Jahrhunderten verbindet. Ein gleiches Kettenglied scheint auch das Ornament am Thür-chcn, der auch auf der Millenniums-Landesausstellung vorgezcigtcn Monstranzc aus Läpis-Patak (Com. Säros) zu werden, an welchem die durch gothische Lilien gebildeten Rosetten mit ihren vier herzförmigen Blüthenblättchen als eine Verbindung des uralten volkstümlichen mit dem gothischen Style dastehen. Das Ganze ist zwar gothisch, doch konnte oder wollte der Verfertiger sich von dem ihm wohlbekannten volkstümlichen (nationalen) Style durchaus nicht losreisscn. Werden erst derartige Beobachtungen häufiger angestellt werden, so werden sich in der Zeit von XVI—X. Jahrhunderte gewiss auch andere derartig charakteristische Überbrückungen aulfinden lassen.
Ihre aus Silber getriebenen und aus Broncc gegossenen Blumcnformen sind unseren heutigen gestickten Blumen — entsprechend dem anders gearteten Materiale — nur im Grossen und Ganzen identisch. Der natürliche Typus, die Pfauenfeder, bleibt auch hier durchwegs erhalten. In den Gräbern der Landnehmer sind die Anhängsel und die Rosetten Nachahmungen von Pfauenfedern. Bei den Fig. 1, 2, und 4 der Taf. V blieb nicht allein das Pfauenauge erhalten, sondern auch die Nachahmung der freischwingenden Fedcrstrählchen. Neben einandergereiht auf den beiden ersten, strahlig ausgebreitet bei No 4 ist der ganze Mittclthcil der Pfauenfeder durchlocht und daher der innere Herztheil herausgefallen. Zur Genüge ist derselbe an Fig. 3, 5, 6, 11, 18, 27 u. s. w. erhalten. Überhaupt pflegen diese Anhängsel beinahe ausschliesslich die Mitte der Pfauenfeder ohne die Fedcrstrählchen zu imitieren. Die inneren Ringe sind hie und da modifiziert, doch bleibt die Contour des Ganzen unverändert. Die innerste Herz-form wird sodann durch Voluten (16) oder anstatt dieser durch doppelte Kügelchen und deren Derivate (14, 20, 23, 7, 29, 30, und 40.) gebildet. Das Relief des Anhängsels No 33 stellt den später zu verhandelnden Gottesbaum dar, im oberen Theile mit einer Palme. Auch das Feld von No 34 ist durch die ' in der Heidenzeit gebräuchliche I?orm des Gottesbaumes ausgefüllt. Die Dreitheiligkeit von 28, 36, und 37 wird bei 23 und 16 in der Entwickelung dargestellt. Diese dreitheiligen Blüthen kommen übrigens in den heidnischen Gräbern zumeist in Gesellschaft des Gottesbaumes vor.7 In der Gegenwart sind dieselben besonders bei den Szeklern beliebt. Bei No 41 wandelt sich die Pfauenfeder-Mitte in eine Rosette um und kommt die innere Herzform dabei nach unten zu stehen.9 7 Der Gottesbaum lebt heute nur mehr an den Szcklcr Thoren. (Siehe weiter unten unter «Gottesbaum».) 8 Es ist doch rein unmöglich daran vorbeizugehen, dass die vierblättrigen Rosetten der Landnehmer schon in den vierspei-chigen Rädern der alten Skythen vorhanden sind. Das vierspei-chige Rad taucht zuerst in der Gesellschaft von zwei Enten oder Schwänen auf und zwar an den mit Symbolen verzierten Wägen (Siehe über diese Arch. Ertesitö, Bd. XV 1895, Aprilnummer, Pag. 105—115). Späterhin dient das ursprünglich vierspeichige Wagenrad als Verzierung an Pferdegeschieren, am Nackenbande und anderen Zieranhängseln. (S. Josef Hampel: A bronzkor emlekei Magyarhonban. 1. rösz. 1886. (auch deutsch: Broncedenkmäler aus Ungarn. I. Theil.) Taf. LIV, LVI1I LXII, LXI1I, wie auch eben daselbst III. T. CCXV, CCXIX, CCXXII, die vierspeichige Räder darstellenden Hängsel-Zicrstücke. Auf skythischem Gebiete und in der Hand der Skythen lebt diese Zierform bei den vom IV—X. Jahrhunderte in unserem Vaterlande lebenden Völkern fort. (S. Hampel J.: A regibb közöpkor emlökei Magyarhonban. I. rösz. 1894, Budapest (auch deutsch: Denkmäler des älteren Mittelalters aus Ungarn. I. Theil) auf Taf. LXXXIII, CII, CXV, CXXXII. Statt der Speichen tritt des Öfteren das buddhistische Schwastika-Symbol (welches das Herz Buddha’s bedeutet) auf und zwar mit einem Widder-, Griff- oder Pferdeschädel. (S. Hampel: A regibb közepkor emlökei stb.) Taf. LXL, LXXXV. und CXXXII. Aus den ersten vaterländischen Skythen-Perioden (IV—V. Jahrhundert v. Chr., siehe hierüber in Band XVII des Arch. Ert. unter dem Titel Magyarorszägi szkytha regis^gek (zu deutschUngarländische Skythen-Denkmäler) die Abhandlung des deutschen Gelehrten, Paul Reinecke kennen wir eine Ueber-gangsform des vierspeichigen Rades, an denen auch die acht Knöpfe der Rosetten der Landnehmer erhalten blieben (Arch. Ert. 1897. No. 1 Pag. 65.). Von dieser bis zur Rosette der Landnehmer ist es ein kurzer Weg und brauchte man hiezu bloss die Gewebe-Festons aufzuhängen und die Speichen durch das herzförmige Pfauenauge zu ersetzen. 9 Die Blattformen 42, 43, 44 waren gleichfalls aufgenähte Pflanzen-Zicrstücke und werden selbe bloss deswegen mitgetheilt, um das Pfauenaugen-ähnliche Geringel derselben zu zeigen. Die Einheitlichkeit des Styles wird auch hiedurch illustriert. Auf Taf. VI sind Rosetten aus Heidengräbern dargestellt, auf welchen mit Ausnahme von 3, 5, 28 und 30überall die vierfache Eintheilung zur Geltung gelangt.8 Am charakteristischesten ist No 4, die einem mit vier Pfauenfedern geschmückten, rundherum mit Tuchfestons behangenen runden Schilde glcichsieht. Auch hier werden die Blumenblätter durch das geringelte Pfauenauge und die Herzform gebildet, wobei dieselben auf einer oder der anderen Form ziemlich starke Veränderungen erlitten haben. Charakteristisch sind auch die vier, beziehentlich acht Boutons an den Rändern. Die an die Knöpfe befestigten Tuchfestons (5, 4, 7, 9) sind identisch mit den aus Geweben hergcstellten Formen des Gottesbaumes (S. beim Gottesbaum, Taf. XII, No 1.) Die bis zur Unkenntlichkeit veränderten Formen 27 u. 31 werden einigermaassen durch die No 22, 26, erklärt, da in denselben wirklich sonst nichts als die viertheilige Eintheilung charakterisierend ist. In der Mitte von No 31 ist ausserdem noch ein entwickeltes Chrysanthemum sichtbar. Die vier kleinen Blüthchcn von No 25 möchte ich jedoch nicht für Chrysanthemen sondern eher für kleine Pfaufederchen ansprechen. Die kleinen Blüthchen von No 23 sind schon eher Chry-santhemumartig. Ebenso die No 28, 29, 30. * Forscht man nunmehr nach dem Ursprünge und Beginn unseres Pfauenfeder-Ornamentes, so lässt sich bislang hierauf keine bestimmte Antwort ertheilen, obwohl wir in den vergangenen Jahrhunderten noch einige ganz sicheren Stützpunkte besitzen. Entlang der Strasse, auf welcher die landnehmenden Magyaren herangezogen kamen, beziehentlich auf dem Gebiete, auf welchem sich die stammesverwandten skytho-ugrischen Völker aufhielten, d. i. in den südlichen Gegenden des europäischen und asiatischen Russland zeugen überall Grabfunde und andere Denkmäler dafür, dass die Pfauen-federornamentierung in Verwendung stand. Dieselbe hatte sich zwar bei den verwandten Völkern nicht zu einem so vollkommen und folgerichtig durchgeführten Style entwickelt, wie bei uns, doch stand selbe in Verwendung.10 Dieser Umstand scheint dafür zu sprechen, dass der Pfauenfeder-Schmuck der südrussischen Gräber durch viele Hände durchgieng, bis er derartig sylisiert wurde. Derselbe entstand nicht auf dem Boden und ist nur eine von aussen eingeführte Form. Ihre Verfertiger haben den natürlichen Typus kaum mehr gekannt und die alte, eventuell symbolische Bedeutung desselben schon längst vergessen. Unsere Zierform hat noch eine andere, südlichere Station, wo dieselbe gleichfalls nur als aus der Fremde übernommen auftritt. Es ist dies Persien, zur Zeit der Sassaniden, also 227—641 n. Chr. Vergleicht man die Kunst der persischen Achemcniden mit derjenigen des zweiten persischen Kaiserreiches, so findet man zwischen denselben kaum eine Ähnlichkeit. Die Säulenhallen, Felsengräber, dreifach gegliederten Capitäle, geflügelten Löwen, die Chrysandiemum-Ornamente, die Costüme der Könige und des • iieinen Volkes u. s. w., wie sie aus Persepolis und .jusa bekannt sind, sind theils altpersische Eigenheiten, theils aber sind dieselben auf 10 Siehe hierüber Aspel in: Antiquites du nordfinno ougrien u. s. w.; ferner AZ. E. Jastrtboff: Necropoles de Siada et de Tomnikoff ou gouvernement de Tamboff (Materiaux etc. S. Peters-bourg 1893.), sodann Ouvaroff: Etüde sur les peuples primitifs de la Russie. Les möriens. Saint-Petersbourg, 1875 und endlich Theodor Srhwindt • Tietoja Karjalan Rautakaudesta u. s. w. Hel-singissä 1892. Taf. 5, No. 27 und Taf. 23, No. 227.
assyrische, griechische und egyptische Vorbilder zurückzuführen. Mit der Eroberung des Landes durch Alexander den Grossen, entsteht im nationalen Leben ein Riss und die Griechen gewinnen auf allen Gebieten die Oberhand. Sodann kommt ein neues Volk, die Parther (250 v. Chr.—227 n. Chr.) dessen nationaler Charakter, neben dem schon zu dieser Zeit festeingewurzelten gleichfalls zur Geltung kommt, und zwar entsprechend der Natur eines nomadisirenden Volkes: in den Waffen, in der Kleidung, dem Geschmeide und endlich auch in der Ornamentik. In der Kleidung erscheinen das weite Leinen-Beinkleid (gatya) und das Bandornament, das später in der Sassanidenzeit so stark vorherscht. In der Nähe Persiens, in der Gegend des heutigen Kabul oder Tocharistann, das in uralter Zeit Baktrien in unseren Chroniken das Land Evilat genannt wird lebten schon seit jeher Skythen, die von dort aus auch Indien eroberten. Diese Skythen überschwemmten nun zur Zeit der parthischen Herrschaft das ganze alte Persien und gaben dem ethnographischen Gepräge desselben in kurzer Zeit ein ganz verändertes Aussehen. Die Nachfolger Artaxerxes I, wie sehr sie auch bestrebt waren sich und ihr Reich mit dem Ruhme eines d) Relief eines Thorpfostens aus Csik-Szent-Kiräly vom Jahre 1867. Darius und Xerxes zu verknüpfen, bauen anders und kleiden sich anders als ihre berühmten Vorfahren, und auch ihre Ornamentik ist eine ganz andere. Das ungeheure rund-bogige Vordach, an dem von Kosrus erbauten Palaste von Ktesiphon ist neuen, nicht alten Ursprunges, jedoch als Vordach, auch heute noch, ein nie fehlender Charakter der persischen Gebäude, ja mehr, dasselbe lebt auch in Ungarn bis heute fort und zwar im Vordache (magyar. eresz — eress, hie und da auch für Traufe) des Szekler-Hauses.11 12 Das überweite Linnenbeinkleid (gatya), das heute nur mehr vom magyarischen Volke getragen wird; der auch an den schalentragenden Gestalten der Kurgane gut ersichtliche metallgetriebene Brustschmuck, als Vorgänger der heutigen Mentc-Schnalle (mente = magy.Prachtkleid); die bommelnden Mc-tallrosetten auf den Attila’s der Sassaniden-Könige, (Attila, aus dem XVIII. Jahrhundert herrührende magy. Benennung eines anliegenden, reichverschnürten ung. Galarockes) die nach dem Zeugnisse unserer Grabfunde, auch von unseren landnehmenden Ahnen getragen wurden, und endlich die an gehauenen 11 Der Name dieser Provinz ist nach dem durch die Römer erwähnten Tochari auch heute noch Tocharistan. 12 Huszka Jdzsef: A szökely häz (deutsch: Das Szökler Haus). Budapest, 1895. Steinen gut studierbare sassanidische Ornamentik: all das war den alten Achämeniden durchaus unbekannt und kann also weder als locales noch nationales Erbtheil angesehen werden. All dies konnte nur ein neues Volk mit sich gebracht haben, dem es die Perser ablauschten. Das tocha-rische Volk lebte zu dieser Zeit in Baktrien, dessen Skythen, schon unter dem Namen Eftaliten in das Reich des persischen Königs Wa-rahram V (418—449) einbrechen. Von da an beginnt das ewige Schlachten zwischen Eftaliten und Perser bis auf Kosroes I oder Anu-sirvan (513 — 579) der im Bündnisse mit dem Türken Dizavul, die Eftaliten beinahe ganz vernichtet, die von da an aus der Geschichte Persiens verschwinden, ihre Ornamentik jedoch den Persern als Geschenk zurückliessen. Später wurden auch die Araber mit dieser Ornamentik bekannt, und entwickelte sich die mo-hamedanische Blumen - Ornamentik zum Theile gleichfalls hieraus. Auf Taf. XVI sind die Blumen der sassa-nidischen Ornamentik zu sehen. In Fig. 22 und 26 ist die Nachahmung der Pfauenfeder in dem mittleren, zugespitzten Ovale und in der unteren Herzform unverkennbar. Weniger augenfällig ist dies bei den No 27, 25, 6, 13. der Fall. Bei 22 wie auch an den übrigen ist das für Pfauenfeder nicht gehörige Akanthus-Blatt13 durch römischen Einfluss zu erklären. Die Fig. 18, 23, 28, 8 sind dircct die vierblätterigen Rosetten der landnehmenden Magyaren (Siehe Taf. VI). Äusser diesen Pfauenfeder-Formen sind — wie später ersichtlich sein wird — aus unserer heimischen Ornamentik auch die anderen erhalten. Die Pfauenfeder der sassani-dischen Perser ist viel mehr durch-stylisiert als die der Magyaren und folglich die dem natürlichen Typus näherstehende magyarische Form das Original, während die persische nur eine Copie ist. Dies beweisen auch die mohammedanisch-persischen Blüthen, an denen kaum Spuren des natürlichen Typus zu erkennen sind, woraus wiederum erfolgt, dass unsere bis heute lebende, um vieles naturalistischere Ornamentik als die der Mohammedaner, ein Product orientalischen Einflusses ist. Die Blumen der persischen Teppiche würden 13 Das erobernde Rom tritt überall mit seiner vollen Cultur auf. An den Denkmälern sassanidischer Skulptur ist des Römers Hand für den Forscher ganz leicht erkenntlich. Dass das römische Akanthus-Blatt auf unseren Blumen fehlt, zeigt, dass wir keine Entlchner waren, sonst müssten I sich auch bei uns Spuren derselben finden. 3) Relief eines grossen Thorpfostens aus Käpolnäs-Olähfalu (Udvarhely Com.)
durch unser Volk nur verdorben copiert werden, nicht aber naturgetreuer. Die Pfauenfeder der magyarischen Ornamentik war also im III—VI. Jahrhunderte n. Chr. im Lande Evilat zweifelsohne zu Flause, ja man kann sagen, dieselbe war ein hauptsächlichstes Element des herrschenden Geschmackes, da es sogar die Perser eroberte. Bei den Fremden tritt dieses Element dagegen nur sporadisch auf.14 Angenommen, dass die viertheiligen Rosetten der landnehmenden Magyaren sich aus den vierspeichigen Zierstückcn der Skythen des IV. Jahrhunderts n. Chr. entwickelten, so müssen wir auch eine Wanderung der um den Pontus herum wohnenden Skythen nach Südosten zu voraussetzen, da sich die Pfauenfeder nur im alten Baktrien oder in Indien zum National-Schmucke in c) Relief-Verzierung eines grossen Thores vom Jahre 1760 aus Dälnok (Com. Häromszek). entwickeln konnte — und zwar jedenfalls noch vor der Übernahme durch d:e Perser also vor dem III.—IV. Jahrh. n. Chr. (Siehe Taf. XVI., Blüthe 8, 18, 23, 28). Über die sassanidische Berührung hinaus, lassen sich unsere bisherigen Kenntnisse über die Ornamentik nicht verfolgen. Das Chrysanthemum greift zwar bis Indien und China und könnte man den Ursprung des Pfauenfeder-Ornamentes auch in diesen Ländern verfolgen. Wo immer sich dasselbe jedoch auch entwickelte, die Landnehmer Ungarns haben es schon in vollkommen entwickelten gleichförmigen und durchwegs gebrauchten Formen mit sich nach Un-unsercr magyarischen Ornamen- garn gebracht, wo es tik bis heute noch fortlebt. Dieser für den Styl charakteristische allgemeine Gebrauch der Pfauenfeder besagt ganz klar, dass dieselbe nicht übernommen ist, sondern sich im Schosse der Nation entwickelte oder wenigstens gänzlich mit ihr 14 Zu dieser Zeit lassen sich, nach dem Zeugnisse der der Landnahme vorangehenden Gräber, auch hier, in diesem Randgebiete der Skythen sporadische Pfauenfeder-Ornamente auffinden (s. Hampel J.: A rögibb közöpkor emlekei Magyarhonban (magy. Die Denkmäler des älteren Mittelalters in Ungarn) 1. räsz. 1894. Pag. 11G b-t), ferner LXIX, Taf. CI Fig. 7, Taf. CXXXXII Fig. 13 und Taf. CL1X Fig. 33 1. Grab.) verwachsen ist, woraus sich wiederum auf die religiössymbolische Bedeutung des Ornamentes folgern lässt. Wie nämlich eine solche auch zwei andere unserer ornamentalen Elemente, nämlich der Gottesbaum und der Hirsch besassen, ebenso musste eine solche auch dem Pfau und der Pfauenfeder zukommen. Zu eben dieser Folgerung nöthigt uns auch das so allgemeine, ja universelle Vorkommen der Pfauenfeder.15 Mit der Annahme des Christenthums ist unsere Pfauenfeder so lässt sich wenigstens aus dem Mangel der Denkmale folgern, zum Volke herabgesunken, wo dieselbe, trotzdem ihre alte symbolische Bedeutung in Vergessenheit gerieth, denoch ein Jahrtausend durchlebte. Während dieser Zeit geriethen die religiöse Be- Das Chrysanthemum. d) Relief eines grossen Thores vom Jahre 1801 aus Dälnok (Com. Häromszdk). deutung, ja sogar der natürliche Typus derselben in Vergessenheit und deswegen heisst man sie nur hie und da pfauenäugige Rose oder äugige Tulpe. Ein zweites wichtiges Element ist das Chrysanthemum oder die Katharinen-Rose. In unserer heutigen Ornamentik ist dieselbe eben so wichtig wie die Pfauenfeder. Die charakteristischen Formen derselben sind zwar weniger zahlreich, doch kommt dasselbe auch im ärmsten Ornamente vor. Nachdem die aufeinander liegenden, in der Mitte geschlossenen Blumenblätter überaus geeignet sind, die Pfauenfeder nachzuahmen, entstanden viele Uebergangsformen, die wir bald als Chrysanthemen, bald als Pfauenfedern ansprechen. Manche Formen derselben verschmelzen auch mit den Rosen, da die im Profil gezeichnete Rose und das 15 Die symbolische Bedeutung der Pfaufeder, besser gesagt des Pfauvogels in der Urreligion siehe bei Aufführung der einzelnen Thierformen unter Pfau.
Chrysanthemum, wenn sie stylisiert werden, einander so ziemlich gleichen. (S. Taf. IX.) Chrysanthemen finden wir an unseren Ornamenten im Profil (Taf. VII) und cn face gezeichnet (Taf. VI1I, 1—12). Die Blumen 1 — 5 auf Taf. VII, besonders jedoch 2 scheinen echte chinesische oder japanesische Chrysanthemen zu sein, obgleich sie von einheimischen Leder-Stickereien herrühren. D’e Nr. 8, 9, 14, 31 würden sich auch der Pfauenfeder-Serie einreihen lassen. Die Fig. 28, 30, 32 gleichen den äusseren Blättern nach den Blumen auf Taf. II, die Mitte derselben ist dennoch ein Chrysanthemum (Nr. 2). Die auch heute gebrauchten, en face gezeichneten Blüthen zeigen auf Taf. VIII die Blumen 1—12. Nr. 2 hat auch unter diesen eine Herzmitte. Die unter Nr. 8—9 abgezeichneten werden auch Sporren-Kamm und Geissblatt (Loniccra) benannt. Nr. 11 ist ganz zu einer Rose geworden. Die Blumen 13 und 14 auf Taf. VIII sind Uebergangsformen, die vielleicht aus einer Nachahmung des Veilchen entstanden sind. Solche dreifach gegliederte Blumen sind besonders bei den Szeklern beliebt. Dieselben kommen auch in heidnischen Gräbern vor, wie dies d:e Fig. 28, 36 auf Taf. V beweisen. Das Chrysanthemum ist nicht nur ein Element unserer heutigen Ornamentik, sondern war dies auch im XVII. und XVIII. Jahrhundert. Einige Chrysanthemen aus dieser Zeit sind auf Tafel IX zu sehen. Die alten Formen sind mit den heutigen beinahe ganz identisch. So sind die Blumen 1 — 8 auf Taf. VII den Blumen 1—4 auf Taf. ]X sehr ähnlich. Solche s'nd ferner auf Taf. VII die Fig. 9, 11, 15 und auf Taf. IX 15, 16, 21. Auf Taf. VII erinnern die Fig. 18, 23 an die Nummern 28, 33, 34 auf Taf. IX, zu deren Entstehung gewisslich auch die allgemeine Renaissance ihr Theil beitrug. Eine interessante Ucbergangsform ist Blume 41 auf Taf. IX, die aus einer Rose, einem Granatapfel und einem Chrysanthemum combiniert erscheint. Die Fig. 35, 37, 43 und 44 sind ältere, en face gezeichnete Chrysanthemum-Formen. Uebcr das XVII. Jahrhundert hinaus lässt sich das im Profil gezeichnete Chrysanthemum auf magyarischen Ornamenten nirgends auffinden — obwohl es wahrscheinlich ist, dass auch dies eine unserer uralten Blumen ist. Auf recenten chinesischen und japanesischen Stickereien, an emailierten Gegenständen, wie auch an nordindischen, nicht mohammedanischen kunstgewerblichen Gegenständen sieht man unzählige, mit den unsrigen vollkommen identische Formen, jedoch geht bei diesen die in ein Pfauenauge übergehende Herzmittc ab. Sollte dies eine Entlehnung oder eine Urform sein ? Da nun, wie bekannt, Kunstformen ewig leben, dürfen wir im Osten die chinesische Form des Chrysanthemum (Taf. VII, Fig. 2) jedenfalls für uralt annehmen. Eine neuere Stylisierung ist es kaum. Im Vereine mit der Pfauenfeder konnten nun unsere Ahnen auch das Chrysanthemum aus Asien mitgebracht haben, da demselben jedoch keinerlei religiöse Bedeutung zukam, wahrscheinlich nur auf Stickereien, von denen in ihren Gräbern nichts erhalten blieb. Andererseits ist jedoch wiederum vorauszusetzen, dass sich dasselbe auf dem Wege des neuzeitlichen Handels mit dem Oriente niederliess und alsbald heimisch machte. In diesem Falle ist cs eine auffällige Erscheinung, dass dasselbe nur allein und ohne die übrigen orientalischen Blumen in unsere volkstümliche Ornamentik als Gefährte der Pfauenfeder kam, wenn man nicht auch die Nelke als persische Entlehnung anschen will. Uebrigens findet sich das Chrysanthemum auch schon bei den Persern in zwar in einer der magyarischen auf ein Haar ähnlichen Form (vergl. Fig. 3 auf Taf. XVI mit Fig. 5 auf Taf. VII).10 Das hohe Alter ist also wahrscheinlicher als eine spätere Entlehnung, obwohl sich dies bislang handgreiflich nicht beweisen lässt. Für das Alter des Chrysanthemums spricht auch das häufige Vorkommen desselben an den Szekler Thoren. Das Szekler Thor ist sowohl der Form, wie auch der Ornamentation nach, ein aus Asien mitgebrachtes, uraltes Kunstwerk, das in seiner traditionellen Form 30—40 Generationen hindurch immerwieder ausgeschnitzt wurde.17 Der Beweis für das hohe Alter desselben wird haupt- haben konnten, jene Szekler, deren Nachkommen bis zu der späten Generation des vergangenen Jahrhundertcs herabreichen. Die im letztvergangenen Jahrhunderte lebenden Szekler konnten unmöglich nach Vorbildern aus den im jetzigen Jahrhunderte ausgegrabenen Ruinen von Niniveh copiert haben (s. das aus Huszka J. Szökely häz [das Szekler Haus] übernommene Bild auf Pag. 109 im erwähnten Werke Fig. 14). Von den auf Taf. X angeführten Blumen stellen die Nr. 15—18, 22—24, 37—50 Chrysanthemen dar. Es kommen unter denselben sowohl das chinesische (15), das sassanidische (18) und eine ganze Schaar von en face gezeichneten Formen vor. Wohl wahr, dass alle lß Taf. XVI Fig. 1, 15, 24 zeigt durch die Sassanidcn verwendete en Face gezeichnete Chrysanthemen. Dieselben Figuren erhalten wir auch aus den Gräbern der Landnehmer. (S. Taf. VI, Fig. 29, 30, 31.) 17 S. Huszka Jözsef : A szekely häz. u. s. w. Budapest 1895.
diese bis heute auch im Osten leben, was jedoch vom gewöhnlichen Gefährten dieser Blumen, vom Heiligenoder Gottesbaum nicht gilt (s. Taf. XII), eine Entlehnung in der werden Neuzeit kaum dürfte. weshalb auch angenommen naturalistischen Formen derselben sind auf den bemalten Möbeln (siehe Taf. XI, Nr. 33, 34, 39, 40, 45, 46) auf Gcschircn und durch Damen der höheren Stände angefertigten Stickereien sehr oft zu finden, auf dem Szür und der Schuba (szur es suba) aber nur sehr selten. Die Die Rose. /) Verzierung eines grossen Thores aus dem Jahre 1761 aus Päva (Comitat Häromszek.) Nelkenformen der uralten Volksbekleidung (Taf. VIII 15—26) sind eigentlich ausgebreitete Pfauenschweife oder die Palmette des Gottesbaumes (Heiligen Baumes). Die Nummern 20, 22, 23 auf Bild VIII sind eher Pfauenschweife, während die Fig. 16, 24 Palmen sind. Fig. 25, 26, obwohl ausgebreitete Pfauenschweife, umschliessen dennoch auch die Palmette des Gottesbaumes. Für gewöhnlich pflegt man diese Formen als Nelken anzusehen, doch ist es charakteristisch, dass unsere Kürschner-Meister bei den Fig. 20, 22 und 23 eben die äusserste Einkerbung zumeist blau zu sticken pflegen, obwohl sie dabei durchaus nicht an das blaue Ende des Pfauenschweifes zu denken pflegen. Aus der Vergangenheit hat sich nichts erhalten. Von Nelken sind uns bloss die heutigen volkstümlichen Formen bekannt, die im ganzen Lande benützt werden, (s. Taf. VIII, Fig. 15, 16, 17, 19, 21), wobei wir die aus dem Orient stammenden Formen des XVII—XVIIL Jahrhunderts, wie auch die naturalistischen Nelken der Renaissance nicht mitrechnen. Die Nelke. Die vierte typisch magyarische Blume ist die Rose, und zwar derartig magyarisiert, dass ihre Formen entweder mit dem Chrysanthemum oder mit der Pfauenfeder ineinander fliessen. Die Fig. 1 —12 von Taf. XI sind bemalenen Ornamenten von Thongeschiren entnommen und auch Uebergänge zwischen Rosen und Chrysan- bilden themen.18 Das dritte pflanzliche Ornament der magyarischen Ornamentik wäre die Nelke, wenn man die unzähligen Formen derselben alle für Nelken halten könnte. Die 18 Reine Rosenformen aus den letzten Jahrhunderten siehe Taf. IX, Fig. 38, 39, 40, 42.
Die Blumen 13—28 von Taf. XI, hingegen, die auf den Sträussen unserer bemalten Möbel heimisch sind, sind obwohl sie alle im 3A Profil gezeichnete Rosen imitieren, dennoch pfauenfedernähnlich (vergl. die Fig. 22, 23 mit Fig. 16 von Taf. II). Alle diese Formen sind sowohl was den Blüthen- und Blätterschmuck, als auch das Colorit anbelangt, naturnachahmende Rosenformen, die sich jedoch dem altnationalen Motive, der Pfauenfeder anschmiegen, damit der Gesammtcindruck nicht ein fremdartiger werde. Die Rose ist überhaupt die liebste Blume des magyarischen Volkes, jedoch kein uraltes, sondern mehr naturalistisches Motiv, das sich jedoch dem Nationalcharakter vortrefflich angepasst hat Die Lilie. Die fünfte, noch durchaus magyarische Blume ist die Lilie. Dieselbe wird nicht allgemein verwendet, sondern beschränkt sich mehr auf die Malerei. Die Figg. 29—31, 35 ~ 37, 41—43 aut Taf. XI, rühren von bemalencn Szekler Möbeln her. Durch Vervielfachung der Blüthen-blätter nimmt dieselbe ganz Palmetten-Gestalt an und verrathen blos die zwischen den Blättern hervorwachsenden Staubgefässe, dass wir es hier ursprünglich mit einer Lilie zu thun haben 19. Die gebräuchlichsten Formen (29, 35, 41) gleichen einer Tulpe, mit der sie fortwährend verwechselt werden 20. Von Ornamenten der Szekler Thore ist die Lilie auch als Flachrelief beliebt. (S. Taf. X, Fig. 19, 20, 21, 26, 29.) Bei den Szeklern finden sich auch Uebergängc zur Pfauenfeder. (Taf. X, 30—33). Die Verwendung der Lilien als Ornament ist sehr alt. Bei uns jedoch haben sic, wenigstens was die lebenden Formen anbetrifft, keine grosse Vergangenheit hinter sich. Ihre gesammten Formen entstanden aus der Nachahmung der beliebten natürlichen Blume, die überaus viele Uebergänge zur uralten Palme hat. Unsere Lilie ist eine Natur-Nachahmung, keine Entlehnung und da sic kaum uralt ist auch wenig charakteristisch. Der Gottesbaum. Die magyarische Ornamentik besitzt noch ein pflanzliches Element, das vor seinem tausendjährigen Leben auf magyarischem Boden, ausserhalb diesem noch zweidreimal so viel durchlebte. Es ist dies die magyarische Fortsetzung des assyrischen Heiligen- oder Lebensbaumes: der Gottesbaiim, dessen gebräuchlichere Pal 19 Diese Uebergangsformen der Lilie kann man füglich auch als Palmetten ansprechen, da doch in einem Theile der Palmetten des Szekler Thores, wie dies auf Taf. XII aus den Fig. 6, 11, 13, 18 ersichtlich ist, auch hier, gleichwie bei der Lilie zwischen oder von den Spitzen der Blätter gleichfalls kleine Blüthen hervorwachsen. (Taf. XI, Fig. 30, 36, 31, 37.) Diese Eigenschaft der Palmetto kann bis zur uralten assyrischen Palmctte zurück verfolgt werden; ja die unsrige muss als directe Copie derselben betrachtet werden. (Vergl. Taf. XII Fig. 6 mit Perrot et Chipiez Histoire de l’art dans l’antiquitö. Paris 1884. Bd. II, Fig. 265 und 445. Nebeneinandergcstellt bei Huszka Jözsef: Szckclyhäz etc. Pag. 77.) 20 Im Allgemeinen spricht man von Tulpcnladen (besser Tul-pentruhen, auf magy. tulipäntos, tulipänos läda) und auch die magyarische Ornamentik ist als «Tulpen-Ornamcntilo bekannt, und zwar eben wegen der bemalenen Truhen, auf denen übrigens der Name der selten vorkommenden Tulpe auch die türkische und die Feld-Lilie deckt. Die natürliche Tulpe ist äusser auf den bemalenen Truhen nur schwer aufzufinden, und besonders selten auf szür und suba. Die naturalistische Richtung des XVII.—XVIII. Jahrhunderts verwendet sie mit entsprechendem magyarischen Charakter auch bei uns des öfteren, besonders an emailierten Goldschmiedarbeiten. mettenform wir auf Taf. XII angefangen von den heidnischen Gräbern bis auf den heutigen Tag neben einander sehen. Fig. 1—4 rühren von den silbernen Taschenblechen aus den Gräbern der landnehmendcn Magyaren her. Die Fig. 5—23 entstammen Schnitzwerken an Szekler Thoren, endlich die Nummern 24—28 sind Blumen von Lederstickereien aus der Cumanei und von den Matyö’s (Magyaren in der Umgegend von Mezdkövesd). Unter jedem der in den Fig. 1—23 dargcstePiten Originale findet man den verschlungenen, sich emporwindenden Stengel des assyrischen Heiligenbaumes oder die bei den Assyrern gleichfalls gebräuchliche Säule21. Nr. 24—28 sind directe Palmetten-Copien sassanidischen Ursprunges bei denen schon der Stengel durchaus nicht an den Paradiesbaum erinnert (vergl. mit den Bildern auf Taf. XVI, Fig. 17, 20). Die sassanidischc Form (Taf. XVI, Fig. 20) ist ganz naturgetreu dargestellt, der obere Theil ist nämlich die Blattkrone der Palme, der untere Theil ist nicht anderes als die Masse der herabhängenden zu einer Blume stylisierten Datteln. Die dieser Gestalt am nächsten stehenden magyarischen Formen sind auf Taf. XII Nr. 26—28. Die magyarischen I?ormen haben nämlich in ihrem Mittelringe noch das Pfauenfeder-Ornament aufgenommen. Die sassanidische Form ist direct nach der Natur sty-lisiert und folglich, als zur Natur näher stehend, die ursprüngliche Form; während die magyarische eine Weiterbildung und Entlehnung ist. Andererseits konnten aber die magyarischen Formen dieser Palmette (Taf. XII Fig. 24, 28) auch nicht im heutigen Ungarn durch Naturnachahmung entstanden sein, wo es keine Dattelpalmen giebt. Es sind dies also solche uralte Formen, die noch aus dem Lande Evilat zu uns gelangten. Spätere mohammedanische Vermittelung scheint ausgeschlossen, nachdem die Übergangsformen fehlen, obwohl sich die in Rede stehenden Palmctten-Formen auch in der Hand der Mohammedaner weiter entwickelten, jedoch in von den magyarischen gänzlich abweichenden Formen. Der Ursprung der Palmette des Szekler Thores22 geht noch über die Sassaniden hinaus. Der biblische Er-kenntniss-Baum des Guten und Bösen im Paradiese; der mystisch-religiöse Heilige Baum neben dem grossen Thoreingange bei den Assyrern23; die geschnitzten Pal-metten am Thorpfahl des Grossen Thores bei den Szeklern; ferner das als magyarisches Fluchwort verwendete istenfa24 (zu deutsch isten = Gott, fa = Baum, 21 S. Huszka J.: Szckclyhäz ctc. Fig. 23—24. 22 S. Huszka J.: Szekelyhäz etc. Pag. 1$)—25 u. 77—78. 23 S. Perrot et Chipiez: Flistoirc de l’art. B. II. 24 Dem magyarischen Kernfluch kommt in der Form az «isten-fddat» (deinen Gottesbaum) vom christlichen Gesichtspunkte aus durchaus keine Bedeutung zu, da ja doch im Christenthumc nirgends ein Gottesbaum vorkommt. Und der Fluch will doch etwas grosses, ja fürchterliches besagen. Da er nun an und für sich heute gar nichts bedeutet, muss der Sinn desselben in der alten Religion wurzeln und ist nunmehr, da die alte Religion in Vergessenheit gerieth, für uns eben aus diesem Grunde unverständlich. Der Fluch blieb jedoch auch dann im Gebrauche, als er seine Fürchterlichkeit schon verloren hatte, doch lässt die Form, in der er angewendet wurde, soviel ahnen, dass jeder seinen eigenen Gottesbaum hatte, der ihm heilig war und dass jedermann, entweder schon kraft der dem Gottesbaumc innewohnenden Heiligkeit, oder aber des durch denselben symbolisch ausgedrückten für den Eigenthümer aber jedenfalls heiligen Gegenstandes auch von den anderen die Hcilighaltung desselben forderte. Das Beschimpfen des Gottesbaumes ist daher eine grosse Beleidigung und ein grosser Fluch; auch heute noch hört ihn derjenige, dem er beschimpft wird, mit Grauen an, ob- 2*
Holz): entstammen alle einem und demselben religiösen Ideenkreise. Wo, wann und auf welchem Wege er zu den Magyaren gelangte sind durchaus keine leicht zu lösenden Fragen, dass ihm jedoch bei einem Theile der Magyaren: bei den Szeklern nämlich, eine religiöse Bedeutung innewohnen musste, was, wie cs scheint mit der Heiligkeit des häuslichen Herdes im Zusammenhänge stand, scheint das bis auf den heutigen Tag andauernde, zähe Fortbestehen des Gottesbaumes zu beweisen. Derselbe ist nämlich derart tief in das Volksbcwusstsein übergangen, dass es sich ohne Gottesbaum auch heute noch kein Haus, keinen Hof vorstellcn kann, obgleich die Bedeutung desselben als Genius der Familie schon längst dem Gedächtnisse entschwunden ist. Die Formen 7, 9 auf Taf. XII die ich von Szekler Thoren (aus den Jahren 1760—61) abgczeichnct habe (die Anwendung derselben siehe sub c. u. f. auf Pag. 8 u. 10.) bilden einen Übergang zu den in Heidengräbern gefundenen Formen (1 — 4).25 Unter diesen ist die eigentümlichste No 1, die aus einem Grabe aus der Zeit der Landnahme entstammt und in Bezded (Com. Szabolcs) gefunden wurde. Auf dem Taschcn-Bleche erscheint dieses sich öfter wiederholende Zierstück in Gesellschaft der auf Taf. XIII, abgezcichneten Thierformen 2 und 3, welche als gut sichtbare lange, schmale mit Quasten versehene Tücher erscheinen, aus denen der palmetten-nachahmenden Knoten geschlungen wurde. Die Falten der Tücher, wie auch die in das Tuch cingewebten Querstreifen, die eine quastenähnliche Durchbrochenheit darweisen, sind auf denselben recht gut ersichtlich. Die Weitercntwickelung ist auf den Fig. 2—4 verfolgbar. Auf 2 und 3 ist die stylisierte Quaste noch ganz gut sichtbar ja auch etwas von den Falten (Brüchen). Bei 4 ist jedoch nur mehr der obere Thcil quastig und das ganze beginnt eine regelrechte Palmet-tenform anzunehmen. In Anbetracht des an den vier Formen zu beobachtenden Weiterentwickelungsganges müssen wir unter denselben die erste für die älteste halten.20 wohl die alte Bedeutung desselben schon verloren gieng. Bei den Szeklern hat noch heutzutage jedermann seinen Gottesbaum, denn wer ein Haus, einen eigenen Herd hat, der lässt auch, wenn es ihm nur halbwegs möglich ist, den Gottesbaum auf seinen Thorptosten ausschnitzen Manchmal werden auf das grosse Thor noch fromme oder gar humoristische Sprüche und Name und Wappen des Eigenthümer’s eingeschnitten. Das Thor symbolisirt das ganze Eigenthum des Besitzers und daher erstreckt sich die Beschimpfung des daraufgeschnitzten schützenden Heiligen Baumes auf all das, was innerhalb des Thores aufzufinden ist. Es scheint also, dass in der Urreligion der Gottesbaum das Haus, den Herd symbolisirte, dasselbe, was man bei uns im Mittelalter mit dem lateinischen «porta» ausdrückte. Der Aufmerksamkeit der Erforscher der magyarischen Mithologie ist der Gottesbaum bisher gänzlich entgangen, obwohl er in diesem Lande von der Landnahme bis auf den heutigen Tag fortlebte und wie es scheint, von Anfang an der Schutzgeist des Familienheides war. Das dreireihige Blattornament der No. 15, 17 auf Taf. XII ist derart augenfällig (bei den No. 8, 19, 20 schon weniger), dass es unmöglich ist, nicht an die Kron-Gesimse der Egypter zu denken. Die Verbindung ist jedoch eine nähere, da sich auch in den durch die meisten Forscher für sassanidisch gehaltenen, persischen Palast-Kuppelbauten derartige dreireihige Blattgesimse finden. (Siehe: Dieulafoy: l’Art antique IV pl. XV und Perrot et (hipiez: Ilistoire de l’art V Pag. 573. Eine verwandte Form ist auch Fig. 6 auf Taf. XVI. 20 Die Palmetto der Säbeltasche von Bezded erklärt auch die Entwickelung des assyrischen Fleiligen Baumes recht gut. Man sieht nämlich auf keiner einzigen Abbildung des assyrischen Heiligen Baumes befranste Tücher, sondern bloss Bänder. Ferner erscheint bei den Assyrern die aus dem Bandknoten hervor-wachscnde stylisierte Palmette sozusagen ganz unverständlich und wird die Entwickelung derselben nur dann erklärlich, wenn Auch kann ich es nicht unterlassen über die Ähnlichkeit der in Gesellschaft des Götterbaumes aufgefundenen anderen Zierstückc aus der Zeit der Landnahme mit den Blumenzierden der den Heiligen Baum noch heute schnitzenden Szekler hinzuweisen. Die Dreitheiligkei^ der No. 34, 28, 35 auf Taf. V (Fund von Tarczal) ferner von No 36 Fund von Balkäny, Com. Szabolcs, 31 (Fund von Bezded) läst sich nämlich auch an einem grossen Theile der Szekler Blumen, Taf. X., Fig. 1 —13, nachweisen, welche letztere gleichfalls an Thoren und zwischen den Ranken des ver-schlängelten Heiligen Baumes gebräuchlich sind. (Siche c auf Pag. 9) Die dreiblätterige Blume ist das auffallend charakteristische Zierstück der älteren Szekler Thore (S. Huszka J. Szckelyhäz Taf. II, VI, XVIII, XXIII, wie auch die Fig. 22). Zugleich mit der Palmettekönnen wir uns auch über den Stengelverlauf des Gottesbaumes aussprechen, umsomehr als die alten Formen aus der Zeit der Landnahme stengellos sind, da dieser durch die gestreckten Palmcnblätter gebildet wird. Charakteristisch ist auch der Stengelverlauf bei Fig. auf Pag. 7, bei welcher aus den zwei aus- und cin-biegenden Wellenlinien sowohl nach aussen als auch nach innen je eine Schneckenlinie und je drei Blätter herauswachsen. Ein Analogon dazu geben die Reliefs am sassanidischen Felscnthor zu Taghi-Bostan ab. (S. Huszka, Szckelyhäz etc. Pag 18). Der Stengelverlauf der übrigen, nicht säulenartig angebrachten Gottesbäume (s. auf Pag. 8 c und d) ist dem geschilderten im Ganzen oder zum Theile gleich, jedoch zumeist ein mehr verwickelter und neigt sich die obere Palme nach seitwärts, in das Dreieck der Bogenkrümmung herab. Manchmal nimmt sic jedoch die mittlere Tafel ein (Siehe Fig. f auf Pag. 10) Die Fig. a—f theile ich aus meinem Werke: Szckelyhäz etc. mit. Ein Analogon zum ersten finden wir an einem assyrischen Palaste in Kupindtschik.27 Thierische Ornamente. Nachdem wir im Vorigen die pflanzlichen Ornamente gesehen, beschäftigen wir uns nunmehr mit den thie-rischen Elementen der magyarischen Ornamentik. Den bislang eingehaltenen Weg auch hiebei befolgend, sprechen wir auch über diese nicht in chronologischer Reichenfolge, sondern nach dem Maasse ihrer Häufigkeit. Am beliebtesten sind die Vögel, vorzüglich der Pfau, die daube, der Hahn und irgend ein Singvogel, vielleicht die Nachtigall} sodann der Hirsch und selten der Widder. In Gebirgsgegenden (am Fusse der Karpathen) spielt auch der Bär eine grosse Rolle. Die Darstellung der menschlichen ist eben nicht selten. Man kann auf dieselbe im ganzen Lande stossen, doch schnitzen selbe besonders die Hirten im alten Pannonien mit Vorliebe. Das Pferd kommt zu unserer höchsten Verwunderung überaus selten vor. In den Gräbern der Landnehmer sind auch Drachen und Greife aufzufinden. man die des Bezdedcr Fundes kennt. Diese belehrt uns nämlich darüber, dass die stylisirte Palmette an den Knüpfpunkten eigentlich aus dem Incinanderbinden eines Bandes oder Tuches entstanden ist. Der in Bezded begrabene, landnehmende Held brachte also auf dem silbernen Beschlage seiner Säbeltasche von den üblichen Darstellung des Gottcsbauines eine solche alte mit sich in das neue Vaterland, die damals schon mehrere tausend Jahre alt war. 27 Huszka: Szckelyhäz, 1895. Budapest, magy. Pag. 14.
Pfau und Taube. Den grössten Theil unserer Blumenforincn giebt die Pfauenfeder; ja sogar die nelkenähnlichen stellen eigentlich einen Pfauenschweif dar, was auch ihre Färbung beweist. Als ganze Thierfigur kommt er an Stickereien und emaillierten gravierten Holzgegcnstän-den oder anderen derartigen Ziergegenständen dar. Zumeist wird er mit auseinandergespreitztem, des öfteren aber nuch mit zusammengelegtem Schweife (siehe Taf. XIII, Fig. 13) dargestellt. Das uralte und allgemeine, unsere gesammten übrigen Ornamente verdunkelnde Vorkommen des Pfaues und der Pfauenfeder, die in der Poesie des Volkes bis heute erhaltene jedoch schon aus dem Volksbcwmsstscin entschwundene uralte Bedeutung derselben zwingen uns dazu, den Pfau für mehr als ein blosses Ornament zu betrachten und demselben eine uralte, religiöse und symbolische Bedeutung unterzulegen. Das Vaterland des Pfaues ist Indien. Das Pfauen-feder-Ornämcnt kommt wie wir sahen bei den Skythen vor, die dereinst in Südrussland hausten und zwar nach dem Auftreten der Magyaren und Entlehnung — früher war dasselbe den Skythen unbekannt. Auch in der griechischen Mythologie28 stossen wir auf den Pfau, die ursprüngliche Quelle jedoch ist der Pfau der indischen Mythologie. In der indischen Mythologie bedeutet der Pfau den klaren und besternten Himmel, sowie die glänzende Sonne. Der Gott Indra ist zugleich Sonne und Himmel. Ist der Himmel rein blau oder sternklar, erglänzt er von den Sonnenstrahlen, oder spielen die Regenbogenfarben auf seinem Gewölbe, so kommt jedesmal der hundertäugige Indra29 30 in Gestalt des Pfaues vor.80 Die Pferde Indras (in den Vedas) haben Pfauenfedern und Pfauenschweife. Diese mit Indra31 zusammenfallende Bedeutung des 28 Bei den Griechen ist der Pfau der Vogel der Juno und ist dies niemand anderer als Jupiter selber. Der hundert äugige Argus, der Sohn des Zeus, ist Zeus selber. Die beiden ruhenden Augen des Argus sind die Sonne und der Mond, die übrigen die Sterne. So ist die Geliebte Jupiters, die Tochter des Argus die Priesterin der Juno identisch mit Iris, (dem Monde.) Merkur schläfert den Argus ein und tödtet ihn. Die Augen des ermordeten Argus übergehen auf den Schweif des Pfaues. (Der Pfau steht vom Neuen auf.) Siehe Angelo de Gubernatis: Die Thicrc in der indogermanischen Mythologie. Leipzig, 1874. Pag. 590. 29 Indra ist im Ramajana zugleich Pfau und Kukuk. Wenn sich der Himmel oder die Sonne in Wolken hüllen und es donnert und blitzt, so ist Indra der Kukuk und der Donner sein Gesang. 30 Die Sonne wird auch dann einem Pfau verglichen, wenn sic der herbstliche Nebel bedeckt, da im Winter auch der Pfau seine glänzenden Federn fallen lässt. Der mausernde und dann hässliche Pfau verschlüpfl sich und gleicht so wieder der Sonne, die sich gleichfalls hinter die herbstlichen Wolken versteckt. 31 In der indischen Mythologie kommt dem Pfau noch eine andere Bedeutung zu, dcrzufolge der Pfau auch der Vogel des Schiva-Cultes ist. Der eine Abkömmling Schivas, Kartikcjas oder Skandas, der indische Mars, heisst nämlich auch «Mayura-Ratha», der Pfauenwagige und «Mayura-Kclu» der Pfauenfahnigc. Um einen Helden zu erschaffen, im Stande den Daemon Tarakas zu besiegen, warf Schiva ein Samenkorn in das Feuer, wesshalb man ihn auch Agnib-Hus (Sohn des Feuers) nannte. Ihn fanden sechs Nymphen auf dem Felde Sorab, weshalb er auch Sorabhus heisst. Von den Nymphen heisst er Kartikcjas, Bahulcjas Wisakhas oder Saumaturas (der scchsmütterigc). In anderen Mythen wird er für den Sohn Gangas gehalten, wesshalb er dort Gangadsas heisst. Seine andere Namen sind Dcvascnapatis (Göttcrlührer), Makasaktis (der riesenstarke), Mahasenas (der grosse Krieger), ferner Gubas (der Versteckende oder Versteckte), Subrahmanjas (der den Brahminen wohlgesinnte), Balatsarjas (der Kindliche) Kumaros (der Jugendliche, der Ritter). Von seinen Darstellungen Pfaues gelangte noch zur Zeit der Wanderung unseres Volkes in Asien zu uns und unsere Volksdichtung hat denn auch diesen Zug der uralten indischen Berührung wohl bewahrt. In der Volksballade vom Gefangenen Soldaten*2 im Liede Fclszällott a pävd** (Der Pfau stieg auf) und Kimcnek egy hegyrep (Ich gieng auf einen Berg hinaus) fungiert der Pfau ganz evident als Licht, als Glanz, als Himmel. Der Gefangene seufzt um den das Licht bedeutenden Pfau, der aufsteigen möge (s. Anmerkung 32) der auf das Dach des Comitatshauses fliegende Pfau verkündigt dem Gefangenen im dunklen Kerker, die Freiheit, denn er ist das Licht (s. Note 33); auch im Gegensätze zum schwarzen Kleide bedeutet der Pfau das Licht. (S. Note 32.) In einem alten Liede endlich, er wird mit sechs Antlitzen abgcbildet, trägt er die Namen Dwadasakras (der 12-äugigc) und Dwadasakaras (der 12-armigc). (Siehe Dr. A. E. Wollheim da Fonseca: Mythologie des alten Indien, Berlin, 1856.) Der Kriegsgott des indischen Mythos kann meiner Meinung nach mit unserem Pfau in durchaus keinen Zusammenhang gebracht werden. Das den Mars versinnbildlichende Pfauen-Orna-ment würde sich zwar recht gut als Zier der landnehmenden magyarischen Streiter ausnehmen, jedoch kann der Pfaucnschmuck der landnehmenden Magyaren unmöglich den Mars symbolisieren, da sich diesbezüglich keinerlei Beweise finden. Nach dem Zeugnisse der Volksdichtung bedeutet der Pfau der Magyaren Indra, die Sonne und kann also unmöglich mit dem Pfau des Schiva-Cultus und mit Skandas dem Sohne des Schiva in Zusammenhang gebracht werden. Das bekannte Symbol Schiva’s, das Lingam oder der Phallus heisst auch Mayuresvara; d. i. Schiva-Pfau. Desgleichen kann auch der zweite auf einem Pfau reitende indische Gott, nämlich Naradas nicht in Betracht kommen. Naradas ist der Gott der Diebe und Spione, der zugleich auch Religions-lehrcr ist und in dieser Eigenschaft eins und dasselbe mit dem egiptischen Thoth ist, dem Lehrer der Götter und Menschen und dem Erfinder der Musik. Thoth ist aber wieder eins mit Hermes und dieser ist identisch mit Buddha. Als Lehrer ist auch Naradsa Buddha. 32 Benedek Edek: A magyar nepköltes gyöngyei. 1896. (magy. zu deutsch: Perlen der magy. Volksdichtung). Der gefangene Soldat. An des weiten Meeres-Ufer kam der Vogel Pfau geflogen, Setzt dann von des Meeres-Ufer auf das Schloss des Türkenkaisers Auf das hohe. Weiter flog der Pfauenvogel, Sonst so eitel, diesmal auf des Kerkers Fenster: Wo sein einsam traurig Liedei, weil gefangen, Sang der arme Szdklcr Knabe: «Ilei du Pfaue, Hei du Pfaue, Pfau der hehren Kaiserin? Wär’ ich erst ein Vogel Pfaue, ständ’ ich auf am frühen Morgen, Tränk’ vom Flusse, liesse auch die Flügel flattern, Und dann meine Federn fallen. Mein die Federn, herrlich glänzend, Sammelte gar schön ein Mädchen, steckt’ dem Liebsten In den Hut sie, bände sie zu einem Strausse.» Sangs und wie er sang, da siche, in dem reichverzierten Fenster Sass des Kaisers holdcTochter,seine Perl’, sein duftend Veilchen etc. 33 Fclszdllolt a pdva. Der Pfaue stieg auf das Dach des Comitatshauses (bedeutet hier [den Kerker) Vielen armen Burschen zur Befreiung. Ich bin ein Gefangener, ein Gefangener und warte auf Befreiung; Nur der gute Gott weiss, wann ich frei sein werde. Ein Gefangener bist du meine Rose, ein Gefangener; und ich bin | krank, Wirst du erst in Freiheit sein, so will auch ich genesen. 34 Kimenek egy hegyre. Ich gieng auf einen Berg hinaus und schaute in ein Thal hinab, Dort sah ich meine Liebste, vom Scheitel bis zur Zehe schwarz | gekleidet. Die eine war in blauem Kleid, im grünen, rothen andre Und nur mein Lieb vom Scheitel bis zur Zehe schwarz (magy.: | földig feketebe = bis zur Erde schwarz). . . . Und neben stand ein grosser Baum, der hatte neun Acste. Auf den flogen dann hinauf neun bunte Pfauen. Hei du Pfaue, hei Pfaue, Pfaue mit bunten Federn! Warum kann ich nicht wenigstens auf eine Minute ein Pfau sein. Hei du Pfaue, hei du Pfaue, wär’ ich nur der Vogel Pfaue.
aus dem XVII. Jahrhunderte figuriert der Pfau direct als Sonne.35 Diese Bedeutung kommt dem Pfau in Europa heute nirgends mehr zu, denn in der Christenheit ist der Pfau das Symbol der Unsterblichkeit3G, weshalb auch die Bedeutung des Pfaues als Licht und Sonne nicht in Europa zu uns überkam. Die mit Pfauenfeder verzierten Boutons und Anhängsel der Landnehmer waren jedoch schon in dieser symbolischen Bedeutung derart universell gebraucht37 Dass Spuren dieser symbolischen Bedeutung sich in unserer Volksdichtung bis heute erhalten haben, wird durch das zähe Festhalten unseres Volkes am Nationalen und die sprichwörtlich gewordenen conservativen Neigungen desselben erklärt. Auf dieser Basis ist auch die in der Ornamentik unseres Volkes alles erfüllende Pfauenfeder zu erklären, die unsere nationale Ornamentik so auffällig charakterisiert. Von Vögeln ist es äusser dem Pfau noch die Taube, der wir auf Schritt und Tritt begegnen. (Taf. XIII, Fig. 10, 14, 15, 22.) Auch hier ist die Pfauentaube beliebter als die gewöhnliche, als ob man damit direct den Pfau ersetzen wollte. (Siehe Taf. XIII, Fig. 15.) Die Taube wird jedoch durch andere Eigenschaften charakterisiert als der Pfau. Im magyarischen Volksliede kommt die Taube auf Schritt und Tritt vor und zwar in der Bedeutung von, lieb, geliebt. Dieselbe bedeutet sowohl die schmachtende wie auch die entsagende Liebe 38. Da sich nun die charakteristische Eigenheit der Volksseele in der Sprache, im Liede und in der Ornamentik ganz gleicherweise kundgiebt, ist die in unserer Ornamentik so überaus beliebte Taube geradezu das Symbol der Liebe. Dieselbe ist übrigens blos aus den recenten Ornamenten und jenen des XVII. und XVIII. Jahrhundertes bekannt. Aus älteren Zeiten oder gar den Gräbern der Landnehmer haben wir die Taube nicht überkommen, und deshalb müssten 35 In Übersetzung: Wo du auch gehst: soll eine Rose spriessen, Wohin du trittst: soll eine Perl’ aufschicsscn. Wo du auch gehst: die Sonne stille steht Und ob den Pfau sie schaut’, vor Staunen fast vergeht etc. (Aus dem Mätray’schen Codex mitgetheilt von Koloman Thaly: Rögi magy. vitözi önekek (Zu deutsch: Alte magy. Heldengesänge). 1864. Pest. II. Bd. Pag 219. 30 Der Pfau lässt seine Federn alljährlich einmal fallen, worauf sich dieselben wieder erneuern. Auch die Sonne geht wieder auf, wenn sie auch des Abends vorher untergieng und zwar im ewigen Wechselspiel. Zugleich mit dem alljährlich einmal verbrennenden und vom neuen erstehenden Phönix ist also der die Sonne bedeutende Pfau das Symbol der Unsterblichkeit. Diese Bedeutung hat aus dem Osten auch die Christenheit übernommen und benützten schon die ersten Christen den Pfau als Symbol der Unsterblichkeit. 37 Im Mittelalter figuriert die Pfauenfeder oberhalb des geteilten Wappens als Helmzier und daher als Landessymbol. Oskar v. Bdrczay bildet in seinem in Budapest erschienenen Werke: A heraldika kezikönyve (magy. Handbuch der Heraldik) Pag. 384, Fig. 703 aus der im XIII. oder XIV. Jahrhunderte entstandenen Züricher Wappenrolle die älteste magy. Helmzier ab, die einen ausgebreiteten Pfauenschweif darstcllt. Eben v. Barclay besagt auf Pag. 392: (die Pfauenfeder) wurde von den höchsten Würdenträgern des Landes in ihr Wappenbild ebenso aufgenommen wie der Schild mit den Balken. So trug sie z. B. der Woj-wode Lörincz auf seinem Helme». In dem in Fig. 493 mitge-theilten Wappen des Wojwoden Lörincz wird über einem dem Landeswappen gleichenden durch Balken getheilten Schilde die Helmzier durch drei Pfauenfedern gebildet. 38 Die Liebe bedeutende Symbolik der Taube ist auch aus der griechischen Mythologie bekannt, wo der Wagen der Venus durch Tauben gezogen wird. wir dieselbe für durchaus christlichen39 und daher europäischen Ursprunges halten, wenn derselben nicht schon in der Zeit vor Annahme des Christenthums eine mit der magyarischen übereinstimmende symbolische Bedeutung zugekommen wäre. (Siche Note 38.) Der ihr innewohnenden Bedeutung entsprechend kommt sie beinahe immer paarweise, manchmal küssend vor. (So auf Taf. XIII, Fig. 10.) Wird sie einzeln dargcstellt, so hält sie wenigstens eine Rose im Munde, die Blume der Liebe. (So auf Taf. XIII, Fig. 14.) Äusser dem Pfau und der Taube ist auf unseren volkstümlichen Ornamenten auch die Figur irgend eines Singvogels nicht allzuselten, die eine Drosse l oder eine Nachtigall sein kann (Taf. XIII, Fig. 16, 23, 27), obwohl vom Nacken derselben das die Turteltaube und manche Taubenarten charakterisierende Bändchen niemals fehlt. Auch der Hahn kommt unter unseren ornamentalen Elementen vor, ja ganz selten findet man auch eine Wachtel. (Taf. XIII, Fig. 24, 26 und 28.) Der Hirsch. Unter den Vierfüssern ist der Hirsch eine allgemein und im ganzen Lande beliebte Zierde. Man verwendet denselben nicht nur in der Gegenwart, sondern bediente sich desselben als Zierde auch in der Vergangenheit, da wir ihn auch aus den Gräbern der Landnehmer kennen. (Taf. XIII, Fig. 4.) In der Gegenwart und in den nächstvergangenen Jahrhunderten ist die galoppierende oder rückwärts schauende Gestalt desselben, besonders in der Oberen Gegend und im alten Pannonien eine beliebte Zierde. Der auf diesen ersichtliche, zurückgekehrte Kopf ist eine typische Stellung desselben, die wirschon an dem Geschmeide der Landnehmer finden. (Taf. XIII, Fig. 5.) Im Gebiete des alten Pannonien ist der Hirsch auch vor der Ankunft der Magyaren eine beliebte Zierfigur. (S. Hampel: A regibb közepkor (IV—X. Jahrh.) emlekei Magyarhonban. Zu deutsch: Denkmäler des älteren Mittelalters aus Ungarn. L, Budapest, 1894.) Vielleicht ist der Hirsch, als locale Tradition, eben aus diesem Grunde im alten Pannonien bis heute so beliebt.41 Auf diese Localtradition scheint auch in unseren Chroniken der bei der Gründung des Domes zu Waitzen den Königen erscheinende Wunderhirsch hinzuweisen, umsomehr als die ganze Legende eigentlich nur eine in christliches Gewand gekleidete Wiederholung der altheidnischen Mythologie ist. 42 39 Die Taube ist im Christcnthume das Symbol des Heiligen Geistes, der Treue und Unschuld. Vielleicht in eben diesem Sinne versinnlicht sie auch den untröstbaren Geliebten, der seiner Geliebten auch nach dem Tode die Treue bewahrt. 40 Der W'undcrhirsch verursacht in den indischen Sagen zumeist den Untergang des auf ihn jagenden Helden. Sowohl in der indischen, als auch in der griechischen Mythologie bedeutet er bald die sinkende Sonne, bald den Mond: auch ist er das Symbol der Artemis, der Mondgöttin. Der Gebrauch der ersten Christen, am 1. Januar sich als Hirsche und alte Weiber zu verkleiden, wird durch den Heil. Augustin und den anderen Kirchenvätern als altheidnischer Brauch verpönt. Das alte Weib bedeutet die Hexe und den Winter, der Hirsch hingegen den Mond, da Winter und Nacht in das Machtbereich des Mondes gehören. 41 Siehe unter den Beilagan die Zeichnungen der emaillierten Holzgegenstände aus dem alten Pannonien (Taf. XXI). 42 «Nach geschehener Krönung an denjenigen Ort sich begebend, wo er sein Gesicht hatte, begann er mit seinem Bruder Ladislaus über die Stelle zu verhandeln, an welcher die Fundamente der zu Ehren der Jungfrau Maria zu erbauenden Kirche zu legen wären. Und da sie neben Waitzen alldort standen, wo jetzt die Kirche des Heil. Apostels Paulus steht, erscheint vor ihnen ein Hirsch, dessen Geweih mit brennenden Kerzen voll-gesteckt war und der begann vor ihnen herzulaufen gegen den Wald zu und blieb an jenem Orte stehen, wo sich heute das Münster erhebt. Und als ihn die Soldaten mit ihren Pfeilen zu
Der Wunderhirsch erscheint in unseren Chroniken das erstemal bei Gelegenheit der Gründung der Nation, da er Hunor und Magor in den Sümpfen der Maeotis ins neue Vaterland geleitet.43 Bei beiden Gelegenheiten leitet er die Magyaren an ein gutes Ziel und verursacht nicht das Unheil der Helden wie die Hirsche des indischen Mythos. Nimmt man den Vortrag unserer Chroniker in Augenschein, so existiert zwischen den beiden Fällen dennoch ein grosser Unterschied. Ueber den ahnenführenden Wunderhirsch besitzen wir nur wenige Angaben, hingegen berichten unsere Chroniker über das Gesicht des von Jenseits der Donau her gekommenen Königs vieles und recht umständlich. Dieses Factum wird durch die Voraussetzung einer altpanno-nischen Localtradition recht gut erklärt. Bei den neu eingewanderten Magyaren scheint der Hirschcultus noch keine so grosse Rolle gespielt zu haben, wie bei den schon ansässigen, ja zu Christen gewordenen Nation.44 Den Mythos vom Hirschen fanden die Magyaren bei ihrer Einwanderung wahrscheinlich viel stärker entwickelt, als bei ihnen selber. In den Gräbern der Landnehmer fand sich bislang bloss eine e nzige als Zierde angewendetc Hirschfigur und so konnte dieselbe bei den Urmagyaren durchaus nicht allzuhäufig sein. In den transdanubian’schcn (i. c. altpannonischcn) Gräbern aus der Zeit vor der Landnahme ist dieselbe jedoch eben so häufig, wie in unserer heutigen volkstümlichen Ornamentik. Die unseren Chronisten noch bekannte uralte, mythologische Bedeutung des Hirsches hat das magyarische Volk schon längst vergessen, noch viel gründlicher als die des Pfaues, doch blieb das vor Zeiten glänzende, gottähnliche, in den Wolken einherziehende Thier seit jeher ein überaus beliebtes Ornament. Die heutige ziemlich naturgetreue Darstellung desselben ist jedenfalls dem in unseren Wildparken gepflegten Damhirschen zuzuschreiben45, zumeist jedoch wird er zu beiden Seiten des mythologischen heiligen Baumes, mit der Brust gegen letzteren gewendet, also in der alten typischen Stellung abgebildet. (Siehe unter den Beilagen: Holzemaile aus dem alten Pannonien). (Taf. XXL) Widder, Hund. Unter den Vierfüsslern ist auch der Widder eine beliebte Verzierung der volkstümlichen Schnitzwerke. Zumeist wird er paarweise angebracht. (Taf. XIII, Fig. beschiessen anfingen, lief er der Donau zu und ward nicht mehr geschn. Und als dies St. Ladislaus sah, begann er: ich sage euch, das war kein Hirsch, sondern ein Engel Gottes. Und es bemerkte darauf König Gcysa: Sag’ mir, mein lieber jüngerer Bruder, was konnten die vielen brennenden Kerzen, die wir am Geweihe des H'rsches sahen, gewesen sein? St-Ladislaus aber antwortete: Nicht Geweihe waren das, sondern Flügel, nicht brennende Kerzen, sondern glänzende Federn etc. Chronica Marei, Über der Ungarn Thaten, von den Urzeiten bis 1330. Nach der magy. Uebersetzung des Karl Szabö. 43 »Es geschah jedoch, dass als sie einmal auf die Jagd gingen, in der Wüste auf eine Hirschkuh stiessen, die sie, da dieselbe vor ihnen herlief, in die Sümpfe der Maeotis jagten und nach der sic, als sic dort vor ihren Augen spurlos verschwand, lange suchten, die sic aber auf keine Art und Weise finden konnten», — nämlich Hunor und Magor, als sie noch im Lande Evilat wohnten — Chronica Marei. Über der Ungarn Thaten von den Urzeiten bis 1330. Nach der magy. Übersetzung des Karl Szabö. 44 Der mittelalterliche Hirsch ernährt und führt die in den Wald gerathenen und dort irre gewordenen Kinder und Jünglinge wieder zum Wald hinaus. Die Christen verwendeten den Hirschen an den Taufbecken, um damit gleichsam anzudeuten, dass das Christenthum die Seelen nährt und errettet. 45 Siehe Taf. XIIL Fig. 17. 25, 34), jedoch ist er an den Gebrauchsgegenständen der Hirten für sich oder in Gemeinschaft mit dem Hunde häufig genug. (Taf. XIII, Fig. 35.) Der Hirte liebt seine Herde, des Hundes bedarf er, um Ordnung zu halten, wesshalb die Nachbildungen von Widder und Hund nichts weiter als Naturnachahmungen sind, ohne alle tiefere Bedeutung. Bär, Ziege. In Gebirgsgegenden, besonders bei den Paloczen und Ruthenrn sind Bär und Ziege beinahe unausbleibliche Ziermotive. (Taf. XIII, Fig. 29—33.)4G. Die Hirten tragen bei uns auch heute noch ihre Trinkschalen am Gürtel mit sich, gleichwie wir dies an den Bildsäulen der russischen Kurgane sehen. Den Henkel dieser überaus reich verziert geschnitzten Holzschalcn bilden nun des öfteren der Bär und die Ziege (Fig. g) oder wenigstens ist derselbe mit diesen verziert. (Taf. XIII, Fig. 31.) An den Holzschöpfschalen (Csorpäk)« der ruthenischen Hirten47 wird der Angriff des Bären in wahren Schauer-Stückchen dargestellt. Zumeist greift er das Pferd an (Taf. XIII, Fig. 30 und 33), wobei der Mensch entflieht (33). Bei den Trinkschalen aus der Mätragegcnd wird der Henkel durch Schlangen hergestellt; während auf der Schale selber im Relief ein Reh, ein Fuchs, ein Schwein und ein Sauhirte dargestcllt ist. Fig. b. Pag. 17. Auch Schalcnhenkel mit Hahncnköpfen und Wurfbeilen (Emblem des Sauhirten) sind nicht selten. Alle diese Figuren werden infolge alltäglicher Gewohnheit auf die Schalenhenkel geschnitzt und sindalso einfache Naturnachbildungen, dabei auch nicht allgemein gebraucht, sondern blos an bestimmte Gegenden gebunden. Das Pferd. Das Pferd spielt in der magyarischen Ornamentik durchaus nicht diejenige Rolle, die sich aus seiner Beliebtheit, ja Unentbehrlichkeit erwarten liesse. Aus den Gräbern der Landnehmer kennen wir blos ein einziges pferdeähnliches Zierstück (Taf. XIII, Fig. 9). Sowohl in älterer Zeit als auch heute wird es kaum angewendet. Die Pferde derRuthencn sind wahre Raritäten. (Taf. XIII, Fig. 30, 33.) Drachen, Greife und andere Bestien. Die heute lebende Ornamentik hat die Ausgeburten der Phantasie der Alten schon längst vergessen, an den Geschmeiden der Landnehmer finden wir dieselben jedoch mehrfach vertreten. Das Säbcltaschenblech aus Bezded hat unsere mehrere dcrgl. Formen gerettet. (Taf. XIII, Fig. 2, 3.) Sowohl diese als auch die beiden anderen Greiffe (Taf. XIII, Fig. 1, 5) sind Auswüchse orientalischer Einbildungskraft, die in diesem Vaterlande vollständig der Vergessenheit anheimfielen obwohl ihnen auch die hier aufgefundenc Local-Tradition zu Hülfe kam. Die Gräber der den Magyaren vorangegangenen 4G Den Bären findet man übrigens auch bei den Szeklern und zwar unter den Thorschnitzereien. S. Huszka Szökelyhäz. Pag. 11. 47 Ich konnte nicht über die ornamentalen Eigenheiten der getreuen Leibeignen Räköczy’s, ich meine die Ruthcnen, in einer Abhandlung über die magyarische Ornamentik stillschweigend hinweg gehen, umsomehr als man in stockmagyarischen Gegenden so bei den Paloczen dieselbe Thierornamentik findet. Die Ruthcnen dienten dem Zeugnisse unserer Chronisten zufolge in den magyarischen Heeren der Landnehmer und erhielten dann gleichwie die Magyaren n.it diesen und unter diesen ihre Sitze im Lande zugctheilt. Die Ruthcnen sind also ein späterer jedoch wahrer Zweig des Corpus Hungaricum und dies gilt auch von ihrer Ornamentik, ebenso wie von der der Szekler oder Kumanen.
Eroberer werden nämlich durch Greife charakterisiert. (Siehe Hampel: Regibb közepkor emlekei Magyarhonban, Denkmäler des älteren Mitteilalters aus Ungarn. Bpest, 1894). Der zweiflügelige Drache auf Taf. XIII, Fig. 2 ist keine vorder- und mittelasiatische (babylonische) Form wie die Greife, sondern eine chinesische 48, weshalb wir auch bezüglich ihrer Aufnahme unter die magyarischen Formen nur im fernen Osten eine Antwort erhalten können. Der andere, gleichfalls auf dem Bezdeder Bleche dargestellte Greiff, der jedoch ein-hörnig und geflügelt ist und einen Löwenkörper besitzt, ist wiederum eine durchaus persische Figur. Unsere Volksmärchen erwähnen sehr oft den Drachen, ebenso wie die Märchen anderer Völker und so würde £•) Schöpfgeschire aus Holz: a) Taszär (Com. Somogy), b) L. Gerge (Com. Nögräd), c) Iväd (Com. Heves). eine Erklärung der unreligiösen Bedeutung, infolge der blos zweifelhaften Wert besitzenden leitenden Daten nur geringen wissenschaftlichen Wert besitzen. Dass sic auf dem Bezdeder Bleche zusammen mit dem Gottesbaume, diesen sozusagen beschützend, vorkommen, kann wohl bloss eine Fortsetzung des uralten assyrischen Kunstgebrauches sein, wo neben dem Gottesbaum gleichfalls nur Phantasiegestalten stehen. Äusser den vorgezähltcn Thierfiguren ist hie und da noch der Löwe als Zierde angebracht und zwar an Szekler Thorschnitzereien.49 Die Kürschner bedienen sich als Wappenbild eines Leoparden und auch die Wappenträger sind Leoparden. 48 Das Vaterland des ornamentalen Drachen war sowohl in der Urzeit, als auch heute noch China. 49 S. Huszka: Szckelyhäz etc. Fig. 2. Ferner mengt sich noch irgend ein Falken- oder adlerähnlicher Vogel unter unsere Ornamente, ja auch der doppelköpfige Adler hat sich bei uns, wohl als Zugvogel, niedergelassen. (Taf. XIII, Fig. 12.) Der Mensch. Die Menschenfigur ist ein seltener gebrauchtes Ziermotiv. Wird sie jedoch angewendet, so ist cs immer eine Vollgcstalt, niemals sind es Details, ja zumeist besitzt das ganze einen Bildeindruck, da dieselbe in aus mehreren Figuren gebildeten Scenen vor uns tritt. Ob nun die menschliche Figur einzeln, oder zur mehreren, also in Gesellschaft verwendet wird, ist dieselbe immerdar streng stylisierte in wie lebhafter Bewegung immer dieselbe sich auch befindet. Aus diesem Grunde bleibt die menschliche Figur trotz aller Bilderähnlichkeit doch immerdar ein Ornament. Auf Fig. 19 von Taf. XIII ist das Achselstück des Frauen-Oberhemdes eine Herzfigur, der untere Thcil des Leibchens ein wirkliches Blatt, ja die Figuren sind sogar symmetrisch. Auch die menschliche Figur wird gerne zu beiden Seiten des uralten Heiligen Baumes angebracht und zwar mit dem Ges chte dem Baume zugewendet. Besonders an den Taschenspiegel-Behältern der Hirten aus dem Jenseits der Donau überaus häufig. Geometrische Ornamente. Die geometrischen Ornamente der Magyaren lassen sich zum grossen Theile aus der Kreislinie ablciten. Aus geraden Linien gebildete Ornamente sind nicht allzu häufig. Die aus geraden Linien gebildeten geometrischen Ornamente sind allgemein die mehr weniger überall vorkommenden und da sie n’&ht allzu häufig sind, kann man dieselben kaum als magyarisch bezeichnen. Derartige Ornamente sind die Schachtafel- Otnamentik der Teppiche, die Zick-Zack-Linie und die Rhomben-Perlen-Reihe der Stickereien etc. Das Zick-Zack-Ornament ist noch das häufigste, doch ist auch dieses nur in Gesellschaft anderer Ornamente charakteristisch, wie z. B. aut Taf. XIV, Fig. 10, wo es zu beiden Seiten der Strick-ornamente der Thorbogen vorkommt. Eine allgemein gebrauchte Verzierung ist noch das aus Halbkreisbogcn oder ganzen Kreisen gebildete Band, dessen eine, oft gebrauchte Form, der aus dem romanischen Style bekannte Halbkreis-Fries ist. (Taf. XIV, Fig. 1). Eine gebräuchlichere Verflechtung ganzer Kreise zeigt Taf. XIV. Fig. 4, die aneinandergereihten Geldmünzen ähnliche Anwendung zeigt Fig. 7. Einander schneidende Halbkreise sind in den Fig. 2, 3, 5, 6, 8 enthalten. Fig. 1 1 zeigt eine Verschnürung, Fig. 9 eine auch heute häufig gebrauchte Blattreihe, die wir auch an den Ornamenten der Landnahme-Periode finden. Der ausgezackte Halbkreis wird in mehreren Reihen schuppenförmig auf einander liegend an Lederarbeiten verwendet. (Taf. XIV, Fig. 19). Des öfteren tritt sodann der Halbkreis als Rahmen des Pflanzenornamentes auf (Taf. XIV, 20), Fig. 12 von Taf. XIV motiviert die aneinandergereihten Vierecke und Dreiecke. Anderweitige krummlinige Ornamente besitzen wir noch in den Verschnürungen der magyarischen Galakostüme (Taf. XIV, Fig. 15, 16, 17, 18), unter welchen eine der gebräuchlichsten Formen der uralte, aus dem Osten stammende Wcllenmaeandcr ist und zwar sowohl mit pflanzlichen Motiven (Taf. XIV, Fig. 21, 22, 23), als ohne dieselben. (Taf. XIV, Fig. 16, 15.) Eine eigentümliche upd beliebte magyarische
Verzierung ist auch das mit Herzen besetzte Band (Taf. XIV, Fig. 13, 14), unter welchen wir das erste der Fig. 13 schon unter den Ornamenten der um den Pontus herum wohnenden Griechen auffinden. Das aus nebeneinander gereihten Herzen gebildete Band entstand aus der Pfauen feder-Verzierung und ist daher eben so originalmagyarisch wie die aus Kreis und Wcllcnmaeander bestehenden Schnurgcflechte. Die Schnur- und Riemcngc-flcchtc waren der Form nach vielleicht nicht magyarisch, doch jedenfalls zur Verschnürung überaus geeignet und erwarben sich durch den langjährigen Gebrauch das Bürgerrecht. Auch besitzen wir solche Schnurverzicrungcn, die mehr Blumen als geometrischen Verzierungen gleichen. (Taf. XV.) Eine solche ist auch die vitezkötes = Heldenschnur genannte Hosenverschnürung, (Taf. XV, Fig. 1, 4, 6) die eigentlich die Mitte der Pfauenfeder, oder den mittelalterlichen Granatapfel nachahmt.50 Anordnung, Stengel, Blätter, Farben. Die magyarische Ornamentik ordnet ihre Elemente auf eine dem hauptsächlichsten Bestandteile derselben, den Blumen entsprechende Weise an. Wenn der zu verzierende Raum nicht bandartig verläuft, so ahmt die Anordnung immer einen gebundenen Strauss nach, ohne Rücksicht auf Form und Grösse des auszufüllendcn Raumes. Die äussere Contour des Strausses verläuft nun zwar je nach der Form des zu verzierenden Raumes in verschiedenen Linien, der oberen Seite zu wird sich jedoch der Strauss immer mehr und mehr zuspitzen, auch pflegt er für gewöhnlich in einer einzigen Blume zu enden. Die Blumen sind einzeln und symmetrisch zu einem Strausse gewunden. Die grossen Blumen sind unten und nahe zur Mittellinie angebracht, gleichsam 'den Kern des Ganzen bildend. Die Zwischenräume sind durch dünne Stengel, längliche grasartige Blätter oder kleinere Blüthen ausgefüllt. Die Contour des Strausses wird durch die grossen Blumen und den aus den Zwischenräumen herauswachsenden kleineren Blumen gebildet, welche letztere die mittleren Blumen des Strausses gleichsam als äussere Zone umrahmen. Das ganze bildet einen überaus abwechselnd contourierten Fleck, bei dem bloss eine Seite, nämlich diejenige nach den nebeneinandergereihten Blumenstcngeln zu in einer bestimmten Linie verläuft (Bandverzicrung oder Bund). Das andere, das blumige Ende befindet sich immer im freien Raum, den cs niemals bis zur Grenzlinie desselben ausfüllt, wie z. B. die persischen Blumenornamente, oder der indische Strauss, dem es übrigens auch in anderen Beziehungen überaus gleicht. Die Hauptblumcn des Strausses wachsen nicht aus einem gemeinsamen Stengel hervor, wie in jeder anderen Ornamentik, sondern die nebencinandergc-reihten Stengel verlaufen sammt und sonders discrct, wodurch manchmal ein ziemlich breiter Strauss-Stiel entsteht. Oft wird auch das den Strauss zusammen-haltendc Band ersichtlich. Ist der zu verzierende Raum 50 Die ältesten Formen der Schnur- und Riemengellechte finden wir in der babylonischen Ornamentik. Von diesen erlernten sie die Griechen, durch deren Vermittelung die uralten assyrischen Formen schon längst bekannt sind. Die für longobardisch anzusehenden Riemengcflechtc aus Croatien und Ober-Italien, verbreiteten sich durch die an den Grenzgebieten zwischen Skythen wohnenden und in skythischen Verband gehörigen Gothen, Alanen und Longobarden sehr rasch und allgemein. Die für die Bysanzier charakteristischen Riemengeflechte können gleichfalls nach Osten, und so auf die berittenen und mit vielen Schnüren und Riemen geputzten Skythen zurückgeführt werden. Auch die Araber setzten Anfangs bloss diese Formen fort, aus denen sie erst später die entwickelste geometrische Ornamentik ableiteten. kleiner, so bringt man statt eines Strausses nur einzelne Blüthenzweigc an und zwar mit vicr-fünf Blüthen wobei dann nur ein Hauptstengel sichtbar bleibt, der die anderen in sich vereinigt. Die Art der Vereinigung wird durch die öfters sichtbaren Bindfäden angezeigt. Diese Anordnung der Blumenstengel ist nämlich nur selten symmetrisch, zeigt jedoch das Bestreben, dass sich die einzelnen Blumen das Gleichgewicht hatten. An grossen, leeren Flächen erscheinen einzelne, mit Ornamenten vollgefüllte Flecken, die alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das Ornament zeigt die cardinalcn und ti) Aus Holz geschnitzte Trinkschalen («csanak«): a) Gömörer Kom. b) Iväd, Hcveser Kom. In der ethnographischen Abthcilung des Ung. Nat.-Museums. charakteristischen Punkte, die Ehrenplätze des zu verzierenden Gegenstandes an. Die gleichmässige, rith-mische, langweilige Verthcilung des Ornamentes ist der magyarischen Ornamentik unbekannt. Aus Asien kommend brachten wir das fleckenweise Anbringen des Ornamentes von dorther mit uns. Die Anwendung selber war niemals europäisch und auch die magyarische Nation ist, obgleich schon tausend Jahre europäisch, auch heute noch das, was sic war: magyarisch. Nebeneinander gereihte, sich wiederholende Blumenstengel werden auch als Randverzierung gebraucht, ja die wcllenlinige Verbindung kleiner symmetrischer Sträusschen ist ein beliebtes bandartiges Ornament. An den laufenden Ornamenten besteht der Stengel aus einer
Wellenlinie, einem Wellmacander oder aus die einzelnen Blumen verbindenden Ilalbkreisbögen. Blätter werden wenig verwendet und sind es auch dann zumeist lange, schmale, ungegliederte Grasblätter. Jedoch werden auch gezackte Rosen- und Eichenblättcr verwendet. Das Vorbild des langen Blattes gaben die Seitenfäden der Pfaufeder ab, ja auch die Blätter mit gezackten Rändern sind eigentlich nur zur Blättern umstylisierte Blumenformen der Pfauenfeder. Der mittlere Theil der gezackten Blätter ist nämlich nur äusserst selten gerippt, sondern zumeist geringelt, wie die Pfaue nfeder-P'ormen. An den Szekler-Thoren findet sich ein eigentümliches, mit vielen nebencinandcrgcreihtcn, mandelförmigen Blättern versehenes biegsames und aus dünnen Zweigen geflochtenes Ornament, dass sich bald um ein in der Mitte befindliches Chrysanthemum kranzartig herumschlingt, bald wieder sanft an den Fenster- oder den Bildrahmen hinabsteigt, über welchen man dasselbe gesteckt hat. Das Nacheinander der zu beiden Seiten des Stäbchens knapp aufeinanderfolgenden Blätter wird nie durch eine Blume belebt und ist die Definition desselben beinahe unmöglich. Dasselbe kommt auch an Schuba-Stickereien aus der Gegend von Mezökövcsd vor (S. Taf. XIX), wo es dem Robinien-(Akazien)-Blatte gleicht. Es kann wohl für einen Zweig der Sahlweide oder einen Lorberzweig gehalten werden. Ich halte es für letzteren, weil man an einem Thore auch die Lorberfrucht cingeschnitzt hat. Seiner Vergangenheit nach wird dasselbe wohl gleichalterig mit den übrigen Zierrathen des Thores sein51 und wenn man erst auch an Schubasticke- 51 Auf sassanidischen Reliefs, besonders aber aufindo-skythischcn Münzen ist der Lorbeer-Kranz überaus häufig. Ursprünglich war cs eigentlich ein Rad und nur in der Hand der Griechen Alexanders des Grossen verwandelte sich dasselbe in einen Lorbeerkranz. Das Rad ist ein urasiatisches Macht-Symbol. Im Sanskrit ist cakra = das Rad der Macht. Unter den Titeln des Königs findet sich der Ausdruck cakra vartin »Raddreher« was im übertragenen Sinne soviel wie »Herr der Welt« bedeutet. Im Altper.-uschen bedeutet »cakhra« — Rad der Macht, Mächtigkeit. Der Haupt-Gott der Perser Ohura-Mazda wird immer in Gestalt eines aus einem Rade herauswachsenden Mannes dargestellt. In der Achae-meniden-Periode halten jedoch die Könige noch einen Bogen in der Hand und nur unter den Sassanidcn wird dieser durch das Rad, oder den Kranz, beide als uralte Symbole der Macht ersetzt, freilich nach Hinzugabe der von den Parthern in die Mode gebrachten herabhängenden Bandverzierungen. In dieser Art ist der Kranz auch auf den indo-skythischen Münzen dargestellt, wobei sich jedoch das uralte Rad unter dem Grabstichel des griechischen Künstlers schon in einen echten Lorbeerkranz verwandelte. Der Kranz der Szekler Thore — der Gottesbaum und die übrigen Theile des Thores — stammen mitsammt den Kränzen der sassanidischen Könige einer gemeinsamen Quelle und bedeutet auch auf diese Weise die Macht innerhalb des umfriedeten Theiles. Der Szekler hat daher innerhalb seines Thores Antheil an der königlichen Macht, ist also sein unumschränkter Herr, was kundzugeben auf den Thor-Pfosten der Lorbeerkranz geschnitzt wird und zwar unten, damit ihn männiglich sehen kann. Äusser dem Kranze hat man auch noch oberhalb den die verzweigten Ranken des Gottesbaumes nachahmenden Rahmen des oberhalb der Thüre angebrachten Reliefs zwei Lorbeerzweige hingesteckt, die sich beiderseits auf das Relief herabneigen. Das obere Ende beginnt jedoch des öfteren am Kron-Gesimse. Ferner wird derselbe auch über den Fenstern angebracht und zwar ebenso wie an den Thoren über dem Rahmen, wesshalb es denn unmöglich ist, nicht an die vorislamitischen Fenster Nord-Indiens, besonders Nepals zu denken, wo man den Lorbeer über den Fenstern auf gleiche Weise angebracht sieht. Bezüglich der sassanidischen und indischen Berührung siehe vom Verfasser die Abhandlung: Tärgyi ethnografiänk östörtöneti vonatkozäsai. Magy.: Urgeschichtliche Beziehungen unserer materiellen Ethnographie »Ethnographia«. 1898. Heft. 1 u. 2. reicn auf dasselbe Ornament stösst, darf auch das Lorbeerblatt unter den allgemein gebrauchten magyarischen Blattornamenten angeführt werden. Unsere nationale Ornamentik wird durch die denkbar möglichste Farbenpracht charakterisiert, dem ja doch gar nicht anders sein kann, wenn man an die Hauptziel* derselben, an die in tausend Farben schimmernde Pfauenfeder denkt. Allein nicht nur die Hauptfarben, sondern auch die F'arben zweiter und dritter Categorie werden in unzähligen Variationen angewendet, ja auch Gold und Silber ist unausbleiblich. Dabei dominiert keine einzige der Farben, höchstens könnte man sagen, dass die F'arbcnstimmung durch roth und gelb bedingt wird. Neben dem wenig gebrauchten reinen Blau, überwiegt Violett und auch das Grün spielt zumeist in ein gelbliches Moosgrün, wie die Pfauenfeder selber, so dass das Ganze immer eine warme Wirkung ausübt. Aus eben diesem Grunde wirken ferner die vielen Farben der magyarischen Ornamentik nie schreiend, nie allzu bunt, sondern ergeben immerdar einen harmonischen Gesammt-eindruck. Nachdem der zu verzierende Raum vollkommen ausgefüllt wird, derart, dass aus der Basis zwischen den einzelnen Blumen und Blätter kaum etwas durch -blickt, nimmt sich dasselbe auf einem wie immer färbigen Untergründe gut aus. Die Überfülltheit fällt nur an den in Contouren gezeichneten oder in einer Farbe gestickten Verzierungen auf, wie solche übrigens in unserer lebendigen Ornamentik nur kaum vorkommen. Die Harmonie unserer färbigen Ornamente wird eben durch die Farbenvertheilung der dicht an einander gereihten Formen gesichert. Was in einer Farbe ein schwerer, dichter Fleck wäre, wird durch den mythischen Pfau: dem Glanze der in tausend Farben erstrahlenden Sonne zu einem angenehmen, harmonischen Ganzen gemacht. Sucht man endlich nach dem allgemeinen universellen Charakter des magyarische». Zicrstyls, so findet man, dass unsere Ornamentik mit ihren naturalistischen, jedoch gehörig stylisierten Elementen und deren Gruppierung Blut vom Blute der Nation ist. Der magyarische Charakter offenbart sich auch in der Verzierungsweise, die wiederum der magyarischen Musik gleicht. Nach langem Pianissimo bricht die gute Launein vollste Ungclassenheit aus und dann überstürmen einander die Töne, um nach kurzem wieder in wehmüthige Stille zu übergehen. Der mit dem spezifischen Charakter des Volkes nicht bekannte Fremde glaubt, schon alles vorüber, bis dann der urplötzlich ausbrechende, alles mit sich reissende Sturm, der naturgemäss wieder nur ganz kurz andauern kann, alles erzittern macht. Dies ist das magyarische Strohfeuer, das flackert, erhitzt und leuchtet, jedoch ganz unerwartet in Asche zerstiebt. Und so war er immerdar der Charakter dieser Nation, wie ihre Geschichte, ihr Leben und ihr Fortschritt lehren. Wie schein-todt duldet sie lange und scheint beinahe endgiltig zu erliegen, doch dann rafft sic sich wieder auf und erreicht mit kühnen Schritten nach Vorwärts diejenigen, die im langsamen, doch andauernden Tempo voran schritten. Auch mit der magyarischen Verzierungsweise, als deren Evangelium der verzierte Szür und die ausgenähtc Schuba zu gelten haben, ist es ähnlich bestellt. --------------
SCHLUSSWORT. Die im Vorstehenden gegebenen wenigen Capitel sind das Resultat zwanzigjährigen Sammelns und Forschens. Als ich ans Werk ging, war gar nichts vorhanden. Und als ich das erstemal behauptete, wir hätten einen alten, nationalen Geschmack, schauten mich auch »die Eingeweihten« mit einem stummfragenden Lächeln an ... Eine sonderstehende, lebendige Nation hatte von jeher einen eigenen nationalen Geschmack und wird immerdar einen solchen haben, sobald sich nur die Gelegenheit findet, denselben zur Schau zu stellen. Unser eigenes, auf sich gestelltes Volk klammerte sich streng an das Alte und bewahrte in der Kleidung, seinem Hause und seinen Gcräthen seine uralten Traditionen. Deshalb lebt unsere uralte, nationale Ornamentik bis heute noch, was zu läugnen, selbst den Nachäffern der Fremden nicht mehr cinfällt. Die Entwickelung unserer Ornamentik leuchtet auch in die unbekannten Jahrhunderte unserer Urgeschichte hinein! Die Geschichtschreibung blieb in den Sümpfen der Macotis stecken, obwohl dort schon eine innerlich entwickelte, auf eine grosse Vergangenheit zurückblickende Nation ein zeitweiliges Vaterland suchte. Die culturellen Spuren führen uns bis Indien, Baktrien ins Land Evilat. Unter welchem Namen und wie lange unsere Vorfahren dort gewohnt, wird die Geschichte ergründen! Der Pfau des indischen Sonnengottes, das Symbol des hundertäugigen Indra, der Wunderhirsch, der den Feuerherd beschützende Gottesbaum: sind mythische Gestalten der vorchristlichen, nationalen Religion, wesshalb eben mit Annahme des Christenthums der Faden im Gebrauche unserer Ornamente zu zerreissen scheint. Unsere nationale Ornamentik leuchtet aber auch in die Urreligion der Magyaren hinein. Hausund Thorornamentierung der Szekler unterstützen den Satz der Linguisten und Ethnographen, dass Szekler und Magyaren einer ungeteilten Nation angehören. Soviel die Schlussresultate meiner langen, mühseligen Arbeit. Mein Werk hätte längst das Tageslicht gesehen, wenn ich über die materiellen Mittel verfügt hätte, bis mir endlich der ungarische Ingenieur- und Architekten-Verein, das Erscheinen in der vorliegenden bescheidenen Form ermöglichte. Die beträchtlichen Kosten der farbigen Tafeln wurden vom hohen kgl. ung. Ministerium für Cultus und Unterricht gedeckt. Das Bewusstsein ehrlich verrichteter Arbeit giebt mir Kraft, sowohl kleinliche Kritik als auch Todt-schweigen ruhig zu ertragen. Die Verkündigung neuer Principicn, Lehren und Resultate wird auf mannigfaltige Weise, jedoch immerdar misstrauisch empfangen. Conscia mens recti famac mehdacia ridet. Budapest, im Juni 1898. Josef Huszka.
INHALTSVERZEICHNIS DER COLORIRTEN TAFELN. TAFEL XXX1X-L. TAFEL XXXIX. TAFEL XLIV. 1., 2. Verzierung des Vorder- und Hintertheiles einer schnürlgesäumten Schuba. Aus der Werkstätte des Kürschnermeisters Franz Päsztor in Szeged. 3., 5. «Perlmutter-Blumen» vom unteren Ende der schnürlge-säumten Schubazeichnungen des Kürschnermeisters Franz Päsztor in Szeged. 4. Verzierung des Untcrtheilcs einer schnürlgesäumten Schuba, aus der Werkstätte des Emerich Kiss, in Kis-Kun-Felegyhäza. 6. Seitenverzierung der Schuba. Zeichnung des Kürschnermcisters Johann Päsztor in Szeged. TAFEL XL. 1. SeitcnvcrzicrLing einer schnürlgesäumten Schuba. Zeichnung des Kürschnermeisters Mihael Gazdik in Kis-Kun-Felegyhäza. 2., 3. Rosen vom Untertheil einer schnürlgesäumten Schuba. Zeichnungen des Kürschnermeisters M. Gazdik. 4. Seitenstickerei einer Schuba. Zeichnung des Kürschnermeisters Valentin Tapodi in Kis-Kun-Felegyhäza. TAFEL XLI. 1., 5. Seitenverzierung eines Frauenpelzes. Zeichnung des Kürschnermeisters Alexander Nagy in Debreczen. 2., 4. Zierden auf dem Vorderthcil der Pelze. Zeichnungen des Kürschnermeisters Alexander Nagy in Debreczen. 3. Teller (Seitenverzierung) von einer Männer-Schuba. Zeichnung des Kürschnermeisters Alexander Nagy in Debreczen. TAFEL XLII. 1. Achsel Verzierung einer schnürlgesäumten Schuba. Zeichnung des Kürschnermcisters Franz Päsztor in Szeged. 2. «Eichelblüthe» benanntes Ornament am Untertheile einer schnürlgesäumten Schuba. Zeichnung des Kürschnermeisters Ladislaus Györ in Czegled. 3. »Eichelblüthc» am Untertheil der Schuba. Zeichnung des Kürschnermeisters Franz Päsztor in Szeged. 4. «Perlmutter-Blüthc» am Untertheil der Schuba. Zeichnung des Kürschnermeisters Franz Päsztor in Szeged. 5. Seitenverzierung einer Schuba. Aus der Werkstätte des Kürschnermeisters Johann Päsztor in Szeged. TAFEL XLJII. Teller einer lederbesetzten Schuba (Seiten- oder Schultertheil der Schuba). Seidenstickerei. Angefertigt in Kis-Kun-Felegyhäza in den 40-er Jahren. Eigenthum des Josef Deskö in Kis-Kun-Fölegyhäza. Vordcrtheil, Seite, ein ausgebreiteter Aermel und Rücktheil eines gestickten Szür (ohne Kragen). Angefertigt in den 60-er Jahren in Eger. Eigenthum des Verfassers. TAFEL XLV. 1., 2., 3. Scitenvcrzierungen eines Szür. Aus der Werkstätte des Szürschneiders Franz Malatinszky in Debreczen. 4. Rücken eines Szür sammt Kragen. In den GO-er Jahren in Eger angefertigt. Vorder- und Seitentheil auf voriger Tafel. TAFEL XLVI. 1. Stickerei eines Szür-Kragcns aus 1 <885. Szcndrö (Com. Gömör). 2. Stickerei eines in den 60-er Jahren angefertigten Szürkragens. TAFEL XLVII. Tabaksbeutel (Widder) aus Kis-Kun-Fölegyhäza. 1885. Seidenstickerei. TAFEL XLVIII. 1. Gestickte Bordüre einer Communionstisch-Decke aus 1795 in der ev. ref. Kirche zu Szotyor (Com. Häromszdk). 2. Stickerei einer Deckenbordurc im Szekler Nat. Mus. Sepsi-Szent-György (Com. Häromszek). 3. Ecken- und mittlere Randstickcrci einer Communionstisch-Decke in der cv. ref. Kirche zu Czegled (Com. Pest). 4. Altartuch-Bordurc im Minoriten-Conventc zu Maros-Väsär-hely (Com. Maros-Torda). Seidenstickerei. TAFEL XLIX. Szekler Thongefässe von der sog. Waldgegend des Com. Udvarhely. Aus der ehemaligen Sammlung Hajos. TAFEL L. Thongeschirre aus dem Szeklcrlande. Zumeist aus Szökler, zum Theil auch aus sächsischen Werkstätten. Dieseben gelangten in die ehemalige Sammlung des Dr. Bc'la Hajos aus Vargyas, Ajta, Homorod, Baröth, Zsombor, Kaca, Hermäny, Szäsz-Fehöregyhäz, Räkos, Kirälyhalma und Bardöcz. Die beiden Ofenkacheln stammen aus Vargyas.
TAFEL I. 1., 4. Aus Schuba-Stickereien. Paul Tapodi, Kürschncrmcister, Fclegyhäza. — 2., 9., 12. Aus Schuba-Stickereien Michael Gazdik. Kürschnermcistcr, Felcgyhäza.— 3., 8. Aus Schuba-Stickereien., Franz Päsztor, Szeged. — 5., 6. Aus Schuba-Stickereien. Josef Deskö Kis-Kun-Felegyhäza. — 7. Aus einer Schuba-Stickerei. Ladislaus Szabö, Szürschncider, Kisujszälläs. — 10., 11. Von einem alten, gestickten Szür. — 13., 15., 16., 17. Aus Szürstickcreicn. F. Malatinszky, Dcbreczcn.— 14. Aus den Zeichnungen des Büla Värhidy, Szür-Schneider, Gyöngyös. — 18. Aus den Zeichnungen des Paul Mosotzy, Gyöngyös. — 19., 22. Aus dem Zeichenbuche von 1836 des Franz Kaszalay, Kürschnermeister, Szeged. — 20. Zeichnung des Karl Toth, Miskolcz. — 21. Aus den Zeichnungen des Johann Päsztor, Kürschnermcistcr, Szeged. — 23. Josef Füzy Kürschnermcistcr, Vcszprem. — 24. Aus der Kürschner-Werkstätte des Emerich Kuruc, Kis-Kun-Felcgyhäza. — 25. Aus den Zeichnungen des Alexander Morvay, Szür-Schneider, Eger. — 26. Aus einer alten kumanischcn Schuba-Stickerei.

TAFEL I[. 1. Aus den Kürschnerstickereien der Margarethe Böszörmönyi, Kis-Kun-Felegyhäza. — 2. Aus einer gestickten Leintuchbortc, Mczökövesd. — 3., 4., 7., 13. Aus den Zeichnungen des Josef Dcskö Kürschnermeister, Kis-Kun-Felegyhäza. — 5., 8., 19. Aus den Zeichnungen des Valentin Tapody, Kis-Kun-Felegyhäza. — 6., 14., 15. Aus dem Musterbuch des Alexander Borsos, Kürschnermeister, Rimaszombat. — 9. Aus den Zeichnungen des Stefan Gömöry, Kürschnermeister, Jäszberöny. — 10. Ladislaus Györ Kürschnermeister, Czcgled. — 11. Aus den Zeichnungen des Josef Füzy, Kürschnermeister, Veszpröm. — 12. Johann Guba, Kürschnermeister, Mezö-Kövesd. — 16. Alexander Vida, Kürschnermeister, Kisujszälläs. — 17., 25. Aus dem 1836-cr Musterbuche des Franz Kaszalay, Kürschnermeisters Szeged. — 18., 28. Aus den Zeichnungen des Alexander Nagy, Kürschnermeister, Debreczen. — 20., 21. Aus Stickereien an Leintuchborden, Mezö-Kövesd. — 22. Aus den Zeichnungen des Johann Päsztor, Kürschnermeister Szeged. — 23., 26. Aus der Szürschneider-Werkstättc des F. Malatinszky, Debrecen. — 24. Josef Pap, Kürschnermeister, Nagy- Szombat. — 27. Aus den Zeichnungen des Ignaz Koväcs, Kürschnermeister, Eger 1860.

TAFEL III. Blumenformen in Weissstickerei aus den Com. Pozsony und Nyitra.

TAFEL IV. 1. Altardccke aus der r. kath. Kirche in Maros-Väsärhcly. — 2., 11. Aus Stickereien in der cv. ref. Kirche zu Maros-Väsärhcly (1701. und 1772.). — 3., 20., 25. Aus den Stickereien der r. kath. Kirche in Csik-Somlyo (1742.). — 4., 9., 22. Aus den Stickereien des Museums in Kassa (1660.). — 5., 10., 17. Aus Stickereien der ev. ref. Kirche in Debreczen (1754.). — 6., 13. Aus den Stickereien der r. kath. Kirche in Gy.-Szent-Miklös. — 7., 16., 18., 23. Aus den Stickereien der r. kath. Kirche in Erzsöbetväros. — 8. Aus den Stickereien der ev. ref. Kirche in Ilosdät (Com. Hunyad). — 12., 32. Aus den Stickereien der Kloster-Kirche in Mikhäz (1763.). — 14., 24. Aus den Stickereien der r. kath. Kirche in Kassa (1665.). — 15. Aus der Stickerei einer Polsterziehe, Munkäcs. — 19. Von einem Altartuche der ev. ref. Kirche in Miskolcz (Avas) (1704.). — 21., 30. Aus färbigen Stickereien im Ung. Nat.-Museum. — 26., 28. Aus Stickereien des Szökler Nat.-Museum in Sepsi-Szent-György (1670.). — 27. Von einer Altardecke der ev. ref. Kirche in Szcndrö (Com. Borsod). — 29. Aus einer Stickerei der cv. ref. Kirche in Fogaras (1675.). — 31. Von einer gestickten Decke des Domes in Brasse).

TAFEL V. 1., 41. Szeged (Kirälyhalom) Silberne Bommeln eines Grabfundes. — 2. Aus einem Grabfunde der Koronczd-Gegend. — 3. Aus dem Grabfunde in Pilin (Com. Ndgräd). — 4., 16. Grabfund aus Szeged (Bojärhalom). — 5., 17. Aus Grabfunden bei Szökesfehervär. — 6. Aus dem Grabfunde in Gödöllö (Com. Pest). — 7., 23. Aus dem Tolna-Szänthd-cr Funde. — 8., 11., 18., 24. Aus den Gräbern am Dcmköhcgy (Szökesfchervär) — 9. Aus dem Grabfunde zu Nagy-Kürü (Com Heves). — 10., 22., 27. Aus unbekannten ungarischen Fundstädten. — 12., 20. Aus Grabfunden, Kecskemet. — 13. Csorna-er Fund (Süly-hegy). — 14. Aus dem Grabfunde in Nagyvärad. — 15. Anhängsel-Zier aus dem Hotter von Törtel (Com. Pest). — 21. Fund zu Zalkod (Com. Szabolcs). — 19. Fund zu Bököny (Com. Szabolcs). — 25. Aus dem Grabfunde zu Anarcs (Com. Szabolcs). — 26., 29., 42., 43., 44. Aus dem Grabfunde von Benepuszta (Com. Pest.) — 28., 34., 35. Aus dem Grabfunde von Tarczal (Com. Zemplön). — 30. Anhängsel aus dem Tokajer Funde. — 31., 32. Aus dem Grabfunde zu Bezdcd (Com. Szabolcs). — 33. Fund von Bäcs-Keresztur. — 36. Fund von Balkäny (Com. Szabolcs). — 37., 38., 39. Aus dem Grabfunde zu Vereb (Com. Feher). — 40. Aus dem Nesz-m^ly-er Funde.

TAFEL VI. 1., 2., 6., 7., 9, Boutons aus dem Grabfunde von Pilin (Com. Nograd). — 3., 6., 29. Silber-Boutons aus dem Grabfunde von Csorna (Com. Sopron). — 4,5., 6., 7. Aus dem Grabfunde von Törtcl (Com. Pest). — 5. Grabfund in Tolna-Szänthd. — 8. Bouton aus Ungarn. Fundort unbekannt. — 10. Aus dem Grabfunde von Balkäny (Com. Szabolcs). — 11., 17., 19., 28. Boutons aus dem Grabfunde von Nagy-Teremia (Com. Torontäl). — 12., 26. Aus dem Grabfunde von Nagy-Kürü (Com. Heves). — 13., 15., 31. Grabfund. Szeged-Boj ärbalom. — 16. Tisza-Nagyrev (Com. Jäsz-N.-Kun-Szolnok). — 18., 23. Boutons aus dem Grabfunde in Szökesfehervär (Dcmköberg). — 20., 21. Aus dem Grabfunde von Gödöllö. — 22. Grabfund Hugyaj (Com. Szabolcs). — 24. Puszta-Homorszög (Com. Jäsz-Nagy-Kun-Szolnok). — 25. Bouton aus dem Tokajer Fund. — 27. Von der Parierstange des Säbels aus dem Grabe von Miklöstelep (Kecskemdt). — 30. Grabfund Nagy-Värad.

TAFEL VII. 1. Zeichnung des Michael Gazdik, Kürschnermeisters, Kün-Fölegyhäza. — 2. Suba-Stickerei aus der Kürschner-Werkstätte des J. Kurucz in Kün-Fölegyhäza. — 3. Aus den Zeichnungen des Szeged-er Kürschnermeisters Franz Päsztor. — 4., 23., 24., 27. Aus den Zeichnungen des Miskolczer Kürschnermeisters Karl Toth. — 5., 10. Aus den Zeichnungen des Valentin Tapody, Kürschnermeister in Kun-Fülegyhäza. — 6., 20., 29. Aus den Zeichnungen des Alexander Nagy, Kürschnermeister in Debrecen. — 7., 11., 13., 18., 21., 25., 26., 28., 30., 32. Aus Stickereien der Matyö’s in Mezö-Kövesd. — 8., 14., 17., 31. Aus dem Musterbuche des Kürschnermeister Alexander Borsos in Rimaszombat. — 9. Von einer Szürstickerei aus Eger. — 12., 19. Aus einer Szürstickerei in Debreczcn. — 15., 22. Aus dem Zeichenbuche des Kürschnermeisters Franz Kaszalay aus 1836. — 16. Aus den Zeichnungen des Kürschnermeisters Josef Deskö in Ktin-F61egyhäza. (1871.)

TAFEL VIII. 1., 2., 3., 4., 9., 16., 24. Aus Szürstickereien. F. Malatinszky, Debreczen. — 5., 20. Aus den Zeichnungen des Kürschnermeisters Valentin Tapody in Kün-Fölegyhäza. — 6. Aus den Zeichnungen des Johann Päsztor, Kürschnermeister in Szeged. — 7., <3., 23. Aus den Zeichnungen des Michael Gazdik, Kürschnermeister in Kün-Fdlegyhäza — 10. Aus den Zeichnungen des J. Deskö, Kürschnermeister in Kün-Fölegyhäza, 1871. — 11., 12. Aus dem Zeichenbuche (1836) des Kürschnermeister Franz Kaszalay in Szeged. — 13., 19., 21. Aus dem Zeichenbuche des A. Borsos, Kürschnermeister in Rima-Szombat. — 14. Aus den Zeichnungen des Stefan Gömöry, Kürschnermeister, Jäszber^ny. — 15. Aus einer Pelz-Stickerei in Mezo-Kövesd. — 17. Aus der Stickerei einer Szekler Lederwamses (Com. Udvarhely) — 18. Aus den Zeichnungen des Johann Kovacs, Kürschnermeister, Erlau. — 22. Aus der Stickerei einer mit weissgegerbtem Leder verzierten Schuba, Kun-Fölegyhäza. — 25. Aus einer Szür-Stickerei Szendrö (Com. Borsod). — 26. Aus der Stickerei eines alten Szürkragens.

TAFEL IX. 1., 10. Von Kirchenstickereien aus Csik-Csicsö. — 2., 6., 7., 8., 9., 14. Aus den Stickereien der ev. ref. Kirche in Fogaras. — 3., 27., 30. Aus Kirchenstickereien in Miskolcz. — 4., 18., 25. Aus den Stickereien der ev. ref. Kirche in Szaszväros. — 5., 13., 15., 19., 20., 32., 35. Aus den Stickereien des Szekler Nat.-Museums. — 11. Aus den Stickereien der armenischen Kirche in Erzsebetväros. — 12. Von einer Kirchenstickerei aus Schloss Vajda-Hunyad, 1658. — 16. Von einer Kirchenstickerei in Szent-Erzsöbct (Com. Udvarhely). — 17. Aus den Stickereien der ev. ref. Kirche in Dees. — 21., 24. Aus alten Stickereien an Polsterüberzügen. — 22., 31., 36., 38., 39., 41., 43., 44. Aus den Stickereien des Klosters in Csik-Somlyö. — 23., 29. Aus den Stickereien der ev. ref. Kirche in Debreczen. — 26. Aus den Stickereien des Kaschau-er Museums. — 28., 33. Aus Kirchenstickereien in Maros-Väsärhcly. — 34. Stickerei der ev. ref. Kirche in Szotyor (Com. Häromszek). — 37. Von einer Kirchenstickerei in Sz^kely-Udvarhely, 1745. — 40. Aus einer Kirchenstickerei in Esztelnek (Com. Häromszek). — 42. Aus einer südlichen Stickerei.

TAFEL X. Basrelief-Blumen von Szdkler Thoren.

TAFEL XL 1., 2., 5., 6., 7., 8., 9., 10., 12. Blumen von Szekler Thongeschirren. — 3., 4., 11. Geschirrblumcn aus der Gegend von Eger. — 13—28. Blumen (Rosen) von Szekler bemalenen Möbeln. — 29—31., 35—37., 41., 43. Lilien von Szekler bemalenen Möbeln. — 32—46. Crysanthemen und Nelken von Szdkler bemalenen Möbeln.

TAFEL XII. 1. Von der silbernen Säbeltasche des Bezdeder (Com. Szabolcs) Grabes aus der Zeit der Landnahme. — 2. Von der silbernen Säbeltasche des Tarczaler (Com. Zemplin) Grabes aus der Zeit der Landnahme. — 3. Das sog. Helmplättchen von Galgocz (Com. Nyitra). — 4. Von der Säbeltaschenplatte des Szolyvaer (Com. Bereg) Grabes aus der Zeit der Landnahme. — 5. Auf einem Thorpfosten zu Märefalva (Com. Udvarhely). — 6. Auf einem Thorpfosten zu Olähfalva (Com. Udvarhely) 1886. — 18. Auf einem Thorpfosten zu Olähfalva (Com. Udvarhely), 1888. — 8. Auf dem Fusspfosten eines grossen Thores zu Csik-Verebes, 1847. — 14. Von einem Thorpfosten zu Szombatfalva (Com. Udvarhely), 1816. — 10. Von einem Thorpfosten zu Märöfalva (Com. Udvarhely), 1882. — 11. Von einem Thorpfosten zu Olähfalva (Com. Udvarhely), 1883. — 12. Oberhalb der Säule eines Thorpfostens zu Miklösfalva (Com. Udvarhely), 1825. — 13. Olähfalva (Korn. Udvarhely) 1886. — 19. Auf einem Thorpfosten zu Olähfalva (Com. Udvarhely). — 15. Auf einem Thorpfosten zu Dälnok (Com. Häromszek) 1801. — 16. Auf einem Thorpfosten zu Bethlenfalva (Com. Udvarhely), 1886. — 17. Von einem Thorpfosten zu Csikszentmärton, 1777. — 22. Von einem Thorpfosten zu Parajd (Com. Udvarhely). — 20. Von einem grossen Thore zu Kis-Borosnyö (Com. Häromszök), 1801. — 21. Oberhalb der Säule des Thorpfostens in Bethlenfalva, 1815. — 23. Auf einem Thorpfosten zu Zetelaka (Com. Udvarhely), 1825. — 7. Von einem grossen Thore zu Dälnok (Com. Häromszek), 1760. — 9. Von einem grossen Thore zu Päva (Com. Häromszek), 1761. — 24., 25. Aus Subastickereien der Kumanei. — 26. Aus Lederstickereicn der Kumanei. — 27., 28. Aus Matyö-Stickereien der Umgegend von Mczokövesd.

TAFEL XIII. 1. Aus dem Benc-Pusztaer Landnahme-Fund. — 2., 3. Vom Bezdeder Säbeltaschenblättchen der Landnahmczeit. — 4. Aus dem Törtel-cr Landnahmefund. — 5. Aus dem Grabfunde zu Salamon. — 6. Pocal-Ornament (aufgcmalen) aus Siebenbürgen. — 7. Pocal-Ornament aus Oberungarn. — 8. Gemalenes Ornament eines Thon-Geschirres. Com. Häromszök. — 9. Aus dem Landnahmefund von Mändok. — 10. Aus einer Schubastickerei. — 11. Geritztes Ornament eines Horn-Salzbehälters aus dem alt. Pannonien. — 12., 13. Schubastickercien aus den Zeichnungen des M. Gazdik, Kürschnermeister in Kis-Kün-Fülegyhäza. — 14. Von bemalenen Szdkler Möbeln. — 15., 17., 18., 19., 21. Vom Reverse emaillirter Holz-Sackspiegcl aus dem alten Pannonien. — 2G. Szekler Thorschnitzerei aus 1784. — 29., 30., 31., 32., 33. Henkel von ruthenischen Holzgeschirren. — 34., 35. Schnitzereien der Hirten aus dem alten Pannonien.

TAFEL XIV. 1. Von einem Szür aus dem alten Pannonien. — 2., 4., 8. Von Szekler bemalenen Möbeln. — 3., 11. Gewandverschnürung aus der Umgebung von Kassa. — 5., 6. Szürverbrämung in Debrecen. — 7., 9., 10., 11. Verzierungen von Szekler Thoren. — 12. Vom Stiele eines Taschenmessers aus dem Com. Baranya. — 13. Von emaillirten Holzgegcnständen aus dem alten Pannonien. — 15., 16., 17. Aus dem Zeichenbuche des Franz Jady, Szürschneider in Veszprem. — 18, 20., 21. Schuba-Verzierungen aus der Kumanei. — 19. Von einem Tabaksbeutel aus Kis-Kun-Fölegyhäza. — 22., 23. AusSchubastickereien/inDebrcczen.

TAFEL XV. 1., 4. Sog. Heldenverschnürung aus den 60-er Jahren. — 2. Randverzierung (Zick-Zack) aus Kis-Kun-F£legyhäza. — 3. »Schmetterlingverzierung« J. Szcredy, Kürschnermcistcr, Szäszväros. — 5., 6., 8., 15. Aus den Zeichnungen des Alexander Borsos, Kürschnermeister in Rimaszombat. —7., 11„ 12. Dolmäny-Vcrschnürungen aus Nagy-Källö. — 9., 10., 16., 17. Aus den Zeichnungen des Franz Jady, Szürschneider in Veszprüm. — 13., 14. »Korbäcsoläs« (Karbatschen), »Behüzäs« (Einziehen J. Szeredy, Kürschnermeister, Szäszväros.

TAFEL XVI. Sassanidische Blumen. Zusammengestellt nach dem Werke von Flandin et Coste: La Perse Ancienne.

10 , 20 JQrtm. 10 20 30 J-1-1 | « > > > | 1 1 1 1 H-L -*........| 1 1 । 1 1- 1 1 1 -1 | .l-1-^-! ^-i-1 '-i i J i i »>; '- j । ! um-j-h TAFEL XVII. 1. Achselzier einer mit weissgegerbten Leder benähten Schuba. Nach Aufnahme des Malers Lazar Nagy. — 2. »Schuba-Teller«, an der Achsel der Schuba angebrachte Verzierung. Zeichnung des Kürschnermeisters Josef Deskö in Kis-Kun-Felegyhäza, 1871. — 3. Frauen-Gürtel aus Hosszufalu (Com. Brassö) dickes, braunes Leder, mit flachen, Lederriemchen ausgenäht.

TAFFL XVIII. 1. Ornament von einem Frauenpelze. Zeichnung des Kürschnermeisters Alexander Nagy in Dcbreczen. — 2. Schuba-Teller, Zeichnung des Kürschnermeisters Johann Kovacs, Eger, 1861. — 3. Ködmön-(Stutzpelz-)Verzierung, aus farbigem Leder ausgeschnitten. Aus der Zeichenbuche des Alexander Borsos, Kürschner, Rima-Szombat.

TAFEL XIX. Vorder- und Hintertheil einer schnürl-gesäumten Schuba aus Mczö-Kövesd. Dunkle, farbige Seidenstickerei.

TAFEL XX. 1., 2., 3. Ködmön-(Stutzpelz-) Verzierungen aus ausgeschnittenem färbigen Leder. Aus den Zeichnungen des Alexander Borsos, Kürschnermeister in Rimaszombat. — 4. Verzierung des Vordertheiles einer Schuba. Als Meisterstück gezeichnet von Ignaz Kovacs, Kürschnermeister aus Eger, 1860. — 5. Strauss auf das Vordertheil eines Männerpelzes gestickt. Zeichnung des Alexander Nagy, Kürschnermeister in Debrcczen. — 6. Gesticktes Bild aus den Zeichnungen des Kürschnermeisters Johann Kovacs, in Eger, in den 60-er Jahren.

TAFEL XXL 1., la. Revers und Eckverzierung des Averses eines hölzernen emaillierten Taschenspiegel-Behälters aus der Umgebung des Balaton. Orig, in der Ethnogr. Abtheilung des ung. Nat.-Museums. — 2., 4., 6., 8., 10., 11., 15. Verzierungen aus Horn verfertigter Salzbehälter, gravirt, geätzt und emailliert, vom Balaton. Ethnogr. Abth. des Ung. Nat.-Mus.— 3., 9., 16. Gravirte und emaillierte Reverse der durch Hirten verfertigte hölzernen Taschenspiegel-Behälter. Balatongegend. Orig. Ethnogr. Abth. des Ung. Nat.-Mus. — 5. Hirten-Salzbehälter, aus einem Horne, mit geschnitztem Holzdeckel, aus dem alten Pannonien. Orig. Ethnogr. Abth. des Ung. Nat.-Mus. —• 7., 12. Gravirte und geätzte Verzierung eines Pfeifenrohres. Orig. Ethnogr. Abth. des Ung. Nat.-Museums. Aus dem alten Pannonnien. — 13., 14. Emaillirte Verzierungen von Taschenmessern mit Holzgriffen. (Com. Somogy.)

TAFEL XXII. Gestickte- und aus färbigem Tuch angefertigte Verzierung eines Szürkragen und eines Szürärmel. Aus der Werkstatt des Kürschnermcisters Franz Malatinszky, Debreczen. — Eckverzierungen (aus färbigem Tuche) von Szürkragen. Debreczen.

TAFEL. XXIII. 1. Achselvezierung einer schnürlgesäumten Schuba. Zeichnung des Kis-Kun-Fölegyhäzaer Kürschnermeisters Valentin Tapodi — 2., 3., 6. Verzierungen des Unter- und Seitentheiles eines Pelzes. Zeichnungen des Miskolczer Kürschnermeisters Karl Toth. — 4., 5. Vorder- und Hintertheil einer Schuba. Zeichnung des Kis-Kun-F61egyhäzaer Kürschnermeisters Valentin Tapodi.

^30ct*n. TAFEL XXIV. 1., 2., 3., 6., 8. Zeichnungen zu Kürschnerstickereien, aus dem 1836 angelegten Zeichenbuche des Kürschnermeisters Franz Kaszalay in Szeged. — 4., 5., 7. Ködmön-(Stutzpelz-)Verzierungen aus dem Zeicnenbuche des Alexander Borsos, Kürschnermeisters in Rimaszombat.

^30 ebn. v TAFEL XXV. 1., 3., 5., 6. Zeichnungen zu Kürschnerstickereien aus dem 1836 angelegten Zeichenbuche des Kürschnermeisters Franz Kaszalay in Szeged. — 2., 4. Kürschnerstickereien, aus den Zeichnungen des Kis-Kun-Felegyhäzaer Kürschnermeisters Josef Deskö, 1871.

1 1 1 r?2r 1 ' “ : 1 1 * am, TAFEL XXVI. 1., 3., 4., 5. Kürschnerstickereien. Zeichnungen des Kürschnermcisters Josef Deskö aus 1871. — 2., 7., 8. Zeichnungen von Kürschnerstickereien aus dem 1836 angelegten Zeichenbuche des Kürschnermeisters Franz Kaszalay aus Szeged.— 6. Ködmön-(Stutzpelz-)Blume aus ausgeschnittenem Leder. Zeichnung des Alexander Borsos, Kürschnermeisters aus Rimaszombat.

TAFEL. XXVII, Zeichnungen von Schuba- und Ködmön-(Stutzpelz-)Verzierungen? aus dem Zeichenbuche des Kürschnermeisters Alexander Borsos im Rimaszombat.

2. 3. 4. TAFEL XXVIII. 1. Stickereien der beiden Enden eines Humerale im Franziskaner-Convent zu Medgyes (blau und gelbe Seide). — 2. Randstickerei eines Altartuches im Dome zu Kassa (rothe und grüne Seide). — 3. Randstickerei einer Altardecke in der Klosterkirche zu Csiksomlyd, (blau). — 4. Randstickerei einer Altardecke in der Klosterkirche zu Udvarhely, 1745 (blau-gelb). 5. Vclum-Bordure in der Klosterkirche zu Mikhäz, 1753 (roth und grüne Stickerei). — 6. Alba-Bordure in der Klosterkirche zu Udvarhely (blau-gelbe Seidenstickerei).

1. TAFEL. XXIX. 1. Leintuchbordure im Szdkler National-Museum in Sepsi-Szent-György. Mit grünen und weissen Fäden gestickt. — 2. Deckenbordure von der Landes-Ausstellung — 1885. (Seidenstickerei.) — 3. Decken-Bordure im Szdkler National-Museum. (Grüne Seidenstickerei.) — 4. Altardecke in der röm. kath. Kirche in Zölyom. — (Grüne Seidenstickerei.) — 5. Communionstisch- Decke in der ev. ref. Kirche in Szäszväros. (Grüne Seidenstickerei.)

TAFEL XXX. 1. Communionstisch-Decke in der ev. ref. Kirche zu Szäszväros. Seidenstickerei auf grünseidenem Grunde. Inder Mitte ein Vers aus Psalm XLI des Königs David und die Jahreszahl 1675. — 2. Hellgelbe Seidendecke in der ev. ref. Kirche zu Miskolcz (Avas). Aufschrift: A: N: Miskolczi R: A: sz: Ekl: Szän: N: N: Kis Imre ür özvegye N: N: Igmändi Sara: asszony varratta (Besagt, dass die Decke Frau Sarah Igmändi, Wittwe des Herrn Emerich Kis für die Kirche sticken liess.) Gold- und Silber-Stickerei. — 3. Hellblaue Seidendecke in der ev. ref. Kirche in Miskolcz. Gold- und Silber-Stickerei. Der Aufschrift nach liess sie Michael Bänö im Jahre 1771 verfertigen. — 4. Communionstisch-Decke in der Miskolczer ev. ref. Kirche. Färbige Stickerei aus hellblauem Seidengrunde. Der Aufschrift nach im Jahre 1751 angefertigt.

TAFEL XXXI. 1., 2. Altartuch-Borduren im Minoriten-Convente zu Maros-Väsärheiy. Färbige Seidenstickerei. — 3., 4, Färbige Seidenstickereien von Bordüren alter Altartüchern. Aus der Landesausstellung in Budapest. 1885.

Jlivalcl TAFEL XXXII. Pocale aus der ehemaligen Majolika-Sammlung des Dr. Bela Hajds. — 1—5., 7., 13. Aus der sog. Waldgegend des Com. Udvarhely. — 6. Aus Közep-Ajta (Com. Häromszek). — 8. Aus Udvarhely. — 11. Aus der Gegend von Medgyes. — 12., 14. Aus Magyar-Igen. — 15., 17., 19., 20. Aus Vargyas (Com. Udvarhely). — 18. Aus Ugra (Kom. Küküllö).

TAFEL. XXXIII. Gravirte Verzierungen von Tellern und anderen Thongeschirren. Aus dem Szöklerlande.

TAFEL XXXIV. 1. Seitenverzierung eines Szür. — la. Untertheil des Szür, unten mit dem Schlitze. — 16. Vordertheil des Szür. Verfertigt in der Werkstätte des Szürschneiders Franz Malatinszky in Debreczen. — 2. Stickerei eines Szürkragens. — 3., 4., 5. Seitenstickereien eines Szür. Aus der Werkstätte des Franz Malatinszky, Debreczen.

TAFEL, XXXV. 1., 2., 3,- «Schubateller». Seitenverziernngen der Schuba. — 4., 5. Seitenverzierungen der Schuba. Zeichnungen des Miskolczer Kürschnermeisters Karl Töth.

TAFEL XXXVI. Zeichnungen des Kis-Kun-Fdlegyhäzaer Kürschnermeisters Michael Gazdik. — 1. Seitenverzierung. — 2„ 3. Vorder-theil der Suba. — 4. Verzierung des Subateller. — 5., 6. Rose des Untertheiles der Suba.

TAFEL. XXXVII. Rücken eines Frauen-Ködmön(-Stutzpelzes) aus Mezö-Kövesd.

TAFEL. XXXVIII. Mit weissgegerbtem Leder besetzte Schuba aus der Kumanei von der Seite gesehen. Zeichnung des Czegleder Kürschnermeisters Ladislaus Györ: a = Vorder-theil, b — Stableder, c = Querleder, d — Hinterleder, e. = Teller. — 2. Vordertheil einer schnürl-gesäumten Suba, aus der Werkstätte des Franz Päsztor, Kürschnermeister in Szeged. — 3. Vordertheil einer Lederbesatz-Suba. Verfertigt von Josef Deskd, Kürschnermeister in Kis-Kun-Felegyhäza. In den 40-er Jahren.

XXXIX.



XLL

XLII.

XLIIL

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XLV.





XL VIII.