Автор: Günther Kempсke  

Теги: deutsche sprache   wörterbuch  

Год: 1984

Текст
                    Handwörterbuch
der
deutschen
Gegenwarts­
sprache ln zwei Bänden
Akademie-Verlag
Berlin
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Handwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER DDR Zentralinstitut für Sprachwissenschaft
Handwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache In zwei Bänden Von einem Autorenkollektiv unter der Leitung von GÜNTER KEMPCKE Autoren: Christa Blumrich • Edelgard Dückert Marie-Elisabeth Fritze • Heidrun Käubler f Günter Kempcke • Susanne Ketzel Margot Richter • Vera de Ruiter Renate Schmidt • Hanna-Brigitte Schumann Doris Steffens • Elke Tellenbach Birgit W olf • Waldemar Wunderlich Karl Wunsch A-K AKADEMIE-VERLAG • BERLIN 19 84
Erschienen im Akademie-Verlag, D D R - 1086 Berlin, Leipziger Straße 3 —4 © Akademie-Verlag Berlin 1984 Lizenz-Nr. 202 •100/215/84 Printed in the German Democratic Republic Gesamtherstellung: VEB Druckhaus „Maxim Gorki“ , 7400 Altenburg Einbandgestaltung: Karl Salzbrunn Lektor: Alfred Gessler LSV 0817 Bestellnummer: 753 333 0 (6449/1 + 2) 06800
1. Als Informanten für die Darstellung des Fachwortschatzes wirkten m it: Dipl. -Berging. Heinrich Anackert (Halle/Saale), Bergbau; Dipl. -Ing. Günter Anders (Berlin), Physik/Mathem atik: Dipl. - Päd. Günther Artl (Strausberg), Militärwesen; Dr. sc. Fritz Asmus (Stahnsdorf), Landwirtschaftswissenschaft; Berging. Hans Böhm (Oels- nitz/Erzgeb.), Bergbau; Prof. Dr. habil. Alfred Bönisch (Berlin), Wirtschaftswissen­ schaft; Prof. Dr. Günter Clauß (Leipzig), Psychologie; Prof. Dr. Hans-Ulrich Delius (Berlin), Religion; Dr. Manfred Dückert (Berlin), Medizin; Dr. Wilfried Fiedler (Berlin), Musik; Dr. Marie-Elisabeth Fritze (Berlin), Theater/Bildende Kunst (unter Mitwirkung von Waltraud Volk); Herbert Gast (Berlin), Sport; Dr. Eberhard Heinze (Berlin), Seemannssprache/Verkehrswesen; R udolf Heisinger (Berlin), Druckereiwesen; Dr. Udo Holland-Nell (Berlin), Elektrotechnik: Prof. Dr. Rudolf Käubler (Halle-Dölau), Geo- graphie/Geologie; Dr. sc. Eberhard Königsmann f (Berlin), Biologie; Dr. Holger Lamp- recht (Berlin), E D V ; Dipl. - Forstwirt Dr. W olfgang-Dieter Lorenz (Berlin), Forstwesen/ Jägersprache; Dr. Günther Lotz t (Berlin), Technik; Dr. Fedja Lüpnitz (Berlin), Bio­ logie; Dipl. -Math. Christian Oefler (Berlin), Architektur/Bauwesen; Dr. - Ing. Fritz Püschel (Berlin), Chemie; Ing. Eberhard Richter (Berlin), Textiltechnik; Prof. Dr. sc. Rainer Rosenberg (Berlin), Literaturwissenschaft; Dr. Erna Scharnhorst (Berlin), Päd­ agogik; Alfred Schlegel *f (Berlin), Druckereiwesen; Dr. sc. Hans Schleier (Leipzig), Geschichtswissenschaft; Dr. sc. Camilla Warnke (Berlin), Philosophie; Studienrat Klaus Witte (Königs Wusterhausen), Pädagogik; Dipl.- Jur. Lutz W olf (Berlin), Rechts­ wesen. 2. An der Konzeption für die Darstellung der Konjunktionen wirkte Dr. Ewald Lang mit. 3. An der technischen Herstellung des Manuskripts wirkten m it: Erna Bellin, Ilse Dümcke, Barbara Mater, Gertraud Roth, Edith Wieske.
Vorwort Im Jahre 1977 erschien der letzte Band des von Ruth Klappenbach und Wolfgang Steinitz herausgegebenen Wörterbuchs der deutschen Gegenwartssprache (W DG). Seit der Gründung dieses Wörterbuchunternehmens im Jahre 1952 sind dreißig Jahre vergangen. In dieser Zeit haben sich gesellschaftliche Veränderungen vollzogen, die auf das gegenwärtige Deutsch und seine Normen nicht ohne Auswirkungen geblieben sind. Die Sprachwissenschaft hat in der D D R und in den anderen deutschsprachigen Ländern in den letzten zwanzig Jahren durch die Hinwendung zur synchronischen Betrachtungsweise der Sprache einen bedeutenden Erkenntniszuwachs zu verzeichnen. Systemorientierte For­ schungen. Forschungen zur Semantik, Valenz, Fragen nach den Beziehungen zwischen Sprache und Gesellschaft , soziolinguistische Untersuchungen sind in den Vordergrund gerückt. In der lexikographischen Praxis führte dies zum Überdenken der überkommenen theoretischen Grundlagen und Darstellungsmethoden und zur Prüfung der Anwendbarkeit der neugewon­ nenen Erkenntnisse. Das vorliegende Wörterbuch ist an der Akademie der Wissenschaften der D D R erarbeitet worden. Es dient der Förderung der Sprachkultur, wendet sich an einen weitgefaßten B e­ nutzerkreis und ist auch für die Schulen geeignet. Das Handwörterbuch beschreibt das gegenwärtige Deutsch, den heute sprachüblichen Be­ reich des Wortschatzes. Es verzeichnet etwa 60000 Stichwörter mit ihren verschiedenen Bedeutungen und Verwendungen, stellt ihre semantischen, graphischen, grammatischen, stilistischen und in gewissem Umfang auch ihre lautlichen Gebrauchsnormen dar und ist in diesem Sinne normativ. Dem auf Arbeiten zum sechsbändigen Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache basie­ renden zweibändigen Handwörterbuch liegt eine neue Konzeption zugrunde, die vor allem in der Darstellung semantischer Beziehungen, der Kontextverwendung und im stilistischen und lautlichen Bereich neue W ege geht. So werden die in den Definitionen verwendeten Synonyme durch die Angabe ihrer Gliederungsziffer für den Benutzer eindeutig gem acht; die phraseolo­ gischen Einheiten, im W DG meist als Teil der K ontext Verwendung abgehandelt , werden als eigenständige Mehrwortlexeme am Ende der Stichwörter dargestellt. Die Stichwörter sind streng alphabetisch angeordnet. Auf die Zitierung von Belegstellen wird aus Platzgründen verzichtet. Berlin, im März 1982 Der Herausgeber
Hinweise für den Benutzer Gliederung I. Zur S tic h w o r t a u sw a h l............................................................................................... II. Zum S t i c h w o r t a n s a t z ............................................................................................... I II . Zur Definition der L e x e m e ...................................................................................... IV . Zum Aufbau der W ö r t e r b u c h a r t ik e l............................. ......................................... V. Zu den gram matischen Angaben .......................................................................... V I. Zur Darstellung des K o n t e x t e s .............................................................................. VII. Zu den stilistischen Kennzeichnungen und Anwendungsbedingungen . . . . VIII. Zu den Akzent- und Ausspracheangaben............................................................. I X . T y p o g r a p h i s c h e s ....................................................................................................... X . Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................... VIII IX XI XIV XVI XXI XXII XXIV XXVII XXIX I. Zur Stichwortauswahl Das Handwörterbuch erfaßt vorrangig den Teil der Lexik, den man zum Zentrum der Allgemeinsprache rechnen darf, der der nichtfachgebundenen Kommunikation dient, weitgehend gruppenunspezifisch ist und weitgehend überregional verwendet wird. Im Gegensatz dazu und außerhalb des Zentrums, an der Peripherie, stehen die Fachwort­ schätze und diejenigen landschaftlich gebundenen Lexeme (Regionalismen), die in der Allgemeinsprache nicht häufig Vorkommen. Die Grenzen zwischen Zentrum und Peri­ pherie sind jedoch fließend. In dem Maße, wie im Alltag Fachgebiete jeweils in das Zentrum des allgemeinen Interesses rücken, wechseln Fachtermini in die Randzone der Allgemeinsprache über. So haben Fachgebiete wie Wirtschaft, Sport, Technik u. a. die Allgemeinsprache wesentlich bereichert. Der Anteil der einzelnen Fachwortschätze an der Lexik der Allgemeinsprache ist recht unterschiedlich. Dem trägt das Handwörterbuch Rechnung, indem es bei der Stich­ wortauswahl besonders die Fachgebiete berücksichtigte, die in unserem Alltag eine besondere Rolle spielen. Bei der Stichwortauswahl wurde der W ortschatz der letzten dreißig Jahre zugrunde gelegt. Damit ist die Aufnahme veralteter Lexeme ausgeschlossen (z. B. Sozietät, Sieehenhaus). Aufgenommen wurden lediglich die Lexeme mit der Tendenz zum Ver­ alten (z. B . wohlerzogen). Historische Lexeme, d . h. Lexeme, die Erscheinungen ver­ gangener Epochen widerspiegeln, wurden unter dem Gesichtspunkt ihrer Gewichtig­ keit ausgewählt (z. B . Sklave). Die Auswahl ideologierelevanter Stichwörter folgt den allgemeinen Prinzipien der Stichwortauswahl, doch finden in diesem Bereich bestimmte Lexeme Berücksichtigung, die nach 1945 erst neu entstanden und heute bereits ver­ altet sind. Es handelt sich dabei um Lexeme, die bestimmte Etappen der jüngeren historischen Entwicklung widerspiegeln und für die Darstellung dieser Zeit weiterhin Verwendung finden. Es sind dies Wörter wie Neubauer, Neulehrer, Arbeiter- und -Bauern-
Hinweise für den Benutzer IX Fakultät. Bei der Auswahl des regionalen Wortschatzes hatten die landschaftlich ge­ bundenen Lexeme der D D R und der B RD den Vorrang, aber auch die in Österreich und die im deutschsprachigen Teil der Schweiz gebräuchlichen sprachlichen Besonder­ heiten wurden in gewissem Umfang berücksichtigt. Der Aspekt Zentrum—Peripherie wurde nicht ausschließlich auf die Auswahl der zeitlich und landschaftlich eingeschränkten Lexeme sowie der terminologischen Begriffe bezogen, sondern auch auf den morphologisch-semantischen Bereich: Bei der Auswahl blieben Kom posita und Ableitungen (mit reihenbildendem Charakter), deren Bedeutung durch die Summe ihrer Bestandteile transparent wird, weitgehend un­ berücksichtigt (z. B . die Feminina auf -in ; aufgenommen wurden nur sehr übliche Formen, wie z. B . Verkäuferin, Lehrerin; auf Reiterin o. ä. wurde verzichtet). Abkürzungen wie Abs. für Absender wurden nicht als selbständige Stichwörter auf­ genommen, sondern unter ihrer Vollform aufgeführt. Als selbständige Stichwörter er­ scheinen dagegen in einer Auswahl Kurzwörter und Initialwörter (z. B. LPG, FKK , Akku, Uni). Diminutivformen wurden nur dann berücksichtigt, wenn sie in ihrer Be­ deutung von ihrem Basislexem abweichen (z. B . Dämchen, Pärchen, 31ütchcn). Eigen­ namen fanden nur dann Berücksichtigung, wenn sie als Appellativa oder als Bestand­ teile von Phraseologismen (s. I I .8) verwendet werden (z. B . spanisch: spanische Wand, Frankreich: leben wie Gott in Frankreich). II. Zum Stichwortansalz 1. Unter einem Stichwort verstehen wir das W ort, das am Beginn des Wörterbuchartikels steht. Es ist halbfett gedruckt. Seine Rechtschreibung richtet sich nach der 17., neu­ bearbeiteten Auflage des Duden. W örter mit Bindestrich (fifty-fifty) oder mehr­ gliedrige Ausdrücke ohne Bindestrich (ad infinitum) werden als ein Stichwort be­ handelt. Orthographische, grammatische oder regionale Varianten (Friede, Frieden; placieren, plazieren) werden auf die heute übliche Form oder die hochsprachliche Form verwiesen. 2. Die Stichwörter sind streng alphabetisch geordnet. Bei gleichlautenden, in der Groß-, Kleinschreibung voneinander abweichenden Stichwörtern rangiert Kleinschreibung vor Großschreibung (pfropfen, Pfropfen). Stichwörter m it Umlaut rangieren hinter Stich­ wörtern ohne Umlaut (nutzen, nützen). Stichwörter, die verschiedenen W ortarten zu­ geordnet werden (Jauf /Präp./, 2auf /Adv./) oder sich durch ihr Genus voneinander unterscheiden (1Band, das, 2Band, Her, 3Band, die [bsnt] oder hinsichtlich ihrer Flexion divergieren ^hängen ... , 2hängen/sw. Vb./), werden in der Regel durch Indizes (voran­ gestellte Hochzahlen) gegliedert. Substantivierte Lexeme werden nur dann als selb­ ständige Stichwörter angesetzt, wenn sie semantisch modifiziert und eigenständig sind (hoch, das Hoch = Meteor.). Substantivierungen ohne Bedeutungsänderung gegen­ über ihrer Basis werden, soweit sie eine gewisse Verbreitung aufweisen, unter dem klein geschriebenen Stichwort mit abgehandelt. 3. Kurzwörter und Initialwörter werden in einer begrenzten Auswahl als selbständige Stichwörter behandelt, wenn sie gegenüber der Vollform hinsichtlich ihrer Verbrei­ tung überwiegen (HO) oder gleichberechtigt sind (LPG, LKW ). 4. Diminutivformen erscheinen nur dann als selbständige Stichwörter, wenn sie seman­ tisch oder stilistisch von ihrer Basis abweichen (vgl. I).
X Hinweise für den Benutzer 5. Partizipien werden nur dann als selbständige Stichwörter angesetzt, wenn sie in ihrer Bedeutung vom Verb stark abweichen (brennend) oder wenn das zugrunde liegende Verb nicht mehr sprachüblich ist oder nicht existiert (aufgedunsen, aufgedonnert). 0. Ableitungen (vgl. auch 4), die semantisch außer in der Bedeutung ihres W ortbildungs­ morphems (z. B . - heit, -ung, -in) nicht von ihrer Basis abweichen, werden in der Regel ohne eigene Bedeutungserklärung ihrer Basis zugeordnet, z. B . ausgelassen IA dj.1 . . . ; dazu Ausgelassenheit, die . . . Formung, die {zu formen 1/ Fusion, die 1. ... 2. ... 3. zu 1 fusionieren {sw. Vb. \hat/ Von Maskulina abgeleitete Feminina (z. B . Lehrerin zu Lehrer) erscheinen als selb­ ständige Stichwörter, wenn sie sprachüblich sind. Sie werden dann in der Regel an das Maskulinum angehängt. 7. Das Kompositum als Einzelstichwort oder als Glied einer Kompositionsreihe und die Präfixbildung 7.1. Das alleinstehende einzelne Kompositum ist durch den senkrechten, die Kom positions­ fuge markierenden Strich kenntlich gemacht (3Iachjart). In der Regel wird auf den Fugenstrich verzichtet, wenn das Bestimmungswort nicht als selbständiges Stichwort existiert oder semantisch nicht mehr transparent ist; dies betrifft vor allem Fremd­ wort-Komposita (Agrochemie). Aus Gründen der Raumersparnis wird von diesem Prinzip jedoch bei einigen großen Kompositionsreihen abgewichen (Elektro]) (vgl. auch V. 1). 7.2 . Das Stichwort wird in Kompositionsreihen gekürzt, indem das Bestimmungswort der Kompositionsreihe bei den folgenden Kom posita durch einen waagerechten Strich er­ setzt wird (Garten |-arbeit, die; -architekt, der ...) . Groß-, Kleinschreibung des für die gesamte Reihe gültigen Bestimmungswortes richtet sich nach den folgenden Grund­ wörtern. An erster Stelle steht die Schreibweise des Bestimmungswortes, das dem ersten W ort der Reihe entspricht (Gclände/geländej -fahrt, die; -fahrzeug, das; -gängig {Adj.{). Kom posita mit einem mehrgliedrigen Bestimmungswort werden, soweit sie eine Reihe ergeben, gesondert dargestellt (Eisenbahn] -bau, der ...) . 7.3 . Untrennbare Präfixverben werden nicht in Reihen nach der o. g. Methode dargestellt (vgl. Verben m it be-, ent-, er-, ver-, zer-, anders Verben mit aban-, auf-, aus-, durch-, ein- etc.) . 7.4. FugenVarianten werden auf eine der beiden Formen zurückgeführt und durch Ver­ weise aufeinander bezogen, z. B . Jauche (auch Jauchen|)| -faß, das . . . ; -grübe, die ... jauchen /sw. F6.; hat/ Jauchen]: /* Jauche] oder : Kohle]: / Kohlen/kohlen] Kohlen/kohlen (mit * auch Kohle])j ... * -ofen, der . ..; -oxid, das ...; *-preis, der ...
Hinweise für den Benutzer XI 8. Zur Darstellung phraseologischer Einheiten (Mehrwortlexeme) Das Wörterbuch trägt den Ergebnissen der Phraseologieforschung Rechnung und be ­ handelt darum die phraseologischen Einheiten nicht im Rahmen der Kontextsphäre, da die Glieder von Phraseologismen auf Grund ihrer semantischen Verschmelzung nicht mehr den jeweiligen Gliederungspunkten der Stichwörter zugeordnet werden können. Die unzureichende Erforschung bestimmter theoretischer Fragen wie beispiels­ weise der Wesensbestimmung und der W ortgruppenbedeutung phraseologischer Ein­ heiten, ihrer Abgrenzung gegenüber terminologischen Mehrwortlexemen und der meta­ phorischen Verwendung freier W ortverbindungen bereiten jedoch in der W örterbuch­ praxis gewisse Schwierigkeiten. Die Phraseologismen werden im Handwörterbuch gesondert aufgeführt. Sie werden als selbständige lexikalische Einheiten am Ende des Stichwortes hinter dem graphischen Zeichen — abgehandelt. Die Definition einer phraseologischen Einheit erscheint unter dem Hauptglied des Mehrwortlexems. Unter dem Hauptglied verstehen wir das erste Substantiv bzw. — wenn kein Substantiv vorhanden ist — das erste Adjektiv/Adverb/ Xumerale/'Verb/Pronomen. In einigen Fällen wird von dieser Reihenfolge abgewichen, z. B. bei Pronominaladverbien und Modalverben. Ist das erste Substantiv ein Eigen­ name oder existiert es nur als Glied eines Phraseologismus (z. B. Peter in jrndm. den Schwarzen Peter Zuspielen, Fersengeld in Fersengeld geben), so wird es als Stichwort verzeichnet. Von anderen wesentlichen Gliedern der phraseologischen Einheiten wird jeweils auf das Hauptglied verwiesen (z. B. Haar, das ... + mit / Haut und Haaren). Bei Funk­ tionswörtern (s. z. B . eehen 15.2), Modal- und Hilfsverben wird in der Regel auf Ver­ weise verzichtet. Bei Grundverben mußten die Verweise aus Platzgründen beschränkt werden. Definierte Phraseologismen stehen vor nichtdefinierten, d. h. vor den mit dem Verweispfeil versehenen, und werden von ihnen durch einen Gedankenstrich abgehoben. Als Phraseologismen werden in erster Linie die phraseologischen Ganzheiten aufgefaßt, d. h. die semantisch umgedeuteten syntaktischen Wortgruppen (z. B . jmdm. aufs Dach steigen). Ihre Bedeutung ergibt sich nicht durch die Summierung der Bedeutungen der einzelnen Kom ponenten. Dabei ist die Bedeutung der einzelnen Bestandteile der phraseologischen Ganzheiten graduell unterschiedlich verändert. Häufig existieren phraseologische Einheiten in mehreren Varianten, die alle zu berück­ sichtigen den Rahmen dieses Wörterbuchs gesprengt hätte. Die einfachen phraseologischen W endungen und die festen Verbalverbindungen, so ­ weit sie aus der Summe ihrer Kom ponenten erklärbar sind, werden dagegen nicht als phraseologische Einheiten dargestellt. Diese Entscheidung stützt sich darauf, daß sich bei diesen Wendungen die Gesamtbedeutung aus der Bedeutung ihrer Glieder begründen, läßt. Sie werden durch Kommentare wie / in der Verbindung) , )in den Verbindungen) , /in Verbindmig mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffs/ kenntlich gemacht (z. B. etw. zum Ausdruck bringen = etw. ausdrücken; zur Anwendung kommen = an­ gewandt werden). III. Zur Definition der Lexeme 1 . Die Hauptaufgabe des Wörterbuchs ist die Erfassung und Beschreibung einer bzw. mehrerer Bedeutungen eines Lexems. Lexembedeutungen sind nicht unanalysierbare Einheiten, sondern sie setzen sich aus begrifflichen Merkmalen verschiedener Art zu­
XII Hinweise für den Benutzer sammen, und die Aufgabe der Lexikographen ist es, diese Merkmalstruktur in der Definition zu erfassen und nachzuzeichnen. Die lexikalischen Einheiten werden unter­ scheidend definiert, d . h. sie werden in ihren Beziehungen zu verwandten Lexemen bestimmt. Die Beziehungen werden u. a. durch die Angabe von Gliederungsziffern bei S\rnonymen und in beschreibenden Definitionen deutlich gemacht. 2. Es werden vier Definitionsarten unterschieden. 1. Die Bedeutungserklärung mit Hilfe einer Umschreibung 2 . Die Bedeutungserklärung mit Hilfe eines Synonyms 3. Die Bedeutungserklärung mit Hilfe von Verweisen oder Zuordnungen 4. Die Bedeutungserklärung mit Hilfe eines Kommentars Unter bestimmten Voraussetzungen wird auf eine Definition verzichtet (vgl. 2 .5). 2.1 . Die Bedeutungserklärung mit Hilfe einer Umschreibung Sie dient der Beschreibung von Autosemantika (von Wörtern mit selbständiger begriff­ licher Bedeutung), insbesondere von Grundwörtern, aber auch von Komposita und Ableitungen, deren morphologisch-semantische Motiviertheit nicht ohne weiteres nach­ vollziehbar ist, und sie ist in jedem Falle bei Grundsynonymen zu finden (vgl. 2 .2). Die umschreibende Wörterbuchdefinition ist, der logischen Definition ähnlich, nach dem Prinzip von genus proximum (Oberbegriff) und differentia specifica (unterscheiden­ des Merkmal) angelegt. Dadurch wird das definierte Lexem dem übergeordneten Be­ griff untergeordnet und in die Nachbarschaft der Lexeme gerückt, die unter denselben Oberbegriff fallen. W enn ein Oberbegriff auf Grund seiner Bedeutungsdifferenzierung im jeweiligen Definitionstext nicht eindeutig interpretierbar ist, wird dieser Ober­ begriff durch die Angabe seiner Gliederungsziffer eindeutig gemacht (vgl. auch 2.2). Die Bedeutungserklärung soll in komprimierter Form das Wesentliche ausdrücken, enzyklopädische Definitionen, d. h. extensive Sachbeschreibungen, werden möglichst vermieden. Die Definition erfaßt die kognitiven (begrifflichen) und auch die konnota- tiven Merkmale (Zusatzmerkmale) und wird gestützt durch ein System von stilistischen Hinweisen und Kommentaren, die im gegebenen Fall den expressiven Charakter der Bedeutung und den Sprecherstandpunkt bei der Verwendung der Lexeme deutlich machen sollen (vgl. VII). Auf den Gebrauchsumfang wird durch Kommentare hin­ gewiesen (z. B . artig /von Kindern!). 2.2 . Die Bedeutungserklärung mit Hilfe eines Synonyms Synonyme werden hauptsächlich als stilistisch neutrale Äquivalente für stilistisch be­ wertete lexikalische Einheiten eingesetzt. Sie stehen als Systemsynonyme — weit­ gehend semantisch, grammatisch austauschbar — als Definition einer lexikalischen Einheit und ihres Kontextbereichs, oder sie dienen als Kontextsynonym e — in ihrer Äquivalenz nur auf einen engen spezifischen Kontextbereich bezogen — als Definition einer bestimmten Bedeutungsnuance. Als Systemsynonym steht das Synonym vor der Kontextgruppe, als Kontextsynonym ist es als Klammerdefinition dem zu defi­ nierenden Stichwort nachgestellt. Die wichtigste Voraussetzung für die Verwendung von Synonymen ist, daß das Grundsynonym selbst - mit Hilfe einer Umschreibung definiert ist. Die Polysemie mancher für die Definitionen verwendeten Synonyme erschwert ihre eindeutige Interpretation, deshalb wird das als Definition verwendete polyseme Synonym meist mit seiner Gliederungsziffer versehen. Die Gliederungsziffer steht hinter demSynonym in Klammern oder, wenn das Synonym selbst in Klammern steht (Kontext-
Hinweise für den Benutzer XIII synonym), hinter diesem in der Klammer. In allen diesen Fallen vertritt das Synonym die Bedeutungsumschreibung; es kann aber auch die Definition begleiten oder er­ gänzen, indem es, einer umschreibenden Definition nachgestellt, als zusätzliches Be­ deutungsäquivalent fungiert (z. B . vorwärtsweisend = die weitere Entwicklung be­ stimmend, weiterführend). 2.3. Die ßedeutimgserklärung mit Hilfe von Verweisen oder Zuordnungen Eine wörterbuchspezifische Form der Definition ist die Anwendung von vgl. in K om po­ sitionsreihen (z. B. Verkaufsj .. . -messe, die vgl. - a u s stellung). Diese Form wird vor­ wiegend dann angewandt, wenn die Grundwörter einer Kompositionsreihe semantisch benachbart sind oder im Verhältnis eines Ober- und Unterbegriffs zueinander in Be­ ziehung stehen. Bei eindeutiger synonymischer Entsprechung wird dagegen immer das Synonym als Definition verwendet. Ableitungen, die gegenüber ihrer Basis keine neuen semantischen Merkmale außer der Bedeutung ihres W ortbildungsmorphems aufweisen, werden durch eine Zuweisung und ohne Definition abgehandelt (vgl. II .6). 2.4 . Die Bedeutungserklärung mit Hilfe eines Kommentars In der Regel sind Definitionen in Wörterbüchern als in den Kontext einsetzbare Be­ deutungsbeschreibungen angelegt und sind daher Kommentaren vorzuziehen. Wenn sich aber eine allzu umfassende, ins Enzyklopädische gehende, extensive Definition ergeben hätte, wurden statt der Definitionen auch Kommentare gewählt, die den Charakter eines Bedeutungshinweises haben (z. B . Jagdwurst /Wurstsorte/). Diese und ähnliche Erklärungshinweise sind in Schrägstriche eingeschlossen. Kom m entare haben aber auch die Funktion, pragmatische Kom ponenten oder den Gebrauchsumfang zu charakterisieren (/vom Menschen/, /vorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/). K om me ntare werden auch bei Interjektionen und Onomatopoetika (lautmalenden Wörtern) an­ gewandt (z. B . bums /lautnachahmend für das bei einem F all, Stoß entstehende dumpf dröhnende Geräusch/. Bei Synsemantika (bei Wörtern ohne selbständige begriffliche Bedeutung) werden in der Regel Funktionsdefinitionen in Kommentarform gegeben, die durch Synonyme oder Bedeutungsumschreibungen ergänzt werden können (vgl. und). 2.5. Kom posita, deren Bedeutung sich aus der Summe der Bedeutungen ihrer Glieder ergibt und sich daher erschließen läßt, bleiben häufig ohne Definition. 3. Zur Darstellung ideologiegebundener Lexeme Der ideologiegebundene W ortschatz wird nach den auf den Erkenntnissen des Marxis­ mus-Leninismus basierenden Einsichten beschrieben. Das betrifft naturgemäß in erster Linie Lexem e des ideologisch-philosophischen, des gesellschaftlich-politischen, des p oli­ tisch-ökonomischen Sachbereichs. Dies reicht von daher jedoch auch vielfach nuanciert hinein in die Sphäre des Alltags. Es werden die darstellbaren Differenzierungen, die sich zwischen der heute in der DDR und in der B RD gebräuchlichen Lexik ergeben haben, verzeichnet. Prinzipiell werden diese Differenzierungen beschrieben, wenn das einem Lexem zugrunde liegende Denotat ausschließlich oder vorwiegend einer Gesellschaftsformation, bestimmten Ge­ sellschaftsformationen oder bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen zukommt. Dies geschieht je nach der Sachlage in der Definition, in einem Kommentar oder durch eine
XIV Hinweise für den Benutzer kurze Markierung. Somit ergibt sich für den Benutzer deutlich die Zugehörigkeit des Denotats zu sozialistischen oder kapitalistischen Verhältnissen, zum Gesellschafts­ gefüge der D D R oder der B R D bzw. der deutschsprachigen kapitalistischen Staaten (z. B . Volkseigentum = gesamtgesellschaftliches Eigentum im Soz., staatUch-soz. Eigen - tum, bes. a?i Produktionsmitteln). W ird ein Lexem ausschließlich oder vornehmlich in der D D R oder in der B R D bzw. von einem speziellen, sozial-politisch bestimmten Sprecherkreis verwendet, wird auch das — durch Markierung oder Kom m entar — kenntlich gemacht (z. B . Unternehmer = fvorw. im bürgerl. Sprachgebrauchj Kapitalist, der ein Unternehmen besitzt [und selbst leitet]). Dabei meinen Markierungen wie 'DDR/, /BRD/ die sprachliche Dominanz, Markierungen wie /in der DDR/, /in der BRD/, /noch in der BRD/ die sachliche Dominanz des Bezeichneten. Darüber hinaus werden manipulierende Bezeichnungen kenntlich gemacht. In kom ­ mentierenden Bemerkungen werden Art und Ziel der Manipulation, gegebenenfalls der Benutzerkreis und der ideologische Ursprung solcher Lexem e angezeigt, und es wird ihr tatsächlicher Inhalt beschrieben. 4. Zu den Definitionsformell In der Regel werden drei Definitionsformen angewandt: 1 . Die Definition steht als Umschreibung, Synonym oder Kommentar vor den K on­ textbeispielen. Sie wird immer dann angewandt, wenn die lexikalische Einheit einen breiteren Gebrauchsumfang aufweist. Sie ist die dominierende Definitionsform bei Substantiven und Adjektiven (vgl. Hat — informative Mitteilung, die jmdm. bei seinem T un, Verhalten in schwieriger Lage helfen soll). 2. Ist die Bedeutung eines Lexems an eine bestimmte syntaktische Konstruktion ge­ bunden, so steht die Definition hinter der syntaktischen Konstruktion, und es folgen Kontextbeispiele (vgl. auch V. 6 .6). 3. Die Definition steht in Klammern hinter einem Kontextbeispiel. Diese Definitions­ form wird bei Phraseologismen (vgl. II .8), bei lexikalischen Einheiten mit stark eingeschränkter Kontextverwendung oder bei einzelnen Kontextbeispielen mit einer Bedeutungsschattierung angewandt. IV. Zum Aufbau der Wörterbuchartikel 1 . Das Stichwort wird hinsichtlich seiner graphischen (die Schreibweise betreffenden) phonetischen (die Aussprache betreffenden; vgl. VIII .2) Besonderheiten, hinsicht­ lich seiner stilistischen Anwendungsbedingungen, seiner grammatischen und seman­ tischen Merkmale beschrieben. Der Wörterbuchartikel beginnt mit der Nennung des Stichwortes. Ihm folgt die W ort­ artangabe (klar /Adj.f; Kellner, der, vgl. V .l ; kämpfen /sw. Vb.; ha t/; aber /Konj./), danach Angaben zur Flexion (vgl. V) und Hinweise zur Aussprache (Kadaver, der .. . [.. v . .] , vgl. VIII). Diese Angaben beschreiben das Stichwort in seinen orthographischen, lautlichen und grammatischen Normen. Ihnen folgen Angaben über die Zugehörigkeit zu einer Stilebene, Stilfärbung, über den regionalen Gebrauch, die zeitliche Beschrän-
Hinweise für den Benutzer XV kung, die fachspezifische Verwendung oder die gesellschaftsspezifische Restriktion. Diese Angaben sind in Verbindung mit der Bedeutung und der Kontextrealisierung des Lexems zu sehen und gelten als stilistische Kennzeichnungen (vgl. VII). Darauf folgt die Definition (s. aber III.4 , Abs. 2), ihr folgen Textbeispiele. Bei Stichwörtern mit mehreren Gliederungspunkten können sich diese Angaben im K opf des Artikels auf das gesamte Stichwort beziehen, sie können aber auch durch die spezifischen An­ gaben zu den einzelnen Bedeutungspunkten aufgehoben werden. Den Schluß des Artikels bilden die phraseologischen Einheiten. Sie werden durch das graphische Zeichen - f abgehoben (vgl. 1 1 *8). Die semantische Gliederung 1 . Die einem Stichwort zugeordneten Bedeutungen werden jeweils nach bestimmten Kriterien in einer bestimmten Abfolge aufgeführt. Um eine willkürliche Aneinander­ reihung der Bedeutungen auszuschließen, mußten ihre Beziehungen zueinander unter­ sucht, ihre dominierenden Varianten und die Nebenbedeutungen herausgearbeitet und die Kriterien der Gliederung aus ihnen selbst abgeleitet werden. Bei der semantischen Gliederung der Artikel werden je nach Sachlage die folgenden vier Aspekte angewandt: 1 . der Aspekt der semantischen Merkmale 2. der ps3^chologische Aspekt 3. der Aspekt der Aktualität 4. der Aspekt ,Konkret — Abstrakt4 Diese Kriterien besitzen, jedes für sich genommen, keine absolute Gültigkeit. Der Aspekt der semantischen Merkmale ist der wichtigste Aspekt, da sich die Polysemie auf der Grundlage gemeinsamer und differenzierender Merkmale aufbaut. Die Varian­ ten sind in der Regel durch bestimmte Glieder der Merkmalskette verbunden. In den Varianten dominiert jeweils eines der Merkmale, andere treten zurück. Die Gliederung polysemer Stichwörter kann unter diesem Aspekt so erfolgen, daß die Bedeutungen nach der Zunahme bestimmter oder der Abnahme gemeinsamer Merkmale angelegt werden. Die Frage nach der Polysemie und Homonymie wird vor allem als Frage nach der Gliederungsform aufgefaßt. Semantisch nicht mehr miteinander verbundene Varianten werden meist unter einem Stichwort mit Hilfe römischer Ziffern gegliedert. Sind diese Varianten auch grammatisch unterschieden, so werden in der Regel zwei Stichwörter mit Indizes angesetzt (1Bauer, der; 2Bauer, das, auch der). Legt man den psychologischen Aspekt als Gliederungsmaßstab an, so steht an erster Stelle die Variante, die der Hörer bei der Nennung des Stichworts zuerst realisiert. Dieser Aspekt wäre ausschließlich anwendbar, wenn man voraussetzen könnte, daß innerhalb einer Kommunikationsgemeinschaft die Priorität einer Variante in gleicher Weise gespeichert ist. Dies ist in der Regel nicht der Fall, das heißt aber nicht, daß dieser Aspekt völlig bedeutungslos ist. Er trifft in vielen Fällen zu, muß aber mit den anderen Kriterien kombiniert werden. Der Aspekt der Aktualität steht in enger Beziehung zum psychologischen, beide Aspekte können sich als kongruent erweisen, aber nicht immer muß die zuerst realisierte Variante aktuell sein.
Der Aspekt ,Konkret — Abstrakt‘ ist mit dem Aspekt semantischer Merkmale kom bi­ nierbar. In der Regel geht die semantische Gliederung von der konkreten Bedeutung aus. 2 .2 . Metaphorischer Gebrauch wird, soweit er usuell ist, bei der semantischen Gliederung des Stichwortartikels jeweils an die zugrunde liegende Bedeutung im Bereich des K o n ­ textes angeschlossen und von dieser durch die Kennzeichnung O (Rhombus) abgehoben. Die metaphorische Verwendung wird in der Regel nicht definiert. Gelegentlicher meta­ phorischer Gebrauch wird nicht verzeichnet. 3. Die Gliederungsformen Die verschiedenen Bedeutungen unter einem Stichwort werden mit Hilfe arabischer oder römischer Ziffern gegliedert. Die Gliederung mit Hilfe arabischer Ziffern wird an­ gewandt, wenn die Bedeutungen weitgehend inhaltlich Zusammenhängen. Bei weiterer Untergliederung, bei Bedeutungsnuancen, wird die Dezimalklassifikation angewandt. Die Gliederung mit Hilfe römischer Ziffern wird in der Regel dann angewandt, wenn es sich aus synchronischer Sicht um inhaltlich nicht zusammenhängende Bedeutungen handelt. Die Gliederung mit Hilfe von Indizes findet bei grammatisch motivierten Homonymen Anwendung (vgl. 2 .1 ). V. Zu den grammatischen Angaben ln einem Bedeutungswörterbuch liegt das Schwergewicht der Darstellung natürlich auf dem semantischen Aspekt des Wortes, darüber hinaus werden aber auch der mor­ phologische Aspekt und bis zu einem gewissen Grad der syntaktische Aspekt des Wortes dargestellt. Grundsätzlich wird jedes W ort daraufhin überprüft, welcher der zehn W o rt­ arten, m it denen die traditionelle Grammatik rechnet, es angehört. Bis auf die zu den Interjektionen zählenden Wörter erhalten nach Möglichkeit alle Wörter die Angabe der entsprechenden W ortart oder aber Hinweise (z. B . bei Substantiven den bestimm­ ten Artikel), von denen auf die entsprechende W ortart zu schließen ist. Es bleibt ein Rest von Wörtern, und es bleiben Wortverbindungen (z. B . alias, a capella), die sich einer W ortartbestimm ung entziehen. Die folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick, in welcher Weise die gramma­ tischen Eigenschaften därgestellt werden. 1. Substantiv Das Substantiv wird durch die Angabe des Genus kenntlich gemacht. Ist bei Vor­ handensein von GenusVarianten eine Variante auf eine von mehreren Bedeutungen beschränkt, so wird sie außer im K opf des Artikels zu Beginn des betreffenden Be­ deutungspunktes angegeben (vgl. dagegen IV .2 .1: 1Bauer, der; 2Bauer, das, auch der). Es folgen Deklinationsangaben, und zwar werden der Genitiv Singular und der N om i­ nativ Plural verzeichnet (Kellner, der; -s, -). Diese Angaben entfallen, wenn das Sub­ stantiv nur in einer Verbindung oder in mehreren Verbindungen verwendet wird: Bammel, der /in der Verbindung/ landsch. umg. (einen) B. haben XVI Hinweise für den Benutzer
Hinweise für den Benutzer XVII Beschränkungen im Numerus werden durch Kommentare angegeben: Kosten, die IPl.l Vernunft, die /o. PL/ Beleuchtung, die / vorw. Sg./ Möbel, das /vorw. PL/ Gilt die Beschränkung nur für eine von mehreren Bedeutungen, so steht der entspre­ chende Kommentar nicht im K opf des Artikels, sondern zu Beginn des betreffenden Bedeutungspunktes (Freude, die 1. ... 2. /nur im PL/). Substantive, die in einer K om ­ positionsreihe abgehandelt werden, erhalten lediglich die Genusangabe. Die Deklina­ tionsformen werden nur dann verzeichnet, wenn sie von denen des Grundwortes ab­ weichen oder das Grundwort nicht vorhanden ist. 2.1 . Adjektiv (/Adj./) Auf das Fehlen der Deklinationsfähigkeit wird durch den Kommentar /indeld. Adj./ hingewiesen (z. B . changeant). In der Kegel werden die syntaktischen Funktionen (attributive, prädikative, adverbiale Funktion) in Kontextbeisthelen demonstriert. Beschränkungen in den syntaktischen Funktionen werden in der Regel im K opf des Artikels bzw. zu Beginn eines Bedeutungs­ punktes durch Kommentare angegeben, und zwar sowohl bei Grundwörtern als auch bei Komposita: /nur attr.l /nur präd./ /vorw. attr./ /vorw. präd./ /vorw. adv./ /nicht attr./ /nicht präd./ /nicht adv./ Ist eine der Bedeutungen eines polysemen Adjektivs nur adverbial verwendbar, so wird dies durch die Angabe /adv./ gekennzeichnet. Die Steigerungsformen werden nur dann angegeben, wenn sie unregelmäßig gebildet werden, d. h. bei Suppletivformen, Formen mit Umlaut und Doppelformen: gut, besser, beste bang(e), banger/bänger, bangste/bängste 2.2 . Partizipiale Adjektive Selbständig angesetzte partizipiale Adjektive erhalten wie andere Adjektive die Kenn­ zeichnung /Adj./. Hat ein partizipiales Adjektiv eine Verbform neben sich, werden beide aufeinander verwiesen: ausgemacht /Adj. ; / auch ausmachen .. ./ ausmachen / Vb.; / auch ausgemacht/ 3. Adverb (/Adv./) Einige Adverbien können gesteigert werden. Die Steigerungsformen werden nur dann angegeben, wenn sie unregelmäßig gebildet werden, d . h. bei Suppletivformen, Formen mit Umlaut und Doppelformen: bald, eher, am ehesten oft, öfter, am öftesten I I Wörterbuch
X V III Hinweise für den Benutzer 4. Pronomen Pronomina erhalten entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu einer der auf Grund syntak­ tisch-semantischer Klassifizierung existierenden Gruppen die Kennzeichnung /Pers.- pron./y /Refl.pron./ , /reziprokes Pron./, /Poss.pron./, /Indef.pron./, /Dem.pron./ , /Interr.- pron./, /Rel.pron./. Ist ein W ort mehreren Gruppen von Pronomina zuzuweisen, erhält es im K opf des Artikels die allgemeine Kennzeichnung /Pron./, durch römische Gliede­ rung voneinander abgehoben folgen dann die spezifischen Kennzeichnungen. 5. Artikel Der Artikel wird als /best. A rt./ bzw. als /unbest. Art./ gekennzeichnet (vgl. xder, 1 ein). 6. Verb Die grammatischen Angaben für das Verb betreffen vor allem die Konjugation. Bei der Darstellung wird zwischen Grundverben, untrennbaren und trennbaren Präfixverben und K om posita unterschieden. 6.1 . Grundverben Grundverben mit starker Konjugation Ihre Kennzeichnung erfolgt durch die Angabe des Präteritums und des Perfekts in der 3. Pers. Sg.: kommen, kam, ist gekommen Bei Verben mit Vokalwechsel in der 2. und 3. Pers. Sg. wird zusätzlich die 3. Pers. Sg. angegeben: halten (er hält), hielt, hat gehalten Grundverben mit schwacher Konjugation Verben, bei denen die Abwandlung der Stammformen durch das grammatische Mor­ phem -1 - erfolgt, erhalten die Kennzeichnung /svj. Vb./ und einen Hinweis darauf, ob ihr Perfekt mit haben oder sein gebildet w ird: sagen /sw. Vb. ; hat/ stapfen /sw. Vb. ; ist/ Die Kennzeichnung von Verben, bei denen die Abwandlung der Stammformen durch das grammatische Morphem -et- erfolgt, von Verben, bei denen das ss des Infinitivs im Präteritum und Partizip in ß umgewandelt wird, und von Verben, die ihren Stamm­ vokal ändern, erfolgt durch die Angabe des Präteritums und des Perfekts in der 3. Pers. Sg.: reden, redete, hat geredet passen, paßte, hat gepaßt brennen, brannte, hat gebrannt 3Iisekformen Bei Grundverben mit starker und schwacher Konjugation steht die üblichere von beiden Formen an erster Stelle: hauen, haute/hieb, hat/ist gehauen
Hinweise für den Benutzer XIX Ist eine von beiden Formen auf eine von mehreren Bedeutungen beschränkt, wird die jeweilige Form außer im K opf des Artikels zu Beginn des betreffenden Bedeutungs­ punktes angeführt: hauen, haute/hieb, hat/ist gehauen 1 . /haute/ ... 2 .1 . /haute, geh. hieb/ ... 2.2 . /haute/ ... 3. /haute/ ... usw. Differieren die Formen sogar innerhalb eines Bedeutungspunktes, so sind die K ontext­ beispiele nach diesen Formvarianten geordnet (z. B . hauen 2.1). 6.2 . Präfixverben Untrennbare Präfixverben Untrennbare Präfixverben (Verben mit be-, ent-, er-, ge-, ver-, zer-) werden wie Grund­ verben behandelt (s. 6 .1 ). Trennbare Präfixverben Trennbare Präfixverben werden in Reihen dargestellt. Sie erhalten lediglich die K enn­ zeichnung /Vb./, d. h., die Konjugationsart muß bei dem jeweiligen Grundverb nachgeschlagen werden. Weicht die Konjugationsart von der des Grundverbs ab, so wird die Abweichung an­ gegeben : zurückj ... - s chnellen /Vb.; ist/, vgl. aber schnellen /sw. Vb.; ist, hat/ Zur Darstellung von Verben mit Perfektvarianten s. 6.5. Es gibt Präfixe, die je nach dem Akzent trennbare und untrennbare Verben bilden. Für Verben, die mit diesen Präfixen gebildet sind, gelten besondere Bedingungen. Sie erhalten neben der Akzentangabe die Angabe des Perfekts: durch| ... -rixen /hat durchgeixt/ . .. ; - leben /hat durchlebt/ ... Ist ein Verb sowohl trennbar als auch untrennbar, werden beide Perfektformen mit Akzent angeführt: durch|... - kramen /hat durchgekramt, auch durchkramt/ Sind Trennbarkeit und Untrennbarkeit eines Verbs auf einen von mehreren Bedeu­ tungspunkten beschränkt, werden die Perfektform en mit Akzent mit Hilfe römischer Zahlen voneinander abgehoben: durch! ... - kämmen L /hat durchgekämmt/ ... II. /hat durchgekämmt, auch durchkämmt/ durch| ... - jagen I. /ist durchgejagt/ ... II. /hat durchjagt/ 1. ... 2. ... 6.3 . Komposita Für sie gilt dasselbe wie das für die trennbaren Präfixverben Gesagte (s. 6.2). 6.4 . Reflexive Verben Ausschließlich reflexiv gebrauchte Verben werden mit dem Reflexivpronomen dar­ gestellt : erdreisten, sich. Wird ein Verb in nur einer von mehreren Bedeutungen reflexiv gebraucht, wird die ii*
XX Hinweise für den Benutzer Reflexivität durch die Definition m it Hilfe eines reflexiven Verbs wiedergegeben. Ist das nicht möglich, wird die reflexive Konstruktion angegeben: produzieren ... 2. sich p. sein Können, Wissen zur Schau stellen: . . . 6.5. Zum Perfekt Ist bei Verben, deren Perfekt sowohl mit haben als auch mit sein gebildet wird, eine von beiden Perfektformen auf eine von mehreren Bedeutungen beschränkt, wird die jeweilige Form zu Beginn des betreffenden Bedeutungspunktes angeführt. Die Perfekt­ angabe steht beim betreffenden Bedeutungspunkt hinter der Definition in Klammern: auf| ... -schlagen fVb.f 1. heftig auf etw. fallend aufprallen (ist): ... hauen, haute/hieb, hat/ist gehauen 1. /haute/ utng. jmdn. verprügeln, prügeln .. . (hat): ... 6.6 . Syntaktische Valenz des Verbs In beschränktem Umfang wird die syntaktische Valenz des Verbs berücksichtigt. Der für die meisten Verben obligatorische Aktant, das Subjekt, wird meist nicht angegeben. Die Angabe der Valenz erfolgt nach Möglichkeit durch die Definition; Akkusativ-, Genitiv- und Dativobjekte als obligatorische Aktanten werden in der Definition durch „jmdn.“ , „jmds.“ , „jmdm.“ , „etw.“ , „einer Sache“ oder durch Akkusativ, Genitiv, Dativ eines bestimmten Substantivs wiedergegeben: produzieren 1. Produkte herstellen, erzeugen . . . Die Valenz kann auch durch Angabe der syntaktischen Konstruktion vor der Defini­ tion wiedergegeben werden: beleuchten 1. etw., jmdn. b . auf etw., jmdn. Licht werfen: ... fiebern . . . 2 .2 . nach etw . f . (nach etw. heftig verlangen, etw. sehr herbeisehnen) gehen ... 10. etw. geht in bestimmter Weise etw. verläuft in bestimmter Weise: ... In den syntaktischen Konstruktionen können fakultative Aktanten in Klammern be­ rücksichtigt sein: beladen etw. (mit etw.) b. eine Last auf etw. laden: ... aufschlagen .. . 5. eine Geldsumme (auf einen Preis) a. einen Preis zusätzlich um eine Geldsumme erhöhen: . . . Hat ein Verb gar keinen obligatorischen Aktanten, so wird dies durch die Angabe der syntaktischen Konstruktion deutlich gem acht: regnen 1. es regnet Regen fällt: . . . Bei Verben, die einen stark eingeschränkten Gebrauchsumfang haben, ist die obligato­ rische syntaktische Verwendung dem angeführten Beispiel zu entnehmen: bekleiden . . . : eine Funktion b. (innehaben) 6.7 . Beschränkungen in der Flexion des Verbs Bestimmte Verben bzw. bestimmte Bedeutungen einzelner Verben zeigen Beschrän­ kungen hinsichtlich ihrer Flexion. Das wird durch einen Kommentar oder bzw. und die Angabe der syntaktischen Konstruktion deutlich gem acht: erkiesen, erkor, hat erkoren f/ auch erküren; Inf. u. Präs. Aktiv veraltet/ Kommt ein Verb nur in einer bestimmten finiten Form vor, so wird diese und nicht der Infinitiv angesetzt: leibt /3. Pers. Präs, des veralteten Verbs leiben/
Hinweise für den Benutzer XXI 7. Numeralia Kardinalia erhalten die Kennzeichnung IKard.zahll: vier /Kard.zahl 4 / Ordinalia erhalten die Kennzeichnung /Ord.zahl/: vierte /Ord.zahl zu vier/ 8. Fügewörter (Präpositionen, Konjunktionen) Präpositionen und Konjunktionen bilden als „Fügewörter“ eine „Funktionsgemein­ schaft“ . Sie verbinden oder „fügen“ Wörter oder Wortgruppen bzw. Satzgliedteile, Satzglieder oder Sätze zu einem einheitlichen Ganzen und drücken spezielle oder all­ gemeine semantische Beziehungen aus. Besonders bei Konjunktionen, aber auch bei Präpositionen werden Funktionsdefinitionen gegeben, die durch Synonyme oder um­ schreibende Bedeutungsdefinitionen ergänzt werden können: weil /Konj.; unterordnend; kausal; leitet einen Nebensatz ein und stellt in bezug auf das im Hauptsatz Gesagte einen erklärenden od. begründenden Zusammenhang her . . . / Präposition (/PräpJ) Im K opf des Artikels steht die Rektionsangabe (Angabe des Kasus oder der Kasus, die die Präposition regiert): binnen /Präp. mit Dat., auch mit Gen./ *vor /Präp. mit Dat. u. Akk./ Ist einer von mehreren angegebenen Kasus auf eine von mehreren Funktionen be­ schränkt, wird der jeweilige Kasus zu Beginn des betreffenden Untergliederungspunktes angeführt. Konjunktion (/Konj./) Das W örterbuch enthält erste Ergebnisse des Versuchs, bei der Darstellung dieser Fügewörter neue Wege zu gehen. Die Artikel zu den nebenordnenden Konjunktionen sind so abgefaßt, daß der Benutzer durch sie über die grammatischen Eigenschaften und die kontextabhängige Interpretation dieser Wörter informiert wird. Erstmals werden die Artikel über diese W ort schatzgruppe auch mit einer Bedeutungsangabe ver­ sehen, die dem Status und der Funktionsweise dieser W örter im Sprachsystem gerecht wird. In der Anlage der Artikel und in ihrer Verflechtung untereinander spiegelt sich ihr Systemzusammenhang. So ist die Grundlage für die Darstellung aller nebenordnen­ den Konjunktionen der Artikel und —• die übrigen (aber, oder, denn usw.) sind als je­ weilige Spezialisierungen darauf bezogen. 9. Partikel (/Partikel/) Die Partikeln stehen im Artikelaufbau als adverbähnliche Wörter häufig in der Nach­ barschaft adverbialer Verwendung und werden dann durch den Kom mentar /als Partikel/ abgehoben. VI. Zur Darstellung des Kontextes Die Kontextbeispiele dienen dazu, die Bedeutung bzw. Bedeutungen des Stichwortes in typischen Textbeispielen darzustellen. Da die kontextuelle Verwendung des Stich­ wortes meist weitaus größer ist, als dies im Rahmen eines Wörterbuchs darstellbar
X X I I Hinweise für den Benutzer ist, mußte eine knappe, das Stichwort repräsentierende Auswahl getroffen werden, die in normierter Form typische Kontextverwendungen darstellt. Bei Kom posita wurde häufig auf ein Kontextbeispiel verzichtet. Ist die Form des im Kontext verwendeten Wortes mit dem Stichwort identisch, wird sie abgekürzt. VII, Zu den stilistischen Kennzeichnungen und Anwendungsbedingungen Neben der Beschreibung der Bedeutung und der Beschreibung der grammatischen Bedingungen für die Realisierung im K ontext gehören die Angaben über die bevor­ zugten stilistischen Anwendungsbedingungen eines Lexems zu den wichtigsten Aufgaben der synchronischen Sprachbeschreibung in einem W örterbuch der Gegenwartssprache. Diese Angaben erleichtern es dem Benutzer, die Lexeme richtig anzuwenden und sie entsprechend der jeweiligenKomm unikationsabsichtund Kommunikationssituation, ent­ sprechend dem Gegenstand der Kom munikation und dem Adressaten auszuwählen. Bei diesen Angaben über die Gebrauchspräferenzen und -restriktionen werden fünf Bereiche unterschieden: 1 . die Stilebenen 2 . die Stilfärbungen 3. die zeitliche Kennzeichnung 4. die regionalen Zuweisungen 5. die Fachgebietszuweisungen I . Die Stilebenen Die Stilebene wird als eine innerhalb eines Kommunikationsbereichs wegen ihrer Eig­ nung bevorzugte Möglichkeit der SprachVerwendung definiert. Das Wörterbuch gibt die als dominierend eingeschätzte Stilebene an. Die Festlegung schließt jedoch nicht aus, daß ein Sprecher situativ bedingt eine lexikalische Einheit auf einer anderen als der im Wörterbuch markierten Ebene adäquat verwenden kann. Zur gehobenen Stilebene (Kennzeichnung: geh.) werden Lexeme gerechnet, die gewählt, feierlich, erhaben anmuten (z. B . Häuter, dingen). Zur umgangssprachlichen Stilebene (Kennzeichnung: umg.) werden Lexem e gerechnet, die in einer zwanglosen Sprache des alltäglichen mündlichen oder (nichtöffentlichen) schriftlichen Gebrauchs verwendet werden (z. B . Rabatz, Rabauke). Der Begriff Um ­ gangssprache als Stilebene und der Begriff Umgangssprache als Existenzform der Nationalsprache sind nicht schlechthin identisch, wenngleich beide unter verschiedenem Aspekt (unter stilistischem und unter historischem) nicht selten auf dieselben lexika­ lischen Einheiten bezogen werden können. Zur saloppen Stilebene (Kennzeichnung: salopp) werden Lexeme gerechnet, die eine legere Haltung des Sprechers ausdrücken, o ft bildhaft sind und eine starke emotionale Aufladung besitzen (z. B . Schlangenfraß, sich ranschmeißen). Zur derben Stilebene (Kennzeichnung: derb) werden Lexeme gerechnet, die in hohem Grade drastisch, verletzend oder unter Umständen anstößig wirken (z. B . Scheiße, Arsch). Stichwörter, die weitgehend ohne stilistische Einschränkung verwendet werden, ge­ hören der neutralen Stilebene an und sind im Wörterbuch nicht gekennzeichnet.
Hinweise für den Benutzer X X I I I 2. Die Stilfärbungen Die Stilfärbung wird verstanden als eine innerhalb eines Kommunikationsbereichs in Verbindung mit der Stilebene wegen ihrer Eignung bevorzugte Möglichkeit spezieller Sprach Verwendung. Stilfärbungen drücken spezielle Nuancen aus, mit ihnen werden zusätzliche Gebrauchshinweise gegeben. Es werden folgende Stilfärbungen unterschieden: scherzhaft (Kennzeichnung: scherzh.b spöttisch (Kennzeichnung: spött.), ironisch (Kennzeichnung: iron.), verhüllend (Kenn­ zeichnung: verhüll.), gespreizt (Kennzeichnung: gespreizt), übertrieben (Kennzeichnung: übertrieben). Lexikalische Einheiten, die ein Denotat emotional negativ oder positiv charakteri­ sieren, werden mit dem Kommentar lemot. nexjJ oder lemot. pos./ versehen. Durch diese Kennzeichnungen wird verstärkt der Sprecherstandpunkt ausgedrückt. Die Kommentare lemot. neg./ und /emot. pos./ werden vorwiegend dort eingesetzt, wo die Bedeutungserklärung den negativen oder positiven Aspekt nicht wiedergeben kann (z. B . Pfaffe, der lemot. neg.f; Heim, das / emot. pos./). Mit der Kennzeichnung lemot.j wird die vorwiegend em otionale Verwendung einer lexikalischen Einheit aus­ gedrückt (z. B . Unmasse femot./); bei Ausdrücken mit em otional negativer Steigerung wird der K om m entar /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/ ver­ wendet (z. B. mörderisch), bei emotional positiver Steigerung der Kommentar /drückt emotional in positivem Sinne einen hohen Grad aus/ (z. B . phantastisch). In ähnlich herabsetzender Funktion wie Wörter mit dem Kommentar /emot. neg./ werden Schimpfwörter gebraucht (Kennzeichnung: Schimpfw., z. B . Kamel, Heini). Als Papierdeutsch (Kennzeichnung: papierdt.) werden Lexeme charakterisiert, denen eine gewisse Schwerfälligkeit und Geblähtheit eigen ist und die fast ausschließlich schriftlich verwendet werden. Die Angabe ,papierdt/ soll als Hinweis verstanden wer­ den, diese Bildung nach Möglichkeit zu vermeiden. 3. Die zeitliche Kennzeichnung Mit veraltend werden Lexem e gekennzeichnet, die im allgemeinen Sprachgebrauch zurückgehen, aber von der heute lebenden älteren Generation noch verwendet werden (z. B . ruchlos, respektive). 4. Die regionalen Zuweisungen Angaben über regionale Verwendungsbeschränkungen beziehen sich auf solche Lexeme, deren Gebrauch in einem geographisch bestimmbaren Gebiet bevorzugt wird, während sie in anderen Landschaften bzw. überregional selten oder nicht gebraucht werden. Es sind dies regionale Varianten der Literatursprache. Als Verwendungsgebiete werden relativ große territoriale Bereiche angegeben. Eine ganz präzise Lokalisierung der Gebrauchsgrenzen ist nicht m öglich, da hierfür aufwendige Spezialstudien über Fre­ quenz und Distribution jeder lexikalischen Einheit notwendig wären. Es werden die folgenden regionalen Zuweisungen verwendet: norddt., d. h. Norden der DDR und Norden der BRD berl., d. h. Raum Berlin süddt., d. h. Süden der BRD ostmdt., d. h. Raum Lausitz, Sachsen, Thüringen westmdt., d. h. vorwiegend Raum Hessen, Rheinland österr., d. h. Österreich Schweiz., d . h. der deutschsprachige Teil der Schweiz
X X I V Hinweise für den Benutzer Mitunter ist eine eindeutige Festlegung auf eines der genannten Gebiete nicht m ög­ lich, und oft sind Lexeme in zwei oder drei Landschaften vertreten. In solchen Fällen wird die Zuweisung landschaftlich (Kennzeichnung: landsch.) angewandt, die ebenso wie die anderen genannten regionalen Zuweisungen in der Regel die Kennzeichnung ,umg.‘ mit einschließt. Ist ein regional verwendetes Lexem ursprünglich weiter verbreitet gewesen, so wird dieser Rückgang durch den Hinweis noch (z. B . Kanzlei, noch österr. Schweiz.) an­ gedeutet. Die regionalen Kennzeichnungen betreffen rein sprachliche, ideologisch nicht relevante Gegebenheiten, vgl. dagegen die Kennzeichnungen /DDR/, IBRD/ (s. I I I .3). 5. Die Fachgebietszuweisungen Ausschließlich auf fachsprachliche Verwendung beschränkte Lexik ist nicht aufgenom­ men worden (vgl. I), wohl aber sind lexikalische Einheiten mit einer zwar fachspezi­ fischen, jedoch auch außerhalb des Fachgebiets bekannten und verstandenen Bedeu­ tung berücksichtigt. Lexeme dieser Art werden durch die Angabe des Fachgebiets bzw. bei Verwendung in mehreren Fachgebieten durch fachsprachlich (Kennzeichnung: fachspr.) gekennzeichnet, z. B . radioaktiv Phys. (Physik), Kaltblüter, der Zool. (Zo o ­ logie), Warmfront, die Meteor. (Meteorologie), Kaltstart, der Techn. (Technik), Täter­ schaft, die Jur. (Jura), Tangens, der Math. (Mathematik), Heizwert, der fachspr. etc. V III. Zu den Akzent- und Ausspracheangaben 1. Zum Akzent 1.1. Mehrsilbige Wörter erhalten grundsätzlich eine Akzentangabe, die gleichzeitig die Quantität der Vokale bezeichnet (die Länge wird durch einen waagerechten Strich, die Kürze durch einen Punkt wiedergegeben: Kabel, Kampfer). Es wird nur der Haupt­ akzent angegeben. Akzentvarianten werden nebeneinander aufgeführt und werden durch ein Komm a getrennt (Kompost, Kompost); die weniger übliche Variante wird mit auch angeschlossen (Marzipan, auch Marzipan). W enn der betonte Vokal hinsicht­ lich seiner Quantität Varianten aufweist, so werden diese kenntlich gem acht; häufig sind diese Varianten regional bedingt (Meteorit, auch Meteorit). Die in der Hochsprache üblichere Variante steht dabei an erster Stelle. Da die Anfangsbetonung ständig zunimmt, wurden die Varianten der Erstbetonung berücksichtigt, wenn sie schon allgemein verbreitet oder im ,W örterbuch der deutschen Aussprache4 (Halle) angeführt sind. Die sich bei Adjektiven durch emphatischen Gebrauch ergebende zweite Betonungs­ möglichkeit konnte nur gelegentlich berücksichtigt werden. Bei der Angabe der Reihenfolge von Anfangs- und Endbetonung oder der Nebenord­ nung durch auch mußten viele Ermessensentscheidungen getroffen werden, da hier die Sprechgewohnheiten z. Z. noch sehr im Fluß sind.
Hinweise für den Benutzer XXV 1.2 . Bei einsilbigen Wörtern wird in der Regel die Quantität des Vokals nicht markiert, wenn sie a) auf einen langen Vokal enden (da, wo, Po), b) auf einen einfachen Konso­ nanten enden und ihr Vokal lang ist (Rat, Tat, Mut, Hof) bzw. auf einen doppelten Konsonanten enden und ihr Vokal kurz ist (Klecks), c) die Kombination von Vokal und Dehnungs-h aufweisen (Rahm, Kahn), d) mit einem Diphthong gebildet sind (Bauch, Leid, Heu, Mai). Die Quantität des Vokals wird bei einsilbigen Wörtern markiert, wenn sie a) auf Doppelkonsonanz enden und der Vokal lang ist (Fuß, nach), b) einen kurzen Vokal haben und auf einen einfachen Konsonanten enden (im, an, um), c) als weniger bekannte Lexeme eine Angabe der Quantität als Aussprachehilfe er­ halten sollten (dun, Dur), d) der Vokal des einsilbigen Stichworts kurz oder lang ge­ sprochen werden kann (Gas, auch Gas). 1.3 . Fremdwörter werden nach den gleichen Regeln (wie unter 1 .1 , 1.2) behandelt, auch wenn sie mit einer Ausspracheangabe versehen sind (Cup [kap]). Zweisilbige Fremd­ wörter, die wie einsilbige gesprochen werden, erhalten keine Akzentangabe (Spike [Jpaik]). 2. Zur Aussprache 2.1 . Die Ausspracheangaben stehen in eckigen Klammern. Auslassungen von Wortteilen werden durch zwei Punkte [..] angegeben. Die angewandte Lautschrift fußt auf den Aussprachezeichen der Association Phonetique Internationale. Eine Ausnahme bilden die Zeichen der Diphthonge au, ai, ei, eu, die wie im Duden (Leipzig) mit [au], [ai], [oy] umschrieben werden. Ebenso werden nicht unterschiedliche Zeichen für die ver­ schiedene Qualität von a, i, u, ü, r angegeben. Dagegen werden die nichtsilbischen Vokale i, u , o (Akazie, Linguist, loyal) gekennzeichnet. Ausspracheangaben werden für alle Wörter verzeichnet, die von Ausspracheregeln der deutschen Sprache abweichen (vgl. 2 .2 ). Bei alphabetisch aufeinanderfolgenden angehängten Ableitungen und bei Stichwörtern, die das Bestimmungswort einer Kompositionsreihe bilden, wird die Ausspracheangabe nicht wiederholt. 2.2 . Die folgenden Besonderheiten werden nicht bei der Ausspracheangabe berücksichtigt: — die Aussprache von st und $p im Stammanlaut einheimischer Wörter als [Jt, Jp] — die Aussprache von ck als [x und 9]. Wird dagegen ch als [k] gesprochen, so wird dies beim Stichwort kenntlich gemacht — die Aussprache der Endsilbe 4g [i9] v v V — - die Aussprache von -tia-, - tio-, - tiu- [tsia, tsio, tsiu], wenn sonst keine weiteren Angaben notwendig sind — die Aussprache von ia, io, iu, iä in Fremdwörtern, von ie, wenn der zweite Vokal betont ist (finanziell) — die Aussprache von ph [f], rk [r], th [t] — die Aussprache von chs [ks] (Achse). 2.3 . Die folgenden Besonderheiten werden bei der Ausspracheangabe stets berücksichtigt: — die Aussprache von c und v [..v . .] im An- und Inlaut — die Aussprache von y — die Aussprache von ie, wenn es nicht als [i:] gesprochen wird — die Aussprache der aufeinanderstoßenden Vokale ae, ai, au, ei, eu, ge, 0?, ou, ue, um Irrtümer hinsichtlich ihrer Lautkom bination auszuschließen (z. B . Duett,
X X V I Hinweise für den Benutzer Poet, Petroleum). Dabei steht in der Ausspracheangabe zwischen beiden Vokalen ein senkrechter Strich: Petroleum [..e|um]. Er kennzeichnet darüber hinaus in vielen Fällen den erneuten Einsatz beim folgenden Vokal im W ortinneren: HO [ha :|o:]. 2.4. Zur Aussprache von Fremdwörtern Fremdwörter erhalten grundsätzlich eine Ausspracheangabe, wenn ihre Aussprache von der üblichen deutschen Aussprache abweicht. Die Ausspracheangabe richtet sich dabei meist nach der dem Deutschen angepaßten Aussprachenorm. 2.4 .1 . Bei französischen Wörtern mit nasalierten Vokalen (ä, 2 , o, ce) wird neben der Nasalumschreibung die sich immer mehr allgemein durchsetzende deutsche Aus­ sprache angegeben (aq, sq, oq, oeq); diese steht meist an erster Stelle. Nasalierte Vokale werden in der Betonung als kurze Laute gekennzeichnet, obwohl es sich dabei eigentlich um halblange Vokale handelt. 2.4 .2 . Die Berücksichtigung aller AusspracheVarianten bei Fremdwörtern hätte den Rahmen dieses Handwörterbuchs gesprengt. Es konnten daher nur die verbreitetsten und ge­ bräuchlichsten Varianten berücksichtigt werden. 3. Die verwendeten Aussprachezeichen 3.1 . Vokale [a] kurzes a (wie in Tanne) [a:] langes a (wie in Zahn) [a] nasaliertes a (wie in en gros) [ai] Diphthong (wie in Mai) [au] Diphthong (wie in braun) [e] kurzes geschlossenes e (wie in Meteor) [e :] langes geschlossenes e (wie in Schnee) [a] kurzes dumpfes e (wie in Kabel) [e] kurzes offenes e (wie in Fenster) [s:] langes offenes e (wie in Ähre) [2] nasaliertes e (wie in Impromptu) [i] kurzes i (wie in Kinn) [i:] langes i (wie in Kino) [1] sehr kurzes, fast wie j gesprochenes i (wie in Akazie) [o] kurzes offenes o (wie in Wonne) [o :] langes offenes o (wie in Callgirl) [5] offenes nasaliertes o (wie in Bonmot) [dv] Diphthong (wie in heute) [o] kurzes geschlossenes o (wie in Logis) [o :] langes geschlossenes o (wie in Bohne) [0] kurzes geschlossenes ö (wie in Ökonomie) [0 :] langes geschlossenes ö (wie in öl) [öa] Doppelvokal (wie in loyal) [ce] kurzes offenes ö (wie in können) [ce] nasaliertes ö (wie in Parfüm) [u] kurzes geschlossenes u (wie in zusammen) fu:] langes geschlossenes u (wie in Fuß)
Hinweise für den Benutzer X X V II [ü] sehr kurzes, fast wie w gesprochenes u (wie in Linguist) [y] kurzes geschlossenes ü (wie in Physik) [y:] langes geschlossenes ü (wie in Küken) . Konsonanten [9] ch (wie in ich) [x] ch (wie in ach) [13] ng (wie in Angel) [s] stimmloses s (wie in reißen) [z| stimmhaftes s (wie in Rasen) [J] stimmloses sch (wie in Schiff) [3] stimmhafter sch-Laut (wie in Etage) [0] stimmloser dentaler Laut (wie in Thriller) [v] w (wie in Agave) Typographisches Drucktypen Das Stichwort und die Gliederungsziffern sind halbfett gesetzt (Druck, der 1. ... 2 .). Definitionen und Kom m entare sind kursiv gesetzt (Meter fMaßeinheit der Länge/). Stilistische Kennzeichnungen sind in Sperrdruck gesetzt (u m g . , salopp, Techn., Med.) . Zeichen 0 Rhom bus; kennzeichnet den metaphorischen Wortgebrauch. + Pluszeichen; kennzeichnet den Abschnitt der phraseologischen Einheiten. 1 Winkel; gibt die Grenze an, bis zu der eine stilistische Kennzeichnung gültig ist. [ ] Eckige Klam m ern; sie schließen die Ausspracheangaben ein. ( ) Runde Klam mern; sie schließen nicht generell gültige Teile der Bedeutungs­ erklärung oder nachgestellte Bedeutungserklärungen ein. In runden Klammern stehen auch Ergänzungen in Kontexten, die weggelassen werden können. Verweispfeil; mit bloßem Verweispfeil wird auf das Hauptglied einer mehr­ gliedrigen Fügung verwiesen (z. B . einer phraseologischen Einheit, einer mehr­ gliedrigen Konjunktion u. ä .) . In Verbindung mit auch verweist der Pfeil z. B. auf morphologisch-semantisch verwandte Wörter (auslassen //* auch aus­ gelassen/). Senkrechter Strich; dient als Fugenstrich bei alleinstehenden Kom posita oder bei dem Bestimmungswort einer Kompositionsreihe; dient als Vokaltrenmmg bei Ausspracheangaben (Mach'art). / Schrägstrich; hebt orthographische, grammatische, stilistische Varianten von­ einander ab (sendete/sandte). // Schrägstriche; sie schließen Kommentare und bestimmte Kennzeichnungen ein fin der DDR/. — Waagerechter Strich; hebt die Bedeutungspunkte voneinander a b; steht als Kennzeichen des Akzents und der Länge unter einem Vokal (a); steht stell­ vertretend für das Bestimmungswort in Kompositionsreihen.
X X V I I I Hinweise für den Benutzer Punkt; steht als Kennzeichen des Akzents und der Kürze unter einem Vokal (a). Doppelpunkt; steht am Ende einer nicht in Klammern stehenden Definition oder als Zeichen der Vokallänge in Ausspracheangaben hinter dem betreffenden Vokal [..ti:]. Zwei Punkte; sie dienen in Ausspracheangaben für weggelassene W ortteile Drei Punkte; sie stehen am Ende eines Kontextbeispiels und deuten dessen beliebige Fortsetzung an (er sagte, daß ...) . Semikolon; trennt verschiedenartige Kontextbeispiele voneinander; dient zur Markierung phraseologischer Polysemie und zur Trennung in grammatischen und semantischen Kommentaren.
X . Abkürzungsverzeichnis Abk. Abkürzung Feudalism. Feudalismus adj. adjektivisch Fliegerspr. Fliegersprache Adj. Adjektiv Flugw. Flugwesen adv. adverbial Forstw. Forstwirtschaft Adv. Adverb Fotogr. Fotografie Akk. Akkusativ Fut. Futur Akk.obj. Akkusativobjekt Gastron. Gastronomie Akt. Aktiv gebräuchl. gebräuchlich Archäol. Archäologie geh. gehoben Architekt. Architektur Gen. Genitiv Art. Artik el geogr. geographisch Astron. Astronomie Geogr. Geographie attr. attributiv Geol. Geologie Attr. Attribut Geophys. Geophysik Bauw. Bauwesen Geschichtswiss. Geschichtswissenschaft Bergm. Bergmannssprache Gramm. Grammatik berl. berlinisch Handarb. Handarbeit bes. besonders Handw. Handwerk best. Art. bestimmter Artikel Hilfsvb. Hilfsverb Bez. Bezeichnung Hotelwr. Hotel wesen bild. Kunst bildende Kunst Hüttenw. Hüttenwesen Biol. Biologie Idealism. Idealismus Bot. Botanik idealist. idealistisch Böttch. Böttcherei Imp. Imperativ BRD Bundesrepublik Deutschland imperial. imperialistisch Buchbind. Buchbinderei Imperial. Imperialismus Buchw. Buchwesen Indef.pron. Indefinitpronomen bürgerl. bürgerlich indekl. indeklinabel Chem. Chemie Inf. Infinitiv Dat. Dativ Interr.pron. Interrogativpronomen Datenverarb. Datenverarbeitung iron. ironisch Dat.obj. Dativobjekt Jägerspr. Jägersprache DDR Deutsche Demokratische Jh., Jhs. Jahrhundert, Jahrhunderts Republik jmd. jemand Dem.pron. Demonstrativpronomen jmdm. jemandem Eisenb. Eisenbahn jmdn. jemanden Elektrotechn. Elektrotechnik jmds. jemandes emot. emotional Jur. Jura emot. neg. emotional negativ kap. kapitalistisch emot. pos. emotional positiv Kap. Kapitalismus etw. etwas Kard.zahl Kardinalzahl fachspr. fachsprachlich Kaufm. Kaufmannssprache Fern. Femininum Kernphys. Kernphysik feudal. feudalistisch Kinderspr. Kindersprache
XXX Abkürzungsv erzeichnis Kochk. Kochkunst Komp. Komparativ Konj. Konjunktion Kunstgesch. Kunstgeschichte Kurzf. Kurzform Kurzw. Kurzwort Kybern. Kybernetik landsch. landschaftlich Landw. Landwirtschaft Literat urwiss. Literaturwissenschaft mask. maskulin Mask. Maskulinum Math. Mathematik Med. Medizin Meteor. Meteorologie Mil. Militär Min. Mineralogie Modalvb. Modalverb monopol. monopolistisch Mus. Musik nachdrückl. nachdrücklich Naturwiss. Naturwissenschaft neutr. neutral Neutr. Neutrum Nom. Nominativ norddt. norddeutsch Num. Numerale 0. ohne o. ä. oder ähnliches od. oder Opt. Optik Ord.zahl Ordinalzahl örtl. örtlich österr. österreichisch ostmdt. ostmitteldeutsch Päd. Pädagogik papierdt. Papierdeutsch Pari. Pari amentar ismus Part. Partizip Part. Präs. Partizip Präsens Part. Prät. Partizip Präteritum Pass. Passiv Perf. Perfekt Pers. Person persönl. persönlich Pers.pron. Personalpronomen Pharm. Pharmazie Philat. Philatelie Philos. Philosophie Phonet. Phonetik Phys. Physik Physiol. Physiologie PI. Plural Plusquamperf. Plusquamperfekt Pol. Ök. Politische Ökonomie Poss.pron. Possessivpronomen präd. prädikativ präp. präpositional Präp. Präposition Präp.obj. Präpositionalobjekt Präs. Präsens Prät. Präteritum Pron. Pronomen Pronominaladv. Pronominaladverb Psych. Psychologie räuml. räumlich Refl.pron. Reflexivpronomen Rel. Religion Rel. ev. Religion evangelisch Rel. jüd. Religion jüdisch Rel. kath. Religion katholisch Rel.pron. Relativpronomen Rundf. Rundfunk s. siehe Sammelbez. Sammelbezeichnung scherzh. scherzhaft Schießsp. Schießsport Schimpfw. Schimpfwort Schreibg. Schreibung Schuhmach. Schuhmacherhandwerk Schülerspr. Schülersprache Schweiz. schweizerisch Seemannsspr. Seemannssprache Sg. Singular Soldatenspr. Soldatensprache soz. sozialistisch Soz. Sozialismus Soziol. Soziologie spött. spöttisch Sprachwiss. Sprachwissenschaft Studentenspr. Studentensprache Subj. Subjekt subst. substantivisch, substantiviert Subst. Substantiv süddt. süddeutsch Superl. Superlativ st. Vb. starkes Verb sw. Vb. schwaches Verb Tabakwarenind. Tabakwarenindustrie Techn. Technik Textil. Textilindustrie Transportw. Transportwesen u. und u. ä. und ähnliches Uhrm. Uhrmacherhandwerk umg. umgangssprachlich
Abkürzungsverzeichnis X X X I unbest. Art. unbestimmter Artikel ungebraucht ungebräuchlich unpers. unpersönlich u.Z. unserer Zeitrechnung usw. und so weiter Vb. Verb veralt. veraltet verhüll. verhüllend Verkehrsw. Verkehrswesen Verlagsw. Verlagswesen vgl. vergleiche Volksk. Volkskunde vorw. vorwiegend v.u.Z. vor unserer Zeitrechnung Wasserwirtsch. W asserwirtschaft westmdt. westmitteldeutsch Wirtsch. Wirtschaft Wissensch. Wissenschaft Zahnmed. Zahnmedizin zeitl. zeitlich Zool. Zoologie z. T. zum Teil
A a,A,das; -/umg. -s 1, der Laut A; erster Buch­ stabe des Alphabets: ein kurzes, langes A; ein kleines, großes A — 2. Mus. sechster Ton der C- Dur-Tonleiter: das hohe A; das A (den Kammerton) angeben + das A und 0 (das Wesentliche, die Hauptsache); von A bis Z (von Anfang bis Ende, ohne Ausnahme) ä zu (je) : fünf Briefmarken ä zehn (Pfennig) Aa,das; -8,/o.Pl.f [a|a] Kinderspr.: Aa machen (die Notdurft verrichten) Aal, der; -(e)s, -e in zahlreichen Arten vorkommen­ der Knochenfisch mit langgestrecktem, rundem Leib und schleimiger Haut, der als Speisefisch genutzt w ird : Aale fangen, stechen, räuchern; A. JA grün -j- glatt wie ein A. sein (aalglatt s e in); sich winden wie ein A. (versuchen, einer unangenehmen Situation geschickt zu entgehen) aalen, sich fsw. Vb.; hat/ umg. sich behaglich aus­ strecken, ausgestreckt ausruhen: sich in der Sonne a. aal/Aal/ -glatt fAd j.; oft em ot.f: a. sein (verstehen, jeder unangenehmen Situation geschickt zu ent­ gehen) ; -reuse, die Aar, der; -(e)s, -e veraltend geh. Adler Aas, das; -es, -e/Äser 1. /PL -ef (verwesender) K a ­ daver — 2 PL Äser/ salopp 2.1, femot.; von einem Menschen, auch von einem Tierj: er ist ein faules, schlaues A. (er ist faul, schlau)', au ch Schimpfw . du freches A .! 2.2. durchtriebener und niederträch­ tiger Mensch: erist einA.; auchSchimpfw. duA.! + salopp kein A. (niemand) aasen fsw. Vb.; hat/ salopp verschwenderisch mit etw. um gehen: mit dem Geld, seiner Gesundheit a. xab jPräp. mit Dat. u . Akk.j 1. fräuml.f 1.1. /mit Dat.; gibt den Anfangspunkt einer Strecke an/ von (1.2.3) ... a n : der Zug fährt ab Hauptbahnhof, Berlin; ab dieser Station habe ich einen Sitzplatz gehabt; K a u fm . (lieferbar) ab Werk, (unserem) Lager 1.2. Verkehrsw. fbezeichnet Ort od. Zeit der Abfahrt; o. erkennbaren Kasusf: ab Berlin, Berlin ab 7.25 Uhr — 2. fzeitl.; mit Dat., auch mit Akk.; weist auf den Ausgangspunkt eines zeitlichen Ab­ laufs, einer bestimmten Zeitspanne hin/ von ... an: ab (erstem, ersten) Ju ni; ab nächster, nächste Woche; ab der vierten Unterrichtsstunde; ab morgen, sofort, acht Uhr — 3. /mit Dat., a u ch mit Akk.; gibt eine untere Grenze als Ausgangspunkt anf von .. . an: der Film ist jugendfrei ab vierzehn Jahren, Jahre; Regale ab einem, einen Meter Breite 2ab fAd v.; / auch absein/ 1.1. entfernt (1.2): nicht weit ab vom Weg liegt das Forsthaus; zwei Kilo­ meter ab (von hier) 1.2. weg, fort: gleich hinter der Kreuzung links ab; umg. ab ins Bett!; The a- ter N (nach rechts) ab — 2. los, abgelöst: der Knopf ist ab (abgetrennt); die Bleistiftspitze ist ab; der Fleck ist ab (entfernt 1) — 3. landsch. ich bin furchtbar ab (erschöpft, abgespannt) — 4. Mil. Gewehr ab (herunter)! — 5. JA 2auf (4) — 6. von 1.2.3, 2.1.1 -f- ab und zu, ab und an (von Zeit zu Zeit, manch­ mal); — der Bart ist ab; JA Hut ab!; ab durch die JA Mitte! ab- /trennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Ver­ bindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bed eutungstypen bildet/ 1. sich, etw. fortbewegend, weg-: / z. B . abfahren, absenden — 2.1. sich von etw. lösend: / z. B . abbröckeln, abgehen 2.2 . etw. von etw. trennend: J* z .B . abreißen, abtrennen 2.3.1. etw. von etw. entfernend: JA z. B . abfegen 2.3.2. etw. säubernd: / z. B . abfegen — 3. etw. unterbrechend: / z. B , abdrehen, abschalten — 4. etw. von jmdm. gewinnend: JA z. B . jmdm. etw. abbetteln, abnehmen — 5. etw. als Vorlage benutzend: yA z. B . abmalen — 6. in Richtung nach unten: t/A z. B . abspringen — 7. eine Sportart letztmalig in der Saison ausübend: / z. B . abrudern — 8. etw. bis zur Erschöpfung tuend: JA z. B . sich abhetzen — 9. etw. bis zur Unbrauchbarkeit nutzend: JA z. B . abtragen — 10. /drückt ein e Veränderung der Qualität aus/: /* z. B . abkühlen — 11 . etw. rück­ gängig machend: / z. B . abbestellen — 12. /hebt das Ende hervor/: z. B . abschlachten ab/Ab] -ändern jVb.f etw. ein wenig ändern: ein Kleid a.; das Programm, den Vorschlag a.; dazu - änderung, die; -arbeiten /Vb.; / auch abgearbei­ tet/ etw. durch Arbeiten tilgen: eine Schuld a.; - art, die ähnliche, sich nur durch wenige Merkmale unter­ scheidende 1.1 . A rt (1): dieses Spiel hat viele Ab­ arten 1.2 . B iol, A rt (3.2): von dieser Pflanze gibt es rote und gelbe Abarten; -artig /Adj./ abnorm (1): sexuell a. veranlagt sein; -bau, der 1. /PL -e; vorw. Sg .; zu -bauen 1, 2, 3/; zu 1: der A. eines Gerüstes; zu 2.1: der (stufenweise) A. der Löhne, Gehälter (Reduzierung des Niveaus der Löhne, Ge­ hälter durch kap. Unternehmer od. den kap. Staat); zu 2.2: der A. von Beamten; zu 2.3: der schritt­ weise A. der Zollschranken; zu 3: der A. von Kohle — 2. /PL -e/ Bergm. Raum, in dem im Tief- od. Tagebau Bodenschätze gewonnen werden — 3 . jo. Pl.j Chem ./zu abbauen 4/: der A. der Glukose zu Milchsäure — 4. /o. PL/ der A. (das Abnehmen 12.2) der Kräfte im Alter; -bauen /Vb./ 1. etw. A u f- gebautes in sein e Einzelteile zerlegen: ein Gerüst, Zelt, eine Tribüne a. — 2. /vorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/ 2.1 . die Löhne, Gehälter a. (dem Abbau unterwerfen) 2.2 . die Personenzahl (durch Entlassung) verringern: die Verwaltung a.; ein Teil der Beamten wurde abgebaut (entlassen) 2.3 . Zollschranken schrittweise a. (allmählich be­ s eitigen ) ; Vorurteile, das Mißtrauen a. — 3.Boden­ schätze im Tief- od. Tagebau gewinnen: Kohle, Erze a. — 4. Chem. der menschliche Körper baut Fett, Eiweiß, Stärke ab (zerlegt ihre komplizierten Moleküle in einfachere) — 5. in seinem körperlichen, geistigen Leistungsvermögen n achlassen: der Mensch baut im Alter ab; er hat in der letzten Zeit sehr abgebaut; -beißen /Vb./ etw. a. in etw. beißen und 1 Wörterbuch
2 abbekommen — abbuchen dadurch etw. davon abtrennen: ein Stück (vom Kuchen) a.; eine Zigarre a.; laß mich mal a.; <j>ich würde mir lieber die Zunge a., als es zu verraten; -+• da beißt die /* Maus keinen Faden ab; -be­ kommen fVb.f 1. etw. als Teil eines Ganzen, aus einer Menge bekommen: du bekommst ein Stück Kuchen, die Hälfte davon ab — 2, umg. etw. hin­ nehmen, erleiden müssen: zum Glück hat er bei dem Unfall nichts a. (ist er nicht verletzt worden); ich habe ein paar Spritzer a. — 8. umg. etw. Fest­ sitzendes lösen, entfernen können: bekommst du den Deckel ab?; die Farbe (von den Händen) nicht a.; - berufen fV b .f : einen Botschafter (von seinem Posten) a. (von seinem Posten zurückrufen); dazu - berufung, die; -bestellen fV b.f 1.1. etw. a. die Bestellung von etw. rückgängig machen: eine Zei­ tung, das Hotelzimmer a. 1.2. jmdn. a. jmdm., den man zu sich bestellt hat, absagen: den Elektriker wieder a.; der Patient mußte abbestellt werden; - betteln fVb .f: jmdm. etw. a. (etw. von jmdm. durch Betteln erlangen); -bezahlen fVb.f 1.1. etw. ab­ zahlen (1.1): den Kühlschrank a. 1.2. etw. abzahlen (1.2) : ich habe die Schulden, die tausend Mark abbezahlt; -biegen fVb.f 1. die Richtung zur Seite hin ändern (ist): das Auto, er bog (nach) links, von der Straße, in die Straße ab; der Weg biegt dort nach rechts ab — 2. etw. a. einer Sache geschickt eine andere Wendung geben und dadurch eine unerwünschte Entwicklung verhindern (hat): als wir zu diesem Punkt kamen, bog sie das Ge­ spräch ab; ich habe die Sache noch einmal a. können; -bild, das 1.1. (genaue) Wiedergabe, Dar­ stellung, Entsprechung von Dingen, Vörgängen der Wirklichkeit, von Menschen: ein (wahrheits)- getreues A. der N atu r; ein künstlerisches A . der Wirklichkeit; ein A. der damaligen Verhältnisse geben 1.2. Phi los. ideelles Ergebnis des sinnlichen, rationalen Abbildens der objektiven Realität; -bilden fVb.f 1.1. etw., jmdn. (genau) wiedergeben, dar­ stellen, bes. in einem Bild: jmdn., etw. naturgetreu a.; er ist auf der Titelseite abgebildet; in dem Ro m an sind diese Ereignisse wirklichkeitsnah ab- gebildet 1.2. P h ilo s . das menschliche Bewußtsein bildet die objektive Realität im Erkenntnisprozeß ab (eignet sich die objektive Realität ideell an ); - bildung, die 1.1. das Wiedergeben eines Bildes durch Druck: der Autor legt Wert auf die A. dieses Fotos 1.2. fo. Pl.f Phi los. das Abbilden (1.2) : die A. der objektiven Realität durch das Bewußtsein des Menschen — 2. bildliche W ied er­ gabe, (einem Text beigegebenes, ihn veranschau­ lichendes) gedrucktes Bild: das Lexikon enthält viele (farbige) Abbildungen; -binden fV b .f 1. etw. Umgebundenes losbinden: die Schürze a. — 2. etw. abschnüren: die Arterie, das Bein a. — 8.fachspr. der Mörtel, Zement bindet ab (wird hart 1.1); der Leim hat schnell abgebunden; -bitte, die /in den Verbindungen/ (jmdm.) A. leisten, tun (jmdm. etw. abbitten); -bitten fV b .f : er hat ihr vieles abzubitten (sie für vieles um Verzeihung zu bitten); -blasen fVb.f 1. umg. etw. absagen (1.1): die Veranstal­ tung, das Unternehmen mußte abgeblasen werden — 2. Techn. etw., das in einem Behälter unter Druck steht, entweichen lassen: Dampf a. — 8. Jägerspr. die Jagd a. (durch Blasen 2.1 ihr Ende anzeigen); -blättern /Vb.; ist/ etw. löst sich in dünnen Schichten ab: die Farbe, der Putz blättert ab; -bleiben fVb.f landsch. /nur in Verbindung mit wo; von einer Person, Sache, die man vermißt/ sich aufhalten, sich befinden: ich weiß gar nicht, wo er, wo das Buch abgeblieben ist; -blenden /Vb./ 1.1. die Scheinwerfer a. das Scheinwerfer­ licht eines Kraftfahrzeugs so reduzieren, daß Ent­ gegenkommende nicht geblendet werden: rechtzeitig a. 1.2. Film eine Aufnahme durch Schließen der Blende beenden: bitte a.! 1.8. Fotogr. die Blende kleiner stellen: du darfst nicht so stark a.; - blend­ licht, das fo. P l.f abgeblendetes Scheinwerferlicht der Kraftfahrzeuge: das A. einschalten; -blitzen fV b .; ist/ umg. abgewiesen (1.2) werden\ er ist bei ihr (mit der Bitte) abgeblitzt; sie hat ihn a. lassen (ihm einen Korb gegeben); -brechen fVb.f 1.1. etw. durch Brechen (1.1) abtrennen (hat): einen Ast, die Bleistiftspitze, sich einen Zahn a . ; den Bleistift (die Spitze des Bleistifts) a. 1.2. sich durch Brechen (1.1) abtrennen (ist): der Krug fiel zu Boden, und der Henkel brach ab; der Bleistift (die Spitze des Bleistifts) ist abgebrochen — 2. etw. abreißen (4) (hat): alte Häuser, eine Mauer a. — 8.1. etw. un­ verm ittelt, vorzeitig beenden (hat): das Studium, Gespräch, den Verkehr mit jmdm., die diploma­ tischen Beziehungen zu einem Staat a.; sie brach mitten im Satz ab 8.2. etw. bricht ab etw. hört unvermittelt auf (ist): die Unterhaltung, Musik bricht ab; hier bricht der Brief plötzlich ab; die Verbindung ist abgebrochen; -f- salopp sich einen, keinen a. (sich bei einer Tätigkeit übermäßig, nicht übermäßig anstrengen); brich dir keinen ab (ziere dich nicht so)!; — alle /i Brücken hinter sich a .; einer Sache die Spitze a.; brich dir keine / Verzierung ab!; die / Zelte a .; -bremsen /Vb./ etw. bremsen: der Fahrer bremste (den Wagen) scharf ab; die Elektronen werden bei der An­ näherung an den Atomkern stark abgebremst; - brennen / Vb.; ist, hat; auch abgebrannt/ 1. (ist) 1.1. durch Feuer, Brand zerstört werden: die Scheune brannte ab 1.2. sich durch Brennen (1.1) verbrauchen: die Kerze ist fast ganz abgebrannt; ein abgebranntes Streichholz — 2. (hat) 2.1 . etw. (Störendes) durch Feuer, Brand beseitigen: Borsten, Unkraut a.; eine Wiese a. (das vertrocknete Gras durch Feuer, Brand beseitigen) 2.2. etw. anzünden und bis zu Ende brennen lassen: eine Zündschnur a.; - bringen fVb.f jmdn. von etw. a. jmdn. dazu bringen, von etw. abzulassen: jmdn. von einem Plan a.; er ist durch nichts davon abzubringen; - bröckeln fVb.; ist/ etw. löst sich in kleinen Brocken ab : der Putz bröckelt (von der Wand) ab; -bruch, der 1. fo. PL; zu -brechen 2/: der A. des alten Hauses — 2. fvorw. Sg .; zu -brechen 3.1/: der A. des Studiums; der A. der diplomatischen Bezie­ hungen; Bo xen N siegte durch A. (dadurch, daß sein Gegner den Kam pf abbrach) in der dritten Runde — 8. /in der Verbindung! das tut der, dieser Sache keinen A. (schadet ihr nicht, b eein­ trächtigt sie nicht); + das tut der Liebe keinen A.; - bruchreif fAdj.f: dieses Gebäude ist a. (in einem solchen Zustand, daß es abgebrochen werden m uß); -brühen fVb.; / auch abgebrüht/ etw. für seine weitere Verarbeitung, Zubereitung mit kochendem Wasser übergießen: ein Huhn, Mandeln a.; - brummen fVb.f umg. eine Freiheitsstrafe ver­ büßen : er hat seine vierzehn Monate abgebrummt; - buchen fVb.f W irtsch. einen Posten von der
abbummeln — Abendstudium 3 Habenseite eines Kontos wegnehmen: der Betrag wurde von dem Konto abgebucht; -bummeln jVb.j u m g.: Überstunden a. (als Ausgleich für geleistete Überstunden gewährte Freizeit in Anspruch nehmen); - bürsten /Vb.j 1*1. etw. mit einer Bürste von etw. entfernen: Fusseln vom Mantel a. 1.2. etw., jmdn.9 sich mit einer Bürste säubern: den Mantel a. Abc, das; - , - [a:be:tse:] 1. jvorw. Sg .j Alphabet: das A. aufsagen — 2 . jo. PI./ das gehört zum A. (zu den Anfangsgründen) der Mathematik Abc-Schütze, der Schulanfänger ab/Ab| -dämmen jVb.j 1.1. fließendes Wasser durch einen Damm an der Fortbewegung hindern: einen Bach a. 1.2. ein Gebiet durch einen Damm gegen Wasser schützen: eine Wiese a.; -dampf, derTe chn. bei einem technologischen Prozeß od. aus einer Kraftmaschine austretender Dampf; -dampfen /Vb.; ist/ um g. Weggehen, -fahren: er ist nach N ab­ gedampft; -dämpfen jVb.j bes. Schall, Licht in seiner Wirkung mildern: Schall durch Isolierung a.; abgedämpftes Licht; -danken /Vb./ v e r ­ altend : der König dankte ab (gab die Herrschaft auf); -decken jVb.j 1.1. etw. Bedeckendes weg-, herunternehmen: das Tuch von der Schüssel a.; der Sturm hat das Dach abgedeckt 1.2. etw. von etw. Bedeckendem befreien: die Rosen a.; den Tisch a. (abräumen 1.2) — 2. etw. zum Schutz mit etw. Bedeckendem versehen, zudecken: ein Beet, Grab, einen Brunnen a.; etw. mit Brettern, einer Plane a. — 3. den Bedarf a. (decken 3); -deckerei, die; -, -en veraltend Einrichtung zur Beseitigung, Verwertung von Tierleichen; -dichten jVb.j ■etw. dicht, undurchlässig machen: ein Fenster (gegen Zugluft) a.; etw. mit Filz a.; - drängen jVb.j jmdn. zur Seite drängen: jmdn. von der Straße a.; - drehen jVb.; hat, ist/ 1. (hat) das Licht, Radio a. (ausschalten); das Wasser, den Haupthahn a. (abstellen) — 2. etw. durch Drehen (1.2) abtrennen (hat): den Knopf a.; dem Huhn den Kopf a. — 3. sich, etw. abwenden (1) (hat): sich halb a .; das Gesicht a. — 4. fachspr. einen Film, eine Film­ szene zu Ende drehen (hat): die letzten Aufnahmen wurden abgedreht — 5. einen anderen Kurs ein- schlagen (hat, ist): das Schiff, Flugzeug drehte (nach Süden) ab; -druck, der I. /PI. - e/ 1. jvorw. Sg./ das Abdrucken: der A. des Artikels beginnt im nächsten Heft — 2. das Abgedruckte: der Band enthält einen A. dieses Vortrages — II . jP l. - drücke/ das Abgedrückte■, durch Abdrücken (4) von etw. entstandene Nachbildung, Form : der Zahn­ arzt fertigte einen A. des Gebisses an; Abdrücke von Füßen im Sand; -drucken /Vb./ etw. in einer Zeitschrift, Zeitung drucken: einen Artikel, eine Leserzuschrift a.; das Vorwort zu dem Katalog wird hier mit Genehmigung des Autors abge­ druckt; -drücken /Vb./ 1. eine Feuerwaffe a. den Abzug einer Feuerwaffe betätigen, um den Schuß auszulösen: das Gewehr auf jmdn. a .; er griff nach dem Revolver und drückte ab — 2. etw., jmdn., sich durch Drücken (1.1) von etw. fortbewegen: das Boot vom Ufer a .; er drückt sich kräftig mit einem Bein vom Boden ab — 3. umg. jmdn. wiederholt an sich drücken und küssen: die Mutter drückte ihr Kind ab — 4 . etw. in einer Sache a. etw. dadurch, daß man es in eine weiche Masse drückt, nachbilden: Zähne in Gips a.; sich a.: ihre Füße drückten sich im Sand ab (zeichneten sich ab); - dunkeln jVb.; hat/ etw. dunkler (1) machen: die Lampe, das Licht (durch einen Schirm) a.; einen Raum a.; - duschen jVb.j sich, jmdn. duschen; - ebben /sw. Vb.; ist/ 1. das Hochwasser ebbt ab (sinkt allmählich); O die Wogen der Erregung ebben ab — 2. allmählich an Intensität verlieren: die Erregung, der Lärm ist abgeebbt abend /Adv.; in Verbindung mit bestimmten Tem- poraladv. od. dem Namen eines Tages der Woche; stets nachgestelltj am A b e n d : heute, gestern, morgen, Dienstag a. Abend, der; -s, -e 1. Tageszeit von etwa Sonnen­ untergang bis gegen Mitternacht: ein warmer A.; der gestrige A .; es ist, wird A .; diesen, keinen, je­ den A.; den A. zuvor; viele Abende; wie hast du den A. verbracht?; am (frühen, folgenden, ersten, selben) A .; an jenem A .; am A. vorher; an stillen Abenden; es geht auf den A. zu; gegen A .; guten A.!jGrußj;jmdm. guten A. sagen; zu A. essen (das Abendessen einnehmen) — 2. Abendveranstaltung: ein gelungener, anregender, gemütlicher, musika­ lischer, / bunter A. + Rel. ev. kath. der Heilige A. (Abend od. Tag' vor dem ersten Weihnachtstag; 24. Dezember); — es ist noch nicht aller / Tage A. Abend/abend| -anzug, der eleganter Anzug für fest­ liche Veranstaltungen, bes. Abendveranstaltungen; -a u sgabe, die am Abend erscheinende Ausgabe einer Zeitu n g: die A. (der Zeitung) brachte die neuesten Sportereignisse; -brot, das jo. Pl.j landsch. Abendessen: A. essen (das Abendessen 1einnehmen); - d ämmerung, die jo. Pl.j Dämmerung am Abend; - e ssen, das jo. Pl.j 1. am Abend eingenommene Mahlzeit: das A. steht auf dem Tisch 2. das (ge­ meinsame) Einnehmen der abendlichen Mahlzeit: vor, nach dem A.; auf jmdn. mit dem A. warten; zum A. bleiben; -füllend jAdj.; vorw. attr.; von Darbietungenj den ganzen Abend ausfüllend: ein abendfüllendes Programm; -himmel, der jo. PI ./; - kasse, die am Abend geöffnete Kasse eines Theaters, Kinos, an der man für die jeweilige Abendvor­ stellung Eintrittskarten kaufen kann; -kleid, das (langes) elegantes Kleid für festliche Veranstaltungen, bes. Abendveranstaltungen: ein langes A.; -kurs(us), der vgl. - lehrgang; -lehrgang, der am Abend statt­ findender Lehrgang für Berufstätige abendlich jAdj.; nur attr.j am Abend, jeden Abend: der abendliche Spaziergang hat mir gutgetan; der abendliche Himmel; das abendliche Bad; die abendliche Stille Abend|-lied, das Lied, das den Abend zum Thema hat; -mahl, das /PI. - e; vorw. 8g .j Rel. ev. als Sakrament verstandene gottesdienstliche Handlung, bei der an Mitglieder der christlichen Gemeinde eine Oblate und ein Schluck Wein als Symbol für Leib und Blut Christi ausgeteilt werden; -nachrichten, die /PI./ vom Rundfunk am Abend gesendete Nach­ richten; -programm, das vom Rundfunk, Fernsehen am Abend gesendetes Programm; -rot, das; -(e)s, /o. Pl.j rote Verfärbung des Himmels bei Sonnenunter­ gang; -röte, die geh. Abendrot abends /Adv./ am Abend, an jedem Abend: (um) acht Uhr a., a. (um) acht Uhr; von morgens bis a.; a. spät; dienstags, Dienstag a. Abend| -sonne, die jo. P l.j; -Spaziergang, der; -Stern, der jo. Pl.j der auffallend hell leuchtende Planet Venus am Abendhimmel; -Studium, das 1*
4 Abendstunde — Abfahrtslauf abendliches Studium von Berufstätigen an Universi­ täten, Hoch- und Fachschulen; -stunde, die: dafür stehen die Abendstunden (steht der Abend) zur Ver­ fügung; -tasche, die elegante kleine (Hand)tasche für festliche Veranstaltungen, bes. Abendveranstal­ tungen; -toilette, die Abendkleid, elegante Kleidung der Dame für festliche Veranstaltungen, &es. Abend­ veranstaltungen ; -Veranstaltung, die; -Vorstellung, die (Kinovorstellung am Abend; -zug, der amAbend abfahrender, ankommender Zug Abenteuer, das; -s, - 1.1 . außergewöhnliche, erre- gende (gefahrvolle) Situation, außergewöhnliches, erregendes (gefahrvolles) Geschehen, Erlebnis: A. be­ stehen, suchen; sich in ein A. stürzen; ein A. span­ nend berichten; ein seltsames A .; auf der Expedi­ tion haben wir viele A. erlebt 1.2. gewagtes, gefahr­ volles, risikoreiches Unternehmen mit ungewissem Au sg an g: ein gewagtes, gefährliches A .; ein mili­ tärisches, politisches A. (imilitärisch, p olitisch ge­ fährliches, auf Aggression gerichtetes Vorgehen) — 2. unverbindliches Liebeserlebnis bes. eines M an nes: er hatte viele A. Abenteuer (cmcA Abenteurer|)|film, der vgtf. Abe n­ teuerroman abenteuerlich fAdj.f 1. voller Abenteuer (1.1): eine abenteuerliche Flucht; abenteuerliche Geschich­ ten erzählen; ein abenteuerliches (einem Abenteuer gleichendes) Erlebnis — 2. gewagt, riskant: ein abenteuerlicher Plan; eine abenteuerliche Politik— 3. sie kam in einem abenteuerlichen (recht u n ge­ wöhnlichen) Aufzug Abenteuer/abenteuer (mit * auch Abenteurer |)|-lust, die /o. PL/ das Verlangen, Abenteuer (1.1) zu er­ leben: etw. aus A. tun; dazu -lustig fAdj.f: ein abenteuerlustiger Junge; *-roman, der Roman, in dem der Held viele Abenteuer (1.1) zu bestehen hat Abenteurer, der; -s, - a uf Abenteuer (1.2) ausgehen­ der Mensch: ein verwegener A. Abenteurer| : / Abenteuer/abenteuer| 1aber fKonj.; nebenordnend; verbindet zwei satz­ wertige Glieder; adversativ; gibt einen Gegensatz an, der sich auf die Bedeutung der Glieder selbst od. auf die Bewertung der Folgerungen aus dem im ersten Glied Gesagten beziehen kannf 1. /bei gegensätzlicher Bedeutung der parallel strukturierten Glieder/ 1.1. /ist austauschbar durch und (1.1 .3)/: er ist groß, a. sie ist klein; er arbeitet, a. sie ruht sich aus 1.2 . /ist dem Satzglied, auf das es sich bezieht, nachgestelltf: er ist groß, sie a. klein; heute kommt er, morgen a. sie — 2. /bei gegensätzlicher Bewertung des Benann­ ten) 2.1. firn Sinne von VorteilfNachteil; häufig im Sinne des Ausgleichs!: sie ist nicht hübsch, a. klug; das Gerät ist teuer, a. haltbar 2.2. /insofern, als das im zweiten Glied Benannte im Gegensatz zu dem steht, das normalerweise erwartet wird/: er ist tod­ müde, a. er kann nicht schlafen; er ist Basket­ ballspieler, a. gar nicht groß — 3. fzur Einschrän­ kung der Schlußfolgerung aus einem der Gliederj 8.1 . /die Schlußfolgerung aus dem ersten Glied wird eingeschränkt/: Hans ist sehr leichtsinnig, a. wir haben ja alle unsere Fehler, a. er ist ja noch jung 3.2. /die Schlußfolgerung aus dem zweiten Glied wird eingeschränkt/: ich will Sie nicht kränken, a. Ihr Vortrag war zu lang; ich kann mich irren, a. Hans war eben noch hier — 4 . /leitet im Dialog eine Gegenbehauptung ein/: „ich war gestern zu Hause.“ „ Aber das kann ja gar nicht sein, a. nein!“ 2aber /Adv.; steigernd in Wiederholungen/: tausend und a. tausend Menschen (viele Menschen) waren gekommen 3aber /Partikel/ 1. /eingeschoben; drückt einen Ge­ gensatz aus zwischen dem vorliegenden und dem vom Sprecher erwarteten Grad einer Eigenschaft/: das dauert a. lange (das dauert länger, als ich erwartet habe) !; du bist a. groß geworden!; das schmeckt a. süß! — 2. Ivorangestellt; eröffnet zu einer gegebenen Situationsbewertung durch andere einen Gegensatz aus der Sicht des Sprechers/ : a., a., wer wird denn gleich weinen!; a. Kinder, was soll das!; a. jetzt Tempo! Aber, das; -s, -1 .1 . ich willkeinA. (keinen Einwand) hören 1.2 . es ist jedoch ein großes A. (eine große Sch wierigk eit) dabei -j- das Wenn und A. Aber/aber| -glaube, der oft aus der Entwicklung religiöser Vorstellungen entstandener, jedoch von ihnen abweichender irriger Glaube an das Wirken sogenannter übernatürlicher, phantastischer K räfte; - g lauben, der s. - g laube; -gläubisch /Adj./ 1. im Aberglauben befangen: er ist a. — 2. dem Aberglauben entspringend: eine abergläubische Angst; -hundert veraltend viele hundert ab/Ab| -erkennen, erkannte ab, auch aberkannte, hat aberkannt jmdm. die Berechtigung zu etw. durch einen (Gerichtsbeschluß entziehen, etw. für ungültig erk lä ren : jmdm. eine Auszeichnung, die Staats­ bürgerschaft, die staatsbürgerlichen Rechte a .; da ­ zu -erkennung, die aber| -malig /Adj.; nur attr./ wiederholt, nochmalig: sein abermaliges Zuspätkommen; -mals /Adv./ noch einmal, wiederum ab(ernten /Vb./1.1. etw. völlig als Ernte einbringen: das Getreide a. 1 .2. etw. durch Ernten völlig leer von Früchten machen: abgeerntete Felder aber/Aber veraltend| -tausend viele tausend; - witz, der /o. Pl.j Unsinn, Torheit; -witzig /Adj./ unsinnig, töricht: ein aberwitziger Plan ab(fahren /Vb.; / auch abgefahren/ 1. die Fahrt beginnen, wegfahren (ist): der Zug, Bus fährt in fünf Minuten ab; ich fahre morgen (vom Haupt­ bahnhof) ab — 2. auf Skiern, einem Fahrrad (steil) abwärts fahren (ist): traust du dich, hier abzu­ fahren? — 3. etw. abtransportieren (hat): Schutt, Müll a. — 4. eine Strecke suchend, prüfend entlang- fahren (ist, hat): die Grenze, Gegend a. — 5. (ist) s a lo p p er ist bei ihr ganz schön abgefahren (ab- gewiesen 1.2 worden) — 6 . (hat) bei dem Unfall wurde ihm ein Bein abgefahren (durch A n - , Über­ fahren abgetrennt) — 7. (hat) Film Rundf. Fern­ sehen 7.1. ein Tonband, einen Film a. (in Bewe­ gung setzen) 7.2. eine Sendung, Musik a. (beginnen 1.2 lassen) Abfahr (auch Abfahrts|)| Signal, das Sign al zu r A b ­ fahrt (1) Ab|fahrt, die 1. /vorw. Sg./ das Abfahren (1): die planmäßige A. des Zuges; jmds. A . verzögert sich— 2. Verkehrsweg, auf dem die Autobahn verlassen werden kann — 3. (steil) abwärts führende Fahrt auf Skiern, einem Fahrrad: die bei der A. erzielte Ge­ schwindigkeit — 4. (steil) abwärts führende Strecke zum Abfahren (2): steile Abfahrten Abfahrts] : Abfahr | Abfahrts|-lauf, der fo. PI./ alpine Disziplin, bei der der Skiläufer eine festgelegte Strecke talabwärts in
Abfahrtsläufer — abfressen 5 kürzester Zeit durchlaufen m uß; -läufer, der Ab­ fahrtslauf ausübender Skiläufer Abfahr (auch Abfahrts|)|zeit, die Zeitpun kt der Abfahrt (1) Ab/ab| -fall, der 1, (unbrauchbare) Reste, die bei der Zubereitung, Herstellung von etw. entstehen: tu die Abfälle, den A. in den Mülleimer; die Lagerung radioaktiver Abfälle; Abfälle abfahren, aufberei- ten, verfüttern — 2. fvorw. Sg .f das Abfallen (3): der steile A. des Gebirges nach Süden — 8. /<?. P l.f Abnahme, Rückgang: der A. seiner Leistungen, des Druckes; -falleimer, der Eimer für im Haus­ halt anfallende Abfälle (1); -fallen fVb.f 1. sich ab- lösen und herunterfallen: der Putz fällt (von der Wand) ab; O alle Traurigkeit, Sorge war von ihm abgefallen (gewichen 2) — 2, u m g. für jmdn. fällt etw. ab jmd. erhält etw. nebenbei als Gewinn, Vorteil: für mich sind bei diesem Besuch ein Paar Schuhe abgefallen; was fällt für mich dabei ab? — 8. schräg nach unten verlaufen: das Gebirge fällt steil nach Süden ab; eine abfallende Straße; abfallende Schultern — 4 .1, abnehmen, zurückgehen, sich ver­ ringern : der Druck, die Temperatur ist abgefallen 4.2 . schlechter (1.4) werd en: gegen Ende fiel sein Vortrag ab; seine Leistungen sind in der letzten Zeit abgefallen 4.3 . etw. fällt gegen etw. , neben einer Sache ab, jmd. fällt gegen jmdn., neben jmdm. ab etw., jmd. ist in der Leistung, Qualität schwächer als etw., jmd.: der zweite Band des Ro­ mans fällt gegen den ersten ab; -failhaufen, der; - fälligfAdj/f Abschätzig: eine abfällige Äußerung, Bemerkung, Kritik; sich a. über jmdn. äußern Abfall |-kübel, der vgl. Abfalleimer; -produkt, das Produkt, das bei der Herstellung von etw. abfällt, neben bei entsteht; -tonne, die vgl. Abfalleimer ab/Ab| -fälschen fVb.f Ballspiele einen Ball aus seiner ursprünglichen Richtung in eine andere, un­ erwartete, schwer berechenbare Richtung bringen: den Ball a.; -fangen / Vb./ 1.1. etw., jmdn. hindern, zum Ziel zu gelangen (und in seine Verfügungsgewalt bringen): einen Brief a. 1.2. jmdn. a. auf jmdn. ivarten und ihn auf seinem Weg zu einem be­ stimmten Ziel aufhalten: den Briefträger a. 1.3. Sport den Gegner ein- und überholen und knapp schlagen: es gelang ihm, den Gegner kurz vor dem Ziel abzufangen — 2.1. etw. An- , Aufprallendes durch Elastizität in seiner Wucht dämpfen: einen Stoß a.; O den Vorstoß des Gegners a. (aufhalten 1.1); S p o r t einen gegnerischen Angriff a. 2 .2. Bauw. Techn. etw. a. die Last von etw. z .B . durch Stützen verteilen: bei dem Umbau der unteren Stockwerke müssen die oberen abgefangen werden — 3. ein Flugzeug, Fahrzeug wieder unter Kontrolle bringen : die Maschine, den schleudernden Wagen a.; - färben /Vb./ 1. etw. färbt ab etw. überträgt bes. bei Berührung seine Farbe auf etw. anderes: paß auf, die Wand, das Tuch färbt ab! — 2. auf jmdn., etw. eine bestimmte, meist negative Wirkung ausüben: seine Faulheit hat auf dich abgefärbt; -fassen fV b .f etw. schriftlich formulieren: einen Brief, ein Gut­ achten, Testament a.; dazu -fassung, die fvorw. Sg.j; -faulen /Vb.; ist/ etw. löst sich durch Faulen ab (und fällt herunter): die Äste, die Blätter sind abgefault; -fegen fVb.f 1.1. etw. durch Fegen von etw. entfernen: den Schmutz (vom Teppich) a. 1.2 . etw. durch Fegen säubern: den Teppich a.; - feilen /Vb.f etw. mit einer Feile von etw. entfernen: den Grat a.; -ferkeln fVb.f Landw.: die Sau hat abgeferkelt (Ferkel geworfen); -fertigen fVb.f 1.1. etw. zur Beförderung, zum Versand annehmen und es abschicken: Expreßgut, Gepäckstücke a. 1.2. ein Fahrzeug, das zur Beförderung von Gütern od. Personen dient, zur Abfahrt fertigmachen und es abfahren lassen: einen Zug, ein Flugzeug a. 1.3. jmdn. a. offiziell jmds. (mit seiner Beförderung zu­ sammenhängende) Angelegenheiten, Formalitäten, Anliegen, mit denen er zu einer bestimmten Stelle gekommen ist, regeln, erledigen: die Reisenden, Fluggäste wurden (bei der Paßkontrolle) schnell abgefertigt; das Publikum am Schalter zügig a. — 2. umg. jmdn., der ein Anliegen hat, unfreundlich und abweisend behandeln: jmdn. kurz, schroff a.; einen Besucher vor der Tür a .; zu 1 -fertigung, die fvorw. S g .j; -feuern fVb.f 1.1. einen Schuß, Schüsse a. (abgeben 4) 1.2. einen Schuß bei einer Feuerwaffe auslösen: ein Geschütz a.; - finden fVb.f 1. jmdn. a. jmds. rechtliche Ansprüche durch eine (einmalige) Zahlung od. Sachleistung befriedigen: jmdn. mit Geld a . ; O er ließ sich nicht mit dieser Erklärung a. — 2. sich mit etw. a. sich in etw. schicken, fügen: ich habe mich mit meinem Schicksal, meiner Lage, damit abgefunden; -findung, die; -, -en 1. fvorw. Sg.f das Abfinden (1): die A. der Gläubiger — 2. Abfindungssumme: eine hohe A. bekommen; - f indungssumme, die bestimmte Summe, mit der jmd. abgefunden wird; -fischen fVb.f: einen See, Teich a. (leer fischen); -flachen fsw. Vb.; hat, ist/ 1.1. etw. flach(er) machen (hat): das Ufer a. 1.2. flach(er) werden (ist): das Gebirge flacht nach Nor­ den ab; ein stark abgeflachter Schädel; sich a. (hat): das Gebirge flacht sich nach Norden ab; - f lauen fsw. Vb.; ist/ allmählich schwächer werden, nachlassen: der Wind ist abgeflaut; der Verkehr flaut ab; O die Stimmung flaute ab; -fliegen fV b .f 1.d e n Flug (1.1 .2 ,1.2) beginnen (ist): das Flugzeug flog pünktlich ab; er fliegt von N ab — 2. eine Strecke suchend, prüfend entlangfliegen (ist, hat): er, das Flugzeug ist, hat die (Front)linie abgeflogen; - fließen fVb.f sich (nach unten) fließend entfernen: das Badewasser fließt nur langsam (aus der Wanne) ab; der Regen ist nicht abgeflossen; -flug, der fvorw. Sg .f Beginn des Fluges, Start: der A. der Maschine hat sich verzögert; -flug(s)zeit, die Zeit des Abflugs; -fluß, der 1. fo. Pl.f das Abfließen: der A. des Wassers — 2. Stelle, Vorrichtung zum Ab- fließen des Wassers: der A. des Waschbeckens ist verstopft; dei Teich hat keinen A. Abfluß| -graben, der für den Abfluß (1) von (A b ­ wasser bestimmter Graben; -kanal, der vgl. - graben; - rinne, die für den Abfluß (1) von (Ab)wasser be­ stimmte Rinne; -rohr, das vgl. - rinne; -röhre, die vgl. - rinne ab/Ab| -fohlen fVb.f Landw.: die Stute hat ab­ gefohlt (ein Fohlen geboren); -folge, die Reihen­ folg e: in chronologischer, logischer Ä .; die rasche A. der Ereignisse; -fordern fVb .f jmdm. etw. a. von jmdm. die Herausgabe, Auslieferung von etw. ver­ langen: jmdm. den Paß a.; O jmdm. ein Ver­ sprechen a.; - fragen fVb.f etw., jmdn. a., jmdn. etw., auch jmdm. etw. a. jmds. Kenntnisse durch Fragen überprüfen: Vokabeln a.; die Schüler a.; er fragte mich, auch mir die Vokabeln ab; - fressen fVb.f 1.1. etw. von etw. weg-, herunter- fressen : die Ziege hat die Blätter (von dem Strauch)
6 abfrottieren — abgehen abgefressen 1.2. etw. leer fressen, kahlfressen: die Kaninchen haben das Beet abgefressen; -frottieren fVb.f jmdn., sfcÄ, frottieren; -fuhr, die; -en 1. das Abfahren (3): die A. von Schutt — 2 . ew£- schiedene, schroffe Zurückweisung: jmdm. eine tüchtige A. erteilen; sich eine A. holen; -führen /Vb./ 1. jmdn. mitnehmen und in 'polizeilichen Ge­ wahrsam nehmen: der Angeklagte wurde (aus dem Gerichtssaal) abgeführt; jmdn. durch einen Poli­ zisten a. lassen — 2. dieser Weg führt zu weit vom Dorf ab (verläuft so, daß man sich zu weit vom Dorf entfernt); O das führt (uns) zu weit vom Thema ab “ 3. Abgaben an eine (staatliche) Institution zahlen: Steuern an die Abteilung Finanzen a .; der Betrieb führte 300000 Mark Gewinn an den Staatshaushalt ab — 4.1 . Rhabarber führt ab (beschleunigt den Stuhlgang); abführend wirkende Mittel 4.2 . fa ch - spr. Abführmittel einnehmen und dadurch den Darm leeren: vor der Operation muß der Patient a.; - führmittel, das den Stuhlgang beschleunigendes Mittel; -führung, die /o. P L; zu -führen 1 u. 3/; - fülldatum, das auf einem Behälter vermerktes Datum, an dem die in ihm enthaltene Ware abgefüllt wurde; -füllen fVb.f 1.1. etw. aus einem Behälter in einen anderen, meist kleineren, füllen: Milch (in Flaschen) a .; Wein a.; Sämereien in Tüten a. 1.2. die Flaschen, Fässer werden automatisch ab­ gefüllt (gefüllt 1.1); -füttern / Vb./ I. u m g . , oft scherzh. die Kinder, eine Gesellschaft a. (ihnen, ihr zu essen geben) — II . etw. füttern (II. 1 .2): ein Kleid mit Taft a.; - gäbe, die 1. /vorw. Sg .; zu ab­ geben 1.1, 1.2, 4, 5, 6, 7, 8/; zu 1.1: die rechtzeitige A. der Diplomarbeit; die A. des Stimmzettels; die A. (Rückgabe) der geliehenen Bücher; zu 1.2: die A. des Gepäcks am Schalter; zu 5: unter A. von Wär­ me, Energie — 2. fvorw. Pl.f an eine (staatliche) In ­ stitution zu entrichtende Gelder: regelmäßige, jähr­ liche, öffentliche, hohe, niedrige Abgaben; Ab­ gaben erheben, entrichten Abgabe| -preis, der W irtsch. Preis, zu dem bes. Produktions- und Handelsbetriebe ihre Erzeugnisse an die Abnehmer abgeben; -termin, der Termin der Abgabe (1.1): der A. der Diplomarbeit Ab/ab| -gang, der 1. fo. P L; zu -gehen 1, 2, 5/; zu 1.1: ein beschämender A .; sich einen guten A. verschaffen (beim Weggehen einen guten Eindruck hinterlassen); zu 1.2: kurz vor A. des Zuges; zu 1.4: der A. desNierensteines; zu 1.5: Turnender A. aus dem Vorschwung; zu 2 : der A. von der Schule; zu 5: diese Ware findet, hat reißenden A. (geht reißend ab) —2.fvorw. Sg./ Turnen Sprung,Schwung, mit dem jmd. ein Gerät verläßt und dadurch die Übung beendet: die Grätsche als A. wählen — 3. jmd., der seine Tätigkeit aufgibt, eine Schule (vorzeitig) ver­ läßt: an unserer Schule haben wir drei Abgänge; - gangszeugnis, das Zeugnis eines Schulabgängers; - gas, das fvorw. Pl.f Techn. bei einem technolo­ gischen Prozeß austretendes Gasgemisch; -gearbeitet fAdj.; auch abarbeiten/ durch vieles Arbeiten ersch ö pft: a. sein, aussehen; eine abgearbeitete alte Frau; -geben fVb.f 1.1 . etw. dem zuständigen Empfänger od. jmdm., der es an den zuständigen Empfänger weiterleitet, (über)geben, aushändigen: den Brief, das Paket, Geschenk beim Nachbarn a.; den Aufsatz a. (abliefern 1.1); die geliehenen Bü­ cher müssen binnen vier Wochen abgegeben (zu­ rückgegeben 1) werden 1.2. etw. zur Aufbewahrung geben: den Mantel (in der Garderobe) a.; den Koffer (bei der Gepäckaufbewahrung) a. 1.3. jmdm. einen Teil von etw., etw. überlassen, geben: ich gebe dir die Hälfte des Kuchens, vom Kuchen ab; er gibt gern ab — 2.1. etw. (Gebrauchtes zu einem niedrigen Preis) verkaufen: einen Kinderwagen billig a. 2.2. ein Zimmer a. (vermieten) — 3 . ein A mt niederlegen, sich von einem Amt, einer Funktion entbinden lassen (und es, sie jmdm. übergeben): den Vorsitz, seine Funktion (an jmdn.) a. — 4. einen Schuß a. (ein­ mal schieß en 1.1); mehrere Schüsse hintereinander a.* — 5. etw. läßt etw., bes. Energie, in den Raum ge­ langen: der Ofen gibt viel Wärme ab (strahlt viel Wärme aus) — 6. Ballspiele den Ball abspielen(2): N gibt ab — 7. Sport einen Satz, Punkt a. (ver­ lieren 3) — 8. fin Verbindung mit Subst. zur Um­ schreibung eines Verbalbegriffsf: eine Erklärung a. (etw. erklären 2); ein Urteil (über etw.) a. (etw. be­ urteilen); eine Versicherung a. (etw. versichern 2); ein Versprechen a. (etw. versprechen 1) — 9 .1. jmd. gibt jmdn., etw. ab jmd. ist jmd., etw. : sie wird ein­ mal eine gute Ärztin a.; ein gutes Vorbild a. 9.2. etw. gibt etw. für etw. ab etw. ist, bildet (3) etw. für etw .: etw. gibt den Rahmen, den Hintergrund, die Grundlage für etw. ab — 10.1. sich mit jmdm., etw. a. sich mit jmdm., etw. beschäftigen (obwohl man es nicht unbedingt erwarten würde): sich viel mit Kin­ dern, Tieren a. 10.2 umg. sich mit jmdm einlas­ sen (4), mit jmdm. Umgang pflegen: warum gibst du dich mit diesem Kerl ab?; -gebrannt fA d j.; / auch abbrennen/ -f- umg. a. sein (kein Geld mehr haben); -gebrüllt fAdj.; / auch abbrühen/ umg. psychisch unempfindlich geworden und skrupellos: ein abgebrühter Mensch; a. handeln; -gedroschen fAdj.f salopp : abgedroschene (allzu oft gebrauchte, gehörte xmd daher nur noch wenig wirkungsvolle) Redensarten, W orte; -gefahren fA d j.; / auch abfahren/ 1. durch häufiges Fahren abgenutzt: ein abgefahrener Reifen — 2. ein abgefahrener (en t­ werteter und benutzter) Fahrschein; -gefeimt fAd j.f durchtrieben, raffiniert: ein abgefeimter Lügner, Schurke; -gegriffen fAdj.f 1. durch häufiges A n ­ fassen abgenutzt: der Einband, das Buch ist a. — 2. ein abgegriffener (allzu oft gebrauchter, gehörter und daher nur noch wenig wirkungsvoller) Ausdruck; abgegriffene Worte; -gehackt fA dj.; / auch ab­ hacken/ abrupt, stoßweise: a. reden; abgehackte Sätze; mit abgehackter Stimme sprechen; -gehen fVb.; ist, hat/1. (ist) 1.1. sich gehend entfernen, Weg­ gehen: Theater N geht nach links ab (verläßt, nach links gehend, die Bühne) 1.2. der Zug, das Schiff geht in fünf Minuten ab (fährt ab) 1.3. ab- geschickt werden: der Brief, das Telegramm, die Ware geht noch heute, umgehend ab; eine Post­ sendung a. lassen 1.4. ausgeschieden werden, aus dem Körper gelangen: der Nierenstein ist abgegan­ gen; etw. geht mit dem Harn ab 1.5. Turnen ein Gerät mit einem Sprung, Schwung verlassen und dadurch die Übung beenden: mit einer Grätsche (vom Pferd) a. ■ — 2. (ist) der Schüler ist schon nach der achten Klasse abgegangen (hat nach der achten Klasse die Schule beendet, verlassen) — 3 . (ist) links geht (von der Hauptstraße) ein W eg ab (zweigt ein Weg ab) — 4. etw. löst sich (ab) (ist): der Knopf, Absatz, Fingernagel ist abgegangen — 5 . (ist) etw., die Ware geht gut, reißend ab (ist sehr gefragt und wird schnell verkauft) — 6. abgezogen (4) werden
abgekämpft — abgrasen 7 müssen (ist): von der Gesamtsumme gehen zehn Mark ab; von dem Gewicht geht die Verpackung ab — 7. (ist) plötzlich ging ein Schuß ab (löste sieh ein Schuß) — 8. eine Strecke suchend, prüfend entlanggehen (ist, hat): die Front, Grenze a. — 9. von etw. a. von etw. Abstand nehmen (ist): von einem Plan, Standpunkt, Grundsatz, einer Forde­ rung a. — 10. in bestimmter Weise a. in bestimmter Weise ausgehen, enden (ist): das ging noch einmal gut, glimpflich ab, ist nicht ohne Ärger, Tränen ab- gegangen — 11. etw. geht jmdm. ab etw. mangelt (I) jmdm . (ist): ihm geht Lebensklugheit, jedes T akt­ gefühl ab; was ihm an Begabung abgeht, ersetzt er durch Fleiß; mir geht jedes Verständnis dafür ab; jmdm. geht nichts ab (jmd. braucht nichts zu entbehren); + um keinen, auch nicht einen Fin­ ger-, / Fußbreit von etw. a .; - gekämpft fAdj.f von der Arbeit, Anstrengung erschöpft: a. sein, aus- sehen; -geklappert /A dj.; / auch abklappern/ salopp 1. abgeklapperte (abgedroschene) Redens­ arten — 2. er wirkt ziemlich a. (erschöpft 3); -ge­ klärt /Adj./ durch Lebenserfahrung ausgeglichen, besonnen und weise geworden: ein abgeklärter Mensch; dazu-geklärtheit, die; - ,/o.Pl.j; -gelegen fA dj.; / auch abliegen/ 2abseits liegend: ein abge­ legenes Haus; -geleiert /Adj.; / auch ableiern/ s a ­ lo p p : eine abgeleierte (allzu oft gebrauchte, gehörte) Melodie, Redensart; -gelten \Vb./ einen Anspruch durch eine bestimmte gleichwertige Leistung befrie- digen : jmds. Schadenersatzanspruch a .; dazu - geltung, die; -gemacht / / auch abmachen 2; einer Vereinbarung zustimmender Ausruf/: „also gehen wir morgen ins Kino. “ „Abgemacht!“ ; - gemessen /Adj.; / auch abmessen/ gemessen (1.1): abgemessene Bewegungen; -geneigt fA d j.f einer Sache (nicht) a. sein einer Sache (nicht) ab­ lehnend gegenüberstehen: einem Plan, Vorschlag nicht a. sein; (nicht) a. sein, etw. zu tun; jmdm. (nicht) a. sein: sie ist ihm nicht a. (mag ihn ganz gern); -geordnete, der u. die; -n, -n gewähltes Mitglied einer Volksvertretung, eines Parlaments: die Abgeordneten (neu) wählen; die Abgeordneten der Volkskammer; -gerissen /A dj.; / auch ab­ reißen 2/1.1 . sehr abgenutzt, verschlissen, zerlum pt: abgerissene Kleidung 1.2. zerlum pt gekleidet: a. aus- sehen — 2. nicht zusammenhängend, ohne Zusam­ m en h an g: abgerissene Sätze, Gedanken; -gesandte, der u. die// auch absenden/ veraltend jmd., der mit einer offiziellen Botschaft, einem (offiziellen) Auftrag zu jmdm. geschickt wird; -gesang, der geh. letztes Werk eines Dichters, Künstlers vor seinem Tod; -geschabt fAdj.; /f auch abschaben/ ab­ genutzt: abgeschabte Kleidung; -geschieden fA d j.; / auch abscheiden/ geh. abgelegen, einsam : ein ab­ geschiedenes Dorf; das Haus ist, liegt a .; dazu - geschiedenheit, die; -, jo. PI ./; -geschlagen /Adj.; / auch abschlagen/ 1. Sp ort klar geschlagen, be­ siegt: das Boot blieb (weit) a. zurück — 2. land - sch . zerschlagen, sehr ermattet: völlig a. sein; -ge­ schlossen / Adj.; / auch abschließen 3.3/ 1. eine abgeschlossene Wohnung (eine komplette Wohnung mit nur einer Mietspartei) — 2. isoliert (1): a. leben; ein abgeschlossenes Leben führen; zu 2 -ge- schlossenheit, die; -geschmackt /Adj./ gesch macklos, geistlos: abgeschmackte Späße, Redensarten; das finde ich a.; - gesehen / / auch absehen 4/ a. von, von ... a. wenn man ... nicht berücksichtigt, xaußer (1): jeden Tag, a. von den Sonntagen, von den Sonntagen a .; alle, a. von dir; mir geht es, von der Erkältung a., gut; a. davon, davon a. (außerdem, im übrigen) hatte ich noch folgende Ausgaben; - gespannt jA d j.; / auch abspannen/ durch (geistige) Anstrengung ermüdet: einen abgespannten Ein­ druck machen; a. sein; sich a. fühlen; dazu -ge- spanntheit, die; -, /o. PI ./; -gespielt /Adj.; / auch abspielen/ durch häufiges Verwenden abgenutzt: eine abgespielte Schallplatte; der Film ist a.; - ge­ standen /Adj.; / auch abstehen/ dadurch schal, daß es lange in einem offenen Gefäß gestanden hat: abgestandenes Bier; -getakelt /Adj.f salopp : er, sie wirkt ziemlich a. (heruntergekommen, alt und verbraucht); -getan /Adj.; nur präd.; auch ab­ tun/: damit ist die Sache, Angelegenheit (noch nicht, ein für allemal) a. (erledigt 1); -getreten /Adj.; / auch abtreten/: abgetretene (durch häu­ figes Laufen schief gewordene) Absätze; -gewetzt /Adj./ durch häufige Reibung abgenutzt: abgewetzte Ärmel, Hosen; das Sofa ist a.; - gewinnen /Vb./ 1.1. jmdm. etw. a. in einem Spiel, (Wett)kampf von jmdm. etw. als Gewinn erlangen: er hat ihm (beim Skat) viel Geld abgewonnen 1.2 . von etw., jmdm. etw. a. von etw., jmdm. etw. durch Bemühung er­ langen: dem Meer Land a.; jmdm. ein Lächeln, Versprechen a.; jmdm. Achtung, Vertrauen, Mit­ leid a .; er konnte der Sache keinen Geschmack, keinen Reiz, nichts a. (konnte nichts Gutes an der Sache find en ); -gewirtschaftet s. abwirtschaften; - gewöhnen /Vb./ sich, jmdm. etw. a. sich, jmdn. da­ zu bringen, eine (schlechte)) Gewohnheit abzulegen: ich habe mir das Rauchen abgewöhnt; ich muß ihm das Fluchen a.; umg. scherzh. noch einen (Schnaps) zum Abgewöhnen; -gewohnt /Adj.f umg. verwohnt: ein abgewohntes Haus, Zimmer; - gewrackt /Adj.; / auch abwracken/ salopp: ein abgewrackter (durch übermäßige Leistung physisch völlig verbrauchter) Mensch; -gezirkelt /Adj./ 1. (übergenau abgemessen: abgezirkelte Beete — 2. allzu gemessen: abgezirkelte Bewegungen; -gie­ ßen /Vb./ 1.1 . das Kartoffelwasser a. (das Wasser, in dem die Kartoffeln gekocht worden sind, so aus dem Topf gießen, daß die gekochten Kartoffeln in ihm Zurückbleiben) 1.2 . die Kartoffeln a. (durch 1.1 die gekochten Kartoffeln im Topf zurückbehalten); - g lanz, der Widerschein: der A. des Mondes, der Abendröte; ein heller A .; O ein schwacher A. seines Erfolges fiel auf mich; -gleiten /Vb./ 1. nicht mehr haften und dadurch seitwärts od. abwärts gleiten: das Messer ist vom Brot abgeglitten; von der Leiter a. — 2. abirren: jmds. Blick, Auge gleitet von etw. ab; O seine Gedanken glitten immer wieder ab — 8 . moralisch absinken: nach dieser Enttäuschung ist er immer mehr abgeglitten — 4. etw. gleitet an, von jmdm. ab etw. bleibt ohne Wirkung auf jmdn: alle Ermahnungen, Beleidi­ gungen, Verführungskünste gleiten an ihm ab; - gott, der: er ist der A. seiner Eltern (er wird von seinen Eltern vergöttert);-götterel, die; jo. PL/ über­ triebener Kult mit jmdm., etw.: ihre Liebe zu ihm grenzt an A .; A. mit jmdm., etw. treiben; -göt- tisch jAdj./: jmdn. a. (mit übersteigerter Zuneigung) lieben, verehren; mit abgöttischer (übergroßer) Liebe an jmdm. hängen; -graben /Vb.j -j- jmdm. das / Wasser a.; - grasen /Vb.f 1. das Vieh grast die Weide ab (frißt das Gras von der Weide ab);
8 abgrenzen — abhaspeln O nm g. dieses Gebiet, dieser Themenkreis ist schon abgegrast (ist schon gründlich untersucht und bietet keine Möglichkeiten mehr für eine Bearbeitung) - 2 * u m g . etw. absuchen (2.1): die ganze Stadt, alle Läden nach etw. a .; - grenzen jVb.j 1* ein Gebiet mit seinen Grenzen kenntlich machen: eine Hecke grenzt den Garten gegen das Nachbargrundstück ab; ein Teil des Beckens ist für Nichtschwimmer abgegrenzt — 2 .1. etw. in seiner Spezifik gegenüber anderem bestimmen, festlegen: die Aufgabenge­ biete) sind genau abgegrenzt; Pflichten gegenein­ ander a. 2.2. sich von etw. a. seinen unterschied- liehen Standpunkt zu etw. deutlich betonen: sich von jmds. Auffassung, von kleinbürgerlichen Standpunkten a.; dazu -grenzung, die; -en;zu 2.2: die (ideologisch-politische) A. eines Staates gegenüber, von einem Staat mit gegensätzlicher Gesellschaftsordnung; -grund, der 1. übermäßig große (gefährliche) Tiefe bes. einer Schlucht: ein gähnender, tiefer A. tat sich vor uns auf, klaffte vor uns; in einen A. stürzen; am Rande des Abgrundes — 2.1. unüberbrückbarer Gegensatz, unüberbrück­ bare K luft (1.2): Abgründe trennen uns 2.2. /o. P l.f Verderben, Untergang: jmdn. an den Rand des Abgrundes führen; an den Rand des Abgrundes geraten; vor dem A. stehen; -gründig jA dj.j geh. rätselhaft, unergründlich: a. lächeln; ein abgründi­ ges Gespräch; -grundtief jA d j.; emot.f: abgrund­ tiefe (ungeheuer große) Gemeinheit, Bosheit, Ver­ achtung, Gegensätze; jmdn. a. (sehr) hassen; - gucken fVb.f umg. 1.1. jmdm. etw. a. durch ge­ naues Hinsehen etw. von jmdm. lernen, übernehmen: jmdm. einen Handgriff, Trick a. 1.2. unerlaubt bei einem Mitschüler, in einem Buch etw. lesen und es als eigenes Wissen niederschreiben, vortragen: er hat (von, bei ihr) abgeguckt; sie läßt keinen a.; - guß, der bild. K unst originalgetreue Kopie bes. eines plastischen Werkes, die mit Hilfe einer Form, die ausgegossen (2) wurde, hergestellt worden ist: Ab­ güsse von antiken Statuen; -haben jVb.j um g. 1. fvorw. im Inf.j willst du was (davon) a. (einen Teil davon erhalten)? — 2. den Hut a. (abgenommen 1 haben) — 3. den Verschluß a. (gelöst 1.1.1 haben); den Fleck a. (entfernt 1haben); -hacken / Vb.; auch abgehackt/ etw. mit einem scharfen Werkzeug, bes. mit einem Beil, abtrennen, abschlagen: Äste a.; dem Huhn den Kopf a.; - haken jVb.f etw. Ge­ schriebenes zum Zeichen der Erledigung durch ein Häkchen kennzeichnen : die Namen (in der Liste) a.; - halten jVb.f 1.1. etw., jmdn. von sich weghalten: er mußte beim Lesen das Buch weit von sich a. 1.2. ein Kleinkind so halten, daß es seine Notdurft verrichten kann: die Mutter hält das Kleine ab — 2. etw. nicht wohin gelangen lassen, etw. fernhalten: die Fliegen von dem Säugling a.; die Hecke hält den Wind ab; die Zugluft, grelles Licht a. — 3. jmdn. von etw. zurückhalten, an etw. hindern: jmdn. von seinem Vorhaben, einer unüberlegten Hand­ lung a.; seine Schüchternheit hält ihn davon ab; niemand, nichts konnte ihn davon a., das zu tun; lassen Sie sich durch mich nicht a .! — 4, eine Veranstaltung, Zusammenkunft stattfiiiden lassen, durchführen, etw. veranstalten: eine Versammlung, Konferenz a.; eine Feier, Andacht, Prüfung a.; Wahlen a. — 5. landsch. umg. er hält viel, wenig ab (kann viel, wenig ertragen); der Stoff hält nicht viel ab (ist nicht strapazierfähig); - haltung, die; -, - en 1. Tätigkeit, Vorgang, Ge­ schehen, das jmdn. von etw. abhält, an etw. hindert: viele Abhaltungen haben; eine dringende, wichtige A. — 2. jo. PI .; zu -halten 4/ das Abhalten: die A. von Wahlen, der angekündigten Versammlung; -handeln IVb.j I. jmdm. etw. nach längerem Han­ deln (1.3) abkaufen: jmdm. etw. billig a. — H. etw. (wissenschaftlich) darstellen, gründlich behan­ deln: ein Thema, ein Problem a.; - handen /Adv.; in der Verbindung! a, kommen verlorengehen: dieses Buch ist (mir) a. gekommen; O mir ist die Fähigkeit dazu a. gekommen; -handlung, die längere schriftliche (wissenschaftliche) Darstellung über ein bestimmtes Thema: eine wissenschaftliche, grundlegende A. über etw. schreiben, verfassen; - hang, der abfallende Seite einer Bodenerhebung: ein steiler, sanfter, bewaldeter A .; der A. des Berges; 1-hängen / F6./ 1.1. etw. hängt von etw., jmdm. ab etw. hat etw., jmdn. in bestimmter H in ­ sicht zur Voraussetzung: das hängt, hing von den Umständen, vom Zufall, von vielen Faktoren, von seinem guten Willen, ihrem Fleiß ab; von dieser Entscheidung hat seine Zukunft abgehangen; ob wir fahren, hängt ganz von dir ab, hängt davon ab, wieviel Geld wir haben; davon hängt viel für mich ab (das ist sehr wichtig für mich) 1.2. von etw., jmdm. a. von etw., jmdm. abhängig (1.2, 1.3) sein : das Land hing früher ökonomisch, politisch von England ab; finanziell von jmdm. a .; von jmds. Gnade a. — 2. Kochk. das Fleisch muß a. (lange hängen, damit es mürbe wird); 2-hängen jVb.j 1. etw. an einem Nagel, Haken Hängendes ab-, herunternehmen: ein Bild a. — 2. etiv. ab­ kuppeln: der Speisewagen wird in A (vom Zug) abgehängt; einen Waggon a. — 3. jmdn. a. 3.1. umg. jmdn. a. erreichen, jmdn. loszuwerden: wir wollten ihn nicht mit ins Kino nehmen und ver­ suchten, ihn abzuhängen 3.2 . Sp ort einen Wett­ kampfteilnehmer hinter sich lassen: er hatte seine Gegner schon nach 100 Metern klar abgehängt; - hängig jA dj.j 1.1. /zu 1-hängen 1.1/ etw. ist von etw., jmdm. a .: das ist vom Wetter a.; etw. von etw. a. machen (etw. zur Bedingung von etw. machen) 1.2. von etw., jmdm. a. sein ohne die Unterstützung, Hilfe von etw., jmdm. nicht exi­ stieren können: finanziell von jmdm., niemandem a. sein 1.3. in bestimmter Hinsicht nicht selbständig (2) 1.3.1 . ein abhängiges (von einem Ausbeuter­ staat seiner wirtschaftlichen, politischen Selbständig­ keit beraubtes) Land 1.3 .2. G ram m , ein abhängiger Satz (Gliedsatz); die abhängige (indirekte) Rede; dazu -hängigkeit, die; -, - en; zu 1.3 .1: die wirt­ schaftliche, politische A. von einem anderen Land; in kolonialer A. leben; in A. geraten; -hängig- keitsverhältnis, das: in ein A. zu jmdm. geraten; - harken /Vb./ landsch., bes. norddt. 1.1. etw. mit einer Harke von etw. entfernen: die Blätter (vom Rasen) a. 1.2. etw. mit einer Harke säubern: den Rasen a.; -härmen, sich jVb.j veraltend sich in Kummer verzehren: sie härmt sich um ihn a b; abgehärmt aussehen; ein abgehärmtes Gesicht; - härten /Vb./ sich, den Körper, jmdn. an Bean­ spruchungen durch Temperatur-, Klimawechsel, Entbehrungen gewöhnen, durch Gewöhnung wider­ standsfähig machen: du mußt dich, deinen Körper, die Kinder (durch Sport) a.; abgehärtet sein; dazu - härtung, die; -, jo. P l.j; -haspeln jVb.j umg. etw.
abhauen — abklemmen 9 hastig, überstürzt, ohne Betonung aufsagen, vor­ tragen: ein Gedicht, eine Rede a.; - hauen /Vb./ I. /hieb, iimg. haute ab/ e£w. einem Werkzeug (unsachgemäß, achtlos) abtrennen, abschlagen (hat): Äste (mit dem Beil, einem Stock) a. — II. /haute ab/ salopp (heimlich) Weggehen, verschwinden (ist): er ist aus Angst abgehauen; hau ab (mach, daß du fortkommst)!; er ist nach N abgehauen (ge­ flohen, illegal weggegangen); -heben /Yb./ 1 . etw. anheben und entfernen, herunternehmen: den Deckel (vom Topf) a.; den Hörer a.; eine Masche a. (beim Stricken von der Nadel herunternehmen) — 2. Geld a. sich von seinem Konto Geld auszahlen lassen: ich habe Geld, 100 Mark (von meinem Konto, von, auf der Bank) abgehoben — 3 . sich von etw., jmdm. , gegen etw. a. sich deutlich von etw., jmdm. unterscheiden, einen Kontrast zu etw., jmdm. bilden, deutlich gegenüber etw. hervortreten: die Türme heben sich vom Himmel, gegen den Himmel ab; das Muster hebt sich zu wenig vom Untergrund ab; seine Leistungen heben sich von denen seiner Mitschüler ab; durch diese Eigenschaft hebt er sich von den anderen ab — 4 . die Maschine hebt (sich von der Rollbahn) ab (erhebt sich in die Luft); zu 2 -hebung, die; -heften fVb.f etw. in einen Schnellhefter, Ordner einord nen: einen Durch­ schlag, eine Rechnung a.; - heilen fV b.; ist/: der Ausschlag ist gut, rasch abgeheilt (geheilt); -helfen /Vb./ einem Übelstand a. ein en Übelstand be­ seitigen: einem Mißstand a.; dem ist leicht abzu­ helfen; -hetzen, sich /Vb.; hat/ bis zur Erschöpfung heizen (2.2): hetz dich nicht ab; abgehetzt (durch vieles Hetzen 2.2 erschöpft) sein, aussehen; -hilfe, die fo. PI./ Beseitigung eines Übelstandes: A. ver­ sprechen, schaffen; für A. sorgen; schnelle A. tut not; -hobeln /Vb./ 1. etw. mit einem Hobel be­ arbeiten 1.1 . um es zu glätten: eine Tischplatte a. 1.2. um es dünner, kleiner zu machen: ein Brett a. — 2. etw. mit einem Hobel von etw. entfernen: einen Zentimeter, eine Unebenheit a .; :hold, -hold /Adj.; nicht adv./ veralten d einer Sache, jmdm. a. sein einer Sache, jmdm. nicht geneigt sein, ab­ lehnend gegenüberstehen: großen Worten, jedem Prunk a. sein; -holen /Vb./1.1. etw., das bereitliegt, holen: ein Paket von der Post a.; Theaterkarten an der Kasse a. 1.2. jmdn. an einem vereinbarten Ort treffen und mit ihm Weggehen: jmdn. vom, am Bahnhof, zum Spaziergang a.; -f- dastehen wie bestellt und nicht abgeholt; -holzen /Vb./: einen Wald a. (alle Bäume fällen); -horchen /Vb./ 1. jmdn., ein inneres Organ untersuchen, indem man Geräusche im Körper mit dem Gehör prüft: der Arzt horchte den Kranken, die Lunge, das Herz ab — 2. Telefongespräche a. (abhören 3); - hören /Vb./ 1. jmdn., etw., jmdm. etw., auch jmdn. etw. a. jmdn. etw. Gelerntes wiedergeben lassen, um festzustellen, ob er es beherrscht: die Schüler, sich gegenseitig a.; Vokabeln, das Ein­ maleins a.; er hörte mir, auch mich die Vokabeln ab — 2. jmdn., ein inneres Organ abhorchen (1): der Arzt hörte den Kranken, die Lunge ab — 3. Telefongespräche a. (sich in ein Telefongespräch einschalten und es heimlich überwachen) — 4. fachspr. etw. aufmerksam (zur Überprüfung) an­ hören: ein Tonband, eine Aufnahme a.; - hungern /Vb./ 1. sich Geld für etw. durch starke Einschrän­ kungen absparen: er mußte sich das Geld dafür a. — 2. umg. ich habe (mir) vier Pfund abge­ hungert (durch Hungern erreicht, daß ich vier Pfund abgenommen habe); -husten /Vb./ durch Husten Schleim lösen (und nach außen gelangen lassen): ich kann (den Schleim) nicht a. Abi, das; -s, -s /vorw. Sg .; Kurzw. für Abitur/ Schülerspr. s. Abitur ab|irren /Vb.; ist/ von einer eingeschlagenen Rich­ tung, der richtigen Richtung abkommen: vom (rech­ ten) Weg a .; ihre Blicke irrten immer wieder ab; O vom Thema a .; seine Gedanken irrten ab Abitur, das; -s, -e /vorw. Sg .; / auch Abi/ Ab­ schlußprüfung an einer erweiterten Oberschule, an einer zur Hochschulreife führenden allgemeinbilden­ den Sch ule: das mündliche, schriftliche A .; das A. machen, bestehen; durchs A. fallen Abiturient, der; -en, -en Schüler kurz vor dem, im und nach dem Abitur; dazu Abiturientin, die; -, - nen ab/Ab| -jagen /Vb.; hat/ 1. jmdm. etw. nach längerer Verfolgung entreißen: es gelang ihm, den Einbrechern die Beute abzujagen — 2. umg. sich abhetzen: er mußte sich a., um den Zug zu er­ reichen; -kalben /Vb./ L and w .: die Kuh wird bald a. (kalben); -kanten /Vb./ H andw .: ein Blech a. (die Ränder des Bleches umbiegen); - kanzeln /sw. Vb.; hat/ umg. jmdn. scharf, in nicht angemessener Form tadeln: er hat ihn vor den anderen abgekanzelt; -kapseln /sw. Vb.; hat/ 1. sich, etw. (mit einer Kapsel, Hülle) dicht abschließen: die Larven kapseln sich ab — 2. sich absondern und jeden Kontakt meiden: er hat sich (von der Umwelt) abgekapselt; -karten, kartete ab, hat ab­ gekartet etw. zum Nachteil eines Dritten heimlich verabreden: das haben die beiden miteinander ab­ gekartet; /vorw. im Part. Prät./ ein abgekartetes Spiel treiben; -kassieren /Vb./ Personen a. von Personen Geld kassieren: die Fahrgäste a.; der Ober hat bereits abkassiert; -kauen /Vb./: sich die Nägel a. (an den Nägeln kauen und sie dadurch deform ieren); abgekaute Bleistifte; -kaufen /Vb./ jmdm. etw. a. von jmdm. etw. kaufen: jmdm. ein gebrauchtes Fahrrad a.; O umg. diese Story kaufe ich ihm nicht ab (glaube ich ihm nicht); - kehr, die; -, fo. Pl.j das Sichabwenden, Sichlos- sagen von etw., jmdm .: das bedeutet eine bewußte, plötzliche A. von den bisherigen Methoden; die A. von seinem Sohn; -kehren /Vb./ I . 1.1. etw. durch Kehren (II) von etw. entfernen: den Schmutz (vom Teppich) a. 1 .2 . etw. durch Kehren (II) säubern: den Teppich a. — II. sich, etw. abwenden (1): er kehrte sich vom Fenster, von ihr ab; das Gesicht a.; die Augen, den Blick a.; - k lappern /Vb.; hat; / auch abgeklappert/ salopp eine Anzahl von Orten, Personen nacheinander auf­ suchen und dort etw. fragen, nach etw. suchen: ich habe alle Geschäfte, die ganze Stadt (danach) ab­ geklappert; -klatsch, der bloße (schlechte) N ach ­ ahmung, unschöpferische Nachbildung eines Vor­ bildes: ein A. der Wirklichkeit, Natur; sein zweiter Roman ist ein bloßer A. des ersten; -klatschen /Vb.; hat/: er hat sie abgeklatscht (den mit ihr Tanzenden durch Klatschen in die Hände auf­ gefordert, sie ihm abzutreten, damit er mit ihr weitertanzen kann); -klemmen /Vb./ 1. einen Schlauch, die Blutgefäße a. (mit einer Klem me 1, 3 zusammendrücken und dadurch unterbrechen)
10 abklingen — ablandig — 2. fachspr. eine Stromleitung a. (von einer Klemme 2 lösen und dadurch unterbrechen); - k l ingen fVb.; ist/ 1. in der Lautstärke abnehmen, leiser werden: der Lärm klingt ab — 2. schwächer werden, nachlassen, schwinden: die Entzündung, das Eieber, seine Erregung klingt ab; die Grippe­ epidemie) ist im Abklingen; -klopfen IV b.j 1.1. etw. durch Klopfen (3.1) von etw. entfernen: den Schnee (vom Mantel) a.; den Putz (von den Wänden) a. 1.2. etw., jmdn., sich durch Klopfen (3.1) säubern: (jmdm., sich) den Mantel a. — 2. etw., jmdn. durch Klopfen (1) untersuchen: die Wände mit dem Hammer (nach Hohlräumen) a.; Med. den Kranken, den Kücken (mit den Fingern) a. — 3. Mus. der Dirigent klopfte (in der Probe) gleich nach den ersten Takten ab (gab durch Klopfen mit dem Taktstock das Zeichen zur Unter­ brechung des Spielens); -knabbern fVb.f umg. 1.1. etw. in kleinen Bissen abbeißen und essen: die Rinde vom Brot, die Brotrinde a.; das Fleisch vom Knochen a. 1 .2 . den Knochen a. (das Fleisch vom Knochen in kleinen Bissen abbeißen und essen); -knallen /Vb.; hat/ salopp femot.f ein Tier, einen Menschen ohne Zögern durch Schießen töten: Wild a.; er hat die Geisel einfach abgeknallt; - knapsen fVb.f umg. (sich) Geld a. sich Geld für etw. mit großer Mühe absparen: das Geld für den Fußball mußte ich (mir) von meinem Taschen­ geld a.; - kneifen IVb.f etw. mit einer (Kneif)zange abtrennen: ein Stück Draht a.; - knipsen fV b.j umg. 1.1. etw. (Kleines, Dünnes) abkneifen: die Polypen a. 1.2. etw. mit den Fingernägeln ab­ trennen: eine Blüte a. — 2. einen Film a. (zu Ende knipsen); -knöpfen fVb.f 1. etw. Angeknöpftes von den K nöpfen lösen: die Kapuze (vom Anorak) a. — 2. umg. jmd. knöpft jmdm. etw. ab jmd. bringt jmdn. dazu, ihm gegen seinen Willen etw., bes. Geld, zu geben: er hat seiner Mutter drei Mark abgeknöpft; -knutschen fVb.f umg. jmdn. wieder­ holt knutschen: er hat sie, sie haben sich im Kino abgeknutscht; -kochen fVb .f 1. Kartoffeln a. (gar kochen) — 2. etw. durch Kochen keimfrei machen: abgekochtes Wasser; -kommandieren fVb.f jmdn. durch einen militärischen Befehl dienstlich vorüber­ gehend zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe an einen bestimmten Ort entsenden: er wurde zur Division, nach N abkommandiert; dazu -komman- dierung, die fPl. -en/; -kommen fVb.f 1.1. von einer bestimmten Richtung a. sich ungewollt von einer eingeschlagenen Richtung, der richtigen R ich ­ tung entfernen: vom (richtigen) Weg(e), von der Fahrbahn, vom Kurs a.; O vom Thema a. (ab­ schweifen) 1.2. von etw. a. dahin gelangen, daß man schließlich etw. aufgibt: von einem Plan a.; ich bin ganz davon abgekommen, jede Woche ins Kino zu gehen — 2. fvorw. im Inf.f sich von einer (dienstlichen) Pflicht frei machen: für eine Stunde (von der Arbeit) a.; ich kann nicht a. — 3. Sport gut, schlecht a. (gut, schlecht starten, von der Sprungschanze abspringen); -kommen, das; -s, - (internationaler) Vertrag zweier od. mehrerer Part­ ner, in dem sich deren übereinstimmender Wille widerspiegelt: ein A. (ab)schließen, treffen, unter­ zeichnen; ein internationales, langfristiges A . ; das Potsdamer A .; - kömmlieh fAdj.; nicht adv.f: er ist im Moment nicht a. (kann sich im Moment von seiner Tätigkeit, Pflicht nicht frei machen); für eine Stunde a. sein; -kömmling, der; -s, -e 1. geh. Nachkomme — 2. Chem. Derivat: ein A. des Alkohols; -können fVb.f norddt. umg. 1.1. etw. nicht a. etw. nicht vertragen: die vielen Schnäpse kann er nicht ab 1.2 . jmdn. nicht a. jmdn. nicht leiden können: ich kann ihn nicht ab; - koppeln fV b .f: einen Eisenbahnwagen, Hänger a. (abkuppeln); -kratzen fV b.; hat, ist/ 1. (hat) 1,1* etw. durch Kratzen (2.1) von etw. entfernen: die Tapetenreste (von der Wand) a.; das Preisschild a. 1.2. etw. durch Kratzen (2.1) säubern: die Wand a. — 2. salopp sterben (ist): er wird bald a.; - kriegen fVb.f umg. etw. abbekommen; -kühlen fVb .; ist, hat/ 1. kühl(er) werden (ist): die Suppe, der Motor muß a.; die Luft ist abgekühlt; O seine Begeisterung ist abgekühlt; sich a. (hat): das Wasser hat sich schnell abgekühlt; gegen Abend hat es sich sehr abgekühlt; O ihre Beziehungen haben sich abgekühlt — 2 . etw. kühl(er) machen (hat): die Suppe a.; - kühlung, die fvorw. Sg .f 1. /zu -kühlen/ — 2. Rückgang der Temperatur (1): morgen ist eine merkliche, starke A. zu erwarten; - kuppeln fV b .f : einen Eisenbahnwagen, Anhänger a. (von einem anderen Fahrzeug durch Lösen der Kupplung trennen); -kürzen fVb.f 1. den Weg a. einen kürzeren als den eigentlichen Weg wählen, um schneller zum Ziel zu gelangen: er lief quer über die Wiese, um den Weg abzukürzen — 2. etw. in seiner Zeitdauer beschränken, vorzeitig beenden: ein Verfahren, eine Rede, einen Besuch a. — 3. etw. in Schrift, Druck, Sprache verkürzt ausdrücken: ein Wort a.; - kürzung, die 1. für ein Wort stehender Einzelbuchstabe, stehende Einzelbuchstaben des W or­ tes in Schrift, Druck, auch Sprache fAbk. Abk./: ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen — 2. Weg, den man wählt, um schneller ans Ziel zu gelangen, da er kürzer als der eigentliche ist: wir gehen diese A. — 3. /zu -kürzen 2/ das Abkürzen: die A. des Verfahrens; -kürzungsverzeichnis, das Verzeichnis, in dem verwendete Abkürzungen (1) aufgeführt und erklärt werden; -küssen fVb.f jmdn. wiederholt küssen; -laden fVb.f 1.1. eine Ladung, Fracht von einem Fahrzeug herunternehmen: Kohle, Möbel (vom Lastwagen) a. 1.2. ein Fahrzeug durch Herunternehmen der Ladung, Fracht leer machen: einen Lastwagen, W aggon a. — 2. etw. auf jmdn. abwälzen: die Schuld, eine Aufgabe (auf einen anderen) a. — 3. seinen Kummer (bei jmdm.) a. (zu jmdm. von seinem Kummer sprechen und sich dadurch davon befreien); -läge, die 1. fo. P L ; zu ablegen 2/ das A blegen : der Sekretärin einen Brief zur A. geben; das Insekt wurde bei der A. der Eier gestört — 2. Stelle, Vorrichtung, wo etw., bes. Dokumente, Akten, abgelegt werden: Akten in die A. geben; -lagern fVb.; hat, ist/ 1. sich, etw. ab­ setzen (5) (hat): am Ufer lagert sich Sand ab; in den Arterienwänden lagert sich Kalk ab; der Fluß lagert an der Mündung Geröll ab — 2. (lange) lagern und dadurch an Güte zunehmen (ist, hat): die Zigarren sind, haben gut abgelagert; abge­ lagerte Weine; -lagerung, die 1. fo. P I .; zu -lagern/; zu 1: die A. von Geröll; zu 2: eine längere A. von Zigarren — 2. Geol. angehäuftes, durch Ver­ witterung zerkleinertes Gestein, das von Wasser, Eis, Wind transportiert worden ist: eiszeitliche Ablage­ rungen; -landig fAdj./ fachspr. vom Land zum. M eer gerichtet: ablandiger Wind; ablandige Strö-
ablassen — ableiten 11 mung; -lassen /Vb./ 1.1. etw. abfließen lassem das Wasser (aus der Wanne) a. 1.2. etw. ausströmen lassen: Dampf (aus dem Kessel) a. 1.3 . etw. durch Ablassen (1.1 ,1 .2) leeren: einen Teich, einen Kessel a. — 2. jmdm. etw. aus Gefälligkeit (zu einem niedrigen Preis) verkaufen: jmdm. etw. billig, zum Selbstkostenpreis a. — 3. er läßt uns zehn Mark, 15 Prozent (vom Preis) ab (gewährt uns einen Preisnachlaß von zehn Mark, 15 Prozent) — 4.1. von etw. a. etw. nicht weiterverfolgen: von seinem Vorhaben, einer Gewohnheit, Absicht a. 4 .2 . von etw., jmdm. a. sich nicht mehr mit etw., jmdm. befassen: der Hund ließ schließlich von der Beute, von dem Jungen ab; er konnte nicht von ihr a.; - latschen fVb.; hat/ salopp Schuhwerk durch häufiges Laufen abnutzem du hast die Stiefel aber schnell abgelatscht; abgelatschte Absätze; - lauf, der 1. Verlauf (1.1): der A. der Ereig­ nisse, des Unterrichts, des Programms; ein reibungsloser, zügiger, langsamer A. — 2. fo. PL/ nach, vor, mit A. einer Zeitspanne nach, vor, mit Zuendegehen einer Zeitspanne: nach, vor A. der Frist.; noch vor A. einer Stunde; mit A. des Kalenderjahres; nach A. (Beendigung der Gültig­ keitsdauer) des Visums; -laufen /Vb.j 1. (ist) 1.1. abfließen: das Wasser (aus der Badewanne) a. lassen 1.2. die Badewanne läuft schlecht ab (das Wasser fließt in der Badewanne schlecht ab) — 2. von, an etw. herunterfließen (ist): der Regen lief {vom Schirm, am Mantel) ab; O an ihm läuft alles ab (ihm ist alles gleichgültig) — 3. etw. läuft ab etw. A ufgerolltes, bes. ein Faden, Band, geht rollend wieder von der Spule herunter (ist): der Faden läuft (von der Spule) ab; das Tonband, den Film a. lassen — 4. etw. läuft in bestimmter Weise ab etw. verläuft in bestimmter W eise, geht in bestimmter Weise vonstatten (ist): das Programm lief reibungslos ab; alles ist gut, glimpflich ab- gelaufen (ausgegangen) — 5. eine Frist läuft ab die für eine Frist gesetzte Zeitspanne geht zu Ende (ist): die Frist (für etw.) läuft am 31. März ab; (die Frist für) das Visum läuft am 31. März ab (das Visum wird am 31. März ungültig) — 6.(ist, hat) 0.1 . eine Strecke suchend, prüfend entlanglaufen 0.2. eine Anzahl von Orten, Personen nacheinander aufsuchen (und dort etw. fragen, nach etw. suchen): ich bin, habe alle Läden danach abgelaufen; ich bin, habe die ganze Gegend abgelaufen — 7. Schuhwerk durch häufiges Laufen abnutzen (hat): die Sohlen sind schon abgelaufen; O u m g. sich die Schuhsohlen, Absätze, Hacken, Beine nach etw. a. (lange nach etw., was man kaufen möchte, suchend herumlaufen); + sich die / Hörner a.; jmdm. den / Rang a.; das habe ich mir an den / Schuhsohlen abgelaufen; -lauschen /Vb.j geh. jmdm. etw. a. von jmdm. etw. durch aufmerksames Hin- , Zuhören erfahren: jmdm. einen Wunsch a."1; O diese Szene ist dem Leben abgelauscht (ist lebensecht)', -laut, der jo. Pl.j Sprachwiss. Vokal­ wechsel nach bestimmten Regeln in etymologisch zu ­ sammengehörigen Wörtern und Wortformen; -leben, das: das plötzliche A. (der plötzliche Tod) seines Vaters; -lecken fVb./ 1.1 . etw. durch Lecken (1.1.1) von etw. entfernen: das Blut a. 1.2. etw. durch Lecken (1.1.1) säubern: die Kuh leckt das (neu­ geborene) Kälbchen ab; den Teller a.; - legen jVb./ 1.1. ein Kleidungsstück, das man über dem Anzug, Kleid od. zum Schutz anderer Kleidungs­ stücke bei einer Arbeit trägt, eine Kopfbedeckung von sich tun, ausziehen: der Gast legte Mantel und Hut ab; wollen Sie nicht a. (den Mantel ausziehen)?; die Schürze a. 1.2. die Trauerkleider a. (nicht länger Trauerkleider tragen); abgelegte Kleidung, Sachen (Kleidung, die man nicht mehr tragen will) — 2. etw. an einen (bestimmten) Ort, eine (bestimmte) Stelle legen: Akten, die Post a. (nach der Bearbei­ tung in der Dienststelle abheften und zur A uf­ bewahrung an einen bestimmten Ort, eine bestimmte Stelle legen); Kartenspiel eine Karte a. (zur Seite legen, weil man sie nicht benötigt)1; dieser Schmetterling legt seine Eier besonders auf Kohl­ pflanzen ab — 3. etw. a. sich von etw., bes. einer (schlechten) Gewohnheit, Eigenschaft, frei machen: eine Untugend, sein schlechtes Benehmen a.; er hatte seine Schüchternheit abgelegt — 4. /in V er ­ bindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbal- begriffsj: ein Geständnis a. (etw. gestehen); ein Bekenntnis a. (etw. bekenn en 1); für jmdn. Zeugnis a. (für jmdn. zeugen II .1); eine Prüfung a. (machen 7, sich prüfen lassen); einen Beweis für etw. a. (etw. beweisen 1) — 5. Seemannsspr. das Schiff legt ab (fährt ab, nachdem die Taue gelöst sind); - leger, der; -s, - einjähriger Trieb (II), der zur vegetativen Vermehrung in ganzer Länge waagerecht in eine Rille des Bodens gelegt und, nachdem er Wurzeln ausgebildet hat, von der Mutterpflanze ge­ trennt wird; -lehnen /Vb./ 1. etw. Angebotenes, ein Angebot a. erklären, daß man etw. Angebotenes, ein Angebot nicht annimmt: ein Geschenk a.; jmds. Einladung (brüsk) a. — 2.1 . eine Bitte, Forderung a. erklären, daß man einer Bitte, Forde­ rung nicht stattgibt: einen Antrag a. 2.2. jmdn. a. erklären, daß man jmds. Bewerbung nicht berück­ sichtigt: er hat sich um ein Medizinstudium be­ worben, ist aber abgelehnt worden — 3 . etw. Erwartetes, Gefordertes a. erklären, daß man etw. Erwartetes, Gefordertes nicht tut: er lehnte jede Diskussion darüber ab; eine Antwort a. — 4. etw. nicht gutheißen, nicht annehmen: einen Vorschlag, Entwurf a.; jmds. Plan, Anschauungen a.; jmdn. a . : einen Richter, Zeugen als befangen a. (nicht gutheißen, daß jmd. als Richter, Zeuge fungiert, weil man ihn für befangen hält); diesen Künstler lehne ich ab (halte ich nicht für einen guten Künst­ le r ); sie steht ihrem Schwiegersohn ablehnend gegenüber (mag ihren Schwiegersohn nicht); -leh- nung, die; -, -en /vorw. Sg .; zu -lehnen 1—4/; zu 2.1: die A. eines Antrages; er bat um Hilfe, begegnete aber schroffer, kühler A .; zu 4 : sein unkollegiales Verhalten stieß überall auf A. (wurde überall abgelehnt); -leiern /Vb.; / auch abgeleiert/ umg. (etw. Auswendiggelerntes) mecha­ nisch und eintönig vortragen: ein Gedicht a.; - leisten / Vb.j eine sich über längere Zeit erstreckende Verpflichtung voll und ganz, bis zum Ende leisten, erfüllen: den Wehrdienst a.; ein Probejahr, Prak­ tikum a.; - leiten \Vb.f 1.1. etw. (zur Vermeidung von Schäden) in eine andere Richtung leiten: den Fluß, das Wasser, den Blitz a. 1.2. etw. (zur Ver­ meidung von Schäden) von der Stelle, an der es sich befindet, an eine andere Stelle leiten: Verbrennungs­ gase a. — 2.1. etw. aus, auch von etw. a. etw. aus etw. herleiten, folgern: aus einer Gewohnheit Rechte, einen Anspruch a.; aus etw. eine Schluß-
12 Ableitung — abmelden folgerung a.; Math, eine Formel a.; Sprachwiss. ein von, aus einem Adjektiv abgeleitetes Substan­ tiv (zu einem Adjektiv neu gebildetes Substantiv) 2.2 . etw. von etw., jmdm. a. feststellen, daß der Ursprung von etw. bei etw., jmdm. liegt: seine Her­ kunft von Hugenotten a.; sich von jmdm. a .: sich von Hugenotten a.; - leitung, die 1. fvorw. Sg.f das Ableiten — 2. Sprachwiss. abgeleitetes W o r t : ,Schönheit4ist eine A. von ,schön4; -leitungs- silbe, die Sprachwiss. der Bildung neuer Wörter dienende Nachsilbe; -lenkbar /Adj.; nicht adv.; zu -lenken 2.2/ leicht abzulenken, unkonzentriert: er ist leicht a.; - lenken /Vb.f 1. etw. in eine andere Richtung lenken: das Flugzeug wurde durch den Orkan vom Kurs abgelenkt; den Ball (zur Ecke) a .; wenn Lichtstrahlen auf ein Prisma fallen, werden sie abgelenkt — 2.1 . veranlassen, daß etw. nicht mehr auf etw., jmdn. gerichtet ist: jmds. Inter­ esse, Aufmerksamkeit (von etw.) a.; einen Ver­ dacht von sich a.; lenk nicht (vom Thema) ab! 2.2. jmdn. dazu bringen, daß er seine Aufmerksam­ keit von einer von ihm zu lösenden Aufgabe ab­ w en d et: sich durch niemanden, nichts von der Arbeit, von seiner Aufgabe a. lassen; lenk mich nicht ab! — 3. jmdn. dazu bringen, daß er seine Oedanken von einem ihn belastenden Problem ab­ wendet, jmdn. zerstreuen, auf andere Gedanken bringen: geh ins Kino, das lenkt (dich) ab; ich versuchte, ihn abzulenken; sich a.: es gelang mir, mich abzulenken; -lenkung, die 1. fvorw. Sg .; zu - lenken 1/ — 2. Unterhaltung, die jmdn. ablenkt, Zerstreuung: A . suchen, brauchen, haben; das ist eine willkommene A .; - lenkungsmanöver, das (politische) Maßnahme, die jmd. trifft, um jmds. Interesse von einem für ihn schwierigen, ihn ins Unrecht setzenden (politischen) Sachverhalt abzu­ lenken; -lesen fVb.j I. 1. etw. nach einer schrift­ lichen Vorlage sprechen: eine Rede (vom Blatt, Manuskript) a .; es macht einen besseren Eindruck, wenn du nicht abliest, sondern frei sprichst — 2.1. etw. a. den Meßwert (von etw.) an einem M eß­ gerät feststellen: das Gas, den Strom, die Tempera­ tur a .; die Entfernung, Kilometer a. 2.2. ein Meß­ gerät a. (feststellen, was es gemessen hat); die Gas­ uhr, den Stromzähler, das Thermometer a. — 3.1. etw. an, von jmds. Gesicht a. etw. durch genaue Beobachtung von jmds. Gesicht erkennen, herausfinden: der Taubstumme liest die Wörter von den Lippen ab; jmds. Meinung an, von seinem Gesicht abzulesen suchen; O er liest mir jeden Wunsch an, von den Augen ab (erkennt jeden meiner Wünsche, ohne daß ich ihn äußere, und erfüllt ihn) 3.2. etw. aus, an etw. a. etw. aus etw. folgern : die Bedeutung dieses Ereignisses kannst du daraus a., daß ...; an, aus dieser Tat­ sache kannst du sein Interesse dafür a. — II. etw. (von etw.) a. eine größere Menge Stück für Stück von etw. wegnehmen und sammeln: Kartoffelkäfer (von den Kartoffeln) a.; - leuchten fVb.f etw. mit einer Lichtquelle absuchen: mit einer Taschen­ lampe alle Winkel im Keller a.; - leugnen fVb.f etw. mit Nachdruck leugnen: eine Tat, ein Ver­ gehen a.; er leugnete alles ab; -lichten jV b .j etw. a. fototechnisch eine K opie von etw. herstellen: ein Schriftstück, Zeugnis a. (lassen); -lichtung, die 1. fototechnisch hergestellte K opie: eine A. an­ fertigen — 2. fvorw. Sg .f das Ablichten; -liefern fVb.f 1.1. etw. pflichtgemäß einem zuständigen Empfänger übergeben, aushändigen: eine Ware, bestellte Arbeit (zum versprochenen Termin) a .; den Aufsatz, das Manuskript pünktlich a. 1 .2 . jmdn. pflichtgemäß zu einer zuständigen Person bringen: das Kind bei den Eltern, im Kindergarten a.; zu 1.1 - lieferung, die fvorw. Sg .f; -liegen fVb.; / auch abgelegen/ (weit) entfernt (von etw.) liegen: der Ort liegt zu weit, drei Kilometer von hier ab; das Lokal liegt weit ab von der Landstraße;, - löschen fVb.f 1. fachspr. etw. löschen (1.1.1): die Feuerwehr löschte den Brand ab — 2. land - sch. 2.1. einen Satz an der Tafel a. (wegwischen) 2.2. die Tafel a. (das an die Tafel Geschriebene wegwischen) — 3. Kochk. das Mehl in Fett bräunen und mit Milch, Brühe, Wasser a. (über- gießen); -lösen fVb.f 1.1. etw. (behutsam) von der Stelle, an der es haftet, entfernen, etw. von etw. lösen: die Briefmarke (vom Umschlag) a.; vor­ sichtig das Pflaster von der Wunde a.; das Fleisch von den Knochen a. 1 .2. etw. löst sich ab etw. verliert die Verbindung zu der Stelle, an der e$ haftet: die Sohle hat sich abgelöst; der Fingernagel löst sich ab — 2.1. jmdn. a. eine Arbeitspflicht von jmdm. im Wechsel übernehmen: einen Kollegen bei der Arbeit, den Posten, einander, sich a .; sie wurden alle zwei Stunden abgelöst 2.2. etw. löst etw. ab, zwei Dinge lösen sich ab zwei Dinge folgen im Wechsel aufeinander: ein Jahr löst das andere ab; Scherz und Ernst lösen sich ab; -lösung, die 1. fvorw. Sg .; zu -lösen 1.2 u. 2.1/; zu 1.2: die A. der Netzhaut; zu 2.1: die A. der Posten; die A„ erfolgt alle zwei Stunden — 2. Person, Gruppe von Personen, die jmdn. ablöst: wann kommt die A.?;: meine A. ist noch nicht da; -luchsen fsw. V b.; hat/ umg. jmd. luchst jmdm. etw. ab jmd. bringt jmdn. mit List, Schlauheit dazu, ihm etw. zu geben: ich habe meiner Mutter einen Zehnmarkschein ab­ geluchst; -machen fV b .; / auch abgemacht/ 1* etw. von der Stelle, an der es haftet, befestigt ist, entfernen: das Schild (von der Tür) a.; einen Ver­ band a.; die Schnur (vom Paket) a. — 2. etw. mit jmdm. vereinbaren: einen neuen Termin (mit jmdm.) a .; wir hatten abgemacht, es war abgemacht, daß ... — 3. etw. bereinigen: wir wollen diese Sache (so schnell wie möglich, im guten) unter uns a .; das mußt du mit dir (allein), für dich a. (damit mußt du allein fertig werden); -machung, die; -, -en Verein­ barung: mit jmdm. eine A. (über etw.) treffen; sich an die Abmachungen halten; -magern jsw. Vb.; ist/ mager (2) werden; dazu -magerung, die; -, -en fvorw. S g .f; -magerungskur, die Entfettungs­ kur; -mähen fVb.f 1.1. etw. mähen (1.1.1): Gras a. 1.2 . die Wiese a. (das Gras der Wiese mähen 1.1 .1); - malen jVb.f etw., jmdn. a. ein Bild von etw., jmdm. nach einer Vorlage od. nach der Natur malen: aus dem Lesebuch einen Sputnik a .; einen Blumen­ strauß a.; -marsch, der fvorw. Sg .j das Abmarschie­ ren (1.1): der A. der Truppen; -marschbereit fAdj.f bereit abzumarschieren (1.1): die Truppen sind, hal­ ten sich a.; umg. als ich ihn abholte, stand er schon a. vor der Haustür; -marschieren fVb.f 1.1. sich marschierend, in Formation (und im Gleichschritt) en tfern en : die Soldaten sind abmarschiert 1.2* umg. entschlossen und zielstrebig Weggehen: sie marschierte stolz mit den Blumen für die Lehrerin ab; -melden fVb.f sich, jmdn. a. seinen, jmds. Weg-
Abmeldung — Abonnent 13 gang bei der dafür zuständigen Stelle melden: seinen Sohn von der Schule a.; sich, jmdn. polizeilich a. (bei der Polizei melden, daß man, jmd. seinen Wohn­ sitz aufgibt); Mil. sich bei seinem Kommandeur a.; + umg. (bei jmdm.) abgemeldet sein (nicht mehr beachtet werden, jmds. Gunst verloren haben); dazu -meldung, die; -messen fV b.; / auch ab­ gemessen/ etw. m essen (1): die Länge, eine Strecke, die Entfernung a.; 0> das Ausmaß des Schadens ist noch nicht abzumessen (zu überblicken, ab- zuschätzen); -messung, die 1. fvorw. Sg .f das Ab­ messen — 2. fachspr. bestimmtes Maß (1.2.1) von e tw .: einheitliche Abmessungen (von Konstruk­ tionsteilen); die vorgeschriebenen Abmessungen einhalten; -mildern fV b .f etw. m ildern : einen schlechten Eindruck, eine scharfe Äußerung ab­ zumildern suchen; -montieren fVb .f etw. mit tech­ nischen Hilfsmitteln entfernen: ein Rad (vom Auto), eine Antenne a.; - mühen, sich fV b .f sich (mit etw., jmdm.) a. sich sehr anstrengen, etw. (in bezug auf etw., jmdn.) zu erreichen: sich mit einer Aufgabe a.; - murksen fVb.j salopp jmdn. umbringen, töten; - mustern fVb.f Seemannsspr. 1*1. sein Dienst­ verhältnis auf einem Schiff lösen: er mustert am 1. Dezember ab 1.2. jmds. Dienstverhältnis auf einem Schiff lösen: zwei Mann der Besatzung wur­ den abgemustert; -nabeln fsw. Vb.; hat/: ein neu­ geborenes Kind a. (die Nabelschnur durchtrennen); - nagen fVb.f 1.1. etw. durch Nagen (1) von etw. ent­ fernen: das Eleisch (vom Knochen) a. 1.2. den Knochen a. (das Fleisch durch Nagen 1 vom K n o­ chen entfernen); -näher, der; -s, - Schneiderei zu­ genähte kleine Falte, mit der die Weite eines Klei­ dungsstückes an einer bestimmten Stelle verringert w ird; -nähme, die; -, -n fvorw. Sg .; zu -nehmen 1, 3, 5, 8, 11, 12/; zu 1: die A. des Verbandes; die A. (Amputation) eines Beines; zu 5: er mußte sich zur A. (zum K auf) des ganzen Werkes, aller Bände ver­ pflichten; zu 8.1: bei der A. des Neubaus, der An­ lage wurden keine Mängel festgestellt; zu 1 1 : eine rapide A. (des Gewichts) (Gewichtsabnahme) fest­ stellen; zu 12.1: die A. der Vorräte; -nehmen fVb.f 1. etw. von der Stelle, wo es von seiner Funktion her befestigt ist od. seinen festen Platz hat, entfernen: die Gardinen a.; die Wäsche (von der Leine) a.; den Deckel, das Bild, Tischtuch, einen. Verband a .; den Hörer a.; ich habe euch gestern angerufen, aber niemand nahm ab (meldete sich am Telefon); den Hut, die Brille a.j Äpfel a. (pflücken); ihm mußte das Bein abgenommen (am putiert) werden; sich den Bart a. (abrasieren) lassen — 2. jmdm. etw. a. 2.1 . jmdm. etw. im dienstlichen Auftrag wegnehmen (um es ihm zu entziehen): j mdm. die Fahrerlaubnis, den Ausweis a. 2.2. jmdm. etw. widerrechtlich weg­ n e h m e n : der Bandit nahm ihm mit vorgehaltener Pistole die Brieftasche ab 2.3. jmdm. etw. im Spiel Abgewinnen: er hat ihm (beim Skat) viel Geld ab­ genommen — 3. jmdm. Blut a. (für eine medizini­ sche Untersuchung entziehen) — 4. er nahm mir für die Reparatur 30 Mark ab (verlangte SO Mark) — 4>. jmdm. etw. (aus Gefälligkeit) abkaufen: ich habe dem alten Mann zwei Lose abgenommen; <0> umg. das nehme ich dir nicht ab (glaube ich dir nicht) — 0. jmdm. etw. a. 6.1 . etw., was jmd. hält, trägt, neh­ m en und es selbst halten, tragen: jmdm. ein Paket a.; er nahm ihr die Einkaufstasche ab 6.2. jmdm. eine Pflicht, Verantwortung a. (jmds. Pflicht, Verant­ wortung übernehmen) — 7. jmdm. etw. a. 7.1. sich von jmdm. etw., das er bringt, geben lassen: ich war nicht zu Hause, meine N achbarin hat (dem Brief­ träger) das Päckchen abgenommen 7.2. jmdm. ein Versprechen a. (sich von jmdm. ein Versprechen geben lassen) — 8. etw. a. 8.1. nach der Fertig­ stellung, vor der Zulassung von etw. amtlich prüfen, ob es den Gütevorschriften entspricht: einen Neubau, eine technische Anlage, Bauteile, ein Fahrzeug a. 8.2. jmds. Leistung prüfend begutachten: eine Prü­ fung a .; eine Übung für das Sportabzeichen a. 8.3. der General nahm die Parade ab (ließ die Truppen an sich vorbeimarschieren) — 9. etw. von einem Ori­ ginal als Abdruck auf etw. bringen: Fingerabdrücke a.; jmdm. die Totenmaske a. — 10. Han darb, ich muß jetzt (Maschen) a. (Maschen zusammen­ stricken, um ihre Zahl zu verringern) — 11. jmd. nimmt ab jmd. verliert an Gewicht, wird leichter: sie hat drei Pfund, in letzter Zeit sehr abgenommen — 12.1. sich verringern: die Vorräte, Kohlen nehmen ab 12.2. an Stärke, Intensität verlieren, nachlassen: der Sturm, die Kälte nimmt ab; jmds. Kräfte nehmen ab; jmds. Aufmerksamkeit, Leistungs­ fähigkeit nimmt ab 12.3. abnehmender Mond (Mond in der Phase vor Neumond); -nehmer, der; -s, - fachspr. jmd., der eine Ware, Warenmenge kauft, bezieht: für eine Ware genügend A. finden; der Betrieb ist ein bedeutender Ä. dieser Halb­ fabrikate; -neigung, die fvorw. Sg .f gefühlsmäßig negative Einstellung zu jmdm., etw., Antipathie, A v e rs io n : eine unüberwindliche, tiefe A. gegen jmdn., etw. haben, empfinden; seine A. über­ winden; -nibbeln fsw. Vb.; ist/ landseh. salopp sterben (1.1) abnorm fAdj.f 1. vom Normalen krankhaft ab­ w eichend : abnorme Anlagen haben; a. veranlagt sein, reagieren — 2. vom Normalen abweichend, außergewöhnlich: ein a. kalter Winter, hoher Was­ serstand; abnorme Ausmaße abnormal fAdj.f vorw. österr. Schweiz, abnorm (1) Abnormität, die; -, -en krankhafte Abweichung vom Normalen: eine psychische A. ab/Ab| -nötigen fVb.f 1.1. etw., jmd. nötigt jmdm. etw. ab etw., jmd. bewirkt zwingend bei jmdm. eine achtungsvolle H altu n g: sein Verhalten nötigt mir Achtung, Respekt, Bewunderung ab 1.2. jmd. nötigt jmdm. etw. ab jmd. bringt jmdn. durch inten­ sive Bemühung, eindringliches Zureden dazu, ihm gegen seinen Willen etw. zu geben: jmdm. eine Er­ klärung, ein Geständnis a.; -nutzen fVb.f 1.1. etw. durch Benutzung, Gebrauch, Beanspruchung in seiner materiellen Beschaffenheit, im Wert, in der Brauchbarkeit mindern: die Schuhsohlen, Kleider a.; die Autoreifen a. 1.2. sich a. durch Benutzung, Gebrauch, Beanspruchung an Wert, Brauchbarkeit verlieren: etw. nutzt sich mit der Zeit (von selbst) ab; -nützen fVb.f s. - nutzen; -nutzung, die /zu - nutzen/: eine starke A. der Autoreifen; -nützung, die; -en fvorw. Sg .; zu -nützen/ Abonnement, das; -s, -s [.. mag, auch .. ma] für eine längere Zeit vereinbarter Bezug 1.1. von Zeitungen, Zeitschriften: ein A. abbestellen; eine Zeitschrift im A. beziehen 1.2. von Theater-, Konzertkarten, Anrecht (2): für die Konzerte dieses Orchesters habe, nehme ich ein A .; der Eintrittspreis ist im A. billiger Abonnent, der; -en, -en Inhaber eines Abonne­
14 abonnieren — abreiben ments: Abonnenten werben; er ist A. (von) dieser Zeitung abonnieren jsw. Vb.; hat/: eine Zeitung a. (ein Abonnement für eine Zeitung bestellen); eine Zeitung abonniert haben, auf eine Zeitung abonniert sein (eine Zeitung im Abonnement beziehen) Ab|Ordnung, die Gruppe von Personen, die in offiziellem Auftrag zur Erfüllung einer Pflicht ent­ sandt wird, worden ist: eine A. schicken, empfangen 1Abort [ap|ort, auch abort], Abort [abort], der; - (e)s, -e veraltend (einfache) meist öffentliche Toilette (II.l): die Aborte befinden sich auf Bahn­ steig 11 2Abort, der; -s, -e [abort] Med. Fehlgeburt ab/Ab| -packen fVb.f eine Ware, bes. Lebensmittel, für den Einzelhandel in bestimmter abgewogener Menge (maschinell) verpacken: Wurst a.; abge­ packtes Brot; -passen fVb.f 91»1* den passenden Zeitpunkt (für etw.) abwarten: den richtigen Zeit­ punkt, eine günstige Gelegenheit a. 1.2. jmdn. , der zu einem bestimmten Zeitpunkt an einen Ort kom­ men muß, dort erwarten und ihn aufhalten: den Briefträger a.; jmdn. nach Arbeitsschluß am Aus­ gang a.; - pausen /Vb.f etw. auf Pauspapier über­ tragen : eine Zeichnung, ein Muster a.; - pellen fVb.f landsch., bes. norddt.: Kartoffeln, Wurst a. (die Pelle abziehen, entfernen); -pfeifen fVb.f Sport 1.1# der Schiedsrichter pfeift (das Spiel) wegen Ab­ seits ab (unterbricht das Spiel durch Pfeifen) 1.2, der Schiedsrichter pfiff die erste Halbzeit, das Spiel ab (beendete die erste Halbzeit, das Spiel durch Pfeifen); -pfiff, der jvorw. Sg .f Sport Pfiff als Zeichen zur Beendigung eines Spiels; -pflücken / Vb.f 1.1. etw. durch Pflücken von einer Pflanze entfernen: eine Blume a.; pflücke dir ein paar Äpfel ab! 1.2. eine Pflanze durch Pflücken leer von Früchten machen: den Apfelbaum a.; - p lacken, sich /Vb.f umg. sich sehr abplagen; -plagen, sich /Vb.f 1.1. mühselige, schwere Arbeit verrichten: ich habe mich mein Leben lang (für andere) abgeplagt 1.2. sich mit etw., jmdm. a. sich mit etw., jmdm. sehr ab­ m üh en : sich mit einem schwierigen Problem, einem schwierigen Kind a .; -p lättmuster, das vorgedruck­ tes Stickmuster, das durch Bügeln auf Stoff über­ tragen w ird: ein A. für eine Tischdecke; -platzen fVb.f sich (plötzlich durch Druck 1.2.1) ablösen: die Farbe, Emaille platzt ab; mir ist ein Knopf ab­ geplatzt; -prallen / Vb.; ist/ beim Auftreffen heftig weggestoßen, weggeschleudert werden: das Geschoß prallte an der Mauer ab; der Ball prallte vom Pfo­ sten ab; O alle Vorwürfe prallen an ihm ab (blei­ ben ohne Wirkung auf ihn); -pressen fVb.f 1.1. jmd. preßt jmdm. etw. ab jmd. bringt jmdn. durch Gewalt, Drohungen dazu, ihm etw. zu geben: jmdm. ein Geständnis, ein Versprechen a. 1.2. sie preßte sich ein Lächeln ab (rang es sich ab); -produkt, das fachspr. bei der Produktion abfallender Stoff: die Beseitigung, Verwertung von Abprodukten; -pum­ pen fVb.f etw. durch Pumpen (I) entfernen: Wasser a.; - putzen fVb.f 1. etw. a. etw. durch Reiben, Wi­ schen säubern: hast du dir die Schuhe richtig ab- geputzt? — 2. etw. verputzen (1): ein Haus a. (las­ sen); -quälen, sich fVb.f 1. sich (mit etw., jmdm.) so abmühen, daß es einem zur Qual wird : sich mit einer Arbeit, Aufgabe a. — 2. sich eine Antwort, ein Lächeln a. (unter Qual abringen); -qualifizieren /Vb.f jmdn., etw. abfällig beurteilen, herabsetzen: jmdn. als nachlässig a.; ein Buch a.; - quetschen fVb.f 1. etw. durch Quetschen (1.2) abtrennen: jmdm. , sich einen Finger a. — 2. salopp sich ein paar Worte a. (abringen); -rackern, sich / Vb.f umg. sich abmühen: sich den ganzen Tag a.; sich für jmdn. a. Abraham + veralten d wie in Abrahams Schoß (geborgen, sicher, gut aufgehoben) ruhen ab/Ab| -rahmen fVb.f: Milch a. (die Fettschicht von der Milch entfernen); -rasieren fVb.f Haare mit dem Rasierapparat, -messer unmittelbar an der Haut ab- schneiden: sich den Bart, jmdm. die Haare a.; - raten fVb.f jmdm. (von) etw. a. jmdm. raten, etw. nicht zu tun: jmdm. dringend von einer Reise, dem Besuch eines Theaterstückes, einem Vorhaben a.; er hat es mir abgeraten; ich rate dir ab (das zu tun); - raum, der fo. Pl.f Bergbau Erd- und Gesteins­ massen über einer nahe der Erdoberfläche befind­ lichen Lagerstätte (2), die abgeräumt werden (müssen); - räumen fVb.f 1.1. etw. wegnehmen, herunternehmen (um Platz zu schaffen): das Geschirr, Frühstück a. (vom Eßtisch wegnehmen); der Kellner räumt ab; Bücher (vom Tisch) a. 1.2. den Tisch a. (das Ge­ schirr vom Tisch weg-, herunternehmen) — 2. B erg­ bau Abraum entfernen: die Deckschicht a.; -raum- halde, die Bergbau; -rauschen /Vb.; ist/ umg. sich mit auffälligem Benehmen, die Aufmerksamkeit auf sich lenkend, entfernen; -reagieren / Vb.f Affekte, sich a. lange aufgestaute Affekte sich entladen lassen: seinen Ärger, seine Angst a.; sich a. müssen; seinen Ärger an jmdm. a. (jmdn. zum Anlaß nehmen, um seinen Ärger sich entladen zu lassen); -rechen fVb.f landsch/, bes. ostmdt. süddt. 1.1. etw. mit einem Rechen von etw. entfernen: Laub vom Rasen a. 1.2. etw. mit einem Rechen säubern: den Rasen a.; - rechenbar /Adj.; nicht adv.; zu -rechnen 2.3; DDR/ W irtsch .: abrechenbare Leistungen; -rechnen /Vb.f 1. eine Summe, Zahl von einer anderen Summe, Zahl abziehen: wenn ich diese Ausgaben vom Haus­ haltsgeld abrechne, bleiben mir noch 200 Mark; O dieses Erlebnis abgerechnet (nicht berücksichtigt, abgesehen von diesem Erlebnis), war die Reise sehr schön — 2.1. eine (abschließende) Rechnung über Einnahmen, Ausgaben aufstellen: die Kassiererin rechnet gerade ab 2.2 . mit jmdm. eine Geldangele­ genheit in Ordnung bringen: mit jmdm. a. 2.3. fDDRf Wirtsch. Rechenschaft über die Art und das Ergebnis wirtschaftlicher Tätigkeit oblegen: eine Planaufgabe a. — 3. mit jmdm. a. jmdn. für etw. zur Rechenschaft ziehen (und an ihm Vergeltung üben): mit dem werde ich noch gründlich a .!; -rech- nung, die 1. jzu -rechnen 1, 2.1, 2.3, 3/; zu 1: nach A. der Unkosten ...; papierdt. etw. in A. bringen (abrechnen); zur A. kommen (abgerechnet werden); zu 3: mit jmdm. A . halten (abrechnen) — 2. (ab­ schließende) Rechnung über Einnahmen, Ausgaben: die Ä. unterschreiben; -rechnungszeityaum, der fDDRf Wirtsch. Zeitraum, für den abgerechnet wird; -rede, die /in der Verbindungf etw. in A. stel­ len etw. abstreiten (1): er stellte die Tat rundweg, glatt in A .; eine Behauptung in A. stellen; -regen, sich fVb.f umg. sich beruhigen (2): reg dich ab!; - reiben fVb.f 1.1. etw. durch Reiben von etw. ent­ fernen: den Rost (vom Messer) a. 1.2. etw. durch Reiben säubern: das Messer, die Fensterscheibe Schuhe a. — 2. jmdn., sich, etw. frottieren: jmdn.,
Abreibung — absagen 15 sich, den Rücken mit einem Handtuch a. — 8.1 . die Zitronenschale a. (die oberste Schicht der Zitro­ nenschale mit dem Reibeisen entfernen) 8.2. eine Zitrone (die Zitronenschale) a .; - reibung, die 1. Med. das Reiben des Körpers mit einem feuchte?i Tuch zur Anregung der Durchblutung, des Kreis­ laufs: der Arzt verordnete eine kalte, heiße A. — 2. umg. scharfe Zurechtweisung; 1Prügel: eine an­ ständige A. kriegen; jmdm. eine tüchtige A. geben, verabreichen; -reise, die fvorw. Sg .f das Abreisen: seine A. verschieben; seine plötzliche, überstürzte A.; - reisen fVb.f zu einer Reise, der Rückreise auf- brechen, abfahren: überstürzt a.; er ist von, nach N abgereist Abreise |-tag, der vgl. - termin; -termin, der Term in der Abreise ab/Ab| -reißen /Vb.; hat, ist; au ch abgerissen/ 1. etw. von etw. reißen (2.1) (hat): ein Kalenderblatt a.; von einem Blatt Papier ein Stück a.; einen Knopf a.; Blüten a.; ein Plakat (von der Haus­ wand) a. — 2. (infolge starker Beanspruchung, Be­ lastung) reißen und sich ablösen (ist): der Aufhänger ist abgerissen — 8 . plötzlich unterbrochen werden, aufhören (ist): die Funkverbindung riß ab; Kon­ takte nicht a. lassen; der Besucherstrom riß nicht ab (nahm kein Ende) — 4. ein (baufälliges) Ge­ bäude, Bauwerk durch Abbauen, Abtragen od. in­ dem man es zum Einsturz bringt beseitigen (hat): ein baufälliges Haus, eine Mauer a. (lassen) — 5 . s a ­ lopp eine Freiheitsstrafe verbüßen (hat): er muß ein Jahr a.; - reißkalender, der Kalender mit Blättern für jeden einzelnen Tag des Jahres, die nicht um­ geschlagen, sondern abgerissen werden; -richten fVb.f ein Tier a. einem Tier, bes. einem Hund, für den Menschen nützliche Tätigkeiten beibringen: einen Hund a.; einen Falken zur Beize a.; dazu -rieh- tung, die; -rieb, der; -(e)s, fo. Pl.f fachspr. 1. Ab­ nutzung durch Reibung, Ablösung von Partikeln (1) durch Reibung: der A. bei einem Reifen — 2. die durch Reibung abgelösten Partikeln (1); -riebfest jAdj.; nicht adv.f fach spr. relativ widerstandsfähig gegen Abrieb (1): abriebfeste Reifen; -riegeln fsw . Vb.; hat/ 1.1. etw. mit einem Riegel schließen, zu­ riegeln : die Tür, den Stall a .; hinter sich (die Tür) a. 1.2. etw. mit Hilfe von Absperrketten sperren: die Polizei hatte die Unfallstelle, das Viertel (herme­ tisch) abgeriegelt; -ringen fV b .f 1.1. der Natur etw. a. von der Natur etw. durch intensive Bemühung er­ langen: dem Meer neues Land a. 1.2. jmd. ringt jmdm. etw. ab jmd. bringt jmdn. gegen dessen W i­ derstand dazu, ihm etw. zu geben: jmdm. eine Er­ klärung, ein Zugeständnis, Geständnis a. 1 .3. sich etw. a. etw. unter großer Mühe hervorbringen: sich einen Entschluß, ein Lächeln a .; - riß, der I. fvorw. 8g.; zu -reißen 4/: der A. der Ruine — BL ge­ druckte kurze, zusammengedrängte Darstellung, die einen Überblick (über ein bestimmtes Fachgebiet) vermittelt: ein A. der Lautlehre; -rollen fVb.f 1.1. etw. von einer Rolle abwickeln (hat): ein Kabel, Tau a. 1.2. ablaufen (3) (ist): der Film rollt ab — 2. (hat) beim Gehen (die Fußsohlen) a. (die Fußsohlen elastisch von der Ferse fortlaufend bis zu den Zehen aufsetzen und abheben) — 3. vonstatten gehen, ab­ laufen (ist): das Programm rollt (reibungslos) ab; ihr Leben rollte noch einmal vor ihren Augen ab (ihr Leben zog in Gedanken noch einmal an ihr vor­ über); -rubbeln fVb.f landsch. umg. jmdn., sich, etw. kräftig abreiben, frottieren: jmdn., sich, den Rücken mit einem Handtuch a.; - rücken fVb.f 1.1. etw. von etw. wegrücken (1) (hat): das Bett (von der Wand) a. 1.2. von jmdm., etw. wegrücken (2) (ist): er rückte (mit seinem Stuhl) von seinem Nachbarn ab — 2. sich von jmdm., etw. distanzieren (1) (ist): die Kollegen rückten immer mehr von ihm ab; er mußte von seinem Vorschlag a. — 3. (ist) 3.1 . abmarschieren: die Kompanie rückte in die Kaserne, zum Manöver ab 3.2 . umg. sich (heim­ lich) entfernen: er ist aus Angst abgerückt; -ru­ dern fVb.; hat; vorw. im Inf.f Sport zum letzten­ mal gemeinschaftlich in der Saison rudern: das Abrudern findet am nächsten Sonntag statt; -ruf fin der Verbindung! auf A. 1.1. ich sitze hier auf A. (bis zu der zu erwartenden Aufforderung, mich von hier an einen anderen Ort zu begeben) 1.2. Daten- verarb. die Signale können auf A. (durch Abrufen 2) zur Erde übermittelt werden; -rufen fVb.f 1. jmdn. auffordern, sich von der Stelle, an der er be­ schäftigt ist, an einen anderen Ort zu begeben: jmdn. aus einer Sitzung a. — 2. Datenverarb. ge­ speicherte Informationen, Ergebnisse a. (vom Speicher anfordern) — 3. Flugw. ein Flugzeug a. (zur Landung auffordern); -runden /Vb.f 1. etw. a. einer Sache eine Rundung geben: die Ecken, Kan­ ten a.; ein an den Seiten abgerundeter Tisch — 2. eine Zahl durch Abziehen (od. Hinzufügen) einer Zahl auf die nächste runde Zahl bringen: eine Zahl, Summe, den Preis (nach oben, unten) a.; 14,5 auf 15, auf 14 a. — 3. dein Bericht rundet das Bild, den Eindruck ab (vervollständigt das Bild, den Eindruck); sich a .: das Bild rundet sich allmählich ab; -rupfen fVb.f: Blumen, Äpfel a. (abreißen 1) abrupt fA dj.f [ap|r..] unvermittelt: ein abrupter Wechsel, abruptes Ende; ein Gespräch a. ab­ brechen ab/Ab| -rüsten fVb.f 1. Abrüstung betreiben: all­ gemein, unter Kontrolle a.; auch etw. a .: die Kern­ waffen a. — 2. Bauw. ein Haus a. (das Gerüst an einem Haus wegnehmen); -rüstung, die fvorw. Sg .f Begrenzung, Verminderung, Beseitigung der Mittel zur Kriegführung mit dem Ziel der Durchsetzung der friedlichen Koexistenz fPrinzip des Völkerrechts/: einen Vertrag über die allgemeine und vollständige A. anstreben; -rutschen IVb.f 1. nicht mehr haften und dadurch seitwärts od. abwärts rutschen: beim Klettern a .; vom Beckenrand a.; das Messer ist mir abgerutscht; große Erdmassen sind ab- gerutscht (nach unten gerutscht) — 2. umg. jmd. rutscht (in seinen Leistungen) immer mehr ab (wird immer schlechter, läßt immer mehr nach); - säbeln /Vb.f umg.: ein Stück Brot a. (unsach­ gemäß und ungeschickt abschneiden); sich eine Scheibe Wurst a.; -sacken fVb.; ist/ umg. 1. der Bahndamm, die Straßendecke sackt ab (senkt sich); das Schiff sackt ab (geht u n ter); das Flugzeug sackt ab (verliert an Höhe) — 2.1. jmd. sackt (in seinen Leistungen) ab (wird schlechter, läßt nach) 2.2. den moralischen Halt verlieren: er ist völlig abgesackt; -sage, die; -, - n 1. Mitteilung, mit der jmd. etw. a bsagt: eine (telegrafische) A. erhalten — 2. eine A. an etw. eine Ablehnung von etw.: eine A. an jeg­ lichen Chauvinismus — 3. Rundf. Fernsehen Bemerkungen des Ansagers am Schluß einer Sen­ dung; -sagen /Vb.f 1.1 . etw. a. mitteilen, daß etw. Geplantes nicht stattfindet, nicht realisiert werden
16 absägen — abschießen kann : eine Konferenz, einen Vortrag, das Training a.; seinen Besuch a.; er sagte (seine Teilnahme) ab 1.2. jmdm. mitteilen, daß man einen vereinbarten Termin nicht einhalten kann: wir wollten uns ge­ stern treffen, aber ich mußte ihr a .; dem Klempner a. — 2. geh. einer Sache entsagen: einer alten Ge­ wohnheit, dem Alkohol a.; - sägen /Vb.f etw. mit einer Säge von etw. entfernen: einen Ast, Baum a.; + den / Ast a., auf dem man sitzt; -sahnen /sw. Vb.; hat/ umg. von etw. das Beste (in nicht ganz korrekter Weise ohne Bezahlung) in seinen Besitz bringen: er hat bei seinem alten Onkel ganz schön abgesahnt; das Beste für sich a.; -s atz, der I. unter der Ferse befindlicher Teil des Schuhs, durch den die Ferse erhöht gelagert wird: hohe, flache, schiefe Absätze; einen A. verlieren; die Absätze schief­ treten — II . 1.1. durch die Fortsetzung auf einer neuen Zeile optisch deutlich gemachte Zäsur in einem schriftlichen Text: einen A. machen 1.2. Abschnitt (2): im vorletzten A. auf Seite drei steht folgendes; ... — 2. der A. der Treppe (die Unterbrechung der Stufen durch eine horizontale Fläche, Treppenab- satz, -podest); auf dem ersten A. blieb er stehen, um sich auszuruhen — EU. /vorw. Sg .f Verkauf, Vertrieb erzeugter Produkte auf dem Markt: der A. der Waren stockte; A. haben, finden (abgesetzt werden); diese Ware, dieses Erzeugnis hat, findet reißenden, großen, guten A. Absatz Wirtsch.| - gebiet, das vgl. - markt; -krise, die wirtschaftliche K rise kap. Betriebe, die durch stockenden Absatz gekennzeichnet ist; -markt, der Binnenmarkt, ausländischer Markt, auf dem sich der Absatz der Produkte vollzieht ab/Ab| -saufen /Vb.; ist/ 1. salopp das Schiff ist abgesoffen (untergegangen) — 2. umg. der Motor ist abgesoffen (springt nicht an, weil im Zylinder zuviel Benzin ist); -saugen fVb.j 1. etw. durch Sau­ gen (1) entfernen: Wasser mit einer Pumpe a.; eine Flüssigkeit mit einer Pipette a. — 2. /saugte ab, hat abgesaugt/ 2.1. etw durch Saugen (4) säubern: den Teppich a. 2 .2. etw. durch Saugen (4) von etw. entfernen: den Schmutz (vom Teppich) a.; -schaben /Vb.; /* auch abgeschabt/ etw. durch Schaben von etw. entfernen: den Putz (von der Wand) a.; - s chaffen /sw. Vb./ 1. etw. aufheben, außer Kraft setzen: ein Gesetz a.;,die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen a. — 2. die Haltung eines Haustiers aufgeben: wir müssen den Hund a.; dazu - Schaffung, die; -, -en jvorw. Sg .f; -schälen fVb.f 1.1 . eine Apfelsine, einen Baumstamm a. (die Schale, Rinde bes. mit einem Messer entfernen) 1.2. die Rinde a. (mit einem Messer entfernen) 1.8. die Haut schält sich ab (schält sich); -schalten fVb.f 1.1. etw. a. den elektrischen Stromkreis von etw. durch Betätigung eines Schalters unterbrechen: das Radio, den Motor a. 1.2 . den Strom a. (den elektrischen Stromkreis durch Betätigung eines Schal­ ters unterbrechen) — 2. umg. bewußt aufhören, sich auf etw. Bestimmtes zu konzentrieren: in der letzten Unterrichtsstunde habe, hatte ich völlig abgeschaltet; -schätzen /Vb./ 1 .1 . etw. p rüfen d schätzen: die Entfernung, Höhe, das Alter, den Wert (richtig) a. 1.2. etw., jmdn. nach bestimmten Gesichtspunkten beurteilen: er hatte rasch die Lage abgeschätzt; er musterte ihn mit einem ab­ schätzenden Blick; -schätzig /Adj.j verächtlich, geringschätzig: a. über jmdn. urteilen, sprechen; abschätzige Bemerkungen; -schäum, der + /emot.f der A. der Menschheit (Menschen, die sich durch ihre äußerst negative moralische Haltung außerhalb der Gesellschaft gestellt haben); -scheiden /Vb.; / auch abgeschieden/ 1. fachspr. einen einzelnen Bestandteil von etw. trennen (hat): Metalle, Fremdstoffe aus Lösungen a.; sich a.: aus dem Gas scheidet sich Kondenswasser ab — 2 . v e r ­ a lte n d sterben (1.1) (ist): / vorw. im subst. Inf./ vor, nach seinem Abscheiden; zu 1 -Scheidung, die; -scheu, der; -s; auch die; -, /beide o. PI./ 1.1 . hef­ tiger physischer Widerwille, Ekel: ich habe einen panischen A. vor Spinnen 1.2 . heftiger moralischer Widerwille: vor dieser Tat hatte, empfand sie (tiefen) A.; etw., jmd. erfüllt jmdn. mit A. , f lößt jmdm. A. ein; -scheuern /Vb.f 1.1. etw. durch Scheuern (1.2) von etw. entfernen: den Schmutz a. 1.2. etw. durch Scheuern (l.i) säubern: den Fuß­ boden, Tisch a.; -scheuerregend /Adj.; vorw. attr.f jmds. Abscheu (1.2) erregend: eine abscheuerregende Tat; -scheulich /Adj.;emot./1.1. physischen Wider­ willen, Ekel hervorrufend: ein abscheulicher Geruch, Geschmack, Anblick; ein abscheuliches Getränk; etw. riecht a. 1 .2. moralischen Widerwillen hervor- rufend, verwerflich: eine abscheuliche Tat, Verleum­ dung; dieser Gedanke ist a.; das finde ich a .! — 2. /adv.; drückt in negativem Sinne einen hohen Grad aus/ es ist a. (sehr, überaus) kalt; das tut a. weh; -schicken /Vb./ etw. von einer bestimmten Stelle aus zur Beförderung geben; den Brief, das Geld, Paket (mit der Post) a.; -schieben / Vb.f 1. etw. von etw. weg­ schieben (hat): den Schrank von der Wand a. — 2. (hat) er versuchte, die Schuld von sich (auf einen anderen) abzuschieben (zu schieben) — 8. (hat) Jur. jmdn. über die Grenze, in sein Heimatland a. (jmdn. ausweisen 1) — 4. salopp Weggehen (1.1) (ist): er schob vergnügt ab; schieb ab!; -schied, der; -(e)s, -e /vorw. Sg7/ Trennung von jmdm., etw.: ein schwerer, trauriger, zärtlicher A .; der A. (von ihm, von zu Hause) fiel mir schwer; jmdm. zum A. winken; von jmdm. A . nehmen (sich vor einer längeren Trennung von jmdm. verabschieden); ohne A. (ohne sich zu verabschieden) Weggehen; der A. von der Heimat Abschieds] -abend, der geselliges Beisammensein am Abend aus Anlaß eines Abschieds von jmdm., von­ einander: einen A. geben; die Reisegruppe hat heute ihren A.; -besuch, der Besuch, den jmd. bei jmdm. macht, um von ihm Abschied zu nehmen; - brief, der Brief, den jmd. jmdm. schreibt, um von ihm Abschied zu nehmen; -geschenk, das Geschenk, das jmd. jmdm. zum Abschied überreicht; -stunde, die /o. PL/ Stunde, zu der jmd. von jmdm. Abschied nim mt: die A. rückte näher; -Szene, die Vorgang des Abschiednehmens: eine rührende A.; - Vorstellung, die Vorstellung, in der ein Künstler zum letzten Mal (an einem Theater) auftritt: seine A. geben; -wort, das /PI. - e; vorw. PI./ Wort (2) zum Abschied ab/Ab| -schießen /Vb.; hat/ 1.1. ein Geschoß ab­ gehen lassen: eine Granate, einen Torpedo, Pfeil a. 1.2. einen Schuß bei einer Feuerwaffe auslösen: ein Gewehr, eine Kanone a. — 2. ein Tier durch Schießen töten: krankes Wild, einen tollwütigen Hund a. — 8.1 . einen Panzer a. (durch Schießen kampfunfähig machen, zerstören) 3.2. das Flugzeug wurde abgeschossen (durch Schießen zum Absturz gebracht) — 4. ein Körperglied mit einem Schuß
abschinden — abschminken 17 w egreißen: ihm ist im Krieg ein Bein abgesehossen worden — 5. umg. jmdn. skrupellos durch Intrigen aus seiner Position verdrängen: er versuchte, seinen Rivalen abzuschießen; -f* s a 1o p p zum Abschie­ ßen (unausstehlich) sein; — den Vogel a.; - s chinden, sich, schändete sich ab, hat sich ab­ geschunden umg. sich (mit etw., jmdm.) körperlich sehr abmuhen: sich mit einem schweren Koffer a.; ich habe mich die ganze Zeit für ihn abgeschunden; - schirmen /Vb./ 1*1. etw., jmdn. gegen Störungen sch ützen : die Augen mit der Hand (gegen grelles Licht) a .; die Mauer schirmt den Garten (vor neu­ gierigen Blicken) ab 1.2* etw. durch eine Schutz- Vorrichtung in seiner Wirkung mildern: grelles Licht (durch einen Schirm), Lärm (durch Doppeltüren) a.; - s chirren /Vb.j: ein Pferd a. (ihm das Geschirr abnehmen); -schlachten /Vb./ 1.1* ein Haustier (not­ gedrungen) schlachten: die kranken Schweine muß­ ten abgeschlachtet werden 1.2, Menschen massen­ weise grausam töten; -schlag, der 1. W irtsch. Preisnachlaß: ein A. von 25 Prozent — 2. jvorw. Sg.j W irtsch. 2.1* Abschlagszahlung (1): jmdm. 200 Mark auf A. geben 2.2, Abschlagszahlung (2): einen A. von 200 Mark bekommen — 3.1. F uß­ ball das Abschlagen (2): den A. ausführen, ver­ zögern 3.2. H ockey das von zwei Spielern aus­ geführte Anspielen (3.2); -schlagen /Vb.; hat; / auch abgeschlagen/ 1.etw . durch Schlagen (mit einem Werkzeug) abtrennen: einen Ast (vom Baum) a.; ein Stück von etw. a. — 2. Fußball der Torwart schlug (den Ball) weit, genau ab (brachte den a u f­ genommenen Ball mit einem Tritt weit, genau ins Spiel) — 3. etw., jmdn. Zurückschlagen, abwehren: einen Angriff a .; den Gegner a. — 4.1. jmdm. etw. ablehnen (2.1): jmdm. eine Bitte, einen Wunsch a. 4.2 . jmdm. etw. nicht gewähren (1.1): er hat mir eine Unterredung, diese Gefälligkeit abgeschlagen; - sehlägig fAdj.f ablehnend: eine abschlägige Ant­ wort; ein abschlägiger Bescheid; p apierdt. sein Antrag wurde a. beschieden (abgelehnt) Abschlag(s) |-summe, die zur Tilgung einer Schuld (im voraus) gezahlte Summe; -Zahlung, die W irt­ sch. 1. (im voraus zu leistende) Zahlung einer Rate zur Tilgung einer Schuld, bes. innerhalb einer Lohn­ abrechnungsperiode, ohne konkrete Berechnung im voraus gewährte Zahlung des Lohnes: die Abschlags­ zahlungen erfolgen wöchentlich, dekadenweise — 2. gezahlte Rate von 1: eine A. (von 400 Mark) be­ kommen; eine A. auf die Einkommensteuer ent­ richten ab/Ab| -schleifen /st. Vb./ 1. etw. durch 2Schleifen (1.2) 1.1 . von etw. entfernen: er schliff den Rost (von der Klinge) ab; Unebenheiten a. 1.2. glätten : den Parkettboden a. lassen; -Schleppdienst, der jo . P l.f Betrieb, der Kraftfahrzeuge abschleppt; -schleppen /Vb./ 1.1. ein defektes Kraftfahrzeug mit einem Kraftfahrzeug ziehend abtransportieren: ein Auto a. (lassen) 1.2. umg. scherzh. einen (halb) Wider­ strebenden mühsam fortbewegen: er schleppte den Betrunkenen ab — 2. umg. sich mit einer Last a._ sich mit dem Tragen einer Last sehr abmühen: ich habe mich mit dem schweren K offer abgeschleppt; -Schleppseil, das Seil zum Abschleppen eines K raft­ fahrzeugs; -schließen /Vb.; / auch abgeschlossen/ 1. etw. verschließen (1.1 ,1 .2): die Tür a.; das Zim­ mer, die Wohnung a.; ich habe abgeschlossen — 2.1. etw. hermetisch schließen (1.1 .1): etw. luft­ dicht a.; die Kabine des Weltraumschiffes ist her­ metisch abgeschlossen 2.2. etw. von seiner Umwelt, Umgebung trennen und unzugänglich machen: durch den Erdrutsch wurde das Dorf hermetisch von der Umwelt abgeschlossen 2.3. sich von etw., jmdm. a. sich vom Umgang mit anderen Menschen ab­ sondern, von jmdm. zurückziehen und ohne Beziehung zur Umwelt leben: er schloß sich von der Umwelt, allem Verkehr, von ihr ab; er schloß sich gegen sie ab; er hatte sich ganz abgeschlossen (lebte völlig zurückgezogen) — 3.1 . etw. beenden: eine Arbeit a.; die Untersuchungen sind abgeschlossen; ein ab­ geschlossenes Hochschulstudium 3.2 . etw. schließt etw. ab etw. bildet das Ende von etw .: ein Feuerwerk schließt das Fest ab; ein abschließendes (endgül­ tiges) Urteil 3.3. etw. begrenzt (1) etw .: das Theater schließt die eine Seite des Platzes ab; ein weißer Kragen schließt das Kleid am Hals ab 3.4. etw. schließt mit etw. ab etw. wird von etw. begrenzt (1): das Kleid schließt am Hals mit einer Zierkante ab 3.5. etw. endet mit etw.: der Prozeß schloß mit einem Vergleich ab — 4. Wirtsch. mit Gewinn a. (beim Abschluß 3 einen Gewinn zu verzeichnen ha­ ben ) — 5 . er hat(te) mit ihr abgeschlossen (alle Beziehungen zu ihr abgebrochen) — 6. (mit jmdm.) einen Vertrag a. sich mit jmdm. über einen Vertrag verbindlich einigen : ein Abkommen, Bündnis, einen Waffenstillstand a.; ein Geschäft, einen Kauf, eine Versicherung a.; zu diesem Preis kann ich nicht a.; eine Wette a. (wetten); -f- mit dem /f Leben, der / W elt abgeschlossen haben; -Schluß, der 1. jo. PL; zu -schließen 2.1/ das Ab­ geschlossensein : unter luftdichtem A. — 2./o.PI.; zu -schließen 3.1, 3.2/: der A. der Arbeit, Unter­ suchungen; nach A. des Studiums; etw. zum A. bringen (abschließen 3.1); die Verhandlungen stehen kurz vor dem A .; ein Feuerwerk bildet den A. (das E nd e) des Festes; zum A. kommen, gelangen (abgeschlossen werden) — 3. Wirtsch. auf einen Stichtag bezogene Abrechnung in Rechnungsführung und Statistik: beim A. einen Gewinn zu verzeich­ nen haben — 4 . /o. P L ; zu -schließen 6/: bei, nach A. des Vertrages — 5. Geschäftsabschluß: der Be­ trieb hat gute, vorteilhafte Abschlüsse erzielt, ge­ tätigt; ein A. über 200 Tonnen Getreide Abschluß|-feier, die bes. die Schulzeit, einen Lehr­ gang abschließende Feier; -kommuniqu6, das am Ende von Verhandlungen gemeinsam verfaßtes Kommunique; -kundgebung, die vgl. - Veranstal­ tung; -prüfung, die die Schulzeit, einen Lehrgang abschließende Prüfung; -Veranstaltung, die eine Reihe von Veranstaltungen abschließende Veran­ staltung; -Zeugnis, das Zeugnis für den Abschluß einer (schulischen) Ausbildung fin der D DR , auch für den Abschluß der 10. Klasse/ ab/Ab| -schmecken /Vb./ eine Speise a. am Ende der Zubereitung den Geschmack einer Speise prüfen und sie nach Bedarf noch würzen: die Soße ist gut abgeschmeckt; -schmieren /Vb./ 1. T e ch n . eine Maschine a. eine Maschine an den Schmier­ stellen mit Fett versehen: ein Auto a. (lassen); eine Achse a. (schmieren 1) — 2. umg. etw. unsauber, nachlässig abschreiben: einen Text a.; - s chminken /Vb./ sich, jmdn., etw. a. die Schminke von sich, jmdm., etw. en tfern e n : die Schauspieler waren schon abgeschminkt; ich muß mich noch a.; das Gesicht a.; O salopp das schmink dir mal ab, 2 Wörterbuch
kannst du dir a. (daraus wird nichts)!; -schnallen /Vb.j die Schnalle öffnen und etw. von der Stelle ent­ fernen, an die es geschnallt w ar: die Schlittschuhe, das Koppel a.; - s chneiden /Vb./ 1.1, etw. durch Schneiden (1) abtrennen: ein Stück (vom) Kuchen a.; eine Scheibe Brot a.; Stoff (vom Ballen) a.; eine Bose a.; den Rand a.; etw. mit der Schere a.; die Zigarre (das oberste Stück der Zigarre) a. 1 .2 . etw. kürzer schneiden: sich, dem Kind die Finger­ nägel a.; sich die Haare a. (seine sehr langen Haare kurz schneiden) lassen — 2. den Weg abkürzen: wenn wir hier gehen, schneiden wir ab — 3. jmdn. , etw. (von seiner eigentlichen Umgebung) a. (ihm die Verbindung zu seiner eigentlichen Umgebung nehmen); er war von seiner Einheit abgeschnitten; durch die starken Schneefälle ist das Dorf gänz­ lich (von der Außenwelt, von jedem Verkehr) ab- geschnitten — 4. (jmdm.) etw. a .: jmdm. das Gespräch a. (jmdn. unterbrechen); jmdm. den Weg a. (jmdm. zuvorkommen und sich ihm entgegenstellen, so daß er nicht zu seinem Ziel gelangen kann) — 5. bei etw. in bestimmter Weise a. bei etw., bes. einer Prüfung, einem Wettbewerb, ein bestimmtes Resultat erzielen: bei einer Prüfung gut a.; er hat schlecht abgeschnitten; + sich von jmdm. eine / Scheibe a. können; -schnellen /Vb.; hat/ etw. von einem Ort, aus einer Lage schnellen (2): einen Pfeil a.; sich a.: er schnellte sich vom Brett ab (stieß sich kräftig vom Brett ab und sprang in die Höhe); -schnitt, der 1. abtrennbarer, abgetrennter Teil bes. eines Formulars, einer Eintrittskarte: den A. der Postanweisung gut aufbewahren — 2 . in ­ haltlich und vom Schriftbild her in sich geschlossener Teil eines geschriebenen, gedruckten Textes: einen Text in Abschnitte einteilen; im ersten A. steht folgendes: ... — 3. (zeitlich bestimmter) T eil eines Vorgangs, Prozesses, einer Entwicklung: es begann ein neuer A. in seinem Leben, in der geschicht­ lichen Entwicklung; der fruchtbarste A. seines Schaffens —4. Teil eines Bereichs, einerErstreckung: im südlichen A. der Front; der A. einer Strecke — 5. Math. Segment (1): der A. eines Kreises; - s chnittsbevollmächtigte, der// auch ABV/ Volks­ polizist, der in einem bestimmten territorialen Be­ reich von Städten, Gemeinden für die öffentliche Ordnung und Sicherheit verantwortlich ist; -schnü­ ren /Vb./: eine Ader a. (mit etw. fest zusammen­ drücken und dadurch die Blutzirkulation in ihr unterbrechen); einen Arm a.; - s chöpfen /Vb./ die oberste Schicht von einer Flüssigkeit schöpfen: den Rahm (von der Milch), den Schaum a.; + das / Fett, den / Rahm a.; - s chrammen /Vb.j: sich die Haut a. (abschürfen); sich das Knie (die Haut des Knies) a.; - s chrauben /Vb.f 1.1. etw., das auf etw. geschraubt ist, von diesem durch Schrauben, Drehen trennen: den Schraubdeckel (vom Glas) a. 1 .2 . etw. mit Schrauben Befestigtes durch Lösen der Schrauben entfernen: das Türschild a.; - s chrecken jsw. Vb.; / auch -schreckend/ 1. etw. schreckt jmdn. ab etw. läßt jmdn. vor etw. zurückschrecken: ich wollte ihn besuchen, aber die Kälte, der weite Weg schreckte mich ab; er läßt sich durch nichts (davon) a.; ein abschreckendes (warnendes) Bei­ spiel — 2.1. Techn. ein erhitztes metallisches Werkstück schnell abkühlen, um bestimmte Eigen ­ schaften des Werkstoffes zu erzielen 2.2 . K ochk. Eier a. (unmittelbar nach dem Kochen kurz durch 18 abschnallen — abschwellen kaltes Wasser abkühlen) ; -schreckend /Adv.; / auch - s chrecken/: a. (sehr, überaus) häßlich sein; - s chreckung, die; -, -en /o. PI .; zu -schrecken 1/: etw. dient zur A .; -schreiben /Vb./1.1 . einen vor­ liegenden Text, ohne ihn abzuändern, schreiben: einen Text, Noten a. 1 .2 . etw. (ins Konzept) Ge­ schriebenes noch einmal schreiben, ins reine schrei­ ben: du mußt den Aufsatz, Brief noch einmal (sauber) a. 1 .3 . unerlaubt etw. von einem M it­ schüler Geschriebenes, etw. Gedrucktes als eigenes Wissen niedersehreiben: er hat die Hausaufgabe (von seinem Nachbarn) abgeschrieben — 2 . jmdm. schriftlich absagen (1.2): ich mußte ihr leider a. — 3. umg. das kannst du a. (als verloren betrachten); das habe ich schon lange abgeschrieben; den können wir a. (mit dem können wir nicht mehr rech­ nen) — 4. Wirtsch. Grundmittel a. (die Ab­ schreibungen in die Selbstkosten der Produkte auf­ nehmen); -Schreibung, die W irtsch. Bestandteil der Kosten, der den physischen und moralischen Verschleiß von Grundmitteln in den Selbstkosten des Produkts wertmäßig widerspiegelt: die Abschreibun­ gen buchen; -schreiten /Vb.; ist, hat/ 1.1 . eine Strecke prüfend langsam entlanggehen (ist, hat): der General ist, hat die Front der Ehrenkompanie abgeschritten 1.2 . etw. mit Schritten abmessen (hat): eine Entfernung a.; - Schrift, die durch Abschreiben hergestelltes Schriftstück: eine A. von etw. an­ fertigen; die beglaubigte A. des Zeugnisses; - s chrubben /Vb./ umg. 1 .1 . etw., jmdn., sich durch Schrubben (1) säubern: die Bank a.; das Kind a. 1.2 . etw. durch Schrubben von etw. entfernen: den Dreck a.; - s chuppen / Vb./ 1. einen Fisch a. (seine Schuppen entfernen) — 2 . die Haut schuppt (sich) ab (löst sich in Schuppen ab); -schürfen /Vb./: sich die Haut a. (sich schürfen, so daß sich Haut­ teilchen ablösen); sich das Knie (die Haut des Knies) a.; -Schürfung, die Schürfwunde; -schuß, der /PI. - s chüsse; zu abschießen 1.1, 2, 3/; zu 1.1: der A. einer Granate; zu 2: Wild zum A. frei­ geben; -schußbasis, die vorw. Mil. Ort, von dem aus Raketen gestartet werden; -schüssig /Adj.; nicht adv./ steil abfallen d : eine abschüssige Straße, Strecke; -Schußrampe, die vorw. Mil. Anlage für das Starten von Raketen; -schütteln /Vb.j 1.1 . etw. durch Schütteln (1) von etw. entfernen: die Krümel (vom Tischtuch), den Schnee (vom Mantel, vo n sich) a. 1 .2 . etw. durch Schütteln (1) säubern: das Tisch­ tuch a. — 2 .1. das Joch a. (sich vom Joch befreien); seine Sorgen a. 2 .2 . jmdn. a. einer aufdringlichen, lästigen Person, einem Verfolger durch größere Schnelligkeit, geschicktes Taktieren entkommen: es gelang ihm, den Verfolger abzuschütteln; -sch wä­ chen /Vb./ 1.1 . etw. (in seiner Wirkung) schwächer m ach en : die Wirkung a .; einen schlechten Eindruck, seine Äußerungen abzuschwächen suchen; etw. in abgeschwächter Form wiederholen 1.2 . sich a. (in seiner Wirkung) schwächer werden: der Lärm, das Hoch(druckgebiet) schwächt sich allmählich ab; dazu -Schwächung, die; -, - en; -schwatzen /Vb./ um g.: jmdm. etw. a (etw. von jmdm. erlangen, in ­ dem man ihn überredet, es einem zu geben); -schwei­ fen /Vb./: jmds. Gedanken schweifen ab, jmd. schweift (vom Thema, Gegenstand) ab (jmd. en t­ fernt sich vorübergehend beim Sprechen, Denken von seinem eigentlichen Thema);dazu -Schweifung,die;-, - en; -schwellen jst. Vb./ 1. etw. schwillt ab die
abschwenken — absinken 19 Schwellung von etw. geht zurück: die entzündete Hand schwillt ab ; die Füße sind abgeschwollen — 2. der Lärm schwillt ab (nimmt ab); -schwenken /Vb.; ist/ mit einer Schwenkung abbiegen: die Kom­ panie schwenkt (nach) links ab; -schwirren /Vb.; ist/ um g. Weggehen (1.1): schwirr a b!; -Schwung, der Turnen Schwung, mit dem jmd. ein Gerät ver­ läßt und dadurch die Übung beendet; -sehbar /Adj.; zu -sehen 2/: kaum absehbare Folgen einer Tat; das Ende ist noch nicht a.; in absehbarer (nicht zu langer) Zeit; -sehen /Vb.; / auch abgesehen/ 1. jmdm. etw. a. durch genaues Hinsehen etw. von jmdm. lernen: jmdm. einen Handgriff, Trick a. — 2. jvorw. verneint/ etw. in seinen Ausmaßen im vor­ aus erkennen, beurteilen können: das Ende ist noch nicht abzusehen; die Folgen lassen sich nicht a .; es ist nicht abzusehen, wann er das nächste Mal kommt — 8. von etw. a. von etw. Abstand nehmen: von einer Bestrafung, einem Besuch a. — 4. von etw., jmdm. a. etw., jmdn. nicht in Betracht ziehen, außer acht lassen: wenn ich von der Erkältung ab- sehe, geht es mir gut — 5. es auf etw., jmdn. ab­ gesehen haben 5.1. etw. (insgeheim) beabsichtigen: er hat es auf eine Kränkung abgesehen; er hat es darauf abgesehen, mich zu ärgern 5.2. etw. u n ­ bedingt haben wollen (und auf jede Weise versuchen, es zu erlangen): er hatte es bei der Heirat nur auf ihr Geld abgesehen 5.8. jmdn. für sich zu gewinnen suchen: er hat es auf sie abgesehen 5.4. jmdm. fort­ gesetzt zuzusetzen suchen: der Chef hat es heute auf mich abgesehen; -seifen /Vb./ etw., jmdn., sich mit Wasser und Seife säubern: die Tür a.; das Kind, den Rücken a.; - seilen /sw. Vb.; hat/ sich, jmdn., etw. an einem Seil hinablassen: der Bergführer seilte sich von der W and ab; der Verletzte wurde abgeseilt; -sein /Vb.; ist abgewesen; Präs. u . Prät. / 2ab 2, 3/; -Seite, die T extil.: ein Stoff mit A. (ein Stoff, der so und zu dem Zweck hergestellt ist, daß auch die linke Seite als Oberseite verwendet werden kann); -seitig /Adj./ ausgefallen: ein ab­ seitiges Thema bearbeiten; abseitige Interessen; dazu -seitigkeit, die; -, - en; 1-seits /Präp. m it Gen./ (ein wenig) entfernt von etw.: a. des Weges, Ver­ kehrs; 2-seits /Adv./ 1. (ein wenig) entfernt von etw., jm d m .: a. stehen, liegen; sich a. halten, stellen; das Gasthaus liegt a. vom Wege; O bei der Er­ füllung dieser Aufgabe wollen wir nicht a. stehen (uns nicht ausschließen) — 2. Sport /bei bestimm­ ten Ballspielen/ in Abseitsstellung: a. stehen, sein; - seits, das; -, /o. PI./ Sport /bei bestimmten Ball­ spielen/ bestimmte Stellung eines Spielers zwischen gegnerischer Torlinie und Ball im Augenblick, da der Ball abgegeben (6) wird, die ihm nicht erlaubt, ins Spiel einzugreifen: im A. stehen; ins A. laufen Abseits S p o r t /bei bestimmten Ballspielen/\ -Posi­ tion, die jo. PI./ vgl. - Stellung: sich in A. befinden; - Stellung, die /o. Pl.j das Stehen eines Spielers im Abseits: ein aus A. erzieltes Tor ab/Ab| -senden, sandte ab, auch sendete ab, hat abgesandt, auch abgesendet / auch Abgesandte/ etw. abschicken: ein Paket a.; -sender, der 1. /Abk. Abs./ Person, die etw. absendet, (von der Post) be­ fördern läßt: (der Brief geht) zurück an (den) A. — 2. auf einer (Postsendung angegebene Anschrift von 1: A. nicht vergessen!; -senken /Vb./ fach sp r . etw. s e n k e n (1.1 .1): die Gleise a . ; den Grundwasserspiegel a.; -senker, der vorjähriger Trieb (II), der zur vege­ tativen Vermehrung bogenförmig so in die Erde ge­ legt wird, daß die Spitze aus der Erde herausragt, und, nachdem er Wurzeln ausgebildet hat, von der Mutterpflanze getrennt wird absentieren, sich /sw. Vb.; hat/ noch scherzh. sich zurückziehen, entfernen: wenn es zu lange dauert, werde ich mich a. ab/Ab| -servieren /Vb./ 1. gebrauchtes Geschirr vom Tisch abräumen: der Ober wird sofort a. — 2.sa­ lopp jmdn. kaltstellen: ich lasse mich nicht einfach a.j -setzen /Vb.; hat/ 1. den Hut a. (vom Kopf herunternehmen); die Brille a. (von der Nase herun­ ternehmen) — 2 . etw. (Schweres), was man mit den Händen trägt, auf den Boden, an eine bestimmte Stelle setzen, stellen: das Tablett, den Koffer, das Gepäck a. — 8. etw. von der Stelle, an der man damit eine Tätigkeit ausführt, wegnehmen und so die Tätigkeit unterbrechen, beenden: das Glas (vom Mund) a.; den Geigenbogen a.; er trank, ohne ab­ zusetzen; er sprach, las, ohne abzusetzen (ohne Unterbrechung) — 4 . jmdn., den man in einem Fahrzeug mitgenommen hat, an der von ihm ge­ wünschten Stelle aussteigen lassen: könnten Sie uns bitte am Bahnhof a.? — 5. /von Feststoffen in Flüssigkeiten , Gasen/ Schlamm, Staub setzt sich ab (sinkt zu Boden und verbleibt dort) — 6. jmdn., bes. ein Mitglied einer bürgerl. Vertretungskörperschaft, bei Nichteignung od. wegen von ihm begangener Pflicht­ verletzungen, Straftaten (administrativ) seines Amtes, seiner Funktion entheben: der Minister sollte (auf Drängen der Opposition) abgesetzt werden — 7.1 . etw. a. bestimmen, daß etw. Anberaumtes, A n ­ gekündigtes nicht stattfindet, nicht realisiert wird: einen Punkt von der Tagesordnung a.; ein Thea­ terstück (vom Spielplan) a .; ein Fußballspiel a. 7.2 . der Arzt setzte die Tabletten ab (verordnete, daß sie nicht weiter genommen werden) — 8. einen steuer­ freien Betrag von der zu versteuernden Summe ab- ziehen: die Kosten für etw. (von der Lohnsteuer) a. — 9. etw., bes. eine größere Menge von Waren ver­ kaufen : alle Exemplare konnten abgesetzt werden — 10. sich (in ein anderes Land) a. in ein anderes Land fliehen (um einer Strafverfolgung zu ent­ gehen) : der Verbrecher setzte sich (nach Österreich, über die Grenze) ab — 11 . etw. so machen, daß es sich von etw. abhebt: Farben voneinander a.; eine Zeile a.; zu 6, 7, 8 -Setzung, die; -, - en; -sichern /Vb./ etw., bes. eine Gefahrenstelle, sich vor einer Gefahr s ich ern : eine Baustelle, ein baufälliges Haus a.; sich vertraglich, nach allen Seiten hin a.; - sicht, die das von jmdm. mit seinem Handeln er­ strebte Ziel: eine gute A. mit etw. verfolgen; jmds. A. erraten, durchschauen, durchkreuzen; seine (wahre) A. verbergen; ich bin mit, in der A. ge­ kommen zu helfen; das habe ich in der besten A. (das Beste wollend), ohne böse A. (ohne etw. Böses zu wollen) gesagt; mit A. (absichtlich), mit voller A. jmdn. kränken; ohne A. (un absichtlich), ohne jede A. jmdn. kränken; seine A. ändern; sich mit der A. tragen (beabsichtigen), etw. Bestimmtes zu tun; -{- umg. ernste Absichten haben (eine Frau hei­ raten wollen); dazu : sichtlich, auch -sichtlich /Adj./ auf Grund einer bestimmten Absicht, bewußt und wissentlich: jmdn. a. kränken; etw .a. überhören, laut sagen; eine absichtliche Täuschung; -sinken /Vb./ 1.1 . sich (allmählich) senken (1.1 .2): die Küste sinkt jährlich um einige Zentimeter ab 1.2 . in 2*
20 Absinth — abspielen der Höhe niedriger werden, sinken: der Wasser­ spiegel sinkt ab — 2.1. sich verringern, abnehmen: die Temperatur sinkt ab; das Absinken der Un­ fallzahl; das Interesse sank weiter ab 2.2. schlechter voerden, nachlassen, sinken: seine Leistungen sind abgesunken; das Niveau sinkt ab 2.8. m oralisch sinken: er sank immer mehr ab Absfnth, der; -(e)s, -e /bei Mengenangabe PI. Absinth/ Branntwein aus Wermut, dem Anis und Fenchel zugesetzt sind ab|sitzen / Vb.; hat, ist/1. umg. (hat) 1.1. die Zeit, die eine Verpflichtung in Anspruch nimmt, wider­ willig, ohne sinnvolle Tätigkeit, nur durch Dasitzen hinter sich bringen: ich habe meine Stunden dort abgesessen 1.2. eine Freiheitsstrafe verbüßen: er hat seine Strafe, seine fünf Jahre abgesessen — 2 . v on einem Reittier steigen (ist): er saß (vom Pferd) ab; abgesessen! fKommandof absolut /Adj.f 1. äußerst, nicht mehr steigerbar, nicht mehr überschreitbar: etw. hat seine absolute Grenze erreicht; fach sp r. der absolute Nullpunkt (die tiefste Temperatur, minus 273,16 Grad Celsius) — 2. völlig, vollkommen, vollständig: ich bitte um ab­ solute Ruhe; das ist a. (ganz und gar) unmöglich, sicher; das sehe ich a. nicht (überhaupt nicht) ein; er will a. (unbedingt) recht haben — 8 .1 . /nur attr./ das absolute Gehör (das Vermögen, ohne Hilfs­ mittel unfehlbar die Höhe eines Tones zu bestimmen od. singend zu reproduzieren) 8.2 . Phi los. durch nichts anderes bedingt, vermittelt: die Materie be­ sitzt absolute Existenz; Bewegung, Entwicklung ist a. — 4. /nur attr./ a uf ein e bestimmte, festgesetzte Grundeinheit bezogen: die absolute Mehrheit (Mehrheit von über 50 Prozent der abgegebenen Stimmen) erzielen; fachspr. die absolute Tempe­ ratur (Temperatur, die vom absoluten Nullpunkt aus gezählt wird) — 5. /nur attr./ Chem. absoluter (chemisch reiner) Alkohol, Äther — 8 . /nur attr./ Pol. Ök. der absolute Mehrwert (durch Verlänge­ rung des Arbeitstages über die notwendige Arbeitszeit hinaus erzielter Mehrwert) Absolution, die; -en \vorw. Sg./ Rel. kath. Los­ sprechung von Sünden nach der Beichte: jmdm. (die) Ä. erteilen Absolutismus, der; -, /o. PL/ Form des feudalen Staates, in der der Monarch die Macht als oberster Gesetzgeber, Oberhaupt der Regierung, oberster Richter und militärischer Befehlshaber uneingeschränkt, un ­ abhängig von der Mitwirkung der Stände ausübt; da zu absolutistisch /Adj./ Absolvent, der; -en, -en [..v . .] jmd., der eine Hoch-, Fachschule gerade erfolgreich durchlaufen hat absolvieren /sw. Vb.; hat/ [..v . .] 1.1. die Fach­ schule, einen Lehrgang a. (erfolgreich durch laufen , beenden) 1.2. eine geforderte Leistung erfüllen: ein Training a.; ich habe mein Pensum absolviert 1.8. eine Prüfung a. (machen und bestehen) ab/Ab| -sonderlich /Adj./ (im Verhalten) m erk­ w ü rdig: ein absonderlicher Mensch; absonderliche Gewohnheiten; dazu -sonderliehkeit, die; - en; :sondern /Vb./ 1.1. sich von Menschen seiner Um­ gebung fernhalten und Kontakt zu ihnen meiden: er sondert sich immer von seinen Mitschülern ab 1.2. jmdn. von Menschen seiner Umgebung trennen (1.1); den an Diphtherie Erkrankten a. — 2. etw., bes. ein Sekret von sich geben, aus dem Körper ge­ langen lassen: Speichel a.; die Schweißdrüsen son­ dern Schweiß ab; der Baum sondert Harz ab; etw. sondert sich ab: Harz hat sich abgesondert; : sonderung, die; -, -en 1. /vorw. Sg .; zu -sondern 1 u. 2/ — 2. /zu -sondern 2/ das Abgesonderte, ab­ gesonderter Stoff: eine A. der Drüsen Absorber, der; -s, - Techn. bes. für Kältemaschinen genutzte Vorrichtung zur Trennung von Gasen durch Absorption in Flüssigkeiten absorbieren /sw. Vb.; hat/1.1 . Phys. beim Durch­ gang durch Materie wird eine Wellen- oder Teil­ chenstrahlung absorbiert (durch Abgabe von Energie 2 an die festen, flüssigen, gasförmigen Körper ge­ schwächt); Lichtstrahlen werden absorbiert 1.2. Chem . Flüssigkeiten, Feststoffe a. Gase, Dämpfe (nehmen Gase, Dämpfe auf, wobei sie von ihnen gelöst w erd en ); Sauerstoff wird von Wasser ab­ sorbiert — 2. etw., jmdn. völlig beanspruchen: diese Aufgabe hatte alle seine Kräfte, ihn völlig ab­ sorbiert; zu 1 Absorption, die; jo. PI./ ab/Ab| -spalten /Vb./1. etw. durch Spalten (1.1) ab­ trennen: ein Stück Holz a. — 2. sich von etw. Um­ fassenderem lösen: von dieser Partei spaltete sich eine kleine Gruppe ab; zu 2 -Spaltung, die; -spann, der Film einem Film nachgestellte Angaben über Darsteller und andere an der Herstellung Beteiligte; - spannen /Vb.; / auch abgespannt/: das Pferd, den Ochsen a. (ausspannen 2); -Spannung, die jo. PL/ das Abgespannt-, Ermüdetsein; -sparen /Vb./: sich Geld, etw. a. (Geld für etw. unter Ent­ behrungen sparen) ; das Geld für das Fahrrad, das Fahrrad habe ich mir vom Stipendium abgespart; -f- sich etw. vom / Munde a.; - specken /sw. Vb.; hat /: jmd. will a. (will sein Körpergewicht reduzie­ ren ); -speisen /Vb.j: jmdn. mit leeren Versprechun­ gen, mit Redensarten, mit einer kleinen Summe a. (für jmdn., der etw., der mehr von einem erwartet, nur leere Versprechungen, nur Redensarten, nur eine kleine Summe übrig haben); sich nicht einfach a. lassen; -spenstig /Adv./ 4- jmdn. jmdm. a. machen jmdn., der zu einem anderen gehört, für sich gewin­ n e n : er hatte ihm seine Freundin a. gemacht; -sperren /Vb.f 1.1. süddt. österr. etw. zuschließen: die Tür, Wohnung, den Schrank a. 1.2. etw. mit H ilfe von Vorrichtungen, Absperrketten sperren: die Un­ glücksstelle wurde (vo n der Polizei) hermetisch abgesperrt — 2. (jmdm.) das Gas, Wasser a. (das Hindurchfließen von Gas, Wasser in Rohrleitungen durch Betätigung einer Vorrichtung unterbrechen) Absperr (auch Absperrungs|)| -hahn, der Hah n zum Absperren; -kette, die Kette von Polizisten, M en­ schen zum Absperren Absperrung, die 1. jvorw. Sg .; zu absperren 1.2 u. 2/ — 2. Vorrichtung zum Absperren, Absperrkette: die A. durchbrechen Absperrungsj: / Absperr| Absperr (auch Absperrungs|)|ventil, das T e ch n . Ventil zum Absperren Ab/ab| -spiel, das /o. PI./ Ballspiele das Ab­ spielen (2): es fehlte ein genaues, schnelles A .; -spielen /Vb.; /* auch abgespielt/ 1. einen Ton ­ träger von Anfang bis Ende laufen (4) lassen: eine Schallplatte, ein Tonband a. — 2. Ballspiele den Ball an einen Spieler der eigenen Mannschaft weiter­ geben: er spielte (den Ball) sofort an den Links­ außen ab — 8. sich ereignen, vor sich gehen, ge­ sch eh en: der Vorfall, das Unglück spielte sich auf dieser Straße ab; dieser Vorgang spielte sich vor
absplittern — abstellen 21 seinen Augen ab; -f- / da, / hier spielt sich nichts ab!; -splittern /Vb.; ist/ sich in Splittern a blösen : der Lack ist abgesplittert; -spräche, die Verabredung, Vereinbarung: nach vorheriger A.; eine A. treffen; -sprechen /Vb./ 1. jmdm. eine be­ stimmte Eigenschaft a. erklären, behaupten, daß jmdm. eine bestimmte Eigenschaft fehlt: jmdm. Mut, Verständnis, den guten Willen, Kenntnisse a.; jmdm. das Recht zu etw. a. (streitig machen) — 2, etw. (mit jmdm.) verabreden, vereinbaren: der Preis war vorher abgesprochen; sie haben ihre Aussagen offensichtlich vor der Vernehmung mit­ einander abgesprochen; sich mit jmdm. a .: ich habe mich mit ihm abgesprochen; -spreizen / V b .f: einen Arm, die Arme a. (seitwärts vom Körper Weg­ strecken); ein Bein, die Beine a.; den Daumen a. (seitwärts von den anderen Fingern Wegstrecken); - springen / Vb.j 1.1. sich aus dem Anlauf, dem Stand abdrücken und springen: mit dem rechten Bein a.; vom Sprungbrett a. 1 .2. etw., bes. ein fahrendes Fahrzeug, durch Herunterspringen verlassen: der Pilot sprang mit dem Fallschirm a b; er sprang vom Pferd, von der Straßenbahn ab 1.3 . abplatzen: an einigen Stellen ist die Emaille, Farbe, der Lack abgesprungen 1.4. abprallen: der Ball sprang am Pfosten ab — 2. umg. unvermittelt von etw. zurück­ treten: er ist kurz vor Unterzeichnung des Ver­ trages abgesprungen; vom Studium a.; - spritzen /Vb.; hat/ 1.1. etw. durch Bespritzen mit Wasser säubern: den Wagen a.; Sträucher a. (mit einer chemischen Lösung besprühen) 1.2. etw. durch Be­ spritzen mit Wasser von etw. entfernen: den Schmutz (vom Wagen) a.; - sprühen /Vb.; hat/: Pflanzen a. (durch Besprühen mit Wasser säubern; mit einer chemischen Lösung besprühen); -Sprung, der fzu - springen 1.1 u . 1 .2/: ein sicherer A .; den richtigen A. verpassen; -Sprungbalken, der S p o r t in den Boden eingelassener, horizontal liegender Balken vor der Sprunggrube, von dem beim Weitsprung der Absprung erfolgt; -spulen /Vb.f etw. von einer Spule abwickeln: das Garn a.; einen Film a.; - spülen /Vb./ 1.1. etw. durch Spülen (1.1) von etw. entfernen: den Schmutz, Schaum (mit Wasser) a. 1.2 . etw. durch Spülen (1.1) säubern: das Obst, Geschirr a .; - stammen /Vb.; nur im Präs., Prät. u. Fut. Akt./ jmd. stammt von jmdm. ab jmd. ist jmds. Nachkomme, sein Ursprung läßt sich von jmdm. herleiten: in direkter Linie von jmdm. a .; er sagte, daß der Mensch vom Affen abstamme (sich entwicklungsgeschichtlich aus dem Affen her­ leiten lasse); -stammung, die; jo. Pl.f das Ab­ stammen: seine A. von einer berühmten Musiker­ familie; die urkundlich nachgewiesene A. des Zuchtviehs; Darwins These von der A. (der ent­ wicklungsgeschichtlichen Herkunft) des Menschen vom Affen; -stammungslehre, die jo. P l.j Biol. Lehre von der allmählichen natürlichen Entwicklung der Organismen von biologisch niederen, wenig differenzierten zu biologisch höher organisierten Lebensformen (2), Evolutionstheorie; -stand, der 1.1. Entfernung zweier Punkte, Dinge voneinander: der A. zwischen den beiden Häusern ist sehr klein, beträgt 30 Meter; in Abständen von je fünf Meter(n); der A. der Erde von der Sonne; der A. vergrößerte sich immer mehr; er ist mit A. (bei weitem, weitaus) der Beste, besser 1.2 . Zeitabstand: in einem A. von drei Jahren; der A. beträgt zehn Minuten; das Signal ertönte in regelmäßigen, kurzen Abständen — 2. fo. Pl.f zurückhaltendes Verhalten im Umgang mit anderen Menschen, Reserviertheit: jmdm. mit (einem gewissen) A. begegnen; den (gebührenden, angemessenen, nöti­ gen) A. wahren, halten; -j- von etw. A . nehmen etw., bes. einen Plan, aufgeben, auf etw., bes. einen Plan, verzichten: wir mußten von dem Kauf A. nehmen; -standssumme, die Summe, die jmdm. gezahlt wird, damit er auf etw. verzichtet; -statten, stattete ab, hat abgestattet /in den Verbindungen] geh. jmdm. einen Besuch a. (jmdn. besuchen 1); jmdm. seinen Dank a. (danken 1.1); -stauben /Vb.] 1. etw. a. den Staub von etw. entfernen: die Möbel a. — 2. umg. etw. a. sich etw. auf nicht ganz korrekte Weise aneignen: das hat er bestimmt irgendwo abgestaubt; -stäuben jVb.j land sch . s. - stauben 1; -stechen /Vb.; hat/ 1. ein Schlachttier durch das Durchstechen der Halsschlagader töten: ein Schwein a. — 2. etw. mit einem Spaten o. ä. abtrennen: Grasnarben (mit dem Spaten) a.; Torf a. — 3. fachsp r. 3 .1 . geschmolzenes Metall, Stahl a. (durch eine Öffnung im Hochofen abfließen lassen) 3.2. einen Hochofen a. (die verschlossene Öffnung in einem Hochofen öffnen, um geschmolzenes Metall abfließen zu lassen) — 4. von etw., jmdm., gegen etw., jmdn. a. sich stark von etw., jmdm., gegen etw., jmdn. abheben: das Ende des Films sticht gegen den Anfang sehr ab; sie stach durch ihre Kleidung von den anderen ab; -Stecher, der; -s, - kurzes Aufsuchen eines abseits von der eigent­ lichen Route liegenden Zieles: einen A. nach Naum­ burg machen; -stecken /sw. Vb./ 1. eine Fläche, Strecke in ihrer Umgrenzung kennzeichnen, indem man Markierungen in den Boden steckt: ein Grund­ stück (mit Pfählen) a.; den Kurs für ein Ski­ rennen a. — 2. etw. klar umreißen, festlegen: den Geltungsbereich von etw. a. — 3. Schneiderei ein Kleid a. (bei der Anprobe mit Stecknadeln der Figur anpassen); -stehen /Vb.; / auch abgestan­ den/ 1.1 . weit (von etw., jmdm.) a. in einem weiten Abstand von etw., jmdm. stehen: der Schrank steht zu weit (von der Wand) ab 1.2. in seinem Verlauf sich auffallend weit vom Körper entfernen: die Zöpfe stehen ab; abstehende Ohren, Zöpfe; - steifen /Vb./ Bauw. etw. abstützen: eine Mauer, einen Schacht a.; Ausschachtungen unfallsicher a.; -steigen /Vb.; / auch -steigend/ 1.1. von einem Fahrzeug, Reittier heruntersteigen: vom Rad, Pferd a. 1.2. nach unten, abwärts steigen: wir sind unter großen Schwierigkeiten (vom Gipfel, ins Tal) abgestiegen — 2. Sport in die nächst tiefere Leistungsklasse eingestuft werden: die Mannschaft ist (aus der Oberliga) abgestiegen; -steigend /Adj.; nicht adv.; / auch -steigen/ abwärts verlaufend: ein absteigendes Heizungsrohr; <0>eine absteigende Tendenz (Tendenz zum Schlechteren); + auf dem absteigenden / Ast sein; -Steiger, der; -s, - Sport absteigende od. abgestiegene Fußball-, Hand­ ballmannschaft; -stellen /Vb./ 1 . etw. (Schweres), was man mit den Händen trägt, auf den Boden, an eine bestimmte Stelle stellen, setzen: den Koffer (auf dem Fußweg), das Tablett a. — 2. etw. vorüber­ gehend für die Zeit, die man es nicht benutzt, an einen geeigneten Ort stellen: das Fahrrad (im Hof), einen Güterzug auf einem Nebengleis a .; das Auto (in einer Nebenstraße) a. — 3.1 .1 . etw. absperren
22 Abstellgleis — abstreichen (2): das Gas, Wasser a. 8.1.2. den Haupthahn a. (zudrehen 1) 8.1 .8 . die Heizung a. (außer Betrieb setzen) 8.2 . etw. abschalten (1): das Radio, den Motor, das Bügeleisen a.; den Strom a. — 1. etw. u n terbinden (1): Mängel, Mißstände, Fehler, eine Unsitte a.; diese Störungen müssen wir a. — 5. Mil. jmdn. abkommandieren: zehn Mann wurden zur Division, zur Küchenarbeit abgestellt — 6. etw. auf etw. a. etw. auf etw. ausrichten (2.2): eine Veranstaltung auf ein bestimmtes Thema a. Abstell|-gleis, das totes Gleis, auf dem Eisenbahn­ wagen, -Züge abgestellt werden; + umg. jmdn. aufs A. schieben (kaltstellen); -hahn, der Hahn zum Abstellen; -kammer, die Kammer zum A uf- bewahren selten benutzter Dinge; -raum, der vgl. - kammer ab/Ab| -stemmen, sich fVb.f sich von etw. a. die Hände, Füße gegen etw. stemmen und den Körper dadurch davon entfernt halten: sich von der Wand, vom Erdboden a.; - stempeln /Vb./ 1. etw. stem peln (1.1): einen Antrag, Ausweis a.; abgestem­ pelte Briefmarken — 2. jmdn. zu jmdm., als jmdn. a. jmdn. zu jmdm. stempeln (2): jmdn. zum, als Lügner a.; mit dieser Rolle war der Schau­ spieler zum Humoristen abgestempelt; -steppen jVb.j etw. mit Steppnähten versehen: einen Kragen a.; - sterben jVb.j 1.1. /von Teilen des tierischen, pflanzlichen Organismus/ allmählich aufhören zu leben : die Zellen sterben ab; ein abgestorbener Ast 1.2. allmählich aufhören zu existieren: eine ab- sterbende Klasse, Gesellschaftsordnung — 2 . /von Gliedern/ durch Frost, mangelhafte Durchblutung gefühllos werden, die Empfindung verlieren: die Zehen sind mir abgestorben; -stich, der 1. j o . P L ; zu abstechen 2 u. 3/; fachspr. zu 3.1: der A. des geschmolzenen Metalls (aus dem Hochofen) — 2. fachspr. Öffnung eines Hochofens, durch die ge­ schmolzenes Metall abgelassen wird; -stieg, der; -(e)s, -e 1. /zu absteigen 1.2 u. 2/; zu 2: /o. PL/ Spo rt die Mannschaft kämpfte gegen den A. — 2. jo. Pl.j Niedergang, Abwärtsentwicklung: einen wirtschaftlichen A. erleben Abstiegs Sp o rt zu Abstieg 1| -gefahr, die Gefahr abzusteigen; -kandidat, der Mannschaft, der der Abstieg droht ab/Ab| -stimmen /Vb./ 1. durch Stimmabgabe seinen Willen äußern: über einen Antrag a.; die Versammlung stimmte ab; geheim, offen, durch Handzeichen a. — 2. etw., sich auf etw., jmdn., mit etw., jmdm. a. etw., sich in Übereinstimmung mit etw., jmdm. bringen: seine Rede auf die Zu­ hörer a.; ich habe alles auf Rot abgestimmt; die Beurteilungen (aufeinander, miteinander) a .; er und sie sind genau aufeinander abgestimmt; ich habe mich darüber mit meinem Partner abge­ stimmt; wir haben uns (untereinander) abge­ stimmt; -Stimmung, die /zu -stimmen/ das A b ­ stimmen; zu 1: eine öffentliche, geheime A. (über etw.); eine Wahl durch A.; der Antrag kommt zurA.; zu 2:dieA. von Plänen abstinent fA d j.; nicht attr./ enthaltsam, bes. in bezug auf Genuß alkoholischer Getränke: a. leben; dazu Abstinenz, die; /o. PL/ u . Abstinenzler, der; -s, - jmd., der abstinent lebt, bes. A nti­ alkoholiker ab/Ab| -stoppen /Vb./ 1.1. etw. stoppen (1.1): der Verkehrspolizist stoppte den Bus ab 1.2. stopp en (1.2): der Fahrer, Wagen stoppte plötzlich ab; - stoß, der 1. Stoß (1.1.1), mit dem sich jmd., jmd. etw. von etw., einer Stelle wegbewegt: ein kräftiger A. (vom Boden, Ufer) — 2. Fußball das Ab­ stößen (1.1) des ruhenden Balles vom Tor (2.1) ins Spiel (1.2): der A. wurde vom Verteidiger. aus- geführt; -stoßen /Vb./ 1.1. etw., sich durch einen Stoß (1-1.1) von etw., einer Stelle wegbewegen (hat): den Kahn (vom Ufer) a.; sich beim Schaukeln mit den Füßen (vom Boden) a.; Phys. gleich­ namige Ladungen, Magnetpole stoßen sich ab 1.2. (ist, hat) das Boot ist, hat (vom Lande) ab­ gestoßen (hat sich durch einen Stoß vom Land entfernt) — 2. (hat) 2.1. umg. Schulden a. (be­ zahlen 1.3) 2.2. etw. (Überflüssiges) schnell (zu einem niedrigen Preis) verkaufen: alte Lager­ bestände a.; wir haben unseren alten Wagen ab­ gestoßen — 3. jmds. Verhalten, Eigenschaft stößt jmdn. ab jmds. Verhalten, Eigenschaft erregt bei jmdm. Anstoß, Widerwillen, Abscheu (und verur­ sacht, daß er ihn meidet), jmdn. zurückstoßen: seine Art, sein Äußeres stößt mich ab; ein abstoßendes Benehmen; jmd. stößt jmdn. ab: dieser Mensch stößt mich ab, wirkt abstoßend; sich die / Hörner a.; - stottern /Vb./ umg. etw. in regel­ mäßigen kleinen Raten bezahlen: den Fernseher a. abstrahieren /sw. Vb.; hat/ 1. im Erkenntnisprozeß von bestimmten Merkmalen, Eigenschaften und Be­ ziehungen des Erkenntnisgegenstandes absehen und dafür andere als wesentlich, bestimmend hervor­ heben: von unwesentlichen Eigenschaften a.; Ge­ setze aus der Natur a. — 2. von etw. a. etio. nicht berücksichtigen, etw. außer acht lassen: wenn ich einmal davon abstrahiere, muß ich sagen, daß ab|strahlen /Vb./ 1. Phys. etw. in Form von Teilchen, Wellen aussenden: Sonnenwärme, Ener­ gie, elektrische Impulse a. — •2. Techn. etw. mit dem Sandstrahlgebläse bearbeiten, reinigen: eine Häuserfassade a. abstrakt /Adj./ 1. losgelöst von allem Sinnlichen, Tatsächlichen, im bloßen Denken, in der Theorie verbleibend, unanschaulich: der Vortrag war mir zu a.; die abstrakte Kunst (Richtung der spät­ bürgerlichen bildenden Kunst, die sich von der Dar­ stellung des Gegenständlichen löst); die abstrakte Malerei; P ol. ö k . die abstrakte Arbeit (Arbeit, die unabhängig von der konkreten, Gebrauchswert bildenden Arbeit in der Warenproduktion den Wert schafft) — 2. durch Abstrahieren (1) gewonnen: abstrakte Begriffe; abstraktes (abstrahierendes) Denken Abstraktion, die; -, - en 1. jo. Pl.j das Abstrahieren (1) : die Fähigkeit zur A. — 2. Resultat des Ab­ strahierens (1): Abstraktionen gewinnen; mit Ab­ straktionen arbeiten Abstraktions |vermögen, das /o. P l.j das Vermögen zu abstrahieren (1) Ab/ab| -strampeln, sich /Vb.; hat/ umg. 1. sich beim Radfahren sehr anstrengen: bei dem Gegen­ wind mußte ich mich a. — 2. sich sehr abmühen: ich habe mich a. müssen, um das zu schaffen; - strapazieren /Vb./ umg. sich, etw. sehr strapazieren (2) : er hat sich, seine Nerven bei dieser Arbeit sehr abstrapaziert; -streichen /Vb.; hat/ 1.1. etw.
abstreifen — abtelefonieren 23 durch Streichen (2.1) von etw. entfernen', den Schaum vom Bier a.; landsch. den Schmutz von den Schuhen a. 1.2. etw. durch Streichen (2.1) säubern: das Messer am Brot a.; landsch. die Füße a. (abtreten 3.2) — 2 . von dem, was er erzählt, muß man die Hälfte a. (kann man nur die Hälfte glauben); -streifen /Vb.; hat/ 1.1. etw. durch%Streifen (1) von etw. entfernen: die Asche (von der Zigarre) a. 1 .2 . etw. von etw. streifen (2.1): die Handschuhe, den Ring a. — 2. etw. ablegen (3): eine Untugend a.; - streiten /Vb./ 1.1. etw. leugnen, nachdrücklich bestreiten: eine Tat, seine Mitwisserschaft a. 1.2* etw. bestreiten (1.1 .1): du kannst nicht &., daß er recht hat; -strich, der 1. Kürzung eines Geldbetrages, einer finanziellen Zu- Wendung: Abstriche im Haushaltsplan, am Etat machen müssen; O du kannst nicht alles haben, du mußt Abstriche machen können (deine Ford e­ rungen, Ansprüche einschränken können) — 2. Med. 2.1. Entnahme von Absonderungen der (Schleim)haut9von Wunden für eine mikroskopische Untersuchung: einen A. machen 2.2. das durch 2.1 Entnommene: den A. einfärben abstrus lAdj.f verworren: abstruse Gedanken, Vor­ stellungen ab/Ab| -stufen /Vb./ 1. etw., sich stufenförmig an­ ordnen, gliedern: einen Hang in Terrassen a.; das Gelände stuft sich ab — 2 .1 . etw. staffeln: Löhne, Gehälter nach Leistung, Qualifikation, sozialen Gesichtspunkten a. 2.2. etw. a. stufenweise Über­ gänge in der Intensität von etw. schaffen: die Ton­ stärke a. 2.3* Farben a. (abtönen ); -stufung, die; -, - en /zu -stufen/; zu 2.2 stufenweiser Übergang in der Intensität von etw.: die Abstufungen der Ton­ höhe; -stumpfen fsw. Vb.; hat, ist/ 1.1. jmdn. stu m p f m ach en (hat): diese schweren Erlebnisse haben ihn abgestumpft 1.2. stumpf werden (ist): durch diese schweren Erlebnisse ist er allmählich abgestumpft; ein abgestumpftes (unem pfindlich gewordenes) Gewissen; -stürz, der 1. Sturz aus großer Höhe in die Tiefe, bes. eines Flugzeugs: bei dem A. (des Flugzeugs) fanden alle Passagiere und die Besatzung den Tod — 2. fast senkrecht abfallender Hang (im Gebirge): ein fast senkrechter A.; - stürzen /Vb.; ist/ 1. /bes. von einem Flugzeug! aus großer Höhe in die Tiefe stürzen: das Flugzeug ist abgestürzt; er ist (mit dem Flugzeug) ab­ gestürzt; zwei Bergsteiger sind abgestürzt — 2. fast senkrecht abfallen (3): eine steil abstürzende Felswand Absturz|-gefahr, die /o. Pl.j Gefahr für Menschen abzustürzen: ein Schild mit der Aufschrift ,Vor­ sicht, A .! ‘ ; -stelle, die Stelle, an der ein Flugzeug, ein M ensch abgestürzt ist ab/Ab| -stützen /Vb./ etw. gegen Einsturz stützen: einen Stollen (mit Balken) a.; eine Decke a.; - su chen /Vb./ 1.1 . etw. (von etw.) a. nach etw. suchen und es ablesen (II): Raupen (von den Sträuchern) a. 1.2. etw., jmdn. a. bei etw., jmdm. nach etw. suchen und es ablesen (II): die Sträucher a.; jmdn. nach Läusen a. — 2.1 . etw. (nach jmdm., etw.) a. durch etw. gehen und dabei syste­ matisch, gründlich nach jmdm., etw. suchen: die Polizei suchte den Wald nach dem Vermißten ab; die ganze Wohnung nach dem Schlüssel a. 2.2. den Himmel, ein Gelände mit einem Scheinwerfer nach etw.) a. (mit Scheinwerferlicht über den Himmel, ein Gelände streichen und nach etw. suchen); ;Sud, -sud, der veraltend durch Ab­ kochen von etw. gewonnene od. nach dem Abkochen von etw. zurückgebliebene Flüssigkeit: einen A. von Kräutern herstellen; ein giftiger A. absurd /Adj./ unsinnig, widersinnig, sinnlos: eine absurde Idee; das ist, klingt a.; etw. a. finden; dazu Absurdität, die; -, -en Abszeß, der; Abszesses, Abszesse Med. Eiter­ ansammlung in einem krankhaft entstandenen Hohl­ raum des Gewebes Abszjsse, die; -, - n Math. Abstand eines Punktes von der Ordinatenachse parallel zur Abszissenachse im recht- od. schiefwinkligen Koordinatensystem Abszissen|achse, die M ath, waagerechte Achse im recht- od. schiefwinkligen Koordinatensystem Abt, der; -(e)s, Äbte R el. kath. Vorsteher eines Mönchsklosters ab/Ab| -tasten /Vb./ 1 . etw. , jmdn. befühlen (um nach etw. zu suchen): seine Taschen (nach dem Schlüssel) a.; der Arzt tastete den Kranken ab — 2. den Himmel mit Scheinwerfern (nach Flug­ zeugen) a. (absuchen 2.2) — 3. Datenverarb. ein Magnetband a. (die auf ihm gespeicherten Daten in und von einer Datenverarbeitungsanlage in elektrische Signale umwandeln lassen); -tauen /Vb./ 1. (hat) 1.1. etw. durch Tauenlassen von Eis befreien : den Kühlschrank, die Fensterscheibe, Rollbahn a. 1.2. Eis zum Tauen bringen: das Eis (an den Fensterscheiben) a. — 2. (ist) 2.1. von Eis durch Tauen (1.1.1) frei werden: der Kühlschrank muß a.; das Fenster taute ab 2.2. sich durch Tauen auflösen: das Eis taut ab; -tausch, der Schach das Abtauschen; -tauschen /Vb./ Schach gleichwertige Figuren wechselseitig schlagen: die Damen a.; - taxieren /Vb./ jmdn., etw. abschätzen, jmdn., etw. taxieren: die Möglichkeiten für etw. a .; er fühlte, wie man ihn abtaxierte Abtei, die; -, -en einem Abt unterstehendes selb­ ständiges Mönchskloster Ab/ab| -teil, :teil, das abgeteilter Raum fü r Personen in einem Eisenbahnwagen: ein überfülltes, bestell­ tes A.; ein A. für Mutter und Kind, Traglasten; das A. ist besetzt; :teilen /Vb./ 1.1 . durch eine Trennwand einen großen Raum a. (in zwei Räume teilen); einen Raum in einzelne Kammern a. 1.2. eine Kammer (von der Küche) a. (abtrennen 3) — 2. ein Wort a. (am Zeilenende nach Silben trennen); Teilung, -teilung, die I. /Abteilung; zu -teilen/; zu 2: die A. der Wörter — H . /Abteilung/ 1. relativ selbständiger Teil einer größeren räumlich und personell bestimmten organisatorischen Einheit, der eine relativ einheitliche Aufgabe, Funktion besitzt: die Abteilungen eines Betriebes, Krankenhauses, Museums; die chirurgische A .; das Kaufhaus hat eine A. für Elektrowaren — 2 . Mil. taktische E in ­ heit in verschiedenen Waffengattungen der Land- und Luftstreitkräfte — 3. Geol. Teil einer geologischen Formation Abteüungs zu Abteilung II. 1| -gewerkschafts- leitung, die /Abk. AGL/ Gewerkschaftsleitung einer Abteilung, eines bestimmten Bereichs eines größeren Betriebes; -leiter, der; -Parteiorganisation, die /Abk. APO/ Parteiorganisation der SED einer Ab­ teilung, eines bestimmten Bereichs eines größeren Betriebes ab| -telefonieren / Vb./ jmdm. telefonisch absagen;
24 abtelegrafieren — ABV - telegrafieren fVb.f jmdm. telegrafisch absagen; - teufen /Vb./ Bergm.: einen Schacht a. (senk­ recht in die Tiefe bauen); -tippen fVb.f umg. einen Text auf der Schreibmaschine abschreiben: ein Manuskript a. Äbtissin, die; -nen Vorsteherin eines Nonnen­ klosters ab/Ab| -tönen /Vb./: Farben a. (ihnen Nuancen geben, kleine Unterschiede in den Farben schaffen, sie aufeinander abstimmen); ein Kleid in einem vielfach abgetönten Blau; -tönung, die: Farben in verschiedenen Abtönungen (Nuancen, kleinen Unterschieden); -töten fVb.f: dieses Medikament tötet die Krankheitserreger, Bakterien, Keime ab (vernichtet sie); einen (Zahn)nerv a. (töten 1.2); - traben fVb.f umg. (eilig, im Laufschritt) Weggehen; - tragen fVb.f 1.1. eine Erhebung im Gelände besei­ tigen,, einebnen, aufgehäufte Erd-, Gesteinsmassen beseitigen: einen Hügel, Erdhaufen a. 1.2. G eol. Schwerkraft, Wind, Wasser und Eis sind abtra­ gende (Abtragung 2 bewirkende) Kräfte 1.3 . ein (baufälliges) Gebäude, ein Bauwerk Stück für Stück von oben nach unten fortlaufend abreißen: ein Ge­ bäude , eine Mauer a. — 2. die Speisen, das Ge­ schirr a. (abräumen 1.1) — 3. ein Kleidungsstück durch häufiges Tragen abnutzen: du hast den Anzug ziemlich schnell abgetragen; abgetragene Sachen — 4 . Math, die Strecke AB auf der Ge­ raden a. (auf die Gerade übertragen 3); -träglich /Adj.; vorw. präd.f schädlich, nachteilig: das Bau­ chen ist dir, deiner Gesundheit a .; -tragung, die; -, fo. Pl.f 1. fzu -tragen 1.1 u. 4/ das Abtragen — 2. Geol. Verlagerung des durch die Verwit­ terung brüchigen, losen Gesteins durch die W ir­ kungen von Schwerkraft, Wind, Wasser, Eis; -trans- port, der das Abtransportieren: der A. der Waren, des Verunglückten; -transportieren fV b .f etw., jmdn. mit einem Fahrzeug wegbringen: die Möbel a. (lassen); der Verletzte wurde sofort ins Kran­ kenhaus abtransportiert; -treiben fV b .f 1.1 . eine Strömung treibt etw., jmdn. ab eine Strömung bringt etw., jmdn. in eine andere, nicht gewünschte Richtung (hat): die Strömung hat das Boot, mich (weit ins Meer) abgetrieben; der Wind treibt den Ballon ab 1.2. von einer Strömung in eine andere, nicht gewünschte Richtung gebracht werden (ist): das Boot, der Schwimmer treibt (vom Ufer) ab — 2. (hat) 2.1. bewirken, daß etw. aus dem Körper gelangt: dieses Medikament hat die Würmer, den Gallenstein abgetrieben 2.2. ein Kind a. (ein e A b ­ treibung vornehmen) — 3. Vieh von der Alm ins Tal treiben (hat); -treibung, die; -, -en ungesetzliche Schwangerschaftsunterbrechung; -trennen fVb.f 1. etw., das an, auf etw. genäht ist, durch Zerschneiden des Fadens davon trennen: die Ärmel a.; die Knöpfe (vom Mantel) a. — 2.1. ein Stück, einen Teil von etw. mit der Hand, einem Werkzeug vom Ganzen lösen, entfernen, bes. abreißen, abschneiden: den Abschnitt der Eintrittskarte a. 2.2. Chem. Einzel­ komponenten auf Grund ihrer besonderen physika­ lischen od. chemischen Eigenschaften aus einem Gemisch, Gemenge entfernen: eine Flüssigkeit durch Zentrifugieren aus einer Suspension a. 2 .3 . Ju r. ein Verfahren a. (gesondert behandeln 4.3) — 3. einen Baum a. einen zusätzlichen Raum durch Teilung eines größeren Raumes entstehen lassen: eine Eßecke durch einen Baumteiler a.; der Vor­ hang trennt einen Teil des Baumes ab; -treten fV b.; / auch abgetreten/ 1. die Stelle, an der man steht, verlassen (ist): die Schüler traten vom Podium ab; Theater unter starkem Beifall trat der Schauspieler ab (verließ er die Bühne, ging er a b); O die Opposition forderte, der Minister solle a. (zurücktreten) — 2. jmdm., an jmdn. etw. a. auf den Besitz von etw. auf Grund einer Verein­ barung verzichten und es jmdm. überlassen, zur Verfügung stellen (hat): jmdm. ein Stück Land, seine Theaterkarte a.; jmdm., an jmdn. seine Bechte, Ansprüche a. — 3. (hat) 3.1 . (sich) den Schmutz, Schnee a. (auf die Fußmatte treten und durch Hin- und Herbewegen der Füße den Schmutz, Schnee von den Schuhen entfernen) 3.2. (sich) die Füße (auf der Fußmatte) a. (auf die Fußmatte treten und durch Hin- und Herbewegen der Füße den Schmutz, Schnee von den Schuhen entfernen); sich a.: du mußt dich erst a.; - treter, der; -s, - Fußabtreter; -tretung, die; -, -en fvorw. Sg.; zu - treten 2/; -trieb, der fo. P L ; zu -treiben 3/: der A. des Viehs; -trinken fVb.f 1.1. aus einem sehr vollen Trinkgefäß vorsichtig ein wenig trinken, da­ mit nichts überschwappt: trink erst ab! 1.2. das Oberste von etw. trinken: den Schaum (vom Bier) a.; - tritt, der Theater: der A. (das Abtreten 1) des Schauspielers von der Bühne; -trockentueb, das fPl. - tücher/ Geschirrtuch; -trocknen fV b .; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. jmdn., sich, etw. durch Abreiben mit einem Tuch trocken machen, trocknen: die Mutter trocknete das Kind ab; sich am, mit dem Handtuch a,; sich die Hände a.; das Geschirr a.; er trocknete ab, half ihr beim Abtrocknen (des Geschirrs) 1.2. die Tränen, den Schweiß a. (weg­ wischen und dadurch die Haut wieder trocken machen) 1.3. etw. völlig trocken machen, trocknen: der Wind hat den Boden, die Wäsche schnell ab­ getrocknet —■ 2. völlig trocken werden, trocknen (ist): die Straße ist bei dem Wind schnell ab­ getrocknet; -tropfen fVb.; ist/ durch Herunter- tropfen, Ablaufen des Wassers trocken werden: das (gewaschene) Obst a. lassen; die Wäsche muß erst a.; - trotzen fVb.f jmd. trotzt jmdm. etw. ab jmd. bringt jmdn. durch Beharrlichkeit dazu, ihm etw. zu geben: jmdm. ein Zugeständnis a.; - trünnig /Adj.; nicht adv.j geh. jmd. ist (einer Sache, Idee, einem Glauben) a. geworden jmd. ist einer Sache, Idee untreu geworden, hat seinen Glauben aufgegeben: er ist (seinemVersprechen, Glauben) a. (geworden); - tun fVb.; / auch abgetan/ 1. umg. etw., das man trägt (3), von sich tun, entfernen: den Schlips, die Schürze a. (abbinden 1); die Brille a. (ab­ nehmen 1); den Bing a. (abstreifen 1.2) — 2 . etw. Unangenehmes, Lästiges a. einer unangenehmen, lästigen Sache keine Bedeutung beimessen und nicht (näher) auf sie eingehen: einen Einwand, Vorwand mit einem Scherz, einer Handbewegung, schnell a.; etw. als unwichtig a.; - tupfen fVb.f 1.1. etw. durch Tupfen (mit einem saugfähigen Stoff) von etw. entfernen: sie tupfte das Blut (mit Watte) ab 1.2. etw. durch Tupfen (mit einem saugfähigen Stoff) säubern: sich den Mund mit der Serviette a.; - urteilen /Vb.f jmdn. verurteilen (1.1): der An­ geklagte wurde abgeurteilt; dazu -urteilung, die; -, -en ABV, der; -s, -s [a:be:fau] \Kurzw. für Abschnitts­ bevollmächtigte/ s. Abschnittsbevollmächtigte
abverlangen — abweiden 25 ab/Ab| -verlangen fVb.f jmdm. etw. a. von jmdm. etw. verlangen: er hat ihm für den alten Wagen einen viel zu hohen Preis abyerlangt; jmdm. den Paß a. (abfordern); sich das Äußerste an Leistung a.; - wägen /Vb./ zwei Möglichkeiten sorgsam ver­ gleichen, um sich für die günstigere zu entscheiden: Vor- und Nachteile, die Vorzüge (gegeneinander) a.; wohl abgewogene Worte; -wälzen fVb.f etw. Unangenehmes, Lästiges (auf jmdn.) a. m it etw. Unangenehmem, Lästigem nichts zu tun haben wollen und es einem anderen aufbürden: die Verant­ wortung, Sorge, Aufgaben auf jmdn. a .; die Schuld von sich a. (abschieben); -wandeln /Vb.j etw. ein wenig verändern, ändern: eine Methode, These, einen Ausspruch a.; ein musikalisches Thema a. (variieren); -wandern /Vb./ 1. viele Arbeitskräfte sind während der Agrarkrise (vom Land) in die Stadt abgewandert (sind in die Stadt gezogen, um hier in einem neuen Beruf zu arbeiten) — 2. M eteor, das Tiefdruckgebiet wandert ost­ wärts ab (entfernt sich ostwärts); zu 1 -Wanderung, die jvorw. Sg./; -wärme, die Techn. bei einem Verbrennungsprozeß frei werdende (nicht genutzte) Wärme; -warten /Vb./ 1.1. etw., jmdn. a. warten, bis etw. eingetreten, bis jmd. gekommen, eingetroffen is t: den richtigen Moment, eine günstige Gelegen­ heit, das Ende des Spiels, jmds. Ankunft a.; ohne seine Antwort abzuwarten, ging sie; das bleibt abzuwarten; den Briefträger a.; sich abwartend verhalten (zögern) 1.2 . wir werden hier das U n­ wetter a. (bis zum Ende des Unwetters warten); + a. und / Tee trinken; -wärts /Adv./ nach unten: a. steigen, rollen; den Fluß a. (strom­ abwärts) fahren; die Straße geht, führt a.; <J> vom Direktor (an) a. (der Direktor und die rangmäßig nach ihm Kommenden) Abwärts/abwärts| -entwicklung, die Entwicklu ng zu einem schlechten Zustand; -gehen /Vb.f umg.: mit seiner Gesundheit, mit ihm geht es abwärts (seine Gesundheit wird schlechter) Ab/ab| -wasch, der; -(e)s, jo. Pl.j landsch. 1. das Abwaschen des Geschirrs: laß mich den A. machen! — 2. abzuwaschendes Geschirr: wir lassen den A. bis morgen stehen; -f- salopp das ist ein A. (das kann alles gleichzeitig, zusammen er­ ledigt werden); -waschbar /Adj.; nicht adv.; zu - waschen 1.2 .1/: eine abwaschbare Tapete; -Wasch­ becken, das landsch. Becken zum Abwaschen von Geschirr; -waschen /Vb.f 1.1. etw. mit Wasser (und Seife) von etw. entfernen: den Schmutz (von den Händen) a. 1.2.1. etw. mit Wasser (und Seife) säubern: das Gesicht a.; die Tapeten a. 1.2.2. landsch. Geschirr mit heißem Wasser und einem Spülmittel von Speiseresten, Schmutz säubern: nach dem Essen waschen wir gleich (das Geschirr) ab; die Teller, Bestecke a. Abwasch landsch.) -s chüssel, die Schüssel zum Abwaschen von Geschirr; -tisch, der Tisch mit ein­ gepaßten Abwaschschüsseln; -wasser, das jo. Pl.j Wasser, in dem Geschirr abgewaschen werden soll, w ord en ist: das A. einlaufen lassen, ausschütten Ab/ab| -wasser, das /PI. -wässer/ fachspr. durch häuslichen, gewerblichen, industriellen Gebrauch ver­ unreinigtes W asser: gewerbliche, industrielle Ab­ wässer; das A. beseitigen, verwerten, reinigen; -wechseln /Vb.; hat/ 1.1 . (sich) mit jmdm. (bei einer Tätigkeit) a. eine Tätigkeit im Wechsel mit jmdm. ausführen: sich mit jmdm. beim Vorlesen a.; wir wechseln (uns) in der Pflege des Kranken, am Krankenbett ab 1.2. zwei Dinge wechseln (sich) ab zwei Dinge folgen im Wechsel aufeinander, lösen sich ab : Scherz und Ernst wechselten (sich) ab; abwechselnd (wechselweise, im Wechsel) rot und blaß werden; -wechs(e)lung, die; -, -en 1.1. angenehme Unterbrechung vom Üblichen, Normalen, Alltäglichen : dein Besuch war eine willkommene A .; am Sonntag brauche ich etwas A. (Zer­ streuung) 1.2. jo. PI./ Aufeinanderfolge von Ver­ schiedenem: das Programm war reich an A.; diese Landschaft bietet mannigfaltige A .; + spött. die A. lieben (häufig die Freundin, den Liebhaber wechseln); -weg, der 1.1. jvorw. PL; in den Ver­ bindungen/ auf Abwege geraten, kommen (den sittlichen Halt verlieren) 1.2. falscher Weg (5) im Hinblick auf den GedankengUng: diese Schluß­ folgerung führte ihn auf einen A .; - wegig /Adj./ auf einen Abweg führend, verfehlt: ein abwegiger Gedanke; ich finde diesen Plan a.; - wehr, die jo. PL/ 1. das Abwehren (1): die A. des Gegners, eines Angriffs; eine militärische, wirksame A .; auf A. (Widerstand 1) stoßen — 2. ablehnende Haltung, innerer Widerstand gegen jmdn., etw.: auf A. stoßen; er spürte ihre A. — 3. Ballspiele Verteidigung (3): dank der starken A. siegte unsere Mannschaft — 4. /noch BR D ; Bez. für eine geheim- dienstliche Organisation auf militärischem Gebiet/; - wehren /Vb./ 1. den Gegner a. (durch Kämpfen erreichen, daß ein angreifender Gegner zurück­ weicht); einen Angriff a. (durch Kämpfen erreichen, daß ein A ngriff scheitert) — 2. etw. abwenden (3): eine drohende Gefahr, ein Unglück a. — 3. etw. zurückweisen (2): jmds. Dank, einen Verdacht a.; eine abwehrende Geste machen Abwehr) -reaktion, die Med. etw., bes. eine Krank­ heit abwehrende physiologische Reaktion eines Orga n ism u s: die A. eines erkrankten Organismus; -Spieler, der B allspiele Verteidiger (1.2); -Stoffe, die /Pl.j: die A. (Antikörper) im menschlichen Organismus ab/Ab| 1-weichen /sw. Vb.j 1.1. etw. Festgeklebtes, Haftendes durch Feuchtigkeit weich machen und es ablösen (hat): er hat die Briefmarke (vom Brief), das Etikett (von der Flasche) abgeweicht 1.2. durch Feuchtigkeit weich werden und sich ablösen (ist): die Briefmarke, das Etikett ist abgeweicht; 2-weichen /st. Vb.j 1. von einer bestimmten Rich­ tung a. eine eingeschlagene Richtung, einen ein­ geschlagenen Weg verlassen: er ist vom Kurs, von der (Reise)route abgewichen; O keinen Zentimeter von der Pflicht, der Wahrheit a.; vom Thema a. (abschweifen) — 2. etw. weicht von etw. ab etw. ist anders als etw., mit dem es in Beziehung gesetzt w ird : mein Ergebnis weicht stark, teilweise von seinem ab; die beiden Textfassungen weichen (im Wortlaut) voneinander ab; -weichung, die; -, -en 1. /zu 2-weichen/; zu 1: die A. der Magnetnadel; O eine A. von der Regel; linke, rechte Ab­ weichungen (das Sichentfernen von einer von der Masse der Mitglieder einer marxistisch-leninisti­ schen Partei verfolgten Linie) — 2. es gibt be­ deutende Abweichungen (Unterschiede) in ihrer Auffassung von der Sache, in den Zeugenaussagen; - weiden /Vb./: die Kühe weiden das Gras, die Wiesen ab (fressen beim Weiden das Gras ab);
26 abweisen — abziehen - weisen /Vb./ 1.1 . etw. mit Entschiedenheit ab­ lehnen: jmds. Hilfe, ein Geschenk, eine Bitte, Forderung, einen Antrag a .; eine abweisende Miene, Antwort 1.2 . jmdn. nicht empfangen wollen und ihn dieses wissen lassen: einen Besucher schroff, kühl, höflich a.; sich abweisend verhalten; den Kläger a. (seine Klage nicht anerkennen); zu 1 - Weisung, die; -wenden /Vb./ 1 . etw. , sich w eg­ wenden: den Kopf a.; die Augen, den Blick a. (wegblicken) ; sich (von jmdm.) wortlos, entrüstet, mit Verachtung a.; <0> sich innerlich von jmdm. a.; das Glück wandte sich von ihm ab — 2. /wendete ab, hat abgewendet/ einen Hieb, Schlag a. (abwähren und in eine andere Richtung lenken) — 3. /wendete ab, hat abgewendet/ etw. verhindern, verhüten: eine Gefahr, Katastrophe, einen Krieg a.; -Wendung, die jo. PL; zu -wenden 2 u. 3/; -werben / Fö./ jmdn. durch ein verlockendes Angebot dahin bringen, daß er sein bisheriges Arbeitsverhält­ nis aufgibt und ihn für die eigene Arbeitsstelle gewinnen jbes. in der kap. Wirtschaft auftretendes Vorgehenf: qualifizierte Arbeitskräfte a.; dazu - Werbung, die; -werfen /Vb./ 1.1. etw., bes. eine Last, aus der Höhe herabfallen lassen, herunter­ w erfen : das Flugzeug warf Bomben, Flugblätter, Ballast ab 1.2. das Pferd wirft den Reiter ab (bewirkt, daß der Reiter herunterfällt); O das Joch a. (abschütteln 2.1) — 2. etw. wirft einen Gewinn ab etw. bringt einen Gewinn: das Geschäft warf einen großen Gewinn ab; das wirft nicht viel ab; - werten /Vb./ 1. eine Währungseinheit a. (ihre Goldparität herabsetzen); der Franc wurde ab- gewertet — 2. etw. in seinem ideellen Wert herab­ setzen: er wertet alles ab; eine abwertende Kritik; dazu -Wertung, die; -wesend /Adj.j 1. jmd. ist a. jmd. ist nicht anwesend: zwei Mitglieder waren (aus dienstlichen Gründen) a.; er war mehrere Tage (von zu Hause) a.; den abwesenden Leiter benachrichtigen — 2 . in Gedanken verloren: bei der Unterhaltung a. sein; a. lächeln; mit ab­ wesendem Blick dasitzen; -Wesenheit, die; - , -en jvorw. 8 g .; zu -wesend 1/: während, in meiner A .; nach langer A .; jmds. A . zu etw. benutzen; -j- umg. spött. durch A. glänzen (abwesend sein und dadurch auffallen); -wickeln /Vb./ 1. etw. auf etw., um etw. Gewickeltes durch Wickeln entfernen: den Faden (vom Knäuel) a.; eine Binde a. — 2.1. etw. ordnungsgemäß hintereinander aus-, durch­ führen, ablaufen lassen: ein Verfahren, Programm, Geschäft, einen Auftrag a. 2.2 . sich a. ordnungs­ gemäß hintereinander ablaufen: der Verkehr wickelt sich reibungslos ab; zu 2 -wick(e)lung, die / vorw. 8g.j; -wiegen /st. Vb./ etw. a. das gewünschte Gewicht einer kleineren Menge durch Wiegen er­ mitteln : ein Pfund Mehl a.; die Zutaten a.; - wim­ meln /Vb./ umg. eine lästige Person, Sache (mit Ausreden) abweisen: einen Besucher, Gläubiger a.; die Arbeit, den Auftrag habe ich mir abgewim­ melt; ich lasse mich nicht a.; -wind, der Flugw. abwärts gerichtete Luftströmung; -winkeln /Vb./: den Arm a. (so halten, daß ein Winkel entsteht); -winken /Vb./ mit einer Handbewegung seine Ab­ lehnung zum Ausdruck bringen: ungeduldig, ärger­ lich a.; - wirtschaften /Vb./ um g. jmd., etw. hat abgewirtschaftet jmd., etw. hat sich durch schlechtes Wirtschaften wirtschaftlich zugrunde gerichtet: der Unternehmer, die Firma hat abgewirtschaftet; O das Regime, die Junta hat abgewirtschaftet (ist nicht mehr in der Lage, seine, ihre Macht auf­ rechtzuerhalten); -wischen /Vb./ 1.1. etw. durch Wischen (1.2) von etw. entfernen: den Staub (vom Tisch), das Blut a .; sich die Tränen, den Schweiß a. 1.2. etw. durch Wischen (1.2) säubern: den Tisch mit einem Tuch, sich den Mund, die Stirn a.; -wracken [sw. Vb.; hat; / auch abgewrackt/ ein nicht mehr einsatzfähiges, altes od. beschädigtes Fahrzeug, bes. Schiff, zerlegen und verschrotten: ein Schiff, Auto a.; - wurf, der das Abwerfen (1.1); -würgen /Vb./ 1. etw. autoritär, mit undemokrati­ schen Mitteln zunichte machen, zum Erliegen bringen: eine Diskussion, Kritik a. — 2. den Motor a. (durch unsachgemäße Handhabung den Motor zum Stillstand bringen); -zahlen /Vb./ 1.1. eine Ware in Raten bezahlen: den Kühlschrank a. 1.2. eine Summe, die man jmdm. schuldet, in Raten zurückzahlen: ich habe die Schulden, die tausend Mark abgezahlt; -zählen /Vb./ 1.1. Sachen, Per­ sonen a. aus einer Menge von Sachen, Personen eine bestimmte Anzahl durch Zählen bestimmen: das Fahrgeld abgezählt bereithalten; die Anwesenden nach Gruppen zu drei Personen a. 1.2. Kinder­ spiel mit einem Abzählreim ein Kind für eine be­ stimmte Aufgabe bestimmen: die Kinder wollten Versteck spielen und zählten ab, wer suchen sollte; + sich etw. an den (fünf) / Fingern a. können; -zählreim, der Reim, dessen Silben ein Kind nach­ einander zu einer bestimmten Zähl von Kindern sagt, wobei durch die letzte Silbe bestimmt wird, wel­ ches Kind eine bestimmte Aufgabe in einem Spiel er­ hält; -Zahlung, die /zu -zahlen/; zu 1.1: etw. auf A. (Teilzahlung, Ratenzahlung) kaufen; -zapfen /Vb./ 1.1. etw. zapfen: Bier, Wein a. 1.2. umg. jmdm. Blut a. (für eine Untersuchung abnehmen); -zappeln, sich /Vb./ umg. sich sehr eifrig um etw., jmdn. bemühen: er zappelte sich ab, um sein Ziel zu erreichen; -zehren /Vb./: die Krankheit, der Kummer hat ihn völlig abgezehrt (mager werden lassen); er sah abgezehrt aus; -Zeichen, das 1. klei­ neres Gebilde mit einer figürlichen Darstellung od. Inschrift zum Anstecken 1.1. bes. als Kennzeichen der Mitgliedschaft, der Zugehörigkeit zu einer Ge­ meinschaft: ein A. (am Rockaufschlag) tragen; ein A. anstecken 1.2. als Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis, einen bestimmten Ort, an jmdn.: A . tau­ schen — 2. fachspr. von der umgebenden Färbung abweichende, meist weiße od. fleischfarbige Stelle im Haar, Gefieder, am Kopf, an den Beinen von Haus­ tieren, bes. von Pferden; -zeichnen /Vb./ 1. etw., jmdn. nach einer Vorlage od. nach der Natur zeich­ n e n : der Junge zeichnete (aus dem Lesebuch) einen Sputnik ab; einen Baum, eine Blume a. — 2. ein Schriftstück mit seinem Namen, dem Zeichen für seinen Namen versehen, als gesehen kennzeich­ nen: einen Umlauf a.; bitte a.! — 3.1. sich gegen etw., von etw. abheben (3): die Türme zeichnen sich scharf gegen den Himmel, vom Himmel ab 3.2. sich a. (in seinen Umrissen) erkennbar, sicht­ bar sein : unter der Haut des Brustkorbes zeichnen sich die Rippen ab; O eine Entwicklung, Tendenz, Möglichkeit, Gefahr zeichnet sich (klar, deutlich) ab; -ziehbild, das seitenverkehrt auf Papier auf­ gebrachtes Bild, das nach Anfeuchten auf etw. über­ tragen wird, wobei das Papier abgezogen wird; - ziehen /Vb./ 1. (hat) 1.1. etw. von, aus etw. ziehen
albzielen — 1Acht 27 und dadurch entfernen: den Ring (vom Finger) a.; den Zündschlüssel a. (herausziehen 1) 1.2 .1 . etw., das etw. als Hülle umgibt, davon entfernen: einem Hasen das Fell, die Haut a.; die Haut vom Pfir­ sich a.; den Bettbezug a. 1.2.2. einen Hasen, Pfir­ sich a. (sein Fell, die Haut entfernen); das Bett a. (die Bettwäsche vom Bett entfernen) — 2. (ist) 2.1 . ab­ rücken, abmarschieren: die Truppen zogen ab 2.2 . umg. Weggehen (1.1): das Kind zog strahlend, enttäuscht ab 2.3 . der Bauch zieht durch den Schornstein ab (entfernt sich durch den Schorn­ stein) — 3. Truppen mit einem militärischen Befehl vom Ort ihres Einsatzes abrufen (hat): die Truppen sind aus ihren Stellungen abgezogen worden; die Artillerie von einem Frontabschnitt a. — 4. etw. von etw. a. eine Zahl, Summe um eine andere Zahl, Summe vermindern (hat): 20 von 100 a. (subtra­ hieren); die Steuern vom Bruttogehalt a.; zehn Prozent sind vom Preis abzuziehen — 5. (hat) das Parkett a. (durch Bearbeiten mit bestimmten Geräten abschleifen 1) — 6. (hat) ein Messer auf einem Stein a. (schärfen 1) — 7. (hat) etw. a. einen Abzug (4.2) von etw. machen, etw. vervielfältigen: einen Schrift­ satz a .; eine Arbeitsanweisung für alle Mitarbeiter a. lassen — 8. (hat) Wein, Bier (auf Flaschen) a. (ab­ füllen 1.1) —9. (hat) Kochk. die Suppe (mit einem Ei, Eigelb) a. (mit einem Ei, Eigelb verrühren); + eine / Schau, eine / Show a.; -zielen /Vb.f auf etw. , jmdn. zielen (2): seine Bemerkung zielte auf dieses Vorkommnis ab; sie hatten verstanden, wor­ auf er abzielte; -zug, der 1. fo . P L ; zu -ziehen 2.1, 2.3, 4/; zu 2.1: den Gegner zum A. zwingen; der A. der Truppen; zu 2.3: der A. des Bauches; zu 4: nach A. der Unkosten; papierdt. etw. in A. brin­ gen (abziehen) — 2. /nur im Pl.f 2Steuern und an­ dere Summen, die vom Lohn, Gehalt abgezogen w erd en : geringe, hohe, monatliche Abzüge (vom Lohn); ohne Abzüge — 3. Anlage zur Ableitung lästiger, schädigender Dämpfe, Gase: über dem Herd befindet sich ein A. (für den Bauch) — 4.1 . 1Positiv: Abzüge machen lassen 4.2 . von einer Vorlage durch ein bestimmtes Druckverfahren, durch ein Verfahren zur Vervielfältigung hergestelltes Duplikat: der A. eines Schriftsatzes; der A. (K or­ rekturabzug) ist noch nicht korrigiert — 5. Hebel an einer Feuerwaffe zum Auslösen des Schusses; - züglich /Präp. mit Gen./ nach Abzug von, vermin­ dert um, xohne (2): a. der Unkosten; /o. erkennbare Rektion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o . Art. u . Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI. nicht er­ kennbar ist/: a. Rabatt; -zugsbügel, der Bügel zum Schutz des Abzugs (5); -zupfen / Vb./ etw. durch Zupfen abtrennen: Blütenblätter a.; -zwacken fVb./ salopp 1.1. (sich) Geld abknapsen 1.2. jmdm. einen Teil von etw. (aus Sparsamkeit) entziehen; -zweig, der abzweigende Autobahn: bis zum A. nach N fah- . ren; -zweigdose, die Elektrotechn. Bauelement, das elektrische Kabel, die in verschiedene Richtun­ gen führen, miteinander verbindet; -zweigen /sw. Vb.; ist, hat/ 1. (ist) links zweigt von der Haupt­ straße ein Weg ab (links beginnt, seitlich von der Hauptstraße wegführend, ein Weg) — 2. umg. etw. (heimlich) zu einem bestimmten Zweck von etw. weg­ nehmen (hat): er hat von dem Material etwas für sich abgezweigt; -zweigung, die; -, -en abzweigen­ der Weg, abzweigende Straße; -zwicken /Vb./ umg. etw. abkneifen: ein Stück Draht a.; -zwingen / Vb.f 1.1. jmdm. etw. abnötigen (1.1): sein Verhalten, er zwingt mir Achtung, Respekt, Bewunderung ab 1.2. sich etw. a .: er zwang sich ein Lächeln ab (er zwang sich dazu zu lächeln); -zwitschern /Vb.; ist/ s a lo p p Weggehen (1.1): nach dem Mittagessen ist er endlich abgezwitschert a capella [aka..] Mus. /von Chorgesang/ ohne M it­ wirkung von Instrumenten: a. singen Accessoires, die /PI./ [aksesöa:r(s)] m odisches Z u ­ behör zur Kleidung wie Handtasche, Schmuck, Gürtel ach /Ausruf, der je nach der Situation od. dem Zu­ sammenhang z. B . Bedauern, Verwunderung, Ver­ langen, plötzliches Verstehen, Verneinung des Sprechers ausdrückt/: a., wie schade!; a., ist das schön!; a., du bist es!; a. so («soist das also) !; /in den Verbindungen/ umg. a. / was, a. / wo (her)! + a. und weh schreien (jammern und klagen); umg. mit Ach und Krach (mit Mühe, nur unter großen Schwierigkeiten) Achat, der; -(e)s, -e streifig gezeichneter Halbedel­ stein von unterschiedlicher Färbung Achillesferse, die + etw. ist jmds. A . (jmds. ver­ wundbare Stelle, jmds. schwache Seite) Achse, die; -, -n 1. Vorrichtung zum Aufhängen der Räder an einem Fahrzeug: die A. ist gebrochen; bis an die Achsen im Schlamm einsinken — 2. ge­ dachte, meist mitten durch einen Körper (2) ver­ laufende Linie, um die er sich dreht: die Erde dreht sich um ihre A .; er drehte sich um die eigene A. — 3. Math. 3.1. Koordinatenachse 3.2. Symmetrieachse 4* umg. auf (der) A. (unterwegs, auf Reisen) sein Achsel, die; -, - n Schulter (1): die Achseln heben, senken; mit den Achseln, die Achseln zucken /bes. als Ausdruck des Zweifels, der Ratlosigkeit/; den Rucksack über die A. werfen; sich ein Buch unter die A. klemmen; unter der A. (in der Achselhöhle) Fieber messen + jmdn. über die A. ansehen (jmdn. gering- schätzen 2); etw. auf die leichte A. nehmen (etw. nicht genügend ernst nehmen) Achsel/achsel| -höhle, die grubenartige Vertiefung unter der Achsel; -klappen, die /PL/ Schulterstücke; - zucken, das; -s, /o. PI./ das Zucken mit den Achseln als Zeichen bes. von Nichtwissen, Gleich­ gültigkeit: ein (verächtliches, hochmütiges) A. war die Antwort; -zuckend /Adj.; vorw. adv./ mit Achselzucken: a. hinausgehen Achsen] -bruch, der Bruch einer Achse; -kreuz, das Math. Koordinatensystem Achs|Schenkel, der Techn. Teil der Achse, der das gelenkte Rad beim K raftwagen trägt Jacht /Kard.zahl 8/ 1.1. er arbeitet täglich a. Stun­ den; in Reihen zu acht(en) marschieren; eine Acht, Achten (Figur, Figuren beim Schlittschuhlaufen in der Form einer 8) laufen; umg. eine Acht (Ver­ biegung der Fahrradfelgen, die der Form der 8 nahe­ kommt) haben; auch drei 1.2. a. Tage eine Woche: in, vor, nach, seit a. Tagen; heute, Mittwoch vor a. Tagen; alle a. Tage 2acht /in den Verbindungen/ etw. außer a. lassen etw. nicht berücksichtigen, nicht beachten: einen Umstand, die Regeln außer a. lassen; sich in a. nehmen vorsichtig sein, aufpassen, sich vorsehen: nimm dich in a., daß du dich nicht erkältest; nimm dich vor ihm in a. (hüte dich vor ihm); / auch 2Acht xAcht, die; -,/o.Pl./ im Mittelalter praktizierter Aus-
28 2Acht — Adamsapfel Schluß einer Person aus der weltlichen Gemeinschaft, vom Rechtsschutz: über ihn wurde die A. verhängt; er wurde mit der A. belegt (geächtet 1.3, für vogel­ frei erklärt) + geh. jmdn. in A. und Bann tun (jmdn. ver­ achten und aus der Gemeinschaft ausschließen) 2Acht, die; -, jo. PL; in der Verbindungj etw. außer aller A. lassen (etw. ganz außer acht lassen); auch 2acht Acht/aeht|: / a u ch Drei/drei| achtbar /Adj./ geh. 1. Achtung fordernd, anerken­ nenswert: eine achtbare Leistung — 2. veraltend von anderen geachtet, mit einwandfreiem Leumund: er war das Kind achtbarer Eltern achte /Ord.zahl zu acht/; / auch dritte Acht/acht| -eck, das /PL -e/ von acht Strecken be­ grenzte (ebene) geometrische Figu r; -eckig /Adj./ in der Form eines Achtecks achtel vgl. drittel: ein a. Liter Achtel, das; -s, - vgl. Drittel Achtel| -liter, der, fachspr. das: ein A. Wasser; -note, die Mus. Note, die den achten Teil des Wertes einer ganzen Note hat achten, achtete, hat geachtet 1.1. auf etw., jmdn. a. einer Sache, jmdm. Beachtung, Aufmerksamkeit schenken, etw., jmdn. beachten: wir hatten nicht auf das herannahende Gewitter geachtet; er achtete (nicht) auf das, was ich sagte; ich habe nicht auf die Anwesenden geachtet; v e r a lte n d einer Sache, jmds. nicht a . : ohne ihrer, der Gefahr zu a.; etw. nicht a.: er achtete nicht die Gefahr 1.2. auf jmdn., etw. aufpassen: achte auf dasKind!; ich werde darauf a., daß die Milch nicht über­ kocht — 2.1. jmdn. a. vor jmdm. Achtung haben: jmdn. (wegen seiner Tüchtigkeit) sehr a. 2 .2. etw. a, einer Sache Achtung entgegenbringen: jmds. Gefühle, Beweggründe, Grundsätze a. ächten, ächtete, hat geächtet 1.1. jmdn. (verachten und) als unliebsam aus einer Gemeinschaft aus­ schließen: die anderen Häftlinge ächteten ihn 1.2. etw. scharf verurteilen und ablehnen: ächtet die Atomwaffen! 1.3. jmdn. ä. (über jmdn. die 1Acht verhängen) achtens /Adv./ vgl. d rittens achtens|wert /Adj./ wert, geachtet zu werden: er ist ein achtenswerter Mensch; achtenswerte Motive Achter, der; -s, - Rudern Rennboot für acht Ru­ derer und einen Steuermann Achter] -bahn, die Berg-und-Tal-Bahn mit mehre­ ren Schleifen (2) in der Form einer 8; -deck, das Seemannsspr. hinteres Oberdeck achterlei, achterlei /indekl./ vgl. dreierlei achtern /Adv./ Seemannsspr. hinten (1): der Wind kam von a. Achter|steven, der Seemannsspr. hinterer Steven acht] -geben /Vb./ 1.1. auf jmdn., etw. aufpassen: gib auf das Kind acht!; auf den Kuchen im Back­ ofen a. 1.2. auf etw., jmdn. achten: aufjmds. Worte a.; gib acht (auf das), was ich dir sage!; -haben / Vb.f geh. auf etw., jmdn. achten: auf diesen Umstand hatte ich nicht achtgehabt; -los /Adj./ gleichgültig, ohne einer Sache, jmdm. Beachtung zu schenken: a. an etw. , jmdm. Vorbeigehen; etw. a. wegwerfen achtsam /Adj./1. mit etw. a. (sorgfältig) umgehen — 2. veraltend geh. a. (aufmerksam 1.1) zuhören Achtung, die; -, /o. PI./ 1. /indekl.; als warnender Zuruf achtzugeben, aufmerksam zu sein od. als mili­ tärisches Kommando/: A. (Vorsicht), Stufen! /als warnende Aufschrift/; A., Hochspannung, Lebens­ gefahr!; A. (aufgepaßt)! Mil. /als Kommando, wo­ bei alle Haltung annehmen/ — 2. die positive, an­ erkennende, gute Meinung, die man von jmdm., etw. hat (und die dadurch bestimmte Haltung ihm gegen­ über): vor jmdm., einer Leistung große, hohe A. haben; die A. vor dem Leben; jmdm. A . einflößen; jmds. A . erwerben; mit A. von jmdm. sprechen; das gebietet die gegenseitige A .; er ist in unserer A. ge­ stiegen, gefallen, gesunken; jmdm. A. erweisen, entgegenbringen; die A. der Kollegen genießen; sich allgemeiner A. erfreuen; jmdn. mit A. be­ handeln umg. alle A. (das verdient Anerkennung, das hätte ich nicht erwartet) ! achtung|gebietend /Adj.; nicht adv./ Achtu ng (2) abnötigend: eine achtunggebietende Persönlich­ keit, Leistung Achtungs/achtungs| -erfolg, der jo . P L/: die Auf­ führung hatte nur einen A. (hatte nur eine gewisse Achtung 2 eingebracht); -voll /Adj./ Achtung (2) ausdrückend: jmdn. a. begrüßen, anblicken achtzehn /Kard.zahl 18/ achtzig /Kard.zahl 80/; / auch dreißig -+* sa lopp auf a. (sehr wütend, ärgerlich) sein achtziger /indekl. A d j .; n u r attr./ vgl. dreißiger Achtziger, der; -s, - vgl. Dreißiger achtzigste /Ord.zahl zu achtzig/; / auch dreißigste ächzen /sw. Vb.; hat/ vor Schmerz, bei einer körper­ lichen Anstrengung kurz und mit gepreßt klingendem Laut ausatmen: laut, leise ä.; sich ächzend bücken; O die Bäume ächzten im Sturm; der Wagen ächzte unter der Last Acker, der; -s, Acker abgegrenztes Stück Ackerland : ein fruchtbarer, ertragreicher, lehmiger, steiniger A .; den A. bestellen, pflügen, düngen; der A. liegt brach Acker] -bau, der jo. PL/ Maßnahmen, die der Be­ bauung, Nutzung des Ackerlandes, dem Anbau von Nutz-, Kulturpflanzen dienen: A. treiben; Acker- und Pflanzenbau; A. und Viehzucht; -boden, der /vorw. Sg./ als Ackerland, für die Pflanzenproduk­ tion genutzter, geeigneter Boden (1): schwerer, leich­ ter A.; -gerät, das /vorw. Pl.j landwirtschaftliches Gerät zur Bodenbearbeitung und Pflege der K ul­ turen; -krume, die Krume (1); -land, das /o. PL/ für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion ge­ nutztes Land (2) ackern /sw. Vb.; hat/ umg. angestrengt arbeiten, sich abmühen: ich habe heute den ganzen Tag mächtig geackert a conto [akon..] Bank auf (laufende) Rechnung, auf Konto von ...: eine Summe a. zahlen ad absurdum [at |ap..] + etw. a. führen das Widersinnige von etw. be­ w eisen: einen Gedanken, eine Behauptung a. füh­ ren ad acta [at|akta] + etw. a. legen (als erledigt betrachten) adagio /Adv./ [ada:d3o, auch adagio] Mus. langsam (1) Adam Riese + umg. scherzh. nach A. richtig gerechnet: zwei mal zwei ist nach A. vier; das macht nach A. zehn Mark Adams| -apfel, der hervortretender K norpel des
Adamskostüm — Adventszeit 29 männlichen Kehlkopfes; -kostüm, das -j- umg. scherzh. /vom Mann/ im A. (nackt) Adapter, der; -s, - Techn. (Zusatz)gerät zur Ver­ bindung zweier (elektronischer) Bauelemente adaptieren /sw. Vb .; hat/: ein literarisches, musi­ kalisches Werk a. (es umarbeiten, um es den Bedin­ gungen einer anderen Gattung anzupassen); einen Roman für den Film a.; dazu Adaption, die; -en adäquat /Adj./ [at|e..] angemessen, entsprechend: eine adäquate Darstellung; einen adäquaten Aus­ druck finden; etw. a. widerspiegeln addieren jsw. Vb.; hat/ zwei od. mehrere Zahlen a. aus zwei od. mehreren Zahlen die Summe er­ rechnen: Zahlen, Beträge, die Kosten a. Addier|maschine, die einfache mechanische R e­ chenmaschine zum Addieren und Subtrahieren von Zahlen Addition, die; -en das Addieren ade veraltend auf Wiedersehen!: jmdm. a. sagen Adel, der; -s, jo. PL/ 1. sich mit dem Übergang zur Klassengesellschaft herausbildender Stand und während der Epoche der Feudalgesellschaft zusam­ men mit der Geistlichkeit herrschende, den größten Teil vom Grund und vBoden besitzende Klasse — 2. veraltend geh. edle Gesinnung, Würde: jmd. besitzt A. adelig /Adj./ s. adlig adeln jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. in den Adelsstand er­ heben,, jmdm. den Adelstitel verleihen — 2. v e r ­ altend geh. etw. läßt jmdn. als Menschen von, mit Adel (2) erscheinen: sein Verhalten adelt ihn Adels] -stand, der jo. Pl.j 1.1. Adel (1) 1.2. jmdn. in den A. erheben (jmdn. als zu 1.1 gehörend er­ klären, jmdm. die Wurde von 1.1 verleihen); -titel, der Bestandteil des Namens, meist in der Form ,vonl, der früher Kennzeichen für die Zugehörigkeit zum Adel (1) war: er hat seinen A. abgelegt Ader, die; -, -n 1. Blutgefäß: an seinen Schläfen traten die Adern hervor; eine A. abschnüren, ab- binden — 2 .Jo. P l.j umg. eine dichterische, künst­ lerische A. (Anlage, Begabung) haben — B. Elek- trotechn. elektrischer 1Leiter eines Kabels: ein Kabel mit drei Adern — 4. xGang (8) —5. Bot. Gefäß (2.2) eines Blattes 4- umg. scherzh. jmdn. zur A. lassen (jmdn. fi ­ nanziell ausnutzen) Ader]laß, der; -lasses, -lässe Med. Entnahme einer größeren Menge Blut aus einer Vene Adhäsion, die; -, jo. Pl.j Phys. durch das Wirken molekularer K räfte an den begrenzenden Flächen hervorgerufenes Aneinanderhaften zweier Körper ad hoc [. .hok], ad hoc [. .h o:k]: einen Ausdruck a. (eigens zu diesem Zweck) bilden adieu [adio:] veraltend auf Wiedersehen'.: jmdm. a. sagen ad infinitum [at|in..] bis ins Grenzenlose, ohne Ende, ohne aufzuhören: diese Aufzählung kann man a. fortsetzen Adjektiv, das; -s, -e [..vo] Gramm, zu den Nomi­ na gehörendes Wort, das ein Substantiv als mit einem bestimmten Merkmal, mit einer bestimmten Eigenschaft versehen kennzeichnet und das deklinier­ bar ist und meist gesteigert werden kann: ,jungc ist ein A.; dazu adjektivisch jAdj.j [ . .v . .] adjustieren jsw. Vb.; hat/ Techn.: ein Werkzeug, Meßinstrument a. (gen a u ein stellen ) Adjutant, der; -en, -en Mil. der einem höheren Offi­ zier zur Unterstützung in dienstlichen od. persön­ lichen Angelegenheiten beigegebene Offizier mit niederem Rang Adler, der; -s, - 1 . großer Greifvögel mit kräftigem hakenförmigem Schnabel und stark gekrümmten Krallen — 2. Wappentier in Gestalt von 1 adlig /Adj.; nicht adv.j 1. dem Adel (1) angehörend — 2. einen Adelstitel tragend: eine adlige Familie — B. veraltend geh. edel (1): eine adlige Gesinnung; zu1u.2Adlige,deru.die;-n, -n Administration, die; -, jo. Pl.j das Administrieren administrativ jAdj.j 1.1. bürokratisch anordnend, verfügend: a. Vorgehen 1.2. administrative (auf dem Verwaltungsweg, mit Befugnis verfügte) Maß­ nahmen administrieren jsw. V b.; hat/ 1.1. etw. bürokratisch anordnen, verfügen: statt zu überzeugen, admini­ strierte er 1.2. veraltend etw. administrativ (1.2) verfügen, anweisen Admiral, der; -s, -e, auch Admiräle General der Seestreitkräfte, dessen Dienstgrad dem des General­ obersts entspricht Admiralität, die; -, -en jvorw. Sg .j in einigen Staaten das oberste Kommando- und Verwaltungsorgan der Seestreitkräfte adoptieren jsw. Vb.; hat/: jmd., ein Ehepaar adop­ tiert ein Kind (stellt zu einem nicht leiblichen Kind ein rechtlich voll wirksames Eltern-Kind-Verhältnis her); dazu Adoption, die; -, - en: die A. eines Kindes Adoptiveltern, die jPl.j Eltern eines adoptierten Kindes Adressat, der; -en, -en derjenige, der auf einer Post­ sendung als Empfänger bezeichnet ist Adresse, die; -, -n 1. Angaben, die den Namen und Wohnsitz einer Person, bes. eines Adressaten, be­ treffen: meine A. lautet: ...; jmds. A. notieren; seine A. hinterlassen; O eine Warnung an jmds. A . (an jmdn.) richten — 2. bes. an eine politische In ­ stitution gerichtetes (offizielles) feierliches Schreiben einer Gruppe, Institution als Gruß, Willenskund­ gebung, Dank: eine A. an den Parteitag richten -j- umg. bei jmdm. an die falsche A. kommen, ge­ raten (bei jmdm. an den Unrechten kommen, von jmdm. scharf abgewiesen werden) adressieren jsw. Vb.; hat/: eine Postsendung a. (auf eine Postsendung die Adresse des Empfängers schreiben); ein falsch adressierter Brief; <0 sie ha­ ben genau verstanden, an wen meine Bemerkung adressiert (gerichtet) war adrett jAdj.j sauber und ordentlich in der äußeren Erscheinung und so einen angenehmen, gefälligen Eindruck machend: ein adrettes Mädchen; sie ist immer a. (gekleidet) A-Dur, das; -, jo. Pl.j Mus. /Tonartj Advent, der; -(e)s, -e [atv..] 1.1. jo. Pl.j vorweih­ nachtliche Zeit, die mit dem ersten der vier Sonntage vor dem Weihnachtsfest beginnt 1.2. jvorw. Sg .j der erste, zweite, dritte, vierte A. (Adventssonntag) Advents] -kalender, der für Kinder bestimmter Kalender mit Bildern od. Süßigkeiten hinter ge­ schlossenen Fensterchen, von denen in der Advents­ zeit das Kind täglich eins öffnet; «kranz, der Kranz aus Tannengrün mit vier Kerzen (von denen an je­ dem Adventssonntag, mit einer beginnend, je eine mehr entzündet wird); -Sonntag, der je einer der vier Sonntage der Adventszeit; -zeit, die jo. Pl.j Advent (l.i)
30 Adverb — agil Adverb, das; -s, -ien [atv.., PI. . .bion] Gramm. Wort, das ein im Satz genanntes Verb, Substantiv, Adjektiv od. anderes Adverb genauer nach Ort, Zeit, Grund od. Art und Weise bestimmt und das nicht deklinierbar ist; dazu adverbial /Adj./ Adverbial Gramm.| -bestimmung, die ein e ad­ verbiale Funktion erfüllendes Satzglied; -Satz, der Gliedsatz in der Funktion einer Adverbialbestim­ mung adverbiell /Adj./ [..v . .] s. adverbial Advokat, der; -en, -en [atv..] noch österr. Schweiz. Rechtsanwalt Aerobus [a|e:ro..] , Aerobus [e:r o .. , ero..]5 der großes Verkehrsflugzeug, in das die Passagiere wie in einen Bus über mehrere Eingänge einsteigen Aerodynamik, die [a|erody.., e:ro.., e:ro..] Teil­ gebiet der Physik, das sich mit den strömenden Ga­ sen, bes. der strömenden Luft, befaßt Aerostatik, die [a|ero.., e:ro.., e:ro..] Teilgebiet der Physik, das sich bes. mit dem Druck, der Dichte ruhender Gase, bes. der Luft, befaßt Affäre, d ie ; - n peinlicher, skandalöser Vorfall, Fall', eine peinliche A. aus der W elt schaffen, bei­ legen; er ist in eine dunkle A. verwickelt; jmdn. in eine A. hineinziehen + sich (geschickt) aus der A. ziehen (geschickt er­ reichen, daß man ohne Schaden aus einer unan­ genehmen Situation herauskommt) Affe, der; -n, -n I. 1. in zahlreichen Arten vorkom­ mendes, zu den Primaten gehörendes Säugetier mit gut entwickeltem Gehirn, das in den Tropen und Sub- tropen meist auf Bäumen lebt und sich vorwiegend von Pflanzen und Früchten ernährt — 2. umg. Schimpfw. 2.1. dummer, blöder Kerl: so ein (blöder) A.! 2.2. Geck, eitler, gezierter Mensch: so ein A.! — n . fin der Verbindung! salopp einen Affen haben (betrunken sein) + um g. ich denke, mich laust der A. (das über­ rascht mich seh r); seinem Affen Zucker geben (sein Steckenpferd reiten); salopp (wie) vom wilden Affen gebissen sein (verrückt sein, den Verstand verloren haben) Affekt, der; -(e)s, -e Gefühlserregung großer Inten ­ sität und kurzer Dauer: einen A. hervorrufen, aus- lösen; im A. handeln; die Tat wurde im A. be­ gangen Affekthandlung, die im Affekt begangene H and­ lung affektiert lAdj.f nicht natürlich, geziert, gekünstelt: sich a. benehmen; a. sprechen; ein affektiertes Benehmen äffen fsw. Vb.; hat/ veraltend jmdn. narren, täuschen: von einer Hoffnung geäfft werden affen/Affen| -artig /Adj./ 1. in der A rt eines Affen (L I): sich a. bewegen — 2. /emot./ mit affenartiger (sehr groß er ) Geschwindigkeit laufen, rennen; -hitze, die salopp \emot.f überaus große Hitze; -käfig, der; -liebe, die übertriebene, unvernünftige, für alles andere blinde Liebe: mit A. an seinem Kind hängen; -schände, die salopp lemot.l: das ist eine A. (ist empörend)!; -tempo, das fo.Pl.f salopp lemot.f sehr hohes Tempo: er brauste mit einem A. davon; -theater, das /o. Pl.f salopp femot.f im Zusammenhang mit einer bestimmten Angelegenheit stehendes, als unsinnig, lästig, übertrieben empfun ­ denes T un : das ist vielleicht ein A .!; -zahn, der jo. Pl.f salopp lemot.f Affentempo affig IAdj.1 umg. übermäßig auf sein Äußeres be­ dacht, geziert, eitel: sich a. benehmen; ein affiges Mädchen Affinität, die; -enl. Verwandtschaft, Ähnlichkeit und dadurch bedingte gegenseitige Anziehung: zu jmdru., etw. eine gewisse A. fühlen — 2. Chem. Neigung eines Stoffes, sich mit einem anderen unter Freisetzung von Energie zu verbinden Affront, der; -s, -s [afroq, auch afro] schwere Schmähung, Beleidigung: jmdm. einen A. antun; in etw. einen A. gegen jmdn. sehen Afroamerikaner, der; -s, - (in den USA lebender) Nachkomme der nach Amerika verschleppten Be­ wohner Afrikas After, der; -s, - Ausgang des Mastdarmes Agave, die; -, -n [..vo] bes. in Mittel- und Nord­ amerika in zahlreichen Arten vorkommender ein­ keimblättriger Bedecktsamer mit meist dicken, R o­ setten bildenden Blättern und oft sehr hohen Blüten­ ständen Agens, Agens, das; Agenzien [..Ion ] / Agentia treibende Kraft, wirkende Ursache Agent, der; -en, -en 1. Person, die im Auftrag eines Geheimdienstes od. einer ähnlichen Organisa­ tion subversive, konterrevolutionäre, gegen die Grund­ lagen einer progressiven Staatsmacht gerichtete Machenschaften betreibt: Agenten einschleusen, un­ schädlich machen — 2. v eralten d Vertreter (3) Agentur, die; -en 1. Nachrichtenagentur — 2. veraltend Büro eines Agenten (2) Agentur|meldung, die von einer Nachrichtenagen­ tur verbreitete Meldung: einer A. zufolge ... Aggregat, das; -(e)s, -e Techn. aus mehreren zu­ sammenwirkenden, eine Funktion erfüllenden Ele­ menten zusammengesetzte Maschine, Apparat, Gerät Aggregat|zustand, der Phys. Erscheinungsform der M a terie: der feste, flüssige, gasförmige A .; einen Stoff in einen anderen A. überführen Aggression, d ie; -en 1. (bewaffnete) A. völker­ rechtswidriger militärischer Überfall eines Staates, einer Koalition auf einen od. mehrere andere Staa­ ten: jede A. verurteilen — 2. Psych. sich meist im Affekt äußerndes Verhalten, das auf die Beein­ trächtigung, Schädigung von Sachen, Einrichtungen, Personen gerichtet ist Aggressions| -krieg, der Krieg, mit dem ein Staat, eine Koalition eine Aggression begeht; -politik, die /o. Pl.f auf (eine) Aggression gerichtete Politik aggressiv lÄdj.j 1. auf Aggression (1) gerichtet: die aggressive P olitik eines imperialistischen Staates — 2.1. zu Aggression (2) neigend, durch Aggression gekennzeichnet: er ist a., ist ein aggres­ siver Mensch; a. reagieren 2.2 . er fährt sehr a. (rücksichtslos 1.1); zu 2 Aggressivität, die; -, /o. Aggressor, der; -s, Aggressoren Staat, der eine Aggression begeht: den A. Zurückschlagen; einen Staat vor der Weltöffentlichkeit als A. verurteilen Ägide, die fin der Verbindung! geh. unter jmds. Ä. unter jmds. Schirmherrschaft: die Tagung stand unter der Ä. des ... agieren /sw. Vb.; hat/ 1. handeln (II.l.l), wirken: selbständig, vorsichtig a. — 2. Theater als Schau­ spieler auftreten: die Schauspieler agierten mitten unter den Zuschauern agil /Adj./ geistig, körperlich beweglich: er ist noch immer sehr a.
Agitation — Aide-memoire 31 Agitation, die; -en /vorw. Sg./ meist an die Lebens­ interessen der Bevölkerung anknüpfendes politisch- ideologisches Einwirken auf Bewußtsein und Stim­ mung der Volksmassen durch Verbreitung bestimm­ ter Ideen, Auffassungen, Ziele als Mittel des Klassenkampfes: revolutionäre A.; Losungen als Mittel der A .; A. und Propaganda /politisch- ideologische Aufklärungsarbeit marxistisch-lenini­ stischer Parteien! Agitationslmaterial, das Agitator^ der; -s, Agitatoren jmd . , der aktiv revolutionäre, progressive Agitation betreibt agitieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. Agitation betreiben: unter den werktätigen Massen (für, gegen etw.) a. 1.2. umg. jmdn. von etw. zu überzeugen versuchen: agitier mich nicht, ich weiß von allein, was ich tün muß Agitprop, die; -, /o. PL; Kurzw. für Agitation und Propaganda/ Agitation und Propaganda mit M it­ teln der Kunst zur Entwicklung revolutionären Bewußtseins und Handelns Agitprop|gruppe,die Agitprop treibende künstlerische Gruppe Agnostizismus, d er; jo. Pl.f erkenntnistheore­ tische Auffassung, die das Wesen des jeweiligen Gegenstandes der Erkenntnis und in letzter Instanz das der objektiven Realität für unerkennbar hält Agonie, d ie; -, -n [. .i:ön] Med. vom Sterbenden meist nicht bewußt erlebtes Vorstadium des Todes: in A. liegen; die A. ist eingetreten Agrarflug, der Einsatz von Flugzeugen, Hub­ schraubern in der Land-, Forstwirtschaft zur Dün­ gung, Schädlingsbekämpfung und Waldbrandbe­ kämpfung Agrarland, das Land, dessen wirtschaftliche Struk­ tur von der Landwirtschaft bestimmt wird Agrarpolitik, die jo. PLI Gesamtheit der staatlichen Maßnahmen und Methoden zur Entwicklung der Landwirtschaft, deren Charakter der A rt der je­ weiligen Gesellschaftsordnung entspricht: die sozia­ listische A. Agrarprodukt, das landwirtschaftliches Produkt Agrarreform, die Bodenreform AgrarStaat, der Agrarland Agröment, das; -s, -s [.. mä] Diplomatie Zustimmung einer Regierung zur Entsendung einer bestimmten Person als Leiter einer diploma­ tischen Vertretung in ihren Staat: jmdm. das A. er­ teilen Agrobiologie, Agrobiologie, die /in d er D D R / Wissenschaft von den biologischen Gesetzmäßig­ keiten in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau Agrochemie, Agrochemie, die au f landwirtsch aft­ liche Produktionsprozesse angewandte Chemie Agronom, der; -en, -en 1.1. /in der DDR/ wissen­ schaftlich ausgebildete Fachkraft im Bereich der Pflanzenproduktion mit leitender od. beratender Tätigkeit 1.2. fin der B R D / wissenschaftlich aus­ gebildeter Landwirt Agronomie, die; -, \o. PL/ 1.1. Wissenschaft vom Ackerbau 1.2. Landwirtschaftswissenschaft Agrotechnik, Agrotechnik, die /o. PL/ L a n d ­ technik (1) ägyptisch /Adj./ [..y..] + eine ägyptische / Finsternis ah 1.1. /Ausruf der Bewunderung, Überraschung/: ah, wie schön!; ah, da bist du ja! 1.2. /Ausruf, der plötzliches Verstehen (als Antwort auf eine Er­ klärung) ausdrückt/: ah so!; ah deshalb! aha, aha 1.1. /Ausruf, der plötzliches Verstehen (als Antwort auf eine Erklärung) ausdrücktj: a., so ist das! 1.2. /Ausruf der Genugtuung/: a. (na also), da haben wir’s ! Ahle, die; - n spitzes Werkzeug, mit dem Löcher in Leder und andere feste Werkstoffe gestochen werden Ahn, der; -(e)s/-en, -en 1. geh. Vorfahr (1.1) — 2. süddt. österr. Großvater ahnden, ahndete, hat geahndet geh. etw. be­ strafen: ein Unrecht, Vergehen streng a.; dazu Ahndung, die; -, -en Ahne, die; -, -n /zu Ahn/ ähneln /sw. Vb.; hat/ jmdm., einer Bache ähnlich sein, sehen: er ähnelt sehr seinem Vater; die Geschwister ä. sich sehr ahnen /sw. Vb.; hat/ etw. a. 1.1. ein (noch) un­ vollständiges, ungenaues Wissen von etw. haben: die Wahrheit a.; daß das so ist, habe ich dunkel geahnt; das konnte ich nicht a. (im voraus wissen) 1.2. ein undeutliches Vorgefühl von einem kommen­ den (unangenehmen) Ereignis haben: er hat das Unglück geahnt; nichts ahnend, rannte er in sein Verderben; mir ahnte nichts Gutes; um g. (ach) du ahnst es nicht! /Ausruf der Überraschung/ ähnlich /Adj./ in bestimmten Merkmalen überein­ stim m end : ähnliche Gedanken, Interessen; ä. reagieren; es erging mir ä. wie damals; etw. Ähn­ liches hat sich schon einmal ereignet; jmdm., einer Sache ä. sein mit jmdm., einer Bache in bestimmten Wesenszügen, im Aussehen, in bestimm­ ten Merkmalen übereinstimmen: er ist seinem Vater sehr ä.; die Geschwister sind sich ä.; jmdm. , einer Sache ä. sehen mit jmdm., einer Bache im Aus­ sehen, in bestimmten Merkmalen übereinstimmen: sie sehen sich zum Verwechseln ä. -J - um g. das sieht dir, ihm, euch ä. (das ist nicht anders von dir, ihm, euch zu erwarten) ! Ähnlichkeit, d ie; -, - en: mit jmdm., einer Sache Ä. haben (jmdm., einer Bache ähnlich sein, sehen) Ahnung, die; -, - en 1. undeutliches Vorgefühl von einem kommenden (unangenehmen) Ereignis: meine bösen Ahnungen trogen mich nicht; eine A. des kommenden Unheils; ich habe so eine A. , als ob er heute kommt — 2. umg. von etw. keine A. haben etw. nicht wissen (1.1): ich hatte von seinem Unfall keine A .; ich habe absolut keine, nicht die geringste, mindeste A. (weiß überhaupt nicht), wo er ist; von Mathematik keine A. haben (kein e Kenntnisse in Mathematik besitzen) 4* von / Tuten und Blasen keine A. haben ahnungsj -los /Adj./ 1.1. ohne etw. zu ahnen (1.2): a. hereinkommen 1.2. ich war völlig a. (wußte von nichts); er stellte sich a.; -voll /Adj./ voller Ahnung (1) . ahoi [ahoy] Seemannsspr.: Schiff a.! /Anruf ein es Schiffes/ Ahorn, der; -(e)s, -e Laubbaum mit zweigeteilten, geflügelten Früchten und meist gelappten Blättern Ähre, die; -, -n Blütenstand bes. bestimmter Ge­ treidearten und Gräser: reife Ähren; Ähren lesen Aide-memoire, d as; -, - /-s [e:tmemoa:r] Diplo­ matie nachträgliche Niederschrift von im diplo­ matischen Verkehr mündlich abgegebenen Erklärun­ gen : ein A. überreichen
32 Air — Akte Air, das; -s, -s [e:r, s:r] I. /vorw. 8g .f geh. Aus­ sehen, Haltung (2.2); Fluidum : ein besonderes A. haben; er gab sich das A., weise zu sein — II . Mus. melodiebetonter Satz einer Suite Air|bus, der großräumiges Passagierflugzeug Akademie, die; -, -n [. .i:on] 1. zentrale Forschungs­ und Bildungseinrichtung: die A. der Wissenschaften der D D R ; er ist ordentliches, korrespondierendes Mitglied, er ist Mitarbeiter der A. der Wissen­ schaften; die A. der Künste der DDR — 2.1. /in Nam en bestimmter Hochschulen!', die Medizinische A. Magdeburg 2.2. /in der DDR; in Namen be­ stimmter Institutionen, die der Weiterbildung der Werktätigen dienenj: die A. für Ärztliche Fort­ bildung der DDR — 8. Gebäude, in dem 1 ihren Sitz hat Akademiejmitglied, das Mitglied einer Akademie (1) Akademiker, der; -s, - 1. /DDR veraltend/ an einer Universität, Hochschule Ausgebildeter — 2. Iseltenl Mitglied einer Akademie (1) akademisch /Adj./ 1. jnicht präd.j einer Universi­ tät, Hochschule entsprechend: eine akademische Ausbildung haben; der akademische (an ein er Universität, Hochschule ausgebildete) Nachwuchs; den akademischen Grad eines Doktors (den Doktortitel) erwerben; das akademische Viertel (die Viertelstunde, um die die (Lehrveranstaltung an einer Universität später als angegeben beginnen kann) — 2. nicht praxisbezogen und unangemessen abstrakt, theoretisch: eine rein akademische Auf­ fassung; der Vortrag war mir zu a. Akazie, die; -, -n [..io] 1. Laubbaum Australiens, Afrikas mit meist doppelt gefiederten Blättern und gelben, tröpfchen- od. ährenförmigen Blutenständen — 2. umg. Robinie Akelei, Akelei, die; - en Hahnenfußgewächs, dessen meist blaue Blüten je einen langen 8porn haben Akklamation, die; -en vorw. österr. /zu akkla- mieren/: der Vorsitzende wurde per, durch A. (durch Zuruf, Beifall, ohne Abstimmung) gewählt akklamieren /sw. Vb.; hat/ vorw. österr.: jmdn. a. (jmdm. applaudieren, Beifall spenden, durch Zu­ ruf Beifall bezeugen) Akklimatisation, die; -, - en jzu akklimatisieren/ akklimatisieren, sich /sw. Vb. ; hat/ sich an ver­ änderte klimatische Verhältnisse, an veränderte Lebensverhältnisse gewöhnen: er hat sich (in der Großstadt) leicht, mühelos akklimatisiert; dazu Akklimatisierung, die; -en Akkord, der; -(e)s, -e I. Mus. Zusammenklang von mehr als zwei Tönen mit verschiedener Tonhöhe: volle Akkorde; einen A. anschlagen — II . jo. PI./ im A. (nach Akkordlohn) arbeiten Akkordlarbeit, die /o. PI./ nach Akkordlohn be­ zahlte Lohnarbeit im K ap. : A. leisten Akkordeon, das; -s, -s Handharmonika, die auf Druck und Zug des Balges den gleichen Ton hervor­ bringt Akkordlohn, der /o. PI./ Form des Arbeitslohnes im Kap., bei der die Höhe des Lohnes der Arbeiter von der in einer bestimmten Zeiteinheit von ihnen herzustellenden Menge von Produkten abhängig ist akkreditieren /sw. Vb.; hat/fachspr. einen höhe­ ren diplomatischen Vertreter als offiziellen Ver­ treter seines Staates, einen ausländischen Journa­ listen als offiziellen Pressevertreter anerkennen: einen Botschafter a .; die akkreditierten Journa­ listen; dazu Akkreditierung, die; -, -en Akkreditiv, das; -s, -e [..vo] Diplomatie Be­ glaubigun gssch reiben: der Botschafter überreichte das A. Akku, der; -s, -s /Kurzw. fü r Akkumulator/ s. Akkumulator Akkumulation, die; -, -en /vorw. Sg .j Pol. ök. 1.1 . die sozialistische A. (die Verwendung eines Teils des gesellschaftlichen Mehrprodukts für die Erweiterung der Produktion, für die Vergrößerung der materiellen Fonds der nichtproduktiven Bereiche und für die Bildung von Reserven der Produktion und Konsumtion) 1.2. /im Kap./ die A. des Kapi­ tals (die Anwendung von Mehrwert als Kapital od. Rückverwandlung von Mehrwert in Kapital) Akkumulator, der; -s, Akkumulatoren / / auch Akku/ Techn. Vorrichtung zum Speichern von Elektroenergie: einen A. (auf)laden akkumulieren /sw. Vb.; hat/ Pol. ök. /zu Akku­ mulation/; zu 1.2: Teile des Mehrprodukts, des Mehrwerts a. (als Kapital anwenden) akkurat /Adj./ I . geh. 1. ordentlich (2): ein akku­ rater Mensch — 2. ordentlich (1.1): a. gekleidet sein — II. /adv./ süddt. österr. genau, 3gerade: er sah a. so aus wie sein Vater; zu I Akkuratesse, die; -, /o. PI./ Akkusativ, der; -s, /o. PI./ Gramm. Kasus, der das direkte Objekt des Satzes kennzeichnet, von bestimmten Präpositionen abhängig sein kann: die­ ses Substantiv steht im A .; ,gegen4 regiert den A. Akkusativ|Objekt, das Gramm. Objekt im Akku­ sativ Akne, die; -, -n /vorw. Sg./ [akno, auch akne] Med. mit der Bildung von Knötchen, Pusteln ein­ hergehende Erkrankung der Haut: an A. leiden Akribie, die; -, /o. PL/ sehr große Genauigkeit, höchste Sorgfalt, äußerste Gründlichkeit: wissen­ schaftliche A .; etw. mit größter A. ausführen Akrobat, der; -en, -en Artist, der sehr schwierige, einmalige und gefährliche Körperübungen zeigt Akrobatik, die; -, /o. PI./ 1. vielseitige, bes. turneri­ sche Spitzenleistung an K raft und Geschicklichkeit erfordernde sportliche Übungen, auch als Sportart: im Freien, in der Halle A. betreiben — 2. Körper­ beherrschung und Geschicklichkeit eines Akrobaten: seine bewundernswerte A .; dazu akrobatisch /Adj.; nicht präd.j: akrobatische Darbietungen, Kunst­ stücke Akt, der; -(e)s, -e 1.1, ein rein formaler A. (eine rein formale Handlung); ein A. der Höflichkeit, Empörung, Verzweiflung 1.2. dem A. (der F eie r ­ lichkeit, Zeremonie) der Einweihung beiwohnen; der A. der Trauung 1.8. /o. PI./ Geschlechtsakt — 2. größerer, in sich geschlossener Abschnitt eines Theaterstückes, Aufzug: ein Schauspiel in fünf Akten; die zweite Szene des dritten Aktes — 8. Zirkus Variete Vorführung, Nummer: ein akro­ batischer A. — 4. K unst Darstellung des nackten Körpers: ein männlicher, weiblicher A .; einen A. zeichnen Akte, die; -, -n 1.1. Schriftstück(e) über einen speziellen Fall, zu einem bestimmten Vorgang: in einer A. blättern; bringen Sie mir bitte die A. Müller 1.2. /nur im PI./ (geordnete) Sammlung von Schriftstücken, Unterlagen: ein Stoß Akten; er­
Aktenbock — akustisch 33 ledigte Akten; die Akten ablegen; etw. in die Akten einordnen; in die Akten Einsicht nehmen 4- etw. zn den Akten legen (als erledigt betrachten) Akten/akten| -bock, der kleineres Gestell zum A b ­ stellen, Ablegen von Akten; -kundig /Adj.; vorw. präd. u . adv./ fachspr. durch eine Akte, ein Schriftstück nachweisbar: es ist a., daß etw. a. belegen; -mappe, die Aktentasche; -notiz, die formlose Notiz in einer Akte, die eine bestimmte Angelegenheit fixiert; -tasche, die Tasche (2) mit Griff, in der man Schriftstücke, Bücher usw. transportieren kann; -Zeichen, das Signatur zur Kennzeichnung (des Bearbeiters) einer Akte Akteur, der; -s, -e [.. t0:r] geh. der aktiv Handelnde, der das Geschehen bestimmt: sie waren die eigent­ lichen Akteure dieser Aktion Akt|foto, das fotografische Aufnahme eines nackten Körpers Aktie, die; -n [aktsio] Urkunde über einen genau bezifferten Anteil des Mitglieds einer Aktiengesell­ schaft an deren K apital: die Aktien sind gestiegen, gefallen + umg. jmds. Aktien steigen (jmds. Aussichten auf Erfolg werden besser); umg. scherzh. wie stehen die Aktien (wie gehVs)? Aktien! -gesellschaft, die /Abk. AG/ m eist kap . Unternehmen, an dem die Aktionäre mit ihren Aktien am Kapital beteiligt sind; -kapital, das Wirtsch. in Aktien angelegtes Kapital, das die finan zielle Grundlage einer Aktiengesellschaft bildet Aktion, die; -, - en 1. (gemeinschaftlich) geplante zvjeckbestimmte Unternehmung, gemeinschaftliche M aß n a h m e : eine sofortige, gemeinsame A. starten; eine militärische, politische A. — 2, fin den Ver­ bindungenI in A. sein tätig, aktiv sein: er war voll in A.; in A. treten aktiv werden: das Komitee trat in A. Aktionär, der; -s, -e W irts ch. Mitglied einer Aktiengesellschaft, Inhaber von Aktien Aktions| -einheit, die /o. PI ./ Zusammenwirken von Organisationen, Parteien, Schichten od. Klassen bes. unter Führung der Partei der Arbeiterklasse zur Erreichung bestimmter Nahziele unter (teil­ weiser) Zurückstellung trennender ideologisch-politi­ scher, weltanschaulicher prinzipieller Fragen: die A. der Arbeiterklasse; -programm, das Program m (einer Partei) zur Verwirklichung der nächsten A u f­ gaben auf dem Weg zur Erreichung eines program­ matischen Fernzieles; -radius, der 1. durch eine Aktion (1) erfaßter Bereich — 2. Entfernung, die ein Schiff, Flugzeug zurücklegen kann, ohne neuen Treibstoff aufzunehmen aktiv, aktiv /Adj./ 1. im Handeln intensiv: ein aktiver Teilnehmer; politisch, gesellschaftlich a. sein; sich a. an etw. beteiligen; aktive Unter­ stützung — 2. /nur attr.; aktiv/ Mil. 2.1. der aktive Wehrdienst (Wehrdienst von W ehrpflichti­ gen, Soldaten auf Zeit od. von Berufssoldaten) 2.2. ein aktiver Offizier (Beru fsoffizier) — 3. /nur attr./ aktives Wahlrecht (Recht des Bürgers, an der Wahl der Vertretungskörperschaften des Staates teilzu­ nehmen) — 4. W irtsch. aktive Handelsbilanz (Überwiegen der Ausfuhr gegenüber der Einfuhr) — 5. /nicht präd./ aktiver Wortschatz ( Wortschatz, den jmd. beim Sprechen zur Verfügung hat) — 6. /vorw. attr./ Chem. besonders reaktionsfähig (2): aktiver Sauerstoff3 1Aktiv, das; -s, - s/-e [..va] Gruppe von Werk­ tätigen in der soz. Gesellschaft, die durch freiwillige Zusammenarbeit innerhalb eines Kollektivs durch besondere Aktivitäten bessere Ergebnisse bei der E r­ füllung gesellschaftlicher Aufgaben anstreben 2Aktiv, das; -s, /o. PI./ Gram m , durch bestimmte Formen des Verbs ausgedrückte Art einer Aussage, bei der das grammatische Subjekt des Satzes als Träger einer Tätigkeit, eines Vorgangs, Geschehens, Zustands fungiert: das Verb steht im A. Aktiva, die /PI./ [..va] Wirtsch. die in einer Bilanz als Vermögenswerte, Guthaben aufgeführten Mittel Aktive, der u. die; -n, -n [..vo] an organisierten Wettkämpfen ständig teilnehmende(r) Sportlerin) aktivieren /sw. Vb.; hat/ [..v .J 1.1. jmdn. aktiv machen, zu einer (verstärkten) Tätigkeit bewegen, zum bewußten Handeln bringen: die Jugend (poli­ tisch) a. 1.2. etw. in seiner Wirkung, Tätigkeit ver­ stärken: die Arbeit an diesem Projekt muß akti­ viert werden; eine Beziehung a. — 2. Chem. etw. aktiv (6) mach en: aktivierte Essigsäure aktivisch /Adj./ [..v . .] : die aktivischen (im 2Aktiv stehenden) Formen des Verbs Aktivist, der; -en, -en [..v . .] Werktätiger, der bei der Erfüllung des Planes, im soz. Wettbewerb und in der gesellschaftlichen Tätigkeit außerordentliche Leistungen vollbracht hat und dafür mit dem staat­ lichen Titel ,Aktivist der sozialistischen Arbeit1aus­ gezeichnet Worden ist Aktivisten! -abzeichen, das Abzeich en , das mit dem Titel ,Aktivist der sozialistischen Arbeit‘ verliehen wird; -nadel, die Aktivistenabzeichen Aktivität, die; -, -en [..v . .] 1. /o. PI./ aktives (1) Verhalten: gesellschaftliche A. zeigen; der Vorfall löste hektische A. aus; er sprühte vor A. (Energie 1) — 2. /vorw. Pl.j vielseitige Anstrengungen, Handlungen (zur Durchführung gesellschaftlicher od. anderer Aufgab en): vielfältige Aktivitäten ent­ falten, entwickeln Aktiv| -kohle, die /o. PL/ Chem. sehr poröse, reaktionsfähige Kohle; -tagung, die Tagung be­ nannter Vertreter bestimmter Bereiche zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben im Soz. aktualisieren /sw. V b.; hat/ etw. aktuell machen, auf die unmittelbare Gegenwart beziehen: ein altes Theaterstück a .; den Unterricht a. Aktualität, die; -, /o. PL/ Bedeutsamkeit für die unmittelbare Gegenwart: ein Thema von großer, brennender A .; diese Frage verliert, gewinnt an A. aktuell /Adj./ [. .u|el] bedeutsam für die unmittel­ bare Gegenwart: ein aktuelles Thema, Problem, Buch; das aktuelle Geschehen (Zeitgeschehen); etw. ist, erweist sich als a., wird a. Akupunktur, die; -, -en Med. umstrittene H eil­ behandlung durch Einstiche mit feinen Nadeln in bestimmte Hautstellen Akustik, die; -, /o. PL/ 1. Teilgebiet der Physik, das sich mit dem Schall beschäftigt — 2. Art der Wirkung von Schall und Klang in einem geschlos­ senen Raum: der Saal hat eine gute A. akustisch /Adj./ 1. /nur attr./ die Akustik (2) be­ tr e ffe n d : die akustischen Verhältnisse in diesem Saal sind gut — 2. den Schall betreffend: ein aku­ stisches Signal; etw. a. (durch das Gehör) wahr­ nehmen 3 Wörterbuch
34 akut — alkoholisch akut fAdj.f 1* zur Zeit, im Augenblick vorhanden und dringend: eine akute Frage; dieses Problem wird jetzt a.; etw. bildet eine akute (unmittelbar drohende) Gefahr — 2. Med. plötzlich auftretend und schnell und heftig verlaufend: eine akute Er­ krankung; diese Krankheit trat a. auf Akzeleration, die; -, -en fvorw. Sg./ fachspr. Be­ schleunigung der körperlichen Entwicklung der Jugend im Vergleich zu früheren Generationen Akzent, der; -(e)s, -e 1. Hervorhebung eines Lautes od. einer Lautgruppe gegenüber anderen bes. inner­ halb eines Wortes durch Tonstärke, Tonhöhe: der A. liegt auf der zweiten Silbe — 2« Zeichen fü r den Akzent (1) — 3. fo. Pl.l eine für die jeweilige Sprache fremde Aussprache: eine Sprache mit (fremdem, ausländischem) A. sprechen —■4. Nachdruck, Ge­ w icht: auf etw. einen besonderen, kritischen A. legen akzentfrei fAdj.f ohne fremden Akzent (3): a. Deutsch sprechen akzentuieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. nachdrücklich betonen, deutlich aussprechen: (die Wörter) genau a.; er spricht deutlich und akzentuiert — 2 . etw. hervorheben, einer Sache Nachdruck verleihen: einen Gedanken, ein Thema deutlich a. akzeptabel fAdj.f 1.1. fzu akzeptieren/ annehmbar (1.1): ein akzeptables Angebot; akzeptable Vor­ schläge 1.2. die Mannschaft hat ganz a. (annehm­ ba r 1.2) gespielt akzeptieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. annehmen (1): ein Angebot, einen Vorschlag, eine Bedingung a. 1.2 . etw. gutheißen: jmds. Gründe a.; jmcLn. a .: der neue Kollege wurde von allen akzeptiert (an­ erkannt 2.1) a la1.1#Gastron. nach Art von: einSchnitzel äla Holstein 1.2. im Stile vo n : eine Kurzgeschichte ä la Hemingway; / auch ä la carte Alabaster, der; -s, - fvorw. Sg .f feinkörnige, weiße, durchscheinende Art von Gips: ihre Hände waren weiß wie A. ä la carte [alakart] Gastron.: ä la carte (nach der Tageskarte zusammengestellt, nicht das M en ü) essen, bestellen; / auch ä la Alarm, der; -(e)s, -e Signal als Warnung bei Gefahr, verbunden mit der Aufforderung zur Bereitschaft, zum Einsatz: A. auslösen, geben; A.! blinder A. (versehentlich ausgelöster Alarm ; grund­ los verursachte Aufregung); A. schlagen (die öffent­ liche Aufmerksamkeit auf etw. Bedrohliches, eine Gefahr lenken) Alarm/alarm| -anlage, die Anlage zum Auslösen von Alarm; -bereit fAdj.f: die Feuerwehrist stets a. (bei Alarm sofort einsatzfähig); dazu -bereitschaft, die fo. P l.f: die Polizei war in (höchster) A. alarmieren fsw. Vb.; hat/ 1. die Feuerwehr, Poli­ zei, Bergwacht a. (zum Einsatz, zur Hilfe rufen) — 2. etw. alarmiert jmdn. etw. versetzt jmdn. in A u f­ regung, Unruhe: diese Meldungen, Nachrichten alarmierten alle, wirkten, waren alarmierend Alarm| -stufe, die bestimmter Grad der Alarmbereit­ schaft: die höchste A .; A. zwei geben; -zustand, der fo. P l.f: die Polizei war, befand sich im, in A. (war alarmiert und ständig alarmbereit) Albatros, der; -, -se auf den Meeren der südlichen Halbkugel lebender Sturmvogel Albere], die; -, - en fzu 2albern/ 1albern fAdj.f 1.1. unangebracht lustig: sei nicht a.!; sich a. benehmen; sein albernes Benehmen 1.2 . alberne (törichte) Witze 2albern fsw. Vb.; hat/ sich albern benehmen Albino, der; -s, -s Mensch, Tier mit angeborenem Fehlen der Pigmente Album, das; -s, Alben/ umg. -s 1.1. Buch mit un­ bedruckten Seiten, in dem jmd. etw., bes. was er sammelt, aufbewahrt: Fotos ins A. kleben 1.2. Poe­ siealbum Alchemie, die s. Alchimie Alchimie, die; -, /o. Pl.f 1.1. die sich auf Spekula­ tionen und phantastisch-mystische Anschauungen stützende Chemie bes. des Mittelalters 1.2. von 1.1 ausgehende Versuche, auf chemischem Wege unedle Metalle in Gold zu verwandeln; dazu Alchimist, der; - en, -en Alge, die; -, - n ein- od. mehrzelliges chlorophyll­ haltiges Lebewesen mit einem Zellkern, das in vielen Arten vorkommt und bes. im Wasser und auf feuch­ tem Boden lebt und dem Pflanzenreich zugerechnet wird .Algebra, die; -, Algebren 1. fo. P l.f Teilgebiet der Mathematik, das sich mit den Gleichungen, den al­ gebraischen Strukturen befaßt — 2. Math, alge­ braische Struktur algebraisch fAdj.f [..a:ij] auf Methoden der Al­ gebra (1) beruhend: algebraische Struktur (Menge von Elementen, die addiert, subtrahiert, multipliziert, dividiert, potenziert, radiziert werden) Algorithmus, der; Algorithmen M ath. K ybe rn . eindeutig bestimmtes Verfahren zur schematischen Lösung einer Klasse von Aufgaben alias auch ... genannt: die Polizei fahndete nach dem Verbrecher Meyer a. (mit dem Decknamen) Müller Alibi, das; -s, -s Nachweis der Abwesenheit vom Tat­ ort zur Tatzeit als Beweis, nicht als Täter in Frage zu kom m en : ein lückenloses A. haben, besitzen Alimente, die jPl.f veraltend regelmäßigen zah­ lende Beiträge zum Unterhalt bes. für ein außerehe­ liches K ind : er mußte A. zahlen Alkali, Alkali, das; -s, Alkalien [..Ion] Chem. ba­ sisch reagierende Verbindung bes. des Natriums und Kaliums; dazu alkalisch fAdj.f basisch reagierend: eine alkalische Lösung; a. reagieren Alkohol, der; -s, -e 1. Chem. organische, aus Koh­ lenstoff, Wasserstoff und Bauerstoff bestehende Ver­ bind u n g: einwertige, mehrwertige, gesättigte Al­ kohole — 2.1. fo. Pl.f zu den gesättigten Alkoholen (1) gehörende farblose, leicht entzündliche, würzig riechende und brennend schmeckende Flüssigkeit, die z. B . zur Herstellung alkoholischer Getränke ver­ wendet wird, Spiritus, Sprit, W eingeist: reiner A.; dieser Weinbrand enthält 38 Prozent A. 2.2. fvorw. Sg.f 2.1 enthaltendes Getränk: viel, wenig, keinen A. trinken, vertragen; unter A. stehen (berau scht, betrunken sein) Alkohol/alkohol| -einfluß, der fo. P l.f : der Fahrer stand unter A .; -frei fAdj.; nicht ad v.f: alkoholfreie Getränke (Getränke ohne Alkoholgehalt); -gehalt, der fo. P l.f Gehalt an Alkohol (2.1): ein Weinbrand mit hohem A .; - haltig /Adj.; nicht adv.f Alkohol (2.1) enthaltend Alkoholiker, der; -s, - jmd., der gewohnheitsmäßig und in zu großen Mengen Alkohol (2.2) trinkt alkoholisch fAdj.f 1. /nur attr.f Alkohol (2.1) ent­ haltend: alkoholische Getränke — 2. /nickt präd.f
Alkoholismus — allergisch 35 Chem. alkoholische Gärung (Gärung, bei der A l­ kohol 2.1 entsteht); etw. a. vergären Alkoholismus, der; -, jo. P I ./Sucht nach ständigem (übermäßigem) Genuß von Alkohol (2.2) Alkohol] -mißbrauch, der jo. PI./ Genuß von A l­ kohol (2.2) in unverantwortlich großer M enge; -Spiegel, der durch den Genuß von Alkohol (2.2) entstandene Konzentration von Blutalkohol; -ver­ bot, das jo. PI ./1 .1 . Verbot, Alkohol (2.2) zu trinken: der Arzt sprach ein A. aus 1.2. Prohibition; -Ver­ giftung, die durch übermäßigen Genuß von Alkohol (2.2) verursachter krankhafter Zustand all/Indef.pron.; Mask.: aller, Fern.: alle, Neutr.: alles; in Verbindung mit Art. od. Poss. pron. auch unflektiert/ 1. /bezeichnet zusammenfassend eine Menge, Gesamtheit von Personen, Sachen, wobei diese je nach dem Zusammenhang als ungegliederte Menge, Gesamtheit od. als Gesamtheit einzelner Personen, Sachen interpretiert werden kann/: /adj./ aller Fleiß, a. der Fleiß war umsonst; er hat alles Geld, a. sein Geld verloren; ohne allen Grund, mit aller Deutlichkeit (ganz deutlich) jmdm. etw. klar- machen; alle die, a. die Menschen (jed er einzeln e) wollten mit diesem Zug mit; das Ende aller H off­ nungen; die Solidarität aller Arbeiter; trotz aller intensiven Bemühungen; alle drei, beide; Dinge aller (jeder) Art; jsubst./ alles oder nichts; alles ist in Ordnung; das geht dich doch alles nichts an !; alle sind gekommen; wir, sie alle; alle miteinander; unser aller Leben; umg. alles (jeder einzelne von den Anwesenden) aussteigen!; alles war in Auf­ regung — 2. wer, was, wem, wen alles wer, was, wem, wen im einzelnen: wer alles kommt denn?; wen alles hast du eingeladen?; was alles weißt du? — 8. /alle -f- Zeit- od. Maßangabe, in Verbindung mit einem Zahlbegriff; bezeichnet die Wiederholung, Wiederkehr in regelmäßigen Abständen/ im Abstand vo n : die Straßenbahn fährt a. zehn Minuten; a. halbe(n) Stunden, a. halbe Stunde; a. zwei Jahre; a. zehn Schritte blieb er stehen + alles in allem (im ganzen gesehen, wenn man alles zusammennimmt); vor allem /stellt etw. in einer Rei- henfolge als vorrangig heraus/ an erster Stelle: vor allem ist dabei folgendes zu bedenken: ...; — über alle / Berge sein; vor allen / Dingen; jmds. / ein und alles sein; auf alle / Fälle; / Mädchen für alles; in aller / Munde sein; alle, aller / nase(n)- lang; alle, aller / Nasen lang; unter allen / Um­ ständen; zu allem / Unglück; alle / viere von sich strecken; auf allen / vieren geher> kriechen; in alle (vier) / Winde All, das; -s, /o. Pl.j Weltraum: der Vorstoß ins A.; der fünfte Arbeitstag der Kosmonauten im A. all| -abendlich /Adj.; nicht präd./ an jedem Abend, während jeden Aben d s: sein allabendlicher Spazier­ gang; :dieweil, auch -dieweil /Konj.; unterordnend; leitet einen kausalen Gliedsatz ein/ noch sch erzh. weil kille /Indef.pron.; Fern. u . Pl.j s. all 2alle /Adj.; nicht attr./ 1.1. umg. aufgebraucht: mein Geld, der Schnaps ist a.; unser Brot wird a. 1.2. salopp erschöpft, abgespannt: ich bin ganz a. alle]dem, alle]dem /nach einer Präp. mit Dat.f diesem allen: an, aus, bei, trotz, mit a.; nichts von a. Allee, die; -, -n [.. e: (o)n] (breite) Straße mitBäumen an beiden Seiten: eine breite A. Allegorie, die; -, -n [..i:on] sinnbildliche Darstellung eines abstrakten Begriffes in der bildenden Kunst, Dichtung; dazu allegorisch /Adj./ allegretto /Adv./ Mus. etwas lebhaft, etwas schnell allegro /Adv./ Mus. lebhaft, schnell Allein I. /Adj.; nicht attr.; 1and sch. auch alleine/ I. 1. ohne die Anwesenheit, Gegenwart eines anderen od. anderer: a. fahren; jmdn. a. lassen; ich möchte mit Ihnen a. (ohne Zeugen) sprechen 1.2. einsam (1.1): sich sehr a. fühlen 1.8. ohne fremde Hilfe, Unterstützung, ohne fremdes Zutun: das Kind läuft schon ganz a.; das habe ich a. gemacht — II. /als Partikel; einschränkend/ 1.1. nur (II.1.2): a. er, er a. kann noch helfen; er denkt dabei a. an sich; die a. (einzig 1.2) gültige Fassung 1.2. von allem anderen abgesehen: (schon) a. der Gedanke, a. (schon) der Gedanke, (schon) der Gedanke a. daran ist furchtbar -j- umg. von allein(e) (von selbst); — / einzig und a.; a. auf weiter / Flur sein 2alle|n /Konj.; nebenordnend; verbindet zwei Haupt­ sätze; adversativ/ geh. ^-aber (2.2): er war todmüde, a. er konnte nicht schlafen alleine s. 1allein (I) Allein] -erbe, der Person, die jmdn. allein beerbt, einziger Erbe; -gang, der 1.1. Sport Aktivität eines einzelnen unter Verzicht auf die Hilfe seiner Mannschaft: ein Tor im A. erzielen; der kühne A. des Bergsteigers 1.2. das Handeln im Vertrauen auf die eigene Kraft unter Verzicht auf die Hilfe, Zu­ stimmung anderer: etw. im A. unternehmen; einen A. antreten; -herrschaft, die /o. PI./ unumschränkte H errsch aft: die A. des Monarchen; -herrscher, der absoluter Herrscher alleinig /Adj.; n u r attr./ einzig (1.1): der alleinige Erbe; der alleinige Grund dafür AIlein/allein| -sein, das Einsamkeit (1): Angst vor dem A. haben; -stehend /Adj.; nicht adv./ un­ verheiratet, ohne Ehepartner; ohne Familie, Ver­ wan dte : eine alleinstehende F r a u ; -Vertretungs­ anspruch, der /o. Pl.f: der A. der BRD (Anmaßung der BR D, in der internationalen Politik auch für die DDR mit zu sprechen) alle]mal /Adv.f landsch. 1. jedesmal, immer: er hat a. Pech — 2.1. /verstärkt eine Aussage über Zu­ künftiges/: das bringe ich a. (noch) fertig 2.2. /als intensivierende Bejahung auf eine Frage/: „schaffst du das?“ „Allem al!“ -f- ein für a. als gültig für immer: das, sage ich dir, gilt ein für a. allenfalls, allen{falls /Adv./ höchstens, im äußer­ sten F a ll: es kann a. noch eine Stunde dauern allenthalben, allenthalben /Adv./ v e r a lte n d über­ a ll: a. fand er größtes Entgegenkommen aller /Indef.pron.; Mask./ 1. s. all (1) — 2. ost- mitteldt. s. all (3) aller] eheste, -beste /Adj.; nicht präd.; verstärkend für beste/; ;dings, - dings /Adv./ 1. /bezeichnet ein e (höfliche) Einschränkung/: ich muß a. zugeben, daß ... — 2. /als verstärkte Bejahung/ aber natürlich, aber gewiß: „hast du das gewußt?“ „Allerdings!“ ; :erste, -erste jörd .zahl; verstärkend für erste 1/ Allergie, die; -, -n [..i:on] Med. Zustand des krank­ haften Reagierens des Organismus auf bestimmte körperfremde Stoffe: an einer A. leiden allergisch /Adj./1. Med. 1.1. /nicht präd./ von einer Allergie herrührend, auf einer Allergie beruhend: allergische Krankheiten; auf Fremdstoffe a. re­ 3*
36 allerhand — alltags agieren 1.2 . an einer Allergie leidend: allergische Patienten — 2. überempfindlich (1.1): sie hat auf diese Kritik a. reagiert aller/Aller| :hand, -hand jindekl. Indef.pron.f nmg, ziemlich vielte): /subsi./ er weiß a.; er hat a. durch­ gemacht; lattr.l das hat a. Arbeit gemacht; ich habe a. Bücher; -j- umg. das ist (ja, doch) a. (das geht zu weit, ist unerhört) \; -heiligen jo. Art., o. erkennbaren Kasus/ Rel. kath. Fest, das Katho­ liken zum Gedenken an alle Heiligen begehen fl. N o­ vem berI allerlei, allerlei jindekl. Indef.pron.j: jadj.j a. (mehrere verschiedene) Ausreden, Einfälle, Pflan­ zen; a. Obst (eine Menge Obst verschiedener Art) reden; jsubst.j a. (allerhand Verschiedenes, manches) zu sehen bekommen aller/Aller| :letzte, -letzte jA dj.; nur attr.; verstär­ kend für letzt 1, 3, 4/; :liebste, - liebste jAdj.j 1. /verstärkend für liebst II /: sein allerliebstes Spielzeug; das wäre mir am allerliebsten, das a. — 2. wunderhübsch, niedlich: die Kleine ist allerliebst; :meist, -meist /verstärkend für meist 1 ,11.1/: in den allermeisten Fällen; das freut mich am aller­ meisten; :neu(e)ste, -neu(e)ste fA dj.; verstärkend fü r neu(e)ste/: wissen Sie schon das Allerneueste?; -Seelen jo. Art., o. erkennbaren Kasus/ Rel. kath. Gedenktag der Katholiken für alle Verstorbenen [2. November/; :seits /Adv.f umg.: ich wünsche a. (allen Anwesenden) angenehme Ruhe; -weltskerl, der umg. jmd., der auf allen möglichen Gebieten beschlagen ist; -werteste, der; -n, -n umg. verhüll, scherzh. Gesäß allesjlndef.pron.; Neutr.j s. all alle|samt, allesamt jindekl. Indef.pron.j umg. alle miteinander, alle zusammen: wir sind a. zu ihm gegangen Alles|-fresser, der Tier, das sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Nahrung lebt; -kleber, der Klebstoff, der zum Zusammenkleben der verschie­ densten Werkstoffe verwendet werden kann; -wisser, der; -s, - jemot.j jmd., der immer alles besser weiß, großsprecherischer Mensch all| fällig, -fällig jAdj.; nichtpräd.j landsch., bes. österr. Schweiz, eventuell; ;gemein, - gemein jAdj.j 1. /nichtpräd.j allen, der Mehrheit gemeinsam, überall geäußert, verbreitet, allseitig: die allgemeine Meinung ist so; auf allgemeinen W unsch; das ist a. (überall) bekannt; das wurde a. gefordert; die allgemeine / Krise des Kapitalismus — 2, alle, die Mehrheit betreffend, für alle, die Mehrheit geltend: ein a. interessierendes Problem — 3 . nicht auf Ein ­ zelheiten eingehend, nicht speziell: eine allgemeine Frage; ein allgemeiner Überblick; allgemeine (ab­ gegriffene, banale, oberflächliche) Redensarten; die Darstellung war zu a. gehalten; seine Aus­ führungen blieben zu a. — 4* auf mehreres zu­ treffend: vom Allgemeinen auf das Besondere schließen; Phi los. die Dialektik von Allgemeinem (dem Gemeinsamen einer Klasse von Dingen, Eigen­ schaften, Sachverhalten) und Besonderem; all­ gemeine Begriffe; -f- im allgemeinen (ohne B e ­ achtung kleinerer Unterschiede, im großen und gan­ zen, meist) Allgemein/allgemein| -befinden, das das B efind en im großen und ganzen: das A. des Patienten war gut; -bildend /Adj.; nicht adv.j Allgemeinbildung verm ittelnd : die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische / Oberschule; -bildung, die jo. P l.j grundlegendes Wissen und Können, das der Mensch im Zusammenspiel mit seinen Fachkenntnissen beherrschen so llte: die Voraussetzungen für eine umfassende A. schaffen; er hat eine hohe A .; - gültig jAdj./ allgemein (2) gültig: etw. a. festlegen; dazu -gültigkeit, die; -gut, das fo. P l.j : dieses Wis­ sen ist heute A. (haben alle, ist allgemein verbreitet) Allgemeinheit, die; -, -en 1. jo. Pl.j Öffentlichkeit (1): etw. für die A. tun; etw. dient der A. — 2. jo. Pl.j Ausführungen von zu großer A. (allgemeinem 3 Charakter) — 3. /nur im Pl.j allgemeine Bedensarten, Allgem einplätze: sich in Allgemeinheiten ergehen Allgemem/allgemein| -platz, der jvorw . P l.j Ge­ m einplatz: sich in Allgemeinplätzen ergehen; -ver­ ständlich jAdj./ für alle, die Mehrheit verständlich, leicht faßlich , p op ulä r : eine allgemeinverständliche Darstellung; etw. a. erklären; -wissen, das vgl. Allgemeinbildung: er hat ein umfangreiches A. All|heilmittel, das (Haus)mittel gegen alle möglichen Beschwerden: etw. als A. preisen; O diese Maß­ nahme ist auch kein A. Allianz, die; -, -en veraltend Bündnis (zwischen Staaten) Alligator, der; -s, Alligatoren in Am erika und China lebendes Krokodil alliiert jA dj.; nicht adv.j [ali|i:rt]: die alliierten (verbündeten) Mächte Alliteration, die; -, jo. Pl.j Verslehre Gleichheit des Anlauts mehrerer Wörter od. betonter Silben all/All| -jährlich jAdj.; nicht präd.j in jedem Jahr (wiederkehrend): die alljährlichen Berliner Fest­ tage; :macht, die jo. Pl.j: Rel. die A. (von Gläubi­ gen angenommenes, universell bestimmendes Walten) Gottes*1; O der Kampf gegen die A. der Konzerne; - mächtig jAdj.j: er ist auch nicht a. (hat auch keine uneingeschränkte Verfügungsgewalt, kann auch nicht alles bewirken); Rel. der Allmächtige (Gott)1; Allmächtiger!, allmächtiger Gott! /Ausru fe des erschreckten Erstaunensj; -mählich fAdj.f 1.1. lang­ sam vor sich gehend: ein allmählicher Übergang; sich a. beruhigen; es wurde a. dunkler 1.2. jadv.; drückt aus, daß ein Zeitpunkt herankommt, an dem etw. unumgänglich wird/: es wird nun a. Zeit, daß ich gehe; -monatlich jAdj.; nicht präd.j in jedem Monat (wiederkehrend) Allotria, das; -s, jo. Pl.j, veraltend Allotria, die jPl.j ausgelassenes, mit Lärm verbundenes Treiben: da gab es ein großes A .; A. treiben all/All| -s^'tig jAdj.j 1. umfassend: eine allseitige Ausbildung — 2. /nicht präd.j allgemein (1): zur allseitigen Zufriedenheit; -seits /Adv./ allgem ein (1), überall: das wurde a. gefordert; -stromgerät, das Elektrotechn. elektrisches Gerät, das sowohl mit Gleichstrom als auch mit Wechselstrom betrieben werden kann; -tag, der /o. PI .; nur mit best. Art./ 1.1 . die durch das Berufsleben bestimmten Tage der Woche im Unterschied zu den Sonn- und Feiertagen: den Anzug trage ich nur am A .; der A. verlangt sein Recht 1.2. der in gewisser W eise festgelegte, von Wiederholung gekennzeichnete und durch Arbeit charakterisierte' Ablauf des Lebens: nun hat der A. wieder begonnen; -täglich fAdj.j wie es täglich, immer wieder geschieht, nichts Besonderes auf­ w eis en d : eine ganz alltägliche Geschichte, Sache; etw. Alltägliches; -tags /Adv./ am Alltag, wochen­ tags : ein Kleid nur noch a. tragen
Alltagskleid — also 37 Alltags) -kleid, das Kleid, das jmd. nur alltags trägt; - s orgen, die /PI./ Sorgen des Alltags (1.2): jmdm. die A. abnehmen Allüren, die /PL/ ungewöhnliches, bes. gespreiztes B e n eh m e n : seine extravaganten A. beibehalten, ablegen, verlieren all| -wjssend/Adj.; nicht adv./: ich bin doch nicht a. (weiß doch nicht alles, weiß das nicht) \; -wöchentlich /Adj.; nicht präd.j in jeder Woche (wiederkehrend); :zeit /Adv./ 1and sch. immer: a. vergnügt sein; :zu /Adv.; wird mit dem folgenden Wort zusammen­ geschrieben, wenn dieses unflektiert ist und den Hauptton trägtl in einem nicht mehr akzeptierbaren höheren od. geringeren M a ß : die Last ist a. schwer; es ist nicht a. weit zum Bus; a. viele Bedenken ha­ ben Alm, die; -en mit Gras bewachsene Fläche im Hoch­ gebirge, auf der im Sommer das Vieh weidet: das Vieh auf die A. treiben Alma mater, die; fo. Pl.f geh. Universität (1,2) Almanach, der; -s, -e aus besonderem A nlaß od. zwecks Werbung veröffentlichter Querschnitt aus der Jahresproduktion eines Verlages Almosen, auch Almosen, das; -s, - veraltend etw., das jmd. einem Bettler schenkt, geschenkt hat Aloe, die; -n [a:lo|e, PI. a:lo0n] Liliengewächs mit dickfleischigen Blättern, das in zahlreichen Arten bes. in Afrika in Gebieten mit geringen Niederschlägen vorkommt Alp, der; -(e)s, - e 1, koboldhaftes, gespenstisches Wesen, das sich nach abergläubischer Vorstellung nachts auf die Brust des Schlafenden setzt und so ein Angst-, Beklemmungsgefühl in ihm hervorruft — 2. jo. Pl.f geh. schwere psychische Last: ein A. ist von mir gewichen Alpaka, das; -s, fo. Pl.f dem Silber ähnlich sehende Legierung aus Kupfer, Nickel und Zink, Neusilber: ein Besteck aus A. Alp| -druck, der jPl. - drücke; vorw. Sg .j Alp (2): von einem A. befreit sein; -drücken, das; -s, - Gefühl der Angst, Beklemmung während des (H alb­ schlafs: A . haben; an A. leiden Alpenglühen, das; -s, - rötlicher W iderschein des Lichtes auf den Berggipfeln nach Sonnenuntergang Alpenrose, die Rhododendron, der als meist rot­ blühender immergrüner niedriger Strauch im Hoch­ gebirge Asiens und Europas verbreitet ist Alpenveilchen, das Pflanze mit roten bis weißen Blüten und zu Knollen umgewandelten Stengeln, die als Zimmerpflanze gehalten wird Alpha, das; -/ -s, -s erster Buchstabe des griechischen Alphabets Alphabet, das; -(e)s, -e Gesamtheit der in Buch­ staben fixierten und in einer bestimmten Reihen­ folge geordneten Laute einer Sprache: Namen nach dem A. ordnen; das deutsche, englische, russiche A. alphabetisch fAdj.f nach dem Alphabet (geordnet): ein alphabetisches Register; eine Kartei a. ordnen alphabetisieren /sw. F6.; hat/ 1. etw. nach dem A l­ phabet ordnen: Karteikarten a. — 2. Analphabeten lesen und schreiben lehren alpin ' fAdj.f 1. /nicht adv.f das Hochgebirge be­ treffend, Hochgebirgscharakter aufweisend: alpine Skigebiete; diese Landschaft ist fast a. — 2, /nur attr.j im Hochgebirge vorkommend: die alpine Flora, Fauna — B. /nur attr.j Ski alpine Disziplinen (die in Gegenden mit langen Abfahrten als Wettkampf ausgeübten Disziplinen Abfahrtslauf, Slalom und Riesenslalom); alpine Wettbewerbe Alpinist, der; -en, -en Bergsteiger im Hochgebirge Alpltraum, der Alpdrücken: von Alpträumen ge­ plagt sein als /Konj.\ 1 . /unterordnend; temporal; leitet einen Gliedsatz ein; bezieht sich im Gegensatz zu wenn auf Vorgänge in der Vergangenheit; der Zeitpunkt des Vorgangs im Nebensatz bestimmt die zeitliche Ein ­ ordnung des Vorgangs im Hauptsatz/: a. sie das Haus verließen, begann es zu regnen; es begann zu regnen, a. sie das Haus verließen; a. er seine Arbeit beendet hatte, verließ er den Baum — 2. /modal/ 2.1. /setzt Glieder bei einem Vergleich nach einem Komparativ od. nach ander, anders, auf andere Weise zueinander in Beziehung; gibt ein Verhältnis der Ungleichheit an/: Hans ist größer a. Fritz; er läuft schneller a. wir; das Haus war größer, a. ich es in Erinnerung hatte; er lief schneller, a. wir ge­ dacht hatten; das Haus war anders, a. wir es in Erinnerung hatten 2.2. /leitet einen Gliedsatz ein; gibt einen erläuternden Vergleich an/: er tat, a. schliefe er; es sieht aus, a. wollte es regnen; jauch in Verbindung mit ob, wenn/ er tat, a. ob, a. wenn er schliefe 2.3. /leitet einen verkürzten irrealen konjunktivischen Ausrufungssatz ein, der das Ge­ genteil des Gesagten ausdrücken soll/: a. wäre das ein Unrecht (das ist doch kein Unrecht) !; /auch in Verbindung mit ob, wenn/ a. ob, a. wenn wir das nicht längst wüßten (wir wissen es doch längst) ! — 3. /in Verbindung mit insofern, insoweit, um so mehr, um so weniger im H auptsatz/: / insofern, insoweit, 3um (4.1) — 4. /in Verbindung mit daß; leitet einen nachgestellten konsekutiven Gliedsatz mit Konjunktiv ein; mit dem Korrelat zu + Adj., Adv. im Hauptsatz; kennzeichnet das Ausbleiben einer Folge auf Grund eines Übermaßesf: er ist zu klein, a. daß er das schon verstünde — 5 . /als Glied der mehrteiligen Konj. sowohl... a. auch/: / sowohl — 6.1. /stellt zwischen zwei Bezugsgrößen ein Ver­ hältnis her, bei dem das zweite das erste näher be­ stimmt/: er a. Arbeiter; ich rate dir a. meinem Freund; jmdn. a. seinen Freund begrüßen; jmdn. a. Kandidaten auswählen; etw. a. Medizin neh­ men; etw. a. bare Münze nehmen 6.2 . /als E in ­ leitung einer Aufzählung, die der Verdeutlichung dient; in Verbindung mit da/: alle Haustiere, a. da sind Hunde, Katzen, Hühner usw. als] -bald /Adv./ veraltend sogleich, kurz danach: sie nahm ihre Medizin, und a. fühlte sie sich besser; - baldig /Adj.; nur attr./ baldmöglichst: die Ware ist zum alsbaldigen Verbrauch bestimmt; -dann /Adv./ 1. veraltend sodann, danach: ruh dich aus, a. wird es dir besser gehen — 2. süddt. österr. /als auffordernder Ausruf od. zur Einleitung einer ab­ schließenden Bemerkung od. als abschließende Be­ merkung/ also (dann), nun (denn): a. bis morgen also /Adv./ 1.1. /drückt eine Schlußfolgerung aus, unterstreicht eine Feststellung/ folglich, demzufolge: wir müssen a. gehen; wir wollen uns a. morgen treffen; a. so denkst du darüber; jauch in konjunk- tionaler Verwendung/: es ist schon spät, a. müssen wir gehen 1.2. /nimmt etw. Vorausgegangenes zu­ sammenfassend, erläuternd, weiterführend auf/: die Rakete fliegt mit ungeheurer Geschwindigkeit, die ... , mit einer Geschwindigkeit a., die ... 1.3. /dient als Einleitung einer Zustimmung, der Be-
38 alt — altern stätigung einer Vermutung, einer Aufforderung, einer Androhung, einer Entscheidungsfrage!: a. gut!; a. doch!; a., gehen wir!; a. (ich sage dir), mein Lie­ ber, wenn du dich verspätest!; a., kommst du jetzt oder nicht? 1.4. umg. na a. (wie man sieht, geht es)! alt, älter, älteste /A d j.;/ a u ch 1Alte, 2Alte, 3Alte, Al­ ten/ 1.1 . /nicht adv.f in vorgerücktem Alter (1.1), schon sehr viele Jahre lebend, bejahrt: ein alter Mann, Hund, Baum; alte Leute; er ist nicht sehr a. ge­ worden; zum Lernen ist man nie zu a.; eine äl­ tere (nicht mehr ganz junge) Dame 1.2. Merkmale des Alters aufweisend: sich a. fühlen, Vorkommen; umg. dieses Kleid macht a. — 2.1 . ein bestimmtes Alter habend feiner Zahlenangabe nachgestellt/ \ er ist zehn, siebzig Jahre a.; wie a. bist du? 2.2. /drückt in Relationen ein Mehr an Alter 1.1 aus/: er ist mein älterer Bruder; sie ist die älteste von den Geschwistern; der Älteste in der Gemeinde; er ist doppelt so a. wie du — 3. lange benutzt, getragen, abgenutzt: alte Schuhe, Kleider, Möbel; die alten (baufälligen) Häuser abreißen — 4. /nicht adv./ seit langer, längerer Zeit (unverändert) vorhanden, be­ stehend, vor langer, längerer Zeit entstanden: eine alte Gewohnheit; ein alter Traum; alte Erinne­ rungen, Vorurteile; eine alte Weisheit, Erfahrung; eine alte Stadt, Kirche; altes Porzellan, Zinn; ein alter (2erfahrener) Praktiker; ein alter Kunde (jmd., der scholl seit langem bei jmdm. Kunde ist); ein alter (schon lange bekannter und daher überholter) Witz — 5. /nur attr./ 5.1. einer früheren Zeit, Epoche entstammend: in der Art der alten Meister; alte deutsche Sagen 5.2. die alten Griechen, Römer (Griechen, Römer des klassischen Altertums); die alten Sprachen (die im Altertum gesprochenen Sprachen, bes. Griechisch, Latein) — 6. /nur attr./ von früher her bekannt, gewohnt, unverändert: es bot sich ihnen das alte Bild; alles ging noch seinen alten Gang; sie ist ganz die alte (hat sich nicht ver­ ändert); es blieb alles beim alten (wie es war) — 7. /nur attr./ ehemalig, früher: wieder die alte Medi­ zin nehmen; meine alte Wohnung war kleiner; seine alten Schüler, Kollegen; die alte (jetzt über­ holte und durch eine neue ersetzte) Verfassung — 8. /nur attr./ umg. 8.1. /verleiht einer Anrede Ver­ traulichkeitj : na, alter Junge, Freund, wie geht’s? 8.2. /verstärkt die negative Charakterisierung von Personenbezeichnungen, Schimpfwörtern/: er ist ein alter Geizkragen, Gauner, Schwätzer, Egoist; du alte Hexe, Ziege! + umg. da siehst du a. aus (bist du in einer schwie­ rigen Lage)\; hier werde ich nicht a. (bleibe ich nicht lange, halte ich es nicht lange aus); — jmdn. zum alten / Eisen werfen; ein alter / Hase; ein alter / Hut; / jung und a.; das ist immer die alte /■ Leier, das alte / Lied, die alte / Platte; auf seine alten / Tage; ein alter / Zopf Alt, der ; -(e)s, -e fvorw. Sg./ 1. /o. PI./ tiefste Stimm­ lage bei Frauen, Knaben: sie hat einen schönen A.; A. singen — 2. Sängerin, Knabe mit 1: der A. war indisponiert Altan, der; -(e)s, -e vom Erdboden aus gestützter Anbau in der Art eines Balkons Altar, auch Altar, der; -(e)s, Altäre erhöht stehende tischartige, oft steinerne Vorrichtung (mit Aufbau) für kultische, gottesdienstliche Handlungen an K ult­ stätten, in christlichen K irch en : ein hoher, geschnitz­ ter A .; vor den A. treten Altar, auch Altar| -bild, das vgl. - gemälde; -ge- mälde, das Gemälde mit einer religiösen Darstellung auf dem Aufsatz eines Altars od. über dem Altar; - raum, der Bereich innerhalb einer Kirche, in dem der Altar steht; -Sakrament, das Rel. kath. Altars­ sakrament Altars|Sakrament, das Rel. kath. Eucharistie (1.1) $lt/Alt| -backen /Adj.; nicht adv./: altbackenes (vor längerer Zeit gebackenes, nicht mehr frisches) Brot; - bau, der /PL -ten/ vor einem bestimmten, länger zurückliegenden Stichtag erbautes Wohngebäude: in einem A. wohnen; -bauwohnung, die Wohnung in einem Altbau; gekannt, -bekannt /Adj.; nicht adv./ seit langem bekannt: eine altbekannte Tatsache; :bewäkrt, -bewährt /Adj.; nicht adv./ seit langem bewährt: ein altbewährtes Rezept, Prinzip; eine altbewährte Freundschaft 1Alte, der; -n, -n f/ auch alt/ 1. alter Mann, Greis — 2. salopp meinAlter (mein Vater) — 8. salopp mein Alter (mein Ehemann) — 4. /o. PL/ salopp Vorgesetzter, Chef, M eister: der A. hat getobt, als ... 2Alte, die; -n, -n // auch alt/ 1. alte Frau, Greisin — 2. salopp meine A. (meine Mutter) —8. salopp meine A. (meine Ehefrau) — 4. Muttertier (2): die A. leckte das Junge ab 3Alte, das; -n, /o. P I .; /* auch alt/ das Vergangene, Überholte: Altes und Neues; die Überwindung des Alten, Ablösung des Alten durch das Neue alt/Alt| :ehrwürdig, -ehrwürdig /Adj.; nicht adv.f geh. /bes. von Sachen/ (auf Grund des hohen Alters) Ehrfurcht einflößend: ein altehrwürdiger Dom; : eingesessen, -eingesessen /Adj.; nicht adv./ seit langem an einem Ort ansässig: eine alteingesessene Familie; ;eisen, das /o.Pl.j gebrauchtes, als Schrott noch verwertbares Eisen Alten, die /PI.; / auch alt/ 1. alte Menschen: die A. betreuen — 2. salopp meine A. (meine Eltern) — 3. Eltern eines Tieres: dieA. bauen das Nest, füttern die Jungen Alten| -heim, das landsch. Altersheim; -teil, das Anteil am Besitz, den sich der Besitzer einer pri­ vaten bäuerlichen Wirtschaft bei Übergabe seines Besitzes an den Nachfolger vorbehält, bes. seine Wohnräume: sich auf sein, ins A. zurückziehen Alter, das; -s, - 1. /vorw. Sg./ 1.1. Lebensalter (1.1): jmds. A . schätzen; das A. eines Pferdes, Baumes; jmdn. nach seinem A. fragen; er ist in meinem A .; er starb im A. von 75 Jahren; im vorgerückten, höheren, hohen A .; er ist im besten A .; ins schulpflichtige, heiratsfähige A. kommen; jedes A. (jede Altersstufe) war vertreten 1.2 . Zeit des Bestehens, Vorhandenseins: das A. einer Hand­ schrift feststellen; das A. eines Gemäldes auf 200 Jahre schätzen — 2. /o. PL/ 2.1. hohe Anzahl von Lebensjahren, letzter Lebensabschnitt: das A. naht, kommt, macht sich bemerkbar; die Beschwerden, Weisheit des Alters; ein geruhsames, sorgenfreies A. 2.2. lange Zeit des Bestehens, Vorhandenseins: etw. ist durch sein, das A. abgenutzt, verblichen — 3.1. /o. PI./ das A. (die alten Menschen) achten 3.2. Menschen einer bestimmten Altersstufe: dieses A. ist nicht zugelassen altern /sw. Vb.; ist, hat/ 1. alt werden, sichtlich älter werden, Merkmale des Alters erkennen lassen (ist, selten hat): er ist auffallend, erschreckend, stark gealtert; er hat in den letzten Jahren ge­ altert; ein alternder Mensch — 2. fachspr. /von
Alternative — altvaterisch 39 Stoffen, Produkten/' 2.1. sich in seiner Beschaffen- heit im Lauf der Zeit verändern (und sich in der Qualität vermindern) (ist): das Altern von Bau­ stoffen; gealterte Parfüms, Metalle; gealterter (tlange gelagerter) Wein 2.2. bewirken, daß etw. altert (2.1) (hat): die Weine werden künstlich ge­ altert Alternative, die; -n [..ve] 1. freie, aber unab­ dingbare Entscheidung zwischen zwei einander aus­ schließenden Möglichkeiten: ich stehe vor der A., ob ich hingehe oder nicht; sich vor eine A. gestellt sehen — 2 . zweite, andere Möglichkeit: eine echte, klare A .; verschiedene Alternativen zur Lösung eines Problems Alternativlösung, die wahlweise angebotene Lösung alternieren /sw. Vb.; hat/ fachsp r.: diese zwei Schauspieler a. in dieser Bolle (spielen abwechselnd diese R olle) ; A und B singen alternierend alt|erprobt, alt|erprobt /Adj.; nicht adv./ seit langem erprobt, bewährt: ein alterprobtes Mittel alters jin den Verbindungen! geh. seit a., von a. her von jeher, seit (sehr) langer Z eit: diese Sitte ist seit a., von a. her üblich Alters/altersl -abbau, der fo. Pl.f Nachlassen der geistigen und körperlichen K räfte im Alter; -ab- stand, der vgl. - unterschied; -bedingt /Adj./ 1. durch das jeweilige Alter (1.1) bedingt: das Ver­ halten des Kindes ist a. — 2. durch das Alter (2.1) bedingt: altersbedingte W eitsichtigkeit; -be- schwerden, die /Pl.f durch für das Alter (2.1) typische Krankheiten bedingte Beschwerden; -ersekeinung, die Merkmal, typisches Zeichen des Alters (2.1): das ist eine normale A .; - genösse, der jmd., der mit jmdm. gleichaltrig ist: mit seinen Alters­ genossen spielen; -grenze, die 1.1. Alter, mit dessen Erreichen bestimmte Pflichten od. Rechte verbunden sind: die A. für etw. erreichen 1.2. fo. Pl.f die A. (das Rentenalter) erreichen; -gründe, die /Pl.f durch das Alter (2.1) bedingte Gründe: aus Alters­ gründen eine Funktion niederlegen; -heim, das Feierabendheim; -Masse, die 1, Stufe, die Personen im gleichen Alter, des gleichen Jahrgangs erfaßt: alle Altersklassen waren vertreten — 2. S p o r t in den verschiedenen Sportarten unterschiedliche Stufe der Einteilung der Sportler nach ihrem Alter; -Präsident, der ältester Abgeordneter einer Volks­ vertretung, eines Parlaments, der den Vorsitz führt, bis der Präsident der betreffenden Vertretung gewählt ist; -rente, die Rente für Personen, die ein bestimm­ tes höheres Alter erreicht haben; -rentner, der Em p­ fänger einer Altersrente; -schwach fAdj.f 1.1. /von Menschen, Tieren/ vom Alter geschwächt, gebrech­ lich 1.2 . /von Gegenständen/ durch lange Benutzung unbrauchbar, im Verfall begriffen: ein alters­ schwacher Kahn; -schwäche, die /o. P L ; zu - s chwach/; zu 1.1: er ist an A. gestorben; -stufe, die Abschnitt im Alter (1.1): passend für jede A.; - unterschied, der Unterschied im A lte r (1.1): zwi­ schen ihnen besteht ein großer A .; - Versorgung, die finanzielle Versorgung von Personen im Renten­ alter Altertum, das; -s, Altertümer 1. /o. P l.j der frühe Geschichtsabschnitt eines Volkes, bes. der sozial­ ökonomisch zumeist durch die Sklavenhalterordnung bestimmte Geschichtsabschnitt, der auf die Ur­ geschichte folgt und durch das Mittelalter abgelöst ivird: das griechisch-römische (klassisch e) A. — 2. /nur im PL/ Überreste der Kultur eines Volkes aus dem Altertum und dem Mittelalter: Altertümer sammeln altertümelnd /Adj./ bewußt im alten Stil gehalten: eine altertümelnde Ausdrucksweise altertümlich /Adj./ aus alter Zeit stammend; in der Art früherer Zeiten: eine altertümliche Wohnungs­ einrichtung Altertums| -wert, der: etw. hat, besitzt A. (ist wegen seines Alters 2.2 besonders wertvoll); -Wissen­ schaft, die Wissenschaft vom Altertum, bes. vom griechisch-römischen Altertum Alterung, die; -, -en/zualtern1u.2/ alt/Alt| -fränkisch /Adj./ ve ra lte n d altmodisch: ein altfränkisches Benehmen; a. angezogen sein; :gewohnt, -gewohnt /Adj.; nicht adv./ seit langem gewohnt, bekannt, vertraut: die altgewohnte Um­ gebung; -gold, das 1. durch chemische Behandlung künstlich gedunkeltes Gold — 2 . schon einmal ver­ arbeitetes Gold: Schmuck gegen Abgabe von A. verkaufen; hergebracht, -hergebracht /Adj.; nicht adv./ seit langem üblich, überliefert, gewohnt: alther­ gebrachte Sitten, Vorstellungen; -hochdeutsch(e), das Sprachwiss. älteste bezeugte Entwicklungs­ stufe der hochdeutschen Sprache Altistin, die; -, -nen Sängerin mit Alt (1) alt| -jüngferlich /Adj.; von einer erwachsenen weib­ lichen Person/: sich a. (verschroben und etwas alt­ modisch) benehmen, kleiden; altjüngferliches Ge­ habe; -Mug /Adj.; von Kindern/: a. reden (nicht dem Alter gemäß von Dingen reden, die nur Er­ wachsene beurteilen können); ein altkluges Kind ältlich /Adj./ nicht (mehr) jugendlich, ein wenig alt wirkend: eine ältliche weibliche Person; er sieht schon etwas ä. aus Alt/alt| -material, das A ltstoff; -meister, der 1. bedeutender, als Vorbild geltender Vertreter bes. der Kunst, Wissenschaft: Goethe, der A. der deutschen Dichtung — 2. Sport Sportler, Mannschaft, die in zurückliegenden Jahren (mehrfach) Meisterschaf­ ten gewonnen hat; älterer erprobter Wettkämpfer; - modisch /Adj./ 1.1. nicht mehr der herrschenden Mode entsprechend: altmodische Kleidung, Möbel; a. wirken 1.2 . hinter dem neuesten Stand der gesell­ schaftlichen Entwicklung, hinter den Forderungen der Z eit zurückgeblieben: altmodische Ansichten haben; -papier, das \o. Pl.j Papierabfälle, gebrauch­ tes Papier, aus dem wieder Papier hergestellt wird; - Philologie, die /o . Pl.j Wissenschaft von der griechi­ schen und römischen Sprache und Literatur des klassischen Altertums, klassische Philologie Altruismus, der; -, jo. Pl.f selbstlose, uneigen­ nützige Denk- und Handlungsweise; dazu Altruist, der; -en, -en u . altruistisch /Adj./: ein altruistischer Mensch; a. handeln Alt/alt| -Schnee, der vor einiger Zeit gefallener, bereits körniger Schnee; -Silber, das vgl. Altgold (1,2); -sprachlich /Adj./ die alten (5.2) Sprachen be­ tre ffen d : altsprachlicher Unterricht; -stadt, die ältester Teil einer Stadt; -stimme, die 1. jo. Pl.j Alt (1) — 2. Notenvorlage für den Alt (1): die A. abschreiben; -Stoff, der jvorw. PL/ gebrauchtes Material, das als Rohstoff wieder verwendbar ist: Altstoffe sammeln Altstoff| -handel, der; -Sammlung, die alt/Alt| -überliefert /Adj.; nicht adv./ seit langem überliefert: altüberlieferte Sitten; -väterisch /Adj./
40 altväterlich — amorph veraltend altmodisch: altvaterische Kleidung, Möbel; a. gekleidet sein; altvaterische Ansichten; - väterlich /Adj./ mit einer bestimmten Würde des A lter s (3.1): ein altväterliches Auftreten; eine alt­ väterliche H altung; 7vertraut, - vertraut /Adj.; nicht adv./ seit langem vertraut, bekannt: altver­ traute Weisen, Straßen; -vorder (e)n, die jPl.f noch scherzh. Vorfahren; -Warenhändler, der jmd., der mit Gebrauchtwaren handelt Altweiher| -geschwätz, das um g. leeres, törichtes Gerede; -sommer, der 1. ziemlich regelmäßig ein­ tretende Schönwetterperiode Ende September und A n ­ fang Oktober in Mitteleuropa — 2. /o. PL/ lange, von kleinen Spinnen erzeugte Fäden, die im Spät­ sommer und Frühherbst durch die Luft fliegen Alufolie, die fK u rzw . fü r Aluminiumfolie/ s. Alu­ miniumfolie Aluminium, das; -s, /o. Pl.\ weiches, silberweißes Leichtmetall: ein Topf aus A. Aluminium| -blech, das /o. PI ./; -folie, die f / auch Alufolie/ sehr dünnes Blatt aus Aluminium, das bes. zur Verpackung und Frischhaltung von Nahrungsmitteln verwendet wird am jPräp. an + Dat. (dem) von 1der, xdas / 1. '/ xan 1.1.1, 2.1, 3.1 fin vielen Fällen heute nur am, z. B.\ 1,1. fräuml.; bei geographischen Namen, Begriffen/ Köln liegt am Rhein; am Äquator 1.2, jzeitl.; / auch an 2.1/ am 7. Oktober, 8. März; am Abend, Sonntag — 2. /steht vor dem adv. und präd. gebrauchten Superl.f: sie sang am lautesten, lief am schnellsten; hier ist der Fluß am tiefsten — 3. landsch. /am -f subst. Inf. + sein; als Verlaufsform/: er ist am Schreiben (schreibt gerade, ist dabei zu schreiben, ist beim Schreiben); ich bin am Überlegen, ob ... Amalgam, das; -s, -e fachspr. Legierung eines Metalls mit Quecksilber Amalgam|füllung, die Zahnmed. Füllung aus einem Amalgam Amateur, der; -s, -e [..to:r] 1.1. jmd., der eine (handwerkliche, künstlerische) Tätigkeit nicht berufs­ mäßig, sondern aus Liebhaberei ausübt 1.2. /den Unterschied zum P rofi betonende Bez. fü r einen ohne vertraglich festgelegte materielle Vergünstigung starten den Sportler/ Amateur| -boxer, der Boxer, der Amateur ist; - f i lm, der von einem Amateur gedrehter Film ; -foto- graf, der jmd., der als Amateur fotografiert; -funk, der sportlich, mit staatlicher Lizenz betriebener Funkverkehr; -mannschaft, die aus Amateuren be­ stehende Mannschaft Ambition, die; -, - en /vorw. PI./ ehrgeiziges Streben: wissenschaftliche, künstlerische Ambitionen haben; er hat keine Ambitionen (strebt nicht nach A n ­ erkennung, Ehren, einer höheren Stellung) ambitioniert /Adj./ eh rgeizig: ein ambitionierter Sportler, Spieler ambivalent /Adj./ [..v . .] fachspr. von zwei, meist gegensätzlichen Eigenschaften, deshalb oft in sich widersprüchlich, zwiespältig: ein ambivalentes Gefühl; dazu Ambivalenz, die; -, -en Amboß, der; Ambosses, Ambosse 1. zweckdienlich geformter Block aus Stahl, auf dem der Schmied schmiedet — 2. Med. eines der drei Gehörknöchelchen Ambra, die; -, -s aus einer aus dem Darm des Pottwals ausgeschiedenen Substanz hergestellter Duftstoff ambulant /Adj./ 1. ambulanter Handel, ein ambu­ lantes Gewerbe (Handel, Gewerbe, das im Umher- ziehen von Ort zu Ort betrieben wird) — 2. Med., ambulante (nicht stationäre) Behandlung; einen Patienten a. versorgen Ambulanz, die; -, - en Ambulatorium Ambulatorium, das; -s, Ambulatorien [.. ion, . .Ion] medizinische Einrichtung mit mindestens zwei Fachabteilungen für die ambulante Behandlung von Patienten Ameise, die; -, -n I. in zahlreichen Arten vorkommen­ des, staatenbildendes Insekt: hier wimmelt es von Ameisen; sie ist fleißig wie eine A. — II. Teehn. umg. kleines Transportfahrzeug mit Dieselantrieb Ameisen zu Ameise I| -bär, der in Mittel- und Südamerika lebendes zahnloses Säugetier mit rüssel­ artiger Schnauze, langer, klebriger Zunge und starken Krallen zum Graben, das Ameisen, Termiten frißt; - ei, das /vorw. PI./ umg. Puppe (3) der Ameise; - häufen, der Bau der Ameisen; -säure, die /o. PI .) Chem. einfachste organische Säure amen /Adv./, Amen, das; -s, - /vorw. Sg./ Rel. /bekräftigende Schlußformel bes. nach dem Gebet, der Predigt/ + etw. ist so sicher wie das A. in der Kirche (etw. ist ganz sicher); — (zu allem) / ja und a. sagen Amethyst, der; -(e)s, -e [..yst] violetter Halbedel­ stein Aminosäure, die Chem. den wichtigsten Baustein der Eiweiße bildende, stickstoffhaltige organische Säure Amme, die; -, -n Frau, die ein fremdes Kind stillt und betreut Ammen|märchen, das /emot./ unwahre, erfundene Geschichte für naive, leichtgläubige Zuhörer Ammer, die; -, -n in zahlreichen A rten vorkommen­ der, mit dem Fink verwandter Singvogel Ammoniak, Ammoniak, der; -s, /o. PI./ Chem. farbloses, stechend riechendes Gas aus Stickstoff und Wasserstoff Ammonium, das; -s, /o. PL/ Chem. Ammoniak enthaltende Atomgruppe, die sich in vielen chemil sehen Verbindungen wie ein Metall verhält Amnestie, die; -, -n [. .i:on] auf gesetzlicher Grund­ lage staatlich verfügter völliger od. teilweiser Erlaß gerichtlich ausgesprochener strafrechtlicher M aß ­ nahmen für einen größeren, namentlich nicht be­ nannten Personenkreis: eine A. erlassen, ver­ künden; unter die A. fallen amnestieren /sw. V b .; h at/: bestimmte Gruppen Strafgefangener wurden amnestiert (fielen u nter die Am nestie); dazu Amnestierung, die; -, -en Amöbe, die; -, -n in zahlreichen Arten vorkommen­ der Einzeller (der beständig seine Form wechselt) Amok, auch Amok -j- A. laufen (in einem Zustand der Besessenheit, mit blindwütiger Angriffs- , Mordlust umherlaufen und töten) ; A. fahren (in wilder Zerstörungswut mit einem Fahrzeug durch die Gegend rasen) Amok, auch Amok| -fahrer, der jmd., der Amok fährt; -laufer, der jmd., der Am ok läuft a-Moll, das; -, /o. PI./ M us. /Tonart/ amoralisch, amoralisch, amoralisch /Adj./ u n ­ m oralisch : eine amoralische Handlungsweise; dazu Amoralität, die; -, /o. PI./ amorph /Adj./ 1 .1 . nicht geformt, gestaltlos: eine amorphe Masse 1.2. Biol. ohne feste Gestalt:
Amortisation — 1an 41 amorphe Körperformen 1.8. Phys. gestaltlos, nicht in kristalliner Ordnung aufgebaut: amorphe Stoffe Amortisation, die; -en Pol. Ök. Rückfluß und Sammlung von den Teilen des Erlöses, die dis Ab­ schreibung in den Preis des Erzeugnisses ein­ gegangen sind und die einfache Reproduktion der Grundmittel sichern amortisieren, sich fsw. Vb.; hat/ Pol. Ök. /zu Amortisation/: die Anlage hat sich bereits amorti­ siert Amouren, die /PI./ [amu:..] noch spött. Lieb­ schaften, Liebesabenteuer amourös jAdj.; nicht adv./ [amu..] veraltend Liebschaften betreffend: amouröse Abenteuer Ampel, die; -n 1. Verkehrsampel: die A. an der Kreuzung ist außer Betrieb, steht auf Grün, zeigt Rot — 2. hängendes Gefäß für Topfpflanzen Ampel|anlage, die A m p e l (1) Ampere, das; -/ -s, - [ampe:r, ampe:r] fAbk. A; Maßeinheit der Stromstärke/ Ampfer, der; -s, - auf Wiesen und Feldern wachsendes Knöterichgewächs Amphibie, die; -, -n [..io] Lurch Amphibien|fahrzeug, das Fahrzeug, das sowohl auf dem Land als auch im Wasser verwendet werden kann Amphitheater, das antikes, für Theateraufführun­ gen, Sport, Spiele dienendes Bauwerk mit meist elliptischem, auch rundem Grundriß ohne Über­ dachung und stufenweise um eine ebene Fläche, Bühne, Arena ansteigenden Sitzreihen; dazu amphi­ theatralisch /Adj./ wie bei einem Amphitheater mit stufenweise ansteigenden Sitzreihen Amphora, die; -, Amphoren bauchiges Tongefäß der Antike mit zwei senkrecht stehenden Henkeln Amphore, die; -, -n s. Amphora Amplitude, die; -, -n Phys. maximale Weite einer Schwingung Ampulle, die; -n kleiner {keimfrei) zugeschmolze­ ner zylindrischer Glasbehälter {mit schmalem Hals), der bes. zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten für Injektionen dient Amputation, die; -, -en Med. operative Abtrennung eines Körperteils, bes. eines Beines, Armes: eine sofortige A. (des Beines) war nötig; eine A. vor­ nehmen amputieren fsw. Vb.; hat/ Med. einen Körperteil, bes. ein Bein, einen Arm, operativ abtrennen: der Arzt mußte ihm das Bein a.; ihm wurde ein Arm amputiert Amsel, die; -, - n größerer heimischer Singvogel, dessen Männchen schwarzes Gefieder und einen gelben Schnabel hat * Amt, das; -(e)s, Ämter 1. offizielle Stellung (5.1), die mit bestimmten Pflichten verbunden ist, bes. staatliche Funktion in bestimmten Tätigkeits­ bereich en : das A. des Staatsratsvorsitzenden; das A. des Richters; ein hohes, verantwortungsvolles, öffentliches A. übernehmen, antreten, ausüben, bekleiden — 2.1. bestimmtes zentrales od. örtliches Organ fbes. in N am en j: das A. für Erfindungs- und Patentwesen; das A. für Arbeit und Berufs­ beratung; fBRDf / Auswärtiges A. 2.2. Fern­ meldeamt : beim Ferngespräch meldete sich das A. + oft scherzh. seines Amtes walten (die Hand­ lungen ausführen, die in seinem Aufgabengebiet liegen); oft spött. in A. und Würden (in einer angesehenen, gesicherten Position); veraltend von Amts wegen (auf behördliche Anordnung, in be­ hördlichem Auftrag; dienstlich, aus dienstlichen Gründen) amtieren fsw. Vb.; hat/ 1.1. veraltend ein Amt (1) innehaben: als Richter a. 1.2 . vorübergehend, stellvertretend jmds. Amt (1), Funktion versehen: der amtierende Ministerpräsident amtlich fAdj.f 1.1. /nicht präd.j DDR veraltend von einem A mt (2.1), einer offiziellen Stelle, einem staatlichen Organ ausgehend, stammend: amtliche Bekanntmachungen; ein amtliches Formular; eine Abschrift a. beglaubigen lassen 1.2. von einer offiziellen Stelle stammend und daher zuverlässig, glaubwürdig: amtliches Material; amtliche Äuße­ rungen; umg. etw. ist a. (ganz sicher, wirklich wahr) Amts/amts| -antritt,' der Antritt, Übernahme eines Am tes (1): der A. des Vorsitzenden des Staats- rates; -arzt, der /BRD/ als Beamter angestellter Arzt im öffentlichen Gesundheitswesen; dazu -ärzt­ lich /A d j./: ein amtsärztliches Attest; -enthebung, die geh. unehrenhafte Entlassung aus dem Amt (1); -gericht, das /noch BRD/ 1. Gericht unterster Instanz für kleinere Strafsachen und zivilrechtliche Angelegenheiten — 2. Gebäude für 1; -geschäfte, die /PI./ die dienstlichen Obliegenheiten, die zur Verwaltung eines öffentlichen Amtes (1) gehören: die A. führen, wieder aufnehmen; -handlung, die Handlung in Ausübung eines öffentlichen Amtes (1): eine feierliche A. vornehmen; -miene, die veraltend, vorw. spött. übertrieben strenger Gesichtsausdruck jmds., der eine Amtshandlung vor- n im m t: eine A. aufsetzen; -periode, die festgesetzte Zeitspanne der Tätigkeit in einem Amt (1): nach Ablauf seiner A .; - Schimmel, der /o.Pl./ -f- umg. scherzh. den A. reiten (die Dienstvorschriften über­ trieben genau handhaben); -sitz, der Gebäude, in dem eine führende Persönlichkeit, ein Staatsmann, Politiker seine Amtsgeschäfte führt: die Delegation ist vom Ministerpräsidenten in seinem A. emp­ fangen worden; -Zeichen, das besonderes akusti­ sches Zeichen im Telefon, das ertönt, wenn die Ver­ bindung zum Fernmeldeamt hergestellt ist; -zeit, die Zeitabschnitt, in dem jmd. ein A mt ausübt Amulett, das; -(e)s, -e kleinerer, meist am Hals getragener Gegenstand, der nach abergläubischen Vorstellungen Unheil abwehren und Glück bringen kann amüsant /Adj./ belustigend, Vergnügen bereitend: eine amüsante Geschichte; ein amüsanter Mensch; er hat sehr a. von seiner Reise erzählt Amüsement, das; -s, -s [..marj, auch ..ma] unter­ haltsamer, belustigender, Vergnügen bereitender Zeit­ vertreib : etw. nur zu seinem A. tun amüsieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. sich a. sich auf an­ genehme Art die Zeit vertreiben, sich vergnügen: ich habe mich köstlich dabei amüsiert; amüsier dich gut! 1.2. sich über jmdn., etw. a. (lustig machen) 1.8 . jmdn. erheitern, angenehm und vergnüglich u nterh alten : dieser Gedanke, sie, ihr verdutztes Gesicht amüsierte ihn; amüsiert lachen amusisch, amusisch, amusisch /Adj./ ohn e k ü nst­ lerische Anlagen, ohne Kunstverständnis: ein amusi­ scher Mensch xan /Präp. mit Dat. u. Akk.; / auch am, ans/
42 2an — Anarchie 1. /ränml./ 1.1. /bezeichnet engen Kontakt und un­ mittelbare Nähe meist mit einer Fläche von etw./ 1.1.1. /mit Dat.; gibt die Lage, den Ort an/: das Rad lehnt an der Wand; die Lampe hängt an der Decke; Magdeburg (liegt) an der Elbe; am Tisch sitzen; an der Blume riechen; eine Verletzung am Knie; er geht an mir vorbei; er ist Lehrer an dieser Schule (als Lehrer in dieser Schule tätig) 1.1.2. /mit Akk.; gibt die Richtung an/: das Rad an die Wand lehnen; die Lampe an die Decke hängen; sich an den Tisch setzenpein Paket an jmdn. schicken; an eine andere Schule versetzt werden: bis an: jmdm. bis an die Schultern reichen 1.2. Verkehrsw. /bezeichnet Ort od. Zeit der An­ kunft; o. erkennbaren Kasus/: an Berlin, Berlin an 7.25 Uhr — 2. /zeitl.; gibt den genauen Zeit­ punkt an/ 2.1. /mit Dat.; / auch am 1.2; in Ver­ bindung mit Wochen, Tagen, Tageszeiten, all­ gemeinen Zeitangaben und Datumsangaben/: an diesem Wochenende, Sonntag; an jenem Montag; an diesem Abend, Morgen; landsch., bes. süddt. /vor'Bez. von Festen/ an (zu) Ostern 2.2 . /mit Akk./ bis an: bis an sein Lebensende (bis zu seinem Lebensende) — 3 . /in fester Abhängigkeit von Verben. Ad]. , Subst.f 3.1 . /mit Dat./ an jmdm. sehr hängen; an seiner Meinung festhalten; an einer Krankheit leiden, sterben; an jmdm. zweifeln; an einer Versammlung teilnehmen; ich erkenne ihn an seinem Bart; reich an Erfahrungen; an etw. interessiert sein; Mangel, Bedarf an etw. haben; Interesse an etw. haben 3.2. /mit Akk./ sich an jmdn. hängen; sich an jmdn. wenden; an jmdn., etw. glauben, denken; sich an jmdn., etw. erinnern, entsinnen; sich an die Arbeit machen; sein Glaube an die Zukunft + an (und für) sich (eigentlich, im Grunde ge­ nommen); es ist an dem (es ist so, es ist wahr); geh. es ist an jmdm. (es ist jmds. Aufgabe), etw. zu tun 2an /Adv.; / auch ansein/1. / von 1.2.3, 2.1 .1, 3 - 2. umg. an (die) /vor Zahlen/ etwa, ungefähr: an (die) zehn Personen waren anwesend; sie ist an die dreißig (Jahre alt) — 3 . umg. angeschaltet, in Funktion: das Licht, Radio ist an (angedreht, angemacht) +/*abundan;von/tStundan an- /trennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Ver­ bindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildet/ 1. in Richtung auf jmdn., etw.: z. B . anreden, anschreien, ansehen —* 2.1. auf etw. zukommend (1): z. B . anfliegen 2.2. auf jmdn. in böser Absicht zukommend (1): / z. B . anfallen — 3. einen Widerstand über­ windend: / z. B . gegen etw., jmdn. angehen, an- stürmen — 4. etw., jmdn. berührend (1): / z. B . anfassen, anrühren — 5 .1. etw. beginnend (1.1): / z. B . anfahren 5.2. eine Sportart erstmalig in der Saison ausübend: / z. B . anrudern 5.3. etw. in Gang, Tätigkeit setzend: / z. B . anbrennen, an­ drehen, anwerfen — 6.1. eine Tätigkeit nur zum Teil ausführend: / z. B . anbraten 6.2. /im Part. Prät./ ein w enig: / z. B . angegraut, angetrunken — 7. die Verbindung zweier Größen herstellend, (an etw.) daran: / z. B . anbinden, annageln — 8. herankommend, sich nähernd: / z.B . ankommen, anrücken; /(oft) in Verbindung mit kommen/: / z. B . andampfen, anfahren — 9. in Richtung nach oben: / z. B . anheben, ansteigen Anachronismus, der; -, Anachronismen [ ..k . .] 1. durch die allgemeine gesellschaftliche, historische Entwicklung überholte Einrichtung, Erscheinung: etw. ist zu einem A. geworden — 2. Zuordnung einer zeitgebundenen Erscheinung zu einem falschen historischen Zeitabschnitt: in diesem Roman finden sich einige Anachronismen; zu 1 anachronistisch lAdj.i analog \Adj.j anderem entsprechend und ähnlich od. mit ihm die gleichen Merkmale habend: eine analoge Erscheinung; eine Aufgabe in analoger Weise, a. lösen Analogie, die; -, - n [..i:on] Entsprechung und Ähnlichkeit od. Übereinstimmung: dieses Beispiel ist in A. zu jenem gebildet worden; zwischen den beiden Fällen besteht eine A. Analogie]Schluß, der Wissensch. Schluß (2) von der Übereinstimmung von Sachverhalten hinsicht­ lich bestimmter Eigenschaften auf weitere gemein­ same Eigenschaften Analphabet, Analphabet, der; -en, -en jmd., der nicht lesen und schreiben gelernt hat Analphabetentum, Analphabetentum, das; -s, fo. PI./ sozial, historisch bedingte, bes. in (ehemals) unterdrückten Ländern anzutreffende Unfähigkeit meist größerer Bevölkerungsteile, die eigene Sprache zu lesen und zu schreiben: das A. bekämpfen Analyse, die; -, - n [..ly:..] 1. Verfahren, Vor­ gehen, bei dem ein materieller od. ideeller Sach­ verhalt zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird zum Zweck der Erkenntnis, der genaue­ ren Kenntnis seiner Beschaffenheit: eine gründ­ liche, kritische, wissenschaftliche A .; die A. der Marktlage; eine A. machen, vornehmen — 2. Chem. Zerlegung einer chemischen Verbindung in einfachere Bestandteile, Ermittlung der Zusammen­ setzung einer chemischen Verbindung od. eines Ge­ misches von Stoffen analysieren /sw. Vb.; hat/ [..ly . .] etw., jmdn., sich auf einzelne Merkmale hin untersuchen, in bezug auf etw., jmdn., sich eine Analyse (1) vornehmen: einen Roman, Satz, Fall, einen Sachverhalt, die Lage, seine Mitmenschen a. Aüaalysis, d ie; -, jo. PI./ [..ly . .] Teilgebiet der Mathematik, in dem veränderliche Größen und Grenzwerte untersucht werden Analytiker,der; -s, - [ . .ly:..] jmd., der (auf seinem Fachgebiet) nach der analytischen Methode vorgeht analytisch /Ad]./ [..ly:..] auf Analyse (1) be­ ruhend, sie anwendend: eine analytische Unter­ suchung, Methode; a. verfahren Anämie, die; -, -n [..hon] Med. Erkrankung in­ folge der Verminderung des Blutfarbstoffs od. der roten Blutkörperchen; dazu anämisch /Adj./: er ist a. Anamnese, die; -, - n Med. die bes. vom Patienten dein Arzt mitgeteilte Vorgeschichte einer Krankheit und Angaben über frühere Krankheiten, über Er­ krankungen in der Familie und über seine Berufs­ tätigkeit Ananas, die; -, - /-se 1. /o. PI./ Pflanze, die wegen ihrer aromatischen, fleischigen und saftigen Frucht in den Tropen angebaut wird — 2. Frucht von 1 Anarchie, die; -, -n [..i:on] durch Unordnung, Willkür, Planlosigkeit bestimmter Zustand einer
anarchisch — anbräunen 43 Gesellschaft (ohne staatliche und rechtliche Autorität 1), eines gesellschaftlichen Teilbereichs: es herrschte A .; einen Staat, die Wirtschaft an den Band der A. bringen; P ol. Ök. die A. (prin zipielle Plan ­ losigkeit) der kapitalistischen Produktion; dazu anarchisch fA d j.f : anarchische Zustände, Ver­ hältnisse Anarchismus, der; fo. Pl.j jede staatliche Organi­ sation (2), Staatsgewalt sowie den organisierten Klassenkampf ablehnende pseudorevolutionäre Ideo­ logie und politische Bewegung Anarchist, der; -en, -en Vertreter, Anhänger des Anarchismus anarchistisch jAdj.j den Anarchismus betreffend: anarchistische Ideen Anästhesie, die; - n [..i:on] 1. das Ausschalten der Schinerzempfindung durch Narkose od. lokale Schmerzbetäubung — 2. Fehlen von Schmerzempfin­ dung infolge Narkose od. lokaler Schmerzbetäubung Anästhesist, der; -en, -en für die Anästhesie (1) verantwortlicher Facharzt Anatom, der; -en, -en Facharzt für Anatomie Anatomie, die; -, -n [..i:en] I. jo. Pl.j Wissen­ schaft vom Bau des (menschlichen) Körpers und seiner Organe: die vergleichende, pathologische A. — 2. Gebäude, in dem 1 gelehrt wird anatomisch /Adj.; nicht präd.f 1. die Anatomie (1) betreffend: ein anatomisches Lehrbuch, Institut; anatomische Präparate,— 2, den Bau des (mensch­ lichen) Körpers betreffend: anatomische Verände­ rungen an/An| 1-backen / Vb.; ist/ beim 1Backen infolge zu starker Erhitzung eine fest an der Backform haftende Schicht bilden: der Kuchen ist (an der Porm) angebacken; 2-backen fVb.; ist/ 1and sch. 2backen, ankleben: der Schnee backt (an den Skiern) an; -bahnen jVb.f 1,1. etw. vorbereiten und an k nüpfen : eine Verbindung, Handelsbeziehungen a. 1.2. sich a. sich zu entwickeln beginnen: zwischen ihnen bahnte sich eine Freundschaft an; eine Wende in den Beziehungen, eine Verständigung bahnt sich an; dazu -bahnung, die; -, - en; -bandeln /sw. Vb.; hat/ süddt. österr. s. - b ändeln; -bändeln /sw. Vb.; hat/ umg. mit jmdm. eine (nicht ernst­ hafte) Liebesbeziehung anknüpfen: er hat mit ihr angebändelt, wollte a.; - bau, der /PL -ten/ 1. jo. Pl.j das Anbauen (1): der A. eines Seiten­ flügels — 2. angebauter Gebäudeteil, angebautes Gebäude: er hat sein Zimmer im A. — 3. jo. Pl.j das Anbauen (2): der A. von Getreide; -bauen /Vb.j 1. etw. an etw. bauen: eine Garage (an das Haus) a. — 2. landwirtschaftliche Kulturpflanzen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen säen, pflanzen: Getreide, Gemüse, Tabak, W ein a .; hier wird viel Mais angebaut Anbau| -fläche, die landwirtschaftliche N utzfläche für den Anbau (3): die Anbauflächen für Weizen; - gebiet, das Gebiet für den Anbau (3); -küche, die aus Anbaumöbeln bestehende Kücheneinrichtung; - möbel, die /Pl.j einzelne Möbelstücke, die, anein­ andergesetzt, ein Ganzes bilden an/An| -befehlen /Vb./ veraltend jmdn. jmdm., jmds. Obhut anvertrauen (1.2): er befahl seine Kinder seinem Freund, der Obhut seines Freundes an; -beginn, der jo. Pl.j geh. jvorw. mit Präp.j: von A. (Anfang) (an) war alles vergeblich; seit, vor, zum A. (Beginn); -behalten jVb.j ein Klei­ dungsstück nicht ausziehen: den Mantel a.; - bei, ;bei jAdv./ als A nlage (4): a. (schicke ich Ihnen) die gewünschten Unterlagen; -beißen jV b .f 1. etw. a. das erste Stück von etw. abbeißen: den Apfel a.; eine angebissene Semmel — 2. salopp auf ein Angebot eingehen: er hat (nicht) angebissen; -belangen /Vb.; in der Verbindung! was jmdn., etw. anbelangt was jmdn., etw. betrifft: was mich, diese Sache anbelangt, (so) bin ich einverstanden; - beraumen /sw. Vb.; hat/ etw. a. für etw. einen Term in festsetzen: eine Sitzung, Verhandlung a.; er kam zur anberaumten (festgesetzten) Stunde; - beten jVb.; /* auch Angebetete/ 1. jmdn., etw. a. zu einem als Gott, als göttlich betrachteten Wesen beten: Götter, Götzen a. — 2. jmdn. überschweng­ lich verehren, jmdn. vergöttern: er betet seine Frau an; -betracht jin der Verbindungj in A. einer Sache unter Berücksichtigung von etw.; im Hinblick auf etw .: in A, der Verhältnisse, seiner Verdienste; - betreffen jVb.; in der Verbindungj was jmdn., etw. anbetrifft was jmdn., etw. betrifft: was mich, diese Sache anbetrifft, (so) bin ich einverstanden; -betteln jVb.j: jmdn. a. (sich bettelnd 1 an jmdn. wenden); -betung, die; -en jvorw. Sgr, zu -beten 1/; -biedern, sich jsw. Vb.; hat/: sich bei jmdm. a. (sich jmdm. auf plump-vertrauliche Weise nähern); dazu -biederung, die; -, - en; -bieten jVb.j 1.1. jmdm. etw., sich (jmdm.) a. jmdn. erkennen lassen, daß man bereit ist, ihm etw., sich zur Verfügung zu stellen, ihm mit etw. zu helfen: jmdm. einen Stuhl, seinen Platz a .; jmdm. seine Hilfe, Begleitung a.; er bot sich als Vermittler an 1.2. jmdm. etw. a. sich an jmdn. wenden und ihn fragen, ob man ihm eine Erfrischung, etw. zum Essen, Trinken reichen darf: jmdm. eine Tasse Tee, ein Stück Kuchen a.; jmdm. eine Zigarette a. — 2. jmdm. etw. a. durch Auslage, Vorlage, mündlich od. schriftlich (jmdm.) kundtun, daß man etw. Bestimmtes verkaufen will: Waren (zum Verkauf) a.; einem Verlag ein Manu­ skript (zur Veröffentlichung) a. — 3. jmdm. etw. zu seiner Entscheidung vorschlagen: jmdm. eine Lösung, einen Tausch a.; jmdm. das Du a. (sich zu duzen vorschlagen); jmdm. den Vorsitz a. (die Annahme des Vorsitzes vorschlagen) — 4. etw. bietet sich an etw. kommt in Betracht, liegt nahe: es bietet sich folgende Möglichkeit an; -binden /Vb./ 1. etw., jmdn. mit einer Schnur, Leine an etw. befestigen, etw., jmdn. an etw. binden: einen Kahn (am Ufer) a .; den Hund (am, an das Gelän­ der) a. — 2. mit jmdm. Streit suchen: er wagte nicht, mit mir anzubinden; + / kurz ange­ bunden sein; -blaffen jsw. Vb.; hat/ landsch. jmdn. heftig anfahren (5); -blasen jVb.j 1.1. etw. durch Blasen anfachen: das Feuer a. 1.2. Techn. einen Hochofen a. (in Betrieb setzen) — 2. umg. jmdn. heftig anfahren (5); -blick, der 1. etw., das sich dem Auge darbietet, Bild: ein erfreulicher, trost­ loser, seltsamer A. bot sich ihm (dar); einen A. nicht ertragen können — 2. jo. Pl.j beim bloßen A. (Anblicken) einer Sache; -blicken )Vb.j jmdn., etw. ansehen (1.1, 1.2): jmdn. durchdringend, unver­ wandt, strafend, fassungslos, fragend, verwundert vielsagend, lächelnd a.; - blinzeln jVb.j jmdn. blin­ zelnd ansehen (1.1): jmdn. verschlafen, verstohlen a.; -braten jV b.j: Fleisch a. (kurz, ein wenig braten, ehe man es danach noch weiter zubereitet); -bräunen jVb.; hat/ Kochk. etw. durch Braten ein wenig
44 anbrecken — anders braun werden lassen: Fleisch, Mehl, Zwiebeln a.; - brechen fVb.f 1. etw. nicht ganz brechen (1.1, 1.4) (hat): eine Blume a .; das Stuhlbein ist angebrochen; er hat sich die Hand angebrochen — 2* etw. a. den Inhalt von etw. zu verbrauchen beginnen (und dafür die Verpackung öffnen) (hat): ein Paket Zucker, eine Schachtel Zigaretten a.; eine angebrochene Tafel Schokolade, Flasche — 3. ein Zeitabschnitt bricht an ein Zeitabschnitt beginnt (ist): der Tag, eine neue Zeit bricht a n ; bei anbrechender Dunkel­ heit; -brennen fVb.; hat, ist/ 1.1. etw. zum Brennen (1.1) bringen (hat): eine Kerze, einen Holzstoß, die Pfeife, sich eine Zigarette a. 1.2. zu brennen (1.1) beginnen (ist): die Kohlen sind angebrannt —■ 2. beim Kochen infolge zu starker Erhitzung eine fest am Boden des Topfes haftende Schicht, Kruste bilden (ist): das Essen, die Milch ist angebrannt; etw. a. lassen; -bringen fV b .; / auch angebracht/ 1/um g. etw., jmdn. von irgendwoher herbeibringen, mit nach Hause bringen: die Kinder brachten ein Kaninchen an — 2. etw. an einer bestimmten Stelle befestigen: eine Lampe an der Decke a.; ein Schild a. — 3. etw. Vorbringen, äußern: eine Be­ schwerde, Bitte (bei jmdm.) a.; sein Wissen a. (zei­ gen, beweisen) können; -brach, der jo. P L ; zu - brechen 3/: der A. einer neuen Zeit; bei, vor A. der Dunkelheit; -brüllen /Vb./ jmdn. anschreien: er brüllte den Jungen an; -brüten /Vb.f: die Henne hat die Eier bereits angebrütet (angefangen, sie zu bebrüten; sie kurze Zeit bebrütet) Anchovis, die [an9o:vis, anJo:vis] s. Anschovis An/an| -dacht, die; -, - en 1. /o. Pl.f starke innere Sammlung: die Zuhörer waren in tiefe A. versun­ ken; voller, mit A. zuhören; etw. mit A. lesen — 2. jo. Pl.f Sammlung der Gedanken im Gebet: er kniete in frommer A. nieder — 3 . in mannigfaltiger Form gestaltete Zusammenkunft von Gläubigen, bei der vor allem gemeinsam gebetet und aus der Bibel gelesen wird: eine A. halten; -dächtig fAdj.f 1.1 . voller Andacht (1), innerlich gesammelt, er­ griffen: jmdm. a. zuhören; a. (bedächtig und mit Genuß) den Wein trinken 1.2. Andacht (1) er­ zeugend, feierlich: eine andächtige Stille — 2. in Andacht (2); -dampfen /Vb.; ist/ dampfend (1) herankommen, sich dampfend nähern: eine Loko­ motive dampfte an; /oft im Part. Prät. -f- kommen/ umg. angedampft kommen: das Schiff kommt an­ gedampft andante fAdv./ Mus. m äßig bewegt an/Anj -dauern fV b .; / auch -dauernd/ fort­ dauern, nicht aufhören, noch nicht zu Ende sein : der Regen dauert an; dieser Zustand, die Sitzung wird noch a.; -dauernd fAdj.; nicht präd.; / auch - dauern/ fortwährend, immer wieder, ständig: es regnet a .; er fragt a. dasselbe; diese andauernden Störungen!; -denken, das; -s, - 1. jo. Pl.f die dem Gefühl der Liebe, Dankbarkeit, Ehrerbietung ent­ springende Erinnerung (an einen Verstorbenen): jmdm. ein liebevolles A. bewahren; jmds. A . in Ehren halten; zum A. an den Verstorbenen — 2. Gegenstand, den man aufbewahrt, weil sich eine Erinnerung an jmdn., etw. daran knüpft: ein blei­ bendes A.; sich von einer Reise etw. als A. mit­ bringen; diese Brosche ist ein A. an meine Groß­ mutter; in diesem Laden kann man A. (Souvenirs) kaufen andere flndef.pron.; Fern. u . Pl.f s. anderer anderen |: / andern | anderer jlndef.pron.; M ask.; Fern.: andere, Neutr.: anderes; / auch anders/ 1. nicht identisch mit etw., jmdm. Gegenübergestelltem: an a. Stelle; an einem anderen Ort; bei a. Gelegenheit; zu einem anderen Zeitpunkt kommen; andere Bekannte; aus an­ deren Gründen; im anderen Fall muß neu ent­ schieden werden; die anderen Bücher haben mir besser gefallen; ich liebe eine andere; er ist ge­ kommen, die beiden anderen haben sich entschul­ digen lassen; jemand, niemand anderes war da; mit jemand, niemand anderem sprechen wol­ len; wir ander(e)n; kein a. als du (nur d u); nichts anderes als das haben; etwas anderes Vorhaben; unter anderem jAbk. u. a ./; /korrespondierend mit xein, einer; bei zwei Sachen das Zweite, Zweitge­ nannte bezeichnend/: ein Bein über das and(e)re schlagen; sich von einer Seite auf die andere dre­ hen; weder das eine noch das andere (keins von beiden ); aus einem Extrem ins andere fallen — 2. nicht identisch mit etw., jmdm. Gegenübergestell­ tem, artmäßig zu Unterscheidendem: das ist etwas ganz anderes; eine andere Lage ist eingetreten; a. Meinung sein; einen anderen Arbeitsplatz suchen; das kannst du anderen (Dümmeren) weismachen + jmdn. eines anderen belehren (jmdm. klarmachen, daß er sich irrt); — das steht auf einem anderen / Blatt; jmd. ist aus anderem / Holz geschnitzt; andere / Saiten aufziehen; keinen / Stein auf dem anderen lassen; sie ist in anderen Um­ ständen; hier, dort weht (jetzt) ein a. / Wind anderer (auch ander], andrer|)| seits/Adv./1.1 . aber, doch, hingegen: er ist sehr klug, a. auch oft etwas hilflos 1.2. jauch in konjunktionaler Verwendung mit dem Korrelat einerseits/: ^einerseits anderes jlndef.pronNeutr./ s. anderer ander|mal /Adv.; in der Verbindung/ ein a. zu einem anderen Zeitpunkt, bei anderer Gelegenheit: das machen wir ein a.; davon ein a.! ändern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. in eine etwas andere, von der bisherigen etwas verschiedene Form, Be­ schaffenheit bringen: ein Kleid, einen Text ä.; das Flugzeug änderte seinen Kurs 1.2. etw. in eine völlig andere, von der bisherigen völlig verschiedene B e­ schaffenheit bringen: seine Meinung, Ansichten, Pläne ä .; die Verhältnisse ä .; das ist nicht, daran ist nichts zu ä. 1.3 . sich ä. anders (1.1) werden: das Wetter ändert sich; die Situation hat sich grund­ legend geändert; sie hat sich in der letzten Zeit sehr geändert (ist jetzt anders im Verhalten) andern (auch anderen|)| -falls /Adv.; auch in kon­ junktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an, der eine Alternative kennzeichnet/ sonst (4.1): wir müssen rennen, a. verpassen wir den Zug; - orts /Adv./ geh. an anderer (1) Stelle, an einem anderen (1) Ort, nicht hier: das wird a. entschieden; - tags /Adv./ geh. am nächsten Tag: a. reiste er ab; - teils /Adv.j andererseits: er ist gut in Mathematik, hat a. aber Schwächen in Deutsch; / einesteils anders f/ auch anderer/1. /Adv./1. in, von anderer, abweichender Art und Weise: darüber denke ich heute a. (als früher); a. aussehen; die Sache verhält sich a. (nicht so); es kam a., als ich dachte; es geht nicht a. (es geht nur so); das Klima ist hier a. als dort; er war, a. als sie, immer höflich — 2. umg. andernfalls: was willst du a. machen? — II.1 .1 . /in
andersartig — anerkennen 45 Verbindung mit Interr.pron. u . Adv./ außer dem, den Genannten: wer käme a. in Frage?; wo a. sollte ich ihn suchen?; wie könnte es auch a. sein? 1.2. /in Verbindung mit Indef.pron. u . Adv./ ich habe niemand a. (keinen anderen) gesehen; das war jemand a. (ein anderer); das geschah irdendwo a. (an irgendeinem anderen Ort) + umg. jmdm. wird ganz a. (jmdm. wird übel) anders| -artig /Adj./ in, von anderer, abweichender A r t: ein andersartiges Verhalten; -denkend /Adj.; nicht adv./ eine andere weltanschauliche Meinung vertretend, habend anderseits /Adv./ s. andererseits anders] -herum /Adv./ 1.1. in die andere, ent­ gegengesetzte Richtung: etw. a. stellen 1.2. in der anderen, entgegengesetzten Richtung: der Schrank steht jetzt a.; - rum /Adv./ umg. 1. andersherum — 2. a. (veranlagt) homosexuell: er ist a.; - wie /Adv./ umg. auf irgendeine andere Art und Weise: das muß a. geregelt werden; -wo /Adv./ umg. woan­ ders: hier ist es schöner als a. anderthalb, anderthalb /Bruchzahl 1 1/ 2/ : a. Liter Milch; nach a. Jahren Änderung, die; - en /zu ändern/; zu 1.1; eine kleine Ä. am Kleid vornehmen; Vorschläge zur Ä. des Textes machen; zu 1.2: eine Ä. der Meinung, seiner Pläne, der gesellschaftlichen Verhältnisse Änderungs] -vertrag, der Vertrag über die Änderung (in einem Ärbeitsvertrag) vereinbarter Bedingungen; - Vorschlag, der Vorschlag zur Änderung eines Textes, Projektes: einen Ä. zur Diskussion stellen ander| -wärts /Adv./ woanders: hier ist es immer kälter als a.; -weitig /Adj./ 1. /nur attr./ anderer (1), so n stig: anderweitige Verpflichtungen haben — 2. /adv./ 2.1. etw. noch a. (für etw. anderes, auf andere Weise) verwenden können 2.2. sich a. (wo­ anders) mit allem Nötigen versorgen 2.3. etw. a. (an eine andere Stelle, Person) vergeben an/An| -deuten /Vb./1.1 . etw. vorsichtig, durch einen (versteckten) Hinweis zu verstehen geben: einen Wunsch (durch einen Blick) a.; er deutete an, daß er demnächst verreisen werde 1.2. etw. flüchtig, nur in den Grundzügen kennzeichnen: die Umrisse mit .ein paar Strichen a .; eine Verbeugung nur a. (sich nur leicht verbeugen) 1.3 . sich a. sich abzeichnen, erkennbar werden: eine Möglichkeit, günstige W en­ dung deutet sich an; -deutung, die 1.1. vorsichtig ge­ gebene, vage Inform ation: versteckte, vorsichtige, vage Andeutungen machen 1.2. geringes Anzeichen (1.2) von etw .: die A. eines Lächelns; -deutungs­ weise /Adv./ in Andeutungen (1.1): über etw. nur a. sprechen; -dichten /Vb./ jmdm. etw. zu Unrecht zuschreiben: jmdm. unlautere Absichten, gute Eigenschaften a.; - dicken jVb.j Kochk. etw. (mit Mehl) dick, dickflüssig machen: die Soße (mit Mehl) a.; - drang, der Zustrom einer ungestüm andrängen­ den Menschenmenge (die gekommen ist, etw. zu kau­ fen, zu sehen): der A. bei der Eröffnung war enorm; an der Abendkasse herrschte großer, starker A .; - drängen /Vb.; ist/-sich ungestüm nähern (1): /vorw. im P art. Präs./ die andrängende Menschenmenge; die andrängenden Wassermassen; -drehen /Vb./ 1. das Licht, Radio a. (anschalten); das Wasser, den Haupthahn a. (anstellen) — 2. umg. jmdm. etw. Minderwertiges zu einem unverhältnismäßig hohen Preis verkaufen: jmdm. eine Fälschung a. andrer|seits /Adv./ s. andererseits an/An| -dringen /Vb.; ist/ sich ungestüm nähern (1): /vorw. im P a r t. Präs./ die andringenden gegneri­ schen Verbände, Wassermassen; -drohen /Vb./ jmdm. etw. a. jmdm. mit etw. Unangenehmem drohen: jmdm. eine Strafe a.; - druck, der /PL - drucke/ Druckerei Probedruck; -drücken /Vb./ etw. an etw. drücken (1.1) und es so daran befestigen: ein Pflaster a.; - e cken /sw. Vb.; ist, hat/ 1. unab­ sichtlich an etw. anstoßen (ist): ich bin mit dem Rad (am Bordstein) angeeckt — 2. umg. bei jmdm. An ­ stoß erregen (ist, hat): er scheint bei ihr angeeckt zu sein, zu haben; er wollte auf keinen Fall a.; - eignen / Vb.j sich etw. a. 1. sich, meist unrechtmäßig, in den Besitz einer Sache setzen, sich etw., meist widerrechtlich, nehmen: sich herrenloses Gut, jmds. Vermögen a.; Pol. ök. der Kapitalist eignet sich den Mehrwert an — 2.1. durch Lernen dahin ge­ langen, daß man etw. beherrscht: sich Kenntnisse, Fertigkeiten, gute Umgangsformen, Manieren a. 2.2. sich etw. zu eigen machen: er hat sich das neue Prinzip angeeignet und damit große Erfolge er­ zielt; der Mensch eignet sich die Natur an (formt sie zum Zweck der Bedürfnisbefriedigung um ); dazu - eignung,die; zu 1: Pol. ök. dieA. fremder Arbeit durch den Kapitalisten; zu 2.2: die A. der Natur durch den Menschen; die A. des kulturellen Erbes durch die Arbeiterklasse; -einander /Adv./ 1. ein er an den anderen, eines an das andere: a. denken; sich a. gewöhnen — 2. einer, eines an dem anderen: sich a. festhalten; a. Vorbeigehen; a. vorbeireden aneinander- /in verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen/ 1. eines an das andere, einen an den anderen, z. B .: aneinander­ binden, aneinanderreihen — 2. eines, einer am anderen, z. B .: aneinanderkleben aneinander!geraten /Vb./ in Streit geraten: wir sind oft (heftig, hart, scharf) a .; er ist mit ihm a. Anekdote, die; -n kurze, prägnante Geschichte mit einer oft witzigen Pointe, die eine jmdn., bes. eine (historische) Persönlichkeit, od. etw. treffend charak­ terisierende Begebenheit'zum Inhalt hat: eine kleine, wahre A. erzählen an|ekeln /Vb./ jmdn. a. jmds. Ekel, Abscheu, W i­ derwillen erregen: dieser Anblick, dieser Kerl ekelt, mich an; sich angeekelt abwenden Anemone, die; -, - n Hahnenfußgewächs mit sehr auffälligen und teilweise großen Blüten, von dem in Mitteleuropa mehrere Arten verbreitet sind an/An| -empfehlen (er empfiehlt an, er anempfiehlt), empfahl an/ anempfahl, hat anempfohlen jmd m . etw. dringend empfehlen, raten, nahelegen: er empfahl ihm dringend an, anempfahl ihm dringend, einen Arzt aufzusuchen; -erbieten, das; -s, - /vorw. Sg./ geh. Angebot (1.1): ein ehrenvolles A .; jmdm. ein A. machen; jmds. A . annehmen, ausschlagen; - erkannt /Adj.; nicht adv.; / auch anerkennen 2.2/ seiner (hohen) Leistungen wegen allgemein ge­ schätzt, an geseh en : ein (international) anerkannter Wissenschaftler anerkanntermaßen /Adv./ nach allgemeinem Urteil: er gehört a. zu den besten Mitarbeitern an/An| -erkennen, erkannte an, auch anerkannte, hat anerkannt / / auch anerkannt/ 1.1. etw. (rechts­ kräftig) bestätigen, für gültig erklären: ein Testa­ ment, eine Unterschrift, die Vaterschaft a. 1.2. einen Staat (diplomatisch) a. (einem Staat die A n ­ erkennung 1.2 erklären) — 2.1. etw. gutheißen,
46 anerkennenswert — anfassen billigen : die Berechtigung einer Forderung, Ände­ rungen a.; jmdn. a .: jmdn. als Vorgesetzten a. (gutheißen, daß jmd. Vorgesetzter ist) 2.2. etw., jmdn. gebührend würdigen: jmds. Verdienste, Fleiß a.; anerkennende W orte sprechen; -er- kennenswert /Adj.; zu -erkennen 2.2/: sein Fleiß ist a.; - erkennung, die; jo, Pl.j 1.1. (rechtskräftige) Bestätigung, Erklärung der Gültigkeit: die A. der Vaterschaft 1.2. (völker­ rechtliche) A. (diplomatischer Akt eines Staates, durch den er gegenüber einem neu entstandenen Staat od. einer neuen Regierung die Bereitschaft bekundet, normale völkerrechtliche Beziehungen auf­ zu n eh m en : die (diplomatische) A. eines Staates — 2.1 . dieser Plan findet nicht meine A. (B illi­ gung) (2.2. Würdigung: die A. seiner Leistungen, Verdienste; keine A. finden; mit A. von jmdm. sprechen; jmdm. die A. versagen; -erziehen fVb.f jmdm. etw. durch Erziehung vermitteln, angewöhnen (1.2) : ich versuche, meinen Kindern Pünktlich­ keit anzuerziehen; anerzogene Umgangsformen, Verhaltensweisen; -fachen fsw . V b.; hat/ 1. das Feuer, die Glut a. (durch Zuführen eines Luft- Stromes zum Brennen, Lodern bringen) — 2.1. etw. an stach eln : jmds. Ehrgeiz, Begeisterung a. 2.2. etw. erregen (2): jmds. Leidenschaft a .; -fahren fVb.j 1. zu fahren (1.1) beginnen, losfahren (ist): die Straßenbahn, der Zug fuhr (langsam) an — 2 . firn Part. Prät. - j- kommen/ angefahren kommen fah­ rend (1.1, 1.2.1) herankommen, sich fahrend nähern., (ist): er kam mit dem Wagen (in raschem Tempo) angefahren — 3. (größere Mengen von) etw. mit einem Fahrzeug heranbringen (hat): Kies, Kohlen, Kartoffeln a. — 4.1. jmdn. beim Fahren mit dem Fahrzeug verletzen (hat): er hat einen Fußgänger angefahren, ist von einem Motorrad angefahren worden 4.2. mit einem Fahrzeug fahrend an etw. stoßen (ist): an einen Laternenpfahl a. — 5. jmdn. in heftigem Ton, unfreundlich zurechtweisen (hat): jmdn. heftig, barsch, derb, scharf, zornig a. — 6. Techn. (hat) der neue Hochofen wurde ange­ fahren (in Betrieb genommen); -fahrt, die Strecke und Zeit, die man benötigt, um einen Ort fahrend zu erreichen: eine weite, lange A. haben; -fahrtsweg, der Weg, den man zurücklegen muß, um einen Ort fahrend zu erreichen: der A. zum Arbeitsplatz; - fall, der 1. plötzliches (kurzes) Auftreten von Sym­ ptomen einer physischen od. psychischen Krankheit: einen epileptischen A. bekommen; einen A. von Schwäche, Schwindel, Hysterie haben; O ein A. von Verzweiflung (plötzlich auftretende Verzweif­ lung) — 2. Io. Pl.j Ertrag (1): der A. von Obst ist in diesem Jahr gering — 3. Io. Pl.j das Anfallen (3.2) : der A. an Korrespondenzen; -fallen jV b .; hat, ist/ 1. jmdn. plötzlich angreifen (1.2) (hat): er wurde aus dem Hinterhalt, im Dunkeln angefallen; von einem Hund angefallen werden — 2. (hat) Angst, großes Heimweh, Müdigkeit fiel ihn an (überkam ihn) — 8. (ist) 3.1. nebenbei, in der Folge von etw. entstehen, sich ergeben: etw. fällt bei der Produktion als Nebenprodukt an 3.2 . mit allen an­ fallenden (vorkommenden, auftretenden) Arbeiten vertraut sein; -fällig /Adj./ zu Krankheiten nei­ gend, nicht widerstandsfähig: sie ist sehr a. (für, auch gegen Erkältungen); dazu -fälligkeit, die jo. P l.j; -fang, der; -s, -fange 1.1 . /o. Pl.j erster Zeitpunkt, erstes Stadium eines Geschehens, einer Tätigkeit, Beginn: der A. des Vortrages, der Sen­ dung; ein vielversprechender, guter A .; denA. (der Vorlesung) verpassen; am, zu, im A. (zu erst 1.3) ging alles gut; von A. an war ich dagegen; geh. etw. nimmt seinen A. (fängt an, beginnt) 1.2 . /nur im PLI erste Versuche: über die Anfänge nicht hinauskommen; etw. steckt erst, noch in den An­ fängen 1.3. jo. PI .; vorw. o. Art./ erster Teil eines Zeitabschnitts: A. 1976; A. Juni; am, seit A. des Monats; A. der sechziger Jahre; er ist A. sechzig 1.4. Io. Pl.j erster Teil der Erstreckung von etw.; Stelle, von der aus sich etw. erstreckt: der A. einer Straße, des W aldes; ein Gebiet von A. bis Ende durchwandern 1.6. ]o. Pl.j der A. (erste Teil, Be­ ginn) des Romans, des dritten Aktes; -f- das ist der A. vom Ende (der Ruin ist nun nicht mehr fern); - fangen /Vb./1.1. eine Tätigkeit von einem bestimm­ ten Zeitpunkt an verrichten: eine Arbeit, Rede, einen Brief, ein Gespräch, einen Streit a.; zu schimpfen a.; danach fing sie an, bitterlich zu weinen; am 1. September können Sie a. (eine A u s­ bildung, berufliche Arbeit anfangen); er fing wieder davon an (fing wieder an, davon zu sprechen) 1.2 . von einem bestimmten Zeitpunkt an stattfinden: der Unterricht, die Schule fängt um 8 Uhr an; das Spiel hat schon angefangen; es fängt an zu regnen; iron. das fängt ja gut an (nimmt einen schlechten Anfang) 1.3. sich von einer bestimmten Stelle aus erstrecken: dort fängt der Wald an 1.4. das Wort fängt mit P an (der erste Buchstabe des Wortes ist ein P ); die Feier fing mit einem Vortrag an (den ersten Teil der Feier bildete ein Vortrag); der Monat fängt mit einem Dienstag an (der erste Tag des Monats ist ein Dienstag) — 2.1. was soll ich mit diesem Buch, damit, mit ihm a. (machen)?; nichts mit sich, seiner Zeit anzufangen wissen 2.2. etw. machen, tun: etw. geschickt, richtig a.; wie hast du das bloß angefangen?; was sollen wir nachher a.?; - fänger, der; -s, - jmd., der am Beginn einer Aus­ bildung, einer (beruflichen) Arbeit steht: Kurse für A.; A. und Fortgeschrittene; ein / blutiger A .; - fänglich /Adj.; nicht präd.\ 1.1. /nur attr.j am An- \ fang noch vorhanden: nach anfänglichem Zögern 1.2. /adv./ anfangs, zuerst: sich a. zurückhaltend benehmen; -fangs /Adv./ am Anfang, zuerst: a. ging alles gut; a. wollte ich es nicht glauben Anfangs| -buchstabe, der erster Buchstabe eines Wortes; -erfolg, der Erfolg zu Beginn einer Tätig- . keit; -gebalt, das Gehalt, das man während der ersten Zeit in einer neuen Stelle erhält; -geschwlndigkeit, die Geschwindigkeit am Anfang einer Bewegung (1.1 .1): eine hohe, niedrige A .; - gründe, die /PL/ Grundlagen, Elementarkenntnisse: die A. der Mathematik; jmdm. die A. beibringen; -kapital, das Kapital, das bei der Gründung eines kap. Unter­ n eh m ens bereitsteht, bereitstehen m u ß ; -Stadium, das erstes Stadium eines Entwicklungsprozesses: das A. einer Krankheit; -zeit, die Zeit, zu der eine Veran­ staltung beginnt: die Anfangszeiten der Vorstel­ lungen haben sich geändert an/An| -fassen /Vb./ 1.1. etw., jmdn. mit der Hand ergreifen: etw. vorsichtig a.; den warmen Ofen a.; faß mich nicht an!; der Koffer ist so schwer, faß doch mal mit an (hilf doch mal m it)! 1.2. jmdn. bei der Hand nehmen: faß mich an, wenn wir über die Straße gehen! 1.3. etw. faßt sich in bestimmter W ei­ se an etw. vermittelt, wenn es mit der Hand ergriffen
anfauchen — angeben 47 wird, ein bestimmtes Gefühl: der Stoff faßt sich weich an — 2. jmdn. in bestimmter Weise a. jmdn. in bestimmter Weise behandeln: jmdn. hart, grob, zart a. — 3. etw. in bestimmter Weise a. etw . in bestimmter Weise in Angriff nehmen: eine Aufgabe, ein Problem geschickt, klug, mit Eifer a .; -j- j mdn. mit / Glace-, ^ Samthandschuhen a.; - fauchen IVb.f 1. die Katze fauchte ihn an (richtete sich fauchend gegen ihn) — 2. salopp jmdn. heftig an- fahren (5); -fechtbar fAdj.; nicht adv.; zu -fechten 1/: ein anfechtbares Testament; eine anfechtbare Behauptung; -fechten fVb.f 1. etw. a. die Richtig­ keit, Gültigkeit von etw. nicht anerkennen und (ge­ richtlich) aagegen Vorgehen: ein Testament, einen Vertrag, die Echtheit einer Unterschrift a.; jmds. Entscheidung a. — 2. veraltend etw. fichtjmdn. an etw. beunruhigt, bekümmert jmdn. : Sorgen fech­ ten ihn an; das ficht mich nicht an; -fechtung, die; -, - en 1. das Anfechten (1): die A. der Vaterschaft, eines Urteils, Vertrages — 2. geh. Versuchung: Anfechtungen erliegen, erleiden; einer A. wider­ stehen; -feinden, feindete an, hat angefeindet jmdn. a. sich feindselig gegen jmdn. verhalten: jmdn. heftig a.; er wurde von allen angefeindet; dazu - feindung, die; - en; -fertigenfVb.f etw. (durch handwerkliche Arbeit) hersteilen, machen: sich beim Schneider einen Anzug a. lassen; Schmuck a.; eine Übersetzung, Liste, ein Protokoll a.; dazu -ferti- gung, die; -feuchten fVb.f etw. feucht machen: sich die Lippen a.; eine Briefmarke a.; -f- sich die /* Kehle a.; - feuern fVb.f 1. den Ofen, Kessel a. (anheizen) — 2. jmdn. mit aufmunternden Worten zu einem verstärkten Tun antreiben: die Mannschaft durch Zurufe a.; jmdn. zu immer größeren Lei­ stungen a.; anfeuernde W orte; etw. a .: jmds. Eifer a.; - f inden, sich fVb.f etw. Verlorenes ist wieder da, verfügbar: die Schlüssel haben sich (wieder) an­ gefunden, werden sich schon wieder a.; - f lehen fVb.f jmdn. (um etw.) a. sich flehend an jmdn. wegen etw. wenden, jmdn. flehentlich um etw. bitten: jmdn. weinend um Hilfe a .; ich flehe dich an, bleib bei mir!; -fliegen fVb.f 1. fliegend (1.1, 1.2, 2) herankommen, sich fliegend nähern (ist): die vom Norden anfliegende Maschine; foft im Part. Prät. *4- kommen/ angeflogen kommen: ein Geschoß kam angeflogen — 2* (nach Flugplan) mit einem Flugzeug einen Ort zum Ziel nehmen (hat): diese Fluggesell­ schaft fliegt Hanoi an; -flug, der 1. fvorw. Sg .f das Anfliegen (1), letzte Phase des Fluges vor der Landung: die Maschine befindet sich bereits im A. (auf die Stadt); gleich beim ersten A. glückte die Landung — 2. ein A. von etw. eine Spur, An­ deutung, ein Schimmer von etw. : ein A. von Ironie, Traurigkeit; -fordern fV b.f etw., jmdn. dringend verlangen: ein Gutachten, die Kaderakten a.; zu­ sätzliche Hilfskräfte a.; - forderung, die 1. das Anfordern: die A. von Ersatzteilen — 2. fvorw. Pl.f das Maß an Leistung o. ä ., das man von jmdm. er­ wartet: den Anforderungen entsprechen, gerecht werden, nicht gewachsen sein; jmd. , etw. stellt hohe Anforderungen an jmdn., jmds. Ausdauer; - frage, die 1.1. Ersuchen, Bitte um Auskunft: eine schriftliche A. beantworten, an jmdn. richten 1.2. Pari. Ersuchen einer parlamentarischen Gruppe an die Regierung um Auskunft: eine kleine (in der Regel schriftlich gestellte) A.; eine große (in einer Parlamentssitzung behandelte) A.; - fragen fVb.f: bei jmdm., einer Institution a. (sich mit einer Frage an jmdn., eine Institution wenden); -fressen /Vb.f 1. etw. a. ein wenig von etw. fressen (1.1 .1): die Mäuse haben den Speck angefressen —- 2. der Rost hatte das Eisen angefressen (hatte begonnen, das E isen zu zersetzen) ; -freunden, sich, freundete sich an, hat sich angefreundet 1.1 . sich mit jmdm. be­ freunden: sich schwer, rasch mit jmdm. a .; sie haben sich angefreundet 1.2. ich kann mich mit diesem. Gedanken nicht a. (kann ihn nicht gut­ heißen); -fügen fVb.f etw. an etw. a., etw. einer Sache a. etw. einer Sache hinzufügen (1): ich werde deinem Brief einige Zeilen a.; - fühlen fVb.f 1.1. etw., jmdn. prüfend anfassen (1.1): einen Stoff, jmds. Stirn a. 1.2. sich anfassen (1.3): der Stoff fühlt sich weich, der Kranke fühlt sich heiß an; - fuhr, die; -en fvorw. Sg .f das Anfahren (3): die A. von Kohlen; -führen fVb.f 1.1. eine Gruppe a. einer Gruppe vorangehen und sie dadurch führen (1.2): einen Eestzug, einen Reigen a. 1.2 . eine Gruppe a. (in einer Gruppe praktisch und ideell rich­ tungweisend sein) — 2.1. etw., jmdn. erwähnen, etw. Vorbringen: etw. als Beweis, Argument für etw. a .; er führte zu seiner Entschuldigung an, daß .. .; Beispiele a. (aufzählen) 2.2. etw., jmdn. zitieren (I): eine Stelle aus einem Buch a. — 3. jmdn. zum besten hab e n : er hat uns (ganz schön) angeführt; -führer, der jmd., der eine Gruppe anführt (1.2), bes. Rädels­ führ er : der A. einer oppositionellen Gruppe, einer Bande Anführungs] -strich, der fvorw. Pl.f Anführungs­ zeichen; -Zeichen, das fvorw. Pl.f in der Form paar­ weiser senkrechter Striche gesetztes Zeichen, das am Anfang und am Ende bes. von wörtlicher Rede, von Zitaten, von hervorgehobenen Wörtern steht: einen Satz, ein Wort in A. setzen an/An| -füllen fVb .f etw. mit etw. vollständig füllen : das Zimmer ist mit alten Möbeln, das Buch ist mit Notizen angefüllt; -gäbe, die 1.1. A uskunft, Information, Mitteilung (an eine offizielle Stelle): falsche, zweckdienliche, genaue Angaben (über jmdn., etw. , zu etw.) machen 1.2. einen Schrank nach den Angaben (Maßangaben) des Kunden an­ fertigen — 2. fo. PI .; zu -geben 1/: ohne A. (Nen­ nung) der Adresse — 3. fo. Pl.f Angeberei: das ist (reine) A. — 4. Ballspiele 4.1. fo. PL; zu -geben 6/: die A. haben (angeben 6) 4.2 . beim Angehen (6) gespielter Ball: die A. ging ins Aus; -gaffen fVb.f umg. jmdn.,etw. anstarren: jmdn. mitjoffenem Mund a.; - galoppieren jVb.; ist; im Part. Prät. -f- kom­ men/ angaloppiert kommen galoppierend heran­ kommen, sich galoppierend nähern: der Reiter, das Pferd kam angaloppiert; -gängig fA d j.; vorw. präd.f zulässig (1.2): das ist nicht a.; - geben fVb.f 1. etw., jmdn. nennen (2): seinen Namen, seine Adresse, die Quellen a .; am angegebenen Ort jAbk. a. a. 0 ./; etw. als Grund a. — 2. den Takt, die Richtung, das Tempo a. (bestimmen, fest­ setzen) — 3. etw. (durch Striche, Punkte) kenn­ zeichnen (1): die Umrisse a.; etw. auf einer Karte a. — 4. gegenüber einem anderen seine (vermeint­ lichen) Vorzüge in überheblicher Weise heraus­ steilen: gib nicht so an!; sie gab mit ihrem neuen Auto an — 5. landsch. 5.1. jmdn. anzeigen (3): jmdn. wegen eines Diebstahls a. 5.2. jmdn. ver­ r aten : einen Mitschüler (beim Lehrer) a. — 6. Ballspiele den Ball als erster über eine Leine, ein
48 Angeber — angelegen Netz hinweg ins Spiel bringen; + eine / Stange a.; den / Ton a.; a. wie eine / Tüte Mücken; zu 4 -geber, der; -s, -, - geberei, die; -en, -gebe­ risch /Adj. / : ein angeberischer Kerl'; -gebetete, der u. die; -n, -n //* auch anbeten/ oft spött. (von fern) Verehrte(r), Geliebte(r): er schrieb seiner An­ gebeteten einen Brief; -gebinde, das v e ra lten d kleineres Geschenk als Geste der Zuneigung, A uf­ merksamkeit'. jmdm. ein A. überreichen, verehren; - geblich /Adj.; nicht präd.f (nur) den Behauptun­ gen, Vermutungen nach: sein angeblicher Onkel; der angebliche Täter; a. (wie behauptet wird) ist er verreist; -geboren /Adj. ; nicht adv./ von Geburt an (durch Vererbung) vorhanden, bestehend: angeborene Eigenschaften; die Krankheit ist a.; jmdm. ist etw. a. (jmd. hat etw. von Geburt an); -gebot, das 1.1. Vorschlag, mit dem man sich an jmdn. wendet, um ihm seine Hilfe anzubieten (1.1), ihm mit etw. zu helfen: jmdm. ein A. machen; auf ein A. eingehen; ein A. annehmen, ablehnen 1.2. V o r­ schlag, mit dem man jmdm. etw. zum Kauf an­ bietet: jmdm. ein schriftliches A. zuschicken — 2. jo. PI./ 2.1. zum Kauf angebotene Waren (einer bestimmten A r t): ein großes, reichhaltiges A. (an, von Obst) 2.2. Pol. Ök. A . (Gesamtheit der auf dem Markt befindlichen Erzeugnisse, Dienst­ leistungen, Warenangebot) und Nachfrage; -ge­ bracht /Adj.; / auch anbringen/ in einen bestimm­ ten Rahmen, eine bestimmte Situation passend: die Bemerkung ist hier (durchaus, nicht) a.; etw. für a. halten; -gedeihen /Vb.; in der Verbindung/ geh. jmdm. etw. a. lassen: jmdm. Schutz, eine gute Ausbildung a. (zukommen) lassen; -gedenken, das /in der Verbindung/ veraltend zum ewigen A. (zur ewigen Erinnerung, zum ewigen Gedenken); -f- seligen Angedenkens: v e ralte n d mein Groß­ vater seligen Angedenkens (mein verstorbener G roß ­ vater); scherzh. die gute Postkutsche seligen An­ gedenkens (aus früherer Z eit); unseligen Angeden­ kens: Zeiten unseligen Angedenkens (verhängnis­ volle Zeiten, an die man sich nicht gern erinnert); - gefault /Adj./ ein wenig, teilweise faulig: an­ gefaultes Obst; -gegangen /Adj.; / auch -gehen/ landsch.: das Pleisch ist schon a. (ein wenig ver­ dorben); -gegilbt /Adj.f ein wenig vergilbt: an­ gegilbtes Papier; -gegossen /Adj./ + um g. etw. paßt, sitzt wie a. etw. paßt (1) sehr gut: der Anzug sitzt wie a.; - gegraut /Adj./ ^ ein wenig grau ge­ worden : sein Haar ist schon a.; er hat angegraute Schläfen; -gegriffen /Adj.; / auch angreifen 3/ erschöpft, mitgenommen: a. aussehen; er wirkte sehr a.; - geheiratet /Adj.; nicht adv./: er ist ein angeheirateter Neffe von mir (er ist der N effe meiner Frau, meines Mannes und durch meine Heirat auch mein N effe); die angeheiratete Ver­ wandtschaft; -geheitert /Adj./ durch Genuß von Alkohol in gelöste Stimmung versetzt: eine an­ geheiterte Gesellschaft; er war a.; -gehen fVb.; ist, hat; / auch -gegangen, -gehend/ 1. umg. an­ fangen (1.2) (ist): /nicht in Verbindung mit Verben/ wann geht das Theater an?; gleich wird ein schrecklicher Lärm a. — 2. (ist) 2.1. zu brennen (1.1, 3) beginnen: das Peuer, Licht gehL an 2.2. der Ofen, die Lampe geht an (das Feuer im Ofen, das Licht der Lampe beginnt zu brennen) — 8. /nur im Präs., Prät. u . Fut. Akt./ etw. geht jmdn., etw. an etw. betrifft jmdn., etw .: dieser Pall geht mich unmittelbar an; was mich, diese Angelegenheit angeht (insofern es mich, diese Angelegenheit be­ trifft), so . . .; das geht dich nichts an (das betrifft dich nicht, deshalb hast du dich darum nicht zu kümmern); das geht niemanden, nur mich etwas an; was geht mich das an? — 4. jmdn., etw. an­ greifen (1.2) (hat): das Wildschwein ging den Jäger an — 5.1. eine Aufgabe in Angriff nehmen, zu bewältigen suchen (hat): ein Problem (ziel­ strebig) a.; ein Thema von einer anderen Seite a. 5.2 . gegen etw., jmdn. Vorgehen (ist): gegen Krimi­ nelle, Vorurteile, Übelstände a. — 6. jmdn. (zu­ dringlich) um etw. bitten (hat, ist); jmdn. um Kat, Hilfe, eine Gefälligkeit, Geld a. — 7. /nur im Präs., Prät. u . Fut. Akt./ 7.1. es geht nicht an (ist nicht vertretbar, schicklich), daß wir absagen; das mag noch a. 7.2. die Hitze, das geht (gerade) noch an (ist noch erträglich) — 8. Sp o rt (hat, ist) die Mannschaft hat, ist das Spiel zu schnell angegangen (hat anfangs mit zu hohem Tempo gespielt) — 9. (ist) die Pflanzen sind alle angegangen (hab en Wurzeln geschlagen); + etw. geht jmdn. einen / Dreck, feuchten / Kehricht, / Scheißdreck, /* Schmarren an; -gehend /Adj.; nur attr.; / auch -gehen 1/ in der Ausbildung stehend, künftig: eine angehende Schauspielerin; -gehören /Vb.f 1.1. jmd. gehört einer bestimmten Gruppe, Körper­ schaft, Klasse an jmd. ist Mitglied, Teil einer be­ stimmten Gruppe, Körperschaft, Vertreter einer K lasse: einer Delegation, Kommission a.; der Arbeiterklasse a. 1.2 . etw. gehört einem bestimm­ ten Zeitraum an etw. existiert in einem bestimmten Zeitrau m : etw. gehört dem 17. Jahrhundert an; das gehört der Vergangenheit an 1.8. jmd. gehört jmdm. an jmd. ist eng mit jmdm. verbunden: ein­ ander für immer a. wollen; -gehörige, der u. die; -n, -n 1. /vorw. PI./ Verwandter, der dem nächsten Familienkreis angehört: die Angehörigen benach­ richtigen; seine Angehörigen einladen — 2. ein Angehöriger einer bestimmten Gruppe, Körper­ schaft, Klasse jmd., der einer bestimmten Gruppe, Körperschaft, Klasse angehört: ein Angehöriger der Armee; A. dieser Nation; die Angehörigen des Betriebes, der Kommission; -geklagte, der u. die; -n, -n f/ auch anklagen 1/ jmd., der angeklagt (1) ist: den Angeklagten vernehmen; der A. hat das W ort; die A. wurde freigesprochen; -geknackst /Adj.; / auch anknacksen/ um g.: er wirkt a. (angegriffen); -gekohlt /Adj.; /* auch ankohlen/ ein wenig, teilweise verkohlt: ein angekohlter Bal­ ken; -gekränkelt /Adj./ von einer (negativen) Eigenschaft a. sein mit einer (negativen) Eigen ­ schaft behaftet und durch sie beeinträchtigt sein : von Eitelkeit a. sein; er ist von keiner Skepsis a. (zeigt ' keine, nie Skepsis); -gekratzt /Adj./ salopp angegriffen, mitgenommen: ich bin ziem­ lich a. Angel, die; -, -n I. Gerät zum Fischfang, das aus einer Angelrute besteht, an deren Ende eine Schnur mit einem Haken (und einem Köder) befestigt ist: die A. auswerfen; einen Pisch an der A. haben — n . Zapfen an einem Tür-, Fensterrahmen, um den sich der Tür-.. Fensterflügel dreht: die Angeln quietschen; eine Tür aus den Angeln heben + zwischen / Tür und A.; die / Welt aus den Angeln heben (wollen) an/An| -gelegen /Adj.; / auch anliegen/ + sich
Angelegenheit — angliedern 49 etw. a. sein lassen sich (aus innerem Bedürfnis) um etw. bemühen, kümmern: sich jmds. Erziehung a. sein lassen; -gelegenheit, die Sachverhalt, fier für jmdn. von Bedeutung ist: eine schwierige, dringende, peinliche A. regeln, erledigen; in einer persönlichen, dienstlichen A. zu jmdm. kommen; die wirtschaftlichen, politischen, kulturellen, inne­ ren Angelegenheiten (Bela n ge 1) eines Staates; das ist meine A. (geht niemanden etwas a n); um welche A. handelt es sich?; sich nicht in fremde, in jmds. Angelegenheiten mischen (wollen); -gelegentlich fAdv.f geh. eingehend, nachdrücklich: sich a. nach jmdm. erkundigen, mit etw. beschäftigen Angel| -gerät, das zum Angeln benutztes Gerät; -haken, der an der Schnur einer Angel (I) be- festigter Haken angeln /sw. Vb.; hat/ 1. Fische mit der Angel fangen, zu fangen versuchen: a. gehen; Forellen a. — 2. u m g . sie hat sich einen Mann geangelt (hat es erreicht, einen Mann als Freund, Ehemann zu bekommen) — 3. umg. nach etw. a. etw. in gewisser Entfernung Befindliches zu fassen, er­ greifen versuchen: er angelte nach dem Spielzeug auf dem Schrank Angel| -punkt, der /PL -e/ Hauptsache, Angelegen­ heit, um die sich alles dreht: diese Frage ist der A.; - rute, die langer, sich verjüngender, elastischer Stab (I) der Angel (I) ; -schnür, die am oberen Ende der Angelrute befestigte Schnur; -sport, der als Sport betriebenes Angeln an| -gemessen fA d j.; / auch anmessen/ den Ge­ gebenheiten entsprechend, passend, adäquat: etw. a. finden; etw. ist den Umständen a.; sich a. be­ tragen; eine angemessene Strafe; einen Zeitpunkt für a. (zweckmäßig 1.1) halten; -genehm fAdj.f eine positive Empfindung auslösend, erfreulich: eine angenehme Nachricht, Beschäftigung; sie hat eine angenehme Stimme; (ich wünsche dir) eine an­ genehme Reise!; vpn etw. a. überrascht sein; es ist a. kühl; a. auffallen; das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden; ein angenehmer (sympathi­ scher) Mensch Anger, der; -s, - landsch. 1. (mit Gras bewachse­ ner) Platz in einem Dorf — 2. kleinere, mit Gras bewachsene Fläch e: die Gänse auf den A. treiben an/An| -geregt fA dj.; / auch anregen/: ein an­ geregtes (lebhaftes) Gespräch; sich a. unterhalten; in angeregter Stimmung; -gesäuselt fA d j.f umg. beschwipst: (ein bißchen) a. sein; -geschimmelt /Adj.f ein wenig verschimmelt: angeschimmeltes Brot; -geschlagen fAdj.; / auch anschlagen/ 1. du rch A n s to ß e n (2.2) beschädigt: angeschlagenes Geschirr — 2. nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte, erschöpft: sie wirkte a.; der Boxer war a.; -geschmuddelt /Adj.f landsch. angeschmutzt; -ge­ schmutzt fAdj.f ein wenig schmutzig (1.1): an­ geschmutzte Wäsche; -geschnitten fA d j.; nicht adv.; / auch anschneiden/ Schneiderei: ein an­ geschnittener Ärmel (Ärm el, der mit einem anderen Teil in einem Stück zugeschnitten wurde); eine an­ geschnittene Kapuze; -gesehen fAdj.; nicht adv.; / auch ansehen/ Ansehen genießend: er ist über­ all, bei allen a.; - gesicht, das fPl. -er, auch -e/ geh. 1,1. Gesicht: ihr geliebtes, vertrautes A .; sein A. verhüllen; O der Gefahr ins A. sehen (mit ein er Gefahr konfrontiert sein und sich ihr stellen) 1.2, GesichtsausdrüFk, M ie n e : mit unbewegtem, strah­ lendem A .; + im / Schweiße seines Angesichts; -gesichts fPräp. mit Gen.j 1.1. im Hinblick auf etw.: a. dieser Tatsache, der Lage, seiner Verdienste 1.2. geh. beim Anblick: a. der Bergwelt; -gespannt fAdj.; / auch anspannen 3/1. angestrengt, konzen­ triert: a. zuhören; mit angespannter Aufmerksam­ keit — 2. eine angespannte (kritische, bedenkliche, Spannungen aufweisende) Lage, Situation; -ge­ stammt fAdj.; nicht adv.f durch Erbschaft od. Tradition erworben, überkommen, ererbt: ange­ stammter Besitz; angestammte Rechte; scherzh. das ist mein angestammter Platz (Platz, au f den ich ein Recht habe, weil ich immer darauf sitze); - gestaubt fA dj.f ein wenig verstaubt: der Stoff ist a.£ - gestellte, der u. die; -n, -n f / auch anstellen 4.1/ bes. Büroarbeit, kaufmännische od. überwiegend leitende Tätigkeiten ausführender Werktätiger, der das Entgelt für seine Arbeit in Form des Monats­ gehaltes bekommt: Arbeiter und A .; die Angestellten' unseres Betriebes; kaufmännische A .; - gestrengt fAdj.; / auch anstrengen 1.1/ mit Anstrengung (1): a. nachdenken; a. arbeiten; -getan fA d j.; / auch antun; in den Verbindungenf von jmdm., etw. a. sein von jmdm. , etw. angenehm berührt, entzückt sein : sie war sofort von ihm, seinem Klavierspiel a.; etw. ist (nicht) dazu, danach a., daß ... etw. ist (nicht) dafür geeignet, daß ...: die Lage war nicht dazu a., daß man Feste feiert, Feste zu feiern; -getraute, der u. die; -n, -n scherzh. Ehe­ partner: mein Angetrauter; -getrunken fAdj.; / auch antrinken/ ein wenig betrunken: der Fahrer war a.; - gewandt fAdj.; nur attr.; / auch an­ wenden 1.2/ unmittelbar auf die Praxis (1.1) be­ zogen, in der Praxis nutzbar gemacht: angewandte Mathematik; angewandte Kunst fBez. für prak­ tische Tätigkeiten, die fü r die Herstellung ihrer Produkte künstlerische Mittel und Methoden an­ wenden, z. B . Formgestaltung, Gebrauchsgraphikf; - gewiesen /Adj.; / auch anweisen/ -f- auf jmdn., etw. a. sein jmdn., etw. nötig haben, ohne jmdn., etw. nicht auskommen können: auf die Eltern, jmds. Hilfe, gutes Wetter a. sein; auf sich selbst a. sein (keine Hilfe haben); -gewöhnen / Vb.f 1.1. sich etw. a. eine Gewohnheit annehmen: er hat sich das Rauchen, schlechte Manieren, Pünktlichkeit an­ gewöhnt; gewöhne dir an, deutlich zu sprechen! 1.2. jmdm. etw. a. durch Erziehung erreichen, daß jmdm. etw. zur Gewohnheit wird: wir haben ihr angewöhnt, pünktlich zu sein; -gewohnheit, die (schlechte) Gewohnheit: eine schlechte, üble A. an­ nehmen, ablegen; er hat die A. , dauernd zu zwinkern; -gewurzelt fA dj.f + wie a. (regungs­ los) stehen(bleiben); -gezeigt fA d j.; nicht attr.; / auch anzeigen/ angebracht, ratsam : es ist nicht a., jetzt zu gehen; etw. für a. halten Angina, die; Anginen fvorw. Sg .j Med. Mandel­ entzündung: eine leichte, schwere A. haben an/An| -gleichen fVb.f etw., sich einer Sache, jmdm., an eine Sache, jmdn. a. etw., sich dahin bringen, daß es, man sich von etw., jmdm. nicht mehr (allzusehr) untersch eidet: er versuchte, seine Aussprache dem Dialekt der neuen Heimat an­ zugleichen; sich an seine Umgebung a .; sich seinem Ehepartner a .; dazu -gleichung, die Angler, der; -s, - jmd., der angelt an/An| -gliedern fV b .f etw. einer Sache a. etw. zu einem organisatorischen Teil von etw. machen: 4 Wörterbuch
50 Angliederung — anhalten der Schule ist ein Internat angegliedert; dazu - g l iederung; die Angl|stik5die; jo. PL/ Wissenschaft von der eng­ lischen Sprache und Literatur an|glotzen jVb.j salopp jmdn., etw. ausdruckslos, starr ansehen (1.1, 1.2) Angorakaninchen; das zu einer gezüchteten Basse gehörendes Kaninchen (1.1) mit langhaarigem Fell, dessen Haare zu Wolle verarbeitet werden Angorakatze, die zu einer in Kleinasien gezüchteten Rasse gehörende Katze (2.1) mit langhaarigem Fell Angorawolle, die Wolle der Angoraziege, auch des Angorakaninchens Angoraziege, die zu einer in Vorderasien gezüchteten Rasse gehörende kleine Ziege mit langhaarigem Fell, deren Haare zu Wolle verarbeitet werden an/An| -greifen jV b .; / auch angegriffen/ 1.1 .1 . den Gegner, ein Land a. den militärischen K am pf mit dem Gegner, gegen ein Land beginnen mit dem Ziel, den Gegner zu schlagen: (die gegnerischen Truppen, eine Stadt) mit Geschützen, Panzern, im Tiefflug a.; den Gegner in der Flanke a. 1.1 .2 . das Land wurde angegriffen (von einem Aggressor überfallen) 1.2 . jmdn. a. in feindlicher Absicht mit jmdm. den Kampf (1.2) beginnen: die Verbrecher griffen den Polizisten an; der Bär griff den Jäger an 1.8. den Gegner a. im sportlichen Wettkampf gegenüber dem Gegner die Initiative ergreifen, um zu versuchen, ihm Vorteile abzugewinnen, ihn zu besiegen: der Sturm griff pausenlos an; den gegne­ rischen König im Schachspiel a. — 2. jmdn., etw. heftig kritisieren : jmdn., jmds. Standpunkt heftig, öffentlich a. — 8. etw. schwächt (1) jmdn., etw.: das Fieber hat mich sehr angegriffen; die ständige Aufregung griff meine Gesundheit, Nerven an — 4. die Säure greift das Metall an (zersetzt e s); dieses Waschmittel greift die Wäsche an (be­ schädigt sie) — 5 . (notgedrungen) etw. zu verbrauchen beginnen: den Vorrat, die letzten Reserven, die Ersparnisse a.; zu 1 -greifer, der; -s, - ; -grenzen fVb.f etw. grenzt an etw. an etw. grenzt (1.1) an etw .: sein Grundstück grenzt an unseres an; das angrenzende Zimmer; -griff, der 1. /zu -greifen 1/ das Angreifen; zu 1.1: heftige, schwere Angriffe; zum A. übergehen; einen A. abschlagen, abwehren; zu 1.3: einen A. starten — 2. heftige K ritik (1): versteckte, massive Angriffe gegen jmdn. richten — 3. fin der Verbindung/ etw. in A. nehmen etw., dessen Ausführung, Verwirklichung mit Schwierig­ keiten verbunden ist, (zu lösen) beginnen, zu be­ wältigen suchen: eine Arbeit, Aufgabe in A. nehmen; das Projekt wird jetzt in A. genommen — 4. jo. Pl.f Ballspiele die Gesamtheit der An­ griffsspieler, Sturm: der A. versagte Angriffs/angriffs| -fläche, die 1. Stelle, au f die etw. einwirken kann: das Segel bot dem Wind eine große A. — 2. Anlaß zu einem Angriff (2): er wollte seinen Gegnern keine A. bieten; -krieg, der 1.1. durch Angreifen (1.1 .1) eingeleiteter, offensiver Krieg 1.2. Aggressionskrieg; -lustig jAdj.j bereit, jederzeit jmdn. anzugreifen (1.2, 2); -punkt, der jPl. - e/ Angriffsfläche (2); -Spieler, der B allspiele Spieler, der bei bestimmten Mannschaftsspielen die Aufgabe hat anzugreifen, um Tore zu erzielen, Stürmer an|grinsen jVb.j umg. jmdn. grinsend ansehen (1.1): jmdn. dumm, freundlich a. angst jin der Verbindung! jmdm. a. machen (jmdn. in Angst versetzen) - f jmdm. wird (es) a. und bange (jmd. bekommt große Angst) Angst, die; -, Ängste 1.1. (sich durch Zittern, Herz­ klopfen, Nervosität äußernder) emotionaler Zustand, in den jmd. gerät, wenn er sich einer Gefahr, einer von ihm als kompliziert angesehenen Sache nicht entziehen od. ihr nicht wirksam begegnen kann: A. (vor der Prüfung, vor Ansteckung, vor dem Tod) haben; vor jmdm. A . haben, empfinden; eine panische, schreckliche, grenzenlose A. befällt, quält, ergreift, packt jmdn.; A. bekommen; von Ä. erfüllt sein; keine A. kennen; jmdm. durch, mit etw. A . einjagen; jmdn. in A. (und Schrecken) versetzen; vor Ä. zittern; Ängste erleiden 1.2. Sorge (1): in A. um jmdn., etw. sein; A. um jmdn. haben; ich habe A. (befürchte), daß ... + in tausend Ängsten schweben (in großer Sorge, starker Unruhe sein); A. vor der eigenen Courage kriegen, bekommen (Furcht vor Konsequenzen haben, weil man glaubt, daß eine Handlung als zu weit gegangen beurteilt wird); umg. jmdm. sitzt die A. im Nacken (jmd. wird von Angst gepeinigt) angst/Angst zu Angst 1.11 -erfüllt jA dj.j geh. von Angst erfüllt; -gefühl, das; -käse, der umg. scherzh. sehr ängstlicher Mensch: er ist ein A. ängstigen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., jmd. bewirkt, daß jmd. Angst bekommt: ein böser Traum äng­ stigte mich 1.2. sich vor jmdm., etw., um jmdn. ä. vor jmdm., etw. Angst (1.1), um jmdn. Angst (1.2) haben: sich vor der Trennung ä.; die Mutter ängstigte sich um ihr Kind Angst|kauf, der umg. überstürzter Kauf aus Angst vor Warenverknappung ängstlich jAdj.j 1.1. von Angst erfüllt: sich ä. um­ drehen; ä. schreien 1.2. leicht Angst empfindend: ein ängstlicher Mensch — 2. jnicht präd.j sehr sorgsam und vorsichtig: ä. auf etw. bedacht sein; ein ä. gehütetes Geheimnis; dazu Ängstlichkeit, die; jo . Pl.j Angst/angst zu Angst 1.11 -psychose, die Angst hervorrufende Psychose; -schweiß, der Schweiß, der jmdm. bei Angst ausbricht: der Ä. brach ihm aus; - voll jAdj.j voll Angst; -zustand, der durch große Angst gekennzeichneter physisch-psychischer Zu­ stand: Ängstzustände haben, bekommen; in einem dauernden A. leben an/An| -gucken / Vb.j umg. (sich) jmdn., etw. an­ sehen (1): jmdn. finster, neugierig a.; sich ein Buch a.; -haben jVb.j 1. umg. ein Kleidungsstück tragen: ein neues Kleid, moderne Schuhe, nichts a. — 2. etw., jmd. kann jmdm., einer Sache nichts a.: der Sturm konnte uns, dem Boot nichts a. (nicht scha­ den 1.2); er konnte ihm nichts a. (nichts nachsagen, nachweisen); wer will uns (et)was a.?; -}- die ft Hosen a.; f t Siebenmeilenstiefel a.; -haften / Vb.j 1. an etw. haften (I): hier haften noch Farbreste an — 2. etw. (Negatives) ist jmdm., einer Sache eigen: ein Fehler haftet ihm an, er ist zu nachsichtig; - halt, der Anhaltspunkt; -halten jVb.; ft auch - haltend/ 1.1. etw., bes. ein Fahrzeug, jmdn. zum Stehenbleiben (1, 2) bringen: das Auto a.; er hielt mich auf der Straße an; die Uhr a .; den Schritt a. (stehenbleiben 1); den Atem, die Luft a. (nicht ausatmen) 1.2. stehenbleiben (1, 2): das Auto hielt vor dem Haus an; plötzlich hielt er an dem Schau-
anhaltend — Anilin 51 fenster an — 2. etw. an jmdn., etw. halten (2.1): das Lineal a.; sich vor dem Spiegel das Kleid (zur Probe) a. — 3. andauern: der Regen, seine gute Laune hält (immer noch) an — 4 . jmdn. (durch wiederholte Hinweise, Ermahnungen) dazu veranlassen, etw. ständig zu tun: ein Kind zur Auf­ merksamkeit im Straßenverkehr a.; er hielt seine Schüler dazu an, selbständig zu arbeiten; + um die / Hand eines Mädchens a.; - haltend /A dj.; nicht präd.; / auch -halten 3/ nicht aufhörend, ununterbrochen: anhaltender Beifall, Frost; -halter fin der Verbindung! per A. (in einem fremden Auto, das m an angehalten hat) fahren, reisen; -halts­ punkt, der fPl. - e/ eine Annahme stützender Hin­ w eis : einen A. (für etw.) suchen, finden, geben; die Zeugenaussagen boten keine neuen Anhalts­ punkte für seine Schuld; -hand s . Hand (3); - hang, der 1. fvorw. Sg .j der einem Druckerzeugnis, etw. Schriftlichem am Ende beigegebene (kommen­ tierende) Zusatz: im A. des Buches befinden sich Ergänzungen, die Anmerkungen — 2. jo . P l.f 2.1. Freundeskreis, Anhängerschaft: einen großen A. haben; viel, A. haben 2.2. Verwandtschaft, die Angehörigen: keinen A. haben; Witwe ohne A.; 1- hängcn fVb.f jmdm. anhaften (2): ihm hing ein Gefühl der Schuld an; das wird ihm immer a.; 2- hängen fVb.f 1. etw. an etw. 2hängen (1.1): er hängte seinen Mantel (an dem, den Haken) an — 2. etw. ankuppeln: einen Waggon (am, an den Zug) a. — 3. sich a . : das Kind hängte sich an die Mutter an (hielt sich an ihr fest und folgte ihr) — 4 . ich habe noch drei Tage Urlaub angehängt (den Urlaub noch um drei Tage verlängert); zwei Nullen an eine Zahl a. (einer Zahl hinzufügen) — 5. umg. jmdm. etw. a. jmdm. etw. nachsagen: jmdm. einen Dieb­ stahl a.; -hänger, der 1. jmd.9 der sich einer (poli­ tischen) Richtung (und ihrem Repräsentanten) zu­ gehörig fühlt: er war ein A. der Naturheilkunde, der modernen Malerei; ein leidenschaftlicher, über­ zeugter A. — 2. Straßen-, Schienenfahrzeug ohne eigenen Antrieb, das an ein entsprechendes Fahrzeug mit Antrieb angehängt wird: ein Lastkraftwagen mit A .; die Straßenbahn hat einen A. — 3. Schmuckstück, das an einer Kette getragen wird: ein goldener A. — 4. an ein Gepäckstück angehäng­ tes kleines Schild mit der Adresse des Eigentümers; - hängerschaft, die; -, fo. P l.f Gesamtheit der A n ­ hänger (1): seine, die A. vergrößert sich ständig; - hängig fAdj.f Jur.: ein anhängiges (bei Gericht geltend gemachtes) Verfahren; gegen jmdn. (wegen etw.) einen Prozeß a. machen (vor Gericht K lage erheben); -bänglich /Adj.; nicht adv./ an jmdm. sehr hängend: sein Freund, der Hund ist sehr a.; dazu -hänglichkeit, die; -, jo. PI ./; -hauchen fV b.f gegen etw., jmdn. hauchen: die Brille a.; - hauen, haute an, hat angehauen salopp jmdn. (plump­ vertraulich) ansprechen, um etw. von ihm zu er­ halten, bei ihm zu erreichen: er hat mich angehauen, ob ich ihm..'.; er hat mich um 50Mark an­ gehauen; -häufeln /Vb.j: Kartoffeln, Bohnen a. (häufeln 1); -häufen /Vb.f 1.1. viele Dinge (als Vorrat) herbeischaffen und aufbewahren, etw. Z u­ sammentragen: Vorräte, Geld a. 1.2. sich a. all­ mählich immer mehr werden: bei mir haben sich viele Akten, hat sich viel Arbeit angehäuft; dazu - häufung, die; -heben /Vb./ 1. etw. ein wenig in die Höhe heben, hochheben: die Kiste, den Schrank a. — 2. etw. erhöhen (2.1), heraufsetzen: die Gehälter a.; das Niveau a. — 3. veraltend geh. 3.1. wieder zu sprechen, weinen a. (anfangen 1.1) 3.2. der Gesang hebt an (fängt an 1.2); zu 2 -hebung, die jvorw. S g .f; -heften /Vb./ 1. etw. an etw. mit Heftstichen annähen: eine Schleife (an das, dem Kleid) a. — 2. etw. an etw. heften (1): einen Zettel mit Reißnägeln an die, der Tür a.; jmdm. etw. a .: jmdm. einen Orden a. (anstecken 1.1); -heimeln /sw. V b.; hat; / auch -heimelnd/: etw. heimelt jmdn. an (etw. macht auf jmdn. einen vertrauten, behaglichen Eindruck); -heimelnd /Adj.; / auch - heimeln/ vertraut, behaglich wirkend: ein an­ heimelndes Zimmer; eine anheimelnde Atm o­ sphäre anheimfallen /Vb.j geh .: der Vergessenheit a. (vergessen 1.1 werd en ); der Zerstörung a. (zerstört werden) anheimgeben fVb./ veraltend geh. 1. jmdn., sich jmds. Obhut a. (anvertrauen 1.2) — 2. etw. jmds. Entscheidung a. (anheimstellen ) anheimstellen /Vb./ geh. etw. jmdm., jmds. Er­ messen a. etw. jmdm. überlassen, etw. in jmds. E r­ messen stellen: ich stelle das Ihnen, Ihrer Ent­ scheidung anheim an/An| -heischig /A d v ./ -f- veraltend geh. sich a. machen, etw. Bestimmtes zu bewältigen e r ­ klären, daß man sich zutraut, etw. Bestimmtes zu bewältigen: ich mache mich a., diese Aufgabe in kürzester Zeit zu lösen; -heizen /Vb.f 1. er hat (den Ofen) angeheizt (zu heizen begonnen) — 2. fe m ot. neg./ die Hysterie, Stimmung, eine Debatte a. (steigern, heftiger werden lassen); -herrschen /Vb./ jmdn. herrisch anfahren (5); -heuern /Vb.j Seemannsspr. 1.1.jmdn. in ein Dienstverhältnis auf einem Schiff nehmen: Matrosen a. 1.2. ein Dienstverhältnis auf einem Schiff annehmen: er hat auf einem Frachter angeheuert; -hieb + um g. auf A. beim ersten Versuch (1.2): er erreichte, schaffte, verstand es auf A . ; alles klappte auf A .; - himmeln /sw. Vb.; hat/ umg. 1.1 . jmdn. schwär­ merisch ansehen 1.2. jmdn. schwärmerisch verehren: einen Schlagersänger a . ; - höhe, die nicht sehr hohe Erhebung im Gelände: auf einer A. stehen; -hören /Vb.j 1.1. etw., jmdn. a. jmds. mündlich vorgebrach­ tem Anliegen aufmerksam zuhören: jmds. Be­ schwerde, Vorschlag, Bericht a.; ich glaube kaum, daß er mich a. wird 1.2. (sich) etw., jmdn. a. einer Darbietung, Rede, einem Darbietenden, Redner aufmerksam und mit kritischem Verständnis zuhören: (sich) eine Platte, Sendung a.; sich einen Sänger a.; ein Gespräch mit a. (unfreiwillig hören) — 2. jmdm. etw. an der Stimme anmerken: man hört (es) dir an, daß du erkältet bist — 3. sich in bestimmter Weise a. (durch einen typischen Klang, ein typisches Geräusch) einen bestimmten Eindruck vermitteln: es hört sich an, als ob es regnet; dein Vorschlag hört sich gut an (scheint, dem Eindruck nach zu urteilen, gut zu sein); - hörung, die; -en (öffentliche) Sitzung, in der Sachverständige, Zeugen zu einem bestimmten problematischen Fall angehört werden: eine öffent­ liche A. Anil|n, das; -s, /o. PI./ Chem. farblose, besonders giftige, flüssige, ölige organische Verbindung, die bei der Herstellung von Farbstoffen und Arznei­ mitteln verwendet wird 4*
52 animalisch — ankommen animalisch /Adj.'/ 1. tierisch, vom Tier stammend: animalischer Dünger — 2* ungezügelt triebhaft (1.1): animalischer H aß; das bereitet ihm ein geradezu animalisches Vergnügen animieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. zu etw. ermuntern: jmdn. zum Trinken a.; eine animierte (in Stimmung v ers etzte) Gesellschaft Animosität, die; -, - en 1. fo. Pl.j gereizte, feind­ selige Einstellung, Abneigung: eine A. gegen jmdn. — 2. gereizte, feindselige Äußerung Anion, das; -s, Anionen [an|io:n, anio:n, PL an|i|o:n9n, aniornon] Phys. negativ geladenes Teilchen, das bei der Elektrolyse zur Anode- wandert Ams, Anis, der; -es, Anise 1. fvorw. Sg .j im Mittel­ meergebiet verbreitetes Doldengewächs, das als Ge­ würz verwendet wird — 2. /o. PL/ Früchte von 1, die als Gewürz, Arznei dienen an/An| -kämpfen /Vb./ gegen'etw. a. (die R eali­ sierung von) etw. zu überwinden suchen, gegen etw. kämpfen (2.1): gegen den Sturm a.; gegen den Schlaf, gegen Tränen, Übelstände a .; - kathete, die Math. Kathete, die mit der Hypotenuse einen Winkel bildet; -kauf, der das Ankäufen: der A. eines Gemäldes durch ein Museum; der A. von Antiquitäten, Grundstücken; -kaufen /Vb.f ein Wertobjekt, größere Mengen einer Ware kaufen jbes. von Institutionen, Körperschaften/: das Mu­ seum kaufte dieses Gemälde an; Antiquitäten a. 4nker, der; -s, - 1. an einer Kette od. einem Tau befestigter, der Größe des Schiffes entsprechend schwerer stählerner Haken, der vom Schiff auf den Grund eines Gewässers hinabgelassen wird, sich dort festhakt und so das Schiff an seinem Platz festhält: den A. auswerfen, hieven, lichten — 2. Bauw . Haken zum Zusammenhalten von Bauteilen, Mauer­ werk — 3. Uhrm. gebogenes bewegliches Teil, das den Lauf der Uhr reguliert — 4. Phys. rotierender Teil in Elektromotoren + Seemannsspr. vor A. gehen (ankern); /von einem Schiff/ vor A. liegen (mit Hilfe des Ankers am Grund festgemacht sein) ankern /sw. Vb.; hat/ den Anker auswerfen, vor Anker gehen an/An| -ketten /Vb./ 1.1 . einen Hund a. (an die Kette legen) 1.2. etw. mit einer Kette an ehe. fest- machen: ein Boot a.; - keuchen /Vb.; ist; im Part. Prät. -f kommen/ angekeucht kommen (keuchend herankommen, sich keuchend nähern); -klage, die 1. /o. PI./ Antrag des Staatsanwalts an das Gericht, das Verfahren zu eröffnen und über den in der Anklageschrift dargelegten Gegenstand des Ver­ fahrens zu entscheiden: die A. lautet auf Mord; A. gegen jmdn. erheben; eine A. einreichen, zu­ rückziehen; unter A. stehen (angeklagt sein) — 2. jo. P l.j Anklagevertreter: die A. beantragte die Vorladung neuer Zeugen — 3. Äußerung, mit der man jmdn. anklagt (2), Beschuldigung: eine leiden­ schaftliche, flammende A .; - k lagebank, die jo. PI./: die Rowdys sitzen auf der A. (stehen als Angeklagte vor Gericht); -klagen /Vb.; / auch An­ geklagte/ 1. jmdn. a. gegen jmdn. Anklage erheben: jmdn. wegen Diebstahls, Flugzeugentführung a.; geh. jmdn. des Mordes a. — 2. etw., jmdn., sich wegen etw. fü r schuldig (1) erklären: das Schicksal a.; jmdn., sich der Überheblichkeit a.; soziale Mißstände, Verhältnisse (in einem Film) a. (a n ­ prangern); ein anklagendes Buch; -klagepunkt, der /PL -e/ Jur. einzelner Punkt der Anklage (1); - k lüger, der Anklagevertreter: der öffentliche A. Anklage Jur. |-Schrift, die schriftliche Ausfertigung der Anklage (1) einschließlich der Begründung: die A. vorlesen; -Vertreter, der mit der Vertretung im Verfahren beauftragter Staatsanwalt an/An| -klammern /Vb./ 1. sich an jmdn., etw. klammern: sie klammerte sich voller Angst an die, der Mutter, an ihren, ihrem Arm an; <> sich an eine Hoffnung a. (an einer Hoffnung Halt suchen) — 2. etw. an etw. mit Klammern befestigen: die Wäsche a.; eine Fotokopie an einen, einem Brief a.; - k lang, der 1* jvorw. Pl.j Detail, das Ähnlichkeit m it etw. a u fw eist: seine neueste Sinfonie enthält viele Anklänge an alte Meister — 2. /in der Ver­ bindungI A. finden Zustimmung finden, gefallen: der Vorschlag fand bei allen A .; er fand überall A. (mit diesem Vorschlag); -kleben /Vb.; hat, ist/ 1. etw. an etw. kleben (1.1) (hat): ein Plakat (an die, der Wand) a.; die Tapete wieder a.; jmdm., sich etw. a .: sich Wimpern a. — 2. an etw. kleben (2.2) (ist): der Teig ist (an der Schüssel) angeklebt; - k leckern /Vb.; ist; im Part. Prät. -f kommen/ um g. /emot. neg.\ angekleckert kommen (nach und nach kommen 1); -kleidekabine, die bes. zum Umkleiden dienender kleiner abgeteilter Raum (in einem Schwimmbad, Konfektionsgeschäft); -kleiden /Vb./ geh. sich, jmdn. aitziehen (1.2); -klingeln /Vb./ landsch. jmdn. anrufen (1); -klingen /Vb./ 1.1. spürbar (1.1), hörbar sein: die gleiche Frage klang immer wieder an; in ihren W orten klang so etwas wie Wehmut an 1.2. an etw. a. einer Sache ähnlich sein, in gewisser Hinsicht mit etw. überein­ stimmen: diese Melodie klingt an ein altes Volks­ lied an; -klopfen /Vb./ an die Tür klopfen zum Zeichen, daß man den Raum betreten will: er trat ein, ohne vorher anzuklopfen; leise an die, der Tür a.; - knabbern /Vb./ etw. a. ein wenig an, von etw. knabbern: die Kaninchen haben den Kohl an­ geknabbert; einen Apfel a.; - knacksen /Vb.; / auch angeknackst/ umg. etw. anbrechen (1): ich habe mir den Fuß angeknackst; ein angeknackstes Stuhlbein; -knipsen /Vb./ u m g.: die Taschen­ lampe, das Licht a. (anschalten); -knöpfen /Vb./ etw. an etw. knöpfen: die Kapuze (an den, am Anorak) a.; - knüpfen /Vb./ 1. an etw. a. etw. fort­ setzen, das zurückliegt od. das zeitweise in seiner Kontinuität unterbrochen war: an einen Gedanken, früher Gesagtes, alte Traditionen a. — 2. etw. mit jmdm. beginnen und damit einen Kontakt zu ihm hersteilen: ein Gespräch, (Liebes)beziehungen (mit jmdm.) a.; mit einem Land Verhandlungen a.; - knüpfungspunkt, der /PI. - e/ etw., an das man (im Gespräch) anknüpfen kann: nach einem A. suchen; - kochen / Vb./: Suppenfleisch a. (kurz, ein wenig kochen, ehe man es danach noch weiter zubereitet); - kohlen /Vb.; / auch angekohlt/ umg.: jmdn. a. (jmdm. meist im Scherz Unwahrheiten erzählen); - kommen /Vb./ 1. einen Ort als Ziel erreichen: er ist pünktlich (um 6 Uhr) in Berlin, zu Hause an­ gekommen; atemlos a.; mit dem Flugzeug a.; ein Päckchen, Brief ist angekommen; ich sah ihn a. (herankommen 1.1); <0> bei unseren Nachbarn ist ein kleiner Junge ange­ kommen (geboren worden) — 2. veraltend er ist in diesem Betrieb als Meister angekommen (hat in diesem Betrieb eine Stellung als M eister gefunden) —
Ankömmling — aniaufen 53 3.1. bei einem Publikum zur Wirkung kommen, An­ klang finden: der Film, Schlager, Witz, diese Sängerin ist (gut, nicht) angekommen 3.2 . u m g. damit kommt er bei mir nicht an (erreicht er bei mir nichts) — 4. gegen jmdn., etw. nicht aufkommen: gegen ihn, diese Entwicklung kommt man nicht an, kann man nur schwer a. — 5. geh. ein Gefühl ergreift, überkommt jmdn.: Angst, Ekel, ein Ver­ langen kommt jmdn. an — 6 . geh. etw. kommt jmdn. schwer an etw. fällt jmdm. schwer, wird jmdm. schwer: der Abschied kam mich hart, sauer an — 7. es kommt auf jmdn., etw. an es hängt von jmdm., etw. ab: es kommt auf ihn, auf das Wetter an, ob wir fahren; es käme auf einen Versuch an; es kommt auf jeden Pfennig, jede Minute an; -j- es auf etw. a. lassen etw. riskieren (1.2): ich lasse es auf einen Prozeß mit ihm a.; - kömmling, der; -s, -e jmd., der soeben, kürzlich angekommen (1) ist: den A. begrüßen; -können fVb.f um g.: gegen jmdn., etw. nicht a. (sich gegen jmdn., etw. nicht durchsetzen können)', -koppeln fVb./ etw. ankuppeln; - kotzen /Vb.f derb jmdn. a. jmds. Widerwillen erregen: mich kotzt das alles, dein Gejammer an; du kotzt mich an!; -krallen fVb.f 1. sich an etw., jmdm. krampfhaft festhalten: das Kind krallte sich am, an das Geländer an — 2. landsch. salopp jmdn. um, wegen etw. a. jmdn. zudringlich um etw. bitten: er hat mich um, wegen 50 Mark angekrallt; - krausen/Vb./Schneiderei Stoff mit einem Faden zusammenziehen, um die Weite zu verringern, an­ reihen: ein in der Taille angekrauster Rock; - kreiden, kreidete an, hat angekreidet umg. jmdm. etw. vorwerfen (1): jmdm. einen Irrtum, Fehler a .; jmdm. etw. als Schwäche a.; - kreuzen fVb.; hat/ etw. Geschriebenes durch ein K reu z kennzeichnen, um es hervorzuheben: einen Kamen (in einer Liste) a.; einen Fehler im Diktat a.; -kriechen /Vb./ 1 . firn Part. Prät. -f- kommen/ umg. angekrochen kom­ men unterwürfig bittend zu jmdm. kommen (ist): trotz der Abfuhr kam er immer wieder angekro­ chen — 2. etw. kriecht jmdn. an etw. überkommt jmdn. allmählich und unwiderstehlich (hat): die Kälte, Angst kriecht jmdn. an; -kündigen fV b.f 1.1. etw. Bevorstehendes bekanntgeben, mitteilen: eine Veranstaltung in der Zeitung, durch Plakate a.; seinen Besuch a. 1.2. jmdn., sich a. jmds., sein baldiges Erscheinen mitteilen: einen Sänger (auf der Bühne) a.; O der Frühling kündigt sich an; dazu -kündigung, die; -kunft, die; -, - künfte fvorw. Sg .j das Ankommen (1): die A. der Gäste; jmds. A . mitteilen, erwarten; die (verspätete) A. des Zuges; -kunftszeit, die Zeitpunkt der Ankunft: die A. des Zuges feststellen; -kuppeln f V b .j : einen Waggon, Anhänger a. (mit einem anderen Fahrzeug mit Hilfe der Kupplung verbinden); -kurbeln /Vb.f 1. den Traktor a. (den Motor des Traktors mit einer Kurbel anwerfen) — 2. umg. etw. vorantreiben, beleben: die Wirtschaft, Produktion a.; das Bau­ tempo a. (beschleunigen); -kuscheln, sich fVb.j sich an jmdn. anschmiegen: sie kuschelte sich an die Mutter an; -lächeln fVb.f jmdn. lächelnd ansehen: jmdn. freundlich a.; - lachen fVb.j 1. jmdn. lachend anseh en: jmdn. freundlich, vergnügt, glücklich a.; sie lachten sich an — 2. umg. sich jmdn. a. mit jmdm. anbändeln: sie hat sich einen Studenten an­ gelacht; -läge, die 1.1 . Grünfläche, Park: die öffent­ lichen Anlagen; ein Spaziergang durch die An­ lagen der Stadt 1.2. fü r einen bestimmten Zweck ge­ schaffene, meist über ein größeres Areal sich er­ streckende Gesamtheit von Bauten und zweckbestimmt gestalteten F lä ch e n : sportliche, militärische An­ lagen — 2. zu einer funktionalen Einheit zusammen­ gefaßte technische Mittel, Vorrichtungen, Maschinen, Geräte: eine technische, elektrische, automatische A.; die sanitären Anlagen — 8 . Erbanlage: gute, künstlerische Anlagen haben; seine Anlagen aus­ bilden; eine A. zur Musik; eine krankhafte A.; er hat eine A. (Neigung) zu Allergien — 4. das einem Schreiben Beigefügte: dem Brief eine A. bei­ fügen; als A., in der A. übersenden wir Ihnen . , . — 5. fvorw. Sg .f das Anlegen (4): die A. eines Stausees, Parks planen — 6.1. das Anlegen (7.1) von Kapital, Geld: die A. von Geldmitteln 6.2 . etw. ist eine vor­ teilhafte A. (ist vorteilhaft angelegt 7.1); -lagern fVb.f Chem. etw. lagert sich an etw. an etw. verbindet sich mit etw.,: Wasserstoff lagert sich an unge­ sättigte Kohlenwasserstoffe an; -land en/Vb.; hat/ etw., jmdn. an Land bringen: Fische, eine Fracht, Truppen a.; -langen fVb.; ist, hat/ 1. ankommen (1) (ist): zu Hause, am Ziel, glücklich a.; endlich ist der Brief hier angelangt — 2. fin der Verbindung! was jmdn., etw. anlangt was jmdn., etw. betrifft (1) (hat): was mich, diese Frage, deine Befürchtungen anlangt, (so) ...; - laß, der; -lasses, -lässe 1. etw., wodurch eine Handlung, Haltung, ein Vorgang aus­ gelöst w ird : der A. des Streites, zur Expipsion des Blindgängers; ohne (jeden, den geringsten) A. wütend werden; es besteht kein A. zur Beun­ ruhigung; A. zur Unzufriedenheit haben; bei je­ dem A. lachen; etw. zum A. nehmen (etw. als Gelegenheit nutzen, um etw. Bestimmtes zu tun); jmdm. (keinen) A. zu etw. geben — 2. bei feier­ lichen, festlichen, besonderen Anlässen (w en n ein e Feier, ein Fest, etw. Besonderes stattfindet); aus A. (auf Grund) unseres Jubiläums gingen uns viele Glückwünsche zu; •'lassen fVb.f 1.1. einen Ver­ brennungsmotor in Gang setzen, starten (2.1): den Motor a. 1.2. den Wagen a. (den Motor des Wagens in Gang setzen, starten 2.1) — 2. sich in bestimmter Weise a. in bestimmter Weise beginnen: das neue Jahr, das Wetter läßt sich gut, nach mei­ nen Wünschen an; der Lehrling läßt sich gut an — 3. umg. ein Kleidungsstück anbehalten: den Mantel a. — 4. umg. etw. angeschaltet, angezündet (1.1) lassen, in seiner Funktion belassen, nicht ausschalten, nicht ausmachen: das Radio, Licht a.; die Kerze a.; - lasser, der; -s, - Techn. Vorrichtung zum An­ lassen eines Verbrennungsmotors; -läßlich fPräp. mit Gen.f aus Anlaß, auf Grund: a. unserer Verlobung gingen uns viele Glückwünsche zu; -lasten fV b .f jmdm. etw. a. jmdm. die Schuld an etw. geben: jmdm. die Schuld an etw., ein Versäumnis a.; - lauf, der 1. fo. Pl.f das Zurücklegen einer geioissen Strecke im Lauf, um für die Ausführung einer Übung Schwung zu bekommen: einen Sprung,mit A. ausführen; für einen Sprung (einen) A. nehmen — 2. Sport Strecke für 1: ein weiter, kurzer A. — 3. Ansatz (1.3): nicht über den ersten A. hinaus­ kommen; vergebliche Anläufe machen; A. zu etw. nehmen (zu etw. ansetzen) — 4 . fo. Pl.f der A. (das Anlaufen 3) der Produktion; -laufen fVb.f 1. firn Part. Prät. + kommen/ angelaufen kommen zu Fuß (schnell) herankommen, sich zu Fuß (schnell) nähern (ist): der Junge kam weinend angelaufen —
54 Anlaufzeit — anmachen 2. (ist) der Motor, die Maschine läuft an (beginnt zu laufen, in Gang zu kommen) — 3. etw. läuft an etw. setzt ein, beginnt (ist): die Produktion (dieses Erzeugnisses) ist angelaufen; die Aktion, Fahn­ dung läuft an — 4 , (hat) das Schiff läuft den Hafen, diese Stadt an (steuert den Hafen, diese Stadt •an) — 5* (ist) gegen Vorurteile a. (Vorgehen, an - gehen) — 6. (ist) sein Gesicht, er lief vor Zorn rot, dunkel an (sein Gesicht wurde vor Zorn rot, dunkel) — 7.b e s ch lag e n (2.1) (ist): die Fensterscheiben laufen an, sind angelaufen — 8. (ist) seine Schulden sind (auf eine hohe Summe) angelaufen (a n ge ­ wachsen); -laufzeit, die Zeitspanne des Anlaufens der Produktion von etw.; - laut, der jo. PL/ Sprach- wiss. /von Lauten/: im A. (am Anfang eines Wortes) stehen; -läuten /Vb./ landsch. jmdn. anrufen (1); - lecken / Vb./ an etw. lecken (um es zu befeuchten): die Briefmarke a.; -legelbrücke, die Landungs­ brücke; -legen fVb./ 1 .1 . etw. an etw. legen (1): ein Lineal a.; der Hund legte die Ohren an (legte sie nach hinten) 1.2. eine Leiter an den Baum a. (an den Baum stellen) 1.3. einen Säugling (an die Brust) а. (zum Stillen an die Brust legen) 1.4. Brennmaterial aufs Feuer legen: wir müssen noch (Holz, Kohle) a. 1.5 . einen strengen Maßstab an etw., jmdn. a. (etw., jmdn. streng beurteilen); hier muß man andere Maßstäbe a. (unter anderen Gesichtspunkten, nach anderen Bedingungen, Umständen urteilen) — 2 . das Gewehr in Anschlag bringen: er legte an und schoß; auf den Hirsch a. (zielen) — 3 . jmdm., einem Tier etw. a .: jmdm. einen Verband a. (jmdn. verbinden); dem Hund den Maulkorb a. (den Maulkorb am Kopf des Hundes befestigen); dem Pferd den Zaum, das Geschirr a.; jmdm. Fesseln a. (Fesseln an jmds. Hand-, Fußgelenken befestigen) — 4.1. etw. für einen bestimmten Zweck planmäßig bauen, schaffen, gestalten: einen Stausee, Park, eine Straße, Stadt a. 4 .2 . ein Verzeichnis, eine Kartei a. (nach einem bestimmten System herstellen); sich einen Vorrat a. (schaffen) — 5 . das Schiff legt am Kai, an der Landungsbrücke an (fährt an den K ai, die Ladungsbrücke heran und macht dort fest) — б. geh. 6 .1 . ein (besonderes, festliches) Kleidungs­ stück, das zur Oberbekleidung zählt, anziehen: Trauerkleidung, die Uniform a. 6 .2 . einen Orden a. (anstecken); Schmuck a. (am Körper, an der Klei­ dung anbringen, befestigen); O die Stadt hatte Fest­ schmuck angelegt (war festlich geschmückt) — 7.1. Kapital so verwenden, daß Profit daraus ge­ zogen wird; Geld so verwenden, daß man einen Vor­ teil davon hat: Kapital vorteilhaft, günstig a .; sein Geld in Gemälden a. 7.2. Geld für eine größere A n ­ schaffung ausgeben: was wollen Sie (für das Ge­ mälde) a.?; viel Geld für ein Auto a. — 8. es auf etw. a. etw. (insgeheim) beabsichtigen, auf etw. ab- zielen: er hat es darauf angelegt, ihm zu schaden — 9. sich mit jmdm. a. mit jmdm. Streit suchen: er wollte sich mit mir a .; -j- jmdm. (die )/ Daumen­ schrauben a.; (selbst mit) / Hand a.; - legesteg, der Landungssteg; dehnen /Vb.f 1. sich, etw. an etw., jmdn. lehnen: sich (mit dem Rücken) an die Wand, sich an jmdn. a .; die Leiter (an die Mauer) a. — 2. das Fenster, die Tür a. (nicht ganz schließen, einen Spalt offenlassen); die Tür war nur ange­ lehnt — 3. sich an etw., jmdn. a. bestimmte Ele­ mente von etw. geistig, schöpferisch Vorgeprägtem übernehmen: sich -eng an die Vorlage, ein Muster, einen Baustil, Schriftsteller a.; - lehnung, die; -, - en /vorw. Sg .; zu -lehnen 3/: in, unter A. an die­ sen Baustil, an Brecht; -lehnungsbedürftig / A d j.; nicht adv./ oft spött. mit dem Bedürfnis, sich an jmdn. anzuschließen: sie ist sehr a.; -leihe, die; -, -n Aufnahme eines langfristigen Kredits bes. durch staatliche Organe, Betriebe, öffentliche Körper­ schaften, im Kap. auch durch private Unternehmen: staatliche Anleihen; eine A. kündigen, tilgen; eine A. aufnehmen; O scherzh. bei jmdm. eine A. machen (von jmdm. Geld borgen); -leimen jVb./ etw. mit Leim an etw. befestigen: ein Stuhlbein a.; - leiten /Vb./jmdn. a. jmdm. für eine Arbeit,Aufgabe, die Handhabung von etw. nützliche Hinweise, E r­ klärungen geben: den Lehrling a.; seine Kinder (bei den Hausaufgaben) a.; -leitung, die 1. das An­ leiten: unter der A. des Lehrers — 2. nützlicher (schriftlicher) Hinweis, nützliche (schriftliche) Er­ klärung für eine Arbeit, Aufgabe, die Handhabung von etw.: jmds. Anleitungen befolgen; methodi­ sche Anleitungen; die A. lesen; -lernberuf, der Beruf, der keine Lehre, sondern nur eine An­ leitung als Ausbildung erfordert; -lernen /Vb.f einen Werktätigen systematisch an die selbständige Bewältigung einer bestimmten begrenzten Arbeits­ aufgabe heranführen: er ist dafür angelernt worden; - lernkraft, die Werktätiger, der für einen Anlern­ beruf ausgebildet w ird : Anlernkräfte einstellen; - lernling, der; -s, -e Anlernkraft; -lesen /Vb./ 1. sich etw. (nur) durch Lesen aneignen: er hat sich diese Kenntnisse nur angelesen — 2. ein Buch a. (nur die ersten, einige Seiten eines Buches lesen); - leuchten /Vb.f etw., jmdn. a. (wirkungsvoll) auf etw., jmdn. Licht werfen: die historischen Gebäude werden nachts angeleuchtet; jmdn. mit einer Taschenlampe a.; -liefern /Vb.j (eine größere Menge, Sendung von) etw. liefern: Waren, Material a.; Möbel frei Haus a.; -liegen / Vb.; /t auch -liegend, angelegen/ 1. der Pullover liegt eng an (schmiegt sich eng an den Körper); eng anliegende Hosen — 2. um g. es liegt etwas, nichts an es gibt etwas, nichts, das zu erledigen ist: liegt etw. Besonderes an?; - l iegen, das; -s, -1 .1 . Sachverhalt, der für jmdn. von (großer) persönlicher Bedeutung ist und mit dem er sich wegen dessen Lösung, Erledigung an jmdn. wendet: ein A. (an jmdn.) haben; ein dringendes A. Vorbringen; mit einem (persönlichen) A. zu jmdm. kommen 1.2. /o. PI./ es ist das besondere A. des Künstlers (das, was der Künstler sich für sein Werk zur Aufgabe gemacht hat)...; - l iegend /Adj.; / auch - l iegen/ 1. /nur attr./ benachbart: das anliegende Grundstück, Haus — 2. beigefügt, beiliegend: die anliegende Kopie; -lieger, der; -s, - Eigentümer, Besitzer eines Grundstücks, das an eine Straße od. einen Wasserlauf grenzt: Rechte und Pflichten eines Anliegers; hier dürfen nur A. parken; -lieger- staat, der Staat, der an ein Meer angrenzt: die An­ liegerstaaten der Ostsee; -locken /Vb./ ein Tier, jmdn. zu sich locken: Hunde a.; O der Lärm hat viele angelockt (war Ursache dafür, daß viele herankamen); die Falter wurden vom Licht an­ gelockt; -löten /Vb./ etw. durch Löten an etw. be­ festigen : das Ende des Drahtes an die, der Platte a.; - lügen /Vb./ jmdn. (dreist) belügen: jmdn. frech, unverschämt a.; - machen /Vb.j 1. umg. etw. an­ bringen (2): ein Bild a.; ein Schild (an der Tür) a. — 2. umg. 2.1. das Licht, Radio a. (anschalten)
anmahnen — annehmen 55 2.2 . etw. anzünden (1.1): Feuer a.; das Gas, sich eine Zigarette a. — 3. etw. durch Mischen (1.1.1) (mit etw.) gebrauchsfertig machen: Gips, Mörtel a.; die Farbe (mit Wasser) a.; Salat mit Essig und Öl a. (zubereiten) — 4. salopp 4.1. dieMusik macht mich an (spricht mich an) 4.2 . er versuchte, sie anzu­ machen (ihr Interesse für ihn zu wecken, in sexuelle Beziehung zu ihr zu treten); -mahnen fVb.f etw. Fälliges jmdm. in Erinnerung bringen: eine Raten­ zahlung, ein ausgeliehenes Buch a.; dazu -mah- nung, die; -malen fVb.f 1.1 . etw. (an etw.) a. etw. auf eine meist senkrechte Fläche malen (1.2): ein Tier (an die Wandtafel) a. 1.2. umg. etw. an­ streichen (1): den Zaun (braun) a. 1.3. umg. Ä , jmdn., etw. auffällig schminken: sie hat sich, hat sich die Lippen angemalt; -marsch, der 1.1 . \vorw. Sg.j das Anmarschieren (1.1): der A. der Truppen 1.2. /in der Verbindung! im A. sein anmarschieren (1.1). anrücken (1.1): der Gegener ist im A.; O umg. scherzh. der Besuch ist im A. (ist schon hierher unterwegs) — 2. \vorw. Sg .f umg. Anmarsch­ weg: einen weiten A. haben; -marschieren / Vb.; oft im Part. Prät. -f- kommen/ anmarschiert kom­ men 1.1. marschierend herankommen, sich marschie­ rend nähern: die Truppen marschierten an 1.2. umg. die Jungen kamen anmarschiert (kamen ent­ schlossen und zielstrebig heran); -marschweg, der Weg, der bis zu einem bestimmten Ziel zurückzulegen is t: die Schüler haben einen langen, weiten A .; - maßen /sw. Vb.; hat; / auch -maßend/ 1.1 . sich Befugnisse a. unberechtigt, unbefugt Befugnisse für sich in Anspruch nehmen: sich Vorrechte, Autori­ tät a. 1.2 . sich unberechtigt etw. erlauben: sich ein Urteil über jmdn. a .; -maßend /Adj.; / auch - maßen/ überheblich: a. sein, auftreten; ein an­ maßender Ton; -maßung, die; -, - en fvorw. Sg .j 1. unberechtigter Anspruch (1.1): die A. von Befugnissen; eine freche A. — 2. Überheblichkeit: etw. im Ton der A. sagen; -meiern /sw. Vb.; hat/ landsch. salopp jmdn. ein wenig täuschen, be­ trügen: der hat mich aber angemeiert!; -melden /Vb./ 1.1. seinen Besuch a. (ankündigen) 1.2. sich, jmdn. a .: sich durch die Sekretärin beim Direktor a. lassen (durch die Sekretärin den Direktor wissen lassen, daß man ihn sprechen möchte) — 2. sich, jmdn., etw. für einen bestimmten Zweck bei der dafür zuständigen Stelle eintragen lassen: sich, jmdn. poli­ zeilich a. (bei der Polizei seinen, jmds. neuen Wohn­ sitz, zeitweiligen Aufenthalt eintragen lassen); sich zu einem Kurs a. (sich für die Teilnahme an einem Kurs eintragen lassen); sein Kind in der Schule, zur Schutzimpfung a.; ein Patent a.; das Fernsehgerät (bei der Post) a.; ein Ferngespräch a. (das Fernamt beauftragen, ein Ferngespräch zu vermitteln) — 3. etw. geltend machen, Vorbringen: starke Bedenken a.; Ansprüche, Forderungen a .; - meldung, die 1. /zu -melden/ das Anmelden; zu 2: die polizeiliche A. — 2. Raum, in dem man sich, jmdn. anmeldet (2), bes. zur Behandlung beim Arzt: in die A. gehen; - merken fVb.f 1. jmdm. etw. a. bes. an jmds. Ver­ halten, Gesichtsausdruck, Äußerungen erkennen, was er denkt, fühlt, wie ihm zumute ist: jmdm. seinen Ärger, seine Sorgen a.; man merkt ihm an, daß er krank war; sich nichts, etw. nicht a. lassen; jmdm. etw. an etw. a .: jmdm. etw. an seiner Stimme a. — 2. etw. zu einer Sache äußern (1.1): dazu möchte ich noch folgendes a.; es ist anzumerken, daß ... — 3. sich etw. anstreichen (2): einen Tag im Kalender (rot) a.; - merkung, die; -, - en 1. kurze Erläuterung zu einem T ex t: die Anmerkungen befinden sich am Schluß des Bandes; einen Text mit Anmerkungen versehen *— 2. Äußerung (1): eine beiläufige A.; - messen /Vb.; auch angemessen/ jmdm. etw. a. jmdm. M aß für etw. nehmen: sich einen Anzug a. lassen; -montieren fVb.f etw. mit technischen H ilfs­ mitteln anbringen (2): eine Antenne a.; die Lenk­ stange an das, dem Fahrrad a .; - mustern fVb.f Seemannsspr. 1.1. jmdn. anheuern (1.1): Ma­ trosen a. 1.2. anheuern (1.2): er hat auf einem Frachter angemustert; -mut, die; -, jo. P l.f Wohl­ gefallen erregende natürliche Harmonie des Wesens, der Gestalt od. Bewegung eines Menschen: (eine natürliche) A. besitzen; voller A. sein; die A. ihrer Bewegungen; -muten, mutete an, hat angemutet etw. mutet jmdn. in bestimmter Weise an etw. macht auf jmdn. einen bestimmten, bes. ungewöhn­ lichen Eindruck: diese Vorgänge muteten ihn selt­ sam an; das mutet mich ungewohnt, wie ein Mär­ chen an; -mutig fAdj.f voller A n m ut: ein anmutiges Mädchen, Lächeln; a. tanzen; -nageln fV b.f etw. mit einem Nagel, mit Nägeln an etw. befestigen: ein Schild (an die, der Wand) a.; -fumg.wiean­ genagelt (regungslos) dastehen; -nagen fVb.f etw. a. ein wenig an etw. nagen (1): die Maus hat den Speck ängenagt; -nähen fVb.f etw. durch Nähen an etw. befestigen: einen Knopf, das Futter a.; -nähern fVb.; / auch -nähernd/ 1. sich a. einem Ort, Ziel näher kommen, an einen Ort, ein Ziel herankommen: sich annähernde Fahrzeuge — 2 . etw., sich weit­ gehend einer Sache ungleichen: etw. einem Vorbild a .; verschiedene Standpunkte einander a .; die Standpunkte nähern sich einander an; -nähernd fAdv.; / auch -nähern/ ungefähr, fast: sie sind a. gleich groß; eine a. richtige Lösung; es waren a. 500 Personen da; -näherung, die; -, -en fzu -nä­ hern/ Annäherungs| -versuch, der Versuch, eine Liebes­ beziehung anzuknüpfen: er machte einen plumpen A.; - wert, der ungefährer Wert (4): bei Berechnun­ gen Annäherungswerte erzielen, verwenden An| -nähme, die; -, -n 1.fvorw. Sg .; zu annehmen 1, 2, 3.1\ ;z u 1.3: die A. eines Paketes verweigern; zu 1.4: die A. eines Vorschlags, Gesetzentwurfs; zu 2.2: A. an Kindes Statt (Adoption); zu 3.1: die A. einer Gewohnheit, eines anderen Namens •— 2. Verm utung: eine falsche, richtige, weitver­ breitete A .; Grund zu einer A. haben; ich war der A., daß er krank sei; in der A., daß er krank sei, bin ich nicht zu ihm gegangen — 3. Annahmestelle; -nah- mestelle, die Stelle (5), in der etw. angenommen (1.3) wird Annalen, die fPl.j 1.1. Geschichtswiss. nach Jahren geordnete Aufzeichnungen geschichtlicher Ereignisse: etw. in den A. einer Stadt suchen 1.2. /als Titel von (jährlich) erscheinenden periodischen Druckschriften!: A. der Physik an/An| -nehmbar fAdj.f 1.1. so beschaffen, daß man es annehmen (1.4), darauf eingehen kann: der Vor­ schlag ist a.; annehmbare Bedingungen 1.2 . die Mannschaft hat ganz a. (relativ gut) gespielt; -neh­ men fVb.f 1.1. etw. Angebotenes a. etw. Angebotenes in seinen Besitz nehmen: ein Geschenk a.; das kann ichdochnichta.!1.2.einAngebota.von einem An­ gebot Gebrauch machen: jmds. Einladung, Hilfe a.;
56 Annehmlichkeit — Anpassung er hat die Wahl zum Vorsitzenden angenommen; eine Stellung a. 1.8. etw. a. sich bereit erklären, einen Auftrag auszuführen, etw. (das mit einem Auftrag verbunden ist) entgegennehmen: einen Auftrag a.; einen Brief für den Nachbarn a.; jmdn. a .: einen Patienten a. (bereit sein, ihn zu behandeln) 1.4. etw. a. einer Sache (durch eine Abstimmung) zustimmen: eine Resolution, die Entschließung (einstimmig) a .; der Gesetzentwurf wurde angenommen 1.5. einen Rat, eine Lehre a. (beherzigen); ein Urteil, eine Strafe a. (ihre Berechtigung anerkennen) —2.1 jmdn. a. erklären, daß man jmds. Bewerbung berücksich­ tigt, jmdn. zulassen: er hat sich um ein Medizin- studium beworben und ist angenommen worden 2.2 . ein Kind an Kindes Statt a., umg. ein Kind a. (adoptieren) — 8.1. etw. a. sich etw. zu eigen machen: eine Gewohnheit, schlechte Manieren a. 8 .2 . /in den Verbindungen/ Vernunft a. (vernünftig werden); die Katastrophe nimmt unvorstellbare Ausmaße an (wird unvorstellbar groß); etw. nimmt (feste, kon­ krete) Gestalt, (greifbare) Formen an (wird fa ß ­ bar 2); einen anderen Namen a. (sich anders nennen) — 4. dieser Stoff nimmt den Schmutz leicht an (schmutzt leicht); dieser Stoff nimmt Farbe gut an (läßt sie gut eindringen, haften) — 5 .1 . etw. auf Grund bestimmter Tatsachen als gegeben für möglich halten : er hatte (irrtümlich, mit Sicherheit) angenommen, daß sie verreist sei; er ist niöht, wie vielfach angenommen wird, der Autor 5.2 . etw. voraussetzen (1): etw. als Tatsache a.; angenommen, (daß) er kommt, so . . .; nehmen wir an, (daß) er kommt; eine angenommene Entfernung von 500 Meter(n) — 6 . sich jmds. , einer Sache a. sich um jmdn., etw. kümmern, für jmdn., etw. sorgen: er nahm sich des Verletzten an; sich einer Auf- fabe mit Eifer a.; - nehmlichkeit, die; -en fvorw. }l.f das Leben erleichternder Umstand: sich viele Annehmlichkeiten leisten können; auf eine A. ver­ zichten müssen; die Annehmlichkeiten (angen eh­ men Dinge) des Lebens genießen annektieren jsw. Vb.; hat/: ein Gebiet a. (von einem fremden Staatsgebiet gewaltsam und völkerrechts­ widrig Besitz ergreifen und die dort ansässige B e­ völkerung unterdrücken) Annexion, die; -, - en gewaltsame und völkerrechts­ widrige Besitzergreifung fremden Staatsgebietes, ver­ bunden mit der Unterdrückung der dort ansässigen Bevölkerung: die A. eines Gebietes; diese Staaten vergrößerten ihr Territorium durch Annexionen anjniesen fVb.f 1. jmdn. a. in Richtung auf jmdn. niesen: den Nachbarn a. — 2. umg. jmdn. heftig anfahren (5) Anno, auch anno veraltend im Jahre: das Haus wurde A. 1750 gebaut +A.,a. dazumal, - dunnemals, /* Tobak Annonce, die; - n [anoqsa, auch anoso] Anzeige, In serat: eine A. aufgeben, in die Zeitung setzen Annoncen[teil, der Teil einer Zeitung, der die A n ­ noncen enthält: den A. lesen annoncieren fsw. Vb.; hat/ [anoqsi:.., auch anosi:..] etw. durch eine Annonce bekanntgeben: das Erscheinen eines Buches a.; neue Modelle a.; wir wollen a. annullierenfsw. V b.; hat/ etw. (amtlich) für ungültig; nichtig erklären, rückgängig machen: ein Gerichts­ urteil, einen Vertrag a.; dazu Annullierung, die; -, -en Anode, die; -n Phys. positive Elektrode an|öden fVb.f 1. umg. jmdn. a. in jmdm. ein Ge­ fühl der Langeweile und der Abneigung hervorrufen: du ödest mich an!; dein Gerede Ödet mich an — 2. salopp jmdn. belästigen: Betrunkene ödeten die Passanten an anomal, anomal /Adj./ 1. fachspr. vom Normalen krankhaft abweichend: ein geistig anomales Kind; sich a. entwickeln — 2. anormal (1): anomale V erkehrsVerhältnisse Anomalie, d ie; - n [..i:9n] fachspr. Ergebnis, Erscheinungsbild einer krankhaften Abweichung vom Norm alen: Anomalien beim Wachstum fest­ stellen; eine angeborene A. anonym fAdj.f [..ny:m] ohne Namen des Ver­ fassers: einen anonymen Brief bekommen; ein anonymer Artikel; das Werk ist a. erschienen; ein anonymer (seinen Namen nicht nennender) An­ rufer; dazu Anonymität, die; /o. Pl.f [..n y ..] Anorak, der; -s, -s sportliche (gefütterte), wetterfeste Jacke aus imprägniertem Stoff mit Kapuze an/An| -ordnen jVb.j 1.1. etw. aus offizieller, dienst­ licher Befugnis verbindlich veranlassen, bestimmen: etw. ausdrücklich, dienstlich a .; eine Beschlag­ nahme, Untersuchung a. 1.2 . etw. verordnen (1): der Arzt ordnete strenge Bettruhe an — 2. etw. in bestimmter Weise a. etw. in bestimmter Weise, nach einem bestimmten Plan ordnen: das Verzeichnis ist alphabetisch, nach Sachgebieten angeordnet; die Exponate geschmackvoll, übersichtlich a.; - Ord­ nung, die 1.1. /zu -ordnen 1.1/das, was angeordnet wurde, w ird : eine dienstliche, polizeiliche A .; eine A. treffen, erlassen, erteilen (etw. anordnen); jmds. Anordnungen folgen; sich einer A. widersetzen 1.2 . das Verordnen (1): auf A. des Arztes Bettruhe einhalten — 2. /zu -ordnen 2/ das Angeordnetsein: eine alphabetische, systematische A. der Bücher; eine übersichtliche A. der Exponate anorganisch \Adj.; nicht adv./ zum unbelebten Teil der Natur gehörend, nicht die Kohlenstoffverbin­ dungen betreffend: anorganische Substanzen, Ver­ bindungen; anorganische Chemie anormalJAdj.f 1. vom Normalen abweichend, außer­ gewöhnlich: ein anormaler Zustand; unter anorma­ len Bedingungen leben; ein a. früher Winter — 2. anomal (1): a. veranlagt sein an/An| -packen jVb.f 1.1. jmdn., etw. packen (2) und festhalten (1.1): jmdn. derb, von hinten a. 1.2. alle packten mit an (halfen mit) — 2 . umg. jmdn. anfassen (2): jmdn. energisch, scharf a. 8. umg. etw. anfassen (3): eine Aufgabe, ein Pro­ blem geschickt, richtig a.; -passen /Vb./ 1. etw. einer Sache a. etw. für etw. passend machen: Bau­ teile einander a. — 2. etw., sich durch Veränderung in Übereinstimmung mit etw., jmdm. bringen, etw., sich einer Sache, jmdm. angleichen: etw. den Be­ dürfnissen, der Situation a.; die Ausrüstung ist der Jahreszeit angepaßt; sich der Umwelt, den Um­ weltbedingungen, veränderten Lebensbedingungen, jmdm. a .; die Augen passen sich dem Licht an; er hat sich den damals herrschenden Auffassungen angepaßt (sich ihnen aus Opportunismus in bestimm­ tem M aße angeschlossen); -passung, die; -, -en fvorw. Sg.j das Sichanpassen (an die Umwelt):dieA. von Le­ bewesen (an ihre Umwelt); die A. an die Lebens­ gewohnheiten eines anderen; die A. des Auges (an die wechselnde Entfernung)
anpassungsfähig — anrennen 57 anpassungs/Anpassungs| -fähig [A d j. ; nicht ad v.f fähig, sicÄ anzupassen: ein anpassungsfähiger Mensch; dazu -fähigkeit, die jo. P l.f an/An| -peilen fVb.f 1. etw. a. die Lage, Entfernung von etw. durch Peilen bestimmen: einen Sender, ein Flugzeug a. — 2. salopp jmdn., etw. a. (den an/ jmdn., etw. richten); -pfeifen /F6./ 1. Sport em Spiel, einen Spielabschnitt durch den Anpfiff eröffnen: das Spiel wird (20 Uhr) an­ gepfiffen; die zweite Halbzeit a. — 2. salopp /mdn. heftig anfahren (5); -pfiff, der 1. fo. P/./ Sport P/i//, dew der Schiedsrichter ein Spiel, einen Spielabschnitt eröffnet: vom A. an stürmte die Mannschaft nach vorn; A.: 15Uhr — 2. sa ­ lopp scharfer Tadel (1): einen A. bekommen; -pflanzen fVb.f - etw. auf eine bestimmte Fläche pflanzen: Sträucher, Rosen a.; Tabak a.; -pflan- zung, die bepflanzte Fläche: eine A. anlegen; die Anpflanzungen schützen; -pflaumen fs w . V b hat/ salopp: jmdn. a. (spottende, leicht boshafte Bemer­ kungen an jmdn. richten); -pinseln fVb.f umg. etw. anstreichen (1): den Zaun (braun) a.; -pöbeln jsw. Vb.; hat/ jmdn. mit frechen, unflätigen Worten belästigen; -prall, der; -s, fo. Pl.f das Anprallen: der A. der Wellen gegen die Kaimauer; unter der Wucht des Anpralls; -prallen jVb.f an, gegen etw., jmdn. prallen: an, gegen etw., jmdn. a .; an, gegen die Mauer a .; -prangern js w . Vb.; hat/ etw. öffentlich in scharfem Ton als Mißstand kennzeichnen: Verbrechen gegen die Menschlichkeit a.; eine Unsitte, unhaltbare Zu­ stände a.; -preisen / F6./ etw. wegen seiner beson­ deren Vorzüge loben und empfehlen: eine Ware a.; ein Lokal a .; etw. als Mittel gegen eine Krankheit a.; -f- etw. wie sauer / Bier a .; -probe, die das Anprobieren eines Kleidungsstückes, das in Arbeit ist: jmdn. zur A. bestellen; zur A. gehen; die erste, zweite A .; -probieren fVb.f etw. anziehen, um zu sehen, ob es paßt: einen Anzug, ein Kleid, ein Paar Schuhe, Handschuhe a.; -pummeln jsw. Vb.; hat/ landsch. jmdn., sich sehr warm anziehen; -pumpen fVb.f umg. jmdn. a. von jmdm. Geld borgen {wol­ len): er hat mich (um 50Mark) angepumpt; -quatschen jVb.f salopp jmdn. {in ungehöriger Weise) ungeniert, ohne Hemmungen ansprechen (1): jmdn. einfach a.; ich lasse mich nicht von jedem a.; -rainer, der; -s, - Anlieger; -ranzenfsw. Vb. ;hat/ salopp jmdn. grob tadeln, grob anfahren; -ranzer, der; -s, - s alopp grober Tadel: einen A. bekommen; -rasen /Vb.; ist; im Part Prät. + kommen/ umg. angerast kommen rasend herankommen, sich rasend nähern: er kam in letzter Minute, das Auto kam angerast; -raten fVb.f jmdm. etw. dringend raten, nahelegen: der Arzt hat mir einen Kuraufenthalt, eine Luftveränderung angeraten; auf Anraten des Arztes; jmdm. Vorsicht a.; -rauhen fsw. Vb.; hat/ etw. an der Oberfläche ein wenig rauh machen: Leder mit Sandpapier a.; angerauhter Stoff; -rauschen fVb.; ist; im Part. Prät. + kommen/ umg. an­ gerauscht kommen mit auffälligem Benehmen, die Aufmerksamkeit auf sich lenkend, herankommen, sich nähern; -rechnen fVb.f 1.1. etw. (auf etw.) a. etw. bei der Berechnung von etw. mit berücksich­ tigen : den alten Fernseher bekamen wir angerech­ net; die Untersuchungshaft wurde (auf die Strafe) angerechnet 1.2. etw. berechnen (2): jmdm. die Transportkosten, ein Telefongespräch a. — 2. Jmdm. etw. als Verdienst a. {für jmdn. etw. als Ver­ dienst werten); + jmdm. etw. / hoch a.; -recht, das 1. fvorw. 8g .f Recht, Berechtigung, ehe. zu for­ dern: er hat ein Ä. auf eine größere Wohnung; ein A. geltend machen — 2. Abonnement (1.2): ein A. erwerben, erneuern; -rede, die 1.1. Bezeichn u n g, mit der man jmdn. anredet: eine höfliche, steife, ver­ trauliche A .; die offizielle A. gebrauchen 1.2. das Anreden (1): die A. mit ,du‘ ; -reden fVb.f 1. jmdn. mit ,du‘ a. {zu jmdm. ,du‘ sagen, wenn man mit ihm spricht und sich unmittelbar an ihn wendet); jmdn. mit ,Sie4, mit seinem Titel a .; wie soll ich ihn a.? — 2. jmdn. ansprechen (1): er hat mich auf der Straße angeredet; -regenfV b .; / auch angeregt/1. etw. a., jmdn. zu etw. a. durch einen Hinweis, Vorschlag bewirken, daß etw. in A ngriff genommen, durch­ geführt wird, jmd. etw. in Angriff nimmt, durch­ führt: eine Dissertation, die Bearbeitung eines Themas a.; jmdn. zu intensiver Arbeit a.; durch diesen Vorfall wurde ich zum Nachdenken an­ geregt; einen gemeinsamen Theaterbesuch a. (v or- schlagen 1.1) — 2. etw. regt jmdn., etw. an etw. aktiviert jmds. Nerventätigkeit, K reislauf, Stoff­ wechsel : Kaffee, Tee regt an; dieses Mittel regt die Herztätigkeit an; angeregt vom Wein; den Appe­ tit a .; <> etw. regt jmds. Phantasie, Lebensgeister an; ein anregendes Gespräch; jmd. wirkt an­ regend; -regung, die 1. fo. P L ; zu -regen/; zu 1: jmds. A . {Vorschlag) befolgen, aufgreifen; zu 2: ein Mittel zur A. des Kreislaufs — 2. von außen kommende ideelle fruchtbare Einwirkung auf jmds. Handeln, Verhalten: jmdm. wertvolle Anregungen verdanken; von diesem Buch habe ich wichtige Anregungen erhalten; -regungsmittel, das das Nervensystem, den Kreislauf anregendes Arznei-, Genußmittel, Stimulans; -reichern fsw. Vb.; hat/ etw. mit etw. a. die Zusammensetzung von etw. ver­ bessern, indem man etw. {von seiner Substanz) hin­ zu fü gt: Lebensmittel mit Vitaminen a.; mit Fluor angereichertes Trinkwasser; angereichertes Uran; -reihen fVb.; / 2reihen/ Schneiderei Stoff an­ krausen: ein angeriehener Rock; -reise, die fvorw. Sg.f 1.1. das Anreisen (1.1): der Heimleiter er­ wartet heute die A. der neuen Gäste 1.2. die A. {Fahrt zum Reiseziel) dauerte fünf Stunden; -reisen [V b .j 1.1. viele Besucher sind zur Messe angereist (mit Verkehrsmitteln zur Messe gekommen); mit einem Sonderzug a. 1.2. sie reisen mit dem Auto an (erreichen ihr Reiseziel mit dem Auto) Anreise] -tag, der Tag der An reise (1.1); -termin, der Termin der Anreise (1.1) an/An| -reißen /Vb.; hat/ 1. (den Inhalt von) etw. zu verbrauchen beginnen (und dafür die Verpackung aufreißen): eine Schachtel Zigaretten a.; eine an­ gerissene Schachtel Pralinen; Vorräte a. — •2. Techn. ein Werkstück (aus Metall) a. auf einem Werkstück (aus Metall) mit einem spitzen Gerät Linien vorzeichnen, angeben: Bleche a. — 3. etw. anschneiden (2): eine Frage, ein Problem a.; ,-reiz, der etw., das einen angenehmen Beweggrund für jmdn. darstellt: jmdm. einen A. zum Sparen bieten, geben; ein materieller A. zur Steigerung der Arbeitsproduktivität; -rempeln /Vb.f u m g, 1. jmdn. im Gehen rempeln: mich hat ein Betrunkener angerempelt — 2. jmdn. beschimpfen, beleidigen; -rennen fVb.; ist/1. im Part. Prät. -j- kommen/ an­ gerannt kommen rennend herankommen, sich ren-
58 Anrichte — ansehaffen nend nähern: er kam keuchend angerannt — 2. gegen etw., jmdn. anstürmen: gegen Stellungen des Gegners, das gegnerische Tor a.; O gegen eine Mauer von Vorurteilen a.; -richte, die; -n Geschirrschrank mit einer Fläche zum Bereitstellen der angerichteten Speisen; -richten /Vb./ 1- vor­ bereitete Speisen (mit letzten Zutaten versehen und sie) zum Verzehr bereitstellen: das Mittagessen a.; geh. es ist angerichtet (das Essen steht auf dem Tisch) — 2. Schaden, übles verursachen: Unheil, große Verwirrung a.; ein Blutbad a.; der Sturm hat Verwüstungen angerichtet; für den angerich­ teten Schaden aufkommen; -rollen /Vb.; ist/u m g . 1.1. rollend (1.1, 2.1) herankommen, sich rollend nähern: Lastwagen, Züge rollen an, sind im An­ rollen 1.2. Ware rollt an (trifft auf Fahrzeugen ein); -rüehig \Adj.\ 1.1. von schlechtem R uf, berüchtigt: ein anrüchiges Lokal; ein anrüchiger Mensch 1.2. u n an ständig (1.1): anrüchige Witze erzählen; -rucken /Vb./: der Zug ruckte an (fuhr mit einem Ruck an); -rücken /Vb.; ist/ 1.1 . marschierend (1.1) od. auf Fahrzeugen an einen bestimmten Ort kom­ m en: die Truppen rücken an; die Feuerwehr rückt an 1.2. umg. morgen rücken meine Verwandten an (kommen meine Verwandten); -rudern /Vb,; hat; vorw. im Inf./ Sport zum erstenmal gemein­ schaftlich in der Saison rudern: heute ist An­ rudern; -ruf, der 1. das Anrufen (1): der A. kam nicht; ich wartete schon lange auf deinen A .; einen A. erhalten; durch ihren A. (<dadurch, daß sie mich anrief) erfuhr ich, daß ... — 2. an eine bestimmte Person gerichteter, auffordernder Ruf (1): auf einen A. reagieren; ohne A. (ohne zum Stehen­ bleiben auffordernden Ruf) schießen; -rufen /Vb,/ 1. jmdn. a. eine telefonische Verbindung zu jmdm. herstellen: ich rufe dich im Laufe des Tages, zu Hause an; die Auskunft, Polizei a. — 2. jmdn. durch Rufen (1, 2) auf sich aufmerksam machen: er rief seinen Freund auf der Straße an; der Posten rief ihn an (forderte ihn durch Rufen zum Stehen­ bleiben auf) —3. veraltend geh. 3.1. jmdn. um Hilfe a. (dringend um Hilfe ersuchen, bitten) 3.2. das Gericht a. (vor Gericht gehen); zu 1 -rufer, der; -s, -; -rühren /Vb./ 1. etw,, jmdn. mit der Hand berühren, leicht anfassen (1.1): rühr mich nicht a n !; keiner wagte, den Verletzten anzurühren; ich habe nichts angerührt; ihr Bett war nicht .angerührt (war unbenutzt) — 2. etw. nicht a.: das Essen nicht a. (nichts davon essen); keinen Alkohol a. (keinen Alkohol trinken); kein Buch a. (keine Bücher lesen) — 3. geh. jmdn. ergreifen (4), rühren (4): ihr Leid rührte ihn an; das Lied, der Künstler rührte die (Herzen der) Zuhörer an — 4 . etw. m it etw. mischen und es durch Rühren gebrauchsfertig machen, herstellen: Gips, Kleister a.; die Farbe (mit Wasser) a.; einen Teig, Kuchen (den T eig des Kuchens) a. ans /Präp. an -f- Akk. (das) von 1das/ 1. / xan 1.1.2, 2.2, 3.2; /in vielen Fällen heute nur ans/: sich a. Werk machen — 2. /in Verbindung mit einem Inf. zum Hinweis auf eine bevorstehende Handlung vorw. ans/: a. Weggehen denken; sich a. Aufräumen machen An/an| -sage, die; -, -n ankündigende Bemerkungen vor Beginn einer Sendung, einer bestimmten Dar­ bietung, eines Auftritts im Programm (1): die A. übernehmen, machen; ich habe die A. nicht ge­ hört; -sagen jVb.j 1.1. etw. a. 1.1 .1. etw. mündlich bekanntgeben: das Programm, die Zeit a. 1 .1.2. etw. ankündigen (1.1): seinen Besuch, seine An­ kunft a.; Sk at Schneider a."1; O der Reaktion den Kampf a. 1.2. sich a. seinen Besuch ankündi­ gen : für morgen haben sich Gäste angesagt; sich bei einem Freund a. — 2. Büro jmdm. etw. dik­ tieren (1): ich möchte Ihnen einige Briefe a.; -sägen jVb.j etw. a. einen Schnitt in etw. sägen, ohne es durchzusägen: einen Baum, ein Brett a.; -Säger, der; -s, - Sprecher im Rundfunk, Fern­ sehen, der die Sendungen ansagt (1.1 .1); -sammeln /Vb,/ 1.1. etw. anhäufen: Kunstschätze a. 1.2. sich anhäufen: viel Staub hat sich angesammelt; im Behälter sammelt sich Regenwasser an; 0> W ut, Empörung hat sich in ihm angesammelt (auf­ gestaut); -Sammlung, die: eine A. Neugieriger (eine größere Anzahl von Neugierigen, die an einer be­ stimmten Stelle zusammengeströmt sind); -sässig /Adj.; nicht adv./ an einem bestimmten Ort a. an einem bestimmten Ort seinen festen Wohnsitz habend, ständig wohnend: die in N ansässigen Aus­ länder; seit Jahrzehnten, seit ein paar Generatio­ nen am Ort a. sein; -satz, der 1.1. Stelle, an der ein Körperteil beginnt: der A. des Ohres, der Nase; ein zarter A. des Halses, Nackens 1.2. Stelle, an der sich etw. herausbilden wird od. schon heraus­ gebildet hat: der A. von Knospen, des Blattes; einen A. zu etw. haben: er hat einen A. zum Bauch, zur Korpulenz (er beginnt, einen dicken Bauch zu bekommen, korpulent zu werden) 1.3. etw., worin sich der Beginn einer Entwicklung, eines Vorgangs an d eu tet: den ersten A. , Ansätze zu einer Besserung zeigen; einen schüchternen A. zu etw. machen; er zeigt gute Ansätze; in den (ersten) Ansätzen (in den ersten Versuchen) steckenbleiben — 2.1. das Sichansetzen: dieses Mittel verhindert den A. von Kalkstein 2.2 . Schicht, die sich angesetzt hat: den A. (von Kalkstein) entfernen — 3. Techn. Teil, das zur Verlängerung an etw. angesetzt wird: ein Rohr mit einem A. versehen — 4 . Math. mathematische Form, in die eine textlich formulierte Aufgabe umgesetzt wird: der Schüler konnte den A. nicht finden; der A. ist falsch — 5. /vorw. Sg./ Mus. Art der Anpassung der zur Hervorbringung von Tönen notwendigen physiologischen Faktoren bei Bläsern, Sängern: einen guten A. haben — 6. W irtsch. Veranschlagung: der A. (für die Preise der Waren) ist zu niedrig; papierdt. etw. in A. bringen (veranschlagen); -satzpunkt, der /PI. -e/ ein bestimmter Sachverhalt, von dem aus man eine Aufgabe, ein Problem zu lösen beginnen kann: einen (methodischen) A. finden; ein A. zur Kritik (etw. , an dem die Kritik ansetzen kann); -saufen /Vb./ -f- salopp sich einen a. (sich betrinken); -saugen /Vb./ etw. durch Schaffen eines Unterdrucks heran­ bewegen: Luft mit einer Pumpe a.; Wasser, Öl a.; -sausen /Vb.; ist; im Part. Prät. + kommen/ umg. angesaust kommen sausend (2) herankommen, sich sausend nähern: das Auto kam angesaust; er kam in letzter Minute angesaust; ein Ball kam angesaust; -schaffen /sw. Vb./ einen größeren, meist langlebigen Gebrauchsgegenstand käuflich er­ werben: Bücher für die Schulbibliothek a.; sich einen Fernsehapparat, ein Auto, neue Möbel a.; einen Hund a. (kaufen, um sich ihn zu halten); C> umg. sich eine Freundin a.; sie wollen sich noch
Anschaffung — anschleppen 59 keine Kinder a. {wollen noch keine Kinder haben); -Schaffung, die; -en 1.das Anschaffen: das Geld für die A. neuer Möbel — 2. das, was an­ geschafft wird od. das Angeschaffte: für eine not­ wendige A. sparen; keine großen Anschaffungen machen können; du mußt dir unsere neue A. an- sehen Anschaffungs| -kosten, die jPl.j Kosten für die A n ­ schaffung (1); -preis, der jvorw. Sg .j vgl. - kosten; -wert, der \o. Pl.j Wert eines Gegenstandes zur Zeit der Anschaffung: der heutige Wert dieses Gemäldes liegt weit über dem A. an/An| -schalten fVb.f 1.1. etw. a. den elektrischen Stromkreis von etw. durch Betätigung eines Schalters schließen, etw. einschalten, in Betrieb setzen: das Radio, den Fernseher, ein elektrisches Gerät a. 1.2. das Licht a. (die Lampe anschalten) ; -schauen jVb.j landsch. 1.1. jmdn., etw. ansehen (1.1, 1.2): jmdn. fragend, vorwurfsvoll, nachdenklich a.; ein­ ander, sich a. 1.2. (sich) etw., jmdn. ansehen (1.3): sich die Stadt, ein Bild a.; der Arzt schaute sich den Kranken an; -schaulich /Adj./ so d argeboten, beschaffen, daß es eine (bildliche) Vorstellung ver­ m ittelt: eine anschauliche Darstellung; etw. a. be­ schreiben, erzählen; einige Beispiele sollen das Gesagte a. machen; dazu -schaulichkeit, die; jo. PL/; -schauung, die; -, - en 1. grundsätzliche Meinung über eine bestimmte Frage, einen größeren Kreis von Fragen, Problemen (philosophischer, politischer A rt): fortschrittliche, moderne, über­ holte, veraltete Anschauungen; eine politische, philosophische A .; er hat rückständige An­ schauungen; verschiedene Anschauungen ver­ treten; jmds. Anschauungen teilen — 2. jvorw. Sg .j durch das Betrachten gewonnene Vorstellung, E r­ fahrung: etw. aus eigener, aus unmittelbarer A. kennen Anschauungs| -material, das Anzahl von Gegen­ ständen, Beispielen od. Lehrmittel, durch deren B e­ trachten jmd. eine konkrete Vorstellung gewinnen kann; -unterricht, der Päd. Unterricht an Hand von Anschauungsmaterial An/an| -schein, der jo. Pl.j 1.1. äußerer Schein: mit dem A. des Rechts; er gab seinem Vortrag einen wissenschaftlichen A. 1 .2. die Schwierig­ keiten sind größer, als es den A. hat (als es scheint); den A. (Eindruck) erwecken, als ob ...; er gab sich den A. (tat so), als ob er etwas davon verstünde; dem, allem A. nach (anscheinend) ist er krank; -scheinend /Adv.j dem äußeren Tatbestand nach zu vermuten, wie es scheint: a. ist niemand zu Hause; er ist a. krank; -scheißen jVb.; hat, ist/ derb 1. jmdn. betrügen (1.1) (hat) — 2. jmdn. grob tadeln, grob anfahren (hat) — 8. jim Part. Prät. + kom­ men/ angeschissen kommen zu jmdm. kommen und dabei lästig fallen (ist): dauernd kommt er an­ geschissen; -schicken, sich jV b .j sich a., etw. Be­ stimmtes zu tun im Begriff sein, etw. Bestimmtes zu tu n : er schickte sich an wegzufahren; sich zum Gehen a.; -schieben jVb.; hat/ ein Fahrzeug durch Schieben in Bewegung setzen: einen Karren a.; ein Auto a. (schieben, bis der Motor in Gang kommt); -schießen jVb.; hat/ 1. jmdn., ein Tier durch einen Schuß verletzen: er wurde auf der Flucht an­ geschossen; ein angeschossenes Reh — 2. u m g. jmdn. aggressiv kritisieren, jmds. Stellung, Ansehen (durch üble Nachrede) zu erschüttern versuchen; -schirren jVb.j: ein Pferd a. (ihm das Geschirr an- legen); -schiß, der derb grober Tadel: einen A. bekommen; -schlag, der 1. angeschlagene Bekannt­ machung: den A. am Schwarzen Brett lesen; einen A. machen — 2. heimtückisch geplantes Unter­ nehmen, das auf die Tötung von Menschen od. Ver­ nichtung von Sachen und Einrichtungen gerichtet ist: ein verbrecherischer A .; einen A. auf, gegen jmdn. , etw. planen, verüben, vereiteln; O ©in A. gegen Frieden und Sicherheit — 8. jvorw. Sg .j 8.1. das Anschlägen (3.1): der dumpfe A. der Wellen 8.2. Schwimmen das Anschlägen (3.2) — 4. jo. Pl.j 4.1. Art, in der die Tasten eines Tasten­ instrumentes, einer Schreibmaschine angeschlagen w erd en: der Pianist, die Sekretärin hat einen harten, weichen A. 4 .2 . das Klavier, die Schreib­ maschine hat einen leichten, harten A. (läßt sich leicht, schwer anschlagen) — 5. jvorw. Pl.j das ein­ zelne Anschlägen einer Taste einer Schreibmaschine: sie schreibt, macht 300 Anschläge in der Minute — 6. jvorw. Sg .j Techn, Stelle, bis zu der sich etw. bewegen, drehen läßt: die Tasten bis zum A. nieder- drücken; die Sauerstoffflasche bis zum A. auf­ drehen — 7. jo. Pl.j das Gewehr in A. bringen, haben (auf jmdn., etw. schußbereit richten) — 8 . Kostenanschlag: einen A. machen; der A. be­ läuft sich auf 5000 Mark; Opapierdt. man muß die besonderen Umstände in A. bringen (mit be­ rücksichtigen) — 9. jvorw. Sg .j Han darb, erste Reihe der Maschen beim Stricken, Häkeln: 20 Maschen A .; -schlagen /Vb.; / auch angeschlagen/ 1. etw. durch Schlagen bes. mit einem Hammer an etw. befestigen (hat): eine Holzleiste, ein Brett a. — 2. etw. öffentlich, zur allgemeinen Information an einer bestimmten Stelle anbringen (hat): ein Plakat, einen Aufruf, eine Bekanntmachung (am Schwarzen Brett) a.; ich habe diese Mitteilung irgendwo angeschlagen gesehen — 3.1 . (heftig) auf- treffen, gegen etw. schlagen (3.1) (ist): die Wellen schlagen (an das, dem Ufer) an; bei dieser Schreib­ maschine schlägt das A zu hoch an; mit dem Kopf (an die Wand) a. 3.2. Schwimmen die Becken­ wand bei der Wende und am Ziel mit der Hand berühren (hat): bei der Wende hat er als erster angeschlagen — 4. die Tasten eines Tasteninstru­ mentes, einer Schreibmaschine niederdrücken (hat): bei vier Durchschlägen muß man kräftig a. — 5. (hat) 5.1. etw. durch einen Schlag zum Tönen bringen: den Gong, die Stimmgabel a. 5.2. einen Ton, Töne durch 4, 5.1 erklingen lassen: eine Terz, einen Akkord, den Kammerton a. — 6. (hat) 6.1 . eine gellende Lache a. (gellend zu lachen beginnen); einen ironischen Ton a. (in einem ironischen Ton zu sprechen beginnen) 6.2. eine schnellere Gangart a. (schneller zu gehen beginnen) ; ein rascheres Tempo a. — 7. (hat) der Hund schlägt an (bellt zur Warnung) — 8. in bezug auf die Gesundheit die gewünschte Wirkung haben (hat): die Medizin, Landluft schlägt bei ihm (gut) an; die Kur hat leider nicht angeschlagen; -schleichen /Vb./ sich a. schleichend an jmdn., etw. herankommen, sich schleichend nähern (hat): er hat sich ganz leise (an das Wild) angeschlichen; firn Part. Prät. -j- kommen/ angeschlichen komipen (ist): sie kam heimlich angeschlichen; -schleppen /Vb./ 1 .1 . etw. durch Schleppen mühsam heranbringen: Tische und Stühle a. 1.2. jemot.j 1.2.1. umg. etw. a. (ein
60 anscliließen — anschwimmen Übermaß von) etw. heranbringen: er schleppte einen ganzen Packen Fotos an; was bringst du da an­ geschleppt? 1.2.2. salopp jmdn. mitbringen, ohne es vorher anzukündigen: er schleppte viele Freunde an; -schließen fV b .; / auch -schließend/ 1. das Fahrrad, den Kahn a. (mit einem Schloß sichern); das Fahrrad am Zaun a. (mit einem Schloß am Zaun befestigen und sichern) — 2 . etw. (an etw.) a. etw. mit etw. verbinden (2.1): einen Schlauch an den, am Wasserhahn a .; ein elektrisches Gerät (an das Stromnetz) a.; das Haus ist an die Fern­ heizung angeschlossen — 3. etw. einer Sache an- glied e rn : der Schule wird ein Internat angeschlos­ sen — 4.1 . räumlich unmittelbar folgen: der Garten schließt (sich) an das Haus an 4.2. zeitlich u n ­ mittelbar folgen : an den Vortrag schloß (sich) eine Diskussion an; der anschließende Theaterbesuch — 5. eine Äußerung einer anderen hinzufügen: einige Bemerkungen a.; ich möchte dieser Frage, an diese Frage eine weitere a. — 6. sich einer Sache a. dem vorher Geäußerten zustimmen, bei­ pflich te n : sich einer Meinung, Ansicht, einem Wunsch a.; ich schließe mich den Ausführungen des Vorredners an — 7.1. sich jmdm., einer Gruppe a. sich an dem beteiligen, was jmd., eine Gruppe tu t: darf ich mich Ihnen a.?; sich einem Trauer­ zug, einer (Reise)gesellschaft a .; ein neuer Gast schloß sich unserer Tischrunde an 7.2. sich jmdm. a. zu jmdm. Kontakt finden: sich einem Menschen a.; sich schnell, leicht, schwer a. (schnell, leicht, schwer zu anderen Kontakt finden); -schließend fAdv.; / auch -schließen 4.2/ unmittelbar danach: a. verreisen wir; -Schluß, der 1.1 . Verbindung mit einem System von Leitungen (4): der A. an die Kanalisation, Wasserleitung; unser W ochenend­ haus hat jetzt elektrischen A. erhalten; einen A. (an das Fernsprechnetz) beantragen 1.2. fü r 1.1. verwendetes K ab el (1.1): die Anschlüsse unter Putz verlegen — 2. telefonische Verbindung: A. haben; keinen A. bekommen — 3 .1 . die zeitlich günstige Fortsetzung der Reise ermöglichende Verbindung im Verkehrsnetz: der Zug hat, ich habe A. nach Eisen­ ach 3.2 . das 3.1 herstellende Verkehrsmittel: seinen A. erreichen, verpassen; auf den A. warten — 4. fo. Pl.f der Sportler konnte den A. an die Spitzengruppe erreichen, halten (dem S portler gelang es nach anfänglichem Zurückbleiben, die Spitzengruppe zu erreichen, bei der Spitzengruppe zu bleiben); den A. an den Weltstand der Technik erreichen (nach anfänglichem Zurückbleiben den Weltstand der Technik erreichen) — 5. jo. Pl.f persönlicher Kontakt: A. suchen, finden; keinen A. haben — 6. fin der Verbindung! im A. an unmittelbar nach: im A. an die Sitzung; im A. an das Programm wurde getanzt Anschluß| -tor, das Ballspiele Anschlußtreffer; -treffer, der B allspiele xTor (2.2), das eine zurück­ liegende Mannschaft bis auf ein Tor an die Anzahl der Tore der anderen heranbringt: den A. erzielen; -zug, der den Anschluß (3.1) herstellender Zug: den A. nach Eisenach erreichen an/An| -schmiegen, sich fVb.f 1.1. sich an jmdn., etw. sch miegen (1.1): das Kind schmiegt sich (zärt­ lich, ängstlich) (an die Mutter) an 1.2. der Pullover schmiegt sich eng an den Körper an (liegt eng a n ); -schmiegsam fAdj.f sich mit dem Bedürfnis nach Zärtlichkeit jmdm. anpassend: ein anschmiegsames Mädchen; -schmierenfVb.f salopp jmdn. täuschen, betrügen: jmdn. tüchtig a.; mit dem Kauf ist er angeschmiert worden; -schmoren / Vb./: Fleisch a. (kurz, ein wenig schmoren, ehe man es danach noch weiter zubereitet); -schnallen fVb.f 1.1. etw., jmdn. mit Riemen und Schnalle an etw. befestigen: jmdm., sich die Schlittschuhe a.; das Kind im Wagen a. 1.2 . sich a. sich einen Sicherheitsgurt umlegen und diesen befestigen : Autofahrer, Fluggäste müssen sich a.; -schnauzen fVb.f salopp jmdn. grob tadeln, grob anfahren: die Kinder sind ange­ schnauzt worden; -Schnauzer, der; -s, - s a lopp grober Tadel: einen A. bekommen; -schneiden jVb.; / auch angeschnitten/ 1. etw. durch Ab­ schneiden des ersten Stückes zu verbrauchen be­ ginnen: den Kuchen, die Wurst, den Käse a. — 2. etw. kurz, in groben Umrissen zur Sprache bringen, im Gespräch berühren: ein Thema, Pro­ blem, eine Frage a. — 3. Ballspiele den Ball a. (ihn so werfen, schießen, daß er von der anvisierten Richtung abkommt); -schneien jVb.; ist; im Part. Prät. + kommen/ umg. angeschneit kommen un­ erwartet, überraschend zu jmdm. kommen: gestern abend kam er angeschneit; -schnitt, der 1. Sch nitt­ fläche: das Brot mit dem A. auf einen Teller stellen — 2. erstes abgeschnittenes Stück: der A. des Brotes Anschovis, d ie; -, - [anfo:vis] gesalzene, gewürzte Sardelle, Sprotte: mit Ei und A. belegte Brötchen an/An| -schrauben /Vb.f etw. mit einer Schraube, mit Schrauben an etw. befestigen: ein Schild (an die, der Tür) a.; -schreiben fVb.f 1. etw. an eine senkrechte Fläche schreiben: Vokabeln (an die, der Wandtafel) a. — 2. papierdt. sich schriftlich an jmdn. wenden: die zuständige Stelle, den Antrag­ steller a. — 3. er ließ beim Wirt a. (ließ vom Wirt seine Schulden für eine spätere Bezahlung notieren); + bei jmdm. gut, / schlecht angeschrieben sein; -schreiben, das p apie rdt. (kurzes) Begleit­ schreiben: die Unterlagen mit einem A. an die zuständige Stelle schicken; -schreien fV b .f jm d n . in größtmöglicher Lautstärke ansprechen od. zurecht­ weisen: jmdn. wütend a.; ich lasse mich nicht dauernd a.; -Schrift, die Adresse (1): meine A. lautet: . . . ; jmds. A. notieren; -schuldigen jsw. V b .; h at/: jmdn. (eines Verbrechens, wegen eines Verbrechens) a. (beschuldigen, anklagen); jmdn. des Diebstahls a.; die angeschuldigten Personen; -schuldigung, d ie; -, -en Beschuldigung, Anklage (3) : begründete, schwere Anschuldigungen gegen jmdn. Vorbringen, erheben; eine falsche A. zurück- weisen; -schwärzen fVb.f umg. jmdn. bei jmdm. a. jmdn. hinter seinem Rücken bei jmdm. in M iß­ kredit zu bringen suchen, jmdn. bei jmdm. schlecht­ machen : man hat ihn bei seinem Chef angeschwärzt; -schweißen fVb.f etw. durch Schweißen (I) an etw. befestigen: einen Flansch an ein, einem Rohr a.; -schwellen fst. Vb.f 1. Hchwellen (1): die Füße waren angeschwollen; die Adern auf seiner Stirn schwollen an — 2. Häuter (1.1) werden: die Musik, der Lärm, Donner schwillt an — 3 . das Hoch­ wasser, der Fluß schwillt an (nimmt bedrohlich an Volumen und Höhe zu); O die Arbeit, das Material schwillt an; -schwemmen fVb.f etw. durch Strömung ans Ufer treiben und ablagern: der Fluß schwemmt Sand an; angeschwemmtes Land; -schwimmen fVb.f 1. etw. a. in Richtung auf etw. schwimmen (1.1)
anschwindeln — Ansiedelung 61 (hat): das Ufer a. — 2. (ist) gegen die Strömung a. (schwimmend gegen die Strömung ankämpfen); •schwindeln /Vb./ umg. jmdn. (dreist) beschwindeln: er hat mich schon wieder angeschwindelt;, - s chwit­ zen /Vb./ K ochk.: Mehl a. (in Fett anbräunen); - s ehen fVb.; / auch angesehen/ 1.1. jmdn. a. jmdm . ins Gesicht sehen: jmdn. freundlich, lächelnd, ernst, finster, böse, fest, durchdringend, prüfend, fragend, erwartungsvoll, erstaunt, von der Seite a.; sieh mich mal an! 1.2. etw. a. den Blick auf etw. richten: unverwandt die Zimmerdecke a. 1.3. (sich) etw., jmdn. a. auf etw., jmdn. aufmerksam und eingehend den Blick richten, um es, ihn kennen­ zulernen, ein Vergnügen zu haben: sich ein Bild, ein Buch, ein Bauwerk, einen Film, eine Fernseh­ sendung, ein Theaterstück, eine Ausstellung a~; eine Wohnung a. (besichtigen) — 2. etw., jmd. ist in bestimmter Weise anzusehen etw., jmd. bietet einen bestimmten A nblick: der vom Unwetter zerstörte Stadtteil war schrecklich anzusehen; sie ist (in diesem Kleid) hübsch anzusehen; etw. sieht sich in bestimmter Weise an: das sieht sich hübsch an; es sah sich an (hatte den Anschein), als gäbe es ein Unglück — 3 . jmdm., einer Sache etw. a. etw. am Äußeren eines Menschen, am Aussehen eines Menschen, einer Sache erkennen: jmdm. die überstandene Krankheit, das schlechte Gewissen, seine Freude a.; man sieht dir dein Alter nicht an; einem Buch a., daß es viel gelesen wird — 4 . jmdn. , etw. für, als jmdn., etw. a. jmdn., etw. für jmdn., etw. halten: jmdn. als seinen Freund, für einen Ausländer a.; etw. als, für seine Pflicht a.; etw. als ein gutes Zeichen a.; etw. als eilig a. — 5. etw. (mit) a. etw. Negatives sehen, erleben, ohne etw. dagegen zu unternehmen: \meist verneintf ich kann (mir) diese Ungerechtigkeit nicht (länger) mit a .!; ich kann es nicht mehr (mit) a., wie du dich quälst!; ich habe mir dein Benehmen lange genug (mit) angesehen!; -j- umg. sieh (mal) (einer) an (wer hätte das gedacht)!; das sehe sich einer an (das ist doch nicht zu glauben, ist ganz erstaunlich)\; — jmdn. über die ^ Achsel a.; jmdm. etw. an der /* Nase, / Nasenspitze a.; jmdn. von /* oben herab a.; jmdn. über die / Schulter a.; - sehen, das; -s, /o. PI./ 1 . die gute, hohe Meinung, die die Allgemeinheit, auch jmd. von jmdm., etw. hat: jmd. steht in allgemeinem, bei jmdm. in hohem A.; diese Zeitschrift genießt all­ gemeines A .; sich A. verschaffen; zu A. gelangen, kommen; etw. hebt jmds. A .; jmds. A . wächst, sinkt; sein A. verlieren, erhöhen — 2. jmdn. (nur) von, vom A. (vom Sehen, nicht mit Namen) kennen; -f- ohne A. der Person ohne Rücksicht auf die gesell­ schaftliche Stellung der betreffenden Person, ohne Rücksicht darauf, um wen es sich handelt: es müssen alle ohne A. der Person gehört werden; -sehnlich /Adj./ 1. Inicht adv./ ziemlich groß (4, 5): eine an­ sehnliche Summe; ein ansehnlicher Betrag; an­ sehnliche Mengen — 2 . /von einem Menschen/ gut aussehend; stattlich: ein ansehnlicher Mann; -sehnng /in der Verbindung/ veraltend in A. einer Sache unter Berücksichtigung von etw., im Hinblick auf etw.: in A. seiner Verdienste, seines Alters; in A. der Tatsache, daß ...; - s eilen /sw. Vb.; hat/ sich, jmdn. bes. beim Bergsteigen durch ein Seil gegen das Abstürzen sichern: die Berg­ steiger seilten sich an; -sein fV b .; ist angewesen; Präs, und Prät. / 2an 3/ umg.; -sengen jVb.j etw. ein wenig versengen: sich die Haare, das Kleid a.; - s etzen /Vb.; hat/ 1. etw. für eine bestimmte Tätig­ keit in die richtige Position bringen: die Trompete, den Geigenbogen, den Meißel a.; das Glas (zum Trinken) a. — 2. etw. (Gleichartiges) an etw. an­ fügen und es daran befestigen, damit verbinden: etw. an ein, einem Rohr a .; einen Streifen am Rock a. — 3.1* zu etw. a. im Begriff sein, etw. Bestimmtes zu tu n : zum Reden, Sprung, Endspurt a.; zu einer Frage a.; die Maschine setzte zur Landung an 3.2 . hier muß die Kritik a. (einsetzen 4) — 4.1. etw. zu bilden beginnen, aus sich heraus entwickeln: der Baum hat Blätter, Knospen, Früchte angesetzt; die Erdbeeren haben gut an­ gesetzt (Früchte gebildet) 4.2 . das Eisen hat Rost angesetzt (an seiner Oberfläche gebildet); Patina a.; er hat Fett angesetzt (ist dick geworden) 4.3 . sich bilden und haftenbleiben: dort hat sich Kalk an­ gesetzt — 5. beim Erhitzen eine fest am Boden des Topfes haftende Schicht bilden: der Reis hat (sich) angesetzt; Milch setzt leicht an — 6.1. etw. anberaumen: eine Versammlung (für die nächste Woche) a.; eine Probe für den Nachmittag a.; zur angesetzten Stunde erscheinen 6.2 . etw. veranschlagen, im voraus auf etw. berechnen: die Kosten zu hoch a.; für die Proben vier Monate a.; für die Reise muß man vier Stunden a. 6 .3. Math. einen Ansatz machen: eine Gleichung a. — 7. Hunde (auf eine Spur) a. (auf eine Spur bringen und sie jmdn., ein Tier verfolgen lassen); jmdn. auf jmdn. a. (jmdn. jmdn. überwachen lassen) — 8. etw. a. die Bestandteile für etw. mischen, damit es einen chemischen Prozeß durchlaufen kann: eine Bowle, ein Hefestück a .; Leim, Gips a.; - sicht, die 1.1. Meinung: eine richtige, irrige A. von etw., jmdm., über etw., jmdn. haben; eine A. äußern, vertreten, begründen; zu einer A. kommen, ge­ langen; ich neige zu der A., daß ...; seine A. ändern; bei seiner A. bleiben; sich jmds. A . an­ schließen; eine A. teilen; das bestärkt mich in meiner A .; meiner A. nach; nach A. des Verfassers; ich bin anderer A. als du 1.2. /vorw. Pl.f An­ sch au un g (1): jmds. philosophische, politische, künstlerische Ansichten; eine veraltete, überholte A. — 2. Bild (1) von einer Stadt, Landschaft: einige Ansichten kaufen; eine A. von Leipzig — 3. Front eines Gebäudes in der Darstellung in einer Ebene einer (Bauzeichnung: die vordere, hintere, seitliche A. eines Hauses — 4. zur A. zum prüfen­ den Ansehen: eine Ware, ein Buch zur A. be­ stellen; -sichtig /Adj.; in der Verbindung/ geh. jmds., einer Sache a. werden jmdn., etw. erblicken (1) : er wurde seines Freundes a. Ansichts| -karte, die Postkarte mit einer Ansicht (2) ; -postkarte, die Ansichtskarte; -Sache, die /in der Verbindung/ das, etw. ist A. (darüber, über eine Sache kann man verschiedener Ansicht, Meinung sein) an/An| -siedeln /Vb./ 1 .1 . sich a. an einem be­ stimmten Ort siedeln (1.1): sich auf dem Land a.; wandernde Völkerstämme siedelten sich an (w u r­ den seßhaft 1.1) 1.2. jmdn. irgendwo ansässig, seß­ haft machen: sie wurden auf dem Land angesiedelt; - sied(e)hing, die 1. /o. PI./ das (sich)ansiedeln — 2. kleine Siedlung (2.1): nach der Entdeckung der Insel entstanden dort die ersten Ansiedlungen;
62 ansinnen — anstacheln -sinnen, das; -s, - als Zumutung empfundene B itte: ein freches, dreistes, unverschämtes A . ; jmds. A. ablehnen; -sitz, der Jägerspr. verdeckte Stelle, an der der Jäger dem Wild (sitzend) auf- lauert; -sonsten fAdv.f umg. 1.1. sonst (2) 1.2. fauch in konjunktionaler Verwendung; neben- ordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an/ sonst (4); -spannen fVb.; / auch angespannt/ 1. ein Pferd a. (vor einen Wagen spannen) — 2. etw. straffer spannen (1.1): ein Seil a. — 8. etw. anstrengen, konzen­ trieren : alle Kräfte, seine Gedanken, den Geist a.; -Spannung, die 1. fo. Pl.f das Anspannen (3): unter A. aller Kräfte — 2. Anstrengung (1): die A. war zu groß; eine starke physische, psychische A .; -spazieren /Vb.; imPart. Prät. + kommen/ umg. anspaziert kommen gemächlich herankommen, sich gemächlich nähern: wer kommt denn da an­ spaziert?; -spielen jVb.j 1. auf etw., jmdn. eine Anspielung machen: sie spielte auf sein Alter, seine Vergangenheit an; er spielte damit auf seinen Freund an — 2. Ballspiele jmdn. a. jmdm. den Ball Zuspielen: der Mittelstürmer wurde oft an­ gespielt — 8.1. Kartenspiel etw. ausspielen: wer spielt an?; Herz, Trumpf a. 8.2. B allspiele den Ball zur Eröffnung eines Spiels, Spielabschnitts ins Spiel bringen: nach der Pause spielten die Schweden an — 4 . ein Musikstück, eine Schall­ platte a. (den Anfang eines Musikstücks, einer Schallplatte spielen); -spiehmg, die; -, -en (als In­ diskretion beabsichtigter) gezielter, aber versteckter Hinweis auf etw., jm d n .: eine geheimnisvolle, deutliche A. (auf etw., jmdn.) machen; diese A n­ spielungen verstehe ich nicht, überhöre ich; sich in Anspielungen ergehen; -spinnen jV b .j 1.1. ein Gespräch, ein Liebesverhältnis, a. (allmählich be­ ginnen, entstehen lassen) 1.2. sich a.: eine Unter­ haltung spann sich an (entstand allmählich); zwi­ schen den beiden schien sich etwas anzuspinnen (schien ein Liebesverhältnis zu beginnen); -spitzen jVb.j 1. etw. spitz machen: einen Bleistift, Pfähle a. — 2. umg. jmdn. mit tadelnden Worten an­ treiben: jmdn. tüchtig a.; -sporn, der jo. Pl.j An­ reiz (durch Vorbild) zu einer bestimmten Leistung: ihm fehlte der A .; das soll dir zum A. dienen; -spornen jsw. Vb.; hat/ jmdn. a. jmdm. durch Worte, Vorbild einen Anreiz zu einer bestimmten Leistung geben: jmdn., sich gegenseitig zur Arbeit, Eile, zum Fleiß, zu höheren Leistungen a .; etw. a.: jmds. Ehrgeiz a.; -spräche, die 1. kürzere R ede: eine öffentliche, zündende A. halten — 2. M il. die A. (Beschreibung der Kennzeichen) eines Zieles, Flugzeugs — 3. süddt. österr. zwischenmensch­ liche Beziehung durch Gespräch, Unterhaltung: A. haben, suchen, finden; keine, viel A. haben; -sprechbar jAdj.; nicht adv.j 1. in der Lage, eine Mitteilung entgegenzunehmen: jvorw. verneint/ ich bin jetzt nicht a. — 2. in der Lage, auf etw. zu reagieren: der Kranke ist noch nicht a.; auf einen bestimmten Reiz a. sein; -sprechen /V b.; /* auch -sprechend/ 1. jmdn. a. an jmdn., der einem fremd od. mit dem man nicht sehr gut bekannt ist, (un­ vermittelt) einige Worte richten: jmdn. auf der Straße (freundlich, höflich, auf französisch) a. — 2. jmdn. mit ,du‘, mit seinem Titel a. (anreden 1) — 3. sich mit einem bestimmten Anliegen an eine Gruppe, Person wenden: die Werktätigen direkt a.; er fühlte sich angesprochen (dachte, er se i mit dem Gesagten gemeint) — 4 . etw. behandeln (4.3): ein Thema, die Schwierigkeiten, Probleme a. — 5. etw., jmd. spricht jmdn. an etw., jmd. hinterläßt bei jmdm. einen positiven Eindruck, gefällt jmdm.: der Vortrag, das Bild, Buch hat mich, viele Menschen angesprochen; das Stück sprach nicht besonders an — 6. auf etw. (positiv) reagieren (1.1): der Patient spricht auf dieses Mittel nicht an; das Meßgerät spricht auf die kleinsten Schwan­ kungen an — 7.1. Mil. etw. a. die Kennzeichen von etw. beschreiben: einen anfliegenden Verband a .; das Erkennen und Ansprechen von Zielen 7.2. Jägerspr. ein Wild genau erkennen und beurteilen: das Wild a.; -sprechend jA dj.; / auch -sprechen 5/ gefällig, reizvoll: eine ansprechende Erscheinung; ein ansprechendes Wesen haben; etw. a. gestalten; -springen jVb.; ist, hat/ 1. (hat) 1.1. sich mit einem Sprung auf jmdn. stürzen: den Gegner a.; der Tiger wollte seinen Wärter a. 1.2. der Hund springt seinen Herrn an (springt an ihm hoch) — 2 . jim Part. Prät. + kommen/ angesprungen kommen in Sprüngen herankommen, sich in Sprüngen nähern (ist): die Kinder kamen angesprungen — 3. (ist) der Motor springt an (kommt in Gang, beginnt zu laufen); der Wagen (der Motor des Wagens) springt nicht, schwer an — 4. umg. auf etw. zustimmend reagieren (ist): auf ein Angebot sofort, nicht a.; -spritzen /Vb.; ist; im Part. Prät. -f kommen/ umg. angespritzt kommen sehr schnell heran­ kommen, sich sehr schnell nähern: er kam sofort angespritzt; -Spruch, der 1.1. die von jmdm. aus ­ gehende (berechtigte) Forderung, daß (für ihn) eine bestimmte Leistung erbracht wird: ein berechtigter A .; bescheidene, keine großen Ansprüche haben, stellen, erheben; hohe Ansprüche an seine Schüler stellen; jmds. Ansprüche befriedigen, erfüllen; seine Ansprüche anmelden, geltend machen; den Ansprüchen gerecht werden, nicht genügen kön­ nen; diese Übersicht erhebt keinen A. auf Voll­ ständigkeit 1.2 . jin der Verbindungj etw., jmdn. in A. nehmen: ein Vorrecht für sich in A. nehmen (fordern, beanspruchen); jmds. Hilfe, Zeit, Gast­ freundschaft in A. nehmen (von ihr Gebrauch m a ch en ); die beruflichen Pflichten nehmen mich völlig in A. (stellen? große Anforderungen an mich) 1.3. Recht, Berechtigung, etw. fordern zu können: sein A. ist erloschen; (keinen) A. auf Kranken­ geld, Schadenersatz, Urlaub haben; die Mensch­ heit hat A. auf ein Leben in Frieden $nspruchs/Anspruchs| -los jA d j.j 1.1. (in m ateriel­ len Dingen) keine großen Ansprüche stellend, genüg­ sa m : ein anspruchsloser Mensch, Gast; a. leben 1.2. bescheidenen geistigen, ästhetischen Ansprüchen gen ü gend : anspruchslose Musik; eine anspruchslose Zimmereinrichtung; dazu -losigkeit, die; -, jo. P l.j; -voll jAdj.j 1.1. (in materiellen Dingen) große Ansprüche stellend: ein anspruchsvoller Mensch, Gast; ein Buch für anspruchsvolle Leser 1.2 . hohen geistigen, ästhetischen Ansprüchen genügend: ein anspruchsvoller Roman an/An| -spucken jVb.j gegen jmdn., etw. spucken; -spülen jVb.j etw., jmdn. an das Ufer, den Strand spülen: der Fluß spült Sand an; die Strömung spülte einen Ertrunkenen an; -stacheln jV b .j jmdn. mit gezielten Worten unruhig machen und ihm dadurch einen Anreiz zu einer bestimmten
Anstalt — anstellen 63 Leistung geben: jmdn., sich gegenseitig zur Eile, zum Fleiß, zu immer größeren Leistungen a .; etw. a.: jmds. Ehrgeiz, Eifer a.; - stalt, die; -, - en 1.1. veraltend Einrichtung für 'psychisch Kranke, die einer länger dauernden Behandlung bedürfen: er wurde in eine (geschlossene) A. eingewiesen 1.2. /heute noch BRD/ eine A. des öffentlichen Rechts /Begriff, der auf der in der bürgerl. Gesellschaft üblichen Trennung zwischen privaten und öffent­ lichen Einrichtungen basiert/ Einrichtung, die unter staatlicher Kontrolle bestimmte Aufgaben fü r die Allgemeinheit erfüllt; + (keine) Anstalten ma­ chen, etw. Bestimmtes zu tun (keine) Absichten zeigen, etw. Bestimmtes zu tu n: er machte (keine) Anstalten zu gehen; Anstalten treffen vorbereitende Maßnahmen ergreifen: wir haben die erforder­ lichen, nötigen Anstalten (zu der Reise) getroffen; - stand, der L I. /o. PL/ ein den in einer Gesellschaft (1) gültigen Umgangsformen entsprechendes Ver­ halten, Benehmen: keinen A. haben; das erfordert, verbietet der A .; den A. wahren, verletzen; der A. erlaubt das nicht; etw. aus A. unterlassen; sich mit A. aus einer Affäre ziehen; mit A. (Würde, Haltung) verlieren können — 2. /in der Verbindung/ an etw. (keinen) A. nehmen an etw. (keinen) A n ­ stoß nehmen: er nahm an seinem Benehmen A. — 8. süddt. österr. 8.1. Beanstandung: es hat keinen A. gegeben 8.2 . Schwierigkeit: Anstände mit jmdm. bekommen — II. Jägerspr. verdeckte Stelle, an der der Jäger stehend dem Wild auflauert: sich auf den A. begeben; -ständig /Adj./ 1.1. d en in einer Gesellschaft (1) gültigen Umgangsformen entsprechend: sich a. benehmen; ein anständiges Betragen; er hat a. (moralisch achtenswert) ge­ handelt 1.2. er ist ein anständiger (ehrlicher, ver­ trauenswürdiger) Mensch — 2. umg. zufrieden­ stellend, angemessen: a. leben können; ich habe nichts Anständiges anzuziehen; die Fotos sind ganz a. geworden; jmdn. a. (gut) bezahlen — 3 . umg. 8.1. /nur attr.j ziemlich groß (5, 8): eine an­ ständige Summe, Leistung 3.2 . /adv./ sehr, tüchtig (3): er hat ihn a. verprügelt; es regnet ganz a.; zu 1 -ständigkeit, die; -, \o. PL/ Anstands/anstands| -besuch, der Besuch , den m a n nur aus Höflichkeit, um die Form zu wahren, macht: einen A. machen; -gefühl, das /o. P l.j Gefühl für An stan d (1.1): das A. verletzen; -halber /Adv./ nur aus Höflichkeit, um die Form zu wahren: a. müssen wir ihn besuchen; -los /Adv./ ohne weiteres, ohne Schwierigkeiten zu machen: die Ware a. Umtauschen; das Geld wurde ihm a. ausgezahlt; an/An| -starren /Vb./ jmdn., etw. unablässig, starr ansehen: jmdn. unverwandt, neugierig, finster a .; die Wände, Decke a.; 1-statt /Konj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein, der eine nicht realisierte Möglichkeit kennzeichnet, für die im Hauptsatz der Ersatz angegeben wird; in Verbindung mit Inf. + zu od. mit daß; bei Gleichheit des Subj. von Haupt- und Gliedsatz steht vorwiegend anstatt zu + Inf./ : a. zu lesen, ging er ins Kino; a. daß er las, ging er ins Kino; 2-statt jPräp. mit Gen.; dafür üblicher statt/ 2statt, an Stelle : a. des Ministers sprach sein Stellvertreter; -stauen /Vb./ etw., sich stau en (1): Wasser a.; das Blut hat sich angestaut; O Ärger hat sich in ihm angestaut; angestaute W ut; - staunen /Vb./ jmdn., etw. staunend betrachten: jmdn. neugierig a.; das neue Auto a.; - stechen /Vb.; hat/ 1. etw. a. in etw. (ein wenig) mit einem spitzen Gegenstand stechen: ein Stück Fleisch (mit der Gabel) a. — 2. ein Faß Bier a. (durch Öffnen des Spundlochs anbrechen); der Wirt hat gerade frisch angestochen; -stecken fsw . Vb./ 1.1. etw. bes. mit einer Nadel an etw. befestigen: (sich) eine Brosche a.; ein Abzeichen, einen Orden, eine Blume (am, an den Rockaufschlag) a. 1.2. einen Ring a. (an den Finger stecken) — 2.1. 1and sch. etw. anzünden (1.1), anbrennen (1.1): das Gas a.; eine Kerze, sich eine Zigarette a. 2.2. etw. in Brand setzen: eine Scheune a. — 3.1 . jmdn. a. eine Infektionskrankheit auf jmdn. übertragen: er steckt uns noch alle (mit seiner Grippe) an; O sein Lachen steckte alle an (sein Lachen wirkte so, daß alle mit ihm lachen mußten); andere mit seiner Angst, seinem Eifer a. 3.2. sich a. von jmdm. an­ gesteckt (3.1) werden: ich habe mich (bei ihm) an­ gesteckt 3.3 . diese Krankheit steckt an (überträgt sich leicht); ansteckende Krankheiten (Infektion s­ krankheiten); O Gähnen steckt an, wirkt an­ steckend; -Stecknadel, die 1.1. Schmuck zum A n ­ stecken (1.1) 1.2. Abzeichen mit einer Nadel zum Anstecken; -steckung, die; -, -en jvorw. Sg .; zu - stecken 3/ Infektion: Furcht vor A. haben; sich vor A. schützen; die A. erfolgte durch Berührung; - steekungsgefahr, die /o. PL/ Gefahr der A n ­ steckung; -stehen /Vb./ 1. in einer Reihe von Wartenden stehen: nach Theaterkarten a.; lange (nach etw.) a. müssen — 2. veraltend geh. etw. steht jmdm. gut an: Zurückhaltung steht ihm gut, wohl an (jmd. sollte besser zurückhaltend sein); Zorn steht ihm schlecht an (er sollte besser n icht zornig sein); ihm steht nicht an, Kritik zu üben — 3. veraltend nicht a., etw. Bestimmtes zu tun keine Bedenken haben, etw. Bestimmtes zu tun: ich stehe nicht an, alles zu ändern — 4.1. auf Er­ ledigun g warten : zwei Gesetzesentwürfe stehen zur Beratung an; anstehende Probleme 4.2 . etw. a. lassen etw. hinausschieben, mit etw. warten: ein Vorhaben a. lassen 4.3 . Schulden a. lassen (sich anhäufen lassen und nicht tilgen); -steigen /Vb./ 1.1. aufwärts führen: die Straße, das Gelände steigt allmählich, leicht, stark an ; sanft ansteigende Wiesen; eine ansteigende Kurve, Linie 1.2 . höher werden, steigen: das Wasser, die Flut, der Wasser­ stand steigt weiter an 1.3. in Anzahl, Menge zu­ n eh m e n : ansteigende Temperaturen; die Besucher­ zahl steigt an; der Absatz, Fremdenverkehr stieg beträchtlich an; das rapide Ansteigen der Stahl­ produktion; -stelle s. Stelle (6); -stellen /Vb.; / auch Angestellte/ 1. eine Leiter an den, am Baum a. (an den Baum stellen) — 2. sich an das Ende einer Reihe von Wartenden stellen: sich an der Theaterkasse, lange nach Kinokarten a .; Sie müs­ sen sich hinten a .! — 3.1.1. das Gas, Wasser a. (durch Betätigen einer Vorrichtung zum Fließen, Strömen bringen) 3.1.2 . den Haupthahn a. (auf- drehen) 3.1.3 . die Heizung a. (in Betrieb setzen) 3.2 .1 . etw. anschalten (1.1): das Radio, Bügeleisen a. 3 .2 .2 . eine Sendung a. (das Radio, Fernsehgerät für den Empfang einer Sendung anschalten 1.1) — 4.1 . jmdn. einstellen (3) /vorw. auf Arbeitsverhält­ nisse von Angestellten angewandt/: jmdn. vorüber­ gehend, halbtags, fest, als Sekretärin a.; sie ist bei der Post, an der Schule (fest) angestellt (steht dort in einem Arbeitsrechtsverhältnis) 4.2 . umg.
64 anstellig — anstückeln jmdn. (zu etw.) a. jmdn. mit einer Arbeit beschäf­ tigen: ich habe ihn gleich (zum Abtrocknen) an­ gestellt — 5 .1 . fin Verbindung mit Subst. zur Um­ schreibung eines Verbalbegriffsf: mit jmdm. ein Verhör a. (jmdn, verhören); Vermutungen a. (etw. vermuten); Überlegungen über etw. a. (etw. über­ legen) 5.2 . umg. (unbeobachtet, heimlich) etw. Un­ erlaubtes, Dummes tum was hast du da wieder angestellt! 5.3 . umg. der Arzt hat alles mögliche (mit ihm) angestellt (versucht 1.2) 5.4 . um g. etw. in bestimmter Weise machen, tun, bewerkstelligen: er hat die Sache klug, geschickt angestellt; wie soll ich das a.? — 6. umg. sich in bestimmter W eise verhalten: sich (bei einer Sache) geschickt, dumm a.; stell dich nicht so an (sei nicht so weh­ leidig; zier dich nicht «so)!; -stellig /Adj./i jmd. ist a. (geschickt, wenn man ihn zu etw. anstellt 4.2); ein anstelliger Junge; sich a. zeigen; -Stellung, die 1. jvorw. Sg .f das Anstellen (4.1): seine A. erfolgte zum 1. Oktober — 2 . Stellung (5.1): eine (feste) A. haben; -steuern /Vb.; hat/ 1.1. Kurs auf ein Ziel nehmen: das Schiff steuert die Bucht an; das Flugzeug steuert den Flugplatz an 1.2 . u m g. scherzh. auf etw., jmdn. zielstrebig zugehen: er steuerte das Lokal an; -stieg, der; -(e)s, -e 1. jvorw. Sg .; zu -steigen/ das Ansteigen — 2. das Hinaufsteigen (1), A u fsteigen (1.2): ein langer, mühsamer A .; - stieren fVb.f jmdn., etw. anstarren: jmdn. unverwandt a.; - stiften /Vb.f 1.1. bewußt etw. Unheilvolles, Böses ins Werk setzen: Unheil, eine Verschwörung, einen Krieg, heillose Ver­ wirrung a. 1.2. jmdn. zu etw. Unheilvollem, Bösem verleiten, überreden: jmdn. zum Diebstahl, zu dummen Streichen a.; zu 1.2 - Stifter, der; zu 1.1 u. 1.2 -Stiftung, die fvorw. S g .f; -stimmen fVb.f 1.1. etw. zu singen, zu spielen beginnen: ein Lied a.; das Orchester stimmte einen Marsch an 1.2. etw. ertönen lassen, in etw. ausbrechen: ein Ge­ lächter, Geschrei ~a.; <> ein Klage- , Loblied über jmdn., etw. a .; - stinken fVb.f salopp jmdn. a. jmds. Widerwillen erregen: diese Arbeit, dein Ge­ jammer stinkt mich an; du stinkst mich an!; - f derb gegen jmdn., etw. nicht a. können (mit jmdm., etw. nicht mithalten können); -stoß, der 1. fo. Pl.f Fußball Stoß gegen den Ball in der Mitte des Spielfelds, mit dem der Ball zur Eröffnung eines Spiels und zu Beginn der zweiten Halbzeit ins Spiel gebracht wird: der Gegner hatte (den) A.; den A. ausführen — 2. (von äußeren, oft un­ bedeutenden Dingen ausgehende) auslösende Wir­ ku n g : es bedurfte nur eines geringfügigen, äußeren Anstoßes; der erste A. zu dieser Tat; den A. zu etw. geben (durch etw. bewirken, daß eine Sache in Angriff genommen, etw. getan wird) — 3. fin den Verbindungen! A. erregen durch sein Verstoßen (gegen die Moral) jmds. Unwillen hervorrufen: mit seinem Benehmen hat er (bei ihm) A. erregt; seine Meinung erregt überall A .; an etw. A . nehmen (aus moralischen Gründen) Unwillen über etw. empfinden und es mißbilligen: sie nahm an seiner saloppen Kleidung, an seinem Benehmen A .; -| - der A Stein des Anstoßes; -stoßen fVb.f 1. (hat) 1.1. etw. durch einen (kleinen) Stoß in Bewe­ gung setzen: das Pendel a.; O jmdn. a .: von allein macht er nichts, man muß ihn immer erst a. 1.2. jmdn. durch einen kleinen Stoß (heimlich) auf etw. aufmerksam machen: jmdn., sich verstohlen a.; jmdn. mit dem Fuß, unter dem Tisch a. 1.3 . Fußball den Anstoß ausführen: zur zweiten Halb­ zeit a. — 2. unabsichtlich an, gegen jmdn., etw . stoßen 2.1. jmdn. a. (hat): stoß mich nicht an, sonst lasse ich alles fallen! 2.2 . an etw. a. (ist, hat): er ist an einen Balken angestoßen; stoß nicht mit dem Tablett an! — 3 . lispeln (1) (hat): er stößt immer beim Sprechen (mit der Zunge) an — 4. (zur Bekräftigung eines Toastes) die mit einem alkoholischen Getränk gefüllten Gläser vor dem Trinken erheben und leicht aneinanderstoßen, so daß sie klingen (hat): wir wollen a .!; auf jmds. Wohl, auf die Zukunft, auf jmdn. a. — 5. an­ grenzen (hat): unser Grundstück stößt an sein Grundstück an; die anstoßenden Zimmer; -stößig fAdj.f unschicklich und daher Anstoß erregend: sich a. benehmen; etw. a. finden; anstößige Witze; - strahlen fVb.f 1. etw., jmdn. a. wirkungsvoll auf etw., jmdn. Lichtstrahlen) richten, werfen: die historischen Gebäude wurden nachts angestrahlt; einen Künstler auf der Bühne a.; von der Sonne angestrahlte Berggipfel — 2. jmdn. strahlend an- sehen: sie strahlte ihn an; -streben fV b.; hat/ etw. a. nach etw. streben: die Lösung aktueller Probleme, etw. als Ziel a.; - streichen fVb.; hat/ 1. etw. a. (mit einem Pinsel) Farbe in einer dünnen Schicht auf etw. auftragen, etiv. streichen (1.2): den Zaun (braun) a.; etw. mit Lack a. — 2. etw. mit einem Strich kennzeichnen, hervorheben: eine Stelle im Buch rot a.; einen Fehler am Rand a.; - Streicher, der landsch. Maler (2); -strengen fsw. Vb.; hat; / auch angestrengt, -strengend/ 1.1 . sich a. seine körperlichen, geistigen K räfte mehr als gewöhnlich einsetzen, um ein Ziel zu erreichen: du mußt dich sehr, tüchtig a., wfenn du das erreichen willst; sich nicht sonderlich bei etw. a .; du mußt dich in der Schule mehr a. 1 .2. etw. zu besonderer Leistung steigern, etw. anspannen (3): seinen Verstand, seine Kräfte, seine Augen a. — 2. jmdn., etw. a. die Leistungsfähigkeit von jmdm., etw. stark bean­ spruchen, jmdn., etw. strapazieren: der Besuch, das Sprechen hat den Kranken sehr angestrengt; die kleine Schrift strengt die Augen an — 3 . Jur. (gegen jmdn.) einen Prozeß, eine Klage a. (ein ­ leiten, veranlassen); -strengend fAdj.; / auch -strengen 2/ die körperlichen, geistigen K räfte stark beanspruchend: eine anstrengende Arbeit, Reise; ein anstrengendes Leben; es war sehr a., dem Vor­ trag zu folgen; -strengung, die; -, - en 1. großer Einsatz der körperlichen, geistigen Kräfte zur E r­ reichung eines Ziels: seine Anstrengungen ver­ doppeln, verstärken; vergebliche Anstrengungen; Anstrengungen machen (sich an strengen), um sein Ziel zu erreichen — 2. starke Beanspruchung der Leistungsfähigkeit von jmdm., etw.: sich von den Anstrengungen der Reise erholen; der Besuch war eine A. für den Kranken; -strich, der 1.1 . das Anstreichen (1) 1.2. (mit einem Pinsel) auf einen Gebrauchsgegenstand, Wände aufgetragene dünne Schicht Farbe — 2. fo. Pl.f Note (6), Gepräge: in seiner W ohnung hat alles einen persönlichen A .; etw. gibt, verleiht einer Sache einen würdigen A .; sich einen vornehmen A. geben (Vornehmheit vor­ spiegeln); -stricken fVb.f: Ärmel an den Pullover a. (den Pullover durch Stricken mit Ärmeln ver­ sehen) ; -stückeln / Vb.f: ein Kabel, Kleid a. (an ein Kabel, Kleid unsachgemäß, behelfsmäßig Stücke zur
anstücken — Antikommunismus 65 Verlängerung ansetzen); -stücken jsw. Vb.; hat/: ein Kabel, Kleid a. (an ein Kabel, Kleid ein Stück, Stücke zur Verlängerung ansetzen); -sturm, der jvorw. Sg .j 1. heftiges Angreifen (1.1): einen gegne­ rischen A. abwehren; etw. im ersten A. nehmen — 2. starker Andrang: es setzte ein wahrer A. nach Eintrittskarten .ein; der größte A. ist vorüber; - stürmen fVb.; ist/ gegen etw., jmdn. a. etw., jmdn. heftig angreifen (1.1, 1.3): gegen die Stellungen des Gegners a .; -suchen fVb.f veraltend jmdn. um etw., bei jmdm. um etw. a. jmdn. um etw. bitten, bei jmdm. etw. beantragen: jmdn., bei jmdm. um seine Versetzung a.; -suchen, das; -s, - veraltend vorgetragene Bitte, Gesuch, Ersuchen: sein A. Vor­ bringen; auf (dringendes) A. der Eltern Antagonismus, der; -, Antagonismen 1.1. fo. P l.j Gegensatz, W iderstreit: diese Interessen stehen in A. zueinander 1.2. fvorw. Sg .f Widerspruch, der auf dem unüberbrückbaren Gegensatz zwischen den Interessen verschiedener gesellschaftlicher Klassen od. sozialer Gruppen in der Klassengesellschaft be­ ruht: der A. zwischen Kapital und Lohnarbeit antagonistisch fAdj.f 1.1. gegensätzlich, wider- streiten d: antagonistische Interessen 1.2. ein ant­ agonistischer Widerspruch (Antagon is m u s 1.2) a«n|tanzen / Vb.; ist/ umg. (auf einen Befehl, eine Einladun ghin) herbeikommen, erscheinen: ich muß morgen bei ihm a.; firn Part. Prät. + kommen/ angetanzt kommen: er kam in kurzen Hosen an­ getanzt Antarktis, die; -, fo. Pl.f [ant|a..] um den Südpol der Erde liegendes Gebiet; dazu antarktisch /Adj.; nur attr.f an/An| -tasten fVb\.f 1. etw. zu verbrauchen be­ ginnen: fvorw. verneint/ er will seine Vorräte, sein Geld nicht a. — 2. etw. beeinträchtigen: /meist ver­ neint/ die Souveränität eines Staates nicht a.; jmds. Ehre nicht a.; der Inhalt des Buches ist bei der Bearbeitung kaum angetastet (verändert) wor­ den; -teil, der 1*1. jmdm. zustehender, zufallender T eil von etw.: seinen A. (am Erbe) sichern; seinen A. fordern; auf seinen A. verzichten; Anteile am Profit 1.2. der A. (zur Bildung des genossenschaft­ lichen Eigentums eingebrachter Wert an Geld, Arbeitsleistung) eines Mitglieds einer Produktions­ genossenschaft — 2. /in der Verbindung/ A. an etw. haben an etw. (maßgebend) mitgewirkt haben: großen, maßgeblichen A. an einer Arbeit, einem Erfolg haben — 3 . fo. Pl.f 3.1. voller A. (Interesse 1.1) für alles sein; an einem Ereignis regen, leb­ haften A. zeigen; /in der Verbindung/ an etw. A . nehmen (für etw. Interesse zeigen) 3.2. Mitgefühl, Teilnahme: an jmds. Unglück, bei einem Todes­ fall (warmen) A. zeigen, bekunden; an etw. A . nehmen (für etw. Teilnahme, Mitgefühl zeigen); - teilig /Adj.; nicht präd./ den Anteilen (1) ent­ sprechend: der anteilige Urlaub; etw. a. (in A n ­ teilen ) finanzieren anteil/Anteil] -mäßig /Adj.; nicht präd./ den A n ­ teilen (1) en tsprech end : eine anteilmäßige Beteili­ gung; -nähme, die; -, /o. Pl.f 1. Beteiligung (1.1): unter tätiger, reger, starker A. der Bevölkerung — 2.1. Mitgefühl, Teilnahme: jmdm. bei einem Todes­ fall seine A. versichern; aufrichtige A. zeigen; jmdm. mit menschlicher A. begegnen 2.2 . etw. mit reger, kritischer A. (regem, kritischem Interesse) verfolgen an[telefonieren /Vb./ umg. jmdn. anrufen (1) Antenne, die; -, -n Vorrichtung zum Empfangen od. Ausstrahlen elektromagnetischer Wellen: eine A. auf dem Dach anbringen umg. (k)eine A. für etw. haben (Sinn, keinen Sinn für etw. haben) Anthologie, die; -, -n [. .i:on] Sammlung aus­ gewählter Gedichte, kürzerer Dichtungen in Prosa Anthrazit, auch Anthrazit, der; -(e)s, -e fvorw. Sg .j hochwertige Steinkohle mit hohem Gehalt an Kohlen­ stoff anthrazit], a u ch anthrazit|färben /Adj./ v o n der Farbe des Anthrazits, von grauer bis schwarzer Färbung Anthropologie, die; -, jo. PI./ Wissenschaft vom Menschen, die alle ausgestorbenen und gegenwärtigen Formen des Menschen unterscheidet und charakteri­ siert, seine zeitliche und geographische Verbreitung sowie seine voraussichtliche künftige Entwicklung untersucht; dazu anthropologisch /Adj.f Antialkoholiker, auch Antialkoholiker, der jmd. , der grundsätzlich das Trinken von Alkohol ablehnt antiautoritär, auch antiautoritär /Adj.; vorw. BRD/ das unkritische Zuerkennen von Autorität (1), bes. im Verhältnis des Kindes zum Erwachsenen, ab­ leh n en d: antiautoritäre Erziehung Antibabypille, die jo. PI./ [..be:bi..] umg. Hormon­ präparat in Form eines Dragees zur Schwanger­ schaftsverhütung Antibiotikum, das; -s, Antibiotika Med. von M ikro­ organismen gebildeter Wirkstoff gegen Krankheits­ erreger antichambrieren /sw. V b .; hat/ [..Jam ..] v e r ­ altend um Gunst betteln, katzbuckeln: beim Vor­ gesetzten a. Antifaschismus, au ch Antifaschismus, der im Kam pf gegen den faschistischen Terror entstandene, gegen den Faschismus gerichtete, ihrem Wesen nach antiimperialistische breite Volksbewegung und die sie tragenden Auffassungen Antifaschist, auch Antifaschist, der entschiedener Gegner des Faschismus antifaschistisch, au ch antifaschistisch /Adj./ d en Antifaschismus betreffend: der antifaschistische Z 1 Widerstandskampf; die antifaschistisch-demo­ kratische Ordnung /Gesellschaftsform, die den Über­ gang vom Kap. zum Soz. auf dem Gebiet der heutigen D D R einleitete/ Antiimperialismus, au ch Antiimperialismus, der gegen den Imperialismus gerichtete weltweite Volks­ bewegung und die sie tragenden Auffassungen antiimperialistisch, a u ch antiimperialistisch /Adj.f den Antiimperialismus betreffend: das sozialistische Weltsystem, die entscheidende Kraft im anti­ imperialistischen K a m p f; antiimperialistische Soli­ darität antik /Adj.f 1. /nicht präd./ die Antike betreffend; aus dem griechisch-römischen Altertum stammend: das antike Griechenland; die antike Philosophie, Mythologie; ein antikes Bau-, Kunstwerk — 2. aus einer vergangenen Stilepoche stammend; eine vergangene Stilepoche nachahmend: antike Möbel Antike, die; -, /o. Pl.j das griechisch-römische Alter­ tum und seine Kultur: die griechische, römische A .; die Kunst der A. Antikommunismus, auch Antikommunjsmus, der gegen die revolutionäre Arbeiterbewegung, den 5 Wörterbuch
66 antikommunistisch — Antrieb Marxismus-Leninismus und die Staaten des soz. Weltsystems gerichtete imperialistische Ideologie und Politik antikommunistisch, auch antikommunistisch/ A d j./ den Antikommunismus betreffend antikonzeptionell, au ch antikonzeptionell jA d j.j Med. eine Empfängnis verhütend Antikörper, der /vorw. Pl.f Med. im Serum (1) als Reaktion auf das Eindringen von körperfremden Stoffen gebildeter Stoff, der mit ihnen reagiert Antilope, die; -, -n in zahlreichen Arten vorwiegend in (subtropischen Gebieten Afrikas und Asiens vor­ kommender, mit dem Rind (1) verwandter Wieder­ käuer von recht unterschiedlicher, meist zierlicher Gestalt9 der sehr flink ist Antimon, das; -s, jo. Pl.f silberweißes, glänzendes, sprödes Halbmetall Antipathie, die; -n [..i:9n] Abneigung gegen jmdn., etw.: eine unüberwindliche A. gegen jmdn., etw. haben Antipgde, der; -n, -n 1. an dem diametral entgegen­ gesetzten Punkt der Erde wohnender Mensch — 2. Mensch mit entgegengesetztem Standpunkt: wir sind in jeder Hinsicht Antipoden an[tippen jVb.j 1. jmdn., etw. kurz und leicht (mit den Fingerspitzen) berühren: jmdn. von hinten, an der Schulter a. — 2.1. etw. im Gespräch kurz, vorsichtig, andeutungsweise berühren: ein Thema, eine komplizierte Frage (nur) a. 2 .2 . umg. bei jmdm. vorsichtig nach etw. fragen: ich werde bei ihm einmal (deswegen) a. Antiqua, die; -, jo. PI ./ Druckerei gedruckte Schrift (2.2) mit runden Linien Antiquar, der; -s, -e jmd., der ein Antiquariat od. ein Antiquitätengeschäft betreibt Antiquariat, das; -(e)s, -e Buchhandlung, in der gebrauchte Bücher gekauft und verkauft werden antiquarisch /Adj.; nicht präd .j: antiquarische (aus dem Antiquariat stammende) Bücher; ein Lexikon a. (im Antiquariat) kaufen antiquiert fA d j.f 1.1. altmodisch (1.1): a. aussehen, wirken 1.2. altm odisch (1.2): sein Standpunkt ist a. Antiquität, die; - en fvorw. Pl.f aus alter Zeit stammender Kunst- , Gebrauchsgegenstand (aus dem Kunsthandwerk): Antiquitäten sammeln Antiquitäten!geschält, das Geschäft, in dem A n ti­ quitäten gekauft und verkauft werden antisemitisch, auch antisemitisch jAdj.j den A n ti­ semitismus betreffend Antisemitismus, auch Antisemitismus, der; jo. Pl.f gegen die Juden gerichtete Form des Rassis­ mus Antiseptikum, das; -s, Antiseptika Med. M ittel gegen (Wundinfektion antiseptisch, auch antiseptisch fAdj.f Med. eine bakterielle (W undinfektion verhindernd: ein anti­ septischer Verband antisowjetisch, auch antisowjetisch jAdj.j anti­ kommunistisch und in Ideologie und Politik gegen die Sowjetunion gerichtet antistatisch, auch antistatisch jA d j.j elektrostatische Aufladungen verhindernd, aufhebend Antiteilchen, das Phys. einem Elementarteilchen zugeordnetes Teilchen mit derselben Masse, aber entgegengesetzter Ladung und umgekehrtem magneti­ schem Moment Antithese, auch Antithese, die ein er These entgegen­ gesetzte These Antitoxin, auch Antitoxin, das Med. im Serum (1) enthaltener AbwehrStoff, der durch Bindung des körperfremden Eiweißes ein bestimmtes Toxin neutralisiert antizipieren jsw. Vb.; hat/ etw., was später erst existent wird, schon vorher gedanklich konzipieren Antlitz, das; -es, -e jvorw. Sg .j geh. Gesicht (1.1): ein edles, von Leid gezeichnetes A .; sein A. ver­ hüllen An/an] -trag, der; -(e)s, -träge 1. an eine offizielle Stelle, an jmdn. mit entsprechender Befugnis ge­ richtetes Ersuchen um eine Bewilligung od. Geneh­ migung: bei der Kaderleitung einen A. auf un­ bezahlten Urlaub stellen, einreichen; einem A. stattgeben; einen A. ablehnen — 2. Vorschlag, über den beschlossen, abgestimmt werden soll: einen A. annehmen, ablehnen, zurückziehen; über einen A. abstimmen; auf A. des Vorsitzenden ... — 3. Heiratsantrag: er machte ihr einen A .; - tragen jVb.j geh. 1. jmdm. etw., sich (jmdm.) anbieten (1.1): jmdm. seine Hilfe, Begleitung a.; sich jmdm. als Begleiter a. — 2. jmdm. etw. anbieten (3): jmdm. das Du a.; jmdm. den Vorsitz a.: - trag- steller, der; -s, - jmd., der einen Antrag (1) stellt; - transport, der das Antransportieren: der A. von Baumaterialien; -transportieren jV b .j etw. m it einem Fahrzeug heranbringen: die Möbel a. (lassen); - treffen /Vb.; hat/ jmd. trifft jmdn. an jmd. hat sich dorthin begeben, wo er jmdn. vermutet und erreicht ihn dort: jmdn. zu Hause, bei der Arbeit a .; ich habe ihn leider nicht angetroffen; jmdn. bei bester Gesundheit (gesund) a.; etw. a .: ich habe eine völlig veränderte Situation angetroffen (vorgefunden); -treiben /Vb.j 1. ein Tier vorwärts treiben (1.1.1.1) (hat): die Pferde (mit der Peitsche) a. — 2. (hat) 2.1 . jmdn. nachdrücklich, rücksichts­ los zu größeren Leistungen drängen, zwingen: jmdn. zur Eile a .; sie wurden zur Arbeit angetrieben 2.2 . etw. treibt jmdn. zu etw. an etw. veranlaßt, treibt jmdn., etw. zu tu n : Angst, Verzweiflung hat ihn dazu angetrieben; von Neugier angetrieben — 3. (hat) die Maschine wird von einem Motor an­ getrieben (erhält den Antrieb 1.1. durch einen Motor) — 4 .1 . (hat) die Strömung trieb das Boot an (trieb es an das Ufer); gestern wurde eine Leiche angetrieben 4.2 . von einer Strömung ans Ufer ge­ trieben werden (ist): Eisschollen sind ans Ufer an­ getrieben; -treiber, der jmd., der jmdn. rücksichts­ los (zum Zweck der Profiterhöhung) antreibt (2.1): dieser Vorarbeiter war ein besonderer A .; - treten jVb.j 1. etw. durch Treten auf den Anlasser in Gang setzen (hat): das Motorrad a. — 2. sich in be­ stimmter Ordnung aufstellen (ist): der Größe nach, in Zweierreihen a .; die Gruppe a. lassen — 3. (pflichtgemäß) zu etw. an einem bestimmten Ort erscheinen (ist): zum Dienst, zur Arbeit a .; die Mannschaft trat gegen den Weltmeister an (nahm den Wettkampf mit dem Weltmeister auf) — 4. (hat) 4.1 . eine Reise a. (beginnen 1.1); eine Fahrt, den Heimweg a.; den Urlaub a. (in Urlaub gehen); seinen Dienst, die Lehrzeit, eine Stellung a.; eine Strafe a. (eine Haftstrafe zu verbüßen beginnen) 4.2 . etw. übernehmen (II.1.2): ein Amt, die Nach­ folge a.; das Erbe a. 4.3. den Beweis (für etw.) a. (etw. beweisen 1); -trieb, der 1. jvorw. Sg .j 1.1.
Antriebsaggregat — Anwendung 67 die einer technischen Anlage, einem (Wasser)fahr- zeug, Flugkörper zugeführte Bewegungsenergie (2): eine Maschine mit elektrischem, mechanischem A. 1.2. der Teil einer technischen Anlage, von dem die (Vorwärtsbewegung eingeleitet od. übertragen wird: d$n A. drosseln 1.8 . durch 1.1 bes. einer technischen Anlage verliehene (Vorwärtsbewegung: ein Motor zum A. der Nähmaschine — 2. /o. Pl.f psychischer Faktor, der jmdn. zu einer Handlung, einem Ver­ halten treibt, aktiviert: etw. aus eigenem A. (von sich aus) tun; einem A. nachgeben; das hat mir neuen A. gegeben Antriebs Techn.| - aggregat, das Aggregat, das einen Antrieb (1.1) erzeugt; -welle, die Welle, die einen Antrieb (1.1) überträgt an/An| -trinken jV b .; / auch angetrunken/: sich einen Schwips a. (durch Trinken von Alkohol einen Schwips bekommen); sich Mut a. (sich durch Trinken von Alkohol Mut machen); -tritt, der fvorw. Sg .; zu antreten 4.1, 4 .2/; zu 4.1: der A. der Reise Antritts| -besuch, der offizieller Höflichkeitsbesuch, durch den sich jmd., der ein (diplomatisches) Amt übernommen hat, (einer im Raüg übergeordneten Person) vorstellt: einen A. machen; -Vorlesung, die erste Vorlesung, mit der sich ein neuer Hochschul­ leh rer vorstellt an|tun fVb.; / auch angetan/ 1.1. jmdm., sich etw. zufügen (2): jmdm. Böses, ein Leid, Unrecht a .; tu mir das nicht an (laß das bitte sein)\ 1.2 . jmdm. etw. erweisen (3): jmdm. Gutes a.; tu mir die Liebe an («sei so lieb) und rauche nicht! — 2. es jmdm. angetan haben jmdn. angenehm be­ rühren, für sich einnehmen: sie hat es ihm an­ getan; die Musik hat es mir angetan; + verhüll, sich etw. a. (Selbstmord begehen) Antwort, die; - en 1.1. mündliche od. schriftliche Äußerung, mit der man auf die Frage, Aufforderung, Erklärung eines anderen eingeht: eine präzise, höf­ liche, freche, witzige, kluge A .; jmdm. eine aus­ weichende, keine A. (auf eine Frage) geben; ich bitte um (baldige) A . ; einer A. ausweichen; keine A. wissen; es sind viele Antworten eingegangen; gib A. (antworte)!; er gab zur A. (antwortete), daß er käme; jmdm. die A. schuldig bleiben (nicht antworten) 1.2. /o. Pl.f sein Fernbleiben war die A. (R eaktio n 1.1) auf diese Beleidigung + jmdm. die A. in den Mund legen (eine Suggestiv­ frage stellen); — / Rede und A. stehen antworten, antwortete, hat geantwortet 1.1 . m ünd­ lich od. schriftlich etw. auf eine Frage, Aufforderung, Erklärung eines anderen äußern: ausführlich, aus­ weichend, mit Ja a .; antworte mir auf meine Frage!; was soll ich ihm a.?; ich habe (ihm) noch nicht (auf seinen Brief) geantwortet; er antwortete (mir) postwendend 1.2 . er antwortete (reagierte 1.1) auf diese Beleidigung mit seinem Fernbleiben an/An| -vertrauen, vertraute an, selten anver­ traute, hat anvertraut 1.1 .1. jmdm. etw. vertrauens­ voll zur Aufbewahrung übergeben: jmdm. einen Wertgegenstand, eine Geldsumme a. 1 .1 .2 . jmdm. vertrauensvoll etw. übertragen: jmdm. ein Amt a. 1.2. jmdn., sich in jmds. Schutz, Obhut geben: jmdm. sein Kind für die Zeit der Reise a.; sich jmds. Obhut, Führung a. — 2.1. jmdm. etw. ver­ trauensvoll mitteilen, erzählen: jmdm. ein Geheim­ nis, seine Pläne a. 2.2. sich jmdm. a. sich an jmdn. vertrauensvoll mit seinem Kum mer, seinen Sorgen w en d e n : sich (rückhaltlos) seiner Mutter, seinem Arzt a.; -verwandte, der u. die veraltend geh. Verwandte(r): die nächsten Anverwandten; -visie­ ren IVb.f 1. etw. ins Visier (1) nehmen: einen Panzer, Punkt im Gelände a. — - 2. etw. ins Auge fassen: eine Aufgabe, ein Ziel a.; - wachsen /st. Vb./ 1.1. die transplantierte Haut ist angewachsen (hat sich mit der anderen Haut verbunden) 1.2. Wurzeln schlagen: die verpflanzten Bäume sind angewachsen — 2. stetig zunehmen (1.1, 1.2): die Bevölkerung, Besucherzahl wächst ständig, rasch an; seine Schulden sind auf eine beträchtliche Summe angewachsen; die ständig anwachsende Fachliteratur; der Lärm wuchs an; -wählen /Vb./: einen Ort (direkt), jmdn. a. (durch Wählen der entsprechenden Telefonnummer eine Verbindung zu einem Ort, Fernsprechteilnehmer herzustellen ver­ suchen); -walt, der; -(e)s, -wälte 1. Rechtsanwalt: sich einen A. (zur Verteidigung) nehmen; sich von seinem A. vertreten lassen — 2. /o. PI./ Verfechter einer Sache, Fürsprecher: sich zum A. einer Idee, guten Sache machen; -wandeln /Vb.; hat/ geh. etw. wandelt jmdn. an etw. überkommt jmdn. vor­ übergehend : Furcht, Mitleid, eine Ahnung wandelte ihn an; mich wandelte die Lust an, zu ihr zu gehen; -Wandlung, die 1.1. plötzlich auftretende, vorübergehende Stimmung, Laune: einer plötz­ lichen A. folgen; aus einer A. heraus, in einer A. von Großzügigkeit etw. Bestimmtes tun; ihn über­ kam, befiel eine A. von Furcht; merkwürdige An­ wandlungen haben 1.2 . eine A. (leichter A nfall 1) von Schwäche; -wärmen /Vb./ etw. ein wenig warm m achen: die Hausschuhe, das Bett a .; -Wärter, der 1.1. Bewerber, Kandidat: für diese Stelle gab es mehrere A. 1.2. er ist der sicherste A. (Wettkampf- teilnehmer mit den größten Aussichten) auf die Goldmedaille; -wartsehaft, die; -, -en jvorw. Sg .j: die A. auf ein Amt haben, besitzen (begründete Aussicht haben, ein Amt übertragen zu bekommen); -weisen /Vb.; / auch angewiesen/1. jmdn. mit etw. beauftragen, jmdm. etw. befehlen: ich habe ihn an­ gewiesen, die Sache sofort zu erledigen; die Sekre­ tärin ist angewiesen, im Moment niemanden vo r­ zulassen — 2.1. die Auszahlung, Überweisung einer Geldsumme veranlassen, anordnen: das Gehalt, Honorar a. 2.2. jmdm. eine Geldsumme überweisen: ich habe ihm den Betrag durch die Post angewiesen — 8. jmdm. etw. zuweisen: jmdm. ein Quartier a.; jmdm. eine Arbeit a.; -Weisung, die 1. Auftrag, Befehl, Anordnung: die nötigenAnweisungen geben, erhalten; eine A. befolgen; wir haben strikte A., das zu tun; etw. auf jmds. ausdrückliche A. tun — 2. Anleitung (2): der Regisseur gab klare An­ weisungen — 3. /zu -weisen 2, 3/ das Anweisen; zu 2.1: die A. des Gehaltes ist noch nicht erfolgt — 4. Formular für die Auszahlung, Überweisung einer Geldsumme: eine A. auf, über einen Betrag ausstellen, ausschreiben; -wenden /Vb.; / auch angewandt/ 1.1 . etw. verwenden, gebrauchen: ein (Heil)mittel richtig a .; eine List, Gewalt a. 1.2 . etw. zur Wirkung bringen: eine neue Technik, Methode a.; das angewandte, angewendete Ver­ fahren 1.8. etw. Allgemeines auf einen besonderen Fall beziehen: eine Verfügung auf jmdn., etw. a .; das Sprichwort läßt sich nicht auf diesen Fall a .; - Wendung, die /zu -wenden/; zu 1.1: die richtige, vorschriftsmäßige A. dieses Mittels; zu 1.2: die A. 5*
68 Anwendungsbereich — Anzug eines Verfahrens; papierdt. etw. in, zur A. bringen (anwenden) ; in, zur A. kommen, A . finden (angewandt werden) Anwendung» |-bereich, der; -gebiet, das an/An| -werben /Vb./ jmdn. durch ein verlockendes Angebot für ein neues Arbeitsverhältnis, einen be­ stimmten Dienst gewinnen jbes. in der kap. Wirt­ schaft übliches Vorgehen/: Arbeitskräfte, Spezia­ listen, Söldner a.; - werfen IVb.f: einen Motor a. (in Gang setzen); -wesen, das veraltend in Privat­ besitz befindliches (bebautes) größeres Grundstück; -wesend fAdj.f jmd. ist a. jmd. ist aus bestimmten Gründen an einem bestimmten Ort (wo er erwartet w ird ): ich kann heute abend bei der Sitzung nicht (persönlich, selbst) a. sein; alle waren (die ganze Zeit) a.; die anwesenden Ehrengäste begrüßen; alle Anwesenden erhoben sich von den Plätzen; verehrte Anwesende!; -Wesenheit, die; -, -en jvorw. Sg.f 1. fzu -wesend/ bei, in, während meiner A .; das Konzert fand in A. des Komponisten statt; jmds. A. feststellen — 2. die A. (das Vorhanden­ sein) von Gift feststellen; -wesenheitsliste, die Liste, in der die Namen der Anwesenden verzeichnet sind: sich in die A. eintragen; -wetzen fVb.; ist; im Part. Prät. -f- kommen/ umg. angewetzt kom­ men eilig, hastig herankommen, sich eilig, hastig nähern: er kam atemlos angewetzt; -widern /sw. Vb.; hatf jmdn. anekeln: dieses Essen, dieser An­ blick, dieser Mensch widert mich an; sich von etw. angewidert fühlen, mit angewiderter Miene zu­ schauen; -winkeln jsw. Vb.; hat/: die Arme a. (so beugen, daß der Oberarm eng am Körper bleibt); - wohner, der; -s, - jmd., der unmittelbar an etw. wohnt: die A. des Flugplatzes; die A. wurden vor­ übergehend evakuiert; -warf, der (unbegründete) Anschuldigu ng: heftige, scharfe, schwere Anwürfe gegen jmdn. richten; -zahl, die /o. PL/ 1.1. eine ge­ wisse Zahl (2) von Personen, Sachen: eine A. Schü­ ler, vo n Schülern; eine (stattliche) A. Bücher wurde verkauft; eine A. hübsche(r) Sachen 1.2 . die ungenannte Gesamtzahl von Personen, Sachen: die A. der Teilnehmer war angestiegen; -zahlen fV b .f eine Summe als ersten Teilbetrag für etw.9 das man kauft, zahlen: wieviel muß ich a.?; einen kleinen Betrag a.; - Zahlung, die: eine A. leisten (etw. a n- zahlen); -zapfen /Vb./ 1. ein Faß Bier a. (anstechen 2); Bäume zur Harzgewinnung a. (die R ind e der Bäume einschneiden, um Harz zu gewinnen) — 2. Telefonleitungen, Kabel a. (sich durch bestimmte technische Manipulationen die Möglichkeit zum Ab­ hören eines Telefongesprächs verschaffen); -Zeichen, das 1.1. etvj. Wahrnehmbares, das etw. Bestimmtes ankündigt, auf etw. Zukünftiges hinweist, Vorzeichen: alle A. sprechen dafür, daß es einen strengen W in­ ter gibt; wenn nicht alle A. trügen, wird es bald regnen; die ersten A. (Symptome) einer Krankheit 1.2 . etw. Wahrnehmbares, das auf etw. Bestimmtes hinweist, Zeichen: sie zeigte keinerlei A. von Reue; - zeichnen /Vb./ 1. etw. an eine meist senkrechte Fläche zeichnen (1): ein Dreieck (an die Wand­ tafel) a. — 2. etw. durch ein Zeichen (1.1) kenntlich machen: eine Stelle in einem Buch, einen Fehler a.; - zeige, die; -n 1.1. in einer Zeitung, Zeitschrift gegen Bezahlung erscheinende private, geschäftliche Mitteilung, Annonce, Inserat: eine A. aufgeben, in die Zeitung setzen 1.2. gedruckte Mitteilung eines familiären Ereignisses: jmdm. eine A. schicken — 2. Meldung (des Verdachts) einer strafbaren Hand­ lung an ein Organ der Justiz: bei der Staatsan­ waltschaft ist eine (anonyme) A. eingegangen; gegen jmdn. A . erstatten; eine A. machen {jmdn., etw. anzeigen 3) — 3. jo. Pl.f das Anzeigen (1.1): auf die A. der Ergebnisse warten; -zeigen /Vb.; / auch angezeigt/ 1.1. etw. a. den Stand (I. 4.2) von etw, (auf einer Skala) sichtbar machen: der Zähler zeigt den Stromverbrauch an; die Uhr zeigt zehn Minu­ ten nach acht an 1.2. etw. durch ein Zeichen (1) an­ kündigen: die Änderung der Fahrtrichtung recht­ zeitig a. — 2. etw. durch eine Anzeige (1) bekannt­ geben: die Geburt eines Kindes a.; die Neuauflage eines Buches (in einer Zeitschrift) a. — 3. jmdn. wegen (des Verdachts) einer strafbaren Handlung, (den Verdacht auf) eine strafbare Handlung bei einem Organ der Justiz melden: jmdn. wegen Haus­ friedensbruchs a.; einen Diebstahl a.; - zeigenteil, der Teil einer Zeitung, der die Anzeigen (1.1) enthält Anzeige] -pflieht, die /o. P l.f : für bestimme Krank­ heiten besteht A. (die Pflicht, sie bei einer zustän­ digen Stelle zu melden); -tafel, die Tafel, auf der die Ergebnisse eines Wettkampfes angezeigt (1.1) werden an/An| -zetteln jsw. Vb.; hat; emot. neg./ etw. an­ stiften (1.1): einen Krieg, eine Verschwörung a.; - ziehen /Vb.; hat; auch -ziehend/ 1.1. ein K lei­ dungsstück auf seinen, jmds. Körper bringen: den Mantel, das neue Kleid, die Schuhe a .; es ist kalt, du mußt (dir) Strümpfe a.; dem Kind frische Wäsche a. 1.2. sich, jmdn. a. sich, jmdm. die Klei­ dung auf den Körper bringen: sich warm, leicht, sportlich a .; zieh dich schnell an, wir wollen gehen!; sie ist elegant angezogen (trägt elegante K leidu n g); ich bin noch nicht (noch nicht fertig) angezogen; das Kind, den Kranken a. — 2.1 . die Beine, Knie a. (an sich ziehen, heranziehen) 2.2. Salz zieht die Feuchtigkeit an (verbindet sich leicht mit der F eu ch ­ tigkeit der Luft) 2.3. der Magnet zieht Eisen an (übt infolge seines Magnetfeldes eine Kraft auf Eisen aus, die zu einer Bewegung des Eisens in Richtung des Magneten und bei mechanischem Kontakt zu einem Festhalten am Magneten führt); Massen ziehen sich (gegenseitig) an — 3. jmdn. a. in starkem M aße jmds. Interesse erwecken, jmdn. in seinen Bann zieh en : die Leipziger Messe zieht Käufer und Schau­ lustige an; das Buch zog ihn an; sich von jmdm. angezogen fühlen — 4.1. etw. straffer spannen: ein Seil, die Zügel a. 4 .2 . einen Knoten a. (durch Ziehen 3.1 fester machen); eine Schraube a. (fester ein­ drehen) ; die Handbremse a. (durch Ziehen be­ tätigen) — 5. die Pferde zogen an (begannen zu ziehen); der Zug zog langsam an (setzte sich lang­ sam in Bewegung) — 6. die Weltmarktpreise haben angezogen (sind gestiegen 2.2, höher ge­ worden) — 7. das Tempo a. (beschleunigen 1.1); - ziehend jAdj.; auch -ziehen 3/ reizvoll, ge­ winnend, sympathisch: ein anziehendes Äußeres; jmdn. a. finden; -Ziehung, die jvorw. Sg./ 1. /zu -ziehen 2.3/: die magnetische A. 2. Reiz, Zauber: eine starke A. auf jmdn. ausüben Anziehung»| -kraft, die /o. PL/ 1. Phys. Gravi­ tation: die Ä. der Erde — 2. Vermögen, jmdn. an­ zu zieh en (3): eine unwiderstehliche A. besitzen, auf jmdn. ausühen; -punkt, der /PL -e/: diese Messe ist ein A. für viele Käufer (zieht viele K äufer an) An/an| -zug, der I. aus langer Hose (1.1) und Jackett
69 (und Weste) bestehende Kleidung des Mannes: ein eleganter, sportlicher, dunkler A .; einen A. von der Stange kaufen, nach Maß aniertigen lassen; seinen besten A. anziehen; der A. sitzt, paßt (nicht) — II. /in der Verbindung! im A. sein sich nähern (1): ein Gewitter ist im A .; der Gegner ist im A .; eine Gefahr ist im A. (droht); -f umg. jmdn. aus dem A. stoßen (jmdn, verprügeln); -züglich /Adj./ auf etw. Unangenehmes anspielend: jmdm. anzügliche Fragen stellen; a. lächeln; werde nicht a .!; an­ zügliche (zweideutige 2) Witze erzählen; -züglich- keit, die; -en 1. /o. Pl.l das Anzüglichsein: die A. seiner Bemerkung — 2. anzügliche B e­ merkung, Äußerung; -zünden jVb.j 1.1. etw. zum Brennen bringen: ein Streichholz, das Feuer (im Ofen), das Gas a/; sich eine Zigarette a. 1.2 . etw. in Brand setzen: eine Scheune a.; - z wecken /Vb./ etw. mit einer Reißzwecke, mit Reißzwecken befestigen: ein Plakat (an die, der Wand) a.; - z weifeln /Vb./ etw. a. an etw. zweifeln, etw. in Frage stellen: jmds. Glaubwürdigkeit, die Echtheit eines Bildes a. Aorta, die; Aorten Med. größte Arterie, Haupt­ schlagader apart lAdj.j durch die besondere Eigenart des Äuße­ ren angenehm, fein und reizvoll: ein apartes Kleid, Gesicht; sie sieht sehr a. aus, ist sehr a. Apartheid, die; -, /o. PL; Bez. für die in politischer und sozialer Unterdrückung der farbigen Bevölke­ rungsteile bestehende Form des Rassismus in der Republik Südafrika/: gegen die Politik der A. kämpfen Apartment, das; -s, -s [..ment, . . ment] s. Apparte­ ment Apathie, die; -, -n [..i:on] Störung des Gefühls­ lebens, die sich in Teilnahmslosigkeit, Gleichgültig­ keit gegenüber den Menschen und der Umwelt äußert: in völlige A. versinken; seine A. überwinden apathisch jA dj.j teilnahmslos, gleichgültig gegen­ über den Menschen und der Umwelt, von Apathie gekennzeichnet: ein apathischer Mensch; völlig a. wirken, dasitzen Apercu, das; -s, -s [apersy:] geistreiche, prägnant for­ mulierte Bemerkung Aperitif, der; -s, -s /bei Mengenangabe PL Aperitif/ appetitanregendes alkoholisches Getränk Apfel, der; -s, Äpfel Frucht des Apfelbaumes: ein reifer, saurer, grüner, rotbackiger, fauler, wurm­ stichiger, geriebener, gebratener A .; kandierte Äpfel; einen A. schälen; A. im Schlafrock/ Gebäck/ + um g.in den sauren A. beißen (etw. Unangenehmes notgedrungen tun) müssen Apfel] -bäum, der Obstbaum mit rötlich-weißen Blüten und rundlichen, fleischigen Früchten mit Kerngehäuse; -gelee, das, auch der aus Äpfeln ge­ wonnenes Gelee; -kuchen, der mit Apfelstücken be­ legter Kuchen; -most, der Apfelsaft; -mus, das /o. PL/ Mus aus gekochten Äpfeln; -saft, der aus Äpfeln hergestellter M ost (1.1); -Schimmel, der Schimmel, dessen Fell mit dunkleren Flecken durch­ setzt ist Apfelsine, die; -, - n rötlich-gelbe runde Frucht mit saftigem, wohlschmeckendem Fruchtfleisch und dicker Schäle eines zu den Zitrusgewächsen gehörenden Baumes mit dunkelgrünen Blättern und weißen Blüten, Orange: eine A. schälen Apfelsinen [scheibe, die von einer dünnen Haut um­ gebener Teil einer geschälten Apfelsine anzüglich — Appell Apfel] -Sorte, die; -wein, der aus Äpfeln gewonne­ n er Obstwein Aphorismus, der; Aphorismen prägnanter, geist­ reicher, in sich geschlossener Sinnspruch in Prosa apodiktisch /Adj./ 1. geh. keinen Widerspruch dulden d : etw. a. erklären; etw. mit apodiktischer Bestimmtheit behaupten — 2. L ogik nicht wider­ legbar, unbedingt richtig, unmittelbar gewiß, lo­ gisch notwendig: ein apodiktischer Beweis; eine apodiktische Aussage Apogäum, das; -s, Apogäen [..gs:um, PL ,.s:9n] Astron. Raumfahrt von der Erde am weitesten entfernter Punkt der um die Erde führenden Bahn eines natürlichen od. künstlichen Himmelskörpers Apologet, der; -en, -en geh. jmd., der voreingenom­ men eine bestimmte, bes. reaktionäre Anschauung, Lehre, ein reaktionäres System mit Nachdruck ver­ tritt, verteidigt, rechtfertigt; dazu apologetisch /Adj./ Apostel, der; -s, - 1 . Rel. ev. kath. Jünger Jesu — 2. spött. jmd., der sich mit (allzu) großem Eifer für etw., bes. eine Anschauung, Lehre, für Prinzipien, einsetzt: ein A. der Enthaltsamkeit Apostroph, der; -s, -e graphisches Zeichen in der Form eines hochgestellten Kommas, das für einen ausgelassenen Vokal, eine ausgelassene Gruppe von Lauten steht, Auslassungszeichen: einen A. setzen apostrophieren jsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. als etw., jmdn. bezeichnen, herausstellen: jmdn. als intelli­ gent, als Ignoranten a. Apotheke, die; -, - n 1. Einrichtung, in der Arznei­ mittel verkauft, auf Rezept abgegeben und z. T . her­ gestellt werden — 2. kleiner Hängeschrank, Tasche, Behälter fü r Arzneimittel Apotheker, der; -s, - jmd., der nach abgeschlossener Hochschulausbildung als Fachmann auf dem Gebiet der Pharmazie, in einer Apotheke tätig ist; dazu Apothekerin, die; -, - nen Apparat, der; -(e)s, -e 1. aus mehreren Bauelementen zusammengesetztes Gerät, das bestimmte Funktionen erfü llt: Apparate bauen, konstruieren; ein kompli­ zierter A.; den A. ein-, ausschalten; der A. funk­ tioniert, läuft; bleiben Sie bitte am Ä. (Telefon 1)!; den A. (Radioapparat) auf Zimmerlautstärke stel­ len — 2. \vorw. Sg .j Gesamtheit der für eine be­ stimmte Aufgabe, Tätigkeit, Institution benötigten Arbeitskräfte und Hilfsmittel: den ganzen A. um­ gestalten, neu besetzen, in Bewegung setzen — 3. Wissensch. 8.1. für eine bestimmte wissen­ schaftliche Arbeit als Hilfsmittel zusammengestellte Bücher: dieser Band steht nicht im A. 3.2. der (kritische) A. (die zusammengestellten Lesarten und Verbesserungen des Textes) der Leibniz-Ausgabe — 4. salopp scherzh. etw., was durch ungewöhn­ liche Größe, auch durch seine Ausgefallenheit Auf­ sehen, Staunen erregt: diese Brille ist ja ein A.! Apparatur, die; -, -en Anlage aus mehreren Appa­ raten od. Instrum enten : eine einfache, komplizierte, automatische A. Appartement, das; -s, -s [ ..mag, auch ..t(9)ma] 1.1. komfortable kleine Wohnung 1.2. Zimmerflucht in einem Hotel Appartementhaus, das Haus mit Appartements (1.1) Appell, der; -s, -e 1.1 . auffordernde, aufrüttelnde Mahnung an jmdn., bes. an die Öffentlichkeit: einen dringenden A. an jmdn. , die Öffentlichkeit, an eine Versammlung richten; einen A. unterzeichnen 1.2.
70 appellieren — Ära das Appellieren (1.1) an etw.: ein A. an dasGewissen, die Vernunft — 2 . Veranstaltung, bei der bes. Soldaten zur Überprüfung, Entgegennahme eines Befehls, einer Information o. ä. angetreten sind: einen A. ab­ halten; zum A. antreten appellieren fsw. Vb.; hat/ 1.1. sich nachdrücklich mit einer auffordernden Mahnung an jmdn., bes. an die Öffentlichkeit, wenden: an jmdn., die Öffent­ lichkeit, die Mitarbeiter a. 1 .2 . an etw. a. sich nachdrücklich an jmdn. wenden und in ihm etw. wachzurufen versuchen: an jmds. Vernunft, Ge­ wissen, Einsicht, Ehrlichkeit a. 1Appendix, der; -es, -e od. Appendizes [..e :s] fachspr. ergänzendes Material enthaltender A n ­ hang eines wissenschaftlichen Buches 2Appendix, die; -e/Appendizes [..e:s], auch der; -es, -e od. -, Appendizes [..e:s] Med. Wurmfortsatz Appetit, auch Appetft, der; -(e)s, fo. Pl.f Lust, Ver­ langen, etw. (Bestimmtes) zu essen : einen gesunden, großen, kräftigen A. haben; A. auf etw. haben, bekommen; den A. anregen, wecken; der A. ist mir vergangen; jmdm. den A. verderben; etw. mit, ohne A. essen; guten A .! fvor dem Essen ge­ brauchte Wunschformelf appetitl, auch appetitanregend fA dj./ den Appetit a n regen d : ein appetitanregendes Mittel appetitlich, auch appetitlich fAdj.f 1. zum Essen ver­ locken d : a. zubereitete Speisen; a. aussehen, rie­ chen — 2* umg. frisch aussehend und anziehend: ein appetitliches junges Mädchen Appetitl, au ch Appetitjlosigkeit, die; -, -en fvorw. 8g.I Mangel an Appetit: an A. leiden AppetitsI, auch Appetits|happen, der mit etw. P i ­ kantem belegtes kleines Stück Brot Appetit(s)|, auch Appetit(s)|zügler, der; -s, - den Appetit verminderndes Medikament, das genommen wird, um eine Gewichtsabnahme zu erreichen applaudieren jsw . Vb.; hat/ (jmdm.) Beifall klat­ schen: laut, lebhaft a.; dem Solisten wurde be­ geistert applaudiert Applaus, der; -es, -e fvorw. 8 g .j Beifall (1.1): stür­ mischer, lebhafter, tosender, anhaltender A . ; es gab viel A. für den Künstler Applikation, die; -en Schneiderei auf ein Gewebe aufgenähte Verzierung, z. B . aus Stoff, Leder, Filz: ein Kleid mit Applikationen apportieren jsw. Vb.; hat/ Jägerspr. /vom Hundj erlegtes kleineres Wild, einen Gegenstand herbei­ bringen : der Hund apportiert den Hasen, den Stock; der Hund kann schon a. Apposition, die; -, -en Gramm, substantivisches Attribut, das im gleichen Kasus steht wie das Sub­ stantiv od. Pronomen, zu dem es gehört appretieren fsw. Vb.; hat/ T e x til, einem textilen Erzeugnis durch entsprechende Bearbeitung be­ stimmte, den Gebrauchswert erhöhende Eigenschaften verleihen Appretur, die; -, -en Textil. 1.das Appretieren — 2. einem textilen Erzeugnis durch entsprechende Be­ arbeitung verliehene bestimmte, den Gebrauchswert erhöhende Eigenschaft: die A. hat sich nach der ersten Wäsche verloren Approbation, die; -, -en staatliche Genehmigung für Ärzte und Apotheker zur selbständigen Ausübung ihres Berufes approbiert jAdj.; nicht adv./ mit Approbation: ein approbierter Arzt, Apotheker Aprikose, die; -, -n Frucht des Aprikosenbaums: getrocknete Aprikosen Aprikosen|baüm, der Obstbaum mit anfangs rosa, später weißen Blüten und rundlichen, gelben bis orangefarbenen, samtig behaarten Früchten mit scharfkantigem Stein April, der; -/ -s, -e jvorw. Sg .j vierter Monat des Jahres: der launische, unbeständige A .; A., A .! /spottender Zuruf an jmdn., den man in den April geschickt hatl -f- jmdn. in den A. schicken (jmdn. am 1. April mit etw. zum Narren halten) a - scherz, der Scherz, mit dem man jmdn. in pril schickt: auf einen A. hereinfallen; O das ist doch wohl ein A. (kann doch nicht wahr sein, ist doch wohl nicht ernst gemeint)!; -weiter, das jo. Pl.j unbeständiges, meist kühles Wetter mit raschem Wechsel zwischen starken Schauern und A u f­ heiterungen, wie es für den April typisch ist: heute ist richtiges A. a priori fAdv.f von vornherein: etw. a. verurteilen apropos fAdv.f [..po:] übrigens, da fällt mir ein, da wir gerade davon sprechen: ich war in der Biblio­ thek. Apropos Bibliothek, wann gibst du mir mein Buch zurück? Apsis, die; -, Apsiden Architekt. Baum mit einem halbkreisförmigen, auch vieleckigen Grundriß in christlichen Kirchen mit einem Altar, der meist den Chor abschließt Aquädukt, der, auch das; -(e)s, -e in der römischen Baukunst entwickelte Wasserleitung, die auf (gro­ ßen) Brückenbögen über Land geführt wurde Aquamarin, der; -s, -e hellblauer Edelstein Aquaplaning, das; -/ -s, fo. Pl.f fachspr. das wegen verminderter Reibung und Haftung nicht mehr kon­ trollierbare Gleiten der Reifen eines Kraftfahrzeugs auf einer aufgestauten Wasserschicht Aquarell, das; -s, -e mit Wasserfarben gemaltes Bild Aquarell] -färbe, die JVasserfarbe; -malerei, die fo. PI f das Malen mit Wasserfarben Aquarium, das; -s, Aquarien [..ian, .Jon] 1. mit Wasser gefüllter Glasbehälter zurHaltung und Zucht von Wassertieren, bes. Fischen — 2. Gebäude (in einem zoologischen Garten), in dem zur Besichtigung Wassertiere untergebracht sind Äquator, der; -s, fo. Pl.f größter Breitenkreis auf der Erde, dessen Ebene auf der Erdachse senkrecht steht und der die Erde in eine nördliche und südliche Halbkugel teilt: das Schiff hat den Ä. passiert Äquator[taufe, die seemännischer Brauch, bei dem jeder, der zum ersten M al den Äquator passiert, unter Wasser getaucht wird Aquavit, auch Aquavit, der; -(e)s, -e /bei Mengen­ angabe PI. Aquavit/ [..v . .] meist farbloser, vor­ wiegend mit Kümmel aromatisierter Trinkbranntwein Äquinoktium, das; -s, Äquinoktien [. .tsion] A st r o n . Tagundnachtgleiche äquivalent fAdj.j [ . . v . .] gleichwertig, entsprechend \ eine äquivalente Leistung; ein äquivalenter Ersatz Äquivalent, das; -(e)s, -e [ ..v . .] Gegenwert: einÄ. für etw. erhalten, fordern; für dieses Wort gibt es im Deutschen kein Ä. (kein entsprechendes W ort); das ist kein Ä. (keine gleichwertige Entschädigung) für die viele Mühe Ar, das, auch der; -s, -e fAbk. a; bei Maßangabe PI. Ar/ 100 Quadratmeter Ära, die; -, Ären fvorw. Sg .j unter einem bestimm-
Arabeske — arbeiten 71 ten Aspekt gesehener Zeitabschnitt {der Weltge­ schichte): eine neue A. begann; die Oktober­ revolution bedeutete den Anbruch einer neuen Ä. Arabeske, die; -, -n 1.bild. Kunst Ornament, Ver­ zierung in Form stilisierter plastischer, vorwiegend symmetrischer Blüten, Blätter, Banken — 2. Mus. heiteres Musikstück {für Klavier) mit reichverzierter Melodik arabisch /Adj./: eine arabische Ziffer IZiffer vom Typ1,2,3/ Arbeit, die; -, -en 1.1. zu einem bestimmten Zweck ausgeübte produktive Tätigkeit {mit ihren einzelnen Phasen), bei der körperliche, geistige Kraft veraus­ gabt w ird : eine leichte, (körperlich) schwere, mono­ tone, interessante, verantwortungsvolle, zeit­ raubende A .; die laufenden Arbeiten im Haushalt erledigen; eine A. planen, organisieren, beauf­ sichtigen, übernehmen, ausführen, verrichten, unterbrechen, abschiießen; jmdm. eine A. ab­ nehmen; jmds. A . fortführen; die Arbeiten ver­ teilen, aufeinander abstimmen; die Arbeiten stocken, können beginnen; die A. am Staudamm geht voran; diese A. geht mir leicht von der Hand, fällt mir schwer; über einer A. sitzen; in eine A. vertieft sein; sich vor keiner A. scheuen; körper­ liche, geistige, schöpferische, produktive, organi­ satorische, wissenschaftliche, methodische, f ach ­ liche, / gesellschaftliche, ehrenamtliche A . lei­ sten; die illegale A. {politische Tätigkeit in der Ille­ galität); du mußt dir deine A. einteilen; mit A. überhäuft sein; an die A. gehen; sich an die A. machen, setzen; gute A. leisten; seine A. tun, machen; viel A. haben; an, bei der A. sein; mit der A. beginnen, aufhören, im Rückstand sein, fertig sein; jmdn. bei der A. stören; sich vor der A. drücken; jmdn. zur A. anhalten; die A. mit dem Menschen {sozialistische Menschenführung); etw. ist in A. {etw. wird gerade angefertigt); etw. in A. geben {etw. anfertigen lassen); etw. in A. haben {etw. gerade anfertigen) 1.2. /o. PI./ bestimmte produktive Tätigkeit, die jmd. erlernt hat und im gesellschaft­ lichen Arbeitsprozeß zum Erwerb seines Lebens­ unterhaltes ausübt: das Recht auf A.; eine gut be­ zahlte A. haben; einer geregelten A. nachgehen; ohne A. sein, keine A. haben {arbeitslos sein); umg. auf A. gehen {arbeiten 1.2 gehend; die A. beginnt um sieben Uhr; von der A. kommen; zur A. gehen; eine A. aufnehmen; jmdn. von der A. freistellen; die neue Einstellung zur A .; die Lenkung, Koordi­ nierung, Kontrolle der A.; Kollektiv der / so­ zialistischen A .; der Orden Banner der A .; er ist / Held der A. geworden; die A. niederlegen {streiken 1) 1.3. jo. Pl.j Pol. ök. zweckmäßige, bewußte Tätigkeit des Menschen, in deren Prozeß er {durch die Veränderung von Naturstoffen) die Mittel zur Befriedigung seiner Bedürfnisse schafft: der gesellschaftliche Charakter der A . ; die planmäßige A. im Sozialismus; produktive, unproduktive A .; einfache, komplizierte A .; / konkrete, / * ab­ strakte A .; vergegenständlichte, /* lebendige A .; ^ notwendige A .; körperliche, geistige A .; das Produkt der A. 1.4. jo. Pl.j das Arbeiten (4.2): die A. der Maschine geht fast lautlos vor sich 2. /o. PI./ die mit einer Tätigkeit verbundene A n ­ strengung, Mühe: das war eine tüchtige A.; etw. macht, bereitet, verursacht (jmdm.),. kostet (jmdn.), erfordert viel A .; wenig A. mit jmdm., etw. haben; sich unnötige A. mit etw. machen; die ganze A. war umsonst; ein großes Stück A. lag noch vor mir; keine Mühe und A. scheuen; die A. lohnte sich — 3.jo. PL/Sport dieA. {das Training) am Sandsack — 4.1 . das durch 1.1 Hervorge­ brachte, Geschaffene, Ergebnis von 1.1, bes. auf dem Gebiet des Gestalterischen, der Wissensch aft: diese Vase ist eine venezianische A .; Arbeiten in Marmor; eine Ausstellung von Arbeiten junger Künstler; eine bereits gedruckte A .; eine A. verfassen, ver­ öffentlichen, abliefern; seine wissenschaftlichen Arbeiten erregten Aufsehen; eine grundlegende, bahnbrechende, ausgezeichnete, solide, sorgfältige, fleißige, saubere, mißlungene A. 4.2. schriftlicher Text, der zur Überprüfung des Wissens von einem Schüler, Studenten angefertigt wird, worden ist: wir haben heute (in Mathematik) eine A. geschrieben; den Schülern schriftliche Arbeiten aufgeben; der Lehrer korrigiert, kontrolliert die Arbeiten; die A. abgeben — 5. Phys. Produkt (2.1) aus der an einem Körper wirkenden Kraft und dem dadurch von ihm zurückgelegten Weg + ganze A. geleistet haben {etw. so grü ndlich getan haben, daß nichts mehr zu tun übrigbleibt); jmd. hat die A. nicht erfunden {strengt sich nicht gern bei der Arbeit 1.1 an) arbeiten, arbeitete, hat gearbeitet 1.1. A rb eit (1.1) leisten : körperlich, geistig, wissenschaftlich a.; fleißig, tüchtig, diszipliniert, intensiv, gewissenhaft, liederlich, schnell, langsam, angestrengt, schwer, hart a.; ich möchte ungestört a.; ich brauche Ruhe zum Arbeiten; an selbständiges, systema­ tisches Arbeiten gewöhnt sein; ehrenamtlich a.; am Schreibtisch a .; nach einer Vorlage a.; für eine Prüfung a. (sich darauf vorbereiten); an einem Roman, Manuskript, Kleid a. (mit dessen H er­ stellung, Anfertigung beschäftigt sein); an sich (selbst) a. .(sich selbst erzieh en ); für eine bessere Zukunft, den Frieden, an der Lösung eines Pro­ blems a. (sich dafür einsetzen); gegen jmdn. a. (jmdm. zu schaden suchen); O die Zeit arbeitet für jmdn. (im Lauf der Zeit verändert sich etw. zu jmds. Gunsten) 1.2. beruflich tätig sein, einer Arbeit (1.2) nach geh en : acht Stunden, voll,, nur halbtags, frei­ beruflich a . ; meine Frau arbeitet; in einem Betrieb, Institut, auf dem Bau, bei der Bahn a .; als Monteur a.; wir a. in drei Schichten; der Betrieb arbeitet rationell, produktiv 1.3 . es arbeitet sich schlecht mit diesem Gerät (dieses Gerät läßt sich schlecht handhaben); es arbeitet sich gut in diesem Betrieb (in diesem Betrieb herrscht ein gutes Arbeitsklima) — 2. sich durch etw. a. sich (unter Überwindung von Hindernissen) mit Mühe einen Weg zu einem Ziel bahnen: sich durch das Gebüsch, ins Freie a. — 3. etw. (durch handwerkliche Arbeit 1.1) hersteilen, etw. anfertigen: ein Kostüm nach Maß, auf Taille a.; bei wem lassen Sie a. (Ihre Oberbekleidung an- fertigen )?; ein gut gearbeiteter Schrank; eine Schale in Ton a.; was arbeitest du da? — 4.1. /von be­ stimmten Organen (1)/ die naturgegebene Funktion ausführen: das Herz des Patienten arbeitet nor­ mal 4.2. /von Maschinen, Anlagen/ etw. arbeitet in bestimmter Weise etw. führt die Funktion, für die es bestimmt ist, a u s : die Maschine, der Motor arbeitet einwandfrei; die Waschmaschine arbeitet auto­ matisch; die Maschinen a. ununterbrochen 4.3 . ein Bauteil, Baustoff arbeitet (verändert sein Volumen
72 Arbeiter — Arbeitsaufwand durch Austrocknen, Wasseraufnähme, Temperatur- Schwankungen); das Holz arbeitet — 5 . es arbeitet in ihm (er ist mit der Bewältigung eines psychischen Problems beschäftigt); in seinem Gesicht begann es zu a. (sein Gesicht spiegelte innere Spannung wider) — 6. Sport trainieren: am Sandsack a. Arbeiter, der; -s, - 1.1. Angehöriger der Arbeiter­ klasse, der durch Arbeit (1.2), für die er Lohn erhält, vorwiegend im Bereich der materiellen Produktion den gesellschaftlichen Reichtum sch afft: qualifizierte A .; ein / ungelernter A .; in dem Betrieb sind 500 A. beschäftigt; den Arbeitern den Lohn aus­ zahlen; die im Kapitalismus ausgebeuteten A .; der Konzern entließ 400A .; die A. traten in den Streik; die organisierten, revolutionären, klassen­ bewußten A .; die Interessen der A. vertreten; A. und Angestellte 1.2. /nur in Verbindung mit Adj.f jmd., der in bestimmter Weise Arbeit (1.1) verrichtet: er ist ein langsamer, schneller, gewissenhafter, tüchtiger A. Arbeiter/arbeiter| -bewegung, die jo . P l.j politisch e Bewegung der mit der Entstehung des K ap. sich herausbildenden Arbeiterklasse, die im Klassenkampf mit der Bourgeoisie die Interessen der Arbeiterklasse vertritt und den Kampf für die Befreiung von den Fesseln des Kap. führt, in der Konsequenz Ihre eigene Herrschaft in Form der Diktatur des Pro­ letariats errichtet und die dominierende K raft bei der Schaffung der kommunistischen Gesellschaftsfor­ m ation i s t : die internationale, revolutionäre A .; der Sieg der A .; die Geschichte der A .; -feindlich fAdj.f gegen die Arbeiter (1.1) (als Klasse) gerichtet: arbeiterfeindliche Maßnahmen der Unternehmer; -festspiele, die fPl.; in der DDR/ alle zwei Jahre stattfindende, alle Bereiche der Kunst umfassende Festspiele, in denen viele Laienkünstler gemeinsam mit Berufskünstlern auftreten; -führer, der Führer der Arbeiterklasse in der Arbeiterbewegung: der A. Thälmann Arbeiterin, die; -nen 1. weiblicher Arbeiter (1.1) — 2. Zool. unfruchtbare weibliche Biene, Ameise od. Hornisse Arbeiterl -kind, das Kind, dessen Eltern Arbeiter (1.1) sind: die Förderung von Arbeiterkindern in unserer Gesellschaft; Arbeiterkinder zum Studium delegieren; -klasse, die fo. Pl.f revolutionäre Klasse der Arbeiter (1.1), die im Kap., nicht im Besitz von Produktionsmitteln, ausgebeutet und unterdrückt wird, unter Führung ihrer marxistisch-leninisti­ schen Partei den Kap. und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beseitigt, ihre poli­ tische Macht in Gestalt des soz. Staates errichtet und durch den Aufbau des Sozialismus-Kommunismus ihre historische Mission erfüllt: die führende Rolle der A.; die Partei der A .; die Einheit der A.; -kontrolle, die /in der DDR/ die durch Arbeiter­ kontrolleure im System der Arbeiter- und Bauern­ lnspektion ausgeübte gesellschaftliche Kontrolle bes. auf dem Gebiet der Erfüllung der Planaufgaben und der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingun­ gen der Werktätigen; -kontrolleur, der fin der DDR/ jmd., der als gewählter Funktionär der Gewerkschaft in seinem Betrieb Arbeiterkontrolle ausübt; -lied, das politisches Lied der Arbeiterbewegung; -partei, die die Arbeiterklasse führende revolutionäre Partei; Arbeiter und ihre Interessen vertretende Partei: die kommunistischen und Arbeiterparteien; -rück- fahrkarte, die Eisenb. /DDR/ ermäßigte Fahr­ karte für Werktätige vom Wohnort zu der an einem anderen Ort gelegenen Arbeitsstelle und zurück Arbeiterschaft, die; -, -en fvorw. Sg .j Gesamtheit von Arbeitern (1.1): die italienische A .; nach den Entlassungen herrschte Unzufriedenheit in, unter, bei der A. Arbeiter-und-Bauern|-sFakultät, die /Abk. ABF/ Fakultät an Universitäten und Hochschulen der D DR, die vorwiegend Angehörige der Arbeiterklasse und werktätige Bauern zur Hochschulreife führte; -^Inspektion, die /Abk. ABI; in der DDR/ staat­ lich-gesellschaftliches Kontrollorgan, das die Aufgabe hat, durch systematische Kontrolle über die Durch­ führung d,er Beschlüsse und Direktiven der Partei- und Staatsführung zu wachen: das Komitee der A.; -sMaeht, die /o. PI./ die auf dem Bündnis der Arbeiterklasse mit den werktätigen Bauern bzw. der Klasse der Genossenschaftsbauern beruhende Staats­ macht; -«Staat, der \vorw. Sg./ der auf der Arbeiter- und-Bauern-Macht beruhende soz. Staat Arbeiter| -Versorgung, die /o. P I .; in der DDR/ Ver­ sorgung der Werktätigen in Betrieben, auf Groß­ baustellen, in der Landwirtschaft mit Werkessen, Waren, Dienstleistungen; -Veteran, der /DDR/ alter, verdienstvoller Vertreter der Arbeiterbewegung, alter verdienstvoller A rbeiter (1.1); -Wohnungsbaugenos­ senschaft, die //t auch AWG; in der DDR/ von Betriebsangehörigen gebildete Genossenschaft für den Bau von Wohnungen für die Genossenschafts­ m itglied er Arbeit] -geber, der; -s, - /im bürgert. Sprachge­ brauch übliche verschleiernde Bez. für den kap. Unter­ nehmer, bes. in arbeitsrechtlichem Zusammenhang auch für einen Betrieb in der kap. Wirtschaft/; - nehmer, der; -s, - jim bürgert. Sprachgebrauch übliche verschleiernde Bez. fü r einen gegen Lohn od. Gehalt beschäftigten Werktätigen in der kap. Wirt­ schaft/ Arbeits] -ablauf, der Aufeinanderfolge und In ein ­ andergreifen zusammenhängender Arbeiten (1.1) (zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe): den A. organi­ sieren, stören; eine Unterbrechung im A .; - ab- schnitt, der Abschnitt einer Arbeit (1.1): einen neuen A. beginnen arbeitsam /Adj./ veraltend geh. 1. viel und eifrig arbeitend (1.1, 1.2), fleißig: ein arbeitsamer Mensch — 2. von viel Arbeit (1.1, 1.2) erfüllt: ein arbeitsames Leben Arbeits/arbeits| -amt, das kommunale Einrichtung in kap. Ländern für die Vermittlung von Arbeits­ plätzen und Arbeitslosenunterstützung; -anfall, der /o. PI./ das Anfallen von Arbeit (1.1, 1.2); -an- weisung, die verbindliche Anleitung für die A u s­ führung der Arbeit (1.1, 1.2); -atmosphare, die /vorw. Sg./ Atmosphäre (1.2.1) in einem Betrieb, die sich auf das Verhältnis der Betriebsangehörigen zu ihrer Arbeit (1.2) auswirkt, Betriebsklima: die A. verbessern; eine gute A .; - a uffassung, die innere Einstellung zu seiner Arbeit (1.2): eine vorbildliche A. haben; -aufgabe, die Teil der in einem Betrieb geleisteten A rbeit (1.2), der dem einzelnen Werk­ tätigen zur Ausführung übertragen und mit ihm im Arbeitsvertrag vereinbart ist; -aufwand, der 1.1. A uf­ wand an Arbeit (1.1): etw. mit großem, geringem A. erreichen 1.2. Pol. Ök. die zur Produktion eines bestimmten Gebrauchswertes verbrauchte lebendige od.
Arbeitsausfall — Arbeitslast 73 vergegenständlichte Arbeit (1.3) im Arbeitsprozeß; - a u sfall, der Ausfall an Arbeit (1.2): ein witterungs- bedingter A .; - bedingungen, die fPl.f (betriebliche) Bedingungen der Arbeit (1.2): günstige, gute A. haben; die ständige Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen im Sozialismus; -befreiung, die zeitweilige Freistellung des Werktätigen von der Arbeit (1.2): die A. bei Arbeitsunfähigkeit; -beginn, der Beginn der täglichen Arbeitszeit; -bereich, der vgl. - gebiet: diese Aufgabe gehört nicht in seinen A.; - bericht, der Bericht über geleistete Arbeit (1.2): den monatlichen A. vorlegen; -besprechung, die (:regelmäßig stattfindende) Besprechung in einem bestimmten Personenkreis über mit der Arbeit (1.2) zusammenhängende Fragen: es finden regelmäßig Arbeitsbesprechungen statt; die monatliche A .; - biene, die ZooL unfruchtbare weibliche Biene, die das Nest baut, Nahrung einträgt und die Brut pflegt; -bühne, die Techn. Plattform (mit Geländer) zum Ausführen von Arbeiten (1.1) in größerer Höhe: eine schwenkbare, fahrbare A .; :bummelei, - bum- melei, die; - en unentschuldigtes Fernbleiben von der A rbeit (1.2); -disziplin, die Disziplin in bezug auf die objektiven Erfordernisse der Arbeit (1.2): eine vorbildliche, gute, schlechte A. haben, zeigen; die sozialistische A . ; - eifer, der Eifer in bezug auf eine Arbeit (1.1): großen A. zeigen; sein A. er­ lahmt; -einheit, die W irtsch. /Abk. AE/ bestimm­ tes Quantum an Arbeit (1.2), das als Maßstab für die Verrechnung des Anteils eines Mitglieds einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft am genossenschaftlichen Gesamtprodukt dient; -einsatz, der von Werktätigen im soz. Wettbewerb durch­ geführter freiwilliger Einsatz zur Leistung von Arbeit (1.1) zur Mehrung des gesellschaftlichen Eigentum s: sich an einem A. beteiligen; -elan, der vgl. - eifer; -erfahrung, die durch Arbeit (1.1, 1.2) gewonnene, die Arbeit (1.1, 1.2) betreffende Erfah­ ru ng: über seine Arbeitserfahrungen berichten; ein Techniker mit großer A .; - erfolg, der Erfolg bei der A rb eit (1.1, 1.2): gute Arbeitserfolge auf- weisen können; -ergebnis, das Ergebnis der A rbeit (1.1, 1 .2): gute Arbeitsergebnisse aufweisen kön­ nen; -erleichterung, die Erleichterung bei der A rb eit (1.1 , 1 .2): Arbeitserleichterungen schaffen; - ethos, das auf der Wertschätzung der Arbeit (1.2) beruhende sittliche Haltung und Gesinnung: ein neues, hohes A .; - fähig /Adj.; nicht adv.] (laut ärztlicher Bescheinigung) gesundheitlich, physisch in der Lage, (nach Krankheit) eine Arbeit (1.2) (wieder) auszuüben: er ist (nach ärztlichem Befinden) wieder a.; nach dem Gesetz befindet sich der Bürger der D D R vom 14./15. Lebensjahr bis zum vollendeten 60. bei Trauen und bis zum voll­ endeten 65. bei Männern im arbeitsfähigen Alter (in dem Alter, in dem man in der Regel in der Lage ist, eine Arbeit 1.2 auszuüben); dazu -fähigkeit, die /o. PI ./; -frei /A d j.f: einen arbeitsfreien Tag haben (an diesem Tag nicht arbeiten 1.2 müssen); (einen Tag) a. haben; -freude, die /o. Pl.f Freude an der Arbeit (1.1, 1.2): etw. hebt die A.; - frieden, der /vom Standpunkt der kap. Unternehmer geprägte, in den allgemeinen bürgerl. Sprachgebrauch über­ nommene Bez. für einen durch das zeitweilige Nicht­ stattfinden von Streiks gekennzeichneten und da­ durch scheinbar konfliktfreien Zustand zwischen Werktätigen und Unternehmern in der kap. Wirt­ schaft/; -gang, der Teil eines technologischen P ro­ zesses von unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeiten (1.1) , die an demselben Arbeitsgegenstand ausgeführt w erd en : die einzelnen Arbeitsgänge bei der Her­ stellung von etw. überwachen; -gebiet, das Gebie (2), auf dem jmd. arbeitet (1.1, 1.2): ein A. zu­ gewiesen, übertragen bekommen; sein spezielles A.; -gegenständ, der Pol. Ök. Gegenstand, auf dem im Arbeitsprozeß menschliche Arbeit (1.3) mit Hilfe von Arbeitsmitteln einwirkt, um Gebrauchswerte zu schaffen; -gemeinschaft, die Gemeinschaft, Gruppe, die mit einer bestimmten Arbeit (1.1), Aufgabe be­ schäftigt is t : eine A. bilden; die gesellschaftswissen­ schaftlichen, naturwissenschaftlichen Arbeits­ gemeinschaften an den Schulen; -gerät, das Gerä zum Ausführen bestimmter Arbeiten, einer bestimm­ ten A rb eit (1.1): ein Schuppen mit Arbeitsgeräten; - gesetzbuch, das /Abk. AGB; DDR/ Gesetzbuch zur grundlegenden Regelung des soz. Arbeitsrechts, das die für alle Werktätigen und Betriebe einheitlich geltenden Rechte und Pflichten festlegt; -gruppe, die vgl. - gemeinschaft; -hygiene, die Teilgebiet der Arbeitsmedizin, das sich mit der optimalen Gestal­ tung der Arbeit (1.2) zur Verhütung von Gesund­ heitsschädigungen und vorzeitigem Leistungsabfall befaßt; -hypothese, die Hypothese, die der weiteren Arbeit (1.1) zugrunde gelegt wird: eine A. auf­ stellen; -Instruktion, die Instruktion fü r die Arbeit (1.1, 1.2); -instrumente, die /Pl.j Pol. Ök. Produk­ tionsinstrumente; -intensität, die jo. PI./ Ausmaß der Verausgabung von körperlicher, geistiger Arbeit (1.3) je Zeiteinheit im Arbeitsprozeß; -intensiv /Adj./ W irtsch. ein relativ hohes M aß an leben­ diger Arbeit erfordernd: arbeitsintensive Produk­ tion, Erzeugnisse; -kampf, der in der kap. Gesell­ schaftsordnung geführter K am pf der Arbeiter gegen die Unternehmer zur Verbesserung der Löhne und der Arbeitsbedingungen od. zur Änderung der poli­ tischen Verhältnisse bes. mit Hilfe von Streiks; - k leidung, die bei der Arbeit (1.2) getragene spezielle, strapazierfähige Kleidung für Berufe mit vorwiegend körperlicher Tätigkeit; -klima, das /o. Pl.j Betriebs­ klima: ein gesundes A .; - kollege, der jmd.-, der mit jmdm. an derselben Arbeitsstelle arbeitet: er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Arbeitskollegen; - kollektiv, das Gruppe von Werktätigen eines soz. Betriebes, die bewußt auf die gemeinsame Vervnrk- lichung gesellschaftlicher Aufgaben sowie auf die allseitige Förderung der Persönlichkeit ihrer M it­ glieder gerichtet ist: ein sozialistisches A.: - kraft, die 1, /o. PL/ 1.1. Fähigkeit des Menschen zur Arb eit (1.2): im Besitz seiner vollen A. sein; sich seine A. erhalten 1.2 . P ol. ök . Gesamtheit der körperlichen und geistigen Kräfte des Menschen, durch deren Verausgabung er zu produzieren, gesell­ schaftlich notwendige Arbeit zu verrichten vermag: die Verausgabung von A .; im Kapitalismus ist der Arbeiter gezwungen, seine A. an den K apita­ listen zu verkaufen; die Ware A. im Kapitalismus; die Reproduktion der A. — 2. Mensch, der Arbeit (1.2) zu leisten vermag: der Bedarf, Mangel an Arbeitskräften; die Neueinstellung von Arbeits­ kräften; er ist eine vollwertige A .; - kultur, die /o. Pl.j Gesamtheit der Faktoren, die optimale Be­ dingungen für das Wohlbefinden, für die soz. Persönlichkeitsentwicklung und das schöpferische Leistungsvermögen in der Arbeit (1.2) sichern; -last,
74 Arbeitsleistung — Arbeitsteilung die Last (1.3) der Arbeit (1.1, 1.2): eine schwere, erdrückende A. auf sich nehmen; -leistung, die 1# Leistung von Arbeit (1.1), Verausgabung von Arbeitskraft (1.2): er steigerte seine A. — 2.1 . Pol. Ök. durch Verausgabung von Arbeitskraft (1.2) im Arbeitsprozeß geleistete gesellschaftlich not­ wendige A rbeit: die Verteilung nach der A. im Sozialismus 2.2. geleistete A rb eit (1.1): das ist eine große A.; - lohn, der Lohn (1): eine Steigerung der Arbeitslöhne; -los /Adj.; nicht adv.f im Zustand der Arbeitslosigkeit: er ist, wurde a.; die steigende Zahl der Arbeitslosen in den Ländern des Kapitals; - losenunterstützung, die in vielen kap. Ländern bei Arbeitslosigkeit vorgesehene finanzielle Unterstüt­ zung (2); -losigkeit, die; /o. Pl.f typische Er­ scheinung im K ap., die darin besteht, daß für einen Teil der Werktätigen keine Möglichkeit gegeben ist, sich durch Arbeit (1.2) seinen Lebensunterhalt zu verdienen; -markt, der fvorw. 8g .j Pol. Ök. Sphäre des für den Kap. typischen Kaufs und Verkaufs der zur Ware gewordenen Arbeitskraft (1.2): die Lage auf dem A.; - mäßig fAdj.; nicht präd.j die Arbeit (1.1, 1.2) betreffend: die arbeitsmäßigen Voraussetzungen, Belastungen; er konnte die Auf­ gabe a. nicht bewältigen; -material, das zur A rb eit (1.1, 1.2) benötigtes M aterial; -medizin, die fo. Pl.f Teilgebiet der Medizin, das den Menschen unter medizinischem Aspekt im Arbeitsprozeß betrachtet; - methöde, die Methode der Ausführung einer Arbeit (1.1) : die beste A .; neue, fortschrittliche Arbeits­ methoden einführen; -mittel, das fvorw. P l.f P ol. Ök. Gegenstand, Gerät, Vorrichtung, Anlage, womit der Mensch zur Erzeugung von Gebrauchswerten auf den Arbeitsgegenstand einwirkt: die Entwicklung, der Einsatz neuer A .; die Automatisierung von Arbeitsmitteln; -moral, die sittliche Ein stellu ng und Verhaltensweise gegenüber der Arbeit (1.2): eine hohe, schlechte A. haben; die sozialistische A .; - niederlegung, die; -, -en das Niederlegen der Arbeit (1.2) , im Kap. als Mittel des Arbeitskampfes: die Gewerkschaften riefen zu einer A. auf; -norm , die fvorw. Pl.f technisch begründete A. fAbk. TAN/ naturwissenschaftlich-technisch und ökonomisch be­ gründete Kennzahl des Aufwands an lebendiger Arbeit für einen abgegrenzten und beschriebenen Arbeitsgang: die Arbeitsnormen erfüllen; die tech­ nisch begründeten Arbeitsnormen erarbeiten; - Ökonomie, die fo. Pl.f Arbeitsökonomik; -Ökono­ mik, die fo. Pl.f Teilgebiet der Ökonomie, das sich mit der Erforschung der gesellschaftlichen Arbeit (1.3) im Soz. befaßt; -Ordnung, die schriftlich fixierte gültige Richtlinien zur straffen Ordnung der Arbeit (1.2) im Betrieb; -Organisation, die fo. Pl.f 1.1 . Organisation der Arbeit (1.2): die A. ver­ bessern 1.2. wissenschaftliche A. fAbk. WAO/ Organisation der Arbeit (1.2), die die Aufgabe hat, das Zusammenwirken der subjektiven und objektiven Faktoren in allen Phasen des soz. Reproduktions­ prozesses zu optimieren; -pause, die der Erholung dienende Unterbrechung der Arbeit (1.2): eine A. machen, einlegen; -pensum, das in einer bestimmten Zeit zu erledigende Arbeit (1.1): das tägliche A.; ein großes -A. bewältigen; -pferd, das 1. bes. als Zugtier verwendetes Pferd — 2. umg. Mensch, der übermäßig viel arbeitet: er, sie ist ein A .; -plan, der Plan (1.2), der die Art und Reihenfolge auszuführen­ der Arbeiten, Arbeitsgänge festlegt: den monatlichen A. aufstellen; -platz, der 1.1. räumlicher Bereich, in dem jmd. arbeitet (1.2): die Gestaltung des Arbeitsplatzes 1.2. Platz, an dem jmd. arbeitet (1.1) : das Schulkind braucht zu Hause einen eigenen A. — 2. seinen A. (sein Arbeitsverhältnis 1) wechseln; nach dem Streik verloren viele Arbeiter ihren A. (wurde vielen Arbeitern gekün­ digt); -produkt, das W irtsch. Produkt der Arbeit (1.2) ; -Produktivität, die Nutzeffekt der produktiven nützlichen A rbeit (1.3): die Höhe, Erhöhung, Stei­ gerung der A .; die A. ist (um 2 Prozent) gestiegen; - prozeß, der Prozeß der Schaffung materieller Güter: die Verbesserung, eine rationelle Organisation des Arbeitsprozesses; die zunehmende Automatisie­ rung im A .; jmdn. in den A. eingliedern; -raum, der für die Ausübung von Arbeit (1.2) bestimmter Raum : helle Arbeitsräume; -recht, das jo. Pl.f Gesamtheit der rechtlichen Regelungen zur Gestaltung und Entwicklung der Arbeitsverhältnisse (1) der Werktätigen: das sozialistische A .; dazu -rechtlich /Adj.; nicht präd.j; -rechtsverhältnis, das Jur. die Rechte und Pflichten im Arbeitsprozeß festlegendes, vertraglich begründetes Verhältnis zwischen einem Werktätigen und einem Betrieb, einer juristischen P e r s o n : die Begründung eines Arbeitsrechtsver­ hältnisses; -reich fA d j.f : ein arbeitsreiches (von Arbeit 1.1, 1.2 ausgefülltes) Leben; -rhythmus, der fo. Pl.f die weitgehend gleichmäßigen Phasen im Arbeitsablauf einer bestimmten Arbeit (1.1): den A. stören; aus dem A. kommen, geraten; -richtlinie, die Richtlinie für die Arbeit (1.1, 1.2): sich an die Arbeitsrichtlinien halten; eine A. aufstellen; - s cheu fA dj.f: arbeitsscheue Elemente (Personen, die versuchen, sich einer geregelten Arbeit 1.2 zu entziehen); er ist a.; -Schluß, der fo. Pl.f Schluß der täglichen Arbeitszeit; -schütz, der Gesamtheit aller Regelungen, Maßnahmen und Mittel zum Schutz und zur Förderung der Gesundheit des Werktätigen im Rahmen des Arbeitsprozesses; -Schutzbestimmung, die: die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmun­ gen; -Stätte, die Arbeitsstelle (1); -stelle, die 1. Betrieb, in dem jmd. arbeitet (1.2): er hat einen weiten Weg zu seiner A. — 2. sich eine neue A. (ein neues Arbeitsverhältnis 1) suchen — 8 . kleinere Abteilung (eines Instituts) mit einem bestimmten (speziellen) Arbeitsgebiet: das Institut hat mehrere Arbeitsstellen; der Leiter der A .; - stil, der Stil der Ausführung einer Arbeit (1.1): den A. verbessern; einen neuen A. entwickeln; -stunde, die eine Stunde geleisteter A rb eit (1.1): der Schlosser hat vier Arbeitsstunden berechnet; freiwillige Arbeits­ stunden; -suche, die Arbeitsuche; -suchende, der u. die; -n, -n Arbeitsuchende; -tag, der 1. Arbeits­ zeit pro Tag: ein A. von acht Stunden; ein voller, halber A. — 2. Tag, an dem der Werktätige zur Leistung von Arbeit (1.2) verpflichtet ist: in der Regel sind die Tage von Montag bis Freitag Arbeitstage; -tagung, die zu gemeinsamer Arbeit (1.1) bestimmte Tagung; -technik, die Technik de? Ausführung einer Arbeit (1.1): eine spezielle A. anwenden; -teilig fAdj.f Pol. Ök. auf Arbeits­ teilung beruhend; -teilung, die fo. Pl.f Pol. Ök. 1.1. gesellschaftliche A. (Prozeß der Trennung und Verselbständigung verschiedener Tätigkeiten und Produktionsprozesse innerhalb der^Gesellschaft) 1.2. internationale A. (durch internationale Speziali­ sierung, Kooperation, Konzentration und Kombina-
75 tion vermittelte Differenzierung und territoriale Gliederung des Arbeits- und Produktionsprozesses im internationalen M aßstab); -tempo, das jo. Pl.j Tempo der Ausführung einer Arbeit (1.1): das opti­ male A.; - therapie, die jo. Pl.j Med. Therapie zur Wiederherstellung körperlicher Funktionen od. zur Behebung psychischer Störungen, bei der {der Patient eine ärztlich angeordnete, regelmäßige Arbeit (1.1) unter Anleitung ausführt-, - titcl, der vorläufiger Titel einer entstehenden Arbeit (4.1): der A. eines Buches, Films Arbeit] -suche, die: auf A. sein (als Arbeitsloser auf Suche nach einer Arbeit 1.2 sein)-, dazu -suchende, der u. die; -n, -n arbeits/Arbeits | -unfähig /Adj./ nach ärztlichem Befund vorübergehend gesundheitlich nicht in der Lage, seine Arbeit (1.2) auszuüben: der Arzt hat ihn a. geschrieben; a. sein; dazu -Unfähigkeit, die jo. Pl.j: im Falle, bei Eintritt der A .; die Dauer derA.; -Unfall, der mit der Arbeit (1.2) in ursäch­ lichem Zusammenhang stehender Unfall, der eine körperliche Schädigung od. den Tod zur Folge hat; -Verhältnis, das 1. Arbeitsrechtsverhältnis: ein neues A. eingehen; in einem A. stehen — 2. /nur im Pl.j vom Eigentum an den Produktionsmitteln abhängige gesellschaftliche Beziehungen, die die Menschen bei der Verrichtung lebendiger Arbeit im gesellschaft­ lichen Arbeitsprozeß eingehen: die sozialistischen Arbeitsverhältnisse; -vertrag, der zwisch en ein em Werktätigen und einem Betrieb zur Begründung eines Arbeitsrechtsverhältnisses abgeschlossener Ver­ trag: einen A. abschließen; den A. unterschreiben, ändern; -Vorhaben, das geplante, in Aussicht ge­ nommene Arbeit (1.1): die A. für däs kommende Jahr; -weise, die 1, A rt des Vorgehens bei der A u s­ führung einer Arbeit (1.1): eine kollektive, ziel­ bewußte A.; die A. eines Künstlers — 2, A rt zu arbeiten, zu funktionieren: die A. des Motors; - woche, die Teil der Woche, der die Arbeitstage (2) umfaßt: der Beginn der A.; eine A. von fünf Tagen; -wut, die (übergroßer Arbeitseifer: von einer wahren A. besessen sein; -zeit, die gesetzlich bzw. vertraglich geregelte Dauer der A rbeit (1.2) eines in einem Arbeitsverhältnis (1) stehenden W erk­ tätigen pro Tag, Woche, Monat: die tägliche, wöchentliche A .; die Verringerung der gesetz­ lichen A. für Frauen mit zwei und mehr Kindern Arbeitszeit] -fonds, der W irt sch. in einem be­ stimmten Zeitraum zur Verfügung stehende Arbeits­ zeit für die Erfüllung der Aufgaben im soz. Arbeits­ prozeß: den A. berechnen; -regelung, die Regelung, Festlegung der täglichen Arbeitszeit entsprechend den gesellschaftlichen Erfordernissen und den betrieb­ lichen Bedingungen Arbeits|zimmer, das Zimmer zum geistigen Arbeiten (1.1): er hat ein eigenes A. archaisch /Adj./ [..a:if] 1. jvorw. attr.j der Vor-, Frühzeit angehörend, aus der Vor-, Frühzeit über­ ko m m en : die archaische Pflanzenwelt; archaische Felszeichnungen — 2. aus alter Zeit stammend, altertümlich, veraltet: archaische Wortformen; ein archaischer Stil Archaismus, der; -, Archaismen [ ..a|is..] aus alter Zeit stammende, altertümliche, veraltete sprachliche F o rm : in diesem Roman finden sich viele Archaismen Archäologe, der; -n, -n Fachmann auf dem Gebiet der Archäologie Arbeitstempo — Ärger Archäologie, die; jo. Pl.j Wissenschaft, die die materielle Kultur der Urgesellschaft, des Altertums und des frühen Mittelalters, bes. deren Bau- und Kunstdenkmäler, vorwiegend mit Hilfe von Aus­ grabungen erforscht; dazu archäologisch /Adj.; nicht präd.j Archipel, der; -s, -e Geogr. Inselgruppe Architekt, der; -en, -en auf einer Hochschule aus- gebildeter, auf dem Gebiet der Architektur tätiger Fachmann architektonisch /Adj.; nicht präd./ die Architektur (1) betreffend, auf ihr beruhend: die architekto­ nische Gestaltung, Schönheit eines Bauwerks; ein a. gelungener Bau Architektur, die; -, -en 1. /o. PL/ die von den Bedürfnissen der jeweiligen Gesellschaftsordnung ausgehende und deren ästhetisch-künstlerischen P rin ­ zipien entsprechende Gestaltung der gebauten räum ­ lichen Umwelt des Menschen: die A. des Barock; Zeugnisse der antiken A .; die sozialistische A .; A. studieren — 2. jvorw. Sg./ architektonische Gestalt eines Bauwerks: die klare, einfache A. eines Bauwerks; die gotische A. des Doms Archiv, das; -s, -e [ ..vo] 1. geordnete Sammlung von (historisch, rechtlich, politisch belangvollen) Schriftstücken, Dokumenten, Urkunden, Akten: ein umfangreiches A. anlegen — 2 . Aufbewahrungsort für 1: im A. arbeiten; etw. im A. aufbewahren; die Urkunden liegen im A. der Stadt N Archivar, der; -s, -e [..v . .] ausgebildeter Betreuer eines Archivs (1) Areal, das; -s, -e 1. Fläche, Gebiet: der Park be­ deckt ein A. von mehreren Quadratkilometern — 2. abgegrenztes Gebiet, Gelände: auf dem A. der Ausstellung Argna, die; -, Arenen 1.1. Platz fü r sportliche Wettkämpfe, der von stufenweise ansteigenden Sitz­ reihen umgeben ist 1.2. Kampfplatz im römischen Amphitheater — 2. geh. Schauplatz: die internatio­ nale A .; die A. des politischen Kampfes arg, ärger, ärgste /Adj./ 1 .1 . schlimm, übel: etw. ärger machen, als es ist; auf das Ärgste gefaßt sein; jmdn. vor dem Ärgsten bewahren; das Schicksal hat ihm a. mitgespielt; das ist denn doch zu a.!; N war sein ärgster Feind 1.2. ver­ altend nichts Arges (Böses 1) im Sinn haben — 2. /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: eine arge Enttäuschung; in arger Ver­ legenheit sein; \adv.j die Krankheit hat ihn a. (sehr, überaus) mitgenommen; das Buch hat a. gelitten -p etw. liegt im argen (etw. ist in Unordnung, in einer verworrenen Lage) Arg, das veraltend Falschheit, Boshaftigkeit: /in den Verbindungen/ jmd. ist ohne A .; an, in jmdm. ist kein A .; kein Ä. (nichts Böses) an etw. finden Ärger, der; -s, [o. Pl.j 1. durch Mißfallen an etw., jmdm. , durch Unzufriedenheit od. Enttäuschung über etw., jmdn. hervorgerufenes Gefühl der Gereiztheit, zorniger Erregung (als abwehrende Reaktion): Ä. über etw., j mdn. empfinden; blaß vor Ä. werden; jmdn. in Ä. versetzen; etw., jmd. erregt jmds. Ä.; sein Ä. verflog; seinen Ä. unterdrücken, her­ unterschlucken, an jmdm., etw. auslassen; (mit etw.) Ä. erregen; zu meinem großen Ä. tat er es nicht — 2. Gesamtheit unangenehmer Erlebnisse, von Unannehmlichkeiten, die 1 erregen: der häus-
76 liehe, tägliche Ä .; viel Ä., nichts als Ä. haben; viel Ä. mit jmdm., etw. haben; es hat viel Ä. gegeben; umg. mach keinen Ä. {keine Schwierig­ keiten) ! ärgerlich /Adj./ 1.1. voller Ärger (1): ä. auf, über jmdn. sein; ä. über die Störung sein; sehr ä. werden; ä. antworten 1.2 . ein ärgerliches (Ärger 1 ausdrückendes) Gesicht machen — 2. unerfreulich, unangenehm, Ungelegenheiten bereitend: ein ärger­ licher Vorfall; das ist eine ärgerliche Geschichte; es ist sehr ä., daß er nicht gekommen ist ärgern /sw. Vb.; hat/ 1.1. sich ä. Ärger (1) emp­ finden, ärgerlich (1) sein, w erden: sich furchtbar, schrecklich über etw., jmdn. ä. 1.2 . jmdn. ärger­ lich (1.1) machen, in Ärger (1) versetzen: er hat mich mit seiner Bemerkung sehr geärgert; es ärgert mich, daß ich das falsch gemacht habe; das tut er bloß, um mich zu ä. 1.8. jmdn., ein Tier da­ durch reizen, daß man mit ihm in belästigender Weise Scherz treibt: die Jungen ärgerten die Mäd­ chen, den Hund -j- jmdn. bis aufs Blut ä.; jmdn. ärgert die / Fliege an der Wand; sich / grün und gelb, grün und blau ä.; sich die / Krätze, / Platze an den Hals ä.; sich / schwarz ä. Ärgernis* das; -ses, -se 1. /vorw. PL/ unangenehmes Erlebnis, Unannehmlichkeit: die kleinen Ärgernisse des Alltags; häusliche Ärgernisse — 2. etw. (A n ­ stößiges), das jmds. Ärger erregt: seine häufige Ab­ wesenheit war ein Ä. für den Direktor; etw. ist ein öffentliches Ä. Arg/arg| -list, die jo. PL/ geh. Hinterlist, Heim ­ tücke: voll Ä. sein; -listig /Adj./ voll Arglist, hinterlistig, heimtückisch: ein arglistiger Mensch, Plan; a. lächeln; -los /Adj./ 1. ohne A rg: eine arg­ lose Bemerkung; a. lächeln — 2. nichts Böses ahnend, ohne Argwohn: er ging a. auf das Angebot ein; a. folgte er ihm; sie betrog ihren arglosen Mann; dazu -losigkeit, die; -, /o. PI./ Argument, das; -(e)s, -e etw., womit man eine Be­ hauptung, einen Standpunkt begründend stützt, rechtfertigt: ein treffendes, schwerwiegendes, stich­ haltiges, schlagendes, unwiderlegbares A .; Agita­ tion mit guten Argumenten; ein A. für, gegen etw. Vorbringen; dieses A. überzeugt mich; das ist kein A; (keine stichhaltige Entgegnung) Argumentation, die; -, -en Art und Weise des Argumentierens: die Unwiderlegbarkeit seiner A.: darauf beruht seine A. argumentieren /sw. Vb. ; hat/ Argumente Vorbringen, darlegen: sachlich (für, gegen etw.) a.; gegen jmds. Behauptung, gegen jmdn. a. Argusaugen /PI./ + jmdn., etw. mit A. (sehr wachsam und scharf) beobachten, bewachen Arg/arg| -wohn, der; -(e)s, /o. PI./ geh. M iß­ trauen: A. gegen jmdn., etw. haben, hegen; A. schöpfen, erwecken, erregen; jmds. A . zerstreuen; jmdn. mit, voller A. betrachten; -wohnen /sw. Vb.; hat geargwöhnt/ geh. mit Argwohn etw. vermuten, befürchten: er argwöhnte, daß sie ihn belügt; er argwöhnte eine Falle; -wöhnisch /Adj./ voll A rg ­ wohn, mißtrauisch: ein argwöhnischer Mensch, Blick; jmdn. a. machen; (gegen jmdn.) a. sein; jmdn. a. beobachten Arie, die; -, - n [..io] meist mehrteiliges Gesangs­ stück für Solo mit instrumentaler Begleitung, bes. ärgerlich — Arm durch ein Orchester (in einer Oper, einem Oratorium, einer Passion): eine A. singen Aristokrat, der; -en, -en Angehöriger der Aristo­ kratie Aristokratie, die; -, -n [. .i-.on] durch Besitz, (adlige) Herkunft privilegierte, herrschende Ausbeuterklasse in der Sklavenhaltergesellschaft und im Feudalis­ mus; privilegierter Teil einer herrschenden Aus­ beuterklasse aristokratisch /Adj./ 1. der Aristokratie angehörend; die Aristokratie betreffend: die aristokratische Ge­ sellschaft — 2. v e ra lte n d ein aristokratisches (elitäres) Bewußtsein Arithmetik, die; -, jo. PI./ Teilgebiet der Mathe­ matik, das Wesen, Beziehungen und Verknüpfungen der Zahlen behandelt; dazu arithmetisch /Adj.; nicht präd./: das arithmetische / Mittel Arkade, die; -n 1. /nur im PI./ (einseitig offener) Bogengang (an Gebäuden): gedeckte Arkaden; durch die Arkaden gehen — 2. von Säulen od. Pfeilern getragener Bogen Arktis, die; jo. Pl.j um den Nordpol der Erde liegendes Gebiet arktisch /Adj./ zur A rktis gehörend: die arktische Fauna; <> eine arktische (sehr große) Kälte arm, ärmer, ärmste /Adj.j 1.1. nur (relativ) wenig Geld zum Leben habend: die Bauern waren damals sehr, bitter a. (lebten nur mit dem Existenzmini­ m u m ) ; der Gegensatz zwischen Reichen und Armen (Besitzlosen) verschärfte sich; er war das Kind armer Eltern; durch diesen Kauf bin ich um 100 Mark ärmer geworden (habe ich 100 M a rk weniger) 1.2. ein armes Land (Land mit geringen natürlichen Ressourcen, mit niedrigem Lebens­ standard) — 2. a. an etw. sein von etw. vienig haben, enthalten: mein Leben ist a. an Freuden; diese Frucht ist a. an Vitaminen; um das auszu­ drücken, ist unsere Sprache zu a. — 8. unglück­ selig, bedauernswert: das arme Kind!; der arme K erl!; was hat der Arme, Ärmste erdulden müssen! + ein armer / Irrer; a. wie eine Kirchenmaus; ein armer / Schlucker Arip, der; -(e)s, -e 1. eines von zwei aus Ober- und Unterarm und Hand bestehenden Gliedern (1.1) an der rechten bzw. linken Schulter des Menschen, A ffe n : der rechte, linke A .; kräftige, sehnige, knochige Arme; den A. beugen, strecken; die Arme ausbreiten, ausstrecken, heben, hochhalten, (über der Brust) kreuzen, verschränken, in die Hüften stemmen, kreisen lassen; sich den A. brechen, verrenken; sein rechter Ä. ist steif; den A. um jmds. Schulter, um jmdn. legen; die Arme um jmds. Hals, um jmdn. schlingen; jmdn. am, beim A. nehmen, packen; ein Kind auf dem A., den Armen tragen, auf den A. nehmen; jmdn. in die Arme nehmen (umarmen); jmdn. im A., in den Armen’ halten; jmdm. den A . reichen; jmds. A. nehmen (sich bei jmdm. einhaken 2); A. in A. (eingehakt) gehen; den Mantel über den A. nehmen; die Aktentasche unter den A. nehmen; sie kam mit einem A. voll Holz herein; beide Anne voll haben (mit beiden Armen etw. tragen) — 2. Fangarm: die Arme des Polypen — 8. schmaler, seitlich abstehender, seitwärts abgehender Teil: ein Kronleuchter mit acht Armen; der A. des Weg­ weisers; die beiden Arme eines Hebels; der Fluß teilt sich an der Mündung in drei Arme — 4 .
Armatur — Arrest 77 umg. Ärmel: ein Kleid mit langem, kurzem A. + den längeren A. (weitreichenderen Einfluß) haben; jmdm. in den A. fallen (jmdn. an etw. hindern, von etw. zurückhalten); jmdn. mit offenen Armen (freudig, ohne Bedenken, als einen sehr Will­ kommenen) aufnehmen, empfangen; jmdm. unter die Arme greifen (jmdm. in einer Notlage helfen); jmdn. jmdm., einer Sache in die Arme treiben (verursachen, daß sich jmd. zu seinem Schaden jmdm. , einer Sache zuwendet); umg. jmdn. auf den A. nehmen (zum besten haben); jmdm. in die Arme laufen (zufällig begegnen); — die / Beine unter den A. , die Arme nehmen; in / Morpheus* Armen ruhen, liegen Armatur, die; -, -en \vorw. Pl.f bes. für Maschinen und Apparate verwendete Vorrichtung(en) zum Regeln, Messen, Absperren von Medien aller Art und die dazugehörigen Geräte für die Bedienung: die Armaturen eines Fahrzeugs; sanitäre Arma­ turen (die Wasserzufuhr regelnde Vorrichtungen in Bade-, Duschräumen, Küchen) Armaturen|brett, das Platte mit Geräten zur Messung und Anzeige (3) bestimmter Größen und von Abläufen bestimmter Prozesse: auf einen Knopf am A. drücken Arm| -band, das fPl. - bänder/ rings um das Hand­ gelenk führendes, einer Kette ähnliches Schmuck­ stück: ein goldenes A. tragen; -bandühr, die kleine, am Handgelenk getragene Uhr; -beuge, die; -n 1. Innenseite des Gelenks zwischen Ober- und Unter­ arm — 2. fvorw. Pl.j Turnen das Beugen der Arme im Liegestütz; -binde, die Binde (2): ein Blinder mit einer gelben A .; - brust, die fPl. -e, -brüste/ aus einem Schaft und einem Bogen (1.4) bestehende mittelalterliche Schußwaffe für Bolzen, Pfeile, Stein- und Bleikugeln Armee, die; -, - n [..e:(9)n] 1. Gesamtheit der Streitkräfte eines Staates: eine starke A .; eine A. mit großer Schlagkraft, hoher Gefechtsbereit­ schaft; in die A. eintreten; er ist (jetzt) bei der A. (im militärischen Dienst); die /r Rote A. — 2. aus mehreren Divisionen bestehender operativer Verband der Streitkräfte: die erste, zweite A. Armee| -fahrzeug, das; -general, der Gen eral mit dem höchsten Dienstgrad; -korps, das K orps der Landstreitkräfte Ärmel, der; -s, - den A rm teilweise od. bis zum Handgelenk bedeckender Teil eines Kleidungs­ stückes: ein Kleid mit langen, kurzen Ärmeln, ohne Ä .; ein angeschnittener Ä .; die Ä. einsetzen; die Ä. hochstreifen, hochkrempeln, Umschlagen; jmdn. am Ä. zupfen + umg. die Ä. hochkrempeln (sich anschicken, bei einer Arbeit tüchtig zuzupacken); (sich) etw. aus dem Ä., den Ärmeln schütteln (etw. mühelos, mit Leichtigkeit zustande bringen, beschaffen) Ärmel/ärmel] -brett, das kleines Bügelbrett, über das zum Bügeln Ärmel gezogen werden können; - länge, die; -los fAdj.; nicht adv./ ohne Ärmel: ein ärmelloses K leid armieren jsw. Vb.; hat/ Bau w .: armierter (bewehr­ ter) Beton Armierung, die; -, - en Bauw. Bewehrung Arm| -leime, die seitliche Lehne eines Sessels zum Aufstützen des Armes; -leuchter, der 1. Leuchter mit mehreren Armen (3) — 2. salopp Schimpfw. /verhüll, für Arschloch 2/; du A.! ärmlich fAdj.f von Armut zeugend, dürftig: ärm­ liche Kleidung; ä. wohnen, leben; ärmliche Ver­ hältnisse Arm/arm| -loch, das für den Arm, Ärmel aus­ geschnittene Öffnung an einem Kleidungsstück; - reif(en), der rings um den Arm führender, als Schmuck dienender Reif(en); -selig fAdj.f 1. von (großer) Armut zeugend, (sehr) dürftig: armselige Hütten; a. leben — 2.1. mangelhaft, unzureichend: ein armseliger Behelf 2.2 . er ist ein armseliger (unfähiger 2) Schreiberling; -sessel, der Sessel mit Armlehnen Armut, die; -, fo. Pl.f 1. fzu arm 1.1/ das Armsein\ in jenem Land herrschte tiefe, bittere, drückende A.; in A. leben — 2. fzu arm 2/ das Armsein: die A. des Ausdrucks ArmutslZeugnis, das -f- etw. ist ein A. für jmdn. (beweist jmds. Unfähigkeit); sich mit etw. ein A. ausstellen (seine Unfähigkeit in bezug auf etw. offenbaren) Arm|voll, der; -, - fvorw. o . best. Art./ Menge, die man gerade noch im Arm tragen kann: zwei, einen A. Reisig tragen; mit einem A. Stroh Arnika, die; -, -s 1. fvorw. Sg .f Korbblütler mit gelben, zungenförmigen Blüten, der als Heilpflanze venoendet wird — 2. fo. Pl.f aus den Blüten und Wurzeln von 1 hergestellter, bes. für Wunden als Heilmittel dienender Extrakt: Wundränder mit A. einreiben Aroma, das; -s, Aromen/-s 1. (angenehm) würziger Geschmack, Geruch bes. eines pflanzlichen Genuß­ m ittels: der Kaffee hat ein starkes, kräftiges, kein A.; die Zigarette hat ein volles A .; das A. des Kaffees, Tees, Apfels — 2. (künstlicher) Geschmacks­ stoff bes. für Lebensmittel: dem Kuchenteig ein A. zusetzen aromatisch fAdj.f wohlschmeckend, wohlriechend, voller A r o m a (1): ein aromatischer Tee, Tabak, Duft; der Mokka duftet a. aromatisieren fsw. Vb.; hat/ etw. mit Aroma (2) versehen, wohlschmeckend machen Arrak, der; -s, -e/-s jbei Mengenangabe PI. Arrak/ Branntwein aus Reis od. zuckerreichen Pflanzen­ säften Arrangement, das; -s, -s [arai^omag, auch arä39mä] 1# organisierende Vorbereitung einer Veranstaltung: das gesamte A. für eine Veranstaltung, Reise über­ nehmen — 2. das (künstlerisch) Angeordnete, Gestaltete, geschmackvoll zusammengestelltes Ganzes: jmdm. ein A. aus Blumen überreichen; ein hüb­ sches, buntes A. (von Leckerbissen) zusammen­ stellen — 3. Mus. Bearbeitung, Einrichtung eines Musikstücks für eine bestimmte, meist andere als die ursprünglich vorgesehene Besetzung: ein A. für Klavier schreiben arrangieren fsw. Vb.; hat/ [ara^ .., auch arä3..] 1.1. etw. a. die Durchführung, den Ablauf, die Gestaltung einer Veranstaltung vorbereiten, organi­ sieren : ein Fest, eine Reise, ein Treffen a. 1 .2 . etw. (künstlerisch) anordnen, gestalten, geschmackvoll zu­ sammenstellen: eine Sitzgruppe a. — 2. Mus. ein Musikstück für eine andere als die ursprünglich vorgesehene Besetzung bearbeiten — 3 . (trotz gegen­ sätzlicher Standpunkte) sich mit jmdm. verständigen und mit ihm eine Lösung für etw. finden: er ver­ stand es, sich mit seinem Gegner zu a. Arrest, der; -(e)s, fo. Pl.f 1.1. Strafe mit Freiheits­
78 arretieren — Artillerie entzug für kürzere Zeit für Militärangehörige: drei Tage* einen Monat A. bekommen 1.2. im, in A. sitzen (1.1 verbüßen) arretieren /sw. Vb.; bat/ 1. Techn. einen beweg­ lichen Teil durch eine Vorrichtung unbeweglich machen: den Hebel einer Waage a. — 2. ver­ altend jmdn. festnehmen, inhaftieren: den Dieb a. arrivieren /sw. Vb.; ist/ [..v . .] (unangemessen schnell) Karriere machen arrogant /Adj./ überheblich und dünkelhaft: ein arroganter Mensch; ein arrogantes Benehmen; a. sein; a. lächeln, aussehen Arroganz, die; jo. PI./ Überheblichkeit und Dünkelhaftigkeit: seine A. mißfiel allgemein Arsch, Arsch, der; -(e)s, Ärsche d e rb Gesäß: auf den A. fallen; Himmel, A. und Zwirn! /Fluch/ + derb jmdm. geht der A. mit Grundeis (jmd. hat große Angst); im A. (entzwei) sein; jmdm. in den A. kriechen (jmdm. würdelos schmeicheln 1, vor jmdm. liebedienern); leck mich am A. (laß mich in Ruhe)\; am A. der Welt (am Ende der Welt, sehr abgelegen) Arsch/Arsch derb| -kriecher, der würdelos schmeichlerischer Mensch; -loch, das 1. After — 2. Schimpfw. du A.! Arsen, das; -s, /o. Pl.j zu den Halbmetallen gehören­ des chemisches Element Arsenal, das; -s, -e Gesamtbestand an W affen und Kriegsmaterial (eines Staates); O ein A. (eine große, zur Verfügung stehende M enge) sprachlicher Mittel Arsenik, das; -s, jo. PI./ Chem. giftige Verbindung von Arsen mit Sauerstoff Art, die; -en 1. /vorw. Sg .; gibt als Subst. an, wie etw. verläuft, geschieht, getan wird/: seine A. zu sprechen, zu gehen; eine merkwürdige A. an­ nehmen, zeigen, haben; die A. seiner Lebens­ führung; das ist die einfachste A. , sein Ziel zu erreichen; etw. auf die richtige A. anfangen; jmdm. etw. auf schonende A. sagen; etw. in der gewohnten, in einer bestimmten A. tun; nach A. der Affen (wie es die Affen tun) klettern; die A. und Weise: diese A. und Weise gefällt mir nicht; Gram m , eine Umstandsbestimmung der A. und Weise (Modalbestimmung) — 2. /o. Pl.j 2.1. Wesensart, Natur: er hat eine lebhafte A.; das ist nun einmal seine A. , entspricht nicht seiner A., liegt nicht in seiner A.; von stiller A. sein 2.2. /von Sachen, Sachverhalten/ Beschaffenheit: Fragen allgemeiner A. (allgemeine Fragen); Vor­ fälle solcher A. (solche Vorfälle) dürfen sich nicht wiederholen; die Bedingungen waren nicht der A. (so), daß ... — 3.1 . Sorte (1.3): diese A. (von) Men­ schen schätze ich nicht; er ist von der A., der man vertrauen kann; Möbel aller A. , Arten; eine A. (von): er machte eine A. (etw. Ähnliches wie eine) Verbeugung 3.2. Biol. /wichtigste systematisierende Einheit im System der Lebewesen/ Gesamtheit aller Individuen, die der stammesgeschichtlichen Herkunft nach durch gemeinsame Erbanlagen morpholo­ gisch und physiologisch von anderen verschieden und miteinander kreuzbar sind, Spezies: verschiedene Arten von Pflanzen, Tieren; die Entstehung der Arten; diese A. ist ausgestorben - f aus der A. schlagen (anders als die übrigen F a­ milienangehörigen sein); umg. ... daß es (nur so) eine A. hat wie es kaum besser sein könnte: er sagte ihm die Meinung, daß es nur so eine A. hatte; das ist keine A. (und Weise) (das ist kein gutes B e­ nehmen, das gehört sich nicht) art|eigen JAdj.; nicht adv./ Biol. einer bestimmten Art (3.2) eigen, entsprechend: arteigenes Eiweiß arten, artete, ist geartet //* auch geartet/ geh. nach jmdm. a. nach jmdm. geraten (2): sie artete nach ihrer Mutter artenreich /Adj.; nicht adv./ Biol. reich an Arten (3.2) : eine artenreiche Vegetation Arterie, die; -n [..io, . .io] Blutgefäß, das das Blut vom Herzen wegführt, Schlagader Arterien|Verkalkung, die /vorw. Sg./ bes. in höherem Alter auftretende krankhafte Veränderung der Arterien bes. durch kalkhaltige Ablagerungen in ihrem Inneren Arteriosklerose, die /vorw. Sg./ Med. Arterienver­ kalkung art|fremd /Adj.; nicht adv./ Biol. nicht mit der A rt (3.2) iden tisch : artfremdes Eiweiß Arthritis, die; Arthritiden Med. Gelenkent­ zündung Arthrose, die; -, -n Med. chronische (auf Abnutzung beruhende) Erkrankung eines Gelenks artig /Adj./1. /von Kindern/ sich so benehmend, wie es die Erwachsenen nach bestimmten normativen Leitbildern erwarten, brav, folgsam : ein artiges Kind; sei a.!; wenn du nicht a. bist, dann ... — 2. ver­ altend höflich: jmdn. a. begrüßen; mit einer ar­ tigen Verbeugung - artig /bes. in Verbindung mit Subst.; stellt einen Vergleich zu bestimmten für das Bestimmungswort typischen Merkmalen her; zu Art 1 u. 2/ in der Art w ie: / z. B . affen-, blitzartig Artigkeit, die; -, -en veraltend 1. jo. Pl.j Höflich­ keit, Zuvorkommenheit: jmdn. mit großer, aus­ gesuchter A. behandeln — 2. höfliche Bedensart: jmdm. Artigkeiten sagen Artikel, auch Artikel, der; -s, - 1. Aufsatz, Beitrag bes. in einer Zeitung, Zeitschrift: einen A. schreiben, veröffentlichen, in die Zeitung sötzen; der A. er­ scheint morgen — 2.1* selbständiger (bezifferter) Abschnitt, z. B . in einem Gesetz, Vertrag: A. 3 der Verfassung besagt, daß ... 2.2. Hel. Glaubenssatz: der erste A . des Glaubensbekenntnisses — 3. W a r e einer bestimmten Warenart: ein gängiger, preis­ werter A .; diesen A. führen wir nicht; dieser A. ist ausverkauft — 4. Gramm, vor Substantiven auf- tretende Wortart, die zum Ausdruck der Determi­ niertheit bzw. Undeterminiertheit des Substantivs dient und sein Genus, seinen Numerus und Kasus angibt, Geschlechtswort: der / bestimmte. / un­ bestimmte A. Artikel I, auch Artikel|Serie, die Serie von Artikeln zu einem bestimmten Thema Artikulation, die; -, -en 1. das Artikulieren (1), Aus­ sprache (1.2): eine gute A. haben — 2. das Arti­ kulieren (2): die A. der Gedanken artikulieren /sw. Vb.; hat/ 1. Laute, Silben, Wörter, Sätze in bestimmter Weise aussprechen: deutlich, klar, schlecht a.; jede Silbe genau a. — 2. seine Gedanken, Gefühle in Worte fassen, zum Ausdruck bringen: seinen Willen a.; sich a.: er kann sich schlecht a. Artillerie, Artillerie, die; -, jo. PI ./1. mit Geschützen, Raketen. Granatwerfern ausgerüstete Waffengattung der Landstreitkräfte — 2. eine Gesamtheit von Ge­
schützen, Raketen, Granatwerfern: die A. deckte die linke Flanke; die motorisierte A. griff ein Artillerie|-beschuß, der Beschuß durch Artillerie: unter schwerem A. liegen; -feuer, das jo . Pl.j kon­ zentrierter Beschuß durch Artillerie; -geschoß, das Geschoß der Artillerie Artillerist, Artillerist, der; -en, -en Angehöriger der Artillerie Artischocke, die; -n im Mittelmeergebiet an­ gebauter, distelartiger Korbblütler, dessen fleischige Blütenknospen und äußere Blätter als Gemüse zu­ bereitet werden Artist, der; -en, -en im Zirkus, Variete, Kabarett auf- tretender Künstler, der auf (körperlicher Kraft und) Geschicklichkeit beruhende Übungen vorführt Artistik, die; /o. PI ./ auf (körperlicher Kraft und) Geschicklichkeit beruhende, im Zirkus, VarieU, K a ­ barett vorgeführte Kunst artistisch /Adj./ die Artistik, den Artisten betreffend: artistische Glanzleistungen Arznei, die; -, -en veraltend Medikament, Me­ dizin : seine A. einnehmen, schlucken; eine (herz)- stärkende, kräftige, bittere A. Arzne]| -mittel, das fachspr. Medikament: re­ zeptpflichtige A .; - mittelmißbrauch, der; -pflanze, die Pflanze, die frisch, getrocknet od. in Form eines Extrakts als Arznei verwendet wird * Arzt, Arzt, der; -es, Ärzte jmd., der nach dem Stu­ dium der Medizin die Approbation erhalten hat und sich mit dem Erkennen, der Verhütung, Behandlung und Heilung von Krankheiten befaßt: der behan­ delnde, leitende, diensthabende Ä , ; den A. rufen, holen, konsultieren, fragen; zum A. gehen; er ist A .; sie^brachte ihren Hund zum A. (Tierarzt) Ärzte/Ärzte| -beratungskommission, die /in der DDR; Abk. ÄBK/ Kommission von Ärzten an staatlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens, die die Richtigkeit gestellter Diagnosen bei Arbeits­ befreiung überprüft und den behandelnden A rzt berät; - kommission, die /in der DDR/ Ärzteberatungs­ kommission Ärzteschaft, Ärzteschaft, die; -, fo. P l.j Gesamtheit der Ärzte Ärztin, Ärztin, die; -, -nen jzu Arzt/ ärztlich, ärztlich /Adj.; nicht präd./ vom A rzt (aus­ gehend); sich auf den Arzt beziehend: ein ärztliches Attest, Gutachten; ein ärztlicher Eingriff; die ärztliche Betreuung, Untersuchung; die Tabletten nach ärztlicher Vorschrift, Verordnung einnehmen; sich ä. behandeln lassen ärztlicherI, ärztlicher|seits /Adv./ p a p ie r d t. von Seiten des Arztes: ä. bestehen keine Bedenken Arzt/Arzt| -praxis, die Praxis (II) eines Arztes; - wähl, die /in der Verbindung/ freie A. haben (nach eigener Wahl bestimmen können, zu welchem Arzt man geht) As, das; -ses, -se 1. Spielkarte mit dem die Farbe (3) kennzeichnenden Symbol: alle vier Asse haben — 2. umg. jmd., der durch eine (sportliche) Leistung besonders hervorragt: er ist das As unserer Mann­ schaft; ein As im Skilaufen, in Mathematik sein Asbest, der; -(e)s. -e feuer- und säurefeste, faserige, mineralische Substanz, die versponnen werden kann Asbest|platte, die gegen Wärme isolierender Unter - satz aus A sbest: den Topf, das Bügeleisen auf die A. stellen Asch, der; -es, Äsche ostm dt. großes, tiefes schüs­ selartiges Gefäß aus Metall Asch|: / Aschen | asch|blond /Adj./t aschblondes (blond und grau wirkendes) Haar Asche, die; -, -n jvorw. Sg./ pulveriger Rückstand verbrannter M aterie■: glühende, kalte, radioaktive, vulkanische A .; die A. (von der Zigarre) abstreifen 4- scherzh. sich A. aufs Haupt streuen (Selbst­ kritik üben); — wie ein / Phönix aus der Ä. stei­ gen; etw. in / Schutt und A. legen Aschen (mit * auch Asch|)| -bahn, die mit einer Schicht aus gemahlener Schlacke belegte Bahn für Sprint, Langstreckenlauf; * -becher, der Schale, Behälter für Tabakasche, -reste; * -eimer, der Eimer für die im Ofen anfallende Asche; * -kästen, der /PI. - kästen/ herausnehmbarer viereckiger Behälter im Ofen, in den die Asche fällt Ascher, der; -s, - umg. Aschenbecher Äschermjttwoch, der Mittwoch nach Fastnacht asch/Asch| -fahl /Adj./ sehr fahl, bleich: ein asch­ fahles Gesicht; a. werden; -grau /Adj./ glanzlos grau; -kuchen, der ostmdt. Napfkuchen äsen /sw. Vb.; hat; vom Wild mit Ausnahme des Schwarz- und Raubwildes/ Nahrung aufnehmen: die Rehe ä. auf der Lichtung aseptisch /Adj./ Med. keimfrei: eine Wunde a. be­ handeln Askese, die; -, /o. Pl.j 1* Übung körperlicher od. geistiger Selbstüberwindung aus religiösen Grün­ den — 2. streng enthaltsame Lebensweise Asket, der; -en, -en 1. jmd., der in Askese (1) lebt — 2. streng enthaltsam lebender Mensch asketisch /Adj./ 1. die Askese (1) betreffend — 2.1* streng enthaltsam 2,2. einem Asketen (1) glei­ chend : eine asketische Erscheinung; ein asketisches Gesicht asozial/Adj./ wesentliche Grundsätze des gesellschaft­ lichen Zusammenlebens mißachtend, verletzend: aus asozialen Verhältnissen stammen; sich a. verhalten Aspekt, der; -(e)s, -e 1, Art und Weise, in der man etw. ansieht, erfaßt, beurteilt, Gesichtspunkt: etw. unter verschiedenen Aspekten betrachten; da­ durch bekam die Sache einen neuen, politischen A. — 2. Sprachwiss. Kategorie des Verbs, die die Handlung hinsichtlich ihrer in sich geschlossenen Ganzheit betrachtet: der perfektive, imperfektive A. in den slawischen Sprachen Asphalt, auch Asphalt, der; -s, -e natürliches od. künstliches Gemisch von Bitumen und Mineral­ stoffen, das bes. als Straßenbelag verwendet wird: glänzender, regennasser A .; von der Hitze auf­ geweichter A. asphaltieren /sw. Vb.; hat/ eine Straße mit einem Be­ lag aus Asphalt versehen: eine asphaltierte Straße Aspik, auch Aspik, der, das; -s, -e klares, schnitt­ festes, gewürztes und gesäuertes Gallert aus Kalbs­ knochen od. Gelatine: Fisch, Fleisch in A. Aspirant, der; -en, -en wissenschaftlicher Kader mit abgeschlossenem Hochschulstudium, der in die Aspirantur aufgenomm,en wurde und sich auf den Erwerb eines höheren akademischen Grades vor­ bereitet: er ist A. an der Universität Aspirantur, die; -, - en Form der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an soz. Universi­ täten und Hochschulen, die wissenschaftlichen K a ­ dern mit abgeschlossenem Hochschulstudium die Artilleriebeschuß — Aspirantur 79
80 Assel — Astrophysik Möglichkeit bietet, sich auf den Erwerb eines höheren akademischen Grades vorzubereiten: in der A. sein; in die A. aufgenommen werden Assel, die; -n in zahlreichen Arten vorkommender, mit dem Krebs verwandter Gliederfüßer mit ab­ geplattetem Körper, der sich vorwiegend an feuchten, dunklen Orten auf dem Land aufhält Assessor, der; -s, Assessoren Anwärter auf die höhere Beamtenlaufbahn nach der zweiten, vor einer staatlichen Kommission abgelegten Prüfung Assiette, die; -n [asieto] Behälter aus Alum inium ­ folie bes. für tischfertige Gerichte: Kuchen in A. Assimilation, die; -, -en1.jo. PI./Biol. dasAssi­ milieren (1) — 2. Anpassung: die A. an die Umwelt assimilieren /sw. Vb.; hat/ 1. Biol. Nährstoffe auf- nehmen und zu körpereigenen Stoffen verarbeiten: die Pflanzen a. Kohlensäure — 2. sich anpassen (2): er hat sich schnell an die neue Umgebung, sich der neuen Umgebung assimiliert Assistent, der; -eh, -en 1.1. jmd., der bes. auf wissen­ schaftlich-technischem Gebiet qualifiziert ist und berufsmäßig selbständig Aufgaben bewältigt, deren Ergebnisse Zuarbeiten für jmdn. sind: ein wissen­ schaftlich-technischer, chemotechnischer A .; ein A. im Röntgeninstitut 1.2. mit bestimmten Lehr- und Forschungsaufgaben betrauter wissenschaftlicher M it­ arbeiter an Universitäten und Hochschulen: er ist wissenschaftlicher A. — 2. jmd., der jmdm. assi­ stiert: der A. des Quizmasters; dazu Assistentin, die; -, - nen; zu 1 .1 : eine medizinisch-technische A. Assistenz, die; -, - en fvorw. Sg .j das Assistieren: die Operation fand unter A. mehrerer Ärzte statt Assistenz{arzt, der einem Chefarzt unterstellter Arzt assistieren fsw. Vb.; hat/ jmdm. nach dessen A n ­ weisungen bei einer (medizinischen) Arbeit, Tätig­ keit helfen, Beistand leisten: Schwestern und meh­ rere Ärzte assistierten (dem Chefarzt) bei der schwierigen Operation; dem Dompteur a. assortiert /A djn ich t adv./ [asor..] faehspr.: ein gut assortiertes (mit verschiedenen Warenarten gut ausgestattetes) Lager Assoziation, die; -en der beim Auftreten einer Wahrnehmung, einer Vorstellung od. eines Begriffs reproduzierte, damit verknüpfte Bewußtseinsinhalt: etw. weckt bei jmdm. Assoziationen; dazu asso­ ziativ /Adj.f Psych. auf Assoziationen beruhend: eine assoziative Gedankenkette assoziieren /sw. Vb.; hat/ [..i|i:..] beim Auftreten einer Wahrnehmung, einer Vorstellung od. eines Begriffs einen mit ihnen verknüpften Bewußtseins­ inhalt reproduzieren: er assoziierte mit dem Namen seiner Heimatstadt schöne Erinnerungen Ast, der; -(e)s, Äste 1. (unmittelbar aus dem Stamm hervorgehender) Teil eines Baumes, der in Zweige übergeht: ein dicker, starker, knorriger, kahler, dürrer, trockener A .; die Äste absägen; das Eich­ hörnchen hüpft v©n A. zu A.; O die Äste der Arterie — 2. Stelle im Holz, aus der 1 hervorging: ein Brett mit. vielen Ästen — 8. fo. Pl.f salopp 8.1 . einen Sack auf den A. (Bücken 1,1) nehmen 8.2. Buckel (1): er hat einen Ä. — 4. Phys. Math. einer der beiden vom Wendepunkt aus verlaufenden Teile einer Kurve: der absteigende A. einer Ge­ schoßbahn, Parabel, Kurve -J - den A. absägen, auf dem man sitzt (sich selbst seiner Lebensgrundlage berauben); auf dem ab­ steigenden A. sein (in seinen Fähigkeiten, L ei­ stungen nachlassen; in schlechtere Lebensverhältnisse geraten); salopp sich einen A. lachen (sehr lachen) asten, astete, hat geastet s a lo p p 1. etw. irgend­ wohin a. etw. Schweres irgendwohin tragen, schlep­ pen: die Koffer zur Bahn a. — 2. sich bei einer körperlichen A rbeit anstrengen, abmühen: ich habe heute schwer geastet Aster, die; -, -n in Gärten wachsender Korbblütler mit einfarbigen blauen, violetten, roten od. weißen Blüten Astgabel, die Stelle, aus der ein Ast (1) hervorgeht od. an der sich ein A st (1) verzweigt Ästhet, der; -en, -en meist einseitig nur auf das Schöne, Künstlerische eingestellter Mensch Ästhetik, die; -, - en \vorw. Sg .f Wissenschaft von der Kunst, ihrem Wesen, ihrem Verhältnis zur natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit, von den allgemeinen Gesetzen, Prinzipien und K ri­ terien des künstlerischen Schaffens und den Gattun­ gen der Kunst ästhetisch /Adj./ 1. /nicht präd./ (den Gesetzen) der Ästhetik entsprechend: ästhetische Maßstäbe; etw. unter ästhetischem Gesichtspunkt betrachten — 2. den Schönheitssinn ansprechend: ein ästhetischer Anblick; ein ästhetischer Genuß ästhetisieren /sw. V b.; hat/ (einseitig) nach den Gesetzen der Ästhetik urteilen, etw. gestalten: ein ästhetisierender Literat Ästhetizismus, der; -, /o. PI./ auf das Leben, die Kunst bezogene Anschauung, die die künstlerische Form und den Kunstgenuß als höchsten Wert und alleinigen Maßstab ansieht Asthma, das; -s, jo. PI./ vorwiegend in Form von Anfällen auftretende Atemnot: A . haben, bekom­ men; dazu Asthmatiker, der; -s, - jmd., der an Asthma leidet asthmatisch /Adj./ 1. /nicht präd./ durch Asthm a, bedingt: asthmatische Beschwerden — 2. an Asthma leidend: a. sein ästimieren jsw. Vb.; hat/ geh. jmdn., etw. schätzen, a ch ten : er, seine Leistung wurde von allen ästimiert Ast/ast| -loch, das durch einen Ast (2) entstandenes Loch im Holz; -rein /Adj.j + umg. nicht (ganz) a. moralisch nicht (ganz) einwandfrei: diese Sache ist nicht ganz a. Astrologe, der; -n, -n jmd., der Astrologie betreibt, Sterndeuter Astrologie, die; /o. PI./ irrige Lehre, die vorgibt, aus der Stellung der Gestirne die Zukunft deuten, das Schicksal von Menschen Vorhersagen zu können, Sterndeutung Astronaut, der; -en, -en jvorw. auf die Baumfahrt der USA bezogen/ Baumfahrer Astronautik, die; -, jo. PI .; vorw. auf die Baumfahrt der USA bezogen/ Wissenschaft von der Baumfahrt Astronom, der; -en, -en Fachmann auf dem Gebiet der Astronomie Astronomie, die; -, /o. PI./ Wissenschaft von der Materie im Weltall, von ihrer Verteilung, ihren Be­ wegungen, physikalischen Zuständen und ihrer Entwicklung, Sternkunde astronomisch /Adj./ 1. /nicht präd./ die Astronom ie betreffend, auf der Astronomie beruhend: astrono­ mische Beobachtungen — 2. um g. astronomische (u nvorstellbar hohe) Preise, Zahlen Astrophysik, Astrophysik, die Teilgebiet der A stro-
Asyl — atmosphärisch 81 nomie, das sich mit der Untersuchung der physika­ lischen Beschaffenheit der kosmischen Objekte befaßt Asyl, das; -(e)s, -e [azy:l] 1, /unter kap. Verhält­ nissenI Heim (2), Unterkunft für Obdachlose: in einem A. Unterkommen — 2.1. /vorw. 8g .f Zu­ fluchtsort: bei jmdm. ein A. finden 2.2, jo. PI./ Aufenthalt, den ein 8taat auf Grund des Asylrechts einem Ausländer auf seinem Territorium gewährt: jmd m. (politisches) A. gewähren; um (politisches) A. bitten Asyl|recht, das jo. PL/ gesetzliche Bestimm un gen , auf Grund deren ein Staat Ausländern, die in ihrem Heimatstaat aus politischen und anderen Gründen verfolgt werden, (die Einreise zum) dauernden Aufenthalt auf seinem Territorium gewährt Asymmetrie,die; -, - n[azy, . , P l...i:on] Abweichung (1) von Symmetrie asymmetrisch, asymmetrisch, asymmetrisch / Adj./ [., y ..] nicht symmetrisch Asymptote, die; -, - n Math, [azymp..] Gerade, der sich eine Kurve unbegrenzt nähert, ohne sie im End­ lichen zu erreichen Atavismus, der; Atavismen [..v . .] fachspr. 1. jo. PI./ das erneute Auftreten entwicklungs­ geschichtlich überholter Merkmale — 2. erneut auf- getretenes entwicklungsgeschichtlich überholtes M e r k ­ m a l; dazu atavistisch /Adj./ Atelier, das; -s, -s [atelie:, atol..] 1.1. Arbeitsraum eines bildenden Künstlers, eines Maßschneiders, Fotografen 1.2. Raum, Gebäude(komplex) für Film ­ aufnahmen Atem, der; -s, /o. PL/ 1. die ein-, ausgeatmete Luft: frischer, warmer A .; A. / holen, / schöpfen; vor Schreck den A. anhalten; den A. ausstoßen; jmdm. wird der A. knapp; das Tempo verschlägt, be­ nimmt, raubt ihm den A .; außer A. sein, kommen (atemlos 1 sein, werden); nach A. ringen; wieder zu A. kommen; O dahieltdieWeltden A. an — 2. das A tm en : kurzer, leichter, schneller A .; auf den A. des Schlafenden lauschen; der A. setzt aus; jmdm. stockt der A .; sein A. geht stoßweise, heftig + den längeren A. haben (bei einer Auseinander­ setzung länger als der Gegner aushalten); jmdn. in A. halten (jmdn. in Aufregung versetzen, jmdm. keine Ruhe lassen) atem/Atem| -beraubend /Adj./ sehr erregen d: eine atemberaubende Spannung, Darbietung; er fuhr mit atemberaubender (sehr groß er) Geschwindig­ keit; -los 1. sehr schnell atmend und nach Atem ringend, keuchend: a. ankommen; etw. a. berich­ ten — 2. das Programm rollte in atemloser (sehr schneller) Folge ab — 8. voller Spannung: a. lau­ schen, zuhören; atemlose Stille; -not, die /o. PI./ Zustand, in dem jmd. nach Atem ringt: an zeit­ weiliger A. leiden; -pause, die /vorw. Sg ./ kurze Erholungspause: eine A. einlegen; ohne A. durch­ arbeiten a tempo /Adv./ 1. Mus. wieder im ursprünglichen Tempo — 2. umg. sofort, schnell: er ist a. her­ gekommen; etw. a. erledigen Atem| -technik, die /o. PI./ Technik des richtigen Atmens (beim Gesang, Vortrag): die A. verbessern; -Übung, die Übung zur Normalisierung und Ver­ tiefung der Atmung; -wege, die /Pl.j Wege, über die der Atem in die Lunge gelangt: eine Erkrankung der A.; -Zentrum, das Nervenzentrum, das die Atmung reguliert; -zug, der einmaliges Einziehen (und Au s­ stößen) der Luft beim Atmen (1.1): einen tiefen A. machen, tun; gleichmäßige, ruhige Atemzüge; -f- in einem, im gleichen, im selben A. (fast) gleichzeitig: sie lacht und weint in einem A .; v e r­ hüll. bis zum letzten A. bis zum Tode: bis zum letzten A. blieb er seiner Überzeugung treu Äthanol, das; -s, /o. PL/ Chem. Alkohol (2.1) Atheismus, der; -, jo. Pl.j [ate|i..] bewußte und begründete Ablehnung des Glaubens an einen Gott od. an mehrere Götter, an eine jenseitige Welt od. an übernatürliche Kräfte Atheist, der; -en, -en [ate|ist] Vertreter des Atheism u s atheistisch /Adj./ [ate|i..] den Atheismus vertretend: eine atheistische Weltanschauung Athen /Hauptstadt Griechenlands/ + / Eulen nach A. tragen Äther, der; -s, jo. P l.j farblose, leicht entzündliche, narkotisch wirkende Flüssigkeit, die auch als Lö­ sungsmittel für Fette, Harze verwendet wird ätherisch /Adj./ I. geh., auch spött. sehr zart und vergeistigt: sie ist eine ätherische Erscheinung — II. Chem. ätherische öle (Pflanzenöle, die voll­ ständig verdunsten und einen angenehmen Geruch haben) Athlet, der; -en, -en 1. trainierter Sportler, W ett­ kämpfer — 2. kräftig gebauter, muskulöser M ann athletisch /Adj./ kräftig gebaut und muskulös: ein athletischer T yp ; einen athletischen Körper(bau) haben Atlas, der; -/ -ses, Atlanten/-se I. /PI. Atlanten, umg. -se/ 1. Sammlung von Landkarten in Buch­ form : ein geographischer A.; eine Stadt im A. su­ chen — 2. Sammlung von thematischen Bildtafeln: ein astronomischer, anatomischer A. — II. /PI. -s e/ Gewebe mit einer Bindung, die eine sehr glatte, meist glänzende Oberfläche erzeugt atmen, atmete, hat geatmet 1.1. Luft in regel­ mäßigem Wechsel durch die Nase od. den Mund in die Lungen gelangen lassen und wieder ausstoßen: ruhig, tief, schnell, schwer, mühsam a . ; durch die Nase, den Mund a.; ich hörte sein gleichmäßiges Atmen 1.2 . die Haut atmet (nimmt Sauerstoff auf, gibt Kohlendioxid ab) — 2. geh. die frische Seeluft a. (genießerisch einatmen) + gesiebte / L uft a. Atmosphäre, die; -, -n 1.1. Hülle aus Gas(en) (1) um einen Planeten, bes. die Lufthülle der Erde: der Satellit verglühte beim Eintritt in die A .; die Feuchtigkeit der A. — 2. jo. Pl.j 2.1. von Personen, den zwischenmenschlichen Beziehungen, einer Sache ausgehende Wirkung, Stimmung: es herrschte eine schöpferische, behagliche, frostige, eisige, ge­ spannte A .; die Unterhaltung verlief in freund­ licher A .; die nüchterne A. der Konferenz; eine A. des Vertrauens, der Entspannung; die Ver­ schlechterung der A .; dem Fest fehlte jede A .; die Stadt N hat keine A. 2.2. Fluidum: die (gepflegte) A. einer Wohnung; die fremde A. ängstigte ihn — II. technische A. /Abk. at; Maßeinheit für den Druck/: der Kessel steht unter einem Druck von 40 Atmosphären; vgl. Pascal atmosphärisch /Adj./ in der Atm osphäre (1.1), von der Atmosphäre (1.1) ausgehend: atmosphärische Einflüsse, Erscheinungen; atmosphärische Störun­ gen (durch elektrische Entladungen in der Atm o­ sphäre verursachte, störende Geräusche beim Emp­ fang 3); der atmosphärische Druck 6 Wörterbuch
Atmung, die; /o. PI./ das Atmen (1): auf die A. achten; die künstliche A. (das Atmen durch rhyth­ misches Zusammenpressen des Brustkorbes durch äußere mechanische Einwirkung) atmungs/Atmungsl -aktiy /Adj.; nicht adv./ fa ch - spr. /von textilen Geweben/ durchlässig für die von der Haut abgegebenen, aufgenommenen Stoffe: der Stoff ist a.; - organ, das /vorw. Pl.j Organ bei Mensch und Tier, durch das die Atmung ermöglicht w ird : eine Erkrankung der Atmungsorgane Atoll, das; -s, -e aus einem ringförmigen Korallen­ riff gebildete, eine meist flache Lagune umgebende Inselgruppe) in den tropischen Breiten des Stillen Ozeans Atom, das; -s, -e kleinstes Teilchen eines chemischen Elements, das noch dessen charakteristische Eigen­ schaften besitzt und chemisch nicht weiter teilbar ist: die Anordnung, Verbindung, Spaltung, Zertrüm­ merung der Atom e; das Molekül zerfällt in seine Atome Atomantrieb, der \o. Pl.j Antrieb durch Atom­ energie: ein Eisbrecher mit A. atomar /Adj.; nicht präd.j 1.1. auf Atomenergie beruhend, sie betreffend: atomare Waffen (Atom ­ waffen) ; ein atomares (durch Atomenergie an­ getriebenes) U-Boot 1.2 . auf Atomwaffen beruhend, sie betreffend: ein atomarer Krieg {Krieg mit Atom ­ waffen); die atomare Abrüstung; a. bewaffnet sein — 2. das Atom, die Atome betreffend: atomare Vorgänge Atßm/atom| -bombe, die als Massenvernichtungs­ mittel wirkende Bombe, deren Prinzip auf dem ex­ plosionsartigen Ablauf der Kernspaltung od. der Kernfusion beruht; -eisbrecher, der Eisbrecher mit Atomantrieb; -energie, die jo. Pl.f Energie, die bei der Kernspaltung od. Kernfusion frei wird, Kern­ energie; -getrieben /Adj.; vorw. attr.j durch Atom­ antrieb angetrieben: ein atomgetriebenes U-Boot; - gewicht, das veraltend Phys. relative Atom­ masse; -gruppe, die Phys. Gruppe von Atomen atomisierend /A dj.; nicht präd.j: eine atomisie- rende (in isolierte Einzelbestandteile aufspaltende und dabei die Ganzheit vernachlässigende) Be­ trachtungsweise Atom/atom| -kern, der Phys. aus Protonen und Neutronen aufgebauter positiv geladener Teil eines Atoms; -kraftwerk, das Kraftwerk, in dem aus Atomenergie elektrische Energie gewonnen wird, Kernkraftwerk; -krieg, der Krieg, in dem Atom ­ waffen eingesetzt werden; -macht, die Staat, der über Atomwaffen verfügt; -masse, die Phys.: absolute A. (tatsächliche Masse eines Atoms); relative A. (Zahl als Vergleich für die Masse des Atoms eines Elements, bezogen auf ein Zwölftel der M asse des Kohlenstoffatoms); -müll, der radioaktive Abfälle; - p h ysik, die Wissenschaft von den Atomen, ihrem Aufbau und den in ihnen stattfindenden Vorgängen; - p ilz, der bei der Explosion einer Atombombe ent­ stehende große, pilzförmige Rauchwolke; -reaktor, der Reaktor, in dem durch Kernspaltung Energie gewonnen wird, Kernreaktor; -versuch, der Er­ probung von Atomwaffen, Kernwaffenversuch; -Waf­ fe, die Massenvernichtungswaffe, deren Prinzip auf der Kernspaltung od. Kernfusion beruht, Kernwaffe; - waffenfrei /Adj.j kernwaffenfrei: eine atomwaffen­ freie Zone; -Zeitalter, das;]-Zertrümmerung, die veraltend Kernspaltung 82 Atmung — Attrappe atonal, atonal /Adj./ Mus. alle zwölf Töne der chro­ matischen Tonleiter ohne funktionelle Beziehung auf einen Grundton verwendend: atonale Musik; dazu Atonalität, die; -, fo. P l.f Atrophie, die; -, -n [..i:on] Med. Verminderung, Abnahme des Volumens des Gewebes ätsch Kinderspr. /Ausruf als Ausdruck der Scha­ denfreude, des (gutmütigen) Spotts/: ä., jetzt be­ kommst du kein Eis! Attache, der; -s, -s [..Je:] D iplo m atie 1* Leiter eines Fachbereichs in einer diplomatischen Ver­ tretung im Ausland — 2. /in kap, Staaten/ einer Botschaft zugeordneter Anwärter des diplomatischen Dienstes Attacke, die; -, - n 1.1. Angriff in einem sportlichen Wettkampf: die Verteidiger konnten die A. der gegnerischen Mannschaft abwehren 1.2. v on der Kavallerie ausgeführter A ngriff: zur A. blasen; eine A. reiten; zur A. übergehen — 2. scharfe Kritik, A n griff: eine heftige A. starten — 8 . plötzliches, kurzes Auftreten von Symptomen einer physischen Krankheit: einer A. erliegen; er hat die A. über­ standen -j- eine A. gegen jmdn., etw. reiten (jmdn., etw. attackieren 2) attackieren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. angreifen (1.2, 1.3): sie wurde in dem Gedränge plötzlich von hin­ ten attackiert — 2. jmdn., etw. scharf kritisieren, angreifen: er wurde auf der Konferenz von meh­ reren Seiten attackiert Attentat, auch Attentat, das; -(e)s, -e bes. p o li ­ tisch motivierte Gewalttat gegen einen Repräsentanten od. auch eine Einrichtung des öffentlichen Lebens: ein feiges A .; ein A. auf, gegen jmdn. planen; ein A. begehen, verüben; Opfer eines Attentats werden + umg. scherzh. ein A. auf jmdn. Vorhaben (etw. Bestimmtes von jmdm. wollen) Attentäter, auch Attentäter, der; -s, - jmd ., d er ein Attentat verübt (hat) Attest, das; -(e)s, -e ärztliche Bescheinigung (über einen Krankheitszustand): jmdm. ein A. ausstellen; ein A. vorlegen Attestation, die; -en 1. Zuerkennung eines Dienst­ ranges in einigen Wirtschaftszweigen der D D R auf Grund der Leistungen und der Qualifikation — 2. schriftlich fixierte, regelmäßige Beurteilung der Eigenschaften eines Berufssoldaten der Nationalen Volksarmee zur Förderung seiner Entwicklung attestieren /sw. V b .; hat/ 1. etw. schriftlich be­ stätigen : jmdm. seine Leistungen a.; die Qualität einer Ware a. — 2. jmdn. a. (jmdm. eine Attestation erteilen) Attitüde, die; -, -n veraltend geh. bewußt ein­ genommene (ausdrucksvolle od. gekünstelte) Körper­ haltung, (ausdrucksvolle od. gekünstelte) Geste: eine graziöse, elegante A. an- , einnehmen Attraktion, die; -, -en etw., das durch seine Außer­ ordentlichkeit große Anziehungskraft ausübt, großes Interesse erregt: der Tierpark ist eine A. der Stadt; der Zirkus wartet mit neuen Attraktionen auf attraktiv /Adj./1 .1. durch ein ansprechendes Äuße­ res sehr anziehend auf das andere Geschlecht wir­ ke n d : eine attraktive Frau, Erscheinung; a. aus- sehen; das Kleid ist sehr a. 1.2. großen Anreiz bie­ tend, verlockend: jmdm. ein attraktives Angebot machen Attrappe, die; -, - n täuschend ähnliche Nachbil-
Attribut — 1auf 83 düng (2), die stellvertretend für etw. fungiert, bes. beim A u sstelle n (1): im Schaufenster liegen nur Attrappen; das ist nur A. Attribut, das; -(e)s, -e 1. Gramm, einem Sub­ stantiv, Adjektiv od. Adverb beigefügte nähere B e­ stimmung — 2 .1 . charakteristische Eigenschaft, Wesensmerkmal: jmdm. das A. der Unbestech­ lichkeit zuschreiben 2.2 . der Identifikation dienen­ des, stets wiederkehrendes gegenständliches K en n ­ zeichen für eine bestimmte Person, eine Personi­ fikation: die Waage ist em A. der Justitia attributiv fAdj./ Gramm, als Attribut: ein a. ge­ brauchtes Adjektiv Attribut]satz, der Gramm. Gliedsatz in der Funk­ tion eines Attributs atypisch [.. y . .], atypisch [.. y . .], atypisch [aty;..] fAdj.f nicht typisch (1.1): ein atypisches Krankheits­ bild atzen /sw. Vb.; hat/ Jägerspr. fvon Greifvögeln/ : der Falke atzt (füttert) seine Jungen ätzen fsw. Vb.; hat; / auch ätzend/1.1 . /von Säu­ ren, Laugen/ zerstörend auf etw. wirken: die Säure ätzt; ätzende Chemikalien 1.2. etw. mit Chemikalien, bes. Säuren, Laugen, behandeln, um es aufzulösen, zu entfernen: Wundränder ä. — 2. etw. durch Gebrauch von Säure, Lauge auf der Oberfläche eines Metalls erzeugen: ein Bild auf, in eine Kupferplatte ä. ätzend fA dj.; / auch ätzen/ 1.1. ätzender (bei­ ßender) Rauch, Geruch 1.2 . ätzende (beißende, scharfe, verletzende) Ironie, Kritik; ätzender Spott Atzung, die; -, -en 1. das Atzen — 2. Futter, das die Greifvögel ihren Jungen geben au /Ausruf bei körperlichem Schmerzf: au, das tut weh! Au, die; -en süddt. österr. s. Aue Aubergine, die; -n [obsr3i:no] 1. in den Tropen und Subtropen als Gemüsepflanze angebautes ein ­ jähriges Nachtschattengewächs — 2. große violette, auch weiße od. gelbe eiförmige od. gurkenförmige Frucht von 1, die gekocht od. gebraten verwendet wird auch I. /Adv.f 1. /betont; bezieht sich auf ein anderes betontes Satzglied/ gleichfalls, ebenfalls: er hat a. recht; das habe ich a. gesagt; keiner kannte ihn, a. mein Bruder nicht — 2. /unbetont; bezieht sich auf das unmittelbar folgende betonte Satzgliedj sogar, selbst: das war a. mir zu kalt; a. der kleinste Fehler darf nicht passieren — II . /als Glied von Fügungen u. mehrteiligen Konj./ 1. /unterordnend; mit konzessivem Charakter/1.1 . /in Verbindung mit Fragewörtern und fakultativem immer; drückt eine Verallgemeinerung aus; voran- od. nachgestellt/: wer a. (immer) gekommen sein mag, er sei will­ kommen!; was a. (immer) geschehen ist, wir wollen es vergessen; wo er a. (immer) hingeht, er vergißt nie Bescheid zu sagen 1.2. /als Glied der konjunktio- nalen Verbindungen wenn a. ... so doch, wie ... a., so ... a., soviel ...& ./:/ * wenn (4), 2wie (5), 2so (1), 1soviel (2) — 2. /als Glied der mehrteiligen Konj. sowohl ... als a., nicht nur ... sondern a./: / so­ wohl, 2sondern — III . /als Partikel; unbetont/ 1. /bezieht sich auf Voraussetzungen einer voran­ gehend gemachten Behauptung/ 1.1. /diese bestä­ tigend/ ich fühle mich kräht, und ich bin es a. 1.2. /diese in Frage stellend/ du sagst, du bist krank, kann ich es a. glauben? Audienz, die; - en offizieller Empfang bei be­ stimmten hochgestellten Persönlichkeiten (und Unter- redung mit ihnen): jmdn. um eine A. ersuchen; jmdm. (eine) A. gewähren; er wurde vom Präsi­ denten, Papst in A. empfangen audiovisuell \Adj.; nicht präd./ [.. v i..] das Hören und. das Sehen betreffend: audiovisuelle Unterrichts­ mittel (technische Lehr- und Lernmittel, die den Lernprozeß durch Hören und Sehen unterstützen) Auditorium, das; -s, Auditorien [ . .ion, . den] 1. Hörsaal — 2. geh. Zuhörerschaft: ein aufmerk­ sames A. Aue, die; -, -n veraltend, noch landsch. an einem (fließenden) Gewässer gelegenes flaches, oft mit Büschen und einzelnen Bäumen bestandenes Wiesengelände Auerhahn, der männliches Tier des Auerhuhns Auerhenne, die weibliches Tier des Auerhuhns Auerhuhn, das größter Hühnervögel Europas, der in Mischwäldern lebt und dessen männliches Tier im zeitigen Frühjahr auf charakteristische Weise balzt Auerochse, der ausgestorbenes, wildlebendes Rind (1) 1auf /Präp. mit Hat. u . Akk.; / auch aufs/ 1. /räumt./ 1.1. /mit Dat./ 1.1.1. /gibt die Lags an; be­ zeichnet die Berührung von oben/: das Buch liegt a. dem Tisch; a. dem Stuhl sitzen; a. den Knien rutschen 1.1.2. /bezeichnet den Aufenthalt in einem Raum, öffentlichen Gebäude; dafür oft auch in/: a. (in) seinem Zimmer bleiben, essen; a. dem Bahnhof warten; a. dem Rathaus etw. erledigen 1.1.3. /weist auf einen Tätigkeitsbereich hin/: a. (bei) der Post arbeiten; a. dem Bau arbeiten; er ist noch a. der Universität (ist noch Student); a. der Probe, Ver­ sammlung sein; sich a. einem Spaziergang befin­ den; /steht zeitlich em Gebrauch nähe/: a. (bei, während) der Rückreise erkranken; a. dem Spazier­ gang den Ausweis verlieren 1.2. /mit A k k .; gibt die Richtung an/ 1.2.1. von oben nach unten: das Buch a. den Tisch legen; sich a. den Stuhl setzen 1.2.2. von unten nach oben: a. den Baum klettern; a. den Berg steigen 1.2.3. in die Richtung von: a. eine Stadt marschieren; die Fischer fahren a. das Meer hinaus; a. jmdn. zugehen; a. ... zu / 3zu (1); /auf öffentliche Gebäude, einen Raum bezogen; dafür oft auch in od. zu/: a. die (zur) Polizei, a. den (zum) Bahnhof gehen; jmdn. a. die (zur) Post schicken; a. (in) sein Zimmer gehen 1.2.4. /weist auf einen Tätigkeitsbereich hin/: a. die Probe, eine Hochzeit, ein Fest gehen 1.3.-/mit Akk.; weist auf eine Ent­ fernung hin/ : a. 100 Meter (bis zu einer Entfernung von 100 Metern) herankommen; die Explosion war a. zwei Kilometer (Entfernung) zu hören — 2. \zeitl.; mit Akk.j 2.1. /weist auf eine Zeitspanne hin/ für (die Dauer von): a. unbestimmte Zeit, a. ein paar Tage verreisen 2.2 . /bezeichnet das zeitlich e Nacheinander/ 2.2.1. a. Regen folgt Sonnenschein 2.2 .2. von ... a. von .. Jzu (2.2 .1): es geschahin der Nacht vom 16. a. den 17. August; der kalte Winter von 1955 a. 1956 2.3. /weist auf einen Zeit­ punkt hin/: Schweiz. Architekt a. (für den, zum) 1. März gesucht*1; a. / Wiedersehen, / Wieder­ hören! IAbschiedsgruß/ — 3. /mit Akk.; modal; weist auf die Art und Weise hin/: a. höfliche Weise, liebenswürdige Art; etw. a. deutsch (in deutscher Sprache) sagen; alles a. einmal (zugleich) erle­ digen; das Glas a. einen Zug austrinken — 4 . /mit Akk.; weist auf den Zweck, das Ziel Mn/: a. Hasen 6*
84 2auf — aufbewahren jagen; etw. a. seine (hinsichtlich seiner) Richtigkeit (hin) überprüfen; a. jmds. W ohl trinken — 5 . /mit Akk.; weist auf den Anlaß, Grund hin/: a. viel­ fachen Wunsch wird das Konzert wiederholt; Tische a. Bestellung reservieren; /in V erbind un g mit dem Subst. nachgestelltem hin/ ich habe das Gerät a. seinen Rat hin (seinem Rat folgend) ge­ kauft; selbst a. die Gefahr hin (trotz der Gefahr), daß alles scheitert — 6 . /mit Akk.; weist auf die bei der Aufteilung einer Menge zugrunde gelegte Einheit Mn/: a. jeden entfallen fünf Mark; man nehme drei Eier a. (pro) ein Pfund Mehl — 7. /mit Akk./ bisa. / xbis (3) —8./mitAkk.; in fester Abhängig­ keit von Verben, Ad]. , Subst./: a. jmdn., etw. ach­ ten, warten; sich a. jmdn. , etw. freuen; sich auf jmdn. , etw. verlassen; sich a. etw. besinnen; stolz, böse, eifersüchtig a. jmdn. sein.; a. etw. aufmerk­ sam werden; einen Anspruch, ein Recht a. etw. haben; Rücksicht a. jmdn. nehmen 2auf /Adv.; / auch aufsein/ 1.1. in die Höhe, nach oben: a. (erhebt Euch), zu Tisch!; Bergm. Glück a.! /Gruß/ 1.2. los, vorwärts: a., an die Arbeit! — 2.1. aufgestanden: sie ist immer schon früh a.; der Kranke ist täglich drei Stunden a. 2 .2 . wach (1): ist er schon a.? 2.3. nicht im Bett: er war um Mitternacht noch a. — 3. umg. 3.1. offen, geöffnet, nicht geschlossen: das Fenster, die Tür ist a. 3.2. offen, nicht verschlossen: der Koffer ist a.; das Haus ist a. 3.3. für den Publikumsverkehr geöffnet: die Geschäfte sind bis 19 Uhr a. 3.4. Mund a. (öffne, öffnet den Mund)\; Augen a. im Straßen­ verkehr!; Fenster a.! — 4. a. und ab: das Brett wippt a. und ab (nach oben und nach unten); a. und ab (hin und her) gehen — 5. / von 2.1.1 + umg. a. und davon (schnell, für immer) fort: er war a. und davon, ehe ich etwas erwidern konnte; — von / Grund a.; etw. von der / Pike a. lernen auf- /trennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Verbindung mit dem Grundwort bestimmte produk­ tive Bedeutungstypen bildet/ 1. in Richtung nach oben, em por-: / z. B . aufblicken, aufbranden, auf- heben, aufkrempeln, 2aufschrecken, aufsteigen — 2. kurz, einmal, plötzlich: / z. B . auflachen, auf- leuchten, aufschluchzen, aufschreien — 3 .1 . von oben herab auf etw.: / z. B . aufschlagen 3.2 . etw. auf etw. bringend, befestigend: ^ z. B . aufdrucken, aufkleben — 4.1. /drückt ein öffnen aus/: / z. B . aufmachen, aufschließen, aufschneiden 4.2 . g eöff­ net: / z. B . aufhalten, aufstehen 4.3. auseinander-: /* z. B . aufbiegen — 5 . /drückt ein Ergebnis, die Vollendung einer Tätigkeit aus/: z. B.auf­ arbeiten, aufbrauchen — 6 . /drückt ein Erneuern aus/: /* z. B . aufarbeiten auf/Auf| -arbeiten /Vb.j 1. Rückstände erledigen, völlig aufholen: die nicht erledigte Korrespondenz, die Posteingänge a. — 2. Polstermöbel, einen alten Sessel a. (überholen, erneuern) (lassen); -atmen /Vb.f 1. einmal tief und hörbar atmen: tief a. — 2. sich befreit fühlen, erleichtert sein: ich atmete (erleichtert, befreit) auf, als alles vorüber war; - backen /Vb.; / Zacken/ nicht mehr frisches Ge­ bäck durch kurzes Erhitzen wieder knusprig machen: Brötchen a.; - bahren /sw. Vb.; hat/ einen Toten im Sarg zur Schau stellen: die Leiche öffentlich a.; der Tote lag im Sterbezimmer aufgebahrt; dazu - bahrung, die; -, - en; -bammeln, sich /Vb./ salopp sich erhängen; -bau, der /PI. -ten/1./o. PI.; zu - bauen 1/; zu 1.1: der A. eines zerstörten Stadt­ teils; zu 1.2: der A. eines Zeltlagers — 2. /o. P L ; zu -bauen 2, 5/ das Aufbauen; zu 2: der A. des Sozialismus; der wirtschaftliche A .; zu 5 : der A. organischer Verbindungen in Pflanzen — 3. /o. PL/ Gliederung, Struktur: der A. eines Dramas; der A. unserer Sprache; der A. eines Atoms, einer Zelle — 4.1 . Aufsatz (2): ein schrankförmiger A. 4.2. Techn. Karosserie: der A. eines Kraftwagens 4.3. '/nur im PI./ Seemannsspr. die über das Oberdeck des Schiffes nach oben hinausragenden geschlossenen Räume und technischen Anlagen; - bauen /Vb.; / auch -bauend/ 1.1 . etw. Zerstörtes, Niedergerissenes von neuem bauen, errichten: der zerstörte Stadtteil wurde wieder aufgebaut 1.2. etw. aus Einzelteilen zusammensetzen: Zelte a.; ein Wochenendhaus aus Fertigteilen a. 1.3. die Ge­ schenke auf dem Tisch a. (hinstellen) — 2. etw. errichten (1.1): den Sozialismus a.; das Land baut eine eigene Stahlindustrie a u f; sich eine neue Existenz a. — 3. etw. gliedern: er hat seinen Vor­ trag gut aufgebaut *— 4 .1. etw. auf etw. a. etw. als Grundlage für etw. nehmen: eine Theorie auf einer Annahme a. 4 .2 . sich auf etw. gründen, auf etw. fuß en : mein Plan baut (sich) auf folgenden Erwägungen auf — 5. Chem. Biol. 5.1. etw. aus etw. a. aus etw. eine Verbindung (5) bilden: Pflanzen bauen organische Stoffe aus anorganischen Stoffen auf 5.2. etw. baut sich aus etw. auf etw. besteht aus etw .: der Stoff baut sich aus folgenden Elementen auf — 6. umg. sich a, sich in einer bestimmten Haltung aufstellen: sich vor jmdm., neben der Tür a.; - bauend /A d].; / auch -bauen/: aufbauende (fördernde) Kritik; -bäumen, sich /Vb./ 1. das Pferd bäumte sich auf (richtete sich, au f den Hinterbeinen stehend, ruckartig nach oben) — 2. sich gegen sein Schicksal a. (empören, auflehnen); - bauschen /Vb.j 1. etw., sich aufblähen (1): der Wind bauscht die Segel auf; das Kleid bauschte sich im Wind auf — 2. etw. a. einer Sache mehr Bedeutung beimessen, als ihr zukommt, etw. über­ treiben: einen Vorfall a.; -begehren /Vb./ geh. sich empören, sich auflehnen: er begehrte heftig (gegen seinen Vater) auf; -behalten /Vb.j: den Hut a. (auf dem^ Kopf behalten, nicht abnehmen); -bekom­ men /Vb.j 1. etw. mit einiger Mühe öffnen können: ich habe die Tür, das Schloß, den Koffer nicht a. — 2. vom Lehrer eine Hausaufgabe bekommen: wir haben für morgen einen Aufsatz, nichts a .; - bereiten /Vb./1. bestimmte Rohstoffe zur (weiteren) Verwendung vorbereiten, geeignet machen: Trink­ wasser a. (reinigen); Hüttenw. Erze, Kohlen, Salze a. (von unerwünschten Bestandteilen trennen) — 2.1. etw. erschließen (1.1): Volkslieder, wissen­ schaftliche Quellen a. 2 .2. Statistiken, Zahlen­ material a. (auswerten); dazu -bereitung, die; -, /o. PI ./; -bessern /Vb./: seinTaschengeld durch einen Nebenverdienst a. (dadurch, daß man nebenbei etwas verdient, sein Taschengeld erhöhen); -bettung, die; -, -en H otelw . Couch, Liege, die in einem Hotelzimmer behelfsmäßig als zusätzliche Schlaf­ möglichkeit dient: ein Zweibettzimmer mit A.; - bewahren /Vb.j etw., bes. etw. Wertvolles od. frem ­ des Eigentum, das einem vorübergehend anvertraut ist, an eine Stelle bringen, an der es nicht verloren-
Aufbewahrung — aufbiigeln 85 gehen, nicht verderben kann, und es dort lassen: Dokumente unter Verschluß, in einer Kassette, gut, sorgfältig a .; Medikamente kühl a .; etw. zum Andenken, bis zu jmds. Rückkehr a .; dazu -be- wahrung, die; /o. P l.j: jmdm. etw. zur A. geben; - bewahrungsort, der /PL -e/ Stelle, Platz, wo e£w. aufbewahrt wird; -biegen jVb.; hat/ etw. ausein­ anderbiegen: eine Haarnadel, den Draht a.; -bieten jVb.f 1, alles Verfügbare, alle verfügbaren Personen für etw. m obilisieren, einsetzen: alle Energie, alle seine Kräfte, seinen Einfluß a., um etw. zu er­ reichen; er mußte seine ganze Überredungskunst a., um ihn davon abzubringen; die ganze Mann­ schaft wurde aufgeboten — 2. die beabsichtigte Eheschließung eines Paares öffentlich durch den Aushang beim Standesamt bekanntgeben: sie sind schon aufgeboten; zu 1 -bietung, die; -, -en /vono. S g.j: unter, mit, bei A. aller Kräfte, Energie; - binden jVb.j 1. etw» Zugebundenes, Zusammen­ gebundenes, Verschnürtes lösen: die Schnürsenkel, eine Schleife, die Schürze a. — 2. umg. jmdm. etw. Unwahres erzählen: jmdm. eine Lüge a.; wer hat dir das aufgebunden?; -f- jmdm. einen / Bären a .; sich eine / Rute a.; - blähen jVb.f 1.1. etw. füllig und prall machen: der Wind bläht die Segel auf; ein aufgeblähter (aufgetriebener) Leib 1.2. sich a. füllig und prall werden: das Segel, die Wäsche blähte sich im Wind auf — 2. ein auf­ geblähter (in unangemessener W eise vergrößerter) Verwaltungsapparat — 3. sich großtun: bläh dich nicht so auf!; -blasen fVb.; / auch auf­ geblasen/ 1. etw. (durch kräftiges Hineinblasen) füllig und prall machen, anschwellen lassen: einen Luftballon, ein Luftkissen a .; die Backen a. — 2. umg. sich großtun: blas dich nicht so auf!; sich mit seinen Kenntnissen a.; + sich a. wie ein / Erosch; -blättern fV b .; hat/: ein Buch, Schriftstück a. ein Buch, Schriftstück aufschlagen und darin blättern, bis man an etw. gelangt ist: das Inhaltsverzeichnis a.; - bleiben /Vb./ 1. nicht zu Bett gehen: bis gegen Morgen a.; du darfst noch a. (brauchst noch nicht zu Bett zu gehen) — 2. offen­ bleiben (1): das Fenster soll noch a.; -blenden fVb.f 1.1. die Scheinwerfer auf volle Lichtstärke ein­ sch alten : der Fahrer blendete die Scheinwerfer auf; mit aufgeblendeten Scheinwerfern fahren 1.2 . Film eine Aufnahme durch Öffnen der Blende be­ ginnen: eine Szene a. 1.3. Fotogr. die Blende größer stellen; -blicken fVb.f 1.1. nach oben, in die Höhe blicken: verwundert, freundlich, kurz (zu jmdm.) a.; zu den Sternen a. 1.2. von etw., auf das man sich konzentriert hat, abgelenkt werden, aus einer Versunkenheit herausgerissen werden und nach oben, in die Höhe blicken: er blickte flüchtig auf, als sie hereinkam; er blickte von seiner Arbeit auf — 2. zu jmdm. a. jmdn. bewundernd verehren: ehrfürchtig, mit Bewunderung zu jmdm. a .; - blitzen /Vb.; hat, ist/ 1. hell und kurz wie ein Blitz aufleuchten: Lichter blitzten in der Ferne auf; die Scheinwerfer blitzten, eine Taschenlampe blitzte au f; in seinen Händen blitzte ein Messer auf — 2. plötzlich auftauchen (2.4) (ist): eine Er­ innerung, Idee blitzte in ihm auf; -blühen fV b .; ist/ 1. die Rose, Knospe ist aufgeblüht (hat ihre Blütenblätter geöffnet); O geh. eine voll aufgeblühte Schönheit; ihre Wangen blühten beim Erzählen auf (bekamen eine rosige Farbe) — 2.1 . der Handel blühte auf (entwickelte sich, nahm einen A u f­ schwung); das geistige Leben begann aufzublühen 2.2 . nach der Krankheit blühte er sichtbar auf (entwickelte er sich psychisch, physisch positiv); - bocken /Vb./ Techn. ein Fahrzeug mit Hilfe einer besonderen Vorrichtung auf einen Bock stellen: das Auto a.; - branden /Vb.; ist/: Wellen branden auf (steigen plötzlich tosend als Brandung empor); O Beifall, Jubel brandete auf (setzte plötzlich und geräuschvoll ein); -braten /Vb.f eine (schon einmal gebratene) erkaltete Speise durch kurzes Braten auf- wärmen (1.1): ein Schnitzel vom Vortage, Klöße a.; - brauchen /Vb.f etw. völlig verbrauchen (1.1): alle Ersparnisse a .; sämtliche Lebensmittelvorräte sind aufgebraucht; -brausen /V b .; ist/ 1. das Meer braust auf (steigt plötzlich brausend em por); <0 Bei­ fall, Jubel brauste auf (setzte plötzlich brausend ein) — 2. zornig auffahren (6): heftig, leicht a.; er hat ein aufbrausendes Temperament (neigt dazu, zornig aufzufahren); -brechen /Vb.f 1. (hat) 1.1. etw. Ver­ schlossenes gewaltsam öffnen: eine Tür, einen Safe, ein Auto a. 1 .2. eine geschlossene Decke (von etw.) mit einem Werkzeug öffnen: die Straße, Beton­ decke mit dem Preßluftbohrer a. 1.3. geh. einen Brief, ein Telegramm a. (hastig, ohn e Sorgfalt öffnen) 1.4. Jägerspr. einen Hirsch a. (einem erlegten Hirsch die Bauchdecke Öffnen, um ihm die Eingeweide herauszunehmen) — 2 . (ist) 2.1 . die Knospen sind aufgebrochen (haben sich geöffnet 3.2) 2.2 . etw., das etw. bedeckt, bekommt plötzlich einen Riß, Risse, ein Loch, Löcher: die Eisdecke ist aufgebrochen; das Geschwür ist aufgebrochen — 3. (ist) ein Gegensatz, eine Kontroverse ist zwischen beiden aufgebrochen (ist plötzlich zwi­ schen beiden hervorgebrochen, ist plötzlich spürbar zwischen beiden vorhanden) — 4 . fortgehen, einen Ort verlassen (ist): in aller Frühe a.; zu einer Reise a.; es ist Zeit zum Aufbrechen; -bringen jVb.j 1.1 . Geldmittel beschaffen, zusammenbringen: das nötige Geld, die erforderlichen Mittel (für den Neubau) a. 1.2 . den Mut zu etw. a. (es fertig­ bringen, daß man Mut zu etw. hat); Kraft, Energie, Geduld zu etw. a .; Verständnis für etw. a. — 2.1. eine neue Mode a. (einführen 5) 2.2. etw. Un­ wahres verbreiten: ein Gerücht a. —. 3. jmdn. in Wut bringen, erzürnen: jmdn. (gegen sich) a.; (über jmdn., etw.) aufgebracht (wütend) sein — 4 . umg. etw. mit einiger Mühe öffnen können: ich bringe die Tür, das Schloß, die Dose nicht auf — 5. See- mannsspr. ein fremdes od. gegnerisches Schiff stoppen, um es zu kontrollieren od. in den Hafen zu bringen: einen Kutter a. — 6. etw. m eist in dünner Schicht auf etw. auftragen, anbringen; - bruch, der \vorw. Sg .j das Aufbrechen (4): ein plötzlicher, überstürzter A .; das Zeichen zum A. geben; zum A. mahnen; im A. begriffen sein; - bruch(s)Stimmung, die fo. Pl.f allgemeine Unruhe, die das bevorstehende Aufbrechen (4) ankündigt: es herrschte A . ; die Gäste waren in A. (schickten sich an aufzubrechen); -brühen /Vb./ ein Getränk durch Übergießen mit kochendem Wasser bereiten: Kaffee, Tee a.; -brüllen jVb.j kurz, einmal,plötzlich brüllen: der Stier brüllte wild auf; vor Freude a .; -brummen jVb.j umg. 1.1. jmdm. eine Strafe auferlegen: eine Ordnungsstrafe aufgebrummt bekommen 1.2 . den Schülern viel a. (viele Hausaufgaben aufgeben); - b ügeln jVb.j etw. durch Bügeln wieder glätten : eine
86 aufbürden — auffaliren Hose, Bluse a.; - b ürden, bürdete auf, hat auf­ gebürdet geh. einem Tier, jmdm., sich eine Bürde aufladen: dem Esel das ganze Gepäck a.; O jmdm., sich viel Arbeit, viele Sorgen, die ganze Last der Verantwortung a .; - d ämmern /Vb.; ist/ 1,1. etw. dämmert in jmdm. auf etw. kommt jmdm. allmäh­ lich zum Bewußtsein: eine Vermutung, ein Ver­ dacht, eine Erinnerung dämmert in ihm auf 1.2. etw. dämmert jmdm. auf etw. wird jmdm. allmäh­ lich klar: langsam dämmerte ihm auf, was das zu bedeuten hatte; -decken jVb.j 1. jmdn., etw. a. etw., das jmdn., etw. bedeckt, von ihm, davon ab-, wegnehmen: den Kranken a.; das Bett a. (die Bett­ decke Zurückschlagen) — 2. die (Spiel)karten a. (mit der Bildseite nach oben hinlegen) — 8.1 . ein weißes Tischtuch a. (auflegen 1) 3.2 . den Tisch decken: soll ich schon a.? — 4.1 . etw. verborgenes Negatives erkennen und andere, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen: Mißstände, jmds. Schwächen, Fehler schonungslos a .; eine Ver­ schwörung, ein Verbrechen a. 4.2 . etw. deutlich, bewußt machen: Zusammenhänge, Ursachen a.; - f die / Karten a.; zu 4 -deckung, die; - en; - donnern, sich /Vb./ umg. fbes. von weiblichen Personen] sich geschmacklos und übertrieben auf­ fällig kleiden, zurechtmachen, sich auftakeln: sie donnerte sich auf; sie ist furchtbar aufgedonnert; - drängeln jVb.j umg. s. -drängen 1 u. 2; -drängen fVb.f 1. jmdm. etw. a. jmdn. drängen (2.1), etw. anzunehmen, zu übernehmen: jmdm. ein Stück Kuchen a.; jmdm. seine Begleitung, Freundschaft a .; jmdm. seine Ansichten a. — 2. sich jmdm. un­ aufgefordert und aufdringlich anschließen, seine Dienste jmdm. aufdringlich anbieten: sich einem Fremden a.; ich will mich Ihnen nicht a.! — 3. etw. drängt sich jmdm. auf etw. wird jmdm. zwingend bewußt, taucht zwangsläufig in jmdm. a u f: ein Gedanke, eine Frage, eine Erkenntnis, eine Erinnerung drängt sich mir auf; -drehen /Vb.; / auch aufgedreht/ 1.1. den Wasserhahn, Gas­ hahn a. (so drehend bewegen, daß Wasser, Gas durch ihn ausströmen kann); den Verschluß a. (so drehend bewegen, daß das Innere, der Inhalt von etw. zugänglich wird); umg. verhüll, den Gas­ hahn a. (sich mit Gas das Leben nehmen) 1.2. umg. das Radio a. (durch Drehen eines Knopfes lauter stellen) — 2. umg. die Geschwindigkeit beschleuni­ gen, Gas geben: auf der Autobahn mächtig, ordent­ lich a. — 3. umg. sehr fröhlich werden, in Stimmung kom m en: bei der Feier drehte er mächtig auf; -dringlich /Adj./ 1.1. sich aufdrängend, lästig fal­ len d: ein aufdringlicher Mensch, Schwätzer 1.2. allzu intensiv und dadurch lästig wirkend: eine auf­ dringliche Höflichkeit, Reklame; ein aufdring­ liches Parfüm; -dröseln jsw. Vb.; hat/ umg. etw. a. die Fäden von etw. entwirren, etw. in einzelne Fäden trennen: verhedderte Wolle, ein Tau, ein Gewebe a .; O die komplizierte Handlung eines Romans a. (in ihre Bestandteile zerlegen, analysie­ ren); -druck, der /PL -e/ 1.1. kurzer, auf etw. auf- gedruckter Text: der A. des Etiketts 1.2. Philat. auf ein Postwertzeichen aufgedruckte bestimmte A n ­ gabe (über einen besonderen gesellschaftlich bedeut­ samen A nlaß); -drucken /Vb./ etw. auf etw. drucken (1.1): Briefumschläge mit aufgedrucktem A b­ sender; auf einen Stoff Muster a.; - drücken /Vb./ 1. etw. auf etw. drücken (1.6): einen Stempel auf das Papier a .; <0 etw. drückt jmdm. sein Gepräge auf — 2.1. etw. durch Drücken (1.1) öffnen: eine Tür a. 2.2. umg. ein Geschwür a. (durch Drücken 1.1 aufplatzen lassen und auspressen); + umg. jmdm. einen a. (jmdm. einen K uß geben); -einander /Adv./ 1. einer, einen auf den anderen, eines auf das andere: a. angewiesen sein; a. Rücksicht nehmen; zwei Dinge sorgfältig a. abstimmen — 2. einer gegen den anderen: a. losgehen, losschlagen aufeinander- /in verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen/ 1. eines auf, über das andere, einer, einen auf, über den anderen, z . B .: aufeinanderdrücken, aufeinanderfallen, auf- einanderlegen, aufeinanderpressen, aufeinander- schichten, aufeinandersetzen — 2. eines, einer auf, über dem anderen, z. B . : aufeinanderliegen, auf- einandersitzen — 3. eines gegen das andere, einer, einen gegen den anderen, z. B .: aufeinanderhetzen, aufeinanderprallen, aufeinanderstoßen, aufeinan- dertreffen Aufeinander/aufeinander! -folge, die \o. P l.j das Aufeinanderfolgen: die zeitliche A. der Ereignisse; in rascher A. (schnell nach-, h intereinander) schoß er drei Tore; -folgen /Vb.; ist/: die Ereignisse folgten rasch aufeinander (ein E reignis folgte rasch a u f das a n d er e); an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen Aufenthalt, der; -(e)s, -e [aufant..] 1. das Sich- aufhalten, zeitlich begrenzte Anwesenheit an einem Ort: während meines Aufenthalts in Dresden; ein kurzer, langer A. — 2. der Zug hat nur drei Minuten A. (hält nur drei Minuten); ohne A. (Halt 2) durchiahren Aufenthalts! -beschränkung, die 1.1. /in der D D R/ Jur. zusätzliche Strafe, die dem Verurteilten ver­ bietet, sich für eine bestimmte Zeit in bestimmten Orten, Gebieten aufzuhalten 1.2. /in der BRD/ be­ hördliche Beschränkung der Aufenthaltsdauer (von Ausländern) in einem L an d ;-dauer, die; -genehmi- gung, die staatliche Genehmigung fü r Ausländer zum Aufenthalt während einer bestimmten Zeit in bestimmten Orten des gastgebenden Landes: jmdm. die A. erteilen; -ort, dfcr /PI. - e/ 1.1. Ort, an dem sich jmd. (vorübergehend) aufhält 1.2. Wohnort; - raum, der größerer Raum in einem nicht privaten Haus, in dem man sich aufhalten kann: der A. für die Betriebsangehörigen auf/Auf |-erlegen, erlegte auf, auch auferlegte, hat auferlegt jmdm. etw. a. jmdn. zu einer bestimmten Leistung verpflichten: jmdm. eine (Ordnungs)strafe a.; die Kosten des Rechtsstreits wurden dem Kläger auferlegt; sich freiwillig Pflichten, Be­ schränkungen a.; - erstehen, erstand auf, auch auf­ erstand /Prät. ungebräuchl./ , ist auferstanden R el. /nach religiöser Vorstellung/ ivieder zum Leben er­ wachen: der Glaube, daß die Toten (am Jüngsten Tage) a.; der Auferstandene (Jesus); dazu -er- stehung, die; -, /o. Pl.j; -essen jVb.j etw. essen, bis nichts mehr davon übrig ist: iß deine Suppe auf!; ich habe alles aufgegessen; -fädeln /Vb./ etw, a u f einen Faden ziehen: Perlen a.; Pilze zum Trocknen a.; - fahren /Vb./ 1. auf etw. a. während der Fahrt von hinten auf etw. aufprallen (ist): das Auto war bei großer Geschwindigkeit auf einen Lastwagen, auf ein Hindernis aufgefahren — 2. (ist) der Fahrer des Personenwagens war zu dicht auf­ gefahren (war zu dicht an das vordere Fahrzeug
Auffahrt — aufführen 87 herangefahren, ohne den Sicherheitsabstand einzu­ halten) — 3. Mil. 8 .1 . an eine bestimmte Stelle fahren und sich gefechtsbereit aufstellen (ist): Panzer sind aufgefahren 8.2 . etw. an eine bestimmte Stelle fahren und gefechtsbereit aufstellen (hat): Kanonen a. — 4. umg. Speisen, Getränke a. große Mengen von Speisen, Getränken auftischen (hat): mehrere Gänge, Bier a. (lassen) — 5. aus der Buhe, Ruhe­ lage hochfahren (ist): erschrocken, entsetzt a .; aus dem Schlaf, aus seinen Gedanken a. — 6 . auf etw. spontan zornig mit Worten reagieren, aufbrausen (ist): bei diesen W orten fuhr er ärgerlich, wütend auf; + gegen jmdn. (ein) schweres Geschütz a.; - fahrt, die 1.1 . Verkehrsweg, der die unmittelbare Zufahrt zur Autobahn ist 1.2. (ansteigender) Fahnoeg zu einem größeren repräsentativen Gebäude: eine breite A. zum Schloß; -fahrunfall, der durch A u f­ fahren (1) verursachter Unfall; -fallen jVb.f durch etw. Besonderes (jmds.) Aufmerksamkeit erregen, von allen, jmdm. bemerkt werden: sein Benehmen, seine Begabung fiel auf; um nicht aufzufallen, wählte sie ein schlichtes Kleid; seine Abwesenheit fiel nicht auf; er fiel (durch sein Benehmen) (u n ­ angenehm au f; es fällt allgemein auf, daß . . . ; eine auffallende Erscheinung; das Auffallendste an ihr waren die Augen; sich auffallend kleiden, be­ nehmen; sie sieht ihm auffallend (sehr) ähnlich; er ist auffallend still; er ist mir sofort aufgefallen; fällt dir nichts (an ihm) auf?; die Ähnlichkeit der Geschwister fiel uns sofort auf; -fällig /A d j.f durch etw. Besonderes Aufmerksamkeit erregend, auf sich lenkend: ein auffälliges Benehmen; sich a. kleiden; auffälliger Schmuck; auffällige (verdäch­ tige) Spuren entdecken; er hat nichts Auffälliges an sich; -fangen fVb.j 1.1 . etw. fangen (3): den Ball in die Luft werfen und wieder a. 1.2. jmdn., der fällt, festhalten und vor dem Sturz bewahren: das stolpernde Kind a. — 2. etw., bes. eine sich ergebende Flüssigkeit, in ein Gefäß fließen lassen und so sammeln: Regenwasser in einer Tonne a. — 3. etw. abfangen (2.1): einen Stoß, Schlag a.; O den Vorstoß des Gegners a. (aufhalten) — 4. etw. in seinen negativen Auswirkungen dämpfen, mildern: die Preissteigerungen auf dem W eltmarkt (durch bestimmte Maßnahmen) aufzufangen versuchen — 5. etw. durch Zufall hören, sehen: eine Neuigkeit, einige Brocken der Unterhaltung a.; einen bösen Blick a. — 6. etw. (drahtlos) Gesendetes zufällig empfangen: einen Funkspruch a.; - fassen /Vb./ 1. etw. als etw. a. etw. in einer bestimmten Weise ver­ stehen, deuten: jmds. Worte als Vorwurf, als Schmeichelei, als eine persönliche Beleidigung a . ; etw. als seine Lebensaufgabe a .; er hat meine Be­ merkung persönlich aufgefaßt (als persönlich e Kränkung, als Angriff empfunden); er hat meine Bemerkung falsch aufgefaßt (mißverstanden) — 2. etw. erfassen, begreifen: er faßte die Erklärungen leicht, schnell a u f; Schüler, die leicht a .; - fassung, die 1. (grundsätzliche) Meinung bes. über einen komplizierten, komplexen Sachverhalt: eine A. ver­ treten; einer A. beipflichten; zu einer einheitlichen A. gelangen; ich kann diese A. nicht teilen; es herrscht die A. vor, daß ...; eine strenge A. von der Ehe haben; seine A. von der Gesellschaft; eine verbreitete, einseitige A . ; beide haben unter­ schiedliche Auffassungen; ich bin der A., daß . . .; nach meiner A. i s t . . . ; die Rolle läßt verschiedene Auffassungen (Interpretationen) zu — 2 . fo. Fl./ Auffassungsgabe: eine gute A. haben Auffassung) -gäbe, ehe fo. PI./ Fähigkeit, Ver­ mögen zu begreifen: eine leichte, rasche, schnelle A. besitzen; -Sache, die /in der Verbindung/ das, etw. ist A. (darüber, über eine Sache kann man verschiedener Ansicht, Meinung sein); -vermögen, das fo. PI./ Auffassungsgabe auf/Auf| -fegen /Vb.; hat/ etw. zusammenfegen und auf eine Kehrschaufel nehmen: die Scherben, den Schmutz a.; ich muß noch a.; - f indbar /Adj.; nicht adv.; vorw. verneint; zu -finden/: die Brieftasche ist nicht a.; jmd. ist nicht a.; - f inden fVb./ jmdn., den man vermißt, etw., das verlorengegangen, ver­ borgen ist, (nach langem Suchen, unversehens) ent­ decken, finden: jmdn. bewußtlos, tot a.; er, der Schlüssel war nirgends aufzufinden; -fischen /Vb./ umg. 1.1. jmdn., etw. aus dem Wasser ziehen, her­ ausholen : die Gekenterten wurden von einem Rettungsboot aufgefischt 1.2 . jmdn. aufgabeln (1.1): ich weiß nicht, wo er dieses Mädchen auf- gefischt hat; -flackern /Vb.; ist/ flackernd auf- leuchten: die Kerze flackert (noch einmal) auf; O in seinen Augen flackerte Zorn auf; Unruhen flackerten immer wieder auf (setzten immer wieder ein); -flammen /Vb.; ist/ brennend aufleuchten: das Streichholz flammt auf; O in seinen Augen flammte Zorn auf; Unruhen, Aufstände flammen auf (setzen schlagartig ein, brechen los); -fliegen /Vb./ 1. emporfliegen: die Vögel flogen plötzlich auf — 2. sich plötzlich und schnell öffnen: die Tür flog auf — 3. umg. der Agentenring ist auf­ geflogen (ist entdeckt und zerschlagen worden); eine Konferenz a. (scheitern) lassen; -fordern /Vb./ 1.1 . jmdn. nachdrücklich bitten, etw. Bestimmtes zu tun: jmdn, zur Mitarbeit, zum Weitergehen, zum Reden a.; jmdn. dringend zu etw. a. 1.2. ein Mädchen (zum Tanz) a. (zum Tanz bitten); -forderung, die mit Nachdruck vorgebrachte Bitte, etw. B e­ stimmtes zu tun : eine ((kingende, schriftliche) A. zur Mitarbeit erhalten; einer A. Folge leisten, nachkommen; auf wiederholte A. hin öffnete er; -forderungssatz, der Gramm. Satz, der eine Forde­ rung ausdrückt und eine Handlung des Angesproche­ nen bewirken soll; -forsten, forstete auf, hat auf- geforstet: einen Kahlschlag, Ödland (mit Fichten) a. (darauf Wald anlegen); dazu -forstung, die; -, - en; -fressen /Vb./ 1. etw. fressen, bis nichts mehr davon übrig ist: der Hund hat das Futter auf­ gefressen; salopp /vom Menschen/ mein Bruder hat den ganzen Pudding aufgefressen (aufgegessen); O umg. jmdn. vor Liebe a, wollen (überschwenglich lieben) — 2. umg. etw. frißt jmdn. auf etw. bean­ sprucht jmdn. völlig, bis zur Erschöpfung: die viele Arbeit frißt mich noch auf!; -frischen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. etw. Altes, Abgenutztes durch entsprechende Behandlung (farblich) wieder so er­ scheinen lassen, wie es ursprünglich war: den Teppich, ein Gemälde, die verblichenen Farben a .; O eine Erinnerung, alte Bekanntschaft, seine Sprachkenntnisse a. (erneuern) 1.2 . die Vorräte a. (ergänzen 1.1) — 2. (ist, hat) der Wind frischte auf (wurde stärker); -führen /Vb./ 1. ein Bühnen­ stück, einen Film einem Publikum vorführen: ein Schauspiel, ein Ballett, einen neuen Film a.; Brecht a. (Stücke, ein Stück von Brecht spielen) — 2. sich in bestimmter Weise a. sich (in der Öffent-
88 Aufführung — aufgehoben lichkeit) in bestimmter Weise benehmen: sich an­ ständig, gut, schlecht a.; sich wie ein Verrückter a. — 3. etw. nennen, aufzählen: Beispiele, Gründe a .; Zeugen namentlich a .; die im Verzeichnis auf- geführten Preise — 4. geh. etw. bauen, errichten: einen Neubau, ein Haus (aus Bauplatten) a .; eine Mauer a.; -j- einen / Eiertanz a.; -führung, die 1. Veranstaltung, bei der ein Bühnenstück, Film vorgeführt wird: eine gelungene, gute A. — 2. das A ufführen (1): bei der A. dieses Films, Stückes kam es zu einem Skandal; papierdt. ein Stück zur A. bringen (auffuhren); dieses Stück gelangt zur A. (wird aufgeführt); -führungsrecht, das ur­ heberrechtliche Befugnis zur öffentlichen Aufführung eines dramatischen Werkes, eines Musikwerkes; -füllen /Vb./ 1.1. etw. (fast) Leergewordenes wieder fülle n : den Tank, Kanister (mit Benzin) a. 1.2. etw. nachfüllen (1.1): Benzin a. 1.3. den Vorrat, die Bestände wieder a. (ergänzen 1.1) — 2. K ochk. etw. mit einer Flüssigkeit a. eine anteilig große Menge Flüssigkeit zu etw. gießen: das Gemüse mit einer Fleischbrühe a. — 3. Suppe, Kompott a. (auf den Teller geben) — 4. Meteor, sich a.: das Tief hat sich aufgefüllt (ist schwächer geworden); -futtern /Vb./ umg. etw. mit großem Appetit auf- essen: alles selbst a.; -gäbe, die 1.1 .1. etw., was jmd. tun muß, weil er dazu verpflichtet ist, sich dazu verpflichtet fühlt: eine lohnende, interessante, dank­ bare, verantwortungsvolle, unangenehme, schwie­ rige, unlösbare A .; jmdm . eine A. stellen; eine A. übernehmen, bewältigen, erfüllen; einer A. ge­ wachsen sein; das ist nicht meine A .; ich habe es mir zur A. gemacht (zum Ziel gesetzt) ... 1.1.2 . es ist nicht A. (Zweck 1.1) dieser Abhandlung ...; diese Maschine hat die A. (Funktion 1), . . . 1.2. fvorw. PL/ Hausaufgabe: die Kinder müssen noch ihre Aufgaben (für morgen) machen; die Aufgaben kontrollieren 1.3. etw., das (mathematisch) gelöst werden m u ß: von zehn Aufgaben hatte er nur fünf gelöst — 2. Ivorw. Sg .; zu aufgeben 1, 3.1, 3.2, 3.4/ das A u fgeben; zu 1.1: die A. eines Päckchens; zu 1.2: die A. einer Bestellung; zu 1.3: die A. eines Inserats; zu 3.4: die Verletzung zwang den Läufer zur A. — 3. Volleyball Schlag, durch den der Ball zu Beginn des Spiels, nach Unterbrechung über das Netz hinweg ins Spiel gebracht wird: die A. ausführen; -gabeln jVb.j umg. 1.1. wo hast du denn dieses Mädchen aufgegabelt (ken nen gelern t)? 1.2. etw. zufällig finden (und an sich nehmen): wo hast du dieses Buch aufgegabelt?; O (sich) etw. a .: ich habe (mir) diese Krankheit während meiner Reise aufgegabelt (habe mich während meiner Heise angesteckt) Aufgaben| -bereich, der Gesamtheit der A u fgab en (1.1.1), die jmd. zu erfüllen hat: das fällt nicht in seinen A .; -gebiet, das vgl. - bereich: sich mit seinem neuen A. vertraut machen; -Stellung, die A r t der Aufgabe, die jmdm. gestellt wird: die A. hatte sich geändert; eine neue A. Auf/auf|-gang, der 1. der A. (die auf den Bahn­ steig führende Treppe) an der anderen Seite des Bahnsteigs ist gesperrt — 2 . Ivorw. Sg./ das A u f­ gehen (1): den A. der Sonne beobachten; -geben fVb./ 1.1. etw. der Post, Bahn zur Beförderung über­ geben : ein Päckchen, ein Telegramm (bei der Post, am Schalter) a.; einen Koffer (bei der Bahn, auf dem Bahnhof) als Frachtgut a. 1.2. (beim Ober) eine Bestellung a. (etw. bestellen 1.1) 1.3. eine Annonce a. (zur Veröffentlichung einer Zeitung über­ geben) — 2.1. jmdm. eine Hausaufgabe geben: der Lehrer gab den Schülern einen Aufsatz, eine Über­ setzung, ein Gedicht (zum Auswendiglernen) auf; er hat uns viel aufgegeben 2.2 . jmdm. ein Rätsel a. (zu lösen geben) 2.3. veraltend jmdm. auf- tragen, etw. Bestimmtes zu tun: es war mir auf- gegeben, darüber zu schweigen — 3.1 . etw. a. mit etw. au fh ören (1.1): das Rauchen, sein Studium a.; ich habe es aufgegeben, ihn überzeugen zu wollen; seinen Widerstand a.; ein Rennen a. (vorzeitig be­ enden) 3.2. sein Geschäft, seine Praxis a. (schließen 1.4); seine Wohnung a. (aus seiner Wohnung aus- ziehen); seinen Beruf a. (nicht weiter ausüben); seinen Plan, eine Gewohnheit a. (nicht länger an seinem Plan, einer Gewohnheit festhalten); alle Hoffnung a. (aufhören zu hoffen); Mil. ein Gebiet a. (die Truppen aus einem Gebiet abziehen) 3.3. jmdn. als verloren betrachten: die Ärzte haben den Kranken aufgegeben (halten seine Genesung für ausgeschlossen) 3.4. Sp ort der Läufer gab (wegen einer Verletzung) auf (beendete den Wettkampf vor­ zeitigp; er gab nicht auf (hielt durch); + den, seinen / Geist a.; -geblasen /Adj.; / auch auf­ blasen 2/ um g. überheblich, eingebildet: ein auf­ geblasener Schwätzer; a. herumstolzieren; -gebot, das 1. Ivorw. Sg./ eine für eine Aufgabe (1.1.1) ein­ gesetzte, aufgebotene Anzahl von Menschen, Menge an Material: ein starkes A. von Sportlern zur Olympiade schicken; ein großes A. an Material — 2.1. das Aufbieten (2): das A. bestellen 2.2. Aus- hang beim Standesamt, durch den die beabsichtigte Eheschließung eines Paares bekanntgegeben wird: das A. hängt aus; -gedreht /Adj.; / auch auf­ drehen 3/ umg. überaus angeregt, animiert: eine aufgedrehte Gesellschaft; -gedunsen /Adj./ a u f - gequollen, aufgeschwemmt: sein Gesicht war vom vielen Trinken a.; -gehen /Vb./ 1. die Sonne, der Mond geht auf (erscheint am Horizont) — 2. sich durch Triebmittel beim Backen nach oben ausdehnen: der Teig, Kuchen ist nicht aufgegangen — 3. keimen, wachsen und aus der Erde hervorkommen: der Samen, die Saat ist aufgegangen — 4 .1 . sich Öffnen (1.2 .2): plötzlich ging die Tür auf; das Fenster geht nicht auf (läßt sich nicht öffnen 1.2.1) 4.2 . das Geschwür ist aufgegangen (ist aufgebrochen 2.2) 4.3. sich lösen (1.2 .2): der Knoten, die Naht ist aufgegangen; das Weckglas ist wieder auf­ gegangen (der Deckel hat sich gelöst) 4.4. die Knos­ pen sind aufgegangen (haben sich geöffnet, sind aufgebrochen); die Saat geht auf (wächst mit ihren ersten Sprossen aus der Erde) — 5. etw. geht jmdm. auf etw. kommt jmdm. zum Bewußtsein, wird jmdm. klar: die Bedeutung, der Sinn, die Tragweite des Geschehens ist ihm noch nicht aufgegangen; mir war noch nicht aufgegangen, was das bedeuten soll — 0. /von mathematischen Aufgaben! Divi­ sion geht auf (es bleibt kein R est); die Rechnung geht (glatt) auf — 7. in jmdm., etw. a. in jmdm., etw. seine Erfüllung finden: sie ging ganz in ihren Kindern, in der Familie, in ihrem Beruf auf; + jmdm. gehen die / Augen auf; etw. geht in (Rauch und) / Flammen auf; jmd. ist aufgegan­ gen wie ein / Hefekloß; jmdm. geht ein / Licht auf; jmds. / Rechnung geht nicht auf; jmdm. geht ein / Seifensieder auf; -gehoben /Adj.; /
aufgeknöpft — Aufheben 89 au ch -heben/ bei jmdm. , irgendwo gut aufgehoben sein bei jmdm., irgendwo in guter Obhut sein, ge­ borgen sein : das Kind ist bei den Großeltern gut a.; ich fühle mich in seiner Nähe gut a.; -geknöpft /Adj.; / auch aufknöpfen/ um g.: er war heute erstaunlich a. {aufgeschlossen 1.1); -gekratzt fA d j.; vorw. präd.; auch aufkratzen/ umg. sehr lustig, gutgelaunt und lebhaft: er ist heute erstaunlich a.; - gelegt fAdj.; vorw. präd.; / auch auflegen/ 1.1, in bestimmter Weise a. in bestimmter Weise ge­ launt, gestimmt: er ist heute gut a. 1.2* zu etw. a. sein in der Stimmung sein, etw. Bestimmtes zu tun: zum Scherzen, Plaudern a. sein; ich bin heute nicht (dazu) a.; - gelöst JAdj.; / auch auflösen/ umg. 1.1* aus der Fassung gebracht, außer sich seiend: er war vor Schmerz, Freude ganz a. 1.2. erschöpft und benom men: sie kam völlig durchnäßt und ganz a. an; -geräumt /Adj.; / auch auf- räumen/ gutgelaunt, in heiterer Stimmung: er ist heute erstaunlich a .; - geschlossen /Adj.; / auch aufschließen/ 1.1. kontaktfreudig und mitteilsam: er ist ein aufgeschlossener Mensch; er wurde all­ mählich immer aufgeschlossener 1.2. interessiert (1.1): allen Problemen a. gegenüberstehen; poli­ tisch a. sein; dazu -gesehlossenheit, die; -ge­ schmissen /Adj.; nur präd./ salopp sich in einer schwierigen Lage befindend und nicht mehr weiter­ wissend: wenn du mir nicht hilfst, bin ich ganz schon a.; - geweckt /Adj.; /* auch aufwecken; von einem Kind/ für sein Alter von erstaunlich rascher Auffassungsgabe, geistig rege: ein aufgewecktes Kind; -gießen /Vb.f: Tee, Kaffee a. (aufbrühen); - g länzen /Vb.; hat, ist/ glänzend aufleuchten: Sterne glänzen am Himmel auf; Lichter glänzen auf; -gliedern /Vb./ ein Ganzes nach bestimmten Gesichtspunkten gliedern: ein Wort in Silben a.; datu -gliederung, die; -glimmen /Vb.; ist, hat/ glimmend aufleuchten: in der Ferne glommen Lich­ ter auf; O (ist) eine Hoffnung, ein Verdacht glomm in ihm auf; -glühen /Vb.; hat, ist/ glühend aufleuchten: die Zigarette glühte in der Dunkelheit auf; -greifen /Vb./ 1. jmdn., der sich herumtreibt, einen Gesuchten festnehmen: er wurde von einer Funkstreife aufgegriffen — 2. etw. a. 2.1. a u f etw. eingehen und es für sich nutzbar machen: einen Gedanken, Vorschlag, ein Thema, eine These a. 2.2. an etw. anknüpfen, etw. fortsetzen: das frühere Gespräch a.; - grund /Präp. m it Gen./ s. Grund (II.1 .3.1); -gucken /Vb./ umg. 1.1. aufblicken (1.1): neugierig a.; zum Himmel a. 1.2. aufblicken (1.2): er guckte flüchtig auf, als sie hereinkam; er guckte von seiner Arbeit auf; -guß, der Lösung aus mit (siedendem) Wasser übergossenen Pflanzenteilen: einen A. aus Melissenblättern bereiten; <C> sein zweiter Roman war nur ein schwacher Ä. (ein Abklatsch) des ersten; -haben /Vb.f umg. 1. einen Hut, eine Mütze a. (aufgesetzt haben) — 2. vom Lehrer als Hausaufgabe bekommen haben: was hast du für morgen auf?; wir haben nichts, einen Auf­ satz auf — 8.1. etw. offen haben: die Augen a. 8.2. etw. aufbekommen (1) haben: endlich habe ich den Koffer auf 8.8. für den Publikumsverkehr ge­ öffnet haben: die Geschäfte haben bis 19 Uhr auf — 4. etw. aufgegessen haben: er hat seine Suppe noch nicht auf; -hacken /Vb./ eine geschlossene Decke (von etw.) mit der Spitzhacke, dem Beil öffnen: die Eisdecke eines Sees, das Pflaster, die Straße a.; -halsen /Vb./ umg. jmdm. etw., jmdn. a. jmdn. mit etw., jmdm. belasten (2.1): jmdm., sich viel Arbeit a. ; sie hat ihrer Mutter auch noch das andere Kind aufgehalst; -halten /Vb./ 1.1. jmdn. , ein Tier (für eine Weile) an der Fortbewegimg hin­ dern, daran hindern, fortzukommen: einen Fliehen­ den, ein durchgehendes Pferd a .; das Unwetter hat uns zu Hause aufgehalten 1.2. eine Entwicklung, ein Geschehen verhindern: eine Entwicklung, die Katastrophe nicht a. können 1.8 . sich mit, bei etw., jmdm. a. sich zu eingehend mit etw., jmdm. be­ fassen : wir können uns nicht länger mit diesen Einzelheiten, bei diesen Fragen a.; ich kann mich nicht mit dir so lange a. — 2. sich irgendwo a. ir ­ gendwo vorübergehend leben, sein, sich vorübergehend irgendwo befinden: sich an der See, zu Hause, bei Freunden a. — 8. umg. etw. (für einen anderen) ge­ öffnet halten: (jmdm.) die Tür a.; halt mal bitte das Netz auf! —4. sich über etw., jmdn. abfällig äußern: sich über jmds. Benehmen, Aussehen a .; -f- den ganzen / Betrieb a .; - hängen /sw. Vb./ 1. etw. an, auf etw .2hängen (1.1): den Mantel (am Kleider­ haken) a.; ein Bild, Handtuch (an einen, einem Nagel) a .; die Wäsche zum Trocknen a. — 2. sich , jmdn. erhängen: er hat sich (am Fensterkreuz) auf­ gehängt — 8. umg. 8.1. jmdm. etw. aufschwatzen: ich habe mir den Hut a. lassen 8.2 . jmdm. etw. Unangenehmes, Mühevolles aufbürden: warum hast du dir diese Arbeit a. lassen? — 4 . er hat seine Betrachtung, Erörterung an diesem Fall aufgehängt (auf diesem Fall aufgebaut 4.1); -bän­ ger, der 1. kleines Band, Schlaufe an einem Klei- dungs-, Wäschestück, womit dieses aufgehängt (1) werden kann: einen A. am Mantel, Handtuch an­ nähen — 2. (interessanter, aktueller) Sachverhalt, Gesichtspunkt, der als Ausgangspunkt für die (jour­ nalistische) Darstellung eines Themas dient: einen A. für seinen Artikel suchen; etw. als A. benutzen; - hängung, die; -, -en Techn.: dieA. der Räder bei Kraftfahrzeugen (Art und Weise, wie die Räder am Kraftfahrzeug angebracht sind); -häufen /Vb./ 1.1. etw. zu einem Haufen aufschichten, Zusammen­ tragen: Waren, Kartoffeln, Erde a.; 0> Vorräte a. (anhäufen) 1.2. sich zu einem Haufen auftürmen: die Schuttmassen häuften sich auf ; O seine Schul­ den haben sich aufgehäuft (angesammelt); -beben / Vb.; / auch -gehoben/ 1.1. etw. vom Boden in die Höhe nehmen, jmdn. vom Boden in die Höhe richten: einen Handschuh, Ball, ein Stück Papier a .; einen Gestürzten a. (aufrichten 1) 1.2. beide Arme a. (in die Höhe strecken) — 2.1. etw. aufbewahren :e tw.gut, sorgfältig a.; alte Briefe (zur Erinnerung) a.; er hebt alles auf 2.2 . etw. noch nicht verbrauchen und für einen späteren Zeitpunkt, eine künftige Gelegen­ heit (für sich selbst) lassen: ich habe mir für morgen ein Stück Kuchen aufgehoben; O sich eine Über­ raschung für den Schluß a. — 8.1. etw. außer Kraft setzen, abschaffen, nicht länger bestehen lassen: ein Gesetz, einen Vertrag a. 8.2. etw. hebt etw. anderes auf etw. hat den gleichen, aber entgegengesetzten Wert wie etw. anderes und schafft dadurch einen Ausgleich: der Verlust hebt den Gewinn auf; sich a.: plus zwei und minus zwei heben sich (gegen­ seitig) auf (ergeben Null) 8.8. etw. offiziell beenden: eine Versammlung a.; + die / Tafel a.; -heben, das + ohne (alles, jedes, großes) A. (ohne A uf­ sehen zu erregen) etw. tun; viel, kein A., Aufhebens
90 Aufhebung — aufkommen von etw., jmdm. machen (einer Sache, jmdm. große, keine Bedeutung beimessen und dementsprechend viel, wenig Worte darum machen); -hebung, die /vorw. Sg .; zu -heben 3.1, 3 .3/; -hebungsvertrag, der Jur. Vertrag, durch den die Aufhebung eines bestehenden Vertrages durch die Vertragspartner in gegenseitigem Einvernehmen vereinbart wird; -hei­ tern /sw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn., der betrübt ist, heiter stimmen, etw. heiter machen: einen Kranken (durch eine frohe Nachricht, mit Späßen) a.; nichts konnte ihn, seine Stimmung a. 1 .2 . sich a. heiter (1) w erd en: sein Gesicht heiterte sich zusehends auf — 2. nur vereinzelt heiterte es, heiterte sich der Him ­ mel auf {wurde das Wetter freundlicher); wechselnd wolkig, gebietsweise aufheiternd; zu 1.1 u. 2 - heiterung, die; -, - en; zu 1.1: eine kleine A. brau­ chen; zu 2 : wechselnd wolkig mit zeitweiligen Aufheiterungen; -heizen /Vb./ T echn . etw., sich allmählich erhitzen'. Luft, Wasser, Gas a.; das Wasser heizt sich auf; -helfen/Fö./ 1. jmdm. helfen, sich aufzurichten, jmdm. beim Aufstehen behilflich sein: einem Gestürzten a.; jmdm. vom Sessel a. — 2. einer Sache a.: seinen Finanzen a. (seine F i­ nanzen aufbessern); -hellen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. hell (2), heller machen: ein altes Gemälde a.; ver­ gilbte Wäsche a .; O dieses Erlebnis hat seine Stim­ mung aufgehellt (aufgeh eitert) 1.2 . sich a. hell (1), heller werden: der Himmel hellt sich zusehends auf; O jmds. Gesicht, Miene hellt sich auf (heitert sich auf) — 2. etw., sich klären (2): die Hintergründe eines Geschehnisses a.; das Problem hat sich endlich aufgehellt; -hetzen /Vb.; hat/ 1.1 . jmdn. a. bös­ willig in jmdm. gegen jmdn., etw. Haß, Unzufrieden­ heit erzeugen: er hat seine Kollegen (gegen den Ab­ teilungsleiter) aufgehetzt 1.2 . jmdn. durch Hetze (1) zu etw. veranlassen: jmdn. zu einer Gewalttat a.; - heulen /Vb./1 .1 . kurz, einmal, plötzlich heulen (1.2): die Sirene, der Motor heult auf 1.2. umg. kurz, plötzlich heulen (2): vor Schmerz a.; - holen /Vb./ einen Rückstand, den Vorsprung eines anderen wieder wettmachen, einholen: Planrückstände a.; einen Vorsprung a .; der Zug hat (die Verspä­ tung) aufgeholt; der Rennfahrer holte in der zweiten Runde auf; -horchen /Vb./ 1 .1. au f ein Geräusch, eine Äußerung aufmerksam werden und hinhören: er horchte betroffen auf; ein Klopfen an der Tür ließ sie a. 1 .2 . etw. läßt (jmdn.) a. etw. erregt (jmds.) Aufmerksamkeit: diese Nach­ richt ließ alle a.; ein Name, der a. läßt; -hören /Vb./ 1.1. mit einer Tätigkeit nicht fortfahren, eine Tätig­ keit beenden: a. zu arbeiten; mit Rauchen a.; hör endlich auf (schweig; laß das sein)! 1.2. nicht länger andauern, ein Ende nehmen: plötzlich hörte der Sturm, das Lärmen auf; es hat aufgehört zu reg­ nen; das muß aber a. (so kann es nicht weiter­ gehen) ! 1.3. hier hört der Weg auf (erstreckt er sich nicht weiter); -f / da hört (sich) doch alles auf!; da hört der / Spaß auf!; -jauchzen /Vb./ kurz, einmal, plötzlich jauchzen: laut (vor Freude) a.; - kauf, der das Aufkäufen; -kaufen /Vb./ größere Mengen einer Ware, einen Gesamtbestand von Waren, einen ganzen Besitz kaufen: Altpapier, Obst, eine Bibliothek a.; dazu -käufer, der; -keh­ ren / Vb./ etw. zusammenkehren und auf eine Schau­ fel nehmen: die Scherben, den Schmutz a.; ich muß noch a.; - keimen /Vb.; ist/ etw. entsteht lang­ sam in jmdm., erwacht in jmdm.: Zweifel, ein Ver­ dacht, Zuneigung keimt in jmdm. auf; eine auf­ keimende Hoffnung; -klaffen /Vb.; hat, ist/ klaffen, (plötzlich) einen breiten Spalt bilden: die Wunde klaffte auf; O zwischen ihnen klafften erneut die alten Widersprüche auf (traten offen zutage); - k lappen / Vb.; hat/1.1 . einen Kofferdeckel a. (so be­ wegen, daß der Koffer geöffnet wird) 1.2 . einen Koffer, ein Buch a. (durch Bewegen eines seiner Teile öff­ nen); -klaren /sw. Vb.; hat/ Meteor, klar, wolken­ los werden: das Wetter, der Himmel klarte auf; ört­ lich aufklarend; -klären /Vb.f 1. etw., sich völlig klären (2): einen Irrtum, Zusammenhänge, Wider­ sprüche a.; ein Verbrechen a.; das Mißverständnis klärte sich rasch auf — 2.1. jmdn. über etw., jmdn. genau informieren, unterrichten: jmdn. über einen Umstand, ein Ereignis, eine Gefahr a. 2.2 . ein Kind, einen Jugendlichen über sexuelle Belange unterrichten: die Kinder sind in der Schule auf­ geklärt worden 2.8 . die Bevölkerung a. (unter der Bevölkerung agitieren) — 8. sich a. aufklaren: der Himmel, das Wetter, es hat sich aufgeklärt — 4. Mil. die Verhältnisse, die Strategie auf der geg­ nerischen Seite erkunden: die Stellungen des Geg­ ners aufzuklären versuchen; -klarer, der; -s, - Mil. 1. Aufklärungsflugzeug — 2. jmd., der die Ver­ hältnisse, die Strategie auf der gegnerischen Seite erkundet; -klärung, die 1. /vorw. Sg .; zu -klären 1,2, 4/ das Aufklären; zu 1: die A. eines Irrtums, Miß­ verständnisses ; die Polizei bat die Bevölkerung um Mitwirkung bei der A. des Verbrechens; zu 2.1: die A. der Bevölkerung über Möglichkeiten der Familienplanung — 2. Information, Äußerung, die über etw., jmdn. aufklärt: jmdm. einige Auf­ klärungen geben; A. über etw. verlangen — 3. Jo. PI./ gegen den Feudalismus und seine wesentlich christliche Weltanschauung gerichtete ideologisch­ literarische Richtung des fortschrittlichen europä­ ischen Bürgertums in der Periode der bürgerl. Re­ volution im 17. und 18. Jh., die die Vernunft zum Maßstab alles Existierenden machte: das Zeitalter, ein Dichter der A. Aufklärungs Mil.| - flug, der dem Aufklären (4) dienender Flug; -flugzeug, das mit besonderen Apparaten, Geräten, Vorrichtungen, Instrumenten versehenes Flugzeug zum A ufklären (4) auf/Auf1 -kleben /Vb./ etw. auf etw. kleben (1.1): eine Adresse (auf ein Paket) a.; jmdm. ein Pflaster a.; - k leber, der für einen bestimmten Zweck vor­ gesehener (bedruckter) Zettel, den man aufkleben kann; -klinken /Vb./ etw. durch Klinken öffnen: die Tür a.; - knacken /Vb./: Nüsse a. (knacken 2); - knöpfen /Vb.; / auch aufgeknöpft/ etw. Z u ­ geknöpftes öffnen: (sich) den Mantel a.; - knoten /Vb./ 1.1. etw. a. die Knoten von etw. fest um etw. Geschlungenem aufbinden: ein Paket a. 1.2. den Schnürsenkel a. (den Knoten in einem Schnürsenkel aufbinden); -kochen /Vb./ etw. kurz, einmal kochen lassen: die Milch a.; - kommen /Vb./ 1.1. herauf- ziehen (3): ein Sturm, Unwetter kam auf; Nebel kommt auf 1.2 . entstehen (1.2): Unruhe, ein Ge­ rücht kam auf; in ihm kam Zweifel, ein Verdacht auf; es wollte keine Stimmung a.; damals kam der Bubikopf auf (wurde Mode, fand Verbreitung) — 2. für etw., jmdn. a. für etw., jmdn. die Kosten übernehmen: für den Unterhalt der Kinder, für die Kinder a.; für den gesamten Schaden, jmds. Schulden, entstehende Kosten a. — 3. gegen jmdn.,
Aufkommen — auflösen 91 etw. nicht a. jmdm., einer Sache nicht gewachsen sein, gegen jmdn., etw. nichts ausrichten können: gegen ihn kommst du nicht auf — 4. aufholen: der Läufer kam auf und übernahm die Spitze des Leides — 5. landsch., bes. süddt. bekannt werden, herauskommen: der Schwindel ist aufgekommen; - kommen, das; -s, - Gesamtmenge eines Erzeug­ nisses, einer Gruppe von Erzeugnissen, materiellen Leistungen, die in der Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zur Verfügung steht: die Bevölkerung immer besser mit Nahrungs­ gütern aus dem eigenen A. versorgen; das staat­ liche A. an Milch und Schlachtvieh erhöhen; - kratzen fV b .; f t auch aufgekratzt/: (sich) eine Wunde a. (durch Kratzen eine bereits verheilte Wunde wieder öffnen); -kreischen / Vb.f kurz, einmal, plötzlich kreischen: vor Entsetzen, Schmerz (laut, gell) a.; - krempeln fV b .f: die Hemdsärmel, Hosen a. (nach oben krempeln, mehrmals Umschlägen); - kreuzen fVb.; ist/ salopp bei jmdm., irgendwo a. bei jmdm., irgendwo unvermutet erscheinen, auf- tauchen: er ist heute bei mir aufgekreuzt; er kann jeden Augenblick a.; - kriegen fVb.f umg. etw. aufbekommen; -kündigen fVb.f 1.1. etw. kündigen (1.2): einen Vertrag a. 1 .2 . jmdm. die Freund­ schaft a. (die Freundschaft mit jmdm. beenden, lösen); -lachen fVb.f kurz, einmal, plötzlich lachen: laut, schallend, höhnisch a.; - laden fVb.f 1.1. eine Ladung, Fracht auf ein Fahrzeug laden: Kohle, Schutt, Säcke (auf einen Lastwagen) a. 1 .2 . einem Tier, jmdm., sich eine Last auf den Rücken, die Schultern packen: .dem Esel das ganze Gepäck a.; er lud sich den Sack auf; O jmdm., sich viel Arbeit, viele Sorgen, eine große Verantwortung a. — 2.1. etw. laden (1.3): eine Batterie, einen Akkumu­ lator a. 2.2. sich mit elektrischer Ladung versehen: diese Textilien laden sich durch Reibung elektro­ statisch auf; zu 2 -ladung, die: elektrostatische A .; - läge, die 1. jAbk. Aufl./ Gesamtzahl der in einem HerStellungsprozeß gedruckten Exemplare eines graphischen Erzeugnisses: wie hoch ist die A.?; das Werk ist in einer neuen, durchgesehenen, über­ arbeiteten, erweiterten, unveränderten, in sechster A. erschienen; das Vorwort zur vierten A. — 2.1 . efinem Rechtssubjekt von einem dazu befugten Organ auferlegte Verpflichtung: an die Schenkung war keine A. geknüpft 2.2 . /DDR/ Weisung eines soz. staatlichen Organs, bes. an einen Betrieb: einem Betrieb eine A. erteilen — 3. Überzug aus M etall: die Bestecke haben eine A. aus Silber; -lagenhöhe, die Höhe einer Auflage (1): das Buch erschien in einer A. von 5000 Exemplaren; -landig /Adj.f fachspr. vom Meer zum Land gerichtet: auflan­ diger Wind; -lassen /Vb./1. umg. etw. offenlassen: die Tür, das Fenster a. — 2. umg. ich werde die Kinder heute abend etwas länger a. (sie aufbleiben lassen, ihnen erlauben, etwas später ins Bett zu gehen) — 3.1. landsch., bes. süddt. österr. ein Ge­ schäft a. (aufgeben, schließen) 3.2. Bergm. etw. stillegen: ein Bergwerk, einen Stollen a. — 4. Jur. ein Grundstück a. Eigentumsrechte an einem Grund­ stück auf einen anderen übertragen: einen Bauplatz a.; zu 3 u. 4 -lassung,die; -, - en \vorw. Sg ./; -lauern fVb.f jmdm., einem Tier a. auf jmdn., ein Tier lauern: er lauerte seinem Opfer auf; dem Wild a.; - lauf, der 1. große Anzahl Menschen, die unter freiem Himmel an einer bestimmten Stelle zusammen­ geströmt sind: was hat dieser A. zu bedeuten?; einen A. verursachen — 2. in einer feuerfesten Form überbackene und in ihr aufgetragene (Mehl)speise: einen A. machen; -laufen /Vb.; ist/ 1. auf Grund (1.3.1) gera ten : das Schiff ist (auf eine, einer Sand­ bank) aufgelaufen — 2. anwachsen, sich anhäufen: die Zinsen sind auf 100 Mark aufgelaufen; auf- gelaufene Rechnungen; Post a. lassen; -leben fV b .; ist/ 1.1. neue Lebenskraft bekommen: sie lebt sicht­ lich auf, seit ihre Tochter wieder bei ihr wohnt; nach dem Regen lebte die Natur auf; durch das Gespräch lebte er auf (wurde er munter) 1.2 . von neuem entstehen: die Diskussion lebte wieder auf (wurde wieder lebendig); alte Bräuche (neu) a. las­ sen; -legematratze, die dünne Matratze, die zu­ sätzlich auf eine Matratze gelegt wird; -legen /Vb.; ft auch aufgelegt/ 1. etw. auf etw. legen (1): eine neue Tischdecke a. (auf den Tisch legen); eine (Schall)platte a. (zum Abspielen 1 auf den Teller des Plattenspielers legen); Briketts a. (auf das Feuer legen); Rouge, Schminke a. (auf das Gesicht a u ftragen 1);' der Teilnehmer hatte schon (den Hörer) aufgelegt (den Hörer auf den Apparat gelegt und damit das Telefongespräch beendet); ein Pflaster a. (auf die Wunde legen); die Ellenbogen a. (auf- stützen) — 2. ein Buch drucken, herausgeben: einen Gedichtband neu a .; dieser Roman ist noch nicht wieder aufgelegt worden; -leger, der; -s, - A uflege­ matratze; -lehnen /Vb.j sich gegen etw., jmdn. a. sich weigern, etw., jrnds. Willen, Anschauung, Herr­ schaft für sich als berechtigt, verbindlich anzuerken­ nen, sich gegen etw., jmdn. empören: sich gegen sein Schicksal, gegen jmds. Ansicht, gegen den Vater a .; das Volk lehnte sich gegen die Unterdrückung auf; sein Gefühl lehnte sich dagegen auf; dazu -leh- nung, die; -, - en; -lesen /Vb./1.1. etw. aufsammeln (1.1) : Papier, Scherben, Fallobst a. 1.2 . umg. jmdn. auffinden und mit sich nehmen, jmdn. aufsammeln: er hat den Betrunkenen auf der Landstraße auf­ gelesen; wo hast du dieses Mädchen aufgelesen (aufgegabelt 1.1)?; O sich etw. a .: ich habe mir diese Krankheit im Zug aufgelesen (habe m ich im Zug angesteckt); ich habe mir im Hotel Flöhe auf- gelesen (habe im Hotel Flöhe bekommen); -leuchten /Vb.; hat, ist/ plötzlich, kurz leuchten (1); zu leuch­ ten beginnen: eine Lampe, ein Streichholz, Stern leuchtet auf; Scheinwerfer leuchten auf; O sein Gesicht leuchtete auf (zeigte einen Ausdruck des Glücks), als er das hörte; -liefern /Vb./ etw. au f­ geben (1.1): ein Telegramm, Paket a.; - l iegen /Vb./ 1. au f etw. liegen (1.2): der Balken liegt fest auf dem Mauerwerk auf — 2. umg. 2.1 . sich den Rücken a. (durch lange Bettlägerigkeit am Rücken wund werden) 2.2 . sich a. sich Wundliegen: der Patient hat sich aufgelegen; -lockern /Vb./ 1.1. etw. Festgewordenes wieder locker (3) machen: die Erde mit einer Hacke a. 1.2 . die Bewölkung lockert sich auf (die Wolken hören auf, eine dichte Wolkendecke zu bilden) — 2. sich a. seine Muskeln entspannen: vor dem Lauf lockerte sich der Sportler auf — 3 . etw. abwechs­ lungsreicher machen: ein Wohngebiet durch Grün­ flächen a.; - lodern /Vb.; ist/ plötzlich lodern: die Flammen loderten auf; <> in ihm loderte Haß auf; - lösen /Vb.; ft auch aufgelöst/1.1 . etw. lösen (5.2): Zucker, Salz, eine Tablette in Wasser a. 1.2. sich lösen (5.1): Zucker löst sich in Wasser auf 1.3 . der Nebel löst sich auf (verschwindet, indem er ver­
92 Auflösung — aulnehmen dunstet, sich als Tau niederschlägt) — 2.1« etw. a. die Verschlingung von etw. Gebundenem, Geflochtenem beseitigen: eine Schleife a.; sich das Haar a. 2.2. sich a.: die Schleife hat sich aufgelöst (ist a uf- gegangen 4.3) — 3. etw. nicht länger bestehen lassen: einen Haushalt a.; ein Geschäft, eine Praxis a. (schließen 1.4) — 4 .1. etw. klären, entwirren, ent­ rätseln: einen Widerspruch a. 4 .2 . etw. a. die Lösung von etw. finden: eine Gleichung a.; ein Rätsel a.; + etw. hat sich in / Luft aufgelöst; in / Tränen aufgelöst sein; etw. löst sich in Wohlgefallen auf; -lösung, die 1. fvorw. Sg .; zu -lösen 1, 3, 4/; zu 1.3: die A. von Wolkenfeldern; zu 3: die A. eines Geschäftes; zu 4.2: die A. der Gleichung ist schwie­ rig — 2. Io. PI./ der Kadaver ist schon in A. be­ griffen, befindet sich schon in A. (verwest schon) — 3. /o. PI./ sie war in einem Zustand der A. (war völlig verwirrt, verstört); -machen /Vb.f 1. umg. 1.1. etw. öffnen (1.1, 1.3): das Fenster, die Tür a.; niemand hat mir aufgemacht (mir die Tür geöffnet); den Koffer, ein Paket, den Mund, die Augen, den Mantel a.; einen Brief, eine Flasche a. 1 .2. fü r den Publikumsverkehr öffnen, geöffnet werden: die Le­ bensmittelgeschäfte machen um acht Uhr auf — 2. umg. etw. eröffnen, gründen: ein Geschäft, eine Filiale a. — 3. etw. in bestimmter W eise (für den Verkauf) gestalten: die Auslagen, Waren, ein Buch hübsch, geschmackvoll a .; groß aufgemachte Werbeschriften; um g. sie hatte sich auf jung auf- gemacht (zurechtgemacht) — 4 . sich auf den Weg machen, aufbrechen: sich früh (in die Stadt) a.; +ein/Faß,den/ Munda.; - machung, die; - en 1.1. äußere Gestaltung, Art, in der etw. zurecht­ gemacht ist: ein Buch in ansprechender A .; die ge­ schmackvolle A. einer Verpackung; die Zeitung berichtete darüber in großer A. 1.2. umg. Art, in der jmd. zurechtgemacht, gekleidet ist: sie wollte nicht in dieser A. hereinkommen; -malen /Vb./ etw. auf etw. malen, zeichnen: ein Bild auf eine, einer Wand a.; - marsch, der das A ufmarschieren: der A. des Regiments; -marschieren /Vb./ in grö­ ßerer Zahl in geordneten Reihen marschierend heran­ kommen und sich aufstellen: das Regiment mar­ schierte auf; -maß, das /PI. - e/ Bauw. die durch Aufmessen ermittelten M aße von einem Gebäude; - meißeln jVb.j etw. mit dem Meißel öffnen: den Kiefer, Schädel a.; -merken / Vb./1. aufhorchen (1.1): ein Klopfen an der Tür ließ sie a. — 2. geh. auf etw. achtgeben (1.2): merk auf (auf das), was ich dir sage!; sie merkte auf alles auf, was sie sah; gut a.; - merksam /Adj./ 1.1 . voller Konzentration auf etw., jmdn. sehend, hörend, seine ganze A uf­ nahmefähigkeit auf etw., jmdn. richtend: a. sein, zuhören, lesen; ein aufmerksamer Zuhörer, Be­ obachter; aufmerksame Blicke; jmdm. a. folgen 1.2. auf jmdn., etw. a. werden (jmdn., etw. wahr- nehmen 1); jmdn. auf etw., jmdn. a. machen (hin- weisen) — 2. zuvorkommend: ein aufmerksamer Gastgeber; das ist sehr a. von Ihnen; -merksam- keit, die; -, -en 1. jo. PI .; zu -merksam 1.1/ das Aufmerksamsein: mangelnde, gespannte, höchste A .; um allgemeine A. bitten; die A. der Zuhörer ließ nach; der Vorfall erregte seine A .; jmds. A . auf sich ziehen, lenken; dieses Werk verdient alle A. (Beachtung) ~ 2.1 . aufmerksames (2) Verhalten (das sich in einer Gefälligkeit ausdrückt): er umgab sie mit großer A. 2 .2 . Gefälligkeit, die von auf­ merksamem (2) Verhalten zeugt: jmdm. viele Auf­ merksamkeiten erweisen — 3 . eine kleine A. ein kleines Geschenk: jmdm. eine kleine A. mitbringen; -messen /Vb./ Bauw. etw. a. die Maße von etw. im einzelnen feststellen: einen Raum, eine Etage a.; - möbeln /sw. Vb.; hat/ salopp 1.1. jmdn. auf- heitern: der Besuch hat sie aufgemöbelt; ich werde dich schon (tüchtig) a. 1.2. etw. muntert jmdn. auf: der Kaffee hat mich aufgemöbelt; -muck(s)en /Vb./ umg. leicht aufbegehren: gegen jmdn., etw. a .; keiner'wagte aufzumuck(s)en; -muntern jsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. aufheitern: jmdn. mit einem Scherz a. 1 .2 . etw. muntert jmdn. auf etw. versieht jmdn. wieder mit frischen Kräften, läßt jmdn. eine Er­ schöpfung überwinden: der Kaffee hat mich auf­ gemuntert — 2. jmdn. zu etw. ermuntern : jmdn. zu einer Arbeit a.; jmdn. a. zuzulangen; jmdm. auf­ munternd zulächeln; dazu -munterung, die; -, - en; - nähen /Vb./ etw. auf etw. nähen: ein Mantel mit aufgenähten Taschen; -nähme, die; -, -n 1. /vorw. Sg.;zuaufnehmen2.1,2.3,3,4,6,7,8,9,11,12/ das Aufnehmen; zu 2.1: die A. (der Beginn) von Verhandlungen; zu 2.3: die A. (Herstellung) diplo­ matischer Beziehungen; zu 3.1: jmdm. eine herz­ liche A. (Empfang) bereiten; zu 4.1: die A. (Zu­ lassung als M itglied) in eine Organisation, in die Partei beantragen; zu 6 : die A. von Nahrung; zu 9: der Film fand gute A. (fand Zustimmung) beim Publikum; der Vorschlag fand begeisterte A .; zu 11.1: die A. (Registrierung) der Personalien; zu 12.1: Achtung, A. (Filmaufnahme)!; zu 12.2: die A. (das Aufzeichnen 2.2) einer Oper, eines Konzerts — 2.1. Fotografie (2): die A. ist gelungen, unscharf; eine A. vergrößern lassen; von jmdm. eine A. machen 2.2 . das Aufgezeichnete (2.2): das Konzert wurde als A. gesendet Aufnahme/aufnähmeI -antrag, der Antrag um A uf­ nahme in eine Organisation, Partei: einen A. stel­ len; -fähig /Adj.; nicht adv./ fähig, etw. aufzuneh­ men (7): ich war nicht mehr a. für Musik; dazu - fähigkeit, die jo. Pl.j - prüfung, die für die Auf­ nahme in eine Bildungseinrichtung erforderliche Prüfung: die A. bestehen auf/Auf1 -nehmen /Vb./ 1.1. jmdn., etw. hoch­ nehmen, hochheben, etw. von da, wo es liegt, in die Hand, auf ein Gerät nehmen: die Mutter nahm das Kind auf (nahm es auf den A rm ); die Kartoffel mit der Gabel a. (auf die Gabel bringen); den Handschuh (vom Boden) a. (aufheben) 1.2. landsch. etw. auf- wischen (1.1): das Wasser mit dem Lappen a. — 2.1. etw. beginnen (1.1): er nahm seine Arbeit am 1. September auf; die Produktion von etw., den Flugverkehr, die Ermittlung a. 2 .2 . etw. aufgreifen (2) und weiterführen: einen Gedanken, eine An­ regung a. 2.3 . einen Kontakt (mit jmdm.) a. einen Kontakt zu jmdm. hersteilen: Verhandlungen (mit jmdm . ) a.; diplomatische Beziehungen mit einem Land, zu einem Staat a. 2 .4 . eine Fährte a. (zu verfolgen beginnen) — 3.1. jmdn. empfangen und bei sich wohnen und schlafen lassen, beherbergen: wir sind sehr gut, herzlich aufgenommen worden; jmdn. bei sich für eine Nacht a.; O dichter Wald nahm uns auf (umgab uns) 3.2. einen Patienten in ein, einem Krankenhaus a. (ihm einen Platz fü r die stationäre Behandlung im Krankenhaus geben) — 4.1. jmdn. als Mitglied einer Organisation, Partei zulassen, einer Gemeinschaft beitreten lassen: jmdn.
Aufnehmer — aufrauchen 93 als Mitglied in eine Organisation a.; er ist in die Partei aufgenommen worden; einen Schüler in der erweiterten, die erweiterte Oberschule a. 4 .2 . etw. in etw. einbeziehen: ein Stück in den Spielplan a.; ein Gedicht in eine, einer Anthologie a. (darin drucken lassen) — 5. etw. nimmt etw., jmdn. auf etw. bietet Platz für etw., jmdn., etw. faßt etw., jmdn.: das Silo kann viel Grünfutter a.; der Saal nimmt 200 Personen auf — 6 . der Boden hat das Regen­ wasser aufgenommen (das Regenwasser ist in . den Boden eingedrungen und zu einem Bestandteil von ihm geworden); Nahrung a. (zu sich nehmen 1.6) — 7. das Kind nimmt (alles) leicht, schnell auf (lernt, erfaßt alles leicht, schnell) — 8. eine Anleihe, einen Kredit, ein Darlehen a. (in Anspruch nehmen) — 9. etw. in bestimmter Weise ä. auf etw. in be­ stimmter Weise reagieren (1.1): eine künstlerische Darbietung herzlich, mit Beifall a.; einen Vor­ schlag freundlich, kühl, mit Zurückhaltung a. — 10. es mit jmdm. a. sich jmdm. gewachsen fühlen, sich mit jmdm. messen können: ich nehme es mit dir (im Trinken) noch allemal auf; keiner kann es mit ihm a. — 11.1. etw. registrieren (1.1): jmds. Personalien, das Inventar a. 11 .2. etw. schriftlich festhalten: ein Protokoll a.; der Ober nimmt die Bestellungen auf; einen Unfall a. (protokollieren) — 12.1. etw., jmdn. fotografieren, filmen: ein Motiv, eine Gruppe, eine Szene a. 12.2. etw. auf Tonband, auf eine Schallplatte übertragen: eine Oper ä.; ein Gespräch auf Band a. — 13.1. Laufmaschen a. (Maschen, die sich gelöst haben, als Maschen wieder­ herstellen, repassieren) 13.2. H andarb. Maschen a. (beim Stricken Maschen hersteilen, indem man den Faden um die Nadel schlingt); -nehmer, der; -s, - 1and sch. Kehrichtschaufel; -notieren fVb.f etw. notieren (1): sich eine Adresse a.; - nötigen /Vb.f jmdm. etw. a. jmdn. nötigen, etw. anzunehmen, jmdm. etw. aufdrängen: jmdm. noch ein Stück Kuchen a.; - oktroyieren jVb.j jmdm. etw. auf- zwingen: jmdm. seine Meinung a.; - opfern, sich fV b .; / auch -opfernd/ sich (für jmdn., etw.) a. sich ohne Rücksicht auf die eigene Person für jmdn., etw. einsetzen: sich für die Familie, für eine große Aufgabe a.; - opfernd fAdj.; / auch -opfern/ ent­ sagungsvoll, selbstlos: aufopfernde Arbeit; -Opferung, die; -, - en fvorw. Sg .; zu -opfern/: die A. für seine Familie; jmdn. mit A. (aufopfernd) pflegen; - opferungsvoll fAdj.f entsagungsvoll, selbstlos: jmds. aufopferungsvolle Pflege; -packen fVb.f u m g .: jmdm. die ganze Last der Verantwortung, sich viel Arbeit a. (aufladen 1.2); -päppeln /sw. Vb.; hat/ umg. jmdn., bes. ein Kind, einen Kranken, mit besonderer Sorgfalt ernähren, um ihn (wieder) zu Kräften zu bringen: wir werden ihn schon (wieder) a.; -passen jVb.j 1.1. aufmerksam sein: beim Unter­ richt, im Straßenverkehr a.; er paßt nicht auf (ist unkonzentriert); aufgepaßt (Achtung)'.; umg. paß mal auf (du wirst sehen), es wird noch alles gut werden 1.2. auf etw., jmdn. seine Aufmerksamkeit richten: auf die Verkehrszeichen, den Weg a.; paß auf (sei vorsichtig, sieh dich vor), daß du dich nicht erkältest!; paß auf das Kind auf (sorge dafür, daß es keinen Schaden erleidet)'.; ich werde auf die Sachen a.; -f- a. wie ein J* Schießhund; -peit­ schen jV b.; hat/ 1. der Sturm peitscht das Meer auf (wühlt es auf) — 2. etw. peitscht etw,, jmdn. auf etw. versetzt etw., jmdn. durch starke Reize, Ein­ drücke in heftige Erregung: diese Musik peitschte die Sinne, die Tanzenden auf; aufpeitschende Worte; -pflanzen fVb.f 1.1 . eine Fahne a. (eine Fahne mit einer Stange irgendwo hinstellen) 1.2. das Seitengewehr, Bajonett a. (auf das Gewehr stecken) — 2. salopp sich irgendwo a. sich irgendwo für alle sichtbar (provozierend) hinstellen: sich vor jmdm., am Eingang a.; - p icken /Vb./ etw. pickend auf- nehmen: ein Vogel pickte die Körner auf; -plätten fVb.f landsch. etiv. aufbügeln: eine Hose a.; -p latzen /Vb./ 1.1. ruckartig aufgehen (4.3): die Naht ist aufgeplatzt 1.2. die Knospen platzen auf (öffnen sich 3.2); -plustern fsw. Vb.; hat/ [,. p lu:..] 1. der Vogel plustert seine Federn auf, plustert sich auf (sträubt seine Federn und bläht sich dadurch auf) — 2. umg. sich großtun: sich mit seinem Kön­ nen a.; - polieren jVb.j etw. durch Polieren wieder glänzend machen: Möbel a.; O umg. jmds. An­ sehen a. (aufbessern); -polstern /Vb./ etw. a. die Polsterung von etw. aufarbeiten: ein Sofa a. lassen; - prägen jVb.j etw. durch Prägen (1.1) auf etw. brin­ gen: auf die Löffel ein Monogramm a.; O seine Persönlichkeit hat dem W erk einen ganz beson­ deren Stempel aufgeprägt; -prall, der; -s, jo. P l.j das A ufprallen: das Flugzeug explodierte beim A. auf den, dem Erdboden; -prallen jVb.; istf auf, gegen etw. prallen (1): das Flugzeug ist auf den, dem Erdboden aufgeprallt; auf ein entgegen­ kommendes Auto a. (fahrend gegen ein entgegen­ kommendes Auto prallen); -preis, der Preisauf­ sch lag : der Schrank wird gegen einen A. mit Spiegel geliefert; -probieren /Vb.j etw. zur Probe aufsetzen (1.1): einen neuen Hut, eine neue Brille a.; - pul­ vern jVb.j umg. 1.1. sich, jmdn. mit Kaffee, Tabletten a. (künstlich gesteigerte Leistungsfähig­ keit, Kraft geben) 1.2 . die Tabletten, der Kaffee pulverten ihn auf (gaben ihm künstlich gesteigerte Leistungsfähigkeit, K raft); -pumpen jVb.j etw. durch Pumpen prall mit Luft füllen: einen Reifen, eine Luftmatratze a.; -pusten /Vb.j landsch. 1. etw. aufblasen: einen Luftballon a .; die Backen a. — 2. umg. sich großtun: pust dich nicht so auf!; - putschen jVb.j 1. jmdn. aufwiegeln: die Kollegen (gegen den Leiter, gegen eine Maßnahme) a.; die Menge a. — 2. jmdn., sich, seine Nerven durch Kaffee, Tabletten a. (in einen Zustand unnatür­ licher, künstlich gesteigerter Erregung versetzen); die Leidenschaften a .; aufputschende Mittel; -quellen fVb.f 1. Erbsen a. (quellen) lassen — 2. ungesund dick, schwammig werden: sein Gesicht ist in letzter Zeit aufgequollen; ein aufgequollener Leib; -raffen fVb.f 1. etw. raffend (1) außeben (1.1): seine Sachen (vom Boden, Schreibtisch) a. — 2. sich mühsam, m it Überwindung erheben (2.1): sich (vom Sofa, vom Boden) a. — 3. sich zu etw. Bestimmtem a. sich unter Aufbietung aller Willenskräfte dahin bringen, etw. Bestimmtes zu tun: heute habe ich mich endlich mal zum Briefeschreiben aufgerafft; - ragen fVb.f in die Höhe ragen: der Turm ragt (hoch) in den, zum Himmel auf; -rappeln, sich fVb.f umg. 1. sich aufraffen (2): er fiel hin, rappelte sich aber wieder auf — 2 . sich (wieder) a. nach längerer Krankheit (durch eigene Anstrengung, Energie) wieder gesund werden: es ging ihm lange Zeit sehr schlecht, aber jetzt hat er sich wieder aufgerappelt; -rauchen jVb.j etw. rauchen, bis nichts mehr davon übrig ist: eine Schachtel Zigaretten a.;
94 aufräufeln — aufrütteln - räufeln /sw. Vb.; hat/ landseh. etw. auftrennen (2): einen Pullover a.; -rauhen /sw. Vb.; hat/ etw. a. die Oberfläche von etw. rauh machen: Leder mit Sandpapier a.; -räumen /Vb.; / auch aufgeräumt/ 1.1. etw. a. die Ordnung in etw. wiederherstellen: das Zimmer, den Schrank a. 1.2. etw. wegräumen, wieder an seinen Platz stellen, legen: die Spielsachen a. — 2. mit etw. a. etw. Negatives beseitigen: mit Vor­ urteilen, Mißständen a .; - rauschen /Vb.; ist/ plötz­ lich rauschend ertönen: Musik, Beifall rauschte auf; - rechnen /Vb.f etw. gegen etw. a. etw. mit etw. ver­ rechnen : Forderungen gegeneinander a .; - recht /Adj./ 1. gerade, aufgerichtet: a. stehen, sitzen; sein aufrechter Gang; sich kaum noch, nicht mehr a. halten können (so müde, erschöpft sein, daß man sich hinlegen, hinsetzen möchte); <> diese Hoffnung hält mich noch a. — 2. unerschrocken, mutig, auf­ richtig und standhaft: ein aufrechter Kämpfer, Patriot aufrecht/Aufrechtj -erhalten /Vb.f etw. (im bis­ herigen Zustand) erhalten, bestehen lassen: einen Kontakt, eine Behauptung a .; den Frieden a.; dazu -erhaltung, die auf/Auf1-recken /Vb./1.1. etw. in die Höhe recken: die Arme, den Kopf a. 1.2. sich zu seiner ganzen Größe aufrichten: sich drohend a.; - regen /Vb./ 1.1 . jmdn. in eine heftige Gemütsbewegung versetzen, jmdn. erregen: die Nachricht, sein Verhalten regte mich auf; ein aufregender Film; er war sehr auf­ geregt; die aufgeregten Gemüter beruhigen 1.2. sich a. in eine heftige Gemütsbewegung geraten, sich erregen: sich über jmdn., etw. sehr a. — 2. umg. sich über etw., jmdn. abfällig äußern, entrüsten: die Nachbarn haben sich über sein Benehmen auf­ geregt; -regung, die heftige Gemütsbewegung, E r­ regung : das ist kein Grund zur A .; der Kranke muß jede A. vermeiden; alle Aufregungen von jmdm. fernhalten; in der A. alles vergessen; vor A. zittern; - reiben /Vb./ 1. jmdn., sich a. jmds., seine Kräfte zermürben, völlig verbrauchen: die Sorge hat ihn aufgerieben; er hat sich in seinem Beruf, bei dieser Arbeit aufgerieben; eine aufreibende Tätigkeit — 2. eine militärische Einheit im Kampf vernichten: die Kompanie wurde bei diesen Kämpfen völlig auf­ gerieben; -reihen /sw. Vb./ 1.1. etw. auf einem Fa­ den zu einer Reihe aneinanderfügen: Perlen a. 1.2. etw. in einer Reihe aufstellen: Bücher auf einem Regal a.; -reißen /Vb./ 1.1. etw. schnell, mit einem Ruck öffnen (hat): die Tür, das Fenster a.; sich die Bluse a .; die Augen, den Mund (vor Schreck) a. (weit öffnen) 1.2. etw. durch Reißen (1.1) öffnen (hat): einen Brief, eine Packung Zigaretten a. 1.3 . etw. aufbrechen (1.2) (hat): die Straße, das Pflaster a. 1.4.1. (hat) ich habe mir den Ärmel auf­ gerissen (ein Loch in den Ärmel gerissen); sich bei einem Sturz die Hände, Haut a. (verletzen) 1.4 .2 . (ist) die Hose ist aufgerissen (hat einen R iß be­ kommen) — 2. Techn. etw. maßstabgerecht auf- zeichnen (hat): ein Werkstück a. * — 3. etw. im Überblick, in großen Zügen darstellen (hat): ein Thema, Problem a. — 4. (hat) salopp er hat ein tolles Mädchen aufgerissen (ken nengelern t); -{- die / Klappe a.; / Mund und Nase a.; -reizen fVb.f etw., jmdn. in starke Erregung versetzen, stark er­ re gen : die Musik reizte seine Sinne, Nerven auf; jmds. Phantasie a.; aufreizende Worte, Rhythmen; sie hatte ein aufreizendes Lächeln; -richten /Vb,/ 1. sich, jmdn., etw. aus liegender od. gebeugter Haltung, aus waagerechter Lage in die Höhe, senk­ rechte Lage bringen: sich hoch, zu voller Länge a.; sich im Bett a .; einen Kranken a .; einen Gestürzten wieder a. (auf die Beine stellen); den Oberkörper a.; eine Leiter a.; den Mantelkragen a. (hochschlagen); das Getreide richtete sich nach dem Regen wieder auf — 2. etw. errichten (1.2): einen Zaun, ein Hin­ dernis a. — 3.1. jmdn. a. jmdm. neuen Mut zum Leben geben, zu finden helfen: einen Verzweifelten (durch Zuspruch) a .; der Gedanke an seine Kinder richtete ihn wieder auf 3.2 . sich an jmdm. , etw. a. durch jmdn., etw. neuen Lebensmut schöpfen: ich habe mich in meiner Verzweiflung an ihm, seinem Zuspruch aufgerichtet; -richtig /Adj./ seinem innersten Gefühl, seiner Überzeugung ohne Ver­ stellung Ausdruck gebend, ehrlich: ein aufrichtiger Mensch; a. sein; etw. a. bedauern; dazu -richtig- keit, die; -riß, der 1. T e ch n . maßstabgerechte Zeichnung der Vorder- od. Seitenansicht eines Kör­ pers (2): ein Haus im A. darstellen — 2. kurze, zu­ sammengedrängte Darstellung, die einen Überblick (über ein bestimmtes Fachgebiet) vermittelt: das Geschichtsbuch bietet einen A. von der Frühzeit bis zur Gegenwart; -ritzen jV b .j 1.1, etw. durch Ritzen (1.1) öffnen: die Verpackung a. 1.2. sich, jmdm. die Haut ritzen (1.2): sich mit einer Nadel die Haut a.; - rollen /Vb.; hat/ 1. etw. zu einer Rolle, auf eine Rolle wickeln: einen Teppich, ein Kabel a. — 2. etw., das zu einer Rolle, auf eine Rolle gewickelt ist, öffnen, entfalten: einen Teppich, eine Landkarte a. — 3. etw. eingehend behandeln und zu klären suchen: ein Problem a. — 4. Mil. eine gegnerische Stellung a. (von der Flanke her an­ greifen und nehmen); -rücken /Vb.; ist/ 1. vor- rücken und so eine entstandene Lücke in einer Reihe schließen, zusammenrücken: bitte a.! — 2. ver­ alten d befördert werden, einen höheren (Dienst)rang erreichen: in eine leitende Stellung a.; - ruf, der 1. /vorw. Sg./ das A ufgerufenwerden: Eintritt erst nach A. — 2. Öffentlicher A ppell (1.1): einen A. an die Bevölkerung ergehen lassen; einen A. unter­ zeichnen, anschlagen; -rufen /Vb./ 1. den N a m en eines einzelnen aus einer Menge zu einem be­ stimmten Zweck (laut) rufen: die Patienten einzeln, nach der Reihe a.; die Schüler (nach dem Alpha­ bet) a. — 2. jmdn. öffentlich zu einer bestimmten Aktion auffordern, an jmdn. appellieren: die Be­ völkerung zu einer Demonstration, zu freiwilligen Spenden a.; -rühr, der; -(e)s, -e 1. Rebellion: es kam zum offenen A .; der Ä. bricht los; einen A. blutig niederschlagen — 2. /vorw. Sg./ heftige Erregung: jmds. Gefühle, Sinne, Leidenschaften in A. bringen; O geh. ein, der A. der Elemente (Unwetter); - rühren /Vb./ 1. etw. durch Umrühren in eine auf- steigende Bewegung bringen: den Bodensatz, Schlamm a. — 2. geh. 2.1, etw. rührt jmdn. auf etw. versetzt jmdn. in heftige Erregung: die Nachricht rührte ihn im Innersten auf 2.2. etw. erregen , w eck en : Gefühle, die Leidenschaften a. — 3. etw. Unangenehmes wieder in Erinnerung, zur Sprache bringen : eine längst vergessene Geschichte a .; -runden /Vb./ eine Zahl durch Hinzufügen einer Zahl auf die nächste runde Zahl bringen, nach oben abrunden: eine Geldsumme von 89 Mark auf 90 Mark a.; -rüsten /Vb./ rüsten, die Rüstung ver­ stärken; dazu -rüstung, die /vorw. Sg./; -rütteln
aufs — aufselmüren 95 /Vb./ jmdn. wecken, indem man ihn rüttelt: jmdn. aus dem Schlaf a.; O das Gewissen der Menschen a.; jmdn. aus seiner Gleichgültigkeit a.; ein auf­ rüttelnder Appell aufs /Präp. auf + Akk, (das) von xdas/ 1. / aauf (1.2, 2.2 .1, 4, 5, 6, 7, 8); /in einigen Fällen heute nur aufs/: sich a. Rad schwingen — 2, /bezeichnet in Verbindung mit dem adv. gebrauchten Superl. einen sehr hohen Grad/: jmdn. a. herzlichste (sehr herzlich) grüßen lassen; a. beste (sehr gut) versorgt sein auf/Auf! -sagen jVb I 1, etw. auswendig Gelerntes vortragen: ein Gedicht a. — 2. geh. jmdm. etw. kündigen: jmdm. die Freundschaft a.; -sammeln jVb.j 1.1, etw. auf dem Boden verstreut Umher- liegendes einzeln aufheben, etw. auflesen: Papier, Scherben, Fallobst a. 1,2. umg. jmdn. auflesen (1.2): er hatte den Betrunkenen auf der Land­ straße aufgesammelt; -sässig /Adj./ trotzig u nd widersetzlich: ein aufsässiges Fand; sich gegen jmdn. a. verhalten; dazu -sässigkeit, die; jo. Pl.f; -Satz, der 1.1. im Unterricht od. zu Hause vom Schüler angefertigte zusammenhängende schrift­ liche Äußerung zu einem vom Lehrer gestellten Thema: einen A. schreiben 1.2. kürzere (wissen­ schaftliche) Abhandlung über ein bestimmtes Thema: einen A. über die neuesten Forschungsergebnisse schreiben, veröffentlichen; an einem A. für eine Zeitschrift arbeiten — 2. auf ein Möbelstück auf­ gesetzter T e il : ein Schlafzimmerschrank mit einem A.; -satzthema, das /PI. - themen/ Thema eines Aufsatzes (1.1); -saugen /Vb.f: der Erdboden, Schwamm, das Löschblatt hat die Nässe schnell aufgesaugt, aufgesogen (aufgenom m en 6); -schauen /Vb.f 1. landsch. aufblicken (1): freundlich (zu jmdm.) a.; er schaute flüchtig auf, als sie herein­ kam; von der Arbeit a. — 2. zu jmdm. aufblicken (2): mit Bewunderung zu jmdm. a .; -schäumen /Vb.; ist/ 1. plötzlich schäumend emporsteigen: das Meer schäumt auf; der Sekt schäumt (im Glas) auf — 2. zornig auffahren (6): vor Wut a.; -scheu­ chen /Vb.f ein Tier, jmdn. hochscheuchen: einen Schwarm Spatzen, einen Hasen a.; jmdn. von seinem Lager a.; O jmdn. aus seinen Betrach­ tungen a. (jäh herausreißen); -scheuern /Vb.f sich etw. durch ständige Reibung (2) verletzen: ich habe mir die Haut aufgescheuert; aufgescheuerte (w un d gescheuerte) Fersen; -schichten /Vb./ 1 .1. etw. zu einem Stapel o. ä . schichten: Holz, Bücher a. 1.2. etw. durch Schichten hersteilen: einen Holzstoß, Bücherstapel a.; -schieben /Vb.; hat/ etw. auf einen späteren Zeitpunkt verlegen, etw. hinaus­ schieben: seine Abreise, eine Entscheidung a.; -schießen /Vb.; ist/ schnell in die Höhe wachsen: nach dem Regen sind die Pilze, ist die Saat auf­ geschossen; ein lang aufgeschossener (sehr gro ß e r und zugleich schmaler) Junge; -schlag, der 1. /vorw. Sg./ das Aufschlagen (1): das Flugzeug wurde bei dem A. völlig zertrümmert — 2. Geldsumme, um die ein Preis zusätzlich (für eine besondere Leistung) erhöht wird : für diesen Film mit Überlänge muß ein A. (von 50 Prozent) gezahlt werden — 3 .1 . nach außen umgeschlagener Stoffteil am Rand eines Hosenbeins, Ärmels: eine Hose ohne A. 3.2. 1Revers: ein Jackett mit breiten Aufschlägen — 4. Tennis Tischtennis 4.1.fo. PI .; zu -schlagen 6/: den A. haben (aufschlagen 6); einen harten A. haben 4.2 . bei 4.1 gespielter Ball: sein A. ging ins Netz; -schlagen /Vb./ 1. heftig auf etw. fallend auf- pra llen (ist): das Flugzeug schlug (auf dem, den Boden) auf; mit dem K opf auf dem, das Pflaster a. — 2. (hat) 2.1 . etw. durch Schlagen öffnen: ein Ei, die Eisdecke a. 2 .2. etw. durch einen Sturz, Stoß verletzen: sich das Knie a. — 3. (hat) 3.1 . ein Buch a. (aufklappen); schlagt (die) Seite 11 auf (öffnet das Buch auf Seite 11)! 3.2. das Bett a. (die Bettdecke Zurückschlagen) 3.3 . die Augen a. (die Lider öffnen) — 4. (hat) Zelte, Buden, ein Gerüst a. (durch Zusammenfügen der Teile errich­ ten); O seinen Wohnsitz in N a. (in N seinen Wohnsitz nehmen) — 5 . eine Geldsumme (auf einen Preis) a. einen Preis zusätzlich um eine Geldsumme erhöhen (hat): er hat 20 Mark, 50 Prozent auf- geschlagen — 6. Tennis Tischtennis den Ball zur Eröffnung eines Ballwechsels über das Netz schlagen (hat): wer schlägt auf? — 7. (hat) H and ­ arb. Maschen a. (aufnehmen 13.2); -schließen /Vb.; / auch aufgeschlossen/ 1. etw. a. das Schloß von etw. so betätigen, daß man die Sache öffnen kann: die Tür, den Schrank a.; er hat mir (das Zimmer) aufgeschlossen — 2. geh. jmdm. sein Herz, Inneres a. (bekennen, was man insgeheim fühlt, denkt) — 3 . Chem. etw. für die notwendigen Stoffwechselprozesse aufspalten (3): Eiweiß a.; die Nahrung wird im Magen aufgeschlossen — 4.1. aufrücken (1): bitte a.!; die Autos fuhren dicht aufgeschlossen (fuhren dicht hintereinander) 4.2. Sport einen führenden Sportler, eine führende Mannschaft einholen, erreichen: der Fahrer konnte zum Hauptfeld a .; mit diesem Sieg schloß die Mannschaft zur Spitzengruppe auf; -schlitzen /Vb.f etw. durch Schlitzen (1.1) öffnen, zerstören: einen Briefumschlag a .; ein Federbett a.; einem Tier den Bauch a.; mutwillig die Polster a.; -schluchzen /Vb./ kurz, einmal, plötzlich schluchzen: bitterlich a.; aufschluchzend die Hände vors Gesicht schlagen; -Schluß, der 1. A ufkläru n g (2): jmdm. über etw., jmdn. A . geben; A. über jmdn. , etw. verlangen; A. über jmds. sonderbares Benehmen erhalten; die Briefe geben wichtige Aufschlüsse über den Dichter — 2 . G e ol. Stelle im Gelände, an der Gestein zutage tritt: natürliche, künstliche Aufschlüsse; -schlüsseln jsw . V b.; hat/ eine Menge von etw., von Personen a. eine Menge von etw., von Personen nach einem bestimmten Schlüssel (4) aufteilen: die Kosten a.; die Theater­ besucher für statistische Zwecke nach ihren Berufs­ zweigen a.; dazu -Schlüsselung, die; -, - en; -schluß­ reich /Adj./ Aufschluß gebend: eine aufschlußreiche Statistik; seine Äußerung war (mir) sehr a.; -schnallen /Vb./ etw. au f etw. schnallen (1.2): ein Paket auf den Gepäckträger a.; sich den Ru ck­ sack a. (auf den Rücken schnallen); -schnappen /Vb.; hat/ umg. etw. zufällig hören und sich merken: Worte, eine Neuigkeit a.; -schneiden /Vb./ 1. etw. mit einem Schneidwerkzeug öffnen: einen Brief­ umschlag a.; ein Geschwür a .; sich die Pulsadern a. — 2. ein Ganzes völlig in Scheiben, Stücke schneiden: die Wurst, den Braten, Kuchen a. — 3. prahlen, übertreiben: er hat fürchterlich auf- geschnitten; zu 3 -Schneider, der Prahler u. -Schnei­ derei, die Prahlerei; -schnitt, der /o. PL/ (ver­ schiedene Sorten von) Wurst, Braten in Scheiben: eine Platte mit kaltem, gemischtem A .; -schnitt- platte, die Platte (5.1) mit Aufsch nitt; -schnüren
96 aufschrauben — aufsparen /Vb.j etw. Verschnürtes, Zugeschnürtes öffn en: ein Paket a.; die Schuhe a.; -schrauben fV b .f etw. Zugeschraubtes durch Drehen, Schrauben öffn en: die Ofentür, ein Marmeladenglas, den Füllhalter a.; ^schrecken fVb.j jmdn., ein Tier so erschrecken, daß er, es darauf mit einer plötzlichen heftigen Bewe­ gung reagiert: ein Schuß schreckte ihn auf; jmdn. aus seinen Gedanken a. (herausreißen)', das Wild a. (aufscheuchen); 2-schrecken fVb.f vor Schreck hochfahren (2): er schreckte, schrak von einem Geräusch auf; aus einem Traum, seinen Gedanken a. (herausgerissen werden) ; -schrei, der plötzlicher, kurzer Schrei: ein schriller A.; einen A. der Ver­ zweiflung, Freude ausstoßen; -schreiben fV b .f 1.1. etw. schriftlich festhalten, um es nicht zu vergessen, um es anderen mitzuteilen', seine Gedanken, beson­ dere Begebenheiten a. 1.2. etw. notieren, schriftlich festhalten, damit man es nicht vergißt: ich habe (mir, dir) die Telefonnummer, Adresse aufge- schrieben 1.8. um g. der Arzt hat mir Schlaf­ tabletten aufgeschrieben (verschrieb en ); -schreien fVb.f kurz, einmal, plötzlich schreien: laut, gellend, freudig a .; vor Schmerz, Schreck, Entsetzen a .; -Schrift, die informierender Text auf einem Gegen­ stand, bes. einer Ware: das Schild trägt die A. ...; eine Flasche mit einer A. versehen; -schub, der das Verlegen auf einen späteren Zeitpunkt, vorwiegend als Verlängerung einer Frist: um A. bitten; diese Arbeit duldet keinen A.; etw. ohne A. (sofort 1.2) tun; jmdm. zwei Wochen A. geben; -schürfen fVb.f sich etw. schürfen (2): sich das Knie, die Hand a.; -schütteln fVb.f etw. durch Schütteln (1) auflockern : das Kissen, Federbett a.; -schütten fVb.f 1.1. etw. durch Schütten (1) aufhäufen: Erde, Steine a. 1.2. etw. durch 1.1 errichten: einen Damm a.; -Schwatzen fVb.f umg. jmdm. etw. a. jmdn. zum Kauf, zum Annehmen von etw. überreden: er hat sich einen Ladenhüter a. lassen; -schweißen fVb.f etw. mit einem Schweißbrenner öffnen: ein Flugzeugwrack a.; -schwellen fst. Vb.f stark an ­ schw ellen (1): durch die Prellung war sein Gesicht aufgeschwollen; ein aufgeschwollener Leib; -schwemmen fV b .f etw. schwemmt auf etw. läßt (etw.) ungesund dick, schwammig werden: über­ mäßiger Biergenuß schwemmt (den Körper) auf; ein aufgeschwemmtes Gesicht; -schwingen, sich fVb.: hat/ umg. sich zu etw. aufraffen (3): heute habe ich mich endlich mal zum Briefeschreiben aufgeschwungen; -Schwung, der 1. T u r n e n Schwung (2.1) aufwärts, mit dem jmd. an einem Gerät die Übung beginnt — 2. Schwung, Elan: etw. gibt jmdm. (einen) neuen A. — 8. lebhafte Aufwärtsentwicklung: die Wirtschaft erlebte, er­ fuhr, nahm einen stürmischen A .; der A. des Wohnungsbaus; -sehen fVb.f 1. aufblicken (1): freundlich (zu jmdm.) a .; er sah flüchtig auf, als sie hereinkam; von der Arbeit a. — 2. zu jmdm. aufblicken (2): mit Bewunderung zu jmdm. a .; -sehen, das; -s, jo. Pl.f allgemeine starke Aufmerk­ samkeit, Beachtung, Neugierde, die durch jmdn., etw. hervorgerufen w ird : dieser Vorfall, dieses Buch hat viel, großes A. erregt, gemacht, verursacht; -sehenerregend fAdj.f allgemeine starke Aufm erk­ samkeit, Beachtung, Neugierde erregend: ein auf­ sehenerregendes Ereignis; aufsehenerregende Ein­ zelheiten; -Seher, der jmd., der berufsmäßig A u f­ sicht in einer Strafvollzugsanstalt führt; -sein fVb.; ist aufgewesen; Präs. u . Prät. / 2auf 2, 3.1 —3 .4/; -setzen/Vb.; hat/ 1.1. einen Hut a. (auf den Kopf setzen); die Brille a. (auf die Nase setzen); O eine beleidigte Miene, ein Lächeln a. (zeigen 4.1) 1.2. einen Ring a. (aufstecken) — 2. etw. zum Kochen auf den Herd stellen: (Tee)wasser, das Essen, einen Topf Kartoffeln a. — 3. etw. aufnähen: ein Kleid mit aufgesetzten Taschen — 4 . etw. auf etw. nieder­ setzen: den Tonarm auf die Schallplatte a.; den Fuß a. (auf den Erdboden setzen) — 5. sich, jmdn. aufrichten und aufrecht hinsetzen: sich, das Kind, den Kranken im Bett a. — 6.1. beim Landen auf den Boden kommen: das Flugzeug setzte weich, hart (auf der, die Piste) auf 6.2 . ein Flugzeug beim Landen auf den Boden bringen: der Pilot setzte das Flugzeug sicher (auf die Piste) auf — 7.1. etw. schriftlich formulieren, etw. abfassen: ein Protokoll, einen Vortrag a. 7.2. etw. in eine vorläufige schrift­ liche Form bringen: für jmdn. einen Brief a.; -j- jmdm. / Hörner a .; etw. setzt einer Sache die Krone auf; -seufzen fVb.f kurz, einmal, plötz­ lich seufzen: laut, erleichtert a.; -sicht, die 1. fo. Pl.f ständige aufmerksame Beobachtung, Kontrolle, bes. von Personen, die dazu dient festzustellen, ob den Anweisungen, Vorschriften entsprechend gehan­ delt wird, ob alles richtig verläuft» Beaufsichtigung: unter ärztlicher, polizeilicher A. stehen; der Junge ist tagsüber ohne A .; er macht unter A. seiner Schwester Schularbeiten; Herr N hat in der großen Pause A .; (über jmdn., etw.) (die) A. führen; jmdm. die A. über das Gepäck anvertrauen — 2. fvorw. 8g .f jmd., der 1 führt: zur A. (in der Schule, im Lesesaal) gehen; die A. um Auskunft bitten — 3 . einen Körper in der A. zeichnen (so zeichnen, wie er, von oben betrachtet, erscheint) Aufsichtsl -pflicht, die fo. Pl.f Jur. Verpflichtung bestimmter Personen, z. B . der Eltern, Erzieher, Ausbilder, zur Beaufsichtigung der ihnen anver­ trauten Personen, bes. der Kinder, Jugendlichen: die Eltern wurden wegen Vernachlässigung der A. bestraft; -rat, der W irt sch. zur Überwachung der Geschäftsführung eingesetztes Gremium bei Kapital­ gesellschaften, kap. Genossenschaften auf/Aufl -sitzen fVb.; ist, hat/ 1. sich auf ein Reittier setzen (ist): er saß auf und ritt davon; aufgesessen! /Kommando/ — 2. landsch. nicht zu Bett gehen und statt dessen (sich mit etw. beschäfti­ gend) irgendwo sitzen (hat): bis gegen Morgen, die ganze Nacht, bei seiner Arbeit a. — 3. umg. im Stich gelassen werden (ist): ich bin ganz schön auf­ gesessen; jmdn. a. lassen (im Stich lassen) — 4. einer Sache, jmdm. a. auf etw., jmdn. hereinfallen (1.2) (ist): einem Gerücht, einem Betrüger a .; -spalten fVb.f 1. ein Ganzes in Teile spalten: ein Stück Holz a. — 2. das Komitee spaltete sich in zwei Gruppen auf (trennte sich in zwei gesonderte Gruppen) — 3. fvorw. hat aufgespalten/ Chem. Eiweiß wird durch Enzyme aufgespalten (in e i n ­ fachere Eiweiße, Aminosäuren zerlegt); sich a.: Salze spalten sich leicht in Ionen auf (zerfallen leicht in Ion en ); -spannen fVb./ etw. ausbreiten und straff spannen: ein Sprungtuch a.; den Regen­ schirm a. (durch einen Mechanismus bewirken, daß sich der Regenschirm zu seinem vollen Umfang ent­ faltet); -sparen fVb.f etw. aufheben (2.2): einen Vor­ rat für Notzeiten a.; wir sparen uns den Kuchen für später auf; O sich eine Pointe bis zum Schluß
aufspeichern — aufstemmen 97 a.; -speichern /Vb./ etw. als Vorrht speichern: Getreide a.; O sich a .: Zorn hatte sich in ihm aufgespeichert (aufgestaut); -sperren /Vb./ 1.1. umg. etw, weit öffnen (1.1): das Fenster, die Tür a.; den Schnabel a. 1.2. landsch., bes. süddt. österr. etw, aufschließen (1): den Schrank, das Zimmer a .; -f/MundundNasea.; -spielen /Vb.f 1. zur Unterhaltung, zum Tanz Musik machen: die Kapelle spielte (zum Tanz) auf — 2.1. sich wichtig tun, prahlen: spiel dich nicht (vor ihnen) so auf! 2.2 . sich als Held a. (so tun, als ob man ein Held wäre); -spießenfVb.j 1.1. etw. Liegen­ des mit einem spitzen Gegenstand aufnehmen: ein Stück Fleisch (mit der Gabel) a. 1 .2. etw. auf einen spitzen Gegenstand stecken und auf etw. befestigen: Schmetterlinge a. — 2. etw. öffentlich (in schrift­ licher Form) kritisieren: zur Feder greifen und das Überlebte (satirisch) a.; -splittern /Vb.; hat/ etw. in einzelne Teile, Gruppierungen auflösen, die Ein­ heit von etw. zerstören: Deutschland war im 18. Jahrhundert in viele Kleinstaaten aufgesplittert; sich a . : die Partei hatte sich in mehrere Gruppen aufgesplittert; -sprengen /Vb .; hat/ etw. gewaltsam öffn en (1.3 .1): eine Tür, ein Schloß, einen Tresor a.; -springen /Vb./ 1. mit einer raschen, heftigen Bewegung von seinem Sitzplatz aufstehen: entsetzt (von seinem Stuhl) a. — 2. auf etw., bes. ein fahren­ des Fahrzeug, springen: auf eine anfahrende Straßenbahn a. — 3. sich plötzlich (ohne mensch­ liches Zutun) öffnen (1.2.2): die Tür ist bei dem Windstoß aufgesprungen; Schneiderei auf­ springende Falten (Falten, die so gelegt sind, daß sie sich leicht öffnen) — 4. /von der Haut/ rauh, rissig werden: die Hände sind (vom Frost) auf­ gesprungen; die aufgesprungenen Lippen ein- cremen; -spritzen /Vb.; hat/ etw. auf etw. spritzen (1.2): Lack, Farbe a.; -Sprung, der das Auftreffen auf den Boden nach dem Sprung: der Skispringer stürzte kurz nach dem A .; -spulen / Vb./ etw. auf eine Spule (1) wickeln: Nähgarn a.; einen Film (auf eine Spule) a .; -spüren /Vb./ ein Tier, jmdn., etw. durch intensives Nachforschen, Verfolgen ent­ decken, auffinden: einen Verbrecher a.; die Hunde haben das Wild aufgespürt; Raritäten a.; junge Talente a.; -stacheln /Vb./1. jmdn. aufhetzen (1.1): er hat seine Kollegen (gegen den Abteilungsleiter) aufgestachelt — 2. jmdn. wiederholt heftig zu etw. anstacheln: die Schüler zu größerem Fleiß a.; etw. a.: jmds. Ehrgeiz a.; -stampfen /Vb.; hat/ auf den Erdboden stampfen (1.1): vor Wut, empört a.; -stand, der (organisierter) bewaffneter K am pf einer größeren Gruppe von Menschen gegen einen bestehenden Zustand, gegen bestehende gesellschaft­ liche Verhältnisse: ein bewaffneter, offener A .; der A. der Matrosen wurde blutig niedergeschlagen; einen A. organisieren; an einem A. teilnehmen; das Signal zum A. geben; -ständisch /Adj.; nur attr.\ in einem Aufstand begriffen: aufständische Arbeiter, Bauern; die Aufständischen besetzten die wichtigsten Gebäude der Stad t; -stapeln /Vb./ etw. stapeln (1.1): Bücher, Bretter a.; -stauen /Vb./ etw., sich stauen (1): einen Fluß (durch einen Damm) a.; das Treibeis hat sich aufgestaut; O in ihm hat sich viel Ärger aufgestaut; -stechen /Vb.; hat/1 . etw. durch einen Einstich öffnen: eine Blase a. — 2. landsch. einen Fehler a. (aufdecken); -stecken jsw. Vb./ 1. jmdm., sich das Haar a. (in die Höhe nehmen und feststecken) — 2. einen Ring a. (auf den Finger stecken) — 3. umg. etw. aufgeben (3.1): einen Plan, sein Studium a.; der Sportler mußte wegen einer Verletzung a. (den Wettkampf aufgeben); + jmdm. ein /t Licht a.; -stehen /Vb.; ist, hat/ X. (ist) 1.1. seinen Sitzplatz verlassen und sich auf die Beine stellen: langsam (von seinem Platz, vom Stuhl) a.; a. und jmdn. begrüßen 1.2. sich aus liegender Stellung aufrichten: der Gestürzte stand mühsam auf 1.3. das Bett ver­ lassen: früh, spät, um fünf Uhr a.; wenn du fieber­ frei bist, darfst du a. — 2. einen Aufstand machen, sich empören (ist): das Volk war gegen die Unter­ drücker aufgestanden — 3 . umg. offenstehen (hat): die Tür, das Fenster steht (weit) auf; -f- mit dem linken / Bein zuerst aufgestanden sein; da mußt du /* früher a.; - steigen /Vb.; / auch -steigend/ 1.1. auf ein Fahrzeug, Reittier steigen: auf das Fahrrad, das Pferd a. 1 .2. nach oben, aufwärts steigen (1.1 .1): zum Gipfel, auf einen Berg a. — 2.1 . in die Luft, Höhe steigen (2.1): Rauchwolken, Dämpfe, Flugzeuge steigen auf; in einem Flug­ zeug, Ballon a. (in die Höhe fliegen) 2.2 . an die Oberfläche steigen (2.1): Blasen steigen (vom Grund des Sees) auf — 3. in jmdm. aufkommen, entstehen: ein Gedanke, ein Verdacht, Angst, ein Zweifel stieg in ihm auf; Erinnerungen stiegen in ihm auf (wurden in ihm wach) —- 4.1 . befördert werden, einen höheren Rang erreichen: in eine leitende Stellung a.; er war zum Oberst aufgestiegen 4.2 . Sport die nächsthöhere Leistungsklasse erreichen: die Mannschaft ist (in die Oberliga) aufgestiegen; -steigend /Adj.; / auch -steigen/ aufwärts gehend, verlaufend: ein aufsteigendes Heizungsrohr; O eine aufsteigende Tendenz (Tendenz zum Besseren); -Steiger, der; -s, - Sport aufsteigende od. auf- gestiegene Mannschaft; -stellen /Vb./ 1.1. etw. (in einer bestimmten Ordnung) an einen dafür vor­ gesehenen Platz stellen: Tisch und Stühle (im Garten) a.; eine Falle im Keller a. 1.2. etw. an einem bestimmten Ort aufbauen (1.2): ein Gerüst, eine Baracke a. 1.3. jmdn., sich an einem be­ stimmten Ort a. jmdn., sich an einen bestimmten Ort (in bestimmter Weise) stellen: Wachen am Un­ glücksort a.; sich in Zweierreihen a.; sich vor jmdm. a .; die Zuschauer stellten sich am Ziel auf — 2. zu einem bestimmten Zweck eine Gruppe von Menschen zusammenstellen: eine Truppe, Fußball­ mannschaft a. — 3. jmdn. nominieren: jmdn. (als Kandidaten) a.; einen Kandidaten a.; er wurde für diesen Wettkampf nicht aufgestellt — 4.1 . einen Plan a. (ausarbeiten) 4.2. etw. Allgemein- gültiges aus Erfahrung, Experimenten, durch kon­ struktives Denken gewinnen und formulieren: ein physikalisches Gesetz, eine Theorie, Regel a. 4 .3 . /in Verbindung mit Bubst., die eine Äußerung bezeichnen, zur Umschreibung eines Verbalbegriffs/: eine Forderung a. (etw. fordern); e ine Behauptung a. (etw. behaupten); eine Vermutung a. (etw. ver­ muten) 4.4 . einen neuen Rekord a. (erringen, er­ zielen); -Stellung, die 1. \vorw. 8 g .; zu -stellen/; zu 1.3: A. nehmen sich aufstellen: zur Demonstra­ tion vor dem Rathaus A. nehmen — 2. Sport die Mannschaft spielt heute in folgender A. (Zusam ­ mensetzung 2) ... 3. Liste, die die einzelnen Posi­ tionen, Teile, Gegenstände von etw. enthält: eine A. des Inventars, der Kosten abgeben; -stemmen 7 Wörterbuch
IVb.l 1. etw. mit einem Stemmeisen und einem Hammer öffnen: eine Tür a. — 2. etw., sich auf etw. stemmen (2): den Arm (auf den Tisch) a.; sich auf etw. a .; -steppen fVb.f etw. durch Steppen aufnahem eine Jacke mit aufgesteppten Taschen; - Stieg, der; -(e)s, -e 1. /zu -steigen 1.2, 2.1, 4/; zu 1.2: der A. zum Gipfel; zu 4.2: jo. Pl.f Sport der A. der Mannschaft in die Oberliga — 2 . fo. Pl.f Aufwärtsentwicklung: einen wirtschaftlichen A. er­ leben AufstiegsI -Chance, die vgl. - möglichkeit; -möglich- keit, die fvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/ Mög­ lichkeit aufzu steigen (4.1): gute Aufstiegsmöglich­ keiten haben; -spiel, das Sport Ausscheidungs­ spiel um den Aufstieg auf/AufI-stöbern fVb.; hat/1. ein Tier aus seinem Versteck xaufschrecken, aufscheuchen: die Hunde stöberten das Wild auf — 2. etw., jmdn. nach längerem Suchen finden, entdecken: ein seltenes Buch in einem Antiquariat a.; der Geflüchtete wurde im Wald aufgestöbert; -stocken fV b .f 1. ein Bauwerk nachträglich um ein od. mehrere Stock­ werke erhöhen: ein Haus a. — 2. Wirtsch. einen Geldbetrag durch einen Zuschuß vergrößern: einen Kredit a.; einen Etat um fünf Millionen, auf 30 Millionen a.; Prämien a.; -stöhnen /Vb.f kurz, ein­ mal, plötzlich stöhnen: vor Schmerzen, laut a.; -stoßen fVb.j 1, etw. durch einen Stoß öffnen (hat): die (angelehnte) Tür, die Fensterläden a. — 2. im Magen gebildete Gase, verschluckte Luft hörbar durch die Speiseröhre entweichen lassen (hat): leise, laut a.; der Säugling muß noch a. — 3. umg. etw. (Negatives) stößt jmdm. auf etw. (Negatives) fällt jmdm. auf (ist): mir ist nichts Verdächtiges, Außer­ gewöhnliches aufgestoßen; -strebend fA d j.; vorw. attr.f sich aufwärts entwickelnd: aufstrebende Talente fördern; ein junger aufstrebender Natio­ nalstaat; -strich, der fvorw. Sg .f das, was auf das zum Verzehr bestimmte Brot gestrichen wird; -stützen /F6./ etw. , sich auf etw. stützen (1.2, 1,3): die Arme auf den Tisch a.; sich beim Lesen (mit den Armen) a.; -suchen fVb.f 1.1. jmdn., etw. kurz besuchen: einen Bekannten (in seiner Wohnung) a. 1.2. einen bestimmten Raum a. in einen be­ stimmten Baum gehen: den Speisewagen, sein Zimmer a. 1.8. den Arzt a. (konsultieren 1.1); -takelnfsw. Vb.; hat/ 1. Seemannsspr. ein Segel­ boot a. (mit Takelwerk versehen) — 2. umg. fbes. von weiblichen Personen/ sich geschmacklos und übertrieben auffällig kleiden, zurechtmachen, sich aufdonnern: sie hat sich, ist furchtbar aufgetakelt; -takt, der 1. fvorw. S g .f: die Veranstaltung war ein würdiger A. (eine würdige Eröffnung) der Fest­ spiele — 2. Mus. unvollständiger Takt am Beginn eines Musikstücks; -tanken /Vb.f 1.1. ein Fahrzeug mit Treibstoff volltanken: ein Auto, Flugzeug a. 1.2. durch Tanken den Treibstoffvorrat ergänzen: die Maschine tankte in N auf; -tauchen fV b .; ist/ 1. an die Wasseroberfläche kommen, emportauchen: der Taucher tauchte nach einer Weile wieder auf; das U-Boot tauchte auf — 2.1. beim Näherkommen unerwartet, plötzlich sichtbar werden: am Horizont, in der Ferne tauchten die Berge auf 2.2 . unerwartet, plötzlich erscheinen: wo er auftauchte, gab es Ge­ lächter; das Buch tauchte erst nach langer Zeit wieder auf (wurde erst nach langer Zeit wieder­ gefunden) 2.3 . sich (plötzlich) Ergeben (1.3): Fragen, 98 aufsteppen — auftrennen Probleme, Zweifel, Schwierigkeiten tauchten auf 2.4 . in jmds. Bewußtsein treten: Erinnerungen tauchten in ihm auf; + aus der /* Versenkung a.; -tauen fVb.f 1. (ist) 1.1. sich tauend (1.1.1) auf- lösen : der Schnee, die Eisdecke ist aufgetaut 1.2 . von Eis frei werden: der See taut langsam auf — 2. etw. zum Tauen (1.1.1) bringen (hat): die Sonne taut den Schnee auf; Feinfrostgemüse a. — 3. umg. die Befangenheit verlieren, gesprächig werden (ist): selbst unter Freunden taut er nur langsam auf; -teilen fVb.f 1. ein Ganzes teilen und verteilen: das Land (an die Bauern) a.; den Kuchen a.; den Gewinn (untereinander, unter sich) a, — 2.1. ein Gelände in Parzellen a. (teilen) 2.2. die Schüler in Klassen a. (einteilen); dazu -teilung, die; -tischen fsw. Vb.; hat/ 1. reichlich (auserlesene) Speisen zum Essen auf den Tisch bringen: mehrere Gerichte a. — 2. umg. jmdm. etw. Unwahrschein­ liches, Unwahres erzählen: jmdm. Lügen, eine Aus­ rede a.; -trag, der; -(e)s, -träge 1. zur Erledigung übertragene Aufgabe: jmdm. einen A. erteilen; einen wichtigen, schwierigen, ehrenvollen A. aus­ führen; ich habe den A., Sie zu grüßen; er handelt im A. des Betriebsleiters — 2. Bestellung einer auszuführenden Arbeit, einer zu liefernden Ware: einem Handwerker, einem Betrieb einen A., Auf­ träge in Höhe von ... Mark geben; ein A. über die Lieferung von Stühlen; Aufträge vergeben; etw. in A. geben (bestellen 1.4) — 3. fo. Pl.f Ver­ pflichtung, große, (geschichtlich) wichtige Aufgabe: der historische A. der Arbeiterklasse; der gesell­ schaftliche A. der Kunst; -tragen fVb .f 1. etw. in einer dünnen Schicht auf etw., über etw. ver­ teile n : Schminke (auf das Gesicht) a.; Salbe auf eine Wunde a.; Farbe a. — 2. Speisen zum Essen auf den Tisch setzen: das Essen a. — 3. jmdm. den Auftrag geben, jmdn. verpflichten, etw. Bestimmtes zu tu n : er hat mir aufgetragen, dich zu besuchen; jmdm. einen Gruß an jmdn. a. — 4. ein Kleidungs­ stück so lange tragen, bis es völlig abgenutzt ist: ein Kleid zu Hause a .; die Sachen der älteren Geschwister a. — 5. Unterwäsche, Kleidung, die nicht aufträgt (die die betreffende Person nicht dicker erscheinen läßt); + /t dick a. Auftrag zu Auftrag 2| -geber, der; -s, - jmd., der einen Auftrag erteilt: der A. ist der Staat; -nehmer, der; -s, - jmd., der einen Auftrag entgegennimmt Auftrags/auftrags1-arbeit, die künstlerisch e A rb eit, die der Künstler im Auftrag für jmdn. schafft; -gemäß fAdj.; nicht präd.f gemäß einem Auftrag (1): die Arbeit a. erledigen auf/Auf|-treffen fVb.; ist/ auf etw. a. aus einer Bewegung heraus (mit Heftigkeit) eine Oberfläche erreichen? die Rakete trifft auf die, der Mond­ oberfläche auf; auftreffende Strahlen; -treiben /Vb.; hat/ 1.1. die Hefe treibt den Teig auf (dehnt ihn durch Bildung von Gasen aus und macht ihn dadurch locker) 1.2. er hat einen aufgetriebenen (durch Bildung von Gasen gespannten, geblähten) Leib — 2. umg. etw., daß man dringend benötigt, nach mühevollem Suchen beschaffen: ich habe das Buch, ein Taxi, das nötige Geld aufgetrieben; jmdn. a .: dort war kein Arzt aufzutreiben — 3. Vieh vom Tal auf die Alm treiben; -trennen fVb.f 1. etw. Genähtes a. die Fäden, mit denen etw. genäht worden ist, zerschneiden (und das Genähte dadurch wieder in Teile trennen): eine Naht, einen
auftreten — aufwerfen 99 Saum, Rock a. — 2. etw. Gestricktes, Gehäkeltes a. den Faden von etw. Gestricktem, Gehäkeltem ziehen und dadurch alle Maschen lösen: einen Pullover a.; - treten /Vb.; ist/ 1. die Füße, den Fuß aufsetzen: leise, fest, vorsichtig a.; er hat sich den Fuß verstaucht und kann nicht a. — 2.1, Theater als Schauspieler auf die Bühne treten: Faust, von der Seite rechts auftretend 2.2* als Schauspieler in einem Engagement auf einer Bühne sp ielen : auf einer der größten Bühnen (als Faust, als Gast) a. — 3. vor anderen ein bestimmtes Ver­ halten zeigen, in einer bestimmten Funktion tätig s e in : unsicher, selbstbewußt, bescheiden, mit einer Forderung a.; in einem Prozeß als Zeuge, in einem Streit als Vermittler a. (fu n gier en 1.1); gegen einen Plan, gegen jmdn. scharf a. (einen Plan, jmdn. scharf angreifen) — 4. etw. tritt ein, ergibt sich: Schwierigkeiten, Probleme, Meinungsverschieden­ heiten traten auf; diese Krankheit tritt nur selten auf; -treten, das; -s, jo. P I ./ Verhalten, Benehmen vor anderen: er beeindruckte durch sein sicheres, entschiedenes A . ; sein schroffes A. stieß viele ab ; - trieb, der /o. PL/ 1* Phys. entgegengesetzt zur Schwerkraft wirkende Kraft, der ein in eine Flüssig­ keit od. in ein Gas getauchter Körper unterworfen ist, die ihn in die Höhe bewegen kann: statischer, dynamischer A .; ein Körper erfährt im Wasser einen A. — 2. Schwung, Elan: etw. gibt jmdm. neuen, starken A. — B. das Auftreiben (3): der A. des Viehs; -triebskraft, die Phys. beim Auftrieb (1) wirkende Kraft; -tritt, der 1. Theater das Auftreten, Erscheinen des Schauspielers auf der Bühne: auf seinen A. warten; den A. verpassen — 2. Szene (1): der zweite A. des dritten Aktes — 3. heftige Auseinandersetzung (vor anderen): ein un­ angenehmer, peinlicher A .; einen A. mit jmdm. haben; er wollte jeden A. vermeiden; -trumpfen jsw. Vb.; hat/ 1. deutlich seine Überlegenheit zeigen: mit seinen Leistungen a.; schon zu Beginn der ersten Halbzeit trumpften die Gäste auf — 2. „was geht sie mich an“ , trumpfte er auf (ent- gegnete er herausfordernd); -tun /Vb.j 1* geh* sich öffn en (1.2 .2): die Tür tat sich (einen Spalt) auf; <0> ein jäher Abgrund tat sich vor ihm auf — 2. geh. eine fremde Welt tat sich ihm auf (er lernte eine fremde Welt kennen) — B. umg. etw. zum Essen auf den Teller tun: die Suppe a.; -{- den / Mund a.; -türmen jVb.; hat/1.1. etw. turmartig, hoch aufschichten: Bücher, Gepäck a. 1.2. sich a. sich turmartig (übereinander) erheben: Aktenberge türmen sich auf dem Schreibtisch auf; O Schwie­ rigkeiten türmten sich vor uns auf; -wachen /Vb.; ist/ erwachen (1): früh a.; mitten in der Nacht (von einem Geräusch) a.; aus einem Traum a.; - wachsen /st. Vb./ vom Kind zum Erwachsenen heranwachsen: die Kinder sind zusammen auf­ gewachsen; er ist in der Großstadt aufgewachsen; - wallen /Vb.; ist/ wallend hochsteigen 2 : die Milch, Suppe kurz a. lassen; -Wallung, die: in einer A. (in einem plötzlich aufsteigenden Gefühl) der Dank­ barkeit etw. tun; -wand, der; -(e)s, jo. PI./ 1 . das Aufwenden: das fordert einen A. von einer Million Mark — 2. aufgewendete, aufzuwendende (finan­ zielle, materielle) Mittel, Mühe, Zeit: der A. hat sich nicht gelohnt; den A. für etw. senken — B. großen A. treiben (luxuriös, verschwenderisch leben); - Wandsentschädigung, die vom Staat für Personen 7* in leitender Stellung monatlich gezahlte Entschädi­ gung für im Dienst entstandene erhöhte Aufwendun­ ge n : eine A. erhalten; -wärmen /Vb./ 1.1. etw ., bes. eine erkaltete Speise, ein erkaltetes Getränk wieder warm machen: das Essen abends a.; den Kaffee a. 1.2. sich a. mit Hilfe einer Wärmequelle, eines warmen od. alkoholischen Getränks bewirken, daß man nicht mehr friert: sich am Ofen, mit einer Tasse Kaffee a. 1.3. Sport sich a. (vor einem Wett­ kampf, einem Training) durch Bewegung, Gymna­ stik die Muskulatur lockern, die Durchblutung ver­ bessern: N wärmt sich vor dem Start auf — 2. umg. etw. negatives Vergangenes erneut zur Sprache bringen: einen alten Streit a.; -warten /Vb./ 1. mit etw. a. etw. zu bieten (3.1) haben: mit einer Neuigkeit, einer Überraschung, großen Leistungen a. (können); das Kaufhaus konnte mit einem großen Warenangebot a. — 2. veraltend jmdm. a. jmdn. bedienen (1.1): den Gästen bei Tisch a.; -wärts /Adv./ nach oben: a. steigen; den Fluß a. (stromaufwärts) fahren; die Straße geht, führt a.; 0 vom Abteilungsleiter (an) a. (der Abteilungs­ leiter und die rangmäßig vor ihm Kommenden) Aufwärts/aufwärts|-entwicklung, die E n tw ick lu n g zu einem guten, besseren Zustand; -gehen/ Vb.j umg.: mit seiner Gesundheit, mit ihm geht es aufwärts (seine Gesundheit wird besser) Auf/auf | -Wartung, die /PI. -en/ veraltend 1. Frau, die regelmäßig gegen Bezahlung für ein paar Stunden im Haushalt hilft — 2*/in der Verbindung/ jmdm. seine A. machen (jmdm. einen Höflichkeits­ besuch abstatten); -wasch, der; -(e)s, /o. PI./ 1 and sch. 1. Abwasch (1): laß mich den A. machen — 2. Abwasch (2): wir lassen den A. bis morgen stehen; -f landseh. äalopp das ist ein A. (das kann alles gleichzeitig, zusammen erledigt werden); -waschen /Vb.; hat/ 1andsch. Geschirr abwaschen: das Geschirr, die Teller, Bestecke a. Aufwasch la n d s ch . Abwasch\ -schüssel, die; -tisch, der; -wasser, das /o . PI./ auf/Auf1-wecken /Vb.; / auch aufgeweckt/ jmdn. wach machen, wecken: sei leise und wecke das Kind nicht auf!; der Lärm weckte mich auf; - weichen /sw. Vb./ 1.1 . etw. durch Feuchtigkeit weich machen (hat): Zwieback in Milch a. 1.2. durch Feuchtigkeit weich werden (ist): das Ein­ wickelpapier ist völlig aufgeweicht; aufgeweichte Wege — 2. (hat) ideologische Positionen a. (durch gezielte Beeinflussung, oft unmerklich, substantiell schwächen); -weisen /Vb./ 1.1. etw. weist Mängel auf (hat, zeigt M än gel); beide Vorgänge weisen Parallelen auf 1.2. etw. aufzuweisen haben etw. zu bieten h ab en : der Ort hat viele Sehenswürdigkeiten aufzuweisen; große Erfolge aufzuweisen haben; - wenden /Vb./ große finanzielle, materielle Mittel, viel Mühe, Zeit für etw. verwenden: viel Geld, viel Zeit, alle seine Kräfte, viel Mühe für etw. a .; er wendete, wandte alles auf, um ihn davon abzu­ bringen; -wendig /Adj.j mit großem Aufwand (2) verbunden: ein aufwendiges Leben führen; einen aufwendigen Film drehen; -Wendung, die 1. jo. PI./ das Aufwenden: unter Ä. aller Kräfte etw. erreichen — 2. /nur im PI./ Ausgaben, Kosten: die Aufwendungen für den Neubau betrugen zwei Millionen Mark; -werfen /Vb./ 1. etw. aufschütten: aufgeworfene Erdmassen; einen Damm a. — 2. etw. zur Sprache bringen, zur Diskussion stellen:
100 aufwerten — Auge eine Frage a .; das Theaterstück wirft viele aktuejle Probleme auf — 3 . sich zu jmdm. a. sich eigen- mächtig zu jmdm. machen: sich zum Richter über jmdn. a .; -werten /Vb./ 1. eine Währungseinheit a. (ihre Goldparität heraufsetzen) — 2, etw. wertet jmdn. auf (etw. bewirkt, daß jmdm. mehr A n ­ erkennung zuteil wird); dazu -Wertung, die; -wickeln jVb.j etw. auf etw. wickeln, etw. zusammenwickeln: einen Bindfaden (auf ein Stück Pappe) a.; eine Mullbinde a.; - wiegele], die; -, -en das Aufwiegeln; -wiegeln /sw. Vb.; hat/ jmdn., bes. eine Gruppe von Menschen, zur Auflehnung gegen jmdn., etw. aufhetzen: er wollte die Kollegen (gegen die Betriebs­ leitung, gegen eine Maßnahme) a .; sie versuchten, die Menge zu konterrevolutionären Aktionen aufzu­ wiegeln; dazu -wiegelung, die; - en; -wiegen/«sZ. Vb./ etw. gleicht etw. Nachteiliges aus: die Vor­ teile wiegen die Nachteile nicht auf; die Freude über den Erfolg wog alle Mühe auf; -j- etw. ist nicht mit / Gold aufzuwiegen; -wiegier, der; -s, - jmd., der jmdn., bes. eine Gruppe von Menschen, aufwiegelt; -wind, der M eteor, aufwärts gerichtete Luftbewegung; -wirbeln jVb.j 1.1. etw. in die Luft wirbeln (2) (hat): der Sturm wirbelte Staub, dürre Blätter auf 1.2 . in die Höhe wirbeln (1.1) (ist): Schnee wirbelte auf; -f- viel / Staub a.; -wischen /Vb.; hat/ 1.1. Flüssigkeit durch Wischen mit einem Lappen vom Fußboden entfernen: das verschüttete Wasser a. 1.2. den Fußboden mit einem feuchten (um einen Schrubber gewundenen) Lappen reinigen: den Fußboden a.; die Küche (den Fußboden der Küche) a.; -wühlen /Vb.j 1. den Erdboden durch Wühlen von unten nach oben kehren: Wildschweine haben den Waldboden aufgewühlt; Panzer haben die Wege aufgewühlt — 2. der Sturm wühlt das Meer auf (bringt das M eer in eine stürmische, auf­ steigende Bewegung); aufgewühlter Schlamm — 3. etw. wühlt jmdn. auf etw. versetzt jmdn. in heftige Erregung: das Erlebnis hat ihn tief, bis ins Innerste aufgewühlt; ein aufwühlender Film; -zählen jV b .j Sachen, Personen einzeln nennen: die Werke eines Schriftstellers, seine Geschenke, verschiedene Namen a.; jmdm. seine Freunde a.; dazu -Zahlung, die; -, - en; -zäumen /Vb./: ein Pferd a. (ihm den Zaum anlegen); -f* das / Pferd vom Schwanz her, am, beim Schwanz a.; -zehren /Vb.j geh. 1. etw. aufessen: alle Vorräte a. — 2.1. etw. ver­ brauchen (1.1): die Ersparnisse a .; seine Energie war aufgezehrt 2.2 . etw. zehrt jmdn. auf (zehrt an jmds. K räften); -zeichnen /Vb.j 1. etw. auf etw. zeichnen: ein Muster, einen Grundriß a. — 2.1 . etw. schriftlich festhalten, damit es erhalten bleibt: wich­ tige Begebenheiten, Gedanken, alte Volkslieder a. 2.2. Fernsehen Rundf. etw. für eine Sendung a. (elektronisch auf Film, Tonband speichern); -Zeichnung, die 1. /vorw. Sg .j das Aufzeichnen (2): die A. eines Textes; Fernsehen Rundf. die A. einer Oper — 2. das Aufgezeichnete (2): er ver­ öffentlichte seine Aufzeichnungen; F e rn seh en Ru n df. das war eine A. und keine Livesendung; -zeigen /Vb./ etw. im einzelnen darlegend nach- w eisen: die inneren Zusammenhänge von etw. a .; Fehler a.; -ziehen \Vb.\ 1. etw. nach oben ziehen (hat): eine Last, den Schlagbaum a.; eine Fahne a. (hissen) — 2. Med. (hat) eine Spritze a. (eine zur Injektion bestimmte Flüssigkeit durch Saugen in eine Spritze gelangen lassen) — 3. (hat) 3.1 . etw. durch Ziehen (3.1) öffnen: die Gardine a. 3.2. etw. herausziehen (1): die Schublade a. — 4. landsch. etw. Gestricktes, Gehäkeltes auftrennen (hat): einen Pullover a. — 5. etw. spannen (1.1) und auf etw. be­ festigen (hat): Saiten a.; Leinwand auf Pappe a. (aufkleben) — 6 . etw. a. durch Betätigung eines Mechanismus die Spannung einer Feder von etw. bewirken (hat): eine Armbanduhr, ein Spielzeug­ auto a.; O um g. er war heute ziemlich aufgezogen (animiert) — 7. in einer Gruppe (in geordneten Reihen) herankommen und sich aufstellen (ist): die Wache ist aufgezogen — 8. aufkommen, herauf- ziehen (ist): ein Gewitter zog auf; Wolken ziehen auf — 9. ein Kind, ein Jungtier großziehen (hat): ein fremdes Kind wie sein eigenes a.; ein Reh mit der Flasche a .; Jungvieh a. — 10. (hat) umg. etw. groß a.: ein Fest, Projekt groß a. (organi­ sieren und aufwendig gestalten) — 11. umg. jmdn. zum besten haben, necken (hat): jmdn. (wegen seines Namens) a.; - f andere / Saiten a.; - zucht, die \o. Pl.j das Aufziehen eines Jungtieres: die A. von Kälbern, Geflügel; -zucken jVb.j 1. zuckend auf- blitzen : ein Blitz, Scheinwerfer zuckte auf — 2. plötzlich auftauchen (ist): ein Gedanke war in ihm aufgezuckt; -zug, der 1. das Aufziehen (7): der feierliche A. der Wache — 2. mechanische Vor­ richtung, die Personen, Lasten auf- od. abwärts transportiert: den A. benutzen; ein A. für Personen (Fahrstuhl) — 3 . jvorw. Sg .j negativ auffallende Art, in der jemand zurechtgemacht, gekleidet ist: er kam ,in einem unmöglichen, komischen A. an; in diesem A. kann ich mich nicht sehen lassen — 4. A kt (2): die zweite Szene des dritten Aufzugs; - z wingen jVb.j 1. jmdn. zwingen, etw. anzunehmen, zu übernehmen: jmdm. seine Meinung, seinen Willen a. wollen; eine aufgezwungene Lösung — 2. sich jmdm. a. jmdm. zwingend bewußt werden: ein Gedanke, eine Vorstellung zwang sich ihm auf Aug|apfel, der gewölbter, in der Augenhöhle liegen­ der Teil des Auges: mit den Augäpfeln, die Aug­ äpfel rollen; + etw. wie seinen A. hüten (etw. als das Liebste besonders sorgsam hüten) Auge, das; -s, -n 1. paarweise auftretendes Seh­ organ bei Mensch und Tier: blaue, große, tief­ liegende, weit aufgerissene, geschlossene, ent­ zündete Augen; das rechte, linke A .; glänzende, gutmütige, traurig'e Augen; gute, schlechte Augen haben (gut, schlecht sehen können); ein blaues A. haben; jmds. Augen strahlen, leuchten, brennen, tränen; die Augen aufschlagen, öffnen, schließen, verdrehen, auf jmdn. richten; sich die Augen rei­ ben, verderben; er hat ein A. verloren; einem Toten die Augen zudrücken; er ist auf einem A. blind; mir ist etw. in die Augen gekommen; mit den Augen zwinkern; etw. mit bloßem A. (ohne opti­ sches Hilfsm ittel) erkennen; Ringe um die Augen, Schatten unter den Augen haben; die Augen (den Blick 1) abwenden; Wasser, so weit das A. reicht — 2. Punkt auf einem Würfel: ich habe fünf Augen geworfen — 3. jin Zahlen ausgedrückter Wert einer Spielkarte bei bestimmten Kartenspielenj: der König zählt beim Skat vier Augen — 4 . jvorw. Pl.j Fett­ auge: auf der Suppe schwimmen viele Augen — 5. das magische A. (elektronische Röhre am Rund­ funkempfänger, die die Stärke des Empfangs sicht­ bar macht) —6. Ansatz des Keims, der Knospe, bes. bei Kartoffeln, Weinreben, Obstbäumen
äugen — 1August 101 -f große Augen machen (staunen); jmdm. gehen die Augen auf (jmd. erkennt plötzlich einen Sach­ verhalt); jmdm. die Augen öffnen (jmdn. über den wahren, unangenehmen Sachverhalt aufklären); sei­ nen. Augen nicht trauen (etw. sehen und vor Über­ raschung kaum fassen könfien); seine Augen überall haben (durch genaues Hinsehen auf alles aufpassen); die Augen offenhalten (aufmerksam beobachten, auf alles achten); die Augen vor etw. verschließen (etw. nicht wahrhaben wollen) ; ein wachsames A. auf jmdn., etw. haben (durch genaues Hinsehen auf jmdn., etw. genau achtgeben); kein A. zumachen, - tun nicht schlafen können; er hat die ganze Nacht kein A. zugetan; jmds. Augen sind größer als der Magen (jmd. tut sich mehr auf den Teller, als er essen kann); jmdn., etw. im A. behalten, nicht aus den Augen lassen (scharf beobachten); jmdn., etw. aus dem A., aus den Augen verlieren (die Ver­ bindung mit jmdm. verlieren, etw. nicht weiter­ verfolgen),; etw. im A. behalten (etw. nicht ver­ gessen) ; etw. ins A. fassen (sich etw. vornehmen; etw. erwägen); etw. im A. (im Sinn) haben; etw. fällt, springt ins A. (lenkt plötzlich beim Sehen jmds. A uf­ merksamkeit auf sich); Augen wie ein Luchs haben (scharf sehen können); jmdm. nicht in die Augen sehen, blicken können (jmdm. gegenüber ein schlechtes Gewissen haben); etw., jmdn. mit an­ deren Augen (mit einem neuen Verständnis) (an)- sehen, betrachten; etw. mit eigenen Augen sehen müssen, wollen (sich von etw. durch Ansehen selbst überzeugen müssen, wollen); sehenden Auges, mit offenen Augen (wissend) ins Unglück rennen; unter vier Augen (ohne Zeugen); jmdm., sich etw. vor Augen halten (jmdm., sich etw. klarmachen); jmdm. schöne Augen machen (mit jmdm. flirten); miteinem lachenden und einem weinenden A. (teils erfreut und teils betrübt); jmdm. gehen die Augen über (jmd. ist durch einen Anblick überwältigt); jmdm. wird es schwarz vor den Augen (jmdm. wird es schlecht; jmd. wird ohnmächtig); scherzh. das A. des Gesetzes (die Polizei; ein Polizist); umg. ein A. auf jmdn., etw. werfen (an jmdm., etw. Gefallen zu finden beginnen); ein A., beide Augen zudrücken (etw. nachsichtig übersehen); da blieb kein A. trocken (alle lachten Tränen; alle weinten vor Rüh­ rung; keiner blieb verschont); etw. sticht jmdm. ins A., in die Augen (erweckt in jmdm. den Wunsch, es zu besitzen); mit einem blauen A. (glimpflich) davonkommen; sich die Augen ausweinen, aus dem Kopf weinen (sehr weinen); salopp jmdm. am liebsten die Augen auskratzen wollen (jmd m . am liebsten etw. Böses antun wollen); das geht ins A. (geht schlecht aus); — jmdm. ein / Dorn im A. sein; das paßt wie die / Faust aufsA .; die / Hand nicht (mehr) vor den Augen sehen können; jmdm. / Sand in die Augen streuen; jmdm. fällt es wie / Schuppen von den Augen; / Tomaten auf den Augen haben äugen fsw. Vb.; hat/ 1.1. /vom Wild und Hundf se­ hen, umherspähen: das Reh äugte in unsere Rich­ tung 1.2. umg. /vom Menschen/ (suchend, scharf) blick e n : ängstlich äugte er nach allen Seiten Augen/augenl -arzt, der Facharzt für Augenkrank­ heiten; -aufschlag, der fo. Pl.j das Heben der Augen­ lider: ein wirkungsvoller A .; -binde, die m eist schwarzes, rundes, versteiftes Stoffteil, das zur Schonung über dem kranken Auge getragen wird; - blick, -blick, der 1.1. sehr kurze Zeitspanne, 1M o­ m ent: einen A. bitte!; ein unvergeßlicher, großer A.; sich einen A. gedulden; einige Augenblicke später 1.2 . fvorw. Sg .f Zeitpunkt: im ersten, geeig­ neten, entscheidenden A .; den Zug im letzten A. er­ reichen; im A. (jetzt) habe ich keine Zeit; jeden A .: er muß jeden A. (gleich) kommen; -blicklich, -blick­ lich /Adj.; nicht präd./ 1.1. /nur adv./ sofort, ohne Verzug: ich werde das a. erledigen; a. aufhören 1.2 . fnur attr.f sofortig (1.2); eine augenblickliche Entscheidung fordern — 2. gegenwärtig, m omentan: ich habe a. keine Zeit; die augenblickliche Lage; sich in einer augenblicklichen (vorübergehenden) Verlegenheit befinden; -braue, die bogenförmig an ­ geordnete kurze Haare über dem Auge: buschige, schwarze Augenbrauen; die Augenbrauen aus­ zupfen; -fällig fAdj.; nicht adv./ in die Augen fallend, auffällig: ein augenfälliger Unterschied; -färbe, die; -fehler, der Mangel, Beeinträchtigung des Auges hinsichtlich der Fähigkeit zu sehen: einen A. haben; -haut, die Med. Haut des Augapfels: die äußere, mittlere, innere A .; -höhe /in der Ver­ bindung/ in A. in Höhe der Augen: etw. in A. an­ bringen; -höhle, die /vorw. PI./ Vertiefung, in der sich der Augapfel befindet; -klappe, die Augen­ binde; -klinik, die Klinik für die Behandlung von Augenkrankheiten; -krankheit, die; -licht, das jo. PI ./: das A. (die Sehkraft) verlieren; -lid, das L id : geschlossene Augenlider; die Augenlider heben, senken; -maß, das jo. Pl.j Fähigkeit, mit den Augen Entfernungen, das Quantum von etw. ab­ zuschätzen: ein gutes, schlechtes A. haben; -merk, das /in der Verbindung/ sein (besonderes) A. auf etw., jmdn. richten (einer Sache, jmdm. Aufmerk­ samkeit schenken); -Optiker, der Fachmann für die Fertigung, Reparatur und den Verkauf von Brillen; -pulver, das -f umg. scherzh. das ist ja das reinste A. (eine sehr kleine, schwer leserliche Schrift) ; - ringe, die /Pl.j halbkreisförmige dunkle Stellen u n­ ter den Augen: A. haben; -schatten,die /PI./Augen­ ringe; -schein, der jo. Pl.f die unmittelbare Wahr­ nehmung durch das Auge, das Anschauen: sich durch den A. von etw. überzeugen; der A. trügt; wie der A. zeigt, lehrt; etw., jmdn. in A. nehmen (etw., jmdn. genau und kritisch betrachten); -schein- lich, -schemlich /Adj./ offen b a r (1.1); ein augen­ scheinlicher Mangel; -Spiegel, der Med. Instrument zur Untersuchung des Inneren des Auges; -stern, der jo. PI./: jmd. ist jmds. A . (ist das Liebste, Wert­ vollste, das jmd. besitzt); -tropfen, die /PL/ flüssiges Medikament, das bei bestimmten Augenkrankhei­ ten auf die Bindehaut geträufelt wird; -weide, die /o. Pl.j etw., jmd. ist eine A. etw., jmd. bietet einen sehr schönen, wohltuenden A nblick: die blühende Wiese ist eine (wahre) A .; -Wimper, die jvorw . Pl.j W im p er: lange Augenwimpern haben; -Winkel, der rechts, links das Auge begrenzender Winkel (2.1); jmdn. aus den Augenwinkeln ansehen; -zeuge, der Person, die einen Vorgang, Bachverhalt auf Grund persönlicher Wahrnehmung schildern kann: A. (eines Ereignisses) sein; -zeugenbericht, der B e ­ richt eines Augenzeugen; -zwinkern, das; -s, jo. PI./ das Zwinkern mit den Augen, mit einem A u g e : sich durch A. verständigen 1August, der /in der Verbindung/ v e ra lte n d der dumme A. Clown: dann trat der dumme A. auf; den dummen A. spielen (der Spaßmacher sein)
102 2August — Ausbeute 2August, der; -(e)s/-, -e jvorw. Sg.j achter Monat des Jahres Auktion, die; -, -en Versteigerung (2): einen Nach­ laß in einer A. versteigern; etw. auf einer A. er­ stehen; eine A. abhalten Auktionator, der; -s, Auktionatoren jmd., der ge­ werbsmäßig Auktionen abhält Aula, die; Aulen jvorw. Sg .j VerSammlungs- und Festsaal in Schulen, Hochschulen Aur|kel, auch Aurikel, die; -n Rosettenpflanze mit glatten Blättern und rötlichbraunen od. gelben Blüten xaus jPräp. mit Dat.j 1. jräuml.; bezeichnet die Richtung von innen nach außenj; a. dem Haus ge­ hen; ein Buch a. dem Regal nehmen; a. dem Fen­ ster blicken — 2, /weist auf die räumliche od. zeit­ liche Herkunft, den Ursprung, die Quelle hinj: er kommt, stammt a. N, ist a. N gebürtig; ein Kind a. der Nachbarschaft; ein Werk a. dem Jahre 1850; a. der Nähe; a. 100 Meter Entfernung; a. eigener Erfahrung sprechen — 3* fweist auf den Ausgangs­ punkt für eine Zustandsveränderung hinj: a. einem Kleid eine Bluse machen; a. jmdm. einen tüch­ tigen Menschen machen; a. dem Bach war ein reißender Fluß geworden; a. ihm ist ein guter Geiger geworden; was soll a. uns werden? — 4. /weist auf das Material hin, das für die Herstellung von etw. verwendet wird, worden ist/: ein Kleid a. Seide; eine Bank a. H olz; einen Satz a. einigen Wörtern bilden — 5. jkausalf auf Grund von: a. Angst etw. nicht tun; jmdm. a. Versehen auf den Fuß treten; a. welchem Grunde sind Sie gekom­ men? ; er handelte a. einer Laune heraus 2aus /Adv.; / auch aussein/ 1. umg. 1.1. zu Ende: das Theater, die Sitzung ist a.; a. {Schluß 1.1)!; der Krieg ist a.; zwischen uns ist es a. (die Freund­ schaft, Beziehung zwischen uns ist in die Brüche ge­ gangen) ; mit meiner Geduld ist es a. (meine Geduld ist erschöpft) 1.2 . mit jmdm. ist es a. (jmd. ist am Ende seiner Kraft, seiner Möglichkeiten, jmd. ist ruiniert) —2. umg. das Feuer, der Ofen ist a. (ist erloschen, brennt nicht mehr) — 3 . umg. die Lampe, das Radio ist a. (ausgeschaltet); Licht a. (<aus- schalten)! — 4. umg. jmd. ist (mit jmdm.) a. jmd. ist (mit jmdm.) ausgegangen (1.2): ich war gestern (mit meinem Bekannten) a. — 5. umg. jmd. ist auf etw. a. jmd. möchte etw. sehr gern haben, er­ reichen und bemüht sich eifrig darum: er ist auf Abenteuer, eine Belohnung a. — 6. / von 1.1.3, 1.2.3 -j- von mir a. (meinetwegen); von sich a. (unauf­ gefordert, selbständig); bei jmdm. a. und ein, ein und a. gehen (bei jmdm. verkehren); nicht a. und ein, nicht a. noch ein, weder a. noch ein wissen (völlig ratlos sein); — von Haus(e) a.; der Ofen ist a.; a. der Traum Aus, das; jo. Pl.j Ballspiele: der Ball ging ins A. (in den Raum außerhalb des Spielfeldes); den Ball ins A. schießen aus- /trennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Verbindung mit dem Grundwort bestimmte produk­ tive Bedeutungstypen bildet/ 1.1. von innen nach a u ß e n : / z. B . ausfließen,ausschlüpfen, aussteigen, ausströmen 1.2. etw. entfernend: z. B . ausbürsten, ausklopfen 1.3. etw. leer machend: / z. B . aus­ packen, ausräumen, austrinken — 2 . sich, etw. nach allen Seiten verbreitend: / z. B . sich ausbreiten, ausstrahlen, ausstreuen — 3 .1 . aufhören zu ...: / z. B . ausklingen, auspendeln 3.2 . eine Tätigkeit vollständig durchführend: / z. B . ausdiskutieren, auslesen, (sich) ausschlafen, austrocknen — 4.1. etw., jmdn., sich mit etw. versehend: JA z.B . auspreisen, ausstaffieren 4.2 . etw. m it etw. a u s ­ kleidend: / z. B . ausmauern 4.3. etw. mit ehe. aus ­ füllend : / z. B . ausgießen aus/Ausl -arbeiten jfb .l 1.1. einen Plan, Entwurf a. (die Positionen dafür zusammenstellen und ihn for­ mulieren) 1.2. etw. im Entwurf Vorliegendes in eine endgültige Form bringen: etw. sorgfältig, im Detail a. — 2. sich durch körperliche Arbeit Bewegung schaffen: sich im Garten tüchtig a.; -arbeitung, die; -, - en 1. /vorw. Sg .; zu -arbeiten 1/ das Ausarbeiten; zu 1.1: die A. eines Entwurfs — 2. das Ausge­ arbeitete: die Ausarbeitungen durchlesen; -arten /Vb.j 1#in etw., auch zu etw. a. über das übliche Maß hinausgehen und sich zu etw. Negativem steigern: der Streit artete in eine Schlägerei aus — 2 . in ungehöriger Weise vom üblichen Benehmen ab- weichen: in seinem Zorn artete er aus; -atmen /Vb.j die Luft aus der Lunge ausströmen lassen: die Luft durch den Mund a. ; langsam, kräftig a.; - baden jVb.f umg. die Folgen für etw. tragen, das ein anderer od. auch man selbst verschuldet hat: jvorw. in Verbindung mit müssen/ er hat den Fehler ge­ macht, und ich muß es nun a.; - baggern /Vb./ mit einem Bagger eine Vertiefung herstellen: eine Fahr­ rinne, Baugrube a.; - balancieren /Vb.j etvj. in s Gleichgewicht bringen, im Gleichgewicht halten: der Jongleur balanciert die aufeinandergestellten Gegenstände aus; O verschiedene Meinungen ge­ schickt a.; - baldowern /sw. Vb.; hat/ [..d o:v..] landsch., bes. berl. salopp etw. auskundschaften: ein Versteck a.; - bau, der /PL -e; vorw. Sg .; zu -bauen/; zu 1: der A, eines Motors; zu 2: den A. des Verkehrsnetzes beschleunigen; O der A. von Han­ delsbeziehungen zu anderen Ländern; zu 3: der A. eines Gebäudes zu einer, als Bibliothek; -bauen /Vb./ 1. etw. durch technische Montage aus etw., bes. einer technischen Vorrichtung, herausnehmen: den Motor, die Batterie (aus dem Auto) a.; ein aus­ gebautes Türschloß — 2. etw. planmäßig ver­ größern, erweitern: das Verkehrsnetz, einen Hafen a.; O die wirtschaftlichen Beziehungen zu einem Staat a.; der Spitzenreiter konnte seinen V or­ sprung weiter a. — 3. etw. zu etw. umbauen: einen Saal zum, als Theater a.; ein Dachgeschoß a. (in ein Dachgeschoß Zimmer bauen); -baufällig /Adj.; nicht adv./ geeignet, ausgebaut (2) zu werden: ein ausbaufähiger H afen; O die wirtschaftlichen Be­ ziehungen sind a.; - bedingen, sich, bedang sich aus, hat sich ausbedungen sich etw. a. etvj. zu r B e ­ dingung machen: sich bestimmte Rechte, drei Tage Bedenkzeit a.; das ausbedungene Honorar; -beißen /Vb.j: sich einen Zahn a. (sich beim Beißen, Kauen einen Zahn heraus-, abbrechen); -f- sich an etw. die / Zähne a.; - bessern /Vb.j 1.1. etw. a. schad­ hafte Stellen an etw. beseitigen: eine Straße, ein Dach a. 1.2. etw. flicken, stopfen: ein Kleidungs­ stück a.; -beulen / Vb.j 1. eine Hose a. (durch Tragen an bestimmten Stellen so dehnen, daß dort eine Aus­ buchtung entsteht); die Taschen a. — 2. etw. a. eine Beule aus etw. entfernen: den Kotflügel eines Autos a.; -beute, die Ertrag, Gewinn aus einer bestimmten Tätigkeit: die wissenschaftliche A. der Unter­
ausbeuten — ausbreiten 103 suchungen war zufriedenstellend; -beuten, beutete aus, hat ausgebeutet 1. P ol. Ök. jmdn. a. sich als Eigentümer von Produktionsmitteln unbezahlte fremde Arbeit (1.3), und zwar das Mehrprodukt und in bestimmten historischen Verhältnissen auch Teile des notwendigen Produkts, aneignen: die Sklavenhalter beuteten die Sklaven aus; der Kapitalist beutet die Arbeiter aus; die ausgebeu- teten Klassen und Schichten — 2. jmdn. skrupellos für sich ausnutzen: jmdn. schamlos a. — 3. etw. systematisch nutzen: ein Archiv, alle historischen Quellen a .; -beuter, der; -s, - fvorw. Pl.f Pol. ök. Eigentümer von Produktionsmitteln, der sich un­ bezahlte fremde Arbeit (1.3), und zwar das Mehr­ produkt, und in bestimmten historischen Verhält­ nissen auch Teile des notwendigen Produkts an- eign et: die A. entmachten Ausbeuter! -gesellschaft, die auf Ausbeutung be­ ruhende Gesellschaftsordnung: die kapitalistische A .; -klasse, die Klasse der Ausbeuter; -Ordnung, die Ausbeutergesellschaft Aus/aus|-beutung,die; -, jo. Pl.f 1.P o1.ö k. dasAus - beuten* (1): die A. des Menschen durch den Menschen beseitigen; gegen A. und Unterdrückung kämpfen — 2. das Ausbeuten (2, 3); -bezahlen fVb.f umg. jmdm. etw. auszählen: jmdm. seinen Lohn, sein Gehalt a.; -biegen fVb.; ist/ jmdm., einer Sache ausweichen: einem Radfahrer a.; das Auto mußte a.; -bilden fVb.f 1.1. jmdn. a. jmdm. für seinen zukünftigen Beruf, eine bestimmte Tätigkeit die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertig­ keiten vermitteln: Lehrlinge, Nachwuchs a.; es müssen mehr Ärzte ausgebildet werden; ein gut ausgebildeter Mitarbeiter 1.2. sich a. die fü r se in en Beruf notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben: sich als, zur Kranken­ schwester a. lassen —■ 2.1. etw. durch Schulung zu höherer Qualität bringen: seine Fähigkeiten, jmds. Stimme a. 2.2. etw. bildet sich zu etw. aus etw. entwickelt sich zu etw. Bestimmtem, zu einer beson­ deren, höheren Qualität: die Larve bildet sich zum Schmetterling aus; -bilder, der; -s, - jmd., der an­ dere ausbildet: als A. in einer Lehrwerkstatt tätig sein; der A. ließ die Truppe antreten; -bildung, die fvorw. Sg./ 1. das Ausbilden (1.1, 2.1): die mili­ tärische A.; er befindet sich noch in der A. (wird noch ausgebildet); Bewerber mit abgeschlossener A. — 2. die für den zukünftigen Beruf, eine bestimmte Tätigkeit vermittelten notwendigen Kenntnisse, Fä­ higkeiten und Fertigkeiten als Qualifikation: eine gute A. erhalten; eine künstlerische A. besitzen, haben Ausbildungs| -beruf, der Beruf, der in einer fest­ gelegten Ausbildungsdauer im System der Berufs­ ausbildung erlernt werden kann; -dauer, die Dauer der beruflichen Ausbildung 6WAusl -bitten fVb.f 1.1. sich von jmdm. etw. er­ bitten: sich von jmdm. Bedenkzeit, die Erlaubnis für etw., ein Buch a. 1.2. sich etw. a. etw. nach­ drücklich verlangen, fordern: ich bitte mir Ruhe aus!; das möchte ich mir auch ausgebeten haben (das erwarte ich als selbstverständlich)!; -blasen fVb.f 1.1. etw. durch Blasen (1.1) auslöschen: ein Streichholz, eine Kerze, das Licht a. 1.2. T e ch n . einen Hochofen a. (außer Betrieb setzen) — 2. den Hobel a. (dadurch säubern, daß man in ihn bläst); -bleiben / Vb.f 1.1. nicht eintreten, eintreffen, obwohl erw artet: die erhoffte Wirkung, der Erfolg blieb aus; die Folgen deines Übermuts werden nicht a. (werden bestimmt eintreten); es konnte nicht a. (mußte so kommen), daß er in der Prüfung ver­ sagte; die Post, Nachricht blieb aus; Angebote blieben aus 1.2. er blieb die ganze Nacht aus (kam die ganze Nacht nicht heim); 1-bleichen, blich aus, ist ausgeblichen, auch ausgebleicht die F a rb e, an Farbintensität verlieren, völlig verblassen: der Vor­ hang ist ausgeblichen; ausgeblichene Farben; '2-bleichen fsw. Vb.; hat/ etw. a. bewirken, daß etio. seine Farbe, an Farbintensität verliert, völlig ver­ blaßt: die Sonne hat den Vorhang ausgebleicht; -blenden/F6./ Rundf. Fernsehen Film den Ton, ein Bild allmählich abschwächen und aus einer Sen ­ dung, einem Film herausnehmen: die Musik a.; -blick, der 1. fvorw. Sg .j Aussicht (1): von der Höhe einen schönen A. haben; ein Zimmer mit A. aufs Meer — 2. Hinweis auf Künftiges: einen kur­ zen A. auf die weitere Entwicklung geben; -blicken fVb.f geh. nach jmdm., etw. ausschauen: verstoh­ len, sehnsüchtig nach jmdm. a .; -bluten fV b .; ist/: ein geschlachtetes Tier a. (alles Blut verlieren) lassen; -bomben fsw. Vb.; nur im Pass. u . Part. Prät.f ausgebombt werden durch einen Bomben­ abwurf Wohnung und Besitz verlieren: er wurde im Krieg zweimal ausgebombt; -booten, bootete aus, hat ausgebootet 1. jmdn. von einem Schiff mit einem Boot an Land bringen: die Passagiere a. — 2. umg. jmdn. aus einer Position verdrängen: sei­ nen Konkurrenten a.; -borgen fVb.f 1. sich von jmdm. etw. borgen: er hat sich von mir Geld, ein Buch ausgeborgt — 2. jmdm. etw. borgen: jmdm. ein Buch a.; -braten fVb.f: Speck a. (auslassen 5); -brechen fVb.f 1. etw. aus etw. herausbrechen (hat) : ich habe mir durch einen Sturz einen Zahn ausgebrochen; Steine (aus einer Mauer) a. — 2. etw. erbrechen (I) (hat): der Säugling hat die Nahrung wieder ausgebrochen — 3. (ist) 3.1. sich gewaltsam befreien und entkommen: der Häftling ist (aus der Haftanstalt) ausgebrochen; der Löwe ist aus dem Käfig ausgebrochen 3.2. aus der Ehe, aus einer Koalition a. (sich den durch sie gegebenen B in ­ dungen abrupt entziehen) — 4.(ist) 4.1.jmdm. bricht der Schweiß aus (tritt plötzlich der Schweiß aus den P o r en ) 4.2. der Vulkan ist wieder ausgebrochen (hat plötzlich begonnen, wieder tätig zu werden) 4.3. ein Feuer, Krieg bricht aus (setzt plötzlich ein, beginnt plötzlich und unerwartet); eine Panik drohte auszubrechen; eine Seuche, Epidemie ist aus­ gebrochen; ein ungeheurer Jubel, große Begei­ sterung brach unter den Zuschauern aus 4.4. in eine Gefühlsäußerung a. plötzlich (und unerwartet) eine bestimmte heftige Gefühlsäußerung zeigen: er brach in ein schallendes Gelächter aus; in Jubel, Tränen, Zorn, Wehklagen a .; -breiten fV b .f 1.1. etw. (Gefaltetes) auseinanderfalten und in ganzer Breite hinlegen: einen Stadtplan, die Zeitung, eine Decke a .; O seine Ansichten, Forschungsergeb­ nisse, sein Leben vor jmdm. a. (beschreiben, schil­ dern) 1.2. (zusammengehörige) Gegenstände nebenein­ ander hinlegen, auf einer Fläche verteilen: die Händler breiteten ihre Waren aus; den Inhalt eines Pakets (vor jmdm.) auf einem Tisch a. — 2. die Arme, Flügel a. (nach beiden Seiten aus­ str ec k e n ); dem Besuch mit ausgebreiteten Armen entgegeneilen; der Baum breitet seine Äste, Zweige
aus (die Äste, Zweige des Baumes sind nach allen Seiten gerichtet) — 8. sich verbreiten (2): Nebel brei­ tete sich über der, die Stadt aus; das Unkraut breitet sich aus; das Feuer breitete sich rasch aus (griff rasch um sich); eine Seuche, ansteckende Krankheit breitet sich aus — 4. sich weithin er­ strecken: eine Ebene, ein See breitet sich vor jmdm., vor jmds. Augen aus — 5. sich über etw. verbreiten, sich weitschweifig über etw. äußern : sich stunden­ lang über ein Thema a.; zw 3 -breitung, die; -, -en fvorw. Sg .f; -brennen fVb.; ist, hat/ 1. zu Ende brennen (ist): das Feuer, die Kerze ist ausgebrannt — 2. im Innern durch Feuer völlig zerstört werden (ist): das Auto, Haus, die Wohnung ist völlig aus­ gebrannt; ein ausgebrannter Panzer; <0 er fühlte sich ausgebrannt (erschöpft, verbraucht) — 8. (hat) etw. durch Ätzen (1.2) 8.1. entfernen: der Arzt brannte das Geschwür aus 8.2. steril machen: der Arzt brannte die Bißwunde aus; -bringen fV b .f : einen Trinkspruch, Toast, ein Hoch (auf jmdn. , etw.) a. (sprechen); -bruch, der 1. fvorw. Sg .; zu - brechen 3 ,4 /; zu 3.1: der A. des Häftlings miß­ lang; zu 3.2: der A. aus der Koalition; zu 4.2': der A. des Vulkans; zu 4.3: bei A. des Krieges; dem A. einer Epidemie Vorbeugen; zum A. kommen aus­ brechen (4.3): eine Krise kommt zum A. — 2. sich mit Heftigkeit äußernde Gefühlserregung: sich vor jmds. unbeherrschten Ausbrüchen fürchten; -brü­ ten fVb.f 1. fvon Vögeln/1.1 . die Henne brütet die Küken aus (brütet so lange, bis die Küken aus­ schlüpfen) 1.2. die Henne brütet die Eier aus (brütet so lange, bis die Küken aus den Eiern aus­ schlüpfen) — 2. umg. 2.1. einen Racheplan a. (aus­ denken) 2.2. scherzh. die Kinder brüten eine Grippe aus (alles deutet darauf hin, daß die Kinder eine Grippe bekommen); -buchen/ 76./ s. ausgebucht; -buchtung, die; -en nach außen gerichtete Wöl­ bu n g: eine A. der Fahrbahn (zum Parken); -bud­ deln /76./ landsch. umg. etw., jmdn. ausgraben (1.1): Steine, Kartoffeln a .; -bügeln fVb .f 1. etw. durch Bügeln aus einem Kleidungs-, Wäschestück entfernen: Falten, einen Stearinfleck a. — 2. umg. etw. wieder in Ordnung bringen, einrenken (2.1): eine dumme Sache (wieder) a .; -buhenfsw. 76.; hat/: umg. jmdn., etw. a. durch Buhrufe sein Mißfallen über jmdn., etw. zum Ausdruck bringen: der Sänger, die Inszenierung wurde ausgebuht; -bund, der fvorw. Sg .f: jmd. ist ein A. (der Inbegriff) an, von Frechheit, Häßlichkeit; vorw. ir o n . er ist ein A. an, von Tugend, Klugheit; -bürgern fsw. 76.; hat/: jmdn. a. (jmdm. die Staatsangehörigkeit entziehen); -bürsten /76./ 1.1. etw. mit einer Bürste aus etw. entfernen: den Staub, einen Fleck (aus dem Mantel, der Steppdecke) a. 1.2. etw. mit einer Bürste säu­ bern: den Mantel, die Couch a.; -büxen fsw. 76.; ist/ landsch. umg. ausreißen, weglaufen: der Junge ist vor dem Hund ausgebüxt; -dauer, die das zähe Wollen, bei einer Tätigkeit auszuhalten, Beharrlichkeit: große, keine A. haben, besitzen, zeigen; mit A. an einem Plan festhalten, arbeiten; -dauerndfAdj.; vorw. attr.f 1. von, mit großer Aus­ dauer, beharrlich: er ist ein ausdauernder Schwim­ mer, Läufer; mit ausdauerndem Fleiß arbeiten — 2. B ot. ausdauernde Pflanzen (Pflanzen, deren Knollen, Wurzelstöcke mehrere Winter im Erdboden überdauern); -dehnen fVb.f 1. sich a. an Umfang, Volumen durch Ervjärmung zunehmen: Metall, 104 Ausbreitung — Ausdruck Wasser, Gas dehnt sich bei Erwärmung aus — 2. sich verbreiten (2): der Nebel dehnt sich langsam aus — 3.1. etw. verlängern (2.1): seinen Besuch, Aufenthalt (über die vorgesehene Zeit hinaus) a .; ein ausgedehnter (xlanger) Mittagsschlaf 3.2 . sich über einen längeren Zeitraum hinziehen: die Be­ sprechung dehnte sich über mehrere Stunden aus — 4. sich weithin erstrecken: eine Ebene, ein See dehnt sich vor jmdm. aus; ein ausgedehnter (großer) Park; -dehnung, die 1. fzu -dehnen 1—3/ das Ausdehnen — 2. in der Länge, Breite, Höhe od. zeitlich fest­ gelegte G röße (2): die kolossale A. eines Industrie­ geländes, Bauwerks; -denken /7 6 ./1 . (sich) etw. a. durch (längeres) Nachdenken etw. gedanklich schaffen: sich eine Ausrede, einen Scherz, eine Überraschung a.; eine ausgedachte (frei erfundene) Geschichte — 2. die Folgen sind nicht auszudenken (sind so furchtbar, daß man sie sich nicht vorstellen kann, w ill); nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ...; -deuten /76./ etw. deuten, interpretieren: jmds. Worte (richtig, falsch) a .; er hat deine Handlungs­ weise zu deinen Ungunsten ausgedeutet; dazu -deutung, die; -dienen fV b .f um g. ausgedient haben unbrauchbar geworden sein: der Mantel hat jetzt ausgedient; firn Pa rt. P rä t.f eine ausgediente Schreibmaschine; -diskutieren fV b .f etw. a. über etw. durch eingehendes Diskutieren zur Überein­ stimmung kommen: wir wollen die Probleme a.; diese Frage ist noch nicht ausdiskutiert; -dorren /76./: geh. der Erdboden ist ausgedorrt (völlig trocken geworden, ausgetrocknet); -dörren /76.; hat, ist/ geh. 1.1. (hat) die sengende Sonne hat die Felder, Wiesen ausgedörrt (völlig trocken werden lassen, ausgetrocknet) 1.2. ausdorren (ist): die Felder sind ausgedörrt; eine ausgedörrte Kehle haben; -drehen fVb.f: das Licht, Radio a. (aus­ schalten); das Gas a. (abstellen); -druck, der fPl. - drücke/ 1. Wort, Wortgruppe, Wendung als Be­ zeichnung: den richtigen, passenden A. suchen, finden; einen falschen, allgemeinverständlichen, bildhaften, gewählten A. gebrauchen, verwenden; in bildhaften Ausdrücken reden; jmdn. mit derben Ausdrücken beschimpfen; ein fachsprachlicher, mundartlicher, veralteter A. — 2. jo. Pl.f Art der Form ulierung: der Lehrer beurteilt den mündlichen und schriftlichen A. des Schülers; Gewandtheit im A. besitzen — 3. jo. Pl.f Widerspiegelung eines inneren Vorgangs, Zustands 3.1 . in Worten, Gesten /mit folgendem Gen.f: etw. mit dem A. der Verwunderung, Entrüstung zur Kenntnis nehmen; eine Beleidigung mit dem A. des Bedauerns zu­ rücknehmen 3.2. auf dem Gesicht, in den Augen: sein Gesicht bekam einen ärgerlichen A .; in jmds. Miene zeigt sich ein A. der Zufriedenheit 3.3 . in der Stim m e: ihre Stimme nahm einen zärtlichen A. (Klang 2) an 3.4. bei der Wiedergabe eines Kunst­ werkes : ein Lied mit, ohne A. singen — 4. fo. P I .; vorw. mit folgendem Gen.f sein Verhalten ist A. seiner Unreife (drückt seine Unreife aus) — 5. etw. zum A. bringen, einer Sache A. geben, verleihen etw. ausdrücken, äußern : einen Gedanken, Wunsch, eine Absicht zum A. bringen; er brachte seine Dankbarkeit dadurch zum A., daß ...; er gab der Hoffnung, Überzeugung A. , daß ...; er verlieh seiner Dankbarkeit dadurch A. , daß ...; etw. kommt in etw. zum A. etw. drückt sich in etw. aus, wird in etw. deutlich: in dem Buch kommt das
ausdrucken — ausfahren 105 große Wissen des Verfassers zum A .; -drucken fV b .f Druckerei etw. fertig drucken: ein Buch a.; die zweite Auflage ist bereits ausgedruckt; -drücken jVb.j 1.1. Flüssigkeit aus etw. herausdrucken: den Saft (aus der Zitrone) a. 1.2. etw. a. durch Drücken die Flüssigkeit aus etw. entfernen: eine Zitrone a. — 2. eine Zigarette, Zigarre (im Aschenbecher) a. (durch Zerdrücken zum Erlöschen bringen) — 8.1. etw., sich in bestimmter Weise a. etw., das, was man sagen will, in bestimmter Weise formulieren: etw. klar, verständlich, präzise a .; etw. kaum mit W or­ ten a. (in Worte fassen) können; sich gewählt, klar, verständlich, geschwollen, unklar a .; sie hatte Mühe, sich in der fremden Sprache auszudrücken; jmdm. seine Anerkennung, Bewunderung, seinen Dank, sein Beileid a. (sagen, mitteilen) 3.2 . etw. äußern (1.1): über etw. seine Freude, sein Be­ fremden a.; die Hoffnung a., daß ... 3.3 . etw. in einer, durch eine Maßeinheit, ein normiertes Zeichen a. etw. in einer Maßeinheit, durch ein normiertes Zeichen formulieren: ein Ergebnis in Prozenten a.; in Rubel ausgedrückt (berechnet 1), beträgt der Wert ... — 4.1 . etw. drückt etw. aus etw. läßt etw. deutlich werden: seine Worte drückten Besorgnis aus; jmds. Gesicht drückt Zufriedenheit aus 4.2 . etw. drückt sich in etw. aus etw. ist einer Sache anzumerken: in seinen Worten drückte sich Freude aus 4.3 . etw. äußern (2.2): sie drückte ihre Dankbarkeit dadurch aus, daß ...; - drücklieh, - drücklich fAdj.; nicht präd.f mit Nachdruck ge­ äuß er t: es geschah auf seinen ausdrücklichen Wunsch, mit seiner ausdrücklichen Erlaubnis; es wird a. betont, daß ...; etw. a. (nachdrücklich) verbieten ausdrucks/Ausdrucks1 -los /Adj.f 1.1. ohne A u s­ druck (3.2), nichts Wesenhaftes ausdrückend: ein ausdrucksloses Gesicht; a. dreinblicken 1.2 . oh ne Ausdruck (3.4): ein Gedicht a. vortragen; -ver­ mögen, das fo. Pl.f Fähigkeit, sich sprachlich aus­ zudrücken; -voll IAdj.f 1.1. voller Ausdruck (3.2): ein ausdrucksvolles Gesicht 1.2. mit viel Ausdruck (3.4): ein Gedicht a. vortragen; der Solist spielte sehr a.; - weise, die Art des mündlichen, schrift­ lichen Ausdrucks: eine gewählte, antiquierte A. Aus/ausl -dünstung, die; -, - en durch jmds. tran­ spirierenden Körper verbreiteter unangenehmer Ge­ ru ch : die Ausdünstungen schwitzender Menschen; -einander /Adv.f 1.1. räumlich voneinander ge­ trennt: wir wohnen weit a.; ,gar nicht* schreibt man a.; die Bäume stehen weit a.; O umg. wir sind schon lange a. (nicht mehr befreundet) 1.2 . zeit­ lich voneinander getrennt: die beiden Schwestern sind (im Alter) fast zwei Jahre a. — 2. eines aus dem anderen: Formeln a. ableiten auseinander- fin verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen; drückt ein Trennen, Spalten, öffnen aus/ z. B .: auseinander­ biegen, sich auseinanderentwickeln, auseinander­ fallen, auseinanderlaufen, auseinanderschieben, auseinandertreiben auseinander/Auseinanderj -bringen fV b .f 1. u m g. miteinander Verbundenes voneinander lösen, trennen (können): er brachte die verklebten Seiten nicht auseinander — 2. einander nahestehende Menschen en tzweien: sie versucht ständig, die Freunde aus­ einanderzubringen; -gehen fVb.f 1. nicht länger beieinanderbleiben und in verschiedene Richtungen gehen: grußlos, im Zorn a.; um Mitternacht gingen wir auseinander — 2. um g. die Verlobung ging auseinander (wurde gelöst 3) — 3. nicht überein­ stimmen (2), differieren: unsere Meinungen gehen in diesem Punkt auseinander — 4 . salopp dick w erd en : sie ist ziemlich auseinandergegangen; -halten fVb.f Personen, Sachen voneinander unter­ scheiden (1.1): ich kann die Zwillinge nicht a .; -klamüsern fsw. Vb.; hat/ landsch. eine ver­ worrene Angelegenheit mit Mühe entwirren, er­ klären : es war schwierig, die Sache auseinander­ zuklamüsern; -nehmen fVb.f 1. etw. in Einzelteile zerlegen: das Fahrrad a. — 2. salopp den Laden haben sie auseinandergenommen (dem o liert); die haben mich regelrecht auseinandergenommen (fertiggemacht 3.3); -posamentieren fsw. Vb.; hat/ landsch. eine verworrene Angelegenheit mit Mühe entwirren, erklären: er hat mir alles auseinander- posamentiert; -setzen fVb.; hat/ 1. jmdm. etw. erklären (1.1): jmdm. seine Gründe eingehend a. — ■ 2.1 . sich eingehend mit etw. beschäftigen, etw. kritisch durchdenken: sich mit einem Problem (kritisch) a. 2.2. sich mit jmdm. a. mit jmdm. eine strittige Frage, unterschiedliche Standpunkte klären: sich mit dem Gegner, dem Publikum a .; -Setzung, die -, -en 1. fzu -setzen/; zu 2: die A. (das Sich- auseinandersetzen) mit einem Problem — 2 .1 . Meinungsaustausch, Diskussion (1.1): eine wissen­ schaftliche A. mit jmdm. haben; wir hatten eine fruchtbare A. über verschiedene Probleme 2.2 . heftiger Streit: es kam zu erregten, heftigen Aus­ einandersetzungen zwischen den Eheleuten; ich hatte mit meiner Mutter eine A. 2 .3 . eine mili­ tärische, kriegerische A. (kleinere, begrenzte kriege­ rische Aktionen von Staaten, Gruppen gegenein­ ander) aus/Ausl -erkiesen fVb.;Inf. u. Präs. Akt.veralt./ veraltend geh. jmdn., etw. auserwählen: man er­ kor ihn dazu aus, hatte ihn dazu auserkoren . . . ; er war dazu auserkoren, den ersten Versuch zu wagen; scherzh. ich habe mir dieses Auto aus­ erkoren; -erkoren s. - erkiesen; 1-erlesen, erlas aus, hat auserlesen fPräs. u . Prät. Akt. veralt./ geh.: man hatte ihn zu dieser schwierigen Aufgabe a. (ausgewählt); 2-erlesen fAdj.f 1.1 . /nicht adv.f vor­ züglich, von besonderer Güte: auserlesene Speisen, Weine 1.2 . fadv.f a. (überaus, sehr) schönes Por­ zellan; -ersehen fVb.; Präs. u . Prät. Akt. noch im Gliedsatz möglich] geh. jmdn., etw. auswählen (1.2), zu etw. bestimmen: jmd. ist zu einer besonderen Auf­ gabe a.; - erwählen fVb.; Präs. u . Prät. Akt. noch im Gliedsatz möglichf geh. jmdn., etw. ausersehen; - fahren fV b .; / auch ausgefahren/ 1. (ist) 1.1 . aus etw. hinausfahren, fahrend einen umgrenzten Raum verlassen: der Zug ist aus dem Bahnhof ausgefahren 1.2. mit einem bestimmten Ziel aufs Meer hinausfahren: die Boote fahren zum Fischfang aus 1.3. Bergm. (im Förderkorb) den Schacht verlassen: die Bergleute fahren aus — 2 .1. spazierenfahren (1) (ist): sie sind am Nachmittag ausgefahren 2.2. jmdn., bes. ein Kind in einem Kinderwagen, spazierenfahren (2) (hat): das Baby a. — 3. etw. mit einem Fahrzeug den zuständigen Empfängern bringen (hat): Kohlen, Pakete a. — 4. (hat) die Landeklappen, das Fahrwerk a. (her­ ausgleiten lassen) —* 5. (hat) 5.1 . ein Fahrzeug so fahren, daß die Leistungsfähigkeit des M otors voll
106 Ausfahrt — ausführen ausgenwtzt wird: er hat seinen Wagen nie voll aus- gefähren 5.2* Techn. eine technische Anlage in ihrer Kapazität voll ausnutzen: die Turbinen konn­ ten nicht voll ausgefahren werden; -fahrt, die 1. Io. Pl.j das Ausfahren (1.1): der Zug steht zur A. (aus dem Bahnhof) bereit; der Zug hat noch keine A. (darf noch nicht aus dem Bahnhof hinausfahren) — 2. meist mit anderen zur Erholung, zum Ver­ gnügen unternommene Fahrt (2): sich zu einer A. verabreden — 3.1. Stelle, die für das Ausfahren (1.1) vorgesehen ist: die A. des Hofes, des Hafens; A. bitte frei halten! 3.2. Abfahrt (2): die A. N; -fall, der 1. /o. Pl.j das Ausfallen (1): der A. der Zähne, der Haare — 2.1. das Ausfallen, Nicht­ stattfinden: der A. des Unterrichts, des Vortrags 2.2 . jo. PI./ das Ausfallen (2.2): der A. der Maschine 2.3 . jo. PL/ das Ausfallen (2.3): man muß mit einem längeren A. des Erkrankten reohnen — 3 .1 . u m g. wegen der Grippe gab es viele Ausfälle (fielen viele Beschäftigte aus) 3.2. Verlust, Einbuße durch 2.2, 2 .3: es gab Ausfälle in der Produktion — 4. Fechten Bewegung beim Angriff (1), bei der sich der ausgestreckte bewaffnete Arm und das ihm entsprechende Bein ruckartig nach vorn ^bewegen: einen A. parieren — 5. beleidigende Äußerung: heftige Ausfälle (gegen jmdn.) machen; -fallen fV b .; /* auch -fallend, ausgefallen/ 1. etw. löst sich aus etw., mit dem es verwachsen ist: jmdm. fallen die Zähne aus; die Haare fallen mir aus (gehen mir stark aus); Samenkörner fallen aus — 2 .1. etw. Geplantes findet nicht statt: die Veranstaltung, der Vortrag, das Spiel fällt aus; der Unterricht, die Schule fällt heute aus 2.2. etw. funktioniert plötzlich nicht m ehr: die Maschine, Bremse, das Signal fiel aus; der Strom fiel aus (die Stromzufuhr wurde unterbrochen); der Zug ist gestern ausgefallen (nicht gefahren) 2.3 . jmd., der an etw. mitwirkt, fällt aus jmd. kann plötzlich an etw. nicht mitwirken: ein Kollege, Spieler fällt durch Krankheit aus — 3. etw. fallt in bestimmter Weise aus etw. zeigt ein bestimmtes E rgeb nis: seine Zensuren, Leistungen sind gut, schlecht ausgefallen; wie ist die Ernte ausgefallen?; das Urteil fiel zu seinen Gunsten aus; der Aufsatz ist zu meiner Zufriedenheit aus­ gefallen; -fällen /Vb.j Chem. eine chemische Ver­ bindung, einen Stoff durch Zusatz einer anderen Verbindung, eines anderen Stoffes von einer Lösung scheiden, fällen: Aluminium als Hydroxid a.; - fallend jAdj.; / auch -fallen/ beleidigend, grob: a. gegen jmdn. werden; ausfallende W orte; -fällig jAdj./ ausfallend: a. gegen jmdn. werden; eine ausfällige Äußerung Ausfall! -Straße, die Straße, die aus dem Bereich eines Orts hinausführt; -stunde, die ausgefallene Arbeits-, Unterrichtsstunde: die Zahl der Ausfall­ stunden senken aus/Ans| -fechten /Vb./ etw. bis zu einer E nt­ scheidung durchfechten: einen Streit, einen Prozeß a .; er hatte manchen Strauß auszufechten; -fegen /Vb.; hat/ 1.1. etw. durch Fegen aus etw. entfernen: den Schmutz (aus dem Zimmer) a. 1.2. einen Raum durch Fegen säubern: das Zimmer a.; - feilen /Vb./ etw. sorgfältig, bis ins einzelne ausarbeiten (1.2): eine Rede a.; ein ausgefeilter Satz, Text, Plan; - fertigen /Vb./ mit offizieller Befugnis ein Schrift­ stück herstellen: eine Urkunde, ein Attest, einen Paß a.; -fertigung, die 1. jvorw. Sg .j das Aus­ fertigen : die A. einer Urkunde — 2. ausgefertigtes Exemplar: ein Schriftstück in doppelter A. (doppelt ausgefertigt) einreichen; -findig jA dj.; in der Ver­ bindung/ etw., jmdn. a. machen etw., jmdn. nach langem, mühsamem Suchen finden: ein Quartier, eine Möglichkeit, jmds. Adresse a. machen; einen Spezialisten a. machen; -fischen / Vb./: ein Ge­ wässer a. (leer fisch en); -fliegen /Vb./ 1. (ist) 1.1. einen Ort fliegend (1.1) verlassen: die Schwalbe flog nach Nahrung aus; < >um g. die ganze Familie war ausgeflogen (war nicht zu Hause, hatte das Haus verlassen) 1.2. nach dem Flüggewerden fliegend das Nest verlassen: die Jungen sind schon aus­ geflogen — 2. jmdn., etw. von einem gefährdeten Ort mit dem Flugzeug abtransportieren (hat): die Verwundeten wurden ausgeflogen; + der / Vogel ist ausgeflogen; -fließen /Vb./ 1.1. aus einem Behälter herausfließen: das Benzin ist aus dem Kanister ausgeflossen; ausfließendes ö l 1.2 . der Wasserbehälter ist ausgeflossen (aus dem Behälter ist alles Wasser herausgeflossen); -flucht, die /PI. - f lüchte/ Ausrede: allerlei Ausflüchte machen, er­ finden ; das ist nur eine A .!; -flug, der meist mit anderen zur Erholung, zum Vergnügen unter­ nommene Wanderung od. Fahrt in die nähere Um­ geb u n g: einen kleinen, weiten, gemeinsamen A. machen, unternehmen; ein A. in die Berge, ins Grüne; O einen A. in die Vergangenheit machen; - f lügler, der; -s, - jmd., der einen Ausflug macht: die A. am Wochenende Ausflugs! -dampfer, der für Ausflüge bestimmter Dampfer; -lokal, das Lokal, das besonders von Aus- flüglern besucht wird; -ort, der /PI. - e/ Ort, der häufig von Ausflüglern besucht wird; -ziel, das Aus/aus! -fluß, der jvorw. Sg .j 1. Absonderung aus der Scheide (3) — 2. geh. etw. ist der A. (die Aus­ w irkung, Folge) einer augenblicklichen Stimmung, der Phantasie, seines Charakters; -folgen /Vb.; hat/ österr. jmdm. etw. aushändigen: jmdm. seine Papiere a.; - formen /Vb./ etw. a. einer Sache end­ gültige Form, Fassung geben: einen Text, einen Gedanken a.; - formulieren /Vb.j etw. bis ins ein­ zelne formulieren: seine Gedanken, ein Referat a.; - forschen /Vb./ jmdn. genau nach etw., jmdm. aus ­ fra g en : jmdn. (versteckt) über seine Absichten, nach einer Person a.; - fragen /Vb./ jmdn. a. alles Wissenswerte über etw., jmdn. durch fortwährendes gezieltes Fragen von jmdm. zu erfahren suchen: jmdn. (nach etw., jmdm., über etw., jmdn.) genau a.; jmdn. nach seinen Absichten a.; - fransen jsw. Vb.; ist/ sich am Rand in einzelne Fransen auf- lösen: der Saum des Rocks franst aus; eine aus­ gefranste Hose; -fressen /Vb./ salopp etw. aus­ gefressen haben etw. Unrechtes begangen haben: was hat der Junge denn schon wieder ausgefressen?; - fuhr, die; -, -en 1. jo. Pl.j das Ausführen von Waren, Export: die A. von Getreide, Holz, Maschi­ nen — 2. die Gesamtheit ausgeführter W aren: die Ausfuhren (an Holz) erhöhen Ausfuhr zu Ausfuhr 1| -beschränkung, die B e ­ schränkung der Ausfuhr bestimmter Waren; -be- stimmung, die jvorw. PI./ gesetzliche Bestimmung über die (Bedingungen der) Ausfuhr bestimmter Waren aus/Aus! -führen /Vb./ 1.1. jmdn. in ein Lokal, zu einer unterhaltsamen Veranstaltung einladen und mit ihm dahin gehen: seinen Besuch, seine Freun­
Ausfuhrgenehmigung — ausgehen 107 din, Ehefrau a. 1,2. einen Hund a. (spazieren- führen) 1.3. umg. scherzh. das neue Kleid a. (sich mit dem neuen Kleid in der Öffentlichkeit zeigen) — 2. Waren ins Ausland verkaufen, expor­ tieren: Holz, Kohle, Getreide a. — 3.1. etw. ver­ wirklichen, realisieren: einen Plan, ein Vorhaben sofort, schnell a. 3.2. etw. einem Auftrag gemäß tu n : einen Befehl, einen Auftrag, eine übertragene Aufgabe (genau) a. 3.3. eine bestimmte Arbeit, Tätigkeit verrichten, tu n: eine Reparatur a. (er­ ledigen); ein Experiment a.; Sport einen Straf­ stoß a. (vollführen) 3.4 . etw. in einen bestimmten Art a. etw. in einer bestimmten Art hersteilen: etw. in feinster Präzision a .; ein Gemälde in Öl a. — 4. etw. mündlich, schriftlich ausführlich erläutern, darlegen: der Redner führte noch folgendes aus; die Gründe für etw. umständlich a .; -fuhrgenehmi- gung, die Genehmigung zum Ausfuhren bestimmter Waren; -führlick, -führlich /Adj./ eingehend, ins einzelne gehend: eine ausführliche Darstellung, Be­ schreibung; ein ausführlicher Bericht, Brief; etw. a. erzählen, begründen; dazu -führlichkeit, - führ- Iichkeit, die; -, fo. Pl.f; -fükrung, die 1. fvorw. Sg .; zu -führen 3/; zu 3.1: jmdn. an der A. eines Planes, eines Entschlusses hindern; p apie rdt. etw. zur A. bringen (ausführen 3.1); zur A. kom­ men, gelangen (ausgeführt 3.1 werden)1; zu 3.2: die A. eines Befehls; zu 3.3: die A. einer Reparatur — 2. A rt der Gestaltung (2): Aktentaschen in ver­ schiedenen Ausführungen am Lager haben; ein Auto in moderner A. — 3. fnur im Pl.f vor- •gebrachte, mündliche, schriftliche Erläuterungen, Darlegungen: das Publikum folgte gespannt den Ausführungen des Redners; -fuhrverbot, das vgl. Ausfuhrbeschränkung; -füllen / Vb.f 1.1. einen Hohlraum füllen: einen Graben mit Kies a. 1.2. «einen bestimmten begrenzten Raum völlig ein­ nehmen, beanspruchen: der Schrank füllt eine Ecke des Zimmers aus — 2. ein Formular a. die in einem Formular geforderten Angaben einschreiben: einen Fragebogen, einen Scheck, ein Rezept a. — 3. eine Zeitspanne mit etw. zubringen: die Warte­ zeit, eine Pause mit Lesen a. — 4. einen Platz, eine Stellung gut, schlecht a. (den damit verbunde­ nen Aufgaben gut, schlecht entsprechen) — 5. etw. füllt jmdn. aus 5.1 . etw. befriedigt jmdn. innerlich, nimmt jmdn. ganz in Anspruch: die Arbeit, sein Beruf, diese Beschäftigung füllt ihn ganz aus; ein ausgefülltes Leben 5.2. etw. beherrscht jmdn. völlig: der Gedanke daran füllte ihn ganz aus; -füttern jVb.j etw. mit einem Futter (II.1) versehen: einen Mantel mit Pelz a.; -gäbe, die 1. Jo. PL; zu aus­ geben 1/ das Ausgeben; zu 1.1: die A. des Essens; z u 1.2: die A. des Gepäcks, der Bücher, der Post; z u 1.3: die A. neuer Zweimarkstücke; zu 1.4: die A. eines Befehls — 2. fvorw. Pl.f unnötige, große Ausgaben haben (unnötig, viel Geld ausgeben m üs­ sen ); die laufenden Ausgaben; die Ausgaben für den Lebensunterhalt; seine Ausgaben (die von ihm aufzuwendenden Geldbeträge) überstiegen die Ein­ nahmen — 3. das von einem Autor, Editor, Verlag nach bestimmten Richtlinien Herausgegebene: eine vollständige, gekürzte, kommentierte, gebundene A. — 4.1. zu einem bestimmten Zeitpunkt er­ scheinende Nummer einer Zeitung, Zeitschrift: die Anzeige stand in der gestrigen A. 4 .2 . zu einem bestimmten Zeitpunkt regelmäßig ausgestrahlte Nach­ richtensendung im Fernsehen: die zweite A. der Aktuellen Kamera — 5. Datenverarbeitung über ein Gerät einer Datenverarbeitungsanlage bereit­ gestellte Informationen; + eine A. letzter Hand (letzte vom Verfasser selbst besorgte Ausgabe); -gang, der 1. Tür, Öffnung zum Verlassen eines Gebäudes, Raumes, umgrenzten Geländes: am A. auf jmdn. warten; die Polizei besetzte alle Ausgänge des Saales, Bahnhofs; der A. muß frei gehalten werden; dieser A. ist ab 20 Uhr geschlossen — 2. er wohnt am A. des Dorfes (an der Stelle, an der die Gebäude des Dorfes aufhören) — 3. fvorw. Sg .j ein Geschwür am A. des Magens (an der Stelle, die aus dem Magen herausführt) — 4 . fo. Pl.f Ende eines Zeit­ ab sch nitts: am A. des Mittelalters, des vorigen Jahrhunderts — 5 . Ende eines Vorgangs mit einem bestimmten Ergebnis: der A. der Angelegen­ heit ist ungewiß, nicht vorauszusehen; den A. des Wettkampfs mit Spannung erwarten; eine Opera­ tion mit tödlichem A. (mit nachfolgendem Tod des Patienten); die Sache nahm für ihn einen erfreu­ lichen A. (endete für ihn erfreulich) — 6. fo. Pl.f Ausgangspunkt: zum A. des Gesprächs zurück­ kehren — 7.1. das Ausgehen (1.1): vom A. zurück­ kehren 7.2. Genehmigung zum Verlassen der Kaserne während der dienstfreien Zeit: der Soldat hat heute A. — 8. fvorw. Pl.f Büro ausgehende Sendung, Post: die Ausgänge eintragen, erledigen; -gangs fPräp. mit Gen.f: a. (am Ende) des vorigen Jahrhunderts; ein Mann a. der Fünfziger Ausgangs|-basis, die Grundlage, a u f der (man) etw. beginnt, beginnen kann: eine gute A. für Verhand­ lungen; -position, die Situation, Position am B e­ ginn von etw.: im Gespräch auf seine A. zurück­ kommen; -punkt, der fPl. - e/ Punkt, Stelle, Ort, wo etw. beginnt: L war der A. seiner Reise; <£>zum A. seiner Ausführungen zurückkehren; eine be­ stimmte Ansicht zum A. seiner Überlegungen machen; -sperre, die 1.1. Verbot für die Bevölkerung, zu bestimmten Zeiten das Haus zu verlassen: über die Stadt wurde eine nächtliche A. verhängt 1.2. Verbot für die Soldaten, während der dienstfreien Zeit die Kaserne zu verlassen; -Stellung, die 1. Sport anfänglich eingenommene Stellung (1): der Fechter ging wieder in die A. zurück — 2 . Mil. Stellung (4), von der aus ein Angriff geführt wird: den Gegner in seine A. zurückwerfen aus/Aus] -geben fVb./ 1.1. etw. in offizieller Funk­ tion austeilen: Essen, Verpflegung a. 1.2. etw. aus ­ händigen: in der Leihbibliothek die Bücher a.; das Gepäck wird am nächsten Schalter ausgegeben 1.3. neue Banknoten, Geldstücke in Umlauf bringen: die Notenbank hat neue Zweimarkstücke aus­ gegeben 1.4. etw. in offizieller Funktion verkünden, bekanntgeben: einen Befehl, eine Parole a.; In­ struktionen a. — 2. Geld verbrauchen: für etw. unnütz Geld a.; er hat sein ganzes Geld aus­ gegeben; wieviel hast du dafür ausgegeben (be­ zahlen müssen)? — 3. sich verausgaben (1.3): er hat' sich bei dieser Arbeit, beim Sport völlig aus- gegeben — 4 . sich, jmdn. für, als jmdn., etw. a. sich, jmdn. fälschlich als jmdn., etw. bezeichnen: sich für einen, als Arzt a.; sich für verheiratet a.; er gab ihn für, als seinen Bruder aus; etw. für, als etw. a .: etw. für, als sein Werk a.; etw. als Tatsache a.; eine Kopie für echt a.; -fumg. einen a. (jmdm., einer Gruppe von Personen Bier‘
108 ausgebucht — ausgestellt Schnaps o. ä. spendieren); -gebucht /Adj.; nicht adv./ durch Buchen (2) ausverkauft: die Reise, der Flug ist a.; - gebuchtet /Adj.; nicht adv.f: die Wände des Gewölbes sind a. {nach außen gewölbt); - gebufft fAdj.f salopp mit Gerissenheit vorgehend, raffiniert: er ist ziemlich a.; ein ausgebuffter Bursche; -gebürt, die geh. femot. neg.f: diese Ge­ danken sind die A. (der Auswuchs) einer über­ reizten Phantasie; -gedient s. ausdienen; -gefahren /Adj.; nicht adv.; / auch ausfahren/: ausgefahrene (durch vieles Befahren beschädigte) Wege, Straßen; O ausgefahrene Geleise verlassen vgl. ausgetre­ ten 1.1; -gefallen /Adj.; / auch ausfallen/ von der Norm stark abweichend, ungewöhnlich und selten: eine ausgefallene Farbe; ein ausgefallenes Ge­ schenk; einen ausgefallenen Geschmack haben; eine ausgefallene Idee; -gefressen s. ausfressen; - gefuchst fAdj.f umg. erfahren und raffiniert: er ist ein ausgefuchster Kartenspieler; -geglichen fAdj.; / auch ausgleichen/ 1.1. nicht von seinen Stimmungen und Launen abhängig: ein aus­ geglichener Mensch; er hat ein ausgeglichenes Wesen 1.2. ein ausgeglichenes Klima (Klim a, das frei von Schwankungen ist); dazu -geglichenheit, die; -, \o. PI ./; -gegoren /Adj.; vorw. verneintf umg.: dieser Plan ist noch nicht a. (ausgereift); - gehen fVb.; / auch -gehend/ 1.1. zu einem be­ stimmten Zweck, mix einer bestimmten Absicht die Wohnung verlassen, aus dem Haus gehen: die Mutter ist ausgegangen, um Besorgungen zu machen; der Kranke darf täglich nur eine Stunde a. 1.2. in ein Lokal, zu einer unterhaltenden Ver­ anstaltung gehen: am Sonntag werden wir mal a.; er geht nur selten aus — 2. fnur im Part. Präs./ B üro die ausgehende Post (Post, die abgeschickt wird) — 8. auf etw. a. nach etw. ausschließlich streb en: auf Abenteuer, Gewinn a.; dieser Schau­ spieler geht nur auf Effekthascherei aus; er geht darauf aus, mich zu ärgern — 4. jmd. geht von etw. aus jmd. nimmt etw. zum Ausgangspunkt, legt etw. zugrunde: von falschen Voraussetzungen a.; in seinen Überlegungen von einer bestimmten A n­ sicht a.; gehen wir einmal davon aus, daß ... — 5.1 . von etw. abgehen (3): von diesem Platz gehen mehrere Straßen aus 5.2 . die Reise ging von L aus (begann iu L) — 6.1. von jmdm. herrühren, ver­ anlaßt werden: der Plan, die Anregung, Anordnung ging von ihm aus 6.2. von jmdm., einer Sache als dem Ursprung (1) herkommend sich verbreiten, sich auswirken: Ruhe, Sicherheit geht von ihm aus; vom Ofen geht eine behagliche Wärme aus; die Schmerzen gehen vom Magen aus — 7. in bestimm­ ter W eise en d e n : die Angelegenheit kann schlecht, böse, schlimm für ihn a .; der Prozeß ging für ihn günstig aus; der Roman geht gut aus — 8.1. schwinden, zu Ende gehen, sich erschöpfen: ihm sind die Zigaretten, ihm ist das Geld ausgegangen; allmählich geht mir die Geduld aus 8.2 . jmdm. geht der Atem, die Luft aus jmd. kann vorüber­ gehend nicht richtig atmen: der alten Frau geht beim Treppensteigen die Luft aus 8.8 . jmdm. gehen die Haare aus jmd. verliert Haare: in letzter Zeit gehen mir die Haare aus — 9.1. zu brennen, leuchten aufhören: das Feuer, Licht geht aus 9.2. der Ofen, die Lampe geht aus (das Feuer des Ofens, das Licht der Lampe hört auf zu brennen, leuchten); mir ist die Pfeife ausgegangen — 10. die Farben (des Kleides) sind beim Waschen aus­ gegangen (blasser geword en ); dieser Stoff geht beim Waschen aus (verliert die Farbe); + / frei, / leer a.; jmdm. geht die / Puste aus; -gehend fAdj.; nur attr.; au ch -gehen/: das ausgehende (zu E nd e gehende) Mittelalter; das ausgehende 19. Jahrhundert; -gehungert fAdj.f sehr hungrig, großen Hunger leidend: nach langem Marsch waren sie ganz a. Ausgehl -uniform, die Uniform eines M ilitär­ angehörigen, die für die dienstfreie Zeit, den Urlaub bestimmt ist ; -verbot, das 1.1, Verbot für jmdn., das Haus zu verlassen: der Kranke hat vom Arzt A. erhalten 1.2. Ausgangssperre aus/Ausl -gekocht fA d j.; / auch auskochen/ umg. gerissen, raffiniert, durchtrieben: ein ausgekochter Bursche, Betrüger; -gelassen fA d j.; / auch aus- lassen/ übermütig und lustig: die Kinder sind a.; dazu -gelassenheit, die; -gelatscht fAdj.f salopp : ausgelatschte (durch häufiges, langes Tragen aus- geweitete) Schuhe; -geleiert fAdj.; nicht adv.f sa ­ lopp 1.1 . ein ausgeleiertes (unelastisch gewordenes) Gummiband 1.2. das Gewinde der Schraube ist a. (durch vieles Drehen abgenutzt, überdreht); -gelitten s. ausleiden; -gemacht fAdj.; nicht adv.; / auch ausmachen/ 1. es ist a., eine ausgemachte Sache (es ist gewiß, steht fest), daß er die Prüfung besteht; es ist noch nicht a., ob er kommt; es galt lange als a., daß... 2. fnicht präd.; drückt emotional ein en hohen Grad aus/: das ist ein ausgemachter (offenkundiger, großer) Schwindel; er ist ein aus­ gemachter Dummkopf; das war a. (sehr, überaus) geschickt; -gemergelt fAdj.f ausgezehrt: ein aus­ gemergelter Körper; -genommen fin konjunktio- naler Verwendung; / auch ausnehmen 5; neben­ ordnend; restriktiv; fügt an einen Vordersatz ein Satzglied, einen Gliedsatz an, der eine Bezugsgröße des Vordersatzes einschränktf; -gepicht fAdj.; nicht adv.f u m g. 1. eine ausgepichte Kehle, Gurgel haben (viel Alkohol trinken können) — 2. durchtrieben: ein ausgepichter Kerl; -gepumpt fA dj.; / auch auspumpen/ umg. völlig erschöpft: nach dem an­ strengenden Marsch war er völlig a .; sich a. fühlen; -gerechnet fA d j.; / auch ausrechnen; emot.; hebt das folgende Satzglied hervor; drückt aus, daß der Sprecher über den genannten Sachverhalt ungehalten, verwundert %istf: a. mir mußte das passieren!; er kommt a. heute, wo ich keine Zeit habe; -geschlossen fA d j.; nicht attr.; / auch aus­ schließen 4/ unm öglich (1.1): das, ein Irrtum ist ganz, völlig a.; es ist nicht a., daß ...; etw. für a. halten; -geschnitten fA d j.; nicht adv.; / auch aus- schneiden/: ein weit, tief ausgeschnittenes Kleid (ein Kleid mit einem weiten, tiefen Ausschnitt); -geschrie- benfA d j.; / auch ausschreiben/: er hat schon eine ausgeschriebene (individuell ausgeprägte) Hand­ schrift; -gesorgt s. aussorgen; -gespielt s. aus­ spielen 4; -gesprochen fAdj.; nicht präd.; / auch aussprechen/ 1.1. fnur attr.f sehr groß, in gesteiger­ tem M a ß e: das ist ausgesprochenes Pech; eine ausgesprochene Vorliebe für etw. haben; ein aus­ gesprochener Gegner von etw. sein 1.2. fadv.f ganz besonders: ein a. guter Film; etw. a. komisch finden; -gestalten fVb.f 1.1. eine Feier a. (den A b­ lauf, das Programm einer Feier gestalten) 1.2. einen Saal für eine Feier a. (ausschmücken, herrichten); dazu -gestaltung, die fvorw. Sg .f; -gestellt fAdj.;
ausgestorben — aushalten 109 nicht adv.; auch ausstellen/ Schneiderei: ein ausgestellter Rock (Rock, der so zugeschnitten ist, daß er sich nach unten erweitert); -gestorben /Adj.; / auch aussterben/ menschenleer, unbelebt: abends war die Stadt (wie) a.; -gesucht /Adj.; auch aussuchen/1. /nur attr.j erlesen, hervorragend: aus­ gesuchte Weine — 2.1. /nur attr./ ausgesprochen (1.1): er begegnete ihr mit ausgesuchter Höflich­ keit 2.2. /adv./ ganz besonders, ausgesprochen: a. schöne Blumen; a. höflich — 8 . /nur präd./ die Stoffe sind schon sehr a. (das Angebot an Stoffen ist nicht mehr attraktiv, da die guten, schönen Stoffe bereits verkauft sind); -getreten /Adj.; / auch aus­ treten/ 1.1. /nicht adv./ ein ausgetretener (durch häufiges Treten 2 fest gewordener) Weg; <0 die aus­ getretenen Pfade verlassen (etw. , das altgewohnt, aber nicht mehr sinnvoll ist, aufgeben) 1.2. aus­ getretene (durch häufiges, langes Tragen aus­ geweitete) Schuhe; -gewachsen /Adj.; auch aus- waehsen/ zur vollen Größe herangewachsen: ein aus­ gewachsener Bursche; -gewechselt /Adj.; vorw. präd.; auch auswechseln/ (wie) a. sein in Stim ­ mung, Benehmen umgewandelt, völlig verändert sein: er ist ganz a.; sie sind plötzlich wie a.; -gewogen /Adj.; / auch auswiegen/ sorgfältig aufeinander abgestimmt, sich in einem bestimmten Gleichgewicht befind e n d : ein ausgewogenes Verhältnis; aus­ gewogene Proportionen; dazu -gewogenheit, die; -gezehrt /Adj./ durch übergroße körperliche A n ­ strengung, Entbehrung, durch Krankheit sehr ge­ schwächt und mager: eine ausgezehrte Gestalt; ein ausgezehrtes (eingefallenes) Gesicht; -gezeichnet, -gezeichnet /Adj.; / auch auszeichnen/ mit den besten Eigenschaften seiner A rt ausgestattet, sehr gut, hervorragend: er ist ein ausgezeichneter Arzt, Schwimmer; ein ausgezeichnetes Essen; eine Ware von ausgezeichneter Qualität; das ist ein aus­ gezeichneter Gedanke; die Verpflegung ist a .; a., daß du schon da bist!; a. backen (können); eine a. vorbereitete Veranstaltung; -giebig /Adj./ in reichem M aß e: a. frühstücken; etw. a. (eingehend) betrachten; einen ausgiebigen (ausgedehnten) Spa­ ziergang unternehmen; von einer Möglichkeit a. Gebrauch machen; -gießen /Vb./ 1 .1 . eine Flüssig­ keit aus einem Gefäß gießen: das Wasser (aus dem Eimer) a.; den restlichen Kaffee a. 1.2. ein Gefäß durch 1.1 leer machen: eine Flasche, das Glas a. — 2. einen Hohlraum mit einer zunächst flüssigen, dann erstarrenden Masse füllen: Fugen, Risse, Löcher (mit Teer) a.; -gleich, der; -(e)s, -e /vorw. Sg./ 1.1. durch Ausgleichen (1.1) geschaffener Z u ­ s ta n d : einen A. der verschiedenen Interessen an­ streben 1.2. durch Ausgleichen (1.2) geschaffener Zu sta n d : einen gerechten A. schaffen, herbeiführen (etw. gerecht ausgleichen) 1.8. durch Ausgleichen (1.3) geschaffener Ersatz: als, zum A. für seine sitzende Tätigkeit treibt er Sport; der Schüler hatte keinen A. für seine schlechte Zensur in Mathematik — 2. /vorw. Sg./ Ballspiele Gleich­ stand der Tore bei zwei miteinander kämpfenden Mannschaften: den A. erzielen; -gleichen /Vb.; / auch ausgeglichen/ 1.1 . Unterschiede durch wechselseitiges Angleichen beseitigen: Höhenunter­ schiede a .; sich a . : die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen glichen sich wieder aus 1.2. durch Vermitteln, Schlichten Gegensätze beseitigen od. m ild e r n : Meinungsverschiedenheiten, Konflikte auszugleichen suchen; seine ruhige Art wirkt aus­ gleichend 1.8. Fehlendes durch etw. anderes er­ setzen, veranlassen, daß etw. die Wirkung von etw. Nachteiligem beseitigt: das Fehlen körperlicher Be­ wegung durch tägliche Gymnastika.; eine schlechte Zensur in Mathematik durch eine gute in Russisch a. — 2. Ballspiele den Ausgleich (2) erzielen: in der 87. Minute konnte der Gastgeber durch einen Elfmeter a. Ausgleichs! -Sport, der Sport, durch den man eine einseitige körperliche Belastung (im Beruf) auszu­ gleichen sucht; -tor, das Ballspiele Tor, das den Ausgleich (2) herstellt aus/Ausl -gleiten 1. ausrutschen (1): er ist auf der gebohnerten Treppe ausgeglitten — 2. ausrutschen (2): das Messer ist ihm ausgeglitten; -gliedern /Vb./ etw. aus einem größeren Komplex heraus­ lösen : ein Gebiet aus einem Staatsverband a.; dieses Problem wurde bei den Verhandlungen zu­ nächst ausgegliedert (ausgekla m m ert); -glitschen /Vb.; ist/ landsch. ausrutschen (1); -glühen /Vb.; ist, hat/ 1. ausbrennen (2) (ist): das Auto glühte völlig aus; ein ausgeglühtes Flugzeugwrack — 2. etw. durch Hitze zum Glühen bringen, um es keim­ frei zu machen od. um es bearbeiten zu können (hat): eine Nadel a.; -graben /Vb./ 1.1. jmdn., etw. durch Graben (1.1) aus der Erde, durch Beiseite­ räumen von Daraufliegendem herausholen: einen Leichnam zur gerichtsmedizinischen Untersuchung a.; Rettungsmannschaften versuchten, die von einer Lawine Verschütteten auszugraben; Sträu- cher mit den Wurzeln a. 1.2 . im Boden befindliche Altertümer unter Anwendung spezieller Methoden freilegen : die Archäologen gruben Urnen aus früh­ geschichtlicher Zeit aus; einen Tempel a. — 2. umg. etw. Altes, Vergessenes wieder entdecken, her­ vorholen: in einem Archiv alte Schriften a.; ein altes Theaterstück wieder a.; -grabung, die 1. /zu - graben 1.2/: die A. eines antiken Tempels; die Ausgrabungen in Olympia — 2. durch 1 freigelegte Fu n d stätte: Ausgrabungen besichtigen; -greifen /Vb./: die Pferde griffen aus (holten au s); mit aus­ greifenden Schritten (sich mit großen Schritten vorwärtsbewegend) davoneilen; -guck, der; -(e)s, -e 1.1. Seemannsspr. Platz für den Beobachter auf einem Schiff 1.2. umg. Standort, von dem aus man gut beobachten kann: seinen A. nicht verlassen; -gucken /Vb./ umg. nach jmdm., etw. Ausschau halten: die Mutter guckte nach den Kindern aus; -guß, der 1.1. Becken (in der Küche), in das Flüssig­ keiten, bes. Schmutzwasser, ausgegossen werden, da­ mit sie in die Kanalisation abfließen können: das schmutzige Wasser in den A. gießen 1.2. Öffnung von 1.1: der A. ist verstopft; -haben fVb.f umg. 1. ein Kleidungsstück ausgezogen haben: den Mantel, die Schuhe a. — 2. ausgelesen, zu Ende gelesen haben: das Buch a. — 8. das Glas Milch a. (aus­ getrunken, leer getrunken haben) — 4. wann habt ihr heute aus (schließt heute euer Unterricht)?; -haken /Vb./ etw. a. bei etw. die Befestigung durch einen Haken lösen: einen Verschluß, eine Kette a.; + umg. bei jmdm. hakt es aus (jmd. versteht die Handlungsweise eines anderen nicht; jmd. verliert den Faden, weiß nicht mehr weiter); -halten fVb.f 1. etw. ertragen: Schmerzen, Hunger, Kälte a.; ich halte den Lärm nicht aus; es ist kaum noch zum Aushalten!; ich konnte es zu Hause nicht mehr a.;
no ausliandeln — auskneifen hier läßt es sich a. (hier ist es angenehm, erträglich) — 2.1. die Häuser halten starke Erschütterungen aus (halten starken Erschütterungen stand) 2.2 . jmds. Blick a. (ihm standhalten) 2.8. etw. hält den Vergleich mit etw. aus (ist von gleich guter Qualität wie etw.) — 3. trotz schwieriger Umstände, trotz Belastung hei jmdm.y einer Tätigkeit bleiben: treu bei jmdm. a .; er hat in keinem Beruf ausgehalten — 4. Mus. einen Ton a. (eine Zeitlang erklingen lassen); -handeln jVb.j etw. durch Verhandlungen, bei denen die Partner den Ausgleich ihrer unter­ schiedlichen Interessen anstreben, vereinbaren: einen Kompromiß, Vertrag, neue Tarife a.; - händigen jsw. Vb.; hat/ etw. dem zuständigen Empfänger (offiziell) übergeben: dem neuen Mieter die W oh­ nungsschlüssel a .; jmdm. Geld, seine Papiere, eine Vollmacht a.; - hang, der ausgehängte Bekannt­ machung: einen A. machen; die Aushänge lesen; etw. durch A. bekanntmachen; 1-hängen jVb .j an­ geschlagen (2) sein : eine Bekanntmachung hängt (am Schwarzen Brett) aus; 2-hängen /Vb./ 1. etw. anschlagen (2): eine Bekanntmachung, die Liste mit den Kamen a. — 2. etw. aus einer Haltevor­ richtung herausnehmen: eine Tür, ein Fenster a. — 3. sich a. durch 1Hängen (1.1) wieder glatt werden: der Anzug hängt sich wieder aus; -hängeschild, das: er diente mit seinem bekannten Namen nur als A. für den Klub (der Klub bediente sich seines bekannten Namens, um nach außen einen guten Eindruck zu erwecken); -harren / Vb.j aushalten (3): treu bei jmdm. a .; auf seinem Posten a.; - hausig IAdj.; nur präd.j umg.: er ist oft a. (unterwegs, nicht zu Hause); -heben jVb.j 1. durch Graben, Behäufeln eine Vertiefung herstellen: eine Bau­ grube, einen Graben a. — 2. etw. 2aushängen (2): eine Tür, einen Fensterflügel a. — 3. eine Gruppe straffälliger Personen in ihrem Versteck aufspüren und verhaften: ein Verbrechernest, eine Bande a.; - hecken jVb.j umg. (sich) etw. mit List ausdenken: einen (hinterlistigen) Plan a.; die Kinder heckten immer neue Streiche aus; -heilen jV b .; ist/ völlig heilen (2): der verstauchte Fuß muß erst a.; - helfen jVb.j 1.1. jmdm. (mit etw.) a. jmdm. etw. geben, leihen und ihm damit aus einer Verlegenheit helfen: jmdm. (mit Geld, einem Gerät) a.; ich habe der Nachbarin mit Essig ausgeholfen 1.2. fü r jmdn. einspringen, vorübergehend helfen : er mußte in einer anderen Abteilung a.; -hilfe, die1.jo. Pl.j zur, als A. als vorübergehende Hilfe zur Erledigung dringender A rbeiten: sie arbeitet in der Gaststätte zur, als A. — 2. jmd., der Aushilfsarbeit verrichtet: gesucht werden Kellner und Aushilfen für die Saison Anshilfs/aushilfsl -arbeit, die jo. P l.j A rb eit, die nur aushilfsweise gemacht wird; -kellner, der Kellner, der als Aushilfe tätig ist; -kraft, die jmd.y der als Aushilfe tätig ist; -weise jAdv.j zur Aus­ hilfe (1): a. in einer Gaststätte arbeiten aus/Aus| -höhlen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. hohl (1) machen: einen Kürbis a. — 2. etw. untergraben (I): jmds. Kompetenzen a.; - holen jVb.j 1.1. den Arm (mit Schwung) nach rückwärts bewegen und dadurch zu einer heftigen Bewegung nach vorn ansetzen: er holte aus und warf den Stein fort; mit dem Arm, dem Stock a.; zum Schlag a. 1.2. sich mit großen Schritten vorwärts bewegen: die Pferde holten aus; mit ausholenden Schritten (sich mit großen Schrit­ ten vorwärts bewegend) davoneilen — 2 . beim E r ­ zählen auf weit Zurückliegendes zurückgreifen: bei einer Geschichte weit a .; ich muß etwas weiter a. — 3. landsch. jmdn. ausfragen, aushorchen; -holzen jVb.j: einen Wald a. (in ihm forstwirtschaftlich un ­ erwünschte Bäume beseitigen); -horchen jVb.j jmdn. vorsichtig, hinterlistig ausfragen: einen der Be­ teiligten über den Vorfall a .; - ixen /«sw. Vb.; hat/ einen Schreibmaschinentext durch Übertippen mit dem Buchstaben Kungüliig machen, tilgen: einWort, eine Zeile a.; -kämmen jVb.j 1. die Haare mit einem Kamm glätten, ordnen: das Haar a. — 2. Haare a. (durch Kämmen ungewollt von der Kopfhaut lösen und aus dem Haar entfernen); -kehlen jVb.j fach- spr. etw. kehlen: ein Brett a.; - kehren jVb.; hat/ 1.1. etw. mit einem Besen o. ä. aus etw. entfernen: den Schmutz (aus dem Zimmer) a. 1.2. einen Raum mit einem Besen o. ä. säubern: das Zimmer a.; - kennen, sich jVb.j 1.1. sich irgendwo a. sich irgendwo zu­ rechtfinden: ich kenne mich hier, in dieser Stadt nicht aus; er kennt sich bei uns gut aus 1.2. sich in, mit einem Gebiet a. m it einem Gebiet vertraut sein: sich in gewissen Fragen, mit Maschinen a .; sich mit, bei jmdm. a .: er kennt sich mit den Frauen aus (weiß mit ihnen umzugehen); -kippen / Vb.; hat/ 1.1. etw. aus einem Gefäß kippen: die Zigaretten­ asche a. 1.2. ein Gefäß durch Kippen leer machen: den Aschenbecher, Eimer a.; - k lammern jVb.j 1. etw. bei einem Fragenkomplex unberücksichtigt lassen: ein Thema, Problem (in der Diskussion) a.; eine heikle Frage a. — 2. Math, einen Faktor, der in jedem Glied einer algebraischen Summe enthalten ist, gesondert vor od. hinter eine Klammer setzeny die die veränderte algebraische Summe einschließt: den Faktor y a.; -klamüsern jsw. Vb; hat/ norddt. ostmdt. salopp etw. durch langes Nachdenken, Probieren herausfinden: eine neue Methode a.; - k lang, der jvorw. Sg .j: der harmonische A. (das harmonische Ende) des Festes; eine Ruderregatta zum A. der Saison; -kleiden jVb.j 1. geh. sich, jmdn. ausziehen: sich rasch a.; das Kind a. - - 2. etw. a. die Innenflächen von etw. mit etw. be­ decken: einen Raum mit einer Täfelung a.; der Ofen ist mit feuerfesten Steinen ausgekleidet; zu 2 - k leidung, die 1. jo. Pl.j das Auskleiden — 2.- das, womit etw. ausgekleidet ist; -klingen jVb.; hat, ist/ 1. aufhören zu klingen: die Glocken hatten aus­ geklungen; das letzte Lied war ausgeklungen — 2. (ist) in bestimmter Weise a . : der Tag klang har­ monisch aus (endete harmonisch); die Rede klang mit einem Aufruf aus; -klinken /Vb.; hat, ist/ Flugw. 1.1. etw. durch Betätigen eines Hebels o. ä . aus einer Haltevorrichtüng lösen (hat): das Schlepp­ seil eines Segelflugzeugs a.; eine Bombe a. 1.2. sich aus einer Haltevorrichtung lösen (ist): das Seil klinkt automatisch aus; sich a. (hat): die erste Stufe der Rakete klinkt sich automatisch aus; - k lopfen jVb.j 1.1. etw. aus einer Sache entfernen, indem man auf, gegen die Sache schlägt, die Sache gegen etw. schlägt: denStaub (aus dem Kostüm), die Asche (aus der Pfeife) a. 1 .2 . etw. dadurch säubern, daß man dagegen, darauf schlägt: Kleidungsstücke, einen Teppich, die Pfeife a.; - k lopfer, der Teppich­ klopfer (1); -klügeln jsw. Vb.; hat/ etw. (allzu) scharfsinnig (in allen Einzelheiten) ausdenken: etw. raffiniert a.; ein ausgeklügelter Plan; -kneifen / V b.; ist/ umg. (heimlich) ausreißen (3): er ist einfach
ausknipsen — auslassen lli ausgekniffen!; vor jmdm. a .; - knipsen fVb.f umg.: die Taschenlampe, das Licht a. (ausschalten); - knobeln/F&./l. etw. durch Knobeln (1) entscheiden: wir knobeln aus, wer beginnen soll — 2* umg. etw. (Schwieriges) durch intensives Nachdenken (in allen Einzelheiten) ausdenken: einen Plan a.; - knocken sw. Vb.; hat/ [..nokon] Boxen den Gegner durch Knockout besiegen: er wurde schon in der zweiten Runde ausgeknockt; -knöpfbar /Adj.; nicht adv./ so beschaffen, daß es ausgeknöpft werden kann: ein Mantel mit ausknöpfbarem Futter; -knöpfen /Vb./ etw. a. die Knöpfe von etw. Eingeknöpftem öffnen und es herausnehmen: das Mantelfutter a.; -kochen /Vb.; /* auch ausgekocht/ 1. etw. längere Zeit ko­ chen lassen, um eine Brühe daraus zu gewinnen: Knochen, ein Stück Rindfleisch a. — 2. etw. in kochendem Wasser keimfrei machen: die Kranken­ schwester kocht die Instrumente aus; -kommen /Vb.f 1. mit etw. reichen (3.2): mit dem Geld (gut, schlecht, nicht) a. — 2. mit jmdm. a. sich mit jmdm. vertragen: wir kommen gut miteinander aus; ich muß versuchen, mit ihm auszukommen — 3. ohne jmdn., etw. a. jmdn., etw. nicht brauchen; ohne jmdn., etw. zurechtkommen: wir sind in dieser Zeit auch ohne dich ausgekommen; er kommt ohne seine Frau nicht aus; -kommen, das; -s, fo. P l.f 1. sein A. haben ein für den Lebensunterhalt aus­ reichendes Einkommen haben: ein gutes, sicheres, bescheidenes A. haben, finden — 2. mit jmdm. ist kein A. (mit jmdm. ist nicht auszukommen 2); - kömmlich fAdj.f ausreichend für den Lebensunter­ halt: eine auskömmliche Rente haben; -kosten jV b.j: einen Triumph, sein Glück a. (intensiv ge­ nießen) ; jede Sekunde a.; - kragen /sw. V b.; hat/ Bauw. 1 .1. aus etw. hervorragen (1): ein Balken kragt aus; ein auskragendes Vordach 1.2. etw. aus etw. hervorragen (1) lassen: einen Bauteil a.; - kra­ men fVb.f um g.: alte Erinnerungen a. (von alten Erinnerungen erzählen); -kratzen fVb.f 1.1. etw. Anhaftendes durch schabendes (Ein- und Her)bewe- gen mit einem Gegenstand von etw., aus einem Gefäß entfernen: den Teig (aus der Schüssel) a. 1.2 . ein Gefäß durch 1.1 säubern: einen Topf a.; + jmdm. am liebsten die Augen a. wollen; -kratzung, die; -, -en Med. Ausschabung; -kriechen /Vb.; ist/ aus­ schlüpfen: die Küken sind ausgekrochen; ausge­ krochene Larven; -kristallisieren /Vb.; ist/ sich als Kristall niederschlagen: das Salz ist auskristalli­ siert; -kugeln fVb.; hat/: er hat sich, ihm den Arm ausgekugelt (ausgerenkt); -kühlen / Vb.; ist/ völlig kühl werden: dieses Zimmer kühlt schnell aus; - kundschaften fsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. (heimlich) durch Nachforschen herausfinden, etw. erkunden: ein Versteck, den kürzesten Weg, eine günstige Gelegenheit a.; - kunft, die; -, -künfte 1. Infor­ mation über jmdn., etw., die jmdm. auf seine An­ frage hin (von einer öffentlichen Instanz) gegeben w ird : eine A. geben, erteilen, einholen; eine ge­ naue, falsche A. erhalten; die A. verweigern; O über dieses Thema gibt dieses Buch A. (erfährt man in diesem Buch etwas) — 2. fo. Pl.f Stelle bes. beim Fernsprechamt, bei der Eisenbahn, die 1 erteilt: die A. anrufen; zur A. (bei der Reichsbahn) gehen; - kuppeln fVb.f Techn. durch Bedienen der Kupp­ lung die Verbindung von Motor und Getriebe lösen: vor dem Schalten (den Motor) a.; - kurieren fVb.f umg. jmdn., etw. völlig heilen (1): der Arzt hat ihn, die Krankheit auskuriert; -lachen fVb.f jmd n. wegen etw. mit schadenfrohem, höhnischem Lachen verspotten: jmdn. laut, tüchtig a.; -laden /Vb.; / auch -ladend/ I.l .l . eine Ladung, Fracht aus einem Fahrzeug, einem für den Transport dienenden B e­ hältnis herausnehmen: die Kisten, Fracht (aus dem Waggon, Container) a. 1.2 . ein Fahrzeug, ein für den Transport dienendes Behältnis durch Heraus­ nehmen der Ladung, Fracht leer machen: einen Last­ wagen a. — II. umg. jmdn. a. eine jmdm. gegenüber ausgesprochene Einladung rückgäng machen: wir mußten den Gast wieder a.; -ladend /Adj.; / auch -laden/ 1. nach außen ragend: ein ausladender Balkon; ein ausladendes Kann — 2. eine ausladende Bewegung, Geste (Bewegung, Geste, bei der man den Arm, die Hand mit Schwung nach rückwärts, zur Seite bewegt); -läge, die 1. in einem Schaufenster, auf einem Tisch ausgelegte, ausgestellte W are: die A., Auslagen des Juweliergeschäfts betrachten — 2. /nur im Pl.f ausgelegte Geldbeträge: jmdm. seine Auslagen erstatten; -lagern /Vb.f Wert- , Kunst­ gegenstände zum Schutz (vor Kriegseinwirkungen) von einem gefährdeten Ort an einen sicheren Ort bringen: während des Krieges waren die Kunst- schätze, Gemälde des Museums ausgelagert; -land, das jo. P I .; o. unbest. Art./ 1. (die) Länder od. eines der Länder, deren Staatsbürgerschaft man nicht be­ sitzt: Meldungen aus dem A .; Waren ins A. ver­ kaufen; ins A. gehen, reisen; im A. studieren, leben — 2 . (offizielle) Vertreter, Bevölkerung von 1: die Reaktion, Meinung, Hilfe des Auslands; -län- der, der; -s, - Angehöriger eines anderen Landes als desjenigen, dessen Staatsbürgerschaft man besitzt, ausländischer Staatsangehöriger: man hört ihm an der Sprache an, daß er (ein) A. ist; im Sommer hal­ ten sich hier viele A. auf; dazu -länderin, die; -, - neu; - ländisch /Adj.; vorw. attr.\ aus. dem Ausland stammend, dem Ausland angehörend: ausländische Waren, Sender; ein ausländischer Staat; die aus­ ländische Presse; ausländische Besucher, Handels­ vertreter, Freunde Auslands zu Ausland 1| -korrespondent, der in einem ausländischen Staat tätiger und von dort berichtender Korrespondent; -reise, die Reise ins Ausland; -Studium, das fo. Pl.f Studium von A n­ gehörigen eines Landes in einem anderen Land; - tournee, die Tournee ins Ausland aus/Ausj -langen fVb.f landsch. 1. zum Schlag ausholen: mit dem Arm (zum Schlag) a. — 2.aus­ reichen (1): das Geld langt für einen Monat aus; -lassen fVb.; auch ausgelassen/ 1. etw. aus etw. herausfließen, entweichen lassen: das Wasser (aus dem Kessel) a.; Dampf a. — 2.1. etw. (versehentlich) weglassen, wegfallen lassen: ein Wort, einen Satz a.; ein paar Takte a.; etw. versehentlich, absichtlich a .; er erzählte ihr alles, nur diese Sache ließ er aus (erwähnte er nicht) 2.2 . fvorw. verneint/ keine Chance a. (verpassen 2); er läßt keine Gelegenheit dazu aus 2.3. in einer Reihenfolge das Nächstfolgende als Möglichkeit nicht nutzen, etw. überspringen: einen Zug a.; eine Mahlzeit a. — 3. seinen Ärger an einem Unschuldigen a. seinen Ärger an einem Un­ schuldigen abreagieren: seine Wut, schlechte Laune an jmdm. a. — 4. sich (negativ, weitschweifig) über jmdn., etw. a. sich (negativ, weitschweifig) über jmdn., etw. äußern: sich mißbilligend, breit, näher über jmdn. a. — 5. K ochk. etw. länger erhitzen
112 Auslassung — ausliefern und dadurch das darin enthaltene Fett herauslösen: Speck a.; Butter a. (zerlassen) — 6.1. etw. a uf- trennen und dadurch ein Kleidungsstück länger, weiter machen: den Saum, eine Naht a. 6.2. etw. durch Auftrennen einer Naht länger, weiter machen: die Ärmel a. — 7. umg. efao. ausgeschaltet lassen, außer Betrieb lassen: das Radio, Licht a.; - lassung, die; -, - en 1. /sw -lassen 2.1/: die A. eines Wortes, einer Silbe — . 2. /nur im PI./ (negative, schweifige) Äußerungen: seine Auslassungen über dich waren nicht sehr freundlich; -lassungszeiehen, das Apostroph; -lasten fVb.f 1.1. etw. a. die Lei­ stungsfähigkeit von etw. voll ausnutzen: eine Ma­ schine, einen Betrieb (voll) a. 1 .2 . ein Fahrzeug a. {bis zur Grenze der Tragfähigkeit belasten) — 2 . eine Arbeit, Tätigkeit lastet jmdn. aus eine Arbeit, Tätigkeit beansprucht voll jmds. K räfte: die Haus­ arbeit lastet sie nicht aus; dazu -lastung, die; -en jvorw. Sg ./; -lauf, der 1. jo. Pl.j Möglichkeit, sich im Freien zu bewegen: die Kinder haben zu wenig A .; die Hühner brauchen viel A. — 2. Sport 2.1. Strecke hinter dem Ziel, auf der der Läufer aus­ läuft (4): im A. stürzen 2.2 . Strecke, auf der der Skispringer nach dem Aufsprung seine Geschwin­ digkeit bis zum Stillstehen abbremst; -laufen /Vb.j 1. (ist) 1.1. aus einem Behälter herausfließen: das Benzin ist (aus dem Tank) ausgelaufen 1.2 . der Tank ist ausgelaufen (aus dem Tank ist alle Flüssig­ keit herausgeflossen) — 2. /von einem Schiff/ den Hafen verlassen (ist): das Schiff läuft morgen aus — 3. allmählich aufhören zu laufen, in Tätigkeit, B e­ wegung zu sein (ist): die Motoren laufen langsam aus — 4. Sport den Lauf hinter dem Ziel bis zum Stillstehen abbremsen (ist): die Sprinter liefen locker aus — 5. (ist) 5.1. hier läuft der Weg aus (endet der Weg, hört der Weg auf) 5.2. in etw. a. in etw. über­ gehen (1.2) und. dort enden: das Tal läuft in eine Ebene aus; der Krug läuft in einen engen Hals aus 5.3 . der Vertrag läuft in diesem Jahr aus (läuft indie- sem Jahr ab) ; diese Serie läuft aus (wird nicht weiter produziert) 5.4. in bestimmter Weise ausgehen, enden: die Angelegenheit ist für ihn gut, schlecht aus­ gelaufen — 6. sich a. sich durch viel Laufen, Spa­ zierengehen Bewegung verschaffen (hat): ich muß mich einmal richtig a .; - läufer, der 1.1 . die A. des Gebirges (die letzten noch zum Gebirge gehörenden, immer niedriger werdenden Berge) 1.2. M eteor, die A. eines Tiefs (Tiefausläufer); -laugen /Vb.j 1. einen Stoff a. einem Stoff bestimmte lösliche Bestandteile mit einem Lösungsmittel entziehen: Rübenschnitzel a. — 2.die Arbeit hat ihn ausgelaugt (erschöpft, er ist durch die Arbeit verbraucht) ; ein ausgelaugter (ent­ kräfteter) Körper;-laut, der /o. Pl.j Sprachwiss. /von Lauten/: im A. (am Ende eines Wortes) stehen; - leben, sich /Vb./ das Leben bes. in sexueller H in ­ sicht, ohne Einschränkung genießen; -lecken /Vb./ ein Gefäß durch Lecken (1.1.1) leer machen: eine Schüssel a .; - leeren /Vb.j einen Behälter, ein Gefäß leer m a ch en: den Papierkorb, Aschenbecher, Eimer a.; - legen /Vb.j 1.1. etw.\um Kauf Angebotenes in ein Schaufenster o. ä ., a uf einen Tisch zur Ansicht legen: Waren a. 1.2. etw. zur Einsichtnahme hin­ legen: eine Liste a. 1.3. etw. hinlegen, um damit ein Tier zu fangen, zu töten: Köder, Rattengift, eine Aalreuse a. — 2.1 . etw. a. den (Fuß)boden (eines Raumes), die waagerechten Innenflächen von etw. m it einem flächigen Material völlig bedecken: ein Zimmer mit Teppichboden a .; ein mit Steinplatten ausgelegter H of; einen Schrank (mit Papier) a. 2.2 . einen Gegenstand mit einer Einlegearbeit ver­ zieren: einen Tisch mit Elfenbein a. — 3. einen Geldbetrag einstweilig für jmdn., der ihn später zurückerstattet, zahlen: ich habe für dich zehn Mark ausgelegt — 4 . einen Traum a. (deuten 1); einen Text (richtig, falsch) a. (interpretieren 1.1); eine Äußerung zu jmds. Vorteil a .; jmds. Verhalten als Schwäche a. (auffassen 1) — 5. Rudern die Ruder a. (in die für das Gleichgewicht des Bootes er­ forderliche Lage bringen) — 6. Techn. eine M a­ schine auf eine bestimmte Leistung hin konstruieren: der Wagen ist für 1,75 Tonnen Nutzlast ausgelegt — 7. umg. zunehmen (2): er hat sehr ausgelegt; -le­ ger, der; -s, - Techn. an einem Ende starr od. be­ weglich gelagertes herausragendes Teil einer tech­ nischen Vorrichtung, bes. an einem Kran, mit dem die Last bewegt, befördert wird; -legeware, die jo. Pl.j textiler Fußbodenbelag, mit dem ein Raum ausgelegt wird; -legung, die; -, - en /zu -legen 4/: die korrekte A. eines Vertrages; -leide n /Vb./ geh . ausgelitten haben nach schwerem Leiden gestorben sein : er hat nun ausgelitten; -leihe, die; -, -n1.jo. Pl.jdas Ausgeben zur leihweisen Benutzung: die A. der Bücher erfolgt täglich von 9 bis 17 Uhr — 2 . Stelle in einer öffentlichen Bibliothek, in der die Bücher zur leihweisen Benutzung ausgegeben werden; -leihen /Vb.j 1. sich von jmdm. etw. (gegen eine geringe Ge­ bühr) leihen: er hat sich (von, bei seinem Freund) ein Buch, Geld ausgeliehen; sich in einer Ausleih­ station ein Paar Skier a. — 2. jmdm. etw. (gegen eine geringe Gebühr) leihen: ich habe ihm ein Buch ausgeliehen; heute sind 60 Paar Skier ausgeliehen worden; -leihstation, die Einrichtung zur Ausleihe von Geräten, bes. von Sportgeräten gegen eine geringe Gebühr; -lernen /Vb.j seine Lehrzeit beenden: der Lehrling lernt in diesem Jahr aus; ein ausgelernter Tischler; O man lernt (im Leben) nie aus (hört nie auf, neue Erfahrungen zu machen); -lese, die; -, -n 1. /o. Pl.j 1.1. das Auswählen, Auswahl: eine strenge A. treffen; die A. geeigneter Bewerber 1.2 . Biol. Selektio n : die Steigerung des Milchertrags wurde durch bewußte A. erreicht — 2. die ausgewählten besten Vertreter (eines Faches): zur Weltmeister­ schaft trat die A. der Sportler an — 3. Wein aus ausgelesenen (II.1.2) Trauben; -lesen /Vb./ I . ein längeres Druckerzeugnis zu Ende lesen: ein Buch a. — n.1 .1 . etw. als untauglich, unerwünscht aussondern: die schlechten Kartoffeln a.; die Kartoffeln a. (die schlechten Kartoffeln aussondern) 1.2. die größten Früchte a. (auswählen 1.1); -leuch­ ten /Vb./ etw. vollständig und gleichmäßig beleuch­ ten: einen Raum, die Bühne, ein Fotoobjekt a.; dazu -leuchtung, die; -, - en \vorw. S g .j; -lichten /Vb.j: Bäume, Sträucher a. (überflüssige, zu dicht stehende Äste, Zweige an Bäumen, Sträuchern ent­ fernen); -liefern /Vb./ 1. jmdn. aus dem Herr­ schaftsbereich eines Staates in den desjenigen Staates übergeben, der die Gerichtsbarkeit dieser Person gegenüber beansprucht, weil sie strafbare Handlungen auf seinem Territorium begangen hat od. Staats­ bürger dieses Staates ist: einen Terroristen (an sei­ nen Heimatstaat) a. — 2.1 . jmdm. ausgeliefert sein in jmds. Gewalt sein, von jmdm. völlig abhängig sein: er war ihm vollkommen ausgeliefert 2.2 . sie waren dem Unwetter völlig ausgeliefert (w aren völ-
Auslieferung — ausnehmen 113 lig ohne Schutz hei dem Unwetter) — 3. Waren über den Großhandel an den Einzelhandel liefern: Waren, Büchera.;zu1u.3 - l ieferung, die \vorw. Sg ./; - lieferungslager, das Lager eines Betriebes des Großhandels, der Industrie, von dem aus Waren an den Einzelhandel geliefert werden; -liegen /Vb./ 1.1* /von etw. zum Kauf Angebotenemj ausgelegt (1.1) sein : die Waren liegen im Schaufenster, auf Ver­ kaufstischen aus 1.2# zur Einsichtnahme hingelegt s e i n : im Wartezimmer liegen Zeitschriften aus; eine Liste hat ausgelegen; -löffeln /Vb./ 1.1* etw. mit dem Löffel aus etw. herausnehmen und voll­ ständig essen: die Suppe a. 1.2. etw. mit einem Löffel leer essen: den Teller a.; -löschen / Vb./ 1. etw. zum Verlöschen bringen: eine Kerze, Fackel a. — 2. etw. a. bewirken, daß etw. nicht mehr (im Bewußtsein) vorhanden ist: die Zeit löschte seine Erinnerungen aus; -losen / Vb./ etw., jmdn. durch das Los er­ m itteln : Gewinne (Öffentlich) a.; a., wer beginnt; - lösen jVb.l 1.1. etw. (durch Betätigen eines Mecha­ nismus) in Gang setzen: einen Mechanismus a .; den Verschluß des Fotoapparates a. 1.2. etw. durch Betätigen eines Mechanismus hervorrufen, bewirken: einen Schuß a. 1.3. etw. löst Überraschung aus (ruft Überraschung hervor); sein Besuch löste viel Freude bei uns aus; das Thema hat eine inter­ essante Diskussion ausgelöst (herbeigeführt) ; eine Krise a.; Erinnerungen a. (wecken 2) — 2» land- sch. Knochen (aus dem Fleisch) a. (herauslösen, entfernen); -loser, der; -s, - Fotogr. Vorrichtung am Fotoapparat zum Auslösen des Verschlusses; - lösung, die 1. /vorw. Sg ./ das Auslösen (1) — 2. Geldsumme, die vom Betrieb als Entschädigung für Mehraufwand an Werktätige gezahlt wird, die außerhalb des Ortes ihres Betriebs und Wohnsitzes zu arbeiten haben: A. erhalten; -loten \Vb.f 1. jmdn., jmds. Wesen auszuloten (jmdn. in seinem innersten Wesen zu erkennen) suchen — 2. etw. loten (1): eine Mauer a.; - lüften /Vb./ 1.1. etw. gründlich lüf­ ten: Kleider, einen Raum a. 1.2 . der frischen Luft ausgesetzt sein : die Kleider müssen a. — 2. umg. scherzh. sich in der frischen Luft bewegen: ich muß mich einmal a.; - machen /Vb.; / auch aus­ gemacht/ 1. umg. 1.1. das Licht, Radio a. (aus­ schalten) 1.2. etw. nicht weiter brennen lassen: das Gas, das Feuer, die Zigarette a.; die Kerze a. (aus­ löschen) — 2. sie wollen die Angelegenheit unter­ einander, unter sich a. (klären); das mußt du mit dir allein a. (damit mußt du allein fertig werden) — 3. etw. vereinbaren, abmachen: einen neuen Termin, einen Treffpunkt (mit jmdm.) a.; was habt ihr beide ausgemacht? — 4 .1 . etw., jmdn. durch scharfes Beobachten in der Ferne entdecken, erkennen: ein Flugzeug in großer Höhe, ein Schiff am Horizont a. 4.2 . etw. feststellen, herausfinden: ich habe nicht a. können, wo er wohnt — 5. etw., bes. das Wesentliche an etw., jmdm. bilden (3): Jugendliche machten den größten Teil der Besucher aus; etw. macht den Wert einer Sache, das Wesen eines Menschen aus; ihm fehlt alles, was einen Wissenschaftler aus­ macht — 6. die Entfernung zwischen A und B macht nur 100 Kilometer aus (beträgt nur 100 K ilo ­ meter) — 7.1. etw. macht nichts aus etw. fällt nicht in s G ew ich t: die paar Minuten machen nichts, (nicht) viel, wenig aus; der lange Urlaub hat (für sein Befinden) etwas ausgemacht 7.2. etw. macht jmdm. etwas ausetw. machtjmdm. Mühe, Unannehmlichkeit, etw. stört jm d n .: würde es Ihnen etwas a., wenn ich mitkomme?; das macht mir nichts aus; -malen /Vb./ 1 .1. einen Innenraum a. die Flächen eines Innenraums mit Malereien ausschmücken: einen Saal a. 1 .2. eine Zeichnung a. (die Flächen zwischen den Umrissen einer Zeichnung mit Farbe bedecken) — 2.1 . etw. ausführlich, anschaulich schildern: ein Erlebnis (in den schönsten Farben) a. 2.2. sich etw. (Gewünschtes, Befürchtetes) in allen Einzel­ heiten, anschaulich vorstellen: ich hatte mir das Wiedersehen (in Gedanken) so schön ausgemalt; wenn ich mir ausmale, was geschehen wäre, wenn ...; - mären, sich/F&./ostmdt. berl. umg. auf­ hören zu trödeln, fertig werden: nun mär dich end­ lich aus!; -maß, das /PI. -e/ 1. /vorw. PI./ Aus­ dehnung (2): ein Gebirge von gewaltigen Aus­ maßen — 2. Grad, Umfang der (negativen) Aus­ wirkung von etw .: das A. der Niederlage; erschrek- kende Ausmaße annehmen; eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes; -mauern /Vb./ etw. mit Mauerwerk auskleiden: einen Ofen, ein Ge­ wölbe a.; - merzen /sw. Vb.; hat/ etw., das man für fehlerhaft, schädlich, unerwünscht hält, gründlich beseitigen, tilgen: Fehler bei der Arbeit, in einem Manuskript a.; etw. aus der Erinnerung a .; - mes­ sen /Vb./ eine Fläche, einen Raum messen: ein Grundstück, ein Zimmer a .; -misten /sw. V b.; hat/ 1. einen Stall a. (von Mist säubern) — 2. salopp etw. a. etw. nicht mehr Gebrauchtes aus etw. ent­ fernen und dadurch Ordnung schaffen: den Schreib­ tisch, eine Schublade a .; - münden / Vb./ in eine(r) Sache a. in etw. übergehen (1.2) und dort enden: diese Straßen münden in einen, einem Platz aus; - mustern /Vb./ Mil. jmdn. bei der Musterung als für den Militärdienst nicht tauglich erklären: er wurde (wegen seines Gesundheitszustandes) aus­ gemustert; -nähme, die; -, -n etw. von der Regel Abweichendes: es ist eine A., wenn sie einmal pünktlich ist; etw. bildet eine (seltene, rühmliche) A.; für jmdn., mit, bei jmdm. eine A. machen (für jmdn. eine Sonderregelung treffen); alle, mit A. der, zweier Kinder (die Kinder, zwei Kinder aus­ gen om m en ), beteiligten sich daran; /verstärkend/ alle Teilnehmer waren ohne A. dafür Ausnahme! -fall, der eine Ausnahme bildender Fall, Sonderfall: das ist nur in Ausnahmefällen gestattet; - zustand, der Zustand realer od. angeblicher Gefahr für einen Staat, zu dessen Behebung verfassungs­ rechtlich garantierte Grundrechte der Bürger außer Kraft gesetzt werden, das Parlament von der Gesetz­ gebung ausgeschaltet wird, die Staatsgewalt z. B . bei der Regierung od. dem Staatsoberhaupt konzen­ triert und ein Komplex staatlicher Maßnahmen in Kraft gesetzt wird /wird bes. in kap., imperial. Staa­ ten angewandt/: für das ganze Land den A. er­ klären, ausrufen, aufheben; über eine Stadt den A. verhängen ausnahms| -los /Adj.; nicht präd./ ohne Ausnahme: die (ganze) Klasse hat a. an der Veranstaltung teil­ genommen; -weise /Adv./ als Ausnahme: die Kin­ der dürfen heute a. länger aufbleiben aus/Ausl -nehmen /Vb.; / auch -nehmend, aus­ genommen/ 1. ein (Vogel)nest a. (die Eier, Jungen aus einem Vogelnest herausnehmen und entwenden) — 2. ein Huhn, einen Hering, Hasen a. (ein em Huhn, Hering, Hasen die Eingeweide entfernen) — 3. umg. jmdn. a. jmdm. (beim Spiel) auf listige, hin- 8 Wörterbuch
114 ausnehmend — ausrechnen terhältige Weise viel, alles Geld abnehmen: jmdn. beim Kartenspiel a. — 4. landsch. jmdn. ausfra­ gen, aushorchen — 5 . jmdn., sieh, etw. (von etw.) a. etw. für jmdn., sich, etw. nicht in Frage kommen lassem er lobte alle, ohne einen auszunehmen; alle dürfen kommen, nur einer ist ausgenommen; er vertraute allen, einen einzigen ausgenommen; jeder irrt einmal, ich nehme mich nicht aus; nur eine Erzählung nahm er von der Veröffentlichung aus (veröffentlichte er nicht) — 6, sich in einer be­ stimmten Weise a. in einer bestimmten Weise wirken (1.4.1): die Kommode nimmt sich hier sehr gut, passend aus; jmd. nimmt sich lächerlich aus; - nehmend /Adj.; nicht präd.; / auch -nehmen/ geh. außergewöhnlich (1.2): ein Mädchen von aus­ nehmender Schönheit; er war a. höflich; -nüchtern jsw. Yb.; hat/ nach übermäßigem Genuß von Alkohol wieder nüchtern werden: die Polizei nahm ihn zum Ausnüchtern mit; dazu -nüchterung, die; -, -en Ivorw. 8 g .f; -nutzen fVb.f 1,1. etw. (als eine günstige Möglichkeit) nehmen', die Gelegenheit, eine Situa­ tion, einen Vorteil a.; die zur Verfügung stehenden Mittel, den Raum, jede freie Minute (gut, für etw.) a. 1.2. seine Stellung a. (unberechtigterweise aus seiner Stellung für sich Vorteil ziehen) 1.3. jmdn., etw. rücksichtslos, egoistisch für seine Zwecke in Anspruch nehmen: er nutzte seine Freunde nach Kräften aus; jmds. Gutmütigkeit, Schwäche a.; - nützen /Vb./ s. - nutzen; -nutzung, die fvorw. 8 g .; zu -nutzen/; zu 1.1: die maximale A. der Energie­ quellen, Maschinen; die volle A. der Arbeitszeit; - nützung, die; -, -en fvorw. Sg.f s. - nutzung; - packen fVb.f 1.1. etw. Eingepacktes aus einem Behältnis, der Verpackung herausnehmen: die Klei­ der (aus dem Koffer) a.; ein Geschenk a. 1 .2 . ein Behältnis durch Herausnehmen des darin Ein- gepackten leer machen: den Koffer, ein Päckchen a. — 2. salopp in seiner Wut hat er rücksichtslos ausgepackt (alles verraten); -palen /sw. Vb.; hat/ [..pa:..] norddt.: Erbsen a. (aus der Hülse her­ auslösen); -pellen fVb.f salopp sich, jmdn. aus - ziehen; -pendeln fVb.f allmählich aufhören zu pen ­ deln (1): die Schaukel pendelt aus; -pfeifen fV b.f jmdn., etw. a. durch wiederholte Pfiffe sein M iß­ fallen über jmdn., etw. zum Ausdruck bringen: einen Schauspieler während der Vorstellung, ein Theater­ stück a.; - p laudern /Vb./ etw., das geheim bleiben sollte, weitererzählen: ein Geheimnis a.; - p lündern fVb.f jmdn., etw. ausrauben; + jmdn. bis aufs / Hemd a.; - posaunen fVb.f umg. etw., das nicht bekannt werden sollte, überall erzählen: eine Neuig­ keit a.; - powern jsw. Vb.; hatf [..po:v..] umg. jmdn. bis zur Verelendung ausbeuten: ein Volk, eine Kolonie a.; - prägen fVb.f sich a. 1.1. etw. prägt sich in etw. aus etw. hinterläßt in etw. seine Spuren: Angst und Sorge prägten sich in seinem Gesicht aus 1.2 . sich herausbilden: seine Eigen­ heiten prägen sich immer mehr aus; er hat einen ausgeprägten (stark entwickelten ) Familiensinn; - preisen fsw. Vb.; hat/: Waren a. (die Preise aus­ gestellter Waren auf Zetteln, Schildchen zur Kenntnis bringen); die Waren sind noch nicht ausgepreist; -pressen fVb.f 1.1. Flüssigkeit aus etw. heraus­ pressen: den Saft (aus der Zitrone) a. 1.2. etw. a. durch Druck auf etw. die Flüssigkeit daraus ent­ fernen: eine Zitrone a.; - probieren fV b .f etw. (Neues) probieren, um seine Brauchbarkeit festzu­ stellen: ein Rezept für einen Kuchen a.; ein neues Medikament a.; eine neue Maschine, Methode a. (erproben); -puff, der fPl. - ef Gesamtheit der Rohre, die zur Ableitung der Abgase aus Verbren­ nungsmotoren dienen: der A. am Auto; -pumpen jVb.; / auch ausgepumpt/ 1.1. etw. durch Pumpen (I) aus etw. entfernen: Wasser (aus einer Baugrube) a. 1.2. etw. durch Pumpen (I) leer machen: einen Keller a.; Med. den Magen a. (den Mageninhalt aus dem Magen pumpen); -punkten, punktete aus, hat ausgepunktet B ox e n seinen Gegner eindeutig nach Punkten besiegen; -pusten fVb.f umg. et'w. ausblasen (1.1): eine Kerze a.; - quartieren fsw. Vb.; hat/ jmdn. veranlassen, seinen Wohnraum, seine Wohnung, sein Quartier zu räumen: wir müssen ihn wegen des Besuches vorübergehend a.; - quatschen fVb.f salopp 1. etw. ausplaudern: ein Geheimnis a. — 2. sich aussprechen (3.1): end­ lich können wir uns wieder einmal richtig a .; -quetschen fVb.f 1.1. etw. auspressen (1.1), ausdrük- ken: den Saft (aus der Zitrone) a. 1.2. etw. auspres- sen(1.2), ausdrücken: eine Zitrone a. — 2. salopp jmdn. ausfragen: jmdn. nach seinen Absichten, über seine Pläne a.; jmdn. wie eine / Zitrone a.; - rädelnfsw. Vb.; hat/1. Plätzchen a. (aus dem ausge­ rollten Teig mit einem Rädchen Plätzchen ausschnei- den) — 2. ein Schnittmuster a. (die auf einem Schnitt­ musterbogen eingezeichneten Teile mit einem Räd­ chen auf eine Unterlage übertragen); -radieren fVb.f etw. Geschriebenes, Gezeichnetes durch Radieren tilgen : einen Buchstaben, den Preis a.; - rangieren fVb.f umg. etw. Altes, Unbrauchbares aussondern: ein altes Kleid, wertlose Bücher a.; ein aus­ rangierter Schrank; -rasieren fV b.f 1.1. H aare durch Rasieren entfernen: sich die Haare (im Nacken) a. 1 .2 . etw. durch Rasieren von Haaren befreien: jmdm. den Nacken a.; -rasten fVb.; ist, hat/ Techn. sich durch Drehen, Schieben aus einer Verbindung, m einandergreifenden Haltevorrichtung lösen: aus einer Halterung a.; - rauben fVb.f 1.1. jmdn. a. jmdm. durch Raub alles wegnehmen, was er bei sich trägt, besitzt: er ist überfallen und aus­ geraubt worden 1.2. eine W ohnung, ein Geschäft, Auto, die Kasse a. (alle Wertgegenstände, das ge­ samte Geld daraus entwenden); ein Land a. (als unterdrückende Macht sich seine Reichtümer an­ eignen); -räuchern fVb.f 1.1. Schädlinge mit Rauch, Gas vernichten, aus etw. vertreiben: Ungeziefer, Ratten a. 1.2. einen Raum mit Rauch, Gas von Schädlingen befreien: ein verwanztes Zimmer a.; - raufen fVb.f: ich könnte mir die Haare a. (aus­ reißen) ! /Ausruf der Verzweiflung, Verärgerung!; - räumen fVb.f 1.1. etw. aus einem Möbelstück, das der Aufbewahrung von Sachen dient, herausnehmen, etw. aus einem Raum herausschaffen: alle Bücher (aus dem Regal) a.; alle Möbel (aus dem Zimmer) a. 1,2. ein Möbelstück, das der Aufbewahrung von Sachen dient, einen Raum durch 1.1 leer machen: den Schrank, das Zimmer a. — 2. ein Mißverständ­ nis, alle Bedenken, Einwände, Vorurteile, Schwie­ rigkeiten a. (beseitigen 1); -rechnen fV b.; /* auch ausgerechnet/ 1.1. etw. durch Rechnen ermitteln: das Gewicht, die Höhe, den Preis (von etw.) , eine Entfernung, jmds. Alter a.; a., wieviel etw, kostet; O du kannst dir ja selbst a. (denken), daß das nicht gut gehen wird 1.2. etw. durch Rechnen lösen : eine Rechenaufgabe a. — 2. sich etw. a.
ausrecken — ausruhen 115 mit etw. rechnen: er rechnete sich gute Chancen aus; -recken fVb./: den Arm a* (ausstrecken 1.1); umg. sich den Hals (nach jmdm., etw.) a. (aus Neugier den Hals recken, um jmdn., etw. zu sehen); - rede, die falscher od. nicht ganz zutreffender Grund, der als Entschuldigung vorgebracht wird: eine gute A. haben; eine glaubhafte, passende A. suchen; an Ausreden fehlt es ihm nie; so eine faule A .!; - reden /Vb./ 1. jmdn. (nicht) a. (zu Ende reden, sprechen) lassen — 2. jmdm. etw. a. jmdn. durch eindringliche, überzeugende Worte von etw, ab- bringen: jmdm. einen Plan, seine Bedenken a.; sie versucht, ihm die Heise auszureden; -reiben fV b .f : einen Pieck a. (durch Reiben aus etw. entfernen); - reichen jVb.j 1.1 . etw. ist quantitativ, auch qualita­ tiv den Anforderungen entsprechend vorhanden, etw. reicht: der Platz, die Zeit, das Geld, der Vorrat reicht (dafür) nicht aus; etw. ist in ausreichendem Maße vorhanden; nicht ausreichend informiert sein 1.2. etw. reicht (3.1 .2): dafür reicht mein Franzö­ sisch nicht aus — 2. mit etw. reichen, auskommen\ er reicht mit dem Geld nicht aus; -reifen fV b .; ist/ 1. völlig reifen: das Obst a. lassen; das Getreide ist ausgereift — 2. sich bis zur Vollendung ent­ w ick eln : eine ausgereifte Persönlichkeit; einen Ge­ danken, ein Kunstwerk a. lassen; eine ausgereifte Methode; ein ausgereifter Plan; -reise, die 1. das Ausreisen: bei der A. den Paß vorlegen; die A. (aus, nach Ungarn) erfolgt mit der Bahn, dem Auto — 2. Ausreisegenehmigung: die A. bean­ tragen Ausreise| -erlaubnis, die Erlaubnis eines Staates für jmdn., au s diesem Land auszureisen; -geneh- migung, die vgl. - erlaubnis aus|reisen /Vb.j ein Land mit einem Verkehrs­ mittel, Fahrzeug über die Grenze verlassen: er ist mit dem Auto aus, nach Ungarn ausgereist Ausreise1-verbot, das Verbot eines Staates für jmdn., aus diesem Land auszureisen; -Visum, das aus/Ausl -reißen /Vb./ 1. etw. von da, wo es fest­ sitzt, durch Ziehen und einen Ruck entfernen, etw. herausreißen (hat): sich ein graues Haar a.; eine Pflanze (mit der Wurzel), Unkraut a. — 2. (ist) er blieb am Türgriff hängen, dabei riß der Ärmel aus (wurde der Ärmel losgerissen) — 3. umg. jbes. von einem Kind/ weglaufen, um sich einer unan­ genehmen Situation, jmds. (vermutetem) Zugriff zu entziehen (ist): er ist von zu Hause ausgerissen; die Kinder rissen (vor uns) aus, als wir uns näher­ ten; + / Bäume a. können; sich kein / Bein a.; - reißer, der; -s, - 1. Kind, das ausgerissen ist: die beiden A. wurden von der Polizei aufgegriffen und wieder nachHausegebracht —2.Radsport Radrennfahrer, der durch plötzliches Erhöhen der Ge­ schwindigkeit einen Vorsprung gegenüber dem Feld gewinnt; -reißversuch, der R adsport Versuch, durch plötzliches Erhöhen der Geschwindigkeit einen Vorsprung gegenüber dem Feld zu gewinnen; -renken /sw. Vb.; hat/ ein Glied durch eine ungeschickte Bewegung aus der richtigen Lagerung im Gelenk bringen: sich, jmdm. den Arm a.; - richten fVb./ 1. sich, etw. in eine gerade Linie bringen, stellen: die Soldaten richteten sich (nach dem Flügelmann) aus; die Zaunpfähle nach der Fluchtlinie a. — 2.1. jmdn., etw. in bestimmter Weise a. jmdn., etw. in eine bestimmte (weltanschauliche) Richtung le n k en : eine Fraktion einheitlich, politisch (auf jmdn. , etw.) a.; militaristisch ausgerichtete Bücher verbieten 2.2 . etw. auf, nach etw. a . : die Fernseh­ sendung auf die Bedürfnisse der Zuschauer a. (sich bei der Gestaltung der Fernsehsendung nach den Bedürfnissen der Zuschauer richten) — 3. jmdm. etw. im Auftrag eines anderen mitteilen, jmdm. etw. bestellen: jmdm. einen Gruß (von jmdm.) a.; er ließ durch sie a., daß er heute nicht kommen könne — 4. etw. (auf eigene Kosten vorbereiten und) ver­ an stalten : der Verband dieses Landes übernahm es, die Europameisterschaften auszurichten; Titel­ kämpfe, eine Tagung a .; die Eltern richteten ihrer Tochter die Hochzeit aus — 5 . etwas, nichts, wenig a. etwas, nichts, wenig erreichen, bei etw. Erfolg, keinen, einen geringen Erfolg haben: bei ihm ist mit Güte mehr auszurichten als mit Strenge; gegen jmdn. nichts a. können; was hast du (in dieser Sache) ausgerichtet?; zu 2 u. 4 - richtung, diejvorw. 8g .j; -ringen /Vb./ landsch., bes. ostmdt. etw. auswringen: die Wäsche a.; - rollen /Vb./ 1 . langsam aufhören zu rollen (ist, hat): das Flugzeug ist (auf der Landebahn) aus­ gerollt; das Auto a. lassen — 2. (hat) 2.1. etw. Zusammengerolltes auseinanderrollen: einen Tep­ pich a. 2.2. den Teig a. (mit einem Nudelholz gleich­ mäßig flach machen); -rotten, rottete aus, hat aus­ gerottet Tiere, Pflanzen, Menschen a. Gruppen von Tieren, Pflanzen, Menschen die biologische Existenz nehm en: Ungeziefer, Unkraut a.; diese Tierart wurde völlig ausgerottet; dieser Indianerstamm ist (brutal, grausam) ausgerottet worden; - f etw. mit / Stumpf und Stiel a.; das / Übel mit der Wurzel a.; - rottung, die; -, -en fvorw. 8g.; zu - rotten/; -rücken /Vb.j 1. (ist) 1.1. sich in Forma­ tion (2) von einem Ort wegbegeben: das Regiment rückt (zur Parade) aus; das Panzerbataillon er­ hielt den Befehl zum Ausrücken 1.2 . die Feuer­ wehr rückt aus (fährt zum Einsatz los) - 2 . umg. weglaufen, um sich einer unangenehmen Situation, jmds. (vermutetem) Zugriff zu entziehen (ist): vor jmdm., etw. , von daheim a.; er wurde gefaßt, als er mit der Kasse a. wollte — 3 . (hat) einen Gliederungspunkt a. (etwas weiter links beginnen lassen als die übrigen Zeilen des T extes); -ruf, der spontan gerufene kurze Äußerung als Ausdruck eines Gefühls: ein freudiger, erstaunter A.; ein A. der Angst, des Entsetzens, der Überraschung, Bewun­ derung; -rufen /Vb./ 1. etw. in einem Ausruf äußern: etw. begeistert, erschrocken a.; „wunder­ bar!“ rief er aus — 2 .1. etw. laut mitteilen, bekannt­ geb en : der Straßenbahnfahrer ruft die Stationen aus; jmdn. a .: die Mutter ließ ihr Kind durch Lautsprecher a. (ließ durch Lautsprecher bekannt­ geben, daß sie ihr Kind, das im Gedränge verloren­ gegangen ist, sucht) 2.2 . etw. proklamieren, ver­ künden: den Ausnahmezustand a.; es wurde die Republik ausgerufen Ausrufe1 -satz, der Gramm. Satz, in dem eine Aussage, Frage od. Aufforderung und die emotionale Beteiligung des Sprechers durch besondere formale Mittel wiedergegeben sind; -Zeichen, das aus einem senkrechten Strich und einem darunter stehenden Punkt bestehendes Satzzeichen, das bes. nach A us­ rufe-, Aufforderungs-, Wunschsätzen und nach Inter­ jektionen steht aus/Ausl -ruhen /Vb.j sich durch Ruhe erholen, durch Ruhe neue Kräfte sammeln: er legte sich 8*
116 ausrüsten — ausschieken hin, um (sich) ein wenig auszuruhen; sich von den Strapazen, nach der Arbeit, zu Hause a.; nach der Pause war er ausgeruht; -f- (sich) auf seinen / Lorbeeren a.; - rüsten fVb.f 1.1. jmdn., etw. (mit etw.) a. jmdn., etw. mit etw. (was für einen bestimmten Zweck notwendig, nützlich ist) versehen: jmdn., sich, eine Expedition mit allem Erforder­ lichen a.; eine Armee mit modernen Waffen a.; der Betrieb ist modern, mit Spezialmaschinen aus­ gerüstet; mit diesem Wissen ausgerüstet, ging er an seine Aufgabe 1.2. T e x til, einen Stoff knitter­ frei a. (so veredeln, daß er knitterfrei ist); -rüstung, die 1. jvorw. Sg .j das Ausrüsten — 2.1, Gesamtheit der Gegenstände, Vorrichtungen, die für einen be­ stimmten Zweck notwendig, nützlich sind: eine neue A. für den Wintersport kaufen; die A. eines Sol­ daten 2.2 . die für einen Betrieb notwendige spezielle technische A n la g e : elektrotechnische Ausrüstungen exportieren; die A. eines Kraftwerks; -rutschen fVb.f 1. durch Rutschen plötzlich den festen Halt mit den Füßen verlieren und fallen od. zu fallen drohen: auf einer gebohnerten Treppe, bei Glatt­ eis a. — 2. das Messer, Beil ist ihm ausgerutscht (ist ihm beim Schneiden, Schlagen aus der beab­ sichtigten Richtung geraten); -rutscher, der; -s, - umg. Fauxpas; -saat, die fo. Pl.j das Aussäen; - säen fVb.f etw. sä en : Weizen, Blumensamen a.; -sage, die; -, -n 1.1. bes. mündliche Äußerung: nach A. des Arztes ist das nicht zu befürchten 1.2. die A. (der Inhalt) eines Satzes — 2. bes. vor Gericht, bei gerichtlichen Untersuchungen (münd­ lich) gemachte Angaben, Mitteilungen zu einem Tat­ bestand: eine A. machen, zurücknehmen; die A. verweigern; eine falsche, belastende A. — 8. ideeller beh alt eines Kunstwerks: die künstlerische, über­ zeugende A. des Romans; dem Gemälde fehlt jede A. — 4. L ogik Gedanke, der einen Sachverhalt widerspiegelt; -sagen /Vb./1. eine Aussage machen: vor Gericht gegen, für, über jmdn. a .; als Zeuge a. — 2. etw. sagt etw. aus etw. gibt einen bestimmten Gedanken, einen Sachverhalt deutlich, klar wieder: mit diesem Gleichnis wird ausgesagt, daß . . . ; - sägen fVb.j: Figuren a. (aus einer Sperrholzplatte, einem Brett mit einer Säge hersteilen) Aussage Gram m .] -Satz, der Satz, in dem der Sach­ verhalt als einfache Mitteilung gefaßt ist; -weise, die Modus (2) Aus/aus] -satz, der fo. Pl.j Lepra; -sätzig fAdj.; nicht adv.j von Aussatz befallen: wie ein Aus­ sätziger gemieden werden; -saufen / Vb./ salopp fvom Menschenf 1.1. er hat den ganzen Schnaps ausgesoffen (ausgetrunken) 1.2 . er hat die Flasche ausgesoffen (ausgetrunken); -saugen fVb.j 1.1 . etw. aus etw. saugen: den Saft (aus der Apfelsine) a.; das Gift (aus der Wunde) a. 1.2. etw. a. etw. aus etw. durch Saugen entfernen: eine Apfelsine a.; die Wunde a. — 2. /emot./ jmdn. ausbeuten (1): die Junker haben die Landarbeiter ausgesaugt; - s chabung, die; -, -en Med. mit einem scharfen Instrument erfolgendes Ablösen von Schleimhaut aus der Gebärmutter; -schachten fVb.j etw. ausheben (1): eine Baugrube a.; - s chachtungsarbeiten, die /PL/ das Ausschachten; -schalen jsw. Vb.; hat/Bauw.: eine Betonkonstruktion a. (nach dem Abbinden die Schalung von einer Betonkonstruktion entfernen); - s chälen fVb.j Med.: die Mandeln a. (aus dem Gewebe operativ entfernen); -schalten fVb.f 1.1 . etw. a. den elektrischen Stromkreis von etw. durch Be­ tätigung eines Schalters unterbrechen: den Motor, die Lampe, das Radio a. 1 .2 . den Strom a. (den elektrischen Stromkreis durch Betätigung eines Schalters unterbrechen); das Licht a. (die Lampe ausschalten) — 2 .1. etw. a. dafür Sorge tragen, daß etw. nicht (mehr) bestehen wird, wirksam werden kan n : jmds. Einfluß a .; eine Fehlerquelle, die Kriegsgefahr a. 2 .2. jmdn. an einer (weiteren) Ein­ flußnahme hindern: seine Gegner, Konkurrenten (rücksichtslos) a.; - s chank, der; -(e)s, -schänke 1. fo. Pl.j das Ausschenken: der A. alkoholischer Ge­ tränke, von Bier — 2, Theke, Schanktisch; -schau fin der Verbindungf nach jmdm.. etw. A . halten nach jmdm., etw. ausschauen (1, 2): nach dem Briefträger, Zug A. ' halten; nach einer besseren Wohnung A. halten; -schauen fVb.f 1. nach jmdm., etw. a. den Blick mit Aufmerksamkeit dorthin rich­ ten, wo man eine (sehnlich) erwartete Person, Sache zu erblicken h offt: nach jmdm. mit Sehnsucht, ver­ geblich a .; nach dem Schiff a. — 2. nach etw. a. darauf achten, ob sich eine Gelegenheit bietet, etw., was man wünscht, zu erlangen: nach einer größeren Wohnung a.; nach einer guten Gelegenheit a. — 8. landsch. aussehen: er schaut traurig, gut aus; der Braten schaut appetitlich aus; u m g . wie schaut’s aus (wie geht es dir; wie steht es damit)?; - s chaufeln fVb.f durch Schaufeln eine Vertiefung herstellen: einen Graben a.; - s cheid, der; -(e)s, -e Wettbewerb zur Ermittlung der Teilnehmer für den Wettbewerb der nächsthöheren Stufe: das Skispringen wurde als A. für die Olympischen Winterspiele gewertet; an einem A. teilnehmen; -scheiden fV b.f 1. etw. (als Exkrement, mit den Exkrementen) aus dem Körper gelangen lassen (hat): Kot, Urin a.; Krankheitserreger (mit dem Urin) a. — 2. etw. als nicht in Frage kommend aussondern (hat): von den eingegangenen Vorschlägen wurden einige (als unbrauchbar) ausgeschieden — 8 . nicht in Frage kom m en (ist): diese Möglichkeit, dieser Bewerber scheidet aus — 4 . (ist) 4.1. aus einer Gemeinschaft a. eine Tätigkeit aufgeben und damit eine Gemein­ schaft verlassen: am 1. September scheidet er (aus dem Betrieb) aus; die Partei schied aus der Koalition aus 4.2. die Teilnahme an einem Wett­ bewerb aufgeben müssen: nach einem Sturz (aus dem Rennen) a. müssen; die Mannschaft schied in der Vorrunde aus; -Scheidung, die 1. fo . P l.f das Ausscheiden (1) — 2. ausgeschiedenes Produkt des Stoffwechsels, bes. Kot, Harn — 8. Ausscheid; - scheidungsspiel, das Sport Spiel zur Ermittlung des Teilnehmers für den weiteren Wettkampf; - s chelten fVb.f geh. jmdn. ausschimpfen; -schenken fVb .f (alkoholische) Getränke (in einer Gaststätte) einschenken und verkaufen: Bier a.; alkoholische Getränke dürfen an Kinder nicht ausgeschenkt werden; -scheren fsw. Vb.; ist/ eine Gruppe, Reihe od. die Richtung der Bewegung seitlich ausbiegend verlassen: das Schiff schert (aus dem Verband) aus; das Flugzeug schert (aus dem Pulk) aus; der Wagen war aus der Kolonne zum Überholen aus­ geschert; der Radfahrer schert nach links aus; O um g. die Partei scherte aus der Koalition aus (schied aus ihr aus); -scheuern fVb.f ein Gefäß innen durch Scheuern (1.1) säubern: einen Topf a.; - s chicken fVb.f jmdn. zur Erfüllung eines Auftrags wegschicken: einen Boten, Spähtrupp a.; jmdn.
ausschiffen — ausschütteln 117 auf Patrouille a .; - s chiffen fVb .f: die Passagiere, Waren a. (von Bord des Schiffes an Land bringen); - s chimpfen fVb.f jmdn. schimpfend zurechtweisen, tadeln, jmdm. schimpfend heftige Vorwürfe machen: ein Kind wegen etw. a .; - schirren fVb.f: ein Pferd a. (ihm das Geschirr abnehmen); -schlachten fVb.f 1. ein Schwein, Rind a. (seine Eingeweide, Haut entfernen) — 2. umg. ein altes Auto a.•(aus ihm die noch brauchbaren Teile ausbauen) — 3. umg. man versucht, den Fall politisch auszuschlachten (für seine politischen Zwecke, meist für die Propa­ ganda, auszunutzen); -schlafen fVb.f 1. so lange schlafen, bis man nicht mehr müde ist: (sich) einmal richtig, ordentlich a .; er hat ausgeschlafen; ausge­ schlafen sein — 2. seinen Rausch a. (durch Schlafen wieder nüchtern werden); -schlag, der/ vorw. Sg .j an der Haut auftretende krankhafte, flächenhafte Ver­ änderung: er hatte im ganzen Gesicht A.; A. be­ kommen; + den A. (für etw.) geben durch seinen dominierenden Einfluß, sein Gewicht (3) bestimmend für eine Entscheidung sein: seine Stellungnahme gab den A. dafür, daß ...; - s chlagen fVb.f 1. etw. herausschlagen (1.1) (hat): jmdm. einen Zahn a. — 2. (hat) das Pferd hat (vorn und hinten) aus­ geschlagen (mit den Hufen gestoßen) — 3. (hat, ist) das Pendel, der Zeiger des Meßinstruments schlägt aus (bewegt sich ruckartig aus der Ruhe­ stellung nach der Seite) — 4. (hat, ist) die Bäume, Sträucher haben, sind ausgeschlagen (haben Blätter bekommen) — 5. etw. bes. mit Stoff auskleiden (hat): zur Trauerfeier wurde der Saal, wurden die Wände schwarz, mit sclrwarzem Samt ausgeschlagen; ein mit Seide ausgeschlagenes Etui — 6 . ein Angebot, etw. Angebotenes ablehnen, zurückweisen (hat): ein Angebot, eine Einladung, Erbschaft, ein Geschenk a. — 7. etw. schlägt zum Guten, Schlechten aus etw. geht für jmdn. gut, schlecht aus, endet für jmdn. gut, schlecht (ist): die Angelegenheit ist zu seinem Nachteil, Vorteil, zum Unglück ausgeschlagen; + das schlägt dem / Faß den Boden aus; - schlaggehend fAdj.; nicht adv.f für etw. den Aus­ schlag gebend : dieser Gesichtspunkt war (für den Ausgang der Angelegenheit) nicht a.; es war von ausschlaggebender Bedeutung, daß . .. ; - s chleusen fVb.f jmdn. auf ungesetzliche Weise über eine Grenze bringen, durch eine Kontrolle aus einem Gebiet her­ ausbringen: sie sind mit Hilfe des Agenten aus­ geschleust worden; -schließen fV b.; / auch aus­ geschlossen/ 1. jmdn. durch Verschließen der Tür am Eintritt hindern: er konnte nicht in die Woh­ nung, man hatte ihn ausgeschlossen — 2.1. jmdn. von etw. a. jmdn. (auf Grund vorhergegangener Beschlußfassung) an etw. nicht teilhaben, teilnehmen lassen: jmdn. von einer Feier a.; sich von etw. a .: er schloß sich vom gemeinsamen Ausflug aus (nahm daran nicht teil) 2.2. sich, jmdn., etw. von etw. ausnekmen: wir haben alle schuld, ich schließe mich nicht aus (rechne mich mit dazu); Strümpfe sind vom Umtausch ausgeschlossen (werden n ichts um getauscht) — 3. jmdn. aus einer Gemeinschaft a. jmdm. (auf Grund vorhergegangener Beschluß­ fassung) die weitere Zugehörigkeit zu einer Gemein­ schaft verweigern: jmdn. aus einer Partei, aus einem Kollektiv a. — 4. etw. ausschalten (2.1): er versuchte, jeden Irrtum auszuschließen; das schließt jeden Zweifel aus; was nicht ausschließt, daß . . . ; diese zwei Dinge schließen sich, einander aus (sind zusammen nicht möglich); ^schließlich, ^schließlich fAdj.; nichtpräd.f1.1. uneingeschränkt: das ausschließliche Recht auf etw. haben; sein ausschließliches (ein ziges) Anliegen war die Klä­ rung dieses Falls 1.2. fadv.f nur, Allein: sich a. der Literatur widmen; das betrifft a. die Schul­ abgänger; 2-schließlich fPräp. mit Gen.f ohne, raußer (1), mit Ausnahme, exklusive: die Kosten a. des Portos; jo. erkennbare Rektion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o . Art. u . Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI . nicht erkennbar ist/ die Kosten a. Porto; -schlüpfen fVb.f schlüpfen (1.2): die Küken sind ausgeschlüpft; -schlürfen fV b .; hat/ etw. schlürfend austrinken: den Tee, Wein a.; ein Glas Wein a.; -Schluß, der jzu -schließen 2 —4/; zu 2.1: die Verhandlung fand unter, mit, ohne A. (Verbot der Teilnahme) der Öffentlichkeit statt; zu 3: es wurde sein A. aus der Partei beschlossen; - s chmücken fVb.f einen Raum vollständig schmük- ken: einen Saal a.; - schnauben fsw. Vb.f la ndsch. sich gründlich die Nase putzen: (sich) kräftig a.; - s chneiden fV b .; / auch ausgeschnitten/ 1.1. etw. mit einem Schneidewerkzeug aus etw. heraustrennen, herauslösen: mit der Schere eine Annonce (aus der Zeitung) a. 1.2. etw. mit der Schere aus etw. heraus­ trennen, herauslösen und so herstellen: Figuren (aus Buntpapier) a. 1.3. etw. a. etw. Störendes mit einem Schneidewerkzeug aus etw. heraustrennen, herauslösen: einen angefaulten Apfel a.; Obst­ bäume a.; - schnitt, der 1. in Kleidern, Blusen durch Herausschneiden von Stoff hergestellte Öffnung am Hals, die einen Teil der Brust, des Rückens frei läßt: ein spitzer, weiter A .; ein Abendkleid mit tiefem A. (Dekollete) — 2. ein A. aus einer Zeitung (das aus einer Zeitung Ausgeschnittene) — 3. Teil vom Inhalt, Text eines Ganzen: einen A. aus einem Buch, Brief vorlesen; einen A. des Kulturpro­ gramms zeigen; -schöpfen fV b.f 1.1. etw. durch Schöpfen aus etw. herausholen: das Wasser (aus dem Boot) a. 1.2. etw. durch Schöpfen leer machen: eine Tonne a. — 2. alle Möglichkeiten, Reserven a. (ausnutzen); -schreiben /Vb.; / auch aus­ geschrieben/ 1. etw. nicht abgekürzt schreiben: ein Wort, einen Namen a. — 2. einen Scheck a. (aus­ füllen) — 3. einen Wettbewerb, eine Meisterschaft a. (öffentlich und schriftlich bekanntgeben, um zur Teilnahme aufzufordern); zu 3 -Schreibung, die: die A. eines Wettbewerbs; -schreiten fV b .f: rüstig, kräftig, rasch, schneller a. (mit großen Schritten vorwärts gehen); -schreitung, die; -, -en gewalt­ tätige Handlung gegen die öffentliche Ordnung: es kam zu schweren Ausschreitungen; -schuß, der fPl. - schüsse/ I. aus einer größeren Körperschaft, Gemeinschaft gewählter od. berufener Personenkreis zur Lösung bestimmter Aufgaben: ein vorbereiten­ der, engerer, erweiterter, ständiger A .; ein A. von Sachverständigen; einen A. wählen, einsetzen; ein A. konstituiert sich — H. fo. Pl.f Teil der Produk­ tion, der auf Grund von Mängeln der für den vor­ gesehenen Verwendungszweck erforderlichen B e­ schaffenheit nicht entspricht: den A. assortieren; es gab kaum A. Ausschuß zu Ausschuß II| -quote, die prozentualer Anteil des Ausschusses an der gesamten Produktion: die A. senken; eine niedrige A .; -wäre, die fo. P l.f Ausschuß darstellende Ware aus/Aus| -schütteln fV b .f 1.1. etw. durch Schütteln
118 ausschütten — Außenwelt (1) aus etw. entfernen: den Staub, Sand a. 1.2. etw. durch Schütteln (1) säubern: die Decke, den Sack a.; -schütten /Vb./ 1.1. etw. aus einem Behälter, einem Gefäß schütten: die Kartoffeln, den Sand, das Wasser a. 1.2. einen Behälter, ein Gefäß durch 1.1 leer machen: einen Sack, (Müll)eimer a. — 2.1 . einen Gewinnanteil bei der Ziehung in Lotterien o. ä. festlegen und verteilen: Gewinne a. 2.2 . Teile des Profits bei Kapitalgesellschaften bes. in Form der Dividenden verteilen: Dividenden a.; -f- jmdm. sein / Herz a.; das / Kind mit dem Bade a.; sich a. vor / Lachen, sich vor Lachen a. wollen; - Schüttung, die; -, - en fzu -schütten 2/; -schwär­ men /Vb. ; ist/: die Bienen schwärmen aus (fliegen in Schwärmen nach allen Seiten weg); Mil. die Kompanie schwärmte aus (verteilte sich mit be­ stimmten Zielen im Gelände); -schweifen fVb.; auch -schweifend/: in seinen Gefühlen, Vorstellun­ gen a. (das normale M aß stark überschreiten, m aß­ los sein); eine ausschweifende (maßlose, über­ triebene) Phantasie haben; -schweifend fA d j.; / auch -schweifen/ einem unmäßigen Lebensgenuß hingegeben und dabei sittliche Grundsätze außer acht lassen d : ein ausschweifender Mensch; ein aus­ schweifendes Leben führen; a. leben; -Schweifung, die; -, -en 1.1. durch Maßlosigkeit gekennzeichnete Handlung: eine A. der Phantasie 1.2. auf einen unmäßigen Lebensgenuß gerichtete und sittliche Grundsätze außer acht lassende Handlung: sinn­ liche, wüste Ausschweifungen; -schweigen, sich /Vb./ sich (über etw.) a. sich beharrlich zu etw. nicht äußern: er hat sich gründlich, über diesen Vorfall ausgeschwiegen; -sehen fV b .f 1.1 . jmd. , etw. sieht gut aus jmd., etw. bietet einen guten A n ­ blick, erweckt äußerlich einen guten Eindruck 1.1.1. /von Lebewesen, bes. vom Gesichtsausdruck, den Gesichtszügen her/ : klug, ernst, gesund, müde, ärgerlich, traurig a.; er sieht in der letzten Zeit auffallend schlecht aus; er sieht ganz blaß aus (ist sehr blaß); er sieht aus, als ob er krank wäre; sie sieht in dem neuen Kleid gut aus (das neue Kleid steht ihr gut) 1.1 .2. /von Sachen/: der Braten sieht appetitlich aus; die Verletzung sieht gefähr­ lich aus; im Zimmer sah es wüst aus; das Kleid sieht nach etwas, nach nichts aus (macht einen guten, keinen besonderen Eindruck); seine Bewe­ gungen sahen komisch aus; ich kann mir vor­ stellen, wie ein solches Gerät aussieht (äußerlich beschaffen ist) 1.2. etw. sieht gut aus etw. ist an­ scheinend gut, scheint gut zu sein : die Lage dort sieht nicht gut aus; es sieht so aus, als ob er recht hat; die Sache sieht günstig aus (scheint einen günstigen Verlauf zu nehmen); das sieht nach Zank und Streit aus (deutet auf Zank und Streit hin) 1.8. mit jmdm., etw. sieht es gut aus jmd., etw. ist in einem guten Zustand, in einer guten Lage: mit ihm sieht es schlimm aus; mit seinen Aus­ sichten sieht es recht gut aus; um g. wie sieht’s aus (wie geht es dir; wie steht es damit)?; -f umg. sehe ich so aus (traut man mir das zu)?; so siehst du aus (das könnte dir so passen, da hast du dich aber geirrt)!; — da siehst du / alt aus!; -sehen, das; -s, /o. PI./ die visuell wahrzunehmenden äußeren Eigenschaften 1.1. des Gesichtes, Gesichtsausdruck: als ich sie nach ihrer Krankheit sah, entsetzte mich ihr schlechtes A. 1 .2. einer Sache: die Stadt hat nach dem Krieg ein ganz anderes A. an­ genommen; -sein /Vb.; ist ausgewesen; Präs. u . Prät. 2aus 1—5/ umg. außen /Adv./ 1.1. außerhalb bestimmter Abgrenzun­ gen (von Gebäuden, Bäumen) : etw. a. am Haus an­ bringen; die Tür geht nach a. auf; ich kenne das Haus nur von a.; die Tür von a. zusehließen; das Geräusch kam von a. (her); das Haus a. (die Außenseite des Hauses) streichen 1.2. auf der Außenseite: der Becher ist innen und a. vergoldet; die glänzende Seite des Stoffes nach a. nehmen — 2. von dem Skandal soll nichts nach a. dringen (der Öffentlichkeit bekannt werden); auf Wirkung nach a. (hin) (anderen gegenüber) bedacht sein; Hilfe von a. (von anderen Menschen; aus dem Aus­ land) benötigen Außen| -antenne, die außen an einem Haus, im Freien angebrachte Antenne; -arbeiten, die /PI./ außen an einem Bau ausgeführte Arbeiten; -auf- nahme, die /vorw. PI./ außerhalb des Ateliers ge­ drehte filmische Aufnahme; -bahn, die Sport die an der äußeren Krümmung eines Stadions, am Rand eines Schwimmbeckens gelegene Bahn; -bezirk, der Wohnbezirk am Bande einer Stadt; -bordmotor, der außen am Heck, an der Seite eines Bootes an­ gebrachter Motor aus]senden /Vb./ 1. /sandte aus, auch sendete aus, hat ausgesandt, auch ausgesendet/ jmdn. zur E r­ füllung eines Auftrags wegschicken: eine Patrouille zur Erkundung a .; er sandte, sendete einen Boten nach ihm aus; jmdn. nach etw. a. — 2. /sendete aus, hat ausgesendet/ etw. a. etw. bes. in Form von Teilchen, Wellen (1.5.1) von sich als Ursprung (1) in den Baum (1.1) wegbewegen lassen: elektro­ magnetische Wellen a.; Uran sendet radioaktive Strahlen aus Außen/außenl -dienst, der /o. PI./ vorübergehender Dienst (1.1) außerhalb der Dienststelle; -handel, der Handel mit dem Ausland, zwischenstaatlicher Han­ del; -minister, der Minister für Auswärtige A n ­ gelegenheiten; -ministerium, das vgl. - minister; - poUtik, die /o. PI./ Politik eines Staates gegenüber anderen Staaten; dazu -politisch /Adj./; -Seite, die die dem Betrachter zugewandte, der Mitte, dem Zen ­ trum abgewandte Seite von etw.: die A. eines Ge­ fäßes, Stoffes; -seiter, der; -s, - 1. Sp ort W ett­ kampfteilnehmer, bes. auch Pferd, mit nur geringen Gewinnchancen (der wider Erwarten gewinnt): ein A. gewann das Rennen — 2. Mensch, der einer Gruppe zugehört, sich absondert od. von den Mitgliedern dieser Gruppe abgelehnt und deshalb nicht in Kontakte einbezogen wird: er ist immer ein A. gewesen; -Spiegel, der außen am Auto angebrach­ ter, der seitlichen und nach hinten gerichteten Orien­ tierung dienender Spiegel; -stände, die /Pl.j finan ­ zielle Forderungen an Schuldner: A. haben; - stehende, der u. die; -n, -n jmd., der außerhalb einer Gemeinschaft, Gruppe steht und das, was sie betrifft, nur von außen beurteilen kann: A. können das nicht verstehen; -stelle, die außerhalb einer zentralen Stelle gelegene, aber zu ihr gehörige Ein ­ richtung: die A. eines Instituts; -tasehe, die Tasche auf der Außenseite eines Kleidungsstückes; -tempe- ratur, die im Freien herrschende Temperatur; - toilette, die außerhalb der Wohnung befindliche Toilette (II.1); -wand, die die Grenze gegen das Freie darstellende Wand eines Hauses: die A. des Hauses; -weit, die /o. PI./ 1. von der A. (Umwelt)
Außenwinkel — äußerst 119 abgeschnitten sein — 2 . Gesamtheit des außerhalb des Bewußtseins und unabhängig von ihm objektiv in Raum und Zeit Existierenden: die A. wird im Prozeß der Erkenntnis widergespiegelt; -Winkel, der Math. Winkel, dessen Schenkel eine Seite des Dreiecks und die Verlängerung einer zweiten Seite sind; -Wirtschaft, die jo. PL/ Gesamtheit der inter­ nationalen wirtschaftlichen Beziehungen eines Lan ­ des 1außer /Präp./ 1. /mit D at.f 1.1. /bezeichnet ein e Einschränkung, eine Ausnahme von etw.j mit Aus­ nahme von, abgesehen vo n : ich habe keinen Freund a. dir; alle a. einem 1.2 . gleich zeitig mit, abgesehen von: er wollte a. dem Geld auch (noch) Hilfe haben — 2. /räuml.; in Verbindung mit Subst. vorw. o . Art./ Außerhalb, nicht {mehr) in (1.1) 2.1. /mit Dat./ die Wäsche wird a. Haus(e) gewaschen; a. Sicht, Hörweite sein; O jmdn. a. der Reihe abfertigen; a. Konkurrenz starten; etw. steht a. (jedem, allem) Zweifel, a. Frage (etw. steht fest, gilt als sicher) 2.2 . /mit Gen. in der Verbindung/ v e ra lte n d a. Landes gehen (auswandern emigrie­ ren) — 8./ modal; in Verbindung mit Subst, o. Art,/ 3.1. /mit Dat.; bezeichnet einen veränderten Zustand/: a. (aller) Gefahr (aller, der Gefahr entronnen) sein; a. Atem (atem los 1) sein; etw. a. / acht lassen; die Maschine ist a. / Betrieb; etw. ist a. /* Kurs 3.2. /mit Akk. bes. in Verbindung mit stel­ len, setzen; bezeichnet eine Zustandsveränderungf: etw. a. (jeden) Zweifel stellen (jeden Zweifel an etw. beseitigen); eine Maschine a. / Betrieb set­ zen; etw. a. / Kurs setzen 2außer jK o n j.; restriktiv/ 1.1. /unterordnend in Ver­ bindung mit wenn, daß, um ... zu; leitet einen Gliedsatz ein; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer Einschränkung in restriktivem und konditio­ nalem Sinne/ es sei denn: ich gehe täglich spa­ zieren, a. wenn es regnet; ich weiß darüber nichts, a. daß viele darüber sprechen 1.2. /nebenordnend im Sinne von 1.1/: es gibt keinen anderen Aus­ weg, a. wir bitten ihn um Hilfe äußer /Adj.; nur attr.; / auch Äußere, äußerst/ 1.1. sich auf der Außenseite befindend: die äußere Bahn 1.2. sich am Körper befindend: äußere Ver­ letzungen — 2. an einer Sache, einem Prozeß, einer Person unmittelbar (visuell) wahrnehmbar, erkenn­ bar: die äußere Gestalt, Erscheinung, Ordnung; ein äußerer Wandel; nach dem äußeren Schein urteilen — 3. nicht durch die Sache selbst bedingt: ein äußerer Anlaß; eine äußere Ursache Außer/außerj -achtlassung, die; -, /o. Pl.j das Nichtberücksichtigen von etw.; - beruflich /Adj./ nicht durch den Beruf bedingt: außerberufliche Be­ lastungen; -dem, -dem /Adv.; auch in konjunk- tionaler Verwendung; nebenordnend; fügt gleich­ artige Glieder an; betont das Zusätzliche; oft in Verbindung mit und/ und zusätzlich: es gab Wein, a. Bier, und a. Bier Äußere, das; -n, /o. P I .; / auch äußer, äußerst/ die als visueller Eindruck wahrgenommenen Eigen­ schaften einer Person: ein angenehmes, gepflegtes Äußeres; auf sein Äußeres Wert legen; dem Äuße­ ren nach zu urteilen; eine Frau von jugendlichem Äußerem, Äußeren außer| ^ehelich /Adj.f 1. nichtehelich: er hat eine außereheliche Tochter — 2. außereheliche Bezie­ hungen (sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe) unterhalten; ^gewöhnlich, -gewöhnlich /Adj./4 .1 . von der gewöhnlichen, üblichen Art (in positiver Hinsicht) abweichend: ein außergewöhnlicher Mensch; dieser Fall ist ganz a. 1.2 . über das ge­ wöhnliche, übliche M aß hinausgehend: mit außer­ gewöhnlicher Strenge; er ist a. (sehr, überaus) groß; ein a. heißer Tag 1außerhalb /Präp. m it Gen./ 1.1. /räuml./ nicht im Bereich von: a. des Hauses, der Grenzen; a. Berlins; O a. der Gemeinschaft; Dinge, die a. meines Fach­ gebietes liegen 1.2. /zeitl./ nicht während eines be­ stimmten Zeitraums: a. der Arbeitszeit 2außerhalb /Adv./ nicht im Bereich der Stadt­ grenzen, sondern in der weiteren Umgebung: der Flugplatz liegt a.; er hat ein Haus a. von N; von a. (von einem anderen Ort) kommen äußerlich /Adj./ 1.1. das äußere (2) Verhalten be­ treffend: ä. war er ganz ruhig; seine Ruhe ist nur ä.; sich ä. nichts merken lassen 1.2 . die äußere (2) Gestalt betreffen d : die beiden Gegenstände sind ä. (betrachtet) gleich; er hat sieh nur ä. verändert; das Paket ist ä. beschädigt — 2. /vorw. attr./ ober­ flächlich (2): ein äußerlicher Mensch Äußerlichkeit, die; -, - en 1.1. das bloße Äußere, bes. des Verhaltens, Umgangs: er legt wenig Wert auf Äußerlichkeiten 1.2 . das sind nur Äußerlich­ keiten (unwesentliche, nur die Form betreffende Einzelheiten) äußern /sw. Vb.; hat/1.1. etw. mündlich, auch schrift­ lich zur Kenntnis geben: (freimütig) seine Meinung zu einer Frage, über jmdn. ä .; Zweifel an etw., sein Befremden, seine Freude über etw. ä .; die An­ sicht ä., daß... 1.2 . sich ä. mündlich, schriftlich seine Meinung sagen, Stellung nehmen: sich an­ erkennend, abfällig über jmdn. , etw. ä .; er hat sich zu diesem Thema in einem Artikel geäußert — 2.1 . sich in, durch, als etw. ä. durch etw. deutlich (1.1) w erd en : die Krankheit äußerte sich in Schüttelfrost, durch Fieber 2.2 . etw. deutlich werd en lassen, zu erkennen geben: sie äußerte ihre Dank­ barkeit dadurch, daß . .. außer| -ordentlich, -ordentlich /Adj./ 1. außer­ gew öhnlich : ein außerordentlicher Mensch; eine außerordentliche Begebenheit; eine außerordent­ liche Begabung; außerordentliche Energie zeigen; das ist a. (sehr, überaus) schwierig; eine a. wichtige Sache; das freut mich a. — 2. /^ordentlich/ über die normale, gewöhnliche Festlegung hinausgehend: außerordentliche Vollmachten haben; -parlamen­ tarisch /Adj./:' außerparlamentarischer Kampf (demokratische Aktionen der M assen in bürgerl. Staaten gegen die Verletzung von Grundrechten und gegen reaktionäre Maßnahmen der Regierung); - p lanmäßig /Adj./ außerhalb des Plans (1), über den Plan h inau s: außerplanmäßige Ausgaben äußerst /Adj.; Superl.; nicht präd.; /* auch äußer, Äußere/ 1. /nur attr./ von einem bestimmten Bezugs­ punkt am weitesten entfernt: am äußersten Ende der Stadt; im äußersten Norden (in dem am weite­ sten nördlich gelegenen Teil) des Landes — 2.1. /nur attr./ mit äußerster (größter) Vorsicht; äußer­ ste Anstrengungen unternehmen; in äußerster (höchster) Gefahr sein 2.2 . /adv./ in höchstem Grad, überaus: er ist ä. streng; das ist ä. wichtig; ein ä. schwieriger Fall; aufs, auf das äußerste er­ schrocken sein — 3 . /nur attr./ *der äußerste (letzt­ mögliche) Termin; jmdm. das Äußerste (die hoch-
120 außerstande — ausspinnen sten Leistungen) abverlangen — 4 . /nur attr./ im äußersten (schlimm sten) Fall muß ich abreisen; auf das Äußerste (das Schlim m ste) gefaßt sein außerstande, außerstande /Adv.; in Verbindung mit bestimmten Verben/: ich bin a., du siehst mich a. (ich habe nicht die Fähigkeit, Möglichkeit), dies zu tun; er fühlte sich, erklärte sich a., ihr zu helfen Äußerung, die; -en 1. das in bezug auf etw., jmd n . G eäußerte: eine beleidigende, unbesonnene Ä .; eine Ä. fallenlassen; sich jeder Ä. enthalten — 2. jmit folgendem Gern./ Ausdruck (4) von etw. : diese Handlung ist eine Ä. ihrer Dankbarkeit aus/Ausl -setzen /Vb.; hat/ 1.1. ein neugeborenes Kind a. (an einen fremden Ort legen und dort seinem Schicksal überlassen) 1.2. ein Boot a. (von Bord aus ins Wasser setzen) 1.8. ein in Gefangenschaft aufgezogenes Tier in die freie Natur, in ein Ge­ wässer bringen und dort sich selbst überlassen: Fasanen, Edelfische a. — 2. sich, jmdn., etw. einer meist unangenehmen, schädlichen Sache a. sich , jmdn., etw. in eine solche Lage bringen, daß eine meist unangenehme, schädliche Sache sich gegen, auf jmdn., etw. richten kann: sich, jmdn. einer Gefahr, dem Spott, einem Verdacht a.; seinen Körper der Sonne a .; Verfolgungen, neugierigen Blicken aus­ gesetzt sein — 8. für die Ermittlung des Täters eine Belohnung von 5000 Mark a. (festsetzen 1) — 4.1. plötzlich (vorübergehend) Stillstehen und nicht mehr funktionieren: die Maschine, der Motor setzte plötzlich aus; der Atem, das Herz setzte aus; die Musik hat ausgesetzt (hat plötzlich aufgehört) 4.2. eine Kur, einen Streik a. (unterbrechen 1.1); er mußte wegen eines Unfalls ein paar W ochen aussetzen (seine Tätigkeit unterbrechen) 4.3 . Jur. die Verhandlung a. (aufschieben)' , eine Strafe zur Bewährung a. (in Bewährung umwandeln) — 5* jim Inf. mit zu in Verbindung mit bestimmten Verben I er hat, findet immer etwas (an ihr, an ihrer Kleidung) auszusetzen (zu beanstanden, zu kritisieren); es ist nichts, gibt wenig daran aus­ zusetzen; -sicht, die 1. \vorw. Sg .j 1.1. M öglich - keit, von einem Standort her ungehindert ins Freie, W eite zu blickenx jmdm. die A. verbauen, ver­ sperren; von dort aus hat man eine herrliche A. aufs Meer 1.2. der beim Blicken ins Freie, Weite von einem Standort her gewonnene optische Ein ­ druck von der Gegend: die schöne A. genießen — 2.1. Möglichkeit der Realisierung bestimmter Erwar­ tungen, die die Zukunft betreffen, Perspektive: glän­ zende, gute, schlechte, geringe Aussichten haben; eine erfreuliche A .; es ist keine A. vorhanden, das zu erreichen; es besteht A. auf Genesung; etw. hat A. auf Erfolg 2.2. etw. in A. haben m it etw. (Positivem) rechnen können: eine (neue) Wohnung in A. haben; etw. für jmdn., jmdn. für etw. in A. nehmen (etw. für jmdn., jmdn. für etw. vorsehen); etw. ist, steht in A. mit etw. (Positivem) ist zu rechnen: eine gute Ernte ist, steht in A.; jmdm. etw. in A. stellen jmdm. etw. (Positives) ankündigen, versprechen: jmdm. eine Gehaltserhöhung in A. stellen aussichts/AussichtsI -los fAdj.f ohne Aussicht auf Erfolg, hoffnungslos: aussichtslose Versuche unter­ nehmen; eine aussichtslose Lage; dazu -losigkeit, die; -, fo. Pl.f; -pimkt, der /PI. - e/ hochgelegene Stelle mit guter Aussicht; -reich /Adj.f mit Aussicht a u f E rfolg : ein aussichtsreicher Bewerber; -türm, der Turm, den man besteigt, um eine gute Aussicht zu haben aus/Ausl -sieben fV b.f 1. etw. durch 1Sieben (1) aussondern: Steine (aus dem Sand) a. — 2. jmdn. sorgfältig auswählen: aus den Bewerbern wurde der geeignetste ausgesiebt; -sinnen fV b .j geh. etw. a. sich etw. ausdenken: einen Plan, eine List a.; etw. klug a.; - söhnen /sw. Vb.; hat/ jmdn., sich mit jmdm. versöhnen: er hat sich mit seinen Eltern ausgesöhnt; es war ihm gelungen, die beiden Freunde wieder (miteinander) auszu söhnen; O er hat sich mit seinem Schicksal ausgesöhnt (lehnt es nicht mehr ab, weil er eine positivere Einstellung dazu gewonnen hat); dazu -söhnung, die; -en \vorw. Sg .j; -sondern jVb.f etw., auch jmdn. aus einer Menge als untauglich, unerwünscht, auch als tauglich, erwünscht herausnehmen: die schlechten Kartoffeln a.; Buntmetall aus dem Schrott a .; die für eine Aufgabe ungeeigneten Bewerber a .; - s orgen jVb.j oft spött. ausgesorgt haben: mit dieser Erbschaft hat er ausgesorgt (kan n er in Zukunft ein materiell recht gut gesichertes Leben führen); -sortieren /Vb./ etw. durch Sortieren als untauglich, unerwünscht, als tauglich, erwünscht aussondern: die alten Kleider, die schlechten Äpfel a.; die gewünschten Bücher a.; - spähen /Vb./ nach jmdm. , etw. spähend ausschauen; -spannen /Vb./ 1. etw. ausbreiten und spannen: ein Netz a. — 2. ein Pferd a. (von einem Wagen losmachen) — 3. umg. 3.1. jmdm. etw. a. von jmdm. (gegen dessen anfänglichen Widerstand) etw. erhalten, ge­ borgt bekommen: ich habe meiner Mutter (für heute abend) die Handtasche ausgespannt 8.2 . jmdm. jmdn. abspenstig machen: er hat ihm seine Freundin ausgespannt — 4. für einige Zeit mit der Arbeit aufhören, um sich auszuruhen: ich muß endlich einmal (ein paar Tage) a.; -sparen fVb.f 1. einen Teil eines Raumes, einer Fläche für etw. frei lassen: im Text wurde der Platz für eine Reproduktion ausgespart — 2. etw. absichtlich (für später) bei­ seitelassen: dieses Thema ist bewußt ausgespart worden; -speien /Vb.j geh. 1.1. vor jmdm. voller Verachtung a. (ausspucken 1.1) 1.2. etw. aus ­ spucken (1.2): Kirschkerne a.; -sperren /Vb./ 1. jmdn. durch Verschließen der Tür am Eintritt hindern, jmdn. ausschließen: sie hat ihn einfach ausgesperrt — 2 . kapitalistische Unternehmer sperren Arbeiter aus (schließen sie, bes. bei einem Streik, zeitweilig aus dem Betrieb unter Zurück­ haltung des Arbeitslohnes aus, um sie zu zwingen, auf den weiteren Kampf zur Durchsetzung od. zum Schutz ihrer Klasseninteressen zu verzichten); zu 2 -Sperrung, die: die Unternehmer drohten den Arbeitern mit A .; - spielen /Vb./ 1. Kartenspiel die erste Karte hinlegen (und damit das Spiel be­ ginnen): wer spielt aus?; etw. a .: Trumpf, das As a. — 2. Ballspiele den gegnerischen Spieler nicht an den Ball lassen: der Mittelstürmer spielte den gegnerischen Abwehrspieler nach allen Regeln der Kunst aus — 3. jmdn. gegen jmdn. a. sich (zu eigenem Vorteil) jmdn. als Gegner gegen einen anderen nutzbar machen: er wollte sie gegen seinen Lehrer a .; er versuchte, die beiden Brüder gegen­ einander auszuspielen — 4 . ausgespielt haben nichts mehr gelten, keine Bedeutung, keinen Einfluß mehr h ab en : dieser Geschäftsmann hatte aus­ gespielt; + einen / Trumpf a.; - spinnen /Vb.j
ausspionieren — Aussteller 121 etw. in Gedanken, Worten weiterführen, fortsetzen: einen Gedanken (weiter) a.; eine Episode breit a. {ausmalen 2.1); -spionieren fVb.j etw., jmdn. durch heimliches Nachforschen, durch Spionage zu entdecken suchen: jmds. Versteck a.; - spräche, die 1. jo. Pl.j 1.1. Art und Weise, wie etw. richtig aus­ gesprochen werden soll: in diesem Wörterbuch ist die A. in Lautschrift angegeben; die A. dieses Fremdwortes 1.2. Art und Weise, wie jmd. etw. a u ss p rich t: eine gute, schlechte, deutliche, korrekte A. haben; an seiner A. erkennt man, aus welcher Gegend er kommt — 2. Gespräch, das dazu dienen soll, etw. zu klären: eine freimütige, öffentliche A .; eine lebhafte A. über aktuelle, kulturelle Probleme führen; eine offene A. wünschen, herbeiführen, mit jmdm. haben; + umg. verhüll, scherzh. eine feuchte A. haben (beim Sprechen unbeabsichtigt etwas spucken)', - sprechen fVb.; / auch aus­ gesprochen/ 1. etw. in Sprachlauten wiedergeben: ein W ort richtig, falsch, deutlich, laut a.; dieses W ort spricht sich schwer aus, läßt sich schwer a. (läßt sich schwer in Sprachlauten wiedergeben) — 2.1 . etw. äußern (1.1): er sprach offen aus, was jeder dachte; seine Meinung, einen Gedanken, Wunsch a .; jmdm. seinen Dank, sein Beileid a.; eine Vermutung a. 2.2 . sich in bestimmter W eise mündlich, auch schriftlich über jmdn., etw. äußern: sich anerkennend, tadelnd über jmdn., jmds. Leistung a. 2.3 . sich für, gegen jmdn., etw. a. für, gegen jmdn., etw. .Stellung nehmen: sich für einen Bewerber, entschieden gegen ein Projekt a. — 8. sich a. 3.1. sich (bei jmdm.) a. jmdm. alles, was einen bewegt (3, 4), sagen: es tat ihr wohl, sich einmal (bei ihrer Mutter) offen (über alles) a. zu können 3.2. sich (mit jmdm.) a. mit jmdm. reden, um Unstimmigkeiten, Meinungsverschieden­ heiten zu beseitigen: wir müssen uns einmal in Ruhe a.; ich habe mich mit ihm ausgesprochen — 4. (etw.) zu' Ende sprechen: laß ihn doch a.!; kaum war der Satz ausgesprochen,' s o . . . ; - S pruch, der kürzere (bedeutsame) Meinungsäußerung, bes. einer bekannten Persönlichkeit: das ist ein A. von Goethe; - spucken /Vb./ 1.1. Speichel, Schleim mit Druck aus dem Mund nach draußen gelangen lassen: er nahm die Pfeife aus dem Mund und spuckte aus; vor jmdm. a. /als Zeichen der Verachtung, des Ab­ scheusI: er spuckte vor ihm aus 1.2. etw. (zusammen mit Speichel, Schleim) mit Drucke aus dem Mund nach draußen gelangen lassen: Kirschkerne, den Kaugummi a.; Blut a. 1.3. umg. etw. ausbrechen, erbrechen: der Säugling hat die Nahrung wieder ausgespuckt; -spülen jVb.f 1.1. etw. durch Spülen (1.1) aus etw. entfernen: den Schmutz (aus der Flasche) a. 1.2. etw. (innen) durch Spülen (1.1) säubern: die Gläser a.; sich den Mund (mit Mund­ wasser) a . ; - staffieren /sw. Vb.; hat/ umg. 1. sich, jmdn. mit allem Nötigen, bes. Kleidung, versehen: sich, jmdn. vollständig neu a. — 2. spött. sich, jmdn. herausputzen: sie hatte ihre Tochter sonn­ täglich ausstaffiert; -stand, der jvorw. Sg .j Streik: die Arbeiter des gesamten Konzerns befinden sich im A. , stehen im A. (streiken 1); die Metallarbeiter traten in den A.; -stanzen fVb.f etw. mit einer Stanze (1.1) herstellen: Blechteile, ein Schild, Löcher a.; - statten, stattete aus, hat ausgestattet jmdn., etw. (mit etw.) a. 1.1. jmdn., etw. mit etw. versehen: jmdn. mit Empfehlungen, Vollmachten, Rechten a. 1.2. einen Raum mit einer Einrichtung, mit funktionalem Zubehör versehen: ein Zimmer (mit Möbeln) a. (einrichten 4); die Wohnung ist geschmackvoll, mit alten Möbeln ausgestattet 1.3. einer Sache, bes. einem Buch, (mit etw.) eine be­ stimmte Gestaltung geben: ein Buch mit Illustratio­ nen a .; ein künstlerisch, reich ausgestattetes B u ch ; - stattung, die; -, -en 1. fvorw. Sg .; zu -statten/ das Ausstatten; zu 1.2: dieser Betrieb übernahm die A. der Räume — 2.1. das, was als Einrichtung, als funktionales Zubehör in einem Raum vorhanden, für etw., jmdn. nötig ist: die (elegante) A. eines Zimmers; alles, was zur A. eines Krankenhauses gehört 2.2 . fvorw. Sg./ bestimmte Gestaltung, bes. eines Buches: der Verlag legte das Buch in ge­ diegener A. vor 2.3. Theater Bühnenbild und Kostüme einer Aufführung Ausstattung^! -film , der vgl. - stück; -leiter, der Theater für die Ausstattung verantwortlicher Leiter; -stück, das fPl. - ef Theater Bühnenstück mit aufwendiger Ausstattung aus/Ausl -stauben fVb.f etw. durch Ausschütteln von Staub säubern: das Staubtuch a.; - stechen jVb.; hat/ 1.1. etw. mit einem spitzen Gerät, einem Spaten aus der Erde herausholen: Rasen, Torf a. 1.2 . Plätzchen (aus dem Teig) a. (mit einer scharfen Form, die die Umrisse einer Figur darstellt, aus dem ausgerollten Teig herauslösen) — 2. jmdn. ein­ deutig übertreffen (und ihn dadurch verdrängen): sie lernte zusätzlich ein Gedicht, um alle anderen Schüler auszustechen; einen Konkurrenten a .; es gelang ihm, ihn bei seiner Freundin auszustechen; - stehen fVb.f 1. etw. ertragen, aushalten: Schmerzen, Qualen a. (müssen); er hat viel Angst um sie aus­ gestanden; das ist nun alles ausgestanden (endlich vorbei, durchgestanden); umg. dort hast du nichts auszustehen (dort geht es dir gut) — 2. jmdn., etw. nicht a. können (absolut nicht leiden können) — 3 . etw. steht (noch) aus etw. ist noch zu erwarten, ist noch nicht eingetroffen: seine Antwort, eine Wür­ digung dieses Buches steht noch aus; ausstehende (noch nicht beglichene) Forderungen haben; + etw. auf, für den / Tod nicht a. können; -steigen fVb.f 1.1. aus einem Fahrzeug steigen, ein Fahrzeug ver­ lassen: aus dem Auto a.; die Straßenbahn, der Zug hielt, und ich stieg aus; Endstation, alles a .! 1.2. Fliegerspr. bei Gefahr aus dem Flugzeug mit dem Fallschirm springen — 2.1. umg. sich an einem Vorhaben nicht mehr beteiligen: er wollte (aus dem Projekt) a.; aus einem Geschäft a. 2.2. Sport er mußte (aus dem Rennen) a. (das Rennen vorzeitig beenden); -steinen Jsw. Vb.; hat/: Kirschen, Pflau­ men a. (den Stein aus ihnen entfernen); -stellen /Vb.; / auch ausgestellt/ 1. etw. (zum Kauf An­ gebotenes) zur Ansicht in ein Schaufenster o. ä. stellen, legen, hängen, in einer Ausstellung zeigen: Waren a.; die neuesten Modelle sind (im Schau­ fenster) ausgestellt; auf der Messe stellen viele Länder (ihre Erzeugnisse) aus; Gemälde a. — 2. (in amtlicher Funktion) ein Schriftstück herstellen: einen Paß, ein Attest, eine Rechnung, Vollmacht a.; der Arzt stellte den Totenschein aus; jmd. stellt jmdm. ein gutes, schlechtes Zeugnis aus (beurteilt jmdn. gut, schlecht) — 3. umg. etw. aus ­ schalten (i.l): das Radio a.; -f- sich mit. etw. ein / Armutszeugnis a.; -steiler, der; -s, - jmd., Be­ trieb, der auf einer Ausstellung wirtschaftliche Er-
122 Ausstellung — Auster Zeugnisse ausstellt; -Stellung, die 1. /o. P L ; zu -stellen 1, 2/ das Ausstellen; zu 1 : die A. von Waren; zu 2 : die A. eines Passes, Duplikats — 2. Veranstaltung, bei der in einem Gebäude od. im Freien {zum K auf angebotene) wirtschaftliche od. künstlerische Erzeugnisse zur Schau gestellt werden: eine A. eröffnen, besuchen, besichtigen; in eine A. gehen; eine landwirtschaftliche A ,; eine A. von Industrieerzeugnissen; eine A. antiker Kunst Ausstellungs| -datum, das Datum des Ausstellens (2): das A. eines Passes; -fläche, die für eine A u s­ stellung benötigte Fläch e: die A. erweitern; -gelände, das vgl. - f läche; -halle, die für eine Ausstellung verwendete Halle; -katalog, der Katalog der auf einer Ausstellung (2) gezeigten künstlerischen od. wirtschaftlichen Erzeugnisse; -ort, der jPl. - e/ vgl. - datum; -stand, der Stand, in dem etw. ausgestellt w ird; -stück, das Gegenstand, der ausgestellt wird aus/Ausl -stemmen fVb.j etw. mit einem Stemm­ eisen herstellen: ein Loch a.; - sterben / Vb.; / auch ausgestorben; von einer Gruppe/ ohne Nachkommen bleiben od. vernichtet werden und dadurch aufhören zu existieren : eine vom Aussterben bedrohte Pflan­ zen- , Tierart; dieses Geschlecht, diese Familie ist ausgestorben; -Steuer, die jo. PL/ von den Eltern für die zukünftige Heirat der Tochter bereitgestellter, bes. aus Tisch- und Bettwäsche bestehender Hausrat; - stieg, der; -(e)s, -e 1./o. Pl.j das Aussteigen (1.1): dieses Kleinauto gewährleistet einen bequemen Ein- und A. durch die Fronttür — 2. Stelle zum Aussteigen (1.1): der A. beim Bus befindet sich vorn, hinten; -stopfen IVb./ 1,1, etw. (mit etw.) a. etw. in etw. stopfen und es damit füllen: ein Kissen (mit Federn) a .; nasse Schuhe mit Zeitungs­ papier a. 1.2, ein Tier a. den Balg eines Tieres füllen und die natürliche Form des Tieres hersteilen: einen Fuchs a.; ein ausgestopfter Adler; -stoß, der jvorw. Sg .j Ergebnis der Produktion eines Betriebes, einer Maschine in einem bestimmten Zeitraum, Produktionsausstoß: der A. von, an Motorrädern; die Maschine hat einen A. von 60000 Stück pro Tag; -stoßen /Vb.; hat/ 1. die Luft durch die Nase a., den Atem a. {mit Druck stoßartig von sich geben) — 2. etw. hervorstoßen (2): einen Schrei, Seufzer, Schimpfworte a. — 8. in einem bestimmten Zeitraum einen bestimmten Ausstoß haben: der neue Schmelzofen wird täglich eine Tonne Stahl a. — 4. jmdn. aus einer Gemeinschaft a. (mit Schimpf aus einer Gemeinschaft avisschließen); -strahlen /Vb.; hat, ist/ 1,1. etw. bes. in Form■von Teilchen, Wellen nach allen Seiten gleichmäßig aussenden (hat): der Ofen strahlt Wärme aus; die Lampe strahlt ein mildes Licht aus; diese Stoffe strahlen Teilchen, Wellen aus; O sein Gesicht strahlt Zu­ friedenheit aus; er strahlt Ruhe aus 1.2 . sich von einer Stelle nach allen Seiten gleichmäßig verbreiten (ist, hat): von dem Ofen strahlt Wärme aus; O von ihm strahlt Ruhe aus; die Kreuzschmerzen strahlen bis in die Schultern aus (reichen bis in die Schultern) — 2. Rundf. Fernsehen etw. senden (2) (hat): das Hörspiel wird am Montag über Mittelwelle ausgestrahlt; der Film wird im ersten Programm ausgestrahlt; -Strahlung, die jvorw. Sg.j 1. Rundf. Fernsehen das Ausstrahlen (2): die A. des Programms über Mittelwelle — 2. von diesem Schauspieler geht eine starke A. ( Wirkung) aus; -strecken /Vb./ 1 .1 . ein Körperglied in ganzer Länge von sich strecken: die Beine unter dem Tisch a .; mit ausgestrecktem Zeigefinger auf etw. weisen; die Arme nach jmdm. a .; er ergriff ihre aus­ gestreckte (zum Gruß gereichte) Hand 1.2. sich der Länge nach hinlegen: sich auf dem Sofa, im Gras a.; auf dem Rücken ausgestreckt daliegen 1.8 . sich in die Höhe strecken: er mußte sich a., um den Ast zu erreichen; + die, seine Fühler a .; -streichen /Vb.; hat/ 1. etw. durchstreichen (1): einen Satz, ein W ort, eine falsche Zahl a. — 2. etw. innen ganz mit etw. bestreichen: eine Backform (mit Butter) a.; - streuen /Vb./ 1. etw. durch Streuen (1.1) (auf dem Boden) ausbreiten: für die Hühner Futter a. — 2. ein Gerücht, Lügen a. (gezielt hier und dort erzählen); er ließ a., daß ...; - strömen /Vb.; ist, hat/1.1. /von Flüssigkeiten, Gasen/ aus etw. strömen (ist): Gas strömt (aus der Leitung) aus; Wasser strömt aus; die Luft ist durch das Ventil aus­ geströmt; von ihm strömt Ruhe aus (er strahlt Ruhe aus) 1.2. etw., bes. einen Geruch, nach allen Seiten gleichmäßig von sich geben, verbreiten (hat): die Blumen strömen einen wunderbaren Duft aus; O er strömt Ruhe aus (strahlt Ruhe aus); das Zimmer strömt Behaglichkeit aus; -suchen /Vb.; / auch ausgesucht/ etw., jmdn. a. sich unter einer Menge von Sachen, Personen für etw., jmdn. als optimal für den eigenen Bedarf entscheiden: ein Kleid, Geschenke, eine passende Tapete a.; jmdm., sich ein Buch, das Beste a.; jmdn. für eine Arbeit a.; -sülzen, sich /Vb./ berl. salopp viel und um­ ständlich, lange reden: der sülzt sich wieder aus!; - tapezieren /Vb./ einen Raum vollständig tapezieren; - tausch, der 1.1. /o. Pl.f Pol. ök. Wirtsch. der A. (der in der Warenproduktion über das Geld ver­ mittelte Wechsel des Eigentümers, Kauf und Ver­ kauf) von Waren 1.2. \vorw. Sg./ das Austauschen (1.2): der A. von Büchern; etw. im A. (gegen etw. anderes) erhalten; der A. von Studenten 1.8. /vorw. Sg./ das Austauschen (2.1): der A. von Meinungen, Gedanken; -tauschbar /Adj.; nicht adv./ so beschaffen, daß es ausgetauscht (1.3) werden kann: austauschbare Teile; -tauschen jV b.j 1.1. Pol. Ök. W irtsch. Waren a. (sich wechselseitig, bes. im internationalen Handel, Waren im Aus­ tausch zuführen) 1.2 .1 . Sachen a. sich wechselseitig Sachen meist gleicher A rt, gleichen Wertes geben, zukommen lassen: Bücher, Dokumente a.; Adressen miteinander a. 1.2.2 . Personen a. Personen wechsel­ seitig von einem Land in das andere schicken: Studenten, Kriegsgefangene a .; die beiden Staaten tauschten Botschafter aus 1.3 . etw., jmdn. aus ­ wechseln: den Motor a.; einen verletzten Spieler gegen einen anderen a. — 2.1. etw. einander mit- teilen (1): Gedanken, Meinungen a.; seine Erleb­ nisse mit jmdm. a. 2 .2 . sich (über etw., jmdn.) a. über etw., jmdn. miteinander sprechen: sie tauschten sich über dieses Buch, ihre Erlebnisse aus; -teilen /Vb./ etw. (einer, an eine Anzahl Personen) a. von einer bestimmten M enge nash vorliegenden Gesichts­ punkten einzelnen Personen jeweils einen Teil, ein ihnen zustehendes Stück geben: der Lehrer teilt (den Schülern) die Hefte aus, teilt die Hefte an die Schüler aus; unter die von der Katastrophe Betroffenen Lebensmittel a.; die Post a. (den ein­ zelnen Adressaten geben); O Ohrfeigen a. (mehreren Personen eine Ohrfeige gehen) Auster, die; -, - n gesellig im Meer lebende Muschel,
Austernbank — auswandern 123 die sich mit ihrer Schale auf dem Meeresgrund fest­ setzt und deren Fleisch als Delikatesse gilt Austern|bank, die /PI. - bänke/ Anhäufung von Austern auf dem Meeresgrund aus/Ausl -tilgen fVb.f etw. Schädliches ausrotten: Ungeziefer, Unkraut a.; - toben /Vb.; hat/ 1. sieh a. 1*1. vehement toben (2): draußen tobt sich ein Unwetter aus 1.2. seine überschüssige Kraft un­ gezügelt verausgaben: sich beim Tanzen a. — 2. aufhören zu toben (2): wir warteten, bis (sich) der Sturm ausgetobt hatte; -tragen /Vb,/ 1. etw. den zuständigen Empfängern bringen: Zeitungen, Post a. — 2. ein Kind a. {eine Schwangerschaft nicht ab­ brechen, das Kind bis zur Geburt im Mutterleib tragen); sie konnte das Kind nicht a. — 8.1 . einen Streit a. einen Streit mit jmdm., miteinander haben und ihn zur abschließenden Klärung bringen: einen Konflikt (vor Gericht), Differenzen, Meinungs­ verschiedenheiten a. 3 .2 . die Meisterschaften wur­ den in N ausgetragen (durchgeführt 3) — 4 . etw, als Eintragung löschen, tilgen: Zahlen a.; sich aus dem Hausbuch a. (beim Wohnungswechsel seinen Namen im Hausbuch streichen lassen); -tragung, die; -, - en /vorw, Sg ,; zu -tragen 3/; zu 3.1: die (friedliche) A. einer Angelegenheit, von Differen­ zen; etw. kommt, gelangt zur A. (wird ausgetragen); zu 3.2: die A. der Wettkämpfe wurde verschoben; - tragungsort, der /PI, -e/ Ort, in dem ein Wett­ kampf ausgetragen wird; -treiben /Vb.; hat/ 1. das Vieh a. (auf die Weide treiben) — 2. umg. jmdm. etw. a. jmdn. rigoros dazu bringen, eine (schlechte) Gewohnheit, Eigenschaft abzulegen: jmdm. das Lügen, die Unpünktlichkeit, den Eigensinn a. — 3. die Bäume, Pflanzen beginnen auszutreiben {Triebe, Blätter zu bekommen); -f- den / Teufel mit Beelzebub a.; - treten / Vb.; / auFh aus­ getreten/ 1. etw. Glühendes, Brennendes durch kräftiges Treten auslöschen (1) (hat): Feuer, die Glut, ein brennendes Streichholz a. — 2. (ist) jbes. von Flüssigkeiten, Gasen/ hier tritt Erdöl aus {strömt Erdöl aus); die Explosion wurde durch austretendes Gas verursacht — 8 . aus einer Orga­ nisation, Vereinigung a. auf eigenen Wunsch auf- hören, Mitglied einer Organisation, Vereinigung zu s ein (ist): aus einer Partei, dem Sportklub a.; er ist erst vor kurzem (aus der Kirche) ausgetreten — 4. /nur im Inf,/ vorw. Schülerspr. einen {Schul)raum verlassen, um seine Notdurft auf der Toilette zu verrichten: ich muß (mal) a.; darf ich mal a.?; -tricksen /sw. Vb.; hat/ um g.: jmdn. a. (durch geschicktes, listiges Vorgehen erreichen, daß jmd, nicht zum Zuge kommt, jmd. das Nachsehen hat); -trinken /Vb./ 1.1 . etw. trinken, bis das Gefäß leer ist: den Tee a.; darf ich zugießen, oder möch­ test du (den Kaffee) erst a.?; wenn der Wein aus­ getrunken ist, hole ich eine neue Flasche 1.2. ein Gefäß durch Trinken leer machen: ein Glas, eine Flasche a .; - tritt, der 1.1. /zu -treten 3/: seinen A. (aus einer Organisation) erklären 1.2. /o. P L ; zu - treten 2/: den A. von Gas bemerken; -trocknen fVb.j 1.1. etw. völlig trocken werden lassen (hat): die Sonne hat den Boden, das Holz ausgetrocknet 1.2. völlig trocken werden (ist): das Brot, die Haut ist ausgetrocknet; meine Kehle ist wie ausgetrock­ net; -tüfteln /Vb./ umg. ehe. (Schwieriges) (in allen Einzelheiten) ausdenken: (sich) einen Plan, eine Verbesserung am Auto a.; - ü ben jVb.j 1. eine Tätigkeit regelmäßig od. längere Zeit (iberufsmäßig) ausführen: ein Gewerbe, Handwerk a.; er konnte seinen Beruf infolge eines Unfalls nicht mehr a. — 2. die Macht, die Herrschaft a. (innehaben und anwenden, Gebrauch davon machen); sein Wahl­ recht a. (Gebrauch davon machen); Druck, Zwang auf jmdn. a. (gegen jmdn. anwenden) — 3. eine bestimmte Wirkung (auf jmdn., etw.) a. eine be­ stimmte Wirkung bei jmdm., etw. hervorrufen: jmd. übt einen guten, schlechten Einfluß (auf jmdn.) aus; das Buch hat eine starke Wirkung auf mich ausgeübt; das Bild übt einen eigenen Reiz aus; dazu -Übung, die /vorw. Sg ./; -ufern /sw. V b.; ist/: der Strom ufert aus (tritt über die Ufer); <> die Diskussion uferte aus (ging über das zu erwartende, übliche M aß hinaus); -verkauf, der umg. /vorw. BRD/ Sommer-, WinterSchlußverkauf; -verkauft /Adj.; nicht adv./ 1.1. /nicht attr./ restlos verkauft: die Eintrittskarten sind a. 1.2. das Kino, die Vor­ stellung ist a. (die Eintrittskarten dafür sind restlos v erk a uft); die Schauspieler spielten vor ausverkauf­ tem (voll besetztem) Haus; -verschämt /Adj./ norddt. ostmdt. dreist in seiner Forderung: sei nicht so a .!; ausverschämte (zu höhe) Preise; - wachsen /st. V b.; hat, ist; / auch ausgewachsen/ 1. (hat) dieser Mangel wächst sich zu einer großen Gefahr aus (entwickelt sich zu einer großen Gefahr) — 2. (ist) Landw. das Getreide wächst aus (keimt durch die feuchtwarme Witterung auf dem Halm); + umg. das ist ja zum Auswachsen (zum Ver­ zweifeln)'.; - wähl, die 1. /o. PI./ das Auswählen (1.1) : die A. der passenden Möbel war nicht leicht; eine strenge A. treffen; Radioapparate verschiede­ ner Größen standen zur A. — 2. /vorw. Sg./ Warenangebot, Sortiment, das die Möglichkeit des Auswählens bietet: das Warenhaus hat eine große A. an, von Stoffen, hat Stoffe in reicher A. — 3.1. /vorw. Sg .j Zusammenstellung ausgewählter (1.1) Dinge, bes. literarischer Werke in Buchform: eine A. von Goethes Gedichten, aus den Werken Lessings; eine A. von Beispielen geben 3.2 . Sp ort Mannschaft, die sich aus den besten Spielern eines Bezirks, Landes, einer bestimmten Gruppe zusam­ mensetzt: es siegte die schwedische A .; in der A. spielen; -wählen /Vb./ 1.1. etw., jmdn. a. eine bestimmte Menge von Sachen, Personen prüfen und sich für eine Sache, Person, die tauglich, erwünscht ist, entscheiden: Geschenke für jmdn., Bücher a.; die kürzeste Zugverbindung a.; sich das Beste a.; unter mehreren Bewerbern einen a. 1.2. etw. , bes. literarische Werke, für eine Publikation, durch 1.1 zu sam m en stellen : sorgfältig ausgewählte Beispiele; Gedichte für eine Sammlung a .; ausgewählte (durch 1.1 zusammengestellte, in Buchform er­ schienene) Werke Auswahl Sport| -mannschaft, die Auswahl (3.2); - Spieler, der einer Auswahl (3.2) angehörender Spieler aus/Ausl -walken /Vb./ österr.: Teig a. (aus- rollen); -walzen /Vb./ 1. Metall in die Länge, Breite walzen: Stahl a.; Aluminium zu Folien a. — 2. umg. ein Thema a. (ein Thema allzu breit behandeln); -Wanderer, der jmd., der auswandert, ausgewandert ist; -wandern /Vb./ seinen Heimat­ staat verlassen, um sich in einem fremden Land für dauernd niederzulassen (und die Staatsbürgerschaft dieses Landes zu erwerben): nach Übersee, Austra-
124 auswärtig — auswetzen lien, aus der Heimat a.; ausgewanderte Schweden; dazu -Wanderung, die jvorw. Sg./; -wärtig /Adj.; nur attr./ 1.1 . an einem anderen Ort befindlich: ein auswärtiger Betrieb 1.2. von einem anderen Ort kommend, stammend: auswärtigen Besuch, aus­ wärtige Gäste haben — 2 . das Ministerium, der Minister für Auswärtige (die Beziehungen zum Ausland, das Ausland betreffende) Angelegenheiten; jBRDj Auswärtiges Amt (Außenministerium der BRD); -wärts /Adv./ 1.1. nicht zu Hause: a. essen, schlafen 1.2. außerhalb des (Wohn)ortes, nicht am Ort: a. arbeiten; viele Besucher kommen von a. (von einem anderen Ort) 1.8. Sport a. (auf dem Platz des Gegners) spielen, antreten müssen — 2 . nach außen gerichtet: ein (nach) a. gewendetes Futter Auswärts Sport| -sieg, der auswärts errungener Sieg; -spiel, das auswärts stattfindendes Spiel aus/Ausl -waschen /Vb./ 1 .1 . einen Fleck (aus einem Kleid) a. (durch Waschen entfernen) 1.2 . ein Wäschestück, ein Paar Strümpfe a. (w aschen 1.1) 1.8. etw. mit einer Flüssigkeit säubern: Gläser a.; einen Pinsel a.; - wechselbar /Adj.; nicht adv.) so beschaffen, daß es ausgewechselt iverden kann: ein auswechselbares Objektiv; -wechseln jV b .; hat; / auch ausgewechselt/ etw. , jmdn. (gegen etw. , jmdn.) a. etw., jmdn. an die Stelle einer anderen (ungeeigneten od. unbrauchbar gewordenen) Sache, einer anderen (ungeeigneten) Person (der­ selben Art) setzen: das Objektiv eines Foto­ apparates a .; ein Bild (im Bahmen) a .; eine durch­ gebrannte Sicherung a .; eine alte Zündkerze gegen eine neue a.; der Torwart mußte ausgewechselt werden; dazu -wechs(e)lung, die; -, - en; -weg, der Hilfe, rettende Lösung in einer schwierigen Situation: einen A. (aus dem Dilemma) suchen; das ist ein guter, kein A . ; ich sehe keinen anderen A- , als das zu tun; keinen A. wissen; -weglos fAdj.f ohne Ausw eg: sich in einer ausweglosen Lage befinden; die Situation scheint a.; dazu -Weglosigkeit, die; - , fo. PL/: die völlige A. seiner Lage; ein Gefühl der A. haben; -weichen /st. Vb.f 1.1. jmdm., einer Sache a. gehend, fahrend die ursprüngliche Richtung verlassen, um mit jmdm., etw. nicht zusammenzu­ stoßen, zusammenzutreffen (und um Platz zu imachen): der Fahrer ist (dem Fußgänger, Auto) geschickt ausgewichen; einer Menschenmenge, einem Hindernis a. 1 .2 . einem Hieb, Schlag, An­ griff a. (zur Seite gehen, sich zur Seite beugen, um einem Hieb, Schlag, A ngriff zu entgehen) 1.8. jmdm., einer Sache a. versuchen, sich von jmdm., dem man nicht begegnen möchte, von einer (unan­ genehmen) Sache fernzuhalten, jmdn., etw. m eiden: er weicht ihr seit Wochen aus; einem Gespräch, der Beantwortung weiterer Fragen a.; einer Ent­ scheidung, Schwierigkeit a .; jmds. Blicken a. (ver­ meiden, jmdn., der einen anblickt, anzublicken); eine ausweichende (nicht auf die Frage eingehende) Antwort — 2. auf etw. a. gezwungenermaßen sich für eine andere Sache entscheiden, eine andere Sache w äh len : da die Theaterkarten ausverkauft waren, wich er aufs Kino aus; auf eine andere Möglich­ keit a. Ausweichl -manöver, das 1. geschickte Handlung, durch die man unter Schwierigkeiten mit seinem Fahrzeug jmdm., etw. ausweicht — 2. Manöver (3), durch das jmd. einer (unangenehmen) Sache aus­ w eicht: deine Überlegungen und Fragen sind nur A.; - möglichkeit, die Möglichkeit, auf etw. auszu­ weichen (2); -stelle, die Verkehrsw. verbreiterte Stelle eines schmalen Verkehrsweges, die die M ög­ lichkeit bietet, daß ein Fahrzeug einem andern aus­ weicht aus/Ausl -weiden fVb.j Jägerspr.: ein Reh, einen Fasan a. (einem Reh, Fasan die Eingeweide heraus­ nehmen); -weinen, sich /Vb./ sich durch vieles- Weinen erleichtern: sie hat sich an seiner Brust ausgeweint; -{- sich die / Augen a .; - weis, der; -es, -e von der Polizei, einer Behörde, Dienststelle, einem Betrieb, einer Organisation ausgestelltes Schriftstück, das Angaben zur Person enthält und zu etw. berechtigt, etw. bestätigt: einen A. ausstellen, vorzeigen; er war ohne A .; ein gültiger A .; der A. für Arbeit und Sozialversicherung; -weisen /Vb.f 1. einen Ausländer, der auf dem Territorium des Landes, in dem er sich aufhält, gegen dessen Rechts­ ordnung verstoßen hat, durch Gerichtsbeschluß od. auf Grund einer Anordnung der Regierung aus dem Land weisen, des Landes verweisen — 2. sich a. mit Hilfe eines Ausweises seine Identität nach- weisen: bitte weisen Sie sich aus!; sich mit dem Personalausweis a. — 8. sein neuester Film wies ihn als einen Regisseur von Talent aus (zeigte, bewies, daß er als Regisseur Talent hat) — 4. die Statistik der Verkehrspolizei wies aus (aus der Statistik der Verkehrspolizei ging rechnerisch her­ vor), daß die Unfälle im Straßenverkehr gestiegen waren; die jährlichen Einnahmen und Ausgaben werden in der Aufstellung ausgewiesen Answeisl -kontrolle, die; -papiere, die jP l.j von der Polizei, einer zuständigen Stelle ausgestellte A u s­ weise, auch ausgestellter Ausweis: zeigen Sie bitte Ihre A .! Ans/ans| -Weisung, die /zu ausweisen 1/: die A. eines ausländischen Korrespondenten; -weiten jVb./ 1.1. etw. a. (durch längeren Gebrauch) be­ wirken, daß etw. zu weit wird: einen Pullover a.; zieh meine Schuhe nicht an, sonst weitest du sie aus 1.2 . sich a. (durch längeren Gebrauch) zu weit werden: der Pullover hat sich ausgeweitet 2.1 . das Hochdruckgebiet weitet sich aus (dehnt sich a u s) 2.2. dieser Zwischenfall hat sich zu einem bewaffneten Konflikt ausgeweitet (hat die A u s ­ maße eines bewaffneten Konflikts angenommen) 2.8. die Produktion, den Umsatz, den Handel mit dem Ausland a. (erweitern); zu 2 -Weitung, die; -en fvorw. Sg .f; -wendig /Adv./ aus dem Gedächtnis: ein Gedicht a. können, aufsagen; ich kenne die Lektion fast, schon a .; der Pianist spielte die Be­ gleitung a. (ohne Noten); etw. a. lernen (etw. so lernen, daß man es aus dem Gedächtnis wiedergehen kann); -werfen fVb./ 1. eine Angel, den Köder, das Netz a. (zum Fischefangen ins Wasser werfen) — 2. etw. (in großen Mengen) nach außen, draußen schleudern: der Vulkan wirft glühende Gesteins­ brocken, Asche aus; die Patronenhülsen werden automatisch ausgeworfen — 8. etw. ausschaufeln: eine Grube a.; -werten / Vb./ etw. a. prüfen , welche Ergebnisse etw. enthält und ob, wie sie nutzbar ge­ macht werden können: Berichte, Vorschläge, Er­ gebnisse, eine Statistik, Umfrage a.; Unter­ suchungsmaterial kritisch, statistisch, wissen­ schaftlich für eine Arbeit a.; Filmaufnahmen a .; dazu -Wertung, die /vorw.Sg ./; -wetzen/Vb.; hat/
auswickeln — Auszug 125 - f eine /* Scharte (wieder) a.; - wickeln /Vb./ etw., jmdn., sich aus etw. wickeln (2.2): ein Geschenk (aus dem Papier), ein Bonbon, ein Päckchen a.; das Baby a. (aus den Windeln wickeln)', - wiegen /st. V b.; / auch ausgewogen/ 1.1, etw. a. das Gewicht von etw. feststellen : soll ich Ihnen das Stück Fleisch a.? 1.2 . etw. abwiegen: ein Pfund Mehl a.; - winden /Vb./ landsch., bes. süddt. österr. Schweiz, etw. auswringen; -wintern fsw. Vb.; ist/ Landw. /von überwinternden Kulturpflanzen! durch Frost Scha­ de n leiden : das Getreide ist ausgewintert; -wirken, sich IVb./ etw. wirkt sich (auf etw., jmdn.) aus etw. übt eine Wirkung (auf etw., jmdn.) aus: etw. wirkt sich (un)günstig, positiv, negativ (auf etw., jmdn.) aus; die Kur wirkte sich erst nach Wochen aus; die Disziplinlosigkeit hat sich störend auf den Unterricht ausgewirkt; dieses Klima wirkt sich negativ auf mich aus; -Wirkung, die: das H och­ wasser hatte verheerende Auswirkungen (W i r ­ kungen); die A. dieser Maßnahmen auf die Wirt­ schaft; etw. hat politische Auswirkungen (F o l­ gen 2); -wischen /Vb.; hat/ etw. durch Wischen (1.2 .1) (innen) säubern: das Glas (mit einem Tuch) a.; den Schrank feucht a.; sich die Augen a.; + umg. jmdm. eins a. (jmdm. bes. aus Rache eine Bosheit antun); -wringen jVb.f landsch., bes. no rd dt. nasse Textilien zusammendrehen und drücken und so die Feuchtigkeit aus ihnen entfernen: die Wäsche, ein Tuch a.; - wuchs, der /PI. - wüchse; vorw. Pl.f durch Übersteigerung, Übertreibung her­ vorgebrachte negative Erscheinung, schädliche Folge (2): das sind Auswüchse seiner Phantasie; -wuchten fVb.j Techn.: in der Autowerkstatt die Räder a. (die Unwucht an den Rädern durch Wiederherstellung des richtigen Schwerpunktes beseitigen) lassen; -Wurf, der /vorw. Sg./ durch den Mund nach außen gelangte Sekrete der Schleimhaut der Luftwege, des Nasen-Rachen-Raums: eitriger, blutiger A.; - zah­ len /Vb./ 1.1. jmdm. (in der Ausübung dienstlicher Pflichten) einen ihm zustehenden Geldbetrag zahlen, aushändigen: das Gehalt, Prämien a.; jmdm. die Rente, die Zinsen a.; er ließ sich von ihm sein Erbteil a.; einen Scheck a. (in einem Geldinstitut den auf dem Scheck angegebenen Geldbetrag an denjenigen zahlen, der den Scheck vorlegt) 1.2. jmdn. a. jmdm. einen Geldbetrag zahlen, aushändigen und damit dessen rechtliche Ansprüche auf etw. end­ gültig befriedigen: er hat seine Teilhaber aus­ gezahlt; einen Erben a. — 2. etw. zahlt sich aus etw. lohnt den Aufwand (für etw.) durch sichtbaren Erfolg: die Mühe, der Aufwand wird sich, die Anstrengun­ gen werden sich a.; das zahlt sich nicht aus; - zählen jVb.j 1. etw. zählen (2), indem man es von anderem sondert: nach der Wahl die abgegebenen Stimmen a. (getrennt nach der jeweiligen Ent­ scheidung zählen); unter dem Mikroskop die weißen Blutkörperchen a. — 2. Boxen einen kampfun­ fähigen Boxer durch Zählen (bis maximal zehn Se­ kunden) für besiegt erklären: er wurde in der sechsten Runde ausgezählt; -Zahlung, die /zu -zahlen 1/; - Zahlung, die /zu -zählen 1/; -zanken /Vb./ umg. jmdn. ausschimpfen; -zeichnen /Vb.; / auch aus­ gezeichnet/ 1.1. jmdn. (mit etw.) a. jmdm. eine Auszeichnung verleihen, jmdn. mit einer Auszeich­ n u ng (2.1) eh ren : jmdn. für seine hervorragenden Leistungen mit einem Orden, einer Medaille, einem (Kunst)preis, einer Prämie, einem Ehren­ titel a.; er ist ausgezeichnet worden; etw. a . : der Film wurde mit dem Hauptpreis ausgezeichnet 1.2. jmdn. durch, mit etw. a. jmdn. (als Ausdruck der ihm gegenüber empfundenen Hochschätzung) durch, mit etw. ehrend vor anderen herausheben: jmd n. d urch sein, mit seinem Vertrauen a .; der Lehrer zeichnete diesen Schüler (vo r seinen Klassenkameraden) dadurch aus, daß er seinen Aufsatz vorlas — 2.1., sich positiv durch etw. gegen­ über anderen Menschen, Dingen abheben: jmd. zeichnet sich (gegenüber, vo r anderen) durch B e ­ sonnenheit, großes Wissen, gute Leistungen aus; dieser Kunststoff zeichnet sich durch große Härte aus 2.2. etw. zeichnet jmdn. , etw. aus etw. hebt jmdn., etw. positiv gegenüber anderen Menschen, Dingen ab: große Selbständigkeit zeichnet ihn (gegenüber, v o r seinen Altersgenossen) aus; gün­ stige klimatische Bedingungen zeichnen dieses Gebiet aus — 8 . Waren auspreisen: die Stoffe sind noch nicht ausgezeichnet; -Zeichnung, die 1. jo. P I .; zu -zeichnen 1/ das Auszeichnen; zu 1.1: jmdn. zur A. mit dem Nationalpreis vorschlagen; zu 1.2: die A. des jungen Künstlers durch den berühmten Komponisten erregte Aufsehen — 2.1. das, was jmd. als materielle, moralische Anerkennung und Würdigung besonderer Leistungen, Verdienste er­ hält, erhalten hat wie z. B . Orden, Preis, Medaille, Ehrentitel, Prämie, Lob, Wanderfahne: eine hohe, staatliche A. erhalten; jmdm. eine A. verleihen, aberkennen 2.2. das, wodurch jmd. ausgezeichnet (1.2) wird, worden ist: er empfand diese Bemerkung als A. — 8. mit A. /höchstes Prädikat /: das Abitur mit A. bestehen; -ziehbar /Adj.; nicht adv./ sich ausziehen (3.2) lassen d : ein ausziehbarer Tisch; - ziehen /Vb./ 1. (hat) 1.1. ein Kleidungsstück vom Körper nehmen, von sich tun: (sich, jmdm.) das Kleid, die Schuhe, Strümpfe a. 1.2. sich, jmdn. a. sich, jmdm. die Kleidung vollständig od. teilweise vom Körper nehmen: sich schnell a.; ganz aus­ gezogen sein; die Mutter zog das Kind aus — 2. aus einer Wohnung, Unterkunft, einem Arbeitsraum a. eine Wohnung, Unterkunft, einen Arbeitsraum für imm er verlassen (ist): Müllers sind am 31. Januar (aus der Wohnung, dem möblierten Zimmer) aus­ gezogen; die Abteilung muß aus dem ersten Stock­ werk a. — 3. (hat) 3.1. etw. aus etw. herausziehen: jmdm. ein Haar, einen Splitter a .; Unkraut a. 3.2. etw., das ineinandergeschobene Teile enthält, durch Herausziehen dieser Teile vergrößern, ver­ längern : einen Tisch a .; ein Stativ, die Antenne am Auto a. — 4. die Linien einer Zeichnung mit Tusche n ach zieh en (hat): die Linien, eine Bleistiftzeich­ nung (mit Tusche) a. — 5. sich in einer Formation, Gruppe aus einem Ort, einem Gelände, einem großen R au m begeben (ist): die Sportler ziehen (aus dem Stadion) aus; - f jmdn. bis aufs / Hemd a. AusziehI -tisch, der ausziehbarer T isch ; -tusche, die Tusche zum Ausziehen von Linien aus/Ausl -zischen /Vb.; hat/ jmdn., etw. a. durch Zischen sein Mißfallen über jmdn., etw. zum Aus­ druck bringen: der Redner, die Inszenierung wurde ausgezischt; -zug, der 1. /vorw. S g .; zu ausziehen 2,5/ das Ausziehen; zu 2: er hat bei seinem A. (aus der alten Wohnung) das Klavier verkauft; zu 5: der feierliche A. des Lehrkörpers (aus der Aula), der Sportler aus dem Stadion — 2.1. abgedruckter, herausgeschriebener, mit dem entsprechenden Teil
126 Auszugsm ehl — automatisch der Vorlage übereinstimmender Ausschnitt eines T extes: ein (beglaubigter) A. aus dem Testament; Auszüge aus einer Rede abdrucken; jmdm. einen Brief in Auszügen (auszugsweise) mitteilen 2.2 . Kontoauszug: die Bank hat die Auszüge geschickt 2.8. Klavierauszug Auszugs/auszugsl -mehl, das fo. P l.f besonders feines Weizenmehl, das frei von Kleie ist; -weise /Adv./ in Auszügen (2.1), in einem Auszug: einen Roman a. veröffentlichen aus|zupfen /Vb.f: jmdm. ein graues Haar a. (her­ ausziehen 1) autark fAdj.f W irtsch. von Autarkie bestimmt: danach streben, die Wirtschaft eines Staates a. zu machen Autarkie, die; jo, PI./ W irts ch. von Staaten der Klassengesellschaft (in Vorbereitung eines Aggres­ sionskriegs) angestrebte wirtschaftspolitische Unab­ hängigkeit von Importen authentisch fAdj.j 1.1 . im Wortlaut verbürgt: ein authentischer Text; Jur. der Vertrag ist in der deutschen und der russischen Fassung a. (drückt in der deutschen und russischen Fassung den Willen der Unterzeichner unverfälscht aus) 1.2 . glaubwürdig, v erbürgt: authentischen Berichten zufolge; eine authentische Darstellung; sich auf authentisches Material stützen; dazu Authentizität, die; jo. P l.f Auto, das; -s, -s Kraftwagen, bes. Personenkraft­ w agen : ein neues, altes, gebrauchtes, modernes, schnittiges, gelandegängiges A .; das A. hat eine gute Straßenlage; ein A. mit Anhänger; die Zu­ lassung für ein A. beantragen; ein A. waschen; in ein A. steigen; A. fahren können; er fährt gut A .; mit dem A. nach L fahren; das A. fuhr an, über­ holte den Traktor, bog nach rechts ab, wendete, bremste, hielt (an), parkte vor dem Haus, kam ins Schleudern, überschlug sich, fuhr gegen einen Baum; ein A. abschleppen; er ist unters A. ge­ kommen (von einem Auto überfahren worden) + salopp gucken wie ein A. (sehr erstaunt blicken) Autol -atlas, der Atlas für den Autofahrer, auf dessen Karten bes. die Straßen genau eingezeichnet sind; -bahn, die durch Mittelstreifen in zwei Fahr­ bahnen getrennte, mehrspurige, kreuzungsfreie Straße für den Fern- bzw. Schnellverkehr für Kraftfahr­ zeuge Autobiographie, die literarische Beschreibung des eigenen Lebens; dazu autobiographisch /Adj.f das eigene Leben beschreibend: dieses Buch trägt auto­ biographische Züge; ein autobiographischer R o ­ man Autol -bücherei, die in einem großen Auto unter- gebrachte fahrbare Volksbücherei für die Betreuung abgelegener (ländlicher) Gebiete ohne eigene Biblio­ thek; -bus, der (als öffentliches Verkehrsmittel dienender) Kraftwagen für die Beförderung von min­ destens acht Personen, Omnibus; -bushaltestelle, die Autodidakt, der; -en, - en jmd., der Kenntnisse, Fähigkeiten weitgehend dadurch erwirbt, erworben hat, daß er sich selbst unterrichtet, unterrichtet hat; dazu autodidaktisch jAdj.f als Autodidakt: sich a. weiterbilden Autol -diebstahl, der; -elektrik, die Elektrik (2) eines Autos; -fahre, die Fähre, mit der Autos über­ gesetzt werden; -fahrer, der jmd., der Auto fahren kann, fährt; -fahrt, die; -friedhof, der umg. Platz, auf den ausgediente Autos gebracht werden autogen fAdj.f 1. Techn. die Flamme eines Aze­ tylen-Sauerstoff-Gemisches zum Verbinden od. Trennen von Werkstoffen ausnutzend: autogenes Schweißen (das Zusammenfügen von Werkstoffen mit der Stichflamme eines Schweißbrenners) — 2. Med. autogenes Training (psychotherapeutische Übungen, die jmd. zur Konzentration und Entspan­ nung seines Organismus und zur Beseitigung von Störungen im Ablauf physiologischer Funktionen vornimmt) Autogramm, das; -s, -e Namenszug einer bekann­ ten Persönlichkeit: Autogramme sammeln; einen Schauspieler um ein A. bitten Autogrammjäger, der umg. leidenschaftlicher Sammler von Autogrammen Autograph, das; -s, - e/-en von einer bekannten Persönlichkeit eigenhändig geschriebener Text, eigen­ händig geschriebenes Schriftstück Autol -karte, die Landkarte für den Autofahrer bes. mit genau eingezeichneten Straßen; -kino, das fin der BRD/ Freilichtkino, in dem der Film vom Auto aus angesehen wird; -kolonnc, die Kolonne von Autos; -korso, der organisierte Fährt einer Auto­ kolonne, um etw. vorzuführen; -kran, der auf dem Fahrgestell eines Kraftwagens montierter Drehkran Autokratie, die; -n [..i:9n] auf Selbst-, Allein­ herrschaft beruhendes diktatorisches Regime Autol -lackierer, der Facharbeiter, der Kraftfahr­ zeuge lackiert; -marder, der umg. jmd., der Autos aufbricht und ausraubt Automat, der; -en, -en 1.1. Apparat, der nach dem Einwurf einer Münze selbsttätig Waren ausgibt od. eine Dienstleistung verrichtet: ein A. für Zigaretten, Süßwaren, Fahrkarten, Briefmarken; den iVuto- maten auffüllen 1.2. Maschine, technische Anlage, die nach einem bestimmten vorgegebenen Programm (5) völlig od. zum großen Teil durch selbsttätige Steuerung und Regelung aufeinanderfolgende A r­ beitsgänge ausführt (und etw. produziert): einen Betrieb mit Automaten ausrüsten; der A. stößt in der Stunde 3000 Schrauben aus; ein A. für das Abfüllen von Flaschen, für die Verpackung von Zigaretten — 2. Kybern. System, das Infor­ mationen aus der Umgebung aufnimmt, speichert, verarbeitet und Informationen an die Umgebung a bgibt Automatenrestaurant, das Selbstbedienungsgast­ stätte, in der man sich selbst Speisen, Getränke aus Automaten nehmen kann Automatik, die; -, -en 1. Vorrichtung, die einen ein­ geleiteten technischen Vorgang ohne weiteres mensch­ liches Zutun steuert und regelt: ein Fotoapparat, Auto, eine Armbanduhr mit A. — 2. fo. PI .] selbst­ tätige Steuerung und Regelung: wenn man auf den Knopf drückt, setzt die A. der Entlüftung ein Automation, die; -, jo. Pl.f Automatisierung automatisch fAdj.f 1.1. mit einer Automatik ver­ sehen, durch eine Automatik (1) betrieben: ein auto­ matischer Temperaturregler; eine automatische Taktstraße; ein Kraftwagen mit automatischer Schaltung1.2.durch eine Automatik (1)erfolgend; die automatische Regelung der Brennstoffzufuhr; Flaschen a. abfüllen; a. gesteuerte Maschinen — 2.1. ohne daß der Beteiligte etwas dazu tun muß: der Antrag wird a. an die zuständige Stelle weiter­ geleitet 2.2 . mechanisch (3): bei ihm kommen die Antworten ganz a.
automatisieren — avisieren 127 automatisieren /sw. Vb.; hat/ 1. einen Produktions­ prozeß, Betrieb mit Automaten (1.2) versehen, 50 daß Arbeitsgänge automatisch ablaufen: die Produktion von Traktoren a.; eine automatisierte Walzstraße; ein Werk teilweise, voll a. — 2, Psych. etw. durch Übung, ständiges Wiederholen gewohnheitsmäßig, un ­ willkürlich machen: Bewegungen, Handgriffe, die automatisiert sind Automatisierung, die; -en gesellschaftlicher P r o ­ zeße bei dem (in der Produktion) bestimmte Formen menschlicher Arbeit durch Automaten (1.2), automati­ sche Anlagen ersetzt werden: die Erhöhung der Ar­ beitsproduktivität durch die A .; die A. (das A u to ­ m atisieren 1) eines Betriebes, der Produktion von Traktoren Automatismus, der; Automatismen 1*fvorw. 8 g .f Au tom a tik (2): der A. des Gerätes wird durch elek­ trische Impulse ausgelöst — 2. P sych. automati­ sierte, vom Bewußtsein wenig kontrollierte gewohn­ heitsmäßige Handlung Automobil,das; -s, -e veraltend Auto autonomfAdj.f 1.1. Autonomie (1.1) besitzend: eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik 1.2. ein autonomer (souveräner 1.1) Staat — 2. Autonomie (2) besitzend Autonomie, die; jo. Pl.f 1.1. nationale Selbstän­ digkeit, Selbstverwaltung einer nationalen Gruppe, Minderheit in einer Föderation, einem National-, Nationalitätenstaat 1.2. Souveränität (1.2) — 2. (Recht auf) formale Selbstbestimmung in inneren Angelegenheiten bestimmter Institutionen in bürgerl. Staaten Auto|-nuinmer, die polizeiliches Kennzeichen eines Autos; -pflege, die Reinigung und Wartung eines Autos Autopsie, die; -n [..i:an] Med. Untersuchung des menschlichen Körpers nach dem Tod durch Sektion zur Feststellung krankhafter Organveränderungen und der Todesursache: eine A. vornehmen Autor, der; -s, Autoren Verfasser eines publizierten (literarischen, wissenschaftlichen) Textes: ein be­ gabter, zeitgenössischer A .; der A. des Romans, der Dissertation, der Rezension Autolradio. das in ein Auto eingebautes Radio Autoreferat, das Autorreferat Auto[reifen, der Autoren|-kollektiv, das fvorw. DDR/ Kollektiv von Autoren, das in Gemeinschaftsarbeit ein Buch ver­ faßt, verfaßt hat; -lesung, die öffentliche Veranstal­ tung, auf der ein Schriftsteller, Dichter aus seinen Werken liest Auto[rennen, das Rennen, bei dem die schnellsten Rennwagen ermittelt werden Autoren[Verzeichnis, das (alphabetisches) V er ­ zeichnis der Autoren eines Sammelbandes, eines Zeitschriftenjahrgangs Autoreparaturwerkstatt, die autorisieren fsw. Vb.; hat/1. jmdn. (zu etw.) bevoll­ mächtigen, ermächtigen: die Regierung autorisierte ihren Botschafter, in dieser Frage Verhandlungen zu führen — 2. eine autorisierte (vom Autor durch­ gesehene un d genehmigte) Übersetzung autoritär fA dj.f 1.1. ein autoritäres Regime (H err­ schaftsform in kap. Staaten, die sich auf Regierungs­ und Polizeigewalt sowie auf militärische M acht stützt, in der das Parlament ausgeschaltet ist und die Grundrechte der Bürger mißachtet werden) 1.2. das unkritische Zuerkennen von Autorität (1), bes. im Verhältnis des Kindes zum Erwachsenen, fordernd: sein Vater ist a. Autorität, die; -, -en 1. \o. Pl.f durch soziale, fach­ liche od. sachliche Voraussetzungen bedingtes A n ­ sehen einer (übergeordneten) Person, Institution und der daraus erwachsende Einfluß, die dazu füh­ ren, daß sich andere Personen in ihrer Tätigkeit, in ihren Anschauungen dieser Person, Institution (freiwillig) unterordnen od. sich an ihr orientieren: die elterliche, staatliche A . ; die A. des Vaters, des Arztes, der Schule; A. haben, besitzen; sich A. ver­ schaffen; der Lehrer büßte dadurch an A. in seiner Klasse ein — 2. Persönlichkeit, Institution, die bes. in fachlicher Hinsicht 1 besitzt: jmd. ist eine medi­ zinische A .; er gilt als eine A. auf dem Gebiet der Kernphysik; sieh wegen eines Gutachtens an ver­ schiedene Autoritäten wenden; sich an die Aka­ demie als die höchste wissenschaftliche A. wenden Autorreferat, das vom Autor selbst verfaßtes Referat über seine wissenschaftliche Arbeit: über seine Dis­ sertation in einer Zeitschrift ein A. veröffentlichen Autorschaft, die; fo. Pl.f Tatsache, daß jmd. der Autor ist: seine A. beteuern, verschweigen, be­ streiten; jmdm. die A. eines Buches zuschreiben Autol -Schlange, die Schlange (3.2) von Autos; - Schlosser, der umg. Kraftfahrzeugschlosser; -Schlüssel, die fPl.j Schlüssel für die Tür, den K of­ ferraum des Autos und Zündschlüssel; -Service, der 2Service für die Pflege und Reparatur von Autos; - Skooter, der bei Volksfesten, in Vergnügungsparks errichtete Anlage, in der man in elektrisch betriebenen kleinen, einem Auto ähnlichen Fahrzeugen fahren kann; -stopp /in der Verbindung/ per A. (Anhalter) fahren; -stunde, die Strecke, die ein Auto mit durch­ schnittlicher Geschwindigkeit in einer Stunde zurück­ legt: das Schloß liegt zwei Autostunden (von hier) entfernt Autosuggestion, die Beeinflussung der eigenen P er ­ son durch bestimmte, oft krankhafte Vorstellungen Autol -tour, die; -Zubehör, das autsch umg. IAusruf bei leichtem körperlichem Schmerz/: a., ich habe mich gepikt! auwei(a) berl. umg. fAusruf des Erschreckens, der unangenehmen Überraschung!: a., das hab ich ver­ gessen ! Avancen, die \Pl.f [avaqsan, auch avasan] fbes. von einer Frau; in der Verbindung/ veraltend jmdm. A. machen jmdm. Hoffnungen auf eine Heirat ma­ chen, jmdm. zu erkennen geben, daß man ihm in ero­ tischer Hinsicht näherkommen möchte: sie machte ihm A. avancieren fsw. Vb.; ist/ [avaijsi:.., au ch aväsi:..] veraltend befördert werden, aufrücken, aufsteigen: er ist zum Direktor avanciert Avantgarde [avantgarda, avaqgarda], Avantgarde [avaqgardo], die; -, -n die fortgeschrittensten K räfte einer (politischen) Bewegung, Vorhut: die A. des Proletariats (die marxistisch-leninistische Partei als Vorhut der Arbeiterklasse); dazu avantgardistisch IAdj.1 Aversion, die; -, - en [avsr..] Abneigung gegen etw., auch jmdn. Avis, der, das; -es, -e [avi:s], Avis, der, das; -, - [avi:, Gen. u . PL avi:(s)] Wirtsch. Ankündigung einer Sendung an den Empfänger avisieren fsw. Vb.; hat/ [avi..] etw., das Eintreffen
128 AWG - Bäckerei von etw., jmdn. schriftlich ankündigen: W irtsch. eine Sendung aJ ; jmds. Ankunft, jmdn. a. AWG, die; -, - / -s [a(:)ve:ge:] jKurzw. für Arbeiter- Wohnungsbaugenossenschaft/ s. Arbeiterwohnungs­ baugenossenschaft axial jAdj.; nicht präd.j Techn. längs der Achse: der Zylinder wird a. belastet Axiom, das; -s, -e L ogik nicht abgeleitete Aussage eines Wissenschaftsbereiches, aus der andere Aussagen deduziert werden Axt, die; Äxte Werkzeug zum Fällen von Bäumen, zum Spalten, Behauen.von Holz mit langem Stiel und geschärfter, schmaler Schneide: eine scharfe, stumpfe A .; die A. schwingen; die Äste mit der A. abschlagen Azalee, die; -, -n [. .le:9, PL . .le:(a)n] dem Rhodo­ dendron verwandte Pflanze mit weißen, rosa od. roten Blüten und kleinen dunkelgrünen Blättern, die als Zimmerpflanze gehalten wird Azalie, die; -, - n [..io] s . Azalee Azetat, das; -(e)s, -e Chem. Salz od. Ester der Essig­ säure Azetat|seide, die Seide aus einer aus einem Ester der Zellulose gewonnenen Chemiefaser Azeton, das; -s, jo. Pl.J Chem. ein Derivat des Kohlenwasserstoffes darstellende, farblose, brenn­ bare, angenehm riechende Flüssigkeit, die als Lö­ sungsmittel verwendet wird Azetylen, das; -s, jo. Pl.j [ . .ty..] Chem. farbloses, brennbares, explosives Gas des Kohlenwasserstoffs Azur, der; -s, jo. Pl.j geh. die tiefblaue Farbe des klaren Himmels azur|blau j A d j.j : ein azurblauer (leuchtend blauer) Himmel B b,B, das; - /umg. -s [be:] 1. der Laut B ; zweiter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes B — 2. Mus. 2.1. um einen Halbton tiefer gesetztes h 2.2. Zeichen, das eine Note um einen Halbton tiefer setzt babbeln jsw. Vb.; hat/ landsch. jvon Kleinst­ kindern, bevor sie richtig sprechen könnenj unver­ ständlich einzelne Laute, Silben sprechen: das Baby babbelt schon ein bißchen Baby, das; -s, -s [be:bi] Säugling: das B. baden; sie erwartet ein B. (Kind) Baby| -ausstattung, die die Kleidung und die W in ­ deln, die ein Baby in den ersten Wochen braucht; -jahr, das /o. Pl.j umg. jin der DDEj die Zeit, die eine Mutter od. eine andere, die Erziehung und Be­ treuung des zweiten od. folgenden Kindes überneh­ mende Person auf Verlangen bis zum Ende des 1. Lebensjahres des Kindes von der Arbeit ohne Ver­ lust ihres Arbeitsplatzes freigestellt wird; -nahrung, die jo. Pl.j Säuglingsnahrung; -Sachen, die jPl.j Kleidung und Windeln für ein Baby; -schuh, der leichter Schuh ohne feste Sohle für ein Baby; -sitter, der;-s, - [..s..]jmd., der kleine Kinder bei gele­ gentlicher Abwesenheit der Eltern (gegen Entgelt) beaufsichtigt; -speck, der umg. scherz h. die rund­ lichen Formen, die der Körper eines Babys, Kleinst­ kindes aufweist; -Wäsche, die Bach, der; -(e)s, Bäche natürlicher Wasserlauf von geringer Breite und Tiefe: der B. rauscht, schlängelt sich durch das Tal, schwillt an Bache, die; -, - n weibliches Wildschwein vom dritten Lebensjahr an Bach|stelze, die schwarzweiß gefiederter, heimischer Singvogel mit auffallend langem Schwanz Backaroma, das beim xBacken (1.1) bes. von K u ­ chen verwendetes Aroma Backbord,dasjvorw. Sg. u . o . Art./Seemannsspr. in bezug auf seine Längsachse von hinten nach vorn gesehen die linke Seite eines Schiffes: das Schiff hat Schlagseite nach B. Back|buch, das Buch mit Backrezepten Backe, die; -n 1.1. eins von den sowohl links als auch rechts von Nase und Mund liegenden flei- chigen Teilen des menschlichen Gesichts: die rechte, linke B .; beide Backen; rote, runde Backen haben; eine dicke, geschwollene B. haben; jmdm. einen Kuß auf die B. geben; sich die B. reiben; umg. scherzh. über beide Backen (sehr) strahlen'; jmdm. laufen die Tränen über die Backen — 2. umg. eine Hälfte des Gesäßes: die Backen zu­ sammenkneifen — II. einer von zwei Teilen eines Werkzeugs, Geräts, einer Vorrichtung, die etw. Da- zwischenbefindliches dadurch, daß sie gegeneinander bewegt werden, festhalten, eine Bewegung hemmen, zum Stillstand bringen: die Backen des Schraub­ stocks, der Zange, der Skibindung, der Bremse Zacken (er bäckt, backt), backte, veraltend buk, hat gebacken 1.1 . etw. dadurch hersteilen, daß man aus Mehl und verschiedenen Zutaten einen Teig be­ reitet, ihm eine bestimmte Form gibt und ihn in der Hitze der Backröhre, des Backofens gar werden läßt: Kuchen, Plätzchen b.; Brot b.; sie bäckt, backt gern; O umg. scherzh. ein frisch gebackener Ehemann (Mann, der vor kurzem geheiratet hat) 1.2. Eierkuchen b. (braten 1.1); landsch. ein Hähnchen b .; gebackener Fisch; Eier b. — 2. jvon Teig/ in einer Form, auf einem Blech in der Back­ röhre, im Backofen durch Hitze gar werden: der Kuchen muß eine Stunde b. + / Schliff b. 2backen jsw. Vb.; hat/ landsch. an etw. kleben, an- kleb en : der Schnee, Lehm backt an den Schuhen; der Schnee backt heute (ist naß, so daß er leicht klumpt und an etiu. kleben bleibt) Backen| -bart, der seitlich an beiden Backen wach­ sender Bart; -knochen, der jvorw. Pl.j Jochbein: breite, hohe B. haben; -tasche, die jvorw. Pl.j sack­ artiger Teil auf beiden Seiten neben der Mund­ höhle zur vorübergehenden Aufnahme von Futter bei zahlreichen Nagern, einzelnen Beuteltieren und der Mehrzahl der Affen: die Backentaschen des Hamsters; -zahn, der jeder der hinter den Eckzäh­ nen stehende Zahn Bäcker, der; -s, - Handwerker, der Backwaren her­ stellt: beim B. ein frisches Brot, Brötchen holen Bäcker|brot, das in einer Bäckerei gebackenes Brot Bäckerei, die; -, -en 1. mit einem Laden verbundener Betrieb zur handwerklichen Herstellung von Back-
Bäckerladen — Bahn 129 waren — 2. /o. PI./ das1Backen (1-1): sie verstand etwas von der B. Bäcker] -laden, der /PL -laden/ zu einer Bäckerei gehörender Laden, in dem Backwaren verkauft wer- den; -meister, der Bäcker, mit Meisterprüfung Back] -fisch, der veraltend Mädchen zwischen ld und 17 Jahren; -form, die Form, in der ein Kuchen gebacken wird Background, der; -s, -s [bskgraunt] Mus. musika­ lische, rhythmisch-harmonische Untermalung durch das Ensemble bes. für die Solisten im Jazz Back/back| -obst, das gedörrtes, getrocknetes Obst, Dörrobst; -ofen, der 1.1. Ofen des Bäckers zum 1Backen (2) von Backwaren: das Brot in den B. schieben 1.2. Backröhre; -pfeife, die umg. Ohr­ feige; -pfeifen, backpfeifte, hat gebackpfeift um g. jmdn. ohrfeigen: er hat ihn gebackpfeift; -pfeifen­ gesicht, das /PI. -er/ salopp unsympathisches, fre­ ches, dummes Gesicht: er hat ein B.; -pflaume, die /vorw. PI./ gedörrte, getrocknete Pflaum e: Back­ pflaumen einweichen; -pulver, das pulverförmiges Triebmittel für den Teig bestimmter Backwaren; -re- zept, das Rezept für das 1Backen (1.1) von etw.; -röhre, die zum 1Backen (2), Braten dienender ab­ geschlossener Raum im Herd; -stube, die Raum, in dem der Backofen (1.1) steht; -trog, der (hölzener) Trog, in dem der Bäcker den Brotteig zubereitet; -wäre, die /vorw. PL/ vom Bäcker gebackene Ware wie Brot, Brötchen, Kuchen, Kleingebäck; -werk, das jo. PI./ Backware außer Brot; -zeit, die Zeit, die etw. xbacken (2) muß; -zutat, die Zutat für das 1Backen (1.1) von etw. Bad, auch Bad, das; -(e)s, Bäder 1. größere Menge (itemperiertes) Wasser in einer Wanne, in das sich der Mensch zur Reinigung, Erfrischung od. zu Heil­ zwecken begibt, begeben h at: ein warmes, kaltes B .; ins B. steigen; jmdm. medizinische Bäder ver­ abreichen; ein B. nehmen (baden 1.1) — 2.1. das Baden (1.1): das tägliche B.; der Arzt hat dem Patienten zehn Bäder verordnet 2.2. das B ad en (1.3): sich nach dem B. sofort umziehen; ein B. im Meer — 3.1. Badezimmer: ein gekacheltes B.; die Wohnung hat ein großes B. 3.2. Anlage im Freien, Gebäude mit einem Schwimmbecken od. Anlage an einem See, Fluß, in dem man baden (1.3)kann: die öffentlichen Bäder sind ab 1. Mai geöffnet; nach der Schule gehen wir ins B. — 4. Ort (mit Heil­ quellen), der für die Behandlung bestimmter K rank­ heiten besonders günstige Bedingungen bietet und ent­ sprechende Einrichtungen, z . B . Sanatorien, be­ sitzt: ein B. für Herzkranke; in ein B. reisen, fahren; /als Zusatz vor Ortsnamen/ : B. Salzungen - f das / Kind mit dem Bade ausschütten Bade] -anstalt, die öffentliches Bad (3.2), bes. F rei­ bad; -anzug, der von weiblichen Personen beim Baden (1.3), im Schwimmbad, am Strand getragenes Kleidungsstück; -hose, die von männlichen Personen beim Baden (1.3), im Schwimmbad, am Strand ge­ tragene kurze Hose; -kabine, die Kabine zum Um­ kleiden in einem Schwimmbad; -kappe, die K opf­ bedeckung bes. aus Gummi, die bes. weibliche Personen beim Baden (1.3) tragen; -laken, das Badetuch; -mantel, der einem langen Mantel ähn­ liches Kleidungsstück aus saugfähigem Stoff, der bes. zum Abtrocknen, Aufwärmen nach dem Baden dient; -meister, der jmd., der die Aufsicht in einem Schwimmbad führt; -rnütze, die Badekappe baden, badete, hat gebadet 1.1. sich in einer Bade­ wanne mit (temperiertem) Wasser zur Reinigung, Erfrischung od. zu Heilzwecken aufhalten: warm, kalt, heiß b.; er badet (sich) täglich 1.2 . jmdn. in einer Badewanne mit (temperiertem) Wasser waschen: das Baby b.; der Patient muß vor der Operation gebadet werden; O er ist in Schweiß gebadet (schwitzt stark); ihr Gesicht war in Tränen gebadet (war naß, bedeckt von Tränen) 1.3. sich mit dem ganzen Körper in einem Schwimmbecken, in einem Gewässer (schwimmend) bewegen: im Meer b.; nackt b.; nach der Schule gehen wir b.; er ist beim Baden ertrunken baden]gehen /Vb.f salopp bei, mit etw. b. bei, mit einer Sache keinen Erfolg haben, mit etw. scheitern: wenn du das nicht machst, gehst du baden Bade |-nixe, die scherzh. junge weibliche Person im Badeanzug; -ofen, der Ofen in einem Bade­ zimmer, in dem das Badewasser erwärmt wird; -ort, der /PI. - ej an der Küste, an einem See gelegener Ort, in den man reist, um dort zu baden (1.3); -Sachen, die /PI./ sämtliche Dinge, die man zum Baden (1.3) braucht; -saison, die Zeit vom Juni bis September mit Hochbetrieb in den Badeorten; -salz, das jo. Pl.j wohlriechender Badezusatz in kristalliner Fo rm ; -schwamm, der Schwamm (1.2); -stelle, die Stelle am Meer, an einem See, Fluß, an der gebadet (1.3) wird, werden kann; -Strand, der Strand, an dem gebadet (1.3) wird, werden k an n; -thermo- meter, das Thermometer zum M essen der Tempera­ tur des Badewassers; -tuch, das großes Frotteetuch zum Abtrocknen nach dem Baden; -verbot, das jo. Pl.j (aus gesundheitlichen Gründen von einem Arzt ausgesprochenes) Verbot zu baden (1.3); -wanne, die Wanne zum Baden (1.1, 1.2): in der B. sitzen; die B. vollaufen lassen; -Wasser, das jo. Pl.j zum Baden (1.1, 1.2) dienendes Wasser (in einer Badewanne): das B. einlassen, ablassen; -Wetter, das jo. Pl.f zum Baden (1.3) geeignetes Wetter; -zeug, das umg. Badesachen; -zlmmer, das zum Baden (1.1, 1.2) eingerichteter Raum einer Wohnung: ein gekacheltes B.; -zusatz, der kosme­ tischen, medizinischen Zwecken dienender Zusatz für das Badewasser baff JAdj.; nur präd.\ umg. verblüfft, sprachlos: da bist du b., was?; ich bin b., daß du hier bist Bagage, die; -, fo. PI./ [baga:3o] veraltend umg. in einer bestimmten Verbindung miteinander ste­ hende zweifelhafte Personen Bagatelle, die; -, -n unbedeutende, geringfügige A n ­ gelegenh eit: er hat den ganzen Vorfall nur als eine B. betrachtet; es lohnt sich nicht, über diese B. zu reden bagatellisieren /sw. V b.; hat/ etw. als Bagatelle dar­ stellen, ansehen: wir dürfen dieses Problem, wollen die Gefahr nicht b. Bagger, der; -s, - Maschine zum Lösen, Heben, Bewegen bes. von Erde, Kohle, Erz, Schutt: Sand mit einem B. wegräumen; Ton mit einem B. fördern baggern jsw. V b.; hat/: eine Fahrrinne, einen Graben b. (ausbaggern) Bahn, die; -, -en 1.1. Möglichkeit, in Richtung nach vorn voranzukommen, die sich jmd., etw. schafft, wenn er, es sich zum ersten M al unter Überwindung von Unwegsamkeit, Hindernissen bes. durch ein 9 Wörterbuch
130 Bahnbetriebswerk — bakteriologisch Gelände fortbewegt: sieh eine B. durch den Schnee, das hohe Schilf, das Dickicht, die Menge schaffen, suchen; das Wasser hat sich (eine) B. gebrochen — 2. Strecke, linienartige Erstreckung, die ein K ör­ per (nach physikalischen Gesetzen) im Raum zurück­ legt, zurückgelegt hat: die B. von Geschossen, Raketen, eines Satelliten, von Himmelskörpern berechnen; eine kreisförmige B. beschreiben; der Mond zieht seine B. — 3*1. (befestigte) Fläche von einer wegartigen Erstreckung, die oft in ihrer Breite und Länge markiert ist und für sportliche Wett­ kämpfe, sportliche Betätigung dient: der sowjetische Läufer startet auf B. zwei; unsere Rekordhalterin schwimmt auf B. eins; der Rodler hatte freie B. 3.2. Fahrspur: die neue Schnellstraße hat drei Bahnen — 4 . von Textilien, Tapete abgeschnittenes Teilstück, das länger als breit ist: die Bahnen des Rockes; beim Tapezieren brauche ich jemanden, der mir die Bahnen hält — 5. /vorw. PI .; nur mit Attr.j Art und Weise des Vorsichgehens, Vorgehens: sein Leben verläuft in geregelten Bahnen (geregelt); etw. in die richtige B. lenken — II .l .l . Eisenbahn (1.1): mit der B. reisen; er setzte sich auf die B. (stieg in einen Zug) und fuhr zu seinen Eltern; das Gepäck per B. schicken 1.2 . Straßenbahn: die nächste B. fährt in zehn Minuten; eine B. mit Anhänger — 2 . Eisenbahn (2): eine neue B. legen, bauen — 3. jo. PI ./jmdn. von der B. (vom Bahn­ hof) abholen, zur B. (zum Bahnhof) bringen, be­ gleiten — 4 . jo. PL/ Eisenbahn (3): er ist, arbeitet bei der B. -f- etw. bricht sich B. etw. setzt sich durch: eine Erkenntnis, neue Idee, ein Talent bricht sich B .; freie B. haben (alle Schwierigkeiten fü r die Reali­ sierung von etw. beseitigt haben); auf die schiefe B. geraten, kommen (ein unmoralisches Leben be­ ginnen, mit dem Gesetz in Konflikt geraten); aus der B. geworfen werden (von seinem bisherigen Lebensweg abgebracht werden) Bahn/bahn| -betriebswerk, das Dien ststelle der Eisenbahn für den Einsatz, die Versorgung und Instandhaltung der Lokomotiven; -brechend /Adj.j eine neue Entwicklung einleitend, umwälzend: eine bahnbrechende Erfindung; -dämm, der Damm für Eisenbahngleise: zu beiden Seiten des Bahn­ damms bahnen /sw. V b.; hat/ sich, jmdm. einen W eg b. sich, jmdm. eine Möglichkeit schaffen, durch ein Hindernis hindurch irgendwohin zu gelangen: er bahnte sich, ihr einen W eg durch den Schnee, durch die Menschenmenge; der Bach hat sich einen W eg durch das Geröll gebahnt Bahnen]rock, der Rock, der aus mehreren Stoff­ bahnen zusammengesetzt ist Bahn| -fahrer, der R adsport Radsportler, der auf Radrennbahnen Rennen fährt; -fahrt, die Fahrt mit einem Zug (II.l): eine lange B.; - gelände, das dem Betrieb einer Eisenbahn dienendes Gelände; -hof, der 1.1. für den Reise-, Güterverkehr bestimmter Komplex von Gleisanlagen, auf denen Züge an- halten, abfahren, Gleise wechseln können, und den da­ zugehörenden Gebäuden fü r den Reise-, Güterverkehr, mit Einrichtungen zur Betreuung der Reisenden: jmdn. vom B. abholen, zum B. bringen; auf welchem B. kommt er an?; der Zug rollte aus dem B. 1 .2 . Bahnhofsgebäude: im B. gibt es einen Friseur; + umg. (ein) großer B. festlicher E m p­ fang für jmdn., bes. eine Persönlichkeit des öffent­ lichen Lebens, bes. auf einem Bahnhof (1.1), einem Flugplatz: der Gast bekam einen großen B.; salopp ich verstehe nur B. (ich verstehe nichts) Bahnhofs] -gebäude, das Gebäude fü r den R eise- , Güterverkehr mit Einrichtungen zur Betreuung der Reisenden; -halle, die Halle eines Bahnhofs (1.2) mit den Einrichtungen für die Abfertigung der Reisenden, des Güterverkehrs Bahn/bahn| -körper, der Gleisanlage einer Eisen­ bahnstrecke; -lagernd /Adj.; nicht präd.; Fracht­ gut betreffend/ auf dem Bestimmungsbahnhof lagernd, bis es der Empfänger abholt; -meisterei, die; -en Dienststelle der Eisenbahn zur Überwachung und betriebssicheren Unterhaltung und Erneuerung der baulichen Anlagen; -rennen, das Radsport Rad­ rennen auf einer Radrennbahn; -schranke, die Schranke auf Straßen, Wegen, die Eisenbahngleise kreuzen; -Station, die Stelle, an der Züge fahrplan­ mäßig halten: der Zug hält an jeder B.; - steig, der neben den Eisenbahngleisen verlaufende Platt­ form auf einem Bahnhof (1.1) zum Ein- und Aus­ steigen ; -steigkante, die: bitte zurücktreten von der B .!; -Übergang, der Stelle, an der eine Straße, ein Weg Eisenbahngleise auf gleichem Niveau kreuzt Bahre, die; -, - n 1.1. Gestell zum Tragen von Toten, Totenbahre: der Tote wurde auf einer B. weg­ getragen 1.2. Trage (1): den Verwundeten auf eine B. legen Bai, die; -, -en Meeresbucht, Meerbusen Baiser, das; -s, -s [beze:, beze:] aus schaumig ge­ schlagenem Eiweiß und Zucker hergestelltes Gebäck Baisse, die; -n [bs:so] W irtsch. das Fallen der Börsenkurse von Wertpapieren Bajonett, das; -(e)s, -e Stichwaffe, die zum Nah­ kampf auf Gewehr, Karabiner od. Maschinenpistole aufgesetzt wird BajonettjyerSchluß, der Vorrichtung zur lösbaren Verbindung zweier zylindrischer Teile, bei der ein Teil nach einer Drehung in den zweiten Teil ein­ rastet Bake, die; - n 1. aufrecht stehende rechteckige Tafel am Rande von Straßen, die Kraftfahrern als Verkehrszeichen einen Eisenbahnübergang od. eine Abfahrt von der Autobahn ankündigt — 2. an Land od. im flachen Wasser stehendes Gerüst, das als See­ zeichen dient — 3 . an bestimmtem Ort befindlicher Sender, der für die Navigation von Schiffen, Flug­ zeugen bestimmte Signale abstrahlt Bakken, der; -s, - S k i Sprungschanze Bakterie, die; -, - n /vorw. PI./ [..io, ..Io] in zahl­ reichen Arten vorkommender einzelliger Mikro­ organismus ohne typischen Zellkern: manche Bakte­ rien sind Krankheitserreger; der Abbau toter organischer Substanzen durch Bakterien bakteriell /Adj./ durch Bakterien hervorgerufen: eine bakterielle Erkrankung; die bakterielle Zer­ setzung organischer Substanzen Bakterien! -kultur, die Gesamtheit der auf einem Nährboden zu wissenschaftlichen Zwecken gezüch­ teten Bakterien; -träger, der Mensch, der ohne selbst krank zu sein, krankheitserregende Bakterien in sich trägt und auf andere überträgt Bakteriologie, die; -, /o. PL/ Wissenschaft von den Bakterien, Teildisziplin der Mikrobiologie; dazu bakteriologisch /Adj.; nicht präd./: bakteriolo-
Balalaika — Ballen 131 gische U ntersuchungen durchführen Balalaika, die; - s/Balalaiken dreisaitiges Z u pf­ instrument der russischen Volksmusik mit drei­ eckigem Resonanzkörper und langem Hals Balance, die; /o. P L / [balaqso, auch balas(a)] Gleichgewicht (1): die B. halten, verlieren; aus der B. kommen balancieren jsw. Vb.; hat, ist/ [balaqsi:.., auch baläsi:..] 1. einen Gegenstand, mehrere Gegenstände zugleich im Gleichgewicht halten (während m an sich fortbewegt) (hat): einen Korb auf dem Kopf, ein Tablett auf der Hand b. — 2. über etw. b. das Gleichgewicht haltend über etw. sehr Schmales (E r­ höhtes) gehen (ist): er ist über ein schmales Brett, über ein Seil balanciert Balancier|Stange, die Stange, mit deren H ilfe man beim Gehen auf Seilen, Balken das Gleichgewicht besser halten kann 1bald, eher, am ehesten /Adv.; / auch eher, ehe­ sten/ 1. innerhalb) kurzer Zeit, nach einem relativ kurzen Zeitraum: er wird b. kommen; so b. wie, als möglich; möglichst b.; b. darauf; b. danach; das werde ich nicht so b. (schnell), so b. nicht ver­ gessen; umg. bis, auf b. (auf baldiges Wieder­ sehen)! /Abschiedsgruß/ — 2 . umg. fast, beinahe: das hätte ich b. vergessen; das habe ich mir b. gedacht; wir warten schon b. drei Stunden 2bald jJKon].; in der Doppelform bald ... bald; nebenordnend; 'verbindet zwei od. mehrere, meist direkt aufeinanderfolgende gleichartige Glieder/: b. weint sie, b. lacht sie; sie wurde b. rot, b. blaß 4 * das ist schon b. nicht mehr / wahr Baldachin, d er; -(e)s, -e [. .xi:n] 1.1. aus Stoff gefertigtes dachartiges Gebilde über ein em Thron , Altar, einer Kanzel od. einem Bett 1.2. ein 1.1 ähn­ liches Gebilde, das bei Prozessionen über dem Bischof getragen wird 1.3. Architekt, steinernes Dach als Zierde od. Schutz über einer an einem Bauwerk befindlichen Statue Bälde 4- papierdt. in B. Voald (1): der Fall soll in B. entschieden werden baldigfAdj.; ohne Komp.; nicht präd.; adv. nur im Superl./ in kurzer Zeit erfolgend: jmdm. baldige Genesung wünschen; um baldige Antwort bitten; papierdt. er soll das baldigst (so bald wie mög­ lich, schnellstens) nachholen, erledigen bald|möglichst, bald|möglichst jA d j. ; nicht p räd./ papierdt. so bald wie möglich, möglichst schnell: ich komme b.; um baldmöglichste Erledigung bitten Baldrian, der; -s, jo. Pl.f [..a:n] 1. krautige Pflanze mit weißen bis roten Blüten, deren Wurzel beruhigend wirkende Stoffe enthält — 2. aus den Wurzeln von 1 hergestellter Extrakt: ein paar Trop­ fen B. einnehmen Baldrian|tropfen, die jPl.j Baldrian (2) 1Balg, der; -(e)s, Bälge 1. das (fast als geschlossene Hülle abgezogene) Fell bestimmter Säugetiere, auch die mit Federn versehene Haut von Vögeln: der B. eines Hasen; einem Fuchs den B. abziehen; aus­ gestopfte Bälge von Raubvögeln — 2. au sgestopfter Rumpf einer Puppe: eine Puppe mit abwasch­ barem B. — 3. Hohlkörper (als Teil von Instrumen­ ten), der ausgedehnt und zusammengepreßt wird und dadurch einen Luftstrom erzeugt: der B. des Akkordeons; die Bälge der Orgel treten 2Balg, das, der; -(e)s, Bälger jemot. neg./ K ind (1.1): diese ausgelassenen Bälger! balgen, sich /sw. Vb.; hat; bes. von Kindernj im Spiel, aus Übermut miteinander ringen, kämpfen, miteinander raufen: die Jungen balgten sich um die Bonbons; warum balgt ihr euch denn dauernd?; dazu Balgerei, die; -, -en Balken, der; -s, - 1. langes Stück Schnittholz mit viereckigem Querschnitt in den Abmessungen von 8 mal 20 bis 20 mal 26 Zentimeter, das bes. im Bauwesen verwendet wird: ein tragender, schwerer, morscher B.; (neue) B. einziehen — 2. Sport Schwebebalken 4- umg. lügen, daß sich die B. biegen (maßlos lügen) Balkon, der; -s, -s [..koq] 1. vom Innern einer Wohnung her zugänglicher, mit dem Fußboden der Wohnung in einer Ebene liegender Vorbau in Form einer aus der Außenwand des Hauses herausragen­ den Plattform mit einem Geländer od. einer Brü­ stung: eine Wohnung mit B. — 2. stark erhöhter Teil des Zuschauerraums od. Rang in einem Kino: wir haben Karten für den B. Ball, der; -(e)s, Bälle 1.1. kugelförmiger, meist prall mit Luft gefüllter und beim Aufprall zurückspringen­ der Gegenstand aus mehr od. weniger elastischem, relativ festem Material, der als Spielzeug od. Sport­ gerät dien t: den B. werfen, schlagen, abstoßen, - geben, ins Tor schießen, köpfen; den B. an­ nehmen, fangen; jmdm. den B. zuwerfen, Z u ­ spielen; (mit dem) B. spielen; O einen B. (ein e K ugel) aus Schnee formen, aus Papier zusammen­ knüllen; der rote B. der Sonne — 2 . Schuß, Wurf mit 1 (auf ein Tor): der Torwart hielt jeden B., die schwierigsten Bälle — n . größere, festliche Tanzveranstaltung: einen B. veranstalten; auf einen B. gehen + jmdm., sich die Bälle Zuspielen, zuwerfen (jmdn., sich einander im Gespräch durch Hinweise unterstützen); umg. am B. sein, bleiben (einer Sache auch weiterhin intensive Aufmerksamkeit, Aktivität widmen) Ballade, die; -, -n Gedicht mit epischen, dramatischen und lyrischen Elementen, das ein handlungsreiches, oft tragisches Geschehen schildert Ballast, auch Ballast, der; -(e)s, -e fvorw. Sg .f 1.1. von Schiffen mitgeführte Last, bes. Wasser, Sand, die der Einhaltung eines stabilen Gleichgewichts des Schiffs, seines Tiefgangs dient: Sand, Wasser als B. aufnehmen 1.2. von Luftschiffen und Ballons mitgeführte Last aus Sand od. Wasser in Säcken, die, wenn das Luftfahrzeug Auftrieb erhalten soll, entleert werden 1.3. unnütze, überflüssige Last: der zweite Koffer war nur überflüssiger B .; <0 jmdn., etw. als B. empfinden Ballaststoffe, die fPl.f unverdauliche Bestandteile der aufgenommenen Nahrung ballen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. zu einem kugel­ förmigen Gebilde zusammenpressen: die Hand zur Faust, die Faust (die Hand zur Faust) b.; Papier zu einer Kugel b. (formen) 1.2. etw. drängt sich in dichten Haufen, Klumpen zusammens am Himmel ballten sich Wolken; O mit geballter (konzen­ trierter) Kraft, Energie Ballen, der; -s, - 1.1.1. fest zusammengepreßter und verschnürter, oft in derben Stoff eingenähter Packen bestimmter Produkte, bes. von Baumwolle, Tabak 9*
132 Ballerina — 2Band (der als Frachtgut versandt wird): ein B. Tabak, Baumwolle; Tee wird in B. verschifft; ein B. (zu einem Quader zusammengepreßte Menge) Stroh 1.1.2 . ein B. Stoff (zusammengelegte, aufgerollte lange Stoffbahn) 1.2. /Zählmaß für Papier und Leder in Form von 1.1/ — 2. (schwielige, muskulöse) polsterartige Verdickung an den Enden der Finger und Zehen, auf den Handflächen und Fußsohlen des Menschen und bestimmter Tiere — 3. krank- hafte Verdickung des hinter der großen Zehe liegen­ den Knochens am menschlichen F uß : die B. operativ entfernen — 4 . W urzelballen Ballerina, die; Ballerinen Tänzerin, Solistin in einem Ballett ballern /sw. Vb.; hat, ist/ umg. 1.1. mit Wuchtgegen etw. schlagen, so daß ein lautes Geräusch entsteht (hat): gegen, an die Tür b. 1.2. (ist) Steine b. gegen die Mauer (prallen mit Wucht gegen die Mauer, so daß ein lautes Geräusch entsteht) 1.3 . etw. mit Wucht irgendwohin werfen (hat): etw. vor Wut in die Ecke b. — 2. anhaltend schießen (hat): mit Platzpatro­ nen b.; überall hörte man es b. (hörte man das Knallen von Explosionen, bes. Schüssen) + salopp jmdm. eine b. (jmdm. eine kräftige Ohr­ feige geben) Ballett, das; -(e)s, -e 1. ausschließlich aus Tanz (1.1) und Instrumentalmusik bestehendes Bühnen­ werk: das klassische B.; ein B. aufführen — 2. die 1 ausführende Gruppe von Ballettänzern, - tänzerinnen Ballett[abend, der Theaterabend, an dem ein Ballett (1) aufgeführt wird Balletteuse, die; -n [. .t0 :zo] veraltend Ballett­ tänzerin Ballett| -meister, der jmd., der beruflich ein Ballett (2) ausbildet und leitet', -musik, die für (ein) Ballett (1) komponierte M usik; -schule, die Schule, auf der Ballettänzer und -tänzerinnen ausgebildet werden; - tänzer, der fSchreibg.: Ballettänzer/ einem Ballett (2) angehörender Tänzer; dazu -tänzerin, die jSchreibg. : Ballettänzerin/ Ballistik, die; /o. Pl.j Teilgebiet der Physik, das sich mit der Bewegung geworfener od. geschossener Körper im lufterfüllten Raum befaßt; dazu balli­ stisch fA dj.; nicht präd.f: ballistische Berechnun­ gen; eine ballistische (die Flugbahn eines Körpers, Geschosses darstellende) Kurve; eine ballistische Rakete (Rakete, die sich in einer Geschoßbahn bewegt) Ball|kleid, das festliches Kleid, das auf einem Ball (II) getragen wird Ballon, der; -s, -s [..I033] 1*1* durch eine Gasfüllung seines aus undurchlässigem Stoff bestehenden, vor­ wiegend kugeligen Hohlkörpers einen statischen A u f­ trieb erhaltender, im übrigen aber antriebsloser Flug­ körper, bes. Fessel-, Freiballon: mit einem B. auf- steigen 1.2 . Luftballon: einen B. aufblasen, - pusten; bunte Ballons —•2. große, bauchige Glas­ flasche mit kurzem Hals: Wein in einen B. ab- füllen Ballon] -mütze, die weite, hohe, runde (Schirm)- m ütze; -reifen, der Reifen mit großem Querschnitt, bes. für Fahrräder Ball] -spiel, das (im Sport als Wettkampf zwischen zw ei Mannschaften ausgetragenes) Spiel mit einem Ball; -teehnik, die Ballspiele beim Umgang mit dem Ball erforderliche Technik (3) Ballungs| -gebiet, das Gebiet mit großer Bevölke­ rungsdichte, in dem sich viel Industrie konzentriert; - raum, der Ballungsgebiet Ball|Wechsel, der T en nis das Hinundherschlagen des Balls über das N etz: ein schneller B. Balsam, der; -s, -e [..za:m] 1. jvorw. Sg .f 1.1. dickflüssiger, aus Harzen und ätherischen Ölen be­ stehender, aromatischer, von verschiedenen Bäumen gewonnener Stoff, der für Heilmittel, Lacke, Firnisse verwendet wird 1 .2 .1.1 enthaltendes Heilmittel: etw. mit B. einreiben — 2. fo. PI ./ scherzh. Linderung, W ohltat: etw. ist B. für jmds. Schmerz, wundes Herz Balustrade, die; -, -n Geländer, das aus kleinen, oben miteinander verbundenen Säulen besteht Balz, die; -, - en \vorw. Sg .; von bestimmten größeren Vögelnf 1. das Balzen — 2. Paarungszeit balzen /sw. Vb.; hat; vom Männchen vor allem bestimmter größerer Vögel/ vor der Paarung durch Lockrufe und auffallendes Verhalten um das Weib­ chen werben: ein balzender Auerhahn Bambus, der; -/ -ses, -se 1.1 . fvorw. Sg.f in den Tropen und Subtropen verbreitetes Gras mit rasch wachsenden, nach einem Jahr verholzenden, bis SO Meter hohen und 60 Zentimeter dicken, röhrenartigen Halmen 1.2. jo. Pl.f Bambusrohr: etw. aus B. flechten Bambus|rohr, das fo . Pl.f getrocknete Halme des Bambus (1.1) Bammel, der /in der Verbindung/ umg. femot.f (einen) B. haben Angst haben: er hatte (einen) großen B. vor der Prüfung bammeln fsw. Vb.; hat/ landsch. baumeln banal fAdj.f 1.1 . abgedroschen, nichtssagend, geist­ los: banale Worte; ein banaler Witz 1.2 . das ist eine ganz banale (in nichts außergewöhnliche) Ge­ schichte Banalität, die; -en 1. fo. P I .; zu banal/ das Banal­ sein; zu 1.1: die B. seiner Worte — 2. geistlose Äußerung, Gemeinplatz: Banalitäten sagen, äußern Banane, die; -, -n in Büscheln zusammenstehende längliche, gelbliche Frucht einer in vielen Arten vor­ kommenden tropischen Pflanze(ngattung) Bananen]Stecker, der Elektrotechn. kleiner, einpoliger Stecker Banause, der; -n, -n jmd., der ohne ausreichende Kenntnisse auf dem in Frage stehenden Gebiet, ohne Verständnis für etw., bes. die Kunst, ist und sich daher den betreffenden Dingen gegenüber unan­ gemessen verhält, sie falsch einschätzt und beurteilt xBand, das; -(e)s, Bänder/-e I. fPl. Bänder/ 1. schmaler gewebter Streifen mit festen Rändern: ein schmales, breites B .; bunte Bänder; ein B. aus Seide; das B. knoten, binden — 2. fvorw. Pl.f elastischer Strang aus Bindegewebe, der Knochen verbindet od. innere Organe befestigt: die Bänder sind gedehnt — 3. Fließband: am B. arbeiten, stehen — 4. Förderband — 5. Tonband: Musik, einen Vortrag auf B. aufnehmen; etw. auf B. sprechen; das B. löschen — 6 . Handw. Band­ eisen, Beschlag zum Befestigen von Teilen, bes. eines Tür-, Fensterflügels an der Haspe — II . fPl. -e; nur im Pl.f geh. die Bande (Bindungen 1.2) der Liebe, Freundschaft + umg. am laufenden B. (fortwährend); — außer / Rand und B. sein, geraten 2Band, der; -(e)s, Bände einzelnes Buch bes. eines aus mehreren Büchern bestehenden Werkes: Goethes
3Band — Bann 133 Werke in zehn Bänden; Uhlands (ausgewählte) Werke in einem B .; ein schmaler, dicker B .; ein B. Gedichte + umg. das spricht Bände (ist sehr vielsagend) 3Band, die; -s [bent] Kapelle, die Jazz, Tanz­ m usik spielt Bandage, die; -n [.. da :3c]: zum Schutz bestimm­ ter Partien des Körpers bes. beim Sport od. bei bestimmten körperlichen Gebrechen angelegter, Halt und Stütze gebender fester Verband od. bei bestimm­ ten körperlichen Gebrechen verwendeter orthopädi­ scher, vorwiegend textiler Gegenstand, z. B . Bruch- band, Stützkorsett, Gummistrumpf bandagieren /sw. Vb.; hat/ [..3i:..]j jmdn., einen Körperteil b. (jmdm. eine Bandage anlegen, um einen Körperteil eine Bandage legen) Bandagist, d e r; -en, -en [ ..3ist] Prothesen und stützende orthopädische Gegenstände herstellender Facharbeiter Bande, die; -n 1.1. (organisierte) Gruppe von Menschen, die gemeinsam Straftaten begehen: die B. verübte mehrere Überfälle, Einbrüche; der An­ führer der B. konnte festgenommen werden — 2. fo. Pl.j oft scherzh. größere Anzahl vonPersonen, bes. von Kindern, Jugendlichen, die gemeinsam etw. unternehmen: eine fröhliche, ausgelassene B.; ihr seid vielleicht eine B .! — II. Sport feste, ver­ schieden hohe Einfassung der Fläche, auf der ge­ spielt wird, bes. bei Billard, Eishockey Band|eisen, das bandförmig gewalztes Eisen (5) Banderole, d ie; -n Papierstreifen mit Aufdruck, bes. zum Verschluß von Verpackungen zoll- od. steuerpflichtiger Waren: die B. an einer Zigaretten­ schachtel band/Band] -förmig fAdj.f in der Form eines 1Bandes (LI); -gesellwindigkeit, die Geschwindig­ keit, mit der ein Fließband, Tonband läuft bändigen jsw. Vb.; hat/ ein Tier, jmdn., etw. unter seinen Willen zwingen, zum Gehorsam bringen: Raubtiere b.; das Pferd war kaum zu b.; die aus­ gelassenen Kinder waren kaum zu b.; <C> Natur­ kräfte b. Bandit, auch Bandit, der; -en, -en Verbrecher, der (in Gemeinschaft mit anderen) schwere Straftaten begeht, begangen hat: die Banditen hatten mehrere schwere Raubüberfälle verübt Band| -maß, das fPl. - ef aufrollbares Metermaß; -säge, die durch einen Motor angetriebene Säge mit einem endlosen, bandförmigen, rotierenden Säge­ blatt; -scheibe, die zwischen je zwei benachbarten Wirbeln (4) liegender K norpel; -scheibenschaden, der; -wurm, der als Parasit im Darm von Men­ schen und Tieren lebender langer Plattwurm bang(e), banger/bänger, bangste/bängste fA d j.f an gstvoll: in banger Erwartung, voll banger Sorge sein; jmdm. ist b. (zumute); scherzh. ihm wurde bang und bänger (er bekam immer mehr Angst) -f- jmdm. wird (es) / angst und bange Bange, die; -, jo. Pl.f landsch., bes. norddt. Angst (1.1): nur keine B.!; ich habe gar keine B., daß ... bangen jsw. Vb.; hat/ 1. um jmdn., etw. b . sich um jmdn. ängstigen, sich um jmdn., etw. sorgen: die Mutter bangte um ihr krankes Kind — 2. landsch. nach jmdm. b. sich nach jmdm. sehnen, auf jmdn. mit Sehnsucht warten: die Kinder bang­ ten nach der Mutter — 8 . jmdm. bangt es vor etw. jmd. fürchtet sich vor etw.: mir bangt es vor dem Kommenden bänglich fA d j.f ängstlich (1.1): jmdm. ist b. zu­ mute; ein bängliches Gesicht machen Banjo, das; -s, -s Zupfinstrument mit langem Hals und trommelförmigem Resonanzkörper Bank, die; -, Bänke/-en I. fPl. Bänke/ 1.1 . meist aus Holz gefertigte Sitzgelegenheit, die mehreren Personen nebeneinander Platz bietet: sich (im Park, im Wartezimmer) auf eine B. setzen; eine frisch gestrichene, harte B. 1.2. Schulbank: in der vorder­ sten B. sitzen; aus der B. heraustreten — 2.1. Sandbank: das Schiff ist auf eine B. gelaufen 2.2. Austernbank; Korallenbank — II. fPl. -en/ 1. öffentliche Institution, die sich mit der Vermittlung des Zahlungsverkehrs, der Ansammlung zeitweilig freier (Geld)mittel, der Annahme von Depositen und der Gewährung von K rediten befaßt: ein Konto bei der B. haben, eröffnen — 2. Gebäude von 1 — Btt. fo. PL; bei Glücksspielen! Einsätze, die der Bankhalter verwaltet: die B. halten (die Funktion des Bankhalters ausüben); die B. sprengen (das gesamte, vom Bankhalter verwaltete Geld gewinnen) + vor leeren Bänken (vor wenigen Zuschauern, -h örern) spielen, sprechen; umg. etw. auf die lange B. schieben (etw. aufschieben); durch die B. (ohne Ausnahme, durchweg) Bankett, das; -(e)s, -e aus besonderem A nlaß od. zu jmds. Ehren gegebenes festliches Essen : die Regierung gab ein B. zu Ehren des hohen Gastes Bank| -geheimnis, das fo. Pl.f Verpflichtung einer Bank (II.1), finanzielle Verhältnisse eines Kunden vor Dritten geheimzuhalten; -guthaben, das Gut­ haben, das jmd. bei einer Bank (II. 1) hat; -halter, der /bei Glücksspielenf Person, die die Einsätze ver­ waltet (und gegen die übrigen Spieler spielt) Bankier, der; -s, -s [..ie:] Inhaber, Eigentümer einer privaten Bank (II.1), Mitglied des VorStandes eines kap. Bankunternehmens Bank| -konto, das Konto bei einer Bank (IL1); -note, die von der Notenbank herausgegebenes gesetz­ liches Zahlungsmittel in Form eines graphisch gestalte­ ten, einen bestimmten Wert ausweisenden Stücks P a ­ p ie r : neue Banknoten in Umlauf bringen; -raub, der Raub, der in einer Bank (II.2) verübt wird bankrott fAdj.; von kap. Unternehmen, Unter­ nehmern! zahlungsunfähig: er, der Betrieb, das Geschäft ist b.; b. gehen (zahlungsunfähig werden) Bankrott, der; -(e)s, -e 1.1. Zahlungsunfähigkeit eines kap. Unternehmens, Unternehmers: den B. erklären; kurz vor dem B. stehen; fin der Ver­ bindung/ B. machen (zahlungsunfähig werden) 1.2. ein politischer B. (Scheitern einer Politik) Bann, der; -(e)s, jo. Pl.f 1. von jmdm., etw. auf jmdn. ausgehende, ihn allem anderen entrückende starke Wirkung, überwältigende Faszination: (ganz) im B. des Geschehens, des Spieles, der Musik sein; jmdn. in seinen B. ziehen (fesseln, faszinieren); er hielt alle in seinem B .; <> endlich war der B. (die anfängliche Zurückhaltung) gebrochen; den B. des Schweigens brechen — 2. vom P ap st verhängte Strafe, die darin besteht, daß der Betroffene aus der kirchlichen Gemeinschaft od. zeitweilig von der Teilnahme an den Sakramenten ausgeschlossen wird: den B. über jmdn. verhängen, aussprechen; jmdn. mit dem B. belegen +jmdn.in/AchtundB.tun
134 bannen — Barren bannen /sw. Vb.; hat/1.1. etw., jmd. bannt jmdn. etw., jmd. ziehtjmdn. in seinen Bann: jvorw. im Part. P rä t.f die Zuschauer waren, lauschten (wie) ge­ bannt; von etw., jmdm. gebannt sein 1.2 . /nach abergläubischen Vorstellungen! den Teufel, Geister, Dämonen b. (durch Magie am Wirken hindern) 1.8 . eine Gefahr b. (abwenden, beseitigen) — 2. veraltend geh. etw. auf etw. b. etw. im Bild, durch Aufzeichnung festhalten: Gedanken aufs Papier, in Satze, eine Landschaft auf die Lein­ wand b. Banner, das; -s, - 1.1. an einer quer mit dem Schaft verbundenen Stange befestigte Fahne: das B. tragen; O das B. des Fortschritts 1.2 . Orden B. der Arbeit /hohe staatliche Auszeichnung der DD R/ bannig /Adj.; nicht präd.j norddt. umg. fdrückt emotional einen hohen Grad aus/: er hatte bannige (große) Angst; es war b. (sehr) kalt; es tat b. weh Bann| -kreis, derveraltend: injmds. B. (Einfluß­ bereich 1.1) geraten; -meile, die 1. W eichbild od . nähere Umgebung eines Ortes: innerhalb der B. von N — 2. in bürgerl. Staaten die nähere Umgebung des Parlaments (2), in der Kundgebungen verboten sind bar /Adj./ I . fnicht präd.j in Geldscheinen, Münzen: etw. (in) b. , in barem Geld bezahlen; etw. nur gegen b. (gegen Barzahlung) verkaufen — II .l . /nur attr.f rein (1.3 .2): das ist barer Unsinn, Zufall, bare Erfindung — 2. /nur präd.j veraltend geh.: b. allen, jeden, jeglichen Gefühls (völlig ohne Gefühl) sein; jeder Vernunft b. sein — 8 . /nicht adv./ v er­ altend geh. mit barem Haupte (ohne Kopf­ bedeckung) + etw. für bare / Münze nehmen xBar, die; -s 1. kleines intimes (NacM)lokal mit 2, auch entsprechend ausgestatteter Raum (als Teil einer größeren Gaststätte): in eine B. gehen — 2 . er­ höhte Theke (1) mit dazugehörigen hohen Hockern: an der B. sitzen 2Bar, das; -s, -s jMaßeinheit des Luftdrucks/ Bär, der; -en, -en in zahlreichen Arten vorkommendes Raubtier mit gedrungenem Körper, dickem Pelz und kurzem Schwanz: Bären jagen, zähmen + umg. jmdm. einen Bären aufbinden (jmdm. etw. Unwahres so erzählen, daß. er es glaubt) Baracke, die; -, -n einfacher, einstöckiger, nicht unterkellerter, auf einem Fundament zu montieren­ der behelfsmäßiger Bau, vorwiegend aus vorgefer­ tigten Holz- od. anderen leichten Bauteilen Barbar, der; -en, -en roher, grausamer, inhumaner M e n s c h : Barbaren haben das Grabmal geschändet Barbarei, die; -, -en 1. fo. Pl.f Unmenschlichkeit, Grausamkeit: Akte der B. — 2*jo. P L; vorgeschicht­ liche Entwicklungsetappe der Menschheit! — 8 . durch 1 gekennzeichnete Handlung barbarisch /Adj./ 1. roh, grausam, unmenschlich: jmdn. b. schlagen, behandeln, foltern; eine bar­ barische Haft — 2. sehr unkultiviert (1): das sind ja barbarische Sitten — 8 . umg. /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: eine bar­ barische (sehr große) Hitze, Kälte; wir haben b. (sehr) gefroren bär|beißig fAdj.f grimmig, brummig, unfreundlich: ein bärbeißiges Gesicht machen; b. aussehen Bar|betrag, der Betrag an Bargeld: über größere Barbeträge verfügen barbieren fsw. V b .; hat/ + jmdn. über den / Löffel b. Barchent, der; -s, -e auf der linken Seite aufgerauh­ tes, dichtes Gewebe, vorwiegend aus Baumwolle: ein Nachthemd aus B. Bar|dame, die Angestellte, die an einer 1Bar (2) die Gäste bedient Bären] -dienst, der -J - jmdm. einen B. (einen gut gemeinten, aber sich als nachteilig herausstellenden Dien st) erweisen, leisten; -feil, das; -haut, die + auf der B. liegen (faulenzen); -hunger, der umg. lemot.f großer Hunger Barett, das; -(e)s, -e flache runde od. viereckige, an den Seiten versteifte Kopfbedeckung ohne Rand und Schirm bar/Bar] -fuß /Adv./ mit bloßen Füßen: b. gehen; dazu -füßig IAdj./; -geld, das fo. Pl.j Münzen od. Banknoten als Zahlungsmittel im Gegensatz zum Sch eck: kein, nicht genügend B. bei sich haben; - geldlos fA d j.f : bargeldloser Zahlungsverkehr (Zah ­ lungsverkehr, der über Scheck od. durch Abbuchen abgewickelt wird); -häuptig fAdj.f ohne K opf­ bedeckung; -hoeker, der hoher Hocker an einer 1Bar (2) Bariton, auch Bariton, der; -s, -e [.. ton] 1. fo. PI./ mittlere Stimmlage bei Männern zwischen Tenor und Baß: er hat einen weichen B. — - 2. Sänger mit 1: ein berühmter B. Bariton|, auch Bariton[stimme, die fo. Pl.f Bariton (1) Barium, das; -s, jo. Pl.j zu den Leichtmetdllen ge­ hörendes chemisches Element Bark, die; -, - en Segelschiff mit mindestens drei Masten Barkasse, die; -, -n größeres Motorboot, das bes. in Häfen eingesetzt wird Barke, die; -, -n kleines Boot ohne Mast und Antrieb ( 1.1) Bar|keeper, der; -s, - [ . .ki:por] jmd., der an einer xBar (2) die Gäste bedient barmen fsw. Vb.; hatf landsch. 1. jammern, kla­ gen: jmdm. die Ohren voll b.; sie hat immer was zu b. — 2. jmdn. erbarmen, mit Mitleid erfüllen: der Kranke barmt mich barmherzig /Adj.; meist im Rahmen religiöser, bes. christlicher Einstellung gebraucht/ die N ot anderer mitfühlend und sie zu lindern suchend, mitleidig: sich b. zeigen; b. (gegen jmdn., mit jmdm.) sein; dazu Barmherzigkeit, die; -, fo. PI./: ein Werk der B.; B. üben; etw. aus B. tun Bar] -mittel, die fPl.f Bargeld: seine B. waren er­ schöpft; -mixer, der jmd., der an einer 1Bar (2) die Getränke mixt barock /Adj./ im Stile des Barocks gestaltet: ein barocker Bau; eine barocke Kirche; barocke Musik, Malerei Barock, der, das; -s/-, fo. Pl.f durch Formenreich­ tum, bes. durch ovale, geschweifte Formen und üppigen Schmuck gekennzeichneter Stil der euro­ päischen Kunst in der Zeit von etwa 1600 bis 1750 Barometer, das; -s, - Gerät zur Bestimmung des Luftdrucks in der Atmosphäre: das B. steigt, fällt Baron, der; -s, -e /Adelstitelf Barren, der; -s, - 1 . Turngerät, bestehend aus zwei parallel laufenden Holmen, die auf je zwei in der Höhe verstellbaren Ständern angebracht sind — 2. in Form einer Stange, eines Quaders gegossenes Stück eines beliebigen Metalls außer Eisen, meist eines Edelmetalls: ein B. Gold
Barriere — Bataillon 135 Barriere, die; -n [..ie:ro, . .is:ro] Sperre, Hin­ de r n is : eine B. aufstellen, errichten; die B. öffnen, durchbrechen; 0> Barrieren abbauen, um zu einer Verständigung zu kommen Barrikade, die; - n aus beliebigem vorhandenem Material aufgebautes, eine Straße sperrendes Hinder­ nis bes, zur Verteidigung im Straßenkampf: Bar­ rikaden errichten; eine B. aus Steinen; auf den Barrikaden kämpfen; sich hinter einer B. ver­ schanzen, verteidigen barsch fAdj.f mit rauher, unfreundlicher Stimme, kurz angebunden: jmdn. b . anfahren; eine barsche Antwort; etw. in barschem Ton sagen Barsch, Barsch, der; -es, -e in zahlreichen A rten vorkommender, im Süßwasser räuberisch lebender Knochenfisch, der als Speisefisch genutzt wird Barschaft, die; - en fvorw. Sg .f Gesamtheit des Bargeldes, über das jmd. verfügt: seine ganze B. bestand aus 20 Mark Barjscheck, der Scheck, der vom Zahlungsinstitut bei Aushändigung in bar ausgezahlt wird Bart, der; -(e)s, Bärte LI. Haar auf dem unteren Teil des Gesichtes und unter dem Kinn beim Mann: ein langer B.; sich einen B. wachsen lassen; den B. abrasieren, -nehmen, stutzen; er hat einen starken B. (Bartwuchs) — 2. als Tastorgan dienende Haare an der Schnauze vieler Säugetiere — II. Teil des Schlüssels, mit dem beim Drehen im Türschloß der Riegel zum Zu- od.' A u fschließen beiseite geschoben w ird: der B. ist abgebrochen -j- umg. der B. ist ab (jetzt ist es aber genug) \; etw. hat (so) einen B. (ist längst bekannt) ; etw. in seinen B. (hinein)brummen, murmeln (etw, leise u n d u n ­ deutlich vor sich hin sagen)', jmdm. um den B. gehen (jmdm, schmeicheln, um etw, zu erreichen) ; — ein / Streit um des Kaisers B. Barteln, die \Pl.f lange Fäden aus Haut, die von den Mäulern mancher Fische herabhängen und als Tastorgane dienen bärtig fAdj.; nicht adv.f mit einem (Voll)bart: ein bärtiger Mann Bartj -stoppeln, die fPl,f kurze, steife Haare des Bartes, die regelmäßig abrasiert werden; -wuchs, der: er hat einen starken B. Barzahlung, die sofortige Bezahlung einer Ware in bar Basalt, der; -(e)s, -e schwärzliches vulkanisches Ge­ stein, das als Baustoff und, Schotter verwendet wird Basar, der; -s, -e 1. Viertel, Straße od, Platz mit vielen Geschäften von Einzelhändlern in einer orien­ talischen Stadt — 2. Verkauf unentgeltlich zur Ver­ fügung gestellter Gegenstände, dessen Erlös einem bestimmten gesellschaftlichen Zweck zugeführt werden soll Base, die;- , -nI. chemische Verbindung, die mit Säuren Salze bildet — II. veraltend Cousine Baseball, der; -s, /o. Pl.f [be:sbo:l] amerikanische A rt des Schlagballs (2) basieren jsw . V b ,; hat/ etw. basiert auf etw. etw. gründet, stützt sich auf etw., hat etw. als Basis: der Plan basierte auf der Vorstellung, daß ... Basilika, die; Basiliken T ypu s des mittelalter­ lichen Kirchenbaus, der aus einem langgestreckten Teil mit Mittelschiff und zwei bis vier niedrigeren und schmaleren Seitenschiffen und einem dazu quer stehenden T eil besteht: eine romanische B. Basilikum, das; -s, fo. Pl.f Lippenblütler mit rötlich­ weißen Blüten, der als Gewürz- und Heilpflanze ver­ wendet wird Basis, die; -, Basen 1. fvorw. Sg .j Gesamtheit der Produktionsverhältnisse, ökonomische Struktur der Gesellschaft in einer bestimmten Etappe ihrer Ent­ wicklung: die Wechselwirkung von B. und Über­ bau — 2. Grundlage: diese Theorie ruht, steht auf einer sicheren, soliden B .; eine gemeinsame B. finden; einer Sache die B. entziehen — 3. A rch i­ tekt. 8 .1 . sich verbreiternder unterster Teil von Säulen und Pfeilern 3.2. Unterbau (1) — 4.1. Math. Zahl, mathematische Größe, der ein Exponent bei­ gegeben ist 4.2. G eom etrie Grundfläche, Grund­ linie: die B. eines Dreiecks, einer Pyramide — 5. Stützpunkt (1.2) basisch /Adj.; vorw. attr. u. adv./ Chem. die Wir­ kung einer Base (I) habend, alkalisch: eine b. rea­ gierende Lösung Baskenmütze, die schirm- und randlose, weiche, flache Mütze Basketball, auch Basketball, der fo. Pl.f Ballspiel zwischen zwei Mannschaften, bei dem der Ball nach bestimmten Regeln in den Korb des Gegners geworfen werden muß baß fAdv.f veraltend scherzh.:b. (außerordent­ lich, sehr) erstaunt, verwundert sein Baß, der; Basses, Basse 1. fo. Pl.f tiefste Stimmlage bei Männ ern : er hat einen wohlklingenden, vollen B. — 2. Sänger mit 1, Bassist — 3. Kontrabaß — 4. fo. Pl.j Mus. Generalbaß Baß|geige, die Kontrabaß Bassin, das; -s, -s [bassq, auch base] künstlich an ­ gelegtes Becken zur Aufnahme von Wasser: das Wasser im B. erneuern Bassist, der; -en, -en B aß (2) Baßstimme, die 1. /o. Pl.f Baß (1) — 2. Noten­ vorlage für den Baß (1) Bast, der; -es, -e 1. unter der Rinde von Pflanzen liegendes Gewebe mit zahlreichen festen Fasern — 2. /o. Pl.f aus 1 gewonnene Fasern, die bes. zum Flechten und Binden verwendet werden: ein Unter­ setzer, eine Tasche aus B. — 3. fo. Pl.f behaarte Haut am wachsenden Geweih, Gehörn bestimmter Säugetiere basta umg. /Ausruf, der eine Äußerung. unter­ streicht, abschließt und weitere Einwände aus- schließtf Schluß!, jetzt Schluß damit\: du gehst jetzt ins Bett, und damit b .! Bastard, der; -(e)s, -e 1. Biol. aus einer Kreuzung, auch aus Inzucht hervorgegangenes Tier, auch Pflanze — 2. veraltend uneheliches, vom Vater anerkanntes Kind eines Adligen und einer nicht seinem Stand angehörenden Frau Bastei, die; -, -en Bastion basteln fsw. Vb.; hat/ (in seiner Freizeit) kleinere, bestimmtes Geschick erfordernde handwerkliche Arbeiten zur Herstellung, Reparatur od. Verbesserung von etw. ausführen: er bastelt gern, ständig an seinem Auto; etw. b .: eine Puppenstube b. Bast|faser, die Faser des Bastes (1) Bastion, die; -, -en vorspringender Teil an einer Festung des 17. und 18. Jhs. Bastler, der; -s, - jmd., der viel und gern bastelt Bast zu Bast 2 |-matte, die; -tasche, die Bataillon, das; -s, -e [bataljom] Mil. größte tak­ tische Einheit der Streitkräfte, die aus mehreren Kompanien einer Waffengattung bestehen kann
136 Batik — bauen Batik, die; -, -en 1. /o. PL/ Technik des Färbens von Stoffen, bei der dadurch, daß jeweils nicht einzu­ färbende Flächen mit Wachs abgedeckt werden, eine bestimmte Musterung entsteht — 2. nach der Technik von 1 gefärbter Stoff batiken fsw. Vb.; hat/ Stoff unter Anwendung von Batik (1) einfärben: sie hat (ein Tuch) gebatikt Batist, der; -(e)s, -e durchscheinendes Gewebe aus sehr feinen Fäden: eine Bluse, ein Taschentuch aus B. Batterie, die; -, -n [. .i:an] 1.1.1. als Speicher und Quelle für Elektroenergie dienendes Gerät, dienende Vorrichtung: eine B. von 12 Volt; die B. aufladen 1.2 . Techn. zusammengeschaltete od. -gestellte A n ­ zahl gleicher Geräte od. Einrichtungen zur Erhöhung der Leistung — 2. Mischbatterie — 3. umg. eine B. (große Anzahl) leerer Bierflaschen — II . Mil. tak­ tische Einheit der Artillerie Batzen, der; -s, - 1. (größerer) Klumpen bes. einer weichen, klebrigen Masse: ein B. Lehm, Erde klebt an den Rändern — 2. umg. femot.f ein B. (eine größere Summe) Geld: das hat einen ganzen B. (Geld) gekostet Bau, der; -(e)s, -ten/-e 1. fo. PL; zu bauen 1/ das Bauen; zu 1.1: der B. von Wohnungen, einer Straße, Brücke; sich im, in B. befinden; zu 1.2: der B. von Maschinen, Schiffen — 2 . fo. Pl.f er ar­ beitet auf dem B. (ist Bauarbeiter) — 8 . /PL -ten/ Bauw erk: ein großer, imposanter, moderner B .; gesellschaftliche Bauten — 4 .1 . /PL -e/ System (unterirdischer) Gänge und Räume, in denen be­ stimmte (Säuge)tiere leben, ihre 2Jungen zur Welt bringen und aufziehen: der B. des Fuchses, Dach­ ses 4.2. jo. PL/ umg. bei dem Wetter gehe ich nicht aus dem, meinem B. (aus dem Haus, meiner Woh­ nu ng); den ganzen Tag im B. hocken, bleiben — 5. /PL -e/ Bergbau Grubenbau — 6 ./o.PL;DDR veraltend umg./ drei Tage B. (Arrest 1.1) be­ kommen — 7. Jo. PL/ 7.1. Art der menschlichen Statur, Körperbau: von schlankem, kräftigem B. sein 7.2 . Gliederung, Struktur: der B. eines Atoms; der B. des klassischen Dramas + umg. vom B. sein(vom Fach sein, Fachmann auf einem bestimmten Gebiet sein) Bau] -abnahme, die Abnahme eines fertiggestellten Bauwerkes; -abschnitt, der 1. Teil eines größeren Bauvorhabens, der in einem bestimmten Zeitraum realisiert wird: einen neuen B. beginnen — 2. Zeit­ raum, in dem ein Teil eines größeren Bauvorhabens realisiert wird: in diesem B. wird eine Kaufhalle gebaut; -arbeiten, die /PL/ Arbeiten an einem Bau­ werk: die B. gehen zügig voran; -arbeiter, der Produktionsarbeiter im Bauwesen; -aulsicht, die: die Staatliche B. (Kontrollorgan des Bauwesens in der DD R bei der Verwirklichung und Durchführung aller baulichen Maßnahmen); -aufzug, der Aufzug für die Beförderung von Baumaterial; -betrieb, der Betrieb in der Bauwirtschaft Bauch, der; -(e)s, Bäuche 1. zwischen Zwerchfell und Becken liegender Teil des Rumpfes beim M en­ schen und bei Wirbeltieren: den B. einziehen; auf dem B. liegen, schlafen — 2. durch Fettansatz her­ vorgerufene Wölbung an 1: er hat einen B. bekom­ men, angesetzt —8 . umg. das Innere von 1, bes. der Magen: jmdm. tut der B. weh + umg. sich den B. vor Lachen halten (sehr lachen müssen); sich den B. vollschlagen (sehr viel essen); — sich die / Beine in den B. ste­ hen; jmdm. ein / Loch, Löcher in den B. fra­ gen; / Wut im B. haben Bauch| -decke, die die Bauchhöhle nach außen ab­ schließende Schicht aus Muskeln und Bindegewebe; - feil, das fvorw. Sg./ die Bauchhöhle auskleidende und die in ihr liegenden Organe umschließende Haut; -fleisch, das; -flösse, die Flosse am Bauch der Fische; -höhle, die \vorw. Sg./ durch das Zwerchfell von der Brusthöhle abgetrennter Raum bei Säugetieren und Menschen bauchig /Adj./: eine bauchige Vase (Vase mit nach außen gewölbter Wandung) bauch/Bauch| -kitzeln fV b .f s. gebauchkitzelt; - k latscher, der; -s, - s alopp ungeschickt ausgeführ­ ter Kopfsprung, bei dem der Springer mit dem Bauch aufschlägt; -kneipen, das; -s, /o. Pl.f umg. scherzh, Bauchschmerz; -knöpfchen, das; -s, - Kinderspr. Nabel: -laden, der /PL -läden/ umg. an einem um den Hals gelegten Riemen befestigtes Brett od. kastenartiges Gestell, auf dem Waren zum Verkauf angeboten werden; -landung, die umg. Landung eines Flugzeugs auf der Unterseite des Rumpfes, weil das Fahrgestell nicht (ordnungsgemäß) aus­ gefahren werden konnte bäuchlings /Adv./ 1.1. auf dem Bauch: b. auf dem Bett liegen 1.2. auf den Bauch: b. auf den Boden stürzen Bauch| -muskel, der einer von verschiedenen M us­ keln, die die Bauchhöhle nach vorn begrenzen; -mus- kulatur, die vgl. - muskel; -nabel, der N abel; -pibs, der Vertreter mehrerer Arten von Pilzen, deren Sporen in kugeligen Fruchtkörpern reifen : der Bofist ist ein B .; -redner, der (als Artist auftretende) Per­ son, die mit den Muskeln des Kehlkopfes und dem Gaumensegel Worte formen kann, wobei der Mund nicht wie beim normalen Sprechen bewegt wird; - schmerz, der \vorw. PL/ umg. Schmerz im Bauch (3): heftige Bauchschmerzen haben; -Speicheldrüse, die Enzyme und Hormone absondernde Drüse, die beim Menschen hinter dem Magen zwischen Zwölf­ fingerdarm und Milz liegt; -tanz, der von einer Tänzerin vorgeführter orientalischer Tanz, bei dem die Tänzerin Hüften und Bauchmuskeln rhythmisch bewegt; -weh, das umg. Bauchschmerz Baude, die; -, -n alleinstehendes Haus im Gebirge, das bes. als Unterkunft für Touristen dient od. als Gasthof eingerichtet ist Bau| -denkmal, das (unter Denkmalschutz stehendes) Bauwerk, Gebäude von großer künstlerischer, histo­ rischer Bedeutung; -element, das vorgefertigter B e­ standteil 1.1. Bauw. für ein Gebäude, der mit an­ deren zusammengefügt, montiert werden kann 1.2 . Elektrotechn. zum Aufbau elektrischer, elek­ tronischer Schaltungen und Geräte 1.8. Techn. zum Bau technischer Geräte, Maschinen bauen /sw. Vb.; hat/ 1.1. ein Bauwerk herstellen, er­ richten: ein Haus, eine Straße, Brücke, einen Tun­ nel b.; es sind viele neue Wohnungen gebaut wor­ den; hier wird (noch) gebaut; er hat die Absicht zu b. (sich ein Haus errichten zu lassen); an einer Straße, Brücke b. (mit der Herstellung einer Straße, Brücke beschäftigt sein) 1.2. ein technisches Produkt hersteilen, das in der Regel aus vielen Einzelteilen zusammengefügt wird: Motoren, Maschinen, Schiffe, Flugzeuge, Orgeln b.; umg. scherzh. sich einen Anzug b. (vom Schneider anfertigen) lassen 1.8 . /von
xBauer — Baumblüte 137 Tieren/: der Vogel baut (sich) {macht) ein Nest — 2. umg. ein Examen, sein Abitur b. {oblegen 4) — 8. umg. einen Unfall b. {verursachen) — 4 . in be­ stimmter Weise gebaut sein 4.1 . in bestimmter Weise gewachsen (1) sein: er ist schlank, kräftig ge­ baut; O umg. so wie du gebaut bist (50wie du ver­ anlagt bist, nach deinen Fähigkeiten), schaffst du das spielend 4.2. in bestimmter Weise gegliedert, aufgebaut sein: ein geschickt gebauter Krimi — 5. Nutzpflanzen anbauen: Kartoffeln, Gemüse, Ge­ treide b. — 6. auf jmdn., etw. b. sich auf jmdn., etw. verlassen, jmdm., einer Sache fest vertrauen: auf seinen Freund, sein W ort, Versprechen kann er b. + / Betten b.; jmdm. (goldene) / Brücken b.; jmd. hat auf / Sand gebaut; / Scheiße b.; sie hat nahe, dicht am / Wasser gebaut ^ a u er, der; -n/selten -s, -n 1. Vertreter landwirt­ schaftlich tätiger Produzenten, die in den verschie­ denen ökonomischen Gesellschaftsformationen eine unterschiedliche gesellschaftliche Stellung einnehmen, in der D D R als Klasse der Genossenschaftsbauern neben der Arbeiterklasse eine Grundklasse der soz. Gesellschaft bilden und über genossenschaftlich-soz. Eigentum verfügen: die Ausbeutung der Bauern im Feudalismus; das Bündnis der Arbeiter und Bau­ ern; die Bauern der LPG, KAP konnten die Früh­ jahrsbestellung termingerecht abschließen — 2. F i ­ gur im Schachspiel, mit der gerade nach vorn ge­ zogen und schräg vorwärts geschlagen wird 2Bauer, das, auch der; -s, - Vogelkäfig bes. fü r Vö­ gel, die in der Wohnung gehalten werden Bäuerin« die; -nen /zu 1Bauer 1/ bäuerlich /Adj.; z u 1Bauer 1/ Bauern| -frühstück, das Gericht aus Bratkartoffeln mit Rührei und Speck; -haus, das in überlieferter Bauweise, jedoch regional unterschiedlichen Formen errichtetes bäuerliches Wohngebäude {mit Neben­ gebäuden); -hof, der Wohnhaus, Wirtschafts­ gebäude {und Felder) umfassendes Anwesen eines Einzelbauern; -möbel, die fPl.f Möbel in einem in bäuerlichen Gegenden entwickelten und gebräuch­ lichen, durch derbe Formen und oft farbige Bemalung gekennzeichneten Stil; -partei, die /o. P L ; in der DDR/: die Demokratische B. Deutschlands fAbk. DBD/; -regel, die aus bäuerlicher Erfahrung od. Aberglauben sich herleitende, oft gereimte Aussage bes. über das künftige Wetter und die zu erwartende Ernte bau/Bau| -fällig /A d j./: ein baufälliges {in schlech­ tem baulichem Zustand befindliches, vom Einsturz bedrohtes) Haus; dazu -fälligkeit, die; -, jo. P l.f; - freiheit, die jo. PL/ Bauw.alle notwendigen Vor­ aussetzungen für den termingemäßen Beginn eines Baus einschließender Zustand eines Baugeländes; - führer, der Bauingenieur, der kleinere Bauvorhaben leitet, bei größeren Bauvorhaben unter Anleitung eines Bauleiters für einen Bauabschnitt (1) verant­ wortlich ist; -gelände, das 1. für die Bebauung im Bebauungsplan ausgewiesenes Gebiet: das B. er­ schließen — 2. Gelände, auf dem gebaut (1.1) wird: das Betreten des Baugeländes ist verboten; -ge- nehmigung, die von der Staatlichen Bauaufsicht erteilte Genehmigung zur Durchführung von Neu- und Umbauten sowie Abbrüchen; -gerüst, das Ge­ rüst (1); -glas, das fo. PL; Sammelbez. für alle im Bauwesen verwendeten Glasartenj; -grübe, die Grube zur Aufnahme der Fundamente und des im Erdreich liegenden Teils eines Bauwerkes; -grund, der natürlicher Untergrund, auf dem ein Bauwerk errichtet wird, errichtet worden ist; -gruppe, die Techn. konstruktive Einheit funktionell zusammen­ hängender Teile eines Erzeugnisses; -handwerk, das jo. Pl.f Gesamtheit von Handwerksbetrieben, die außer dem Rohbau alle zur endgültigen Nutzung eines Bauwerks nötigen Arbeiten durchführens - holz, das /PL -hölzer/ im Bauwesen verwendetes; Schnittholz od. entrindetes Rundholz; -industrie, die führender Bereich innerhalb der Bauwirtschaft, dessen Produktion vorwiegend durch industrielle Fertigung von Bauwerken gekennzeichnet ist; -in- genieur, der Ingenieur auf dem Gebiet des Bau­ wesens; -kästen, der jPL -kästen/ Kasten mit Bau­ klötzen; -kastensystem, das jo. Pl.f technologisches Prinzip, bei dem Geräte, Apparate, Maschinen, Bau­ werke aus vereinheitlichten selbständigen Bauele­ menten od. - gruppen zu verschiedenartigen Erzeug­ nissen montiert werden können; -klotz, der /PL - k lötze/ kleiner Klotz aus Holz od. Plast, der mit an­ deren zusammen als Kinderspielzeug dient: mit Bauklötzen spielen; -f- u m g. Bauklötze(r) stau­ nen {sich sehr wundern); -kosten, die jPl.j; -kunst, die jo. Pl.j künstlerisches Bauen, Kunst des Bauens jfrüher gleichbedeutend mit Architektur, heute vor­ wiegend nur auf vergangene Epochen und auf über­ wiegend nach den Gesichtspunkten der K unst gestal­ tete Bauwerke angewandt/: die B. des Altertums; ein bedeutendes Werk mittelalterlicher B .; - land, das jo. Pl.j Grund und Boden, der nach den geltenden Bestimmungen bebaubar ist; -leiter, der die Aus­ führung großer Bauvorhaben leitender Bauingenieur; - leitung, die für die Ausführung größerer Bauvor­ haben verantwortliche Leitung (3) baulich jAdj.; nicht präd.j in Hinblick auf das Gebaute, das B a u e n (1.1): bauliche Veränderungen vornehmen; der bauliche Zustand des Hauses ist schlecht; bauliche Anlagen Baulichkeit, die; -, - en jvorw. Pl.j Bauwerk: den Zustand der Baulichkeiten überprüfen; die Bau­ lichkeiten besichtigen Bau|lücke, die innerhalb eines bebauten Straßen­ zuges liegendes unbebautes Grundstück Baum, der; -(e)s, Bäume 1. Gewächs mit einem Stamm, Ästen und Zweigen aus Holz, das Nadeln od. Blätter trägt: Bäume pflanzen, fällen; der B. blüht, treibt, schlägt aus, verliert die Blätter, trägt Früchte; ein alter, knorriger, morscher B. — 2. Weihnachtsbaum: den B. schmücken; die Ker­ zen am B. anzünden + umg. es, das ist, um auf die Bäume zu klettern {es, das ist zum Verzweifein) !; Bäume ausreißen können (sehr kräftig, leistungsfähig sein) ; zwischen B. und Borke sitzen, stecken, stehen (nicht wissen, wie man sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden soll); — jmd. sieht de* / Wald vor (lauter) Bäu­ men nicht Bau|material, das Material, das zum Bauen (1.1) verwendet wird Baum| -behäng, der; -(e)s, -behänge jvorw. Sg .j zum Schmücken des Weihnachtsbaumes bestimmte Gegenstände; -bestand, der Bestand an Bäumen: ein Grundstück mit altem B .; - blüte, die jo. Pl.j 1. das Blühen der (Obst)bäume: in diesem Jahr hatten wir eine herrliche B. — 2. Zeit, in der die (Obstfbäume blühen: zur B. werden wir einen Aus­ flug machen
138 Baumeister — beachtlich Bau1meister, der fDDR veraltend/ Fachmann auf dem Gebiet des Bauwesens mit abgeschlossener Handwerks- und Fach- od. Hochschulausbildung baumeln /sw. Vb.; hat/ 1.1. von etw. herabhängen und dabei (gleichmäßig) hin- und herschwingen: die Wäsche baumelt auf der Leine; die Beine b. lassen 1.2. mit den Beinen b. (sitzend die Beine herab- hängen lassen und sie hin- und herschwingen lassen) bäumen, sich /sw. V b.; hat/ 1. sich (erregt, er­ schrocken) mit einem Ruck emporrichten: das Pferd bäumte sich unter seinem Reiter — 2. sich gegen etw. auflehnen : ihr Stolz bäumte sich gegen diese Zumutung, Beleidigung Baum/baumj -grenze, die fvorw. 8g .j Linie an verschiedenen klimatischen Übergängen, jenseits deren Bäume nicht mehr wachsen; -kröne, die von den Ästen gebildeter oberer Teil des Baumes; -kuchen, der in Schichten gebackener, ringartiger, hoher Kuchen; -lang /Adj.; emot.f: ein baumlanger (sehr großer) junger Bursche; -rinde, die; -schule, die (gärtnerischer) Betrieb, in dem Bäume und Sträucher gezogen werden; -stamm, der Stamm (1.1); -stumpf, der Rest des Stammes eines gefällten Baumes mit dem in der Erde gebliebenen Wurzel­ werk; -wolle, die fo. Pl.f 1. Baumwollstrauch — 2. Fasern von 1: die B. zu Ballen pressen — 3. Gewebe aus den versponnenen Fasern von 1: ein Hemd aus reiner B .; -wollen \Adj.; nur attr.j aus Baumwolle (3): ein baumwollenes Hemd; -woll- strauch, der vorwiegend in den Tropen und Sub­ tropen angebauter Strauch mit großen Blättern, gelben Blüten und Samen mit langen Fasern, die zu Garn versponnen werden Bau|-plan, der maßstabsgerechte zeichnerische Dar­ stellung eines Grundrisses, Schnitts od. einer A n ­ sicht eines Bauwerkes als Unterlage für die bauliche Ausführung; -plastik, diefachspr. xPlastik (2), die in fester Verbindung mit Bauwerken steht; -platte, die gepreßtes, plattenförmiges Bauteil; -platz, der 1. /o. Pl.f Bauland — 2. Baustelle; -preis, der Preis für die Errichtung od. Reparatur eines Bau­ werkes; -Produktion, die Herstellung und Erhaltung von Bauwerken; -programm, das Plan für größere Bauvorhaben in einem bestimmten Zeitraum Bausch, der; -es, -e/Bäusehe kleine, ungeformte Menge von etw. Weichem, Wollartigem: ein B. Watte, Mull + in B. und Bogen im ganzen, insgesamt, ohne das einzelne zu berücksichtigen: etw. in B. und Bogen ablehnen, verdammen bauschen /sw. V b .; hat/ 1.1 . etw. leicht blähen (2.1): der Wind bauscht die Segel 1.2 . sich b. sich leicht blähen (2.2): die Vorhänge b. sich im Wind bauschig jAdj.fi bauschige (durch das Falten, Reihen voluminös wirkende) Ärmel, Vorhänge; bauschige (voluminöse, weiche, füllige) Kissen Bau| -Schutt, der Schutt, der beim Bauen (1.1) entsteht: den B. beseitigen; -sparen, das; -s, jo. P l.f das Sparen bei einer Bausparkasse; -Sparkasse, die spezielles Kreditinstitut im kap. Wirtschaftssystem, das aus den Spareinlagen der Mitglieder an diese Darlehen bes. zum Bau eines Eigenheims gewährt; -stein, der 1. Ziegel — 2 . Bauklotz — 3. struktur­ bildender Bestandteil: die kleinsten Bausteine der Materie; -stelle, die Stelle, a n der gebaut (1.1) wird: Betreten der B. verboten!; -Stil, der Stil, in dem ein Bauwerk errichtet wurde: im B. des Barock; -Stoff, der Werkstoff, der bei der Errichtung von Bauwerken verwendet wird; -summe, die zur Er­ richtung od. Reparatur eines Bauwerkes nötige Summe (1); -technik, die jo. P l.f Teilgebiet der Technik, das die Konstruktionen von Bauwerken und deren Berechnung, die Technologien der Vor­ fertigung und der baulichen Ausführung sowie alle das Bauwesen betreffenden technischen Wissen­ schaften um faßt; -teil, das an Ort und Stelle er­ richteter Teil eines Bauwerkes od. vorgefertigtes Teilstück, das bei der Errichtung von Bauwerken, der Herstellung technischer Produkte verwendet wird; - tempo, das Tempo beim Bauen (1.1); -unter­ nehmen, das 1. Bauvorhaben — 2. privater Bau­ betrieb; -Vorhaben, das die fü r einen bestimmten Zeitraum beabsichtigte, geplante Errichtung von Bau­ werken od. von Stadtteilen; -weise, die bestimmtes konstruktives und technologisches Verfahren zur E r­ richtung von Bauwerken; -werk, das (oberhalb der Erdoberfläche errichtetes) Gebäude, bauliche Anlage; -wesen, das fo. Pl.\ die Bauwirtschaft und die mit ihr. verbundene, die Baumaterialien herstellende Industrie, staatlichen und wirtschaftsleitenden Or­ gane und wissenschaftlichen Institutionen; -Wirt­ schaft, die /o. Pl.f selbständiger Bereich der Volks­ wirtschaft, dessen Hauptaufgabe die Produktion von Gebäuden und baulichen Anlagen für alle Bereiche der Volkswirtschaft und deren Instandhaltung und Instandsetzung ist Bauxit, auch Bauxit, der; -(e)s, -e durch Verwitte­ rung entstandenes Gemenge von Mineralien, das wichtigster Rohstoff für die Gewinnung von Alu­ minium ist bauz /Ausruf bei einem plötzlich Fall/: b., da lag er! Bau| -zaun, der Zaun, der eine Baustelle einzäunt; -Zeichnung, die technische Zeichnung, nach der ein Bauwerk ausgeführt wird; -zeit, die in Tagen aus­ gedrückte Zeit, die zur Produktion funktionsfähiger Gebäude und baulicher Anlagen benötigt wird; -zweck, der fvorw. P l.f : für Bauzwecke (zum Bauen, Errichten von etw.) dienendes Material Baz|llen|träger, der Bakterien träger Bazillus, der; -, Bazillen fvorw. P l.f stäbchenförmige Bakterie, die dauerhafte, widerstandsfähige Sporen bilden kann B-Dur, das; fo. Pl.f Mus. fTonartf beabsichtigen fsw. Vb.; hat/ etw. b. die Absicht haben, etw. Bestimmtes zu tun, etw. Vorhaben, (tun) w o llen : wir beabsichtigten, im Winter ins Gebirge zu fahren; die Beleidigung war nicht beabsichtigt; die beabsichtigte Wirkung trat nicht ein beachten, beachtete, hat beachtet 1. etw. b. a uf die Einhai ung von etw. achten: die Vorfahrt, Vor­ schriften, Gebrauchsanweisung b. — 2. etw., jmdn. b. etw. zur Kenntnis nehmen, berücksichtigen, jmdm. (durch Ansehen) seine Aufmerksamkeit schenken: bitte b. Sie, daß wir ab 18 Uhr ge­ schlossen haben; jmds. Einwand nicht b.; den Besucher kaum, wenig b.; er beachtete sie über­ haupt nicht beachtenswert fA dj.f wert, beachtet (2) zu werden: eine beachtenswerte Leistung beachtlich fA d j.f 1.1. beträchtlich: eine beachtliche Summe, Höhe; beachtliche Fortschritte machen; die Produktion hat sich b. erhöht 1.2. anerkennens-, beachtensw ert: eine beachtliche Leistung
Beachtung — Becher 139 Beachtung, die; -, /o. P I .; zu beachten/; zu 1 : unter B. der Verkehrsregeln, Vorschriften; zu 2 : /in den Verbindungenj B. verdienen (es wert sein, beachtet zu werden); keine B. finden (nicht beachtet werden); jmdm., einer Sache keine B. schenken (jmdn., etw. nicht beachten) Beamte, der; -n, -n jmd., der in bürgerl. Staaten einem Personenkreis angehört, der auf verschiedenen Ebenen und Gebieten die staatliche Exekutive wahr­ nimmt od. in einer staatlichen Institution angestellt ist und bestimmte Privilegien genießt beängstigen /sw. Vb.; hat/ etw. ängstigt jmdn., ver­ setzt jmdn. in Angst: die Stille, Dunkelheit be­ ängstigte sie; /vorw. im Part. Präs./ eine beängsti­ gende Stille; etw. macht einen beängstigenden Eindruck beanspruchen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. fordern (1) (worauf man einen Anspruch, ein Recht hat): er kann Schadenersatz b.; seinen Anteil b.; etw. als sein Verdienst b. — 2. etw. b . von etw. Gebrauch machen, etw. in Anspruch nehmen: jmds. Gast­ freundschaft, Güte nicht länger b. wollen; etw. beansprucht jmds. ganze Aufmerksamkeit — 3. etw. benötigt etw.: die Möbel b. viel Baum; die Arbeit beansprucht viel Zeit — 4. jmdn. , etw. in bestimmter Weise b. große Anforderungen an jmds. nervliche, physische Kräfte, an die Haltbarkeit eines M aterials stellen: sein Beruf beansprucht ihn voll und ganz; er ist nervlich, von seinen Aufgaben sehr beansprucht; bei diesem Wetter werden die Reifen, wird das Material stark beansprucht; dazu Beanspruchung, die; -, - en; zu 4: großen, starken Beanspruchungen ausgesetzt sein beanstanden, beanstandete, hat beanstandet etw. b. sich über Fehler, Mängel an etw., jmdm., über einen Verstoß gegen etw. tadelnd äußern: der Lehrer beanstandete seine schlechte Schrift, seine U n­ pünktlichkeit; minderwertige Waren, die Qualität einer Ware b. (reklamieren); die beanstandeten Mängel wurden be seitigt; da zu Beanstandung, die; -, -en beantragen fsw. Vb.; hat/1.1 . etw. b. durch schrift­ lichen Antrag um etw. ersuchen: einen Paß, ein Visum b . ; er hat Urlaub, ein Stipendium beantragt 1.2 . der Staatsanwalt beantragte eine Freiheits­ strafe für den Täter (ford erte als gerichtliches U rteil eine Freiheitsstrafe); die Wiederaufnahme, Revi- dierung des Urteils b.; eine Vertagung, Abstim­ mung b. (fordern, daß man über eine Vertagung, Abstimmung beschließt) beantworten, beantwortete, hat beantwortet 1. etw. b. mündlich od. schriftlich eine Antwort auf etw. geben: (jmdm.) eine Frage b.; diese Frage kann ich nicht b., läßt sich schwer b .; einen Einwurf, eine Eingabe b .; einen Brief b. — 2. etw. mit etw. b. auf etw. mit etw. reagieren: einen Gruß mit einem Lächeln b.; zu 1 Beantwortung, die; -, -en bearbeiten, bearbeitete, hat bearbeitet 1 .1 . etw. durch Arbeit zu einem bestimmten Zweck zurichten: den Boden (gärtnerisch) b.; Holz, Metall b. 1.2. etw. mit etw. behandeln (3): Holz mit Beize, Möbel mit Politur b .; er bearbeitete seine Hände (reinigte sie gründlich) mit Wasser und Seife — 2.1. etw., bes. Schriftstücke, fachgerecht durchsehen und erledi­ gen : einen Antrag, die Post, Akten b.; einen Fall b. 2.2. einen vorliegenden Text unter einem be­ stimmten Gesichtspunkt, zu einem bestimmten Zweck neu gestalten, überarbeiten: ein Manuskript, einen Text b.; ein Schauspiel für das Fernsehen, ein Buch für einen Film b. 2.3. etw. wissenschaftlich untersuchen, erforschen: ein Thema b. — 3. umg. з. 1. jmdn., etw. mit etw. b. auf jmdn., etw. heftig und iviederholt mit etw. einschlagen: jmdn., eine Tür mit den Fäusten, mit Fußtritten b. 3.2. umg. jmdn. b. auf jmdn. unnachgiebig, unablässig ein ­ wirken, einreden, um ihn zu etw. zu veranlassen: er hat ihn so lange bearbeitet, bis er einwilligte, mitkam; zu 2 Bearbeiter, der; -s, - Bearbeitung, d ie ; -, -en 1. fo. PI .; zu bearbeiten 1 и. 2/ das Bearbeiten; zu 1: die B. des Bodens, von Holz, Metall; zu 2 : die B. eines Antrags; die B. eines Textes — 2. überarbeitete, neue Fassung: die neue B. eines Stückes spielen; den Text in einer B. veröffentlichen beargwöhnen /sw. Vb.; hat/ geh. jmdn., etw. b. jmdm., einer Sache mißtrauen: einen Fremden b.; jmds. Absicht b. Beat, der; -/-s, jo. Pl.\ [bi:t] 1. Mus. hart ge­ schlagener Rhythmus im Jazz, in der Tanz- und Unterhaltungsmusik — 2. (Tanz)musik im Vier­ vierteltakt mit 1 beatmen, beatmete, hat beatmet M ed .: einen Patienten, jmds. Lunge (künstlich) b. (bei jmdm . die Atemtätigkeit künstlich aufrechterhalten); dazu Beatmung, die; -, /o. P l.f beaufsichtigen /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. b. die Aufsicht über jmdn., etw. führen, über jmdn., etw. wachen: ein Kind, eine Schulklasse b.; dazu Beaufsichtigung, d ie; -, /o. PI./ beauftragen /sw. V b .; hat/ jmdn. (mit etw.) b. jmdm. einen Auftrag erteilen: er beauftragte ihn, einen Entwurf auszuarbeiten; jmdn. mit einer Arbeit b.; dazu Beauftragte, der u. die; -n, -n jmd., dem von offizieller Stelle ein Auftrag erteilt worden ist: der B. einer Regierung beaugenscheinigen /sw. Vb.; hat/ vorw. scherzh. jmdn. , etw. in Augenschein nehmen, genau ansehen: der neue Schüler wurde von allen erst einmal be­ augenscheinigt bebauen /sw. Vb.; hat/ I. (ein) Gebäude auf einem Gelände errichten : das Stadtviertel ist dicht bebaut — II. den Boden landwirtschaftlich, gärtnerisch be­ arbeiten, bestellen; dazu Bebauung, die; -, -en /vorw. Sg./ Bebauungsplan, der Bauw. zeichnerische und textliche Festlegung der städtebaulichen Konzeption für ein bestimmtes Gebiet beben jsw. Vb .; hat/ 1.1. /von Sachen/ etw. zittert (1.1): die Erde bebt; die Mauern bebten; der Boden bebte unter ihren Füßen 1.2. /von M e n ­ schen/ jmd. , etw. zittert (1.2): am ganzen Leibe b.; die Lippen, Knie bebten ihm; vor Angst, Kälte b.; seine Stimme bebte vor Wut 1.3.1. vor jmdm. (zittern und) b. (große Angst vor jmdm. haben) 1.3 .2 . die Mutter bebte (hatte große Angst) um ihr krankes Kind Beben, d as; -s, - 1. Erdbeben: ein heftiges B .; durch das B. wurden mehrere Häuser zerstört — 2. /o. PI .; zu beben/ das Beben bebildern /sw. Vb.; hat/ etw. mit Bildern ver­ sehen, etw. illustrieren: ein reich bebilderter Kunst­ band Becher, der; -s, - 1.1. meist henkelloses Trinkgefäß ohne Fuß, das sich nach unten meist verjüngt: ein
140 Becken — Bedenkzeit B. aus Steingut, Plast; Milch in einen B. gießen; aus einem B. trinken 1.2 . Inhaltsmenge von 1.1: einen B. Milch trinken; einen B. Eis essen Becken, das; -s, - 1.1. je nach seiner Funktion ver­ schieden ausgeführter, im Haushalt installierter größerer, meist flacher Behälter für Wasser: im B. (Abwaschbecken) abwaschen; sich im B. (Hand­ waschbecken) die Hände waschen; die B. der Toilette sauberhalten; das Wasser aus dem B. ablaufen lassen; das B. ist verstopft 1.2 . künstlich angelegter, meist größerer, oben offener, gruben­ artiger, ausgemauerter Behälter mit Wasser im Freien, bes. Schwimm-, Planschbecken: das Wasser im B. erneuern — 2. Geol. größere Mulde der Erdoberfläche: ein fruchtbares B.; das Thüringer B. — 3. Gesamtheit der Knochen, die die Verbindung zwischen Beinen und Wirbelsäule bilden und der von ihnen umschlossene Raum: das männliche, weibliche B .; ein breites B. haben — 4 . Schlag­ instrument, bestehend aus zwei dünnen, leicht ge­ wölbten Scheiben aus Metall Becken) -brach, der Bruch eines Beckenknochens; -knochen, der bedacht fAdj.; / auch bedenken; in der Verbin­ dung/ auf etw. b. sein auf etw. genau achten, an etw. denken: auf jmds. Wohl b. sein; er war immer darauf b. , ihr eine Freude zu machen Bedacht, der /in den Verbindungen/ mit, voll B. (langsam und sorgfältig, überlegt, besonnen) bedächtig /Adj./ ohne jede Hast, gemessen: bedäch­ tigen Schrittes ins Haus gehen; er nickte b. mit dem Kopf; er sagte b. ... bedampfen /sw. Vb.; hat/ Techn.: etw. b. (auf der Oberfläche von etw. durch Verdampfen eine Metallschicht aufbringen) bedanken /sw. Vb.; hat/ sich b. jmdm. für etw. danken: sich höflich, herzlich b.; er bedankte sich (bei ihr) für das Geschenk, die Einladung; u m g. iron . bedanke dich bei ihm (dafür) (er ist daran schuld, dafür verantwortlich, hat dir das eingebrockt) Bedarf, der; -(e)s, /o.PL/ 1.1. auf dem Markt (1)als Nachfrage in Erscheinung tretendes, gesellschaftlich anerkanntes Bedürfnis nach Waren, Leistungen: es besteht ein großer B. an Baustoffen, Ersatzteilen; der B. an Elektroenergie ist gestiegen; Waren des täglichen Bedarfs ausreichend bereitstellen 1.2. etw., das jmd. zu einem bestimmten Zweck nötig hat, braucht: Obst ist zur Deckung des täglichen Be­ darfs an Vitaminen für die menschliche Ernährung sehr wichtig; den B. decken 1.3. bei B. (wenn es nötig ist, wenn es jmd. braucht); (je) nach B. (je nachdem, wie man es braucht) + «mg. mein B. ist gedeckt (nun habe ich aber genug davon) ! Bedarfs/bedarfs) -ermittlung, die W ir t s c h . E r ­ mittlung des Bedarfs (1.1); -fall, der /in der Ver­ bindung/ im B. , Bedarfsfälle (bei Bed arf 1.3); -forschung, die W irtsch. mit wissenschaft­ lichen Methoden durchgeführte Erforschung der Gesetzmäßigkeiten der Konsumtion, mit dem Ziel, eine bedarfsgerechte Produktion und Versorgung zu sichern; -gerecht /Adj./ dem Bedarf (1.1) ent­ sprechend: eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung; -träger, der W irtsch. Produktions-, Handelsbetrieb od. Institution, die einen bestimmten Materialbedarf aufweist bedauerlich /Adj.; nicht adv./: es ist sehr b. (zu bedauern 2), daß du nicht mitgekommen bist; ein bedauerlicher Fehler, Irrtum bedauerlicher)weise /Adv./ leider: b. konnte er nicht kommen bedauern jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. bemitleiden: einen Kranken b.; sie ist wirklich zu b. — 2. jmd. be­ dauert etw. jmd. findet etw. unerfreulich, beklagens­ w ert: ich bedauere diesen Vorfall aufrichtig, leb­ haft; (ich) bedau(e)re! /Ausdruck höflicher Ver­ neinung, Ablehnung/; dazu Bedauern, das; -s, /o. PI./; zu 2: zu seinem großen B. war das Theater ausverkauft bedauerns|wert /Adj./ 1. wert, bedauert (1) zu w erd en: ein bedauernswerter Mensch — 2 . /nicht adv./ bed au erlich : ein bedauernswerter Vorfall bedecken jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., jmdn. mit etw. b. etw. über etw., jmdn. decken, ausbreiten: den Tisch mit einem Tuch b.; der Fußboden war mit Teppichen, der Schreibtisch war mit Akten be­ deckt; sein Gesicht mit den Händen b.; O die Mutter bedeckte das Kind mit Küssen; sich mit Schmach (und Schande) b. 1 .2 . etw. bedeckt etw., jmdn. etw. breitet sich über etw., jmdn. aus: das Tuch bedeckt den Tisch; das Kleid bedeckt das Knie (reicht bis über das K n ie); Schnee bedeckt die Berge; der Himmel bedeckt sich (bewölkt sich); der Himmel ist mit Wolken bedeckt; bei bedeck­ tem (ganz und gar bewölktem) Himmel + etw. mit dem / Mantel der Nächstenliebe b .; sich nicht gerade mit / Ruhm bedeckt haben Bedeckt]samer, der; -s, - /vorw. Pl.j Bot. Sam en­ pflanze, deren Samen in einem Fruchtknoten ein­ geschlossen sind bedenken, bedachte, hat bedacht / / auch bedacht/ 1.1 . etw. b . Überlegungen über etw. anstellen: die Folgen b.; er hat genau bedacht, was er sagen wollte; wenn ich es recht bedenke, hat er doch recht 1.2, etw. in Betracht ziehen, berücksichtigen: bei den Vorbereitungen galt es, war vieles zu b .; du mußt b., daß er gerade erst krank war; er gab zu b., daß sie noch sehr jung war 1.3. sich b. (vor einer Entscheidung) mit sich zu Rate gehen, sich besinnen : er bedachte sich einen Augenblick lang; ohne sich lange zu b., ging er an die Aus­ führung der Arbeit — 2. jmdn. mit etw. beschenken: jmdn. mit Geschenken b .; zum Geburtstag wurde er reich bedacht; O die Künstler mit Beifall b.; jmdn. mit guten Ratschlägen b. (jmdm. gute R at­ schläge geben) Bedenken, das; -s, - jvorw. PL/ Überlegung, die von Zweifeln, Vorbehalten, Befürchtungen bestimmt wird: es bestehen keine B.; ihm kamen B., ob ...; etw. gibt zu B. Anlaß; ernste, schwere B. haben; alle B. beiseiteschieben; sich über alle B. hinweg­ setzen; jmds. B . zerstreuen bedenkenlos /Adj./ ohne Bedenken: b. sein, handeln bedenklich /Adj./ 1 . /nicht präd./ zweifelnd , besorgt: das macht, stimmt b.; ein bedenkliches Gesicht machen — 2.1. besorgniserregend: sein Gesund­ heitszustand ist b.; die Krankheit verschlimmert sich b.; etw. nimmt eine bedenkliche Wendung 2.2. zweifelhaft (3): bedenkliche Geschäfte machen; die Sache kommt mir b. vor; etw. wirft ein be­ denkliches Licht auf jmdn. Bedenk[zeit, die Zeit, F rist zum Überlegen, bevor
bedeppert — Bedingung 141 man eine Entscheidung trifft: sich (einen Tag) B. ausbitten, erbitten bedeppert fAdj.f salopp ratlos, 2betreten: ein be­ deppertes Gesicht machen; b. dastehen bedeuten, bedeutete, hat bedeutet //* auch be­ deutend/ 1. etw. bedeutet etw. 1 .1 . etw. hat eine bestimmte Bedeutung (1.1); er wußte, was dieser Blick b. sollte; keiner weiß, was das b. soll, zu b. hat 1.2. etw. hat eine bestimmte Bedeutung (1.2): das W ort ,Gift‘ bedeutete ursprünglich etwas ande­ res als heute l.B . etw. xheißt (4.1.1) etw.: er wußte nicht, was es bedeutet, krank zu sein; das muß nicht b., daß du recht hast 1.4. etw. ist etw. Be­ stimmtes: etw. bedeutet ein Wagnis; das bedeutet eine große Anerkennung, einen Trost für ihn 1.5 . etw. deutet (3) auf etw.: das bedeutet nichts Gutes; das bedeutet, daß wir schlechtes Wetter bekommen — 2. jmd., etw. gilt etwas, hat einen bestimmten Wert, ist wichtig für jmdn., etw.: er, sein Name be­ deutet etwas in der Fachwelt; er bedeutet ihr viel; Geld, Schmeicheleien b. ihr nichts; der Arzt meinte, die Wunde habe nicht viel zu b. (sei nicht gefährlich) — 8 . jmdm. etw. b. jmdn. durch eine Geste, durch Worte veranlassen, etw. zu tun: er be­ deutete ihm zu schweigen, zu gehen -f- die / Bretter, die die W elt bedeuten bedeutend /A d j.; / auch bedeuten/ 1.1. durch außerordentliche Leistungen zu großem Ansehen, großer Geltung gekommen: ein bedeutender Gelehr­ ter; Werke eines der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts 1.2. von außerordentlicher künstleri­ scher od. wissenschaftlicher Qualität: ein bedeuten­ des Buch, Gemälde, Bauwerk; einer der bedeutend­ sten Filme der letzten Jahre — 2. von großer Tragweite, von besonderem Gewicht, wichtig: ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte; etw. spielt eine bedeutende Bolle; es handelt sich um nichts Bedeutendes — 3 . beachtlich (1.1): über bedeutende Mittel verfügen; sein Anteil an dieser Arbeit war b.; einen bedeutenden Schritt weiter kommen — 4 . /adv.; drückt vor Verben od. dem Kom p, einen hohen Grad aus/: sein Zustand hat sich b. (sehr) gebessert; er ist b. (viel) größer als sie bedeutsam fAdj.f bedeutend (2), für etw. von Be­ deutung : eine bedeutsame Konferenz, Entdeckung, Entscheidung; etw. für b. halten Bedeutung, die; -, - en 1.1. fo. Pl.f bestimmter Sinn (II.l), der in etw. liegt: die tiefe B. einer Fabel; einer Sache eine schlimme B. beimessen 1.2 . Sprachwiss. einem Formativ zugeordnetes Abbild, das die wichtigsten Merkmale, Elemente der E r­ kenntnis von vorhandenen od. vorgestellten Dingen, Erscheinungen, Vorgängen der Wirklichkeit enthält: die ursprüngliche B. eines W ortes; die B. des Wortes hat sich gewandelt; das W ort hat mehrere Bedeutungen — 2 . fo. Pl.f Wichtigkeit, Tragweite: etw. ist von besonderer, ausschlaggebender, poli­ tischer, geschichtlicher, geringer, untergeordneter B.; etw. hat, gewinnt (eine) große B. (für etw.); einer Sache keine B. beimessen; einer Sache kommt große B. zu; das hat nicht die geringste B. (ist völlig belanglos); es ist nichts von B. vor­ gefallen; die literarische, künstlerische, wissen­ schaftliche B. eines Werkes bedeutungs/Bedeutungs| -los fAdj.f ohne Bedeutung (2), unwichtig: diese Tatsache ist (dafür) völlig b.; dazu -losigkeit, die; -, fo. P l.f : zur völligen B. herabsinken, verurteilt sein; -mäßig fA d j.; nicht präd.f in bezug auf die Bedeutung (1.2); -voll fAdj.f 1. voll Bedeutung (2), wichtig; das ist ein bedeu­ tungsvoller Tag für ihn — 2. vielsagend: jmdn. b. ansehen; bedeutungsvolle Blicke wechseln bedienen fsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. b. jmdm. bei Tisch Speisen, Getränke bringen: der Kellner be­ diente die Gäste schnell, aufmerksam 1.2. sich etw. Angebotenes (zum Essen) nehmen, zulangen: bitte, b. Sie sich!; er hat sich schon bedient 1.3 . er läßt sich gern b. (läßt gern andere etwas für sich tun, das man in der Begel selbst ausführt) 1.4. den Kunden beraten und ihm beim Einkauf behilflich sein : er wurde aufmerksam, schnell bedient; wer­ den Sie schon bedient?; O gut, schlecht bedient sein (gut, schlecht beraten sein) — 2 . etw., eine Maschine, ein Gerät, einen Automaten fachgerecht gebrauchen und den Betrieb, Gang überwachen, regeln : eine Maschine, den Fahrstuhl b. — 3. geh. sich einer Sache b. von einer Sache Gebrauch machen, etw. benutzen: sich der Karte, des Kom­ passes b .; sich der französischen Sprache b .; sich eines Zitats b. — 4. Kartenspiel eine Farbe b. zu einer ausgespielten Karte einer bestimmten Farbe eine Karte derselben Farbe legen: er kann (Herz, Trumpf) nicht b. -f- umg. (von jmdm., etw.) bedient sein (von jmdm., etw. genug haben, einer Sache überdrüssig sein) Bedienung, die; -, -en 1. fo. PI .; zu bedienen 1.1, 1.4, 2/ das Bedienen; zu 1.1 u. 1.4: eine prompte, schnelle B .; zu 2: für die B. einer Maschine aus­ gebildet werden — 2 . fvorw. Sg./ Kellner, Ver­ käufer: die B. läßt auf sich warten, fragt nach den Wünschen des Gastes, Kunden — 3 . für die Wartung und den Einsatz bes. eines Geschützes ver­ antwortliches militärisches Kollektiv bedingen fsw. Vb.; hat; / auch bedingt/ 1.1 . etw. bewirkt, verursacht zwangsläufig etw., hat etw. zur Folge: die Panne bedingt einen längeren Aufent­ halt; seine Krankheit ist psychisch bedingt 1.2 . etw. setzt etw. voraus, erfordert etw.: die schnelle Fertigstellung des Projektes bedingte den ganzen Einsatz der Mitarbeiter 1.3 . etw. bedingt sich wechselseitig, gegenseitig (zwei Dinge, Erscheinun­ gen stehen miteinander im Zusammenhang wechsel­ seitiger Bedingtheit 1.1) bedingt fAdj.; /* auch bedingen/ 1. fvorw. adv.] nicht ohne Einschränkung, mit Vorbehalt: etw. ist nur b. verwendbar, richtig — 2.1. Jur. eine be­ dingte Verurteilung (Verurteilung, bei der die Straf­ vollstreckung unter der Bedingung nicht stattfindet, daß sich der Verurteilte während einer Bewährungs­ frist einwandfrei führt) 2.2. Physiol. ein bedingter (durch allmähliche Erfahrung od. ein einmaliges Erlebnis erworbener) Reflex Bedingtheit, die; -, fo. Pl.f 1.1. Zusammenhang zwischen Dingen, Erscheinungen, bei dem die E xi­ stenz od. Veränderung der einen Objekte die Existenz od. Veränderung der anderen voraussetzt: die kau­ sale, wechselseitige B. von Erscheinungen 1.2 . das Bestimmtsein durch Bedingungen (2): die histo­ rische B. dieser Erscheinungen Bedingung, die; -, - en 1.1. Forderung, von deren Erfüllung etw. anderes abhängig ist, abhängig ge­ macht wird: eine B. stellen; etw. zur B. machen;
142 bedingungslos — beerben jmds. Bedingungen akzeptieren; die vereinbarten Bedingungen einhalten; einen Kredit zu günstigen Bedingungen gewähren 1,2. Voraussetzung (1.1): unter dieser, nur unter einer B. , unter keiner B. bin ich dazu bereit — 2, /vorw. PI./ Umstand, Verh ältnis: unter günstigen, erschwerten Bedin­ gungen arbeiten; die Veränderung der ökonomi­ schen Bedingungen; die klimatischen Bedingungen eines Landes bedingungs/Bedjngungs| -los / Adj./ 1.1. o h n e ein e Bedingu n g (1): eine bedingungslose Kapitulation 1.2 . uneingeschränkt, vorbehaltlos: sich b. fügen; jmdm. bedingungsloses Vertrauen entgegenbrin­ gen; -Satz, der Gramm. Konditionalsatz bedrängen /sw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. durch heftige, hartnäckige Angriffe (1) in Bedrängnis zu bringen suchen: die Stadt wurde von gegnerischen Truppen bedrängt; B allspiele der Stürmer wurde von zwei Abwehrspielern hart bedrängt; sich in bedrängter (bes. wirtschaftlich schwieriger) Lage befinden — 2. jmdn. mit etw. belästigen und mit Hartnäckigkeit und Nachdruck zu einem be­ stimmten Handeln zu bewegen suchen: jmdn. mit Bitten, Fragen, Forderungen b. — 3. etw. bedrückt jmdn. , etw. in quälender Weise: Sorgen, Zweifel b. jmdn., jmds. Herz Bedrängnis, die; -se jvorw. Sg .f schwierige Lage, Notlage, Zwangslage: in B. geraten; sich in großer, arger B. befinden bedrjp(p)st /Adj./ umg. 2betreten, niedergeschlagen: b. dastehen; ein bedrip(p)stes Gesicht machen bedrohen /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. b. jmdm. drohen, ihm Gewalt anzutun: er hat ihn mit dem Messer, mit erhobenen Fäusten bedroht — 2 . etw. be­ droht jmdn., etw. etw. bildet eine Gefahr für jmdn., etw., etw. gefährdet jmdn., etw.: das Hochwasser bedroht die Anwohner, anliegenden Felder; jmds. Leben ist bedroht; viele Tierarten sind vom Aus­ sterben bedroht bedrohlich \Adj.\ unmittelbare Gefahr anzeigend, bildend : der Sturm, das Hochwasser schwoll b. an; das Feuer war b. nahe gekommen; die Lage wurde immer bedrohlicher (gefährlicher) bedrucken /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. b. Buchstaben, Text auf Papier drucken: bedruckte Bogen, Seiten, Blätter 1.2. ein Muster auf etw. drucken: Stoff, Tapeten b. bedrücken /sw. V b.; hat/ etw. bedrückt jmdn. etw. wirkt in quälender Weise auf den psychischen Zu­ stand eines Menschen ein: Sorgen b. jmdn.; etw. bedrückt jmds. Gewissen; ihn bedrückt das Gefühl der Einsamkeit; was bedrückt dich (was macht dir Kummer, Sorgen)?; bedrückt (niedergeschlagen, deprimiert) aussehen, umhergehen bedürfen (er bedarf), bedurfte, hat bedurft einer Sache, jmds. b . etw., jmdn. brauchen, nötig haben: jmd. bedarf der Schonung, des Trostes; etw. be­ darf der Klärung; das bedarf keiner (weiteren) Worte, Entschuldigung; es hätte nur eines Hin­ weises bedurft, und ich hätte ihm geholfen; eines Freundes b. Bedürfnis, das; -ses, -se 1. jvorw. PI./ physiologisch sowie ökonomisch-historisch bestimmte Bestrebung des Menschen, für seine Existenz Erforderliches, Erwünschtes zu erlangen: die Befriedigung der materiellen, kulturellen Bedürfnisse des Menschen, der Gesellschaft — 2. /o. PL/ Verlangen (1) nach etw .: er hatte, fühlte ein großes B. nach Schlaf, Buhe; es ist mir ein B., dir zu danken; er hatte das B. , sich mit jmdm. auszusprechen Bedürfnis/bedürfnis zu Bedürfnis 1 |-befriedigung, die; -entwicklung, die; -los /Adj./ anspruchslos bedürftig /Adj./ geh . einer Sache, jmds. b . sein einer Sache, jmds. bedürfen: der Buhe, Pflege b. sein Beefsteak, d as; -s, -s [bi:fste:k] 1.1. gebratene Scheibe von der Lende des Rindes 1.2. deutsches B. (gebratener flacher Klops aus Schabefleisch) 1.3. B. ä la tatare [tata:r] (Portion Schabefleisch mit Gewürzen und rohem Eigelb) beehren /sw. Vb.; hat/ geh. 1. jmdn., etw. durch seine Anwesenheit, seinen Besuch ehren: jmdm. mit seinem Besuch, eine Veranstaltung mit seiner Anwesenheit b.; /zu einem Kunden, zahlenden Gast/ b. Sie uns bald wieder! — 2. veraltend /formelhaft, bes. in Anzeigen/ sich die Ehre geben, sich erlauben (3): wir b. uns, Ihnen mitzuteilen, daß ... beeiden, beeidete, hat beeidet einen Eid auf etw. leisten, etw. beschwören beeilen, sich /sw. Vb.; hat/ bei der Ausführung von etw. schneller als gewöhnlich sein od. handeln, um etw. in kurzer Zeit öd. rechtzeitig zu erledigen od. zu erreichen: er beeilt sich mit seiner Arbeit, bei den Vorbereitungen; er mußte sich b., um den Zug noch zu erreichen; er beeilte sich (zögerte nicht, war beflissen), mir zuzustimmen Beeilung /nur in der Aufforderung/ um g.: B. (beeile dich)\; etwas B., bitte! beeindrucken /sw. Vb.; hat/ jmdn. b. Eindruck auf jmdn. ausüben, nachhaltig auf jmdn. wirken: die Vorstellung, das Erlebnis, der Film hat ihn (stark) beeindruckt; eine beeindruckende Inszenierung; jmd. ist stark, tief, sichtlich von etw., jmdm. be­ eindruckt beeinflussen /sw. V b.; hat/ etw., jmdn. b. auf etw., jmdn. (vorsätzlich) einwirken: etw. beeinflußt jmds. Urteil, Denken und Handeln; jmd. ist leicht, schwer, schnell zu b . ; d azu Beeinflussung, die; -, -en jvorw. Sg .j beeinträchtigen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b . auf etw., jmdn. eine negative, behindernde Wirkung aus­ übe n : Alkohol beeinträchtigt das Beaktionsver- mögen; das schlechte W etter beeinträchtigte die Veranstaltung; sich beeinträchtigt fühlen; die Krankheit hat sein Leistungsvermögen beein­ trächtigt (verm ind ert); dazu Beeinträchtigung, die; -, -en jvorw. Sg .j Beelzebub, Beelzebub + den Teufel mit B. austreiben beenden, beendete, hat beendet etw. b. m it ein er Tätigkeit nicht fortfahren, sie zu Ende führen: eine Arbeit b.; er hat das Gespräch sehr schnell be­ endet beendigen /sw. V b.; hat/ etw. beenden Beendigung, die; -, /o. PL/ Abschluß, Ende: nach B. des Unterrichts, Studiums beengen /sw. Vb.; hat/ etw. engt jmdn. ein: die Kleidung beengt ihn; sich beengt fühlen: beengt (räumlich beschränkt) wohnen beerben /sw. Vb.; hat/ jmdn. b. jmds. Hinter­ lassenschaft erben, jmds. Erbe sein: den Vater, einen Onkel b.
beerdigen — befeuchten 143 beerdigen /sw. Vb.; hat/ einen Verstorbenen in feierlicher Form in einem Sarg in die Erde bringen, begraben, bestatten, beisetzen; dazu Beerdigung, die; -en Trauerfeier mit anschließender Bestattung: die B. findet morgen statt Beerdigungsinstitut, das Bestattun gsin stitut Beere, die; -, -n kleine rundliche Frucht verschiede­ ner Pflanzen mit saftigem Fleisch, das die Samen­ kern e en thält: rote, schwarze, reife, saftige Beeren; Beeren suchen, pflücken, ernten, einwecken; K om ­ pott aus Beeren Beerenjobst, das /zusammen/assende Bez. fü r eß ­ bare Beeren] Beet, das; -(e)s, -e kleineres, abgegrenztes Stück Boden zum gärtnerischen Anbau von Nutz- od. Zier­ pflanzen: ein B. mit Blumen, Gemüse; ein B. um­ graben, harken, jäten Beete, die s. Bete befähigen /sw. Vb.; hat/ jmdn. zu etw. fähig machen, in die Lage versetzen, etw. zu vollbringen: die Studenten zu selbständigem Denken, zu selb­ ständiger Arbeit b.; etw. befähigt jmdn. zu etw.: sein Fleiß, seine leichte Auffassungsgabe befähigt ihn zu überdurchschnittlichen Leistungen; ein be­ fähigter {mit entsprechenden Fähigkeiten aus­ gestatteter, begabter) Lehrer, Arzt; dazu Befähigung, die; -, -en /vorw. Sg .j das Befähigtsein: er hat eine besondere B. für diese Arbeit, die Lösung dieser Aufgabe; den Beweis, Nachweis für seine B. liefern Befähigungs[nachweis, der bei bestimmten B e ru fe n od. Tätigkeiten geforderter Nachweis der für die Ausführung der Arbeitsaufgabe erforderlichen Quali­ fikation befahrbar /Adj.; nicht adv]: die Autobahn ist auf diesem Abschnitt zur Zeit nicht b. (ist so be­ schaffen, daß man nicht darauf fahren kann) befahren (er befährt), befuhr, hat befahren etw. als Fahrweg nutzen, auf etw. fahren: diese Straße darf nur in einer Richtung, mit 30 Stundenkilo­ metern b. werden; eine (viel) befahrene Strecke, Straße (Strecke, Straße mit viel Verkehr) Befall, der; -(e)s, /o. P L ; zu befallen 1.2/ das B e ­ fallenwerden: der B. mit Schädlingen, durch schäd­ liche Stoffe befallen (er befällt), befiel, hat befallen 1.1. etw. ergreift, überkommt jmdn. (plötzlich): hohes Fieber hat ihn b.; jmdn. befällt Reue, ein Gefühl der Angst,Unruhe; er war von einer schlimmen Krank­ heit b. 1.2. Schädlinge, schädliche Stoffe, Pflanzen finden sich auf, in etw. ein und gefährden es in seiner E xistenz: der Borkenkäfer hatte große Wald­ gebiete b .; das Haus ist vom Schwamm, die Pflan­ zen sind von Ungeziefer, Mehltau b. befangen /Adj./ 1. gehemmt, unsicher wirkend, schüchtern: das Kind ist gegenüber Fremden sehr b.; seine Gegenwart machte sie b. — 2. in etw. b. sein von etw. nicht loskommen, sich nicht frei machen können, ganz darin verstrickt sein: in einem Irrtum, einer Täuschung, in Vorurteilen b. sein — 3. voreingenommen, mit einem Vorurteil behaftet: er ist in seinem Urteil b.; Jur. einen Richter, Zeugen, jmds. Aussage als b. ablehnen; zu 1 u. 3 Befangenheit, die; -, /o. PL/; zu 1: seine B. ab- legen, zu verbergen suchen; zu 3: die B. eines Richters befassen, befaßte, hat befaßt 1. sich mit etw., jmdm. (eingehend) beschäftigen, auseinandersetzen: er hat sich gründlich, oft mit dieser Frage, diesem Kolle­ gen befaßt; sich nicht mit Kleinigkeiten b. — 2. fachspr. jmdn., eine Dienststelle mit etw. b. jmdn., eine Dienststelle veranlassen, sich mit etw. zu beschäftigen: das Gericht mit einer Klage b. befehden, befehdete, hat befehdet 1. geh. jmdn., eine Auffassung bekämpfen, gegen jmdn., eine Auf­ fassung kämpfen : jmds. politische Anschauungen, einen Politiker (heftig) b. — 2. jmdn. b. mit jmdm. in Fehde liegen: die Fürsten befehdeten einander Befehl, der; -(e)s, -e 1. bindende Anordnung eines Vorgesetzten bes. im militärischen Bereich: ein dienstlicher, ausdrücklicher, schriftlicher B .; einen B. geben, erteilen, erhalten, befolgen, ausführen; den B. verweigern (nicht befolgen ); einem B. zu­ widerhandeln — 2. Kybern. einzelne Anweisung für die Maschine über die auszuführende Operation — - 3. /o. PI./ Befehlsgewalt, Kommando: den B. über etw., jmdn. haben; jmds. B . unterstehen + Mil. zu B .! /Antwort nach Entgegennahme eines Befehls/; — dein / Wunsch ist mir B. befehlen (er befiehlt), befahl, hat befohlen 1.1. jmdm. einen Befehl geben, jmdn. bindend beauf­ tragen, etw. Bestimmtes zu tun: den Soldaten b. auszurücken, anzutreten; er befahl ihm, die N ach­ richt weiterzuleiten; jmdm. strengstes Still­ schweigen b. 1 .2 . jmdn. durch 1.1 veranlassen, sich an einen bestimmten Ort, zu jmdm. zu begeben: er wurde zu seinem Vorgesetzten, die Soldaten wur­ den nach N befohlen — 2. (über) etw. b. Über etw. die Befehlsgewalt haben: eine Armee, über ein Heer b. befehligen /sw. Vb.; hat/ Mil. die Befehlsgewalt Über etw. haben, ausüben: Truppen, eine Armee b. Befehls| -form, die /o. Pl.j Gramm. Imperativ; -gewalt, die /o. PI./ Befugnis, jmdm. innerhalb eines bestimmten Bereichs Befehle zu erteilen: die B. über eine Festung, einen Truppenteil, ein Schiff haben; -haber, der; -s, - höherer Offizier, der eine größere militärische Einheit befehligt; -ton, der /o. PI ./: etw. im B. (mit befehlender Stimme) sagen; -Verweige­ rung, die Verweigerung der (korrekten) Ausführung eines Befehls befeinden, befeindete, hat befeindet jmdn. , jmds. Einstellung b. (sich feindlich gegen jmdn. ver­ halten, sich in feindseliger Weise gegen jmds. Ein ­ stellung wenden) befestigen /sw. V b.; hat/ 1. etw. an etw. b . etw. mit Hilfe einer Vorrichtung dahin bringen, daß es fest an etw. hängt, sitzt: ein Schild an der Tür b.; das Plakat mit Reißzwecken an der Wand b.; das Boot am Ufer b. — 2. die Straße, den Damm, das Ufer b. (durch bauliche Maßnahmen, durch das An- od. Einbringen 1 bestimmter Materialien widerstandsfähiger, haltbarer machen) — 3 . Mil. etw. mit Befestigungen sichern: eine Stellung, Ver­ teidigungslinie b. Befestigung, die; -, -en 1./o. PL; zu befestigen 1u. 2/ — 2. Mil. Anlage, Einrichtung im Gelände, in deren Schutz Truppen den Gegner bekämpfen können Befestigungsanlage, die Mil. als B efestigun g dienende Anlage: eine mittelalterliche B. befeuchten, befeuchtete, hat befeuchtet etw. a n ­ feuchten: die Finger mit Wasser b.; er befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge
144 befeuern — befriedigen befeuern /sw. Vb.; hat/ 1. eine Piste (2), Hafenein­ fahrt mit Leuchtfeuern kennzeichnen: die Lande­ bahn b. — 2. jmdn. anspornen: sein Lob be­ feuerte ihn Befeuerung, die; -, -en Gesamtheit der Leuchtfeuer zur Kennzeichnung einer Piste (2), Hafeneinfahrt Beffchen, das; -s, - zwei weiße Streifen aus Leinen am Halsausschnitt des Talars evangelischer Geist­ licher befjnden, befand, hat befunden I. sich b. 1.1. sich an einem bestimmten Ort aufhalten, an einem be­ stimmten Ort sein : er befindet sich in seinem Arbeitszimmer, auf dem W eg zur Arbeit; die Aus­ kunft befindet sich auf Bahnsteig C; unter den Gästen befanden sich (waren) viele Künstler; er befindet sieh (ist) oft auf Reisen 1.2 . in einem bestimmten Zustand, einer bestimmten Lage sein : die beiden Länder befanden sich im Kriegszustand; sich in einer unangenehmen Lage, in Verlegenheit b. — 2. sich gesundheitlich in bestimmter Weise fühlen : er befindet sich gut, unpäßlich; wie b. Sie sich? — n .l . etw., jmdn. für, als gut b. etw., jmdn. für, als gut erachten, über etw,, jmdn. (nach ein­ gehender Prüfung) eine gute Beurteilung abgeben: etw. für, als angemessen, nötig b.;jmd n. (für, als) tauglich, unschuldig b .; die Papiere wurden in Ordnung befunden — 2 . über etw., jmdn. b. etw. entscheiden (1.2): über das Strafmaß hat das Gericht zu b. Befinden, das; -s, /o. Pl.f I. Verfassung, in der sich jmd. befindet, bes. sein Gesundheitszustand: sich nach jmds. B. erkundigen; im B. des Patienten ist eine Besserung eingetreten — BE . geh. Ansicht, Urteil: nach meinem B. ist das nicht richtig; nach eigenem B. entscheiden befindlich /Adj.; nicht adv.; nur in Verbindung mit einer adv. Bestimmung/ 1.1. sich an einem be­ stimmten Ort befindend: der hinter dem Hause be­ findliche Garten 1.2. sich in einem bestimmten Zustand befindend: die im Bau befindlichen Häuser beflaggen /sw. Vb.; hat/ etw. mit Fahnen, Flaggen versehen, schmücken: ein öffentliches Gebäude, ein Schiff b . ; beflaggte Häuser beflecken jsw. Vb.; hat/ etw. mit Flecken beschmut­ zen, Flecke auf etw. machen: das Tischtuch b.; o jmds. Andenken, Ruf b. (besudeln) befleißigen, sich jsw. Vb.; hat/ veraltend sich einer Sache b. sich sehr eifrig um etw. bemühen: sich der größten Höflichkeit, eines guten Stils, einer deutlichen Aussprache b. befliegen, beflog, hat beflogen eine Route, Strek- ke b. (auf einer Route, Strecke regelmäßigen Luft­ verkehr unterhalten) beflissen /Adj./ (über)eifrig, mit großem Eifer (in unterwürfiger Weise) um jmdn., etw. bemüht: jmdm. b. die Tür öffnen; von beflissener Freundlichkeit sein; b. auf jmds. Wünsche eingehen beflügeln jsw. Vb.; hat/ geh. 1. die Sehnsucht be­ flügelte (beschleunigte 1.1) seine Schritte; beflügel­ ten (beschwingten) Schrittes davongehen — 2 . das Lob beflügelte ihn (spornte ihn an) befolgen jsw. V b.; hat/ 1.1 . einen Befehl b. (ihm Folge leisten, ihn ausführen); Gesetze, Vorschriften b. (einhalten 1.1) 1.2. einen Rat, Hinweis b. (be­ achten und sich danach richten, danach handeln) befördern/sw. Vb.; hat/1. etw., jmdn. mit Hilfe von etw'., bes. einem Transportmittel, von einem Ort an einen anderengelangen (1) lassen: Güter, Waren mit der Bahn b . ; die Reisenden wurden in Bussen be­ fördert — 2. vorw. Mil. jmdn. in eine höhere Dienst­ stellung, in einen höheren Rang aufrücken lassen: er wurde zum Oberleutnant befördert; + jmdn. ins / Jenseits b .; jmdn. an die (frische) / Luft b. Beförderung, die; - , - en /vorw. Sg .; zu befördern/ befrachten, befrachtete, hat befrachtet ein Schiff, einen Waggon b. (mit Fracht beladen) befragen jsw. Vb.; hat/ jmdn. nach etw. fragen, bei jmdm. durch Fragen etw. zu erfahren suchen: einen Zeugen, Sachverständigen b .; auf Befragen er­ klärte er, daß ... ; dazu Befragung, die; -en befreien jsw. Vb.; hat/ 1. sich, jmdn., ein Land b. seine, jmds., eines Landes Freiheit (2.1) erringen, erkämpfen: ein Volk, Land vom Faschis­ mus b.; das Land hat sich von der kolonialen Unterdrückung befreit; die Arbeiterklasse hat sich in den sozialistischen Ländern von der kapitali­ stischen Ausbeutung befreit (hat die kap. A u s ­ beutung im revolutionären Kam pf beseitigt) — 2. sich, jmdn., ein Tier (aus, von etw.) b. 2.1. sich, jmdn. , ein Tier aus der Gefangenschaft herausholen, von einer Fesselung freimachen und in Freiheit (5) bringen: jmdn. aus den Händen, der Gewalt von Verbrechern b .; er hat sich von seinen Fesseln b. können; ein Tier aus der Schlinge b .; sich aus einer Umarmung b. (lösen) 2.2. sich, jmdn. aus einer schwierigen, bedrängten Lage bringen: er konnte sich aus dem Morast b. — 8. jmdn., sich von etw. b. etw. Unangenehmes von jmdm., sich nehmen: jmdn. von seinen Sorgen, einer schweren Last, von seinen Gewissensbissen, Hemmungen b .; ein befreiendes Wort; befreit aufatmen, lachen — 4 . jmdn. von einer Verpflichtung entbinden: den Schüler vom Sport, von der Teilnahme am Sport b.; jmd. ist von bestimmten Steuern, Abgaben befreit; dazu Befreiung, die; /vorw. Sg ./; zu 1 : die B. einer unterdrückten Klasse; zu 4 : die B. vom Unter­ richt Befre|ungs| -bewegung, die Bewegung zur Erlan­ gung der Unabhängigkeit, Freiheit eines Staates: die nationale B. in den afrikanischen Ländern; -kampf, der vgl. - bewegung befremden, befremdete, hat befremdet etw. berührt jmdn. seltsam und unangenehm, etw. ruft bei jmdm. unwilliges Erstaunen hervor: sein Verhalten, der Ton seines Briefes befremdete sie; etw. wirkt be­ fremdend auf jmdn.; dazu Befremden, das; -s, jo. P I .] : sein B. (über jmds. Verhalten) äußern befremdlich JAdj./ Befremden hervorrufend: be­ fremdliche Äußerungen; ein befremdliches Be­ tragen; etw. mutet b. an befreunden, sich, befreundete sich, hat sich be­ freundet 1. mit jmdm. Freundschaft schließen: die Kinder haben sich in der Schule schnell mitein­ ander befreundet; mit jmdm. (eng) befreundet (in Freundschaft verbunden) sein; befreundete Staaten — 2. sich mit etw. vertraut machen, eine positive Einstellung zu etw. gewinnen: sich mit dem Gedan­ ken b., daß ...; mit der neuen Mode kann ich mich nicht b. befriedigen /sw. V b .; h a t/1.1. etw. befriedigt jmdn. etw. fällt zu jmds. Zufriedenheit aus: das Ergebnis, die Antwort befriedigte ihn nicht; eine alle be­ friedigende Lösung; sich befriedigt über etw.
Befriedigung — begehren 145 äußern; jmd. ist voll, sichtlich befriedigt (von, über etw.);er istschwer zu b. (stellthohe Ansprüche); sein Beruf befriedigt ihn nicht (füllt ihn nicht aus, läßt ihn unzufrieden); seine Leistungen b. nicht (genügen nicht den Anforderungen) 1.2. jmds. Wün­ sche, Ansprüche, Forderungen b. (ihn en en t­ sprechen, sie erfüllen); Bedürfnisse b.; jmds. Neu­ gier b. Befriedigung, die; Io. PL/ 1. /zu befriedigen/ das Befriedigen; zu 1.2: die B. der Gläubiger; die B. von Bedürfnissen; nach B. seiner Ansprüche — 2. Zufriedenheit: ein Gefühl der B.; etw. erfüllt jmdn. mit B.; B. empfinden, suchen; etw. mit B. (Genugtuung) zur Kenntnis nehmen befristen, befristete, hat befristet (jmdm.) etw. b. (jmdm.) eine Frist für etw. setzen: bestimmte Er­ fordernisse b. (ihm) die Dauer seines Aufenthaltes; /vorw. im P a rt. Prät./ ein befristetes (zeitlich be­ grenztes) Arbeitsverhältnis; der Passierschein ist befristet (begrenzt gültig) befruchten, befruchtete, hat befruchtet 1. eine Pflanze, ein Tier (künstlich) b. die Befruchtung (1) herbeiführen, vollziehen: ein befruchtetes Ei — 2. jmdn., etw. b. jmdm., einer Sache (wertvolle) An ­ regungen geben, jmdn., etw. wesentlich positiv beein­ flusse n : diese Entdeckung befruchtete die weitere Forschung; befruchtend wirken Befruchtung, die; -, -en 1. Vereinigung einer männ­ lichen Samenzelle mit einer weiblichen Eizelle, die die Fortpflanzung einleitet: die B. des Eies, der Blüten; eine künstliche B. — 2. das Befruchten (2) befugen /sw. Vb.; hat/ jmdn. zu etw. berechtigen, er­ m ächtigen /in der Verbindung/ zu etw. befugt sein: er ist befugt, den Vertrag abzuschließen; dazu ist er nicht befugt Befugnis, die; -, -se Berechtigung, Ermächtigung zu etw.: die B. zu etw. haben, erhalten; seine Befug­ nisse überschreiten befühlen /sw. Vb.; hat/ prüfend etw. betasten, (mit der Hand) über etiv. streichen: einen Stoff b. Befund, der; -(e)s, -e Ergebnis einer (medizinischen) Untersuchung: der ärztliche B. liegt noch nicht vor; die Befunde sind positiv, negativ; Med. ohne B. /AbJc. o . B ./ (ohne positiven Befund) befürchten, befürchtete, hat befürchtet etw. b. voll Sorge, Furcht mit dem Eintreten von etw. Un­ angenehmem rechnen: das Schlimmste b.; eine scharfe Auseinandersetzung b.; er befürchtet, das wird nicht gut gehen Befürchtung, die; -, - en Sorge, Furcht, daß etw. Un­ angenehmes eintreten, etw. einen unglücklichen Ver­ lauf nehmen könnte: (große) Befürchtungen haben, hegen; seine Befürchtungen waren unbegründet befürworten, befürwortete, hat befürwortet einen Antrag b. (empfehlen, ihm zu entsprechen); dazu Befürwortung, die; -, -en begabt /Adj.; nicht adv./ 1. Begabung für etw. auf- weisend, besitzend: ein begabter junger Schauspie­ ler; er ist vielseitig, sehr, ungewöhnlich b.; künst­ lerisch b. sein — 2. geh. mit Verstand, Schönheit b. sein (Verstand haben, schön sein) Begabung, die; -, -en 1. auf Anlagen (3) beruhende, im persönlich-gesellschaftlichen Entwicklungsprozeß ausgeprägte Fähigkeit des Menschen für bestimmte überdurchschnittliche geistige od. körperliche Lei­ s tu n gen : eine überdurchschnittliche B. für etw. haben, zeigen; eine künstlerische, musikalische B. haben; er hat B. zum Schauspieler — 2 . begabter M e n s ch : er ist eine starke, außergewöhnliche B. begaffen /sw. Vb.; hat/ salopp jmdn., etw. an- gaffe n : jmdn. aufdringlich b. begatten, begattete, hat begattet /vorw. von Tieren/ etw., jmdn. b. (mit etw., jmdm. die Begattung voll­ ziehen) ; sich b. (sich paaren) Begattung, die; -, - en /vorw. von Tieren/ geschlecht­ liche Vereinigung begeben, sich (er begibt sich), begab sich, hat sich begeben 1.1 . sich irgendwohin b. irgendwohin gehen (2): sich in jmds. Wohnung, an seinen Platz b.; sich zu Bett, zur Ruhe b. (sich ins Bett legen) 1.2. sich in ärztliche Behandlung b. (sich ärztlich behandeln lassen); sich auf den Heimweg b. (heim­ gehen) 1.3 . geh. sich an etw. b. mit etw. beginnen (1.1): sich an die Arbeit b. — 2. geh. etw. ereignet sich : es hat sich etw. Außergewöhnliches b .; es begab sich, daß ... — 3. veraltend sich einer Sache b. (freiwillig) auf etw. verzichten, von sich aus dazu kommen, etw. aufzugeben, nicht wahrzunehmen: sich eines Rechts, Anspruchs b.; er hat sich selbst aller Möglichkeiten, der Möglichkeit b. , Einfluß auf ihn zu nehmen Begebenheit, die; -, -en Ereignis: dem Buch liegt eine wahre B. zugrunde; eine merkwürdige, heitere B. erzählen begegnen, begegnete, ist begegnet 1 .1 . jmdm. b. jmdn. treffen (4.1): ich bin ihm auf dem Weg zur Arbeit, bei einem Bekannten begegnet; früher sind wir uns öfter begegnet; O sie b. sich in dem Wunsche, ihm zu helfen (haben gem einsam den Wunsch, ihm zu helfen) 1.2. einer Sache b. etw. an­ tr effen : dieser Meinung, Ansicht begegnet man öfter — 2 . etw. widerfährt jmdm., stößt jmdm. zu: das Schlimmste, das dir b. kann, ist... — 3. jmdm. in bestimmter Weise b. jmdn. in bestimmter W eise behandeln, sich jmdm. gegenüber in bestimmter W eise verhalten: jmdm. höflich, freundlich, mit Achtung b. — 4. geh. einer Sache entgegentreten, entgegenwirken, Gegenmaßnahmen gegen etw. treffen : einer Gefahr mutig, mit Gegenmaßnahmen b.; diesem Übel, Mangel muß begegnet werden Begegnung, die; -, - en 1. /zu begegnen 1.1/ das Zusammentreffen (1): bei ihrer letzten B.; sich an ihre erste B. erinnern — 2. sportlicher Wettkampf zwischen zwei Sportlern, Mannschaften: die letzte B. konnte unsere Mannschaft gewinnen begehbar /Adj.; nicht adv./: der Weg ist im Winter nicht b. (ist im Winter so beschaffen, daß man nicht auf ihm gehen kann) begehen, beging, hat begangen 1. einen Verkehrs­ weg als Fußgänger benutzen: die Landstraße muß man auf der linken Seite b .; ein (viel) begangener (von Fußgängern viel benutzter) Weg — 2 . geh. etw. feiern (1): ein Jubiläum, den Geburts-, Hoch­ zeitstag b.; dieses Ereignis muß würdig begangen werden — 3.1. etw. verüben: er hat ein Verbrechen, einen Mord, eine Dummheit, Indiskretion began­ gen 3.2 . einen Fehler b. (verursachen) begehren /sw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn., etw. b. nach jmdm., etw. heftiges Verlangen empfinden, jmdn., etw. haben wollen: diese Ware ist sehr begehrt 1.2. geh. etw. b. um etw. dringend bitten: Einlaß, sein Recht b.; jmdn. zu sprechen, etw. zu wissen b. (jmdn. sprechen wollen, etw. wissen wollen) + alles, was das / Herz begehrt 10 Wörterbuch
146 Begehren — beglückwünschen Begehren, das; -s, - jvorw. Sg .; zu begehren/; zu 1.1: sein ganzes B. ist darauf gerichtet, daß . . . ; zu 1.2: nach jmds. B. fragen; jmds. B . entsprechen begghrensjwert /Adj./ wert, begehrt (1.1) zu werden: jmd., etw. erscheint jmdm. b. begehrlich /Adj./ von einem auf Besitz, Genuß ge­ richteten Verlangen zeugend: begehrliche Blicke auf etw. werfen; dazu Begehrlichkeit, die; -en / vorw . Sg-I Begehung, die; -en Besichtigung zur Überprüfung des ordnungsgemäßen Zustands von etw.: die B. eines Feldes, Betriebes begeistern /sw. V b hat/1*1. jmdn. in Begeisterung versetzen : das Spiel, die Aufführung begeistert die Zuschauer; eine begeisternde Ansprache halten; begeisterte Zuschauer, Zustimmung; hellauf be­ geistert sein; er war ganz begeistert vo n ihr 1.2. jmdn. für etw. b. jmdn. so mit Begeisterung für etw. erfüllen, daß er sich leidenschaftlich dafür ein­ setzt, etw. dafür tut: jmdn. für seine Pläne, eine Sache b. 1 .3. sich (für etw.) b. Begeisterung fü r etw. empfinden, durch etw. in Begeisterung geraten: er begeistert sich für die Kunst, den Sport, an allem Schönen Begeisterung, die; -, /o. Pl.f von leidenschaftlicher Zustimmung getragene, freudige Erregung, Hin ­ gerissensein, Enthusiasmus: es herrschte große, helle B.; die Wogen der B. gingen hoch; B. hervor- rufen, auslösen; in B. geraten; die B. war grenzen­ los bege]sterungs/Begeisterungs| -fähig / A d j . ; n ich t adv./ fähig, Begeisterung zu empfinden, in Be­ geisterun g versetzt zu w erd en : begeisterungsfähige junge Menschen; -sturm, der: ein B. brach los; das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen Begier, die; -, Jo. PI/ geh. Begierde Begierde, die; -n auf Genuß, auf die Erfüllung eines Wunsches, auf den Besitz von etw. gerichtetes leidenschaftliches Verlangen: mit, voll B. nach etw. greifen; er brennt vor B., sie zu sehen begierig /Adj./ von leidenschaftlichem Verlangen nach etw., jmdm erfüllt, versessen auf etw.: er ist b. auf eine Nachricht, Antwort; er ist b., sie zu sehen, sie kennenzulernen; b. (gierig) die frische Luft ein- atmen; begierige Blicke auf etw. werfen begießen, begoß, hat begossen 1. etw. b . eine Flü ssig­ keit auf etw. gießen: die Blumen b.; der Braten muß von Zeit zu Zeit begossen werden — 2. umg. ein freudiges Ereignis b. (alkoholische Getränke trinken, um ein freudiges Ereignis zu feiern)', das muß begossen werden! + wie ein begossener / Pudel dastehen, aussehen Beginn, der; -(e)s, /o. PI./ 1.1. Anfang (1.1): der B. der Vorstellung mußte verschoben werden; kurz nach, vor B. des Unterrichts 1.2 . A nfang (1.3): zu B. unseres Jahrhunderts, unserer Zeitrechnung; mit B. des neuen Schuljahres 1.3. der B. (Anfa n g 1.5) des Romans, der Erzählung beginnen, begann, hat begonnen 1.1. etw.’ anfangen (1.1): eine Arbeit, ein Gespräch, einen Streit b.; zu reden, zu zweifeln b . ; er mußte wieder ganz von vorn b.; er begann mit den Worten ... (sagte als erstes die folgenden Worte) 1.2. anfangen (1.2): der Unterricht, die Schule beginnt um acht Uhr; die Vorstellung hat schon begonnen; die beginnende Dämmerung 1.3. a nfa n gen (1.3): hinter dem Haus beginnt gleich der Wald 1.4 . mit etw. anfangen (1.4): das Wort beginnt mit P — 2.1. was soll ich nun damit b. (machenZ.1 .1) 1%*%.etw. anfangen (2.2): was willst du nun b.?; ich wußte nicht, was ich b. sollte Beginnen, das; -s, /o. Pl.f geh. Vorhaben, Unter­ n eh m en : das ist ein hoffnungsloses, zweckloses B .; v o n seinem B. ablassen beglänzen /sw. Vb.; hat/ etw. b. Glanz, schimmern­ des Licht auf etw. werfen: die Morgensonne be- glänzte die Gipfel; etw. ist vom Abendrot be- glänzt beglaubigen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. b . von zustän­ diger Stelle durch schriftlichen Vermerk mit Siegel und Unterschrift bestätigen, daß etw. echt ist od. mit einem Original übereinstimmt: eine Unterschrift b.; eine (notariell) beglaubigte (Zeugnis)abschrift — 2. ein bei einem Staat beglaubigter (bestätigter, akkreditierter) Botschafter; einen Gesandten b.; dazu Beglaubigung, die; -, -en Beglaubigungsschreiben, das Schriftstück , das einen diplomatischen Vertreter bei einer Regierung beglaubigt begleichen, beglich, hat beglichen etw. b . ein er finanziellen Verpflichtung durch Zahlen der ent­ sprechenden Summe vollständig nachkommen: eine Rechnung, Schuld b.; dazu Begleichung, die; -, -en /vorw. Sg./ Begleitbrief, der einer Sendung beigefügter B rief begleiten, begleitete, hat begleitet 1 . jmdn. b . 1.1. mit jmdm. (zur Gesellschaft, in bestimmter Funktion) mitgehen, -fahren: jmdn. auf Reisen, als Dolmetscher b.; O alle meine guten Wünsche b. dich 1.2. jmdm. bis zu einem bestimmten Ort das Geleit geben, jmdn. zu einem bestimmten Ort bringen: jmdn. nach Hause, zum Bahnhof b. — 2. etw. ist von etw. begleitet etw. geht mit etw. einher, tritt mit etw. gleichzeitig auf: das Gewitter war von hef­ tigen Sturmböen begleitet — 3. den Sänger (auf dem, am Klavier) b. (zu dem Gesang des Sängers den instrumentalen Part spielen) ;z u lu .Z Begleiter, der; -s, - Begleit -erscheinung, die (unangenehme, un­ erfreuliche) Erscheinung, die mit einer Sache einher­ geht, verbunden ist, Nebenerscheinung: eine B. des Alters, einer Krankheit; -papiere, die /PI./ D o k u ­ mente, die einer Sendung für den Transport bei­ gegeben werden: die B. wurden vom Zoll geprüft; -schreiben, das vgl. Begleitbrief; -umstand, der /vorw. Pl.j Umstand, der mit einer Sache einhergeht, verbunden ist: die Begleitumstände der Tat sind noch nicht restlos aufgeklärt Begleitung, d ie; -, -en 1. /vorw. Sg .; zu begleiten 1 u. 3/das Begleiten; zu 1: jmdn. um seine B. bitten; er kam in B. seiner Schwester (wurde von seiner Schwester begleitet); zu 3: die B. des Gesangs auf dem Flügel — 2. Person, Gruppe von Personen, die jmd n . begleitet (1.1): er verabschiedete sich von seiner B. beglotzen /sw. Vb.; hat/ salopp jmdn., etw. stau­ nend, voll Neugier betrachten: etw. wie ein Wunder b. beglücken /sw. Vb.; hat/ jmdn. (mit, durch etw.) glücklich m achen: seine Nähe, das Lob beglückte sie; jmdn. mit seiner Gegenwart, durch ein paar freundliche Worte b.; ein beglückendes Erlebnis; beglückt lächeln beglückwünschen /sw. Vb.; hat/ jmdn. b. jmdm.
begnadet — begünstigen 147 gratulieren: jmdn. zum Geburtstag, zur Vermäh­ lung, zu seinem Erfolg (herzlich) b. begnadet,/Adj.; nur attr./ geh. (künstlerisch) hoch- begabt: ein begnadeter Sänger, Musiker begnadigen /sw. Vb.; hat/: jmdn. b . (einem Ver­ urteilten eine Strafe ganz od. teilweise erlassen); dazu Begnadigung, die; -, -en Begnadigungsgesuch, das begnügen, sich /sw. V b .; hat/ sich mit etw. b. 1.1 . mit wenigem zufrieden sein, an einem bestimm­ ten Punkt nichts weiteres begehren: er begnügte sich mit einem kleinen Imbiß; sich mit dem b., was man hat 1.2 . er begnügte sich damit (tat nicht mehr als), von fern zuzusehen Begonie, die; -n [..io] in zahlreichen A rten vor­ kommende Zierpflanze mit unsymmetrischen Blät­ tern, fleischigen Stengeln und großen Blüten, die auch als Zimmerpflanze gehalten wird begraben (er begräbt), begrub, hat begraben 1. ein en Verstorbenen beerdigen: jmdn. feierlich, in aller Stille b. — 2. die Lawine begrub viele Menschen unter sich (viele Menschen wurden durch die Lawine verschüttet) — 8 . seine Hoffnungen, Wünsche, Pläne b. (aufgeben); längst begrabene (vergessene) alte Geschichten; einen alten Zwist b. (nicht w eiter­ führen) + umg. jmd. kann sich b. lassen (mit jmdm. ist nichts anzufangen, jmd. hat versagt); — da liegt der / Hund b.; das / Kriegsbeil b. Begräbnis, auch Begräbnis, das; -ses, -se das B e ­ erdigen eines Verstorbenen begradigen jsw. Vb.; hat/ etw. durch bauliche M a ß ­ nahmen so verändern, daß es gerade wird: einen Fluß, ein Ufer, eine Straße b. begreifen, begriff, hat begriffen 1. etw. m it dem V er­ stand (voll) erfassen: den Sinn von etw., einen Zusammenhang b.; ich begreife kein Wort davon; das Kind begreift leicht, schnell (hat eine gute A u f­ fassungsgabe) — 2 . etw., jmdn., sich als etw. be­ trachten, etw., jmdn., sich für etw. halten: etw. als Einheit b.; etw. als die Fortführung einer Tra­ dition b. — 3. jmdn., etw. b. Verständnis für jmdn., etw. haben, jmdm. etw. nachempfinden kön­ n en : er kann seinen Freund, seinen Entschluß sehr gut, vollkommen b . ; sich selbst nicht (mehr) b. begreiflich /Adj./ leicht zu b egreifen (3): ein begreif­ licher Wunsch, Irrtum; sein Zorn, seine Erregung ist durchaus b. begreiflicher!weise /Adv./ wie m an leicht begreifen (3) kann, w ird: das habe ich b. nicht vergessen; ihre Neugier war b. groß begrenzen /sw. V b .; hat/ 1. etw. begrenzt etw. etw. bildet die Grenze (1.2) von etw.: die Wiese wird vom Wald begrenzt; Häuser b. den Platz; ein be­ grenztes (abgegrenztes) Gebiet — 2. etw. b . ein e Grenze (2) für etw. festlegen: die Geschwindigkeit, Re­ dezeit b .; es ist nur Platz für eine begrenzte Anzahl von Personen; seine Möglichkeiten sind begrenzt (ihnen sind Grenzen gesetzt); dazu Begrenzung, die; -en Begriff, der; -(e)s, -e 1. gedankliche Widerspiegelung einer Klasse od. von Klassen von Erscheinungen, Gegenständen auf der Grundlage ihrer unveränder­ lichen M er k m a le: ein festumrissener, abstrakter, dehnbarer B .; einen B. bestimmen, definieren; zwei Begriffe voneinander abgrenzen, miteinander verwechseln — 2. /o. PI./ sich keinen rechten B. (keine rechte Vorstellung) von etw. machen können; sich einen falschen B. (Auffassung, Meinung) von etw. machen; etw. ist jmdm. ein B. (etw. ist jmdm. bekannt, ruft in jmdm. bestimmte Vorstellungen hervor) + im B. sein, stehen, etw. zu tun gerade anfangen wollen, etw. zu tun: er ist im B. abzureisen, auf­ zubrechen; schwer von B. sein (lange brauchen, um etw. zu begreifen) begriffen /Adj.f + in etw. b. sein sich gerade in einem bestimmten Prozeß befinden, gerade etw. Bestimmtes tun: in der Entwicklung, im Wachstum b. sein; das H och­ wasser ist im Sinken b. begrifflich/Aety*.; nicht p rä d .f: begriffliches (mit Begriffen 1 operierendes) Henken; begriffliche (die Begriffe 1 betreffende) Klarheit Begriffs/begrjffs| -bestimmung, die D efinitio n ein es Begriffes (1); -stutzig /Adj./ schwer, langsam be­ greifend : er ist manchmal ein bißchen b. begründen, begründete, hat begründet / / auch be­ gründet/ 1. etw. b. Gründe, einen Grund für etw. an­ geben: einen Antrag, Vorschlag b.; er kann seine Behauptung nicht b. — 2.1. in, durch etw. begrün­ det sein sich von etw. herleiten, seinen Grund in etw. haben: das ist in der Natur der Sache begründet 2.2 . sich, etw. auf etw. gründen, aufbauen: seine Theorie begründete er, begründet sich auf seine Forschungsergebnisse; \vorw. im P ar t. P rät.f eine auf Quellenmaterial begründete wissenschaftliche Ausgabe; technisch begründete Arbeitsnormen — 3.1. etw. gründen (1): eine Zeitschrift, einen Verlag b . ; er hat eine Familie, seinen eigenen Hausstand begründet 3.2. etw. legt den Grund zu etw .: dieses Werk hat seinen Ruhm begründet; zu 3.1 Begrün­ der, der; -s, - begründet /Adj.; auch begründen/ berechtigt: sich begründete Hoffnung machen; sein Opti­ mismus ist durchaus begründet Begründung, die; - , - en 1. /zu begründen 1/ das Begründen — 2. etw. schriftlich od. mündlich Fixiertes, Vorgebrachtes, mit dem etw. begründet (1) w ird: die B. eines Antrages; etw. zur, als B. sagen, Vorbringen; Begründungen, eine B. für etw. an­ geben begrünen /sw. V b.; hat/: eine Anlage, Freifläche b. (mit Pflanzen, bes. Rasen versehen) begrüßen /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., einander will­ kommen heißen, mit einem Gruß empfangen: den Gast herzlich, freundlich b..; die Ehrengäste, Dele­ gation (mit Beifall) b. — 2. etw. b. seiner Zu­ stimmung zu etw. (Neuem) Ausdruck geben: einen Entschluß, Vorschlag (aufs wärmste) b.; das Er­ scheinen eines Werkes b.; es ist zu b., daß ... begrüßens|wert /Adj./ wert, begrüßt (2) zu werden: die begrüßenswerten Ergebnisse einer Konferenz Begrüßung, die; -, - en /zu begrüßen 1/ : eine herz­ liche, freundschaftliche B.; ein W ort der B. an jmdn. , die Gäste richten begucken /sw. Vb.; hat/ umg. jmdn., etw. genau ansehen (1.3): jmdn., etw. von allen Seiten b.; sich im Spiegel b. begünstigen /sw. Vb.; h at/1. jmdn., etw. b. jmdm., einer Sache günstig, förderlich sein, etw. günstig be­ einflussen: die Umstände haben ihn begünstigt; seine Unternehmungen waren vom Glück begün­ stigt; der Rückenwind begünstigte die Läufer —■ 10*
148 Begünstigung — behauen 2. jmdn. bevorzugen, jmdm. seine besondere Gunst zuwenden: er hat einen Bewerber offensichtlich begünstigt Begünstigung, die; -en 1. das Bevorzugen----- 2. Jur. Beistand, der einem Täter wissentlich nach Begehung einer Straftat geleistet worden ist begutachten, begutachtete, hat begutachtet etw. b. ein (fachmännisches) Gutachten über etw. abgeben: Pläne, ein Bild, jmds. Arbeit b.; dazu Begut­ achtung, die; -, -en begütert /Adj.; nicht adv.f veraltend wohl­ habend, vermögend: eine begüterte Familie begütigen fsw. Vb.; hat/ jmdn., der erregt, erbost ist, beruhigen, beschwichtigen: den Beleidigten, auf­ gebrachten Fahrer b.; begütigende Worte finden; begütigend lächeln behaart fAdj.f mit Haaren bedeckt, bewachsen: eine behaarte Brust; seine Arme sind stark b. behäbig lAdj.f 1.1 . gewichtig und geruhsam (wir­ ken d): eine behäbige ältere Frau; <0> ein behäbiger (breit ausladender) Schrank, Sessel 1.2. langsam, geruhsam: mit behäbigen Schritten näher kom­ men; b. sprechen behaftet lAdj.f jmd., etw. ist mit etw. b. jmdm., einer Sache haftet etw. an: jmd. ist mit einer an­ steckenden Krankheit, einem Laster b .; die neue Konstruktion ist noch mit Fehlern, Mängeln b. behagen /sw. Vb.; hat/ etw. gefällt (1.1) jmdm., sagt jmdm. zu: das behagt mir sehr, wenig, ganz und gar nicht; sein Vorhaben will mir nicht recht b. Behagen, das; -s, fo. Pl.f angenehmes Gefühl der Zufriedenheit: etw. mit sichtlichem, stillem B. ge­ nießen behaglich /Adj./ 1.1 . Wohlbehagen erweckend, Ge­ mütlichkeit verbreitend: eine behagliche Wohnung; ein behaglicher Sessel 1.2. /adv./ voll Wohlbehagen, geruhsam: b. in der Sonne sitzen; dazu Behaglich­ keit, die; -, - en \vorw. Sg./ ■ behalten (er behält), behielt, hat behalten 1.1 . etw., jmdn. b. im Besitz von etw. bleiben, etw. nicht wieder auf-, hergeben, sich nicht von etw., jmdm. trennen: ein Geschenk b.; etw. als, zum Andenken, als Pfand b.; das übrige Geld kannst du (für dich) b.; darf ich das Buch noch eine Woche b.?; er möchte seine Stellung, (ihn als) seinen Freund b. 1.2 . etw. bewahren, im bisherigen Zustand erhalten: die Ner­ ven, Geduld b.; die Herrschaft über sich b.; etw. behält etw .: das Gesetz behält seine Gültigkeit (bleibt weiterhin gültig); das Bild hat seinen Wert b.; etw. für sich b . : ein Geheimnis, eine Neuigkeit für sich b. (nicht ausplaudern); sie konnte nichts für sich b. 1.3. etw. im Gedächtnis bewahren, sich etw. m erken: ich kann die Adresse, Telefonnummer nicht b.; das kann man leicht b.; ich habe von dem Gespräch nichts b .; jmdn. in freundlicher, guter Erinnerung b. (eine gute, freundliche Erinnerung an jmdn. beivahren) — 2 . jmdn. an einem bestimmten Ort festhalten, bleiben lassen: die Polizei hat ihn einige Tage in Haft, Gewahrsam b.; die Ärzte ha­ ben den Patienten noch in der Klinik b.; jmdn. in seiner Obhut b .; den Gast über Nacht bei sich, in seiner Wohnung b. — 3. etw. an einer bestimmten Stelle lassen, von einer bestimmten Stelle nicht ent­ fernen : den Hut auf dem Kopf, den Schlüssel in der Hand, die Hand in der Tasche b. — 4. der Kranke konnte nichts, keine Nahrung bei sich b. (m ußte alles, ivas er zu sich nahm, wieder erbrechen) 4- jmdn., etw. im / Augeb.; den / Kopf oben b.; / Platz b.; / recht b. Behälter, der; -s, - Gegenstand, der dafür bestimmt ist, daß Gegenstände, feste, flüssige od. gasförmige Stoffe in ihn hineingetan, in ihm transportiert werden: etw. in einen B. tun, (ab)füllen; ein B. voll Benzin; ein B. aus Metall, Kunststoff Behältnis, das; -ses, -se kleinerer Gegenstand zur Aufbewahrung von etw., der meist geschlossen, ver­ schlossen werden kann: Schmuck aus seinem B. nehmen behämmert /Adj.f salopp beschränkt, nicht zu­ rechnungsfähig, verrückt: er macht einen völlig be­ hämmerten Eindruck; er ist leicht, total b. behandeln /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. in be­ stimmter Weise b. sich jmdm., einer Sache gegen­ über in bestimmter Weise verhalten: jmdn. gut, schlecht, stiefmütterlich, mit Nachsicht b.; sich ungerecht behandelt fühlen; er hat ihn wie einen dummen Jungen behandelt; diese Maschine muß sachgemäß, mit Sorgfalt, pfleglich behandelt wer­ den; eine Angelegenheit äußerst diskret b. — 2.1 . einen Kranken (ärztlich) b. einen K ranken ärztlich versorgen, sich mit geeigneten Mitteln um seine Heilung bemühen: den Patienten ambulant b.; der behandelnde Arzt 2.2 . eine Krankheit, Ver­ letzung b. (durch Anwendung geeigneter Mittel zu heilen suchen) — 3. etw. mit etw. b. auf etw. mit etw. einwirken: die Möbel mit Politur, Metall mit Säure b. — 4.1. etw. behandelt etw. etw. handelt (II.2 .1) von etw., hat etw. zum Gegenstand, Inhalt: der Film behandelt Probleme der Nachkriegszeit 4.2 . etw. zum Gegenstand des Unterrichts, eines Vertrags, einer Darstellung machen: diesen Stoff, dieses Thema hat der Lehrer in der letzten Stunde (ausführlich) behandelt 4.3. etw. besprechen, durch­ sprechen, bearbeiten: diese Angelegenheit, dieser Fall muß vordringlich, in der nächsten Sitzung behandelt werden - f jmdn., etw. wie ein rohes / Ei b.; jmdn. wie / Luft b. Behandlung, die; -, - en /zu behandeln/; zu 1: eine unfreundliche, rücksichtsvolle B. erfahren; die sachgemäße B. des Motors; zu 2.1: sich in ärzt­ liche B. begeben behängen /Adj.; nicht adv.; / auch behängen/: der Baum ist über und über mit Früchten b. (hängt voller Früchte) behängen jsw. Vb.; hat; / auch behängen/ mehrere Sachen an etw. hängen: die Wand mit Bildern, den Weihnachtsbaum mit Lametta b.; spött. sie hat sich mit Schmuck behängt (trägt zuviel Schmuck) beharren /sw. Vb.; hat/ fest auf etw. bestehen, zäh a n etw. festhalten : (entschieden, hartnäckig) auf seinem Standpunkt, bei seiner Meinung b. beharrlich /Adj./ hartnäckig, ausdauernd, stand­ haft: sich b. weigern, etw. zu tun; der Verdächtige leugnet b.; dazu Beharrlichkeit, die; -, jo. PI./ Beharrungs[vermögen, das fo. PI./ Phys. Träg­ heit (2.1) behauchen jsw. Vb.; hat/ etw. anhauchen: die Brille, Fensterscheiben b .; er behauchte seine kalten Hände behauen, behaute, hat behauen etw. durch Hauen mit der Axt, mit Hammer und Meißel grob formen, bearbeiten: Balken b .; einen Stein, Granitblock b.; roh behauene Quader
behaupten — bei 149 behaupten, behauptete, hat behauptet 1. etw. mit Bestimmtheit für wahr, richtig, sicher erklären, ohne daß es bewiesen ist: etw. mit Entschiedenheit, voller Überzeugung b.; das Gegenteil b.; sie be­ hauptete, daß er verreist sei — 2.1. etw. mit Erfolg verteidigen, sich etw. nicht nehmen lassem seinen Platz, seine Stellung b. 2 .2. sich gegen Widerstände halten und durchsetzen: er wußte sich (auf seinem Posten) zu b. 2.B. Sport sich gegen jmdn., in einem Wettkampf b. (siegen); im letzten Spiel konnte sich die Mannschaft von C gegen ihren Gegner b. + das / Feld b.; etw. / steif und fest b. Behauptung, d ie ; -, - en mitBestimmtheit vorgebrachte Aussage, Meinungsäußerung, in der etw. als wahr, richtig, sicher hingestellt wird, ohne daß es bewiesen ist: eine unhaltbare, kühne B.; das ist eine bloße B .; eine B. aufstellen, widerlegen, zurücknehmen; bei seiner B. bleiben Behausung, d ie; -, - en: fern von allen mensch­ lichen Behausungen (Wohnstätten); eine notdürf­ tige B. (Unterkunft); eine B. suchen beheben, behob, hat behoben etw. Unangenehmes, bes. eine technische Störung, beseitigen,. s o daß ein ordnungsgemäßer Zustand (wieder)hergestellt wird: einen Fehler, Mangel b . ; die Störung konnte leicht, nicht so schnell behoben werden beheimatet fA d j.; nicht adv.f an einem bestimmten Ort b. sein an einem bestimmten Ort seine Heimat haben, aus einem bestimmten Ort stammen: er ist in dieser Gegend b .; der in Berlin beheimatete Künst­ ler ; eine in den Tropen beheimatete Pflanze beheizen jsw. Vb.; hat/ 1.1. ein Gebäude, einen Raum mit Hilfe bestimmter zum Heizen verwendeter Brennstoffe oid. Heizungsanlagen erwärmen: das Haus wird durch Fernwärme, Zentralheizung, mit Gas beheizt 1.2 . eine Heizungsanlage mit bestimm­ ten Brennstoffen heizen: der Ofen wird mit Kohle, der Kessel wird mit Öl beheizt Behelf, der; -(e)s, -e \vorw. Sg .f etw. Unzureichen­ des, womit man sich in Ermangelung von etw. Besserem behilft, behelfen m u ß : das ist nur ein notdürftiger, schlechter B .; etw. dient als B .; etw. als B. nehmen behelfen, sich (er behilft sich), behalf sich, hat sich beholfen 1.1. sich in Ermangelung von etw. Besserem mit etw. Unzureichendem, einem Ersatz helfen: ich kann mich mit dieser Decke b.; sich notdürftig b.; sie behalfen sich, so gut es ging 1.2 . sich ohne etw. b. ohne etw. aus -, zurecht­ kommen : wir mußten uns ohne elektrischen Strom b. behelfs{mäßig jAdj.f als Behelf dienend, proviso­ risch : ein behelfsmäßiges Bett, Lager behelligen fsw. Vb.; hat/ jmdn. belästigen (1.1), jmdm. mit etw. lästig fallen: jmdn. mit Wünschen, Fragen b.; ich möchte Sie (mit dieser Angelegen­ heit) nicht, nicht weiter b. behende jAdj.f gewandt und flink: sie ist sehr b.; sich b. ankleiden; mit einigen behenden Griffen Ordnung machen beherbergen jsw. F6.; hat/ jmdn. b. jmdm. eine Unterkunft zur Verfügung stellen, jmdn. als Gast bei sich aufnehmen: einen Bekannten ein paar Tage, über Nacht, bei sich b. beherrschen fsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. b . als Minderheit, als Einzelner die Herrschaft, (unum­ schränkte) Macht über etw., jmdn. ausüben: eine Junta beherrschte das Land; die Monopole b. den kapitalistischen Markt; O eine Situation b. (ihr gewachsen sein, sie unter Kontrolle haben); von einer Leidenschaft, einem Gefühl, Wunsch be­ herrscht sein, werden (besessen, erfüllt sein) — 2 . etw. bestimmen (5): Hochhäuser b. das Stadtbild; Berge b. die Landschaft — 3 . etw., sich b. sein Verhalten, seine Emotionen, Äußerungen mit An­ strengung seines Willens unter Kontrolle halten: seinen Zorn, seine Miene b .; er ist immer sehr beherrscht; er konnte sich nur mühsam b.; umg. ich kann mich b. (ich werde das keinesfalls tun) ! — 4. etw. b. auf Grund von Kenntnissen und Geschick mit etw. völlig vertraut sein und es anwenden können: etw. vollkommen, die Rechtschreibung b.; die Technik (eines Musikinstrumentes) b.; mehrere Sprachen b. (fließend sprechen und schrei­ ben); zu 1, 3 u. 4 Beherrschung, die; -, fo. PI ./; zu 3: die B. verlieren; etw. mit B. zur Kenntnis nehmen; zu 4: die B. mehrerer Sprachen beherzigen fsw. Vb.; hat/: jmds. Worte, Rat, Warnung b. (gutheißen und befolgen) beherzigenswert jA dj.f wert, beherzigt zu werden beherzt /Adj.j in gefährlichen, schwierigen Situatio­ nen entschlossen, mutig und tatkräftig eingreifend und vorgehend: durch sein beherztes Vorgehen, Verhalten konnte ein größeres Unglück verhindert werden; dazu Beherztheit, die; -, jo. Pl.f behilflich jAdj.; nicht adv.f jmdm. b. sein jmdm. helfen (1): einer alten Dame beim Aussteigen b. sein; darf ich Ihnen b. sein? behindern fsw. Vb.; hat; / auch Behinderte/ jmdn., etw. b . verursachen, daß jmds. Tätigkeit, (der Ablauf von) etw. erschwert wird: seine Ver­ letzung behinderte ihn sehr; das schwere Gepäck behinderte ihn beim Laufen; starke Schneefälle behinderten den Verkehr; etw. behindert die Sicht; S p o r t der Stürmer wurde regelwidrig behindert Behinderte, der u. die; -n, -n f / auch behindern/ jmd., der durch einen dauernden schweren Schaden körperlich od. geistig belastet ist Behinderung, die; -en /zu behindern/ Behörde, die; -n zentrales od. örtliches staatliches Organ behördlich fAdj.; nicht präd.f: das Geschäft bleibt mit behördlicher Genehmigung (mit Genehmigung der entsprechenden Behörde) bis Ende August ge­ schlossen behüten, behütete, hat behütet jmd n . , etw. (vor jmdm., etw.) beschützen: jmdn. gut, vor Gefahr, vor bestimmten Einflüssen b .; der Hund behütet das Haus behutsam /Adj.f vorsichtig: b. mit etw., jmdm. umgehen; eine behutsame Andeutung machen; etw. b. öffnen bei fPräp. mit Dat.; / auch beim/ 1.1. fräuml.; gibt die Lage anf in der Nähe von etw., jmdm.: un­ mittelbar, dicht, nahe b. der Post steht ein Kiosk; Eichwalde liegt b. Berlin; ich bleibe b. unserem Gepäck; wer sitzt b. dir mit am Tisch?; der Lehrer stand b. (neben, unter) seinen Schülern 1.2. /be­ zeichnet enge Berührung; vorw. in Verbindung mit Verben des Greifens/: jmdn. b. der Schulter packen; jmdn. b. der Hand nehmen 1.3 . /weist auf einen persönlich od. sachlich bestimmten Bereich hin, in dem jmd., etw. vorhanden, anwesend ist,
150 bei- — beiderlei jmd. etw. tut/: er wohnt b. seinen Eltern; er ist b. der Post beschäftigt, arbeitet b. der Post; b. jmdm. zu Besuch, b. einer Hochzeitsfeier anwesend sein; b. euch (in eurer Gesellschaft, Wohnung) ist es immer sehr schön; ich habe kein Geld b. mir; das habe ich b. Goethe (in den Schriften Goethes) gelesen, gefunden 1.4 . fweist q,uf einen besonderen Zustand einer Sache, eine bestimmte Beziehung von jmdm. zu jmdm., etw. hinf: b. diesem Wort fehlt ein Buchstabe; b. seinem Vorschlag handelt es sich um ein einmaliges Angebot; b. dieser An­ gelegenheit, b . ihm brauchst du deswegen keine Befürchtungen zu haben; b. jmdm. Verständnis finden; b. jmdm. Unterricht haben; das liegt ganz b. dir (hängt ganz von dir ab); b. mir (in meinem Falle) war das genauso; man weiß nie, woran man b. ihm ist — 2. fzeitl.; weist auf einen Zeitpunkt, einen Zeitraum od. die Gleichzeitigkeit von Hand­ lungen, Vorgängen hin/: b. Beginn, Ende der Vor­ stellung; Berlin b. Nacht; er war gerade b. der Arbeit, als überraschend Besuch eintraf — 3 . fweist auf einen Umstand hinf 3.1. b . geöffnetem Fenster schlafen; b. strömendem Regen nach Haus kommen; etw. b. (unter Androhung von) Strafe verbieten 3.2. fkonditionalj: b. Regen (wenn es regn et) fällt die Veranstaltung aus; Notbremse nur b. (im Falle von) Gefahr ziehen 3.3. /kausal/: b. deinen guten Augen (da du so gute Augen hast) brauchst du keine Brille 3.4 . /konzessiv/: b. aller Freundschaft (obwohl wir Freunde sind), das geht zu weit!3.5. fmodalf: er war wieder b. Bewußt­ sein, bester Gesundheit, Kräften — 4 . /drückt die Beteiligung an etw., den Bezug auf etw. aus/: b. einem Konzert mitwirken; jmdm. b. der Arbeit helfen; mir ist nicht wohl b. der Sache, b. dem Gedanken bei- 1 . ftrennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Ver­ bindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildet/ 1.1. /drückt ein Hinzu­ fügen aus/: / z. B . beifügen, beilegen, beitragen 1.2. Idrückt ein Dabeisein, -bleiben aus]: z.B. beiliegen, beibehalten — 2. jstets betonte Partikel vor Subst., die aussagt, daß das im Grundwort Ge­ nannte beigefügt istf: / z. B . Beiwagen, Beipro­ gramm, Beiname, Beigeschmack bei/Be|| -behalten /Vb.f etw. b . (bewußt) an etw. festhalten, bei etw. bleiben, etw. nicht aufgeben: eine bestimmte Richtung, Methode b .; -biegen /Vb./ salopp jmdm. etw. beibringen (2): er mußte seinen Eltern b., daß er eine Fünf geschrieben hatte; -blatt, das fP l. - blätter/ einer Zeitung, einem Buch beigelegtes Blatt (2.2), B eilage (1); -boot, das zu einem Schiff gehörendes kleines Boot zum Verkehr im Hafen, zu Rettungsarbeiten: das B. herablassen; -bringen jVb.j 1. jmdm. etw. b. jmdn. etw. lehren (1.1): jmdm. das Lesen, Schwimmen, Tanzen b.; jmdm. gutes Benehmen b. — 2. jmdm. etw. Unan­ genehmes diplomatisch sagen, jmdm. eine schlechte Nachricht schonend übermitteln: jmdm. die Wahr­ heit schonend, allmählich b .; wie soll ich, ihm das b.? — 3. jmdm. etw. Unangenehmes, Schlechtes zu­ fügen, antun: jmdm. eine Wunde, Verletzung b. — 4. etw. (als Beweis) vorlegen, anführen: einen Beleg, ein ärztliches Attest b. 4- jmdm. die / Flötentöne b. Beichte, die; -n Rel. in der katholischen Kirche von einem Einzelnen vor einem Geistlichen, in der evangelischen Kirche gemeinsam im Gebet abgelegtes Bekenntnis der Sünden: zur B. gehen; die B. ab- legen; der Pfarrer nahm (ihm) die B. ab; O die Mutter hörte sich die B. ihres Kindes an beichten, beichtete, hat gebeichtet R e l. in der katholischen Kirche als Einzelner vor einem Geist­ lichen, in der evangelischen Kirche gemeinsam im Gebet ein Bekenntnis der Sünden oblegen: b. gehen; O ich muß dir etwas b. (eingestehen)! Beicht R e l. kath.| -geheinmis, das jo. Pl.f Pflicht des Geistlichen, über das ihm in der Beichte Anvertraute zu schweigen; -Stuhl, der kammerartige Vorrichtung, in der sich der Geistliche befindet, während er die Beichte abnim mt; -vater, der Geist­ licher, bei dem jmd. (regelmäßig) beichtet beide /Indef. pron.; PI.; Sg. Neutr.: beides; bezieht sich auf zwei als bekannt vorausgesetzte Größenf alle zwei 1.1. /hebt den Gegensatz zu eins hervor; steht im Satz in betonter Stellung und o. Art.f nicht nur der eine, sondern auch der andere 1.1 .1 . /nur im PI.; bezieht sich auf Personen od. auf gleiche Sachen od. Vorgänge; subst./: zwei Ingenieure, b. sind erst vor kurzem eingestellt worden, arbeiten bei uns; ein Schlosser und ein Dreher, b. sind erst vor kurzem eingestellt worden, arbeiten bei uns; b. sind verheiratet; alle b. sind sehr tüchtig; ich habe zwei Bücher gekauft, b. sind in Leinen ge­ bunden; /als Apposition/ die Ingenieure sind b. verheiratet; die Bücher sind b. in Leinen gebun­ den; wir kommen b .; ihr habt b. recht; /adj./ meine beiden Söhne gehen jetzt zur Schule, nicht nur der ältere; b. Bücher sind in Leinen gebunden; die Themen beider Veranstaltungen waren von all­ gemeinem Interesse; vor Gericht müssen b. Par­ teien gehört werden 1.1.2. fo. P L ; subst.; bezieht sich auf verschiedenartige Sachen, Vorgänge od. Eigenschaften/: sie hat beides verkauft, den Tisch und die Stühle; sie nahm zum Kuchenbacken Butter und Eier, wobei sie mit beidem nicht sparte; das ist beides möglich 1.2 . /hebt den Gegen­ satz zu eins nicht hervor, sondern faßt zusammen, steht im Satz vorw. in unbetonter Stellung; vorw. mit Art. od. einem Pron./1.2.1. /nur im PL; bezieht sich auf Personen od. auf gleiche Sachen od. Vor­ gänge; subst./: die beiden sind vor kurzem, sind erst vor kurzem eingestellt worden; die Frauen der beiden sind berufstätig; zwischen (den) beiden bestehen gute Beziehungen; einer, jeder von (den) beiden; wir b. kommen; ihr b. habt recht; umg. wir beiden; /adj./ die beiden Ingenieure sind ver­ heiratet, die beiden Lehrlinge nicht; die beiden Bücher sind in Leinen gebunden; die Themen der beiden Veranstaltungen waren von allgemeinem Interesse; meine beiden Söhne gehen schon zur Schule, meine Tochter noch nicht 1.2 .2 . /o. P L ; subst.; bezieht sich auf verschiedenartige Sachen, Vorgänge od. Eigenschaften/: beides ist möglich, aber nicht wahrscheinlich; dies(es) beides ist mög­ lich, alles andere ist unmöglich + b. / Augen zudrücken; mit beiden / Beinen fest im Leben stehen; b. / Hände voll zu tun haben beide|mal /Adv./ beide (1.1.1) M a l e : wir hatten uns zweimal verabredet und b. kam er zu spät beiderlei, beiderlei jindekl. A dj.; nur attr./ von, in beiden Arten der genannten Sache: Personen b. Geschlechts
beiderseitig — beimengen 151 beider] -seitig /Adj.; nur attr.j beide (Seiten) be­ treffend, von beiden (Seiten) ausgehend: beider­ seitige Übereinstimmung; zum beiderseitigen Vor­ teil; die sich aus dem Abkommen ergebenden beiderseitigen Verpflichtungen; 1-seits fPräp . mit Gen./ auf beiden Seiten: b. des Flusses, der Straße; 2-seits /Adv./: b. (bei beiden Partnern) besteht der Wunsch nach Verhandlungen beides /Indef. pron.; Neutr.f s. beide bei| -drehen /Vb./ Seemannsspr.: das Schiff dreht bei (verlangsamt seine Fahrt unter Änderung der Fahrtrichtung; läuft mit langsamer Fahrt gegen Wind und See, um möglichst auf der Stelle zu bleiben); -einander fAdv.f einer beim anderen, zu­ sammen: er freute sich, die ganze Familie b. zu sehen beieinander- /in verbalen Zusammensetzungenf zu­ sammen-, z . B .: beieinanderbleiben beieinander] -haben /Vb.f etw. zusammenhaben: eine Summe endlich b.; O um g. seine Gedanken nicht b. (unkonzentriert sein); -liegen /Vb./ neben­ einanderliegen: zwei beieinanderliegende Städte; -sitzen jVb.j zusammensitzen: wir haben gestern noch lange beieinandergesessen; -stehen /Vb.f: da die Häuser hier dicht b. (nebeneinanderstehen) , . . . Bei/bei |-fahrer, der jmd., der beruflich den Fahrer eines Lastkraftwagens begleitet und bestimmte A u f­ gaben zu erfüllen hat; -fall, der fo. Pl.f 1.1. Zu­ stimmung, Gefallen ausdrückendes Klatschen o. ä . des P u bliku m s : starker, schwacher, anhaltender, herzlicher, minutenlanger B .; jmdm. B. klatschen; in B. ausbrechen; die Aufführung mit B. auf­ nehmen; viel B. erhalten, ernten 1.2. etw. hat, findet jmds. B. (Anerkennung 2.1); -fällig fAdj.f zustimmend, anerkennend (2.1): b. nicken, lächeln; etw. b. aufnehmen; ein beifälliges Gemurmel, Kopfnicken Be]falls| -ruf, der fvorw. P I ./ Beifall ausdrückender R uf; -sturm, der starker, stürmischer Beifall (1.1): ein B. brach los; einen B. erregen, entfesseln Bei/bei| -film, der Kurzfilm , der zusätzlich zum Hauptfilm gezeigt wird; -fügen /Vb.f einer Sache etiv. beigeben, - legen: dem Paket eine Zollerklärung, der Bewerbung Zeugnisabschriften b .; -fügung, die 1. jvorw. Sg .j das Beifügen: die Bewerbung ist unter B. von Zeugnisabschriften bis zum genann­ ten Termin einzureichen — 2. Gramm. Attribut (1); - fuß, der jo. Pl.f Korbblütler mit kleinen braunen Blüten, die als Gewürz verwendet werden; -gäbe, die 1. das Beigegebene (1.1): Salat als vitamin­ reiche B. — 2. fvorw. Sg .j das Beigeben (1.1), Hin ­ zufügen: das Fleisch unter B. von Gewürzen braten beige findekl. A dj.; nicht attr.f [be:J] hell sand­ farben: der Pullover ist b.; /auch dekliniert; attr.f umg. ein beiges Kleid bei|geben fVb.f 1.1. einer Sache etw. hinzufügen (1): dem Aufsatz Abbildungen b .; dem W erk ist ein Register beigegeben 1.2 . jmdm. jmdn. zur Hilfe, Begleitung zur Verfügung stellen, mitgeben: einem ausländischen Gast einen Betreuer b. - f/ kleinb. beigefarben /Adj./ beige: ein beigefarbenes Auto Bei/bei|-geschmack, der jo. PI./ bei Lebensmitteln auftretender zusätzlicher Geschmack, der den eigent­ lichen Geschmack beeinträchtigt: einen B. an­ nehmen; einen bitteren, eigentümlichen, unan­ genehmen B. haben; O das Lob hat einen B. von Ironie; -heft, das Heft als Ergänzung zu einem Buch, einer Zeitschrift; -hilfe, die 1. veraltend Unterstützung (2) in bestimmten Fällen: eine ein­ malige B. beantragen, bekommen — 2 . fo. P l.f Jur. vorsätzliche Mithilfe bei der Ausführung einer Straftat; Leistung vorher zugesagten Beistands nach Ausführung einer Straftat: jmdn. wegen B. zum Mord verurteilen; -klang, der fo. P l.f Klang, der neben einem anderen zu hören ist und meist als störend empfunden wird: das Klavier hat einen klirrenden B .; O das W ort hat einen ironischen B.; -kommen fVb.f 1.1. jmdm. b. jmdn. dazu bringen, daß er auf etw., jmdn. eingeht, reagiert: ihm ist nur schwer, nur mit Güte, List beizu­ kommen; jmdm. nicht b. können 1.2. einer Sache b. etw. bewältigen: dem Schmutz kann man nur mit viel Wasser b.; er wußte nicht, wie er diesem Problem b. sollte Bell, das; -(e)s, -e Handwerkszeug aus einem keil­ förmigen Eisenteil mit breiter Schneide und einem rechtwinklig dazu angebrachten hölzernen Stiel als Griff: ein scharfes B.; mit dem B. Holz hacken, spalten; das Fleisch mit dem B. zerlegen, teilen Bei/bei| -läge, die 1. regelmäßig (an bestimmten Tagen) in eine Zeitung aufgenommene Seite(n) mit besonderer Thematik: eine literarische B. — 2. etw., bes. Gemüse, das zu einem Gericht gereicht wird: Salat, Pommes frites als B. reichen; -läufig /Adj./ 1. nebenbei gesagt, wie zufällig erwähnt: etw. aus einer beiläufigen Bemerkung entnehmen; etw. b. erwähnen — 2 . österr. ungefähr (1.2): er ist b. 40 Jahre alt; -legen /Vb.f 1. einer Sache etw. b. etw. zusätzlich, ergänzend zu etw. legen, geben: dem Bewerbungsschreiben Zeugnisabschriften b .; dem Antrag sind sämtliche Unterlagen beizulegen — 2.1. einer Sache (zu) großen W ert, (zu) großes Gewicht, keine große Bedeutung b. (beim essen) 2.2. jmdm., sich eine zusätzliche Bezeichnung geben: sich einen Künstlernamen b. — 3. etw. im guten regeln, etw. schlichten: Differenzen, Meinungs­ verschiedenheiten, Streitigkeiten b .; -leibe /Adv.; emot.; verstärkt eine Negation/ veraltend wahr­ haftig, d urchaus: das ist b. keine Einzelerschei­ nung; du darfst dir b. (um Himmels willen) nichts anmerken lassen, keine Umstände machen Beileid, das /o. PL/: jmdm. sein (aufrichtiges, herzliches, tiefempfundenes) B. aussprechen (jmdm., der einen ihm nahestehenden Menschen durch den Tod verloren hat, sein Mitgefühl aus- drücken) Beileids|-besuch, der Besuch, den man bei einem Hinterbliebenen macht, um ihm sein Beileid auszu­ sprechen; -bezeugung, die; -karte, die graphisch gestaltete Karte (1), auf der man einem Hinter­ bliebenen sein Beileid ausspricht; -schreiben, das vgl. - karte bei|liegen /Vb.f einer Sache beigelegt {1) sein : dem Bewerbungsschreiben liegen Lichtbilder bei; beiliegende Zeilen sind für die Eltern bestimmt; beiliegend (anbei) übersenden wir Ihnen den ge­ wünschten Prospekt beim /Präp. bei -f Dat. (dem) von Mer, Mas/; / bei 1.1 —1.3, 2 , 3.1, 4; /in vielen Fällen heute nur beim/: jmdn. b . Arm nehmen; b. Essen soll man nicht reden bell -mengen /Vb./ einer Sache etw. b. etw. u n ter
152 beimessen — beiseitestellen etw. mengen (1.2): dem Mehl Backpulver, dem Sand Zement b.; -messen /Vb.j einer Sache Be­ deutung b. etw. fü r bedeutsam Kalten: einer Sache große, keine praktische Bedeutung, besonderes Gewicht, Wichtigkeit b.; -mischen jV b .j : einer Sache etw. b . {etw. unter etw. mischen 1.2.1) Bein, das; -(e)s, -e 1. eines von zwei Gliedern beim Menschen, von zwei, vier, mehreren Gliedern bei Tieren, das zum Stehen und Sichfortbewegen dient: /beim Menschen/ das rechte, linke B.; lange, krumme Beine haben; ein B. über das andere schlagen; die Beine ausstrecken; mit den Beinen baumeln; vor Ungeduld von einem B. auf das andere treten; ihm ist das B. eingeschlafen; er hat sich ein B. gebrochen; /bei Tieren/ der Hund hat vier, ein Vogel zwei, die Spinne acht Beine — 2* landsch. Fuß (1): kalte Beine haben; die Beine tun mir weh — 8 . eines der Teile eines Möbel­ stücks, Geräts, auf dem es (erhöht) steht: ein B. ist abgebrochen; die Beine des Stativs — 4. Hosen­ bein: ein B. ist zu kurz + jmdm. ein B. stellen (jmdm. unvermittelt ein Bein in den Weg stellen, so daß er stolpert', jmdn. durch Intrigen hereinlegen); wieder auf den Beinen sein (wieder gesund sein), auf die Beine kommen (wieder gesund werden', wieder Erfolg haben); jmdm. auf die Beine helfen (jmdm. eine Schwäche, Krank­ heit, eine finanzielle Notlage überwinden helfen); auf den Beinen sein (unterwegs sein; aufgestanden und tätig sein; stehen od. umherlaufen müssen); sich kaum (noch) auf den Beinen halten können (vor Schwäche od. Müdigkeit fast zusammen­ brechen) ; etw. steht auf schwachen Beinen (ist u n­ bewiesen, nicht gesichert); mit beiden Beinen fest im Leben stehen (realistisch, praktisch veranlagt sein, sich in allen Situationen zurechtfinden); mit einem B. im Grabe stehen (schwer krank od. in Todesgefahr sein); umg. alles, was Beine hat (jedermann); sich die Beine vertreten (nach langem Sitzen ein wenig hin und her gehen, sich Bewegung verschaffen); die Beine unter den Tisch st(r)ecken (sich umsorgen, bedienen lassen); etw. hat Beine bekommen, gekriegt (etw. ist gestohlen worden, ist plötzlich abhanden gekommen); die Beine in die Hand, unter den Arm, die Arme nehmen (schnell laufen, sich beeilen); jmdm. Beine machen (jmdn. fortjagen; jmdn. antreiben); sich kein B. ausreißen (sich bei etw., der Arbeit nicht besonders anstrengen); sich die Beine in den Bauch stehen (lan ge stehen und warten müssen); (sich) etw. ans B. binden (etw., bes. Zeit od. Geld, an etw. wenden müssen); etw. auf die Beine stellen (etw. zustande bringen); auf eigenen Beinen stehen (selbständig, wirtschaft­ lich unabhängig sein) ; immer wieder auf die Beine fallen (aus persönlichen Krisen, Schwierigkeiten immer wieder unbeschadet hervorgehen); landsch. umg. sich auf die Beine machen (sich auf den Weg machen); umg. scherzh. mit dem linken B. zuerst aufgestanden sein (mißgestimmt, schlechter Laune sein); — jmdm. ein / Klotz am B. sein; sich einen Klotz ans B. binden; jmdm. (einen) / Knüppel zwischen die Beine werfen; etw. geht jmdm. durch / Mark und B.; es friert Stein und B.; / Stein und B. schwö­ ren bei/Bei| -nah(e), ^nah(e) fA d v .f fa st: ich möchte b. sagen (vorsichtig behaupten), d aß ...; /als Par­ tikel; einschränkend! es war b. 12 Uhr; der Graben ist b. 5 Meter tief; sie ist b. so groß wie er; er wäre b. gestolpert; b. jeden Tag kam er zu spät; -name, der Name, der einer Sache, jmdm. zusätz­ lich gegeben wird und der das Charakteristische einer Person, Sache hervorhebt Be]n| -amputierte, der u. die; -n, -n jmd., dem ein Bein, beide Beine amputiert worden sind; -bruch,der + umg. das ist kein B. (das ist nicht so schlimm); — jmdm. /i Hals- und B. wünschen beinhalten, beinhaltete, hat beinhaltet etw. zu m Inhalt (2) haben, enthalten: das Gesetz beinhaltet neue Regelungen; das Schreiben beinhaltet, daß ... Beinling, der; -s, -e Teil eines bestimmten K lei­ dungsstückes, der die Beine bedeckt: die Beinlinge einer Strumpf- , Strampelhose bei/Bel| -ordnen fVb.f 1. jmdm. jmdn. beigeben (1.2) : der Delegation waren Fachleute als Berater beigeordnet — 2. G ram m, einer syntaktischen Einheit eine andere als gleichberechtigt an die Seite stellen, nebenordnen: beigeordnete Hauptsätze; eine beiordnende (koordinierende) Konjunktion; -pflichten /sw. Vb.; hat/ jmdm., einer Meinungs­ äußerung zustimmen: alle pflichteten ihm bei; man kann ihm nur b.; einer Bemerkung, einem Vor­ schlag b.; -programm, das ein od. mehrere Bei­ filme, die vor dem Hauptfilm gezeigt werden; -rat, der beratendes Grem ium : ein wissenschaftlicher, redaktioneller B. bejrren fsw. Vb.; hat; vorw. verneint, in Verbindung m it lassen/: sich nicht, von niemandem, durch nichts b. (irremachen, von seinem Vorsatz ab­ bringen) lassen beisammen lAdv.j beieinander, zusammen: er freute sich, die ganze Familie b. zu sehen beisammen- /in verbalen Zusammensetzungen! zu­ sammen-, z. B .: beisammenbleiben, beisammen­ liegen beisammen/Beisammenl -haben /Vb./ etw. z u ­ sammenhaben: er hat das Geld für die Reise bei­ sammen; umg. seine Gedanken nicht b. (un ­ konzentriert sein); -sein, das; -s, jo. PL/: ein geselliges, gemütliches B. (der Unterhaltung dienen­ des Treffen im kleineren K reis); -sitzen jVb.j zu­ sammensitzen: gemütlich, zwanglos b. Bei/bei| -schlaf, der veraltend, noch fachspr. , Geschlechtsverkehr; -sein, dasJin den Verbindungen! in jmds. B ., im B. von jmdm. in jmds. Anwesen­ heit, in Anwesenheit von jmdm.: im B. der Kinder; im B. von Zeugen; in ihrem B. wagt er nicht, sich so zu benehmen; -Seite /Adv.; vorw. in Verbindung mit Verben der Bewegung! auf die Seite, damit etw.* jmd. nicht im Wege ist: sie bringt das schmutzige Geschirr b .; andere Zuschauer b. drängen; den Schutt b. schaffen; den Schmutz b. fegen; jmdn. b. schieben; + / Spaß b .! beisejtel -lassen fVbif etw. bewußt nicht berücksichti­ gen : alles Trennende b .; -legen/ Vb.j etw. zurücklegen (3.2) : sie konnte jeden Monat eine bestimmte Summe b.; -nehmen /Vb./: jmdn. b. (mit jmdm. ein Gespräch unter vier Augen führen); -schaffen /sw. Vb.j etw. wegschaffen, um es zu verbergen: der Mörder versuchte, die Leiche beiseitezuschaffen; -schieben /Vb./ etw. b. sich über etw. hinwegsetzen (2): alle Bedenken b.; -stehen /Vb./ sich a n etw. nicht beteiligen: willst du b., wenn alle anderen helfen?; -stellen IVb./i er hat für sich ein paar
beisetzen — beizen 153 Flaschen Wein beiseitegestellt (für späteren Ge­ brauch aufgehoben) bei/Bei| -setzen fVb.f einen Verstorbenen od. eine Urne bestatten: jmdn. feierlich, in aller Stille b .; die Urne b.; dazu -Setzung, die; -, -en Trauerfeier mit anschließender Bestattung; -spiel, das 1. typischer Sachverhalt als Erklärung od. Beweis für etw. All­ gemeines, allgemein Formuliertes, für eine be­ stimmte Erscheinung, einen bestimmten Vorgang: ein treffendes, anschauliches, typisches B .; Bei­ spiele für etw. anführen; etw. an einem B. zeigen; einen Lehrsatz durch Beispiele erläutern, mit Bei­ spielen belegen; zum B. /Abk. z. B ./ — 2. in ihrer Art, in ihrer bestimmten Ausprägung im positiven od. negativen Sinne für etw. typische Person od. Sache: seine Tat ist allen ein abschreckendes, leuchtendes B .; etw., jmdn. als B. hinstellen; + ein B. geben (Vorbild sein und zur Nachahmung her­ ausfordernd; sich an jmdm., etw. ein B. nehmen (jmdn., etw. als Vorbild wählen); mit gutem B. vorangehen (etw. als erster tun, um andere durch Vorbild zu gleichem Handeln anzuspornen); etw. ist ohne B. (etw. ist noch nicht dagewesen, ist ein­ malig) beispielgebend /Adj.; nicht adv.f vorbildlich: eine beispielgebende Leistung beispielhaft /Adj.f vo rbildlich : eine beispielhafte Ordnung, Initiative belspieljlos \Adj.; e m o t.f: einen beispiellosen (sehr großen) Erfolg haben, erringen be]spiels|weise /Partikel/ zum B eispiel (1): in dieser Abteilung b. sind drei Kollegen krank bei[springen /Vb.j jmdm. schnell zu Hilfe kommen: einem Verunglückten, Gebrechlichen b.; jmdm. in Gefahr, im Notfall b.; jmdm. mit 100 Mark b. (aushelfen) beißen, biß, hat gebissen 1.1 . mit den Zähnen in etw. eindringen: in den Apfel, die Wurst b.; ich habe mir beim Essen in die Zunge gebissen (habe sie mir versehentlich mit den Zähnen verletzt) 1.2 . beim Kauen mit den Zähnen auf etw. treffen: auf einen Knochen, ein Pfefferkorn b. 1 .3. etw. kauen, mit den Zähnen zerkleinern: er kann das harte Brot nicht mehr b. 1 .4. umg. nichts, nicht viel zu b. haben (nichts, nicht viel zu essen haben, Hunger leiden) — 2.1. jmdn. mit den Zähnen packen und verletzen: der Hund hat ihn ins Bein gebissen; O um g. habe keine Angst, die werden nicht gleich b. (werden dir nichts tun) \2.2 . bissig (1) sein: der Hund, das Pferd beißt — 3 . umg. /von Insekten/ jmdn. stechen und Blut aussaugen: von einem Floh gebissen werden — 4. heute b. die Fische gut (gehen die Fische an die Angel) — 5. eine stechende Wirkung haben, scharf sein, brennen: der Rauch beißt in die, den Augen; der Rettich beißt auf der Zunge; beißender Frost; O beißende (in hohem M aße verletzende) Ironie; eine beißende Kritik — 6. die Farben b. sich (harmonieren nicht mitein­ ander, passen nicht zueinander) (wie) vom wilden Affen gebissen sein; in den sauren / Apfel b. müssen; bei jmdm. auf / Granit b.; ins Gras b.; da beißt sich die / Katze in den Schwanz Bei/bei| -stand, der fo. Pl.f Hilfe, Unterstützung: jmdn. um B. bitten; jmdm. (ärztlichen) B. leisten; jmdm. seinen B. gewähren; -stehen /Vb./ jm d m . in schwieriger Lage helfen: jmdm. in der Not, in Gefahr b.; einander, sich gegenseitig b .; -steuern /Vb./ einen Beitrag (2, 3) zu einer (gemeinsamen) Sache leisten: Geld zu einer Feier, einem gemein­ samen Ausflug b.; zu einer Festschrift einen A uf­ satz b.; -stimmen /Vb./ jm d m . , einer Meinungs­ äußerung zustimmen: dem Redner b.; einem An­ trag, Beschluß b .; -strich, der veraltend Gramm. Komma Beitel, der; -s, - meißelähnliches Werkzeug zum Bearbeiten von Holz, bes. zum Stemmen (3.1) von Öffnungen Bel/bei|-trag, der; -(e)s, Beiträge 1. Geldsumme, die jmd., bes. als Mitglied einer Organisation, regel­ mäßig zahlt, zu zahlen hat: die Beiträge, den B. für die Gewerkschaft, Partei kassieren, bezahlen; ein monatlicher B. v o n ...; die Beiträge ab- rechnen; der B. für die Sozialversicherung — 2. Anteil, den jmd., etw. bei der Verwirklichung von etw. leistet, Mitwirkung an etw.: ein wichtiger, wertvoller B. zur Erhaltung des Friedens; ein bedeutender B. zur kulturellen, wirtschaftlichen Entwicklung — 3 . Aufsatz für eine Zeitung, Zeit­ schrift, einen Sammelband: einen B. über die neuesten Forschungsergebnisse veröffentlichen; der Band enthält Beiträge bekannter Autoren; -tragen /Vb./ zu einer Sache (etw.) b. einen Beitrag (2) zu einer (gemeinsamen) Sache leisten: etw. trägt zur Erhaltung des Friedens, zur kulturellen, Wirt­ schaftlichen Entwicklung bei; zur Verschönerung des Stadtbildes b .; er hat viel, wenig, nichts dazu beigetragen, daß ... Bettrags/beitrags z u Beitrag 1| -kassienmg, d ie; -marke, die Marke (1) als Beleg für eine erfolgte Beitragszahlung; -pflichtig /Adj./: der beitrags­ pflichtige Teil des Verdienstes (derjenige T eil des Verdienstes, für den ein Beitrag 1 berechnet und abgeführt werden muß); -Zahlung, die bei/Bei| -treten / Vb .; ist/: einer Organisation b. (in eine Organisation eintreten); dazu -tritt, der: der B. zu einer Partei; seinen B. erklären; -wagen, der mit einem K raftrad seitlich starr verbundenes einrädriges Fahrzeug zum Befördern von Personen und Gütern, Seitenwagen; -werk, das /o. PI./ 1.1. er verzichtete in seinem Vortrag auf jedes rheto­ rische B. (auf das rein Rhetorische) 1.2 . modisches B. (modische Kleinigkeiten, die die Kleidung er­ gänzen); -wohnen /Vb./ geh. als prominenter Gast, Zuschauer an etw. teilnehmen: einem Fest, einer Veranstaltung, Sitzung b.; -wort, das /PI. - Wörter/ Gramm. 1. Adjektiv — 2. Attribut (1) Beize, die; -, -n I. Mittel zum Beizen (1) — II. /o. PL/ Jägerspr. Jagd auf Vögel, Niederwild mit abgerichteten Greifvögeln beizeiten /Adv./ so früh, daß ein bestimmtes Vor­ haben, ein bestimmtes Ziel ohne weiteres ausgeführt, erreicht werden kann, rechtzeitig: b. aufbrechen, an­ fangen, Vorsorgen; sich b. auf etw. einstellen, vor­ bereiten beizen /sw. Vb.; hat; auch beizend/ fachspr. 1. im Holz vorhandene Farbstoffe durch einen chemischen Prozeß verstärken od. es mit einem färbenden Mittel behandeln, um seine Struktur hervorzuheben — 2. Bakterien und Pilze beim Saatgut durch che­ mische Mittel abtöten — 3. eine Haut (1.2) mit Präparaten weich machen — 4. Metall chemisch behandeln, um auf ihm einen Farbton hervorzurufen od. um Schichten an der Oberfläche zu entfernen —
154 beizend — beklieren 5. Fasern durch Behandlung mit bestimmten Salzen zur Aufnahme von Farbstoff vorbereiten — 6 . die Gärung des Tabaks durch bestimmte Lösungen för­ dern — 7. Fisch, Fleisch vor der eigentlichen Zu­ bereitung in eine würzige, saure Marinade legen und darin eine bestimmte Zeit liegen lassen beizend /Adj.; nicht advr, / auch beizen/: beizen­ der (in den Augen, der Nase brennender) Qualm, Rauch bejahen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. mit Ja beantworten: eine Frage b .; bejahend nicken; eine bejahende Antwort 1.2 . etw. gutheißen, mit etw. einverstanden sein : einen Plan, ein Vorhaben b. bejahrt fAdj.; nicht adv.f im vorgerückten Alter: ein bejahrter Mann; sie war schon b., als sie starb Bejahung, die; -en /vorw. Sg .; zu bejahen/; zu 1.1 : eine Geste der B. machen; zu 1.2: die B. eines Entschlusses bejammern /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. beklagen (1): ein Unglück, jmds. Los, einen Verlust b. bejubeln /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. jubelnd feiern: einen Schauspieler, eine Aufführung b. bekakeln fsw. Vb.; hat/ norddt. umg. etw. gemein­ sam bereden (1): das müssen wir noch b. bekämpfen fsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. gegen etw., jmdn. kämpfen (2.1): den Rassismus, reak­ tionäre Auffassungen b .; eine Seuche, ein Vor­ urteil, seinen Schmerz b.; dazu Bekämpfung, die; -, /o. PL/ bekannt fAdj.; / auch Bekannte/ 1.1. von vielen, allen gekannt: eine bekannte Melodie; ein bekann­ ter Künstler; etw. ist allgemein b. (geworden); das Hotel ist für seine gute Küche b. (man weiß, daß es eine gute Küche 3 hat) 1.2. jmd., etw. ist jmdm. b . jmd. kennt jmdn., etw.: er war noch nicht allen Mitarbeitern b .; davon ist mir nichts b. (davon weiß ich nichts); ich habe viele bekannte Gesichter gesehen 1.3. mit jmdm., etw. b. sein jmdn. , etw. näher kennen: ich bin mit ihm gut, seit langem b .; mit dem Inhalt des Briefes b. sein; wir sind auf einer Reise miteinander b. geworden; jmdn. mit jmdm. b. machen (jmdn. einem Dritten vorstellen) + jmd. ist b. wie ein bunter / Hund Bekannte, der u. die; -n, -n / / auch bekannt 1.3/ jmd., mit dem man (näher) bekannt ist: der B., ein Bekannter meines Bruders; ein Bekannter von mir; viele B. haben; umg. verhüll, meine, seine B., mein, ihr Bekannter (Geliebte, Geliebter) Bekanntenkreis, der jo. Pl.f alle Bekannten, die jmd. hat: einen großen B. haben; zu jmds. B. zählen bekanntermaßen, bekanntermaßen /Adv.f bekannt­ lich Bekannt/bekannt| -gäbe, die /vorw. 8 g .j das B e ­ kanntgeben; -geben /Vb./ etw. der Öffentlichkeit m itteilen: etw. im Rundfunk, durch Anschlag, Rundschreiben b. Bekanntheit, die; -, fo. P L ; zu bekannt 1.1/ das Bekanntsein bekanntlich /Adv./ wie jeder weiß, wie bekannt ist: b. hat er schon oft auf dieses Problem hingewiesen bekannt/Bekannt| -machen /Vb./ 1.1 . etw. bekannt­ geben: eine Verordnung (durch die Presse) b. 1.2. jmdn. mit etw. vertraut machen: jmdn. mit den Räumlichkeiten b.; sich mit allen vorkommenden Arbeiten b .; - machung, die; - en Mitteilung an die Öffentlichkeit: eine B. anschlagen, durch die Presse veröffentlichen Bekanntschaft, die; -, -en 1. /o. Pl.j das persön­ liche Bekanntsein mit jmdm.: eine B. pflegen, er­ neuern; jmds. B . machen; mit jmdm. B. schließen — 2.1. /o. Pl.f Bekanntenkreis: er hat viele junge Leute in seiner B. 2.2. /vorw. PL/ Bekannte: er hat viele Bekanntschaften bekehren jsw. Vb.; hat/ jmdn. zu einer Sinnes­ änderung veranlassen: jmdn. zu einer anderen An­ sicht, Meinung b.; dazu Bekehrung, die; -, -en bekennen, bekannte, hat bekannt 1. etw. gestehen (1): etw. aufrichtig, ehrlich, offen b .; eine Schuld, die Tat b.; sich schuldig b. — 2. sich zu etw., jmdm. b. seine Zugehörigkeit zu etw., seine Verbundenheit mit jmdm. ausdrücklich erklären: sich zu bestimmten Ideen, Grundsätzen b. + / Farbe b. müssen Bekenntnis, das; -ses, -se 1. Geständnis (1.1): ein aufrichtiges B. seiner Schuld — 2. (öffentlich e) Erklärung (2) der Zustimmung zu etw.: ein macht­ volles, überwältigendes B. zum Frieden, Sozialis­ mus beklagen jsw. Vb.; hat; / auch Beklagte/ 1.1. jmdn., etw. b. um jmdn., etw. klagen, jmdn., etw. betrauern: den Toten, den Verlust eines nahen Verwandten b. 1.2 . etw. b. sich über etw. Un­ erfreuliches (klagend, mitfühlend) äußern: jmds. schweres Los b .; Menschenleben waren nicht zu b. (niemand war umgekommen) — 2 . sich über jmdn., etw. besch weren (II): sich über die anderen, den Lärm b .; er hat keinen Grund, sich zu b. — 3. Jur. /noch BRD/ die beklagte (verklagte) Per­ son, Partei beklagenswert /Adj.j wert, beklagt (1.2) zu werden Beklagte, der u. die; -n, -n / / auch beklagen 3/ Jur. /noch BRD/der, die Verklagte: den Beklagten vernehmen, für schuldig erklären beklauen jsw. Vb.; hat/ salopp jmdn. bestehlen: er hat seinen Freund beklaut bekleben /sw. Vb.; hat/ etw. mit etw. b. etw. auf die ganze Fläche von etw. kleben (1.1): eine Litfaß­ säule mit Plakaten b. bekleckern jsw. Vb.; hat/ umg. etw., sich b. kleckern und dadurch etw., sich mit etw., sich etw. beschmutzen: das Tischtuch (mit Soße), sich b.; ich habe mir das Kleid bekleckert - f- sich nicht gerade mit / Ruhm bekleckert haben beklecksen fsw. Vb.; hat/ etw. mit Klecksen be­ schmutzen : das Heft war bekleckst bekleiden, bekleidete, hat bekleidet / / auch be­ kleidet/ : eine Funktion b. (innehaben) bekleidet /Adj.; / auch bekleiden/: leicht, nur notdürftig b. sein (nur wenig Kleidungsstücke an- haben); mit Hemd und Hose b. sein (Hemd und Hose anhaben) Bekleidung, die; -, jo. PL/ Kleidu n g: zweckmäßige, strapazierfähige B. Bekleidungsindustrie, die Gesamtheit von Betrie­ ben, die industriell Bekleidung herstellen beklemmen jsw. Vb.; hat; / auch beklommen/ etw. bedrückt jmdn.: die Luft vor dem Gewitter war beklemmend; ein beklemmendes Schweigen, Gefühl Beklemmung, die; -, - en beklemmendes Gefühl: eine B. ergreift, befällt jm d n.; Beklemmungen haben beklieren jsw. Vb.; hat/ landsch. umg. etw. mit
beklommen — belasten 155 Kreide, Bleistift, Tinte beschmieren: die Wände b. beklommen fA d j.; / auch beklemmen/ angst­ erfüllt, bedrückt: jmdm. ist b. zumute, ums Herz; mit beklommener Stimme etw. sagen; dazu Be­ klommenheit* die; -, fo. P l.f bekloppt fAdj.; niÄ adv./ landsch. salopp dumm, beschränkt: der ist ja b .! beknien /sw. F6.; hat/ umg. jmdn. bearbeiten, zu etw, drängen: er mußte ihn drei Tage lang b., ehe er einwilligte bekQchen fsw. Vb.; hat/ u m g.: sie bekocht ihren Untermieter (kocht ständig für ihn) bekommen* bekam, hat/ist bekommen 1. (hat) 1.1 .1 . jmd. bekommt von jmdm. etw. jmd. gibt jmdm. etw., das ihm fortan gehört: Geld, ein Ge­ schenk, eine Belohnung b. 1.1.2. jmd. bekommt die Erlaubnis zu etw. (jmdm. wird etw. erlaubt); Anschluß b. (verbunden 2.3 werden); seinen Willen, sein Recht b. (durchsetzen 1.1 .1) 1.2 .1 . etw. b. durch Information dahinkommen, daß man Ein­ blick in etw., Kenntnis von etw. hat: Einblick, Kenntnis b .; einen falschen Eindruck von etw. b. 1.2.2. jmdn. in seine Gewalt b. (über jmd n . Gewalt erlangen) 1.3. etw. Unangenehmes einstecken müssen: eine Rüge b .; Prügel, eine Ohrfeige b. 1.4 . jmd. bek ommt etw. geschenkt, zugewiesen, gesagt (jmdm. wird etw. geschenkt, zugewiesen, gesagt) ; Geld ausgezahlt b. 1.5. /b. + Inf. mit zu/ die Möglichkeit haben, etw. zu erhalten: etw. zu kaufen, essen b. — 2. /weist auf eine Zustandsänderung hin/ (hat) 2.1 . fgibt an, daß etw. bald eintreten, geschehen wirdf: wir b. anderes Wetter, Regen; Schwierigkeiten, Unannehmlichkeiten b. 2 .2. jmd. bekommt etw. etw. entsteht in jmdm., zeigt sich an jm d m .: Kopfschmerzen, Eieber b .; Heimweh, Angst, einen roten Kopf b.; Lust, Mut b.; graue Haare b.; die Bäume haben frisches Laub b .; sie hat ein Kind b. (zur Welt gebracht) 2.8.Jmit präd. Ergänzung od. adv. Bestimmung! jmdn., etw. in einen angestrebten Zustand versetzen: jmdn. satt, still b.; das Wild vor den Schuß, Lauf b.; den Fleck aus dem Kleid b. — 3. jmdm. bekommt etw. gut, schlecht etw. bringt jmdm. Nutzen, Schaden (ist): die Kur ist ihm gut b.; seine Neu­ gier ist ihm schlecht b .; das Essen ist mir nicht b. (war mir nicht zuträglich) 4- jmdn. zu / Gesicht b.; etw. in den / Griff b.;esmitjmdm. zu^ tun b.;von etw. / Windb. bekömmlich fAdj.; nicht adv.f der Gesundheit zu­ träglich, bes. leicht verdaulich: Obst ist leicht b. beköstigen jsw. Vb.; hat/ jmdn. zu den Mahl­ zeiten mit Essen versorgen: die Arbeiter werden in der Kantine beköstigt Beköstigung, die; -, -en fvorw. •Sg.f 1. fo. Pl.f das Beköstigen — 2. Kost bekräftigen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. (durch etw.) mit Nachdruck bestätigen: das Versprechen mit einem Händedruck, etw. mit einem feierlichen Gelöbnis b. — 2. jmdn. in etw. bestärken: jmdn. in seinem Entschluß, Vorsatz b. bekränzen fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. mit einem Kranz schmücken: den Sieger, jmds. Haupt b. bekreuzigen, sich fsw. Vb.; hat/ Rel. kath. das Zeichen des Kreuzes über seine Stirn und Brust machen bekriegen fsw. Vb.; hat/ veraltend: jmdn., etw. b. (gegen jmdn., etw. K rieg führen) bekritteln fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. b. kleinliche Kritik an jmdm., etw. üben : er bekrittelte ihn, seine Arbeit ständig bekritzeln fsw. Vb.; hat/ etw. b. etw. auf die ganze Fläche von etw. kritzeln (2): Tische und Bänke b . ; ein bekritzelter Zettel bekümmern fsw. Vb.; hat/ 1. etw. bekümmert jmdn. etw. macht jmdm. Kummer, Sorge: ihr Ge­ sundheitszustand, Verhalten bekümmerte ihn; sie ist tief bekümmert (traurig), sah bekümmert aus — 2. sich um jmdn., etw. kümmern (1.1 .1): sich um jmds. Kinder, Angelegenheiten b. bekunden, bekundete, hat bekundet 1. (jmdm .) etw. deutlich zeigen, kundtun: jmdm. sein Mitleid, seine Teilnahme b .; seine Sympathie für jmdn., sein Interesse an etw. b . — 2. Jur. etw. bezeugen (1): der Zeuge bekundete, daß .. , belächeln fsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. über etw., jmdn. lächeln: etw. mitleidig, wohlwollend b.; jmds. Geschmack, Benehmen b. belachen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. über etw., jmdn. lachen: einen Witz laut b.; ein viel belachter Einfall beladen (er belädt), belud, hat beladen etw. (mit etw.) b. eine Last auf etw. laden (1.1.1): einen Waggon, ein Schiff, Lastauto (mit Fracht, Kohle, Kies) b.; jmd. ist mit Gepäck b. {trägt viel Gepäck); O sein Gewissen ist mit Schuld b. Belag* der; -(e)s, Beläge 1. fvorw. Sg .f Brotbelag — 2. Fußbodenbelag — 3. Bremsbelag — 4. fvorw. Sg .f Schicht, die sich a uf etw. gebildet hat: ein weißer B. auf der Zunge, den Mandeln belagern jsw. Vb.; hat/ 1. eine Stadt, Festung b. (eine Stadt, Festung einschließen mit dem Ziel, sie zur Übergabe zu zwingen) — 2 . jmdn., etw. umrin­ gen : der Künstler wurde ständig von Autogramm­ jägern belagert; dazu Belagerung, die; -, -en Belang, der; -(e)s, -e 1. fnur im Pl.f Interessen (2), Angelegenh eiten : soziale, wirtschaftliche Belange; jmds. Belange wahrnehmen, vertreten — 2, fin der Verbindungf von, ohneB. sein von, ohne Wichtigkeit, Bedeutung sein: es ist nichts von B. geschehen; das ist für mich ohne B. belangen jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. (gerichtlich) zur Rechenschaft, Verantwortung ziehen: jmdn. gericht­ lich b.; jmdn. wegen Betruges b. — 2. veraltend was mich, diese Sache belangt (betrifft), so . . . belang/Belang| -los jA d j.f bedeutungslos, unwichtig: eine belanglose Bemerkung; das ist völlig b .; dazu - losigkeit, die; -, - en; -voll jAdj.j bedeutungsvoll, w ichtig belassen (er beläßt), beließ, hat belassen jmdn. bei seiner Meinung, seinem Irrtum, Glauben b. (jmd s. Meinung, Irrtum, Glauben nicht entgegentreten); wir haben es dabei b. (bewenden lassen) Belastbarkeit, die; -, -en fvorw. Sg .j 1. Fähigkeit, Belastung (2) auszuhalten: die B. eines Bauele­ mentes — 2. Fähigkeit, psychischen Druck aus- zu h alten : die psychische B. eines Menschen belasten, belastete, hat belastet 1. etw. mit ein er Last (1.1, 1.2) versehen, beschweren (I): eine Brücke nicht mehr als zulässig b. — 2.1 . jmdn., etw. mit, durch etw. stark beanspruchen: jmdn. mit einer zu­ sätzlichen Arbeit, Verantwortung b. 2.2. etw. be­ lastet jmdn., etw. etw. beansprucht jmdn., etw. stark: die schwere Arbeit belastet ihn sehr — 3. etw. be­ lastet jmdn., etw. etw. bedrückt jmdn., etw.: die
156 belästigen — beleuchten Sorge um seine Familie belastet ihn; Kummer be­ lastet ihr Herz — 4 . jmds. Konto, Guthaben b. (einen Betrag abbuchen); das Haus ist mit einer Hypothek belastet (im Grundbuch ist für das Haus eine Hypothek eingetragen) — 5. die Zeugenaussagen, Indizien b. den Angeklagten (lassen ihn schuldig erscheinen); belastendes (zum Schuldbeweis dienen­ des) Material belästigen /sw. V b.; hat/ 1.1. jmdn. (mit etw.) b. jmdm. mit etw. lästig fallen: jmdn. mit einem An­ liegen, einer Bitte b. 1 .2. der Betrunkene belästigte das junge Mädchen (wurde ihm gegenüber zudring­ lich); dazu Belästigung, die; -, -en Belastung, die; -, - en 1. /zu belasten 1, 2, 4/ das Belasten; zu 1: die B. des Wagens — 2. jvorw. Sg./ die auf etw., jmdm. ruhende, auf etw., jmdn. wirkende Last (1, 2): die B. des Fahrstuhls ist zu groß — 3. /zu belasten 2 —4/ das Belastetsein; zu 3: etw. bildet für jmdn. eine nervliche, psychische B. Belastungs| -probe, die Probe, inwieweit etw. be­ lastet (1, 2 .1), jmd. belastet (2) werden kann: das Material, Fahrzeug einer B. unterziehen; -zeuge, der Zeuge, dessen Aussage den Angeklagten belastet (5) belatschern/sw. Vb.; hat/landsch. salopp jmdn. zu etw. überreden: er belatscherte sie mitzukommen belaubt /Adj.; nicht adv./ Laub tragend: belaubte Bäume, Zweige; die Sträucher sind noch nicht, erst wenig b. belauern jsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. lauernd beob­ achten: jmdn. auf Schritt und Tritt b.; ein Tier b. belaufen (er beläuft), belief, ist/hat belaufen 1. (ist) 1a nd sch . die Fensterscheiben, Brillengläser sind b. (xbeschlagen) — 2 . etw. beläuft sich auf etw. etw. beträgt (I) etw. (hat): die Rechnung beläuft sich auf 100 Mark belauschen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. lauschend be­ obachten: ein Gespräch b.; <0 die Tierwelt mit der Kamera b. beleben /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. wieder zum Leben erwecken: jmd. fühlt sich wie neu belebt; O alte Bräuche wieder b. — 2.1. etw. regt jmdn., etw. an, läßt jmdn., etw. lebhafter werden: der Wein belebte ihn; die belebende Wirkung einer Tasse Kaffee; <> belebend auf die Unterhaltung wirken 2.2. sich b. lebhafter werden: der Handel belebte sich in den letzten Jahren stark — 3 . sich mit Leben erfü llen: die Straßen belebten sich nach Arbeits­ schluß; eine besonders belebte (begangene, b e­ fahrene) Straße — 4 . etw. interessant, lebendig ge­ stalten : den Vortrag, Unterricht durch Bild­ material, Dias b. belecken /sw. Vb.; hat/: die Katze beleckt ihre Pfoten, ihr Fell (säubert sie, es durch Lecken) Beleg, der; -(e)s, -e schriftliches Zeugnis, das als Nachweis für etw., bes. für Zahlungen, dient: einen B. vorzeigen; etw. als B. anführen; diese Quittung dient als B. belegen /sw. Vb.; hat; / auch belegt/ 1. etw. mit einem Belag (1, 2) versehen: den Fußboden mit Teppichen b.; belegte (aufgeschnittene und mit einem Belag versehene) Brötchen — 2. das Ferien­ heim ist voll belegt (alle Plätze sind besetzt) — 3. einen Stuhl, Platz b. (für sich, jmdm. reservieren) — 4. der Sportler belegt in der Gesamtwertung den ersten Platz (nimmt den ersten Platz ein) — 5. jmdn., etw. mit etw. b. jmdm., einer Bache etw. auferlegen: jmdn. mit einer Ordnungsstrafe b.; Waren mit Zoll b. — 6. etw., bes. Zahlungen, durch etw., bes. ein Schriftstück, nachweisen, beweisen: die Ausgaben, Kosten durch Quittungen b.; das ist urkundlich belegt — 7. ein weibliches Tier decken, begatten + jmdn. , etw. mit / Beschlag belegen Belegjexemplar, das Exemplar eines Druckerzeug­ nisses, das dem Autor und bestimmten Einrichtun­ gen als Nachweis für die Veröffentlichung zu­ gesandt wird Belegschaft, d ie; -, -en /DDE veraltend/ Ge­ samtheit der Beschäftigten eines Betriebes (1.1) belegt /A d j.; / auch belegen/ 1. eine belegte (mit krankhaftem Belag bedeckte) Zunge; belegte Man­ deln — 2. mit belegter (rauher, heiserer) Stimme sprechen belehnen jsw. Vb.; hat/ jmdn. mit etw. b. jmdm. etw. zum Lehen geben: der König belehnte den Fürsten mit Land belehren/sw. Vb.; hat/1.1.jmdn. b . jmdm. Kenntnisse verm itteln : etw. wirkt belehrend; ein belehrendes Buch 1.2. jmdn. über etw. aufklären (2.1): die Mit­ arbeiter über den Brandschutz b. — 2. jmdn. von einer irrigen M einung abbringen: er läßt sich nicht, von niemandem, gern b. + jmdn. eines / anderen, / Besseren b. Belehrung, d ie; -, - en /zu belehren/ beleibt/Adj./ dick (2.1): ein beleibter alter Herr; da- zu Beleibtheit, die; -, jo. Pl.f beleidigen /sw. Vb.; hat; / auch beleidigt/1. jmdn. durch Wort od. Tat in schwerwiegendem Maße krän­ ken : er hat ihn schwer, ernstlich beleidigt; jmdn. durch einen falschen Verdacht, durch eine ab­ fällige Bemerkung b. — 2. etw. beleidigt das Auge, Ohr (etw. wird optisch, akustisch als unschön emp­ funden) beleidigt /Adj.; / auch beleidigen/ 1.1. sich ge­ kränkt fühlend: wegen jeder Kleinigkeit b. sein; sich b. fühlen 1.2 . /nicht präd.j ein beleidigtes Gesicht machen (ein Gesicht machen, das ausdrückt, daß man sich gekränkt fühlt) + die beleidigte / Leberwurst spielen Beleidigung, die; -en 1. schwerwiegende Kränkung durch Wort od. Tat: etw. ist eine schwere, gemeine B .; etw. als absichtliche B. auffassen; jmdm. eine B. zufügen; eine B. (öffentlich) zurücknehmen; jmdn. wegen B. verklagen — 2. etw. ist eine B. für das Auge, Ohr (etw. wird optisch, akustisch als un­ schön empfunden) Beleidigungslklage, die Jur. /noch BRD/ Klage, die wegen einer Beleidigung angestrengt wird beleihen, belieh, hat beliehen etw. b. eh e. als Pfand behalten und Geld dafür auszahlen: Schmuck, Wertgegenstände b. belemmert /Adj./ umg. 1. das Wetter ist b. (schlecht 2.1); mir ist b. zumute — 2 . /nicht präd.j betroffen, eingeschüchtert: er guckt, steht da wie b. belesen /Adj.; nicht adv./: jmd. ist b. (hat viel ge­ lesen, weiß durch Lesen auf bestimmten Gebieten gut Besch eid); er ist ein belesener Mensch; dazu Be­ lesenheit, die; -, jo. PI/ beleuchten, beleuchtete, hat beleuchtet 1. etw., jmdn. b. auf etw., jmdn. Licht werfen: die Bühne, Fassade b .; die Straße ist schlecht beleuchtet (wird nicht ausreichend durch Lampen erhellt) — 2. ein Problem, Thema, eine Frage näher, von
Beleuchter — bemitleidenswert 157 allen Seiten, von verschiedenen Gesichtspunkten (aus) b. (untersuchen, behandeln) Beleuchter, der; -s, - f ür die Beleuchtung verant­ wortlicher Mitarbeiter bei Bühne und Film Beleuchtung, die; -en jvorw. Sg .j 1.1. die durch eine (künstliche) Lichtquelle hervorgerufene Helle: eine festliche, sparsame, gedämpfte, unzureichende B. 1.2 . der Saal hat elektrische B. {wird durch elek­ trisches Licht erhellt) — 2. die nähere, allseitige B. (Untersuchung, Behandlung) einer Frage, dieses Punktes Beleuchtungs| -anlage, die; -brücke, die T h e a t e r stegartige Vorrichtung über der Bühne zurrt A n ­ bringen von Scheinwerfern; -körper, der Lampe, Leuchte beleumdet fA d j.f s. beleumundet beleumundet /Adj.; nicht adv.f: jmd. ist gut, schlecht b. (hat einen guten, schlechten Leu­ mund) belfern fsw. Vb.; hat/: der Hund belfert (bellt, kläfft mißtönend); O mit belfernder Stimme etw. befehlen belichten, belichtete, hat belichtet F o t o g r . etw. b . Licht auf lichtempfindliches Material, bes. einen Film , einwirken lassen; dazu Belichtung, die; -en fvorw. Sg .j Beliehtungs Fotogr.| -dauer, die; -messer, der; -s, - Gerät, das die richtige Belichtungszeit und Ein ­ stellung der Blende für eine fotografische Aufnahme a n zeigt; -zeit, die: für eine Aufnahme eine kurze, lange B. wählen belieben fsw. Vb.; hat/ es beliebt (gefällt) jmdm., etw. Bestimmtes zu tun: das soll jeder machen, wie es ihm beliebt; spött. wie Sie zu bemerken be­ liebten; wir warteten, bis es ihm beliebte (bis er sich dazu herbeiließ) zu erscheinen Belieben, das; -s, fo. P L ; in den Verbindungen! nach B. (wie es jmdm. beliebt) wählen, entscheiden können; etw. liegt, steht ganz in jmds. B. (die Ent­ scheidung ist jmdm. selbst überlassen) beliebigjA d j.; nichtpräd.\ 1.1.jnur attr.j ganz gleich­ gültig welche, welcher, welches: zwei beliebige Bücher auswählen; einen beliebigen (irgen dein en ) Zeit­ punkt, Namen nennen 1.2. fadv.f ganz nach B e­ lieben: etw. läßt sich b. variieren beliebt fAdj.; nicht adv./ allgemein sehr geschätzt: ein beliebter Künstler, Ausflugsort; der Lehrer ist bei seinen Schülern sehr b .; sich bei jmdm. b . ma­ chen (einschmeicheln); dazu Beliebtheit, die; -, /o. PLI beliefern /sw . V b .; hat/ jmdn. , einen Betrieb b. jmdm., einem Betrieb (1.1) Ware liefern: den Kun­ den pünktlich, die Geschäfte ausreichend, das Werkmit Halbfabrikaten b .; dazu Belieferung, die; -, -en \vorw. Sg .j Belkanto, der; -s, fo. PL/ Mus. Kunstgesang im ita­ lienischen Stil, bei dem es auf die Klangschönheit der Stimme ankommt bellen /sw. V b.; hat/ 1. der Hund bellt (gibt laute, abgehackte Töne von sich) — 2. umg. in lautem, ab­ gehacktem Befehlston sprechen — 8 . umg. laut husten Belletristik, die; jo. PL/ poetisch, künstlerisch ge­ staltete Literatur; dazu belletristisch /Adj.; vorw. ättr.l belobigen /sw. Vb.; hat/: jmdn. b. (jmdm. offiziell ein Lob aussprechen) Belobigung, d ie; -, -en 1. das Belobigen: eine öffent­ liche B. — - 2. L o b : eine B. aussprechen Belobigungsschreiben, das belohnen /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. als Dank, Lohn für eine besondere Leistung beschenken: jmdn. für seine Arbeit, Verdienste b .; den ehrlichen Finder b. — 2. etw. b. auf jmds. freundliche Handlungsweise in freundlicher Weise reagieren: seine Mühe wurde (durch den Erfolg) belohnt; er hat ihre Treue schlecht belohnt Belohnung, d ie; -, -en materielle Zuwendung als Dank für eine besondere Leistung: er bekam für seine mutige Tat eine B .; eine hohe B. aussetzen; etw. zur, als B. bekommen belüften,'belüftete, hat belüftet einen Raum b. (einem Baum Luft zuführen); dazu Belüftung, die; -, -en jvorw. Sg .j belügen, belog, hat belogen jmdn. b. jmdm. die Unwahrheit sagen: er hat ihn frech, dreist, scham­ los belogen; sich selbst b. (sich nicht die W ahrheit eingestehen wollen) belustigen jsw. Vb.; hat/ jmdn. erheitern, zum La­ chen b ringen : sein Benehmen, Verhalten belustigte sie; belustigt zuhören; etw. belustigend finden; da­ zu Belustigung, die; -, -en bemächtigen, sich /sw. V b .; hat/ 1 . sich einer Sache, jmds. b. etw. mit Gewalt an sich bringen, jmdn. unter seine Gewalt bringen: er bemächtigte sich der W affe; die Verbrecher bemächtigten sich mehrerer Gei­ seln — 2 . etw. bemächtigt sich jmds. etw. befällt (1.1) jm d n .: Verzweiflung, Angst, Entsetzen be­ mächtigt sich ihrer bemalen jsw. Vb.; hat/ etw. mit Farbe anstreichen od. mit bunten Verzierungen, Bildern versehen: Ostereier b .; die Vase ist mit Blumen bemalt; dazu Bemalung, die; -, -en bemängeln /sw. Vb.; hat/ etw. beanstanden, kriti­ sieren: etw. mit Recht b.; jmds. Verhalten b. bemannt /Adj.; nicht adv./: ein bemanntes (mit M en sch en besetztes) Raumschiff bemänteln jsio. Vb.; hat/ etw. verharmlosen, be­ schönigen: er versuchte, seinen Fehler, sein Ver­ sagen zu b. bemerkbar jAdj.j 1. /nicht adv./ wahrnehmbar: ein kaum bemerkbarer Unterschied; die Veränderung war kaum b. — 2. /in der Verbindung/ sich b. ma­ chen 2.1 . etw. macht sich b. etw. ist zu spüren: sein Einfluß macht sich (deutlich) b. 2.2. jmd. sucht sich b. zu machen (die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken) bemerken jsw. Vb.; hat/1. etw., jmdn. wahrnehmen (1): sie schien ihn, seine Anwesenheit nicht zu b .; er bemerkte sofort, daß sich etw. verändert hatte — 2. etw. äußern, sagen: etw. beiläufig b.; bei dieser Gelegenheit möchte ich b. , daß ...; das hat er nebenbei, am Rande bemerkt bemerkens|wert /Adj./ b eachtlich (1.2): eine be ­ merkenswerte Leistung Bemerkung, die; -, -en Äußerung (1): eine ab­ fällige, treffende, kritische, sachliche B. machen bemessen (er bemißt), bemaß, hat bemessen itw. nach Berechnung od. Schätzung als M aß festlegen: er hat die Zeit zu knapp b.; \vorw. im Part. Prät./ ein reichlich bemessenes Trinkgeld bemitleiden, bemitleidete, hat bemitleidet jmdn. b. Mitleid mit jmdm. empfinden und es äußern: den Kranken b. bemitleidens|wert /Aäj./ bedauernswert (1)
158 bemittelt — beobachten bemittelt/Adjnicht adv./ veraltend wohlhabend: er ist nicht sehr b. Bemme, die; -, - n ostmdt. (bestrichene, belegte) Scheibe Brot bemoost /Adj./ mit M oos bewachsen: ein bemooster Stein, Baumstumpf bemühen /sw. Vb.; hat/ 1. sich Muhe geben, eme gestellte Aufgabe zu bewältigen, 5mA anstrengen: er hat sich redlich, ernstlich, vergeblich, umsonst be­ müht; er hat sich bemüht, pünktlich zu sein; wir sind stets bemüht (richten unsere ganze Anstrengung darauf), unser Bestes zu geben — 2. sich um jmdn. kümmern (I. 1 .1): der Arzt bemühte sich um den Kranken, Verletzten — 3 . sich um jmdn., etw. b. jmdn., etw. für sich zu erlangen, gewinnen suchen: er bemühte sich sehr um das junge Mädchen; sich um eine neue Stellung b.; sich um jmds. Verständ­ nis b. — 4. geh. bitte b. (begeben) Sie sich nach oben! — 5. geh. jmdn. um seine Hilfe, sein Kom­ men bitten: wir wollten Sie nicht b .; dazu Bemühen, das; -s, jo. Pl.f Bemühung, die; -, -en fvorw. Pl.f das Sichbemühen, Anstrengung: jmdn. in seinen Bemühungen unter­ stützen; alle seine Bemühungen waren umsonst bemüßigt /A d j./ 4 - sich b. (veranlaßt, genötigt) fühlen, sehen, etw. Bestimmtes zu tun bemuttern /sw. Vb.; hat/ jmdn. b. so für jmdn. sor­ gen, als wäre man seine M utter: sie bemuttert ihren kleinen Bruder benachbart fAdj.f angrenzend, in der Nähe liegend: ein benachbarter Ort; das benachbarte Grund­ stück benachrichtigen /sw. Vb.; hat/ jmdn. von etw. unter­ richten, jmdm. eine Nachricht zukommen lassen: jmdn. brieflich, sofort b.; die Verwandten des Ver­ unglückten b. Benachrichtigung, die; -en 1. fo. Pl.f das Be­ nachrichtigen: die B. der Eltern — 2. Nachricht, Mitteilung: eine B. erhalten benachteiligen jsw. Vb.; hat/ jmdn. hinter einem anderen, hinter anderen zurücksetzen (4): dadurch wurde er benachteiligt; sich benachteiligt fühlen; dazu Benachteiligung, die; -, -en benagen fsw. Vb.; hat/ etw. b. an etw. nagen (1): Hasen haben die Baumrinde benagt benähen fsw. Vb.; hat/ um g.: die Oma benäht ihre Enkel (näht alle Kleidung für sie) benebelt fAdj.f umg. (leicht) betrunken: er war leicht b. benehmen (er benimmt), benahm, hat benommen // auch benommen/ I. sich in einer bestimmten W eise betragen (II): sich anständig, albern, schlecht, unpassend b .; er hat sich ihr gegenüber wie ein Flegel benommen; er kann sich nicht b. (hat keine guten Umgangsformen) — H . geh. der Schreck benahm (nahm) ihr den Atem 4- sich wie der erste / Mensch b. Benehmen, das; -s, fo. Pl.f Art, wie sich jmd. be­ n im m t: ein zurückhaltendes, bescheidenes, lin­ kisches, flegelhaftes B .; jmds. B . empörend fin­ den; er hat kein gutes B. (keine guten Umgangs­ formen) + Papierdt. sich mit jmdm. ins B. setzen (sich mit jmdm. verständigen) beneiden, beneidete, hat beneidet jmdn. um, we­ gen etw. b. auf jmdn. wegen etw. neidisch sein: jmdn. um seine Ruhe, Ausgeglichenheit b .; er ist nicht zu b. beneldensj wertfA d j.f : ein beneidenswerter Mensch; etw. b . finden benennen, benannte, hat benannt 1. jmdn., etw. nach jmdm., etw. b. jmdm., einer Sache jmds. Na­ men, den Namen einer Sache geben: eine nach einem bekannten Erfinder benannte Straße; er hat seinen Sohn nach dem Großvater benannt — 2. etw., jmdn. mit seinem Namen nennen: Pflan­ zen, Tiere zu b. wissen — 3 . jmdn. als Zeugen b. (namhaft machen, angeben) Benennung, die; -, - en 1. fzu benennen/ das Be­ nennen — 2. Name, Bezeichnung: die alte B. bei­ behalten, ändern benetzen fsw. Vb.; hat/ geh. etw. befeuchten: die Stirn, das Gesicht mit Wasser b . ; die Blumen sind von Tau benetzt bengalisch fAdj.; nicht präd.f: bengalisches Licht, Feuer (bei Feuerwerken verwendetes buntes, ruhig brennendes Feuer); bengalische Beleuchtung (Be­ leuchtung aus gedämpftem Licht) Bengel, der; -s, -/umg. -s 1.1. umg. ein großer, junger B. (Bursche 1) 1.2 . ein niedlicher, kleiner B. (kleiner Junge) — 2. femot.f Lausejunge: so ein (frecher) B.! Benimm, der fin der Verbindung! umg. scherzh. keinen B. (kein gutes Benehmen) haben Benjamin, der; -s, -e fvorw. Sg .j scherzh. der Jüngste und Meistbeachtete in einer Gruppe, F a­ m ilie: der B. der Mannschaft, Familie benommen /Adj.; auch benehmen/ wie leicht betäubt (1): er war von dem Sturz, Medikament ganz, leicht b .; dazu Benommenheit, die; -, fo. Pl.f benoten, benotete, hat benotet eine Leistung mit einer Note bewerten (1.2): den Aufsatz mit ,gut£b. benötigen fsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. nötig haben: Geld für etw. dringend b.; jmdm. das benötigte Material zur Verfügung stellen benutzen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. gebrauchen, ver­ wenden: ein Werkzeug b.; der Raum ist lange nicht benutzt worden; diesen Weg benutze (gehe) ich fast nie; die Straßenbahn b. (damit fahren); etw. als Unterlage b. 1 .2 . die Gelegenheit, einen günsti­ gen Augenblick, das gute Wetter b. (ausnutzen), um ...; dazu Benutzer, der; -s, - : der B. einer Biblio­ thek Benutzer [kreis, der: etw. ist einem großen B. zu­ gänglich Benutzung, die; -, - en fvorw. Sg .; zu benutzen 1.1/ das Ben u tzen : die B. öffentlicher Verkehrsmittel Benzin, das; -s, -e Gemisch leichtsiedender K ohlen­ wasserstoffe, das bes. als Treibstoff verwendet wird Benzin| -gestank, der; -kanister, der; -verbrauch, der Benzgl, das; -s, -e aromatischer Kohlenwasserstoff, der als Zusatz in Treibstoffen, als Grundstoff zur Synthese von Farbstoffen, Arzneimitteln und vie­ len anderen organischen Chemikalien verwendet wird beobachten, beobachtete, hat beobachtet 1.1. jmdn. in seinem Tun, ein Geschehen zu einem bestimmten Zweck (heimlich) betrachten: jmdn. scharf, auf­ merksam, genau b .; etw. ungestört, aufmerksam b. 1.2 . etw. bemerken, feststellen: er beobachtete, daß sie in das Haus ging; dort wurde folgende Natur­ erscheinung beobachtet 1.3. etw., jmdn. b. zu
Beobachter — bereden 159 einem bestimmten Zweck auf spezielle Besonder­ heiten von etw., jmdm. achten: Naturerscheinungen, den Patienten b» Beobachter, der; -s, - 1 . jzu beobachten 1.1 u. 1 .2/: ein aufmerksamer, unbefangener B. — 2. jmd.9der im Auftrag eines Staates, einer internationalen Or­ ganisation an einem bestimmten internationalen, im Ausland ablaufenden politischen Geschehen, m eist einer Konferenz, mit begrenzter Befugnis teilnimmt: militärische, politische B .; (einen) B. entsenden Beobachtung, die; -, -en 1.1. jzu beobachten/ das Beobachten; zuiA: bei genauer, oberflächlicher B.; zu 1.3: der Patient wurde zur (klinischen) B. in ein Krankenhaus eingewiesen; meteorologische, astronomische Beobachtungen 1.2 . durch Beob­ achten gemachte Feststellung: eine B. machen; jmdm. seine Beobachtungen mitteilen Beobachtungsgabe, die jo. P I f Fähigkeit zu beob­ achten (1.1) bedien, sich /sw. Vb.; hat/ salopp sich sehr freu en und seiner Freude Ausdruck geben: ich könnte mich b.! beordern jsw . F6.; hat/ jmdn., einen Truppenteil an einen bestimmten Ort b. jmdm., einem Truppen­ teil befehlen, sich an einen bestimmten Ort zu be­ geben: jmdn. nach M b.; veraltend Mil. die Truppen wurden nach A beordert bepacken jsw. Vb.; hat/ etw. beladen: der Wagen war voll bepackt; er war mit Koffern bepackt (trug mehrere Koffer); bepackt wie ein Lastesel bepflanzen jsw. Vb.; hat/ etw. mit etw. b . Gewächse auf, in etw. (über die ganze Fläche verteilt) pflanzen: ein Beet mit Blumen b.; eine mit Sträuchern be­ pflanzte Grünanlage bepflastern jsw . Vb.; hat/ 1. umg. sein Gesicht ist bepflastert (mit Pflastern II bedeckt) — 2. salopp der ganze Schreibtisch ist mit Büchern bepflastert (bedeckt) bepinseln jsw. Vb.; hat/ etw. mit einem Pinsel mit etw. bestreichen: Plätzchen mit Eigelb b. bequatschen jsw. Vb.; hat/ salopp 1. jmdn. zu etw. überreden: er hat ihn bequatscht mitzukommen — 2. etw. bereden (1): die Sache müssen wir noch ein­ mal b. bequem /Adj.j 1. keine Mühe, Anstrengung, keine Einengung verursachend, Wohlbehagen erweckend: ein bequemer Sessel; es sich b. machen; b. (zwang­ los) sitzen, stehen; bequeme (nicht einengende) Schuhe tragen; ein bequemes Leben führen (ohne große Anstrengungen leben); mit dem Geld kommen wir b. (gut, leicht, mühelos) aus — 2 . träge (1): er ist ziemlich b. bequemen, sich jsw. Vb.; hat/ sich widerstrebend zu etw. herdblassen: er bequemte sich endlich auf­ zustehen, zu antworten Bequemlichkeit, die; -, -en 1. Komfort, Annehm­ lichkeit: das Hotel bietet jede B. — 2. Trägheit (1): er ist aus reiner B. zu Hause geblieben berappen jsw. Vb.; hat/ umg. scherzh.: er mußte 100 Mark b. (bezahlen) beraten (er berät), beriet, hat beraten 1. jmdn. b. jmdm. Bat erteilen, jmdn. durch seinen Bat unter­ stützen: der Rechtsanwalt berät seinen Mandanten; sich von einem Fachmann b. lassen — 2. etw., über etw. b . etw. gemeinsam überlegen und be­ sprechen: über die Durchführung der geplanten Maßnahmen b .; die Abgeordneten b. ein Gesetz, über ein Gesetz; darüber muß ich mich erst mit meiner Frau b. Berater, der; -s, - Batgeber, jmd., der (beruflich, auf seinem Fachgebiet) Bat erteilt: ein juristischer, technischer B. beratschlagen jsw. Vb.; hat/: wir haben lange beratschlagt (beraten 2), wie das Problem zu lösen ist Beratung, die; -, - en jzu beraten/; zu 1 : ärztliche, juristische, technische, fachkundige B .; zu 2 : der Gegenstand, das Ergebnis der B .; nach eingehen­ der B. Beratungs|stelle, die öffen tlich e Stelle, an der be­ stimmte Personenkreise Bat erhalten: eine B. für Schwangere, Nervenkranke berauben jsw . Vb.; hat/ jmdn. (einer Sache) b. 1.1. jmdm. etw. rauben: jmdn. überfallen und b.; jmdn. seiner letzten Barschaft b. 1 .2. jmdm. etw. (das ihm zusteht) nehmen, nicht mehr erweisen, zu­ teil werden lassen: jmdn. der Freiheit, seiner Würde b. berauschen jsw. Vb.; hat/ jmdn. in einen Bausch versetzen, trunken machen: der Wein hat ihn be­ rauscht; berauschende Getränke; ein berauschen­ der D uft; O das Glück, die Freude, der Erfolg hat ihn berauscht; umg. das war nicht be­ rauschend (das war nur mittelmäßig)^; er hat sich an der schönen Musik berauscht (hat darin ge­ schwelgt) berechnen, berechnete, hat berechnet j / auch berechnend/ 1. etw. durch Bechnen ermitteln, etw. ausrechnen, errechnen: die Kosten, eine Entfernung b.; O die Wirkung seiner Worte genau b. (vorher genau überlegen) — 2 . jmdm. etw. mit einer be­ stimmten Summe b. , für etw. eine bestimmte Summe b. von jmdm. für eine Ware, eine Leistung die Bezahlung einer bestimmten Summe verlangen: die Arbeiten wurden ihm mit 100 Mark berechnet; für die Anlieferung b. wir (dem Kunden) nichts — 3. etw. auf etw. veranschlagen: die Bauzeit auf zwei Jahre b.; das Werk ist auf sechs Bände berechnet; O etw. ist auf Wirkung berechnet (abgestellt, ab ­ gestimmt) berechnend jAdj.; / auch berechnen/ auf den eigenen Vorteil bedacht, eigennützig: er ist sehr b. Berechnung, die; -, -en 1. jzu berechnen/ das Be­ rechnen; zu 1: die B. der Kosten; zu 2: die B. der Transportkosten; zu 3: die B. der Bauzeit auf drei Jahre — 2. auf den eigenen Vorteil gerichtete Absicht, Eigennutz: etw. aus B. tun berechtigen jsw. Vb.; hat; / auch berechtigt/ jmdm. das Becht (2.1) zu etw. geben: die Karte berechtigt zum Eintritt; er ist berechtigt, das Schriftstück zu unterzeichnen; dazu ist er nicht berechtigt; seine Leistungen berechtigten zu den größten Hoffnungen berechtigt jAdj.; / auch berechtigen/ zu Becht bestehend: der Einwand ist b.; ein berechtigter Wunsch Berechtigung, die; -, -en jvorw. Sg.j 1. das Becht (2.3), in einer bestimmten Weise handeln, ent­ scheiden, etw. Bestimmtes tun zu dürfen: die B. zu etw. haben — 2. Bechtmäßigkeit: die B. einer Forderung anerkennen; etw. hat seine B. (etw. ist berechtigt) bereden, beredete, hat beredet 1. etw. mit jmdm., mit anderen besprechen (1): das, die Sache, den
160 Beredsamkeit — Bergbau Fall müssen wir noch ausführlich b. — 2. jmdn. zu etw. überreden: er hat ihn beredet mitzukommen Beredsamkeit, die; jo. Pl.j Redegewandtheit: etw. mit großer, überzeugender B. darlegen beredt /Adj./1. redegewandt: er ist sehr b.; ein be­ redter Fürsprecher — 2. das Werk ist ein beredtes (eindrucksvolles) Zeugnis seines Könnens; sein Schweigen war b. (vielsagend) beregnen, beregnete, hat beregnet ein Feld, eine Wiese b. (mit Hilfe von Beregnungsanlagen be­ wässern); dazu Beregnung, die; /o. PL/ Beregnungsanlage, die technische Anlage, mit der größere Mengen von Wasser, Abwasser od. Gülle versprüht werden können zur Wasser- und NährstoffVersorgung landwirtschaftlicher und gärt­ nerischer Kulturen Bereich, der; -(e)s, -e 1. durch das Vorhandensein von etw. bestimmtes Gebiet, bestimmte räumliche Ausdehnung von etw.: der, im B, des ewigen Eises, der Küste, Großstadt; im B. des Lagers darf nicht geraucht werden — 2. die DDR. liegt im B. (E in ­ flußbereich) eines Hochdruckgebietes — 3 . Gesamt­ heit dessen, was von etw. er-, umfaßt, betroffen ist, worauf sich etw. bezieht: im B. der Technik, Wissen­ schaft, Kunst, der Familie; etw. liegt im B. des Möglichen (ist möglich); das liegt nicht in meinem B. (gehört nicht zu meinen Aufgaben; in der Sache kann ich nichts tun) — 4 . bestimmte betriebliche, volkswirtschaftliche Struktureinheit: das Institut hat vier Bereiche bereichern fsw . Vb.; hat/ 1. etw. erweitern, reich­ haltiger m achen: sein Wissen, seine Kenntnisse durch etw. b .; Neuerwerbungen bereicherten die Kunstsammlung — 2 . sich auf unlautere Weise (auf Kosten anderer) Gewinn verschaffen: sich schamlos, skrupellos b .; dazu Bereicherung, die; -, -en fvorw. Sg./ bereifen fsw. Vb.; hat/: ein Auto (neu) b. (die Räder des Autos mit Reifen versehen) bereift fA d j.f mit R eif bedeckt: bereifte Sträucher, Dächer Bereifung, die; -, - en fvorw. Sg .j alle Reifen eines Fahrzeugs: die B. erneuern bereinigen fsw. Vb.; hat/ etw. in Ordnung bringen, k lä r e n : Mißverständnisse, Streitigkeiten b .; die Sache ist bereinigt; dazu Bereinigung, die; -, -en fvorw. Sg .f bereisen /sw. Vb.; hat/ etw. b. eine Reise, Reisen in ein Land, in Orte machen, um sie kennenzu­ lern en : er hat ganz Ungarn, viele Städte bereist bereit fAdj.; vorw. präd.f 1. für die Nutzung her­ gerichtet, fü r etw. vorbereitet und zur Verfügung stehend: das Essen ist b.; alles ist für den Besuch b.; zum Aufbruch b. sein — 2. jmd. ist zu etw. b. jmd. erklärt, zeigt, daß er die an ihn gerichteten Erwartungen, Forderungen erfüllen will: er ist b., ihm zu helfen, diese Aufgabe zu übernehmen; sich zu etw. b . erklären bereiten, bereitete, hat bereitet 1. geh . 1 .1 . etw. zubereiten: Kaffee, das Essen b. 1.2 . etw. her- richten (1): jmdm. ein Lager, Bett b. — 2. jmdm. Freude, Ärger, Schwierigkeiten b. (m a ch en ); etw. bereitet (verursacht) jmdm. schlaflose Nächte; einer Sache ein Ende b. (etw. beenden) bereit', -halten /Vb.f 1.1. etw. zur sofortigen Ver­ fügung halten: bitte, passendes Geld b.! 1.2. sich b. sich zur sofortigen Verfügung halten: bitte, halten Sie sich bereit!; -legen fVb.f etw. zur sofortigen Verfügung hinlegen: Wäsche b.; für jmdn. Akten, Unterlagen b .; - liegen fVb.j zur sofortigen Ver­ fügung daliegen: etw. liegt zur Abholung bereit bereits /Adv ./ schon (LI.2): ich habe b. gegessen; er ist b. gestern abgereist Bereitschaft, die; -, -en 1. \o. Pl.f 1.1. er hat heute B. (Bereitschaftsdienst) 1.2 . etw. in B. (zur so­ fortigen Verfügung) haben; in B. (bereit) sein — 2. fvorw. Sg .f seine B. zu etw. erklären (erklären, zu etw. bereit zu sein) Bereitschafts| -arzt, der Arzt, der Bereitschafts­ dienst hat; -dienst, der fo. Pl.f Dienst auf Abruf für den N otfall; -polizei, die für bestimmte Zwecke sofort einsatzbereite Polizei bereit/Bereit| -stehen fVb.f zur sofortigen Verfügung fertig dastehen: das Essen steht bereit; -stellen fVb.f etw. zur Verfügung stellen: finanzielle Mittel b.; dazu -Stellung, die fvorw. S g .f; -willig fAdj.f zu etw. geneigt, bereit (2): er half b., gab b. Aus­ kunft; dazu -Willigkeit, die; -, fo. P l.f berennen, berannte, hat berannt etw. b . gegen etw. anrennen: Ballspiele das gegnerische Tor b. (unaufhörlich stürmen) bereuen fsw. Vb.; hat/ etw. b. Reue über etw. empfinden: er hat seine Tat aufrichtig, tief bereut; das wirst du noch bitter b. (das wird dir noch sehr leid tun)! Berg, der; -(e)s, -e 1. größere Bodenerhebung im Gelände: ein hoher, steiler B.; schneebedeckte Berge; vor uns ragte ein B. empor, erhob sich ein B.; der Kamm, der Gipfel des Berges; vom B. hinab ins Tal blicken; einen B. besteigen; auf einen B. steigen, klettern; die Fahrt ging über B. und Tal — 2. /nur im Pl.f Gebirge: in die Berge fahren — 3. große Menge, Haufen: Berge von Schnee mußten geräumt werden; er saß hinter einem B. von Büchern vergraben; etw. türmt sich zu Bergen — 4 . /nur im Pl.f Bergm. taubes Ge­ stein + umg. jmdm. goldene Berge versprechen (jmdm. große Versprechungen machen); mit etw. nicht hinter dem B., Berge halten etw. Wesentliches offen aussprechen: mit seiner Meinung nicht hinter dem B., Berge halten; über den, über dem, übern B. sein (das Schlimmste, die Krise überstanden haben); über alle Berge sein (fort, weit weg sein); jmdm. über den B. helfen (jmdm. eine Schwäche, Krank­ heit, eine finanzielle Notlage überwinden helfen); — jmdm. stehen die / Haare zu Berge berg/Berg| -ab /Adv./ den Berg hinab: b. gehen; der Weg führt hier steil b.; + mit jmdm., etw. geht es b. (jmdm. geht es immer schlechter, etw. wird immer schlechter); :abhang, der; -abwärts /Adv.f vgl. - ab; :akademie, die Hochschule zur wissenschaftlichen und praktischen Ausbildung von Berg- und Hütteningenieuren; -an fAdv.j den Berg hinan : die Straße geht leicht, steil b.; : arbeiter, der Werktätiger, der im Bergbau arbeitet; -auf /Adv.f den Berg hinauf: b. geht es sich schwer; -j- mit jmdm., etw. geht es b. (mit jmdm., etw. wird es besser); -aufwärts /Adv./ vgl. - a uf; :bahn, die Bahn, bes. Zahnrad- od. Seilbahn, die starke Stei­ gungen überwindet, zu sehr hoch gelegenen Ort­ schaften, auf Berggipfel, Hochplateaus führt; :bau, der fo. Pl.j 1. das Aufsuchen, Gewinnen und För­ dern technisch nutzbarer Minerale und Gesteine, im
Bergbaubetrieb — berüchtigt 161 Untertage- od. Tagebau: der B. ist ein wichtiger Zweig der Volkswirtschaft — 2. Gesamtheit von Bergbaubetrieben: im B. beschäftigt sein; Bau­ betrieb, der Bergwerk, Grube, Zeche berge]hoch /A d j./ s. berghoch bergen (er birgt), barg, hat geborgen f / auch geborgen/ 1. jmdn., etw. (aus einer gefährlichen Situation) in Sicherheit bringen: den Verschütteten lebend, nur noch tot b.; Hausrat b.; das Getreide konnte rechtzeitig geborgen werden — 2 . geh. 2.1* den Kopf in den Händen b. (das Gesicht mit seinen Händen bedecken) 2,2, etw. birgt jmdn., etw. etw. schützt jmdn., etw.: das Gebüsch barg ihn vor den Verfolgern; das bergende Dunkel des Waldes — 3. geh. etw. enthält etw.: das Museum birgt seltene Kostbarkeiten; die Erde birgt noch viele Schätze; etw. birgt etw. in sich: etw. birgt große Gefahren in sich (ist gefährlich) Berges|last, die: eine B. (schwere psychische Be­ lastung) wurde von ihm genommen berge|weise fAdv.f zu, in großen Mengen, Haufen: die Kisten, Bücher stapelten sich b. Berg| -fahrt, die Binnenschiff. Fährt strom­ aufwärts; -fried, der; -(e)s, -e großer, mit dicken Mauern versehener Turm einer mittelalterlichen Burg, der als letzte Zuflucht diente; -führer, der jmd., der beruflich mit Touristen im Hochgebirge Bergtouren unternimmt; -gipfel, der; -hang, der Hang eines Berges: ein schroffer, steiniger B. berg (auch berge)|hoeh /Adj.; em ot.f: berghohe (sehr hohe) Wellen; der Schutt lag b. bergig jAdj.; nicht adv.f reich an Bergen (1), gebirgig: ein bergiges Gelände; die Küste ist b. Berg/berg| -ingenieur, der Ingenieur auf dem Ge­ biete des Bergbaus; -kristall, der farblose, bes. klare, in großen sechsseitigen Kristallen vorkommende Quarzart; -landschaft, die Landschaft, deren Cha­ rakter durch Berge geprägt wird; -lehne, die Berg­ hang: eine steile B.; - mann, der jPl. -leute, auch - männer/ Werktätiger, der im Bergbau beschäftigt ist; dazu -männisch /Adj.; nicht präd.f; -massiv, das Massiv; -not, die jo. Pl.f Notlage, in die ein Bergsteiger während einer Bergtour im Hochgebirge gerät: in B. geraten; jmdn. aus B. retten; -rücken, der oberster Teil eines langgestreckten Berges; - rutsch, der das allmähliche Abgleiten von größeren Erd- und Gesteinsmassen an flacheren Hängen; - s chuh, der fester Schuh des Bergsteigers; -spitze, die; -Station, die oberer Haltepunkt einer Bergbahn; - steigen, das; -s, jo. Pl.f das Klettern im Mittel­ gebirge, das Gehen und Klettern im Fels und Eis der Hochgebirge; dazu -Steiger, der; -stürz, der plötzlicher Absturz größerer Gesteinsmassen an Steilhängen; -tour, die Tour in die Berge: eine B. machen; :sundsTalsBahn, die bei Volksfesten, in Vergnügungsparks errichtete Anlage mit Wagen, die abwechselnd steil hinauf- und hinunterfahren Bergung, die; -, -en das Bergen (1): die B. des Verunglückten, des Getreides Bergungs] -aktion, die Aktion zur Rettung von Menschen und Gütern bei Unglücksfällen; -arbeiten, die fPl.f vgl. - aktion Berg] -wand, die steil aufsteigende Seite eines Berges: eine steile B.; - werk, das Bergbaubetrieb im Tage- und Untertagebau, Grube, Zeche Bericht, der; -(e)s, -e mündliche od. schriftliche (sachliche) Wiedergabe, Darstellung eines Geschehens, Sachverhaltes: ein ausführlicher, kurzer, sachlicher, wahrheitsgetreuer, authentischer B .; nach dem B. von Augenzeugen; einen B. abfassen, vorlegen, anfordern; einen B. über etw. geben; fin der Ver­ bindungI über etw. B . erstatten berichten, berichtete, hat berichtet (jmdm.) etw. b. jmdm. in mündlicher od. schriftlicher Form von etw. (sachlich) Mitteilung machen, jmdn. von etw. in Kenntnis setzen: er hat es ihm mündlich, ein­ gehend, umgehend berichtet; er berichtete über seine Reise, den Stand der Arbeiten; er hat mir schon alles berichtet Bericht] -erstatter, der; -s, - 1. Mitarbeiter von Presse, Funk und Fernsehen, der über aktuelle Er- eignisse berichtet — 2 . jmd., der vor einem Gremium über ein bestimmtes Sachgebiet referiert: der B. der Tagung; -erstattung, die das Berichterstatten 1.1. in Presse, Funk und Fernsehen: eine aktuelle B. 1.2. vor einem Gremium über ein bestimmtes Sach­ gebiet: zur B. das W ort ergreifen berichtigen /sw. Vb.; hat/ etw. Fehlerhaftes, Fal­ sches beseitigen und durch das Richtige ersetzen: (Druck)fehler b .; sich b . : ich muß mich b. (das Fehlerhafte, Fälsche meiner Aussage 1.1, 2 durch das Richtige ersetzen) Berichtigung, die; -, -en 1. fvorw. Sg.f das Be­ richtigen: die B. von (Druck)fehlern — 2. das Berich tigte: eine B. des Aufsatzes vorlegen Berichts! -jahr, das Zeitraum von einem Jahr, über den (vor einem Gremium) Bericht erstattet wird: im B. stieg die Arbeitsproduktivität um 3,5 Prozent; - Zeitraum, der vgl. - jahr beriechen, beroch, hat berochen 1. etw. b . an etw. prüfend riechen: der Hund beroch die Wurst — 2. umg. scherzh. die Gäste berochen sich, ein­ ander (machten sich langsam miteinander bekannt, prüften sich gegenseitig vorsichtig) berieseln /sw. V b.; hat/ 1. Wiesen, Felder b. (über Wiesen, Felder gleichmäßig Wasser rieseln lassen) — 2. umg. mit Musik berieselt werden (fast u n ­ merklich der Einwirkung von Musik ausgesetzt sein) Berieselungs|anlage, die Vorrichtung zum B e ­ rieseln landwirtschaftlich genutzter Flächen beringen fsw. Vb.; hat; / auch beringt/: Vögel b. (zur Kennzeichnung am Fuß mit einem Ring versehen) beringt /Adj.; nicht adv.; / auch beringen/: eine beringte (mit Ringen geschmückte) Hand beritten /Adj.; nicht adv.f auf einem Pferd reitend: eine Gruppe Berittener berlinern fsw. Vb.; hat/ Berliner Mundart sprechen Bernhardiner, der; -s, - zu einer großen, kräftigen Hunderasse gehörender Haushund mit weißem, großflächige gelbe bis braune Flecken aufweisendem Fell Bernstein, der; -(e)s, /o. P l.f fossiles erstarrtes Harz von gelber bis dunkelbrauner Farbe: am Strand nach B. suchen; Schmuck aus B. Bernstein| -kette, die; -schmuck, der jvorw. 8 g .f Berserker, auch Berserker, der; -s, - blind wütender Mann: wie ein B. toben, rasen bersten (er birst), barst, ist geborsten zerplatzen, zerspringen, auseinanderbrechen: das Eis, die Mauer ist geborsten; O vor Lachen, Wut, Ärger b. (plötzlich ungehemmt lachen, seine Wut, seinen Ärger zeigen) berüchtigt jAdj.; nicht adv.f in üblem Ruf stehend: 11 Wörterbuch
162 berücken — beruhen eine berüchtigte Gegend; er ist wegen seines Geizes b. berücken fsw. Vb.; hat/ geh. jmdn., etw. betören, bezaubern', sie berückt jeden mit ihrem Liebreiz; er war von ihr berückt; die Musik berückte sein Ohr; eine berückende Schönheit; jmdn. mit einem berückenden Lächeln ansehen berücksichtigen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. bei seinem Handeln beachten, in seine Überlegungen ein ­ beziehen: die besonderen Verhältnisse, Umstände, jmds. finanzielle Lage b. — 2. etw. , jmdn. b . jmds. Wunsch, Antrag entsprechen, einen Wunsch, Antrag, jmdn. nicht übergehen: ihre Bestellung konnte leider nicht berücksichtigt werden; wir konnten den Bewerber nicht b.; dazu Berück­ sichtigung, die; /o. P l.j Beruf, der; -(e)s, -e Gesamtheit der zur Ausführung einer gesellschaftlich notwendigen Tätigkeit auf einem bestimmten Arbeitsgebiet erforderlichen, meist durch Ausbildung erworbenen Kenntnisse, Fähig­ keiten und Fertigkeiten : ein landwirtschaftlicher, technischer, interessanter, schwerer, schöner B .; sich in seinem B. wohl fühlen; einen B, erlernen, ausüben; den B. wechseln; für einen B. besonders geeignet, befähigt sein; er ist von B. Bäcker (hat den Beruf des Bäckers erlernt); von Berufs wegen (auf Grund des Berufes)', einen B. / ergreifen berufen, berief, hat berufen / /* auch 2berufen/ 1*jmdn. als, zu etw. b. jmdn. durch Berufung (1) in eine Funktion einsetzen: jmdn. als Hochschul­ lehrer, Staatsanwalt b. — 2. sich auf etw., jmdn. (zu seiner Rechtfertigung) beziehen (5): sich auf das Gesetz b.; sich auf jmdn. als Zeugen b. — 3. umg. es nicht b. nicht im voraus über etw. reden, weil es sonst nach abergläubischer Vorstellung mißlingen muß od. nicht in Erfüllung gehen kann: ich will es nicht b., aber morgen wird es schönes Wetter geben; berufe es nicht! aberufen fAdj.; / auch 1berufen 1/ besonders be­ fähigt, geeignet zu etw .: ein berufener Kritiker, Fachmann; sich zu etw. b. fühlen beruflich fAdj.; nicht präd.j 1.1. den Beruf be­ treffen d : die berufliche Aus- , Weiterbildung; seine berufliche Tätigkeit; b. (durch den B eru f) stark beansprucht sein 1.2. fadv.f als Beruf, Tätigkeit: jmd. , der b. Kraftwagen fährt Berufs/berufs| -ausbildung, die A u sb ild u n g i n einem bestimmten Beruf; -aussiehten, die jPl.f Aus­ sichten auf eine Berufsausbildung od. die Entwick­ lungsmöglichkeiten im Beruf: in diesem Industrie­ zweig sind die B. sehr gut; -bedingt fAdj.f durch den Beruf verursacht, mit dem Beruf zusammen­ hängend : berufsbedingte Krankheiten, Ausgaben; -beratung, die Aufklärung bes. Jugendlicher über die verschiedenen Möglichkeiten der Berufsausbil­ dung; -bezeichnung, die offizielle Bezeichnung für einen bestimmten (Ausbildungs)beruf; -bezogen fAdj.f auf einen Beruf gerichtet: eine berufsbezogene Ausbildung; -bxld, das fvorw. Sg./ Aufstellung der wichtigsten Merkmale eines Ausbildungsberufes; -bildung, die fo. PI .; zusammenfassende Bez. für die Berufsausbildung und die Erwachsenenqualifi­ zierungI; -erfahrung, die Erfahrung im Beruf: lang­ jährige B. haben, besitzen; -ethos, das Ein stellu n g und Haltung gegenüber dem Beruf; -findung, die; -, - en fvorw. Sg .f Prozeß der Herausbildung von Interessen, Neigungen und Entschlüssen hinsicht­ lich der Berufswahl des Jugendlichen; -fremd fA'dj.; nicht adv.f: eine berufsfremde (nicht zum er­ lernten Beruf gehörende) Tätigkeit ausüben; -ge- heimnis, das fo. Pl.f (Schweigepflicht über) jmdm. in Ausübung seines Berufes od. seiner Funktion bekannt gewordene Tatsachen, die auf Grund von Gesetzen, Arbeitsverträgen, Verpflichtungen der Ge­ heimhaltung unterliegen: etw. ist B .; das B. wahren, verletzen; -gruppe, die Gruppe von Ausbildungs­ berufen mit ähnlichen K riterien; -kleidung, die für die Ausübung eines bestimmten Berufs dienende Kleidung; -kraftfahrer, der jmd., der b eruflich Kraftwagen fährt; -krankheit, die Krankheit, die durch die Ausübung einer bestimmten beruflichen Tätigkeit entstanden ist; -künstler, der jmd., der als Künstler ausgebildet und beruflich tätig ist; - leben, das: er steht schon lange im B. (ist schon lange berufstätig); -lenkung, die Gewinnung des Nachwuchses für eine bestimmte Berufsausbildung und berufliche Tätigkeit entsprechend den Prognosen und Perspektivplänen; -mäßig fAdj.; nicht präd.f beruflich (1.2): etw. b. tun, betreiben; -Offizier, der vgl. Berufssoldat; -praktikum, das Praktikum , das in der Ausbildung Stehende, bes. Studenten, zur Erwerbung praktischer Kenntnisse in einem Betrieb ableisten; -schule, die Schule, in der Jugendliche während ihrer Berufsausbildung den auf ihren Beruf bezogenen theoretischen und allgemeinbildenden Unterricht erhalten; -Schüler, der Berufsschul/berufsschul| -lehrer, der Fachleh rer an einer Berufsschule; -pflicht, die jo. PLf gesetzlich festgelegte Pflicht, eine Berufsschule zu besuchen; dazu -pflichtig fA d j.; nicht adv./ Berufs/beryfs| -Soldat, der Angehöriger der bewaff­ neten Organe, der sich in einem langjährigen aktiven Dienstverhältnis befindet; -tätig /Adj.; nicht adv.j einen Beruf ausübend: sie ist b.; berufstätige Frauen; -Unfähigkeit, die durch Krankheit od. Un­ fall eingetretene Unfähigkeit, den bisherigen Beruf weiter auszuüben; -yerbot, das /o. Pl.f in imperial. Staaten angewandte undemokratische Methode, be­ stimmte, bes. fortschrittliche Personen aus politischen Gründen von beruflicher Tätigkeit im Staatsdienst od. in staatlichen Institutionen auszuschließen; -ver­ kehr, der starker Verkehr (1.2) vor Arbeitsbeginn und nach Arbeitsschluß: im B. werden zusätzliche Straßenbahnen und Busse eingesetzt; -wähl, die /o. Pl.f Entscheidung für einen bestimmten Beruf; - Wechsel, der; -Wettbewerb, der soz. Wettbewerb für Lehrlinge während ihrer beruflichen Ausbildung; - wünsch, der Wunsch, einen bestimmten Beruf zu ergreifen; -ziel, das angestrebter Beruf Berufung, die; -en 1. offizieller staatlicher A uf­ trag, eine mit besonders hoher Verantwortung verbun­ dene Funktion zu übernehmen: seine, die B. als, zum Hochschullehrer, Betriebsleiter — 2. jo. P l.f das Sichberufen auf etw., jmdn.: unter B. auf das Gesetz, geltende Recht, einen Sachverständigen — 3. fvorw. Sg./ besondere Befähigung für etw., die jmd. als unabdingbare Aufgabe für sich auffaßt: seine B. zum Künstler — 4. /voriv. Sg./ Jur. Rechtsmittel des Angeklagten, einer Prozeßpartei gegen ein in erster Instanz gefälltes Urteil: B. ein- legen; einer B. stattgeben beruhen /sw. V b.; hat/ 1. etw. beruht auf etw. etw. hat etw. als Grundlage: seine Aussagen b. auf Wahrheit, auf Tatsachen — 2. etw. auf sich b.
beruhigen — beschäftigen 163 lassen einer Sache nicht weiter nachgehen: wir wollen diese Angelegenheit auf sich b. lassen beruhigen/sw. Vb.; hat; / auch beruhigt/1. jmdn., etw. ruhig machen, zur Ruhe bringen: die Mutter beruhigt das weinende Kind; sein Gewissen, die aufgebrachten Gemüter b .; etw. hat eine be­ ruhigende Wirkung — 2. sich b. ruhig werden, zur Ruhe kommen: das Kind hat sich allmählich beruhigt; O der Sturm beruhigte sich (ließ n ach); die Lage hat sich beruhigt (entspannt) beruhigt /A dj.; nicht attr.; / auch beruhigen/: sie konnte ganz b. (ohne sich Sorgen machen zu m ü ss e n ) Weggehen, verreisen Beruhigung, d ie; -, - en /vorw. Sg ./ 1. /zu beruhigen/ das Beruhigen — 2. es ist mir eine B. (es beruhigt mich), daß das Kind nicht ohne Aufsicht ist Beruhigungsj -mittel, das A rzn eimittel, das über das Zentralnervensystem eine beruhigende Wirkung ausübt; -tablette, die vgl. - mittel berühmt /Adj./ 1.1. jnicht adv./ wegen hoher Leistung angesehen und weithin bekannt: ein be­ rühmter Dichter, Maler; er ist durch seine Erfin­ dung b. geworden 1.2 . /nicht adv./ von hoher Qualität und weithin bekannt: ein berühmtes Bau­ werk 1.8 . /nicht attr./ um g. das war nicht gerade b. (war nicht besonders gut, war mittelmäßig) Berühmtheit, die; -, -en 1. /o. PL; zu berühmt 1.1, 1.2/ das Berühmtsein, Ruhm: B. erlangen — 2 . berühmte Persönlichkeit: er war zu seiner Zeit eine B., ist eine B. berühren jsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. b. durch Fassen, Greifen od. Aneinandertreffen einen kurzen flüchtigen Kontakt zu etw., jmdm. herstellen: jmdn., etw. versehentlich, behutsam, zart b .; er berührte leicht ihre H and; ihre Hände berührten sich; bitte nichts b.!; der Hochspringer hat die Latte berührt; er konnte mit dem ausgestreckten Arm fast die Decke b. (erreichen); O auf unserer Reise berührten wir auch B (waren wir auch kurz in B) — 2. etw. im Gespräch kurz streifen, erwähnen: dieses Thema, Problem wurde nur berührt, wurde nicht berührt — 3. etw. beeindruckt, bewegt (3) jmdn. in bestimmter Weise: etw. berührt jmdn. seltsam, peinlich, vertraut; das Buch, Stück hat uns tief berührt Berührung, die; -, -en 1. /zu berühren 1 u. 2/ das Berühren; zu 1: eine leichte, zarte, körperliche B.; zu 2: die B. dieses Punktes war ihm unangenehm — 2. Verbindung, Kontakt: die Reise brachte mich mit vielen Menschen in B .; Mil. die Truppen hatten mit dem Gegner B. Berührungs|punkt, der /PI. - e/ 1. Punkt, den zwei geometrische Figuren gemeinsam haben — 2. gedankliche Übereinstimmung, Gemeinsamkeit von Personen: zwischen ihnen gibt es keinerlei Berüh­ rungspunkte besabbern /sw. Vb.; hat/ umg. etw., sich durch Sabbern beschmutzen: das Kind hat sein Lätzchen, sich besabbert besagen jsw. Vb.; hat; / auch besagt/ etw. sagt etw. aus, bedeutet etw.: dieser Satz besagt, daß ...; das besagt nichts, will noch nichts b. besagt /Adj.; nur attr.; / auch besagen/ ve r­ alte n d bereits genannt, erwähnt: um auf besagten Herrn zurückzukommen besaitet /Adj.; nur präd.; in der Verbindung/ jmd. ist sehr zart b. (sehr sensibel 1.1) besamen /sw. Vb.; hat/ Zool.: Rinder b. (Samen künstlich in die weiblichen Geschlechtsorgane ein - bringen); dazu Besamung, die; -en Besamungs|Station, die Landw. Einrichtung zur Gewinnung des Samens von bestimmten Haustieren besänftigen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. beruhigen (1): jmds. Zorn, Empörung, die erhitzten Gemüter b. besät /Adj.; nicht adv./ mit etw. b. sein etw. B e­ stimmtes auf seiner Oberfläche in einer gleichmäßig dichten Verteilung aufweisen: die Wiese war mit Blumen, der Himmel ist mit Sternen b. Besatz, der; -es, Besätze 1. an (den Rändern von) Kleidungsstücken als Schmuck aufgesetzter Streifen aus Stoff, Pelz — 2.1. Jägerspr. Bestand (2) an Wild, bes. Niederwild, in einem Revier 2.2. Fische­ rei Bestand (2) eines Gewässers, bes. eines Teiches, an Fischen Besatzung, d ie; -, -en 1. Personal eines Schiffs, Flugzeugs, Raumfahrzeugs, einer bestimmten tech­ nischen militärischen Einrichtung: die ganze B. des Schiffs konnte gerettet werden; bei dem Flugzeug­ unglück kamen drei Mann der B. ums Leben — 2. Truppen, die das Gebiet, Gebiete eines fremden Staates besetzt halten Besatzungsj -gebiet, das von Truppen einer aus­ ländischen M acht besetztes Gebiet; -macht, die Staat, dessen Truppen das Gebiet, Gebiete eines fremden Staates besetzt halten; -truppen, die /PL/ Truppen, die das Gebiet, Gebiete eines fremden Staates besetzt halten; -zeit, die /o. PI./ Zeitraum, in dem ein Gebiet von Truppen einer ausländischen Macht besetzt gehalten wird; -zone, die vgl. - gebiet besaufen, sich (er besauft sich), besoff sich, hat sich besoffen salopp sich betrinken: er hat sich schon wieder besoffen ; t er kam besoffen nach Hause Besäufnis, das; -ses, -se s alopp scherzh. Sauf­ gelage besäuselt /Adj./ umg. scherzh. leicht betrunken beschädigen jsw. Vb.; hat/ etw. b. Schaden an etw. verursach en : durch das Erdbeben, Hochwasser wurden viele Häuser stark beschädigt; der Ein­ band des Buches ist beschädigt Beschädigung, die; -, -en 1. /o. PI./ 1.1. das Be­ schädigen: die mutwillige B. der Anlagen 1.2. das Beschädigtsein: den Grad der B. feststellen — 2. schadhafte Stelle: etw. weist zahlreiche Beschädi­ gungen auf beschaffen jsw. Vb.; hat/ etw. mit Überwindung von Schwierigkeiten herbeischaffen, besorgen: Waren, Material b.; jmdm. ein Quartier b.; sich die Er­ laubnis zu etw. b .; etw. ist schwer zu b. beschaffen /Adj.; vorw. präd./ 1.1. von einer be­ stimmten Art, geartet: sein Charakter, er war so b., daß ... 1 .2 . mit etw., jmdm. ist es in bestimmter Weise b. mit etw., jmdm. steht es in bestimmter Weise: wie ist es mit seiner Gesundheit b.?; damit ist es schlecht b. Beschaffenheit, die; -, -en /vorw. Sg./ die Gesamt­ heit der spezifischen Eigenschaften von etw. (unter bestimmten Gegebenheiten): die B. der Luft, des Wassers; der Stoff war von guter, schlechter B. (Qualität) Beschaffung, die; -, jo. P L ; zu beschaffen/ beschäftigen /sw. V b .; hat; / auch Beschäftigten/ 1. jmdn. b. 1.1. das Werk beschäftigt mehr als 11*
164 Beschäftigten — beschichten 1000 Arbeiter (in diesem Werk arbeiten mehr als 1000 Arbeiter); bei der Post beschäftigt (tätig, an­ gestellt) sein 1.2. jmdm. etw. zu tun geben: Kinder müssen sinnvoll beschäftigt werden — 2 .1 . sich mit jmdm., etw. b. jmdn., etw. zum Gegenstand seiner Tätigkeit machen, sich einer Sache, jmdm. widm en: die Mutter beschäftigte sich oft, viel mit dem Kind, war viel mit dem Kind beschäftigt; er muß lernen, sich selbst zu b. (aus eigener Initiative heraus etw. zu tun) 2.2 . mit etw. be­ schäftigt sein mit etw. zu tun haben, dabei sein, ßtw. zu tu n : stark, sehr beschäftigt sein (viel zu tun haben)] er war anderweitig beschäftigt 2.3. sich mit etw. b. auf einem bestimmten Gebiet Kennt­ nisse zu erwerben suchen : sich (intensiv) mit moder­ ner Literatur b. 2.4. sich mit etw., jmdm. ausein­ andersetzen: die Polizei mußte sich mit ihm, mit dem Pall b. 2.5. sie, seine Gedanken beschäftigten sich fortwährend mit ihr (waren durch sie ganz in Anspruch genommen); dieser Gedanke beschäftigte ihn unablässig Beschäftigten, die / PL; / auch beschäftigen 1.1/ Arbeiter, Angestellte eines Betriebes: die Zahl der B. in diesem Industriezweig steigt ständig Beschäftigung, d ie; -en 1. Tätigkeit (1.2, 1.3): eine interessante, nützliche B .; einer B. nach­ gehen; sich nach einer anderen B. umsehen; eine B. suchen, finden — 2. /vorw. S g .; zu beschäftigen 1.1/ das Beschäftigen: die B. von Kindern ist ver­ boten — 3. fvorw. Sg .; zu beschäftigen 2.1, 2.3, 2.4/ die B. mit etw. das Sichbeschäftigen mit etw.: nach eingehender B. mit diesem Problem ... beschäftigungs/Beschäftigungsl -los / A d j .; n ich t adv.f ohne Beschäftigung (1); -therapie, die jo. Pl.f Med. Therapie zur Heilung psychischer Krank­ heiten durch sinnvolle Beschäftigung der Kran­ ken beschälen /sw. Vb.; hat/ fachspr.: der Hengst beschält (deckt) die Stute; dazu Beschäler, der; -s, - Deckhengst beschallen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. Schall im Übermaß auf etw., jmdn. einwirken lassen: die Lautsprecher b. den Saal beschämen /sw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. b. in jmdm. Scham erwecken: /vorw. im Part. Präs. u . Part. P rät.j es ist ein beschämendes Gefühl, in dieser Weise versagt zu haben; über etw. beschämt sein 1.2 . jmdn. durch ein Verhalten, eine Handlung, die er nicht erwartet od. verdient hat, mit Scham über seine eigene Handlungsweise erfüllen: sie be­ schämte alle durch ihre Güte, ihren Großmut; ich bin, fühle mich tief beschämt durch seine Freund­ lichkeit, sein Vertrauen Beschämung, die; -, - en /vorw. Sg .j Scham (1): ein Gefühl der B. beschatten, beschattete, hat beschattet 1. etw. in Schatten h ü llen: ein großer Strohhut beschattete ihr Gesicht; mit der Hand die Augen b. — 2. jmdn. heimlich verfolgen und beobachten: den Ver­ dächtigen, vermutlichen Täter b.; zu 2 Beschat­ tung, die; -, - en /vorw. Sg./ beschauen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. betrachten (1): Bilder, sich die Gegend b.; etw. näher, aufmerk­ sam, prüfend b.; sich im Spiegel b.; dazu Be­ schauer, der; -s, - beschaulich /Adj./: jmd. ist, hat eine beschauliche Natur (neigt zu ruhiger Betrachtung, ist nach innen gekehrt); ein beschauliches (geruhsames) Leben führen; dazu Beschaulichkeit, die; -, jo. PI./ Bescheid, der; -(e)s, -e 1. schriftliche od. mündliche Nachricht über eine Entscheidung (staatlicher Organe) : einen abschlägigen, zusagenden B. er­ halten; der B. wird Ihnen zugeschickt — 2. jo. PL/ jmdm. (höflich) B. (Auskunft) geben; einen falschen B. erhalten; mir hat niemand B. gesagt (mich hat niemand informiert) -j- B. wissen (sich gut auskennen); umg. jmdm. B. sagen (die Meinung sagen); salopp jmdm. B. stoßen (jmdm. gründlich die M einung sagen) Bescheiden, beschied, hat beschieden 1. jmdm. ist etw. beschieden jmdm. wird etw. zuteil: ihm war kein Erfolg, wenig Glück beschieden; es war ihm nicht beschieden (vergönnt), sein Werk zu vollenden — 2. papierdt. sein Antrag wurde ab­ schlägig beschieden (wurde abgelehnt) — 3. v e r ­ alte n d sich mit etw. zufriedengeben, sich mit etw. begnügen : mit dieser Auskunft, diesem Ergebnis mußten sie sich b.; sie lernte sich b. (keine A n ­ sprüche zu stellen, sich einzuschränken) Bescheiden /Adj./1.1. sich mit wenigem begnügend, nur geringe Ansprüche stellend: ein bescheidener Mensch; einen bescheidenen Wunsch äußern 1.2. sich nicht in den Vordergrund stellend, nicht auf­ dringlich: er klopfte b. an, zog sich b. zurück — 2.1. einfach (II.2): eine bescheidene Wohnung; ein bescheidenes Frühstück 2.2. klein, unbedeutend: sie hatten ein bescheidenes Einkommen; einen bescheidenen Anteil an etw. haben — 3. salopp /verhüll, für beschissen/: das Wetter ist b. Bescheidenheit, die; -, /o. P I .; zu Bescheiden 1/ das Bescheidensein: er hat aus (lauter, falscher) B. nichts davon erzählt; sie ist die B. selbst (ist überaus bescheiden); B. ist hier nicht angebracht bescheinen, beschien, hat beschienen etw. , jmdn. b. auf etw., jmdn. scheinen: die Lampe bescheint sein Gesicht; sich von der Sonne b. lassen; die Landschaft ist vom Mond beschienen bescheinigen /sw. V b .; hat/ etw. sch riftlich be­ stätigen (1.1): den Empfang des Geldes b .; der Arzt hat den T od bescheinigt Bescheinigung, d ie; -, -en schriftliche Bestätigung: über etw. eine B. verlangen; jmdm. eine B. aus­ stellen bescheißen, beschiß, hat beschissen d e r b jm d n . betrügen (1.1): er hat mich ganz gemein beschissen beschenken /sw. Vb.; hat/ jmdn. b. jmdm. etw. schenken, jmdm. Geschenke machen: jmdn. reich­ lich b.; sie ist reich beschenkt worden; jmdn. mit Blumen b. bescheren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdm. etw., jmdn. (mit etw.) b. jmdm. etw. zu Weihnachten schenken: den Kindern Spielzeug b.; die Kinder (mit Spiel­ zeug) b. — 2. der Winter hat uns viel Schnee beschert (gebracht); der gestrige Tag hat uns eine Überraschung beschert Bescherung, die; -, -en 1. (Familien)feier am Weih­ nachtsabend, auf der die Geschenke verteilt werden: die Kinder freuen sich auf die B. — 2. /vorw. Sg./ umg. unangenehme Überraschung, unangenehmer Vorfall /vorw. in Ausrufen der Empörung, des Vor­ wurfs/ : da haben wir die B .!; das ist ja eine schöne B.! bescheuert /Adj./ salopp verrückt, dumm beschichten, beschichtete, hat beschichtet etw. b.
beschicken — beschmutzen 165 ein bestimmtes Material mit einer festhaftenden Schicht versehen: Stoffe (mit Kunststoffen) b.; beschichtetes Papier beschicken /siv. V b . ; hat/ 1. eine Ausstellung b. (Ausstellungsstücke zu einer Ausstellung schicken); eine Veranstaltung b. (Vertreter zu einer Veran­ staltung schicken) — 2. Techn . Hochöfen, Maschi­ nen b. (zu verarbeitende Stoffe, zu bearbeitende Werkstücke in sie einbringen) Beschickung, die; -en 1. fvorw. Sg .; zu be­ schicken/ das Beschicken — 2. T echn. Gesamtheit der Stoffe, mit denen Hochöfen beschickt werden beschießen, beschoß, hat beschossen 1. etw., jmdn. b. auf etw., jmdn. (längere Zeit) schießen: eine Festung, Stadt b. — 2, Phys. etw. mit Elementar­ teilchen b. Elementarteilchen auf etw. auftreffen lassen : Atomkerne mit Elementarteilchen, Neutro­ nen b .; dazu Beschießung, die; -, -en beschildern /sw. Vb.; hat/ etw. mit Schildern ver­ sehen: eine Straße b. (Verkehrsschilder anbrin­ gen ) Beschilderung, die; -en 1. das Beschildern — 2. die B. (alle Schilder) des Wanderweges erneuern beschimpfen fsw. Vb.; hat/ jmd n * durch Worte beleidigen : jmdn. mit groben, gemeinen Worten, unflätig, öffentlich b. Beschimpfung, die; -, -en Beleidigung durch Worte beschirmen jsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. beschützen: jmdn. (vor Gefahren) b. Beschiß, der; Beschisses, fo. Pl.f salopp Betrug: soeinB.!;dasistjaallesB.! besch|ssen /Adj.f salopp sehr schlecht, unerfreu­ lich: beschissenes Wetter; es geht ihm ganz b. beschlafen (er beschläft), beschlief, hat beschlafen umg. etw. bis zum nächsten Tag überdenken, die Entscheidung über etw. um eine Nacht aufschieben: ich werde (mir) die Sache noch einmal b. Beschlag, der; -(e)s, Beschläge I, M etallteil, das etw. zusammenhält, schmückt, schützt: eine Truhe mit kunstvollen Beschlägen; der Koffer hat ver­ chromte Beschläge — II. fvorw. Sg .f dünne Schicht, bes. von kondensiertem Wasser od. von Eis, die sich a uf der Oberfläche von etw. bildet + jmdn., etw. mit B. belegen, in B. nehmen (jmdn., etw. völlig für sich in Anspruch nehmen) beschlagen (er beschlägt), beschlug, h at/ist be ­ schlagen 1. etw. b. etw. auf etw. durch Schlagen be­ festigen (hat): ein Pferd b. (die Hufeisen anbringen); ein Faß mit Reifen, einen Schuh mit Nägeln b. — 2. etw. beschlägt (ist) 2.1 . auf etw. bildet sich eine dünne Schicht, bes. von kondensiertem W asser: das Glas, Metall beschlägt; die Fenster, Scheiben sind b. 2.2. etw. überzieht sich mit einem Belag: diese Wurst, Speise beschlägt schnell, leicht beschlagenfAdj.; nicht adv.f reich an Kenntnissen: er ist in Mathematik, auf dem Gebiet der Litera­ tur gut, ziemlich b. Beschlagnahme, d ie ; -, -n das Beschlagnahmen: die B. des Druckwerkes, Vermögens beschlagnahmen jsw. Vb.; hat/ etw. von amtlicher Seite dem Verfügungsrecht einer Person entziehen: die Polizei beschlagnahmte das Diebesgut beschleichen, beschlich, hat beschlichen 1 . jmdn. , etw. b. sich jmdm., einer Sache schleichend nähern: der Fuchs beschleicht seine Beute — 2. etw. über­ kommt jmdn. allmählich: Sorge, Angst beschleicht mich; ein Verdacht, Heimweh beschlich ihn beschleunigen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. schneller werden lassen, die Geschwindigkeit von etw. erhöhen: seine Schritte b.; er beschleunigte das Tempo 1.2. sich b. schneller (1.2) werden: sein Puls hat sich, ist beschleunigt — 2. Phys. etw. b. die Ge­ schwindigkeit von etw. nach Größe od. Richtung ändern infolge Einwirkung einer Kraft (2): Elek­ tronen b. — 3. etw. b. dafür sorgen, daß etw. schnel­ ler vonstatten geht, früh er geschieht: die Abreise, Lieferung b . ; um beschleunigte Abfertigung bitten; Licht und Warme b. das Wachstum der Pflanzen Beschleuniger, der; -s, - Phys. Anlage zur Be­ schleunigung von Elementarteilchen Beschleunigung, die; -, -en fvorw. Sg .; zu be­ schleunigen/ das (Sich)beschleunigen; zu 1.1: die B. des Bautempos; zu 1.2: die B. des Pulses; zu 2 : P h ys . die B. von Elementarteilchen; zu 3: die B. seiner Rückkehr beschließen, beschloß, hat beschlossen 1 . etw. b. 1.1. (nach reiflicher Überlegung) eine Entscheidung über etw. treffen, sich zu etw. entschließen: wir be­ schlossen abzuwarten, abzureisen; er beschloß , die ganze Wahrheit zu sagen 1.2. /bes. von Staats­ organen/ einen Beschluß über etw. fassen, die Ein -, Durchführung von etw. anordnen: die Volkskammer hat ein neues Gesetz, neue sozialpolitische Maß­ nahmen beschlossen — 2. etw. b. den Abschluß von etw. bilden : ein Feuerwerk beschloß das Fest; Sportler beschlossen den Aufmarsch — 3. v e r ­ alten d in etw. beschlossen sein, liegen etw. ent­ halten (1.3): in diesem Werk sind, liegen alle Er­ kenntnisse und Erfahrungen des Künstlers be­ schlossen 4- etw. ist beschlossene /< Sache Beschluß, der; Beschlusses, Beschlüsse 1.1. (nach reiflicher Überlegung) getroffene Entscheidung, ge­ faßter Entschluß: einen B. fassen (etw. beschließen) 1.2. fbes.von Staatsorganen! verbindliche Entschlie­ ßung als Ergebnis nach Beratung über die Ein-, Durchführung von etw.; auf B. des Ministerrats; wichtige Beschlüsse fassen, verabschieden; das Ergebnis einer Diskussion zum B. erheben beschluß/Beschlußl -fähig /A d j.; nicht adv./ be­ rechtigt, Beschlüsse (1.2.) zu fassen: nur bei An­ wesenheit von mehr als 50 Prozent der Mitglieder ist die Versammlung b . ; dazu -fähigkeit, die fo. P l .f ; -fassung, die das Fassen eines Beschlusses (1.2): einen Entwurf zur B. vorlegen; -Vorlage, die fü r die Beschlußfassung ausgearbeitete Vorlage: eine B. beraten beschme|ßen, beschmiß, hat beschmissen u m g . jmd n. , etw. bewerfen (1.1): die Jungen beschmissen sich (gegenseitig) mit Dreck beschmieren jsw. V b.; hat/1. etw. mit etw. b. etw. mit dem Messer über die ganze Fläche von etw. ver­ teilen: Brot mit Butter b. — 2. jmdn., sich, etw. mit einer meist klebrigen od. feuchten Substanz be­ schmutzen : du hast ihn, dich, deine Hose mit Farbe beschmiert; ein mit Ruß beschmiertes Gesicht — 3. etw. b. auf etw., das nicht dafür vorgesehen ist, (unsauber) schreiben, malen: das Heft, die Wände b. beschmutzen fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. , sich schmutzig machen: er hat sein Hemd beschmutzt; die Kinder haben sich beim Spielen beschmutzt; beschmutzte Gesichter, Hände; O jmds. Ruf, Namen b. (durch üble Nachrede in Verruf bringen) - f sein eigenes / Nest b.
166 beschnarchen — beschweren beschnarchen /sw. Vb.; hat/ salopp etw. beschlafen: das muß ich erst noch einmal b. beschneiden, beschnitt, hat beschnitten 1. Hecken, Bäume b.' (die Zweige, Triebe kürzen); Bücher, Papier b. (den Rand gerade schneiden); Hühnern die Flügel b. (stutzen ); <0> jmds. Rechte, Freiheit b. (schmälern, beschränken) — 2. die Vorhaut b. (aus rituellen, medizinischen Gründen entfernen) + jmdm. die / Flügel b. beschnüffeln /sw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. schnüf­ felnd beriechen (1): die Hunde b. sich; der Hund beschnüffelte die Tasche — 2. umg. scherzh. einander beriechen (2) beschnuppern /sw. Vb.; h at/1. etw., jmdn. schnup­ pern d beriechen (1): die Hunde b. sich, einander; der Hund beschnupperte den Fremden — 2. umg. sch erzh . die Gäste beschnupperten (berochen 2) sich, einander beschönigen /sw. Vb.; hat/ etw. Negatives in einem besseren Licht erscheinen lassen: jmds. Verhalten, Fehler, Schwächen b.; ich will nichts b.; dazu Be­ schönigung, die; -, -en beschränken jsw. Vb.; hat; / auch beschränkt/ etw. einschränken (1): seine Ausgaben, die Zahl der Teilnehmer b.; jmdn. in etw. b .: jmdn. in seiner Handlungsfreiheit b.; etw. auf etw. b .: die Rede­ zeit auf zehn Minuten b .; etw. auf das Nötigste b.; sich auf etw., jmdn. b .: sich auf das Wesentliche b .; er hat nur beschränkte (nicht fü r alles geltende) Voll­ machten; meine Zeit ist beschränkt (ich habe nicht unbegrenzt Zeit); in beschränktem (mengenmäßig begrenztem, geringem) Maße beschrankt /Adj.; nicht ad v.f: ein beschrankter (mit Schranken versehener) Bahnübergang beschränkt fAdj. ; /t auch beschränken/ 1. /nicht adv.f einen niedrigen Intelligenzgrad aufweisend, dumm: er ist etwas b. — 2. von einem begrenzten geistigen Horizont zeugend: seine Ansichten sind b. Beschränktheit, die; -en jo. P I ./1. /zubeschränkt/ das Beschränktsein: etw. zeigt jmds. B. — 2. /zu beschränken/ das Beschränktsein: die B. der zur Verfügung stehenden Mittel Beschränkung, die; -, -en 1. fvorw. Sg.j das Be­ schränken: die B. der Ausgaben; die B. der Rede­ zeit auf zehn Minuten; die B. (das Sichbeschränken) auf das Wesentliche' —- 2. etw. Beschränkendes: jmdm. Beschränkungen auferlegen beschreiben, beschrieb, hat beschrieben 1. etw. mit Schriftzeichen bedecken: ein Blatt Papier, viele Seiten b.; die Karte ist auf beiden Seiten eng be­ schrieben — 2 . etw., jmdn. b. durch mündliches, schriftliches Aufzählen der Merkmale, Kennzeichen und Besonderheiten, durchdie Darstellungder Beschaf­ fenheit eine Vorstellung von etw., jmdm. geben: etw. genau, ausführlich b.; den Hergang, jmdm. ein Erlebnis b.; den gestohlenen Gegenstand, den Täter b.; jmds. Äußeres b.; jmdm. den Weg b.; dieses Gefühl läßt sich schwer b .; wer beschreibt mein Erstaunen (wie erstaunt war ich), als ich ihn plötzlich sah; sein Entsetzen war nicht zu b. (er war überaus entsetzt) — 8 . einen Kreis b. (eine Kreisbewegung ausführen); die Bahn, die die Erde um die Sonne beschreibt Beschreibung, die; -, -en 1.fvorw. Sg.jdas Be­ schreiben (2): er fuhr in seiner B. fort — 2. münd­ lich, schriftlich gegebene Aufzählung der Merkmale, Kennzeichen und Besonderheiten, Darstellung der Beschaffenheit von jmdm., etw.: eine genaue B. des Täters liegt vor; die B. trifft auf den Vermißten zu; dem Gerät liegt eine B. bei + jemot. neg.j etw. spottet jeder B. (übersteigt jedes Maß) beschreien, beschrie, hat beschrien um g. es nicht b. (xberufen 3) beschreiben, beschritt, hat beschritten: neue Wege (in der Wissenschaft) b. (einschlagen); den Rechts­ weg b. (Klage einreichen) beschriften, beschriftete, hat beschriftet etw. m it einer Aufschrift, einem erklärenden Zusatz ver­ seh en : Einmachgläser, Flaschen, Bilder, Zeich­ nungen b.; dazu Beschriftung, die; -, -en beschuldigen /sw. V b .; hat/ jmdn. (eines bestimm­ ten Tuns) b. von einer bestimmten Person behaupten, erklären, daß sie eine bestimmte schuldhafte Tat be­ gangen habe: er wurde des Diebstahls beschuldigt; sie wurde beschuldigt, dem Täter bei der Flucht geholfen zu haben Beschuldigung, die; -, -en Äußerung, mit der man jmdn. beschuldigt: Beschuldigungen gegen jmdn. erheben (jmdn. beschuldigen); eine B. zurück­ weisen; diese Beschuldigungen entbehren jeder Grundlage beschummeln /sw. Vb.; hat/ umg. jmdn. ein biß­ chen betrügen, einen harmlosen Betrug begehen: er hat mich beim Skat, um zehn Mark beschummelt beschuppen /sw. Vb.; hat/ landseh. umg. s. be- schupsen beschupsen /sw. Vb.; hat/ landsch. umg. jmdn. ein bißchen betrügen: er hat mich beschupst, hat mich um zwei Mark beschupst Beschuß, der; Beschusses, /o. P l.j 1, Mil. länger anhaltendes zielgerichtetes Feuer: die Stadt lag, stand unter schwerem B .; etw. unter B. nehmen, halten — 2. Phys. /zu beschießen 2/ das B e­ schießen: der B. mit Neutronen beschützen /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. in seinen Schutz n eh m en : der Junge beschützte seine kleine Schwester; jmdn. vor einer Gefahr b.; dazu Be­ schützer, der; -s, - beschwatzen /sw, Vb.; hat/ umg. jmdn. zu etw. überreden: sie hat ihn beschwatzt mitzukommen Beschwerde, die; -, -n 1.1.1. /nur im PI./ Schmerzen, körperliches L eiden : keine, altersbedingte, rheu­ matische Beschwerden haben; seine alte Ver­ letzung macht ihm immer wieder Beschwerden; etw. ruft Beschwerden hervor 1.2 . /vorw. PI./ Mühe, Anstrengung: von den Beschwerden der Reise aus­ ruhen — n .l . Klage über jmdn., etw., Vorwurf gegen jmdn., etw., der an zuständiger Stelle vorgebracht w ird : eine B. (gegen etw. , jmdn.) erheben, ein­ reichen, Vorbringen; über etw. B . führen; es lie­ gen keine Beschwerden gegen ihn vor; Jur. B. einreichen, einlegen (bes. gegen ein e Entsch eidu ng eines Gerichts, eines gesetzlich befugten Organs Ein ­ spruch erheben) — 2. /DDR/ Eingabe (1.1) Beschwerde] -buch, das Buch, in das Kunden, Gäste ihre Beschwerden (II.1) eintragen können; - recht, das /o. PI./: das B. der Bürger (Recht der Bürger, die staatliche Überprüfung einer behördlichen Maßnahme zu verlangen) beschweren /sw. Vb.; hat/1. etw. mit etw. Schwerem belasten (1): Papier, Briefe (mit einem Stein) b. — II. sich b. vor der zuständigen Stelle über etw., jmdn. Klage führen: sich bei jmdm. über etw., wegen etw.
beschwerlich — besiegeln 167 b.; sich zu Recht b.; ich habe mich wegen dieser Angelegenheit schon o ft beschwert beschwerlich /Adj.; nicht adv./ anstrengend, müh­ sam : eine beschwerliche Reise; die Fahrt war sehr b. beschwichtigen /sw. T7>.; hat/ jm d n ., der erregt, empört ist, beruhigen: die Mutter beschwichtigt das weinende Kind; jmdm. beschwichtigend die Hand auf die Schulter legen; etw. b .: die erregten Ge­ müter b.; jmds. Zorn b.; dazu Beschwichtigung, die; -en Beschvvichtigungs(versuch, der: sein B. scheiterte beschwiemelt /Adj./ landsch. umg. beschwipst: er war ein bißchen b. beschwindeln /sw. Vb.; hat/ jmdn. (ein bißchen, auf harmlose Weise) belügen: das Kind hat die Mutter beschwindelt beschwingen /sw. V b .; hat/ etw. belebt (2.1), b e­ flügelt (1) jm d n .: die Musik beschwingt ihn; /vorw. im Part. Prät./ beschwingt (voll Schwung, gelöst und heiter) an die Arbeit gehen; beschwingte (leichte und heitere) Weisen; s p ö tt. beschwingten (leichten und schnellen) Schrittes eilte sie herbei; dazu Beschwingtheit, die; fo. PI ./ beschwipst /Adj./ umg. angeheitert, leicht betrunken: sie waren alle ein bißchen b. beschwören, beschwor, hat beschworen 1, etw. durch einen Schwur bekräftigen — 2. jmdn. drin­ gend, inständig bitten: er beschwor sie, von ihrem Vorhaben abzulassen; mit beschwörender Stimme, in beschwörendem Ton etw. sagen — 3. durch ma­ gischen Zauber angeblich Gewalt über etw. erlangen: einen Geist, den Teufel, Dämonen b. (erschein en od. auch verschwinden lassen) — 4 . etw. deutlich ins Bewußtsein (zurück)rufen: Erinnerungen, die Ver­ gangenheit b. Beschwörung, die; -en 1. dringende, inständige B itte : alle seine Beschwörungen waren vergebens — 2. /zu beschwören 3 u. 4/ das Beschwören; zu 3: die B. von Geistern; zu 4: die B. der Vergangenheit beseelen sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. erfüllt (3.2) jmdn. mit etw.: etw. beseelt jmdn. mit neuer Hoffnung 1.2. etw. wirkt in jmdm. als treibende K raft und bestimmt sein Handeln: Freude, Haß beseelt ihn; von einem Gefühl, festen Glauben an etw. beseelt sein besehen (er besieht), besah, hat besehen jmd n . , etw. genau ansehen (1.3): ich besah ihn (mir) aufmerk­ sam, näher, von oben bis unten; sich den Schaden b. - r bei Lichtb. beseitigen /sw. Vb.; h at/1. etw., das sich als hinder­ lich, schädlich erweist od. jmds. Absichten im Wege steht, entfernen: Schnee, Abwasser b.; die Spuren eines Verbrechens b .; Mängel, Schwierigkeiten, Vorurteile b. — 2. jmdn., der sich als hinderlich erweist, kaltblütig ermorden: der Verbrecher wurde von seinen eigenen Kumpanen beseitigt; dazu Be­ seitigung, die; -, -en /vorw. Sg .j beseligen jsiv. Vb.; hat/ jmdn. mit höchstem Glück erfüllen: ihre Anwesenheit beseligte ihn; /im Part. Prät./ sich beseligt (überglücklich) fühlen; ein beseligtes Lächeln Besen, der; -s, - 1. aus gebündelten Roßhaaren, Borsten od. Reisig gefertigtes, mit einem Stiel ver­ sehenes Gerät zum Kehren, Fegen: den Schmutz mit dem B. zusammenkehren; B. binden — 2. um g. /von einer weiblichen Person/ sie ist ein B. (ist kratz­ bürstig, unwirsch) -f- s a l o p p ich will einen B. fressen, ich fresse einen B., wenn... , daß ... (ich bin überzeugt, daß das nicht stimmt, nicht eintritt); jmdn. auf den B. laden (zum Narren halten) besengt /Adj./ salopp 1. geistig beschränkt: er ist total b. — 2. hirnverbrannt: das ist doch b.! Besen/besen| -kammer, die Kammer zur Auf­ bewahrung von Besen und anderen Geräten für den Haushalt; -rein /Adj./: die Wohnung muß dem neuen Mieter b. (gefegt, mit dem Besen gereinigt) übergeben werden; -schrank, der vgl. - kammer; -stiel, der besessen /Adj./1. von etw. leidenschaftlich ergriffen, ganz und gar erfüllt: jmd. ist von Ehrgeiz, Furcht b.; von einem Wunsch, seiner Arbeit ganz b. sein— 2. wahnsinnig (1), angeblich unter der Macht böser Geister stehend: jmdn. für b. halten; er arbeitete wie b. (unter Einsatz all seiner Kräfte); zu 1 Besessenheit, die; -, /o. PI ./: mit wahrer B. an etw. arbeiten besetzen/sw. Vb.; hat/1. etw. mit etw. b. etw. zum Schmuck auf etw. anbringen: einen Rock mit Borte b.; eine mit Spitzen besetzte Bluse — 2.1 . einen Stuhl, Platz (für jmdn.) b. (belegen, reservieren) 2.2 . besetzt sein: alle Tische sind besetzt (an den Tischen ist kein Stuhl, Platz mehr frei); der Zug war nur mäßig besetzt (es waren noch Plätze frei); es, die Nummer, Leitung ist besetzt (auf dem gewähl­ ten Anschluß wird gerade telefoniert) — 3. etw. mit jmdm. b. jmdm. etw. als Aufgabenbereich über­ geb en: die Stelle muß neu, mit einem erfahrenen Fachmann besetzt werden; das (Theater)stück ist gut besetzt (hat eine gute Besetzung) — 4 . fremde Truppen haben das Land besetzt (sind in das Land einmarschiert und üben darüber zeitweilig die Macht a u s); ein Gebiet besetzt halten; aus dem besetzten Gebiet abziehen; die Polizei besetzte alle Aus­ gänge des Gebäudes (kontrollierte sie durch Wach­ posten) — 5.1. Fischerei einen Teich mit Fisch­ brut, Forellen b. (Fischbrut, Forellen in einen Teich einsetzen) 5.2. Jägerspr. ein Revier mit Fasanen, Rotwild b. (den Wildbestand eines R e­ viers durch Fasanen, Rotwild ergänzen) Besetzt!Zeichen, das jo. PI./ Signal, das im Telefon ertönt, wenn der gewählte Anschluß besetzt ist Besetzung, die; -, -en 1. /o. PL; zu besetzen 3—5/ das Besetzen — 2. Gesamtheit der Künstler, denen die Rollen eines (Theaterstückes übertragen worden s ind : eine ausgezeichnete B.; in welcher B. wird die Oper heute abend gegeben? besichtigen /sw. Vb.; hat/ etw. (bei einem Rundgang) genau ansehen, betrachten, um es kennenzulernen: die Stadt, Gemäldesammlung, ein berühmtes Bau­ werk b.; dazu Besichtigung, die; -, -en besiedeln jsiv. V b.; hat/ 1.1. ein Land, Gebiet b. (Siedlungen darauf errichten) 1.2. dieses Land ist dicht, dünn besiedelt (auf ihm wohnen relativ viele, wenige Menschen pro Quadratkilometer) — 2. /von Pflanzen und Tieren/ die Felsen sind von Moosen und Flechten besiedelt (bewachsen); dazu Besied(e)lung, die; -, - en /vorw. Sg./ besiegeln /sw. Vb.; hat/ 1. etw. mit etw. b. eine Abmachung durch eine bestimmte Handlung, Geste nachdrücklich bekräftigen: etw. mit einem Hände­ druck b. — 2. d amit war sein Untergang, Schicksal
168 Besiegelung — besorgniserregend besiegelt (entschieden, nicht mehr abwendbar); dazu Besiegelung, die; -, -en jvorw. Sg .j besiegen /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. b. den Sieg über jmdn., etw. davontragen: den Gegner b.; O Schwierigkeiten, jmds. Widerstand, seine Furcht b. (überwinden) besinnen, sich, besann sich, hat sich besonnen // auch besonnen/ 1. nachdenken, ruhig 1über- legen (II): er besann sich einen Augenblick, bevor er antwortete; etw. tun, ohne sich (erst) lange zu b.; er hat sich endlich besonnen (ist zur Vernunft gekommen) — 2 . sich (auf etw., jmdn.) b. sich (an etw., jmdn.) erinnern (1): er konnte sich nicht auf ihren Namen, auf Einzelheiten b.; ich kann mich nicht b. , das gesagt, getan zu haben + sich eines / Besseren b. besinnlich /Adj./ ruhiger Betrachtung, Besinnung (2) entspringend, dienend: eine besinnliche Feierstunde, Erzählung; besinnliche W orte Besinnung, die; -, /o. PI./ 1. Bewußtsein (3): der Kranke war bei, ohne B., verlor die B .; der Ohn­ mächtige kam wieder zur B. — 2. Nachdenken, ruhige Überlegung: ehe ich recht zur B. kommen konnte (das Geschehene erfassen konnte), war alles vorbei; die viele Arbeit ließ sie nicht zur B. kom­ men — 3. diese Bemerkung brachte ihn zur B. (brachte ihn zur Vernunft); wann wird er endlich zur B. kommen? — 4 . das Sichbesinnen (1): die B. auf das Wesentliche besinnungs/Besjnnungsl -los /Adj./ 1 . bew u ßtlos: der Kranke war b. — 2. /nur adv./ seiner Sinne nicht mächtig, k opflos: b. davonstürzen, zuschlagen; dazu -losigkeit, die; jo. Pl.j Besitz, der; -es, -e 1. fo.Pl.f 1.1.Eigentum (1.1): das ist sein einziger, wertvollster B .; er hat seinen ganzen B. verloren; ein Stück aus seinem persön­ lichen, aus privatem B. 1.2. Jur. das, was jmd. be­ sitzt, worüber er als Besitzer verfügt 1.3. Jur. tat­ sächliche Verfügungsgewalt einer natürlichen od. juristischen Person über eine Sache: (un)mittelbarer B.; etw. geht in jmds. B. über 1.4 . im B. von etw. sein, etw. in B. haben (etw. besitzen); etw. be­ findet sich, ist in jmds. B. (jmd. besitzt 1 etw.) — 2. Besitzung — 3. jo. PI./ 3.1. das Besitzen: un­ erlaubter B. von Waffen ist strafbar 3.2. /in den Verbindungen/ in den B. von etw. gelangen, kom­ men (zum Besitzer von etw. werden); etw. in B. nehmen, in seinen B. bringen, von etw. B . ergreifen (sich zum Besitzer von etw. machen); etw. nimmt, ergreift B. von jmdm. etw. bemächtigt sich jmds., einer Sache: die Sorgen, diese Gedanken nahmen, ergriffen ganz B. von ihm besitz|anzeigend /Adj.; nur attr./ Gramm.: ein besitzanzeigendes Fürwort (Possessivpronomen) besitzen, besaß, hat besessen /o. Pass./ 1. etw. b. 1.1. Besitzer (1.1) von etw. sein: ein Haus, Grund­ stück, Auto b .; er besaß viele Bücher, keinen Pfen­ nig Geld 1.2. Jur. Besitzer (1.2) von etw. sein — 2. etw. haben, über etw. verfügen: (Sprach)kenntnisse b.; jmds. Vertrauen b .; Mut, Energie, Ausdauer, Phantasie, zeichnerisches Talent b .; er besaß die Frechheit, Unverschämtheit (war so frech , u n ­ verschämt), sie zu belügen -1 - keinen, nicht einen (roten) / Heller b .; etw. / schwarz auf weiß b. Besitzer, der; -s, - 1.1. Eigentümer: er ist B. eines Autos, Grundstücks 1.2. Jur. jmd., der die tat­ sächliche unmittelbare Gewalt (2.1) über eine Sache innehat Besitzer]stolz, der jmds. Stolz auf seinen Besitz (1.1): er zeigte uns voll, mit B. seine Bücher besitz[los /Adj./ ohne (nennenswerten) Besitz (1.1, 1. 2) Besitztum, das; -s, Besitztümer 1. um g. Gesam t­ heit dessen, was jmd. besitzt (1.1) — 2. Besitzung Besitzung, die; -, -en der unter feudal, und kap. Ver­ hältnissen jmdm. gehörende Grund und Boden mit den darauf errichteten Gebäuden Besitz]Verhältnisse, die fP l./ Verh ältnisse in bezug auf jmds. Besitz (1.1): nach seinem Tode mußten die B. von den Erben geklärt werden besohlen /sw. Vb.; hat/: Schuhe b. (mit einer neuen Sohle versehen) besolden, besoldete, hat besoldet Beam ten und an ­ deren im bürgert. Staatsdienst Stehenden Gehalt zah len: eine gut besoldete Stelle; dazu Besoldung, die; -, -en beSQnder /Adj./ 1 . /nur attr./ sich vom Gewohnten unterscheidend und 1.1 . über das Übliche weit hin­ ausgehend, außerordentlich: das war mir eine besondere Freude; dafür hat er eine besondere Vor­ liebe 1.2 . vom Üblichen abweichend, außergewöhn­ lich : es gab keine besonderen Vorfälle; er hat eine besondere Aufgabe, Mission zu erfüllen; er wußte nichts Besonderes zu berichten — 2. im besonderen besonders (2.1): sich im besonderen um die Absol­ venten kümmern — 3 . im allgemeinen und im be­ sonderen (einzelnen) Besonderheit, die; -, - en etw., durch das sich etw. von etw. Vergleichbarem unterscheidet: die B. seines Charakters; lokale Besonderheiten besonders /Adv./ 1. gesondert, getrennt, fü r sich allein: diese Frage werden wir b. behandeln: etw. b. aufführen, nennen — 2 .1 . vor allem: sich b. um die Absolventen kümmern; was hat dir dort b. gefallen?; dein Brief hat mich ganz b. gefreut 2.2 . ausdrücklich, nachdrücklich: etw. b. betonen, hervorheben; b. darauf hinweisen, daß ... — 3. sehr, außerordentlich: er hat b. gut, schlecht, schnell ge­ arbeitet; es b. eilig haben; etw. ist b. schwer, groß — 4. umg. nicht b. nicht sehr gut, nur durchschnitt­ lich: das Buch gefällt mir nicht b.; das Essen, Wetter war nicht b.; es geht ihm nicht b. besonnen /Adj.; / auch besinnen 1/ ruhig und ver­ nünftig abwägend, sich nicht zu Unbedachtsamkeiten hinreißen lassend: er blieb ruhig und b.; b. handeln; dazu Besonnenheit, die; -, /o. P l.f: mit B. zu Werke gehen besonnt /Adj./ von der Sonne beschienen: besonnte Hügel, Hänge besorgen /sw. Vb.; hat; / auch besorgt/1 . etw. b. dafür sorgen, daß jmd., man etw. Bestimmtes, Be­ nötigtes bekommt: Fahrkarten b.; ich muß (mir) noch etwas zum Essen b.; jmdm. ein Zimmer b. — 2.1 . jmdn., etw. betreuen, sich um jmdn., etw. küm­ mern: den Kranken, die Gäste b. 2.2. etw. erle­ digen (1): Einkäufe b .; die Inszenierung, die Aus­ wahl der Gedichte besorgte N - f umg. es jmdm. b. (es jmdm. heimzahlen) Besorgnis, die; -, -se das Besorgtsein, Sorge: etw. erfüllt jmdn. mit B.; sein Gesundheitszustand gibt Anlaß zu B .; es besteht kein Grund zur B. besorgnis|erregend /Adj.; nicht adv./: sein Ge­ sundheitszustand ist b. (gibt zur Besorgnis Anlaß)
besorgt — bestärken 169 besorgt /Adj.; / auch besorgen/ 1. von Sorge er­ füllt: der besorgte Vater; er ist wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes, Aussehens b. — 2. um jmdn., etw. b. sein sich voll Fürsorge um jmdn., etw. kümmern: um das Wohl der Gäste b. sein Besorgung, die; -en 1. Einkauf (1.2): in der Stadt Besorgungen machen — 2. jo. P l.j zu besorgen 2/ das Besorgen; zu 2.1: die B. der Kranken bespannen /sw. Vb.; hat/ etw. mit etw. b . etw. über etw. spannen und es dadurch bedecken: eine Wand mit Stoff b.; dazu Bespannung, die; -en bespielbar \Adj.; nicht adv.j: der (Fußball)platz ist nicht b. (ist so beschaffen, daß nicht darauf gespielt 1*2 werden kann) bespielen jsw . V b .; hat/ 1. eine Schallplatte, ein Tonband b. (etw.9 bes. M usik, auf Schallplatte, Tonband aufnehmen) — 2. einen Ort, eine Bühne b. in einem Ort, auf einer Bühne Theaterstücke (als Gastspiel) aufführen: das Theater von N bespielt mehrere kleine Orte bespitzeln jsw. Vb.; hat/ jmdn. b. (sich in bezug auf jmdn. als Spitzel betätigen) bespötteln jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. über etw., jmdn. spötteln: jmds. Schwächen, Worte b. besprechen (er bespricht), besprach, hat besprochen 1. etw. b. eingehend mit jmdm., mit anderen über etw. sprechen: diese Angelegenheit, den Fall müssen wir ausführlich, in Ruhe b.; wir wollen b., wie wir uns verhalten sollen; sich (mit jmdm.) b. (beraten): wir müssen uns deswegen noch b. — 2. etw. rezen- sieren, eine K ritik über etw. schreiben: ein Buch, eine Neuerscheinung, Aufführung b. — 3. eine Schallplatte, ein Tonband b. (Gesprochenes auf Schallplatte, Tonband aufnehmen) — 4. nach aber­ gläubischer VorStellung etw., jmdn. durch Zauber- spruch zu heilen suchen: krankes Vieh, Warzen b. Besprechung, d ie; -, - en 1. Zusammenkunft, Sit­ zung, auf der bestimmte Fragen, Probleme bespro­ chen werden: eine B. ansetzen; er ist auf einer B. — 2. Rezension, Kritik: die B. eines Buches, einer Auf­ führung Besprechungsexemplar, das Exemplar einer N eu­ erscheinung, das einem Rezensenten zur Besprechung übersandt wird besprengen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b . eine Flüssigkeit auf etw., jmdn. sprengen: die Wäsche b.; die Blumen mit Wasser b. bespringen, besprang, hat besprungen ein w eib­ liches Säugetier begatten bespritzen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. eine Flüs­ sigkeit auf, gegen etw., jmdn. spritzen: jmdn. mit Wasser b .; das Auto hat die Fußgänger bespritzt besprühen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. eine Flüs­ sigkeit auf etw., jmdn. sprühen: Blumen, den Rasen b. bespucken fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. anspucken besser/Adj.; Komp, zu gut/1. / gut: dieser Stoff ist b.;b . (treffender) gesagt; er hat einen besseren Charakter als sie — 2. veraltend jim bürgerl. Sprachgebrauchj in sozial gehobener Stellung: in besseren Kreisen; er wollte schon immer etw. Bes­ seres sein — 3 . umg. der Saal ist eine bessere Scheune (nicht viel besser als eine Scheune) + b. ist b. (es ist besser, vorsichtig zu sein); sich eines Besseren besinnen (seine Meinung, Haltung zum Guten hin ändern); jmdn. eines Besseren be­ lehren (jmdm. klarmachen, daß er sich irrt); umg. spött. das wäre ja noch b. (das kommt nicht in Frage, ist ausgeschlossen); — seine bessere /* Hälfte besser|gehen /Vb./: dem Kranken wird es bald b. (sein Zustand wird sich bald bessern) bessern jsw. Vb.; hat/ 1, sich b. besser werden: das Wetter, der Zustand des Kranken, die Lage, seine Laune hat sich gebessert; er verspricht, sich zu b. — 2, etw., jmdn. besser machen: dadurch wurde nichts gebessert Besser|Stellung, die jvorw. Sg .j das Verbessern der sozialen Lage eines bestimmten Personenkreises: Maßnahmen zur gehaltlichen B. der Angestellten im Gesundheitswesen Besserung, die; -, -en 1. jvorw. Bg.j das Besser­ werden: dem Kranken baldige, gute B. (Genesung) wünschen; der Patient befindet sich auf dem Wege der B.; B. geloben (versprechen, sich zu bessern) — 2. das Bessermachen: sich für eine B. der Zustände einsetzen Besser|wisser, der; -s, - jemot. neg.j jmd., der alles besser zu wissen meint bestallen jsw. Vb.; hat/ veraltend jvorw. noch BRD/ jmdn. (im öffentlichen Dienst) anstellen od. in ein öffentliches Ehrenamt einsetzen: er wurde zum Leiter des Museums bestallt; jvorw. im Part. Prät.j ein bestallter Richter; dazu Bestallung, die; -en Bestand, der; -(e)s, Bestände 1. /o. P l.j das Fo rt­ bestehen: den B. von etw. gefährden, bedrohen; jin den Verbindungenj von B. sein (von Dauer sein); B. haben (andauern, weiterbestehen) — 2* zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem bestimmten wirtschaftlichen Bereich vorhandene Menge an materiellen Gütern od. finanziellen Mitteln : der B. an Waren, Vieh; den B. aufnehmen; die Bestände auffüllen, erneuern; die Kasse weist einen B. von 1000 Mark auf — 3. Forstw. Waldteil, der durch die Art der Bestockung gekennzeichnet ist und für sich ein gleichartiges Ganzes bildet bestanden /A d j.; nicht adv. ; / auch bestehen/ mit Pflanzen bewachsen: der Hang war mit Büschen, Gras b. beständig jAdj./ 1, /nicht präd.j ständig, dauernd: er spricht b. von ihm; b. auf Reisen sein; in be­ ständiger Angst, Furcht leben — 2 . jnicht adv.j von Bestand, Dauer: sein Glück war nicht b.; das Wetter ist b. (gleichbleibend gut) — 3. /nicht adv.j 3.1. widerstandsfähig (1.1): die Pflanze ist b. gegen Hitze, Frost 3.2 . widerstandsfähig (1.2): das Mate­ rial ist gegen Korrosion b.; dazu Beständigkeit, die; -, jo. Pl.j Bestand (mit* auch Bestands|)| *-aufnahme, die das Zählen und listenmäßige Erfassen des Bestandes (2), Inventur: eine B. machen; -teil, der (fest) zu einem Ganzen, einer Einheit gehörender T eil: ein inte­ grierender, wesentlicher, organischer, fester, un­ trennbarer B. von e tw .; etw. in seine Bestandteile zerlegen; sich in seine Bestandteile auflösen; * -Verzeichnis, das Bestlarbeiter, der Werktätiger in der D D R , der besondere Leistungen auf seinem Arbeitsgebiet und für die Stärkung des Soz. vollbringt bestärken jsw. Vb.; hat/ jmdn. bes. durch Zureden, Überzeugen in etw. fester, sicherer machen: er be­ stärkte ihn in seiner Meinung, seinem Vorhaben; sie wurde in ihrem Verdacht von verschiedenen Seiten bestärkt
170 bestätigen — bestellen bestätigen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. für richtig, zu­ treffend erklären: jmds. Aussage, Worte, eine Nach­ richt (offiziell) b. ; etw. ausdrücklich, schriftlich b. 1.2. etw. bestätigt jmds. Verdacht {durch etw. wird erwiesen, daß jmds. Verdacht richtig ist) 1.3. sich b. sich als richtig, zutreffend erweisen: sein Verdacht hat sich bestätigt — 2. den Empfang eines Briefes, Paketes b. (dem Überbringer be­ scheinigen, dem Absender mitteilen) — 3 . etw. b ., jmdn. als jmdn. b. etw., jmds. Ernennung rechts­ kräftig machen: ein Urteil, einen Plan b.; jmdn. als Direktor des Betriebes b. Bestätigung, die; -, - en jzu bestätigen/; zu 1.1: zur B. mit dem Kopf nicken; zu 2: die B. eines Briefes; zu 3: die B. eines Urteils bestatten, bestattete, hat bestattet einen V er­ storbenen in einem Sarg od. die Urne mit der Asche eines Verstorbenen (in feierlicher Form) in die Erde bringen: dazu Bestattung, die; -en Bestattungs| -institut, das Einrichtung, die alle For­ malitäten für die Beisetzung übernimmt und die Bei­ setzung in feierlicher Form ausgestaltet; -kosten, die bestäuben jsw. Vb.; hat/ 1. Blüten b. (Blütenstaub auf die weiblichen Organe einer Blüte übertragen) — 2. etw. mit einer 'puderartigen Substanz leicht bedecken: Backbleche mit Mehl, den Kuchen mit Zucker b . : Wälder, Bäume, Pflanzen mit Insekten­ bekämpfungsmitteln b. bestaubt jAdj.j mit Staub bedeckt, staubig: be­ staubte Schuhe, Kleidung Bestäubung, die; -en jzu bestäuben 1/: die B. der Blüten bestaunen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. ansehen und bewundern: die Pracht des Barockbaues b.; jmds. Kenntnisse b. (bewundern) beste jAdj.; Superl. zu gut; nicht präd.j 1. / gut: es geschah in bester Absicht; er ist der Beste in der Klasse, ist bei bester Gesundheit; die besten Vorsätze haben; sie hat ihr bestes Kleid an — 2. /in. auf + Art. + b./: im besten Schlafe (mitten im Schlaf) liegen; ein Mann in den besten Jahren (in den mittleren Jahren seines Lebens) — 3. das Beste 3.1. es geschieht zu deinem Besten ( Wohl, Nutzen): ich will nur dein Bestes 3.2. sein Bestes (das, was jmd. unter Einsatz all seiner Kräfte und Möglichkeiten tun kann) tun, geben -f- etw. zum besten geben (etw. erzählen, vortragen und damit zur Unterhaltung beitragen); jmdn. zum besten haben, halten (jmdn. foppen, necken); es steht (mit jmdm., etw.) nicht zum besten (es geht jm d m steh t mit einer Sache nicht besonders gut); der, die, das erste beste (der, die, das als erster, erste. erstes in Frage Kommende); — auf dem besten A Weg(e) sein, etw. zu tun; etw. beim besten / Willen nicht tun können; nach bestem / Wissen und Gewissen aussagen, handeln bestechen (er besticht), bestach, hat bestochen 1. jmdn. durch das Anbieten von Vorteilen zur Bevor­ zugung bestimmter Personen unter Mißbrauch seiner staatlichen od. sonstigen Befugnisse verleiten: der Aufseher, Zeuge war bestochen worden; sich b. lassen — 2 . jmdn. (durch etw.) b. (durch etw.) auf jmdn. einen günstigen Eindruck machen: ihr Äuße­ res, ihre Freundlichkeit hat mich bestochen; das Kleid besticht (erzielt eine große Wirkung) durch seine schlichte Eleganz; er war von bestechender (überaus gewinnender) Liebenswürdigkeit bestechlich jA dj.; nicht adv.j der Bestechung zu­ gänglich : er hat sich in dieser Angelegenheit als b. erwiesen; dazu Bestechlichkeit, die; jo. P l.j Bestechung, die; -, -en das Bestechen (1): durch B. des Aufsehers konnten zwei Häftlinge ent­ kommen Bestechungs| -geld, das jvorw. Sg .j Geld zur B e­ stechung von jmdm .; -Skandal, der Skandal, der durch eine Bestechung hervorgerufen wurde; -summe, die vgl. - geld Besteck, das; -(e)s, -e/-s 1. Eßbesteck: ein B. mehr auflegen; silberne Bestecke — 2. jP l. - e/ für einen bestimmten Zweck zusammengestellter Satz bes. ärztlicher Instrumente und Geräte: ein chirurgisches B. Besteck|-kästen, der j P l. -kästen/ Kasten für die Bestecke (1); -tasche, die Tasche für das Besteck (1) bestehen, bestand, hat bestanden j / auch be­ standen/ 1. als etw. Wirkliches vorhanden sein : diese Einrichtung besteht schon lange; die be­ stehenden Gesetze; es besteht Aussicht, es besteht kein Zweifel, daß ... — 2.1. aus etw. b. 2 .1.1. sich aus etw. zusammensetzen: die Wohnung besteht aus vier Bäumen; das Frühstück bestand aus Kaffee und Brötchen 2.1 .2 . der Gegenstand besteht aus Holz, Plast (ist daraus hergestellt) 2.2. in etw. b. in etw. seinen Inhalt haben: seine Arbeit bestand (im wesentlichen) darin, daß . .. — 3. auf einer Sache, selten auf eine Sache b. an der Durch­ setzung von etw. festhalten: auf seinem Recht, seiner Forderung b.; darauf bestehe ich, muß ich b.! — 4.1. eine Prüfung erfolgreich zum Abschluß bringen: er hat die Prüfung (mit Auszeichnung) b.; er hat (mit gut) bestanden 4.2 . in einem Kampf, einer Gefahr* b. (sich darin bewähren, behaupten) 4.3 . vor etw., jmdm. bei einer kritischen Betrachtung An ­ erkennung finden: seine Arbeit kann vor jeder Kritik b.; wie soll ich vor ihm, seinen Augen b.? + etw. mit / Glanz b.; etw. besteht zu Recht bestehen|bleiben jVb.j nicht aufhören zu bestehen (1): der Vorwurf bleibt bestehen bestehlen (er bestiehlt), bestahl, hat bestohlen jmdn. (um etw.) b. jmdm. etw. stehlen (1): er hat ihn ständig, um 100 Mark bestohlen; ich bin be­ stohlen worden besteigen, bestieg, hat bestiegen etw. b . a u f etw. steigen (1.1 .1): einen Berg, Gipfel, Turm b .; <C>den Zug, die Straßenbahn b. (in den Zug, die Stra­ ßenbahn steigen); der König bestieg den Thron (trat seine Herrschaft a n ); dazu Besteigung, die; -, -en Bestell|datum, das Datum, an dem eine Bestellung (1)aufgegeben wurde bestellen jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. b. die Lieferung von etw. veranlassen: Waren, Ersatzteile b.; beim Kellner ein Steak, eine Flasche Wein b. (den K ell­ ner beauftragen, es zu bringen); haben Sie schon bestellt? 1.2 . ein Taxi b. (zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort kommen lassen) 1.3. etw. reservieren lassen: Theaterkarten, ein Zimmer b. 1.4 . er hat beim Tischler eine Schrankwand bestellt (hat den Tischler beauftragt, für ihn eine Schrank­ wand herzustellen) — 2 . jmdn. an einen bestimmten Ort kommen lassen: jmdn. zu sich b. — 3. jmdm. etw. ausrichten: jmdm. Grüße b.; kann ich etw. b.? — 4. etw. mit etw. b. viel von etw. auf etw. stel­ len : der ganze Küchentisch war mit Geschirr be-
Besteller — bestrahlen 171 stellt — 5. den Boden bearbeiten {und das Saat­ gut einbringen) : das Feld, den Acker b. + nichts zu b. haben (nicht mitreden können; keine Aussichten auf Erfolg haben); — / dastehen wie bestellt und nicht abgeholt Besteller, der; -s, - jm ä., der etw. bestellt (1) (hat) Bestell] -liste, die /Schreibg. Bestelliste/ Liste m it den aufgegebenen od. eingegangenen Bestellungen; -Schein, der Formular, auf dem der Antrag zur Lieferung von etw. vermerkt ist; -System, das fo. PL/ in Ambulatorien, Polikliniken und Arztpraxen gehandhabtes Verfahren, bei dem die Patienten zu einem bestimmten Termin bestellt und behandelt werden Bestellung’, d ie; -en 1. geschäftlicher Vorgang, durch den jmd . etw. bestellt (1): eine B. machen, aufgeben, ausführen (etw. b estellen ); Bestellungen laufen ein, häufen sich; eine B. auf, über 20 Kisten — 2. bestellte W are: Ihre B. ist eingetroffen — 3. Nachricht, Aufforderung, die jmd. jmdm. über­ bringen soll: jmdm. eine B. auftragen; eine B. ausriehten — 4. jo. Pl.f Bearbeitung des Bodens (und das Einbringen des Saatgutes): die B. der Felder Bestellzettel, der vgl. Bestellschein S)esten]falls /Adv./ im günstigsten F alle: in dem Auto haben b. fünf Personen Platz bestens /Adv./ 1. sehr gut, ausgezeichnet: ich habe mich b. unterhalten; er ist b. unterrichtet — 2 . ich lasse b. (sehr herzlich) grüßen besteuern /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. mit Steuern belegen: das Einkommen, Vermögen b.; Tabak, Spirituosen b.; dazu Besteuerung, die; -en Best|form, die jo. Pl.j beste körperliche Verfassung, Form . die zu höchsten Leistungen befähigt: der Sportler ist in B. bestialisch /Adj./ 1. von erschreckender Hoheit, tierisch : bestialische Grausamkeit; ein bestialischer Mörder; jmdn. b . ermorden — 2« /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad ausf: ein bestialischer Gestank; hier stinkt es b. (s eh r); zu 1 Bestialität, die; -, -en besticken jsw. Vb.; hat/ etw. mit einer Stickerei versehen: eine Decke, ein Kissen b. Bestie, die; -, -n [bestio] wildes Tier, Raubtier: eine grausame, blutgierige B.; die B. hat ihn an­ gegriffen, zerfleischt; <0 /in der V erbind u n g/ eine B. in Menschengestalt (ein bestialischer Mensch) bestimmen /sw. V b.; hat; / auch bestimmt/ 1. etw. b. aus einer Befugnis heraus bezüglich einer Sache eine verbindliche Entscheidung treffen : die Reihenfolge b.; den Tag, die Stunde seines Be­ suches (selbst) b.; etw. testamentarisch, gesetzlich b. (anordnen 1.1) — 2 . jmd. hat etw. für jmdn., etw. bestimmt, etw. ist für jmdn., etw. bestimmt: er hat das Geld für dich bestimmt (er will, daß du das Geld bekommst); etw. ist nur für den persön­ lichen Gebrauch bestimmt (etw. soll nur fü r den persönlichen Gebrauch dienen) — 3. über etw., jmdn. verfügen (1.2): er bestimmt allein über sein Tun und Lassen; er kann nicht einfach über meine Zeit b.; du hast über ihn, darüber nicht zu b. — 4. etw. (mit Hilfe wissenschaftlicher Untersuchungen) ermitteln, feststellen: das Alter eines archäologi­ schen Fundes, den Standort b.; Pflanzen, Schmet­ terlinge b. (ihrer jeweiligen Art zuordnen) — 5. etw. prägen, am Charakter (3) einer Erscheinung wesentlichen Anteil haben: das Gebirge bestimmt dort das Landschaftsbild; eine bestimmende Rolle; ein bestimmendes Merkmal — 6 . jmdn. zu etw. 2bewegen, veranlassen (1.2): jmdn. zu einem Auf­ schub, zum Nachgeben, Bleiben b. bestimmt /Adj.; / auch bestimmen/ 1. /adv./ zweifellos: es wird b. bald besser; ich erwarte dich b.; ich glaube b., daß er kommt; ich werde b. kommen; das ist b. nicht richtig — 2 . entschieden (1), fest: etw. in sehr bestimmtem Ton sagen; höf­ lich, aber b. ablehnen; er war sehr b. — 3. /nur attr./ 3.1. in der Anzahl od. Art feststehend und dem Sprecher od. Hörer bekannt, so daß eine nähere Erläuterung überflüssig ist: eine bestimmte An­ zahl, Geldsumme, Höhe; bestimmte Pflichten zu erfüllen haben; ein bestimmtes Buch suchen; etw. an eine bestimmte Stelle legen; einen bestimmten Zweck verfolgen 3.2. /einem Indef.pron. nahe­ stehend; vorw. PI./ bestimmte (einige, gewisse) Leute sind da anderer Meinung; bestimmte An ­ zeichen sprechen dafür — 4. /vorw. attr./ gen au (1): niemand weiß etw. Bestimmtes; ich habe mir dazu noch keine bestimmte Meinung gebildet, habe keine bestimmte Vorstellung davon —* 5. /nur attr./ Gramm, der bestimmte Artikel (der A rti­ kel der, die, das) Bestimmtheit, die; -, /o. PI./ 1. völlige Geioißheit, Sicherheit: das kann ich nicht mit B. sagen — 2. Entschiedenheit: etw. mit B. erklären, verneinen Bestimmung, die; -, -en 1. Vorschrift: eine gesetz­ liche B .; die Bestimmungen einhalten, beachten, verletzen; etw. nach den geltenden Bestimmungen regeln — 2. /o. PI./ 2.1. Ziel, Zweck der Verwen­ du n g: etw. seiner B. übergeben, zuführen 2.2 . an den Ort seiner B. (an den Bestimmungsort) gelangen — 3. /vono. Sg .j (wissenschaftliche) Ermittlung: die B. des Alters einer Handschrift; die B. des Blut­ alkohols; die B. von Pflanzen (die Zuordnung zu ihrer jeweiligen Art) — 4 . Gramm, eine adverbiale B. (Satzteil in der Funktion eines Adverbs) Bestimmungs| -bahnkof, der Bahnhof, bis zu dem etw. befördert werden soll; -hafen, der Hafen, der das Ziel eines Schiffes ist, bis zu dem etw. per Schiff befördert werden soll; -ort, der /PI. - e/ Ort, der das (Reise)ziel von jmdm. ist, bis zu dem etw. befördert werden soll; -wort, das /PI. - Wörter/ Sprachwiss. erstes Wort einer Zusammensetzung, das das zweite näher kennzeichnet bestirnt /Adj.; vorw. attr./: der bestirnte (mit Sternen bedeckte) Himmel Best/best| -leistung, die von einem Sportler erzielte beste Leistung (zu einem bestimmten Zeitpunkt) in einer sportlichen Disziplin: persönliche B.; - mög­ lich /Adj.; vorw. attr./ so gut wie irgend möglich Bestockung, die; -, - en Forstw. Gesamtheit der Holzgewächse eines Waldes od. Waldteiles bestoßen (er bestößt), bestieß, hat bestoßen Handw. etw. b. rauhe Schnittflächen (von etw.) glätten: Kanten, ein Brett b. bestrafen /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. mit einer Strafe belegen: jmdn. streng, hart b.; den Ver­ brecher mit Freiheitsentzug b.; Zuwiderhandlun­ gen werden bestraft; dazu Bestrafung, die; -, -en bestrahlen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. 1.1 . eine Geschwulst, Entzündung, ein steifes Knie b. (mit Strahlen behandeln) 1.2. Strahlen auf etw., jmdn.
172 Bestrahlung — Betastrahlen werfen: die Sonne bestrahlt den Strand; sich von der Sonne b. lassen; dazu Bestrahlung, die; -, -en Bestreben, das; -s, fo. PL/ das Streben, Sichbemühen (1): es ist sein B. , sein ganzes B. geht daliin, dir zu helfen bestrebt fAdj.; nur präd.f: wir sind b. (unsere Bestrebungen gehen dahin), . . . ; er ist b. (eifrig be­ müht 1), ihr jeden Wunsch zu erfüllen Bestrebung, d ie; - en zielgerichtete ideelle und praktische Bemühung: es gibt Bestrebungen, das zu verändern bestreichen, bestrich, hat bestrichen 1. etw. mit etw. b. etw. auf etw. streichen: Brot mit Butter b. — 2. Mil. etw. unter Beschuß halten: die Geschütze b. die ganze Ebene, den Waldrand bestreiken /sw. V b.; hat/: einen Betrieb b. (einen Betrieb durch Streik stillegen) bestreiten, bestritt, hat bestritten I.1 , etw. b . 1 .1 . nachdrücklich behaupten, daß etw. keine Gültigkeit hat, nicht wahr ist: eine Behauptung b.; es läßt sich nicht b., daß er im Recht ist 1.2 . behaupten, etw. nicht verschuldet zu haben: er bestritt energisch, entschieden jede Schuld an dem Vorfall; die Vater­ schaft b. — 2. jmdm. etw. b. etw., bes. jmds. Fähigkeit für etw., in Frage stellen: jmdm. die Eignung für eine bestimmte Tätigkeit b.; jmdm. das Recht auf etw. b . — II. etw. b. 1. die Kosten für etw. (allein) aufbringen und tragen: den Lebens­ unterhalt, die Kosten des Haushalts (selbst, allein, gemeinsam) b. — 2. den Ablauf von etw. gestalten: die Unterhaltung, das Gespräch allein b .; dazu Bestreitung, die; fo. PI f bestreuen fsw. Vb.; hat/ etw. mit etw. b. etw. auf die ganze Fläche von etw. streuen: den Kuchen mit Zucker b .; die Wege waren mit Kies bestreut bestricken fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. bezaubern: ihre Schönheit bestrickte ihn; sie war von bestricken­ der Anmut; ein bestrickendes Lächeln — 2. umg. die Oma bestrickt ihre Enkel (strickt ständig Kleidungsstücke für sie) Bestseller, der; -s, - jbes. im bürgerl. Sprach­ gebrauch! Ware, bes. Buch, die in einem bestimmten Zeitraum großen, reißenden Absatz findet bestücken fsw. Vb.; hat/ etw. mit etw., das zur Ausstattung, Ausrüstung von etw. gehört, versehen: den Fernseher mit neuen Röhren b .; das Schiff war mit Geschützen bestückt; dazu Bestückung, die; -en fvorw. Sg .f Bestuhlung, die; -, -en Gesamtheit der Sitze in einem öffentlichen Zwecken dienenden Baum: die B. des Kinos, Theaters Bestuhlungsplan, der: der B. des Theaters hängt im Kassenraum aus bestürmen fsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. mit etw. be­ drängen (2): jmdn. mit Bitten, Forderungen b. 1.2 . jmdn. dringend, stürmisch um etw. bitten: den Künstler um eine Zugabe b .; man bestürmte sie, noch zu bleiben 1.3. etw. bestürmt jmdn. etw. setzt jmdm. heftig zu, wirkt stark auf jmdn. ein: Zweifel, Empfindungen b. jmdn. bestürzen fsw. Vb.; hat/ etw. erschreckt, erschüttert jmdn. zutiefst, bringt jmdn. außer Fassung: die Nachricht hat ihn sehr bestürzt; fvorw. im Part. Prät.f bestürzt aussehen; über jmds. Worte, Aus­ sehen bestürzt sein; bestürzte Gesichter, Mie­ nen Bestürzung, die; -, fo. Pl.f Erschütterung, das B e­ stürztsein : B. auslösen, erregen; es herrschte all­ gemeine B. Best| -wert, der W irtsch . durch Vergleich er­ mittelte ökonomische Kennziffer, die das beste Niveau im Bereich vergleichbarer wirtschaftlicher Einheiten repräsentiert; -zeit, die von einem Sportler in einem Lauf, Bennen erzielte (bis dahin) kürzeste Zeit über eine bestimmte Distanz: persönliche B, laufen Besuch, der; -(e)s, -e 1. das Besuchen 1.1. von jmd m .: ein kurzer, längerer B .; ein B. bei den Eltern; bei jmdm. B ., jmdm. einen B. machen; jmdm. einen B. / abstatten; auf, zu B. kommen 1.2. einer (öffentlichen) Veranstaltung, Einrichtung: ein B. im Theater, Museum; der B. einer Aus­ stellung, Versammlung; der B. der Vorstellung war schlecht (die Vorstellung war schlecht besucht) 1.3. fvorw. Sg .f einer Bildungseinrichtung: nach B. der Schule, Universität — 2. fvorw. Sg .f der Besuchende, Gast (1.1), Gäste: hoher, unerwarteter, lieber, später B .; B. erwarten, bekommen; unser B. ist noch da, schon wieder abgereist besuchen fsw. Vb.; hat; / auch besucht/ 1. jmdn. b. zu jmdm. hingehen, um mit ihm zusammenzusein: Freunde, Bekannte, Verwandte, den Kranken b .; er kam uns b. — 2.1. eine Veranstaltung, öffentliche Einrichtung aufsuchen, um etw. zu betrachten (1), zu hören, an etw. teilzunehmen: eine Ausstellung, das Theater b .; eine Versammlung b. 2.2. an einer Bildungseinrichtung als Schüler, Student lernen, unterrichtet werden: die Schule, Universität b. Besucher, der; -s, - /zu besuchen 1 u. 2 .1/ jmd., der jmdn., etw. besucht; zu 1 Gast: ein unangemelde­ ter, später, lästiger B .; den B. empfangen; zu 2 .1 : er ist ständiger B. der Oper, von Konzerten Besucher] -rat, der fin der DDBj Kreis von Theaterbesuchern, der ein Theater bei seinen A uf­ gaben berät und Anregungen der Besucher weiter­ gibt; -ström, der: der B. riß bei der Ausstellung nicht ab (der Strom 2 derer, die die Ausstellung besuchten, riß nicht ab); -zahl, die Anzahl von Besuchern öffentlicher Einrichtungen, Veranstal­ tungen: die B. hat sich erhöht, geht zurück Besuchs/besuchs] -erlaubnis, die (offizielle) Erla ub ­ nis, jmdn. bes. in einer Haftanstalt, einem Kranken­ haus zu besuchen; -tag, der feststehender Ta,g, an dem, bes. im Krankenhaus, Besuche gemacht werden können: heute ist kein B.; -weise fAdv.f als, auf Besuch(2): er hält sich nur b. hier auf; -zeit, die vgl. - tag besucht fA d j.; / auch besuchen 2.1/ gut, schlecht b. sein viele, wenige Besucher haben: das Theater, Kino war gut b.; eine schlecht besuchte Veran­ staltung besudeln fsw. Vb.; hat/ etw., sich, jmdn. (in ekel­ erregender Weise) beschmieren, beschmutzen: sich die Kleider, das Gesicht b.; er hat sich von oben bis unten besudelt; O jmds. Namen, Ehre b. (jmdn. verunglimpfen) betagt fAdj.; nicht adv.f geh.: seine betagten (alten 1.1) Eltern; er ist schon sehr b. betasten, betastete, hat betastet etw. b . d en Z u ­ stand von etw. mit der Hand durch Fühlen er­ mitteln: den verstauchten Knöchel b. Betastrahlen, Betastrahlen, die fP l.f P h ys. aus schnell bewegten Elektronen bestehende Strahlen, die beim radioaktiven Zerfall entstehen
betätigen — betrachten 173 betätigen /sw. V b.; hat/ 1.1. sich in bestimmter Weise b. auf einem bestimmten Gebiet, in bestimmter W eise tätig s ein : sich künstlerisch, schriftstellerisch b. 1.2. sichb. etw. tun, nicht müßig sein: das Kind will sich b. — 2. etw. bedienen, um es in, außer Betrieb zu setzen : die Bremse, den Hebel, Schalter b.; dazu Betätigung, die; -, -en Betätigungs] -drang, der Gefühl, sich (ständig, nützlich) betätigen zu müssen; -feld, das Bereich, in dem sich jmd. betätigen kann: ein neues B. suchen; etw. bietet ein reiches B. für jmdn. betatschen /sw. Vb.; hat/ landsch. umg. ehv., jmdn. plump betasten, anfassen: er muß alles mit seinen schmutzigen Fingern b. betäuben /sw. Vb.; hat/ 1. etw. betäubt jmdn. etw. trübt jmdm. vorübergehend das Bewußtsein (3), durch etw. wird jmds. Bewußtsein (teilweise) aus­ geschaltet: der Schlag, Sturz hatte ihn betäubt; O er war vom Lärm, von dem Schreck (wie) be­ täubt; ein betäubender (berauschender) Duft — 2.1 . Schmerz, Schmerzen durch ein Betäubungs­ mittel lindern, beseitigen: die Schmerzen durch Tabletten, Spritzen b .; O seinen Kummer (durch Alkohol) b. 2 .2 . jmdn. örtlich b. (jmds. Schmerz­ empfinden an einer Stelle des Körpers durch ein Betäubungsmittel vorübergehend aufheben); jmdn. b. (narkotisieren); dazu Betäubung, die; -en;zu1 das Betäubtsein: er hatte sich rasch wieder von der B. erholt; zu 2 das Betäuben; zu 2.1: die B. des Schmerzes durch Tabletten; zu 2.2: die ört­ liche B. Betäubungs|mittel, das stark wirkendes, den Schmerz (zeitweilig) linderndes od. aufhebendes, jmdn. narkotisierendes Arzneimittel betaut /Adj./ mit Tau bedeckt: betautes Gras; be­ taute Wiesen Bete, die;-, jo. PI ./: rote B. (als Gemüse verwendete Rübe mit dunkelrotem Fruchtfleisch, rote Rübe) beteiligen /sw. Vb.; hat; / auch Beteiligte/1. sich an etw. b. 1 .1 . an etw, mitwirken (1): sich an der Diskussion, einem Wettbewerb b. 1.2 . ohne selbst Eigentümer zu sein, aus Profitinteresse im kap. Wirtschaftssystem in ein Unternehmen Kapital in Form von Geld, Wertpapieren einbringen: sich finanziell, mit 200000 Mark an einem Geschäft, Unternehmen b. — 2. jmd. ist an einem Unter­ nehmen beteiligt (jmd. ist Teilhaber eines kap. Unternehmens) Beteiligte, der u. die; -n, -n f / auch beteiligen/ jmd., der an etw. beteiligt (1.1) war, ist: eine für alle Beteiligten befriedigende Lösung Beteiligung, d ie; -, - enl.l . Mitwirkung, Teilnahme: die B. an einer Veranstaltung 1.2 . die B. an einem Unternehmen (das Einbringen von K apital in Form von Geld, W ertpapieren in ein kap. Unternehmen und das dem entsprechende Teilhaben am Profit; der von jmdm. in ein kap. Unternehmen eingebrachte Kapitalteil) 1.3. ein Betrieb mit staatlicher B. (privater Betrieb, an dem der soz. Staat als Gesell­ schafter beteiligt ist) — 2. das Beteiligtsein: die B. am Profit beten, betete, hat gebetet sich als gläubiger M en sch mit einer Bitte, einem Bekenntnis, Dank an Gott wen­ den: zu Gott (um Erlösung) b.; für jmdn., den Toten b.; das Vaterunser b. (als Gebet sprechen); Bel. kath. einen Rosenkranz b. beteuern /sw. Vb.; hat/ etw. eindringlich, nach­ drücklich für sicher und gewiß erklären: mehrfach seine Unschuld b.; dazu Beteuerung, die; -en betiteln fsw. Vb.; hat/ etw. mit einem Titel ver­ sehen: ein Buch b.; wie ist der Film betitelt? Beton, der; -s, -s [betoq] wichtiger Baustoff, der aus einem Gemenge von Zement, Wasser und zu­ sätzlichen Stoffen wie Sand, K ies besteht: B. mischen, gießen; eine Straßendecke aus B. Beton]decke, die Straßendecke aus Beton, Decke in Gebäuden aus (Stahl)beton betonen /sw. V b .; hat/ 1. ein W ort, eine Silbe b. beim Sprechen den Akzent auf ein Wort, eine Silbe legen: das Wort wird auf der letzten Silbe betont; ein Wort richtig, falsch b.; das letzte Wort eines Satzes b. — 2.1. etw. mit Worten nachdrücklich unterstreichen: er betonte, daß ihn nichts von seinem Vorhaben abhalten könnte; ich möchte betonen, daß ... 2 .2 . etw. nachdrücklich hervor­ heben, hervorkehren: er betonte den anderen gegen­ über seine größeren Erfahrungen, seine Überlegen­ heit; eine betonte Gleichgültigkeit an den Tag legen; sich betont einfach kleiden Beton] -fabrik, die Fabrik zur Herstellung von Beton; -fertigteil, das Fertigteil aus (Stahl)beton fü r die Montagebauweise betonieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. mit einer Schicht aus Beton versehen: den Fußboden b.; eine beto­ nierte Straße, Piste, Rollbahn 1.2. etw. aus B eton fertigen: ein Fundament b. Beton] -mischer, der Betonmischmaschine; -misch- maschine, die Maschine zum Mischen von Beton; -pfeiler, der aus (Stahl)beton bestehender Pfeiler: die Brücke wird von Betonpfeilern getragen; -piste, die betonierte Piste (1, 2): die B. des Flug­ hafens; -stein, der vorgefertigtes Bauelement aus Beton, bes. zur Verkleidung von Wänden; -Straße, die betonierte Straße Betonung, die; -, -en 1. jzu betonen/ das Betonen; zu 1: die B. der ersten Silbe eines W ortes; falsche, richtige B. — 2. Akzent (1): bei diesem Wort liegt die B. auf der ersten Silbe Betonungs]Zeichen, das Zeichen, das den Akzent (1) angibt Beton| -wand, die aus (Stahl)beton bestehende Wand: meterdicke Betonwände; -werk, das Werk zur Herstellung von Betonsteinen und Betonfertig­ teilen; -werker, der; -s, - Facharbeiter in einem Betonwerk betören /sw. Vb.; hat/ jmdn., bes. eine Person anderen Geschlechts, (durch etw.) ganz fü r sich ein ­ nehmen, so daß er seiner nüchternen Überlegung beraubt wird, jmdn. hinreißen, bezaubern: jmdn. durch Blicke b.; ihre Schönheit hat ihn betört; betörend lächeln; etw. b .: sie hat sein Herz betört Betracht /in den Verbindungen/ in B. kommen (in Frage kommen, berücksichtigt werden können); etw. in B. ziehen (etw. berücksichtigen); außer B. bleiben (uriberücksichtigt bleiben); etw. außer B. lassen (un­ berücksichtigt lassen) betrachten, betrachtete, hat betrachtet 1. etw., jmdn. längere Zeit genau und prüfend ansehen (um zu einem Schluß, zu einer Meinung über etw., jmdn. zu kommen): jmdn., etw. neugierig, aus der Nähe, lange, genau, aufmerksam, schweigend b .; ein Gemälde, Gebäude b. — 2. etw. in bestimmter Weise b. etw. unter einem bestimmten Gesichtspunkt, nach einer bestimmten Methode einer Beurteilung
174 Betrachter — Betrieb un terziehen : einen Vorgang, eine Erscheinung wissenschaftlich, isoliert, v o n zwei Seiten, unter verschiedenen Aspekten, im Zusammenhang b. — 3. jmdn., etw. als jmdn., etw. b. jmdn., etw. für jm d n ., etw. halten (13): jmdn. als seinen Freund b.; etw. als seine Pflicht b. -f- bei / Licht betrachtet Betrachter, der; -s, - fzu betrachten 1 u. 2/; zu 1: ein aufmerksamer B. (eines Kunstwerks); etw. er­ schließt sich nicht sofort dem Auge des Betrach­ ters beträchtlich /Adj./ von ziemlich großem Ausm aß od. Wert, großer Anzahl, Menge: es stehen be­ trächtliche Mittel, Summen zur Verfügung; eine beträchtliche Entfernung, Höhe; er ist in letzter Zeit b. (u m vieles, sehr) gewachsen; er war b. schneller als der Zweitplazierte; der Wasserstand ist um ein beträchtliches gestiegen Betrachtung, die; -, -en 1. jo. PI .; zu betrachten 1 u. 2/ das Betrachten; zu 1 : in die B. eines Bildes versunken sein; zu 2 : bei genauer B. sieht die Sache anders aus — 2. Untersuchung (2) eines bestimmten Gegenstandes: eine kunsthistorische, kritische, philosophische B. veröffentlichen Betrachtungs[weise, die zu betrachten 2/ Betrag, der; -(e)s, Beträge bestimmte Geldsumme: einen B. von 100 Mark auf jmds. Konto über­ weisen; einen Scheck über einen bestimmten B. ausstellen; es handelt sich um hohe, große, be­ deutende Beträge betragen (er beträgt), betrug, hat betragen I. etw. beträgt etw. etw. hat eine bestimmte Größe, ein bestimmtes M a ß : das Honorar beträgt 1000 Mark; die Entfernung nach B beträgt 20 Kilometer — II. sich b. sich im Umgang mit seinen Mitmenschen in bestimmter W eise verhalten: sich schlecht, gut, unpassend b.; er hat sich ungebührlich gegen sie b. Betragen, das; -s, fo. PL/ Art und Weise, wie sich jmd . b eträgt: sein B. war ungehörig, flegelhaft; sein schlechtes B. erregte An stoß betrauen /sw. Vb.; hat/ jmdn. mit etw. b. jmdm. (die Ausführung von) etw. übertragen, jmdn. mit etw. b eauftragen: jmdn. mit einem wichtigen^Auf­ trag, mit der Lösung einer schwierigen Aufgabe b.; jmdn. mit der Leitung eines Betriebes b. betrauern jsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. b. um jmdn., etw. trauern: den Verstorbenen, die Toten b.; jmds. Tod tief b.» beträufeln jsw. Vb.; hat/ etw. b. etw. auf etw. trä ufeln : den Fisch mit Zitronensaft b. betreff papierdt. in b. jPräp. mit Gen.j betreffs: in b. dieser Angelegenheit hat sich nichts Neues ergeben betreffen (er betrifft), betraf, hat betroffen f f * auch Betreffende, betroffen/ 1. etw. betrifft jmdn., etw. etw. ist von Wichtigkeit für jmdn., etw.: die Neu­ regelung betrifft uns alle; das betrifft besonders dich, die Arbeit des Kollegen B ; was dies betrifft, mich betrifft, so kann ich nur sagen ... (zu diesem Punkt, dieser Sache kann ich nur sagen ...); sich an die betreffende (zuständige) Stelle, Instanz wenden — 2 . etw. widerfährt jmdm., stößt jmdm., einer Sache zu: ein Unglück hat ihn, die Familie betroffen; weite Gebiete des Landes wurden vom Hochwasser betroffen — 3. veraltend /nur in den mit haben zusammengesetzten Zeiten/ die Nach­ richt hat ihn schwer, zutiefst betroffen (getroffen, bestürzt gemacht) — 4 . veraltend jmdn. bei, in etw. b. {jmdn. bei etw. antreffen, ertappen) Betreffende, der u. die; -n, -n //* auch betreffen die Person, um die es sich handelt, von der bereits die Rede war: den Namen des Betreffenden nennen; den Betreffenden aufsuchen, zur Rede stellen betreffs /Präp. mit Gen./ papierdt. bezüglich: b. dieser Angelegenheit kann ich Ihnen noch keine neuen Mitteilungen machen; Ihre Anfrage b. der Reservierung eines Zimmers... betreiben, betrieb, hat betrieben 1. etw. b. die Ausführung einer Sache vorantreiben (um sie zum Abschluß zu bringen): den (Um)bau des Hauses, den Abschluß einer Arbeit (energisch) b. — 2*1. etw. b. sich mit etw. erwerbs-, geschäftsmäßig be­ fassen: ein Handwerk b.; einen schwunghaften Handel mit etw. b. 2.2, ein Geschäft b. (innehaben und führen) — 3. Techn. etw. mit einer bestimm­ ten Energie antreiben: der Zug wird elektrisch betrieben; ein atomar betriebener Eisbrecher - f auf jmds. Betreiben (auf jmds. Veranlassung) betreßt /Adj./ mit Tressen besetzt: eine betreßte Uniform, Livree ^betreten (er betritt), betrat, hat betreten etw. b. 1.1. in etw. hineingehen (1): das Zimmer, Gebäude b. 1.2. auf eine Fläche treten: das Betreten der Grünanlagen ist verboten; nach der Seereise wieder festen Boden b. betreten /Adj./ peinlich berührt, 2verlegen (aus Scham, Schuldbewußtsein): b. schweigen, aussehen; über etw. b. sein; es herrschte betretenes Schwei­ gen; betretene Gesichter machen; dazu Betreten­ heit, die; -, jo. PI./ betreuen jsw. Vb.; hat/ jmdn., ein Tier mit Für­ sorge umgeben, für jmdn., ein Tier, das jmds. Obhut (vorübergehend) anvertraut ist, sorgen, sich um jmds. Wohlergehen kümmern: Rentner, Kranke, Ur­ lauber b .; die Kinder wurden im Ferienlager aus­ gezeichnet betreut; dazu Betreuer, der; -s, - u . Betreuung, die; -, /o. PI./ Betrieb, der; -(e)s, -e 1.1. Einrichtung, die als unterste, gesellschaftlich und ökon om isch rechtlich selbständige Einheit der Volkswirtschaft im organi­ sierten Zusammenwirken von Arbeitskräften und Produktionsmitteln Produktions- und Konsumtions­ mittel erzeugt, transportiert od. umsetzt od. Dienst­ leistungen erbringt: ein chemischer, metallurgischer B .; ein B. der Elektroindustrie, des Schwer­ maschinenbaus; in diesem B. werden Fernseh­ geräte hergestellt; in einem volkseigenen B. arbeiten; /in der DD R/ ein B. der sozialistischen Arbeit /Ehrentitel, der Betrieben mit hervorragenden Leistungen verliehen wird/; ein B. mit staatlicher Beteiligung (Betrieb, an dem der soz. Staat als Gesellschafter beteiligt ist) 1.2. das, die Gebäude, das Gelände von 1.1 od. eines Betriebsteiles, vorwiegend eines Produktionsbetriebes: nach Arbeitsschluß den B. verlassen; im B. ist das Rauchen nicht gestattet — 2. /o. P I .; von Maschinen, Anlagen/ Tätigkeit (2.2): der B. ruht (ein Komplex von Anlagen steht still, arbeitet n ich t); zum vollautomatischen B. über­ gehen (anfangen, vollautomatisch zu produzieren); /in den Verbindungen/ in B. sein (arbeiten, nicht Stillstehen); außer B. sein (stillstehen, nicht arbeiten); etw. in B. nehmen (eine Anlage, Maschine ihrer Funktion übergeben, in Tätigkeit setzen); etw. in,
betrieblich — betrüben 175 außer B. setzen {den Antrieb einer Anlage, M a­ schine an-, abstellen) — 3 . /o. PL/ umg. Geschäftig­ keit, Trubel, lebhaftes Treiben: in den Läden, auf dem Bahnhof, den Straßen herrscht, war (ein) großer B. 4- umg. den ganzen B. aufhalten {den Fortgang, Ablauf einer Arbeit, eines Tuns behindern) betrieblich/Adj.; nur attr.l zum Betrieb (1)gehörend, den Betrieb betreffend, Betriebs-: betriebliche An­ gelegenheiten, Einrichtungen Betriebsakademie, die Einrichtung zur Aus- und Weiterbildung von Werktätigen in soz. Großbetrieben betriebsam /Adj./ geschäftig, rü h rig: ein betrieb­ samer Mensch; b. hin und her eilen; dazu Betrieb­ samkeit, die; jo. PL/ Betriebs/betriebs| -analyse, die W irtsch. Analyse der wirtschaftlichen Tätigkeit eines Betriebes, von Betrieben; -angehörige, der u. die: er ist Betriebs­ angehöriger {steht in diesem Betrieb in einem Arbeitsrechtsverhältnis); -arzt, der Arzt zur medizi­ nischen Betreuung der Betriebsangehörigen; -aus- weis, der Ausweis für Betriebsangehörige; -be- gehung, die von der Gewerkschaft und- der Leitung in Betrieben der DDR angesetzte Besichtigung zur Überprüfung der Einhaltung des Gesundheits- und Arbeitsschutzes; -bereit /Adj.; vorw. präd.f bereit, in Betrieb genommen zu werden: die Anlage, das Gerät ist b.; -berufsschule, die spezielle Einrichtung der Berufsausbildung in einem Betrieb, in der die Lehrlinge auf ihren Beruf bezogenen praktischen und theoretischen sowie allgemeinbildenden Unter­ richt erhalten; -besichtigung, die Besichtigung eines Betriebes (1); -blind fAdj.f aus bestimmten Gründen, bes. Gewohnheit und Routine, Fehler und Mängel im eigenen (Arbeitsbereich nicht loahrnehmend, er­ kennend; dazu -blindheit, die; -eigen /Adj.; nicht adv./ einem Betrieb gehörend: ein betriebseigenes Ferienheim; -essen, das Essen, das den Betriebs­ angehörigen einmal täglich zu ermäßigtem Preis an- geboten wird; -ferien, die /PL/ Zeitraum, zu dem ein kleinerer Betrieb wegen des gleichzeitigen Urlaubs aller Betriebsangehörigen geschlossen ist, seine Tätig­ keit unterbricht; -ferienlager, das Ferienlager fü r die Kinder der Betriebsangehörigen; -fest, das Fest für die Betriebsangehörigen; -fläche, die fachspr. gesamte von einem land- od. forstwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftete Bodenfläche; -fremd /Adj.; nicht adv./: für betriebsfremde {nicht zum Betrieb gehörende) Personen ist der Zutritt verboten; -geheimnis, das /noch BRD/ 1. Tatsache, die die wirtschaftlichen Interessen, bes. die Produktion eines Betriebes, betrifft und der Geheimhaltung unterliegt — 2. jo. PL/ Schweigepflicht über 1; -gelände, das abgegrenztes Gelände, auf dem sich ein Betrieb be­ findet, das zu einem Betrieb gehört; -gewerkschafts- leitung, die // auch BGL/ die von den Mitgliedern einer Betriebsgewerkschaftsorganisation in der Regel für die Dauer von zwei Jahren gewählte Leitung, die für die gesamte Gewerkschaftsarbeit in einem Betrieb, einer Einrichtung verantwortlich ist; -ge- werkschaftsorganisation, die Grundorganisation des FDGB, die alle Gewerkschaftsmitglieder eines Be­ triebes od. einer Einrichtung umfaßt; -ingenieur, der Ingenieur, der im Bereich der Produktion eines Betriebes tätig ist; -kapital, das in einem kap. Unternehmen vorhandenes od. zu seiner Gründung nötiges Kapital; -kindergarten, der Kindergarten für die Kinder der Betriebsangehörigen; -kinder- krippe, die vgl. - k indergarten; -klima, das jo. PL/ Klim a (2) in einem Betrieb; -kollektivrertrag, der jAbk. BKV/ jährlich abzuschließender Vertrag zwi­ schen Betriebsleitung und Betriebsgewerkschafts­ leitung eines volkseigenen Betriebes zur allseitigen Erfüllung der Betriebspläne und zur ständigen Ver­ besserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Betriebsangehörigen; -küche, die Küche in einem Betrieb, in der das Betriebsessen bereitet wird; -leiter, der Leiter, Direktor eines Betriebes; -leitung, die Leitung (3) eines Betriebes; -Parteiorganisation, die /Abk. BPO/ Grundorganisation der SED in Betrieben, Einrichtungen; -personal, das für eine Anlage, Einrichtung erforderliches, verantwortliches Personal; -plan, der in Übereinstimmung mit dem Volkswirtschaftsplan aufgestellter Plan fü r die wirt­ schaftliche Tätigkeit eines soz. Betriebes in einem bestimmten Zeitraum ; -poliklinik, die Poliklinik, die Betrieben bestimmter Größe in der DDR un­ mittelbar angeschlossen ist; -rat, der /noch BRD/ von den Arbeitern und Angestellten eines Betriebes gewählte Vertretung zur Wahrnehmung ihrer wirt­ schaftlichen und sozialen Interessen; -Schluß, der /o. PL/ Ende der täglichen Arbeitszeit in einem Betrieb; -schütz, der Gesamtheit der zur Sicherung eines Betriebes eingesetzten {im Betrieb beschäftigten) Personen; -sicher /Adj./ gegen Störungen während des Betriebes (2) gesichert: eine betriebssichere An­ lage; da zu -Sicherheit, die jo . P L/; -Spannung, die Techn. die für den Betrieb elektrischer Anlagen notwendige Spannung; -Sportgemeinschaft, die /Abk. BSG/ mit einem volkseigenen od. genossen­ schaftlichen Betrieb verbundene Grundeinheit des Deutschen Turn- und Sportbundes der D DR; -Störung, die Störung im Ablauf des Betriebes (2): wegen einer B. war der S-Bahnverkehr für eine Stunde unterbrochen; -teil, der meist räumlich vom Sitz des Betriebes getrennte, juristisch nicht selb­ ständige Struktureinheit innerhalb eines Betriebes mit eigenem Aufgabenbereich; -Unfall, der Arbeits­ unfall ; -Verfassungsgesetz, das jo. P L ; in der BRD geltendes reaktionäres Gesetz zur Regelung der Ver­ hältnisse zwischen kap. Unternehmer und den Werktätigen des Betriebes und über die Arbeit des Betriebsrates, das das Mitbestimmungsrecht der B e­ legschaft auf untergeordnete soziale Fragen be­ schränkt und dem Betriebsrat politische Betätigung und Aufklärungsarbeit sowie die Organisierung von Streiks verbietet/; -Versammlung, die Versammlung aller Betriebsangehörigen; -Wirtschaft, die jo. PL/: sozialistische B. {Theorie und Praxis der rationellen Gestaltung uud Leitung des betrieblichen Reproduk­ tionsprozesses) ; -zeitung, die regelmäßig in größeren volkseigenen Betrieben der DDR erscheinendes Organ der SED-Betriebsparteiorganisation; -Zugehörig­ keit, die Zugehörigkeit zu einem Betrieb (1.1): eine langjährige B. betrinken, sich, betrank sich, hat sich betrunken sich durch übertriebenen Genuß von Alkohol in einen Rauschzustand versetzen: er hat sich aus Kummer, sinnlos betrunken; er ist völlig, schwer betrunken betroffen /Adj.; A auch betreffen 3/ bestürzt, er­ schrocken, unangenehm überrascht: jmdn. b. an- sehen; b. stehenbleiben; tief b. sein; ein betroffenes Gesicht machen; dazu Betroffenheit, die; -, /o . PL/ betrüben/sw. Vb.; hat/ jmdn. traurig stimmen: diese
176 betrüblich — beugen Nachricht hat ihn sehr betrübt; über etw. sehr be­ trübt sein; ein betrübtes (trauriges) Gesicht ma­ chen; betrübt anssehen betrüblich /Adj./ traurig (1.2) (machend): einen be­ trüblichen Eindruck machen; einen betrüblichen Anblick bieten Betrübnis, die; -se Kummer, Trauer, Schmerz’. jmdn. erfaßt B.; auf ihrem Gesicht lag ein Aus­ druck tiefer B. Betrug, der; -(e)s, jo. Pl.j bewußte, arglistige Täu­ schung einer Person (mit dem Ziel, sich rechts­ widrige Vermögensvorteile zu verschaffen): das ist (glatter) B .!; ein frecher B .!; jmdn. wegen Betrugs verklagen, verurteilen; einen B. begehen betrügen, betrog, hat betrogen 1.1. jmdn. bew u ßt, arglistig täuschen (mit dem Ziel, sich rechtswidrig Vermögensvorteile zu verschaffen): einen Kunden b .; er ist beim Kauf betrogen worden; er hat seine Frau betrogen (ihr die Treue gebrochen); sich selbst b. (sich Selbsttäuschungen hingeben) 1.2. jmdn. um etw. b. jmdn. durch Betrug um etw. bringen: er hat ihn um sein ganzes Geld, sein Erbteil betrogen; dazu Betrüger, der -s, - u . betrügerisch /Adj./ auf Betrug bedacht: ein betrügerischer Händler; be­ trügerische Versprechungen machen Betrunkene, der u. die; -n, ~n jmd., der sich be­ trunken hat: es kam zu einer Schlägerei zwischen Betrunkenen Bett, das; -(e)s, -en/-e 1. jPl. -en/ zum Schlafen be­ stimmtes Möbelstück (mit Matratze, Kissen, Zu ­ decke) : ein schmales, weiches B .; das B. machen (es nach dem A ufstehen in Ordnung bringen); ins, zu B. gehen; sich ins B. legen; die Kinder ins, zu B. brin­ gen; (krank) im, zu B. liegen; durch den Unfall war er einige Zeit ans B. gefesselt — 2. jPl. - en/ Feder­ bett od. (Steppdecke und Kissen: die Betten be­ ziehen, (auf)schütteln, lüften — 3. /PL -e/ F lu ß ­ bett: den Fluß in ein neues B. leiten + das B. hüten (krank zu Bett liegen); jemot. neg.j sich ins gemachte B. legen (seine Existenz auf etw. bereits Bestehendes gründeny; Betten bauen (bes. in Kasernen, Lagern peinlich genau in Ordnung bringen)', mit jmdm. ins. B. gehen (mit jmdm. geschlechtlich verkehren) Bett| -bezug, der Bezu g (1.1); -couch, die (auszieh ­ bare) Couch, die als Bett dient; -decke, die 1. Decke, mit der man sich im Bett zudeckt — 2. Tagesdecke Bettel,der; -s, fo. Pl.f landsch. Trödel, Kram: das ist alles nur alter B. bettel/Bettel] -arm fAdj.f veraltend jemot./ sehr arm (1); -brief, der Brief, in dem jmd. um etw., bes. Geld, bettelt (1) Bettelei, die; -en /zu betteln/ betteln jsw. Vb.; hat/ 1. /bes. unter Verhältnissen, die soziales Elend einschließenj (fortgesetzt) andere darum angehen, einem Geld, Almosen zu geben: die Kinder b. dort auf den Straßen — 2. wiederholt in ­ ständig um etw. bitten : sie bettelte so lange, bis er ihren Wunsch erfüllte betten, bettete, hat gebettet 1. jmdn. , etw. sorg­ sam (zur Ruhe) niederlegen: das Kind, den Ver­ letzten auf ein Lager b .; jmds. K opf auf ein Kissen b. — 2. der Ort ist in eine liebliche Landschaft ge­ bettet (von ihr umgeben) - j- jmd. ist nicht auf Rosen gebettet; jmdn. zur letzten / Ruhe b. Betten! -haus, das zu einem Krankenhaus, Hotel gehörendes Gebäude mit nur der Unterbringung, nicht der Versorgung von Patienten, Gästen dienen­ den Räumen; -kapazität, die Anzahl der zur Ver­ fügung stehenden Betten, bes. in Krankenhäusern, Hotels, Ferienheimen, an Urlaubsorten Bett/bett| -feder, die 1. Sprungfeder an der M a­ tratze — 2. jvorw. Pl.j Feder, die zusammen mit einer großen Anzahl anderer zur Füllung von Feder­ betten, Kissen dient; -gestell, das hölzerner od. eiser­ ner Rahmen eines Bettes; -hupferl, das; -s, - land­ sch. Näscherei, die vor dem Schlafengehen gereicht wird; -kante, die: auf der B. (seitlich auf dem Rand des Bettgestells) sitzen; -kästen, der K asten unter der Bettcouch zum Aufbewahren des Bettzeugs; -lägerig /Adj.; nicht adv.f: der Kranke ist schon lange b. (gezwungen, im Bett zu liegen); -laken, das Bettuch Bettler, der; -s, - Mann, der, meist keiner (geregel­ ten) Arbeit nachgehend, betteln geht Bett| -nässen, das; -s, jo. PI./ ungewollte Entleerung der Blase während des Schlafes; dazu -nässer, der; -s, -; - p fosten, der einer der vier Pfosten des Bett­ gestells; -rand, der vgl. Bettkante; -ruhe, die: dem Kranken B. verordnen (anordnen, daß er im Bett liegenbleibt); -schwere, die um g.: die nötige B. haben (so müde sein, daß man gut schlafen wird); - statt, die; -Stätten lan dsch. Bettgestell; - stelle, die Bettgestell; -tuch, das jPl. - tücher; Schreibg. Bettuch/ lan dsch. großes Tuch, das über die Auflegematratze gelegt wird; -Umrandung, die dreiteiliger Läufer, der ein (Doppelfbett an drei Seiten auf dem Fußboden umgibt; -Vorleger, der Läufer (3.1) vor dem Bett; -wanze, die in zahlreichen Arten vorkommendes, sich in Wohnungen aufhalten­ des, stark abgeplattetes, blutsaugendes In se kt, das das Licht scheut; -Wäsche, die jo. Pl.j Laken, Kissen- und Bettbezüge; -zeug, das Bettwäsche, Deckbetten, (Stepp)decken und Kissen; -Zipfel, der Zipfel an der Bettdecke (1) betulich /Adj./ langsam und umständlich, aber eifrig und besorgt: eine betuliche alte Dame; dazu Betulichkeit, die; -, /o. P l.j betupfen jsw. V b.; hat/ 1.1. etw. mit etw. b. etw. tupfend auf etw. auftragen: die Wunde mit Jod, die Stirn, mit Kölnisch Wasser b. 1.2. sich, dem Kranken das Gesicht b. (Feuchtigkeit mit einem Tuch vom Gesicht tupfend entfernen) betütern, sich jsw. Vb.; hat/ berl. umg. sich be­ trinken beugen jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw., sich nach unten bie­ gen, aus der aufrechten Stellung in eine nach vorn, unten geneigte übergehen lassen: den Oberkörper, Rumpf b.; sein Rücken war vom Alter gebeugt (ge­ krümmt); sich über etw., jmdn. b .: er beugte sich über seine Arbeit, den Kranken; er beugte sich über die Brüstung, aus dem Fenster; O die Hinter­ bliebenen waren vom Leid gebeugt 1.2. die Arme, Beine b. (so bewegen, daß Ober- und Unterarm, Ober­ und Unterschenkel einen Winkel bilden) — 2. jmds. Stolz, Starrsinn, Willen b. (brechen 3) — 3. sich b. sich fügen (3.1), nicht mehr gegen etw., jmdn. auf- begehren: sich jmdm., jmds. Willen b.; sich vor jmds. Autorität b. — 4. Phys. Licht-, Schallwellen werden gebeugt (ihre sonst geradlinige Ausbreitung, Bewegung ändert die Richtung beim Eintritt in ein anderes Medium, unter dem Einfluß eines Magnet­ feldes) — 5. Gramm, ein Nomen, Verb. b. (flek-
Beugung — bevorrechtigen 177 tieren 1.1); zu 1,4, 5Beugung*die; -en das Beugen; zu 5 jo. PLI: die B. eines Nomens Beule, die; -, - n 1. durch äußere Einwirkung, meist Stoß, Fall, Schlag, entstandene örtlich umgrenzte Anschwellung des Gewebes: eine B. am Kopf, an der Stirn haben; sich bei einem Sturz mehrere Beulen zuziehen; eine B. kühlen — 2. durch äußere Ein­ wirkung, meist Stoß, Fall, Schlag, entstandene ent­ stellende Ein- od. Ausbuchtung an einem Gegen­ stand (aus M etall): die Kanne ist voller Beulen; eine B. im Kotflügel beulen /sw, Vb.; hat/: die Hose beult am Knie (ist am K nie ausgebeult) beunruhigen /sw, Vb.; hat/ jmdn. in Unruhe, Sorge versetzen : sein langes Ausbleiben beunruhigte sie; die Nachricht, sein Gesundheitszustand hatte ihn sehr, tief beunruhigt; sich b.: ich schreibe dir, da­ mit du dich nicht beunruhigst (du dir keine Sorgen machst); dazu Beunruhigung, die; -, -en beurkunden, beurkundete, hat beurkundet etw. urkundlich festhalten, bestätigen: eine Geburt, einen Todesfall b.; einen Vertrag b.; dazu Beurkundung, die; -, -en beurlauben /sw. Vb.; hat/ jmdn. b. 1.1. jmdm. Ur­ laub geben, jmdn. freisteilen i den Schüler für drei Tage b. 1.2. jmdm. die Ausübung seiner Tätigkeit für eine bestimmte Zeit untersagen: jmdn. bis zum Abschluß des Straf-, Disziplinarverfahrens b.; dazu Beurlaubung, die; -, -en beurteilen jsw, V b.; hat/ jmdn., etw. b. vor­ wiegend auf Grund eigener Überlegungen und Erkenntnisse seine Meinung über jmdn., etw. äußern: jmdn., etw. falsch, richtig b.; er kann den Wert seiner Arbeit, Leistung b . ; das ist schwer zu b. Beurteilung, die; -, -en 1. das Beurteilen; eine nüchterne B. der Lage; das entzieht sich meiner B .; etw. einer B. unterziehen — 2. Schriftstück, in dem jmd ., etw. beurteilt wird: eine B. schreiben; eine gute B. bekommen Beute, die; -, -n I. /o, PI./ Gut (II. 1) od. Tier, das durch Gewalt, Stehlen errungen wurde, errungen wer­ den soll: auf B. ausgehen; die Diebe machten reiche B., teilten sich die B. , entkamen mit der B .; das Raubtier stürzte sich auf seine B., ver­ schlang seine B.; leichte ~B.(etw. leicht zu Erbeuten­ des) - II . Imkerei Kasten, der zum ständigen Auf­ enthalt für ein Bienenvolk dient Beutejgut, das /o. PI./ erbeutetes Gut (II. 1) Beutel, der; -s, - au s weichem Material bestehendes sackähnliches Behältnis zum Transport und zur A uf­ bewahrung von Gegenständen: ein B. aus Stoff, Le­ der, Plastfolie + etw. reißt ein großes / Loch in jmds. B. beuteln jsw. Vb.; hat/ 1. etw. beutelt (sich) etw. wirft Falten, ist ausgebeult (1): das Mantelfutter beutelt (sich) — 2. landsch. jmdn. (zur Strafe) derb schütteln: das Kind b. Beuteltier, das in zahlreichen Arten vorkommendes, bes. in Australien und Südamerika lebendes Säuge­ tier, dessen Junge sich nach der Geburt in einer beutelartigen Einstülpung der Haut über den Zitzen am Bauch der Mutter bis zur Lebensfähigkeit ent­ wickeln Beutestück, das /PL -e/ Stück aus einem Beutegut bevölkern jsw. Vb.; hat/ 1. etw. b. die Bevölkerung eines Gebietes bilden, ein Gebiet bewohnen: die Erde b.; das Land, Gebiet ist dicht, schwach bevöl­ kert — 2. /von Menschen, Tieren/ etw. b. auf, in etw. in großer Zahl vorhanden sein, es füllen: viele Touristen, Tauben bevölkerten die Straßen, Plätze; sich b.: die Straßen bevölkerten sich all­ mählich (füllten sich allmählich mit Menschen) Bevölkerung, die; -, - en /vorw. Sg./ Gesamtheit der Bewohner eines bestimmten Gebietes: die B. der Erde wächst ständig; die gesamte B. eines Landes, Staates; weite Kreise der B .; die einheimische B .; die werktätige B. unseres Landes Bevölkerungs/bevölkerungs| -abnahme, die; -be­ darf, der: Waren für den B. bereitstellen; -be- wegung, die Veränderung der Zahl und Struktur der Bevölkerung; -dichte, die die auf eine Flächen­ einheit berechnete Anzahl der in einem bestimmten Gebiet lebenden M enschen: in Industriegebieten ist die B. besonders groß; -explosion, die rapide Z u ­ nahme der Bevölkerung der Erde, eines Landes; - kreis, der /vorw. PI./: weite Bevölkerungskreise (große Teile der Bevölkerung) ansprechen; -politik, die jo. Pl.j Gesamtheit planmäßiger, die Entwick­ lung der Bevölkerung betreffender staatlicher M aß­ nahmen; dazu -politisch /Adj.; nicht präd.j; - Schicht, die: Kunstschätze breiten Bevölkerungs­ schichten zugänglich machen; -Statistik, die au f Volkszählungen od. Schätzungen beruhende Er­ fassung der Bevölkerungsbewegung; -Struktur, die; - Zunahme, die; -Zuwachs, der bevollmächtigen jsw. V b .; hat/ jmdn. zu etw. b. jmdm. , einer Institution eine Vollmacht für etw. erteilen: er hat ihn bevollmächtigt, das Geld ab­ zuholen, etw. in Empfang zu nehmen; er ist be­ vollmächtigt, Verhandlungen zu führen1, den Ver­ trag zu unterzeichnen; dazu Bevollmächtigte, der u. die; -n, -n jmd., dem eine Vollmacht exteilt worden ist: ein Bevollmächtigter der Regierung bevor /Konj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein I 1. /temporal; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Nachzeitigkeit; das Geschehen des Haupt­ satzes liegt (unmittelbar) vor dem des Nebensatzes/ ehe (1): b. er fortgeht, schließt er die Tür ab; er schließt die Tür ab, b. er fortgeht — 2. b . nicht /bei Negation im Hauptsatz im temporalen und kondi­ tionalen Sinne/ wenn nicht zuvor: b. die Hausauf­ gaben nicht fertig sind, dürft ihr nicht spielen (n u r dann, wenn die Hausaufgaben fertig sind, dürft ihr spielen ).; b. ich kein Geld habe, kann ich nichts kaufen bevormunden, bevormundete, hat bevormundet jmdn. an der freien Entscheidung unberechtigt hin­ dern, indem man für ihn entscheidet, ihn betreffende Entscheidungen trifft: jmdn. ständig b.; sich von niemandem b. lassen; dazu Bevormundung, die; -, -en bevorraten, bevorratete, hat bevorratet 1. etw. m it Vorräten versehen, Vorräte für etw. lagern: die Lagerräume, Warenhäuser sind gut bevorratet — 2. etw. als Vorrat lagern: Lebensmittel b.; Futter für den Winter b.; dazu Bevorratung, die; -, -en bevorrechten, bevorrechtete, hat bevorrechtet jmdn., einen Personenkreis b. jmdm., einem Per­ sonenkreis Vorrechte gewähren, zugestehen, jmdn., einen Personenkreis durch Gewährung besonderer Rechte bevorzugen, privilegieren: sie gehörten zum Kreis, zur Klasse der Bevorrechteten bevorrechtigen /sw. V b.; hat/ s. bevorrechten 12 Wörterbuch
178 bevorstehen — bewegen bevorstehen jV b.j 1.1. etw. steht bevor etw. ist in naher Zukunft zu erwarten, wird in naher Zukunft geschehen, stattfinden: ein Fest, Ereignis steht (un­ mittelbar) bevor; die bevorstehenden Wahlen 1.2 . jmdm. steht etw. bevor jmd. muß mit einem (für ihn unangenehmen) Ereignis rechnen: jmdm. steht etw. Unangenehmes, nichts Gutes bevor; er weiß, was ihm bevorsteht bevgrzugen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. b. an etw., jmdm. mehr Gefallen finden als an anderem, anderen, für etw., jmdn. eine Vorliebe haben: er bevorzugt leichte Kost, eine bestimmte Sorte W ein; diese Pflanzen b. einen sonnigen Standort; einen Schüler b. (vorziehen, besser als andere behandeln); firn Part. Prät.j etw. bevorzugt (vorrangig) erledigen; jmdn. bevorzugt bedienen, abfertigen; dazu Bevorzugung, die; -en bewachen/sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. b. über jmdn., etw. wachen (3): die Häftlinge b. (beaufsichtigen); die Grenze b. bewachsen jA d j.; nicht adv./ mit Pflanzen bedeckt, die darauf wachsen (1): die Böschung ist mit Gras, Büschen b .; ein mit Schilf bewachsenes Ufer; mit Moos bewachsene Steine Bewachung, d ie; -, -en jvorw. Sg .; zu bewachen/:die B. eines Gebäudes, der Strafgefangenen; jmdn. unter strengster B. abführen bewaffnen, bewaffnete, hat bewaffnet 1. jmd n . , sich, etw. mit Waffen versehen: die bewaffneten / Organe eines Landes; ein bewaffneter Auf­ stand (Aufstand, dessen Teilnehmer mit Waffen versehen sind); sich mit Gewehren b.; die Verbre­ cher waren mit Revolvern bewaffnet — 2 . umg. scherzh. sich mit einem Gegenstand versehen: sich mit einem Regenschirm b.; die Urlauber waren mit Ferngläsern, Strohhüten, Badesachen bewaffnet + bis an die Zähne bewaffnet sein Bewaffnung, die; - , -en 1. das Bewaffnen (1) — 2. Gesamtheit der Waffen, mit denen jmd., etw. aus ­ gerüstet ist: die B. der Truppen modernisieren; die atomare B. bewahren fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. vor etw. schützen: jmdn. vor Schaden b.; er konnte ihn nicht vor Überraschungen, Enttäuschungen b.; eine Tierart vor dem Aussterben b .; etw. vor dem Verderb b.; vor etw. bewahrt bleiben; /im Im p . als verstärkte Verneinung! (Gott) bewahre (aber nein, durchaus nicht)! — 2. etw. in seinem Inneren ver­ wahren, etw. nicht aus dem Gedächtnis verlieren: ein Geheimnis (tief in seiner Brust) b.; ihre W orte in seinem Gedächtnis, seinem Herzen b. — 3.1. etw. weiterhin beibehalten: Ruhe, Haltung b.; Still­ schweigen über etw. b. 3.2. jmdm. etw. weiterhin entgegenbringen: dem Freund die Treue b.; dem Toten ein ehrendes Andenken b. 3 .3. sich etw. w eiterhin erhalten (2.1): sich seine Unbefangenheit, seinen Humor b. + kaltes / Blut, einen kühlen / Kopf b. bewähren, sich jsw. Vb.; hat/ sich als fähig, geeignet, brauchbar erweisen: er hat sich in seiner Arbeit, als Freund bewährt; ein bewährter Fachmann, Mitarbeiter; diese Einrichtung, Neuerung, Methode hat sich bewährt; eine bewährte Konstruktion; ein bewährtes Mittel aussuchen bewahrheiten, sich, bewahrheitete sich, hat sich b e ­ wahrheitet sich als wahr, richtig erweisen: das Ge­ rücht, seine Befürchtung schien sich zu b . ; seine Ver­ mutungen, Voraussagen haben sich bewahrheitet Bewährung, die; -en das Bichbewähren: jmdm. die Zeit, Möglichkeit zur B. geben; Ju r. eine Strafe zur, auf B. aussetzen (ihre Vollstreckung aufschieben mit dem Ziel des Straferlasses bei ein ­ wandfreier Führung des Verurteilten) Bewährungs| -frist, die Jur. bestimmter Zeitraum, für dessen Dauer eine verhängte Freiheitsstrafe zur Bewährung des Verurteilten ausgesetzt wird; -helfer, der jBBDj Jur. von einem Gericht der BRD be­ stellte Person, die einen Verurteilten, dessen Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde, beraten und seine Lebensführung beaufsichtigen soll; -probe, die: eine B. bestehen; auf eine B. gestellt werden; -zeit, die bewaldet /Adj.; nicht adv.j mit Wald bestanden: bewaldete Hügel, Berge bewältigen /sw. Vb.; hat/ etw. Schwieriges meist mit großer Anstrengung erfolgreich zu Ende bringen, da­ mit zurechtkommen: er hat die Arbeit spielend, nur mit Mühe b. können; der Andrang der Besucher, Käufer konnte kaum bewältigt werden; ein Pro­ blem, Schwierigkeiten b.; der Läufer bewältigte die Strecke in neuer Rekordzeit; die Portion war so groß, daß er sie kaum b. (aufessen) konnte; eine große Enttäuschung, ein erschütterndes Erlebnis (innerlich) nicht b. (verarbeiten und überwinden) können; dazu Bewältigung, die; -, jo . P l.j bewandertjA d j.; nicht adv.j in , auf einem bestimm­ ten Gebiet b. sein in, auf einem bestimmten Gebiet erfahren sein, gut Bescheid wissen: er ist in Ge­ schichte, auf dem Gebiet der Geschichte gut b. Bewandtnis, die + mit etw., jmdm. hat es folgende, eine besondere B. mit etw., jmdm. hat es folgendes, etw. Besonderes a u f sich : mit diesem Zwischenfall hat es eine eige­ ne, besondere, folgende B. bewässern jsw. V b.; hat/ etw. b. landwirtschaftlich od. gärtnerisch genutzten Flächen zusätzlich Wasser zu fü h ren : Wiesen, Felder durch Berieselungs­ anlagen b . ; ein Gebiet durch ein System von Grä­ ben, Kanälen b.; dazu Bewässerung, die; -, -en jvorw. Sg .j Bewässerungs| -anlage, die Anlage zur Bewässerung landwirtschaftlich od. gärtnerisch genutzter Flächen; -System, das aus verschiedenen Anlagen bestehendes System zur Bewässerung landwirtschaftlich od. gärt­ nerisch genutzter Flächen 1bewegen jsw. Vb.; hat; / auch bewegt/1. sich, etw. in bezug auf Ort, Lage, Haltung, Stellung verändern: der Kranke konnte sich vor Schmerzen nicht b.; im Gebüsch bewegte sich eine dunkle Gestalt; die Gardinen, Fahnen b. sich im W ind; sich auf und ab, hin und her b . ; er soll sich viel (körperlich) b. (betätigen, bes. Spazierengehen); das Auto bewegte sich nicht von der Stelle; ein langer Zug von De­ monstranten bewegte sich (zog) durch die Stadt; der Wagen bewegte sich (fuhr) langsam durch den Tunnel; die Lippen b.; er konnte den rechten Arm nicht b.; der Wind bewegt die Blätter; Pferde müssen jeden Tag bewegt (eingespannt, geritten) werden; er konnte die schwere Kiste nicht allein b. (von der Stelle bringen); fachspr. bei den Aus­ schachtungsarbeiten mußten viele Kubikmeter Erde bewegt (befördert, transportiert) werden; O seine Gedanken, Vorschläge bewegten sich in der gleichen Richtung; die Preise b. sich (liegen) je nach Qualität der Ware zwischen 15 und 20 Mark — 2 . sich
2bcwegen — Bewerbchen 179 völlig ungezwungen, natürlich b. (verhalten 1.1) — 3. etw. erregt, rührt jmdn.: seine Worte haben ihn tief bewegt; in bewegten Worten danken; eine bewegende Rede halten; etw. bewegt die Gemüter; freudig bewegt teilte er seinen Kollegen die frohe Nachricht mit — 4. etw. beschäftigt jmdn. inner­ lich, nimmt jmds. Oedanken in Anspruch: dieser Gedanke, Plan bewegt mich seit langem; Prägen, die uns alle b. -f- sich im / Kreise b. 2bewegen, bewog, hat bewogen jmdn. (durch vor­ gebrachte Gründe, durch Zureden) dazu bringen, veranlassen, etw. zu tum wir konnten ihn nicht zur Teilnahme, zum Bleiben b .; seine Bitten haben sie bewogen, ihre Abreise zu verschieben; das Kind war durch nichts zu b. , die Arznei einzunehmen; er fühlte sich nicht bewogen, in dieser Angelegen­ heit etw. zu tun Beweggrund, der Grund, durch den jmd. ver­ anlaßt wird, etw. zu tum die Beweggründe für jmds. Tat aufdecken; aus persönlichen, niedrigen Beweggründen handeln beweglich fAdj.f 1.1. sich (leicht) bewegen (1) las­ send'. die beweglichen Teile einer Maschine; die Puppe hat bewegliche Glieder 1.2. /nur attr.f be­ weglicher (transportierbarer) Besitz 1.3. /nur attr.f bewegliche (an kein festes Datum gebundene) Feiertage, Feste — 2. lebhaft, wendig, reaktions­ schnell: er ist geistig sehr b.; er ist sehr b. bewegt fAdj.; / auch 1bewegen/ ereignisreich: auf ein bewegtes Leben, eine bewegte Vergangenheit zurückblicken Bewegung, die; -, - en I. 1.1. /zu 1bewegen 1/s eine ungeschickte, heftige B. der Hand, mit dem Arm ; eine einladende, abwehrende B. (mit der Hand) machen; die anmutigen Bewegungen der Tänzerin; die B. (das Umräumen, der Transport) von Waren; jo. Pl.f der Arzt hat ihm viel B. an der frischen Luft (viel Spazierengehen) verordnet; sich noch etw. B. machen, verschaffen; bei dem Erdrutsch gerieten große Gesteinsmassen in B .; etw., sich in B .'(Gang) setzen 1.2. fo. Pl.f Philos. Daseinsweise der M a­ terie, die alle Arten der Veränderung von Dingen, Gegenständen umfaßt 1.3. fo. Pl.f Phys. zeitliche Änderung des Zustands physikalischer Systeme: mechanische, elektromagnetische B .; B. in Wärme umsetzen — 2. /o. Pl.f innere Erregung, Ergriffen­ heit, Rühru ng: seine (innere) B. nicht verbergen können; tiefe, schmerzliche B. auslösen — II. 1. ge­ meinsames Bestreben, Handeln einer größeren Grup­ pe von Menschen, die sich für bestimmte Ziele, eine bestimmte bes. politisch-ideologische od. geistig- künstlerische Richtung einsetzen: eine patriotische B.; die revolutionäre B. erfaßte breite Schichten; etw. dehnt sich zu einer weltweiten B. aus — 2. (organisierte) Gruppe von Menschen, die sich gemeinsam fü r bestimmte Ziele, eine bestimmte poli­ tisch-ideologische od. geistig-künstlerische Richtung ein s etzen : sich einer (literarischen) B. anschließen + alle /< Hebel, / Himmel und Hölle in B. setzen Bewegungs/bewegungs| -apparat, der fvo rw . S g .j alle an der (Fortbewegung des Menschen od. Tieres beteiligten Muskeln und Teile des Skeletts; -armut, die /vom Menschenf Mangel an Bewegung (1.1.1); -energie, die 1. Energie, die ein Körper (2) auf Grund seiner eigenen Bewegung hat — 2. durch Nutzung von Elektroenergie od. durch Verbrennung bestimmter Stoffe erzeugte, den Mechanismus einer technischen Anlage bewegende od. etw. vorwärts bewegende Energie; -freiheit, die fo. Pl.f die jmdm. zugestandene Möglichkeit, sich ungehindert zu ^-bewe­ gen (1): jmds. B. einschränken; -los fA dj.f regungs­ los: b. dastehen; -richtung, die Richtung, in die sich etw., jmd. 1bewegt (1); -unfähig fA d j.; nicht adv.f unfähig, sich zu 1bewegen (1) bewehren fsw. Vb.; hat/ Bauw .: bewehrter (mit einer Bewehrung versehener) Beton Bewehrung, die; -, - en Bauw. Einlagen aus Stahl in tragenden Konstruktionen aus Beton od. Glas­ faser, in Bauteilen aus Kunststoff beweihräuchern fsw. Vb.; hat/ umg. jmdn., etw. über Gebühr verherrlichen: einen Dichter, jmds. Werke b .; dazu Beweihräucherung, die; -, -en beweinen fsw. Vb.; hat/ jmdn. (weinend) betrauern, etw. (weinend) beklagen: den Toten, Verlust b. Beweis, der; -es, -e 1•auf Tatsachen od. unbezweifel- bare Schlußfolgerungen gegründeter Nachweis dar­ über, ob eine Behauptung, Vermutung od. ob ein Sachverhalt in bezug auf ein Geschehen od. Handeln zu trifft od. n icht: das ist ein eindeutiger, schlagen­ der B. für, gegen die Richtigkeit seiner Auf­ fassung; das ist der beste B. dafür, daß ich recht habe; J u r . schlüssige Beweise für die Schuld des Angeklagten anführen, beibringen; unter der Last der Beweise ein Geständnis ablegen; aus Mangel an, mangels Beweisen freigesprochen werden — 2. Ausdruck (4) für etw., Zeichen (2.1), das etw. offenbart: ein B. seines Könnens, seiner Zu­ neigung; zum B. seiner Dankbarkeit, Verehrung; den Hinterbliebenen gingen zahlreiche Beweise der Anteilnahme zu Beweis|aufnähme, die Jur. das A u fnehmen (11) der in einem Verfahren vorliegenden Beweismittel durch ein Gericht: die B. ist abgeschlossen beweisbar/Ad/.; nicht ad v .; zu beweisen 1/ beweisen, bewies, hat bewiesen 1. etw. durch ein en Beweis (1) bestätigen, in seiner Richtigkeit, Falsch­ heit darlegen: die Richtigkeit einer Behauptung b.; jmdm. das Gegenteil b.; b. , daß etw. falsch ist; Ju r . das vorliegende Material bewies eindeutig die Schuld des Angeklagten; M ath, einen Lehrsatz b. (ableiten) — 2. etw. b. einen Beweis (2) von etw. geben, etw. zeigen, erkennen lassen: er hat Mut, Aus­ dauer, große Umsicht bewiesen; sein Verhalten beweist seine mangelnde Einsicht; ihre Kleidung beweist, daß sie einen guten Geschmack hat Bewe|s/beweis| -führung, die das Erbringen des B e­ weises (1): eine überzeugende, logische, wissen­ schaftliche B . ; -kette, die zusammenhängende Reihe, Abfolge von Beweisen (1): eine lückenlose B.; -kraft, die fo. Pl.f Eignung, etw. zwingend zu be­ weisen (1): große, keine B. haben, besitzen; dazu -kräftig fAdj./; -material, das M aterial, mit dem sich etw. beweisen (1) läßt: das B. für die Schuld des Angeklagten war erdrückend, unwiderleglich; -mittel, das etw., mit dessen Hilfe die Wahrheit von etw. festgestellt werden kan n ; -stück, das fPl. -e/ vgl. - material bewenden fV b .f + es bei, mit etw. b . lassen (es mit etw. genug, ab­ getan sein lassen); damit, dabei mag, soll es sein Be­ wenden haben (damit mag, soll es genug sein, dabei mag, soll es bleiben) Bewerbchen, das 12*
180 bewerben — bewußt 4- landsch. sich ein B. machen (hinter einer vor- getäusckten Beschäftigung ein anderes, bestimmtes Ziel verfolgen) bewerben, sich (er bewirbt sich), bewarb sich, hat sich beworben sich (durch einen Antrag) bemühen, etw., bes. eine Anstellung, zu erhalten: er hat sich in diesem Betrieb als Ingenieur, um die Stelle eines Ökonomen beworben; sich um einen Studienplatz b. Bewerber, der; -s, - 1 .1 . fzu bewerben/: für die Stel­ lung hatten sich mehrere B. gemeldet; <> für den Weltmeistertitel gibt es in dieser Disziplin meh­ rere B. 1.2. veraltend .Freier; siehat viele B,,hat bisher alle B. abgewiesen Bewerbung, die; -en 1. das Bichbewerben: die Un­ terlagen für eine B. einreichen — 2. Bewerbungs­ schreiben: es sind mehrere Bewerbungen einge­ gangen; eine B. schreiben, abfassen Bewerbungs| -schreiben, das Schreiben, in dem man sich um etw. bewirbt: dem B. Zeugnisse beifügen; -unterlagen, die fPl.f Unterlagen, die bei einer Bewerbung (1) eingereicht werden bewerfen (er bewirft), bewarf, hat beworfen 1.1. jmdn., etw. mit etw. b. etw. auf jmdn., etw. werfen (1.1 .1) : die Jungen b. sich (gegenseitig) mit Schnee­ bällen; jmdn., etw. mit Steinen b. 1.2. Bauw. eine Mauer (mit Mörtel) b. (Mörtel an eine Mauer wer­ fen und sie damit verputzen) bewerkstelligen fsw. Vb.; hat/ etw. (Schwieriges) mit Geschieh erreichen (4): er hat es bewerkstelligt, daß er mitkommt; wie hast du das bewerkstelligt? bewerten, bewertete, hat bewertet 1.1. den W ert (1.1) von etw. bestimmen: das Grundstück wurde vom Taxator zu hoch bewertet 1.2 . den Wert (2) von etw. bestimmen, etw. werten: etw. positiv, hoch b.; den Aufsatz mit ,gut‘ b .; die Punktrichter bewerteten die Kür unterschiedlich Bewertung, die; -, - en 1. fvorw. Sg .; zu bewerten/ das Bewerten; zu 1.1: die B. eines Grundstücks; zu 1.2: die B. eines Aufsatzes — 2. etw., durch das etw., jmd. bewertet (1.2) wird: die Kür erhielt unter­ schiedliche Bewertungen Bewertungs|maßstab, der: bei der Beurteilung einen einheitlichen B. anlegen (alles einh eitlich be­ werten 1.2) bewettern fsw. Vb.; hat/ Bergm .: einen Schacht b. (einem Schacht Frischluft zuführen); eine Grube b. bewilligen fsw. Vb.; hat/ jmdm. etw., das er bean­ tragt hat, von zuständiger Stelle, offiziell gewähren: jmdm. eine Entschädigung, Unterstützung, einen Kredit b.; einen Antrag b. (genehmigen); dazu Bewilligung, die; -, -en bewillkommnen, bewillkommnete, hat bewill­ kommnet jmdn. willkommen heißen: die Gäste b. bewirken fsw. Vb.; hat/ etw. b . eine bestimmte Wirkung hervorrufen: die Tablette bewirkte eine Linderung seiner Schmerzen; durch seine Erklä­ rungen, sein Zureden bewirkte (erreichte 4) er, daß sie sich wieder versöhnten bewirten, bewirtete, hat bewirtet jmdn. b . als Gastgeber jmdm. Speisen und Getränke vorsetzen: sie bewirtete ihre Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtschaften, bewirtschaftete, hat bewirtschaftet 1.1. Boden landwirtschaftlich, gärtnerisch nutzen: der Ertrag pro Hektar bewirtschafteter Fläche 1.2. eine Gaststätte b. (leiten , betreiben 2.2); das Ausflugslokal ist nur im Sommer bewirtschaftet (als Gaststätte geöffnet, in Betrieb) — 2. den Ver­ kauf, die Vergabe von etw. staatlich regeln und kontrollieren: Wohnraum, Devisen b.; dazu Be­ wirtschaftung, die; -, /o. P l.f Bewirtung, die; -, fo. P I .; zu bewirten/ bewohnbar /Adj.; zu bewohnen/: der Raum ist nicht mehr b. bewohnen fsw. Vb.; hat/ etw. b. in, auf etw. wohnen (1.1): ein Haus, ein möbliertes Zimmer b .; die Insel ist nicht bewohnt (auf der Insel leben keine Menschen); dazu Bewohner, der; -s, - bewölken, sich fsw. Vb.; hat/: der Himmel bewölkt sich (Wolken verbreiten sich über den ganzen H im ­ mel) ; es, der Himmel ist stark bewölkt Bewölkung, die; -, fo. Pl.f 1. Gesamtheit der W ol­ ken : eine starke, aufgelockerte B .; bei aufkommen­ der B. — 2. das Sichbewölken: die plötzliche, all­ mähliche B. des Himmels Bewölkung» zu Bewölkung 1| -auflockerung, die; -rückgang, d er; -Zunahme, die Bewuchs, der; -es, fo. Pl.f Gesamtheit der Pflanzen, mit denen etw. bewachsen ist: dichten, spärlichen B. auf weisen bewundern /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. b. einer als außergewöhnlich empfundenen Person, Sache große Hochachtung, Wertschätzung entgegenbringen (und dies äußern) : er hat seinen Lehrer immer be­ wundert und ihn als Vorbild betrachtet; jmds. Mut b .; er bewundert an ihm seine absolute Ehr­ lichkeit — 2. etw. außerordentlich Schönes, Gelun­ genes, Wertvolles betrachten und es als solches em p­ finden (und dies äußern): ein Gemälde, alte Kunst­ gegenstände b.; die herrliche Aussicht b. bewundernswert fAdj.f wert, bewundert (1) zu werden Bewunderung, die; -, fo . P L ; zu bewundern 1/: zu jmdm. mit B. (Hochachtung) aufsehen; etw. nötigt jmdm. B .ab, erregt jmds. B ., erfüllt jmdn. mit B. bewunderungs|würdig fAdj.f würdig, bewundert (1) zu werden Bewurf, der; -(e)s, Bewürfe fachspr. Putz: der B. bröckelt ab, muß erneuert werden bewußt lAdj.f 1. /bezeichnet den geistigen Zustand eines Menschen, in dem er etw. mit klarem Verstand erfaßt, tut od. erlebt /l.l . sich einer Sache, seiner Verantwortung, Fehler b. sein (sich über etw., s eine Verantwortung, Fehler im klaren sein); sich keiner Schuld b. sein (sich unschuldig glauben, wissen); sich einer Sache b. werden (etw. klar erkennen); sich einer Sache nicht mehr b. sein (etw. n icht mehr wissen, sich nicht an etw. erinnern können); ihm war b. (ihm war klar, er wußte), welche Folgen seine Tat haben könnte; es wurde ihm allmählich b. (er erkannte allmählich), daß er falsch gehandelt hatte; sich etw. b. machen (klar vor Augen halten) 1.2. im Zustand klarer Erkenntnis des Geschehens, bei wachem Verstände: etw. b . aufnehmen, erleben 1.8. in vollem Wissen und absichtlich: ich habe das ganz b. getan, gesagt; er hat ihn b. belogen; eine bewußte Kränkung; eine bewußte Verdrehung der Tatsachen 1.4. fvorw. auf Vertreter der Interessen der Arbeiterklasse, Angehörige der Arbeiterklasse angewandtj um die historische Aufgabe seiner Klasse wissend, von ihr überzeugt und sich aktiv für ihre Lösung einsetzend, klassenbewußt: ein bewuß-
Bewußtheit — bezeugen 181 ter Arbeiter, Genosse; der bewußteste Teil der Arbeiter 1.5. vom Wissen um die wesentliche Be­ schaffenheit, (langfristige) Wirkung, Zielsetzung gesellschaftlicher Prozesse bestimmt und entsprechend organisiert erfolgend: das bewußte Handeln der Massen unter Führung der Partei der Arbeiter­ klasse — 2. /nur attr.l bereits genannt, dem Sprecher od. Hörer bekannt: sie trafen sich an dem bewußten Tag, Ort; in dem bewußten Brief schrieb sie, daß . . . ; zu 1.5 Bewußtheit, die; -, fo. Pl.f bewußt/Bewußt| -los fA dj.f das Bewußtsein (3), die Besinnung verlierend, verloren habend: b. zu­ sammenbrechen; der Verunglückte war tagelang b., in bewußtlosem Zustand; dazu -losigkeit, die; f, fo. P l.f: in tiefer B. liegen; aus einer langen B. erwachen; -j- umg. bis zur B. (so oft, so lange, daß man dessen überdrüssig wird, bis zum äußer­ sten, bis zw Erschöpfung)', -sein, das 1. Phil6s. 1.1. spezifisch menschliche, ideelle Form der Wider­ spiegelung der objektiven Realität vermittels des Zentralnervensystems, Gesamtheit der psychischen Tätigkeiten des Menschen 1.2. das gesellschaftliche B. Gesamtheit bes. der politischen, weltanschaulichen Auffassungen einer jeweiligen Gesellschaft(sklasse), die als ideeller Ausdruck des im materiellen Produk­ tions- und Reproduktionsprozeß sowie im Klassen­ kampf sich vollziehenden praktischen gesellschaft­ lichen Lebensprozesses entstehen und wirksam werden: das sozialistische B. der Arbeiterklasse, W erk­ tätigen festigen, entwickeln; das ständig wach­ sende B. der Genossenschaftsbauern — 2.1. klares Wissen um etw., Gewißheit von etw.: im B., seinen Aufgaben nachgekommen zu sein; von dem freu­ digen B. erfüllt, durchdrungen sein, gute Arbeit geleistet zu haben; das B. seiner Schuld bedrückte ihn 2.2 . /in den Verbindungen! etw. kommt jmdm. zu(m) B. (jmd. erkennt etw. klar)', etw. mit (vollem) B. (bewußt 1.3) tun — 8 . Zustand, in dem jmd. seiner Sinne voll und ganz mächtig ist: der Ver­ letzte ist wieder bei B. , erlangte das B. wieder; jmd. verliert das B., ist ohne B. Bewußtseins|bildung, die fo . P L ; zu Bewußtsein 1.2/: die Bedeutung der sozialistischen B. bezahlen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. b. 1.1. den Preis, Gegenwert in Geld für etw., bes. für eine Ware, Dienstleistung zahlen: eine Ware sofort, bar, mit Scheck, in Raten b.; den Transport, die Zeche b .; ich muß noch b. 1.2. seine Tätigkeit, Stellung wird gut bezahlt (er bezieht dafür einen guten Lohn, ein gutes G eh alt); die Überstunden werden bezahlt (in Geld abgegolten); bezahlter Urlaub (Urlaub, wäh­ rend dessen der volle Lohn, das volle Gehalt gezahlt wird) 1.8 . eine finanzielle Verpflichtung durch Zahlen des sich aus ihr ergebenden Geldbetrages be­ gleich en : Miete, Steuern, Beiträge, Gebühren, Zoll, eine Schuld b. — 2. eine Geldsumme als Gegen­ leistung zahlen: er hat viel Geld, zehn Mark, einen hohen Betrag, eine angemessene Summe dafür, an jmdn. bezahlt; er brauchte keinen Pfennig zu b. — 8. jmdn. entlohnen (1.1): der Werktätige wird nach Leistung, Tarif bezahlt + sich bezahlt machen sich lohnen: die Mühe, der Aufwand hat sich bezahlt gemacht; — etw. ist nicht mit / Geld, / Gold zu b.; alles bis auf den letzten / Heller, alles auf Heller und Pfennig b .; alles aus der eigenen / ' Tasche b .; etw. / teuer b. müssen; die / Zeche b. müssen Bezahlung, die; -en fvorw. Sg .f 1. das Bezahlen (1) — 2. Geld, das jmdm. fü r etw. gezahlt wird, bes. Lohn, 2Gehalt, Honorar bezähmen fsw. Vb.; hat/ etw., sich beherrschen (3): er konnte seine Neugier, seinen Zorn, seine Be­ gierde kaum noch b.; er mußte sich sehr b., um nicht unhöflich zu werden; er konnte sich nicht länger b. bezaubern fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. b. auf jmdn., etw. einen Zauber, Reiz ausüben, jmdn. entzücken und für sich einnehmen: sie bezaubert alle mit ihrer Anmut, durch ihre Liebenswürdigkeit; von der Schönheit einer Landschaft bezaubert sein; eine bezaubernde (entzückende, sehr reizvolle) junge Frau; ein bezauberndes Kleid; ein bezaubernder Anblick bezechen, sich fstv. Vb.; hat/ sich betrinken: er war leicht bezecht; die ganze Gesellschaft hatte sich bezecht bezeichnen, bezeichnete, hat bezeichnet / / auch bezeichnend/ 1. etw., jmdn. b. 1.1. etw. mit einer Bezeichnung (1) versehen od. etw. benennen (2): Pflanzen, Tiere b. 1.2. etw., jmdn. beschreiben (2) : den genauen Treffpunkt b.; einen verlorenen Gegenstand genau b. — 2. etw., jmdn., sich als etw., jmdn. b. von etw., jmdm. sagen, was od. wie etw., jmd. ist: etw. als einen Fehler, Irrtum b.; jmdn. als seinen Freund, Gegner b.; etw. als sehr wahrscheinlich b.; eine Arbeit als gelungen b.; jmdn. als freundlich, geistreich b. — 3. etw. mit einem Zeichen versehen, etw. markieren: zu fällende Bäume b.; der Wanderweg ist mit einem Quadrat bezeichnet; die Betonung eines W or­ tes b. bezeichnend fAdj/ auch bezeichnen/ charakte­ ristisch, kennzeichnend: diese Äußerung, Haltung ist b. für ihn; das ist mal wieder b. 1 bezeichnender!weise fAdv.f wie es für etw., jmdn. charakteristisch, kennzeichnend ist: er hat es b. abgelehnt, daran teilzunehmen, etw. beizusteuern Bezeichnung, die; -, - e n l, Zeichen (1.3), der* in einer natürlichen od..künstlichen Sprache die Funktion hat, ein bestimmtes Individuum von anderen zu unterscheiden od. bestimmte Objekte einer Klasse zuzuordnen: das W ort ist B. für einen Gegenstand, einen Vorgang, eine Gattung; eine treffende, pas­ sende B.; diese verschiedenen Stoffe haben die gleiche B.; die Bezeichnungen der Tempi in der Musik — 2. das Bezeichnen (1.1 .1): die B. der Pflanzen, Tiere mit lateinischen Namen — 3.1. das Bezeichnen (3): die B. der Wanderwege mit bestim­ mten Symbolen; die B. der zu fällenden Bäume 3.2. Zeichen (1.1), das etw. markiert: die B. der Wanderwege erneuern bezeigen fsw. Vb.; hat/ 1. jmdm. etw. erweisen, bek u n den : jmdm. Ehrfurcht, Mitgefühl, seinen Respekt, sein Vertrauen b. — 2. etw. an den Tag legen, zu erkennen geben, zeigen: Mut, Tatkraft, Freude, guten Willen b. — 3. veraltend sich in bestimmter Weise b. in seinem Verhalten etw. B e­ stimmtes zum Ausdruck bringen: sich dankbar, erkenntlich b. bezeugen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. b. für etw. Zeugnis oblegen, etw. als Zeuge aussagen, durch seine Aussage bekräftigen: etw. vor Gericht b .; er bezeugte, den Angeklagten am Tatort gesehen zu haben; diese Tatsache kann ich b. — 2. jmdm. etw. bezeigen (1):
182 Bezeugung — bezweifeln jmdm. seine Achtung, Verehrung b.; dazu Bezeu­ gung, die; -en bezichtigen /sw. Vb.; hat/ jmdn. (eines bestimmten Tuns) beschuldigen: jmdn. des Diebstahls, eines Mordes b .; er wurde bezichtigt, an dem Verbrechen beteiligt gewesen zu sein beziehbar /Adj.; zu beziehen 2.1/: die Wohnung ist sofort b. beziehen, bezog, hat bezogen 1.1 . etw. mit einem dafür vorgesehenen Stoff, Überzug versehen: den Schirm, das Sofa neu, mit neuem Stoff b. lassen; die Betten frisch b. (mit frischer Bettwäsche ver­ sehen) 1.2. etw. bezieht sich: der Himmel, es hat sich bezogen (bewölkt) — 2.1. eine Wohnung b. (in eine Wohnung einziehen) 2.2. Mil. Posten b. (sich auf einem, seinem Posten aufstellen) — 8 . einen klaren Standpunkt, eine eindeutige poli­ tische Haltung b. (einnehmen 6.2) — 4.1. etw. durch Kauf, Bestellung gegen Bezahlung bekommen: die Zeitung durch die Post b. (auf Grund einer Bestellung regelmäßig zugestellt bekommen) 4.2 . ein gutes Gehalt, eine Pente b. (regelmäßig ausgezahlt bekommen) 4.8 . um g. Prügel, Dresche b. (bekom­ men 1.3) — 5. sich auf etw., jmdn. b. auf etw., jmdn. verweisen, etw., jmds. Äußerungen, Dar­ legungen zur Unterstützung einer Behauptung heran­ zieh en : sich auf ein Gespräch, eine Aussage b.; sich auf einen Kollegen b. — 6.1. etw. bezieht sich auf jmdn., etw. etw. betrifft (1) jmdn., etw.: der Vorwurf bezieht sich auf alle; diese Bemerkung bezieht sich nicht auf dich 6.2 . etw. auf sich b. etw. mit sich in Verbindung bringen, sich durch etw. getroffen fühlen: soll ich diese Verdächtigung auf mich b.?; du darfst nicht immer alles auf dich b.; zu 4.1 Bezieher, der; -s, - : der B. einer Zei­ tung Beziehung, die; -, -en 1. jvorw. PI./ Zustand, Art und Weise der wechselseitigen Einstellung und Aktivität 1.1. zwischen Ländern, ihr Verhältnis zu­ einan d er : freundschaftliche, wirtschaftliche, kultu­ relle Beziehungen zu einem Land anbahnen, pflegen; die diplomatischen Beziehungen zu einem Staat aufnehmen, abbrechen 1.2 . zwischen M e n ­ schen, ihr Verhältnis zueinander, Verbindung: es besteht eine enge B. zwischen den Geschwistern; in verwandtschaftlichen Beziehungen zu jmdm. stehen; er hat (intime) Beziehungen zu ihr, unter­ hält (intime) Beziehungen mit ihr (hat ein Lieb es­ verhältnis mit ihr); O er hat keine (innere) B. zur Kunst 1.3. Bekanntschaft (1), die jmdm. Vorteile verschafft, Verbindung: durch Beziehungen etw. bekommen, erreichen; er hat überall Beziehungen — 2. Zustand der Art, daß zwei od. mehrere Größen sich auf Grund bestimmter Merkmale be­ rühren, wechselseitig bedingen: zwei Dinge, Ereig­ nisse zueinander in B. setzen; zwischen diesen Geschehnissen besteht keine B. — 3. in jeder, mancher B. unter jedem, manchem Aspekt, Gesichts­ punkt: er hat in jeder B. recht; man kann ihm in jeder B. vertrauen; in mancher B. nimmt er es nicht so genau beziehungs] -los /Adj.f ohne Beziehung (2): die beiden Sätze stehen b. nebeneinander; -weise fKonj.; Abk. bzw.; nebenordnend; verbindet zwei od. mehrere, meist direkt aufeinanderfolgende Glie­ der; kennzeichnet eine paarweise Zuordnung!: er will kommen, b. sie will anrufen; Hans und Paul wohnen in Berlin, b. in Potsdam (Hans wohnt in Berlin, Paul in Potsdam) beziffern jsw. Vb.; hat/ 1. etw. mit Ziffern ver­ sehen, etw. numerieren: die Seiten des Heftes, Manuskripts b. — 2. etw. beläuft (2) sich auf etw.: der Schaden beziffert sich auf mehrere 1000 Mark Bezirk, der; -(e)s, -e 1. /in der DDR/ bestimmtes, mehrere Kreise (3) umfassendes, eine Einheit in der staatlichen Gliederung darstellendes Gebiet mit genau festgelegten Grenzen: der B. Potsdam; der / Rat des Bezirkes — 2. Stadtbezirk: im B. Berlin- Weißensee — 3. Gegend, Umkreis: in diesem B. sind schwere Unwetter niedergegangen Bezirks| -ebene, die jo. PL/: etw. wird auf B. (im Bereich eines Bezirkes 1) durchgeführt; - geleitet fAdj.; nicht adv.): die bezirksgeleitete (dem jeweiligen Rat des Bezirkes unterstellte, nicht zentral geleitete) Industrie; -gericht, das Gericht, das bes. fü r die Entscheidung von Rechtsstreitig­ keiten zweiter Instanz in einem Bezirk (1) zuständig ist; -karte, die Landkarte, auf der ein Bezirk (1) dargestellt ist; -leitung, die: die B . (für einen Bezirk 1 zuständige Leitung) der SED; -presse, die die auf Bezirksebene erscheinenden Zeitungen; -rat, der umg. Rat des Bezirkes; -Sekretär, der umg.: der B. von Rostock (der Erste Sekretär der Bezirks­ leitung der SED des Bezirks Rostock); -Stadt, die Hauptstadt eines Bezirkes (1); -tag, der oberstes Organ der Staatsmacht in einem Bezirk (1); -Zeitung, die vgl. - presse bezfrzen jsw. Vb.; hat/ um g.: sie hat ihn hezirzt (bezaubert, betört) bezug /in der Verbindung! in b. auf etw., jmdn. hinsichtlich einer Sache, jmds. : in b. auf die Qualität ist an der Ware nichts auszusetzen Bezug, der; -(e)s, Bezüge 1.1. auswechselbare Hülle aus Stoff, mit der ein Federbett, eine Steppdecke bezogen (1.1) wird : einen frischen B. aufziehen 1.2. Stoff, mit dem etw., bes. ein Möbelstück, bezogen, bespannt ist: der B. des Sofas ist schmutzig, muß erneuert werden — 2. jo. PI./ das Beziehen (4.1): der B. von Zeitungen durch die Post — 3 . /nur im Pl.j Einkommen, Einkünfte: wie hoch sind Ihre Bezüge? — 4 . /in der Verbindung/ auf etw., jmdn. B. nehmen sich auf etw., jmdn. beziehen (5): er nahm B. auf ihr letztes Gespräch bezüglich jPräp. mit Gen./ in bezug auf: b. Ihres Schreibens teilen wir Ihnen mit, daß . . . ; b. dieser Frage herrschen verschiedene Auffas­ sungen bezüglich /Adj.; nur attr./ Gramm .: das bezüg­ liche Fürwort (Relativpronomen) Bezugnahme, die; -, jo. PI./ das Bezugnehmen a u f etw .: unter, mit B. auf Ihr Schreiben bezugs/Bezugs| -fertig /A dj./: die Wohnung ist im Frühjahr b. (zum Einziehen fertiggestellt); -Objekt, das Person, Sache, auf die sich etw. bezieht; - punkt, der /PI. - e/ Punkt (4, 6.1), auf den sich etw. bezieht; -stoff, der Stoff zum Beziehen von Möbeln und anderen Gebrauchsgegenständen; -Sy­ stem, das Math. Koordinatensystem, auf das be­ stimmte Werte bezogen werden bezwecken /sw. Vb.; hat/ einen bestimmten Zweck verfolgen, eine bestimmte Absicht zu erreichen, zu verwirklichen suchen: was bezweckst du mit dieser Frage, Behauptung? bezweifeln jsw. Vb.; hat/ etw. anzweifeln, in Zweifel
bezwingen — Bier 183 ziehen: die Wahrheit von jmds. Aussage b.; das möchte ich stark b. bezwingen, bezwang, hat bezwungen 1,1. den Gegner, die gegnerische Mannschaft b. (besiegen) 1.2 . seinen Ärger, Zorn b. (unterdrücken, beherr­ schen) 1.8. ein Ziel unter Überwindung von Schwie­ rigkeiten erreichen: einen Berg b. (bis zum Gipfel besteigen); die Strecke in guter Zeit b.; zu 1.1 u. 1.3 Bezwinger, der; -s, - BGL, die; -, -s [be:ge:|el] /Kurzw. fü r Betriebs­ gewerkschaftsleitung/ s. Betriebsgewerkschafts­ leitung Biathlon, das; -s, fo. PL/ [..Ion] aus der Kombina­ tion von Skilanglauf und Schießen bestehende sport­ liche Disziplin bibbern /sw. Vb.; hat/ umg. beben (1.2), zittern: vor Kälte, Angst b. Bibel, die; -, -n 1. aus dem Alten und Neuen Testament bestehende Sammlung von Schriften reli­ giösen, moralisch-lehrhaften und geschichtlichen I n ­ halts, die Glaubensgrundlage für die verschiedenen christlichen Religionsgemeinschaften ist — 2. Buch, das 1 enthält: eine kostbare alte B.; <0 umg. was bringst du für eine B. (ein dickes, altes Buch) an­ geschleppt? Biber, der; -s, - 1. in zahlreichen Arten vorkommen­ des, gesellig lebendes Nagetier mit gedrungenem Körper, bräunlichem, wertvollem Fell, breitem, ab­ geplattetem Schwanz, mit Schuppen und Schwimm­ häuten zwischen den Zehen der Hinterfüße, das an Binnengewässern lebt und Burgen, Dämme baut — 2. /o. PLI Fell (2) von 1: ein Kragen aus B. Biber] -bau, der /PL -e /; -feil, das; -schwänz, der 1. Schwanz des Bibers — 2. flacher Dachziegel Bibliographie, d ie ; -n [..i:on] unter bestimmten Gesichtspunkten, zu bestimmten Themen zusammen­ gestelltes Verzeichnis von Büchern und anderen Ver­ öffentlichungen, die bes. hinsichtlich ihres Verfassers, Titels und Erscheinungsjahres beschrieben werden bibliographisch /A d j./: bibliographische Angaben (Angaben, die zur Identifizierung zitierter Titel in Büchern, Veröffentlichungen, Bibliographien not­ wendig sind) bibliophil /Adj.; von Büchern/ durch besondere Kriterien wertvoll für den Bücherfreund: eine bi­ bliophile Ausgabe, Seltenheit Bibliothek, die; -en 1. planmäßig aufgebaute, zur Benutzung geordnet aufgestellte Sammlung literari­ scher Dokumente, bes. Bücher, die laufend ergänzt und durch Kataloge, Karteien erschlossen wird: eine B. erweitern, erschließen — 2 . Einrichtung zur Verwaltung und Nutzbarmachung von 1: eine öffent­ liche, wissenschaftliche, allgemeinbildende B. — 3. Gebäude, Raum für 1 u. 2: in die B. gehen; in der B. arbeiten Bibliothekar, der; -s, -e Mitarbeiter in einer Biblio­ thek (2) mit Hochschul-, Fachschul- od. Fach­ arbeiterausbildung; dazu Bibliothekarin, die; -nen biblisch /Adj./ aus der Bibel stammend', biblische Geschichten, Gestalten Bickbeere, die norddt. Heidelbeere (1, 2) Bidet, das; -s, -s [bide:] Becken für Sitzbäder bieder /Adj./ in etwas beschränkter, einfältiger Weise rechtschaffen (1) (wirkend)', b. aussehen Bieder] -mann, der /PL -manner/ v e ra lte n d /nur auf frühere Verhältnisse angewandt/ rechtschaffener, ehrlicher M a n n : unter der Maske eines Bieder mannes auftreten; -meier, das; -s, /o. PL/ bürgerl. Kunststil in Deutschland von 1815—1848, der sich am deutlichsten in der kunstvollen Gestaltung von Möbeln und in der Malerei ausprägte biegen, bog, hat/ist gebogen 1 . etw. b. auf etw ein Halbzeug, Werkstück so umformend einwirken, daß es eine gekrümmte, abgewinkelte Form erhält (hat): Bohre, Bleche b.; einen Draht (zu einer Spirale) b. — 2. etw. (irgendwohin) b. etw. an einer Stelle Festsitzendes so bewegen, daß es, oft unter Krümmung, vorübergehend in eine andere Richtung weist (hat): Äste zur Seite, nach unten b.; sie bog den Kopf (nach hinten, vorn); sich b.: er bog sich zur Seite; etw. biegt sich : die Baume bogen sich im Wind; die Äste bogen sich unter der Last des Schnees (nach unten); O der Tisch bog sich unter der Last der Speisen (es waren Speisen in überreichem M aß aufgetragen) — 3 . etw., jmd. ändert die Richtung, wobei ein Bogen (1.1.1) beschrieben wird (ist): er, das Auto, der Weg bog um die Ecke 4- umg. auf Biegen oder Brechen (unter allen Umständen, mit Gewalt); — lügen, daß sich die ./ Balken b. biegsam /Adj./ 1. so beschaffen, daß man es leicht biegen (1, 2) kann: biegsames Material — 2. elastisch (2.1) in den Bewegungen: sie hat eine biegsame Gestalt; dazu Biegsamkeit, die; -, /o. P l.j Biegung, die; -, - en bogenförmige Abweichung von der (geraden) Linie: die B. der Straße; etw. macht eine B .; an dieser Stelle macht der Weg, die Straße, der Fluß eine B. (einen Bogen) Biene, die; -, -n 1. in zahlreichen Arten vorkommen­ des, fliegendes (stechendes) Insekt, das seine Brut mit Blütenstaub und Nektar aufzieht: die Bienen schwärmen, summen, tragen Nektar ein, sammeln Blütenstaub; er ist von einer B. gestochen worden; O fleißig wie eine B. (sehr fleißig) — 2. umg. /von einer attraktiven, unverheirateten, jungen weiblichen Person/: eine flotte, hübsche, kesse B. Bienen] -fleiß, der großer Fleiß; -gift, das /o. PL/ Absonderung aus der Giftdrüse der Honigbiene; -honig, der H onig; -königin, die einziges frucht­ bares Weibchen eines Bienenvolkes; -korb, der /PL - körbe/ geflochtener Bienenstock; -stich, der 1. Ver­ letzung durch den Stich einer Biene — 2. jo. PL/ Hefekuchen mit einem Belag aus gehackten Mandeln, Butter, Zucker und Honig; -stock, der /PL -stocke/ Behältnis, in dem ein Imker ein Bienenvolk hält; -volk, das aus einer Bienenkönigin, den Arbeits­ bienen und Drohnen bestehende Gemeinschaft von Bienen; -wabe, die Wabe; -wachs, das \o. PI./ Stoff, der von den Bienen ausgeschieden wird und ihnen als Material für den Bau ihrer Waben dient; -zucht, die \o. PL/ Imkerei (1); -Züchter, der Imker Biennale, die; -, -n [bien..] alle zwei Jahre statt­ findende internationale Kunstausstellung, Film -, Theater- od. M usikfestspiele Bier, das; *(e)s, -e /bei Mengenangabe PI. Bier/ aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser durch Gärung gewonnenes alkoholisches Getränk: helles, /* dunkles B .; B. brauen, abfüllen, ausschenken; ein (Glas) B. bestellen, trinken; ein Faß, Kasten, eine Flasche B. um g. etw. wie sauer B. anpreisen (etw. eifrig empfehlen, das niemand haben will); das ist nicht mein B. (das ist nicht meine Sache, Aufgabe, mein Problem)
184 Bierdeckel — bilden Bier| -deckel, der Untersetzer, bes. aus Pappe, für das Bierglas; -faß, das /PL -fässer/; -flasche, die; -glas, das jPl. - g läser/ ; -kästen, der /PL -kästen/ Kasten für, mit Bierflaschen; -krug, der; -ruhe, die umg. /emot./ unerschütterliche Ruhe; -Schinken, der \o. PL; Wurstsortej; -Seidel, das Biese, die; -, - n 1. farbiger Streifen (1), bes. an Hose und Mütze von Uniformen — 2. kleine ge­ steppte Falte als Zierde an Kleidungsstücken Biest, das; -(e)s, -er umg. /emot. neg.j 1.1. /von einem Tier, auch von einem Ding/: das B. (Insekt) hat mich gestochen; das B. (der Hund) hat die ganze Nacht gebellt; das B. (der Reißverschluß) will nicht aufgehen 1.2. /von einem Menschen/: sie ist ein faules, freches B. (ist faul, frech); auch Schimpfw. du B.! bieten, bot, hat geboten 1.1 . jmdm. etw. b. jmdm. zu erkennen geben, daß man bereit ist, ihm etw. (für etw.) zukommen zu lassen: jmdm. eine Ent­ schädigung, Geld, Ersatz, dem Finder eine Be­ lohnung b. 1.2. jmdm. eine Möglichkeit geben, zeigen, die er zu seinem Vorteil nutzen kann: jmdm. eine Chance, Gelegenheit b .; einer Dame den Arm b. (zur Stütze hinhalten); jmdm. die Hand zur Ver­ söhnung b. (hinstrecken); etw. bietet jmdm. etw.: etw. bietet (gibt) jmdm. eine Handhabe, einen An­ laß, um ...; etw. bietet sich: hier bietet sich (1ergibt sich) ein Ausweg aus einer schwierigen Situation 1.8 . bei einer Versteigerung die Summe(n) nennen, die man für etw. zu zahlen bereit ist: wer bietet mehr? — 2. jmdm. etw. als Hilfe zukommen lassen, gewähren: jmdm. Trost, Halt, ein Obdach b. — 8.1 . etw. zeigen (3.1), darbieten: es wurden ausgezeichnete Leistungen geboten 3.2 . ein herrlicher Anblick bot sich unseren Augen (wir hatten einen herrlichen Anblick); etw., jmd. bietet (ist) ein Bild des Elends — 4. das lasse ich mir nicht b. (das nehme ich nicht hin)! + jmdm. / Paroli, die / Stirn b. Bigamie, die; -, /o. PL/ Zustand des gleichzeitig zweimal Verheiratetseins: in B. leben Big Band, die; -, Big Bands [bikbsnt] großes T anz- Orchester, in dem einzelne Instrumente mehrfach besetzt sind bigQtt /Adj./1 .1 . engherzig fromm, übertrieben eifrig im Glauben 1.2 . scheinheilig; dazu Bigotterie, die; -, - n [..i:on] Bijouterie, die; -, - n [bi3U.., P L . .i:9n] 1. (billiger) Schmuck (1.1) —2. landsch. GeschäftfürSchmuck­ waren Bikini, der; -s, -s zweiteiliger, knapper Badeanzug für Damen bikonkav, bikonkav /Adj./ auf beiden Seiten hohl­ geschliffen: eine bikonkave Linse bikonvex, bikonvex /Adj./ [..v . .] auf beiden Seiten erhaben geschliffen: eine bikonvexe Linse Bilanz, die; -en 1. Wirtsch. 1.1. in Form von Tabellen, Gleichungen ausgearbeitete Darstellung einander bedingender ökonomischer Größen, zwi­ schen denen Gleichgewichtsproportionen herzustellen sind, als Instrument volkswirtschaftlicher, betrieb­ licher Planung in der soz. Wirtschaft: eine B., Bilanzen erarbeiten, ausarbeiten 1.2. ab schließ en d e Gegenüberstellung der Aktiva und Passiva einer wirtschaftlichen Einheit an einem bestimmten Stich­ tag: eine B. aufstellen — 2. durch einen abschließen­ den Überblick gewonnenes Ergebnis, Fazit: die er­ schütternde B. des zweiten W eltkrieges; B. über das bisher Erreichte ziehen bilanzieren /sw. Vb.; hat/ W irtsch. etw. b, 1.1. Positionen, Zusammenhänge in der Form einer Bilanz (1.1), von Bilanzen darstellen: Material, Finanzen, das Nationaleinkommen b. 1 .2. über etw. eine Bilanz (1.2) aufstellen: ein Konto b.; dazu Bilanzierung, die; -, - en /vorw. Sg./ bilateral, bilateral /Adj./ (in der Politik) von zwei Partnern ausgehend, zwei Partner betreffend, zwei­ seitig: ein bilaterales Abkommen Bild, das; -(e)s, -er 1.1 . etw. mit (künstlerischen) malerischen, graphischen Mitteln auf einer Fläche Gestaltetes: ein altes, wertvolles B .; ein B. eines bekannten Malers; das B. stellt den Komponisten N, eine Landschaft dar; ein B. malen, zeichnen, rahmen, aufhängen, restaurieren 1.2 . F otogr a fie (2): ein B. vergrößern; jmdm. ein B. von sich schenken; die Bilder vom letzten Urlaub betrach­ ten 1.3. Reproduktion (2) von 1.1 od. 1.2: ein Buch mit vielen (bunten) Bildern; eine Zeiturigsrepor- tage in Wort und B. — 2. /vorw. Sg./ das auf einem Bildschirm Erscheinende: das B. ist gut, schlecht, war gestört -r - 3 . /vorw. Sg./ Ausschnitt aus der Umwelt, der sich dem menschlichen Auge in bestimmter Weise darbietet, A nblick: ein herr­ liches, friedliches B. lag vor ihnen; die Straße bot ihr gewohntes, alltägliches B .; die Unglücksstelle bot ein B. des Grauens, Entsetzens — 4. /vorw. Sg./ Vorstellung, Eind ruck: der Bericht vermittelt ein realistisches B. (der Lage); etw. gibt ein schiefes B. (einen falschen Eindruck) von etw.; Bilder (Erinnerungen) aus der Vergangenheit stie­ gen vor ihm auf; sich ein B. von etw. machen (sich eine Meinung, Vorstellung von etw. bil­ den) — 5. durch gleichbleibende Dekoration ge­ kennzeichneter Abschnitt eines dramatischen Werkes: eine Oper in vier Bildern; das zweite B. des ersten Aktes — 6 . anschaulicher sprachlicher Vergleich, M eta p h e r : ein anschauliches, kühnes B. gebrauchen -J - über etw. im Bilde sein (über etw. Bescheid wissen, informiert sein); jmdn. (über etw.) ins B. setzen (jmdn. über etw. informieren, unterrichten); umg. scherzh. ein B. für (die) Götter sein (einen komischen, grotesken Anblick bieten) Bild| -band, der Buch mit zahlreichen Reproduktio­ nen (2); -bericht, der Bericht (in einer Zeitung) über ein bestimmtes Thema mit zahlreichen reproduzierten Fotografien; -berichterstatter, der Reporter, der Bildberichte liefert, Pressefotograf; -dokument, das Bild, (reproduzierte) Fotografie von dokumentari­ schem Wert bilden, bildete, hat gebildet / / auch gebildet/ 1.1 . etw. (in künstlerischer Weise) formen, modellieren: eine Plastik aus Ton b.; die bildende Kunst /Sammelbez. bes. für Plastik, Malerei, Graphik, Kunsthandwerk/ 1.2. etw. ist in bestimmter Weise gebildet etw. hat eine bestimmte äußere Form , Gestalt: ein fein gebildetes Gesicht — 2 .1 .1 . etw. durch Formieren (1.2) hervorbringen: die Kinder bildeten einen Kreis (gruppierten sich zu einem K reis); Spalier b.; die fliegenden Wildenten bilde­ ten ein großes V am Himmel; einen Ausschuß, eine Regierung b. (aufstellen 2); eine Widerstands­ gruppe b. (sich zu einer Widerstandsgruppe zu­ sammenschließen) 2.1 .2 . einen Laut b. (artikulie­ ren); Sätze, Beispiele b. (formulieren); sich etw.
Bilderbuch — Binde 185 b.: sich eine Meinung, ein Urteil b. (zu einer Meinung, einem Urteil gelangen) 2.2.1. etw. (aus sich heraus) hervorbringen (2.2): die Pflanze bildet junge Triebe; dieses Verb bildet kein Passiv (läßt sich nicht ins Passiv setzen) 2.2.2. etw. bildet sich: Knospen, Eiskristalle haben sich gebildet (haben sich entwickelt, sind entstanden) — 3 . etw., ,jmd. stellt etw. dar, ist etw. : der Bach bildet die Grenze; etw. bildet den Hintergrund zu etw.; etw. bildet die Regel, eine Ausnahme — 4.1. Lesen, Reisen bildet (den Menschen) (fördert jmds. Bildung 2); er benutzte jede Gelegenheit, um sich zu b. (um sich Bildung 2 zu verschaffen) 4.2 . etw. ausbilden (2.1) : jmds. Stimme b. Bilderl -buch, das Kinderbuch, das nur aus (einer Folge von) Bildern (1.3) besteht od. sehr viele Illustrationen hat; -galerie, die Galerie für Bilder (1.1) , Gemäldegalerie; -rahmen, der Rahmen für Bilder (1); -rätsel, das Rätsel, dessen Lösung, ein Wort od. ein Satz, aus der Bedeutung von Zeich­ nungen und Zeichen zu erschließen ist; -Schrift, die Schrift, die Wörter, Begriffe od. gedankliche Zu ­ sammenhänge durch bildliche Darstellungen aus­ drückt Bjl(l|fläche, die 1. Fläche eines Bildes (1.1) — 2« Fläche, auf die ein Bild projiziert wird + umg. auf der B. erscheinen (unvermittelt, plötz­ lich erscheinen); von der B. verschwinden (rasch verschwinden, in Vergessenheit geraten) bildhaft /Adj./ 1. anschaulich wie ein Bild (1): jmdm. wird etw. b. deutlich; sich etw. b . vor­ stellen können — 2. ein Bild, Bilder (6) verwendend: ein bildhafter Ausdruck; eine bildhafte Sprache Bild/bild| :hauer, der; -s, - Künstler, der plastische Kunstwerke aus Stein, Holz od. Metall schafft; ^hübsch, -hübsch /Adj.; emot./ sehr hübsch (1.1): ein bildhübsches Mädchen, Gesicht bildlich /Adj./ 1. im Bild, mit Hilfe von Bildern (1): die bildliche Darstellung, Wiedergabe eines Gegen­ standes, Vorganges — 2. durch ein Bild (6) an­ schaulich: ein bildlicher Ausdruck; das ist nur b. (als Vergleich, nicht konkret) gemeint, gesprochen Bildnis, das; -ses, -se geh. künstlerische Dar­ stellung eines bestimmten Menschen in Bild od. P lastik : das B. eines berühmten Dichters Bild/bild| -röhre, die elektronische Röhre für die sichtbare Wiedergabe von etw.; -schärfe, die Maß für die Erkennbarkeit von Einzelheiten bei einem Fernsehbild, einem Bild (1.2);’ -schirm, der Fläche der Bildröhre, auf der etw. sichtbar wiedergegeben wird; :Schön, -schon /Adj.; emot.f sehr schön (1): ein bildschönes Mädchen, K leid; -Störung, die Störung bei der Übertragung des Fernsehbildes Bildung, die; -en 1. fo. Pl.f 1.1. (im Prozeß von Ausbildung und Erziehung sich vollziehende) Ver­ mittlung und Aneignung menschlicher Erfahrungen, wissenschaftlicher Kenntnisse, geistiger und körper­ licher Fähigkeiten und Fertigkeiten, gesellschaft­ licher Normen und Traditionen: eine gründliche, naturwissenschaftliche B .; die / polytechnische B. und Erziehung; das Recht auf B. 1.2. /zu bil­ den 4.2/: die B. seines musikalischen Gehörs — 2. jo. PI./ Ergebnis von 1.1: eine umfassende B. be­ sitzen; das gehört zur allgemeinen B. — 3. jo. Pl.j 3.1. das Bilden (2.1): die B. von Sätzen, Bei­ spielen; die B. einer neuen Regierung 3.2. die B. (Entstehung) neuer Triebe, von Knospen — 4. /o. Pl.j Form , Gestalt: die ebenmäßige B. ihres Ge­ sichtes — 5. abgeleitetes od. zusammengesetztes W ort: Bildungen auf -lieh, -er, -ung Bildungsj -einrichtimg, die Schule od. andere E in ­ richtung für die Aus- und Weiterbildung; -erlebnis, das Erlebnis, das jmds. Bildung (1.1) entscheidend fördert; -gang, der Verlauf der Bildung, der A u s­ bildung; -lücke, die: da habe ich, das ist bei mir eine B. (das weiß ich nicht); -möglichkeit, die Möglichkeit zur Bildung (1.1); -privileg, das Vor­ recht der in der Ausbeutergesellschaft herrschenden Klassen und der mit ihnen verbundenen sozialen Schichten auf Bildung (1.1); -prozeß, der Prozeß der Bildu n g (1.1); -Stätte, die vgl. - einrichtung; -System, d as: das einheitliche sozialistische B. (ge ­ schlossenes System aufeinander abgestimmter B il­ dungseinrichtungen in der DDR von den Einrich­ tungen der vorschulischen Erziehung bis zu den höchsten Bildungsstätten) Bild) -Unterschrift, die Text zu einem Bild (1.3) bes. in einer Zeitung, Zeitschrift; -werfer, der; -s, - Projektionsapparat; -werk, das 1Plastik (2); -Wör­ terbuch, das Wörterbuch, das die Bedeutung von Wörtern durch Bilder (1.3) veranschaulicht; -Z u ­ schrift, die Zuschrift auf eine Heiratsanzeige mit beigelegter Fotografie Billard, das; -s, -e [biljart, PI. .. rdo] Spiel, bei dem Kugeln mit einem Queue auf einem mit grü­ nem Tuch bespannten Tisch gestoßen werden Billett, das; -(e)s, -e/-s [biljet] veraltend 1. Ein­ trittskarte: ein B. kaufen, vorbestellen; Billetts zu ermäßigten Preisen — 2. Fahrkarte: ein B. erster Klasse lösen Billiarde, die; -, - n eine B. /Kard.zahl/ tausend Billionen billig /Adj./ 1. niedrig im Preis, nicht teuer: ein billiger Stoff; Gemüse ist jetzt b.; umg. etw. für billiges (wenig 1.2.1) Geld bekommen; jmdm. etw. b. ablassen — 2 . einfallslos und leicht zu durch­ schauen: eine billige Ausrede; ein billiger Vorwand; das ist ein billiger T rick - fdasist(nur)/ rechtundb. billigen /sw. Vb.; hat/ etw. gutheißen, erklären, daß man etw. für gut, richtig hält: jmds. Entschluß, Plan, Entscheidung b. Billigung, die; -, - en /vorw. Sg./: etw.findet jmds. volle B. (jmd. billigt etw. ausdrücklich) Billion, die; -, -en eine B. / Kard.zahl/ eine Million Millionen Bimetall, das Elektrotechn. Körper (2) aus zwei miteinander verbundenen Metallschichten, die sich bei Erwärmung unterschiedlich stark ausdehnen Bimmel, die; -, -n umg. helltönende kleine Glocke od. Klingel bimmeln /sw. Vb.; hat/ umg. 1.1. helltönend läuten, klingen: die Glocken der Kapelle b. 1 .2. das Tele­ fon hat gebimmelt (geklingelt 1.2) — 2 . es hat schon wieder einer (an der Tür) gebimmelt (es wurde die Türklingel betätigt, es wurde geläutet) bimsen /sw. Vb.; hat/ umg. (etw.) durch eifriges Üben lernen, pauken: Vokabeln b.; vor der Klassen­ arbeit haben wir tüchtig gebimst Bimsstein, der 1. jo. PI./ graues, poröses und leichtes vulkanisches Sedimentgestein — 2. Stück von 1: sich die Hände mit einem B. säubern Binde, die; -, -n 1.1. langer, schmaler Stoffstreifen, der als Verband um eine Wunde, als Stütze um ein
186 Bindegewebe — Biologie (verletztes) Körperteil gewickelt, gelegt wird: eine B. um das verletzte Knie wickeln; eine elastische B. anlegen 1.2« den Arm in der B. (in einem um Hals und Arm gelegten, als Stütze für den Arm dienenden Stoffstreifen) tragen — 2. zu einem King geschlosse­ ner Stoffstreifen in bestimmter Farbe, mit bestimm­ tem Aufdruck, der als Kennzeichen für etw. um den Arm getragen wird: der Blinde trägt eine gelbe B. mit drei schwarzen Punkten -f* umg. einen hinter die B. gießen, kippen (ein al­ koholisches Getränk zu sich nehmen) Binde| -gewebe, das Gewebe, das menschliche od. tierische Organe umhüllt, sie untereinander ver­ bindet und stützende Funktionen hat; -glied, das verbindendes, vermittelndes Glied (3.2); O das letzte B. in einer Beweiskette fehlt; -haut, die jvorw. Sg .j Schleimhaut, die die Innenseite der Augenlider und die Vorderseite des Augapfels über­ zieht; -hautentzündung, die; -mittel, das 1. H a f­ tung auf dem Untergrund und mechanische Festig­ keit des Anstrichs bewirkender Bestandteil von Farbe (2.2) — 2. Bauw. (pulverförmiger) Stoff, bes. Mörtel, Zement, der, mit anderen Stoffen und Wasser gemischt, erhärtet (und Teile zusammenhält od. Werkstoffen Festigkeit gibt) binden, band, hat gebunden f / auch gebunden/ 1.1. etw. b. einen Faden, Strick, Draht so um ein­ zelne Teile wickeln (und verknoten), daß sie fest Zusammenhalten: Blumen (zu einem Strauß, Kranz) b.; das gemähte Getreide (zu Garben) b. 1 .2 . etw. durch 1.1 herstellen: einen Kranz, Strauß b .; Besen b. — 2.1. einen schmalen Stoffstreifen, ein Band od. die Enden davon verknüpfen: die Krawatte b.; die Schnürsenkel fester b. 2 .2 . etw. durch 2.1 herstellen: eine Schleife b. — 3.1. etw., jmdn. an etw. b. etw., jmdn. mit Hilfe eines Stricks o. ä . an etw. befestigen: den Kahn an einen Pflock b.; den jungen Baum an einen Stab b.; jmdn. an einen Baum b. 3.2. etw. um etw. b. etw. um etw. legen und es durch einen Knoten, eine Schleife befestigen: ein Tuch um den Kopf, den Hals b .; eine Schnur, einen Bindfaden um das Paket b. — 4. jmdn., etw. fesseln (1): den Gefange­ nen (mit Stricken) b. — 5. jmdn. durch etw. so in Anspruch nehmen, daß er nichts anderes tun kann: gegnerische Truppen durch einen Entlastungs­ angriff b.; etw. bindet jmds. ganze Aufmerksam­ keit — 6 .1 . jmd. ist an, durch etw. gebunden, jmdn. bindet etw. jmd. ist verpflichtet, etw. einzuhalten: jmd. ist an eine Abmachung, einen Vertrag gebun­ den: jmdn. bindet ein Versprechen 6.2 . sich b. sich in einer Angelegenheit so entscheiden, daß es verbindlich wird: er will sich (für die Ferien) noch nicht b.; er hat sich schon gebunden (ist schon ver­ lobt, verheiratet); firn Part. Präs.j eine bindende (zur Einhaltung verpflichtende) Zusage machen; eine bindende Entscheidung treffen; etw. ist an etw. gebunden: die Verhandlungen sind an keine Zeit gebunden (auf keine bestimmte Zeit festgelegt) — 7.1. abbinden (3): der Mörtel, Zement hat bereits gebunden 7.2. die Grasnarbe bindet den sandigen Boden (verhindert, daß der Sand durch den Wind abgetragen wird) 7.3 . die Suppe, Soße b. (sämig machen) — 8 . ein Buch b. (die gehefteten, zu Seiten gefalteten und geschnittenen bedruckten Druckbogen mit Rücken und Deckeln versehen) + (sich) etw. ans / Bein b.; jmdm. sind die / Hände gebunden; sich einen ^ Klotz ans Bein b.; jmdm. etw. auf die Nase b.; sich eine / Rute auf den Rücken b.; jmdm. etw. auf die / Seele b. Binder, der; -s, - 1. Krawatte (1): ein seidener B. — 2. Landw. Mähbinder Binde| -strich, der 1. waagerechter, kurzer Strich, der 1.1. bei einer Folge von Komposita für den gemein­ samen Bestandteil steht, der nur einmal genannt wird 1.2 . mehrteilige Wörter der Übersichtlichkeit und Les­ barkeitwegen trennt; -wort,dasfPl. -Wörter/Gramm. Konjunktion (1) Bind|faden, der dünne Schnur zum Zusammen­ binden, Verschnüren: das Paket ist mit B. ver­ schnürt -f- umg. es regnet Bindfäden (es regnet sehr stark) Bindung, die; -, - enl.1 . enge Beziehung zu jmdm.: er hat alle seine alten Bindungen gelöst; neue Bindungen eingehen 1.2. das innere Verbundensein: er hat eine starke B. zu seiner Heimat, Familie 1.3. die B. an einen Vertrag, ein Versprechen (V e r ­ pflichtung, einen Vertrag, ein Versprechen ein- zuhälten) — 2. Vorrichtung zur beweglichen B e­ festigung desSchuhes am Ski —3. Textil. 3.1. Art der Verflechtung von K ett- und Schußfäden beim Weben 3.2. Art der Verkettung von Maschen beim Stricken und Wirken binnen jPräp. mit Dat., auch mit Gen.j im Laufe von, innerhalb: b. vierzehn Tagen; b. kurzer Zeit, eines Jahres Binnen] -fischerei, die berufsmäßige Fischerei in Binnengewässern; -gewässer, das von Festland um­ schlossenes Gewässer; -hafen, der Hafen an einem Binnengewässer; -handel, der Handel innerhalb des Territoriums eines Staates; -land, das /o. PL/ von der Küste entfernt gelegenes Gebiet (eines Lan­ des); -meer, das von Festland umschlossenes M eer; -Schiffahrt, die Schiffahrt auf Binnengewässern; -see, der xSee; -verkehr, der Verkehr innerhalb des Territoriums eines Staates Binom, das; -s, -e Math. Summe od. Differenz aus zwei Gliedern; dazu binomisch /A dj./: ein bino­ mischer Ausdruck; der binomische Lehrsatz (Rechenvorschrift zur Entwicklung der Potenz eines Binoms) Binse, die; -, -n an feuchten, moorigen Stellen wach­ sende einkeimblättrige, grasartige Pflanze mit un ­ scheinbaren Blüten + umg. etw. geht in die Binsen (etw. geht verloren od. entzwei; etw. mißlingt) Binsen| -Wahrheit, die allgemein bekannte, selbst­ verständliche Wahrheit; -Weisheit, die vgl. - Wahr­ heit Biochemie, Biochemie, die aus Gren zgebieten der Biologie und Chemie hervorgegangener Zweig der Naturwissenschaften, der sich mit dem chemischen Aufbau von Pflanze, Tier und Mensch und den bei Prozessen des Lebens ablaufenden chemischen Vorgängen befaßt Biographie, die; - n [..i:on] 1. Beschreibung des Lebens (1.2, 1.3) eines (berühmten, bedeutenden) Menschen: eine B. verfassen, schreiben — 2. das Leben (1.2, 1.3) eines (berühmten, bedeutenden) Menschen; dazu biographisch fAdj.; nicht präd.f Biologe, der; -n, -n Wissenschaftler auf dem Gebiet der Biologie Biologie, die; -, jo. PI ./ Wissenschaft vom Leben (1.1) als einer besonderen Bewegungsform der Materie
biologisch — Bißwunde 187 biologisch /Adj.; nicht präd.j 1. die Biologie be­ treffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend: biolo­ gische Forschungen; etw. b . untersuchen — 2 . den Gegenstand der Biologie betreffend, zu ihm gehörend, auf ihm beruhend: biologische Vorgänge im mensch­ lichen Körper; das biologische Gleichgewicht in einer Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren; die biologische Kriegsführung (Einsatz von K ra nk ­ heiten erregenden Mikroorganismen als Kam pf­ mittel in der Kriegführung imperial. Staaten) Bionik, die; -, /o. PL/ Grenzgebiet zwischen Biologie und Technik, dessen Gegenstand die Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse über Bau und Funk­ tion biologischer Systeme für technisch konstruktive Zwecke ist Biophysik, Biophysik, die Wissenschaft, die lebende Systeme mit der Methodik der Physik untersucht Biosphäre, Biosphäre, die fachspr. der das Leben von Organismen ermöglichende, der von Organismen bewohnte Raum der Erde Biotop, der, auch das; -s, -e Biol. in sich einheit­ licher und gegen benachbarte Räume gut abgrenz- barer Lebensraum mit einer auf ihn abgestimmten Leb ensgemeinschaft Birke, die; -n 1. Laubbaum mit weißer, borkiger Rinde, hellgrünen, doppelt gesägten Blättern und walzenförmigen, länglichen Blütenständen — 2. jo. Pl.f Birkenholz als Material bes. für Möbel: ein Schlafzimmer in, aus B. Birken| -grün, das Birkenzweige mit dem ersten zarten Grün; -holz, das jo. P l.f; -pilz, der eßbarer Röhrenpilz mit graubraunem Hut und schlankem, hellem, grauschwarz geschupptem Stiel; -saft, der jo. PL/ Saft aus dem Stamm der Birke; -wasser, das jo. Pl.j mit Birkensaft hergestelltes Haarwasser; - z weig, der Birk|huhn, das in M oor und Heide wildleben­ des Huhn (1.1) Birnjbaum, der weißblühender Obstbaum mit runden, zum Stiel.hin sich verjüngenden Früchten Birne, die; -, - n 1. Frucht des Birnbaums: reife, saftige Birnen — 2. Glühlampe: eine neue B. ein­ schrauben — 3. salopp Kopf des Menschen: er hat sich an der B. gestoßen -f- s a lop p eine weiche B. haben (etivas beschränkt, verrückt sein) 1bis jPräp. mit Akk.; o. Art. od. mit einer weiteren Präp., die den folgenden Kasus bestimmt/ 1. jzeitl.; weist auf den Endpunkt eines Zeitabschnitts hin/: b. morgen muß die Arbeit fertig sein; ich warte noch b. 12 Uhr; er bleibt b. Mai, b. (zum) 25. Ja­ nuar in Berlin, b. Ende der Woche; b. zum Jahr 2000; b. zu den Ferien muß ich noch viel erledigen; er konnte b. gegen Mitternacht nicht einschlafen; warte damit b. nach der Vorstellung; b. in die Nacht hinein arbeiten; von ... b . / von (2.1 .3); umg. b . morgen!; b. bald, dann, gleich!; b. Montag! IGrußformeln zum Abschied mit dem Hin­ weis auf das nächste Wiedersehen\ — 2. jräuml.; weist auf den Endpunkt einer Erstreckungj: er fuhr b. Weimar; von ... b. / von (1.1.2, 1.2.2); b. dort sind es zehn Meter; wie weit ist es b. dahin?; der Bus fährt b. vors Haus; b. zur nächsten Halte­ stelle gehen; jmdn. b . an die Ecke begleiten — 8. b. auf 3.1. Einschließlich: er hat sein Geld b. auf den letzen Pfennig ausgegeben; das Theater war b. auf den letzten Platz ausverkauft 3 .2 .2a u s­ schließlich, ausgenommen: b. auf den Salat ist das Essen fertig; b. auf zwei waren alle jünger als 20 Jahre — 4.1 . /bezeichnet den äußersten Grad, das äußerste M aß, die oberste Grenze/ : sie marschier­ ten b. zur Erschöpfung; für das Bild wurden b. zu 2000 Mark geboten; Städte b. zu 50000 Einwoh­ nern 4.2 . /steht zwischen zwei Zahlen, mit denen die untere und obere Begrenzung von etw. angegeben wird/: die Mäntel kosten 200 b. 300 Mark; die Operation dauert zwei b. drei Stunden 2bis /Konj.; unterordnend; leitet einen temporalen Gliedsatz ein/ 1. /kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Nachzeitigkeit; der Gliedsatz gibt die zeitliche Grenze an, bis zu der das Geschehen im Hauptsatz reicht/: er wartete, b. ich kam; wir suchten so lange, b . wir den Schlüssel fanden — 2. /bei Negation im Hauptsatz (und im Gliedsatz) im temporalen und konditionalen Sinne/ bevor (2): wir können nicht nach Hause gehen, b. (nicht) die Arbeit fertig ist; er bekommt keinen Kredit mehr, b. er (solange er nicht) gezahlt hat Bisamratte, die amphibisch lebende große Wühl­ maus mit dichtem, glänzendem, wertvollem Fell Bisehof, der; -s, Bischöfe R el. kath. ev. oberster geistlicher Würdenträger eines bestimmten kirch­ lichen Gebietes bis| -her /Adv./ bis jetzt, bis heute: ich habe sie b. nicht kennengelernt; b. wurde das Gehalt immer Ende des Monats ausgezahlt; -herig /Adj.; nur attr./ bisher gewesen, angewandt, erreicht od. vor­ handen: der bisherige Außenminister; die bis­ herige Methode, seine bisherigen Erfolge, Werke Biskuit [..kvi:t], auch Biskuit [..kvit], das, auch der; -(e)s, -s/-e lockeres, ohne Fett gebackenes Stück Dauerbackware: jmdm. ein B. anbieten; Biskuits backen BiskiütI, auch Biskuit]teig, der jo. P l.j aus Mehl, Eiern und Zucker bestehender Teig, aus dem Biskuits od. andere.Backwaren, bes. Tortenböden gebacken werden bis]lang /Adv./ landsch. bisher: ich habe b. noch nichts von ihm gehört Bison, der; -s, -s [..on] nordamerikanisches, wild­ lebendes, braunes Rind, das nur noch in Gehegen und Tiergärten erhalten ist Biß, der; Bisses, Bisse das B eißen (2.1): der B. dieser Schlange ist gefährlich bißchen /in der Verbindung/ ein b. etwas (3.1): jad v.j ein b.Spazierengehen; es regnet ein b.; /adj./ gib mir ein b. Geld, noch ein b. Suppe; umg. ach, du liebes b.! /Ausruf des Erstaunens od. Erschrek- kensj Bissen, der; -s, - 1 . abgeschnittenes, abgebrochenes, abgebissenes kleines Stück eines festen Nahrungs­ m ittels: ein B. Fleisch, Brot; der Hund schnappt nach einem B. Wurst; er konnte keinen B. an­ rühren, herunterbringen (war nicht fähig, etw. zu essen) — 2. jo. Pl.j umg. kleine Mahlzeit, Imbiß: willst du einen B. mit uns essen?; wir wollen erst einen B. zu uns nehmen umg. jmdm. die, jeden B. in den Mund zählen (genau aufpassen, wieviel jmd. ißt) bissi/Adj./ 1. zum Beißen (2.1) neigend: Vorsicht, bissiger Hund!—2 . scharf(5), verletzend: eine bissige Bemerkung machen; etw. in bissigem Tone sagen Biß|wunde, die durch einen B iß hervorgerufene Wunde
188 Bistum — Blasebalg Bistum, das; -s, Bistümer Amtsbereich eines katho­ lischen Bischofs bis]weilen /Adv./ geh. manchmal: b. erinnerte er sich ihrer; b. schmerzt die Wunde noch bitte /Höflichkeitsformel 1.1. die einen Wunsch. eine Frage, Aufforderung unterstreichtj: b., helfen Sie mir doch!; wie spät ist es, b. ?; b., treten Sie näher!; b., nehmen Sie Platz!; der Nächste b.! 1.2 . die eine Frage bejaht/: „nehmen Sie noch etwas Tee?“ j,(Ja,) b.! “ 1.3. die auf ein mündliches Dankeswort antwortet/: „ich danke Ihnen für Ihre Bemühun­ gen.“ „Bitte (schön)!“ 1.4. mit der man jmdn. bit­ tet, eine Äußerung, die man nicht richtig verstanden hat, zu wiederholen/: (wie) b.? 1.5. mit der man jmdn., der angeklopft hat, zum Eintreten auffordert/ Bitte, die; -n (höflich formulierter) Wunsch, um dessen Erfüllung man jmdn. ersucht: eine höfliche, dringende, große B .; die B. um Verzeihung, Ruhe; eine B. äußern, Vorbringen, aussprechen; ich habe eine B .; jmds. B. abschlagen, erfüllen; etw. geschieht auf jmds. B . hin bitten, bat, hat gebeten 1.1. jmdn. b. sich in höf­ licher, verbindlicher Form an jmdn. wenden, um ihn zu etw., zur Erfüllung eines Wunsches zu ver­ an la ssen : jmdn. herzlich, inständig (um etw.) b.; jmdn. um Antwort, Auskunft, Verzeihung, Hilfe, Rat b.; jmd. bittet ums /* Wort, um Ruhe, Gehör 1.2. /in Ausrufen der Entrüstung, Empörung/: ich muß doch (sehr) b.!; ich bitte Sie! — 2.1. jmdn. zu Tisch, zum Essen b. (jmdn. höflich auffordern, am Tisch, zum Essen Platz zu nehmen) 2.2. jmdn. höflich auffordern, an einen bestimmten Ort zu kommen: jmdn. zu sich, insZimmer b.; ich lasseb.!; jmdn. zum Essen b. (einladen II. 1.1) 4- jmdn. zur / Kasse b.; um gut(es) / Wetter b. bitter /Adj./ 1. wie Galle schmeckend, von sehr herbem, strengem Geschmack, der bis ins Un­ angenehme geht: etw. ist b. wie Galle; die Medizin, Gurke schmeckt b.; bittere Mandeln; etw. hat einen bitteren Beigeschmack; bittere (herbe, nicht gesüßte) Schokolade — 2. als enttäuschend emp­ funden, schmerzlich: das war eine bittere Ent­ täuschung für ihn; bittere Erfahrungen machen — 3. von schmerzlicher Enttäuschung geprägt: einen bitteren Zug um den Mund haben; sein schweres Leben hat ihn b. gemacht — 4 . durch Verbitterung geprägt: bitteren Hohn, Spott ernten — 5. /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: bittere (sehr große) Kälte; bitteres Unrecht; das ist bitterer Ernst; etw. b. (sehr) bereuen; etw. b . nötig haben; es ist b. kalt -f- eine bittere / Pille bitter /emot./ zu bitter 5| -böse, :böse /Adj.\ sehr böse (3): er machte ein bitterböses Gesicht; -ernst, ;ernst /Adj./ sehr ernst (1): es ist mir damit b.; - kalt, :kalt /Adj./ sehr kalt (1.1) bitterlich\Adj.j 1. ein wenig bitter (1): etw. schmeckt b. , hat einen bitterlichen Geschmack — 2. /adv.; drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: b. (sehr) weinen, frieren Bitumen, das; -s, -/Bitumina dickflüssige od. feste, vorwiegend schwarze M asse aus einem Gemisch aus Kohlenwasserstoff, das zum Abdichten und Isolieren dient Biwak, das; -s, -e/-s Bergsport zeitweiliges Lager in Zelten od. im Freien; dazu biwakieren /sw. Vb.; hat/ in Zelten od. im Freien lagern bizarr /Adj./ außergewöhnlich, seltsam geformt: bizarre Felsen, Bäume; etw. hat eine bizarre Form, Gestalt Bizeps, der; -es, -eMuskel am Oberarm, der das Gelenk des Ellenbogens beugt Blabla, das; -/-s, fo. Pl.j umg. leeres Gerede, nichts­ sagende Äußerungen blähen /sw. Vb.; hat/ 1. Blähungen verursachen: Hülsenfrüchte b. — 2.1. etw. prall (1.2) machen: der Wind bläht die Segel 2.2 . sich b. prall (1.2) werden: die Segel b. sich im Wind Blähung, die; - en übermäßige Ansammlung von Gas in Magen und Darm: der Genuß von Kohl ver­ ursacht Blähungen blaken /sw. Vb.; hat/ norddt. qualmen, rußen: die Petroleumlampe blakt blamabel /Adj./ b eschäm en : das Ergebnis, diese Angelegenheit, Geschichte, Situation war für ihn sehr b. Blamage, die; -, -n [. .a:39] beschämender, pein­ licher Vorfall, Situation, die für jmdn. blamabel ist: eine B. erleben; das war eine B. für ihn; Angst vor einer B. haben blamieren /sw. Vb.; hat/ jmdm. eine Blamage be­ reiten, jmdn. bloßstellen, lächerlich machen, in Verlegenheit bringen: er hat ihn vor allen An­ wesenden blamiert; sich b.: sich unsterblich b.; sich vor jmdm. b. blanchieren /sw. Vb.; hat/ [blaqji:.., auch bläfi:..] K ochk. bestimmte Nahrungsmittel kurz mit heißem Wasser überbrühen: Gemüse, Obst b. blank/Adj./1.1. Glanz (1.1) habend: blanke Knöpfe; blankes Metall 1.2. sauber und Glanz (1.1) habend: blanke Stiefel; etw. b . polieren, bohnern — 2.1. auf dem blanken (nicht mit etw. bedeckten) Boden sitzen 2.2 . sich mit der blanken W affe (mit gezogener Hieb- od. Stichwaffe) verteidigen — 3. umg. das ist blanker (offensichtlicher, reiner) Unsinn, Hohn — 4 . umg. b. sein (kein Geld mehr haben) blanko /Adv./: einen Scheck, ein Formular b. (ohne daß er, es ausgefüllt ist)unterschreiben; jmdm. einen Scheck b. (einen Blankoscheck) geben Blanko] -Scheck, der bereits unterschriebener Scheck, auf dem die Summe noch nicht eingetragen ist: jmdm. einen B. geben; -Vollmacht, die Vollmacht, die zur Vertretung desjenigen, der die Vollmacht gibt, bei beliebigen Bechtsgeschäften berechtigt Blase, die; -n 1.1. mit Luft, Gas gefüllter od. durch ein Gas gebildeter kugeliger Hohlraum in einem festen od. flüssigen Stoff: Blasen im Glas: das Wasser, der Teig wirft Blasen; es regnet Blasen (es regnet so stark, daß sich durch die auftreffenden Regentropfen Blasen bilden) — 2. oft mit einer Schwellung (2) verbundener, mit einem Wundsekret gefüllter Hohlraum unter der obersten Schicht der Haut: Blasen an den Händen, Füßen haben; er hat sich eine B. gelaufen — 3. Harnblase: die B. entleeren; sich die B. erkälten — II . jo. PI./ salopp /vorw. emot. neg.j Gruppe von Menschen, die in einer bestimmten Beziehung zueinander stehen: ich habe die ganze B. eingeladen; das ist aber eine faule, freche B .! Blasejbalg, der /PI. - b älge/ Vorrichtung aus zwei durch Gelenke miteinander verbundenen Holz- od. Blechplatten und einem ledernen 1Balg, mit der ein Luftstrom erzeugt wird
blasen — Blaubeere 189 blasen (er bläst), blies, hat geblasen 1.1 . durch kräftiges Ausstößen des Atems einen Luftstrom in eine bestimmte Richtung erzeugen: zum Anfachen des Feuers in die Glut, Flamme b .; zur Erwärmung in die Hände b. 1.2. etw. durch 1.1 irgendwohin be­ wegen'. die Krümel vom Tisch, jmdm. Rauch ins Gesicht b. — 2.1. ein, auf einem Blasinstrument spielen: (die) Trompete, (das) Horn b.; auf der Flöte b. 2.2. etw. auf einem Blasinstrument spielen: eine Melodie, ein Solo b. 2.3. zum Sammeln b. (a uf einem Blasinstrument das Signal zum Sammeln geben) — 3.1. kräftig wehen: der Wind bläst aus Ost; es blies eine frische Brise 3.2. etw. durch 3.1 irgendwohin bewegen: der Wind blies den Schnee durch die Ritzen — 4 . Glas b. (glühende Glasmasse mit Hilfe eines Luftstromes formen) — jmdm. den Marsch b .; '/* Trübsal b.; von / Tuten und Blasen keine Ahnung haben Blasen; -entzündung, die Entzündung der H arn­ blase : -leiden, das Krankheit der Harnblase Bläser, der; -s, - Musiker, der ein Blasinstrument spielt blasiert fAdj.f dünkelhaft, überheblich und sich dabei gelangweilt gebend: ein blasierter Mensch; ein blasiertes Benehmen Blas| -instrument, das Musikinstrument, bei dem der Ton durch Hineinblasen von Atemluft hervor­ gebracht wird; -kapelle, die Kapelle, die sich vor­ wiegend aus Bläsern zusammensetzt; -musik, die jo. PI./ Musik, die auf Blasinstrumenten gemacht w ird ; -Orchester, das vgl. - kapelle Blasphemie, die; -n [..i:on] Beschimpfung, Ver­ ächtlichmachung von etw., das andern als heilig, verehrungswürdig gilt blaß, blasser/blässer, blasseste/blässeste 1 .1 . f v o n der menschlichen Gesichtsfarbe/ nicht die natürliche frische Farbe aufweisend, fast weiß, bleich: er hat ein blasses Gesicht, ist b. im Gesicht; b. aussehen; vor Schreck b. werden 1.2. im Farbton nicht kräftig, matt: blasse Farben; ein blasses Rot 1.3 . im blassen (schwachen 4.2) Schein einer Lampe — 2. ich habe nur eine blasse (undeutliche, ungenaue) Erinnerung daran; der Schauspieler blieb in seiner Darstellung b. (konnte seine Rolle nicht überzeugend spielen) 4- keinen blassen / Dunst, / Schimmer von etw. haben Blässe, die; -, /o. Pl.j blasses (1.1) Aussehen: die B. seines Gesichtes Blatt, das; -(e)s, Blätter/- //au ch Blättchen/ 1. /PL Blätter/ meist flächiges, dünnes, Chlorophyll enthaltendes Organ der Samen- und Farnpflanzen, das dem Aufbau der Kohlenhydrate durch Photo­ synthese und der Abgabe von Wasser dient: gelappte, gefiederte, herzförmige Blätter; die Blätter sind grün, gelb, bunt, welk; die Blätter färben sich, fallen; kein B. rührt, regt sich — 2.1. fbei Mengen­ angabe PL auch Blatt/ gleichmäßig geschnittenes, rechteckiges Stück Papier: ein B. Papier; hundert B. holzfreies Papier; ein leeres, weißes B. 2 .2. /PL Blätter/ Teil eines Heftes, Buches in Form von 2.1: ein B. umblättern, Umschlägen, herausreißen; die Blätter eines Manuskriptes numerieren; das Buch besteht nur noch aus fliegenden Blättern (die Blätter sind nicht mehr zusammengeheftet); ein Stück vom B. (ohne es vorher einstudiert zu haben, nach den vorliegenden Noten in einem Heft, Buch, auf einem Blatt 2.1) spielen 2.3 . /PL Blätter/ Graphik (2), Reproduktion einer Graphik: das B. gehört zu einem berühmten graphischen Zyklus 2.4. Io. PL/ '2.4.1. Spielkarte (1.1): ein (hohes) B. ausspielen 2.4.2. Satz von Spielkarten: mit einem französischen, deutschen B. spielen 2.4 .3 . der Spieler hat ein gutes, schlechtes B. (ein e gute, schlechte Zusammenstellung der ausgegebenen Karten) — 3. /PL Blätter/ Zeitu n g: wie ausländische Blätter berichten — 4 . /PL Blätter/ breiter, flacher Teil eines Werkzeugs od. Gerätes: das B. der Säge, des Beils schärfen; das B. (des Ruders) ins Wasser tauchen — 5. /o. Pl.f 5.1. Jägerspr. Schulter des Schalenwildes: der Schuß ging mitten ins B. 5.2 . Stück von der Schulter bestimmter Schlachttiere: ein Pfund B. vom Hammel kaufen + kein B. vor den Mund nehmen (offen und gerade­ heraus seine Meinung sagen); jmd. ist ein unbe­ schriebenes B. (ist unerfahren; von ihm ist nichts bekann t); das, etw. steht auf einem anderen B. (das, etw. gehört nicht in diesen Zusammenhang, ist eine andere Sache); umg. das B. hat sich gewendet (die Lage hat sich völlig, gegenteilig verändert) Blättchen, das; -s, - / / auch Blatt/ - f umg. das B. hat sich gewendet (die Lage hat sich völlig, gegenteilig verändert) Blatter, die; -, -n 1. /nur im PL/ Pocken (1) : er hatte die Blattern — 2. Pocke (2) blättern /sw. Vb.; hat, ist/ 1. in etw. b. bedruckte, beschriebene Blätter eines Buches, einer Zeitung, eines Heftes umwenden (und sie dabei flüchtig lesen, betrachten) (hat): in einem Buch, Manuskript b. — 2. (hat) Geldscheine, Spielkarten auf den Tisch b. (nacheinander hinlegen) — 3 . (ist) die Farbe, der Kalk blättert (löst sich in dünnen Schichten) von den Wänden Blätter| -pilz, der Ständerpilz, dessen Hut an der Unterseite Lamellen hat; -teig, der jo. PL/ mehr­ fach ausgerollter und wieder zusammengeschlagener (5) fettreicher Teig, der nach dem Backen dünne, lockere Schichten aufweist Blatt| -gold, das zu dünner Folie ausgeschlagenes Gold; -grün, das Chlorophyll; -laus, die in zahl­ reichen Arten vorkommendes schädliches Insekt, das Saft aus Pflanzen saugt; -pflanze, die Pflanze, die ihrer dekorativen Blätter wegen als Zimmerpflanze gehalten wird; -salat, der /o. Pl.j Salat, dessen Blätter keinen K opf bilden; -schuß, der /PL - schüsse/ Jägerspr. tödlicher Schuß in das Blatt (5.1) eines Tiers, bes. Hirschs, Rehs blau /Adj./ 1. von der Farbe des wolkenlosen Him ­ mels am Tage: sie hat blaue Augen; blaue Farbe, Tinte; ein blaues Kleid; ein helles, kräftiges Blau; sie trägt gern Blau; die Farbe Blau; er hat ganz blaue Hände von der Kälte; ein blaues Auge (Auge, dessen Umgebung blutunterlaufen ist) haben; Karpfen b. (Karpfen, dessen Haut sich durch Über- gießen mit heißem Essig od. durch Kochen in Essig­ wasser bläulich gefärbt hat) — 2 . /nicht attr.j salopp betrunken: er war völlig b. + um g. das Blaue vom Himmel (herunter) (sehr viel und ohne Bedacht und Hemmungen) lügen; — mit einem blauen / Auge davonkommen; jmdm. blauen / Dunst vormachen; eine / Fahrt ins Blaue; jmdn. / grün und b. schlagen; sich / grün und b. ärgern; blauen / Montag machen; b. sein wie ein / Veilchen; sein blaues Wunder erleben Blau|beere, die lan dsch . Heidelbeere (1, 2)
190 Bläue — Bleigehalt Bläue, die; -, jo. Pl.j blaue Färbung, das Blausein: die B. des Himmels blau/Blau| -grau jAdj.j von einer Farbe, die aus Blau und Grau gemischt ist: blaugraue Augen; - grün jAdj.j von einer Farbe, die aus Blau und Grün gemischt ist; -hemd, das blaues Hemd (2), das zur Kleidung der Mitglieder der Freien Deut­ schen Jugend gehört; -köpf, der kurzer Nagel (I) mit breitem Kopf; -kraut, das jo. Pl.j 1and sch. Rotkohl; -kuppe, die vgl. - köpf bläulich jAdj.j leicht blau getönt, von schwach­ blauer F arbe: der Kranke hatte bläuliche Lippen; die Farbe spielt ins Bläuliche Blau/blau] -licht, das jo. Pl.j optisches Signal an od. auf Kraftfahrzeugen bes. der Polizei, Feuerwehr und der Dringenden Medizinischen Hilfe, das diesen die ungehinderte Durchfahrt auf der Straße ermög­ licht; -machen jVb./ umg. ohne triftigen Grund nicht zur Arbeit gehen, bummeln; -meise, die Sing­ vogel mit blauem Gefieder an Flügeln, Schwanz und auf dem Kopf; -papier, das jo. Pl.j blaues Paus­ papier; -säure, die jo. Pl.j sehr giftige, farblose Säure von bittermandelähnlichem Geruch; -schwarz jAdj.j von schwarzer Farbe, die ins Blau spielt: blauschwarze Haare, Federn; -stichig jA d j.j : das Farbfoto, der Film ist b. (hat gegenüber der Natur einen zu hohen Anteil an blauen Tönen); -Stift, der Farbstift mit blauer Mine Blazer, der; -s, - [bletzor] sportliches Herren- od. Damenjackett Blech, das; -(e)s, -e 1.1 . /o. Pl.j dünn ausgewalztes M etall: dünnes, starkes, verzinktes B .; B. schnei­ den, biegen 1.2 . Platte aus 1.1; etw. mit Blechen abdecken — 2 . jo. Pl.j Gesamtheit der Blechblas­ instrumente eines Orchesters — 3. Kuchenblech: das B. in den Ofen schieben — 4. jo. Pl.j umg. Un­ sinn, törichtes Zeug: rede nicht solch ein B.! Blech] -blasinstrument, das aus Blech (1.1) gefertig­ tes Blasinstrument; -büchse, die: Gemüse in Blech­ büchsen konservieren blechen jsw. Vb.; hat/ salopp Geld (für etw.) be­ zahlen: ich habe zehn Mark, viel, ganz schön (da­ für) b. müssen blechern jAdj./ 1. /nicht adv.j aus Blech (1.1): ein blecherner Löffel — 2 . metallisch klingend, hohl tönend: eine blecherne Stimme; die Musik klingt b. Blech] -kanister, der: ein B. mit Benzin; -kuchen, der auf einem Blech gebackener Kuchen; -schaden, der durch einen Verkehrsunfall verursachter Schaden an der Karosserie eines Fahrzeugs; -schere, die Schere zum Schneiden von Blech blecken jsw. Vb.; hat; vorw. von Tierenj die Zähne b. die Zähne durch breites Öffnen der Lippen sehen lassen, zeigen: der Hund bleckte wütend die Zähne xBlei, das; -(e)s, jo. P l.j weiches Schwermetall: B. gewinnen,- schmelzen; etw. mit B. beschweren; Rohre aus B .; in B. gefaßte Scheiben + jmdm. liegt es wie B. in den Gliedern (jmd. kann vor Müdigkeit kaum die Glieder bewegen) 2Blei, der; -(e)s, -e 1. umg. Bleistift — 2. mit dem Karpfen verwandter bleigrauer Fisch mit rötlichen Flossen, der als Speisefisch genutzt wird Bleibe, die; -, -n jvorw. Sg .j geh. Unterkunft, in der man sich (kürzere Zeit) aufhalten kann: keine B. (für die Nacht) haben; eine B. suchen; sich nach einer anderen B. umsehen bleiben, blieb, ist geblieben 1. einen Ort. eine Stelle als Standort behalten, nicht verlassen: zu Hause b.; er ist noch ein paar Tage in B geblieben; über Nacht, zum Essen b.; bleib doch noch ein Weil­ chen!; bitte, b. Sie am Apparat (legen Sie den Telefonhörer nicht auf); die Unterlagen b. beim Gericht; O etw. blieb jmdm. lange in Erinnerung, im Gedächtnis (jmd. dachte lange an etw., vergaß etw. n icht); bei der Sache b. (nicht abschweifen) — 2.1. jdrückt aus, daß etw., jmds. Verhaltensweise, ein Zustand, ein Tun, Geschehen in der genannten Art an-, fortdauert, sich nicht ändert, nicht geändert w ird I: er ist konsequent, anständig, treu, gelassen, bei guter Laune, gesund, am Leben, ledig, ganz der alte geblieben; wir b. Freunde (unsere Freund­ schaft besteht weiter); mit jmdm. in Verbindung b. (eine Verbindung weiterhin bestehen lassen); das Museum bleibt heute geschlossen; eine Sache bleibt unerledigt; eine Frage bleibt ungelöst, offen; es bleibt alles, wie es war; es blieb alles beim alten; die Verordnung bleibt in Kraft; von Krankheiten verschont b.; diese Erfahrung blieb ihm erspart; unerwähnt, ungenannt b. (nicht erwähnt, genannt w er d e n ); der Gegenstand blieb verschwunden (wurde nicht gefunden); seine Taten b. unvergessen (werden nicht vergessen); das Verbrechen blieb un- gesühnt (wurde nicht bestraft, gesühnt); er blieb stehen, auf seinem Platz, Stuhl sitzen; du mußt liegen b.; etw. ist von bleibendem (dauerndem, immerwährendem) Wert; eine bleibende Erinne­ rung 2.2 . bei etw. b. an etw. festhalten (3): er blieb bei seiner Meinung, Aussage; bei der Wahrheit b .; ich bleibe dabei, daß er im Unrecht ist; es bleibt dabei (wir halten an unserer Abmachung fest); bei diesem Wein b. wir (diese Sorte werden wir weiterhin trinken) — 3. jmdm. bleibt etw. jmd. hat nur noch etw., aus einer Menge nur noch etw., nur noch einen Teil zur Verfügung: ihm blieb keine andere Wahl; ihr blieb nur die Hoffnung, daß ...; eine Stunde bleibt uns noch; viel Geld bleibt uns nicht; es bleibt zu hoffen (man kann hoffen), daß ... + da blieb kein / Auge trocken; am / Ball b.; jmdm. auf den / Fersen b .; jmdm. mit etw. vom / Hals(e), / Leib(e) b.; bleib, wo der / Pfeffer wächst; jmdm. nichts / schuldig b.; bei der Stange b.; auf der / Strecke b .; bleib auf dem / Teppich; / Zusehen, wo man bleibt bleiben|lassen, ließ bleiben, hat bleibenlassen, a u ch bleibengelassen umg. etw. unterlassen, nicht tu n : das solltest du b . !; laß das bleiben! bleich jA dj.j 1.1. sehr blaß (1.1): sein Gesicht war b.; b. vor Angst, Erschöpfung sein 1.2 . das bleiche, (fahle) Licht des Mondes bleichen jsw. Vb.; hat, ist/ 1. die Farbe von etw. aufhellen (hat): sie hat sich die Haare gebleicht; die Wäsche b. (durch Bleichmittel od. Sonnenein­ wirkung die Wäsche wieder leuchtend weiß machen) — 2. verblassen (ist): die Farbe ist durch die Sonne gebleicht BleichImittel, das Mittel zum Bleichen (1) bleiern jAdj.j 1. /nur attr.j aus 1B lei: bleierne Rohre, Gewichte — 2. eine bleierne (überwälti­ gende) Müdigkeit überfiel ihn; seine Füße waren b. (schienen ihm schwer wie Blei) + jmd. schwimmt wie eine bleierne / Ente Blei/blei zu xBlei| -erz, das Erz, aus dem durch Verhüttung 1Blei gewonnen werden kann; -gehalt,
Bleigewicht — Blindflug 191 der /o. P l.j; -gewicht, das: O die Sorgen hingen wie ein B. an ihm (belasteten ihn schwer); -glanz, der Min. Mineral, das als wichtigstes und häufig­ stes Bleierz einen hohen Bleigehalt aufweist; -glas, das fo. Pl.f Bleikristall; -grau fAdj.f: ein blei­ grauer Himmel; -kristall, das /o. PL/ Bleioxid ent­ haltendes farbloses, schweres und stark das Licht brechendes Glas, das häufig geschliffen wird: eine Vase, ein Glas aus B .; - s chwer /Adj.; oft emot.f schwer wie 1Blei, sehr schwer: der Koffer war b.; O Sorgen lasteten b. auf ihm; -stift, der kleiner stabförmiger Gegenstand aus Holz mit eingelegter Mine zum Schreiben, Zeichnen; -stiftspitzer, der Gerät zum Anspitzen von Bleistiften; -weiß, das; -e s, fo. Pl.f besonders haltbare weiße Malerfarbe Blende, die; - n 1, meist flächiges Teil, das das Einfällen unerwünschter (Lichtstrahlen verhindert od. deren Intensität abschwächt: etw. mit einer B. abschirmen; Markisen dienen als B .; die Hand als B. vor die Augen halten — 2. Fotogr. 2.1• meist im Objektiv befindliche, verstellbare Vorrich­ tung, mit der die Belichtung reguliert wird: die B. einstellen 2.2. bestimmte Einstellung von 2 .1 : ein Bild mit kleiner B., mit B. acht aufnehmen — 8 . Film Fernsehen als dramaturgisches Mittel ge­ nutzte filmische Art der Verbindung zweier aufein­ anderfolgender Einstellungen, Szenen — 4 . Stoff­ streifen, der als Schmuck bes. an Kleidungsstücken angebracht wird — 5. Architekt, dem Mauerwerk als Schmuck od. zur Gliederung außen angefügter Teil — 6 . Min. Mineral mit metallischem Aus­ sehen blenden, blendete, hat geblendet / / auch blen­ dend/ 1. etw. blendet jmdn. etw. beeinträchtigt durch seine Helligkeit vorübergehend jmds. Seh­ vermögen: dev Scheinwerfer, das Licht, die Sonne blendete ihn — 2. jmdn. durch den äußeren Schein für sich einnehmen, wobei Fehler und Mängel oft vorsätzlich verdeckt werden: sie blendete alle durch ihre Schönheit, ihr Auftreten; sich von Äußerlich­ keiten nicht b. lassen blendend /Adj.; / auch blenden/ 1. auffallend gut, glänzend: er war eine blendende Erscheinung, ein blendender Redner; sich b. amüsieren; jmdm. geht es b. — 2. die Wäsche war b. (strahlend) weiß Blender, der; -s, - /zu blenden 2/: er ist ein B., bei ihm steckt nichts dahinter Blend| -laterne, die mit einer Vorrichtung zum Ab­ blenden versehene Laterne; -werk, das fo. Pl.f etw., das in verführerischer Weise bei jmdm. unzutreffende angenehme Vorstellungen erweckt: sich von keinem B. täuschen lassen Blesse, die; - n 1. weißer Fleck auf der Stirn be­ stimmter Tiere — 2. Tier, bes. Pferd, Rind mit 1 Bleß|huhn, das auf Binnengewässern lebende Ralle mit einer Blesse bleu findekl. Adj.; nicht attr.f [blo:] hell- bis mittel- blau mit einem Stich ins Grüne: ein Kleid in Bleu Blick, der; -(e)s, -e 1. das bewußte kurze Richten der Augen auf etw., jmdn., das kurze Ansehen: jmds. B ., Blicken entschwinden; jmds.* B. fällt, trifft auf etw.; jmdn. mit seinen Blicken ver­ folgen; jmds. B . ausweichen; die Blicke auf sich ziehen; einen B. auf etw. werfen, richten; etw. auf den ersten B. sehen; jmdm. einen aufmuntern­ den, vielsagenden, besorgten, drohenden B. zu­ werfen; einen B. des Einverständnisses mit jmdm. tauschen; jmdn., etw. keines Blickes würdigen, keinen B. für jmdn., etw. haben (jmdn., etw. nicht beachten 2) — 2. /o. Pl.f Ausdruck der Augen: er hat einen sprechenden, offenen B. — 3. jvorw. Sg .f Aussicht, Ausblick: von hier hat man den besten B .; ein Zimmer mit B. ins Grüne, aufs Meer — 4. fo. Pl.f ausgeprägte Fähigkeit, bestimmte Eigen­ schaften einer Sache, Person erkennen zu können: einen B. für Fotomotive haben, bekommen; etw. hat jmds. B . geschärft; den richtigen B. für etw. haben + einen B. hinter die Kulissen werfen (die Hinter­ gründe einer Sache kennenlernen); — / Liebe auf den ersten B. blicken /sw. Vb.; hat/ 1. seine Blicke irgendwohin richten: aus dem Fenster, ins Zimmer b.; wütend, forschend auf jmdn. b . — 2. jmds. Augen b. in bestimmter Weise jmds. Augen haben einen be­ stimmten A usdru ck: seine Augen blickten belustigt, unsicher, pfiffig + sich (bei jmdm.) b. lassen jmdn. aufsuchen, besuchen: er hat sich lange nicht bei uns b. lassen; — das läßt / tief b. Blick[ -fang, der jvorw. Sg .j etw., das die Blicke a u f sich zieht: das Bild, Plakat bildete einen wir­ kungsvollen B .; -feld, das /vorw. Sg./ Bereich, der bei unbewegtem K opf ausschließlich durch Bewegung der Augen überblickt werden kann: in jmds. B . kom­ men, geraten; aus jmds. B . entschwinden; O die­ ses Thema stand nicht im B. seiner Betrachtungen; - punkt, der /PI. - e; vorw. Sg./ Punkt, auf den sich das Auge konzentriert: sich etw. zum B. nehmen; + im B. stehen (große Beachtung, großes Inter­ esse find en); -richtung, die; -Winkel, der Bereich, der bei unbewegtem K opf mit den Augen erfaßt werden kann blind /Adj.; / auch Blinde/ 1. ohne Sehvermögen: b. sein; er ist auf einem Auge b .; der blinde / Fleck; ^ h. für, gegen etw. sein (etw. nicht wahrzunehmen, zu erkennen vermögen) — 2. maß­ los, hemmungslos, verblendet: blinder Haß, Zorn; in blinder Angst davonlaufen — 3 . /nicht präd.f ohne kritisches und selbständiges Nachdenken, kritiklos: jmdm. b. glauben, vertrauen; blinder Gehorsam — 4. matt, trübe, nicht mehr glänzend: die Fensterscheiben sind b. geworden; der Spiegel, die Politur ist vom Alter b. — 5. aus dekorativen Gründen vorgetäuscht und die eigentliche Funktion nicht erfüllend: ein blindes Fenster; eine blinde Tasche + blinder / Alarm; ein blinder / Passagier Blind|-darm, der unterhalb der Einmündung des Dünndarmes liegender Teil des Dickdarmes; -darm- entzündung, die Entzündung des Wurmfort­ satzes Blinde, der u. die; -n, -n //* auch blind/ jmd., der blind (1) ist: der B. wird von seinem Hund ge­ führt + umg. das sieht doch ein Blinder mit Krück­ stock (das ist doch völlig klar) Blinden| -hund, der Hund, der darauf abgerichtet ist, einen Blinden zu führen; -Schrift, die jo. PI./ aus erhabenen Punkten in verschiedener Kombina­ tion zusammengesetzte Schrift, die vom Blinden durch Abtasten mit den Fingern erfaßt wird Blind|-flug, der Flug ohne Sicht nur nach Angaben der an Bord des Flugkörpers, Flugzeugs befind-
192 Blindgänger — blockieren liehen Instrumente; -gänger, der; -s, - Geschoß, bes. Bombe, dessen Sprengladung infolge Versagens des Zünders nicht detoniert ist Blindheit, die; -, fo. Pl.f Fehlen des Sehvermögens, das Blindsein: angeborene B. + umg. scherzh. jmd. ist mit B. geschlagen (ist blind 1 für, gegen etw.) blindlings /Adv./ 1. ohne nachzudenken einer plötz­ lichen Eingebung folgend: b. davonlaufen; b. ins Unglück rennen; er stürzte sich b. ins Verderben — 2. blind (3): b. an jmdn. glauben; jmdm. b. vertrauen, gehorchen Blind/blind| -schleiche, die; -, -n lebendgebärende Schleiche ohne B ein e; -schreiben fVb./ (mit allen zehn Fingern) auf der Schreibmaschine schreiben, ohne dabei auf die Tastatur zu sehen; -wütig /Adj.f maßlos wütend: in blindwütigem Haß, Zorn; er schlug b. auf ihn ein bljnkenfsw. Vb.; hat/1.funkelnd leuchten, glänzen: Sterne b. am Himmel; alles blinkte vor Sauber­ keit; das blinkende Wasser des Sees — 2. in regel­ mäßigen Zeitabständen eine Lichtquelle kurz auf- leuchten lassen, Lichtzeichen geben: Signale, SOS b.; die beabsichtigte Änderung der Fahrtrichtung durch Blinken anzeigen Blinker, der; -s, - 1. als Köder dienender, Fischen nachgebildeter metallener Köder zum Angeln — 2. Blinkleuchte: der rechte B. versagte blinkem jsw. Vb.: hat/ 1. flim mern (1.1): die Sterne b. am Himmel — 2. landsch. mit den Augen b. (blinzeln) Blink| -teuer, das in regelmäßigen Zeitabständen aufleuchtende Lichtquelle, die gefährliche Stellen im Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr kennzeichnet; - leuchte, die eine der seitlich an Fahrzeugen, bes. an Autos, angebrachten Leuchten zum Anzeigen einer bevorstehenden Änderung der Fahrtrichtung; -licht, das fPl. - lichter/ bei Annäherung eines Zuges an Bahnübergängen in kurzen regelmäßigen Zeitab­ ständen aufleuchtendes Lichtsignal; -Signal, das Signal, das durch eine in bestimmten Zeitabständen zum Leuchten gebrachte Lichtquelle gegeben wird; - Zeichen, das vgl. -signal blinzeln /sw. Vb.; hat/ die Augenlider schnell hintereinander abwechselnd schließen und halb öffnen und dabei irgendwohin sehen 1.1. um die Augen ans Licht zu gewöhnen, um etw. zu erkennen: mit den Augen b .; er blinzelte verschlafen; in die Sonne,, ins Licht b. 1.2. um jmdm. dadurch ein Zeichen zu geb en : zum Zeichen des Einverständnisses blinzelte er mit den Augen, mit einem Auge Blitz, der; -es, -e grelle, plötzliche und meist sehr kurz andauernde Erscheinung, die durch elektrische Entladung zwischen verschieden geladenen (1.3) Wol­ ken od. zwischen Wolke und Erde entsteht: B. und Donner folgten kurz aufeinander; der B. hat eingeschlagen; vom B. getroffen werden + (schnell) wie ein B. (sehr schnell 1); etw. kommt wie ein B. aus heiterem Himmel (kommt völlig unerwartet, trifft jmdn. völlig unvorbereitet); etw. schlägt ein wie ein B. (kommt völlig unerwartet und ruft große Aufregung hervor); jmd. steht da wie vom B. getroffen (völlig erstarrt und vor Schreck, Entsetzen verstört); umg. wie ein geölter B. (sehr schnell 1) Blitz/blitz| -ableiter, der; -s, - (an Gebäuden an­ gebrachte) Vorrichtung zum Ableiten des Blitzes; -blank /Adj.; emot.f sehr sauber und blank: die Wohnung ist b.; den Fußboden b. bohnern blitze|blank lAdj./ umg. /emot.f blitzblank blitzen /sw. Vb.; hat/ 1. es blitzt Blitze sind (am Himmel) zu sehen: es blitzte und donnerte un­ unterbrochen — 2. funkelnd (im Licht) glänzen: blitzendes Kristall, Silber; blitzende Edelsteine; etw. blitzt in der Sonne; die Wohnung blitzt vor Sauberkeit (ist sehr sauber) Blitz/blitz| -gespräch, das mit absolutem Vorrang vermitteltes Ferngespräch; -licht, das Fotogr. künstliches, wie ein Blitz aufflammendes Licht zum Beleuchten bei Momentaufnahmen, bes. in Innen­ räumen; -lichtaufnähme, die Fotogr. mit Hilfe von Blitzlicht aufgenommene Fotografie; -sauber /Adj.; emot.f sehr sauber (1): eine blitzsaubere Küche, Wohnung; -schlag, der Eindringen des Blitzes in ein zur Erde führendes, den Strom leiten­ des Objekt; -schnell /Adj.; emot./ sehr schnell (1, 2): er hatte b. begriffen; b. verschwinden; -telegramm, das mit absolutem Vorrang übermitteltes Telegramm Bljzzard, der; -s, -s starker Schneesturm im Gefolge von Kaltlufteinbrüchen, bes. in Kanada Block, der; -(e)s, Blöcke/-s 1. /PI. Blöcke/ massiver, kantiger, großer Brocken aus hartem Material: ein gewaltiger, unbehauener B. aus Granit, Marmor; ein / erratischer B. — 2.1. großes Wohngebäude mit mehreren Aufgängen 2.2. (ein Viereck mit Innenhof bildende) geschlossene Gruppe meist mehr­ stöckiger Wohngebäude — 8 . /o. PI./ der Demo­ kratische B. (Zusammenschluß der Parteien und Massenorganisationen der DDR zur Verwirklichung einer einheitlichen, auf die Entwicklung des Soz. gerichteten Politik) — 4. an einer Kante zusammen­ geklebte od. - geheftete bestimmte Anzahl von Blättern (2.1), die einzeln abgerissen werden können — 5 . /PI. Blöcke/ zu einem bestimmten Zweck heraus­ gegebener Sonderdruck einer od. mehrerer B rief­ marken mit breitem Rand — 6 . /o. Pl.j durch zwei bis drei Spieler, die mit erhobenen Händen dicht am Netz gleichzeitig hochspringen, gebildete Sperre zur Abwehr eines Angriffsschlages beim Volleyball Blockade, die; -, -n 1. als Druckmittel eingesetzte Sperrung aller Verkehrswege zu einem Territorium bes. eines Staates od. einer Koalition /völkerrecht­ lich nur im Falle der Bedrohung des Friedens zu­ lässig/ — 2. Druckerei Kennzeichnung eines noch zu ändernden od. einzufügenden Textteiles durch die Verwendung von Typen, die aus dem übrigen Satz stark hervortreten Block/block| -buchstabe, der lateinisch er groß er Buchstabe aus gleichmäßig starken Strichen; -flöte, die Flöte mit schnabelförmigem Mundstück und hohlem, aber mildem Klang, die sich nach unten hin leicht verjüngt; -frei /Adj.; nur attr.; vorw. BRD/: die blockfreien (nichtpaktgebundenen) Länder; -haus, das Haus mit Wänden aus waagerecht auf- einandergelegten Baumstämmen od. kräftigen Böh­ len, die an den Ecken ineinandergreifen; -hütte, die vgl. - ftaus blockieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. b . eine Blockade gegen ein Territorium bes. eines Staates od. einer Koalition durchführen: einen Hafen b. — 2. etw., bes. einen Verkehrsweg, Zugang, Durchgang durch sein Daliegen, Dastehen unpassierbar machen: durch den Unfall war die Straße für längere Zeit blok- kiert; ein entgleister Zug blockierte die Straße;
Blockpartei — blumenreich 193 Menschenmassen blockierten den Ausgang — 3 . etw. b. den Fortgang, Fluß, die Bewegung von etw. unterbrechen (1.2): ein umgestürzter Lastzug blok- kierte den Verkehr; die Bremse blockiert die Räder (hindert sie daran, sich weiter zu drehen) — 4. die Räder blockierten (hörten infolge einer Hemmung auf, sich zu drehen) — 5. Druckerei einen noch zu ändernden od. einzufügenden Textteil durch, die Verwendung von Typen kennzeichnen, die aus dem übrigen Satz stark hervortreten Block] -partei, die fvorw. PL/ eine der im Demo­ kratischen Block zusammengeschlossenen Parteien; - politik, die Politik des Demokratischen Blocks; -Schokolade, die Schokolade in Form von dicken Tafeln, die bes. zum Backen und Kochen verwendet wird; -Schrift, die fo. Pl.f aus Blockbuchstaben zu­ sammengesetzte Schrift blöd(e) /Adj.f 1* schwachsinnig: der Junge war von Geburt an b. — 2. umg. 2.1, dumm, töricht: ein blöder K erl; sich b. anstellen; sei doch nicht so b., ihm zu glauben! 2,2 . unsinnig, sinnlos: das ist eine blöde Frage; er hat einen ganz blöden Fehler gemacht — 3. umg. unangenehm, unerfreu­ lich : das ist eine blöde Sache, Geschichte, Situation blödeln /sw. Vb.; hat/ umg. absichtlich (lustigen) Unsinn reden: sie haben schon den ganzen Abend so gebl ödelt Blöd/blöd| -mann, der /PL -männer/ s a lo p p /emot.j Dummkopf, blöder M ann: welcher B. hat meinen Zirkel abgebrochen, das denn erzählt?; auch Schimpfw. so ein B.!; du B.!; -sinn, der /o. PI./ dumme, sinnlose Äußerung od. Handlung: er redet nichts als B .; die Jungen stellten nichts als B. an; -sinnig /Ädj./ 1. schwachsinnig: das Kind ist b. — 2. umg. unsinnig, sinnlos: ein blöd­ sinniges Gerede; eine blödsinnige Anordnung blöken /sw. Vb.; hat/: das Schaf blökt (läßt seine Stimme lang gezogen ertönen) blond /Adj./ 1.1. /vom Haar bes. des Menschen/ von heller, gelblicher Farbe: blonde Locken; ein natürliches Blond 1.2. mit Haar in der Farbe von 1.1 : eine blonde Frau blondieren /sw. Vb.; hat/ Haar mit Hilfe von Chemi­ kalien blond machen: sie hat sich ihr Haar b. lassen Blondine, die; -, -n blonde Frau blpß /Adj./ 1. nackt, nicht bekleidet: bloße Arme, Knie; mit bloßem Oberkörper; mit bloßen Füßen laufen; mit bloßem Kopf (ohne Kopfbedeckung); O auf der bloßen Erde (unmittelbar auf dem Erd­ böden) liegen; etw. mit bloßem Auge (ohne B rille , Olas 4.1) erkennen — 2. /nur attr.\ das sind bloße Vermutungen, ist bloßes Gerede (sind nicht mehr als Vermutungen, ist nicht mehr als Gerede); schon der bloße Gedanke (allein der Gedanke) entsetzte ihn — 3. /als Partikel/ umg. 3.1. /bezieht sich auf ein Satzglied; schließt andere(s) aus; hebt das folgende Satzglied hervor/ nur (II.l): er hatte b. noch zehn Mark; die Tür war b. angelehnt; das hast du b. geträumt; du hast b. Angst vor der Verantwortung 3.2 . /in Aufforderungssätzen/ nur (II.2): geh mir b. aus dem Weg! 3.3. /in Frage­ sätzen; drückt Anteilnahme, Verwunderung aus/ nur (II.3): was ist denn b. los? Blöße, die; -, -n veraltend Nacktheit des Körpers od. eines Körperteiles: seine B. bedecken -f- sich eine B. geben (sich durch etw. bloßstellen, blamieren, eine Schwäche zeigen) bloß] -legen /Vb./ etw. b. das, was etw. bedeckt, entfernen: die Leitung muß erst einmal bloß- gelegt werden; bei Ausgrabungen alte Kunstgegen­ stände, Mauern b .; O Mängel, jmd s. Pläne, die Hintergründe b. (aufdecken, enthüllen); -liegen /Vb./ unbedeckt, offen, frei daliegen: die Wurzeln liegen bloß; -stellen /Vb./ jmdn., sich vor anderen, in der Öffentlichkeit blamieren: sie hat ihn in aller Öffentlichkeit, vor aller W elt bloßgestellt Blouson, der, auch das; -/-s, -s [bluzoq, auch bluzS] über Hose od. Rock getragene, in od. unterhalb der Taille durch Bund od. Gummizug zusammengehal­ tene Bluse od. Jacke blubbern /sw. Vb.; hat/ 1. /von einer bewegten Flüssigkeit/ ein dumpfes, glucksendes Geräusch er­ zeugen: der Brei blubbert; das Wasser läuft blub­ bernd aus der Wanne — 2. umg. etw. undeutlich (und ärgerlich) sagen: etw. in seinen Bart b.; hör auf zu b.! Blue jeans, auch Blueieans. die /PI./ [blu :d3i:ns] strapazierfähige Hose aus blauem festem Gewebe, meist mit andersfarbig gesteppten Nähten Blues, der; -, - [blu:s] 1. volkstümliches weltliches Lied der Afroamerikaner Nordamerikas — 2. aus Nordamerika stammender langsamer Tanz im Vier­ vierteltakt Bluff, der; -s, -s [blcef, au ch bluf, blaf] /vorw. Sg./ dreiste, bewußte Täuschung: das ist weiter nichts als B., als reiner B. bluffen /sw. Vb.; hat/ [bloe.., auch blu.., bla..] jmdn. durch dreistes Sichaufführen, durch ge­ schickte Manöver bewußt täuschen: der Spieler bluffte nur; sich nicht b. lassen blühen jsw. Vb.; hat/ 1. Blüten, eine Blüte haben: die Apfelbäume, Rosen b .; der Kaktus blüht dieses Jahr zum ersten Mal; im Garten grünt und blüht es; blühende Wiesen; O er hat eine blühende (üppige) Phantasie — 2. /vorw. im Part. Präs.; vom Menschen/ frisch und gesund aussehen: sie blüht wie eine Rose; blühend aussehen; der Handel, die Wirtschaft blüht (floriert) — 3. umg. das kann mir auch noch b. (widerfahren) 4- aussehen wie das blühende / Leben; jmds. / Weizen blüht Blume, die; - n 1. bedecktsamige, meist krautige Pflanze, die Blüten hervorbringt: ein Beet mit Blumen; ein Garten voller Blumen; die Blumen blühen; Blumen säen, pflanzen; die Blumen gießen — 2. Blüte von 1 mit ihrem Stiel: ein Strauß Blumen; eine Vase mit (frischen, duftenden, bun­ ten) Blumen; Blumen binden, pflücken 3. /o. PL/ die B. (der Duft, das Aroma) des Weines, Kognaks — 4. /o. PL/ Schaum auf frisch ein­ geschenktem Bier: die B. abtrinken — 5. Jägerspr. Schwanz des Hasen + jmdm. etw. durch die B. (nur in Andeutungen, verhüllt, verbrämt) sagen Blumen/blumen| -beet, das Beet mit Blum en; -draht, der sehr dünner Draht zum Binden von Blumen od. zum Stützen einzelner Blumen (2); -erde, die besonders zusammengesetzte Erde zum Ziehen von Blumen (1); -fenster, das meist besonders konstruiertes (Doppelfenster, an dem Blumentöpfe au fgestellt werden k ö n n e n ; -kästen, der /PL -kästen/ länglicher Kasten aus Holz, Keramik od. Plast für (Balkon)blumen; -kohl, der Kohl mit einem dick­ fleischigen, kopfförmigen weißen Blütenstand; -reich 13 Wörterbuch
194 Blumenstrauß — Blutgruppe IAdj./: ein blumenreicher (an schmückenden B ei­ wörtern und Vergleichen reicher) Stil; eine blumen­ reiche Sprache; -Strauß, der Strauß aus Blumen (2): jmdm. einen B. überreichen; ein bunter B .; - topf, der Topf für eine, mit einer Blume (1) od. einer Grünpflanze; -j- umg. damit kannst du keinen B. gewinnen (damit kannst du nichts er­ reichen, damit wirst du keinen Erfolg haben) ; -yase, die Vase für Blumen (2); -zwiebel, die Zwiebel bestimmter Blütenpflanzen blümerant /Adj./ u m g .: mir wurde vor Hunger, bei dieser Angelegenheit ganz b. (flau 2) Bluse, d ie; -n aus leichtem Stoff gefertigtes, den Oberkörper bedeckendes, bes. von weiblichen Personen zu Rock od. Hose getragenes Kleidungsstück: eine weite, weiße, gestreifte, hochgeschlossene B .; eine B. aus Baumwolle, Seide; eine B. mit langen Ärmeln Blut, das; -(e)s, /o. PL/ durch die Tätigkeit des Herzens in Bewegung versetzte, in den Blutgefäßen von Mensch und Tier zirkulierende rote Flüssigkeit aus Blutplasma und festen Bestandteilen, bes. den roten und weißen Blutkörperchen, die lebenswichtige Funktionen erfüllt: helles, dunkles B.; jmdm. B. (zur Untersuchung) entnehmen; B. spenden; jmd. hustet, spuckt B.; das B. fließt aus der Wunde, gerinnt; er hat (bei der Operation) viel B. ver­ loren; das B. stillen; das B. pocht in den Schläfen, steigt jmdm. in den Kopf; alles B. wich aus ihrem Gesicht (sie wurde sehr blaß); er kann kein B. sehen (ihm wird beim Anblick von Blut übel); ein paar Promille Alkohol im B. haben; O er hat heißes, feuriges B. (ist sehr temperamentvoll); jmdm. stockt, erstarrt das B. in den Adern (jmd. ist starr vor Schreck, Entsetzen); jmds. B. gerät in Wallung (jmd. gerät in Zorn, Erregung) + kaltes B. bewahren (kaltblütig bleiben, sich be­ herrschen 3); etw. macht, erregt, schafft böses B. (erregt Unwillen, Unzufriedenheit, Feindseligkeit); jmdn. bis aufs B. (überaus, sehr) ärgern, reizen, quä­ len, peinigen; etw. im B. ersticken (Unruhen, einen Aufstand brutal niederschlagen); etw. liegt jmdm. im B. (jmd. hat eine natürliche Begabung für etw.); umg. nur ruhig B. (nur die Ruhe bewahren)\; jmd. hat B. geleckt (hat an etw. Gefallen gefunden und kann nicht mehr davon lassen); B. und Wasser schwitzen (in großer Angst, Aufregung sein); — sein eigen / Fleisch und B.; etw. ist jmdm. in / Fleisch und B. übergegangen; an jmds. / Hän­ den klebt B.; / Musik im B. haben Blut/blut| -alkohol, der /o. PI./ Alkoh olgeh alt im Blut nach dem Genuß von Alkohol; -andrang, der Gefühl einer vermehrten plötzlichen Ansammlung von Blut bes. im K opf; -apfelsine, die vgl. Blut- orange; -arm /Adj./ im Blut zu wenig rote Blut­ körperchen habend, anämisch; -armut, die Anämie: an B. leiden; -bad, das Gemetzel, Mord an einer großen Anzahl von (wehrlosen) Menschen: ein B. anrichten; -bank, die /PL -enf Stelle zur Sammlung und Aufbewahrung von Blutkonserven; -bild, das aus verschiedenen Untersuchungen gewonnenes Bild der Beschaffenheit des Blutes einer Person: ein B. machen; ein schlechtes B. haben; -bildend /Adj./ die Bildung von Blutkörperchen fördernd: ein blutbildendes Mittel, Medikament; -blase, die mit Blut gefüllte Blase (1.2); -buche, die BuFhe mit dunkelroten Blättern; -druck, der /o. PLf der in einem Blutgefäß herrschende und durch den Blut­ kreislauf hervorgerufene Druck: den B. messen; zu hohen, niedrigen B. haben Blüte, die; -, -n 1. der geschlechtlichen Fortpflanzung dienender Sproß der Samenpflanzen, der sich bei den Bedecktsamern meist aus dem Blütenkelch und den Blütenblättern zusammensetzt, die die Staub­ gefäße und Fruchtknoten umschließen: der Strauch, die Pflanze trägt, treibt Blüten; der Baum ist voller Blüten; die B. hat sich geöffnet, ist ver­ welkt, abgefallen — 2. /o. Pl.j das Blühen (1): die Apfelbäume stehen in (voller) B. (blühen); zur B. kommen; O geh. er starb in der B. seiner Jahre (zu einem Zeitpunkt, als er den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht hatte); Kunst, Wissen­ schaft, Wirtschaft standen zu dieser Zeit in hoher B. (hatten einen relativ hohen Stand der Entwicklung erreicht) — 3. /vorw. PI./ umg. kleine entzündete Stelle auf der Haut, Pickel: sie hatte das Gesicht voller Blüten — 4. salopp gefälschte Banknote: Blüten in Umlauf bringen Blut|egel, der Egel, der in der M edizin gelegentlich zur Behandlung von Venenentzündungen verwendet w ird bluten, blutete, hat geblutet 1.1. jmd. blutet jmd . verliert (aus Wunden od. KörperÖffnungen) Blut: der Verletzte blutete; er blutete aus dem Munde, der Nase 1.2. etw. blutet Blut fließt aus etw., tritt aus etw. hervor: die Wunde blutete stark; seine Nase blutet — 2 . umg. für etw. schwer, ganz schön b. müssen (für etw. viel Geld aufwenden, aus ­ geben müssen) + jmdm. blutet das / Herz; b. wie ein / Schwein Blüten z u Blüte 1| -blatt, das /PI. - blätter/ meist auffallend farbiger Teil einer Blüte; -duft, der; -kelch, der Gesamtheit der (miteinander verwachse­ nen) einen Kelch bildenden, meist grünen Blätter einer Blüte; -knospe, die; -pflanze, die Samen­ pflanze; -pracht, die; -stand, der die Blüten tragen­ der, oft reich verzweigter Sproß (1) einer Pflanze; -staub, der in den Staubgefäßen der Blütenpflanzen enthaltene, als männliche Samenzellen der Befruch­ tung dienende staubartige Substanz Blut|entnähme, die Entnahme von Blut zum Zweck von Untersuchungen blüten|weiß /Adj.; em ot./: blütenweiße (strahlend weiße) Wäsche, Hemden Bluter, der; -s, - jmd., der an der Bluterkrankheit leidet Blut|erguß, der Ansammlung von Blut außerhalb der Blutgefäße im Körper: bei dem Sturz trug er einen B. am Oberschenkel davon Bluter|krankheit, die /o. PI./ auf das männliche Ge­ schlecht begrenzte Krankheit, die charakterisiert ist durch mangelnde Fähigkeit des Blutes zu gerinnen Blüte|zeit, die Zeit des Blühens: während der B. der Obstbäume; O die B. der griechischen Kunst, Kultur Blut| -farbstoff, der /o. PI./ Bestandteil des Blutes, der dessen rote Farbe ergibt; -fleck, der; -gefäß, das schlauch-, röhrenartiges Organ, indem das Blut durch den Körper fließt; -gerinnsei, das feste, aus geron­ nenem Blut bestehende Masse innerhalb od. außer­ halb eines Blutgefäßes; -gerinnung, die; - \o. Pl.j Übergang des aus einem Blutgefäß ausgetretenen Blutes vom flüssigen in einen halbflüssigen bis festen Zustand; -gruppe, die eine der dem Menschen an-
Bluthund — bockig 195 geborenen und nicht zu verändernden Typen des Blutes, die sich im Bau des Eiweißes, in Plasma und Blutkörperchen unterscheiden: er hat B. A, B; -liund, der zu einer englischen Hunderasse gehören­ der Haushund mit ausgeprägtem Spürsinn blutig /Adj./ 1.1. mit Blut befleckt: der Verband war b.; blutige Hände 1.2. jmdn. b. schlagen (jmdn. so schlagen, daß er blutet) 1.8. mit Blutvergießen verbunden: einen Aufstand b. niederschlagen — 2. um g. es wurde blutiger (bitterer 5) Ernst; er ist noch ein blutiger Anfänger (völliger N euling) blut/Blutj Jung, -jung /Adj.; emot.f sehr jung (1.1): ein blutjunges Mädchen; er ist noch b.; -konserve, die steril abgefülltes Blut zur Bluttransfusion mit einem die Gerinnung verhindernden Zusatz; -kör- perchen, das; -s, - fvorw. PL/ mikroskopisch kleiner fester Bestandteil des Blutes: die roten, weißen B.; -krebs, der /o. Pl.f Leukämie; -kreislauf, der Um­ lauf des Blutes mit feststehender Richtung in einem in sich geschlossenen System; -lache, die; -leer /A dj./ fast ohne Blut: blutleere (blasse) Lippen; -leere, die verminderte Blutmenge in Körperteilen: eine plötzliche B. im Gehirn; -orange, die Orange mit zum Teil rotem Fruchtfleisch und rötlicher Schale; -plasma, das /o. Pl.f Med. gerinnbarer, klarer, flüssiger Bestandteil des Blutes, der wert­ volle Nähr- und Wirkstoffe enthält; -probe, die 1.1. Blutentnahme für eine Blutuntersuchung hin­ sichtlich des Gehaltes an Blutalkohol 1.2. Blutunter­ suchung hinsichtlich des Gehaltes an Blutalkohol: die B. ergab, daß N bei dem Unfall unter Alkoholein­ fluß stand; -rache, die in der Urgesellschaft ty­ pische, bei manchen Völkern noch in der Gegenwart lebendige Sitte, die Tötung eines Verwandten an dem Täter od. dessen Verwandten durch dessen Tö­ tung zu rächen; -reinigend /Adj./ nach laienhaft medizinischer Ansicht der Entschlackung des Kör­ pers dienend: blutreinigender Tee; -rot, ^rot /Adj.; emot.j von der Farbe des Blutes, kräftig rot: die Sonne ging b. unter; sie wurde b. im Gesicht; -rünstig /Adj./ : ein blutrünstiger Roman, Film (Roman, Film , der blutige Greueltaten darstellt, mit denen beim Publikum Grauen erregt werden soll); -Sauger, der; -s, - /emot.j jmd., der andere aufs schärfste aus­ beutet Bluts| -bruder, der Freund, mit dem man Bluts­ brüderschaft geschlossen h at; -brüderschaft, die durch Vermischung von Blutstropfen der Partner be­ siegelte Freundschaft Blut/blut| -schuld, die /o. PL/ v era lte n d Schuld an einem Mord: eine B. auf sich, sein Ge­ wissen laden; -Senkung, die 1.1. langsames Absinken der Blutkörperchen in stehendem, ungerinnbar ge­ machtem, zur Untersuchung entnommenem Blut 1.2. Messung der Geschwindigkeit von 1.1; -Spender, der gesunde Person, die Blut für Transfusionen spendet; -spur, die: Blutspuren an der Kleidung des Täters finden, untersuchen; -stillend /Adj.; nicht adv./ eine Blutung stillend: ein blutstillendes Mittel, Medikament; -strahl, der /o. PL/: aus der Wunde schoß ein B. Bluts|tropfen, der: aus ihrem Gesicht war jed er B. gewichen (sie war plötzlich sehr blaß gewor­ den) Blut|Sturz, der starke, meist plötzlich auftretende Blutung aus einer natürlichen Öffnung des Körpers bluts/Bluts| -verwandt /Adj.; nicht adv./ durch A b ­ stammung miteinander verwandt; dazu -Verwandt­ schaft, die Blut[ -tat, die geh. M ord: eine B. begehen; -trans- fusion, die Übertragung von Blut eines Menschen auf einen Kranken od. Verletzten: eine B. vor­ nehmen; -Übertragung, die Bluttransfusion Blutung, die; -, -en Austritt von Blut aus den Blut­ gefäßen : eine schwere, lebensgefährliche, leichte B . ; innere, äußere Blutungen; eine B. zum Stehen brin­ gen; die B. hat aufgehört blut/Blut| -unterlaufen /Adj./ durch Austreten von Blut ins Gewebe (bläulich od. violett) verfärbt: blut­ unterlaufene Augen; -Untersuchung, die Unter­ suchung des einem Patienten entnommenen Blutes; - vergießen, das; -s, jo. Pl.f Tötung von (vielen) Menschen bes. während kriegerischer Auseinander­ setzu ngen: dem B. ein Ende setzen; -Vergiftung, die von einem Herd (2) ausgehende massenhafte Ver­ breitung von Bakterien und ihren Giften im Blut, in den Blutgefäßen eines Menschen, Tieres, Sepsis; -Verlust, der Verlust von Blut als Folge von Blutun­ gen : durch großen B. geschwächt sein; -wurst, die aus dem Blut von Schlachttieren (unter Zusatz von Speck- und Fleischstückchen) hergestellte Wurst; - Zirkulation, die /o. P l.f: dieB. anregen; -zucker, der /o. PL/ im Blutplasma gelöste Art Zucker b-Moll, das; /o. PL/ Mus. /Tonart/ Bö, die; -, - en heftiger Windstoß: wegen heftiger Böen mußte das Skispringen abgebrochen werden Boa, die; -, -s 1. lebendgebärende Riesenschlange Südamerikas — 2. langer, schmaler Schal aus Federn od. Pelz Bob, der; -s, -s aus Stahl konstruierter Rennschlitten mit zwei od. vier Sitzen und mit zwei Paaren von ein­ ander getrennter Kufen Bob| -bahn, die für die Austragung von Bobrennen angelegte B a h n; -fahrer, der; -rennen, das Boccia, das, die; -, /o. PL/ [botja] Spiel, bei dem Kugeln durch Werfen möglichst nahe an ein Ziel ge­ bracht werden müssen Bock, der; -(e)s, Böcke 1. männliches Tier bei be­ stimmten Säugetieren: ein kapitaler B. (großer Rehbock); der B. trägt ein prächtiges Gehörn — 2. umg. ein sturer B. (ein störrischer, dickköpfiger Mann) — 8.1. Gestell aus meist vier Beinen mit Querbalken zum Auflegen von Lasten, das meist paarweise aufgestellt wird: ein Brett, Bohlen über zwei Böcke legen; die Boote ruhen im Winter auf Böcken 8.2. Aktenbock — 4 . in der Höhe verstellba­ res Turngerät für Sprungübungen + umg. einen B. schießen (einen Fehler machen); /von einem Kind/ einen B. haben (bockig sein); den B. zum Gärtner machen (jmdm. eine Aufgabe übertragen, bei deren Ausführung er wegen seiner Veranlagung od. seiner Voraussetzungen eher schadet als nützt) bock/Bock| -beinig /Adj.j um g. störrisch, wider­ spenstig: sich b. stellen, benehmen; b. werden; ein bockbeiniger Bursche; -bier, das Starkbier mit einem nur geringen Zusatz an Hopfen bocken /sw. Vb.; hat/ 1. ein Reit-, Zugtier bockt (geht nicht weiter und bäumt sich auf) — 2 . das Kind bockt (ist in einer bestimmten Situation wider­ spenstig) — 8 . das Auto, die Maschine, der Motor bockt (stockt, läuft nicht richtig) bockig /Adj./ störrisch, widerspenstig: das Kind ist b. 13*
196 Bockmist — Bohemien Bock|mist, der salopp Unsinn, Quatsch: er hat nur B. gemacht, geredet Bocks|horn, das -f- jmdn. ins B. jagen jmdn. einschüchtern, jmdm. Angst machen', er laßt sich nicht so leicht ins B. jagen Bock|vurst, die aus magerem Fleisch hergestellte Wurst, die vor dem Verzehr in Wasser heiß gemacht wird Bodden, der; -s, - seichte Meeresbucht, bes. an der Ostseeküste Boden, der; -s, Boden 1, dem (Fels)gestein au f- liegende, oberste, meist lockere (für den Anbau von Pflanzen nutzbare) Schicht der Erdoberfläche (aus ver­ wittertem Gestein und abgestorbenen organischen Sub­ sta n zen ): fruchtbarer, guter, lehmiger, sandiger, schwerer, leichter, sumpfiger B .; den B. bearbeiten, bestellen; die Beschaffenheit, Fruchtbarkeit des Bodens; dieser B. ist für den Rübenanbau gut geeignet; O etw. fällt auf fruchtbaren B. (findet günstige Voraussetzungen, Bedingungen vor) — 2. unten liegende Fläche, auf der man geht od. steht, sich etw. befindet: etw. ist auf den B. gefallen; etw. vom B. aufheben; auf dem nackten, bloßen B. sitzen; er fiel auf den, zu B .; bei dem Erdbeben schwankte der B.; der B. (Fußboden) war mit Teppichen belegt, frisch gebohnert, glänzte vor Sauberkeit; er war nach der langen Seereise, dem Flug froh, wieder festen B. (Land) unter den Füßen zu haben; <Q> etw. drückt jmdn. zu B. (etw. belastet jmdn. schwer, drückt jmdn. nieder) — 3. /o. P I .; nur mit Attr.f auf historischem B. (Gebiet, Terrain) stehen; den heimatlichen B. wieder be­ treten — 4 . /o. P l.f den B. der Realität verlassen (sich von der Realität als Grundlage, Basis ent­ fern en ); auf dem B. der Tatsachen stehen; einer Sache den B. (die Grundlage) entziehen — 5. unterste äußere od. innere (abschließende) Fläche von etw.: der B. einer Flasche, Kanne; den B. des Topfes scheuern; etw. liegt auf dem B. des Koffers; der B. des Meeres (Meeresgrund) — 6 . unbewohnter Raum unmittelbar unter dem Dach eines Gebäudes: Wäsche zum Trocknen auf dem B. aufhängen; Koffer auf dem B. abstellen -f- etw. aus dem B. stampfen (etw. scheinbar aus dem Nichts, in verblüffend kurzer Zeit hervorbringen, beschaffen); (an) B. gewinnen (sich ausbreiten, zu ­ nehmen); (an) B. verlieren (Macht, Einfluß ver­ lieren); B. gutmachen (jmdm. gegenüber aufholen, Fortschritte machen); jmdm. wird der B. (unter den Füßen) zu heiß (jmdm. wird es an seinem Aufenthaltsort zu gefährlich); — etw. ist ein Faß ohne B.; das schlägt dem / Faß den B. aus; sich in Grund und B. schämen; etw. in / Grund und B. wirtschaften; es war so voll, daß keine / Stecknadel zu B. fallen konnte Boden/boden| -bearbeitung, die Bearbeitung des fü r den Anbau von Nutzpflanzen bestimmten Bodens (1); -dunst, der jo. Pl.l Dunst in Bodennähe; -erhebung, die sich über das Niveau eines Geländes erhebender Teil der Erdoberfläche; -frost, der Frost in Boden­ n ähe; -kammer, die im Dachboden eingebaute K am ­ m er; -los IA d j.1 1*ins Bodenlose (sehr tief) stürzen, fallen — 2 . /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/ überaus groß: eine boden­ lose Gemeinheit, Frechheit; -luke, die Da chluk e; -nähe, die: leichter Frost in B. (in der Nähe der Erdoberfläche); -nebel, der fo. PI./ vgl. - dunst; - personal, das auf Flugplätzen tätiges technisches Personal; -reform, die von ökonomischen, sozialen und politischen Gesichtspunkten bestimmte Ände­ rung der bestehenden Besitz- und Eigentumsverhält­ nisse in der Landwirtschaft: die demokratische B. (Gesamtheit der 1945 in der damaligen sowjetischen Besatzungszone durchgeführten Maßnahmen zur entschädigungslosen Enteignung des Großgrund­ besitzes zugunsten landarmer, landloser Bauern); -Satz, der feste Bestandteile einer Flüssigkeit, die sich am Boden eines Gefäßes abgesetzt haben; -s chätze, die /PL/ nutzbare Minerale und Gesteine, deren Abbau von volkswirtschaftlicher Bedeutung ist: -Station, die Station auf der Erde zur optischen und funktechnischen Verbindung mit (Raumflugkörpern; -treppe, die Treppe, die zum Boden (6) führt; -turnen, das sportliche Disziplin, bei der auf einer ebenen Fläche von zwölf mal zwölf Metern wett­ kampfmäßig turnerische Übungen ohne Turngerät ausgeführt werden; -Vertiefung, die Vertiefung des Bodens (1, 2); -Zusammensetzung, die Zusammen­ setzung des Bodens (1) Böe, aych Böe die; -, -ns.Bö Bofist, auch Bofist, der; -(e)s, -e Bauchpilz mit vorwiegend kugelförmiger Gestalt Bogen, der; -s, - /Bögen 1.1.1. annähernd halbkreis­ förmig verlaufende Erstreckung: einen B. um etw., jmdn. machen; in einem B. um etw. herumfahren; auf dem Eis B. laufen; die Straße, der Fluß macht hier einen B .; das Wasser spritzte in hohem B. aus dem geplatzten R oh r; die Brücke spannte sich in kühnem B. über den Fluß 1.2. M ath. Teilstück einer gekrümmten Linie — 2.1. Architekt, in der Form von 1 gestaltete obere Begrenzung der Öffnung einer Tür, eines Fensters, Verbindung (2.1.1) zweier Pfeiler, Säulen: ein romanischer, gotischer B. 2.2. Bauw. gegen Widerlager abgestützter Träger in der Form von 1 — 3. mit Roßhaar od. synthetischen Fasern bespannte elastische Stange aus Hartholz mit leicht konkaver Krümmung, mit der die Saiten eines Streichinstrumentes gestrichen und dadurch zum Tönen gebracht werden — 4. aus einem elasti­ schen gebogenen Stab und einer Sehne bestehende Schußwaffe zum Abschießen von Pfeilen — 11.1.1. rechteckig geschnittenes Stück Schreib-, Packpapier: ein B. Briefpapier; einen B. in die Maschine spannen; viele B. , Bögen vollschreiben 1.2. D r u ck ­ bogen -f* den B. überspannen (etw. übertreiben, zu weit gehen); umg. einen (großen) B. um jmdn., etw. machen (jmdn., etw. peinlich meiden); große B. spucken (sich aufspielen, wichtig machen); den B. heraushaben (wissen, wie man etw. machen muß, in etw. geschickt sein) ; — in / Bausch und B. Bogen1 -gang, der Gang, der an einer od. beiden Längsseiten von Bögen (1.2.1) begrenzt wird; -lampe, die Lampe von großer, durch elektrische Lichtbogen erzeugter Helligkeit; -schießen, das sportliche Diszi­ plin, bei der Pfeile mit Hilfe eines Bogens auf eine Zielscheibe geschossen werden Boheme, die; -, /o. PZ./ [bo(h)e:m, bo(h)s:m] in der bürgerl. Gesellschaft ohne festen Auftrag schaffen­ der und eine ungebundene, unkonventionelle Lebens­ weise betonender Kreis von Künstlern; dazu Bohe­ mien, der; -s, -s [bo(h)emls] Angehöriger der Boheme
Bohle — Bombe 197 Bohle, die; -n bes. als Bauholz verwendetes Stück Schnittholz, dessen Breite mindestens das Doppelte der D icke beträgt: schwere, eichene Bohlen; die Bohlen der Brücke waren morsch böhmisch /Adj./ + das sind jmdm., für jmdn. böhmische / Dörfer Bohne, die; -, - n 1, zu den Schmetterlingsblütlern gehörende, buschig wachsende od. sich an Stangen emporrankende Gemüsepflanze mit länglichen, fla­ chen Früchten, in denen mehrere nierenförmige Samen enthalten sind : Bohnen anbauen; ein Beet mit Bohnen — 2. Frucht von 1: Bohnen pflücken, abfädeln, -ziehen, schneiden; grüne Bohnen kochen — 3. Samen von 1: weiße Bohnen kochen — 4. Ivorw. Pl.f Kaffeebohne + umg. nicht die B. (überhaupt nicht, ganz und gar nicht) Bohnen|-kaffee, der /o. PL/ 1. Kaffeebohnen: ein Pfund B. kaufen — 2. Getränk aus Kaffeebohnen: B. trinken; starker, heißer B .; -kraut, das jo . PL/ krautiger, stark aromatischer Lippenblütler, der als Küchengewürz verwendet wird; -salat, der Salat aus gekochten Bohnen (2); -Stange, die Stange, die in den Boden gesteckt wird, damit sich die Bohnen (1) daran emporranken können; O umg. er ist eine (richtige) B. (er ist sehr groß und dünn); -stroh -j- umg. dumm wie B. (sehr dumm) bohnern /sw. Vb.; hat/ den Fußboden mit Bohner­ wachs einreiben und danach blank polieren: die Treppe, das Parkett b .; Vorsicht, frisch gebohnert! Bohnerwachs, das wachshaltige M asse zur Pflege des Fußbodens bohren /sw. Vb.; hat/ 1.1.1. mit einem Bohrer, einer Bohrmaschine od. einem anderen Werkzeug ein Loch in etw. herstellen: ein Loch in ein Brett, die Wand b .; Sprenglöcher b. 1 .1 .2 . einen Brunnen b. (durch 1.1.1 herstellen) 1.2 . etw. unter (starkem) Druck und mit drehenden Bewegungen in etw. hin­ einpressen: eine Stange in den Boden b.; etw. bohrt sich in, durch etw .: der Preßluftbohrer bohrt sich in den Asphalt, in, durch das Gestein; O Scheinwerfer bohrten sich durch die Dunkelheit; bohrende (scharf prüfende) Blicke 1.3 . der Zahn­ arzt mußte b. (die kariösen Stellen eines Zahnes mit dem Bohrer entfernen); in der Nase b. (mit dem Finger Schleim aus der Nase entfernen) — 2. nach Bodenschätzen b. Bodenschätze durch Bohren (1.1.1) mit zweckentsprechenden Geräten zu finden suchen: nach, auf Erdöl, Kohle, Wasser b. — 3. etw. bohrt in etw., jmdm. etw. quält, peinigt jmdn. heftig: der Schmerz bohrt in seinem Kopf; ein bohrender Schmerz, Hunger, Zweifel; bohrende Angst, Reue — 4. umg. jmd. bohrt 4.1. jmd. drängt (2.1) jmdn. hartnäckig zu etw.: er bohrte so lange, bis die Mutter nachgab 4.2 . jmd. fragt jmdn. immer wieder nach etw.: er bohrte hart­ näckig, bis er von ihr die Wahrheit erfahren hatte Bohrer, der; -s, - 1. Schneidwerkzeug, das durch Zerspanen von Werkstoff od. Gestein unter drehen­ der, auch schlagender und fortschreitender Bewegung (runde) Löcher in festem Material erzeugt: den B. ansetzen, auswechseln — 2. Zahnmed. jSammel- bez. für Geräte zur fräsenden Bearbeitung von Zähnen, Knochen des Kiefers und zahnärztlichen W erkstoffen/ Bohr| -hammer, der Bergm. mit Druckluft be­ triebener Schlagbohrer zum Bohren von Löchern in Erz od. Kohle; -insei, die im Meer künstlich er­ richtete Plattform bes. zum Bohren nach Öl, Erdgas von der Wasseroberfläche aus; -maschine, die zum Bohren von Löchern in festem Material od. zur Be­ arbeitung bereits vorhandener Bohrungen dienende Werkzeugmaschine, dienendes Werkzeug; -türm, der turmartige Konstruktion, die Tiefbohrungen ermög­ lich t Bohrung, die; -, -en 1. das Bohren (1.1) — 2. durch Bohren (1.1.1) entstandenes Loch böig /Adj./: böiger (in Böen wehender) Wind; böiges (zu Böen neigendes, mit Böen verbundenes) Wetter Boiler, der; -s, - [boy..] elektrisches od. mit Gas betriebenes Gerät zur Bereitung und Speicherung von heißem Wasser Boje, die; -, -n kugel-, kegel- od. tonnenförmiger schwimmender Hohlkörper aus Metall od. Plast, der am Grund des Gewässers verankert ist und als See­ zeichen fü r die Schiffahrt dient Bolero, der; -s, -s 1. rhythmisch stark akzentuierter spanischer Tanz im Dreivierteltakt, bei dem Kasta­ gnetten als Begleitung geschlagen werden — 2. kurzes, offen getragenes Jäckchen, bes. für Damen Bolle, die; -n landsch. (große) Zwiebel (2.1) Böllerschuß, d er /PI. -schüsse/ zu einer festlichen Gelegenheit od. als Signal aus einem Geschütz kleineren Kalibers abgegebener Schuß: Böller­ schüsse krachten, eröffneten das Fest Bollwerk, das 1. Bauwerk aus am Ufer eingeramm­ ten Pfählen, das zum Schutz des Ufers und als Platz zum Anlegen für Schiffe dient — 2 . Befesti­ gungsanlage; O ein B. des Friedens Bolschewik, der; -en, Bolschewiki/Bolschewiki /historische Bez. für ein Mitglied der KPdSU, des revolutionären Flügels der SDAPRj Bolschewismus, der; -, /o. PL/ Theorie und Praxis des revolutionären marxistischen Flügels in der russischen Arbeiterbewegung, Theorie und Praxis des Leninismus; dazu Bolschewist, der; -en, -en u. bolschewistisch /Adj.\ Bolzen, der; -s, - k leines, rundes, längliches metalle­ nes Teil zur beweglichen od. festen Verbindung von Holz- od. Metallteilen Bombardement, d a s; -s, -s [..mag, auch ...ma] anhaltendes, auf ein Ziel konzentriertes Abwerfen von Bomben bombardieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. b. Bomben auf etw. abwerfen: eine Stadt, gegnerische Stellun­ gen b. — 2. umg. etw., jmdn. mit etw. b. Gegen­ stände auf etw., jmdn. werfen: etw., jmdn. mit Steinen, Eiern b. — 3. umg. jmdn. mit Fragen, Eingaben b. (mit Fragen, Eingaben überschütten); zu 1 Bombardierung, die; -, -en bombastisch /Ad j./ schwülstig, mit übertrieben viel Aufw an d : eine bombastische Rede(weise); eine bombastische Aufmachung Bombe, die; -, -n 1.1. als W affe verwendeter, mit Sprengstoff gefüllter und mit einem Zünder ver­ sehener länglicher metallener Körper, der von Flug­ zeugen abgeworfen wird: Bomben abwerfen; eine Stadt mit Bomben belegen; eine B. hatte das Haus getroffen, war explodiert; eine B. ent­ schärfen 1.2 . mit Zeitzünder versehener, 1.1 ähn­ licher Sprengkörper, der für Anschläge verwendet w ird : Terroristen hatten Bomben gelegt -j- umg. die B. ist geplatzt (das erwartete außer-
198 Bom benangriff — borniert gewöhnliche, gefürchtete Ereignis ist eingetreten); etw. schlägt ein wie eine B. (kommt völlig über­ raschend und tuft große Aufregung hervor) Bomben/bomben| -angriff, der von Flugzeugen mit Bomben geführter A ngriff; -ansehlag, der mit einer Bombe durchgeführter A nschlag; -attentat, das vgl. - anschlag; -besetzung,. die umg. femot.f außer­ ordentlich gute Besetzung (2); -erfolg, der umg. jemot.f außerordentlich großer Erfolg: die Auf­ führung hatte einen, war ein B .; -fest fAdj.f umg. fem ot.f: mein Entschluß steht b. (steht unumstöß­ lich fest); -flugzeug, das mit Bomben ausgerüstetes Kampfflugzeug; -geseliäft, das umg. femot.f außer­ ordentlich gutts Geschäft (3): bei der Hitze machten die Eisverkäufer ein B .; - krater, der durch die Explosion einer Bombe (1.1) entstandener K rater; - rolle, die umg. femot.f publikumswirksame Rolle, in der ein Schauspieler alle seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann; -schaden, der durch Bomben (1.1) hervorgerufener Schaden; -sicher fAdj.f 1. sicheren Schutz *vor Bomben (1.1) bietend: ein bombensicherer Unterstand, Keller, Bunker — 2. u m g. fe m o t.f ein bombensicheres Geschäft (ein Geschäft ohne jegliches Risiko); es ist b. (ganz sicher), daß er kommt; -Stimmung, die fo. Pl.f umg. femot.f sehr ausgelassene, fröhliche Stimmung: bei der Party herrschte eineB.; -trichter, der vgl. - krater Bomber, der; -s, - Bombenflugzeug bombig fAdj.f umg. /emof./ hervorragend, aus ­ gezeichnet: der Film war b.; eine bombige Stim­ mung Bommel, die; -, -n landsch. Troddel, Quaste Bon, der; -s, -s [boq] 1. Gutschein, Marke, die zum Empfang von Speisen od. Getränken berechtigt: Bons ausgeben; auf B. essen — 2. kleiner, von einer Registrierkasse ausgegebener Kassenzettel: dem Kunden den B. geben Bonbon, der, das; -s, -s [boqboi], auch bob5] kleines geformtes Stück einer aus eingekochter Lösung (3) von Zucker und Zusätzen von Geschmacks- und Farbstoffen bestehenden Süßware: Bonbons kaufen, lutschen; eine Tüte Bonbons; saure, gefüllte-Bon­ bons bonbon|färben fAdj.f von greller, kitschiger Farbe Bonbonniere, die; -, -n [boi]boi]je:ro, . . jeiro, auch boijboni..] 1. ansprechend aufgemachte Packung mit Pralinen: jmdm. eine B. schenken, über­ reichen — 2. kleiner Behälter aus Glas, Porzellan für Bonbons, Pralinen bongen fsw. Vb.; hat/ an der Registrierkasse den zu zahlenden Betrag eintippen : der Kellner hat bereits gebongt Bonmot, das; -s, -s [boqmo:, auch bomo:] geist­ reicher, treffender Ausspruch: ein witziges B. Bonze, der; -n, -n umg. femot.f Funktionär einer Partei, Organisation, der die Verbindung zu deren Mitgliedern verloren hat und seine Stellung bes. zur Durchsetzung seiner eigenen Interessen miß­ braucht Boom, der; -s, -s [bu:m] plötzlicher, kurzer, oft manipulierter Aufschiuung in der Wirtschaft eines kap. Landes Boot, das; -(e)s, -e meist offenes, kleines W asser­ fahrzeug: (mit dem, einem) B. fahren; das B. fest- machen; das B. hat angelegt, ist leck, ist gesunken; das B. kentert - f wir sitzen alle im gleichen B. (wir sind alle in der gleichen Lage, aus der wir als einzelner nicht entkommen können) Boots1 -bauer, der; -s, - jmd., der beruflich Boote baut, herstellt; -deck, das; -fahrt, die; -haken, der zur Ausrüstung von Booten gehörende Stange mit einem Haken aus Stahl an der Spitze; -haus, das Haus, Schuppen, in dem Boote untergestellt icerden; - länge, die fbei Regatten zur Angabe des Abstandes zwischen Booten dienendes Maß/: der Achter aus C gewann mit einer B., zwei Bootslängen; -mann, der fPl. -leute/' Vollmatrose, der als Brigadier der Besatzung an Deck eingesetzt ist; -Steg, der Steg, an dem Boote anlegen können; -verleih, der Bor, das; -s, fo. Pl.f nichtmetallisches chemisches Element, das in der Natur nur chemisch gebunden vorkommt 1Bord, der; -(e)s, -e fvorw. Sg .j 1.1. oberster äu­ ßerster Rand eines Schiffes, der das Deck begrenzt 1.2. fo. P l.f anB. eines Schiffes, Flugzeugs gehen (ein Schiff, Flugzeug betreten); über B. gehen (vom Schiffsdeck ins Wasser fallen, gespült werden); von B. gehen (das Schiff, Flugzeug verlassen) + etw. über B. werfen (Bedenken, Vorurteile, A n ­ sichten endgültig aufgeben) 2Bord, das; -(e)s, -e an der Wand befestigtes Brett für Bücher und andere Gegenstände: Bücher, Gläser auf ein B. stellen Bordell, das; -s, -e Haus, in dem Prostitution ge­ trieben wird, Prostituierte leben und ihrem Gewerbe nachgehen fin kap. Ländern übliche Einrichtung! Bord| -funker, der den Funkverkehr abwickelndes Mitglied der Besatzung auf Schiffen, in Flugzeugen. Raumfahrzeugen; -kante, die Bordsteinkante; - s chwelle, die vgl. - stein(kante); -stein, der (gegen­ über der Fahrbahn erhöhte) steinerne Einfassung des Bürgersteigs, durch die er von der Fahrbahn ab- gegrenzt wird; -steinkante, die oberste Kante des Bordsteins; -System, das System technischer A n ­ lagen bes. in Raumfahrzeugen: alle Bordsysteme arbeiten normal Bordüre, die; -, -n 1. eingewebtes, gedrucktes od. gesticktes Muster an einer Kante eines Gewebes — 2. Borte, Einfassung Borg fin der Verbindungf veraltend auf B. ohne sofortige Bezahlung, indem man eine Schuld an­ schreiben läßt: etw. auf B. kaufen; auf B. leben borgen fsw. Vb.; hat/ 1. sich etw. leihen (1): sich Geld von jmdm. b .; ich habe mir ein Buch bei, von ihm geborgt — 2 . jmdm. etw. leihen (2): jmdm. eine bestimmte Summe b .; ich kann dir das Buch nur für zwei Tage b. Borke, die; -, -n Stämme und Wurzeln älterer Holz­ gewächse umgebendes abgestorbenes Gewebe, das dem Wachstum nicht mehr folgt und deshalb rissig wird und teilweise abblättert: die B. schält sich vom Stamm ab - b zwischen / Baum und B. sitzen, stecken, stehen Borken|käfer, der in zahlreichen Arten vorkommen­ der Käfer, der Gänge unter der Rinde od. im Holz von Bäumen bohrt und großen Schaden in der Forst­ wirtschaft anrichtet Born, der; -(e)s, -e veraltend geh. Quelle, Brun­ n en : an einem kühlen B. Wasser schöpfen, trinken; O aus dem B. seiner Erfahrung, seines Wissens schöpfen; etw. ist ein unerschöpflicher B. der Freude borniert fAdj.f beschränkt und unbelehrbar aufseinen Vorurteilen beharrend, engstirnig und zugleich ein-
Borniertheit — Boulevard 199 (jebildet: ein bornierter Mensch; er fand ihre An­ sichten, Einstellung ausgesprochen b .; dazu Bor­ niertheit, d ie; -en Borj -salbe, die /o. PI./ keimtötende, Borsäure ent­ haltende Salbe; -säure, die jo. PI./ Säure des Bors, die als Desinfektionsmittel und bei der Herstellung von Glasuren, Email und hitzebeständigem Glas ver­ wendet wird Börse, die; -n 1. organisierter, regelmäßiger, bes. der Spekulation dienender Markt (1) im kap. Wirt­ schaftssystem, auf dem Geschäfte über Waren und Wertpapiere abgeschlossen werden, ohne daß tat- sächlich Warenbewegungen stattfinden', das Ge­ bäude, in dem er sich vollzieht: an der B. speku­ lieren; an der B. sank der Preis für Kaffee; Aktien an der B. handeln — 2. veraltend Portemonnaie Börsen zu Börse 1| -kurs, der Kurs für an der Börse gehandelte Wertpapiere, Waren und Zahlungs­ mittel', -makler, der jmd., der berufsmäßig an der Börse Geschäfte vermittelt Borste, die; -, -n jvorw. PI./ 1. starres, dickes, auf­ recht stehendes Haar einiger Säugetiere, bes. der Schweine — 2. aus Plast hergestelltes festes Gebilde in der Art von 1, das zur Herstellung von Bürsten o. ä . verwendet wird: die Borsten der Zahnbürste sind hart, weich borstig/Adj.f 1./nichtadv./ mit Borsten (1)versehen: der borstige Rücken des Ebers — 2. von der B e­ schaffenheit der Borsten: borstige Haare; ein bor­ stiger Bart Borte, die; -, -n meist farbiges und gemustertes Band, das zur Verzierung auf Stoff genäht wird: eine Tischdecke mit bunten Borten; einen Rock mit Borten besetzen Bor|wasser, das jo. PI./ milde, antiseptisch wirkende Borsäurelösung bös /Adj./ s. böse b§s|artig /Adj./ 1. anderen (vorsätzlich) sehr Un­ angenehmes zufügend: ein bösartiger Mensch; das war eine sehr bösartige Bemerkung — 2. eine bös­ artige (lebensgefährliche, gefährliche) Krankheit, Geschwulst Böschung, die; -en meist durch Mauerwerk, Steine, Pflanzen befestigte, schräg abfallende Fläche im Gelände, bes. die eines Damms, Walls: die B. bepflanzen, befestigen böse /Adj./ 1. (im Sinne der geltenden Normen) moralisch schlecht, verwerflich, bösartig: ein böser Mensch; eine b. Tat; etw. Böses tun; etw. in böser Absicht tun; das war nicht b. gemeint — 2 . für den Betroffenen außerordentlich unangenehm, ihm große Not, Kummer, Schmerz bereitend, schlimm: b. Erfahrungen mit etw. machen; das waren b. Jahre für ihn; ein böses Ende nehmen; b. aus ­ gehen; nichts Böses ahnen (nicht damit rechnen, daß etw. Unangenehmes eintritt) — 3* ärgerlich, zornig, wütend: er wird immer gleich b.; jmdn. b. ansehen; er war b. auf sie, über sie — 4 . /zu Kindern gesagt/ umg. ungezogen: wenn du b. bist, darfst du nicht mitgehen — 5 . /nur attr./ um g. /von bestimmten Körperteilen/ krank, meist ent­ zündet und schmerzend: einen bösen Finger, Zahn haben ;er hat ein böses Auge — 6 . /advt/ die Krankheit hat ihn b. (sehr) mitgenommen - j- etw. macht, erregt, schafft böses / Blut; gute / Miene zum bösen Spiel machen; b. / Zungen behaupten, daß ... Böse|wicht, der /PI. -er, -e/ scherzh. /von kleinen Kindern/: du bist ein richtiger B. (Schlingel) boshaft /Adj./ 1.1. anderen absichtsvoll Unangeneh­ mes zufüge?id: er ist ein boshafter Mensch 1.2. voll beißendem, verletzendem Spott: eine boshafte Be­ merkung machen; b. grinsen; dazu Boshaftigkeit, die; -, -en Bosheit, die; -, -en 1. /o. PI./ bösartiges Wesen, Verhalten gegenüber dem Mitmenschen: er ist voller B.; etw. aus reiner B. tun — 2. bösartige Bemer­ kung, Handlung: jmdm. Bosheiten sagen; ver­ steckte Bosheiten - f umg. mit konstanter B. (trotz Hinweises hart­ näckig, beharrlich etw., bes. etw. Negatives, immer wieder tun) Boß, der; Bosses, Bosse umg. 1.1. /BRD/ leitender Angestellter od. Eigentümer eines kap. Unter­ nehmens 1.2. scherzh. Vorgesetzter, Chef: unser B, ist in Ordnung bosseln /sw. Vb.; hat/ umg. an etw. basteln: er hat ständig an seinem Auto, im Garten, Keller etw. zu b. bös|willig /Adj./ in bösartiger A b sich t: böswillige Verleumdungen; etw. b. zerstören Botanik, d ie; -, /o. PL/ Wissenschaft von den Pflanzen: B. studieren v botanisch /Adj./ 1 .1. /nicht präd./ die Botanik be­ treffen d : botanische Studien treiben 1.2. /nur attr.] ein botanischer Garten (öffentliche Anlage mit Gewächshäusern und Pflanzen aus allen Erdteilen); der Botanische Garten der Stadt B Böte, der; -n, -n 1. jmd., der im Auftrag eines anderen etw. überbringt: etw. durch Boten sehik- ken, überbringen lassen; er war damals bei der Firma N als B. beschäftigt — 2. Schneeglöckchen sind die (ersten) Boten (ersten Anzeichen) des Frühlings Botmäßigkeit, die; -, -en veraltend geh.: ein Land unter seine B. (Herrschaft 1) bringen Botschaft, die; -, /o. PI./ 1. von einem Botschafter geleitete diplomatische Vertretung eines Staates in einem anderen Staat: die sowjetische B.; die B. der Volksrepublik Ungarn — 2. Gebäude, das Sitz von 1 ist: die B. befindet sich im Stadtzentrum — 3. Mitteilung, Nachricht: jmdm. eine B. senden, überbringen; eine frohe, willkommene, traurige B. Botschafter, der; -s, - h öchster diplomatischer Ver­ treter eines Staates bei einem anderen Staat: der B. überreichte sein Beglaubigungsschreiben; einen B. akkreditieren Botschafterl ebene, die /in der Verbindung/ auf B. zwischen Botschaftern: Verhandlungen auf B. Botschaftsrat, der Vertreter des Botschafters Böttcher, der; -s, - Facharbeiter, der Gefäße aus Holz herstellt Bottich, der; -s, -e großes, rundes od. ovales Gefäß aus Holz: Wäsche in einem B. waschen; ein B. mit Farbe, Mörtel Boucle, das; -s, -s [bukle:] Mantel- od. Kleider­ stoff mit Noppen 2Boucle, der; -s, -s [bukle:] Boucleteppich Boucleteppich, der Teppich aus Haargarn mit nicht aufgeschnittenen Schlingen Bouillon, die; -, -s [buljoij] Fleischbrühe: B. kochen; eine kräftige B .; eine Tasse B. Boulevard, der; -s, -s [bul9va:r] 1.1. breite, reprä­ sentative Straße: die Boulevards von Paris 1.2
200 Boulevardblatt — brandmarken /DDR/ als Fußgängerzone ausgewiesene, zum Ein­ kaufsbummel geeignete breite Straße ohne Bürger­ steige Boulevard|-blatt, das jP l. - blätter/ reißerisch auf- gemachte, hauptsächlich an primitive Ansprüche appellierende, Sensationsberichte bringende Zeitung kap. Großstädte, die meist reaktionäre Auffassungen vertritt; -presse, die vgl. - blatt Bouquet, das; -s, -s [buke:] veraltend s. Bukett (1) Bourgeois, der; - [burjöa] Angehöriger der Bourgeoisie Bourgeoisie, die; -n [bur3Öazi:, PI. . .i:on ] herr­ schende, ausbeutende Klasse der Privateigentümer an Produktionsmitteln in der kap. Gesellschaft Boutique, d ie; -n, auch -s [butirk, PI. ..kan, . . ks] kleines Geschäft, in dem modische Kleidung und Accessoires verkauft werden Bovist, auch Bovjst, der [.. v . .] s. Bofist Bowdenzug, der [bau..] Techn. durch ein bieg­ sames Rohr geführtes Drahtseil zum Übertragen von Zug (1.1.2) und Druck (1.1) Bowle,d ie; -, - n [bo:lo] 1. festliches, kaltes Getränk, meist aus Wein, Sekt und Früchten: eine B. an­ setzen; ein Glas B. — 2. für 1 bestimmtes Gefäß: eine B. aus Kristall, Glas Bowling, das; -s, fo. Pl.f [bo:liq] Kegelspiel mit zehn Kegeln Bowling|bahn, die die für das Bowling bestimmte wegartige Erstreckung, an deren Ende die Kegel auf- gestellt sind Box, die; -en 1. durch Unterteilung eines größeren Raumes entstandener kleiner Raum mit häufig nicht bis an die Decke gezogenen Trennwänden 1.1, im Stall zur Unterbringung eines einzelnen Pferdes 1.2. in einer Messehalle für einen Aussteller — 2. ein­ fache, kastenförmige Kamera für Rollfilme — 3. einer der beiden kastenförmigen Lautsprecher für Stereo, Stereolautsprecher Boxe, die; -n s. Box (1) boxen fsw. Vb.; hat/ 1. nach festen Regeln (unter der Leitung eines Ringrichters im Ring) in einem sportlichen Zweikampf den Gegner durch Faust­ schläge kampfunfähig zu machen od. nach Punkten zu besiegen suchen: er hat viele Jahre geboxt; N boxt heute gegen L — 2. jmdn. in die Seite, in die Rippen, auf den Arm b. (mit der geschlossenen Faust heftig und kurz stoßen) Boxen, das; -s, fo. Pl.f das Boxen als sportliche Disziplin : Meisterschaften im B. Boxer, der; -s, - 1. jmd., der das Boxen als Sport betreibt — 2. der Bulldogge ähnelnder Haushund Box| -handschuh, der stark gepolsterter Lederhand­ schuh, der beim Boxen getragen werden muß; -kalb, -kalf [..kalf, auch ,.ka:f], das; -s, /o. Pl.f weiches Kalbsleder: Schuhe aus B.; -kämpf, der Wettkampf im Boxen: einen B. bestreiten Boy, der; -s, -s [boy] veraltend bes. in Hotels tätiger, Livree tragender junger Mann mit bestimm­ tem Aufgabenbereich zur Bedienung der Gäste Boykott, der; -(e)s, -e [boy..] als Maßnahme er­ klärte und durchgeführte Form des wirtschaftlichen und politischen Kampfes, die in der Unterbrechung der Beziehungen zu bestimmten Menschen, (wirt­ schaftlichen) Einrichtungen, einem Land, iii der Nichtteilnahme an etw., Nichtzulassung von etw., in der Sperrung der Lieferung od. Abnahme von (ibestimmten) Waren besteht: den B. verhängen, er­ klären, androhen; zum B. aufrufen boykottieren /sw. Vb.; hat/ [boy..] jmdn., etw. mit einem Boykott belegen brabbeln fsw. Vb.; hat/ umg. (etw.) undeutlich vor sich hin reden: er brabbelte etw. in seinen Bart; vor sich hin b. Brachialgewalt, die /o. Pl.f rohe, körperliche Ge­ w a lt: die Tür mit B. öffnen Brachland, das jo. PI./ unbestelltes, unbebautes Land (2) brachliegen /Vb./: das Feld, der Acker liegt brach (wird zeitweilig od. dauernd nicht bebaut); O seine Fähigkeiten, Kräfte lagen lange Zeit brach (wurd en nicht genutzt, nicht gefordert) Brackwasser, das jo. PI./ aus einer Mischung von Süß- und Salzwasser bestehendes Wasser, bes. an Flußmündungen Brägen, der s . Bregen Branche, die; -, -n [braqjo] Kaufm . Fachgebiet, Zweig, bes. in Industrie und Handel: sie arbeiten in der gleichen B .; er verfügt über lange Erfah­ rungen, gute Kenntnisse in dieser B. Branchen|fernsprechbuch, das nach Branchen ge­ ordnetes Fernsprechbuch Brand, der; -(e)s, Brände 1.1. Schadenfeuer: ein B. brach aus; der B. griff schnell um sich, hat einen ganzen Stadtteil vernichtet; einen B. legen, ein­ dämmen, löschen; Brände verhüten 1.2. /o. P L ; von einem Schadenfeuer/ das Brennen (1.1) s beim B. der Scheune wurde viel Getreide vernichtet; etw. in B. stecken, setzen (zum Brennen bringen).; in B. geraten (anfangen zu brennen) — 2. fo, Pl.f umg. quälender Durst (1): einen mächtigen B. haben; seinen B. (mit Bier) löschen — 3. jo. Pl.f Krankheit, bei der infolge Durchblutungsstörungen Gewebe abstirbt, bes. an Zehen und Fingerspitzen — 4. /o. Pl.j bes. durch Pilze hervorgerufene Krankheit bei Pflanzen Brand/brand| -blase, die auf der Haut durch Ver­ brennung entstandene Blase (1.2); -bombe, die Bombe (1.1) mit leichtentzündlichen Stoffen, die bei deren Aufschlagen in Brand geraten und Brände entfachen; -brief, der umg. Brief, in dem dringlich um die schnelle Erfüllung einer Bitte ersucht wird; :eilig, -eilig /Adj.; .nicht adv.; emot./ sehr eilig: ein brandeiliger Auftrag; etw. ist b. branden, brandete, hat gebrandet das Meer bran­ det (die Wogen des Meeres schlagen heftig und sich brechend) gegen den Felsen; die Wogen b. an den Kai; O brandender (überaus lebhafter) Verkehr; brandender (tosender 1.1) Beifall Brand|-fleck, der durch Einwirken von Hitze ent­ standene Beschädigung in Form eines Fleckes; -ge- fahr, die jo. P l.j: infolge der trockenen Witterung besteht hohe B .; -geruch, der /o. Pl.j Geruch nach etw. Brennendem, Verbranntem;-herd, der Herd (2), von dem ein Brand (1) ausgeht: den B. feststellen brandig /Adj./ 1. verbrannt riechend, schmeckend: ein brandiger Geruch; b. schmecken — 2. /nicht adv./ vom Brand (3, 4) befallen: eine brandige Wunde; ein brandiges Bein; das Getreide ist b. Brand/brand| -mal, das durch Verbrennung auf der Haut entstandenes Mal, Zeichen: ein B. auf der Hand haben; O geh. das B. (das unauslöschliche Zeich en ) eines Vergehens, einer Schuld tragen; -marken, brandmarkte, hat gebrandmarkt etw .,
Brandmauer — braun 201 jmdn. öffentlich scharf kritisieren: Machenschaften, Mißstände b.; jmdn. als Verbrecher b.; - mauer, die nach bestimmten Vorschriften errichtete M auer zwischen zwei aneinanderstoßenden Gebäuden od. Gebäudeteilen, die das Übergreifen von Bränden ver­ hindern soll; :neu, -neu fAdj.f umg. femot.f ganz neu (1.1): die Nachricht ist b.; - Satz, der leicht­ entzündliches Gemisch aus chemischen Stoffen als Füllung bes. von Brandbomben; -schaden, der durch einen Brand (1) entstandener Schaden; -schätzen, brandschatzte, hat gebrandschatzt /bes. von H e eren im Feudalismus/ etw. bis aufs letzte unter Anwen­ dung von Gewalt und durch das Anlegen von Bränden ausplündern, ausrauben: die reichen Provinzen waren mehrmals gebrandschatzt worden; brand­ schatzende Horden; -Schutz, der Bestimmungen und Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Bränden (1); -sehutzverantwortliehe, der; -n, - n: der B. des Betriebes; -sohle, die innere Sohle des Schuhs, die mit dem Schaft und dem Boden des Schuhs verbunden ist; -Stifter, der jmd., der vorsätzlich od. fahrlässig einen Brand (1) verursacht; -Stiftung, die vorsätzliche od. fahrlässige Verur­ sachung eines Brandes (1); -teig, der jo. PL/ über schwacher Hitze bereiteter Teig bes. zur Herstellung von Windbeuteln, Spritzkuchen Brandung, die; -en jvorw. Sg .j Gesamtheit starker, gegen einen Strand, eine Küste prallender und sich brechender Wellen: eine starke B.; die B. tost Brand|wunde, die durch Verbrennung entstandene Wunde Brandy, der; -s, -s /bei Mengenangabe PL Brandy/ [brsndi] Weinbrand Branntwein, der durch Gärung bestimmter Flüssig­ keiten und anschließende Destillation gewonnenes, starkes alkoholisches Ge-tränk braten (er brät), briet,hat gebraten 1.1. ein bestimm ­ tes Nahrungsmittel in zerlassenem Fett in einer Pfanne, einem Tiegel unter Einwirkung starker Hitze (auf dem Herd) gar und an der Oberfläche braun werden lassen: Fleisch, Kartoffeln, Fisch b.; etw. in Öl, Butter, am Spieß b.; die Ente schön knus­ prig b.; sich ein Schnitzel b. 1 .2. /von bestimmten Nahrungsmitteln/ in zerlassenem Fett in der Pfanne unter Einwirkung starker Hitze gar und an der Ober­ fläche braun werden: die Ente muß zwei Stunden b.; die Kartoffeln b. in der Pfanne — 2. umg. /vom Menschen/ wir b. in der Sonne, lassen uns in, von der Sonne b. (setzen unseren nackten Körper den heißen Sonnenstrahlen aus, um eine braune Haut­ farbe zu bekommen) -}- jmdm. eine Extrawurst b.; da brat mir einer ’ nen /* Storch! Braten, der; -s, - gebratenes od. zum Braten be­ stimmtes, geeignetes größeres Stück Fleisch, auch klei­ neres Tier, das im ganzen gebraten w ird: ein knuspriger B .; den rohen B. spicken; den B. auf- tragen, - schneiden; eine Platte mit kaltem B. -f- umg. den B. riechen (etw. im voraus merken, merken, was los ist, gespielt wird) Braten| -fett, das ]o. PL/ beim Braten aus dem Fleisch austretendes Fett; -saft, der fo. PL/ beim Braten aus dem Fleisch austretender Saft; -Soße, die Soße, die zum Braten gereicht wird Brat| -fisch, der gebratener od. zum Braten be­ stimmter Fisch ; -hähnchen, das vgl. - f isch; -hering, der gebratene H ering; -kartoffeln, die /PL/ in Scheiben geschnittene und in Fett gebratene ge­ kochte Kartoffeln; -pfanne, die Pfanne, die zum Braten benutzt wird; -röhre,die zum Braten,1Backen dienender abgeschlossener Raum im Herd Bratsche, die; -, -n Streichinstrument, das etwas größer als eine Violine und eine Quinte tiefer als diese gestimmt ist Brat| -spieß, der Spieß, an dem ein größeres Stück Fleisch, ein ganzes Tier über offenem Feuer ge­ braten werden kann; -warst, die zum Braten be­ stimmte od. gebratene Wurst Brauch, der; -(e)s, Bräuche innerhalb einer eth­ nischen, sozialen Gruppe von Menschen durch häufige Ausübung und Überlieferung in bestimmten Formen ausgebildete Handlung: ein alter, schöner B.; alte Bräuche pflegen, bewahren, wieder auf­ leben lassen; das ist so B. (üblich) bei uns, hier brauchbar /Adj.; nicht adv./ (für etw). geeignet, verwendbar: das Material ist dafür noch b.; brauchbare Vorschläge machen; sich als b. er­ weisen brauchen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. benötigen, nötig haben : ich brauche neue Schuhe (für den Winter), eine stärkere Brille (um besser sehen zu können); er braucht dringend Geld; Ruhe, Rat, Trost, jmds. Hilfe b.; jmdn. b .: ich brauche dich (deine Hilfe, Unterstützung) dringend; er braucht jmdn., der sich um ihn kümmert; danke, ich brauche Sie jetzt nicht mehr; ich kann dich jetzt nicht b. (du störst 1.1 mich jetzt) 1.2 . eine bestimmte Zeit (für etw.) benötigen: der Zug braucht zwei Stunden (für die Fahrt) von M bis O; er hat viele Jahre für diese Arbeit gebraucht; das braucht seine Zeit (läßt sich nicht schneller erledigen, nicht beschleu­ nigen) 1.3. eine bestimmte Menge von etw. (für etw.) zur Verfügung haben müssen, verbrauchen (1.1): für diesen Rock braucht man zwei Meter Stoff; wir haben das ganze Geld, alle Vorräte gebraucht; etw. braucht etw .: dieses Gerät braucht viel Strom — 2. etw. gebrauchen, verwenden: die Sachen kann ich gut, nicht mehr b .; er braucht seine Ellenbogen (schafft sich rücksichtslos Platz); seinen Verstand b. — 3. /b. -f- zu + Inf.; stets verneint od. eingeschränkt/ 3.1 . /drückt bei Verneinung aus, daß kein Zwang, Erfordernis zur Realisierung des In ­ halts des Inf. vorliegtf müssen (1): morgen brauche ich nicht zu kommen; das brauche ich mir nicht gefallen zu lassen; du brauchst doch nicht gleich zu weinen; es braucht nicht gleich zu sein (es hat Z eit); das braucht niemand zu wissen (sollte besser niemand wissen) 3.2. /drückt bei Einschränkung aus, daß etw. vor sich gehen kann/: du brauchst es nur zu sagen Brauch|wasser, das /o. PL/ nicht als Trinkwasser geeignetes, aber für andere, bes. industrielle Ver­ wendung brauchbares Wasser Braue, die; -, -n /vorw. PL/ Augenbraue: dichte, schwarze Brauen; die Brauenhochziehen, runzeln brauen /sw. Vb.; hat/ 1.1. Bier b. (in einer Brauerei herstellen) 1.2. umg. ein Getränk zubereiten: eine Bowle b.; Punsch b.; sich einen starken Kaffee b. Brauerei, die; -, -en Produktionsbetrieb zur H er­ stellung von Bier braun /Adj./ von einer Farbe, die aus Gelb, Rot und Schwarz gemischt ist: sie hat braune Augen, Haare; b. wie Schokolade; ein braunes Kleid; braune Wolle; sich von der Sonne b. brennen (bräunen 1.1)
202 Braunbär — brechen lassen; ein warmes, helles Braun; die Farbe Braun Braun|bär, der in Osteuropa, Asien, Nordamerika lebender Bär mit braunem Pelz, kurzen Ohren und massigem, gedrungenem Körper Bräune, die; /o. PL/ dwrcÄ Sonnenstrahlung her­ vorgerufene braune Färbung der H aut: sein Gesicht hatte eine gesunde B. bräunen /sw. Vb. ; hat/ 1.1. die Sonne hat ihn, sein Gesicht gebräunt (hat bew irkt, daß er, «sei«, Gesicht eine braune Färbung der Haut bekommen hat) 1.2. seine Haut bräunt sich (in der Sonne) schnell (bekommt schnell eine braune Färbung) — 2.1. bestimmte Nahrungsmittel meist in einer Pfanne unter Einwirkung von Hitze auf dem Herd braun werden lassen: Zwiebeln, Mehl in Fett b. 2.2. /von bestimmten Nahrungsmitteln/ sich b. meist in einer Pfanne unter Einwirkung von Hitze auf dem Herd braun werden: die Zwiebeln, Kartoffeln b. sich schon in der Pfanne braun/Braun| -gebrannt /Adj./ von der Sonne ge­ bräunt: er kam b. aus dem Urlaub zurück; -kohle, die /o. PL/ schwarzbraune, meist erdige Kohle, die mit stark rußender Flamme und unangenehmem Geruch verbrennt: B. abbauen, fördern bräunlich /Adj./' ins Braune spielend, sich im Farbton dem Braun nähernd: etw. schimmert b. Braus + in/ SausundB.leben Brause, die; -n 1. Brauselimonade: eine B. trin­ ken — 2.1. Dusche (1): sich mit der B. abduschen; unter der B. stehen 2.2 . siebartig durchlöchertes Teil, das auf das Abflußrohr einer Gießkanne ge­ steckt wird: die B. aufsetzen — 3. /o. PI./ Dusche (3): eine warme, kalte B. nehmen Brauselimonade, die mit Kohlensäure versetzte Limonade brausen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. infolge eigener starker Bewegung ein starkes Rauschen hören lassen (hat): der Wasserfall, Sturm braust; <J> die Orgel er­ klingt brausend (in voller, gleichmäßiger Stärke); brausender (tosen der, lebhafter) Beifall, Jubel — 2. sich duschen (hat): ich brause mich jeden Mor­ gen heiß, kalt — 3. jbes. von Verkehrsmitteln/ sich mit hoher Geschwindigkeit (und starkem Rauschen) irgendwohin bewegen (ist): der Zug braust über die Schienen; das Auto brauste durch die Stadt, um die Ecke Brause|pulver, das Pulver, das, in Wasser auf­ gelöst, Brauselimonade ergibt Braut, die; -, Bräute 1. Frau an ihrem Hochzeits­ tag (1.1): die B. war ganz in W eiß gekleidet — 2. veraltend Verlobte: er war bei den Eltern seiner B. eingeladen Braut|eltern, die /PL/ Ettern der Braut (1) Bräutigam, der; -s, -e [. .gam] 1. Mann an seinem Hochzeitstag (1) — 2. veraltend Verlobter Braut| -Jungfer, die unverheiratete Verwandte od. Freundin der Braut, die diese bei der Trauung be­ gleitet ; -kleid, das festliches, meist weißes K leid, das die Braut am Hochzeitstage trägt; -kranz, der Myrtenkranz; -mutter, die /PI. - mütter/ vgl. Braut­ eltern; -paar, das Braut und Bräutigam; -schau, die /in den Verbindungen/ umg. scherzh. B. halten, auf B. gehen (sich unter heiratsfähigen Mädchen nach einer Frau umsehen); -schieier, der vgl. - k leid; -vater, der vgl. Brauteltern brav /Adj./1. /von Kindern/ artig (1): sei schön b .!; wenn du nicht b. bist, darfst du nicht mit ins Kino — 2. /nicht attr.\ ordentlich (4), aber nicht über den Durchschnitt hinausgehend: er hat das Klavier­ stück b. heruntergespielt — 3. hausbacken: in dem Kleid sieht sie sehr b. aus; für diesen Anlaß ist die Bluse zu b. +/treuundb. bravo [..vo] /Ausruf des Beifalls, der Anerkennung bes. bei darstellerischen Leistungen/: „b . “ rufen Bravo|ruf, der /vorw. PL/ vgl. bravo: es gab Bravo­ rufe auf offener Szene Bravour, die; -, /o. Pl.j [ . .vu:r] 1. mit B. (Kühn­ heit, Tapferkeit) fechten, reiten, kämpfen — 2.1. eine Arie mit B. (glänzender Technik, Meister­ schaft) singen, vortragen 2.2 . eine schwere Auf­ gabe mit B. (souverän 2) lösen Bravourjleistung, die glänzende, überzeugende L ei­ stung BRD, die;- , /o. PL/ [be:er|de:] /Kurzw. für Bun­ desrepublik Deutschland/ Brechdurchfall, der gleichzeitiges Auftreten von E r­ brechen und Durchfall, bes. bei infektiösen Erkran­ kungen von Magen und Darm brechen (er bricht), brach, hat/ist gebrochen / / auch brechend, gebrochen/ 1. (hat) 1.1 . etw. Hartes, Sprödes unter Anwendung von starkem Druck, von Gewalt in (zwei) Teile, Stücke teilen (toobei ein krachendes Geräusch entsteht): dürre Zweige mit der Hand b.; Blumen b. (abpflücken) 1.2. Gestein, Felsmassen b. (aus ihrem natürlichen Lager lösen, abbauen) 1.3. feste Stoffe, bes. Kohle, Gestein, Salze mit Hilfe von Maschinen in grobe Stücke zerkleinern 1.4. einen Knochen durch Sturz od. andere Einwirkung von Gewalt so beschädigen, daß er an einer od. mehreren Stellen durchgetrennt ist: er hat sich den Arm, das Bein gebrochen — 2. etw. bricht etw. Hartes, Sprödes teilt sich durch Einwirkung von starkem Druck, von Gewalt (kra­ chend) in (zwei) Teile, Stücke (ist): das Brett ist unter der Belastung gebrochen; das Rad, die Achse, Feder ist gebrochen; die Äste brachen fast unter der Last der Früchte, des Schnees; der Saal war zum Brechen voll (überfüllt) — 3. etw., das sich als Hindernis darstellt, überwinden (hat): jmds. Widerstand, Trotz b.; einen Rekord b. (einen neuen Rekord aufstellen) — 4. mitjmdm., etw. b. die bisherige Verbindung, Beziehung zu jmdm., etw. abbrechen (hat): er hat mit ihr, seiner Fa­ milie, der Vergangenheit, mit einer alten Gewphn- heit, Tradition gebrochen — o) ein Übereinkom­ men nicht mehr einhatten (hat): einen Vertrag, sein Versprechen, Wort b.; veraltend die Ehe b. (dem Ehepartner untreu sein) — 6 . aus, durch etw. b. plötzlich und mit Anstrengung aus etw. hervor- kommen, durch etw. dringen (ist): die Quelle bricht aus dem Felsen; die Sonne bricht durch die W ol­ ken; Tränen brachen ihr aus den Augen — 7. (hat) 7.1. sich b. auf etw. auftreffen und in eine andere Richtung abgelenkt od. zurückgeworfen werden: die Wellen b. sich an der Küste, Mole; Lichtstrahlen b. sich in der Linse; der Schall bricht sich an der Mauer 7.2. etw. lenkt etw., das darauf auftrifft, in eine andere Richtung ab od. wirft es zurück: die Ufermauer bricht die W ellen; die Linse bricht das Licht — 8 . (hat) 8.1. erbrechen (I), sich übergeben: er mußte plötzlich, mehrmals, heftig b. 8 .2 . etw. erbrechen (I): Blut, Galle b.
brechend — breittreten 203 - f etw. bricht sich / Bahn; auf / Biegen oder Brechen; das / Eis war gebrochen; eiiier / Fla­ sche den Hals b.; etw. bricht jmdm. das /* Ge­ nick, den / Hals, das / Herz; etw. übers / Knie b.; für jmdn. eine / Lanze b.; den / Stab über jmdn. b .; einen / Streit vom Zaun(e) b.; da brichst du dir keinen / Zacken aus der Krone brechend \Adj.; / auch brechen; in der Verbin­ dungI b. voll sehr voll, überfüllt: der Saal war b. voll Brecher, der; -s, - 1. Sturzsee — 2. Maschine zur Zerkleinerung fester Stoffe, bes. von Gestein Brecht -mittel, das Arzneimittel, das zum E r­ brechen führt und bei Vergiftungen angewendet wird; O umg. /emot./ er ist für mich ein B. (widert mich an) ; -reiz, der jo. Pl.j Gefühl, sich übergeben zu müssen; -stange, die starke Stange aus Eisen mit (gebogenem) spitzem od. abgeflachtem Ende zum Anheben schwerer Lasten und zum A us­ einanderbrechen fest zusammenhängender Teile Brechung, die; -en Phys. Änderung der Richtung einer Welle beim Übertritt in ein anderes M edium Bredouille, die [breduljo] /in den Verbindungen/ umg. in der B. (in Bedrängnis, Verlegenheit) sein; in die B. kommen, geraten Bregen, der; -s, - landsch. Hirn von Schlacht­ tieren Brei, der; -(e)s, -e fvorw . Sg .j dickflüssig gekochte Speise (1.1): einen B. kochen; ein süßer, dicker B.; B. aus Grieß, Haferflocken; das Kind mit B. füttern; etw. zu B. (zu einer dickflüssigen Masse) zerrühren, zerstampfen + wie die / Katze um den heißen B. herum­ schleichen, -gehen brejig /Adj.; zu Brei/ breit /Ad j./ 1.1. /bezeichnet im Vergleich zur Länge die jeweils kleifiere räuml. Ausdehnung eines Gegen­ standes, Raumes, einer Fläche in der Richtung der waagerechten Erstreckung, bei aufgehängten (flächen­ haften) Gegenständen und bestimmten Möbeln im Vergleich zur Höhe (und Tiefe) die größere od. auch kleinere von vorn gesehene Ausdehnung in der Richtung der waagerechten Erstreckung/ 1.1.1. /einer Maßangabe nachgestelltj: ein zehn Meter breiter Fluß; das Zimmer ist drei Meter b. und vier Meter lang; dieses Brett ist 30 Zentimeter breiter als das andere, ist drei Millimeter zu b .; der Stoff ist, liegt 90 Zentimeter b .; das Bild ist drei Meter b. und einen Meter hoch; der Schrank ist zwei Meter b., 80 Zentimeter tief und drei Meter hoch 1.1.2. /ohne Maßangabe/ von relativ großer Aus­ dehnung in der Querrichtung: ein breiter Fluß, Schrank; eine breite Straße; ein breites Fenster, Brett 1.2 . nach der linken und rechten Seite über die erwartete Norm hinaus beträchtlich ausgedehnt: eine breite Stirn; breite Schultern haben — 2.1. eine breite Aussprache (eine Aussprache mit lang­ samem Sprechtempo und gedehnten Vokalen) 2.2 . die Darstellung ist zu b. (zu weitschweifig); ein b. angelegter Roman — 3. eine breite (fast die gesam te) Öffentlichkeit ansprechen; breite Kreise (ein großer Teil) der Bevölkerung; ein breites Echo, Interesse (ein Echo, Interesse bei vielen Menschen) finden + einen breiten / Buckel haben; / groß und b.; / lang und b., des langen und breiten; einen breiten / Rücken haben; / weit und b. breitbeinig /Adj.; vorw. adv./ mit gespreizten B ei­ nen: b. dastehen Breite, die; -, -n 1. jvorw. Sg./ 1.1. die jeweils kleinere räumliche Ausdehnung im Vergleich zur Länge in der waagerechten Erstreckung, die jeioeils größere von vorn gesehene Ausdehnung im Vergleich zur Höhe (und Tiefe) in der waagerechten Er­ streckung: die Lange, Höhe und B. eines Zimmers; die B. des Flusses; ein Brett von 30 Zentimetern B .; Bretter in verschiedenen Breiten (Abmessungen in der Querrichtung); B. und Höhe des Bildes, B. und Tiefe des Schreibtisches ausmessen, angeben 1.2 . die über die erwartete Norm, hinaus beträcht­ liche Ausdehnung nach der rechten und linken Seite: die B. seiner Schultern — 2 .jo . PL/ Weitschweifig­ keit: die B. der Ausführungen, Darstellung wirkte ermüdend; der Aufsatz geht zu sehr in die B. (enthält zu viel Details, Nebensächlichkeiten) — 3.1. jo. PI./ dieser Ort liegt auf dem 50. Grad nörd­ licher, südlicher B. (nördlich, südlich vom Äquator) 3.2 . /nur im PL/ Gebiet innerhalb bestimmter B rei­ tengrad e: in diesen Breiten herrscht feuchtwrarmes Klima; in unseren Breiten gedeihen keine tropi­ schen Pflanzen -f- umg. in die B. gehen (dick werden) breiten, breitete, hat gebreitet 1. etw. über etw. b. etw. Flächiges in seiner ganzen Länge und Breite über etw. legen: jmdm. eine Decke über die Füße b.; ein Laken über das Bett b. — 2. die Arme, Flügel b. (die Arme, Flügel nach beiden Seiten ganz, weit ausstrecken) — 3. sich (weithin) über etw. er­ strecken (1): Nebel breitete sich über die, der Ebene Breitenl -arbeit, die jo. Pl.j auf die Einbeziehung und aktive Teilnahme einer großen Anzahl von Menschen gerichtete Tätigkeit auf einem bestimm­ ten G ebiet: politische Massenarbeit ist B.; die B. im Sport; -grad, der /PL -e/ Fläche zwischen zwei um einen Grad auseinanderliegenden Breitenkreisen ; - kreis, der gedachter, parallel zum Äquator ver­ laufender Kreis um die Erdkugel; -Wirkung, die breite Kreise der Öffentlichkeit erfassende Wirkung bre]t/Brejt| -machen, sich /Vb.j umg. 1. viel Platz für sich in Anspruch nehmen: sich auf dem Sofa b.; mach dich nicht so breit! — 2 . /von etw. als negativ Eingeschätztem/ sich immer weiter aus­ breiten, immer mehr Bereiche od. Personen erfassen: Erscheinungen, Unsitten, die sich leider immer mehr b.; - schlagen /Vb.j umg. jmdn. durch wieder­ holte, hartnäckige Bemühungen zu etw. überreden: er hat ihn schließlich doch noch breitgeschlagen; er hat sich b. lassen, ihm das Geld zu borgen; - schult(e)rig /Adj.; nicht adv./ mit breiten Schul­ tern: ein breitschultriger Mann; -schwänz, der jo. PI./ kurzes, noch ungelocktes, schön gezeichnetes Fell (2) von zu früh geborenen Lämmern desKarakul­ schafes: ein Mantel aus B.; -Seite, die 1. die breitere Seite von etw .: an der B. des Tisches sitzen; die B. eines Schiffes — 2. Mil. das gleichzeitige Ab- feuern aller auf der Längsseite eines Schiffes an­ gebrachten Geschütze: eine B. abgeben; -spur, die /o. PI./ breitere Spurweite als die Normalspur; - spurbahn, die auf Breitspur fahrende Eisenbahn; - spurig \Adj.\ großspurig, angeberisch: b. auf- treten, reden; -treten /Vb./ umg. etw. weit­ schweifig, ermüdend, immer wieder bis zum Über­ druß vielen, allen möglichen Leuten erzählen: eine
204 breitwalzen — Brett alte, unangenehme Geschichte b.; -walzen jV b .f umg. etw. b. über etw. immer wieder und ausführ­ lich reden: ein Thema b. Brems|belag, der Schicht aus abriebfestem Material als Teil der Bremse Bremse, die; -n I. Vorrichtung zum Verlangsamen od. Abstoppen einer Bewegung durch Hemmung der bewegten Teile, bes. eines Fahrzeugs: eine hydrau­ lische, elektromagnetische B .; die B. betätigen, anziehen; auf die B. treten; die Bremsen quiet­ schen — II . in zahlreichen Arten vorJcommende große Fliege, deren Weibchen vorwiegend vom Blut warmblütiger Tiere lebt: die Pferde wurden von Bremsen geplagt bremsen jsw. Vb.; hat/ 1.1 . der Fahrer bremste (betätigte die Bremse); er mußte scharf b. 1.2. etw. b. durch eine entsprechende Vorrichtung, bes. durch Betätigen der Bremse, die Geschwindigkeit von etw. (bis zum Stillstand) herabsetzen: einen Wagen b.; das Auto nicht mehr rechtzeitig b. können; O eine Entwicklung b. (so beeinflussen, daß sie sich ver­ langsamt); wenn er erst angefangen hat zu er­ zählen, ist er nicht mehr zu b. Brems| -klotz, der f P l . - k lötze/ (Holz)klotz, der die (Weiter)bewegung von Rädern verhindert; -licht, das jPl. - er/ beim Bremsen aufleuchtendes Licht an der Rückseite von Kraftfahrzeugen; -pedal, das Pedal zum Betätigen der Bremse; -rakete, die Vorrichtung zum Bremsen od. zur Veränderung der Bahn einer Rakete, eines Raumfahrzeugs: die Bremsraketen zünden; -schuh, der keilförmiges Gerät aus Stahl, das auf die Schienen gesetzt wird, um laufende Eisenbahnwaggons beim Rangieren zu bremsen, zum Stillstand zu bringen; -spur, die Spur, die ein stark abgebremstes Fahrzeug auf der Straße od. dem Erd­ boden hinterläßt; -weg, der Strecke, die ein Fah r­ zeug, nachdem die Bremse betätigt wurde, bis zum Stillstand noch zurücklegt brennbar fAdj.; nicht adv.f so beschaffen, daß es nach dem Anbrennen ohne weitere Zufuhr von Hitze (vollständig ver)brennt: brennbare Flüssig­ keiten, Materialien brennen, brannte, hat gebrannt / / auch brennend/ 1. /bezeichnet den Vorgang, bei dem etw. durch Feuer unter Entwicklung von Flammen und Hitze eine lebhaft verlaufende chemische Umsetzung er­ fährt, in seiner bisherigen Form zerstört, auf­ gebraucht wirdf 1.1. etw. brennt (ist von Feuer erfaßt); das Streichholz brennt (ist angebrannt, wird von einer Flamme aufgebraucht); die Scheune, der Holzstoß brennt (steht in Flammen, geht in Flammen auf); irgendwo brennt es (ist ein Feuer); trockenes Holz brennt gut (entzündet sich leicht und verbrennt schnell); die Zigarette brennt (ist angezündet und verbrennt glühend, glimmend); das, ein Feuer brennt (der, ein Verbrennungsvorgang geht vor sich); das Feuer (im Ofen) brennt heute gut, schlecht; O umg. wo brennt’s denn (was ist denn Zos)?1; Haß und Neid brannten in ihm; brennende (leidenschaftlich starke) Liebe 1.2 . der Ofen, Herd brennt (in ihm geht ein Verbrennungs­ vorgang vor sich) 1.8. der Ofen brennt (heizt 1.3) gut 1.4. etw. als Brennstoff verwenden: Holz, Kohle b. 1.5. er hat mit der Zigarette, ein Loch in das Tischtuch gebrannt (durch eine glühende Zigarette ein Loch verursacht) — 2. die Sonne brennt (scheint sehr heiß) — 8 . eingeschaltet, angezündet sein und leuchten: das Licht brennt in der ganzen Wohnung; die Kerze, Lampe brennt (leuchtet) nur sehr schwach; etw. b .: wir mußten den ganzen Tag Licht b. (eingeschaltet und leuchten lassen) — 4 . aus bestimmten Stoffen, Materialien durch Einwir­ kung von Hitze, Wärme in einem jeweils besonde­ ren Verfahren ein bestimmtes Produkt hersteilem Ziegel b.; gebrannter K alk; Porzellan b .; Kaffee b. (rösten); gebrannte Mandeln; Schnaps b. (destillieren) — 5 .1. (wund, entzündet, geschwollen sein und) heftig und quälend schmerzen: die Füße brannten ihm nach dem langen Marsch; die Wunde brennt; die Augen b. ihr vor Müdigkeit; O brennender Durst 5.2. scharf schmecken und einen beißenden Reiz verursachen: Pfeffer brennt auf der Zunge; der Schnaps brennt in der Kehle — 6.1. darauf b., etw. Bestimmtes zu tun heftig nach etw. streben, trachten, auf etw. sinnen: er brennt darauf, sein Können zu beweisen 6.2 . vor etw. b . sich im Hinblick auf etw. kaum, nicht be­ zähmen können: er brennt vor Neugier, Ungeduld, Ehrgeiz + etw. brennt jmdm. auf den / Nägeln, der / Seele; etw. brennt wie / Zunder brennend fA dj.; / auch brennen/ 1. äußerst wichtig und daher schnell zu bewältigend: ein brennendes Problem; brennende Fragen der Tagespolitik — 2 . /adv.f etw. b . (sehr) gern tun Brenner, der; -s, - 1 . Vorrichtung, die einer Flamme ein Gemisch von Brennstoff und Luft zuführt — 2. Schweißbrenner Brenn| -glas, das jP l. - gläser/ Linse, die alle durch sie einfallenden Strahlen in einem Brennpunkt ver­ einigt; -holz, das fo. Pl.f als Heizmaterial dienendes Holz; -material, das Heizmaterial; -nessel, die jSchreibg.: Brennessel/ krautige Pflanze mit borsten­ artigen Haaren, die bei Berührung einen Giftstoff absondern, der die Haut reizt, eine vorübergehende Entzündung hervorruft; -ofen, der Ofen zum Bren­ nen geformter Gegenstände aus einer keramischen Masse; -punkt, der /PI. -e/ 1. Opt. Punkt, in dem sich parallel zur Achse in eine Linse od. einen Hohl­ spiegel einfallende Strahlen nach ihrer Brechung od. Reflexion vereinigen — 2. im B. (Mittelpunkt 2.1) des öffentlichen Interesses stehen; -Spiritus, der jo. Pl.f ungenießbar gemachter Spiritus, der für technische Zwecke und als Brennstoff verwendet wird; -Stoff, der fester, flüssiger od. gasförmiger Stoff, bes. Kohle, Erdöl, Erdgas od. aus ihnen her­ gestellte Produkte, die zur Erzeugung von Wärme od. Bewegungsenergie (2) verbrannt werden können; -weite, die Opt. Abstand des Brennpunkts vom Mittelpunkt der Linse od. des Hohlspiegels brenzlig fAdj.f 1. hier riecht es b. (verbrannt, nach Verbranntem); ein brenzliger Geruch — 2. umg. kritisch, gefährlich: die Sache wird mir zu b.; in eine brenzlige Situation geraten Bresche, die; -, - n: eine B. (große Lücke, großes Loch) in einer Mauer schließen 4- für jmdn., etw. eine B. schlagen (sich für jmdn., etw. nachdrücklich und mit Erfolg einsetzen); für jmdn. in die B. springen (für jmdn. einspringen ); sich für jmdn. in die B. werfen (für jmdn. ein- treten 8) Brett, das; -(e)s, -er 1. relativ langes Stück Schnitt­ holz mit einem rechteckigen Querschnitt in den Ab­ messungen 16-40 mal mindestens 80 Millimetern: ein
Brettspiel — brillieren 205 dickes, dünnes, schmales B .; Bretter schneiden, (zer)sägen; etw. mit Brettern vernageln, verscha­ len — 2. viereckige, in Felder eingeteilte od. mit Linien versehene Platte (aus Holz) für Brettspiele: die Figuren auf das B. setzen — 8 . /nur im Pl.j S k ier: sich die Bretter an-, abschnallen + das Schwarze B. (Tafel für Anschläge, Bekannt­ machungen); die Bretter, die die Welt bedeuten (die Bühne 2); umg. ein B. vor dem Kopf haben (begriffsstutzig sein, einen beschränkten geistigen Horizont haben)-, — bei jmdm. einen / Stein im B. haben Brettjspiel, das Spiel, das meist zu zweit mit Steinen, Figuren auf einem Brett (2) gespielt wird Brevier, das; -s, -e [..v . .j Bei. kath. 1.1. Buch mit den lateinischen Texten für die täglichen Gebete des katholischen Geistlichen 1.2. in 1.1 enthaltenes Gebet Brezel, die; -, - n süßes od. salziges, aus einer, einer Acht ähnlich geformten Teigrolle bestehendes Gebäck Brezel|backen, das 4- umg. das geht wie’s B. (das geht sehr schnell, zügig voran) Bridge, das; -, /o. Pl.j [britf] Kartenspiel für vier Personen, bei dem die einander Gegenübersitzenden eine Partei bilden Brief, der; -(e)s, -e schriftliche Mitteilung an jmdn., die ihm in einem (verschlossenen) Umschlag über­ sandt wird: jmdm., an jmdn. einen B. schreiben; einen B. diktieren, an jmdn. adressieren; den B. frankieren, abschicken; Briefe zustellen; einen B. erwarten, bekommen, lesen, beantworten -j- ein offener B. (in der Presse veröffentlichtes Schreiben an eine bekannte Persönlichkeit, bes. einen Staatsmann, der ein die Allgemeinheit interessieren­ des Problem aufwirft, eine Stellungnahme zu etw. enthält); jmdm. B . und Siegel auf etw. geben (jmdm. etw. fest versichern, garantieren) Brief] -bogen, der Bogen B riefpapier; -geheimnis, das fo. PI .I Postgeheimnis; -kästen, der fPl. -kästen/ 1.1. von der Post öffentlich aufgestellter Behälter zum Einwerfen zu befördernder Briefe, der regelmäßig geleert wird 1.2. am Haus- od. Wohnungs­ eingang angebrachter Kasten, in den der Briefträger die für den Empfänger bestimmten Sendungen ein­ wirft; -köpf, der Angaben zur Person, Institution des Absenders (auch Adresse und für den Geschäfts­ verkehr wichtige Angaben) enthaltender oberer Teil des Briefbogens; -kuvert, das veraltend Brief­ umschlag brieflich fAdj.; nicht präd.f in Form eines Briefes: eine briefliche Nachricht erhalten; jmdm. etw. b. mitteilen Brief] -marke, die Marke zum Freimachen von Postsendungen: eine gestempelte B.; Briefmarken sammeln; -Öffner, der spitzes, scharfes Gerät zum Öffnen von Briefen; -papier, das jo. Pl.j für Briefe bestimmtes Papier (mit Umschlägen); -partner, der jmd., mit dem man Briefe wechselt; -porto, das Gebühr für die Beförderung von Briefen durch die Post Briefschaften, die jPl.f veraltend Briefe, Post­ karten, die jmd. erhalten hat: wo bewahrt er seine B. auf?; in alten B. kramen Brigf] -schuld, die \vorw. P l . f : Briefschulden haben (einem, mehreren Briefpartnern eine briefliche Ant­ wort schuldig sein); -tasche, die kleines, flaches Behältnis für Ausweis, Papiere und Geldscheine; - taube, die zum Überbringen schriftlicher Nach­ richten abgerichtete Taube; -telegramm, das Tele­ gramm mit ermäßigter Gebühr, das mit der regulären Post ausgetragen wird; -träger, der Postangestellter, der dem Empfänger die Postsendungen zustellt; -Um­ schlag, der Hülle aus Papier für Briefe; -verkehr, der vgl. -Wechsel; -waage, die Waage zum Wiegen von kleinen Postsendungen, bes. von Briefen; - Wechsel, der: mit jmdm. in B. stehen (mit jmdm. regelmäßig Briefe wechseln); -zusteiler, der fa ch - spr. Briefträger Brigade, die; -, -n 1. Kollektiv von Werktätigen, das zur Lösung gemeinsamer Aufgaben in soz. Be­ trieben aller Wirtschaftsbereiche gebildet wird: die B. hat sich besonders bei der Anwendung neuer Arbeitsmethoden ausgezeichnet; eine B. der sozia­ listischen Arbeit (eine mit dem Ehrentitel Kollektiv der sozialistischen Arbeit ausgezeichnete Brigade) — 2. Mil. aus mehreren Regimentern, Bataillonen od. Abteilungen bestehender taktischer Verband, Truppenteil in verschiedenen Teilstreitkräften Brigade| -abend, der gemeinsame gesellige Abend­ veranstaltung einer Brigade (1); -feier, die vgl. - abend; -tagebuch, das von einer Brigade, einem Arbeitskollektiv chronikartig geführtes Buch über das gemeinsame Arbeitsleben Brigadier, der; -s, -e [..di:r], Brigadier, der; -s, -s [..die:] Leiter einer Brigade (1) Brigg, die; -, -s Segelschiff mit zwei Masten Brikett, das; -(e)s, -s/-e als Heizmaterial dienender, aus feinkörniger getrockneter Kohle gepreßter qua- der-, würfet- od. eiförmiger Körper: Briketts be­ stellen, aufschichten, nachlegen brillant fA d j.f [briljant] glänzend: er ist ein brillanter Redner, Tänzer; eine brillante Auf­ führung; b. aussehen Brillant, der; -en, - en [briljant] in besonderer Weise geschliffener und dadurch funkelnd glänzen­ der, durchsichtiger Edelstein, bes. Diamant: ein Ring mit einem wertvollen Brillanten; ein hoch­ karätiger B. Brillanz, die; -, jo. P l.f [briljants] ausgezeichnete, glänzende Technik bei der Darbietung von etw.: etw. mit B. spielen, vortragen; die B. seines Spieles Brille, die; -, -n aus zwei in einem Gestell gefaßten, der Verbesserung der Sehschärfe dienenden, ge­ schliffenen od. dem Schutz der Augen dienenden, gefärbten Gläsern bestehender Gegenstand, der auf dem Nasenrücken aufliegend und mit beweglichen Bügeln über den Ohren getragen wird: eine B. tragen; die B. aufsetzen, abnehmen; eine stärkere B. brauchen; eine B. für die Nähe, Ferne, zum Lesen + etw. durch die rosarote B. sehen (etw. schön­ färben) Brjllenl -etui, das; -gesteh, das; -glas, das jP L -gläser/ eins der zwei (geschliffenen od. gefärbten) Gläser ein er B rille : dunkle, dicke Brillengläser; -schlänge, die in Indien lebende giftige Schlange, die bei Erregung eine brillenartige Zeichnung im Nacken zeigt; -träger, der jmd., der ständig eine Brille tragen muß brillieren jsw. Vb.; hat/ [brilji:.. , au ch brilli:..] mit etw. glänzen, sich mit etw. auffallend hervortun: er brillierte mit seiner Rednergabe, seinem Kla­ vierspiel
206 Brimborium — Bronzezeit Brimborium, das; -s, fo. PI ./ umg. femot.f un­ nötiger Aufwand, großes Getue, Gerede um etw.: etw. mit viel, großem B. tun; viel B. um etw. machen bringen, brachte, hat gebracht 1.1 . etw. an einen bestimmten Ort tragen, befördern: den Koffer zur Bahn, die Briefe auf die Post b.; das Essen auf den Tisch b. 1.2. jmdm. etw. b. etw. zu jmdm. tragen, befördern, um es ihm zu übergeben: jmdm. Blumen, ein Geschenk, 20 Zentner Kohlen, ein Buch b.; O jmdm. eine gute Nachricht, Grüße b .; jmdm. ein Ständchen b. — 2. jmdn. irgendwohin begleiten (1.2): jmdn. zum Bahnhof, nach Hause b. — 3. etw., jmdn. irgendwohin b. dafür sorgen, daß etw., jmd. an einen bestimmten Ort, zu jmdm. kom m t: eine Ware auf den Markt, einen Satelliten auf eine Umlaufbahn, die Kinder zur Großmutter, zu Bett, einen Verletzten ins Krankenhaus b.; jmdn. vor Gericht b.; ein Stück auf die Bühne b. (es aufführen) — 4. fvon einem VerlagI etw. ver­ öffentlichen : die Zeitschrift brachte dazu einen interessanten Artikel — 5 . etw. auf der Bühne dar­ bieten, vortragen: der Sänger brachte mehrere Lieder von Schubert — 6 . das Tief brachte (ver­ ursachte) heftige Regenfälle; der letzte Winter brachte uns viel Schnee; <)> das wird dir kein Glück b. — 7. etw. als Gewinn, Ertrag einbringen: das Geld bringt Zinsen; das Bild brachte auf der Auktion 1000 Mark (wurde zu einem Preis von 1000 Mark verkauft) — 8 . es zu etw. b. auf Grund eines bestimmten Strebens etw., bes. eine (berufliche) Position erreichen, unter bürgert. Verhältnissen bes. auch zu Besitz, Vermögen gelangen: er hat es zu großem Ansehen, bis zum Professor gebracht — 9. landsch. etw. können, auszuführen imstande s e in : ich bringe das, diese schwierige Übung nicht — 10. etw. bringt etw. mit sich etw. geht mit etw. einher, tritt gemeinsam mit etw. auf: die neue Auf­ gabe bringt viel Arbeit mit sich; die Jahre bringen es mit sich, daß ... — 11. jmdn. um etw. b. jmdm. einen Verlust zufügen: jmdn. um seine Erspar­ nisse, sein Ansehen b. — 12. jmdn. zu etwr. b. erreichen, daß jmd. etw. Bestimmtes tut: jmdn. zum Reden, Lachen, Weinen b.; jmdn. dazu b., daß ...;etw.zuetw.b.:denZugzumStehen,Halten b. (veranlassen anzuhalten) — 13.1. Idrückt aus, daß etw., jmd. in einen bestimmten Zustand, eine bestimmte Lage versetzt wird/: etw. in Bewegung, Ordnung, ins Stocken b.; jmdn., etw. in Sicher­ heit b.; etw. in seinen Besitz b.; jmdn. in Gefahr, Verlegenheit b.; jmdn. zur Verzweiflung, Vernunft, Ruhe b.; umg. etw. hinter sich b. (eine Arbeit vollenden, etw. Unangenehmes bewältigen); etw. / zutage b. 13.2. fin Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffsf: etw. zum Ausdruck b. (etw. ausdrücken 4.3); etw. zur An­ zeige b. (etw. anzeigen 3); sich bei jmdm. in Er­ innerung b. (jmdn. an sich erinnern); etw., jmdn. in Vorschlag b. (etw., jmdn. vorschlagen) + etw. nicht über sich b. (etw. nicht fertigbringen, sich zu etw. nicht überwinden, entschließen können); — etw. unter /* Dach und Fach b.; etw. nicht übers / Herz b.; alle(s) unter einen / Hut b.; jmdn. aus dem / Konzept b.; jmdn. auf die / Palme b.; etw. zu / Papier b.; etw. ins / reine b.; die / Sprache auf etw. b .; etw. zur Sprache b.; jmdn. auf / Trab b.; es / weit b. brisant fAdj.f hochexplosiv: ein brisanter Spreng­ stoff; O ein brisantes (viel Zündstoff für Ausein­ andersetzungen, Diskussionen enthaltendes) Thema; dazu Brisanz, die; -, -en fvorw. Sg .f Brise, die; -, -n gleichmäßig wehender, m äßig starker Wind, Seewind: eine leichte, frische, steife B. bröckelig fAdj.f zum Bröckeln neigend: bröckelige Kohle; bröckeliges Gestein bröckeln /sw. Vb.; hat/ 1.1. in kleine Brocken zer­ fallen : bröckelndes Gestein; die Farbe, der Putz bröckelt (löst sich in kleinen Teilen) 1.2 . etw. in etw. b. etw. in kleine Brocken zerteilen und sie in etw. tun: Brot in die Suppe b. brocken fsw. Vb.; hat/ 1. etw. bröckeln (1.2): das Brot in die Suppe b. — 2. süddt. österr. etw. pflücken: Beeren, Blumen b. Brocken, der; -s, - (von etw. Größerem abgebrochenes) unregelmäßig geformtes Stück eines bestimmten Stoffes, Materials, Nahrungsmittels: ein harter, schwerer B. Erde, Fels, Kohle; ein großer B. Brot, Fleisch; O sich die besten B. (das Beste) nehmen; aus den paar B. (den wenigen Worten), die er gesagt hat, konnte ich nicht viel entnehmen; ein paar B. (ein bißch en ) Englisch, Russisch sprechen, können + umg. ein harter B. (eine schwierige Aufgabe, Arbeit) bröcklig fA dj.f s. bröckelig brodeln fsw. Vb.; hat/ beständig wallen und damp­ fen : das Wasser, die Suppe brodelt im Topf Brodem, der; -s, fo. Pl.f veraltend stark riechen­ der Dunst, Dampf, der von etw. ausströmt: in der Wäscherei war ein dicker, heißer B. Broiler, der; -s, - [broy..] junges, industriemäßig gemästetes, fettarmes Huhn Brokat, der; -(e)s, -e schwere, gemusterte Seide mit eingewebten metallenen Fäden Brom, das; -s, jo. Pl.f zu den Halogenen gehörendes chemisches Element, das in der Natur nur gebunden vorkommt Brombeere, die Frucht des Brombeerstrauches Brombeer|Strauch, der zu den Rosengewächsen ge­ hörender, wildwachsender und in Gärten gezogener, stachliger Strauch mit weißen od. rosa Blüten und schwarzen, saftigen Früchten Bronchialkatarrh, der Br on ch itis Bronchie, die; -, -n [..910] einer der beiden großen Stränge (2.1) der Luftröhre, die innerhalb der Lungen in immer feinere Stränge übergehen Bronchitis, die; -, fo. Pl.f Entzündung der Schleim­ häute der Bronchien Bronze, die; -, -n [broqsa, auch broso] 1* fo. Pl.f gelblichbraune Legierung aus Kupfer mit Zinn unter Zusatz von anderen M etallen: ein Standbild, Denkmal aus B. — 2. Figur, Statuette, Plastik aus 1 — 3. fo. Art., o. Pl.f Sport Bronzemedaille: der Sportler gewann bei der Olympiade B. — 4. Bronzefarbe Bronze|-färbe, die schuppenförmige Metallteilchen enthaltende Farbe; -medaille, die Medaille aus Bronze (1), die bei bedeutenden sportlichen Wett­ kämpfen für den dritten Platz verliehen wird; -zeit, die Io. Pl.f Entwicklungsperiode der Menschheit von etwa 1800 bis etwa 760 vor unserer Zeitrechnung, in der die Menschen Waffen und Schmuck vorwiegend aus Bronze herstellten
Brosame — Bruder 207 Brosame, der; -n, -n, auch die; -n fvorw. Pl.f veraltend Krümel (1): die Brosamen vom Tisch­ tuch abschütteln; den Vögeln Brosamen hin­ streuen Brosche, die; - n Schmuckstück für Frauen zum Anstecken an der Kleidung: eine B. aus Gold, Silber; eine mit Brillanten besetzte B .; eine B. anstecken broschieren /sw. Vb.; hat/ etw. b. die zu Seiten gefalteten, geschnittenen Druckbogen von etw. in einen relativ dünnen Umschlag aus Karton od. Papier heften od. leim en : eine broschierte Ausgabe Broschüre, die; -n broschierte Schrift, Abhandlung meist geringen Umfangs und häufig aktuellen I n ­ halts Brösel, das, auch der; -s, - jvorw. PI./ 1.1. Krümel (1): die B. zusammenfegen, vom Tischtuch schüt­ teln 1.2 . Semmelbrösel Brot, das; -(e)s, -e //* 'auch Brötchen/ 1. aus Mehl, Wasser, Salz und Sauerteig od. Hefe her­ gestellte Backware, die ein Grundnahrungsmittel darstellt: dunkles, helles, frisches, knuspriges B .; B. backen; ein Laib B.; eine Scheibe B.; ich muß noch ein B. (einen Brotlaib) kaufen — 2. (zurecht­ gemachte) Schnitte, Scheibe von 1: die Brote fürs Frühstück streichen, belegen; ein B. mit Käse, Wurst -f- um g. etw. nötig haben, brauchen wie das täg­ liche B. (etw. sehr nötig brauchen, ohne etw. nicht leben können); sich sein B. (seinen Lebensunterhalt) verdienen; scherzh. mehr können als B. essen (außergewöhnlich tüchtig sein); an(s) B. gewöhnt sein (immer wieder nach Hause zurückkehren); — sich nicht die / Butter vom B. nehmen lassen; jmdm. fällt fast die / Butter vom B. Brot|belag, der jvorw. Sg .j etw., bes. Wurst, Käse, das auf eine Scheibe Brot gelegt wird Brötchen, das; -s, - fauch Brot/ aus W eizen­ mehl, Wasser od. Milch und Hefe hergestelltes kleines ovales od. rundes Gebäckstück: frische, knusprige B .; belegte B. - f umg. scherzh. sich seine B. (seinen Lebens­ unterhalt) verdienen Brot/brot| -getreide, das Getreide, aus dessen Mehl Brot gebacken wird; -kanten, der Anfang od. Ende eines Brotlaibes; -korb, der fPl. - körbe/ kleiner, flacher Korb für in Scheiben geschnittenes Brot; - laib, der; -los fAdj.f + eine brotlose / Kunst; «messer, das langes M esser zum Schneiden des Brotes; -rinde, die äußere, verhältnismäßig feste und braune Schicht des Brotes; -Schneidemaschine, die Maschine zum Schneiden des Brotes; -teig, der; - zeit, die süddt. 1. Pause, in der eine Zwischen­ mahlzeit eingenommen wird: B. machen — 2. jo. Pl.j das, was man während 1 ißt Browning, der; -s, -s [brauniq] Pistole, die sich nach jedem Schuß automatisch lädt und die leere Hülse auswirft ^ ruch, der; -(e)s, Brüche 1, /zu brechen 2—5/ das Brechen; zu 2: beim B. der Achse, eines Rades; zu B. gehen (entzweigehen 1.1); zu 4: es kam zum offenen, endgültigen B. zwischen ihnen, mit ihm; der B. mit der Vergangenheit; zu 5 : der B. des Vertrages, Versprechens — 2 .1 . Stelle, an der etw. , bes. ein Knochen des menschlichen Körpers, gebrochen ist: ein komplizierter, einfacher B.; einen B. einrichten, schienen 2.2. Stelle, an der eine Lücke, ein Riß in der Bauchwand entstanden ist (und ein Teil des Eingeweides hindurchgedrungen ist): er hat sich einen B. gehoben — 8 . fo. Pl.f zerbrochene und dadurch minderwertig gewordene W are: B. (von Schokolade, Gebäck) kaufen; O das ist alles B. (minderwertig, wertlos) — 4 . Jägerspr. abgebrochener, grüner Zweig, der als Markierung od. Trophäe benutzt wird — 5. durch Zusammen­ falten, -legen von Stoff, Papier entstandene scharfe Falte, K n ick : die Tischdecke wieder nach den Brüchen Zusammenlegen; einen B. (ein e Bü gel­ falte) in die Hose bügeln — 0. durch Zähler und Nenner in Teilmengen ausgedrückte Zahl: Brüche addieren, multiplizieren + etw. ist in die Brüche gegangen etw. ist zu Ende gegangen, zerbrochen: ihre Freundschaft ist in die Brüche gegangen 2Bruch, Bruch, der, auch das; -(e)s, Brüche mit Bäumen und Sträuchern bewachsenes sumpfiges Ge­ lände: den, das B. trockenlegen Bruch/bruch| -band, das jP l. - bänder/ Bandage, die bei einem 1Bruch (2.2) getragen wird; -bude, die salopp Wohnung od. Haus in schlechtem bau­ lichem Zustand: in dieser B. möchte ich nicht wohnen; -fest /A dj.; nicht adv.f schwer zu zer­ brechen, unzerbrechlich: bruchfestes Material, Glas; - f läche, die durch Brechen (2) entstandene Ober­ fläche brüchig fAdj.f 1. /von Materialf durch Alter, Ver­ witterung leicht brechend: brüchiges Leder; brü­ chige Seide; das Gestein ist dort b. — 2. eine brüchige (in der Tonlage nicht gleichbleibende) Stimme Bruch| -landung, die Landung eines Flugzeugs, bei der es stark beschädigt wird; -rechnung, die fo. Pl.f das Rechnen mit 1Brüchen (6); -stelle, die Stelle, an der etw. gebrochen ist; -strich, der Strich zwischen Zähler und Nenner eines 1Bruches; -stück, das fPl. - ef durch Zerbrechen entstandenes Teil­ stück aus einem größeren Ganzen: das B. einer antiken Vase; O ich habe nur Bruchstücke (Teile) ihrer Unterhaltung verstanden; -teil, der sehr kleiner Teil von etw .: etw. geschah, er reagierte in Bruchteilen von Sekunden; -zahl, die 1Bruch (6) Brücke, die; -, -n 1. Bauwerk zur Führung von Verkehrswegen über ein Hindernis, bes. über Flüsse, Täler, Straßen, Bahnanlagen: eine B. aus Stahl, Holz, Beton; die B. spannt sichüber den Fluß; eine B. bauen, über den Fluß schlagen — 2. Kommando­ brücke auf Schiffen — 8 . an noch ,vorhandenen Zähnen befestigter Zahnersatz, durch den eine Lücke gefüllt wird — 4. kleiner, schmaler Teppich — 5. turnerische Übung, bei der der R um pf so weit nach rückwärts gebeugt wird, daß die Hände den Boden berühren + jmdm. (goldene) Brücken bauen (jmdm. w eit­ gehend entgegenkommen, jmdm. das Nachgeben er­ leichtern) ; alle Brücken hinter sich abbrechen (alle bisherigen Verbindungen lösen, so daß keine Um­ kehr möglich ist) Brücken zu Brücke 1| -bau, der fo. P l.f; -bogen, der; -köpf, der Mil. auf dem gegnerischen Fluß­ ufer besetzter Raum als günstige Ausgangsbasis für einen Angriff od. zur Sicherung des eigenen Ufers: einen B. bilden; -pfeiler, der Bruder, der; -s, Brüder 1. jmds. männlicher Ver­ wandter, der mit ihm beide Elternteile od. auch einen
,208 Bruderbund — Brust Elternteil gemeinsam hat: Schwester und B.; mein großer, kleiner, älterer, jüngster B .; er ist sein B.; wir sind drei Brüder und eine Schwester — 2. jmd., mit dem man sich durch enge Freundschaft, auf Grund gleicher Gesinnung, gleicher Klassen­ zugehörigkeit eng verbunden fühlt: solidarische Hilfe für unsere vietnamesischen Brüder — 3 . Bel. kath. Mönch, Mitglied eines, desselben Ordens: B. Johannes /als Anrede/ -4 .u m g . Person männ­ lichen Geschlechts, die moralisch Verwerfliches tut, von der man Schlechtes erwartet od. denkt: dem B. traue ich nicht, traue ich alles zu ; ein windiger B. -+ - umg. unter Brüdern ohne jmdn. zu übervor­ teile n : der Mantel ^st unter Brüdern 200 Mark wert Bruderj -bund, der fo. Pl.f enge, auf gleicher Gesell­ schaftsordnung beruhende und von Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe bestimmte Freundschaft zwischen soz. Staaten, Völkern: der sozialistische B.; -herz, das fo. Pl.f umg. scherzh.: mein B. (mein Bruder 1, 2); -land, das firn Sprachgebrauch der Länder der soz. Staatengemeinschaft Bez. für eines dieser Länder; im PI. mit best. Art.; Bez. für die soz. Staatengemeinschaft! brüderlich fAdj.; nicht präd.f 1. in der Art eines guten Bruders (1): brüderliche Liebe, Zuneigung; etw. b. untereinander, miteinander teilen — 2 . freundschaftlich: in brüderlicher Verbundenheit; einem befreundeten Land brüderliche (solida rische) Hilfe leisten Bruder|partei, die befreundete od. Arbeiterpartei eines anderen soz. Landes Bruderschaft, die; -, -en Bel. kirchliche Körper­ schaft von Geistlichen od. Laien od. von Geistlichen und Laien Brüderschaft + (mit jmdm.) B. trinken (ein Glas Alkohol dar­ auf trinken, daß man beschlossen hat, sich gegen­ seitig zu duzen) Brühe, die; -, -n 1. klare Suppe, die hergestellt wird, indem man Fleisch, Knochen, Gemüse längere Zeit in Wasser kochen läßt: eine klare, kräftige, heiße B .; eine Tasse B. (mit Ei, Einlage) — 2. fvorw. Sg .j salopp 2.1. dünnes, schlecht zubereitetes Getränk, bes. Kaffee, Tee: diese B. kann man nicht trinken; eine dünne, bittere B. 2.2. verschm utztes W asser: das Wasser des Flusses, Sees ist eine einzige (schmutzige) B. brühen /sw. Vb.; hat/1. etw. mit kochendem Wasser übergießen: Gemüse, Mandeln b.; das geschlachtete Schwein b. — 2. Kaffee, Tee b. (aufbrühen) brüh/Brüh| -heiß fA dj.; bes. von Flüssigkeitenf sehr heiß, kochend heiß: die Süppe war b.; -kartoffeln, die fP tf Fleischbrühe mit gekochten, kleingeschnitte­ nen Kartoffeln; -nudeln, die /Pl.f Fleischbrühe mit weichgekochten Nudeln, Nudelsuppe; -reis, der vgl. - nudeln; -warm fAdj.f um g. femot./ 1.1. /nicht adv.f die Nachricht war noch b. (ganz neu) 1.2. fadv.f etw. b . weitererzählen (eine meist vertrau­ liche Information unverzüglich anderen mitteilen); -Würfel, der kleiner Würfel aus gepreßtem Extrakt von Fleisch, aus dem unter Zugabe von kochendem Wasser Fleischbrühe bereitet wird brüllen /sw. Vb.; hat/ 1.1. /von bestimmten Tierenf die Stimme laut und dumpf dröhnend ertönen lassen: der Löwe brüllt; das Vieh brüllt auf der Weide, nach Futter 1.2.1. sehr laut schreien (1.1): er brüllte so laut, daß man es im ganzen Hause hören konnte; vor Schmerzen b. 1 .2 .2 . etw. schreien (2): jmdm. etw. ins Ohr b.; er brüllte: „Buhe!“ 1.3. umg. laut und heftig weinen: das Kind brüllte und schlug um sich brummein /sw. Vb.; hat/ etw. leise und undeutlich vor sich hin sagen, murmeln: etw. vor sich hin b. brummen /sw. Vb.; hat/ 1. einen langgezogenen tiefen Ton hervorbringen: die Fliege, der Bär brummt; das Brummen der Flugzeuge, Motoren — 2. jmdm. brummt der Kopf, Schädel (jmd. hat heftige K opf­ schmerzen) — 3. ein Lied (vor sich hin) b. (mit tiefer Stimme singen); einer im Chor brummt (singt in tiefer Lage falsch) — 4.1. etw. in mürrischem Ton und undeutlich sagen: eine Antwort b. 4.2. umg. sein Mißfallen in mürrischem Ton äußern: wenn sie spät nach Hause kommt, brummt ihr Vater — 5. umg. eine Haftstrafe verbüßen: der Einbrecher mußte drei Jahre b. Brummer, der; -s, - umg. 1. großes Insekt, bes. große Fliege: ein großer B. flog durchs Zimmer — 2. schwerer Lastkraftwagen — 3. jmd., der (im Chor) in tiefer Lage falsch singt brummig fAdj./ mürrisch, unfreundlich: ein brum­ miger Mensch; eine brummige Antwort geben BrummiSchädel, der fvorw. Sg .f umg. schmerzender, benommener Kopf, bes. nach zu reichlichem Alko­ holgenuß : einen B. haben brünett fAdj.f mit dunklem Haar und bräunlichem Teint: ein brünetter Typ Brunft, die; Brünfte Brunst beim Schalenwild außer beim Schwarzwild Brennen, der; -s, - 1.1. gemauerter Schacht mit E in ­ fassung, in dem sich das (Grund)wasser sammelt: Wasser vom B. holen, aus dem B. schöpfen 1.2. A n ­ lage zur Förderung von Grundwasser zur Wasser­ versorgung: einen B. bohren; der B. ist versiegt 1.3. künstlerisch gestaltetes Becken zum A uffangen von Wasser, bes. Springbrunnen in öffentlichen A n ­ lagen — 2. Wasser einer (Heil)quelle: B. trinken Brunnen|kresse, die fo. Pl.f krautiger, weiß- blühender Kreuzblütler, der in fließenden Gewässern wächst und dessen Blätter als Salat verwendet werden Brunst, die; -, Brünste periodisch auftretender Zu­ stand der Fähigkeit und Bereitschaft zur Begattung bei vielen Säugetieren; dazu brünstig fAdj.f in der Brunst befindlich brüsk fAdj.f in unhöflicher, kränkender Weise schroff: eine brüske Antwort geben; jmdn. b. zu­ rückweisen; etw. b . ablehnen brüskieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. in unhöflicher Weise schroff behandeln und ihn dadurch kränken, verletzen: jmdn. (durch eine Absage, sein Ver­ halten) b. Brust, die; Brüste 1.1. vordere Seite des zwischen Hals und Bauch liegenden Teiles des Rumpfes von Menschen und Wirbeltieren: er hat eine breite, behaarte B .; die B. hebt und senkt sich; jmdn. an seine B. drücken 1.2. die in 1.1 liegenden Organe, bes. die Lungen: dem Patienten die B. abhorehen; umg. er hat es auf der B. (ist lungenkrank; hat Bronchitis) — 2. beim Körper der Frau auf 1.1 gelegenes halbkugelförmiges, paariges Organ mit den Milchdrüsen fwird im Sg. fü r einen von beiden Teilen od. für beide Teile gebraucht/: dem Säugling die B. geben, den Säugling an die B. legen (ihn
Brustbein — Buch 209 stillen); beide Brüste; die rechte, linke B.; eine volle, straffe, erschlaffte B. — 3. /o. PL/ Fleisch- (stück) von 1.1 von Schlachttieren — 4. \o. A rt., o . PI./ Sport Brustschwimmen: sie siegte über 100 Meter B. + sich in die B. werfen (sich mit etw. brüsten); spött. mit stolz geschwellter B. (voller Stolz); umg. schwach auf der B. sein (zu Erkrankungen der Atmungsorgane neigen); landsch. umg. einen zur B. nehmen (Alkohol trinken); — jmdm. die / Pistole auf die B. setzen Brust|- bein, das senkrecht verlaufender K nochen in der vorderen Mitte des Brustkorbes; -beutel, der auf der Brust (1.1) zu tragender kleiner Beutel für Geld, Wertsachen, Papiere; -bild, das Bild, auf dem nur Kopf und Oberkörper eines Menschen abgebildet sind; -drüse, die milchgebende Drüse brüsten, sich, brüstete sich, hat sich gebrüstet sich mit etw. b. mit etw. prahlen: sich mit seinen Erfolgen b.; er brüstet sich damit, daß ... Brust] -feil, das fvorw. Sg./ hautartige Auskleidung der Brusthöhle und Umhüllung der Lungen; -flösse, die Flosse an der Brust des Fisches; -höhle, die /vorw. Sg .j vom Brustkorb umschlossener Hohlraum beim M enschen und bei Wirbeltieren; -kästen, der /PL -kästen; vorw. Sg./ umg. Brust(korb); -korb, der /PL -körbe; vorw. Sg./ Herz und Lungen um­ schließender, von der oberen Wirbelsäule, dem Brust­ bein und den Rippen gebildeter Abschnitt des Kno­ chengerüstes beim Menschen und bei Wirbeltieren; - läge, die fo. PL/ Lage des menschlichen Körpers mit der Vorderseite nach unten; -schwimmen, das Schwimmart, bei der in Brustlage die nach vorn gestreckten Arm e mit leicht gewölbten Handflächen und aneinandergelegten Fingern seitlich und die gestreckten, gegrätschten Beine zum Rumpf hin ange­ zogen und wieder gestreckt werden; -stimme, die fo. Pl.j tiefe Stimmlage, bei der die Brusthöhle als Resonanzraum genutzt wird; -tasche, die in Höhe der Brust angebrachte Tasche an Kleidungsstücke, bes. Innentasche bei Herrenjacketts; -tee, der jo. Pl.j Bronchitis lindernder Tee; -ton, der -f- etw. im B. der Überzeugung (voll Überzeugun g) sagen; - umfang, der der kurz unter den Achselhöhlen ge­ messene Umfang des Oberkörpers: den B. messen Brüstung, die; - en 1* massive Umgrenzung, schützende Mauer bes. an Brücken, Terrassen, Baikonen — 2* Wandteil zwischen Fußboden und Fenster Brustwarze, die kleine Erhöhung auf der Brust, in die bei der Frau die Gänge der Brustdrüse münden Brut, die; - en /vorw. Sg./ aus Eiern, Laich ge­ schlüpfte Jungtiere: die B. von Vögeln, Fischen, Insekten; die B. füttern, aufziehen brutal /Adj./ mit roher Gewalt, schonungslos gegen andere vorgehend: ein brutaler Mensch; jmdn. b. mißhandeln; ein brutales Verbrechen; mit bru­ taler (grausamer, rücksichtsloser) Gewalt, Willkür vorgehen; dazu Brutalität, die; -, -en Brut| -anstalt, die Abteilung in einem Betrieb der Geflügelzucht, in der Eier in Brutapparaten künst­ lich ausgebrütet werden; -apparat, der Apparat, in dem Eier künstlich ausgebrütet werden brüten, brütete, hat gebrütet 1. /von Vögeln/ a uf einem Gelege sitzen, um die Jungen auszubrüten: die Henne brütet — 2. die Hitze brütete über (lastete dumpf auf) der Stadt; in der brütenden Sonne ar­ beiten — 3.1. umg. über etw.b . etw. Schwieriges immer wieder durchdenken: er brütete über seiner Aufgabe, dem Aufsatz 3.2 . etw. Böses, Übles aus- denken: Rache, Unheil b. Brüter, der; -s, - Phys. Brutreaktor Brut| -henne, die Henne, die brütet; -hitze, die umg. /emot./ große, lastende Hitze; -kästen, der /PI. -kästen/ kastenartige Vorrichtung, in der in Kliniken Frühgeburten unter günstigen Tempera­ turen aufgezogen werden; -platz, der Ort, an dem Vögel ihr Gelege ausbrüten: die Insel ist B. der, für Möwen; -reaktor, der Phys. Kernreaktor, der mehr Spaltmaterial erzeugt, als er verbraucht; - s chrank, der beheizbarer Schrank in Labors zur Aufzucht von Kulturen brutto /Adv./1.1. mit Verpackung: das Gerät wiegt b. 20 Kilogramm 1.2 . einschließlich der Abzüge: er verdient 900 Mark b. , b. 900 Mark Brutto] -gehalt, das vgl. - lohn; -gewicht, das /o. PL/ Gewicht einschließlich Verpackung; -lohn, der Lohn einschließlich der Abzüge; -produkt, das Pol. ök . in Wert ausgedrückte Gesamtheit der in einem bestimmten Zeitraum produzierten Güter und Leistungen einschließlich des Wertes des Verbrauchs an Arbeitsgeräten und Arbeitsmitteln; -register- tonne, die /Abk. BRT; Maßeinheit zur Berechnung des gesamten Rauminhalts eines Schiffes/; -Sozial­ produkt, das /Bez. der bürgerl. Ökonomie/ Wert der Gesamtheit aller produzierten Güter und Dienst­ leistungen in einem Bereich der Wirtschaft, meist eines Jahres Brut|zeit, die Zeit, ln der Vögel brüten brutzeln /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. brät in stark erhitz­ tem, zischendem Fett: die Bratkartoffeln b. in der Pfanne 1.2 . umg. etw. in stark erhitztem Fett braten: sich ein Stück Fleisch, etw. Gutes b. Bub, der; -en, -en süddt. österr. Schweiz. Knabe, Junge: ein kleiner, wilder B.; ein B. von fünf Jahren bubbern /sw. Vb.; hat/ landsch. umg.: jmds. Herz bubbert (schlägt heftig) vor Angst, Auf­ regung Bube, der; -n, -n Spielkarte mit dem Bild eines jungen Mannes: den Buben ausspielen; drei Buben auf der Hand haben Buch, das; -(e)s, Bücher 1 . gebundenes, meist gedrucktes Werk mit belletristischem, informatori­ schem, wissenschaftlichem o. ä. Inhalt: ein dickes, handliches, zerlesenes, spannendes, aktuelles B .; der Titel, Verfasser, die Ausstattung eines Bu ch es; ein B. schreiben, drucken, illustrieren, binden, ver­ legen, durchblättern, lesen, (aus)leihen, verschen­ ken, ins Regal stellen; das B. (Drehbuch) für einen Film verfassen — 2 . größerer, in sich geschlossener Teil eines literarischen Werkes: im ersten B. des vierten Bandes — 3. /vorw. PL/ der Buchführung dienende Unterlage in gebundener od. loser Form : die Bücher führen, einsehen, prüfen; O über etw. B. führen (sich ständig Aufzeichnungen über etw. machen) 4- etw. schlägt zu Buche (fällt ins Gewicht); etw. ist jmdm., für jmdn. ein B. mit sieben Siegeln (ist für jmdn. unverständlich, nicht durchschaubar); jmd., etw. ist jmd., etw., wie er, es im Buche steht jmd., etw. entspricht genau den Vorstellungen, die man im allgemeinen von jmdm,, etw. dieser Art hat; er ist ein Streber, wie er im Buche steht; 4 Wörterbuch
umg. reden wie ein B. (sehr viel, unaufhörlich reden); — die, seine / Nase ins B. stecken Buch zu Buch 1| -besprechung, die Besprechung eines (neuerschienenen) Buches; -deckel, der Ein­ banddeckel eines Buches; -druckerei, die Betrieb, in dem Bücher gedruckt werden Buche, die; -, - n Laubbaum mit glattem, silber- grauem Stamm und dreikantigen Früchten Buch| -ecker, die; -n Frucht der Buche; -einband, der Einband eines Buches buchen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. verbuchen: die Ein­ nahmen und Ausgaben b .; einen Betrag auf ein Konto b.; O etw. als Erfolg b. — 2.1 . eine Reise, einen Flug, ein Zimmer b. (rechtsverbindlich vor- bestellen, reservieren lassen) 2.2 . wir haben zwei Plätze für Sie gebucht (rechtsverbindlich reserviert) Bücherei, d ie; -en (kleinere, öffentliche) Biblio­ th ek : die B. eines Betriebes, einer Schule; ein Buch in der B. entleihen Bücher zu Buch 1| -freund, der jmd., der gern liest, Bücher mag (und sammelt); -narr, der jmd., der leidenschaftlich gern Bücher liest (und sammelt); -regal, das; -schrank, der; -Weisheit, die jo . P l.j nur aus Büchern geschöpftes Wissen, das ohne Be­ ziehung zur Wirklichkeit steht; -wurm, der umg. scherzh. jmd., der gern und viel liest Buch) -fink, der Singvogel mit bräunlichem Gefie­ der; -form, die jin der Verbindung! in B. in Form eines Buches: der Roman ist jetzt in B. erschienen; -führung, die /o. PI./ wertmäßiges Erfassen, A uf­ bereiten und Auswerten der Ökonomischen Vorgänge in Betrieben und Einrichtungen; -halter, der in Betrieben und Einrichtungen auf Teilgebieten der Rechnungsführung tätiger Werktätiger mit Aus­ bildung an einer Fach- od. Hochschule; -haltung, die umg. Abteilung eines Betriebes, einer Ein­ richtung, in der die Buchführung abgewickelt wird; -handel, der Handelszweig für den Vertrieb bes. von Büchern, Broschüren, Zeitschriften, Lehrmitteln, Schallplatten; -händler, der Mitarbeiter im Buch­ handel mit Ausbildung an einer Fach- od. Hoch­ schule; -handlung, die Geschäft, in dem Bücher und andere Gegenstände des Buchhandels verkauft werden: eine B. für Fachliteratur, Medizin; -hülle, die Hülle, die zum Schutz des Einbandes vom Leser um ein Buch gelegt wird; -illustration, die druck­ technisch hergestellte (künstlerische) Illustration in einem Buch; -macher, der; -s, - staatlich konzessio­ nierter, gewerbsmäßiger Vermittler von Wetten bei Pferderennen; -malerei, die malerische Ausschmük- kung in Handschriften der Antike und des Mittel­ alters; -prämie, die Prämie (2) in Form eines Buches, von Büchern; -rücken, der Teil des Buch­ einbandes, der die beiden Buchdeckel miteinander verbindet Buchsbaum, der immergrüner Strauch mit gelblich­ weißen Blüten, der oft als Einfassung von Beeten angepflanzt wird Buchse, die; -, -n 1. Techn. beiderseits offener hohler Zylinder zum Auskleiden von Bohrungen — 2. Elektrotechn. von einer Isolierung umgebene Hülse, in die der Stecker eingeführt wird Büchse, die; -, -n 1.1.1. Gefäß in Form eines hohlen Zylinders, meist aus Metall, mit abnehmbarem Deckel: eine B. für Kaffee, Tee 1.2. Konservendose: eine B. Fleisch, Wurst öffnen; Milch in Büchsen 1.3. Sammelbüchse, Sparbüchse: Geld in die B. 210 Buchbesprechung — buddeln stecken — II. Jagdgewehr: die B. laden; die B. knallte, krachte; Wild vor die B. bekommen Büchsen| -fleisch, das in Büchsen konserviertes Fleisch; -licht, das /o. Pl.f natürliche Helligkeit, die für das Schießen mit der Büchse ausreicht; -milch, die vgl. - f leisch; -Öffner, der kleines Gerät zum öffnen von Konservendosen Buchstabe, der; -ns/-n, -n Zeichen in einer Schrift, dem in der Regel ein Laut entspricht: große, kleine, lateinische, griechische Buchstaben + umg. scherzh. sich auf seine vier Buchstaben setzen (sich hinsetzen) buchstaben/Buchstaben| -getreu / A d j./ dem gen auen Wortlaut entsprechend: etw. b. wiedergeben, über­ setzen; -rechnung, die jo. Pl.j das Rechnen mit Variablen, die durch Buchstaben dargestellt werden buchstabieren /sw. Vb.; hat/: ein Wort b. (die Buchstaben eines Wortes in ihrer Reihenfolge einzeln nennen) buchstäblich /Adj.; nur adv.! im wahrsten Sinne des Wortes, regelrecht, geradezu: die Tiere sind bei der Dürre b. verhungert; er war b. in Schweiß gebadet Bucht, d ie; -en I. in das Land hineinragender Teil des Meeres od. eines Binnengewässers: eine flache B .; an, in einer (einsamen, kleinen) B. baden — II. 1and sch. Verschlag für Haustiere: eine B. für Schweine, Kaninchen Buchung, die; -, - en /zu buchen/ Buch] -weizen, der zu den Knöterichgewächsen gehörende einjährige Nutzpflanze, deren Körner für die Gewinnung von Grütze und Mehl genutzt wer­ den; -Zeichen, das Lesezeichen Buckel, der; -s, - 1. auf einer Verkrümmung der Wirbelsäule beruhende höckerartig nach außen ge­ wölbte Stelle des Rückens: er hat einen B. — 2. umg. Rücken (1.1): einen Rucksack auf dem B. tragen; eine Last .auf den B. nehmen — 3. gewölbte, erhabene Stelle auf einer sonst ebenen, glatten Fläche: ein B. (kleiner Hügel) in der Land­ schaft; das Straßenpflaster hat viele B. -f- umg. einen breiten B. haben (sich durch A n ­ feindungen nicht aus der Ruhe bringen lassen); den B. hinhalten (alle Last, Verantwortung tragen); viel auf dem B. haben (viel zu tun haben, es schwer haben); salopp er kann mir den B. runterrutschen (er ist mir gleichgültig, soll mich in Ruhe lassen) buckelig /Adj./ 1. ein buckeliger (mit einem Buckel 1 behafteter) Mensch — 2 . holperig, uneben: das Straßenpflaster ist b. buckeln /sw. Vb.; hat/ umg. eine Last auf den Rücken nehmen und darauf tragen: er hat einen schweren (Ruck)sack gebuckelt bücken, sich /sw. Vb.; hat/ den Oberkörper tief nach unten, zu Boden beugen: sich (zur Erde) b., um etw. aufzuheben; er muß sich b. , wenn er durch die Tür geht; in gebückter Haltung eine Arbeit verrichten müssen bucklig /A d j./ s. buckelig Bückling, der; -s, -e I. geräucherter Hering — II. veraltend tiefe Verbeugung aus Höflichkeit: einen B. machen Buddel, die; -, -n landsch. Flasche (1.1, 2): eine B. Schnaps Buddel|kästen, der /PI. - kästen/ landsch. Sand­ kasten buddeln /sw. Vb.; hat/ landsch. 1.1. etw. graben
Buddelplatz — Bulette 211 (1.1): ein Loch b. 1.2. die Kinder b. (spielen mit Eimer und Schaufel im Sand) im Sandkasten — 2. Kartoffeln b. (mit der Hacke roden und auf- lesen) Buddel|platz, der landsch. Spielplatz mit Sand­ kasten Buddhismus, der; /o. PL/ die auf Buddha zurück­ geführte Religionsphilosophie Bude, die; -, - n 1. meist aus Brettern gebautes, kleines, hüttenartiges Gebäude 1.1 . als behelfsmäßige Unterkunft, bes. auf einer Baustelle 1.2. als proviso­ rische Verkaufsstelle, bes. auf Märkten: Buden auf- schlagen; in dieser B. werden Süßigkeiten, Würst­ chen, Lose verkauft — 2 . umg. altes, verwahrlostes Haus: die alte B. wird bald abgerissen — 8 . umg. möbliertes Zimm er: sich eine B. nehmen; eine gemütliche B. -f- umg. jmdm. fällt die B. auf den Kopf (jmd. leidet unter dem Alleinsein, möchte unter Menschen); die B. auf den Kopf stellen (ein Fest ausgelassen feiern); jmdm. die B. einrennen (jmdn. ständig mit dem gleichen Anliegen aufsuchen); jmdm. auf die B. rücken (jmdn. unaufgefordert in seiner Wohnung aufsuchen); eine sturmfreie B. (Zimmer, in dem man ungehindert Besuch, bes. solchen anderen Ge­ schlechts, empfangen kann) Budenzauber, der umg. ausgelassenes Fest in der eigenen Wohnung, dem eigenen Zimmer Budget, das; -s, -s [byd3e:] Etat od. Voranschlag staatlicher, öffentlicher Einnahmen und Ausgaben: das B. aufstellen; dem B. zustimmen; <0 um g. scherzh. jmds. B. (das jmdm. für einen bestimm­ ten Zweck zur Verfügung stehende Geld) ist er­ schöpft Budike, die; -n landsch. umg. 1. kleine Kneipe — 2. kleiner Laden (I); zu 1 Budiker, der; -s, - Büfett, das; -(e)s, - e [byfet], Büfett, das; -s, -s [byfe:] 1. Geschirrschrank (mit Anrichte): ein B. aus Eiche; Gläser, Geschirr aus dem B. holen — 2.1 . Schanktisch in einer Gaststätte: ein Bier am B. trinken 2.2. Tisch, an dem in einem Restaurant, Cafe kalte Speisen verkauft, ausgegeben werden: den Kuchen am B. aussuchen, bestellen + ein kaltes B. (bei festlichen Anlässen auf einem Tisch zur Selbstbedienung angerichtete kalte Speisen) Büffel, der; -s, - in Asien und Afrika wildlebendes Rind (1) büffeln fsw. Vb.; hat/ umg. etw. angestrengt und ausdauernd (auswendig) lernen, pauken: Mathema­ tik, Vokabeln b .; für die Prüfung b. Büffet, das; -s, -s [byfe:] s. Büfett Buffo, der; -s, -s/Buffi Sänger komischer Rollen in der Oper(ette) Bug, der; -(e)s, -e/Büge 1. fPl. Buge/ vorderster Teil eines Fahrzeugs, bes. Schiffes od. Flugzeugs — 2.1 . /PI. Büge, Buge/ zwischen Hals und Vorder­ beinen befindlicher Teil des Körpers des Pferdes od. Rindes: dem Pferd den B. klopfen 2.2. /o. Pl.j Fleisch von 2.1 des Rindes: ein Stück B. kaufen Bügel, der; -s, - 1. Kleiderbügel: den Mantel auf den B. hängen — 2. Steigbügel (1): in den B. steigen; jmdm. den B. halten, in den B. helfen — 8. Teil des Brillengestells, der über die Ohren gelegt und durch den die Brille gehalten wird — 4 . Ab­ zugsbügel — 5 .1 . (mit einem Verschluß versehene) gebogene Einfassung bes. aus Metall, Plast am oberen Rand von Handtaschen 5.2. fester Griff an einer Handtasche, der an 5.1 angebracht ist — 6 . Strom­ abnehmer bei elektrischen Bahnen Bügel/bügel| -brett, das mit Stoff bespanntes läng­ liches Brett, das als Unterlage beim Bügeln dient; -eisen, das elektrisches Gerät zum Bügeln; -falte, die auf der Vorder- und Hinterseite in der Mitte senkrecht über das ganze Hosenbein verlaufende ein ­ gebügelte Falte; -frei /Adj./ aus einem Gewebe, das nicht gebügelt werden m uß : ein bügelfreies Hemd bügeln /sw. Vb.; hat/ ein Kleidungs-, Wäschestück mit dem erhitzten Bügeleisen glatt machen, plätten: Hemden, Wäsche b . ; die Bluse ist frisch gebügelt bugsieren fsw. Vb.; hat/ 1. ein Schiff mit Hilfe eines anderen, bes. im Bereich eines Hafens, an einen Ort schleppen od. schieben: das Schiff in den Hafen, ins offene Meer b. — 2. umg. scherzh. jmdn., etw. irgendwohin b. jmdn., etw. mit Mühe irgendwohin befördern: jmdn. aus dem Zimmer b.; ein Möbelstück durch die Tür b. buh /Ausruf des Mißfallens gegenüber einem Red­ ner, gegenüber Künstlern bei ihrem Auftritt/ buhlen /sw. Vb.; hat/ veraltend geh. mit Über­ eifer und schmeichlerisch um etw. werben: um jmds. Gunst, um Anerkennung, Beifall b. Buhjinann, der /PI. - männer/ umg. jmd., dem (vor der Öffentlichkeit) für etw., das andere (mit) ver­ schuldet haben, alle Schuld, Verantwortung zu­ geschoben wird: jmdn. zum B. machen Buhne, die; -, -n quer in ein Gewässer hinein­ gebauter Damm , bes. zum Schutz des Ufers Bühne, die; -, -n 1. meist erhöhte, gegen den Zu­ schauerraum abgegrenzte Fläche bes. in einem Theater, auf der die Aufführung stattfindet: eine breite, tiefe, versenkbare B.; auf die B. treten; der Schauspieler erhielt Beifall auf offener B. (während der Aufführung); ein Stück auf die B. (zur Aufführung) bringen — 2. Theater (2): das Stück wird zur Zeit an mehreren Bühnen gespielt; die B., die Bühnen der Stadt D ; zur B. gehen (Schauspieler werden); das Stück hat sich die B. erobert + um g. etw. über die B. bringen (ein schwieriges Projekt erfolgreich durchführen); etw. geht über die B. (etw. läuft ab, verläuft in bestimmter Weise) Bühnen/bühnen| -anweisung, die Regieanweisung; -bild, das Ausstattung der Bühne für eine Szene, ein Theaterstück; -bildner, der; -s, - Künstler, der das Bühnenbild entwirft; -eingang, der Eingang zum Bühnenhaus; -haus, das Teil des Theaters, in dem sich die Bühne (1)befindet; -musik, die (instru­ mentale) Musik, die als Bestandteil der Handlung einer Oper, Operette, eines Schauspiels od. als Ouvertüre, Zwischenaktmusik zu einem Schauspiel auf od. hinter der Bühne gespielt wird; -stück, das /PI. - e/ Schauspiel; -werk, das zur Aufführung auf einer Bühne bestimmtes, geeignetes dramatisches, musikalisch-dramatisches od. choreografisches Werk; -wirksam /Adj./ durch dramatische Handlung und szenische Effekte auf der Bühne große Wirkung erzielend: ein bühnenwirksames Stück Buh|ruf, der \vorw. P I .; vgl. buh/: der Redner wurde von Buhrufen unterbrochen Bukett, das; -(e)s, -e/-s 1. Blume des W eines: der Wein hat ein vollesB. — 2. veraltend meistkunst­ voll gebundener Blumenstrauß: ein B. Rosen; der Jubilarin ein B. überreichen Bulette, die; -, -n landsch., bes. berl. gebratenes, 14*
212 Bullauge — Bundespost flaches Klößchen aus gehacktem Fleisch, Frikadelle: Buletten braten + umg, ’ ran an die Buletten (los, anfangen, an die Arbeit)! Bullauge, das wasserdicht schließendes, rundes Fenster am Rumpf eines Schiffes Bulldogge, die zu einer englischen Hunderasse gehörender Haushund mit gedrungenem Körper, großem, eckigem Schädel und kurzer Schnauze Bulldozer, der; -s, - [ . .do:zor] schweres Raupen­ fahrzeug für die Bewegung von Erdmassen: das Gelände mit dem B. planieren ^ ulle, der; -n, -n 1.1 . geschlechtsreifes männliches Tier bei Rindern 1.2. geschlechtsreifes männliches Tier bei bestimmten großen, wildlebenden Säugetierar­ ten — 2. umg. femot.l Mann von starkem (plumpem) Körperbau: er war ein B. von Kerl — 3. salopp jemot. neg.j Angehöriger der (Kriminalpolizei: die Bullen sind hinter ihm her 2Bulle, d ie; -n mit einem in einer Kapsel ein­ geschlossenen Siegel versehene Urkunde od. Ver­ ordnung bes. mittelalterlicher Kaiser od. des Papstes Bullen|hitze, die umg. femot.f große, nahezu un­ erträgliche Hitze: im Raum, draußen herrschte, war eine B. bullern jsw. Vb.; hat/ umg.: das Feuer im Ofen bullert (bringt in kurzen Abständen ein dumpfes Geräusch hervor); der (Kanonen)ofen bullert (das Feuer darin brennt so kräftig, daß ein dumpfes Ge­ räusch entsteht) Bulletjn, das; -s, -s [byl(o)ts] offizieller, meist kur­ zer Bericht über bestimmte Ereignisse: ein B. ver­ öffentlichen; ein ärztliches B. über das Befinden des erkrankten Staatsoberhauptes bullig /Adj./ umg. femot.f 1. von starkem, massigem Körperbau: ein bulliger Kerl — 2 . eine bullige (starke 7.1) Hitze bum jlautnachahmend für das dumpfe Geräusch eines Schusses, Schlages/ Bumerang, Bumerang, der, das; -s, - s/-e 1. fast rechtwinklig gekrümmter, glatter, flacher Holzstab, der von den australischen Ureinwohnern bei der Jagd, als W affe benutzt wird und bei verfehltem Wurf zum Werfer zurückkehrt — 2. diese Maß­ nahme, Handlung hat sich als ein B. erwiesen (ihre beabsichtigte negative Wirkung ist auf den Ur­ heber zurückgefallen) Bummel, der; -s, - umg. Spaziergang ohne festes Ziel, bes. innerhalb einer Stadt: einen B. durch die Geschäftsstraßen machen Bummelant, der; -en, -en jmd., der oft unent­ schuldigt der A rbeit fernbleibt; dazu Bummelanten­ tum, das; -s, fo. PLf bummelnfsw. Vb.; ist, hat/ umg. 1. einen Bummel machen (ist): /mit Richtungsangabe/ durch die Stadt, die Straßen b. — 2. eine Tätigkeit in lang­ samem Tempo ausführen, trödeln (hat): bumm(e)le nicht so! — 3. der Arbeit unentschuldigt fernbleiben (hat): er hat drei Tage lang gebummelt Bummell -streik, der Streik, bei dem zwar gearbeitet wird, aber durch betont peinliche Einhaltung der Vorschriften bestimmte Arbeiten langsamer ab­ gewickelt werden und damit der gesamte Arbeits­ ablauf gehemmt wird; -zug, der umg. Personenzug bums umg. jlautnachahmend für das bei einem Fall, Stoß entstehende dumpf dröhnende Geräusch/ bumsen jsw. Vb.; hat, ist/ 1. umg. dumpf dröh­ nen (hat): es bumste laut, als er gegen die Tür prallte; <> an der Kreuzung hat es wieder mal ge­ bumst (hat es einen Zusammenstoß gegeben) — 2. umg. 2 .1 . kräftig an, gegen etw. schlagen, so daß ein dumpf dröhnendes Geräusch entsteht (hat): (mit derFaust) an, gegen die Tür b. 2 .2 . (ist) mit dem Kopf gegen, an die Wand b. (anprallen, so daß ein dumpf dröhnendes Geräusch entsteht) — 3. salopp koitieren (hat) xBund, der; -(e)s, Bünde f/f auch Bündchen/ 1.1. (organisierter) Zusammenschluß: einem B. an­ gehören, beitreten; sich zu einem B. zusammen­ schließen; ein B. zweier Staaten — 2. B . und Länder (der Bundesstaat im Verhältnis zu den Bundesländern) — II . an der Taille sitzender, ver­ stärkter, als Abschluß angesetzter Stoffstreifen einer Hose, eines Rockes: den B. weitermachen, öffnen + mit jmdm. im Bunde sein (mit jmdm. verbündet sein); geh. den B. fürs Leben eingehen, schließen (heiraten) 2Bund, das; -(e)s, -e /bei Mengenangabe PL Bund/ aus einer bestimmten Menge gleichartiger Dinge zu­ sammengebundenes Ganzes: ein, fünf B. Stroh, Mohrrüben Bündchen, das; -s, - f/ i auch 1Bund II/ am Hals­ ausschnitt, unteren Ärmelrand bestimmter Klei­ dungsstücke als Abschluß, angesetzter Stoffstreifen Bund 1, das; -s, - 1.1. aus einer Anzahl einzelner (verschiedenartiger) Dinge zusammengebundenes Ganzes: ein B. Briefe, Zeitungen; seine Sachen zu einem B. zusammenschnüren 1.2 . 2B u n d — 2. Math. Phys. Vielzahl von Geraden od. Ebenen od. sich in dieser Form darstellender Erscheinungen, die durch einen gemeinsamen Punkt verlaufen 4- sein B. schnüren (sich zum Aufbruch, Weggang rüsten); jeder hat sein B. zu tragen (hat seine Sorgen und Lasten) bündeln jsw. Vb.; hat/ eine Anzahl einzelner (gleichartiger) Dinge zu einem Bündel (1.1), zu Bün­ deln zusammenschnüren: Zeitungen b.; Briefe ge­ bündelt aufheben Bimdes/blindes| -anstalt, die Anstalt des öffent­ lichen Rechts, die einem Bundesministerium unter­ steht; -bahn, die staatlich verwaltetes Unternehmen der Eisenbahn in der BRD, in Österreich, in der Schweiz: die Deutsche B. /Abk. DB/; -bank, die /o. PL/: die Deutsche B. (zentrale Notenbank der BRD); -bürger,der \vorw. BRD/Bürger der BRD; -deutsch /Adj.; vorw. attrvorw. BRD/ der BRD zugehörig, eigen; -genösse, der Verbündeter: in ihm hat er einen Bundesgenossen gefunden; -gerichts- hof, der /o. Pl.j oberstes Gericht der B R D für die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit; -grenzschutz, der /offizielle Bez. für bes. an der Grenze eingesetzte militärische Verbände der BRD/; -hauptstadt, die jo. PL; vorw. BRD/ Hauptstadt der BRD; -haus, das jo. PL/ Gebäude des Bundestages; -kabinett, das jo. PL; vorw. BRD/ Kabinett der BRD; -kanzler, der 1. Kanzler der BRD, Kanzler der Republik Österreich — 2. Leiter der Geschäftsstelle des Kabinetts in der Schweiz; -kanzleramt, das jo. PL/ Amt (2.1) des Bundeskanzlers der BR D; -lade, die Rel. jüd. kultischer Gegenstand der altisraeli­ tischen Religion in Form einer Lade; -land, das zu einem Bundesstaat gehörendes Land (5); -mini­ ster, der Minister der Bundesregierung in der BRD, in Österreich; -post, die: die Deutsche B. (Staat-
Bundespräsident — Bürgermeister 213 liehe Post der B R D); -präsident, der Staatsober­ haupt der B R D , der Republik Österreich, der Schweiz; -rat, der 1. Vertretung der Bundesländer in der BRD, w Österreich — 2, Regierung der Schweiz; -regierung, die Regierung der BR D , Regierung der Republik Österreich; -republik, die /o. PL/: die B. Deutschland; -Staat, der aus mehreren Ländern (5) bestehender Staat; -tag, der Parlament der BRD Bundestags] -abgeordnete, der u. die; -fraktion, die Bundes] -verfassungsgericht, das jo. P l.j Gerichts­ hof der BRD mit der Befugnis, Gesetze des Bundes­ tages zu annulieren und Entscheidungen mit Ge­ setzeskraft zu fällen; ■Versammlung, die 1* zur Wahl des Bundespräsidenten der BRD zusammen­ tretendes Gremium — 2. Parlament der Schweiz; - verwaltungsgericht, das fo. Pl.j oberstes Verwal­ tungsgericht der B R D ; -yorstand, der Leitung einer als 1Bund bezeichneten (Massenorganisation: der B. des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes; - wehr, die; -, fo. PL; offizielle Bez. der Armee der BRD/ bündig /Adj./ 1* kurz und bestimmt: jmdm. eine bündige Erklärung geben; etw. b . , mit bündigen Worten darlegen — 2. Bauw. auf einer Ebene liegend, eine Ebene bildend: bündige Bohlen; die Bretter liegen b. -f- kurz und b. Bündnis, das; -ses, -se (vertraglich fixierter) Zu ­ sammenschluß, 1Bund (LI): ein militärisches B. zweier Staaten; das B. der Arbeiter und Bauern beim Aufbau des Sozialismus; mit jmdm. ein B. schließen; einem B. (Pak t) beitreten Bündnis] -partner, der Partner in einem Bündnis; - politik, die jo. Pl.j Strategie des Zusammengehens von Klassen, Parteien, Staaten zur Durchsetzung gemeinsamer Ziele: B. betreiben Bund|weite, die Weite des1Bundes(II):dieB. messen Bungalow, der; -s, -s [buijgalo] kleines, im Grünen gelegenes, leichtgebautes, eingeschossiges Haus, bes. aus Holz, das zur Benutzung während der warmen Jahreszeit in der Freizeit bestimmt ist Bunker, der; -s, - 1. Raum, sehr großer Behälter zur Lagerung bes. von Kohle, Erz, Öl — 2. massiver (unterirdischer) Bau zum Schutz gegen Bomben, Geschosse bunkern /sw. Vb.; hat/ fachspr., vorw. See- mannsspr. etw. in einen Bunker laden, einlagern: Kohle, Öl b. Bunsenbrenner, der Gasbrenner mit regelbarer L uft­ zufuhr bunt jAdj.j 1.1. mehr-, vielfarbig: ein buntes Bild, Kleid; ein bunter Strauß; etw. b . bemalen 1.2 . /nur attr.j fachspr. bunte Farben (Farben, die nicht weiß, schwarz od. grau sind) — 2 . /nur attr.j ein bunter Abend (Abendveranstaltung mit ab­ wechslungsreichem Programm); ein buntes Pro­ gramm; ein bunter Teller (Teller mit Gebäck, Obst und Süßigkeiten); eine bunte Platte (Platte mit Aufschnitt, mit verschieden belegten Broten); umg. bunte Reihe machen (Männer und Frauen im Wechsel plazieren) — 3. es lag alles b. (ohne Ord­ nung) durcheinander — 4 . /nur attr.f ein buntes Treiben (geschäftiges, lebhaftes H in und Her) + umg. jmdm. wird es, etw. zu b. (etw. geht jmdm. zu weit); — jmd. ist bekannt wie ein bunter / Hund bunt/Bunt| -kariert /Adj.f farbig kariert: bunt­ karierte Bettbezüge; -metall, das Metall, das nicht Eisen ist; -papier, das fo. PL/ für Bastelarbeiten bestimmtes farbiges Papier; -Sandstein, der fo. Pl.j heller, roter Sandstein; -Specht, der Specht mit schwarzweißem und rotem Gefieder; -Stift, der Zeichenstift mit farbiger Mine; -wasche, die jo. Pl.j wegen ihrer Einfärbung nicht kochfeste Textilien im Hinblick auf das Waschverfahren Bürde, die; -n jvorw. Sg .j geh. schwer zu tragende Last: die Zweige bogen sich unter der B. der Früchte; O die B. des Alters Burg, die; - en 1. frühgeschichtlicher od. mittel­ alterlicher Bau bes. der Feudalherren, der vorwiegend als Anlage zur Verteidigung diente: alte, verfallene Burgen; die B. wurde belagert, erstürmt — 2. Jägerspr. Bau des Bibers Bürge, der; -n, -n 1. Jur. Person, die für die Ver­ bindlichkeiten eines anderen eintritt: als B. eintre- ten; einen Bürgen stellen — 2.1. jmd., der für jmdn., etw. gutsagt, sich verbürgt: (einen) Bürgen bei- bringen; du bist mir B. dafür, daß... 2.2. Mit­ glied der SED, das eine Bürgschaft übernimmt bürgen jsw. Vb.; hat/ 1. Jur. als Bürge eintreten: ich werde (für dich) b., falls ... — 2. (jmdm.) für etw., jmdn. b. für etw., jmdn. als Bürge (2.1) ein­ tre ten : dafür, für ihn kann ich (dir) mit meinem Namen b .; dieses Zeichen bürgt (bietet die Gewähr) für gute Qualität Bürger, der; -s, - 1.1. Staatsbürger: die Rechte und Pflichten des Bürgers 1.2. Einwohner einer Stadt, Gemeinde: er ist B. der Stadt N — 2. Bourgeois — 3. jmd., der (bei einem gewissen mate­ riellen Wohlstand) ein Leben führt, das bestimmten konservativen Traditionen des Bürgertums verhaftet ist: er führt das Leben eines braven, biederen, saturierten Bürgers Bürger] -haus, das aus der Blütezeit des Bürgertums stammendes Haus wohlhabender Bürger (1.2): restaurierte Fassaden alter Bürgerhäuser; -initia­ tive, die 1. von Bürgern (1) im soz. Wettbewerb außerhalb der Produktionssphäre auf eigene Initia­ tive erbrachte freiwillige, unentgeltliche Leistungen zur Mehrung des gesellschaftlichen Eigentums — 2. unter heutigen kap. Verhältnissen (in der BR D) geübte Praktik des Vorgehens von Gruppen von Bürgern (1), um die Aufmerksamkeit der Öffent­ lichkeit auf bestimmte gesellschaftliche Teilprobleme zu lenken, die der Staat, die Gemeinde nicht in ihrem Sinne behandelt; -krieg, der meist von reak­ tionären Gruppen fortschrittlichen Kräften auf­ gezwungene Auseinandersetzung zweier od. mehrerer um die Macht in einem Staat kämpfender Gruppen bürgerlich jAdj.; vorw. attr.j 1. von der Bourgeoisie ausgehend, bestimmt 1.1. der Klasse der Bourgeoisie, der kap. Gesellschaftsordnung zugehörig, eigen: die bürgerliche Gesellschaft; ein bürgerlicher Staat; die bürgerliche, b .- parlamentarische Demokratie; eine b. - demokratische Revolution 1.2. von der Ideologie der Bourgeoisie bestimmt, beeinflußt: bürgerliche Anschauungen, Lehren; die bürger­ liche Geschichtsschreibung; eine bürgerliche (nicht sozialistische) Partei; er ist bürgerlicher Herkunft (stammt aus dem Bürgertum, nicht aus der Arbeiter­ klasse) — 2. jzu Bürger 3/: ein bürgerliches Leben; ein bürgerlicher Haushalt Bürgermeister, a u ch Bürgermeister, der O be r­
214 Bürgerschaft — büßen haupt einer Stadt, Gemeinde 1*1* /in der DDR als Vorsitzender des Rates der Stadt, Gemeinde/ 1.2, /in der BR D als Leiter der Stadt-, Gemeinde­ verwaltung/ Bürgerschaft, die; -, -en /vorw. Sg .j 1. Gesamtheit der Bürger (1.2) — 2. Parlament der BRD-Länder Hamburg, Bremen Bürger|steig, der ve raltend Gehweg Bürgertum, das; -s, /o. PL/ 1, Bourgeoisie: das herrschende B. — 2. Mittelstand, die Mittel­ schichten: fortschrittliche Kräfte des Bürgertums, im B. Burg] -friede(n), der Übereinkunft streitender P ar ­ teien (3.2), {eine gewisse Zeit lang) keine Ausein­ andersetzungen auszutragen, einander nicht zu be­ käm pfen : B. (miteinander) schließen; zwischen ihnen herrscht B .; -ruine, die Ruine einer Burg Bürgschaft, die; -, -en 1. Jur. 1.1, {Vertrag über eine) Haftung als Bürge: eine B. übernehmen 1.2. von soz. Werktätigen übernommene Verpflichtung für ein Mitglied ihres Kollektivs, bei Aussetzung einer Freiheitsstrafe die Erziehung des Verurteilten zu gewährleisten: die B. für jmdn. übernehmen — 2. von einem Mitglied der SED schriftlich gegebene, begründete Befürwortung der Aufnahme eines Partei­ losen als Kandidat bzw. eines Kandidaten als M it­ glied der SED burlesk /Adj.; vorw. attr./ derb-komisch, in der Art einer Posse: eine burleske Komödie Burleske, die; -n derb-komisches Lustspiel, Posse Büro, das; -s, -s 1. Geschäftsstelle für die Verwal­ tung (1.1) eines Sachgebietes /oft in Namen für Institutionen/ : das B. des, beim Ministerpräsiden­ ten; das B. für Urheberrechte; sich an das B. des •Rechtsanwalts N wenden — 2 . leitendes Gremium in Parteien, Organisationen, das die Arbeit zwischen Plenartagungen führt — 3 .1 . Ab­ teilung (II.1) für die Verwaltung (1) in einem kleinen Betrieb 3.2. Raum, Räume von 3.1 Büro| -bedarf, der: ein Geschäft für B. {für M ate­ rialien, die für schriftliche Arbeiten, Verwaltungs- arbeiten benötigt werden); -gebäude, das Verwal­ tungsgebäude; -haus, das Bürogebäude; -klammer, die Klammer zum Zusammenhalten von Papier­ bögen Bürokrat, d er ; -en, - en jmd. mit bürokratischer Verhaltensweise Bürokratie, die; -, /o. PL/ die aus der Praxis des bürgerl. Beamtenapparates erwachsenen undemokra­ tischen, administrativen Einstellungen und Verhal­ tensweisen: Erscheinungen der B. bekämpfen bürokratisch /Adj./ 1.1. durch Bürokratie gekenn­ zeichnet: bürokratisches Handeln, Vorgehen 1.2 . pedantisch, formalistisch auf {Dienstvorschriften pochend Bürokratismus, der; -, jo. PI./ Bürokratie Büro] -maschine, die /vorw. PL/ maschinelles H ilfs­ mittel für die Arbeit bes. in der Verwaltung; -möbel, die /PL/ Möbel für Arbeitsräume, in denen schrift­ liche A rbeit geleistet wird Bursche, der; -n, -n 1. junger Mann, Halbwüchsi­ ger: er ist jetzt ein (junger) B. von 15 Jahren — 2. /von einer männlichen Person, auch von einem einzelnen Tier, Ding; emot./: du bist mir vielleicht ein B .!; ein gerissener, übler B .; er ist ein toller B .; dieser kleine, aufgeweckte B . ; er hat einen prächtigen Burschen erlegt, geangelt — 3. Soldat, der früher zur persönlichen Bedienung eines Offi­ ziers zur Verfügung stand Burschenjkleidung, die Kleidung für Burschen (1) Burschenschaft, die; -, - en /studentische Verbin­ dung/; dazu Burschenschaftler, der; -s, - burschikos /Adj./ betont ungezwungen und ein wenig forsch: er ist ein burschikoser Typ, hat eine burschikose Art Bürste, die; -, -n 1. mit Bündeln von Borsten, Draht besetzter Gebrauchsgegenstand bes. zum R eini­ gen, Glätten — 2. umg. 2.1. jo. Pl.j Bürstenhaar­ schnitt 2.2. Schnurrbart etwa in der Breite der Nasenflügel bürsten, bürstete, hat gebürstet 1.1. etw. m it ein er Bürste bearbeiten: den Mantel, Teppich, das Haar b. 1.2. etw. von etw. b. {etw. mit einer Bürste von etw. entfernen) Bürsten] -abzug, der Druckerei erster Abzug einer Druckvorlage; -haarschnitt, der /o. Pl.f Herrenhaarschnitt, bei dem das sehr kurz geschnittene Haar vom K opf absteht; -massage, die Massage mit einer Bürste Bürzel, der; -s, - Bereich am Ansatz des Schwanzes der Vögel Bus, der; -ses, -se Omnibus, Autobus Bus| -bahnhof, d e r; -fahrer, d er; -haltestelle, die Busch, der; -(e)s, Büsche 1. Strauch mit dichtem {tief ansetzendem) Gezweig: ein mit Büschen be­ standener Damm — 2. jo. Pl.j 2.1. landsch. (kleiner) Wald (1): in den B. gehen; im B. Pilze suchen 2.2 . der afrikanische B. (Urwald) — 3. großer Strauß, bes. aus Zweigen von verholzenden Gewächsen: ein B. Flieder, Rosen — 4 . Büschel: ein B. Federn, Haare; ein B. am Hut + umg. (bei jmdm.) auf den B. klopfen (jmdn. auszuhorchen suchen) Buschjbohne, die niedrig wachsende Bohne Büschel, das; -s, - a us einer Anzahl gleichartiger Dinge zusammengefaßtes Ganzes, bes. von Gras, Haaren: ein B. Haare; ein B. Gras, Heu buschig /Adj./ stark und struppig gewachsen: buschige Augenbrauen Busch| -werk, das /o. Pl.j Gesträuch; -Windröschen, das bes. auf Wiesen, in Laubwäldern wachsende kleine Anemone Busen, der; -s, - 1. die Brust (2): sie hat einen üppigen, vollen B. — 2. veraltend 2.1 Brust (1) cds Sitz des Herzens und des Gefühls: Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen in seinem B. (unaus­ gesprochen in sich) hegen 2.2 . noch scherz h. jmdn. an seinen B. (an sich) drücken + eine Schlange am B. nähren Busen meist spött.| -freund, der besonders ver­ trauter Freund, enger Vertrauter; dazu -freundin, die Bussard, der; -s, -e Greifvögel von gedrungener, kräftiger Gestalt, mit breiten Flügeln und kurzem, gerundetem Schwanz Buße, die; -, -n 1. /o. Pl.j Rel. Haltung der Reue vor Gott, Sühne sündhaften Verhaltens: B. tun; jmdn. zur B. anhalten, ermahnen — 2. Jur. /DDR veraltend/ Ordnungsstrafe: jmdm. eine B. auferlegen büßen /sw. Vb.; hat/ 1.1 . (für) etw. b. müssen die Folgen von etw., das man selbst verschuldet hat, auf sich nehmen, erleiden müssen: (für) diesen Fehler mußte er schwer, zeitlebens b .; er mußte
Büßer — Catch-as -catch-can 215 seinen Leichtsinn mit dem Leben, Tode b. (hat dafür sein Leben eingebüßt) 1,2. /als Drohung/ das sollst du mir, soll er mir b. (das werde ich dir, ihm heimzahlen)! Büßer,der; -s, - Bel.kath.jmdder Buße tut Busserl,das; -s, -/-n süddt. österr. umg. Kuß buß/Buß| -fertig lAdj.f Bei. zur Buße bereit, reuig, reumütig: ein bußfertiger Sünder; -geld, das Jur. jvorw. Sg .; DDR veraltend/ Geldstrafe wegen Ordnungswidrigkeit; -tag, der Bei. ev. von evangeli­ schen Christen am Mittwoch vor dem Totensonntag begangener Tag der Buße, der Besinnung Büste, auch Büste, die; -n 1. plastische Dar­ stellung eines Brustbildes: eine marmorne B. Beet­ hovens — 2, Schneiderei Schneiderpuppe — 8* Busen (1) Büstenj, auch Büstenjhalter, der Wäschestück, das dazu dient, der weiblichen Brust Halt, bessere Form zu geben Bütte, die; -n großes bottichartiges Gefäß: Trauben in die B. schütten Bütten| -papier, das Io. PI ./ handgeschöpftes Papier mit faserig verlaufenden Rändern, Rippen und mit Wasserzeichen; -rede, die (von einem als Podium dienenden Faß ausgehaltene) Rede zum Karneval (2) Butter, die; jo. Pl.f aus Milch gewonnenes, als Nahrungsmittel dienendes Fett: frische, ranzige B.; Brot mit B. bestreichen; ein Stück, halbes Pfund B. - { -umg. sich nicht die B. vom Brot nehmen lassen (sich nichts gefallen lassen); (es ist) alles in B. (in Ordnung, es klappt alles); jmdm. fällt fast die B. vom Brot (jmd. ist verblüfft); — bei jmdm. liegt der Kamm auf, neben der B. Butter{ -birne, die Birne mit besonders weichem, saftigem Fruchtfleisch; -blume, die /volkstümliche Bez. fü r verschiedene gelbblühende Wiesenpflanzen, bes. Hahnenfuß, Sumpfdotterblume, Löwenzahn/; -brot, das mit Butter bestrichene Scheibe Brot; -f- umg. um, für ein B. (für einen sehr geringen Gegenwert, fast umsonst); jmdm. etw. aufs B. schmieren (jmdm. etw. deutlich zu verstehen geben, ihm Unangenehmes immer wieder Vorhalten); -brot- papier, das /o. Pl.j für Fett undurchlässiges Ein ­ wickelpapier, bes. für Frühstücksbrote; -creme, die unter Verwendung von Butter hergestellte Creme für Torten; -cremetorte, die mit Buttercreme gefüllte, verzierte Torte; -dose, die Dose für Butter; -keks, der unter Verwendung von Butter hergestellter Keks: eine Packung B.; -messer, das besonders geformtes Messer (mit stumpfer Schneide) zum Abschneiden von Butter; -milch, die leicht säuerlich schmeckende Milch, die sich beim Buttern als Rückstand ergibt buttern fsw. Vb.; hat/ 1. Butter hersteilen: früher haben die Bauern noch selbst gebuttert — 2. umg. viel, eine Menge in ein Objekt, Vorhaben b. (u n ­ verhältnismäßig viel Geld hineinstecken) Butter/butter| -pilz, der eßbarer Röhrenpilz mit braunem, schleimigem Hut und zitronengelber Unter- seite; -schmalz, das durch Auslassen von Butter gewonnenes Fett: mit B. backen; -schnitte, die Butterbrot; -stulle, die norddt., bes. berl. Butter­ brot; :weich, -weich jA dj.j 1. butterweiche (beson­ ders zarte und weiche) Erbsen; butterweiche (beson­ ders weiche und saftige) Birnen; der Asphalt war in der Sonne b. (sehr weich) geworden — 2. salopp jmd. ist b. (ist sehr nachgiebig, überaus leicht be­ einflußbar) Butzenscheibe, die jvorw. P I .j kleine, meist runde, in Blei gefaßte Glasscheibe mit einer Verdickung in der Mitte Buxe, die; -n norddt. umg. Hose C Vgl. auch K, Sch und Z C, 0, das; -, -/umg. -s [tse:] 1. der Laut C; dritter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes C — 2. Mus. erster und achter Ton der C-Dur-Tonleiter: ein hohes C Cafe, auch Caf6, das; -s, -s [kafe:] Gaststätte, in der vorwiegend Kaffee und Kuchen angeboten werden Cafeteria, die; -, - s/Cafeterien [k.. , PI. ..i:as, . . iron] Caf6, Restaurant, vorwiegend mit Selbst­ bedienung Callgirl, das [ko:l..] Prostituierte, die auf tele­ fonischen Anruf zur Verfügung steht Camembert [[kamembeir, . . bs:r], auch Camem­ bert [kamäbs:r] Weichkäse mit leicht schimmligem Belag und feinem , aromatischem Geschmack campen fsw. Vb.; hat/ [ks..] zur Erholung im Zelt, Wohnwagen leben: wir wollen an der Ostsee c. Camping, das; -s, fo. Pl.j [ks..] das Leben im Zelt, Wohnwagen zur Erholung Camping| -anhänger, der an ein Auto anzuhängen­ der, für Camping eingerichteter Wohnwagen; -ar- tikel, der jvorw. P l.j; -ausrüstung, die; -bett, das jPl. - enj vgl. - möbel; -beutel, der rucksackähnlicher Beutel, der über den Schultern, einer Schulter ge­ tragen wird; -geschirr, das jo. Pl.j für Camping ge­ eignetes, leichtes, einfaches Geschirr (I), meist aus Plast; -hemd, das sportliches Oberhemd (mit kurzen Ärmeln), das ohne Krawatte getragen wird; -liege, die vgl. - möbel; -möbel, die /Pl.j leichte, zusammen­ klappbare Sitz-, Liegemöbel, Tische, meist aus einem Gestell aus (metallenen) Rohren (3); -platz, der für Camping bestimmter Platz mit entsprechenden Einrichtungen; -Stuhl, der vgl. - möbel; -tisch, der vgl. - möbel Canasta, das;,-s, /o. PI ./ [k..] Kartenspiel für zwei od. mehrere Personen, bei dem bestimmte Reihen von gleichartigen Spielkarten aufgelegt werden Cancan, der; -s, -s [karjkar), auch kaka] schneller Tanz der zweiten Hälfte des 19. Jhs. im Zweiviertel­ takt, der besonders in der französischen Operette ver­ wendet wurde cantabile jAdv.j [k..le.., . . la] Mus. gesangsartig Cape, das; -s ,-s [ke:p] Umhang: ein C. umnehmen Capriccio, d as; -s, -s [kapritjb] Mus. leichtes, spritziges, einfallsreiches M usikstück Casanpva, der; -/ -s, -s [kazäno:va] Mann, der ständig auf neue Liebesabenteuer aus ist, Frauen verführt Catch-as-catch-can, das; jo. P l .j [ketjesketfksn] in kap. Ländern oft als Show gebotenes Freistil­ ringen
216 catchen — Charakterzug catchen fsw. Vb.; hat/ [ketj9n] im Stil des Catch-as - catch-can ringen Catchup, das, der s. Ketchup C-Dur, das; -, fo. PI ./ [tse:..] Mus. /Tonart/ Cellist, der; -en, -en [tje..] jmd., der beruflich Cello spielt Cello, das; -s, Celli / umg. -s [tje..] geigenförmiges, in der Größe zwischen Kontrabaß und Geige liegen­ des Streichinstrument Cellophan, das s . Zellophan Celsius [tse..] Grad C. fAblc. °C; Maßeinheit der Temperatur; vgl. Kelvin/ Cembalo, das; -s, -s/Cembali [tjem..] Tasteninstru­ ment, dessen Saiten durch Reißen zum Klingen ge­ bracht werden Cha-Cha-Cha, der; -/ -s, -s [tjatjatja] schneller Ge­ sellschaftstanz im Viervierteltakt Chaiselongue, die; -n/-s; das; -s, -sfjezeloq, Je.., PI. . .loqon, ..loqs] veraltend gepolsterte Liege mit einem keilkissenförmigen Polster für den K opf Chamäleon, das; -s, -s [ka..leon] Eidechse mit ge­ drungenem Körper, die mit ihrer langen Zunge sehr schnell die Beute ergreift und ihre Farbe auffallend schnell ändern kann chamois /indekl. A d j.; nicht attr.f [Jamöa] von blassem Gelb (mit einem Stich ins Bräunliche): eine Bluse in Chamois Chamois|papier, das fo. Pl.j Fotogr. Fotopapier von blassem Gelb (mit einem Stich ins Bräunliche) Champagner, der; -s, fo. Pl.f [Jampanjar] Sekt Champignon, der; -s, -s [Jampinjoq] eßbarer Blätter­ pilz mit weißlichem bis bräunlichem Hut, rosafar­ benen bis braunen Lamellen: Champignons züch­ ten; ein mit Champignons gefülltes Omelett Champion, der; -s, -s [tjempian] Sport führender Sportler, führende Mannschaft in einer Sportart: der australische C. im Tennis; Schweden schlug überraschend den C. Kanada Championat, das; -(e)s, -e [Jampiona:t] Sport 1,1* Kam pf um die Meisterschaft in einer Sportart: das C. im Ringen findet in N statt 1,2. Meister­ schaft in einer Sportart: N errang zum zweitenmal das C. Chance, die; -, - n [Jaqsa, auch Jas(a), PI. .. son] gün­ stige, erfolgversprechende Gelegenheit, M öglichkeit: das ist eine große, einmalige C. (für ihn); eine C. ausnutzen, verpassen; die, sejne Chancen (A u s ­ sichten auf Erfolg) stehen schlecht; umg. er hat Chancen bei ihr (sie ist ihm geneigt) Chancenjgleichheit, die firn bürgerl. Sprach ge­ brauch; bes. von Sozialdemokraten propagiertes Schlagwort, das die illusionäre Forderung vorgibt, allen Mitgliedern einer kap. Gesellschaft auf nicht­ revolutionärem Wege gleiche soziale Möglichkeiten zukommen zu lassenf changeant /indekl. A dj.; nur attr.f [Jä3ä] /von Stoffen (1)/: c. (in zwei, mehreren Farben schillern­ de) Seide; dazu changieren fsw. Vb.; hat/ [Jaij3i:.. , auch Jä3i:..] Chanson, das; -s, -s [Jäsä] Lied, das kritisch-sati­ risch, politisch-kämpferisch Fragen der Zeit od. in lockerer Form menschliche Probleme gestaltet Chansonette, die; -, - n [Jasonsta] Ghansonßängerin Chansonnier, der; -s, -s [Jäsonie:] Chansonsänger Chanson| -Sänger, der jmd . , der (berufsmäßig) Chansons vorträgt; dazu -Sängerin, die vgl. - sänger Chaos, das; -, Io. Pl.j [ka: os] wirres, wüstes Durch­ einander: in der Halle herrschte (ein wildes, wüstes) C.; Ordnung in ein C. bringen; das C. des Krieges (die totale Auflösung jeder Ordnung durch den Krieg, im K rieg); dazu chaotisch \Adj.f [kao:..] Charakter, der; -s, Charaktere [k..] 1. Gesamtheit der wesentlichen, relativ konstanten Eigenschaften der Persönlichkeit, die ihr Verhalten gegenüber der gesellschaftlichen Umwelt bestimmen: er hat einen guten, festen, labilen C.; den C. formen, bilden; jmd. hat C. (zeigt Festigkeit des Willens, der Hal­ tung) ; in dieser Lage hat er keinen C. bewiesen — 2. Mensch, Persönlichkeit als Träger von 1: er ist ein anständiger, schwieriger C.; sie sind gegensätz­ liche Charaktere — 8 . fo. Pl.f kennzeichnende, we­ sentliche Eigenart von etw., Gepräge: der C. einer Landschaft, eines Wohngebietes; der gesell­ schaftliche C. (Beschaffenheit) der Arbeit; die Gespräche trugen offiziellen C. (waren offiziell) Charakter/charakter| -darsteiler, der Sch a u spieler, der vorwiegend Charakterrollen spielt; -eigensehaft, die eine der den Charakter (1)konstituierenden Eigen­ schaften: jmd. besitzt gute, schlechte Charakter­ eigenschaften; -fach, das fo. Pl.f Theater Fach für Charakterrollen: erist ganz ins C. übergegangen; -fest fAdj.; vorw. attr. u . präd.f einen gefestigten Charakter habend, erkennen lassend: eine charakter­ feste Persönlichkeit, Haltung charakterisieren fsw. Vb.; hat/ [k..] 1.1. jmdn., etw. in seiner kennzeichnenden Eigenart darstellen, be­ schreiben: jmdn., einen Typ, eine Stadt, Epoche gut, treffend, mit wenigen Worten c.; jmdn., etw. als etw. c . : er charakterisierte ihn als zuverlässigen Menschen 1.2. etw . charakterisiert (kennzeichnet) etw. , jmd n.: dieses Verhalten charakterisiert ihn (als einen Flegel, in seiner aufrechten Art); zahl­ reiche Seen c. die Landschaft; zu 1.1 Charakteri­ sierung, die; -, -en Charakteristik, d ie; -, - en [k..] Darstellung, Be­ schreibung der kennzeichnenden Eigenschaften, Merkmale von jmdm., etw.: er gab eine (kurze, um­ fassende) C. seiner Person, der Situation Charakteristikum, das; -s, Charakteristika [k ..] charakteristisches Merkmal, charakteristische Eigen­ schaft von etw. charakteristisch /A dj.; nicht adv.f [k..] das Wesen, die Eigenart von etw., jmdm. (besonders) kenn­ zeichnend: ein charakteristisches Merkmal; die­ ses Verhalten ist c. für ihn; die für diese Höhen­ lage charakteristische Pflanzenwelt Charakter|köpf, der 1.1. K opf mit ausdrucksvollem Profil, ausgeprägten Gesichtszügen: er hat einen interessanten C. 1 .2 . jmd. mit 1.1: er ist ein C. charakterlich fAdj.; nicht präd.f [k..] den Charak­ ter (1) betreffend: jmds. charakterliche Eigenschaf­ ten; jmdn. c. beurteilen charakter/Charakter| -los fA dj.f keinen gefestigten Charakter, wenig positive Charaktereigenschaften zeigen d: ein charakterloser Mensch; sein charakter­ loses Verhalten; dazu -losigkeit, die; -en; -rolle, die Theater Rolle, Darstellung einer ausgeprägten Persönlichkeit; -schwach fAdj.; vorw. attr. u . präd.f einen labilen Charakter habend; -voll fAdj.f 1. fvorw. attr. u . präd.f charakterfest — 2 . /nicht adv.f von ausgeprägter Eigenart: ein charaktervolles Profil; eine charaktervolle Landschaft; -zug, der Charak­ tereigenschaft: das ist kein schöner C. an ihm; einer seiner hervorstechendsten Charakterzüge
Charge — Chemotherapeutikum 217 Charge, die; -, - n [Jar3©]1.fachspr. die Menge von Materialien, die in einer metallurgischen od. che­ mischen Anlage in einem Arbeitsgang verarbeitet w ird : eine C. schmelzen; eine C. eines Farbstoffes, Medikaments — 2. veraltend Mil. 2.1. Dienst­ grad: eine hohe, niedere C. 2.2. Person mit einem Dienstgrad: er gehörte zu den niederen Chargen — 8. Theater charakteristisch ausgeprägte Nebenrolle ChargenInummer, die fach sp r. die Charge (1) kennzeichnende Nummer eines Produkts: die auf der Tablettenpackung angegebene C. chargieren /sw. Vb.; hat/ [Jar3i:..] 1. Hüttenw. einen Hochofen beschicken: den Schmelzofen c. — 2. Theater eine Charge (prononciert, übersteigert) spielen Charleston, der; -s, -s [tja:rlston] in den zwanziger Jahren aufgekommener Gesellschaftstanz im schnel­ len, stark synkopierten Zweiviertel- od. Viervierteltakt charmant fAdj./ [J..] 1.1. Charme besitzend, ge­ winnend, bezaubernd: sie ist eine charmante Frau; er ist sehr c., versteht c. zu plaudern 1.2 . /nicht attr.f das ist c. (nett, freundlich) von Ihnen Charme, der; -s, jo. Pl.f [Jarm] Anziehungskraft, die von jmds. liebenswürdigem, gewinnendem, bezau­ berndem Wesen ausgeht: jmd. hat C.; seinen gan­ zen C. aufbieten, spielen lassen; etw. mit C. tun, sagen Charmeur, der; -s, -s/-e [Jarmeir] geh. Mann, der Frauen hofiert, sie durch Charme für sich einzu­ nehmen sucht Charmeuse, die; fo. PI./ [Jarm0 :z(o)] doppel- fädige Wirkware aus synthetischer Seidenfaser: die­ ser Unterrock ist aus C. Charta, die; -s [k..] grundlegende Urkunde im Staats-, Völkerrecht: die C. der Vereinten Nationen Charter| -flugzeug, das gechartertes Flugzeug; -maschine, die Charterflugzeug chartern fsw. Vb.; hat/ [(t)Jar..]: ein Schiff, Flug­ zeug c. (für begrenzte Zeit zu Transportzwecken m ieten); <> umg, ich habe uns ein Taxi gechartert (beschafft) Chassis [Jasi:], a u ch Chassis [Jasi], d as; Chassis \Gen. u . PI. Jasi:s] Techn. 1. Fahrgestell eines vierrädrigen Kraftfahrzeugs — 2. Platte od. Gestell zur Befestigung der Bauelemente bes. von Bundfunk- und Fernsehgeräten Chauffeur, der; -s, -e [Jofe:r] jmd., der berufsmäßig Personen im Auto fährt, befördert chauffieren /sw. Vb.; hat/ [Jo..] ve raltend ein (Personenauto fahren, lenken: er chauffiert sehr sicher; wer soll denn heute c.? Chaussee, die; -n [Jo.., PI. ..se:(o)n] veraltend Landstraße Chaussee] -bäum, der angepflanzter Baum (in einer Beihe von Bäumen), durch den die Chaussee seitlich begrenzt wird; -graben, der neben der Chaussee ent­ langführender Graben Chauvinismus, der; -, /o. PI./ [Jov..] extrem reak­ tionärer, auf offene, direkte und brutale Unter­ jochung anderer Völker gerichteter Nationalismus; dazu Chauvinist, der; -en, - en u. chauvinistisch IAdj.1 checken /sw. Vb.; hat/ [tje..] etw. auf seine Nichtig­ keit, Vollständigkeit, Funktionstüchtigkeit über­ prüfen: eine Anlage, Liste c. Check|liste, die Liste mit einer Anzahl von Positio­ nen, die zu überprüfen sind Chef, der; -s, -s [Jsf] 1.1. /DDB noch umg./ Leiter eines Betriebes, einer Dienststelle: N wird unser neuer C.; darüber muß er mit dem C. sprechen 1.2 . Diplom atie der C. (Leiter) des Protokolls; die Chefs der diplomatischen Vertretungen 1.8 . leitender Angestellter od. Eigentümer eines Unter­ nehmens ~ 2. umg., oft scherzh. /als Anrede für einen Mann, meist für jmdn., der einem nicht (namentlich) bekannt ist/: hallo, C., wie komme ich hier nach N ? Chef| -arzt, der leitender A rzt (einer Abteilung) eines Krankenhauses; -dirigent, der Erster Dirigent und Leiter eines Orchesters Chefin, die; -, -nen [Je..] 1. /zu Chef 1.1 w. 1.3/ — 2. ‘/noch BBDj Frau des Chefs (1.3) Chef| -koch, der leitender K och; -lektor, der Leiter eines Verlagslektorats; -redakteur, der Leiter einer Bedaktion: der C. (leitender Redakteur) der Zeit­ schrift; -Sekretärin, die /DDB noch um g./ Sekre­ tärin eines Betriebsleiters, Direktors; -visite, die Visite des Chefarztes Chemie, die; -, /o. Pl.f [9.., österr. k . .] Wissen­ schaft von den Eigenschaften und Umwandlungen der Stoffe und deren Gesetzmäßigkeiten: die (an ­ organische C.; physikalische, medizinische C.; C. studieren Chemie| -arbeiter, der Arbeiter in einem Chemie­ betrieb; -betrieb, der Betrieb der chemischen Ind u­ strie; -facharbeiter, der Facharbeiter der chemischen Industrie; -faser, die durch chemische Verfahren hergestellte Faser; -industrie, die chemische Indu­ strie; -Ingenieur, der für die Arbeit in der chemi­ schen Industrie, Forschung ausgebildeter Ingenieur; -laborant, der Chemiefacharbeiter für Laboratorien Chemikalie, d ie; - , - n /vorw. PI./ [9..io, österr. k..] (industriell erzeugte) chemische Substanz, die meist zur Auslösung chemischer Prozesse verwendet w ird : flüssige, gesundheitsschädigende Chemika­ lien Chemiker, der; -s, - [9.., österr. k . .] (auf einer Hochschule ausgebildeter) Fachmann auf dem Ge­ biet der Chem ie; dazu Chemikerin, die; -, - nen chemisch \Adj.; nicht präd./ [9.., österr. k . .] 1.1. (den Gesetzen, Erkenntnissen) der Chemie zugehörig, entspringend, von der Chemie bestimmt: ein chemi­ sches / Element; chemische Verbindungen, R e ­ aktionen; eine chemische Formel; die chemische Forschung; chemische Präparate, Düngemittel; ein c. gewonnenes Produkt 1.2. auf dem Gebiet der Chemie tätig und die (Erkenntnisse der) Chemie anwendend: ein chemischer Betrieb; die chemische Industrie; ein chemisches Labor 1.3. mit H ilfe von Chemikalien: chemische Reinigung; chemische Kriegsführung (Kriegsführung mit schädlichen, Leben vernichtenden Chemikalien) Chemisierung, die; -, - en /vorw. Sg./ [9.., österr. k..] Weiterentwicklung, Umgestaltung der Produk­ tion durch den Ausbau der chemischen Industrie, den verstärkten Einsatz chemischer Produkte od. Verfahren in anderen Industriezweigen Chemotechnik, Chemotechnik, die /o. PL/ [9 . österr. k . .] Gesamtheit der technischen Verfahren in der Chemie, chemischen Industrie Chemotechniker, Chemotechniker, der [9.. , ö ste r r . k..] für die Arbeit in der chemischen Industrie, Forschung ausgebildeter Techniker Chemotherapeutikum, das [9.., österr. k . .] Med.
218 Chester — 2Christ aus chemischen Substanzen hergestelltes Arznei­ mittel, das Krankheitserreger im Körper im Wachs­ tum hemmt, abtötet Chester, der; -/-s, jo. P l.j [tjsstor] fetter, rotgelber Hartkäse Chester|käse, der Chester Chevreau [Jovro:], Chevreau [Jevro], das; -s, jo . Pl.j Ziegenleder Chevreau!, Chevreauleder, das /o. P l.j Chevreau Chianti, der; -s, fo . PI./ [kia..] leichter italienischer Rotwein Chianti|wein, der /o. P l.j Chianti chic /Adj./ s. schick Chic, der s. Schick Chicoree, Chicoree, der; -/-s, auch die; -, /beide o. PI./ [Jikore:] die als Gemüse verwendeten Sprosse der kultivierten Wegwarte Chiffon [Jifog], a u ch Chiffon [Jif5], d er; -s, /o. PL/ sehr feines, durchscheinendes Gewebe in Leinwand­ bindung Chiffre, die; -, - n [Jifar, Jifra] der Verschlüsselung dienendes (Schrift)zeichen: ein Text in Chiffren; eine Anzeige unter einer C. aufgeben chiffrieren /sw. Yb.; hat/ [J..] etw. in Chiffren aus- drücken, darstellen: einen Text c.; jvorw. im Part. Prät./ eine chiffrierte Nachricht, Mitteilung Chinakohl, der [9.., österr. k . .] Kohl mit locke­ rem, aus länglichen Blättern gebildetem Kopf Chinarinde, die /o. PL/ [9.., österr. k . .] für die Herstellung bes. von Tinkturen verwendete chinin­ haltige Rinde bestimmter südamerihanischer Bäume Chinchilla, die; -s [tjintjila] in den A nden leben­ des, seltenes Nagetier mit weichem, glänzendem, wertvollem Fell Chinchilla, das; -s, -s [tjintjila] 1. Chinchillafell — 2. zu einer gezüchteten Rasse gehörendes Kaninchen mit bläulich-aschgrauem Fell Chinehillalfell, das /zu C h inchilla/ Chinin, das; -s, /o. PL/ [9.., österr. k . .] als Medikament bes. gegen Fieber, Malaria verwendeter Wirkstoff aus der Chinarinde Chip, der; -s, -s [tjip] 1. fach sp r. elektronisches Bauelement mit sehr hoher Speicherfähigkeit — 2. Spielmarke bes. beim Roulette: Chips kaufen Chippendale, der, das; -(s), /o. P l.j [(t)Jipande:1] vom 18. Jh. ausgehender englischer Möbelstil, der bes. Formen des Barocks und des Rokokos in schlichter Ausführung vereinigt Chips, die /PI./ [tjips] in Fett geröstete Scheibchen roher Kartoffeln, die bes. zu Bier, Wein als würzige Beigabe kalt gegessen werden Chirurg, der; -en, -en [9.., österr. k . .] Facharzt für Chirurgie Chirurgie, die; -, jo. Pl.j [9.., österr. k . .] Teil­ gebiet der Medizin, das sich mit der operativen Heil­ behandlung befaßt chirurgisch /Adj.; nicht präd.j [9.., österr. k . .] zur Chirurgie gehörig: ein chirurgischer Fall; er liegt auf der chirurgischen Station; ein chirur­ gischer (operativer) Eingriff Chitin, das; -s, jo. Pl.j [9..] hornartig feste Substanz des Panzers der meisten Gliederfüßler Chlor, das; -s, jo. Pl.j [k..] zu den Halogenen gehörendes chemisches Element, stechend riechendes, gelbgrünes Gas, das sich mit fast allen anderen chemischen Elementen direkt verbindet ehloren /sw. Vb.; hat/ [k..]: Wasser c. (durch Zu ­ satz von Chlor keimfrei machen); das Wasser ist stark gechlort Chloroform, das; -s, jo. P l.j [k..] farblose, süßlich riechende flüssige Chlorverbindung, die früher als Betäubungsmittel diente, heute als Lösungsmittel ver­ wendet wird chloroformieren /sw. Vb.; hat/ [k..] jmdn. mit Chloroform betäuben Chlorophyll, das; -s, jo. P l.j [k..fyl] der grüne Farbstoffder Pflanzen, Blattgrün Chlor] -wasser, das /o. Pl.j 1. Chem. in Wasser gelöstes Chlor — 2. gechlortes W asser; -Wasserstoff, der /o. Pl.j Chem. farbloses, stechend riechendes Gas, dessen wäßrige Lösung die Salzsäure ist Cholera, die; jo. P l.j [k..] schwere, epidemisch auftretende Darminfektion Choleriker, der; -s, - [k..] cholerischer Mensch cholerisch/Adj./ [k..] leicht aufbrausend, zum Jäh­ zorn neigend: er ist c. Cholesterin, das; -s, /o. Pl.j [k.., auch 9..] in den Zellen der Wirbeltiere, des Menschen vorkommende, für den Stoffwechsel wichtige organische Verbindung 1Chor, der; -(e)s, Chöre [k..] 1. Gruppe gemeinsam singender Personen, in der jede Stimme mehrfach besetzt ist: ein gemischter (aus Frauen und Män­ nern bestehender) C.; in einem C. (mit)singen; O er stimmte in den C. derer ein, die forderten, daß ... — 2. Komposition für 1; ein vierstimmiger C.; einen C. einstudieren — S. Mus. Gruppe (von Spielern) gleichartiger Instrumente in einem Orche­ ster: der C. der Bläser, Streicher setzte ein — 4. Theater die Handlung eines Dramas kommen­ tierende od. vorantreibende Gruppe von sprechenden, singenden Schauspielern: der C. in der griechischen Tragödie + etw. im C. (gemeinsam, zusammen) rufen 2Chor, der, auch das; -(e)s, -e/Chöre [k..] erhöhter sakraler Hauptraum einer Kirche mit (Haupt)altar Choral, der; -s, Choräle [k..] strophisches Kirchen­ lied : die Gemeinde singt einen C. Choreograph, d e r ; -en, - en [k..] Fachmann für Choreographie Choreographie, d ie; -n [k.., PI. . .i;9n] konzep­ tionelle Gestaltung und Einstudierung künstleri­ schen Tanzes; dazu choreographisch /Adj.; nicht präd.j Chor|gesang, der /zu 1Chor 1/ Chorist, der; -en, -en [k..] jmd. , der beruflich in einem Chor singt; dazu Chorjstin, die; -, - nen Chor zu 1Chor| -konzert, das Aufführung von Chor­ musik; -leiter, der; -musik, die /o. PI./ für die Interpretation durch einen Chor bestimmte Kompo­ sitionen); -probe, die; -Sänger, der Mitglied eines Chors (1); -Satz, der vgl. - musik; -werk, das vgl. - musik Chose, die s. Schose Chow-Chow, der; -s, -s [tjautjau, JauJau] zu einer mit dem Spitz verwandten Hunderasse gehörender Haushund mit dichtem, langhaarigem Fell und blauer Zunge Chrestomathie, d ie ; - , -n [k.., PI. ..i:9n] Samm­ lung ausgewählter Stücke aus literarischen Werken, bes. zu Lehrzwecken xChrist, der; -en, -en [k..] jmd., der getauft ist, sich zum Christentum bekennt, einer christlichen K irche angehört: evangelische, katholische Christen 2Christ,der; -, jo. Pl.j [k..] 1./o. Art./ veraltend
Christbaum — Code 219 /häufig in Kirchenliedern/ Christus — 2. landseh. der heilige C. (Weihnachten) Christ|bäum, der 1and sch. Weihnachtsbaum Christen| -lehre, die /o. PL/ von der evangelischen Kirche erteilter Religionsunterricht bes. für Kinder; -pflicht, die jo. P l.j : etw. für seine C. halten; seiner C. genügen Christentum, das; -s, jo. Pl.j [k..] 1.1. die auf den Lehren des Jesus von Nazareth basierende Religion: sich zum C. bekennen, vom C. abwenden, los­ sagen 1.2. Form, Ausprägung christlicher Haltung, christlichen G laub en s: sein aktives, tätiges C .; das katholische C. Christkind, das Io. Pl.j 1.1. Darstellung von Christus als neugeborenem Kind 1.2. landsch. Figur der christlichen Mythologie, die Kindern als Bringer der Weihnachtsgeschenke genannt wird: bald kommt das C .; das hat das C. gebracht christlich jAdj.j [k..] 1.1. jvorw. attr.j auf die Lehren von Christus zurückgehend, bezogen: die christliche Religion, K irc h e; der christliche Glaube 1.2. sich zum Christentum bekennend: die christ­ liche Bevölkerung (die Christen) eines Landes; eine christliche Familie 1.8. im Sinn e des Christentums: eine christliche Erziehung; christliche Nächsten­ liebe üben; c. handeln 1.4. /in Namen von Par­ teien ! : C.-Demokratische Union Deutschlands fÄbk. CDU; Blockpartei in der DDR/; C.- Demo- kratische Union /Abk. CDU; Partei in der BRD/ Christi -nacht, die landsch. Nacht vom 24. zum 25. Dezember; -rose, die niedriges, meist schon in den Wintermonaten blühendes Hahnenfußgewächs mit weißen Blüten; -stolle, die landsch. Stolle; -Stollen, der landsch. Stolle Christus, der; /o. PL; oft, wenn o. Art. , bes. im Gen., mit lat. Endungen/ [k..] /Beiname des Jesus von Nazareth/: an C., Christum glauben; v e r ­ a lte n d vor, nach C., vor, nach Christi Geburt /Abk. v ., n. Chr./ (vor, nach unserer Zeitrechnung) -{- jmd. sieht aus wie das / Leiden Christi Chrjst|vesper, die Rel. ev. kath. musikalisch aus­ gestalteter Abendgottesdienst am Heiligabend Chrom, das; -s, jo. Pl.j [kro:m] silberweiß glänzen­ des, unter normalen Bedingungen nicht oxydierendes Schwermetall chromatisch /A d j.; vorw. attr./ [k..] Mus. aus Halbtönen bestehend: eine chromatische Tonleiter; chromatische Modulationen ehromjblitzend /Adj.; vorw. attr./: chromblitzende Autos (Autos, die auf Grund vieler verchromter Teile glänzen) Chromosom, das; -s, -en [k..] Biol. Bestandteil des Zellkerns, in dem genetische Informationen lokalisiert sind Chrom|stahl, der \o. PI./ mit Chrom legierter Stahl Chronik, die; -en [k..] Aufzeichnung, Dar­ stellung historischer Ereignisse in ihrer zeitlichen Folg e: eine mittelalterliche C.; eine C. aus dem 19. Jh.; die C. einer Stadt chronisch /Adj./ [k..] /von Krankheiten/ über längere Zeit bestehend, langsam verlaufend od. mehr­ fach wiederkeh rend: eine chronische Krankheit, Bronchitis; das Leiden ist c. (geworden), verläuft c. Chronfst, der; -en, -en [k ..] Verfasser einer Chronik, chronikartiger Aufzeichnungen Chronologie, die; -, -n [k.., PI. . . i:on] zeitliche A bfolge: die C. der Ereignisse beachten chronologisch /Adj./ [k..] in zeitlicher Abfolge: Er­ eignisse c., in chronologischer Folge berichten, auf- zeichnen Chronometer, das; -s, - [k..] bes. in der Seefahrt und in der Astronomie verwendete, sehr genau gehende Uhr Chrysantheme, die; -, -n [kry..] zu den Korb­ blütlern gehörende, vorwiegend als Schnittblume ge­ nutzte Zierpflanze mit großen, aus strahlenförmig angeordneten Blütenblättern bestehenden Blüten circa /Adv./ s. zirka Circulus vitiosus, de r; -, Circuli vitiosi [tsirku .. vitsio:..] 1. Teufelskreis — 2. Logik 2.1. Zirkel­ schluß 2.2. Zirkeldefinition Cjty, die; -, -s [siti] umg. Innenstadt, bes. einer Großstadt Clan, der; -s, -e [kla:n], Clan, der; -s, -s [klen] Gruppe von (in verwandtschaftlicher Beziehung ste­ henden) Menschen, die zur Durchsetzung egoistischer Interessen eng zusammengeschlossen sind und sich gegen andere abgrenzen Claqueur, der; -s, -e [klako:r] Person, die in jmds. Auftrag (1) einer Sache, Person (im Theater) Bei­ fall klatscht Clearing, das; -s, -s [kliiriij] W irt sch. Art der Verrechnung laufend fällig werdender gegenseitiger Forderungen und Verbindlichkeiten: ein bilaterales, multilaterales C. clever /Adj./ [kkvor] 1.1. Sport die Taktik, Tech­ nik der Sportart geschickt, gekonnt einsetzend: die Gäste warteten mit einer cleveren Abwehr auf; sein cleveres Vorgehen 1.2. um g. gewitzt, wendig (taktierend), gerissen : ein cleverer Geschäftsmann, Bursche Clip, der s. Klip(p) Clique [kliko], auch Clique [kli:ko], die; -, -n sich von einer größeren Gesamtheit absondernde, ihre selbstsüchtigen Interessen verfolgende Gruppe von M en sch e n : eine reaktionäre, verbrecherische C.; die C. um N ; wir waren in der Klasse so eine C. (Gruppe, die zusammenhielt) Cliquen|, auch Cliquen]Wirtschaft, die jo. P l.j A u s ­ übung von Macht, Einfluß durch Cliquen: in diesem Verein herrscht C. Clivia, die; Clivien [kli: via, PL . .ian] Pflanze mit langgestreckten Blättern und großen, trichter­ förmigen orangefarbenen Blüten, die als Zimmer­ pflanze gehalten wird Clou, der; -s, -s [klu:] (frappierender) Höhepunkt, Glanzpunkt: ihr Auftritt war der C. des Abends Clown, der; -s, -s [klaun] Spaßmacher im Zirkus, Variete C-Moll, das; /o. PL/ [tse :..] Mus. /Tonart/ Cockpit, das; -s, -s [k..] Flugw, Kabine, Sitz des Flugzeugführers Cocktail, der; -s, -s/- [kokte:1] 1. /bei Mengenangabe PL auch Cocktail/ Mixgetränk auf der Grundlage verschiedener Spirituosen: einen C. mixen — 2. /PL -s/ 2.1. Cocktailparty: wir sind zum C. ein­ geladen 2.2. /DDR/ (diplomatischer) Empfang: am Vorabend des Nationalfeiertages gab der Bot­ schafter einen C. Cocktail] -kleid, das K leid für kleinere festliche A n ­ lässe; -party, die zwanglose Gesellschaft (4.1), bei der Cocktails gereicht werden; -schürze, die kleine aparte Schürze Code, der [ko:t] s. Kode
220 cognac — Crux cognac Jindehl. A dj.; nicht attr.l [konjak] cognac- färben cognac[färben /Adj./ goldbrau n Cola, die; -, jo. PI .; bei Mengenangabe PL Cola [k..] hoffeinhaltiges Erfrischungsgetränk; / auch Kola Collage, die; -n [kola:39] aus verschiedenen Materialien in Klebetechnik montiertes Bild (1) Collie, der; -s, -s [k..] schottischer Schäferhund mit langhaarigem Fell Colorfilm, Colorfilm, der [k..] Fa rbfilm (1) Colt, der; -s, -s [k..] Revolver Combo, die; -s [k..] kleines Instrumentalensemble für Jazz, Tanzmusik Comeback, das; -/ -s, -s [kambsk] meist uner­ wartetes (wiederholtes, erfolgreiches) Auftreten bes. eines bekannten Künstlers, Teilnehmen eines bekann­ ten Sportlers an Wettkämpfen nach längerer Pause: er hatte ein (großes) C.; sein C. feiern, vorbereiten Comics, die /PL/ [komiks] in kap. Ländern ver­ breitete, primitiv-groteske Bildergeschichten, oft mit verrohenden, K rieg und Verbrechen verherrlichenden Inhalten comme il faut [komilfo:] veraltend wie es sich gehört, musterhaft: er benahm sich, kleidet sich (ganz) c. Computer, d e r; -s, - [kompjurtor] programm­ gesteuerte elektronische Rechenmaschine, Daten­ verarbeitungsanlage: den C. programmieren; dem C. ein Programm eingeben Conference, d ie; -, -s [Sg. u . PL koferäs] Ansage eines Programms durch einen Conferencier: die C. (der Veranstaltung) hatte, übernahm N Conferencier, der; -s, -s [konferaqsie:, koferasie:] unterhaltender Ansager in einer unterhaltenden Ver­ anstaltung: durch den Abend, die Sendung führte NalsC. Container, der; -s, - [konte:nar] genormter (Groß)- behälter mit stabilen Wandungen für wiederholte Beförderung von Gütern: etw. im C. verschicken, in Containern befördern Copyright, das; -s, -s [kopirait] Jur. Verlag sw. international üblicher Vermerk zum Schutz des Ur­ heberrechts, der Verlagsrechte Corned beef, das; -, fo. PL/ [ko:n(o)tbi:f, auch kornotbsf] Masse aus gepökeltem, angekochtem, zer­ kleinertem und gewürztem Rindfleisch (in Dosen): eine Büchse C. Cornflakes, die fPLf [kornfleiks] geröstete M ais­ flocken, die meist kalt und mit Milch gegessen werden Corpus delicti, das; -, Corpora delicti [k..lik ti] Jur. im Zusammenhang mit einer Straftat benutz­ ter, als Beweisstück dienender Gegenstand: das C. (vor Gericht) vorlegen Couch, d ie ; <(e)s [kautj] gepolstertes Möbelstück zum Liegen für eine Person mit (niedriger) Rücken­ lehne und Seitenlehnen Couch| -garnitur, die aus einer Couch und zwei Sesseln bestehende^ Polstergarnitur; -tisch, der in seiner Höhe zu einer Couchgarnitur passender, niedriger Tisch Couleur, die; fo. Pl.f [kulo:r] fvorw. auf bürgerl. Verh ältnisse bezogen/: anwesend waren Politiker jeder C. (Richtung, Prägung); ein Autor dieser C. ist auch N Countdown, der, auch das; -J -s, - s [kauntdaun] Raum fah rt 1.1* das Zählen von Zeiteinheiten von einer bestimmten Anzahl an bis zum Zeitpunkt Null, der den Start einer (Trägerrakete markiert: der C. läuft (ab) 1.2« Ablauf der Startvorbereitungen für Trägerraketen nach einem Zeitplan: der C. hat begonnen Coup, der; -s, -s [ku:] geschickt, kühn angelegtes (erfolgreiches) Unternehmen: damit war ihm ein (großer) C. gelungen; um g. einen C. starten, landen Coupe, das; -s, -s [kupe:] 1. Personenkraftwagen in sportlichem Stil mit zwei Sitzen und zwei Notsitzen — 2. noch österr. Abteil eines Eisenbahnwagens Couplet, das; -s, -s [kuple:] veraltend bes. für Kabarett, Operette geschriebenes, scherzhaftes, (sati­ risches) strophisches Lied mit Refrain: ein C. vor­ tragen Coupon, der s. Kupon Courage, die; -, jo. Pl.f [kura:39] umg. Beherzt­ heit, Mut, Schneid: zu etw. die C., keine (rechte) C. haben; dazu fehlt ihm die C. + / Angst vor der eigenen C. kriegen, bekommen couragiert /Adj./ [kura3i:rt] beherzt, m u tig: sein couragiertes Vorgehen; etw. c. anpacken Cousin, der; -s, -s [kuzsg, auch kuzs] Sohn des Onkels, der Tante, Vetter: er ist mein C.; ein C. von mir wohnt in X Cousine, die; -, -n [ku..] Tochter des Onkels, der Tante, Base Couvert, das; -s, s [kuve:r, . . er] Bezug für eine Steppdecke an dessen Oberseite ein Teil frei gelassen worden ist; / auch Kuvert Cowboy, der; -s, -s [kauboy] (berittener) Hirt großer Herden von Rindern, Pferden in Nordamerika Cracker, der; -s, - / -s /vorw. PL/ [kre..] kleiner spröder, salziger Keks, der bes. als würzige Beigabe zu Bier, Wein gegessen wird Credo, das $. Kredo creme /indekl. Adj.; nicht attr./ [kre:m, krs:m ] cremefarben Creme, die; -, -s [kre:m, kre:m] 1. pastenartige Emulsion zur Hautpflege: eine milde, fetthaltige C.; eine C. auftragen — 2.1. schaumige, pasten­ artige Süßspeise: eine C. als Nachspeise reichen 2.2 . dickflüssige, pastenartige, süße Masse zur Füllung von Torten, Süßigkeiten: Pralinen, mit C. gefüllt; die Torte mit C. verzieren — 3 . jo. Pl.% vorw. auf bürgerl. Verhältnisse bezogen/ vorw. spött. Oberschicht, Elite: die C. der Gesellschaft war zu den Festspielen gekommen creme[färben /Adj./ m a tt gelblich cremen /sw. Vb.; hat/ [kre:.., krs:..] etw. ein­ cremen: ich habe mir eben die Hände gecremt Creme|torte, die mit Creme (2.2) gefüllte und über­ zogene Torte cremig /Adj./ [kre:.., krs:..] wie Creme (1, 2 .2) besch affen: eine cremige Masse; etw. c. schlagen., rühren Crepe, der [krs: p] «5. Krepp crescendo /Adv./ [krejsndo, krs..] Mus. in der Lautstärke anschwellend Crew, die; -, -s [kru:] fachspr. Mannschaft, Be­ satzung eines Schiffes, Ruderbootes, eines Flugzeugs Crosslauf, der [k..] Spo rt Geländelauf Croupier, d e r ; -s, -s [kruple:] Angestellter einer Spielbank, der Verluste einzieht, Gewinne auszahlt und das Spiel überwacht Crux, die [k..]
Csardas — dabei 221 - f mit etw., jmdm. seine C. (Last 1.3, Schwierig­ keit) haben Csardas, der; - [tfardaj] ungarischer Volkstanz Cup, der; -s, -s [kap] Sport 1.1. Siegerpokal hei Sportwettkämpfen: die Mannschaft konnte erneut den C. erringen 1.2. Wettkampf, Spiele um 1.1: die Mannschaft wurde für den C. nominiert Cura^ao, der; -s, -s /bei Mengenangabe PI. Cura9ao/ [kyrasa:o] aus Pomeranzenschalen hergestellter Likör Curie,.das; - fAbk. Ci/ [ky..] /Maßeinheit der Radioaktivität/ Curry, der, das; /o. Pl.f [koeri, auch kari:] scharfe, pikante Gewürzmischung in Pulver­ form Curry [koeri]|-soße, die stark mit Curry gewürzte Soße; -wurst, die mit Curry gewürzte Bratwurst Cutter, der; -s, - [katar, auch koetar] Film R u n df. Fernsehen Fachmann für das Cuttern von Ton­ bändern, Filmstreifen cuttern /sw. Vb.; hat/ [kat.., auch koet..] Film Rundfunk Fernsehen Tonbänder, Filmstreifen mit dem Ziel einer bestimmten Zusammenstellung schneiden und montieren D <1,D, das; -, - /umg. -s [de:] 1. der Laut D ; vierter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes D — 2. Mus. zweiter Ton der C-Dur-Tonleiter xda fAdv.; / auch dasein; lokalisiert den Gegen­ stand der Rede durch verschiedene Arten und Mittel des Verweisens/ I. /räuml.f 1. /eine (ausgeführte od. gedachte) Zeigegeste, die vom Sprecher weg zeigt, begleitend/ 1.1 . /als Ortsangabe, betont/: da ist die Brücke, hier die Straße; da kommt er; „W o ist der Ball?“ „Da liegt er“ ; Da, nimm!; Da! Ein Storch! /als Ausruf/ 1.2. /einer Ortsangabe voran­ gestellt/ : da vorn, unten, drüben; das Buch liegt da auf dem Tisch 1.3. /einem Nomen, Pronomen attributiv nachgestellt/: das Buch liegt auf dem Tisch da; ich möchte den Mantel da; umg. der da war’s!; salopp he, Sie da! — 2. /auf die Rede­ situation verweisend/ 2.1. /unbetont/ hier (1.1): Da bin ich wieder!; Wer ist da?; Ist da jemand? 2.2 . jin Korrelation mit wo/ dort (1.1): der Mantel hängt da, wo er hingehört — II . /rückverweisend auf eine vorher im Text genannte Orts-, Zeit- od. SituationsangabeI 1. /räuml.f 1.1. /auf eine Orts­ angabe bezogen/', gehen wir am W ald entlang, da ist es windstill; „Warst du schon in N ?“ „Da bin ich oft“ 1.2 . /auf eine erschlossene Ortsangabe be­ zogenI: gestern besuchten wir Familie N, da ging’s lustig zu — 2. /zeiü./ 2.1. /auf eine Zeitangabe bezogen/: gestern, da war es noch sonnig; früher, da war alles besser 2.2. /auf einen Temporalsatz bezogen/: kaum war ich zu Hause, da klingelte es; als er in N wohnte, da ging es ihm noch gut 2.3 . feinen nebengeordneten Satz anschließend/: er be­ trat die Bühne, (und) da brandete der Beifall auf — 3. /auf die vorangehend beschriebene Situation verweisend/: die Lage scheint ausweglos, was ist da zu tun?; er leistet viel, da sollte man ihn auch fördern — DI . /ohne direkten Textbezug/ 1. /die in Rede stehende Situation aktualisierend/: da ist nun nichts mehr zu machen; da denkt man nun, es ist alles in Ordnung, doch nein... — 2. umg. /oft statt eines mit da zusammengesetzten Adverbs/: „ ob er das tut?“ „Da (darauf)kannst du lange war­ ten!“ — 3. umg. /am Satzanfang stehend in die erzählte Situation einführend/: da komme ich doch gestern nach Hause, und plötzlich . . .; da gab es im Jahre X eine Konferenz in N, auf der hatten alle Teilnehmer . . . + da und dort (stellenweise); da ist (doch) nichts dahinter (das sind leere Worte)\; umg. da hast du’s, da haben wir’s (jetzt ist das eingetreten, was ich schon immer angenommen hatte)!; da spielt sich nichts ab (das kommt überhaupt nicht in Frage, daraus wird nichts) !; da hat doch einer dran ge­ dreht (das hat doch einer in seinem Interesse beein­ flußt)'.; da steig ich nicht durch (das verstehe 2, durchschaue ich nicht); da kennt er nichts (da nimmt er keine Rücksicht; davon läßt er sich nicht abbringen); da ist (schon) etwas dahinter (die Sache hat einen realen K ern ); da verließen sie ihn (da wußte er nicht mehr weiter, fiel ihm nichts mehr ein)l; da kannst du was erleben (wirst du meinen Unwillen zu spüren bekommen)'.; da hört (sich) doch alles auf (nun ist es aber genug; das ist ja unglaublich)!; da komme ich nicht mehr mit (das begreife ich nicht mehr); da kann ich nicht mehr mit (das begreife ich nicht mehr); da hast du dich geschnitten (da hast du dich sehr getäuscht, geirrt) !; — / hie, hier und da 2da /K on j.; unterordnend/ 1. /kausal; leitet einen Nebensatz ein, der in bezug auf das im Hauptsatz Gesagte einen begründenden od. erklärenden Zu ­ sammenhang herstellt; häufig durch weil ersetzbar, aber nicht, wenn im Hauptsatz durch darum, des­ halb, . . . warum?, aus welchem Grunde? auf den Nebensatz verwiesen wird bzw. wenn der Nebensatz durch nicht, nur, gerade ... eingeleitet wirdf 1.1 . /der Nebensatz gibt eine hinreichende Begründung für die im Hauptsatz aufgestellte Behauptung/: Da Peter zu wenig schläft, ist er immer müde; Das Buch wurde nicht gedruckt, da es an Papier fehlte 1.2. /der Nebensatz gibt eine hinreichende Begrün­ dung für die mit dem Hauptsatz vollzogene nicht behauptende Sprechhandlung/: Nimm den Schirm mit, da es sehr nach Regen aussieht (der zu e r­ wartende Regen veranlaßt mich, dir zu raten, den Schirm mitzunehmen) — 2. geh. /temporal; kenn­ zeichnet den Nebensatz im Sinne der Gleichzeitigkeit in der Vergangenheit/ als (1): an dem Tage, da er das Meer erblickte, beschloß er, Seemann zu werden da|behalten /Vb.j etw., jmdn. (zeitweilig) hier, dort, bei sich behalten: wir haben seine Sachen vorläufig d .; sie haben ihn im Krankenhaus gleich d. dabei, nachdrückl. dabei /Adv.; / auch dabeisein/ 1. /räuml.; nur dabei/ nahe bei dem Genannten, mit dem Genannten (zusammen): dort liegt Papier, ein Stift ist d.; sie gingen alle zusammen weg, N war auch d.; ein Foto ist auch d. (liegt auch
bei) — 2 . /zeitl./ 2.1 . währenddessen: er schrieb und rauchte d .; er trat ans Pult, d. überflog sein Blick das Auditorium 2.2. /d. + zu + Inf.; gibt die Verlaufsform anj im Begriff sein, etw. Bestimmtes zu tun: er war gerade d., seinen Koffer zu packen — 3. bei dem, was das Genannte betrifft: machen wir es so, aber mir ist nicht wohl d.; er ist mit Be­ geisterung d.; er hat sich nichts d. gedacht; das ist meine Meinung, d. bleibe ich — 4 . fauch in honfunktionaler Verwendung; nebenordnend; ad­ versativ; bewertet den Vordersatz gegensätzlich im Sinne von Vorteil-Nachteil/ jedoch, 1aber (2.2): sie will ihren Urlaub an der See verbringen, d. täte ihr ein Aufenthalt im Gebirge besser -f- was ist (schon) d., es ist doch nichts d. (das ist nicht schlimm; das ist einfach, kann jeder) dabeil -bleiben fVb.j bei der genannten Sache, Tätigkeit bleiben: er hat Kraftfahrer gelernt und ist dabeigeblieben; -haben /Vb.f 1. fvorw. im Inf./ um g. jmdn. bei einer Veranstaltung, Unter­ nehmung d. wollen (als Teilnehmer wünschen) — 2. landsch. etw., jmdn. bei sich haben: ich habe meine Brille nicht dabei; -sein /Vb.; ist dabei­ gewesen; Präs. u . Prät. / dabei 1/; -sitzen fVh.f sitzend bei Genanntem anwesend sein (ohne sich daran zu beteiligen): in der Diskussion hat er nur so dabeigesessen; -stehen /Vb.f vgl. - sitzen da|bleiben / Vb.f hier, dort bleiben: wollen Sie nicht noch d.?; er sagte, die Unterlagen müßten d. da eapo /Adv./ [dak..] 1. Mus. noch einmal von Anfang an — 2. /Beifallsruf im Konzert, Theater, der zur Wiederholung des Vortrags auffordert! Dach, das; -(e)s, Dächer die obere Begrenzung bes. eines Gebäudes bildende, verschieden geformte und mit bestimmtem Material gedeckte Konstruktion: ein steiles, flaches D .; das D. des Hauses, Schuppens; das D. (neu) decken -f- kein D. über dem Kopf (keine Unterkunft) haben; mit jmdm. unter einem D. (in einem Haus) wohnen, leben; etw. unter D. und Fach bringen (etw. glücklich beenden; etw. sicher unterbringen); s alopp eins aufs D. kriegen (getadelt, zurecht­ gewiesen werden); jmdm. eins aufs D. geben (jmdn. rügen); jmdm. aufs D. steigen (jmdn. rügen, zu­ rechtweisen); — das pfeifen die / Spatzen von den Dächern Dach| -balken, der einer der das Dach tragenden Balken; -boden, der Boden (6); -decker, der; -s, - Facharbeiter für das Decken und Reparieren von Dächern; -fenster, das kleines Fenster im Dach; -first, der First; -garten, der zum Aufenthalt an­ gelegte (Garten)fläche auf einem Flachdach; -ge- schoß, das von einem Spitzdach umschlossenes, oberstes Geschoß (II); -gesellschaft, die W irtsch . leitende Gesellschaft eines Konzerns, die von ihr ab­ hängige Tochtergesellschaften kontrolliert, beherrscht; - kammer, die Bodenkammer; -konstruktion, die Bauw. das Dach bildende Konstruktion; -luke, die vgl. - fenster; -Organisation, die anderen Organisa­ tionen, Verbänden, Einrichtungen übergeordnete, sie nach gemeinsamen Richtlinien leitende Organisa­ tion; -pappe, die bes. mit Teer getränkte (und Sand, Splitt bestreute) Pappe zum Eindecken von Dächern; -pfanne, die vgl. Dachziegel; -reiter, der a u f dem Dachfirst angebrachter kleiner Turm ; -rinne, die an der unteren Kante des Daches montierte Rinne zum Auffangen und Ableiten des Regenwassers 222 dabeibleiben — dagegen Dachs, der; -es, -e in zahlreichen Arten vorkommen­ des, mit dem Marder verwandtes, in einem Bau lebendes, nachts auf Nahrungssuche gehendes Säuge­ tier mit schwarz-weiß gezeichnetem spitzem K opf und langen, starken Krallen + umg. ein junger D. (ein noch unerfahrener junger Mann) Dachs|bau, der fP l. -ef Dachj -schaden, der + salopp scherzh. jmd. hat einen (kleinen) D. (ist geistig nicht ganz nor­ m a l); -Schindel, die vgl. Dachziegel; -Sparren, der Sparren; -Stube, die vgl. Dachgeschoß; -Stuhl, der tragender Teil der Dachkonstruktion Dachtel, die; -, -n ostmitteldt. süddt. österr. Ohrfeige Dach| -verband, der vgl. Dachorganisation;-ziegel, der Ziegel (1.2) zum Decken von Dächern Dackel, der; -s, - zu einer Hunderasse mit kurzen Beinen und krummen Vorderbeinen gehörender Haushund, der als Jagdhund dient dadurch, nachdrückl. dadurch /Adv./ 1. fräuml.; nur dadurch/ durch das Genannte hindurch: links liegt das Tor, d. mußt du gehen — 2. auf Grund, infolge der genannten Sache, Umstände: man gab ihm eine Spritze, d. linderte man die Schmerzen; er verpaßte den Bus und kam d. zu spät; jmdm. d. helfen, daß...; d., daß (weil 1.1) er den Bus verpaßte, kam er zu spät Daffke -f- berl. salopp aus D. aus Trotz, Widerborstig­ keit: das hat er (rein) aus D. gemacht . dafür, nachdrückl. dafür jAdv.; / auch dafürsein/ 1. für den genannten Zweck: es findet eine Samm­ lung für die Opfer der Katastrophe statt, d. gebe ich einen Beitrag — 2 . für die genannte Sache ein­ tretend : eine Resolution wurde vorgelegt, alle waren d.; „was hältst du von der Aktion?“ „Ich bin d.“ — 3. für das, was das Genannte betrifft: er wird nicht kommen, aber wir sollten Verständ­ nis d. haben; es gibt Gründe, Beweise d., daß ...; d. bin ich nicht zuständig — 4 .1 . er hat das Buch verkauft und zehn Mark d. (als Gegenleistung, - wert für das Genannte) bekommen; jmdn. d. be­ lohnen, bestrafen, daß ... 4 .2 . statt dessen, als A u s­ gleich für das Genannte: er ist mathematisch nicht begabt, d. hat er Talent für Sprachen; er be­ kommt kein Geschenk, d. eine Reise — 5. umg. dagegen (2.2): du hast Husten? Dafür weiß ich ein Mittel Dafür/dafür| -halten, das - f geh. nach meinem, seinem D. (meiner, seiner Meinung nach); -können / Vb.; vorw. verneint/ jmd. kann nichts dafür jmd. ist nicht schuld an dem Genannten: er konnte wirk­ lich nichts dafür, daß . .. ; er behauptet, nichts dafürzukönnen; wenn der was dafürkann, habe ich mich sehr getäuscht; -sein /Vb.; ist dafür­ gewesen; Präs. u . Prät. / dafür 2/; -stehen fVb.; vorw. verneint/ landsch.: das, es steht nicht dafür (es lohnt sich nicht), sich dafür einzusetzen dagegen, nachdrückl. dagegen fAdv.f 1. fräuml.f gegen das Genannte: die Wellen trieben auf uns zu, wir mußten d. ankämpfen; nicht hiergegen, d. sollst du dich stemmen — 2 .1 . der genannten Sache entgegenwirkend, gegen die genannte Sache: hier herrscht Schlendrian, d . muß man Vorgehen; sich d. wehren, auflehnen; d. kann man nichts machen; er brachte den Vorschlag ein, aber die
Mehrheit war d., erhob Einspruch d., hatte Be­ denken d. 2.2. als Abwehr, Schutz gegen das Ge­ nannte: ich habe Husten und möchte ein Mittel d. — 3.1. als Gegenleistung, als Ersatz für das Ge­ n a n n te: ich habe die Schallplatte zurückgegeben und d. eine andere eingetauscht 3.2 . statt dessen, hingegen: er ist mathematisch unbegabt, d. talen­ tiert für Sprachen — 4. im Vergleich zum Genann­ ten : diese Arbeit ist ausgezeichnet, d . fallen die anderen ab — 5 . /dagegen; in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; adversativ; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts anf jedoch, xaber (1.1): sie ist fleißig, d. ist er faul; Bier trinkt er nicht, W ein d. trinkt er dagegen- /in verbalen Zusammensetzungen! gegen das Genannte, vgl. dagegen (1), z. B .: (sich) da­ gegenlehnen, (sich) dagegenstemmen dagegen| -halten fVb.f 1# etw. mit Genanntem kontrastierend vergleichen: das waren deine Gründe; wenn ich nun meine dagegenhalte, so . . . — 2. etw. entgegnen: „aber das bringt keinen Vorteil“ , hielt N dagegen; -stellen, sich fV b .f sich einer genannten Sache widersetzen: wer den Terror er­ kannte, mußte sich d. da|habenfVb.f umg. 1. ich weiß nicht, ob wir noch Zucker d. (vorrätig haben); ich habe noch Zucker da — 2. jmdn. bei sich (zu Besuch) haben: wir haben noch den Vater da daheim /Adv.f landsch., bes. süddt. österr. Schweiz, 'zu Hause: d. sein, bleiben; jmdn. d. antreffen; an d., sein Daheim denken daher, nachdrückl. daher /Adv.f 1. fräuml.f von dem genannten Ort, von dort: „bist du auf der Post gewesen?“ „Von d. komme ich gerade“ — 2. /nur daher/ dem genannten Umstand zufolge: er stammt aus N, d. seine Aussprache; der Streit rührt d., daß ... — 3. jauch in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz mit Inver­ sion des Subjekts einen Hauptsatz an und kenn­ zeichnet diesen als Folgerung aus dem im Vorder­ satz genannten Sachverhalt/: das Flugzeug wird ver­ mißt, d. nimmt man an, daß es abgestürzt ist + daher weht der / Wind! daher|-gelaufen /Adj.; nur attr.f um g.: ein daher­ gelaufener Kerl (irgend jemand, von dem man nicht weiß, woher er stammt, der kein Ansehen, Vertrauen genießt); -kommen /Vb./ in bestimmter Weise zu Fuß kommen: langsam, mit langen Schritten kam er daher; -reden fVb.f etw. unüberlegt sagen: was der immer so daherredet!; dumm, wirr d .; -schwat­ zen/Vb.f vgl. - reden; -stolzieren fVb.f vgl. - kom­ men dahin, n achdrückl. dahin /Adv./ 1. /räuml./ 1.1. nach dem genannten Ort, nach dort: er fährt nach N und ich soll ihn d. begleiten 1.2. an diese Stelle, dorthin : den Schrank wollen wir d. stellen; leg das bitte d. — 2. /zeitl.; nur dahin/ bis d. bis zu dem genannten Zeitpunkt: er kommt um 17 Uhr, bis d. müssen wir fertig sein — 3. in diesen Zu­ stand, so weit: d. ist es nun mit ihm gekommen, daß ...; was hat dich nur d. gebracht? — 4. zu dem Genannten, dazu: noch gibt es eine Reihe un­ gelöster Probleme, d . gehört auch die Frage, ob ... — 5. /nur dahin/ in diese (Sinnes)richtung: seine Meinung, Äußerung geht d., daß ...; die Entwicklung tendiert d., daß ...; /oft in der Ver­ bindung mit dem Part. Präs, von gehen/: etw. d. (gehend) auslegen, daß . . . ; er hat sich d. gehend geäußert, daß ... dahin|-dämmern /Vb.f teilnahmslos, wie im Halb­ schlaf dahinleben; -fliegen /Vb./ geh. sehr schnell vergehen (1): die Stunden flogen dahin; -gehen /Vb.f 1. vgl. - f l iegen: die Stunden gingen dahin — 2. geh. verhüllend er ist dahingegangen (ge­ storben); -gestellt /in den Verbindungen/ etw. d. sein lassen etw. offen, ungeklärt lassen: wir lassen es d., wer der Initiator war; etw. bleibt d. etw. bleibt offen, ungeklärt: es muß d. bleiben, ob das wirklich sein Wille war; -leben fVb.f ohne A uf- regungen, teilnahmslos, unberührt von der Zeit sein Leben verbringen: man kann nicht einfach so d .!; -raffen /Vb./: die Epidemie hat viele Menschen dahingerafft (an der Epidemie sind in kurzer Zeit viele Menschen gestorben); -reden /Vb./ etw. un­ überlegt sagen: das hat er nur so dahingeredet; -scheiden/Vb.; ist/ geh . sterben (1.1); -schwatzen /Vb./ vgl. - reden; -schwinden/Vb.f geh. schwinden (2), vergehen (1): die Jahre schwinden dahin; -siechen /Vb./ veraltend in langem Siechtum da­ hinvegetieren: er siechte dahin, ohne Aussicht auf Heilung; -vegetieren fVb.f kümmerlich, kärglich sein Leben verbringen: ohne Hoffnung, stumpf­ sinnig d.; -welken /Vb.; ist/ geh. verwelken; -ziehen /Vb.; ist/: am Himmel zogen die Wolken dahin (bewegten sich die Wolken langsam fort) dahinten, nachdrückl. dahinten /Adv./ dort hinten: d. in der Ecke, hinter dem Schuppen; laß das d. stehen dahinter, nachdrückl. dahinter /Adv.f 1. /räuml.f 1.1. hinter dem Genannten: ein Haus mit einem Garten d. 1.2. hinter das Genannte, die genannte Person — 2. was die Gründe, Ursachen für das Genannte betrifft: er zeigte ein merkwürdiges Ver­ halten, was soll man d. vermuten? - f / da ist (schon) etwas d.; / da ist (doch) nichts d .! dahinter| -gucken fVb.f umg. in die genannte Sache genaueren Einblick gewinnen: das sieht alles ganz schön aus, aber wenn man dahinterguckt, ...; -klemmen, sich fVb.f umg. sich anstrengen, um eine bestimmte Aufgabe zu bewältigen: wenn die Arbeit termingemäß fertig werden soll, mußt du dich aber d .; -knien, sich fVb.f umg. sich da­ hinterklemmen; -kommen fVb.f umg. etw. heraus­ bekommen (2): ich werde schon noch d., was er eigentlich will; -stecken jsw. Vb./ um g. etw., jmd. steckt dahinter etw. ist die (verborgene) Ursache, jmd. ist der (verborgene) Urheber der genannten Sach e: sein mysteriöses Verschwinden — ich möchte wissen, was dahintersteckt; eine Intrige — da steckt doch sicher N dahinter!; -stehen fVb.f 1. für das Genannte eintreten, sich dazu be­ kennen: das ist die Resolution, wir stehen alle dahinter — 2 . etw. steht dahinter etw. zwingt zu der genannten Tätigkeit: er tut es nicht gern, aber das harte Muß steht dahinter Dahlie, d ie ; -, - n [..! q] in Gärten wachsender, im Spätsommer und Herbst blühender, staudenartiger Korbblütler mit verschiedenfarbigen Blüten aus strahlenförmig angeordneten Blütenblättern dajhocken fVb.f umg. an einer Stelle (in hockender Stellung) sitzen : stumpfsinnig, ermattet d. Daktyloskopie, die; -, fo. Pl.f [..ty..] 1. Wissen­ schaft von der Form der Haut, der Finger, Hand- dagegen- — Daktyloskopie 223
224 Daktylus — dämmern flächen — 2. Verfahren zur Herstellung von Finger­ abdrücken Daktylus, der; -, Daktylen [..ty.., PL ..ty:..] Verslehre dreisilbiger Versfuß aus einer betonten und zwei unbetonten Silben da| -lassen fVb.f etw., jmdn. {zeitweilig) hier, dort lassen', wir waren dort und haben die Sachen da­ gelassen; hat er eine Nachricht für mich da­ gelassen (hinterlassen)?; -liegen fVb.f an einer Stelle liegen', entspannt, reglos d .; der Brief lag da, als ich kam dalli /Adv./ salopp jAufforderung, sich zu beeilen/ schnell!: komm her, aber d.!; d., d .! da| -malig /Adj.; nur attr.l damals bestehend', vor 30 Jahren dachte er so, inzwischen hat er seine damaligen Ansichten geändert; -mals /Adv.f zu der genannten früheren Zeit', d ., als ich ihn kennen­ lernte, wohnte er in N ; das war vor vielen Jahren, d. hatten sie noch keine Kinder Damast, der; -(e)s, /o. PL/, fachspr. -e fein- fädiges einfarbiges Gewebe aus Baumwolle, Leinen, Chemiefaser mit eingewebten glänzenden (Figuren)- mustern'. Bett- , Tischwäsche aus D.; dazu da­ masten fAdj.; nur attr.f aus Damast: eine da­ mastene Tischdecke Dämchen, das; -s, - //* auch Dame 1/ aufgeputzte (zweifelhafte) weibliche Person Dame, die; -, - n I. //* auch Dämchen/ 1.1. /höf­ liche Bez. für eine erwachsene weibliche Person, die man nicht näher kennt/: eine junge, ältere D .; draußen warten ein Herr und eine D .; eine D. möchte Sie sprechen 1.2. /als höfliche Anrede für eine erwachsene weibliche Personj: was wünschen Sie, meine D .?; meine sehr verehrten Damen (und Herren)! l.S . /nur im PL/ Sport im Langlauf der Damen siegte N 1.4. /o. Pl.j durch ihr Äußeres, ihr Benehmen, Auftreten vornehm, kultiviert wirk- kende, erwachsene weibliche Person: sie ist ganz D.; die große D. spielen — H .l. manövrierfähigste, für den Spielverlauf wertvollste Schachfigur, m it der nach allen Richtungen gezogen und geschlagen werden kann — 2. Kartenspiel Spielkarte mit dem Bild von 1.1.4 — 8.1. /o. Art., o. PI./ Brettspiel für zwei Personen, bei dem alle Steine des Gegners durch Überspringen geschlagen werden müssen 8.2 . bei 3.1 durch Vorrücken in die gegenüberliegende letzte Reihe erworbener doppelter Stein, der vorwärts und rückwärts über alle Felder ziehen und schlagen kann Damen zu Dame I| -hart, der auffälliger Haarwuchs im Gesicht bes. über der Oberlippe von Frauen; -bekleidung, die Kleidung für Frauen: ein Ge­ schäft für D .; -doppel, das (Tisch)tennis mit weiblichen Spielern besetztes Doppel (II); -einzel, das (Tisch)tennis vgl. - doppel; -fahrrad, das für eine Frau bestimmtes Fahrrad, dessen Rahmen im Gegensatz zum Herrenfahrrad keine Stange zwischen Vorder- und Hinterrad hat damenhaft /Adj./ einer Dame (1.1.4) gemäß: ihr damenhaftes Auftreten; ein Kleid von damen­ hafter Eleganz Damen zu Dame I| -konfektion, die vgl. Damen­ bekleidung; -mantel, der; -mode, die 1 . fvorw. Sg./ Mode für Frauen —* 2. /nur im PL/ vgl. Damenbekleidung; -Oberbekleidung, die vgl. D a­ menbekleidung; -rad, das Damenfahrrad; -Salon, der Frisiersalon für weibliche Personen; -Schneider, der Schneider für Damenbekleidung; dazu -Schnei­ derin, die; -schuh, der; -toilette, die T oilette (II. 1) ausschließlich für weibliche Personen; -unterwasche, die Damenwäsche; -wähl, die jo. P l.j: beim näch­ sten Tanz ist D. (fordern die Damen die Herren zum Tanz auf); -wasche, die Unterwäsche für Frauen; -weit, die fo. Pl.j scherzh. /Bez. für eine Gesamtheit von (irgendwo anwesenden) Frauen/: die D. war in Ballkleidung erschienen Damhirsch, der Hirsch mit weißen Flecken auf dem Fell und schaufelförmigem Geweih damisch /Adj./ süddt. österr. salopp 1. dumm (1.2), närrisch (1.1): der damische Kerl, der! — 2. /adv./ sehr: da hat er sich d. gefreut 1damit, nachdrückl. damit /Adv./ 1. mit Hilfe der genannten Sache: nimm die Zange und zieh d. die Nägel heraus; alle Kinder werden geimpft, man hofft, d. die Krankheit eindämmen zu können — 2. mit dem Genannten versehen: er hatte neue Schallplatten gekauft und kam d. zu uns — 3. Izeitl./ gleichzeitig mit, unmittelbar nach dem Ge­ nannten: zuletzt wurde die Hymne gesungen, d. endete die Feier — 4. mit dem, was das Genannte betrifft: ich bin beim Waschen, bin aber bald fertig d.; „stimmt das?“ „Ja, d. hat es seine Rich­ tigkeit“ ; im Zusammenhang d. sagte er,...; umg. weg, her d .P ; sich d. befassen, begnügen, ab- finden; d. anfangen, auskommen, zufrieden sein — 5. /auch in konjunktionaler Verwendung/ infolgedessen, auf Grund dessen: die Berechnungen liegen vor, d. sind wir in der Lage, . .. 2damit \Konj.; unterordnend; leitet einen finalen Gliedsatz ein; der Gliedsatz gibt das Ziel für die im Hauptsatz genannte Handlung an; bei Gleichheit d^es Subjekts in Haupt- und Gliedsatz ist damit durch um ... zu *+• Inf. ersetzbar/: er beeilt sich, d. er rechtzeitig ankommt; d. die Wäsche richtig sauber wird, muß sie gut gespült werden; ich sage es deshalb, d . ihr euch eine Vorstellung davon machen könnt Dämlack, der; -s, -e/-s salopp Schimpfw. Dummkopf: kannst du D. das nicht kapieren, die Flasche nicht festhalten?; so ein D .! dämlich /Adj.j salopp dumm (1.2), blöd (2): so ein dämlicher Kerl, / Hund; sein dämliches Gerede; stell dich nicht so d. (ungeschickt) an! + sich / dumm und d. suchen, essen, reden Dämlichkeit, die; -en /zu dämlich/ Damm, der; -(e)s, Dämme 1. langgestreckte, bes. durch Aufschütten und Befestigen von Erde, Steinen künstlich errichtete Erhöhung mit trapezförmigem Querschnitt 1.1. als Unterbau bes. für einen Schienen­ weg, eine Straße: den D. befestigen 1.2. zum Schutz gegen Wasser, bes. Hochwasser: der D. (Deich) ist gebrochen — 2. norddt. berl. Fahrbahn: über den D. gehen, auf den D. laufen — 8 . Med. Körperzone zwischen Geschlechtsteil und After - f umg. nicht, wieder auf dem D. sein (nicht, wieder gesund sein) Damm|bruch, der Bruch eines Dammes (1.2) dämmen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. (durch einen Damm 1.2) aufh alten : das Wasser, die Flut(en) d. — 2. seinen Zorn, Redefluß d. (eindämmen 2 ) — 3 . fachspr. den Schall d. (durch Einbau von isolieren­ den Stoffen dämpfen) dämmerig /Adj.f s . dämmrig Dämmer|licht, das /o. PL/ Licht der Dämmerung dämmern fsw. Vb.; hat/ 1. es, der Morgen däm-
mert (die Morgendämmerung bricht an); es däm­ mert bereits; der Abend dämmert (die Abend­ dämmerung bricht an) — 2 . umg. 2 .1 . (bei) jmdm. dämmert es jmd. beginnt (etw.) zu verstehen, sich (an etw.) zu erinnern', na, dämmert’s (bei dir)? 2 .2 . jmdm. dämmert etw. jmd. ahnt etw., jmdm. wird etw. klar: jetzt dämmert mir so manches — 3. jmd. dämmert (ist in einem Dämmerzustand); jmd. dämmert vor sich hin Dämmerl -schein, der jo. PI./ geh. Dämmerlicht; -schlaf, der Halbschlaf; -schoppen, der: znm D. (am frühen Abend zum geselligen Genuß von Alko­ hol) gehen; beim D. sitzen; -stunde, die Z eit der Abenddämmerung Dämmerung, die; -en jvorw. 8g .f Zeitraum des Halbdunkels am Morgen, wenn es allmählich hell wird, od. am Abend, wenn es allmählich dunkel wird: die D. bricht an, tritt ein; er kam in der D. Dämmer|zustand, der 1. zeitweilige Bewußtseins­ trübung: tagelang lag er in einem D. — 2. Halb­ schlaf dämmrig fAdj.f 1. /nur präd.j es ist, wird d. (es dämmert 1) — 2. /nicht adv.f halbdunkel: im Zim­ mer war es d .; dämmriges Licht Dämm zu dämmen 3| -Schicht, die; -stoff, der Damoklesschwert, das -j- veraltend etw. schwebt wie ein D. über jmdm. (ist eine ständig drohende Gefahr fü r jmdn.) Dämon, der; -s, Dämonen die Macht des Bösen verkörpernde mythische Gestalt; O der D. Alkohol dämonisch fAdj.; vorw. attr. u . präd.f unheimlich, unheimliche, unwiderstehliche Macht ausübend: sein dämonischer Blick; etw. Dämonisches lag in sei­ nem Wesen; eine dämonische (wilde, ungezügelte) Leidenschaft Dampf, der; -(e)s, Dämpfe 1. Gas nahe dem flüssigen Aggregatzustand; der durch Erhitzen erzeugte gas­ förmige Aggregatzustand des Wassers, Wasser - dampf: / gesättigter D .; D. erzeugen; eine Ma­ schine mit D, betreiben — 2. Dunst von heißem Wasser: die Waschküche war voller D. + umg. jmdm. D . machen (jmdn. bei der Arbeit zu größerer Eile antreiben) Dampf| -antrieb, der fo. Pl.f Antrieb durch Dam pf­ kraft: eine Maschine mit D.; -bügeleisen, das Bügeleisen, das beim Bügeln Wasserdampf ent­ wickelt, so daß die zu bügelnden Textilien auch ge­ dämpft werden; -druck, der fPl. - drücke/ Phys. Techn. von gesättigtem Dampf auf die ihn ein­ schließende Wandung ausgeübter Druck (1.1): den D. am Manometer ablesen dampfen fsw. Vb.; hat, ist/ 1. Dampf (2) ent­ wickeln, abgeben (hat): die Suppe, der Kaffee dampft; dampfendes Wasser — 2. umg. sich mit einem (durch Dampf betriebenen) Verkehrsmittel irgendwohin begeben (ist): er ist nach Berlin ge­ dampft dämpfen fsw. Vb.; hat; / auch gedämpft/ 1,1. Nahrungsmittel mit Wasserdampf garen:Kartoffeln, Gemüse d. — 2. Textilien mit Wasserdampf be­ handeln, bes. glätten: den Rock, Mantel d. — II. etw., bes. akustische, optische Beize in ihrer Wirkung mildern, abschwächen: den Schall, Ton d.; ge­ dämpftes Licht; die Geräusche drangen nur ge­ dämpft herüber; einen Stoß, Aufprall d.; O jmds. Zorn, Erregung, Freude d. Dampfer, der; -s, - Schiff, das durch Maschinen angetrieben wird, die mit Dampfkraft betrieben werden + umg. auf dem falschen D. sein (irrige Vor­ stellungen von etw. haben, etw. falsch einschätzen); auf dem richtigen D. sein (recht haben) Dämpfer, der; -s, - Vorrichtung zur Verminderung der Intensität der Töne, zur Erzeugung einer ge­ dämpften Klangfarbe der Töne bestimmter M usik­ instrumente 4- umg. jmd. bekommt einen D. (jmd. wird in seine Schranken gewiesen; jmd. erfährt eine Ent­ täuschung) Dampfer| -anlegestelle, die Anlegestelle bes. fü r Fahrgastschiffe; -fahrt, die Ausflug mit einem Fahr­ gastschiff Dampf| -erzeuger, der Techn. Anlage zur Er­ zeugung von Dampf (1) bestimmten Druckes und bestimmter Temperatur, um etw. zu heizen od. eine Maschine zu betreiben; -hammer, der Techn. durch Dampfkraft betriebene Ramme, deren schwerer, blockartiger Teil durch Dampfdruck angehoben und auf etw. heruntergeschlagen wird; -heizung, die mit Wasserdampf gespeiste Zentralheizung; -kessel, der Dampferzeuger; -kraft, die jo. Pl.f Phys. durch Dampfdruck erzeugte K raft; -lokomotive, die durch Dampfkraft angetriebene Lokomotive; -maschine, die Maschine zur Umsetzung der Energie des Damp­ fes in Bewegungsenergie; -nudel, die landsch. jvorw. Pl.f Klößchen aus lockerem Hefeteig; -rohr, das Rohr zum Ableiten von Dampf (1); -schiff, das veraltend Dampfer; -turbine, die vgl. - maschine Dämpfung, die; -, -en fvorw. 8g .; zu dämpfen II; vorw. B R D/: die D. (bewußte, gesteuerte Drosselung) der Konjunktur Dampf| -walze, die mit Dampfkraft angetriebene Wälze (2.2); -wolke, die Wolke von Dampf Damwild, das vgl. Damhirsch danach, nachdrückl. danach /Adv.f 1. fzeitl.j nach dem Genannten: während des Krieges und d.; wir essen Mittag, d. gehen wir spazieren — 2.1. in der Reihenfolge nach dem, den Genannten: voran gingen die großen Kinder, d. kamen die Kleinen 2 .2 . jauch in konjunktionäler Verwendung; nebenord­ nend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an; mit konsekutivem Cha­ rakterj : er hat Tabletten genommen, d. ist ihm übel geworden — 3 . /bezeichnet eine Zielgerichtet- heit/ 3.1. jräuml.l in Richtung auf das Genannte: die Zeitung lag vor ihm und er griff d. 3 .2. jweist auf das Ziel eines Begehrens/: er braucht eine Er­ holung, er sehnt sich d.; umg. mir ist nicht d. (mir ist nicht so zumute) — 4 . entsprechend dem Genannten: er hat sich einen Plan gemacht und teilt seine Zeit d. ein; umg. er war sehr schnell fertig mit der Arbeit, aber sie ist auch d. (dem­ entsprechend schlecht); spött. das willst du kön­ nen? Du siehst gerade d. aus (das ist dir nicht zuzutrauen) Danaergeschenk, das [. .naor..] etw., was sich für den, der es (als Geschenk) bekommt, nachteilig aus­ wirkt Dandy, der; -s, -s [dsndi] sich ständig übertrieben modisch kleidender (junger) M ann ; dazu dandyhaft jA d j.j: d. gekleidet sein daneben, nachdrückl. daneben /Adv.f 1. jräuml.j 1.1. neben dem Genannten: dieses ist unser Haus, d. steht eine Schule; er saß in der ersten Reihe, Dämmerschein — daneben 225 15 Wörterbuch
226 danebenbenehmen — daransetzen gleich d. saß N 1.2. neben das Genannte, den Ge­ nannten — 2. im Vergleich zum Genannten: es war ein glänzender Vortrag, d . verblaßt der seines Vorredners — B. jauch in konjunktionaler Ver­ wendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an; temporal; verbindet Gleichzeitigkeit mit dem Sinn des Zusätzlichen/ außerdem : er studiert Germani­ stik, cL hört er aber auch kunsthistorische Vor­ lesungen daneben| -benehmen, sich jVb.j die Normen des gesellschaftlichen Umgangs verletzen: er hat sich bei der Feier ziemlich danebenbenommen; -gehen fVb.f etw. geht daneben 1. etw. verfehlt das Ziel: dieser Wurf ging daneben — 2. etw. m ißlingt: dieses Experiment ist (ihm) gründlich daneben­ gegangen; -gelingen fVb.f umg. mißlingen; -ge­ raten [Vb.f umg. mißlingen; -greifen fVb.f 1. neben das genannte Ziel greifen — 2. umg. mit diesem Witz hat er etwas danebengegriffen (hat er sich danebenbenommen); -halten fVb.f 1. etw. neben das Genannte halten: wenn ich den anderen Stoff danebenhalte, . . . — 2. etw. mit dem Genann­ ten vergleichen: das ist die jüngste Statistik, man muß nun frühere d., um ...; -raten fVb.f umg. falsch raten (2); -schätzen fV b.f vgl. - raten; -tippen fVb.f umg. vgl. - raten; -treffenfVb.f vgl. - greifen (1) danieder / / auch darnieder/ daniederjliegen fVb.f 1. veraltend darnieder­ liegen (1) — 2. der Handel, die Wirtschaft lag danieder (funktionierte nur sehr eingeschränkt) dank fPräp. mit Gen., auch mit Dat.f auf Grund von : d. seines Eingreifens, seiner Erfolge; d. ihrem guten Zeugnis Bank, der; -es, jo. Pl.f Gefühl, Ausdruck, Zeichen der Anerkennung und Verpflichtung für eine Gabe, Leistung, die man empfangen hat: vielen D .!, schönen D.!, herzlichen D .!, besten D.l jDankes* form eln f; jmdm. (seinen) D. sagen, aussprechen, / abstatten, zu D. verpflichtet sein; jmdm. als, zum D. ein Geschenk überreichen; W orte des Dankes sprechen; umg. Gott sei D.l fAusruf der Erleichterung! dankbarfAdj.f 1. von Dank erfüllt: jmdm. für etw. d. sein; sich d. zeigen, erweisen; etw. d. annehmen, anerkennen; ein dankbarer Blick — 2. / nicht adv.f befriedigend, lohnend: eine dankbare Arbeit, Aufgabe — B. /nicht adv.f umg. ein dankbarer (strapazierfähiger) Stoff; der Rock ist wirklich d.; zu 1 Dankbarkeit, die; -, fo. P l.f danke // auch danken 1.1/ 1. /den Dank aus­ drückende Höflichkeitsformelf: d. sehr, schön! — 2. /Höflichkeitsformel bei Annahme od. Ablehnung einer Freundlichkeit, eines Angebotsf: „möchten Sie noch Kaffee?“ „Danke, nein, ja, (sehr) gern“ danken fsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdm. seinen Dank aussprechen: ich danke dir sehr, herzlich dafür; etw. dankend annehmen; er dankte ihm über­ schwenglich, mit warmen W orten 1.2. jmd. dankt jmdm. etw. jmd. drückt jmdm. durch eine Tat, durch Taten seinen Dank aus: er hat es mir viel­ fach gedankt; niemand wird dir diese Mühe d. — 2. jmds. mündlichen Gruß erwidern: ich habe ihn gegrüßt, aber er hat nicht gedankt — B. v e r ­ altend jmdm., einer Sache etw. verdanken: ich danke ihm vieles, das Leben; es ist dieser Tat­ sache zu d., daß ... dankensl -wert fAdj.f: etw. ist d. (verdient Dank); eine dankenswerte Aufgabe; -werterweise fA d v .f : er hat sich d. bereit erklärt (er hat sich bereit er­ klärt, was Dank, Anerkennung verdient) dank]erfüllt fAdj.f voller Dankbarkeit: sie sah ihn d. an Dankeischön, das; -/ -s, fo.Pl.f , umg. -s Wort, Äußerung des Dankes: jmdm. ein D. sagen Dankes|wort, das fP l. - e; vorw. Pl.f Äußerung des D a n k e s : (jmdm.) ein paar Dankesworte sagen, schreiben Dank| -sagung, d ie ; -, - en förmliche schriftliche Äußerung des Dankes für eine Beileidsbezeugung; -schreiben, das Schreiben, in dem vor allem Dank, Anerkennung für etw. ausgedrückt wird dann /Adv.f 1.1. in der Reihenfolge nach dem, den Genannten, danach (2.1): voran gingen die größeren Kinder, d. folgten die kleineren 1.2. fzeitl.; oft in Korrelation mit (zu)erst/ nach dem Genannten, da­ nach (1): erst sagte er zu, d. wieder ab; ein Schuß knallte, d. war es still; bald sind wir fertig damit, was machen wir d.? l.B . in der Rangfolge nach dem, den Genannten: Sieger wurde die polnische Mann­ schaft, d. folgen die Schweden, d. Italien — 2. Iweist auf einen in der (näheren) Zukunft gelegenen Zeitpunkt hinf (etwas) später: gut, ich komme d. hin; ich sehe d. (gleich) einmal nach — B. außer­ dem, zudem: d. ist da noch eine Sache, die ...; wir mußten noch weit laufen, und d. das Gepäck! — 4. /oft in Korrelation mit wenn/ 4.1. in dem genannten Falle, unter diesen Umständen: wenn das Wetter schön ist, d. fahren wir weg; wenn es aber so nicht geht, was d.?; das geht nur d., w enn ...; habt ihr Zeit genug? Dann zeige ich euch die Stadt; wenn ich dir das sage, d. stimmt es; na, d. ist es ja gut 4.2. zu dem genannten Zeit­ pu nkt: wenn du fertig bist, d. sollst du nach- kommen; bald haben wir Urlaub, d. fahren wir weg; noch drei Tage, d. geht es los + d. und wann (ab und zu, hin und wieder); umg. bis d. /Grußformel mit dem Himveis auf ein absehbares (alsbaldiges) Wiedersehenf dannen /in der Verbindung/ veraltend geh. /von d. -f* Verb/ weg-, davon-: von d. gehen, ziehen daran, nachdrückl. daran fAdv .; / auch dran/ [..ran; Trennung: dar|an] 1. fräuml.f 1.1. an der genannten Sache: die Tür war verschlossen, ein Schild hing d. 1.2. an das Genannte: dort ist ein Haken, d. kannst du den Mantel hängen — 2. fzeitl.I anschließend, im Anschluß d. unm ittelbar nach dem Genannten: wir hören einen Vortrag, und im Anschluß d. wird ehrFilm gezeigt — B. an dem, das, was das Genannte betrifft: man sagt, er ha­ be gestohlen, aber d. ist nichts Wahres, kein W ort wahr; ich habe dich schon gefragt, erinnerst du dich d.?; er verschwendete keinen Gedanken d. — 4. auf Grund der genannten 'Sache: er litt an Diabetes und ist d. gestorben daran j/ auch dran|/| -geben fVb.f veraltend etw. opfern (1.1): er wäre bereit, vieles daranzu­ geben, um ...; -gehen fVb.f mit etw. beginnen, etw. in Angriff nehmen: man ging daran, die Städte wiederaufzubauen; -machen, sich fVb.f umg. dar­ angehen : er machte sich daran, die Regale auszu­ räumen; -setzen fVb.f 1. alles d. alles aufbieten, einsetzen: er würde alles d., um zu gewinnen — 2. sich d. sich an die genannte Arbeit setzen: ich
daranwenden — darstellen 227 habe Briefe zu schreiben und werde mich gleich d.; -wenden /Vb./ geh .: er wendete, wandte (viel) Zeit, Mühe, Fleiß daran (dafür au f), dieses Ziel zu erreichen darauf, nachdrückl. darauf fAd v.; / auch drauf/ [..rauf; Trennung: dar]auf] 1. /räumt./ 1.1 , auf der genannten Sache: in der Mitte stand der Tisch, d. eine Vase 1.2 . auf das Genannte — 2. jzeitl./ danach (1): wir machen nur eine Pause, (gleich) d. fahren wir weiter — 8.1. auf dem Genannten, auf das Genannte (als Grundlage, Voraussetzung): das sind die Grundlagen, d . müssen wir aufbauen; die Überlegungen fußen, beruhen d., daß . . . ; hier ist ein Bon, d. (dafür 4.1) gibt es Getränke 3.2. auf das, was das Genannte (in der Zukunft Liegende) be­ trifft: „wirst du mitkommen?“ „ Ja, ich freue mich schon d . “ ; d. hinarbeiten, abzielen, hinweisen, daß . . . ; Rücksicht d. nehmen, daß ...; er soll es for­ dern, er hat Anspruch, ein Recht d. — 4. d. wäre ich nie gekommen (das wäre mir nie ein­ gefallen)', ich komme nicht d. (es fällt mir nicht ein, ich erinnere mich dessen nicht); es, das kommt (ganz) d. an (hängt davon ab), ob, w ie ... — 5. jauch in konjunktionaler Verwendung; nebenord­ nend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an; mit konsekutivem Charakter/ : er hatte sich als tüchtig erwiesen, d. wurde er befördert + d. kannst du / Gift nehmen darauf|folgend /Adj.; nur attr./ auf das Genannte folgen d : am darauffolgenden Tag; auf der darauf­ folgenden Seite daraufhin, nachdrückl. daraufhin /Adv./1. im H in ­ blick darauf: das Gerät scheint einen Konstruk­ tionsfehler zu haben, man sollte es einmal d. prüfen — 2. /auch in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an; mit konsekutivem Charakter/: es gab Anzeichen einer Epidemie, d. wurden alle Kinder geimpft daraus, nachdrückl. daraus /Adv.; auch draus/ [..raus; Trennung: dar|aus] 1. /räuml./ aus dem genannten Behältnis: er nahm das Glas und trank d. — 2.1. aus dem genannten Druckwerk, Schrift­ satz: ich gab ihm das Buch und sagte, er solle d. vorlesen; d. lassen sich Angaben entnehmen 2.2. aus dem genannten M aterial: sie kaufte Stoff und nähte ein Kleid d.; man baut Raps an, um öl d. zu gewinnen 2.3. fin Verbindung mit werden/ aus dem Genannten als Ausgangsstadium: anfangs ein Bach, später wird ein breiter Fluß d. 2.4. aus dem, was das Genannte betrifft: seine Ausführungen waren interessant. Man kann d. lernen, erkennen, entnehmen, daß ... darben /sw. Vb.; hat/ veraltend in materiellen Entbehrungen leben, hungern: sie mußten d. in den Nachkriegsj ahren darbieten /Vb./ geh. 1.1. etw. aufführen (1): es wurden Volkstänze, Szenen aus dem neuen Stück dargeboten 1.2. etw. vortragen (1): ein Gedicht, den Stoff in faßlicher Form d. — 2. etw. bietet sich dar etw. wird sichtbar (1): ein weiter Ausblick bot sich dar — 3 . veraltend jmdm. etw. d. jmdm. etw. reichen (1): er bot ihr seinen Arm dar; sie lehnte das Dargebotene ab Darbietung, die; -, - en /zu darbieten 1/ 1. das Darbieten: die D. des Lehrstoffes — 2. das Dar­ geboten e: künstlerische, musikalische Darbietungen darbringen /Vb./ veraltend geh. 1. den Göttern Opfer d. (den Göttern opfern) —2. jmdm. Glückwün­ sche, Geschenke, eine Huldigung d. (zuteil werden lassen) darein [..rein; Trennung: darjein] // auch drein|/| finden, sich /Vb./ v e ra lten d sich damit abfinden: er wird sich d. müssen, daß ... Dargebot, das; -(e)s, /o. PI./ fachspr. für einen bestimmten Zweck zur Verfügung stehende Menge an Rohstoff, bes. an Wasser, aus natürlichen Vor­ kommen: das Verhältnis von D. und Bedarf; ein D. nutzen, ausbeuten darin, nachdrückl. darin /Adv.; / auch drin/ [..rin; Trennung: dar|in] 1. /räumt./ in dem Ge­ nannten: er öffnete das Kästchen, es war nichts d.; ein großer Raum mit Tischen und Bänken d .; man gibt die Tablette in etwas Wasser, um sie d. aufzulösen — 2. in dem, was das Genannte betrifft: er behauptete das Gegenteil, aber d. liegt ein Widerspruch, d. sehe ich einen Fehler; die Schwierigkeit besteht d., daß ...; sich d. einig, sicher sein; d. (auf diesem Gebiet) kennt er sich aus darlegen /Vb./ etw. erklären (1.1): (jmdm.) seine Gründe, Ansichten, den Sachverhalt d .; dazu Darlegung, die; -, -en Darieh(e)n, d as; -s, - (auf der Grundlage einer vertraglichen Vereinbarung) geliehene größere Geld­ sum me: ein D. (von 2000 Mark) bekommen, auf­ nehmen; ein D. geben, gewähren; ein zinsloses D. Darm, der; -(e)s, Därme schlauchförmiger T eil des Verdauungsapparates bei Wirbeltieren, Menschen zwischen Magen und After Darm| -blutung, die /vorw. PI./ vorwiegend durch ein Darmgeschwür entstandene Blutung im Darm ; - f istel, die durch die Darmwand führende Fistel; - f lora, die Med. Gesamtheit der im Darm lebenden Bakterien; -gcschwiir, das Geschwür in der Darm ­ wand; -infektion, die Infektion der Darmschleim­ häute; -inlialt, der; -katarrh, der; -krebs, der /o. PI./ Krebs des Darmes; -saite, die aus tierischem Da rm hergestellte S aite; -Schleimhaut, die; -tätig- kcit, die /o. PI ./; -trägheit, die /o. PI./ mangelnde Peristaltik des Darmes; -Verschlingung, die vgl. -Verschluß; -Verschluß, der Behinderung und Läh­ mung der Darmtätigkeit durch mechanischen Ver­ schluß od. Lähmung der Muskulatur der Darm­ wand; -wand, die die Wandung des Darms bilden­ des Gewebe darnieder / / auch danieder/ darnieder|liegen /Vb./ 1. geh. krank und bettlägerig sein — 2 . daniederliegen (2) Darre, die; -, - n Vorrichtung, Raum zum Dörren bestimmter pflanzlicher Produkte darreichen /Vb./ veraltend geh. jmdm. etw. als Geschenk überreichen darren /sw. Vb.; hat/ 1and sch. etw. in einer Darre trocknen: Malz, Hopfen d. darstellbar /Adj.; nicht adv.; zu darstellen 1—4/ darstellen /Vb./ 1.1. etw., jmdn. im Bild, in einer Nachbildung gestalten: der Maler stellt N hier als jungen Mann dar 1.2. etw. in Form einer Abbildung anschaulich wiedergeben, machen: etw. graphisch d. — 2. als Schauspieler eine Sache, jmdn. in einer Bühnenrolle verkörpern, gestalten: er hatte den Faust darzustellen; Verzweiflung, Ekstase d. — 3. etw. beschreiben (2): etw. schrift- 15*
228 Darsteller — dasitzen lieh, genau, falsch, anschaulich d.; den Hergang d.; jmdn. in bestimmter Weise d .: er hat ihn mir so dargestellt — 4. Chem. /von chemischen Sub­ stanzen/ etw. herstellen (L I): Sauerstoff (rein) d. — 5. etw. stellt etw. dar etw. ist etw., hat Bedeutung (2) als etw.: der Aufbau in so kurzer Zeit stellt eine große Leistung dar; die Erzeugnisse des Werkes stellen einen wichtigen Exportartikel dar — 6 . etw. stellt sich (jmdm.) als etw. dar etw. erscheint (3) (jmdm.) in bestimmter W eise: das Ge­ birge stellte sich als steil aufragendes Massiv dar; die Sache stellt sich (uns) jetzt ganz neu, anders dar + jmd. stellt etw. dar (jmd. wirkt als Persönlich­ keit) Darsteller, der; -s, - Schauspieler, der eine Buhnen­ rolle darstellt: der damalige D. des Hamlet; dazu Darstellerin, d ie; -, - nen u. darstellerisch /A dj.; nicht präd.\: sein darstellerisches (schauspieleri­ sches) Können Darstellung, d ie; -, - en 1. das Darstellen; zu 1.1: die Schwierigkeiten bei der D. von Landschaften; zu 2: seine D. des Hamlet fand großen Beifall; zu 3: er fuhr in seiner D. der Ereignisse fort — 2, Bild (1.1), Nachbildung, Abbildung: farbige, stilisierte Darstellungen; eine graphische D. — 3. schriftliche, mündliche Wiedergabe eines Sachver­ halts, Geschehens, Beschreibung: es gibt darüber mehrere interessante Darstellungen dartun /Vb.j veraltend geh. 1. jmdm. etw. dar- stellen (3): jmdm. seine Gründe, Meinung d. — 2. etw. zeigen (4.1), deutlich machen: damit würde er seinen guten Willen d. darüber, nachdrückl. darüber /Adv.; / auch drüber/ [..ry..; Trennung: dar|über] 1. /räumt./ 1*1. über dem Genannten: im Erdgeschoß der Gebäude sind Geschäfte, d. Wohnungen 1.2. über das Genannte — 2. /zeitl./ 2.1. über den genannten Zeitpunkt hin­ au s: er arbeitet oft bis Mitternacht und d. (hinaus) 2.2 . inzwischen, währenddessen: er wird spät kom­ men, es kann d. Abend werden; er war so in die Lektüre vertieft, daß er d. das Essen vergaß — 3. über das genannte Maß, den genannten Wert hinausgehend: der Preis beträgt 100 Mark oder etwas d .; die Pakete wiegen 10 Kilo und d .; d. hinaus: er bekam eine Urkunde und d. hinaus noch eine Geldprämie — 4 . /d. + hinweg-/ das Genannte überwindend: d. hinweggehen, hinweg­ kommen; sich d. hinwegsetzen — 5. über das, was das Genannte betrifft: ich weiß, was du meinst, wir haben schon d. gesprochen; d. schreiben, dis­ kutieren; sich d. freuen, beschweren, ärgern; d. froh sein; du hast das Buch gelesen, wie ist deine Meinung d.? darüber|-breiten /Vb.f etw. über das Genannte aus­ breiten (); -machen, sich /Vb./ umg. mit dem Ge­ nannten beginnen: Kartoffeln sind zu schälen, ich muß mich endlich d.; -stehen /Vb.f 1. über das Genannte erhaben sein: das Gezänk berührt ihn nicht, er steht darüber — 2. größere Kenntnis auf dem genannten Gebiet haben, als unmittelbar gefor­ dert wird: er vermittelt den Lehrstoff zu unsicher, steht nicht darüber; -streichen /Vb./ über das G e­ nannte hin streichen (2.1) darum, nachdrückl. darum /Adv.; / auch drum/ [..rum; Trennung: dar|um] 1. /räuml./ um das Genannte herum: ein Haus mit einem Garten d. — 2. um das, was das Genannte betrifft: ich werde es tun, er hat mich d. gebeten, ersucht; ich werde mich d. kümmern; d. bemüht sein, daß ...; er hat gelogen, d. geht es, dreht es sich; „mußtest du wirklich hingehen?“ „N ein, ich bin d. herumge­ kommen“ — 3. jauch in konjunktionaler Verwen­ dung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an/ 3.1. des­ halb (2): das Kleid war zu weit, d. hat sie es enger gemacht 3.2 . /restriktiv/ 1trotzdem : er hat gute Arbeit geleistet, aber d. ist er noch kein Meister darum| -binden /Vb./ etw. um das Genannte herum binden: das Buch einschlagen und Bindfaden d.; -wickeln /Vb./ vgl. - binden darunter, nachdrückl. darunter /Adv.; / auch drunter/ [..run..; Trennung: darunter] 1. /räuml./ 1.1. unter dem Genannten: sie wohnen im dritten Stock, wir direkt d. 1.2. unter das Genannte — 2. unter dem genannten M aß, Wert liegend: ich möchte ein Geschenk im Wert von 20 Mark oder d.; jmd. tut es nicht d. (jmd. gibt sich mit Geringerem nicht zufrieden); es muß Sahnetorte sein, d. tut sie es nicht — 3. zwischen, unter der genannten Menge: viele Touristen, d . zahlreiche Ausländer, besuchen jährlich die Stad t; die Birnen sind gut, es sind kaum schlechte d. — 4. unter dem, was das Ge­ nannte betrifft: er sprach von Problemen, was ist d. zu verstehen?; er leidet d., daß ... darunter- /in verbalen Zusammensetzungen/ 1. unter dem Genannten, vgl. darunter (1.1), z. B .: darunter­ liegen, darunterstehen — 2. unter das Genannte, vgl. darunter (1.2 ), z , B .\ darunterlegen, darunter­ stellen — 3. zwischen, unter die genannte Menge, z. B . : (sich) daruntermengen, (sich) darunter­ mischen Darwinismus, der; -, /o. PI./ die von Darwin be­ gründete Theorie von der Evolution der organischen W elt; dazu Darwinist, der; -en, -en u. darwinistisch /Adj.; nicht präd.j Mas /best. Art.; Neutr.j s. Mer 2dasjPron.; Neutr.j s. 2der da|sein /Vb.; ist dagewesen; / auch Ma/ 1. bei jmdm., irgendwo vorhanden, vorrätig sein : der Brief muß doch (noch) d.! — 2.1. anwesend sein: N ist gestern abend auch dagewesen 2 .2 . angekommen (1) sein: wir wollen um 9 Uhr d .; wann soll der Zug d. (ankommen)? 2.3. wieder d. zurückgekommen (1) sein : er ist weggegangen, muß aber bald wieder d. 2 .4 . umg. nicht d. (geistesabwesend sein) — 3 . er ist immer für sie dagewesen (hat ihr im mer zur Seite gestanden); er will immer für sie d. — 4. vor­ handen sein, sich ereignen: das ist noch nie da­ gewesen + / dicked. Dasein, das; -s, jo. Pl.j 1. das menschliche Leben im Hinblick auf seine Beschaffenheit, seine Um­ stände: ein glückliches, hartes D .; jmdm., sich ein gesichertes D. schaffen — 2 . Existenz (1.1): eine Vereinigung, von deren D. er bisher nichts gewußt hatte + sein D. fristen (mühselig, kümmerlich dahin­ leben) Daseins|weise, die jvorw. Sg .j Art und Weise des Daseins (2) von etw. dajsitzen /Vb./ l.a n einer Stelle sitzen: er saß da und blickte vor sich hin — 2 . umg. nun sitzt er
dasjenige — Dauer einrichtung 229 da (ist er hilflos, kann er nichts anfangen) mit sei­ nem Geld, den vielen Sachen dasjenige /Dem.pron.; N eutr.j s. derjenige daß fKonj.f I. /unterordnend; leitet Gliedsätze ein; häufig in Verbindung mit bestimmten Korrelaten, häufig als Glied einer mehrteiligen, zusammen­ gesetzten K on j.f 1. /der durch daß eingeleitete Glied­ satz vertritt das Subjekt des Hauptsatzes; vorw. in Korrelation mit es/: es tut mir leid, d. ich zu spät gekommen bin; es ist schade, d. es regnet — 2, /der durch daß eingeleitete Gliedsatz vertritt das Objekt des Hauptsatzes!: ich weiß, d. sie krank ist; wir haben gehört, d. er die Prüfung nicht be­ standen hat — 8 , /der durch daß eingeleitete Glied­ satz vertritt ein Attribut des Hauptsatzes, ähnlich einem Relativsatz/: die Tatsache, d. er bereits auf Urlaub gefahren ist, ändert die Lage — 4 , /der durch daß eingeleitete Gliedsatz vertritt ein präpo- sitionales Objekt des Hauptsatzes und hat als Korre­ lat im Hauptsatz ein Präp.adv., z. B . dabei, da­ für, dagegen, daher, dahin, damit, danach, daran, darauf, daraus, darin, darüber, darum, darunter, davon, davor, dazu/: er hatte dafür zu sorgen, d. Ruhe herrschte; denkt daran, d. ihr pünktlich sein müßt — 5* /der durch daß eingeleitete Glied­ satz vertritt ein Adverb, eine adverbiale Fügung des Hauptsatzes/ 5.1. /konsekutiv; gibt auch einen Grad an/: der Chor sang (so), d. es im Saale widerhallte 5.2 . /final/ dam it: nimm die Jacke mit, d. du dich nicht erkältest — 6 . /in Verbindung mit bestimm­ ten Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen, durch die sich spezifische Bedeutungen ergeben, z. B . als d., (an)statt d., außer d., kaum d., nur d., ohne d., so d., ungeachtet d., vorausgesetzt d ./: / als (4), 2außer, kaum, nur, 2ohne, 2so (3), ungeachtet, vorausgesetzt — n , /leitet Hauptsätze mit der W ort­ stellung eines Gliedsatzes ein, die einen Wunsch, eine Drohung, ein Bedauern ausdrücken/ : d. doch alles nur ein Traum wäre!; d. du das sein läßt! dasselbe/Dem.pron.; Neutr.j s. derselbe dajstehen /Vb./ 1. in bestimmter W eise an einer bestimmten Stelle stehen: versonnen, fassungslos stand er da — 2.1. in bestimmter Weise d. sich in einer bestimmten Lebenslage befinden: er steht heute wirtschaftlich gut, ganz verlassen da 2.2 . in be­ stimmter Weise in Erscheinung treten: nun steht er kläglich, als (ein) Trottel vor ihr da; um g. (na) wie stehe ich da (habe ich das nicht gut gemacht)? + umg. scherzh. d. wie bestellt und nicht ab­ geholt (verloren und ein wenig ratlos dastehen) Date], die; -, -en fachspr. zweckgebundene Samm­ lung von Daten für die ED V /meist kleiner und spezieller als eine Datenbank/ Daten, die /PL; / auch Datum/ 1.1. bes. durch Messungen, Erhebungen gewonnene Angaben, Werte: D. sammeln; die technischen D. eines bestimmten Gerätes 1.2. Datenverarb. auf Lochkarten od. elektronisch gespeicherte Informationen, die der Ver­ arbeitung unterliegen, aber nicht der Steuerung die­ n e n : D. eingeben, speichern Daten| -bank, die /PL -bänke/ Datenverarb. technische Anlage, die als zentrale Aufbewahrungs­ stelle von Daten dient und einen schnellen Zugriff zu gewünschten Informationen ermöglicht; -material, das: darüber existiert ein umfangreiches D .; -Schutz, der /BRD/ Jur. staats- und zivilrechtliche Maßnahmen zur Beschränkung des Zugangs zu Daten über Personen und andere Rechtssubjekte; -Speicher, der Datenverarb. technische Anlage zur Aufbewahrung und zum wiederholten Abrufen alphanumerischer Daten; -Verarbeitung, die /o. PL/ Vorgänge und Einrichtungen der maschinellen A uf­ bewahrung und Verarbeitung, Auswertung von Daten: elektronische D. // auch EDV/; -Ver­ arbeitungsanlage, die: eine elektronische D. /Abk. EDVA/ System elektronischer Geräte zur Datenver­ arbeitung datierbar /Adj.; nicht adv.; zu datieren 2/: die Funde sind schwer d. datieren/sw. Vb.; hat/1. ein Schriftstück mit einem Datum versehen: einen Vertrag d.; der Brief ist vom 13. April (1920) datiert — 2. ein altes Schrift­ denkmal d. (bestimmen, aus welcher Zeit es stammt); die Funde wurden auf, in das vierte Jahrhundert datiert, waren nicht eindeutig zu d. — 8. etw. datiert von, seit einem bestimmten Zeitpunkt, Er­ eignis etw. besteht seit einem bestimmten Zeitpunkt, Ereignis: seit damals, von daher datiert unsere Freundschaft; zu 1 u. 2 Datierung, die; -, -en Dativ, der; -s, /o. Pl.j Gramm. Kasus, der das indirekte Objekt des Satzes kennzeichnet, von be­ stimmten Präpositionen abhängig sein kann: ein Substantiv im D .; diese.Präposition regiert den D. Dativ]Objekt, das Gramm . Objekt im Dativ dato /Adv./ + veraltend bisd. bis heute, bisher: das war mir bis d. unbekannt Datsche, d ie; -, -n umg. /DDR/ Wochenendhaus mit Grundstück: auf die D. fahren, auf der D. sein; er hat an der Ostsee eine D. Dattel, die; -n eßbare Frucht der Dattelpalme Dattel| -palme, die bes. in Nordafrika kultivierte Palme mit gefiederten Blättern und süßen Früchten; -wein, der W ein mit besonders süßen, dicken fleischigen Beeren Datum, das; -s, Daten // auch Daten; Bezeich­ nung eines bestimmten Tages nach dem Kalender/: der Brief trägt das D. des, vom 10. November 1960; das heutige D .; welches D. haben wir heute?; ein wichtiges D. (Tag eines wichtigen Ereignisses, wichtiger Zeitpunkt) in der Geschichte des Landes; die Nachricht ist jüngsten, neuesten Datums (ist ganz neu) Daube, die; -, -n Böttch. gewölbtes Brett der Wandung bes. eines Fasses Dauer, die; -, /o. PI./ Zeitraum, während dessen etw. besteht, vor sich geht, anhält: die D. unseres Aufenthalts ist ungewiß; während der D. des Konzerts; für die D. (Zeitspanne) von zwei Stun­ den; etw. ist von langer, kurzer D. (etw. dauert lange, kurze Zeit); etw. ist von D. (etw. ist im gleichen Zustand über lange Zeit vorhanden, hat Bestand ...) -J - auf die D. (für lange, unabsehbare Zeit) Dauer| -auftrag, der Auftrag eines Kontoinhabers an die Bank zur ständigen Begleichung bestimmter, regelmäßig zu erfüllender Verbindlichkeiten: ein D. für die Mietzahlung; -backware, die /vorw. P l.j vgl. Dauerware; -brandofen, der Ofen, der längere Zeit ohne Nachlegen von Heizmaterial brennt; -brenner, der 1 . vgl. - brandofen — 2. umg. scherzh. langer K uß; -einrichtung, die vgl. Dauer­ zustand
230 dauerhaft — davor dauerhaft fAdj./ langen Bestand habend: dauer­ haftes (festes, strapazierfähiges) Material; den Frieden d. machen Dauer| -karte, die Eintritts-, Fahrkarte, die zu ständig wiederholter Benutzung über längere Frist berechtigt; -lauf, der (längerer) Lauf (1.1) in mäßi­ gem Tempo: einen D. machen; im D. zum Bahn­ hof; -leihgabe, die langfristig überlassene Leihgabe; -marsch, der langer, ununterbrochener 1M arsch (1); -mieter, der ständiger M ieter dauern /sw. Vb.; hat; auch dauernd/ 1.1 . etw. dauert eine bestimmte Zeit etw. ist eine bestimmte Zeit vorhanden, hält eine bestimmte Zeit an: der Vortrag dauert eine Stunde; es wird sehr, nicht lange d. (es wird viel, nicht viel Zeit vergehen), bis ...; wie lange dauert es noch?; sein Urlaub dauert bis zum 15. September — 2 . geh. etw. dauert etw. ist im gleichen Zustand Über lange Zeit vorhanden, hat Bestand: diese Verbindung, Freund­ schaft wird d. — II. veraltend, noch landsch. 1.1 . jmd. dauert jmdn. jmd. tut jmdm. leid: er dauerte mich in seinem Unglück 1.2. etw. dauert jmdn., es dauert jmdn., daß ... etw. tut jmdm. leid: es dauerte ihn, daß sie nicht reisen konnten dauernd lAdj.; nicht präd.; / auch dauern 1.1/ 1.1. über lange Zeit, auf Dauer, ständig: sich einen Ort zum dauernden Aufenthalt wählen 1.2 . fort­ während, fortgesetzt: er ist d. krank; er sieht sich d. verfolgt; ich verbitte mir diese dauernden Störungen Daucrj -regen, der lange anhaltender Regen; -schlaf, der tage- , wochenlanger Schlaf: D. als Therapie einsetzen; -wäre, die \vorw. P l.j lange haltbares Nahrungsmittel, bes. Gebäck, bestimmte Wurst; -welle, die künstlich hergestellte, lange be­ stehenbleibende Wellung des Haars: sich eine D. machen lassen; -wurst, die Wurst, die durch Räu­ chern lange haltbar gemacht worden ist; -zustand, der: dieses Zusammenwohnen kann kein D. sein (kann nicht über lange, unabsehbare Zeit bestehen) Däumchen, das; -s, - // auch Daumen/ + umg. (die) D. drehen (untätig sein, sich lang­ weilen) Daumen, der; -s, - // auch Däumchen/ der kurze, starke erste Finger der Hand mit nur zwei Gliedern, der den übrigen Fingern gegenübergestellt werden kann: der rechte D.; er hat sich den D. gebrochen - f jmdm. den, die D. drücken, halten (jmdm. für etw.,- ein Vorhaben in Gedanken gutes Gelingen wünschen); umg. etw. über den D. peilen (etw. grob schätzen); (die) D. drehen (untätig sein, sich langweilen) daumen/Daumenl -breit lAdj.f etwa von der Breite des Daum ens: ein daumenbreiter Spalt; -breite, die eine D. einmal das M aß der ungefähren Breite des Daumens: den Saum (um) eine D. auslassen; -lutscher, der oft spött. Kind, das (oft) am Daumen lutscht; -schraube, die mittelalterliches Gerät zum Foltern ; -j- jmdm. (die) Daumenschrauben an- legen, ansetzen, anziehen (jmdn. brutal, erpresse­ risch zu etw. zwingen) Däumling« der; -s, -e 1.1. schützender Überzug für einen verletzten Daumen 1.2. den Daumen bedecken­ der Teil des Handschuhs Daune, die; -, -n \vorw. PI./ kleine, zarte Feder mit weichem Kiel, Flaumfeder: ein mit Daunen gefülltes Kissen, B ett Daunen| -bett, das \Pl. - en/ mit Daunen gefülltes Deckbett; -decke, die vgl. - bett 1Daus, das; -es, -e/Däuser A s, Karte der deutschen Spielkarte, oft mit dem höchsten Zahlenwert 2Daus, der veraltend: ei der D.! jAusrufdesEr­ staunens) davon, nachdrückl. davon /Adv./ 1. fräumt,j 1.1. von dem Genannten entfernt: dort ist der Bahnhof, nicht weit d. die Schule 1.2. von dem Genannten w eg: dort verläuft die Hauptstraße, d. zweigen zwei Nebenstraßen ab — 2. von dem Genannten als ideellem Ausgangspunkt: das Buch fesselte ihn, er kam nicht los d .; er ist weit d. entfernt, das zu glauben — 3. aus, von dem genannten Material, daraus (2.2): ich habe W olle und will mir d. einen Pullover stricken — 4. von der genannten Menge, Anzahl, Sorte, Art: er hatte vier Brüder, zwei d. sind noch am Leben; es ist noch Suppe da, ihr könnt d. essen; ich mag Kirschen, d. könnte ich eine gafize Schüssel essen — 5 . infolge des Genann­ ten: iß nicht so viel Schokolade, d. wirst du zu dick; wir sind viel gelaufen, uns tun die Beine weh d.; umg. das kommt d. fwird gesagt, wenn zu vermutende Folgen eines Verhaltens eingetreten sind/ — 6. von dem, was das Genannte betrifft: das ist falsch, das Gegenteil d. ist w ahr!; ich sage es dir, aber sprich bitte nicht d.; er spielt gern Skat, aber sie ist kein Freund d. (mag das nicht); etwas, nichts d. haben (aus dem Genannten Nutzen, keinen Nutzen ziehen) + / aufundd. davon| -brausen /V b .; ist/ vgl. - fahren; -eilen fV b .; ist/ vgl. - fahren; -fahren /Vb.; ist/ 1.1. sich fahrend entfernen 1.2 . etw., jmd. fährt jmdm. davon etw., jmd. fährt (so schnell) von jmdm. weg, so daß er außer Reichweite des anderen gelangt: der Zug ist uns davongefahren; -jagen /Vb.; ist/ vgl. - fahren; -kommen jVb.j einer gefährlichen, unangenehmen Lage entgehen: es war gefährlich, aber wir sind (noch einmal, mit heiler Haut) davongekommen; mit dem Schrecken, einer kleinen Verletzung d.; -laufen jVb.j 1. vgl. - fahren — 2. Schwierigkeiten dadurch zu bewältigen versuchen, daß man sich der Verantwortung entzieht: man kann nicht einfach, immer d.! — 3. umg. jmdm. d. jmdn. (über­ raschend) verlassen (1.2): ihr Freund ist ihr davon­ gelaufen; -f- umg. etw. ist zum Davonlaufen (etw. ist so unangenehm, daß man es nicht ertragen möchte); -machen, sich /Vb.f umg. vgl. - stehlen, sich; -schleichen j V b .j + d. wie ein geprügelter / Hund; -schwimmen fVb.f -}- jmdm. sind alle Felle davongeschwommen; -stehlen, sich fVb.f heimlich Weggehen, fortgehen; -tragen /Vb./1.1. den Sieg, Preis, Ruhm d. (erlangen 1.1, bekommen 1.1) 1.2. ein Leiden, eine Verletzung, einen Schaden d. (sich zuziehen 4, erleiden); -ziehen fVb.f 1. fort­ ziehen: die Stare ziehen davon — 2. jmd. zieht anderen davon (läßt die Konkurrenten, Wettkämp­ fer hinter sich) davor, nachdrückl. davor /Adv./ 1. jräuml./ 1.1. vor dem Genannten: ein Haus mit einem Garten d. 1.2. vor das Genannte, die genannte(n) Person(en): wir räumen die Sachen in ein Regal und hängen einen Vorhang d. — 2. fzeitl.f vor dem genannten Zeitpu nkt: abends gehen wir ins Theater, d. machen wir noch einen Besuch; einige Zeit, drei Tage d. — 3. vor dem, was das Genannte betrifft:
davorstehen — Deck 231 der See hat kalte Strömungen, man hat uns d. gewarnt; Angst, Achtung, Scheu d. haben davoristehen fVb.f 1. unmittelbar vor der genannten Sache stehen: ich kann das Schild nicht sehen, denn du stehst genau davor — 2 . den genannten Zeitpunkt, das genannte Ereignis unmittelbar vor sich haben: „wann beginnt sein Examen?“ „Er steht kurz davor“ dazu, nachdrückl. dazu /Adv./ 1. zusätzlich zu dem Genannten: bitte eine Wurst und ein Brötchen d.; es ist kalt und noch d. (außerdem) regnerisch — 2.1. für den genannten Zweck: wir wollen backen und brauchen noch Zucker d .; das Gerät dient d., Mikrofilme zu lesen 2.2 . auf das genannte Ziel, Ergebnis zu: etw., dieser Zustand, diese Entwick­ lung führt d., daß . . erist fest d. entschlossen — 3. zu dem, ioas das Genannte betrifft: „wie hat es dir gefallen?“ „Dazu möchte ich nichts sagen“ ; sich Gedanken d. machen; eine Meinung d. haben; jmdn. d. beglückwünschen, d aß ... — 4. jauch in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz mit Inversion des Subjekts einen Hauptsatz anf außerdem: er ist sehr schüchtern, d. ist er ungeschickt -j- / wie komme ich (denn) d.! dazu! -geben fVb.f jmdm. etw. d. jmdm. zusätzlich etw. zu dem Genannten geben: ich gebe dir noch 10 Mark dazu, wenn du mithilfst; + seinen / Senf d.; -gehören jVb.f zu den genannten Sachen, Personen gehören: da ist das Gerät und alle Teile, die d.; dazu -gehörig fAdj.; nur attr.f; -gesellen, sich fVb.f sich zu den genannten Personen gesellen: seine Freunde standen vor dem Kino, er gesellte sich dazu; -halten, sich fVb.f ostmitteldt. sich beeilen: halte dich dazu, damit du fertig wirst; - kommen fVb.f 1.1. zusätzlich zu den genannten Personen, Sachen kommen, erscheinen: wir sind jetzt zwölf, aber es werden noch Teilnehmer d. 1.2 . kommt noch etwas dazu (wollen Sie noch mehr kaufen, bestellen)? /Frage an den Kunden, Gastf — 2. gerade zu dem Zeitpunkt und an der Stelle er­ scheinen, da das Genannte geschieht: ich kam gerade dazu, als er telefonierte; -können fVb.f lan dsch .: nichts d. (nichts dafürkönnen); -lernen fVb.f Zu­ sätzliches lernen, zusätzliche Erfahrungen machen: ich konnte in dieser Zeit viel d. dazumal fAdv.f veraltend damals -f- umg. scherzh. Anno, anno d. (früher, damals in der alten Zeit) Dazu/dazuj -tun, das /in der Verbindung/ ohne jmds. D . ohne jmds. Eingreifen, Unterstützung: ohne mein D. wäre aus der Sache nichts geworden; - verdienen fVb.f zu dem (genannten) Verdienst zu­ sätzlich, oft nebenbei etw. verdienen: sie will noch etwas d. dazwischen, nachdrückl. dazwischen fAdv.f 1. fräuml.f 1.1. zwischen den genannten Sachen, Per­ son en : die Grundstücke grenzen nicht aneinander, es liegt noch eins d. 1 .2 . zwischen die genannten Sachen, Personen: er steckte beide Fotos in den Umschlag und legte ein Blatt Papier d. — 2. dar­ unter (3): es lag ein Päckchen Briefe da, d. einige Karten — 3. fzeitl.f^ . 1. zwischen diesen Zeit­ punkten, Geschehnissen: das Stück hatdrei Aufzüge, d. ist jeweils eine Pause 3.2 . zwischen diese Zeit­ punkte, Geschehnisse: es sind zwei Vorträge ange­ setzt, d. wird eine kurze Diskussion eingeschoben dazwjschenl -fahren /Vb.; ist/ vehement in die ge­ nannte Angelegenheit ordnend od. störend eingreifen: als ihm der Lärm zu toll wurde, fuhr er dazwi­ schen; -funken fVb.f umg. dazwischenfahren: der wird uns nicht d .!; -gehen fVb.f in die genannte Auseinandersetzung eingreifen, um die Streitenden zu trennen: wenn es wieder eine Prügelei gibt, muß er d.; - kommen fVb.f: ich wollte kommen, aber mir ist etw. dazwischengekommen (etw. hat mich gehindert zu kommen); -reden fVb.f 1. sich unaufgefordert in störender Weise in ein Gespräch mischen, jmdm. ins Wort fallen: du sollst nicht immer d., wenn ich telefoniere —* 2 . jmdm. d. sich in lenkender, belehrender Absicht in jmds. A n ­ gelegenheiten einmischen: ihr solltet den jungen Leuten nicht d.; - rufen fVb.f die genannte Rede, Diskussion durch Zwischenruf(e) unterbrechen: er kam nicht mehr zu Wort, ständig wurde da­ zwischengerufen; -schieben fV b .f 1. sich d. sich zwischen und vor andere Personen drängen: er schob sich einfach dazwischen — 2 . etw., jmdn. ein- schieben: wir sind bis zum 15. Mai voll ausgebucht, aber ich kann Sie noch d.; - s chlagen fVb.f vgl. - fahren; -setzen fVb.f jmdn., sich zwischen zwei Personen setzen; -stehen fVb.f als hemmender Fak­ tor zwischen zwei genannten Partnern wirken: sie wären versöhnt, wenn N nicht dazwischenstünde; - treten fVb.f vgl. - fahren; -werfen, sich fVb.f vgl. - fahren DDR, die; -, fo. Pl.f [de:de:|er] fKurzw. für Deutsche Demokratische Republik/ s. deutsch 1.2 DDR-Bürger, der Staatsbürger der D D R D-Dur, das; -, fo. Pl.f Mus. /Tonartf Dealer, der; -s, - [di:k>r] jvorw. B R Df Händler im illegalen Handel mit Rauschgift Debakel, das; -s, - völliger Zusammenbruch (1), blamable Niederlage (I) mit katastrophalen A u s­ maßen: etw. führt zu einem, endet in, mit einem D. Debatte, die; -, -n 1.1. Diskussion (1.1): eine lange, lebhafte D. (mit jmdm.) führen; etw. in die D. werfen; etw. steht zur D. (soll diskutiert werden) 1.2 . Auseinandersetzung über ein Thema im bürgerl. Parlament, Parlamentsdebatte: die D. über ... er­ öffnen; in die D. über diese Frage eintreten debattieren /sw. Vb.; hat/ etw. d. eine Debatte über etw. führen: sie debattierten laut, noch lange; eine Frage, einen Gesetzesentwurf d. (im P a r la m en t erörtern) Debet, das; -s, -s Bank das Soll ausweisende linke Seite eines Kontos: D. und Kredit debil /Adj.f Med. schwachsinnig Debitor, der; -s, Debitoren B an k Schuldner, der vom Großhandel Waren auf Kredit gekauft hat Debüt, das; -s, -s [deby:] erstes öffentliches A u f­ treten eines Schauspielers, Sängers (an einem Ort, in einer Rolle): sein D. geben (seinen ersten öffent­ lichen Auftritt haben); <0> mit diesem Stück gab, lieferte N sein D. als Dramatiker, Regisseur Debütant, der; -en, -en jmd., der sein Debüt gibt debütieren fsw. Vb.; hat/ sein Debüt geben: er debütierte mit der Rolle des Sarastro dechiffrieren fsw. Vb.; hat/ [..Ji..]: einen Text d. (einen chiffrierten Text in Klartext übertragen) Deck, das; -(e)s, -s 1.1. den Rumpf eines Wasser­ fahrzeugs nach oben abschließende waagerechte Fläche, Plattform: an D., auf das D. gehen; an,
232 Deckadresse — de facto auf (dem) D. sein 1.2. eine, der Flächen, die den Schiffsraum in seiner räumlichen Erstreckung von oben nach unten unterteilen und der zwischen zwei solchen Flächen liegende R aum : die Passagiere im unteren D. + um g. nicht, wieder auf D. sein (nicht, wieder gesund sein) Deck|adresse, die Adresse, die dazu dient, die tat­ sächliche Adresse des Empfängers zu verhehlen: jmdm. unter einer D. schreiben Deck| -bett, das jPl. - en/ sackartiges Gebilde bes. aus sehr dicht gewebtem (Baumwoll)gewebe, das mit einem wärmenden Material, bes. mit Federn, gefüllt ist und zum Zudecken dient; -blatt,das fPl. - blätter/ die Umhüllung einer Zigarre bildendes Tabajcblatt Deckehen, das; -s, - / Decke 1.2 Decke, die; -n 1.1, rechteckiges, flächiges, textiles Gebilde zum Zudecken: eine wollene, wärmende D.; sich, jmdn. mit einer D. zudecken, in eine D. hüllen — 2 . flächiges (textiles) Gebilde zum B e­ decken von etw.: eine bunte D. (Tischdecke) auf- legen; eine D. über den Korb decken; ein Deck- chen häkeln — 3 . aus dickem Gummi bestehender äußerer Teil eines Reifens (2) — 4. Straßendecke — 5. Jägerspr. Fell des Schalenwildes mit Ausnahme des Schwarzwildes: dem Reh die D. abziehen — II. den oberen Abschluß eines Innenraumes bildende Fläche: die D. des Zimmers; die Lampe hängt an der D .; die D. streichen + sich nach der D. strecken (mit Verfügbarem auskommen) müssen; mit jmdm. unter einer D. stecken (mit jmdm. gemeinsame Sache machen); umg. jmdm. fällt die D. auf den Kopf (jmd. leidet unter dem Alleinsein, möchte Kontakt zu Menschen haben); — vor / Freude an die D. springen Deckel, der; -s, - 1. plattenförmiger Gegenstand, aufklappbares plattenförmiges Teil als Verschluß, zur Abdeckung eines Gefäßes, Behälters, auch eines Klaviers: ein Topf mit D.; den D. der Kiste, Truhe, des Klaviers schließen — 2 . vorderer, hinte­ rer Teil des Bucheinbandes — 3. salopp scherzh. Kopfbedeckung, bes. Schirmmütze: setz den.D . ab! + salopp eins auf den D. kriegen (getadelt, zu­ rechtgewiesen werden); jmdm. eins auf den D. geben (jmdn. tadeln, zurechtweisen) decken fsw. Vb.; hat; / auch gedeckt/ 1.1 . etw. über, auf etw., über jmdn. d. etw. Flächiges über, auf etw., über jmdn. legen, breiten, so daß dessen gesamte Oberfläche geschützt, der Sicht entzogen ist: ein Tuch über die Wäsche, eine Plane über das Fahrzeug d.; einen Deckel auf den Topf d. (den Topf mit einem Deckel verschließen) 1.2. etw. deckt etw., jmdn. etw. ist über etw., jmdn. gebreitet: Teppiche deckten den Fußboden 1.3. das Dach d. (den Dachstuhl mit Material belegen, das eine schützende Fläche bildet); das Haus ist mit Ziegeln, Schilf, Dachpappe gedeckt 1.4. den Tisch d. (den Tisch mit dem für die Mahlzeit Nötigen, bes. mit Geschirr, Bestecken, versehen) — 2 . die Farbe deckt (gut) (läßt die darunterliegende Farbschicht, den Malgrund nicht durchscheinen) — 3 . den Bedarf d. (genügend Waren für den Bedarf bereitstellen) — 4. Bank etw. finanziell absichern, für etw. auf- kommen: einen Kredit, Wechsel d.; der Scheck ist nicht gedeckt (das Konto weist kein Guthaben in der Höhe des auf dem Scheck genannten Betrags a u s); das Darlehen wird durch die Hypothek ge­ deckt — 5. /bes. in der Viehzucht/: der Hengst hat die Stute gedeckt (begattet); die Stute zum Decken bringen — 0 . etw., jmdn. d. etw., jmdn. (durch, mit etw.) gegen etw., jmdn. abschirmen, schützen: Artillerie deckte den Rückzug der Truppe; er deckte ihn mit seinem Körper; eine gut gedeckte Stellung -r- 7. jmdn., jmds. Handlung d. jmds. unredliches Verhalten schützend verhehlen: seinen Komplizen, die Unterschlagungen des Kollegen d. — 8.1. B allspiele den Gegner, Gegenspieler d. (den Gegenspieler so abschirmen, bewachen, daß dieser nicht ungehindert agieren kann) 8.2 . Schach der Läufer ist, wird durch die Dame gedeckt (wenn der Läufer durch eine gegnerische Figur ge­ schlagen wird, kann diese mit der Dame genommen werden) — 9. sich d. 9.1. Math. Logik kongruent sein : die beiden Dreiecke d. sich; zwei sich dek- kende Begriffe — 9 .2 . übereinstimmen, gleich sein: hier d. sich unsere Ansichten, Interessen; seine Aussage deckt sich mit der des Zeugen + mein Bedarf ist gedeckt; jmdm. den / Rük- ken d. Decken zu Decke II | -balken, der einer der die Decke tragenden Balken; -beleuchtung, die Be­ leuchtung durch eine an der Decke angebrachte Licht­ quelle; -gemälde, das Gemälde an einer Decke; - lampe, die vgl. - beleuchtung; -leuchte, die vgl. - beleuchtung; -malerei, die vgl. - gemälde; -Ver­ kleidung, die Verkleidung (3) einer Decke Deck| -färbe, die Farbe, die die darunterliegende Färbung nicht durchscheinen läßt; -fläche, die der Grundfläche gegenüberliegende obere begrenzende (ebene) Fläche eines Körpers; -hengst, der zur Zucht gehaltener Hengst; -name, der angenommener Name, Bezeichnung, die dazu dient, den tatsäch­ lichen Namen, Sachverhalt zu verhehlen; -Station, die Einrichtung, in der männliche Zuchttiere zum Decken (5) zur Verfügung stehen Deckung, die; -, -en /vorw. Sg./ 1. /zu decken 3—8/ das Decken; zu 3: die D. des Bedarfs; zu 6: die D. des Rückzugs; zu 7: die D. von Verbrechen; zu 8.1 Ballspiele: die D. des Mittelstürmers — 2. Bank das Gedecktsein: der Scheck hat keine D .; die D. der Währung (die Absicherung der Währung durch das Warenvolumen des Staates im Soz., durch die Gold-, Devisenreserven des Staates im K ap.) — 3. Mil. Schutz gegen Sicht, Beschuß: ein Strauch bot D.; in D. gehen — 4. Ballspiele die Ver­ teidigungsspieler: die D. spielte schlecht, versagte — 5. Ansichten, Interessen zur D. (in Überein­ stimmung) bringen deckungsgleich /Adj.; nicht adv./ M ath, kongruent Deck|weiß, das; -/ -es, /o. PI./ weiße Deckfarbe Dederon, das; -s, /o. PL; Handelsname für in der DDR hergestellte Polyamidfaserstoffe/ [.. on]: eine Bluse aus D. Dedikation, die; -en veraltend Widmung: dazu dedizieren /sw. Vb.; hat/ jmdm. etw. widmen (1.1) Deduktion, die; -, -en Logik Ableitung von Aus­ sagen aus bereits als wahr, gültig gesicherten A us- sagen durch Schlußfolgern; dazu deduktiv, deduktiv /Adj./ auf Deduktion beruhend, durch sie gewonnen: ein deduktiver Schluß deduzieren jsw. Vb.; hat/ Logik eine Aussage deduktiv gewinnen de facto [ ..akto] tatsächlich (bestehend): etw. d. (durch Verhalten in der Praxis) anerkennen
Defätismus — Deismus 233 Defätismus, der; -, fo. Pl.f Stimmung der M ut­ losigkeit und Resignation, verbunden mit dem Zwei­ fel an dem Sieg der Sache, für die gekämpft wird; dazu Defätist, der ; -en, -en u. defätistisch fAdj.f defekt /Adj.; vorw. attr. u . präd.f schadhaft, kaputt, einen Defekt (1) aufweisend: eine defekte Leitung; der Motor ist d. Defekt, der; -(e)s, -e 1, technischer Schaden, tech­ nische Störung: der Motor hat einen D.; an dem Gerät ist ein D. aufgetreten — 2 . Med. Fehlen, Ausfall od. Mißbildung eines Organs, Organteiles, der Funktion eines Sinnes: ein genetischer, psychi­ scher D. defensiv fAdj.f abwehrend, verteidigend: defensive Kriegführung; d. diskutieren Defensive, d ie; - n fvorw. Sg .f [..ve] Abwehr, Verteidigung: in die D. gedrängt werden; von der D. zur Offensive übergehen defilieren fsw. Vb.; hat, ist/ vor etw., jmdm. d. in der Art einer Parade od. feierlich gemessen an etw., jmdm. vorbeimarschieren definieren fsw. Vb.; hat/ etw. durch Definition be­ schreiben: einen Begriff, ein W ort d.; etw. ist schwer zu d. (schwer zu beschreiben, bestimmen) Definition, die; - en (kurze) Bestimmung des Wesens od. der Genese von Dingen, Eigenschaften, Beziehungen, des Inhalts von Begriffen, der Be­ deutung sprachlicher Zeichen: eine D. eines Be­ griffes, W ortes geben definitiv, auch definitiv fA dj.f endgültig: etw. steht d. fest; eine definitive Antwort Defizit, das; -s, -e 1. W irtsch. Fehlbetrag: ein D. in der Kasse, Zahlungsbilanz — 2. ein D. (*M angel 1) an bestimmten Nährstoffen Deflation, die; -, -en Wirtsch. firn Kap.f bewußt herbeigeführte Verminderung des Geldumlaufs bis unter die Grenze der zur Warenzirkulation nötigen Geldmenge; dazu deflationär fAdj.f , deflationistisch fAdj.f , deflatorisch fAdj.f Deformation, d ie; - , - en 1. (verunstaltende) Ver­ änderung der (ursprünglichen) Form, Gestalt von etw.: eine D. der Erdschichten durch Erdbeben; O eine D. (Entstellung) der Persönlichkeit — 2* Med.Mißbildung, Verunstaltung; dazu deformieren fsw. F6.;hat/ Defroster, der; -s, - 1. Vorrichtung 1.1in Kraftfahr­ zeugen zur Verhinderung des 1Beschlagens (2.1) od. Vereisens der Scheiben od. zur Beseitigung des B e­ schlages (II) 1.2. in Kühlschränken zum Abtauen — 2. Mittel 2.1. zum Enteisen von Kraftfahrzeug- scheiben 2.2. das dem Wasser der Scheibenwaschan­ lage beigegeben wird, damit es nicht gefriert deftigfAdj.f landsch., bes. norddt. 1.1. derb (2): deftige Witze, Späße 1.2. heftig (1): jmdn. d. (sehr) verprügeln Degen, der; -s, - 1.1. Stich-, Hieb-, Stoßwaffe mit gerader, langer, schmaler K linge: den D. ziehen 1.2. Stoßwaffe mit langer, dreikantiger Klinge zum Fechten Degeneration, d ie; -, -en fvorw. Sg .f 1.1. Med. Biol. Rückbildung, Verfall von Zellen, Gewebe, Organen 1.2. Biol. Verlust wertvoller Eigenschaften bei den Nachkommen in der Züchtung: D. durch Inzucht Degenerations|erscheinung, die degenerieren fsw. Vb.; ist; zu Degeneration/ Degen|fechten, das Fechten mit Degen degradieren fsw. Vb.; hat/ 1. *jmdn. im Dienstrang herabsetzen: er wurde (zum Soldaten) degradiert — 2. jmdn., etw. herabwürdigen: er war nun zur Randfigur degradiert; dazu Degradierung, die; -en dehnbar fAdj.; nicht adv.f 1. elastisch (1): ein dehn­ barer Stoff — 2. weit auszudeuten, auszulegen: ein dehnbarer Begriff; dazu Dehnbarkeit, die; fo. pi.i dehnen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. d. die Länge, Breite von etw. dadurch vergrößern, daß man dar­ auf einen Zug (1.1.2) ausübt: das Gestrick, ein Gummiband d. 1 .2 . etw. dehnt sich: der Stoff, das Trikot dehnt sich (ist elastisch 1); die Hand­ schuhe d. (weiten) sich mit der Zeit —- 2. /von Menschen, Tieren/ sich recken, strecken: er dehnte und reckte sich — 3 . eine weite Ebene dehnte sich (erstreckte sich) vor uns — 4 . die Stunden dehnten sich (vergingen langsam, erschienen lang) Dehnung, die; -, -en 1. fo. Pl.f das Dehnen (1.1) — 2. Phonet. die D. (die lange Aussprache) eines Vokals Dehnungs-h, das [..ha:] der Buchstabe h als Zei­ chen der Dehnung des vorangehenden Vokals Deibel,der; -s, - landsch. umg. Teufel Deich, der; -(e)s, -e Damm zum Schutz gegen Hoch­ wasser, Überschwemmung Deichsel, die; -, -n Stange am Wagen, die zum (Ziehen und) Lenken des Wagens dient: die D. des Pferde-, Handwagens; die Pferde an die D. span­ nen deichseln fsw. Vb.; hat/ umg. etw. d. durch ge­ schicktes Agieren, Arrangieren eine gewünschte Situation zustande kommen lassen: wir werden die Sache schon d. dein jPoss.pron.; Mask. u . Neutr.; Fern.: deine; auch deinige; ordnet etw., jmdn. dem Zugehörig- keits-, Interessenbereich einer mit du angesprochenen Person zu j: fadj.f d. Hut, Buch, Mann; das ist deine Sache, Pflicht; dank deiner H ilfe; gib das deinem Freund; ich achte deinen Entschluß; mit herzlichen Grüßen Dein Fritz fB riefSchlußf ; ist das deine Bahn (die Bahn, mit der du gewöhnlich fährst)?; fsubst.f es war nicht mein Wunsch, son­ dern deiner, der deine; die Deinen (deine A n ­ gehörigen); du mußt das Deine (deinen Teil) dazu tun + mein und d. / verwechseln deiner /Gen. vom Pers.pron. du/ s. du deinerseits fAdv.f von deiner Seite, von dir aus: gibt es d. Bedenken? deinesgleichen findekl. Pron.f jmd., der ist wie du, Menschen deiner A rt:dasist nichtsfür(dich und)d. deinethalben /Adv.; Pers.pron. deiner 4- halben/ veraltend deinetwegen deinetwegen /Adv.; Pers.pron. deiner -f- wiegen/ aus Gründen, die dich betreffen: er ist d. gekommen deinetwillen /Adv.; Pers.pron. deiner -f willen/ veraltend fin der Verbindungf um d. deinetwegen, für dich: ich habe es nur um d. getan deinige, Deinige, der, die, das fsubst. Poss.pron . zu dein/ geh. der, die, das deine: die Wohnung neben der deinigen; die Deinigen (deine Angehörigen); du hast das Deinige (deinen Teil) getan Deismus, der; -, fo. Pl.f [de|i..] religionsphiloso­ phische Strömung, bes. während der Aufklärung, die Gott als Schöpfer der Welt annimmt, ihm jedoch
234 Deist — Delphinsprung keinen Einfluß auf das Weltgeschehen zuschreibt; dazu Deist, der; -en, - en; deistisch jA d j.j Deiwel, der; -s, - landseh. umg. Teufel dejure formaljuristisch: einen Staat d. anerkennen Dekade, die; -, -n Zeitraum von zehn Tagen dekadentjAdj.j von Dekadenz gekennzeichnet: deka­ dente Kunst, Strömungen; jmd., etw. hat deka­ dente Züge Dekadenz, die; -, /o. PI./ Verfall sozialer Verhaltens­ weisen, bes. in Epochen des Niedergangs von Gesell­ schaftsformationen der Klassengesellschaft, und die entsprechende ästhetische Reflexion in Kunst und Literatur Dekan, der; -s, -e Leiter einer Fakultät, eines inter­ disziplinären Bereichs im Wissenschaftlichen Rat einer Hochschule Dekanat, das; -(e)s, -e Funktion und Funktions­ bereich eines Dekans Deklamation, die; -, -en 1. ausdrucksvoller Vortrag bes. von Dichtung — 2. fvorw. Pl.f auf Wirkung aus­ gerichtete (nichtssagende) Ausführungen: bloße, leere Deklamationen; dazu deklamatorisch /A d j./; zu 1 deklamieren /sw. Vb.; hat/: ein Gedicht d. Deklaration, d ie; -, -en bes. von Staaten, Körper­ schaften abgegebene (Grundsatz)erklärung: eine ge­ meinsame D. beider Staaten; dazu deklarieren /sw. Vb.; hat/ deklassieren/sw. Vb.; hat/ Sport einen Gegner über­ legener besiegen, als dessen leistungsmäßige K lassi­ fizierung erwarten läßt: der Weltmeister wurde de­ klassiert Deklination, die; -, -en 1.\o. PL/ Gramm. Flexion des Nomens: die starke, schwache D.; die D. eines Substantivs — 2. Phys. Abweichung der Richtung der Magnetnadel des Kompasses von der geographi­ schen Nordrichtung: eine D. von zehn Grad deklinieren jsw. Vb.; hat/ Gramm, ein Nomen flektieren: ein Substantiv d. Dekollete, das; -s, -s [dekolte:] tiefer A usschnitt (1) dekolletiert /Adj./ [dekolt..] mit einem Dekolletl versehen: ein dekolletiertes Abendkleid; sie er­ schien d. (in einem Kleidungsstück mit DekolleU) Dekontamination, die; -, /o. PI./ Phys. Beseitigung od. Verringerung einer radioaktiven Verseuchung durch chemische od. physikalische Verfahren; dazu dekontaminieren jsw . V b .; hat/ Dekor, der, das; -s, -s verzierende (graphische) A u s­ gestaltung bes. auf Porzellan, Glas: ein geschmack­ voll gestaltetes D .; moderne Dekors Dekorateur, der; -s, -e [. .to:r] Fachmann bes. für die textile Ausgestaltung von Innenräumen, die Ge­ staltung von Schaufenstern, für Bühnenausstattung Dekoration, d ie; -, - en 1. das Dekorieren — 2.Ge­ samtheit der Gegenstände, mit denen ein Raum für einen bestimmten Anlaß, ein Schaufenster ge­ schmückt, ausgestaltet worden ist: dieD. des Raumes, Schaufensters wechseln — 3. Bühnenbild Dekorations] -Stoff, der Dekostoff; -Wechsel, der Wechsel der Dekoration (2) bes. in einem Schaufen­ ster: die ausgestellten Waren werden erst nach D. verkauft dekorativ /Adj.j (in effektvoller W eise) schmückend: das Bord ist zweckmäßig und d. zugleich; ein dekorativer, großer Kragen; d. wirkende Muster dekorieren jsw. Vb.; hat/ etw., bes. einen Raum, ein Schaufenster, schmücken, ausgestalten: einenRaum, Tisch d .; ein Schaufenster d. Dekostoff, der für die Dekoration von Räumen be­ stimmter Stoff (1) Dekret, das; -(e)s, -e veraltend staatliche, be­ hördliche Anordnung, Verfügung: ein D. erlassen; dazu dekretieren jsw. Vb.; hat/ etw. anordnen (1.1), verfügen (LI) Delegation, d ie; - , -en Gruppe von Personen, die delegiert worden ist: eine sowjetische, französische D. empfangen, begrüßen; eine D. des FDGB, von Wissenschaftlern; einer D. angehören Delegations|-leiter, d e r ; -mitglied, das delegieren /sw. V b .; hat; auch Delegierte/ 1. jmdn. im Auftrag einer gesellschaftlichen Gruppe zur Teilnahme z. B . an einer Konferenz, als Interessen­ vertreter bei etw. od. zum Besuch einer Bildungsein­ richtung bestimmen, entsenden: jmdn. zu einer Kon­ ferenz, in ein Komitee, zum Studium, in einen anderen Betrieb d. — 2. etw. (an jmdn.) d. als Weisungsberechtigter Aufgaben, Zuständigkeiten einem anderen (Gremium) übertragen: der Betriebs­ leiter hat diese Aufgabe an N delegiert Delegierte, der u. die; -n, -n j / auch delegierenj jmd., der (als Mitglied einer Delegation) zu einer Konferenz delegiert ist: die Wahl der Delegierten zum Parteitag Delegiertenkonferenz, die Delegierung, d ie; -, - en das Delegieren (1): seine D. (ihn zu delegieren) zum Studium wurde beschlossen delektieren jsw. Vb.; hat/ geh. sich an etw. (genüß­ lich) erfreuen : er delektierte sich am Burgunder, an ihrer Redeweise delikat /Adj.j 1. würzig und besonders wohlschmek- kend: der Salat ist d. (zubereitet) — 2.1. /nicht adv.j heikel (und mit Fingerspitzengefühl zu be­ handeln): ein delikates Problem, Thema be­ rühren 2 .2 . etw. d. (diskret 1) behandeln Delikatesse, d ie ; -, - n 1.delikate Speise: Hummer ist eine D.; der Salat war eine D. (war delikat 1) — 2. jo. Pl.j geh. Feingefühl: etw. mit D. behandeln Dolikateßj -gurke, die Gewürzgurke; -hering, der ohne Zusatz von Milch sauer eingelegter Hering; -waren, die /Pl.j hochwertige Lebens-, Genußmittel Delikat|laden, der jP l . - laden/ Verkaufsstelle des soz. Einzelhandels für hochwertige Lebens-, Genußmittel der höheren Preisklasse Delikt, das; -(e)s, -e strafbare Handlung: ein (schwe­ res) D. begehen Delinquent, der; -en, -en jmd., der ein Delikt be­ gangen hat Delirium, das; -s, Delirien [. .ian, ..Ion] akute B e­ wußtseinsstörung mit Sinnestäuschungen: im D. liegen, sein Delle, die; -, - n bes. durch Schlag, Stoß, Druck her­ vorgerufene flache Vertiefung in etw.: eine D. im Hut, Kotflügel Delphin, der; -s, -e 1. mit dem Wal verwandtes, vor­ wiegend in den wärmeren Meeren der nördlichen Halbkugel gesellig lebendes Säugetier mit schnabel­ artig verlängerter Schnauze, das wegen seines relativ großen Gehirns als sehr intelligent gilt und leicht zu zähmen und zu dressieren ist — 2. jo. Art., o. Pl.j Sport Delphinschwimmen: über 100 Meter D. siegte IST Delphin S p o r t zu Delphin 2| -schwimmen, das Schmetterlingsschwimmen; -Sprung, der aus dem Stand mit dem Rücken zum Wasser vorwärts drehend ausgeführter Sprung
1Delta — Demonstrativpronomen 235 HIelta, das; -s, -s vierter Buchstabe des griechischen Alphabets 2Delta, das; -(s), Delten durch Anschwemmung an der Mündung eines Stromes, Flusses entstandenes Gebiet, das von mehreren Wasserläufen, in die sich der Strom, Fluß teilt, durchflossen wird: der Nil bildet ein D. Demagoge, der; -n, -n demagogisch vorgehender P o ­ litiker Demagogie, die; -n [..i:on] fvorw. Sg .j politische Strategie der bewußten Irreführung und Aufwiegelung der Volksmassen durch heuchlerische Verfälschung der historischen Wahrheit demagogisch fAdj.f von Demagogie bestimmt, mit den Mitteln der Dem agogie: demagogische Reden, Phrasen; d. Vorgehen Demarche, die; -, -n [..J(o), PL ..Jen] Diplom atie diplomatischer Schritt eines Staates gegenüber einem anderen Staat Demarkationslinie, die vorläufig festgelegte Grenz­ linie zwischen Territorien (2) demaskieren jsw. Vb.; hat/ 1. sich d. eine Maske vom Gesicht abnehmen; O mit dieser Handlung hat er sich demaskiert (hat er sein wahres Gesicht gezeigt) — 2. jmdn. entlarven; dazu Demaskierung, die; -en Dementi, das; -s, -s offizielle Richtigstellung, W i­ derruf einer Nachricht, Behauptung: ein D. ver­ öffentlichen dementieren /sw. Vb.; hat/ eine Nachricht, B e­ hauptung offiziell widerrufen, richtigstellen: die Meldung wurde dementiert demi -entsprechend, -entsprechend f A d j .f dem G e ­ nannten entsprechend: er hat mich beleidigt, und ich habe ihm eine dementsprechende Antw ort ge­ geben; es geht ihm schlecht, und er sieht d. aus; -gegenüber, -gegenüber fAdv.f im Vergleich, Unter­ schied zu dem Genannten: die Sessel sind klein, d. wirkt der Tisch sehr massiv; -gemäß, -gemäß f A dv.f dementsprechend: wir kennen die Weisung und werden d. handeln Demission, d ie; -en vorw. Diplomatie Rück­ tritt eines Ministers, einer Regierung; dazu demis­ sionieren fsw. V b.; hat/ seinen Rücktritt erklären dem| -nach, -nach fAdv.f der genannten Sache zu­ folge: er ist vor einer Stunde zu Hause weg- gegangen, d. müßte er bald hier sein; -nächst, -nächst fAdv.f in nächster Zeit, bald: d. wird mit dem Bau begonnen Demographie, die; jo. Pl.f Wissenschaft von der Bevölkerungsentwicklung; dazu demographisch fAdj.; nicht präd.f Demokrat, der; -en, -en jmd., der sich, bes. unter hürgerl. Verhältnissen, für die (Verwirklichung der) Souveränität des Volkes, die progressiven Tendenzen der hürgerl. Demokratie einsetzt: er war ein auf­ rechter, fortschrittlicher D .; bürgerliche D emo­ kraten Demokratie, die; -n [..i:on] 1.fo. Pl.f so­ zialistische D. aus der Diktatur des Proletariats er­ wachsender Typ des soz. Staats- und Gesellschafts­ gefüges, Art und Weise der politischen Machtaus­ übung durch die Arbeiterklasse, der Leitung und Pla­ nung der staatlichen und gesellschaftlichen Ent- *wicklung durch die Werktätigen: die Entfaltung, Verwirklichung der sozialistischen D .; die Rolle •der Volksvertretungen, Initiativen der W erktäti­ gen in der sozialistischen D. — 2,1. fo. PL; Bez. für eine Staatsform, für die Art und Weise der poli­ tischen Machtausübung, die formell allen Bürgern das gleiche Recht zuerkennt, auf die Gestaltung des politisch-staatlichen Lebens Einfluß zu nehmen, deren Inhalt aber von der durch den Staat ausgeübten Klassenherrschaft bestimmt ist/ 2.2. fo. Pl.f die bürgerliche D. Staats- und Herrschaftsform der Bourgeoisie in der Form von 2.1 auf der Basis kap. Eigentums an den Produktionsmitteln: die Heraus­ bildung, Grenzen, der Verfall der bürgerlichen D . ; den Abbau der D. (bestimmter tatsächlicher Form en der Mitwirkung breiterer Kreise an der Gestaltung des Staats-, Gesellschaftsgefüges) verhindern; die (bürgerlich-)parlamentarische D. fStaatsform m it einem Parlament als gesetzgebendem Organ/ 2.3. fvorw. im hürgerl. Sprachgebrauchf Land mit der Staatsform von 2.2 — 3. fo. Pl.f innerpartei­ liche D. /Bestandteil des demokratischen Zentralis­ mus in einer marxistisch-leninistischen Partei/ demokratisch fAdj.f 1.1. vom Willen der Volks­ massen, der Werktätigen bestimmt, ihm entspre­ chend (und die soz. Demokratie vorbereitend, för­ dern d): demokratische Forderungen, Maßnahmen, Umgestaltungen; eine demokratische Bodenreform, Erneuerung eines Staatswesens; eine (wahrhaft) demokratische Verfassung; die / Deutsche Demo­ kratische Republik 1.2. demokratischer Zentralis­ mus (soz. politisches Prinzip der Einheit von zen­ traler Leitung und Planung und selbständiger, eigen­ verantwortlicher Mitarbeit aller Glieder, gesell­ schaftlichen K räfte) — 2. durch die Staatsform D e­ mokratie (2.1 , 2 .2) bestimmt, festgelegt: (verfas­ sungsmäßig garantierte) demokratische Rechte, Freiheiten; demokratische Institutionen — 3. fbes. in der hürgerl. Demokratie! für die Rechte des Volkes eintretend, progressive Tendenzen, Traditionen der hürgerl. Demokratie vertretend: fortschrittliche de­ mokratische Kräfte; demokratische Opposition gegen staatsmonopolistische Herrschaft; eine de­ mokratische Haltung, Gesinnung — 4. d. (un ter gleichberechtigter Mitwirkung aller Beteiligten) ge­ faßte Beschlüsse; d. Vorgehen demokratisieren fsw. Vb.; hat/ einen Staat, eine staatliche Einrichtung nach demokratischen (1.1) Grundsätzen umgestalten: den Staatsapparat, das Bildungswesen, die Verwaltung eines Landes d.; dazu Demokratisierung, d ie; -, -en demolieren fsw. Vb.; hat/ etw. zerstören, stark be­ sch ädigen : der Wagen ist völlig demoliert (worden) Demonstrant, der; -en, -en Teilnehmer an einer Demonstration (1) Demonstration, die; -, -en 1. Aufmarsch, Kund­ gebung einer großen Menge Menschen im Freien als Ausdruck politischer Stellungnahme: eine D. für, gegen etw. veranstalten; an einer D. teilnehmen — 2. (ostentative) Bekundung: dieser Akt ist eine D. des guten Willens — 3. das Demonstrieren (3): zur D. verwendetes Material Demonstrationsjzug, der Zug (1.5) von Demon­ stranten demonstrativ, auch demonstrativ fAdj.f seine Ein ­ stellung zu etw., bes. Protest od. Zustimmung, ab­ sichtsvoll auffällig zeigend, deutlich machend: d. verließen sie den Saal; sein demonstratives Fern­ bleiben Demonstrativ]pronomen, das Gramm. Pronomen
236 demonstrieren — Denkm al mit der Funktion, auf eine genannte Person, Sache hinzuweisen demonstrieren /sw. Vb.; hat/ 1. an einer Demon­ stration (1) teilnehmen: für, gegen etw. d .; wo wird demonstriert (findet eine Demonstration statt)? — 2 , etw. (ostentativ) bekunden: damit de- monstierte er seine Absicht, . . . — 3. etw. anschau­ lich darlegen, vorführen, verdeutlichen: etw. an einem Beispiel d.; jmdm. die Wirkungsweise von etw. d. / Demontage, die; -, - n [..montane, . . moqta^o] 1.1. Abbau bes. von Maschinen, Anlagen: die D. eines Industriebetriebes 1.2. das Auseinander- nehmen, Zerlegen von Konstruiertem: die D. des Gerätes; dazu demontieren /sw. V b .; hat/ demoralisieren fsw V b .; hat/ etw. demoralisiert jmdn. etw. untergräbt, lähmt jmds. Einsatzwillen, Aktivität, etw. entmutigt jmdn. fvorw. im Part. Präs, u. P rät.f: etw. wirkt demoralisierend (auf jmdn.); eine demoralisierte Truppe; dazu Demorali­ sierung, die; -en fvorw. Sg .f Demoskopie, die; -, fo. PL; vorw. BRDf Meinungs­ forschung; dazu demoskopisch fAdj.; nicht präd.f: demoskopische Untersuchungen Demut, die; jo. Pl.f (religiös verstandene) Haltung völliger (dienender) Ergebenheit, Unterwerfung: sich in D. vor jmdm., etw. beugen, neigen; dazu de­ mütig jAdj.f: d. um etw. bitten demütigen fsw. Vb.; hat/ jmdn., sich erniedrigen: jmdn. durch eine Bemerkung d.; sich vor jmdm. d. müssen; dazu Demütigung, die; -, -en demzufolge, demzufolge jAdv.j dem Genannten zufolge, infolgedessen: der Sportler hat sich verletzt und wird d. nicht starten den jKurzw. für Denier/ s. Denier: ein Paar Strüm­ pfe, eine Strumpfhose, 20 d. denaturieren jsw. Vb.; hat/ fachspr. 1. jvon Lebens-, Genußmitteln/ etw. für technische, gewerb­ liche Zwecke durch Zusätze ungenießbar machen: Speisesalz zu Viehsalz d .; denaturierter Alkohol — 2. einen Eiweißstoff einem nicht umkehrbaren che­ mischen Prozeß aussetzen, gerinnen lassen; dazu Denaturierung, die; -, -en Dengelhammer, der Hammer zum Dengeln dengeln /sw. Vb.; hat/: die Sense d. (die Schneide der Sense durch Hämmern schärfen) Denier, das; -/ -s, - [dome:, den..] /Abk. den;/* auch den; Einheit, die die Feinheit von Fäden bes. bei Seiden-, C hemiefasern in Gramm pro Länge angibt/ Denk] -ansatz, der die ersten (Grund)überlegungen zu einem systematischen Denkprozeß: ein richtiger, verfehlter D .; - anstoß, der Anregung, die (weitere) Gedankengänge, Überlegungen in einem bestimmten Zusammenhang äuslöst: etw. gibt jmdm. einen D., dient als D .; sich aus etw. Denkanstöße holen, nehmen; -arbeit, die fo. P l.j : D. leisten (denken 1); -art, die 1. jmds. generelle Art und Weise des Den­ kens (1), jBetrachtens: seine realistische, nüchterne D. — 2. fvorw. Sg .j Art und Weise des Denkens (2), Gesinnung, Einstellung: es ist die D. eines reli­ giösen Menschen denkbar jAdj.j 1. /nicht adv./ im Bereich des Mög­ lichen, dessen, was eintreten od. was man sich vor­ stellen kann: eine denkbare Lösung; dieser Fall ist d.; es ist durchaus d., daß ... — 2. /adv./ sehr, äußerst: eine d. günstige Gelegenheit; das Wetter war d. schlecht denken, dachte, hat gedacht j / auch gedacht/ 1. sich mit Hilfe der Fälligkeit des Gehirns, des Ver­ standes die objektive Realität mit begrifflichen M it­ teln abstrahierend und verallgemeinernd aneignen: klar, gründlich, sprunghaft, logisch d .; mathema­ tisches Denken; etw., einen Gedanken zu Ende d.; wir müssen realistisch d. (die D inge realistisch betrachten, einschätzen); das kann man sich doch d.; das habe ich mir (gleich) gedacht; wer hätte das gedacht!; das läßt sich d. (ist, war anzu­ nehmen); die Sache gibt (mir) zu d. (erweckt Be­ denken); was hast du dir dabei gedacht (welche Grunde hattest du dafür)?; er hat sich nichts (weiter), nichts Böses dabei gedacht (hat oh ne viel Nachdenken, hat arglos gehandelt); umg. wo denkst du hin, salopp denkste (du irrst dich sehr)l — 2. in bestimmter Weise d. in bestimmter Weise eingestellt sein, eine bestimmte Gesinnung haben: sozialistisch d. und handeln; kleinlich, großherzig d.; kleinbürgerliches Denken — 3 .1 . etw. m einen (1.1), glauben (1): ich denke, wir machen das so; wie, was denkst du darüber?; er denkt, daß das geht; ich denke, dächte, das reicht 3.2 . über etw., jmdn., von etw., jmdm. in bestimmter Weise d. über etw., jmdn. eine bestimmte Meinung haben, in bestimmter W eise urteilen: wie d. Sie darüber, über die Sache?; du solltest deswegen nicht schlecht von ihm d. — 4. sich etw. in bestimmter Weise d. sich etw. in bestimmter W eise vorstellen: wir d. uns so eine Reise sehr schön; wie denkst du dir das (weiter)? — 5. an etw., jmdn. d. 5.1. seine Gedanken auf etw., jmdn. richten: an die Kind­ heit, die fernen Freunde d.; voller Vorfreude an das Fest d.; er denkt immer an seine Familie (ist immer auf das Wohl seiner Familie bedacht) 5.2. etw., jmdn. im Gedächtnis behalten, nicht vergessen: denk an die Schlüssel!; wir müssen daran d., den Brief einzuwerfen -f* ich denke nicht daran (das kommt nicht in Frage, das tue ich nicht)!; — sich sein(en) / Teil d. Denker, der; -s, - 1 . jmd., der originäre gedankliche, philosophische Systeme aufstellt: die bedeutendsten (Dichter und) D. dieser Epoche — 2. er ist ein unkritischer, kritischer D. (denkt unkritisch, k ri­ tisch); dazu denkerisch /Adj.; nur attr./: eine enorme denkerische Leistung (Denkleistung) Denker|stirn, die vorw. sc herz h. hohe Stirn D$nk/denk| -fähigkeit, die /o. PL/ Fähigkeit zu denken (1): die D. schulen, entwickeln; -faul /Adj.; vorw. attr. u . präd./ intellektuell träge; dazu -faul- heit, die; -fehler, der Fehler in einem logischen, systematischen Gedankengang; -gewohnheit, die jvorw. Pl.j Gewohnheit, in bestimmter Weise zu denken (1, 2): alte Denkgewohnheiten überprüfen; - inhalt, der jvorw. Pl.j Gedankenkomplex: neuen Denkinhalten Ausdruck geben; -leistung, die 1.1. durch Denken erbrachte Leistung: die ersten Denk­ leistungen des Kleinkindes 1.2 . von einem Denker (1) erbrachte Leistun g: die großen Denkleistungen antiker Philosophen Denkmal, das; -s, -mäler, auch -e 1. größere plastische Darstellung zur Erinnerung an ein Er­ eignis, eine Person : (jmdm.) ein D. errichten; ein D. für die Opfer des Faschismus; O mit dieser Leistung hat er sich ein D. gesetzt (hat er etw. geschaffen, das lange von ihm künden wird) — 2 .
Denkmalpflege — Depp 237 gegenständliches Zeugnis einer früheren Kultur, historischen Epoch e: eine Burg als bauliches D. erhalten; wertvolle Handschriften als Denkmäler der mittelalterlichen Literatur Denkmal/denkmal (au ch Denkmals/denkmals|)| -pflege, die Gesamtheit der Maßnahmen zur Er­ haltung baulicher Denkmäler (2); -pfleger, der Fach­ mann für Denkmalpflege; dazu -pflegerisch /Adj.; vorw. attr.f; -schütz, der staatliche Maßnahmen zum Schutz von baulichen Denkmälern (2) und Natur­ denkmälern: etw. steht unter D.; etw. unter D. stellen Denk/denkj -methode, die Methode des Denkens (1); -modell, das ideelles Modell eines bestehenden od. zu schaffenden Sachverhalts; -pause, die Pause, Zeit zwischen Diskussionen, die zum Durchdenken der erörterten Fragen dienen soll: eine D., ein paar Wochen D. einlegen; -prozeß, der Prozeß des Den­ kens (1); -Schema, das 1. schematisch vorgeprägter Rahmen gedanklicher Abläufe: etw. in ein, sein D. einpassen — 2. vgl. - modell; -Schrift, die Sch rift­ stück offiziellen Charakters über ein aktuelles, die Interessen der Allgemeinheit betreffendes Problem; -Sportaufgabe, die in Form eines Rätsels gestellte, knifflige Aufgabe; -tätigkeit, die /o. Pl.f vgl. - pro­ zeß; -vermögen, das fo. Pl.f Denkfähigkeit; -weise, die fvorw. Sg./ Denkart (2); -würdig fAdj.; nicht adv./ so bedeutungsvoll, daß es wert ist, im Gedächt­ nis bewahrt zu loerden: dies ist, war ein denk­ würdiger Tag; ein denkwürdiges Datum, Ereignis; -Zettel, der + u m g . jmdm. einen D. geben, ver­ passen (jmdn. in exemplarischer Weise strafen, jmdn. eine als Warnung, Lehre anzusehende un­ angenehme Erfahrung machen lassen) Menn fKonj.; nebenordnend; kausal; verbindet zwei nicht vertauschbare Hauptsätze und stellt sie in einen erklärenden od. begründenden Zusammenhang! 1. firn Sinne der Erklärung von Sachbeziehungen; leitet den Satz ein, der die Ursache für den im Vordersatz genannten Sachverhalt angibtf: die Blu­ men sind erfroren, d. es hat Frost gegeben; Kollege N fehlt heute, d. er ist krank — 2- firn Sinne der Begründung, Rechtfertigung, Motivierung von Äuße­ rungen als sprachlichen Handlungen; leitet den Satz ein, der den Beweggrund angibtf 2.1. ffür die im Vordersatz geäußerte Behauptung od. Annahme/: es hat (wohl) Frost gegeben, es muß Frost gegeben haben, d. die Blumen sind erfroren (die erfrorenen Blumen geben mir Grund zu behaupten, anzu­ nehmen, daß es Frost gegeben hat, haben muß); Kollege N ist offenbar krank, d. er fehlt heute 2.2. ffür die im Vordersatz geäußerte Aufforderung od. Frage/: gehe bitte nach Hause, d. ich bin müde (meine Müdigkeit ist der Grund, dich zu bitten, nach Hause zu gehen) 2denn /Adv.; in der Verbindung es sei d. aus ­ genommen, außer vielleicht/ 1.1 . /auf Satzglieder bezogen/: niemand, kein Mensch, es sei d. Peter selbst, hat von seiner Krankheit gewußt; du wirst so rasch kein Auto bekommen, es sei d. ein ge­ brauchtes 1.2 . /auf Teilsätze bezogen/: er kommt nicht mit, es sei d., du entschuldigst dich (nur wenn du dich entschuldigst, kommt er m it); Hans kommt (bestimmt, immer, jedesmal), es sei d., daß er krank ist (nur wenn Hans krank ist, kommt er nicht); /in der Verbindung geschweige, d ./: / geschweige 3denn /Partikel/ 1. /eingeschoben in einen Aussage­ satz; kennzeichnet diesen als Folgerung aus dem Kontext, aus dem Kenntnishintergrund/ schließlich, folglich : es war spät geworden, und so gingen sie d. nach Hause — 2. /eingeschoben in einen Frage­ satz ; kennzeichnet die Einstellung des Sprechers, daß entgegen seinen Erwartungen nun etw. in Frage steht, was er als gegeben vorausgesetzt hat; begründet sein Erstaunen/: ja kommt Hans d. heute? (ich habe bisher angenommen, daß Hans heute nicht kommt); kommt Hans d. nicht?; wer soll d. das machen können?; wo bleibt er d.? — 3. geh. /als Vergleichspartikel, oft um doppeltes als zu ver­ m eiden/: er war als Wissenschaftler bedeutender d. als Schriftsteller; v e ra lte n d sie war schöner d. je dennoch /Adv./ 1. trotz des vorher Gesagten: ich will es d. versuchen; das Buch war schlecht ge­ schrieben und d. interessant — 2 . /in konjunktio- naler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Sub­ jekts a n; konzessiv/ Hrotzdem: es regnete oft, d. war der Urlaub schön Denunziant, der; -en, -en jmd., der jmdn. denunziert (hat) Denunziation, die; -en Anzeige, Verdächtigung im Sinne des Denunzierens denunzieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. aus egoistischen, opportunistischen Gründen anzeigen, an übergeord­ neter Stelle, bes. bei der Polizei, verdächtigen: ein Spitzel hat sie denunziert Deodorant, das; -s, -s/-e kosmetisches Mittel gegen Körpergeruch: ein D. benutzen Deospray, der, auch das Deodorant in Form von Spray deplaciert [,.(t)si:rt], deplaziert fA d j .f feh l am Platze, unangebracht: seine Bemerkung war d.; er kam sich in dieser Umgebung d. vor Deponie, die; -, -n [..i:on] Lagerplatz für Müll, Mülldeponie: eine D. anlegen deponieren jsw. Vb.; hat/ etw. irgendwo d. etw. Wertvolles irgendwo unterbringen, um es dort sicher aufzubewahren: etw. in einem Safe d. Deportation, die; -, -en zwangsweise Verschickung, Verschleppung in (illegale) Haft, an einen Ver­ bannungsort: die D. von Gegnern des Naziregimes in Konzentrationslager; dazu deportieren /sw. V b .; hat / Depositen, die /PI./ Bank 1. deponierte Wert­ sachen, - papiere, Gelder — 2. bei Banken, Spar­ kassen als Guthaben verzinslich angelegte Gelder DepQt, das; -s, -s [de:po] 1. für Straßenbahnen, Omnibusse abgegrenztes Gelände mit Hallen und Werkstätten — 2. veraltend Lager (4), Nieder­ lage (11.2): Nahrungsgüter, Waffen in einem, im D. lagern — 3. Bank Aufbewahrungsort für Depo­ siten (1) — 4. Med. Ablagerung in Zellen, im Gewebe Depot Med.| -fett, das /o. PI./ bei Mensch und Tier .im Gewebe vorwiegend unter der Haut ge­ speichertes, als Reservoir fungierendes Fettgewebe; -präparat, das Medikament mit lang anhaltender W rkung Depp, der; -en/-s, - e(n) landsch., bes. süddt. österr. Tölpel, Dummkopf: um den Deppen brauchst du dich nicht (zu) kümmern; auch Schimpfw. bist ein alter D.!
238 Depression — dereinst Depression, die; -en 1. Med. bes. durch negative Veränderung der Grundstimmung, durch Antriebs- und Willensschwäche, Hemmungen im Denken und Handeln gekennzeichnete psychische Krankheit: unter Depressionen leiden; im Zustand der D. — 2. Pol. Ök. die auf den Tiefpunkt der zyklischen Krise folgende Phase depressiv, auch depressiv fAdj.; vorw. attr.f 1.1. Med. von einer Depression bestimmt, herrührend, ihr entsprechend 1.2 . niedergeschlagen, hoffnungs­ los, m utlos: in einer depressiven Stimmung sein deprimieren fsw. Vb.; hat/ jmdn. in eine depressive Stimmung versetzen: die Zustände dort haben mich deprimiert; fvorw. im Part. Präs. u . Prät.f es war deprimierend; ich war völlig deprimiert Deputat, das; -s/-es, -e Naturalien, die jmd. als Lohn für geleistete Arbeit erhält: D. bekommen Deputation, d ie; -en veraltend mit einem fest umrissenen Auftrag versehene Delegation, Abord­ nung : eine D. entsenden; dazu deputieren fsw. Vb.; hat/ u. Deputierte, der u. die; -n, -n 2der, auch der fbest. Art.; M ask.; Fern.: die, Neutr das; gibt Kasus, Numerus, Genus eines Subst. an, das eine genannte od. bekannte Größe bezeichnet; unbetontes dem, der, das können mit Präp. ver­ schmelzen, z. B . am, zur, ins/: der Mann, die Lam­ pe, das Licht, die Preunde 1. /individualisierend/ 1.1. der Sohn des Lehrers; das Buch liegt auf dem Tisch, stell es ins Regal; die neue Leiterin; wann kommt der Briefträger?; ich komme Mittwoch, den 14. November 1.2 . fbei Abstraktaj: der Tod, die Freude, das Leben; die Beherrschung, die er gezeigt hat 1.3. fbei Eigennamen/ 1.3.1. landsch. umg. der Hans ist nicht da; die Müllers sind ver­ reist 1.3.2. /bei Eigennamen mit Attr.f: der kleine Hans; das Berlin der Jahrhundertwende 1.3 .3 . fbei Einmaligkeit des Bezeichneten, bes. bei geo­ graphischen Bezeichnungen, Schiffsnamenj: der Atlantik; die Alpen; die Schweiz; die ,Aurora4 /Schiffsnamej; den ,Faust4 aufführen; /bei Fam i­ liennamen berühmter weiblicher Persönlichkeiten/: die Seghers, die Ulanowa — 2 . /generalisierend; im PL weglaßbarI: das Kind will spielen; die Gleichberechtigung der Frau; der Südländer ist lebhaft; (die) Wale sind Säugetiere — 3. /zur Ver­ deutlichung der KasusverhältnisseI: (den) Kaffee dem Tee vorziehen — 4. /substantiviert jede W ort­ art): das Denken; das Alte, der Neue; das Ja; das Du; das Hin und Her; das Auf und Ab; das Ach und Weh 2der, auch der /Pron.; Mask.; Fern.: die, Neutr.: das/ I. /Dem.pron.; weist auf Bekanntes, Genann­ tes od. zu Nennendes hin/ 1. /adj./ 1.1. /unmittelbar hinweisend; stets betont/: der Wurf war gut; das Stück muß man sehen; dorthin fährst du, in die Gegend?; /die Größe wird vor allen anderen der Art herausgestelltI: das war der Clou (des Abends) 1.2. dessen, deren /als Gen. attr.; anstelle der Poss. pron. sein u. ihr/t gestern besuchte uns sein Freund und dessen Sohn; Frau N und deren Tochter; man konnte die Fehler und deren Folgen absehen 1.3. /in der Doppelformj der und der: er sagte, er käme zu dem und dem {zu einem hier nicht näher zu be­ zeichnenden) Zeitpunkt — 2 . /subst./ 2.1 . /unmittel­ barhinweisend, umg. mit adv. Bestimmung/:der (da) ist es, den kenne ich; die (da, dort vorn) meine ich; was ist denn das? 2.2 . /weist auf eine genannte od. zu nennende Person od. Sache zurück bzw. vor­ aus/ 2.2.1. „wo ist Karl?“ „Der (er) ist in seinem Zimmer“ ; „und die Eltern?“ „Denen habe ich nichts gesagt44; der Urlaub, an den (daran) darf ich gar nicht denken; /eine bestimmte Person, Sache von anderen unterscheidend/: der mit dem Vollbart; „Helga?“ „Ach die!“ 2.2 .2 . deren, auch derer /Gen. P l./ ies gibt Fälle, und deren, derer (davon) gibt es viele, die ... 2.2 .3 . derer /Gen. PL; vor Namen von Adelsgeschlechtern/: eine Be­ sitzung derer von N 2.2 .4 . dessen, derer /vor einem Relativsatz/ : wir trinken auf das Wohl dessen, der heute nicht da ist, auf das W ohl derer, die heute nicht hier sind 2.2 .5 . /mit folgendem Gen./: unser Garten und der unserer Nachbarn 2.2 .6 . /ein g e ­ nanntes Subst. od. Pron. wiederaufnehmend/: wer mitkommen will, (der) soll sich melden; dieser Kerl, dem habe ich die Meinung gesagt 2.3 . die /PL/ umg. /anstelle einer Passivkonstruktion od. des Indef.pron. man/: haben die heute nicht ge­ heizt?; die wollen den Platz absperren 2.4 . vorw. das /weist auf den Inhalt eines vorausgehenden od. folgenden Satzes/ : wir hatten Urlaub, das war eine schöne Zeit; das, was er dort gesagt hat, war das Wichtigste; die Sache ist die, d aß ...; daß er bereits heute kommt, (das) ist unwahrscheinlich 2.5. nur das 2.5.1. /bei unpersönlichen od. un­ persönlich gebrauchten Verben/ es: das regnet schon den ganzen Tag 2.5 .2 . /mit Prädikatsnomen in Sätzen vom Typ das ist, das sind/: das ist meine Schwester, mein Bruder; das ist unser Haus; das sind die Vermißten 2.6 . /in der Bedeutung 1.3 in der Doppelform/ der und der: er sagte, es beträfe den und den — II . /Rel.pron.; leitet einen Gliedsatz ein; weist auf ein vorausgehendes Subst. od. Pron. zurück/: das ist er, ist der Herr, der öfter hier ist, den wir neulich schon sahen; ausgerechnet ich, die ich nicht zeichnen kann; die Dame, der ich die Tasche getragen habe; das Bord, auf dem die Vase stand; er dankte allen (denjenigen), die ge­ holfen hatten; /in Verbindung mit Verben, die den Gen. fordern/: das Messer, dessen er sich bediente; eine Dame, deren (an die), auch derer ich mich durchaus erinnere — UI. /Rel.pron. u . Dem.pron. zugleich/: der (derjenige, welcher) das gesagt hat, wußte Bescheid; die (diejenige, welche) vorhin da war, ist weggegangen; die (diejenigen, welche) hier­ her kommen, wissen, was sie erwartet -f- der und jener (einige, manche); — / dies und das der| -art /Adv./ in solchem Maße: ich bin d. er­ schöpft, daß ...; -artig /Adj./ so geartet, solch: uns fehlen derartige Erfahrungen; etw. Derartiges war noch nicht da; ich bin d. (so, derart) erschöpft, daß.;. derb /Adj./ 1.1. grob und fest, stabil: derbes Leder, Schuhwerk; ein derber Stoff 1.2 . derbe (kräftige, nicht verfeinerte) Kost 1.3. d . (kräftig und heftig) zupacken; jmdn. d . anfassen, packen — 2 . derbe (grobe, drastische) Witze, Späße; dazu Derbheit, die; -, - en /vorw. Sg./ Derby, das; -/ -s, -s [dsrbi] als Galopprennen ver­ anstaltete jährliche Zuchtprüfung der besten drei­ jährigen Vollblüter eines Landes dereinst /Adv./ veraltend 1. später einmal, in der Zukunft: wenn wir uns d. Wiedersehen — 2. einst, früher einmal: wir trafen uns d. in N
deren — despotisch 239 deren jGen. 8g . von 2die u. Gen. PI. von 2der, 2die, 2das/ s . 2der derentwegen /Rel.pron. od. Dem .pron. deren -f- w egen/: /relativisch/ die Frage(n), d . wir Zusam­ menkommen; Ihinweisend! veraltend es gibt Probleme, d. wollen wir Zusammenkommen derentwillen /Rel.pron. od. Dem.pron. deren + willen; in der Verbindung! um d .: /relativischj die Dame, um d. er gekommen war derer jGen. 8g . von 2die u. Gen. PI. von 2der, 2die, 2das/ s. 2der deretwegen s . derentwegen dergestalt /Adv./ veraltend in solcher Weise, so: die Unterredung verlief d., daß ... dergleichen findekl. Dem.pron./ veraltend 1.1. /attr./ solch, derartig: d. Dinge sagt er öfter 1.2 . so etwas, etw. Derartiges: ich habe d. schon, nichts d. gehört + nichtd./ tun Derivat, das; -(e)s, -e/-a [..v . .] Chem. chemische Verbindung, die aus einer anderen, ursprünglichen, abgeleitet ist derjenige jDem.pron.; Mask.; Fern.: diejenige, Neutr.: dasjenige; nur vor folgendem eingeschobe­ nem Relativsatz, veraltend auch vor Gen.; nach­ drücklicher als 2der, 2die, 2das/: derjenige (Schüler), der das getan hat, soll sich melden; wir bitten diejenigen, die zu dieser Zeit anwesend waren, . . . ; mit dieser Funktion ist diejenige des Kultur­ obmanns verbunden derlei lindekl. Dem.pron./ veraltend 1.1. lattr.l solch, derartig: d. Dinge hörte ich selten 1.2. so etwas, etw. Derartiges: ich habe d. schon gehört dermaßen/Adv./ so, derart: er war d. müde, daß ... Dermatologe, der; -n, -n Facharzt für Dermatologie Dermatologie, die; -, jo. Pl.f Teilgebiet der Medizin, das sich mit den Hautkrankheiten befaßt derselbeIDem.pron.; Mask.; Fern.: dieselbe,Neutr.: dasselbe/ 1. /bezeichnet die Identität mit einer ge­ nannten od. bekannten Größe/: er trug denselben Anzug, sie trug dieselbe Bluse wie am Vortag (trug den Anzug, die Bluse vom Vortag); er ist in demselben Jahr geboren wie ich; sie fahren noch denselben W agen; er hat dasselbe gesagt (wie du, sie); /in der Verbindung/ ein und d.: wir wohnen seit vielen Jahren in ein und demselben Haus, in ein und derselben Wohnung — 2 . umg. /bezeichnet eine andere Größe der genannten od. bekannten Art/: sie hat denselben (den gleichen) Mantel (wie ich) lderwe|l(en) /Adv./ inzwischen, währenddessen: ich wasche ab, du kannst d. die Blumen gießen 2derwe|l(en) /Konj.; unterordnend; leitet einen vor­ an- od. nachgestellten temporalen Gliedsatz ein ; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Gleich­ zeitigkeit! veraltend 2während (1): er las, d. die anderen K arten spielten derzeit /Adv./ zur Zeit, gegenwärtig: das ist die d. beste Ausführung dieses Typs; das ist d. nicht möglich derzeitig /Adj.; nur attr./ zur Zeit bestehend, vor­ handen: der derzeitige Zustand ist unbefriedigend Desaster, das; -s, - [deza..] Zusammenbruch (1), heillose Situation : es gab ein, endete mit einem D. Deserteur, der; -s, -e [dezerto:r] Militärangehöriger, der seine Einheit verläßt in der Absicht, sich dem Wehrdienst zu entziehen desertieren /sw. Vb.; ist, hat/ [dezer..] zum Deser­ teur werden; dazu Desertign, die; -, -en desgleichen /Adv.; vorw. in konjunktionaler Ver­ wendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts od. Satzteile an; gibt die Übereinstimmung an/ eben­ falls: sie brauchten eine neue Schreibmaschine, d. fehlte es an Rechenschiebern; alle waren an­ wesend, d. der Vorsitzende deshalb /Adv./ 1. aus diesem Grunde: die Straßen sind vereist, du mußt d. langsam fahren — 2 . /in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an; kausal; weist auf die Ursache für den genannten Sachverhalt und die sich daraus er­ gebende Folge Mn/: er war krank, d. konnte er nicht zum Dienst kommen Design, das; -s, -s [dizain] gestalterischer Entwurf für einen Gebrauchsgegenstand, ein Industrieerzeug- ms Designer, der; -s, - [dizaincr] jmd., der beruflich Designs entwirft designieren /sw. Vb.; hat/ [dezi..] jmdn. für ein bestimmtes Amt, eine bestimmte Aufgabe vorsehen, im voraus bestimmen: /vorw. im Part. Prät.j er wurde für dieses Amt designiert; N als der desi­ gnierte Außenminister, Nachfolger des Direktors desillusionieren jsw . V b .; hat/ [des|i..] etw. des- illusioniert jmdn. etw. nimmt, zerstört jmdm. Illu ­ sionen, ernüchtert jmdn.: von dieser Reise kam er desillusioniert zurück; dazu Desillusionierung, die; -, -en Desinfektion, die; -en [dss|i..] das Desinfizieren Desinfektions|mittel, das Mittel zur Desinfektion desinfizieren /sw. Vb.; hat/ [des|i..] etw. frei von Krankheitserregern machen: eine Wunde, Instru­ mente, den Raum d. Desinteresse, das; -s, /o. PI./ [desji..] Uninter­ essiertheit: sein D. (an etw.) deutlich zeigen; dazu desinteressiert /Adj./ deskriptiv /Adj./ [desk..] W isse n s ch. beschreibend (2): die deskriptive Methode; eine rein deskriptive Darstellung Desodorans, d as; Desodoranzien/Desodorantia [des|o.., dezo.., P I. ..tslan, . .tsia] s. Deodorant Desodorant, das; -s, -e [des|o.., dezo..] s. Deo­ dorant desodorieren /sw. Vb.; hat/ [des|o.., dezo..] etw. von unangenehmem Geruch befreien desolat /Adj./ [dezo..]: etw., jmd. befindet sich in einem desolaten (trostlosen, traurigen) Zustand Desorganisation, die; -, - en /vorw. Sg./ [desjo..] Auflösung, Zerstörung organisatorischer Strukturen; dazu desorganisieren /sw. Vb. ; hat/ desorientieren /sw. V b .; hat/ [des|Orient..] j m d n . falsch od. nicht unterrichten (2) und so irreführen: die Meldungen desorientierten die Bevölkerung; er war völlig desorientiert Desperado, der; -s, -s [desp..] ein zu jeder Ver­ zweiflungstat fähiger M ensch Despot, der; -en, -en [desp..] 1. Despotismus aus­ übender Herrscher — 2. Tyrann (2): zu Hause spielte er sich als D. auf Despotie, die; -, /o. PI./ [desp..] Despotismus despotisch /Adj./ [desp..] 1. sich auf Despotismus gründend: ein despotischer Herrscher; ein despo­ tisches Regime — 2. herrisch, rücksichtslos anderen
240 Despotismus — Deutsch seinen Willen aufzwingend: sein despotisches Auf­ treten, Umgehen Despotismus, der; jo. PL/ [desp..] Diktatur (2) eines einzelnen gewaltsam Herrschenden in seinem Interesse und im Interesse der von Ihm repräsen­ tierten Minderheit dessen /Gen. 8g . von 2der, Mas/ s. Mer dessentwegen /Rel.pron. od. Dem .pron. dessen wegen/: /relativisch/ der Freund, d. er gekommen war, /hinweisend/ veraltend nur d. war er nicht mit ins Kino gegangen dessentwillen ßRel.pron. od. Dem.pron. dessen + willen; in der Verbindung/ um d.: /relativisch/ dieses Buch, um d. ich so lange herumgelaufen bin dessen|ungeachtet /fidv.; vorw. in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vorder­ satz einen Hauptsatz mit Inversion des Subjekts an; konzessiv/ Hrotzdem: er konnte ihn nicht ausstehen, d. achtete er seine Leistungen Dessert [dese:r, dese:r], auch Dessert [desert], das; -s, -s Nachspeise, Nachtisch: als D. gab es Früchte Dessert|-besteck, das; -wein, der W ein mit hohem Zucker- und Alkoholgehalt Dessin, das; -s, -s [..ss] fachspr. Variante eines Grundmusters eines Stoffes od. auf Papier: neue, modische Dessins entwerfen Dessous, das; -, - /vorw. PI./ [desu:, Gen. u . PI . desu:s] (Kleidungsstück der) Damenunterwäsche: modische D .; ein seidenes D. Destillat, das; -es/-s, -e [dest..] Chem. durch Destillation gewonnenes Kondensat Destillation, die; -en [dest..] Ohem. das D estil­ lieren destillieren /sw. Vb.; hat/ [dest..] Chem. etw. d. durch Verdampfen und anschließendes Konden­ sieren eines flüssigen Gemisches von Stoffen (3.2) flüchtige von weniger flüchtigen od. festen Stoffen trennen desto /als Glied der mehrteiligen Konj. je ... d .; unterordnend/: / 2je destruktiv [dest..] , auch destruktiv [de:st..] /Adj./ durch negatives (ideelles) Einwirken eine konstruk­ tive Entwicklung hemmend, verhindernd: eine de­ struktive Haltung; d. diskutieren; destruktive Tendenzen deswegen /Adv.; auch in konjunktionaler Verwen­ dung/ deshalb Detail, das; -s, -s [detai, auch deta:j] Einzelheit: etw. in allen Details, bis ins kleinste D. erzählen, beschreiben, schildern; ins D. , in die Details gehen (etw. detailliert darlegen, erörtern) detailliert /A dj./ [detaji:rt] in (allen) Einzelheiten: etw. d. darstellen, vortragen; ein detaillierter (in s einzelne gehender) Bericht, Plan Detektiv, der; -s, -e [..va] Privatdetektiv: jmdn. durch einen D. überwachen, beobachten lassen Detektiv| -geschichte, die vgl. - roman; -roman, der Roman, in dem die Arbeit eines Detektivs im Mittel­ punkt steht Determinante, d ie; -, -n Math, aus den Elementen (5) einer quadratischen M atrix abgeleitete Zahl Determination, die; -, /o. PL/ W issensch. das Bestimmtsein eines Sachverhalts durch einen anderen determinieren jsw. Vb.; hat/ Wissensch.: ein Geschehen determiniert (bestimmt) ein anderes; etw. ist determiniert (unterliegt der Determination) ; determinierte Vorgänge; dazu Determiniertheit, die; -, /o. P l.j Determinismus, der; -, /o. PI./ Phi los. Lehre vom objektiven Zusammenhang und der wechselseitigen Bedingtheit aller Dinge, Erscheinungen, Prozesse in N atu r und Gesellschaft: der mechanische, dialek­ tische D. Detonation, die; -, -en /von explosiven Stoffen (3.2), Sprengladungen/ Explosion mit bes. starker Druck­ welle; dazu detonieren /sw. Vb.; ist/: eine Bombe detonierte (explodierte, zerbarst mit lautem K nall) deucht s. dünken Deut, der + veraltend kein(en), nicht ein(en) D. gar nichts; gar n ich t: sich keinen D. um etw. kümmern deuteln jsw. Vb.; hat/ an etw. d. etw. spitzfindig, krittelnd auszulegen suchen: daran ist nichts, gibt es nichts zu d. (das steht fest) deuten, deutete, hat gedeutet 1 * etw. (als etw.) d. einem (dargelegten) Zeichen, Sachverhalt einen be­ stimmten, möglichst den ihm innewohnenden Sinn (II. 1), eine möglichst sachgerechte Bedeutung (1.1) zu o rd n en : etw. falsch, richtig, in seinem Interesse d.; Schriftzeichen, einen Text d .; einen Traum d.; er deutete seine W orte als ein Zeichen des guten Willens — 2. auf etw., jmdn., in eine be­ stimmte Richtung d. auf etw., jmdn. (hin)weisen, zeigen, in eine bestimmte Richtung zeigen: er deutete (mit dem Finger) auf das W arnschild; nach vorn, oben d. — 3. etw. deutet auf etw. etw. läßt etw. erwarten: alle Anzeichen d. auf gutes Wetter deutlich /Adj./ 1.1. gut wahrnehmbar: etw. d. er­ kennen können, spüren, hören; d. sprechen; er hat einen deutlichen Vorsprung 1.2 .sich d. (genau) an etw. erinnern — 2 . unmißverständlich (1.1): er hat das ganz d. gesagt; ein deutlicher Hinweis; jmdm. etw. d. (anschaulich und verständlich) machen — 3. rücksichtslos offen (4): muß ich erst d., noch deutlicher werden?; er hat es ihm d. gesagt, hat eine deutliche Sprache geführt; dazu Deutlichkeit, die; -, jo. PL/; zu 2: jmdm. etw. in, mit aller D. (Unmißverständlichkeit) sagen deutsch /Adj.; / auch Deutsch, 1Deutsche/ 1.1. /bezeichnet die ethnische, territoriale Zugehörigkeit, auch die Staatlichkeit/ das ehemalige Deutschland und seine Bevölkerung betreffend: die deutsche Na­ tion, Arbeiterklasse; die Geschichte des deutschen Volkes; deutsche Städte; er war (ein gebürtiger) Deutscher 1.2. /in Namen; im allgemeinen nicht undifferenziert verwenibar/ die DDR, die BRD betreffend: die Deutsche Demokratische Republik // auch DDR/ (der soz. Staat auf dem Gebiet des ehemaligen Deutschlands); Freier Deutscher Ge­ werkschaftsbund f S auch FDGB/ (die gewerk­ schaftliche Organisation der D D R ); Deutscher Ge­ werkschaftsbund /Abk. DGB; gewerkschaftliche Dachorganisation in der BRD/ —■2.1. /nur attr./ die deutsche Sprache (die 1.1, 1.2 entsprechende Sprache, Sprache der Bevölkerung der DDR , der BRD — bzw. des früheren Deutschlands —, Öster­ reichs und eines Teils der Schweiz) 2.2 . /nicht präd.\ in der deutschen (2.1) Sprache: d. spre­ chen; wie heißt das (auf) d.?; eine deutsche Über­ setzung; d. (die deutsche Sprache) verstehen + umg. mit jmdm. d. reden (jmdm. unverblümt die Meinung sagen) Deutsch, das; -(s), /o. PL; /* auch deutsch 2,
deutsche — Diakon 241 deutsche/ 1.1. jo. Art./ die deutsche Sprache: er spricht, versteht (nicht, kein) D. 1.2. die deutsche Sprache in der Ausprägung einer bestimmten Person, Gruppei ein gutes, akzentfreies D.; sein D. ist mangelhaft; das D. Luthers — 2. /o. Art./ die deutsche Sprache (und Literatur) als Unterrichts­ fach: morgen haben wir (zwei Stunden) D .; er unterrichtet D., g ibt Unterricht in D., ist Dozent für D. iDeutsche, das; -n, /o. PI .; nur mit best. Art.; /* auch deutsch 2, Deutsch/ die deutsche Sprache: die Beherrschung des Deutschen; etw. ins D. über­ setzen 2Deutsche, der u. die; -n, -n s. deutsch 1.1 Deutsch/deutsch| -künde, die fo. P l.j jB R D j Deutschunterricht in der Schule; -land, das jo. Pl.j 1.1. ILändername für das Territorium der deutschen Nation , bes. des ehemaligen deutschen Staates, bis zur Herausbildung der DDR und der.BRDj: er lebte in D .; das Wilhelminische D .; die Befreiung Deutschlands vom Faschismus; sie waren Ver­ treter eines anderen D. (eines bessern T eiles der deutschen Bevölkerung) 1.2. /in Namen in der DDR und in der BRD/: die Sozialistische / Ein­ heitspartei Deutschlands; die Bundesrepublik D. // auch BRD; offizielle Bez. für den heutigen kap, Staat auf dem Gebiet des ehemaligen Deutschlands (1.1)/; -lehrer, der Lehrer für Deutschunterricht, bes. in der Schule; -sprachig jAdj.j 1.1. Deutsch als Muttersprache sprechend: die deutschsprachige Bevölkerung der Schweiz 1.2. in deutscher Sprache: die deutschsprachigen Sendungen von Radio N ; -sprachlichjA d j.; n u r attr./: der deutschsprachliche (die Kenntnis der deutschen Sprache vermittelnde) Unterricht; -stunde, die Unterrichtsstunde im Fach Deutsch in der Schule; -unterricht, der Kenntnis der deutschen Sprache (und Literatur) vermittelnder Unterricht: D. für Ausländer Deutung, die; -, - en das Deuten (1): etw. läßt ver­ schiedene Deutungen zu Devise, die; -, -n [..v.J Wahlspruch Devisen, die jPl.j [..v .J ausländische Zahlungs­ m ittel: etw. kostet D., muß in D. bezahlt werden Devisen W irtsch.| -bestimmung, die jvorw. Pl.j Bestimmung über den Devisenverkehr; -kurs, der Wechselkurs von Währungen; -vergehen, das Ver­ gehen gegen die Devisenbestimmungen; -verkehr, der internationaler Zahlungsverkehr Devon, das; -(s), fo. Pl.j [ . .v . .] Geol. Formation des Paläozoikums zwischen Silur und Karbon devot jAdj.j [ . .v . .] veraltend unterwürfig: seine devote Haltung; jmdn. d. grüßen Dez, der; -es, -e jvorw. Sg .j landsch. salopp K opf (1.1): jmdm. eins übern, auf den D. geben, hauen Dezember, der; -(s), - jvorw. Sg .j zwölfter M onat des Jahres Dezennium, das; -s, Dezennien [..ion] geh. Jahr­ zehnt dezent jAdj.j 1.1. vornehm zurückhaltend, taktvoll: sein dezentes Auftreten; sich d. zurückziehen 1.2. /von Sachen/ unaufdringlich (1.1): ein dezentes Muster. Kleid, Parfüm Dezentralisation, die; -en jvorw. Sg.j das De­ zentralisieren dezentralisieren jsw. Vb.; hat/ etw. d. Aufgaben, Tätigkeiten von zentralen Staatsorganen auf nach­ geordnete verlagern und dadurch Zentralisation auf- heben: eine Verwaltung d. Dezernat, das; -(e)s, -e /noch B R D j Sachgebiet bei Behörden, in Verwaltungen; dazu Dezernent, der; -en, -en Leiter eines Dezernats Dezimal]bruch, der M ath, nicht ganze Zahl mit einer od. mehreren Ziffern rechts vom Komma Dezimale, die; -n, -n Math. Stelle in einem Dezi­ malbruch rechts vom K om m a: die erste D. gibt Zehntel an Dezimal| -klassifikation, die W issen sch. syste­ matische Einteilung von etw. in zehn von 0 bis 9 bezifferte Hauptabteilungen, deren jede wieder in zehn Abteilungen gegliedert wird und so fort; -stelle, die Math. Dezimale; -System, das jo. Pl.j Math. auf der Zahl 10 als Grundzahl aufgebautes Zahlen­ system; -waage, die Waage, bei der die Last zehnmal größer ist als die bei der Wägung aufgelegten Masse­ stücke; -zahl, die Math. Dezimalbruch Dezimeter, Dezimeter, der, f a ch sp r . das /Abk. dm/ ein zehntel Meter dezimierenjsio. Vb.; hat/ eine Gruppe von Personen, Tieren (durch vernichtende Einwirkung) in der Per­ sonenzahl, im Bestand vermindern: Seuchen dezi­ mierten die Bevölkerung; der Bestand an R ot­ wild war stark dezimiert, wurde durch Wilderei dezimiert Dezitonne, die jAbk. dt/ 100Kilogramm Dia, das; -s, -s jKurzw. für Diapositiv/ s. Dia­ positiv: Dias vorführen Diabetes, der; -, jo. Pl.j od. D. mellitus Med. Krankheit mit erhöhtem Blutzuckergehalt infolge mangelnder Funktion der Bauchspeicheldrüse, Zuk- kerkrankheit; dazu Diabetiker, der; -s, - an Diabetes Erkrankter diabolisch jAdj.j geh. teuflisch, infam : etw. mit diabolischer Freude tun; sein diabolisches Lachen Diadem, das; -s, -e von Frauen auf der Stirn od. im Haar getragener ringförmiger Schmuck aus Edel­ metall und -steinen: ein D. tragen Diagnose, die; -, -n Bestimmung und Benennung der Art einer Krankheit: die ' stellen (die Art der Krankheit erkennen, bestimmen); wie lautet die D .?; die D. lautet auf Diabetes; dazu Diagnostik, die; -, jo. Pl.j Lehre und Praxis des Diagnose- stellens, Diagnostiker, der; -s, er ist ein guter, schlechter D. (kann als Arzt gut, schlecht Diagnosen stellen), diagnostisch jAdj.; nicht präd.j die Dia­ gnose betreffend, diagnostizieren jsw. Vb.; hat/: eine Krankheit d. (die Art einer Krankheit er­ kennen, bestimmen) diagonal jA dj.; / auch Diagonale/ 1.1. zwei nicht benachbarte Ecken eines Vielecks, Polyeders gerad­ linig miteinander verbindend 1.2. von einer Stelle, Ecke zu einer schräg gegenüberliegenden Stelle, Ecke (verlaufend): die Wiese d. überqueren; diagonale Streifen 1.3. /nicht präd.j etw. d . lesen (etw. über­ fliegen 2) Diagonale, die; -/ -n , -n j / auch diagonal/ diagonal (1.1) verlaufende gerade Linie Diagonal[streiien, der diagon al (1.2) verlaufen der Streifen Diagramm, das; -s, -e graphische Darstellung eines funktionalen Zusammenhangs in einem Koordina­ tensystem Diakon, der; -s/-en, -e/-en Rel. 1. für die Arbeit in der evangelischen Gemeinde ausgebildeter Helfer 16 Wörterbuch
242 Diakonisse — Dichterlesung — 2. katholischer, orthodoxer od. anglikanischer Geistlicher, der in der Rangfolge unter dem Priester steht Diakonisse, die; -, - n in der evangelisch-kirchlichen Fürsorge tätige Kranken-, Gemeindeschwester Diakonissin, die; -nen s. Diakonisse Dialekt, der; -(e)s, -e regionale Existenzform einer Sprache, M undart: der Oberlausitzer, schwäbische D .; D. sprechen Dialekt/dialekt| -diehtung, die im Dialekt verfaßte Dichtung; -frei /Adj./: d. (ohne Merkmale eines Dialekts) sprechen Dialektik, die; /o. Pl.j 1. philosophische Wissen­ schaft von den allgemeinen Bewegungs- und Ent­ wicklungsgesetzen der Natur, der Gesellschaft und des D e n k e n s : die marxistische materialistische D .; die idealistische D. Hegels; die D. der gesellschaft­ lichen Entwicklung, des Klassenkampfes — 2 . Verfahren, in Rede und Gegenrede Widersprüche aufzudecken, um so zur Wahrheit zu gelangen, Be­ weise zu führen, jmdn. zu überzeugen; dazu Dialek­ tiker, der; -s, - dialektisch / A dj.; zu Dialektik/ ; z u 1: der dialekti­ sche und historische / Materialismus; dialektische Gesetze, Zusammenhänge, Widersprüche; d. den­ ken; zu 2 : mit dialektischer Schärfe argumentieren Dialog, der; -(e)s, -e in Rede und Gegenrede geführ­ tes Gespräch zwischen meist zwei Partnern: einen D. führen; es entspann sich ein amüsanter, an­ regender D. Diamant, der; -en, -en als Schmuck und industriell verwendeter, kostbarer, meist farbloser, sehr harter Edelstein mit starker Lichtbrechung und Farb- streuung diamanten /Adj.; nur attr./ mit Diamanten besetzt: ein diamantenes Armband Diamanten |: / Diamant| Diamant (m it* auch Diamanten|)| * -kollier, das vgl. - s chmuck; -ring, der vgl. - s chmuck; * -Schlei­ fer, der jmd., der berufsmäßig Diamanten schleift; - s chmuck, der mit Diamanten besetzter Schmuck diametral /Adj.; nicht präd./ 1. völlig entgegen­ gesetzt (2): die beiden Auffassungen stehen sich d. gegenüber; etw. steht in diametralem Gegensatz zu etw. — 2. Math, diametrale Punkte (die End­ punkte des Durchmessers eines Kreises od. einer Kugel im Verhältnis zueinander) Diapositiv, Diapositiv, das; -s, -e [ . .vo] // auch Dia/ zur Projektion auf eine Leinwand vorgesehenes fotografisches Bild auf einem durchsichtigen Positiv, Dia Dia| -rähmchen, das; -s, - / - rahmen; -rahmen, der Rahmen (1.1), in den ein Diapositiv zum Zweck des Vorführens eingespannt wird Diarrhoe, Diarrhge, die; -, -n [..aro:, PI. ..aroon] Med. Durchfall diät /Adj.; nicht präd./i d. (den Vorschriften für Schon-, Krankenkost entsprechend) leben; d. ko­ chen Diät, die; -, /o. Pl.j 1.1. Schonkost: er muß (eine bestimmte) D. (ein)halten; jmdn. auf D. setzen (jmdm. Schonkost verordnen) 1.2. auf gesunde Er­ nährung ausgerichtete K ost: eine D. zusammen­ stellen Diätjassistent, der Fachmann für die Festlegung der D iät (1.1); dazu Diätassistentin, die Diäten, die jPl.j Aufwandsentschädigung, bes. Tagegelder für Abgeordnete des bürgerl. Parlaments Diätjfehler, der Verstoß gegen eine verordnete Diät: seine Beschwerden sind auf (einen) D. zurückzu- führen Diathek, die; -, -en Sammlung von Diapositiven Diät zu Diät 1.1| -koch, der für die Zubereitung von Diätkost ausgebildeter K och ; dazu -köchin, die; - kost, die Diät; -küche, die (Abteilung einer) Groß­ küche für die Zubereitung von Diätkost diatonisch jAdj.j Mus. in der Tonfolge der sieben­ stufigen Tonleiter fortschreitend: die diatonische Tonleiter dich IPron.l I. /Akk. vom Pers.pron. du/ s. du — II. IRefl.pron. der 2. Pers. Sg. im Akk./: du kannst d. freuen; hast du d. verletzt? dicht lAdj.j 1.1. mit keinen (größeren) Zwischen­ räumen zwischen den das Ganze bildenden Elementen: dichtes Haar, Gestrüpp; der Verkehr wurde im­ mer dichter; ein dichtes Netz von Stützpunkten; die Häuser stehen hier sehr d . ; Züge fahren in dich­ ter Folge; sein Vortrag war inhaltsreich und d. (bot in gedrängter Folge Belangvolles); /vor Part. Präs., Part. Prät.j d. bebaut, bewaldet; d. bevölkert (eine hohe Bevölkerungszahl pro Territorialeinheit aufweisend) 1.2 . dicht (1.1) und visuell (fast) un­ durchdringlich: eine dichte Wolkendecke; dichter Nebel; die Vorhänge sind sehr d. — 2. nicht durch­ lässig: dichtes Schuhwerk; das Boot, «Faß ist (nicht) d.; das Dach d. machen — 3.1. /vorw. adv./ sehr, ganz xnahe (1): d. am Band, Fenster; d. vor, hinter jmdm. hergehen; die Gärten liegen d. bei­ einander; er war noch dichter (näh er) herange­ treten 3.2 . /adv./ sehr xnahe (2): das Fest steht d. bevor + umg. d. an d., landsch. d. bei d. dicht (1.1) ged rä ngt: die Häuser, Menschen standen d. an d. dicht| -besiedelt /Adj.; nur attr./ dicht (1.1) be­ siedelt; -bevölkert jAdj.; nur attr./ dicht (1.1) be­ völkert) Dickte, die; -, -n 1. /o. PL; zu dicht 1/ das Dicht­ sein: die D. seines Haars, des Nebels — 2. Phys. Verhältnis der Masse eines Körpers zu seinem Vo­ lum en: die mittlere D. des Wassers dickten, dichtete, hat gedichtet I. etw. abdichten: die Fenster d. — II. ein sprachliches Kunstwerk (in gefundener Rede) schaffen: N hat vor allem Dramen gedichtet; in Jamben d. Dichter, der; -s, - Schöpfer einer Dichtung (II.1), von Dichtungen, sprachlichen Kunstwerken: ein zeitgenössischer, revolutionärer D .; der D. des , Hamlet4; die D. des Mittelalters; dazu Dfchterin, die; -, - nen dichterisch /Adj./ 1 .1 . /nicht präd./ er hat eine dichterische Begabung (Begabung zu dichten II) 1.2. /nicht präd./ die dichterische Gestaltung (Ge­ staltung in Form einer Dichtung II.1, eines sprach­ lichen Kunstwerkes) eines Stoffes 1.3. /nur attr./ die dichterischen Werke (Werke von Dichtern) des 18. Jahrhunderts 1.4. /nur attr./ dichterische Freiheit (einem Autor zugestandene Möglichkeit, einen authentischen Stoff in einem belletristischen Werk im Rahmen der Wahrheit nach seiner Phan­ tasie abzuwandeln) Dichter| -kreis, der Gruppe von Dichtern, die durch die Richtung ihres dichterischen Schaffens mitein­ ander in Verbindung stehen; -lesung, die Lesung
Dichterling — diejenige 243 eines Dichters, Autors der Belletristik aus seinen Werken Dichterling, der; -s, -e als literarisch minderwertig, mißliebig eingeschätzter Dichter Dichter|schule, die ve ralte n d Dichterkreis dicht] -gedrängt /Adj.; nicht präd./ dicht (1.1) ge­ drängt : sie standen d.; -halten /Vb./ umg. etw.9 was verschwiegen werden soll, verschweigen: sag es ihm nicht, er kann nicht d. Dichtkunst, die jo. Pl.j veralten d Literatur (2): Werke der Malerei und D. dicht|machen /Vb./ um g.: den Laden d. (das Ge­ schäft schließen; den Betrieb von etw. einstellen); na, dann wollen wir (hier) mal d .; die Polizei hat das Lokal dichtgemacht (verfügt, daß es geschlossen wird) Dichtung, die; -, -en L Gegenstand, der zwischen zwei Teile eines Gerätes zum Abdichten gelegt wird: eine neue D. ein-, auflegen — II .l . sprachliches Kunstwerk in gebundener Rede: eine große, un­ vergängliche D. — 2. fo. PL/ dichterisches Schaffen, Werke von Dichtern als Gesamtheit: die D. des Mittelalters; in Malerei und D. (Dichtkunst) Dichtungsj -masse, die teigiges Material zum A b­ dichten ; -ring, der ringförmige Dichtung (I); -scheibe, die scheibenförmige Dichtung (I) dick /Adj.; / auch dicke/ 1.1. /bezeichnet, einer Maßeinheit nachgestellt, die Dicke, den Querschnittf stark (3.3): das Brett, Rohr ist vier Zentimeter d.; eine anderthalb Meter dicke Mauer; der Stoff, die Pappe ist drei Millimeter d. 1.2. einen (relativ) großen Querschnitt, bes. zwischen den beiden gegen­ überliegenden Seiten eines (flächigen) Gegenstandes aufweisend: ein dicker Ast, Pfeiler; ein dickes Buch; ein dicker Stoff; dicke (breite 1.1.2) Striche ziehen; dieses Papier ist zu d .; etw. ist d. gepol­ stert; die Butter d. aufs Brot streichen 1.3 . ein dicker Mantel (Mantel aus dickem Stoff, der gut wärmt) — 2 .1 . körperlich von mehr als normalem Umfang, bes. durch Anhäufung von Fettgewebe: ein dicker Mann, eine dicke Frau; der Hund ist zu d .; er ist dicker geworden; Schokolade macht d.; sich d. und voll essen, fressen; scherzh . Dicke, Dicker /Anrede für eine (dicke) Personf 2.2. er hat einen dicken (voluminösen) Bauch — 3. krankhaft an­ geschwollen: einen dicken Fuß, Finger haben; sein Gesicht ist d. (sehr) geschwollen — 4 . /bes. von Speisen/ dickflüssig: eine dicke Soße, Suppe; dicke (saure, geronnene) Milch — 6 . dicke (dichte 1.2) Rauchschwaden; mitten im dicksten (dichtesten 1.1) Verkehr, Gewühl — 6 . /nur attr.f umg. er hat ein dickes (hohes) Gehalt; ein dickes (großes) Lob ern­ ten — 7. /nicht präd.f umg. sie sind dicke (enge) Freunde; das ist eine dicke Freundschaft + mit jmdm. durch d. und dünn gehen (unter allen Umständen zu jmdm. halten); d. auftragen (sehr übertreiben); — ein dickes / Fell haben; das ist ein dicker / Hund; eine dicke / Lippe riskieren; dicke / Luft; etw. ist klar wie dicke / Tinte dick/Djck| -bauchig fA d j.; nicht adv.f: eine dick­ bauchige (stark gewölbte, bauchige) Flasche, Vase; -bauchig /Adj.; nicht adv./: er ist klein und d. (hat einen dicken Bauch); -blattgewächs, das Bot. in zahlreichen Arten vorkommende Pflanze vorwiegend der warmen Zone mit dicken und fleischigen Blät­ tern ; -darm, der Teil des Darms zwischen Dünndarm und Mastdarm dicke /Adv.; / auch dick/ landsch. umg. mehr als genügend: das reicht d.; wir haben noch d., d. (seh r) viel Zeit -{- landsch. umg. etw., jmdn. d. haben (einer Sache, jmds. überdrüssig sein); es nicht so d. haben (nicht so viel Geld besitzen); salopp d. dasein (sehr agil sein, sich auffallend beteiligen); — die / Faxen d. haben Dicke, die; -, - n der Abstand zwischen zivei ein­ ander gegenüberliegenden Seiten eines Körpers, Stärke: die D. der Balken (beträgt...); die D. (der Querschnitt) des Rohres; eine Platte von drei Zentimeter D. dicken /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1 . etw. andicken (hat): die Soße d. 1 .2 . etw. dickt ein (hat, ist): der Saft hat, ist schnell gedickt dickejtun, sich landsch. um g.prahlen, angeben dick] -fellig /Adj./ u m g.: er ist ein dickfelliger (sich alles wenig zu Herzen nehmender) Bursche; -flei­ schig/Adj.; nicht adv.; von Pflanzen/: eine Pflanze mit dickfleischigen (dicken und viel Saft führenden) Blättern; -flüssig /Adj./ flüssig,' aber von zäher Konsistenz und schwer fließend: dickflüssiger Saft Dickicht, das; -(e)s, -e Wald mit dichtem Unter­ holz, Gebiet voll dichten Gestrüpps: in das D. ein- dringen; einen Pfad durch das D. (des Urwalds) schlagen; O sich im D. (im Gewirr, der Vielzahl) der Paragraphen nicht zurechtfinden Dick/dick| -köpf, der umg. 1.1 . /in der Verbindung/ einen D. haben (starr-, eigensinnig sein) 1.2. starr-, eigensinniger Mensch: er, sie ist ein D.; - köpfig /Adj./ umg. starr-, eigensinnig; -leibig /Adj.; vorw. attr. u . präd./ 1. dick (2.1) — 2 . /nicht adv.j dick (1.2 ): ein dickleibiger Wälzer dicklich /Adj./ ein wenig dick (2.1), dazu neigend, dick zu werden: ein dicklicher Junge Dick/dick saloppl -schädel, der Dickkopf; -schäd- lig /Adj./ dickköpfig Dickung, die; -, -en fachspr. Teil eines Waldes mit dichtem jungem Bestand Dick|wanst, der sa lopp jemot. neg./ dicker Mensch Didaktik, die; -, /o. Pl.j Theorie der Lehr- und Lernprozesse, des Unterrichts; dazu Didaktiker, der; -s, er ist ein guter D. (vermag Prinzipien der Didaktik gut in die Praxis umzusetzen) didaktisch /Adj./ 1. /nicht präd.; zu Didaktik/: didaktische Prinzipien — 2. lehrhaft, b eleh rend: ein didaktischer Rom an; der Ton seines Vortrags war allzu d. Mie /best. Art.; Fern. u . PI. von Mer, Mie, Mas/ s. Mer 2die /Pron.; Fern. u . PI. von 2der, 2die, 2das/ s. 2der Dieb, der; -(e)s, -e jmd ., der Diebstahl begangen hat, begeht: jmdn. als D. verdächtigen; die Diebe wurden gefaßt; haltet den D .! Diebes|gut, das fo. PL/ Gesamtheit gestohlener Dinge Diebin, die; -, - nen /zu Dieb/ diebisch /Adj.; nur attr./ veralten d : diebisches (stehlendes, auf Diebstahl ausgehendes) Gesindel + sich d. freuen (heimlich frohlocken, schadenfroh sein); — ein diebisches /t Vergnügen Diebstahl, der; -(e)s, Diebstähle das Wegnehmen fremden beweglichen Eigentums in der Absicht, es sich rechtswidrig anzueignen: (einen) D. begehen; jmdn. wegen Diebstahls anzeigen, verurteilen diejenige /Dem .pron.; Fern./ s. derjenige 16*
244 Diele — Dienstausweis Diele, die; -n I. /vorw. PL/ langes Brett des Fuß­ b o d e n s Dielen (ver)legen; knarrende Dielen; „was für einen Fußboden hat das Zimmer?“ „Dielen (einen Dielenfußbodeny‘ — II . kleinerer, meist (an­ nähernd) quadratischer Vorraum in einer Wohnung vor den Wohn-, Aufenthaltsräumen: den Mantel in der D. ablegen dielen fsw. Vb.; hat/ 1.1. der Fußboden wird (neu) gedielt (wird aus Dielen I hergestellt, w ie­ derhergestellt) 1.2 . einen Raum d. (mit einem D ie­ lenfußboden versehen) Dielen zu Diele I| -brett, das als Diele vorgesehenes Brett; -fußboden, der Fußboden aus Dielen; -ritze, die fvorw. Pl.f Ritze zwischen Dielen dignen /sw. Vb.; hat/ 1. jmd. dient jmdm., einer Sache jmd. leistet für jmdn., eine Sache Arbeit, wirkt für etw., jmdn.: er hat der Stadt lange Jahre als Bürgermeister gedient; veraltend womit kann ich Ihnen d. (was kann ich für Sie tun)? — 2. etw. dient einer Sache etw. ist geeignet, dafür bestimmt, eine Sache zu fördern, zu unterstützen: diese Initia­ tive dient der Sicherung des Friedens; Sport trei­ ben dient der Gesundheit; diese Untersuchungen d. praktischen Zwecken — 3 . etw. dient (jmdm.) als, zu etw. etw. wird (von jmdm.) als, zu einem bestimmten Zweck gebraucht, verwendet: das Schloß dient heute als Erholungsheim; das Messer dient zum Schneiden (mit dem Messer schneidet man); damit ist mir nicht gedient (das nützt mir nichts, taugt nicht für meine Zwecke); ist Ihnen auch mit einer kleinen Summe gedient?; das laß dir als Warnung d. (laß dir das eine Warnung sein) — 4. veraltend /unter bürgerl. Verhältnissen! sie hat auf dem Schloß, bei Familie N gedient (ist dort Dienstmädchen gewesen); beim Bauern d. (als Knecht, Magd arbeiten) — 5. Militärdienst leisten: gediente Reservisten; firn bürgerl. Militärwesenf er hat bei der Marine, aktiv gedient Diener, der; -s, - 1.1. veraltend /unter bürgerl. Verhältnissen! zur Verrichtung bestimmter Dienste (1.3) in einem herrschaftlichen Haus angestellte männliche Person: er war D. bei Baron N — 2. jmd., der sich in den Dienst (3) einer Sache, Person stellt: er verstand sich als D. der Wissenschaft; sich zum D. (Handlanger 1) der Reaktion machen -—DL veraltend /von Jungenj einen D. (eine Ver­ beugung) machen; zu 1.2 Dienerin, die; -, - nen dienern /sw. Vb.; hat/ 1.1. /von einer männlichen Person/ sich mehrmals, beflissen verbeugen: er die­ nerte vor der Frau des Hauses 1.2. sich unter­ würfig verhalten: sein ständiges Dienern vor den Direktoren Dienerschaft, die; jo. PL/ veraltend /unter bürgerl. Verhältnissen/ alle Hausangestellten eines herrschaftlichen Hauses dienlich jAdj./ 1.1. etw. ist jmdm. d. etw. ist jmdm. zuträglich, bekömmlich: die leichte Kost, die Kur wird dir, deiner Gesundheit d. sein 1.2. nützlich (1): ich habe von ihm ein paar dienliche Hin­ weise bekommen; jmd. ist jmdm. d. Dienst, der; -es, -e 1.1. fo. PL; in bestimmten Berufsgruppen/ das Ausüben der beruflichen Tätig­ keit /?iicht auf Produktionsarbeit angewandt/: der D. des Pflegepersonals, eines Verkehrspolizisten; nicht im D. sein (dienstfrei haben); seinen D. (als Arzt) versehen; er hat heute Nacht D. (m u ß heute nacht arbeiten, im Einsatz sein); der Offizier vom D. /Abk. O .v .D ./ (der diensthabende Offizier); ab wann hat der Nachtpförtner D. (ist der Nacht­ pförtner tätig)?; zum D. gehen; D. machen, tun; nach dem D .; der Genuß von Alkohol im D. (während der Arbeitszeit) ist nicht gestattet; wie lange hast du (heute) D.? 1.2 . /o. PL/ (das Erfüllen der) Pflichten und Aufgaben eines Angehörigen der Streitkräfte: der D. in, bei der Armee; vorbild­ liches Verhalten im D .; außer D. /Abk. a. D .; A n ­ gabe nach militärischen Rangbezeichnungen] (in Ehren aus dem militärischen Dienst entlassen): er ist Major a. D. 1.3. bes. aus 1.1 sich ergebende einzelne Verrichtung: jmdn. zur Leistung be­ stimmter Dienste im Haushalt anstellen — 2. jvorw. Sg ./ bestimmter Arbeits-, Tätigkeitsbereich und die darin beschäftigten Personen: er arbeitet, war zehn Jahre im diplomatischen D .; der öffent­ liche D. (die Institutionen des öffentlichen Rechts in der BRD und deren Beschäftigte) — 3. im D. einer Sache im (ständigen) Wirken für eine Sache, zur Förderung einer Sache: sein Wirken im D. des Friedens, der Wissenschaft — 4 . in jmds. D ., Diensten (als Untergebener, Abhängiger in einem Leistungsverhältnis zu jmdm., bes. einem Feudal­ herrn) stehen: (er stand) im D. des Königs, in Diensten des Freiherrn von N — o . jmdm. einen D. (eine H ilfe, Gefälligkeit) erweisen -f- jmdm. mit etw. einen schlechten D. erweisen (wider Willen schaden); etw. leistet jmdm. gute Dienste (ist jmdm. sehr nützlich); /von Gliedern, Organen/ etw. versagt jmdm. den D. etw. versagt: die Beine versagten ihm den D. (versagten, wurden schwach); papierdt. etw. in, außer D. stellen (in Betrieb nehmen, außer Betrieb setzen) Dienstlabteil, das Abteil eines Zuges (II. 1) für die im Zug diensthabenden Angestellten der Eisen­ bahn Dienstag, der; -(e)s, -e zweiter Tag der Woche: heute ist D. , der 3. Mai; der Lehrgang dauerte vom D., dem 3. Mai, bis D.,den 10. Mai; D., den 14. Dezember; D., 14. Dezember 1977; es war an einem D.; geh. eines Dienstags"1 (an einem Diens­ tag) kam er an; wir sehen den (nächsten) D. dafür vor; wir erwarten dich D. abend, D. abends; er kommt jeden, an jedem D .; (am) D. vor, in acht Tagen, der vorigen Woche; das war vorige Woche D.; in der Nacht vom Montag zum D., von Montag zu D .; alle Dienstage, an allen Dienstagen im Februar bin ich besetzt Dienstag/dienstag| -abend, der der A be n d d es Dienstags: sich den D. freihalten; wir erwarten dich (am) D.; -abends /Adv./ dienstags abends: wir treffen uns d.; -mittag, der vgl. - abend; -mittags /Adv./ vgl. - abends; -morgen, der vgl. - abend; -morgens /Adv./ vgl. - abends dienstags /Adv./ jeden Dienstag: d. ist die Aus­ stellung geschlossen; wir treffen uns (immer) d. abends Dienst| -alter, das jo. PL/ Summe der Dienstjahre; -älteste, der unter mehreren Personen mit gleicher Dienststellung derjenige mit den meisten Dienst­ ja h r e n ; -angelegenheit, d ie; -anweisung, die /in bestimmten dienstlichen Bereichen/ dienstliche W ei­ s u n g ; -anzug, der vgl. Dienstkleidung; -apparat, der für dienstliche Zwecke bestimmter Telefon­ apparat, -anschluß; -auftrag, der Auftrag für eine Dienstreise; -ausweis, der Ausweis über die Zu.
dienstbar — Dieseltreibstoff 245 gehörigkeit zu einer bestimmten Dienststelle, einem bestimmten Betrieb dienstbar /Adj./ sieh etw., jmdn. d. machen sich etw. nutzbar, jmdn. untertan machen: wie sich der Mensch die Atomkraft d. macht dienst/Dfenst| -beflissen / A d j./ (über)eifrig bestrebt, jmdm. gefällig zu sein : d. eilte er herbei; -bereit jAd j. ; nicht adv./: am Sonntag ist die Apotheke d. (ist sie bei dringendem Bedarf außerhalb der norma­ len Öffnungszeit geöffnet); -besprechung, die von einem Leitenden festgesetzte Besprechung dienst­ licher Angelegenheiten in einem bestimmten Perso- nenkreis (eines Betriebes), Arbeitsbesprechung: die wöchentliche D. des Direktors; -bezüge, die /PI./ Einkommen von Personen, die in einem Dienst­ verhältnis stehen; -bote, der ve raltend /unter bürgen. Verhältnissen/ jmd., der zur Dienerschaft gehört: dieser Hauseingang war für Dienstboten; - buch, das in bestimmten Tätigkeitsbereichen offi­ ziell geführtes Buch, in dem besondere Vorkommnisse während des Dienstes, der Arbeit verzeichnet werden: etw. ins D. eintragen; -eifer, der Eifer in der Er­ füllung dienstlicher Pflichten; -eifrig /Adj./ 1.1, dienstbeflissen 1.2. eifrig in der Erfüllung dienst­ licher Pflichten; -flagge, die Flagge bestimmter staatlicher Einrichtungen: die D. der Nationalen Volksarmee; eine D. führen; -frei /A dj.; nicht adv./ ohne Dienst (1): an seinem dienstfreien Abend; d. haben (zur Zeit keinen Dienst 1.1, 1.2 versehen m ü ss en ) ; dienstfreie Mannschaften; -gebrauch, der: Informationen, nur für den D. (nur zur Verwendung im dienstlichen Bereich); -geheimnis, das 1,1* dienstliche Angelegenheit, über die Schweigepflicht besteht: das ist D. 1 .2 . \o. PI./ Schweigepflicht über eine dienstliche Angelegenheit: das D. wahren; -gespräch, das dienstliches Telefongespräch; -grad, der /PL -ej militärischer Rang: er hat den D. eines Oberleutnants; -habend /Adj.; nur attr./ zu einer bestimmten Zeit Dienst (1.1, 1.2), Bereitschafts­ dienst habend: der diensthabende Offizier, Arzt; der, die Diensthabende ist heute Dr. N ; -hund, der in bestimmten Dienstbereichen gehaltener, bes. für den Wachdienst, zur Spurensicherung abgerich­ teter Hund; -jahr, das \vorw. PL; nicht auf Pro­ duktionsarbeit angewandt/ nach Jahren gezählte Zeit, die jmd. in einer beruflichen Tätigkeit, Stellung, einem Dienstverhältnis verbracht hat: er hat jetzt zwanzig Dienstjahre bei der Post; -kleidung, die für den Dienst (1.1, 1.2) vorgeschriebene Kleidung; -leistung, die jvonv. PL/ W irtsch. (Ergebnis von) Arbeit, Tätigkeiten, die im Rahmen der Volkswirt­ schaft der Nutzung vorhandener Produkte od., als immaterielle Leistungen, der unmittelbaren Bedürf­ nisbefriedigung dienen: Dienstleistungen durch­ führen Dienstieistungs] -betrieb, der Betrieb, der D ien st­ leistungen für die Bevölkerung durchführt: eine Wäscherei ist ein D .; -kombinat, das vgl. - betrieb dienstlich /Adj./ 1.1. vom Beruf, Dienstverhältnis, von den Arbeitspflichten her bestimmt: ein dienst­ liches Schreiben; die Angelegenheit ist d., dienst­ licher Natur; er ist d. verhindert, ist d. im Ausland 1.2 . das Schreiben ist in dienstlichem (form ellem 2) Ton abgefaßt; plötzlich wurde er d. (formell 3.2, unpersönlich 1) Dienst/dienst| -mädchen, das v e r a lt e n d /unter bürgert. Verhältnissen/ Hausangestellte; -mann, der /PL -männer, -leute/ v e r a lte n d Gepäckträger (2); -marke, die die Form einer Plakette habendes Er­ kennungszeichen eines Kriminalpolizisten; -mütze, die vgl. Dienstkleidung; -Ordnung, die A rb eits­ ordnung in staatlichen Dienststellen; -personal, das /unter bürgerl. Verhältnissen/ untergeordnete Arbei­ ten verrichtendes Personal; -pflicht, die 1. /vorw. PI./ aus einer Dienstordnung, -Vorschrift sich er­ gebende Pflicht, Aufgabe, Zuständigkeit: das gehört zu seinen Dienstpflichten — 2. /o. PL/ die militä­ rische D. (Wehrpflicht); -plan, der dienstliche, bes. zeitliche Abläufe regelnder Plan; -raum, der Raum für die Ausübung des Dienstes (1.1); -reise, die Reise zum Zwecke der Erledigung eines dienstlichen Auftrages, von Arbeitsaufgaben: auf D. gehen; er ist oft auf D.; -Sache, die /o. PL/ nur für den Dienstgebrauch bestimmte schriftliche Darlegung: das Schreiben ist als vertrauliche D. zu behandeln; -Schluß, der jo. PL/ /nicht auf Produktionsarbeit angewandt/ Ende der täglichen Arbeitszeit: wollen wir uns nach D. irgendwo treffen?; wann hast du D .?; -stelle, die für bestimmte offizielle Tätig­ keitsbereiche, bes. in staatlichen Verwältungen, E in ­ richtungen, zuständige Institution (und deren Sitz): eine D. der Volkspolizei; zentrale staatliche Dienst­ stellen; -Stellung, die jmds. Stellung (5.1) in einer dienstlichen Rangordnung (1.1); -tauglich /Adj./ wehrdiensttauglich; -telefon, das Dienstapparat; -tuend /Adj.; nur attr.f veraltend diensthabend; -untauglich/Adj./ nicht diensttauglich; -Verhältnis, das /in bestimmten Tätigkeitsbereichen/ Rechts­ verhältnis dienstlicher Art, Arbeits(rechts)verhältnis; -Vorschrift, die schriftlich fixiertes Kompendium der Pflichten in einem Dienstverhältnis: das, er ver­ stößt gegen die D. , Dienstvorschriften; -wagen, der für dienstliche Zwecke zur Verfügung stehender Personenkraftwagen; -weg, der fo. PL/ für die Ab­ wicklung dienstlicher Angelegenheiten in, mit Dienst­ stellen vorgeschriebener Ablauf: die Sache wird auf dem D. geregelt, geht den (ordnungsgemäßen) D .; den D. einhalten; -wohnung, die von einer Dienst- , Arbeitsstelle zur Verfügung gestellte Wohnung; -zeit, die 1. /o. PL/ (festgesetzte) Gesamtdauer der Tätig­ keit in einem (militärischen) Dienstverhältnis: wäh­ rend seiner zehnjährigen D. als Lehrer — 2. /in bestimmten Tätigkeitsbereichen/ Arbeitszeit: eine Sitzung in, während, nach, außerhalb der D. ab­ halten dies /Dem.pron.; N eutr.j s. dieser (2.1, 2.3, 2.4) diesbezüglich /Adj.; nicht präd.j papierdt. den genannten Sachverhalt betreffend: ihre diesbezüg­ lichen Fragen; haben Sie d. etw. hinzuzufügen? diese/Dem.pron.; Fern. u . PL/ s. dieser Diesel, der; -s, - Techn. umg. 1. Dieselmotor — 2. /o. PL/ Dieselkraftstoff — 3. Fahrzeug mit Diesel­ antrieb Dieseljantrieb, der /o. PL/: eine Lokomotive mit D. (Antrieb durch Dieselmotor) dieselbe /Dem .pron.; Fern./ s. derselbe Diesel| -kraftstoff, der jo. PL/ aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoffen bestehender Brenn-, Kraft­ stoff bes. für Dieselmotoren; -lok, die umg. Diesel­ lokomotive ; -lokomotive, die Lokomotive mit Diesel­ antrieb; -motor, der Verbrennungsmotor, bei dem der K raftstoff in die im Zylinder enthaltene stark verdichtete Luft eingespritzt wird und sich dabei entzündet; -öl, das jo. PL/ Dieselkraftstoff; -treib-
246 Dieseltriebwagen — Diktat Stoff, der /o. PL/ Dieselkraftstoff; -triebwagen, der vgl. - zug; -zug, der Zug mit Dieselantrieb dieser /Dem.pron.; M ask.; Fern.: diese, Neutr.: dieses, dies; weist in der Funktion von 2der, 2die, 2das, jedoch ausdrücklicher, auf eine dem Sprecher räumlich od. in der. Vorstellung nahe Person od. Sache hin; oft in Verbindung mit jener/ 1. fadj.f 1.1. /unmittelbar h in weisen d/: dieser Mantel gefällt mir; dieses Stück möchte ich; dieser Kreis ist größer als jener 1.2 . /weist auf eine genannte, be­ kanntet zu nennende Sache, Person zurück bzw. voraus/: auf diese Weise kamen wir nach N; er sagte in diesem Zusammenhang, daß ... 1.8. /weist in Verbindung mit Zeitangaben auf einen relativ benachbarten Zeitpunkt, -raum hin/: in diesen Tagen hat er Geburtstag; er starb in diesem (dem laufen­ den ) Monat, Jahr, diesen Monat, dieses Jahr; er kommt in dieser Woche, diese Woche, Ende dieses Jahres; diese N acht soll es regnen; er heiratet diesen Sommer; diese(s) Weihnachten, Ostern 1.4. /drückt bes. in Verbindung mit Namen, Personen- bez. eine meist negative Wertung aus/: dieser Bur­ sche soll mir nur kommen!; M, dieser Teufelskerl — 2. fsubst.j 2.1 . /unmittelbar hinweisend, mit adv. Bestimm ung/: dieser (da) war es; diesen, dieses (dort, da vorn) meine ich 2.2 . /in der Funktion von 1.2/: wir wollten zu Karl, trafen diesen aber nicht an; /in Korrelation mit jener/: Hans und Karl kamen zum Fest, dieser (K arl) allein, jener (Han s) mit seiner Frau 2.3 . dies(es) /weist auf den Inhalt eines genannten, folgenden Satzes, Textes/: soll er tun, was er will, dies ist nun seine Sache; dies(es) alles habe ich ihm gesagt; wir wissen nur dies, daß... 2.4. /nur dies; mit Prädikatsnomen in Sätzen vom Typ dies ist, dies sind; nachdrücklicher als das (vgl. 2der 2.5 .2)/: dies ist unser Garten; dies sind unsere Eltern + dieser und jener (manche, einige); dies und das, dies und jenes (mancherlei, allerlei) dieses /Dem.pron.; Neutr./ s. dieser diesig /Adj./ ohne klare Sicht, dunstig: es war schwül und d .; diesiges Wetter dies/Dies] -jährig /Adj.; nur attr.j: die diesjährige Ernte (die Ernte dieses Jahres); -mal /Adv./ dieses M a l: d. geht es nicht, hatten wir Glück; -seitig /Adj.; vorw. attr./ auf der dem Sprecher näher gelegenen Seite von etw. befindlich: das diesseitige Flußufer; x-seits /Präp. mit Gen.; weist auf einen vor etw. liegenden Bereich/: d. des Flusses; die d. des Waldes gelegenen Felder; 2-seits /Adv.; in Verbindung mit von; weist auf einen vor etw. liegen­ den Bereich/: das Haus liegt d. vom Fluß; -seits, das; -s, fo. P L; nach religiöser, bes. christlicher A u f­ fassung/ diese Welt, dieses Leben im Unterschied zu einem angenommenen Jenseits: eine das D. be­ jahende Lebenshaltung Dietrich, der; -s, -e hakenähnlich gebogenes W erk­ zeug zum öffnen von (einfachen) Türschlössern diffamieren /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. durch ent­ stellende, verfälschende Charakterisierung in seinem Wert, Ansehen herabsetzen, verleumden: jmdn. als Lügner d .; Errungenschaften d .; diffamierende Äußerungen; dazu Diffamierung, die; -, -en Differential, das; -s, -e 1. Math. Größe in der Differentialrechnung, die eine unendlich kleine Differenz verkörpert — 2. Techn. umg. Differen­ tialgetriebe Differential| -getriebe, das T e ch n . Getriebe in einem Kraftfahrzeug, das bei der Fahrt durch Kur­ ven den Ausgleich der Differenz zwischen den Dreh­ zahlen der äußeren und inneren Räder bewirkt, Ausgleichsgetriebe; -quotient, der M a(th. Quotient aus zwei Differentialen; -reehnung, die Math. jo. PL/ das Rechnen mit Differentialquotienten als Rechenart Differenz, die; -, -en 1.1. (meßbarer) Unterschied zwischen zwei Werten, Größen: die Stäbe sind ver­ schieden lang, aber die D. ist nicht groß 1.2 . Ergebnis der Subtraktion: die D. von, zwischen fünf und drei ist, beträgt zwei 1.8. Fehlbetrag: bei der Abrechnung ergab sich eine D. von 50 Mark — 2. /vorw. PI./ Meinungsverschiedenheit, Un­ stim migkeit: es gibt ernsthafte Differenzen, kam zu Differenzen zwischen ihnen; wir hatten eine kleine D. (miteinander) differenzieren /sw. V b.; hat/ 1.1. etw. d. bis ins einzelne gehend die Unterschiede von etw. berück­ sichtigen: das kann man nicht über einen Leisten schlagen, man muß (das) d .; etw. differenziert auf­ schlüsseln; etw. differenziert (unterscheidend an a ­ lysierend) betrachten 1.2 . sich d. sich zu kom pli­ zierterer Struktur entwickeln: die Fachgebiete d. sich mehr und mehr 1.3 . Biol. Arten, die sich differenzierten (in unterschiedlichen Formen und komplizierteren Strukturen entwickelten) — 2 . M ath, etw. d. (den Differentialquotienten einer Funktion nach den Regeln der Differentialrechnung bilden); zu 1 Differenzierung, die; -, -en differieren jsw. Vb.; hat/ von einander 2abweichen (2): ihre Ansichten’ d. stark; sie d. in ihren Auf­ fassungen ; die beiden Größen d. nur wenig diffizil /Adj.; nicht adv./ 1. kompliziert (1) und daher mit Fingerspitzengefühl zu behandeln: eine diffizile Angelegenheit, Sache; er ist ein diffiziler Charakter, Mensch — 2. sehr g en a u : diffizile Methoden diffundieren jsw. Vb.; hat/ Chem. Phys. /von Gasen, Flüssigkeiten, Festkörpern/ spontan in einen anderen Stoff eindringen, sich mit ihm vermischen: diffundierende Gase, Moleküle diffus /Adj./ 1. verschwommen, unklar (1.1, 3): diffuse Eindrücke, Gedanken — 2. P h y s. diffuses Licht (Licht uneinheitlicher Strahlenrichtung) Diffusion, die; -, -en Chem. Phys. das Diffun­ dieren digital /Adj.; nicht präd./ Datenverarb. Daten (1.2) in kodierten Signalen od. Ziffern darstellend: die digitale Technik; etw. d. speichern xDigitaiis, die; -, - Bot. giftiger, auch als Heil­ pflanze genutzter Rachenblütler, Fingerhut (II) 2Digitalis, das; -, /o. PL/ Pharm , aus den Blättern der Digitalis gewonnenes Herzmittel Digital| -rechner, der Datenverarb. Gerät zur Lösung mathematisch beschreibbarer Aufgaben, in dem die Rechengrößen als Ziffern od. als digitale Signale nach logischen Gesetzmäßigkeiten verknüpft werden; -uhr, die Uhr, die die Uhrzeit in Form beweglicher Zahlenreihen anzeigt Diktat, das; -(e)s, -e 1.1. niedergeschriebener dik­ tierter T ext: ein D. aus dem Stenogramm in die Maschine übertragen 1.2. das Diktieren : nach D. schreiben; die Sekretärin wurde zum D. gebeten — 2. bes. Schülern zum Zwecke der orthographischen Schulung diktierter T ext: wir schreiben morgen ein
Diktator — Dings 247 D. — 3. vorw. P olitik aufgezwungene Verpflich- tung(en): das T>. der Siegermacht; O sich dem D. der Mode beugen Diktator, der; -s, Diktatoren an der Spitze einer Diktatur (2) Stehender: ein faschistischer D .; den D. stürzen, entmachten; O er ist zu Hause der reinste D . diktatorisch fAdj.f 1. in der Art einer Diktatur (2): ein diktatorisches Regime; d. herrschen, regieren — 2. ohne Widerspruch zu dulden, anderen seinen Willen aufzwingend, autoritär: sein diktatorisches Vorgehen; etw. d . anordnen, bestimmen Diktatur, die; -, - en 1.1. Herrschaft einer Klasse (1) über (eine) andere, bes. mit Hilfe der staatlichen M ach t: die Diktaturen der Ausbeuterklassen 1.2. fo. PL/ die D. des Proletariats (politisch -staatliche Herrschaft, Machtausübung der Arbeiterklasse mit ihren Bündnispartnern) — 2. im Rahmen der Herr­ schaft einer Ausbeuterklasse durch autoritäre staat­ liche Machtausübung eines einzelnen, im Interesse einer Minderheit Regierenden, einer regierenden Gruppe gekennzeichnete Herrschaftsform: die D. einer Junta, der faschistischen Machthaber; eine D. errichten; unter der D. (Gewaltherrschaft) des Faschismus diktieren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdm. etw. ansagen, damit er es niederschreibt: jmdm. einen Text, Brief d .; schreiben Sie bitte, ich diktiere (Ihnen); jmdm. einen Text in die Maschine (zum unmittel­ baren Mitschreiben auf der Schreibmaschine) d. — 2. (jmdm.) etw. d. ohne Einspruch, Widerspruch zu dulden, jmdm. etw, auferlegen, aufzwingen: einem Besiegten Bedingungen d .; wir mußten hin­ gehen, das war uns einfach diktiert worden; von Konzernen diktierte (zwingend bestimmte) Preise Diktierjgerät, das bes. fü r das Diktat (1.2) ver­ wendetes (Tonband)gerät zur Aufnahme und Wieder­ gabe gesprochener Texte Diktion, die; -, -en fvorw, Sg.f Ausdrucksweise: die (klare) D. eines Aufsatzes, einer Rede Dilemma, das; -s, -s, seltener -ta mißliche Lage, die eine Entscheidung für einen in jedem Falle schwierigen Ausweg verlangt: da haben wir das D .!; in ein D. geraten; aus einem D. herauskommen Dilettant, der; -en, -en sich dilettantisch Betätigen­ der dilettantisch /Adj,f von Dilettantismus gekennzeich­ n et: seine dilettantischen Verse, Versuche, M etho­ den; die Abhandlung ist d.; er macht mir das zu d. Dilettantismus, der; -, fo. PI./ Art und Weise, sich auf einem (künstlerischen, wissenschaftlichen) Fach­ gebiet ohne das notwendige Wissen, Können, ohne entsprechende Ausbildung zu betätigen: wissen­ schaftlicher, künstlerischer D. Dill, der; -s, /o, PL/ zu den Doldengewächsen ge­ hörende Gewürzpflanze mit sehr kleinen gelben Blüten und fein gefiederten Blättern: mit D. ge­ würzte Gurken Dimension, d ie ; -, -en 1.1. fachspr. je eine der drei Erstreckungen von etw. im Raum (1), die als Länge, Breite, Höhe spezifiziert werden: ein Körper hat drei, eine Fläche zwei Dimensionen, eine Gerade nur eine D. 1.2. /nur im PL/ räumliche Abmessung, Ausdehnung: ein Faß von mächtigen Dimensionen; die Stadt hat riesige Dimensionen angenommen — 2. Umfang (3.2), Ausmaß (2): das Unglück hat katastrophale Dimensionen an­ genommen Diminutiv, d as; -s, -e [..vo] Sprachwiss. Ab­ leitung eines Substantivs, die in der Regel eine Minderung der Größe, Intensität, Gewichtigkeit der vom Grundwort bezeichneten Bedeutung ausdrückt: ein D. von ,Rock‘ ist Röckchen Diner, das; -s, -s [dine:] veralten d festliches Mittag-, Abendessen mit mehreren Gängen (in größerem Kreise): zu Ehren der Gäste wurde ein D. gegeben Ding, das; -(e)s, -e/-er 1.1 . /PL -e; vorw. PL/ etw. Körperhaftes, das nicht näher, nicht namentlich bezeichnet wird, sich aber aus dem Zusammenhang bestimmen läßt: das sind schöne, nützliche Dinge; noch ein paar Dinge einkaufen; die tausend kleinen Dinge des täglichen Bedarfs; Phi los. die Dinge (Gegenstände, Objekte) und Prozesse der objektiven Realität 1.2 . /PL -er/ umg. etw. Körperhaftes, das für relativ wert-, belanglos gehalten wird, das (aus diesem Grund) nicht näher bezeichnet werden kann od. soll: das war so ein kleines rotes D .; was willst du mit dem alten D .?; diese paar Dinger kannst du mitnehmen — 2./PL -e; nur im Pl.j2.1. An­ gelegenheiten, Sachen (2.1): es sind einige Dinge zu besprechen, erledigen; das hängt mit anderen Dingen zusammen; er befaßt sich nicht mit diesen Dingen; das sind rein fachliche Dinge; man muß viele Dinge (vielerlei) im Kopf haben; die Dinge kommen (etw., es kommt) jetzt in Gang 2.2. Ereig­ nisse, Vorgänge (1): es bahnen sich Dinge an, die . . . ; den Dingen gefaßt, mit Ruhe entgegensehen; sich mit den Dingen (dem existierenden Zustand) abfinden, auseinandersetzen — 8 . /PL -er/ um g. (junges) Mädchen: ein liebes, kleines D.; so ein dummes D .!; diese jungen Dinger! — 4 . /PL -er/ umg. verhüll, männliches od. weibliches Ge­ schlechtsteil + vor allen Dingen (vor allem, hauptsächlich); (lustig und) guter Dinge (fröhlich; optimistisch) sein; das geht (doch) nicht mit rechten Dingen zu (das ist merkwürdig, erstaunlich; hier ist Unlauter­ keit im Spiel); das ist ein D. der Unmöglichkeit (ist unmöglich, nicht zu machen); über den Dingen stehen (eine überlegene Haltung haben); die Dinge beim (rechten) Namen nennen (einen Sachverhalt eindeutig, ohne Beschönigung darlegen); umg. das ist ein (tolles) D. (das ist toll; das ist ärgerlich)\; ein D. mit ’nem Pfiff (eine vertrackte od. raffinierte Sache); ein (krummes) D. drehen, krumme Dinger machen (Strafbares, Unlauteres tun) dingen, dingte, selten dang, hat gedungen /vorw. im Inf., Perf. u . Plusquamperf./ geh. jmdn. durch Bezahlung zur Ausführung eines Verbrechens ge­ w innen: die Mörder sind gedungen; ein gedungener Mörder dingfest /Adj./ - f jmdn. d. machen (jmdn. stellen 4.1.1, festneh­ men, in Haft nehmen) dinglich /Adj.; nicht adv./ Ju r.: dingliches (Sachen betreffendes) Recht; eine dingliche (das Recht an einer Sache betreffende) Klage Dings, der, die, das; -, /o. PL/ umg. 1. /das/ Ding (1.2): was ist das für ein komisches D.? — 2. /der, die/ wird für eine Person gesagt, deren Namen der Sprecher im Augenblick nicht weiß od. nicht nennen will: das war doch der, die D., wie
248 Dingsbums — Direktorin hieß er, sie doch? — 8. /o. Art./ wird für einen Ort gesagt, dessen Namen der Sprecher im Augen­ blick nicht weiß od. nicht nennen will: er ist nach D., du weißt schon, gefahren Dings umg.| - bums, der, das; -/-es, /°- El./, die; jo. PLj Dings; -da, der, das; -s, /o. PL/, die; jo. PL/ Dings Ding|wort, das /PL -Wörter/ Gram m . Substantiv dinieren /sw. Vb.; hat/ veraltend ein Diner ein­ nehmen Dinosaurier, der; -s, - [ . .ior, ..ior] riesiger Saurier Diode, die; -, - n Elektrotechn. elektronisches Bauelement mit zwei Elektroden, das in einer Rich­ tung den Strom leitet, in der anderen sperrt Dioptrie, die; -, - n [..i:on] /Maßeinheit der Licht­ brechung bei Linsen/: meine Brille hat zwei Di­ optrien Diözese, die; -, -n Reh kath. Bistum Diphtherie, die; -, /o. PL/ Infektionskrankheit vor­ wiegend mit Befall und starker Schwellung der Schleimhäute des Rachens und der oberen Luftwege Diphthong, der; -(e)s, -e [..toq] Phonet. enge Verbindung von zwei Lauten: die Diphthonge ,au‘ und ,eic Diplom, das; -s, -e 1*1. Zeugnis über den Abschluß eines Hochschulstudiums 1.2. IAbk. Dipl./ sein D. (den akademischen Grad nach dem Examen in einem bestimmten Hochschulfach) machen; er hat das D. in Chemie 1.8. er hat das D. (den Meisterbrief) als Bäckermeister — 2. Ehrenurkunde: ein D. über, für 25jährige Mitgliedschaft; der Hersteller erhielt für dieses Spitzenprodukt ein D. Diplomand, der; -en, -en jmd. in der Vorbereitungs- phase auf die Hochschulabschlußprüfung, auf das Diplom (1.2) Diplom|arbeit, die zur Erlangung eines Diploms (1.2) angefertigte, wissenschaftliche Arbeit Diplomat, der; -en, -en 1. Vertreter eines Staates, dem die Wahrnehmung offizieller Beziehungen seines Staates zu anderen Staaten obliegt: er war lange Jahre als D. (in N) tätig — 2. jmd., der klug und umsichtig zu taktieren versteht: er ist kein bißchen D. Diplomaten| -laufbahn, die /o. PL/ Laufbahn im diplomatischen Dienst: die D. einschlagen; -paß, der Dokument, das jmdn. als Diplomaten ausweist; -Schreibtisch, der großer, massiver Schreibtisch; - viertel, das Wohnviertel, in dem (vorwiegend) Diplo­ maten wohnen (und sich diplomatische Vertretun­ gen befinden) Diplomatie, die; jo. PL/ 1. (Art und Weise der) offizielle(n) Tätigkeit der mit der Gestaltung der Beziehungen zwischen Staaten Beauftragten: die Ziele unserer D .; Aktivitäten in der D .; eine kluge D. verfolgen — 2. diplomatisches (2) Vorgehen, Verhalten: ein bißchen mehr D. täte ihm not diplomatisch /Adj./ 1. /nicht präd./ 1.1. im Rahmen der Diplomatie (1) bestehend, stattfindend: eine rege diplomatische Tätigkeit; diplomatische Verhand­ lungen; etw. auf diplomatischem Wege regeln; im diplomatischen Dienst tätig sein; diplomatische Beziehungen zu, mit einem Land aufnehmen, haben, unterhalten; ein Land d. (durch Errichtung einer Botschaft, Gesandtschaft in diesem Land) an­ erkennen 1.2. von Diplomaten (1) ausgeübt, gebildet: eine diplomatische Vertretung (Botschaft, Gesandt- chaft); das diplomatische Korps (Gesamtheit der bei einem Staat beglaubigten Leiter einer Botschaft, Gesandtschaft; auch: die Gesamtheit der Mitarbeiter der Botschaften, Gesandtschaften) — 2. mit der erforderlichen Feinfühligkeit und Gewandtheit im Umgang mit Menschen bei der Verwirklichung be­ stimmter Ziele: in dieser Sache muß man d. Vor­ gehen Diplom] -ingenieur, der Ingenieur, der ein Diplom ­ studium absolviert hat; -Studium, das /o. PL/ Stu­ dium an einer Hochschule, das mit dem Diplom (1.2 ) abschließt Dipol, der; -s, -e 1. Phys. zwei zusammengehörige, gleich starke elektrische Ladungen od. magnetische Pole mit entgegengesetztem Vorzeichen — 2. Techn. Dipolantenne Dipol|antenne, die Techn. Antenne mit in eine Richtung gehender Wirkung aus einem ziveipoligen elektrischen Leiter dir /Pron./ I . /Dat. vom Pers.pron. du/ s. du — II. /Refl.pron. der 2. Pers. Sg. im Dai./: zieh d. eine Jacke über!; was hast du d. dabei gedacht! + / mir nichts, d. nichts direkt /Adj./ 1. /nicht präd./ ohne Umweg: die Straße führt d. (geradewegs) zum Bahnhof; er kam d. auf mich zu; gehst du jetzt d. (ohne Zwischen­ aufenthalt) nach Hause?; nach N besteht eine direkte (durchgehende) Zugverbindung — 2 . /adv./ in unmittelbarer Nähe: er stand d. neben mir; das Haus liegt d. am See; das Bild hängt d. unter der Lampe — 8. \vorw. adv./ unverzüglich: ich komme d. nach dem Essen hinüber — 4 . /nicht präd./ ohne (vermittelnde) Zwischenstufe, ohne Mittelsperson: sich d., auf direktem Wege an jmdn. wenden; in direktem Austausch mit jmdm. stehen; das hat er d. vom Großhandel bezogen; Gram m , jmds. Aussagen in direkter (wörtlicher) Rede zitieren — 5 . unverblümt, geradeheraus: das war eine sehr direkte Frage; „hat er dich danach gefragt?“ „Nicht (so) d. “ ; er ist immer sehr d. — 6. /adv./ umg. das ist d. (wirklich 3, wahrhaftig 2) mal was Hübsches; das war mir d. (geradezu) peinlich — 7. /nur atir.j Gramm, die direkte Rede (mit Anführungszeichen versehene, wörtliche Wieder­ gabe einer sprachlichen Äußerung) Direkt] -bezug, der /o. PL/ W irtsch . vgl. - geschäft; - f lu?, der Nonstopflug; -geschäft, das W irt sch. ohne Einschaltung des Großhandels abgeivickeltes Geschäft zwischen Hersteller und Einzelhandel Direktion, die; -, -en leitendes Gremium bes. eines kap. Unternehmens, einer öffentlichen Institution bes. im kap. Wirtschafts- , Verwaltungssystem : zur D. gerufen werden Direktions|bereieb, der Bereich eines Fachdirektors in einem Industriebetrieb Direktive, die; -, -en [.. vo] von einer übergeordneten Stelle, einer Leitung ausgegebene (verbindliche) Weisung, Richtlinie, Anleitung zur Durchführung von etw.: eine D. ausgeben; die D. zum Volks­ wirtschaftsplan Direktor, der; -s, Direktoren 1.1 . Leiter eines größeren Industriebetriebes, Betriebs- , Werkdirektor 1.2 . Leiter einer den Abteilungen übergeordneten Fachabteilung in einem größeren Industriebetrieb: der D. für Arbeit und Bildung, für Technik; der technische D. 1.3 . Leiter einer (betrieblichen) In ­ stitution: der D. des Instituts, Kreisgerichts — 2. Leiter einer Schule; dazu Direktorin, die; -nen
Direktorium — Diskussion 249 Direktorium, das; -s, Direktorien [. .ien, ..lan] leitendes Gremium bes. eines kap. Unternehmens Direktrice, die; - n [..tri:so] leitende Angestellte in einem Modeinstitut, -s alon, (kleineren) Beklei­ dungsbetrieb Direkt| -Student, der vgl. - Studium; -Studium, das jo. PL; DD R ; im Unterschied zu Fernstudium/ Studium in Form des unmittelbaren Besuchs der Lehrveranstaltungen und ohne Berufstätigkeit wäh­ rend der Studienzeit: er studiert Biologie im D .; -Übertragung, die Livesendung; -yerkehr, der W irts ch. vgl. Direktgeschäft Dirigent, der; -en, -en jmd., der ein Ensemble von Musikern, Sängern dirigiert, eine musikalische A uf­ führung leitet: der D. des Sinfonieorchesters, Knabenchors Dirigenten |-pult, das fvorw. Sg .j Pult, an dem der Dirigent während der Aufführung steht: am D .: N (N dirigiert); -stab, der Stab zum Dirigieren (1) dirigieren /sw. V b .; hat/ 1 .1 . ein Orchester, einen Chor d. (einem Orchester, Chor beim M usizieren durch Armbewegungen, Gesten z. B . den Takt, Rhythmus, den Einsatz der Instrumente, Stimmen angeben) 1.2. ein Musikwerk d. (durch 1.1 inter­ pretieren) — 2.1. etw., jmdn. bes. durch Gestik in eine bestimmte Richtung weisen: das Auto aus der Garage d. 2 .2 . etw., jmdn. durch Anweisung an den vorgesehenen Ort leiten : Truppenteile an einen Bestimmungsort d. 2 .8 . er versucht ständig, uns zu d. (zu gängeln) Dirigismus, der; -, jo. PL/ Mißbilligung ausdrük- kendi Bez. in der bürgerl. Ökonomie für staatsmono­ polistische Regulierung, bestimmte lenkende Ein­ griffe des kap. Staates in die kap. Wirtschaft; dazu dirigistisch fA d j.f Djrndel, das; -s, - / -n s. Dirndl Dirndl, das; -s, -j -n I. fPl. - f Kleid od. Miederrock und Bluse mit Halbschürze (in der Art) der bayri­ schen, österreichischen Volkstracht — II . fPl. -n/ süddt. österr. junges Mädchen Dirndl zu Dirndl I| -bluse, die Bluse als Teil eines Dirndls; -kleid, das; -rock, der vgl. - bluse; -schürze, die vgl. - bluse Dirne, die; -, -n Prostituierte Discount [..kaunt]|laden, der \Pl. - läden/ Geschäft im kap. Einzelhandel, das Waren des täglichen Be­ darfs durch Verzicht auf Kundendienst zu niedrige­ ren Preisen anbietet Disharmonie, Disharmonie, die; -n [..i:on] 1. Mus. von Dissonanzen, Mißklängen bestimmte Stelle in einem Musikwerk — 2. das Nebeneinander dieser Farben gibt eine D. (diese Farben empfindet man als nicht zueinander passend) — 8 . fehlende Übereinstimmung in den zwischenmenschlichen Be­ ziehungen: es gab Disharmonien zwischen ihnen disharmonisch, disharmonisch fA dj.f 1. Mus. von Disharmonie (1), Dissonanz(en) bestimmt: dis­ harmonische Passagen im ersten Satz der Sinfonie — 2. von Disharmonie (3) gekennzeichnet: so endete der Abend d. Diskant, der; -s, -e fvorw. Sg .j 1. Mus. höchste Stimmlage einer Singstimme: sie sang, schrie in einem sehr hohen D. — 2. hohe, schrille Stimmlage beim Sprechen : seine Stimme steigerte sich zum D. Diskjockey, der; -s, -s [diskd3oke] Moderator einer Disko od. einer (Rundfunksendung mit Tanz­ musik von Schallplatten, Tonbändern Disko, die; -s \Kurzw. für Diskothek/ (Tanz)- Veranstaltung mit moderner Tanzmusik von Schall- platten, Tonbändern: zur D. gehen; heute abend ist D. Diskont, der; -(e)s, -e Bank 1. fin der kap. Wirt­ schaft/ die Höhe des abgezogenen Zinses beim A n ­ kauf von Papieren über noch nicht fällige Zahlungen — 2. Diskontsatz Diskont Bank| -geschäft, das A nkauf von noch nicht fälligen Wechseln durch eine kap. Bank und Gewährung von Kredit bis zu deren Fälligkeit; -salz, der der Berechnung des Diskonts (1) zugrunde ge­ legter Zinssatz Diskothek, die; -, -en // auch Disko/ 1. Schall­ plattensammlung, -archiv — 2. Disko diskreditieren fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. durch eine entsprechende Äußerung herabsetzen, in Verruf, Mißkredit bringen: diese Äußerung hat ihn bei den Zuhörern diskreditiert; dazu Diskreditierung, die; -, -en Diskrepanz, die; -, - en 1. Nichtübereinstimmung, (widersprüchliches) Auseinanderklaffen zweier Sach­ verhalte: hier ist eine D. zwischen Theorie und Praxis — 2. fvorw. P l.f es gab Diskrepanzen (Meinungsverschiedenheiten 1.1) zwischen ihnen diskret fAdj.f 1. taktvoll, feinfühlig 'zurückhaltend, Rücksicht nehmend (in einer heiklen Angelegenheit): sich d. verhalten, zurückziehen; etw. d. überhören; eine intime, heikle Sache d. (unauffällig hand­ habend) behandeln — 2. dezent (1.2): diskrete Farben, Muster Diskretion, die; -, fo. Pl.f 1. etw. mit D. (diskret 1) behandeln — 2. das Verschwiegensein, Geheim­ haltung: die Sache verlangt (strengste) D.; sich jmds. D . versichern diskriminieren fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. durch eine entsprechende Aussage herabsetzen: diskrimi­ nierende Äußerungen — 2. jmdn., bes. einen Be­ völkerungsteil im Sinne der Rassendiskriminierung behandeln: die diskriminierende Behandlung der farbigen Bevölkerung in den USA; dazu Diskrimi­ nierung, die; -, - en: die D. der Farbigen in den USA Diskurs, der; -es, -e veraltend 1. wissenschaft­ liche Abhandlung, Erörterung eines Themas — 2. Debatte (1.1), Unterhaltung (1): sie führten gerade einen, waren in einem lebhaften D .; ein heftiger D. (Wortwechsel, Streit) Diskus, der; -, Disken/Diskusse im Sport benutztes Wurfgerät in Form einer Scheibe (1.1) Diskussion, die; -, - en 1.1. (unter jmds. Leitung) in wechselseitiger Rede geführte Erörterung mehrerer Personen über anstehende Fragen: nach dem Vor­ trag findet eine D. (darüber) statt; die D. war lebhaft, offen, konstruktiv, dauerte lange; zur D. sprechen, sich zur D. melden, sich an der D. be­ teiligen 1.2 . in der Öffentlichkeit, in bestimmten Gruppen geführte Erörterung anstehender Fragen: die D. über einen Gesetzentwurf; die D. der Volkskammerbeschlüsse in der Bevölkerung 1.3 . Auseinandersetzung in Form eines Gesprächs: mit jmdm. in eine D. über etw. kommen, geraten; sich auf keine D. (darüber) einlassen 1.4. fin den Verbindungen/ etw. zur D. stellen (zur Diskussion 1.1 , 1.2 über etw. auffordern); etw. steht (nicht) zur D. (ist od. ist nicht Gegenstand, Thema der Diskussion 1.1, 1.2)
Diskussions] -beitrag, der Äußerung; mit der sich jmd. an einer Diskussion (1.1) beteiligt: gibt es noch weitere Diskussionsbeiträge?; -gegenständ, der Gegenstand einer Diskussion (1.1); -gmndlage, die Ausführungen, die als Grundlage für eine Dis­ kussion (1.1) dienen: eine D. geben; -partner, der jmd*, mit dem man in einer Diskussion (1.1) spricht; -rede, die Diskussionsbeitrag in Form einer Bede; -redner, der Diskussionsteilnehmer; -runde, die 1. zu einer Diskussion (1.1) zusammengekommener Kreis von Personen — 2. jbes. im bürgerl. Pari./ Abschnitt, Etappe in einer Diskussion (1.2): es beginnt eine neue D. über den Gesetzesvorschlag; -Stoff, der Probleme, Themen, über die eine Dis­ kussion (1.1) geführt werden kann; «teilnehmer, der jmd., der sich an einer Diskussion (1.1) beteiligt Diskus|werfen, das; -s, fo. P l.f leichtathletische Disziplin, bei der der Diskus aus einem Kreis mög­ lichst weit geworfen werden muß diskutabel /A dj.; nicht adv.f so beschaffen, daß es wert ist, diskutiert, erwogen zu werden: ein disku­ tabler Vorschlag; er sagte, der Entwurf sei für ihn nicht d. diskutieren /sw. Yb.; hat/ 1,1. eine Diskussion (1.1) über etw. füh ren: es wurde lange, lebhaft (über das Referat) diskutiert 1.2 . etw. in der Form einer Diskussion (1.2) behandeln: die Vorschläge, Direk­ tiven, den Planentwurf d .; es soll offen und kritisch darüber diskutiert werden 1.3 . sich über etw. m it jmdm. auseinandersetzen: darüber diskutiere ich mit ihm nicht; sie diskutierten miteinander, ob Dispatcher, der; -s, - [. .petjor] Verantwortlicher für die operative Lenkung, Kontrolle von Prozessen in der Produktion und im Verkehrswesen Dispatcher| -dienst, der vgl. -S ystem ; -System,das mit Hilfe der Nachrichtentechnik weitgehend mecha­ nisiertes, automatisiertes System der Lenkung und Kontrolle zur Sicherung reibungsloser Arbeits­ abläufe; -zentrale, die Zentrale in einem Dispatcher­ system Dispensairebetreuung, die [..penzeir.., ,. zs:r.., . ,päse:r..] systematische Überwachung und Be­ handlung von Personen, die an der gleichen Krank­ heit leiden od. auf Grund gleicher Risiken bes. glei­ cher Arbeit, gesundheitlich gefährdet sind Dispensairestelle, die [.. penze:r .., .. ze:r .., .. pa­ ss:r..] Stelle für Dispensairebetreuung dispensieren fsw. Vb.; hat/ jmdn. von einer Ver­ pflichtung zeitweilig befreien: er ist vom Sport­ unterricht dispensiert (worden) Disponent, der; -en, -en m it begrenzten Vollmachten ausgestatteter Leiter eines größeren kaufmännischen Sachgebietes, bes. im Handel disponibel /Adj.; nicht adv.f 1. auf Grund ent­ sprechender A us- und Weiterbildung bes. im A r­ beitsprozeß vielseitig einsetzbar: sie sind ein dis­ ponibles Kollektiv von Fachleuten, Wissenschaft­ lern — 2. disponible (sofort verfügbare) Gelder; dazu Disponibilität, die; fo. P l.f disponieren fsw. Vb .; hat; / auch disponiert/ 1.1. etw. d. die Verwendung von etw. überschlags­ weise planen: die verfügbare Zeit, seine Finanzen d. 1.2. über etw. planend verfügen: er hat einfach über ihr Geld disponiert disponiert \Adj.; vorw. p räd.; / auch disponieren/ 1.1. in bestimmter physischer od. psychischer Ver­ 250 Diskussionsbeitrag — distanzieren fassung im Hinblick auf eine zu erbringende Lei­ stu n g: der Sänger war heute ausgezeichnet d .; er war nicht d. (war in keiner guten Verfassung) 1.2. Med. für, zu etw. d. sein (eine Disposition für, zu etw. haben) Disposition, d ie; -, -en 1. Verfügung über etw.: die freie, unumschränkte D. über etw. haben; etw. steht zu jmds. D. (steht jmdm. zur Verfügung); etw. zu seiner D. haben — 2. Gliederung einer Ab­ handlung: eine D. entwerfen — 3. Med. Veran­ lagung, Empfänglichkeit eines Organismus für be­ stimmte Krankheiten: er hat eine D. zu, für Haut­ allergien, zur Hysterie Disproportion, Disproportion, d ie; -, -en fvorw. Pl.j 1.1. als unharmonisch, unpassend empfundenes Maß-, Größenverhältnis bes. von Flächen, Räumen zueinander: die hinteren Räume weisen Dispro­ portionen auf 1.2. Mißverhältnis von Anteilen zu­ einander: Disproportionen in der Planung, Wirt­ schaftsentwicklung vermeiden; dazu disproportio­ niert fAdj.; nicht adv.f Disput, der; -(e)s, -e veraltend geh. Diskussion (1.3) zwischen zwei Personen, Streitgespräch, Ge­ spräch (1): sie führten, hatten einen langen D. (mit­ einander) Disqualifikation, Disqualifikation, die; -, -en S p o r t /zu disqualifizieren/ disqualifizieren fsw. Vb.; hat/ Sport jmdn. wegen Verstoßes gegen die Regeln (1.2) vom sportlichen Wettkampf ausschließen: der Boxer wurde we’gen Tiefschlags disqualifiziert Dissertation, die; -en für die Promotion an­ gefertigte, schriftliche, wissenschaftliche A rbeit: seine D. schreiben, verteidigen Dissident, der; -en, -en /von bürgerl. Ideologen ge­ brauchte Bez. für (angebliche) Gegner der soz. Ord­ nung in soz. Ländern/ Dissimilation, die; -, -en Biol. Energie freisetzen­ der Abbau höherer organischer Verbindungen im Stoffwechsel; dazu dissimilieren /sw. Vb.; hat/ Dissonanz, d ie; -, -en Mus. als spannungsreich (als Mißklang) empfundener Zusammenklang von Tö­ nen Dissoziation, die; -, -en Chem. Aufspaltung, Zer­ fall einer chemischen Verbindung in einfache M ole­ küle, Atome, Atomqruppen, Ionen: elektrolytische, thermische D. dissoziieren /sw. V b .; hat, ist/ [. .i|i:ran] Chem. 1.1. etw. der Dissoziation unterwerfen (hat): Salze werden durch Wasser dissoziiert 1.2 . der D isso­ ziation unterliegen (ist): Salze d. leicht in Ionen Distanz, die; -, -en 1. Abstand (1.1): das Tier kam bis auf eine D. von zwei Metern an uns heran; die D. zwischen beiden Orten beträgt vier Kilometer; O er muß erst etwas D. zu den Dingen gewinnen (braucht etwas Zeit, um sie psychisch zu bewältigen) — 2. Sport bei einem Lauf, Rennen zurückzu­ legende Strecke: die Sprinter der 100-Meter-D .; Rennen über mehrere Distanzen — 3 . /o. PI./ Ab­ stand (2): D. (zu jmdm.) halten; jmdm. gegenüber D. wahren; mit jmdm. auf D. verkehren — 4. Boxen für' einen Boxkampf vorgesehene Runden­ zahl: der Kampf geht über die D. von 12 Runden distanzieren /sw. V b .; hat; /< auch distanziert/ 1. sich von etw., jmdm. d. ausdrücken, zeigen, daß man mit etw., jmdm. nicht übereinstimmt, nichts zu tun haben w ill: ich distanziere mich von diesen,
distanziert — 2doch 251 seinen Äußerungen; sie distanzierten sich von ihren Bekannten (zogen sich von ihnen zurück) — 2. Sport jmdn. d .jmdn. im Wettkampf überbieten9 hinter sich lassen: er distanzierte seinen Gegner (um mehrere Runden) distanziert /Adj.; / auch distanzieren/ (auf) D i­ stanz (3) bedacht, betont zurückhaltend: sein distan­ ziertes Verhalten; jmd. wirkt d. Distel, Distel, d ie; - n zu den Korbblütlern ge­ hörende, in zahlreichen Arten als Unkraut vor- kommende, stachlige, krautige Pflanze DistelI, Distel|fink, der mit dem Fink verwandter Singvogel mit buntem Gefieder distinguiert fAdj.f [..tiqghrt, auch . .tiqgüi:rt, . . gui:rt] sich durch ein besonders gepflegtes Außeres und durch gesuchte Umgangsformen bewußt von anderen abhebend: ein distinguierter älterer Herr; dazu Distinguiertheit, die; fo. P l.f Distinktion, die; -, fo. Pl.f veraltend Distinguiert­ heit : ein Herr von D. distinktiv, distinktiv fAdj.f W isse n sch .: distink­ tive (unterscheidende 3) Merkmale Distribution, die ; -en 1.1. fachspr. Art und Weise der Verbreitung, des Verteiltseins: die D. be­ stimmter Tierarten auf der Erde, von Erdöllagern I. 2. Sprachwiss. Gesamtheit der Umgebungen einer sprachlichen Einheit — 2. fo. Pl.f Wirtsch. Sphäre der Verteilung, die im Reproduktionsprozeß die Produktion und Konsumtion verbindet; zu 1 distributiv, distributiv f A d j . f Distrikt, der; -(e)s, -e in bestimmten Ländern eine Einheit in der staatlichen Gliederung darstellendes Gebiet Disziplin, d ie ; -, -en I. fo. Pl.j 1. das Sich-Einfügen in eine soziale Ordnung und die Einhaltung der dafür geltenden Normen und Regeln: D. üben, halten; dort herrscht (Mangel an) D .; schulische D. — 2. Beherrschung des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um eine besondere Leistung zu vollbringen: wenn er das Studium durchhalten will, muß er mehr D. aufbringen — II. l . Teilgebiet in der Wissenschaft: die Disziplinen der Medizin; von welcher D. sind Sie denn? — 2. Teilgebiet einer Sportart: die Wettkämpfe in den /* alpinen Disziplinen disziplinarisch fAdj.f den rechtlichen Grundsätzen der Arbeitsdisziplin, einer Arbeite-, Dienstordnung, der geltenden Ordnung während der Ausbildung ent­ sprechend: disziplinarische Vorschriften, Maß­ nahmen; gegen jmdn. d . Vorgehen Disziplinär|-maßnahme, die Erziehungsmaßnahme als Ergebnis eines Disziplinarverfahrens; -strafe, die vgl. - maßnahme; -verfahren, das Verfahren zur Behandlung von schuldhaften Verletzungen der Arbeitsdisziplin, einer Arbeits-, Dienstordnung . diszipliniertfAdj.f Disziplin (I)haltend, aufweisend: die Klasse ist sehr d .; die Lage fordert von jedem diszipliniertes Verhalten; da zu Diszipliniertheit, die; -, /o. Pl.f disziplm/Disziplin| -los fAdj.f keine Disziplin (I) haltend, aufweisend: ein disziplinloser Trupp; sich d. verhalten; -losigkeit, die; -, -en 1.1. fo. Pl.f disziplinloser Zustand, disziplinloses Verhalten 1.2. auf 1.1 beruhende Handlung; -Schwierigkeiten, die fPl.f Schwierigkeiten hinsichtlich der Einhaltung der schulischen Disziplin (1.1): ein Lehrer hat (in seiner Klasse), in jmds. Klasse gibt es D. djto fAdv.f veraltend fsteht stellvertretend für zu­ vor Genanntes, oft in einer Erwiderungj ebenfalls: „ich wünsche dir alles Gute.“ „Danke, d .“ Diva, die; -, - s/Diven [..v . .] veraltend weiblicher Star (II.l .l) Divergenz, die; -, - en [..v . .] 1. Unterschiedlichkeit) gegensätzlicher Art, das Voneinanderabweichen, Aus­ einanderstreben : Divergenzen zwischen, in den An­ sichten, Zuständen, Entwicklungen — 2 . fvorw. P l.f in diesem Punkte gibt es Divergenzen (M ei­ nungsverschiedenheiten 1.1) divergieren fsw. Vb.; hat/ [.. v . .] in gegensätzlicher Weise voneinander abweichen, auseinanderstreben: ihre Interessen d .; divergierende Ansichten, Aus­ sagen divers fAdj.; nur attr. u . im Pl.f [..v..] verschieden: die diversesten Sorten gab es; ein Angebot diverser Weine; Diverses (verschiedene Sachen) einkaufen Diversant, der; -en, -en [..v..] jmd. , der Diver­ sionen) betreibt Diversion, die ; -, -en [..v..] Störmanöver gegen die politische, wirtschaftliche, militärische Macht eines fortschrittlichen Staates, bes. m it den Mitteln der Sabotage: D. betreiben Diversions|tätigkeit, die Divertimento, das; -s, - s/Divertimenti [.. v . .] Mus. unterhaltendes, mehrstimmiges Instrumentalstück in loser Satzfolge Dividend, der; -en, -en [..v . .] Math, die zu dividierende Zahl: der D. eines Bruches ist der Zähler Dividende, die ; -, -n [,.v ..] Wirtsch. (in Pro­ zenten des Nennwertes der Aktien ausgedrückter) Anteil am jährlichen Profit, der an Aktionäre aus­ gezahlt wird: neun Prozent D., hohe Dividenden ausschütten dividieren fsw. Vb.; hat/ [..v..] 20 durch 5 d. bestimmen, wie oft 5 in 20 enthalten ist: 20 dividiert durch 5 ist, ergibt 4 Division, die; -, -en [..v..] I. aus mehreren Regi­ mentern und Spezialtruppen bzw. mehreren Schiffen bestehender militärischer Verband — II. das Divi­ dieren Divisions| -kommandeur, der Kommandeur einer Division (I); -stab, der Stab (II.1.2) einer Division (I) Divisor, der; -s, Divisoren [..v . .] Math. Zahl, durch die eine andere dividiert wird: der D. eines Bruches ist der Nenner Diwan, der; -s, -e [..va:n] veraltend niedriges, flaches, gepolstertes Möbelstück zum Liegen für eine Person Diwan|decke, die zum Bedecken des Diwans, der Couch bestimmte Decke Dixie, der; -, fo. Pl.j Dixieland Dixieland, der; -/ -s, fo. Pl.f [..lont]Dixieland Jazz Dixieland] -sJazz, der von weißen M usikern nach­ gestaltete Form des ursprünglichen Jazzstils der Farbigen von New Orleans; -sStil, der fo. Pl.f vgl. - «Jazz d-Moll, das; -, fo. Pl.f Mus. /Tonartf xdoch fK onj.; stets betont; nebenordnend; verbindet Hauptsätze, Nebensätze, Satzglieder; adversativ; drückt einen Gegensatz ausf xaber (1.1, 2 , 3), 1je­ doch: ich wollte mit ihm reden, d. er ließ sich entschuldigen 2doch fAdv.; stets betontf 1. dennoch (1); er hat es
252 doch — Dollarkurs d. geschafft; es war ihm zwar verboten, aber er hat es d, getan — 2. /eröffnet in einem Dialog einen Gegensatz zu einer unterstellten Voraussetzung! : „du hast wohl keinen Hunger mehr?“ „D och!“ (ich habe noch Hunger); „du bist mir hoffentlich nicht mehr böse?“ „D och!“ (ich bin dir noch böse); „er kommt heute nicht mehr.“ „ Doch!“ 3doch /Partikel; unbetont; steht nie am SatzanfangI 1. /bestätigt und unterstreicht die Aussage/: es ist d. herrlich hier!; er ist d. tüchtig! — 2 . /erinnert an Bekanntes, das vergessen zu sein scheint/: wir wollen d. heute abend ausgehen; sie ist d. kein Kind mehr — 3* /verstärkt eine Aufforderung/: laß mich d. zufrieden!; höre d. endlich auf! — 4 . /ver­ stärkt einen Wunsch; subjektive Hervorhebung/ : käme er d. endlich!; wären wir d. alle so! — 5 . /unterstreicht die eigene Entrüstung/: das ist d. eine Frechheit!; das ist d. zu dumm! — 6 . /drückt in Fragen die eigene Sorge, Zweifel und die Hoffnung aus, daß sie unbegründet sind/: du hilfst mir d.?; dukommstd.mit?—7.wo...d .:/2wo Docht, der; -(e)s, -e Baumwollfaden, -band in einer Kerze, Lampe, das der Flamme den Brennstoff zu­ führt Dock, das; -(e)s, -s auf dem Lande od. im Wasser befindliche technische Vorrichtung einer Schiffs­ werft, die der Reparatur und dem Neubau von Schiffen dient: das Schiff liegt im D. Dogge, die; -, -n zu einer großen Gruppe Hunde­ rassen gehörender großer, kräftiger, schlanker od, gedrungener, kurzbeiniger, kurz- od. glatthaariger Haushund, der als Wach- od, Schutzhund dient: die Deutsche, Englische D. Dogma, das; -s, Dogmen 1. festgelegte, starre, mit dem Anspruch auf Unumstößlichkeit auftretende Lehrmeinung ohne (ausreichende) wissenschaftliche Begründung: ein D. errichten; etw. zum D. machen — 2, Rel. von Gläubigen als verbindlich anzu­ nehmender Glaubenssatz einer Religion (2) Dogmatik, die; -, -en \vorw. Sg,/ 1.1, Rel. Glau­ benslehre 1.2. Teilgebiet der Theologie, das sich mit der systematischen Darstellung von Dogmen (2) be­ faßt Dogmatiker, der; -s, - jmd., der dem Dogmatismus verhaftet ist, dogmatisch vorgeht dogmatisch /Adj./ dem Dogmatismus entsprechend, verhaftet:dogmatisches Denken; d. Vorgehen; etw. d. (starr 1.1 , unkritisch) verfechten Dogmatismus, der; -, /o. PL/ Dogmen (1) errich­ tende, an Dogmen (1) festhaltende, unhistorische, undialektische Denkweise: D. und Sektierertum Dohle, die; -, -n 1. kleiner, schwarzer Rabenvögel mit grauem Nacken — 2 . umg., vorw. spött. /von einem (unmodischen) Hut/: was hat er, sie nur für eine D. auf? Doktor, der; -s, Doktoren 1. /o. P L ; Abk. Dr./ akademischer Grad 1.1. der nach erfolgreich ab­ geschlossener Promotion zuerkannt wird: jmdn. zum D. promovieren; seinen D. machen; den D. haben; er ist D. der Medizin /Abk. Dr. m ed./; /DDR/ D. scientiae /Abk. Dr. sc ./ (Doktor der Wissenschaften, höchster akademischer Grad); D. habilitatus /Abk. Dr. habil./ (höchster akademischer Grad, der in der DDR durch Dr. sc. abgelöst wurde) 1.2. der als Ehrung für hervorragende bes. wissenschaftliche Verdienste verliehen wird: /in den Verbindungen/ er ist D. ehrenhalber /Abk. Dr. e. h., E. h ./, D. honoris causa /Abk. Dr. h. c ./ — 2. Träger des Doktortitels /Abk. in der schriftlichen Form vor Nam en: Dr./: sehr geehrter Herr, geehrte Frau D., Herr Dr. Meyer! — 3. umg. Arzt: zum D. gehen; den D. holen; Kinderspr. der Onkel D. Doktorand, der; -en, -en Promovend Doktor| -arbeit, die Dissertation; -grad, der /o. PL/ der akademische Grad ,DoktoP (1); -hut, der /o. PL/: umg. nun hat er den D. (Doktorgrad) er­ worben; -titel, der der Titel ,DoktoP (1) Doktrin, d ie; -, -en 1. programmatischer Komplex von (theoretischen, politischen) Grundsätzen: eine D. ausarbeiten — 2. Dogm a (1); einer D. anhängen doktrinär /Adj./ dogmatisch Dokument, das; -(e)s, -e 1.1. Urkunde, beglaubigtes Schriftstück: jmdm. ein D. ausstellen 1.2. Partei­ dokument — 2. etw. beweisendes, belegendes Schrift­ s t ü c k : die Charta ist ein historisches D.; sich auf Dokumente stützen; 0> der Dom, ein D. (Zeugnis 3) gotischer Baukunst Dokumentalist, d e r; -en, -en Fachmann für die Arbeit in der Information und Dokumentation Dokumentäri -aufnahme, die Fotografie, Film , Tonaufnahme mit dokumentarischem (2) Charakter; -film, der Tatsachen, reale gesellschaftliche Prozesse wiedergebender (und sie ideologisch wertender) Film dokumentarisch /Adj./ 1. etw. ist d. (durch D ok u ­ mente 2) belegt, nachweisbar — 2 . etw. hat doku­ mentarischen (Tatsachen beweisenden, belegenden, wiedergebenden) Wert Dokumentation, die; -en 1. /o. PL/ Erschließung von Informationsmaterial zum Zweck des Speicherns, Vermittelns: er arbeitet in der (Abteilung für In­ formation und) D. — 2. durch 1 gewonnene Zu­ sammenstellung, Sammlung: eine D. (über ein Sach­ gebiet, einen Autor) aufbauen — 3. Zusammen­ stellung von Dokumenten (2), authentischen Materia­ lien zur Erhellung bestimmter gesellschaftlicher Vor­ gänge: der Regierung wurde eine D. zu dieser Frage übergeben — 4. Bekundung: die Kund­ gebung war eine D. des Friedenswillens der Teil­ nehmer dokumentieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. bekunden: sein Interesse an etw. d. 1.2. etw. dokumentiert sich in etw.: darin dokumentiert sich (zeigt sich, kommt zum Ausdruck) der Wille der Volksmassen Dolch, der; -(e)s, -e 1. kurze Stichwaffe mit spitzer, zweischneidiger Klinge: den D. ziehen, zücken — 2. salopp, oft scherzh. Messer (1) Dolch|stoß, der 1. Stich mit dem Dolch — 2. /o. PL/ hinterhältiger, verräterischer Anschlag Dolde, die; -n Blütenstand in Form eines Büschels (mit schirmartigem Umriß) Dolden|gewächs, das B ot. in zahlreichen Arten vor­ kommende zweikeimblättrige Pflanze mit gefiederten Blättern und Blütenständen in Form einer Dolde doll /Adj./ landsch. toll (3, 4, 5): das ist ja d. (das ist erstaunlich 1.1 , außergewöhnlich 1.1); hier sieht‘s ja d. (schlimm 1 .1) aus!; er hat sich (ganz) d. (sehr) gefreut Dollar, der; -s/-, -s /bei Wertangabe PL Dollar; Währungseinheit in den USA, Kanada u. einigen anderen Ländern/: das kostet 20 D .; seine Dollars zählen Dollar] -basis, die /o. PL/: die Verrechnung erfolgt auf D. (in Dollar); -kurs, der Wechselkurs des Dollars
Bolle — Doppeldecker 253 Bolle, die; -, - n fachspr. auf dem Bootsrand an­ gebrachte drehbare Vorrichtung für das Ruder dolmetschen /sw. Vb.; hat/ jmds. vorwiegend münd­ liche sprachliche Äußerungen (einem) anderen (simultan) vermittelnd übersetzen: er hat auf der Tagung gedolmetscht; ein Gespräch, jmds. Rede d.; jmdm. d. (für jmdn. als Dolmetscher tätig sein) Dolmetscher, der; -s, - jmd., der (beruflich) dol­ metscht Dolmetscherl -institut, das Lehranstalt für die A u s­ bildung von Dolmetschern; -kabine, die Arbeitsraum für Simultandolmetscher bei Kongressen; -schule, die vgl. - institut Dom, der; -(e)s, -e große, repräsentative Kirche (1) (in einer Stadt) Domäne, die; -, - n 1. fvorw. Sg .f jmds. spezielles Wissensgebiet, Betätigungsfeld: seine D. ist die polnische Gegenwartsliteratur — 2. groß es Gut (1.1.1) im Besitz eines nichtsoz. Staates Domestikation, die; jo. PI./ allmählich durch Züchtung bewirkte Umwandlung von Wildtieren in Haustiere, von wildwachsenden Pflanzen in Kultur­ pflan zen : die I). des Pferdes; dazu domestizieren Jsw. Vb.; hat/ dominant jAdj.f B iol.: dominante (andere über­ deck en d e, vorherrschende) Erbeigenschaften, Merk­ male Dominante, die; -n 1. Mus. auf der Quinte einer bestimmten Tonart aufgebauter Dreiklang, der zum Schluß einer Melodie hinführt — 2. jvorw. Sg .f vorherrschendes Merkmal: die Stadttore als städte­ bauliche D. Dominanz, die; -, jo. Pl.f das Dominieren: die D. der braunen Farbe in diesem Muster dominieren /sw. Vb.; hat/ vorherrschen: dominie­ rende Merkmale, Bestandteile; auf diesem Meeting dominierte (war vor allem) die Jugend; das domir nierende (beherrschende, herausragende) Ereignis dieses Jahres XDomino, der; -s, -s 1. langer, (dunkler) seidener Mantel mit weiten Ärmeln und Kapuze als Masken­ kostüm — 2. Träger, von 1 2Domino, das; -s, -s/- Spiel, bei dem mit einer bestimmten Anzahl von Punkten versehene flache, rechteckige Steine nach bestimmten Regeln anein­ andergelegt werden Domino| -spiel, das 2Dom ino; -stein, der 1. einzelner Stein des 2Dominos — 2. mit Schokolade über­ zogenes, gefülltes, würfelförmiges kleines Gebäck­ stück aus Lebkuchenteig Domizil, das; -s, -e geh., vorw. scherzh. jmds. ( Wohn)sitz: das ist unser neues D.; jmdm. sein D. zeigen Dom| -kapitel, das Rel. Rat von Geistlichen an einer (erz)bischÖflichen Kirche; -pfaff, der; -s/-en, - en mit dem Fink verwandter Singvogel mit schwarzer Oberseite des Kopfes, braungrauer Ober- und rötlich­ grauer Unterseite, Gimpel Dompteur, der; -s, -e [. .to- .r] jmd., der (beruflich) wilde Tiere für Vorführungen dressiert; dazu Domp­ teuse, die; -, -n [..to-.za] Don Juan [doq3u:an, donjuran], Don Juan [donxuan, donxüan], der; -/ -s, -/-sMann, der ständig auf neue Liebesabenteuer aus ist Donner, der; -s, - 1. jvorw. Sg .j auf den Blitz folgendes dumpf rollendes od. krachendes Geräusch: ein dumpfer, grollender D. — 2. jo. Pl.f das Kra­ chen (1.1), Donnern (2): der D. der Geschütze + jmd. steht da, ist wie vom D. gerührt (ist plötzlich starr vor Schreck, Verblüffung) Donner|keil, der keilförmige Versteinerung eines Skeletteils ausgestorbener Tintenfische donnern jsw, Vb.; hat, ist/ 1, (hat) es donnert (der Donner 1 erfolgt); es blitzt und donnert (es gewittert) — 2. ein dem Donner (1) ähnliches Ge­ räusch verursachen (hat): die Kanonen d. — 8. sich mit einem dem Donner (1) ähnlichen Geräusch vorwärtsbewegen (ist): der Zug donnert über die Brücke — 4 . umg. so gegen etw. schlagen, daß ein lautes Geräusch entsteht (hat): an die Tür, ans Fenster d. — 5. umg. 5.1. etw. mit Wucht irgend­ wohin, gegen etw. werfen, schleudern, schießen (hat): das Buch in die Ecke, den Ball an den Pfosten d. 5.2. mit Wucht gegen etw. prallen (ist): er ist mit dem Auto an, gegen einen Baum gedonnert — 6. umg. sehr laut und heftig, zornig sprechen (hat): er hat mächtig gedonnert, als er davon erfuhr; mit donnernder Stimme sprechen Ar salopp eine gedonnert (eine Ohrfeige) kriegen; jmdm. eine d. (jmdm. eine Ohrfeige geben) Donner]schlag, der kurzer, heftiger Donner (1) Donnerstag, der; -(e)s, -e vierter Tag der W oche; Zf auch Dienstag; dazu donnerstags jAdv.j; / auch dienstags Donner] -stimme, die jo. Pl.j: etw. mit D. (mit lauter, gewaltiger, tief dröhnender Stimme) sagen, rufen; -wetter, das jvorw. Sg .j 1. umg. heftig ge­ äußerte Vorwürfe, heftiges Schimpfen: von jmdm. ein D. kriegen; ein D. lbslassen; mach dich auf ein D. gefaßt! — 2. /als Ausruf, in Ausrufenj (zum) D .!; D. nochmal! /Ausruf des Zorns, der Entrüstung/; D .! /Ausruf des Erstaunens, erstaunter Anerkennung); D., das ist eine Leistung! doof jAdj.j salopp 1. beschränkt (1.1), einfältig (und langweilig 1.2): ein doofer Kerl; guck nicht so d .!; er war der Doofste (Dümmste 1.1.1) in der Klasse — 2. uninteressant und langweilig (1.1): der Abend bei ihnen war d. — 8. landsch. /drückt Ärger des Sprechers über etw., Ablehnung des Spre­ chers von etw. a u sj: das (olle) doofe Ding funktio­ niert nicht; hat die einen doofen H ut!; er ist da in eine doofe (unangenehme 1.2) Sache geraten; zu 1 Doofheit, die; -, jo. Pl.j dopen, dopen jsw. Vb.; hat/ jmdn., ein Pferd ver­ botenerweise durch stimulierende Mittel in die Lage versetzen, vorübergehend höhere sportliche Leistungen zu bringen: er ist gedopt worden, war gedopt; dazu Doping, Doping, das; -s, -s das Dopen Doping/Doping|kontrolle, die S p o r t bei sportlichen Wettkämpfen durchgeführte Kontrolle, ob Wett­ kämpfer gedopt sind Doppel, das; -s, - 1. Duplikat — II . (Tisch)tennis Spiel, bei dem je zwei Spieler gegeneinander spielen : ein gemischtes (von Damen und Herren gespieltes) D. Doppel/doppel| -belastung, die durch zwei um fan g­ reiche Aufgabengebiete verursachte Belastung einer Person; -bettcouch, die als Liegestatt für zwei Personen herzurichtende Couch; -bÖdig /Adj./ dop­ peldeutig (1.2): doppelbödiger Humor; -brief, der fachspr. BriefSendung, die mehr als 20 Gramm wiegt od. ein übernormal großes Format hat: die Sendung geht als D .; - decker, der; -s, - Flugzeug mit je zwei übereinander angeordneten Tragflächen;
-deutig /Ad j./ 1.1. dieser Satz ist d. (kann auch eine andere Bedeutung haben) 1.2. einen Hintersinn enthaltend, zweideutig (1): eine doppeldeutige An­ spielung; dazu -deutigkeit, die; - , - e n ; -fenster, das 1.1. hinter einem Fensterflügel in geringem Ab­ stand anzubringender zweiter Fensterflügel: die D. einhängen 1.2. Fenster mit doppelten, hinterein­ ander angeordneten Fensterscheiben; -fernrohr, das aus zwei Rohren mit je einer Optik bestehendes Fern­ rohr; -flinte, die Flinte mit zwei Läufen; -gänger, der; -s, jmd. ist jmds. D . (jmd. sieht jmdm. zum Verwechseln ähnlich); jmd. hat einen D.; -gesichtig fA d j.f: er ist ein doppelgesichtiger (in zwei sehr unterschiedlichen, gegensätzlichen Haltungen auf­ tretender) Mensch; -haus, das zwei aneinander­ gebaute Häuser; -heft, das vgl. - nummer; -hochzeit, die gemeinsam gefeierte Hochzeit zweier verwandter od. befreundeter Paare; -kinn, das Wulst unter dem Kinn: jmd. hat ein D.; -knoten, der zweifacher Knoten; -kohlensauer jAdj.; nicht adv./ doppelt­ kohlensauer; -köpf, der fo. Pl.j Kartenspiel für vier Personen, bei dem meist zwei Spieler miteinander gegen die beiden anderen spielen: (einen) D. spielen; -körn, der jo. PI./ hochprozentiger Kornbranntwein; -lauf, der zwei eng nebeneinander angebrachte Ge­ wehrläufe: ein Jagdgewehr mit D.; -leben, das: jmd. führt ein D. (lebt in zwei sehr unterschied­ lichen, gegensätzlichen Lebensweisen, wovon eine meist verborgen wird); -mord, der von jmdm. (gleich­ zeitig) an zwei Personen begangener Mord; -name, der aus zwei gekoppelten Namen bestehender Name; -nummer, die aus zwei zusammengebundenen Num ­ mern bestehendes Heft eines Periodikums; -paddel, das Paddel mit je einem Blatt (4) an beiden Enden; -paß, der Fußball Paß (III), der sofort an den betreffenden Spieler zurückgeht; -posten, der aus zwei Wachthabenden bestehender Posten: D. auf­ stellen; -punkt, der /PI. - e/ aus zwei übereinan­ derstehenden Punkten bestehendes Satzzeichen mit vielfältiger Verwendung, z. B . vor Aufzählungen, direkter R ede; -reihe, die; -rolle, die: N spielt in diesem Stück eine D. (verkörpert in diesem Stück die Rollen zweier miteinander in Beziehung stehender Figuren); -Schicht, die: eine D. machen (zwei Schichten hintereinander arbeiten); -schleife, die vgl. - knoten; -seitig /Adj.f: er hat eine doppel­ seitige Lungenentzündung (eine Entzündung beider Lungenflügel); -sinn, der jo. Pl.j Doppeldeutigkeit; •sinnig jAdj.j doppeldeutig; -spiel, das jo. P l.f: ein D. spielen (Partnern gegenüber Aufrichtigkeit Vor­ täuschen, sie aber tatsächlich hintergehen) ; -Stecker, der Gerätestecker mit zwei Anschlüssen Dpppelstock| -bett, das jP l. -en/ zwei übereinander angeordnete, montierte Betten; -bus, der Bus mit zwei übereinander angeordneten Plattformen für die Unterbringung von Fahrgästen dpppel|stockig jA dj.j 1. /nur attr.j ein doppel­ stöckiger Bus (Doppelstockbus) — 2. umg. einen Doppelstöckigen (ein Glas mit einer doppelten Menge Weinbrand, Branntwein, Likör aus einem geeichten Glas) trinken Doppelstock| -omnibus, der Doppelstockbus; -wagen, der Wagen eines Doppelstockzuges; -zug, der vgl. Doppelstockbus Doppelstunde, die zwei zusammenhängende Lehr-, Unterrichtsstunden doppelt jAdj.j 1.1. /gibt das Zweifache einer Aus­ 254 doppeldeutig — Dorfteich gangsgröße an j; d. so groß, alt, viel, lange, wie ...; die Anzahl der Mitglieder ist auf das Doppelte gestiegen 1.2. zweimal in gleicher Art gekoppelt: ein Koffer mit doppeltem Boden; die Fenster sind d. verglast; er sieht alles d .; den Stoff d. (in zwei Lagen übereinander), das Garn d. (zwei Fäden des Garns zusammen) nehmen 1.8 . zweimal (das gleiche), zweimal in gleicher Form, Ausführung: das Buch habe ich d .; der Antrag ist d. auszufüllen; doppelte Exemplare — 2 . /nicht präd.j verstärkt, vermehrt: hier heißt es d. aufpassen; doppelte Aufmerksam­ keit ist hier angebracht; das Vergehen wiegt d. schwer (umso schwerer), w eil... — 3. jnur attr.j ein doppeltes Spiel (Doppelspiel) spielen, treiben; eine doppelte (bes. das sexuelle Verhalten des M an ­ nes und der Frau mit zweierlei Maß messende) Moral -f* d. und dreifach mehr, stärker als notwendig: etw. d. und dreifach absichern; umg. scherzh. das ist d. gemoppelt (unnötigerweise zweimal mit anderen Worten gesagt) doppeltkohlensauer /Adj.; nicht adv.; von chemi­ schen Verbindungen/ mit einem Wasserstoffatom anstelle eines der beiden Natrium-, Kalziumatome: doppeltkohlensaures Natron Doppei/doppel| -tür, die den Schall isolierende Tür mit zwei in geringem Abstand hintereinander mon­ tierten Türflügeln; -Zentner, der jAbk. dz/ ver­ altend 100 Kilogramm, Dezitonne; -zimmer, das Zweibettzimmer; -züngig /Adj.j in der Art eines Doppelzünglers; -züngler, der; -s, - jmd., der heuchlerisch verschiedenen Personen gegenüber ab­ sichtsvoll Unterschiedliches, Gegensätzliches über etw., jmdn. äußert; dazu -zünglerisch jAdj.j Dorado, das; -s, -s jvorw. Sg .; emot.j Eldorado: die Gegend ist ein D. für die Urlauber Dorf, das; -(e)s, Dörfer 1.1. kleinerer Ort auf dem Lande mit relativ wenigen Einwohnern, die vor­ wiegend in der Landwirtschaft tätig sind: das Leben auf dem D .; auf dem D. wohnen, aus einem D. stammen; wir kamen in ein D., wo ...; ein schmuk- kes Dörfchen; die Städte und Dörfer unseres Landes 1.2. das olympische D. (Komplex von Wohngebäuden für die Olympioniken am jeweiligen Ort der Olympischen Spiele) — 2. jo. Pl.j umg. die Bewohner von 1.1: das ganze D. war auf den Beinen; dort war das halbe D. versammelt - j- das sind jmdm., für jmdn. böhmische Dörfer (unbekannte, unverständliche Dinge); — die A Kir­ che im D. lassen; die Kirche ums D. tragen Dorf| -akademie, die zentrale Einrichtung in Dör­ fern der DDR für die Weiterbildung der ländlichen Bevölkerung: ein von der D. organisierter Kurs; -bewohner, der Dorf| -Jugend, die; -kirche, die: eine schöne alte D.; -klub, der 1. jin der DDRj Vereinigung von Bewohnern eines Dorfes zur Förderung bes. des kulturellen Lebens im Dorf: der D. lädt zu einer Schriftstellerlesung ein — 2. Raum, Lokal von 1 : morgen ist Tanz im D. dörflich jA dj.; vorw. attr.; zu Dorf 1.1/; unsere dörflichen (das D orf betreffenden) Angelegenheiten; das dörfliche Leben (das Leben auf dem Dorf) Dorf] -platz, der als Mittelpunkt des Dorfes geltender Platz; -Straße, die Hauptstraße des Dorfes; -teich, der zu einem Dorf gehörender Teich, der Bedeutung als Wasserreservoir fü r das Dorf hat(te)
Dorn — Drachen 255 Dorn, der; -(e)s, - en/-e 1. /PI. - en/ spitzes, starres Gebilde an Pflanzen, das an Stelle von Blättern, Sprossen entstanden ist: sich an einem D., an den Dornen stechen; sich einen D. einreißen, in den Fuß treten, ausziehen — 2. /PI. -e/ Techn. Handw. 2.1» runder Stab aus Stahl mit kegel­ förmiger Spitze, bes. als Werkzeug zum Weiten von Löchern 2.2 . zugespitzter Metallstift, bes. als Teil einer Schnalle od. im Schlüsselloch sitzend + jmdm. ein D. im Auge (ein Ärgernis) sein Dorn|busch, der veraltend Dornenstrauch Dornen/dornen| -gestrüpp, das Gestrüpp von D or­ nensträuchern; -hecke, die Hecke aus Dornen­ sträuchern; -reich /Adj.; nicht adv./ geh.: ein domenreicher (mit Schwierigkeiten und Leiden 2 erfüllter) Lebensweg; -Strauch, der Stfauch mit Dornen; -vollfAdjnicht adv./ vgl. - reich dornig fAdj.; nicht adv./ mit Dornen (1) besetzt: dorniges Gestrüpp Dornröschenschlaf, der [. .s§an] s p ö tt . : eine Orga­ nisation, einen Ort aus dem D. wecken (nach einem längeren Zeitabschnitt, in dem sie, er wenig Notiz von bestimmten, allgemein wichtigen Geschehnissen nimmt, wieder aktivieren) dorren /sw. Vb.; ist/ s. dörren (1.2) dörren /sw. Vb.; hat, ist; von Lebensmitteln, Pflanzen/ 1.1. (hat) Obst, Fisch d. (durch Ein ­ wirkung von Luft, Hitze trocknen und haltbar machen); gedörrtes Gemüse 1,2. geh. trocken wer­ den, verdorren (ist): das Gras dörrt (verdorrt) in der sengenden Sonne Dörr| -fisch, der gedörrter Fisch ; -gemüse, das vgl. - f isch; -Obst, das vgl. -fisch Dorsch, der; -es, -e junger Kabeljau od. kleinerer, in der Ostsee vorkommender Kabeljau: einen D., ein Kilo D. kaufen Dorsch|leber, die: D. in Öl als Delikatesse dort /Adv.; räumt.; bezeichnet, nachdrücklicher als da, einen vom Standort des Sprechers entfernt liegen­ den Ort/ 1.1. *da (1.1.1): d. oben, vorn; gleich d. rechts; d. (in dem Haus) wohne ich; „w o ist der Park?“ „D ort (drüben)“ ; das Buch liegt auf dem Tisch, aber d. kann es nicht liegen bleiben; das ist d., wo der Bus hält; gestern war ich zu einer Konferenz. Dort wurde gesagt, . .. 1.2. /hinweisend/ 1da (1.1.3): d. dieser Herr, dieser, der Herr d. war es ■f/ daundd. d<?rt| -her !Adv./ von d. von dort (1.1): „gehst du zur Post?“ „Von d. komme ich gerade“ ; von d. kommen also die Gerüchte!; -hin /Adv./ nach dort (1.1): in N gefällt es mir, d. möchte ich wieder; -hinaus /Adv./; + bis d. übermäßig: sich bis d. ärgern; bis d. arrogant sein dortig /Adj.; nur attr.\ dort (1.1) befindlich, be­ stehen d : die dortigen Schulen, Verhältnisse Dose, die; -n 1.1. kleiner (runder) Behälter mit Deckel zum Aufbewahren von etw.: eine kleine, runde D .; eine D. aus Blech, Holz, Porzellan; eine D. für Kaffee, Bonbons; die Butter in die D. (Butterdose) tun — 2 . Konservendose, -buchse: die (leere) D. wegwerfen; eine D. Fleisch (eine mit Fleisch gefüllte Konservendose) kaufen — n . umg. Steckdose: den Stecker aus der D. ziehen dösen /sw. Vb.; hat/ umg. 1. träumerisch, unkon­ zentriert vor sich hin sinnen: er saß da und döste (vor sich hin) — 2 . sich im Halbschlaf befinden: ich habe ein bißchen, ein Weilchen gedöst Dosen|Öffner, der Büchsenöffner dosieren /sw. Vb.; hat; bes. von Medikamenten/: ein Medikament (richtig) d. (die D osis richtig be­ stimmen, festlegen); <0> er dosierte seine Späße mit Bedacht dösig /Adj./ umg. 1. schläfrig, benommen: mir ist so d. — 2. ständig unkonzentriert, dösend (1): er ist ein so dösiger Kerl Dosis, die; Dosen /bes. von Medikamenten, Giften/ bestimmte (kleine) abgemessene, für jmdn. bestimmte Menge: eine tägliche, hohe D. fest­ setzen; etw. in geringer D. , geringen Dosen ein­ nehmen, zu sich nehmen; O man konnte ihm die Wahrheit nur in kleinen Dosen verabreichen, bei- bringen (schonend nach und nach mitteilen) Dös|kopp, der; -s, -köppe salopp Schi mpfw. jm d ., der (ständig) döst (1): paß doch auf, du alter D .! Dossier, das, auch der; -s, -s [dosie:] veraltend Akten (1.2) zu einer Angelegenheit: ein dickes D.; in einem D. blättern Dotation, die; -, -en Schenkung, Zuwendung: jmdm. eine D. machen; eine D. bekommen dotiert /Adj.; nicht adv./ 1.1. der Kunstpreis ist mit 5000 Mark d. (ausgestattet) 1.2 . /DDR ver­ altend/ er hat eine gut dotierte (bezahlte 1.1) Stellung Dotter, der, au ch das; -s, - 1.1. das Gelbe im (Hühner)ei, Eigelb: das D. vom Eiweiß trennen 1.2. Biol. die den Embryo nährende Substanz der tierischen Eizelle Dotter| -blume, die Sumpfdotterblume; -sack, der /PI. - säcke/ Biol. kugel- od. birnenförmige Masse des Dotters der Wirbeltiere, der während der Entwick­ lung aufgezehrt wird dgubeln /sw. Vb.; hat/ [du :..] Film: einen Dar­ steller d. (einen Darsteller als Double ersetzen); er ist gedoubelt Double, das; -s, -s [du:bol] Film Darsteller, der einen anderen Darsteller, dem er ähnlich sieht, an bestimmten (für ihn gefährlichen) Stellen des Film s ersetzt Double, das s. Dublee Douglasie, die; -, -n [dugla:zio] schnell wachsender Nadelbaum mit langen, weichen Nadeln Douglastanne, die [du:glas..] Douglasie down /indekl. A dj.; nicht attr.\ [daun] erschöpft (3), ermattet (1), niedergeschlagen: er war danach ganz, völlig, ziemlich d .; ich fühle mich ziemlich d. Doyen, der; -s, -s [döajl] Diplomatie Rang-, Dienstältester eines diplomatischen Korps, der als dessen Sprecher fungiert Dozent, der; -en, -en 1. jmd., der an einer Uni­ versität, Hoch- , Fachschule, einer wissenschaftlichen Bildungseinrichtung lehrt — 2. /o. PI .; akademi­ scher Titel für 1/; zu 1 Dozentur, die; -, -en:er hat eine D. (einen Lehrauftrag, eine Planstelle als Dozent) in Jena dozieren /sw. Vb.; hat/ etw. in lehrhaftem Ton dar­ legen: er verfällt immer wieder ins Dozieren Drache, der; -n, - n (mehrköpfiges) geflügeltes, feuerspeiendes Fabelwesen von übergroßer, echsen­ artiger Gestalt Drachen, der; -s, - 1. Spielzeug aus einem mit Papier, dichtem Stoff bespannten Rahmen, das rmn an einer Schnur in die Luft steigen läßt: (den) D.
256 Dragee — dranbleiben steigen lassen — 2. umg. zänkische Frau: der alte D. im Haus gegenüber; so ein alter D .! Dragee« Dragee, das; -s, -s [drage:] 1.1. Pille m it hartem, den Geschmack verbesserndem Zuckerüber­ zug 1.2 . aus einem dünnen, harten (Zucker)überzug um eine Füllung bestehender Bonbon Dragoner, der; -s, - 1. salopp derbe, robuste Frau: sie ist ein richtiger D. — 2. Angehöriger der leichten Kavallerie Draht, der; -(e)s, Drähte 1.1. /PL nur fachspr./ faden-, strangförmig ausgezogenes Gebilde aus Metall, Plast mit meist rundem Profil: dünner, dicker, rostiger D .; eine Rolle D .; (den) D. auf- wiekeln 1.2 . (kürzeres) Stück von 1.1: einen alten D. zurechtbiegen; einen D. spannen, ziehen; Drähte miteinander verlöten 1.8. /nur im P L / der Wind sang, pfiff in den Drähten (in den Frei­ leitungen) — 2. /o. PI./ veraltend eine Nachricht per D. (telegrafisch) übermitteln -j- umg. einen heißen D. zu jmdm., einer Institu­ tion haben (eine persönliche, unmittelbare Ver­ bindung zu einer übergeordneten Person, Institution haben)*, jmd. ist auf D. (paßt immer auf, ist immer mobil und versteht es, Situationen schnell zu er­ kennen und zu nutzen) Draht[ -besen, der Besen mit Borsten aus Draht (1.1) ; -bürste, die vgl. - besen drahten, drahtete, hat gedrahtet v e ra lte n d (jmdm.) etw. telegrafieren: (jmdm.) eine Nachricht d . ; er drahtete, er käme morgen Draht| -esel, der umg. scherzh. Fahrrad; -funk, der fachspr. (Hör)funk über (Telefon)leitungen; -geflecht, das Geflecht (1) aus Draht (1.1); -gitter, das vgl. - geflecht; -glas, das /o. Pl.f Glas (1) mit eingelegtem Drahtgeflecht drahtig /Adj./ sehnig und von hagerer, durch­ trainierter Figu r: ein kleiner, drahtiger Kerl Draht/draht| -kommode, die salopp scherzh. altes Klavier; -korb, der /PI. - körbe/ Korb aus Drahtgeflecht; -los /Adj.; vorw. attr.f Techn .: drahtlose (nicht an Leitungen gebundene) Telegrafie; - s chere, die Schere zum Durchschneiden von Draht (1.1) ; -schlinge, die Schlinge aus Draht (1.1): ein Tier mit, in einer D. fangen; -seil, das Seil aus Draht (1.1); -Seilbahn, die Seilbahn; -verhau, der, auch das Verhau, Hindernis aus verschlungenen Drähten, Stacheldraht, Drahtgeflecht; -zange, die Zange zum Zertrennen von Draht (1.1); -zaun, der Zaun aus Maschendraht, Drahtgeflecht; -zieher, der; -s, - Ivorw. P I .; emot. neg.f Hintermann (2) Drain [dreg], auch Drain [dre:n, dre:n] der; -s, -s 1. Med. Röhrchen, dünner Schlauch für eine Drainage — 2. Drän (1) Drainage, die; -n [drena:39, dre..]l. Med. Ab­ leitung von Flüssigkeitsansammlungen aus Wunden, Körperhöhlen mit einem Röhrchen, Schlauch — 2. s. Dränage (1) (1, 2 ) drainieren /sw. Vb.; hat/ [drs, dre..] 1. Med. eine Wunde, Körperhöhle d. an einer Wunde, Körper- höhle eine Drainage vornehmen: die Wunde muß (trainiert werden — 2 . s . dränieren (1) Draisine, die; -n [drez, drez.., au ch draiz..] von Hand od. M otor angetriebenes leichtes Schienenfahr­ zeug bes. zur Kontrolle der Eisenbahnstrecke drakonisch /Adj./ + eine drakonische / Strafe drall /Adj.; nicht adv.; von weiblichen Personen/ rundlich und stram m: ein dralles Mädchen Drall, der; -(e)s, -e 1. in schraubenförmigen W in ­ dungen in den Lauf, das Rohr einer Feuerwaffe geschnittene Rillen — 2. Phys. 2.1. Rotation eines Körpers um seine Achse: der D. eines Geschosses 2.2. Drehimpuls — 8 . umg., vorw. spött. jmd. hat einen D. (eine Neigung 3.1) zu etw.: er hat einen D. zum Schauspielern; jmd. hat einen D. nach rechts (neigt einer rechtsgerichteten politischen Strömung zu) Drama, das; -s, Dramen 1. als Bühnenstück ver­ faßtes, szenisches literarisches Werk in Dialogform, in dem das vorgeführte Geschehen als sich unmittel­ bar gegenwärtig vollziehend dargestellt ist: ein D. schreiben, aufführen; die klassischen Dramen; die Fabel eines Dramas — 2. /vorw. Sg./ an Komplika­ tionen reiches, aufregendes (und erschütterndes) Ge­ schehen: etw. gestaltet sich zu einem D .; das D. ihrer Ehe; die Reise war ein (einziges) D. Dramatik, die; -, \o. Pl.j 1. die dramatische Dich­ tung als literarische Gattung: die drei Haupt­ gattungen der Literatur: Epik, Lyrik und D. — 2. Spannung, bewegter, spannungsreicher, aufregen­ der Ablauf: ein Geschehen voller D. Dramatiker, der; -s, - Verfasser von Dramen dramatisch /Adj./ 1. /nicht präd./ 1.1. die drama­ tische Dichtung (Dichtung in Form des Dramas 1); das dramatische (die Dram atik 1 betreffende) Werk, Schaffen Brechts 1.2. der dramatische Konflikt (Konflikt des Dramas 1) — 2. voller Dramatik (2): eine dramatische Zuspitzung des Konflikts; der Wettkampf gestaltete sich d. dramatisieren /sw. Vb.; hat/ 1. einen Sachverhalt gewichtiger, aufregender, schlimmer darstellen, als er tatsächlich ist: wir wollen die Vorgänge nicht d.; er neigt zum Dramatisieren — 2. ein Werk einer anderen literarischen Gattung zu einem Drama (1) umformen: N hat den bekannten Roman von M dramatisiert Dramaturg, der; -en, -en Mitarbeiter, Berater für wissenschaftlich-literarische Fragen bei der A uf­ führung, Gestaltung dramatischer Stücke an einem Theater, bei Funk und Film Dramaturgie, die; -, /o. PI./ 1. Fachgebiet eines Dramaturgen — 2. Lehre vom Aufbau, den Gesetzen des Dramas (1); dazu dramaturgisch /Adj.; nicht präd./ dran /Adv.; / auch daran; dransein/ umg. 1. / daran — 2. /nur dran; in den Verbindungen/ jmd. ist d. (an der Reihe; wird zur Verantwortung gezogen); es, da, an der Sache ist was d. (ist etwas Wahres); da ist alles d. (das ist eine großartige od. üble Sache); an jmdm. ist nichts d. (jmd. hat keine merklichen Vorzüge); an der ist nichts d. (sie ist körperlich nicht reizvoll) - j- / drauf und d. sein, etw. Bestimmtes zu tun; (alles) das, was / drum und d. ist, das (ganze) Drum und Dran; d. / glauben müssen Drän, der; -s, -s 1. Graben, Rohrleitung zur Ent­ wässerung landwirtschaftlicher Anbauflächen — 2.s.Drain(1) Dränage, die; -, - n (..na:3a] 1. System von Dräns (1) —2. Entwässerung nassen Bodens (1), von Straßen durch ein System von Dräns (1) — 8 . s. Drainage (1) dran// auch daran|/ |bleiben/Vb.j umg. 1. an dem Genannten bleiben: das Schild muß d .; ich verbinde,
Drang — draußen 257 bleiben Sie bitte dran (legen Sie den Hörer nicht auf) — 2, in seiner Aktivität um etw. Genanntes, jmd. Genannten nicht nachlassen: Karten sind schwer zu bekommen, da muß man d. Drang, der; -(e)s, jo. Pl.j starker Antrieb (2), hef­ tiges Verlangen nach etw.: er spürte den D. (in sich), etw. tun zu müssen; ein D. nach Wissen, Betäti­ gung; einem Drange nachgeben dran|geben jVb.j umg. etw. darangeben: ich würde viel d., wenn ich das erleben könnte Drängelei, die; -en umg. jemot. neg.j 1. jvorw. Sg.j das Drängeln (1): war das eine D. an der Garderobe! — 2. das Drängeln (2): er geht mir auf die Nerven mit seinen ewigen Drängeleien drängeln /sw. Vb.; hat/ umg. 1. sich, jmdn. un­ geduldig drängen (1): (sich) in der Menge nach vorn d.; jmdn. nach draußen d. — 2. jmdn. ungeduldig drängen (2.1): er drängelt mich seit Tagen, den Bericht zu schreiben drängen jsw. Vb.; hat;-/* auch gedrängt/ 1.1. /von einer Menschenmenge/ 1.1 .1 . sich gegenseitig schie­ bend, drückend auf ein Ziel zu bewegen: die Leute drängten zum Ausgang 1.1.2. sich d. au f engem Raum einander schieben, drücken: die Menge drängte sich vor der Tribüne, an der Kasse 1.2.1. /von ein ­ zelnen Personen in einer Menge/ sich irgendwohin d. sich durch eine Menge hindurch auf ein Ziel zu schieben, drücken: sich durch die Menge, nach vorn, zum Ausgang d. 1.2.2. jmd. schiebt, drückt jmdn. von seiner Stelle: er hatte ihn in die Ecke, aus der Tür gedrängt — 2.1. jmdn. mahnen, auffordern, etw. (schneller) zu tun: er drängt mich schon lange, zu ihnen zu kommen; er drängte, sie solle die Ar­ beit abgeben; sich von jmdm. gedrängt fühlen; auf Klarheit, eine Lösung d. (Klarheit, eine Lösung fordern) 2.2. es drängt mich (ist mir ein Bedürfnis), ihm zu danken — 3. etw. duldet keinen Aufschub: wir müssen handeln, die Sache drängt; die Zeit drängt (es ist Eile geboten) Drangsal, die; -, -e [..za:l] veraltend geh. Be­ drängnis: in großer D. sein drangsalieren jsw, Vb.; hat/ jmdn. quälen (1.1, 2); dazu Drangsalierung, die; -, - en: Drangsalierungen ausgesetzt sein drang|voll /Adj./ geh.: in drangvoller (bedrücken­ der) Enge leben dran umg. // auch daran|/| ^hängen /st. Vb./: da hängt noch viel, eine Menge dran (damit hängt noch vieles zusammen, das zieht vieles nach sich); 2-hängen jsw. Vb.j etw. an etw. Genanntes *an- hängen (4): eine Woche Urlaub d. dränieren jsw. Vb.; hat/ 1. feuchten Boden durch eine Dränage (2) entwässern — 2. s. drainieren (1) dran um g. / / auch daranj/ |-kommen /Vb.j 1.1. an der Reihe sein: wer, was kommt jetzt dran? 1.2. im Unterricht aufgerufen werden, um Fragen des Lehrers zu beantworten, sein Wissen auszuweisen: ich bin in Physik drangekommen; -nehmen /Vb./ 1.1. jmdn. aus einer Reihe Abzufertigender zur Ab­ fertigung, Behandlung bitten, aufrufen: Patienten mit Fieber nimmt der Arzt sofort dran 1.2 . einen Schüler im Unterricht auffordern, Fragen zu be­ antworten, sein Wissen auszuweisen : der Lehrer hat ihn dreimal drangenommen; -sein /Vb.; ist dran­ gewesen; Präs. u . Prät. dran 2/; -setzen /Vb./ daransetzen (2) drapieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. einen Stoff effektvoll in lose Falten legen, raffen : ein kunstvoll drapierter Kragen 1.2. etw., sich effektvoll mit Stoff (in der Art von 1.1) schmücken: eine mit Samt drapierte Tür Drastik, die; -, jo. P l.j Derbheit und Unverblümtheit: die D. seiner Erzählung, seines Humors drastisch /Adj./ 1. derb (2) und unverblümt deutlich (3): eine drastische (auch das Peinliche nicht aus­ klamm ernde) Schilderung; etw. mit drastischen Worten sagen — 2. einschneidend: drastische Spar­ maßnahmen, Einschränkungen dräuen jsw. Vb.; hat; vorw. im Part. Präs.j ve r­ altend geh. drohen (1, 2): seine dräuenden Ge­ bärden drauf /Adv.; / auch darauf/ umg. 1. / darauf — 2. /nur drauf/ 2.1 . 100 (Sachen) d. haben (mit einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern fahren) 2.2 . etw. d. haben (etw. beherrschen, aus dem Stegreif bieten können); dieses Thema hat er doch d. + d. und dran (im B egriff) sein, etw. Bestimmtes zu tun Drauf/drauf| -gäbe, die landsch. Zugabe: die Kapelle spielte noch einen Tanz als D .; -gänger, der; -s, - jmd., der physische Leistungen, ein Risiko resolut und ohne Umsicht angeht: ein kühner D.; dazu -gängerisch jAdj.j; -geben /Vb.j landsch. etw. zugeben (1.1); + salopp jmdm. eins d. (jmdm. einen leichten Schlag versetzen; jmdm. in einer Auseinandersetzung zurechtweisend erwidern); -gehen jVb.j 1. umg. auf dieses Blatt, Tablett geht nichts mehr drauf (darauf findet nichts mehr Platz) 2.1. umg. für diesen Rock ist viel Stoff, für die Reise ist viel Geld, unser ganzes Geld drauf­ gegangen (verbraucht worden) 2.2 . umg. bei der Bergtour sind meine neuen Schuhe draufgegangen (entzweigegangen) 2.3. salopp sterben (1.1), um­ kom m en (1): die Sache ist gefährlich, er kann dabei d.; -halten /Vb.j 1. umg. den Finger d. mit dem Finger auf etw. Bezeichnetes drücken: ich habe einen Knoten gemacht, halt’ mal den Finger drauf — 2. (mit der Schußwaffe) auf etw. Genanntes zielen: den Bock ausmachen und dann d.; -kriegen /Vb./ + salopp (von jmdm.) eins d. (einen leichten Schlag mit der Hand erhalten; von jmdm. heftig ge­ tadelt, zurechtgewiesen werden); -legenjVb.j 1. umg. etw. auf etw. legen (1) — 2. der Preis ist höher, als wir dachten, wir müssen noch etwas d. (noch etwas Geld hinzufügen); -los jAdv.; Ausrufjt umg.: (immer, feste) d. (ohne Zögern, langes Überlegen auf das Genannte zu)! drauflos umg. |/ in verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungenj unüberlegt, unreflektiert die vom Verb bezeichnete Tätigkeit ausübend, z. B . : drauflosmachen, drauflosreden, draufloswirtschaften drauf|-machen jV b .j - f salopp einen d. (turbu­ lent feiern); -stehen jVb.j auf etw. Genanntem ge­ schrieben, verzeichnet stehen: die Listen sind fertig, ob mein Name d. wird?; -zahlenjVb.j umg. etw. drauflegen (2), zuzahlen (1.1) draus jAdv.; / auch daraus/ umg. daraus draußen /Adv./ 1.1. außerhalb eines Raumes, Ge­ bäudes, Grundstücks: d. vor der Tür, dem Hause, Zaun, im Garten, im Freien; werist denn d.? 1.2 . im Freien: es ist kalt d.; er war lange d,; hier d. auf dem Feld zieht es 1.3. /bezeichnet, oft mit folgender Ortsangabe, das Entferntsein eines Ortes vom Sprecher - 17 Wörterbuch
258 drechseln — Drehmoment standpunktj: d. im Wald, auf dem Meer, in der Welt; die Siedlung liegt weit d. drechseln/sw. Vb.; hat/1. etw. aus Holz, Horn auf der Drehbank, mit Schneidwerkzeugen herstellen, bearbeiten: einen Leuchter d.; gedrechselte Tisch­ beine — 2 . gedrechselte (allzu gekünstelt und doch handwerksmäßig gebaute) Verse, Sätze Drechsler, der; -s, - Handwerker, der durch Drech­ seln Gebrauchsgegenstände herstellt Dreck, der; -(e)s, \o. PI./ 1. umg. Schmutz: der D. vor dem Haus; den D. wegmachen; die Bauerei hat viel D. gemacht; im D. steckenbleiben; dort lagen die Tiere in ihrem (eigenen) D. (K o t 1) — 2. salopp \emot. neg.j 2.1. Angelegenheit, Solche: kümmere du dich um deinen D .; ich mach mir meinen D. allein 2.2 . m inderwertige, unbrauchbare Sache(n), Plunder: dieses Obst ist vielleicht ein D .!; den D. kannst du behalten; der kauft auch allen, jeden D. (alles Mögliche wahllos)! 2.3 . sich über jeden D. (jede Kleinigkeit) ärgern, aufregen; bei jedem D. (bei allem, überall) dabeisein -f- salopp etw. geht jmdn. einen D. (gar nichts) an; sich einen D. (gar nichts) aus etw. machen; etw. ist einen D. (gar nichts) wert; etw., jmd. ist der letzte D. (etw. ist sehr minderwertig, jmd. wird als un- qualifiziert betrachtet); etw., jmdn. in den D. ziehen (schlechtmachen) ; D. am Stecken haben (sich in mo­ ralischer Hinsicht etw. haben zuschulden kommen lassen); — die / Karre aus dem D. ziehen Dreck (mit * auch Drecks])|arbeit, die 1. umg. A r­ beit, bei der Schmutz entsteht — * 2. salopp un­ liebsame Arbeit, Arbeit, die niemand machen will: der läßt die D. immer andere machen drecken /sw. Vb.; hat/ umg.: diese Arbeit dreckt sehr (verursacht viel Schmutz) ; wie das dreckt (staubt)! Dreck umg.] -fink, der Schmutzfink: so ein D .!; -fleck, der Schmutzfleck; -häufen, der Schmutz­ haufen dreckig /Adj.f 1. umg. 1.1. schmutzig (1.1): dreckige Hände, Schuhe, Wäsche; das Tuch ist d., sieht d. aus; sich, etw. d . machen 1.2. jmd. ist d. (jmd. hält nicht auf Sauberkeit) — 2. salopp 2.1. dreckige (sch m u tzige 2.1) Witze, Bemerkungen machen; d. lachen 2.2 . seine dreckigen (schmutzi­ gen 2.2) Geschäfte — 3. salopp jmdm. geht es d. (schlecht 2 .2) - f sich die / Finger, / Hände an etw., jmdm. nicht d. machen Dreck|-nest, das salopp ungepflegtes D orf; -sau, die fPl. - säue/ derb Schimpfw. Dreckschwein: du D.!; -Schwein, das derb Schimpfw. jmd., der aus Nachlässigkeit sehr schmutzig ist, überhaupt nicht auf Sauberkeit hält: wie siehst du aus, altes D.!; -spatz, der umg. scherzh. Kind, das sich oft schmutzig macht, das sich schmutzig gemacht hat; -Spritzer, der umg. Schmutzspritzer; -stück, das /PI. - e/ derb Schimpfw. niederträchtige, gemeine Frau; -zeug, das salopp etw. Minderwertiges Dreh, der; -(e)s, -s fvorw. Sg .j umg. 1. Trick (1.1): einen, den richtigen D. (heraus)finden; wie bist du aufden D. gekommen; den D. kennen — 2.land- sch. Drehe: der wohnt auch in dem D .;er wohnt in dem D. um den Alexanderplatz Dreh| -achse, die Math. Gerade, um die sich ein Körper dreht; -arbeiten, die fPl.f die Aufnahmen für einen Film : die D. (für den Film) haben begon­ nen; -bank, die /PL -bänke/ W erkzeugMaschine, auf der ein rotierendes Werkstück spanabhebend be­ arbeitet wird drehbar /Adj.f so beschaffen, daß es sich drehen (1.2) läßt: ein drehbarer Sessel; etw. ist d. gelagert Dreh| -bewegung, die drehende (1) Bewegung: etw. in eine D. versetzen; -bleistift, der Schreibgerät mit herausdrehbar eingelagerter Blei- , Farbmine;-brücke, die Brücke mit waagerecht drehbarem Teil, das für die Durchfährt von Schiffen geöffnet wird; -buch, das den Text und die Regieanweisungen enthaltende literarische Vorlage für einen Film ; -bühne,die in den Bühnenboden eingelassene kreisförmige, dreh­ bare Fläche, die dem schnellen Szenenwechsel dient Drehe, die; -, /o. PI./landsch.: hier, dort in der D. (im Umkreis, in der Umgebung) muß es sein drehen/sw. Vb.;hat/1.1.sichd. sich in einem Kreis, Bogen um einen (Mittelpunkt, eine Achse bewegen: ein Rad, das Karussell dreht sich; sich um die eigene Achse, *im Tanz d. 1.2. etw. d. etw. in eine Bewegung wie 1.1 versetzen: eine Rolle, Kurbel d. — 2. sich, etw. d. sich, etw. durch eine Bewegung wie 1.1 in eine andere Richtung, Lage, Stellung bringen: den Schrank etwas d .; den K opf (nach links) d. (wenden 2 .2); sich (im Schlaf) auf die andere Seite d.; den Regelknopf d.; der Wind hat (sich) ge­ dreht (kommt jetzt aus einer anderen Richtung) — 3.1. etw. durch Arbeitsvorgänge, bei denen eine Be­ wegung ähnlich wie 1.1 ausgeführt wird, herstellen, erzeugen: eine Tüte, Zigaretten, Pillen, Seile, Schrauben d. 3.2. etw. aus Metall mit Hilfe der Drehbank durch spanendes Formen hersteilen — 4. einen Film d. die Aufnahmen für einen Film machen: der Film wurde in N gedreht; umg. wir d. seit drei Wochen (wir machen seit drei Wochen A uf­ nahmen für den genannten Film) — 5. etw. dreht sich um etw., jmdn. etw. hat etw., jmdn. zum Gegen­ stand: das Gespräch drehte sich um den Ausflug; alles dreht sich um ihn (er steht im Mittelpunkt des Interesses); worum dreht (handelt 11.2,2) es sich?; es dreht sich um unser neues Vorhaben, ihre Toch­ ter — 6 . umg. etw. (in bestimmter Weise) d. etw. durch geschicktes Manipulieren zustande bringen: das hat er schlau gedreht; wir werden das Ding, die Sache schon d .! sich d. und wenden Ausflüchte machen: soviel er sich auch d. und wenden mochte, er konnte keine plausible Begründung abgeben; — / da hat doch einer dran gedreht!; (die) / Däumchen, / Dau­ men d.; ein (krummes) / Ding d.; sich im / Krei­ se d. ; jmdn. durch die / Mangel d.; jmdm. einen Strick aus etw. d. Dreher, der; -s, - Facharbeiter für die Arbeit an der Drehbank Dreh] -feld, das Elektrotechn. elektrisches, ma­ gnetisches Feld, dessen Richtung sich um eine Achse rotierend ändert; -impuls, der Phys. Produkt (2.1) aus Trägheitsmoment und Winkelgeschwindigkeit bei der Rotation eines starren Körpers um eine feste Achse; -kolbenmotor, der Techn. Wankelmotor; -kondensator, der Elektrotechn. Kondensator mit stetig veränderbarer Kapazität; -kran, der Kran mit einem um seine Achse schwenkbaren Ausleger; -kreuz, das Sperrvorrichtung an Durchgängen in Form drehbar montierter, sich kreuzender Riegel; -maschine, die Drehbank; -moment, das Phys. Produkt (2.1) aus Kraft und senkrechtem Abstand
Drehorgel — dreinhauen 259 zwischen Kraftrichtung und Drehachse; -Orgel, die kastenförmiges Musikinstrument mit einem durch eine Kurbel zu bewegenden Mechanismus, durch den eine bestimmte Anzahl von Melodien erzeugt wird; -pause, die Pause zwischen Dreharbeiten; -punkt, der /PL -e/1, Punkt (3), um den sich ein Körper (2) dreht — 2. zentrale Frage, Angelegenheit, um die sich alles dreht, A ngelpunkt; -scheibe, die 1. dreh­ bare Plattform zum Umsetzen, Wenden von Schienen­ fahrzeugen — 2. Töpferscheibe; -sessel, der vgl. - stuhl; -Sprung, der Turnen Sprung mit Drehung um die Längsachse des Körpers; -ström, der aus drei zeitlich gegeneinander symmetrisch verscho­ benen einzelnen Strömen gebildeter elektrischer Strom; -stuhl, der Stuhl mit drehbar gelagertem Sitz; -tür, die um eine senkrechte Achse drehbare Tür mit mehreren, in gleichen Abständen an dieser Achse montierten Flügeln Drehung, d ie; -, - en 1. das Drehen (1), Sichdrehen: die D. der Erde um ihre Achse — 2. das Drehen (2), Sichdrehen: er machte eine D. nach vorn Dreh]-wurm, der -f- salopp scherzh. jmd. hat, kriegt den D. (jmdm. ist, wird vom vielen Sichdrehen schwindlig); -zahl, die fachspr. Anzahl der Um­ drehungen eines rotierenden Körpers in einer Zeit­ einheit, Tourenzahl; -zahlmesser, der; -s, - M eß­ gerät zur Bestimmung der Drehzahl, bes. in Kraft­ fahrzeugen drei jKard.zahl 3/: d. plus d. ist sechs; sechs minus d. ist d.; d. mal d. ist neun; d. hoch d. (33) ist 27; bis d. zählen; etw. kostet d. Mark, dauert d. Tage; nach, vor, in d. Wochen; sie ist d. (drei Jahre alt), d. Jahre, d. Jahre alt (geworden); ein Kind von d. Jahren; es ist jetzt d., landsch. um d. (drei Uhr), d. Uhr, Viertel vor, nach d.; Sport die Mannschaft gewann d. zu eins (3:1) (sie erzielte drei Tore, der Gegner eins); (die) d. Leute, Freunde; wir sind d. (drei Personen); die Aussagen dreier, von d. Zeu­ gen; die Leistungen dreier guter Schüler; er gab es den dreien, den d. Mädchen; ich werde die d. (Be­ teiligten) zu mir bitten; in Reihen zu dreien (in Reihen zu drei Personen) marschieren; eine Drei (die Z iffe r 3); Dreien schreiben; eine arabische Drei (3); eine römische Drei (III); eine Drei (drei Augen) würfeln; eine Drei (das Prädikat befriedigend1), zwei Dreien bekommen; mit der Drei (mit einem Zug der Straßenbahnlinie 3) fahren + umg. nicht bis d. zählen können (nicht sehr in­ telligent sein); — das geht / eins, zwei, d .; d. / Kreuze hinter jmdm., etw. machen; jmdm. d. Schritt vom Leibe bleiben; etw. dauert ewig und d. / Tage Dre|/drei|-angel, der; -s, - landsch. Triangel (2); -armig /Adj.; nicht adv./: ein dreiarmiger Leuchter (Leuchter mit drei Arm en); -bändig /Adj.; nicht adv.f: ein dreibändiges (aus drei 2Bänden be­ stehendes) Werk; -beinig /Adj.; nicht adv.f \ ein dreibeiniger Hocker (Hocker mit drei Beinen); -bett­ zimmer, das Gäste-, Krankenzimmer mit drei Bet­ ten ; -blätt(e)rig /A d j.; nicht adv./: ein dreiblättriges (aus einem dreiteiligen Blatt bestehendes) Kleeblatt; -bock, der dreibeiniges Gestell; -dimensional /Adj./ drei Dimensionen aufweisend: der dreidimensionale Raum; einen Gegenstand d. (drei Dimensionen er­ kennen lassend) zeichnen; -eck, das /PI. - e/ von drei Strecken begrenzte (ebene) geometrische Figu r: ein gleichseitiges, spitzwinkeliges D .; die Flußarme bil­ den ein D.; -eckig /Adj./ in der Form eines Drei­ ec k s: ein dreieckiges Schultertuch; -ecksverhältnis, das umg. Liebesbeziehungen einer Person gleich­ zeitig zu zwei Partnern; -ecktuch, das /PI. - tücher/ dreieckiges K opf- , Schultertuch; -einhalb, -einhalb /Bruchzahl 372/; -einigkeit, die Rel. ev. kath. im christlichen Glauben angenommene Einheit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist Dreier, der; -s, - um g.: einen D. (drei richtige Zah­ len im Lotto) haben + umg. etw. ist keinen D. (gar nichts) wert dreierlei, dreierlei /indekl./ 1.1. in, auf drei Arten : es gab d. (Sorten) Kuchen 1.2. drei verschiedene D inge: ich muß d. besorgen: Brot, Milch, Zucker Dreier|reihe, die: sich in Dreierreihen (in R eih en zu drei Personen) aufstellen dreifach /Adj.; nicht präd./ dreimal so viel: die drei­ fache Menge, Zeit brauchen; etw. auf, um das Drei­ fache erhöhen; etw. d. verschnüren (so verschnüren, daß es dreimal verschnürt ist); einen Antrag d. (in drei Ausfertigungen) einreichen + / doppelt und d. Dre|/drei| -farbendruck, der /PL -e/ D r u c k (II. 1, 2.1) mit den Farben Rot, Gelb, Blau; -fuß, der 1. Gerät aus drei rechtwinklig zueinander stehenden Teilen mit verschieden großen Nachbildungen eines menschlichen Fußes an ihren Enden zum Darauf­ stecken von Schuhen, so daß diese besohlt werden können — 2. Gestell mit drei Füßen, auf das etw., ein Gefäß, Topf gesetzt werden kann; -geschossig /Adj./ aus drei Geschossen (II) bestehend: ein drei­ geschossiges Gebäude; -groschenroman, der / vo rw . PI./ in kap. Ländern in einem billigen Heft publi­ zierter, künstlerisch minderwertiger Roman meist kitschigen od. an niedere Instinkte appellierenden I n ­ halts; -jährig /Adj.; nur attr./ 1. drei Jahre alt: ein dreijähriges Kind — 2. drei Jahre dauernd: eine dreijährige Ausbildung; -jährlich /Adj.; nicht präd./ in Abständen von jeweils drei Jahren (statt­ findend); -kant, der, auch das; -s, -e Teil, Halbzeug mit dreieckigem Querschnitt; -kantfeile, die Feile mit dreieckigem Querschnitt; -kantig /Adj./ mit drei K a n te n : ein dreikantiges Eisenstück; -kant- schlüssel, der Schlüssel, Werkzeug zum A ufstecken auf einen Dreikant; -käsehoch, der; -s, -/ -s umg. scherzh. /von einem Jungen, der noch klein ist, es aber nicht wahrhaben will/kleiner Junge: was willst du D. damit anfangen?; -klang, der Mus. Akkord aus Grundton, Terz und Quinte; -köpfig/Adj.; nicht adv./: eine dreiköpfige (aus drei Personen be­ stehende) Familie; -mal /Adv./ drei M ale: d. klin­ geln; etw. d. täglich einnehmen; -b jeden Pfennig d. umdrehen; -malig /A dj.; nur attr.f dreimal geschehend): er erschien nach dreimaliger Aufforderung; -master, der; -s, - Segelschiff mit drei Masten; -meterbrett, das Sprungbrett, das drei Meter über dem Wasserspiegel angebracht ist; -mo- natig /Adj.; nur attr./ drei Monate dauernd; -monatlich /Adj.; nicht präd.f in Abständen von jeweils drei Monaten (stattfindend); -motorig /A dj.; nicht adv./: ein dreimotoriges (mit drei Motoren ausgestattetes) Flugzeug drgin/ / auch darein]/ landsch.| -blicken /Vb./ in bestimmter Weise blicken: ernst, finster d.; -hauen, haute drein, hat dreingehauen auf eine Gruppe ein- schlagen, in einen Streit schlagend eingreifen : der da hat auch mit dreingehauen; ich hätte Lust drein- 17*
260 dreinreden — driften zuhauen; -reden fVb.f hineinreden (1): ich will ih­ nen nicht <L; -schauen jVb.j vgl. - blicken; -schla­ gen jVb.j vgl. - hauen Dre|/drei| -pfundbrot, das Brot, das drei Pfund wiegt; -phasenstrom, der Elektrotechn. Dreh­ strom; -rad, das 1. kleines dreirädriges Fahrzeug als Kinderspielzeug, das durch Treten der Pedale in Bewegung gesetzt wird — 2. veraltend kleiner dreirädriger Lieferwagen; -rädrig /Adj.; nur attr.f mit einem Vorderrad und zwei Hinterrädern ver­ seh en : ein dreirädriger Karren; -raumwohnung, die Wohnung mit drei Wohnräumen; -satz, der jo. PI./ Math. Rechenverfahren, bei dem aus drei ge­ gebenen Größen eine vierte errechnet wird Dreisatz] -aufgäbe, die mit Hilfe des Dreisatzes zu lösende Mathematikaufgabe; -rechnung, die fo . Pl.f Math. Dreisatz Drei/drei| -Schichtsystem, das jo . P l . f : der Betrieb hat das, arbeitet im D. (arbeitet in drei Schichten); - s eitig jAdj.f 1. /nur attr.f ein dreiseitiger (drei Sei­ ten langer) Brief — 2. /nicht präd.f ein dreiseitiges (zwischen drei Seiten 6.1 abgeschlossenes) Abkom­ men; -silbig fAdj.; nicht adv.f aus drei Silben be­ stehend: ein dreisilbiges W ort; -spaltig jA dj.f 1.1, /nur attr.j ein dreispaltiger (drei Spalten fü l­ lender) Artikel 1.2 . der Text wird d. (in drei Spalten) gesetzt, gedruckt; -spitz, der bes. im 18. Jh. ge­ tragener Herrenhut, dessen Krempe eine dreieckige Form hat; -Sprung, der jo. Pl.j leichtathletische Disziplin, bei der nach einem Anlauf durch Springen von einem Absprungbrett durch drei aufeinander­ folgende Sprünge eine möglichst große Weite erreicht werden m uß; -spurig jAdj.j: eine dreispurige Straße (Straße mit drei Fahrspuren) dreißig jKard.zahl 30/: ein d. Jahre alter Mann, Baum; eine Frau von d. (Jahren); er ist Mitte, Ende Dreißig; umg. d. (mit dreißig Stundenkilo­ m etern) fahren dreißiger jindekl. Adj.; nur attr.j: in den d. Jahren (im vierten Jahrzehnt) unseres Jahrhunderts Dreißiger,der; -s, - 1 . Mann in einem Alter zwischen SOund39Jahren — 2./nurimPl.jeristinden Dreißigern (in einem Alter zwischen SO und 39 Jah­ ren) ; Mitte, Ende der D. sein dreißigjährig /Adj.; nur attr.j 1. SOJahre alt — 2. SO Jahre dauernd: der Dreißigjährige Krieg (Krieg in Deutschland von 1618—1648) dreißigste jOrd.zahl zu dreißig/: an seinem drei­ ßigsten Geburtstag dreist fAdj.j 1. sich ohne Hemmungen etw. heraus­ nehmend, ziemlich unverschämt: sein dreistes Be­ nehmen; dreiste Reden — 2 . jadv.j landsch. 2gleich (4.1): so geht das nicht, und wenn er d. (wenn er auch) der Ältere ist 4 - umg. d. und gottesfürchtig (unverfroren, ohne Skrupel) dreistellig jAdj.; nicht adv.j: eine dreistellige Zahl (Zahl mit drei Stellen) Dreistigkeit, die; - , -en jzu dreist 1/1. jo. Pl.j das Dreistsein: die Einbrecher sind mit einer uner­ hörten D. vorgegangen — 2. dreiste Handlung: er hat sich Dreistigkeiten erlaubt drei/Drei] -stimmig /Adj.j 1 .1 . jnicht adv.j ein drei­ stimmiger (für drei Stimm en 2.2 gesetzter) Chorsatz 1.2. d . (drei Stimmen 2.2 gemeinsam) singen; - stockig jAdj.j drei Stockwerke aufweisend; -strah- lig jAdj.; nicht adv.j mit drei Strahltriebwerken aus­ gestattet: eine dreistrahlige Düsenmaschine; -stu- fenrakete, die dreistufige Rakete; -stufig jA dj.; nicht adv.j mit drei Stufen (3): eine dreistufige Ra­ kete; -stündig jAdj.; nur attr.j drei Stunden dau­ ern d : ein dreistündiges Seminar; -stündlich jA d j.; nicht präd.j in Abständen von jeweils drei Stunden (stattfindend); -tägig jA dj.; nur attr.j drei Tage dauernd; -tausender, der; -s, - Berg von einer Höhe zwischen 3000 und 3999 Metern; -teiligjAdj.; nicht adv.j aus drei Teilen bestehend; ^viertel, -viertel jBruchzahl s/4/: eine d. Stunde (eine Dreiviertel­ stunde) Dreiviertel/dreiviertel] -ärmel, der d re ivier tella n ger Ärmel; -lang/Adj.j drei Viertel der Kleider-, Rock-, Ärmellänge lan g: ein dreiviertellanger Mantel; -mantel, der vgl. - ärmel; -stunde, die 45 Minuten: etw. dauert eine D .; -takt, der jo. Pl.j Mus. Takt (LI), der aus den Werten von drei Viertelnoten ge­ bildet ist: ein Tanz im D. dre]/Drei| -wertig jAdj.; nicht adv.j Chem .: ein dreiwertiges Atom (Atom , das drei Möglichkeiten zur Verbindung mit anderen Atomen hat); -wöchig jAdj.; nur attr.jdrei Wochen dauert; -zehnjKard.­ zahl 13/; + umg. jetzt schlägt’s (aber) d. (das geht aber zu weit)!; -zimmerwohnung,die Dreiraum ­ wohnung Drell,der; -s, jo. Pl.j, fachspr. -e Drillich Dresche,die; -, jo. Pl.j salopp 1Prügel: D. kriegen dreschen (er drischt), drosch, hat gedroschen 1. etw. d. die Körner aus Körnerfrüchten durch me­ chanische Einwirkung herausschlagen: Getreide, Korn d .; es wird auch nachts gedroschen — 2. sa - lopp 2.1 . jmdn. prügeln (1.1): er hat ihn (grün und blau) gedroschen; er suchte nur einen Anlaß zum Dreschen 2.2. sich d. sich prügeln (1.2): sie haben sich mächtig gedroschen — 3. salopp (an, auf, gegen) etw. d . an, auf, gegen etw. heftig schlagen (1.1): er drosch (auf) die Tasten, mit den Fäusten gegen die Tür; Karten, Skat d. (Karten, Skat spie­ len) -f- Phrasen d .; leeres / Stroh d. Dresch] -flegel, der Gerät zum Dreschen (1) mit der Hand; -maschine, die Maschine zum Dreschen (1) Dreß, der; Dresses, Dresse 1. Spo rthem d (1.1): die Mannschaft in blauem D. mit weißer Hose — 2. Tennisspieler in weißem D. (weißer Sport­ bekleidung) Dresseur, der; -s, -e [..so:r] jmd., der (beruflich) Tiere dressiert dressieren jsw. Vb.; hat/ ein Tier d. einem Tier Fertigkeiten, Verhaltensweisen beibringen, die es von Natur aus nicht hat: einen Affen, Löwen d.; der Hund ist auf den Mann dressiert (abgerichtet) Dressur, die; -, -en 1.1. jo. Pl.j das Dressieren 1.2. durch 1.1 bewirkte Fertigkeiten eines Tieres: eine seltene D. vorführen dribbeln jsw. Vb.; hat/ Ballspiele: der Spieler dribbelt (der Spieler, der im Ballbesitz ist, treibt den Ball mit kurzen Stößen vorwärts); dazu Dribb­ ling, das; -s, -s das Dribbeln Drift, die; -, - en 1. durch den Wind erzeugte Strö­ mung der Meeresoberfläche — 2. jo. Pl.j das Driften driften, driftete,vist gedriftet nur von der Strömung, dem Wind bewegt auf dem Wasser dahintreiben: driftende Boote; sie sind auf einer Eisscholle ge­ driftet
Drill — drohen 261 Drill, der; -(e)s, /o. PL/ das (zum Selbstzweck ge­ wordene) mechanische Einüben militärischer Fertig­ keiten, bes. der Handgriffe an Waffen und der Fort­ bewegung im Gelände: der berüchtigte preußische D. drillen fsw. Vb.; hat/ LI. jmdn. dem Drill unter­ werfen: in N sind wir so richtig gedrillt worden — 2. jmdn. (auf, für etw.) d. jmdm. durch anhaltend wiederholtes mechanisches Einüben Fertigkeiten beibringen: das beherrscht er im Schlaf, er ist (darauf) gedrillt (worden) — II. Landw . etw. mit der Drillmaschine säen: Rüben d. Drillich, der; -s, ]o. Pl.f , fachspr. -e grober, sehr strapazierfähiger Stoff aus Leinen, Baumwolle (3): Arbeitskleidung aus D. Drillich] -anzug, der; -zeug, das (Ober)kleidung aus Drillich: Soldaten in D. Drilling, der; -s, -e I. mit zwei Geschwistern gleich­ zeitig Gebotene(r): er ist ein D .; sie hat Drillinge (drei gleichzeitig geborene Kinder) — II. Jagdgewehr mit drei Läufen Drilljmasehine, die Landw. Maschine für reihen­ weise Aussaat drin fAdv.; / auch darin/ 1. umg. /* darin (1) — 2.1. innerhalb eines Raumes, Gebäudes, Grundstücks, drinnen: „ist Peter da, im Haus, Garten?4* „Ja, er ist d.*‘ ; es ist niemand d .; d. in der Stadt (nicht außerhalb der Stadt) 2.2. in geschlossenen Räumen im Gegensatz zu ,im Freien*, drinnen: d. bleiben; ich w ar heute den ganzen Tag d. + umg. das ist nicht d. (ist nicht im Bereich des Möglichen); es ist noch alles d. (es bestehen noch viele Möglichkeiten, gute Aussichten) dringen, drang, ist/hat gedrungen / / auch drin­ gend/ 1. etw., jmd. kommt (Hinderndes überwindend) an eine Stelle, durch etw. (ist): Wasser dringt durch die Wand, in die Stube; wir drangen durch das D ickicht; O das Gerücht ist bis zu uns gedrungen — 2. auf etw. d. auf etw. bestehen, etw. unnach­ giebig fordern (hat): er hat darauf gedrungen, daß . . . ; auf schnelle Erledigung d. — 8. in jmdn. d. sich inständig bittend, fordernd an jmdn. wenden (ist): er drang in mich mit Prägen dringend /Adj.; / auch dringenf 1.keinen Aufschub duldend, alsbaldige Erledigung fordernd: ein drin­ gender Pall; die Sache ist d.; ich muß dich d. (un­ bedingt, sofort) sprechen — 2 . nachdrücklich, in ­ ständig: eine dringende Bitte an jmdn. richten; jmdn. d. bitten, ersuchen — 8 . er ist d. (mit hoher Wahrscheinlichkeit) tatverdächtig; es besteht der dringende Verdacht, daß ... dringlich /Adj./ 1. dringend (1): eine dringliche An­ gelegenheit; nur das Dringlichste erledigen kön­ nen — 2 . dringend (2): jmdn. d. um etw. bitten Dringlichkeit, die; jo. P I .; zu dringlich 1/: ein Pall von großer D. (ein sehr dringender Fall) Drink, der; -s, -s Portion eines meist alkoholischen (Mischgetränks: möchten Sie einen D.? drinnen jAdv.f 1.1. innerhalb eines Raumes, Ge­ bäudes, drin (2.1); „ist er da?“ „Ja, er ist d.“ 1.2. in geschlossenen Räumen im Gegensatz zu ,im Freien*, drin (2.2): d. sein, bleiben drin| -sein /Vb.; ist dringewesen; Präs. u . P rät. / drin 2/; -stecken /Vb./ 1. in dem Genannten stecken (2.1) — 2 . umg. da steckt man nicht drin (das kann man, kann ich nicht überblicken, ab- sehen); -stehen /Vb./ 1. in dem Genannten stehen (2.4): was steht in dem Buch drin (was ist darin zu lesen)*! — 2 . umg. in etw. d. mit etw. vertraut, in etw. eingeübt sein : er ist neu in dieser Arbeit, steht noch nicht so drin dritte /Ord.zahl zu drei/ 1.1. das d. Stück; er gab es dem dritten, an den dritten von rechts; der d. Mai; am Dritten des Monats; an dritter Stelle stehen; das kommt erst in dritter Linie in Be­ tracht; das d., ein drittes, zum dritten Mal; er ist Dritter, der Dritte (der Drittbeste) in der Klasse; Richard der Dritte (Richard III.); sie kamen zu dritt (zu drei Personen) 1.2. so oder so, eine d. (weitere, andere) Möglichkeit gibt es nicht; das ist nicht für Dritte (Außenstehende) bestimmt; sich an einem dritten (für beide Partner neutralen) Ort treffen + der lachende Dritte (jmd., der von der Konfron­ tation zweier Partner Vorteile hat); — die dritten / Zähne drittel /drei als Nenner einer Bruchzahl/: ein d. (Vs) Liter Drittel, das; -s, - der dritte Teil einer (Maß)einheit, eines Ganzen: ein D. der Höhe, Strecke; ein D. der Mitglieder fehlte; er hat Anspruch auf ein D. (der Summe); im ersten, letzten D. des Jahres dritteln fsw. Vb.; hat/ etw. in drei gleiche Teile (zer)teilen : einen Apfel, die Geldsumme d. drittens /Adv./ an dritter Stelle, als drittes: d. ist Organisatorisches zu besprechen Dritt/dritt] -länder, die /PI./ P o litik : die Ein­ beziehung von Drittländern (von in diesem Z u ­ sammenhang bisher unbeteiligten Ländern); -pla­ ziert /Adj.; nur attr.f Sport an dritter Stelle in der Endauswertung stehend; -rangig /Adj./ 1.1. erst in dritter Linie von Bedeutung: drittrangige Prägen, Aufgaben 1.2. von minderem Rang, geringerer Qualität: eine drittrangige Veranstaltung; -Staaten, die /PL/ vgl. - länder droben /Adv./ süddt. österr., sonst veraltend dort oben: die Sterne am Himmel d. Droge, die; -, -n 1. bes. als (Rohstoff für) Heilmittel verwendeter (getrockneter) pflanzlicher, tierischer, auch mineralischer Stoff — 2. Rauschgift: der Kon­ sum von, Handel mit Drogen; die harte D. Heroin drogen/Drogen zu Droge 2 |-abhängig /Adj.; nicht adv./ rauschgiftsüchtig: er ist d.; -konsum, der; -Szene,die jo. PL; vorw. BRD/Milieu der Rausch­ giftsüchtigen und -händler: die D. in der Bundes­ republik; -tote, der u. die /vorw. PL/: die steigende Zahl der Drogentoten (an Mißbrauch von Drogen Gestorbenen ) in den westlichen Ländern Drogerie, die; -, -n [..i:on] Einzelhandelsgeschäft, das bes. nichtrezeptpflichtige Drogen (i), Kosmetika, Chemikalien verkauft Droh|brief, der eine Drohung, Drohungen ent­ haltender Brief drohen /sw. Vb.; hat/ 1. jmdm. mit Worten, durch Gesten ankündigen, etw. für ihn Unangenehmes zu tu n : er drohte (ihnen) mit dem Zeigefinger; er drohte, er würde ihn verraten; jmdm. mit einem Verfahren d .; eine drohende Gebärde — 2. etw. droht (jmdm.) etw. Unangenehmes steht (jmdm.) augenscheinlich bevor: ihm d. üble Polgen; ein Unwetter drohte; eine drohende Gefahr erkennen, abwenden — 8 . jmd., etw. droht etw. zu tun mit jmdm., einer Sache wird augenscheinlich bald etw. Unangenehmes geschehen: er drohte zusammen­ zubrechen; der Ausflug droht ins Wasser zu fallen
262 Drohne — drückend Drohne, die; -n 1. Männchen der Honigbiene — 2. geh. jmd., der faulenzt und schmarotzt dröhnen fsw. Vb.; hat/ 1.1. durchdringend und dumpf hallend tönen: der Motor, Donner der Ge­ schütze dröhnt; dröhnender Beifall 1.2 . von durch­ dringend und dumpf hallenden Tönen erfüllt sein: die Halle dröhnte (von donnerndem Beifall); O mir dröhnt der Kopf (ich habe starke Kopfschmer­ zen) Drohung, die; -en drohende Äußerung: eine D. ausstoßen, wahrmachen; jmdn. mit Drohungen verfolgen, einschüchtern drollig lÄdj.f 1. spaßig (2), belustigend: eine drollige Geschichte — 2. niedlich, possierlich: das Kind, Kätzchen ist d. Dromedar, Dromedar, das; -s, -e Kamel mit nur einem Höcker Drops, der, das; -, - flacher, säuerlicher Frucht­ bonbon: eine Rolle D. Droschke, die; -n (leichtes) Pferdefuhrwerk, das früher der Personenbeförderung diente Drossel, die; -, -n in zahlreichen Arten weltweit ver­ breiteter Singvogel mit spitzem Schnabel und langen Beinen, der sich vorwiegend von Beeren und Insekten nährt Drosselklappe, die Techn. klappenförmige Vor­ richtung in einer Rohrleitung zum Regeln, Absperren einer Flüssigkeit, eines Gases drosseln jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. d. durch regulieren­ des Betätigen einer Vorrichtung die Intensität von etw., eines technischen Vorgangs, verringern: das Tempo, die Lautstärke, die Gaszufuhr d .; O die Einfuhren d. 1.2. den Motor, die Heizung d. (ihre Leistung durch 1.1 verringern) Drosselspule, dieElektroteehn. Spule zur Tren­ nung von Wechsel- und Gleichstrom drüben /Adv.; bezeichnet die Lage eines Ortes jen ­ seits einer Grenze, eines trennenden Gebietes/ dort auf der anderen Seite 1.1. bes. einer Straße, eines Grund­ stücks, Flusses: dort, da d. am anderen Ufer; d. beim Nachbarn 1.2. bes. der Grenze, des Ozeans: er war dienstlich d. in der ÖSSR; er kommt von d. (aus der B R D ), hat die zwanziger Jahre d. in Amerika verbracht -| - / hüben und d., hüben wie d. drüber fAdv.; / auch darüber/ umg. - f es geht alles / drunter und d .; / Schwamm d. drübig fAdj.; nur attr./ umg.: diedrübigen (drüben existierenden) Verhältnisse Druck, der; -(e)s, -e/ fachspr. Drücke 1.1.(senk­ recht) auf die Fläche, einen Körper, Werkstoff wir­ kende K raft: einen hohen D. erzeugen; ein D. von sechs atü; der D. der Wassermassen; etw. steht unter D .; etw. hat, auf etw. ist (zu wenig, viel) D .; warmes Wetter bei hohem D. (atmosphärischem Luftdruck) — 2. jo. PI./ 2.1. das Ausüben von 1 (auf etw.): einen D. auf den Knopf, mit dem Hebel; der D. ihrer Hände 2.2. fvon Körperstellen! : einen D. (das Empfinden, als wirke 1) im Kopf, Magen, auf den Augen haben, verspüren — 11.1. fo . P l.f das Drucken (1.1): etw. in D. (zum Drucken, Ver­ vielfältigen) geben; das Manuskript geht in D. (wird zum Drucken gegeben) — 2. jPl. - e/ 2.1. gedrucktes Bild 2.2. alte Drucke (gedruckte alte Schriften 3 im Gegensatz zu Handschriften) — 8 . /PL -ef be­ druckter Stoff + jmdn. unter D. setzen (auf jmdn. einen Zwang ausüben); umg. (mit etw.) in D. (in Zeitnot, zeit­ licher Bedrängnis) sein Druck] -abfall, der vgl. - anstieg; -anstieg, der Ansteigen des Druckes (1.1); -ausgleich, der vgl. - anstieg; -ausgleichskabine, die K abin e, bes. in Flugzeugen, Raumfahrzeugen, in der gegenüber einem veränderten Luftdruck der Umgebung ein normaler Luftdruck erhalten wird; -bleistift, der vgl. Druck­ stift; -bogen, der genormtes Stück Papier, das beiderseitig bedruckt wird und gefaltet die Blätter eines Druckwerks ergibt; -buchstabe, der Buchstabe der Druckschrift (1) Drückeberger, der; -s, - umg. jmd., der sich (öfter) drückt (5); dazu Drückebergerei, die; -. -en jvorw. sg-l druck]empfindlich /Adj.; nicht adv./ empfindlich gegen Druck (1.2 .1): die Ware ist d. drucken/sw. Vb.; hat/1.1. Texte, Bilder, Muster ver­ vielfältigen durch maschinelles Übertragen von D ruck­ farbe od. färbenden Substanzen von einer Druckform auf ein zu bedruckendes Material, bes. auf Papier, Stoff: der Text liegt gedruckt vor 1.2. Bücher, Zeitungen d. (im Verfahren von 1.1 herstellen) + lügen wie gedruckt drücken /sw. Vb.; hat; / auch drückend, gedrückt/ 1.1. (auf, gegen) etw. d. einen Druck (1.1) auf etw. ausüben (und damit eine Bewegung des Objektes bewirken): (auf) den Signalknopf d.; drück bitte mal (den Knopf)!; gegen die Tür d.; (mit etw.) auf etw. d .: (mit dem Finger) auf den Knoten d .; jmdm. die Hand d. (fest die Hand geben) 1.2 . etw. wird gedrückt etw. wird durch Einwirken von Druck (1.1), einer Last verformt: paß auf, daß der Kuchen nicht gedrückt wird! 1.3. etw. drückt (jmdn.) etw. verursacht durch Einwirken von Druck (1.1) Schm erz: der Schuh, Verband drückt (ihn); O drückende (bedrückende) Sorgen, Probleme 1.4. etw., jmdn., sich irgendwohin d. durch Druck (1.2.1) bewirken, daß etw., jmd. irgendwohin gelangt: das Gesicht in die Kissen d .; jmdn. gegen, an die Wand, Tür d .; jmdn. an sich d. (fest an sich ziehen); jmdm. Geld in die Hand d. (legen 1); die Butter in die Dose d.; er drückte sich in die Ecke 1.5. etw. aus etw. d. etw. durch Druck (1.2.1) (auf etw.) aus diesem heraus befördern: die Zahnpaste aus der Tube, den Saft aus der Orange, Zitrone d. 1.6. den Stempel auf den Brief d. (den Stempel auf den Brief setzen und unter Anwendung von Druck 1.1 einen Abdruck auf dem Papier her- stellen) 1.7. jmd. drückt jmdn. (jmd. umarmt jmdn. und zieht ihn fest an sich) — 2 . umg. auf das Tempo d. (durch eigenes höheres Tempo jmdn., eine Gruppe zu höherem Tempo herausfordern) — 3. umg. einen Rekord d. (unterbieten 2) — 4. Preise, Löhne d. (als Folge kap. Wirtschaftsgebarens für jmdn. unliebsam niedrig gestalten) — 5. sich (vor, von, um etw.) d. sich einer als lästig, unangenehm empfundenen Pflicht entziehen: der Bursche hat sich gedrückt!; sich vom Abwaschen, vor der Aus­ sprache d. — 6. Skat Karten durch Weglegen aus dem aktiven Spiel ziehen: zunächst mußt du d.; er hat eine Zehn gedrückt -f- jmdm. den, die Daumen d.; wissen, wo jmdn. der / Schuh drückt; die / Schulbank d.; auf die / Tränendrüsen d .; auf die Tube d .; jmdn. an die / Wand d. drückend \Adj.; / auch drücken/: drückende
Drucker — Dualismus 263 (schwer auf jmdm., etw. lastende) Schwüle, Hitze Drucker, der; -s, - jmd., der beruflich die Tätigkeit des Drückens in der Polygraphie ausübt Drücker, der; -s, - 1 . [drehbarer) Knauf zum Öffnen einer Tür — 2. Türschloß mit selbständig ein­ schnappendem Riegel und der dazugehörige Drei-, Vierk.au tschlüssel + umg. auf den letzten D. im letzten Moment: auf den letzten D. kommen, etw. auf den letzten D. tun; am D. sitzen (entscheidenden Einfluß auf etw. haben) Druckerei, die; -, -en Druckerzeugnisse herstellen­ der Betrieb Drucker] -presse, die Druckmaschine; -schwärze, die schwarze Druckfarbe Druek/druck| -erzeugnis, das Erzeugnis der p oly­ graphischen Industrie, bes. ein Buch, eine Broschüre; - färbe, die zum Drucken verwendete Farbe; -fehler, der durch falsches Setzen entstandener Fehler bes. in der Folge der Buchstaben eines gedruckten Textes: einen Text auf D. hin durchsehen; -fertig /Adj.; nicht adv./: ein druckfertiges Manuskript (M anu ­ skript in dem Zustand, daß es zum Drucken gegeben werden kann); -form, die Modellunterlage, von der beim Druckvorgang die Druckfarbe auf das zu be­ druckende Material übertragen wird; -gefühl, das jo. PI j Druck (1.2.2); -genehmigung,die Drucke­ rei Verlag sw. /in der DDR/ für die Herstellung von Druckerzeugnissen erforderliche behördliche Ge­ nehmigung; -graphik, die bild. Kunst von einer Modellplatte abgezogene Graphik; -kabine, die Druckausgleichskabine; -knöpf, der aus zwei kleinen Teilen bestehende Vorrichtung zum Verschließen bes. von Kleidungsstücken, wobei der an dem einen Teil befindliche kleine K opf in eine leicht federnde Öff­ nung des anderen Teils gedrückt wird; -legimg, die; -, - en: die D. eines Manuskripts, Werkes (das Ge­ drucktwerden und die dazu nötigen technischen und organisatorischen Vor- und Nacharbeiten bis zur Fertigstellung des Druckerzeugnisses); -luft, die jo. PL/ in Kompressoren, Gebläsen verdichtete Luft, die zur Übertragung von Energie dient Druckluft Techn.| - bremse, die mit Druckluft, arbeitende Bremse; -pumpe, die vgl. - bremse; - Werkzeuge, die /PI./ mit Druckluft betriebene Werkzeuge, Preßluftwerkzeuge Druck/druck| -maschine, die den Vorgang des Drückens ausführende Maschine; -messer, der; -s, - Techn. Manometer (1); -mittel, das Mittel, mit dem jmd. unter Druck gesetzt werden kann; -platte, die Druckerei vgl. Druckform; -posten, der umg. Posten (I), auf dem man sich bestimmten (unan­ genehmen) Anforderungen entziehen kann: da hat er sich einen D. gesucht; -regier, der Vorrichtung, die dazu dient, den Druck (LI) von Gasen, Flüssig­ keiten in einem Teil einer Rohrleitung konstant zu halten; -reif jAdj.; nicht adv.j druckfertig: ein druckreifes Manuskript; O sch erzh . er spricht geradezu d .; - Sache, die Druckschriften, Anzeigen enthaltende unverschlossene Postsendung; BriefSen­ dung zu ermäßigter Gebühr, die Gedrucktes zum Inhalt hat; -Schrift, die 1. /o. Pl.f Schrift (1), deren Buchstaben entsprechend gedruckten Buchstaben ge­ formt sind — 2« gedruckte Schrift (3), Abhandlung; - Schwankung, die jvorw. Pl.j das Schwanken des Druckes (1.1) von Gasen, Flüssigkeiten in Rohr­ leitungen; -Seite, die bedruckte Seite im Gegensatz zu einer beschriebenen S eite: drei Schreibmaschinen­ seiten ergeben eine D. drucksen /sw. Vb.; hat/ umg. sich nur zögernd, stockend äußern (und um etw. herumreden) Druck/druck] -spüler, der; -s, - durch den Druck (1.1) zu betätigende und selbständig wieder schlie­ ßende Vorrichtung zum Spülen (1.3); -stelle, die verfärbte (verformte) Stelle, bes. an einem Körper, an Früchten, die durch Druck (1.2.1) entstanden ist: der Apfel hat Druckstellen; -Stift, der Schreib­ gerät mit einem Mechanismus zum Herausdrücken der beweglich eingesetzten M in e (II); -stock, der jP l. - stocke/ Druckerei Druckplatte für das Hoch­ druckverfahren; -taste, die Taste, auf die man zur Betätigung von Geräten, Anlagen drückt; -technisch fAdj.j die Technik des Drückens betreffend; -ver­ fahren, das bes. durch die Art der Druckform und der Übertragung gekennzeichnete Art des Drückens; -welle, die Phys. in Gasen, Flüssigkeiten infolge plötzlicher Änderung des Druckes (1.1) entstehende, sich sehr schnell ausbreitende W elle; -werk, das etw. Gedrucktes, bes. Buch drum /Adv.; / auüh darum/ umg. + umg. (alles) das, was d. und dran ist, das (ganze) Drum und Dran (was als Nebenerscheinung damit zusammenhängt) drum/Drum umg.| -herum jAdv.j Marum (1) (her­ um) : ein kleines Haus mit einem Garten d .; -her­ um, das; -/ -s, jo. Pl.j: das ganze D. (Drum und Dran); -rum jAdv.l drumherum drumrum umg.| -kommen \Vb.f um das Genannte herumkommen (3); -reden jVb.j um das Genannte herumreden (1) drunten /Adv.j süddt. österr., sonst veraltend dort unten (1): d. im Tal drunter /Adv.; / auch darunter/ umg. + um g. es geht alles d. und drüber (völlig durch­ einander) Drusch, der; -(e)s, -e /vorw. Sg .j 1. das Dreschen (1) — 2. Ertrag von 1 Drüse, die; -, -n Sekret bildendes und abgebendes Organ Drüsen!Schwellung, die Dschiu-Dschitsu, das s. Jiu-Jitsu Dschungel, der, das; -s, - ; die; -, -n dichter, schwer zu durchdringender Wald des (subtropischen Tief­ landes; O sieh im D. (Gewirr) der Paragraphen nicht zurechtfinden Dschungel|pfad, der dujPers. pron. 2 . Pers. Sg .; / auch Sie/ 1. \Bez. für eine angesprochene, dem Sprecher vertraute Per­ son beiderlei Geschlechts, für ein K indf: kommst du mit?; na, du Kleiner!; gehst du oder ich?; zu jmdm. du sagen; jmdn. mit du anreden; jmdm. das Du (den gegenseitigen Gebrauch der Anrede ,dü) anbieten; mit jmdm. auf du und du stehen (mit jmdm. in einem vertraulichen Verhältnis stehen); /in (vertraulicher) poetischer Rede auch von personi­ fizierten Sachen/: du mein stilles Tal — 2 . m an: da kannst du (kann man) nichts machen; /t deiner, dir, dich Dualismus, der; -, jo. Pl.j 1. Philos. idealist. A uf­ fassung vom Vorhandensein zweier von einander un­ abhängiger und einander entgegengesetzter P rin zi­ pien, die das Weltgeschehen bestimmen — 2. Natur- wiss. der D. von Welle und Teilchen (die Tatsache,
264 dualistisch — dumm daß Materie in der Form sowohl von Wellen als auch von Korpuskeln erscheint); dazu dualistisch jAdj.j Dualsystem, das Math. Zahlen-, Stellensystem, dessen Stellenwerte Potenzen der Basis sind und das nur mit den Zahlen 0 und 1 operiert Dübel, der; -s, - Pflock, Zapfen, der in die Wand eingegipst wird und als Verfestigung für Haken, Nägel, Schrauben dient Dübeljmasse, die jo. Pl.f pulverförmiges Material zum Befestigen eines Dübels dübeln jsw. Yb.; hat/: einen Haken d. (mit Hilfe eines Dübels, von Dübelmasse in die Wand ein- setzen) dubios jAdj.f fragwürdig (2): ein dubioses Unter­ nehmen Dublee, das; -s, jo. Pl.f, fachspr. -s mit dünner Goldschicht überzogenes, unedles M etall fbes. von SchmucksachenI Dublette, die; -n 1. bes. im Rahmen einer Samm­ lung doppelt vorhandenes Exem plar: von dieser Briefmarke besitzt er noch Dubletten — 2. B o x e n zwei Schläge mit je einer Faust kurz hintereinander Duchesse, die; -, fo. Pl.f [dyjes] schwerer Satin aus Seide ducken jsw. Vb.; hat/ 1. sich d. K opf und Schultern einziehen und sich beugen od. hinhocken, um sich vor etw. zu schützen: sich schnell d.; sich in den Graben, hinter die Mauer d . ; in geduckter Stellung verharren — 2 .1 . sich (unter etw.) d. sich in Furcht, Unterwürfigkeit widerstandslos unterordnen: immer hatten sie sich d. müssen, sich unter seine Fuchtel geduckt 2,2. jmdn. d. (jmdn. in eine Hal­ tung wie 2.1 bringen) Duckmäuser, der; -s, - jmd., der aus Feigheit, Opportunismus (2), Ängstlichkeit nie offen seine Meinung vertritt; dazu Duckmäuserei, die; -en fvorw. Sg .j dudeln /sw. Vb.; hat/ 1.1. (auf) ein(em) Blas­ instrument eintönig spielen: stundenlang dudelt er (auf der Klarinette) 1.2. der Leierkasten dudelt (läßt eintönig seine Melodien ertönen) Dudel|sack, der jP l. - sacke/ aus Pfeifen und einem mit Luft gefüllten, sackartigen Gebilde bestehendes Blasinstrument Duell, das; -s, -e [du|el] 1. nach feudalem Ehren­ kodex früher üblicher bewaffneter Zweikampf (1) zur persönlichen Genugtuung für etw., das als Ehr­ verletzung empfunden wurde: jmdn. zum D. for­ dern; ein D. (mit jmdm.) austragen — 2 . sport­ licher Wettkampf zwischen zwei Partnern (unter mehreren in einem Wettbewerb): in der Schlußphase des Rennens lieferten sich N und M ein packendes D. — 8. Rededuell; zu 1 duellieren, sich jsw. Vb.; hat/: sich mit jmdm. d. (mit jmdm. ein Duell 1 austragen); sie duellierten sich Duett, das; -(e)s, -e [du|st] Mus. 1. Komposition für zwei Singstimmen: ein D. vortragen — 2 . im D. (zu zweit) singen Dult, der; -(e)s, Düfte (unaufdringlicher) angeneh­ mer Geruch: ein köstlicher, süßer, würziger D .; der D. der Rose, ihres Parfüms; von der Küche stiegen Düfte von, nach Braten und Kuchen auf; iron. der Käse verbreitet seinen D. (intensiven, schlechten Geruch, Gestank) dufte jAdj.f umg. ausgezeichnet, hervorragend, groß­ artig: das war gestern d.; er ist ein dufter Kerl; das ist (ganz) d. gemacht duften, duftete, hat geduftet etw., jmd. duftet (nach etw.) etw., jmd. verbreitet einen (ibestimmten) D uft: die Rosen d. (stark); sie duftet nach Parfüm; hier duftet es (herrscht ein D uft) nach Kaffee; iron. wie der Käse duftet (stinkt)! duftig jAdj.; vorw. attr. u . präd.; bes. von Textilien/ hauchzart und leicht (und gebauscht, gerafft): ein duftiges Sommerkleid Duft| -marke, die von Tieren zur Markierung (ihres Reviers) an bestimmten Stellen abgesonderter Duft­ stoff; -note, die jbes. von Parfümsj Eigenart des Duftes: eine herbe D. (bevorzugen); -Stoff, der 1.1 . Biol. von Lebewesen (aus speziellen Drüsen) ab­ gesonderte geruchsintensive Substanz als Signal für andere Organismen 1.2. den Duft erzeugende Sub­ stanz für die Herstellung duftender Kosmetika; - wolke, die oft spött.: in eine D. gehüllt (stark parfümiert) erschien sie zu der Feier Dukaten, der; -s, - Goldmünze, die vom 14. bis zum 19. Jh. in Europa verbreitet war Duktus, der; /o. Pl.j 1. charakteristische Linien ­ führung einer Handschrift (1): seine Schrift hat einen energischen, steilen D . — 2. ch arakteristisch e Art der (künstlerischen) Formung: der D. seiner Verse dulden, duldete, hat geduldet 1.1 . etw. d . oh ne (volles) Einverständnis zulassen, daß etw. geschieht: Bummelei, Schlamperei d. wir nicht; so etwas duldet er nicht; keinen Widerspruch d. (zulassen 2.1); etw. duldet keinen Aufschub (kann, darf nicht aufgeschoben werden) 1.2 . jmdn. irgendwo (nicht) d. (nicht) zülassen, daß sich jmd. irgendwo aufhält: er duldet ihn nicht in seinem Hause; wir sind hier nur geduldet (man läßt uns hier nur ungern sein) — 2. geh. jmd. erträgt Leiden, Mühen, ohne zu klagen: sie duldet tapfer, ergeben; sein stilles Dulden; veraltend etw. d .: Not, Schmerzen d. (erdulden); zu 2 Dulder, der; -s, - geh. duldsam jAdj.j bereit, geneigt, vieles zu dulden (1.1): jmd. ist d., ist ein duldsamer Mensch Duldung, die; -, - en jvorw. Sg .j das Dulden (1.1): etw. findet jmds. D . (wird von jmdm. geduldet) dumm, dümmer, dümmste jA d j./1.1 .1 . nicht klug, nicht intelligent, unwissend: er ist ziemlich d., am dümmsten von allen, war der Dümmste in der Klasse; sich d. stellen (so tun, als ob man etw. nicht wüßte); jmdn. wie einen dummen Jungen (als sei er unerfahren, von oben herab, als sei er unmündig) behandeln; das war d. (unklug, unvernünftig) von dir; ich war d. genug, das mitzumachen; du bist schön d., wenn du dafür Geld ausgibst 1.1.2. nicht von Klugheit zeugend: ein dummer Einfall; eine dumme Frage 1.2 . (unintelligent und) albern, ein ­ fältig: sie ist eine dumme Gans; sein dummes Gehabe; sich d. und albern benehmen; ein dummes Gesicht machen — 2. unangenehm (1.2), übel (4), peinlich (1): er ist da in eine dumme Sache geraten; das wäre das dümmste, was passieren könnte; das ist zu d .!; eine dumme Angewohnheit; umg. ein dummes (unbehagliches 1.1) Gefühl bei etw. haben — 8. umg. jmdm. ist ganz d. (schwindelig) (im Kopf) + umg. etw. wird jmdm. zu d. (etw. wird jmdm. zuviel, jmd. verliert die Geduld); jmdm. d. kommen (jmdm. gegenüber dreiste, anmaßende Reden führen); sich nicht für d. verkaufen lassen (etw. nicht glau­ ben, tun, was einem jmd. einzureden versucht);
Dummehen — dunkelblau 265 salopp den Dummen machen (für etw. herhalten sollen); sich d. und dämlich, dußlig (übermäßig viel) suchen, essen, reden; — d. wie j* Bohnen­ stroh; auf die dumme /t Tour reisen; d. aus der / Wäsche gucken Dummchen, das; -s, - Dummerchen dummjdreist jAdj.j in plumper Weise dreist: eine dummdreiste Antwort Dummejungenstreich, der; Dumme(n)jungen- streich(e)s, Dumme(n)jungenstreiche /bei u nb est. Art. Dummerjungenstreich/ unüberlegter, leicht­ sinniger, törichter Streich: das war ein Dummer­ jungenstreich Dummenfang, der jo. PI./ Versuch, jmdn., auf dessen Leichtgläubigkeit spekulierend, für etw. an­ zulocken, auszunutzen: auf D. ausgehen Dummerchen, das; -s, - /wohlwollende Bez., Anrede für eine etwas naive Person, für jmdn., der sich töricht verhalten hat, für ein Kind im Hinblick auf törichtes Verhalten/: ach, du bist doch ein kleines, unser kleines D . ! Dummerjan, der; -s, -e [..ja:n] umg. dummer, ein­ fältiger M ensch dummerweise /Adv./: ich habe d. (ich habe, was ärgerlich, unangenehm für mich ist) kein Geld bei mir; d. ist die Sache herausgekommen dumm|frech /Adj./ in plumper Weise frech: eine dummfreche Antwort Dummheit, die; -, -en 1. /o. PL; zu dumm 1.1/ das Dummsein: das hat er in seiner D., aus D. getan — 2. unkluge, törichte Handlung: das war eine große D .; eine D., Dummheiten machen; er hat nichts als Dummheiten (dumme, törichte Streiche) im Kopf Dumm|kopf, der dummer (1.1) Mensch: sei doch kein D.!(; so ein D.!; auch Schimpfw. dümmlich /Adj./ ein bißchen dumm (1) (wirkend): so ein dümmlicher K e rl!; d. lachen Dummsdorf A alopp (nicht) aus D. (dumm 1, nicht dumm) sein Dumper, der; -s, - [dam.., dum..] geländegängiges Kraftfahrzeug mit kippbarer, wannenartiger Lade­ fläche, bes. zum Befördern von Schutt, Erde, Bau­ stoffen dumpf/Adj./ 1. tief, dunkel und gedämpft klingend: dumpfer Trommelwirbel; ein dumpfes Grollen; d. tönen, widerhallen — 2 . m uffig (1): ein dumpfer Geruch; es riecht d. hier; das Mehl riecht, schmeckt d. — 3. stum pf (5): in dumpfe Resignation, dump­ fes Brüten versunken sein — 4. eine dumpfe (unbestimmte, nicht klar ausgeprägte, dunkle 4) Ahnung haben; sich nur d. (dunkel) erinnern; einen dumpfen (nur gedämpft wirkenden) Druck, Schmerz verspüren dumpfig/Adj./ du m pf (2): etw. riecht, schmeckt d. Dumping, das; -s, /o. Pl.j [dam..] Wirtsch. von kap. Staaten, bes. von M onopolen praktiziertes, zeit­ weiliges krasses Unterbieten von Preisen im Außen­ handel durch Verkauf von Waren ins Ausland unter dem Selbstkostenpreis, um dadurch neue Märkte zu erobern Dumpingjpreis, der W irtsch. zum Zwecke des Dumpings festgesetzter Preis: etw. zu Dumping­ preisen auf den Markt werfen dun /Adj.; nicht attr.j norddt. umg. betrunken: (völlig) d. sein; sich d. trinken Düne, die; -n vom Wind aus Treib-, Flugsand zusammengewehter Hügel, bes. an Meeresküsten, in Trockengebieten: mit Strandhafer bewachsene Dünen; durch die Dünen wandern Dung, der; -(e)s, jo. Pl.j natürlicher Dünger, bes. Stalldünger, Humus Dünge|-kalk, der Kalk zum Düngen; -mittel, das synthetischer od. chemisch aufbereiteter natürlicher D ü nge r : (chemische) D. hersteilen düngen /sw. Vb.; hat/ 1.1. den Boden, eine Anbau­ fläche, Pflanzen mit Dünger versorgen: die Felder, den Garten d .; eine Pflanze (mit Kalk), die Erd­ beeren d .; hier ist frisch gedüngt 1.2 . etw. düngt (etw. wirkt als Dünger) Dünger, der; -s, - Stoffe, die dem Boden zur Ver­ sorgung der Pflanzen mit Nährstoffen und zur Er­ höhung seiner Fruchtbarkeit zugeführt werden: natürlicher, (an)organischer, künstlicher D .; D. streuen Düngerj -grübe, die Dunggrube; -häufen, der Misthaufen; -Streuer, der; -s, - Maschine zum Aus­ streuen von mineralischen Düngemitteln Dung| -grübe, die Grube für das Sammeln von Mist, Fäkalien; -häufen, der Misthaufen; -Streuer, der; -s, - Düngerstreuer, bes. für Stalldünger Düngung, die; - en \vorw. Sg ./: mineralische, organische D. (das Düngen 1.1 mit mineralischem, organischem Dünger) dunkel /Adj./ 1. ohne (viel) Licht: der Raum ist, im Raum ist es, wird es plötzlich d .; durch dunkle Straßen gehen; es wird draußen schon d. (das Tageslicht nimmt ab); das Zimmer ist sehr d. (ist so gelegen, beschaffen, daß wenig Tageslicht ein­ fällt); sein Fenster ist d. (es fällt kein Licht aus dem dahinterliegenden Raum durch das Fenster); im Dunkeln (ohne Licht) sitzen; im Dunkeln (wenn kein Tageslicht da ist) nach Hause kommen; das Licht, die Lampe ist (mir) zu d. (strahlt zu wenig) — 2. (in der jeweiligen Farbe, Färbung) dem Schwarz angenähert: ein dunkler Stoff, Anzug; er hat dunkles Haar, dunkle Augen; er ist blond, sein Bruder d. (sein Bruder hat dunkles Haar); ein Bild in dunklen Farben; (ein) dunkles Rot, Grün; der Himmel ist d .; etw. ist d. getönt; dunk­ les Bier (Bier, Vollbier von brauner Färbung); ein Dunkles (ein Glas dunkles Bier) — 3. tief tönend: dunkle Klänge; eine dunkle Stimme; eine d. tönende Glocke — 4 . eine dunkle (unbestimmte, unklare, nicht scharf umrissene) Ahnung, einen dunklen Verdacht haben; sich d. an etw. erinnern; diese Textstelle ist d. (schwer deutbar) — 5 . jvorw. attr./ dunkle (zwielichtige, undurchschaubare und verdächtige) Machenschaften, Geschäfte; eine dunkle Existenz; etw. bleibt im Dunkeln (wird nicht aufgeklärt) — 6 . jvorw. attr.j dunkle Stunden (Stunden voller Kummer, Leid) durchleben; das war der dunkelste Tag meines Lebens + im dunkeln tappen (in .einer Sache, die auf­ geklärt werden soll, noch nichts, kaum etw. wissen) Dunkel, das; -s, jo. Pl.j Dunkelheit: im nächtlichen7 D.; im D. der Nacht; O etw. aus dpm D. der Vergessenheit holen; der Vorfall ist in ein mysti­ sches D. gehüllt Dünkel, der; -s, jo. P l.j anmaßendes, überhebliches Selbstgefühl: einen D. haben; jmdm. seinen D. aus - treiben dunkelj -blau jAdj.j von dunkler blauer Farbe: ein
266 dunkeilblond — Duplikat dunkelblauer Stoff; ein tiefes, sattes Dunkelblau (dunkles Blau); -blond /Adj./ 1.1. blond (1.1) mit starker bräunlicher Tönu ng: er hat dunkelblondes Haar 1.2. mit Haar in der Farbe von 1.1: er ist d.; -grün /Adj./ vgl. - blau; -haarig /Adj.; nicht adv./: ein dunkelhaariges Mädchen (Mädchen mit dunklen Haaren) dünkelhaft /Adj./ Dünkel erkennen lassend: sein dünkelhaftes Benehmen, Auftreten; dazu Dünkel­ haftigkeit, die; /o. PI .) dunkeljhäutig /Adj.; nicht adv./: ein dunkelhäutiger Mensch (ein Mensch von dunkler Hautfarbe) Dunkelheit, die; -, /o. P L ; zu dunkel 1/ Zustand des Dunkelseins', mit, bei Eintritt, Einbruch der D. (wenn es nach Sonnenuntergang dunkel wird); etw. im Schutze der D. tun; die Augen gewöhnen sich an die D. Dunkelkammer, die Raum mit reduzierter und spezieller Beleuchtung für das Arbeiten mit licht- empfindlichem Material dunkeln /sw. V b.; hat, ist/ 1. es dunkelt es wird nach Sonnenuntergang dunkel (hat): es beginnt zu d. — 2. mit der Zeit eine dunklere Färbung an­ n ehm en (ist): das Holz, der Lack dunkelt etwas, ist gedunkelt dunkel/Dunkel| -rot /Adj./ vgl. dunkelblau; -wer­ den, das; -s, /o. Pli/: vor dem, bis zum, beim D. (Einbruch der Dunkelheit) am Ziel sein wollen; -Ziffer, die Anzahl der nicht (offiziell) bekannten Fälle in einem Bereich strafbarer od. zu m iß­ billigender Vorkommnisse', die D. ist vermutlich hoch dünken (dünkt/ veralt. deucht), dünkte/veralt. deuchte, hat gedünkt/veralt. gedeucht v e r ­ altend 1. fvorw. Präs. u . Prät./ mich, seltener mir dünkt (deucht) (mir scheint), es ist zu spät; dies dünkte ihn gut — 2 . /nur dünkte, gedünkt/ sich etw. d. sich etw. Bestimmtes zu sein einbilden: er dünkt sich was Besseres dünn /Adj./ 1.1. eine (relativ) geringe Dicke, einen (relativ) geringen Querschnitt aufweisend: ein dünner Ast, Stoff; dünnes Papier; die Wand ist sehr d.; das Rohr muß drei Zentimeter dünner sein; ein dünnes Buch; Farbe d. auftragen 1.2 . der Mantel ist zu d. (aus zu dünnem 1.1 Stoff, der zu wenig wärmt) für diese Jahreszeit — 2. mager (2) und von geringem Umfang: ein langer, dünner Junge; sie ist kräftig, aber doch dünner als ihre Schwester; dünne Arme, Beine haben; dünne (schmale 1) Lippen — 3. /von Speisen, Getränken/ arm an gehaltvoller Substanz: dünner Tee; dünne Suppe; er hat den Kaffee zu d. gemacht — 4.1. geringe Dichte (1) aufweisend': eine dünne Wolkendecke; dünner Rauch steigt auf; dünne Höhenluft; er hat dünnes (spärliches) Haar; das Gebiet ist d, besiedelt (hat eine geringe Bevölkerungszahl pro Territorialeinheit) 4.2 . eine dünne (leise und nicht klangvolle) Stimme — 5 . jvorw. präd.; nicht adv./ umg. dürftig (2): der Vortrag war ziemlich d.; das war d., was er in der Prüfung gezeigt hat - f umg. d. gesät (selten, wenig vorhanden) sein: Handwerker, Sonnentage sind d. gesät; — mit jmdm. durch / dick und d. gehen dünn/Dünn| -besiedelt /Adj.; nur attr.f wenig be­ sied elt: ein dünnbesiedelter Landstrich; -brett- bohrer, der umg. jmd., der (bei seiner Arbeit) aus Bequemlichkeit den Weg des geringsten Widerstandes wählt, gewählt hat; -darin, der der an den Magen­ ausgang anschließende Teil des Darmes; -druck, der /o. PI ./: das Buch ist in D. erschienen (für das erschienene Buch ist Dünndruckpapier verwendet worden); -druckpapier, das /o. PL/ besonders dün­ nes, feines und festes, zum Bedrucken zu verwenden­ des Papier dünnemachen, sich /Vb./ um g. sich (un au ffällig) zurückziehen, verschwinden: als es mir zu bunt wurde, hab ich mich dünnegemacht dunnemals /Adv./ + bes. berl. scherzh. Anno, anno d. früher, da­ mals in der alten Z eit: Schlager von Anno, anno d. dünn/Dünn] -flüssig /Adj.; nicht adv./ in hohem Grade flüssig (1), nicht von zäher Konsistenz, leicht fließen d : dünnflüssiges Öl; -pfiff, der /o. PL/ salopp Durchfäll (I); -schiß, der /o. PL/ derb Durchfäll (I) Dünnung, die; -, /o. PL/ fachspr. Fleisch vom Bauch des geschlachteten Rindes, Hammels Dunst, der; -es, Dünste 1. /o. PL/ in der Atmo­ sphäre schwebender und sie leicht trübender, fein verteilter dünner Nebel, Staub od. Rauch: ein leich­ ter, feiner D. lag über den Wiesen — 2. übel­ riechende, als erstickend empfundene Luft: das Zimmer war erfüllt von (dickem) D .; giftige, beizende Dünste - { -u m g. keinen (blassen) D. von etw. haben (von etw. überhaupt nichts verstehen, etw. gar nicht wissen); jmdm. blauen D. vormachen (jmdm. U n­ wahres glaubhaft zu machen suchen) dunsten, dunstete, hat gedunstet 1. die Erde, der See dunstet (über der Erde, dem See entwickelt sich Dunst 1) — 2. Dunst (2) ausströmen: der Ofen dunstet; es dunstete in der engen Kammer dünsten, dünstete, hat gedünstet 1.1. N ahrungs­ mittel mit wenig Wasser, Fett in einem geschlossenen Gefäß gar machen: Kartoffeln, Gemüse d. 1.2. das Fleisch noch etwas d. (durch 1.1- gar werden) lassen — 2. s . dunsten (2) Dunst]glocke, die territorial begrenzte, von Du nst (1) und Abgasen (sichtbar) verunreinigte atmo­ sphärische Schicht: dje D. über der Großstadt, dem Industriegebiet dunstig /Adj.; nicht adv.; zu Dunst/ voll Dunst; zu 1: im Tal ist es d .; ein trüber, dunstiger Morgen; zu 2 : es war d. (es war schlechte Luft) in dem Raum Dunst| -Schicht, die 1.1. Schicht von Dunst (1) 1.2. vgl. Dunstglocke; -schieier, der feiner Dunst (1), leichter Dunstschwaden; -Schwaden, der Schwaden von Dunst (1); -streifen, der: ein D. (als Streifen sichtbare Dunstschicht) am Horizont; -wolke, die Wolke (2) von Dunst (2): dicke Dunstwolken dran­ gen aus der Tür Dünung, die; -, -en \vorw. Sg .j Seegang mit lang­ gezogenen, gleichmäßigen Wellen (als Ausläufer eines von starkem Wind erzeugten Seegangs) Duo, das; -s, -s Mus. 1. Komposition für zwei Soloinstrumente — 2. die zwei 1 ausführenden Musiker Duodezfürst, der Souverän eines Duodezfürsten­ tums Duodezfürstentum, das kleiner unbedeutender Terri­ torialstaat bes. in der Zeit der Kleinstaaterei Duplikat, das; -(e)s, -e gleichlautende zweite A u s ­ fertigung eines Schriftstückes, Doppel (I): ein D. anfertigen, einreichen
Duplizität — durchbluten 267 Duplizität, die; - en fin der Verbindung! die D. der Ereignisse /wird gesagt, wenn jmdm. das gleich­ zeitige od. zeitlich benachbarte Auftreten zweier ein ­ ander ähnlicher od. gleicher Ereignisse auffälltj Dur, das; /o. Pl.\ Mus. dasjenige der beiden Ton ­ geschlechter, dessen Tonleiter von der dritten zur vierten und von der siebenten zur achten Stufe einen Halbtonschritt aufweist: eine Komposition in D. xdurch fPräp. mit Akk.; / auch durchs/ 1. /räumt./ 1.1. /bezeichnet eine Bewegung, die von der einen Seite in etw. hinein- und auf der anderen Seite wieder daraus hinausfuhrt/: d. die Tür, das Fenster; den Faden d. das Öhr ziehen; ein Loch d. das Brett bohren 1.2. /bezeichnet eine Bewegung (quer, kreuz und quer) über die Gesamtheit einer räum­ lichen, flächenhaften Ausdehnung hin/: d. die Stadt, Straßen, die Ausstellung gehen; d. ein Land reisen; sich d. das Dunkel tasten — 2. /modal/ 2.1 . /kennzeichnet jmdn. als Mittelsperson, Ver­ ursachenden, etw. als Mittel, Grund, Ursache/: etw. d. Boten schicken; er ließ mich d. ihn grüßen; ich erfuhr es d. meinen Freund; d. dich, deine Hilfe war das möglich; das Ufer d. einen Damm schüt­ zen; die Produktion d. die Anwendung neuer Arbeitsmethoden steigern; etw. d. (über) Funk übermitteln; er erfuhr es d. Zufall (es war ein Zufall, daß er es erfuhr); etw., jmdn. d. etw., jmdn. ersetzen (etw., jmdn. an die Stelle, in die Funktion von etw., an jmds. Stelle, in jmds. Funk­ tion setzen, einsetzen) 2.2. /in passivischen Sätzen, wenn das logische Subjekt mittelbare Ursache od. ein Naturereignis ist od. bei Substantivierung/ von (5.3): die Stadt wurde d. Bomben, ein Erdbeben zerstört; die Entdeckung Amerikas d. Kolumbus — 3c /zeitl./ 3.1. österr. d. zwanzig Jahre, d. sein ganzes Leben (während zwanzig Jahren, sein ganzes Leben lang) 3.2 . /nachgestellt/ umg. den Winter d. (2hindurch, xüber 2.1 .2) 2durch /Adv.; / auch durchsein/ umg. 1. es ist zehn (Uhr) d. (es ist kurz nach zehn Uhr) — 2 . der Ast ist d. (durchgesägt); die Hose ist d. (durch­ gescheuert) — 3. der Bus ist schon d. (hat schon die Haltestelle passiert) + etw. geht jmdm. d. und d. {etw. erfaßt plötzlich und für kurze Zeit jmds. ganzes Empfinden); d. und d. ganz und gar, vollständig: er war d. und d. naß; die Äpfel sind d. und d. verfault; — bei jmdm. / unten d. sein durch- /trennbare, betonte od. untrennbare, un ­ betonte Partikel vor Verben und deren substanti­ vischen Ableitungen, die in Verbindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildet/ 1. /nur trennbar/ durch eine Öffnung hin­ durch: / z. B . durchgehen, durchreichen, durch­ stecken — 2 .1. /nur trennbar/ durch einen Baum, ein Gebiet hindurch: / z. B . durchfahren, durch­ kommen 2.2. /nur untrennbar/ xdurch (1.2): / z. B . durchfließien — 3.1 . /oft ohne Bedeutungsunter­ schied trennbar od. untrennbar/ etw. teilend, zer­ stören d : / z . B . durchschneiden (durchschneiden), durchreißen 3.2 . '/nur trennbar/ (durch ständigen Gebrauch) entzwei, unbrauchbar, aufgebraucht: /* z. B . durchrosten, durchscheuern — 4 . /nur trenn ­ bar/ in etw. ein Loch machend: z. B . durch­ bohren — 5 .1 . /nur untrennbar/ durch etw., einen Körper dringend (und es. zerstörend, ihn verletzend): / z. B . durchbohren, durchlöchern 5.2. /nur trenn­ bar/ durch eine Umhüllung, Trennwand dringend: / z. B . durchdringen, durchregnen, durchfetten — 6. /nur untrennbar/ plötzlich und für kurze Zeit jmds. Empfinden ganz erfassend: z.B.etw. durchfährt jmdn. — 7. /nur trennbar/ Hindernisse, Widerstand überwindend: / z. B . sich durch­ drängen, durchkommen — 8.1 . /oft ohne Bedeu­ tungsunterschied trennbar od. untrennbar/ (gründ­ lich und) vollständig: / z. B . durcharbeiten, durch­ lesen, durchstöbern (durchstöbern) 8.2 . /nur tren n ­ bar/ von Anfang bis Ende: ^ z. B . durchzählen 8.3. /trennbar od. untrennbar; vorw. im Part. Prät./ ganz und gar: / z. B . durchbacken, durchgefroren (durchfroren), durchnässen — 9. /nur trennbar/ eine Zeitspanne über ohne (wesentliche) Unter­ brechung: / z. B . durcharbeiten, durchschlafen — 10. /nur untrennbar/ eine Verquickung mit etw. herstellend: / z. B . durchsetzen durch/Durch| :ackern /hat durchgeackert/ um g. etw. durcharbeiten (2); arbeiten /hat durchgearbei­ tet/ 1. eine Zeitspanne über ohne Unterbrechung ar­ beiten: es wird von 7 bis 14 Uhr durchgearbeitet; die Nacht d. — 2. ein Buch, einen Artikel d. (grü nd­ lich und vollständig lesen und auswerten) — 3 . etw. bis ins einzelne gründlich ausarbeiten: ein gut durch­ gearbeiteter Entwurf — 4 . etw. durchkneten (1): den Teig gut d. — 5. sich (durch etw.) d. sich durch etw. mühsam einen Weg bahnen: sich durch die Menge, das Dickicht, nach vorn d .; zu 2 — 4 ^arbei- tung, die; -, jo. PI ./; ;atmen /hat durchgeatmet/tief atm en: sich aufrichten und d .; :aus, -aus /Adv./ 1.1 . unbedingt, auf jeden Fäll: etw. d. (haben) wol­ len 1.2 . ohne weiteres, sehr wohl: das ist d. möglich 1.3 . /als Partikel/ d. nicht ganz und gar nicht: das ist d. nicht meine Meinung; :backen /hat durch­ gebacken; 1backen/ (etw.) durch und durch backen: der Kuchen muß gut d., ist gut durchge­ backen; -beißen I. /hat durchgebissen/1. etw. durch Beißen in zwei Teile zertrennen: einen Bonbon d. — 2. um g. sich d . : sich durch die schwierige Materie d. (sie mit Anstrengung durcharbeiten 2); sich durch das Studium d. (das Studium durchhalten) — II . /hat durchbjssen; von Körperteilen/ etw. durch Biß schwer verletzen: das Tier lag da mit durchbissener Kehle; 7beuteln /hat durchgebeutelt/ la n d s ch . jmdn. durchschütteln; :biegen /hat durchgebogen/ 1.1 . den Rücken d. (so weit wie möglich biegen) 1.2 . sich d . : das Brett biegt sich durch (biegt sich aus der Waagerechten nach unten); ^bilden /hat durchgebildet/etw. durchformen; :blasen/hatdurch­ geblasen/ 1.1. durch etw. hindurchblasen: ein Röhr­ chen nehmen und d. 1 .2 . etw. reinigen, wieder durch­ lässig machen, indem man durch es bläst: die Rohre d. — 2. der Wind hat uns tüchtig durchgeblasen (hat so kräftig geweht, daß er durch unsere Kleidung gedrungen is t); -blättern /hat durchgeblättert, auch durchblättert/: ein Buch, eine Akte d. (blätternd durchsehen 2); -bleuen /sw. Vb.; hat durchgebleut/ umg. jmdn. durchprügeln; :blick, der /vorw. Sg./ (Aus)blick zwischen od. durch etw. hindurch: durch die Gasse hat man einen D. auf den Platz; flick en /hat durchgeblickt/1. durch etw. (hindurch)blicken: am Fernrohr stehen und d. — - 2. etw. d. lassen von etw., das eigentlich nicht mitgeteilt werden soll, doch etw. indirekt mitteilen, andeuten: er wird wohl hei­ raten, er hat (so) etwas d. lassen; -bluten I . /ist,
268 Durchblutung — durckeinander- hat durchgeblutet/ 1. (ist) der Verband ist durch­ geblutet (das Blut der Wunde ist durch den Verband gedrungen) — 2 . (hat) es, die Wunde blutet durch (Blut aus der Wunde dringt durch den Verband) — H. /hat durchblutet; vorw. im Part. Prät./: das Ge­ hirn ist gut, schlecht durchblutet (ist gut, schlecht mit Blut versorgt); zu II -Mutung, die jvorw. Sg .j; -Mutungsstörung, die: Durchblutungsstörungen haben; eine D. des Gehirns; -bohren I. /hat durch­ gebohrt/ 1.1, ein Loch (durch etw.) d. (ein Loch durch etw. bohren) 1.2, umg. das Brett, die Wand d. (ein Loch durch das Brett, die Wand bohren) — II. /hat durchbohrt/1. das Brett, die Wand d. (vgl. I. 1.2) 2. etw., jmdn. mit einem spitzen Gegenstand durchdringen (II.l): er wurde von einer Kugel durchbohrt; <> jmdn. mit Blicken d. (jmdn. f i ­ xieren); ;boxen /hat durchgeboxt/ um g.: einen Vorschlag, Antrag d. (mit Nachdruck durchbringen 4, -setzen 1.1.1); rbraten /hat durchgebraten/ (etw.) durch und durch braten: das Fleisch gut d.; das Fleisch muß gut d .; :brausen /ist durchgebraust/: der D-Zug ist eben durchgebraust (durch­ gejagt I ); -brechen / / auch durchbrochen/ I. /hat, ist durchgebrochen/ 1.1. etw. in zwei Teile brechen (hat): er hat den Stab durchgebrochen I. 2. in zwei Teile brechen (ist): das Brett ist durch­ gebrochen —- 2 . eine Öffnung durch etw. brechen (hat): die Wand d.; ein Fenster d. (die Öffnung für ein Fenster durch etw. brechen) — 3. sich durch Hinderndes gewaltsam einen Weg bahnen (ist): der Gegner ist an mehreren Frontabschnitten durch­ gebrochen; die Sonne bricht durch (kommt aus den Wolken hervor); O ihre alte Vitalität brach wieder durch (zeigte sich wieder und kam zur Wirkung) — II. /hat durchbrochen/ 1. ein Hindernis gewaltsam überwinden: die Menge durchbrach die Absperrung; gegnerische Truppen durchbrachen die Verteidi­ gungslinie — 2. ein Prinzip d. (von einem Prinzip abw eichen); Tbrennen /ist durchgebrannt/ 1.1 . ein Draht brennt durch (geht durch Hitze-, Stromein­ wirkung entzwei) 1.2 . die Sicherung ist durch­ gebrannt (durch 1.1 entzweigegangen) — 2 .1 . die Kohlen sind durchgebrannt (sind durch und durch rotglühend) 2.2 . der Ofen ist durchgebrannt (ent­ hält nur rotglühende Kohlen) — 3. umg. sich heim­ lich davonmachen: seine Frau ist ihm durchgebrannt (hat ihn betrogen und verlassen); er ist mit dem Geld durchgebrannt; :bringen /hat durchgebracht/ 1. umg. etw., jmdn. auf Grund seiner Abmessungen durch eine enge Stelle befördern, bringen können: ob wir den Tisch, das Boot hier d.? — 2. einen Kran­ ken d. (sein Leben durch medizinische Behandlung retten) — 3. jmdn., sich d. mit Mühe für jmds., s ei­ nen Lebensunterhalt sorgen: sie mußte Zusehen, wie sie sich und die Kinder durchbrachte — 4 . einen Plan, Vorschlag, Kandidaten d. (gegen Widerstand erreichen, daß er angenommen, gewählt wird); der Lehrer hat alle Prüflinge durchgebracht (erreicht, daß sie die Prüfung bestanden haben) —•5. umg. Geld, Ersparnisse, Besitz d. (durch Verschwenden aufbrauchen); -brochen /Adj.; nicht adv.; auch durchbrechen I I / : eine durchbrochene Tischdecke, Bluse (eine Tischdecke, Bluse, bei der sich durch regelmäßige Aussparungen im Material ein Muster ergibt); :bruch, der 1. fvorw. Sg .f das Durchbrechen (1.3 ,11): einen D. (durch die gegnerischen Linien) wagen; O einen D. erzielen (erreichen, daß sich etw. durchsetzt 1.1 .2); neuen Ideen zum D. verhelfen — 2. Öffnung als Ergebnis des Durchbrechens (1.2) von etw.: einen D. (durch die Wand, ins andere Zimmer) machen; ;bürsten /hat durchgebürstet/: das Haar, den Mantel d. (gründlich. bürsten); ^checken /hat durchgecheckt/ etw. vollständig checken: die Passagierliste d .; -denken /hat durch­ dacht, auch durchgedacht/ etw. in allen Teilen (gründlich, folgerichtig) durch Denken analysieren, ergründen: ein Problem, eine Aufgabe d .; ein gut durchdachter Plan; diskutieren /hat durchdisku­ tiert/ etw. (gründlich, folgerichtig) diskutieren ;drängeln, sich /hat sich durchgedrängelt/ um g. sich ungeduldig durchdrängen; -drängen, sich /hat sich durchgedrängt/ sich durch eine Enge, Menschen­ menge drängen: sich durch die Menge, zum Aus­ gang, zwischen den Stuhlreihen d .; :drehen /hat,, ist durchgedreht/ 1. (hat) Fleisch d. (im F leisch ­ wolf zerkleinern) — 2 . umg. jmd. dreht durch jmd. verliert die Nerven (ist): das ist zuviel für ihn, der dreht noch durch —3 . /von Rädern eines Fahrzeugsf sich auf der Stelle drehen (hat): bei der Glätte dre­ hen die Räder durch; -dringen f / auch -dringend/ I. /ist durchgedrungen/ durch etw. dringen: hier dringt der Regen durch; das Gerücht ist zu uns durchgedrungen (bis zu uns gedrungen); er dringt mit seiner Stimme nicht durch (übertönt nicht an ­ dere Geräusche, erfüllt den Raum nicht mit seiner Stimme) — H . /hat durchdrungen/ 1. etw. d. durch ein Hindernis einen Weg bahnen: sie durchdrangen das Dickicht; <0> seine Augen versuchten das Dun­ kel zu d. — 2. ein Thema, einen wissenschaftlichen Stoff d. (gründlich und vollständig gedanklich auf­ nehmen und betrachten) — 3. etw. durchdringt jmdn. etw. ergreift von jmdm. Besitz und erfüllt ihn: ein Gefühl der Freude durchdrang ihn; von Dank­ barkeit, einer Idee, von Kälte durchdrungen sein; ;dringend /Adj.; / auch -dringen/ 1.1 . ein durch­ dringender (lauter und greller) Schrei 1.2 . ein durch­ dringender (strenger 5, penetranter 1) Geruch; -drmgung, die; -, jo. P L ; zu -dringen 11.2/: die wissenschaftliche, künstlerische D. eines Stoffes; :drueken /hat durchgedruckt/: die Buchstaben ha­ ben durchgedruckt (es ist so gedruckt worden, daß die Buchstaben auch auf der Rückseite des Blattes zu sehen sind); :drücken /hat durchgedrückt/ 1. etw. durch etw. drücken (1.4): den Quark d. (durch ein Sieb, Tuch drücken) — 2. ein paar Wäschestücke schnell d. (leicht durchwaschen) — 3. die Ellen­ bogen, Knie d. (so weit wie möglich nach hinten drücken und damit Arme, Beine in die Gerade brin­ gen) — 4 . umg. etw. durchsetzen (1.1 .1): einen Entwurf, seine Vorstellungen d .; 7dürfen /hat durchgedurft/ umg. sich durch eine Enge hindurch­ bewegen, eine Stelle passieren dürfen: darf ich bitte mal (hier) durch?; wer abgefertigt war, durfte durch; -eilen /hat durcheilt/: er durcheilte (durch­ querte eilend) den Saal; -einander jAdv.f 1. völlig ungeordnet, in Unordnung: hier ist alles d. — 2.jmd. ist d. (verwirrt 2); -einander, das; -s, jo. Pl.j 1.1 . be­ trächtliche Unordnung: das D. in der neuen Woh­ nung 1.2. Situation, in der Handlungen verworren durcheinandergehen: im Saal entstand ein allge­ meines, heilloses D. durcheinander- fin verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen; bezeichnet Unordnung, Verworrenheit, z. B .f: durcheinander­
durcheinanderbringen — Durchgangszimmer 269 fallen, durcheinanderlaufen, durcheinaüderreden, dureheinandertrinken durcheinander! -bringen fV b .f 1. alles d. (in U n­ ordnung bringen) — 2 . jmdn. d. (verwirren 2) — 8. Begriffe d. (miteinander verwechseln, nicht Idar erkennen); -gehen /Vb./ ungeordnet vonstatten ge­ hen, ablaufen: heute geht hier wieder einmal alles durcheinander; -kommen /Vb./ 1* in Unordnung geraten: bei dem Umzug ist vieles durcheinander­ gekommen — 2 . ich komme ganz durcheinander (gerate aus dem geordneten Oedankengang); -werfen jVb.j etw. durcheinanderbringen (1, 3) durch/Dureh| exerzieren /hat durchexerziert/ umg. etw. von Anfang bis Ende, in allen Einzel­ heiten üben, ausprobieren: Regeln, etw. an einem Beispiel d .; -fahren I. /ist durchgefahren/ 1. durch eine Enge hindurchfahren: dann kommt ein Tunnel, durch den müssen wir d. — 2. durch einen Ort d. (ohne Aufenthalt durch einen Ort fahren) — 3 . eine Stelle ohne Aufenthalt fahrend passieren: in N fährt der Zug durch; eben ist der Bus durchgefahren — 4. eine Zeitspanne über ohne Unterbrechung fahren: wir sind die Nacht durchgefahren — 5. der Zug fährt durch bis Saßnitz (dieser Zug fährt bis nach Saßnitz) — II. /hat durchfahren/ 1. einen Ort, ein Gebiet d. (fahrend durchqueren) — 2. eine Strecke d. (fahrend zurücklegen) — 3 . ein Schreck, Ge­ danke durchfährt jmdn. (jmd. bekommt einen Schreck, hat plötzlich einen Gedanken); ^fahrt, die 1.das Durchfahren (LI): D. verboten! — 2. \vorw. Sg.\ Durchreise: wir sind hier nur auf der D. — 8. Stelle, wo man durch eine Enge hindurchfährt: die D. passieren, frei halten; ^fall, der I. krankhafte häufige Ausscheidung dünnflüssigen Stuhls (IL2), Diarrhöe: (den) D. haben — II. Mißerfolg einer (Rolle in einer) Theateraufführung: das Stück wurde ein D .; :fallen /ist durchgefallen/ 1. in, bei einer Prüfung d. (eine Prüfung nicht bestehen) — 2. das Stück, die Aufführung fiel durch (wurde ein Durch­ fall II); :färben /hat durchgefärbt/: etw. färbt durch (färbt auf eine Umhüllung ab); :faulen /ist durchgefault/ (stellenweise) völlig von Fäulnis zer­ stört werden: die Bretter sind durchgefault; -1ech­ ten /hat durchgefochten/ eine Angelegenheit aktiv, m it Einsatz bis zum Erfolg betreiben: einen Prozeß d .; :feiern /hat durchgefeiert/ u m g .: wir haben (die Nacht) durchgefeiert (von abends bis morgens gefeiert); :feilen /hat durchgefeilt/ 1. etw. in zwei Teile feilen — 2. etw. vollständig, im einzelnen sorg­ fältig überarbeiten: den Artikel noch einmal d.; ;fet- ten /ist durchgefettet/: die Wurst fettet durch (das Fett der Wurst dringt durch die Umhüllung); ^finden /hat durchgefunden/1. sich irgendwohin d. den gesuchten Ort mit einiger Mühe finden: wirst du dich zu uns d.? — 2. in einer (komplizierten) Sache Übersicht gewinnen: durch diese Akte finde ich (mich) noch nicht durch; -fliegen I. /ist durch­ geflogen/ 1. durch etw. hindurchfliegen: wir sind durch die Wolkendecke durchgeflogen — 2 . sa ­ lopp durchfallen (1) — II . /hat durchflogen/ 1. eine Strecke fliegend zurücklegen: er durchflog die Strecke Berlin—Erfurt in einer dreiviertel Stunde — 2 . etw. flüchtig durchlesen: die Zeitung d.; -fließen /hat durchflossen/: der Bach durchfließt (fließt durch) die Wiesen; -fluten/hat durchflutet/1. Licht durch­ flutet den Raum (fällt in den Raum ein und erfüllt ihn) — 2. geh. eine Woge von Mitleid durchflutete (erfüllte) sie; :formen /hat durchgeformt/ etw. bis ins einzelne gründlich (aus)formen: seinen Stil, einen Aufsatz d .; -forschen /hat durchforscht/ 1. ein Wissensgebiet d. (gründlich, umfassend for­ schend untersuchen) — 2 . etw. gründlich betrachten, absuchen (2.1): die Gegend nach einem Lagerplatz d .; -forsten /forstete durch, auch durchforstete, hat durchgeforstet, auch durchforstet/ 1. F orstw . ein Waldgebiet d. (von unerwünschten Bäumen be­ freien) — 2. umg. seine Buchbestände d. (sichten und Bücher daraus aussondern); fragen, sich /hat sich durchgefragt/ um g. sich irgendwohin d. durch wiederholtes Fragen nach dem Weg zum Ziel ge­ langen : ich werde mich nach N, zu euch d.; :fressen /hat durchgefressen/ 1. das Kaninchen hat die Stallwand durchgefressen (hat ein Lo ch in die Stallwand gefressen) — 2 . Ivon chemischen Vorgängen! etw. zersetzen (1.1): der Rost hat die Eisenstäbe durchgefressen — 3 . sich d.: das Kaninchen hat sich durch das Gitter durchgefressen (hat ein Loch in das Gitter gefressen und ist hindurchgelangt) — 4. ^salopp sich bei jmdm. d. sich von jmdm., seine Gastfreundschaft ausnutzend, längere Zeit bewirten lassen: er hat sich zwei Wochen bei uns durch­ gefressen; -froren fAdj.; vorw. präd.j durchgefroren: nach dem langen W arten in der Kälte waren wir völlig d.; :fuhr, die; -en \vorw. Sg .j W irtsch. Transit (1) von Waren; :führbar fAdj.; nichtadv.; zu -führen 1/: derPlan ist nicht d.; führen/hat durch­ geführt/ 1. etw. in die Tat umsetzen, verwirklichen: einen Auftrag, Plan, Beschluß d. — 2. etw. aus ­ führen (3.3): eine Reparatur d. (etw. reparieren); Messungen d. — 3. etw. organisieren und stattfinden lassen: eine Veranstaltung, Tagung d.; Tführung, die das Durchführen: die D. des Plans, Versuches, Kongresses; p apie rd t. etw. kommt, gelangt zur D. (wird durchgeführt 3); etw. zur D. bringen (etw. durchführen 3); ;führungsbestimmung, die fvorw. Pl.j Anordnung über die Durchführung, Anwen­ dung eines Gesetzes, einer Verordnung; :füttern /hat durchgefüttert/ um g. jmdn. (zeitweilig) mit ernähren, versorgen; : gang, der 1. das Durchgehen (1): D. verboten! — 2. durch, zwischen etw. hin­ durchführender Weg, Gang: bitte den D. frei halten!; dort ist ein D. zur Straße — 3.1. festgelegter Zeit­ abschnitt, in dem eine Personengruppe (in einem Heim) betreut wird: wir sind im ersten D .; es wird in drei Durchgängen gegessen 3.2. Personen­ gruppe von 3.1: der erste D. ißt um acht Uhr, bleibt bis Monatsende im Lager — 4. Sport einer von mehreren gleichartigen Abschnitten in einem Wettkampf, in dem alle Teilnehmer einzeln hinter­ einander die gleiche Aufgabe absolvieren: der Ski­ springer stürzte im zweiten D .; : gängig lA d j.j von Anfang bis Ende immer wieder auftretend: ein durchgängiges Merkmal dieser Arbeit ist ... Durchgangs! -Stadium, das nicht endgültige E n t­ wicklungsstufe: etw., jmd. befindet sich in einem D.; -tür, die Tür, die zwei Zimmer unmittelbar mit­ einander verbindet; -verkehr, der 1. Verkehrsw. durch ein Verkehrsnetz od. dessen Teile hindurch­ gehender Verkehr: die Straße ist für den D. ge­ sperrt — 2. Wirtsch. Durchfuhr; -wagen, der Eisenb. Eisenbahnwagen mit einem Durchgang zum vorausgehenden, folgenden W agen; -zimmer, das Zimmer, durch das man gehen muß, um in ein
270 durchgehen — durchkom men anderes Zimmer ohne eigenen Zugang zum Korridor zu gelangen durch/Durch| : geben /hat durchgegeben/ ein e I n ­ formation über ein Medium übermitteln: die Nach­ richt wurde über Funk, Lautsprecher, im Radio durchgegeben; tgefroren /Adj.; vorw. präd./i nach dem langen Warten in der Kälte waren wir völlig d. (von Kälte durchdrungen); ;gehen /ist durchge­ gangen; / auch -gehend/ 1. durch, zwischen etw. hindurchgehen: durch die Reihen, Tür, nach vorn d. — 2. umg. etw., jmd. geht (durch etw.) durch etw., jmd. kann auf Grund seiner Abmessungen durch eine enge Stelle hindurch befördert, gebracht werden: der Schrank, das Kabel geht hier nicht durch — 3 . etw. dringt durch', der Mantel ist nicht imprägniert, durch den geht der Regen durch — 4. der Zug geht durch (fahrt durch) bis Saßnitz — 5. die Straße geht durch (verläuft direkt) bis zum Wald; ein Kleid mit durchgehenden (von oben bis unten verlaufenden) Streifen; ein durchgehender (über die Breite einer ganzen Front, mehrerer Zim­ mer verlaufender) Balkon; O das Grundmotiv der Sinfonie geht durch (tritt von Anfang bis Ende immer wieder auf) — 6 . die Sitzung geht durch (dauert ohne Unterbrechung an) bis 20 Uhr — 7. Pferde gehen durch (brechen aus der Führung aus und jagen davon) — 8.1. der Antrag ist (glatt) durchgegangen (von einer zuständigen Instanz, Gruppe gebilligt und angenommen worden) 8.2. etw. d. (unbeanstandet) lassen: so etwas soll man nicht d. lassen; jmdm. etw. d. lassen (jmds. Fehler, Versehen mit Nachsicht behandeln) — 9 . sein Tem­ perament, Gefühl ging mit ihm durch (er konnte sein Temperament, Gefühl nicht mehr zügeln) — 10. etw. durchsehen (2): den Artikel, Plan (noch einmal) d.; :gehend /Adj.; vorw. adv.; / auch - gehen/: das Geschäft ist, hat d. (ohne Mittags­ pause) geöffnet; -gejstigt /Adj.; vorw. attr./i seine durchgeistigten (von subtiler intellektueller Aktivi­ tät gezeichneten) Züge; ^geknöpft /Adj.; nicht adv./: ein durchgeknöpftes (von oben bis unten zu knöp­ fendes) Kleid; :gestalten /hat durchgestaltet/ etw. bis ins einzelne gründlich gestalten: eine lite­ rarische Figur, Aufführung d.; :gewebt /Adj.; nicht adv./: ein durchgewebter Teppich (Teppich, dessen Muster auch auf der Rückseite erscheint); ^gießen /hat durchgegossen/: den Kaffee, die Milch d. (durch ein Sieb gießen); :greifen /hat durchgegriffen; auch -greifend/ 1. durch etw., eine Öffnung hindurchgreifen: durch ein Gitter, einen Spalt d. — 2. gegen jmdn., einen Zustand energisch Maßnahmen ergreifen: gegen Rowdytum hart d.; :greifend /Adj.; nicht adv.; / auch -grei­ fen/ einschneidend: durchgreifende Maßnahmen, Änderungen; ;gucken /hat durchgeguckt/ umg. durch etw. durchblicken (1); :haben /Vb./ umg. 1. jmd. hat viel durch (durchgemacht) — 2 . wir haben den Ast durch (durchgesägt, - gehackt, - ge­ brochen) — 3. er hat das Buch durch (durch­ gelesen) — 4 . den Lehrstoff haben wir durch (durch­ genommen); :hacken /hat durchgehackt/ etw. in zwei Teile (zer)hacken; ;halten /hat durchgehalten/ aushalten (3): das Studium d. (sich anstrengen und bis zum Ende studieren); du mußt (bis zu Ende) d.; er hält nicht lange durch (vermag etw. nicht lange zu tun, zu ertragen); ^hangen /hat durchgehangen/ 1. nicht straff gespannt sein, durchgebogen hängen: die Leinen, Drähte hängen durch — 2 . umg. jmd. hängt durch jmd. ist zeitweilig leistungsunfähig, in schlechter Verfassung: ich habe gestern nach dem Fest mächtig durchgehangen; ;hauen /hat durch­ gehauen/ 1. /haute durch, geh. hieb durch/ etw. mit einem Werkzeug in zwei Teile schlagen: einen Ast, Klotz d. — 2. /haute durch/ jmdn. tüchtig verprügeln: der Vater hat ihn durchgehauen; :hecheln /hat durchgehechelt/ umg. etw., jmdn. d . über etw., jmdn. herziehen (4): die Bekannten, den Vorfall d.; :heizen /hat durchgeheizt/: die Räume d. (heizen, gründlich h eizen ); :helfen /hat durchgehol­ fen/ jmdm. (durch etw.) d. jmdm. helfen, eine schwie­ rige Lage zu bestehen: sich gegenseitig d.; ich werde sehen, wie ich mir durchhelfe (wie ich durchkomme 4, 5); :hören /hat durchgehört/ etw. durch etw. Schalldämmendes, durch ein anderes Geräusch hindurch hören: man konnte das Gespräch durch die Wand d .; auf einem Sender einen anderen d .; ^hungern, sich /hat sich durchgehungert/ sich hungernd durchbringen (3): nach dem Kriege haben wir uns so durchgehungert; : ixen /sw. Vb.; hat durchgeixt/: ein falsch getipptes Wort d. (durch Übertippen mit dem Buchstaben x ungültig machen, tilgen); -jagen I. /ist durchgejagt/ um g.: das Auto jagte durch (passierte in hoher Geschwindigkeit, ohne anzuhalten, eine Stelle, einen Ort) — II . /hat durchjagt/ 1. das Auto durchjagte (jagte ohne Aufenthalt durch) die Stadt — 2. etw. durchjagt (durchfährt II.3) jmdn.: ein Schreck durchjagte ihn; -kämmen I. /hat durchgekämmt/: das Haar d. (kämmen, gründlich kämmen) — II . /hat durch­ gekämmt, auch durchkämmt/: den Wald, das Ge­ lände d. (mit einer Kette von Menschen syste­ matisch, genau durchsuchen); -kämpfen /hat durchgekämpft/ 1. etw. durchsetzen (1.1 .1): ein Projekt d. — 2. sich durch etw. d . (sich durch etw. mit Mühe einen Weg bahnen); :kauen /hat durch­ gekaut/ 1. etw. gründlich kauen: Speisen, Brot gut d. — 2. um g. ein Thema, einen Stoff im Unterricht d. (gründlich, bis zum Überdruß behandeln); Tklin- gen /ist, hat durchgeklungen/: jmds. Stimme klingt durch (ist vor anderen Stimmen, Tönen hörbar); :kneten /hat durchgeknetet/ 1. etw. gründlich kneten: den Teig gut d. — 2. umg. jmdn. d . (kräf­ tig massieren); :koehen /hat durchgekocht/ etw. gründlich (miteinander) kochen: das Fleisch mit den Zwiebeln gut d.; :kommen /ist durchgekommen/ 1. einen Ort, eine Stelle passieren: der Zug ist eben durchgekommen — 2. durch eine Enge, ein Hinder­ nis hindurchgelangen: durch die Absperrung, Straßen nicht d .; in dem Gewühl war kein Durch­ kommen; die Sonne kommt durch (hinter den Wolken hervor) — 3 .1 . die Aufgabe ist kompliziert, ich komme nicht durch (erfasse und bewältige sie nicht voll) 3.2. mit einem Pensum d. (es bis zu Ende erledigen ) — 4 . die Zeit, Lage war schwierig, aber wir sind (gut, heil) durchgekommen (haben s ie überstanden) — 5. mit seinen Mitteln {bescheiden) leben können: für uns reicht es, wir kommen durch — 6. etw. dringt durch: hier kommt der Regen durch — 7. ich wollte dich anrufen, bin aber nicht durchgekommen (habe keine Verbindung bekommen) — 8. morgen hat er Prüfung, hoffentlich kommt er durch (besteht er sie) — 9 . der Kranke wird d. (nicht sterben) — 10. die Nachricht, Meldung ist gestern durchgekommen (durchgegeben worden) — 11. sich
durchkönnen— durchprüfen 271 durchsetzen (1.1 .2): er kommt mit seiner Frechheit immer wieder durch; mit dem Vorschlag wirst du nicht d. — 12. da kommt der Lehrer (in ihm) durch (bei solcher Gelegenheit merkt man, daß er Lehrer ist); ^können /hat durchgekonnt/ um g. durch etw., eine Enge, Absperrung hindurchgelangen können, dürfen : alle Ritzen sind verstopft, es kann nichts mehr durch; kann ich hier mal durch?; ^konstru- ieren /hat durchkonstruiert/: der Motor ist gut durchkonstruiert (in allen Einzelteilen funktions­ tüchtig konstruiert); -kramen /hat durchgekramt, auch durchkramt/ um g.: die Schublade d. (durch­ wühlen); -kreuzen I. /hat durchgekreuzt/ etw. mit einem K reu z (1.1 .1) durchstreichen — Df. /hat durch­ kreuzt/ 1. ein Gebiet kreuz und quer durchfahren, durchwandern: den Wald, Atlantik d. — 2. jmds. Absichten, Pläne d. (zunichte machen, vereiteln); :kriechen /ist durchgekrochen/ durch eine Öffnung hindurchkriechen: unter dem Zaun d .; :kriegen /hat durchgekriegt/ umg. 1 . etw. durchbringen (1): wir kriegen den Tisch nicht (durch die Tür) durch — 2. etw. in zwei Teile zertrennen können: die Pappe kriege ich mit der Schere nicht durch — 3 . einen Antrag d. (durchbringen 4) — 4 . wir werden den Kranken schon d. (durchbringen 2); ;laden /hat durchgeladen/ eine Handfeuerwaffe durch Öffnen und Schließen der Kammer (1.3) schußfertig ma­ chen: ein Gewehr d.; sofort d.; dangen /hat durch­ gelangt/ landsch. umg. durch etw. durchgreifen (1); daß,der; -lasses, -lasseBauw. durch Mauerwerk, einen Damm hindurchführender Durchbruch, Durch­ gang; dassen /hat durchgelassen/ 1. jmdn. durch­ gehen, -fahren, passieren lassen: der Pförtner hat ihn durchgelassen; würden Sie mich bitte mal d.? — 2. etw. durchdringen, durchgehen lassem die Vorhänge lassen kein Licht durch — 3. jmdm. etw. d. jmdm. etw. durchgehen lassen: diese Unart laß ich ihm nicht durch; dässig lAdj.f Flüssigkeiten, Gase durchdringen lassend: eine durchlässige Trennwand; die Schuhe sind d. (undicht); dazu dässigkeit, die; daucht, daucht, die; -, - en /Titel, Anrede für fürstliche Personen/: seine D., der Fürst von N; ich bitte Euer D. ...; dauf, der fachspr. das Durchlaufen von Stadien in der Fertigung von Produkten: den technologischen D. in der Montage verkürzen; -laufen I. /ist, hat durchgelaufen/ I. durch etw., eine Enge, zwischen etw. hindurch­ laufen (ist): durch das Tor d. — 2. (ist) wir sind durch das Erdgeschoß durchgelaufen (haben das Erdgeschoß laufend durchquert) — 3 . eine Zeit­ spanne über ohne Unterbrechung laufen (ist): wir sind vier Stunden durchgelaufen — 4. (hat) er hat seine Schuhe, Sohlen durchgelaufen (durch stän ­ diges Benutzen verschlissen) — 5 . etw. sickert durch (ist): an dieser Stelle ist Wasser durchgelaufen; der Kaffee läuft durch (sickert durch den Filter) — II. /hat durchlaufen/ etw., jmd. hat mehrere Stadien (in einer Entwicklung) d. (ist durch meh­ rere Stadien gegangen); die Schule d. (von Anfang bis Ende besuchen) Durchlauf] -erhitzer, der; -s, - Gerät, das durch­ laufendes Wasser selbsttätig erhitzt; -zeit, die f a ch ­ spr.: die Durchlaufzeiten (die Zeitspannen für den Durchlauf) senken durch/Durch] davieren, sich /hat sich durchlaviert/ umg. sich geschickt, Vorteile nutzend, durchbringen; - l$ben /hat durchlebt/: schwere Stunden, Ängste d. (durchmachen 1); desen /hat durchgelesen/ etw. von Anfang bis Ende lesen: den Bericht (schnell) d. - leuchten /hat durchleuchtet/ 1. jmdn., jmds. Lunge d. (mit Hilfe von Röntgenstrahlen unter­ suchen, ohne eine Aufnahme zu machen) — 2. etw. kritisch untersuchen: ein Problem, einen Tat­ bestand d .; ;liegen /hat durchgelegen/ 1. sich wund-, aufliegen (2.2): er ist schon lange bett­ lägerig und hat sich durchgelegen — 2. die Matratze ist durchgelegen (durch vieles Daraufliegen ist die Federung, Spannkraft der Matratze abgenutzt); - löchern /hat durchlöchert/ etw. d . viele Löcher in etw. machen, b$s. durch Schießen: eine durch­ löcherte Zielscheibe; ;lüften /hat durchgelüftet/ so lüften, daß die Luft durch den Raum hindurchziehen kann : wir wollen mal ordentlich d.; 7inachen /hat durchgemacht/ 1. etw. (Schweres) erleben und be­ steh en : er hat viel, hat Schweres durchgemacht ; eine Krankheit d.; jmd. hat eine Wandlung, Ent­ wicklung durchgemacht (hat sich gewandelt, ent­ wickelt) — 2. umg. 2.1. wir haben (die Nacht) durchgemacht (durchgefeiert) 2 .2 . wir wollen (die Mittagspause) d. (durcharbeiten 1); :marsch, der /o. PI./ salopp Durchfall (I); :marschieren /ist durch­ marschiert/ durch einen Ort, ein Gebiet marschieren: durchmarschierende Truppen; ;mengen /hat durch­ gemengt/ etw. durchmischen; -messen /hat durch­ messen/ geh. einen Raum, ein Gebiet (gehend, laufend) durchqueren: er durchmaß den Raum mit langen Schritten; den Kontinent d.; ymesser, der; -s, - durch den Mittelpunkt einer regelmäßigen geo­ metrischen Figur verlaufende Sehne, Strecke: der Kreis hat einen D. von 30 cm; der Stamm ist, mißt zwei Meter im D. (in der Dicke); ;mischen /hat durchgemischt/ etw. (gründlich) mischen: am Ende werden alle Zutaten noch einmal gut durchge­ mischt; Tmüssen /hat durchgemußt/ umg. 1 . durch etw., eine Enge, Absperrung hindurchgehen, -fahren m üssen: wenn wir zur Straße wollen, müssen wir hier durch; drängle ein bißchen, wir müssen (nach vom) durch — 2 . durch etw. d. eine schwierige Lage, Aufgabe meistern müssen: durch dieses Tief, da mußt du durch!; -nässen /hat durchnäßt; vorw. im Part. Prät./ etw., jmdn. durch und durch naß machen: unsere Kleidung war, wir waren völlig durchnäßt; der Regen durchnäßte uns bis auf die Haut; :nehmen /hat durchgenommen/ einen Lehr­ stoff behandeln: wir haben diesen Stoff, das noch nicht durchgenommen; numerieren /hat durch­ numeriert/ einzelne Teile von Anfang bis Ende, fort­ laufend numerieren: das Manuskript d.; organi­ sieren /hat durchorganisiert/ etw. bis in s ein zeln e organisieren: er hat alles, den Betrieb gut durch­ organisiert; :pauken /hat durchgepaukt/ u m g. etw. rücksichtslos durchsetzen (1.1 .1); ;pausen /hat durchgepaust/ etw. pausen: eine Zeichnung d .; peitschen /hat durchgepeitscht/ 1. jmdn. d. (jmdm. mehrere Schläge mit der Peitsche versetzen) —* 2. etw. (gewaltsam und) rücksichtslos schnell durch­ setzen (1.1 .1): einen Antrag, eine Vorlage d .; - p f lügen /hat durchpflügt/ geh.: die Meere d. (das Meer befahren); probieren /hat durchprobiert/ eine Reihe von Dingen, Vorgängen od. einen Vor­ gang ausnahmslos probieren: alle Sorten, Möglich­ keiten d .; wir wollen das einmal d.; :prüfen /hat durchgeprüft/ 1. etw. vollständig (über-, nach)prü­ fe n : die Rechnung, einen.Motor d. — 2. etw. durch­
probieren; :prügeln /hat durchgeprügelt/ jmdn. heftig prügeln; -pulsen /hat durchpulst/ geh. etw. durchströmt etw., jmd n .: heftige Freude durch­ pulste ihn; ;pusten /hat durchgepustet/ um g. vgl. durchblasen; -queren fsw. Vb. ; hat durchquert/: einen Raum, ein Gebiet d. {durch einen Raum, ein Gebiet in seiner ganzen Ausdehnung gehen, fahren); den Wald, die Stadt d.; : rasen /ist durchgerast/ vgl. durchjagen (I); Rasseln /ist durchgerasselt/ umg. durchfallen (1); Rationalisieren /hat durch­ rationalisiert/ einen Prozeß vollständig rationali­ sieren; Rechnen /hat durchgerechnet/ etw. voll­ ständig, in allen Einzelheiten {aus-, berechnen: eine Aufgabe, die Kosten d .; Regnen /hat durch­ geregnet/: hier, an dieser Stelle regnet es durch {dringt der Regen durch das Dach, die Decke); Reiche, die; - n fensterartige Öffnung in einer (Küchen)wand od. Tür zum Hindurchgeben bes. von Speisen, Geschirr; Reichen /hat durchgereicht/ etw. durch eine Öffnung reichen; Reise, die fvorw. Sg./: auf der D. sein, sich auf der D. befinden {einen Ort passieren, der nicht Anfang od. Ziel der Reise ist); jmdn., einen Ort auf der D. besuchen; -reisen I. /ist durchgereist; /f auch -reisende/ er ist gestern hier durchgereist {hat auf seiner Reise diesen Ort passiert) — IL /hat durchreist/ ein Gebiet d. {kreuz und quer durch ein Gebiet reisen); Reisende, der u. die / / auch -reisen 1/ jmd., der sich auf der Durchreise befindet; Reisevisum, das Visum aus­ schließlich für die Durchreise durch ein Land; Reißen /hat, ist durchgerissen/ 1. etw. in zwei Teile \zer)reißen (hat): das Blatt, den Faden d. — 2. in zwei Teile {zer)reißen (ist): bei der Belastung riß die Leine durch — 3. Mil. eine Schußwaffe, ohne lang­ sam durchzuziehen (1.2), abziehen (hat); Reiten /ist, hat durchgeritten/ 1 . (ist) er ist hier durchgeritten {hat reitend diesen Ort passiert) — 2 . (hat) sich d. {sich durch Reiten wund reiben); Ringen, sich /hat sich durchgerungen/ sich zu etw. d . seine inneren Widerstände überwindend sich zu etw. entschließen: sich zu einem Entschluß d.; Rosten /ist durch­ gerostet/ von Rost zerfressen, durchlöchert werden: der Kübel rostet durch; Rühren /hat durch­ gerührt/ 1. etw. gründlich (um)rühren: den Teig gut d. — 2. den Quark d. {durch ein Sieb rühren); Rutschen /ist durchgerutscht/ um g. 1. unbemerkt, unbeanstandet durchkommen: bei der Kontrolle mit d. — 2. der Fehler ist mir so durchgerutscht {unter­ laufen I) durchs fPräp. durch 4- Akk. (das) von Jdas/; / 1durch 1; jin vielen Fällen heute nur durchs/: mit jmdm. d . Leben gehen Burch/durchj Rage, die {anweisende) Mitteilung über ein M edium: Achtung, Achtung! Eine D .!; Ragen /hat durchgesagt/ 1. etw. Wichtiges, eine Anweisung über ein Medium mitteilen: die Gewinn­ zahlen, eine Meldung d. — 2. in einer Gruppe etw. von Person zu Person weitersagen: etw. nach hinten d.; Ragen /hat durchgesägt/ etw. in zwei Teile sägen: ein Brett d.; - s chaubar /Adj.; zu - s chauen I I /: (schwer) durchschaubare Zusam­ menhänge; er ist leicht d.; - s chauen I, /hat durch­ geschaut/ lan d sch. durch etw. durchblicken (1) —■ II* /hat durchschaut/ etw., jmdn. d. hinter einem {andersartigen) Anschein das wahre Wesen von etw., jmdm. erkennen: jmds. Machenschaften d.; ich durchschaue {verstehe) den Zusammenhang noch 272 durchprügeln — durchschlüpfen nicht; RCheinen /hat durchgeschienen; / auch - s cheinend; von Lichtstrahlen! etw. dringt {durch etw.) durch: Licht scheint durch die Ritzen, den Vorhang durch; Rcheinend /Adj.; nicht adv.; / auch -scheinen/ lichtdurchlässig, aber nicht durch­ sichtig: durchscheinendes Papier; :scheuern /hat durchgescheuert/: die Hose ist durchgescheuert (durch Reibung fadenscheinig geworden); -schießen /hat durchschossen/ 1. fvorw. im Part. Prät.f er lag mit durchschossenem (von einem Schuß, von Schüssen durchbohrtem) Arm — 2.1, B uchbind, ein Buch d. (bei einem Buch leere Blätter zwischen die bedruckten einfügen) 2.2, D ruckerei die Seiten d. (den Zeilenabstand durch Durchschuß vergrößern); RChimmern /hat durchgeschimmert/ durch etw. hindurchschimmern: Licht schimmerte durch den Vorhang durch; RChlafen /hat durchgeschlafen/: er hat (die N acht, zwei Tage) durchgeschlafen (ohne Unterbrechung geschlafen); ;Schlag, der 1. unter Verwendung von Kohlepapier hergestellte Kopie eines (maschinengeschriebenen Textes: etw. mit drei Durchschlagen schreiben — 2. siebartiges Küchengerät zum Durchschlagen (1.3); -schlagen / /* au ch -schlagend/ I, /hat, ist durchgeschlagen/ 1. etw. durchhauen (1) (hat): einen Holzklotz d. — 2. etw. d . etw. durch etw. hindurchschlagen (hat): zur Verfestigung einen Bolzen d. — 3. etw. durch ein Sieb, siebartiges Küchengerät passieren (hat): ge­ kochte Apfelstücke d. — 4.1 . sich mit (erheblicher) Anstrengung durchbringen (hat): sich allein, irgend­ wie d. 4 .2. sich irgendwohin d. Hinderndes, Gefah­ ren überwindend (unbemerkt) bis zu seinem Ziel gelangen (hat): sich zu seiner Truppe, bis nach N d. — 5. etw. schlägt durch etw. dringt durch Um­ hüllung, trennendes Material hindurch (ist): die Feuchtigkeit, Druckerschwärze schlägt durch — 6. (ist) da schlägt (wieder einmal) seine Veran­ lagung durch, ist sein Temperament durchge­ schlagen (durchgebrochen 1.3) — 7. etw. schlägt durch etw. wirkt stark abführend (hat): Rhabarber schlägt durch — II . /hat durchschlagen/ das Ge­ schoß durchschlug (schlug durch) das Dach; :schlagend /Adj.; nicht adv.; / auch -schlagen/: die Sache hatte einen durchschlagenden (sofort eintretenden und tiefgreifenden, umfassenden) Er­ folg; eine durchschlagende Wirkung; ein durch­ schlagendes (sofort und umfassend überzeugendes) Argument; Rchlagpapier, das jo. Pl.f dünnes Papier für Durchschläge; Rchlagskraft, die fo. Pl.f fach- spr. Kraft, Wucht, mit der ein Sprengkörper etw. durchschlägt: ein Geschoß von hoher D .; Rehlän- geln, sich /hat sich durchgeschlängelt/1. sich wen­ dig zwischen etw. hindurchbewegen: sich durch die, zwischen den Reihen d. — 2. sich mit Geschick durchbringen, sich durchlavieren: er schlängelt sich im Leben so durch; Rchlauchen, sich /hat sich durchgeschlaucht/ salopp ständig die Gebefreudig­ keit, Gefälligkeit, Gastfreundschaft anderer fü r sich ausnutzen; Rchleifen /hat durchgeschleift/ umg. jmdn. durchschleppen; 7Schleppen /hat durchge­ schleppt/ umg. jmdn., der schwächer, weniger fähig ist, mit Mühe durchbringen: wir haben ihn eine Zeitlang, mit durch das Examen durchgeschleppt; ^schleusen /hat durchgeschleust/ jmdn., ein F ahr­ zeug durch eine schwierige Strecke, ein schwieriges Gebiet hindurch führend geleiten, weisen: Passanten, eine Autokolonne (durch den Verkehr) d.; Rchlüp-
durchschmecken — durchsteigen 273 fen /ist durchgeschlüpft/ durch eine, Öffnung, Enge, zwischen etw. hindurchschlüpfen: durch den Zaun, zwischen den Reihen d .; ;Schmecken /hat durch­ geschmeckt/ den Geschmack eines Bestandteils einer Speise als hervorstechend wahrnehmen: man schmeckt das Natron, den Speck durch; :schmoren /ist durchgeschmort; bes. von elektrischen Leitern/ durch übergroße Hitzeentwicklung in der Isolation defekt werden: die Leitung ist durchgeschmort; ^schmuggeln /hat durchgeschmuggelt/ etw., jmdn., sich unerlaubterweise unbemerkt durch eine K on ­ trolle bringen: ein paar Zigaretten werden wir schon d. können; sich d.: er hat sich mit durch­ geschmuggelt; -schneiden 1 . /hat durchgeschnitten, auch durchschnitten/ etw. in zwei Teile schneiden: die Schnur, den Apfel (in der Mitte) d. — 2. /hat durchschnitten/ der Bach durchschneidet das Tal (fließt so durch das Tal, daß es dadurch geteilt wird); 7 schnitt, der 1.1. fvorw. Sg .f arithmetischer Mittel­ wert aus mehreren vergleichbaren Größen: den D. ermitteln, errechnen; der D. liegt bei drei Pro­ zent, 30 Jahren; es wurden im D. (durchschnitt­ lich 1) zehn Stück pro Tag produziert; der See ist im D. 15 Meter tief; er liegt mit seinen Leistungen über, unter dem D. (der Klasse); die Aufführung war nicht besonders, es war D. (sie war mittel­ mäßig) 1.2. jo. Pl.f der eine gewisse Norm repräsen­ tierende Teil einer (großen) Gruppe, Anzahl von Personen: das wird vom D. (der Bevölkerung, des Publikums) unterstützt, abgelehnt — 2 . M ath. Durchschnittswert; :schnittlich fAdj.f 1. /nicht präd.f den Durchschnittswert repräsentierend: die durchschnittliche Stundenzahl, Beteiligung, L e­ benserwartung; es werden d. (im allgem einen, im Durchschnitt) zehn Stück pro Tag produziert — 2. nicht besonders gut und nicht besonders schlecht, nicht außergewöhnlich, m ittelmäßig: seine Leistun­ gen sind (nur) d .; ein durchschnittliches Talent; er ist d. begabt Durchschnitts durchschnittlich (1 )|-alter, das fvorw . Sg.f; -einkommen, das; -geschwindigkeit, die; - lohn, der; -verdienst, der; -wert, der M ath. arithmetisches Mittel durch/Durch| -schnüffeln /hat durchgesehnüffelt, auch durchschnüffelt; emot. neg.f etw. neugierig und eingehend durchsuchen: jmds. Tasche, Briefe d.; 7 Schrift, die Durchschlag (1): von etw. eine D. an­ fertigen; : schuß, der fPl. -Schüsse/ 1. Schußver­ letzung, bei der das Geschoß durch den Körper, einen Körperteil hindurchgegangen ist — 2. fo. Pl.f 2.1. Druckerei (drucktechnisches Mittel zur Herstellung von) Zwischenraum zwischen Druckzeilen 2.2. Buch­ bind . die beim Durchschießen eingebrachten leeren Blätter; : schütteln /hat durchgeschüttelt/ jmdn. h ef­ tig, längere Zeit schütteln: jmdn. bei den Schultern packen und d .; -schwimmen I. /ist durchgeschwom­ men/ durch, zwischen, unter etw. hindurchschwim­ m en : er ist unter der Brücke durchgeschwommen — II. /hat durchschwpmmen/ ein Gewässer schwim­ mend durchqueren: einen Fluß d.; :schwitzen /hat durchgeschwitzt/: er hat den Pulli durchgeschwitzt (hat so geschwitzt, daß der Pulli feucht ist); sein Hemd ist durchgeschwitzt; : sehen /hat durchge­ sehen/ 1 . durch etw. durchblicken (1): laß mich mal (durch das Fernglas) d. — 2. etw. unter einem be­ stimmten Gesichtspunkt (der Reihe nach) von A n ­ fang bis Ende prüfend ansehen: die Post, Liste, den Stoff (auf Fehler) d.; die Hausaufgaben, Hefte d. (durchlesen und korrigieren) ; eine Zeitschrift d. (flüchtig durchlesen, durchblättern) — 8 . umg. er sieht (da) nicht durch (durchschaut das nicht in sei­ nen Zusammenhängen); -seihen /hat durchgeseiht/ etw. zum Zweck des Filterns durch ein Sieb, Tuch gießen: die Milch d.; ^sein /ist durchgewesen; Präs. u . Prät. / 2durch/ umg.; - s etzen I. /hat durchgesetzt/1.1. etw. d. gegen Widerstand erreichen, daß etw. zur Wirkung, Geltung gelangt: Forderun­ gen, seinen Willen d.; er setzte durch, daß ... 1.2 . etw., jmd. setzt sich durch etw., jmd. gelangt gegen Widerstand zur (allgemeinen) Wirkung, Gel­ tu n g: seine Ideen setzten sich damals noch nicht durch; er hat sich in diesem Kollektiv, mit seiner Meinung durchgesetzt — II . /hat durchsetzt; oft im Part. Prät.f etw. mit etw., eine Gruppe von Per­ sonen mit Personen d. auf eine Menge von Dingen, Personen (mit bestimmter Absicht) eine Anzahl an­ derer Dinge, Personen (gleichmäßig) verteilen: ein mit Birken durchsetzter Kiefernwald; eine Gruppe mit Agenten d.; zu 1.1.1 :setzung, die;. - , fo. Pl.f; 7sicht, die das Durchsehen (2): bei einer D. Mängel, Fehler feststellen; bei D. der Akten ...; das Auto zur D. (zur technischen Überprüfung und Wartung) bringen; :Sichtig 1. fvorw. von Materialien! so be­ schafffen, daß man hindurchsehen kann: ein durch­ sichtiger Stoff; die Folie ist d. — 2. seine Absich­ ten, Motive sind (allzu) d. (leicht durchschaubar); : sickern /ist durchgesickert/ 1. durch etw. sickern: das Wasser ist durchgesickert — 2. etw. sickert durch etw., was geheimgehalten werden soll, wird durch Indiskretion doch bekannt: es ist nichts offi­ ziell mitgeteilt worden, aber es ist etwas (davon) durchgesickert; Tsieben /hat durchgesiebt/ etw. 1sieben (1): das Mehl, den Kies d.; : sitzen /hat durchgesessen/: er hat den Hosenboden durch­ gesessen (durch vieles Daraufsitzen abgenutzt, ver­ schlissen); die Polsterung ist durchgesessen; :sollen /hat durchgesollt/ umg. durch etw., eine Enge hindurchgebracht, - befördert werden sollen: der Bolzen, Faden soll hier durch; 7 Spielen /hat durchgespielt/ 1. etw. von Anfang bis Ende probend spielen : eine Szene d.; die Sonate einmal d. — 2. einen (künftigen, geplanten, gedachten) Prozeß (1) in allen einzelnen Abläufen modellhaft gestalten: die Situation d .; : sprechen /hat durchgesprochen/ etw. von Anfang bis Ende, bis ins einzelne besprechen: Aufgaben d .; : spülen /hat durchgespült/:die Wäsche (gut) d. (spülen l .i) ; : starten /ist durchgestartet/ 1.1. Flugw . die Maschine, der Pilot startet durch (der Pilot setzt zur Landung an, setzt aber wegen der gefährdeten Landung nicht auf, sondern bringt das Triebwerk od. die Triebwerke wieder auf hohe Touren und zieht das Flugzeug wie beim Start hoch) 1.2. Kraftfahrzeugtechn. jmd., ein Auto startet durch (bremst, fährt aber mit hoher Motorleistung weiter) ; -stechen I. /hat durchgestoehen/ durch etw. hindurchstechen: durch den Stoff d. — H. /hat durchstochen/ er durchstach (stach .durch) das Leder mit einer Ahle; :stecken fsw. Vb.; hat durch­ gesteckt/ etw. durch eine Öffnung stecken: (jmdm.) einen Brief, Zettel d. (durch den Briefschlitz stecken ); 7Stehen /hat durchgestanden/ etw. aus^ halten (1): diese Belastung steht er nicht durch; wenn er nur die Krisis durchsteht (übersteht); - Steigen /ist durchgestiegen/ durch etw. , eine öff- 18 Wörterbuch
274 durchstellen — durchziehen nung hindurchsteigen: durch den Zaun d.; + / da steig ich nicht durch; 7 stellen /hat durchgestellt/ ein Telefongespräch vom Hauptapparat an einen Nebenanschluß weiterleiten: warten Sie bitte, ich stelle durch; :stemmen /hat durehgestemmt/ 1.1. etw. mit dem Stemmeisen durchbrechen (1.2); die Wand d. 1.2. ein Loch (durch die Wand) d. (mit dem Stemmeisen ein Loch in etw. schlagen); - stöbern /hat durchgestöbert, auch durchstöbert/ etw. (nach etw.) suchend durchkramen: jmds. Sachen, den Schrank d .; -stoßen I. /hat, ist durchgestoßen/ 1. etw. durch Stoßen durchbrechen (1.2) (hat): die Zwischenwand d. — 2. /von Teilen von Kleidungs­ stückenI etw. durchscheuern (hat): die Armelkanten sind durchgestoßen — 3 . durchbrechen (1.3) (ist); feindliche Verbände sind an zwei Frontabschnitten durchgestoßen — II . /hat durchstoßen/ gegneri­ sche Truppen durchstießen (durchbrachen II. 1) die Verteidigungslinie; -strahlen /hat durchstrahlt/ fachspr. etw. mit Strahlen durchdringen (II.l): ein Metall, eine Substanz d .; : strecken /hat durch­ gestreckt/ : die Arme, Beine, Knie d. (durch­ drücken 3); : streichen /hat durchgestrichen/ 1. Ge­ schriebenes, Gedrucktes mit einem Strich, mit Strichen durch diesen Text ungültig machen: ein Wort d. — 2. etw. durch ein feines Sieb passieren: den Brei d.; - streifen /hat durchstreift/ ein Gebiet ziellos durch­ wandern: den Wald d.; -strömen /hat durchströmt/ etw. durchströmt jmdn. etw. ergreift von jmdm. B e­ sitz und erfüllt ihn: ein Gefühl der Wärme, Freude durchströmte ihn; strukturieren /hat durchstruk­ turiert/ etw. bis ins einzelne strukturieren (1): jvorw. im P a r t. P rä t.j ein (gut) durchstrukturierter Betrieb, Artikel; studieren /hat durchstudiert/ etw. durcharbeiten (2): einen Artikel d.; -suchen /hat durchsucht, auch durchgesucht/ etw., jmdn. d. in etw., der Kleidung von jmdm. gründlich suchen, um dort etw., jmdn. zu finden: ich habe alles durch­ gesucht, meine Taschen durchsucht, den Schlüssel aber nicht gefunden; unsere Wohnung, der Ver­ dächtige wurde durchsucht; -suchung, die; -, -en das Durchsuchen, bes. als juristische, polizeiliche Maßnahme: bei der D. (des Verstecks) wurden Waffen gefunden; -suchungsbefehl, der Jur. rich­ terliche Legitimation für das Vornehmen einer Durch­ suchu ng; ^testen /hat durchgetestet/ etw. (gründ­ lich) testen: wir werden das Gerät vorher d .; 7trai- nieren /hat durchtrainiert; vorw. im Part. P rät.j: ein durchtrainierter (von sportlichem Training ge­ prägter) Körper; -tränkt /Adj.; nicht adv./ etw. ist mit, von etw. durchtränkt etw. ist durch und durch mit, von etw. getränkt: der Verband war von Blut durchtränkt; -trennen /hat durchgetrennt, auch durchtrennt/ etw. in zwei Teile trennen: das Kabel, die Leitung d.; :treten /hat, ist durchgetreten/ 1. einen Hebel bis zum Anschlag treten (hat): das Gaspedal d. — 2. vom Eingang weiter in das Innere eines Raumes od. öffentlichen Verkehrsmittels gehen, um Nachfolgenden Platz zu machen (ist): bitte, weiter d., zur Wagenmitte d .!; -trieben jA d j.j gerissen, (heimtückisch) schlau: der Bursche ist d.; - wachen /hat durchwacht; vorw. im Part. Prät.j: eine durchwachte (vjachend, wach verbrachte) Nacht;-wachsen jAdj.; nicht adv.j:durchwachsener (mit magerem Fleisch durchsetzter) Speck; O um g. scherzh. „wie geht’s?“ „Danke, d. (durchschnitt­ lich 2)“ ; :wählen /hat durchgewählt/ im Telefon­ verkehr eine Anschlußnummer unmittelbar ohne Vermittlung wählen: nach N, zu meinem Apparat kann man d.; - wandern /hat durchwandert/ ein Gebiet wandernd durchqueren: das Tal, die Gegend d.; -wärmen /hat durchgewärmt, auch durchwärmt/ jmdn., sich, etw. durch und durch erwärmen: der Tee hat uns gut durchgewärmt, durchwärmt; ein angenehm durchwärmter R aum ; 7waschen /hat durchgewaschen/: ein paar Kleinigkeiten schnell d. (1waschen 1.1); -waten I. /ist durch­ gewatet/ durch etw. hindurchwaten: der Bach war nicht tief, man konnte d. — II. /hat durchwatet/ den Bach d. (den Bach watend durchqueren); 7weg, - weg jAdv./ (fast) ausnahmslos: das Wetter war d. schön; es waren d. (in der überwiegenden M ehr­ zahl) gute Arbeiten; die Teilnehmer waren d. Jugendliche; :wegs [,.ve:ks], auch -wegs /Adv.j süddt. österr. Schweiz, durchweg; -weichen I. /ist durchgeweicht/ von Nässe ganz und gar auf­ geweicht werden: die Tüte, der Karton ist durch­ geweicht — H . /hat durchweicht/ etw. durchnässen und dadurch ganz und gar aufweichen: die Wege waren durchweicht; :werfen /hat durchgeworfen/ etw. durch etw., eine Öffnung hindurchwerfen: einen Brief d.; :wetzen /hat durchgewetzt/ lan d - sch. etw. durchscheuern; 7winden, sich /hat sich durchgewunden/ 1. sich durch, zwischen etw., z wi­ schen Personen hindurchwinden: sich zwischen den Reihen d. — 2. sich durchschlängeln (2): er windet sich überall, immer wieder so durch; 7wirken /hat durchgewirkt/ etw. durchkneten (1); -wirkt /Adj./: ein mit Metallfäden durchwirkter Stoff (ein Stoff, in den beim Wirken, Weben Metallfäden einge­ arbeitet sind); 7Wollen /hat durchgewollt/ umg. 1. durch eine Menschenmenge, Enge, durch Hindern­ des hindurchgelangen wollen: er machte den Um­ stehenden klar, daß er durchwollte — 2 . durch etw. dringen, einen Durchbruch schaffen wollen: an dieser Stelle wollen wir durch die Decke durch; - wühlen /hat durchwühlt, auch durchgewühlt/ etw. wühlend durchsuchen: seine Sachen, Tasche, die Käste d .; :Wursteln, sich /hat sich durchge- wurstelt/ umg. sich in unzulänglicher Weise durchbringen, durchhelfen: er wird sich ewig, wieder nur so d.; :zählen /hat durchgezählt/ eine Anzahl von Dingen, Personen von Anfang bis Ende zählen: Wäschestücke, die aufgeführten Positionen d . ; - ziehen I. /hat, ist durchgezogen/1. etw. durch etw., eine Öffnung hindurchziehen (hat): den Faden (durch das Nadelöhr) d. — 2. etw. bis zu einem äußersten Punkt, Anschlag ziehen (hat): die Säge, das Ruder d. — 3. umg. eine Arbeit, Angelegen­ heit, Aktion zügig, ohne große Umstände erledigen, abwickeln (hat): das ziehen wir auch noch (mit) durch; ein Programm d. — 4. durch einen Ort, ein Gebiet ziehen (ist): gestern ist ein Wanderzirkus hier durchgezogen — 5. jvon Speisen, die mit einer Lösung angemächt, eingelegt werden/ (ist): der Salat muß eine Stunde d. (die Bestandteile des Salats müssen das Aroma der Lösung aufnehmen); die Gurken sind gut durchgezogen — II . /hat durchzogen/ 1. Karawanen d. (durchqueren, ziehen durch) die Wüste — 2 . etw. durchzieht etw. etw. zieht sich linienförmig durch etw.: jvorw. im Part. Prät.j ein von zahlreichen Wasserläufen durch­ zogenes Gebiet; <> das Grundmotiv durchzieht die ganze Sinfonie (tritt von Anfang bis Ende immer
durchzucken — Dusseligkeit 275 wieder a u f); -zucken /hat durchzuckt/ etw. durch­ zuckt jmdn. etw. durchfährt (II.3) jmdn. blitzartig: der Gedanke durchzuckte ihn, daß : zug, der 1. fvorw. 8g .f das Durchziehen (1.4): der D. von Wolkenfeldem — 2. jo. PI .j Luftzug, der durch zwei einander gegenüberliegende Öffnungen entsteht: heim öffnen der Tür entstand D.; D. machen (<absicht­ lich durch Lüften Luftzug entstehen lassen); ^zwän- gen, sich /hat sich durchgezwängt/ sich durch eine Menschenmenge, Enge, (irgendwohin) hindurch­ zwängen: sich durch den Türspalt, nach vom d. dürfen (er darf), durfte, hat gedurft 1. /d. + In f .; bei vorangehendem Inf. steht der Inf. von d. statt des Part. Prät.; steht d. ohne folgenden Inf. , so ergibt sich aus Zusammenhang und Situation der zu ergänzende In f.; der zu ergänzende In f. kann durch das, es ersetzt werden! 1,1.1. jmds. Erlaubnis, Ein ­ willigung zu etw. haben: du darfst nur ins Kino gehen, wenn du damit fertig hist; der Kranke darf schon aufstehen; hast du mitgehen d .?; darf ich stören?; ich durfte nicht zu ihm; wenn ich gedurft hätte, wäre ich heute zu dir gekommen; sie wird es nicht gedurft haben; hier darf nicht geraucht werden; iron . nun darf (muß) ich wieder alles allein machen! 1.1 .2 . jin höflicher Rede, bes. in einer Frage,Aufforderung/: darf, dürfte ich um den Zucker bitten?; darf, dürfte ich Sie bitten, mir zu folgen!; ich darf Sie noch darauf hinweisen, daß ... 1.2. ethisch od. durch die Umstände zu etw. berechtigt sein : so etwas darf man nicht sagen; das darfst du nicht miteinander vergleichen 1.8. /in meist verneinten Sätzen, die einen Wunsch, eine Bitte ausdrückenj: du darfst nicht traurig sein (sei bitte nicht traurig)\ — 2. /dürfte + Inf.; steht in vorsichtigen Feststellungen und mildert eine be­ stimmte Behauptung, Aussage/: morgen dürfte es Regen geben (gibt es wahrscheinlich, vermutlich Regen); es dürfte nicht schwer sein, das zu be­ weisen ; das dürfte genügen dürftig jA dj.j 1. ärmlich: d. gekleidet sein, leben; dürftige Kleidung — 2. sehr ungenügend hinsicht­ lich der Qualität, Qu antität: ein dürftiges Ergebnis; der Vortrag war ziemlich d. (inhaltsarm); er war nur d. bekleidet Duroplast, auch Duroplast, der jvorw. Pl.f unlös­ licher und nicht schmelzbarer Plast dürr fAdj.; nicht adv.f 1. /von Teilen des pflanz­ lichen Organismus /trocken, vertrocknet: ein dürrer Ast, Strauch; dürres Laub — 2. fvom Boden/ trocken und unfruchtbar, karg: auf diesem dürren Boden wächst nichts — 8 . unangenehm dünn (1.2), mager (2): ein langer, dürrer K erl; einen dürren Hals haben — 4 . etw. mit, in dürren Worten (knapp und nüchtern 3.1) sagen, schildern Dürre, die; -, -n Periode großer Trockenheit, bes. in der Vegetationszeit: die D. (während) des letzten Sommers; es herrscht (eine) große D. dürre/Dürre| -fest jAdj.; nicht adv.j fachspr. jvon Pflanzenj unempfindlich, widerstandsfähig gegen (große) Trockenheit: diese Sträucher sind d .; -jahr, das von Dürre gekennzeichnetes Jahr: die Auswir­ kungen dieses Dürrejahres; -periode, die D ü rr e; - resistent /Adj.; nicht adv.f fachspr. vgl. - fest; - s chaden, die jPl.j durch Dürre verursachte Schäden an pflanzlichen Kulturen Durst, der; -es, jo. Pl.j 1. Bedürfnis zu trinken: (großen) D. haben; D. leiden; den D. stillen; Hering macht D.; D. auf Bier, Kaffee; Tee löscht (gut) den D. — 2. geh. jmds. D . (heftiges Ver­ langen) nach Rache, Wahrheit, Liebe - f umg. einen, eins über den D. trinken (mehr trinken, als man verträgt) dursten, durstete, hat gedurstet D u rs t (1) leiden : jvorw. mit Modalverben! das Vieh mußte d.; hun­ gern und d .; <C> geh. die Erde durstet (ist aus­ getrocknet, braucht Regen) dürsten, dürstete, hat gedürstet 1. ve ra lten d jmdn. dürstet es jmd. hat, leidet Durst: es dürstete ihn (nach einem frischen Trunk) — 2. geh . jmd. dürstet, es dürstet jmd. (jmd. hat ein heftiges Ver­ langen) nach Rache, Liebe Durst|gefühl, das jo. P l.j : ein (heftiges) D. ver­ spüren durstig /Adj.! 1. Durst habend: d. sein; das war ein Labsal für unsere durstigen Kehlen; wir hatten uns müde, hungrig und d. gelaufen — 2 . geh. d. nach Wissen, Liebe sein (ein heftiges Verlangen nach Wissen, Liebe haben) durst/Durst| -stillend /Adj.; nicht ad v.j: ein durst­ stillendes (den Durst gut stillendes) Getränk;-strecke, die Zeitspanne, in der jmd. Entbehrungen, Ein­ schränkungen auf sich nehmen m uß: es war eine D. für die Familie, als er nur die Invalidenrente bekam Dusche, die; -n 1 . Vorrichtung, mit der man zu feinen Strahlen verteiltes Wasser (von oben) auf den Körper auftreffen lassen kann: unter die D. gehen; sich unter die D. stellen — 2 . eine Ein­ zimmerwohnung mit D. (Raum, Nische, Ein­ richtung mit 1) — 3. das Duschen: eine D. nehmen (sich dusch en ); tägliche, kalte Duschen - f etw. ist für jmdn. (wie) eine kalte D. (etw. wirkt schlagartig ernüchternd, enttäuschend auf jmdn.) Dusch|ecke, die abgetrennte Ecke in einem Bad (3.1), Waschraum mit einer Dusche duschen jsw. Vb.; hat/ sich, jmdn. d. sich, jmdn. von, mit der Dusche besprühen (lassen): sich heiß, kalt d .; den Oberkörper d .; die Kinder müssen noch geduscht werden Dusch| -nische, die vgl. Duschecke; -raum, der Raum mit Dusche(n) Düse, die; -, -n Teil einer Rohrleitung mit sich all­ mählich verengendem Querschnitt, worin die Ge­ schwindigkeit des durchströmenden Mediums erhöht und der statische Druck gesenkt wird: eine Flüssig­ keit mit einer, durch eine D. (ein)spritzen, zer­ stäuben; die D. ist verstopft Dusel, der; -s, jo. Pl.j umg. I . D. haben (unver­ mutet und ohne jedes Zutun) Glück haben: da hatte ich einen mächtigen D .; das war D. — II.1. Däm­ merzustand — 2. landsch. im D. (betrunken) sein duselig jAdj.j umg.: ich bin, mir ist so d. (benom­ men, mir ist schwindlig) duseln jsw. Vb.; hat/ umg. leicht schlafen: ich habe eben ein bißchen geduselt Düsen| -antrieb, der jo. Pl.j Antrieb durch ein Strahltriebwerk: ein Flugzeug mit D .; - f lugzeug, das Flugzeug mit Düsenantrieb; -Jäger, der Jagd­ flugzeug mit Düsenantrieb; -maschine, die Düsen­ flugzeug; -treibstoff, der Treibstoff für Düsenflug­ zeuge; -triebwerk, das Strahltriebwerk Dussel, der; -s, -/ -s umg. Schimpfw. Dummkopf, Trottel: ach, ich bin doch ein D .!; so ein D .! dusselig jA d j.j s. dußlig Dusseligkeit, die s. Dußligkeit 18*
Dussel|kopp, der; -s, -köppe salopp Schimpfw. Dussel:du D.! dusseln /sw. Vb.; hat/landsch. 1.duseln — 2 . sich dußlig verhalten, eine Dußligkeit machen Dussel|tier,dassaloppSchimpfw. Dussel: du D .! dußlig /Adj./ umg. dämlich: ein dußliger Kerl; sich d. benehmen; so was Dußliges! -f- sich / dumm und d. suchen, essen, reden Dußligkeit, die; -, - en umg. /zu dußlig/ duster /Adj./ landsch. dunkel (1): es wird schon d.; das Zimmer ist sehr d.; im Dustern sitzen düster /Adj./ 1.1. ziemlich dunkel (1): düsteres Licht; ein düsterer Gang; eine d. brennende Lampe 1.2 . ziemlich dunkel (2) und etwas unheimlich, be­ drückend wirkend: düstere Mauern; ein düsterer Hintergrund; düstere Farben; etw. in den düster­ sten Farben ausmalen (pessimistisch schildern) — 2. unklar (2.3), dunkel (5): die ganze Angelegenheit ist ziemlich d. — 8. gedrückt, schwermütig (und ver­ schlossen wirkend): in düsterer Stimmung sein; sein düsterer Blick; düstere (von Schwermut be­ stimmte, unerquickliche) Gedanken hegen Dutt, der; -s, -e/-s \vorw. Sg .j landsch. zu einem Knoten gestecktes Haar: einen D. tragen Dutzend, das; -s, -/ -e 1. /PI. -; Maßeinheit/ zwölf Stück derselben A rt: ein D. weiße, weißer Taschen­ tücher; ein, das D. Eier kostet, auch kosten . ..; veraltend etw. imD.kaufen —2.jPl. -e;nurim PI.; o. Art.f eine unbestimmte größere Anzahl: Dutzende von Menschen drängten sich am Eingang; an den Häusern flatterten Dutzende roter Wimpel; sie kamen zu Dutzenden (in großer Anzahl) dutzend/Dutzend zu Dutzend 2|-fach fAdj.f recht häufig: das dutzendfache Vorkommen von etw.; dasgibt es d.; - gesicht, das fPl. - er/ Gesicht ohne einprägsame individuelle Züge; -mal fAdv.f: ich habe dir das schon d. gesagt (wie oft habe ich dir das schon gesagt)!; -wäre, die fo. Pl.f etw., was in großer Menge, Anzahl hergestellt wird und nicht besonders wertvoll ist: dieser Schmuck da, das ist D.; - weise /Adv./ zu Dutzenden: d. stapeln sich die Exemplare Duz|bruder, der Duzfreund: er ist mein D.; 276 Dusselkopp — Ebenbild die beiden sind doch Duzbrüder (duzen ein ­ ander) duzen jsw. Vb.; hat/: sich, einander d. (einander mit fdu* anreden); ich duze mich mit ihm (er und ich, wir reden einander mit an); jmdn. d. (jmdn. mit fdu1anreden) Duz| -freund, der guter Bekannter, mit dem man sich duzt: N ist doch sein D.; - fuß, der — mit jmdm. auf (dem) D. stehen (sich mit jmdm. duzen) Dynamik, die; -, /o. PI./ [dy..] 1. Teilgebiet der Physik, das sich mit den durch Kräfte erzeugten mechanischen Bewegungen befaßt — 2. auf Ver­ änderung, Entwicklung gerichtete K raft: dieD. (dia­ lektische Beweglichkeit) gesellschaftlicher Entwick­ lungsprozesse; die D. einer Persönlichkeit; ein Drama voller Spannung und D. dynamisch /Adj.f [dy..] 1. /nicht adv./ die durch Kräfte erzeugten mechanischen Bewegungen be­ treffend: dynamische Gesetze, Vorgänge — 2 . von Dynamik (2) gekennzeichnet: dynamische Ent­ wicklungen, Abläufe Dynamit, auch Dynamjt, das; -(e)s, jo. PI./, fa ch - spr. -e [dy..] Sprengstoff auf der Basis des Nitro­ glyzerins Dynamo, der; -/-s, -s [dy..] Generator (1), bes. für ein Fahrrad: einen D. am Fahrrad anbringen Dynastie, die; -, - n [dy.., PI. . .i:on] fürstliches Herrscherhaus, das durch Erbfolge über mehrere Generationen den Souverän stellt: die D. der Habs­ burger; dazu dynastisch /Adj.; nur attr./ Dystonie, die; -, -n [dy.., PI. . . i:on] Med. ab­ normer Spannungszustand von Gefäßen, Nerven, M uskeln : eine vegetative D. /Sammelbez. fü r die durch Erkrankung des vegetativen Nervensystems bedingten Symptomkomplexe/ D-Zug, der [de:..] der Personenbeförderung dienen­ der, über längere Strecken mit hoher Geschivindigkeit verkehrender, nur an wichtigen Stationen haltender Zug (II.1), Schnellzug D-Zug| -»Tempo, das /o. PL/ um g.: im D. (sehr schnell) angerannt kommen; -sWagen, der;-»Zu­ schlag, der für die Benutzung eines D-Zuges zu zahlender Zuschlag E e, E, das; -/umg. -s 1. der Laut E; fünfter Buch­ stabe des Alphabets: ein kleines, großes E — 2. Mus. dritter Ton der C-Dur-Tonleiter Ebbe, die; -, /o. PL/ im Wechsel der Gezeiten zwei­ mal täglich vor sich gehender Rückgang des Wasser- Standes des Meeres bis zum Niedrigwasser: das Ein­ treten der E.; jetzt ist E. -f- umg. bei mir ist E. (ich habe nur noch wenig, kein Geld mehr) 1eben /Adj./ 1. ohne (nennenswerte) Bodenerhebun­ gen, flach (1): ebenes Land; die Gegend ist e. — 2. gleichmäßig flach und glatt: der Platz, Fußboden ist e .; den Boden e. machen 2eben /Adv./1. /betont/ 1.1. soeben (1.1): e. beginnt es zu regnen; e. kommt er herein; wir wollten e. gehen, da ... 1 .2 . soeben (1.2): er war e. noch hier, ist e. weggegangen 1.8 . landsch., bes. norddt. (jetzt) gleich (und für kurze Zeit), rasch: komm doch e. mal herüber; ich schaue e. mal nach — 2 . /be­ tont; in Verbindung mit noch, auch so/ knapp, mit Mühe und Not: ich habe den Zug e. noch erreicht; wir sind e. so ausgekommen — 3 . umg. e .!; e., e .!; na e .! /drückt (lebhafte, nachdrückliche) Zustim ­ mung zu Gesagtem aus/ so ist es, das meine ich auch\: „das braucht man sich nicht gefallen zu lassen!“ „Eben!“ — 4. /unbetont; als Partikel/ 4.1. /bestätigt etw. aus Einsicht in die Unabänder­ lichkeit/: das ist e. schade; es ist e. herrlich, wenn . . . ; e. (3gerade 5.2) darum, deshalb, -wegen; e. (3ge- rade 5.2) das meine ich; so ist das e. (nun einmal); da ist e. nichts mehr zu ändern; dann e. nicht!; ich mache das e. so, und damit Schluß 4.2 . /mildert eine Verneinung/ 3gerade (5.1): das ist nicht e. bil­ lig ; er ist nicht e. ein großer Könner Eben/eben| -bild, das jmd. ist jmds. E. jmd. ist jmdm. im Äußeren, bes. in den Gesichtszügen, sehr
ebenbürtig — Ecke 277 ähnlich: sie ist das E. ihrer Mutter; -bürtig /Adj.; nicht adv./ jmdm. gleich in seinen Fähigkeiten, an Können, gleichwertig in der Leistung: er ist (ihm) ein ebenbürtiger Gegner; jmdm. e. sein; -da, -da /Adv.; bei Angabe von Zitatstellen; Abk. ebd./: das gleiche Zitat findet sich e., ebd. (an der bezeichneten Stellein dem genannten Werk) (auf der) Seite 100; - das, -das /Dem.pron.; Neutr.j s. - der; -der, -der jDem.pron.; Mask.j veraltend gerade, genau der; - die, -die /Dem.pron.; Fern. u . PL von -der, -die, - das/ Ebene, die; -n 1. größeres ebenes Gebiet (1.1): eine weite, fruchtbare E.; nördlich des Ge­ birges erstreckt sich die E. — 2* Math. Phys. nicht gekrümmte, ideale 1ebene Fläche: eine schiefe (geneigte) E. — B. etw. auf höchster E. (im Kreis der ranghöchsten zuständigen Personen) ent­ scheiden; etw. auf internationaler E. (zwischen Vertretern verschiedener Staaten) verhandeln — 4. etw. , ein Problem liegt auf der gleichen, einer anderen E. (ist unter den gleichen, anderen Gesichts­ punkten zu betrachten) eben/Eben] -falls/Adv. ; steht nie am Satzbeginnj auch (III. 1.1), gleichfalls: sie kommt, (und) ich werde e. anwesend sein; der zweite Angeklagte gestand e.; /Höflichkeitsformell danke, e .! (danke, ich wünsche Ihnen, dir das gleiche); -holz, das jo. PL/ tiefdunkles, sehr hartes Edelholz: Schnitzereien aus E.; - maß, das jo. PL/: das E. (die makellos harmonischen P ro­ portionen ) ihres Körpers, ihrer Glieder; -mäßig /Adj.; vorw. attr. u . präd.j Ebenmaß aufweisend: ebenmäßige Gesichtszüge; -so /Adv./ im gleichen M aß (1.2.2), in gleicher Weise: er ist e. groß wie ich; ihm hat es e. (gut) gefallen wie mir; ich emp­ finde (das) e.; die Lage ist e., wie sie im vergan­ genen Jahr war ebenso] -gut /Adv./: du hättest e. (was auch mög­ lich gewesen wäre) früher kommen können; -lange /Adv./ im gleichen M aß (1.2.2) lange: man ist mit dem Auto e. unterwegs wie mit der Bahn; -oft /Adv./ vgl. - lange; -sehr /Adv./ vgl. - lange; -viel jlndef.pron.j vgl. - lange; -weit /Adv./ vgl. - lange; - wenig jlndef.pron./: das weiß er e. wie ich (ich weiß es nicht und er auch nicht) Eber, der; -s, - männliches Haus-, Wildschwein Eber|esche, die Laubbaum mit gefiederten Blättern, in Dolden angeordneten weißen Blüten und erbsen­ großen roten od. gelben Früchten, Vogelbeerbaum ebnen /sw. Vb.; hat/ etw. 1eben (2) machen: die Wege, Beete e. -f- jmdm. den / Weg e. echauffieren, sich /sw. Vb.; hat/ [ejofi:.. , auch ejbfi:..] veraltend sich aufregen, erregen: was e. Sie sich so?; er kam ganz echauffiert (vor A n ­ strengung, Aufregung erhitzt, erschöpft) hier an Echo, das; -s, -s 1. hörbare Wiederholung eines Schalls, Zurückkommen eines Signals infolge R e­ flexion: von der Bergwand kam, schallte das E. (zurück); die Wände geben ein (mehrfaches) E. — 2. /o. PL/ die Bede fand ein breites E. in der Presse (die Presse reagierte lebhaft, umfassend auf die Rede); das E. des Auslands auf die Vorschläge Echo] -lot, das Techn. Meßgerät, mit dem durch Feststellen der Zeitdifferenz zwischen dem Aussenden eines Schalles und der Rückkehr nach der Reflexion an einem Hindernis bes. Entfernungen und Wasser­ tiefen ermittelt werden; -lotung, die Echse, die; -, - n in sehr zahlreichen Arten vorkom­ mendes, eierlegendes Kriechtier echt /Adj./ 1.1* /nicht adv./ von unverfälschter U r­ sprünglichkeit, nicht nachgemacht: das ist echtes, e. Gold; echter Schmuck (Schmuck aus Edelmetall); ein echter Pelz (Pelz aus nicht imitierten Fellen) ; ein echter Dürer (ein Bild,das von Dürer gemalt, keine Kopie ist); die Unterschrift ist e. (nicht gefälscht); ein echter (reinrassiger) Pudel 1.2 . wahr, wirklich, nicht nur dem Anschein nach: ein echter Freund, Patriot; seine Freude war e.; in echter Erschüt­ terung 1.8. /adv./ umg. das war e. (wirklich, tat­ sächlich) schön, enttäuschend, war e. eine Ent­ täuschung; er hat e. gelitten — 2 . typisch (1.2): er ist ein echter Berliner; das war e. weiblich, wieder einmal e. Hans — B. /nicht adv./ M ath, ein echter Bruch (ein Bruch, dessen Zähler kleiner ist als sein Nenner) — 4. Chem. Textil, echte (bestimmten chemischen und physikalischen Einflüssen gegen­ über fast unempfindliche) Farben; dieses Bot ist nicht e.; zu 1.1, 1.2, 4 Echtheit, die; lo.Pl.l Eck, das; -(e)s, -e/-en 1. süddt. österr. Ecke (1) — 2, jo. PL/ Ballspiele der Ball ging, traf ins kurze E. (in den dem Spieler nächstgelegenen Teil am Rande des Innenraumes des Tores), ins lange E. (in den vom Spieler entfernteren Teil am Rande des Innenraumes des Tores), ins linke, rechte obere, untere E. Eck| -ball, der Ballspiele gegen eine Mannschaft von einer Ecke des Spielfeldes auf der Linie ihres Tores verhängter Freistoß: es gab E. für Bot-Weiß; - bank, die /PL -bänke/ winkelförmig gearbeitete, in eine Ecke eingepaßte Bank; -couch, die vgl. - bank Ecke, die; -, - n 1.1 . die Stelle od. das Stück (Fläche) od. der Raum unmittelbar im Winkel an der Stelle, an der die begrenzenden Linien, Flächen von etw. Zusammenstößen: das Buch ist an den Ecken ab­ gestoßen; sich an der E. des Tisches stoßen; die Ecken des Teppichs Umschlagen; in der linken oberen E. des Zimmers hängt ein Spinnennetz; etw. auf, in die linke obere E. eines Blattes schrei­ ben; in einer E. des Gartens; sich in die E. (des Zimmers) setzen; das liegt im Kasten, vorn rechts in der E.; sich eine gemütliche E. (eine Zimmerecke gemütlich) einrichten 1.2. Stelle, an der zwei Stra­ ßen aufeinanderstoßen: bis zur nächsten E. fahren, gehen; er stand an der E.; das Haus an der E.; um die E. biegen; er wohnt hier gleich um die E. — 2. Punkt, in dem zwei Seiten eines Vielecks, mehrere Seitenflächen eines Polyeders Zusammenstößen: die Ecken eines Dreiecks, Würfels — 3. die Ecken (Spitzen 1.1.1) eines Kragens —. 4 .1and sch. umg. eine E. (ein Stück 1) Wurst, Käse — 5. landsch. umg. Gegend (1.1): er stammt auch aus dieser E. — 6. \o. PL/ landsch. umg. wir haben noch eine ganze E. (eine größere Strecke) zu laufen — 7 . B all­ spiele 7.1. Eck (2) 7.2. Eckball: eine E. treten, aus­ führen; eine kurze E. (über geringe Entfernung zu einem Mitspieler gespielter Eckball); eine lange E. (bis vor das Tor geschlagener Eckball) -f- umg. an allen Ecken und Enden überall: es fehlt, hapert an allen Ecken und Enden (an sehr vielem); mit jmdm. um, über sechs, sieben Ecken (weitläufig 2) verwandt sein; salopp jmdn. um die E. bringen (töten 1.1)
278 Eckfahne — Egel Eck| -fahne, die Sport Fähnchen an einer Stange zur Markierung der Ecke eines Spielfeldes; -fenster, das in die Ecke eines Raumes, Gebäudes eingebautes Fenster; -gebäude, das vgl. - haus; -grundstück, das vgl. -haus; -haus, das Haus an einer Straßen­ ecke eckig fAdj.f 1. /vorwiegend von Gegenständen, die auch rund geformt sein können/ mit vorwiegend rechtwinkligen Ecken (1.1, 3), nicht rund: ein eckiger Tisch; O er hat eckige Schultern — 2. jmd. hat eckige (schroff wechselnde, nicht gleitende) Be­ wegungen — 3. sein eckiges (schroff unverbindliches, linkisch es) Benehmen Eck| -kneipe, die umg. Kneipe in einem Eckhaus; - lohn, der W irtsch. Tariflohn mitRichtwert im kap. Tarifsystem für männliche Facharbeiter über 21 Jahre mit abgeschlossener Berufsausbildung; -pfeiler, der tragender Pfeiler an einer Ecke eines Bauwerkes; o dieser Grundsatz ist ein E. seiner Auffassungen; - punkt, der /PL -e/ Ecke (2); -schrank, der in die Ecke eines Raumes eingepaßter Schrank; -stoß, der Ballspiele Eckball; -zahn, der relativ spitz zu­ laufender Zahn zwischen Schneide- und Backen­ zähnen; -zimmer, das Zimmer mit zwei Außen­ wänden Eclair, das; -s, -s [ekle:r, ekle:r] mit Creme gefülltes und mit Zuckerguß od. Schokolade überzogenes längliches Gebäckstück edel /Adj./ 1. von hoher menschlicher Würde, Vor­ nehmheit (zeugend): eine edle Gesinnung, Tat; e. denkend — 2 . \vorw. attr./ von hervorragender, feiner Qualität, hochwertig: edles Holz; ein edler W ein; ein edles Pferd (Pferd bester Rasse) — 3 . harmonisch schön geform t: eine edle Linienführung; sie war von edlem Wuchs Edel/edel| -gas, das Chem. Vertreter einer Gruppe bestimmter chemischer Elemente, die unter normalen Bedingungen keine chemischen Verbindungen ein- gehen; -holz, das /PI. - hölzer/ als Nutzholz ver­ wendetes wertvolles H olz; -kastanie, die Laubbaum des Mittelmeergebietes mit großen gezähnten Blättern und eßbaren Früchten in stachliger K apsel; -kitsch, der umg. besonders ausgeprägter Kitsch, auch mit anspruchsvollerem Ä ußeren; -metall, das kostbares, gegen chemische Einwirkungen sehr widerstands­ fähiges Metall; -mut, der geh. edle Gesinnung, Hal­ tung, Großmut; dazu -mütig /Adj./; -pilzkäse, der Käse mit Zusatz eßbarer Schimmelpilze; -reis, das zur Veredlung bestimmtes R eis; -schnulze, die umg. vgl. - k itsch; -stahl, der mit veredelnden Metallen le­ gierter, besonders widerstandsfähiger, rostfreier Stahl; - stein, der seltenes kostbares Mineral von großer Härte, das wegen (seiner schönen Farbe und) seines Glanzes als Schmuck verwendet wird: ein mit Edel­ steinen besetztes Diadem; -tanne, die hochwach­ sende Tanne mit weißen Längsstreifen auf der Unterseite der Nadeln; -weiß, das; -es, -e im Hoch­ gebirge auf Gesteinsboden wachsender Korbblütler dessen Blüte sternförmig angeordnete weiße, filzige Blätter hat Edikt, das; -(e)s, -e Erlaß, Verfügung eines römi­ schen Kaisers, eines im Mittelalter regierenden Fürsten Edition, die; -, -en 1. unter wissenschaftlichen Ge­ sichtspunkten vorgenommene herausgeberische A r­ beit, das Herausgeben: man plant die E. dieser Texte — 2. in der Art von 1 erarbeitete Ausgabe (3): eine (historisch-kritische) E. der Werke Goethes Editor, der; -s, Editoren Herausgeber E-Dur, das; /o. PL/ Mus. /Tonart/ EDV, die; /o. PL/ [e:de:fau] /Kurzw. für elek­ tronische Datenverarbeitung/ s. Datenverarbeitung Efeu, der; -s, /o. PL/ immergrüne Kletterpflanze mit drei- bis fünfeckig gelappten Blättern: eine Mauer, ein Grab mit E. bepflanzen Effeff, auch Effeff, das [sf sf] + umg. etw. aus dem E. (gründlich, vorzüglich) können, beherrschen Effekt, der; -(e)s, -e 1. /vorw. Sg .j (beeindruckende) Wirkung, Auswirkung: seine Worte übten einen großen, überraschenden E. (auf die Zuhörer) aus; der E. (Erfolg) dieser Maßnahmen war gering — 2. bestimmtes Mittel des Verfahrens, der Gestaltung, mit dem eine Wirkung erzielt werden soll: optische, akustische Effekte anwenden; er arbeitet mit Tricks und anderen billigen Effekten; der modische E. des Kleides ist der große Kragen — 3. Natur - wiss. (chemische, physikalische, biologische) E r­ scheinung, die von besonderer Bedeutung für die naturwissenschaftliche Erkenntnis ist: der licht­ elektrische E. Effekten, die/PL/Bank Börse für den Handel an der Börse geeignete Wertpapiere über langfristige Kapitalanlagen Effekten Wirtsch.| -b örse, die in der kap. Wirt­ schaft regelmäßig stattfindender M arkt (1) für W ert­ papiere; -markt, der vgl. -börse Effekthascherei, die; -, jo. P L; emot.j das über­ mäßige Bemühen um starke Wirkungen, um Dar­ stellung (von etw.): die Aufmachung, sein Vortrag war reine E. effektiv /Adj./ 1. Effektivität aufweisend: dieses Vorgehen, der Einsatz dieser Mittel ist nicht e. (genug); die effektivsten Formen der Kooperation; der effektive (tatsächliche 1) Nutzen — 2. /adv.; vorw. verneint/ umg. wirklich, tatsächlich: er wußte e. nicht, was er tun sollte, hatte e. keine Ahnung; das weiß ich e. (ganz sicher) effektivieren /sw. Vb.; hat/ [..v . .] etw. e. die Effektivität von etw. erhöhen: die Arbeit e.; dazu Effektivierung, die; -, /o. PL/: die Intensivierung und E. der Produktion Effektivität, die; /o. PL/ [..v . .] erzielte Leistung im Verhältnis zu den eingesetzten Mitteln: eine hohe E. erreichen; die E. (den Nutzeffekt) der Produktion steigern, erhöhen Effektiv|lohn, der W irtseh. Gesamtsumme des aus dem betrieblichen Lohnfonds an einen Werktätigen gezahlten Lohnes effektvoll /Adj./ mit Effekten (2), wirkungsvoll: sein effektvolles Auftreten; etw. e. ausgestal­ ten egal /Adj./ umg. 1. /nicht attr./ gleich (1.1): die beiden Stücke sind nicht (ganz) e. — 2. /nur präd.j gleichgültig (3): heute ist mir alles e .; du mußt das erledigen, e. wie egalisieren /sw. Vb.; hat/ Sport 1.1. einen früher aufgestellten Rekord wieder erreichen: N egalisierte den Weltrekord im Hochsprung 1.2 . etw. e. mit einem Gegner, der einen Vorsprung hatte, auf gleichen Stand kom m en: den Punktevorsprung der gegneri­ schen Mannschaft e. Egel, der; -s, - in zahlreichen Arten vorkommende
Egge — Ehre 279 Ringelwurm, der räuberisch od. schmarotzend meist im Wasser lebt, Blutegel Egge, die; -, -n landwirtschaftliches Gerät mit Reihen von Zinken zur Bearbeitung der oberen Schicht der Ackerkrume; dazu eggen jsw. Vb.; hat/ den Boden mit der Egge bearbeiten Egoismus, der; -, jo. Pl.f ohne Rücksicht auf die Belange anderer, nur auf das Wohl der eigenen Person gerichtete Einstellung, Verhaltensweise; da- sw Egoist, der; -en, -en u. egoistisch fAdj.f Egozentriker, der; -s, - egozentrischer Mensch egozentrisch fAdj.f die eigene Person unangemessen stark in den Mittelpunkt seines Denkens und Han­ delns stellend, alles auf sie beziehend, an ihr wertend eh fAdv.f süddt. öster.r . ohnehin: wir wollen gehen, es ist eh schon spät + seit eh und je (solange man sich erinnern kann, schon immer); wie eh und je (so wie schon immer) ehe fKonj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein/ 1. /temporal; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Nachzeitigkeit; das Geschehen des Hauptsatzes liegt (unmittelbar) vor dem des Nebensatzes/: e. wir handeln, müssen wir alles gründlich überlegen; e. er fortgeht, schließt er die Tür ab — 2 ./in Verbin­ dung mit nicht bei Negation im Hauptsatz im tempo­ ralen und konditionalen Sinne/ wenn nicht zuvor: e. die Schulaufgaben nicht fertig sind, dürft ihr nicht spielen — 3 . /kennzeichnet den Gliedsatz als eine nicht wahrgenommene Möglichkeit; der Sachverhalt im Hauptsatz wird vorgezogen und z. B . durch lieber, besser betont/ : e. ich bei diesem schlechten W etter zu Fuß gehe, fahre ich lieber mit dem Auto Ehe, die; -n urkundlich vor dem Standesamt ein­ gegangene Verbindung zwischen einem M ann und einer Frau zum gemeinsamen Leben als Partner (und zur Begründung einer Familie): eine gute, harmo­ nische, zerrüttete E .; eine E. schließen; die E. mit jmdm. eingehen; eine E. lösen; die E. ist geschie­ den worden; sein Sohn aus erster E. + im / Hafen der E. landen Ehe/ehej -beratung, die öffentliche Sprechstunde für die Beratung von Personen über Probleme des ehelichen Zusammenlebens; -beratungssteile, die; - bett, das fPl. - en; vorw. Pl.f (Doppel)bett von Ehe­ leuten, für ein Ehepaar; -brecherisch fAdj.f vorw. v e ralten d Jur. fzu -bruch/: ein ehebrecherisches Verhältnis; -bruch, der vorw. veraltend Jur. Verletzung der ehelichen Treue durch außereheliche sexuelle Beziehungen: einen E. begehen; -frau, die Frau als Ehepartner, Frau, mit der jmd. verheiratet ist: den Namen der E. angeben; sie kamen mit ihren Ehefrauen; -gatte, der geh. Ehemann; dazu - gattin, die; -gespons, der, das; -es, -e fvorw. Sg .f umg. scherzh. 1. /der, auch das/ Ehemann — 2. /das/ Ehefrau; -hälfte, die umg. scherzh. jmds. Ehepartner; -krach, der umg. Streit, Zerwürfnis zwischen Ehepartnern; -leben, das das eheliche Zusammenleben; -leute, die fPl.f vgl. Ehepaar ehelich fAdj.f 1. fnur attr.f die Ehe betreffend, der Ehe eigentümlich: das eheliche Zusammenleben (das Zusammenleben als Ehepaar); eheliche Rechte und Pflichten — 2. eheliche (aus einer Ehe hervor- gegangene) Kinder; dazu ehelichen fsw. Vb.; hat/ veraltend: jmdn. e. (jmdn. heiraten) ehe/Ehe| -malig fAdj.; nur attr.; drückt aus, daß etw., jmd. einst 1 in der vom Subst. bezeichneten Art, Funktion bestanden hatf: seine ehemaligen Schüler; das ist das ehemalige Herrenhaus; -m als fAdv.f vor langer Zeit, einst:-er hat e. in N gelebt; -mann, der fPl. - männer/ vgl. Ehefrau; -paar, das Mann und Frau, die miteinander verheiratet sind; - partner, der Mann, Frau als Partner in ehelicher Verbindung: beide E. stimmten darinüberein, daß eher fAdv.f 1. /Komp, zu Lbald 1/ zu einem noch früheren Zeitpunkt, zeitiger: du mußt e. aufstehen; morgen komme ich etwas e. (als sonst); je e., desto besser — 2 .1, lieber (LI): „möchtest du Tee?“ „Nein“ „Kaffee?“ „Das schon e.“ ; e. verzichte ich, als daß ich lange warte 2.2 . mit größerer Wahr­ scheinlichkeit: e. beiße ich mir die Zunge ab, als daß ich es verrate; das ist schon e. möglich 2.3 . mehr (II.2): „gib mir bitte das Heft“ „Das Heft? Das ist e. ein Buch (das ist einem Buch ähnlicher als einem H eft)“ ; dieser Garten ist e. eine Wildnis Ehe| -recht, das fo. Pl.f die Ehe betreffender Teil des Familienrechts; -ring, der einer der beiden Ringe, die Ehepartner bei der Eheschließung einander an­ stecken als Zeichen des Ehestandes: einen E. tragen ehern fAdj.f geh. unerschütterlich, fest (und un­ verbrüchlich): ein ehernes Bündnis; sein eherner Wille Ehe| -Scheidung, die bes. Jur. Scheidung; -Schließung, die der standesamtliche Akt, durch den eine Ehe geschlossen wird; -stand, der fo. Pl.f v e r­ altend Zustand des Verheiratetseins: in den E. treten (heiraten) ehesten: am e. /Adv,; Superl. zu 1bald 1u. eher 2.1 u. 2 .2/1. jSuperl. zu M^ald 1/ diese Kirschen sind am e, reif —2 ./Superl. zu eher 2.1 u. 2 .2/ das macheich noch am e. (vor allen anderen Dingen mache ich das) Ehe/ehe| -verbot, das Jur. für bestimmte Fälle ge­ setzlich festgelegtes Verbot der Ehe: das E. für Ver­ wandte in gerader Linie; -widrig fAdj.f Ju r.: ehe­ widriges (die eigene Ehe schädigendes, zu ihrer Zerrüttung führendes) Verhalten eines Ehepart­ ners ehrbar fAdj.f veraltend achtbar, unbescholten: sie waren ehrbare Leute Ehrbegriff, der von klassenmäßigen, weltanschau­ lichen Positionen her bestimmte Auffassung von Ehre Ehre, die; - n 1. fo. Pl.f jmds. persönliches, in seinem Inhalt von den weltanschaulichen Grund­ auffassungen und ethischen Normen der jeweiligen Gesellschaftsform bestimmtes Gefühl seiner Würde, seines Wertes als Persönlichkeit: jmds. E. verletzen; jmdn. in seiner E. kränken; das ist (ihm) eine Sache der E .; das gebietet die E. der Familie; seine E. wahren, verlieren — 2. Achtung, Anerkennung, betonte Wertschätzung, die jmdm., einer Gruppe, auch einem Ereignis zukommt, erwiesen wird: Ruhm und E. den Opfern des Faschismus; etw. zu jmds. E., Ehren tun, veranstalten; eine Feier zur E. (zum würdigen Gedenken) des Verstorbenen; Verpflich­ tungen zu Ehren (anläßlich und in Würdigung) des 10. Jahrestages; eine Beisetzung mit militärischen Ehren; es ist mir eine E. (ich fühle mich geehrt), diesen Festvortrag halten zu dürfen; fin den V er­ bindungenI etw. macht jmdm. E ., / gereicht jmdm. zur E.; jmdm. E . machen (durch eigenes Verhalten sich jmds. würdig erweisen, jmds. A n ­ sehen fördern); etw. ist aller Ehren / wert; etw. in Ehren halten (achtungsvoll behandeln); jmds. Andenken in Ehren halten; das muß man zu seiner E. (um ihm gerecht zu werden) sagen; Mil. in Ehren
280 (aus dem Dienst) entlassen werden;süddt. österr. hab(e) die E.! /Begrüßungsformell + auf E. und Gewissen unbedingte wahrheits- gemäße Aussage fordernd od. versichernd: jmdn. (etw.) auf E. und Gewissen fragen; etw. auf E. und Gewissen versichern; jmdn. bei der, seiner E. packen (an jmds. Ehrgefühl appellieren); mit etw. E. einlegen (durch etw. Ansehen, Anerkennung er- langen); geh. jmdm. die letzte E. erweisen (an jmds. Bestattung, Trauerfeier teilnehmen); — der Wahrheit die E. geben ehren /sw. Vb.; hat/1.1. jmdn. e. 1.1.1. jmdm. Ehre, eine Ehrung zukommen lassen: die Sieger wurden (mit einem Pokal) geehrt; jmdn. in einer Rede, mit einer Feier e. 1 .1 .2 . jmdm. Hochachtung zollen: seine Eltern e .; eine geehrte und geachtete Per­ sönlichkeit; Sehr geehrter Herr N ! /formelhafte höfliche Anrede, bes. in Briefen! 1.2. veraltend ich ehre (achte, respektiere) deine Meinung, Auffassun­ gen (aber ...) 1.8 . etw. ehrt jmdn. etw. bedeutet für jmdn. Anerkennung, Wertschätzung: das An­ gebot, dein Vertrauen ehrt mich; sich (durch etw.) geehrt fühlen; diese Tat, deine Aufrichtigkeit ehrt dich (weist deine moralisch gute Haltung aus) ehren/Ehren| -amtlich /Adj./: eine ehrenamtliche Funktion (eine Funktion, die unentgeltlich und nicht beruflich ausgeübt wird); er macht das e .; - banner, das als Anerkennung für ausgezeichnete Leistungen an soz. Kollektive verliehene Fahne: das E. des Zentralkomitees der SED; -bezeigung, die; -, -en M il.; die E. machen (einen Vorgesetzten militärisch grüßen); -bürger, der 1. Ehrentitel, den eine Stadt, eine Gemeinde jmdm., verbunden mit dem (symbo­ lischen) Bürgerrecht, verleihen kann — 2 . Träger von 1: er ist E. von N, wurde zum E. der Stadt IST ernannt; -dienst, der \o. PL/ Dienst (1.2) unter dem Aspekt, daß er als eine Sache der Ehre aufgefaßt w ird : seinen E. in der Nationalen Volksarmee lei­ sten; -doktor, der 1.1 . Doktor (1.2) 1.2 . Träger von 1.1; -erklärung, die veraltend Jur. öffentlicher Widerruf einer verleumderischen Behauptung: eine E. abgeben; -formation, die militärische Form a­ tion, die zu jmds. Ehrung angetreten ist od. jmdm. ein Ehrengeleit gibt; -gast, der besonders geehrter, ehrenhalber geladener Gast: die vorderen Platze sind den Ehrengästen Vorbehalten; -geleit, das offizielles Geleit (1,2) als Ehrung für jmdn.: dem hohen Gast das, ein E. geben ehrenhaft /Adj./ im Sinne der Wahrung der Ehre (1), rechtschaffen: er ist ein ehrenhafter Mann; e. handeln ghren/Ehren| -halber fA d v .f: ihm wurde e. (als Ehrung, nicht als reguläre Funktion mit allen Pflichten) der Vorsitz übertragen; er ist Doktor e. /Abk. Dr. e. h., E. h ./ (Ehrendoktor); -kleid, das fo. Pl.f geh.: das E. (die Uniform) der Nationalen Volksarmee tragen; -kompanie, die vgl. Ehrenfor­ mation; -mal, das fPl. - malz, auch -mäler/ Denk­ mal (in einer Anlage) zum ehrenden Gedenken der Gefallenen; -mann, der jPl. -männer/ veraltend ehrenhafter M ann : sich als E. zeigen, verhalten; - mitglied, das Mitglied ehrenhalber; -pflicht, die fo. P l.f vgl. Ehrendienst; -platz, der: jmdm. einen E. (einen bevorzugten Sitzplatz, um ihn zu ehren) geben, einräumen; er bekommt als Jubilar heute denE.; - preis, das, auch der jo. Pl.f Rachenblütler mit kleinen blauen Blüten, der als Heilpflanze ver­ ehren — ehrwürdig wendet wird, Männertreu; -rechte, die /PI.; noch BRD/ Ju r.: die Aberkennung der bürgerlichen E. (Aberkennung der staatsbürgerlichen Rechte als Nebenstrafe); -rettung, die: etw. zu jmds. E. (Rechtfertigung) sagen; -rührig /A d j./: etw. Ehren­ rühriges (jmds. Ehre 1 Verletzendes) sagen, äußern; -runde, die 1.1. bes. (Rad)sport eine E. (eine Runde 5.1.1, um als Sieger gefeiert zu werden) fahren 1.2. eine E. (eine Runde 4 als einzelnes Paar im Spalier anderer) tanzen; -Sache, die umg. /i?i der Verbindung! das ist (doch) E.: „nimmst du auch teil?“ „N a klar, E. (selbstverständlich)'“ ; -salut, der vgl. - s alve; -salve, die zu jmds. Ehren abgefeuerte Salve; -tag, der jo. Pl.f: jmdm. zu seinem E. (zu diesem Tag als einem Tag>an dem er besonders geehrt wird) gratulieren; -titel, der jmdm. ehrenhalber, in Anerkennung hoher Verdienste verliehener Titel; -tribüne, die Tribüne für Ehrengäste; -urkunde, die vgl. - titel; -voll /Adj./ Ehre, Anerkennung, Aus­ zeichnung bedeutend: eine ehrenvolle Aufgabe; -Vorsitz, der Vorsitz ehrenhalber; -wache, die 1.1 . Posten (II.3) an einer feierlichen Stätte 1.2. /o. Pl.f (die) E. halten (den Dienst von 1.1 versehen); -wort, das /o. Pl.j: jmdm. sein E. (auf etw.) geben (jmdn. der Wahrheit einer Aussage, Festigkeit eines Ver­ sprechens versichern); ich werde kommen, schwei­ gen, E .!; -Zeichen, das mit einer offiziellen A u s­ zeichnung verbundene und diese ausweisende M e­ daille, Nadel: /in der Verbindung/ Orden und E. (anlegen) Ehr/ehr| -furcht, die mit respektvoller Zurück­ haltung, Verhaltenheit einhergehende Hochachtung vor der Würde, Erhabenheit von jmdm., etw.: vor jmdm. E . haben; etw. flößt jmdm. E . ein; sich in E. vor den Opfern neigen, verbeugen; -fürchtig IAdj./ in, mit, voller Ehrfurcht: sie verharrten in ehrfürchtigem Schweigen; sich e. verneigen; - furchtsvoll /Adj./ ehrfürchtig; -gefühl, das jo. Pl.f Gefühl für, Bewußtsein von Ehre (1), Anstand, das Achten auf seine persönliche Würde: etw. geht gegen jmds. E .; jmds. E . verletzen; -geiz, der jo. P l.j (allzu) starkes Streben nach (überdurchschnittlicher) Leistung, nach Erfolg, Anerkennung: gesunder, übersteigerter E.; er hatte den E. (das starke B e­ streben), setzte seinen E. darein, der Beste zu sein; jmds. E . anstacheln; -geizig /Adj./ 1.1 . jmd. ist c. (hat Ehrgeiz); krankhaft e. sein 1.2 . ehrgeizige (von Ehrgeiz zeugende, hochfliegende) Pläne haben ehrlich /Adj./ 1. zuverlässig im Umgang mit frem­ dem Eigentum, fremdes Eigentum als solches re­ spektierend und nicht antastend: auf ihn fällt kein Verdacht, er ist als e. bekannt; er war nicht e. (hat gestohlen); der ehrliche Finder wird gebeten ... — 2. ohne Falsch, aufrichtig und offen, nicht hinter­ hältig: ein ehrlicher Charakter; es e. mit jmdm. mei­ nen; ehrliche (echte 1.2) Freude empfinden; sein Erstaunen war e. (nicht vorgetäuscht); jetzt warst du aber nicht e. (hast du gelogen); dazu Ehrlichkeit, die; -, /o. P l.j ehrjlos /A dj./ ohne Ehre (1): ein ehrloser Schurke Ehrung, die; -, -en (feierlich dargebrachte) Dem on­ stration der Anerkennung, Auszeichnung, Wert­ schätzung: eine würdige E. des Jubilars; eine Me­ daille als E. bekommen; an diesem Tag wurden ihm viele Ehrungen zuteil ehr|würdig /Ad j.; nicht adv./ Ehrfurcht, Ver­ ehrung, achtunggebietend: eine ehrwürdige alte
ei — Eierwärmer 281 Dame; das ehrwürdige Alter dieser Baudenkmäler ei vorw. Kinderspr. 1. jAusruf des Erstaunens, auch Erschreckens/ : ei, was ist denn das? — 2, /drückt Zärtlichkeit aus beim Streicheln, Lieb­ kosenj : ei machen (jmdn., etw. streicheln) Ei, das; -(e)s, -er 1.1. weibliche Keimzelle eines menschlichen od. tierischen Organismus, Eizelle: ein befruchtetes Ei 1.2 . von bestimmten Tieren, bes. Vögeln, gelegtes, von einer Schale umgebenes, die Ei­ zelle samt Dotter sowie das Eiweiß enthaltendes oval­ kugeliges Gebilde: die Eier der Amsel; die Henne hat ein Ei gelegt; Fische, Insekten legen ihre Eier ab 1.8. /das Hühnerei als Nahrungsmittel/: ein frisches, rohes, gekochtes, /* weiches, faules Ei; Eier braten, verquirlen, mit Zutaten verrühren; ein Ei an, in die Brühe schlagen (es aufschlagen und in die Brühe geben) 4- sich, einander gleichen wie ein Ei dem andern (sich, einander zum Verwechseln ähnlich sehen); jmdn., etw. wie ein rohes Ei (sehr vorsichtig) be­ handeln; jmd. ist, sieht aus wie aus dem Ei ge­ pellt (ist sehr gepflegt und sorgfältig gekleidet); das Ei des Kolumbus (eine verblüffend einfache Lösung); umg. wie auf Eiern (ungelenk aus Vor­ sicht) gehen, laufen ; das ist ein, is’n Ei (das ist aber eine Überraschung)!; ungelegte Eier (Dinge, die noch nicht spruchreif sind) Eibe, die; -, -n immergrüner Baum od. Strauch mit weichen, auf der Oberseite dunkelgrünen glänzenden Nadeln und roten beerenartigen Samen Eich|amt, das /noch BRD; DDR noch umg./ staat­ liche Institution für das Eichen und die Kontrolle von Meßmitteln Eiche, die; -, - n 1. Laubbaum mit schwerem, hartem Holz, gelappten Blättern und länglich-runden, in einem Becher sitzenden Früchten mit harter Schäle: eine alte, mächtige, knorrige E .; er ist stark wie eine E. (sehr stark) — 2. fo. Pl.f Eichenholz als M a­ terial bes. von M öbeln : ein Schreibtisch in, aus E. Eichel, die; -, -n1.FruchtderEiche(1)—2.vor­ derster Teil des männlichen Gliedes, des Kitzlers — 8. /o. A rt.; nur im Pl.f durch stilisierte Eicheln (1) gekennzeichnete Farbe der deutschen Spielkarte: E., Eicheln spielen Eichelhäher, der taubengroßer Rabenvögel mit einer kleinen Haube, meist rötlich-grauem Gefieder und blauen Flügeldecken, der im Herbst einen Nährungs­ vorrat von Eicheln anlegt 1eichen /Adj.; nur attr./ aus Eichenholz: eichene Möbel 2eichen jsw. Vb.; hat/ ein M aß (1.1.2), Meßgerät auf seine Genauigkeit prüfen und mit der Norm in Übereinstimmung bringen: Gewichte, eine Waage e. ; ein geeichtes Litermaß + umg. jmd. ist auf etw. geeicht (jmd. ist auf etw. bes. eingeübt, spezialisiert) Eichen zu Eiche 1|-holz, das /o. PI ./; -lanb, das; - rinde, die: getrocknete E. zu Heilzwecken ver­ wenden; -wald, der Eieh| -hörnchen, das gut kletterndes, flinkes, auf Bäumen lebendes Nagetier mit rotbraunem, schwar­ zem od. grauem Fell und auffallend buschigem Schwanz; -kater, der Eichhörnchen; -kätzchen, das Eichhörnchen; -katze, die Eichhörnchen Eich zu 2eichen| -maß, das /PL -e/ zum Eichen ver­ wendetes normatives M aß (1.1 .2); -strich, der ein geeichtes M aß kennzeichnender Strich, bes. an Trinkgläsern: das Glas bis zum E. füllen Eid, der; -es, -e 1.1 . vor einem zuständigen Organ in vorgeschriebener Form geleistetes feierliches Ver­ sprechen der Währung, Einhaltung von etw .: seinen E. (Fahneneid) als Angehöriger der Nationalen Volksarmee leisten; den E. brechen (nicht einhäl- ten) 1.2. /noch in der BRD/ in festgelegter Form vor Gericht abgegebene Beteuerung der Wahrheit einer Aussage, Erklärung: einen E. schwören, ablegen;. (etw.) unter E. aussagen; jmdm. den E. abnehmen (jmdn. schwören lassen); einen falschen E. (Mein­ eid) schwören; eine Versicherung an Eides Statt (eidesstattliche Versicherung) Eid/eidj -bruch, der geh. das Nichteinhalten eines Eides (1.1): E. begehen; dazu -brüchig /Adj.f Eidechse, die; -, - n in zahlreichen Arten vorkommen­ de, wärmeliebende, kleine, flinke, meist bunte Echse m it verhältnismäßig langem Schwanz Eides/eides| -bruch, der Eidbruch; -formet, die für einen Eid festgelegte Form el: die E. (nach)sprechen; - leistung, die das Ablegen eines Eides; -stattlich /Adj./ Jur. /noch in der BR D/: eine eidesstattliche Erklärung, Versicherung (Versicherung der Wahr­ heit einer Aussage über etw. rechtlich Erhebliches vor einem zuständigen Organ, Versicherung zum Zwecke des Beweises) abgeben; etw. e. versichern E||dotter, das Dotter Eierl -becher, der kleiner Becher zum Servieren eines gekochten Eies; -brikett, das /vorw. PL/ eiförmig gepreßte Kohle; -frucht, die Aubergine (2); -hand- granate, die eiförmige Handgranate; -kiste, die 1. Kiste, in der Eier transportiert werden — 2. sa ­ lopp altes A uto; -kocher, der (elektrisches) Gerät zum Eierkochen; -kohle, die Eierbrikett; -köpf, der salopp eiförmiger Kopf; -kopp, der; -s, -köppe salopp Schimpfw. dummer, doofer Kerl: du alter E.!; -kuchen, der in einer Pfanne gebackenes flaches Gebilde aus einem Teig, der aus Eiern, Mehl und Milch besteht: E. backen; -likör, der aus E i­ dotter, Zucker und Weinbrand hergestellter dick­ flüssiger Likör; -löffel, der kleiner Löffel zum Ver­ zehren des (weich)gekochten Eies eiern /sw. Vb.; hat, ist/ umg. 1 .wegen Verbeulung, Verlagerung des Zentrums ungleichmäßig, schlin­ gernd rotieren (hat): das Vorderrad eiert — 2 . un ­ sicher, wackelig (irgendwohin) gehen (ist): wir sind über das Geröll geeiert Eierl -nudeln, die /PL/ unter Zusatz von Eiern her- gestellte Nudeln; -pflaume, die große eiförmige Pflaume; -salat, der Salat, der vorwiegend aus ge­ kochten, zerkleinerten Eiern besteht; -schäle, die kalkige Schäle des Eies, bes. des Hühnereies; - Schecke, die; /o. PL/ landsch. Kuchen mit einem dicken Belag aus mit reichlich Eiern, Rosinen und gehackten Mandeln verrührtem Quark; -Schnei­ der, der Küchengerät zum Zerlegen gekochter Eier in Scheiben; -speise, die Gericht, dessen H aupt­ bestandteil Eier sind; -stich, der K ochk. als Einlage in Brühe zubereitete gestockte Masse aus verrührten Eiern; -stock, der /PL -stocke/ eine der beiden die Eizelle bildenden weiblichen Keimdrüsen; -tanz, der + umg. einen E. aufführen (sich in einer heiklen Situation hin- und herwinden); -teigwaren, die /PL/ vgl. - nudeln; -uhr, die (Sand)uhr zum Einstellen der Kochzeit für Eier; -wärmer, der; -s, - Hülle zum Warmhalten eines gekochten Eies
282 Eifer — Eigenmittel Eifer« der; -s, /o. PI./ (aufmerksam zielgerichtetes) emsiges Bemühen, Strebern mit, voller E. an eine Arbeit geben; sich einer Sache, Aufgabe mit E. widmen + umg. im E. desGefechts (in der Eile, Aufregung, Erregung) Eiferer, der; -s, - jmd., der (fanatisch) eifert: er war ein religiöser E. eifern /sw. Vb.; hat/ für, gegen eine Auffassung m it überspitzter Leidenschaft agitieren: gegen das Rauchen e.; jmdn. durch sein Eifern abstoßen Eifer/eiferj -sucht, die /vorw. Sg .j Furcht, Argwohn, jmds. Neigung an einen anderen Menschen zu ver­ lieren od. mit ihm teilen zu müssen, bes. Argwohn in einer Liebesbeziehung, von seinem Partner betrogen, hintergangen zu werden: qualvolle, krankhafte E.; jmd. wird von E. geplagt; etw. erregt jmds. E .; das hat er aus E. getan; -süchtelei, die; -, -en /vorw. PI./ aus Rivalität, Neid, Eifersucht ent­ springende kleinliche Machenschaften: ständig gab es Eifersüchteleien zwischen den beiden; -süchtig fAdj./ von Eifersucht erfüllt: seine Freundin ist e.; auf jmdn. e. sein; jmdn. e. beobachten; etw. e . be­ wachen ei|förmig /Ad].; nicht adv./ in der Form eines Hühnereies eifrig fAdj./ Eifer entfaltend, voller Eifer: ein eifriger Schüler; e. bei der Arbeit sein; sich e. um etw. be­ mühen Ei|gelb, das; -(e)s, -e /bei Mengenangabe PL vorw. - gelb/ Dotter (des Hühnereies): drei E. verrühren eigen /Adj./ 1. /nur attr.; oft das Poss.pron. ver­ stärkend od. ersetzend/ jmdm. (zu)gehörend, in jmds. Besitz befindlich: ist das dein eigenes Fahrrad?; er hat jetzt ein, sein eigenes Zimmer; der eigene (ihr eigener) Mann konnte ihr nicht helfen; etw. auf eigene (seine persönliche) Verantwortung tun; etw., ein Wort in eigener Sache (seine Angelegen­ heiten betreffend) sagen; das habe ich mit eigenen Augen (selbst) gesehen, mit (meinen) eigenen H än­ den geschaffen; das sind seine eigenen Worte (so hat er wörtlich selbst gesagt)', eine eigene (selbstän­ dig gebildete, unabhängige) Meinung haben; etw. mit (seinen) eigenen (nicht anderweitig vorgeformten) Worten sagen, wiedergeben; etw. gehorcht eigenen (nur ihm, ihm speziell zukommenden) Gesetzen — 2.1 . fnichtadv./ jmdm., einer Sache e. charakteristisch für jmdn., ehv., zu jmdm., etw. unverwechselbar ge­ hörend : diese Gebärden sind ihm e .; er tat es mit der ihm eigenen Korrektheit, mit einer der Jugend eigenen Sorglosigkeit 2.2 . /nur attr./ besonder, spe­ ziell: diese Landschaft hat einen ganz eigenen Charakter; seine eigene K ote haben, pflegen — 3. /nicht adv./ absonderlich: das war eine ganz eigene Sache; (so) ein eigenes Gefühl um etw. ha­ ben; das ist sehr e. — 4.landsch. da(rin)ist er e. (penibel, darauf achtet er genau) + geh. etw. sein e. nennen (etw. besitzen, als Eigentum haben)1; sich etw. zu e. machen etw., bes. Ideengut, eine Verhaltensweise, (fremdes) Kultur­ gut, übernehmen (2.2) und zum Bestandteil seines eigenen Denkens, Verhaltens, seines eigenen kul­ turellen Besitzes machen: dieses Prinzip hat er sich zu e. gemacht; — auf eigenen / Beinen stehen; auf eigene Faust; sein e. / Fleisch und Blut; sich ins eigene / Fleisch schneiden; auf eigenen S* Füßen stehen; sein eigener /* Herr sein; seinen eigenen Kopf haben; etw. am eigenen / Leibe erfahren; alles aus der eigenen Tasche bezahlen; jmdn. mit seinen eigenen / Waffen schlagen; seine eigenen / Wege gehen Eigen/eigen| -antrieb, der /o. PI ./ : eine Maschine, ein Fahrzeug mit E. (eigenem Antrieb 1.2); -art, die 1.1. /o. PI./ jmds. persönliche, spezielle (Wesens)art, spezielle Beschaffenheit eines Dinges, einer Sache: das ist so seine E .; es ist die E. dieser Fasern, hoch­ elastisch zu sein 1.2 . Eigenheit: dieses Zucken ist eine E. von ihm; -artig /Adj./ merkwürdig: ein eigenartiger Mensch, Vorgang; das ist doch e.; er verhält sich so e.; -aufkommen, das W irtsch. Ertrag aus eigener Erzeugung: Bedarf aus dem E. decken; -bau, der /o. PL/ selbstgefertigte technische Konstruktion, bes. ein Auto, eines Laien: der Wagen ist E.; -brötler, der; -s, - jmd., der sein Verhalten nur nach eigenen, isoliert ausgeprägten Vorstellun­ gen gestaltet und damit oft merkwürdig, absonderlich w irk t; dazu -brötlerisch /Adj./; -erwirtschaftung, die; -, /o. PL/W irtsch.: die E. der Mittel (Grund­ satz der soz. Wirtschaftspraxis, wonach die Be­ triebe, Kombinate ihre Mittel für die einfache und erweiterte Reproduktion selbst erwirtschaften); -finanzierung, die W irtsch. Finanzierung eines Betriebes, einer Vereinigung aus eigenen Erlösen; -gesetzlich /Adj.; zu -gesetzlichkeit/; -gesetzlich- keit, die Phi los. Gesamtheit der einem Gegenstand und seinem Verhalten, einem System, Prozeß im­ manenten, spezifischen, ihn determinierenden Gesetz­ mäßigkeiten; -gewicht, das Techn. Gewicht eines (physikalischen) Körpers, einer technischen K on ­ struktion ohne Ladung, weitere Belastung; -händig /Adj.; nicht präd.\ mit eigener Hand, mit eigenen H änd en : die eigenhändige Unterschrift ist nötig; das hat er e. (selbst, Allein) gebaut; -heim, das von seinem Eigentümer bewohntes Einfamilienhaus Eigenheit, d ie; -, - en jmdm. eigener (2.1) (besonderer, merkwürdiger) Wesenszug, jmdm. eigene (besondere) Angewohnheit: jeder hat so seine Eigenheiten Eigen/eigen| -initiative, die /vorw. D D R / jm d s . , einer Gruppe eigene (1) Initiative: mehr E. ent­ wickeln, entfalten; -kapital, das W irtsch . aus Einlagen der Beteiligten und fortlaufend akkumu­ lierten Profiten bestehender Teil des Kapitals eines kap. Unternehmens; -leben, das 1.1. jmds. eigene, selbständige Art und Weise zu leben: jmdm. sein E. zugestehen 1.2. jmd., etw. führt ein E. (existiert in einem verselbständigten D asein); diese Gruppe führt ein ziemliches E. innerhalb des Klubs; -leistung, die 1. /in der DDR/ von Bürgern außerberuflich aufgebrachte Arbeitsleistung zur Erhaltung, Schaf­ fung gesellschaftlichen Eigentums, bes. an Wohn­ kom plexen: Reparaturen in E. durchführen — 2. Wirtsch. betriebliche Kennziffer, die den in einem Planzeitraum in einem soz. Betrieb geschaffenen Neuwert (2) widerspiegelt; -liebe, die Selbstgefällig­ keit, Egoismus; -lob, das Lob, das jmd. sich selbst ausstellt; -mächtig /Adj./ ohne Auftrag, Befugnis (und ohne Rücksicht auf die Zuständigkeit an­ derer), nur nach eigenem Dafürhalten, eigener Ent­ scheidung i das hat er e. getan, entschieden; sein eigenmächtiges Vorgehen; -mächtigkeit, die; -, -en eigenmächtige Handlung, Entscheidung: sich Eigenmächtigkeiten erlauben; -mittel, die /PL/ Wirtsch. aus der Eigenerwirtschaftung der Be­ triebe od. aus Haushaltmitteln aufgebrachte Grund-,
Eigenname — Eignungstest 283 Umlaufmittel; -name, der Name (1.2): geographi­ sche Eigennamen; -nutz, der; -es, jo. Pl.f Eigen­ nützigkeit: etw. aus reinem E. tun; -nützig /Adj.f in überhöhtem Maße auf Gewinn, Vorteil für sich selbst bedacht, egoistisch: etw. aus eigennützigen Motiven tun; dazu -nützigkeit, die; jo. Pl.f eigens fAdv.f speziell, besonders: es wurde ein Raum e . für diesen Zweck hergerichtet; das braucht nicht e. gesagt zu werden Eigenschaft, d ie; -, -en 1.1. im Prozeß der aktiven Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Um­ welt ausgeprägte bestimmte A rt und Weise seines Verhaltens {die einen Bestandteil seines Charakters, Wesens darstellt): jmds. gute, schlechte Eigen­ schaften; seine hervorstechendste E. ist sein Eleiß 1.2. in Wechselbeziehung mit etw. in Erscheinung tretende Art des Reagierens, eigentümliches M erk­ mal eines Dinges, Stoffes: Eisen hat die E. zu rosten; die wesentlichen Eigenschaften {Qualitä­ ten 1) eines Dinges; Knitterfestigkeit ist eine prak­ tische E. dieses Stoffes 1.3 . in seiner E. {Fun ktion 2) als er sprach in seiner E. als Vorsitzender Eigenschaftswort, das j P l . -Wörter/ Gramm. Ad­ jektiv Eigen/e|gen| -sinn, der fo. Pl.f das Eigensinnig­ sein; -sinnig /Adj.f hartnäckig und unzugänglich für Gegenargumente auf einer vorgefaßten persön­ lichen Meinung, Absicht beharrend: e. bestand er darauf, daß ...; ein eigensinniges {störrisches) Kind; dazu -sinnigkeit, die; fo. P l.f; -staatlich jAdj.; nicht präd.f: die eigenstaatliche Entwick­ lung {Entwicklung als selbständiger, unabhängiger Staat) eines Landes; dazu -Staatlichkeit, die; -, jo. Pl.f; -ständig fAdj.f selbständig (2) {und Eigen­ art 1.1 aufweisend): eine eigenständige Entwick­ lung, nationale Kultur; dazu -ständigkeit, die; jo. PI./ eigentlich /Adj.j 1. ladv.j 1.1. tatsächlich, in W irk­ lichkeit: die Sache ist e. ganz anders; M ist sein Pseudonym, e. heißt er N 1.2 . wie es zunächst beab­ sichtigt war: e. wollte ich kommen, aber ... 1 .3 . von Rechts wegen, wie man annehmen müßte: er müßte e. auch hier, dabei sein 1.4. /als Partikeil wenn man es recht bedenkt: das gehört e. nicht hierher; e. hast du recht; es war e. ganz schön; das ist nicht e. {nicht so recht) gut — 2 . /als Partikel in Fragesätzen/ zdenn (2), überhaupt (4): was wollen Sie, wer sind Sie e.?; was ist das e.? — 3. \nur attr.\ das Haupt­ sächliche, Wesentliche darstellend, im Gegensatz zum Nebensächlichen: kommen wir zum eigentlichen Kern des Problems; der eigentliche {einem anderen als hauptsächlich, wesentlich gegenüberstehende) Sinn, Zweck der Sache; zu seinen eigentlichen Auf­ gaben kommt er kaum; in des Wortes eigentlicher (wörtlicher, ursprünglicher) Bedeutung Eigen)tor.dasBallspiele Tor, das eine Mannschaft aus Versehen gegen sich selbst erzielt hat Eigentum, das; -s, Io. PL/1.1. Sache, über die jmd., eine Gruppe die rechtliche Verfügungsgewalt hat: das Haus ist unser E .; jmds. persönliches E .; ge­ nossenschaftliches, staatliches E . ; das Recht auf E .; der Schutz des Eigentums; mit seinem. E . sorg­ sam umgehen 1.2 . Jur. rechtliche Verfügungsgewalt einer natürlichen od. juristischen Person über eine Sache, ein Recht: etw. geht in jmds. E. über 1.3. Pol. Ök. Verfügungsgewalt über materielle Güter, die das Verhältnis der Menschen zu den Bedingungen und Ergebnissen der Produktion ausdrückt: das private, kapitalistische, gesellschaftliche E. an den Produktionsmitteln; das sozialistische E .; etw. geht in das E. des Volkes über — 2 . geistiges, kul­ turelles Gut, über das jmd., ein Volk, die Menschheit verfügt: die Werke der Klassik sind E. der ganzen Menschheit; das ist sein geistiges E. {ist Erzeugnis seines eigenen Schaffens, das urheberrechtlich ge­ schützt ist) Eigentümer, der; -s, - jmd., eine Gruppe als Inhaber von Eigentum (1): der E. dieses Grundstücks; pri­ vate, kollektive E.; das Volk als E. der produ­ zierten Werte eigentümlich, eigentümlich /A d j.f 1.1. /eigentüm­ lich/ eigenartig, merkwürdig: ein eigentümlicher Vorfall; hier riecht es e.; er benimmt sich so e. 1.2. jmdm., einer Sache eigen (2.1): die der Steppe eigentümliche Vegetation; diese Redeweise ist ihm e. eigentümlicherweise fAdv./: e. ist er nicht ge­ kommen (ich empfinde es als eigentümlich 1.1, daß er nicht gekommen ist) Eigentümlichkeit, Eigentümlichkeit, die; -, -en eigentümliche Art, Gewohnheit: jmds. Eigentüm­ lichkeiten ertragen Eigentums)- bildung, die fB R Df der Verschleierung des Klassenkampfes dienende Maßnahmen der kap. Staats- und Wirtschaftsführung zur Schaffung und Lenkung privater Geldanlagen der Werktätigen im Interesse des Staatsmonopolismus; -delikt, das Jur. das Eigentum (1.2) verletzendes Delikt: Dieb­ stahl ist ein E.; -form, die Pol. Ök. 1.1. die den Charakter der Produktionsverhältnisse einer Gesell­ schaftsformation bestimmende Art des Eigentums (1.3): das kapitalistische Eigentum als E. des Privateigentums 1.2. Art des Eigentums (1.3) an den Produktionsmitteln: das genossenschaftliche Eigentum, eine wichtige E. in der D D R; -Ver­ hältnisse, die fpl.f Pol. Ök. vgl. - form; -wohnung, die fin der BRD/ Wohnung in einem Mehrfamilien­ haus, die jmd. als Eigentum (1.1) erworben hat eigen/Eigen) -verantwortlich fAdj.f W irtsch . in Verbindung mit zentraler Leitung {weitgehend) in eigener Verantwortung: die eigenverantwortliche Planung der örtlichen Organe; da zu -Verantwort­ lichkeit, die fo . P l . f ; -Verantwortung, d ie ; -ver­ brauch, der Wirts ch. 1.1. Verwendung von Er­ zeugnissen eines Produzenten für seinen eigenen Verbrauch: Kartoffelanbau für den E. 1.2. Ver­ wendung eines Teils von Erzeugnissen eines Produk­ tionsprozesses innerhalb dieses Prozesses: den E. senken; -willig fAdj.f 1. deutlich von speziellen persönlichen, von einer Norm abweichenden Inten­ tionen gekennzeichnet: er ist ein eigenwilliger Cha­ rakter; eine eigenwillige Gestaltung — 2 . ein eigenwilliges {eigensinniges) Kind eignen, sich fsw. Vb.; hat/ die für etw. erforderlichen Fähigkeiten, Eigenschaften, Qualitäten haben: er eignet sich nicht für diese Aufgabe, ist für diese Tätigkeit (gesundheitlich) nicht geeignet; der Stoff eignet sich nicht, gut dafür; die Vorschläge sind geeignet, die Entspannung zu fördern; dazu Eignung, die; -, fo. PL; bes. von Personenf: (eine) E. zu, für etw. haben; jmdn. auf seine E. für etw. prüfen Eignungs) -prüfung, die: jmdn. einer E. unterzie­ hen; -test, der
284 Eikern — 2ein Ei|-kern, der Biol. Zellkern der Eizelle; -klar, das; -s, - landsch., bes. österr. Kochk. Eiweiß (1) Eiland, das; -(e)s, -everaltend geh. Insel Eill -bote, der Postbote, der Eilsendungen aus­ trägt: durch Eilboten Ivorgeschriebene A ufschrift auf Eilsendungen!; -brief, der Brief als Eil­ sendung Eile, die; /o. PI./ Bestreben, Gedrängtsein, etw. schnell zu tun: jmd. istin E., hat E.; etw. in aller E. {sehr schnell, hastig) erledigen; das hat er in der E. vergessen; etw. hat E. (etw. eilt); damit hat es keine E. Eijleiter, der das reife E i (1.1) ableitender K anal (zwischen Eierstock und Gebärmutter) eilen /sw. V b.; ist, hat/ 1. irgendwohin e. sich schnell irgendwohin begeben (ist): er eilte nach Hause, zur Bahn, zu ihm; jmdm. zu Hilfe e. (schnell zu Hilfe kommen); <> die Zeit eilt (vergeht schnell) — 2. \vorw. im Präs. u . Prät.\ etw. eilt etw. erfordert schnelle Erledigung, Behandlung (hat): die Sache eilt; das eilt, damit eilt es (mir) nicht eilends lAdv.j veraltend sehr schnell, unverzüg­ lich : das muß e. erledigt werden eü/Eil| -fertig lAdj.j 1. vorschnell: e. handeln — 2. veraltend (dienstbeflissen: er kam ihr e. zu Hilfe; -gut, das /o. PL; amtliche Bez. für beschleu­ nigt zu beförderndes Frachtgut/ eilig/A d j.j1. schnell, in Eile: e., eiligst davonlaufen; er hörte eilige Schritte; es e. haben (in Eile sein) —* 2. die Sache ist e. (eilt 2); ein eiliger (Eile erfordern­ der, dringlicher) Auftrag; er hatte nichts Eiligeres zu tun, als es weiterzuerzählen (erzählte es sofort weiter) Eil] -Schrift, die /o. Pl-I Kurzschrift mit einer er­ höhten Zahl von Kürzungen; -schritt, der jin der Verbindung/ im E. schnellen Schrittes: im E. daher­ kommen, Weggehen; -Sendung, die beschleunigt zu befördernde Postsendung; -tempo,das /in der Verbin­ dungI im E. sehr schnell: im E. davonfahren; -zug, der nur an wichtigen Stationen haltender Zug zur Personenbeförderung, der schneller als ein Personen­ zug und langsamer als ein D-Zug ist Eimer, der; -s, - 1.1. zur Aufnahme vorwiegend von Flüssigkeiten dienendes größeres zylindrisches, meist nach oben sich erweiterndes Gefäß mit einem an sei­ nem oberen Rand angebrachten, beweglichen H en ­ kel: ein E. mit Deckel, aus Plast; ein schwerer, ver­ zinkter, voller E .; einen E. füllen 1.2. Inhaltsmenge von 1.1: ein E. Wasser; einen E. Wasser auf das Beet gießen + umg. es gießt wie aus Eimern (es regnet sehr stark); salopp etw. ist im E. (istkaputt,gescheitert) e|mer|weise/Adv./ in großer, Eimer füllender Menge, in Eim ern: den Schutt e. hinaustragen; e. Beeren ernten xein\unbest. Art.; Mask. u. Neutr.; Fern.: eine;un­ betont; bezeichnet ein (zuvor nicht genanntes) Objekt der Realität als beliebiges Objekt einer Klasse/ e. Mann, eine Uhr, e. Haus 1. jdas Objekt individuali­ sierend! dort steht e. Baum; sie hat einen Ungarn kennengelernt; die Spur eines Hasen; es war an einem (schönen) Herbsttag . . . ; in der Liste ist auch e. Braun (ein Mann namens Braun) genannt; den du meinst, das ist ein anderer (je­ mand anders) ; er besitzt einen (echten) Rubens (ein von Rubens gemaltes Bild); /in der Verbindung! /* was für ein 1.1 .2 . /steht 2ein u. einer 1.2 nahe; meint die Anzahl; unbetont!: ich möchte bitte eine (irgendeine) Karte, einen (ein Glas) Tee, Kognak 1.2 . /dient vor Abstrakta, auch vor Personennamen, zur Verstärkung der Besonderheit, des Grades, der Dimension des Subst./: ich erwarte eine Antwort; es gab eine (eine ganz bestimmte, gewisse) Zeit, da war das anders; der Raum hat eine Höhe von drei Metern (ist drei Meter hoch); /in Verbindungen/ e. / bißchen, wenig 1.8 . einen, eine, eins /steht ohne Subst. für ein weiteres Exemplar der genannten A rtI: er hat sich ein Auto, eine Kühltruhe gekauft. W ir haben uns auch eins, eine angeschafft — 2. /das Objekt als Gattungsbegriff od. als Vertreter einer Gattung generalisierend/: die Tanne ist ein Nadelbaum (gehört zu den Nadelbäumen); ein Kind will (Kinder wollen) spielen; das macht einem See­ mann nichts aus 2ein /Kard.zahl; mit adj. Flexion; betont; für den Zahlenwert 1; auch 1eins/1.1. e. Kilo; das kostet eine Mark, dauert einen Tag; nach einer Stunde; in einem Jahr; es ist e. Uhr; nur dieses eine Mal; ich möchte bitte, habe nur eine Karte; bitte (nur) einen (ein Glas) Tee, Kognak; es war nicht e. Platz mehr frei 1.2. /die Anzahl betonend; / auch einer 1.2/: nur einer (von euch) hat die Möglichkeit . .. ; wir sollen eine(n) benennen; eins von beiden — 2.1. /bezeichnet Übereinstimmung, Zusammenge­ hörigkeit von (zwei) Sachen, Erscheinungen/: mit jmdm. einer (der gleichen) Meinung sein; das war ein und / derselbe, dasselbe 2.2 . eins /in Verbin­ dungen/ mit jmdm. eins sein (übereinstimmend einig sein), eins werden (Übereinkommen) ; das kommt auf eins heraus (bleibt sich am Ende gleich); das ist alles eins: aufstehen, anziehen, fort — das war alles eins (folgte äußerst schnell aufeinander) jmds. e. und alles (jmds. ganzes Glück ausmachen­ der Lebensinhalt) sein; -e . für / allemal; meinem / fort 3ein/Adv./ / 2aus + bei jmdm. / aus und e. gehen; nicht / aus und e., nicht aus noch e., weder aus noch e. wissen 1ein- /betont; die Anzahl 1 bezeichnend; vor Subst. und Adj.j ein- Itrennbare, stets betonte Partikel vor Verben und deren substantivischen Ableitungen, die in Ver­ bindung mit dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildet/ 1.1. von außerhalb nach innerhalb von etw .: / z. B . einmarschieren, ein­ rücken; einsteigen, eintreten; eingießen, einräu­ men, einträufeln; einfädeln, einknöpfen; ein- dringen, einrühren, eintauchen 1.2 . in etw. hin ein,. so daß dieses es umschließt: z. B . einbauen, ein­ graben 1.3. etw. in etw. fügend, befestigend: z.B. einheften, einkleben, einlegen — 2 . in eine andere Richtun g: / z. B . einbiegen, einschwenken — 3.1. etw., jmdn. umschließend: /* z .B . einfassen, einkreisen, einzäunen 3.2 . etw. in eine Umhüllung bringend: / z. B . einpacken, einwickeln 3.3 . etw., jmdn. in etw. sperrend, verschließend: z.B.ein­ schließen, einsperren — 4 . etw. in eine (vorhandene) Menge, Größe, Gesamtheit mit hineinnehmend: z. B . einbeziehen, einordnen, einrechnen — 5. etw. von irgendwo an einen nähergelegenen Ort bringend 5.1. etw. zu sich holend: z. B . einkaufen, einfordern, einziehen 5.2. herein-, herunterholend: / z. B . einholen, einziehen — 6#1# etw. (übend, sich gewöhnend) beginnend: /* z. B . sich einarbeiten,
Einakter — einbrecheii 285 •einführen, sich einlaufen 6.2 . zu schlafen beginnend: / z. B . einnicken, einschlafen 6.3. jmdn. in einen Dämmerzustand versetzend: z . B . einlullen, einschläfern — 7 .1. etw. zerstörend: / z. B . ein- reißen, einschlagen 7.2. zugrunde gehend: /* z. B . einfallen, eingehen, einstürzen — 8 . a n V olu m en verlierend: z . B . einlaufen, einschrumpfen, ein­ trocknen — 9. etw. (in etw.) konservierend, &e- wahrend: z. B . einkochen, einlagern, einlegen — 10. etw. in etw. prägend 10.1. fvon graphischen Ge­ bildenI vertieft auf einen Untergrund bringend: Z1 z. B . eingravieren, einritzen 10.2. ins Bewußt­ sein, Gedächtnis prägend: / z. B . einprägen, ein­ hämmern, einüben — 11 . wiederholt, eindringlich otw. tuend: z. 2?. auf jmdn. einreden, jmdm. das Haus einlaufen — 12. etw., jmdn. mit etw. versehend: Z z. B . eincremen, einfetten, einschmieren Ein/ein -akter, der; -s, - Theaterstück in einem A kt; - ander /reziprokes Pron.f einer den, dem anderen, Wechsel-, gegenseitig: sagt e. (euch) ,Gute Nacht*; wir haben e. (uns) lange nicht gesehen; sie sind e. {sich) nähergekommen; e. entgegengesetzte Stand­ punkte; -arbeiten fVb.f 1. sich, jmdn. (in etw.) e. sich, jmdn. durch Ausüben einer für ihn neuen Arbeit mit dieser Arbeit vertraut machen: er hat sich, ihn (in das Sachgebiet) eingearbeitet — 2. etw. in etw. sinn-, p lanvoll einsetzen (1.1), so daß es inte­ grierter Bestandteil des Ganzen ist: einen Hohlsaum in eine Decke, eine Falte in einen Rock e.; noch einen Absatz in den Artikel e .; - armig fA dj.; nicht adv.f mit nur einem Arm (1): ein einarmiger Mann (Mann, dem ein Arm fehlt); -äschern /sw. Vb.; hat/: einen Leichnam e. (für die Feuerbestattung ver­ brennen); dazu -äschemng, die; -en; -atmen /Vb.j 1.1 . die Luftdurch die Nase, den Mund in die Lunge gelangen lassen: tief e. 1 .2 . etw. e. etw. durch 1.1 mit in die Lunge gelangen lassen: giftige Dämpfe e.; - äugig /Adj.; nicht adv./ vgl. - armig; -bahnstraße, die Straße, die nur in einer Richtung befahren werden darf; -balsamieren /Vb.j: einen Leichnam e. (mit Mitteln behandeln, die vor Verwesung schützen); - band, der; -(e)s, -bände die Seiten eines Buches, Heftes umschließende, aus Deckeln (2) mit Rücken (2.1) bestehende Hülle; -bändig/Adj.; nicht adv.f aus nur einem 2Band bestehend: ein einbändiges Wörter­ buch; -bau, der /o. PI .; zu -bauen 1.1u. 1 .2/;zu 1.2: der E. des Motors; -bauen /Vb.f 1.1. durch Bau­ arbeiten etw. in etw. ein-, errichten: ein Bad e.; eingebaute (in die Wände gebaute, fest mit ihnen verbundene) Schränke 1.2. etw. durch technische Montage in etw., bes. eine technische Vorrichtung, einsetzen (1.1), in etw. montieren: den Motor, einen Thermostaten e. 1 .3 . noch einen Zusatz in das Referat e. (einarbeiten 2) Einbau zu einbauen 1.11 -küche, die Küche mit Einbaumöbeln; -möbel, die /PI./; -schrank, der ein/Ein| -begreifen /Vb.f etw. einbeziehen: es sollten auch diese Probleme (mit) einbegriffen werden; jim P a rt. Prät.\ diese Leistungen sind im Preis einbegriffen (inbegriffen); -behalten fV b.f: die Gelder, Unterlagen wurden einbehalten (von be­ fugter Instanz nicht ausgehändigt); -beinig /Adj.; nicht adv./ vgl. einarmig; -berufen /Vb.f 1. \vorw. im Pass./ jmd. wird e. (jmd. erhält die Aufforderung, seinen Wehrdienst anzutreten); man hat ihn e. — 2. eine Konferenz, einen Parteitag e. (das Z u ­ standekommen einer Konferenz, eines Parteitages veranlassen); dazu -berufung, die 1.1. das Ein ­ berufen 1.2, Einberufungsbefehl: er hat seine E. bekommen; -berufunsgbefehl, der Schreiben, durch das jmd. einberufen (1) wird; -betonieren /Vb.j 1.1. etw. mit Beton einmauern: eine Urkunde in das Fundament e. 1.2. etw. mit Beton in etw. befestigen: die Säulen e.; -betten /Vb.j etw. in etw. (schützend) Umschließendes legen: der Strang ist in ein Schutz­ rohr eingebettet; <> eine in die Handlung einge­ bettete Anekdote; -bettzimmer, das Zimm er in einem Krankenhaus, Hotel o. ä . mit nur einem Bett: ein E. bestellen, bekommen; -beziehen /Vb.j etw., jmdn. in etw. e. etw., jmdn. zu einer Gesamtheit, einer Angelegenheit (als dazugehörig) mit hinzu­ nehmen, - rechnen: er ist in den Kreis der Teil­ nehmer einbezogen; weitere Probleme in die Thematik e .; - biegen fVb.f 1. von der bisherigen Richtung abgehen und eine seitlich dazu führende einschlagen (ist): in eine Seitenstraße, einen Feld­ weg e .; dort müssen Sie (nach) links e. (abbiegen 1) — 2. etw. nach einer Innenseite hin biegen, krüm­ men (hat): die Zehen e.; - bilden fVb.; / auch ein­ gebildet/ 1, sich etw. e. etw., von überbetont subjek­ tiven Vorstellungen ausgehend, fälschlich annehmen: er bildet sich ein, es ginge alles nach ihm; sie hat sich merkwürdige Dinge eingebildet; /oft im P art. Prät.f eine eingebildete (nur in jmds. Vorstellung, nicht real existierende) Gefahr, Krankheit — 2. umg. sich etw. e. sich fest vorstellen, etw. (geschenkt) zu bekommen: er hatte sich ein neues Fahrrad ein­ gebildet — 3. sich (auf etw.) etw. e. (auf etw.) un­ gerechtfertigt, dünkelhaft stolz sein : der bildet sich aber was ein!; sie bildet sich wunder was auf ihre Schönheit ein; + bilde dir keine / Schwach­ heiten ein; -bildung, die 1. Vorstellung, Phantasie: diese Bilder hat ihm seine E. , hat er sich in seiner E. ausgemalt; das ist alles nur E. (fälschliche, trü­ gerische, nur in der Phantasie existierende Vor­ stellung) — 2. /o. P I .; zu -bilden 3/ Überheblichkeit, Dünkel: mit seiner E. macht er sich unbeliebt; - bildungskraft, die /o. Pl.f Vorstellungsvermögen, Phantasie; -binden fVb.f 1.1. Geheftetes, Druck­ bogen mit einem Einband versehen, binden: einen Jahrgang Zeitschriften e. lassen 1.2. ein Buch, Heft mit einem Schutzumschlag versehen — 2 . etw. mit etw. umhüllen und zubinden: die Wäsche in ein Tuch e. — 3. etw. in etw. einbeziehen: diese Fragen sind in einen größeren Problemkreis eingebunden; - blasen fVb.f 1. etw. durch Blasen, mit einem Ge­ bläse in etw. hineinbringen: Luft in den Hochofen e. — 2. umg. jmdm. etw. einflüstern: das hat ihm doch sein Freund eingeblasen; -blenden fVb.f den Ton, ein Bild in eine Sendung, einen Film herein­ nehmen und verstärken: Musik e.; dazu -Wendung, die; -bleuen fsw. Vb.; hat; emot. neg.f jmdm. etw. e. jmdm. etw. durch intensive Einwirkung auf ihn und ständige Wiederholung beibringen: sie hat ihr ein­ gebleut, wie sie sich benehmen soll; -blick, der 1. Einsicht (1): von dieser Seite hat man keinen E. (in den Garten) — 2.1. E. (Einsicht 2) in die Akten nehmen 2.2. einen E. in etw. (erste Kenntnis von einem Sachverhalt) gewinnen, bekommen; -bre­ chen /Vb.f 1. einen Einbruch begehen (hat, ist): bei uns hat man eingebrochen; sie sind in den Keller eingebrochen — 2 . gewaltsam, in negativer Absicht eindringen (2) (ist): der Gegner ist in unsere Linien, der W olf ist in die Herde eingebrochen — 3. etw.
286 Einbrecher — Eindruck bricht ein etw. bricht (durch, entzwei) und stürzt nach unten (ist): in dem alten Haus ist die Decke eingebrochen — 4. jmd. bricht ein jmd. stürzt, weil ein Untergrund unter ihm zerbricht, durch diesen Untergrund (ist): er ist auf der dünnen Eisdecke eingebrochen — 5 . umg. mit etw. e. mit etw. Miß­ erfolg haben, eine eklatante Niederlage erleiden (ist): mit diesem Auftritt ist er schwer eingebrochen; -brecher, der; -s, - jmd., der (einen) Einbruch be­ geht; -brenne, die; -n landseh. Mehlschwitze; -brennen fVb.f graphische Gebilde durch ein Ver­ fahren mit einem glühenden Instrument auf die Oberfläche von etw. einbringen: die Inschrift ist (in, auf die Platte) eingebrannt; -bringen fV b .f 1. vorw. fachspr. etw. bei einem bestimmten (technischen) Verfahren in etw. hineinbefördern’, das Erz in den Hochofen e. — 2. den Weizen e. (ernten und in die dafür vorgesehenen Lagerräume bringen) ; die Ernte e. — 3, ein Schriftstück einer Vertretungskörper­ schaft zur Beschlußfassung vorlegen: eine Vorlage für den Ministerrat, einen Gesetzesentwurf (im Parlament), eine Resolution e, — 4 . etw. in etw. e. Werte, (persönliches) Eigentum einem gemeinschaft­ lichen Besitz zuführen: ein Erbteil in die Ehe e.; der in die Produktionsgenossenschaft eingebrachte Boden — 5. etw. bringt (jmdm.) etw. ein etw. bringt, verschafft jmdm. (finanziellen) Nutzen, Vorteil od. Nachteiliges: das hat ihm eine Menge Geld, Anerkennung eingebracht; so etwas bringt nichts ein; das hat ihm nichts als Schwierigkeiten eingebracht; zu 1 —4 -bringung, die; -, fo. PI ./; -brocken /Vb.f 1. etw. in Brocken in etw. tun: Brot in die Suppe e. — 2. umg. jmdm., sich etw. e. jmdn., sich durch eine bestimmte, unbedachte Ver­ haltensweise in Schwierigkeiten bringen: da hast du uns was (Schönes) eingebrockt!; -bruch, der 1. das unbefugte gewaltsame Eindringen in einen abgeschlossenen Raum, ein abgeschlossenes Anwesen, vorwiegend in der Absicht, zu stehlen: einen E. be­ gehen, verüben — 2. der E. (das plötzliche Ein ­ dringen 1) kalter Luftmassen in unseren Raum — 3. /o. PI./ bei, mit E. (Beginn 1.2) der Dunkelheit, der Nacht Einbruch(s)/einbruch(s) z u Einbruch 1| -diebstahl, der mit Einbruch verbundener Diebstahl; -sicher /Adj./ gegen Einbrüche weitgehend abgesichert: ein einbruchsicherer Tresor ein/Einl -buchten jsw. 76.; hat/ salopp jmdn. in­ haftieren: er ist wegen dieser Sache damals ein­ gebuchtet worden; -buchtung, die; -en nach innen gerichtete Wölbung: ein Küstenstrich mit vielen Einbuchtungen; -buddein /Vb.j lan d sch . umg. etw., sich, jmdn. eingraben (1): einen Stein in die Erde, sich in den Sand e.; -bürgernjsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. e. jmdn. naturalisieren: nach Jahren der Emigration wurde er (in N) eingebürgert — 2.1 . etw. bürgert sich irgendwo ein etw. findet in einem bestimmten Kreis Aufnahme und wird dort zur Gewohnheit: dieser Brauch, Ausdruck hat sich jetzt auch hier eingebürgert 2.2 . diese Pflanzen- , Tierart hat sich bei uns eingebürgert (ist bei u n s heimisch geworden); dazu -bürgerung, die; -, - en; -büße, die Verlust, Schädigung: eine große (finan­ zielle) E. erleiden; das bedeutet eine E. an A n­ sehen, Vertrauen für ihn; -büßen /Vb.f etw. , jmdn. e. den Verlust von etw., jmdm. erleiden: ich habe bei dieser Sache hundert Mark eingebüßt; durch einen tragischen Unfall büßte sie den Bruder ein, hat er sein Augenlicht eingebüßt; ; bei der Ret­ tungsaktion büßte er selbst das Leben ein (kam er ums Leben); -cremen /Vb.j etw., jmdn., sich mit Creme einreiben: ich muß mich e., mir die Hände e.; die Schuhe e. (mit Schuhcreme behandeln); -däm­ men /Vb.j 1. ein Gewässer e. (dämmen 1) — 2. einen Brand, eine Epidemie e. (durch Maßnahmen an weiterer Ausbreitung hindern); O jmds. Redefluß e. (Einhalt gebieten); -dämmern fV b.; ist/ in Halb­ schlaf geraten: er war im Sessel eingedämmert; -dampfen /Vb.j Chem. eine Flüssigkeit durch Ver­ dampfen konzentrierter machen: Milch e.; -decken /Vb.j 1. etw. abdecken, schützend bedecken: die Ro­ sen e. — 2. das Dach (neu) e. (decken) — 3. fach­ spr. den Tisch e. (decken) — 4 .1 . sich (mit etw.) e. sich mit Vorräten versehen: wir haben uns (mit Material) eingedeckt 4.2 . um g. ich bin mit Arbeit (bestens) eingedeckt (habe viel A rb eit); er hat ihn mit Vorwürfen eingedeckt (überhäuft); -deichen jsw. Vb.; hat/: Land, einen Fluß e. (durch einen Deich abriegeln, mit einem Deich einfassen, um­ schließen); -deutig /Adj.f 1.1 . vorw. fachspr. nur eine Deutung zulassend: eindeutige Begriffe 1.2. un­ m ißverständlich (1.1): eindeutige Anweisungen, Signale 1.3. diese Beweise sind e. (schließen jeden Zweifel aus); dazu -deutigkeit, die; -, jo. PI ./; -deutschen jsw. Vb.; hat/ sprachliche Zeichen einer anderen Sprache in Lautung, Schreibung der deut­ schen Sprache anpassen: /vorw. im Part. Prät.j die eingedeutschte Form, Schreibweise dieses W ortes; -dicken /Vb.j 1.1 . (hat) Fruchtsaft, Soße e. (meist durch Verdampfen von Wasser dicker, zähflüssiger, konzentrierter machen) 1.2. (ist) der Saft ist ein­ gedickt (ist durch Verdampfen von Wasser dicker, zähflüssiger, konzentrierter geworden); -dimensional /Adj./ eine Dimension (1.1) aufweisend: eine Gerade ist eine eindimensionale Figur; -dösen /Vb.; ist/ umg. eindämmern; -drehen /Vb.j 1. etw. in etw. drehen (2): eine Schraube (in das Brett) e. — 2. sich, jmdm. die Haare e. (sich, jmdm. die Haare auf Lockenwickler wickeln); -drillen /Vb./ jmdm. etw. durch Drillen (I) beibringen: Geschichtszahlen waren ihnen eingedrillt worden; -dringen /V b .; ist/ 1. etw., jmd. dringt in etw. ein etw., jmd. dringt in e tw .: das Wasser ist in den Keller, der Splitter ist tief in das Fleisch eingedrungen; <> in ein Wissens­ gebiet, den Stoff e. (sich damit forschend vertraut machen) — 2. in etw. e. sich (in negativer Absicht) irgendwo gewaltsam (unbefugt) Zutritt verschaffen: Einbrecher sind in das Haus eingedrungen; die Truppe konnte tief in die gegnerischen Linien e. — 3. (mit etw.) auf jmdn. e. 3 .1 . jmdn. tätlich (mit etw.) angreifen: er drang mit dem Messer auf ihn ein 3.2 . in jmdn. dringen (3): immer wieder drangen sie mit Fragen auf uns ein; -dringlich /Adj./ (in jmdn. dringend 3 und dadurch) eine tiefe, nachhaltige Wirkung auf jmdn. ausübend: seine eindringlichen Worte; e. (vor etw.) warnen, auf jmdn. einreden; da zu -Dringlichkeit, die /vorw. S g ./; -dringling, d e r; -s, -e jmd., der irgendwo eindringt, eingedrungen ist: der E. konnte gestellt werden; er wurde in dieser Gruppe als E. betrachtet; -druck, der /PI. - drücke/ bei der Wahrnehmung von etw., jmdm., beim Empfang von Informationen von und über etw., jmdn. in jmdm. sich bildende, im Bewußtsein haf­ tende reale Vorstellung von etw., jmdm., Wirkung,
die etw., jmd. auf jmdn. ausübt: etw., jmd. macht (auf jmdn.) einen guten, tiefen, unvergeßlichen, keinen günstigen E .; auf den ersten E. hin läßt sich nicht viel sagen; neue Eindrücke aufnehmen, verarbeiten; was für einen E. hast du von ihm, von der Sache?; ich habe den E., daß ...; einen E. (von etw., jmdm.) gewinnen, bekommen; er macht den E. eines zuverlässigen Menschen; wir standen noch unter dem (unmittelbaren) E. der Ereignisse; jmd., etw. macht E. (beeindruckt); er, das macht auf mich keinen E. (imponiert mir nicht); + umg. E. schinden (imponieren) wollen; -drücken /Vb.f 1.1 . etw. in etw. drücken (1.4): die Butter in die Dose e. 1 .2 . in die Erde eingedrückte Fahrspuren (Fahrspuren, die in der Erde einen Abdruck hinterlassen haben) — 2 . etw. e. auf etw. von außen nach innen Druck ausüben und es da­ durch zerstören, beschädigen, verform en: ein Fenster, die Tür e.; ein eingedrückter Kotflügel; -drucks- voll| /Adj.f einen starken Eindruck hervorrufend: ein eindrucksvolles Landschaftsbild; er sprach, sang, spielte e.; -dübeln/Vb.f: einen Haken e. (mit einem Dübel in der Wand befestigen); -duselnfVb.f umg. eindämmern ^ n e junbest. Art.; Fern./ s. 1ein 2einejlndef.pron.; Fern.) s. einer 3emejKard.zahl; Fern./ s. 2ein ein| -ebnen jVb.j etw. durch Abtragen, Abreißen mit seiner Umgebung auf gleiches Niveau bringen: einen Grabhügel, eine Ruine e .; -eiig fAdj.; nicht adv.f; eineiige (aus einer gemeinsamen Eizelle entstandene) Zwillinge; -einhalb, -einhalb jBruchzahl 11j2j: e. Liter Milch einen fsw. Vb.; hat/ geh. Personengruppen zu einem einheitlichen (1) Ganzen, einem einheitlichen (1) Verband zusammenführen, - bringen: Völker­ stämme e .; die geeinte Arbeiterpartei ein|engen fsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. in der Bewe­ gungsfreiheit behindern: in der Stadtwohnung fühlte er sich eingeengt 1.2. fvon Kleidungsstückenf das Kostüm engte sie ein (behinderte sie durch knappen Sitz) — 2. jmds. Rechte, jmdn. in seinen Möglichkeiten e. (einschränken 1) einer jlndef.pron.; Mask.; Fern.: eine, Neutr.: ein(e)s/ 1.jemand, irgendein 1.1 . da hat e. geklopft; ich weiß es von e., die dabei war; wir müssen einen finden, der mitkommt, eins finden, das paßt; du bist mir eine(r)! /Ausruf der Verwunderung über jmds. Verhalten! 1.2 . /mit abhängigem Gen. od. vor von 2ein 1.2 nahestehend, sonst 1ein 1 nahe­ stehend/: sie wandte sich an einen der Schüler; ich werde eins (davon) aussuchen l.B . einer ffür die obliquen Kasus von man/ 1man (1.2): das soll e. wissen!; das geht einem nahe; das betrifft einen ja auch — 2 . /betont; korrespondierend mit anderer; bei zwei Sachen das Erste, Erstgenannte bezeichnend!: sich von e. Seite auf die andere drehen; sein eines Auge, das eine seiner Augen, eins seiner Augen ist verletzt; eins kam zum anderen Einer, der; -s, - W assersport einsitziges Ruder-, Paddelboot als Sportboot: die Wettbewerbe der E. einerlei, einerlei /A dj.; nur präd.j etw. ist (jmdm). e. etw. ist (jmdm.) 1gleich, gleichgültig: es ist (mir) e., ob er kommt oder nicht; das kann dir doch e. sein; das Mädchen ist ihm e. (er interessiert sich nicht für das Mädchen) Einerlei, Einerlei, das; -s, jo. PL/ als unerfreulich empfundener gleichförmiger Ablauf: das ewige E. dieser Wintermonate einer|seits /Adv.; auch in konjunktionaler Verwen­ dung; drückt als Einleitung eines Satzes, Satzteils den Gegensatz zum Folgenden aus; in Verbindung. mit dem Korrelat andererseits/ e. ... andererseits wenn man es unter diesem Aspekt betrachtet: e. kann er froh darüber sein, andererseits auch wieder nicht eines jlndef.pron.; Neutr.j s. einer (1.1, 1.2, 2) eines(teils /Adv./ einerseits: \vorw . in Verbindung m it andernteils/ e. hat er recht, andernteils aber auch nicht einfach /Adj./ I. nur einmal ausgeführt, nicht doppelt od. nicht vielfach: ein Formular in einfacher Ausfertigung (in nur einem Exemplar) ausfüllen; ein einfacher (nur einmal geschlungener) Knoten; der Stoff liegt e. (nicht in doppelter Lage auf den Ballen gebracht) breit; / auch dreifach — 11.1. von wenig differenzierter Struktur, nicht komplizierter Beschaffenheit: einfache Gesetze, Abläufe; die ein­ fache /t Reproduktion; einfache Lösungen an­ streben; eine einfache Apparatur; so e. ist das nicht; er macht sich das zu e. (wendet keine der Kompliziertheit der Sache angemessene Mühe daran); sich, etw. klar und e. ausdrücken; eine einfache (nicht schwierige) Aufgabe; der Fall ist, liegt denkbar e. (ist leicht überschaubar, lösbar); das ist alles nicht so e. (zu machen); ich tue das aus dem einfachen Reicht einsehbaren, verständlichen) Grunde, weil . . . — 2. schlicht (1.2): es war ein ein­ faches Holzhaus; sie war e., aber geschmackvoll gekleidet; sie lebten sehr e. (nicht luxuriös); v e r­ a lte n d er stammte aus einfachen Verhältnissen (entstammte der Arbeiterklasse od. einer ihr nahe­ stehenden Schicht) — 3 . jadv.; partikelhaftj 3.1. jver­ stärkend) : das war e. (wirklich) großartig, ist e. nicht wahr; ja, das ist e. (2eben 4.1) so 3.2 . er hat sich das e. (ohne zu fragen, ohne es mitzuteilen) genommen; ich gehe e. (ohne weitere Überlegungen, Umstände) mal hin; zu I I .l Einfachheit, die; jo. Pl.j: etw. der E. halber (weil es so einfacher geht) so und so machen ein/Ein| -fädeln /Vb./ 1 .1 . einen Faden e. (du rch das Nadelöhr ziehen) 1.2. die Nadel e. (einen Faden durch das Nadelöhr ziehen) — 2. sich e. sich im Straßenverkehr mit einem Fahrzeug in eine Fahr­ spur, in den fließenden Verkehr einordnen: sich in den richtigen Abzweig e. — 3. um g. etw. geschickt bewerkstelligen, anbahnen: die Sache hat er schlau eingefädelt; -fahren jVb.j 1. (ist) 1.1. in das Innere von etw. fahren, fahrend hineingelangen: wir fahren jetzt in die Innenstadt, den Hafen ein; der Zug fährt ein (kommt in den Bahnhof) 1.2. Bergm. sich in den Schacht, in die Grube (2) begeben: die Häuer der zweiten Schicht sind eingefahren — 2. etw. durch Dagegenfahren zerstören, stark be­ schädigen (hat): ein Traktor hat den Zaun ein­ gefahren — 3. etw. (mit Fahrzeugen) einbringen (2) (hat): die Ernte, Kartoffeln e. — 4. fachspr. (hat) 4.1. Flugw. das Fahrwerk e. (mit Hilfe einer Mechanik in das Innere des Flugzeuges bringen) 4.2 . etw. einbringen (1) — 5 . (hat) 5.1 . ein Fahrzeug e. ein neues Fahrzeug durch Fahren optimal ge­ brauchsfähig machen: der Wagen ist jetzt gut ein­ gefahren 5.2. sich e. sich im Fahren, Führen eines Fahrzeugs üben: nach ein paar Wochen hatte er sich eingefahren 5.3 . umg. /in der Verbindung/ etw. eindrücken — einfahren 287
288 Einfahrt — Einfluß bewegt sich auf eingefahrenen Bahnen, Gleisen (etw. läuft allzu gewohnheits-, routinemäßig ab); -fahrt, die 1. jo. Pl.j das Einfahren (1.1): bei der E. in den Hafen gingen wir an Beck; der Zug hat E. (dem Zug ist durch Signal die Erlaubnis zum Ein ­ fahren gegeben worden); Vorsicht bei E. des Zuges! IWarnungsformel des Bahnpersonals an Beisende auf Bahnsteigen/ — 2. Stelle, Wegstrecke, die für das Einfahren (1.1) irgendwohin, -h inein vorgesehen ist: eine breite, lange E.; in der E. zum Hof; E. frei halten 1; -fahrt(s) Signal, dasSignal an Bahnanlagen, das die Erlaubnis zur Einfahrt (1) anzeigt; -fall, der 1. Gedanke, der jmdm. plötzlich kommt, Idee, die jmd. plötzlich hat: das war ein guter, glänzender E.; er kam auf den E. (hatte den Gedanken), daß .. einen E. haben — 2. jo. Pl.j das Einfallen (4): der E. der Lichtstrahlen — 3 . das Einfallen (3): die wiederholten Einfälle benachbarter Volksstämme in das Gebiet; + umg. scherzh. jmd. hat Ein­ fälle wie ein altes Haus (hat verrückte, verblüffende Ideen, Vorstellungen); -fallen jVb.; / auch ein­ gefallen/ 1. jmdm. fällt etw. ein 1.1. jmd. hat einen E infall (1): mir ist (da etwas) eingefallen, wie man das machen kann; ihm fiel kein Ausweg ein; wir müssen uns etwas e. lassen (ersinnen); er tut, was ihm gerade einfällt (wonach ihm gerade der Sinn steht); das wäre mir nie eingefallen (auf die Idee wäre ich nicht gekommen, daran hätte ich nicht ge­ dacht); O umg. was fällt dir ein (bist du verrückt, was erlaubst du dir)?; das fällt mir nicht ein (das tue ich auf keinen Fall, ich denke nicht daran) \; das laß dir (ja) nicht e. (wehe, wenn du das machst) \ 1.2 . jmd. besinnt sich auf etw., erinnert sich an etw.: mir fällt ein, ich wollte doch Brot kaufen; sein Name fällt mir jetzt nicht, nicht mehr ein; dabei fiel ihr die Geschachte von damals wieder ein — 2. einstürzen: das alte Haus, Gemäuer ist ein­ gefallen — 3 . einbrechen (2): der Wolf fiel in die Herde ein; feindliche Truppen sind in das Land eingefallen — 4. jvon Lichtstrahlen)j die schräg ein­ fallenden (eind ringen den 1) Sonnenstrahlen — 5. einstimmen (1): N stimmte ein Lied an, und alle fielen ein; O da fie1 auch er in das allgemeine Ge­ lächter ein e|ufalls/Einfalls| -los jAdj.j arm an Ideen, eigen­ ständigen Vorstellungen, Einfällen: er ist ein ziem­ lich einfallsloser Mensch; die Gestaltung ist e.; -reich jAdj.f reich ausgestattet mit Ideen, eigen­ ständigen Vorstellungen, Einfällen; dazu -reichtum, der jo. Pl.j Ein) -fallstraße, die von außerhalb.in eine Ortschaft, bes. eine größere Stadt, hineinführende (Haupt­ verkehrsstraße; -fallswinkel, der Phys. Math. Winkel, der von einem auf eine Ebene einfallenden Strahl und dem auf dieser Ebene errichteten Lot gebildet wird: den E. berechnen Einfalt, die; -, jo. Pl.j von einer gewissen Beschränkt­ heit, Arglosigkeit und Naivität gekennzeichnete geistige Veranlagung: das sagt, sieht er so in seiner kindlichen E.; dazu einfältig jA d j.j: ein ein­ fältiges Gemüt, Lächeln Einfalts|pinsel, der um g. dümmlich-einfältiger Mensch: dieser E. hat das alles geglaubt Ein/ein| -familienhaus, das zum Wohnen fü r (nur) eine Familie bestimmtes (Einzel)haus; -fangen JVb.j 1,1. ein (entwichenes) Tier (wieder) fangen: Nachbarn hatten den Sittich eingefangen; das E. von Bären in der Taiga 1.2. jmdn., der aus Haft, Gefangenschaft geflohen ist, wieder aufgreifen und festnehmen — 2. etw. in seiner Eigenart erkennen, erfassen und (in etw.) wiedergeben (2.1, 2 .4): in dem Bild, der Novelle ist die Herbststimmung wunderbar eingefangen — 3. u m g. er hat sich eine Erkältung eingefangen (zugezogen); -färben fVb.j eine Sache, bes. Textilien, durch Färben mit einer bestimmten Farbe versehen: Stoff, Garne, die Bluse (blau, braun) e.; -farbig lAdj.j in, mit nur einer Fa rb e: ein einfarbiger Stoff; die Wände e. streichen, halten; -fassen jVb.j 1.1. Schneiderei etw. (mit etw.) e. einen Streifen um die Kante, den Rand des Stoffes von etw. nähen: einen Gürtel, Halsausschnitt (mit einer Borte, Tresse) e.; die mit Leder ein­ gefaßten Kanten einer Schlafdecke, der Ärmel 1.2 . etw. mit einer begrenzenden Umrandung aus etw. versehen: ein mit, von Büschen eingefaßtes Rondell, Beet 1.3 . einen Edelstein e. (mit einer Fassung versehen) (lassen); -fassung, die das, womit etw. eingefaßt (1.2) ist: ein Grab, Beet mit einer E. aus Naturstein, Buchsbäumen; -fetten jV b.j etw., sich mit einer fetthaltigen Substanz einreiben: die Schuhe, sich das Gesicht e.; -finden, sich jV b .j sich (irgendwo) e. an einen bestimmten Ort kommen, an einem bestimmten Ort erscheinen: sagen Sie ihm, er möchte sich morgen um 8 Uhr (dort, bei uns, vor dem Gebäude) e.; -flechten / Vb.j 1. etw. in etw. flechten (1.3): ein Band in den Zopf e. — 2. etw. (in etw.) einfließen (2) lassen: Beispiele, Zitate in seine Rede e.; eine geschickt eingeflochtene Be­ merkung; -fliegen /F6./ 1. jvon Flugzeugen/ in einen bestimmten Bereich, Luftraum fliegen (ist): in fremdes Hoheitsgebiet e .; die Verbände waren über die Grenze eingeflogen — 2 . etw., jmdn. (ir­ gendwohin) e. etw., jmdn. mit Flugzeugen in einen bestimmten (umgrenzten) Bereich befördern (hat): Medikamente in das Katastrophengebiet e.; Truppen wurden in die eingeschlossene Stadt ein- geflogen; -fließen jVb.j 1.1. in etw. fließen (1): in den Keller eingeflossenes Wasser; (in den Fluß) einflieJjende Abwässer 1.2 . M ete o r, (in unseren Raum, von Norden her) einfließende (einströmende) Kaltluft — 2. etw. (in etw.) e. lassen etw. in einem (gesprochenen) Text (beiläufig) mit erwähnen: er ließ eine Bemerkung darüber e., ließ e., daß er das wisse; -flößen jV b .j 1. einem Kranken ein Medi­ kament, Saft e. (tropfenweise, in sehr kleinen Schlucken zu trinken geben, eingeben) — 2. etw., jmd. flößt jmdm. Angst, Vertrauen, Ehrfurcht ein (erweckt in jmdm. Angst, Vertrauen, Ehrfurcht); -flug, der das Einfliegen (1): der E. gegnerischer Verbände; -flugsehneise, die für das Einfliegen von Flugzeugen in einen Flughafen vorgesehener (Teil des Luftraums über einem) Geländestreifen unmittel­ bar vor der Landebahn: in, unter der E. wohnen; -fluß, der von etw., jmdm. als Ursache, Verursacher ausgehende Wirkung auf jmdn., etw., durch die ent­ sprechende Verhaltensweisen, Veränderungen in dem Bezugsobjekt erzeugt werden: etw., jmd. übt einen guten, nachhaltigen, ungünstigen E. (auf jmdn.) aus; er steht unter seinem E .; die Eltern hatten keinen E. mehr auf ihn, darauf; die Einflüsse dieser philosophischen Strömung auf die Literatur; der E. der Umwelt auf den Menschen; er stand unter dem E, von Alkohol (hatte Alkohol getrunken); auf etw. E. nehmen (etw. beeinflussen)
Einflußbereich — Eingangsdatum 289 Einfluß/emfluß| -bereich, der 1.1. B ereich , i n dem jmd., etw. einen Einfluß ausübt: Meteor, im E. dieses Hochdruckgebietes (Bereich, in dem dieses Hochdruckgebiet das Wetter beeinflußt) 1.2. Ein ­ flußsphäre; -große, die Phys. physikalische Größe, die die Anzeige eines Meßgerätes, die einen Meßwert beeinflußt; -nähme, die; -, -n fvorw. Sg.j das Aus­ üben von Einfluß auf etw., jmdn.: die E. auf die Bewußtseinsbildung; -reich fA d j.; nicht adv.f großen, umfassenden, beherrschenden Einfluß, Macht besitzend: er war sehr e. im Vorstand; die einfluß­ reichsten Konzerne;-Sphäre, die P olitik Bereich, in dem ein Monopol od. ein imp. Staat, bes. in kolonialen Ländern, Einfluß ausübt ein/Ein| -flüstern /Vb./ jmdm. etw. e. jmdm. (heim ­ lich) etw. einreden, jmdn. (listig) überreden, sich in bestimmter Weise zu verhalten: diese Machenschaf­ ten hat man ihm eingeflüstert; dazu -flüsterung, die; -en; -fordern /Vb./ (sich) etw. e. etw., das man von jmdm. zu bekommen hat, von ihm mahnend fordern: jetzt habe ich mir das Buch, Geld (von ihm) eingefordert; -förmig /Adj.l von immer sich wiederholend gleichartigem Ablauf, nicht abwechs­ lungsreich, monoton: eine einförmige Tätigkeit; -fressen, sich jV b .j etw. frißt sich (in etw.) ein etw. dringt (ätzend) in etw. e in : der Steinstaub frißt sich in die Haut ein; -frieden, friedete ein, hat einge­ friedet etw. mit etw. begrenzend (und schüt­ zend) umgeben: die Anlage wird von einer Hecke, Mauer eingefriedet; -frieren /Vb./ 1 . (ist) 1.1 . die Wasserleitung ist eingefroren (u nben utzbar geworden, weil das Wasser in ihr gefroren ist) 1.2. das Schiff ist im Packeis eingefroren (so fest von Eis umschlossen, daß es sich nicht mehr fortbewegen kann) — 2. etw. einfrosten (hat): den Braten e. — 3. (ist, hat) 8.1. Bank eingefrorene (zur Zeit nicht flüssig zu machende) Guthaben, Kredite 3.2 . fvorw. BRD/ 3.2 .1. die Löhne e. /Praktik der kap. Lohn­ politikI (bei steigenden Preisen die Löhne unverändert halten) 3.2 .2 . vorw. P olitik Verhandlungen, Be­ ziehungen e. (lassen) (zur Zeit absichtlich nicht weiter pflegen, nicht weiterführen); -frosten fVb.f: Lebensmittel e. (zur Konservierung in einem Raum, Behälter schlagartig auf eine Temperatur von 20 Grad unter Null abkühlen und so lagern); -fügen jVb.j 1. etw. in etw. einsetzen (i.i). einarbeiten (2): ein paar Steine in den Riß, Glieder in die Kette e.; einen Absatz, einige Sätze in einen Text e. (irgend­ wo im Textablauf sinnvoll dazuschreiben, -sagen) — 2. sich e. 2 .1. sein Verhalten in einem Kollektiv der dort herrschenden Norm angleichen: er hat sich gut in die neue Klasse eingefügt, will sich nicht e. 2.2 . in etw. passen (2): die Häuser fügen sich gut in die Landschaft ein; -fühlen, sich /Vb./ sich in jmdn., etw. e. sich mit seinem Fühlen in jmdn., eine Situation versetzen: er kann sich gut in einen anderen, die Gedankenwelt des Mittelalters e.; -fühlungsvermögen, das fo. P l.f: jmd. hat ein gutes, kein E .; -fuhr, die; -, -en1.jo. Pl.fdas Einführen von Waren, Import: die E. von Holz, Getreide, Maschinen — 2. die Gesamtheit eingeführ­ ter W aren: die Einfuhren (an, von Holz, Getreide) erhöhen Einfuhr zu Einfuhr 1| -beschränkung, die B e ­ schränkung der Einfuhr bestimmter Waren; -be- stimmung, die fvorw. Pl.f gesetzliche Bestimmung über die (Bedingungen der) Einfuhr bestimmter Waren ein/Ein| -führen /Vb.f 1. etw. (mit Umsicht) in einen Hohlraum, - k örper bringen: eine Sonde (in den Magen) e. — 2. im Ausland gekaufte, erworbene Waren in das eigene Land bringen, importieren: diese Waren muß unser Land e.; das wird aus Ungarn eingeführt; Schmuck dürfen Sie nicht e. — 3. jmdn., sich als neu Hinzükommenden in einem bestehenden Personenkreis, bei jmdm. bekannt und vertraut machen: er hat mich in ihre Runde, bei Familie N eingeführt; er hat sich schon selbst ein­ geführt; er hat sich in der Arbeitsgruppe gut ein­ geführt —4.jmdn. in etw. e. jmdn. mitden An­ fangsgründen eines Tätigkeits-, Wissensgebietes vertraut machen: jmdn. in seine neue Arbeit, in die Astronomie e .; der Komponist sprach einführende (einleitende, erklärende) Worte — 5 . etw., das eine Neuerung darstellt, (irgendwo) wirksam machen: neue Arbeitsmethoden, eine andere Regelung e.; das wollen wir hier gar nicht erst e.; -fuhrge- nehmigung, die Genehmigung zum Einführen be­ stimmter W aren; -führung, die jo. Pl.f 1. /zu -füh­ ren 1,3 —5/ das Einführen; zu 5: die E. der Fühf- Tage-Arbeitswoche — 2. (gesprochener) Text, der in etw. einführt: der Komponist gab eine E. in seine Sinfonie; zu diesem Roman hat N eine E. geschrieben; eine E. in die englische Grammatik (ein Lehrbuch über die Grundzüge der englischen Grammatik); -führungsvortrag, der einführender Vo rtra g; -fuhrverbot, das vgl. Einfuhrbeschränkung; -füllen /Vb./ etw. in ein Behältnis füllen: die Boh­ nen (in die Tüte) e.; -gäbe, die 1.1. sch riftlich od. mündlich formuliertes, in gesetzlich festgelegter Frist zu beantwortendes Anliegen eines Bürgers, einer Gruppe von Bürgern an eine Volksvertretung, ein soz. Staats- od. Wirtschaftsorgan: eine E. machen, an den Rat der Stadt richten 1.2 . /unter kap. Ver­ hältnissen/ an eine Behörde gerichtetes schriftliches Ersuchen — 2. Datenverarb. 2.1. jo. PI./ das Eingeben von Daten, Informationen in ein Datenverarbeitungsgerät 2.2 . Daten, Informationen, die in ein Datenverarbeitungsgerät eingegeben werden, Input; -gang, der 1. Tür, Öffnung zum Hineingehen in ein Gebäude, einen Raum, ein um­ grenztes Gelände: er betrat den Saal durch den seit­ lichen E .; das Haus hat zwei Eingänge; im E. zum Hof; den E. bitte frei halten! — 2. er wohnt am E. des Dorfes (an der Stelle, an der die Gebäude des Dorfes beginnen) — 3. ein Geschwür am E. des Magens, Darmes (an der Stelle, die in den Magen, Darm hineinführt) —4. jo. PI./ veraltend am, zu E. (am Anfang) der Feier, seiner Rede — 5. jo. PI./ etw. findet irgendwo, in etw. E . 5.1. diese Methode hat bei uns E., hat E. in die Produktion gefunden (ist bei uns, in der Produktion üblich geworden) 5.2 . dieser Gedanke hat auch E. in seine Abhand­ lung gefunden (diesen Gedanken hat er auch in seine Abhandlung einbezogen) — 6. Büro 6.1 . /o. Pl.j das Eingehen (3): wir bestätigen den E. Ihres Schreibens, der Ware 6.2 . /vorw. PI./ eingegangene Sendung, Post: die Eingänge buchen, registrieren; -gängig jAdj./ leicht faßlich (und sich leicht einprä­ gen d): eingängige Melodien; etw. e. formulieren, darstellen; L-gangs /Adv./: wie ich e. (am A nfang) bereits erwähnte; das e. zitierte W erk; 2-gangs \Präp. mit Gen./ veraltend zu Beginn: e. dieses Jahrhunderts Eingangs z u Eingang 6.1 Büro| -datum, das; 19 Wörterbuch
290 Eingangsstempel — eingraben -Stempel, der Stempel mit dem Eingangsdatum; - vermerk, der Vermerk, Eintragung über den Ein­ gang, das Eingangsdatum ejn/Ein| -geben fV b .f 1. jmdm. ein Medikament, Tropien e. (einflößen, verabreichen) — 2. D aten ­ v e r a rb. (einem Datenverarbeitungsgerät) Daten, Informationen e. (zu verarbeitende) Daten, Informationen einer Datenverarbeitungsanlage zu­ führen'. (dem Computer) ein Programm e., ein Programm in den Computer e. — 3. geh. das hat ihm der gesunde Menschenverstand eingegeben (dazu hat ihn der gesunde Menschenverstand ver­ anlaßt) ; -gebildetfAdj.; vorw. attr. u . präd.; / auch einbilden/ von überhöhter Wertschätzung der eigenen Person und Leistung und entsprechender Gering­ schätzung anderer, überheblich: ist das ein ein­ gebildeter Kerl!; -geboren fAdj.; nur attr.f: die eingeborene Bevölkerung (die Eingeborenen); -ge­ borene, der u. die; -n, -n foft vom Standpunkt der Eroberer, Unterdrücker gebrauchte Bez. für einen Angehörigen der ursprünglich ansässigen Bevöl­ kerung bes. eines in koloniale Abhängigkeit ge­ brachten G ebietesf: die Sitten, Gebräuche der Ein­ geborenen; -gebung, die; - en fin den Verbin­ dungenI einer (plötzlichen) E. (einem plötzlich aufkommenden Gedanken, Einfall) folgend ...; eine E. haben; -gedenk fA dj.; in der Verbindung! ve ra lten d einer Sache e.: e. dieser Tatsache (sich dieser Tatsache erinnernd, sie sich vor Augen hal­ tend) wollen wir . . . ; einer Sache e. sein, bleiben; -gefallen fA dj.; nicht adv.; auch einfallen/: seine eingefallenen (abgemagert, abgezehrt wirkenden) Wangen; sein Gesicht ist e.; -gefleischt /Ad].; nur attr./ 1. er ist ein eingefleischter (überzeugter u nd unverbesserlicher) Junggeselle — 2. jmdm. zur festen Gewohnheit geworden: ein eingefleischtes Mißtrauen; -gefuchst /Adj.; nicht adv.f umg. rou­ tiniert: jmd. ist (auf etw.) e .; -gehen /Vb.; / auch - gehend/ 1. etw. geht in etw. ein: dieses Datum, Ereignis, sein Name wird in die Geschichte e. (wird historisch bedeutsam werden); diese Fremd­ wörter sind in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen (es ist üblich geworden, diese Frem d ­ wörter zu gebrauchen) — 2. etw. geht jmdm. ein jmd. nimmt etw. auf, versteht, begreift etw.: es will mir schwer, immer noch nicht e., was er da gesagt hat; ihm gehen Formeln leicht ein (er lernt For­ meln leicht) — B. vorw. Büro Post,eine Sendung geht ein Post, eine Sendung kommt beim Empfänger an, trifft ein : die heutige Post, die Ware ist eben ein­ gegangen; zahlreiche Glückwünsche sind bei dem Jubilar eingegangen; soeben ging die Meldung ein, daß ... — 4.1. /von Tieren, Pflanzen, auch vom Menschen! absterben, sterben: zwei Jungtiere sind eingegangen; die Azalee kümmert, sie wird wohl e.; u m g. er ist (an diesem Leiden) jämmerlich ein­ gegangen; O salopp an etw. e .: das laß dir nicht aufhalsen, da, daran gehst du ein (das schaffst du n icht) 4.2 . dieses Unternehmen, unser Zirkel ist eingegangen (hat auf Grund von Schwierigkeiten aufgehört zu bestehen) — 5. einlaufen (4): dieser Stoff geht nicht ein — 6.1 . mit jmdm. ein Bündnis, einen Vertrag e. (abschließen) 6.2. /in . Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffs/ chemische Stoffe, Elemente gehen eine Verbin­ dung ein (verbinden sich miteinander); die Ehe mit jmdm. e. (jmdn. heiraten); ein, kein Risiko e. (etw., nichts riskieren) — 7. auf jmdn., etw. -e. sich mit jmdm., etw. befassen, abgeben: er konnte auf ihn, seine Probleme nicht e .; auf dieses Thema will er ein andermal e .; ich bin auf seinen Vorschlag nicht eingegangen (habe seinen Vorschlag nicht an­ genom men); darauf gehe ich nicht ein (lasse ich mich nicht ein) ; -gehend /Adj.; /* auch -gehen/ bis ins einzelne gehend, gründlich, ausführlich: sich e. mit etw., jmdm. befassen, beschäftigen; eine ein­ gehende Beschreibung, Befragung; -gekeilt / A d j./ nach allen Seiten hin durch etw. Versperrendes, durch Personen verhindert, sich fortzubewegen: wir standen e. in der Menge; als wir zum Parkplatz kamen, wrar unser Auto e .; -gemachte, das; -n, /o. P L ; /* auch einmachen 1/ eingemachte Lebensmittel, bes. eingem achtes Obst; -gemeinden, gemeindete ein, hat eingemeindet bes. eine Ortschaft in eine andere Gemeinde verwaltungsmäßig eingliedern: diese Orte wurden damals (von) der Hauptstadt eingemein­ det; -genommen fA d j.; / auch einnehmen; in den Verbindungen! von etw., jmdm. e. sein (von etw., jmdm. angetan sein); von sich e. sein (seine Person in egozentrischer Weise zu hoch einschätzen, einge­ bildet sein); -geschlechtig /Adj.; nicht adv.) Bot. eingeschlechtige (nur männliche od. nur weibliche Geschlechtsorgane aufweisende) Blüten; -geschossig /Adj./ einstöckig; -geschworen /Adj.; nicht adv./: er war sein eingeschworener (von seiner Gegner­ schaft zu ihm nicht abgehender) Gegner; er ist auf diese Richtung e. (hat sich dieser Richtung an­ geschlossen und folgt ihr unbedingt); -geständnis, das das Eingestehen: diese Worte waren ein E. seiner Schuld, Hilflosigkeit; -gestehen /Vb./ (jmdm. , sich) etw. e. (jmdm. gegenüber, vor sich selbst) einen Tatbestand zugeben, bekennen: eine Schuld, sein Versagen e.; ich muß e., daß ich ...; er hat mir seine Angst eingestanden; -gestellt fA d j,; / auch einstellen; vorw. präd.f in bestimmter Weise e. sein eine bestimmte (politische, weltanschauliche) Einstellung, Auffassung haben: N ist fortschrittlich e.; wie ist er eigentlich e.?; -geweide, die /PL/ die in Bauch- und Brusthöhle liegenden inneren Or­ gan e; -gewöhnen, sich /Vb.l sich (irgendwo) e. m it einer neuen Umgebung, mit neuen Verhältnissen vertraut werden: du wirst dich bei uns schon e.; er hat sich (in seiner neuen Arbeitsstelle) gut ein­ gewöhnt; ein Tier (irgendwo) e. (an die neue Um­ gebung gewöhnen) ; -gewöhnung, die /zu -gewöhnen, sich/: sie brauchen eine gewisse Zeit der, zur E.; -gießen /Vb./ jmdm. ein Getränk in ein Trinkgefäß gießen: (jmdm.) Kaffee, Tee e.; darf ich Ihnen (noch einmal) e.?; -gipsen /Vb./ 1. einen Haken, Dübel in die Wand e. (mit Gips o. ä. in der Wand befestigen) — 2. den gebrochenen Arm, Fuß e. (mit einem Gipsverband versehen); -glas, das /PI. - g läser/ M o n o k el; -gleisig /Adj./: diese Bahnlinie ist e. (hat nur ein Gleis); -gliedern /Vb./ etw., jmdn. als Glied, Teil in ein Ganzes einfügen, einreihen: einen Ort in einen Gemeindeverband e .; den Rekonvales­ zenten wieder in den Arbeitsprozeß e .; dazu -glie- derung, die; -graben fVb.f 1. eine Vertiefung aus­ heben'und 1.1. (den unteren Teil von) etw. in sie setzen und die Erde darüber, darum wieder auf­ füllen und befestigen: einen Pfahl, die Knollen e.; Sträucher e. (grabend einpflanzen) 1.2. etw. in ihr vergraben: Wertsachen, ein totes Tier e. 1.3. Mil. darin in Deckung (3) gehen: sich e.: die Soldaten
eingravieren — einheitlich 291 bezogen Stellung und gruben sich ein — 2. etw. gräbt sich in etw. ein etw. drückt, preßt sich (Spuren hinterlassend) in etw., bes. einen Untergrund, hinein: die Räder gruben sich tief in den Sand ein; <£> dieses Ereignis hat sich mir, in mein Gedächtnis eingegraben (eingeprägt) — 3. eine Inschrift in den Stein e. (einhauen, - meißeln, - gravieren); -gra­ vieren /Vb./ etw. in etw. gravieren: ein Datum, Initialen (in den Ring) e .; -greifen /Vb./1. in etw. e. handelnd auf ein Geschehen Einfluß nehmen: in einen Konflikt e.; hier muß man e., ehe etwas schief läuft; durch sein Eingreifen wurde das Kind gerettet; in die Diskussion e. (sich in die Diskussion einschalten); dieses Ereignis griff tief in sein Leben ein (beeinflußte sein Leben einschneidend) — 2. Techn. /bes. von Geräteteilenj etw. greift in etw. ein etw. ragt, schiebt, drückt sich in eine Vertiefung von etw. hinein: das Zahnrad greift in das Getriebe ein; -grenzen jVb.f 1. etw. umgrenzen: der Garten wird von einer Hecke eingegrenzt — 2. ein Thema, einen Themenkreis (auf ein bestimmtes Sach­ gebiet) e. (beschränken); -griff, der 1, unberech­ tigtes Eingreifen: diese Maßnahme stellte einen E. in ihre Rechte dar — 2. Operation, bes. an einem inneren Organ: ein (operativer) E. ist nötig; -gruppieren /Vb./ etw., jmdn. in eine Gruppe ein- ordnen: jmdn. in eine Gehaltsgruppe e.; -haben /Vb./ umg. jmdn. eingeholt (2) haben: am Bahnhof hatte er ihn endlich ein; -hacken /Vb./ 1, der Vogel hackte auf die Beute ein (hackte immer wieder auf die Beute) — 2. umg. auf jmdn. e. jmdm. in aggres­ siver Weise Vorwürfe machen: nun hackten alle auf ihn ein; -haken / Vb./1•etw. mit, an, in einem Haken, einer hakenähnlichen Vorrichtung befestigen: das Eenster, den Reißverschluß e. — 2• sich (bei jmdm.) e. seinen Arm in jmds. gebeugten Arm schieben: sie hatte sich bei mir eingehakt; sie gin­ gen eingehakt (gingen eng nebeneinander, wobei der eine seinen Arm unter den des anderen ge­ schoben hatte) — 3. umg. sich in jmds. Rede (unter­ brechend) einschalten: an dieser Stelle hakte er ein; -halt fin der Verbindung! einer Sache, jmdm. E . gebieten (durch Eingreifen 1) bewirken, daß etw. (Schädliches, Störendes), das abläuft, jmds. T un (so) nicht weitergeht: wir mußten ihrem Treiben E. ge­ bieten; er gebot ihm E. (in seinem Tun); -halten jVb.j 1.1. etw. Verpflichtendes (fristgemäß) aus­ führen, erfüllen, sich daran halten: einen Termin, eine Vereinbarung e.; ein Versprechen e. (halten) 1.2 . die Richtung, den Abstand e. (beibehalten, davon nicht abweichen) — 2. Schneiderei durch Abnäher, Fältchen, 2Reihen die Weite an einer be­ stimmten Stelle verringern: das Kleid in der Taille etwas e. — 3. landsch., bes. süddt. österr. mit einer Tätigkeit aufhören: halt ein (mit dem Ge­ schrei)!; zu 1.1 -haltung, die jo. Pl.f: die E. der Vorschriften; -hämmern /Vb./1. umg. jmdm. etw. e. jmdm. etw. durch ständige Einwirkung, Wieder­ holung einprägen: jmdm. Regeln e.; daß das gut und richtig sei, hat man ihnen eingehämmert — 2. auf etw. e. (mit dem Hammer) heftig auf etw. einschlagen: mit den Fäusten hämmerte er auf die Tasten ein; -handeln /Vb./ umg. sich etw. e. auf Grund seines vorherigen Verhaltens mißliche Folgen hinnehmen müssen: sich einen Tadel, Ungelegen­ heiten e.; spött. da hast du dir was (Schönes) ein­ gehandelt!; -hängen jsw. Vb.j 1. etw. in eine Halte­ vorrichtung hängen: die Tür, ein Fenster e.; den Haken in die Öse e. (einhaken 1) — 2. sich bei jmdm. e. (einhaken 2); -hauchen /Vb./ geh.: der Künstler hat dem Stein Leben eingehaucht (hat lebendig wirkende Figuren aus dem Stein geschaffen); -hauen / Vb.; hat/ 1. /haute ein, geh. hieb ein/ auf etw., jmdn. einschlagen (5): mit der Axt auf den Block e.; er hieb mit dem Säbel auf ihn ein — 2 . /haute ein/ umg. etw. einschlagen (2): er hat eine Fenster­ scheibe eingehauen — 3. /haute ein/ Schrift in eine Steinplatte e. (in eine Steinplatte hauen 3.1) — 4. /haute ein/ salopp in etw. e. bei einer Mahlzeit tüchtig, viel von etw. essen: er hat ordentlich (in den Kuchen) eingehauen; -häusig /Adj.; nicht adv./ Bot.: diese Pflanze ist e. (trägt männliche und weibliche Blüten auf einem Exemplar); -heben /Vb./ etw. in eine Haltevorrichtung hineinheben: die Tür e. (einhängen); -heften /Vb./ 1. etw. abheften: die Unterlagen, Durchschlage e. — 2. etw. in etw. heften (2): die Ärmel, das Futter e.; -hegen /Vb./ etw., bes. ein Stück -Land in der freien Natur, mit einer Umzäunung, schützenden, absperrenden Be­ grenzung umgeben: eine (mit Draht) eingehegte Schonung; der Park wird von einer Hecke ein­ gehegt; -heimisch /Adj.; nicht adv.; vorw. attr.j: die einheimische (in diesem Ort, in dieser Gegend schon länger ansässige) Bevölkerung; diesen Weg kennen nur die Einheimischen; die einheimische (in diesem Land, dieser Gegend vorkommende) Tier-, Pflanzenwelt; die einheimische (hier angestammte) Industrie; -heimsen /sw. Vb.; hat/ umg. etw. in seinen Besitz bringen, für sich erlangen: er hat ein ansehnliches Erbe eingeheimst; er hat heute ein dik- kes Lob eingeheimst; Beifall e.; -heiraten /Vb./: er hat in eine begüterte Familie, in das Geschäft eingeheiratet (ist durch Heirat Mitglied einer be­ güterten Familie, Mitbesitzer des Geschäfts geworden) Einheit, die; -, - en 1.1. /o. Pl.f 1.1.1. Zustand des Zusammenexistierens, des Vereinigtseins, der Ganz­ heit, Gesamtheit, Zusammengehörigkeit (unterschied­ licher) in enger wechselseitiger Beziehung stehender Teile, Gegebenheiten: diese Fragen, Faktoren, Be­ standteile bilden eine (untrennbare) E .; die E. von Wirtschafts- und Sozialpolitik, Theorie und Praxis; die E. der Arbeiterklasse; wo Inhalt und Form eine E. bilden (übereinstimmen) 1.1.2. Philos. Zu­ sammenhang, wechselseitige Bedingtheit der Vielheit und Mannigfaltigkeit von Dingen, Sachverhalten und Prozessen der objektiven Realität: die materielle E. der Welt; E. und Kampf der Gegensätze /Grund­ gesetz der materialistischen Dialektik/ 1.2 . das in der Art von 1.1.1 gebildete Ganze, Verbundene: Organi­ sationen, Gemeinden zu einer E. zusammenschlie­ ßen, -fassen; der Zyklus stellt eine E. dar — 2.1. grundlegende Größe in einem M aß- , Mengensystem: das Meter als E. des Längenmaßes; dem Patienten wurden 20 Einheiten des Präparats verabreicht 2.2. fachspr. Exemplar einer Erzeugnisart als grundsätzliche Größe in der industriellen Fertigung: in dieser Serie werden 50 Einheiten pro Tag ge­ fertigt — 3.1. militärische Formation kleineren Um­ fangs bei allen Waffengattungen: eine gegnerische E .; Einheiten der Seestreitkräfte; zu einer anderen E. versetzt werden 3.2. eine organisatorische E. (Struktureinheit) einer Partei, eines Verbandes einheitlich /Adj./ 1. auf Einheit (1), Gemeinsamkeit, Übereinstimmung basierend: eine einheitliche Auf­ 19*
292 Einheitlichkeit — Einkauf fassung, Linie vertreten; e. Vorgehen; sein W erk ist als ein einheitliches (eine Einheit 1.2 bildendes) Ganzes zu sehen — 2.1. sich an allen Individuen, für alle Individuen einer Gesamtheit von Dingen, Personen in ('prinzipiell) gleicher Weise wieder­ holend: einheitliche Kleidung tragen; einheitliche, e. geregelte Preise für Milch, Butter; die Teile sind für alle Typen e. 2 .2 . der Himmel war von einheit­ lichem (gleichmäßigem) Grau; etw. in einem ein­ heitlichen Farbton gestalten; dazu Einheitlich­ keit, die; /o. Pl.f Einheitsl -front, die /vorw. Sg./ das Zusammengehen mehrerer politischer Parteien, Gruppen, Kräfte unter einheitlichen Bestrebungen /wird bes. auf die Ak­ tionseinheit der Arbeiterklasse und progressiver poli­ tischer K räfte angewandt/: die Bildung einer prole­ tarischen, antifaschistischen E .; -liste, die von mehreren Parteien,politischen Organisationen gemein­ sam aufgestellte W ahlliste; -partei, die: die Sozia­ listische E. Deutschlands / auch SED/ (die marxistisch-leninistische Partei der Arbeiterklasse der D D R ); die Schaffung einer E. (einer geeinten Partei der Arbeiterklasse); -schule, die Jo. Pl.f Schulsystem, das auf Grund einer zusammenhängen­ den Abfolge und Einheitlichkeit der einzelnen Bil­ dungseinrichtungen allen einen gleichen Bildungs­ gang ermöglicht; -wert, der W irtsch . nach gesetz­ licher Regelung ermittelter Wert eines Objekts bes. des nichtstaatlichen Grundbesitzes, der der Ver­ steuerung zugrunde gelegt wird ein/Ein| -heizen /Vb./ 1. heizen, in einem Ofen Feuer machen: wir wollen ordentlich e. — 2. unig. jmdm. e. auf jmdn. drohend, heftig einreden, um ihn zu etw. zu veranlassen: den Brüdern mitihrer Bummelei werden wir mal ordentlich e.; -heilig fAdj./: es herrschte die einhellige (in einer Gruppe von Personen von allen vertretene) Meinung, daß ...; die Zeugen bestätigten e. (übereinstimmend) seine Aussage; -henkein, sich /sw. Vb.; hat/ landsch. sich (bei jmdm.) e. sich (bei jmdm.) einhaken (2): eingehenkelt gehen; -hergehen /Vb./ etw. geht mit etw. einher etw. tritt in Verbindung mit, in der Folge von etw. auf: mit dieser Krankheit geht Fie­ ber einher; damit geht einher, daß ...; -holen / Vb.f 1. umg. etw., bes. Lebensmittel des täglichen Bedarfs, einkaufen: ich muß noch e. (gehen); Brot, Ge­ müse e. — 2.1. jmdn. e. jmdn., der einen Vorsprung hat, erreichen: am Bahnhof hatte er ihn eingeholt 2.2. Versäumtes weitmachen, einen Rückstand aus- gleichen : das Versäumte, die verlorene Zeit e. (auf- holen); er hat die Besten der Klasse eingeholt (ist auf den Leistungsstand der Besten der Klasse ge­ langt) — B. die Flagge, Segel e. (wieder herunter­ lassen); die Netze, den Anker e. (wieder herauf-, in das Schiff hereinziehen) — 4 . eine Auskunft, jmds. Bat e. (fordern, erbitten und bekommen); ich habe die Erlaubnis (dafür) eingeholt, daß . . . ; -horn, das / PI. - hörner/ einem Pferd ähnliches Fa­ beltier mit einem Horn auf der Stirn; -hufer, der; -s, - Zool. Säugetier, bei dem alle Zehen bis auf den mit einem Huf umgebenen mittleren Zeh zurück­ gebildet sind; -hüllen jVb.j jmdn., sich, etw. e. jmdn., sich, etw. in etw. hüllen: jmdn., sich in eine Decke e .; die empfindlichen Blumen gut e.; O das Tal lag eingehüllt in dichten N ebel; -hun­ dert, -hundert /Kard.zahl/ hun dert einig fAdj.; vorw. präd.j eines Sinnes (1.3, 4) und zusammenhaltend: sie sind nicht e. (miteinander) (sind entzweit 1.1); sich (mit jmdm.) , mit jmdm. (in, über etw.) e. sein (mit jmdm. in, über etw. einer Meinung sein, übereinstimmen); nun, seid ihr euch e. geworden (übereingekommen)!; umg. die beiden sind sich e. (wollen sich heiraten) einige/Indef.pron.; PI. u . Fern. Sg .;Neutr.: einiges, Mask.: einiger/ 1. /nur im PI.; bezeichnet eine un­ bestimmte kleinere Anzahl!: jadj.j e. Kollegen von uns werden teilnehmen; er war e. Tage nicht da; sie wohnen e. Häuser weiter; e. hundert Menschen waren zusammengekommen; jsubst.j das sind die Machenschaften einiger weniger; er will mit einigen (von ihnen) sprechen — 2 . Jo. P I .; bezeichnet eine unbestimmte kleinere Menge von etw./ ein wenig: es wird noch e. Zeit dauern; er hat e. Er­ fahrung (darin); in einiger (nicht zu großer) Ent­ fernung d avon ; einiges (davon) ist durchgedrungen — B. /meist betont; bezeichnet eine unbestimmte, relativ große M enge/: das wird so einiges (allerhand) nach sich ziehen; da waren e. (viele) dabei einigen/sw. Vb.; hat/1. sich e. mit jmdm. über etw., in bezug auf etw. zu gleicher Meinung kommen: wir haben uns, er hat sich mit ihm (darüber) ge­ einigt; sie einigten sich darauf, dahingehend, daß ... — 2. Personengruppen einen: VölkerStämme e. einiger /Indef.pron.; Mask./ s. einige einigermaßen, einigermaßen /Adv./ 1 . bis zu einem gewissen Grade, eben so hinlänglich: das ist ihm e. gelungen; so ist es e. in Ordnung; es geht ihm so e. (leidlich gut) — 2 . ziemlich (2): wir waren e. überrascht einiges /Indef.pron.; Neutr./ s. einige Einigkeit, die; -, /o. PI./ das Einigsein : es herrscht E. unter den Geschwistern; in E. Zusammenhalten Einigung, die; -, - en /vorw. Sg./ 1. /zu einigen 1/ das Sicheinigen: es kam zu keiner E.; es konnte eine E. erreicht, erzielt werden — 2. das Herstellen einer Einheit (1.1 .1) von etw.: die wirtschaftliche, politische E. der Territorialstaaten ein/Ein| -impfen /Vb./ 1. umg. jmdm. etw., bes. eine Auffassung, durch immer wiederholtes (suggesti­ ves) Einreden beibringen: diese Anschauung war ihnen von Jugend an eingeimpft worden — 2. einem Versuchstier ein Serum e. (es m it ein em Serum impfen); -jagen /Vb.; hat/ jmdm. einen Schreck(en), Angst e. bewirken, daß jmd. plötzlich einen Schreck, Angst bekommt: du hast, das hat mir einen ordentlichen Schreck eingejagt; -jährigfA d j.; nicht adv./1. /nur attr.f ein Jahr alt: ein einjähriges Kind — 2. /nur attr./ ein Jahr dauernd: ein ein­ jähriger Lehrgang — B. B o t. diese Pflanze ist e. (durchläuft ihre gesamte Vegetationsperiode in höchstens einem Jahr); -kalkulieren /Vb./ etw. in eine (Preisberechnung, Erwägung, Überlegung ein­ bezieh en: die Versandkosten sind einkalkuliert; mögliche Komplikationen, Ausfälle e .; - kapseln, sich /sw. Vb.; hat/ 1. sich abkapseln (1) — 2. sich abkapseln (2); -kassieren /Vb./ 1. Geld kassieren: die Beiträge e. — 2. salopp etw. (für sich) e. etw. ungehemmt (indem man es jmdm. wegnimmt) in seinen Besitz bringen: die restlichen Weinflaschen hat N einkassiert; O er hat ein Lob einkassiert (be­ kommen) — B. veraltend salopp jmdn. fest­ nehmen, verhaften: sie haben die ganze Bande ein­ kassiert; -kauf, der 1.1. das Einkäufen (1.1): beim E. von Lebensmitteln auf das Herstellungsdatum
einkaufen — einkuppeln 293 achten 1.2. jvorw. P l.j Einkäufe machen (etw. ein ­ kaufen 1.1, einkaufen gehen) 1.8. /von (.Einzel- händels)betriebenf Bezug (2) von Waren in der Zirkulation des Handels: der Verkaufsstellenleiter war gestern zum E. — 2. eingekaufte W are: die Einkäufe auspacken; der Mantel war ein guter E. (Häuf 2) — 3. /o. Pl.j Wirts ch. Abteilung eines Betriebes, die für 1.3 zuständig ist: er arbeitet im E.; - kaufen jVb./ 1.1. Waren des (täglichen) in­ dividuellen Bedarfs in einem Geschäft kaufen: ich will noch e. (gehen); wir müssen Milch und Eier, noch fürs Wochenende e.; was hast du Hübsches eingekauft (|gekauft)? 1.2. Waren auf dem Wege des Einkaufs (1.3) beschaffen: der Betrieb konnte die benötigten Rohstoffe (günstig) e.; - kaufer, der Fachmann, der für den Einkauf (1.3) zuständig ist Einkaufs| -bummel, der Bummel, den man macht, um Einkäufe zu machen; -möglichkeit, die: in die­ ser Gegend sind, gibt es gute Einkaufsmöglich­ keiten (gibt es viele Geschäfte, Einrichtungen des Einzelhandels, so daß man vielerlei einkaufen kann); -preis, der Wirts ch. vom Abnehmer eines Erzeugnisses zu zahlender Preis, bes. Preis, der vom Einzelhändler beim Einkauf an den Großhandel gezahlt wird; -tasche, die Tasche zum Transpor­ tieren von Einkäufen (2); -Zentrum, das Komplex von Einrichtungen des Einzelhandels auf einem eng begrenzten Territorium od. in einem Gebäude: das E. des Neubaugebietes Ein/e]n| „kehr, die; -, jo. PI .; in der Verbindung! veraltend geh. E. bei sich halten (zur Selbst­ besinnung kommen); -kehren /Vb.; ist/ 1. unter­ wegs, bes. auf einem Ausflug, in eine Gaststätte gehen: wir wollen doch auch einmal e., sind in der ,Linde* eingekehrt — 2 . geh . etw. kehrt (irgend­ wo, bei jmdm.) ein etw. stellt sich (irgendwo, bei jmdm.) ein: nun ist der Winter eingekehrt; die Ruhe kehrte wieder ein in unserem Haus; -keim- blättrig /Adj.; nicht adv.j Bot.: eine einkeim­ blättrige Pflanze (Bedecktsamer, dessen Keimling nur ein Keimblatt hat); -kellern /sw. Vb.; hat/: Kartoffeln, Kohlen e. (als Wintervorrat im Keller unterbringen); dazu -kellerung, die; -, /o. Pl.f Einkellerungs{kartoffein, die fPl./ : die Lieferung von Einkellerungskartoffeln (für das Einkellern vorgesehenen Kartoffeln) ejn/Ein| -kerben /Vb./1.1. etw. mit einer Kerbe, mit Kerben versehen: den Rand, einen Gegenstand am Rand e. 1.2. etw. kerbend in etw. schneiden: seinen Namen in die Rinde e.; - kerkern jsw. Vb.; hat; emot. neg.; von imperial. Klassenjustizj jmdn. aus politischen Gründen (in einer Haftanstalt) gefangen­ setzen : Hunderte aufrechter Patrioten wurden eingekerkert; -kesseln jsw. Vb.; hat/: Truppen, eine Stadt e. (Truppen, eine Stadt des Gegners mit eigenen militärischen Verbänden völlig einschließen); eine ganze Armee war eingekesselt; -kitten / Vb./ etw. mit K itt in etw. befestigen: die Fensterscheibe e. (mit Kitt im Rahmen befestigen); -klagen / Vb./ eine Forderung durch eine gerichtliche Klage durch­ zusetzen suchen:das Geld,Erbe e.; -klammern/ Vb./: einen Buchstaben, Satz e. (in Klammern setzen); - k lang, der jvorw. Sg ./: Wort und Tat standen im E. (miteinander) (harmonierten miteinander); Kleid und Schmuck standen im schönsten E .; etw. in E. bringen; Pflicht und Neigung in E. bringen; - k leben /Vb./ etw. in etw. kleben: Fotos, Marken e.; - k leiden /Vb./1.1. sich, jmdn. mit neuer Kleidung ausstatten: ich muß mich, unsere Tochter einmal ganz neu e. 1.2. jmdn., bes. eine Gruppe von Per­ sonen mit einheitlicher Kleidung, einer Uniform, versorgen: zunächst wurden die jungen Soldaten eingekleidet — 2. Gedankliches in einer bestimmten textlichen Form umschreiben, so daß es nur mittel­ bar erkennbar wird: seine Absichten in viele schöne Worte e.; der Dichter hat, was er sagen will, in eine Fabel eingekleidet; -klemmen/Vb.j etw., jmdn. so zwischen zwei Gegenstände, Teile zwängen, geraten lassen, daß es, er dort festgehalten wird (und der Be­ schädigung, Verletzung ausgesetzt ist): klemm den Vorhang nicht ein!; ich habe mir den Finger ein­ geklemmt; wir waren von anderen Wagen so ein­ geklemmt, daß wir nicht weiterfahren konnten; der Hund klemmt den Schwanz ein (klemmt den Schwanz zwischen die Hinterbeine); -klinken / Vb.; hat, ist/ 1.1 . etw. durch Betätigen einer Klinke od. einer ihr ähnlichen Vorrichtung arretieren, einrasten lassen (hat): die Tür e. (durch Betätigen der Klinke schließen); die Tür war nur angelehnt, nicht ein­ geklinkt; die Seitenteile des Gerätes werden ein­ geklinkt 1.2 . (ist, hat)die Tür klinkt ein (rastet ein , fällt ins Schloß); -knicken /Vb./ 1.1. (hat) einen Bogen Papier, ein Stäbchen (an einer Stelle) e. (mit einem Knick, K niff versehen); den Arm e. (an­ winkeln) 1.2 . (ist) jmdm. knicken die Knie ein, jmd. knickt in den Knien ein (jmd. sinkt etwas zu­ sammen, weil ihm die Kniegelenke plötzlich ver­ sagen) ; -knöpfen / Vb.j: das Futter in den Mantel e. (mit, an K nöpfen in dem Mantel befestigen); -kochen /Vb.; hat, ist/1. etw. durch Kochen einwecken (hat): die Birnen e. — 2. (ist) die Soße ist eingekocht (ist durch Verdampfen von Wasser beim Kochen dick­ flüssiger, konzentrierter geworden); -kommen /Vb.j 1. /von Geld/ (als Gewinn) eingenommen werden: es wird nicht viel bei dem Verkauf e. — 2.veraltend um etw. ersuchen, nachsuchen: (bei jmdm., einer Stelle) um eine Erlaubnis, Bewilligung e.; - kom­ men, das; -s, - 1 . jmds. regelmäßige Einkünfte (in einem bestimmten Zeitraum ): jmds. monatliches, jährliches E .; ein gutes, niedriges E. haben — 2. Pol. ök. Einnahmen, die durch die Realisierung des in der Gesellschaft produzierten Neuwerts vom Staat, den Betrieben und den einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft angeeignet werden: die Verteilung und Umverteilung der E .; - kommen (s) Steuer, die auf das Einkommen erhobene Steuer; -krallen /Vb.j 1.1. sich (in etw.) e. die K rallen in etw. schlagen und sich dadurch in, an etw. festhalten: beim Klettern krallt sich das Tier in die Rinde ein 1.2. er krallte die Finger in den Boden ein (bohrte die Finger wie Krallen in den Boden); -kratzen /Vb./1. etw. in etw. kratzen (2.2): Zeichen waren in die Wände ein­ gekratzt — 2. umg. sich (bei jmdm.) e. sich bei jmdm. beliebt machen: jetzt tut er alles für ihn, er will sich (bei ihm) e.; - kreisen /Vb.; hat/: gegne­ rische Truppen e. (um zingeln); die Stadt war ein­ gekreist; das W ild e.; - kriegen /Vb.j umg. jmdn. einh olen (2.1): wir werden die anderen schon wieder e.; - künfte, die /PI./ das, was jmd. (in einem be­ stimmten Zeitraum) an Geld und anderen Werten ein­ n im m t: seine regelmäßigen E .; E. aus Hausbesitz haben; eine solche Lebensführung gestatten ihm seine E. nicht; -kuppeln /Vb./ die Kupplung los­ lassen und dadurch die Verbindung zwischen Motor
294 einladen — einlesen und Getriebe Herstellen; -laden /Vb.; /* auch - ladend/ I. etw. in ein Fahrzeug, in ein für den Transport dienendes Behältnis laden: die Kisten, Säcke (in den Waggon, in die Container) e. — H. 1.1. jmdn. zu sich als Gast, zu Besuch bitten: wir sind am Sonntag bei, zu iknen (zum Essen) ein­ geladen; ich habe ein paar Freunde eingeladen; jmdn. zum Geburtstag e.; O der idyllische Platz lädt zum Verweilen ein {veranlaßt, verlockt zum Verweilen) 1*2, jmdn. e. jmdm. anbieten, bei einer gemeinsamen geselligen Unternehmung für ihn zu bezahlen: gehen wir in ein Caf6, ich lade Sie ein; er lud ihn zu einem Glas Wein ein; der Betrieb lädt (alle) zu einem gemeinsamen Theaterbesuch, Aus­ flug ein; -ladendfAdj.; / auch -laden/: etw. sieht e. aus (ist so ansprechend gestattet, daß man davon angezogen w ird); ein e. gedeckter Tisch; einladende Auslagen; das Gastzimmer wirkte wenig e .; -ladung, die /zu -laden II/ 1.1. am Sonntag haben wir eine E. bei N (sind wir bei N eingeladen) I. 2. (schriftliche) Nachricht darüber, daß man ein­ geladen wird: Einladungen (verschicken; eine E. aussprechen; jmdm. eine E. (zum Festakt) über­ reichen; einer E. folgen; -läge, die 1. vorw. Büro etw., das einem Schreiben in einem Umschlag bei­ gefügt ist: wir schicken zwei Fotokopien als E. — 2. Schneiderei zwischen zwei Stofflagen ein­ gelegtes versteifendes M aterial: den Kragen mit einer E. (aus Vlieseline) versehen — 3. K ochk. feste Bestandteile, die in eine Suppe gegeben werden: eine Brühe mit E.; Fleischklößchen als E. ver­ wenden — 4. Zahnmed. provisorische Füllung: dem Patienten eine E. machen — 5. /vorw. PL/ orthopädisch ausgearbeitete, den F uß stützende E in ­ legesohle: Einlagen tragen — 6. meist zur A uf­ lockerung in ein Programm eingefügte Darbietung: ein Estradenprogramm mit kabarettistischen Ein­ lagen — 7. Bank Guthaben auf einem Bank-, Sparkonto: ein Sparbuch mit 1000 Mark E.; die Höhe, Zunahme der Einlagen; -lagern /Vb./ etw . zur Lagerung (in einem Raum, Behältnis) unter­ bringen: Kartoffeln (in Mieten) e.; -laß, der; blasses, /o. PL/: E. zu dieser Veranstaltung (ist) ab 18 Uhr (ab 18 Uhr dürfen die Veranstaltungs- räume betreten werden); zur Zeit (noch) kein E.; v e ra lte n d um E. bitten (bitten, hereingelassen zu werden); -lassen /Vb./1. jmdn. hineingehen, herein­ kommen lassen, jmdm. den Zutritt gestatten: nach Beginn der Vorstellung, wegen Überfüllung wird niemand mehr eingelassen — 2 . Wasser e. (von einem Zufluß, bes. ans der Leitung, in ein Gefäß laufen lassen) — 3. etw. in etw. e. 3.1. Pfeiler in die Erde e. (mit dem unteren Ende in die Erde bringen und so befestigen; eingraben) 3.2. etw. in anderes (festes) Material einfügen und darin befestigen: ein Wappen war in die Mauer eingelassen — 4 . /vorw. emot. neg./ sich mit jmdm. e. mit jmdm. in (ver­ traulichen) Kontakt kommen, (vertrauten) Umgang pflegen: wie konntest du dich nur mit dem e.! — 5. sich auf, in etw. e. (nach vorherigem Zögern, nach Vorbehalten) auf etw. eingehen, etw. mitmachen: sich auf, in ein Gespräch (mit jmdm.), auf keine Dis­ kussion e .; er hat sich da in eine dumme Geschichte eingelassen; darauf laß ich mich nicht ein; -lauf, der 1. Sport 1.1. letzter Teil einer Rennstrecke vor dem Ziel: er stürzte im E.; direkt am E, standen viele Zuschauer 1.2 . Reihenfolge, in der (die ersten) Teilnehmer eines Laufes, Rennens die Ziellinie passieren — 2. Klistier: dem Patienten einen E. machen; -laufen /Vb./ 1. S p o rt 1.1 . (ist) die Spie­ ler, Mannschaften laufen ein (kommen vor Spiel- , Wettbewerbsbeginn auf das Spielfeld, ins Stadion) 1.2 . in den Einlauf (1.1) eintreten (ist): in die Ziel­ gerade e. 1.3. sich e. sich durch Laufen aufwärmen und auf den Lauf vorbereiten (hat): die Paare laufen sich ein — 2. (ist) ein Schiff läuft ein (fährt von See in den Hafen hinein, kommt an); der Zug läuft ein (fährt ein) — 3 . (ist) Wasser in die Wanne e. (fließen) lassen — 4 . (ist) der Stoff läuft ein (ver­ mindert sich in Breite, Länge durch Einwirken bes. - von W asser); die Vorhänge sind beim Waschen (um) drei Zentimeter eingelaufen — 5 . (ist) vorw. Büro die eingelaufene (eingegangene) Post — 6 . sich e. (hat): die Maschine muß sich erst e. (durch In ­ betriebsein zur vollen Leistung kommen) — 7. (hat) Schuhe e. (neue Schuhe dadurch, daß man darin läuft, bequem, passend machen); -laufwette, die Pferdesport Wette auf den Einlauf (1.2) der ersten Pferde; -läuten /Vb./ etw. e. durch Läuten den Beginn von etw. anzeigen: das neue Jahr e.; -leben, sich /Vb./ in einer neuen Umgebung heimisch werden: er hat sich (in N, bei uns) schon gut ein­ gelebt; -legearbeit, die in etw. eingefügte Verzierung aus andersfarbigen, zu einem Muster gefügten Plättchen; -legen fVb.j 1. etw. in das dafür vor­ gesehene, passende Innere von etw. legen: eine Sohle (in den Schuh) e.; noch ein Blatt e. (zwischen andere Blätter einfügen); einen Film e. (in die Kamera ein­ spannen) — 2. einen Gang e. (auf einen bestimmten lGang § schalten) — 3. etw. ein-, dazwischenschieben: ein Solo e. (als Einlage 6 bringen); eine Pause, Rast e. (machen) — 4 . etw. als Einlegearbeit gestatten: Perlmutt, ein Muster e.; eingelegtes (mit Einlege­ arbeit verziertes) Parkett — 5 . Gurken, Heringe e. (in eine würzende, säuernde Flüssigkeit legen und dadurch haltbar machen); Sauerkohl e. (Kohl zum Säuern einsalzen und einstampfen) — 6. (sich) die Haare e. (auf Lockenwickler drehen) — 7. Bank Geld(er), eine Summe e. (auf ein Konto einzahlen) — 8. Berufung, Einspruch, ein Veto e. (offiziell aus­ sprechen, geltend machen); -f- mit etw. / Ehre e.; bei jmdm. ein gutes Wort für jmdn. e .; -lege- sohle, die Sohle (3); -leiten /Vb./ 1. etw. m it etw. beginnen, womit auf Folgendes, den Hauptteil hin­ geführt, vorbereitet wird: die Feierstunde mit einem Musikstück e.; N sprach einleitende W orte; der Abhandlung einen einleitenden Text voranstellen — 2. etw. (vorbereiten und) in Gang bringen, in die Wege leiten: eine Untersuchung, ein Verfahren e.; diese Aktionen leiteten die Revolution ein; -lei- tung, die 1. einleitender Teil zu etw.: das Buch ent­ hält eine ausführliche, interessante E .; in der E. sagt der Verfasser . . . ; ein Musikstück als E. — 2. jo. PI .; zu -leiten 2/ das Einleiten: die E. eines Verfahrens; -lenken /Vb./ (in einer Kontroverse) nachgiebig, versöhnlich werden: „so schlimm ist das nicht“ , versuchte er einzulenken; sein Einlenken kam zu spät; -lernen /Vb./ sich durch mechanisches Lernen etw. einprägen: /vorw. im Part. Prät./ das sind eingelernte Floskeln; Eingelerntes herunter­ sagen; -lesen /Vb./ 1. sich (in ein Buch) e. (in die Eigenart eines Buches eindringen, indem man darin liest); sich in ein Sachgebiet e. (sich mit einem Sachgebiet vertraut machen, indem man etw. darüber
einleuchten — einnehmen 295 liest); sich in jmds. (Hand)schrift e. (sich im Lesen von jmds. Handschrift üben) — 2. Datenver- a rb . Daten werden in einen Speicher eingelesen (von Lochkarten, - streifen in den Speicher über­ tragen); -leuchten fVb.f etw. leuchtet (jmdm). ein etw. wirkt (auf jmdn.) verstandesmäßig überzeu­ gend: wenn das so ist, gibt es keine andere Mög­ lichkeit, das leuchtet (mir) ein; ein einleuchten­ des Argument, Motiv; -liefern fVb.f 1.1. jmdn. ins Krankenhaus, eine Haftanstalt e. (ins Kranken­ haus, in die Haftanstalt bringen und dort zur Unter­ bringung übergeben) 1.2. etw. an zuständiger Stelle zur Abfertigung, Bearbeitung abgeben: Briefe (bei der Post), die Quittungen e .; dazu -lieferung, die; -liegend fAdj.f papierdt. beiliegend: das ein­ liegende Schreiben zeigt . .. ; wir schicken Ihnen e. (als Einlage 1) einen Durchschlag; -lochen fVb.f salopp: den haben sie eingelocht (der ist im Ge­ fängnis); -logieren fVb.f veraltend: sich, jmdn. irgendwo, bei jmdm. e. (einquartieren); sie hat sich für drei Tage bei uns einlogiert; -lösen fV b .f 1.1. einen Scheck, Bon e. (an befugter Stelle vor­ legen und sich auszahlen lassen) 1.2. ein Pfand e. (gegen Zahlung des dafür erhaltenen, vereinbarten Betrages zurückbekommen); er konnte den Ring wieder e. 1.3. ein Versprechen e. (in die Tat um- setzen); -lullen fVb.f 1. jmdn. durch Singen, Er­ zeugen eintönigen Geräuschs einschläfern: das Murmeln des Baches lullte sie ein — 2. jmdn. e. in jmdm. durch beruhigende Vorspiegelungen ein un­ gerechtfertigtes Gefühl der Sicherheit, des Vertrauens erzeugen, ihn arglos machen: mit schönen Worten hatte man sie eingelullt; -machen fV b .; / auch Eingemachte/ etw. einwecken; -mahnen fVb.f ehe., das man zu bekommen hat, das fällig ist, durch Mah­ nen, Fordern zu bekommen versuchen: eine Forde­ rung, die Unterlagen e .; -mal fAdv.f 1. ein einziges M a l: das habe ich e. gemacht, nie wieder; er war nur e. dort; e. ums, übers andere (laufend, immer wieder) kam er zu uns gelaufen; e. mehr (wiederum, erneut) zeigt sich hier, daß ...; noch e .: versuch es nur noch e. (ein weiteres, letztes M al); das ist noch e. (3gerade noch) gut gegangen; das reicht nicht, ich brauche noch e. (doppelt) so viel; das Brett müßte noch e. so lang sein — 2 . [auch auf einmal] zugleich, gleichzeitig: sie kamen alle auf e .; ich kann nicht alles auf e. machen — 3. /umg. mal/ zu einem nicht näher zu bezeichnenden Zeitpunkt, zu irgend einer Zeit früher od. in der Zukunft: es gab e. eine Ver­ ordnung, darin hieß es ...; auch das wird e. werden; wir werden uns schon wieder e. sehen; wenn ich doch dafür e. Zeit hätte! — 4. fvorw. mal; un­ betont; als Partikelf 4.1. 2eben (4.1): das ist nun e. so 4.2. erst e. (zunächst) gehen wir zu euch, dann zu uns; man muß auch e. (irgendwann) ausspannen 4.3. /mildert eine Aufforderungf:komm doch e. her!; sieh e.! - f auf e. plötzlich: auf e. stand er da, fing esan zu regnen Einmaleins, das; fo. Pl.f 1. die M ultiplikation der Zahlen 1 bis 20 mit den Zahlen von 1 bis 10: das / kleine E.; das / große E.; das E. lernen, auf­ sagen — 2. das gehört zum E. (zu den Anfangs­ gründen, wichtigsten Fertigkeiten) dieses Handwerks ein/Ein| -malig fAdj.f 1. /nicht adv.f nur einmal vorkommend, stattfindend: eine einmalige Zahlung; das einmalige Auftreten des Künstlers in dieser Stadt; die Gelegenheit ist e. (wird sich kaum wie­ derholen) — 2. umg. femot.f von nicht, selten wieder vorkommender hoher Qualität, hervorragend: der Abend war e. (schön); wir hatten ein einmaliges Wetter; -marsch, der fvorw. S g .; zu -marschieren/; -marschieren / Vb.f 1. marschierend einziehen: die Sportler marschieren in das Stadion ein — 2. in ein Land e. (in militärischen Verbänden die Grenze eines fremden Landes überschreiten und das Land be­ setzen) ; -massieren / Vb.f: die Creme in die Haut e. (durch Massieren die Creme in die Haut eindrin- gen lassen); -mauern fVb.f 1. etw. in Mauerwerk einschließen, mit Mauerwerk umgeben: bei der Grundsteinlegung wurden Dokumente in das Fundament eingemauert — 2 . etw. durch Mauern (mit) in Mauerwerk befestigen: der Sockel, die Platte ist eingemauert; -meißeln fV b .f: eine In­ schrift in den Stein e. (in den Stein meißeln); -mengen, sich /Vb.f umg. sich in etw. einmischen; -mieten fVb.f I. etw. in einer Miete einlagern: Kar­ toffeln e. — II. sich irgendwo, bei jmdm. e. irgend­ wo, bei jmdm. für kürzere Zeit ein Zimmer, eine Wohnung beziehen, mieten: er hat sich für drei Wochen bei uns, in einer Pension eingemietet; -mischen, sich fVb.f sich in etw. e. mit Worten, Handlungen unaufgefordert in eine Angelegenheit anderer eingreifen (die einen nicht betrifft, einen nichts angeht): warum mischst du dich in diesen Streit, in deren Zwistigkeiten ein?; dazu -mischung, die: dies stellt eine E. in die inneren Angelegen­ heiten eines fremden Staates dar; -montieren fV b .f etw. in etw. montieren (2): ein Schloß e.; den Motor in das Gehäuse e.; -motorig fAd j.; nicht adv.f vgl. dreimotorig; -motten, mottete ein, hat einge- mottet Kleidungsstücke, Textilien mit Mottenschutz­ mittel versehen und so (verpackt) verwahren: den Pelz­ mantel (den Sommer über) e .; -mummen fsio. V b.; hat/ jmdn., sich e. jmdn., sich dick in Wärmendes einhüllen: in Decken eingemummt, saßen sie im Schlitten; -münden fVb.f 1.1. münden (1.1): an dieser Stelle mündet der Bach in den Fluß ein 1.2. an einer Stelle in etw. anderes (Ähnliches) über­ gehend enden: der Weg mündet in eine Wiese ein; der Gang mündet auf einen Flur ein; O das Ge­ spräch mündete in ruhigere Bahnen ein; -mütig fA dj.f: etw. findet einmütige (von allen gleicher­ m aßen vertretene) Zustimmung; etw. e. beschließen, ablehnen; dazu -mütigkeit, die; -, fo. P l.f; -nähen fVb.f 1.1. etw., bes. ein (vorgefertigtes) Teil in ein Kleidungsstück nähen, einsetzen: die Ärmel (in das Kleid) e.; das Futter in den Mantel, ein Etikett e. 1.2. etw. in Stoff, der dieses umschließt, unter- bringen und den Stoff zunähen: Geldscheine in die Innentasche, ein Bündel Sachen in eine Decke e.; -nähme, die ; -, - n 1. eingenommenes Geld: das Ge­ schäft hatte heute eine gute E .; meine Einnahmen (Einkü nfte) sind im letzten Jahr gestiegen — 2. jo. Pl.f das Einnehmen (2): bei der E. der Ta­ bletten ist zu beachten ... — 3. fo. Pl.f das Ein­ nehmen (3): die E. der Festung; -nahmequelle, die Möglichkeit, Geld einzunehmen: der Obstgarten ist für sie eine gute, zusätzliche E .; -nebeln fsw. Vb.; hat/ sich, jmdn., etw. mit künstlichem Nebel, mit Dampf, Qualm, Dunst umgeben (und dadurch der Sicht entziehen): die Schiffe nebelten sich ein; er nebelt uns mit seinem Tabaksqualm ein; -nehmen /Vb.; / auch eingenommen/1 . Geld, bes. als Erlös,
296 einnicken — einreden Ertrag bekommen, in seinen Besitz bringen: wir haben im vergangenen Monat nicht viel, eine größere Summe eingenommen; er gibt mehr aus, als er einnimmt — 2, Medizin, Tabletten, Tropfen, geh. eine Mahlzeit1e. {zu sich nehmen); er muß dreimal täglich e. {Medizin zu sich nehmen) — 8. eine Festung, eine Stadt e. {erobern) — 4 . etw., jmd. nimmt viel, wenig Platz ein (braucht, bean­ sprucht viel, wenig Platz); die Schränke nehmen das halbe Zimmer ein — 5. seinen Platz e. sich auf ei­ nen vorgesehenen Platz setzen, sich an eine vorgesehene Stelle stelle n : die Teilnehmer werden gebeten, die Plätze (rechtzeitig) einzunehmen; ich werde wie­ der meinen alten Platz e.; S p ort die Läufer neh­ men ihre Plätze ein — 6.1 . eine Stellung e. (inne­ haben): er nimmt dort eine leitende Stellung ein 6.2 . einen Standpunkt e. (einen Standpunkt haben, vertreten); was nimmt er denn für eine Haltung ein (wie verhält er sich denn)? — 7. etw., jmd. nimmt jmdn. für, gegen sich, etw., jmdn. ein etw., jmd. beeinflußt jmdn. im günstigen, ungünstigen Sinne für sich, etw., jm d n .: durch ihre Freundlichkeit nimmt sie alle für sich ein; sie hat ein einnehmendes (gewinnendes) Wesen; daß er das getan hat, hat mich für, gegen ihn eingenommen; seither bin ich für, gegen diesen Plan eingenommen; er hat ihn gegen meinen Freund eingenommen; -nicken fV b .; ist/ (im Sitzen) in einen (kurzen) leichten Schlaf fallen : ich war nur eben (ein bißchen) eingenickt; -Öde, die veraltend einsame, triste Gegend: er hat jahrelang in der E. gelebt; -ölen fV b .f 1.1. sich, jmdn., etw. mit (Schutz)Öl einreiben: sich den Rücken (mit Sonnenöl) e. 1 .2. 1and sch. etw. ölen; -ordnen fVb.f 1. etw. in etw. bereits Geordnetes an entspre­ chender Stelle einfügen: die neuen Bücher, Kartei­ karten (in die Kartei) e.; etw. in eine Rubrik e. (stellen) — 2. sich e. 2.1. sich in eine Gemeinschaft, Umgebung einfügen und der dort geltenden Ordnung, Norm folgen: auch er wird sich in die Klasse, bei uns e. müssen 2.2 . in eine *vorgeschriebene Fahr­ bahn, - spur fahren: sich vor der Kreuzung, rechts e.; -packenfVb.f 1.1. etw. in ein Behältnis packen: die gekauften Lebensmittel e .; die Sachen für die Reise e.; ich packe jetzt ein (packe meine Sachen zusammen, um zu gehen) 1.2. umg. etw. einschlagen, - wickeln: das Buch (in Papier) e.; soll ich Ihnen das Brot e.? — 2. umg. sich, jmdn. e. sich, jmdn. dick in Wärmendes einhüllen: warm, dick einge­ packt, lag er im Liegestuhl; sich in Decken e .; + umg. damit kannst du e., dich e. lassen (das taugt nichts)!; -passen fVb.f vorw. Techn. etw. passend machen, um es in etw. einzufügen, und es dann einfügen: ein Ventil, Schlußstück (in ein Rohr) e.; -pauken fVb.f umg. 1.1. jmdm. etw. durch ständiges, mechanisches Wiederholen einzu ­ prägen versuchen: ihnen wurden Geschichtszahlen eingepaukt 1.2. sich etw. durch Pauken (1) ein­ prägen; -peitschen fVb.; emot. neg.f jmdm. etw. e. jmdm. etw. unter Druck und mit Gewalt beibringen, einschärfen: strengster Gehorsam war den Zög­ lingen regelrecht eingepeitscht worden; -pendeln fV b .; hat/ etw. pendelt sich (auf etw.) ein etw. ent­ wickelt sich nach anfänglichen Tendenzen, die extreme Positionen, Werte darstellen, auf eine mittlere Norm zu: die Sache mit den neuen Methoden muß sich erst e .; die Produktion wird sich letztlich auf etwa 80 Prozent e.; -pennenfVb.; ist/ salopp ein­ schlafen (1); -pferchen fVb.f Menschen, Tiere in etw. pferchen; O wir standen eingepfercht in dem Abteil, in einer Menschenmenge; -pflanzen fVb.f etw. in etw., an eine Stelle pflanzen: Grün­ pflanzen (im Garten, in die Blumenbank) e .; Setzlinge e.; <> diese Ehrfurcht ist ihm als Kind eingepflanzt worden; -pinseln/ Vb.f etw. pinseln (3): die Wunde mit Jod e.; -planen fVb.f etw. in einen Plan einbeziehen, in der Planung mit vorsehen: die Mittel für dieses Vorhaben sind eingeplant; einen Ausflug e .; dieser Aufenthalt war nicht eingeplant; -pökeln fVb.f: Fleisch e. (pökeln); -polig fAdj.; nicht adv.f Elektrotechn. mit nur einem Pol; -prägenfVb.f 1. sich, jmdm. etw. e. etw. zu Lernen­ des so aufnehmen, jmdm. so beibringen, daß es fest im Gedächtnis haftet: sich die Vokabeln, einen Namen, den Weg e.; präg dir das gut, genau ein!; er soll pünktlich sein, das habe ich ihm eingeprägt; etw. prägt sich (jmdm.) ein: dieses Bild, der Eindruck hat sich mir (unauslöschlich, für immer) eingeprägt — 2. etw. in etw. prägen (1.1): auf der Rückseite der Münze ist ein Wappen eingeprägt; -prägsam fA d j.f sich gut, leicht einprägend (1): ein einprägsamer Text; etw. e. darstellen; -pressen fVb.f 1. etw. in das Innere von etw. pressen (1.2): Luft in den Hohl­ raum e. — 2. etw. durch Pressen auf die Oberfläche von etw. prägen: ein in den Einband eingepreßtes Motiv; -pudern fVb.f sich, jmdn., etw. pudern: sich (das Gesicht) e.; das Baby e.; -quartieren fsw. Vb.; hat/ jmdn. irgendwo, bes. Militärangehörige in einem Quartier, bei jmdm. unterbringen: Truppen wurden in der Stadt, bei den Bauern einquartiert; wir haben ihn im Eckzimmer einquartiert; sich irgendwo, bei jmdm. e. (irgendwo, bei jmdm. eine Unterkunft beziehen); -quartienmg, die; -, jo. PI .f einquartierte(r) Militärangehörige(r): wir haben vier Mann E. bekommen; O um g. morgen kriegen wir E. (Besuch, den wir bei uns unterbringen); -quet­ schen fVb.f etw. einklemmen: sich den Finger e.; -quirlenfVb.f etw. durch Quirlen mit etw. vermengen: Mehl (in Wasser) e.; ein Ei in die Suppe e .; -rah­ men fVb.f: ein Bild, eine Urkunde e. (rahmen); O das Dorf wird von Bergen eingerahmt; -ram­ men fVb.f etw. in etw. rammen: einen Pfahl in die Erde e.; -rangieren fVb.f umg. etw., jmdn. irgend­ wo e. etw., jmdn. einer Klassifikation zuordnen: man weiß nicht recht, wo man dieses W erk e. soll; -rasten fVb.; ist, hat/ Techn. (ein Teil von) etw. gleitet in eine dafür vorgesehene Vorrichtung von etw., in einen Verschluß hinein, greiftin etw.: in eine Halterung e.; -raumenfVb.f 1.1 . etw. in ein Behält­ nis, bes. in ein Möbelstück, das der Aufbewahrung von Sachen dient, in einen Raum (ordnend) hinein­ stellen, -legen: seine Sachen, die Möbel e. 1,2. das Zimmer, den Schrank e. (Sachen in das Zimmer, den Schrank einräumen 1.1) — 2. jmdm. etw. ge­ währen: jmdm. einen Ehrenplatz, ein Zimmer im Hause, ein Vorzugsrecht e. — 3. etw. zugeben (2): er räumte ein, daß er sich geirrt hatte; -raum- wohnung, die Wohnung mit nur einem Wohnraum (1); -rechnenfVb.f etw.., jmdn. in eine (.Berechnung, Kalkulation mit einbeziehen: die Versandkosten sind (darin) eingerechnet; einen Tag für die A n­ reise e .; -reden fVb.f 1. jmdm. etw. e. durch ein­ dringliches Reden bewirken, daß jmd. etw. (Falsches) glaubt od. etw. Bestimmtes tut: diesen Unsinn hat ihm N eingeredet; er hat ihm eingeredet, die
einregnen — Einrichtung 297 Sachen zu verkaufen; rede dir nicht selbst etwas ein (mach dir nichts vor)! — 2.aufjmdn. e. eindring­ lichlebhaft, unausgesetzt zu jmdm. sprechen: eine halbe Stunde hat er (unaufhörlich) auf mich ein­ geredet; -regnen fVb.; ist, hat/ 1. durch (starken) Regen an einem Ort festgehalten werden (ist): wenn das weiter so bleibt, regnen wir hier ein — 2 . (hat) es regnet sich ein (es regnet so, daß man annehmen muß, es wird längere Zeit weiterregnen); -reiben /Vb.] sich, jmdn., etw. (mit etw.) e. durch Reiben etw. auf etw., a uf die Haut auftragen, in etw. ein- dringen lassen: sich (mit Hautöl) e.; (sich) die Hände, das Gesicht e.; den Fußboden mit Wachs e .; -reibungj die Einreiben der Haut mit einem Mittel: der Arzt hat eine E. verschrieben; -reichen/ Vb.f ein Schriftstück an zuständiger, offizieller Stelle zur Bearbeitung abgeben: einen Antrag, Entwurf, eine Klage e .; die Scheidung e. (beim Gericht beantragen, geschieden zu werden); l-reihen fVb.f 1.1. sich, jmdn. in etw., bes. eine geordnete Gruppe, eingliedern: sich in einen Demonstrationszug, die Reihe der Wartenden e.; die Rekonvaleszenten werden wieder in den Arbeitsprozeß eingereiht (einbezogen); O sich in die Einheitsfront e. 1 .2 . etw., jmdn. in, unter etw. e. etw., jmdn. einer Gruppe, Rubrik zu­ ordnen: er reiht diesen Dichter unter die Roman­ tiker, diese Krankheit in die grippalen Infekte ein; 2-reihcn jV b .j: den Rock, Stoff an dieser Stelle (etwas) e. (2reihen); -reiher, der; -s, - Herrenanzug mit einreihig gearbeitetem Jackett, Sakko; -reihig fA dj.f: ein einreihiger Mantel, Anzug (Mantel, A n ­ zug, bei dem die Knöpfe in nureinersenkrechten Reihe angebracht sind); die Jacke wird e. geknöpft; -reise, die 1. das Einreisen: bei der E. den Paß vorlegen; die E. (nach Ungarn) erfolgt mit der Bahn — 2. Einreisegenehmigung: (für jmdn.) die E. (nach Finnland, in die DDR) beantragen Einreise| -erlaubnis, die Erlaubnis eines Staates für jmdn., in dieses Land einzureisen; -genehmigung, die vgl. - erlaubnis einjreisen fVb.f mit einem Verkehrsmittel, einem Fahrzeug über die Grenze in ein Land kommen: nach Ungarn, in das Land e. Einreise] -verbot, das Verbot eines Staates für jmdn., in dieses Land einzureisen: die Junta hatte ein generelles E. erlassen; -Visum , das e]n/Ein| -reißen /Vb.; hat, ist/ 1.1 . etw. e. vom Rand her einen Riß in etw. machen (hat): den Bo­ gen, die Ecke e. 1 .2 . etw. reißt ein etw. bekommt vom Rand her einen Riß, Risse (ist): der Saum, Ärmel ist eingerissen — 2. (hat) etw. A ufgebautes abreißen: ein Haus, das Gemäuer e .; der Wind hat die Zelte eingerissen — 3 . sich etw. e. durch unachtsame heftige Bewegung etw. Spitzes von etw. abreißen und sich durch dessen Eindringen in, unter die Haut verletzen (hat): sich einen Splitter, Dorn e. — 4. umg. irgendwo, bei jmdm. reißt etw. ein irgendwo, bei jmdm. wird etw. zur schlechten Gewohnheit (ist): es kommen viele später, das ist jetzt hier, bei uns so eingerissen; so etwas laß nicht erst e . ! ; -renken Isw. Vb.; hat/1. (jmdm.) ein Glied e. (jmdm.) ein ausgerenktes Glied wieder in die richtige Lagerung im Gelenk bringen: der Arzt hat (ihm) den Fuß (wieder) eingerenkt — 2. umg. 2.1 . etw. bereinigen, wieder in Ordnung bringen: soll er sehen, wie die verfahrene Angelegenheit wieder einzurenken ist 2.2 . eine Sache renkt sich (wieder) ein (wird be­ reinigt, kommt wieder in Ordnung); -rennen /Vb.; hat/ 1. etw. durch gewaltsames Dagegenrennen, - stoßen, Anstürmen (mit etw.) zerstören: die Auf­ ständischen rannten die Tore (mit einem Pfahl) ein — 2 . umg. sich den Kopf, Ellenbogen an etw. e. mit dem K opf, Ellenbogen heftig gegen etw. stoßen und sich dabei am Kopf, Ellenbogen verletzen: er hat sich den K opf an der Schranktür eingerannt; + jmdm. die / Bude, das / Haus, die / Tür e.; offene Türen e.; -richten jVb.f 1.1. eine Ein­ richtung (1) schaffen, entstehen lassen, ins Leben ru fe n : eine Beratungsstelle, Sprechstunde, einen Kundendienst, (neue) Kindergärten e. 1.2. (sich, jmdm.) etw. e. (sich, für jmdn.) etw. schaffen, auf- bauen und ausstatten: ein Labor wurde eingerichtet; er hat sich im Keller eine Werkstatt eingerichtet — 2. etw. in bestimmter Weise auf einen (funktionellen) Zweck hin anlegen und gestalten: diese Taktstraße ist äußerst rationell eingerichtet; eine Anlage so e., daß ...; etw. zweckdienlich e.; ich werde meine Besorgungen so e., daß ich bald zurück bin; sei gegen Abend bei uns, kannst du das e. (möglich machen)? — 3.1. sich, etw. (auf etw.) e. sich, etw. zweckgerichtet bestimmten Umständen anpassen: sich, sein Verhalten auf veränderte Bedingungen e.; sich mit, nach seinen Mitteln e. (so leben, daß man mit seinen Mitteln auskommt) 3.2. sich auf etw., jmdn. e. sich auf etw., jmdn. vorbereitend einstellen: sich auf den Winter, einen längeren Aufenthalt e.; wir waren auf Gäste gar nicht ein­ gerichtet — 4. einen Raum, Räume e. einen Raum, Räume mit Möbeln, Gegenständen, Inventar ver­ sehen, ausstatten: eine Wohnung e.; er hat (sich) sein Zimmer neu, geschmackvoll eingerichtet; sie sind sehr schön eingerichtet (haben eine sehr schöne Einrichtung 3); sich in bestimmter Weise e. seinen Raum, seine Räume in bestimmter Weise ausge­ stalten : er hat sich völlig neu eingerichtet — 5. etw. für eine bestimmte Verwendung umgestalten: ein Drama für die Bühne e.; Mus. ein Orchesterwerk für Klavier e. (arrangieren 2); Math, eine ge­ mischte Zahl e. (in die Form eines unechten Bruches bringen) — 6. ein verrenktes od. gebrochenes Glied wieder in die normale Lage bringen: (jmdm.) den Arm e.; + sich (bei jmdm., irgendwo) / häuslich e.; -richtung, die 1. zur Wahrnehmung bestimmter gesellschaftlicher, staatlicher Belange, persönlicher Interessen, Bedürfnisse geschaffene Sache, Funktion, (Dienstleistung, bes. auf den Gebieten von Bildung, Kunst, Kultur, Gesundheits- od. Sozialwesen, die sich als Komplex entsprechender Gebäude und den in ihnen tätigen Personen und ihren Funktionen m anifestiert: staatliche, kommunale Einrichtun­ gen; die Schule ist eine E. der Volksbildung; die Einrichtungen des Gesundheitswesens; das Be­ triebsessen ist eine E. der Arbeiterversorgung; das Militär ist eine E. des Staates; diese Sprechstunde, der Kundendienst ist eine nützliche E. — 2. die technischen, sanitären Einrichtungen (A nlag en ) in diesem Hause; das Gerät hat eine automatische E. (Vorrichtung) zur Steuerung — 3 . Gesamtheit der Möbel, Mobiliar einer Wohnung, eines Zimmers: sie haben schon die zweite E .; die E. (des Hauses) ist gediegen — 4 . etw. wird eine ständige, zur stän­ digen E. etw. wird nun immer wieder veran­ staltet, wird zur Gepflogenheit: diese Treffen, Musikabende sind zu einer ständigen E. gewor­
den — 5. /zu -richten 1, 4—6/ das Einrich­ tern, Einrichtung«|-gegenständ, der der A usstattung von (Wohn-, Arbeits)räumen dienender Gegenstand, bes. Möbelstück; -haus, das Kaufhaus für Einrichtungs­ gegenstände ein| -riegeln, sich fsw. Vb.; hat/ sich durch Ver­ riegeln der Tür einschließen: sich in seinem Zimmer e.; -ritzen fVb.f etw. in etw. ritzen: Zeichen, Orna­ mente in Metall e.; -rollen fV b .f 1, (hat) 1,1. etw. zu einer Bolle wickeln, zusammenrollen\ den Tep­ pich, Papierbogen e. 1.2. sich e. (liegend) den Rücken stark krümmen und Kopf und Glieder ein­ ziehen: der Igel rollt sich ein; die Katze lag ein­ gerollt auf dem Sofa l.B . sich die Haare e. (ein ­ drehen) — 2. (ist) der Zug rollt ein (fährt rollend ein); -rosten fVb.; ist/ verrosten und dadurch unbrauchbar, unbeweglich werden: das Schloß ist eingerostet; eingerostete Schrauben;-rücken/F6 ./ 1. (ist) 1.1 . einmarschieren, einziehen: Truppen rückten in die Stadt ein 1.2. veraltend auf den Einberufungsbefehl hin den Militärdienst antreten: unmittelbar nach Kriegsbeginn mußte er e. — 2. (hat) eine Zeile, einen Absatz e. (eine Zeile, die erste Zeile eines Absatzes etwas weiter rechts be­ ginnen lassen als die übrigen Zeilen des Textes) — 3. fachspr. einen Text in den Satz (3.2) einer Zei­ tung bringen, einsetzen (hat): eine Anzeige, einen Artikel e.; -rühren \Vb.f 1.1. etw. unter Rühren in etw. mischen: ein Ei in die Suppe e.; Gips e. (mit Wasser verrühren) 1.2. landsch. den Teig, einen Kuchen e. (den Teig für einen Kuchen durch Ver­ rührender Zutaten herstellen) — 2. umg. jmd. rührt sich, jmdm. etw. ein jmd. verursacht sich, jmdm. Unangenehmes: da hat er sich was Schönes, eine üble Sache eingerührt; -rüsten fV b .j : ein Gebäude e. (mit einem Gerüst versehen) 1eins (Kard.zahl 1; /* auch 2ein/: es hat e. (ein Uhr) geschlagen; er kommt um e. (um ein Uhr); es ist fünf Minuten vor e .; eine Eins (das Prädikat ,sehr gut1) bekommen; au ch drei - f umg. das geht e., zwei, drei (geht sehr schnell, im Handumdrehen) 2eins funbest. Art./ s. 1ein (1.3) 3eins flndef.pron.; Neutr.f s. einer (1.1, 1.2, 2) ein| -sacken fVb.f 1. etw. in Säcke, einen Sack fül­ len (hat): Kartoffeln, den Zement e. — 2. umg. (plötzlich) einsinken (1) (ist): der Wagen sackte in den, auf dem aufgeweichten Weg ein; -salben fVb.f sich, jmdn., etw. mitSalbe einreiben: die wunde Stelle e.; -salzen fVb.f Nahrungsmittel mit reich­ lich Salz einreiben, bestreuen od. in Salzlake geben und so konservieren: Heringe e. einsam fAdj.f 1.1. ohne die Gegenwart eines anderen od. anderer (lebend) und mit mangelndem Kontakt zu anderen Menschen: er ist, lebt sehr e.; sich e. füh­ len (Kontakt mit anderen vermissen); einsame (nur bei sich allein erwogene) Entschlüsse fassen 1.2. /nicht Präd.f wir trafen einen einsamen Wanderer (einen Wanderer, der allein ging und weit und breit der einzige w ar); einem einsamen Auto begegnen; e. stand eine Weide im Moor — 2.1. abgelegen (und kaum von Menschen aufgesucht): ein einsames, e. gelegenes Haus weit außerhalb 2.2. menschenleer, verlassen: er ging durch die einsamen Straßen + etw., jmd. ist einsame Spitze Einsamkeit, die; -, fo. Pl.f 1. fzu einsam 1.1/ das 298 Einrichtungsgegenstand — einsehalten Einsamsein: ein Gefühl der E. befällt jmdn.; (sich) aus der E. herausfinden — 2.1. 'einsame, abge­ schiedene Gegend: nur selten kommt jemand in diese E. 2.2. in der E. (Abgeschiedenheit) des Waldes ein/E|n| -sammeln fVb.f 1. landsch. etio. (in ein Behältnis) sammeln, Zusammentragen, - lesen: Beeren (in den Korb) e. — 2. sich von den einzelnen eines Personenkreises etw. Bestimmtes aushändigen lassen und an sich nehmen: Geld, Bons, die Hefte e.; -sargen fsw . Vb.; hat/: einen Toten, Leichnam e. (in den Sarg legen); -satz, der 1. fo. PI .; zu ein­ setzen 3.1,3.2/;zu 3.1das Sicheinsetzen: sein vorbild­ licher E. (fürdieseSache);zu 3.2.das Einsetzen:etw. mit dem E. seiner ganzen Persönlichkeit meistern; etw. unter E. (Aufbietung und Anwendung) aller Kräfte tun; unter E. seines Lebens (indem er sein Leb e n ein setzte) drang er in das brennende Haus ein — 2.fo. PL; zu einsetzen 2/;zu 2.1An-, Ver­ wendung: der E. von Raumgeräten, schweren Waffen; zu 2.2: sein E. im Schuldienst (daß er im Schuldienst eingesetzt wird) war beschlossene Sache — 3.1. Tätigkeit, fü r die jmd. eingesetzt ist: während seines Einsatzes als Betreuer (in den Ferien); er hat dieses Jahr zweimal E. , zwei Einsätze als Schöffe gemacht 3,2. vorw. Mil. Truppen zum E. bringen (einsetzen); die Einheit ist im E. (ist ein­ gesetzt); von einem E. zurückkommen — 4.1 etw., bes. ein Behälter, der in einen (ein wenig) größeren Behälter gesetzt wird: ein Topf mit (einem) E.; einen neuen E. für den Thermosbehälter kaufen 4.2. in Textilien eingesetztes andersartiges (schmük- kendes) T eil: eine Bluse, Decke mit einem gehäkel­ ten E. — 5. Stelle in einem Musikstück, an der eine Stimme, ein Instrument, eine Instrumentengruppe (nach einer Pause wieder) zu singen, spielen begin­ nen muß: die Sängerin verpaßte den E.; den E. an­ geben — 6. Summe, die jmd. beim Spiel, Wetten setzt: bei dem Rennen gab es hohe Einsätze Einsatz/e|nsatz| -befehl, der Mil. Befehl zum Ein ­ satz (3.2): den E. geben; -bereit fA dj.f 1. bereit, sich einzusetzen (3.1): er zeigt sich stets e. — 2. be­ reit, eingesetzt (2.1) zu werden: die Fahrzeuge e. machen, halten; zu 1 -bereitschaft, die fo. P l.f; - fähig fAdj.; nicht adv.f vorw. Sport Mil. jmd. ist e. jmd. kann eingesetzt (2.1)werden: der Spieler war nicht mehr e.; -kommando, das vorw. Mil. K om ­ mando (4) für einen besonderen Einsatz (2, 3); -wagen, der 1. Auto für besondere Einsätze (2, 3): ein E. der Volkspolizei war am Unfallort — 2. E in ­ setzer ein/Ein| -saugen /Vb.f 1. etw. (Flüssiges) durch Sau­ gen in sich aufnehmen: die Biene saugt den Nektar ein — 2. /sog ein, hat eingesogen/ etw. einatmen (1.2): in tiefen Zügen hatte er die frische Luft ein­ gesogen; etw. mit der Muttermilch e.; -säumen f Vb.f 1. etw. säumen (1.1): den Rock, die Decke e. — 2. etw. umsäumen (II), umgrenzen: der Weg wird von einer Hecke eingesäumt; -schalen fsw. Vb.; hat/ Bau w. etw. e. eine Schalung für etw. hersteilen: das Fundament muß eingeschalt wer­ den; -schalten fVb.f 1.1. etw. e. den elektrischen Stromkreis von etw. durch Betätigen eines Schal­ ters, Hebels schließen und es dadurch in Betrieb setzen: den Motor, die Lampe, das Radio e.; einen anderen Sender e. (auf einen anderen Sender um­ schalten) 1.2. das Licht e. (durch Betätigen des Schalters bewirken, daß die Lichtquelle Licht zu
Einschaltquote — einschleppen 299 geben beginnt) — 2 . Jmdn. (in etw.) e. beioirken, daß jmd., eine Gruppe, Instanz in eine Angelegen­ heit eingreift: den Elternbeirat, einen Anwalt e.; sich (in etw.) e.: hier sollte sich die Kommission e .; sich in eine Disk ussion e. — 3. einige erklärende Worte e. (in einen meist gesprochenen Text ein- schieben); -schaltquote, die Rundf. Fernsehen Prozentsatz der Rundfunk-, Fernsehteilnehmer, der eine Sendung gesehen, gehört hat od. üblicherweise sieht, Aör£: die E. für diese Sendung ljiegt bei 30 Pro­ zent; -schärfen /F6./ jmdm. etw. e. /mdw. ein ­ dringlich zu einem bestimmen Verhalten, Handeln ermahnen: ich habe ihm eingeschärft, daß er sehr vorsichtig sein soll; -schätzen fVb.f 1.1. etw., jmdn. in bestimmter Weise e. etw., jmdn. in bestimmter Weise (wertend) beurteilen: er hat diese Beziehun­ gen nicht richtig eingeschätzt; wie schätzt du ihn, seine Fähigkeiten ein?; wir schätzen ein (beurteilen das so), daß ... 1,2. eine Entfernung e. (schätzen, abschätzen) — 2. jmdn. e. jmds. Steuer veran­ schlagen: jmdn. zu hoch e.; dazu -Schätzung, die; -schenken fVb.j (jmdm.) ein Getränk eingießen: er soll schon (den Wein) e.; darf ich Ihnen (noch ein­ mal, noch etwas) e. ?; + jmdm. reinen / Wein e.; -scherenjsw. Vb.; ist/ sich von der Seite her in eine sich bewegende formierte Gruppe, Reihe (wieder) ein- ordnen: die Läufer scherten wieder (auf die Innen­ bahn) ein; das Einscheren nach dem Überholen; -schicken fVb.[ etw. an eine zuständige Einrichtung schicken: einen Entwurf, die Gewebsproben e.; -schieben /Vb.; hat/ etw., jmdn. zusätzlich, nach­ träglich zwischen anderen (Teilen) in einer Abfolge unterbringen: er will sehen, daß er die Besprechung noch (irgendwann) e. kann; ein eingeschobenes Kapitel; -schießen /Vb.; hatf 1. etw. durch Schießen (1.1 .1) zerstören: man hat ihnen eine Fensterscheibe eingeschossen — 2, etw. mit einer bestimmten Vor­ richtung in etw., bes. eine Betonwand, schießen: die Dübel, Halterungen (in die Wand, Decke) e. — 3.1. eine Waffe e. (eine neue Waffe durch Schießen optimal gebrauchsfähig machen) 3.2 . sich e. durch wiederholtes Schießen auf ein Ziel treffsicher werden: der Gegner schoß sich (auf uns, unsere Stellungen) ein; S p o rt nach der ersten Halbzeit hatte sich der Sturm eingeschossen; -schiffen fV b .f 1.1. Waren, die Passagiere e. (an Bord des Schiffes bringen) 1.2. sich e. sich zur Abfahrt, zum Antritt einer Schiffsreise an Bord begeben: wir schifften uns in N (nach England) ein; -schlafen /Vb.; ist/ 1. zu schlafen beginnen, in Schlaf fallen: er schlief sofort ein; (lange) nicht, schlecht e. können; über dem, beim Fernsehen e .; ich war gerade eingeschlafen, als ... — 2. /von Gliedmaßen\ vorübergehend gefühl­ los werden: mir ist der Arm, mein rechtes Bein ein­ geschlafen — 3. verhüll, (ohne Qualen) sterben: er ist (friedlich, am Morgen) eingeschlafen — 4. um g. etw. schläft ein eine Angelegenheit hört meist aus Mangel an Interesse allmählich a uf: unser Briefwech­ sel ist (nach und nach) eingeschlafen; Beziehungen e. lassen; -schläfern jsw. Vb.; hat/1. ein Tier e. ein Tier durch Einspritzen eines narkotisierenden Mittels schmerzlos töten: der Hund ist alt und krank, sie sollten ihn e. lassen — 2. etw. schläfert jmdn. ein etw. macht jmdn. schläfrig, versetzt jmdn. (fast) in Schlaf: das einförmige Rauschen der Bäume schläferte ihn ein, wirkt einschläfernd — 3 . jmds. Wachsamkeit, Gewissen e. (durch Einlullen 2 be­ wirken, daß jmd. nicht mehr wachsam ist, sein Ge­ wissen nicht mehr prüft); -schlag, der 1.1. das Einschlagen (3): man hörte die Einschläge der Granaten 1.2 . beschädigte Stelle a n etw., die vom Einschlag eines Geschosses herrührt: an der Mauer waren noch die Einschläge zu sehen — 2.Forst w. 2.1. das Einschlagen (4): mit dem E. alter Baum­ bestände beginnen 2.2 . das geschlagene Holz: die Einschläge erhöhen — 3. das eingeschlagene (9) Stück, bes. als Saum: einen breiten E., den Rock mit einem E. machen — 4 . fvorw. Sg .j (kleinerer) die Art, Erscheinungsweise von etw., jmdm. mit prägender A nteil: sie hat einen südländischen E.; ein heiteres Buch mit einem E. von Melancholie; -schlagen /Vb.; hat/ 1. etw. durch Daraufschlagen mit einem Werkzeug in etw. hineintreiben: einen Nagel (in die W and), einen Pfahl e. — 2. etw. durch Schlagen zertrümmern: eine Fensterscheibe e. — 3. auf etw. auftreffen und sich dort entladen od. detonieren: der Blitz hat (in das Haus) eingeschla­ gen; es (der Blitz) hat eingeschlagen; Geschosse schlugen in die Mauer ein — 4. Forstw. einen Baumbestand e. (planmäßig fällen); Holz e. — 5. auf jmdn., ein Tier e. jmdn., ein Tier fortgesetzt (heftig) schlagen: wütend schlug er auf die Pferde, den Jungen ein — 6. in jmds. Hand e. jmds. (dar­ gebotene) Hand ergreifen als symbolische Geste zur Bekräftigung, Bestätigung einer Abmachung: das soll gelten, schlag ein! — 7. einen Gegenstand (zum Zwecke des Transports) zum Schutz in Papier, Stoff o. ä . hüllen, einpacken, einwickeln: soll ich Ihnen die Ware e.?; den Mantel in ein Tuch e. — 8. die jungen Sträucher, Setzlinge e. (bis zum Pflanzen locker in die Erde eingraben) — 9 . etw. nach der Innen-, Unterseite hin Umschlägen und es dadurch verkürzen: die Decke e.; den Rock fünf Zenti­ meter e. (mit einem fünf Zentimeter breiten Saum versehen); der Saum ist doppelt eingeschlagen — 10. umg. 10.1 . etw. schlägt ein etw. findet sofort (verbreitet) Anklang: die neue Modelinie schlägt ein; der Roman hat eingeschlagen 10.2 . der neue Mitarbeiter schlägt (gut} ein (zeigt sich in seiner Tätigkeit anstellig, entwickelt sich gut); er wird dort sicher e. — 11. einen Weg, eine Richtung e. einen Weg, eine Richtung wählen und ihm, ihr folgend zu gehen, fahren beginnen: den kürzesten Weg, eine andere Richtung e .; den eingeschlagenen Kurs beibehalten; O den eingeschlagenen Weg, Kurs zur Verwirklichung unserer Ziele weiter verfolgen; eine Laufbahn e. (beginnen, antreten) — 12. das Lenkrad nach rechts e. (drehen 2); er schlug scharf rechts ein (lenkte das Fahrzeug, das Fahrzeug mit den Vorderrädern scharf nach rechts) ; + etw. schlägt ein wie ein / Blitz, eine / Bombe; -schlägig/Adj.; nur attr.f zu einem Fach-, Sachbereich gehörend, ihn betreffend: der Artikel ist in allen einschlägigen Geschäften erhältlich; die einschlägige Literatur heranziehen; -schleichen, sich /V b .; hat/ verstohlen irgendwo eindringen: sich in ein Haus e.; <0 sich in jmds. Vertrauen e.; da hat sich ein Fehler ein­ geschlichen (ist ein Fehler unterlaufen); -schleifen jst. Vb./ 1. ein Ornament in Glas e. (durch 2Schleifen 1.2 eingravieren) — 2. etw. schleift sich ein etw. wird durch ständiges Wiederholen zur Gewohnheit, prägt sich durch häufiges Einwirken im Bewußt­ sein e in : diese Formeln haben sich (mir) eingeschlif­ fen; eingeschliffene Bewegungen; -schleppen /Vb./
300 einsehleusen — Einschuß eine ansteckende Krankheit, Schädlinge von einem Ort an einen anderen Ort bringen (und dort 1über- tragen 8): dieser Virus, Käfer ist (aus N) bei uns eingeschleppt worden; -schleusen /Vb./ jmd n ., etw. illegal unbemerkt irgendwo hinbringen, hingelangen lassen : Agenten (in ein Land, eine Organisation) e .; eingeschleuste Flugblätter; -schließen jV b .j 1.1. jmdn. e. durch Abschließen der Tür von außen be­ wirken, daß jmd. den Raum, das Gebäude nicht ver­ lassen kann: eine Nacht lang waren wir dort ein­ geschlossen 1.2. sich e. durch Abschließen der Tür anderen den Zugang zu sich verwehren: der Junge trotzt, er hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen 1.8. etw. e. etw. zur Aufbewahrung in einem Raum, Behältnis unterbringen und ihn, es abschließen: den Schmuck in einen Tresor e.; die Mäntel werden eingeschlossen — 2.1. in dem Stück Bernstein ist ein Insekt eingeschlossen (befindet sich ein In sekt); einen Satz in Klammern e. (in Klammern setzen) 2.2. etw., jmdn. umzingeln: die Stadt, Einheit wurde von gegnerischen Truppen eingeschlossen — 8. etw., jmdn., sich in etw. einbeziehen: das Fahrgeld ist im, in den Preis (mit) eingeschlossen; ich schließe mich in die K ritik ein; ^schließlich /Adv./ das (Letztgenannte einbezogen, eingerechnet: wir bleiben bis e. 10. Juni, bis 10. Juni e .; 2-schließlich /Präp. mit Gen.j unter Einschluß, inklusive: der Preis versteht sich e. des Portos, der Verpackung; es ist alles verpackt, e. der Bücher, des Bildes; Skandinavien e. Grönlands und der Färöer; fo. erkennbare Rektion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o. Art. u . Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI . nicht erkennbar ist/ der Preis versteht sich e. Porto; -schlummern /Vb.; ist/ sanft, ruhig ein­ schlafen (1): im Arm der Mutter war der Kleine ein­ geschlummert; -Schluß, der 1. /in den Verbindun­ gen/ unter, mit E .: alle unter E. des Leiters, der Leitung (alle, den Leiter, die Leitung einbezogen); in allen Verkaufsstellen mit E. der Kaufhäuser — 2.Geol. in einem Mineral eingeschlossener (Fremd)- k ö rp er : fossile Einschlüsse; -schmeicheln, sich /Vb.; / auch -schmeichelnd/ sich bei jmdm. be­ liebt machen, indem man ihm schmeichelt: sie ver­ suchte, sich bei der Tante einzuschmeicheln; -schmeichelnd /Adj.; vorw. attr.; / auch -schmei­ cheln/: eine einschmeichelnde (in sanfter W eise angenehm wirkende) Melodie; -schmelzen /st. Vb./ einen Gegenstand aus Metall 2schmelzen: Münzen, eine Glocke e.; -schmieren /Vb./1,1.1and sch. etw. schmieren (1): die Welle, das Tretlager e. 1.2. um g. etw. einfetten, -ö len: die Stiefel mit Lederfett, die Wunde mit Salbe e.; -schmuggeln /Vb./ 1. du rch Schmuggel etw. in ein Land bringen: den Kaffee hat er eingeschmuggelt — 2. um g. sich, jmdn. (irgendwo) e. sich, jmdm. heimlich, die Kontrolle umgehend, irgendwo Zutritt verschaffen: wir haben keine Karten bekommen, haben uns dann ein­ geschmuggelt; er hat ihn mit in die Gruppe ein­ geschmuggelt; <0> da hat sich ein Fehler einge­ schmuggelt (eingeschlichen); -schnappen /Vb.; ist/ 1. das Schloß, der Verschluß ist eingeschnappt (hat sich durch Eindringen eines Verschlußteils in die vorgesehene Öffnung geschlossen); die Tür ist ein­ geschnappt (zugeschnappt) — 2. salopp jmd. schnappt ein jmd. nimmt etw. übel, ist beleidigt und läßt sich das anmerken: seit Tagen ist sie einge­ schnappt; sie schnappt aber leicht ein!; -schneiden / Vb.; auch -schneidend/1.1. etw. e. einen Schnitt, Schnitte in etw. machen: den Stoff an der Kante, Ecke e. 1.2. etw. mit einem Schneidwerkzeug in etw. ritzen, kerben: seine Initialen in die Baumrinde e. — 2. die Schnur, das Gummiband, der Verband schneidet ein (liegt so fest an, daß eine Kerbe auf der Haut entsteht); -schneidend /Adj.; nicht adv.; / auch -schneiden/: einschneidende (tiefgreifende, stark spürbare, sich stark auswirkende) Maß­ nahmen, Änderungen; -schneien /Vb.; ist/ 1.1. durch starken Schneefall, tiefen Schnee an einem Ort festgehalten werden: zahlreiche Autos waren unter­ wegs eingeschneit 1.2. der Holzstoß, die Hütte ist eingeschneit (zugeschneit, von Schnee verdeckt); -schneidig /Adj./ mit nur einer Schneide (1); -s chnitt, der 1. Schnitt (1.3) in etw.: der Arzt macht einen E. in die Bauchdecke — 2. durch Ein ­ schneiden entstandene Öffnung: in dem Stoff sind mehrere Einschnitte — 8. steil abfallende Ver­ tiefung im Gelände: ein E. in einem Bergmassiv — 4. durch ein einschneidendes Ereignis charakteri­ sierter Zeitpunkt: dieser Wechsel stellte einen E. in seinem Leben dar; -schränken /sw. V b.; hat/ 1. etw. vermindern, auf ein geringeres M aß herab­ setzen, einer Sache engere Grenzen ziehen: den Ver­ brauch von etw., das Rauchen e .; jmds. Handlungs­ spielraum e .; jmdn. in seinen Rechten e .; einschrän­ kende Bestimmungen — 2. sich e. sich mit etw. begnügen, sparsam(er) leben: wir werden uns e. müssen; dazu -Schränkung, die; -, -en;zu 1:Ein­ schränkungen im Zugverkehr; mit, ohne E. (V o r­ behalt); zu 2 : eine gewisse E. wird nötig werden; -schrauben /Vb./ etw. in etw., bes. in eine Fassung, schrauben: eine Glühlampe, neue Sicherung e .; - s chreib(e)brief, der eingeschriebener B rief; -schrei­ ben /Vb./ 1.1. eine Notiz, einen kürzeren Text in etw. schreiben, eintragen: etw. in den Terminkalen­ der, ins Klassenbuch e.; seine Ausgaben e. 1.2. sich, jmdn. e. seinen, jmds. Namen in eine Namensliste schreiben (und damit seine Zugehörigkeit zu den übrigen Verzeichneten bekunden, festlegen): sich in die Reiseliste, in das Gästebuch e.; hast du dich für die Teilnahme am Kurs, für den Kurs ein­ geschrieben? — 2. eine Sendung e. (bei der P ost registrieren und damit versichern) lassen; ein ein­ geschriebener Brief; -schreiben, das eingeschriebene Sendung: ein E. entgegennehmen, abholen; - schreiten /Vb./ gegen etw., jmdn. e. in eine A n ­ gelegenheit verhindernd, eindämmend eingreifen, gegen etw., jmdn. Vorgehen: dagegen, gegen diese Ausfälle muß man e., sollte eingeschritten werden; gegen Rowdies e .; es ist an der Zeit einzuschreiten; -s chrumpfen /Vb./ schrumpfen (1): die Äpfel sind schon etwas eingeschrumpft; -schub, der ein ­ geschobenes Textstück: an dieser Stelle soll ein E. (über die Entstehungsgeschichte) kommen, folgen; - s chüchtern /sw. Vb.; hat/ jmd. schüchtert jmdn. ein jmd. wirkt so auf jmdn. ein, daß dieser (in einer bestimmten Sache) schüchtern, ängstlich und mutlos wird: er versuchte, ihn durch Drohungen einzu­ schüchtern; die Kinder sind eingeschüchtert (worden); dazu -schlichterring, die; -, - en; -schulen /Vb./ ein schulpflichtiges Kind in die Schule auf- nehmen: Unsere Tochter wird in diesem Jahr ein­ geschult, ist gestern eingeschult worden; dazu -Schulung, die; -schuß, der Stelle, an der ein Ge­ schoß eingedrungen ist: die Einschüsse liegen links
einscliütten — einsinken 301 oben an der Tür; -schütten jVb.j etw. in etw. schüt­ ten: Kartoffeln (in Säcke) e.; -schwenken /Vb./ 1. mit einer Schwenkung einbiegen (1) (ist): nach rechts e .; das Einschwenken des Flugkörpers in die Umlaufbahn; <> die Führer dieser Gruppe sind auf den Kurs ihrer bisherigen Gegner eingeschwenkt (verfolgen jetzt auch den K urs ihrer bisherigen Geg­ ner) — 2. (hat) 2.1. Bauteile e. (mit dem Schwenk­ kran einheben) 2.2 . den Arm des Krans e. (nach innen schwenken, sich nach innen drehen lassen); -segnen /Vb.[ jmdn. konfirmieren; -sehen / Vb.j 1. etw. e. können in etw., bes. ein Gelände, hinein­ sehen können, Sicht auf etw., bes. ein Gelände, haben: man kann den Garten nicht e .; das Gelände ist von hier aus schlecht einzusehen — 2. etw. prüfend , sich orientierend lesen: Akten, Unterlagen e.; ich möchte das Buch nur einmal (kurz) e.; die Wähler­ listen e. (durch Augenschein prüfen, ob man in den Wählerlisten verzeichnet ist) — 8. etw. (auf Argumen­ te hin) als zutreffend, nötig erkennen und anerkennen: das sehe ich ein, ist einzusehen; die Notwendigkeit einer Maßnahme e .; ich sehe nicht ein, warum das, daß das so gemacht werden soll; einen Fehler, Irrtum e. (als solchen erkennen und das zugeben); -sehen,das /in der Verbindung/ ein, kein E. haben Verständnis, kein Verständnis für etw., jmdn. haben und in dieser Sache nachgiebig, nicht nachgiebig sein : der Vater hatte ein E. und ließ die Kinder gewähren; -seifen /Vb./ 1. etw., jmdn., sich mit Seife einreiben, mit Seifenschaum bedecken: die verschmutzten Stellen e.; sich die Hände, das Gesicht e. — 2. salopp jmdn. beschwatzen und betrügen: du hast dich von dem Kerl ganz schön e. lassen; -seitig /A d j./ 1.1. /nichtpräd./ ein Blatt e. (nur auf einer Seite 2.2) beschreiben, bedrucken 1.2 . eine einseitige (n u r auf einer Seite 1.3.1 bestehende) Lungenentzündung, Lähmung — 2. /nicht präd./ nur von einer der be­ treffenden Seiten (6.1) ausgehend: eine einseitige Erklärung — 8. nur einen bestimmten Aspekt, nur bestimmte Aspekte einer Sache berücksichtigend: eine einseitige Betrachtungsweise; das siehst du zu e.; eine einseitige (nur auf einem bestimmten Ge­ bietvorhandene) Begabung; zu 2 u .3 -seitigkeit, d ie; /o. PI ./; -senden, sandte ein, auch sendete ein, hat eingesandt, auch eingesendet etw. einschicken: einen Artikel, Entwurf, die Rechnungen e .; -Sen­ der, der jmd., der etw. einsendet, eingesandt hat Einsendel -Schluß, der für das Einsenden von Bei­ trägen zu etw. festgesetzter letzter Term in : E. ist am 1. Februar; -termin, der Termin, bis zu dem etw. eingesandt sein muß Ein/ein| -Sendung, die das einzelne Eingesandte: zu diesem Preisausschreiben gingen viele Ein­ sendungen ein; -setzen /Vb.; hat/ 1.1. etw., einen ergänzenden Teil in etw., bes. in eine offene Stelle von etw., in ein Ganzes setzen: eine Fensterscheibe e. (im Rahmen befestigen); (jmdm.) einen künstlichen Zahn e.; einen Flicken e. (so einnähen, daß er den entfernten Stoff einer beschädigten Stelle ersetzt); die Ärmel (in das Kleid) e. (einnähen); die er­ rechnten Werte in eine Gleichung e. (eintragen); Fische in den Teich e. (zur Zucht hineintun); Pflanzen e. (eingraben 1.1); für dieses Vorhaben werden zwei Millionen Mark in den, im Etat ein­ gesetzt (als Position aufgenommen) 1.2. Sonder­ züge, Busse e. (zusätzlich, ersatzweise fahren lassen) — 2.1. etw. für etw. Bestimmtes anwenden, verwenden: (für die Erdarbeiten) Dumper, Räumgeräte e .; der Gegner setzte Panzer ein; etw. als Erziehungs­ mittel e.; bei den Kampfhandlungen wurden grö­ ßere Truppenteile eingesetzt 2.2 . jmdn. (irgendwo, für etw.) e. jmdm. (irgendwo) eine Arbeit, A uf­ gabe, einen Auftrag, ein Arbeits-, Dienstverhältnis zuweisen: ein Teil der Absolventen soll im Schul­ dienst eingesetzt werden; er ist in dieser Tätigkeit nicht seinen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt (diese Tätigkeit entspricht nicht seinen Fähigkeiten); eine Kommission, einen Ausschuß (für etw.) e.; jmdn. wieder in seine alte Funktion e.; die Re­ gierungist vom Volke eingesetzt; jmdn. als Erbe(n), als Verwalter e. (zum Erben, Verwalter bestimmen) — 8.1. sich (für etw., jmdn.) e. sich mit seinen Kräften und Möglichkeiten um etw., jmdn., um die Erreichung einer Sache bemühen: er hat sich mit allen Kräften, sehr (für die Aufgabe, dieses Ziel), für seine Familie eingesetzt; sich für die Interessen der Werktätigen e.; der Redner setzte sich dafür ein (sprach sich dafür aus), daß ... 8.2 . seine Kräfte, alle Kraft dafür e. (aufbieten), daß ...; bei dieser Rettungstat hat er selbst sein Leben eingesetzt (riskiert) 3.8 . sich (bei jmdm.) für jmdn. e. (bei jmdm.) für jmdn. Fürsprache einlegen: er hat sich bei meinem Onkel, vor dem Ausschuß für mich eingesetzt — 4 . (plötzlich) anfangen: am Sonntag setzte ein Ansturm ein; als der Regen einsetzte...; mit, bei Einsetzen der warmen Witterung; eine Kapelle setzte ein (begann zu spielen); an dieser Stelle setzen die Bläser ein — 5 . beim Spiel eine hohe Summe e. (setzen 5); -Setzer, der; -s, - zu­ sätzlich eingesetzter Linienbus: um diese Zeit ver­ kehren E.; - Setzung, die; -, -en jvorw. Sg.; zu - setzen 1.1, 2 .2/; -sicht, die 1. /o. PL/ Möglichkeit, etw. einsehen (1) zu können: man hat keine E. in den Garten, in das Gelände — 2. jo. PI .; zu ein­ sehen 2/: E. in die Unterlagen haben, gewähren, nehmen; <0> er hat einige E. in ihre Lebensumstän­ de (kennt, erfährt einiges von ihren Lebensumstän­ den) — 3 . neue, bedeutende Einsichten (Erkennt­ nisse) gewinnen; ich bin zu der E. gekommen, daß ... — 4. E . haben (etw. einsehen 3); er zeigt noch keinerlei E.; zur E. kommen (zur Vernunft kommen); -sichtig /Adj./ 1. Einsicht (4) zeigend: der Schüler, Vater zeigte sich e.; er wird doch so e. sein, daß ... — 2. /nicht attr./ etw. ist e. (etw. ist so beschaffen, daß es einzusehen, zu verstehen ist); Zu­ sammenhänge e. machen; -sichtnahme, die; - , -n \vorw. Sg./ papierdt.: um E. in eine Akte bitten (bitten, Einsicht in eine Akte nehmen zu dürfen); - sichtsvoll /Adj./ einsichtig (1): sich e. verhalten; - sickern /Vb./ in etw. sickern: der Regen, die Feuchtigkeit sickert in den Boden ein; -Siedler, der 1.1. Eremit 1.2. allein und abgeschieden lebender Mensch: in seinem Haus am Waldrand führt er das Dasein eines Einsiedlers; -silbig /Adj./ 1 . /nicht adv./ aus einer Silbe bestehend: ein einsilbiges Wort — 2. wortkarg, wenig zum Reden aufgelegt: er ist heute so e.; er sprach auf sie ein, aber sie blieb e., antwortete nur e.; -singen /Vb./ 1. ein Kind e. einem Kind etw. Vorsingen, um es zum Schlafen zu bringen — 2 . sich e .: ein Sänger singt sich ein (übt vor dem Gesangsvortrag die Stimm e); -sinken /Vb.j 1. in einen weichen Untergrund sinken (1.1): im, in den Morast e. — 2. in sich zusammensinken: das Dach ist eingesunken; seine eingesunkenen (ein ­
302 einsitzen — entstellen gefallenen) Wangen; -sitzen jVb.j faehspr. als Strafgefangener in einer Haftanstalt sein:er sitzt seit Mai in N ein; -sortieren /Vb./ ehv. einordnen (1): Karteikarten, Dias e.; - spannen jVb.f 1. die Pferde e. (anspannen 1) — 2. etw. in eine Vorrichtung spannen: das Werkstück in den Schraubstock e.; einen neuen Bogen in die Schreibmaschine e. — 3. umg. jmdn. zu einer Tätigkeit, Arbeit heranziehen: als wir kamen, hat er uns gleich mit (zu den, in die Vorbereitungen) eingespannt; sehr stark ein­ gespannt sein (viel Arbeit, viel zu tun haben); - sparen jVb.j durch sparsames,. rationelles Wirt­ schaften etw. nicht verbrauchen od. nicht in Anspruch nehmen (müssen) : Material, Kosten, Arbeits­ kräfte e.; dazu -sparung, die; -, - en; -speichern /Vb./ Datenverarb.: Daten, Texte e. (zum Speichern in eine Datenverarbeitungsanlage ein­ geben); -speisen /Vb./ Techn. etw., bes. einen Be­ triebsstoff einer technischen Anlage zuführen: Gas in die Leitung e.; Warmwasser e.; - sperren IVb.f 1. jmdn., ein Tier irgendwo, in einem Raum ein­ schließen: wir sind hier, in diesem Zimmer ein­ gesperrt — 2. umg. jmdn. inhaftieren: sie haben ihn festgenommen und eingesperrt; -spielen fV b.f 1, sich e. 1.1. sich vor einem Wettkampf durch Training auf das Spiel vorbereiten: die Spieler spielen sich ein 1.2 . Musiker spielen sich ein (üben vor dem eigentlichen Spielen auf ihren Instrumenten) — 2. etw. spielt sich ein etw. gelangt (allmählich) zu reibungslosem, routinemäßigem Funktionieren: die neuen Kollegen sind noch ungeübt, aber mit der Zeit wird sich das schon e. — 3. sich e. /von Meß­ instrumenten, Skalen/ nach anfänglichem Hin- und Herpendeln bei einem bestimmten Meßwert zur Ruhe kommen: die Waage spielt sich bei, auf 500 Gramm ein — 4 . sich aufeinander e. sich im Zusammenwirken als Partner gut aufeinander ein­ stellen : wir haben uns gut aufeinander eingespielt; aufeinander eingespielt sein — 5. Rundf. Fern­ sehen etw., bes. eine Szene, Musik einblenden: Originalaufnahmen e. — 6. /vorw. BRD; von künstlerischen Produktionen, bes. von Filmen/: der Film hat kaum seine Kosten, hat Hunderttausende eingespielt (eingebracht 5); -spinnen, sich fVb .j ZooL : die Raupe, Larve spinnt sich ein (umgibt sich mit einem Gespinst, K okon); -sprechen /Vb./: auf jmdn. e. (auf jmdn. einreden); -sprengen /Vb.; hat/: Wäsche e. (Wäsche, bes. vor dem Bügeln, mit Wasser bespritzen, um sie anzufeuchten); -sprengsel, das; -s, - etw., das als kleines Teil in einem anders­ artigen Ganzen eingeschlossm ist: E. von Quarz, Glimmer in dem Gestein; -springen /Vb./ für jmdn. e. kurzfristig an jmds. Stelle dessen Tätigkeit, A u f­ gaben übernehmen: er ist für seinen erkrankten Kollegen eingesprungen; sieh zu, ob nicht jmd. hel­ fend e. kann; -spritzen /Vb.; hat/ etw. in etw. sprit­ zen (1.2): dem Patienten ein Medikament e.; den Kraftstoff in den Motor e.; - Spruch, der 1.1. vorw. Jur. das offizielle Zurückweisen einer gerichtlichen Entscheidung, der Entscheidung einer offiziellen Instan z: (beim Bezirksgericht) E. gegen ein Urteil einlegen; der Beschuldigte hat die Möglichkeit, E . zu erheben 1.2. Äußerung, die bekundet, daß man sich gegen etw. (zuvor von einem anderen Gesagtes) stellt, stellen wird: dagegen muß ich E. erheben; sei­ nen E. geltend machen Einspruchs vorw. Jur.| - frist, die für das Erheben eines wirksamen Einspruchs gesetzte Frist; -recht, das /o. PI./ Befugnis zum Erheben eines Einspruchs e|n| -sprühen /Vb.; hat/ etw., jmdn. vollständig be­ sprühen: Schuhe (mit einem Spray) e.; sich mit Sonnenöl e .; - spurig /Adj.j 1. eingleisig — 2 . die Straße ist zur Zeit nur e. (nur auf einer Spur be­ fahrbar) einst /Adv./ 1. vor langer Zeit, früher (einmal): o. sah es hier ganz anders aus — 2. in ferner Zukunft (einm al): wenn wir uns e. Wiedersehen ... ein/Einj -stampfen /Vb.; hat/ 1. Kohl e. (durch Stampfen in einem Gefäß fest zusammen­ pressen) — 2. nicht mehr benötigte, wertlos gewordene Druckerzeugnisse, Makulatur maschinell zerkleinern, zerdrücken, so daß die entstandene Masse zur Her­ stellung von Papier verwendet werden kann; -stand, der /in der Verbindung/ seinen E. geben (bei Antritt einer neuen Arbeitsstelle für die Kollegen ein kleines Beisammensein mit Essen, Trinken veranstalten); - stanzen /Vb./ etw. in etw. stanzen: die Perforation, das Zeichen ist eingestanzt; -stauben /V b .; ist/ all­ mählich mit Staub bedeckt, überzogen werden: die Bücher, Sessel sind eingestaubt; -stechen /Vb.; hat/ 1. etw. Spitzes, Scharfes in etw. stechen: die Nadel in den Stoff e.; er stach die Kanüle in die Vene ein — 2. auf jmdn. e. mit einer Stichwaffe auf jmdn. eindringen (und ihn mehrfach damit stechend verletzen): er stach mit dem Messer auf ihn ein; - stecken /sw. Vb./l.etw . in ehv. (dafür Vorgesehenes) stecken: den Stecker (in die Dose) e.; den Schlüssel (in das Schlüsselloch) e. — 2. einen Brief e. (ein­ werfen) ; er hat die Karte am Bahnhof eingesteckt — 3. etw. in eine Tasche, ein Behältnis stecken, um es mit sich zu führen: Geld, ein Taschentuch e.; ich habe (mir) schnell noch den Stadtplan ein­ gesteckt; steck das ein, das ist für dich; ich habe kein Geld e. (bei mir) — 4 . umg. femot. neg./ Geld, Vermögenswerte bekommen und für sich beh alten : sie hat ein anständiges Erbe, alles allein eingesteckt; und den Gewinn steckt ein anderer ein — 5. umg. etw. hinnehmen (müssen): eine Kränkung, Kritik, eine Niederlage e. (müssen); sie hat von ihm schon viel eingesteckt — 6. umg. jmdn. inhaftieren: diesmal haben sie ihn kassiert und ein­ gesteckt; -stehen /Vb.; ist/ für jmdn., etw. e. 1.1 . sich für jmdn., etw. verbürgen: für diesen meinen Freund stehe ich ein; es kommt alles in Ordnung, dafür stehe ich ein 1.2. für jmdn., etw. aufkommen: er will für ihn, für die Kosten e.; - steigen /Vb./ 1. in ein Fahrzeug steigen, sich in ein Fahrzeug be­ geben: in das Auto, den Zug e.; Einsteigen bitte! /Aufforderung vor der Abfahrt/ — 2. sich (durch Hineinklettern) unrechtmäßig Zugang in ein Haus, Anwesen verschaffen: die Einbrecher sind über die Kellerräume eingestiegen — 3 . umg. in etw. e. sich an einem Vorhaben beteiligen: wir hoffen, er wird im nächsten Jahr voll mit (in das Projekt) e .; er ist (mit) in das Geschäft eingestiegen (als T eil­ haber eingetreten) —4. Bergsport ineineWände. (eine Wand besteigen); -stellen /Vb.; / auch ein­ gestellt/ 1.1. Bücher, ein Buch (wieder) e. (in eine geordnete Menge von Büchern hineinstellen, ein­ ordnen) 1.2. etw. unterstellen (1.2): ein Fahrzeug (zeitweilig) e .; Möbel in einem, einen Speicher e. — 2.1. ein technisches Gerät durch Betätigung einer Vorrichtung so ändern, daß es die erwünschte Funk­ tio n e r fü llt: das Vermessungsgerät, Fernglas
einstellig — Eintagsfliege 303 (scharf) e.; die Antenne (neu) e.; das Radio auf Zimmerlautstärke e.; den Raumheizer e. (justie­ ren) 2.2. an einem technischen Gerät durch 2.1 etw. Erwünschtes wirksam werden lassen: einen anderen Sender, die richtige Lautstärke, Bildschärfe e. — 8. jmdn. in ein Arbeitsverhältnis aufnehmen: er ist am 1. Januar (in unserem Betrieb) eingestellt worden; der Betrieb stellt Facharbeiter ein — 4.1 . etw. nicht fortsetzen, etw. aufhören lassen: der Schiffsverkehr mußte wegen Eisganges, vorüber­ gehend eingestellt werden; eine Suchaktion, die Tätigkeit an einem Projekt e.; er muß das Rauchen e. 4 .2 . in allen Betrieben des Konzerns wurde die Arbeit eingestellt (streikten die Arbeiter) — 5 .1 . jmd. stellt sich (irgendwo) ein jmd. kommt irgendwohin, kommt irgendwo an: nun stellten sich auch noch N und M (bei uns) ein; wir sind gespannt, ob, wann sie sich e. wird; 0> der Winter hat sich (in diesem Jahr frühzeitig) eingestellt 5.2 . etw. stellt sich ein etw. tritt (als Folge von etw.) auf: am zweiten Tag stellte sich Fieber ein; nun stellten sich doch Zweifel (bei ihm) ein — 6 .1 . sich auf etw. e. sich in seinem Verhalten auf Kommendes vorbereiten, seine Aufmerksamkeit auf Kommendes richten: sich auf den Winter, die neuen Aufgaben e.; wir sind dar­ auf eingestellt, die Leute unterzubringen 6.2 . sich auf jmdn. e. sein Verhalten zu jmdm. so gestalten, daß sich eine möglichst gute Partnerschaft ergibt: man muß sich auf die Kinder, seinen Zuhörer­ kreis e. — 7. Sp o rt einen Rekord e. (egalisieren 1.1); -stellig IAdj.; nicht adv.f: eine einstellige Zahl (Zahl mit einer Stelle 3.2); -Stellung, die 1./ zu -stellen 1—4, 6/ das Einstellen; zu 4: die E. der Arbeit — 2.1. Art und Weise, wie ein technisches Gerät eingestellt (2.1) ist: die E. des Fernglases ändern 2.2. Film gestellte Szene, die ohne Unter­ brechung gefilmt wird: eine lange, bewegte E .; der Darsteller wird für mehrere Einstellungen ge­ braucht — 3. fvorw. Sg .f relativ feste, das Verhalten und Handeln eines Menschen gegenüber einer Sache, Person bestimmende Gesinnung, Meinung: die, jmds. E . zur Arbeit; du solltest deine E. zu ihm, ihm gegenüber ändern, überprüfen; er hat noch keine E. dazu gefunden; mit einer kritischen E. an etw. herangehen; er hat eine fortschrittliche E. (hat fortschrittliche Ansichten, Auffassungen) Einstellungs] -termin, der Termin, zu dem jmd. in ein Arbeitsverhältnis aufgenommen wird; -Unter­ suchung, die vom Betriebsarzt vorgenommene Unter­ suchung einer Person, die neu in einem Betrieb ein­ gestellt wird, worden ist Ein] -stich, der das Einstechen (1): er spürte den E. der Nadel; -stieg, der; -(e)s, -e 1. /o. P I .; zu ein­ steigen 1, 2, 4/ das Einsteigen; zu 4: den E. in die Südwand wagen; <C>er hat noch keinen E. in diese (keinen Zugang 1.2 zu dieser) Problematik gefunden — 2. Stelle zum Einsteigen (1, 4): der E. beim Bus befindet sich vorn, hinten einstig fAdj.; nur attr.l ehemalig: sein einstiger Freund, Wohnsitz ein/Einj -stimmen fVb.f 1. anfangen, sich am Ge­ sang, Instrumentenspiel anderer zu beteiligen: mit in den Chor, allgemeinen Gesang e.; die Streicher begannen, die Bläser stimmten ein; O in das Lachen (der anderen) e. — 2. jmdn., sich in eine angemessene Stimmung für etw. Bevorstehendes brin­ gen, auf etw. einstellen (6.1): sich auf den Theater­ abend e.; er versuchte, die Schüler etwas (auf die Feier) einzustimmen; -stimmig /Adj./ 1. vgl. drei­ stimmig — 2. ein e. (mit allen Stimmen der Abstimmungsberechtigten, ohne Gegenstimme) ge­ faßter Beschluß; jmdn. e. wählen; etw. findet ein­ stimmige (einmütige) Billigung; -stockig fA dj.f (nur) ein Stockwerk aufweisend; -strahlig fAdj.; nicht adv./ vgl. dreistrahlig; -streichen /Vb.; hat/ 1. etw. vollständig (mit etw.) bestreichen: Tapete (mit Kleister) e. — 2. Geld, bes. Münzen mit einer strei­ chenden Handbewegung an sich nehmen, in ein dafür vorgesehenes Behältnis legen: er strich das Geld ein, das ihm hingezählt wurde — 3 . umg. femot. neg.f Geld, Vermögenswerte einstecken (4): dafür hat er eine anständige Summe eingestrichen; O ein L ob e. (bekommen); -streuen /Vb./ 1. etw. durch Streuen (1.1) in etw. bringen: eine Handvoll Zucker in den Teig e. — 2. etw. vollständig mit etw. bestreuen — 3. etw. einfließen (2) lassen, einflechten (2): ein paar witzige Bemerkungen, Zitate (in den Text) e.; - stricken /Vb./ etw. beim Stricken in das Gestrick einarbeiten: ein Muster (in den Pullover), einen Metallfaden (mit) e .; - strömen fVb.; von Gasenf in etw., bes. einen Raum, Behälter strömen: von dort strömt die Warmluft in die Rohre ein; Meteor, von Osten einströmende Kaltluft; -studieren fV b .f 1. eine Rolle, einen Text e. (sich durch Lernen so aneignen, daß man sie, ihn wiedergeben kann); was er antwortete, klang einstudiert (eingelernt) — 2. ein Ballett e. (die künstlerisch-technische A u s­ führung eines Balletts in Szene bringen und mit den Künstlern üben); ein Laienspiel e .;zu 2 -studierung, die; -, - en 1. \o. PI./ das Einstudieren — 2. das Einstudierte: die Aufführung ist eine E. von N; - stufen /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. einer bestimmten Stufe in einer Stufenfolge, einer Skala von Bewer­ tungen zuordnen: er ist in die Gehaltsgruppe 3, in den Zirkel der Fortgeschrittenen eingestuft w or­ den; dazu -stufung? die; -, - en; -stülpen /Vb.f etw. nach innen stülpen: den Rand, die Enden e.; - stündig /Adj.; n ur attr./ vgl. dreistündig; -stünd­ lich fA dj.; nichtpräd.f vgl. dreistündlich; -stürmen jVb.; ist/ 1.1. auf jmdn. e. in jmdn. dringen (3): mit Bitten auf jmdn. e. 1 .2 . auf jmdn. stürmt vieles ein an jmdn. treten gehäuft dringliche Anforderungen heran, wirken viele Eindrücke zugleich ein: zu viele Eindrücke stürmten auf ihn ein; -stürz, der fvorw. Sg.f das Einstürzen: beim E. des Gebäudes kamen zwei Menschen ums Leben; -stürzen fV b .; ist; von Gebautem! durch Zerbrechen von Teilen, Auflösung des Zusammenhalts nach unten stürzen und zunichte werden: das Haus, die Brücke, die Decke ist ein- gestürzt; O für jmdn. stürzt eine Welt ein (jmds. Vorstellung von etw., Glaube an etw., jmdn. wird mit einemmal völlig enttäuscht, zerstört); -Sturzgefahr, die fo. P l.f : das Betreten der Ruine ist verboten, es besteht E. einst] -weilen, -weilen /Adv.f 1. vorläufig: e. sind dafür noch keine Aussichten — 2. landsch. in­ zwischen (1.1): ich muß noch einmal weg, du kannst e. abwaschen; -weilig, -weüig fAdj.; nur attr.f papierdt. vorläufig, einstweilen bestehend u n d gültig: eine einstweilige Verfügung Ein/e]n| -tagsfliege, die 1. in sehr zahlreichen Arten vorkommendes, sehr kleines, zartes, fliegendes In ­ sekt, das in der geschlechtsreifen Form nur einen Tag od. wenige Tage lebt — 2. umg. etw., das nur
304 eintasten — eintüten sehr kurze Zeit von Bedeutung ist od. besteht: diese Mode war eine E.; -tasten /Vb.f fachspr. etw. über eine Tastatur eingeben (2): Angaben, Daten e.; -tauchen fVb./ 1.1. etw. in etw. tauchen (hat): den Pinsel in die Farbe, Zwieback in den Tee e. 1 .2 . (ist) der Springer, Wasservogel ist eingetaucht (ist in das Wasser, unter die Wasseroberfläche getaucht); -tauschen / Vb.j etw. gegen etw. tauschen: wir tausch­ ten damals Kleidung gegen Lebensmittel ein; Gut­ scheine, Bons e. (einlösen 1.1); -tausend, -tausend /Kard.zahl 1000/ tausend; -teilen / Vb./1*1. ein Gan­ zes in bestimmte Teile gliedern: den Aufsatz in Ab­ schnitte, eine Großstadt in Bezirke e. 1 .2 . eine be­ stimmte Anzahl von Personen, Sachen in Gruppierun­ gen teilen : die Schüler in, nach Gruppen, die Äpfel in reife und umeife e. — 2. etw. so disponieren,plan­ voll behandeln, daß es sich (gleichmäßig) über eine bestimmte (Zeitspanne verteilt, eine Zeitlang für etw. reicht: die Vorräte e .; (sich) die Arbeit, seine Zeit e. — 8. jmdn. (zu, für etw.) e. jmdm. im Rah­ men einer allgemeinen Aufgabenverteilung eine be­ stimmte Arbeit,Aufgabe zuweisen: sie wurden für den Vormittag, von der Lagerleitung zum Kartoffel­ schälen eingeteilt; -teilig /Ad].; nicht ad v.f: ein einteiliger (nur aus einem Stück bestehender) Bade­ anzug; -teilung, die /zu -teilen/ eintel vgl. drittel ein/Ein| -tonig /Adj./ 1.1. anhaltend in (etwa) der gleichen Tonlage und dadurch einförmig, monoton: ein eintöniges Rauschen, Tropfen; ihr eintöniger Singsang 1.2 . einförmig: eine eintönige Tätigkeit; sein Leben verlief von da an ziemlich e .; -topf, der fvorw. Sg./ Gericht aus mehreren Bestandteilen, die (zuletzt) in einem Gefäß zusammen gekocht werden: heute gibt es E.; -traeht, die; jo. P l.f Einigkeit und gutes, friedliches Einvernehmen: in Frieden und E. (mit jmdm.) leben; dazu -trächtig /Adj.; vorw. adv.f: e. Zusammenleben; nun sitzen sie wieder e. beieinander; -trag, der; -(e)s, - träge Eintragung (2): dazu gibt es keine Einträge in dem Register; einen E. (eine rügende Bemerkung) ins Klassenbuch bekommen; -tragen /Vb./ 1 .1 . etw. einschreiben (1.1): seinen Namen (in die Liste), etw. ins Notizbuch e.; das muß ich mir e .; das Haus ist im Grundbuch eingetragen (rechtsgültig verzeichnet); dieser Weg ist auf der Karte nicht eingetragen (nicht eingezeichnet 1) 1.2 . sich, jmdn. einschreiben (1.2): sich als Teilnehmer e.; jmdn. als entschuldigt e. — 2. etw. trägt (jmdm.) etw. ein etw. bringt etw. ein: er will sich daran nicht be­ teiligen, er meint, das trägt nichts ein; die Sache hat ihm nichts als Ärger eingetragen (er hatte nichts als Ärger dadurch); -träglich /Adj./ gewinn­ bringend : ein einträgliches Geschäft; -tragung, die; -, - en 1. fo. Pl.f das Einträgen — 2. das Eingetragene: unleserliche Eintragungen; -träufeln /Vb.; h at/: (jmdm., sich) Tropfen, ein Medikament (in die Nase, ins Ohr) e. (träufelnd zuführen, hineinbringen); die Flüssigkeit in ein Glas e.; -treffen /Vb .; ist/ 1. an einem Ziel-, Bestimmungsort ankommen: M ist soeben (hier, bei uns, in N) eingetroffen; der Brief, das Paket ist eingetroffen; heute ist neue Ware ein­ getroffen — 2. so wie vorausgesagt, wie angenom­ men Wirklichkeit werden: was du befürchtet hast, ist eingetroffen; keine seiner Prophezeiungen ist je eingetroffen; -treiben fVb.; h at/1. Vieh e. (von der Weide in die Stallungen treiben) — 2. etw. in etw. treiben (5): einen Pfahl in die Erde, einen Nagel in das Mauerwerk e. — 8 . eine fällige Zahlung nach­ drücklich fordern und (zwangsweise) kassieren: Schulden, Außenstände e .; -treten fVb.f 1. in einen Raum hineingehen, hereinkommen (ist): er klopfte an und trat ein; bitte, treten Sie ein!; das Raumschiff ist wieder in die Erdatmosphäre ein­ getreten (hineingelangt, hereingekommen) — 2 . etw. durch Darauftreten in den Boden, Untergrund drücken (hat): den Grassamen, Stein (in die Erde) e. — 3. sich etw. e. auf etw. treten, das dabei in die Fußsohle eindringt (hat): sich einen Nagel, Splitter e. — 4. etw. durch Dagegentreten zerstören (hat): als niemand öffnete, traten sie die Tür ein — 5 . in eine Organisation, Vereinigung e. M itglied einer Organisation, Vereinigung werden, einer Vereinigung beitreten (ist): in eine Partei, den Verband, einen Klub e .; er ist erst kürzlich eingetreten — 6 . (ist) in einen neuen Lebensabschnitt e. (einen neuen Lebensabschnitt beginnen); er ist in sein dreißigstes Lebensjahr eingetreten; wir treten jetzt in die Dis­ kussion ein (beginnen mit der Diskussion); als Frankreich in den Krieg eintrat (begann, sich am Krieg zu beteiligen) ... — 7. etw. tritt ein etw. Be­ stimmtes ereignet sich (das im Ablauf eines Vor­ gangs, Geschehens eine Änderung bewirkt) (ist): un­ vermutet trat eine Wendung ein; es ist etw. ein­ getreten, was vieles ändert; wenn der Fall ein- tritt, daß ...; plötzlich trat Frost ein (setzte Frost e i n ); was er befürchtet hatte, war nun eingetreten (eingetroffen) — 8. (ist) 8.1 . für jmdn. e. sich für jmdn. einsetzen, jmdn., jmds. Interessen unter­ stützen, verteidigen: er ist damals mutig, öffentlich für seinen Freund eingetreten 8.2 . für etw. e. fü r eine Sache Partei ergreifen und diese Parteinahme äußern, vertreten: für die Durchsetzung der Be­ schlüsse, eine gerechte Lösung e.; -trichtern fsw . Vb.; hat/ umg. jmdm. etw. e. jmdm. etw., was er lernen, behalten, beherzigen soll, durch vieles Wieder- holen einprägen: Folgsamkeit war ihnen einge­ trichtert worden; Schülern Formeln, Vokabeln e.; -tritt, der 1. fvorw. S g .; zu -treten 1, 5 —7/ das Eintreten; zw 1: E. nicht gestattet /als Aufschrift an einer Tür/; zu 5: sein E. liegt lange zurück; in diesem Jahr gab es viele Eintritte in den Verband (traten viele in den Verband ein); zu 6: der E. Frankreichs in den Krieg; bei E. (Beginn) der Dunkelheit werden die Lampen angezündet — 2. /o . P l.f der E. zu dieser Veranstaltung (der Besuch dieser Veranstaltung) ist frei — 8. fo. Pl.f Eintrittsgeld: zum Tanz kostet es drei Mark E. Eintritts|-geld, das fvorw. Sg .j für den Eintritt er­ hobener Geldbetrag; -karte, die zum Eintritt zu etw. berechtigende K arte: Eintrittskarten im Vorverkauf holen; -preis, der vgl. - geld: die Eintrittspreise sind allgemein erschwinglich ein/Ein| -trocknen fVb.; ist/ durch Verdunsten der flüssigen Bestandteile hart werden: die Farbe in der Büchse ist eingetrocknet; -trüben, sich fV b .f: es trübt sich ein (der Himmel bedeckt sich mit Wolken); der Himmel hat sich eingetrübt; dazu -trübung, die; -trudeln fVb.; ist/ umg. ohne Eile (nacheinan­ der), verzögert eintreffen: so nach und nach trudeln sie alle ein; ich bin gespannt, wann der Brief end­ lich eintrudelt; -tunken fVb.f landsch. etw. ein- tauchen (1.1); -tüten, tütete ein, hat eingetütet fa ch ­ spr. etw. (gleicher Art) in Portionen, Posten in Tüten
einüben — Einwilligung 305 packen, füllen: Zucker, Reis e.; - ü ben [Vb.f (sich, jmdm.) etw. e. durch Üben etw. lernen, jmdn. etw. lehren, sich, jmdm. etw. einprägen: (mit jmdm.) einen Sketch e.; diese Fertigkeiten sind eingeübt; diese Griffe hat er sich, ihm eingeübt; -verleiben, verleibte ein, au ch einverleibte, hat einverleibt 1. etw. (ungerechtfertigt, ohne Abmachung) einem Besitz hinzufügen, eingliedern: diese Stücke hat er seiner Sammlung einverleibt; die Eroberer ver­ leibten die Gebiete ihrem Reich ein — 2. scherzh. sich etw. e. Eßbares in größerer Menge zu sich nehmen: den restlichen Kuchen hat er sich ein­ verleibt; -vernehmen, das; -s, jo. Pl.f auf gegen­ seitigem Verständnis, auf Übereinstimmung be­ ruhendes gutes Verhältnis zueinander: mit jmdm. in gutem» bestem E. leben; zwischen ihnen herrscht E.; im E. (in Abstimmung und Übereinstimmung) mit jmdm. handeln; sich mit jmdm. ins E. setzen (sich mit jmdm. über etw. Bestimmtes verständigen, abstimmen); -verstanden fAdj.f mit etw., jmdm. e. sein etw. billigen, einer Sache zustimmen, jmdn. (als etw.) akzeptieren: damit bin ich, waren alle e.; e. (ich stimme, wir stimmen zu)!; er ist mit ihm als Gruppenleiter, mit diesem Gruppenleiter e .; darin bin ich mit dir nicht e. (stimme ich mit dir nicht überein) ; sich mitetw. (nicht) e. erklären; -Verständ­ nis, das Einstellung (3), die besagt, daß jmd. nichts ge­ gen etw. einzuwenden hat: seinE. erklären; jmds. E . einholen, voraussetzen; im E. mit jmdm. (im E in ­ vernehmen mit jmdm., rriit jmds. Zustimmung) han­ deln; -waage, die fo. Pl.f fachspr. 1. Gewicht des Inhalts einer fest abgepackt zum Verkaufkommenden Ware: die E. an Fleisch beträgt 300 Gramm — 2. geringfügiger Gewichtsverlust einer Ware beim Abwiegen (in Portionen); ^--wachsen fVb.f 1.1. an- wachsen, einwurzeln: die jungen Fichten sind ein­ gewachsen 1.2 . ein eingewachsener (in das um ­ gebende Gewebe anormal hineingewachsener) Zehen­ nagel; 2-wachsen fVb.f etw. 2wachsen: den Fuß­ boden, die Skier e.; - wand, der; -(e)s, Einwände das, was von jmdm. gegen etw. 'eingewendet wird: einen E. haben, machen, Vorbringen; von allen Seiten kamen Einwände; gibt es (irgendwelche) Einwände (dagegen)?; -Wanderer, der jm d . , der einwandert, eingewandert ist: als E. in ein Land kommen; die E. aus Übersee; -wandern IVb.f in ein fremdes Land einreisen, um sich für dauernd nieder­ zulassen (und die Staatsbürgerschaft dieses Landes zu erwerben): in ein Land e.; seine Vorfahren sind (hier) eingewandert; dazu -Wanderung, die fvorw. Sg.f; -wandfrei fAdj.f 1. ohne jeden Fehler, Mangel, M ak el: eine einwandfreie Arbeit; der Stoff ist e.; sein Betragen war e. — 2. eindeutig, zweifelsfrei: das steht e. fest, ist e. erwiesen; -wärts fAdv.f nach innen gerichtet; -weben fsw. Vb.f etw., bes. ein Muster, einen bestimmten Faden beim Weben mit in das Gewebe einarbeiten: ein Muster (in die Decke) e.; ein Stoff mit eingewebtem Metallfaden; -w echseln jVb.; hat/ 1.1 . etw. wechseln (3.1): einen Hundert­ markschein e. 1 .2 . etw. wechseln (3.2): hundert Mark in, gegen Kronen e.; Devisen bei der Bank e.; -wecken fVb.f bestimmte Lebensmittel, bes. Obst, durch Kochen unter luftdichtem Verschluß in dafür vorgesehenen Gläsern haltbar machen, konservieren: Erdbeeren e.; ein Glas Eingewecktes aufma- chen Eiuweck| -glas, das /PL -gläser/ für das Einwecken von Lebensmitteln bestimmtes Glas; -topf, der für das Einwecken eingerichteter großer Topf ein/Eln| -weichen fsw. Vb.f 1.1 . Wäsche e. (Wäsch e vor dem Waschen für einige Zeit in eine den Schmutz lösende Lauge legen) 1.2. etw. vor der Verwendung für einige Zeit in eine Flüssigkeit, bes. in Wasser, legen, um es weich zu machen, quellen zu lassen: Erbsen, Bohnen, den Pinsel e.; -weihen fVb.f 1. etw., bes. ein Bauwerk, durch einen festlichen Akt seiner Bestimmung übergeben: ein Denkmal, das neue Stadion e.; <> umg. scherzh. am Sonntag werden wir das neue Geschirr e. (zum ersten M al benutzen) — 2. jmdn. (in etw.) e. jmdn. in das Wis­ sen um eine vertrauliche Angelegenheit einbeziehen: jmdn. in seine Pläne, ein Geheimnis e .; er ist längst eingeweiht; in eingeweihten Kreisen (in Kreisen, die von der Sache wissen); ich werde ihn in die Geheimnisse dieser Kunst e. (ihm diese K u nst beibringen); dazu -weihung, die; -, -en;-weisen/ Vb.f 1. jmdn. in etw. e. offiziell veranlassen, daß jmd. in einem Gebäude, Raum aufgenommen, unter­ gebracht wird : jmdn. in ein Krankenhaus, eine Wohnung e. — 2. jmdn. (in etw.) e. jmdm. ein­ führende Hinweise, Anweisungen für das Ausüben einer neuen Tätigkeit geben: der Abteilungsleiter wird Sie (in Ihr Gebiet) e. — 8. ein Fahrzeug, jmdn. e. ein Fahrzeug, einen Fahrzeugführer durch Hand­ zeichen in eine bestimmte Richtung, an eine be­ stimmte Stelle dirigieren: wir hatten ungenügende Sicht und mußten uns e. lassen; -Weisung, die 1. das Einweisen — 2. Einweisungsschein: der Arzt schrieb eine E. ins Krankenhaus aus; eine E. für das Untermietzimmer haben; -weisungsschein, der Bescheinigung darüber, daß man in etw. ein­ gewiesen (1) wird; -wenden fVb.f etw. (gegen etw., jmdn.) e. Gegengründe, Einschränkungen, Bedenken gegen etw., jmdn. äußern: gegen diesen Plan ist eini­ ges einzuwenden; „das ist zu spät“ , wandte er ein, wendete er ein; hat jemand etwas (gegen den Kandidaten) einzuwenden?; dagegen ist nichts einzuwenden (das kann man so billigen); -werfen fVb.f 1. etw. in eine dafür vorgesehene Öffnung an einemBehältnis stecken und eshineinfallen lassen:den Brief in den Kasten, Stimmzettel in die Urne, Geld in den Automaten e. — 2. eine Fensterscheibe e. (zertrümmern, indem man etw. dagegen wirft) — 3. Ballspiele 8.1. N warf zum 3:2 ein (N warf den Ball in das xTor 2.1, den Korb 3 und erzielte dadurch den Spielstand von 3:2) 3.2. den ins seit­ liche A us gegangenen Ball nach bestimmten Regeln von dort wieder in das Spielfeld werfen — 4 . eine Bemerkung, ein paar Worte, eine Frage e. (in ein Gespräch, jmds. Rede kurz einschalten); -wertig/Adj.; nicht adv.f Chem .: ein einwertiges Atom (Atom, das nur eine Möglichkeit zur Verbindung mit einem anderen Atom hat); -wickeln fVb.f 1. etw., jmdn., sich in etw. w ick eln : das Geschenk (in Papier), die Wäsche in ein Tuch e.; ein eingewickeltes Päckchen; sich in eine Decke e. (hüllen) — 2 . umg. jmdn. durch geschickte Reden (und geschickte, un­ lautere Machenschaften) für seine Absichten gewin­ nen (ohne daß er es bemerkt): er hat sich von ihr e. lassen; -willigen fsw. Vb.; hat/ in etw. e. sein Einverständnis mit etw. erklären: endlich hat er in den Vorschlag eingewilligt; in die Scheidung e.; die Kinder dürfen gehen, der Vater hat ein­ gewilligt; dazu -willigung, die; -, -en fvorw. Sg .f 20 Wörterbuch
306 einwirken — Einzelwettbewerb Einverständnis: seine E. zu etw. geben; -wirken /Vb./ 1.1. aktiv Einfluß auf etw,, jmdn. nehmen: kannst du nicht auf ihn e., daß er zustimmt?; be­ wußt, gezielt auf die Gestaltung der Freizeit e. 1.2. etw. wirkt auf etw., jmdn. ein etw. erzeugt an etw., jmdm. eine verändernde Wirkung: die Witte­ rung hat auf das Gestein eingewirkt; die Lauge muß einige Zeit (auf die Wäsche) e .; das schädigen­ de Einwirken von Lärm; die auf den Hebel ein­ wirkende Kraft; dazu -Wirkung, die; -wöchig fA d j.; nur attr.f vgl. dreiwöchig; -wohner, der; -s, die E. der Gemeinde (alle diejenigen Personen, die ihren ständigen Wohnsitz in der Gemeinde haben); die Stadt hatte 1970 über eine Million E.; die E. (Bürger 1.2) werden aufgerufen, . . . Einwohner| -meldeamt, das /BRD/ vgl. - melde- steile; -meldesteile, die behördliche Stelle fü r die Registrierung der Einwohner, das A n- und Ab- melden meldepflichtiger Person en ; -Versammlung, die bes. der Unterstützung der Arbeit der örtlichen Volksvertretungen, der staatlichen Organe dienende Versammlung der Einwohner einer Gemeinde, eines territorialen Bereiches; -zahl, die Anzahl einer Ge­ samtheit von Einwohnern: wie hoch ist die E. des Dorfes, Stadtbezirks? Ein/ein| -wurf, der 1.1. fo. PL/ das Einwerfen (1): nach E. der Münze Hörer abnehmen 1,2. fü r das Einwerfen (1) vorgesehene Öffnung — 2. B all­ spiele das Einwerfen (3.2): A führte den E. aus — 3.das, was jmd. einwirft (4), einwarf, Zwischenbemer­ kung : sein E. war unpassend; -wurzeln / Vb. ; ist/: der Baum muß erst e. (Wurzeln treiben, die fest in das Erdreich greifen ); Q ein eingewurzelter Aber­ glaube; -zahl, die /o. PL/ Gramm. Singular; -zahlen fVb.f einen Betrag an der Kasse bes. von Post, Bank in Zahlung geben zur Buchung auf ein K o n to : Geld bei der Bank, Sparkasse, auf sein Sparbuch, K on to e.; die Miete zur Überweisung am Schalter (des Postamts) e.; dazu -Zahlung, die; -zäunen fsw. Vb.; hat/ Gelände mit einem Zaun umgeben, etw. umzäunen: ein Grundstück, die An­ lage e .; -zeichnen fV b .f 1. dieser Ort, Weg ist (auf der Karte) nicht eingezeichnet (ist auf der Karte nicht wiedergegeben); alle Wanderwege e. — 2. sich (in eine Liste) e. (einschreiben) Einzel, das; -s, - (Tisch)tennis Spiel, beidem nur ein Spieler gegen einen anderen spielt Einzell -bauer, der /vorw. in der Zeit von der be­ ginnenden bis zur vollzogenen Vergenossenschaft­ lichung der Landwirtschaft in der DDR gebrauchte Bez. für einen werktätigen Bauern, der nicht Mitglied einer L P G war/: die Genossenschaftsbauern und werktätigen Einzelbauern; -beispiel, das einzelnes, vereinzelt auftretendes B eispiel: solche Einzelbei­ spiele stellen nicht die Norm dar; -erseheinung, die vgl. - beispiel; -fall, der vgl. - beispiel: das ist kein E., das kommt häufig vor; -gänger, der; -s, - jmd., der sehr für sich lebt und kaum Kontakt zu anderen sucht: er ist ein E.; -haft, die Haft, bei der der Inhaftierte in einer Einzelzelle gehalten wird: er ist in E .; -handel,der diejenige Sphäre in der Waren­ zirkulation, in der die Waren an den individuellen Konsumenten verkauft werden: etw. im, über den E. beziehen; der E. muß (die Einzelhandelsgeschäfte müssen) dafür sorgen, daß ... Einzelhandels! -geschäft, das: etw. im E. kaufen; die Auslieferung an die Einzelhandelsgeschäfte; -preis, der Einzelhandelsverkaufspreis; -Verkaufs­ preis, der /Abk. EYP/ für den Einzelhandel fest­ gelegter Verkaufspreis Einzel| -händler, der Einzelhandel betreibender Geschäftsmann; -haus, das einzeln, für sich stehendes Haus Einzelheit, die; -, - en einzelner Teil eines größeren Ganzen, einzelner Umstand (eines Zusammenhanges): sich mit den Einzelheiten (einer Anlage, einer A b­ handlung, in einem Zimmer) vertraut machen; er erwähnte jede E .; Einzelheiten sind auf dem Bild nicht zu erkennen; etw. in allen Einzelheiten aus­ malen, beschreiben, erzählen; (nicht) auf Einzel­ heiten eingehen Einzell -kind, das Kind, das keine Geschwister hat: sie ist ein E. und ziemlich verwöhnt; -Leistung, die von einem einzelnen erbrachte Leistung; -leitung, die /o. Pl.j: das Prinzip der E. (Prinzip soz. Leitungs­ tätigkeit, wonach der einzelne Leiter die alleinige persönliche Verantwortung für die Tätigkeit in seinem Aufgabenbereich hat) Ein/ein Biol.| -zeller, der; -s, - aus nur einer Zelle od. losen Verbänden gleichartiger Zellen bestehendes Lebewesen; -zellig jA d j.; nicht adv./: einzellige Lebewesen (Einzeller) Einzel|möbel. das /vorw. PL/ fach sp r. einzelnes Möbelstück, das nicht Teil einer Garnitur, Zimmer­ einrichtung ist einzeln /Adj./1 .1 . /nicht präd./ eine(r), eines, jede(r\, jedes für sich (allein), nicht mit anderen zusammen: ein einzelner Spaziergänger; ihr werdet e. auf- gerufen; er hat einen einzelnen Handschuh ge­ funden ; als einzelner kann man da wenig ausrich- ten; die einzelnen Teile (die Teile) eines Gerätes; ins einzelne gehen (die Fakten, Teile einer Dar­ stellung eingehend und eventuell als solche gesondert behandeln) ; er kann in diesem Zusammenhang nicht alles im einzelnen ausführen 1.2 . /nur im P L ; als Indef.pron./ einige wenige: einzelne Bäume, Häuser sind stehengeblieben; einzelne Regen­ schauer Einzell -preis, der Preis (II), der an einen einzelnen, nicht an ein Kollektiv vergeben wird: er erhielt die Auszeichnung als E .; - reise, die von einem Reise­ büro für eine einzelne Person, für einzelne Personen, nicht für eine Gruppe angebotene Reise: es werden Einzel- und Grüppenreisen nach N angeboten; dazu -reisende, der u. die; -Schicksal, das vgl. Einzelbeispiel; -stück, das 1.1. vgl. Einzelmöbel 1.2. in seiner Art einmaliges Exemplar, einzigartiges Stü ck : die Verkaufsausstellung bietet nur Einzel­ stücke ; -teil, das einzelnes Bauelement eines Ganzen: etw. in seine Einzelteile zerlegen; sich die Einzel­ teile für etw. zusammensuchen; er vermißt ein E .; - Verpflichtung, die Verpflichtung (1) eines einzelnen, nicht eines Kollektivs: zu Ehren des Jahrestages werden neue Kollektiv- und Einzelverpflichtun­ gen abgegeben; -vertrag, der Arbeitsvertrag mit be­ sonderen Bedingungen, der zwischen einem soz. Be­ trieb und einem einzelnen hochqualifizierten Werk­ tätigen in Anerkennung ständiger hervorragender Leistungen abgeschlossen werden kann; -Wertung, die Sport Wertung für einen einzelnen Sportler, der in einer M annschaft gestartet ist: die Einzel- und Mannschaftswertungen bekanntgeben; den Sieg in der E. holte sich N; -wesen, das Individuum (1); -Wettbewerb, der S p ort Wettbewerb, in dem ein-
Einzelwissenschaft — Eisbrecher 307 zelneSportler, nicht Mannschaften kämpfen; -Wissen­ schaft, die /vorw. Pl.f einzelne Wissenschaft im Verhältnis zur Philosophie als Wissenschaft von den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten: die Ergebnisse der Einzelwissenschaften; -zelle, die Zelle in ein er Haftanstalt für einen einzelnen Häftling; -zimmer, das Einbettzimmer ein/Ein| -zementieren /Vb./ etw. einbetonieren; - ziehen fVb.f 1. etw. durch ziehendes, schiebendes Bewegen in einen Hohlraum bringen (hat): einen Faden in die Nadel, ein (Gummi)band in den Saum, die Decke in den Bezug e. — 2. ein Bauteil einbauen (hat): Balken, Träger, eine Zwischenwand, Decke e. — 3. (hat) den Kopf e. (mit einer leicht duckenden Bewegung den K opf nach unten gegen den Rumpf hin beugen); den Bauch e. (aus vor- gewölbter Haltung zurückziehend straffen); die Katze zieht die Krallen ein (zieht die ausgestreckten Krallen zurück, unter die Haut); der Hund zieht den Schwanz ein (klemmt ihn ein) — 4. etw. ein­ holen (3) (hat): die Fahne, Netze, Segel e. — 5. (hat) die Luft e’. (einatmen 1.1) —6. (hat) sich einen Dorn, Splitter e. (einreißen 3) — 7. K ochk. (hat) den Eischnee in die Masse e. (vorsichtig unter die M a ssel rühren) — 8. etw. zieht in etw. ein etw. dringt langsam in etiv. ein (ist): die Creme in die Haut e. lassen; das Begenwasser ist in den Boden ein­ gezogen (eingesickert) — 9. in einer Formation, Gruppe (marschierend) in einen Ort, ein Gelände, einen großen Raum hereinkommen, sich hinein­ begeben (ist): die Sportler ziehen ins Stadion ein; Truppen zogen in die Stadt ein; unter dem Beifall der Gäste zogen sie in den Saal ein — 10. ein­ kehren (2) (ist): nun ist der Winter (auch bei uns) eingezogen; endlich zog wieder Ruhe in unserem Hause ein — 11. jmdn. einberufen (1) (hat): fvorw. im Pass./ in Kürze wird er, sein Jahrgang ein­ gezogen ; man wird ihn zu den Seestreitkräften e. — 12. in eine neue Wohnung, Unterkunft, einen an­ deren Arbeitsraum ziehen und sich dort einrichten (ist): wieder wurden 500 neue Wohnungen fertig­ gestellt, am 1. März können die Mieter e .; im ersten Stock ist ein junges Ehepaar eingezogen; unsere Arbeitsräume werden renoviert, aber bald können wir wieder e. — 18. (hat) 13.1. Banknoten, Brief­ marken e. (als ungültig aus dem Verkehr, Umlauf ziehen) 13.2. jmds. Vermögen, Grundbesitz e. (kon ­ fiszieren) 13.3. Gelder, Steuern e. (eintreiben 3) - 14. etw. einholen (4) (hat): Erkundigungen (über jmdn., etw.) e. — 15. Druckerei (hat) die Ab­ sätze, eine Zeile e. (einrücken 2); zu 11, 13, 14 - ziebung, die jo. Pl.j einzig jAdj.j 1.1. nur als einzelnes od. nur einmal als solches vorhanden: er ist das einzige Kind (seiner Eltern); wir waren die einzigen Gäste (in dem Restaurant); ein einziger (nur einer) hat es gewagt; es war kein einziger (kein, nicht ein) Platz mehr fre i; dort war ich nur ein einziges, dies eine einzige Mal; das ist die einzige Möglichkeit (es gibt n u r diese M öglichk eit); tu mir den einzigen Gefallen (tu mir unbedingt diesen Gefallen) und ... 1 .2 . /als Partikel/ nur (II.1), Ausschließlich (1.2): das ist das e. Mögliche, der e. mögliche Weg (nur das, die­ ser Weg ist möglich); e. ihm bot sich diese Gelegen­ heit — 2. /nicht attr.; emot./ einm alig (2): diese Leistung ist e. (in ihrer Art), steht e. da; der Tag war e. (überaus) schön + e. und allein nur, ausschließlich: hier kann e. und allein eine Operation helfen einzig|artig /Adj.; emot.j von nicht, selten noch ein­ mal vorkommender Qualität, hervorragend: eine einzigartige Leistung, Ausstattung; er spielt wirk­ lich e .; sie ist e. (unübertroffen) in ihrer Bosheit Ein/ein| -zimmerWohnung, die Einraumwohnung; - zingeln /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. umzingeln, ein­ schließen: sie wurden in ihrem Versteck ein- gezingelt; -zuckern /Vb./: Erdbeeren e. (mit Zucker bestreuen und vermengen); -zug, der 1. /zueinziehen 9,10,12;zu9,12vorw.Sg.;zu10o.Pl.jdasEin­ ziehen; zu 9: der E. der Truppen, Ehrengäste; zu 10: der Winter hat in diesem Jahr zeitig E. ge­ halten (ist zeitig eingezogen); zu 12: jmdm. zum E. gratulieren; (den) E. feiern — 2. D ruckerei der durch Einziehen (15) hergestellte Abstand: eine Zeile mit E. setzen; kurze Einzüge machen Einzugs1 -bereich, der für die Inanspruchnahme eines Zentrums, einer zentralen Einrichtung in Frage kommender Umkreis: die Bewohner in den Einzugsbereichen der Großstädte; der Ort liegt im E. des Hüttenwerkes; -gebiet, das 1. vgl. - bereich — 2. fach sp r. von Wasserscheiden begrenztes Gebiet eines fließenden Gewässers mit seinen Zuflüssen: im E. der unteren Havel e]n|zwängen /Vb./ etw., jmdn., sich in, zwischen etw. zwängen: wir standen eingezwängt in der Menschenmenge, zwischen Kisten und Koffern; die geleimten Klötze e. (in die Zwinge klemmen) Eis, das; -es, - 1. jo. Pl.j gefrorenes Wasser: es hat sich E. gebildet; das E. schmilzt, taut; das E. aufhacken; Schnee und E .; Stangen, Blöcke aus künstlichem E.; etw. zum Kühlen auf E. (auf einen Eisblock, Stücke aus Eis) legen; E. (Eiswürfel) in ein Getränk geben; aufs E. gehen (Eissport, bes. Schlittschuhlauf, ausüben) — 2 . /bei Mengenangabe PI. Eis/ Speiseeis: E. essen (gehen); E. am Stiel; zwei E. mit Sahne, bitte -J- das E. war gebrochen (die abwartende od. ab­ lehnende Haltung, Stimmung war überwunden); umg. etw. auf E. legen (etw. vorerst nicht weiter­ führen, nicht weiter behandeln, etw. auf nicht abseh­ bare Zeit aujschieqen) Eis| -angeln, das; -s, /o. PI./ das Angeln in künst­ lich geschaffenen Löchern auf zugefrorenen Ge­ wässern; -bahn, die für den Eislauf angelegte od. geeignete Eisfläche; -bär, der nördlich des Polar­ kreises lebender Bär mit weißem öd. gelblichem F ell; - becher, der 1.1. (schalenförmiger) Becher fü r Speise­ eis 1.2. eine Portion Speiseeis in 1.1: einen E. (mit Sahne) bestellen; -bein, das 1. Oberschenkel des geschlachteten Schweines: ein (gepökeltes) E. ko­ chen, essen — 2. /nur im Pl.j umg. scherzh. Eisbeine (kalte Füße) haben, kriegen; -berg, der im Meer schwimmende, in ihrem aus dem Wasser ragenden Teil oft bergartig aufgetürmte Masse von E is : das Schiff ist auf, gegen einen E. gelaufen; O das ist (nur) die Spitze eines Eisberges (ist n u r der sichtbare Teil einer weitergehenden Entwicklung); - beutel, der zum Kühlen entzündeter, erhitzter Körperstellen dienender, mit Eiswürfeln gefüllter Beutel; -block, der /PI. - blocke/; -blume, die /vorw. Pl.j flächiges figürliches Gebilde aus gefrorenem Niederschlag bes. an Fensterscheiben; -bombe, die kugelig geformte Süßspeise aus verschiedenen Schichten von Speiseeis und Kuvertüre; -brechejr, 20*
308 Eischnee — eisgrau der für das Aufbrechen der Eisdecke auf zugefrorenen Gewässern ausgerüstetes Schiff EilSchnee# der K ochk . (steif) geschlagenes Eiw eiß Eis| -creme, die Eis (2); -decke, die Eisschicht, die ein Gewässer od. eine ausgedehnte Bodenfläche be­ deckt: die E. (auf dem Teich) ist noch zu dünn, trägt noch nicht; -diele, die Restaurant, in dem vornehm­ lich Eis serviert wird Eisen, das; -s, - 1. /o. Pl.j zu den Schwermetallen gehörendes, häufig und vielfältig verwendetes che­ misches Element, das unter Einwirkung von Luft und Feuchtigkeit oxidiert, rostet: E. schmelzen, schmieden, gießen; E. zu Stahl verarbeiten; Träger, eine Pfanne aus E.; hart, fest wie E., wie aus E. (sehr hart, fest) — 2. Hufeisen: das Pferd hat ein E. verloren — 8. Bügeleisen: das E. wird nicht heiß (genug) — 4. Fangeisen — 5. Werkstück au s 1: das E. glühend machen -{- etw. ist ein heißes E. (ein heikles Them a); jmdn. zum alten E. werfen (jmdn. seines höheren Alters wegen als nicht mehr einsatzfähig behandeln); zwei, mehrere E. im Feuer haben (zwei, mehrere Möglich­ keiten haben, um etw. zu erreichen) Eisen|bahn# die 1*1. schienengebundenes, durch einen Motor od. mit Dampf betriebenes Verkehrsmittel mit eigenem Gleiskörper: mit der E. fahren; etw. mit der E. befördern 1.2. Modelleisenbahn: mit der E. spielen — 2. Schienenstrang für 1.1, Eisenbahn­ strecke: dort wird eine neue E. gebaut; an der E. von N nach M — 8. /o. Pl.j betriebliche Organi­ sation für den mit 1.1 durchgeführten Verkehr: er ist, arbeitet bei der E. + umg. es ist höchste E. (höchste Zeit) Eisenbahn| -bau, der jo. Pl.j Neubau einer Eisen­ bahnstrecke, Bauarbeiten an einer Eisenbahn­ strecke; -brücke, die 1.1. Brücke, auf der die Eisen­ bahn etw. überquert 1.2. Brücke, auf der der Gleis­ körper der Eisenbahn überquert werden kann Eisenjbahner, der; -s, - jmd., der bei der Eisenbahn arb eitet: ein E. in Dienstkleidung Eisenbahnj -fahre, die Fähre zum Übersetzen von Eisenbahmvagen, ganzen Zügen; -fahrplan, der; - g leis, das; -Knotenpunkt, der Ort mit einem Bahn­ hof, auf dem Eisenbahnstrecken aus mehreren Richtungen Zusammentreffen: N ist ein bekannter, bedeutender E .; - linie, die vgl. - strecke; -netz, das Netz von Eisenbahnstrecken', das Gebiet hat ein dichtes, gut ausgebautes E .; - s chiene, die Schiene der Eisenbahn: umg. wir sind ein Stück auf den Eisenbahnschienen (Eisenbahngleisen) entlangge­ laufen; -schwelle, die Schwelle (2); -strecke, die Strecke (1.3): nach N führt eine durchgehende E.; - tunnel, der vgl. Eisenbahnbrücke; -Übergang, der Stelle, an der eine Straße einen Bahnkörper auf gleichem Niveau kreuzt; -Unglück, das das Verun­ glücken eines Zuges, von Zügen: bei dem E. bei N kamen drei Menschen ums Leben; -wagen, der für die Zwecke der Eisenbahn konstruierter Wagen (1.3), der in der Regel mit mehreren zu einem Zug zusammengestellt wird; -Waggon, der Eisenbahn­ wagen, bes. eines Güterzuges Eisen/eisen| -erz, das fo. Pl.j Eisen enthaltendes Erz; -gießer, der Facharbeiter für das Gießen von Eisen; -gießerei, die Werk, in dem Eisen gegossen wird; -gitter, das eisernes Gitter; -haltig jA dj.; nicht adv.j Eisen (1) enthaltend: eisenhaltiges Erz (Eisen erz); ein eisenhaltiges Präparat einnehmen; -handlung, die veralten d Fachgeschäftjü r Eisen­ waren; -hütte, die Eisenhüttenwerk Eisenhütten! -kombinat, das Kombinat von Eisen­ hüttenwerken; -werk, das Werk für die Verhüttung von Eisenerz: in einem E. arbeiten Eisen| -industrie, die Industrie für die Gewinnung, Verarbeitung von Eisen; -kern, der Elektrotechn. magnetisierbarer Bolzen aus Eisen im Hohlraum einer Spule (2) zur Erhöhung der magnetischen Induktion in der Spule; -kette, die eiserne Kette; -k itt, der Mischung von Eisenfeilspänen, Salmiak und Schwefel zum Verkitten von Eisenzeiten) od. zum Einkitten von Eisen in Stein; -kraut, das jo. PI./ vorwiegend an Weg- und Feldrändern wachsen­ des Unkraut mit rötlichen bis blaßlila, in schmalen Ähren stehenden Blüten; -lack, der auf der Basis von Asphalt, Bitumen, Pech hergestellter Lack, der als Korrosionsschutz bes. für Eisen- , Stahlteile ver­ wendet wird; -oxid, das; -präparat, das eisenhaltige M edizin : ein E. verordnen; -säge, die Säge zum Durchsägen von Eisen; -Stange, die eiserne Stange; - teil, das eisernes T eil: die Eisenteile vor Feuchtig­ keit schützen; -träger, der eiserner Träger, Stahl­ träger; -Verbindung, die Stoff (3.2), der Eisen in chemischer Bindung enthält; -Verhüttung, die; - waren, die /Pl.j: ein Fachgeschäft für E. (für Gegenstände, Werkzeuge, Geräte bes. aus Eisen, Stahl); -werk, das Werk der Eisenindustrie; -zeit, die jo. Pl.j Entwicklungsperiode der Menschheit von etwa 750 vor unserer Zeitrechnung bis zu un­ serer Zeitrechnung, in der die Menschen Waffen und Werkzeuge vorwiegend aus Eisen herstellten eisern /A dj./1. /nur attr.j aus Eisen (1): ein eiserner Topf, Kessel, Haken; eiserne Träger; ein eisernes Gitter; der eiserne Vorhang (verschiebbare Tren n­ wand aus Eisen od. anderem feuerfesten Material zwischen Bühne und Zuschauerraum eines Theaters) — 2.1 . jmdn. mit eisernem Griff, e. (sehr fest) um­ klammern; der Mann hat eine eiserne (sehr stabile) Gesundheit 2.2. fest, unerschütterlich (und unbeug­ sam ) : jmd. hat einen eisernen Willen, eiserne Ener­ gie; e. durchhalten; e. an etw. festhalten; darin kennt er nichts, da ist er e. (davon geht er auf keinen Fall ab) 2.3 . etw. mit eiserner (unnachgiebiger) Strenge durchsetzen — 3. /n ur attr.j etw. gehört zum eisernen Bestand (zum Grundbestand, zu dem Teil des Bestandes, der kaum verändert wird) von etw.; die eiserne Ration (Vorrat von Lebensmitteln für den äußersten Notfall) Eises|kälte, die jemot.j sehr große Kälte: tagelang herrschte (eine) E. EJs/eis zu Eis 1| -feld, das große, mit E is bedeckte, aus Eis bestehende Fläche: Gletscher und Eisfelder; schwimmende Eisfelder; -fläche, die mit Eis über­ zogene Fläche, bes. die Fläche einer Eisbahn: die Wiese war eine einzige E .; -frei jAdj.; nicht adv.j: der Strom ist e. (frei von E is); die Straßen sind wieder schnee- und e.; ein eisfreier (im W inter nicht vereisender, nicht zufrierender) Hafen; -gang, der jo. Pl.j das Abwärtstreiben von Eisschollen auf fließenden Gewässern: bei Eintreten des Eis­ ganges; -gekühlt jAdj.j: eisgekühlte (mit, auf Eis gekühlte) Getränke; den Kaviar e. servieren; -glatt /Adj./: die Straßen sind e. (glatt von Eis, sehr glatt); -g lätte, die : Gefahren auf den Straßen durch Schnee- und E. (durch Eis hervorgerufene Glätte); -grau/Adj.; nicht adv.j: er hat einen eisgrauen (vollständig er-
Eisgrenze — ekeln 309 grauten) Bart; eisgraues Haar; -grenze, die fvorw. Sg.f Beginn der Eisregion im Gebirge; -hacke, die speziell für das Auf-, Abhacken von Eis gefertigte Hacke; -heiligen, die fP l.; volkstümliche Bez. für die Tage vom 11. bis 15. M ai, an denen mit Frost, Kälte gerechnet werden m ußf; -hockey, das von Männern auf Schlittschuhen ausgetragenes M ann­ schaftsspiel, bei dem der Pu ck nach bestimmten Regeln mit einem Schläger am Boden möglichst oft in das gegnerische Tor zu schlagen ist Eishockey| -Spieler, der; -Schläger, der ßlsig /Adj.f 1. sehr kalt: es ist e. (draußen); ein eisiger Wind weht; eisige (schneidende 1) Kälte; das Wasser ist e.(eiskalt); O ein eisiger Schrecken durchfuhr ihn — 2. von Gefühlskälte, scharfer Ab­ lehnung, Unnahbarkeit zeugend: ein eisiger Blick traf ihn; es herrschte eisiges Schweigen; die Be­ grüßung war e.; jmdn. e. empfangen Eis/ejsl -kaffee, der Getränk aus kaltem K affee mit Speiseeis (und Sahne); -kalt fAdj.f 1. sehr, äußerst kalt: in eiskaltes Wasser steigen; heute ist es e. draußen; derWind bläst e .; ein Getränke, (eisgekühlt) servieren — 2 . völlig kalt (2.1): das rührt ihn über­ haupt nicht, der ist e.; ein eiskalter Typ; er ist ein eiskalter (höchst nüchterner, von keinerlei Emotionen beeinflußter) Rechner; -f- jmdm. läuft es e. den / Rücken her-, hinunter; -kristall, der 2Kristall aus Eis (1) EiskunstHäuf« der jo. Pl.f sportliche Disziplin des Eissports, in der auf Schlittschuhen eine Abfolge bes. von Sprüngen und bestimmten Figuren sportlich­ ästhetisch gestaltet w ird : die Weltmeisterschaften im E .; dazu -laufer, der u. - läuferin, die Eis/eis| -lauf, der fo. PL/ das Laufen auf Schlitt­ schuhen; -laufen, lief eis, ist eisgelaufen Eislauf ausüben; -maschine, die Maschine zur Herstellung größerer Mengen Speiseeis; -pickel, der von Berg­ steigern benutzter Pickel (I) zum Behauen bes. ver­ eister Flächen; -regen, der Niederschlag von körni­ gen, nadelförmigen Eisstückchen; -region, die Zone (im Gebirge, Polargebiet), in der der Boden, die Gewässer ständig vereist sind; -schale, die 1* Eis­ becher (1.1) — 2. Behälter zum Herstellen von Eis­ würfeln im Kühlschrank; -Schicht, die Schicht von E is : am Morgen waren die Pfützen mit einer E. bedeckt; -schnellauf, der fo. Pl.f sportliche Diszi­ plin des Eissports, bei der im Eislauf eine bestimm­ te Strecke in möglichst kurzer Zeit zurückgelegt werden m uß; -schölle, die großes flaches Stück meist treibenden Eises (1); -segeln, das das Fahren auf zugefrorenen Gewässern mit einem bootsähnlichen und mit einem Segel ausgerüsteten Gestell mit Kufen als sportliche Disziplin; -Sport, der Gesamtheit der auf Eisflächen betriebenen sportlichen Disziplinen; -Stadion, das Stadion, auch Sporthalle für Wett­ bewerbe im Eissport; -tanz, der fo. Pl.f tänzerisch betonte Art des Eiskunstlaufs, die von Paaren aus­ geführt wird; -torte, die Torte mit, aus Speiseeis, Halbgefrorenem; -vogel, der bes. in den Tropen und Subtropen in zahlreichen Arten vorkommender farbenprächtiger Vogel mit gedrungenem Körper und langem, kräftigem Schnabel; -waffel, die als Beilage zu Speiseeis hergestellte W affel; -würfel, der künst­ lich in Würfelform hergestelltes Eis (1), das bes. als kühlende Einlage in Getränke gegeben wird; -zapfen, der aus herabgeronnenem und sofort gefrorenem Wasser entstandenes hängendes, zapfenförmiges Ge­ bilde: an den Dächern hingen E .; -zeit, die Zeit­ raum der Erdgeschichte, in dem infolge von Tem ­ peraturrückgang weite, sonst eisfreie Gebiete mit Gletschern und Eis bedeckt wurden eitel/Adj.f 1.1. darauf bedacht, wegen seines Äuße­ ren beachtet, bewundert zu werden: er ist ein eitler Geck; das Mädchen könnte ruhig ein bißchen eitler sein 1.2 . darauf bedacht, seiner (vermeintlichen) Verdienste, seines (vermeintlichen) Könnens wegen beachtet, bewundert zu werden: sein eitles Benehmen; eitle Ansprüche — 2 . ve raltend sein eitles (leeres, nichtssagendes) Geschwätz + es herrschte e. / Freud und Sonnenschein Eitelkeit, die; -en fvorw. S g .; zu eitel 1/: jmds. E ., jmdn. in seiner E. verletzen Eiter, der; -s, fo. Pl.f bei bakteriellen Entzündungen aus Serum, Leukozyten, abgestorbenem Gewebe und Bakterien sich bildende gelbliche Absonderung: in der Wunde hat sich E. gebildet; die Wunde son­ dert E. ab Eiter| -beule, die Abszeß; -herd, der als Infektions­ herd wirkende Ansammlung von Eiter an einer Stelle im Gewebe eiterig s. eitrig eitern fsw. Vb.; hat/ Eiter absondern: die Wunde, der Finger eitert Eiter|pickel, der eitriger Pickel (II) eitrig fAdj.f: eine eitrige (Eiter enthaltende, ab­ sondernde) Wunde, Stelle; er hat eine eitrige (mit Bildung von Eiter verbundene) Mandelentzündung Ei|weiß, das; -es, -f -e 1. /beiMengenangabe PI. vorw. - weiß/ der den Dotter umschließende helle flüssig- gallertartige Bestandteil des (Hühner)eies: den Dotter vom E. trennen; drei E. (zu Schnee) schlagen — 2. fPl. - e/ Biol. Chem. vorwiegend aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff bestehende, aus Aminosäuren zusammengesetzte, hochmolekulare Verbindung ciweiß| -haltig fA dj.; nicht adv.f: eiweißhaltige (Eiw eiß 2 enthaltende) Nahrungsmittel; -reich fAdj.; nicht adv.f: eiweißreiche (Ibesonders eiweiß­ haltige) Kost Ei|zelle, die Biol. Ei (1.1) 1Ekel, der; -s, fo. Pl.f 1. (Übelkeit erregender) hef­ tiger physischer Widerwille, Abscheu: einen E. vor etw. haben; E. vor etw. empfinden; Spinnen, Mäuse flößen ihm E. ein — 2. Abscheu (1.2): vor diesem, gegen diesen unangenehmen Menschen empfinde ich einen förmlichen E. 2Ekel, das; -s, - umg. durch ständige negative Ver­ haltensweisen im Umgang unangenehm wirkender Mensch: wir mögen ihn alle nicht, er ist ein E.; auch Schimpfw. altes E.! ekel|erregend fAdj.f xEkel erregend: ein ekelerregen­ der Geruch; der Hof bot einen ekelerregenden An­ blick ekelhaft /Adj.f 1.1 . 1Ekel erregend: ein ekelhafter Geruch, Anblick; ekelhaftes Getier 1*21 Abscheu (1.2) erregend, widerlich: ein ekelhafter Kerl; wie er sich verhalten hat, das war e. 1 .8. umg. femot.f das ist ein ekelhaftes (scheußliches, sehr schlechtes) Wetter heute — 2. /adv.f umg. fdrückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad ausf: das tut e. (sehr) weh; es ist e. kalt ekelnfsw. Vb.; hat/ sich vor etw., jmdm. e. vor etw., jmdm. 1Ekel empfinden: ich ekle mich vor diesem Essen, vor Spinnen, Betrunkenen; jmdn. ekelt es
310 Ekelpaket - Elektrizität (vor etw., jmdm .): ihn ekelte es vor diesen schmut­ zigen Räumen; etw. ekelt jmdn.: das kann ich nicht essen, das ekelt mich Ekel|paket, das landsch. salopp Schimpfw. 2Ekel EKG, das; -/-s, -s [e:ka:ge:] \Kurzw. für Elektro­ kardiogramm/ s. Elektrokardiogramm Eklat, der; -s, -s [ekla:] plötzlich offenkundig wer­ dender, Aufsehen erregender (skandalöser) Vorfall: es wird einen E. geben, zu einem E. kommen; etw. endet mit einem E. eklatant fAdj.f 1.1 . (sehr) augenfällig, offensicht­ lich, ins Auge springend: ein eklatanter Wider­ spruch; eklatante Versäumnisse; es ist ein ekla­ tanter Bruch in diesem Drama 1.2. eklatante (A u f ­ sehen erregende, als Eklat wirkende) Enthüllungen Eklektizismus, der; /o. PL/ (unschöpferische) Zu ­ sammensetzung einer gedanklichen, auch künst­ lerischen Konstruktion, eines gedanklichen Systems aus vereinzelt und zusammenhanglos aus anderen Systemen herausgelösten Elementen, Formen, Ge­ danken, Auffassungen, deren Verbindung äußerlich bleibt eklig fAdj.f 1. ekelhaft (1.1): hier stinkt es e. — 2. umg. wie ein 2Ekel im Umgang, Auftreten: er war heute wieder ziemlich e .; er kann ganz schön e. werden Ekliptik, die; fo. PL/ Astron . die scheinbare jähr­ liche Bahn der Sonne am Himmel Ekstase, die; -, - n Zustand rauschartigen Glücks- gefühls, rauschartiger Begeisterung: etw. versetzt jmdn. in E .; in E. geraten; eine religiöse E.; dazu ekstatisch fA d j.f: sie gerieten in ekstatische Ver­ zückung Ekzem, das; -s, -e juckender Hautausschlag Elaborat, d as; -(e)s, -e femot.f schriftliche Aus­ arbeitung, meist als minderwertig qualifiziert: hast du dieses E. auch gelesen? Elan, der; -s, fo. PL/ [ela:n, auch eld] von Be­ geisterung, Engagement getragener Antrieb (2), Schwung (5): mit E. an etw. herangehen; in jugend­ lichem E .; keinen E. (für, zu etw.) aufbringen, haben Elast, der; -(e)s, -e fvorw. PL/ Werkstoff von gummi­ artiger Elastizität: die Entwicklung neuer Plaste und Elaste Elastik, das; -s, -e, auch die; -, -en besonders ela­ stisches Gewebe, Gewirk: ich möchte eine Keilhose, es soll E. sein elastisch fAdj.f 1. Elastizität (1) aufweisend: elasti­ sches Material; die Platte federt, sie ist e .; ein elastisches (übernormal dehnbares) Gewebe; eine elastische Binde — 2.1. Elastizität (2.1) aufweisend: seine elastischen Bewegungen; sie hat einen elasti­ schen Gang; jung und e. sein 2.2 . eine elastische (flexible 2) Verhandlungsführung; e. auf etw. re­ agieren Elastizität, d ie; -, fo. Pl.f 1. Eigenschaft eines Körpers, Materials, Verformungen, die durch von außen einwirkende Kräfte hervorgerufen werden, rückgängig zu machen: ein Material von hoher E .; das Gewebe weist eine große E. auf (ist übernormal dehnbar) — 2.1. körperliche Spannkraft, Beweglich­ keit: die E. seiner Bewegungen 2.2 . mit E. (in flexibler 2 A rt) geführte Verhandlungen; seine gei­ stige E. Elch, der; -(e)s, -e größter, im Norden Europas, Asiens und Amerikas lebender Hirsch, dessen männliches Tier meist ein schaufelartiges Geweih hat Eldorado, das; -s, -s femot.f etw., bes. eine Gegend, eine Einrichtung, die ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, bestimmten Neigungen nachzugehen: dieser Landstrich ist ein E. der, für Wanderer, Archäo­ logen; der Pionierpark ist ein E. für Kinder Elefant, der; -en, -en in Afrika und Indien größtes an Land lebendes Säugetier mit einem Rüssel, langen Stoßzähnen und dicker Haut -}- umg. sich wie ein E. im Porzellanladen be­ nehmen (sich plum p, ungeschickt, tolpatschig, takt­ los benehmen); — aus einer / Mücke einen Ele­ fanten machen elegant fAdj.f 1.1. in Form, Ausführung einem an­ spruchsvollen, erlesenen Geschmack entsprechend: ein elegantes Kleid, Kostüm; das neue Auto ist schnittig und e. 1.2. von gepflegtem Äußeren, bes. in der A rt von 1.1 gekleidet: ein eleganter Herr — 2.1 . elegante (gewandte, angenehm anzusehende) Bewegungen; mit einem eleganten Schwung ging die Turnerin vom Gerät ab 2.2. das ist eine elegante (geschickt gemachte und gut wirkende) Lösung; das hat er ganz e. gemacht; dazu Eleganz, die; -, fo. Pl.f Elegie, die; -, - n [. .i:on] wehmütige Stimmung aus­ drückendes Gedicht elegisch fAdj.f 1. fvorw. attr.f eine elegische Dich­ tung (Dichtung in der A rt einer Elegie) — 2. weh­ mütig, schwerm ütig: eine elegische Stimmung, Klage elektrifizieren fsw. Vb.; hat/ etw. auf elektrischen Betrieb ein-, umstellen: eine Eisenbahnstrecke e.; entlegene Dörfer e.; dazu Elektrifizierung, die; -, - en fvorw. Sg .f Elektrik, die; -, -en 1. fo. Pl.f umg. Elektrotechnik — 2. Gesamtheit der elektrischen Ausstattung, bes. eines Autos: irgend etwas an der E. funktioniert nicht Elektriker, d e r; -s, - Facharbeiter für Elektro­ technik, Elektromechanik elektrisch fA dj.f 1. fvorw. attr.f die Elektrizität (1, 2) betreffend, auf ihr beruhend: elektrische Energie, Kraft; eine elektrische (Spannung 2 besitzende) Leitung; einen elektrischen Schlag bekommen (durch Berühren eines unter Spannung stehenden Körpers blitzartig und schmerzhaft von Strom durchflossen werden); der Zaun ist e. geladen (steht unter Span­ nung); Phys. Elektrotechn. eine elektrische (der Speicherung und Abgabe von Elektrizität 1 dienende) Batterie; eine elektrische Entladung (allmählicher od. momentaner Ausgleich der Spannung); ein elektrischer Generator (Maschine, die mechanische Arbeit in Elektrizität 2 umwandelt); die elektrische Ladung (Art der Elektrizität) des Protons ist po­ sitiv; die elektrische Spannung (in Volt gem essene Stärke des elektrischen Stromes); der elektrische Strom (die energetisch nutzbare Bewegung der Elek­ tronen im 1Leiter 2); der elektrische (von einem Lei­ ter dem Durchgang der Elektronen entgegengesetz­ ter) Widerstand — 2. mit Elektrizität, mit Strom (be­ trieb e n ): elektrische Geräte; eine elektrische Hei­ zung ; das elektrische (durch Strom bewirkte) Licht; etw. wird e. betrieben; e. kochen, heizen Elektrizität, die; -, fo. Pl.f 1. den Elementarteilchen in zweierlei entgegengesetzter, der positiven und der negativen Art innewohnende Eigenschaft, die zu
Elektrizitätswerk — Element 311 einer gegenseitigen Anziehung und bei quantitativ unterschiedlicher Verteilung zu einem Fluß, Strom der Elektronen führt — 2 . Elektroenergie, Strom (4): die Erzeugung, der Verbrauch von E. Elektrizitäts|werk, das Werk fü r die Erzeugung, Umwandlung, Verteilung von Elektroenergie Elektro/eIektro| -akustik, die Teilgebiet der P hysik , das sich mit der Umwandlung von Schall in elek­ trische Spannungsschwankungen und umgekehrt befaßt; dazu -akustisch /Adj./ Elektrode, die; -n Phys. Elektrotechn. eines der beiden Enden eines Stromkreises, zwischen denen Strom durch ein {anderes) Medium fließt: die posi­ tive E. (Anode); die negative E. (Kathode) Elektro/elektro|-dynamik, die Teilgebiet der P h y ­ sik, das sich mit den Erscheinungen befaßt, die mit elektrischen Strömen und veränderlichen elek­ trischen und magnetischen Feldern verbunden sind; dazu -dynamisch /Adj./; -energie, die /o. PI j aus der Nutzung der Eigenschaft der Elektrizität (1) gewonnene Energie, Elektrizität (2), Strom (4): der ständig steigende Bedarf an E .; der Verbrauch, die Einsparung von E.; -gerät, das mit Strom be­ triebenes Haushaltsgerät: ein Fachgeschäft für Elektrogeräte; -geschält, das Verk aufsstelle fü r Elektrowaren; -herd,der mit Strom betriebener Herd; -industrie, die Industriezweig, der die mit der Her­ stellung von Maschinen und Geräten der Elektro­ technik befaßten Betriebe um faßt; -ingenieur, der Ingenieur für Elektrotechnik; -installateur, der Installateur für elektrische Anlagen; -kardio- gramin, das; -s, - e f / auch EKG/ Med. diagnosti­ schen Zwecken dienende graphische Darstellung der bei der Herztätigkeit entstehenden elektrischen E r­ scheinungen; -karren, der kleines elektrisch be­ triebenes Fahrzeug mit niedriger Plattform zur Beförderung von Lasten über kurze Strecken; -lok, die durch Elektrizität angetriebene Lokomotive Elektrolyse, die ; - , - n [..ly:..] Phys. Chem. Zer­ setzung von Elektrolyten durch den elektrischen Strom Elektrolyt, der; -s/-en, -e [..ly :t] Phys. Chem. Stoff, der in wäßriger Lösung od. im geschmolzenen Zustand in seine Ionen aufgespalten wird und durch den Transport der Ionen den elektrischen Strom leitet elektrolytisch fAdj.l [.. ly :t ..] 1.1, die Elektrolyse betreffend 1.2, den Elektrolyten betreffend Elektro/elektro| -magnet, der Spule (2) m it ein em Eisenkern, durch die Strom geschickt wird, so daß ein Magnetfeld entsteht; -magnetisch /Adj.; zu - magnetismus/: elektromagnetische Induktion; -magnetismus, der durch elektrischen Strom erzeug­ ter Magnetismus (und die darauf beruhenden Er­ scheinungen); -mechanik, die fo. PI ./ Teilgebiet der Elektrotechnik, das sich mit der Umsetzung elek­ trischer Vorgänge in mechanische und umgekehrt befaßt; -mechaniker, der Facharbeiter fü r den Bau feinmechanischer elektrischer Geräte; -mechanisch IAdj.; zu -mechanik/; :monteur, der Facharbeiter, Installateur für elektrische Anlagen; ^rnotor, der Motor für die Umwandlung elektrischer in mecha­ nische Energie Elektron, Elektron, das; -s, Elektronen [..on] Phys. negativ geladenes leichtes Elementarteilchen Elektronen| -blitz, der F otogr. umg. Elektronen­ blitzgerät; -blitzgerät, das F otog r. Gerät, mit dem in einer Elektronenröhre eine kurzzeitige, sehr helle Entladung ausgelöst werden kann; -mikroskop, das durch Elektronenstrahlen sehr starke Vergrößerung erzielendes M ikroskop; -rechner, der elektronische Rechenmaschine, elektronischer Rechenautomat; -röh­ re, die Röhre (4); -strahl, der fvorw. Pl.j Strahl schnell bewegter Elektronen Elektronik, die; -, /o. PI./ Teilgebiet der Elektro­ technik, das sich mit den Eigenschaften der Elektro­ nen und deren Nutzung befaßt elektronisch /Adj.; vorw. attr.\ auf der Basis von Bauelementen, wie sie in der Elektronik verwendet werden, funktionierend: ein elektronischer Rechen­ automat; eine elektronische Datenverarbeitungs­ anlage; etw. wird e. gesteuert; elektronische Datenverarbeitung f/ f auch E D V /; elektronische Musik (Musik, die mit Hilfe von elektrischen Schwingungen, die aus Lautsprechern übertragen werden, erzeugt wird) Elektro/elektrol -schock, der Med. als Therapie angewandter künstlicher Schock, der durch starken, kurzzeitig fließenden Strom erzeugt wird; -schweißen, das; -s, jo. Pl.j Schweißverfahren, bei dem die für das Schmelzen nötige Wärme durch direkten Durch­ gang von Strom erzeugt wird; -Statik, die 1* Teilgebiet der Physik, das sich mit Erscheinungen von ruhenden elektrischen Ladungen befaßt — 2. Neigung von Stof­ fen, sich mit ruhender Elektrizität aufzuladen; dazu -statisch lA d j.j; zu 2: ein e. aufgeladenes Gewebe; -technik, die jo. Pl.j Teilgebiet der Technik, das sich mit der technischen Anwendung der Erkennt­ nisse über Elektrizität befaßt; -techniker, der Fach­ arbeiter, Techniker od. Ingenieur für Elektrotechnik; -technisch /A dj.; zu -technik/; -waren, die /Pl.j: ein Fachgeschäft für E. (für Elektrogeräte, Teile, Zubehör für elektrische Anlagen) Element, das; -(e)s, -e 1. chemischer Stoff, dessen Atome alle die gleiche Anzahl Protonen aufweisen und der mit chemischen Mitteln nicht weiter zerleg­ bar ist: ein chemisches E .; feste, flüssige, gasför­ mige Elemente — 2* (grundlegender, wesentlicher) einzelner Bestandteil: das sind die (wesentlichen) Elemente dieser Theorie; der Spitzbogen als E. der Gotik; Lebhaftigkeit ist ein hervorstechendes E. ihres W esens; die bunten Vorhänge wirken als belebendesE. indem Zimmer — 3.Techn. Elek­ trotechn. Bauw. Bauelement: die zwei Elemente zusammenfügen, verbinden; etw. aus (seinen) Ele­ menten zusammensetzen; die tragenden Elemente dieser Konstruktion — 4. Elektrotechn. als Stromquelle dienendes Gerät, in dem chemische in elektrische Energie umgesetzt wird : galvanische Elemente — 5. Wissensch. Teil eines Systems, der im Rahmen der Beziehungen dieses Systems nicht weiter zerlegbar ist: Objekte als Elemente einer Klasse von Objekten — 6. fvorw. Pl.j als (sozial, moralisch) fragwürdig klassifizierte Perso n : asoziale, kriminelle, subversive Elemente — 7*1. /nur im P l .j die entfesselten Elemente, das Toben der Elemente (heftiger Ausbruch von Natur-, Witterungserscheinungen) 7.2. oft scherzh. das nasse E. (das Wasser in der Form eines Gewässers, in dem sich der Mensch bewegt) + jmd. ist in seinem E. jmd. ist bei einer Tätigkeit, in einer Umgebung, in der er sich wohlfühlt und sich voll entfalten kann: wenn er basteln kann, ist er in seinem E.
312 elementar — elterlich elementar /Adj./ 1. jvorw. attr.j grundlegend (1): das sind elementare R echte; elementare Forderun­ gen, Bedürfnisse erfüllen; ein elementares Prinzip; elementare Kenntnisse (Kenntnisse der Grundlagen, Anfangsgründe eines Wissensgebietes) besitzen; ihm fehlen die elementarsten Begriffe, Voraussetzun­ gen — 2. heftig wie eine Naturgewalt: etw. bricht mit elementarer Gewalt aus; ein elementarer Zor­ nesausbruch Elementar|-kenntnis, die jvorw. Pl.j Kenntnis der Grundlagen, Anfangsgründe eines Wissensgebietes: das Lehrbuch vermittelt Elementarkenntnisse des Russischen, der organischen Chemie; -teilchen, das einfachstes, mit heute zur Verfügung stehenden Mitteln nicht weiter zerlegbares Strukturelement der Materie, Baustein des Atoms Elen, das, auch der; -s, - Elch elend /Adj.j 1. von Elend gekennzeichnet: sein elen­ des Dasein; kärglich und e. mußte er sein Leben fristen; er, das Tier ist e. (unter schrecklichen Um­ ständen, jämmerlich) zugrunde gegangen — 2.1 . ärmlich, verwahrlost wirkend: er lebte in einer elenden Behausung 2.2 . jem o t.j er ist ein elender (moralisch minderwertiger, gemeiner) Kerl, Lüg­ ner 2.3. jemot./ ein elendes (schlechtes, m inder­ wertiges) Machwerk — 3. jvorw. adv./ er sieht e. (krank, leidend) aus; er fühlt sich e .; mir ist e. (übel 2) — 4. salopp /drückt emotional einen hohen Grad aus/: ich habe einen elenden (sehr großen) Hunger; heute ist es e. (sehr) heiß draußen Elend, das; -(e)s, jo. Pl.j durch unglückliche, leid­ volle, bedrückende Umstände herbeigeführte schwere materielle und psychische Not(lage): jmdn. ins E. stürzen; es herrschten N ot und E .; das E. des Proletariats im 19. Jahrhundert + salopp das heulende E. kriegen (trübsinnig werden, in trostlose Stimmung, Verzweiflung ver­ fallen ); — wie ein / Häufchen E. dasitzen Elevator, der; -s, Elevatoren [..v . .J technisches Gerät, mit dem bes. Getreide, Sand, Schotter auf­ wärts befördert wird Eleve, der; -n, -n [ ..ve] Lehrling, Fachschüler in be­ stimmten Berufen, bes. an Schauspielschulen, im Forstwesen elf jKard.zahl 11/: ein Mädchen von e. Jahren; es ist e. Uhr; /* auch drei Elf, die; -, - en jvorw. Sg .j die aus elf Spielern be­ stehende Fußballmannschaft: der SC Dynamo tritt heute gegen die E. aus N an Elf/elf|; / au ch Drei/drei| Elfe, die; -, -n zarte Anmut verkörpernde weibliche Märchengestalt Elfen/elfen| -bein, das jo. P l.j die als wertvolles Material geltende Substanz der Stoßzähne des Ele­ fa n te n : kunstvoll geschnitzte Figuren, Schmuck aus E.; - beinern /Adj.; nur attr./ aus Elfenbein her­ gestellt: ein elfenbeinerner Griff; -beinturm, der /in der Verbindung/ im E. sitzen /charakterisiert das Verhalten vorw. eines bürgerl. Künstlers, Wissen­ schaftlers, der sich individualistisch von der politisch­ gesellschaftlichen P raxis absondert und ihren A n ­ forderungen ausweichtj Elf Fußball |-meter, der bei schweren Verstößen im Strafraum vom Schiedsrichter festgelegter Schuß des Balls von einem elf Meter von der Mitte der Torlinie entfernt im Spielfeld liegenden Punkt direkt auf das Tor: der Schiedsrichter gab (einen) E.; den E. schoß, trat N ; -meterschießen, das; -s, /o. Pl.j fortgesetztes wechselseitiges Schießen von Elf­ metern als Entscheidung eines trotz Verlängerung unentschieden gebliebenen Fußballspiels elfte jörd.zahl zu elf/; / auch dritte elftel vgl. drittel" Elftel, das; -s, - vgl. Drittel elftens / A d v .j vgl. drittens eliminieren /sw. Vb.; hat/ etw. aus einem Komplex, jmdn. aus einer Gruppe (als nicht in diesen Rahmen gehörig) herauslösen, aussondern: eine Frage (aus einem Fragenkomplex) e., um sie gesondert zu behandeln; die schwächeren Sportler aus der Mannschaft e.; Fehler e. (ausmerzen) elitär / A d j.j : jmd. hat ein elitäres Bewußtsein (ist der Meinung, einer privilegierten Gruppe anzu­ gehören und darum eine bevorzugte, zur Herrschaft über andere berechtigendeStellung einzunehmen); eli­ täres Denken Elite, die; -, - n jvorw. Sg .j (als hervorragend) aus­ gewählte Personen, die Besten einer Personen­ gruppe: zu den Wettkämpfen wird die E. unserer Sportler fahren Elixier, das; -s, -e geh. kräftig belebender Trank (mit heilender Wirkung): dieser Saft ist ein wahres E.; ein E. brauen Ell| -bogen, der E llen bogen ;-bogenfreiheit, die jo. Pl.j Ellenbogenfreiheit Elle, die; -, -n 1. auf der Seite des kleinen Fingers liegender Knochen des Unterarms — 2.1. /altes Längenmaß etwa von der Länge des Unterarme*j 2.2. Meßstab für 2.1 Ellen/ellen| -bogen, der der bei gebeugtem A rm am weitesten vorspringende Fortsatz der Elle (1) am Gelenk zwischen Ober- und Unterarm: sich an den E. stoßen; die E. aufstützen; O seine E. gebrau­ chen (sich rücksichtslos durchsetzen); -bogenfreiheit, die /o. Pl.j Spielraum, um die Arme frei bewegen zu können: wir saßen so dicht bei Tisch, daß wir kein bißchen E. hatten; O sich E. verschaffen (sich rücksichtslos, andere beiseite drängend, durch­ setzen); -lang jAdj.j umg. jemot.j übermäßig Hang: ein ellenlanger K erl; ein ellenlanger Brief Ellipse, die; -, -n geschlossene ebene Kurve, der geo­ metrische Ort aller Punkte einer Ebene, für die die Summe der Abstände von zwei festen Punkten kon­ stant ist; dazu elliptisch jAdj.j in der Form einer E llipse : einen Satelliten auf eine elliptische Bahn bringen Eloge, die; -, - n geh. [eIo:3a] Lobrede: der Redner erging sich in langen Elogen über den Jubilar E-Lok, die umg. [e:..] elektrisch angetriebene Loko­ motive eloquent /Adj.j geh. redegewandt, beredt: er ist e., ein eloquenter Mensch Eloquenz, die; -, /o. Pl.j geh. Beredsamkeit: er ver­ fügt über eine erstaunliche E. Eloxal, das; -s, /o. Pl.j Schutzschicht aus A lu ­ miniumoxid auf Aluminium(legierungen); da,zu eloxieren jsw. Vb.; hat/ etw. mit Eloxal versehen Elster, die; -, -n schwarzweißer Rabenvögel mit langem Schwanz elterlich /Adj.; nur attr.j 1.1. die Eltern betreffend. von den Eltern ausgehend, den Eltern zukommend: die elterlichen Pflichten; die elterliche Erziehung; das taten sie in elterlicher Liebe, Sorge 1.2. jmds. Eltern gehörend: die elterliche Wohnung; mit im
Eltern — Empfang 313 elterlichen Haushalt (im Haushalt der Eltern) leben Eltern, die /PL/ die Mutter und der Vater gemein­ samer Kinder: meine, seine E.; sie waren dem Kind gute, liebende E .; er lebt, wohnt (noch) bei seinen E., hat keine E. mehr; etw. von seinen E. bekommen; für seine E. sorgen + umg. etw. ist nicht von schlechten E. (etw. ist von guter, ordentlicher Beschaffenheit, ist gar nicht schlecht, hat es in sich) Eltern/eltern| -abend, der abendlicheElternverSamm­ lung der Eltern der Schüler einer Klasse, Schule; - aktiv, das lim soz. Schulwesen! gewählte Vertretung von Eltern der Schüler einer Klasse mit der Aufgabe, bei der Bildung und Erziehung der Schüler mit­ zuwirken; -beirat, der 1.1. jim soz. Schulwesen/ ge­ wählte Vertretung von Eltern der Schüler einer Schule mit der Aufgabe, in Zusammenarbeit mit der Schule bei der Bildung und Erziehung der Schüler mit­ zuwirken 1.2. /in der BRD/ in der Funktion von 1.1 ähnliche Gruppe von Eltern der Schüler einer Schule; - besuch, der Besuch des Pädagogen bei den Eltern eines Schülers zum Zwecke der Aussprache über die Entwicklung des Schülers; -haus, das 1. die Fam ilie, bes. repräsentiert durch die Eltern, als verantwort­ liche Erzieher des heranwachsenden Kindes: die Erziehung im E .; das Zusammenwirken von E. und Schule bei der Bildung und Erziehung der Kinder; das E. (die Lebensgemeinschaft mit den Eltern) verlassen — 2. Haus, in dem man bei den Eltern aufgewachsen ist: das ist mein E.; -los /Adj./: ein elternloses Kind (Kind , dessen Eltern nicht mehr leben) Elternschaft, die; -, \o. PL/ eine Gesamtheit von Eltern: die E. (der Schule) zu einer Zusammen­ kunft einladen Eltern| -teil, der fachspr. einer der Eltern: es braucht nur ein E. zu unterschreiben; -Versamm­ lung, die dem Zusammenwirken von Elternhaus und Schule dienende, von der Schule veranstaltete Zu ­ sammenkunft der Eltern der Schüler einer Schule od. Klasse mit Vertretern der Schule; -Vertretung, die gewähltes beratendes Organ (4), das aus Eltern der Schüler, Kinder einer (vor)schulischen Einrichtung besteht und sie 1vertritt (2.1): die Aufgaben der Elternvertretungen ErnaU, das; -s, /o. PI./, fachspr. -s [emai, ema:j] Emaille Emaille, die; /o. PI./, fachspr. - n [emaljo] in verschiedenerlei Technik als (künstlerischer) Schmuck, als Schutz gegen Korrosion auf metallische Ober­ flächen geschmolzener glänzender, sehr harter, ein - od. mehrfarbiger Überzug aus anorganischen O xid­ gemischen Emaille| -eimer, der; -lack, der sehr glänzender, sehr haltbarer Lack; -schmuck, der; -topf, der emaillieren jsw. Vb.; hat/ [ema(l)ji:..] etw. mit Emaille überziehen: emailliertes Geschirr Emanzipation, d ie; -, -en /vorw. Sg./ die Befreiung aus gesellschaftlicher, rechtlicher, moralischer A b­ hängigkeit, Zurücksetzung und die Entwicklung hin zur Gleichstellung: die E. der Frau; um (seine), für die E. kämpfen; dazu emanzipieren, sich /sw. V b.; hat/: eine emanzipierte Frau Embargo, das; -s, -s W irtsch. Verbot eines Staates, Waren in ein bestimmtes Land, in bestimmte Län­ der auszuführen od. von dort einzuführen: ein E. (über ein Land) verhängen Emblem, das; -s, -e [emble:m, able:m] Sinnbild als Wahrzeichen, bes. als Hoheitszeichen: die Embleme der teilnehmenden Staaten Embolie, die; -n [..iion] Med. Verstopfung eines Blutgefäßes Embryo, der, auch das; -s, -s/Embryonen [. .bryo, . . brio] der sich aus der befruchteten Eizelle ent­ wickelnde Organismus, solange er sich in der Hülle, Schale od. im mütterlichen Körper befindet, beim Menschen die Leibesfrucht (von der vierten Woche bis zum Ende des zweiten Monats der Schwanger­ schaft) ; dazu embryonal /Adj./ emeritieren /sw. Vb.; hat/ einen ordentlichen Pro­ fessor in den Ruhestand versetzen: fvorw. im Part. Prät.j ein emeritierter Professor /Abk. Prof, em./; dazu Emeritierung, die; -en Emigrant, der; -en, -en jmd., der in die Emigration geht, der in der Emigration lebt Emigration, die; -, - en 1. /o. Pl.j die Fremde, die Situation, in der jmd. lebt, der sich gezwungen sah, sein Land bes. aus politischen Gründen zu verlassen: in die E. gehen; in der E. leben; er war während der faschistischen Herrschaft in der E. in der Sowjetunion; dieses Werk ist in der E. entstanden — 2. das Emigrieren : die Verhältnisse zwangen ihn zur E. emigrieren /sw. Vb.; ist/ sein Land bes. aus poli­ tischen Gründen, meist gezwungenermaßen, ver­ lassen: sie mußten 1933 (aus Deutschland) e.; er emigrierte nach Frankreich eminent /Adj.; vorw. attr. und adv./ in hervor­ ragendem Maße, außerordentlich (bedeutsam, ge­ wichtig), äußerst (2): die Sache ist von eminenter Wichtigkeit, Bedeutung; das ist e. wichtig; er ist e. begabt Eminenz, die; -, -en 1.Rel.kath. 1.1./o.PL;Titel, Anrede eines Kardinals/: Eure E. 1.2. Kardinal als Träger von 1.1: die anwesenden Eminenzen Emir, auch Emir, der; -s, -e hoher mohammedani­ scher Würdenträger, Gebieter; dazu Emirat, das; -(e)s, -e Herrschaftsgebiet eines Emirs Emissär, der; -s, -e veraltend Abgesandter mit einem bestimmten (geheimen) Auftrag: einen E. ent­ senden Emmentaler, der; -s, - vollfetter Schweizer K äse: E. (Käse) kaufen e-MolI, das; -, /o. PI./ Mus. /Tonart/ Emotion, die; -, - en Gefühl (2): jmd. ist stark von Emotionen bestimmt; hier ist E. im Spiel; In ­ tellekt und E. ansprechen; (in jmdm.) Emotionen wecken; dazu emotional /Adj./: e. reagieren u. emotionell /Adj./ Empfang, der; -(e)s, Empfänge 1. /o. P L ; zu empfangen 1 u. 2/ das Empfangen; zu 1.1: denE. eines Briefes, einer Zahlung bestätigen; etw. in E. nehmen (etw. entgegennehmen); zu 2.2: ich ging zu ihm hin, aber der E. war ziemlich frostig (er em p ­ fing mich ziemlich frostig); jmdm. einen freund­ lichen. begeisterten E. bereiten — 2. (offizielle s) festliches Beisammensein, das Repräsentanten eines Staates, einer Institution für hohe Gäste ausrichten: der Minister, Direktor gab einen E. (für die Dele­ gation, zu Ehren des hohen Gastes); ein E. in der bulgarischen Botschaft; zu einem E. gehen — 3. jvorw. Sg./ Funk Fernsehen keinen guten E. haben (eine Sendung, Sendungen unzureichend empfangen) — 4. veraltend Rezeption (3)
314 empfangen — emphatisch empfangen (er empfängt), empfing, hat empfan­ gen 1. geh. 1.1. etw. bekommen und entgegennehmen: einen Brief, ein Telegramm e.; für etw. Lohn, Dank e. 1 .2. nene, interessante Anregungen, Ein­ drücke, Impulse e. (bekommen und in sich, sein Bewußtsein aufnehmen) — 2.1. jmdn. zu sich kom­ men lassen und als Besucher, Gast bei sich begrüßen: er empfing den Gast in seinem Arbeitszimmer; Gäste, Besucher (bei sich) e. (willkommen heißen , aufnehmen und bewirten); am Vorabend des Feier­ tages empfing der Präsident Vertreter des diplo­ matischen Korps (gab der Präsident einen Empfang für Vertreter des diplomatischen Korps) 2.2. einen Besucher, Gast (in bestimmter Weise) begrüßen: jmdn. kühl, freundlich e.; die Delegation wurde auf dem Flugplatz vom Außenminister, mit mili­ tärischen Ehren e. — 8. Funk Fernsehen etw. (drahtlos) Gesendetes mit einem Empfangsgerät hören, sehen: sie e. dieses Programm auf Mittelwelle Empfänger, der; -s, - 1. jmd., der etw. für ihn Be­ stimmtes empfängt, bekommt, entgegennimmt: der E. muß den Erhalt der Sendung quittieren; die Post dem E. aushändigen; die E. der Spenden; E. von Lohn, Gehalt — 2. Informationstheorie das­ jenige Glied (3.2) bei einer Kommunikation, an das die von einem Sender ausgeschickte Information ge­ richtet ist — 3. Empfangsgerät empfänglich /Adj./ (besonders) aufnahmebereit für Eindrücke, Einwirkungen, Einflüsse: sein empfäng­ liches Gemüt war erfüllt von dem Erlebten; er zeigt sich sehr e. für weibliche Schönheit; sie ist e. für Schmeicheleien (hat es gern, daß man ihr schmei­ chelt) Empfängnis, die; -, -se \vorw. Sg .f das Schwanger- w erden: der Zeitpunkt, die Verhütung der E. Empfängnis!Verhütung, die /o. P l.f du rch bestimmte Mittel bewirkte Verhinderung einer Empfängnis Empfangs| -chef, der Angestellter bes. eines (re­ präsentativen) Hotels, der ankommende Gäste emp­ fängt und weiterleitet; -gerät, das Gerät zum A u f- fangen und zur Wiedergabe (drahtlos) ausgesandter Wellen, Strahlen; -halle, die (Vor)raum in einem Hotel, in dem sich die Rezeption befindet; -Station, die Anlage zur Aufnahme (drahtlos) ausgesandter Wellen, Strahlen empfehlen (er empfiehlt), empfahl, hat empfohlen 1.1. (jmdm.) etw., jmdn. e. etw,, jmdn. als gut, geeignet (für jmdn,, etw.) charakterisieren und dazu raten, sich dafür, für ihn zu entscheiden: dieses Mittel kann ich (dir) e .; eine Gaststätte, die man e. kann; diese Äpfel sind sehr zu e.; der Arzt hat ihr Spaziergänge empfohlen; er empfahl ihm, sich vorerst zurückzuhalten; jmdm. ein Buch, Theater­ stück e.; der Absolvent ist (uns) von seinem Be­ treuer (als für diese Aufgabe besonders geeignet) empfohlen worden 1.2 . es, etw. empfiehlt sich (nicht) es, etw, ist (nicht) ratsam: es empfiehlt sich, die Sache nicht weiter zu bearbeiten; eine so lange Reise empfiehlt sich für den Kranken noch nicht — 2. geh . sich e. sich verabschieden und Weggehen: gestatten Sie, daß ich mich jetzt empfehle — 3. veraltend geh. e. Sie mich IhremGatten (grü­ ßen Sie Ihren Gatten von mir) empfehlens|wert /Adj./ 1.1. wert, empfohlen zu werden: ein empf hlenswertes Produkt, Buch 1.2. \vorw. präd.f ratsam: bei diesem Wetter ist ein Ausflug nicht (gerade) e. Empfehlung, die; -, -en 1.1. etw. empfehlender Rat­ schlag: etw. auf E. des Arztes tun; etw. auf jmds. E . kaufen 1.2. jmdn. lobende, empfehlende Beurteilung: er kam mit einer E. seines Professors; jmdm. eine E. geben, schreiben — 2. veraltend geh. (eine) E. an Ihre Gattin (grüßen Sie bitte Ihre Gattin) Empfehlungsschreiben, das schriftliche Empfehlung (1.2) empfinden, empfand, hat empfunden 1.1. einen (auf die Sinnesorgane) einwirkenden Reiz wahr­ nehm en: Kälte, Hunger, (einen) Schmerz e.; die ersten warmen Sonnenstrahlen (als) angenehm e. 1.2 . etw. e. gefühlsmäßig von etw. bewegt, erregt sein: Freude, Trauer, Haß, Enttäuschung (über etw.) e.; Achtung vor jmdm. e .; (ein Gefühl der) Zuneigung zu jmdm., für jmdn. e. 1 .3 . etw. als etw., in bestimmter Weise werten, gefühlsmäßig auf- fassen : er empfand diese Besuche als lästig (diese Besuche waren ihm lästig) Empfmden, das; -s, /o. PI./ 1.1. Auffassung, M ei­ nung, die auf vorwiegend gefühlsmäßigen, gedank­ lich noch wenig verarbeiteten Eindrücken beruht: er hatte das E., als stimme etwas nicht (mit ihr); das ist für mein E. eine U ngerechtigkeit; meinem E. nach sollten wir es ruhig wagen 1.2 . Fähigkeit, etw. gefühlsmäßig wahrzunehmen und einschätzen zu k ö n n en : ein (feines, ausgeprägtes, natürliches) E. für etw. haben empfindlich fAdj.j 1. intensiv auf Einwirkungen von außen reagierend und darum 1.1. jmdm., bes. bei Berührung, Schmerz verursachend: ein empfindlicher Nerv, Zahn; die wunde Stelle ist sehr e. 1 .2 . Schmerz od. andere körperliche Belastungen schnell als schwer erträglich empfindend od. überhaupt gesundheitlich anfällig: sie ist sehr e.; der Genesende ist noch zu e., um bei diesem W etter schon ins Freie gehen zu können; er ist e. gegen Kälte, Zugluft; die Pflanze ist sehr e. (geht leicht ein) 1.3 . psychisch leicht ver­ letzbar, schnell beleidigt od. gekränkt: er ist gegen Kritik sehr e.; jmdn. an seiner empfindlichsten Stelle treffen; sei nicht so e .! — * 2. durch äußere Einflüsse leicht an Gebrauchswert verlierend: der helle Stoff, Teppich ist sehr e .; empfindliche (leicht verderbliche) Früchte — 3 . ein äußerst empfind­ liches, e. reagierendes (geringste Einwirkungen an­ zeigendes) Meßgerät — 4. von großem Ausmaß und sich, daher unangenehm hart auswirkend: empfind­ liche Schäden, Störungen, Verluste; es ist heute e. (sehr) kalt; das hat ihn e. getroffen; zu 1—3 Emp­ findlichkeit, die; -, /o. PI./ empfmdsam /Adj.f sensibel (1.1): sie ist eine emp­ findsame N atur; ich lernte ihn als durchaus e. kennen; dazu Empfindsamkeit, die; -, jo. PL/ Empfindung, die; -, -en 1.1. das, was empfunden (1.1) wird; Psych. subjektive Abbildung einzelner Merkmale objektiver Sachverhalte: Reize, die Emp­ findungen auslösen; Schmerz ist eine unangenehme E. 1.2. das, toas empfunden (1.2) wird: eine schmerz­ liche E .; er stand ihm voller zwiespältiger Emp­ findungen gegenüber; er war abgestumpft in sei­ nen Empfindungen (vermochte nur noch schwach zu empfinden 1.2) — 2 . fo. PI./ das Empfinden (1.1): die E. von Wärme, Kälte Emphase, die; -, - n jvorw. Sg .j: mit E. (Vehemenz und Nachdruck II) sprechen; er redet mit zu viel E .; dazu emphatisch fA d j.f: seine e. vorgebrachten Worte
1Empire — enden 315 1Empire, das; -s, /o. Pl.j [smpaior] jfrüher ge­ brauchte Bez. für das ehemalige britische Kolonial­ reichI 2Empire, das; -s, fo. PLf [dpi:r] klassizistischer Kunststil der Zeit des ersten französischen Kaiser­ reiches, der sich bes. in der Mode, der Raumgestaltung und im Kunstgewerbe ausdrückt Empirie, die; fo. PL/ W issensch. (wissenschaft­ liche) Erfahrung, empirisches Vorgehen als T eil des Erkenntnis-, Forschungsprozesses Empiriokritizismus, d e r; fo. Pl.f Philos. sub­ jektiv-idealistische philosophische Strömung vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs., die die ob­ jektive Realität der materiellen Welt leugnet und alle Dinge auf Empfindungen und Empfindungskom­ plexe zurückführt; dazu empiriokritizistisch fAdj.f empirisch \Adj.\ W issensch. aus (wissenschaft­ licher) Erfahrung, durch Beobachtung und E x­ perimente gewonnen, sich darauf stützend, orien­ tierend: empirische Kenntnisse; e. gewonnene Resultate; e. Vorgehen, arbeiten; Empirisches und Theoretisches als Einheit im Forschungsprozeß Empirismus, der; -, /o. Pl.f Philos. /Bez. für eine erkenntnistheoretische Lehre, die die Erkenntnis auf Resultate aus Beobachtungen, Messungen, ex­ perimentellen Erfahrungen reduziert/; dazu cm- pinstisch fAdj.f empor /Adv.) geh. /bezeichnet als Aufforderung eine Bewegung in die Höhe, nach oben/ hinauf: e. zum Gipfel, zu den Sternen! empor- geh. fin verbalen Zusammensetzungen; be­ zeichnet die Richtung nach oben/ z. B .: emporlodern, emporsteigen Empore, die; -, - n balkonartiger Teil bes. im Innen­ raum von Kirchen empören /sw. Vb. ; hat/ 1.1. etw. empört jmdn. etw. erregt jmds. (zornige) Auflehnung: sein Auftreten dort hat alle empört; er fand dieses Vorgehen em­ pörend; das sind empörende Zustände 1.2. sich über etw., jmdn. e. über etw., jmdn. in Zorn geraten, sich gegen etw., jmdn. auflehnen: er hat sich über das Benehmen dieses Kerls empört; ich bin em­ pört! — 2. sich gegen jmdn., etw. e. sich einer Sache, jmdm. widersetzen, sich auflehnen, einen Aufstand machen: das Volk empörte sich gegen die Unterdrücker Empor|kömmling, der; -s, -e femot.f jmd., der bes. durch Opportunismus, Protektion in kurzer Zeit zu hoher Stellung gelangt ist Empörung, die; -, -en 1.fvorw. Sg .; zu empören 1/ Entrüstung: sich voller (Abscheu und) E. von etw., jmdm. abwenden; etw. ruft E. hervor — 2. A u f­ lehnung, Erhebung, Aufstand emsig fAdj.f (in der Kleinarbeit) rastlos fleißig, tätig: sein emsiges Bemühen; er sammelt e. Ma­ terial Emulsion, d ie; -en 1. Gemenge aus zwei inein­ ander nicht löslichen Flüssigkeiten, in dem die eine Flüssigkeit in feinsten Tröpfchen in der anderen verteilt ist — 2. F otogr. lichtempfindliche Schicht, bes. auf Filmen End| -abrechnung, die am Ende eines (Zeitab­ schnittes, zum Abschluß von etw. vorgenommene (zusammenfassende) Abrechnung; -ausscheid, der letzter, endgültiger Ausscheid; -dreißiger, der M ann Ende Dreißig Ende, das; -s, -n 1. fo. Pl.f 1.1. Stelle, an der etw. aufhört, letzter Abschnitt von etw., das sich erstreckt: das Haus am E. der Straße; das ist das E. der Strecke; am E. des Ganges; er ist den ganzen Weg vom Anfang bis zum E. gelaufen; der Weg nimmt (und nimmt) kein E. /drückt aus, daß ein Weg als lästig lang empfunden wird/; eine Stelle am E. des Romans 1.2 . Zeitpunkt, zu dem etw. aufhört, letztes Stadium eines Zeitabschnittes, letzter Teil eines Ablaufs, Geschehens: am E. der Stunde, des Jahres; E. Mai; E. der Zwanziger Jahre; er ist E. Dreißig, E . der Dreißiger; das E. der Ausbildungs­ zeit; er kam erst gegen E. der Veranstaltung; die Vorbereitungen nähern sich jetzt ihrem E., gehen ihrem E. entgegen; den Kursus von Anfang bis E. (ganz und gar, vollständig) mitmachen; in dieser Sache ist noch kein E. abzusehen; etw. ist zu E. (etw. hat aufgehört); die Sitzung ist schon zu E.; der Kurs ist im Mai zu E. (wird im M ai abgeschlossen); etw. geht zu E. (etw. ist in seinem letzten Stadium); ein schöner Tag, die Arbeit an dem Projekt geht nun zu E.; der Zucker geht zu E. (es ist nur noch wenig Zucker da); eine Sache zu E. bringen (zum Abschluß bringen); etw. nimmt, findet, hat ein E. (etw. hört a u f); die Sache wird ein böses, kein gutes E. nehmen (wird nicht gut enden); etw. nimmt kein E. (etw. zieht sich sehr, allzu lange hin); wenn sie ins Erzählen kommt, findet sie kein E. (hört sie so bald nicht wieder a u f); man sollte diesen Machenschaften ein E. setzen (dafür sorgen, veranlassen, daß sie aufhören) 1.3. geh. verhüll, sein E. (seinen Tod) nahen fühlen; er hatte ein leichtes E.; mit jmdm. geht es zu E. (jmd. liegt im Sterben) — 2.1 . das letzte, äußerste Stück von etw .: die beiden Enden des Fadens verknüpfen; das untere E. des Taus fas­ sen; ein E. (Zipfel) Wurst; O etw. am richtigen, falschen E. (richtig, falsch) anpacken 2.2 . ein E. (ein kleines Stück) Draht, Bindfaden; von dem Garn muß doch noch einEndchen da sein2.3.jo. PL/umg. bis dahin ist es noch ein ganzes E. (ein ziemlich langes Stück Weg) — 3. Jägerspr. Sproß, Zacke am (Hirsch)geweih, (Reh)gehörn — 4. Seemanns- spr. (Stück) 2Tau: ein E. auswerfen + letzten Endes (schließlich 2); am E. (schließlich 1; norddt. vielleicht 1); am E. sein (erschöpft sein; nicht weiterwissen, -k önnen);umg. das E. vom Lied (der negative Ausgang der Sache); am E. der Welt (weit draußen, sehr abgelegen); — das ist der /* An­ fang vom E .; an allen / Ecken sind Enden; mit seiner / Kunst am E. sein; eine Schraube ohne E.; mit seiner / Weisheit am E. sein Endjeffekt, der jo. P L ; in der Verbindung/ im E. letzten Endes, letztlich: und was soll im E. dabei herauskommen? enden, endete, hat/ist geendet 1. (hat) 1.1. an ein Ende kommen, aufhören, sich nicht weiter erstrecken: dort endet der W eg; die Strecke endet in N ; man trägt kurz über dem Knie endende Röcke 1.2 . an ein Ende kommen, aufhören, nicht weiter andauern: die Vorstellung endet gegen 22 Uhr; die Feier­ stunde endete mit einer musikalischen Darbietung; jedesmal endet so eine Unterhaltung mit Streit; das wird nicht gut e. (wird am Ende kein gutes Ergebnis zeigen); die Geschichte endet damit, daß ... — 2. (hat) der Redner endete (beendete seine A u s­ führungen) mit einem Appell an die Versammelten; als der Sänger geendet hatte, erhob sich Beifall — 3. (hat, ist) ve rhüll, er ist durch Selbstmord ge­
316 Endergebnis — energiereich endet {gestorben) —4 .Sprachwiss. dasWort endet auf ,t‘ {der letzte Buchstabe des Wortes ist ein t); auf ,ung‘ endende Wörter {Wörter mit der Endung-ung) Endergebnis, das 1.1* nach Zwischenergebnissen er­ mitteltes (endgültiges) Ergebnis 1.2 . im E. letztlich, letzten Endes: das kommt im E. auf das gleiche heraus en detail [ddetai, ddeta:j] veraltend Wirtsch. in der Form des*Einzelhandels: dieses Geschäft führt Schneiderbedarf e. end/End| -gültig fAdj./ von abschließender und so­ dann anhaltender Gültigkeit: diese Lösung ist (noch nicht) e .; das ist ein vorläufiger, kein endgültiger Bescheid; sich e. (für etw.) entscheiden; ist dein Entschluß e. ?; man weiß noch nichts Endgültiges; - haltesteile, die Haltestelle einer Linie (7) an einem Ende einer Strecke endigen /sw. Vb.; hat/ veraltend enden (1—3) Endivie, die; -, -n [..iivie] winterharter Korb­ blütler, dessen leicht bitter schmeckende Blätter als Salat verwendet werden End Spo rt | -kampf, der letzter, entscheidender Wettkampf, in dem die Sieger ermittelt werden: sich für den E. qualifizieren; -lauf, der vgl. - kampf: N wird in den E. kommen endlich fAdj.f I. fadv.f 1.1. /drückt jmds. Erleich­ terung darüber aus, daß etw., auf das er lange, un­ geduldig gewartet hat, nun eintritt od. etw., das ihm zu lange gedauert hat, nun zu Ende ist/: e. kommt er; nun hat das e. ein Ende; bist du nun e. fertig?; e. habe ich die Stelle gefunden 1.2 . nach langem Warten, langer Zeit, schließlich: e. mußte er doch nachgeben; (schließlich und) e. erwies sich, er­ kannten wir, daß . .. — 11.1.1. Philos. innerhalb bestimmter räumlicher, zeitlicher, qualitativer, quan­ titativer Grenzen existierend: der endliche Charak­ ter einzelner Dinge, Erscheinungsformen; die Ein­ heit von Endlichem und Unendlichem 1.2 . /nur attr.f Math, eine endliche (begrenzte) Menge; zu II. 1.1 Endlichkeit, die; -, \o. P l.f end/End| -los /Adj.f 1. sich sehr in die Länge zie­ hend, sehr weit ausdehnend, ohne absehbares Ende: der W eg zog sich e. (weit) hin; der Tag erschien ihm e.; e. sich dehnende Wälder; ihr endloses Gerede — 2. endlose (ringförmig gefertigte, daher keine Enden aufweisende) Bänder; zu 1 -losigkeit, die; -, fo. PL/; -moräne, die Geol. an der am weitesten vor­ stoßenden Stelle eines Gletschers gebildete Ablagerung (2); -nummer, die die letzte Ziffer(ngruppe) einer vielstelligen ganzen Zahl in der Funktion einer Nummer: Prämien entfallen auf die Lose mit den Endnummern ... 1 endogen /Adj.f Med. durch jmds. Konstitution, nicht durch Umwelteinflüsse bedingt: endogene Psychosen End/endj -phase, die letzte, abschließende Phase von etw.; - produkt, das aus einem in mehreren Stufen, Etappen verlaufenden Erarbeitungsprozeß hervor­ gehendes Produkt, das den Betrieb über den Absatz verläßt; -punkt, der /PI. - e/ 1.1 . die beiden End­ punkte (äußersten Punkte) einer Strecke 1.2 . Stelle, an der etw. endet: das ist der E. unserer Reise; - reim, der Verslehre Reim am Ende von Versen; - resultat, das Endergebnis; -runde, die Sport vgl. Endkampf: Polen wird in die E. der Weltmeister­ schaften einziehen; -Silbe, die letzte Silbe ein es Wortes; -spiel, das Sport vgl. Endkampf: das E. werden Finnland und Italien bestreiten; -spurt, der Spurt am Ende eines Lauf-, Ruderwett­ bewerbs, Radrennens: jmdn. im E. überrunden; - Stadium, das vgl. -p hase; -stand,der Sport Stand (1.4.1) am Ende eines Spieles; -ständig /Adj.f Bot. fvon Blättern, Blütenf: endständige (an der Spitze des Zweiges sitzende) Blätter; -Station, die letzte Station, bis zu der ein öffentliches Verkehrsmittel auf einer Strecke fährt: bis (zur) E. fahren; alles aussteigen, E .!; -stelle, die Endhaltestelle; -summe, die vgl. Endergebnis (1.1) Endung, die; - en Sprachwiss. der Flexion od. Ableitung dienender Teil am Ende eines Wortes: Wörter mit den Endungen ,-heit‘, ,-keit‘ End| -Verbraucher, der Wirtsch. Konsument; -zahl, die Endnummer; -ziel, das 1. das E. (letzte Ziel 1.1) unserer Reise ist N — 2. letztlich ange­ strebter Z w e ck (1.1): das E. unserer Bemühungen soll sein, daß ...; -Ziffer, die letzte Ziffer einer mehr­ stelligen Zahl; -zweck, der vgl. - ziel (2) Energetik, d ie ; -, /o. Pl.j Wissenschaft von der Bereitstellung, Verteilung und Verwendung nutz­ barer Energie (2) energetischfAdj.;vorw . attr.f die Energetik, Energie (2) betreffend: energetische Gesetze (Gesetze der Ener­ getik); energetische UimVandlungsprozesse (U m ­ wandlungsprozesse von Energie); die Entwicklung der Atomforschung füi energetische Zwecke (für Zwecke der Energiegewinnung); energetische Sy­ steme (Systeme, Anlagen zur Erzeugung, Verteilung von Energie) Energie, die; -, - n [..i:on] l./vorw. Sg ./von Willens­ kraft, Entschiedenheit (und Ausdauer) bestimmte Tatkraft: ein Mensch voller E.; E. aufbringen; etw. mit großer E. betreiben; seine ganze E. aufbieten, um ... — 2. die einem Körper od. System inne­ wohnende Kraft (2), die Veränderungen bewirken kann, zur Leistung von Arbeit genutzt werden kann: mechanische, elektrische, thermische, chemische E .; die bei der Atomspaltung freiwerdende E .; die E. der Bewegung, eines Atoms, der Wärme, eines Pendels; das Gesetz von der Erhaltung der fi.; die Einsparung von E. (Elektroenergie) Energie/energie| -arbeiter, der fD D R f A rb eite r, Angestellter in einem Energiebetrieb; -bedarf, der Bedarf an (Elektro)energie in größerem Rahmen: das ständige Ansteigen des Energiebedarfs; -be­ trieb, der Betrieb für die Erzeugung, Verteilung von (Elektroenergie; -einsparung, die das Einsparen von Energie (2); -erzeugung, die Erzeugung von Energie, bes. Erzeugung von Stro?n und Gas für den volkswirtschaftlichen Verbrauch; -geladen /Adj.f voller Energie (1): er kam an, erholt und e.; -ge- winnung, die Gewinnung, Erzeugung von Energie: neue Quellen der, zur E. erschließen; -krise, die fvorw. BR Df kritische Lage in der Energieversorgung Iangewandt bes. auf die Komplikationen in der Ver­ teilung von Energie im Zusammenhang mit der all­ gemeinen Krise des Kap./; -läge, die Lage, Situation in der Energieversorgung: die E. war angespannt; -los IAdj.f keine, wenig Energie (1)aufbringend: er hat keinen Mut mehr und ist völlig e.; -menge, die Phys. Menge von Energie: die bei der Atomspal­ tung freiwerdenden Energiemengen; -quelle, die Quelle für die Energiegewinnung: neue Energie­ quellen erschließen; Wasserkraft als E .; -reich fAdj.; nicht adv./ mit großer Menge von Energie (2):
Energieträger — Enkeltochter 317 P h ys. energiereiehe Teilchen, Strahlen; -träger, der fach sp r. Stoff, dessen Energie (wirtschaftlich) nutzbar gemacht wird: die E. Kohle, Erdöl; -ver­ brauch, der Verbrauch von E nergie: ein ständig steigender E.; -Verbundsystem, das Verbundsystem für die Versorgung mit (Elektroenergie;-Versorgung, die Versorgung, Belieferung der Verbraucher mit Energie: die E. sichern; es drohte ein Zusammen­ bruch der E.; -Wirtschaft, die fo, PLf die Erzeugung und Verteilung von Energie betreffender Teil der Volkswirtschaft; dazu -wirtschaftlich /Adj.f energisch fAdj.f 1.1. Energie (1) aufweisend, voller En e rgie (1): er ist ein energischer Arbeiter; etw. e. anpacken 1.2 . mit Nachdruck, entschieden: e. (gegen etw.) Einspruch erheben, protestiere!!; e. durchgreifen; e. gegen etw. Vorgehen enervieren fsw. Vb.; hat/ [..v..] geh. jmdn. ent­ n erve n : dieses enervierende Gezeter; die endlosen Streitigkeiten enervierten sie en famille [dfami:j] veraltend: wir sind heute ganz e. (im engen Familienkreis zusammen) Enfant terrfble, das; Enfant(s) terrible, Enfants terribles [Nom. u . PI . äfäteriibol] geh. jmd., der seine Umgebung durch Verstöße gegen gesellschaft­ liche Konventionen, gegen die Etikette zu schockieren pflegt: sie war das E. in der Familie eng fAdj.f 1.1 . von geringer räumlicher od. flächiger Ausdehnung bes. nach rechts und links, von wenig­ stens zwei Seiten in geringer Entfernung räumlich begren zt: ein enger Gang; enge Straßen, Gassen; in dem engen, schmalen Tal; die Wohnung ist sehr e. (gebaut); die Schlinge enger (zu einem geringeren Umfang hin) ziehen 1.2. wenig Zwischenraum lassend: e. beieinander stehen; sie saßen e. um­ schlungen; wir saßen sehr e. (dicht gedrängt); er schreibt sehr e.; in dem Zimmer ist es e. (die Möbel, Gegenstände in dem Zimmer lassen wenig freien Baum) 1.3. fvon Kleidungsstücken! am Körper knapp, straff anliegend: diese Größe, der Schuh ist etwas (zu) e.; eine enge Hose; das Kleid ist mir zu e. geworden (hat nicht mehr die für mich erforder­ liche W eite); den Rock enger machen; man trägt wieder enge (gerade geschnittene) Röcke — 2. jmd. hat einen engen (beschränkten ) Gesichtskreis; in engen Grenzen denken; etw. e. (nicht groß­ zügig) auslegen — 3.1. jvorw. im Komp. u . Superl.; nur attr.f in die engere Wahl kommen (nach bereits erfolgter erster Auswahl auch weiterhin in Frage kom­ m en); etw. im engsten, engeren Kreise (mit nur we­ nigen,den dafür wichtigsten Menschen) beraten; im engen, engsten Familienkreis (nur mit den nächsten Verwandten) Zusammenkommen; im engeren (w eni­ ger umfassenden) Sinne (des Wortes); das ist meine engere (die nähere Umgebung meiner) Heimat 3.2 . von Vertrautheit (und häufigem Umgang) gekennzeichnet: mit jmdm. e. befreundet sein, in engerem Kontakt stehen; enge Beziehungen zu jmdm. haben; die Verbindung ist (mit der Zeit) immer enger geworden -}- den / Gürtel, / Riemen enger schnallen Engagement, das; -s, -s [dr)ga39mar), auch dga^omd] 1. /zu engagieren 1/: das Sichengagieren: jmds. persönliches, politisches E .; sein E. für die Unter­ drückten — 2. vertragliche Anstellung eines Künst­ lers: sie hat jetzt ein E. am Stadttheater, ist zur Zeit ohne E. engagieren fsw. Vb.; hat/ [agga^:.., auch ag^\:..] 1. sich e. sich einer Sache, auch jmdm. verbunden, verpflichtet fühlen und sich dazu, zu ihm bekennen und dafür, für ihn einsetzen: er hat sich in dieser Sache stark engagiert; sich für die Rechte der Minderheiten e.; an etw. engagiert teilnehmen, mitwirken; fvono. im bürgerl. Sprachgebrauch) ein engagierter (politisch-ideologisch Stellung nehmen­ der) Schriftsteller; engagierte Jugendliche — 2. einen Künstler unter Vertrag nehmen, anstellen: er wurde beim Fernsehen engagiert eng|anliegendfAdj.; nur attr.; zu eng 1.3/: ein eng­ anliegender Pullover Enge, die; -, fo. PL; zu eng 1,2, 3.2/; zu 1.1:dieE. der Straße; man kann sich kaum bewegen in dieser E.; zu 2 : die E. dieser Verhältnisse + jmdn. in üie E. treiben (jmdn. bes. mit Fragen, Argumenten in eine Lage bringen, daß es für ihn kein Ausweichen mehr gibt) Engel, der; -s, - 1. in religiöser, bes. christlicher Vor­ stellung überirdisches, von Gott ausgesandtes Wesen in menschlicher Gestalt (und mit Flügeln) — 2.1. oft scherzh. Mensch, der jmdm. etw. Gutes getan hat, sich jmdm. als freundlich und hilfreich erwiesen hat: du bist ein (wahrer) E., daß du mir bei der Arbeit hilfst; sie ist mein guter E.; er kam als rettender E . ; er, sie ist (auch) kein, (auch) nicht gerade ein E. (er, sie benimmt sich nicht immer mustergültig) 2.2. mein (kleiner) E. /liebevolle Anrede für ein Kind, oft scherzh. von einem Mann an eine Frau/ 2.3 . salopp (ach,) du ahnungsloser E. (du hast ja keine Ahnung, weißt noch nichts davon)! + umg. die E. im Himmel singen hören (einen plötzlich aufgetretenen sehr starken Schmerz emp­ finden) Engels|-geduld, die /emot.f nahezu unerschöpfliche Geduld: jmdn. mit (einer) E. behandeln; (mit jmdm.) eine E. haben; -zungen fPL ; emot./ -f- (wie) mit E. (mit größter, freundlicher Beredsamkeit) reden Engerling, der; -s, -e im Boden lebende weißliche Larve von bestimmten Käfern, bes. vom Maikäfer eng/Eng| -herzig /Adj.f nicht großmütig, nicht groß­ zügig, kleinlich: er ist e.; eine engherzige Ent­ scheidung; -maschig /Adj.f relativ kleine und da­ durch viele Maschen (1.1) pro Flächeneinheit auf- w eisen d : ein engmaschiges Netz; ein engmaschi­ ges Drahtgeflecht; -paß, der 1. zeitweilige Schwie­ rigkeiten in der Versorgung mit bestimmten P ro­ dukten: es bestand ein E. auf dem Gebiet der Düngemittel, in der Materialversorgung; Ersatz­ teile sind ein E. (in der Versorgung mit Ersatzteilen gibt es Schwierigkeiten) — 2 . verengte Stelle an einer Straße, einem Weg, Durchgang, besonders enger Paß (II) en gros [aqgro:, auch ägro:] veraltend Wirtsch. in der Form des Großhandels: Waren e. ein-, ver­ kaufen, beziehen engstirnig /Adj./ in bestimmten engen Grenzen und nicht weitblickend, nicht umfassend od. großmütig denkend, urteilend: er geht zu e. an diese Fragen heran Enkel, der; -s, - 1. Kind von jmds. Sohn od. Tochter: meine, seine E .; sie haben fünf E. — 2. /nur im PL/ davon werden unsere E. (die Nachkommen unserer Generation) noch erzählen; zu 1Enkelin, die; -nen Enkel| -kind, das Enkel, bes. als Kind ; -sohn, der männlicher Enkel; -tochter, die Enkelin
318 Enklave — enteignen Enklave, die; -n [.. vq] vom eigenen Staatsgebiet umschlossener (kleiner) Gebietsteil eines anderen Staates en masse [arjmas, auch ämas] in großer Anzahl, Menge, massenhaft: die Tücher gibt es jetzt e.; dort wachsen Pilze e. enorm /Ad).; drückt emotional einen hohen Grad ausj: es war eine enorme (sehr große) Hitze an dem Tag; eine enorme Menge bewältigen; das Tempo war e.; es war e. (sehr) kalt; das ist ja, das finde ich e. (großartig)! en passant [dpasd] beiläufig: er ließ so e. eine Be­ merkung fallen, daß ...; etw. e. erledigen Ensemble, das; -s, -s [aqsambol, auch äsdbol] 1. zu ­ sammengehörende, gemeinsam auftretende Gruppe von Schauspielern, Musikern, Sängern, Tänzern: einem E. angehören; in einem E. spielen; das E. der Staatsoper; ein Auftritt des Ensembles aus dem Kombinat N — 2,1. zwei od. mehrere in Farbe, Musterung und Material aufeinander abgestimmte Kleidungsstücke der (Damen)oberbekleidung, die zusammen getragen werden (können) : ein dreiteiliges, sportliches E. aus Jacke, Hose und Weste, aus grauem Flanell 2.2 . aus aufeinander abgestimmten Einzelstücken zusammengestelltes Ganzes, bes. archi­ tektonisch aufeinander abgestimmte Gruppe städti­ scher B a u te n : ein gelungenes, bewahrenswertes (städtebauliches) E. am Rathausplatz; ein an­ sprechendes E., bestehend aus Eckbank und drei Sesseln entarten, entartete, ist entartet von einer natür­ lichen od. gezüchteten Form in negativer Weise 2ab- weich en (2): durch Überzüchtung droht diese Tierrasse, diese Sorte zu e .; entartetes Gewebe; da­ zu Entartung, die; -, fo. PI f: eine E. (dekadente Entwicklung, ein Verfall) der Sitten entäußern, sich fsw. Vb.; hat/ veraltend 1.1 . sich einer Sache begeben (3): sich eines Rechtes (selbst) e. 1.2. sich aller Mittel e. (all seine Mittel weggeben, ausgeben) entbehren /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. nicht haben, jmdn. nicht bei sich haben und dies (schmerzlich) als M an ­ gel empfinden: er mußte in seiner Kindheit vieles e. 1.2. etw., jmdn. (nicht) e. können ohne etw., jmdn. (nicht) auskommen können: kannst du das Buch ein paar Tage e.?; wir können diesen Mitarbeiter nicht e. — 2. seine Ausführungen e. der Logik (sei­ nen Ausführungen mangelt es an Logik); das ent­ behrt nicht einer gewissen Komik (das ist in ge­ wisser Weise komisch); zu 1.2 entbehrlich fAdj.f: das sind entbehrliche Dinge; bei dieser Arbeit bist du e. Entbehrung, die; -, -en als (schmerzlich) einschrän­ kend empfundener Mangel an etw.: sie mußten Not und Entbehrungen auf sich nehmen entbieten, entbot, hat entboten veraltend jmdm. einen Gruß, Grüße, ein Willkommen e. (jmdn. grüßen, willkommen heißen) entbinden, entband, hat entbunden I. ein K ind ge­ bären: sie hat in der Klinik, zu Hause entbunden; sie ist von einem Mädchen entbunden worden (hat mit Geburtshilfe ein Mädchen geboren) — II . jmdn. von etw. e. verfügen, bewirken, daß jmd. eine Pflicht, einen Auftrag nicht mehr wahrnehmen m uß: jmdn. von einer Funktion e .; ich entbinde dich von die­ sem Versprechen; dazu Entbindung, die; - , -en I. das Entbinden (I), das Entbundenwerden: zur E. in die Klinik gehen; sie hatte eine schwere E. — II. Io. Pl.f das Entbinden (II) Entbindungs|Station, die Station (2.1), a u f der Mütter liegen, die entbinden sollen od. entbunden haben entblöden, sich, entblödete sich, hat sich entblödet veraltend sich nicht e., etw. Bestimmtes zu tun sich nicht scheuen, etw. zu tun, was andere als dreist, dumm, abwegig einschätzen: er entblödet sich nicht, diese Verfehlungen auch noch zu ver­ teidigen entblößen fsw. Vb.; h at/1. geh. sich, einen Körper­ teil e. die Kleidung vom Körper, von einem Körper­ teil entfernen: sich, die Brust e .; entblößten Haup­ tes betraten sie die Gedenkstätte — 2. veraltend er stand nun da, aller Mittel entblößt (und besaß nun kein Geld mehr) entbrennen, entbrannte, ist entbrannt geh. 1 . ein Krieg, Streit entbrennt (bricht mit Heftigkeit aus); zwischen ihnen entbrannte ein heftiger Disput über diese Frage — 2 . von einer Gemütsbewegung heftig, leidenschaftlich ergriffen werden: er, sein Herz entbrannte in Liebe zu ihr entdecken /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. e. die Existenz von etw. bisher Unbekanntem, Unerkanntem (plötz­ lich) wahrnehmen, erkennen: ein neuer Kontinent wurde entdeckt; ein neues Element e .; damals, als die Kernspaltung entdeckt wurde 1.2. etw., jmdn. ausfindig machen: wir haben dort ein hübsches kleines Lokal entdeckt; unter den Gästen entdeckte ich auch N ; er, sein Talent ist entdeckt worden (maßgebliche Leute haben bemerkt, daß er Talent hat); sein Herz für etw., jmdn., seine Liebe zu etw., jmdm. e. (eine plötzliche Neigung für etw., zu jmdm^ fühlen) 1.8. etw. unvermutet gewahren, unvermutet auf etw. stoßen: da entdeckte sie einen an die Tochter gerichteten Brief — 2. veral tend jmdm. etw. offenbaren, anvertrauen: jmdm. ein Geheimnis e.; zu 1.1 Entdecker, der; -s, - Entdeckung, die; -en 1. /o. P I .; zu entdecken 1/ das Entdecken; zu 1.1: die E. Amerikas, der Kern­ spaltung; eine E. machen (etw. en tdecken 1.1, 1.2); ich habe die E. gemacht, daß . .. — 2. etw., was entdeckt (1) wurde: das waren bedeutsame wissen­ schaftliche Entdeckungen Ente, die; -, -n 1.1.1. wildlebender od. als Haustier gehaltener Entenvogel mit kurzem Hals, breitem Schnabel, Schwimmhäuten und nach Geschlecht unterschiedlich gefärbtem Gefieder: schnatternde Enten; Enten schwimmen auf dem Teich; eine wilde E. (W ilden te); jmd. läuft, watschelt wie eine E. 1 .2. weibliches Tier von 1.1 1.8. salopp \vorw. von einer weiblichen Person/ eine lahme E. (eine träge, wenig aktive Person) 1.4. fo. PI ./ Enten­ braten: heute gibt es E. — H. flaschenartiges, bauchiges Gefäß mit weitem Hals (3.1) zur A u f­ nahme des Urins von bettlägerigen Männern — III. lancierte Falschmeldung: die Nachricht, Mel­ dung war eine E. + kalte E. (bowlenartiges Getränk vorwiegend avs Weißwein mit Zitronenscheiben); umg. jmd. schwimmt wie eine bleierne E. (schwimmt u n ­ beholfen, kann nicht schwimmen) entehren /sw. Vb.; hat/: jmdn. e. (jmds. guten Ruf, persönliches Ansehen, Würde zunichte machen) enteignen, enteignete, hat enteignet 1.1. etw. a u f dem Wege der Enteignung in staatliches, gesell­
Enteignung — entflechten 319 schaftliches Eigentum überführen: den Großgrund­ besitz, Banken, Betriebe e. 1.2 . jmdn. e. jmdm. auf dem Wege der Enteignung Eigentum entziehen: Großgrundbesitzer e.; der Eigentümer des Grund­ stücks mußte enteignet werden Enteignung, die; -, -en 1.1. in der Zielsetzung vom Klassencharakter des jeweiligen Staates bestimmter Entzug von Produktionsmitteln aus Privateigentum zum Zwecke der Überführung in staatliches, gesell­ schaftliches Eigentum : (ein Volksentscheid, eine Verordnung über) die E. der Großgrundbesitzer, Kriegsverbrecher; eine entschädigungslose E. 1.2 . gesamtgesellschaftlichen Interessen dienender Entzug von Eigentum durch den Staat: für den Bau einer Straße die E. bestimmter Grundstücke ver­ fügen enteilen /sw. F6.; ist/ geh. sich eilend(s) entfernen: er grüßte kurz und enteilte; <> die Stunden, Jahre e. (vergehen schnell) enteisen jsw. Vb.; hat/ elw. von Eis frei machen: die Tragflächen des Flugzeugs e. Enten) -braten, der (Stück einer) Ente als Braten; - grütze, die Wasserlinsen; -jagd, die Jagd auf Wildenten; -küken, das Entente, die; -n fvorw. Sg .f [dtdt, PI. ..ton] ver­ altend (loses) Bündnis zwischen Städten Enten |vogeI, der zu den Gänsevögeln gehörender Schwimmvogel mit breitem Schnabel und groß­ flächigen Schwimmhäuten zwischen den Zehen: die Gans ist ein E. enterben fsw. Vb.; hat/ jmdn. e. als Erblasser testamentarisch verfügen, daß jmdm. sein gesetz­ liches, ein ihm zugesichertes Erbe nicht zufällt: er hat seinen Sohn enterbt Enter|haken, der an einer langen Stange befestigter Haken zum Heranziehen od.Festhalten eines Schiffes, zum Entern Enterich, der; -s, -e männliches Tier der Entenvögel entern fsw. Vb.; hat/: ein Schiffe, (ganz nahe längs­ seits an ein Schiff heranfahren und es erklettern und erobern) entfachen fsw. V b.; hat/ geh. 1.1. ein Feuer, einen Brand e. (bewirken, daß ein Feuer, Brand entsteht) 1.2. einen Krieg e. (bewirken, daß ein K rieg aus- brich t); eine Leidenschaft, einen Streit, eine Dis­ kussion (über etw.) e. entfahren (er entfährt), entfuhr, ist entfahren jmdm. entfährt etw. jmd. äußert etw. spontan, gibt spontan einen Laut von sich: ein Ausruf der Ver­ wunderung, ein Seufzer entfuhr ihm; ich meine das nicht so, es ist mir nur so e. entfallen (er entfällt), entfiel, ist entfallen 1. geh. etw. entfällt jmdm. etw. fällt jmdm.aus den Händen: er schlief ein, das Buch entfiel ihm, entfiel seinen Hän­ den — 2. etw. ist jmdm. e. etw. ist (zeitweilig) aus jmds. Gedächtnis geschwunden: sein Name, das ist mir e. — 3. etw. fällt weg, fällt aus: damit entfällt dieser Punkt der Tagesordnung; aus Zeitmangel mußte die Diskussion e. — 4. etw. entfällt auf jmdn. , etw. jmd., etw. bekommt, erhält anteilig etw. ion etw.: es e. 50 Mark auf jeden; auf dich e. vO Mark davon; sechs Prozent der Stimmen ent- öielen auf die neue Partei entfalten, entfaltete, hat entfaltet 1.1 . etw. (Gefal­ tetes) auseinanderfalten, ausbreiten: die Zeitung, sein Taschentuch e. 1 .2 . etw. entfaltet sich: der Fallschirm entfaltet sich (öffnet sich, breitet sich aus) — 2.1. Eigenschaften, Anlagen e. (fördern, zur Wirkung bringen); Fähigkeiten, seine Persönlich­ keit e. 2.2. sich e. (sich als Persönlichkeit ent­ wickeln und zur Wirkung kommen) — 3. Ini­ tiative, eine rege Aktivität e. (initiativ, aktiv wer­ den) — 4 . (jmdm.) einen Plan, Vorstellungen e. (eingehend darlegen, aufzeigen); zu 2 u. 3 Ent­ faltung, die; -, fo. Pl.f das Sichentfalten; zu 2: papierdt. zur E. kommen, gelangen (sich ent­ falten 2.2); etw. zur E. bringen (en tfalten 2.1) entfernen fsw. Vb.; hat; / auch entfernt/ 1. etw., jmdn. e. bewirken, daß etw., jmd. nicht mehr da ist, wo es, er sich befand, daß etw. nicht mehr vorhanden ist: ein Schild, eine Aufschrift e.; einen Fleck (aus dem Rock) e.; einen Schüler von der Schule e. (ausschließen 3) — 2. sich e. sich von einer Stelle wegbegeben: er entfernte sich rasch (von der Gruppe); der Zug entfernte sich mit großer Ge­ schwindigkeit entfernt \Adj.; / auch entfernen/ 1.1. fnu r attr.f in größerer Entfernung gelegen: der Ort liegt in einem entfernten W inkel; in den entferntesten Teilen des Landes 1.2. /nicht attr.; weist in Ver­ bindung mit Maßangaben o. ä . auf eine bestimmte Entfernung hinf: der Ort liegt fünf Kilometer e. (von hier); das ist sehr weit, fast eine Stunde e. von der Stadt, von der Stadt e.; ein Stück e. von etw., jmdm. stehen; von etw., jmdm. e. stehen — 2* /nicht präd.f 2.1 . mit jmdm. e. (weitläufig 2) verwandt sein; ein entfernter Verwandter 2.2. jmd. hat mit jmdm., etw. hat mit etw. eine entfernte (nur geringe) Ähnlichkeit; sich nur e. (undeutlich) an etw. erinnern + nicht e., nicht im entferntesten ganz und gar n ich t: ich denke nicht im entferntesten daran, dorthin zu gehen; das kommt nicht im entferntesten in Betracht; — / weit davon e. sein, etw. Be­ stimmtes zu tun Entfernung, die; -en 1. Erstreckung, die sich aus der geraden Verbindung zwischen zwei Punkten er­ gibt: in einer E. von zehn Metern (von hier) steht ein Schild; die E. zwischen diesen beiden Planeten beträgt ...; die E. messen, schätzen; in / einiger E. von etw., jmdm. stehen; etw. aus geringer E. beobachten; etw. ist auf große, weite E. (weithin 1) zu sehen, zu hören; große Entfernungen (weite Strecken) überbrücken — 2. fo. Pl.f das Entfernen: die sachgemäße E. von Flecken EntfernungsImesser, der; -s, - optisches Gerät zum Messen von Entfernungen entfesseln jsw. Vb.; hat/: femot. neg.f einen Krieg e. (entfachen 1.2) entfetten, entfettete, hat entfettet etw. fre i von (nicht erwünschtem) Fett machen: einen Gegenstand mit einem Lösungsmittel e. Entfettungs|kur, die der Gewichtsabnahme dienende Kur entflammen jsw. Vb.; hat, ist/ geh. 1. jmdn., sich für etw. begeistern (hat): das hat ihn für diese Idee entflammt — 2 . (ist) 2.1. entbrennen (1): ein Zwist entflammte (zwischen ihnen) 2.2 . entbrennen (2): er ist für sie entflammt (hat sich in sie verliebt) entflechten (er entflicht/entflechtet), entflocht/ entflechtete, hat entflochten Konzerne, Mono­ pole e. (in der organisatorischen Struktur von Kon ­ zernen, Monopolen Umgruppierungen vornehmen, die den Anschein einer Beseitigung hoher Konzen-
320 Entflechtung — entgehen tration wirtschaftlicher Macht erwecken sollen, die tatsächlichen Macht- und Eigentumsverhältnisse jedoch unangetastet lassen); dazu Entflechtung, die; -en entfliegen, entflog, ist entflogen unser W ellen­ sittich ist entflogen (ist weggeflogen und abhanden gekommen) entfliehen, entfloh, ist entflohen 1. aus der H aft, Gefangenschaft fliehen: aus der Haftanstalt e.; fünf Häftlinge sind entflohen; O der Großstadt, dem Lärm zu e. suchen — 2. geh. wie doch die Jahre e. (schnell vergehen) ! entfremden, entfremdete, hat entfremdet 1.1 . etw. entfremdet jmdn. jmdm., einer Sache etw. bewirkt, daß jmd. eine enge (innere) Bindung zu jmdm., einer Sache verliert: dieser Vorfall hat ihn mir entfremdet; er war dem Großstadtleben entfremdet 1.2 . sich jmdm., einer Sache e. eine enge (innere) Bindung zu jmdm., einer Sache verlieren: er hat sich dieser Familie mehr und mehr entfremdet Entfremdung, die; -, fo. Pl.f 1. vorsoz., bes. im Kap. ausgeprägte gesellschaftliche Erscheinung, bei der die durch menschliche Tätigkeit hervorgebrachten P ro ­ dukte und Verhältnisse den Menschen als fremde, sie beherrschende Mächte gegenübertreten: die E. des Menschen von der Arbeit; die E. in der Kunst; die Aufhebung der E. im Sozialismus — 2 . das Sich- entfremden: zwischen ihnen war eine E. ein­ getreten Entfroster, der; -s, - Defroster entführen fsw. 76.; hat/ 1.1. jmdn., etw. heimlich, gewaltsam an einen anderen (als den vorgesehenen) Ort bringen: ein Kind ist entführt worden; ein Flugzeug e. 1 .2 . scherzh. jmdm. etw. wegnehmen: wer hat mir denn den Bleistift entführt?; zu 1.1 Entführer, der; -s, - jmd., der jmdn., etw. entführt hat u. Entführung, die; -, -en entgasen fsw. 76.; hat/ Techn. durch ein be­ stimmtes Verfahren etw. in Form von Gasen aus einem Stoff (3.2) entfernen Entgegen fAdv.f 1. fvorw. in Aufforderungen! vor­ wärts in Richtung auf etw., jmdn. zu: dem Morgen­ rot, der Sonne e .! — 2. etw. ist einer Sache e.y (zu ­ widerlaufend) ; diese Handlungsweise war allem e., was wir uns vorgenommen hatten Entgegen fPräp. mit Dat.; dem Nomen vor-, auch nachgestelltI im Gegensatz, Widerspruch zu : e. un­ seren Wünschen, unseren Wünschen e.; e. allen Voraussetzungen, Anordnungen; e. allem, was be­ schlossen worden war, hat er ... entgegen- fin verbalen Zusammensetzungen/ 1. in Richtung auf eine sich nähernde Person, Sache: / z. B . entgegengehen — 2. einer Sache zuwiderlau­ fend: /* z .B . entgegenstehen entgegen/Entgegenj -bringen fV b .f: jmdm., einem Plan Interesse e. (für jmdn., einen Plan sein Inter­ esse bekunden); -fiebern fVb.f: einem Ereignis e. (in Erwartung eines Ereignisses sehr aufgeregt sein); - gehen /76./ 1. jmdm. e. (in Richtung auf eine sich nähernde Person zugehen) — 2. wir gehen dem Winter entgegen (es wird bald Winter); der Winter geht seinem Ende entgegen (geht zu E n d e); -gesetzt /Adj.; / auch -setzen/ 1.1. einem Punkt, Ort am Rand einer Fläche, eines Gebietes in gerader Linie gegenüber am anderen Rand liegend: er wohnt am entgegengesetzten Ende der Stadt 1.2 . /nicht adv.f er ist in entgegengesetzter Richtung (in der zum Ausgangspunkt der angenommenen Richtung füh­ renden Richtung) gefahren — 2. gegensätzlich, gegenteilig: in diesem Punkte sind wir entgegen­ gesetzter Meinung; -halten /76./ jmdm. etw. e. jmdm. mit einem Gegenargument antworten: ,,dann haben wir aber keine Zeit mehr für einen Ausflug“ , hielt er mir entgegen; -kommen /76.; / auch - kommend/1. aus der Richtung kommen, in die sich jmd. bewegt: die entgegenkommenden Fahrzeuge; der entgegenkommende Verkehr (Gegenverkehr) 2. jmdm. e. jmdm. seinen Wünschen entsprechende Zugeständnisse machen: wir sind bereit, Ihnen darin entgegenzukommen — 3 . etw. kommt jmdm. entgegen etw. entspricht jmds. Wünschen, Plänen: daß sie erst morgen kommen, kommt mir sehr ent­ gegen; das kommt meinen Wünschen, Vorstellun­ gen entgegen; + jmdm. auf halbem / Weg(e) e.; -kommen, das; -s, fo. Pl.f Haltung, Akt des Ent­ gegenkommens (2): das war ein großes E. von ihm; E. zeigen; -kommend fAdj.; vorw. präd.; auch - kommen/ Entgegenkommen zeigend: der Herr war sehr e., hat sich e. gezeigt; -nehmen /76./ etw. an­ nehmen (1.1): eine Postsendung, ein Geschenk e.; er nahm die Glückwünsche der Gratulanten ent­ gegen (ließ sich von den Gratulanten beglückwün­ schen); -schlagen /76.; ist/ etw. schlägt jmdm. ent­ gegen etw. xoirkt plötzlich aus der Richtung, in die jmd. sich bewegt, auf jmds. Sinnesorgane ein: Duftwolken schlugen uns entgegen; als die Tür aufging, schlug uns ein Höllenlärm entgegen; - s ehen fVb.f einer Sache e. in Erwartung auf etw. hin leben: wir sehen Eurem Besuch voll Freude entgegen; veralten d Ihrer Antwort entgegen­ sehend (Ihre Antwort erwartend) /Schlußformel in Briefen/; -setzen / 76.; / auch -gesetzt/ einer Sache etw. e. als Gegengewicht zu einer Sache etw. anderes aufbieten: ich habe dem nichts entgegenzu­ setzen; einer Sache Widerstand e. (Widerstand gegen etw. leisten); -stehen IVb.j einer Sache steht nichts entgegen gegen eine Sache gibt es keine H in ­ derungsgründe, Einwände, dem steht nichts im W ege: was sollte der Unternehmung noch e.?; -stellen /76./ sich jmdm. e. sich frontal vor jmdn. stellen, um Ihm den Weg zu versperren: er stellte sich dem Eindringenden entgegen; -strecken fV b .f: jmdm. die Hand e. (die ausgestreckte Hand bes. zum Gruß reichen); -treten fVb.; ist/ 1. jmdm. e. (sich jmdm. entgegenstellen) — 2 . man muß diesen Machen­ schaften, Vorwürfen e. (man muß etwas gegen diese Machenschaften unternehmen, etwas gegen diese Vorwürfe sagen); -wirken fVb.f 1. einander ent­ gegenwirkende (gegeneinander wirkende) Kräfte — 2. es gilt, solchen Bestrebungen entgegenzuwirken (entgegenzutreten 2) entgegnen, entgegnete, hat entgegnet etw. (Gegen­ sätzliches, Abweichendes) antworten, erwidern: „das wäre ein Fehler“ , entgegnete er (heftig), entgegnete er ihm; er entgegnete nichts; dazu Entgegnung, die; - en Antwort, mit der man jmdm. entgegnet: eine schroffe, freundliche E. entgehen, entging, ist entgangen 1. einer Sache e. auf Grund bestimmter Umstände, durch sein eigenes Zutun nicht in eine drohende, unangenehme Lage ko m m e n : dieser Gefahr, einem solchen Schicksal ist er glücklicherweise entgangen; er wird seiner Strafe nicht e. — 2. jmdm. entgeht etw. jmd. ver­ paßt etw.: du warst nicht in dem Konzert? Da ist
entgeistert — entladen 321 dir wirklich etwas entgangen; diese Gelegenheit sollte man sich nicht e. lassen {sollte man nicht ver­ säumen) — 3. jmdm. entgeht etw. jmd. bemerkt etw. nicht, übersieht etw.: dieser Fehler ist mir bei der Durchsicht entgangen; ihm, seiner Aufmerk­ samkeit entgeht nichts entgeistert (Ad)./ im negativen Sinne höchst über­ rascht, fassungslos {und dies im Gesichtsausdruck erkennen lassend):ich war völlig e.; ein entgeistertes Gesicht machen; jmdn. e. anstarren Entgelt, das; -(e)s, -e fvorw. Sg.\ veraltend /noch im offiziellen Sprachgebrauch! Bezahlung fü r eine bestimmte Leistung: jmdm. ein (bestimmtes) E. zahlen; gegen, für ein (geringes) E. arbeiten entgelten (er entgilt), entgalt, hat entgolten geh . jmdn. etw. nicht e. lassen jmdn. etw. nicht büßen (l.l) lassen: er hat ihn dieses Hintergehen nicht e. lassen entgiften, entgiftete, hat entgiftet eine Substanz o. ä. von Gift, von Giftstoffen befreien: Abgase e.; die Niere entgiftet das Blut; 0> eine offene Aussprache sollte die Atmosphäre e.; dazu Entgiftung, die; -, /*•PLI entgleisen /sw. Vb.; ist/1. (von Schienenfahrzeugenf aus den Gleisen springen: ein Zug ist entgleist — 2. sich danebenbenehmen: er war auf dem Fest be­ trunken und ist dort ziemlich entgleist; dazu Entgleisung, die; -, - en; zu 2: diese Bemerkung von ihm war eine E. entgleiten, entglitt, ist entglitten 1. geh. etw. ent­ gleitet jmdm. etw. entfällt jmdm. (gleitend): das Buch, der Löffel entglitt ihr, ihren Händen — 2. jmd. entgleitet jmdm. jmd. löst sich (unwill­ kürlich) allmählich aus dem Kontakt zu jmdm .: der Junge entgleitet den Eitern mehr und mehr (er entzieht sich immer mehr ihrem Einfluß) entgraten, entgratete, hat entgratet T e ch n . ein Werkstück e. (die Grate an einem Werkstück be­ seitigen) entgräten, entgrätete, hat entgrätet einen Fisch e. (die Gräten aus einem geschlachteten Fisch her­ auslösen) enthalten (er enthält), enthielt, hat enthalten 1. etw. enthält etw. in etw. ist etw. (vorhanden) 1*1. fin einem Gefäß, Behälter o. ä .(: die Flaschen e. Säuren; die Packung enthält 300 Gramm Trockensubstanz 1.2 . fin einer Substanz als (geringerer) Bestandteil!: Spinat enthält Eisen; fauch in der Form f in etw. e. sein: im Gemüse sind Vitamine e. 1.3 . der Band enthält zahlreiche Abbildungen (in dem B an d sind auch zahlreiche Abbildungen); der Vortrag enthielt nichts Neues, anregende Gedanken — 2 .1 . g eh . sich einer Sache e. etw., was man eigentlich möchte, aus Vernunftgründen nicht tun:- er muß sich des Alkohols e. (darf keinen Alkohol trinken)"*; sich nicht e. können (nicht umhinkönnen), etw. Be­ stimmtes zu tun: ich konnte mich nicht e., ihm ein paar passende W orte zu sagen 2.2 . sich der Stimme e. (bei einer Abstimmung, bes. durch Hand­ zeichen,, nicht mit ,)a‘ und nicht mit ,nein‘ stimmen) enthaltsam fAdj.f sich bestimmter Genüsse, des Konsums bestimmter Genußmittel enthaltend: er muß e. leben; dazu Enthaltsamkeit, die; -, fo. P l.f enthaupten, enthauptete, hat enthauptet jmd n . durch Abschlagen des Kopfes hinrichten: der Monarch ließ die Rebellen e. enthäuten, enthäutete, hat enthäutet ein Tier e. (einem geschlachteten, erlegten Tier die Haut ab- ziehen) entheben, enthob, hat enthoben geh. jmdn. einer Sache e. jmdn. (aus ehrenrührigen Gründen) von etw. entbinden (II): jmdn. seiner Funktion e .; er wurde all seiner Ämter enthoben; etw. enthebt jmdn. einer Sache: das enthebt mich der Verant­ wortung enthemmen fsw. Vb.; hat/ etw. enthemmt jmdn. jmd. verliert durch den Einfluß von etw. (seine) Hemmungen: Alkohol wirkt enthemmend; er war völlig enthemmt; dazu Enthemmung, die; -, fo. Pl.f enthüllen jsw . V b .; hat/ 1.1 . ein Denkmal, eine Statue e. (der Öffentlichkeit übergeben, indem eine Umhüllung von dem Denkmal, der Statue entfernt wird) 1.2. scherzh. sie hatte sich fast völlig ent­ hüllt (entkleidet 1) — 2.1. ein Geheimnis, die Wahr­ heit e. (aufdecken 4.1) 2.2 . etw. enthüllt sich (jmdm.) als etw. der wahre Charakter einer Sache wird (jmdm.) deutlich erkennbar: der Brief enthüllte sich (ihm) als eine Fälschung; zu 1.1 u. 2.1 Enthüllung, die; -, -en enthülsen fsw. Vb.; hat; bes. von Hülsenfrüchtenf: Erbsen, Bohnen e. (von Erbsen, Bohnen die Hülse, Schale entfernen) Enthusiasmus, der; -, fo. Pl.f Begeisterung, leiden­ schaftlicher E la n : voll E. an etw. herangehen; etw. mit E. betreiben, vertreten; er in seinem jugend­ lichen E.; dazu Enthusiast, der; -en, -en jmd., der (für etw.) voller Enthusiasmus ist u. enthusiastisch fAdj.f voller Enthusiasmus: ein enthusiastischer Beifall; es wurde e. applaudiert entjungfern fsw. Vb.; hat/: ein Mädchen e. (mit einem Mädchen den für sie ersten Geschlechtsverkehr ausüben, wobei das Jungfernhäutchen zerstört wird) entkeimen jsw. Vb.; hatf : Kartoffeln e. (von lagern­ den Kartoffeln die Keime entfernen) entkleiden, entkleidete, hat entkleidet geh. 1. sich, jmdn. ausziehen (1.2): er entkleidete sich und ging zu Bett; den Verunglückten e. — 2.1. er war seiner Ämter entkleidet (enthoben) worden 2.2. der Raum war allen Schmuckes entkleidet (aus dem R aum war aller Schmuck entfernt worden) entkommen, entkam, ist entkommen die Ein­ brecher konnten e. (konnten fliehen und wurden nicht gefaßt); er ist über die Grenze, seinen Ver­ folgern e.; er wird seiner Strafe nicht e. (entgeh en 1) entkorken fsw. Vb.; hat/: eine Flasche e. (eine Flasche öffnen, indem man den Korken herauszieht) entkräften, entkräftete, hat entkräftet 1. etw, entkräftet jmdn. etw. schwächt jmdn., nimmt jmdm. (seine) Kräfte: die Krankheit hat ihn sehr ent­ kräftet; er war, fühlte sich völlig entkräftet — 2. ein Argument e. (ihm durch Widerlegen, Einwände o.ä . seine Stichhaltigkeit, Wirkung nehmen); eine Behauptung, einen Beweis, Verdacht e.; dazu Entkräftung, die; -, fo. Pl.f entkrampfen fsw. V b .; hat/: die Muskulatur, das Gesicht e. (vom Zustand eines Krampfes frei m achen); O sie müßten ihre Beziehung zueinander e.; dazu Entkrampfung, die; -, - en fvorw. Sg .f entladen (er entlädt), entlud, hat entladen 1.1. ein Transportmittel durch Herausnehmen der Ladung leeren: einen Waggon, Lastwagen e. 1.2 . etw. aus - laden (1.1 .1): Kohlen, Kies, Kartoffeln e. — 2. eine Waffe e. (die Munition aus einer Waffe heraus­ nehmen) — 3.1, ein Gewitter entlädt sich (kommt 21 Wörterbuch
322 Entladung — entmilitarisieren zum Ausbruch, es gewittert heftig) 8.2. ein Akku­ mulator entlädt sich (verliert seine Ladung 1.4) — 4. eine Gemütsbewegung entlädt sich ein e Ge­ mütsbewegung bricht heftig aus: sein Zorn entlud sich (über uns); die Unzufriedenheit, Erregung entlud sich in spontanen Aktionen; zu 3 u. 4 Ent­ ladung, die; -en das Sichentladen Entlang jPräp.; dem Nomen vor- od. nachgestellt; nachgestellt vorw. mit Akk., selten mit Dat., vor- gestellt vorw. mit Dat., selten mit Gen.f an, neben etw. in dessen ganzer Länge hin : wir liefen immer den Wald, das Ufer e., e. dem Wald, dem Ufer; e. der Straße, des Weges standen große, alte Bäume 2entlang /Adv./ an, neben etw. der Länge nach hin: der Weg führt auf das Dorf zu, immer am Wald e.; die Fahrt auf der Küstenstraße, am Meer e. entlang- fin verbalen Zusammensetzungen mit Verben der Bewegung/ der Länge nach an, auf, neben etw. hin , z. B . : entlanggehen, entlanglaufen entlang! -führen /F6./ etw. führt an etw. entlang etw. verläuft entlang an etw.: der Weg führt am Fluß entlang; -ziehen fVb.j 1. sich wandernd, ge­ hend in der Richtung von etw. fortbewegen (ist): als wir die Straße entlangzogen ... — 2. etw. zieht sich an etw. entlang etw. verläuft langgestreckt und ausgedehnt entlang an etw. (hat): die Wiesen, die sich am Fluß e. entlarven fsw. Vb.; hat/ [..fon, auch ..von] jmdn., etw. (als etw.) e. eine bisher verborgene negative Eigenschaft einer Person, Sache offenbar machen: einen Agenten, jmdn. als Spion e.; diese Behaup­ tungen wurden als Lügen entlarvt; dazu Ent­ larvung, die; -, -en entlassen (er entläßt), entließ, hat entlassen 1. jmdn. e. jmdm. das Arbeitsverhältnis kündigen 1.1. fin der DDR/ wegen schwerwiegender Ver­ letzung der Arbeitsdisziplin od. staatsbürgerlicher Pflichten: er mußte fristlos e. werden 1.2. fin der BRDI weil ihn der Betrieb nicht mehr beschäftigen kann od. w ill: der Konzern will Tausende Arbeiter e. — 2. jmdn. von seinem Dienst-, Pflichtverhältnis, vom weiteren Verbleib an einem vorgeschriebenen Aufenthaltsort nach Ablauf der vorgesehenen Zeit entbinden: im nächsten Monat wird er (vom Dienst in der NVA) e.; dieSchulabgänger werden am ... e .; jmdn. (vorzeitig) aus der Klinik, aus einer H aft­ anstalt e.; dazu Entlassung, die; -, -en das Ent- lassen(werden); zu 2: die E. aus der Kriegsge­ fangenschaft entlasten, entlastete, hat entlastet 1. jmdn. , etw. e. die an jmdn., etw. gestellten Anforderungen mindern: er hat zu viele Aufgaben, man muß ihn e.; sich etw. aufschreiben, um sein Gedächtnis zu e .; den Feiertagsverkehr durch Sonderzüge e. — 2. jmdn. e. eine jmdm. zur Last gelegte Schuld als nicht zu­ treffend beweisen, erklären: der zweite Zeuge hat den Angeklagten entlastet; entlastendes Material beibringen — 8 . den Vorstand, die alte Leitung e. (nach Prüfung und Billigung der Tätigkeit von der ausgeübten Funktion entbinden); dazu Ent­ lastung, die; -, fo. Pl.j das Entlasten; zu 2: der E. des Angeklagten dienende Tatsachen Entlastungs| -zeuge, der jmdn. entlastender Zeuge; - zug, der der Entlastung des regulären Zugverkehrs dienender, bes. an Feiertagen zusätzlich eingesetzter Zug zur Personenbeförderung entlaufen (er entläuft), entlief, ist entlaufen fvo n bestimmten Haustieren): die Katze ist (uns) e. (ist weggelaufen und abhanden gekommen) entlausen fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. von Läusen be­ freien : die Gefangenen wurden entlaust; dazu Entlausung, die; -, -en /vorw. Sg .j entledigen, sich fsw. V b .; hat/ 1. sich einer Sache, jmds. e. 1.1. sich einer Aufgabe, Pflicht e. (einer Aufgabe, Pflicht nachkommen und dadurch frei davon werden) 1.2. er konnte sich dieses Gegners, seiner Verfolger e. (konnte diesen Gegner aus­ schalten, von seinen Verfolgern loskommen) — 2* geh. sich seines Mantels, seiner Kleider e. (sei­ nen Mantel, seine Kleider oblegen) entleeren fsw. Vb.; hat/ etw. durch Ausschütten, Ablassen o. ä . leeren: einen Behälter, Sack, die Aschenbecher e.; dazu Entleerung, die; -, -en entlegen /Adj.; nicht adv.f (sehr) abgelegen: an einer entlegenen Stelle; die Nachricht drang bis in die entlegensten Orte entlehnen fsw. Vb.; hat/ etw. aus einem fremden geistigen Bereich übernehmen und den eigenen Be­ dingungen anpassen: diese Säülen sind der grie­ chischen Baukunst entlehnt; das W ort ist aus der lateinischen Sprache entlehnt; dazu Entlehnung, die; -, - en 1. das Entlehnen — 2. das Entlehnte: Ent­ lehnungen (Lehnwörter) aus dem Lateinischen entleiben, sich fsw. Vb.; hat/ veraltend geh. (mit einer W affe) Selbstmord begehen entleihen, entlieh, hat entliehen Bücher e. (B ü ­ cher aus einer Bibliothek leihen); die entliehenen Bände zurückgeben; dazu Entleiher, der; -s, - jmd., der Bücher entleiht, entliehen hat entloben, sich /sw. V b.; hat/: er hat sich, sie haben sich entlobt (die Verlobung gelöst) entlocken fsw. Vb.; hat/: jmdm. ein Geheimnis e. (jmdn. geschickt dazu bringen, ein Geheimnis preis­ zugeben) ; nichts konnte ihr ein Lächeln e. (sie dazu bringen zu lächeln); scherzh. er entlockte dem Instrument (erzeugte auf dem Instrument) seltsame Töne entlohnen fsw. Vb.; hat/ 1.1. jmd. wird nach einer bestimmten Lohngruppe entlohnt (erhält Lohn nach einer bestimmten Lohngruppe) 1.2. veraltend jmdn. für seine Dienste e. (jmdm. für seine Dienste etw., bes. ein Entgelt, geben); zu 1.1 Entlohnung, die; -, - en: die E. erfolgt nach der Lohngruppe ... entlüften, entlüftete, hat entlüftet 1.1 . einen Raum e. (aus einem Raum verbrauchte Luft, bes. durch eine Anlage, entfernen) 1.2. Techn. eine Rohr­ leitung e. (aus einer Rohrleitung störende Luft, Gase ableiten); zu 1.1Entlüfter, der; -s, - Gerät, Anlage zum Entlüften (1.1) dazu Entlüftung, die; -, /o. Pl.j entmachten, entmachtete, hat entmachtet jmdn. e. jmdm., bes. einer herrschenden Gruppe, Klasse, die Macht nehmen: die Junta wurde entmachtet; die entmachteten Konzernherren; dazu Ent­ machtung, die; -, fo. Pl.f: die E. der Kapita­ listen und Großgrundbesitzer; die E. der Monopole entmannen /sw. Vb.; hat/: jmdn. e. (einem M ann durch Entfernen der Keimdrüsen die Zeugungsfähig- keit nehmen) entmenschen /sw. V b .; hat/ etw. entmenscht jmdn. etw. läßt jmdn. aufs äußerste verrohen (2): /vorw. im Part. Prät.j bestialisch mordende, entmenschte Horden entmilitarisieren jsw. V b .; h at/: ein Land, einen Staat e. (einen Staat verpflichten, seine m ilitäri-
Entmilitarisierung — entrüsten 323 sehe Macht ganz od. teilweise abzubauen); eine entmilitarisierte Zone (Gebiet, in dem auf Verein­ barung keine Truppen und militärischen Anlagen mehr stationiert sind); dazu Entmilitarisierung, die; jo. PL/ entmjschen, sich /sw. Vb.; hat/ Chem. Techn.: ein Gemisch entmischt sich (in einem Gemisch trennen sich die Bestandteile voneinander); dazu Entmischung, die; -, fo. P l.j entmisten, entmistete, hat entmistet die Ställe werden mechanisch entmistet (ausgem istet) entmündigen /sw. Vb.; hat/ jmdn. e. jmdm. durch Gerichtsbeschluß die Befugnis absprechen, rechts­ wirksam zu handeln: er ist entmündigt worden; man hat ihn entmündigt; O die Volksmassen wurden entrechtet, entmündigt; dazu Entmündi­ gung, die; -en jvorw. Sg .j entmutigen /sw. Vb.; hat/ jmdn. e. jmdm. den Mut, den Trieb zu (weiteren) Aktivitäten nehmen, jmdn. verzagt machen: ständige Mißerfolge ent­ mutigten ihn; mit diesem Einwand hat er mich entmutigt; sich nicht e. lassen; entmutigt sein Entnahme, die; -n jvorw. 8g .I das Entnehmen (1.1): die E. von Trinkwasser ist hier verboten entnazifizieren /sw. V b .; hat/ 1.1. den Staats-, Justizapparat e. (durch Maßnahmen der Entnazi­ fizierung von nazistisch belasteten Personen, nazi­ stischem Ungeist frei machen) 1.2. jmdn. e. jmdn. einem Verfahren im Rahmen der Entnazifizierung unterziehen und ihm gegebenenfalls Sühnemaßnah­ men auferlegen: er ist entnazifiziert worden Entnazifizierung, die; -en jvorw . Sg .j Gesamtheit der durch Direktiven des Alliierten Kontrollrates festgelegten Verfahren und Sühnemaßnahmen gegen Mitglieder der Nazipartei und nazistisch belastete Personen und die damit verbundene Beseitigung nazistischer Einflüsse auf die Leitung der Gesell­ schaft in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg entnehmen (er entnimmt), entnahm, hat entnom­ men 1.1 . etw. (einem Behältnis) e. etw. aus etw., bes. aus einem Behältnis, herausnehmen: er ent­ nahm der Mappe ein Schriftstück; ich habe zehn Mark aus der Kasse entnommen; an dieser Zapf­ stelle kann man Trinkwasser e. (herauslassen); (jmdm.) eine Gewebsprobe e. 1.2 . ich entnehme diese Meldung der Tagespresse (ich habe diese Meldung in der Tagespresse gelesen) — 2. etw. jmds. Äußerungen e. (etw. aus jmds. Äußerungen 1erfahren, erkennen, schlußfolgern); er ist, wie aus seinem Brief zu e. (ist), verreist entnerven jsw. Vb.; hat/ [..fon, auch ..von] etw. entnervt jmdn. etw. erschöpft jmds. Nervenkraft, macht jmdn. sehr nervös: die Aufregungen haben sie völlig entnervt; sie war völlig entnervt; ein entnervender Lärm entpfljehten, entpflichtete, hat entpflichtet jmd n . von seiner beruflichen, gesellschaftlichen Funktion entbinden: einen Richter, den alten Vorstand e.; dazu Entpflichtung, die; -, - en jvorw. Sg .f entpuppen, sich /sw. Vb. ; hat/ jmd. entpuppt sich als jmd., etw., etw. entpuppt sich als etw. jmd., etw. offenbart, erweist sich (nach einer gewissen Zeit) überraschend als von anderer Art, als es zunächst sch ien : die Kleine hat sich als gewiegte Intrigantin entpuppt; sie entpuppte sich als große musika­ lische Begabung; der Vorschlag entpuppte sich als raffiniertes Täuschungsmanöver entrahmen fsw. Vb.; hat/: Milch e. (den Rahm von der Milch schöpfen); entrahmte Frischmilch entraten (er enträt), entriet, hat entraten v e r ­ altend einer Sache, jmds. e. auf etw., jmdn. ver­ zichten: jvorw. in Verbindung mit einem Modalverbj er konnte, wollte ihrer Hilfe nicht e. enträtseln jsw. Vb.; hat/ etw., was unklar, rätselhaft ist, (für sich) klären: ein Geheimnis e.; eine alte Schrift e .; dieses ’ Geschreibe ist kaum zu e. (zu entziffern) entrechten, entrechtete, hat entrechtet jmdn . sein er (politischen) Rechte berauben, jmdm. seine (poli­ tischen) Rechte vorenthalten: jvorw. im Part. Prät.j durch solche Maßnahmen sollten die Massen ent­ rechtet werden; die entrechteten Bauern; eine Erhebung der Entrechteten; dazu Entrechtung, die; -, /o. PL/ Entree, das; -s, -s [atre:] veraltend,noch österr. (unmittelbar) hinter der als Eingang an, zu einem Haus, einer Wohnung dienenden Tür gelegener Vor- raum: ein komfortabel eingerichtetes E. entreißen, entriß, hat entrissen 1. jmdm. etw. e. jmdm. etw., was er (in Händen) hält, durch heftiges Zupacken und Ziehen wegnehmen: jmdm. die Tasche e.; O der Tod entriß ihm die Gefährtin — 2. geh. 2.1. es gelang ihnen, das Kind den Fluten zu e. (aus den Fluten zu retten); etw. den Flammen e. 2.2 . jmdn. der Lethargie e. (aus der Lethargie herausreißen); etw., jmdn. der Vergessenheit e. (wieder in die Erinnerung bringen) entre ngus [ätronu:] in unserem vertrauten K reis: wir werden heute abend ganz e. sein entrichten, entrichtete, hat entrichtet geh. , a u ch papierdt. Abgaben, den monatlichen Beitrag, eine Gebühr e. (bezah len); wir bitten Sie, den fäl­ ligen Betrag bis zum ... zu e. entringen, entrang,hat entrungen geh. 1.1 . jmdm. etw. e. jmdm. etw., was er (in Händen) hält, gegen dessen heftigen Widerstand unter Anstrengung weg­ nehmen: er entrang ihm die Waffe 1.2. sich jmdm. e. sich unter Anstrengung aus jmds. Umklammerung befreien: sie entrang sich seinen Armen —, 2. ein Laut, Seufzer entringt sich jmdm. , jmds. Brust (jmd. bringt mühsam, gequält einen Laut, Seufzer hervor) entrinnen, entrann, ist entronnen geh. einer Ge­ fahr e. (entgehen 1); seinen Verfolgern e. (ent­ kommen) entrollen jsw. Vb.; hat/ geh. etw. auseinander­ rollen: eine Fahne, einen Teppich e. entrosten, entrostete, hat entrostet etw. e. den Rost von etw. entfernen: Stahlplatten, die Träger (vor dem Anstrich, der Lackierung) e. entrücken jsw. Vb.; hat/ geh. jmdn. einer Sache e. jmds. Gedanken, Empfindungen aus der Situation, in der er sich befindet, in eine andere, vorgestellte od. die Wirklichkeit idealisierende Situation versetzen: jvorw. im Part. Prät.j der Wirklichkeit entrückt sein; er saß da, den Klängen hingegeben und völlig entrückt; dazu Entrücktheit, die; -, jo. Pl.j u. Entrückung, die; -, jo. Pl.j das Entrücktsein entrümpeln jsw. Vb.; hat/: den Boden, Keller e. (von Gerümpel frei machen) entrüsten, sich, entrüstete sich, hat sich entrüstet sich zornig, empört ablehnend über etw., jmdn. äuß er n : er entrüstete sich über ihr Verhalten, sein Vorgehen, über ihn; ich bin entrüstet (em­ 21*
324 Entrüstung — Entschlossenheit pört)!; dazu Entrüstung, die; /o. PLI das Entrüstetsein entsaften, entsaftete, hat entsaftet Obst, Beeren e. (aus Obst, Beeren mit einem Entsafter den Saft gewinnen); dazu Entsafter, der; -s, - Gerät, Apparat zum Gewinnen des Saftes aus Obst, Gemüse entsagen/sw. F6.; hat/ geh. einer Sache e. auf etw., das einem lieb ist, (schweren Herzens) verzichten: einer liebgewordenen Gewohnheit e.; als Nonne hatte sie gelobt, der W elt zu e.; dazw Entsagung, die; -en entsagungsvoll /Adj./ geh. (aws Pflichterfüllun g) auf das verzichtend, w einem lieb ist: ein ent­ sagungsvolles Leben führen entsalzen /sw. Vb.; hat/ etw. e. ans einer Substanz gelöste Salze entfern en: Meerwasser, Rohöl e. Entsatz, der; -es, Io. PL/ Mil. Kampfhandlungen zur Befreiung belagerter od. eingeschlossener T rup­ pen durch von außen herangeführte Truppen: ein Bataillon zum E. heranführen Entsatz Mil.| -armee, d ie; -truppe, die entschädigen fsw. Vb.; hat/ jmdn. e. jmdm. für einen Schaden, den man ihm verursacht hat, der ihm entstanden ist, einen Ausgleich zahlen, zukommen lassen : jmdn. angemessen, mit einer hohen Summe (für den Verlust) e .; die Grundstücke müssen ge­ räumt werden, die Eigentümer werden entschädigt Entschädigung, d ie; -, -en 1.1. /o. PI./ das Ent­ schädigen 1.2. das, bes. eine Geldsumme, womit jmd. entschädigt wird: sie bekommen eine E. (von 300 Mark); (jmdm.) eine E. (für etw.) zahlen entschädigungslos /A d j.; nicht präd.j: eine ent­ schädigungslose Enteignung (Enteignun g ohne Entschädigung) entschärfen /sw. Vb.; hat/ 1. eine Bombe, Mine e. (an einer Bombe, Mine die Zündvorrichtung ent­ fernen) — 2. /vorw. BRD/ einen Konflikt, eine Aus­ einandersetzung e. (so beeinflussen, daß der K on ­ flikt, die Auseinandersetzung weniger explosiv wird) Entscheid, der; -(e)s, -e förmlich ausgesprochene Entscheidung bes. eines behördlichen, gesellschaft­ lichen Organs o. ä .: nach dem E. des Kreisgerichts ist er verpflichtet...; den E. des Arztes abwarten entscheiden, entschied, hat entschieden f / auch entscheidend, entschieden/ 1.1. sich e. sein H an deln , Verhalten bewußt und gezielt auf eine von zwei od. mehreren Möglichkeiten festlegen: du mußt diche., was du tun willst; wofür hast du dich entschieden?; er kann sich nicht e., hat sich sehr schnell ent­ schieden; „welchen Stoff möchten Sie?“ „Ich ent­ scheide mich für*den blauen“ 1.2. jmd. entscheidet etw. jmd. legt bei zwei od. mehreren Möglichkeiten des Handelns, Verhaltens fest, was zu realisieren ist: er soll e., was geschehen soll; das muß der Direktor e .; darüber wird eine Kommission e .; er hat anders entschieden; die Sache ist noch nicht entschieden 1.3 . dieses Ereignis entschied (über) sein weiteres Leben (war für sein weiteres Leben bestimmend); dieses Ereignis war entscheidend für ih n; das Los soll e., wer eine Karte bekommt 1.4 . morgen wird (es) sich e. (wird geklärt, stellt sich heraus), ob ...; das entscheidet sich erst nach seiner Rückkehr 1.5. Sport einen Wettkampf für sich e. (einen Wettkampf gewinnen) (können)"1; das Spiel ist noch nicht entschieden (es ist noch nicht eindeutig, wer das Spiel gewinnen wird) entscheidend /A dj.; / auch entscheiden/ von rich­ tungweisender Bedeutung: das ist eine entschei­ dende Verbesserung (eine Verbesserung, durch die die Qualität von etw. erheblich gesteigert wirdl); die Lage hat sich e. verändert; eine entscheidende Veränderung; e. dafür ist, daß ... Entscheidung, d ie ; -, - en 1.1. /zu entscheiden 1.1 u. 1.2/ das (Sich)entscheiden: eine E. treffen, fällen, herbeiführen (etw. entscheiden 1.2); du mußt zu einer E. kommen (mußt dich entscheiden); Ent­ scheidungen aus dem Wege gehen 1.2. fzu ent­ scheiden 1.2/ das, was entschieden wird, worden ist: die E. des Gerichts besagt, lautet dahin, daß ... Entscheidungsl -befugnis, die Befugnis, (über) etw. zu entscheiden: der Abteilungsleiter hat in diesem Falle keine E .; -findung, d ie; -, -en fachspr. das Erarbeiten einer Entscheidung (1.2), einer künftigen Verfahrensweise: das Zusammenwirken verschie­ dener Fachleute, von Richtern und Laien bei der E .; jmdn. an der E. beteiligen; -lauf, der Sport Endlauf; -spiel, das Sport Spiel, das nach Spielende bei Gleichstand nach Punkten od. Torrn zwischen zwei miteinander im Wettkampf stehenden Mannschaften angesetzt wird, um den Sieger zu er­ m itteln; -Vorbereitung, die fach sp r. vorbereitende Arbeiten für die Entscheidungsfindung entschieden /A d j.; / auch entscheiden/ 1. ein e ausgeprägte, eindeutige M einung entschlossen ver­ tretend, zum Ausdruck bringend: er ist ein ent­ schiedener Gegner dieser Auffassung; seine Haltung ist in diesem Punkte sehr e.; etw. e., auf das ent­ schiedenste ablehnen — 2. / nicht präd./ eindeutig, klar ersichtlich: das ist e. (gewiß, bestimmt) zuviel, das beste; das ist ein entschiedener Vorteil; das ist e. ein Gewinn; zu 1 Entschiedenheit, die; -, /o. Pl.f entschiedene Haltung: er behauptete dies mit (aller) E. entschlacken /sw. V b.; hat/: den Körper e. (durch Medikamente, entsprechende Ernährung den Körper von belastenden, nicht nutzbaren Stoffwechselproduk­ ten befreien); dieser Tee entschlackt entschlafen (er entschläft), entschlief, ist ent­ schlafen geh. verhüll, (ohne Qualen) sterben: er ist friedlich e. entschleiern /sw. Vb.; hat/ geh. 1. etw. enthüllen (2.1): ein Geheimnis, Rätsel e. — 2. das Gesicht e. (einen vor das Gesicht gezogenen Schleier Zurück­ schlagen, entfernen, so daß das Gesicht zu sehen ist) entschließen, sich, entschloß sich, hat sich en t­ schlossen j / auch entschlossen/ (nach Erwägen, Zögern) zu der Absicht gelangen, etw. Bestimmtes zu tun, sich in bestimmter W eise zu verhalten: er hat sich sofort entschlossen, konnte sich noch nicht e.; ich habe mich entschlossen abzufahren; ich kann mich nicht dazu e.; du mußt dich e., ob du mit­ kommen willst (oder nicht); er ist zu diesem Schritt entschlossen; kurz entschlossen sagte er zu Entschließung, die; -, -en die den gemeinsamen Wil­ len zu bestimmtem Handeln einer (versammelten) Gruppe von Personen ausdrückende Erklärung: eine E. einbringen, annehmen, verabschieden Entschließungs|entwurf, d e r: der Versammlung einen E. vorlegen entschlossen /Adj.; / auch entschließen/ von festem Willen und unbeirrbarer Haltung (zeugend): ein entschlossener Verfechter dieser Auffassung; sein entschlossenes Eintreten für diese Sache; dazu Entschlossenheit, die; -, j o . P L I
entschlüpfen — entspannungsfeindlich 325 entschlüpfen jsw. Vb.; ist/ 1. (unbemerkt) schnell und gewandt jmdm. od. einer bedrohlichen, un­ angenehmen Situation entkommen: ist mir der Bengel doch entschlüpft! — 2 . die Bemerkung, das ist mir so entschlüpft (entfahren) Entschluß, der; Entschlusses, Entschlüsse A b ­ sicht, zu der sich jmd. entschlossen hat: einen E. / fassen, revidieren, umstoßen, bereuen; das war ein schneller, schwerer E. (zu der Absicht hat sich jmd. schnell, zögernd entschlossen); du mußt (endlich) zu einem E. kommen entschlüsseln jsw. Vb.; hat/ etw. e. aus einem chiffrierten, kodierten Text den ursprünglichen Text herstellen-, eine geheime Nachricht e .; O ein Ge­ heimnis e. (hinter ein Geheimnis kommen); eine rätselhafte Andeutung e.; da zu Entschlüsselung, die; -, - en fvorw. Sg .j entschuldbar fA dj.; nicht adv./ so beschaffen, daß man es entschuldigen kann : unter diesen Umständen ist sein Verhalten e. entschuldigen jsw. Vb.; hat/ 1.1. sich e. jmdn. bit­ ten, einem od. jmdm. ein fehlerhaftes Verhalten nachzusehen, nicht nachzutragen', sich bei jmdm. für etw. e .; das war nicht recht von dir, entschul­ dige dich (dafür, bei ihm)!; sich für sein Zuspät­ kommen e. 1.2. /als Bittej jmdm. fehlerhaftes Verhalten nachsehen, nicht nachtragen: e. Sie dieses Versehen, meine Unaufmerksamkeit!; fin Höflichkeitsformelnl bitte, e. Sie, e. Sie bitte!; e. Sie bitte die Störung, daß ich störe! 1.3. jmdn., sich e. jmdm. unter Angabe des Grundes mitteilen, daß jmd., daß man nicht anwesend sein kann: ein Kind in der Schule e.; sich beim Abteilungsleiter e.; er fehlt entschuldigt; Herr N läßt sich e., er ist verreist 1.4 . jmdn., etw. e. jmds. zunächst nicht zu billigendes Verhalten, einen zunächst nicht zu billigenden Zustand, Sachverhalt als begründet ver­ ständlich machen: sie nimmt ihn in Schutz und entschuldigt ihn immer; sein Verhalten, dieser Zustand ist nicht, mit nichts zu e .; etw. entschul­ digt etw., jmdn: das entschuldigt (alles) nicht seine Nachlässigkeit; damit ist das nicht zu e. Entschuldigung, d ie ; -, -en 1.1. Grund, Begründung, die dazu dient, etw., jmdn. zu entschuldigen: dafür gibt es keine E.; etw. als E. gelten lassen; etw. zu seiner, jmds. E. Vorbringen, sagen 1.2. /o. P l.f jmdn. um E. bitten (jmdn. bitten, daß er ihm etw. entschuldigen m öge); E. (bitte)! /Höflichkeits- formell 1.3. Worte, mit denen sich jmd. für etw. ent­ schuldigt: er stammelte eine E. 1.4 . einem Kind eine E. (einen Zettel mit einer Erklärung, die das K ind entschuldigen 1.3 soll) mitgeben, schreiben Entschuldigungsl -grund, der Grund, der jmdn. ent­ schuldigt (1.4); -Zettel, der Entschuldigung (1.4) entschweben jsw. Vb.; ist/ 1. sich schwebend ent­ fern en: der Ballon entschwebte in die Lüfte — 2. spött. in geziert graziöser Bewegungsart davon­ gehen: Fräulein N wandte sich ab und entschwebte (in d en Saal) entschwinden, entschwand, ist entschwunden geh. 1. verschwinden: er, das Auto entschwand (im Ne­ bel, unseren Blicken) — 2 . das, sein Name ist mir, meinem Gedächtnis entschwunden (das, seinen Namen habe ich nicht mehr im Gedächtnis) — 3 . wie die Jahre e. (vergehen 1)! entseelt /Adj./ veraltend geh.; er sank e. (leblos, tot) zu Boden entsenden, entsandte, auch entsendete, hat ent­ sandt, auch entsendet jmdn. m it einem (offiziellen) Auftrag irgendwohin schicken: ein Bote wurde (nach N) entsandt; einen Delegierten (zu einem Kongreß) e. entsetzen /sw. Vb.; hat/ 4.1. etw. entsetzt jmdn. etw. macht jmdn. fassungslos vor Schreck, Abscheu, Empörung: sein Anblick entsetzte mich; ich bin entsetzt (darüber); sich entsetzt abwenden 1.2. veraltend sich e. vor Schreck, Abscheu, Empörung aus der Fassung geraten: sie entsetzte sich bei die­ sem Anblick Entsetzen, das; -s, /o. Pl.j mit Grauen, Abscheu, Empörung verbundener Schreck: starr vor E. sein; E. spiegelte sich auf seinem Gesicht; ich höre mit E., zu meinem E., daß ... entsetzen!erregend fAdj.f Entsetzen hervorrufend: ein entsetzenerregender Anblick entsetzlich /Adj.f 1. furchtbar, schrecklich: ein entsetzliches Verbrechen; ein entsetzliches Bild bot sich unseren Augen; das ist ja e.! — 2. umg. Idrückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: dort war ein entsetzliches (sehr großes) Gedränge; ich habe (einen) entsetzlichen Hunger; /adv./ es ist e. (sehr) heiß heute, dauert e. lange; wir froren e. entseuchenjsw. Vb.; hat/ 1.1. ein Gebiet e. (von radioaktiver od. chemischer Verseuchung befreien und es wieder nutzbar machen) 1.2. einen Raum des­ infizieren; dazu Entseuchung, die; -, jo. Pl.j entsichern jsw. V b.; hat/: eine Waffe e. (durch Lösen 1.2.1 der Sicherung 2.2 zum Schießen bereit­ machen) entsinnen, sich, entsann sich, hat sich entsonnen sich (einer Sache, jmds.) e. sich an etw., jmdn. er­ innern: ich entsinne mich eines Abends, da ...; wenn ich mich recht entsinne, war das im Herbst entsorgen jsw. V b.; hat/: ein Kernkraftwerk, ein Stadtgebiet e. (den anfallenden Müll, Abfall aus einem Kernkraftwerk, Stadtgebiet wegbringen und deponieren, vernichten); dazu Entsorgung, die; jo. Pl.j entspannen jsw. Vb.; hat/ 1.1. sich, den Körper, einen Muskel e. (die Spannung, in der sich der Körper, ein Muskel befindet, verringern); entspannt auf demRücken liegen 1.2. sein Gesicht entspannte sich (aus seinem Gesicht wich die Spannung) — 2.1. sich e. sich nach einer Anspannung erholen: sich am Abend, bei Sport und Spiel e. 2.2 . etw. ent­ spannt etw. verschafft jmdm. nach einer Anspannung Erh olu n g: gehen wir spazieren, das entspannt — 3.1. einen angespannten Zustand weniger brisant m a ch e n : Anstrengungen unternehmen, um die Lage in diesem Teil des Kontinents zu e. 3 .2 . die Lage entspannte sich allmählich (wurd e allmählich weniger angespannt) Entspannung, die; -, jo. Pl.j 1. das Sichentspannen: man braucht einmal eine Stunde der E .; in der schönen Umgebung von N finden viele Urlauber Erholung und E. — 2. (Bestrebungen hin auf ein) entspanntes Verhältnis zwischen Staaten unterschied­ licher Gesellschaftsordnung auf der Basis der fried­ lichen Koexistenz: eine Politik der E. verfolgen; für Abrüstung und E. eintreten; die (internationale) E. fördernde Vereinbarungen entspannungs/Entspannungs z u E ntsp annung 2| -feindlich jAdj.j gegen die Entspannungspolitik
326 Entspannungspolitik — entwerfen ger ich tet: entspannungsfeindliche Politik; -politik, die die Entspannung fördernde Politik; -prozeß,der: den E. fördern, vorantreiben entspannen, sich, entspann sich, hat sich entspon- nen zwischen ihnen entspann sich (en tstan d allmählich) eine Diskussion, ein freundschaftliches Verhältnis; es entspann sich ein Dialog entsprechen (er entspricht), entsprach, hat ent­ sprochen // auch entsprechend/1. etw., jmd. ent­ spricht einer Sache etio., jmd. ist so, wie es einer Sache angemessen ist, als gemäß erwartet wird: das, der Bewerber entspricht nicht unseren Vorstel­ lungen, den Anforderungen; das entspricht nicht den Tatsachen (stimmt mit den Tatsachen nicht überein); der Werkstoff ist nicht ersetzbar, es gibt nichts Entsprechendes (nichts ihm Gleichkommen- des)', für eine Tätigkeit eine entsprechende Be­ zahlung bekommen; jmdn. seinen Fähigkeiten entsprechend einsetzen — 2. ich kann Ihrer Bitte leider nicht e. (Ihre Bitte leider nicht erfüllen) entsprechend \Präp. mit Bat.; dem Nomen vor- od. nachgestellt; / auch entsprechen/ 2gem äß: e. der Anordnung, der Anordnung e.; wir werden dem Vorschlag e. verfahren Entsprechung, d ie; -, - en etw., was etw. anderem (in bestimmter W eise) gleichartig, vergleichbar ist: dieses alte Ornament findet seine E. in einem modernen Motiv; für dieses englische Wort gibt es im Deut­ schen keine (genaue) E. entspringen, entsprang, ist entsprungen 1. der Fluß, Bach entspringt an diesem Berg (hat an diesem Berg seine Quelle); die Elbe entspringt im Riesengebirge — 2 . etw. entspringt einer Sache etw. hat seinen Ursprung, Ausgangspunkt in etw.: das sind Vorstellungen, die nur seiner Phantasie e. entstammen fsw. Vb.; nur im Präs. u . Prät.j: er entstammt(e) (stammt, stammte aus) einer alten Bauernfamilie entstehen, entstand, ist entstanden 1.1 . b egin n en zu existieren, zu sein: wie das Leben auf der Erde entstand; ein neuer Stadtteil entsteht (wird gerade geschaffen); etw. ist im Entstehen begriffen 1.2 . als Folge zustande kommen, sich 1ergeben (1.3): daraus entstand ein Streit; bei dem Experiment entsteht (bildet sich) ein Gas; sag es, damit kein Verdacht entsteht; zu 1.1 Entstehung, die; jo. P l.j: die E. des Lebens auf der Erde; die E. eines Romans entsteigen, entstieg, ist entstiegen geh . einer Sache e. 1. aus etw. steigen (1.2): dem Abteil entstieg ein Herr, der ... — 2. aus etw. aufsteigen (2.1): wallende Nebel e. dem See entsteinen /sw. Vb.; hat/: Kirschen, Pflaumen e. (aus den Kirschen, Pflaumen die Steine entfernen) entstellen /sw. Vb.; h at/1. etw. entstellt jmdn., etw. etw. verändert das Aussehen von jmdm., etw. sehr zum Negativen (und fast zur Unkenntlichkeit): die Narbe entstellt ihn, sein Gesicht; er ist (davon) entstellt, sieht entstellt aus; die Leitungen e. die Landschaft — 2 . etw. so darstellen, daß ein falsches, verzerrtes Bild der betreffenden Sache entsteht: ent­ stellende Meldungen, Berichte; durch den Druck­ fehler wird der Sinn des Satzes entstellt; zu 2 Ent­ stellung, die; -, - en entstellende Darstellung: der Bericht enthält eine Reihe von Entstellungen entstören /sw. V b.; hat/ 1.1. einen Fernsprech­ anschluß e. (eine an einem Fernsprechanschluß aufgetretene Störungbeseitigen)1.2.Elektrotechn. ein elektrisches Gerät in einen solchen Zustand brin­ gen, daß darin keine von anderen Geräten verursach­ ten Störungen auftreten od. daß es andere Geräte nicht stört: einen Motor e.; dazu Entstörung, die; -, - en fvorw. Sg./ entströmen /sw. V b.; ist/ geh .: einer Leitung ent­ strömt Gas (aus einer Leitung strömt Gas aus) enttäuschen /sw. Vb.; hat/ jmdn., etw. e. jmds. positive Erwartungen, Hoffnungen nicht erfüllen (und ihn dadurch traurig, niedergeschlagen machen): er hat mich, meine Erwartungen enttäuscht; von jmdm. enttäuscht sein; ich bin tief enttäuscht; ein enttäuschtes Gesicht machen; der Theater­ abend enttäuschte (war nicht so gut, wie allgemein erwartet wurde) Enttäuschung, d ie ; -, - en 1.1. Tatbestand, Ge­ schehen, wodurch jmd. enttäuscht worden ist: das war eine große, bittere E. (für m ich); er hat viele Enttäuschungen erlebt 1.2 . /o. PI./ das Enttäuscht­ sein : seine E. war groß, als er erfuhr, daß ... entthronen fsw. Vb.; hat/: der Weltmeister wurde entthront (sein Rekord wurde überboten) enttrümmern /sw. Vb.; hat/: die zerbombten Städte mußten enttrümmert (von Trümmern frei gemacht) werden entwachsen (er entwächst), entwuchs, ist ent­ wachsen jmd. entwächst einer Sache, jmdm. jmd. gelangt in seiner Entwicklung über ein durch etw., jmdn. bestimmtes Stadium hinaus (so daß er jmds. Obhut, Führung nicht mehr bedarf und sich ihr nicht mehr unterordnet): sie ist dem Kreis der Jugendfreunde, ihrem Elternhaus e. -| - den Kinderschuhen e. sein entwaffnen, entwaffnete, hat entwaffnet 1. jmdn. e. jmdm. die Waffe(n) abnehmen: die Gefangenen e.; der Verbrecher wurde überwältigt und ent­ waffnet — 2. jmdn. durch (verblüffend) freund­ liches, schlagfertiges, überzeugendes Entgegnen od. Entgegenkommen zum Aufgeben seiner widerstreben­ den Haltung bringen: ihre Liebenswürdigkeit, Schlagfertigkeit entwaffnete ihn, war entwaffnend; ein entwaffnendes Argument Entwarnung, die; -, -en /vonv. Sg./ akustisches Signal, das den Alarmzustand für beendet erklärt: nach einer Stunde kam (die) E., wurde E. gegeben entwässern /sw. V b.; hat/ 1. ein Terrain e. (aus einem Terrain im Erdboden enthaltenes über­ schüssiges, unerwünschtes Wasser ableiten); ein Sumpfgebiet e. — 2. den Körper e. krankhafte, unerwünschte Wasseransammlungen im Körper be­ seitigen : ein Medikament zum Entwässern; dazu Entwässerung, d ie ; - , - en \vorw. Sg .f entweder /als Glied der mehrteiligen K onj. e. ... oder; nebenordnend; disjunktiv/: / oder (1.1.3) entweichen, entwich, ist entwichen 1. geh. en t­ fliehen : drei Häftlinge sind in der Nacht (aus der Haftanstalt) entwichen — 2 . an der defekten Stelle entweicht Gas (tritt Gas aus); die Luft entwich aus dem Ballon entweihen /sw. Vb.; hat/ veraltend, oft spött. etw. e. mit etw., was (für jmdn.) etw. Weihevolles, Feierliches an sich hat, respektlos verfahren: ein Ideal, Andenken e. entwenden, entwendete, hat entwendet geh. etw. stehlen (1): es ist Geld (aus der Kasse) entwendet worden; er hat ihm die Brieftasche entwendet entwerfen (er entwirft), entwarf, hat entworfen
entwerten — Entwurf 327 1.1. etw. nach eigenen Ideen modellhaft zeichnen: ein Kleid, neues Modell, Muster, einen Bauplan e. 1.2. einen Text zunächst nur in seinen Grundzügen formulieren, noch nicht in allen Einzelheiten aus­ arbeiten: (den Text für) eine Resolution, Rede e. — 2. in seiner Rede entwarf er ein eindrucksvolles Bild (gab er eine eindrucksvolle Schilderung) jener Zeit, seiner Persönlichkeit entwerten, entwertete, hat entwertet 1. einen Fahr­ schein, eine Briefmarke e. (als fü r jede weitere Nutzung nicht verwendbar kennzeichnen) — 2. etw. in seinem Wert herabsetzen, mindern: das Geld wurde, war entwertet; zu 2 Entwertung, die; -, Io.Pli entwjckeln /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw., jmd. ent­ wickelt sich etw. , jmd. verändert sich fortlaufend hin zu neuen, oft höheren Qualitäten, zu einem fort­ geschrittenen Zustand: etw. entwickelt sich in Gegensätzen; die sich entwickelnde Gesellschaft; die entwickelte (einen fortgeschrittenen Zustand er­ reicht habende) sozialistische Gesellschaft; die Be­ ziehungen e. sich zufriedenstellend; er hat sich (in der Schule) gut entwickelt; die Pflanzen e. sich (gedeihen) hier gut; etw., jmd. entwickelt sich zu etw .: das ehemalige Agrarland hat sich zu einem Industriestaat entwickelt; er hat sich (vom Jüng­ ling) zum Mann entwickelt; etw. entwickelt sich aus etw.: aus der Puppe entwickelt sich der Schmetterling; aus dem Gespräch entwickelte sich ein Streit; hei der Verbrennung entwickelt sich (entsteht) Gas 1.2. sie ist schon voll, noch nicht so entwickelt (zu voller, noch nicht zu voller körper­ licher Reife gelangt) 1.8 . etw. entwickelt etw. etw. läßt etw. entstehen: die Kohle, der Ofen entwickelt große Wärme — 2 . neue Maschinen, Methoden, ein neues Medikament, Verfahren e. (erdenken und kontinuierlich, in mehreren Stufen hersteilen, schaf­ fen) — 8 .1. jmdn. heranbilden (1): der Betrieb soll selbst Kader, Fachkräfte e. 8 .2 . die Volkswirt­ schaft planmäßig e. (bewußt zu einem fortgeschritte­ neren Zustand führen) — 4. etw, folgerichtig, Punkt für Punkt darlegen: er entwickelte (uns) seinen Plan, seine Theorie — 5 . etw. entfalten (3): (bei einer Tätigkeit) Eifer, Phantasie e. — 6. einen Film e. (einen belichteten Film mit Chemikalien behandeln, so daß die aufgenommenen Bilder sicht­ bar werden); die Aufnahmen sind noch nicht ent­ wickelt Entwickler, der; -s, - Fotogr. zum Entwickeln (6) dienende Flüssigkeit Entwicklung, die; -en 1. das Sichentwickeln: etw. nimmt eine rasche, ungestörte E .; das ist eine erfreuliche, gefährliche, rückläufige E .; eine dialek­ tische, gesetzmäßige E .; jmds. berufliche, gesell­ schaftliche E .; in diesen Ländern vollzieht sich eine revolutionäre E. (ein revolutionärer Prozeß), vollziehen sich demokratische Entwicklungen; die E. vom Kind zum Erwachsenen; die E. (das E nt­ stehen 1.2) von Rauch, Dampf — 2. fo. Pl.f körper­ licher Reifeprozeß des Menschen: er ist jetzt in der E. 8. fo. PLI das Entwickeln (2): die E. eines Verfahrens; eine Abteilung für Forschung und E. — 4. Io. PL/ das Entwickeln (3): die planmäßige E. der Volkswirtschaft Entwieklungs/entwjcklungs| -alter, das fo . P l.f Lebensabschnitt, in dem sich der körperliche R eife­ prozeß des Menschen vollzieht: der Junge ist jetzt im E.; -bedingt /Adj.; nicht adv./ durch eine, die Entwicklung (1, 2) bedingt: entwicklungsbedingte Schwierigkeiten; -etappe, die Etappe einer E nt­ wicklung (1); -fähig /Adj.; nicht adv./ sich noch weiter entwickeln (1.1) könnend od. entwickeln (3) lassen d : entwicklungsfähige Kader; die Forschung auf diesem Gebiet ist noch e.; -gang, der fo, Pl.f Gang (4) einer Entwicklung (1): der geschichtliche, jmds. persönlicher E .; -geschiehte, die /o. PL/ Teil­ gebiet der Biologie, das sich mit der individuellen und stammesgeschichtlichen Entwicklung der Orga­ nismen befaßt; dazu -geschichtlich /Adj./; -gesetz, das einer Entwicklung (1) innewohnende Gesetz­ m äßigkeit: die Entwicklungsgesetze in Natur und Gesellschaft; -helfer, der /BRD; Bez. für jmdn., der im Rahmen der Entwicklungshilfe in einem Ent­ wicklungsland tätig ist/; -hilfe, die /BRD; euphemi­ stische, der Verschleierung neokolonialistischer Ziele dienende Bez. für die aus imperial. Ländern in die Entwicklungsländer fließenden Gelder, Waren und Leistungen/; -jahre, die /PL/ vgl. - alter; -land, das (ehemaliges Kolonial)land mit nur wenig entwickel­ ten Produktivkräften und infolge kolonialer Aus­ beutung, langer Abhängigkeit wenig entwickelter Wirtschaft und niedrigem sozialem Niveau; -linie, die Entwicklungen (1) als kontinuierliche Stufen­ folge in einer Richtung gesehen: geschichtliche Ent­ wicklungslinien aufzeigen; -möglichkeit, die M ög­ lichkeit, sich zu entwickeln (1.1): der Betrieb bietet ihm gute Entwicklungsmöglichkeiten; -phase, die vgl. - etappe; -prozeß, der Prozeß, Ablauf einer Entwicklung; -richtung, die Verlauf einer Ent­ wicklung auf ein bestimmtes Ziel zu; -roman, der Literaturwiss. Roman, der die Entwicklung einer Zentralfigur von der Kindheit, Jugend bis zur ge­ reiften Persönlichkeit wiedergibt; -Stadium, das in einer Entwicklung (1) erreichtes Stadium; -stufe, die vgl. -Stadium; -tempo, das /o. Pl.j Tempo, in dem sich eine Entwicklung (1) vollzieht; -tendenz, die vgl. - richtung entwirren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. ungeordnet Ver­ schlungenes in einen geordneten Zustand bringen: die Leinen, ein Garnknäuel e. — 2. eine verworrene Angelegenheit durch-, überschaubar machen: die Ver­ hältnisse dort, die Zusammenhänge sind kaum zu e. entwischen /sw. Vb.; ist/ umg. (schnell und) ge­ schickt entkomm en: der Bursche ist mir, ist durchs Fenster entwischt entwöhnen /sw. V b.; hat/ jmdn. (einer Sache) e. jmdn. von etw. Gewohntem, einer Gewohnheit ab­ bringen: fvorw. in der Form/ einer Sache entwöhnt sein: er war dieser Arbeit völlig entwöhnt; er soll entwöhnt werden (ihm soll der Gebrauch eines süchtig machenden Mittels abgewöhnt werden); einen Säugling e. (einem Säugling allmählich statt Mutter­ milch andere Nahrung geben); dazu Entwöhnung, die; -, fo. Pl.j entwürdigen jsw. Vb.; hat/ jmdn. seiner Würde berauben, jmdn. erniedrigen: sich nicht e. lassen; sie mußten unter entwürdigenden Bedingungen leben; eine entwürdigende Behandlung Entwurf, der; -(e)s, Entwürfe /zu entwerfen 1/ 1.1* entioorjenes Modell, entworfene Zeichnung: ein E. für ein neues Stadtviertel; Entwürfe zeichnen, vor­ legen 1.2. entworfener Text: einen E. (für eine Resolution) verfassen; damals entstand der E. zu dem Roman
328 entwurzeln — Epigram m entwurzeln /sw. V b.; hat/ 1. der Sturm hat viele Bäume entwurzelt (aus der Erde gerissen und um­ gestürzt) — 2. die Ausgewanderten waren ent­ wurzelt (auf Grund des Verlustes des angestammten Lebensbereiches nicht in der Lage, in dem neuen Lebensbereich festen Fu ß zu fassen) entziehen, entzog, hat entzogen 1. jmdm. , einer Sache etw. e. 1 .1 . jmdm. seine Hand e. (seine Hand aus jmds. Hand ziehen) 1.2. einer Sache etw. e.: die Pflanze entzieht dem Boden Wasser (nimmt.aus dem Boden Wasser in sich auf); einem Gemisch Flüssigkeit, Fett e. (Flüssigkeit, Fett aus einem Gemisch entfernen) 1*3. jmdm. etw. e. jmdm. etw. (wegnehmen und) nicht mehr gewähren: jmdm. die Fahrerlaubnis, Zuwendungen, die Zigaretten, Drogen e.; <0 jmdm. das, sein Vertrauen e.; da­ mit ist diesen Machenschaften der Boden ent­ zogen 1.4 . etw. jmds. Zugriff e. (unmöglich machen, daß etw. weiterhin jmds Zugriff ausgesetzt ist); die Kinder waren damit ihrer Kontrolle entzogen — 2. sich einer Sache, jmdm. e. 2 .1 . sich einer Um­ armung e. (sich aus einer Umarmung losmachen); O sich jmds. Charme, Reiz nicht e. können (jmds. Gharme, Beiz erliegen) 2.2. geh. sich von etw., jmdm. zurückziehen: er hat sich dem Treiben ent­ zogen, entzieht sich seinen Freunden: O der See entzog sich unseren Blicken (verschwand aus unserem Blickfeld) 2.3 . sich einer Sache e. einer Sache durch eigene Aktivität entgehen: er konnte sich der Verhaftung (durch die Flucht) e. 2 .4 . geh. sich einer Pflicht e. (eine Pflicht nicht wahr­ nehmen, nicht auf sich nehmen); sich der Verant­ wortung e. 2.5. gespreizt etw. entzieht sich jmds. Kenntnis (jmd. weiß von etw. nichts); das entzieht sich Ihrer Beurteilung (das kön nen S ie nicht beurteilen) Entziehungs| -erscheinungen, die jPl.f durch Ent­ ziehen, bes. von Drogen, hervorgerufene Erscheinun­ gen bei einem Süchtigen: jmd. zeigt, hat E.; - kur, die Kur (1), durch die ein Suchtkranker entwöhnt werden soll entziffern fsw. Vb.; hat/ etw. schwer Lesbares nur mühsam lesen können: jmds. Handschrift e.; die Inschrift ist schwer, kaum zu e. entzücken fsw. Vb.; hat; /* auch entzückend/ etw., jmd. entzückt jmdn. etw., jmd. erregt (plötzlich) jmds. helle Freude, Begeisterung und Wohlgefallen: der Anblick, die Kleine entzückte uns; jmd. ist von etw., jmdm. entzückt; ich bin entzückt, Sie zu sehen; etw. entzückt betrachten Entzücken, das; -s, fo. Pl.f (plötzliche) helle Freude, Begeisterung: etw. versetzt jmdn. in E., ruft jmds. E. hervor; etw. mit E. betrachten, vernehmen entzückend /Adj.; / auch entzücken/ Entzücken hervorrufend, reizend: ein entzückendes Kind; ein e. besticktes Kleid; die Bluse ist e. Entzug, der; -(e)s, fo. PL ; zu entziehen 1.2 u. 1 .3/; zu 1.2: der E. von Flüssigkeit; zu 1.3: der E. der Fahrerlaubnis Entzugs|erscheinungen, die fPl.f Entziehungser­ scheinungen entzünden, entzündete, hat entzündet 1.1.1. g eh . etw. anzünden (1.1): eine Kerze, das Feuer im Kamin e. 1 .2 . die Kohlen haben sich entzündet (sind von selbst in Brand geraten) — 2. sich e. entfacht (1.2) werden: geh. eine Leidenschaft, Haß entzündet sich*1; daran, an dieser Frage entzündete sich ein Streit — II . etw. entzündet sich etw. rötet, erhitzt sich und schwillt an auf Grund pathologischer Vorgänge im, am Körper: die Wunde hat sich ent­ zündet; der Finger ist entzündet; entzündete Augen entzündlich /Adj.; nicht adv.f I. eine Entzündung (I) anzeigend, hervorrufend: ein entzündlicher Pro­ zeß — II . entzündliche (leicht brennbare) Substan­ zen, Materialien Entzündung, die; -, - en I. Krankheit, krankhafter Zustand, wobei etw. entzündet ist: eine E. (im Arm) haben; eine E. der Luftwege — H .l.l. das An­ zünden (1.1) 1.2. das Sichentzünden entzwei fAdj.; nur präd.f 1.1. in Stücke gegangen, in einzelne Teile auseinandergegangen: die Vase, das Spielzeug ist e. 1 .2 . unser Radio ist e. (defekt) en'zweien fsw. Vb.; hat; von jeweils zwei Partnern, Parteienf 1.1. sich e .<durch Streit dahin kommen, daß man einander feindlich gesinnt ist: die Ge­ schwister haben sich entzweit, sind mit den Eltern entzweit 1.2 . zwei Partner, Parteien e. bewirken, daß zwei Partner, Parteien miteinander uneinig we den: er, dies hat die Freunde entzweit entzwei| -gehen fVb.f 1.1. in Stücke gehen, in einzelne Teile zerbrechen: der Teller ist entzwei­ gegangen 1.2. der Plattenspieler ist entzwei - gegangen (ist defekt); -machen fVb.f etw. dadurch, daß man es in Stücke gehen läßt od. einzelne Teile unbrauchbar macht, insgesamt unbrauchbar machen : der Junge hat das Spielzeug, die Uhr entzwei - gemacht; -reißen /Vb.; hat/ etw. zerreißen: den Brief e. en vogue [ävo:k] geh.: etw. ist e. (ist zur Zeit sehr in Mode, aktuell) Enzian, der; -s, - [ . .a:n] 1. fo. Pl.f im Hochgebirge wachsende Pflanze mit leuchtend blauen, auch gelben od. lila glockenförmigen Blüten — 2. /bei Mengen­ angabe PI. Enzian/ aus den Wurzeln von 1 her- gestellter Branntwein: einen E. trinken; bitte drei E.! Enzyklika, die; Enzykliken [..y:..] Rel. kath. eine autoritative Stellungnahme zu kirchlichen Fra­ gen enthaltendes Rundschreiben des Papstes an die Kirche Enzyklopädie, die; -, -n [..tsy.., .. tsi.., PI. ..i:on] einen Überblick über alle Wissensgebiete od. ein Wissensgebiet gebendes Nachschlagewerk; dazu enzy­ klopädisch fAdj.f in der Art einer Enzyklopädie: ein enzyklopädisches Werk Enzym, das; -s, - e [..y:m ] Biol. in lebenden Zellen gebildeter Stoff, der den Stoffwechsel des Organismus steuert EOS, die; -, - [e:o:|es] fK u rzw . fü r erweiterte Ober­ schule/ s. erweitern Epaulette, die; -, -n fvorw. Pl.f [epo..] veraltend Schulterstück der (Parade)uniform der Offiziere Epidemie, die; -, -n [..i:on] massenhaftes Auftreten einer Infektionskrankheit in einem bestimmten Ge­ biet und Zeitraum: eine E. ist ausgebrochen; dazu epidemisch fAdj.f Epidermis, die; -, fo. Pl.f, fachspr. Epidermen Med. Biol. oberste Schicht der Haut epigonal fAd j.; vorw. attr.f: die epigonale (von Epigonen stammende) Literatur dieser "Epoche Epigone, der; -n, - n bedeutende Vorbilder nach­ ahmender Künstler, der selbst nicht schöpferisch ist Epigramm, das; -s, -e Sinnspruch, Sinngedicht
epigrammatisch — Erbauer 329 epigrammatisch fAdj.f kurz und treffend und scharf pointiert: etw. in epigrammatischer Kürze, Schärfe sagen, zusammenfassen Epik, die; -, jo, Pl.f erzählende Dichtung als litera­ rische Gattung; dazu Epiker, der; -s, - Verfasser (vorwiegend) epischer Dichtung Epilepsie, die; fo. Pl.f anfallsweise auftretende Krankheit, die sich bes. in Krämpfen, Zuckungen und kurzer Bewußtlosigkeit äußert; dazu Epileptiker, der; -s, - an Epilepsie Leidender u. epileptisch fAdj.; nicht adv.f: ein epileptischer (von Epilepsie verursachter) Anfall Epilog, der; -(e)s, -e eine Dichtung, bes* ein Buhnen­ werk, abrundender, oft dessen Sinngehalt zusammen­ fassender Schlußteil gpisch /Adj.f der Epik entsprechend: die epische Dichtung (Epik); ein episches Gedicht (Epos); epische Elemente in einem Drama; etw. in epischer Breite (sehr, allzu ausführlich) erzählen Episkopat, der, das; *(e)s, -e Rel. kath. 1. Amt eines Bischofs — 2. Gesamtheit der Bischöfe (eines Landes) Episode, die; -, - n 1*1. kürzeres, nicht allzu be­ deutendes, in sich geschlossenes Geschehen (innerhalb eines größeren Geschehens): eine kleine, lustige E. (aus seinem Leben erzählen); die Bekanntschaft war nur eine E. 1 .2. in einem literarischen W erk enthaltenes Stück in der A rt von 1.1: in den Roman eingestreute Episoden Epistel, die; -, - n umg. scherzh. allzu langer, wortreicher B rief: sie schrieb seitenlange Episteln Epitaph, das; -s, -e meist an einer Kirchenwand angebrachte Tafel zur Erinnerung an einen Ver­ storbenen mit Inschrift (und bildlicher Darstellung) Epizentrum, das Geol. senkrecht über einem Erd­ bebenherd an der Erdoberfläche gelegenes Gebiet epochal fAdj.f geh. epochemachend: eine Ent­ deckung von epochaler Bedeutung EpQche, die; -n längerer historischer Zeitabschnitt unter dem Aspekt der ihn bes. prägenden gesell­ schaftlichen Kräfte, der ökonomisch-technischen Ver­ hältnisse: am Beginn einer neuen E.; die E. des Übergangs vom Kapitalismus zum Kommunismus; in der E. der Raumfahrt + etw. macht E. etw. erlangt eine fundamentale, richtungweisende Bedeutung: die Erfindung hat E. gemacht epqche|machend fAdj.; nicht adv.f von fundamen­ taler, richtungweisender, einen Zeitabschnitt mit­ prägender Bedeutung: eine epochemachende Er­ findung, Leistung; das Buch war e. Epos, das; Epen umfangreiche erzählende Dich­ tung in Versen: die großen Epen des Mittel­ alters Equipe [eki:p], Equipe [ekip], die; -, -n [..pon] Sport Auswahlmannschaft, bes. im Reitsport er, auch er fPers.pron. 3. Pers. Sg .; Mask.; Bez. für eine bereits genannte, in Rede stehende männ­ liche Person od. Sache mit maskulinem Genusfz „ w o ist der Vater?“ „E r ist im Garten“ ; hol bitte den Mantel, er hängt im Schrank; er wird schon kommen, der Bursche; da war er wieder, der schreckliche Gedanke; / seiner, ihm, ihn erachten, erachtete, hat erachtet geh. etw., jmdn. als, für etw., jmdn. e. etw., jmdn. als etw., jmdn. ansehen, in bestimmter W eise einschätzen: ich er­ achte das für eine Bosheit, ihn für einen an­ ständigen Menschen; etw. als gut, für notwendig e. Erachten, das; -s 4 meines Erachtens fAbk. m .E ./, nach meinem E. (meiner Meinung, Ansicht nach) erahnen fsw. Vb.; hat/ etw. ahnend erfassen (4): was er meint, muß man mehr e., als man es er­ kennen kann; die Gegenstände waren im Dunkeln nur zu e. erarbeiten, erarbeitete, hat erarbeitet 1. (sich) etw. e. sich etw. durch intellektuelles Durchdringen klar­ machen und aneignen: sich den Inhalt einer Schrift e.; Lehrer und Schüler e. gemeinsam den Lehrstoff — 2, etw. ausarbeiten (1.1): eine Vorlage, Analyse e. — 3. sich etw. e. etw. von Einkünften aus eigener Arbeit erwerben: der gemeinsam er­ arbeitete Besitz (eines Ehepaares); zu 1 u. 2 Erarbeitung, die; fo. P l.f Erb| -anlage, die fvorw. Pl.f Biol. an die elterlichen Gene gebundene Voraussetzung für die Entwicklung körperlicher Eigenschaften bei Individuen der folgen­ den Generation; -anteil, der jmdm. zustehender A n ­ teil an einem xErbe erbarmen fsw. Vb.; hat/1.1 . veraltend sichjmds. e. jmdm. aus Mitleid helfen: wer wird sich nun des Kranken, des Kindes e.?; O scherzh. „wer macht den Abwasch?“ „Nun, ich werde mich e.“ (werde mich dessen annehmen, es tun) 1.2. etw., jmd. erbarmt jmdn. etw., jmd. erregt jmds. M it­ leid und veranlaßt ihn zu helfen: das Elend, der weinende Junge erbarmte sie Erbarmen, das; -s, jo. Pl.f veraltend Hilfs­ bereitschaft bewirkendes Mitleid: E. mit jmdm. haben; jmd. kennt kein E. (ist unnachsichtig) 4 umg. zum E. als Leistung sehr schlecht, erbärm­ lich: ihr Gesang war zum E .; sie singt zum E. erbarmens|wert fAdj.f mitleiderregend: er ist ein erbarmenswerter Mensch erbärmlich fAdj.f 1. elend (1,2 .1), jämmerlich: wir fanden ihn, die Wohnung in einem erbärmlichen Zustand — 2. moralisch verachtenswert, verwerflich, gemein: er ist ein erbärmlicher Lump, hat e. ge­ handelt — 3. als Leistung sehr schlecht: der Vor­ trag war ein erbärmliches Machwerk; dazu Erbärm­ lichkeit, die; jo. PI f erbarmungslos fAdj.f ohne Erbarmen, ohne Nach­ sicht: er forderte e., daß ...; e. schlug er auf das Tier ein erbauen fsw. Vb.; hat/ I. fvorw. im Prät. Pass.; von größeren, bes. repräsentativen Gebäuden, Bau­ werken!: das Theater wurde in den Jahren 1870 bis 1875 erbaut (gebaut) — 11.1.1. geh., oft iron. sich (an etw.) e. durch etw. in ein erhebendes Gefühl von Freude, Wohlgefallen versetzt werden: wir er­ bauten uns an den wunderbaren Klängen 1.2. veraltend etw. erbaut jmdn. etw. versetzt jmdn. in ein erhebendes Gefühl von Freude, Wohlgefallen: der Anblick erbaute uns 1.3 . umg. (von etw., jmdm.) nicht erbaut sein etw., jmdn. in bestimmter Hinsicht nicht (besonders) mögen: wir waren von ihm, seinen Plänen gar nicht, nicht besonders, wenig erbaut; er ist nicht erbaut (davon, darüber), daß wir kommen wollen Erbauer, der; -s, - 1.1. /nur im Pl.f diejenigen, die am Aufbau eines Bauwerkes, bes. eines Ensem­ bles von Gebäuden, mitgearbeitet haben: die E. des neuen Stadtzentrums; <£> die E. des Sozialismus, Kommunismus 1.2. fvorw. auf die Errichtung histo-
330 erbaulich — Erbrecht rischer Bauwerke angewandtix der E. der Kirche (<derjenige, der die Kirche architektonisch entworfen hat) ist N erbaulich /Adj./ veraltend Erbauung bewirkend: das waren erbauliche Stunden; eine erbauliche Lektüre Erbauung, die; -en Jvorw. 8g .j geh., oft iron. jz u erbauen 11.1 .1/: etw. zu seiner E. hören, lesen Erb/erb| -begräbnis, das Grabstätte für die A n ­ gehörigen einer Familie über mehrere Generationen; - berechtigt /Adjnich t adv.f gesetzlichen Anspruch auf ein bestimmtes 1Erbe, einen Erbanteil habend: er ist in diesem Fall nicht e. 1Erbe, das; -s, fo. Pl.f 1. Erbschaft (1.1): ein E. bekommen; in den Besitz eines Erbes kommen; sich (mit jmdm.) in das E. teilen; das E. antreten, ausschlagen (erklären, daß man eine Erbschaft über­ nimmt, nicht übernimmt); auf sein E. (die einem zustehende Erbschaft, seinen Erbanteil) verzichten — 2. etw., meist eine Gesamtheit ideeller, kultureller Werte, was aus der Vergangenheit, aus früheren Epochen in die Gegenwart überkommen ist: das kulturelle E .; das klassische E. pflegen, lebendig erhalten; das unselige E. einer schlimmen Zeit 2Erbe, der; -n, -n 1. jmd., a uf den eine Erbschaft, ein Erbanteil übergeht, übergehen wird: die gesetz­ lichen, natürlichen Erben; jmdn. (testamentarisch) als Erben einsetzen — 2 . damit sollen sich unsere Erben (Nachfahren 2) befassen erbeben fsw . Vb.; ist/ 1. plötzlich heftig beben (1.1): die Erde erbebte unter ihren Füßen — 2. geh. heftig erregt werden (und zu zittern beginnen): er erbebte vor Zorn erben fsw. Vb.; hat/ 1. etw. als 1Erbe, Erbanteil bekommen: das Haus hat er (von seinen Eltern) geerbt — 2. umg. scherzh. den Bock habe ich von meiner Schwester geerbt (geschenkt bekommen) — 3. fvorw. im Perf. u . Plusquamperf./ das dunkle Haar, das Temperament hat sie von der Mutter, vom Vater geerbt (hat sich von der Mutter, vom Vater auf sie vererbt) Erbengemeinschaft, die Jur. mehrere Personen, denen eine Erbschaft insgesamt als Eigentum ge­ hört erbetteln fsw. Vb.; hat/ etw. durch Betteln erreichen, bekommen: der Junge hat sich die Erlaubnis zum Weggehen (von der Mutter) erbettelt erbeuten, erbeutete, hat erbeutet etw. durch K a m p f als Beute erlangen: die Truppen erbeuteten Waf­ fen und Munition des Gegners Erb| -faktor, der Teil der Erbanlage; -fall, der Jur. das Eintreten der Erbfolge nach dem Tod eines Menschen: bei Eintritt des Erbfalles; -fehler, der ererbte Abnormität, Disposition zu einer bestimmten Krankheit, bes. bei Haustieren; -feind, der fo. PI .; aus chauvinistischer Einstellung geprägte, Haß schürende Bez. für ein Land, das seit Generationen als befeindet dargestellt wurde und weiter als be­ feindet betrachtet we den soll/; -folge, die Jur. durch Testament od. Gesetz bestimmte Rechtsnach­ folge in die (vermögensrechtliche) Stellung eines Ver­ storbenen: die gesetzliche E.; - gang, der Biol. Verlauf der Vererbung von Merkmalen: Gesetz­ mäßigkeiten des Erbgangs erbieten, sich, erbot sich, hat sich erboten sich an­ bieten (1.1): er hat sich erboten, mir dabei zu helfen Erbinformation, die Biol. die im Gen enthaltene Erbanlage für den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung eines Individuums erbitten, erbat, hat erbeten geh. etw. e. um etw. bitten (und es bekommen, erreichen): er hat sich da3 Buch leihweise (von mir) erbeten; ich erbitte mir Ruhe (bitte mir Ruhe aus)! erbittern fsw. Vb.; hat; / auch erbittert/ etw. erbittert jmdn. etw. erfüllt jmdn. m it Bitterkeit, Zorn , Groll: die empörende Behandlung erbitterte ihn; er war über die Behandlung zutiefst er­ bittert erbittert /Adj.; / auch erbittern/: erbitterte (heftige und mit äußerstem Einsatz geführte) Kämpfe; erbitterten Widerstand leisten; e. kämp­ fen Erbitterung, die; -, fo. P L ; zu erbittern/ das E r­ bittertsein: jmd. ist voller E. Erbkrankheit, die durch Fehler in Erbanlage(n) bedingte Krankheit erblassen, erblaßte, ist erblaßt (plötzlich) blaß im Gesicht werden: sie erblaßte, als sie das hörte Erb|lasser, der; -s, - Jur. jmd., der eine Erbschaft hinterläßt, hinterlassen hat erbleichen fsw. Vb.; ist/ geh. erblassen erblich /Adj.f 1* durch Erbanlagen bedingt, durch Vererbung übertragbar: die Disposition für diese Krankheit ist e.; jmd. ist e. belastet (hat bestimmte krankhafte Erbanlagen) — 2 . /nicht adv./ erblicher (an die Nachkommen übergehender) Adel; Titel, Ämter, die e. waren erblicken /sw. Vb.; hat/ geh. 1. etw., jmdn. (plötz­ lich) mit den Augen wahrnehmen, plötzlich sehen: wir traten aus dem Wald und erblickten ein schönes Tal — 2 . er erblickte darin seine vor­ nehmste Aufgabe {sah dies als seine vornehmste Aufgabe an) + das / Licht der Welt e. erblinden, erblindete, ist erblindet blind (1) werden: \vorw. im Part. Prät./ er ist (auf einem Auge), sein rechtes Auge ist erblindet (blind); dazu Erblindung, die; -, - en /vorw. Sg .f erblonden, erblondete, ist erblondet u m g. s c he r z h. durch Färben der Haare (plötzlich) blondes Haar bekommen: sie ist ja erblondet! erblühen /sw. Vb.; ist/ zu blühen beginnen, auf- blühen: über Nacht erblühten die Rosen; O sie war eine voll erblühte Schönheit Erb|masse, die /vorw. Sg .f Jur. das als Erbschaft anfallende Eigentum des Erblassers insgesamt erbosen jsw. V b.; hat/ 1.1 . etw. erbost jmdn. etw. macht jmdn. ärgerlich, wütend: wie er das sagte, das hat mich erbost; er war erbost über diese Dreistigkeit 1.2. veraltend sich e. in Ärger, Wut geraten: er hat sich über ihn erbost erbötig /Adj./ ve raltend : er war, machte sich, zeigte sich e. (bot an), uns zu begleiten erbrechen (er erbricht), erbrach, hat erbrochen I. sich, etw. e. Mageninhalt (unverdaut) durch den Mund herausbringen: sich e. müssen; der Kranke hat Blut erbrochen — II . geh. etw. aufbrechen (1.1): der Tresor wurde erbrochen + salopp etw. bis zum Erbrechen (bis zum Über­ druß) tun: das haben wir gepaukt bis zum Er­ brechen Erb[recht, das /o. PL/ Teil des Zivilrechts, der das Übergehen von Rechten und Pflichten eines Ver­ storbenen auf den, die 2Erben regelt
erbringen — Erdgasleitung 331 erbringen, erbrachte, hat erbracht 1.1. etw. e in - bringen (5): die Sammlung erbrachte über 1000 Mark; diese Forschungen haben nichts erbracht 1.2 . den Beweis, Nachweis (für etw.) e. (etw. be­ weisen, nachweisen) Erbsjbrei, der jvorw. Sg .[ Brei aus (gelben) Erbsen (3) Erbschaft, die; -en 1.1 . das, was jmd. an Besitz, Vermögen bei seinem Tod hinterläßt und was nach gesetzlicher Regelung in den Besitz eines anderen, anderer übergeht: er hat keine große E. hinterlassen 1.2. eine E. machen (etw. erben 1) Erbschafts| -Sache, die Jur. mit einer Erbschaft zusammenhängende rechtliche Angelegenheit; -Steuer, die auf geerbtes Vermögen erhobene Steuer Erb| -schein, der Urkunde über das Recht eines Erben an einer Erbschaft; -Schleicher, der; -s, - jmd., der sich eine Erbschaft, einen Erbanteil zu erschleichen sucht, erschlichen hat; -schleicherei, die; - en jvorw. Sg .j Machenschaften, um sich eine Erbschaft, einen Erbanteil zu erschleichen Erbse, die; -, - n 1. Schmetterlingsblütler mit paari­ gen, in Ranken auslaufenden Blättern und in zwei klappenartigen Schalen sitzenden kugelförmigen Samen, die als Nahrungsmittel dienen: Erbsen an­ bauen — 2. Frucht von 1; Schote (Ll.l) — 3. Samen von 1: junge, grüne, gelbe, getrocknete Erbsen; heute gibt es Erbsen (Erbseneintopf) Erbsen| -eintopf, der vorwiegend aus Erbsen (3) zubereiteter Eintopf; -suppe, die vgl. - eintopf Erbs|püree, das jvorw. Sg .j Erbsbrei Erb| -stück, das jPl. - e/ (wertvoller) geerbter Gegen­ stand: der Ring ist ein E. (von meiner Groß­ mutter); -sünde, die jo. Pl.j Rel. ev. kath. Dogma des Christentums von der angeborenen Sünd­ haftigkeit des Menschen;, -teil, das 1. Erbanteil — 2. ererbte Eigenschaft: das Temperament, die Haar­ farbe ist ein E. ihrer Mutter (das Temperament, die Haarfarbe hat sie von ihrer Mutter geerbt) Erd, auch Erd| -achse, die jo. Pl.j Geophys. Rotationsachse der Erde; -altertum, das jo. Pl.j Geol. die ältesten Formationen der Erdgeschichte umfassender Zeitraum; -anziehung, die jo. Pl.j An ­ ziehungskraft der Erde; -apfel, der landsch. Kartoffel; -arbeiten, die jPl.j Arbeiten, bei denen Erde (4.2) bewegt wird: mit den E. für den Bau beginnen; -atmosphäre, die jo. Pl.j Atmosphäre (LI) der Erde; -ball, der /o. Pl.j 1.1 . Erdkugel 1.2. geh. die Nachricht ging um den ganzen E. (um die Erde 1.2, Welt 1.1); -beben, das durch Vor­ gänge im Erdinnern ausgelöste, in Stößen erfolgende Erschütterung der Erdkruste Erdbeben, auch Erdbeben| -gebiet, das Gebiet, in dem häufig Erdbeben auftreten; -herd, der Herd eines Erdbebens Erd|, auch Erd|beere, die 1.1 . wildwachsendes und in Gärten angebautes, niedrigwachsendes, Ausläufer bildendes Rosengewächs mit weißen Blüten und roten, eßbaren Früchten: Erdbeeren pflanzen 1.2 . Frucht von 1.1: Erdbeeren pflücken, essen Erdbeer, auch Erdbeer zu Erdbeere 1.2| -konfitüre, die; -marmelade, die; -torte, die Torte mit einem Belag aus Erdbeeren Erd, auch Erd| -bestattung, die Bestattung in der Form des Begräbens (1); -boden, der jo. Pl.j Erde (3), Boden (2): sich im Wald auf den E. setzen; auf dem E. (auf der Erde, auf dem Fußboden) schlafen; -f- wie vom E. verschluckt (plötzlich verschwunden und nicht zu entdecken); etw. dem E. gleichmachen (eine Ortschaft, ein Gebäude völlig zerstören) Erde, auch Erde, die; -, -n 1.jo. Pl.j 1.1. der Sonne drittnächster Planet: die Kugelgestalt, Um­ laufbahn der E .; die Entstehung des Lebens auf der E .; die Kosmonauten sind zur, auf die E. zurückgekehrt 1.2 . W elt (1.1): alle Menschen, die Länder der E .; die Sowjetunion, das erste soziali­ stische Land der E .; etw. ist über die ganze E. verbreitet; die Nachricht ging um die ganze E. 1.8 . jin religiöser Vorstellung als Gegensatz zum Himmel, zu einem gedachten Jenseits/: sein Leben auf der E., veraltend auf Erden — 2. jo. Pl.j als wir die afrikanische E. (Afrika, afrikanischen Boden) betraten; in fremder E. (in einem fremden Lan d) begraben sein; ein herrliches / Fleckchen E. — 3. jo. Pl.j (die Erdoberfläche als) Grund, auf dem man steht, geht, Boden (2): etw. fällt auf die, zur E. (auf den Erdboden, Fußboden); auf, an der E. liegen, sitzen; zu ebener E. (parterre, etwa in gleicher Höhe mit dem Erdboden) wohnen — 4 .1. jo. Pl.j den fruchtbaren Teil des Bodens (1) bilden­ des lockeres Gemisch aus verwittertem Gestein und abgestorbenen organischen Substanzen: gute, frucht­ bare, sandige E .; die Saat in die E. bringen; etw. in der E. vergraben; die E. lockern, umgraben, aufwühlen; einen Pfahl in die E. schlagen 4.2 . jo. Pl.j Menge von 4.1: E. aufschütten 4.3. /nur im Pl.f veraltend Chem. jBez. für eine Reihe schwer schmelzbarer Oxide von M etallenj: seltene, saure Erden — 5 . jo. Pl.j eine den Strom ableitende Verbindung zwischen einem elektrischen Gerät, einer elektrischen Anlage und dem Erdboden: das Gerät braucht eine Antenne und eine E. + jmd. ist, liegt unter der E. (jmd. ist tot und bestattet); jmdn. unter die E. bringen (jmdn. be­ graben; jmdm. solchen Gram bereiten, daß er stirbt); — jmdm. den Himmel auf Erden versprechen; den / Himmel, die / Hölle auf Erden haben; wie (die) / Pilze aus der E. schießen erden, au ch erden, erdete, hat geerdet ein elek­ trisches Gerät, eine elektrische Anlage e. (für ein elektrisches Gerät, eine elektrische Anlage eine Erde 5 hersteilen); das Radio, die Antenne e.; die An­ lage muß geerdet sein Erden|, auch Erden|bürger, der geh. jemot. p os.j: an diesem Tag erblickten in der Klinik sechs (neue, kleine) E. (Kinder) das Licht der Welt erdenken, erdachte, hat erdacht etw. durch Denken, Nachdenken als gedankliches Ganzes schaffen: einen Plan, ein Schema e.; die Konstruktion hat er (sich) selbst erdacht (ausgedacht); eine erdachte (frei er­ fundene) Geschichte erdenklich jAdj.; nur attr.; vorw. in der Verbindung mit all, jede/: er gab sich alle erdenkliche (sehr große) Mühe; wir haben auf jede (nur) erdenkliche Weise (auf jede mögliche Weise) versucht...; ich wünsche Ihnen alles e., erdenkliche Gute (alles Gute) erd/Erd, auch erd/Erd| -fern jAdj.; vorw. attr.j Astron. Raumfahrt in relativ großer Entfernung von der Erde: der erdfernste (von der Erde am weitesten entfernte) Punkt einer Umlaufbahn; -ferne,die/o.PZ ./Astron. Raumfahrt Apogäum; - gas, das jo. Pl.j in der Erdkruste vorkommendes brennbares, nutzbares Gas: E. fördern Erdgas, auch Erdgas |-leitung, die Rohrleitun g, in
332 Erdgasvorkommen — ereignen der Erdgas über größere Strecken vom Ort der Förderung zum Verbraucher geleitet wird; -Vor­ kommen, das Erd, auch Erd| -geschichte, die jo. P l.j Geschichte der Entwicklung der Erde (1.1) seit der Bildung einer festen Erdkruste; -geschoß, das zu ebener Erde gelegenes (unterstes) Geschoß eines mehr­ stöckigen Gebäudes, Parterre; -gravitation, die Erd­ anziehung; -kaufen, der Haufen Erde erdichten, erdichtete, hat erdichtet etw. U nwahres ausdenken: seine Schilderung war zum großen Teil erdichtet; das stimmt so nicht, da hat er (sich) etw. erdichtet erdig, auch erdig fAdj.f 1.1, aus, ivie Erde (4.1): die Luft roch frisch und e. (nach Erde) 1.2 . mit anhaftender Erde (4.2): erdige Rüben Erd/erd, auch Erd/erd| -innere, das das Innere der Erde (1.1); -kabel, das fachspr. in der Erde (4.1) verlegtes Kabel; -kreis, der jo. Pl.f veraltend geh.: auf dem ganzen E. (in der ganzen Welt) ist nichts, was diesen Bauwerken gleicht; -kruste, die jo. Pl.j Geol. äußere feste Schicht der Erde (1.1); - kngel, die jo, Pl.j die Erde (1.1) als kugelförmiger Plan et: Satelliten, die die E. umkreisen; -künde, die jo. P l.j Geographie (als Schulfach); -loch, das Loch, Vertiefung in der Erde (4.1): die Soldaten verschanzten sich in Erdlöchem; -magnetismus, der Geophys. Wirksamkeit des Magnetfeldes der Erde; -massen, die jPl.j große Mengen von Erde: die auf der Baustelle sich auftürmenden E .; -mittelalter, das Geol. die Formationen der Erd­ geschichte zwischen Erdaltertum und -neuzeit um ­ fassender Zeitraum; -nah /Adj.; vorw. attr.f Astron. Raumfahrt: ein Satellit auf einer erd­ nahen (in relativ geringer Entfernung von der Erde befindlichen) Umlaufbahn; -nähe, die A stron . Raumfahrt Perigäum; -neuzeit, die Geol. die jüngsten Formationen der Erdgeschichte umfassender Zeitraum; -nuß, die 1.1. in den (Sub)tropen wachsen­ der Schmetterlingsblütler, dessen Blütenstiele nach der Befruchtung in die Erde wachsen, wo die Früchte reifen 1.2. Hülsenfrucht von 1.1 1.8. eßbarer Sa m en v on 1.1: gesalzene, geröstete Erdnüsse Erdnuß, auch Erdnuß| -kern, der jvoruf. Pl.j Erd­ nuß (1.3): geröstete Erdnußkerne; -öl, das jo. P l.j aus Erdnüssen (1.3) gewonnenes Speiseöl Erd, auch Erd| -Oberfläche, die jo. P l.j Oberfläche der Erde (1.1); -öl, das jo. PI./ in der Erdkruste vor­ kommendes Öl: E. fördern, gewinnen, verarbeiten erdolchen jsw. Vb.; hat/ jmdn. mit einem Dolch, mit einer Stichwaffe erstechen erdöl/Erdöl, au ch erdöl/Erdöl| -exportierend jA d j.; nur attr.j: erdölexportierende (in hohem M aße, vor­ wiegend Erdöl exportierende) Länder; -förderland, daß Land, in dem in beträchtlichem M aße Erdöl gefördert wird; -fÖrderung, die das Fördern (II.1) von Erdöl; -leitung, die vgl. Erdgasleitung; - raffinerie, die; -Verarbeitung, die die industrielle Verarbeitung von Erdöl als Rohstoff; -Vorkommen, das: das Land hat bedeutende E. Erd|, auch Erd]reich, das jo. Pl.j Boden (1): dasE. ist ausgetrocknet erdreisten, sich, erdreistete sich, hat sich er­ dreistet geh. sich etw. (dreist) herausnehmen: und dann erdreistet er sich noch, hierher zu kom ­ men Erd|, auch Erdjrinde, die jo. Pl.j Geol. Erdkruste erdröhnen jsw. Vb.; ist/ 1.1 . zu dröhnen (1.1) be­ ginnen: die Glocken erdröhnten 1.2 . erzittern und dumpf widerhallen: die Elefantenherde stob heran, daß ehe Erde erdröhnte erdrosseln jsw. Vb.; hat/ jmdn. e. durch Druck auf jmds. Luftröhre die Luftzufuhr unterbinden und ihn dadurch töten: das Opfer wurde mit einem Strumpf erdrosselt erdrücken jsw. Vb.; hat; / auch erdrückend/ 1. jmdn. durch das Einwirken übermäßigen Druckes töten: zwei Menschen wurden in dem Gewühl, von den herabstürzenden Erdmassen erdrückt — 2. etw. erdrückt jmdn. etw. belastet jmdn. in höchst bedrückender, existenzbedrohender Weise: Not und Sorgen drohten ihn zu e. — 3. etw. erdrückt etw. etw. läßt etw. neben sich Befindliches durch seine unverhältnismäßige Größe, Auffälligkeit nicht zur Geltung kommen: das Möbelstück wird von dem darüber hängenden Bild erdrückt erdrückend jAdj.; nicht adv.; / auch erdrücken/: sie sahen sich einer erdrückenden Übermacht (einer so großen Übermacht, daß der Sieg aussichtslos er­ schien) gegenüber; ein erdrückendes (durch seine Fülle aufs stärkste belastendes) Beweismaterial Erd, auch Erd| -rutsch, der 1. plötzliches Herab­ gleiten von Erd-, Gesteinsmassen an einem Hang — 2. jim bürgerl. Sprachgebrauch/ plötzliche, u n ­ erwartete, auffällige Veränderung in einem politi­ schen Kräfteverhältnis: bei den Parlamentswahlen gab es einen E .; - Satellit, der die Erde umkreisen­ der Satellit: ein neuer künstlicher E. wurde ge­ startet; -schatten, der fo. PI .j Astron. Schatten, den die von der Sonne beschienene Erde (1.1) in den interplanetaren Raum wirft; -Schicht, die Geol. einem bestimmten Abschnitt der Erdgeschichte zu­ zuordnende Gesteinsschicht; -Schluß, der Elektro- techn. Kurzschluß zwischen einem Stromkreis und der Erde (4.1): das Gerät hat E.; - s chölle, die größerer Klumpen Erde; -stoß, der stoßaAige Er­ schütterung der Erdkruste; -teil, der eine der sechs Landmassen der Erde (1.2) mit den ihr vorgelagerten Inseln; -trabant, der Erdsatellit erdulden, erduldete, hat erduldet etw. erleiden, er­ tra ge n : er hat viel (Schweres) e. müssen Erd, auch Erd zu Erde 1.11 -mndrehung, die Dre­ hung der Erde um ihre Rotationsachse; -umfang, der jo. Pl.j Umfang der Erde: der E. am Äquator; - Umkreisung, die; -, - en Umkreisung der Erde: nach mehreren Erdumkreisungen kehrte das Raumschiff zur Erde zurück; -um lauf, der Um­ lauf (1) um die Erde; -Umlaufbahn, die Umlauf­ bahn um die Erde Erdung, auch Erdung, die; -, -en Elektrotechn. 1.1 . das Erden 1.2 . Erde (5) Erd, auch Erd Geol.| - urzeit, die jo. Pl.j ältester Abschnitt der Erdgeschichte; -Zeitalter, das Ab­ schnitt der Erdgeschichte ereifern, sich jsw. Vb.; hat/ erregt und wortreich, eifernd zu etw. Stellung nehmen, über etw., jmdn. reden: er konnte sich nicht genug darüber, über sie e.; was ereifert er sich nur so! ereignen, sich, ereignete sich, hat sich ereignet etw. ereignet sich etw. tritt (an bestimmtem Ort, in bestimmter Zeit als etw. Bemerkenswertes) in E r­ scheinung: es hat sich heute viel, nichts Besonde­ res ereignet; der Zwischenfall ereignete sich vor dem H aus; was hat sich eigentlich ereignet?
Ereignis — erfolgreich 333 Ereignis, das; -ses, -se etw., was sich ereignet, er­ eignet hat: ein großes, trauriges, historisches E.; da trat ein E. ein, das ...; die Ereignisse über­ stürzten sich; die Duplizität der Ereignisse; das Gastspiel war ein E. (etw. ganz Besonderes) für die Stadt; verhüll, zum freudigen E. (zur Geburt eines Kindes) gratulieren ereignisreich /Adj./ reich an Ereignissen: das war ein ereignisreicher Tag ereilen /sw. Vb.; hat/ geh. etw. ereilt jmdn. etw. widerfährt jmdm. (als harter Schlag): in dieser Zeit ereilte ihn ein großes Unglück; der Tod hat ihn ereilt (er ist gestorben) Eremit, auch Eremjt, der; -en, -en jmd., der aus religiösen Gründen in der Abgeschiedenheit lebt, Einsiedler (1.1); O er führt das Dasein eines Ere­ miten (lebt allein und zurückgezogen) ererbt /Adj.; nicht adv./ 1.1. durch Erbschaft er­ halten: ein ererbtes Haus 1.2. von den Vorfahren habend: ein ererbtes Leiden Erfahren (er erfährt), erfuhr, hat erfahren / / auch Erfahren/ 1. etw. durch Mitteilung eines anderen, anderer zu wissen bekommen: ich erfuhr gestern (von N), daß ...; etw. Neues, Näheres e.; aus dem Buch, Bericht erfährt man viel, nichts darüber — 2.1. etw. als Erfahrung kennenlernen: daß es kein leichtes Leben dort war, das hatte er in diesen Wochen e. 2 .2 . geh. er hat viel Schweres, auch großes Glück e. (erlebt) — 3. fals Umschreibung des Passivs/ der Betrieb wird eine Erweiterung e. (wird enoeitert werden) - f etw. am eigenen / Leibe e. Erfahren /Adj.; / auch Erfahren/ reich an E r­ fahrung auf einem bestimmten Gebiet: er ist ein erfahrener Arzt, Bergführer; auf diesem Gebiet bin ich sehr e. Erfahrung, die; -, -en im praktischen Umgang mit der natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt ge­ wonnene, auf Wahrnehmungen, Eindrücken, Er­ kenntnissen beruhende Kenntnis: er ist ein Mensch mit großer E .; er hat viel E. in seinem Beruf; Erfahrungen machen, sammeln; die Erfahrungen der Arbeiter im Klassenkampf; etw. aus (eigener) E. (eigenem Erleben) wissen -j- etw. in E. bringen (von etw. durch Nachforschen Kenntnis bekommen) Erfahrungs/erfahrungs| -austausch, der A u sta u sch von Erfahrungen: mit jmdm., einem anderen Arbeitskoilektiv in einen E. treten; -gemäß fAdv.f der Erfahrung nach: das dauert e. längere Zeit, ist e. die beste Methode; -Sache, die fin der Verbindung! etw., das ist E.: die sachgemäße Handhabung des Gerätes ist E. (wird durch häufi­ gen Umgang mit dem Gerät und damit verbundenen Erfahrungen erlernt); -wert, der vorwiegend aus der relativen Häufigkeit abgeleiteter, durch Erfah­ rung, nicht durch exakte Messung gewonnener Wert (4) erfassen, erfaßte, hat erfaßt 1. etw. fassen (1.1): jmds. Arm, ein Seilende e. — 2. etw. erfaßt jmdn., etw. etw. in Bewegung Befindliches reißt jmdn., etw. m it: der Fußgänger wurde von einem Auto erfaßt; der Wind erfaßte die Blätter und trieb sie vor sich her — 3. etw. erfaßt jmdn. jmd. gerät (plötzlich) in eine bestimmte (negative) Gemüts­ bewegung: Angst, Grauen, ein großes Verlangen erfaßte ihn — 4 . einen komplexen Inhalt begreifen, verstehen: jmd. hat das Wesentliche (einer Sache) erfaßt; er erfaßte (erkannte, überblickte) die Lage mit einem Blick — 5. eine bestimmte Personen-, Sachgruppe unter bestimmten Aspekten nach Zahlen, Daten zu bestimmten Zwecken ermitteln und regi­ strieren : die W ehrpflichtigen eines Jahrganges, leerstehenden Wohnraum e .; Altstoffe e. (vor­ handene Altstoffe ermitteln, diese zur Weiterver- wertung sammeln, an einer Sammelstelle entgegen­ nehmen); zu 5 Erfassung, die; -, fo. Pl.f erfechten (er erficht), erfocht, hat erfochten dort erfocht (erkämpfte) die Armee einen entscheiden­ den Sieg erfjnden, erfand, hat erfunden 1. durch Forschen, Experimentieren etw. Neues, bes. auf technischem Gebiet, schaffen, entwickeln: er hat ein Gerät er­ funden, mit dem .. .; ein neues Medikament wurde erfunden — 2. etw. ausdenken (1): das stimmt so nicht, das hat er erfunden; die Figuren des Romans sind frei erfunden + jmd. hat die / Arbeit nicht erfunden; jmd. hat das / Pulver (auch) nicht (gerade) erfunden Erfinder, der; -s, - jmd., der etw. erfindet, erfunden hat: der E. des Telefons, Buchdrucks; Neuerer und E.; Verdienter E. des Volkes fEhrentitel in der DDRf -f- das ist nicht im / Sinne des Erfinders Erfinder|geist, der fo. Pl.f Fähigkeit, Streben, N eu­ artiges (auf technischem Gebiet) zu schaffen: Er­ zeugnisse menschlichen Erfindergeistes erfinderisch fAdj.f einfallsreich im Ausdenken praktischer, praktikabler Lösungen: die Umstände ließen uns e. werden Erfjnder|kollektiv, das Arbeitskollektiv, das an einer Erfindung, an (technischen) Neuerungen arbeitet, gearbeitet hat Erfindung, die; -, -en 1. fo. Pl.f das Erfinden (1): seit der E. der Dampfmaschine — 2 .1 . etw. Erfun­ denes (1): auf der Messe wurden eine Reihe neuer Erfindungen gezeigt; die Dampfmaschine war eine bahnbrechende E. 2 .2 . eine E. machen (etw. erfin­ den 1) — 3 . seine Behauptungen sind reine E. (sind erfunden 2) erflehen fsw. Vb.; hat/ veraltend geh. etw. durch Flehen zu erlangen suchen: jmds. Beistand, Gnadee. Erfolg, der; -(e)s, -e positives Ergebnis einer Be­ mühung, von Bemühungen, das Eintreten (7) einer angestrebten Wirkung: etw. ist ein großer, schöner, stolzer E .; die Aufführung, das Unternehmen wurde ein (voller) E .; wirtschaftliche Erfolge er­ reichen, erzielen; ich habe mich darum bemüht, aber keinen E. gehabt; mit etw. (keinen) E. haben; meine Bemühungen hatten keinen, blieben ohne E .; jmd. hat E. (ist anhaltend, oft erfolgreich 1.1); etw. mit, ohne E. betreiben; iro n . der (einzige) E. (die F olge 2) war, daß alle lachten erfolgen /sw. Vb.; ist/ 1.1. als Folge von etw. sich ereignen, vor sich gehen: kurz darauf erfolgte eine Detonation 1.2 . /als Umschreibung des Passivs/ die Ausgabe der Listen erfolgt um zehn Uhr (die Listen werden um zehn Uhr ausgegeben); auf unser Schreiben ist bis heute keine Antwort erfolgt (unser Schreiben ist bis heute nicht beantwortet worden) erfolg/Erfolg| -los /Adj./ ohne E rfolg: alles Be­ mühen, Suchen war, blieb e.; dazu -losigkeit, die; /o. P l.f: die anhaltende E. entmutigte ihn; -reich fAdj.f 1.1. viele Erfolge aufweisend: ein erfolg­
334 Erfolgsau «sicht — ergänzen reicher Autor; es war die erfolgreichste Zeit seines Lebens 1.2. ein positives Ergebnis aufweisend: das Experiment verlief e.; der erfolgreiche Abschluß der Verhandlungen Erfolgs] -aussieht, die fvorw. Pl.f Aussicht auf E r folg : die Erfolgsaussichten sind in diesem Falle gering; -autor, der Autor, dessen literarische Geltung vorwiegend von der großen Verbreitung seiner Bücher bestimmt wird; -erlebnis, das Gefühl der Freude, Selbstbestätigung, das jmd. empfindet, wenn er ein angestrebtes, aber schwer erreichbares Ziel erreicht hat; -stück, das fPl. - e/ Theaterstück, das großen Erfolg hat erfolg|versprechend fAdj.f Erfolg, ein positives E r­ gebnis erwarten lassend: sein Plan ist recht e. erforderlich fAdj.; nicht adv.f für einen Zweck, die Realisierung von etw. dringend gebraucht: das (da­ für) erforderliche Material bereitstellen; die er­ forderlichen Unterlagen beibringen; für diese Aus­ bildung ist das Abitur e. erfordern fsw. V b .; hat/ etw. erfordert etw. etw. ist für die Realisierung von etw. notwendig, wird für die Realisierung von etw. benötigt: das erfordert viel Zeit; etw. erfordert Mut, Konzentration; die Umstände e., daß ... Erfordernis, das; -ses, - s e: die Schaffung solcher Einrichtungen ist ein dringendes E. (ist dringend erforderlich); den Erfordernissen (Anforderungen 2) der Praxis entsprechen erforschen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. durch Forschen erkennen, zu erkennen suchen: den Weltraum, den Zusammenhang von Sprache und Denken e. 1 .2 . etw. durch Nachforschen erkunden, herausbekommen: die Hintergründe einer Sache, ein Geheimnis e.; z u 1.1 Erforschung, die; /o. Pl.j: die E. von Gesetzmäßigkeiten; eine neue Etappe in der E. des Weltraumes erfragen /sw. Vb.; hat/ durch Fragen xerfahren (1): jmds. Adresse, den Weg zum Bahnhof e. erfreuen fsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. e. jmdm. Freude bereiten, jmdn. in freudige Stimmung versetzen: jmdn. mit einem Blumenstrauß e.; dein Besuch hat ihn sehr erfreut; ich bin erfreut (freue mich) über diese Tatsache 1.2 . sich an etw., jmdm. e. Freude an etw., jmdm. haben: sie erfreut sich imn^er wieder an der schönen Umgebung, den heran- wachsenden Kindern — 2. sich einer Sache e.: er erfreut sich guter Gesundheit (ist gesu nd); der Sänger, diese Veranstaltung erfreut sich großer Beliebtheit (ist sehr beliebt) erfreulich fAdj.f Freude hervorrufend: das sind erfreuliche Tatsachen; das Haus bot keinen, einen wenig erfreulichen Anblick erfreulicher!weise fA d v . f : seine Genesung macht e. (was erfreulich ist) Fortschritte erfrieren, erfror, ist/hat erfroren / / * au ch erfroren/ durch Einwirkung von Frost 1.1. sterben (ist): zwei Bergsteiger sind im Schnee erfroren 1.2.1. fvo n Gliedmaßenj obsterben (2) (ist): mir sind die Zehen erfroren 1.2 .2. sich etw. e. Schädigungen an Glied­ maßen (bis zum Absterben 2) erleiden (hat): er hat sich die Finger erfroren 1.3 . fvon Pflanzen/ ein- gehen (4.1) (ist): im letzten Winter ist der Ginster­ strauch erfroren 1.4. fvon bestimmten pflanzlichen Nahrungsmitteln/ in der Qualität gemindert, un­ genießbar werden (ist): uns sind die eingelagerten Kartoffeln erfroren; zu 1.2 Erfrierung, die: -en durch Einwirkung von Frost hervorgerufene Schädi­ gung an bestimmten Körperteilen, bes. an Glied­ m a ß en : er hatte Erfrierungen dritten Grades erfrischen fsw . V b .; hat/ 1.1. etw. erfrischt jmdn. 1.1.1. etw. gibt jmdm. nach einer gewissen Ermattung neue körperliche Spannkraft: der Spaziergang, das Bad, der Kaffee hat uns erfrischt; ein erfrischendes Getränk 1.1.2. etw. gibt jmdm. neuen Auftrieb, Schwung: der heitere Abend erfrischte alle; sein Humor ist erfrischend; jmd. ist von erfrischender (erfreulich unbekümmerter und aufrichtiger) Offen­ heit 1.2. sich, jmdn. e. sich, jmdm. nach einer gewissen Ermattung durch etw. Belebendes neue körperliche Spannkraft geben: sich durch ein Bnd e .; sich, jmdn. mit einem kühlen Getränk e. Erfrischung, d ie; -, - en 1. fvorw. Sg .f etw., womit man sich erfrischt, erfrischen kann: so ein Bad ist eine herrliche E. — 2. erfrischendes, durststillendes, meist kühles Getränk od. erfrischende, leichte Speise: jmdm. eine E. , Erfrischungen anbieten Erfrischung«| -getränk, das alkoholfreies kaltes Ge­ tränk, bes. Fruchtsaft, Limonade, Mineralwasser o.ä.; -raum, der Raum in einem Betrieb, einer (öffentlichen) Einrichtung mit größerem Publikums­ verkehr, in dem Erfrischungen (2) angeboten und verzehrt werden erfroren fA dj.; nicht attr.; / auch erfrieren/ durch­ gefroren: er sah ganz e. aus, kam völlig e. hier an erfüllen fsw. Vb.; hat/ 1.1.1. etw., das jmdm. auf- getragen, das gefordert, erwartet wird, verwirklichen, Realität werden lassen, in die Tat umsetzen: einen Auftrag, eine Pflicht e.; seine Planaufgaben, den Plan termingerecht, vorfristig e.; das Jahr mit erfüllten Plänen abschließen; jmdm., sich einen Wunsch e.; der neue Mitarbeiter hat die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt (hat den Erwartun­ gen entsprochen) 1.1.2. etw. erfüllt seinen Zweck (dient wirklich dem Zweck, dem es dienen soll); Ju r. ein Tatbestand ist erfüllt (gegeben 1) 1.2 . etw. erfüllt sich: seine Hoffnungen, Befürchtungen haben sich nicht erfüllt (was er gehofft, gefürchtet hat, ist nicht Wirklichkeit geworden, nicht ein ­ getroffen); geh. ein erfülltes Leben (ein Leben, in dem vieles, was erwartet werden konnte, verwirklicht wurde) — 2. Rauch, Lärm erfüllte den Raum (der Raum war voller Rauch, es war viel Lärm im Raum); die Kinder erfüllten das Haus mit Leben (brachten Leben ins Haus) — 3.1. etw. erfüllt jmdn. etw. füllt jmdn. ganz aus: Freude, Zorn erfüllte ihn; sie waren erfüllt von Eindrücken; die Arbeit er­ füllt ihn ganz 3.2 . geh. etw. erfüllt jmdn. mit etw. etw. läßt in jmdm. ein bestimmtes dominierendes Gefühl entstehen: die Nachricht erfüllte uns mit Sorge, Hoffnung; es erfüllt uns mit Stolz, daß ... Erfüllung, die; -, - en fvorw. Sg .f 1. das Erfüllen (1.1.1), Erfülltwerden: öde (vorfristige) E. der Pläne; die E. seiner Wünsche; ein Wunsch geht in E. (wird erfüllt); Träume, Hoffnungen gehen in E. — 2. in etw. E. finden von etw. erfüllt (3.1) werden: er findet E. in seiner Arbeit, in dieser Aufgabe Erfüllung«| -gehilfe, der femot. neg.f Handlanger (1): sich zum Erfüllungsgehilfen reaktionärer Kräfte machen; -ort, der fPl. - e/Jur. lOrt (1.1, 2), an dem eine Leistung erbracht werden soll, zu der eine vertragliche Verpflichtung besteht ergänzen fsw. Vb.; hatf 1.1 . etw. durch etw. Zusätz­ liches (Fehlendes) vollständig(er), schöner, an ­
Ergänzung — ergreifen 335 sprechender machen: sie haben den Bau durch eine Veranda ergänzt; etw. ergänzt etw.: die Lampe ergänzt die Zimmereinrichtung (recht gut); das Kostüm wird kleidsam ergänzt von einer Weste; die Bestände (einer Sammlung) durch neue, fehlende Stücke e. 1 .2. etw. e. einen Text durch zusätzliche mündliche od. schriftliche Äußerungen (die ihn inhaltlich vervollständigen, abrunden) er­ weitern: ich möchte noch e., ergänzend hinzu­ fügen, daß . . . ; jmds. Ausführungen e. — 2. die beiden e. sich gut (erreichen ein gutes Zusammen­ wirken dadurch, daß jeder von ihnen Eigenschaften, Fähigkeiten hat, die dem anderen fehlen) Ergänzung, die; -, -en 1. fo. PL/ das Ergänzen —• 2.1. etw., das etw. ergänzt (1.1) 2.2 . mündliche od. schriftliche Äußerung, die einen Text ergänzt (1.2): zu jmds. Ausführungen, zu einem Text (einige) Ergänzungen machen Ergänzung»! -band, der 2Band, der Nachträge, E r­ gänzungen o. ä. zu einem meist aus mehreren Bänden bestehenden Werk enthält; -yorschlag, der Vor­ schlag, einen Text um etw. zu ergänzen: gibt es Ergänzungsvorschläge zu dieser Entschließung? ergattern fsw. Vb.; hat/ umg. etw. e. sich etw., das knapp ist, schwierig zu bekommen ist, durch geschicktes Vorgehen (mit Glück) besch affen : Karten für die Premiere, im Zug einen Sitzplatz e. ergaunern fsw. Vb.; hat/ sich etw. durch Gaunerei, Betrug beschaffen: er hatte sich eine beträchtliche Summe ergaunert Ergeben (er ergibt), ergab, hat ergeben f / auch 2ergeben/ 1.1. etw. ergibt etw. etw. hat etw. als Ergebnis: die Sammlung ergab einen hohen Betrag; die Mischung ergibt ein schmackhaftes Getränk; die Abstimmung ergab eine große Mehrheit von Stimmen für den Vorschlag; die Untersuchung hat ergeben, daß ... 1 .2 . etw. ergibt sich aus etw. aus etw. kommt etw. als Ergebnis zustande: aus dem Gesagten ergibt sich, daß nur eine Möglichkeit besteht; die sich ergebenden Schwierigkeiten 1.8 . etw. ergibt sich etw. tritt als Folge in einer Ent­ wicklung, einem Zusammenhang ein: es ergab sich eine komplizierte Lage; „wie kommt es, daß du hier bist?“ „Das hat sich so, rein zufällig e.“ — 2. sich e. einem militärischen Gegner keinen Wider­ stand mehr leisten und sich in seine Gewalt begeben: die Versprengten mußten sich e.; die Stadt hat sich e. — 3.1 . sich einer Sache, jmdm. e. sich einer Sache, jmdm. mit ganzer Hingabe widmen: er hat sich jetzt ganz seiner Arbeit e.; er war der Sache der Arbeiterklasse treu e. 3.2 . er hat sich dem Trunk, Spiel e. (trinkt, spielt gewohnheitsmäßig, hemmungslos) 3.8. sich in etw. fügen: es half nichts, wir mußten uns in unser Schicksal e. 2erggben \Adj.; / auch Ergeben/ veraltend jeder­ zeit bereit, sich jmdm. völlig unterzuordnen, jmdm. zu Diensten zu sein: er machte den Eindruck eines ergebenen Dieners; Ihr (sehr) ergebener N / Schluß­ formel in Briefenf; dazu Ergebenheit, die; jo. Pl.f veraltend: er hatte ihm lange voller E. gedient Ergebnis, das; -ses, -se ein Tun, Wollen, einen Vorgang, eine Entwicklung in gewisser Weise ab­ schließender endgültiger (beabsichtigter, erstrebter, durch Umstände herbeigeführter) Tatbestand: etw. mit einem guten, befriedigenden E. abschließen; das ist ein dürftiges, noch nicht das endgültige E .; gute Ergebnisse in der Produktion erzielen; das E. einer W ahl; diese Neuentwicklung ist das E. kollektiver Forschungsarbeit; das E. einer Multi­ plikation (die sich aus einer Multiplikation ergebende Größe); das Spiel endete mit dem E. (abschließen­ den Spielstand) 3:1; papierdt. die im E. (als F olge) des zweiten Weltkrieges entstandenen Grenzen ergebnislos fAdj.f ohne (positives) Ergebnis, erfolg­ los : alle Nachforschungen blieben e.; die Suche t*. abbrechen; ergebnislose Verhandlungen ergehen, erging, ist/hat ergangen 1. geh. jmdm. ergeht (geht 13) es in bestimmter Weise (ist): es ist ihm dort schlecht ergangen; mir ergeht es jetzt ähnlich wie dir; sich nach jmds. Ergehen (B e ­ finden I) erkundigen — 2. etw. ergeht (an jmdn.) etw. wird als Aufforderung, Anordnung an jmdn., eine Personengruppe gerichtet (ist): es erging eine Aufforderung an die Bevölkerung, sich zu be­ teiligen; an die Truppen erging der Befehl... — 3. etw. über sich e. lassen etw. als unangenehm Empfundenes (geduldig, resignierend) mit sich ge­ schehen lassen (hat): ich muß, habe eine lange Be­ handlung über mich e. lassen; Vorwürfe, eine Strafpredigt, jmds. lyrische Ergüsse über sich e. lassen — 4 . (hat) sich in Vermutungen e. (w eit­ schweifig alle möglichen Vermutungen äußern); sich in Andeutungen, allgemeinen Redensarten e. — 5. geh. sich (irgendwo) e. sich (irgendwo) durch (Spazierengehen etwas Bewegung verschaffen (hat): sich im Park, am Strand e. + / Gnade für, vor Recht e. lassen ergiebig fAdj.f viel an Ausbeute, Nutzen o. ä . er­ gebend: ergiebige Erzvorkommen; ein nicht sehr ergiebiges Thema; dieser Kakao ist besonders e. (von diesem Kakao braucht man für die Herstellung des Getränks vergleichsweise weniger als von einem anderen); dazu Ergiebigkeit, die; -, fo. Pl.f ergießen, sich, ergoß sich, hat sich ergossen etw. ergießt sich in, über etw. etw. fließt (unkontrolliert, in starkem Strom) in, über etw.: die Wassermassen e. sich in die Schlucht; die Tasse kippte um, und der Inhalt ergoß sich über das Tischtuch; <ö> ein donnernder Redeschwall ergoß sich über uns erglänzen fsw. Vb.; ist/ geh. glänzend aufleuchten: hell erglänzte der Abendstern erglühen fsw. Vb.; ist/ geh. 1.1. glühend (1) auf­ leuchten : die Gipfel e. in der untergehenden Sonne 1.2 . jmd. erglüht jmd. läuft im Gesicht rot an : sie erglühte vor Scham ergo fAdv.; auch in konjunklionaler Verwendungf also, folglich : morgen ist Schluß, e. ist heute die letzte Möglichkeit ergötzen fsw. Vb.; hat/ geh. 1.1. sich (an etw.) e. Spaß, Vergnügen, Freude (an etw.) haben: wir er­ götzten uns an den Improvisationen der Schau­ spieler 1.2. etw. ergötzt jmdn. etw. macht jmdm. Spaß, Vergnügen, Freude: der lustige Einfall er­ götzte alle Ergötzen, das fin der Verbindung! geh. zu jmds. E. zu jmds. Spaß, Vergnügen, Erheiterung: er kam, zum E. aller, als Schulkind verkleidet zum Fasching ergötzlich fAdj.f geh. vergnüglich (1.2): das ist ja eine ergötzliche Geschichte ergrauen fsw. Vb.; ist/ graues Haar bekommen: er ist schon stark ergraut; sein Haar ist ergraut (grau geworden) ergreifen, ergriff, hat ergriffen 1. etw., jmdn. e-
336 Ergreifung — erheben nach etw., jmdm. greifen und es, ihn festkalten: das Tauende e.; einen Ertrinkenden beim Schopf e.; jmds. Hand e.; sein Glas e. und auf jmds. Wohl trinken — 2 .1. etw. ergreift (erfaßt 2) etw., jmdn.: das Boot wurde von einer Woge ergriffen und kenterte 2.2 . etw. ergreift (erfaßt 3) jmdn.: Zorn, Erregung ergriff alle; jmd. wird von Sehnsucht, Grauen ergriffen — 3. einen Verbrecher e. (fassen 3) — 4. etw. ergreift jmdn. etw. lbewegt (3) jmdn. sehr, zutiefst: diese Musik hat mich sehr ergriffen; das Elend dieser Kinder ergreift einen; die er­ greifende Handlung dieses Stückes; tief ergriffen hörten wir die Worte des Gedenkens — 5 . Idrückt oft das Tätigwerden aus; in den Verbindungen/ Maßnahmen e.; die Macht e. (an sich bringen, über- nehmen)', einen Beruf e. (einen Beruf wählen, in einem Beruf tätig werden); die Flucht e. (vor etw., jmdm. davonlaufen, fliehen); von etw. / Besitz e.; die / Initiative, eine / Gelegenheit e. Ergreifung, die; -, fo. P L; zu ergreifen 3 u. 5/; zu 3 : Hinweise, die zur E. des Täters führen; zu ö : die E. der Macht (durch die Arbeiterklasse) Ergriffenheit, die; -, fo. P L ; zu ergreifen 4/ das Ergriffensein, bes. bei einem feierlichen Ereignis: voller E., in tiefer E. standen sie vor dem Mahn­ mal ergrimmen /sw. Vb.; ist, hat/ veraltend 1.1. in Zor n geraten (ist): er ergrimmte, war sehr er­ grimmt über diese Bosheit 1.2. etw., jmd. er­ grimmt jmdn. etw., jmd. bewirkt, daß jmd. in Zorn gerät (hat): mit dieser Bemerkung hast du ihn sehr ergrimmt ergründen, ergründete, hat ergründet (die Ursache von) etw. in Erfahrung bringen: dieZusammenhänge (von etw.), ein Geheimnis e.; ich habe noch nicht ergründet, warum er nicht gekommen ist Erguß, der; Ergusses, Ergüsse 1. Bluterguß: er hat sich einen E. (im Knie) zugezogen — 2. Samen­ erguß — 3. fvorw. Pl.j spött. jmds. lyrische, poetische Ergüsse (jmds. lyrische, 'poetische P r o ­ dukte); wir ließen seine Ergüsse (seine wortreichen Äußerungen, Auslassungen) über uns ergehen erhaben fAdj.f 1. aus einem flächigen Gebilde (reliefartig) erhöht hervortretend: eine Plakette mit erhabener Prägung — 2. durch seine Großartigkeit erhebend, weihevoll: die erhabene Größe, Schön­ heit eines Gebirges, Bauwerkes; von erhabenen Gefühlen, Gedanken erfüllt, durchdrungen sein — 3.1 . fvorw. präd.j jmd. ist über jeden Verdacht, Zweifel e. (jmd. ist von solcher Integrität, daß Zwei­ fel, Verdacht ihm nichts anhaben können); über solche kleinlichen Anwürfe ist er e. 3 .2 . sich e. dünken (sich ungerechtfertigt überlegen fühlen und sich hochmütig verhalten); zu 2 Erhabenheit, die; -, fo. P l.f: sie empfanden die E. dieses Augen­ blicks Erhalt, der; -(e)s, fo. Pl.f papierdt. Empfang (1): den E. einer Sendung bestätigen; die Rechnung ist nach E. der Ware zu begleichen erhalten (er erhält), erhielt, hat erhalten 1.1 . etw. bekommen (1.1.1): ein Geschenk, ein Buch als Geschenk, eine Auszeichnung e .; diesen Artikel e. Sie nur in Drogerien (können Sie nur in Drogerien kaufen); einen Brief, eine Antwort e. (empfangen); O das Haus erhält eine neue Fassade 1.2 . die Erlaubnis für etw. e. (erreichen, daß einem etw. erlaubt wird); einen Auftrag, Instruktionen e. (an­ gewiesen werden, einen Auftrag, Instruktionen aus­ zu fü hren ) ; er hat eine Verwarnung, Freiheitsstrafe e. (er ist verwarnt worden, ist zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden) 1.3 . etw. bekommen (1.2 .1): Kenntnis, eine Vorstellung von etw. e .; man erhält sofort einen Eindruck, wenn ... 1.4. etw. als End­ produkt, Ergebnis gewinnen: man erhält die ge­ suchte Lösung, indem man . . . ; das Metall erhält man durch Schmelzen «des Erzes — 2.1 . etw. e. bewirken, daß etw. von Dauer ist, etw., jmd. weiter­ hin (im gleichen Zustand) existiert: ein historisch wertvolles Gebäude e.; Werte, Bestände e.; den Frieden e .; durch schonendes Kochen Vitamine e.; etw. im gleichen Zustand e .; die Verbindung sollte e. bleiben, werden; jmdm., sich etw. e .: sich seine Gesundheit, Arbeitskraft e.; dem Verunglückten konnte das Augenlicht e. werden; diese Freund­ schaft solltest du dir e.; Sport treiben erhält elastisch (wenn man Sport treibt, bleibt man ela­ stisch); einen Patienten am Leben e.; möge uns der Jubilar noch lange e. bleiben (noch lange leben)!; die Burg ist (noch) e. (existiert noch); von der Mauer sind nur Reste e .; etw. ist gut e. (etw. ist noch in gutem Zustand); gut erhaltener Mantel zu verkaufen; das Auto ist gut e. 2 .2. sich in be­ stimmter Weise e. durch eigenes Zutun in einem bestimmten körperlichen Zustand bleiben: sich jung, gesund e. 2.3 . etw. erhält sich etw. bleibt in gleicher Weise über lange Zeit bestehen: fvorw. im Perf.f dieser alte Brauch hat sich (bis heute) e. erhältlich /A dj.; nicht adv.f: dieser Artikel ist nur in Drogerien e. (diesen Artikel kann man nur in Drogerien kaufen) Erhaltung, die; -, fo. P L ; zu erhalten 2.1/: die E. und Sicherung des Friedens; es geht um die E. dieses Bauwerkes; etw. dient der E. von Werten; der Satz von der E. (dem Erhaltenbleiben) der Energie erhandeln fsw. Vb.; hat/ etw. durch einen Handel (3) mit jmdm. erwerben: dieses alte Möbelstück hat er (sich) günstig erhandelt erhängen fsw. Vb.; hat/ sich, jmdn. dadurch töten, daß man sich, ihm einen Strick um den Hals legt, an dem man, er dann hängt: er hat sich, der Mörder hat ihn (an einem Balken) erhängt erhärten, erhärtete, hat/ist erhärtet 1. (hat) 1*1. etw. e. die Richtigkeit, Gültigkeit von etw. durch Argumente, Tatsachen wahrscheinlicher machen: folgende Tatsachen e. den Verdacht; die These wird durch die neuesten Forschungsergebnisse er­ härtet (untermauert 2) 1.2. der Verdacht hat sich erhärtet (ist wahrscheinlicher geworden) — 2. fachspr. 2.1. hart werden (ist): Beton erhärtet an der Luft 2.2 . etw. hart machen (hat): Ton durch Brennen e.; dazu Erhärtung, die; -, -en fvorw. Sg .f; zu 1: etw. trägt zur E. eines Verdachtes bei erhaschen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. (sich Bewegendes) durch rasches Zugreifen zu fassen bekommen: einen Schmetterling e. — 2. etw. gerade noch sehen, hören können: er versuchte, einen Blick von ihr zu e.; er konnte nur ein paar Worte e. erheben, erhob, hat erhoben / / auch erhebend/ 1. etw. (in Körperhöhe Befindliches) in die Höhe heben: das Glas auf jmds. Wohl e.; geh. die Hand gegen jmdn. e. (jmdn. schlagen wollen)1; mit er­ hobener (emporgestreckter) Hand abstimmen; geh. erhobenen Hauptes (stolz) schritt er hinaus — 2.
erhebend — erinnern 337 sich e. 2.1 . sich (von etw.) e. von einem Sitzplatz, Lager a u fstehen: sich schwerfällig, spontan (von den Sitzen) e. 2.2. aufsteigen, emporfliegen: das Flugzeug erhebt sich vom Erdboden; die Lerche erhebt sich in die Lüfte 2.B. aufragen: dieser Berg erhebt sich bis zu (einer Höhe von) 1000 Metern über dem Meeresspiegel 2.4. sich über etw. e. über etw. hinauswachsen: sich über das Durchschnitts­ niveau e. (besser als das Durchschnittsniveau wer­ de n ); sich über die kleinen Sorgen des Alltags e. (die Sorgen des Alltags unwichtig werden lassen) 2.5. ein Volk erhebt sich (empört sich, beginnt einen Aufstan d) gegen seine Unterdrücker, Ausbeuter — 3. etw. zu etw. e. etw. höher einstufen: die Ver­ kehrspolizei hat mehrere Straßen zu Schnell­ straßen erhoben; die eigene Meinung nicht zur Maxime e.; das Vereinbarte zum Beschluß e.; Math, eine Zahl in die Potenz e. (eine Zahl so oft als Faktor vorsehen, wie es ihr Exponent angibt), ins Quadrat e. (einmal mit sich selbst multiplizieren) — 4.1. etw. erhebt sich etw. beginnt, fängt an: ein Sturm, Jubel, Lärm, Streit erhebt sich 4.2 . ein Geschrei e. (zu schreien beginnen) — 5. etw. Vor­ bringen, geltend machen: gegen etw. Einspruch e.; eine Forderung e .; Anklage e. wegen . . . ; seine Stim­ me (für, gegen etw, jmdn.) e. (sich für, gegen etw., jmdn. einsetzen) — 6. etw. behördlicherseits fordern: bestimmte Steuern, Zölle e . ; es wird ein Mitglieds­ beitrag von fünf Mark erhoben — 7. etw. fest­ stellen (lasse n ): den vom Hochwasser verursachten Schaden genau e. (lassen); die bisher erhobenen Tatsachen, Beweise — 8. er fühlte sich durch die Musik erhoben (in eine feierliche Stimmung versetzt) erhebend /Adj.; nicht adv.; / auch erheben 8/ feierlich stimm end: ein erhebender Anblick, Augen­ blick; ein erhebendes Gefühl erheblich fA d j.f beträchtlich: ein erheblicher Sach­ schaden; er ist e. (viel II. 1.2) jünger als sein Bruder Erhebung, die; -, -en 1. Hügel, Berg, Boden­ erhebung: sie hatten von der (kleinen) E. einen guten Ausblick; der Brocken ist die höchste E. des Harzes — 2. /zu erheben 2.5, 3, 5, 6, 7/ das Erheben, Sicherheben; zu 2.5: eine revolutionäre, politische E. (Aufstand, Empörung); zu 7: eine amtliche, statistische E. ergab, daß . . . ; Erhebun­ gen durchführen, anstellen erheischen jsw. Vb.; hat/ veraltend geh. etw. verlangen (1.1): er schaute fragend drein, als er­ heische er eine Antwort erheitern jsw. Vb.; hat/ jmdn. heiter stimmen: jmdn. (mit witzigen Geschichten) e.; dieser Vor­ fall hat mich sehr erheitert (belustigt); dazu Er­ heiterung, die; -en erhellen jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. hell machen, er­ leuchten: das Zimmer wird, ist von der Lampe nur ungenügend erhellt 1.2 . sich e. hell w erd en : der Theaterraum erhellt sich allmählich; O bei diesen Worten erhellte sich sein Gesicht (bekam sein Gesicht einen heiteren Ausdruck) — 2. etw., sich klären (2): diese Erklärungen e. den Zusammen­ hang; aus dem Gesagten erhellt (wird klar, deut­ lich), daß es sich hierbei um ein allgemeines Problem handelt erheucheln fsw. V b.; hatf etw. heucheln (1.1): [vorw. im Part. Prät.f seine Zufriedenheit, gute Laune war erheuchelt erhitzen fsw. Vb.; hat/ 1. etw., sich so erwärmen, daß es h eiß ist: Wasser (auf 100 Grad, bis zum Siedepunkt), Metall e .; das Kugellager hat sich erhitzt — 2. etw. erregt (1) etw., jmdn.: die Streit­ frage erhitzte die Gemüter, die Versammelten; sich e .: die Streitenden erhitzten (erregten) sich an den unterschiedlichen Vorstellungen; die erhitzten Gemüter beruhigen erhoffen jsw. Vb.; hat/ etw. hoffend erwarten: viel von jmdm., dem Leben e.; ich erhoffe mir einiges von dieser Begegnung erhöhen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. höher (1.1) machen: die Mauer (um zwei Meter), das Haus um ein Stockwerk e .; von einem erhöhten (höheren) Stand­ ort aus sprechen — 2.1. etw. größer (8), höher (2.1, 3.1) m ach en : die Löhne, Arbeitsproduktivität, den Lebensstandard e .; die Produktion wurde um zehn Prozent erhöht; das erhöht die Sicherheit, Wir­ kung 2.2. sich e. größer (8), höher (2.1, 3.1) werden: die Produktion erhöhte sich; erhöhte Temperatur (leichtes Fieber) Erhöhung, die; -, -en 1. Erhebung (1): von der E. einen Überblick über die Landschaft haben — 2. fzu erhöhen 2/ das (Sich)erhöhen: die E. der Löhne, des Niveaus; die E. der Verkehrssicher­ heit erholen, sich fsw. Vb.; hat/ 1.1. seine bes. durch Anstrengung, Krankheit beeinträchtigten Kräfte wiedererlangen: sich im Urlaub, am Feierabend e.; sich von den Strapazen der Reise, einer Operation, Krankheit e. 1 .2. sich von seinem Schreck e. (seine Fassung wiedererlangen) erholsam /Adj.; nicht adv.j Erholung bringend, der Erholung dien en d: ein erholsamer Urlaub, Spazier­ gang Erholung, die; -, - en /vorw. Sg .; zu erholen, sich 1.1/: E. suchen, finden; zur E. an die See fahren erholungs/Erholungs| -bedürftig fA d j.f der E r ­ holung bedürftig, erschöpft; -heim, das Heim für Erholungsuchende; -ort, der jPl. - e/ Ort, der von Erholungsbedürftigen und Urlaubern zur Erholung aufgesucht wird und der offiziell diese Funktion hat; - pause, die der Erholung dienende Pause: eine E. einlegen (müssen); -reise, die vgl. Erholungsurlaub erholung|suchend /Adj.; nur attr.f: die erholung- suchenden Urlauber ErhQlungs|urlaub, der der Erholung dienender Ur­ laub erhören jsw. Vb.; hat/ 1. geh., vorw. spött. jmds. Bitten, Flehen e. (das Erbetene erfüllen) — 2. v e r ­ alten d einen Liebhaber e. (seinen Werbungen nachgeben) Erika, f achspr. Erika, die; -, Eriken Heidekraut erinnerlich /Adj.; vorw. präd.j etw. ist jmdm. e. jmd. kann sich an etw. erinnern: sein Name, Ge­ sicht ist mir (noch) gut, deutlich, nicht mehr e. erinnern jsw. Vb.; hat/ 1. sich an etw., jmdn., geh. sich einer Sache, jmds. e. etw., jmdn. im Gedächtnis, in der Erinnerung bewahrt haben und esj ihn sich wieder bewußt machen können: sich (noch) gut, genau, lebhaft, (nur) schwach, dunkel an ein bestimmtes Ereignis, den frühverstorbenen Vater e. (können); ich erinnere mich, davon gehört zu haben; ich kann mich daran, geh. dessen1 nicht e.; wenn ich mich recht erinnere (wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt), so . . . — 2. jmdn. an etw. e. jmdm. etw. ins Bewußtsein rufen, jmdn. 22 Wörterbuch
338 Erinnerung — erklären mahnen, etw. nicht zu vergessen: jmdn. an seine Pflicht e.; in diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß ... — 3. etw., jmd. erinnert (jmdn.) an etw., jmdn. etw., jmd. läßt auf Grund bestimmter ähnlicher Merkmale in jmdm. die Erinnerung an Bekanntes, einen Bekannten aufkommen: Meißen mit der Aibrechtsburg erinnert (mich) an Prag; dieser Junge erinnerte sie an ihren Bruder Erinnerung, die; -, -en 1.1 . jo. PI./ Fähigkeit, etw. im Gedächtnis Bewahrtes sich zu vergegenwärtigen: meine E. verläßt mich hier; wenn mich meine E. nicht täuscht, trügt, so . . . 1 .2 . Gedächtnis (2): etw. aus der E. schreiben, zeichnen; jmdm. etw. in (die) E. (zurück)rufen; etw. , jmdn. gut, kaum in E. haben (sich an etw., jmdn. gut, kaum erinnern); etw., jmdn. in guter, schlechter E. haben (sich an etw., jmdn. gern od. nur ungern erinnern) — 2.1 . durch das Gedächtnis bewahrte Vorstellung von etw., jm d m .: eine gute, genaue, schwache, dunkle, unklare E. an etw., die verstorbene Mutter haben; etw. weckt Erinnerungen; Erinnerungen werden wach, steigen auf, verblassen 2.2 . /nur im P l.j Mem oiren : jmd. schreibt seine Erinnerungen — 3. zur, als E. zum Gedenken: jmdm. zur, als E. etw. schenken, etw. in ein Buch einschreiben Erinnerungs] -lücke, die e tw ., an das sich jmd. nicht erinnern kann; -stück, das jPl. - e/ Gegen­ stand, der jmdn. an jmdn., etw. erinnert: diese Kette ist ein E. an meine Großmutter; -vermögen, das fo. Pl.f Vermögen, sich an etw., jmdn. zu er­ innern; -wert, der fo. Pl.f Wert, den ein Gegenstand für jmdn. hat, weil er in ihm die Erinnerung an etw., jmdn. weckt: dieser Schmuck hat für mich vor allem E. erkalten, erkaltete, ist eikältet 1. kalt werden: am offenen Eenster erkaltet die Speise schnell; er­ kaltete Lava — 2. ihre Liebe (zu ihm) ist erkaltet (hat au fgehört) erkälten, erkältete, hat erkältet 1.1. sich e. sich eine Erkältung zuziehen: jmd. hat sich beim Baden erkältet; jmd. ist stark, etwas, leicht erkältet 1.2. jmd. hat sich die Blase erkältet (hat sich durch Einwirkung von Kälte eine Erkrankung der Blase zugezogen) Erkältung, die; -, -en (leichte) Erkrankung der Atemwege, die sich meist als Husten, Schnupfen äuß e rt: eine leichte, starke, schwere E. haben, sich zuziehen; u m g. sich (irgendwo) eine E. holen Erkältimgs|krankheit, die : jmd . ist anfällig für Erkältungskrankheiten erkämpfen fsw. Vb.; hat/ etw. durch kämpferischen Einsatz erringen: den Frieden, Sieg, Fortschritt (hart) e.; sich etw. e . : sich Anerkennung, sein Recht e .; die Mannschaft konnte sich den Titel e. erkaufen /sw. V b .; hat/ 1. (sich) etw. irgendwie, mit etw. e. etw. durch Mühe, Opfer erreichen: eine Erkenntnis, Erfahrung schwer, teuer e. müssen; ein mit Blut (mit Todesopfern) erkaufter Sieg — 2. sich etw. e. etw. durch Bestechung erlangen: sich jmds. Schweigen e. erkennbar /Adj.; nicht adv./ 1 . /zu erkennen 1/ — 2. /zu erkennen 2/; zu 2.2: die Welt ist e.; zu 2 Erkennbarkeit, die; -, /o . PI./ erkennen, erkannte, hat erkannt 1. etw. , jm dn. so deutlich sehen, daß man weiß, worum, um wen es sich handelt: die kleinen Schriftzeichen, jmdn. aus der Entfernung nicht e. (können) — 2.1. etw., jmdn. e. aus gewissen Anzeichen genau bestimmen, worum, um wen es sich handelt: jmds. Stimme im Radio e.; jmdn. an seinem Gange.; etw. als Fäl­ schung e.; an Hand des Fotos den Täter e. (identi­ fizieren); sich (jmdm.) zu e. geben (sagen, zeigen, wer man ist od. wirklich ist; seine Absichten zeigen) 2.2 . etw. e. von etw., das einem vorher nicht (genü­ gend) bekannt war, (genaue) Kenntnis gewinnen: bestimmte Zusammenhänge, den Ernst der Lage, eine Krankheit, Gefahr (zu spät) e.; die eigenen Fehler e. (feststellen, einsehen); er gab sein Be­ fremden zu e. (zeigte es deutlich); Philos. das Er­ kennen (die E rk en n tnis 1.2) von Gesetzmäßigkeiten — 3. Ju r. das Gericht erkannte auf Freispruch (sein Urteil lautete auf Freispruch) erkenntlich /Adj.; in den Verbindungen/ sich e. zeigen, erweisen seinen Dank mit einer Gegen­ leistung ausdrücken: sich für die Unterstützung mit einer Schachtel Konfekt e. zeigen Erkenntnis, die; -, -se 1.1. durch Verarbeitung von Fakten, Erfahrungen, Beobachtungen im Beivußt- sein gewonnene Kenntnis, gewonnenes Wissen über, von etw.: die Forschung hat neue, wissenschaft­ liche, fundamentale Erkenntnisse gebracht; das ist eine bittere E .; um eine E. (Erfahrung) reicher sein; zu der E. gelangen, kommen, daß... 1.2. /o. PI./ Philos. Prozeß od. Residtat der sinnlichen, rationalen Widerspiegelung der objektiven Realität im Bewußtsein des Menschen: die E. der Dinge, von Gesetzen, Zusammenhängen Erkenntnis Philos.| -fähigkeit, die /o. Pl.j Fähig­ keit des Menschen, die objektive Realität im Bewußt­ sein widerzuspiegeln; -prozeß, der Prozeß der E r­ kenntnis; -theoretisch /Adj.; zu -theorie/; -theorie, die /o. Pl.j Teilgebiet der Philosophie, das die Gesetzmäßigkeiten der Erkenntnis erforscht Erkennungs| -dienst, der jo. Pl.j Bereich der Kriminalpolizei für die Identifizierung von Perso­ nen; -wort,das/PI. - Wörter/ vgl. - Zeichen; -Zeichen, das vereinbartes Zeichen, durch das man sich gegen­ seitig erkennen kann, durch das etw. signalisiert wird Erker, der; -s, - mit Fenstern versehener vor­ springender Teil an Gebäuden, der nicht bis zum Erdboden fortgeführt ist Erker] -fenster, das; -zimmer, das Zimm er mit einem Erker erkiesen, erkor, hat erkoren //* a uch erküren; In f . u. Präs. Aktiv veraltet/ veraltend geh. jmdn., etw. erwählen: jmd. ist zu großen Dingen erkoren; er hat, hatte sie zu dieser schwierigen Aufgabe erkoren erklären /sw. V b.; hat; / auch erklärt/ 1.1. (jmdm.) etw. e. jmdm. etw., die Problematik eines Sachverhalts verständlich machen: eine (schwierige) Mathematikaufgabe ausführlich, allgemeinver­ ständlich e.; etw. durch ein Beispiel e. 1 .2 . (sich) etw. e. etw. auf seine Ursache(n) zurückführen, die Ursache(n) für etw. erkennen und darlegen: (sich) jmds. Verschwinden nicht e. können; wie erklärst (deutest 1) du dir das?; warum das geschehen ist, läßt sich schwer e .; etw. erklärt sich aus etw. (etw. läßt sich auf eine bestimmte Ursache zurück­ führen) — 2 . etw. in bindender, offizieller Form äußern, mitteilen: sein Einverständnis, seinen Bei­ tritt e.; geh . einem Mädchen seine Liebe e. (gestehen); sich (jmdm.) e. (jmdm. eine Liebes­
erklärlich — erleben 339 erklärung machenp; einem Land den Krieg e. {einem Land den Kriegszustand mit ihm verkünden); sich einverstanden e. {sagen, daß man einverstanden ist) — 8. jmdn., etw., sich für etw., jmdn. e. jmdn., etw., sich als etw., jmdn. bezeichnen: jmdn., sich für schuldig, für den Täter, etw. für falsch e. erklärlich /Adj./ verständlich, einleuchtend: sein Verhalten ist e. erklärt /Adj.; nur attr.; / auch erklären/: das ist sein erklärtes (von ihm geäußertes) Ziel; er ist der erklärte (ausgesprochene) Liebling des Publikums Erklärung, die; -, - en 1. Aufschluß über Zusammen­ hänge und Gründe einer Sache: von jmdm. eine E. (über etw.) verlangen; jmdm. für etw. (noch) eine (gute, gründliche) E. geben, schulden; für ein bestimmtes Verhalten eine E. (Deutung, Begrün­ dung) finden, haben — 2. offizielle M itteilung: eine E. der Regierung; eine schriftliche E. abgeben erklecklich fAdj.f veraltend: er hat eine erkleck­ liche (beträchtliche) Summe gespart erklettern /sw. Vb.; hat/ etw. e. die höchste Stelle von etw. kletternd erreichen: einen Berg, eine Fels­ wand, hohe Mauern e. erklimmen, erklomm, hat erklommen geh . etw. mühsam erklettern: einen Gipfel, die Sprossen einer langen Leiter e. erklmgen, erklang, ist erklungen als m elodisch er Klang ertönen: es erklangen fröhliche Lieder erklügeln /sw. Vb.; hat/ sich etw. spitzfindig aus­ denken, etw. ausklügeln: eine raffinierte Farb­ zusammenstellung e. erkoren s. erkiesen, erküren erkranken /sw. Vb.; ist/ krank werden: jmd. ist ernstlich, an einer leichten Grippe erkrankt; einen erkrankten Kollegen vertreten Erkrankung, die; -, -en 1. das Erkranken: das führt zur E. des Organismus — 2. Krankheit (1): eine leichte, schwere, ernste, fieberhafte, aller­ gische E. erkühnen, sich /sw. Vb.; hat/ veraltend geh. sich trauen, etw. zu tun, was M ut erfordert od. nicht erlaubt ist: er erkühnte sich, die hohe Persönlich­ keit anzusprechen; das zu behaupten, hätte er sich nie erkühnt erkunden, erkundete, hat erkundet 1.1. etw. a u s ­ findig machen, durch Nachforschungen feststellen: jmds. Namen, Wohnung, alle Einzelheiten, die Zusammenhänge e. 1.2. etw. e. genaue Einzel­ heiten, Angaben über etw. zu erfahren suchen: die Beschaffenheit des Bodens, gegnerisches Gelände e. erkundigen, sich fsw. Vb.; hat/ sich (bei jmdm.) nach etw., jmdm. e. etw. über etw., jmdn. durch Fragen zu erfahren suchen: sich nach dem Weg, jmds. Leistungen, nach jmdm. , jmds. Befinden e.; dazu Erkundigung, die; -, -en Erkundung, die; -en /zu erkunden/ erkünsteln jsw. Vb.; hat/ etw. auf unnatürliche, künstliche Art heucheln: /vorw. im Part. Prät.j etw. mit erkünstelter Gleichgültigkeit, Verwunderung sagen erküren, erkürte/erkor, hat erkürt/erkoren / auch erkiesen/ veraltend geh. jmdn., etw. auserwählen erlaben jsw. Vb.; hat/ geh. sich an etw. e. sich an, mit etw. laben, erquicken: sich an saftigen Früchten, kühlem Wein e.; jmdn. mit etw. e .: jmdn. mit einem heißen Trunk e. erlahmen /sw. V b.; ist/1.1 . vom ununterbrochenen Schreiben erlahmte (mir) die Hand (wurde mir die Hand müde, schwach) 1.2 . der Arbeitseifer, die Aufmerksamkeit erlahmt (wird schwächer, läßt in in der Intensität nach); die Kräfte erlahmten erlangen /sw. Vb.; hat/ 1.1 .1 . etw. (durch eigenes Bemühen) bekommen (1.1 .2): eine Genehmigung e.; die Doktorwürde e. (auf Grund seiner Leistung erreichen, daß einem die Doktorwürde verliehen wird); Achtung e. 1.1 .2. etw. bekommen (1.2 .1): Kenntnis von etw. e .; die Gewißheit e. (zu der Gewißheit kommen), daß ... 1 .2. etw. erlangt etw. etw. kommt (6.2) zu etw.: etwr. erlangt weltweite Bedeutung, Beachtung; die Gesetze erlangten Geltung Erlaß, der; Erlasses, Erlasse, österr. Erlässe 1. /zu erlassen/ das Erlassen; zu 1: der E. eines Ge­ setzes, Haftbefehls; zu 2 : der E. einer Strafe — 2. Verfügung von zuständiger offizieller Stelle: ein öffentlicher E .; einen E. des Staatsrates veröffent­ lichen erlassen (er erläßt), erließ, hat erlassen 1. etw. offiziell, von zuständiger Stelle verfügen: ein Gesetz, eine Einfuhrsperre, einen Haftbefehl e .; die Regie­ rung hat eine Proklamation, einen Aufruf an die Bevölkerung e. (verkündet 1.1) — 2. jmdm. etw. e.. jmdn. von einer (unangenehmen) Verpflichtung ent­ binden: jmdm. seine Schulden, die Steuern, eine Prüfung e .; jmdm. eine Strafe, den Rest einer Strafe e. erlauben /sw. V b.; hat/ 1. jmd. erlaubt jmdm. etw. jmd. gibt jmdm. die Erlaubnis zu etw., etw. Be­ stimmtes zu tun: die Mutter erlaubt den Kindern zu spielen; das hat mir der Arzt erlaubt; /in höf­ licher Bede/ geh. e. Sie (mir), Ihnen eine Tasse Kaffee anzubieten?; umg. ich kann mir keine gro­ ßen Anschaffungen e. (leisten 2.2p; eine erlaubte (zulässige) Handlungsweise; etw. ist gesetzlich er­ laubt — 2. etw. erlaubt (jmdm.) etw. etw. ermög­ licht jmd m . e tw .: mein Gesundheitszustand erlaubt es (mir) nicht; wenn meine Zeit es mir erlaubt, dann ... — 8. sich etw. e. sich die Freiheit zu etw. nehmen, sich etw. herausnehmen: sich einige Frei­ heiten, Ungehörigkeiten e .; sich mit jmdm. einen Scherz e. -f- umg. na, e. Sie mal (wie kommen Sie darauf, was fällt Ihnen ein)! Erlaubnis, die; -, -se /vorw. Sg./ Erklärung, durch die jmdm. mitgeteilt wird, daß er etw. Bestimmtes (worum er nachgesucht hat) tun darf, Genehmigung: eine mündliche, schriftliche, polizeiliche E .; jmdm. die E. geben, erteilen, etw. zu tun; jmdn. um (die) E. zu etw. bitten, fragen; etw. mit, ohne E. tun erlaucht /Adj.; nur attr./ geh., oft spött. hoch­ angesehen: dort waren nur erlauchte Gäste an­ wesend erläutern /sw. Vb.; hat/ (jmdm.) etw. e. jmdm. etw. (ausführlich) erklären: eine schwierige Auf­ gabe, den Produktionsablauf, seine Behauptung (näher) e.; das Problem mit, an einem Beispiel e.; dazu Erläuterung, die; -, -en Erle, die; -, -n bes. an Ufern wachsender Laubbaum mit holzigen Fruchtständen erleben jsw. Vb.; hat/ 1. etw. e. persönlich od. als Zuschauer an einem Geschehnis beteiligt sein und dadurch beeindruckt werden: jmd. hat viel Schönes, Schweres, ein Abenteuer, eine Überraschung er­ lebt; einen Sonnenaufgang e.; erzählen, was man 22*
340 Erlebnis — ermäßigen auf der Reise erlebt hat; er hatte es selbst erlebt; so etwas, so eine Frechheit habe ich noch nicht erlebt!; jmdn. e .: einen Sänger, Schauspieler auf der Bühne e.; umg. jmdn. in seinen vier Wänden, als Familienvater e. — 2. etw. e. zu einer bestimm­ ten Zeit (noch) leben, etw.9 jmdn. (noch) miterleben: den Erfolg des eigenen Werkes, die Geburt des Urenkels e.; das Jahr 2000 (noch) e.; er hat (noch) die Weimarer Republik, Ernst Thälmann erlebt — 3. jmd. erlebt (erleidet) eine Niederlage; jmd. er­ lebt (hat) ein Comeback; das Buch erlebte die zehnte Auflage (wurde zum zehnten M al aufgelegt) + / da kannst du was e.!; sein blaues / Wunder e. Erlebnis, das; -ses, -se Geschehen, das jmd. erlebt hat und durch das er (stark und nachhaltig) beein­ dru ckt w u rd e: ein schönes, trauriges, aufregendes, unangenehmes E. aus meinem Leben, von der Reise; Erlebnisse mit Kindern, Tieren; das E. der ersten Liebe; diese Feier, Opernaufführung wurde (mir) zum E. , war (für mich) ein (einmaliges) E. erledigen /sw. Vb.; hat; / auch erledigt/ 1* etw. zu Leistendes durch Arbeit, Tätigkeit zum Abschluß bringen: eine Arbeit, die tägliche Post, Einkäufe, Formalitäten e .; etw. schnell, gewissenhaft, pünkt­ lich e.; die Sache hat sich von selbst erledigt; etw. als erledigt, für erledigt erklären; damit ist dieser Punkt erledigt — 2. umg. jmdn. zugrunde richten: /vorw. im Pa rt. Prät.\ er war moralisch, als Ge­ schäftsmann erledigt — 3. umg. verhüll, jmdn. brutal zusammenschlagen, ermorden: einer der Gangster sagte, den habe er erledigt erledigt /Adj.; / auch erledigen/ umg. infolge großer Anstrengung erschöpft: nach dieser An­ strengung war er vollkommen e.; er kam ziemlich e. zu Hause an erlegen /sw. Vb.; hat/ Wild (durch einen Schuß) töten: einen Rehbock, Hasen e. erleichtern jsw. Vb.; hat/ 1*(jmdm., sich) etw. ein­ facher, bequemer, leichter machen: jmdm. die Arbeit, sich das Leben ein wenig e .; die Prüfungs­ bedingungen wurden erleichtert — 2. sich, etw. e. sich, etw. von einem psychischen Druck, einer psychischen Belastung befreien: sich durch eine Aussprache (seelisch, innerlich) e.; durch ein Ge­ ständnis sein Gewissen, Herz e.; erleichtert auf- atmen — 3. umg. scherzh. verhüll, jmdn. um etw. e. 3.1. sich von jmdm. Geld geben lassen: du hast mich doch erst gestern um zehn Mark er­ leichtert — 3.2 . jmdm. etw. stehlen: er wurde um seine Brieftasche erleichtert; zu 1 u. 2 Erleichte­ rung, die; -, -en erleiden, erlitt, hat erlitten 1. körperliche od. psychische Leiden ertragen müssen: Schmerzen, Qualen, ein schweres Unrecht, eine Kränkung e. — 2. etw. Nachteiliges hinnehmen müssen: Verluste, eine Niederlage e.; Spott e. (verspottet werden) / Schiffbruch e. erlernen /sw. Vb.; hat/ etw. e. sich etw. durch Lernen aneignen: ein Handwerk, eine Sprache e. erlesen /Adj.; nicht adv./ geh. 2auserlesen (1.1), vorzüglich: ein erlesenes Publikum; ein erlesener Geschmack; erlesene Genüsse, Weine erleuchten, erleuchtete, hat erleuchtet 1. etw. (durch eine künstliche Lichtquelle) hell machen: einen Raum mit (vielen) Lampen, durch Kerzen festlich, nur spärlich e.; das Verkehrszeichen ist erleuchtet; hell erleuchtete Fenster — 2. oft spött. jmd. ist von einem (plötzlichen) Einfall erleuchtet (hat plötzlich über etw. Klarheit gewon­ nen) ; dazu Erleuchtung, die; -, -en erliegen, erlag, ist erlegen 1. einer Sache, jmdm. e. der starken Wirkung einer Sache, Person (inner­ lich) keinen Widerstand entgegensetzen können : einer Versuchung, einem großen Irrtum e.; einem Ein­ fluß e. (sich beeinflussen lassen); einer Krankheit e. (an einer Krankheit sterben); einem Gegner, einer feindlichen Übermacht e. (unterliegen) — 2. /in den Verbindungen/ etw., der Verkehr kommt zum Erliegen (kommt zum Stillstand, bricht zusammen); etw. bringt etw. zum Erliegen (zu m Stillstand) erlisten, erlistete, hat erlistet etw. durch List errei­ chen, erringen: (sich) einen Vorteil, Leckerbissen e. Erlös, der; -es, -e durch den Verkauf einer Sache od. für eine Leistung eingenommener Geldbetrag: der E. des verkauften Hausrats, der Lotterie, des Solidaritätsbasars; der E. für den, aus dem (ver­ kauften) Schmuck war gering erlöschen (er erlischt, au ch erlöscht), erlosch, au ch erlöschte, ist erloschen, auch erlöscht 1. aufhören zu brennen (und zu leuchten), verlöschen: die Kerze erlischt; das Feuer, der Brand war erloschen; ein erloschener (nicht mehr tätiger) Vulkan — 2. /er erlischt, erlosch, ist erloschen/ sein Interesse, seine Aufmerksamkeit, Liebe erlosch mit der Zeit (ließ in der Intensität nach und schwand allmählich) — 3. /er erlischt, erlosch, ist erloschen/ in seiner rechtlichen Wirkung aufhören zu bestehen, seine Gültigkeit verlieren: der Anspruch auf Rückzahlung erlischt am Jahresende; der Vertrag, seine Mit­ gliedschaft in der Organisation ist erloschen, gilt mit Wirkung vom ... als erloschen erlösen /sw. Vb.; hat/ jmdn. aus einer Notlage, von einer (inneren) Bedrängnis befreien: jmdn. aus einer Zwangslage e.; jmdn. von seinen Beschwerden, seinen Sorgen, aus seiner Angst e.; scherzh. ich werde dich gleich (davon) e. (dich aus deiner un­ angenehmen Lage befreien, bei deiner unangenehmen Beschäftigung ablösen); <> verhüll, der Tod er­ löste sie von ihrem Leiden (sie starb); dazu Er­ lösung, die; -, -en /vorw. Sg .j erlügen, erlog, hat erlogen /nicht im Präs. , Prät., Put./ etw. in lügnerischer Absicht erfinden, sich ausdenken: er hat die ganze Geschichte erlogen; was er sagt, ist alles erlogen - f etw. ist / erstunken und erlogen ermächtigen /sw. V b.; hat/ jmdn. e., etw. Be­ stimmtes zu tun jmdm. für etw. Bestimmtes die Vollmacht erteilen: die Regierung hatte ihren Bot­ schafter ermächtigt, das Abkommen zu unter­ zeichnen; dazu Ermächtigung, die; -, -en ermahnen /sw. Vb.; hat/* jmdn. durch eindring­ liches Zureden zu notwendigem Handeln, Verhalten auffordern: jmdn. zur Ruhe, Ordnung e.; jmdn. e., vorsichtig zu sein; dazu Ermahnung, die; -, -en Ermang(e)lung, die /in d er Verbindung/ in E. einer Sache, jmds. (weil etw., jmd. nicht verfügbar ist) ermannen, sich /sw. Vb.; hat/ scherzh. sich auf- raffen (3): er ermannte sich und begann zu arbeiten ermäßigen /sw. Vb.; hat/ den Preis, die Gebühr für etw. unter bestimmten (sozialen) Voraussetzungen herabsetzen: die Gebühr, Beförderungskosten e.;
Ermäßigung — Ernstfall 341 ermäßigte Eintrittspreise; dazu Ermäßigung, die; -, -en ermatten, ermattete, ist/hat ermattet geh. 1 . matt, schlapp werden (ist): vor Durst, Hitze (völlig) er­ mattet sein; O er fühlte seinen Mut e. (nach- lassen 1) — 2, jmdn. matt, schlapp machen (hat): die Hitze, Anstrengung ermattete ihn ermessen (er ermißt), ermaß, hat ermessen etw. in seinem Umfang, Ausmaß erfassen und danach ein­ schätzen: den Wert einer Arbeit, jmds. Freude e. können; es läßt sich leicht, schwer e., ob..., wie ... Ermessen, das; -s, /o. PI .; in den Verbindungen! nach meinem, eigenem E. (*Überlegen I I und Ein ­ schätzen 1.1, Gutdünken); nach menschlichem E. (soweit es Menschen überhaupt beurteilen können); etw. liegt, steht in jmds. (persönlichem) E. (die Entscheidung ist jmdm. selbst überlassen) Ermessens|frage, die Frage, die jmd. nach seinem Ermessen lösen, entscheiden darf ermitteln /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. durch Nach­ forschungen, Untersuchungen ausfindig machen: jmds. Aufenthaltsort, den Täter, einen D urch­ schnittswert e.; dazu Ermitt(e)lung, die; -, -en Ermittlungs [verfahren, das Verfahren, in dem der Staatsanwalt und andere Befugte die den Verdacht einer Straftat begründende Handlung und den Täter zu ermitteln suchen ermöglichen /sw. Vb.; hat/ (jmdm.) etw. möglich m ach en : jmdm. einen Studienaufenthalt, kleinen Nebenverdienst e.; das Klima ermöglicht hier den Anbau von Wein ermorden, ermordete, hat ermordet jmdn. vor­ sätzlich töten : er wurde brutal ermordet; dazu Ermordung, die; -, -en /vorw. Sg .j ermüden, ermüdete, ist/hat ermüdet 1. müde wer­ den (ist): jmd. ermüdet schnell — 2. jmdn. müde machen (hat): das lange Gespräch ermüdete ihn; er ermüdete die Zuhörer durch seine Vortragsweise; eine ermüdende Arbeit Ermüdung, die; -, - en /vorw. Sg .j 1. /zu ermüden 1/ das Müdewerden, die Müdigkeit: eine leichte, große, allgemeine E. spüren; Zeichen der E. waren er­ kennbar — 2. Techn. Veränderung in der Struktur eines stark beanspruchten Materials an der Stelle, wo später der Bruch eintritt: eine E. des Metalls, Werkstoffes Ermüdungs|erscheinung, die 1. auf Grund von E r­ müdung deutlich erkennbare Verminderung der Leistungsfähigkeit: körperliche, geistige Ermü­ dungserscheinungen — 2. Techn. Erscheinung der Strukturveränderung an stark beanspruchtem M ate­ rial ermuntern /sw. Vb.; hat/1. jmdn. zu etw. anregen, erm utigen: jmdn. zu einer (schwierigen) Arbeit, einem Entschluß e .; jmdm. ermunternd Zulächeln — 2, jmdn. munter machen: der Kaffee, die frische Luft ermunterte ihn ermutigen [sw. Vb.; hat/ jmdn. zu etw. e. so auf jmdn. einwirken, daß er den M ut bekommt, etw. Schwieriges anzugehen: jmdn. zu einer schwierigen Arbeit e.; jmdn. (durch das eigene Beispiel) e., etw. auszuführen; das klang nicht gerade er­ mutigend ! ernähren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., ein Tier regel­ mäßig mit Nahrung versorgen: ein Baby mit Muttermilch, nach neuesten Erkenntnissen e .; der Kranke wurde künstlich ernährt — 2. sich von etw. e. von bestimmter Nahrung leben: sich haupt­ sächlich von, mit Pflanzenkost, Milch e.; Raub­ tiere e. sich von rohem Fleisch — 3. jmdn., sich e. jmds., seinen eigenen Unterhalt bestreiten: jmd. hat eine große Familie zu e.; sich von Über­ setzungsarbeiten (gut) e. (können); zu 3 Ernährer, der; -s, - ; zu 1—3 Ernährung, die; - en /vorw. Sg-I ernennen, ernannte, hat ernannt jmdn. (zu etw.) e. jmdn. in eine (ehren-, verantwortungsvolle) Funk­ tion einsetzen: jmdn. zum Vorsitzenden, Bot­ schafter, Ehrenmitglied e.; seinen Vertreter e. (benennen 3); dazu Ernennung, die; -, -en erneuern /sw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. schadhaft Ge­ wordenes reparieren od. durch Neues ersetzen: die Zaunpfähle, Gleise, das Linoleum, den Verband e. 1.2 . Körperzellen e. sich (bilden sich neu) — 2. etw. wieder aufleben, wieder wirksam werden lassen: eine (alte) Freundschaft e.; einen Antrag, eine Ein­ ladung e. (wiederholen); einen Vertrag e. (zu den gleichen Bedingungen erneut abschließen) erneut /Adj.; nicht präd./ ein weiteres M al auf- tretend, unternom men: erneute Zusammenstöße; er­ neuter Beifall; ein erneuter Versuch; e. (ein weiteres Mal, aufs neue) auf etw. hinweisen; jmd. wird e. gewählt erniedrigen /sw. Vb.; hat/ jmdn., sich in seiner Würde, seinem Persönlichkeitswert herabsetzen, her­ abwürdigen : jmdn. durch eine Bloßstellung, ein Ansinnen e.; das ist für ihn erniedrigend; dazu Erniedrigung, die; -en ernst /Adj./ 1.1. von Ernst erfüllt, Ernst ausdrük- kend: ein ernster Mensch; ernste Worte; ein ernstes Gesicht machen; ein ernstes Theaterstück; ernste (nicht zur Unterhaltungsmusik gehörende) Musik 1.2. auf Ernst (1.4) beruhend, aufrichtig: ein ernstes An­ gebot; eine ernste Absicht; ihm ist es e. damit; er meint es jetzt e. (spaßt nicht länger); eine Be­ hauptung nicht (für) e. nehmen (ihre Glaubwürdig­ keit anzweifeln); das war nicht e. gemeint (war nur so dahingesagt) — 2.1. schwerwiegend, gewich­ tig : ernste Entscheidungen, Zweifel; ernste Sorgen haben; eine ernste (eindringliche) Mahnung; jmdn. e. nehmen (als Persönlichkeit akzeptieren) 2.2 . besorgniserregend, kritisch: eine ernste Lage, Krank­ heit, Gefahr; es steht e. um ihn Ernst, der; -(e)s, /o. PI./ 1 .1 . Scherz, sorglose Heiterkeit, Oberflächlichkeit ausschließende Haltung, Einstellung eines Menschen der Umwelt gegenüber: etw. mit dem nötigen E. tun; etw. mit E. und Würde vortragen 1.2 . auf 1.1 schließen lassende Eigenart von etw.: der E. seiner Miene; der E. (die Eindringlichkeit) seiner Worte 1,3. Scherz, sorglose Heiterkeit ausschließende Gegebenheit, Situa­ tion: aus dem Spiel wurde E.; der E. (die Be­ drohlichkeit) der Stunde, Lage; der E. des Lebens (der von Pflichten erfüllte AUtag) 1.4. das ist mein voller E., mir ist es (vollkommener) E. damit, ich meine das im E. (ich meine, will das wirk­ lich so) + allen Ernstes (wenn es auch unglaublich, unmög­ lich erscheint; mit voller Überzeugung, nachdrück­ lich) ; mit tierischem E. (völlig humorlos, stupide); mit etw. E. machen (etw. Angekündigtes, Beab­ sichtigtes nun in die Tat umsetzen) Ernstfall, der jo. PI./ Eintreten eines für möglich
342 ernsthaft — erratisch gehaltenen {gefährlichen) Ereignisses: sich für den E. vorbereiten; im E. muß mit einer Gegenaktion gerechnet werden ernsthaft [Adj.; nichtpräd.f 1.1. von Ernst (1.1,1.2) bestimmt, zeugend: ein ernsthafter Mensch, Charak­ ter; mit ernsthafter Miene etw. sagen; sich über etw. e. unterhalten 1.2 . ern st (1.2): ein ernsthaftes Angebot; die ernsthafte Absicht haben, etw. zu tun; das hat niemand e. (wirklich) geglaubt — 2.1 . ernst (2.1): ernsthafte Bedenken haben; ernst­ hafte Sorgen, Mängel — 2.2. ernst (2.2): ernsthafte Verletzungen; e. krank sein ernstlich fAdj.; nicht präd.j 1. ernst (1.2): ernst­ liche Anstrengungen, Versuche, Absichten; sich, etw. e. prüfen; jmdm. e. (sehr) böse sein — 2 .1 . ernst (2.1): ernstliche Zweifel, Sorgen, Mängel; sich e. mit etw. befassen; jmdn. e. (eindringlich) ermahnen 2.2. ernst (2.2): eine ernstliche K rank­ heit, Gefahr; e. krank sein Ernte, die; -, -n 1. das Ernten: die E. beginnt; bei der E. helfen — 2. die reifen Feld- und Garten­ früchte, die geerntet werden: die gesamte E. wurde vernichtet; die E. (eines Jahres) an Getreide, Kartoffeln, Obst; die diesjährige E. war gut, durchschnittlich Ernte| -arbeit, die /vorw. PL/; -dankfest, das Bei. ev. kath. vgl. - fest; -einsatz, der Einsatz von sonst nicht in der Landwirtschaft Beschäftigten hei d,er Ernte; -fest, das Fest nach dem Abschluß der Ernte; -gut, das jo. PL/ das, tvas bes. in der Land­ wirtschaft geerntet worden ist; -helfer, der jmd. , der im Ernteeinsatz tätig ist: aus der Stadt waren E. gekommen; -kapitän, der fvorw. PL; DDR ; emot. pos.j jmd., bes. Fahrer eines Mähdreschers, der mit hohem Einsatz in der Ernte arbeitet; -kranz, der großer Kranz aus Ähren, Feldblumen und Früchten, der zum Erntefest aufgehängt wird; -kröne, die vgl. - kranz ernten, erntete, hat geerntet die reifen Früchte, Nutzpflanzen von Feld od. Garten pflücken, mähen od. einsammeln und in die dafür vorgesehenen Lager­ räume bringen: Getreide, Kartoffeln, Obst, Rüben e.; O Dank, Anerkennung, nichts als Undank, Spott e. (für etw. erhalten) + / Lorbeeren e. Ernte| -wetter, das jo. Pl.f für das Ernten bes. von Getreide erforderliches trockenes Wetter; -zeit, die ernüchtern jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. wieder nüchtern machen: die frische Luft hat ihn ernüchtert — 2. jmdn. aus einer gehobenen, illusionären Stim­ mung wieder in eine normale Stimmung versetzen: die Enttäuschung, der kühle Empfang hat ihn ernüchtert; dazu Ernüchterung, die; -, -en Eroberer, der; -s, - /zu erobern 1/ erobern jsw. Vb.; hat/ 1. fremdes Land durch Ge­ walt, Kampf in seinen Besitz, unter seine Herrschaft bringen: ein Gebiet e.; O scherzh. (sich, für jmdn.) einen Sitzplatz e. — 2. etw., jmdn. für sich gewinnen: er eroberte die Sympathie seiner Zu­ hörer; jmdn. e. (jmds. Gegenliebe, Zuneigung er­ wecken) Eroberung, die; -en 1. jzu erobernj das Erobern; zu 1: die E. eines fremden Landes — 2. Objekt des Eroberns, das Eroberte: scherzh. eine E., Er­ oberungen machen (bei jmdm. des anderen Ge­ schlechts Zuneigung, Liebe erwecken) Eroberungs|krieg, der Aggressionskrieg mit der A b­ sicht, fremdes Land zu erobern eröffnen, eröffnete, hat eröffnet 1.1. etw. erstma­ lig' der Öffentlichkeit zugänglich machen: ein neues Geschäft, eine Ausstellung e. 1,2 . ein Testa­ ment e. (als Befugter öffnen und seinen Inhalt den Beteiligten mitteilen) — 2.1 . etw., an dem viele teilnehmen, beginnen lassen, einleiten: die Sitzung, Diskussion (mit einigen Worten) e .; die neue Spiel­ zeit wurde mit einem Festkonzert eröffnet 2.2 . das Feuer e. (zu schießen beginnen); ein Konto e. (neu anlegen) — 3. jmdm. etw. (Unerwartetes, oft Nega­ tives) mitteilen: jmdm. seine Absichten e.; man eröffnete ihm, daß er abreisen müsse — 4. etw. eröffnet sich jmdm. etw. stellt sich jmdm. in A u s­ sicht, wird für jmdn. wirksam: in diesem Betrieb eröffneten sich ihm bessere Entwicklungsmöglich­ keiten; zu 1—3 Eröffnung, die; -, -en erörtern jsw. Vb.; hat/ etw. eingehend besprechen, um es zu klären : verschiedene Fragen, die vorhande­ nen Möglichkeiten e.; dazu Erörterung, die; -, -en Eros, der; -, fo. Pl.f geh. Erotik (1) Erosion, die; -, - en Geol. linienartige Abtragung (2) der Erdoberfläche durch fließendes Wasser: ein durch E. entstandenes Tal, erweiterter Spalt im Felsen; dazu erosiv lAdj.f Erotik, die; -, jo. Pl.f 1. die den geistig-seelischen Bereich mit einschließende sinnliche Liebe: die E. im Gegensatz zur reinen Sexualität — 2. v e rhüll. Sexualität: die billige E. des Films; dazu erotisch /Adj.l Erpel, der; -s, - Enterich erpicht lAdj.f + um g. auf etw. e. (begierig) sein erpressen, erpreßte, hat erpreßt 1.1 . jmdn. unter Druck setzen und ihn dadurch zwingen, bestimmte, oft geldliche Forderungen zu erfüllen: mit diesen Schriftstücken ist er erpreßt worden 1.2 . etw. von jmdm. durch 1.1 erlangen: (von jmdm.) Geld, eine Unterschrift e .; ein erpreßtes Geständnis; z u 1.1 Erpresser, der; -s, - u . erpresserisch jA d j.j; zu 1.1 u. 1.2 Erpressung, die; -, -en erproben jsw. Vb.; hat/ etw. e. durch zielgerichtete, wiederholte Versuche feststellen, wie etw. in bestimm­ ter Beziehung beschaffen ist, sich bewährt, etw. testen: ein Gerät (auf seinö Funktionstüchtigkeit) e.; die Wirkung, Haltbarkeit von etw. e .; jmds. Zuverlässigkeit e .; ein erprobter (bewährter) Freund; dazu Erprobung, die; -, -en erquicken fsw. Vb.; hat/ geh. jmdn., sich stärken, erfrischen : jmdn., sich mit einem frischen Trunk e.; etw. erquickt jmdn.: das Bad, der Schlaf, die frische Luft hat ihn erquickt erquicklich jAdj.; nicht adv.j erfreulich, angenehm: keine gerade erquicklichen Aussichten, Ergebnisse, Nachrichten; ihr Zusammenleben war alles andere als e. erraffen jsw. Vb.; hatf Geld, Wertgegenstände hob- gierig an sich bringen: er hat in seinem Leben viel Geld errafft erraten (er errät), erriet, hat erraten etw. e. durch Raten (2) herausfinden: jmds. Gedanken, Absichten, Wunsch e.; e., worum es sich handelt; jmds. Namen e. erratisch jAdj.j faehsp r.: ein erratischer Block (sehr großer Stein, der durch Gletscher an seine jetzige Stelle transportiert worden ist, Findling)
errechnen — erscheinen 343 errechnen, errechnete, hat errechnet etw. du rch {bestimmte Angaben verwertendes) Rechnen er­ mitteln, bestimm en: eine Entfernung, den Flächen­ inhalt eines Dreiecks, den Durchschnittspreis, jmds. Steuern, eine Differenz e.; der Computer errechnete die Daten erregbar /Adj.; nicht adv./ {leicht) zu erregen: jmd. ist leicht, starke.; ein erregbares Gemüt; dazu Erregbarkeit, die; -, -en erregen /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. e. eine starke Gefühlsbewegung in jmdm. erwecken: eine solche Unverfrorenheit enegte ihn, sein Gemüt; ein er­ regendes Erlebnis; ein erregender Augenblick; in erregter Stimmung sein; die erregten Gemüter be­ ruhigen: jmd. ist, wird durch etw., jmdn. stafk, leicht, freudig, sexuell erregt; sich (über jmdn. , jmds. Unart) e. {aufregen 1.2) — 2. etw. hervor- rufen, verursachen: (durch, mit etw.) Mißfallen, Mitleid, großes Aufsehen, allgemeine Heiterkeit, / Anstoß e. Erreger, der; -s, - Krankheitserreger: der E. der Tuberkulose Erregtheit, die; -, - en /vorw. Sg./ Erregung (1): seine E. nicht verbergen können; etw. in freudiger E. sagen, tun Erregung, die; -, - en 1. heftige Gemütsbewegung: in heftiger, freudiger, leidenschaftlicher E. etw. sagen, tun; in E. geraten; jmdn. in E. bringen; seine E. nur mühsam verbergen — 2 . das Erregen (2): die E. öffentlichen Ärgernisses erreichbar /A d j.; zu erreichen/ erreichen /sw. Vb.; hat/ 1, etw., jmdn. e. bis zu etw., jmdm. hinlangen und es, ihn berühren können: mit ausgestrecktem Arm die hochgespannte Schnur, den Ertrinkenden e. — 2. jmdn. e. eine {telefonische) Verbindung zu jmdm. herstellen {und mit ihm sprechen): jmdn. nur telefonisch e. können; es war schwer, am Unfallort einen Arzt zu e .; jmdn. zu Hause e. (antreffen) — 3 . etw., jmdn. e. bis zu etw., jmdm., an ein Ziel gelangen, hinkommen: einen Ort (zu Fuß, nur mit dem Auto), bestimm­ ten Zug e.; der Brief erreichte ihn pünktlich; das Flugzeug erreichte eine Höhe von 5000 Metern; O die Altersgrenze, ein hohes Alter e. — 4. etw. Er­ strebtes verwirklichen, zustande bringen, erlangen: sein Ziel, einen höheren Lebensstandard, neuen Rekord, eine gute Leistung e.; damit ist der Zweck erreicht; bei jmdm. etw. e. (durchsetzen 1.1.1) erretten, errettete, hat errettet jmdn. retten: jmdn. vom, vor dem sicheren Tod e.; dazu Erretter, der; - s, - u . Errettung, die; -, -en errichten, errichtete, hat errichtet 1.1. etw . er ­ bauen (I): moderne Wohnhäuser, ein Hochhaus, Hotel e.; (jmdm.) ein Denkmal e. ; O eine neue Gesellschaftsordnung e. 1 .2 . etw. so zusammen­ setzen, daß es fertig und benutzbar ist: Tribünen, Zelte e.; dazu Errichtung, die; -en Ivorw. Sg./ erringen, errang, hat errungen etw. Erstrebtes durch große Anstrengung (in einem Wettstreit) erlangen: einen Preis, ersten Platz, Erfolg e .; ein hart errun­ gener Sieg erröten, errötete, ist errötet (plötzlich) rot im Gesicht werden: vor, aus Scham, Stolz, Verlegen­ heit, Freude e .; errötend etw. eingestehen Errungenschaft, die; - en durch große Anstren­ gungen, Leistungsfähigkeit erreichtes positives Er­ gebnis, bes. im historischen Kampf der Arbeiter­ klasse, beim Aufbau des Soz.: die sozialistischen, sozialen, kulturellen Errungenschaften; die Er­ rungenschaften der Revolution verteidigen, der modernen Technik anwenden; O umg. scherz h. diese Tasche ist meine neueste E. (neueste A n ­ schaffung) Ersatz, der; -es, /o. Pl.f Person od. Sache, die jmdn., etw. (möglichst vollwertig) ersetzt od. im Bedarfsfall ersetzen kann: jmd. ist ein guter, schlechter, vollwertiger E. für den Erkrankten; für jmdn., etw. (einen) E. brauchen, (be)schaffen, haben; als E. für jmdn. einspringen; für einen Verlust, Schaden E. (Entschädigung 1.2) fordern; jmdm. E . leisten (jmdn. entschädigen) Ersatz/ersatz| -anspruch, der Anspruch auf Ersatz: einen E. geltend machen; -befriedigung, die jvorw . Sg./ P sych. durch eine Ersatzhandlung erreichte Befriedigung von Bedürfnissen, Trieben; -handlung, die Psych. Handlung, die statt der angestrebten, nicht zu verwirklichenden ausgeführt wird; -leistung, die Leistung, durch die für etw. ein Ersatz geboten w ird : der Betrieb ist innerhalb der Garantiefrist zu einer E. verpflichtet; -mann, der /P I. - männer, auch deute/ Person, die jmdn♦ bei einem Wett­ kampf, einer Arbeit ersetzt od. ersetzen kann: für den erkrankten Fußballspieler einen E. brauchen; -pflicht, die fo. Pl.f Jur. Verpflichtung, für einen verursachten Schaden Ersatz zu leisten; dazu - pflichtig /A dj.; nicht adv.j: jmdn. für etw. e. machen; -Spieler, der Sport Spieler, der für einen anderen Spieler eingesetzt wird od. werden kann; -teil, das, auch der (Maschinenteil, das ein un­ brauchbar gewordenes od. verlorengegangenes Teil ersetzen kann: ein E. in den Motor einbauen; ein E. für das Auto; -weise /Adv./ als Ersatz ersaufen (er ersäuft), ersoff, ist ersoffen 1. s a lo p p ertrinken: Vorsicht, daß wir nicht e .! — 2. der Schacht ist ersoffen (hat sich mit Wasser gefüllt) ersäufen /sw. Vb.; hat/: junge Katzen, Hunde e. (ertränken) erschaffen, erschuf, hat erschaffen geh . etw. , jmdn. durch schöpferische K raft entstehen lassen, etw. schaffen: ein Kunstwerk e.; Menschen, Figuren, die vom Schriftsteller e. wurden; dazu Erschaffung, die; -, - en /vorw. Sg .j erschallen, erschallte /v e r a lte n d erscholl, ist er­ schallt/ veraltend erschollen /vorw. im Präs. u . Prät./ laut er tön en : es erschallte lautes Gelächter, ein Ruf, eine Trompete erschaudern /sw. Vb.; ist/ geh. von einem Schauder (1) ergriffen werden: vor Entsetzen, Ehrfurcht e. erschauern /sw. Vb.; ist/ geh. 1. von einem Schauer (1.1), Frösteln, Zittern ergriffen werden: er er­ schauerte vor Kälte — 2. erschaudern: vor Ent­ setzen, Glück, Ehrfurcht e. erscheinen, erschien, ist erschienen 1.1 . irgen dw o sichtbar werden, sich zeigen: jmd. erscheint in der Tür, auf dem Bildschirm; ein Schiff erschien am Horizont 1.2 . sich einstellen, wo man erwartet wird: auf, zu der Versammlung, vor Gericht (als Zeuge) e.; für pünktliches Erscheinen danken — 2 . heraus­ gegeben werden: die Zeitschrift erscheint monatlich; das Buch ist in einem Leipziger Verlag, im Jahre 1950 erschienen; sofort nach (seinem) Erseheinen war der Band vergriffen — 3 . etw. erscheint jmdm. in bestimmter Weise etw. macht auf jmdn. einen bestimmten Eindruck: etw. erscheint jmdm
344 Erscheinung — erschwindeln unverständlich, bemerkenswert, nicht ganz glaub­ haft; es erschien (ihm) ratsam, d aß ...; etw. er­ scheint jmdm. wie ein Wunder, Traum 4- auf der / Bildfläche e .; in einem (ganz) anderen, neuen / Licht e. Erscheinung, die; -en 1.1. wahrnehmbarer, wahr­ genommener Vorgang, Tatbestand: eine E. in der Natur; eine meteorologische E. beobachten; eine krankhafte E. feststellen; es ist eine bekannte, normale, typische E., daß ...; in E. treten (sicht­ bar, erkennbar werden, erscheinen) 1.2. Phi los. die durch die Sinne, durch Anschauung wahrnehmbaren äußeren Eigenschaften von Dingen und Prozessen, durch die man zum Wesen der Dinge und Prozesse Vordringen kann: das Verhältnis von Wesen und E. — 2. \vorw. in Verbindung mit A dj.j bes. durch ihre Gestalt, ihr Äußeres auf bestimmte Weise wirkende Persönlichkeit: jmd. ist eine stattliche, imposante, elegante, ungewöhnliche, sympathische E.; sich jmds. E. in Erinnerung rufen — 3 . Traumbild, Trugbild: jmdm. wie einer E. nach­ schauen Ersche|nungs| -bild, das 1.1. die wesentlichen äußeren Merkmale einer Erscheinung (1): das E. einer Krankheit 1.2. das Aussehen (1.2): das E. einer Stadt; -form, die vgl. - bild; -jahr, das Jahr des Erscheinens eines Buches; -ort, der /PL -e/ Ort des Erscheinens eines Buches erschießen, erschoß, hat erschossen 1.1. jmdn ., ein (krankes) Tier, bes. vom Großvieh, durch einen Schuß töten: jmd. wurde widerrechtlich, hinter­ rücks, auf der Flucht erschossen; ein verletztes Pferd e. 1 .2 . er hat sich erschossen (hat mit einer Schußwaffe Selbstmord begangen) 4- sa lopp völlig erschossen (sehr erschöpft) sein Erschießung, die; -, - en jvorw. Sg .; zu erschießen 14/ erschlaffen /sw. Vb.; ist/1.1. kraftlos, müde werden: die Muskeln, Glieder erschlafften bei der A n­ strengung ; erschlafft im Sessel sitzen 1.2 . die Haut ist erschlafft (schlaff, welk geworden) erschlagen (er erschlägt), erschlug, hat erschlagen 1.1 . jmdn. durch einen Schlag, mehrere Schläge töten: jmd. hat ihn e.; er wurde mit einem Beil, im Handgemenge e. 1.2. etw. tötet jmdn. durch die Wucht des Auf-, Anpralls: der herunterfallende Dachziegel, umstürzende Baum hat ihn e.; er wurde von dem herabstürzenden Felsen e. — 2. vom Blitz e. (getroffen und getötet) werden 4* umg. völlig e. (sehr erschöpft) sein erschleichen, erschlich, hat erschlichen /emot.f (sich) etw. e. sich etw. auf hinterlistige Weise ver­ schaffen: (sich) ein Vermögen, einen Posten, jmds. Vertrauen e. erschließen, erschloß, hat erschlossen 1.1 . etw. fü r den Verkehr, die Nutzung zugänglich machen: ein Land, Erholungsgebiet (durch Verkehrsmittel) e.; ein Baugelände e. (für die Bebauung vorbereiten); O geh. jmdm. eine neue Welt e. 1.2. etw. für die Förderung (II.1) nutzbar machen: Bodenschätze, eine Ölquelle e. — 2. geh. etw. erschließt sich jmdm. etw. wird jmdm. verständlich: der Sinn dieser Worte erschließt sich sehr schwer, erschließt sich nur dem aufmerksamen Leser — 3. etw. a u s etw. herleiten: etw. aus jmds. Worten, Verhalten e.; die Bedeutung eines Wortes aus dem Kontext e.; zu 1 u. 3 Erschließung, die; -, -en erschöpfen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. vollständig auf- brauchen, restlos ausnutzen: er hat seine finanziellen Mittel, Vorräte erschöpft; das Erzlager, die Batte­ rie ist erschöpft; O meine Geduld ist erschöpft (zu Ende) 1.2. etw. in seinem vollen Umfang be­ handeln (4.2): er hat in seinem Vortrag das Thema erschöpft, erschöpfend behandelt; eine erschöp­ fende Darstellung — 2. sich in etw. e .: die Arbeit erschöpfte sich (bestand n u r) im Sortieren von Karteikarten; jmd. erschöpft sich in belanglosen Mutmaßungen (äußert lediglich belanglose M u t­ maßungen) — 3. jmdn. e. jmds. Kräfte bis zur völligen Ermüdung beanspruchen, jmdn. ermüden: die Arbeit hat ihn völlig erschöpft; er war völlig erschöpft (seine Kräfte 1.1 waren infolge großer Anstrengung aufgebraucht); /vorw. im Part. Prät.f erschöpft zu Boden sinken, im Sessel sitzen; zu 3 Erschöpfung, die; -, - en /vorw. Sg./ Kraftlosigkeit, Ermüdung: bis zur E. arbeiten, laufen; vor E. einschlafen Erschrecken (er erschrickt), erschrak, ist/hat er­ schrocken einen Schreck bekommen, in Schrecken geraten: (ist) er erschrak, als es knallte; sie ist vor ihm, bei dieser Nachricht heftig, furchtbar er­ schrocken; er war über sein Aussehen zutiefst erschrocken; erschrick nicht, wenn . . . ; erschrok- ken zusammenfahren, zurückweichen; ein er­ schrockenes Gesicht machen; sich e. (hat): als es knallte, habe ich mich sehr, ganz schön erschrok- ken Erschrecken /sw. Vb.; hat/ 1.1 . jmdn. e. bewirken, daß jmd. von Schrecken (1) erfaßt wird: die Detona­ tion, der Anblick erschreckte ihn; sie war über die Wirkung erschreckt; erschreck(e) nicht das Kind!; die Vögel flogen erschreckt davon; ein erschreckender (schrecklicher) Anblick; ein er­ schreckendes (beängstigendes) Ausmaß; er sah er­ schreckend elend aus 1.2 . sich e. einen Schreck bekommen: sie hat sich sehr erschreckt erschüttern /sw. Vb.; h at/1.1. etw. in heftig zittern­ de, schwankende Bewegungen versetzen: die Gebäude wurden von einem Erdbeben, einer Detonation er­ schüttert; O das Land wurde von Unruhen er­ schüttert 1.2 . etw. e. die sichere Grundlage von etw. in Frage stellen: jmds. Ansehen, Glaubwürdigkeit, Überzeugung, einen Beweis e.; mein Vertrauen zu ihm ist erschüttert — 2. etw. ergreift, bewegt jmdn. zu tiefst: diese Nachricht hat ihn zutiefst erschüttert; eine erschütternde (ergreifende) Szene 4* jmdn. bis ins / Mark e. Erschütterung, die; -en /zu erschüttern/; zu 1.1 das Erschüttertsein: eine spürbare, starke E. des Erd­ bodens, der Luft; zu 2 tiefste Ergriffenheit: sein Tod hat bei ihm eine tiefe, seelische E. hervor­ gerufen erschweren /sw. Vb.; hat/ (jmdm.) etw. schwieriger, mühevoller machen: jmdm. durch widersetzliches Verhalten das Leben, durch Schikanen die Arbeit e .; dein Verhalten erschwert es mir, dir zu helfen; Nebel erschwerte die Orientierung; etw. unter er­ schwerten (schwierigeren) Bedingungen tun müssen; Jur. erschwerende (strafverschärfende) Umstände; dazu Erschwernis, die; -, -se (zusätzliche) Schwierig­ keit Erschwernisi zutage, die Geldzuschlag, der au f Grund erschwerter Arbeitsbedingungen gezahlt wird erschwindeln /sw. Vb.; hat/ sich etw. durch Betrug,
erschwingen — Erstaunen 345 Schwindeln (I) verschaffen: sich Geld, ein Dar­ lehen, einen Posten e. erschwingen, erschwang, hat erschwungen jvorw. im Inf.'f 1.1. die hohen Kosten nicht e. können (die für sie erforderlichen Geldmittel nicht zur Verfügung haben) 1.2 . die Reise läßt sich nicht e. (ist so teuer, daß man sie nicht bezahlen kann) erschwinglich fAdj.; nicht adv.f zu erschwingen: die Kosten der Reise sind e .; die Reise ist e. ersehen (er ersieht), ersah, hat ersehen etw. aus etw. e. etw. auf Grund sachlicher Gegebenheiten feststellen, erkennen: aus den Unterlagen kann man e., daß . .. ; du ersiehst daraus, wie schwierig das ist ersehnen jsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. sehnlichst herbei­ w ünsch en : etw. heiß, heimlich e .; sich Abwechslung, Ruhe e .; der ersehnte Augenblick ersetzbar jAdj.; nicht adv.; zu ersetzen 1 u. 3 .1/ ersetzen jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., der für etw. un­ geeignet ist od. nicht (mehr) zur Verfügung steht, durch jmd. anderen ablösen; etw. schadhaft Ge­ wordenes durch etw. (Neues) auswechseln: einen ver­ letzten Sportler, unfähigen Leiter e .; einen schad­ haften Autoreifen, eine verbrauchte Batterie, de­ fekte Fensterscheibe e. — 2.1. jmd. ersetzt (jmdrn.) jmdn. jmd. erfüllt statt eines Verstorbenen od. nicht mehr zur Verfügung Stehenden dessen Aufgaben: er ersetzt dem Kind den Vater; niemand kann den Toten e. 2.2. etw. ersetzt etw. etw. (Neues) wird für etw. anderes eingesetzt: eine moderne Ernte­ maschine ersetzt jetzt den Mähbinder — 3 . jmdm. etw. e. 3.1 •jmdm. für etw., was man verschuldet hat, Ersatz leisten: jmdm. die zerbrochene Fenster­ scheibe, das verlorene Buch e. 8 .2 . jmdm. Geld, Auslagen e. (erstatten 1) ersichtlich fAdj.f (deutlich) zu erkennen: ohne er­ sichtlichen Grund etw. tu n; sich ersichtliche Mühe geben; hieraus ist e. (zu ersehen), daß ...; jmd. ist ©. müde; er hat mich e. (offensichtlich 1.2) belogen ersinnen, ersann, hat ersonnen geh. etw. ausdenken (1): einen Plan, ein Märchen, etw. Lustiges e .; die Ausrede ist fein, raffiniert ersonnen erspähen jsw. V b.; hat/ etw. durch angestrengtes Sehen erblicken: in der Ferne ein Flugzeug e.; jmdn. in der Menschenmenge e.; O eine Gelegenheit, Möglichkeit e. ersparen jsw. Vb.; hat/ 1.1. Geld durch Sparen an­ sammeln: tausend Mark, einen Notgroschen e. wol­ len, erspart haben; vom Ersparten leben 1.2 . sich ein Fahrrad, Haus e. (mit durch 1.1 gespartem Geld erwerben können) — 2. jmdm. etw. e. jmdn. mit etw. Unangenehmem verschonen: jmdm. Arbeit, eine Aufregung e .; diesen Vorwurf kann ich dir nicht e .; jmdm. bleibt (aber auch) nichts erspart (jmd. m uß auch das noch ertragen, erledigen) — 3. sich etw. e. (können) etw. als unnötig unterlassen (können): deine Klagen, die Mühe kannst du dir e.; erspar dir deine Worte! Ersparnis, die; -, -se 1. fvorw. PI./ das Ersparte (1.1): Ersparnisse besitzen — 2. Einsparung: das ergibt eine E. an Arbeit, Kosten ersprigßlichjAdj.; nicht adv.f geh. Nutzenbringend, fruchtbar (2): eine ersprießliche Zusammenarbeit; dieses Vorhaben ist für ihn wenig e. erspurten, erspurtete, hat erspurtet S p o r t etw., einen Sieg, durch einen guten Spurt erringen: (sich) im 10000-Meter-Lauf den Sieg, beim Radrennen den dritten Platz e. erst, auch erst I. fAdv.j zuerst (1.1), Zunächst (1): e. überlegen, dann handeln; e. hast du es so gesagt, dann so; e. möchte ich mich vorstellen — II . /als Partikel\ 1.1. /weist auf Zukünftiges hinj: komm du e. in mein Alter, dann . . . ; wie wird er staunen, wenn er e. das (noch) erfährt!; /in Wunschsätzenf wäre er nur e. zu Hause! 1.2. /hebt das Folgende hervor/ um wieviel mehr aber: er ist (sehr) lebhaft, aber e. sein Bruder! — 2.1. /drückt aus, daß ein Zeitpunkt nicht eher als angegeben, erwartet eintrittj: e. um 10 Uhr, eben e. bin ich aufgestanden; heute habe ich e. davon erfahren; man bemerkte es e., als es zu spät war 2.2 . /drückt aus, daß etw. weniger als erwünscht, erwartet ist/: wir haben e. die Hälfte des Weges zurückgelegt; sie ist e. zehn Jahre alt; er ist in seinem Buch e. (nicht weiter als) auf der fünften Seite 2.3 . /drückt aus, daß ein Zeitpunkt früher als erwartet liegt/: es ist e. drei Uhr + etw. e. /* recht tun; das geht e. / recht nicht erstarken/sw. Vb.; ist/ etw. gewinnt an Stärke, Be­ deutung: ihre Freundschaft ist erstarkt; ein öko­ nomisch erstarktes Land; das Erstarken der so­ zialistischen K räfte; in jmdm. ist das Bewußtsein erstarkt, daß . .. erstarren jsw. Vb.; ist/1. fest (1), hart (1.1) werden: die Lava, Schmelzflüssigkeit ist erstarrt; das Wasser erstarrte zu Eis; O etw. erstarrt zur blo­ ßen Form, in Konvention (wird seines eigentlichen Inhalts entkleidet und sinkt zur bloßen Form herab) — 2. (vor Kälte) steif (1.1), unbeweglich werden: vor Kälte fast zu Eis e.; die erstarrten Glieder — 3. meist emotional bewirkt, plötzlich eine bestimmte Haltung (1.2) einnehmen und darin verharren: vor Schreck e.; O vor jmdm., etw. in Ehrfurcht e. (vor jmdm., etw. von großer Ehrfurcht ergriffen w er d en ); die Unterhaltung erstarrte zu eisigem Schweigen (hörte, durch äußere Umstände bewirkt, schlagartig a u f); das Lächeln erstarrte auf seinen Lippen + zur Salzsäule e. Erstarrung, die; - , - en fvorw. Sg .; zu erstarren/ erstatten, erstattete, hat erstattet 1. jmdm. die Fahrtkosten, Unkosten e. (die diesen entsprechenden Auslagen zurückzahlen) — 2. fin Verbindungen/ Bericht e. (in sachlicher Form über etw. berichten); (gegen jmdn., etw.) Anzeige e. (jmdn., etw. an- zeigen) erst/Erst, auch erst/Erst| -aufführen fV b . ; n u r im Inf. u . Part. Prät.; vorw. im Pass.f ein Bühnen­ werk, einen Film (an einem bestimmten Ort, in einem bestimmten Theater) zum ersten M al auf- führ en : das Deutsche Theater hat dieses Drama erstaufgeführt; die Oper wurde in Berlin erstauf- geführt; dazu -aufführung, die: die E. dieses p ol­ nischen Films in der D D R erstaunen fsw. V b .; hat, ist/ 1. etw. erstaunt jmdn etw. bewirkt, daß jmd. staunt (hat): seine Äußerun­ gen, Kenntnisse erstaunten sie; es mag e., daß ... , wenn ... — 2. zum Staunen gebracht werden, staunen (ist): er erstaunte sehr, als ...; fvorw. im Part. Prät.f über etw. ehrlich, baß erstaunt sein; er­ staunte Gesichter (Gesichter mit dem Ausdruck des Erstaunens) Erstaunen, das; -s, /o. PI .f das Erstauntsein: zu seinem großen, größten E. geschah nichts; mit E. feststellen, daß . . . ; jmdn. in E. (yer)setzen (be­ wirken, daß jmd. staunt)
346 erstaunlich — erstrangig erstaunlich fAdj.f 1.1, (bewunderndes) Staunen er­ regend, außergewöhnlich: eine erstaunliche Lei­ stung, Geschwindigkeit; e. jung aussehen; sein Zustand verbesserte sich e. (sehr) 1.2 . merkwürdig, verwunderlich: es ist e., daß er davon nichts wußte; eine erstaunliche Geschichte, Begebenheit erstaunlicher]weise/Adv./ merkwürdigerweise: e. hat er das geschafft, abgelehnt Erst/erst, au ch Erst/erst] -ausgabe, die erste A u s ­ gabe, bes. eines Buches: der Text dieser Auflage ent­ spricht dem der E.; -beste /Adj.; nur attr. u . mit best Art./ der, die, das erste beste: die e. Gelegenheit nutzen; ins e. Restaurant gehen; er war nicht der e. (irgend jemand); -druck, der Wiss. vgl. -ausgabe erste, auch erste fOrd.zahl zu eins; / auch erstere/ 1.1. in einer Reihe, Folge den Anfang bildend: der e. Mai IDatum/; der ErsteMai/Internationaler Kam pf­ und Feiertag der Werktätigen/; am, zum Ersten (des Monats) (zu Monatsbeginn); der e. von links; die ersten beiden, drei (einer Gruppe, Anordnung); die e. Reihe; der e. Stock, Rang; das e. Mal; beim, zum ersten Mal; als erster, e. durchs Ziel gehen; im ersten Gang fahren; er ist Schüler der ersten Klasse; in erster Instanz; Verbrennungen ersten (leichten) Grades; / auch dritte 1.2. den Anfang bes. eines Vorgangs, Geschehens bildend: das e. (früheste) Grün, Morgengrauen; e. (vorläufige) Bilanz ziehen; Erste Hilfe (sofortige Hilfe bei Ver­ letzungen, U nfällen) leisten; die ersten Schritte machen (laufen lernen) — 2. an der Spitze stehend 2.1. nach Qualität, Leistung: sie ist die e. Kraft; er ist der Erste (Leistungsstärkste) der Klasse; er wurde Erster (Sieger); das e. (beste) Hotel am Platz; ein Wein erster Güte; Strümpfe erster Wahl 2.2. nach Rang, Grad: der Erste Sekretär des ZK der Kommunistischen Partei; der Erste Vor­ sitzende, Offizier, Steuermann; eine Fahrkarte erster Klasse; der Nationalpreis Erster Klasse; ein Stern erster (größter) Größe, Ordnung -f fürs e. (vorläufig); — der, die, das e. / beste; die e. /t Geige spielen; etw. aus erster / Hand kaufen; etw. ist, jmd. hat, weiß etw. aus erster Hand; in erster / Linie; sich wie der e. z* Mensch benehmen; den ersten / Schritt zu etw. tun; den zweiten Schritt vor dem ersten tun, machen erstechen (er ersticht), erstach, hat erstochen jm d n . mit einer Stichwaffe töten: er wurde bei einer Rau­ ferei (mit einem Messer) erstochen erstehen, erstand, ist/hat erstanden I. geh. (ist) 1. von neuem aufgebaut, errichtet werden: die Häuser erstanden aus den Trümmern; das stark zerstörte Gebäude erstand neu, in alter Pracht; O Ver­ gangenes ersteht zu neuem Leben — 2. geschaffen w erd en: auf diesem Gebiet ersteht ein Park, Neu­ bauviertel; O jmdm. sind (daraus) Schwierig­ keiten erstanden — II . etw. mit Mühe od. Glück käuflich erwerben (hat): er hat ein Grundstück, zwei Eintrittskarten erstanden ersteigen, erstieg, hat erstiegen etw. e. bis zum höchsten Punkt von etw. steigen, klettern: eine Treppe, Mauer, einen Berg (mühsam, schnell) e. ersteigern jsw. Vb.j hat/ etw. durch Beteiligung an einer Versteigerung erwerben: ein Gemälde auf einer Auktion e. erstellen jsw. Vb.; hat/ papierdt. 1.1. etw. aus ­ arbeiten und fertigstellen: einen Plan, Kosten­ anschlag, ein Gutachten e. 1.2. etw. bauen, fertig­ stellen: in diesem Quartal wurde 1000 Wohnungen erstellt erste|, auch erste|mal fAdv.f: dase. (das erste M al, zuerst) erstens, auch erstens fAdv.f an erster Stelle, als erstes: e. möchte ich folgendes bemerken ...; (denn) e. war es kalt und zweitens dunkel; / auch drittens ersterben (er erstirbt), erstarb, ist erstorben geh. die Unterhaltung, ihre Liebe, Hoffnung erstarb (hörte allmählich a uf); das Lächeln erstarb auf seinen Lippen; seine Stimme erstarb (wurde im ­ mer leiser und verstummte) erstere, auch erstere, der, die, das; -n, -n f/ auch erste/ der, die, das erste von zweien; der, die das zu­ erst Genannte, Erwähnte: er hat zwei Söhne, Rainer und Frank, ersterer, der e. geht schon in die Schule, letzterer, der letztere ist erst zwei Jahre alt; ich habe zwei Fragen, die e. ist die wichtigere Erst/erst, a u c h Erst/erst| -gebärende, die; -n, -n Med. Frau, die zum ersten Mal entbindet; -gebürt, die Med. erstes Kind, das eine Frau zur Welt ge­ bracht hat: bei Erstgeburten überwiegen Jungen; -genannt jAdj.; nur attr.f zuerst genannt: der erst­ genannte Fall muß dringend überprüft werden ersticken fsw. Vb.; ist, hat/1. aus Mangel an Luft, Sauerstoff sterben (ist): das Kind wäre unter dem Kissen fast erstickt; <0 umg. die Luft ist zum Er­ sticken (ist sehr schlecht); in Arbeit e. (zuviel Arbeit habend; ein ersticktes (unterdrücktes) Schluchzen — 2. (hat) 2.1. jmdn. durch Entzug der zum Atmen be­ nötigten Luft töten: jmdn. mit einem Kissen e.; 0> es ist erstickend (unerträglich) heiß; ein Schluchzen erstickte ihre Stimme 2.2. ein Feuer mit Sand, einer Decke e. (löschen 1.1.1) 2.3 . einen Wunsch, bestimmte Bedenken e. (unterdrücken 3) -betw.im/Blut,/Keime. Erstickung, d ie; -, -en fvorw. S g .; zu ersticken/ Erstickungs| -anfall, der; -gefahr, die fvorw. S g .j; -tod, der: etw. führt zum E. Erst/erst, au ch Erst/erst] -impfung, die M e d . Impfung, die jmd. zum ersten Mal gegen eine be­ stimmte Krankheit bekommt; -Massig fAdj.f aus­ gezeichnet, hervorragend: eine erstklassige Ver­ pflegung, Schneiderin, Leistung; -kommunion, die Rel. kath. erste Kommunion Erstling, au ch Erstling, der; -(e)s, -e fvorw. Sg.f erstes W erk bes. eines Schriftstellers, Künstlers: dieser Roman, Film ist sein E. Erstlings, a u ch Erstlings] -ausstattung, die (w ic h ­ tigste) Ausstattung für ein neugeborenes Kind; -wasche, die vgl. - a u s stattung; -werk, das Erstling erst/Erst, auch erst/Erst| -malig fA d j.f erste, zum ersten M al: ein erstmaliger Versuch; eine erst­ malige Aufführung; das ist e. (erstmals) fehlge­ schlagen; -mals fAdv.f zum ersten M al: der Ver­ such ist (jetzt) e. gelungen; -plazierte, der u. die; -n, -n Sport jmd., der bei einem Wettkampf das beste Ergebnis erzielt hat: die drei Erstplazierten erhielten eine Medaille erstrahlen fsw. Vb.; ist/ strahlend erglänzen: es er­ strahlten viele Lichter; O auf ihrem Gesicht er­ strahlte ein Lächeln erst|, auch erstrangig jAdj.; nicht adv.j 1. vordring­ lich, sehr wichtig: eine erstrangige Aufgabe; etw. ist von erstrangiger (sehr großer) Bedeutung — 2. erstklassig, g ro ß a rtig: ein erstrangiger Schauspieler
erstreben — Erwachsen 347 erstreben fsw. Vb.; hat/ etw. zu erreichen suchen: Frieden, Wohlstand, ein hohes Ziel e. erstrebenswert fAdj.f wert, erstrebt zu werden: ein erstrebenswertes Ziel; in keiner erstrebenswerten (angenehmen) Lage sein erstrecken, sich jsw. V b.; hat/ 1. ,emß bestimmte räumliche od. zeitliche Ausdehnung (bis irgend­ wohin) haben: der Wald erstreckt sich bis zum Gebirge, über zehn H ektar; das Gebirge erstreckt sich hoch in den Himmel; die Straße erstreckt sich bis vor unsere Tür; die Untersuchungen e. sich bis zum Jahresende, auf einen Zeitraum von drei Jahren — 2. diese Bestimmung erstreckt sich ■auch auf Jugendliche (betrifft auch Jugendliche, ist auch auf Jugendliche anwendbar); zu 1 Er­ streckung, d ie ; - en vorwiegend lineare Aus­ dehnung erstreiten, erstritt, hat erstritten geh. etw. erkämp­ fe n : den Frieden, die Macht über etw. e. Erst], auch Erstjtäter, der Jur. jmd., der zum ersten Mai straffällig geworden ist: jugendliche E. erstunken fAdj.f -f- salopp etw. ist e. und erlogen (ganz und gar erlogen) erstürmen fsw. Vb.; hat/ etw. im Sturmangriff er­ ob ern : die gegnerischen Stellungen, eine Stadt e.; dazu Erstürmung, die; -en Erst, au ch Erst| -Veröffentlichung, die erste V e r­ öffentlichung eines literarischen Werkes, einer wis­ senschaftlichen A rbeit; -Wähler, der Jugendlicher, der zum ersten Mal berechtigt ist, sich an der Wahl einer Volksvertretung zu beteiligen ersuchen jsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. förmlich, in höf­ licher Weise um etw. bitten: jmdn. um Gehör, Ge­ duld, eine Gefälligkeit e. 1 .2 . jmdn. offiziell zu etw. auffordern: Sie werden ersucht, dieses Gelände sofort zu verlassen Ersuchen, d a s; -s, - fvorw. Sg .f offizielle Bitte, Aufforderung: einem E. entsprechen, stattgeben ertappen jsw. Vb.; hat/ jmdn. bei etw. e. bemerken, daß jmd. etw. Negatives, bes. etw. Verbotenes, (heim­ lich) tut: jmdn. bei einem Diebstahl, einer Un­ wahrheit e.; sich ertappt fühlen; sich bei etw. e .: sich bei einem abwegigen Gedanken e. + jmdn. / in flagranti, auf.frischer / Tat e, ertauben fsw. Vb.; ist/ taub werden: fvorw. im Part. Prät.f er ist völlig ertaubt erteilen fsw. Vb.; hat; in Verbindung mit Subst. vorw. zur Umschreibung eines Verbalbegriffsf: jmdm. einen Befehl, Rat e. (jmdm. etw. befehlen, raten ); jmdm. eine Vollmacht, einen Tadel e. (jmdn. zu etw. bevollmächtigen, jmdn. tadeln); jmdm. eine Genehmigung e. (jmdm. etw. genehmigen) ertönen fsw. Vb.; ist/ (plötzlich) hörbar werden, zu tönen beginnen: eine Sirene, ein Ruf, Lachen, Gong ertönt; Stimmen ertönten laut; Musik, Gesang er­ tönt (erklingt) Ertrag, der; -(e)s, Erträge 1. M enge der (in der Landwirtschaft) erzeugten Produkte: hohe, geringe Erträge (von einem Feld) erzielen; der Boden hat reiche Erträge gebracht — 2. finanzieller Gewinn, Erlös aus etw.: der E. aus den Zinsen; er lebt von den Erträgen seiner Bücher ertragbar fA dj.; nicht adv.; zu ertragen/ ertragen (er erträgt), ertrug, hat ertragen etw. Belastendes, Unangenehmes psychisch, physisch be­ wältigen können: Schmerzen geduldig, einen Fehl­ schlag mit Fassung, Gleichmut e.; foft verneint/ den Lärm, schrecklichen Anblick, die Wahrheit, jmds. Anwesenheit, Launen nicht e. (können); etw. läßt sich e .; jmdn. nicht e. können (jmds. Gegenwart, Benehmen nicht aushdlten können) erträglich fAdj.f so geartet, daß es sich (noch) er­ tragen läßt': der Schmerz, die Hitze ist (nöch) e.; ein erträgliches (ganz gutes) Auskommen, Wetter Erträgnis, das; -ses, -se vorw. süddt. österr. Er­ trag ertragreich fAdj.f großen Ertrag bringend: ein er­ tragreicher Boden; ein ertragreiches Projekt Ertrags zu Ertrag 1| -minderüng, die: eine (vor­ übergehende) E. im Fischfang; -Steigerung, die: eine E. in der landwirtschaftlichen Produktion an­ streben ertranken jsw. Vb.; hat/ ein Tier, jmdn. durch Untertauchen töten, ertrinken lassen: eine (junge) Katze e.; sich e. (durch Ertrinken Selbstmord be­ gehen); <> umg. seinen Kummer im Alkohol e. (seinen Kummer durch Genuß von Alkohol zu ver­ gessen suchen) erträumen fsw. Vb.; hat/ (sich) etw., jmdn. e. sich etw., jmdn. träumend (2) vorstellen und herbei­ wünschen: (sich) ein glückliches Leben e.; sie war die Frau, die er sich erträumt hatte ertrinken, ertrank, ist ertrunken durch Versinken im Wasser ums Leben kommen: jmd. ist beim Baden, im Fluß ertrunken; jmdn. vor dem Er­ trinken, vor dem Tode des Ertrinkens retten; O in einer Flut von Briefen e. (zu viele Briefe bekommen) ertrotzen fsw. Vb.; hat/ etw. durch Trotz erreichen, durchsetzen: sich eine Erlaubnis, einen Vorteil e. erübrigen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. e. können etw. durch Sparsamkeit übrig haben (und für jmdn., etw. entbehren können), aufbringen: einen bestimmten Geldbetrag (nicht) e. können; das Geld, das er erübrigte, gab er für sein H obby aus — 2 . etw. erübrigt sich etw. ist überflüssig, entbehrlich: es er­ übrigt sich darüber jegliche Diskussion eruieren fsw. Vb.; hat/[eru|i:..] etw., jmdn. ermit­ teln: bestimmte Fakten, jmds. Namen e.; österr. jmdn. e .: man hat den Täter eruiert Eruption, die; -en G eol. explosivartiges Heraus­ schleudern bes. von Lava, Gasen bei einem tätigen Vulkan: die E. des Vulkans; eine vulkanische E. eruptiv fAdj.; nicht adv.f Geol. durch Eruption entstanden: eruptives Gestein Eruptivgestein, das G eol. eruptives Gestein erwachen fsw. Vb.; ist/ 1. wach werden, aufwachen: jmd. ist aus dem Schlaf, einer Ohnmacht, von dem Lärm erwacht; O aus einer Illusion e. (in die Realität zurückfinden); das wird ein böses Er­ wachen geben; geh. der Morgen erwacht (bricht an) — 2. etw. erwacht (in jmdm.) etw. beginnt, sich in jmdm. zu regen: sein Interesse, Ehrgeiz, Widerspruchsgeist erwacht; in ihm erwachte der Wunsch ... ^■erwachsen (er erwächst), erwuchs, ist erwachsen / / auch Erwachsen/ 1.1. allmählich aus etw. ent­ stehen, hervorgehen: aus diesem Umstand erwuchs die Erkenntnis ...; der Roman erwuchs aus diesen gesellschaftlichen Verhältnissen 1.2 . etw. ergibt sich (für jmdn.) aus etw.: daraus e. (ihm) Schwierig­ keiten, neue Verpflichtungen 2erwachsen fA d j.; / auch Erwachsen, Erwachsene/ dem Kindes- und Jugendalter entwachsen: er hat
348 Erwachsene — erwerben (schon) einen erwachsenen Sohn; sie sieht schon sehr e. aus Erwachsene, der u. die; -n, -n //* auch Erwachsen/ 2erwachsene Person: er benimmt sich schon wie ein Erwachsener; der Film ist nur für E. Erwachsenen) -bildung, die /o. P l.j Weiterbildung nach dem Schulalter und die entsprechenden Bil­ dungseinrichtungen ; -qualifizierung, die vgl. - bil- dung erwägen, erwog, hat erwogen etw. auf seine mög­ lichen Konsequenzen hin von allen Seiten durch­ denken, (etw.) genau prüfend überlegen: einen Plan, eine Möglichkeit, Frage gründlich, reiflich, w ohl­ wollend e.; es bleibt zu e., ob ...; er erwog (spielte mit dem Gedanken, faßte ins Auge), seinen Beruf zu wechseln Erwägung, die; -en prüfende Überlegung im H in ­ blick auf mögliche Konsequenzen: nach reiflicher, nüchterner E. , ernsthaften Erwägungen einen Ent­ schluß fassen; etw. aus gesundheitlichen Erwä­ gungen (nicht) tun; etw. in E. ziehen (etw. er­ wägen) erwählen jsw. Vb.; hat/ geh. etw., jmdn. für sich auswählen, aussuchen: einen interessanten Beruf e .; er hat sie (sich) zur Frau erwählt; er hat das bessere Teil erwählt (sich für die bessere von zwei Möglichkeiten entschieden) erwähnen /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. e. von etw., jmdm. in einem bestimmten Zusammenhang (kurz) etw. mitteilen, sagen, Schreibern etw., jmdn., jmds. Verdienste lobend, ausdrücklich, nur kurz, mit keiner Silbe e.; davon hat er nichts in seinem Brief, Bericht erwähnt; diese Stadt wird erst­ malig im zehnten Jahrhundert erwähnt (u rk u n d ­ lich genannt) erwähnens|wert /Adj.; nicht adv.f wert, erwähnt zu werden: das ist (doch) nicht e. Erwähnung, die; -en \vorw. Sg .\ zu erwähnen/: etw. findet E., f indet keine E. (etw. wird erwähnt, nicht erwähnt); das ist nicht der E. wert erwärmen jsw. Vb.; hat/1.1 , etw. e. die Temperatur von etw. so erhöhen, daß es warm ist: Wasser (auf 40 Grad) e. 1.2. etw. erwärmt sich etw. wird warm: die Luft, Ostsee erwärmt sich (allmählich) — 2.1. sich für etw., jmdn. nicht e. können an etw., jmdm . keinen Gefallen finden können: sich für ein Vor­ haben, eine Methode, einen bestimmten Schau­ spieler nicht e. können 2.2 . jmdn. für etw. (nicht) e. (gewinnen, einnehmen) können: ich konnte ihn für das Projekt nicht e.; zu 1 Erwärmung, die; -, - en jvorw. Sg .f erwarten, erwartete, hat erwartet 1. jmdn. , etw. e. auf das Eintreffen einer Person, eines Ereignisses warten: jmdn. ungeduldig, am Bahnhof, um acht Uhr, zum Abendbrot e.; jmds. Ankunft e .; den Urlaub nicht e. können (sich ungeduldig auf den Urlaub freuen); O ein Kind e. (schwanger sein) —- 2. etw. erwartet jmdn. etw. steht jmdm. bevor: ihn erwartet nichts Gutes — 3 .1. etw. e. mit etw. rechnen (4.2): etw. anderes habe ich nicht er­ wartet; wie zu e., wurde es ein Erfolg; das hatte ich nicht von dir erwartet (du enttäuschst mich) !; wider Erwarten (entgegen den Erwartungen, Ver­ mutungen) wurde der Film ein Erfolg 3.2. etw. als jmds. pflichtgemäßes Verhalten ansehen: ich er­ warte (von dir), daß du hilfst, kommst Erwartung, die; -, -en 1. fvorw. Sg .f Zustand des Wartens: den Tag in froher, ungeduldiger E. ver­ bringen; voller E. (Ungeduld) sein —*2. jvorw. P l.f das, was man erwartet, mit dem man rechnet: etw. erfüllt, übertrifft alle, die kühnsten Erwartungen; in jmdn. große Erwartungen setzen (von jmdm. sehr viel erwarten) Erwartungs/erwartungs) -angst, die P sych , A ngst vor zu erwartenden Ereignissen; -gemäß jAdj.; vorw. adv.j wie erwartet (3.1): er hat das e. abgelehnt; die Veranstaltung verlief e.; - norm, die das, was als M aß an Leistung, Verhalten von jmdm., etw. gewöhnlich erwartet wird; -voll fAdj.f voller E r­ wartung (1), Spannung: erwartungsvolle Gesichter; jmdn. e. ansehen erwecken jsw. Vb.; hat/ etw. hervorrufen, wach­ ru fen : jmds. Liebe, Vertrauen e.; in jmdm. falsche Hoffnungen e.; etw. erweckt jmds. Neugier, den Eindruck, als ob ... erwehren, sich fsw. Vb.; hat/ geh. sich einer Sache nicht e. können etw. nicht verhindern können: er konnte sich der Tränen nicht e.; ich konnte mich des Eindrucks nicht e., daß er log, daß da etwas nicht stimmte erweichen jsw. Vb.; hat, ist/1.1 . etw. weich machen (hat): die Sonne erweichte den Asphalt; O etw. erweicht jmds. Stolz, harten Sinn; sie hat sein Herz erweicht (hat ihn zum Nachgeben bewogen} 1.2 . weich werden (ist): durch die Sonneneinstrah­ lung erweichte der Asphalt; O durch ihre Bitten* Tränen erweichte er, sein Herz (wurde er nach­ giebig) erweisen, erwies, hat erwiesen 1. etw. beweisen (1): jmds. Unschuld, eine Behauptung durch Tat­ sachen e .; es ist statistisch erwiesen, daß ... — 2. sich (als etw., jmd.) herausstellen: diese Behaup­ tung hat sich als ein Trugschluß erwiesen; er hat sich als wahrer Freund erwiesen — 3. jmdm . etw. zuteil werden lassen: jmdm. viel Gutes, Achtung,, einen Gefallen e. + jmdm. mit etw. einen schlechten / Dienst e .; jmdm. die letzte / Ehre e. erweitern jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. in seinem Um­ fang, seiner (Breiten)ausdehnung vergrößern: eine Durchfahrt, ein Flußbett, Blutgefäße durch Medi­ zin e.; O sein Wissen, seinen Horizont, die Pro­ duktionskapazität e .; die erweiterte / Reproduk­ tion; Math, einen Bruch e. (Zähler und Nenner mit derselben Zahl multiplizieren)^; die erweiterte Oberschule //* auch EOS/ (der Teil der poly­ technischen Oberschule, der mit dem Abitur ab­ schließt) 1.2 . etw. erweitert sich etw. wird in seinem Umfang, seiner (Breiten)ausdehnung größer: das Tal erweitert sich nach Norden; die Pupillen haben sich erweitert; dazu Erweiterung, die; -* -en Erwerb, der; -(e)s, -e jvorw. Sg .j 1. jzu erwerben 1 u. 2/; zu 1.1: der E. (das Verdienen) des Lebens­ unterhalts; sich einen neuen E. (neue berufliche Arbeit, Verdienstmöglichkeit) suchen — 2.1. 1Ver­ dienst: von seinem E. leben, etw. kaufen 2.2 . E r­ werbung (2) erwerben (er erwirbt), erwarb, hat erworben 1.1* etw. (durch Arbeit) erlangen: er hat (sich) im Laufe der Zeit ein beträchtliches Vermögen erworben; O sich Achtung, Vertrauen, große Verdienste e. 1.2. (sich) etw. e. sich etw. durch Lernen, Üben an­ eign en : (sich) ein großes Wissen, bestimmte Fähig­
Erwerber — Erzeuger 349 keiten, Fertigkeiten, Kenntnisse e. — 2. etw. durch Kauf od. Verhandlungen als Eigentum bekommen: ein Gemälde, Grundstück e .; die Verlagsrechte für ein Buch e. — 3. Med. Psych. ein erworbener (im Laufe der Zeit durch eigene Erfahrung ent­ standener) Reflex; zu 2 Erwerber, der; -s, - Jur. jmd., der etw. erwirbt od. erworben hat erwerbs/Erwerbs fvorw. im bürgerl. Sprachgebrauchf\ «fähig IAdj.; nicht adv.f fähig, das für den Lebens­ unterhalt Nötige zu verdienen; -los /Adjnich t adv.f •arbeitslos; dazu -lose, der u. die; -n, -n u. - losig- keit, die; -, fo. P l.f; -minderung, die; -tätig /Adj.; nicht adv.f berufstätig; -unfähig /Adj.; nicht adv.f gesundheitlich unfähig, berufstätig zu sein; -zweig, der Wirtschaftszweig als Verdienstmöglichkeit: die Fischerei ist Islands wichtigster E. Erwerbung, die; -en 1. fo. PL; zu erwerben 1 u .2f; zu 2: die E. (der Kauf 1) eines Grundstücks — 2. das Gekaufte, die Anschaffung (2): dieses Bild ist seine neueste E. erwidern fsw . Vb.; hat/ 1. etw. antworten (1.1): er erwiderte freundlich, scharf, nach einiger Über­ legung, daß das anders sei, daß er (nicht) zu­ stimmen könne; auf diese Vorwürfe konnte er (ihr) nichts e. — 2* etw. e. auf etw. in gleicher od. entsprechender Weise reagieren: jmds. Gruß, Liebe e .; einen Besuch e.; dazu Erwiderung, die; -en erwiesenermaßen, erwiesenermaßen / Adv .f wie er­ wiesen ist, nachweislich*, e. handelt es sich hierbei um ... erwirken fsw. Vb.; hat/ etw. (bei einer übergeord­ neten Institution, Person) durch Bemühungen, persönlichen Einsatz erreichen, erlangen: jmds. Freilassung, Freispruch, Bestrafung e.; eine E r­ laubnis, Nachzahlung, einen Aufschub e. erwirtschaften, erwirtschaftete, hat erwirtschaftet etw. diirch kluges Wirtschaften erreichen, erlangen: einen Überschuß, hohen Gewinn, Ertrag e. erwischen fsw. Vb.; hat/ umg. 1.1. jmdn. gerade noch zu fassen bekommen: jmdn. (gerade noch, noch gerade) am Rock, Kragen e. 1.2. jmdn., der wegen eines Vergehens gesucht wird, in seine Gewalt bringen, zu fassen bekommen, ergreifen können: die Polizei hat den Täter (noch nicht) erwischt; den Falschen e. — 2. jmdn. ertappen: jmdn. bei einem Diebstahl e.; er wurde erwischt, als er an der Tür horchte — 3. etw., jmdn. gerade noch erreichen (3): in letzter Minute den Zug noch e.; den Chef kurz vor Dienstschluß e. (noch sprechen können) — 4. etw. Rares, Begehrtes unverhofft, zufällig (zu kaufen) bekommen: einen Sitzplatz, das lang ge­ wünschte Buch e. — 5. es hat ihn erwischt (er ist verletzt od. erkrankt od. tot od. plötzlich stark ver­ liebt) erwünscht fAdj.f 1.1. fvorw. attr.f erhofft: der er­ wünschte Erfolg blieb aus; die Arbeit brachte das erwünschte Ergebnis; eine erwünschte Gelegen­ heit 1.2. fvorw. präd.f gern gesehen: er ist hier nicht e.; Rauchen ist hier nicht e. erwürgen fsw. Vb.; hat/ jmdn. durch Zudrücken der Kehle töten: er hat ihn mit bloßen Händen, einem Schal erwürgt Erz, Erz, das; -es, -e 1. in der Natur vorkommendes Mineral, aus dem durch Verhüttung Metall gewonnen w ird : E. unter, über Tage abbauen; E. waschen, verhütten; gediegenes (ein Metall in nahezu reiner Form enthaltendes) E. — 2. das aus 1 gewonnene Metall — 3. fo. Pl.f bronzeartige Legierung: eine Glocke aus E .; tönendes E. Erz, Erz] -abbau, der fo. P l.f; -ader, die Erzgang erzählen fsw. Vb.; hatf 1.1 . etw. mündlich od. schriftlich anschaulich, unterhaltsam darstellen, wiedergeben: eine Geschichte, ein Märchen, Erleb­ nis spannend, interessant e.; Witze, Anekdoten e .; die erzählende Dichtung, Dichtkunst (Ep ik); wir haben bis in die Nacht hinein erzählt (uns unterhalten 1.3) 1.2. etw. berichten: den genauen Hergang des Unglücks e.; e., was man am Tage, auf der Reise erlebt hat; jmdm. von etw., jmdm., über etw., jmdn. e. 1.3 . jmdm. etw. (vertraulich) mitteilen, sagen: er hat mir erzählt, daß er morgen verreist; dir kann ich immer alles e. 1.4. umg. mir kannst du nichts e. (weismachen) -f- etw. e. können (viel erlebt haben); salopp dem werde ich was e. (dem werde ich meine Meinung sagen) ! Erzähler, der; -s, - 1. jmd., der etw. erzählt: er ist ein E., dem alle gern, gespannt zuhören — 2. V er­ fasser erzählender Dichtung: ein zeitgenössischer E. erzähl/Erzähl| -freudig fA d j.; nicht adv.f gern und v iel erzäh len d : ein erzählfreudiges Blind; -kunst, die fo. Pl.f Kunst der epischen Gestaltung: dieser Schriftsteller ist ein Meister der E .; - talent, das: er ist ein großes E. (kann spannend, interessant erzählen) Erzählung, die; -, - en 1. das Erzählen (1.1, 1.2): jmdn. in seiner E. unterbrechen; etw. aus den Erzählungen anderer wissen — 2. erzählende Dich­ tung, vorw. in Prosa, meist von geringerem Um­ fa n g : eine kurze, spannende, realistische, histo­ rische E. lesen; einen Band Erzählungen heraus­ geben Erzähl|weise, die Art und Weise des mündlichen od. künstlerischen schriftlichen Erzählens: seine gestraffte, geistreiche E. Erz, Erz|-aufbereitung, die; -bergbau, der Gewin­ nung von Erzen aus ihrer Lagerstätte Erzbischof, der Rel. kath. erster Bischof und Leiter einer kirchlichen Provinz; fauch als vom Papst verliehener Ehrentitel für einen regierenden BischofI Erzbistum, das Rel. kath. 1. eine mehrere Bistü­ mer umfassende kirchliche Verwaltungseinheit — 2. Bistum, in dem der Erzbischof residiert Erzdiözese, die R el. kath. vgl. - bistum erzeigen fsw. Vb.; hat/ geh. 1.1. jmdm. etw. e. jmdm. etw. zuteil werden lassen und dadurch seine Zuneigung deutlich machen: jmdm. Gutes, Gerech­ tigkeit, Vertrauen, Interesse e. 1 .2 . sich (jmdm.) dankbar e. (zeigen 4.3) erzen, erzen, fAdj.; vorw. attr.f geh. aus Erz (2): eine erzene Glocke Erzengel, der Rel. einer der als ranghöchst ein­ gestuften Engel erzeugen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. entstehen lassem die Sonne, Reibung erzeugt Wärme; das erzeugte Heiterkeit, Neugier, Mißtrauen, (eine) große Span­ nung — 2. etw. produzieren (1): landwirtschaftliche Produkte, Strom e.; dieser Betrieb erzeugt Glüh­ lampen Erzeuger, der; -s, - 1 . (landwirtschaftlicher) Betrieb, jmd., der etw., bes. landwirtschaftliche Produkte, hervorbringt: Gemüse direkt vom E. beziehen; der Transport, W eg vom E. zum Verbraucher — 2.
350 Erzeugerland — es fachspr. leiblicher Vater eines Kindes: auf Grund der Blutgruppenuntersuchung ist er (nicht) der E. des Kindes , Erzeuger W irtsch.| -land, das Land, in dem etw. produziert worden ist, wird; -preis, der Preis einer Ware, den der Erzeuger verlangt Erzeugnis, das; -ses, -se etw., das erzeugt worden ist, P r o d ukt: landwirtschaftliche, industrielle, tierische, pflanzliche Erzeugnisse; ein E. von hoher Qualität Erzeugnis)gruppe, die W irt sch. auf Grund der Herstellung gleicher od. ähnlicher Erzeugnisse, wegen gleicher od. ähnlicher Technologien organisatorisch miteinander verbundene Gruppe soz. Betriebe, Kom ­ binate Erzeugung, die; -, -en fvorw Sg.; zu erzeugen/ Erzfeind, der femot./ besonders verhaßter {langjäh­ riger, persönlicher) Feind Erz/Erz|, erz/erz| -gang,der Bergm .mitMineralen ausgefüllte Gesteinsspalte in der Erdrinde: den E. über Tage abbauen; -grübe, die Grube (2), in der Erz abgebaut wird; -haltig/Adj.; nicht adv.f Erz ent­ halten d: erzhaltiges Gestein Erzherzog, der /Titel der hobsburgischen Prinzen/ erziehen, erzog, hat erzogen ein Kind , jmdn. bes. in seiner charakterlichen, geistigen, weltanschau­ lichen Entwicklung formen und fördern: das Kind wurde von seinen Eltern, in einem Internat er­ zogen; ein Kind gut, streng, mit Güte e .; das Kind ist gut, schlecht erzogen (zeigt ein gutes, schlechtes Benehmen, hat eine gute, schlechte E r­ ziehung); ein Kind zur Selbständigkeit e .; ein Kind, einen Jugendlichen zu einem tüchtigen Menschen, zu einer sozialistischen Persönlichkeit e. Erzieher, der; -s, - jmd. (mit pädagogischer A u s­ bildung), der Kinder od. Jugendliche erzieht: Lehrer und Eltern sollten als E. Zusammenarbeiten; dazu Erzieherin, die; -, - nen erzieherisch /Adj./ 1.1. die Erziehung betreffend, pädagogisch: eine erzieherische Aufgabe, Frage 1.2. Erziehung bezweckend, der Erziehung dienend: die erzieherische Absicht, Wirkung des Buches, Films; erzieherische Maßnahmen; auf jmdn. e. (durch Erziehung) einwirken Erziehung, die; jo. Pl.j 1. das Erziehen, Erzogen­ werden; alle Maßnahmen, die dazu dienen, bes. ein Kind , jmdn. zu erziehen: die geistige, charakter­ liche, (vor)schulische, elterliche E .; die soziali­ stische E. der Jugend; die / polytechnische Bil­ dung und E.; jmd. hat eine gute E. genossen — 2. anerzogenes Benehmen: jmd. hat eine gute, schlechte E.; jmd. hat keine E. (kein gutes B e­ nehmen); ihm fehlt jede, die nötige E. (jmd. be­ nimmt sich schlecht) Erziehungs/erziehungs! -arbeit, die jo . PI ./ e r zi eh e ­ rische Tätigkeit: in der Schule, in einem Heim wertvolle E. leisten; -berechtigt /Adj.; vorw. präd.j Person, die berechtigt ist, ein Kind zu erziehen; -berechtigte, der u. die; -n, -n jmd., der das Recht und die Pflicht hat, ein Kind, einen Jugendlichen zu erziehen; -fehler, der Fehler, der von Erwachsenen in der Erziehung bes. von Kindern gemacht wird; -maßnahme, die /vorw. Pl.j Maßnahme, die für die Erziehung erforderlich ist; -methode, die: neue Er­ ziehungsmethoden anwenden; -mittel, das P äd . Maßnahme, durch deren Anwendung das erstrebte Ziel in der Erziehung von Kindern und Jugend­ lichen erreicht werden soll; -Schwierigkeiten, die /Pl.j bei der Erziehung eines Kindes od. Jugend­ lichen auftretende Schwierigkeiten, Störungen: sich wegen E. beraten lassen; -ziel,'das Päd. das bei der Erziehung angestrebte Ziel erzielen /sw. Vb.; hat/ etw. Angestrebtes erreichen: (durch Fleiß) ein gutes Ergebnis, einen Gewinn e.; eine bestimmte Wirkung e .; keine Überein­ stimmung e. (herbeiführen) können erzittern /sw. Vb.; ist/ ins Zittern (1.1 ,1.2) gera­ ten: die Detonation ließ die Erde, das Haus e.; O geh. vor Glück, Angst, bei jmds. Anblick e. (sehr stark erregt werden) Erz|, Erzlagerstätte, die G e ol. Lagerstätte von Erzen in der Erdkruste erzreaktinär /Adj.; emot.j in hohem Grade reak­ tio n ä r: das sind erzreaktionäre Ansichten erzürnen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. jmdn. zornig machen (hat): sein freches Benehmen erzürnte sie sehr — 2.1. (hat) sich (über etw.) e. (zornig werden); ich bin darüber sehr erzürnt (böse) 2.2 . zornig werden (ist): er erzürnte bei dieser Mitteilung Erz|, Erz|wäsche, die Bergm. Anlage zum nassen Äufbereiten der Erze erzwingen, erzwang, hat erzwungen etw. durch Zwang, trotzige Beharrlichkeit erreichen: eine Ent­ scheidung, Einwilligung, ein Geständnis e. es /Fron.; kann in unbetonter Stellung zu ’s gekürzt werden/ 1. /Pers.pron. 3 . Pers. Sg./ 1. /Bez. für ein Neutr. als Subj. od. Obj.\: das Kind (meiner Freundin) spielt, es ist artig, ich rufe es, schenke ihm etwas; das (neue) Buch liegt auf dem Tisch, es gehört mir, ich werde es lesen; / seiner, sein, ihm — 2. /mit demonstrativem Charakter/ 2.1 . /weniger nachdrücklich als das; steht als Subj. in Verbindung mit Formen von sein auch für ein Mask., Fern. od. für einen Pl.j: ich kenne diesen Mann, es ist unser N achbar; Kinder singen, es sind Schüler 2.2. /steht für ein Prädikatsnomen bes. in Verbindung mit werden, sein, bleiben/: „ bist du fertig geworden, unverletzt geblieben?46 „ Ich bin es“ ; er ist (sehr) groß, und sein Bruder wird es sicher auch; er ist ein Querulant, und er bleibt es 2.8 . /steht für den Inhalt eines ganzen vorhergehenden od. nachgestellten Haupt- od. Neben­ satzes/ : er las am Abend ein spannendes Buch, und sie tat es auch; er bemerkte es nicht, daß sie ins Zimmer trat 2.4 . /steht für etw. durch die Rede­ situation Bekanntes, Verständliches/: ja, so war es; es ist der Briefträger — 8. er ist es müde, über­ drüssig (ist der Sache überdrüssig); ich bin es zu­ frieden (habe nichts dagegen einzuwenden); ich bin es leid (habe genug davon) — II . /Indef.pron.; als Subj. des Satzes/ 1. /steht für einen unbestimmten, nicht näher bestimmten Träger der Handlung/: es hat mich zurückgerissen, innerlich aufgewühlt; es warf den Wagen aus der Kurve; da kommt es die Treppe herauf — 2. /als formales Subj./ 2.1 . /bei unpersönl. Verben, die Witterungsvorgänge be­ zeichnen/: es regnet, schneit, blitzt 2.2. /in un ­ persönl. Konstruktionen/: es grünt und blüht, klopft, klingelt, brennt, raschelt, zieht; es schlägt zehn Uhr; es gibt viel zu tun, nichts Neues; es geht, handelt sich um etw.; es geht ihm gut 2.8 . /in unpersönl. Konstruktionen von Verben körper­ licher od. seelischer Empfindung/: es hungert, freut
Esche — Essenz 351 mich; mich friert’s; es tut mir leid; es drängt mich . . widerstrebt mir ... 2.4. /in Zustands-, Zeitangaben/: es ist Frühling, Abend, zwölf Uhr; es ist spät; es ist hier sehr heiß, schön 2.5 . / bei reflexivem Gebrauch von Verben mit Modalbestim­ mung od. bei einer Konstruktion mit dem Verb lassen/: mit diesem Material arbeitet es sich gut, läßt es sich gut arbeiten; es wohnt sich hier an­ genehm ; es läßt sich nicht umgehen, daß . . . — 3. /als formale Satzspitze in passivischen, unpersönl. Konstruktionen/: es wurde viel gelacht; es kann getanzt werden — Hl. /Partikel/ 1. /als formale Satzspitze; ermöglicht die Betonung des logischen SubjektsI : es war einmal ein ... /Eingangsformet von Märchen/; es kommt Besuch; es ist ein Un­ glück geschehen 2. /dient in bestimmten verbalen Verbindungen als formales Objekt/: er meint es gut, hat es eilig, gibt es zu, nimmt es genau; er hat es nicht so gewollt Esche, die; -, -n 1. in zahlreichen Arten vorkommen­ der Laubbaum mit gefiederten Blättern, geflügelten Früchten und hartem, elastischem Holz — 2. fo. PL/ Holz von 1 als Material bes. für Möbel: ein Schlaf­ zimmer in, aus E. Esel, der; -s, - 1. mit dem Pferd verwandter Un­ paarhufer mit langen Ohren, kurzer Mähne, quasten­ artigem Schwanz und meist grauem F ell: ein störri­ scher E.; jmd. ist dumm, bepackt wie ein E. — 2. umg. Schimpfw. Dummkopf:der alte E. hätte das doch wissen müssen!; du (alter), ich E.! Eselei, die; -en umg. dumme, törichte Handlung: eine große E. machen Esels] -brücke, die konstruierter Anhaltspunkt, um sich etw. zu merken, an etw. erinnern zu können: sich, jmdm. eine E. bauen; -ohr, das umgeknickte Ecke, bes. einer Buch-, Heftseite Eskaladierwand, die Mil. wandartiges Hindernis für Übungszwecke, das kletternd überwunden werden muß Eskalation, d ie ; -en stufenweises Vorantreiben eines Vorgangs, Geschehens, bes. die stufenweise Steigerung und Verstärkung aggressiver Handlungen und militärischer Gewaltanwendung durch imp. Mächte: eine E. des Krieges; dazu eskalieren jsw. Vb.; hat/: der Gegner versuchte, den Konflikt zu e. Eskapade, d ie; -, -n 1. geh. 1.1. abenteuerlich­ eigenwillige Handlungsweise, mutwilliger Streich: er leistete sich, machte tolle Eskapaden 1.2. ihre E. (ihr Seitensprung) mit Herrn B — 2. R eiten falscher Sprung eines Dressurpferdes zur Seite hin EskQrte, d ie; -n (militärisches) Geleit zur Be­ wachung od. zum Schutz, zur Ehrung: eine E. Soldaten bewachte die Gefangenen; der Wagen des Staatsmannes, Ehrengastes wurde von einer motorisierten E. begleitet; dazu eskortieren /sw. Vb.; hat/: der Wagen des Präsidenten wurde von Motorradstaffeln eskortiert esoterisch /Adj./ für einen engeren eingeweihten Personenkreis bestimmt, ihm geistig zugänglich: eine esoterische Lehre; esoterische Schriften Espe, die; -, -n Laubbaum mit Blättern, die auf Grund ihrer Stelhmg sehr beweglich sind und schon beim leisesten Luftzug ins Zittern geraten, Zitter­ pappel Espenjlaub, das -j- umg. jmd. zittert wie E. (zittert sehr heftig) Esperanto, das; -(s), /o. PL/ bes. auf den romani­ schen Sprachen und dem Englischen aufbauende künstliche Sprache, die den Verkehr zwischen den Völkern erleichtern soll Esplanade, die; -, -n veraltend großer, freier Platz vor (öffentlichen) Gebäuden od. Gärten 1Espresso, der; -/ -s, -s/Espressi /bei Mengenangabe PI. Espresso/ in einer Spezialmaschine zubereiteter starker K affee: einen E. bestellen, trinken 2Espresso, das; -/ -s, -/ -s kleines Cafe, in dem bes. 1Espresso erhältlich ist Esprit, der; -s, /o. Pl.j [espri:] feinsinnige, brillant­ geistreiche witzige Art, sich zu äußern: der Autor, Kritiker hat, besitzt E .; der Roman ist mit (viel) E. geschrieben Essay [sse:], auch Essay [sse], der, das; -s, -s all­ gemeinverständliche Abhandlung in künstlerisch aus­ gereifter knapper Form bes. über ein literarisches, historisches od. philosophisches Them a: einen E. schreiben; dazu Essayist, der; -en, - en [ese|ist] Verfasser von Essays eßbar/Adj.; nicht adv.; zu essen 1.1/genießbar (1,2): eßbare Pilze Eß|besteck, das M esser, Gabel und Löffel als Ge­ rät für eine Person zum Einnehmen einer Mahl­ zeit : Eßbestecke, Eßbestecks aus Silber Esse, die; -, - n landsch. Schornstein: die E.kehren Eß|ecke, die für die Einnahme von Mahlzeiten her- gerichtete, möblierte Ecke in einem Wohnraum, einer Küche: ein Wohnzimmer mit einer E. essen (er ißt), aß, hat gegessen 1.1. (feste) Nahrung (kauen und) durch Schlucken in den Magen gelangen lassen: eine Schnitte, (einen Teller) Suppe e.; jmd. ißt Jiein Fleisch (lehnt Fleisch als Nahrung ab); etw. gern e .; jmdm. etw. zu e. geben; hastig, mit Appetit e.; der Kranke ißt nichts (hat keinen Appetit); das Kind ißt gut (hat immer Appetit) 1.2. sich satt e. (soviel Nahrung zu sich nehmen, bis man satt ist); die Schüssel leer e. (durch 1.1 leeren) — 2. eine Mahlzeit, bes. eine warme Mahl­ zeit, einnehmen: gemeinsam, um 12 Uhr, im Restaurant, ä la carte e.; warm (warme Speisen) e.; kalt (kalte Speisen, belegte Brote) e.; Mittag, Abendbrot, zu Mittag, Abend e. (die Mittags- , Abendmahlzeit einnehmen) -}- mit jmdm. ist nicht gut Kirschen e. Essen, das; -s, - 1. für eine (Hauptmahlzeit be­ stimmte Speise(n): ein warmes, schmackhaftes, schlechtes E.; (das) E. kochen, machen; das E. servieren, auf den Tisch bringen; das E. schmeckt gut — 2.1. /o. PI./ Einnahme einer Mahlzeit (1): jmdn. zum E. einladen 2.2. in festlichem, meist offiziellem Rahmen stattfindende Mahlzeit (2): nach der Trauung fand ein E. statt; der Minister gab ein E. (Ban k ett) für die ausländischen Gäste Essen (mit * auch Essens] )| -ausgabe, die 1. A u s­ gabe von Essen: die E. erfolgt ab zwölf Uhr — 2. Ort, Stelle für 1: sich an der E. anstellen; -behälter, der Behälter, in dem Essen transportiert werden kann; -kübel, der großer Essenbehälter; *-pause, die Pause, in der gegessen wird; «-zeit, die Zeit, zu der gegessen wird Essens]: / Essen| essentiell /Adj./ [. .tsiel] w esentlich (1): etw. ist von essentieller Bedeutung Essenz, die; -, - en 1. hochkonzentrierter Geruchs- od. Geschmacksstoff, bes. zur Verfeinerung des Ge-
352 Esser — Etikette schmacks von Nahrungsmitteln — 2. das Wesent­ liche, das Kernstück: diese Frage bildet die E. des gesamten Problems Esser, der;.- s, - 1. jmd., der Essen, Verpflegung be­ ansprucht: es sind viele E. in unserer Familie — 2. jmd. ist ein guter, schlechter E. {jmd. ißt immer viel, wenig) Essig, der; -s, /o. Pl.f, fachspr. -e zum Würzen, Konservieren verwendete saure Flüssigkeit aus ver­ dünnter Essigsäure: an die Soße, den Salat (einen Schuß) E. geben, tun + umg. mit etw. ist es E. (aus etw. wird nichts) Essig/essig] -essenz, die Konzentrat synthetisch her- gestdlten Essigs, aus dem durch Verdünnung mit Wasser Essig zum Würzen von Speisen gewonnen wird; -sauer \Adj./: essigsaure Tonerde (Lösung eines basischen Salzes der Essigsäure mit Alum i­ nium, die zur Behandlung von Entzündungen und Schwellungen verwendet wird); -säure, die fo. PL/ stechend scharf riechende organische Fettsäure, die Hauptbestandteil des Essigs ist; -wasser, das jo. Pl.f Wasser mit einem Schuß Essig (und Zucker) Eß| -kultur, die jo. Pl.j Kultur (2) des Verhaltens beim Essen sowie des Anrichtens und Servierens der Speisen; -löffel, der Löffel, mit dem vorwiegend Suppe gegessen wird: ein silberner E.; zwei E. Zucker an die Milch geben jals Inhaltsmenge/; -lust, die scherzh. Appetit; -tisch, der größerer, meist ausziehbarer Tisch, an dem die Mahlzeiten eingenommen werden; -waren, die jPl.j Lebensmit­ tel: leicht verderbliche E.; -zimmer, das 1, fü r das Einnehmender (Hauptmahlzeiten eingerichtetesZim ­ mer — 2. Möbel für 1: ein zehnteiliges E. in Eiche Establishment, das; -s, -s jvorw. Sg .j [estsblifmant] jvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch! die auf die E r­ haltung der bürgerl. Gesellschaftsordnung gerichtete Ideologie und die sie vertretenden Institutionen, bes. ihre saturierte Führungsschicht: jmd. gehört zum E .; Jugendliche lehnen sich gegen das E. auf Ester, der; -s, - C hem. organische Verbindung, die unter Abspaltung von Wasser aus einem Alkohol und einer Säure entsteht Estrade, die; -, - n /DDR/ volkstümliche künstlerische Veranstaltung, auf der ein gemischtes Programm bes. mit Musik, Tanz und Artistik geboten wird: in einer E. junger Talente auftreten Estradenkonzert, das /DDE/ Konzert, in dem bes. Unterhaltungsmusik geboten wird Estragon, der; -s, jo. Pl.j [ . .on] zu den Korb­ blütlern gehörende mehrjährige Gewürzpflanze, deren Stengel und Blätter als Zutat bei der Herstellung voh Essig und Senf verwendet werden Estrich, der; -s, -e fugenloser Fußboden, hergestellt aus einer breiigen, später erhärtenden Masse, meist aus Beton : den E. legen (herstellen) etablieren, sich jsw. Vb.; hat/ 1. in einer (gesell­ schaftlichen) Ordnung einen sicheren, festen Platz gewin nen: ein neuer Wissenschaftszweig hat sich etabliert; jmd. hat sich, ist etabliert (hat eine feste, sichere Position 1.1) — 2 . sich irgendwo als jmd. e. (sich irgendwo eine feste Stellung verschaffen); jmd. hat sich als Bühnenbildner am Theater etabliert; /auf bürgerl. Verhältnisse bezogen/ sich als Geschäftsmann e. (niederlassen und selbständig werden) Etage, die; -n [eta:3a] Stockwerk: in der ersten E. (über dem Parterre) wohnen Etagen|heizung, die Heizungsanlage, durch die eine Etage od. eine in einer Etage liegende Wohnung zentral beheizt wird Etappe, die; -, - n 1.1. Teilstrecke: einen Weg in drei Etappen zurücklegen 1.2 . S p o rt einzelner Streckenabschnitt eines mehrere Tage dauernden Straßenrennens: die dritte E. betrug 150 Kilometer — 2. (Entwicklungs)Stadium : die einzelnen Etappen einer Entwicklung, eines Lebens; eine neue E. in der Entwicklung unseres Staates; die E. der ent­ wickelten sozialistischen Gesellschaft — 3. v e r ­ altend dem Nachschub dienendes Gebiet hinter der Front, rückwärtiges Gebiet: die Verwundeten wur­ den in die E. transportiert Etappen/etappen| -rennen, das Sport Kennen über mehrere Etappen; -sieg, der Sport Sieg in einer Etappe eines Etappenrennens; -Sieger, der Sport; -weise /Adj.; nicht präd.j in Etappen (1, 2): eine Strecke e. zurücklegen; eine e. Modernisierung; -ziel, das Sp ort: den Sieger am E. empfangen Etat, der; -s, -s [eta:] 1. jim bürgerl. Sprach­ gebrauchI Staatshaushaltsplan: den E. aufstellen, überziehen — 2. die jmdm. zur Verfügung stehenden geldlichen M ittel: mein E. ist erschöpft; das über­ steigt meinen E. (das kann ich nicht bezahlen) et cetera jAbk. etc./ [sttse:..] und so weiter Ethik, die; -, - en 1. jvorw. Sg .j philosophische Theorie der gesellschaftlich bedingten sittlichen B e­ ziehungen, Verhaltensweisen, Werte, Normen und Anschauungen der Menschen als Form des gesell­ schaftlichen Bewußtseins: die sozialistische, bürger­ liche, christliche E .; die E. des Mittelalters — 2. jo. Pl.j die den Beziehungen, Verhaltensweisen, Anschauungen der Menschen zugrunde liegenden sittlichen Norm en: das ist mit der E. eines Arztes nicht zu vereinbaren ethisch jAdj.j 1. /nicht präd.j die Ethik (1) be­ treffend: das ist eine ethische Frage — 2. bewußt auf Ethik (2) zielend, von Ethik bestimmt, sittlich, moralisch: ethische Motive; ein e. einwandfreies Verhalten ethnisch /Adj.; nicht präd.j das Volk betreffend als (genetische) Gruppe mit kulturellen und sprach­ lichen Eigentümlichkeiten: ethnische Eigentüm­ lichkeiten; eine ethnische Einheit (M enschen­ gruppe gleicher Sprache und Kultur, die sich dieser Gleichheit meist bewußt ist); eine ethnische Min­ derheit Ethnographie, die; -, jo. PI./ beschreibende (ver­ gleichende) Völkerkunde; dazu ethnographisch/Adj.f Ethnologie, die; -, jo. Pl.f Ethnographie; dazu ethnologisch /Adj./ Ethos, das; -, /o. Pl.j vom Bewußtsein sittlicher Werte geprägte Haltung, Gesinnung eines M en­ sc h en : ein hohes, politisches, berufliches E. be­ stimmte sein Denken, Handeln Etikett, das; -(e)s, -e, auch -s (beschriftetes) Stück Papier (zum Aufkleben, Anhängen), um Gegen­ stände, Waren kenntlich zu machen: ein E. auf einen H eftdeckel, eine Flasche kleben, in ein Kleidungsstück einnähen Etikette, die; -n jvorw. Sg .; im bürgerl. Sprach­ gebrauch/ die zur bloßen Förmlichkeit erstarrten Um­ gangsformen, wie sie von der Gesellschaft (5) vor­ gegeben werden: die E. wahren, verletzen; gegen die E. verstoßen; das ist ein Verstoß gegen die E.
etikettieren — euer 353 etikettieren /sw. Vb.; h at/1. etw. mit einem Etikett versehen: Flaschen (maschinell) e. — 2, jmdn.,- etw. (als jmdn., etw.) e. (jmdn., etw. meist vorschnell, oberflächlich, schematisch einem bestimmten Be- mcÄ zuordnen; jmdn., zw jmdn., etw. Stem­ pel2) etliche flndef.pron.; PL u. Fern. ; Neutr.: etliches, Mask.: etlicher/ 1* /wwr tm PL u. im Neutr. 8g .j 1.1, /meist betont; bezeichnet eine un­ bestimmte, relativ große Anzahl, Menge/ mehrere, viele, vieles: fadj.f in dem Kleid sind e. Meter Stoff verarbeitet; nach etlichen Kilometern . . . ; noch e. Kilometer zurücklegen müssen; fsubst./ e. fehlten bei der Veranstaltung; hier fehlt noch etliches (eine ganze M enge); ich hätte noch etliches hinzuzufügen 1.2 . veraltend /bezeichnet eine un­ bestimmte, nicht allzu große Anzahl, Menge/ einige, einiges, mehrere: /adj./ seitdem sind e. Jahre (eine Reihe von Jahren) vergangen; es ist schon e. (mehr als) 10 Tage her; jsubst./ etliches (verschiedenes) wiedergutmachen müssen — 2 . veraltend /im Sg.; bezeichnet das nicht allzu geringe Ausm aß, den nicht zu niedrigen Grad von etw./ nicht gerade gering: e. Hoffnung, etlichen Komfort haben; es verging e. Zeit; nach etlichem Zögern; etliches Gute tun etlicher /Indef.pron. ; M ask.j s. etliche (2) etliches /Indef.pron .; Neutr.j s. etliche Etüde, die; -n Mus. bes. zu Übungszwecken dienendes Musikstück mit speziellen technischen Schwierigkeiten Etui, das; -s, -s [e| tv iauch et|vi:] kleiner, flacher Behälter, meist aus Leder od. Kunststoff, zum Mit­ führen, Aufbewahren eines Gegenstandes od. mehre­ rer zusammengehörender Gegenstände: die Brille in das E. legen, stecken; ein E. für Füllfederhalter und Kugelschreiber etwa /Partikel/ 1.1. /in Verbindung mit Zahlen, Zeit- od. Ortsbestimmungen/ schätzungsweise, un­ gefähr: er ist e. fünfzig Jahre alt; in e. zwei Stunden fahren sie ab; wann e. kommst du?; ich habe das Buch e. bis zur Mitte gelesen 1.2. annähernd, un­ gefähr: so e., e. so habe ich mir das gedacht; /in der Verbindung/ in e.: das Ergebnis entspricht in o. unseren Erwartungen — 2. beispielsw eise: neh­ men wir e. den folgenden Fall; wie e. /leitet ein e Aufzählung ein/ wie zum Beispiel: andere Schrift­ steller, wie e. Thomas Mann, Anna Seghers . . . — 3.1. /begrenzt eine Möglichkeit/ unter Umständen, möglicherweise: falls e. die Rede davon sein sollte, dann ...; wenn man fröhlich ist und e. auch noch lacht, dann ... 3.2. /verstärkt eine (rhetorische) Frage und deutet die erhoffte verneinende Antwort an/ womöglich, gar: hast du es e. verraten?; ist er e. krank?; Sie sind doch wohl nicht e. beleidigt? 3.3. /verstärkt in Verbindung mit nicht eine Ver­ neinung/ nicht e. keineswegs: ich bin nicht e. dage­ gen, doch glaube nicht e. (ja nur nicht), du könntest mich täuschen! etwaig, etwaig /Adj.; nur attr./ [stva: |i$] 1.1 . mög­ licherweise eintretend : etwaige negative Auswir­ kungen, Folgen, Programmänderungen 1.2 . m ög­ licherweise bestehend, vorhanden, eventuell: etwaige Wünsche, Beschwerden, Probleme etwas jindekl. Indef.pron.', umg.: was, außer bei 3.1/ 1. /bezeichnet ein einzelnes od. mehreres nicht näher Bestimmtes, Bestimmbares/ 1.1. /subst. im Nom. od. Akk./ da klappert e.; e. zwingt mich dazu, geht in ihm vor; jmd. muß e. gemerkt, gewußt haben; e. suchen, finden; e. zum Schreiben, zu lesen brauchen; /in der Verbindung/ /* irgend e. 1.2. \adj.; vor Pron. od. subst. Adj./ zu e. anderem kommen; das ist e. (ganz) Neues; e. so Inter­ essantes gibt es selten zu sehen — 2 . /bezeichnet nicht näher Bestimmtes, aber durchaus Bedeutsames; subst./: das will (schon) e. bedeuten, heißen (viel bedeuten); wie er das gemacht hat, das ist schon e. (ist sehr g u t); jmd. möchte gern e. sein, vorstellen (eine angesehene berufliche, gesellschaftliche Stellung haben); sein Wort gilt e. (gilt sehr viel, man hört auf ihn) — 3.1. /bezeichnet in attr. Verwendung eine gewisse kleine Menge von dem im Subst. Genannten, in adv. Verwendung einen geringen Grad eines Vor­ gangs, Zustandes/ ein wenig: gib mir e. Geld, Zucker; noch e. Zeit haben; sich e. überanstrengt haben; e. müde sein; dem Kranken geht es e. besser; ich möchte noch e. (eine kleine Weile) lesen, warten 3.2. /bezeichnet einen nicht näher be­ stimmten Teil einer Sache; subst.j e. von ein Teil von, eine gewisse Menge von: nimm dir e. von dem Geld; verstehst du e. davon? — 4. so e. 4 .1. Isubst.; mit Betonung von so/ solches, Derartiges: so e. kann schon einmal Vorkommen; wer hätte so e. gedacht; na, nein so e. (das ist ja allerhand)!; er ist so e. wie ein Künstler (ähnelt in vielem einem Künstler) 4.2 . \adj.\ derartig: so e. Schönes habe ich noch nicht gesehen $twas, das; /o. Pl.j nicht näher bestimmtes od. bestimmbares (kleines) Lebewesen od. Ding: man hörte ein piependes E. + das gewisse E. (auf das andere Geschlecht an­ ziehend wirkende, aber nicht näher bestimmbare Eigenart im Wesen, in der Erscheinung eines er­ wachsenen, bes. weiblichen Menschen) Etymologie, die; -n [ety.., PL . .i:on] 1. /o. PL/ Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das sich mit der Herkunft der Wörter nach Form und Bedeutung befaßt — 2. Sprachwiss. Herkunft (und Ge­ schichte) eines Wortes hinsichtlich seiner Form und seiner Bedeutung(en): die E. eines Wortes unter­ suchen, in einem Wörterbuchartikel angeben; da­ zu etymologisch /Adj./ euch /Pron./ I. /Dat. u . Akk. vom Pers.pron. ihr/ s. ihr — II. IRefl.pron. der 2. Pers. PL im Dat. u. Akk./ — III. /reziprokes Pron. der 2. Pers. PL/ Eucharistie, die; -, /o. PL/ [..9a..] Rel. kath. 1.1. zentraler Teil der Messe, bei dem durch den Priester Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt werden 1.2. E. (die Messe) feiern Eucharistie|feier, die Rel. kath. Messe (II.1) euer /Pron./ I. /Poss.pron.; Mask. u. Neutr.; Fern.: eu(e)re; / auch eurige/ 1. /ordnet jmdn., etw. dem Zugehörigkeits-, Interessenbereich einer mit ihr an­ gesprochenen Mehrzahl von Personen zu/: /adj./ e. Auto, Hund, eure Mutter, e. Kind, eure Vor­ schläge; diese eure Bedenken sind unbegründet; viele Grüße Eure Elke / BriefSchluß/; ist das eure Bahn (die Bahn, mit der ihr gewöhnlich fahrt)?; /subst.I seine Wohnung ist kleiner als die eure; die Eu(e)ren (eure Angehörigen); ihr müßt das Eu(e)re (euren Teil) dazu tun — 2. geh. /in der Anrede von bestimmten Würdenträgern/ Euer /Abk. Ew ./: Eu(e)re Exzellenz, Eminenz — H . /Gen. vom Pers.pron. ihr/ s. ihr 23 Wörterbuch
Eukalyptus, d e r ; Eukalypten/- [ . .ly . .] \vorw. 8g.j immergrüner, tropischer od. subtropischer Baum, aus dessen Blättern ein würziges ätherisches Öl gewonnen wird Eukalyptus| -bonbon, der, auch das hustenlindern­ der Bonbon mit dem Geschmack des Eukalyptusöls; -öl, das aus den Blättern, dem Holz des Eukalyptus gewonnenes ätherisches, würziges Öl Eule, die; - n 1. weltweit verbreiteter, nächtlich jagender Raubvogel mit dickem K opf, kurzem kräftigem hakenförmigem Schnabel und nach vorn gerichteten, sehr großen, dem Sehen in der Dunkel­ heit angepaßten Augen: der Schrei einer E. — 2. umg. /emot.; von einer unwirschen, häßlichen, meist älteren weiblichen Person/: so eine alte E.! - f Eulen nach Athen tragen (Überflüssiges, Un­ nötiges tun) Eulenspiegelei, die; -en lustiger Schelmenstreich Eunuch, der; -en, -en durch Kastration zeugungs­ unfähiger Mann (als Wächter in einem Harem) Euphemismus, der; -, Euphemismen Sprachwiss. beschönigender od. verhüllender sprachlicher A u s­ dru ck: ,einschlafen‘ ist ein E. für ,sterben4; dazu euphemistisch f A d j .f Euphorie, die; /o. PL) (kurz vor dem Tode, bei schweren Krankheiten od. durch den Genuß von Alkohol, Rauschgift auftretende) zeitweilige, rausch­ haft übersteigerte, sorglos heitere Gemütsstimmung: jmd. befindet sich im Zustand der E.; dazu euphorisch /Adj./ durch Euphorie bewirkt: eine euphorische Stimmung eurer /Gen. vom Pers.pron. ihr/ s. ihr eurerseits /Adv .f vgl. deinerseits euresgleichen /indekl. P ro n .f vgl. deinesgleichen eurethalben /Adv./ v e ra lte n d vgl. deinethalben euretwegen /Adv./ vgl. d einetwegen euretwillen /Adv./ v e r a lte n d vgl. deinetwillen eurigc, Elirige, der, die, das /subst. Poss.pron . zu euer/ geh. der, die, das eure; / auch deinige Europa| -cup,der Sport vgl. - pokal; -meister, der Sport Sieger im Kampf um die Europameister­ schaft; -meistersehaft, die Sp o rt Wettbewerb von Sportlern, Mannschaften der europäischen Länder um den Sieg in einer bestimmten sportlichen Diszi­ plin; -pokal, der Sport Siegestrophäe bei einem Pokalwettbewerb für Mannschaften der europäischen Länder: das Endspiel um den E.; -Straße, die Teil­ strecke des international vereinbarten Netzes von Fernverkehrsstraßen in den europäischen Ländern Enter, das; -s, - beutelartiges Organ mit zwei od. mehreren Zitzen bei weiblichen Einhufern und Wie­ derkäuern, in dem sich die Milchdrüsen befinden und sich die Milch sammelt Euthanasie, die; -, jo. PL/ Med. 1.1, der ärztlichen Ethik widersprechendes, strafbares Herbeiführen des Todes durch Medikamente bei unheilbar Kranken 1.2. Erleichterung des Sterbens durch Verabreichen schmerzlindernder Mittel Eva [e:fa, e:va] scherzh. Evastochter: sieist eine E. evakuieren jsw. Vb.; hat/ [..v..] 1.1. jmdn. bes. wegen einer (drohenden) Gefahr von seinem Wohn­ sitz weg an einen anderen, sicheren Ort bringen: die vom Hochwasser, Erdbeben Betroffenen e. 1,2. eine Stadt e. (von den Bewohnern räumen); dazu Evakuierung, die; -, -en 354 Eukalyptus — Ewiggestrige evangelisch fAdj.f [ev..] /Abk. ev./ den durch die Reformation im 16. Jh♦aus dem katholischen Glau­ ben entstandenen, den Inhalt des Neuen Testaments in den Mittelpunkt stellenden Glauben betreffend od. vertretend; protestantisch: die evangelische Kon­ fession, Kirche; ein evangelischer Pfarrer; jmd. ist e. Evangelist, der; -en, -en [ev..] Rel. Verfasser eines der vier Evangelien des Neuen Testaments Evangelium, das; -s, Evangelien [ev.. , P I . . .ion] 1. jo. PI./ Glaubenslehre der christlichen Religionen: das E. verkünden — 2. von einem der vier Evan­ gelisten aufgezeichneter Bericht über das Leben und Wirken Christi: das E. des Matthäus evaporieren jsw. Vb.; hat/ [ev..] Chem. eine Lösung durch Eindampfen dickflüssig machen: evaporierte Milch, Fruchtsaftkonzentrate Evas| -kostüm, das + umg. scherzh. /von einer erwachsenen weiblichen Person/ im E. (nackt); -tochter, die scherzh. Mädchen, Frau als typisch empfundene Vertreterin des weiblichen Geschlechts: eine reizende E. Eventualfall, der möglicherweise eintretender Fall (II.1): für den E. vorbereitet sein Eventualität, die; -er* [ev..] unter bestimmten Umständen Mögliches: auf alle Eventualitäten vor­ bereitet sein eventuell /A d j.; nicht präd./ /Abk. evtl./ [evsntujel] unter bestimmten Umständen möglich: eventuelle Schwierigkeiten einkalkulieren; e. (vielleicht, u nter Umständen) kommt er erst morgen Evergreen, der, auch das; -s, -s [evorgri:n] Schla­ ger, der bekannt und beliebt geblieben ist evident /Adj./ [ev..] offenkundig, offenbar: die Schwächen einer sölchen Argumentation, die Mängel dieser Konstruktion sind e .; dazu Evidenz, die; -, /o. Pl.j Evolution, d ie; -, - en [ev..] 1.1. Philos. konti­ nuierlich fortschreitende, allmähliche quantitative, aber auch sprunghafte qualitative Veränderungen einschließende Entwicklung in Natur und Gesell­ schaft: die E. kosmischer Körper, des mensch­ lichen Denkens, einer ökonomischen Gesellschafts­ formation 1.2. Biol. stammesgeschichtliche E nt­ wicklung der Organismen von biologisch niederen, wenig differenzierten, zu biologisch höher organisier­ ten Lebensformen Evolutionstheorie, die /o. PI./ Abstamm ungslehre Ewer, der; -s, - Seemannsspr. kleines Küsten- (segel)schiff mit flachem Boden ewig /Adj.\ 1. zeitlich unendlich, niemals endend: der ewige Lauf der Gestirne; das ewige Werden und Vergehen; R el. das ewige Leben (Leben in der EwigkeitJ*1; der ewige (nie ganz schmelzende) Schnee der Gletscher; sich ewige Treue geloben; das kann doch nicht e. so bleiben! — 2 . /nicht präd.j umg. fortwährend, ununterbrochen, ständig: in ewiger Unruhe, Angst leben, sein; es herrschte ein ewiges Kommen und Gehen; dieses ewige Ge­ klingel; er hat e. etwas auszusetzen — 3 . /adv./ umg. /drückt emotional einen hohen Grad aus/: ich habe ihn e. (sehr lange) nicht gesehen; das dauert ja e.!; sie war schon e. (sehr) lange nicht im Theater; das Material hält e. + etw. dauert e. und drei / Tage Ewig|gestrige, der; -n, -n jmd., der an überholten, reaktionären Ansichten festhält und den gesellschaft-
Ewigkeit — exklusiv 355 liehen Fortschritt aufzuhalten sucht: er gehört zu den Ewiggestrigen Ewigkeit, die; -en 1. fo. Pl.f 1.1. ewige (1) Dauer, Unvergänglichkeit 1.2. R el. nach religiösen Vor­ stellungen ein jenseits von Zeit und Raum liegender unwandelbarer Bereich, in den die Toten eingehen: in die E. eingehen (sterben) — 2. unabsehbar lange Z e it: die Stunden bis zum Wiedersehen wurden ihr zur E .; um g, das dauert ja eine (halbe, kleine) E., Ewigkeiten (sehr, zu lange)1; bis in alle E. (für immer) ex /Adv./: e. trinken (sein mit einem alkoholischen Getränk gefülltes Glas in einem Zuge leer trinken) exakt fA d j.f sehr gen au (2): eine Arbeit, Turnübung e. ausführen; e. nähen; eine exakte Definition, Berechnung; jmd. ist sehr e. (in seiner Arbeit); dazu Exaktheit, die; -, fo. Pl.f exaltiert /Adj.f im Verhalten überschwenglich, über­ span nt: ein exaltiertes Mädchen; e. lachen; sich e. benehmen; ein exaltiertes (kün stlich übersteigertes) Gebaren; dazu Exaltiertheit, die; -, -en Examen, das; -s, -/Examina Prüfung als Abschluß bes. eines Studium s: das schriftliche, mündliche E. ablegen, machen; er hat das E. nicht bestanden Examensjarbeit, die examinieren /sw. Vb.; hat/ geh. 1. jmdn. (in einem Examen) prüfen: einen Studenten, Schüler (scharf) e. — 2. jmdn. e. (jmdn. scharf ins Verhör nehmen) Exegese, die; -, -n fvorw. Sg./ fachspr. Auslegung und Interpretation eines Textes, bes. der Bibel exekutieren jsw. Vb.; hat/ jmdn. hinrichten: der Verbrecher wurde exekutiert; dazu Exekution, die; -, -en exekutiv /Ad j.; nur attr.f: die exekutive Staats­ gewalt (die Exekutive); ein exekutives Organ (Organ der Exekutive) Exekutive, die; -, fo. P l.f [..vo] nach der bürgerl. Lehre von der Dreiteilung der Staatsgewalt die voll­ ziehende Gewalt im Staat, vollziehende, ausführende Staatsgewalt, im soz. Staat im Rahmen einer ein­ heitlichen Staatsgewalt Exekutiv|gewalt, die Ex ek u tiv e Exempel, das -f- veraltend (mit etw., an jmdm.) ein E. sta­ tuieren (jmdm. ein warnendes, abschreckendes Bei­ spiel geben); — die / Probe aufs E. machen Exemplar, das; -s, -e einzelnes Stück einer Menge von Gleichgearteten, bes. Schriftstück, Briefmarke, einzelnes Tier, einzelne Pflanze: dieses Buch, dieser Schmetterling ist ein seltenes, wertvolles E. (der Sammlung) exemplarisch fAdj.f 1. als aufschlußreiches Beispiel die n en d : dieses Ereignis ist, von exemplarischer Bedeutung; eine exemplarische (als warnendes, ab­ schreckendes Beispiel dienende) Strafe — 2 . vorbild­ lich : jmd. führt eine exemplarische Ehe exemplifizieren jsw. Vb.; hat/ etw. an Beispielen darlegen, erläutern: seine Ansichten über Kunst, eine Behauptung (an, mit etw.) e. exerzieren /sw. Vb.; hat/ 1. militärische Übungen durchführen, bes. das Marschieren und Antreten üben : die Soldaten haben stramm exerziert — 2. umg. scherzh. etw. intensiv (wiederholt) üben: mit den Schülern das Einmaleins e. Exerzier|platz, der veraltend zum E x er zie re n (1) bestimmter Platz Exgatte, der vorw. scherzh. ehemaliger Ehemann Exhaustor, der; -s, Exhaustoren T e ch n . Gerät, Anlage zum Absaugen bes. von Dampf, Staub o. ä ., Entlüfter Exhibitionismus, der; -s, fo. Pl.f Med. meist bei Männern auftretende krankhafte, auf sexuelle Lust abzielende Neigung zum Entblößen der Geschlechts­ teile in der Öffentlichkeit; dazu Exhibitionist, der; - en, -en exhumieren jsw. Vb.; hat/: eine Leiche e. (eine bestattete Leiche aus bestimmten Gründen mit be­ hördlicher Genehmigung, bes. zur gerichtlichen Unter­ suchung, wieder ausgraben); die Leiche wurde ex­ humiert; dazu Exhumierung, die; -en Exil, das; -s, -e Emigration (1): jmd. muß im E. leben; diese Gedichte entstanden im E .; er ging ins E. existent fAdj.j wirklich vorhanden: etw., jmdn. als nicht e. betrachten, ansehen Existentialismus, der; -, fo. P l.f subjektiv-ideali­ stische philosophische Richtung bes. nach dem zweiten Weltkrieg in Westeuropa, die subjektive Gefühle wie die Existenzangst bes. des bürgerl. Intellektuellen in der imperial. Gesellschaft als allgemein-menschliche darstellt und von einer nihilistischen, pessimistischen Grundhaltung her den Sinn des menschlichen D a­ seins in Frage stellt; dazu Existentialist, der; -en, - en ; existentialistisch /Adj./ existentiell/Adj.f [. .tslel] das Dasein, Leben wesent­ lich betreffen d : existentielle Ängste; etw. ist von existentieller Bedeutung Existenz, die; -, -en 1. jo. Pl.f 1.1. das Existieren, Vorhandensein: nichts von der E. eines Briefes wissen; die E. zweier (deutscher) Staaten 1.2. jmd. muß um die bloße, nackte E. (sein Leb en) kämpfen 1.3. Philos. das bloße Dasein eines materiellen od. ideellen Objekts — 2. (durch die berufliche Stellung) gesicherte materielle Grundlage fü r das Leben (1.2), Verdienstmöglichkeit: eine gesicherte E. haben; sich eine (neue) E. aufbauen — 3 . eine fragwürdige, dunkle E. (Mensch, dessen Lebensumstände zwie­ lichtig, undurchsichtig sind ); eine gescheiterte, ver­ krachte E. (Mensch, der im Berufsleben gescheitert ist) Existenz|-angst, die fo. Pl.f den ökonomischen Ver­ hältnissen des Kap. entspringende Angst um die soziale, wirtschaftliche Sicherheit; -form, die Form , in der etw. existiert, existent ist; -grundlage, die materielle Grundlage für das Leben (1.2); -minimum, das das Minimum an materiellen Mitteln, das zur Reproduktion der Arbeitskraft notwendig ist existieren/sw. Vb.; hat/1. bestehen, vorhanden sein: diese Einrichtung existiert nicht mehr; darüber existiert (gibt es) eine Anekdote; umg. sie tat, als würde ich gar nicht e. (anwesend sein) — 2 . von etw. (nicht) e. (seinen Lebensunterhalt bestreiten) können Exitus, der; fo. Pl.f Med. Tod (1): der E. ist eingetreten Exklave, die; -, -n [.. vo] kleines Gebiet eines Staates, das von fremdem Staatsgebiet umschlossen ist exklusiv /Adj.f 1.1. nur einem relativ kleinen, aus­ gewählten, in der bürgerl. Gesellschaft oft elitären Personenkreis zugänglich: ein exklusiver Klub; jmd. verkehrt in exklusiven Kreisen 1.2. erlesene Ansprüch e befriedigend: ein exklusives Restaurant, Geschenk 1.3. ein Bericht, Interview e. (2au s­ schließlich., nur) für diese Zeitung 23*
356 exklusive — Explosions welle exklusive /Präp. mit Gen.; Abk. exkl./ [..va] bes. Kaufm . 2ausschließlich: e. der Versandkosten; jo. erkennbare Rektion in Verbindung mit starkem Subst. im Sg. o. Art. u . Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PI. nicht erkennbar ist/ der Preis versteht sich e. Verpackung Exklusiv{interview, das Interview exklusiv (1.3) für jmdn. Exklusivität, die; jo. PI .; zu exklusiv/ [..v . .] Exkommunikation, die; -, -en Rel. kath. Aus­ schluß aus der kirchlichen Gemeinschaft; dazu ex­ kommunizieren jsw. Vb.; hat/ Exkrement, das; -(e)s, -e jvorw. Pl.j Ausscheidung des tierischen, menschlichen Körpers, bes. Kot Exkurs, der; -es, -e vom Thema abschweifende Er­ örterung einer bestimmten Frage, eines Sonder­ pr oblem s : einen philologischen, historischen E. in eine Erzählung einschalten; ein E. in die Ver­ gangenheit Exkursion, die; -, -en Ausflug einer Gruppe zu wissenschaftlichen od. der Bildung dienenden Zwek- ken unter fachlicher Leitung: eine botanische E .; eine E. ins Gebirge unternehmen Exmatrikulation, die; -, - en /zu exmatrikulieren/ exmatrikulieren jsw. Vb.; hat/ jmdn. (nach Ab­ schluß des Studiums, als Strafmaßnahme) aus der Liste der Studierenden streichen; dazu Exmatriku- lferung, die; -en xmeister, der S p ort vormaliger, ehemaliger Meister (2.3) exogen /Adj.j von außen stammend: exogene Ein­ flüsse; Med. eine exogene Krankheit; P sych. eine exogene (durch die Umwelt bedingte) Psychose; Geol. exogene (Erscheinungen der Verwitterung, Abtragung, Ablagerung hervorrufende) Kräfte, Vor­ gänge exorbitant jAdj.j geh.: exorbitante (sehr weit­ gehende übertriebene) Forderungen; exorbitante (sehr große) Erfolge Exot(e), der; -(e)n, -(e)n Tier, bes. kleiner Vogel, Pflanze od. Mensch aus fernen, meist tropischen Ländern: prächtige, kostbare Exoten exoterisch jAdj.j für einen größeren Personenkreis bestimmt, ihm geistig zugänglich: sein exoterischer Stil Exotik, die; -, jo. Pl.j exotisches Wesen, exo­ tische Gestaltung; Ausstrahlungskraft von E xo­ tischem exotisch jAdj.j 1.1. fernen, meist tropischen Ländern entstammend, zugehörig, eigentümlich: die exotische Vogelweit; exotische Sträucher 1.2. fremdländisch (anmutend) und dadurch einen besonderen Zauber ausstrahlend: sein exotisches Aussehen; das Ge­ fieder dieses Vogels wirkt e. Expander, der; -s, - a u s starkem dehnbarem M ate­ rial und zwei Handgriffen bestehendes Gerät, das durch seitliches Ausstrecken der Arme gedehnt wird und zum Training, zur Kräftigung der Muskulatur der Arme und des Oberkörpers dient Expansion, die; -, - en jvorw. Sg .j 1. politische, militärische, ökonomische räumliche Ausdehnung der Macht, des Einflusses eines Staates der Klassen­ gesellschaft, bes. eines imperial. Staates, auch eines Monopols, einer Monopolgruppe: das Streben nach E. — 2. Phys. die E. (das Bestreben, jeden zur Verfügung stehenden Raum einzunehmen) des Wasserdampfes Expansions zu Expansion 1| -bestrebungen, die jP lj; -politik, die expansiv jAdj.j auf Expansion (1) gerichtet: die expansiven Bestrebungen, die expansive Politik eines imperialistischen Staates Expedient, der; -en, -en Angestellter, der in der Expedition (II) tätig ist expedieren jsw. Vb.; hat/ etw. absenden, befördern: Waren, Briefe e. Expedition, die; -, - en 1.1. Forschungsreise einer Gruppe (in unerschlossene Gebiete): eine E. aus­ rüsten, in die Antarktis antreten — 2. Gruppe, die 1 unternimmt: eine E. entsenden — II. Ver­ sand (2): er arbeitet in der E. Experiment, das; -(e)s, -e 1. wissenschaftlicher Ver­ su ch : ein chemisches, physikalisches, psycholo­ gisches E .; ein E. im Weltall, mit, an Tieren durchführen, machen — 2. Wagnis, Versuch: ein mutiges, kühnes, gefährliches, filmisches E. Experimentalphysik, die experimentelle Physik experimentell jAdj.; nicht präd.j auf Experimenten beruhend: die experimentelle Physik; experimen­ telle Untersuchungen, Ergebnisse, Methoden; etw. e. (mit Hilfe von Experimenten) beweisen experimentieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. Experimente durchführen: mit Chemikalien, mit, an Tieren e. 1.2. etw. Neues ausprobieren: er experimentiert mit neuen Farbzusammenstellungen experimentier|freudig jAdj.j gern experimentierend (1.2): ein experimentierfreudiger Künstler, Regis­ seur Experte, der; -n, -n Sachverständiger, Fachmann: jmd. ist ein E. (auf dem Gebiet) der Funktechnik, für, in Steuerfragen; einen (juristischen) Experten befragen, hinzuziehen Expertise, die; -, -n fachspr. (schriftliches) Gut­ achten eines Experten : eine gerichtsmedizinische E. einholen, vorlegen explizieren jsw. Vb.; hat/ etw. erläutern: etw. an einem Beispiel, mit einer Zeichnung e. explizit fAdj.fi einen Begriff e. (ausführlich und deutlich) definieren explizite /Adv.j [ . . te] s. explizit explodieren jsw. Vb.; ist/1.1. durch zu hohen (Gas)- druck od. durch 1.2 plötzlich krachend zerplatzen, auseinandergetrieben werden: der Kessel ist ex­ plodiert 1.2. in Form einer extrem schnell und unter Entwicklung einer starken Druckwelle vor sich gehenden Kettenreaktion reagieren: das Benzin, die Sprengladung ist explodiert — 2 . umg. einen plötzlichen, heftigen Zornesausbruch haben: bei diesen Worten ist er vor Wut explodiert explosibel jAdj.j (sehr) explosiv: ein explosibles Gemisch Explosion, die; -, -en 1. das Explodieren (1): es gab, ereignete sich eine schwere, heftige E .; die E. einer Bom be; eine Sprengladung zur E. bringen (explodieren lassen) — 2. umg. heftiger Ausbruch von Zorn:ihrUnmut machtesichin einer E. Luft explosions/Explosions] -artig jA dj.j 1. wie bei einer Explosion, einer Explosion ähnlich: ein explosions­ artiges Geräusch — 2. plötzlich, heftig und schnell Ublaufend, einsetzend: ein explosionsartiges An­ wachsen der Bevölkerung; -gefahr, die Jo. P l.j; - knall, der; -motor, der Verbrennungsmotor; -welle, die sich schnell ausbreitende Druckwelle nach einer Explosion
explosiv — extravagant 357 explosiv fAdj.f 1. bei geringem Anlaß spontan od. durch Zündung explodierend: ein explosives Ge­ misch; explosive Scherzartikel; <3> eine explosive (spannungsgeladene) Stimmung — 2. plötzlich, heftig und schnell ablaufend, einsetzend: eine ex­ plosive Entwicklung, Steigerung; e. (plötzlich u nd sehr h eftig) reagieren Exponat, das; -(e)s, -e Produkt, das auf Messen, Gegenstand, der in Museen, Ausstellungen gezeigt wird: die Exponate auf der Leipziger Messe Exponent, der; -en, -en 1. M ath, oben an eine Zahl, eine mathematische Größe gestellte Zahl, die den Grad einer Potenz (3) od. Wurzel angibt — 2. er war ein E. (herausragender Vertreter) des linken Flügels der Sozialdemokratie, dieser Kunst­ richtung exponieren, sich jsw. Vb.; hat; / auch exponiert/ in einer bestimmten Angelegenheit hervortreten und sich damit der Aufmerksamkeit (und möglichen A n ­ griffen anderer) aussetzen: mit dieser Ansicht hat er sich exponiert exponiert fA d j.; / auch exponieren, sich/ in einer Lage befindlich, in der man der Aufmerksamkeit (und möglichen Angriffen od. Gefahren) ausgesetzt ist: eine exponierte Persönlichkeit; jrhd. ist durch seine berufliche Stellung e.; etw. steht an expo­ nierter Stelle Export, der; -(e)s, -e 1. Absatz von Waren im A us­ land, Ausfuhr: den E. erhöhen, erweitern; für den E. bestimmte Waren; der E. von Industriegütern, landwirtschaftlichen Erzeugnissen — 2. fv o r w . P l.j Exportartikel Export| -artikel, der Artikel für den Export: ein wichtiger E .; -auftrag, d er; -erZeugnis, das vgl. - artikel Exporteur, der; -s, -e [..o:r] Betrieb, der Waren exportiert exportieren /sw. Vb.; hat/ Waren ausführen: Indu- strieerzeugnisse, landwirtschaftliche Produkte e. Exportware, die fvorw. Pl.f Exportartikel Expose, das; -s, -s 1. schriftliche Festlegung der wichtigsten Punkte einer zu schreibenden wissen­ schaftlichen, literarischen Abhandlung — 2*skizzen­ artige Beschreibung des Aufbaus der Handlung eines Drehbuchs, eines Dramas od. Romans: den Kon­ flikt der Handlung in einem E. darstellen; das E. für einen Eoman begutachten, durchar­ beiten Exposition, die; -en 1.1. Literaturwiss. am Anfang eines Dramas gegebene Darstellung der sach­ lichen und persönlichen Voraussetzungen für das Entstehen eines dramatischen Konflikts —- 2. Exposl (1) — II . Ausstellung, bes. Kunstausstellung expreß /Adv./ veraltend besonders schnell; f ach- spr. ein Kleidungsstück e. (kurzfristig) reinigen lassen Expreß, der; Expresses, Expresse Expreßzug Expreßjgut, das jo. Pl.f Stückgut, das mit Personen­ zügen schnellstmöglich zum Bestimmungsort beför­ dert wird Expressionismus, der; jo. Pl.f vorwiegend klein­ bürgerl. -intellektuelle Kunstrichtung bes. zu Beginn des 20. Jhs., die sich beivußt vom Naturalismus und Impressionismus abwendet und unter Verzicht auf sachlich getreue Wiedergabe der Wirklichkeit durch gesteigerte und übersteigerte Ausdrucksformen das Gefühl stark ansprechende Wirkungen'erzielen will; dazu Expressionist, der; -en, -en u. expressioni­ stisch /A d j.f : expressionistische Einflüsse expressis verbis fAdv.f [..v . .] direkt mit Worten ausgedrückt, gesagt: das hat der Redner e. behaup­ tet, gesagt expressiv fAdj.j im Ausdruck betont, stark: eine expressive Gestaltung, Gebärde; dazu Expressivi­ tät, die; -, jo. Pl.f [..v..] Expreß| -reinigung, die die Aufträge besonders kurz­ fristig erledigende Schnellreinigung; -zug, der beson­ ders schnell fahrender Zug für größere Entfernungen mit erhöhtem Schnellzugzuschlag exquisit fAdj.f erlesen, vorzüglich: exquisite Spei­ sen; dieser Wein, diese Kaffeesorte ist e. Exquisit, das; -s, jo. Pl.f umg. Exquisitgeschäft ExquisitIgeschäft, das Verkaufsstelle des soz. Einzel­ handels für Spitzenerzeugnisse, bes. Textilien der höheren Preisklasse Extempore, das; -s, -s [..re] Theater improvi­ sierte Einlage des Schauspielers auf der Bühne extemporieren jew. Vb.; hat/ geh. 1.1. aus dem Stegreif, frei sprechen, musizieren. 1.2. Theater ein Extempore geben extensiv fAdj.f in die Breite gehend, umfassend: eine extensive Tätigkeit, Nutzung des Bodens, der Wälder; Landw . extensive (mit verhältnismäßig geringem Aufwand betriebene) (Land)Wirtschaft extern fAdj.f: das Examen e. (ohne während des Studiums immatrikuliert gewesen zu sein) ablegen exterritorial jAdj.f der Gerichtsbarkeit desjenigen Landes, in dem man sich aufhält, in dem sich etw. befindet, nicht unterworfen: jmd. ist als Diplomat, die Botschaft ist e. extra jindekl. Adj.; nicht präd.j 1. jadv., auch attr.f gesondert, für sich: etw. e. einwickeln, bezahlen; ein e. Zimmer, einen e. Eingang haben; die Sachen in e. Fächer legen — 2. fadv'., a u ch attr.j über das Übliche hinaus, zusätzlich: jmdm. noch 20 Mark e. geben; eine e. Belohnung; etw. e. Feines; umg. jsübst. u . flektiert bes. nach etwas, nichts/: etw. Extraes wollen — 8 . jadv.f eigens: das hat er e. für dich getan; er ist e. deswegen gekommen Extra/extra| -ausgabe, die 1. Sond erau sgab e (1) bes. einer Zeitung — 2. fvorw. Pl.j zusätzliche Geldaus­ gabe; -fein jAdj.; nicht adv.f umg. von besonders guter Q ualität: ein extrafeiner Likör extrahieren jsw. Vb.; hat/ 1. Med. einen Zahn e. (ziehen 2) — 2 . fachspr. feste Stoffe, einzelne Bestandteile aus einem flüssigen od. festen Gemisch von Stoffen mit einem bestimmten (Lösungs)mittel od. durch ein geeignetes Verfahren herauslösen Extrakt, der, fachspr. auch das; -(e)s, -e 1. fachspr. (eingedickte od. eingetrocknete) Substanz aus pflanzlichen od. tierischen Stoffen: einen E. aus Heilkräutern herstellen — 2.1. konzentrierte Z u ­ sammenfassung des wesentlichen Inhalts einer Schrift, eines Textes: den E. des Romans, der wissenschaftlichen Abhandlung geben, darlegen 2.2. wesentliches Ergebnis: der E. dieser (For­ schungslarbeit besteht in folgendem ... Extraktion, die ; -, - en /zu extrahieren/ Extras, die jPl.f umg. Zubehörteile, die über das übliche Zubehör, bes. bei Autos, hinausgehen: ein neuer Autotyp mit vielen E .; die modischen E. Extra|tour, die umg. nicht gern gesehenes, eigen­ williges Handeln: jmd. leistet sich oft Extratouren extravagant fAdj.f [.. v . .] vom Üblichen in der Aus-
358 Extravaganz — fabrizieren stattung, im Verhalten in ausgefallener Weise (be­ wußt) abweichend: ein extravaganter Geschmack; eine extravagante Wohnungseinrichtung; jmd. ist ein extravaganter Mensch, kleidet sich e. Extravaganz, die; -en [..v ..] 1. fo. PL/ das Extravagantsein: jmd. ist wegen seiner E., der E. seiner Kleidung bekannt — 2. /vorw. PL/ 2.1. extravagante Handlungsweise: jmd. ist kein Freund von Extravaganzen 2.2. Möbelstück, Gegenstand, der von einem extravaganten Geschmack zeugt: eine Wohnung ohne alle Extravaganzen ^2xtra|wurst, die -f- salopp jmdm. eine E. braten (jmdn. bevorzugt behandeln) extrem /Adj./ von einem mittleren Wert abweichend bis an die äußersten Grenzen gehend: extreme (sehr starke) Kälte; extreme (sehr hohe od. sehr niedrige) Temperaturen; extreme (krasse) Gegensätze; das sind extreme (ausgefallene) Fälle; eine e. (beson­ ders) hohe Strafe Extrem, das; -s, -e etw., was eine extreme Position darstellt: den Mittelweg zwischen den, zwei E x­ tremen halten; die äußersten Extreme (Gegen ­ sätze); etw. ins, bis zum E. (bis zum Äußersten) treiben; von einem E. ins andere fallen (von einer Übertreibung zu der ihr entgegengesetzten kommen) Extremfall, der extremer Fall (II.2): das ist ein untypischer E. Extremismus, der; -, Extremismen fvorw. S g .; im bürgerL Sprachgebrauch Bez. fü r rechts- und links­ radikale wie auch für soz.-kommunistische Ideologien und die sich daraus ergebenden Aktivitäten im bürgerL Staat, mit der in krasser Entstellung eine bestimmte Gleichartigkeit dieser Richtungen höchst unterschiedlichen Klassencharakters suggeriert wer­ den soll/; dazu Extremist, der; -en, - en u. extremi­ stisch /Adj./ Extremitäten, die jPL/ Arme und Beine, Glied­ maßen: die oberen E. (die Arme); die unteren E. (die Beine) Exweitmeister, der eh emaliger W eltm eister exzellent /Adj./ hervorragend, ausgezeichnet, vorzüg­ lich: ein exzellenter Plan, Wein; jmd. ist ein ex­ zellenter Kenner einer bestimmten Sache; das ist (ja) e.! Exzellenz, die; -, -en jAbk. Exz.; Titel, Anrede, bes. von Persönlichkeiten im diplomatischen Ver­ kehr/: Euer, Eure E .; Seiner E. dem Botschafter, Präsidenten von ... Exzentrik, die; -, /o. PL/ 1. mit stark übertriebener Kom ik dargebotene Artistik — 2. exzentrisches, über­ spanntes Benehmen; dazu Exzentriker, der; -s, - exzentrisch /Adj./ 1. auf überspannte Weise vom Üblichen abweichend: ein exzentrischer Charakter, Lebensstil; jmd. ist e. — 2. M ath, exzentrische Kreise (Kreise, deren Mittelpunkte nicht zusammen­ fallen ); eine exzentrische Scheibe (Scheibe, deren Drehpunkt nicht im Mittelpunkt liegt) exzeptionell /Adj.f: eine exzeptionelle (außer­ gewöhnliche) Begabung, Leistung; was dort ge­ boten wurde, war nichts Exzeptionelles exzerpieren /sw. Vb.; hat/ etw. e. von etw. ein Exzerpt anfertigen: ein Buch e. Exzerpt, das; -(e)s, -e Auszug (2.1) Exzeß, der; Exzesses, Exzesse (alkoholische, sexuelle) Exzesse (Ausschweifungen 1.2) begehen; es kam zu brutalen Exzessen (Ausschreitungen); etw. bis zum E. (ins Maßlose) treiben; dazu exzessiv / Adj.f F f, F, das; -, - / umg. -s [ef] 1. der Laut F ; sechster Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes F — 2. Mus. vierter Ton der G-Dur-Tonleiter -f* nach / Schema F Fabel, die; -, - n 1. kurze, lehrhafte, gleichnishafte Geschichte in Prosa od. Versen, in der Tiere nach menschlichen Verhaltensweisen handeln: eine F. von Lessing, Lafontaine — 2. Literaturwiss. die einer epischen od. dramatischen Dichtung zugrunde liegende Handlung in ihren wesentlichen Zügen: die einfache, spannende, realistische F. des Romans, Dramas, Film3 — 3. etw. gehört ins Reich der F. (ist nicht wahr) fabelhaft /Adj.; dient dazu, emotional einen hohen Grad auszudrücken/ 1. umg. alle Erwartungen in positiver Hinsicht übertreffend: eine fabelhafte Leistung; jmd. ist ein fabelhafter Mensch, be­ nimmt sich f.; das ist f. (überaus, sehr) billig — 2. jvorw. attr./ unfaßbar hoch (2.1): jmd. verlangt für etw. fabelhafte Preise Fabel|-tier, das Fabelwesen als Tier von phanta­ stischem Aussehen: der Greif ist ein F.; - wesen, das Geschöpf aus dem Reich der Phantasie: ein groteskes F. Fabrik, auch Fabrik, die; -, - en 1. /auf Betriebe unter soz. Verhältnissen nur noch selten angewendet/ (kleinerer, privater) industrieller Produktionsbetrieb: eine chemische, pharmazeutische F .; in der F. sind 200 Arbeiter beschäftigt; die F. gehörte einst einem Herrn N — 2. Gebäude, Gelände von 1: nach Feier­ abend die F. verlassen Fabrikant, der; -en, -en Fabrikbesitzer (als H er­ steller von Industrieerzeugnissen) Fabrik I, auch Fabrik|arbeiter, der /noch BRD/ Arbeiter in einem Produktionsbetrieb Fabrikat, das; -(e)s, -e industriell hergestelltes P r o ­ dukt (in einer spezifischen Ausführung): das Gerät ist ein ausländisches F.; umg. sc herz h. dieser Wein ist eigenes F. (ist selbst hergestellt)^; Füll­ federhalter verschiedener Fabrikate Fabrikation, die; -, -en industrielle Herstellung von Produkten: die F. dieses Gerätes, Medikaments wurde eingestellt Fabrik/fabrik,| a u ch Fabr|k/fabrik| -besitzer, der privater Eigentümer einer Fabrik; -mäßig /Adj.; nicht präd./ veraltend: etw. f. (in einer serien­ mäßigen Produktion) herstellen; -neu /Adj./ gerade produziert (von jmdm. gekauft) und noch nicht be­ nutzt: von jmdm. ein fabrikneues Auto kaufen; - s chiff, das Fischverarbeitungsschiff fabrizieren /sw. Vb.; hat/ 1 . etw. laienhaft, recht und schlecht anfertigen, zustande bringen: dieses
fabulieren — fachmännisch 359 Regal, den Text zu dem Lied hat er selbst fabri­ ziert — 2. umg. etw. anstellen (5.2), anrichten: was hast du denn da (schon wieder) fabriziert! fabulieren /sw, Vb.; hat/ etw., von etw. (allzu) phantasiereich erzählen: der Autor geriet hier un­ versehens ins Fabulieren Fabuligr|kunst, die /o. PI./ Fähigkeit (eines Schrift­ stellers), phantasievoll zu erzählen Facette, die; - n [fas..] (viereckig geschliffene Fläche an einem Edelstein, an Glas- od. M etall­ körpern Facetten)äuge, das Z o ol. aus mehreren bis vielen einzelnen Augen zusammengesetztes Sehorgan der Insekten und mancher Krebstiere Fach, das; -(e)s, Fächer 1. in einem Möbelstück od. Behältnis abgegrenzter, nach einer Seite offener räumlicher Teil zum Aufbewahren von Sachen: ein Schrank, eine Akten- , Brieftasche mit mehreren Fächern; etw. im rechten, unteren F. des Schreib­ tisches aufbewahren; die Briefe werden bei der Post in bestimmte Fächer sortiert — 2* spezielles Wissens-, Arbeitsgebiet, bes. in Lehre und For­ schung: das F. Mathematik, Geschichte; welche Fächer hat er studiert, unterrichtet er?; jmd. ver­ steht, beherrscht sein F .; jmd. ist ein Meister seines Fachs (zeigt ein ausgezeichnetes Können); jmd. ist ein Mann vom F., ist vom F. (ist dafür Fachmann); das schlägt, fällt nicht in mein F. (dafür bin ich nicht zuständig; davon verstehe ich nichts) — 8 . Theater typisierend zusammenfassen­ des Gebiet der Theaterpraxis, für das ein Schau­ spieler, Sänger durch bestimmte körperliche, stimm ­ liche Gegebenheiten, darstellerische Fähigkeiten be­ sonders geeignet ist: das F. der jugendlichen Naiven 4- etw. unter / Dach und F. bringen Fachlarbeiter, der Arbeiter mit abgeschlossener A u s­ bildung, Lehre in einem bestimmten Beruf: jmd. qualifiziert sich zum F .; ein F. für Elektrotechnik Facharbeiter! -brief, der Urkunde über die ab­ gelegte Facharbeiterprüfung; -prüfung, die Prüfung, durch die jmd. die Qualifikation zum Facharbeiter erlangt Fach/fach| -arzt, der Arzt, der eine Weiterbildung auf einem medizinischen Spezialgebiet absolviert hat: ein F. für Allgemeinmedizin, für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten; einen Patienten an einen F. überweisen; dazu -ärztlich /A dj.; nicht präd.f: ein fachärztliches Gutachten; -ausbildung, die ber u f­ liche Ausbildung in einem bestimmten Fac\ (2); -ausdruck, der fachspezifischer Ausdruck, Fach­ wort, Term inus: »Exitus4 ist der medizinische F. für ,Todc; ein F. der Technik; -berater, der fach­ licher Berater; -bezogen /Adj.f auf ein Fach (2) bezogen, gerichtet: ein fachbezogenes Berufsprakti­ kum; -bibliothek, die Bibliothek, die speziell über Fachliteratur verfügt; -buch, das der fachlichen, wissenschaftlichen Ausbildung dienendes Buch; -buchhandlung, die Buchhandlung, die (vorwiegend) Fachliteratur führt fächelnjsw. Vb.; hat/ 1. sich, jmdn., einen Körper­ teil f. sich, jmdm., einem Körperteil durch schnelles Hin- und Herbewegen der Hand, eines Fächers o. ä . kühlende Luft zuführen: sich mit einem Fächer, Stück Papier f .; ich fächele mir mit einem Taschen­ tuch die Stirn — 2, geh. die Blätter an den Bäu­ men f. (bewegen sich durch Luftzug leicht) im Wind Fächer, der; -s, - leicht zusammen-, au s einander­ faltbarer Gegenstand, der, auseinandergefaltet, un ­ gefähr einen Halbkreis bildet und zum Fächeln dient: ein seidener F .; ein F. aus Federn; den F. entfalten, öffnen, schließen, Zusammenlegen fächerförmig /Adj./ in der Form eines ausein­ andergefalteten Fächers: die Spielkarten f. halten fächern jsw. Vb.; hat/ etw. gliedern, aufgliedern: den Unterricht f. (nach Fachgebieten gliedern); das Angebot an Obst ist reich gefächert; sich f.: an dieser Stelle f. sich die Waldwege Facher|palme, die Palme mit handförmig geteilten, nicht gefiederten Blättern Fach/fach| -frage, die fachlich e F ra g e (2.1); -fremd /Adj.; nicht adv./ zu dem in Frage stehenden Fach­ gebiet nicht gehörend: fachfremde Methoden; fach­ fremde (auf dem in Frage stehenden Fachgebiet nicht ausgebildete) Arbeitskräfte; -gebiet, das sp e­ zielles Wissens-, Arbeits-, Sachgebiet: ein medizi­ nisches F .; Vertreter verschiedener Fachgebiete; -gemäß /Adj./ entsprechend bestimmten fachlichen Erfordernissen, Ansprüchen: eine fachgemäße Aus­ bildung; eine Arbeit f. (fachgerecht) ausführen; -gerecht /Adj./ sachgemäß, fachmännisch: eine handwerkliche Arbeit, Reparatur f. ausführen; -geschäft, das Geschäft für ein spezialisiertes Sorti­ ment an Waren: dieser Artikel ist nur in einem einschlägigen F. erhältlich; ein F. für Uhren, Wäsche, Miederwaren; -gespräch, das fachliches Gespräch; -gutachten, das Gutachten eines Fach­ mannes, Experten; -handel, der Fachgeschäfte; auf spezielle Waren ausgerichteter Handel (2): der F. bietet verschiedene Ausführungen dieses Teils an; -katalog, der Katalog fü r Fachliteratur; -kenntnis, die \vorw. PI./ Kenntnis auf einem bestimmten Fachgebiet, Fachwissen: jmd. verfügt über, hat ausgezeichnete Fachkenntnisse; j md. besitzt (keine) F. (beherrscht sein Fach gut, schlecht); -kollege, der Kollege desselben Fachgebiets: mit Fachkollegen ein Problem diskutieren; -kommission, die aus Fach­ leuten bestehende K om m ission; -kraft, die /vorw. PI./ jmd., der über die für die Ausübung einer be­ stimmten Tätigkeit erforderlichen Fachkenntnisse v erfü gt: hochspezialisierte, geschulte, erfahrene Fachkräfte einsetzen; -kreis, der /vorw. PI./ K r eis von Fachleuten eines Fachgebiets: dieses Problem wurde in Fachkreisen diskutiert; -kundig /Adj./ für das in Frage stehende Fachgebiet Fachkenntnisse besitzend: ein fachkundiges Publikum; jmdn. f. beraten; etw. f. beurteilen; eine fachkundige (fach ­ lich korrekte) Anleitung; -lehrgang, der Lehrgang in einem bestimmten Fachgebiet fachlich /Adj./ ein bestimmtes Fach, Fachgebiet be­ treffend : fachliche Kenntnisse, Leistungen, Vor­ aussetzungen, Probleme; sich f. weiterbilden, qualifizieren; etw. f . beurteilen; jmdn. f . (auf seine Fachkenntnisse hin) prüfen Fach/fach| -literatur, die fachspezifische Literatur: die medizinische, technische F .; die einschlägige F. über ein Problem studieren, einsehen; -mann, der /PL -leute, selten -männer/ jmd., der fü r ein bestimmtes Fachgebiet ausgebildet ist und dafür Kenntnisse, Fähigkeiten besitzt: eine Reparatur von einem F. ausführen lassen; jmd. ist (ein) F. für Wasserwirtschaft, (ein) F. auf dem Gebiet der Herzchirurgie; zur Lösung, Beurteilung einer schwierigen Aufgabe einen F. hinzuziehen; -män- nisch /Adj./ sachkundig: etw. f . bauen, beurteilen;
360 Fachpresse — fähig ein fachmännischer Rat; -presse, die Presseerzeug­ nisse für ein bestimmtes Fachgebiet; -richtung, die vgl. Fachgebiet; -schule, die auf der zehnklassigen Oberschule und anschließender Berufsausbildung od. dem Abitur aufbauende Einrichtung der höheren Fachausbildung für mittlere Kader, die mit dem Staatsexamen abschließt: eine ingenieurtechnische, medizinische, pädagogische F .; ;simpelei, -simpelei, die; -, - en umg. das Fachsimpeln; -Simpeln, fach­ simpelte, hat gefachsimpelt um g. sich ausgiebig und ausschließlich (zu einem unpassenden Zeit­ punkt) mit Fachkollegen über fachliche Angelegen­ heiten unterhalten: an diesem Abend wurde nur gefachsimpelt; -spezifisch jAdj.j spezifisch fü r ein Fachgebiet; -spräche, die Gesamtheit des spezifischen Wortschatzes eines bestimmten Fachgebiets: die F. der Medizin; der Übergang eines Wortes aus der F. in die Allgemeinsprache; dazu -sprachlich fA d j.f; -terminus, der Fachwort; -text, der ein bestimmtes Fachgebiet betreffender T ex t: naturwissenschaft­ liche Fachtexte übersetzen; -verband, der V er­ einigung von Fachleuten eines bestimmten Fach­ gebietes zur gemeinsamen Interessenvertretung; -Ver­ käufer, der fin der DDR/ (in einer dreijährigen Lehrzeit) für den Fachhandel ausgebildeter Ver­ käufer; dazu -Verkäuferin, die; -weit, die /o. Pl.f Gesamtheit der Fachleute eines bestimmten Fach­ gebietes: das Urteil der internationalen F. über dieses Problem; -werk, das jo. PL/ zum Fertig­ stellen von Hauswänden in Fachwerkbauweise dienendes Gerüst aus waagerecht, senkrecht und schräg verlaufenden Balken, auch Eisen-, Stahl­ trägern: das F. eines alten Bauernhauses Fachwerk| -bauweise, die jo. Pl.f Bauweise, in der ein Fachwerk hergestellt wird und dessen Zwischen­ räume mit Lehm, Ziegelsteinen ausgefüllt werden; -haus, das in Fachwerkbauweise errichtetes Haus Fach| -wissen, das Wissen auf einem bestimmten Fachgebiet; -wort, das /PL -Wörter/ fachspezifischer Ausdruck, fachspezifische Bezeichnung, Terminus; -Wörterbuch, das Wörterbuch, das den spezifischen Wortschatz eines bestimmten Fachgebietes erklärt: ein medizinisches, zweisprachiges F .; - Wortschatz, der Wortschatz eines bestimmten Fachgebietes; -Zeit­ schrift, die fachspezifische Zeitschrift Fackel, die; - n mit leicht brennbarem Material umwickelter Holzstab, der, angezündet, eine helle, unstet brennende Flamme ergibt: die F. brennt, flackert, lodert; bei dem Umzug, der Demonstra­ tion wurden Fackeln (brennende Fackeln) getragen fackeln jsw. Vb.; hat/ umg. im Handeln (II.l .l) unentschlossen, schwankend sein: fvorw. verneintj los, los, nicht lange gefackelt!; sieh dich vor, ich fackele nicht (lange)! fad(e) fAdj.f 1. von nicht kräftigem Geschmack, schlecht gewürzt: eine fade Brühe; das Bier schmeckt f. (schal); ein fader Geschmack im Munde —* 2. umg., bes. süddt. österr. ohne jeglichen Reiz, langweilig: ein fades Geschwätz; ein fader Kerl fädeln jsw. Vb.; hat/: einen Faden durch, in ein Nadelöhr, in eine Nadel f. (einen Faden einfädeln); Perlen auf einen Faden, eine Schnur f. (auffädeln) Faden, der; -s, Fäden 1. aus Fasern gedrehtes, gesponnenes od. aus Kunststoff, auch Metall her- gestelltes, unterschiedlich langes dünnes Gebilde: ein langer, dünner, feiner, fester, dicker F .; der F. hat sich verknotet, ist gerissen; einen F. zum Nahen einfädeln; einen F. abschneiden; aus einem Gewebe Fäden herausziehen; acht Tage nach der Operation wurden die Fäden gezogen (entfernt); O die Fäden (Zusammenhänge) zwischen Politik und Wirtschaft; der F. des Gesprächs riß ab; den F. der Unterhaltung wieder aufnehmen — 2, etw. Fadenförmiges: der Sirup, Honig zieht Fäden (ist so zähflüssig, daß er in der Form von 1 fließt); silberne Fäden (einzelne graue Haare) durch­ ziehen ihr dunkles H aar; die Fäden der grünen Bohnen (die harten Fasern an den beiden Seiten der Schale von grünen Bohnen) abziehen + der rote F. (der das Ganze verbindende, bestim­ mende, immer wieder erkennbare Grundgedanke); den F. verlieren (beim Sprechen plötzlich den ge­ danklichen Zusammenhang verlieren und nicht wissen, wie man weitersprechen soll); die Fäden (fest) in der Hand haben, halten (etw* straff leiten; die Situation beherrschen); etw. hängt an einem seidenen F. (ist äußerst ungewiß und gefährdet); u m g. einen guten F. miteinander spinnen (gut miteinander auskommen); keinen trockenen F. auf dem Leib haben (völlig durchnäßt sein); — da beißt die / Maus keinen F. ab; jmdn. nach / Strich und F. verprügeln faden/Faden| -förmig jA d j.j ; -gerade /Adj.; vorw. adv.f: den Stoff f. (genau an einem Webfaden ent­ lang) schneiden; -kreuz, das Opt. am Okular von Fernrohren, Mikroskopen befindliche Markierung in der Form eines Kreuzes zum genauen Anvisieren eines Objekts: das Schiff befindet sich genau im F .; -lauf, der Verlauf der Längsfäden im Gewebe; -nudeln, die fPLf fadenförmige Nudeln; -scheinig jAdj./ 1. ein fadenscheiniges (abgenutztes und da­ durch durchscheinend gewordenes) Kleidungsstück, Gewebe; die Jacke ist an den Ärmeln schon f. — 2. als nicht (vollkommen) wahrheitsgemäß durch­ schaut, nicht überzeugend: eine fadenscheinige Ent­ schuldigung, Begründung; dazu -scheinigkeit, die; - , /o. Pl.j; -wurm, der in zahlreichen Arten vor- kommender Schlauchwurm, der parasitär in Pflanze, Tier und Mensch od. frei im Boden, im Wasser lebt Fagott, das; -(e)s, -e zwei Oktaven tiefer als die Oboe gestimmtes Holzblasinstrument mit U-förmigem Rohr Fagottist, der; -en, -en jmd., der beruflich Fagott bläst Fähe, die; -, -n Jägerspr. weibliches Tier des zum Haarraubwild gehörenden Niederwildes fähigjAdj.; nicht adv.j 1. auf Grund von Begabung, Wissen od. Können für seinen Beruf, seinen A uf­ gabenbereich besonders geeignet: jmd. ist ein (außer­ ordentlich) fähiger Mitarbeiter, Ingenieur; für etw. fähige Köpfe brauchen — 2 . zu einer Sache, einer Sache f. sein 2.1. die Fähigkeit haben, etw. B e­ stimmtes zu leisten: er ist f., man hält ihn für f., selbständig wissenschaftlich zu arbeiten, diese schwere körperliche Arbeit (allein) auszuführen; keiner Lüge f. sein; jmd. ist zu allem f. (jmdm. ist alles Schlechte zuzutrauen) 2.2 . in einer bestimmten Situation die Fähigkeit haben, etw. Bestimmtes zu tun, zu leisten: sie war nicht f., auch nur ein Wort zu sagen; (im Augenblick) zu keinem vernünftigen Gedanken f. sein — 3 . er ist im Moment nicht f. (ihm fehlen im Moment die äußeren Voraussetzun­ gen), seine Schulden zu bezahlen; er war nicht f.,
Fälligkeit — fahren 361 auch nur ein W ort zu sagen; (im Augenblick) zu keinem vernünftigen Gedanken, keines vernünf­ tigen Gedankens, keiner Lüge1 f. sein; jmd. ist zu allem f. (jmdm, ist alles Schlechte zuzutrauen) Fähigkeit, die; - en 1.1 . bestimmte Eigenschaft einer Person, die die Leistung (1) von etw. Be­ stimmtem erm öglicht: jmds. geistige, schöpferische Fähigkeiten wecken, entwickeln, richtig einsetzen; jmd. hat, besitzt künstlerische Fähigkeiten; an jmds. Fähigkeiten (nicht) zweifeln; jmd. hat, be­ sitzt die F. zur Abstraktion; jmdm. die F. zu etw. Zutrauen, absprechen; spött. jmd. hat die F. (versteht es), alles schlechtzumachen, durchein­ anderzubringen 1.2. Eigenschaft einer Sache, die die Voraussetzung für eine bestimmte Funktion, Leistung (1) ermöglicht: dieses Gerät hat die F., auch kleinste Ströme zu messen 1.8 . fo. Pl.f bestimmte äußere Voraussetzungen), die jmdm. er­ möglichen, ermöglicht, etw. Bestimmtes zu tu n: diese Umstände nahmen ihm die F., selbständig zu ent­ scheiden fahl fAdj.l blaß, fast farblos, bleich: fahle Lippen; eine fahle Haut; ein fahles Blau; das fahle lich t des Mondes; eine fahle Beleuchtung Fähnchen, das; -s, - f/ auch Fahne/ 1.1 . kleine Fahne, meist aus Papier: die Kinder schwenkten zur Begrüßung des hohen Gastes F. 1 .2 . kleines als Markierung dienendes Zeichen in der Form von 1.1: ein Gebiet auf der Landkarte, die Renn­ strecke mit F. abstecken — 2. umg. leichtes, ein­ faches, oft nicht sehr geschmackvolles K leid: sie kam zum Fest mit einem großgeblümten F. fahnden, fahndete, hat gefahndet nach jmdm. , etw. f. fvon der Polizei\ jmdn. zwecks Verhaftung, etw. zwecks Beschlagnahmung suchen: die Polizei fahndet nach dem Mörder, nach den gestohlenen Gegenständen; O sch e r z h . nach dem Schrift­ stück wurde im ganzen Betrieb gefahndet (ge­ sucht) ; dazu Fahndung, die; -, -en Fahndungs zu fahnden| -aktion, die: eine F. ein­ leiten; -liste, die von der Kriminalpolizei heraus­ gegebenes Verzeichnis der Namen von Personen, nach denen gefahndet wird: jmd. steht auf der F. Fahne, die; -, - n f/< auch Fähnchen/ 1. meist rechteckiges und an einer Seite an einer Stange be­ festigtes Tuch, das auf Grund seiner Farbgebung, Symbole ein Wahrzeichen für einen Staat, eine Gemeinschaft, Idee darstellt od. als Signal dient: eine F. aufziehen, hissen, einholen; (die) Fahnen tragen, schwingen; Fahnen wehen, flattern, knat­ tern im Wind; die schwarzrotgoldene F. mit dem Emblem der DDR; die rote F. der Arbeiter­ bewegung; die F. des Roten Kreuzes; die / weiße F. — 2. umg. durch reichlichen Genuß von Alkohol bedingter Mundgeruch: er hatte eine (mächtige) F. — 3. D ruckerei Korrekturabzug von noch nicht zu Seiten umbrochenem Satz (3.2) - f umg. die F. hochhalten (sich von seinem Ein­ satz für etw. nicht abbringen lassen) Fahnen/fahnen| -appell, der A ppell, bei dem die Fahne des betreffenden Staates, einer bestimmten Organisation gehißt wird: die Schüler sind zum F. angetreten; -eid, der vom Soldaten auf die Fahne seines Staates geschworenes Treuegelöbnis; -flucht, die jo. PL/ Desertion; dazu -flüchtig /Adj.; nicht adv./; -korrektur, die Druckerei Korrektur der Fahnen; -mast, der; -schmuck, der fo. PLI: die ganze Stadt war im F .; -Stange, die; -träger, der Fähnrich, d e r ; -s, -e auf einer Fachschule aus­ gebildeter, meist als Spezialist eingesetzter A ngehöri­ ger der Land-, Luft-, Seestreitkräfte, dessen Dienst­ grad unter dem eines Offiziers liegt Fahr| -auftrag, der schriftlicher Auftrag, den der Fahrer eines Lastkraftwagens für eine Fahrt erhält; -ausweis, der Fahrkarte, Fahrschein; -bahn, die für den Fahrzeugverkehr bestimmter Teil einer Straße: die F. an den dafür gekennzeichneten Stellen überqueren, - s chreiten; eine Einengung der F .; eine F. mit zwei, drei Fahrspuren; die durch einen Grün-, Mittelstreifen getrennten Fahrbahnen der Autobahn Fahrbahnj -markierung, die auf das Pflaster mit Farbe aufgetragene Linien, Pfeile o. ä. zur Regelung des Verkehrs; -rand, der: der F. wird durch eine Sperrlinie markiert fahrbar fAdj.l so konstruiert, daß es auf Rädern fortbewegt werden kann: ein fahrbares Bett + ein fahrbarer / Untersatz Fahr/fahr| -bereich, der Strecke, Kilometerzahl, die ein Fahrzeug ohne nachzutanken zurücklegen kann; -bereit /Adj./ in einen zum Fahren bereiten, tech­ nisch einwandfreien Zustand gebracht; fertig zum Abfahren; -bereitschaft, die einer Dienststelle an­ geschlossene Einrichtung, die über fahrbereite K raft­ fahrzeuge und dienstbereite Kraftfahrer verfügt: einen Wagen bei der F. anfordern Fähr| -betrieb, der jo. Pl.f Verkehr von Fähren, Fährschiffen, - booten: den F. aufnehmen, wegen Nebels einstellen; -boot, das als Fähre dienendes Boot Fahr|damm, der landsch., norddt.. bes. berl. Fahrbahn; -dienstleiter, der Angestellter, bes. der Eisenbahn, der vorrangig die Zugfolge auf bestimm - ten Streckenabschnitten regelt Fähre, die; -, -n Wasserfahrzeug zum Übersetzen von Personen, Fahrzeugen und Vieh Fahr|eigenschaft, die fvorw. PL/ durch die tech­ nische Konstruktion bedingte, sich auf die Art seines Fahrens beziehende Eigenschaft eines Kraftfahr­ ze u gs : dieses (kleine) Auto hat hervorragende Fahreigenschaften fahren (er fährt), fuhr, ist/hat gefahren 1.1 . ein Fahrzeug fährt ein Fahrzeug bewegt sich mit Hilfe einer antreibenden Kraft auf Rädern rollend od. (auf Kufen) gleitend (schnell) fort (ist): der Zug, das Auto fährt schnell, langsam, geräuscharm; das Schiff fährt stromabwärts; der Fahrstuhl fährt nach oben; wann fährt die nächste Bahn (wann fährt sie u6)?; dieser Bus fährt (verkehrt) täglich 1.2.1. sich mit einem Fahrzeug (schnell) fortbewegen (indem man es bedient und lenkt) (ist): wir wollen lieber laufen als f.; mit der Bahn, (mit dem) Auto, Fahrrad, Kahn, Karussell, Schlitten f . ; schnell, zügig, rücksichtsvoll, in der linken Fahrspur, im vierten Gang, mit hoher Geschwindigkeit, mit einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern, H un­ dert, mit Hundert f . ; (im) Schritt, (in einer) Kolonne f.; jmd. ist (als Kraftfahrer) 20 Jahre, 100000 Kilometer unfallfrei gefahren; jmd. fährt gut, sicher (versteht ein Kraftfahrzeug gut, sicher zu führen) 1.2.2. eine Strecke mit einem Fahrzeug zurücklegen (ist): jmd. ist eine bestimmte Strecke. Straße, einen Umweg, 100 Kilometer gefahren:
362 Fahrenheit — Fahrplan Sport (hat, ist) der Rennfahrer hat zehn Runden in kürzester Zeit gefahren 1.2.3. irgendwohin f. sich mit einem Fahrzeug auf ein bestimmtes Ziel hin bewegen (um dort Urlaub zu machen) (ist): nach Dresden, an die See, ins Gebirge, auf die Krim f .; mit dem Fahrrad an einen See f .; per Anhalter f .; in den Urlaub f. (losfahren, um Urlaub zu machen) 1.3. Sport (ist, hat) ein Rennen f. (mit einem Fahrzeug an einem Bennen teilnehmen); einen Rekord, eine gute Zeit f. (bei einem Rennen er­ reichen) — 2. (hat) 2.1. ein (Kraftfahrzeug be­ dienen und lenken: ich habe noch nie ein Auto gefahren; dieses Auto wird hochtourig gefahren; er fährt (besitzt, benutzt) einen Wartburg 2.2 . ein (Kraft)fahrzeug irgendwohin f. ein (Kraftfahrzeug irgendwohin fortbewegen: das Auto, Fahrrad in die Garage f. 2.3. das Auto fährt sich gut (hat gute Fahreigenschaften) — 3. etw., jmdn. mit einem Fahrzeug, Transportmittel befördern (hat): Steine, Sand tnit einem LKW , Handwagen f.; der Ver­ letzte wurde ins Krankenhaus gefahren — 4. f ach- spr. (hat) 4.1. Bergm. eine Schicht f. (ableisten) 4.2. eine technische Anlage bedienen: einen Hoch­ ofen f. 4.3. Fernsehen Rundf. eine Sendung (live, täglich) f. (nach Plan ablaufen lassen); Film Fernsehen eine Aufnahme f. (mit einer auf einem Wagen montierten Kamera machen) — 5. (ist) 5.1. sich plötzlich und schnell in eine bestimmte Richtung, irgendwohin bewegen: in die Höhe f. (aufspringen 1); in die Kleider f. (sich übereilt anziehen); mit dem Kopf an die Wand, mit der Hand in die Tasche f .; der Blitz fuhr (schlug) in den Baum; O der Schreck fuhr ihm in die Glieder; blitz­ schnell fuhr es ihr durch den Kopf (kam ihr der Gedanke), daß ... 5.2 . mit einer schnellen Bewegung über etw. streichen, wischen: sich (mit der Hand) durch das Haar f.; mit dem Staubtuch über die Möbel f .; mit dem Besen durck das Zimmer f. (das Zimmer oberflächlich fegen) — 6 . umg. mit etw., jmdm. gut, schlecht f. mit etw., jmdm. gute, schlechte Erfahrungen machen (ist):' mit diesem Kauf, Vertrag, dem neuen Mitarbeiter sind wir gut gefahren; dabei fährt er gut, schlecht + was ist in dich gefahren (was ist mit dir los, warum verhältst du dich so merkwürdig)?; — aus der / Haut f.; jmdm. über den / Mund f.; jmdm. in die / Parade f.; zur / See f.; jmdm. an den / Wagen f.; / zweigleisig f. Fahrenheit Grad F. fAbk. °F; Maßeinheit der Temperatur in Ländern mit britischem Maßsystemj fahren|lassen, ließ fahren, hat fahrenlassen, au ch fahrengelassen 1. alle Hoffnungen f. (aufgeben 3.2); ein glänzendes Angebot f. (sich entgehen lassen) — 2. etw. loslassen (1.1): die Zügel, Ruder f. -b salopp einen f. (eine Blähung äbgehen lassen) Fahrens|mann, der jPl. deute/ Seemannsspr. Seemann Fahrer, der; -s, - jmd., der (beruflich) ein (K ra ft­ fahrzeug fährt: jmd. ist ein guter, sicherer F .; wer war der F. dieses Autos?; der F. des Lastkraft­ wagens, Busses, der S-Bahn, Straßenbahn Fahrer/fahrer] -flucht, die fvorw. Sg .f das Sich- entfernen eines Kraftfahrers vom Unfallort nach einem selbst verursachten Unfall mit der Absicht, sich polizeilichen Untersuchungen zu entziehen: F. begehen; jmd. steht wegen F. vor Gericht; dazu -flüchtig /Adj.;vorw. präd.f: jmd. istf. geworden; -haus, das am vorderen Ende eines Lastkraftwagens, Busses befindlicher kleiner, geschlossener Raum für den Fahrer (und Beifahrer); -kabine, die Fahrer­ haus, bes. in Bussen, in der Straßen- und U-Bahn Fahrerlaubnis, die Führerschein Fahrer|sitz, der Sitzplatz des Fahrers Fahr| -gast, der Benutzer eines öffentlichen Ver­ kehrsmittels, bes. eines Straßen-, Schienenfahrzeugs; -gastschiff, das Schiff für die Beförderung von Fahrgästen; -geld, das fvorw. Sg.f für die Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels zu entrichtender Geldbetrag: das F. für die Reise beträgt 50 Mark; das F. zurückerstattet bekommen; -geschwindig- keit, die Geschwindigkeit, mit der ein (Kraftfahr­ zeug fährt, fahren kann: das Auto hat eine F. von 120 Stundenkilometern; die zulässige F. einhalten; -gestell, das 1. Gesamtheit aller Teile eines Flug­ zeugs, zweispurigen Kraftfahrzeugs, an denen die Räder befestigt sind — 2. salopp scherzh. sie hat ein tolles F. (hat tolle Beine); zieh mal dein F. ein! (strecke deine Beine nicht so lang aus)! fahrig fA dj.f 1.1. eine fahrige (nicht kontrollierte und hastige) (Hand)bewegung 1.2. unkonzentriert und hastig: das Kind war bei seinen Hausaufgaben sehrf.; f.im Zimmer auf und ab gehen Fahr|karte, die gegen Entrichtung eines Geldbetrags erhältliche kleine Karte (1), die jmdn. zur ein- od. mehrmaligen Benutzung eines öffentlichen Ver­ kehrsmittels, bes. der Eisenbahn, berechtigt: eine F. (nach Berlin) lösen; die F. lochen, entwerten (lassen) Fahrkarten| -ausgabe, die vgl. - Schalter; -automat, der; -kontrolle, die; -kontrolleur, d er; -Schalter, der Schalter, an dem Fahrkarten verkauft werden Fahr/fahr] -kilometer, der einzelner Kilometer einer gefahrenen, zu fahrendenStrecke: ein F. kostet bei der Reichsbahn acht Pfennig; -komfort, der a uf der (technischen) Einrichtung eines Kraftfahrzeugs, Verkehrsmittels beruhender Komfort, der sich bes. während des Fahrens angenehm bemerkbar macht; -kosten, die jPl.f für eine Fährt mit einem Ver­ kehrsmittel aufzubringender Geldbetrag: die F. des Ausflugs trägt der Betrieb; -kunst, die fvorw. P l.f oft scherzh . Fertigkeit, Geschicklichkeit, die jmd. beim Führen bes. eines Kraftfahrzeugs erkennen läßt: an dieser Gebirgsstraße kann er seine Fahr­ künste beweisen; -lässig fAd j.f die (bei einer Ge­ fahr) gebotene Aufmerksamkeit, Vorsicht, Besonnen­ heit fehlen lassend: jmd. hat f. gehandelt; der Un­ fall, das Unglück wurde durch fahrlässiges Ver­ halten verursacht; eine fahrlässige Tötung; dazu -lässigkeit, die; -, -en 1. jo. Pl.f fahrlässiges Ver­ halten: jmd. wurde wegen grober F. verurteilt — 2. fvorw. Pl.f fahrlässige Handlung; -lehrer, der Lehrer an einer Fahrschule Fahr|mann, der /PI. - männer, deute/ jmd., der beruflich eine Fähre, ein Fährboot bedient Fährnis, die; -, -se fvorw. Pl.f geh. Gefahr, gefähr­ liche Situation: jmdn. vor den Fährnissen des Lebens bewahren wollen Fahr| -personal, das die ein V erk eh rsm ittel begleiten­ den Angestellten eines Verkehrsbetriebes: den An­ ordnungen des-Fahrpersonals ist Folge zu leisten; -plan, der 1. die in einer Zusammenstellung fest­ gelegten Abfahrts- , Ankunftszeiten eines öffentlichen Verkehrsmittels: den F. einhalten; laut F. hat der Zug Verspätung; einen F. ausarbeiten — 2. um g
Fahrplanänderung — Fahrwerk 363 damit hat sie seinen ganzen F. (sein Vorhaben, Progra m m ) durcheinandergebraeht Fahrplan/fahrplan| -änderung, die; -mäßig /Adj./ dem Fahrplan entsprechend: die fahrplanmäßige Abfahrtszeit des Zuges ist 22 Uhr Fahr| -praxis, die jo. Pl.j praktische Erfahrung im Führen eines Kraftfahrzeugs: jmd. hat eine gute, lange F .; -preis* der festgelegter P reis einer Fahrt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel: eine Fahr­ karte zu vollem, ermäßigtem F.; -prüfung, die theoretische und praktische Prüfung an einer Fahr­ schule, durch die die Fahrerlaubnis erworben wird; -rad, das durch Treten von Pedalen angetriebenes Fahrzeug mit zwei hintereinander angeordneten, luft­ bereiften Rädern: F. fahren; mit dem F. einen Aus­ flug machen Fahrrad| -bereifung, die; -karte* die gegen E n t­ richtung eines Geldbetrages erhältliche kleine Karte (1) zur Beförderung für ein unverpacktes Fahrrad; -Ständer* der Gestell zum Abstellen von Fahrrädern; -weg, der Radweg Fahr| -rinne* die markierter Streifen in einem Fluß od. im Meer vor der Küste, der die für die Schiff­ fahrt erforderliche Wassertiefe aufweist: die F. aus­ baggern; -schein, der: ein F. (eine Fahrkarte) für die Straßenbahn Fahr]schiff, das als Fähre auf dem Meer dienendes und eingerichtetes Schiff Fahr| -schule, die 1.1. staatliches od. gewerbliches Unternehmeny das theoretischen und praktischen Unterricht als Vorbereitung auf die Fahrprüfung erteilt: ein besonders gekennzeichnetes Fahrzeug der F. 1.2, jo. Pl.j umg. Unterricht in 1.1: jmd. hat die F. erfolgreich abgeschlossen; -Schüler, der 1. jmd.y der an einer Fahrschule theoretisch und praktisch im Führen eines Kraftfahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr unterrichtet wird — 2. Schüler, der täglich mit Eisenbahn od. Bus die Strecke zwischen Wohnort und Schule zurücklegen m uß; -Sicherheit, die fo. Pl.f auf bestimmten tech­ nischen Voraussetzungen beruhende Sicherheit bei der Benutzung eines Kraftfahrzeugs: diese (zusätz­ lichen) Scheinwerfer erhöhen die F . ; - spur, die durch Markierung, meist in Form von Leitlinien od. Trennlinien, in Längsrichtung gekennzeichneter, für den Verkehr in einer Richtung bestimmter Teil einer Fahrbahn: die F. für den entgegenkommen­ den Verkehr; die F. wechseln; -Straße, die be­ festigte Straße für (Kraftfahrzeuge; -strecke, die mit einem Verkehrsmittel, (Kraftfahrzeug zurück­ gelegte Strecke; -Stuhl, der Aufzug zur Beförderung von Personen, Lift: ein Hochhaus mit F.; -stunde, die Unterrichtsstunde im Fahren (2.1) Fahrt, die; -en 1. fo. Pl.f 1.1. auf Rädern erfol­ gende od. (auf Kufen) gleitende Fortbewegung, das Fahren (1.1, 1.2 .1): während der F. ist die Unter­ haltung mit dem Fahrer verboten; nach vier Stunden F. am Ziel sein; der Zug hat freie F.; Seemannsspr. auf großer F. sein (in fremde, über­ seeische Länder fahren) 1.2. Fahrgeschwindigkeit: die F. verlangsamen; an F gewinnen; der Zug kam in F. (erhöhte die Fahrgeschwindigkeit immer mehr)-, das Unglück geschah in voller F .; See­ m annsspr. volle, halbe F. voraus /Befehl an den Maschinisten eines Schiffes/ — 2. das Fahren (1.2.3) zu einem bestimmten Zweck, Ziel: eine lange, be­ queme, anstrengende, aufregende F. mit dem Auto, mit der Bahn haben; der LKW-Fahrer hatte eine F. nach Berlin (zu machen); eine F. ins Gebirge, an die See, ins Ausland planen, unter­ nehmen, machen; eine F. über Land, ins Grüne -f* eine F. ins Blaue (Ausflug, bei dem das Ziel nicht feststeht od. nicht bekanntgegeben wird); umg. in F. kommen, geraten (in Schwung, Stimmung kommen; sich erregen); in F. sein (erregt, wütend sein; in Schwung, Stimmung sein) fahr/Fahr| -tauglich fAdj.; nicht adv.f auf Grund der körperlichen Fähigkeit tauglich, ein K raftfahr­ zeug sicher zu führen: er ist laut ärztlichem Attest f.; dazu -tauglichkeit, die fo. P l.f Fährte, die; -n 1.1. durch die Fußabdrücke be­ stimmter Wildtiere, bes. des Schalenwildes ent­ standene Spur: eine frische F.; die F. des Rehbocks verfolgen 1.2. durch den Geruchssinn des Hundes wahrnehmbare Spur: der Hund hat die F. des Verbrechers aufgenommen; O jmdm. auf der F. sein (jmdn. verfolgen) ; eine falsche, richtige F. verfolgen (falschen, richtigen Hinw eisen 'nach­ gehen); jmdn. auf die falsche F. locken (jmdn. durch falsche Hinweise bei seiner Suche, Verfolgung irreführen) Fahrten|-buch, das dickes Heft, in das ein Berufs­ kraftfahrer zu Kontrollzwecken Einzelheiten über seine Fahrten einträgt; -messer, das in einer (Leder)- scheide steckendes, feststehendes Messer, bes. für Wanderungen, Fahrten (2) Fahrt| -kosten, die /PI.1Fah rkosten ; -richtung, die fvorw. Sg./ Richtung, in die ein Fahrzeug fährt: die F. einhalten, ändern, wechseln; in F. sitzen (so sitzen, daß man in die Richtung sieht, in die das Fahrzeug fährt); -richtungsanzeiger, der; -s, - Blinkleuchte an Kraftfahrzeugen, Straßenbahnen, die betätigt wird, wenn die Fahrtrichtung geändert werden soll; -route, die festgelegter Verlauf einer Fahrt, Reise; -Schreiber, der Gerät in einem (Kraft)- fahrzeug, das die Fahrgeschwindigkeit und die Dauer jedes Haltens (5) registriert fahr/Fahi’l -tüchtig jAdj.j auf Grund der körper­ lichen und geistigen Fähigkeiten in der Lage, durch Alkohol od. Drogen nicht darin beeinträchtigt, ein Kraftfahrzeug sicher zu führen: in diesem Zustand ist er nicht f .; dazu -tüchtigkeit, die fo. Pl.f Fahrt| -Unterbrechung, die; -wind, der fo. P l.f beim (schnellen) Fahren eines Fahrzeugs entstehende Luftströmung Fahr| -Verbindung, die Verbindung durch öffent­ liche Verkehrsmittel; -verbot, das 1.1. vom Gericht, von der Polizei ausgesprochenes, befristetes Verbot, ein Kraftfahrzeug zu führen 1.2. jeweils für be­ stimmte Arten von Straßenfahrzeugen bestehendes Verbot, eine bestimmte, durch ein Verkehrsschild aus- gewiesene Straße zu befahren: F. für mehrspurige, einspurige Kraftfahrzeuge, für Traktoren; -ver­ halten, das Verhalten eines Fahrers im Straßen­ verk eh r: ein den Witterungsbedingungen angemes­ senes F.; -wasser, das fPl. - / Fahrrinne; umg. in jmds. F. schwimmen, segeln (im Denken, Han­ deln von jmdm. beeinflußt, nicht selbständig sein); -weg, der 1. Weg für (Kraftfahrzeuge: ein breiter F. durch den Wald — 2. Fahrstrecke; -weise, die Art und Weise, wie ein Fahrer sein Kraftfahrzeug führt (und sich im Straßenverkehr verhält): jmd. hat eine ruhige, zügige, aggressive, wirtschaftliche F .; -werk, das alle dem Fortbewegen auf dem Boden
364 Fahrzeug — Fall dienenden Teile eines Luftfahrzeugs: das F. des Flugzeugs einziehen, ausfahren; -wind, der jo. Pl.J 1. heim Segeln, Segelflug als Antriebskraft dienender Wind — 2. Fahrtwind; -zeit, die die für eine Fahrt (2) benötigte Zeit; -zeug, das /PL -e/ technische Konstruktion, mit Hilfe derer man sich, etw., jmdn. (schnell) fortbewegen kann: dieses Auto ist ein schnelles, schweres, leichtes, modernes F .; ein motorisiertes F .; gepanzerte Fahrzeuge; ein F. reparieren Fahrzeug] -brief, der Kraftfahrzeugbrief; -führer, der jmd., der ein Kraftfahrzeug führt; -kalter, der jmd., auf dessen Namen ein Kraftfahrzeug zu­ gelassen ist; -kolonne, die Kolonne von zehn od. mehr (Kraftfahrzeugen auf einer Straße, Autobahn; - konToi, der Konvoi (1.1); -papiere, die jPl.j Papiere, die als Nachweis für den rechtmäßigen B e­ sitz eines Kraftfahrzeugs und seine Zulassung dienen; -verkehr, der: die Straße ist für den F. gesperrt Faible, das; -s, jo. Pl.j [feibol, fsibol]: ein F. (eine Vorliebe, Schwäche) für jmdn., etw. haben; er hat ein F. für dieses aufgeweckte Kind, für alte Bau­ werke fair jAdj.j [fe:r, fe:r] 1.1. die Rechte des anderen aufrichtig respektierend, anständig: jmd. ist, ver­ hält sich f .; ein fairer Verhandlungspartner; ein faires Verhalten, Angebot; das ist nicht f. von dir 1.2 . Sport den sportlichen Regeln entsprechend, die sportlichen Regeln diszipliniert einhaltend: ein fairer Wettkampf, fairer sportlicher Gegner; faires sportliches Verhalten Fairneß, die; -, jo. Pl.j [fs:r.. , fe:r..] 1.1. an­ ständiges, korrektes Verhalten anderen gegenüber 1.2. Sport den (Spiel)regeln entsprechendes, kamerad­ schaftliches Verhalten bei einem sportlichen W ett­ kampf Fairplay, das; -s, jo. Pl.j [fe:rple:, fe:r..] Fairneß (1.1) - Fäkalien, die jPl.f [..ion] fachspr. Exkremente (des Menschen) Fakir, der; -s, -e 1. Angehöriger religiös-asketischer Sekten; asketisch lebender (bettelnd umherziehender) indischer Büßer — 2. als 1 auftretender Zauber­ künstler Faksimile, das; -s, -s [..le, PI. , .le:s] Wiedergabe, Nachbildung eines Originals, die ihm in Größe und Ausführung genau entspricht, bes. fotografische R e­ produktion: das F. einer wertvollen alten Hand­ schrift, einer Urkunde, Zeichnung Faksimile]druck, der /PL -drucke/ 1. /o. P l.j besonderes Druckverfahren, durch das ein Faksimile hergestellt wird — 2 . in 1 hergestelltes Faksimile Fakt, der, auch das; -(e)s, -en feststehende (nach­ weisbare) Tatsache: diese Erscheinung ist ein naturwissenschaftlicher, historischer F . ; u m g. F . ist, daß er sich in diesem Punkt geirrt hat; das ist F. (sö und nicht anders verhält es sich) Fakten]wissen, das Kenntnisse über bestimmte ein­ zelne Fakten, weniger über größere Zusammenhänge: jmd. hat in Geschichte, Biologie ein ausgezeichne­ tes F .; seine Kenntnisse beschränken sich auf bloßes F. faktisch jAdj.; nicht präd.j 1.1. im Hinblick auf die Tatsachen, Wirklichkeit, tatsächlich: der fak­ tische Nutzen, das faktische Ergebnis dieser Arbeit 1.2. jadv.; in unbetonter Stellung! umg. tat­ sächlich, praktisch (4): ein ernsthaftes Gespräch war mit ihm f. unmöglich; ... aber es hat sich f. (so gut wie) nichts geändert; ... aber f. verhält es sich anders Faktor, der; -s, Faktoren 1. (mit)bestimmendes Element, (mit)bestimmender Umstand: dies ist ein wichtiger, entscheidender, bestimmender F. im Ablauf der Geschichte, in der Entwicklung dieses Menschen, für eine gerechte Beurteilung; soziale, biologische Faktoren; folgende Faktoren sind zu beachten . . . ; wichtig ist das Zusammenwirken dieser beiden Faktoren; etw., jmd. ist ein un­ sicherer F. (kann nicht sicher eingeschätzt werden) — 2. Math. Zahl od. unbestimmte Größe, mit der eine andere multipliziert od. die mit einer anderen multipliziert wird: die Zahl 6 in die Faktoren 2 und 3 zerlegen; das Produkt der Faktoren a und b ermitteln Faktotum, das; -s,-s/Faktoten jvorw.Sg .j scherzh. jmd., der A rbeiten unterschiedlichster A rt erledigt und dabei das Vertrauen anderer genießt: er ist das F, unseres Labors Faktum, das; -s, Fakten feststehende (nachweis­ bare) T ats a ch e: ein interessantes, historisches, naturwissenschaftliches F.; die Fakten (Ereig­ nisse) der Geschichte Fakturiermaschine, die kombinierte Schreib- und Rechenmaschine, die zur Ausfertigung von Rech­ nungen dient Fakultät, die; -, -en 1.1. /in der DDRj Teil des wissenschaftlichen Rates, interdisziplinärer Bereich ein er U niversität: die gesellschaftswissenschaft­ liche, biowissenschaftliche F. 1 .2 . jin der B R D j Hauptabteilung einer Universität, Hochschule, die eine Gruppe zusammengehöriger Wissenschaften od. ein Wissenschaftsgebiet um faßt: an der Philoso­ phischen F. studieren, lehren fakultativ, fakultativ jAdj.; bes. in Hinblick auf Lehrveranstaltungen/ dem eigenen Ermessen über­ lassen, nicht obligatorisch: eine fakultative Vor­ lesung; die Teilnahme an dem Sprachkurs ist f. falb jAdj.j von fahler gelber Färbung jbes. von Pferden/ Falbe, der; -n, - n falbes Pferd, oft mit dunklem Streifen längs des Rückens, dunkler Mähne und dunklem Schweif Falbel, die; -, -n gereihter od. gefältelter Stoffstreifen als zierender Besatz bes. an Kleidern, Wäsche: ein Kinderkleid, Vorhang mit einer F. Falke, der; -n, -n schnell fliegender Greifvögel von zierlichem Körperbau, mit einem langen Schwanz, spitzen Flügeln: einen Falken zum Beizvogel ab- richten Falken| -äuge, das jvorw. Pl.j sehr scharfblickendes, etw. schnell erfassendes Auge eines Menschen: er hatte es mit seinen Falkenaugen schon bemerkt; - beize, die jo. Pl.j Jägerspr. Jagd mit abgerichteten Falken; -blick, der jo. Pl.j durchdringender Blick eines Menschen; -jagd, die jo. Pl.j vgl. - beize Falkner, der; -s, - Jäger spr. 1. Jäger, der mit Greifvögeln jagt — 2. jmd., der Falken, Habichte zur Jagd abrichtet FalknereJ, die; -, - en Jägerspr. Jagd mit Greif­ vögeln, deren Pflege und Abrichtung Fall, der; -(e)s, Fälle I. jo. Pl.j 1.1. das Fallen (1.1): während des Falls öffnet sich der Fallschirm; Phys. der freie F. (die gesetzmäßig beschleunigte
Abwärtsbewegung eines festen Körpers, auf den außer der Schwerkraft keine weitere Kraft einwirkt) li« das Fallen (1.2), das Umfallen: sich bei einem F. verletzen; einen schweren, harten F. tun, zu F. kommen (heftig hinfallen); jmdn. zu F. bringen (•verursachen, daß jmd. hinfällt) — 11.1 . möglicher­ weise, beispielsweise eintretender Umstand: das wäre der günstigste, ein idealer F .; für den äußersten, schlimmsten F. ist Vorsorge getroffen; das gilt nur für den F., daß für diesen F. (falls das eintritt), ist folgendes vorgesehen — 2 . bestimmte Angelegenheit, Erscheinung: das ist ein alltäglicher, trauriger, komplizierter, kein ungewöhnlicher F .; der F. ist eindeutig, muß entschieden werden; ein (typischer) F. von Leichtsinn, Interesselosigkeit — 3. Gegenstand einer gerichtlichen Untersuchung, Verhandlung, Rechtsfall: ein F. von Betrug, Hoch­ verrat kam zur Verhandlung; J u r. der F. Müller"1; O jmd., etw.* ist zu einem F. geworden (über jmdn,, etw. m uß allgemein ernstlich nachgedacht, beraten werden) •— 4.1 . K rankheitsfall: ein leichter, schwerer, akuter F .; ein F. von Gelbsucht 4.2 . die schweren Fälle (die schwerkranken Patienten) liegen auf der Station B — LU. Gramm. Kasus (1): das Deutsche hat vier Fälle; das Subjekt eines Satzes steht im ersten F. (im Nominativ) + zu F. kommen (scheitern); jmdn., etw. zu F. bringen (verursachen, daß jmd,, etw. scheitert); ge­ setzt den F., daß..., für den F., daß..., im Fall(e), (daß) ... (falls, wenn); auf jeden F. (un­ bedingt, ganz bestimmt); auf keinen F. (unter keinen Umständen, bestimmt nicht, keinesfalls); in jedem F. {ob so oder so); auf alle Fälle (unbedingt, unter allen Umständen; vorsichtshalber, zur Sicherheit); von F. zu F. (gesondert, einzeln, für sich); umg. klarer F. (selbstverständlich); etw., jmd. ist nicht jmds. F . (etw., jmd. sagt jmdm. nicht zu, entspricht nicht jmds. Vorstellungen); — /* Knall und F. Fall| -apfel, der (vor der Reife) von selbst vom Baum gefallener Apfel; -beil, das an der unteren Seite geschärfte Metallplatte in einem Gestell, die zum Enthaupten durch einen Hebeldruck gelöst wird und herabfällt; -beschleunigung, die Phys. konstante Beschleunigung eines Körpers im freien Fall Falle, die; -, -n 1. Vorrichtung zum Fangen von (schädlichen) Tieren : eine F. (für Mäuse, Ratten, Marder) aufstellen; Fallen stellen, legen; ein Tier in der, mit einer F. fangen; O diese Frage, dieses Angebot, der Vorschlag war (nur) eine F. (sollte jmdn. hereinlegen); jmdm. eine F. stellen (jmdn. durch eine List hereinlegen wollen); jmdn. in eine F. locken (jmdn. durch eine List hereinlegen); jmdm. in die F. gehen (einer List, Intrige zum Opfer fallen); in der F. sitzen (nicht wegkönnen; keinen Ausweg wissen) — 2. umg. jin den Ver- bindungenj in die F. (ins Bett) gehen; in der F. (im Bett) liegen, sein — 3.1. der durch das Drücken und Loslassen der Klinke zu bewegende Riegel des Türschlosses 3.2 . Schweiz. Türklinke fallen (er fällt), fiel, ist gefallen / auch Gefallene/ 1,1. sich infolge der Schwerkraft (schnell) von oben n ach u n ten b ew egen : der Fallschirmspringer fällt anfangs mehrere hundert Meter mit geschlossenem Fallschirm; ein Dachziegel fiel auf die Straße; etw. ist vom Tisch, an, auf die Erde, zu Boden, hinter den Schrank gefallen; jmd. ist von der Leiter ge­ fallen; ihm ist ein Teller aus der Hand gefallen; es ist Schnee gefallen (es hat geschneit); der Vor­ hang fällt (senkt sich) 1.2. (aus einer Bewegung heraus) den festen Halt verlieren und mit dem Körper, bes. den Knien, Armen, auf den Boden schlagen : der alte Mann ist gefallen; weich, hart, unglücklich, über einen Stein, in den Schmutz, auf den Rücken f .; mit dem Kopf auf das Pilaster f. 1.3. aus der stehenden Haltung heraus, der Schwere des eigenen Körpers nachgebend, mit Vehemenz eine sitzende, knieende, liegende Haltung einnehmen: sich in den Sessel, auf die.Couch f. lassen; vor jmdm. auf die Knie, jmdm. zu Füßen f. (sich vor jmdm. niederwerfßn); umg. vor Müdig­ keit ins Bett f. (sehr müde sein und sehr schnell ins Bett gehen) — 2.1 . in einer bestimmten W eise herab- hängen: die Haare f. locker, f. ihm strähnig ins Gesicht; der Stoff, Vorhang fällt gut, leicht, weich, schwer 2.2 . schräg abwärts verlaufen, abfallen: das Gelände fällt leicht, stark, sanft, jäh nach Westen, zum See hin — 3.1. niedriger werden, sinken: das Hochwasser, der Wasserspiegel fällt; die Tempe­ ratur fällt (es wird kälter); das Barometer, Thermo­ meter fällt (zeigt eine Verringerung des Luftdrucks, ein Sinken der Temperatur an); O etw. zeigt eine fallende (in der Bedeutung abnehmende) Tendenz 3.2. im Wert sinken: /in der kap. Wirtschaft/ die Preise, Wertpapiere f. — 4. als Soldat im Kampf ums Leben kommen: in dieser Schlacht sind auf beiden Seiten viele gefallen; er ist (im Krieg) ge­ fallen — 5. eine Stadt ist gefallen (erobert worden) — 6. ein Stück Vieh ist gefallen (krepiert 2.1) — 7. die Grenzen, Hindernisse sind gefallen (beseitigt 1); dieses Tabu ist gefallen (hat keine Geltung mehr) — 8.1. die Tür fällt ins Schloß (schließt sich, und das Schloß schnappt ein) 8.2. einem Pferd in die Zügel f. (auf ein durchgehendes Pferd zulaufen, es am Zügel fassen und aufhalten) 8.3. etw. fällt irgendwohin etw. ist auf etw. gerichtet, trifft auf etw .: Licht, ein Sonnenstrahl fällt (dringt) durch das Fenster, den Spalt ins Zimmer; ihr Blick fiel auf ein Schild an der Wand 8.4. in etw. f. in einen anderen Zustand geraten: in Ohnmacht f. (ohn­ mächtig werden); in tiefen Schlaf, in Schwermut f.; (bei jmdm.) in / Ungnade f.; die Pferde fielen in Trab (begannen zu traben) — 9.1. etw. fällt auf einen bestimmten Zeitpunkt, in eine bestimmte Zeit etw. ist mit einem bestimmten Zeitpunkt iden­ tisch : der erste Weihnachtstag fällt (in diesem Jahr) auf einen Dienstag; in diese Zeit f. (in dieser Zeit entstanden) die frühen Werke des Schrift­ stellers 9.2. etw. fällt auf jmdn., etw. etw. betrifft jmdn., etw. als Ergebnis einer Entscheidung zwischen mehreren Möglichkeiten: die meiste Arbeit fällt auf ihn; der Hauptgewinn fiel auf die Losnummer 1000 (die Losnummer 1000 gewann den Haupt­ gewinn); auf jmdn. fällt die Wahl, der Verdacht (jmd. wird gewählt, verdächtigt); etw. fällt an jmdn.; das Erbe fiel an die Kinder (ging in den Besitz der Kinder über) 9.3 . etw., jmd. fällt in, unter etw. etw., jmd. stimmt sachlich mit etw. über­ ein und ist ihm zuzurechnen, zuzuordnen: etw. fällt in, unter dieselbe Kategorie, Gruppe; etw., jmd. fällt nicht unter dieses Gesetz (für etw. , jmdn. kommt dieses Gesetz nicht zur Anwendung); das fällt (nicht) in sein Fach (dafür ist er, ist er nicht kompetent) — 10. die Entscheidung, das Urteil ist gefallen (gefällt worden); es fielen Schüsse (es wurde Fallapfel - lallen 365
366 fällen — falsch geschossen, Schüsse waren zu hören); Sport es ist kein Tor gefallen (geschossen worden)^; es fiel über ihn kein schlechtes Wort (es wurde über ihn nur positiv gesprochen); es fiel kein böses Wort; Namen sind nicht gefallen (erwähnt, ausgesprochen worden) + jmdm. in den / Arm f.; etw. fällt ins / Auge; etw. fällt kaum, (gar) nicht ins / Gewicht; bei jmdm. ist der j * Groschen (endlich) gefallen; jmdm. um den / Hals f.; jmdm. in die / Hände f.; nicht auf den / Kopf gefallen sein; jmdm. zur / Last i.; die / Maske f. lassen; nicht auf den / Mund gefallen sein; jmdm. auf die Nerven f.; jmdm., einer Sache zum /* Opfer f.; etw. fällt aus dem Rahmen; aus der / Rolle f.; jmdm. in den / Rücken f.; etw. fällt jmdm. in den / Schoß; etw. steht und fällt mit jmdm., etw .; etw. unter den / Tisch f. lassen; etw. fällt ins /* Wasser; jmd. fällt (wie) aus allen Wolken; jmdm, ins / Wort f.; die Würfel sind gefallen fällen \sw. V b.; hat/ 1, einen Baum f. (durch Sägen, Hauen in die horizontale Lage bringen) — 2. Jur. ein Urteil f. (ein Urteil finden und ver­ künden; eine Entscheidung f. (über etw. ent­ scheiden) — 3 . Math, das Lot (auf eine Gerade) f. (die Senkrechte zu einer Geraden ziehen) — 4. Chem. einen Stoff (aus einer Lösung) f. (bewirken, daß sich ein Stoff in Form von Kristallen, Flocken, Tropfen aus einer Lösung absondert) — 5 . mit ge­ fälltem (mit einem nach vorn gerichteten) Bajonett angreifen fallen|lassen, ließ fallen, hat fallenlassen, a u c h fallengelassen 1, etw. nicht weiter verfolgen, etw. aufgeben: sein Vorhaben, ein Thema, einen Ge­ danken f. — 2, jmdn. f. sich von jmdm. lossagen, jmdn. nicht mehr unterstützen, fördern: er hat seinen Schützling f., lällengelassen — 3 . etw. (bei­ läufig) äußern (1.1): eine Andeutung, Frage, eine (negative) Bemerkung über jmdn. f . Fall| -geschwindigkeit, die Ph ys. Geschwindigkeit eines festen Körpers im freien Falb, -gesetz, das Jo. PL/ Phys. Gesetz über den freien Falb, -grübe, die tiefe, durch Überdecken mit Zweigen unsichtbar gemachte Grube als Falle bes. für Großwild, Raub­ tiere fälligjAdj.; nichtadv.f etw., jmd. istf.1,1. etw. muß (vertragsgemäß) zu einem bestimmten Termin gezahlt werden: die Miete, Ratenzahlung ist (am Ersten des Monats) f.; die fällige Summe bezahlen 1,2 . etw. muß zu einem alsbaldigen Zeitpunkt aus-, durchgeführt werden, stattfinden: eine Gesetzes­ änderung, die Frühjahrsaussaat ist f . ; danach war eine Feier f.; der Zug ist um 18 Uhr f. (muß fahr­ planmäßig um 18 Uhr eintreffen) 1.3. umg. heute abend ist er f. (nehme ich ihn mir vor) Fälligkeit, die; -, -en B ank vertraglich od. gesetz­ lich festgelegter Zeitpunkt, an dem die Zahlung einer Schuld fällig wird Fall| -obst, das (vor der Reife) von selbst vom Baum gefallenes Obst: (halbreifes, madiges) F. auflesen; -reep, das Seemannsspr. außen von Bord eines Schiffes herablaßbare Strickleiter od. Treppenleiter aus Leichtmetall, mit deren Hilfe man von kleinen Booten od. dem Kai an Bord größerer Schiffe ge­ langen kann und umgekehrt: am F. hinaufklettern falls IKonj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein; konditional; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne einer Bedingung; der Hauptsatz gibt die Folge an/ 1.1. unter der Voraussetzung, daß ...: f. du kommst, gehen wir spazieren 1.2 . für den mög­ licherweise eintretenden Fall, daß ...: f . wir uns nicht noch einmal sehen, gebe ich dir den Schlüssel gleich Fall|sö8iirm, der Vorrichtung aus reißfestem Stoff, die sich während des Falls schirmartig öffnet, die Fallgeschwindigkeit der an ihr hängenden Person od. Last abbremst, so daß diese unversehrt von einem Luftfahrzeug zur Erde gelangen kann: mit einem F. abspringen; Soldaten mit Fallschirmen ab- setzen Fallschirm| -jäger, der für das Abspringen mit einem Fallschirm besonders avisgebildeter und aus­ gerüsteter Soldat; -seide, die feiner, dichter reiß­ fester Stoff aus Seide od. Kunstfaser, der für die Herstellung von Fallschirmen verwendet wird; -S port, der das Fallschirmspringen als sportliche Disziplin; -springen, das; -s, /o. PI./ das Ab­ springen aus einem Luftfahrzeug mit einem Fall­ schirm; -Springer, der für das Fallschirmspringen ausgebildeter Soldat, Sportler Fall] -strecke, die fachspr. Strecke, die im freien Fall zurückgelegt wird; -tür, die waagerecht in eine Decke (II) (über einer Treppe) eingebaute, wie eine Klappe funktionierende Tür; -wind, der fachspr. an Bergen auftretender, plötzlich heftig aus der Höhe nach unten wehender Wind falsch /A dj./ 1.1. etw. Echtem täuschend ähnlich nachgebildet, nicht echt: falsche Edelsteine, Zähne; ein falscher Zopf; ein falscher (gefälschter) Paß, falsche Banknoten 1.2 . jvorw. attr.j vorgetäuscht: eine falsche Adresse angeben; falscher (blinder) Alarm; unter falschem Namen (unter einem Deck­ namen) reisen, irgendwo leben — 2. mit dem Ge­ meinten, Beabsichtigten nicht übereinstimmend: an die falsche Tür klopfen, in den falschen Zug ein­ steigen; das ist die falsche Brille; ein falsches W ort fallenlassen; sich f. ausdrücken; f. verbunden sein (nicht mit demjenigen telefonisch verbunden sein, den man sprechen wollte) — 3.1. einem als gegeben angenommenen Sachverhalt nicht entsprechend, eiInen Irrtu m beinhaltend: eine falsche Vorstellung, einen falschen Eindruck von etw., jmdm. haben; einen falschen Verdacht haben; da habe ich etw. Fal­ sches angenommen; das hast du f. verstanden; f. informiert sein 3.2 . dem objektiv gültigen Sach­ verhalt nicht entsprechend, durch (menschliches) Ver­ sagen (einen) Fehler aufweisend: eine falsche Dia­ gnose; das Ergebnis der Mathematikaufgabe ist f.; die Uhr geht f.; eine Prüfungsfrage f. beant­ worten; ein Wort f. schreiben, aussprechen; grammatikalisch f. sprechen; jmd. singt f. (trifft die Töne nicht) — 4. /attr./in eine gegebene Situation nicht passend, unangemessen, unangebracht: das ist falsche Rücksichtnahme, Sparsamkeit; falsche Scham, Bescheidenheit — 5. nicht der Wahrheit entsprechend: vor Gericht eine falsche Aussage, Anschuldigung machen; eine falsche (wider besseres Wissen um die Wahrheit erstattete) Anzeige; unter Vorspiegelung falscher (unwahrer) Tatsachen -- 6. sein wahres Wesen, seine wirklichen Ansichten, Absichten verbergend, heuchlerisch,hinterhältig: jmd. ist ein falscher Mensch, Freund — 7. landsch. umg. f . (unangenehm wütend) werden -1 - um g. (mit etw., bei jmdm.) an den Falschen kommen, geraten (bei jmdm. kein offenes Ohr
Falsch — falzen 367 finden, das Beabsichtigte nicht erreichen); mit etw. f. liegen (etw. nicht richtig einschätzen); — bei jmdm. an die falsche / Adresse kommen, geraten; auf dem falschen Dampfer sein; ein falscher / Fuffziger; etw. in den falschen / Hals, in die falsche / Kehle kriegen; auf das falsche / Pferd gesetzt haben Falsch fin der Verbindung! veraltend geh. jmd. ist ohne F. (jmd. ist aufrichtig, nicht hinterhältig) Falsch|beurkundung, die Jur. das Herstellen einer unechten od. Verfälschen einer echten, rechtskräftigen Urkunde, Urkundenfälschung fälschen jsw , Vb,; hat/ 1,1» etw. in betrügerischer Absicht (originalgetreu) nachbilden und es für echt ausgeben: Banknoten, Geld, eine Urkunde, Unter­ schrift f.; ein gefälschtes Gemälde 1*2. etw. in betrügerischer Absicht so verändern, daß es einem bestimmten Sachverhalt angepaßt ist: einen Ausweis, Scheck f.; die Rechnung ist gefälscht; geschicht­ liche Fakten f.; dazu Fälscher, der; -s, - Falschgeld, das fo . P LI gefälschtes Geld Falschheit, die; fo. PL; zu falsch 5 w. 6/; zu 6: jmds. F . erkennen falsch|herum lAdv.f in die, der Richtung, die der richtigen entgegengesetzt ist: die Mütze f. aufsetzen; das Dia steckt f. im Projektor fälschlich /Adj.; nicht präd.f irrtümlich, unzutref­ fen d : eine fälschliche Beschuldigung, Behauptung; jmdn. f . verdächtigen fälschlicherlweise /Adv./ irrtümlicherweise, w ie es nicht zutreffend ist, versehentlich: etw. f . für echt halten; dieser Brief ist f. in meinen Briefkasten gesteckt worden F$lsch/falsch| -meldung, die nicht mit dem tat­ sächlichen Sachverhalt übereinstimmende, bes. über Massenmedien verbreitete Nachricht: die auf einer F. beruhenden Maßnahmen; -münzer, der ; -s, - jmd., der Falschgeld herstellt; -münzorgi, die; -en /vorw. Sg .j Herstellung von Falschgeld; -rum /Adv./ umg. falschherum; -spielen /Vb.j beim (K arten ­ spiel betrügen Fälschung, die; -, -en 1. jvorw. Sg./ das Fälschen; zu 1.1: die F. von Banknoten, eines Dokumentes nachweisen, aufdecken; zu 1.2: die F. geschicht­ licher Fakten — 2* dieses Gemälde, der Ausweis, die Unterschrift ist eine F. (ist etw. Gefälschtes) Falsett, das; -(e)s, jo. PLj durch spezifische Reso­ nanz in der Brust erzeugte Kopfstimme bei Männern: der Tenor singt F., im höchsten F .; an dieser Stelle schlägt die Stimme ins F. um Falsifikat, das; -(e)s, -e Fälsch un g (2) Falt| -blatt, das /PL -blätter/ gefalteter, bedruckter Papierbogen als Beilage in einem Schriftwerk, z. B . als Prospekt; -boot, das zerlegbares Paddelboot mit leichtem. Gerüst aus Holz od. Metall und einer Be­ spannung aus wasserdichtem Material Falte, die; -, - n 1. jvorw. PL/ 1.1. durchgehende Linie in einem Kleidungsstück, die an der Stelle verläuft, wo der Stoff durch Legen, Bügeln um ­ gebogen ist: die Falten der Hose neu bügeln; das Tischtuch wieder in die Falten legen 1.2. durch Sitzen, Drücken entstandene unregelmäßige Linie im Stoff, K nitter: die Falten ausbügeln; die Falten hängen sich aus — 2. durch Über-, Untereinander­ legen von Stoff, durch Kräuseln eines Stoffes ent­ standener langer, schmaler, locker fällender Stoff­ teil, der seitlich durch eine od. zwei Falten (1.1) be­ grenzt wird od. wellenförmig verläuft: einen Stoff in (dichte) Falten legen; die Falten in den Rock ein- bügeln; eine tiefe, scharfe, aufspringende F. — 3. /vorw. P Lj unregelmäßige, vertiefte Linie in der H aut: jmd. hat (viele, schon) Falten im Gesicht, auf der Stirn, unter den Augen; die Stirn in Falten ziehen — 4 . G eol. durch tangentialen Druck entstandene, wellenartige Form von Gesteins­ schichten innerhalb der Erdkruste fälteln /sw. Vb.; hat/ etw. in sehr schmale Falten (2) legen : einen Stoffstreifen f.; fein gefältelte Ärmel falten, faltete, hat gefaltet 1, ein Stück Papier, Stoff, ein Wäschestück sorgfältig so Zusammenlegen, daß sich an der umgeschlagenen Stelle eine Falte (1.1), ein K nick ergibt: einen Briefbogen, eine Serviette, ein Taschentuch f. — 2. die Hände f. die Finger beider Hände gebogen ineinander ver­ schränken, als Ausdruck der Beschaulichkeit, A uf­ merksamkeit, zum Gebet: mit gefalteten Händen dasitzen; die Hände über der Brust, zum Gebet f. — 3.1 die Stirn f. (in Falten ziehen, runzeln) 3.2 die Haut, Stirn faltet sich (bildet Falten) — 4. Geol. gefaltete (durch Faltung in ihrer ursprünglichen Lage und Form veränderte) Gesteinsschichten Falten/falten] -bildung, die Entstehung, Bildung von Falten, von Hautfalten: eine Hautcreme gegen F.; -gebirge, das durch Faltung entstandenes, oft langgestrecktes Gebirge; -gesicht, das /PI. - er/ Ge­ sicht mit vielen Falten; -reich /Adj.; nicht adv.j mit vielen Falten (2, 3): ein faltenreiches Gewand; -rock, der Rock mit ringsum gleichmäßigen, auf bestimmte Weise gelegten, eingebügelten Falten (2); -wrurf, der Art und Weise, wie sich bei einer Stoff­ fülle die Falten (2) bilden: der schöne F. bei einer mittelalterlichen Plastik Falter, der; -s, - Schmetterling (1) faltig fAdj.j 1. viele Falten (2) aufweisend: ein faltiges Gewand; ein f. fallender Vorhang — 2. Fälteyi (1.2, 3) aufweisend, nicht glatt: ein faltiges (zerknittertes) Kleid; faltige (runzlige) Haut; eine faltige Stirn Falt| -karte, die zusammenfaltbare kleinere Land­ karte : ein Reiseprospekt mit einer F .; -karton, der durch Falten entstandener, leicht zusammenlegbarer Karton; -Schachtel, die vgl. - karton Faltung, die; -, -en jvorw. Sg./ Geol. durch seit­ lichen Druck verursachte Zusammenstauchung von Gesteinsschichten: dieses Hochgebirge ist durch F. im Tertiär entstanden Falz, der; -es, -e 1. Buchbind. 1.1. Stelle, an der ein Papierbogen scharfkantig gefaltet worden ist, scharfkantiger K niff: die Bogen im F. zusammen­ heften 1.2 . meist rillenförmiger Übergang vom Buch­ deckel zum Buchrücken — 2. Bauw. Tischlerei kantige, meist rechtwinklige Vertiefung an Bau­ teilen, die ein gutes Übereinander-, Ineinander- greifen der Teile ermöglicht: die Bretter, Dach­ ziegel im F. zusammenfügen; die Scheibe in den F. einpassen — 3. T echn . Verbindungsstelle von ineinandergebogenen und zusammengepreßten ble­ chernen Rändern: eine Konservendose durch einen F. verschließen falzen /sw. Vb.; hat/ 1. Buchbind, einen Papier­ bogen sorgfältig scharfkantig falten und so in eine bestimmte Form bringen: die Druckbogen mit der Falzmaschine f. — 2. Bauw. Tischlerei
368 Falzmaschine — Fanatiker Techn. etw. mit einem Falz versehen: ein Brett, eine Blechdose f. Falz|maschine, die Buchbind. Maschine zum Falzen Fama, die; /o. PL; vorw. mit best. Art./ geh. Gerücht: die F. berichtet, erzählt, daß ...; es ging die F., daß ... familiär jAdj.j 1. die Familie (1.1) betreffend, durch die Familie hervorgerufen: familiäre Angelegen­ heiten, Verpflichtungen, Schwierigkeiten; aus familiären Gründen; familiäre Streitigkeiten — 2. ungezwungen (wie in einer Familie 1.1): zwischen ihnen bestand ein familiäres Verhältnis; im B e­ trieb herrschte ein familiärer U mgangston Familie, die; -, -n [..10] 1.1. die eine Gemeinschaft bildenden, gemeinsam in einem Haushalt lebenden Ehepartner und ihr Kind, ihre Kinder: eine vier­ köpfige, kinderreiche, glückliche F .; hier wohnt F. Schulz; etw. im engsten Kreis der F. besprechen; meine F. {mein Ehepartner und unser Kind, unsere Kinder) läßt grüßen; jmd. sorgt gut für seine F .; jmd. hat F. (einen Ehepartner und ein Kind od. K ind e r); <> die Gäste des Ferienheims bilden eine große F. (bilden eine harmonische Gemeinschaft) 1.2. Gesamtheit von miteinander verwandten Perso­ nen, zu denen auch die Angehörigen früherer Gene­ rationen gezählt werden: das ist eine alte, altein­ gesessene, weitverzweigte F. — 2. Biol. Einheit im System der Lebewesen, die zwischen Ordnung und Gattung steht: Hauskatze, Tiger und Löwe gehören zur F. der Katzen -f- das bleibt in der F. (das bleibt 'unter u n s ); das kommt in den besten Familien vor (das ist nicht so schlimm, das kann jedem passieren); etw. liegt bei jmdm. in der F. (eine bestimmte Eigenschaft vererbt sich in der Familie) Familien| -ähnlichkeit, die Ähnlichkeit im Aussehen von blutsverwandten Mitgliedern einer Fam ilie (1): beide Cousinen, Onkel haben F .; - angehörige, der u. die zu jmds. Familie (1.1) gehörende Person: wir müssen sofort seine Familienangehörigen be­ nachrichtigen; -angelegenheit, die die F a m ü ie (1.1) betreffende Angelegenheit; -anschluß, der \vorw. o. A r t./ : ein Zimmer, Untermietsverhältnis mit F. (mit der Möglichkeit, am Familienleben teilzu­ nehm en); -besitz, der: der Schmuck, dieses Ge­ mälde ist alter F .; - bild, das Fotografie, Bild mit den Mitgliedern einer Fam ilie (1.1); «erziehung, die die Erziehung der Kinder innerhalb der Familie (1.1); -feier, die Feier aus familiärem Anlaß im Kreise der Familie (1.1); -foto, das vgl. - bild; - geschickte, die umg. Erzählung über Vorkomm­ nisse in der Fam ilie (1): sich (die alten) Familien­ geschichten anhören müssen; -gesetzbuch, das jAbk. FGB; DDR/ Gesetzbuch, das die Gesetze ent­ hält, die die rechtlichen Bedingungen der Gründung einer Familie und desZusammenlebens derFamilien­ mitglieder regeln und dem Schutz und der Förderung der Verhältnisse in Familie und Ehe dienen; -grab, das Grabstelle für eine Familie (1); -idyll, das vorw. sc herz h. Szene, die wie ein idyllisches Familien­ leben anmutet; -krach, der umg. vgl. - streit: es gab F.; scherzh. wenn das meine Eltern er: fahren, kriege ich F. (kriege ich mit ihnen Ärger); - kreis, der fo. PL/: im engsten F. (nur im Kreise der Familienmitglieder) feiern, etw. besprechen; - leben, das das Zusammenleben in der Familie (1.1) : unter dieser Belastung litt das F .; ein glück­ liches F. führen; -mitglied, das jmd., der auf Grund der (Blutsverwandtschaft zu einer bestimmten Familie (1.1) gehört; -name, der zum Vornamen hinzutretender Eigenname, der die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie (1) kennzeichnet, Nach­ name, Zuname: ihr, sein F. ist Schmidt; -planung, die alle Bestrebungen, Maßnahmen der Ehepartner, die eine Planung der Anzahl der Kinder in ihrer Familie (1.1) und den Zeitpunkt ihrer Geburt be­ treffen; -politik, die jo. PL/ Richtlinien und darauf beruhende Maßnahmen eines Staates im Hinblick auf die Unterstützung und Förderung der Familien (1.1) ; -rat, der jo. PL/ umg., oft scherzh. 1.1. Beratung mehrerer od. aller Familienmitglieder über eine Familienangelegenheit, ein Familienmitglied: über etw. F. abhalten 1.2. die an 1.1 teilnehmenden Familienmitglieder: der F. tagt; -recht, das jo. Pl.j alle die Familie (1.1) betreffenden Rechtsvorschriften; - s chmuck, der jo. Pl.j Schmuck, der innerhalb einer Familie (1) vererbt wird, worden ist; -sinn, der jo. Pl.j teilnehmendes Interesse für die Belange seiner Familie (1): jmd. hat (einen ausgeprägten) F.; - stand, der jo. Pl.j jmds. Stellung im Hinblick darauf, ob er ledig, verheiratet, geschieden od. ver­ witwet ist: F .: verheiratet; ^streit, der Streit in einer Familie (1); -Streitigkeiten, die jPl.j Streitig­ keiten in einer Familie (1); -treffen, das Treffen der Mitglieder einer Familie (1.2); -unterhalt, der Unterhalt für die Fam ilie (1.1); -vater, der männ­ liche Person im Hinblick auf seine Fürsorge(pflicht) für seine Familie (1.1): jmd. ist ein guter, fürsorg­ licher, treusorgender, strenger F .; er ist jetzt glücklicher F. (seine Frau und er haben ihr erstes Kind bekommen); -Verhältnisse, die /Pl.j die durch das Zusammenleben der Familienmitglieder sich er­ gebenden Verhältnisse (II.1.1) in einer Familie (1.1) : in geregelten, geordneten, zerrütteten Fami­ lienverhältnissen leben; -Zusammenführung, die organisierte Zusammenführung bes. der durch den zweiten Weltkrieg und seine Folgen auseinander­ gerissenen Familien (1.1): es wurden Fragen der F. zwischen beiden Staaten beraten; -Zuwachs, der: F. (als Ehepaar wieder ein Baby) erwarten, bekommen famos jAdj.j veraltend umg. Bewunderung, Staunen erweckend, vortrefflich: ein famoser Ein­ fall, Spaß; er ist ein (ganz) famoser Kerl Famulatur, die; -, - en Med. Praktikum eines in der klinischen Ausbildung stehenden Medizin­ studenten in einer medizinischen Einrichtung famulieren jsw. Vb.; hat/ Med. seine Famulatur ableisten Famulus, der; Famuli/umg. -se Med. Medizin­ student in der klinischen Ausbildung, der das Praktikum in einer medizinischen Einrichtung ab­ leistet Fan, der; -s, -s [fen] überschwenglich begeisterter (jugendlicher) Anhänger von jmdm., etw., z. B . Jazz, F u ß b a ll: die Beatgruppe, Mannschaft hat viele Fans; als er die Bühne betrat, brüllten seine, die Fans vor Begeisterung Fanal, das; -s, -e geh. etw., das weithin als (warnen­ des) Zeichen für eine bevorstehende bedeutende Ver­ änderung aufgefaßt, verstanden wird : etw. wird zum F. (einer neuen Zeit) Fanatiker, der; -s, - jmd., der eine Idee, seine Über-
fanatisch — Farbe 369 zeugung fanatisch verficht: jmd. ist ein rücksichts­ loser, blinder, religiöser F. fanatisch jAdj./ von Fanatismus zeugend, erfüllt: fanatische Reden; fanatischer Haß, Eifer; jmd. ist ein fanatischer Antialkoholiker fanatisieren /sw. Vb.; hat/: jmdn. f . (bewirken, daß jmd. von Fanatismus erfüllt ist) Fanatismus, der; -, /o. Pl.f blinde Leidenschaft und unduldsamer Eifer für eine bestimmte, oft reaktio­ näre Idee, Ideologie: ein religiöser, politischer F.; von F. erfüllt sein; mit F. für etw. kämpfen Fandango, der; -s, -s schneller spanischer Volkstanz im Dreiviertel- od. Sechsachteltakt Fanfare, die; -n 1. einer Trompete ähnliches, langes, gerades, helltönendes Blechblasinstrument ohne Ventile: Fanfaren schmettern, erklingen — 2. auf 1 geblasenes Signal od. kurzes Musikstück: es ertönt eine F. Fanfaren zu Fanfare 1| -bläser, d er; -Signal, das; - stoß, der F a n fa re (2): Fanfarenstöße eröffneten das Festival; -zug, der Gruppe von Fanfaren­ bläsern bei einem größeren Aufmarsch Fang, der; -(e)s, Fänge 1.1. /o. Pl.j das Fangen von Tieren, bes. als Beute: der F. von Großwild, Pelztieren, Fischen; zum F. auslaufen, die Netze auswerfen 1.2. /vorw. Sg .j die mit Fanggeräten gefangenen Fische und anderen Meerestiere: die Fischer hatten einen guten F. — 2. Jägerspr. 2.1. /nur im Pl.f Füße des Greifvogels: die scharfen, starken Fänge des Adlers 2.2. /nur im PL/ Eck- , Beißzähne des Haarraubwildes, Hundes: der Wolf greift sein Opfer mit den Fängen 2.3. jvorw. Sg .[ Maul des Haarraubwildes, Hundes: der Jagdhund, Bär, W olf trägt seine Beute im F. — 3. Jägerspr. /auf Schalenw ild bezogen/ einem Hirsch den F. geben (den angeschossenen Hirsch mit dem Hirsch­ fänger, Weidmesser töten) — 4 . /in den Verbindun­ gen/ etw., jmdn. in seinen Fängen (seiner Gewalt) haben; in jmds. Fänge geraten 4- umg. mit jmdm., etw. einen guten F. gemacht haben (mit jmdm., etw. eine gute Wahl getroffen, etw. Gutes bekommen haben) Fang| -arm, der jvorw. Pl.j langer beweglicher, arm­ artiger Körperteil der wirbellosen, im Wasser leben­ den Tiere zum Aufspüren und Fassen der Beute; O seine Fangarme nach etw. ausstrecken (etw. in seinen Besitz bringen wollen); -ball, der /o. PI./ Ballspiel, bei dem der Ball jmdm. zugeworfen wird und dieser ihn fangen m uß: F. spielen; -eisen, das Gerät zum Fangen bes. von Haarraubwild fangen (er fängt), fing, hat gefangen /^ auch Gefangene/ 1.1. ein Tier, jmdn. (nach einer Ver­ folgung) in seine Gewalt bekommen, der Freiheit berau ben : Schmetterlinge, Vögel, Fische (mit einem Netz) f.; die Katze hat eine Maus gefangen; der Fuchs wurde mit einer Falle gefangen; v era lte n d die flüchtenden Verbrecher wurden an der Grenze gefangen (dingfest gemacht)^; gefangene Soldaten (Kriegsgefangene) 1.2 . ein Tier fängt sich in etw. ein Tier gerät in etw. und kommt nicht wieder los: der Marder hat sich in der Falle, der Fisch im Netz gefangen 1.3. der Wind hat sich im Schorn­ stein, in den Segeln gefangen (ist in den Schorn­ stein, in die Segel geraten); das Wasser fängt (sammelt 1.2) sich im Staubecken — 2.1. jmdn. überlisten: er ist nicht so leicht zu f.; mit dieser Zwischenfrage hatte er ihn gefangen (durch List überführt); jmdn. durch Schmeicheleien, Ver­ sprechungen f. (für seine Zwecke gewinnen) 2.2. jmd. ist von etw. (jmdm.) ganz gefangen (fasziniert) — 3. einen (geworfenen) sich durch die Luft auf einen zu bewegenden Gegenstand fassen und fest- halten : den Ball, heruntergeworfenen Schlüssel f. — 4. sich f. das Gleichgewicht wiedererlangen: sie stolperte, konnte sich aber gerade noch f.; das Flugzeug fing sich wieder (kam wieder in die richtige L a g e); O sich nach einem Schicksals­ schlag (nur allmählich, schnell) wieder f. (das innere Gleichgewicht, seine frühere Leistungsfähig­ keit wiederbekommen) 4- Feuer, Grillen f . Fang| -ergebnis, das Ausbeute beim Fischfang: das F. war gut; -flotte, die Flotte (2) von Fangschiffen; -frage, die listig gestellte Frage, durch die man jmdn. veranlassen will, ungewollt etw. auszusagen, p reis­ zugeben; -gebiet, das vgl. - gründe; -gerät, das Gerät zum Fangen von Tieren; -grübe, die Fall­ grube; -gründe, die /PI./ für den Fischfang ertrag­ reiches Meeresgebiet: gute, ergiebige F.; -gürtel, der um den Stamm eines Obstbaumes gebundener Streifen aus (Well)pappe zum Abhalten schädlicher Insekten; -leine, die 1. Seemannsspr. Leine, mit der ein Schiff festgemacht wird: die Fangleinen loswerfen — 2. Seil, das Personen als Sicherung vor einem Absturz dient: Sicherheitsgürtel mit kurzer F.; -netz, das für den Fischfang dienendes Netz aus starkem Garn, bes. Treib- , Schleppnetz; -platz, der vgl. - gründe; -schiff, das speziell für den Fischfang ausgerüstetes Schiff; -schuß, der /PI. -schüsse/ Jägerspr. aus der Nähe abgegebener Schuß, mit dem angeschossenes od. krankes Wild getötet wird; -stoß, der Jägerspr. weidgerechter Stoß mit dem Hirschfänger, Weidmesser, wodurch der Jäger angeschossenes od. krankes Wild tötet; -zähne, die /PI./ Fänge (2.2); -zaun, der zaun­ artiges Gestell, das den Schnee aufhalten, Gebiete vor Verwehungen schützen soll; -zeit, die für den Fischfang günstige Zeit Fantasie, die; -, - n [,.i:on] 1. Mus. formal un­ gebundenes, (frei improvisiertes) instrumentales Musikstück: eine F. für Klavier — 2. s. Phantasie Farad, das; -/-s, - jAbk. F; Maßeinheit der elek­ trischen Kapazität/ farb/Farb|: / farben/Farben| Farb| -abstimmung, die Art und Weise, wie bei der Farbgebung die Farben aufeinander abgestimmt s ind : die F. dieses Raumes, der einzelnen Teile ist gut, geschmackvoll, ist gelungen; -aufnahme, die Farbfoto; -band, das /PI. - bänder/ mit einem bestimmten Farbstoff getränktes 1Band (1) für Schreib- und druckende Büromaschinen; -dia, das farbiges Diapositiv Farbe, die; -, -n 1. optische Eigenschaft bei. der Oberfläche von Körpern, die je nach der Zerlegung od. Reflexion des Lichts nach bestimmten Wellen­ längen in vielen Varianten auftritt: jmd. liebt, be­ vorzugt die rote F.; die F. Gelb, Grün; die F. des Himmels war tiefblau; die verschiedenen Farben des Regenbogens; das ist eine schöne, helle, dunkle, warme, kalte, kräftige, satte, leuchtende, matte, grelle, gedeckte F .; lebhafte, schreiende, stumpfe, gedämpfte Farben; die Farben sind gut aufein­ ander abgestimmt, sind verblaßt, verschossen, beißen sich; etw. glitzert, schillert in allen Farben; 24 Wörterbuch
370 farbecht — farblos jmd. hat F. bekommen (hat jetzt eine frische od. gebräunte, eine gesunde Hautfarbe); vor Schreck verlor er, sein Gesicht alle F. (wurde er bleich); eine Fernsehsendung in F. (nickt schwarzweiß, sondern farbig); Rot ist die F. (das Symbol) der Liebe; <^> seine Theaterberichte-hatten keine F. (waren ohne Ausdruckskraft und Anschaulichkeit); etw. in den rosigsten, schwärzesten Farben (gün ­ stig, ungünstig) schildern; in der zweiten Halbzeit kam F. (Abwechslung) ins Spiel — 2.1. Farbstoff: echte, in Terpentin, Wasser lösliche Farben; ein Kleidungsstück mit blauer F. färben; der Stoff hat die F. gut angenommen 2.2. mit einem Binde­ mittel versehener, zum Aufträgen dienender Farb­ stoff: die Wand mit weißer F. (an)streichen; eine F. dick auftragen, verdünnen — 3. Kartenspiel eine der vier durch ein bestimmtes Zeichen gekenn­ zeichneten Serien eines Kartenspiels: welche F. ist Trumpf?; die F. Kreuz; alle Farben (Karten von allen vier Serien) auf der Hand haben; F. (nicht Tru m pf) spielen, zugeben - f F. bekennen (seine wahre Meinung, Einstellung offenbaren) müssen farb/Farb| -echt /Adj.; nicht adv./ nach dem Färben die farbliche Qualität beibehaltend, nicht abfärbend: farbechte W olle; dieser Stoff ist f.; -effekt, der durch Farbgebung, Farbzusammenstellung erreichter E ffekt: die roten Taschen des (grauen, dunkelgrü­ nen) Kleides bilden, ergeben einen interessanten F. Färbe[mittel, das Mittel zum Färben (1.1) farb/Farb| -empfindlich jA d j.; nicht adv./: ein farb- empfindlicher (auf Farben stark reagierender) Film; -empfindung, die stark subjektiv bedingte Empfindung, die durch den Anblick, die Vor­ stellung von Farbe (1) ausgelöst wird -färben /in Verbindung mit Subst. u . Adj.; pro­ duktiver als -farbig/ 1.1. von der im Bestimmungs­ wort angegebenen Farbe: /* z. B . beige-, lilafarben 1.2. von der Farbe, die für das Bestimmungswort typisch ist: / z. B . creme-, fliederfarben Farben|: / farb/Farb| färben /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. f. einer Sache mit Hilfe eines Farbstoffes eine bestimmte Farbe geben: Wolle, Stoff, (Oster)eier f.; (sich) die Augen­ brauen, Haare (schwarz) f.; ihr Haar ist gefärbt (hat eine andere als die natürliche Farbe); O er hat seinen Vortrag humoristisch gefärbt; ein gefärbter (tendenziöser 1.2) Bericht 1.2. der Stoff färbt (färbt ab) 1.3. sich f. eine bestimmte Färbung annehmen: der Himmel färbt sich jetzt rot; das Laub färbt sich im Herbst gelb; die Blätter f . sich farben/Farben (m it * a u c h farb/Farb|)| -blind /Adj.; nicht adv./ nicht fähig, (bestimmte) Farben wahrzunehmen und zu identifizieren: da er f. ist, kann er das Rot und Grün der Ampel nicht er­ kennen; umg. scherzh. du bist wohl f., das ist hellblau und nicht türkis!; «-freudig /Adj./ kräf­ tige, lebhafte Farbe(n) aufweisend: ein farben­ freudiges Kleid, Muster; farbenfreudige Camping­ artikel; dazu *-freudigkeit, die; -, /o. PI ./; -froh /Adj./ vgl. - freudig: das Fest bot ein farbenfrohes Bild; «-harmonie, die /o. PI./ Harmonie in der Farbgebung; «-kräftig /Adj.; nicht adv./ von kräf­ tiger Farbe; -lehre, die /o. PL/ Wissenschaft, die sich mit der Entstehung, Messung, dem Zusammen­ wirken von Farben beschäftigt; -pracht, die wir­ kungsvolle Harmonie kräftiger Farben: die F. der Blumenbeete, des Bühnenbildes; dazu -prächtig /Adj./; -probe, die zur Ermittlung ihrer Wirkung als Probe aufgetragene Farbe; auch Farbprobe; -reich /Adj./ viele Farben aufweisend; «-schön /Adj./ schöne Farbe(n) aufweisend: die Männchen dieser Fische sind besonders f.; -sinn, der /o. PI ./ ästhetischer Sinn für (gute) Farbkombinationen: jmd. hat einen guten F .; -spiel, das abwechselndes od. gleichzeitiges Auftreten verschiedener Farben: das F. des Edelsteins, Abendhimmels; «-Zusam­ menstellung, die Farbkombination Färber, der; -s, - jmd., der beruflich textile Materia­ lien färbt Färberei, die; -, - en Betrieb, in dem textile Materia­ lien gefärbt werden Farb| -fernsehen, das Fernsehen, das die Bilder farbig wiedergibt; -fernseher, der Farbjernsehgerät; -fernsehgerät, das Fernsehgerät für die Wiedergabe farbiger Bilder; -film, der 1. Film für die Farb­ fotografie: einen F. einlegen — 2. in Farbe pro­ duzierter Spielfilm; -filter, der, fachspr. vorw. das Lichtfilter; -fleck, der; -foto, das farbiges F oto; -fotografie, die 1. /o. PI./ fotografisches Verfahren, durch das farbige Bilder hergestellt werden — 2. farbiges Foto; -gebung, die; -, -en Art und Weise, wie etw. farblich gestaltet, beschaffen ist: die helle, eigenartige F. eines Gemäldes, des Wohnraums; -glas, das /o. PI./ gefärbtes Glas farbig /Adj./ 1.1. verschiedene Farben aufweisend, bunt: der Festumzug bot ein farbiges Bild; O eine farbige (lebendige, ausdrucksstarke) Schilderung 1.2. eine andere Farbe als Schwarz, Weiß auf- weisend: ein farbiges Foto, Diapositiv, Fernseh­ bild; f. fotografieren; farbiges Glas, farbige Kacheln; eine farbige Mine; etw. f . anstreichen — 2. /nicht adv./ nicht zur Menschenrasse mit weißer Hautfarbe gehörend /unrd vorwiegend von A n ­ gehörigen der Menschenrasse mit weißer Hautfarbe gebraucht/: die farbige Bevölkerung des Landes; ein farbiger Sänger, Sportler -farbig /in Verbindung mit Numeralien, Adj. u . Subst.; / auch -färben/ 1.1. von der im Bestim­ mungswort angegebenen Anzahl der Farben: / z. B . ein-, verschiedenfarbig 1.2. von der Farbe, die für das Bestimmungswort typisch ist: /* z. B . sand­ farbig Farbige, der u. die; -n, -n /vorw. von Angehörigen der Menschenrasse mit weißer Hautfarbe gebrauchte Bez. für einen Vertreter einer Menschenrasse mit anderer als weißer Hautfarbe/: die Demonstration der Farbigen; Probleme der Farbigen lösen helfen Farbigkeit, die; -, /o. P L ; zu farbig 1/ Farb| -kombination, die Kombination, Zusammen­ stellung von Farben (1): bestimmte Farbkombina­ tionen bevorzugen; -komposition, die Farbkom bi­ nation, durch die eine bestimmte Wirkung erzielt wird, werden soll; -kontrast, der farblich /Adj.; nicht präd./ die Farbe(n) (1) von etw. betreffen d : die farbliche Gestaltung eines Raumes, Bildes; etw. ist f. (gut) ausgewogen, stimmt mit etw. f. überein farb/Farb (m it « a u c h Farben|)| -los /Adj./ 1.1. kein Färbemittel enthaltend, ohne Zusatz von Farbe (2): farbloser L ack ; farblose Schuhcreme 1.2. keine (intensive) Farbe (1) aufweisend,: der Himmel war trübe und f,; ein farbloses (blasses) Gesicht; <0 eine farblose (nichtssagende) Schilderung, Per-
Farblosigkeit — Faß 371 sönlichkeit; zu 1.2 - losigkeit, die; fo. PI ./; -mlne, die farbige M in e (II); -nuance, die; *-palette, die 1. eine Auswahl ermöglichende größere Anzahl von Farben, Farbtönen: die F. der modischen Stoffe ist sehr breit — 2. Palette (1); -photografie, die $. Farbfotografie; -probe, die Probe auf die Echtheit der Farbe eines Stoffes: vor dem Waschen eine F. machen; / auch Farbenprobe; -qualität, die E r- scheinungsweise einer Farbe (1); -Skala, die Anzahl verschiedener Farben, Farbtöne: eine reiche F .; - stich, der F otog r. fehlerhaftes Überwiegen einer der drei Grundfarben; -Stift, der Buntstift; -Stoff, der farbige Substanz, die zum Färben benutzt wird : pflanzliche, natürliche, synthetische Farbstoffe; - ton, der spezifische Erscheinungsweise, Nuance einer Farbe: satte, kräftige Farbtöne; Tasche und Kostüm passen im F. zusammen; durch Mischen von Farben den richtigen F. erreichen; -tupfen, der Farbtupfer; -tupfer, der durch etw. Farbiges (1.2) bewirkte Unterbrechung einer eintönigen Farb ­ gebung Färbung, die; -, -en 1. Art und Weise, wie etw., ein Tier farblich beschaffen ist: das Tier, Fell, Gefieder hat eine schöne, interessante F .; <C> den Aus­ führungen eine bestimmte F. (Tendenz) geben — 2, jvorw. Sg .j das Färben (1.1): die F. von Garnen, Stoffen vornehmen, durchführen Färb|Zusammenstellung, die F a rbkom bin a tion Farce, die; -n [farso] 1. etw. Nichtssagendes, Lächerliches: jmds. Handeln, Freundlichkeit ist eine bloße F. , wird (nur) als (eine) F. empfunden, angesehen; die Kontrolle ist zu einer F. geworden — 2. Literaturwiss. (kurze) satirische Posse Farm, die; -en 1. auf die Aufzucht und Haltung einer Tierart bes. Hühner, Pelztiere, spezialisierter landwirtschaftlicher Betrieb — 2. größerer kap. ge­ leiteter, oft stark spezialisierter landwirtschaftlicher Betrieb, bes. in den englisch sprechenden Ländern Farmer, der; -s, - jmd., der eine Farm (2) besitzt, bewirtschaftet Farn, der; -(e)s, -e zu den Farnpflanzen gehörende staudenartige, in den T ropen auch baumartige Pflanze mit meist reich gefiederten Blättern Farn] -kraut, das F a rn ; -pflanze, die fvorw. Pl.j zu den Sporenpflanzen gehörende grüne Pflanze mit dem Wechsel zwischen einer sich geschlechtlich und einer sich ungeschlechtlich fortpflanzenden Genera­ tion; -Wedel, der Blatt des Farns Färse, die; -, - n geschlechtsreifes weibliches Bind, das noch nicht gekalbt hat Fasan, der; -(e)s, -en/-e Hühnervögel, dessen Hahn lange Schwanzfedern und meist ein prachtvolles Ge­ fieder besitzt, dessen Henne unauffällig grau ge­ fiedert ist: einen F. schießen Fasanerie, die; -, -n [,.i:on] Gehege zur Aufzucht und Haltung von Fasanen faschieren /sw. Vb.; hat/ österr.: Fleisch f. (mit dem Fleischwolf zerkleinern) Faschine, die; -, -n faehspr. (mit Draht) zusam­ mengeschnürtes Reisigbündel zum Befestigen eines Ufers, für den Deichbau und zur Dränage Fasching, der; -s, -e/-s fvorw. Sg .f 1. Fastnachts­ zeit, Karneval: das übermütige Treiben im F., während des Faschings — 2. (Tanzveranstaltung mit viel Stimmung im Zeichen von 1, zu der man sich kostümiert, m askiert: F. feiern, zum F. gehen; den Saal für den F. ausschmücken Faschingsj -kostüm, das Kostüm für den Fasching (2); -vergnügen, das Fasching (2); -zeit, die Fast­ nachtszeit Faschismus, d e r; jo. Pl.f den reaktionärsten Kreisen der Monopolbourgeoisie dienende, auf die Verschmelzung bes. des Finanzkapitals mit dem imperial. Staat gerichtete Ideologie und Herr­ schaftsform demagogischen, offen diktatorischen, terroristischen und brutal aggressiven Charakters, bes. gekennzeichnet durch extremen Antikommunis­ mus, Chauvinismus und bis zur Politik der Völker- Vernichtung getriebenen Rassismus: der deutsche, italienische F .; die Niederwerfung, das Wieder­ aufleben des F .; während der Zeit des F .; die Opfer des F.; dazu Faschist, der; -en, -en A n ­ hänger, Vertreter des Faschismus u. faschistisch fA d j.f : faschistischer Terror; eine faschistische Partei, Diktatur; ein faschistisches Begime; faschi­ stische Elemente, Kräfte Fase, die; -, -n Handw. schräg geschnittene, ge­ schliffene Ecke, Kante faselig fAdj.f umg. zerstreut redend, handelnd faseln jsw. Vb.; hat/ umg. weitschweifig, nicht sachbezogen von, über etw. reden: in seinen Auf­ sätzen gerät er oft ins Faseln; salopp er hat von einer großen Erbschaft, Beise, von Beue gefaselt Faser, d ie; -n \vorw. Pl.j aus pflanzlichem, tierischem Rohstoff bestehendes od. synthetisch er­ zeugtes feines, fadenähnliches Gebilde (zur H er­ stellung von Garnen, Geweben) : lange, dünne, elastische, brüchige, holzige Fasern; ein Gewebe aus künstlichen Fasern; die Fasern des Hanfes, Flachses, der Baumwolle, von Glas; die Fasern eines Muskels; O mit jeder F. , mit allen Fasern (seines Herzens) (sehr, außerordentlich intensiv) etw. wünschen faserig fAdj.f viele deutlich wahrnehmbare Fasern enthalten d: eine faserige Frucht; faseriges Holz, Papier, Fleisch; die Schnur ist am Ende f. fasern fsw. Vb.; hat/: das Gewebe, Papier, Seil fasert (zeigt an der Oberfläche sich loslösende Fasern, löst sich an einer Seite, an den Seiten in Fasern auf) Faser/faser| -pflanze, die Pflanze, die Fasern zur Verarbeitung enthält; -schonendfAdj.f so beschaffen, daß die Fasern eines Gewebes wenig strapaziert w erd en : ein faserschonendes Waschmittel; -stift, der1Stift (1.2) zum Schreiben, Malen, dessen faserige Spitze mit einem Farbstoff getränkt ist; -Stoff, der Textil, auf natürlichem Wege od. künstlich er­ zeugte Fasern zur Herstellung von Garnen, Geweben Fasnacht, die «s, Fastnacht Faß, das; Fasses, Fässer/- 1. fPl. Fässer/ großes, zylindrisches, meist bauchig geformtes, durch Reifen zusammengehaltenes Behältnis aus Holz od. Metall, das zur Aufnahme, Aufbewahrung meist flüssiger, halbflüssiger Stoffe od. Nahrungsmittel dient: ein (großes, schweres) F. rollen; ein F. (Bier) an­ stecken, anstechen, anzapfen; ein F. mit sauren Gurken, mit Teer; der Wein, Whisky schmeckt nach (dem) F .; Bier (frisch) vom F .; er ist dick wie ein F. (ist sehr dick) — 2. jPl. - / Inhaltsmenge von 1 : ein, drei F. Wein (bestellen, verkaufen) -f- etw. ist ein F. ohne Boden (so beschaffen, daß man immer wieder gezwungen ist, meist vergeblich neue Mittel zu investieren); das schlägt dem F. den Boden aus (ist der Gipfel, ist wirklich unerhört); 24*
372 Fassade — Fassungsvermögen umg. ein F. aufmaehen (auf einer Feier ausgelassen sein; sich über etw. laut schimpfend aufregen) Fassade, die; -n 1. (die baulich interessante) meist der Straße zugekehrte Außenseite eines (größeren) Gebäudes: die barocke, reich verzierte F. des Theaters, der alten Bürgerhäuser — 2. das über das wirkliche Wesen, über Hintergründe nichts aus- sagende äußere Erscheinungsbild von etw .: das war alles nur F.; bei ihm ist alles nur F. (äußerer Schein) Fassaden| -kletterer, der Einbrecher, der an einer Hauswand hochklettert, um durch ein Fenster ins Haus zu gelangen; -lift5der an der Außenseite eines Gebäudes angebrachte bewegliche Gondel, von der aus Außenarbeiten am Gebäude vorgenommen wer­ den können faßbar fAdj.f 1. verstandesmäßig zu erfassen, ver­ ständlich: ein schwer faßbarer Text; etw. gut, einigermaßen f. darstellen, aufbereiten; das ist (ja) kaum, nicht f. (kaum zu glauben, unfaßbar) — 2. faßbare (konkrete, greifbare) Ursachen, Ergeb­ nisse Faß| -Mer, das fo. Pl.j Bier, das für den Ausschank direkt vom Faß gezapft wird; -bindernder süddt. österr. Böttcher; -brause, die fo. Pl.f vgl. - bier; - daube, die Daube fassen, faßte, hat gefaßt / / auch gefaßt/ 1.1. etw. f. nach etw. greifen und es festhalten (1.1): jmds. Arm, das Seilende, einen Zipfel f .; etw. (am äußer­ sten Ende) zu f. bekommen, kriegen; etw. mit etw. f. : den Draht mit der Zange, etw. mit beiden Händen, mit den Zähnen f. 1.2. etw., jmdn. an etw. f. etw., jmdn. an etw. anfassen: das Messer am Griff, jmdn. an, bei der Hand, an, bei den Beinen f.; einander an den Händen f. (sich a n ­ fassen) — 2. irgendwohin f. mit der Hand nach etw. greifen und es berühren: an den Ofen, auf den Schrank, jmdm., jmdn. auf die Schulter, ins Ge­ sicht f. — 3. jmdn. in seine Gewalt bekommen, ergreifen und festhalten, festnehmen: einen Dieb (mit Hilfe von Spürhunden), einen Agenten f .; jmdn. zu f. bekommen — 4 . Techn. etw. faßt etw. findet Halt in einer dafür vorgesehenen Ver­ tiefung, einem dafür vorgesehenen Gewinde: das Zahnrad, die Schraube faßt gut, nicht mehr — 5. jmdn. faßt (ergreift, befällt) Entsetzen, ein Schauder — 6 . etw. faßt eine bestimmte Menge etw. hat ein bestimmtes Fassungsvermögen: der Be­ hälter faßt zehn Liter; der Saal faßt tausend Menschen — 7. etw. in etw. f. etw. mit etw. ein­ fassen (1.3): einen Edelstein in Gold f .; in Blei gefaßte Glasscheiben — 8 . etw. , sich in bestimmter Weise f. 8.1 . etw. in bestimmter Weise f. einer Sache in bestimmter Weise Ausdruck verleihen, etw. in bestimmter W eise abfassen', ein Gesetz juristisch exakt, allgemein verständlich, neu f . ; ein Schreiben kurz f.; ein Gefühl in Worte f. (mit Worten aus- drü cken ); der Schluß des Dramas wurde neu gefaßt 8.2. sich kurz f. (sich auf das Wesentliche konzen­ trieren und dadurch nicht lange sprechen) 8.3 . etw. als etw. auffassen, interpretieren, definieren: einen Begriff weit, eng f . ; das Bewußtsein als philoso­ phischen Begriff f. — 9. fvorw. verneint/ 9.1 . etw. in seiner Schwierigkeit voll erfassen, verstehen: er hat den Sinn der Worte nicht gefaßt; hat er es gefaßt?; eine Melodie schwebt mir vor, aber ich kann sie nicht f. (ausdrücken, gestalten) ; der be­ stehende Bedeutungsunterschied ist kaum zu f. (nachzuvollziehen) 9.2 . etw. in seinem vollen Um ­ fang, in all seinen Auswirkungen für existent halten: sein Leid, Glück (noch) nicht f. können; jmd. kann es nicht, kaum f. (glauben), d aß ...; das ist doch nicht zu f.! /Ausruf der Entrüstung, des Erstaunens/ — 10. sich f. (können) sein inneres Gleichgewicht, seine Haltung wiedergewinnen, sich beruhigen: sich nach dem Schreck schnell, all­ mählich, nur mühsam f. (können); sich vor Freude, Staunen, Übermut nicht f. können; sie konnte sich nicht f. in ihrem Leid — 11. /in Ver­ bindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbal­ begriffsj: Mut f. (mutig werden)"; einen Entschluß f. (sich zu etw. entschließen); einen Beschluß f. (etw. beschließen) + etw. ins / Auge f.; festen /* Fuß f.; sich ein / Herz f.; da faßt man sich doch an den Kopf! faßlich \Adj.; vorw. in Verbindung mit einem Adv.j verständlich, ohne Mühe nachvollziehbar: eine schwer faßliche Abhandlung; dieses Thema ist in leicht faßlicher Form dargestellt; etw. (klar und) f. formulieren, vortragen Fasspn, die; -, -s [..soq, auch ..s3] 1.1. modischer Schnitt, Machart eines Kleidungsstückes: ein Man­ tel, Anzug nach neuester F .; O er soll nach seiner F. (Auffassung, seinem Lebensstil) glücklich wer­ den! 1.2. die ursprüngliche, bei der Herstellung gegebene Form eines Bekleidungsstückes: durch das Waschen hat der Pullover seine, die F. verloren; der Hut ist aus der F. (geraten), hat keine F. mehr; O einer Sache erst F. (die richtige, a n­ gemessene Form) geben; spött. jmd. ist aus der F. geraten (ist dick geworden) Faß|reifen, der dünnes, breites Band aus Metall od. Holz, das, straff um die Dauben gelegt, das Faß zusammenhält Fassung, die; -, - en 1.1. (als Halterung dienende) Umrandung, Einfassung von etw., bes. eines Schmucksteins: die goldene, kunstvolle F. des Edelsteins, der Perle 1.2. genormte Haltevorrichtung zum Kontakt für Glühlampen und Elektronenröhren: die Glühbirne paßt nicht in die F. — 2.1. Art der formalen und inhaltlichen Gestaltung eines künst­ lerischen od. wissenschaftlichen W erkes: die erste, ursprüngliche, endgültige F. des Romans, Ge­ dichtes, Dramas, Musikstücks, der Abhandlung; beide Fassungen unterscheiden sich in wesent­ lichen Punkten; das Gesetz in seiner genauen F. (Wortlaut) kennen 2,2 . die philosophische, zu weite F. (Interpretation) dieses Begriffs — 3 . Selbst­ beherrschung in einer Situation, die jmdn. aus dem inneren Gleichgewicht bringen kann: (die) F. be­ wahren; die, seine F. behalten, zurückgewinnen; völlig, vor Schreck, nicht so schnell die F. ver­ lieren; aus der F. , außer F. sein, geraten, kommen (aus dem inneren Gleichgewicht sein, geraten); jmd. ist durch nichts, (nicht) leicht aus der F. zu bringen (zu erschüttern 2) fassungs/Fassungs| -los /Adj./ 1 .1 . /nicht attr./ vo r , über etw. f. sein durch etw. außer Fassung sein: jmd. ist f. vor Verzweiflung, W ut, Glück; ich bin f. über diese Nachricht, ein solches Benehmen; jmdn. f . ansehen; f. ein paar W orte stammeln 1.2. Fassungslosigkeit ausdrückend: ein fassungs­ loses Gesicht; ein fassungsloser Blick; zu 1.1 - losigkeit, die; -, fo. P l.j; -vermögen, das 1. durch
fast — Fäulnis 373 räumliche Beschaffenheit, durch Konstruktion ge­ gebene Möglichkeit, eine bestimmte Menge aufzu­ nehmen: der Tank hat ein F. von 25 Litern; der Saal hat ein großes, geringes F. — 2.fo. Pl.f Auf­ fassungsvermögen: dieser Lehrstoff, eine solche Problematik geht über das F. der Kinder dieser Altersstufe; das übersteigt mein F. (das kann ich nicht begreifen; das ist mir unfaßbar) fast /Partikel; drückt aus, daß das, worauf sich etw. bezieht, nicht völlig, aber annähernd erreicht ist, zutrifft/: f. 100 Personen waren versammelt; f. ein Jahr war vergangen; eine f. mannshohe Hecke; die Arbeit war f. fertig; das war f. zum Ver­ zweifeln; ich hatte f. den Eindruck, d aß ... (es schien mir, als ob ...); f. nie (nur sehr selten); f. nicht (lkaum 1.1); fin Verbindung mit Konjunktiv Prät./: er hätte ihn f. (um ein Haar) umgerannt; f. wäre er überfahren worden, hätte er alles ver­ raten fasten, fastete, hat gefastet aus gesundheitlichen od. aus religiösen Gründen für eine bestimmte Zeit auf bestimmte Nahrung verzichten od. keine Nahrung zu sich nehmen: ein fastender Mönch; durch Fasten den Magen auskurieren; einen Tag in der W oche f. , um schlanker zu werden Fasten[zeit, die 1.1 . fin verschiedenen Religionen! Zeit des Fastens 1.2. jo. Pl.f Rel. kath. Zeit von Aschermittwoch bis einschließlich OsterSonnabend, in der von Gläubigen gewisse Speisen gemieden werden sollen Fastnacht, die fo. Pl.j bes. der letzte, den Höhe­ punkt der Fastnachtszeit bildende Tag vor der mit dem Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit (1.2): während der F.; F. feiern (sich auf eine für die Fastnachtszeit typische W eise vergnügen) Fastnaehtsj -umzug, der zur Fastnacht veranstalte­ ter lustiger Umzug, dessen Teilnehmer meist mas­ kiert-, kostümiert sind; -zeit, die /o. Pl.j Zeit vom 6. Januar bis einschließlich Fastnacht, in der über­ mütige Vergnügungen, Maskenbälle, Fastnachts­ umzüge veranstaltet werden Fastjtag, der Tag, an dem fmd. aus gesundheitlichen Gründen fastet: in der Woche einen F. einlegen Faszination, die; - , - en fesselnde, bezaubernde W ir­ kung: etw. übt auf jmdn. eine F. aus; von diesem Künstler, Redner, von dem Kunstwerk, der Welt unter Wasser geht eine (große, besondere, eigen­ artige) F. aus faszinieren jsvj. Vb.; hat/ jmdn. f. auf jmdn. fesselnd, bezaubernd wirken, jmdn. in seinen Bann ziehen : die Künstlerin, die Natürlichkeit ihres Spiels faszinierte das Publikum; von etw., jmdm. fasziniert sein; eine faszinierende Persönlichkeit; ein faszinierendes Lächeln fatal IAdj.1 1.1. höchst unangenehm, peinlich (be­ rührend): das ist eine (höchst, sehr) fatale An­ gelegenheit; sich in einer fatalen Lage befinden; ein fatales Gefühl (dabei) haben; das ist (mir) äußerst f. 1.2. verhängnisvolle Auswirkungen habend: eine fatale Entwicklung, Neigung Fatalismus, der; -, jo. Pl.j 1.1. Philos. philoso­ phische Anschauung, nach der der Mensch bedin­ gungslos einer blind wirkenden Notwendigkeit in Natur und Gesellschaft ausgeliefert und die histo­ rische Entwicklung schicksalhaft sei 1.2. Haltung, Einstellung eines Menschen, die durch seine Er­ gebenheit in etwas unabwendbar, unabänderlich Er­ scheinendes gekennzeichnet ist; dazu Fatalist, der; - en, -en u. fatalistisch jAdj.j; zu 1.2: etw. mit fatalistischem Gleichmut ertragen, beurteilen Fata Morgana, die; -, Fata Morganen durch atmo­ sphärisch bedingte Luftspiegelung hervorgerufene Sinnestäuschung, bei der Weitentferntes näher ge­ rückt scheint: in der Wüste, auf dem Meer eine F. sehen, beobachten; durch eine F. getäuscht wer­ den; O jmdn., etw. für eine F. halten (nicht fassen können, daß jmd., etw. wirklich zu sehen, da ist) Fatzke, der; -n/-s, -n/-s salopp /emot.j von sich eingenommener, eitler (junger) Mann: so ein F .!; dieser (alberne, arrogante, unverschämte) F. hat nicht einmal gegrüßt; auch Schimpfw . fauchen jsw. Vb.; hat/ 1. jvon bestimmten Tierenj bei Gereiztheit, in Wut durch pressendes Ausstößen der eingeatmeten Luft ein zischendes Geräusch hören lassen: die Katze, der Löwe, Schwan faucht; O die Lokomotive, der Wind faucht — 2. etw. gereizt, in erregtem, scharfem Ton sagen: „damit habe ich nichts zu tun“ , fauchte er faul jAdj.j 1.1. in Fäulnis übergegangen, verdorben und daher ungenießbar: faules Obst, Gemüse, Holz; faule Eier, Kartoffeln; das Wasser des Tümpels riecht f. (faulig) — 2 . umg. /nicht adv.f zweifel­ haft (2, 3): ein fauler Trick, Kompromiß; an der Sache ist etwas f. (nicht in Ordnung, bedenklich); faule (unglaubwürdige, nicht stichhaltige) Ausreden; ein fauler (schlechter) Witz — II .1 .1 . gegen Arbeit eingestellt, ohne Lust zur Arbeit, sich anzustrengen, wenig od. nichts arbeitend: ein fauler Mitarbeiter, Schüler; er ist zu f. (träge) aufzustehen, zu f. zum Schreiben, zu f., darüber nachzudenken; f. (fau­ len zen d) im Liegestuhl liegen; seinen faulen Tag haben (den ganzen Tag lang nichts Entscheidendes, Wichtiges tun) 1.2 . ein fauler (säumiger) Schuldner + umg. nicht f. gewitzt, nicht dumm, schnell reagierend: er, nicht f., gab ihm sofort die passende Antwort; — auf der faulen / Haut liegen; f. wie die / Sünde; fauler j* Zauber Faul|baum, der Strauch od. kleiner Baum mit grün­ lich-weißen Blüten, schwarzen ungenießbaren Beeren und faulig riechender Rinde faulen jsw. Vb.; hat, ist/ faul (1.1) werden: die Falläpfel, Kartoffeln f. (schon); das zu feucht ge­ lagerte Holz, Stroh fault; faulendes Wasser faulenzen jsw. Vb.; hat/ seine Arbeit vernachlässigen (und seine Zeit mit Müßiggang verbringen): im Urlaub wird einmal richtig gefaulenzt; jetzt ist genug gefaulenzt!; dazu Faulenzer, der; -s, - u . Faulenzerei, d ie ; -, -en jvorw. Sg .j Faulheit, die; -, jo. Pl.j Abneigung gegen Arbeit, Unlust zu arbeiten, sich anzustrengen: etw. aus reiner, purer F. nicht tun, schaffen; jmdm. seine F. austreiben (jmdn. zwingen, veranlassen zu arbeiten) + umg. vor F. stinken (sehr faul (II. 1.1), träge sein) faulig jAdj.j von Fäulnis befallen: faulige Birnen; fauliges Obst, Gemüse; etw. riecht f.; ein fauliger (Fäulnis anzeigender, durch Fäulnis hervorgerufe­ ner) Geruch Fäulnis, die; -, jo. Pl.j durch Einwirkung von Bakterien entstandene (übelriechende) Zersetzung stickstoffhaltiger organischer Stoffe: die Früchte sind in F. übergegangen; die durch Nässe ent­ standene, schon fortgeschrittene F. des Holzes;
374 Fäulnisbakterie — fechten O die (moralische) F. (innere Zersetzung, der Ver­ fa ll) einer parasitären Klasse, Gesellschaftsschicht Fäulnis|-bakterie, die jvorw. Pl.f Fäulnis hervor- rufende Bakterie; -prozeß, der Faul| -pelz, der umg., oft scherzh. jmd., der (oft) faulenzt, der faul ist; -schlämm, der f achspr. übel­ riechender schwarzer Schlamm auf dem Grund sauer­ stoffarmer Gewässer und in Kläranlagen, der reich an nicht zersetzten organischen Stoffen ist; -stelle, die faule Stelle an Früchten, Holz: die Pfirsiche haben Faulstellen; -tier, das 1. in den Wäldern Mittel- und Südamerikas auf Bäumen lebendes Säugetier, das sich träge mit Hilfe von sichelförmigen Krallen hangelnd fortbewegt und sich ausschließlich von Blättern und Früchten ernährt — 2. umg., oft scher zh. fauler, träger Mensch Faun, der; -(e)s, -e gehörnte und mit einem Bein eines Bocks dargestellte Gestalt der römischen Mythologie, der in Kunst und Literatur die un­ gehemmte Sexualität versinnbildlicht Fauna, die; Faunen 1. die Tierwelt eines be­ stimmten Gebietes: die F. der Tiefsee, Afrikas, der verschiedenen Erdzeitalter; die heimische F. — 2. Buch zur Bestimmung von 1: die F. für Ost­ europa erarbeiten Faust, die; Fäuste / / auch Fäustchen/ geballte Han d: jmdm. mit der F. drohen, (ins Gesicht, in den Bauch) schlagen; auf jmdn. mit (den) Fäusten losgehen, einschlagen; die F. (die Hand zur Fau st) ballen + umg. das paßt wie die F. aufs Auge (das paßt überhaupt nicht zusammen, widerspricht sich); auf eigene F. (ohne Absprache, nicht in Übereinstim­ mung mit einem anderen; auf eigene Verantwor­ tung) ; mit der F. auf den Tisch hauen (sich energisch durchsetzen, sich Gehör verschaffen) Faust|ball, der 1, /o. PI./ Ballspiel zwischen zwei Mannschaften, bei dem der Ball nach bestimm­ ten Regeln mit der Faust über eine Schnur in das gegnerische Spielfeld geschlagen wird — 2 . Lederball von bestimmtem Gewicht und Umfang für 1 Fäustchen, das; -s, - f / auch Faust/ + umg. sich (eins) ins F. lachen (heimlich voller Genugtuung od. Schadenfreude über jmdn., etw. sein) faustjdick /Adj./ umg. jemot. neg.j: eine faust­ dicke (sehr große) Lüge + es f. hinter den / Ohren haben Fäustel, der; -s, - schwerer Hammer mit einem rechteckigen metallenen Körper und einem kurzen Stiel für die Bearbeitung von Steinen fausten, faustete, hat gefaustet Sport: den B allf. (den Ball mit der Faust irgendwohin schlagen) faust/Faust| -groß /Adj.; nicht adv./ ungefähr so groß wie eine Faust: eine faustgroße Beule, Ge­ schwulst; -handschuh, der Handschuh mit nur einem, für den Daumen bestimmten Fingerling: ein Paar gestrickte, pelzgefütterte Fausthandschuhe; -hieb, der; -kampf, der veraltend Boxkampf; -keil, der Archäol. in der älteren Steinzeit als Werkzeug od. Waffe dienender Stein, der auf beiden Seiten durch Bearbeitung keilförmig ist Fäustling, der; -s, -e Fausthandschuh Faust|-pfand, das 1. Druckmittel, Machtmittel zur Durchsetzung einer Forderung: ein F., etw. als F. besitzen, in der Hand haben — 2. Jur. Pfand (1); -recht, das jo. Pl.j 1.1. im Mittelalter bei fehlendem staatlichem Rechtsschutz wirksamer Zustand, daß Feudalherren ihre Konflikte und Rechtsstreitigkeiten (mit Waffengewalt) selbst entschieden 1.2. Selbst­ hilfe durch Gewalt, Tätlichkeit: vom F. Gebrauch machen; -regel, die allgemein gefaßte, auf viele ähnlich gelagerte Fälle gleichermaßen zutreffende, leicht handhabbare R egel: eine alte, bekannte F. lautet...; als F. kann gelten, daß . -schlag, der; -S kizze, die ungefähre, Details nicht berücksichti­ gende Skizze Fauxpas, der; -, - [fopa, Gen. u . PI . fopas] Verstoß gegen die gesellschaftlichen Umgangsformen, Takt­ losigkeit: einen schlimmen, groben F. begehen; das war ein F. favorisieren /sw. Vb.; hat/ [..v . .] 1. Sport einen Sportler, eine Mannschaft, . ein Rennpferd für den Favoriten halten: die Fußballmannschaft der Stadt N hoch, leicht L; /vorw. im Part. Prät.j die favori­ sierte Fußballmannschaft der Stadt N konnte nur den dritten Platz belegen — 2. geh. jmdn. be­ günstigen, bevorzugen: einen Bewerber f. Favorit, au ch Favorit, der; -en, - en [..v..] 1. Sport Sportler, Mannschaft, Rennpferd mit den größten Aussichten auf einen Sieg bei einem bevor­ stehenden Wettbewerb: N gilt als klarer, hoher, heißer F. für den Abfahrtslauf; der Hengst startete als F. — 2. geh. jmd., der von jmdm. günstiger als andere behandelt, der vorgezogen wird Faxen, die /Pl.j 1. Grimassen, Bewegungen, die komisch wirken, jmdn. belustigen sollen: über die F. des Clowns lachen; die Kinder machten uns F. vor — 2. unsinnige, alberne Späße, Ideen: er hatte nur F. im Sinn; umg. laß die F. (das alberne Gerede, Getue, die unsinnigen Ausflüchte)! + landsch. umg. die F. dicke haben (einer Sache überdrüssig sein) Faxen|macher, der; -s, - umg. jmd., der (gern, oft) Faxen (2) macht Fayence, d ie; - n [fajaqs, auch fajds, PI. . .san] Tonware, die mit einer weißen od. durchsichtigen, bemalten Glasur überzogen ist Fazit, das; -s, - e/-s schlußfolgernde Zusammen­ fassung von etw .: das F. seiner Ausführungen, der Untersuchungen; zu keinem, zu dem gleichen F. kommen; das F. aus etw. ziehen (etw. schluß­ folgernd zusammenfassen) FDGB> der; -/-s, jo. Pl.j [efdeigejbe:] /Kicrzio. für Freier Deutscher Gewerkschaftsbund/ s. deutsch (L2) FDJ, die; -, jo. Pl.j [efde:jot] jKurzw. für Freie Deutsche Jugend/ s. Jugend (2) FDJ| -sBluse, die vgl. - Hemd; -«Hemd, das blaues Hemd (2), das von den männlichen Mitgliedern der FD J getragen wird FDJler, der; -s, - [sfde:jotlar] Mitglied der F DJ F-Dur, das; -, jo. Pl.j Mus. /Tonartj Fßä-ture, das; -/ -s, -s [fijtfar] Rundf. Fernsehen dokumentarischer Bericht in Rundfunk und Fern­ sehen, der in dramatischer Form historische und gegenwärtige Probleme unterhaltsam vermittelt febril /Adj.; nicht adv.j Med. fiebrig (1.3): ein febriler Infekt Februar, der; -/ -s, -e jvorw. Sg .j zweiter Monat des Jahres fechten (erficht), focht, hat gefoehten 1. mit Hieb- , Stoßwaffen bes. im sportlichen Wettkampf gegen jmdn., gegeneinander kämpfen: mit dem Degen,
Fechten — Fehde 375 Säbel, Florett (mit jmdm., gegen jmdn.) f.; <>geh- für, um etw. f. (sich intensiv für etw. einsetzen) — 2. veraltend als Soldat gegen jmdn. kämpfen: sie haben gegen eine feindliche Übermacht gefochten Fechten, das; -s, jo» Pl.f das Fechten (1) mit Degen, Florett, Säbel als sportliche Disziplin Fechter, der; -s, - jmd.9 der das Fechten als Sport betreibt Fecht zu fechten 1| -kampf, der Wettkampf im Fechten; -maske, die Sp ort korbartiger Gesichts­ schutz beim Fechten Feder, die; -n 1. in der Oberhaut eines Vogels in großer Anzahl wachsendes, leichtes Gebilde aus Horn, das aus einem Schaft und vielen von ihm ausgehen­ den fadenähnlichen Verzweigungen besteht und dem Vogel zum Fliegen und als Wärmeschutz dient: der Vogel sträubt die Federn, verliert in der Mauser seine Federn; O umg. noch immer in den Federn (im Bett) liegen; nicht aus den Federn (aus dem Bett) kommen — 2. Schreibjeder: eine goldene, breite, dünne F .; die F. kratzt; O jmd. weiß die F. zu führen, führt eine gewandte F. (versteht es , sich schriftlich gewandt auszudrücken); zur F. greifen (zu schreiben beginnen; schriftstellerisch tätig wer­ den) ; diese Verse stammen aus, von seiner F. (sind von.ihm verfaßt) — 3. meist spiral- od. blattförmiges Bauteil aus elastischem Material, bes. M etall, zum Abfangen bzw. Ausüben von Druck, Zug, Stoß: die F. des Uhrwerks; die Federn der Couch knarren; eine F. des Autos ist gebrochen — 4. Jägerspr. Borste am Rückgrat des Wildschweins — 5. T isch ­ lerei dünnes Teil aus Holz, das in die Nut ein- gepaßt wird und so die Verbindung von Brettern herstellt + sich mit fremden Federn schmücken (Leistun­ gen, Verdienste, Gedanken anderer als die eigenen ausgeben); umg. Federn lassen (müssen) (mit ge­ wissen Einbußen etw. erreichen) Feder/feder| -ball, der 1. jo. Pl.j Spiel, bei dem zwei Spieler mit Federballschlägern einen massiven kleinen Ball mit einem nach einer Seite abstehenden Kranz von Federn (1) od. einem körbchenartigen Gebilde hin und her über ein Netz schlagen: F. spielen — 2. Ball für 1; -ballschläger, der leichteres, dem Tennisschläger ähnliches Gerät für Federball; - bein, das Techn. der Federung, bes. von einzelnen Rädern, dienendes, wie ein Teleskop bewegliches Bauteil an Flugzeugen und Motorrädern; -bett, das jPl. - en/ mit Federn gefülltes Deckbett; -führend jAdj.; nicht adv.f den Schriftverkehr einer öffent­ lichen Einrichtung verantwortlich erledigend: in dieser Frage ist das Ministerium f.; <0 in etw. f . (maßgebend, beispielgebend) sein; dazu -führung, die fo. PI .f; -gewicht, das jo. Pl.f Sport /Gewichts­ klasse in den Disziplinen Boxen, Ringen, Gewicht­ heben!; -kalter, der bes. vor dem Aufkommen des Füllfederhalters benutztes stielförmiges Schreibgerät mit eingesetzter Schreibfeder; -hut, der mit einer Feder, mit Federn geschmückter H ut; -kiel, der unterer Teil des Schaftes einer Feder (1); -kleid, das geh. Gefieder: ein buntes, dichtes F .; - leicht fAdj.f 1. sehr, angenehm leicht (1): ein federleichter Wollmantel — 2. \vorw. adv./ sich mühelos, gleich­ sam schwerelos bewegend: sie tanzte f. (über die Bühne); -lesen, das; -s, jo. P l.j + nicht viel Federlesens (nicht viel Umstände) (mit jmdm., etw.) machen; ohne viel F. , Federlesens, ohne langes F. (ohne große Umstände); -messer, das scharfes, kleines Taschenmesser federn jsw. Vb.; hat/ 1.1. bei Druck (1.1) nachgeben und bei Nachlassen dieser Einwirkung in die ur­ sprüngliche Stellung zurückgehen: das Polster, Auto federt (gut) 1.2 . elastisch wippen, schwingen: beim Absprung federte das Brett (stark); mit federnden Schritten gehen — 2 . etw. in bestimmter Weise f. etw. mit einer bestimmten Federung versehen: ein Auto gut f.; fvorw. im Part. Prät./ ein gut, schlecht gefederter (mit einer guten, schlechten Federung ver­ sehen er) Eisenbahnwagen Feder| -nelke, die Nelke mit rosa od. weißen Blüten und zerschlitzten Blütenblättern; -schale, die läng­ liche Schale (II. 1) für Schreibgeräte; -schmuck, der jo. Pl.j 1.1. geh. Gefieder 1.2. als Schmuck getragene Federn (1): der F. der Indianer; -tasche, die B e­ hältnis für die Schreibgeräte eines Schülers Federung, die; -en federnde (1.1) Vorrichtung zum elastischen A uffangen von Stößen und plötz­ lichem Druck: das Auto hat eine harte, weiche F .; die F. der Couch Feder| -vieh, das fo. Pl.f umg. Geflügel (1.1); - waage, die Waage, bei der eine Feder (3) der Schwerkraft des zu wiegenden Körpers entgegen­ wirkt; -wild, das Jägerspr. Gesamtheit der jagd­ baren Vögel; -wolke, die hohe, dünn auseinander- gezogene, aus Eiskristallen bestehende W olke; -Zeich­ nung, die mit einer Feder (2) angefertigte Zeichnung Fee, die; -n [fe:(o)n] mit Zauberkräften begabte, (meist) schöne, gutgesinnte weibliche Märchen-, Sagengestalt feenhaft [fe:en..], feenhaft fA d j.f; sie war ein feenhaftes (anmutiges und zartes, zauberhaftes) Wesen Fege|feuer, das jo. Pl.j Bei. kath. nach religiösen Vorstellungen der Läuterungsprozeß, in dem die Seelen der Verstorbenen ihre läßlichen Sünden ab- büßen, bevor sie in das Reich Gottes eingehen fegen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. etw. dadurch reinigen, daß der auf dem Boden liegende Schmutz mit einem Besen o. ä. beseitigt wird: die Treppe, Straße, den (gepflasterten) Hof, W eg f .; vor dem Wischen muß das Zimmer gefegt (ausgefegt) wer­ den; einen Weg, eine Bahn f. (durch Fegen schaffen) 1.2. etw., bes. auf dem Boden liegenden Schmutz, mit einem Besen o. ä. von ecw. entfernen: die Krümel vom Teppich, von der Tischdecke, den Schmutz aus der Ecke, zur Tür, auf einen Haufen f.; Schnee f. (Schnee beseitigen, um einen gut passier­ baren Weg zu schaffen); <0> er fegte mit dem Arm, seiner Hand (schob mit einer heftigen Bewegung seines Arms, seiner Hand) die Gläser vom Tisch; eine Sache vom Tisch f. (nicht beachten, als unwichtig abtun) — 2 . sich außerordentlich geschwind irgend­ wohin bewegen (ist): der Sturm fegte über die weiten Felder, das Land; umg. die Jungen fegten (rannten) über die Straße, um die Ecke — 3. süd dt. Schweiz, etw. (Metallenes) durch Scheuern reinigen, blank reiben (hat) — 4. (hat) Jägerspr. das Geweih, Gehörn f. (durch Scheuern an Bäumen vom Bast befreien); Rehböcke f. im Juni Feh, das; -(e)s, -e kurzhaariges, graues, sehr weiches als Pelz verwendetes Fell des sibirischen od. nord- amerikanischen Eichhörnchens Fehde, die; -n 1. von der Urgemeinschaft bis zum Feudälism. übliche gewaltsame Austragung von
376 fehl — Fehlzündung Streitigkeiten zwischen Sippen, im Feudalism. bes. zwischen Feudalherren — 2. Streit: eine (literari­ sche) F. ansfechten fehl fA dj.f + f*am Platz(e) sein Fehl /in der Verbindung! veraltend geh. jmd., etw. ist ohne F. (ist makellos, einwandfrei) Fehlanzeige, die fo. Pl.f umg. F .! /wird gesagt, wenn es etw. nicht gibt, wenn etw. nicht getan wurde, nicht das gewünschte Ergebnis hatte/: „hast du ihn erreicht?“ „F .! “ fehlbar /Adj.f 1. veraltend geh. jeder Mensch ist f. (macht Fehler) — 2. Schweiz, einer Übertretung, Verfehlung schuldig fehl/Fehl| -besetzen fVb.f eine Stellung, eine Rolle mit einem dafür Ungeeigneten besetzen: fvorw. im Part. Prät.f in dieser Aufführung war die Rolle des Ferdinand fehlbesetzt; dazu -besetzung, die; -betrag,der das (sich bei einerAbrechnung ergebende) Fehlen eines Betrages; -bildung, die Med. fehler­ hafte Ausbildung eines Organs, Körperteils; -dia- gnose, die falsche Diagnose; -einschätzung, die falsche Einschätzung, Beurteilung, Bewertung: diese Ansicht beruht auf einer F. der geschichtlichen Entwicklung, (der Leistung) des Schülers fehlen /sw. Vb.; hat/ 1.1.1. (für jmdn.) nicht vor­ handen sein, obwohl es, er benötigt wird: es f. Be­ weise, Beispiele; bei der Abrechnung fehlte ein Zwanzigmarkschein; an der Jacke fehlt ein K nopf; es fehlt das nötige Personal, Vertrauen; dem Kind die fehlende Mutter ersetzen; jmdm. fehlt etw., jmd.: jmdm. fehlt das (nötige) Geld für den Kauf eines Autos; jmdm. fehlt jeglicher Humor; es fehlt (mangelt) an etw.: es fehlt an Material, Ersatz­ teilen; jmdm. fehlt es an Ausdauer, dem nötigen Ernst; es fehlt ihm an Übung; an Unterhaltung soll es nicht f. (für Unterhaltung ist gesorgt) 1.2 . für die Kote I f. noch vier Punkte (sind noch vier Punkte erforderlich) 1.3. du hast mir, als du ver­ reist warst, (sehr) gefehlt (ich habe dich sehr ver­ mißt) — 2 . nicht anwesend sein, obwohl es erwartet w ird : in der Schule drei Tage (entschuldigt) f.; einige der geladenen Gäste fehlten bei der Feier — 3. jmdm. fehlt etwas (jmd. fühlt sich nicht ganz gesund); was fehlt ihm (woran ist er erkrankt)?; mirfehlt nichts (ich bin gesund) —II. veraltend etw. Unrechtes, einen Fehltritt tu n : ihm ist bewußt, daß er gefehlt hat + das fehlte / gerade noch!; / weit gefehlt; / wo fehlt’s denn?;jmdm. f. (einfach) die / Worte Fehl) -entscheidung, die falsche Entscheidung: eine F. treffen; das war eine F.; -entwicklung, die E nt­ wicklung in einer nicht gewünschten Richtung: eine körperliche, psychische, wirtschaftliche F. (korri­ gieren) Fehler, der; -s, - 1.1. das Ergebnis falscher Tätig­ keit, falschen Denkens: ein grammatikalischer, orthographischer, logischer, häufiger F .; einen F. machen; einen F. suchen, finden; orthographische, grammatische F. korrigieren, anstreichen; in die Berechnung, Übersetzung hat sich ein F. ein­ geschlichen; wo steckt, liegt der F. in der Berech­ nung? 1.2. das Ergebnis falschen Verhaltens, irrtüm ­ licher Entscheidung: einen großen, schweren F. begehen; einen F. wiedergutmachen; seinen F. einsehen; es war ein F., das (nicht) zu tun; das war mein F. (meine Schuld) — 2.1« das Ergebnis einer körperlichen, geistigen Fehlentwicklung od. einer fehlerhaften Konstruktion: jmd. hat körper­ liche, charakterliche F .; ein angeborener organi­ scher F.; jeder Mensch hat seine F. (hat auch negative Charaktereigenschaften); dieser Apparat hat noch einige kleine F. (Mängel); ein technischer F.; einen F. beheben 2.2 . mangelhafte Stelle im M aterial: ein F. im Material, Porzellan; der Stoff hat einige F. (im Muster) fehlerfrei /Adj./ ohne Fehler (1.1, 2.2): ein fehler­ freies Diktat; fehlerfreies Porzellan; eine Fremd­ sprache f. sprechen fehlerhaft fAdj.f mit Fehlern, einem Fehler (1.1, 2.2) behaftet: eine fehlerhafte Berechnung, Ware; dazu Fehlerhaftigkeit, die; -, - en fvorw. Sg .j fehler/Fehler| -los fAdj.f fehlerfrei; -quelle, die Ur­ sache fü r F ehler (1.1): Fehlerquellen ausschließen, erkennen Fehl/fehl| -färbe, die Kartenspiel Farbe (3), die nicht Trumpf ist; -gebürt, die das Abgehen einer noch nicht lebensfähigen Leibesfrucht: sie hatte eine F.; -gehen fVb.f geh. 1.1. einen falschen Weg gehen: ihr könnt gar nicht f., wenn ihr euch immer links haltet 1.2 . sich irren (1.1): man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß ... — 2. das Ziel verfehlen: der Schuß, Schlag ging fehl, ist fehl­ gegangen; -griff, der falsche Entscheidung, M aß­ nahme: einen F. tun; -haltung, die fachspr. 1. falsches Verhalten: eine psychische F. — 2. eine körperliche F. (ein Haltungsfehler 1.1); -Informa­ tion, die falsche Inform ation; -Interpretation, die falsche Interpretation; -Investition, die unrentable Investition; -kalkulation, die falsche Kalkulation; O daß alles noch gut ausgehen werde, hat sich als F. (als irrige Annahme) erwiesen; -konstruktion, die durch Fehler in der Projektierung bedingte mangelhafte technische Konstruktion: die Brücke, Maschine ist eine F .; -leistung, die Psych. Hand­ lungsweise), die nicht der Absicht des Handelnden entspricht: der Versprecher war eine F. des An­ sagers; -leiten fVb.; vorw. im Part. Prät.f 1. etw. falsch leiten (3): ein fehlgeleiteter Transport — 2. jmdn. falsch lenken (3): (in ihrer Entwicklung) fehlgeleitete Jugendliche; -meldung, die Meldung mit dem Inhalt, daß etw. nicht vorhanden, nicht getan ist; -paß, der Ballspiele ungenauer Paß; -planung, die falsche Planung; -schlag, der Miß­ erfolg: es gab Fehlschläge; -schlagen fVb .; ist/ mißlingen, m ißglücken: der Plan, Versuch ist fehl- geschlagen; -Schluß, der falsche Schlußfolgerung: etw. führte zu einem F .; - Spekulation, die fehl­ geschlagene Spekulation; -Start, der 1. Sport regel­ widriger Start, bei dem ein od. mehrere Teilnehmer vor dem Startzeichen den Lauf, das Rennen be­ ginnen — 2. Techn. technisch mißglückter Start: die Rakete hatte einen F .; -treten fVb.; ist/ beim Gehen ungeschickt auftreten od. danebentreten: er trat fehl und kam zu Fall; -tritt, der veraltend geh. (sittliche) Verfehlung: einen F. tun, begehen; - urteil, das 1. falsches richterliches Urteil —* 2. vgl. Fehleinschätzung; -verhalten, das P sych . von der Norm negativ abweichendes Verhalten: die Ursache des kindlichen FehlVerhaltens ergründen; -Zün­ dung, die zum falschen Zeitpunkt eingetretene, als Knall hörbare Zündung bei Verbrennungsmotoren; - f umg. eine F. haben (etw. mißverstehen, auf etw. falsch reagieren)
Feier — fein 377 Feier, die; -n 1. festliche Veranstaltung, die durch ein (freudiges) Ereignis veranlaßt wird: eine glan­ zende, würdige, schlichte F . ; eine F. in kleinstem Rahmen, eine F. veranstalten, begehen — 2. jvorw. Sg .j das Feiern (1): die F. eines Gedenktages + zur F. des Tages (aus diesem besonderen Anlaß) Feler|abend, der 1.1. jo. Pl.j Arbeite- , Dienst­ schluß: um 17 Uhr ist,bei uns F .; F. machen (auf- hören zu arbeiten; mit etw. Schluß machen); <0>umg. mit etw., damit ist (jetzt) F. (etw. ist vorbei, hat aufgehört; etw. ist aufgebraucht) 1.2 . Zeit zwischen Arbeite-, Dienstschluß und Nachtruhe: ich wünsche Ihnen einen schönen F.; sich am F. mit seinem Hobby beschäftigen Feierabend) -arbeit, die individuelle Beschäftigung od. bezahlte Arbeit nach Feierabend (1.1); -beschäf- tigung, die vgl. - arbeit; -heim, das /in der DDE/ Heim zum dauernden Aufenthalt für nicht pflege­ bedürftige Menschen im Eentenalter feierlich /Adj./ 1 .1 . dem besonderen festlichen A n ­ laß (in würdiger Form) entsprechend: eine feier­ liche Zeremonie, Ansprache, Veranstaltung; ein feierlicher Augenblick; in feierlicher Stimmung sein 1.2 . etw. f . (ernst und nachdrücklich, dem besonderen Anlaß in würdiger Form entsprechend) versprechen, geloben + umg. das ist (ja, schon) nicht mehr f. (das geht zu weit)\ Feierlichkeit, d ie; -, - en 1. feierliche Veranstaltung, Festlichkeit: an einer F. teilnehmen; die F. soll in aller Stille stattfinden; die Feierlichkeiten er­ strecken sich über mehrere Tage — 2. jo. P l.f feierliche (1.1) Art und Weise: die F. des Augen­ blicks; etw. mit F. (feierlich 1.2) sagen, über­ reichen feiern /sw. Vb.; hat/ 1. etw. in geselliger Runde festlich gestalten, verbringen: ein Fest f. (veran­ stalten); den Geburtstag, die Hochzeit, ein Jubi­ läum, Weihnachten f .; das Wiedersehen (bei, mit einer Flasche W ein) f. — 2. jmdn. f. jmdm. mit bestimmten Mitteln seine Verehrung, Bewunderung ausdrücken: einen Jubilar, Preisträger f.; ein ge­ feierter Tenor; geh. etw. f . : in glühenden Versen feierte (verherrlichte) er die Liebe — 8. die Arbeit (einige Tage) gezwungenermaßen, bes. als Folge krisenhafter Wirtschaftsentwicklung, ruhen lassen: die Arbeiter mußten drei Tage f. - j- etw. feiert fröhliche / Urständ Feier/fe|er| -Schicht, die /im kap. Wirtschafts­ system/ Schicht (3), die die kap. Unternehmer bei Ab­ satzschwierigkeiten ausfallen lassen, um die Produk­ tion drosseln zu können; -stunde, die feierliche Gedenkstunde; -tag, der alljährlich wiederkehrender Festtag, an dem die Arbeit ruht: ein gesetzlicher F .; jmdm. frohe Feiertage wünschen; -täglich /Adj.f einem Feiertag entsprechend, angemessen: eine feiertägliche Stimmung; sich f. kleiden; -tags /Adv./ an Feiertagen: sonn- und f. verkehrt der Zug nicht feig(e) /Adj./1. jeder Gefahr, jedem Konflikt ängst­ lich ausweichend, ohne M ut: ein feiger Kerl; du bist ja f. (traust dich ja nichts) !; sich f. verkriechen — 2. hinterhältig: ein feiger Mord, Anschlag; jmdn. f. hintergehen Feige, die; -, -n süße, birnenförmige Frucht des Echten Feigenbaums, die frisch od. getrocknet ge­ gessen wird Felgen) -bäum, der in den Tropen und Südeuropa weitverbreiteter, mit dem Maulbeerbaum verwandter Baum od. Strauch; -Matt, das /PI. - blätter/ 1. Blatt des Feigenbaums — 2. etw., das dazu dient, etw. (notdürftig, schamhaft) zu verbergen: etw. als F. benutzen Feigheit, die; -, /o. PI./ Angst vor jeder Gefahr: etw. aus F. nicht tun Feigling, der; -s, -e feiger (1) Mensch fellbieten /Vb./ veraltend etw. zum Kauf an­ bieten : Blumen f . Felle, die; -, -n Werkzeug aus gehärtetem Stahl mit einer scharfen, rauhen Oberfläche, das der span­ abhebenden, glättenden Bearbeitung bes. von Holz- , Metallflächen dient: ein Werkstück mit der F. be­ arbeiten feilen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. mit der Feile be­ arbeiten: ein Werkstück (rund, passend) f.; an einem Schlüssel, Werkstück f. (mit der F eile arbeiten) 1*2. etw. durch Bearbeitung mit der Feile hersteilen: einen Schlüssel f. — 2. an etw. f. etw. überarbeiten, um ihm die angestrebte und endgültige Form zu geben: er hat an den Versen, an dem Aufsatz lange, immer wieder gefeilt feilhalten/Vb.j v e ra lte n d e , feilbieten: Warenf. + / Maulaffen f. feilschen /sw. Vb.; hat/ kleinlich, hartnäckig han­ deln (3,) um den Kaufpreis zu drücken: (mitjmdm.) um den Preis, jeden Groschen f. Feil)Späne, die /Pl.j abgefeilte Späne fein /A dj./ 1.1. von dünner (1.1) Beschaffenheit: ein feines Gewebe, Garn; feine W olle; ein feiner Strich, Strahl; (ein) feines H aar; ein feines (en g­ maschiges) Sieb; die Wolle ist sehr f. gesponnen; O einen feinen (zarten 5) Ton hören; jmd. hat eine feine Stimme 1.2. von zierlichem Körperbau, zarter (1.3) Beschaffenheit: jmd. hat feine Glieder, Hände, eine feine Gestalt, H aut; ein feines (fein ­ geschnittenes) Profil 1.8. aus sehr kleinen Bestand­ teilen bestehend, nicht grob (1.3): feines Mehl: feiner Sand, Staub; der Kaffee ist f. gemahlen — 2.1. fähig, etw. genau wahrzunehmen: ein feines Gehör; eine feine Käse; ein feines Empfinden, Gespür, einen feinen Sinn für etw. haben; jmd. ist ein feiner Beobachter, besitzt ein feines Sprachgefühl 2.2. von Scharfsinn, Intelligenz zeugend: eine feine Beobachtung, Bemerkung, Unterscheidung, Diffe­ renzierung; ein feiner (feinsinniger) Humor; das war ein feiner (ausgeklügelter, listiger) Plan; etw. ist f. (schlau, listig) eingefädelt, ausgeklügelt, aus­ gedacht, geplant — 3 . geringfügig, kaum wahrnehm­ bar: einen feinen Unterschied feststellen; ein fei­ ner Luftzug, Schmerz; ein feines Lächeln, Schluch­ zen; eine feine Röte überzog ihr Gesicht — 4.1. von ausgezeichneter, verwöhnten Ansprüchen ge­ nügender Qualität, hochwertig: feines Gebäck, Obst; feine Weine, Speisen; feine Wäsche, Seife 4.2. moralische, menschliche Qualitäten aufweisend, kulti­ viert: sie ist ein feines Mädchen, hat sich in dieser Situation sehr f. benommen; er ist ein feiner (prächtiger, sehr anständiger) Mensch, K erl; das war nicht f. (anständig gehandelt) von dir; iron. du bist mir ja ein feiner (gar kein guter, ein unzu­ verlässiger) Freund! — 5. elegant, vornehm: eine feine Dame; er war ihr nicht f. genug; umg. sich f. machen (gute, festliche Kleidung anziehen) — 6 . Anerkennung verdienend, gut (1.1): das war eine
378 Feinansprache — feinsinnig feine Leistung; wie das Kind schon f. singen kann!; das hast du f. (genau, wie von dir erwartet) ge­ macht!; das ist aber f., wie f.! /Ausruf der Freude/ — 7. jadv./ umg. etw. f . (sehr) säuberlich ab­ schreiben -j- umg. jmd. ist f. heraus (ist bes. nach Uber- Windung einer Schwierigkeit in einer glücklichen Lage) Fein) -ansprache, die Mil. genaue Angaben ent­ haltende Meldung über einen Standort, ein Ziel, Objekt: die F. eines Flugzeugs; -arbeit, die /o. PL/: jetzt muß noch die F. (die ins einzelne gehende Arbeit) gemacht werden; -bäckerei, die Betrieb, in dem bes. Torten, guter Kuchen, feines Gebäck her- gestellt werden; -bearbeitimg, die Techn. Bearbei­ tung eines Werkstücks, durch die es eine optimale Form, Wirkung erhalten soll; -blech, dasJvorw. Sg .f dünnes Blech (1.1) feindjAdj.; in den Verbindungen/ veraltend geh. jmdm.. einer Sache f. (feindlich gesinnt,-entschieden abgeneigt) sein, bleiben; sie waren einander nicht f .; allen Vergnügungen f . sein Feind, der; -(e)s, -e 1.1. Person od. Gruppe von Menschen, die (auf Grund entgegengesetzter Inter­ essen) zu einer anderen Person od. Gruppe von Menschen in einem Verhältnis steht, das durch Haß, bösartige Absichten, aggressives Verhalten gekenn­ zeichnet ist: er ist sein größter, schlimmster, ärg­ ster, erbittertster, persönlicher F .; die M onopol­ bourgeoisie — ein F. der Arbeiterklasse; die beiden (Familien) waren Feinde (haßten sich); er hat viele, keine Feinde; sich jmdn. zum F., Feinde machen (durch sein Verhalten bewirken, daß jmd. einem gegenüber eine feindselige Haltung einnimmt); O dieses Tier hat viele Feinde (es gibt viele Tiere, die diesem Tier nachstellen, es fressen wollen) 1.2. jo. PL/ die Truppen, die Streitmacht des Staates, mit dem Krieg geführt wird, Gegner: den F. an­ greifen, besiegen, (in die Flucht) schlagen; der F. steht vor den Grenzen des Landes — 2. ein F. einer Sache, von etw. sein etw. prin zipiell ablehnen, verurteilen: er, sie ist ein F. des Alkohols, Karten­ spiels; ein F. des Militarismus, Fortschritts, von langen Räden, aller Schönfärberei Feind]bild, das Vorstellung vom Wesen des Feindes (1.2) und das daraus resultierende Urteil über ihn: (jmdm.) ein F. vermitteln Feindes veraltend| -hand /in der Verbindung/ in F. in der Gewalt des Feindes (1.2):. in F. sein; sich in F. befinden; -land, das /o. PI./ Gebiet des feind ­ lichen Staates Feindin, die; -nen /zu Feind 1.1/ feindlich /Adj./ 1. (persönliche) Feindschaft er­ ken n en lassend: eine feindliche Einstellung, H al­ tung, Atmosphäre; feindliche Absichten, Blicke, Worte, Gefühle; eine feindliche (bedrohliche) Um ­ welt; jmdm. f. gesinnt sein — 2. dem Feind (1.2) gehörend: die feindlichen Truppen, Stellungen; ein feindlicher (vom Feind 1.2 ausgehender) Angriff — 3. einer Sache f. (ablehn en d) gegenüberstehen Feindschaft, die ; -, - en Beziehung zwischen M en­ schen, die durch Haß, bösartige Absichten, aggres­ sives Verhalten gekennzeichnet ist: zwischen den beiden (Familien) besteht, herrscht (eine alte, offene) F .; mit jmdm. in (persönlicher) F. leben, liegen (mit jmdm. verfeindet sein); dazu fejnd- sehafÜieh /Ad]./: eine feindschaftliche Haltung feind/Feindj -selig /Adj./ eine feindliche Haltung, feindliche Absichten erkennen lassend: ein feind­ seliges Verhalten; ein feindseliger Blick; eine feind­ selige H altung; jmdn. f . anstarren; -Seligkeit, die 1.1. /o. PL/ feindselige Haltung: jmdm. mit offener F. gegenübertreten 1.2. /nur im PI./ Kampfhand­ lungen, kriegerische Auseinandersetzung: die Feind­ seligkeiten eröffnen Fein|einstelhmg, die Techn. sehr genaue, scharfe Einstellung eines Gerätes: die F. regulieren Feinfrost| -gemiise, das tiefgefrorenes Gemüse; -obst, das vgl. - gemüse fein/Fein| -fühlend /Adj./ Feingefühl besitzend: sie war sehr f. und verstand sofort den versteckten Vorwurf; -fühlig /Adj./ 1 .1. sensibel (1.1): ein fein­ fühliger Mensch 1.2 . feinsinnig: etw. f . charakteri­ sieren, mitteilen; -gefühl, das jo. Pl.j auf Ein ­ fühlungsvermögen beruhende Fähigkeit, etw., jmdn. gefühlsmäßig genau zu erfassen, sich angemessen, taktvoll zu verhalten: bei einer Sache (ein) großes F. zeigen, mit sehr viel F. vorgehen; jmd. besitzt musikalisches, stilistisches F .; -gehalt, der jo . PL/ fachspr. Gehalt an reinem Edelmetall in Legierun­ gen; -gemahlen/Adj.; nur attr.j fein (1.3) gemahlen: feingemahlener K affee; -gewicht, das /o. PL/ fachspr. Gewicht des Anteils an Edelmetall in einer Legierung; -glied(e)rig /Adj.; nicht adv./ von zartem Aussehen, W uchs: ein feingliedriges kleines Mäd­ chen; eine f eingliedrige Gestalt; feingliedrige Hände; -gold, das reines Gold: eine Unze F. Feinheit, die; -, -en 1./vorw. 8g ./1.1./zu fein 1.1/ Zustand des Feinseins 1.2. feine (1.2), zarte Be­ schaffenheit: die F. ihrer Haut, Hände — 2 . /vorw. Pl.j das in bestimmten Einzelheiten Bestehende, das nur durch Genauigkeit, Feingefühl zu Bewältigende, N u a n ce : stilistische Feinheiten; die Feinheiten der Sprache beherrschen, herausarbeiten; bestimmte Feinheiten der Formulierung, der Inszenierung nicht, sofort verstehen — 3. die auf Sorgfalt und Genauigkeit in der Form beruhende Schönheit von etw.: die F. der Schnitzerei, Handarbeit — 4 . fo. Pl.j umg. übertriebene vermeintliche Vornehmheit: vor lauter F. konnte sie kaum sprechen fe|n/Fein| -körnig/Adj.; nicht adv./1.1 . aus kleinen, feinen Körnern (3.1) bestehend: feinkörniger Sand 1.2. F otogr. ein feinkörniger (wenig lichtempfind­ licher, kontrastreicher) Film; -kostgesehäft, das Ge­ schäft, in dem hochwertige Lebensmittel, Genuß- mittel verkauft werden; -maschig /Adj.; nicht adv./ mit engen, kleinen Maschen: ein feinmaschiges Netz, Gewebe; feinmaschiger Draht; -mechanik, die /o. PL/ Teilgebiet der Technik, das sich mit der Herstellung von Geräten, Apparaturen, Maschinen hoher mechanischer Präzision befaßt; -mechaniker, der Facharbeiter auf dem Gebiet der Feinmechanik; -nervig /Adj./ sensibel (1.1): ein feinnerviger Künst­ ler; -schmecker, der; -s, - jmd., der einen aus­ geprägten Sinn für feine Speisen, Leckerbissen hat und ihren Geschmack beurteilen kann: diese Soße, dieses Gebäck, Rezept ist etwas für F .; er ist ein richtiger F. (ißt immer nur die besten Sachen)); O jmd. ist ein ästhetischer F .; -schnitt, der /vorw. Sg./ sehr fein geschnittener Pfeifentabak; -seife, die Seife für die Körperpflege; -sinnig /Adj./ geistvoll und von feinem Empfinden für etw. zeugend: eine feinsinnige Bemerkung, Antw ort; ein feinsinniger Schriftsteller, Dichter; etw. f . feststellen; dazu
Feinsinnigkeit — Fellache 379 - sinnigkeit, die; -en jvorw. 8g .j; -Wäsche, die /o. Pl.j Textilien, die beim Waschen besonders schonend behandelt werden; -Waschmittel, das bes. für das Waschen von Feimoäsche geeignetes Wasch­ mittel feist /Adj./ 1. jemot./ sehr dich und prall: ein feister Nacken, feistes Gesicht; feiste Hände, Finger; ein feister Mann — 2.1. süd dt. ein feister (fetter 1.1) Braten; feiste (fette 2.1) Erde 2.2. Jägerspr. ein feister (gut genährter) Hirsch feixen fsw. Vb.; hat/ salopp breit grinsen, Grimas­ sen schneidend lachen: unverschämt, über das ganze Gesicht f. Feld, das; -(e)s, -er 1. fo. Pl.j weites, unbebautes (II) Gelände: über freies F. laufen; auf offenem F. (unter freiem Himm el) schlafen, übernachten, zelten — 2. landwirtschaftlich bearbeitete größere Boden­ fläch e: die Felder, das F. bestellen, bebauen, düngen, pflügen; ein F. mit Weizen; auf dem F. arbeiten (Feldarbeit verrichten) ; das F. mähen, ab- ernten — 3. durch Markierung, Farbgebung sich abhebender, abgeteilter, meist rechteckiger Teil einer F läch e: die Felder des Schachbretts^ Briefmarken­ albums, Formulars — 4. fvorw. 8g ./ Sport 4.1. Spielfeld: den Ball über das F. hinaus werfen, schlagen, schießen; einen Fußballspieler vom F. weisen 4.2. geschlossene Gruppe von Sportlern bei einem Rennen, in einem Lauf: ein Fahrer, Läufer löste sich vom F. — 5. fo. PL/ veraltend im F. (an der Front) sein — 6 . jo. PL/ Tätigkeits-, WissensForschungsgebiet: sein spezielles, eigent­ liches F. ist die moderne Musik — 7. Phys. Raum (2), in dem jedem Punkt ein bestimmter Wert einer physikalischen Größe zugeordnet ist: ein elektri­ sches, elektromagnetisches, magnetisches F. -j- das F. behaupten (als Sieger dastehen, seine Stellung gegen andere behaupten); das F. räumen (die Stellung räumen, zurückweichen, sich absetzen); etw. gegen etw., jmdn. ins F. führen (etw. als Argument gegen etw., jmdn. anführen); jmdn. aus dem Felde schlagen (jmdn. besiegen, verdrängen); gegen jmdn., etw. zu Felde ziehen (jmdn., etw. bekämpfen, gegen jmdn., etw. kämpfen); das ist ein weites F. (ein schwer überschaubarer Bereich, ein vieldiskutiertes Thema) Feld/feld| -arbeit, die bes. sich auf den A nbau, die Pflege und das Ernten von Feldfrüchten beziehende Arbeit auf dem Feld: F. verrichten; die Feld­ arbeiten sind jetzt abgeschlossen; -arzt, der A rzt, der seinen Dienst an der Front ausübt; -bahn, die schnell verlegbare schmalspurige Gleisanlage ohne Unterbau, bes. in der Bauindustrie; -bau, der fo. Pl.f Ackerbau; -bastellung, die das Bestellen des Feldes; -bett, das /PL -en/ aus einem leicht zu­ sammenlegbaren, mit festem Stoff bespannten Metallgestell bestehende einfache Liege; -blume, die fvorw. Pl.j Blume, die in freier Natur, auf dem Feld (1) wachst; -flasche, die zur Ausrüstung eines Soldaten gehörendes flaches, einer Flasche ähnliches Gefäß aus Blech für Getränke; -frucht, die jvorw. PL/ jede auf dem Feld angebaute Kulturpflanze: Feldfrüchte anbauen, hacken, wässern; -küche, die fahrbare Einrichtung zum Kochen, die der un­ mittelbaren Versorgung der Soldaten an der Front mit warmen Speisen und Getränken dient; -lager, das Mil. zeitweilige Stationierung von Truppen in provisorischen Unterkünften an Orten, die für die Gefechtsausbildung geeignet sind; -linien, die fPl.f Phys. Linien, deren Tangenten in einem Punkt die Richtung der Feldstärke eines elektrischen od. magnetischen Feldes angeben; -marschmäßig /Adj.; nicht präd.j: eine feldmarschmäßige (dem Einsatz der Soldaten an der Front gemäße) Ausrüstung; die Kompanie ist f. (für den Einsatz an der Front ausgerüstet) angetreten; -maus, die graubraune Wühlmaus, die nur in offenem Gelände, nicht in Wäldern lebt; -rain, der Rain an einem Feld (2) Feldscher, der; -s, -e Mil. /noch DDR/ Angehöriger des mittleren medizinischen militärischen Personals Feld/feld| -Scheune, die leichtgebaute Scheune au f dem Feld (2); -spat, der /o. Pl.j zur Gruppe farb­ loser od. heller gesteinsbildender Silikate gehörendes Mineral; -stärke, die Phys. physikalische Größe, die die Einwirkung einer Kraft auf einen bestimmten Punkt des Feldes kennzeichnet; -Stecher, der; -s, - größeres Doppelfernrohr: den Raubvogel mit einem F. beobachten; -stein, der fvorw. PL/ auf dem Feld (1, 2) liegender, größerer, unbehauener Stein: der Sockel des Gebäudes, die Mole besteht aus Feld­ steinen; -überlegen /Adj./ B allspiele durch Über­ legenheit im Mittelfeld das Spiel bestimmend: die Mannschaft war während des ganzen Spiels f., verlor aber 0 : 1 ; dazu -Überlegenheit, die Feld-Wald-und-Wiesen-s /in Verbindung mit be­ stimmten Berufs- od. Sachbezeichnungen; weist auf die mangelnde Qualität und unspezifische A rt hin/ umg. spött. , z. B .: Feld-Wald-und-Wiesen-Dich­ ter Feldwebel, der; -s, - Angehöriger der Land-, Luft­ streitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Unterfeldwebels und dem des Oberfeldwebels liegt: umg. sie kommandiert wie ein F. F?ld| -weg, der Weg zwischen, an Feldern (2): ein schmaler, aufgeweichter F .; - zug, der 1. große, zeitlich begrenzte kriegerische Aktion : der F. Alex­ anders des Großen gegen die Perser — 2. groß­ angelegte Aktion gegen, für etw.: einen F. gegen die Jugendkriminalität, für größere Sparsamkeit beginnen, durchführen Felge, die; -, -n 1. Teil des Rades, auf dem der Reifen angebracht wird — 2. Turnen Umschwung am Reck aus dem Stütz mit ganzer Drehung um die Querachse wieder in den Stütz Felgenbremse, die Bremse an Fahrrädern, die seit­ lich auf die Felge einwirkt Fell, das; -(e)s, -e 1.das Haar auf der Haut, die behaarte Haut von Säugetieren: ein dichtes, braunes, weiches, seidiges, struppiges, zottiges F .; einem Hund das F. streicheln, kraulen; der Katze sträubte sich das F .; einem Hasen, Fuchs das F. abziehen; Felle gerben — 2. 1 in gegerbtem Z u ­ stand: eine Mütze aus weißem F.; als Besatz F. nehmen — 3. jo. PL/ scherzh. Haut des Menschen: sich die Sonne aufs F. brennen lassen + jmdm. sind alle Felle davon- , weggeschwommen (jmds. Hoffnungen sind zerronnen); umg. ein dickes F. haben (auf Kritik, Vorwürfe, Ärger nicht reagie­ ren); jmdm. das F. gerben (jmdn. tüchtig ver­ prügeln); jmdm. das F. über die Ohren ziehen (jmdn. bei einem Handel übervorteilen); salopp jmdm., jmdn. juckt das F. (jmd. wird übermütig und riskiert damit Prügel); jmds. F . versaufen (nach jmds. Begräbnis ausgiebig feiern) Fellache, der; -n, -n Angehöriger der seßhaften,
380 Fellmütze — Fensterreihe armen Landbevölkerung in den arabischen Ländern, bes. im Niltal Fell|mütze, die Mütze aus Fell (2) Fels, der; -en, -en 1. jo. PL; vorw. indekl.j Gestein (2): brüchiger, kantiger F .; bei Bohrungen auf F. stoßen — 2* geh. Felsen: wie ein F. (unbeirrbar) stand er inmitten seiner Feinde F els: / felsen/Felsen| Fels| -block, der /PL -blocke/ großer Felsbrocken: über Felsblöcke klettern; -brocken, der großes Stück Gestein (2) Felsen, der; -s, - größere, in die Höhe ragende (kantige) Gesteinsmasse: steile, schroffe, nackte, scharfgezackte F .; auf einen F. klettern feisen/Felsen (mit « auch Fels|)| -fest jAdj.j durch nichts ins Wanken zu bringen, sehr fest: der felsen­ festen Überzeugung, Meinung sein, daß . . . ; f . an etw. glauben; -gebirge, das felsiges Gebirge; -gipfcl, der Gipfel eines Felsens; *-grotte, die Grotte; «-höhle, die Höhle in einem Felsen; -keller, der in einem Felsen befindlicher Keller, kühler Baum (zur Lagerung bes. von Getränken und Eis); -kette, die mehrere miteinander verbundene Felsgipfel; *-klippe, die Klippe (1); -küste, die felsige Küste; *-riff, das eine Beihe von Felsenklippen; «-rücken, der ge­ wölbter oberer Teil eines Felsmassivs; «-Schlucht, d ie ; «-spitze, die Fels| -gestein, das Gestein (2): bröckelndes F . ; -gipfel, der felsiger G ipfel felsig jAdj.j 1.1. Felsblöcke aufweisend: ein felsiger Weg, felsiges Bergland, Gebiet 1.2 . aus Fels (1) bestehend: ein felsiger Gipfel Fels| -massiv, das; -spalt, der Spalt in einem Felsen; -spalte, die vgl. - spalt; -wand, die Seiten- fläche eines aufragenden Felsmassivs; -zacke, die Zacke eines Felsens Feme, die; -, - n 1. im Mittelalter fungierendes (königliches) Sondergericht, das sich besonders mit solchen Straftaten befaßte, die mit der Todesstrafe geahndet wurden — 2 . geheime, illegale gerichts­ ähnliche VerSammlung reaktionärer, bes. rechts­ radikaler militaristischer Verbände, die über die E r­ mordung politischer Gegner od. unliebsamer eigener Mitglieder entscheidet jbes. in der Zeit der Weimarer Bepublikj Feme| -gericht, das Feme; -mord, der Mord durch die Feme (2) feminin, feminin /Adj.f 1.1 . weiblich (2.1): feminine Körperfunktionen 1.2 . das typisch Weibliche zur Geltung kommen lassend, dem Weiblichen ent­ sprechend : eine feminine Mode, Schnittform, Linie 1.3. jvon einer männlichen Personj die für eine Frau charakteristischen Eigenschaften, weichen Züge habend, weibisch: sein feminines Gebaren, Aus­ sehen — 2. /feminin/ Gramm, das Substantiv ,Lampe4 ist f., femininen Geschlechts (ist ein im Nominativ Singular mit dem Artikel die verbundenes Substantiv) Femininum, au ch Femininum, das; -s, Feminina Gramm. Substantiv femininen Geschlechts: das Substantiv ,Lampe4ist ein F. Feministin, d ie; -, -nen Frau, die in der bürgerl. Gesellschaft für die Verwirklichung der Bechte der Frau in Ehe, Familie, Gesellschaft durch den Abbau der patriarchalischen Ordnung öffentlich eintritt Fenchel, der; -s, jo. Pl.j 1. zu den Doldengewächsen gehörende gelbblühende, würzig riechende Gewürz- und Heilpflanze mit feingeteilten Blättern und äthe­ rische Öle enthaltenden 9Früchten — 2. Gewürz, Extrakt aus 1 Fenchel| -öl, das jo. Pl.j aus den Früchten von Fenchel gewonnenes ö l; -sirup, der jo. Pl.j mit Fenchelöl hergestelltes hustenlinderndes A rznei­ mittel; -tee, der jo. Pl.j 1. aus den Früchten von Fenchel hergestellter Tee als Mittel gegen Ver­ dauungsstörungen und Husten — 2. durch Auf- brühen von 1 hergestelltes Getränk Fender, der; -s, - Seemannsspr. kugel- od. zylinderförmiges Polster, das die Bordwand und die Kaimauer beim Anlegen vor Beschädigung schützen soll Fenn, das; -(e)s, -e norddt. sumpfiges, mooriges Gelände Fenster, das; -s, - 1.1. an einer meist rechteckigen Öffnung in einer meist vertikalen Fläche (bes. an Gebäuden, Fahrzeugen) angebrachtes Bauteil mit einem od. mehreren beweglich in den Fensterrahmen eingehängten Teilen mit (gerahmten) Glasscheiben zum öffnen und Schließen dieser Öffnung, die dazu dienen, Licht (und Luft) in einen geschlossenen Baum dringen zu lassen: ein sauberes, schmutziges F.; angelaufene, beschlagene F. (Fensterscheiben); das F. öffnen, schließen, auf-, zumachen; (die) F. putzen; ein F. (einen, die Fensterflügel) aus-, ein­ hängen; das F. des Autos herunterkurbeln; die F. stehen offen 1.2 . Öffnung mit 1.1: ein hohes, breites, vergittertes F.; aus dem F. sehen; zum F. hinausschauen; das F. geht zur Straße, auf den Hof hinaus (man sieht durch das Fenster auf die Straße, den H of); 0 >ein Briefumschlag mit F. (mit einer durchsichtigen, rechteckigen Fläche) — 2. Schaufenster: das F. dekorieren + umg. jmd. ist weg vom F. (ist nicht mehr ge­ fragt); — das / Geld aus dem F. werfen, zum F. hinauswerfen Fenster|-bank, die /PL -bänke/ Fensterbrett; -brett, das Platte bes. aus Stein od. Holz, die am unteren Ende eines Fensters innen od. außen waagerecht angebracht ist: auf das F. Blumentöpfe stellen; -brüstung, die Teil der Wand zwischen Fußboden und der unteren Begrenzung des Fensters; -fliigel, der Flügel eines Fensters; -front, die viele (und große) Fenster aufweisende Hausfront; -glas, das jo. Pl.j planes Glas, bes. zum Verglasen von Fenster­ rahmen: ihre Brille hat nur F.; -griff, der G riff zum Öffnen, Schließen des Fensters; -kreuz, das sich kreuzende Balken, die ein Fenster in vier Beclfit- ecke teilen; -laden, der türähnliche, hölzerne Klappe an der Außenwand von Fenstern: die Fensterläden schließen; -leder, das weicher, dünner lederner Lappen zum Fensterputzen fensterin jsw. Vb.; hat/ süddt. österr. nachts (über eine Leiter) (s)ein Mädchen durchs Fenster, (auf einer Leiter) am Fenster besuchen fenster/Fenster| -los jA dj.; nicht adv.j kein(e) Fenster habend: eine fensterlose Kammer, Küche, Halle; -Öffnung, die Fenster (1.2); -platz, der Sitz­ platz am Fenster, bes. in einem öffentlichen Ver­ kehrsmittel; -putzer, der jmd., der beruflich Fenster putzt; -rahmen, der 1.in die Öffnung der Wand ein­ gesetzter Böhmen, an dem ein od. mehrere Fenster­ flügel beweglich angebracht sind — 2. Böhmen für Glasscheibe(n) des Fensters; -reihe, die die an den Fenstern eines Baumes, bes. eines Klassenzimmers,
Fensterscheibe — fernhalten 381 gelegene Reihe von Sitzplätzen; -scheibe, die Glas­ scheibe des Fensters: eine zerbrochene F.; die F. einschlagen; eine (neue) F. einsetzen; -stock, der /PL -stocke/ süddt. österr.Fensterrahmen; -stürz, der Bauw. Sturz (II); -wand, die Wand eines Raumes mit den Fenstern, dem Fenster Ferien, die /PI./ [..Tan] 1.1. turnusmäßig wieder­ kehrende, längere Zeitspanne, in der in bestimmten Institutionen, bes. Schulen, Universitäten, Theatern, der (normale) Betrieb ruht: die Blinder haben F .; jetzt sind die ^ großen F .; im Sommer machen die Theater F .; in den F. verreisen 1.2. Urlaub (1.1): das waren schöne, erlebnisreiche F .; seine F. an der See verbringen; in die F. (an den Ferien­ ort) fahren; <£> F. vom Ich (das Gelöstsein von den Pflichten des Alltags) Ferien| -dienst, der Einrichtung (an Betrieben) in der DDR, die den Werktätigen einen Ferien-, Urlaubsplatz vermittelt; -dorf, das als Erholungsort gestalteter Komplex von Ferienheimen; -erlebnis, das; -gast, der jmd., der irgendwo als Gast seine Ferien verbringt; -gestaltung, die bewußte (organi­ sierte) Gestaltung der Ferien für Schulkinder; -heim, das Heim (2) für Feriengäste; -helfer, der jugendli­ cher Helfer bei der Feriengestaltung in der D D R; dazu -helferin, die; -lager, das jPl. - lager/ Zeltlager, Ferienheim, in dem Kinder einen Teil ihrer Ferien verbringen; -ort, der /PI. - e/ Ort, an dem jmd. seine Ferien (1.2) verbringt: sich die Zeitung an den F. nachschicken lassen; -paradies, das /emot./ idealer Ferienort: N ist ein F. für Kinder; -platz, der (durch eine offizielle Stelle vermittelte) Unterbringung an einem Ferienort: jmdm. einen F. anbieten, geben; einen schönen F. bekommen, haben; -reise, die Reise in den Ferien, Urlaubsreise: eine F. an die Ostsee, durch Ungarn; -Scheck, der vom F reien Deutschen Gewerkschaftsbund ausgestellter, seinen Mitgliedern vorbehaltener Berechtigungsschein für einen im Preis ermäßigten Urlaubsplatz; -spiele, die /PL/ Veranstaltungen, an denen die während der Ferien am Heimatort gebliebenen Schulkinder teilnehmen können : an den Ferienspielen teil­ nehmen; -tag, der Tag in den Ferien: heute ist der letzte F., morgen beginnt die Schule; frohe Feiien- tage an der Ostsee verleben; -zeit, die Ferkel, das; -s, - 1. junges Schwein (1.2) von der Geburt bis zum Entwöhnen vom Muttertier: ein rosiges F.; die F. quieken — 2. umg. femot.f un­ sauberer od. sich unanständig benehmender M ensch: er ist ein F.; auch Schimpfw. du F. hast ge­ kleckert, hast dir nicht die Ohren gewaschen!; behalt deine Zoten für dich, du F .! Ferkelei, die; -en umg. obszönes Reden, Handeln: laß deine (ewigen), die Ferkeleien! ferkeln /sw. Vb.; hat/ 1. die Sau hat geferkelt (Ferkel geworfen) — 2. umg. sich durch Unacht­ samkeit beschmutzen od. sich unanständig benehmen: wer hat hier geferkelt? Fermate, die; -, - n Mus. Zeichen über einer Note od. einer Pause, die dadurch über ihren Zeitwert hinaus auf eine nicht genau festgelegte Dauer ver­ längert wird Ferment, das; -(e)s, -e Enzym : ein F. der Bauch­ speicheldrüse Hern fAdj.; / auch ferner/ 1. von einem Bezugs­ punkt räumlich weit entfernt: ferne Länder, Sterne, Welten; f. am Himmel, Horizont tauchte ein Flugzeug auf; f. von uns, von hier; von f., ferne (aus der Ferne) konnte man Stimmen hören; von f., ferne (aus einiger Entfernung) etw. betrachten, beobachten, miterleben; <> sie waren sich f. (geistig, gefühlsmäßig fremd) — 2. von der Gegen­ wart weit weg in der Vergangenheit od. Zukunft liegend: in ferner Vergangenheit, Zukunft, Zeit; eine Geschichte, Erinnerung aus fernen (längst vergangenen) Tagen; davon wird man noch in fernen (weit in der Zukunft liegenden) Tagen sprechen; die Zeit ist noch nicht f. (es ist noch nicht lange her), da ... , als ...'; der Tag ist hoffent­ lich nicht mehr (allzu) f. (der Tag wird hoffentlich bald kommen), an dem ... -f- von /< nah und f. 2fern /Präp. mit Dat.f weit entfernt von: f. der Heimat, allem Trubel, der Großstadt fern/Fern| -ab, :ab /Adv.f geh. weit entfernt: f. von jeder menschlichen Behausung; -amt, das Dienststelle der Post, die Fernsprechverbindungen über Fernleitungen herstellt; -bahnkof, der Bahn­ hof für den Fernverkehr; -bedienen /Vb.; vorw. im Inf. u . Part. Prät.f einen Apparat, eine technische Anlage von einem entfernten Standort aus bedienen: eine Anlage f.; .das Gerät wird fernbedient; dazu -bediemmg, die; -bleiben /Vb./ einer Sache f. (gegen die Gewohnheit od. Erwartung) an etw. nicht teil­ nehmen, bei etw. fehlen: er blieb der Arbeit fern, ist dem Unterricht ferngeblieben; -blick, der gute Sicht bis in die Ferne: vom Turm, Berg hat man einen herrlichen F. Ferne, die; -, -n /vorw. Sg .; PI. geh./ 1. zu einem Bezugspunkt bestehende große räumliche Entfernung: in die F. blicken, schauen; etw., jmdn. aus der F. beobachten, betrachten; in nicht weiter F. (nicht sehr weit entfernt) erkennt man die Berge; das Geräusch kam aus weiter F., aus der F. (von sehr weit her); in der F. (irgendwo weit entfernt) rauschte das Meer — 2. große zeitliche Entfernung: die Verwirklichung des Vorhabens liegt (noch) in weiter F. (in sehr weiter Zukunft); das liegt (noch weit) in der F. (bis dahin ist noch sehr viel Zeit); das Ereignis liegt schon in weiter F. (in weit zurück­ liegender Vergangenheit), ist schon in graue, nebel­ hafte F. gerückt ferner /Adj.; / auch Hern/ 1.1, /nur attr./ in der Zukunft, zukünftig: sein ferneres Verbleiben an diesem Platz ist fraglich; jeder fernere Versuch ist zwecklos 1.2 . /adv./ geh. dieses Amt wird er auch f. (so wie jetzt, so auch in Zukunft) bekleiden — 2. jauch in konjunktionaler Verwendung; neben­ ordnend; fügt Satzteile, Satzglieder an; betont das Zusätzliche/ außerdem : er bereiste den Vorderen Orient, f. Indien und China fernerhin /Adv./ 1 . ferner (1.2): das wird man auch f. im Auge behalten — 2. ferner (2); das hatte f. zur Folge, daß ... Fern/fern| -fahrer, der Fernlastfahrer; -fahrt, die Fahrt, Gütertransport mit einem Lastwagen, - zug über eine große Entfernung; -gas, das jo. PL/ Gas, das über Fernleitungen befördert wird; -gasleitung, die; -gespräch, das Telefongespräch über eine Fern­ leitung: ein dringendes (aus Dringlichkeit bevorzugt handvermitteltes) F.; -glas, das /PI. -glaser/ kleines Doppelfernrohr; -halten /Vb./ 1.1. etw., jmdn. von jmdm., etw. f . etw., jmdn. an jmdn., etw. nicht heranlassen: schlechte Einflüsse, den Kranken von
382 fernheizen — fertig den Kindern f. 1.2 . sich (von etw., jmdm.) f. (sich so verhalten, daß man nicht mit etw., jmdm. in Berührung kommt, etw., jmdn. meiden); -heizen jVb.; vorw. im Inf. u . Part. Prät./ Gebäude, ein Wohngebiet durch Fernheizung mit Wärme ver­ sorgen: die Wohnungen werden jetzt ferngeheizt; -heizung, die das Beheizen von Gebäuden eines Wohngebiets von einem zentralen Heizwerk aus durch Fernleitungen (1): Neubauwohnungen mit F .; -her, ;her /Adv./ geh. aus der Ferne: wir hörten von f. den Donner grollen; -laster, der umg. Fern­ lastwagen, Fernlastzug; -lastfahrer, der Fahrer eines Fernlastwagens, Fernlastzuges; -lastwagen, der L K W für Ferntransporte; -lastzug, der Fern­ lastwagen mit Anhängern); -leihe, die; -, -n Aus­ leihe von Büchern von auswärtigen Bibliotheken, Verleih von Büchern an auswärtige Bibliotheken: ein Buch über F. bestellen; -leitung, die 1. Leitung zur Versorgung mit Energie od. Wasser über größere Entfernungen — 2. Telefonleitung, die verschiedene Ortsnetze verbindet; -lenken /Vb.; vorw. im I n f. u . Part. Prät./ ein (Luftfahrzeug, Geschoß elektronisch von einem entfernten Standort aus lenken: fern­ gelenkte Flugzeuge, Raketen; dazu -lenkung, die; -licht, das jo. PI ./ nicht abgeblendetes, weitreichendes Scheinwerferlicht der Kraftfahrzeuge; -liegen IVb.f 1.1 . /vorw. verneintf abwegig sein, nicht in Betracht kommen: der Gedanke lag gar nicht fern 1.2. etw. liegt jmdm. fern: es liegt mir fern, das zu be­ haupten (ich will das nicht unbedingt behaupten) Fernmelde| -amt, das für den Fernsprech- und Telegrafenverkehr zuständige Dienststelle der Post; -gebühr, die fvorw. P I ./ Betrag, der für den Betrieb eines Fernsprechers zu entrichten ist; -technik, die jo. PI ./ Teilgebiet der Elektrotechnik, das sich mit den Anlagen des Fernmeldewesens beschäftigt; -wesen, das /o. PI./ alle Einrichtungen und M aß ­ nahmen, die die telefonische, telegrafische od. über Funk erfolgende Nachrichtenübermittlung betreffen fern/Fern| -mündlich /Adj./ telefonisch : etw. f . mit- teilen; -ost /in den Verbindungen/ in, aus F. (im Fernen, aus dem Fernen Osten); dazu -östlich/Adj.; nur attr.\; -rohr, das großes rohrförmiges optisches Gerät (auf einem Stativ), das in der Ferne befind­ liche Gegenstände vergrößert und näher erscheinen läßt; -ruf, der Telefonnummer: Sie erreichen uns über F. 248.28126; -schreiben, das durch den T ele­ grafen übermittelte Nachricht; -Schreiber, der Tele­ graf; -schuß, der /PI. -schüsse/ Ballspiele Schuß aus größerer Entfernung auf das gegnerische Tor Fernsehl -ansagerin, die weibliche Person, die im Fernsehen (1) die Sendungen ansagt; -antenne, die Antenne für den Fernsehempfang; -apparat, der Fernsehgerät; -empfang, der Empfang von Fernseh­ sendungen fern/Fern| -sehen jVb./ sich Fernsehsendungen, eine Fernsehsendung ansehen: wir haben gestern abend ferngesehen; er kam, um bei uns fernzu­ sehen; -sehen, das; -s, /o. PI./ 1. drahtlose Über­ tragung bewegter od. unbewegter Bilder mit dazu­ gehörigem T on : was gibt es, kommt heute im F. ?; das Konzert wird im F. übertragen — 2 . Institu­ tion fü r 1: eine Sendung des Fernsehens; etw. wird vom F. übertragen; er arbeitet beim F .; -Seher, der umg. Fernsehgerät Fernsehl -film, der eigens für das Fernsehen produ­ zierter Spielfilm ; -funk, der /o. PL/ das Fernsehen (2); -gerät, das Gerät für den Empfang von Fern­ sehsendungen; -interview, das Interview im Fern­ sehen; -kamera, die Aufnahmegerät für das Fern­ sehen; -programm, das; -reportage, die Reportage im Fernsehen; -Sender, der Sender, der Fernseh­ sendungen ausstrahlt; -Sendung, die Sendung im Fernsehen; -spiel, das vgl. - f i lm; -Station, die vgl. - sender; -teilnehmer, der registrierter Besitzer eines Fernsehgerätes; -türm, der hoher Turm für die Aus­ strahlung von Fernsehsendungen; -Übertragung, die Übertragung einer Veranstaltung im Fernsehen; - Zuschauer, der jmd., der sich eine Fernsehsendung ansieht Fernsicht, die (m eteorologisch bedingte) gute Sicht bis in die Ferne: eine gute F. am Meer haben Fernsprech|-amt, das Dienststelle der Post, die für den gesamten Fernsprechverkehr verantwortlich ist; -anschluß, der Anschluß an das Fernsprechnetz; -buch, das Telefonbuch Fern [Sprecher, der /im o ffiziellen Sprachgebrauch/ Telefon (1): ein öffentlicher F. Fernsprech|-netz, das Netz von Telefonleitungen, Telefonverbindungen für den Fernsprechverkehr; - teilnehmer, der registrierter Besitzer eines Fern ­ sprechanschlusses; -Verbindung, die telefonische Verbindung; -verkehr, der (die gesamte) Kommuni­ kation über Telefon fern/Fern| -stehen /Vb./ einer Sache, jmdm. f . oh ne engere Beziehung zu etw., jmdm. sein: einem Plan, Vorhaben f.; er steht, mir fern (ist mir innerlich fremd); -steuern /Vb.; vorw. im Inf. u . Part. Prät./ bes. eine technische Anlage von einem entfernten Standort aus elektronisch steuern: eine fern­ gesteuerte Anlage; dazu -Steuerung, die; -Studium, das /o. PI./ ohne Unterbrechung der beruflichen Tätigkeit absolviertes Studium (1); -transport, der Transport über große Entfernungen; -verkehr, der Personen-, Güterverkehr über große Entfernungen; -Verkehrsstraße, die über große Entfernungen führende, Ortschaften verbindende Straße mit Vor­ fahrtsrecht; -weh, das starke Sehnsucht nach der Ferne; -ziel, das Ziel, dessen Erreichung erst in fernerer Zukunft möglich, vorgesehen ist: ein poli­ tisches, wirtschaftliches F .; - zug, der Zug für den Fernverkehr Ferse, die; -, -n 1. hinterster Teil des Fußes, Hacke(n): sich die Fersen wund laufen; jmdn. aus Versehen in die F. treten — 2. Teil des Strumpfes, Schuhs, der 1 bedeckt + um g. jmdm. (dicht) auf den Fersen sein, sitzen (jmdm. dichtauf folgen und ihn verfolgen); jmdm. auf den Fersen bleiben (nicht davon ablassen, jmdm. dichtauf zu folgen und ihn verfolgen); sich an jmds. Fersen heften (dabeisein, jmdm. hartnäckig zu folgen und ihn verfolgen) Fersen| -geld + umg. seherzh. F . geben (fliehen, sich davonmachen); -teil, das Teil des Schuhwerks, das die Ferse umschließt fertig /Adj./ 1. /vorw. präd./ vollständig vorbereitet und für etw. bereit: ich bin f., wir können losgehen; der Zug ist f. zur Abfahrt; Sport auf die Plätze, f., los! /Startkommando/ — 2 .1 . fertiggestellt, a b ­ geschlossen: ein fertiges Manuskript; das Mittag­ essen, der Neubau ist jetzt f.; etw. f. haben: die Schulaufgaben f. haben; den Aufsatz f. (zu Ende) schreiben 2.2 . mit etw. f . sein, werden etw. ab­ geschlossen, erledigt haben, etw. abschließen: mit
Fertigbau — fest 383 dieser Arbeit, mit dem Essen, Schreiben bin ich (gleich) f.; wirst du damit heute noch f.? — 8. fvorw. präd.f umg. völlig erschöpft, am Ende seiner körperlichen, geistigen K räfte: jmd. ist nach den Strapazen, Auseinandersetzungen, durch die Hitze (vollkommen) f.; mit den Nerven f. sein + mit jmdm. f. sein (mit jmdm. nichts mehr zu tun haben wollen); mit jmdm. f. werden (sich bei jmdm. als der Stärkere durchsetzen); mit etw. f. werden (mit etw. nach Überwindung von Schwierigkeiten und mit Mühe zurechtkommen); — fix und f. sein; ... und f. ist die / Laube Fertig/fertig| -bau, der jP L -ten/ 1. fo. P l.f einen Block in F. (in Fertigbauweise) errichten — 2. in Fertigbauweise errichtetes Gebäude: dieFertigbauten im neuen Wohnviertel; -bauen fVb./ etw. zu Ende bauen; -bauweise, die fo. Pl.f Bauweise, bei der die Bauteile vorgefertigt sind und an der Baustelle nur montiert werden; -bringen fVb.f umg. 1 .1. etw. zu­ stande bringen, schaffen : sie hat es fertiggebracht, hier Ordnung zu schaffen 1.2. zu etw. fähig (2.2) se in : ich bringe es nicht fertig, ihr das zu sagen; so was bringst nur du fertig (etw. so Unsinniges, Gewagtes ist nur dir zuzutrauen) — 2 . etw. zum Abschluß bringen, beenden: er hat die (Prüfungs)- arbeit noch rechtzeitig fertiggebracht fertigen jsw. Vb.; hat/ etw. durch handwerkliche Arbeit od. industriemäßig (in Serien) herstellen, an­ fertigen: industriell, von Hand, mit der Hand, maschinell gefertigte W aren; das Gerät wird am Fließband gefertigt Fertig] -erzeugnis, das Fertigprodukt; -gericht, das als Fertigprodukt vom Handel angebotenes Gericht, das vor dem Essen nur gewärmt zu werden braucht; -haus, das in Fertigbauweise errichtetes Haus Fertigkeit, d ie; -, -en 1.1 . die durch Übung erworbene Geschicklichkeit in einer bestimmten Tätigkeit, Routine: jmd. hat, besitzt eine große F. imKnüpfen von Wandbehängen, im Maschinenähen, (schnel­ len) Zeichnen 1.2. /nur im Pl.f Fähigkeiten, etw. geschickt auszuführen: jmds. manuelle, künstle­ rische, handwerkliche Fertigkeiten entwickeln, fördern fertig/Fertig| -kriegen fVb.f umg. etw. fertig­ bringen; -machen fVb.f 1. sich, jmdn., etw. zurecht­ m achen: sich zum Schlafen, die Kinder für den Ausflug f . ; das Reisegepäck, Mittagessen f. — 2. etw. zum Abschluß bringen, beenden: die Arbeit, den Aufsatz noch heute f. — 3.1. umg. die viele Arbeit, der ewige Ärger hat mich ganz fertig- gemacht (erschöpft, 3) 3.2. umg. jmdn. scharf zu­ rechtweisen, kritisieren: jmdn. in einer Rezension f. 3.3. salopp jmdn. zusammenschlagen, umbringen; -produkt, das zum Verbrauch fertiges Produkt; -stel­ len fVb.f etw. f . die Herstellung von etw. abschlies- sen : einen Wohnblock, ein Manuskript f.; dazu -Stellung, die; -teil, das vorgefertigtes Bauteil: ein W ohnblock aus Fertigteilen Fertigung, die; -, -en (industriemäßige, serien­ mäßige) Produktion, Herstellung von etw.: die F. von Ersatzteilen, W ohnungseinheiten, Bauteilen, Motorrädern, Kinderanoraks; ein neuer Bagger geht in die F. (seine serienmäßige Herstellung läuft an) Fertigungs Produktions-1 -ablauf, der; -kosten, die /Pl.f: die F. senken; -methode, die; -prozeß, der; -verfahren, das Fes, der; -/ -es, -/ -e steife, randlose Kopfbedeckung in Form eines Kegelstumpfes, die bes. in arabischen Ländern und in Nordafrika getragen wurde, wird fesch, österr. fesch [fe:J] fAdj.f 1. umg. hübsch und flott: ein fesches Mädel, ein fescher Kerl, eine fesche Wienerin; das Kleid sieht f. (schick) aus — 2. österr. nett, freundlich: sei f. und hilf mir Fessel, die; -, -nI.Kette,Stricko.ä., mitdemman jmdn., jmds. Arme od. Beine festbinden kann: jmdm . Fesseln anlegen, die Fesseln abnehmen; die Fesseln sprengen, abwerfen; O etw., eine Pflicht als F. empfinden — H .l .l . Teil des Fußes der Huftiere oberhalb der Zehen 1.2. Teil des menschlichen Beines zwischen Wade und Fuß­ gelenk: sie hat schlanke Fesseln Fessel| -ballon, der Ballon, der an einem am Erd­ boden befestigten Drahtseil aufgelassen wird und sich daher nicht fortbewegen kann; -gelenk, das Gelenk der Huftiere zwischen erstem Zehenglied und Mittel- fuß fesselnjsw. Vb.; h at/1. jmdn., jmds. Hände, Füße f. jmdm., an jmds. Händen, Füßen Fesseln an­ legen: jmdn. (an Händen und Füßen, mit Hand­ schellen) f.; seine Hände waren gefesselt; jmdn. gefesselt abführen; O jmd. ist durch seine Krank­ heit ans Bett, an den Rollstuhl gefesselt; er fühlte sich an sie gefesselt — 2 . jmdn. f . sehr stark jmds. Interesse auf sich ziehen: die Diskussion, der Roman, diese Frau fesselt ihn; ein fesselnder (interessanter, packender) Unterricht, Roman, Er­ zähler; eine fesselnd geschriebene N ovelle; dazu Fesselung, Feßlung, d ie; -, -en fest fAdj.f 1. der materiellen Struktur nach von kompakter Beschaffenheit, seine gegebene äußere Form beibehaltend und zugleich formbar: feste Nah­ rung; ein fester Brennstoff; Eis ist Wasser in fester F orm ; festes Material; ein fester Körper — 2. einer (Kraft)einwirkung (von außen) Wider­ stand bietend: ein festes (dauerhaftes) Gewebe, Seil, Netz; ein fester Faden; das feste (nicht weiche) Fleisch des Apfels; feste (stramme) Gliedmaßen, Muskeln; O eine feste (stabile 1.2) Gesundheit; ein fester (tiefer) Schlaf — 3 .1 . nicht ohne weiteres zu lösen (1.1 .1, 1.2 .1): ein fester Verband; eine feste Verschnürung, Umklammerung; der Zahn, Nagel ist noch f.; etw. f . anbinden, verschließen; ein fester (kraftvoller) Händedruck; die Schraube f. anziehen 3.2. keinen Zwischen-, Hohlraum auf­ weisend, entstehen lassend: ein festes Knäuel; etw. f. (straff) aufwickeln — 4 .1 . eine selbstsichere H al­ tung, Entschlossenheit zum Ausdruck bringend: ein fester Blick, Gang, Charakter; er sprach mit fester Stimme; wer da nicht f. (wer da labil, leicht beein­ flußbar) ist, kann schnell unter schlechten Einfluß geraten; auf etw. f . (mit allem Nachdruck) be­ stehen 4.2 . Inicht präd.f unerschütterlich, unbeirr­ bar: das feste Gefühl, die feste Hoffnung, Meinung haben, daß ...; den festen Willen haben, etw. zu tun; von etw. f . überzeugt sein, an etw. f. glauben; f. Zusammenhalten; f. zu jmdm. stehen 4.3 . end­ gültig, definitiv, verbindlich: etw. f . versprechen, Zusagen, bestellen; feste Regeln, Plane, Termine; ein festes (festgelegtes und kontinuierlich gezahltes) Gehalt, Einkommen; monatlich einen festen Be­ trag zahlen; feste (nicht Schwankungen unter­ worfene) Preise — 5. ständig, nicht wechselnd: einen festen W ohnsitz, Beruf, feste Gewohnheiten haben;
384 Fest — festmaehen ein fester Brauch; etw. ist eine feste Einrichtung, ein fester Bestandteil der Kulturpolitik; er hat eine feste Freundin, ein festes Verhältnis + festen /* Fuß fassen; in festen Händen sein; f. im Sattel sitzen; etw. / steif und f. be­ haupten Fest, das; -es, -e 1.1. aus freudigem Anlaß od. zum Zweck des Sichvergnügens stattfindende (größere) gesellschaftliche Veranstaltung, meist mit M usik, Tanz, Essen und Trinken: ein schönes, großes, fröhliches, lustiges, großartiges F .; ein F. veran­ stalten, feiern, geben; auf ein F. gehen; auf dem F. tanzen, sich amüsieren; das F. findet in einem großen Saal, in kleinem Kreise statt 1.2. fest­ gelegter, jährlich wiederkehrender kirchlicher Feier­ tag, Festtag: Weihnachten ist ein F. des Friedens; das F. ffü r Weihnachtsfest, Osterfest, Pfingst­ fest/: zum F. einkaufen; frohes F .! / Wunsch- formelf Fest/fest| -akt, der festlicher A k t (1.2); -ansprache, die Ansprache aus einem festlichen A nlaß; -bannen jVb.f geh. jmdn., etw. wie mit einem Bann fest- halten: er blieb (wie) festgebannt vor dem Ab­ grund stehen; -beißen, sich fV b .f sich an, in einer Sache f. sich in etw. verbeißen: der Hund biß sich an ihm fest; <> sich an einem Problem f. (von einem Problem nicht mehr loskommen); -beleuch- tung, die jo. Pl.f festliche Beleuchtung; -binden fVb.f etw., jmdn. fest anbinden: den Hund, die Leine am Baum, den Kahn am Ufer f.; -bleiben jVb.j nicht nachgeben (2); -brennstoff, der fester Brennstoff festefAdv.f ostmitteldt. berl. salopp; f.(tüchtig 3) arbeiten, mitmachen; immer f. (weiter so)! Fest/fest| -empfang, der festlicher Em pfang (2); -essen, das festliches Essen; O umg., oft spött. etw. ist jmdm. ein F. etw. ist jmdm. ein Anlaß zu einem Vergnügen besonderer A rt: es wird mir ein F. sein, ihm diesen Fehler nachzuweisen; -fahren, sich jVb.; hat/; das Auto hat sich fest­ gefahren (ist steckengeblieben); der Wagen ist fest­ gefahren; O die Verhandlungen haben sich, sind festgefahren (kommen nicht voran); -fressen, sich / Vb .f: der Kolben des Motors hat sich festgefressen (ist blockiert 4); O ein Gedanke, eine Ansicht hat sich (in, bei) jmdm. festgefressen (festgesetzt); -gelage, das Gelage aus Ardaß eines Festes; -ge- wurzelt /Adj.f + wie f. (regungslos) stehen- (bleiben); -gottesdienst, der festlich gestalteter Gottesdienst; -haken, sich /Vb./: sich (in etw.) f. (an etw. hängenbleiben 1.1); O ein Gedanke hat sich in, bei jmdm. festgehakt (festgesetzt); -halten jVb.l 1.1. jmdn., etw. (mit den Händen) gefaßt haben und nicht loslassen: jmdn. (am Ärmel) f., etw. mit den Zähnen f. 1.2. jmdn. daran hindern, sich wegzubegeben: er wurde an der Grenze festgehalten; die Tagung wird mich noch einige Tage hier f. 1.3 . umg. sein Geld f. (nicht ausgeben) — 2. sich (an etw., jmdm.) f. etw., jmdn. fest anfassen, um Halt zu haben: sich (in der Dunkelheit, um nicht zu fallen) am Geländer, an jmds. Arm f. — 3. an etw., jmdm. f. von etw., jmdm. nicht lassen: an einem Vorsatz, einer Gewohnheit f,; an einem Freund f. — 4. etw., irgendwie, irgendwo f. (in eine schriftliche Form bringen): Forschungsergeb­ nisse in einem Buch, Beschlüsse in einem P roto­ koll f.; eine Diskussion in Stichworten f .; ein Ereignis, jmdn. mit der Kamera f. (fotogra­ fieren) festigen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw., jmdn. fest (4, 5), sicher machen, stärken (1.1 .2, 1.3); etw. festigt die Freundschaft, die Beziehungen zwischen (den) beiden Ländern; die Kenntnisse der Schüler durch Wiederholung f.; eine (in sich) gefestigte Persön­ lichkeit 1.2. sich f. fester (4,5), stärker werden: die Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich gefestigt; seine Gesundheit hat sich gefestigt Festigkeit, die; -, jo. Pl.f 1. Widerstand, den ein Stoff der mechanischen Veränderung seiner Form entgegensetzt: ein Material mit, von großer, hoher, geringer F. — 2.1. ünerschütterlichkeit: die F. seines Charakters, Glaubens, Willens; mit F. allen Versuchungen widerstehen 2.2. mit F. (sicherer H altu n g) sprechen, auftreten Festigung, die; -, fo. PI./ das (sich) festigen : die F. derBeziehungen zwischen beiden Ländern Festival, auch Festival, das; -s, -s [ ..val] 1. (regel­ m äßig wiederkehrende) kulturelle Großveranstaltung von besonderer künstlerischer Bedeutung — 2. Welt­ festspiele der Jugend und Studenten Festivität, die; -en [..ivi..] umg. scherzh. Fest­ lichkeit (1) fest/Fest| -klammern, sich [V b ./ : sich an etw ., jmdm. f. (sich krampfhaft an etw., jmdm. fest- halten); -kleben /Vb.; hat, ist/ 1. etw. mit Klebstoff an etw. befestigen (hat); Plakate (an der Wand) f. — 2. fest an etw. kleben (ist); der Teig ist an der Schüssel festgeklebt; -kleid, das festliches K leid; -konzert, das festliches Konzert; -körper, der Phys. fester Körper von hoher Formbeständigkeit; -krallen, sich / Vb./ sich krampfhaft mit den Krallen od. Händen an etw., jmdm. festhalten; -land, das große zusammenhängende Landmasse, Kontinent: das nordamerikanische, europäische F .; -land(s)- sockel, der Geogr. unter dem Meeresspiegel liegen­ der Rand des Festlandes bis zu 200 Meter Tiefe, Kontinentalschelf; -laufen /Vb.; ist/; das Schiff ist auf einer Sandbank, im Packeis festgelaufen (steckengeblieben); -legen fVb.f 1. etw. verbindlich bestimmen: den Preis für etw., einen Termin f .; den Beginn der Versammlung auf drei Uhr f .; etw. gesetzlich, testamentarisch f. — 2. sich (auf etw.) f. sich, in Hinblick auf etw. binden (6.2); mit deiner Zusage hast du dich fest­ gelegt; sich auf nichts f. lassen; jmdn. auf seine Äußerungen f. (jmds. Äußerungen als verbindlich ansehen); zu 1 -lögung, die; -, -en:dieF.der Preise festlich /Adj.j mit dem Charakter eines Festes, glanzvoll und erhebend: eine festliche Aufführung, Veranstaltung; ein Kleid für festliche Stunden, Gelegenheiten, Anlässe; einen Geburtstag f. be­ gehen; der Saal war f. geschmückt; jmd. ist f. gekleidet, gestimmt Festlichkeit, d ie; -, -en 1. festliche Veranstaltung: Festlichkeiten aus Anlaß des 700jährigen Beste­ hens der .Stadt — 2. fo. PL/ festliche Stimmung: die F. dieses Tages fest/Fest| -liegen /Vb./ 1. das Auto, Schiff liegt fest (ist steckengeblieben, auf Grund einer Panne, eines Maschinenschadens nicht weitergekommen) — 2. der Termin, Plan liegt fest (ist festgelegt); -machen /Vb./ 1. etw. an etw. befestigen (1); ein Bild an der Wand, ein Boot am Ufer f. — 2. etw.
Festmeter — Fett 385 (mit jmdm.) f. etw. (mit jmdm.) verbindlich verein- baren: einen Termin (mit jmdm.) f. — 3* See- mannsspr. das Schiff hat am Kai festgemacht (ist am K ai sicher mit Leinen befestigt worden); - meter, der, fachspr. das jAbk. fm/ ein Kubik­ meter Holz; -nageln fVb.f 1. etw, fest annageln: ein Schild f. — 2. umg. jmdn. auf etw. festlegen: sich nicht (auf bestimmte Äußerungen) f. lassen; - nähen fVb.f etw. Loses annähen: das Futter (mit ein paar Stichen) f.; - nähme, die; - n fzu -neh­ men/; -nehmen / Vb.j jmdn., der einer Straftat ver­ dächtig od. auf frischer Tat gestellt ist, zwangsweise zu den Untersuchungsorganen bringen: die Polizei hat die Randalierer (vorläufig) festgenommen; -Ordner, der Ordner (2) bei einem F est; -platz, der Platz, der zur Veranstaltung eines (Volks)festes dient\ -preis, der Wirtsch. fester Preis; -Pro­ gramm, das Programm eines (Volks)festes; -rede, die Rede aus einem festlichen Anlaß; -redner, der jmd., der eine Festrede hält; -Saal, der Saal, in dem ein Fest stattfindet, in dem Feste veranstaltet werden; - s chmuck, der jo. Pl.f Dekoration aus Anlaß eines Festes: die Stadt prangte im F.; - schnallen fVb.f etw., jmdn., sich fest anschnallen: das Gepäck am Gepäckständer f.; der Pilot schnallt sich fest; -s chrauben fVb.f etw. fest anschrauben: ein Brett f.; - s chreiben fVb.f etw. (schriftlich) verbindlich fest­ legen : bestimmte Regelungen f.; dazu -Schreibung, die; -Schrift, die Sammelband, der aus festlichem Anlaß, zu einem Jubiläum herausgegeben wird: zum 70. Geburtstag des Wissenschaftlers hat man eine F. herausgebracht; -setzen fVb.f 1. etw. verbindlich bestimmen, festlegen: den Preis für etw., einen Termin f.; die Dauer der Ausbildung ist auf zwei Jahre festgesetzt — 2. sich f. haftenbleiben (und sich ansammeln): der Staub hat sich in den Ritzen festgesetzt; <0> eine Idee hat sich in jmdm. fest­ gesetzt — 3. jmdn. inhaftieren; zu 1 u. 3 -Setzung, die; - en; zu 1: die F. eines Termins; -sitzen fVb.f 1. etw. haftet so, daß es sich nicht od. nur mit Mühe bewegen, entfernen läßt: der Nagel, Pfosten, der Schmutz sitzt fest; <C> die Idee sitzt bei, in ihm fest — 2. festliegen (1): das Schiff sitzt fest; -Sitzung, die festlich e Sitzu n g (1); -spiel, das 1. /nur im Pl.f periodisch wiederkehrende festliche Aufführung mehrerer Bühnen-, Musik- od. Film­ werke — 2. zu einem festlichen Anlaß verfaßtes Bühnenstück; -stehen /Vb.f etw. ist unumstößlich: es steht fest, d aß ...; sein Entschluß steht fest; - stellen fVb.f 1, etw. ermitteln: die Windrichtung, Todesursache, einen Tatbestand, jmds. Personalien f.; der Arzt stellte den Tod des Patienten fest (bestätigte auf Grund seiner Kompetenz den Tod des Patienten) — 2. etw. wahrnehmen (1): eine Veränderung f .; mit Schrecken stellte er fest, daß er seinen Ausweis verloren hatte — 3. etw. f. nachdrücklich auf eine Tatsache mündlich hin- weisen: es muß hier einmal mit aller Deutlich­ keit festgestellt werden, d a ß ...; dazu -Stellung, die; zu 1 Ermittlung: die F. der Todesursache; zu 2: die F. machen (feststellen), daß .. .; zu 3 fest­ stehende Äußerung: er schloß mit der F., daß ...; - tag, der 1. Tag, der festlich begangen wird: ein froher, hoher F .; O der Ausflug war für uns ein F- (ein besonders schöner Tag) — 2. /nur im Pl.f periodisch wiederkehrender Zeitraum von mehreren Tagen, in dem festliche Aufführungen stattfinden; zu 1 -täglich fAdj.f dem Festtag entsprechend: fest­ tägliche Stimmung u. -tags fAdv.f an Festtagen Festtags zu Festtag 1| -essen, das; -kleidung, die; - Stimmung, die fest/Fest| -treten fV b.; hat/ auf etw. treten und es dadurch fest (3.2) machen: den Boden f.; fest­ getretener Schnee; -UmrissenfAdj.; nur attr.f: jmd. hat eine festumrissene (gen aue) Vorstellung von etw., jmdm.; - umzug, der Umzug aus Anlaß eines Festes: der F. zum Heimatfest Festung, die; -, -en 1. früher üblicher, weitläufig angelegter, stark befestigter Bau zur militärischen Verteidigung: eine F. belagern, entsetzen, ein­ nehmen, schleifen; die F. ist gefallen — 2*fo. P l.f Festungshaft: jmd. wurde zu fünf Jahren F. ver­ urteilt Festungshaft, die früher übliche, (auf einer Fest­ ung zu verbüßende) nicht entehrende Freiheitsstrafe für politische und militärische Vergehen Fest/fest| -Veranstaltung, die festliche Veranstal­ tung; -verwurzelt fAdj.; nur attr.f: eine festver­ wurzelte (unerschütterliche) Anschauung; -vortrag, der aus einem festlichen A nlaß gehaltener Vortrag; -Wochen, die /Pl.f periodisch wiederkehrender Zeit­ raum von zwei od. mehr Wochen, in dem festliche Aufführungen stattfinden; -ziehen fVb.; hat/ etw. durch Ziehen enger, straffer machen: einen Gurt, Knoten f.; -zug, der die Teilnehmer eines Fest­ umzugs: der F. erreichte den Platz vor dem Rat­ haus Fete, die; -, -n [feito, fs:to] umg. scherzh. fröh­ liches Fest in kleinerem Kreise, Party: eine (kleine) F. (mit)machen, geben Fetisch, der; -(e)s, -e von Naturvölkern als Heilig­ tum verehrter Gegenstand, der über magische Kräfte verfügen soll: einen F. anbeten, verehren Fetischismus, d e r; fo. Pl.f 1. Verehrung eines Fetischs und der Glaube an seine magischen Kräfte — 2. Psych. sexuell abartiges Verhalten in der Weise, daß jmd. durch Gegenstände, meist Klei­ dungsstücke od. Körperteile einer Person des anderen Geschlechts erregt und befriedigt wird; dazu Feti­ schist, der; -en, -en u. fetischistisch fA dj.f fett fAdj.f 1.1. viel Fett (1) enthaltend, fettreich: eine fette Brühe; fetter Käse; fetter Speck; f. (unter Verwendung von verhältnismäßig vielem Fett) kochen 1.2. viel Fett (2) habend: ein fettes Schwein, Suppenhuhn; umg. femot.j ein fetter (sehr dicker 2.1) Mensch, Bauch; er ist zu f. — 2.1. reich an bestimmten Bestandteilen: fetter (viel Zement ent­ haltender) Beton; ein fettes (viel Öl enthaltendes) Benzingemisch; ein fetter (ertragreicher) Boden; eine fette (üppig wachsende) Wiese 2.2. /nicht adv.f umg. ein fetter (sehr einträglicher) Gewinn; fette (durch materiellen Wohlstand gekennzeichnete) Jahre, Zeiten — 3. Druckerei besonders groß und stark, kräftig gedruckt und daher ins Auge fallend: die Überschrift, einzelne Wörter, Buchstaben, Zahlen in, mit fetten Lettern, f. drucken - j- das macht den /< Kohl (auch) nicht f. Fett, das; -(e)s, -e 1. bes. aus den Estern des Gly­ zerins und bestimmter Fettsäuren bestehender fester, halbfester od. flüssiger Stoff, der aus tierischen, pflanzlichen Zellen od. synthetisch hergestellt wird und für die menschliche Ernährung sowie für tech­ nische Zwecke eine wichtige Rolle spielt: tierische, pflanzliche, synthetische Fette; ausgelassenes, 25 Wörterbuch
386 fettarm — Feudalordnung ranziges F .; F. erhitzen; die Kuehenform mit F. einreiben; landsch. eine Schnitte mit F. (Schmalz) — 2. im tierischen, menschlichen Körper angehäuftes Fettgewebe: die Gans, das Schwein hat viel F.; das F. auslassen, zu Schmalz verarbeiten; um g. /vom Menschen/ F. ansetzen (an Gewicht zunehmen) + das F. abschöpfen (das Beste für sich nehmen); salopp sein F. kriegen (gehörig die Meinung ge­ sagt bekommen, bestraft werden) ; sein F. weghaben (die verdiente Strafe bekommen haben) fett/Fett| -arm /Adj./ arm an Fett (1): fettarme Nahrung; f. (unter Verwendung von wenig Fett 1) kochen; -äuge, das fvorw. PLj* Tropfen von Fett auf einer heißen Flüssigkeit, bes. Brühe, Suppe, Soß e: auf der Suppe schwimmen viele Fettaugen; -Chemie, die Chemie der Fette (1); -creme, die stark fetthaltige Hautcreme; -druck, der /o. PLj Druckerei: eine Schlagzeile in F. (mit fettge­ druckten Lettern) fetten, fettete, hat gefettet 1. eine fettende (viel Fett abgebende) Creme, Salbe — 2 . etw. mit Fett einreiben: Stiefel, Leder, eine Kuchenform f. Fett/fett| -fleck, der durch Fett verursachter Fleck; -frei /Adj.f kein Fett (1) enthaltend: eine fettfreie Creme; f. (ohne Verwendung von Fett 1) kochen; -füttern / Vb.f: ein Tier f. (mästen); -gedruckt/Adj.; nur attr.f in fetten Lettern gedruckt: eine fett­ gedruckte Schlagzeile; -gehalt, der jo. P l .j : Milch mit 2,5 Prozent F.; -gewebe, das Med. lockeres Bindegewebe mit viel eingelagertem Fett (1); -haltig fAdj.; nicht adv./ Fett (1) enthaltend: eine fett­ haltige Creme, Nahrung; -henne, die fvorw. Sg./ Dickblattgewächs mit strahligen Blüten; -herlng, der fetter Salzhering fettig /Adj./ 1.1. von Fett (1) durchzogen, 6e- schmutzt: fettige Hände, Haare; fettiges Butter­ brotpapier 1.2. viel Fett (1) enthaltend: eine fettige Substanz, Creme, Brühe Fettigkeiten, die fPl.f Speisefett(e): F. waren da­ mals rationiert Fett/fett| -lebe + landsch. umg. F . machen (gut und üppig essen, leben); -leibig fAdj.f vorw. fachspr. sehr beleibt; dazu -leibigkeit, die; -, /o. PL/; -los /A dj./ ohne Fett (1): fettlose Nahrung; - löslich /A djn ich t adv./ in Fett löslich: fettlös­ liche Vitamine; -näpfchen,das + umg. scherz h. bei jmdm. ins F. treten (durch eine unbedachte Äußerung jmds. Unwillen erregen); -presse, die Techn. Gerät, mit dem beim Abschmieren einer Maschine Schmierfett in Lager gepreßt wird; -reich /Adj.; von Speisen/ reich an Fett (1): fettreiche Milch, Kost; -säure, die Chem. /organische Säure/: gesättigte, ungesättigte Fettsäuren; -Schicht, die; - s u cht, die /o. PI./ Med. krankhafte Fettleibigkeit; - triefend /Adj.; vorw. attr./ triefend von F ett: ein fetttriefender Bückling; -wanst, der sa lopp /emot. neg./ 1. sehr dicke Person: du F.! — 2. Schmer­ bauch (1) Fetus, der; -ses/-, - se/Feten Med. Leibesfrucht des Menschen vom dritten Monat an fetzen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. von etw. f . etw. von etw. mit Vehemenz reißen: der Sturm fetzte die Blätter von den Bäumen — 2. Schülerspr. /emot./ das fetzt (ist sehr gut) Fetzen, der; -s, - 1.1. unregelmäßig abgerissenes Stück, bes. aus Papier, Stoff: ein F. Papier, Stoff; etw. hangt in F. herunter; etw. in F. reißen; etw. geht in F. (zerreißt); umg. ohne Unterschrift ist das nur ein F. Papier (ein bedeutungsloses D oku­ ment) 1.2. /nur im PL/ von weitem F. (zusammen­ hanglose Teile) eines Gesprächs, von Musik hören — 2. salopp /emot. neg.\ sie trägt immer den­ selben F. (dasselbe K leid) + um g. sich prügeln, daß die F. fliegen (sich tüchtig prügeln) feucht /Adj./ (ein wenig) naß: ein feuchtes Tuch; feuchter Sand; vom Tau feuchtes Gras; etw. f. (mit einem angefeuchteten Tuch) aufwischen; feuchte Lippen, Hände; feuchte (viel Wasserdampf enthaltende) Luft, Hitze; ihre Augen waren f. (ihr standen Tränen in den Augen); umg. ein feuchter Abend (ein Abend, an dem viel Alkohol getrunken wird) + eine feuchte / Aussprache haben; etw. geht jmdn. einen feuchten / Kehricht an Feuchte, die; -, jo. PL/ vorw. fachspr. Feuchtig­ keit: die F. des Bodens; Meßgeräte für Temperatur und F. (Luftfeuchtigkeit) feuchten, feuchtete, hat gefeuchtet 1.1. geh. jmds. Augen f. sich (in jmds. Augen treten Tränen) 1.2. etw. feucht machen, anfeuchten: sich die Lippen f. — 2. Jägerspr. ein Hund, das Wild feuchtet (uriniert) feucht|fröhlich /Adj./ scherzh. fröhlich und aus­ gelassen durch Alkoholgenuß: eine feuchtfröh­ liche Gesellschaft; in feuchtfröhlicher Stimmung sein Feuchtigkeit, die; -, fo. PL/ Gehalt an Wasser, Wasserdampf: die F. der Luft (Luftfeuchtigkeit) messen; .etw. enthält viel F. (N ässe), saugt F. auf, gibt F. ab Feuchtigkeits|gehalt, der jo. PL/ Gehalt an Feuch ­ tigkeit: der F. der Luft, des Bodens feucht| -kalt /A d j./: feuchtkaltes (zugleich feuchtes und kaltes) Wetter; -warm/Adj./ vgl. - kalt: feucht- warme Luft; feuchtwarmes Klima feudal /Adj./ 1. den Feudalismus betreffend, auf ihm beruhend, feudalistisch: die feudale Gesell­ schaftsordnung; unter feudalen Verhältnissen; feudale Rückständigkeit — 2 . aristokratisch (1): bürgerliche und feudale Kreise — 3 . um g. mit vornehmer, komfortabler Ausstattung: ein (ganz) feudales Restaurant; eine feudale Wohnung Feudal zu feudal 1| -absolutismus, der Absolutis­ m us; -adel, der Adel (1); -gesellschaft, die feudali­ stische Gesellschaftsformation; -herr, der /vorw. PL/ Vertreter der die leibeigenen Bauern ausbeutenden herrschenden Klasse im Feudalismus; -herrschaft, die /o. PLj Feudalismus Feudalismus, der; -, jo. PL/ Gesellschaftsformation, die auf dem Privateigentum der Feudalherren, des Adels und der Geistlichkeit an Grund und Boden — bei teilweisem individuellem Eigentum der Bauern — und der Ausbeutung der von den Feudalherren persönlich abhängigen, leibeigenen Bauern beruhte: die Zeit, das Zeitalter des F.; im F. (in der Zeit des Feudalismus) feudalistisch /Adj./ durch den Feudalismus geprägt, in der Zeit des Feudalismus bestehend, vorhanden: die feudalistische Gesellschaft(sordnung), P roduk­ tionsweise Feudal zu feudal 1| -Masse, die durch Adel und Geistlichkeit gebildete herrschende Klasse im Feuda­ lismus; -Ordnung, die jo. PL/ Feudalismus
Feudel — Feuerwehr 387 Feudel, der, auch das; -s, - norddt. Scheuer- lappen : den Fußboden mit dem F. aufwischen Feuer, das; -s, - 1. sichtbare Erscheinung der Ver­ brennung, bei der (sich Flammen entwickeln und) Wärme und Licht entstehen 1.1, /kontrolliert als nützliche Wärme-, Lichtquelle/: ein offenes, helles, loderndes, schwelendes, glimmendes F .; ein benga­ lisches F .; das olympische F .; (das) F. anzünden, anmachen; das F. schüren, unterhalten, ausgehen lassen; das F. brennt (im Ofen, Kamin), prasselt, flackert, erlischt, geht aus; sich am F. wärmen; jmdm. F . geben (jmdm. die Zigarette o. ä . an­ zünden) ; um F. bitten 1,2, /vorw. Sg .; unkontrolliert als Schadenfeuer/: ein großes, verheerendes F .; das F. unter Kontrolle bekommen, löschen; F. legen (einen Brand stiften); ein F. ist ausgebrochen; das F. greift um sich, greift auf die Nachbarhäuser über — 2 . /o. Pl.j das Schießen mit Feuerwaffen, der B esch uß : ein heftiges, schweres, gezieltes F .; das F. eröffnen, einstellen; etw. unter F. nehmen (beschießen 1); unter gegnerischem F. liegen, stehen; F. geben (schießen)-, F .! /Schießbefehl!; F. frei! /Schießerlaubnis/ — 3. Seemannsspr. Leuchtfeuer: die F. der Leuchttürme sind weithin sichtbar — 4, fo. Pl.f Glut (3.2), lebhaftes Funkeln: jmd. hat F. in den Augen; der Diamant hat (viel) F. (funkelt stark) — 5. fo. PI./ Glut, Begeisterung: mit F. deklamieren; das F. der Jugend; das F. (Ze&- hafte Temperament) eines Südländers; beim Reden, Spielen (immer mehr) in F. geraten; das F. (un- gestüme Wesen) der Liebe, des Hasses, der Be­ geisterung; das F. (die berauschende K raft) des Weines + für etw., jmdn. F . und Flamme sein (für etw., jmdn. Überaus, heftig begeistert sein); für jmdn. durchs F. gehen (für jmdn. alles tun, auf sich nehmen); mit dem F. spielen (in gefährlicher Lage leichtsinnig handeln und die Gefahr heraufbeschwö­ ren) ; F. fangen (unversehens in Brand geraten; sich plötzlich zu verlieben beginnen; sich plötzlich für etw. begeistern, engagiert einsetzen); salopp jmdm. F. unterm Hintern machen (jmdn. gehörig zur Eile antreiben); —* zwei, mehrere / Eisen im F. haben; für jmdn., etw. die, seine / Hand ins F. legen; für jmdn. die / Kastanien aus dem F. holen; / öl ins F. gießen Feuer/feuer (mit * auch Feuers |)| -alarm, der Alarm bei Ausbruch eines Feuers (1.2); -bestattung, die Bestattung nach Verbrennen der Leiche; -bohne, die Bohne mit scharlachroten Blüten und violetten, schwarz marmorierten Samen, die an Stangen ge­ zogen wird; -eifer, der besonders großer Eifer: mit (einem wahren) F. etw. tun; -einstellung, die Mil. Einstellung des Feuers (2); -fest /Adj.; nicht adv.f widerstandsfähig gegen Feuer (1): feuerfestes Glas; *-gefahr, die jvorw. Sg./ Gefahr des Ausbruchs eines Feuers (1.2); -gefährlich /Adj.; nicht adv./ leicht entzündlich (II): feuergefährliches Material; etw. ist f.; - gefecht, das Mil. mit Feuerwaffen aus­ getragenes Gefecht; -haken, der eiserner Haken zum Schüren des Feuers (1.1); -leiter, die außen an einem Gebäude angebrachte eiserne Leiter, über die sich die Bewohner eines Gebäudes im Falle eines Brandes retten können; -löscher, der handliches Gerät zur Bekämpfung von kleinen Bränden; -lösch- gerät, das Feuerlöscher; -löschmittel, das M ittel zum Löschen von Feuer; -mal, das /PI. -e]an­ geborener dunkelroter od. blauroter Fleck auf der Haut, bes. im Gesicht; -melder, der; -s, - ö ffentlich angebrachte Signalanlage, mit der Feueralarm aus­ gelöst wird feuern /sw. Vb.; hat/ 1, mit Kohle, Holz, Öl f. (heizen 1.1); wir f. (verheizen 1) Koks — 2. Feuer geben, schießen: die Geschütze feuerten aus allen Rohren; auf ein Ziel, auf jmdn., in die Luft f. — 3. umg. etw. irgendwohin f. etw. im Affekt, mit Wucht irgendwohin werfen: die Schulmappe in die Ecke f.; etw. wütend an die Wand f.; den Ball ins Tor f. (schießen, werfen) — 4. salopp jmdn. fristlos entlassen: er wurde gefeuert Feuer/feuer|-pause, die Mil. vorübergehende F eu e r­ einstellung; -probe, die (harte) Bewährungsprobe: jmd. hat seine erste F. zu bestehen; -rot, -rot /Adj./ rot wie Feuer (1), grellrot: ein feuerrotes Kleid; er wurde f. (vor Scham); -Salamander, der Salamander mit schwarzer Färbung und auffälliger, unregelmäßiger, gelber Zeichnung auf der Oberseite Feuers|: / Feuer/feuer| Feuersjbrunst, die veraltend geh. Schadenfeuer von großem Ausmaß: eine verheerende F. Feuer/feuer| -schein, der /o. PI./: in der Ferne bemerkten wir einen F .; -schiff, das mit Leucht­ feuer ausgerüstetes, vor Küsten verankertes Schiff; -Schlucker, der umg. Artist, der scheinbar Feuer schluckt; -schütz, der Mil. Sicherung eigener Trup­ pen durch den Einsatz von Feuerwaffen: jmdm. F. geben; -sicher /Adj./ 1. widerstandsfähig gegen F eu e r (1.2): ein feuersicherer Asbestanzug — 2 . sicher vor Feuer (1.2): etw. f . aufbewahren; -speiend /Adj.; nur attr./: ein feuerspeiender Vulkan, Drache; -spritze, die Spritze zum Löschen von Feuer (1.2); -Stätte, die Stelle, an der ein Feuer zum Wärmen od. Kochen unterhalten wird; -stein,der 1* knollenförmiger, leicht spaltbarer Stein aus dunkel gefärbtem Quarz: prähistorische Werkzeuge, Waffen aus F. — 2. kleiner Stift aus einer besonderen Eisen­ legierung, mit dem Funken erzeugt werden: ein F. für den Gasanzünder; -stelle, die vgl. - statte: aus Steinen eine F. bauen; -stoß, der Mil. kurze Serie von Schüssen aus einer Maschinenpistole, einem Maschinengewehr; -strahl, der; -Stuhl, der umg. scherzh. Motorrad, Moped; -taufe, die 1. erste (harte) Bewährungsprobe: der junge Pianist hat seine F. bestanden — 2. Soldatenspr. die F. erhalten (zum erstenmal dem feindlichen Feuer aus­ gesetzt sein); -überfall, der Mil. plötzlich einsetzen­ der schwerer Beschuß Feuerung, die; -en 1. jo. P l.j Heizmaterial: (die) F. für den Winter besorgen — 2 . Vorrichtung an Öfen, Herden, Kesseln für das Feuer (1.1): eine Anlage mit modernster F. — 3. jo. Pl.j das Heizen (1.1): durch sachgemäße F. Brennstoff einsparen Feuer| -Versicherung, die Versicherung gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag und Explosion: eine F. abschließen; -wache, die ständig in Alarm ­ bereitschaft befindliche Zentrale der Feuerwehr; -waffe, die Waffe, bei der zur Beschleunigung des Geschosses die Energie von Gasen ausgenutzt wird, die durch die Verbrennung eines explosiven Ge- mischs entstehen: (halb)automatische Feuerwaffen; -Wechsel, der Mil. gegenseitiger Beschuß; -wehr, die; -en 1. jo. Pl.j Institution zur Verhütung und Bekämpfung von Bränden und für den Katastrophen­ ein satz: die freiwillige F .; die F. alarmieren; er ist 25*
388 bei der F. beschäftigt — 2. (im Einsatz befindliche) Einheit von 1: die F. rückt aus, war sofort zur Stelle; -f umg. wie die F. (sehr schnell) Feuerwehr] -auto, das zur Brandbekämpfung aus­ gerüstetes Auto der Feuerwehr; -leiter, die auf einem Feuerwehrauto drehbar montierte, ausziehbare Leiter; -mann, der /PL -männer, -leute/ Angehöriger der Feuerwehr Feuer| -werk, das fo. PL/ durch Abbrennen von Feuerwerkskörpern hervorgerufene optische und akustische Effekte: ein F. abbrennen; <0 ein F. witziger Einfälle loslassen; dazu -werker, der; -s, - Fachmann für die Herstellung und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern; -werkskörper, der Hülse bes. aus Pappe mit einer Füllung aus Schwarzpulver und Zusätzen, die bei einem Feuerwerk od. als Signal abgebrannt wird; -zangenbowle, die eine A rt Glühwein mit Bum, bei dem karamelartiger Zucker von einem mit Bum getränkten angezündeten Zucker­ hut herabträufelt, der sich auf einem zangenähnlichen Gegenstand über der Flüssigkeit befindet; -zeug, das /PL -e/ kleines Gerät zum Erzeugen einer Flamme, mit der bes. Zigaretten, Zigarren angezündet werden Feuilleton, auch Feuilleton, das; -s, -s [fojotog, foejato] 1. unterhaltender Teil einer Zeitung, Zeit­ schrift mit literarischen, populärwissenschaftlichen o. ä . Beiträgen: eine Kurzgeschichte, Theaterkritik für das F. schreiben — 2. kleiner literarischer od. journalistischer Beitrag von 1 in aufgelockertem S til: ein aktuelles, spritziges, geistreiches F. schreiben; dazu Feuilletonist, der; -en, -en [fpjato- nist, foeja..] jmd., der (beruflich) Feuilletons schreibt u. feuilletonjstisch/Adj./ [fojaton .foeja..] feurig /Adj./ 1. temperamentvoll, mit Feuer: ein feuriger Südländer, Liebhaber, Redner; ein feuriges Mädchen, Pferd; ein feuriger (schnell berauschen­ der) W ein; ein feuriger Blick, Tanz; feurige Küsse — 2. wie Feuer erscheinend, feuerrot: der feurige Ball der untergehenden Sonne; ein feuriger Abend- himmel + feurige / Kohlen auf jmds. Haupt sammeln Fez, der; -es, -e I. jo. PLI umg. Spaß, Unsinn: das gab einen, das war ein F .!; er macht jeden F. mit — II . [fe:ts, fe:s] s. Fes Fiaker, der; -s, - veraltend Österr. 1. zwei- spännige Pferdedroschke — 2. Kutscher von 1 Fiasko, das; -s, -s 1. großer Fehlschlag, Mißerfolg: die Premiere war ein F .; mit etw. ein F. erleben — 2. Debakel: wenn da nicht bald etwas passiert, gibt es ein großes F. Fibel, die; -, -n 1.1. bebildertes Lesebuch, nach dem die Kinder in der ersten Klasse lesen lernen — 2. kleines allgemeinverständliches Lehrbuch, das in die Anfangsgründe eines bestimmten Faches einführt: eine F. für den Kleingärtner, für Fahrschüler — II. zur Befestigung des Gewandes od. als Schmuck dienende Spange, bes. in der Bronzezeit Fiber, die; -, - n 1. /vorw. PLI Kunstfaser von großer Festigkeit — 2. geh. etw. erregt jmdn. in allen Fibern, in jeder F. seines Körpers (in allen Fasern seines Körpers, sehr stark) Fibrille, die; -, - n Med. Biol. feinste Faser der Knochen, Muskeln, Nerven Fibrin, das; -s, /o. PL/ Med. im Blut befindliches Eiweiß, das der Blutgerinnung dient Fichte, die; -n Nadelbaum mit kantigen, kurzen, meist rings um den Zweig angeordneten Nadeln und Feuerwehrauto — fifty-fifty langen, hängenden Zapfen: eine schlanke, hohe F. ficken /sw. Vb.; hat/derb: mitjmdm. f. (koitieren); jmdn. f . (begatten) fidel /Adj./ umg. unbeschwert und vergnügt, lebens­ froh : er ist immer heiter und f.; eine fidele Gesell­ schaft; er ist ein (ganz) fideles / Haus Fidibus, der; -/-ses, -se veraltend (mehrmals ge­ falteter) Papierstreifen, den man anzündet, um da­ mit etw. anderes anzuzünden Fieber, das; -s, jo. Pl.f 1. als Abwehrreaktion eines erkrankten Organismus, als Symptom einer Krank­ heit auftretende Körpertemperatur über 37 Grad: hohes, leichtes F. haben; das F. steigt, fällt; das F. senken; F. messen; er hat 39 (Grad) F. — 2. Besessenheit, äußerste Anspannung: er arbeitete an dem Roman mit wahrem F.; ihn erfaßte das F. der Spielleidenschaft (er wurde von heftiger Spiel­ leidenschaft erfaßt) fieber zu Fieber 1| -frei /Adj./ ohne Fieber: der Patient ist seit gestern f .; -glänzend /A dj./: fieber- glänzende (auf Grund von Fieber glänzende) Augen haben fieberhaft /Adj./ 1. eine fieberhafte (mit F ieb e r verbundene) Erkrankung — 2. äußerst angespannt, erregt und eilig, hektisch: f. an etw. arbeiten; etw. f. suchen; in fieberhafter Spannung, Unruhe sein; etw. in fieberhafter Eile tun fieberig /Adj.j s. fiebrig Fieberjkurve, die linienhafte graphische Darstellung der Höhe des Fiebers, der Körpertemperatur über längere Zeit fiebern /sw. Vb.; hat/ 1. Fieber haben: das Kind fiebert (stark) — 2 .1 . vor Spannung, Aufregung f. (äußerst gespannt, aufgeregt sein) 2.2 . nach etw. f . (nach etw. heftig verlangen, etw. sehr herbeiseh­ nen) Fieber/figber zu Fieber 1| -phantasie, die / vorw . PLI Wahnvorstellung bei sehr hohem Fieber: der Kranke hatte Fieberphantasien; -senkend /Adj.; vorw. attr.j: ein fiebersenkendes (ein das Fieber senkendes) Mittel; -thermometer, das Thermometer zum Messen der Körpertemperatur fiebrig/Ad/./1.1. Fieber (1) habend: jmd. ist f., sieht f. aus 1.2 . fiebrige (auf Fieber 1 deutende), f. glän­ zende Augen 1.3 . eine fiebrige (fieberhafte 1) Krankheit, Erkältung — 2. gesteigerte innere E r­ regung, gespannte Unruhe erkennen lassend: eine fiebrige Nervosität, Spannung, Aufregung; in fiebriger Unrast, Eile sein Fiedel, die; -n umg., oft schenzh. Geige Fiedeljbogen, der + umg. scherzh. gespannt sein wie ein F. (sehr neugierig auf etw. sein) fiedeln /sw. Vb.; hat/ umg.. oft scherzh. etw. (schlecht) geigen (1): er fiedelte immer wieder die­ selbe Melodie; die Musiker haben mit wahrer Be­ geisterung, tüchtig gefiedelt Fiederung, die; -, -en Art, wie ein Blatt gefiedert ist: die (feine) F. der Blätter fiepen /sw. Vb.; hat/ einen schwachen, hohen Ton von sich geben: die jungen Hunde f. fies IAdj./ umg. (äußerlich od. charakterlich) wider­ lich, abstoßend: ein fieser Kerl, Charakter, Typ; er hat sich f. benommen; der ist aber f.! fifty-fifty /Adv./ [fiftififti] u m g . : das Geld wurde f. (zu zwei gleichen Teilen) geteilt; f. (halbpart) machen; es steht f. (unentschieden)
Figaro — Filmmaterial 389 Ffgaro, der; -f -s , -s /vorw. Pl.f scherzh.: ein Schaufrisieren der (besten) Figaros (F ris e u r e ) fighten, fightete, hat gefightet [faiton] S p o r t (bes. beim Boxsport) kämpfen, draufgängerisch angreifen; dazu Fighter, der; -s, - Figur, die ; -en 1. die äußere Erscheinung, die Gestalt eines Menschen im Hinblick auf die Propor­ tionen des Körpers: jmd. hat eine gute, schlechte, schlanke, hübsche, schöne, füllige, tolle F .; er ist von kleiner, untersetzter, stämmiger F. — 2. (künstlerisch) geformte od. gezeichnete Gestalt eines Menschen, Tieres: eine F. aus Stein, Holz; eine F. schnitzen, in Stein hauen, aus Ton formen — 3. bes. für Brettspiele gebräuchlicher kleiner, in be­ stimmter Weise geformter Gegenstand: die weißen, schwarzen Figuren des Schachspiels; die Figuren aufstellen; eine F. setzen, ziehen, wegnehmen — 4.1. Person, Mensch bes. in seiner Beziehung zu den ihn umgebenden Menschen, zu (einem Ereignis) seiner Zeit: er war eine wichtige F. in diesem Intrigenspiel, in der Französischen Revolution; er ist zu einer komischen F. geworden (spielt nur noch eine komische Rolle, wirkt nur noch komisch) 4.2. salopp femot. neg.f Person (1.1): an der Ecke standen ein paar eigenartige, verdächtige Figuren 4.3 . in einem literarischen W erk gestaltete handelnde Person: die Figuren des Romans, Dramas; eine F. aus einem Märchen; die positive F. eines Stücks — 5.1. flächiges od. körperhaftes geometrisches Ge­ bilde: eine geometrische F. zeichnen; den Inhalt einer F. berechnen 5.2 . in sich geschlossene Abfolge von Bewegungen in bestimmten Sportarten, bes. beim Eiskunstlauf, Tanz: eine F. exakt laufen, tanzen, einüben; die Figuren beim Kunstspringen — 6. Mus. in sich geschlossene kürzere Tonfolge: eine F. beim Klavierspielen besonders heraus­ arbeiten, üben, hervortreten lassen + umg. eine gute F. (einen vorteilhaften Eindruck) machen Figuration, die; -, - en Mus. Verzierung einer Melodie, eines Akkords durch kleinere Notenwerte figurieren fsw. Vb.; hat/ 1. geh. in einer bestimmten Funktion in Aktion, Erscheinung treten: als Allein- Unterhalter f .; er figurierte in der Rangliste ganz unten — 2. als stumme Person in einer Theater­ aufführung mitwirken — 3. Mus. einen Akkord, eine Melodie durch eine Figuration ausschmücken: ein figurierter Choral Figurine, die; -, -n 1. fachspr. gezeichneter od. modellierter Kostümentwurf für Bühne, Film, Mode, der Kostüm und Träger(in) als eine Einheit erfaßt — 2. bild. Kunst 2.1. kleine Statue, Figur 2.2. menschliche Figur (2) als Staffage auf Gemälden figürlich jAdj.f 1. Inicht präd.f in bezug auf die Figu r (1): f. ähnelt sie ihrer älteren Schwester — 2. eine Figur (2), Figuren aufweisend: die figür­ liche Gestaltung der W and; figürlicher Schmuck FiktiQn, die; -, -en etw. Erdachtes, nur in der Vor­ stellung Existierendes: etw. ist eine (dichterische) F,; an einer F. festhalten; nicht von einer F., sondern vom wirklichen Leben ausgehen fiktiv /Adj./ 1.1. als existent nur angenommen, ge­ dacht: eine fiktive W elt beschreiben; ein fiktives Gespräch wiedergeben 1.2 . vorgetäuscht: ein fik­ tives Vermögen, Unternehmen Filet, das; -s, -s [..Ie:] Kochk. 1.1. Stück ohne Knochen vom zarten mageren Fleisch der Lende bes. vom Schwein, Rind: ein F. braten 1.2. die ent­ grätete und enthäutete Längshälfte eines Fisches Filfit| -arbeit, die 1. jo. Pl.f Handarbeitstechnik, bei der aus Garn eine Art Gitter hergestellt wird, auf dem gegebenenfalls durch die Fäden, durch Sticken od. Steppen ein Muster entsteht — 2. Handarbeit (2) in der Technik von 1: eine F. anfertigen; -decke, die durch Filetarbeit (1) hergestellte (kleine) Tisch­ decke Filiale, die; -, -n mit einer gewissen Selbständigkeit ausgestattete Niederlassung eines zentralen (kap.) Unternehmens: eine F. eröffnen, gründen; die F. einer Bank Filigran, das; -s, -e (auf einer Unterlage befestigte) Art von feinem Gitter aus Fäden von Edelmetall: eine Brosche aus, in, mit F. Filius, der; -, -se, auch Filii [..li|i] fvorw. Sg .f umg. scherzh. Sohn (1): wie geht’s deinem F.? Film, der; -(e)s, -e 1.1. für fotografische Aufnahmen dienender, mit einer lichtempfindlichen Schicht ver­ sehener Streifen aus elastischem Material: ein hoch- empfindlicher, feinkörniger, grobkörniger F .; einen (neuen) F. (in die Kamera) einlegen; den F. ent­ wickeln; der F. ist unterbelichtet — 2 . auf 1 auf- genommene und entwickelte (künstlerisch gestaltete) Abfolge von Aufnahmen, die mittels eines Vorführ­ gerätes auf eine Leinwand projiziert werden und dabei stehende Bilder od. eine in Bewegung und Ton der Wirklichkeit täuschend ähnliche Wiedergabe der objektiven Realität erzeugen: ein historischer, populärwissenschaftlicher, utopischer, abendfül­ lender, preisgekrönter F .; einen F. (ab)drehen, machen, synchronisieren, vorführen; sich einen F. ansehen; der F. läuft am, seit Freitag; das Dreh­ buch für einen F. schreiben — 3. \o. Pl.f Film­ ku n st: sie interessiert sich mehr für den F. als für das Theater — 4. jo. Pl.j Institution für die Pro- duktion von 2: sie ist beim F.; zum F. gehen (Filmschauspieler werden) — II . aus einer (öligen) Flüssigkeit bestehende dünne Schicht auf der Ober­ fläche von etw.: ein wasserdurchlässiger F .; das Sonnenöl bildet einen schützenden F. auf der Haut - f umg. bei jmdm. ist der F. gerissen (jmd. kann sich an bestimmte Dinge nicht mehr erinnern) Fjlm| -atelier, das Atelier für Filmaufnahmen; -aufnahme, die fvorw. Pl.f Aufnahme einer Film­ szene: Filmaufnahmen machen; -diva, die v e r ­ altend weiblicher Filmstar Filme[macker, der; -s, - umg. Regisseur (und Dreh­ buchautor) eines Spiel-, Dokumentarfilms filmen fsw. Vb.; hat/ 1. mit einer Filmkamera ein fortlaufendes Geschehen aufnehmen, Filmaufnahmen m achen: ein Autorennen f.; schwarz-weiß, farbig f.; die DEFA filmte mehrere Wochen an der Ost­ see — 2. bei 1 als Schauspieler tätig sein filmisch /Adj.; nicht präd.f 1. dem Film (1.2) zu­ gehörig: ein filmisches Meisterwerk; filmische Mit­ tel, Möglichkeiten — 2. mit Mitteln des Film s (1.2): etw. f . darstellen FiJm| -kamera, die Kam era für Film e (1.2); -kopie, die; -kritik, die kritische Besprechung eines Spiel­ film s: Filmkritiken schreiben; -kritiker, der jmd., der beruflich Filmkritiken verfaßt; -kunst, die fo. Pl.f das die Produktion von Filmen (1.2) betreffende künstlerische Schaffen; -leinwand, die zur Projek­ tion von Filmen dienende Leinwand; -material, das
390 Filmmontage — finanziell 1. Material, aus dem ein Film (LI) besteht: emp­ findliches F. — 2. fü r eine bestimmte Thematik geeignetes filmisches (dokumentarisches) M a te r ia l : von diesen Ereignissen ist viel F. vorhanden; - montage, die Film Festlegung der endgültigen Ab­ folge der Bilder eines Film s (1.2) durch Schnitt, Auswahl und Zusammenstellung; -musik, die Musik, die eigens für einen Film komponiert w ird; - p lakat, das Plakat, das für einen Spielfilm wirbt; - premiere, die; -Produktion, die; -produzent, der /unter kap. Verhältnissen! jmd., der die Produktion eines Films (1.2) finanziert; -regisseur, der; - reklame, die Reklame für einen Film (1.2); -rolle, die Rolle in einem Spielfilm; -schaffende, der; -n, - n fvorw. Pl.f jmd., bes. ein Künstler, der für den F ilm tätig ist; -Schauspieler, der; -Schauspielerin, die; -spule, die Spule zum A ufwickeln eines Film s; - star, der Filmschauspieler(in) als Star; -studio, das vgl. Filmatelier; -Szenarium, das F ilm die Vorstufe eines Drehbuchs bildender E n tw u rf eines Film s, der den szenisch gegliederten Handlungs­ ablauf enthält; -verleih, der Institution, die F ilm ­ kopien auf bestimmte Zeit an Kinos verleiht; -Vor­ führer, der jmd., der berufsmäßig Filme in Kinos vorführt; -Wechsel, der F o t o g r . das Herausnehmen eines Film s aus der Kamera und das Einlegen eines neuen Filou, der; -s, -s [..lu:] umg. 1. scherzh. Schelm: du bist ein (richtiger) F .! — 2. durchtriebene männ­ liche Person: dieser F. hat mir zu wenig Geld heraus­ gegeben ! Filter, der, fachspr. vorw. das;--s, - 1. mit einem durchlässigen M a te rial versehene Vorrichtung zum Trennen fester Stoffe von flüssigen od. gasförmigen Stoffen: die Flüssigkeit, Milch durch ein(en) F. gießen, gehen lassen; eine Zigarette mit F. — 2. Opt. Fotogr. (gefärbte) für Licht durchlässige Glasscheibe od. Folie, die nu r bestimmte Anteile dieser Strahlung hindurchtreten läßt: bei Schnee, Gegenlicht mit (einem) F. fotografieren ffltern jsw . Vb.; hat/ 1. einen flüssigen od. gas­ förmigen Stoff durch einen F ilte r gehen lassen und dadurch dessen feste Bestandteile trennen, z urück­ halten : eine Flüssigkeit, Luft f .; Kaffee f . (Kaffee kochen, indem das kochende Wasser au f den i n einem F ilte r befindlichen gemahlenen Kaffee ge­ gossen wird) — 2. O pt. (unerwünschte) Anteile einer Strahlung od. des Bereichs einer Frequenz (1) durch einen F ilte r aussondern Filterj -papier, das jo. P I ./ saugfähiges, durchlässiges Spezialpapier zum F ilte rn (1); -tüte, die Tüte aus Filterpapier, die zum Filtern von Kaffee dient; -Zigarette, die Zigarette m it einem F ilte r Filtrat, das; -(e)s, -e fachspr. durch Filtern ge­ klärte, von festen Bestandteilen befreite Flüssigkeit filtrieren /sw. Vb.; hat/ fach sp r. etw. filtern (1), durch Filtern reinigen: eine chemische Lösung f. Filtrierjpapier, das jo. PI ./ fach sp r. Filterpapier Filz, d e r ; -es, -e 1. dickes, dichtes, weiches Stoff- artiges M aterial, das durch Pressen und Walken von Schafwolle und (Tier)haaren hergestellt w ird : eine Unterlage, ein Hut, Stiefel aus F .; die Fenster mit F . abdichten — 2 . etw. filzartig ineinander Ver­ schlungenes: die (Wasserpflanzen waren zu einem dichten, unlöslichen F. verwachsen filzjartig jA d j.f dem F ilz (1) ähnlich filzen jsw. Vb.; hat/I. W olle filzt (wird durch E in ­ w irk ung von Feuchtigkeit, Waschpulver, Hitze filzig); der Pullover hat beim Waschen gefilzt — II. sa lopp jmdn., etw. bei einer Kontrolle nach etw. Unerlaubtem gründlich durchsuchen: jmdn., das Auto, Gepäck (an der Grenze) f. filzig /Adj./ 1.1. verfilzt: filzige W olle; ein filziger Pelz, Bart 1.2 . filzartig: ein Blatt mit filziger Be­ haarung Filz zu Filz 1| -pantoffel, der; -schuh, der Haus­ schuh (mit Filzsohle); -sohle, die Schuhsohle aus Filz; -stiefel, der; -stift, der Faserstift; -unterläge, die Ffmmel, d e r; -s, - u m g . übertriebenes absonderliches Interesse fü r etw., sich m it etw. zu beschäftigen, Spleen: sie hat den F. , sich dauernd zu kämmen, hyperkorrekt zu sprechen; der mit seinem F. für Briefmarken!; der hat doch einen F. (ist doch ver­ rückt, übergeschnappt)! final fA dj./ 1. /nicht adv.f das Ende, den Abschluß bildend: eine finale Phase — 2 . Gramm, den Zweck, die Absicht angebend: ein finaler Gliedsatz; eine finale Konjunktion Finale, das; -s, - /Finals/Finali 1. M us. jP l. Finali/ 1.1 . (mitreißend gestaltete) Schlußszene der Akte eines musikalischen Bühnenwerks: das F. des dritten Aktes 1.2 . (mitreißend gestalteter) letzter Satz eines Musikstückes, Konzerts — 2. S p o r t fPl. Finals/ Endkampf eines (in mehreren Etappen ausgetrage­ nen) Wettbewerbs, Schlußrunde: beide Mann­ schaften kommen (durch die Ausscheidung) ins F.; er hat sich für das F. qualifiziert — 3 . fPl. -/ den Höhepunkt und Abschluß einer kulturellen Veranstaltung bildende große zusammenfassende Programmnummer: im F. traten noch einmal alle mitwirkenden Künstler auf; zu 2 Finalist, der; - en, -en Final| -produkt, das W irtsch . Endprodukt, das in Kooperation m it Zulieferbetrieben entsteht; -Satz, der Gramm, finaler Gliedsatz Finanz, die; -, fo. P L/ Gesamtheit der Finanziers FinanzJ -amt, das /DDR noch umg./ das für die Festsetzung und Erhebung der Steuern verantwort­ liche Staatsorgan des Kreises, in der DDR die Ab­ teilung Finanzen beim Rat des Kreises; -beamte, der Beamter der Finanzverwaltung; -buchhalter, der jmd., der beruflich die Finanzbuchhaltung eines Betriebes fü h rt; -buchhaltung, die T e il der betrieb­ lichen Rechnungsführung, in dem die wirtschaftlichen Vorgänge rechnerisch erfaßt werden Finanzen, die /PL /1.1 . Finanzwesen: x^bteilung F. beim Rat des Bezirkes, Kreises 1.2. die finanziellen Verhältnisse eines Staates, einer Körperschaft; Geldbeziehungen und Geldfonds des soz. Staates: die F. des Staates, der Gemeinde, der sozialistischen Betriebe und Wirtschaftszweige, eines Verbandes; die F. sind geordnet, zerrüttet 1.3 . umg. Geld­ mittel, die jmdm. zur Verfügung stehen: meine F. erlauben mir das nicht Finanz| -gruppe, die (dauerhafte) Verbindung kap. Unternehmen unter Führung bes. einer monopolisti­ schen Bank; -hoheit, die W irts ch. Recht eines Staates, sein Finanzsystem selbst zu regeln, bes. Steuern und Abgaben zu erheben finanziell /A d j . ; nicht prä d.f die Geldangelegenheiten betreffend: die finanzielle L age; finanzielle Mittel; mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben; diese Reise kann er sich aus finanziellen
Finanzier — Finesse 391 Gründen nicht leisten; jmdn. f. unterstützen Finanzier, der; -s, -s [. .tsie:] jmd., der etw. finan­ ziert finanzieren /sw. Vb.; hat/ etw. f. für ein Unter­ nehmen das benötigte Geld zur Verfügung stellen: ein Projekt, einen Bau f.; dazu Finanzierung, die; -, -en Finanz/finanz| -kapital, das jo. PL/ P ol. ök . das miteinander verschmolzene monopolistische Kapital der kap. Industrie und der Banken; -kaufmann, der /DDR/ Fachmann mit einer Lehrlingsausbildung auf dem Gebiet des Finanz-, Bankwesens; -kon- trolle, die Wirtsch. Ausübung der Kontrolle im Rahmen des einheitlichen soz. Finanzwesens; -kräf­ tig /Adj.; nicht adv./ über große finanzielle Mittel verfügend: jmd. ist f.; ein finanzkräftiges Unter­ nehmen; -krise, die Krise im System der Finanzen und des Kredits im Kap.; - läge, die jo. PI ./ finan­ zielle Lage; -mann, der /PL -männer, -leute/ Finan­ zier; -minister, der /DDR noch umg./ Minister der Finanzen; -ministerium,das /DDR noch umg./ M i­ nisterium der Finanzen; -monopol, das Recht des bürgert. Staates, bestimmte Waren allein herzu­ stellen, abzusetzen und mit 2Steuern zu belegen; - Ökonom, der /DDR/ Fachmann mit Fachschul­ abschluß auf dem Gebiet der Finanzwirtschaft; -O ligarchie, die Pol. Ök. die mit der Konzentration und Zentralisation des Finanzkapitals im Imperial., Staatsmonopolismus sich herausbildende (Herr­ schaft einer) Gruppe der politisch-ökonomisch mäch­ tigsten Monopolkapitalisten (und der führenden Staatsmänner), Hochfinanz; -organ, das /vorw. PL/ Organ zur Wahrnehmung finanzieller Belange des Staates; -politik, die jo. PL/ Gesamtheit der die F i­ nanzen betreffenden zielgerichteten Maßnahmen und Tätigkeiten des Staates; -schwach /Adj.; nicht adv./ über geringe finanzielle Mittel verfügend: ein fi­ nanzschwaches Unternehmen; -System, das W ir t ­ sch. 1*1* Gesamtheit der vom soz. Staat geordneten finanziellen Beziehungen und Fonds, die zur Lösung volkswirtschaftlicher Aufgaben eingesetzt werden 1.2 . /in der nichtsoz. Wirtschaft/ Gesamtheit der Quellen für die Deckung des staatlichen Bedarfs an Geldmitteln und der entsprechenden Institutionen mit ihren wechselseitigen Verflechtungen; -Ver­ waltung, die Gesamtheit der staatlichen Dienststellen, deren Aufgabe es ist, staatliche Gelder einzuziehen und bereitzustellen; -wesen, das jo. PL/ Gesamtheit der die staatlichen Finanzen betreffenden Einrich­ tungen und Vorgänge; -Wirtschaft, die /o. PL/ die finanzielle Seite staatlicher wirtschaftlicher Tätig­ keit Findelkind, das meist von seinen Eltern ausgesetztes, verlassen aufgefundenes kleines Kind finden, fand, hat gefunden 1.1 .1 . etw. f. zufällig od. durch Suchen auf die Stelle stoßen, wo sich etw. be­ findet und es sehen: auf der Straße eine Mark f.; die gefundenen Gegenstände beim Fundbüro ab- geben; die Straße, den Ort (auf der Karte) f. 1.1.2. etw., jmdn. f. zufällig od. durch Suchen auf die Stelle stoßen, wo sich etw., das, jmd., den man verloren hat, befindet: die vermißten Schlüssel in der Tasche f .; sie fand ihren Sohn schließlich auf dem Spielplatz 1.2 . sich f .: der Handschuh hat sich (wieder) gefunden (ist wieder zum Vorschein ge­ kommen) ; esfand sich niemand, der das übernehmen wollte (niemand wollte das übernehmen) 1.3 . ein­ ander, sich f . : die beiden, ihre Herzen haben sich gefunden (sie sind sich begegnet und harmonieren miteinander) 1.4 . etw., jmdn. irgendwie, irgendwo f. bei seinem Kommen feststellen, daß etw., jmd. in einem bestimmten Zustand, an einem bestimmten Ort ist: die Tür verschlossen f.; jmdn. schlafend, da­ heim, allein im Garten f .; sich f . : in dieser Gegend f. sich (gibt es) bedeutende Bodenschätze 1.5 . etw. f. durch Überlegen auf etw. kommen (8): die richtige Lösung, keine Antwort f.; jmd. findet immer die richtigen Worte (weiß sich immer zu etw. in passen­ den Worten zu äußern) 1.6. (durch Sichbemühen) in den Besitz von etw. Angestrebtem kommen;eine gute Arbeitsstelle, den idealen Partner, sein Recht f . ; O Zeit, Mut, Kraft für etw. f .; keinen Schlaf f. (wider Willen wach bleiben); etw. an etw., jmdm. f.: an etw., jmdm. Spaß, Freude, Gefallen f . ; was findet sie nur an ihm (was ist es nur, was sie so für ihn einnimmt)?; /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines passivisch gebrauchten Ver­ balbegriffsj: (keine) Beachtung, Anerkennung f. (nicht beachtet, anerkannt werden); etw. findet sei­ nen Abschluß (wird abgeschlossen); etw. fand keine Berücksichtigung, Erwähnung (wurde nicht berück­ sichtigt, erwähnt) — 2 .1 . (sich) irgendwohin f. durch Orientierung irgendwohin gelangen: (sich) in die Innenstadt, (wieder) nach Hause f.; zum Aus­ gang f. 2.2. in etw., zu etw., jmdm. f. zu etw., jmdm. Zugang bekommen und dazu stehen: er fand schon früh in die Reihen der Arbeiterbewegung; /in der Verbindung/ zu sich selbst gefunden haben (sich seiner bewußt sein) — 3.1. f., daß ... der Ansicht, Meinung sein, daß ...: ich finde, daß man das än­ dern müßte; ich finde, er hat recht 3.2 . etw., jmdn. in bestimmter Weise f. etw., jmdn. in bestimmter Weise einschätzen, beurteilen: etw. gut, richtig, in­ teressant, zum Lachen, in Ordnung f .; jmdn. nett, sehr hübsch f .; !eine Bemerkung überflüssig f .; es kalt, keiner Mühe wert f . — 4. sichin etw. f . (schik- ken, fügen): sich in sein Schicksal, in die Not­ wendigkeit f. x 4- das wird sich (alles, noch) f. (das wird in Ordnung kommen); nichts dabei f. (nichts Bedenkliches, Be­ sonderes daran erkennen); — etw. ist für jmdn. ein gefundenes / Fressen; ein / Haar in der Suppe f.; ein offenes / Ohr bei jmdm. f .; keine / Worte f. Finder, der; -s, - jmd., der etw. gefunden (1.1.1)hat, das jmd. anderem abhanden gekommen ist: der ehr­ liche F. wird belohnt Fjnder|lohn, der jo. PL/ Belohnung, die der Finder eines verlorenen Gegenstandes bei dessen Abgabe er­ halt findig /Adj./ einfallsreich und gewitzt und dadurch fähig, Schwierigkeiten zu meistern: jmd. ist f., ist ein findiger Kopf, ist f. im Organisieren, bei hand­ werklichen Arbeiten; dazu Ffndigkeit, die; -, -en /vorw. Sg ./ Findling, der; -s, -e erratischer Block: für das Denk­ mal wurde ein F. verwendet Finesse, die; -, - n 1. /vorw. Pl.j dem neuesten Stand der technischen Entwicklung (im Detail) entspre­ chende Ausführung, Feinheit: ein Stereoradio, Neu­ bau, eine elektrische Nähmaschine mit allen, den neuesten Finessen — 2 .1 . /vorw. Pl.j K niff (3): alle Finessen des Autofahrens, Schachspielens beherrschen 2.2 . taktisch kluges, listiges Vorgehen:
392 Finger — finster seiner taktischen, diplomatischen, technischen F. war niemand gewachsen Finger, der; -s, - 1 . eines der fünf beweglichen Glieder der Hand des Menschen und des Affen: jmd. hat lange, kurze, schlanke, dicke F .; der / kleine F .; die F. ausstrecken, krümmen, spreizen; mit den Fingern schnipsen; mir frieren die F .; ich friere, mich friert an den Fingern; einen Ring am F. tra­ gen; den F. auf dem Mund legen /als Zeichen zum Leisesein, Schweigen/ — 2. Fingerling (2) + den F. auf die Wunde legen (etw. Peinliches, Schmerzliches beim Namen nennen);jmdm. auf die F. sehen, gucken, schauen (jmdn. genau kontrol­ lieren 1, kritisch beobachten) ;jmdm. aufdie F. klopfen (jmdn. zurechtweisen) ; mit (den) Fingern, mit dem F. auf jmdn. zeigen (jmdn. öffentlich anprangern); sich die F. wund schreiben (übermäßig viel schrei­ ben) ; sich die F. verbrennen (sich durch Unvorsich­ tigkeit selbst schaden); umg. lange F. machen (stehlen) ; keinen F. krumm machen, rühren (nichts tun, sich für nichts, niemanden einsetzen); jmdm. jucken die F. nach etw. (jmd. möchte gern etw. tun, besitzen) ; (bei etw.) seine F. im Spiel haben (heim ­ lich an etw., bes. an etw. Negativem, beteiligt sein); die F. von etw., jmdm. lassen (sich aus Vorsicht mit etw., jmdm. nicht befassen); sich die F. an etw. nicht dreckig, schmutzig machen (sich a uf etw. Unrechtmäßiges nicht einlassen); sich die F. an jmdm. nicht dreckig, schmutzig machen (es fü r unter seiner Würde halten, jmdn. zu verprügeln); sich etw. an den (fünf) Fingern abzählen (von selbst denken, leicht ausmalen) können; sich etw. aus den Fingern saugen (etw. frei erfinden, sich ausdenken); etw., jmdn. nicht aus den Fingern lassen, geben (etw., jmdn. selbst vorübergehend nicht einem anderen überlassen) ; etw. gerät jmdm. in die F. (jmd. findet etw. zufällig); jmdn. um den (kleinen) F. wickeln (sehr leicht beeinflussen, lenken und sich gefügig machen) können; sich alle zehn, die F. nach etw. lecken (auf etw. begierig sein); sich (mit etw.) in den F. schneiden (gründlich täuschen und sich selbst schaden) Finger/finger| -abdruck, der /PI. - abdrücke/ die Linien der Haut erkennen lassender, für jmds. Iden­ tifizierung auswertbarer Abdruck der inneren Fläche eines Fingers: den F. abnehmen; die Polizei fand Fingerabdrücke; -breit fAdj.f ungefähr in, von der Breite eines Fingers: das Brot f. schneiden; -breit, der + u m g. um keinen, auch nicht einen F. (überhaupt nicht) von etw. abgehen; -dick fAdj.f ungefähr von der Dicke eines Fingers: ein finger­ dicker Zweig, Wasserstrahl; umg. übertrieben der Staub lag f. auf den Möbeln; -druck, der jo. P l.f der Druck (1.2.1) mit dem Finger auf etw., bes. auf einen K n opf (2): ein (einziger) F. genügt, um den Motor, die Alarmanlage in Gang zu setzen; -f ertig- keit, die fvorw. Sg .f Geschicklichkeit im Gebrauch der Finger, Hände: der Pianist, die Näherin besitzt eine große, erstaunliche F .; -gelenk, das Gelenk zwischen den Fingergliedern; -glied, das einzelnes Glied eines Fingers; -handschuh, der Handschuh mit fünf Fingern (2); -hut,der I. Kappe aus Metall od. Plast, die beim Nähen auf den Mittelfinger ge­ setzt wird, um ihn vor Verletzungen zu schützen: den F. auf den Finger setzen, stecken — II , xD igi- talis; -kuppe, die Kuppe (1.2); -langfAdj.f ungefähr von der Länge eines Fingers: eine fingerlange Narbe Fingerling, der; -s, -e 1* schützende Hülle für einen (verletzten) Finger: einen F. aufsetzen — 2. Teil des Handschuhs, der einen Finger umhüllt: einen F. für den Daumen stricken fingern fsw. Vb.; hat/ 1. umg. 1.1. an etw. f. sich an etw. mit den Fingern zu schaffen machen: am Türschloß, Reißverschluß (nervös) f. 1.2. nervös, umständlich etw. zu fassen versuchen: in der Tasche nach dem Kamm f. 1.3. etw. aus dem Beutel f. (mit Mühe, umständlich herausholen) — 2. salopp etw. Heikles mit Geschick bewerkstelligen: wir werden die Sache schon f . ! Fjnger| -nagel, der Nagel (II) eines Fingers: ge­ pflegte, schmutzige Fingernägel haben; (sich) die Fingernägel schneiden, feilen, lackieren; -ring, der Ring (1.1);-spitze, die Spitze des obersten Finger- glied es: etw. (nur) mit den Fingerspitzen betasten, anfassen, berühren; O umg. jmdm. kribbelt es in den, Fingerspitzen (jmd. ist sehr ungeduldig, etw. tun, eingreifen zu können); -Spitzengefühl, das fo. Pl.f sicheres Gefühl dafür, wie man sich angemes­ sen zu verhalten hat, wie man etw. mit Geschick re­ gelt: für etw. F . haben, besitzen; hierfür braucht man F., fehlt es ihm an dem nötigen F .; -spräche, die Zeichensprache mit Hilfe der Finger; -Übung, die fvorw. Pl.f Übung an einem Instrument zur Ge­ winnung von Fingerfertigkeit: Fingerübungen ma­ chen; -zeig, der; -s, -e als beachtenswert, verwertbar angesehener Hinweis, W ink: von jmdm. einen F. bekommen; jmdm. einen F. geben; das mag ihm als F. dienen; <0 das war für ihn ein F. des Schick­ sals fingieren fsw. Vb.; hat/ etw. zu einem bestimmten Zweck Vortäuschen: einen Überfall f.; fvorw. im Part. Prät.f ein fingierter (frei erfundener, in Wirklichkeit so nicht existenter) Brief(Wechsel); unter fingiertem Namen auftreten Finish, das; -s, -s [..if] Sport Endkampf, bes. bei einem Rennen, Lauf: das harte F. der Rennfahrer finit fAdv.f Gramm.: die finite (nach Person und Zähl bestimmte) Verbform; ,arbeitet1ist eine finite Form des Verbs ,arbeiten4 Fink, der; -en, -en in zahlreichen Arten vorkommen­ der Singvogel mit kurzen Flügeln und kegelförmigem Schnabel Finken|schlag, der der R uf, das Zwitschern der Finken Finne, die; -, - n 1.1. in Wirbeltieren parasitär le­ bende Larve des Bandwurms — 2. Med. durch Akne hervorgerufene, als Knötchen auftretende Entzündung ■ der Haut, Pickel — 11.1. Zool. keilförmig zu­ laufende Rückenflosse der Haie und Wale — 2. Handw. die schmäle, keilförmig zugespitzte Seite des Hammers: einen Stein mit der F. zurecht­ schlagen finnig fAdj.f: finniges (von Finnen 1.1 befallenes) Fleisch finster fAdj.f 1. völlig dunkel, ohne jegliche Hellig­ keit: eine finstere Nacht; ein finsterer Raum; es wird jetzt schon zeitig f.; im Finstern (in völliger Dunkelheit, ohne Beleuchtung) sitzen — 2. ziem­ lich dunkel und etwas unheimlich wirkend: finstere Tannen; ein finsteres, altes Gebäude; ein finsterer, enger Hof — 3. unfreundlich, düster: eine finstere Miene; ein finsterer Mensch; jmdn. f . ansehen — 4. {nur attr.f Schlimmes annehmend: eine fin­ stere Ahnung; ein finsterer Verdacht — 5. /nicht
Finsternis — Fisclipaste 393 adv.; emot.j 5.1.undurchschaubar, zweifelhaft: eine finstere Existenz; finstere Gestalten 5.2 . unheil­ voll: finstere Gedanken, Rachepiäne haben; fin­ stere Drohungen aussprechen 5.8. das finstere (geistig, politisch rückständige) Mittelalter; die finsterste Reaktion Finsternis, d ie; -se 1. völlige Dunkelheit: nächt­ liche, tiefe, undurchdringliche F. — 2.Astron. op­ tisch wirksame Erscheinung am Himmel, bei der für einen Beobachter ein Himmelskörper durch einen anderen verdeckt wird od. in dessen Schatten tritt: eine partielle, totale F. - f eine ägyptische F. (tiefe, undurchdringliche Dunkelheit) Finte, die; -, - n 1.1. listiger Vorwand, Täuschung: dasist nur eine F.; die F. durchschauen 1.2.Fech­ ten Boxen Scheinangriffzur TäuschungdesGegners fipsig fAdj.; nicht adv.f umg. allzu klein (und dürf­ tig) wirkend: ein fipsiger Rock, Mantel Ffrlefanz, der; -es, jo. PLI umg. 1. Tand, über­ flüssiges Beiwerk — 2. törichtes Zeug, Unsinn: F. treiben; er hat nur F. im Sinn firm fAdj.; in der Verbindung! (in etw.) f. (bewan­ dert, sattelfest) sein: sie ist in diesem Fach, im Maschineschreiben, auf diesem Gebiet (sehr) f. Firma, die; -, Firmen jAbk. F a/1.1. privates kauf­ männisches od. gewerbliches Unternehmen: er ar­ beitete lange in, bei dieser F. , ist Vertreter einer bekannten F. 1.2. Wirtsch. der ins Handels­ register eingetragene Name von 1.1: das Unter­ nehmen wird unter der F. Schulze u. Co. geführt Firmament, das; -(e)s, jo. Pl.j geh. Himmels­ gewölbe) : das blaue F .; die Sterne funkeln am F. firmen /sw. Vb.; hat/ Rel. kath.: ein Kind f. (einem Kind das Sakrament der Firmung geben) Firmen zu Firma| -name, der Name der Firma; -Schild, das Schild mit dem Namen der betreffenden Firma; -Zeichen, das auf allen Produkten einer Firma angebrachtes Erkennungszeichen Firmling, der; -s, -e Rel. kath. Kind, das gefirmt wird Firmung, die; -, - en Rel. kath.Sakrament, durch das der Firmling im Glauben gefestigt werden soll Firn, der; -(e)s, -e/-en 1. mehrjähriger Altschnee des Hochgebirges, der durch wiederholtes Tauen und Gefrieren körnig geworden ist — 2. Schweiz, österr. mit 1 bedeckter Berggipfel, Gletscher Firnis, der; -ses, -se meist aus Leinöl und Zusätzen bestehende rasch trocknende, farblose Substanz, die, als Schutzmittel auf etw. aufgetragen, einen festen, glänzenden Überzug bildet: ein Ölgemälde, einen Schrank mit F. bestreichen firnissen, firnißte, hat gefirnißt etw. m it F irn is be­ streichen First, der; -es, -e oberste waagerechte Kante eines (nach zwei Seiten) schräg abfallenden Daches Fisch, der; -es, -e 1.1. für sein Leben im Wasser mit Kiemen, Flossen und meist einer Schwimmblase ausgestattetes, wechselwarmes Wirbeltier, dessen langgestreckter, meist seitlich abgeflachter Körper mit Schuppen bedeckt ist: Fische angeln, fangen; einen F. an der Angel haben; die Fische beißen heute nicht, zappeln im Netz 1.2. /o. P l.j 1.1 als Speise, Gericht: heute gibt es F .; F. braten, kochen - f stumm wie ein F. (schweigsam); etw. ist weder F. noch Fleisch (ist nichts Eindeutiges, Vollwertiges, genau Bestimmbares); jmd. fühlt sich wohl wie ein F. imWasser (sehr wohl);vimg. scherzh. verhüll, die Fische füttern (sich bei Seekrankheit übergeben) (müssen); um g. kleine Fische (unbedeutende A n ­ gelegenheiten) Fjsch/fjsch| -adler, der Adler mit graubraunem Bücken und weißer Unterseite, der an Seen, Flüssen, Meeresküsten lebt und sich vorwiegend von Fischen ernährt; -arm jAdj.j nur wenige Fische aufweisend: ein fischarmes Gewässer; -besteck, das fü r F isch ­ gerichte bestimmtes, besonders gestaltetes Besteck, bestehend aus Fischgabel und -messer; -blase, die Schwimmblase; -Mut + jmd. hat F. (ist gefühls­ kalt, -arm) fjschen jsw. Vb.; hat/ 1.1. mit einem Fanggerät Fische fangen: mit der Reuse, Harpune, mit einem Netz f.; in diesem Gewässer ist es verboten zu f .; Forellen f. 1.2. etw. durch Tauchen, mit Netzen vom Meeresboden heraufholen: Perlen f. — 2. umg. 2.1. etw., jmdn. aus etw. herausholen: die Fleischstück­ chen aus der Suppe, Brotkrümel aus der Milch f .; den Ertrunkenen aus dem Wasser f. (herausziehen); die Fahrkarte aus der Tasche f. 2.2 . tastend nach etw. suchen: er fischte in seiner Tasche nach dem Hausschlüssel +im/trübenf. Fjscher, der; -s, - jmd., der beruflich Fischfang be­ treibt Fischerei, die; - , -en jvorw. Sg .j gewerbsmäßig be­ triebener Fang und die Hege von Fischen und an­ deren nutzbaren Wassertieren Fischereil -fahrzeug, das für die Fischerei be­ stimmtes Schiff, Boot; -flotte, die Fangflotte; -gewässer, das Gewässer für den Fischfang; -hafen, der Hafen für Fischereifahrzeuge der Hochsee­ fischerei, meist mit den entsprechenden Einrichtun­ gen für das Anlanden und die Verarbeitung von Fisch Fjsch/fjsch| -fang, der jo. P l.j das (gewerbliche) Fangen von Fischen: vom F. leben; auf F. gehen (zum Fischen ausfahren); -filet, das Filet (1.2); -fleisch, das; -futter, das: F . ins Aquarium schüt- ren; -gabel, die zum Fischbesteck gehörende Gabel; -gaststätte, die Gaststätte, die vorwiegend Fisch­ gerichte anbietet; -gericht, das aus Fisch zuberei­ tetes Gericht; -geschäft, das Geschäft für Fisch­ w are n ; -gräte, die Gräte (1); -grätenmuster, das weiß-dunkles, feines strichartiges Stoffmuster, das an Fischgräten erinnert; -gründe, die /PI./ Fang- gründe; -koch, der auf Fischgerichte spezialisierter Koch; -kombinat, das Kombinat der Hochsee­ fischerei, das über eine eigene Fangflotte und alle für die Fischverarbeitung notwendigen Einrichtungen verfügt; -konserve, die aus Fisch zubereitete K o n ­ serve ; -kutter, der meist mit einem Schleppnetz aus­ gestatteter Kutter für die Küsten- und Meine Hoch­ seefischerei; -laich, der ZooL; -lupe,die Fischerei in der Hochseefischerei verwendetes Echolot zur Ermittlung von Fischschwärmen; -mehl, das jo. Pl.j aus Abfällen der Fischverarbeitung hergestelltes eiweißreiches Futtermittel; -messer, das zum Fisch­ besteck gehörendes M esser; -netz, das Netz für den Fischfang; -Otter, der der Bobbe ähnlicher, dem Leben im Wasser angepaßter langgestreckter, gut schwimmender Marder, der an fließenden od. stehen­ den Gewässern lebt, ein dichtes braunes Fell hat und sich von Fischen, Krebsen und Wasservögeln er­ nährt; -paste,fydie aus Fisch hergestellte, meist als
394 fischreich — Fläche Brotaufstrich dienende Paste; -reich fAdj.f viele Fische aufweisend: ein fischreiches Gewässer; -reiher, der grauer Reiher, der an flachen Ufern auf Bäumen nistet und sich bes. von Mäusen, Fröschen und Fischen ernährt; -schuppe, die Schuppe (1); - s chwärm, der; -suppe, die vorwiegend aus gekochtem Fisch hergestellte, gut gewürzte Suppe; -teich, der der Fischzucht dienender T eich; -Verarbeitungsschiff, das Schiff der Hochseefischerei für den Fang und die Verarbeitung von Fischen auf hoher See, Fabrikschiff; -Vergiftung, die Vergiftung durch den Genuß ver­ dorbener od. giftiger Fische; -waren, die /Phf; -Wirt­ schaft, die jo. Pl.j Wirtschaftszweig, der den Fisch­ fang, die Verwendung, Verarbeitung der Fänge und ihren Absatz umfaßt; -zucht, die Haltung und Pflege bestimmter Fische (in Teichen) zu wirtschaft­ lichen Zwecken; -zug, der Fischfang durch Aus­ werfen und Einholen von Netzen Fisimatenten, die /PI./ um g.: mach keine F. ( Um­ schweife, Ausflüchte) und gib mir das, fang schon an! fiskalisch fAdj.; vorw. attr.f den Fiskus (1.2) be­ treffend, dem Fiskus gehörend Fiskus, der; /o. Pl.j 1*1. Vermögen (II)eines kap. Staates: die Abgaben fließen in den F. 1.2. der kap. Staat als Inhaber von Vermögen und Vermögens­ rechten: da Erben fehlen, fällt dieses Haus an den F. fispelig fAdj.f umg. von nervöser Unruhe, zappelig: er wird immer ganz f., wenn es einen Krimi gibt Fistel, die;*-, - n I. Med. anomaler röhrenförmiger Kanal, der Absonderungen vom Inneren des Körpers an die Körperoberfläche leitet od. ein Hohlorgan mit dem anderen verbindet — II. Fistelstimme (1): in, mit höchster F. rufen, schreien fisteln jsw. Vb.; hat/ mit Fistelstimme sprechen Fistel{stimme, die 1. unnatürlich hohe, unange­ nehm klingende Stimme bei Männern — 2. Mus. Falsett fit fA d j.; nicht attr.f in guter körperlicher Verfassung, leistun gsfähig: sich ausruhen, um dann wieder (für etw.) f. zu sein; sich f. fühlen; sich durch Morgen­ gymnastik f. halten; O das reparierte Gerät ist wieder f. (funktionstüchtig) Fftneß, die; -, jo. Pl.j gute körperliche Verfassung, (sportliche) Leistungsfähigkeit: sich seine F. er­ halten Fittich, der; -(e)s, -e /vorw. PI./ geh. Flügel eines großen Vogels, Schwinge: der Adler erhebt seine Fittiche -+■ jmdn. unter seine Fittiche nehmen (sich jmds. annehmen und ihn betreuen, fördern) Fjtting, das, auch der; -s, -s Techn. mit einem Gewinde versehenes Verbindungsstück für Rohr­ leitungen Fitz, der; -es, fo. Pl.j ostmitteldt. umg. Gewirr von Fäden: das Garn ist ein einziger F. fitzen jsw. Vb.; hat/ ostmitteldt. umg. jvon Fäden, Fadenartigem/ sich verwickeln (1): das Garn, Haar fitzt fix jAdj.j I. umg. 1. jnur adv.j ohne Zögern, schnell, geschwind: f. wegrennen; ich will nur noch f. etwas essen, einkaufen; mach ein bißchen f. (beeile dich) — 2. flink und wendig: eine fixe Ver­ käuferin, Friseuse; er ist ein fixer Bursche, ist sehr f. (in seiner Arbeit) — II . /vorw. attr.j fest (4.3): ein fixes Einkommen; fixe Preise; eine fixe / Idee; Pol. ök. fixes Kapital (in Ausrüstungen und Gebäuden angelegtes, für längere Zeit seinem Wert nach beständig erscheinender Teil des Kapitals) + f. und fertig (vollkommen fertig, beendet; umg. völlig erschöpft) sein fixen jsw. Vb.; hat/ umg.: jmd. fixt (spritzt sich Rauschgift ein); dazu Fixer, der; -s, - Fixier|bad, das F otogr. Lösung, in die entwickeltes Filmmaterial zum Fixieren gelegt wird fixieren jsw. Vb.; hat/1. etw. schriftlich niederlegen, festhalten : eine Aussage, Beschlüsse schriftlich, in einem Protokoll f. — 2. etw. verbindlich bestim­ men, festlegen: den Abreisetag f .; sein Auftrag war nicht eindeutig fixiert — 3 . Med. einen Kno­ chenbruch (durch einen Gipsverband) f. (ru h ig­ stellen) — 4. Fotogr. entwickeltes Filmmaterial mit einer Lösung lichtbeständig machen — 5. Psych. jmd. ist an, auf jmdn., etw. fixiert (emotional an jmdn., etw. fest gebunden) — 6. jmdn., etw. un- rerwandt ansehen: sein Gegenüber (scharf, frech) f. Fixiersalz, das jo. Pl.j Fotogr. zum Fixieren dienendes spezielles Salz Fixierung, die; -, - en jzu fixieren 1—5/ Fixigkeit, die; -, jo. P L ; zu fix 1/ Fix|stern, der Astron. sehr weit von der Erde ent­ fernter, selbstleuchtender Himmelskörper, der seine Lage zu anderen entsprechenden, Sterilen nicht merklich ändert Fixum, das; -s, Fixa festes Einkommen, bes. für eine kaufmännische Tätigkeit, zu dem meist noch variable Bezüge auf Grund bestimmter Leistungen hinzu­ kommen : ein monatliches, bescheidenes F .; F. und Provision Fizz, der; -es, -e /bei Mengenangabe PI. Fizz/ [fis] Mixgetränk aus Alkohol (2.2), Fruchtsaft, rohem Ei und Sekt Fjord, der; -(e)s, -e langgestreckter, schmaler, oft verästelter Meeresarm, der tief in gebirgige Küsten hineinreicht: die norwegischen Fjorde FKK /unflektiert u. o . Art./ [efka:ka:] jKurzw. für Freikörperkultur/ s. Freikörperkultur FKK-Strand, der flach /Adj.j 1. nach Länge und Breite ausgedehnt und ohne (größere) Erhebung od. Vertiefung: ein flaches Gelände, Feld; ein flaches (waagerechtes od. nahezu waagerechtes) Dach; mit der flachen Hand (mitder Handfläche) auf den Tisch schlagen; mit der flachen Klinge (mit einer ihrer beiden Flächen) schlagen; der Kranke muß f. (waagerecht) liegen; sich f. hinlegen — 2.1. n ied rig (1.1): ein flacher Bau, Kuchen; Schuhe mit flachen Absätzen; flache Schuhe (Schuhe mit flachen Absätzen) 2.2. weniger als üblich od. gar nicht gewölbt: eine flache Brust; eine flache (platte 1.1) Nase — 3. ohne größere Tiefe (1): ein flacher Teller; der See ist f. (seicht); f. atmen (nur leicht und kurz atmen) — 4. ober­ flächlich, ohne gedankliche Tiefe: ein flacher Vor­ trag; eine flache Unterhaltung(ssendung) Flach/flach| -bau, derfPl. - ten/Bauw. flacher Bau; -brüstig jAdj.j eine flache Brust habend; -dach, das Bauw. flaches Dach; -druck, der jo. Pl.j Druckerei Druckverfahren, bei dem eine Platte verwendet wird, deren druckende und nichtdruckende Teile in einer Ebene liegen Fläche, d ie; -, -n 1.1. flaches (1) Gebiet: eine freie, riesige, weite F. dehnte sich vor ihnen aus 1.2. durch Länge und Breite bestimmtes Gebilde, bes.
flächenhaft — Flammenwerfer 395 flache Außenseite eines Körpers: die Flächen eines Würfels; die rauhe F. eines Brettes glatthobeln 1.3. zweidimensionales geometrisches Gebilde: die F. eines Quadrats berechnen; eine F. von zehn Hektar flächenhaft /Adj./ wie eine Fläche (1.1): einflächen- haftes optisches Bild Flächen|-inhalt, der Inhalt einer Fläche (1.3);-maß, das jPl. - e/ eine für die Berechnung einer Fläche (1.3) verwendete Einheit flach(fallen /Vb.j salopp etw. fällt flach etw. E r­ wartetes, Erhofftes tritt nicht ein, findet nicht statt: Fernsehen fällt heute abend flach! Flachheit, die; -en 1. /zu flach 1. u. 4/das Flach­ sein — 2. jvorw. Pl.j Bemerkung ohne gedankliche T iefe : er äußerte nur Flachheiten flächig /Adj,I sich in einer Fläche (1.1) erstreckend: ein flächiges Gebilde; flächige Ornamente; ein flächiges Gesicht Flach| -köpf, der oberflächlich denkender M ensch; -küste, die Geogr. flache (1) Küste; -land, das jo. Pl.j ausgedehntes Gebiet der Erdoberfläche mit geringen Höhenunterschieden; -moor, das Geogr. durch Verlanden von Seen od. durch hohen Wasser­ stand in Vertiefungen entstandenes Moor Flachs, der; -es, jo. Pl.j 1.1. Pflanze mit Bast ent­ haltenden Stengeln, hellblauen, seltener weißen Blüten und ölhaltigem Samen: F. raufen, riffeln, rösten, brechen, schwingen — 2 . aus den Stengeln von 1 gewonnene Fasern, die zur Herstellung von Leinen verwendet werden: F. spinnen — II . umg. {lustiger) Unsinn, spaßige Äußerung: mach keinen F .!; das war doch alles nur F .!; (jetzt mal) ohne F. (im Ernst gesprochen) flachs/Flachsj -blond jA d j.j hellblond; -breche, die; -, -n Landw. Gerät zum Zerbrechen der Flachs­ stengel, um die holzigen Teile von der Bastfaser zu trennen Flach|schuß, der / PI. -Schüsse/ Fußball flacher (2.1) Schuß flachsen /sw. Vb.; hat/ (lustigen) Unsinn reden, machen: mit jmdm. i .; dazu Flachserei, die; -, -en Flachs|-faser, die im Flachsstengel enthaltene Bast­ faser; -haar, das jo. PLI flachsblondes Haar; -köpf, der Kind, junger Mensch mit flachsblondem Haar; -Spinnerei, die Betrieb, in dem Flachs versponnen w ird ; -stengel, der; -stroh, das Flach| -stahl, der T ech n . bandförmig gewalzter Stahl mit rechteckigem Querschnitt; -zange, die Zange mit flachen Backen, die bes. zum Biegen dient; -ziegel, der Bauw. flacher (1) Dachziegel flackern /sw. Vb.; hat/ 1.1. unruhig, zuckend bren­ n en , leuchten: die Flamme, Kerze, Glühbirne flackert 1.2. seine Augen f . (bewegen sich unruhig) Fladen,der;-s, -1 . landsch., bes. süddt. Schweiz. meist in der Pfanne gebackener flacher und runder Kuchen: F. backen — 2. Kuhfladen Flagellat, der; -en, -en jvorw. PL! Biol. Geißel­ tierchen Flagge, die; -, -n als Hoheitszeichen verwendete Fahne, die mit einer Leine an einem Mast gehißt wird und bes. zur Kennzeichnung der Nationalität und Reederei eines Schiffes und als Signal im See­ wesen dient: die F. aufziehen, hissen, einholen; Seemannsspr. die F. heißen, setzen, dippen, niederholen1; die F. auf halbmast setzen; das Schiff fährt unter schwedischer F. flaggen /sw. Vb.; hat/ die Fahne(n) hissen, heraus­ hängen: die öffentlichen Gebäude haben geflaggt; halbmast f. Flaggen Seemannsspr.| - alphabet, das /o. P l.j Darstellung der Buchstaben des Alphabets und der Zahlen null bis neun mit Hilfe bestimmter Fähnchen; - Signal, das Signal mit Hilfe von Flaggen Flaggschiff, das 1. K riegsschiff, das die Flagge eines Admirals führt, Schiff des Flottenchefs — 2. größtes, meist repräsentativstes Schiff einer Reederei od. nationalen Handelsflotte flagrant /Adj.; vorw. attr./: eine flagrante (offen­ kundige und schwerwiegende) Verletzung des Völ­ kerrechts Flair, das; -s, jo. Pl.j [fle:r, fle:r] geh. Fluidum, Atm osphäre: eine Stadt mit einem besonderen F. Flak, die; -, - / -s jKurzw. für Flugzeugabwehr­ kanone/ Mil. 1. Flakgeschütz — 2. jo. Pl.j mit Flakgeschützen ausgerüstete Truppe Flakgeschütz, das Mil. Geschütz, das bes. zur Flugabwehr bestimmt ist Flakon, der, das; -s, -s [..koq, auch ..ko] für Parfüm bestimmtes Fläschchen aus geschliffenem Glas mit einem Stöpsel flambieren /sw. Vb.; hat/ Kochk. bestimmte Spei­ sen mit reinem Alkohol übergießen und ihn an­ zünden, so daß die Speise brennend serviert werden ka n n : flambierter Pudding; flambiertes Fleisch Flamfngo, der; -s, -s in warmen Gebieten am Wasser lebender weiß, rot od. rosafarben gefiederter Vogel mit besonders langen, dünnen Beinen, langem Hals und einem nach unten gebogenen Schnabel Flamme, die; -, - n 1.1. der sich bewegende, hoch­ schlagende, zum Ende spitz auslaufende Teil des Feuers od. ein nach oben spitz auslaufendes kleines Feuer: helle, große, hohe, starke Flammen; die ruhig brennende, züngelnde F. der Kerze; die Flammen flackern, lodern, schlagen zum Himmel, aus dem Dachstuhl, Ofen; die F. zuckt, züngelt, leuchtet, ist erloschen; etw. in Flammen setzen (anstecken); O geh. die Flammen der Liebe, Be­ geisterung, der Revolution 1.2 . Gasflamme: auf großer, kleiner F. kochen; ein Gasherd mit drei Flammen (Brennern 1) — 2. veraltend umg. junger Mensch des anderen Geschlechts, für den jmd. entflammt ist, schwärmt: er hat eine F. 4- etw. steht in (hellen) Flammen (brennt lichter­ loh) ; etw. geht in (Rauch und) Flammen auf (brennt völlig nieder); — für etw., jmdn. / Feuer und F. sein; ein / Opfer der Flammen werden; etw. wird ein Raub der Flammen flammen jsw. Vb.; hat; / auch flammend, ge­ flammt/ geh. 1. ein Feuer flammt (lodert) im Kamin; O welch eine Liebe, Begeisterung flammt in ihm! — 2. seine Augen flammten (funkelten, ver­ rieten große Erregung) (vor Zorn);flammende Blicke flammend jA d j.; vorw. attr.; / auch flammen/ 1. ein flammendes (leuchtendes, strahlendes) Rot — 2. leidenschaftlich und mitreißend, zündend: ein flammendes Plädoyer, Bekenntnis; ein flammen­ der Aufruf, Protest; flammende Verse; sich in flammenden Zorn reden Flammen| -meer, das: die Stadt war ein einziges F. (brannte überall); -werfer, der; -s, - W affe für den Nahkampf, mit der eine sich entzündende Flüssigkeit als flammender Strahl herausgeschleu­ dert wird
396 Flammeri — Flaum Flammeri, der; -s, -s K ochk. halte Süßspeise, die aus Milch od. Fruchtsaft und stärkehaltigen Pro­ dukten, Zucker und Gewürzen hergestellt wird Flanell, der; -s, fo. PL/ ein - od. beidseitig gerauhter, sehr weicher (Baum-, Zellwollstoff: ein Schlafanzug, Kostüm aus F. Flanell] -anzug, der Anzug aus Flanell; -rock, der vgl. - anzug flanieren jsw. Vb.; hat/ in einer Ortschaft, in he lebter Gegend langsam unter Menschen Spazieren­ gehen, schlendern: im Park, durch die Geschäfts­ straßen, auf der Mole f. Flanke, die; - n 1. seitlicher, weicher Teil des Rumpfes von Vierbeinern, bes. Pferden: dem Pferd zitterten die Flanken; dem Pferd die Stiefel, Sporen in die Flanken drücken — 2. fechte cd. linke Seite einer in Marschordnung od. in Stellung befindlichen Truppe: die F. war ungeschützt; den Gegner in der F. angreifen — 3. eine der langen Seiten von etiv., bes. eines Fahrzeugs: das Auto fuhr dem wendenden LK W in die F. — - 4. Turnen Sprung über ein Turngerät mit aufgestützten Händen und mit geschlossenen, gestreckten, seitwärts schwin­ genden Beinen: mit einer F. vom Barren (ab)- gehen; eine F. über das Pferd — 5. Ballspiele Schuß, W urf, Schlag von der seitlichen Position des Außenstürmers zur Mitte des Spielfeldes, vor das gegnerische T o r: eine (weite) F. geben, treten, schlagen flanken jsw. Vb.; hat/ 1. Ballspiele mit einer Flanke den Ball Zuspielen: der Linksaußen flankt (zur Mitte) — 2. Turnen eine Flanke ausführen: über den Barren, Kasten, über eine niedrige Mauer f. flankieren fsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. f. sich an einer od. beiden Seiten von etw., jmdm. befinden, m itbewegen: Bürger der Stadt flankierten die Straße, den W eg des Staatsgastes; Fahnen, Säulen flankierten den Eingang; der Sarg wurde, war auf beiden Seiten von einer Ehrenwache flan­ kiert Flansch, der; -es, -e Techn. scheibenförmige Platte bes. an Enden von Bohren, die ein Zusammen­ schrauben der Bohre ermöglicht Flappe, die; -, -n landsch. umg, zum Zeichen der Unzufriedenheit verzogener Mund 4- salopp eine F. ziehen (sichtbar beleidigt, un­ zufrieden sein) Flaps, der; -es, -e umg. Flegel: er ist ein richtiger, ein frecher F .; dazu flapsig /Adj.f flegelhaft: ein flapsiger Bursche, flapsiges Benehmen Flasche, die; -, -n 1.1 . verschließbares, meist läng­ liches zylindrisches Gefäß aus unterschiedlichem Material mit halsartiger Verengung zur Öffnung hin, das zum Aufbewahren von Flüssigkeiten und Gasen dien t: eine schlanke, bauchige F. aus Glas, Plast; eine F. aus Stahl; eine F. (mit einer Flüssig­ keit) füllen; eine F. öffnen, entkorken, leeren, mit einem Stöpsel, Korken verschließen; Bier aus der F. trinken 1.2. Gefäß in der Form von 1.1 aus feuerfestem Glas mit einer Maßeinteilung und einem Sauger zum Verabreichen der Flaschennahrung: dem Baby die F. geben (Flaschennahrung verab­ reichen) ; einen Säugling mit der F. (wegen fehlender Muttermilch mit Flaschennahrung) ernähren; ein junges Säugetier mit der F. auf-, großziehen — 2. Inhaltsmenge von 1.1: eine F. Wein, zwei Fla­ schen Bier trinken — 3. salopp Schimpfw. jpid., der etw. nicht zustande bringt, Versager: du F .!; das. sind ja alles Flaschen! + umg. scherzh. einer F. den Hals brechen (eine Flasche Wein o. ä . Öffnen, um sie auszu­ trinken) Flasehen/flaschen] -hier, das jo. P l.j Bier, das in Flaschen abgefüllt zum Verkauf kommt; -bürste, die länglich geformte Bürste zum Reinigen von Flaschen; - förmig jAdj.j; -grün /Adj./ kräftig dunkelgrün; - hals, der Hals einer Flasche; -kind, das Säugling, der nicht mit Muttermilch, sondern mit der Flasche (1.2) ernährt wird; -milch, die 1.1. Milch, die in Fla­ schen abgefüllt zum Verkauf kommt 1.2. als Flaschen­ nahrung zubereitete Milch; -nahrung, die mit der Flasche verabreichte, hauptsächlich aus M ilch be­ stehende flüssige Nahrung für Säuglinge; -Öffner,, der kleines Gerät zum Öffnen von Flaschen mit einem Kronenverschluß; -pfand, das Pfand für die Flaschen, die beim Verkauf bestimmter Getränke leihweise an den Käufer übergehen; -post, die Nach­ richt, die in einer verschlossenen Flasche ins M eer geworfen wird, damit sie irgend jemand findet; -Ver­ schluß, der; -zug, der Vorrichtung zum Heben schwerer Lasten, bei der das Zugseil od. eine Kette über Bollen geführt wird Flatschen, der; -s, - landsch. umg. 1. breites, unförmiges Stück, Klumpen: Lehm hing in großen F. an seinen Stiefeln — 2. vom Sonnenbrand löst sich die Haut in F. (großflächigen Fetzen) flatterhaft /Adj.f in den Beziehungen zu anderen unbeständig, bes. zum anderen Geschlecht: ihr flatter­ haftes W esen; er ist sehr f . ; dazu Flatterhaftigkeit,, die; -, jo. Pl.j Flatterhemd, das kurzes Hemd mit dazugehörigem Höschen als Schlafanzug für Damen und Mädchen flatterig jAdj.j sich vor nervöser Unruhe unstet bewegend: sein Blick, Puls war f. flattern jsw. Vb.; ist, hat/ 1.1. sich mit schnellen, unruhigen Flügelschlägen fortbewegen (ist): ein Schmetterling flattert von Blüte zu Blüte; ein junger Vogel flattert unsicher von Ast zu Ast 1.2* heftig mit den Flügeln schlagen (hat): der Vogel flattert aufgeregt im Käfig — 2 .1 . jbes. von Blät­ tern, Papierstückenj in der Luft frei hin und her bewegt und fortgetragen werden (ist): im Herbst f. die Blätter durch die Luft; O umg. ein Brief ist mir gestern auf den (Schreib)tisch geflattert (ich habe gestern unversehens einen Brief erhalten) 2.2* (hat) Fahnen f. (wehen 3) im Wind; sie rannte mit flatternden Haaren 2.3. sich vor nervöser Unruhe unstet bewegen (hat): sein Blick flattert flattrig jA d j.j s. flatterig flau jAdj.j 1.1. (enttäuschend) schwunglos: eine flaue Stimmung; die Stimmung war ziemlich f. 1.2. nicht wie erwartet, sondern etwas aussichtslos, sch lecht: mit dieser Sache, einem Zuschuß sieht es f. aus; jim kap. Handelj die Börse ist f.; Kaffee^ Baumwolle (ist) f. (nicht gefragt) — 2 . umg. jmdm. ist im Magen, vor Hunger (ganz) f. (leicht übel)', O bei dem Gedanken wird mir ziemlich f. (un ­ behaglich, unheimlich) Flaum, der; -(e)s, jo. Pl.j 1. Gesamtheit der Flaum ­ federn eines Vogels — 2.1. sehr feiner, weicher, kurzer Haarwuchs, bes. die ersten Barthaare eines jungen Mannes: er hat schon etwas F. auf der Oberlippe 2.2. wie die Oberfläche eines feinen Pelzes
Flaumfeder — Fleisch 397 wirkender Überzug auf bestimmten Früchten, Blät­ tern: der zarte F. des Pfirsichs Flaum) -feder, die fvorw. Pl.j Daune; -haar, das 1. jo. Pl.j Flaum (2.1)v — 2. einzelnes winziges, weiches Haar flaumig lAdj.f 1.1 . mit Flaum (2) bedeckt: flaumige Haut 1.2. aus Flaum (1) bestehend: flaumiges Ge­ fieder — 2. ö sterr. ein flaumiger (flauschiger) Stoff; Butter f. (schaumig) rühren Flausch, der; -es, -e fvorw. 8g .j dickes, weiches, stark gerauhtes Wollgewebe, bes. für Mäntel flauschig fAdj.f weich (und angenehm warm) wie Flausch: eine flauschige Wolldecke; das Handtuch ist f. Fiausch|mantel, der Flausen, die fPl.f umg. 1. närrische, nicht ernst­ zunehmende Gedanken: jmdm. seine F. austreiben; er hat nur, nichts als F. im Kopf; jmdm. F . in den Kopf setzen (jmdm. unbegründete Hoffnungen machen; jmdn. zu etw. Ausgefallenem animieren) — 2. dumme Ausflüchte: mach keine F. und sag alles wahrheitsgemäß! Flaute, die;'- , - n 1. Seemannsspr. Windstille od. sehr geringe Bewegung der L uft: es herrschte eine F.; die F. ließ nach — 2. fehlende Nachfrage nach {bestimmten) Waren im kap. Wirtschaftssystem: in der Bauindustrie, momentan herrscht eine (all­ gemeine, geschäftliche) F. Fläz, der; -es, -e s alopp Flegel; auch Schimpfw. fläzen, sich fsw. Vb.; hat/ salopp: er fläzte {flegelte) sich in den Sessel Flechse, die; -, - n Sehne (1), bes. von Tieren Flechte, die; -, - n 1. in Symbiose lebende, aus Algen und Pilzen bestehende niedere Pflanze, die als krustiges od. laubförmiges Gebilde auf dem Erd­ boden, auf Felsen und an Bäumen vorkommt: Flechten haben den Baumstamm, Stein über­ zogen — 2. durch einen Hautpilz hervorgerufene Hautkrankheit: eine trockene, nässende F. — 3. geh. Z opf (1): sie hatte lange, dicke, braune Flech­ ten flechten (er flicht), flocht, hat geflochten 1.1* einige, meist drei lange, geschmeidige od. biegsame Gebilde (von etw.) fortlaufend ineinander verschrän­ ken, winden und dadurch zu etwas Einheitlichem zusammenfügen: das Haar (in Zöpfe) f.; Blumen zu einem Kranz f.; eine aus Stroh geflochtene Matte 1.2. Zöpfe, einen Kranz, Korb f. (durch 1.1 hersteilen) 1.3. ein Band ins Haar f. (mit dem Haar verflechten) Flecht|werk, das 1.’ fo. Pl.f Geflecht aus Reisig, Bast od. Schilf — 2. Architekt. Ornament, das verflochtene Bänder nachahmt Fleck, der; -(e)s, -e f / auch Fleckchen/ 1.1.1. auf einem bestimmten Material verunreinigte Stelle, Schmutzfleck: ein F. auf dem neuen Anzug, auf dem Tischtuch; Rotwein macht Flecke; einen F. entfernen 1.2. kleine andersfarbige Stelle bes. auf der H aut: er hat einen blauen (blutunterlaufenen) F. am Bein — 2.1 . umg. bestimmte Stelle (1.1): ich stehe schon eine Stunde auf demselben F .; er rührt sich nicht vom F. 2 .2 . Med. der gelbe F. (Stelle der größten Sehschärfe in der Netzhaut); der blinde F. (lichtunempfindliche Stelle, an der der Sehnerv in die Netzhaut eintritt) — H. landsch. Flicken (1.1): einen F. auf die Hose setzen - f umg. vom F. weg auf der Stelle, sofort: jmdn. vom F. weg heiraten; mit etw. nicht vom F. kommen (mit etw. nicht vorankommen); — das / Herz auf dem rechten F. haben FIeck|: / Flecken) Fleckchen, das; -s, - f / auch Fleck 2.1f umg. Fleck (2.1): fin der Verbindung! ein herrliches F. Erde (eine reizvolle Gegend) Flecke, die fPl.f landsch. bes. ostmitteldt. die eßbaren, kleingeschnittenen, meist säuerlich zu­ bereiteten Kaldaunen, bes. vom Rind Flecken, der; -s, - I . landsch., Fleck (1.1.1) — II. kleine Ortschaft Flecken (mit * auch Fleck|)| *-entferner, der; -s, - Fleckenentfernungsmittel; * -entfernungsmittel, das Mittel zum Entfernen von Flecken (1.1.1); -wasser, das fo. Pl.j Lösung zum Entfernen von Flecken (1.1 .1) Fieek|fieber, das Med. durch Läuse übertragene Infektionskrankheit mit hohem Fieber, bei der rote Flecke am Körper des Kranken auftreten fleckig fA d j.f 1. voller Fleck e (1.1.1): ein fleckiges Tischtuch; das Kleid ist f. — 2. mit Flecken (1.1.2) übersät: fleckige Haut; die Kartoffeln, Äpfel sind f. Flecktyphus, der Med. Fleckfieber fleddern fsw. Vb.; hat/ Leichen, Wehrlose aus­ plündern Fieder) -maus, die in zahlreichen A rten vorkommen­ des flugfähiges kleines Säugetier, das meist nachts fliegt, Insekten jagt und sich beim Ruhen od. wäh­ rend seines Winterschlafes mit den Krallen der Hinterbeine festhält und mit dem K opf nach unten hängt; -wisch, der; -(e)s, -e 1. Bündel von Federn zum Abstauben, Abkehren ~ 2. salopp scherzh. unruhige, lebhafte Person, bes. unruhiges, lebhaftes Kind Flegel, der; -s, - sich in grobert ungezogener W eise aufführende männliche Person, Lümmel: so ein F.!; auch Schimpfw. Flegelei, die; -, - en grobe Ung z~geriheit: eine F. begehen flegelhaft fAdj.f wie ein Flegel, ungehörig, un ­ gezogen: sich f. benehmen; flegelhafte Manieren; dazu Flegelhaftigkeit, die; -, -en Flegel)jahre, die fPl.f Entwicklungsjahre männlicher Jugendlicher, in denen diese häufig grobes und un­ gezogenes Benehmen zur Schau stellen: der Junge kommt in die F. flegeln, sich fsw. Vb.; hat/ sich irgendwohin f. sich irgendwohin setzen und eine betont nachlässige Sitzhaltung einnehmen: sich in den Sessel, auf die Couch f . flehen fsw. Vb.; hat/ (bei jmdm.) inständig, ein­ dringlich und demütig um etw. bitten: bei jmdm. um H ilfe,,Rettung, um Gnade f.; ein flehender Blick; jmdn. flehend anschauen; jmds. Flehen er­ hören flehentlich /Adj.; nicht präd.f inständig, eindring­ lich und demütig: jmdn. f . um etw. bitten; seine flehentlichen Bitten Fleisch, das; -(e)s, fo. Pl.j 1. das unter der Haut liegende weiche Gewebe des menschlichen, tierischen Körpers, bes. die von Fett- und Bindegewebe durch­ zogenen Muskeln: bei der Wunde war das rohe F. (das Fleisch ohne die es bedeckende Haut) zu sehen; das wilde F. (das junge, wuchernde Bindegewebe) wegschneiden — 2.1. als Nahrungsmittel dienende, durch Schlachten zubereitete Teile von 1 bestimmter
398 Fleischbeschau — Flieder T ie r e : frisches, mageres, fettes, weiches, zähes, schieres F .; geräuchertes, geschabtes, gehacktes, gepökeltes F .; zwei Kilogramm F. kaufen; F. kochen, braten, schmoren, dünsten, grillen, durch den W olf drehen; (gern, kein) F. essen 2.2 . /als Speise, Gericht/ : zu Mittag gibt es F. — 3. weiches, saftiges Zellgewebe von Früchten und bestimmten Gemüsesorten: das F. des Apfels, der Kirsche, Ananas, Tomate - f etw. ist jmdm. in F. und Blut übergegangen (ist jmdm. zur selbstverständlichen Gewohnheit ge­ worden); sich ins eigene F. schneiden (sich selbst schaden); veraltend sein eigen F. und Blut (sein KindfMint Kinder); umg. scherzh. vom Fleische fallen (abmagern); — etw. ist weder / Fisch noch F. Fleisch| -beschau, die; -en /vorw, Sg./ gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung des zur menschlichen Nahrung bestimmten Fleisches von geschlachtetem Vieh; -beschauer, der jmd., der beruflich die Fleischbeschau durchführt; -brühe, die durch Kochen von Fleisch und Knochen gewonnene Brühe, Bouillon; -einlage, die Fleisch als Zutat in einer Suppe; -einwaage, die fachspr. Füllgewicht einer Fleischkonserve Fleischer, der; -s, - Handwerker, der Vieh schlachtet, dessen Fleisch zerlegt, es zu Fleisch- und Wurst- waren verarbeitet (und verkauft): beim F. einkaufen; zum F. gehen Fleischerei, die; -, - en mit einer Verkaufsstelle ver­ bundener Betrieb, in dem Fleisch- und Wurstwaren hergestellt werden, Fleischerladen Fleischer| -haken, der Haken, an dem Fleisch­ stücke aufgehängt werden; -hund, der -j- ein / Gemüt wie ein F. haben; -laden, der /PL -läden/ Geschäft des Fleischers, Geschäft für Fleisch- und Wurstwaren fleisch/Fleisch| -färben /Adj./ von hellem R o s a ; -fressend / A d j.;n u r attr./: fleischfressende Pflanzen (Pflanzen, die kleine Tiere, bes. Insekten, anlocken, fangen und verdauen); -fresser, der Tier, das sich hauptsächlich von Fleisch ernährt; -gericht, das aus Fleisch hergestelltes Gericht; -hauer, der /PI. -/ österr. Fleischer fleischig /Adj.; nicht adv./ mit viel Fleisch (1, 3), dicker als gewöhnlich: fleischige Hände, Arme, Waden; eine fleischige Nase; fleischige Blätter, Stauden, Stengel Fleisch| -klopfer, der; -s, - Küchengerät zum Breit- , Mürbeklopfen von Koteletts, Schnitzeln; -klößchen, das; -s, - Klößchen aus gehacktem Fleisch; -kon- serve, die aus Fleisch zubereitete Konserve fleischlich /Adj./ v e ra lte n d 1. /vorw. attr./ geh. die geschlechtlichen Begierden betreffend, sinnlich: fleischliche Begierden, Gelüste — 2 , fleischliche (aus Fleisch bestehende) Kost fleisch/Fleisch| -los /Adj./: fleischlose K ost (K ost ohne Fleisch); -pastetc, die mit sehr fein geschnitte­ nem, gekochtem Fleisch gefüllte Pastete; -salat, der Salat aus gekochtem od. gebratenem, kleingeschnitte­ nem Fleisch mit Mayonnaise und Gewürzen; -stück, das /PL -ej (würfelförmiges) Stück Fleisch (2.1); - verarbeitend /Ad j.; n u r attr./: die fleischverarbei­ tende Industrie; -Vergiftung, die Vergiftung durch den Genuß von verdorbenem Fleisch, verdorbener Wurst; -waren, die /PI./; -wolf, der Küchengerät zum Zerkleinern von Fleisch (2.1); -wunde, die Fleiß, der; -es, /o. PL/ zielstrebiges, intensives, kontinuierliches Tätigsein: großen, unermüdlichen, ausdauernden F. zeigen; viel F. auf eine Arbeit verwenden, an etw. wenden; etw. durch eisernen F. erreichen; sein F. wurde belohnt; in dieser Arbeit steckt viel F. Fleiß|-arbeit, die Arbeit, die viel Fleiß verlangt: das Sammeln von Fakten ist eine große F .; diese Arbeit ist lediglich als F. (als Arbeit, die viel Fleiß, aber keine eigenen Ideen zeigt) zu bewerten; -auf- gabe, die Schulaufgabe, die den Fleiß des Schülers beweisen soll fleißig /Adj./ 1.1. zielstrebig, intensiv und konti­ nuierlich tätig: er ist ein (sehr) fleißiger Schüler, Arbeiter, Mensch; f. arbeiten, lernen; viele fleißige Hände haben das geschaffen 1.2. eine fleißige (von Fleiß zeugende) Examensarbeit — 2. /nicht präd.j umg. oft und regelmäßig: f. Spazierengehen; jmd. ist ein fleißiger Leser; ein fleißiger Besucher des Tierparks flektierbar / Adj.; zu flektieren 1.1/ flektieren /sw. Vb.; hat/ Gramm. 1.1. ein Nomen od. Verb nach seinen möglichen grammatischen Form en verändern: dieses Substantiv, Verb wird stark, schwach flektiert 1.2 . zu einer bestimmten Flexion gehören: dieses Substantiv flektiert stark; ein schwach flektierendes Verb flennen /sw. Vb.; hat/ salopp /emot. neg.j weinen (1.1): das Kind fing sofort an zu f.; hör bloß auf zu f.! fletschen /sw. Vb.; hat/: das Raubtier, der Hund, W olf fletscht die Zähne, mit den Zähnen (zeigt als Ausdruck seiner aggressiven Haltung seine Zähne) flexibel /Adj./ 1. biegsam, schmiegsam: ein flexibler Einband; flexibles Material verwenden — 2. nicht starr festgelegt, anpassungsfähig: eine flexible Poli­ tik; jmd. ist in seinem Verhalten f .; 'f . verhandeln, vorgehen; dazu Flexibilität, die; -, /o. PL/ Flexion, die; -, /o. PL/ Gramm. Veränderung eines Nomens od. Verbs nach seinen möglichen gramma­ tischen Form en: die starke, schwache F. (Deklina­ tion) des Substantivs, Adjektivs; die schwache, starke F. (Konjugation) des Verbs fljcken /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw., das ein Loch hat, entzwei ist, durch Aufsetzen eines Flickens aus­ bessern: die zerrissene Hose, den Schlauch f. 1.2. etw. Defektes reparieren: die Leitung, den Kessel, die Fischernetze f.; O umg. man versuchte, das Bündnis, die Freundschaft zu f. (wiederherzu­ stellen) -f- jmdm. etw. am Zeug(e) f. Flicken, der; -s, - 1 .1 . kleines Stück eines bestimmten Materials, bes. ein Stück Stoff, Leder, Gummi, zum Ausbessern einer beschädigten Stelle: auf den zer­ rissenen Ärmel einen F. setzen; an den Knien der Hose saßen große F. 1.2 . /nur im PL/ kleine (unter­ schiedliche) Stücke, Reste von Stoff: eine aus vielen F. genähte Decke Flickflack, der; -s, -s Turnen mehrmals rückwärts schnell hintereinander ausgeführter Überschlag aus dem gestreckten Stand Flick| -werk, das /o. PI./ mit unzureichenden M it­ teln hervorgebrachtes unvollkommenes Ergebnis einer Tätigkeit: das ist alles nur F .!; -zeug, das Material zum Flicken (1.1) bes. eines Fahrradschlauches Flieder, der; -s, /o. PL/1. in vielen Arten vorkommen­ der Zierstrauch mit herzförmigen Blättern und hell-
Fliederbeere — Fliehkraft 399 bis dunkellila od. weißen, in Rispen angeordneten, stark duftenden Blüten: im Garten blüht, duftet der F. — II. landsch. Holunder Flieder/flieder! -beere, die landsch. Holunder- beere-, - busch, der Flieder (I); -färben jAdj.j von der Farbe des lilablühenden Flieders (I); -Strauch, der Flieder (I); -tee, der Tee aus getrockneten Holunderblüten, der schweiß- und harntreibend wirkt Fliege, die; -n 1. in zahlreichen Arten vorkommen­ des zweiflügliges kleinesInsekt mit leckenden, saugen­ den od. stechenden Mundwerkzeugen und meist kurzen Fühlern: die Fliegen summen, surren; die (lästigen) Fliegen verjagen, wegscheuchen — 2. querstehende Schleife als Zubehör der Herrenbeklei­ dung, das bei festlichen Anlässen an Stelle einer Krawatte getragen wird: eine F. tragen, umbinden — 3. kleiner, kurzer Bart auf der Oberlippe od. unter der Unterlippe - f zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (durch eine einzige Handlung zweierlei Dinge zugleich er­ reichen, erledigen)', jmd. kann keiner F. etwas zu­ leide tun (jmd. ist überaus gutherzig, gutmütig); jmdn. stört, ärgert die F. an der Wand (jmdn. stören selbst unbedeutende Kleinigkeiten); um g. wie die Fliegen (in großer Anzahl und plötzlich) sterben, umfallen; salopp eine, die F. machen (schnell ver­ schwinden, sich entfernen, zurückziehen) fliegen, flog, ist/hat geflogen / / auch fliegend/ 1,1, ein Vogel, Insekt fliegt ein Vogel, Insekt be­ wegt sich aus eigener Kraft in der Luft fort (ist): der Vogel fliegt hoch, tief, fliegt auf das Dach; die Biene, der Schmetterling, Käfer fliegt von Blüte zu Blüte; fliegende Fische (Gruppe von Fischen mit verbreiterten Brust-, Bauchflossen, die sich aus dem Wasser schnellen können) 1.2, ein Luftfahrzeug fliegt ein Luftfahrzeug bewegt sich durch mechanischen Antrieb und Auftrieb (an Trag­ flächen) in der Luft fort (ist): das Flugzeug, der Hubschrauber fliegt hoch, tief, fliegt über fremdem Gebiet; nach N i ; wann fliegt das nächste Flug­ zeug nach N (wann fliegt es nach N «&)?; dieses Flugzeug fliegt (verkehrt) täglich; die Rakete, das Raumschiff fliegt (bewegt sich auf Grund eines ein­ maligen, starken Impulses zielgerichtet) zum Mond, durch den luftleeren Raum ; Segelflugzeuge f. 1.8* sich in einem fliegenden Luft-, Raumfahrzeug fort­ bewegen (indem man es bedient und lenkt) (ist): wir werden diesmal f. und nicht fahren; drei Kosmonauten flogen um die Erde; fliegendes Personal (Personal an Bord eines Flugzeugs) 1,4. eine Strecke f . eine Strecke fliegend zurücklegen (ist, auch hat): die Strecke Berlin—Budapest, eine bestimmte Flugroute, 1000 Kilometer, einen Um­ weg f. 1.5. etw. fliegend ausführen (ist, hat): einen Looping, eine Kurve f.; einen Angriff auf ein militärisches Ziel f. (ein militärisches Ziel aus der Luft angreifen) 1.6. etw., jmdn. irgendwohin f. etw., jmdn. mit einem Luftfahrzeug irgendwohin be­ fördern (hat): Medikamente wurden in das Kata­ strophengebiet, Verwundete ins Hinterland ge­ flogen — 2. sich auf Grund einer einmalig ein­ wirkenden Kraft (und auf Grund von Auftrieb) durch die Luft (und wieder auf den Boden zu) bewegen (ist): der Skispringer fliegt in guter Hal­ tung; der Pfeil, Ball fliegt weit, in hohem Bogen; Blätter f. im W ind; durch einen Windstoß flogen die Zettel vom Tisch; umg. die Schulmappe flog in die Ecke (wurde in die Ecke geschleudert); der Wagen flog aus der Kurve (wurde aus der Kurve getragen) — 8 . sich leicht und sehr schnell in be­ stimmter Richtung bewegen (ist): die Pferde flogen über die Rennbahn; umg. ich fliege (laufe, so schnell ich kann, beeile mich)1; O seine Blicke flogen über die Menge — 4. (ist) umg. ein Dach­ ziegel flog (fiel 1.1, 1.2) vom Dach, auf die Straße; er ist in den Dreck geflogen — 5.1. (ist) Fahnen, die Haare f. (wehen 3) im Wind 5.2 . (hat) ihr Puls, Herz, Atem fliegt (geht sehr schnell und un­ ruh ig); er flog (zitterte) vor Kälte, Erregung (am ganzen Körper, Leibe) — 6. (ist) umg. 6.1. ent­ lassen (1) werden', er ist (aus dem Betrieb) ge­ flogen 6.2 . hinausgeworfen (2.1) werden: er ist aus dem Restaurant geflogen; wer sich nicht an­ ständig benimmt, fliegt — 7. um g. auf jmdn., etw. f. von jmdm., etw. stark angezogen (3) werden (ist): er fliegt auf schwarzhaarige, schlanke Frauen, auf Beatmusik + sich prügeln, daß die / Fetzen f.; etw. fliegt indie/ Luft;aufdie/ Käsef. fliegend fAdj.; nur attr.; / auch fliegen/ 1. ohne festen Standort: fliegende Verkaufsstände; ein fliegendes Postam t; eine fliegende Ambulanz; fliegende (umherziehende) Händler — 2. etw. in fliegender (sehr großer) Eile, mit fliegender Hast tun — 3 . fliegende Hitze (plötzlich auftretende Hitzewelle im Körper) Fliegen) -draht, der jo. Pl.j sehr feiner Maschen­ draht für Fenster zum Schutz gegen eindringende Fliegen; -dreck, der Kot der Fliege(n) in Form von schwarzen Pünktchen; -fänger, der; -s, - mit Leim bestrichener Streifen (aus Zellophan), an dem die Fliegen, wenn er auseinandergerollt und aufgehängt ist, klebenbleiben; -fernster, das mit Fliegendraht bespannter Fensterflügel; -gewicht, das jo. Pl.j Sport /Gewichtsklasse in den Disziplinen Boxen, Ringen, Gewichthebenj; -pilz, der giftiger Blätter­ pilz mit rotem Hut und weißen Punkten darauf Fligger, der; -s, - 1. umg. Flugzeugführer: er will F. werden — 2. umg. Flugzeug — 3. Schwalben sind gute F. (fliegen gut) Flieger) -abwehr, die Flugab w eh r; -abwehrkanone, die Flugzeugabwehrkanone, Flak (1); -alarm, der Alarm vor einem Fliegerangriff; -angriff, der A n ­ griff gegnerischer Flugzeuge auf Ziele am Boden; - kosmonaut, der Flieger und Kosmonaut jauch als Ehrentitelj fliehen, floh, ist/hat geflohen j / auch fliehend/ 1. sich schnell (und heimlich) von einem Ort, an dem man festgehalten wird, wo einem Gefahr droht, ent­ fernen (ist): vor den angreifenden Truppen f .; aus dem Kerker f. (ausbrechen); ins Ausland, über die Grenze f.; zu jmdm. f. (bei jmdm. Schutz suchen) — 2. (ist) geh. die Zeit, Jugend flieht (vergeht zu schnell) — 3. geh. jmdn., etw. meiden, sich von etw., jmdm. fernhalten (hat): die Menschen, die Großstadt, den Alkohol, jmds. Gegenwart, Gesell­ schaft f.; O der Schlaf flieht mich (ich kann nicht schlafen) fliehend jAd j.; vorw. attrr, / auch fliehen/: eine fliehende (auffällig schräg nach hinten verlaufende) Stirn; ein fliehendes Kinn Fligh|kraft, die Io. Pl.j Phys. bei Drehbewegungen auf den bewegten Körper wirkende Kraft, die zur Peripherie hingerichtet ist, Zentrifugalkraft
400 Fliese — flockig Fliese* die; -n dünne, meist viereckige Platte aus Keramik, Naturstein, Glas, Zement od. Kunststoff, die zur Verkleidung von Wänden od. als Fußboden­ belag dient: Fliesen verlegen; eine Wand mit Flie­ sen verkleiden; den Fußboden des Bades mit Fliesen auslegen fliesen, /sw. Vb.; hat/ etw. mit Fliesen auslegen, verkleiden: das Bad f. Fliesenleger, der; -s, - Facharbeiter fü r das 1Ver­ legen (4.2) von Fliesen Fließ]band, das /PL -bänder/ mechanisch bewegte Vorrichtung, durch die die Werkstücke von einem Arbeitsplatz zum anderen transportiert werden, wo jeweils nur ein Arbeitsgang durchgeführt wird und so die Montage eines Industrieproduktes erfolgt fließen, floß, ist geflossen / / auch fließend/ 1.1. /von Flüssigkeiten, Gasen, bes. von Wasser/ sich gleichmäßig und ohne Stocken fortbewegen: der Bach, Fluß fließt langsam, schnell; aus der Leitung fließt Wasser; ein fließendes Gewässer; die Elbe fließt durch Dresden; fließende Lava; ein Zimmer mit fließendem Wasser (mit Anschluß an die Wasser­ leitung) \ M eteor. Polarluft, milde Meeresluft fließt in dieses Gebiet1; jmdm. f. die Tränen (jmd. weint) 1.2 . der Verkehr fließt (bewegt sich) un­ gehindert; der fließende Verkehr (Straßenverkehr, bei dem sich die Fahrzeuge in Bewegung befinden); der elektrische Strom fließt durch die Leitung — 2. er bekam viele Aufträge, und die Gelder'flössen reichlich (er erhielt viel Geld)*, die Nachrichten flös­ sen spärlich (man erhielt kaum Informationen) — 3. die Worte f. ihr nur so von den Lippen (sie spricht viel und schnell) — 4. ihr Haar fließt weich (fällt in sanft geschwungener Linie) über die Schul­ tern -f- etw. fließt in / Strömen fließend /Adj.\ / auch fließen/ 1. /nicht adv./ die Grenzen zwischen diesen Bereichen sind f. (nicht genau festzulegen) — 2. /adv./ eine Fremdsprache f. (perfekt und mühelos) sprechen; der Schüler konnte f. (ohne zu stocken) lesen Fließ| -fertigung, die /o. Pl.j Techn. Form der Organisation des Fertigungsablaufs, die durch eine örtlich fortschreitende und zeitlich bestimmte, lücken­ lose Folge von Arbeitsgängen gekennzeichnet ist; - heck, das fachspr. schräg abfallendes Heck bei Personenkraftwagen; -papier, das /o. PL/ bes. im Labor verwendetes, ohne Zusatz von Leim hergestell­ tes Papier zum Aufsaugen von Flüssigkeiten; -Straße, die Techn. Anordnung von Werkzeug­ maschinen und Arbeitsplätzen entsprechend der A uf­ einanderfolge der für die Herstellung eines Produktes erforderlichen Arbeitsgänge Flimmer, der; -s, - Biol. Flimmerhärchen Flimmer| -härchen, das Biol. kurzer, wimper­ artiger Fortsatz, der in Vielzahl an der Oberfläche von Zellen ■auftritt und der Fortbewegung, der Nahrungsaufnahme od. dem Transport von Flüssig­ keit in Hohlräumen des Körpers dient; -kiste, die salopp scherzh. Fernsehgerät flimmern /sw. Vb.; hat/ 1.1. unruhig, zitternd glän­ zen (1.1): das Licht, die Wasseroberfläche flimmert 1.2. sich zitternd, unruhig bewegen: die heiße Luft flimmert über dem Asphalt; der abgespielte Film, das Fernsehbild flimmert; es flimmert mir vor den Augen — 2, M ed. das Flimmern des Herzens (sehr rasche, unregelmäßige Bewegung der Musku­ latur des Herzens) flink /Adj./ sich schnell und geschickt bewegend: ein flinkes Mädchen; mit flinken Fingern öffnete sie das Paket; f. wie ein Wiesel sein (sich sehr schnell fortbewegen); er bückte sich f.; umg. sie hat noch flinke Beine (kann noch schnell gehen); geh mal f. (rasch) zum Bäcker! Flinte, die; -, - n 1. Jagdgewehr mit einem od. zwei glatten Läufen (4) zum Schießen mit Schrot — 2. umg. Gewehr + umg. die F. ins Korn werfen (vor einer Schwie­ rigkeit den M ut verlieren und aufgeben) Flfp, der; -s, -s/- I . /bei Mengenangabe PI. Flip/ Mixgetränk aus Alkohol (2.2), rohem Ei, Zucker, Eis­ stückchen und Gewürzen — II . /PI. -s/Eiskunst­ lauf Sprung mit einer vollen Drehung und einer Landung auf dem Bein, mit dem abgesprungen wurde flirren /sw. Vb.; hat/ geh. 1.1. flimmern (1.1): flirrendes Licht 1.2. flim m ern (1.2): die heiße, flirrende Luft über den Feldern im August Flirt, der; -s, -s [floert, auch flirt] das Flirten, Lieb elei: ein kleiner unverbindlicher F .; mit jmdm. einen F. anfangen, haben fUrten, flirtete, hat geflirtet [flcer.., a u ch flir..] jmdm. vom anderen Geschlecht durch Verhalten und Worte sein erotisches Tnteresse od. unverbindlich seine Zuneigung zu erkennen geben: mit jmdm. f. Flittchen, d as; -s, - umg. /emot. neg.j (jüngere) weibliche Person, die häufig sexuelle Beziehungen mit Männern hat Flitter, der; -s, - 1. glänzende Plättchen aus Metall, die als Schmuck bes. auf Kleidung aufgenäht werden: mit (billigem) F. behangene Kleider; glänzende F. aufnähen — 2. /o. PI./ Unechtes, Tand: das ist alles nur F. Fl|tter|Wochen, die /PL/ die ersten W ochen nach vollzogener Eheschließung bes. in bezug auf das Liebesieben: sie sind noch in den F. Flitz|bogen, der als Kinderspielzeug dienender kleiner Bogen zum Abschnellen von Pfeilen -f* umg. scherzh. gespannt sein wie ein F. (sehr neugierig auf etw. sein) flftzen /sw. Vb.; ist/ umg. 1.1. sehr schnell laufen: Kinder f. über den Platz 1.2. sehr schnell fahren: Autos f. durch die Kurve Fljtzer, der; -s, - umg. (kleines) schnelles Fahrzeug, bes. Auto, Boot floaten, floatete, hat gefloatet [flo :..] W irtsch . /von Währungen kap. Länder/ durch Freigabe des Wechselkurses nach Angebot und Nachfrage schwan­ ken : den Dollar f. lassen Floating, das; -s, -s [flo:..] W irts ch. das Floaten Flocke, die; -n 1.1. Schneeflocke: der Schnee fiel in dicken, großen, nassen Flocken 1.2. kleine zu­ sammenhängende Menge einer weichen, lockeren Masse, bes. von Fasern od. Schaum: Flocken von Wolle; das geschlagene Eiweiß in Flocken auf die Speise setzen — 2. /vorw. PI./ fach spr. Hafer zu Flocken (Haferflocken) verarbeiten flocken /sw. Vb.; hat/ sich zu Flocken (1.2) zu­ sammenballen, Flocken bilden: der Schaum, das geschlagene Eiweiß flockt(e) Flocken|Wirbel, der unruhig fallende Schneeflocken: im dichten F. Spazierengehen flockig /Adj./ zu Flocken (1.2) zusammengeballt:
Floh — fluchen 401 flockiger Staub, Schaum; flockige (lockere, bau­ schige) Wolle Floh, der; -(e)s, Flöhe in zahlreichen A rten vor- kommmdes, sehr kleines, seitlich stark abgeplattetes flügelloses, blutsaugendes, zw großen Sprüngen be­ fähigtes Insekt, das aZs Schmarotzer auf Vögeln und Säugetieren lebt und Krankheiten übertragen kann: der Hund hat Flöhe; mich hat ein F. gebissen - f umg. jmdm. einen F. ins Ohr setzen (jmdm. einen Gedanken, Wunsch eingeben, der schwer zu verwirklichen ist, ihn aber nicht mehr losläßt); die Flöhe husten, niesen hören (sich sehr w eitsichtig, schlau dünken) flöhen jsw. Vb.; hat/1.1 /von Haartierenf der Hund flöht sich (versucht durch Kratzen, Beißen, schütteln sich von Flöhen zu befreien) 1.2 der Affe flöht sein Junges (sucht sein Fell nach Flöhen ab) — 2. salopp jmdn. gründlich nach etw. durch­ suchen, an ihm eine Leibesvisitation vornehmen — 3. salopp scherzh. jmdn. f. (jmdm. listig, be­ trügerisch Geld abnehmen, jmdn. schröpfen) Floh| -kino, das umg. spött. kleines, einfach aus­ gestattetes Kino; -markt, der Markt, auf dem Trödel und gebrauchte Gegenstände gehandelt werden; -Zir­ kus, der öffentliche Vorführung, bei der dressierte Flöhe kleine Kunststückchen zeigen Flor, der; -s, -e I. jo. Pl.j geh. 1. Blütenpracht: der Park steht in vollem, im schönsten F .; O scherzh. ein F. schöner Damen — 2. das Geschäft stand in (vollem) F., war in F. (war auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung, florierte) — Il.l .l . T extil, feines, durchsichtiges Gewebe, Ge­ wirk: bunte Flore 1.2. Trauerflor — 2. Textil. aus vielen sehr dicht und aufrecht stehenden Enden von Fasern bestehende Oberfläche bei Samt, Plüsch, Teppichen Flora, die; Floren 1. die Pflanzenwelt (eines be­ stimmten Gebietes): die heimische F. — 2. Buch mit Beschreibungen, zur Bestimmung der Exemplare von 1: der Verlag hat eine illustrierte F. von Mittel­ europa herausgegeben Florett, das; -(e)s, -e 1. leichte und lange Stoßwaffe mit vierkantiger, biegsamer Klinge — 2. fo. Pl.f Florettfechten: er hat im F. gesiegt Florett|fechten, das Sp ort Fechten mit dem Florett florieren /sw. V b.; hat/ sich (geschäftlich) günstig entwickeln, blühen: das Geschäft, Unternehmen, die Wirtschaft floriert Florist, der; -en, - en Fachkraft, die Blumen zu Sträußen, die Kränze bindet; dazu Floristin, die; -, - nen Floskel, die; -n formelhafte Redensart, nichts­ sagende Redewendung; dazu floskelhaft /Adj.f Floß, das; -es, Flöße nebeneinanderliegende zu­ sammengekoppelte Baumstämme o. ä ., die in dieser Form als Wasserfahrzeug dienen od. selbst Fracht­ gut darstellen Flosse, die; -, -n 1. der Fortbewegung und Steuerung dienendes, fächerartiges Organ der Fische und der im Wasser lebenden Säugetiere — 2. dem Fuß eines Schwimmvogels nachgebildetes Gummiteil, das auf den Fuß aufgesteckt wird und beim Schwimmen die Fortbewegung im Wasser beschleunigt — 3. Techn. feststehender Teil des Leitwerks an Luft- und Wasserfahrzeugen — 4. salopp Hand (1) flößen /sw. Vb.; hat/ 1. Baumstämme o. ä. als Floß od. eine Ladung mit dem Floß befördern: Baum­ stämme (flußabwärts) f. — 2. dem Kind Suppe in den Mund f. (ihm Suppe einflößen) Flossen|füßer, der; -s, - Z ool. Robbe Flößer, der; -s, - jmd., der beruflich flößt (1) Flotation, die; -, -en Hüttenw. Verfahren zur Aufbereitung von Erz durch Trennung von Erz und taubem Gestein im Wasser Flöte, die; -, -n rohrförmiges Blasinstrument (aus Holz): die F., auf der F. blasen; er spielt (die) F. flöten, flötete, hat geflötet 1. den Flötentönen ähn­ liche Laute hervorbringen: die Amsel flötet; er flötete (pfiff) bei der Arbeit vor sich hin — 2. scherzh. einschmeichelnd, mit hoher Stimme spre­ chen: sie flötete in den süßesten Tönen flöten/Flöten| -gehen /Vb./ salopp verlorengehen (1.1): sein Geld, (die) kostbare Zeit geht flöten, ist (dabei) flötengegangen; -spiel, das /o. PI./ Spiel auf der Flöte; -ton, der mit der Flöte hervorgebrach­ ter Ton; -[- salopp jmdm. die Flötentöne bei- bringen (jmdm. angemessenes Benehmen beibringen, jmdn. zurechtweisen) Flötjst, der; -en, -en jmd., der beruflich Flöte bläst flott /Adj./ 1. umg. schnell, zügig: f. lesen, schrei­ ben; ein flottes Tempo; eine flotte Bedienung; nun aber f .!; flotte (schwungvolle) Weisen — 2. umg. 2.1. hübsch und munter: ein flottes Mädchen; ein flotter Bursche 2.2 . schick: ein flottes Kleid; ein flotter Hut — 3. umg. ein flottes (lustiges und unbeschwertes) Leben führen — 4. /vorw. präd./ 4.1. Seemannsspr. das Schiff ist wieder f. (flott­ gemacht) 4.2. umg. das Motorrad war wieder f. (fahrbereit) Flotte, die; -, -n 1. Gesamtheit der Schiffe eines Staates — 2 . größerer Verband von Schiffen (der Seestreitkräfte) Flotten| -parade, die; -Stützpunkt, der m e ist be ­ festigter Stützpunkt für K riegsschiffe; -verband, der Verband von K riegsschiffen FlottUle, die; -, -n [..til(j)a] 1. Verband kleiner Kriegsschiffe — 2. aus Fangschiffen und einem Fischverarbeitungsschiff bestehender Schiffsverband für den Fischfang Flottjllen|fischerei, die durch ein e Flottille betrie­ bener Fischfang flott| ^machen /Vb./ 1.1. Seemannsspr. das Schiff wurde wieder flottgemacht (das am Grund festsitzende Schiff wurde wieder zum Schwimmen gebracht) 1.2 . umg. das Auto wieder f. (wieder fahr­ bereit machen); -w eg, -weg/Adv./ umg. flott (1): f. arbeiten Flöz, das; -es, -e Bergm. meist annähend hori­ zontal gelagerte Schicht Braun- od. Steinkohle von unterschiedlicher Stärke und großer Ausdehnung in der Fläch e: ein abbauwürdiges, mächtiges F. Fluch, der; -es, Flüche 1. im Zorn gesprochener Kraftausdruck: einen derben, kräftigen F. aus­ stoßen; einen F. unterdrücken — 2. Jo. Pl.f v e r ­ a lten d 2.1 beschwörend in abergläubischer H off­ nung auf Realisierung ausgedrückter Wunsch, daß jmdm. Böses widerfahren möge: die Alte hatte einen F. über ihn ausgesprochen, gegen ihn ausgestoßen 2.2 . etw. lastet wie ein F. (wie ein vermeintlich durch 2.1 bewirktes Unheil, Verderben) auf etw., jmdm. fluchen /sw. Vb.; hat/ 1.1. einen Fluch, Flüche aus­ stoßen: er fluchte laut, als er sich im Schnee fest­ gefahren hatte 1.2. mit Kraftausdrücken auf, über 26 Wörterbuch
402 Flucht — Flügel etw., jmdn. schimpfen: er fluchte auf die schlechte Straße, auf, über seinen Vorgesetzten, diesen Heuchler Flucht, die; -en 1.1. fvorw. Sg .j das Fliehen (1), Flüchten: sich durch F. retten; die F. ins Ausland, aus dem Gefängnis; jmdm. zur F. verhelfen; auf der F. sein; die F. ergreifen — 2 . /o. PL/ das Ausweichen, Zurückweichen in einer nicht bewäl­ tigten Situation (und Zuflucht-Suchen in etw.): die F. aus der Wirklichkeit, Vergangenheit, vor der Verantwortung; die F. in die Krankheit — 8. Jä- gerspr. das Wild geht in hohen Fluchten (Sätzen, Sprüngen) ab — II .l . horizontale gerade Linie, in der mehrere Gebäude, Gebäudeteile aneinandergereiht sind: die Häuser stehen alle in einer F .; die vier Zimmer liegen in einer F .; die Mauer, Wand in die F. bringen (ausrichten) — 2 . eine F. von Zimmern (Zimmerflucht) -j- die F. nach vorn antreten (in hoffnungsloser Lage angreifen, anstatt sich zu verteidigen); jmdn. in die F. schlagen (jmdn. bei einer kriegerischen, tätlichen Auseinandersetzung zwingen, sich zurück­ zuziehen, zu fliehen); — sein / Heil in der F. suchen flucht|artig /Adj.f überstürzt und sehr eilig: sie verließen f. den Raum, Ort; ein fluchtartiger Auf­ bruch flüchten, flüchtete, ist/hat geflüchtet 1.1 . sich vor etw., jmdm. fliehend irgendwohin in Sicherheit bringen (ist): vor dem Gewitterguß unter ein Dach f.; ins Ausland f.; der Vogel flüchtete (vor der Katze) auf einen Baum 1.2. sich irgendwohin f. sich irgendwohin in Sicherheit bringen (hat): sie flüchteten sich (vor dem Hochwasser) auf das Dach, zu ihren Verwandten; O sich in die Arbeit f. (etw. psychisch Belastendes durch Arbeit zu ver­ drängen suchen) Flucht, zu Flucht Ll| -gefahr, die fo. P l.f Gefahr, daß ein Gefangener zu fliehen versucht: bei ihm besteht F .; - geschwindigkeit, die Phys. Geschwin­ digkeit, die ein Körper haben muß, um sich aus dem Bereich der Gravitation eines Planeten entfernen zu können flüchtig fAdj.f 1. /nicht adv.f aus der Haft, Gefangen­ schaft entkommen und auf der Flucht befindlich: ein flüchtiger Verbrecher; der Gefangene ist f. ; er ist f. geworden (entflohen) — 2.1. nur kurz und schnell, nicht intensiv: ein flüchtiger Blick, Gruß, Besuch; jmdn. f . begrüßen; etw. f. berühren; etw. f . durch­ lesen, behandeln; nur einen flüchtigen Eindruck von jmdm. haben; jmd. besitzt eine flüchtige (ge­ ringe) Ähnlichkeit mit jmdm.; jmdn. (nur) f. (nicht genau) kennen 2.2. zu schnell und unkonzen­ triert (ausgeführt) und daher Fehler machend od. fehlerhaft: f. rechnen, arbeiten; er ist zu f. bei der, in seiner A rbeit; ein f . geschriebener Brief, Aufsatz — 8. fvorw. attr.f schnell vergehend, vergänglich: flüchtige Augenblicke, Minuten, Freuden; ein flüchtiges Glück — 4 . fvorw. attr.f Chem. (leicht) verdunstend (1.1): flüchtige Öle, Fettsäuren; zu 2 u. 3 Flüchtigkeit, die; -, - en; zu 2.2 das Flüchtig­ sein : die Fehler sind auf F. zurückzuführen; die Mathematikarbeit enthält viele Flüchtigkeiten (Flüchtigkeitsfehler) Flüchtigkeit»|fehler, der auf Flüchtigkeit zurückzu­ führender Fehler (in einer schriftlichen Arbeit): im Diktat hat er ein paar F. Flüchtling, der; -s, -e jmd., der aus zwingenden, oft politischen Gründen sein Land, seine Heimat (meist unter Zurücklassung seines Besitzes) eilig verlassen hat, um anderswo Zuflucht zu suchen: Flüchtlinge aufnehmen, unterstützen Flüchtlings jlager, das fP l. -/ Flucht] -plan, der Plan für eine Flucht (LI); - punkt, der fPl. - ej der Punkt in der Perspektive, in dem sich die in die Ferne laufenden Parallelen zu schneiden scheinen; -verdacht, der der eine Ver­ haftung rechtfertigende Verdacht, daß sich eine be­ schuldigte Person der Strafverfolgung durch Flucht zu entziehen versucht: bei ihm besteht F.; - versuch, der Versuch za fliehen: ein geglückter, mißlungener F.; -weg, d' i-1. Weg, den jmd. für seine Flucht (1.1) nimmt, gen innen hat: jmds. F . kennen, ausfindig machen — J. gekennzeichneter Weg in Gebäuden, auf dem Menschen im Katastrophenfall das Gebäude verlassen sollen Flug, der; -(e)s, Flüge 1.1.1 . das Fliegen (1.1) als räumlich undj zeitlich begrenzte Handlung: der all­ jährliche F. der Vögel nach Süden 1.1 .2. das Fliegen (1.2) als räumlich und zeitlich begrenzte Handlung: den F. eines Flugzeuges, einer Rakete beobachten, verfolgen 1.2. das Fliegen (1.3) in einem Luftfahr­ zeug, Raum schiff: einen angenehmen, ruhigen F. haben; der F. zum Mond; während des Fluges Funkverbindung mit dem Bodenpersonal haben; sich auf dem F. nach Prag befinden; einen F. (eine Flugreise) nach Moskau buchen, absagen — 2. Gruppe fliegender Vögel derselben Art + wie im F., Fluge unfaßbar schnell: die Zeit ver­ geht wie im F. Flug] -abwehr, die Mil. Abwehr gegnerischer Flug­ zeuge; -angst, die fo. Pl.f Angst vor dem und beim Fliegen (1.3); -asche, die Techn, bei einem Ver­ brennungsprozeß entstehende extrem feinkörnige A sch e: die Verunreinigung der Luft durch F.; - bahn, die meist in Form einer Kurve bestehende Bahn, die ein sich frei bewegender Körper in der Luft, im Weltraum beschreibt: die F. des Geschosses berechnen; das Weltraumschiff auf die voraus­ berechnete F. bringen; -basis, die fP l. - basen/ M il. Stützpunkt zum Starten und Landen von Flug­ zeugen; -betrieb, der fo. Pl.f planmäßiger Ablaut des Flugverkehrs: nach dem Nebel wurde der F. wieder aufgenommen; -blatt, das fPl. - blätter/ der Agitation unter breiten Volksmassen dienendes, zur Verteilung unter der Bevölkerung bestimmtes loses Blatt mit Informationen zu einem (aktuellen) poli­ tischen Them a: Flugblätter (heimlich) drucken, verteilen, verbreiten; -boot, das Wasserflugzeug, dessen unterer Rumpfteil als Schwimmkörper ge­ staltet ist; -dienst, der /o. PI./ 1. regelmäßiger, or­ ganisierter Flugverkehr auf einer bestimmten Strei­ ke: der F. zwischen Berlin und Moskau —- 2 . alle Dienststellen für die Überwachung und Sicherung des Flugverkehrs; -eigenschaft, die /vorw. Pl.f die technische Leistungsfähigkeit und Aerodynamik be­ treffende Eigenschaft eines Luftfahrzeugs Flügel, der; -s, -1 .1 . eins von zwei am Rumpf be­ findlichen, beweglichen Organen der Vögel und In ­ sekten, das ihnen das Fliegen ermöglicht: der Vogel schlägt mit den Flügeln, hat die F. ausgebreitet; den Hühnern die F. stutzen — 2. umg. Tragfläche — 8.1 . (beweglicher) Teil eines zwei- od. mehrteiligen (symmetrischen) Ganzen: die F. des Portals; die F. des Fensters, der Tür; der linke F. der Lunge; die
Flügelaltar — Flugwetter 403 F. der Nase (Nasenflügel) 3.2. /vorw. PI ./ eines von mehreren von einem Mittelstück strahlenartig ab- gehenden Teilen, die dieses, sofern eine Kraft auf sie einwirkt, in Rotation versetzen: die F. der Wind­ mühle, Schiffsschraube — 4. länglicher Teil eines Gebäudes, der sich seitlich in einem (rechten) Winkel an das Hauptgebäude anschließt: der westliche F. des Schlosses, Krankenhauses — 5 .1. der jeweils linke od. rechte seitliche Teil einer angetretenen Mannschaft, Truppe: der rechte F. der Armee 5.2 . Ballspiele über den linken, rechten F. (über den linken, rechten Teil des gegnerischen Spielfeldes) angreifen 5.3 . (vorw. im bürgert. Sprachgebrauchj größere Gruppierung, Teil innerhalb einer Partei, einer parlamentarischen Fraktion, die eine von der ursprünglichen politischen Grundlinie dieser Partei, Fraktion etwas abweichende Auffassung, Politik ver­ tritt: der linke, rechte, reformistische F. dieser Par­ tei —II.bes. für Konzerte verwendetes Klavier, dessen Saiten horizontal und in gleicher Richtung wie die Tasten angeordnet sind : der F. ist offen, geschlos­ sen; der Sänger wurde am F. begleitet von M + jmdm. die F. beschneiden, stutzen (jmdn. in seiner Bewegungs-, Handlungsfreiheit beengen); geh. etw. verleiht jmdm. F. (etw. gibt jmdm. beson­ deren Schwung) Flügcl/flügel| -altar, der Altar, dessen Aufbau aus einem Bild(werk) besteht, das sich in zwei od. mehrere (vor das Mittelteil klappbare) Flügel gliedert; -ärmcl, der breiter, unter den Achseln auslaufender Volant als kurzer Ärmel; -lahm/Adj.j: f. (schwung­ los, matt, mutlos) sein, werden; -mann, der /PL - männer, selten -leute/1.1. der linke, rechte F. (der am Flügel 5.1 am weitesten links, rechts stehende Mann) 1.2. Ballspiele linker od. rechter Außen­ stürmer; -mutter, die /PL -n/ Mutter (II) mit zwei einander gegenüberstehenden flachen Teilen, die das Festziehen, Lockern der Schraube von Hand ermög­ lichen; -schlag, der Bewegung der Flügel (beim Flie­ gen 1.1): der kurze, schnelle, matte, ruhige F. des Vogels; -tür, die große Tür mit zwei Flügeln (3.1) flug/Flug| -fähiglAdj.; nicht adv.j fähig, in der Lage zu fliegen (1.1, 1.2); ein flugfähiger junger Vogel; das Flugzeug ist auch mit einem Motor f.; dazu -fähigkcit, die jo. PI f; -funk, der Flugw. Funk­ verkehr zwischen Flugzeug und Bodenstation od. zwischen fliegenden Flugzeugen; -gast, der Benutzer eines Verkehrsflugzeugs: die Fluggäste werden ge­ beten, sich anzuschnallen flügge jAdj.; vorw. präd.j 1.1. jvon jungen Vögelnj bis zur Flugfähigkeit entwickelt: ein gerade f. ge­ wordener Vogel; die Tauben sind, werden nach vier Wochen f.; ein flügger Jungadler 1.2. scherzh. die Kinder sind nun f. (selbständig 1) (geworden) Flugl -gesekwindigkeit, die Geschwindigkeit eines fliegenden Luftfahrzeugs o. ä ., eines fliegenden Vogels: die F. des Flugzeugs, der Rakete, der Brieftauben; eine F. von 900 Kilometern in der Stunde; -gesellschaft, die Unternehmen, das (mit eigenen Flugzeugen) planmäßigen Flugverkehr un­ terhält: ein Sprecher der schwedischen F. teilte mit ...; - hafen, der demi planmäßigen Luftverkehr die­ nender, größerer Flugplatz mit allen nötigen tech­ nischen Einrichtungen sowie mit Gebäuden zum Ab- fertigen von Fluggästen und Frachtgut: die aus­ ländische Delegation traf auf dem F. ein Flughafen! -gelände, d as; -restaurant, das Flug| -höhe, die Höhe, in der geflogen (1.2, 1.3) w ird: die F. des Flugzeugs beträgt 8000 Meter; -ingenieur, der Ingenieur, der Flugzeuge baut od. wartet, überprüft; -kapitäu, der 1.1 . ITitel für einen bewährten Piloten/ 1.2. verantwortlicher Pilot in einem größeren Verkehrsflugzeug; -karte, die Flug- ticket; -kilometer, der jvorw. Pl.j fachspr. von, in einem Luftfahrzeug zurückgelegter od. zurückzu­ legender Kilometer: 5000 F. konnten ohne Zwi­ schenlandung zurückgelegt werden; der Pilot ist schon 200000 F. geflogen; -körper, der sich auf einer Flugbahn befindender Körper (2), bes. Raum­ sc h iff : ein unbemannter, ferngelenkter F .; -lehrer, der jmd., der beruflich theoretischen und praktischen Unterricht im Führen von Flugzeugen erteilt; -lei- tung, die die für die Abwicklung des Flugverkehrs verantwortliche Dienstelle auf einem Flughafen; -leitzentrum, das zentrale Dienststelle, die den Flug von Raumschiffen überwacht; -linie, die im Flug­ verkehr planmäßig beflogene Strecke; -loch, das Öff­ nung bes. an Bienenstöcken, Taubenschlägen, durch die die Tiere ein und aus fliegen können; -organ, das Organ, das zum Fliegen (1.1) dient; -passagier, der Fluggast; -personal, das Personal für den Flug­ verkehr; -plan, der Zeitplan des Flugverkehrs; -p latz, der Gelände mit den entsprechenden Ein ­ richtungen für Start und Landung von Luftfahr­ zeugen; -reise, die Reise mit einem Verkehrsflug­ zeug; -reisende,'der Fluggast; -richtung, die Rich­ tung, in der etw., ein Tier fliegt flugs fAdv.f veraltend ohne zu zögern, sofort (da­ nach) : man rief, und f . kam sie herbeigeeilt Flug/flug| -sand, der jo. Pl.j sehr feiner, vom Wind mitgeführter Sand, bes. der Dünen od. Wüste; - s chanze, die Ski große Sprungschanze, die Sprünge über 100 Meter Weite zuläßt; -schein, der Flugticket; -Schreiber, der Gerät in einem Luftfahrzeug, das während des Fluges technische Daten, die den Flug betreffen, automatisch aufzeichnet;-Schrift, die Druck­ schrift in Form einer Broschüre als publizistisches Mittel für gesellschaftliche Auseinandersetzungen; -Schüler, der jmd., der theoretisch und praktisch im Führen eines Flugzeuges unterrichtet wird; -Sicher­ heit, die /o. Pl.j (verkehrs)technische Sicherheit eines Flugzeu gs: eine höhere F. erreichen, anstreben; -Si­ cherung, die 1. alle Einrichtungen und Verfahren für die sichere Durchführung eines Fluges (1.1.2) — 2. Dienststelle von 1, Flugdienst; -Sport, der alle das Fliegen (1.3) betreffenden sportlichen Aktivitäten; -strecke, die fliegend zurückzulegende, zurückgelegte Strecke; -stunde, die 1.1. Flugzeit von einer Stunde: nach drei Flugstunden das Ziel erreichen 1.2. Strecke, die ein Flugzeug durchschnittlich in einer Stunde zurücklegt: diese Stadt ist fünf Flugstunden von Berlin entfernt — 2. Unterrichtsstunden im F liege n (1.3): noch einige Flugstunden nehmen müssen; -tauglich jA dj.; nicht adv.j laut ärztlichem Gutachten vom Gesundheitszustand her geeignet, ein Flugzeug zu führen; dazu -tauglichkeit, die jo. Pl.j; - ticket, das Fahrausweis, der zu einem bestimmten Flug mit einer Verkehrsmaschine berechtigt; -Ver­ bindung, die : die F. zwischen diesen beiden Städten ist gut, günstig; -verkehr, der Verkehr von zivilen Luftfahrzeugen: der internationale, planmäßige F .; der F. zwischen Berlin und Moskau; -wesen, das jo. Pl.j alle technischen Einrichtungen und die Ver­ waltung des Flugverkehrs; -wetter, das jo. Pl.j 26*
404 Flugwetterdienst — Flußmittel Flugw. zum Fliegen (1.3) geeignetes Wetter; -Wetterdienst, der Wetterdienst zur Unterstützung und Sicherung des Flugverkehrs; -zeit, die Dauer eines Fluges (1.1.2), bes. mit einem Verkehrsflugzeug; -zettel, der bes. österr. Flugblatt; -zeug, das fPl. - ef Luftfahrzeug, dessen Flugfähigkeit auf aerodyna­ mischem Auftrieb beruht, der an den feststehenden Tragflächen (und durch einen Antrieb) erzeugt wird: ein viermotoriges F .; ein F. steuern, chartern; das F. warten, auftanken; das F. startet, hebt ab, steigt (auf), setzt zur Landung an, landet, setzt weich, hart auf, rollt aus, mußte notlanden, ist (über dem Meer, Gebirge) abgestürzt; das F. fliegt hoch, tief; an Bord des Flugzeuges befanden sich lOOPassagiere; mit dem F. (irgendwohin) fliegen, reisen Flugzeug| -absturz, der: beim F. kamen sechzig Passagiere ums Leben; -abwehr, die Flugabwehr; -abwehrkanone, die / / au ch Flak 1/; -besatzung, die; -entführer, der jmd ., der ein Flugzeug ent­ führt (hat); dazu -entführung, die; -führer, der jmd., der für ein (Verkehrsflugzeug verantwortlich ist, indem er es bedient, lenkt; -industrie, die;,-kata- strophe, die durch einen Flugzeugabsturz entstan­ dene Katastrophe; -träger, der Flugzeuge mitführen­ des Schiff der Seestreitkräfte mit einem Oberdeck als Start- und Landebahn; -typ, der; -Unglück, das vgl. - katastrophe Fluidum, das; -s, Fluida jvorw. Sg .f von jmdm., einer Sache ausgehende, nicht näher definierbare A us­ strahlung, deren Wirkung rein gefühlsmäßig wahr- genommen w ird: das starke, berauschende, geistige, künstlerische F., das von einer bestimmten Persön­ lichkeit, Veranstaltung ausgeht, spüren; das F. der Großstadt Fluktuation, die; -, -en das ständige Wechseln, Schwanken bes. in der Zahl von Personen: die F. der Arbeitskräfte in einem Betrieb; die F. (das Schwan­ ken) der Preise auf dem Weltmarkt fluktuieren fsw. Vb.; hat/ ständig bes. in der Zahl von Personen wechseln, schwanken: die Arbeits­ kräfte f. in diesem Betrieb stark Flunder, die; -n im Meer und Brackwasser leben­ der Plattfisch mit bräunlicher od. grünlich-grauer Haut an der rechten, nach oben gerichteten Körper­ seite, der als Speisefisch genutzt wird flunkernjsw. Vb.; hat/ umg. in belanglosen Dingen od. aus Scherz ein wenig lügen: daß er das alleskann, ist (sicher, doch wohl nur) geflunkert; das Kind flunkert gern ein bißchen (bleibt nicht immer bei der Wahrheit) Flunsch, der; -es, -e \vorw. Sg .f umg. mürrisch verzogener M und : mach, zieh nicht gleich einen F., wenn ich dir was sage! xFlur, der; -(e)s, -e 1.1. Vorraum vor den Räumen einer Wohnung, eines öffentlichen Gebäudes: ein langer, schmaler, dunkler F .; die hellen Flure des Krankenhauses, der Schule 1.2. H a u sflu r: mit jmdm. auf demselben F. wohnen; Schritte im, auf dem F. hören 2FIur, die; -en 1.1. fvorw. Pl.f geh. nicht bewal­ detes, nicht mit Häusern bebautes freies Gelände: Nebel lag auf der F .; es grünt und blüht auf allen Fluren (auf Äckern und Wiesen); fin der Verbin­ dung! durch Wald und F. (durch die Natur) streifen 1.2. einer Gemeinde, einem landwirtschaftlichen Be­ trieb gehörendes, durch Abgrenzungen kenntlich ge­ machtes (landwirtschaftlich) genutztes Gebiet: die F. besichtigen, bereinigen, in Ordnung halten; die F. vonAgrenztandieF.vonB -j- umg. allein auf weiter F. (von anderen allein ge­ lassen, ohne Unterstützung, Gesellschaft) sein Flur| -name, der für einen bestimmten Bereich der 2Flur (1.2) geltender Name; -schaden, der auf Fel­ dern bes. durch Wild angerichteter Schaden Fluß, der; Flusses, Flüsse 1. größerer natürlicher Wasserlauf: ein breiter, tiefer, reißender F.; der Lauf, das Bett des Flusses; dieser F. entspringt im Gebirge, mündet in die Ostsee; der F. schwillt an, führt Hochwasser, tritt über die Ufer, hat die Wiesen überschwemmt; dieser F. ist schiffbar; einen F. regulieren; mit der Fähre über den F. setzen — 2. fo. Pl.j stetiger Fortgang (1): der F. des Straßenverkehrs, der Ereignisse; den F. der Rede (nicht) unterbrechen; die Unterhaltung in F. brin­ gen; die unterbrochenen Arbeiten kommen wieder in F.; es ist alles (noch) im, in F. (in der Entwick­ lung begriffen, im Gange) — 3. fo. Pl.j Techn. durch Schmelzen erreichter flüssiger Zustand von Gesteinen, Mineralien od. Metallen: das Metall befindet sich in, im F .; das Metall in F. bringen fluß/Fluß zu Fluß 1|-abwärts fAdv.f zur Mündung eines Flusses hin: f. fahren, treiben, schwimmen; -arm, der abzweigender Teil eines Flusses; -auf­ wärts fAdv.f zur Quelle Hnes Flusses hin: f. fah­ ren, schwimmen; -bett, das fPl. - e/ rinnenartige Vertiefung des Erdbodens für den Lauf des Flusses: ein schlammiges, ausgetrocknetes F .; -fisch, der in Flüssen, im Süßwasser lebender Fisch; -fischerei, die flüssig /Adj.f 1. der materiellen Struktur nach von einer Dichte, daß es leicht zusammenhängt und unter der Wirkung einer Kraft fließen (1.1) kann: flüssige Brennstoffe, Fette, Waschmittel; Butter, Honig durch Erhitzen f. machen; flüssige (in Flüssigkeit, Suppen bestehende) Nahrung; flüssiges (geschmol­ zenes) Blei; Phys. flüssige (durch Kühlung und Kompression verflüssigte) Luft — 2. ohne Stockung kontinuierlich vonstatten gehend: ein flüssiger Straßenverkehr, Produktionsablauf; ein flüssiges Fußballspiel; f. (hintereinanderweg, ohne Pausen des Überlegens) sprechen; das Buch ist f. (leicht eingängig und in einem gewandten Stil) geschrieben — 3. flüssige (verfügbare) Gelder, Mittel;umg. jmd. ist momentan f., nicht f. (jmdm. steht momentan Geld, kein Geld zur Verfügung) Flüssiggas, das Gas, das bei bestimmten D rücken und Temperaturen verflüssigt worden ist (und in Stahlflaschen aufbewahrt wird) Flüssigkeit, die ; -, -en 1. Stoff in flüssiger Form: das ist eine klare, farblose, dunkle, trübe, dick­ flüssige, übelriechende F .; eine F. ausgießen, ver­ dampfen lassen; dem Körper F. (etwas Trinkbares) zuführen — 2. jo. P I .; zu flüssig 2/ das Flüssigsein: die F. des Verkehrs garantieren Flüssigkeits z u Flüssigkeit 1| -ansammlung, d ie; -menge, die flüssigImachen fV b .f : er hat die Gelder, nötigen Mittel (für den Umbau) flüssiggemacht (verfü gbar gemacht, bereitgestellt); er mußte 5000 Mark f . (aufbringen) Fluß| -krebs, der in zahlreichen Arten vorkommender, im Süßwasser lebender Krebs, dessen Fleisch als Delikatesse gilt; -lauf, der Verlauf eines Flusses (1); -mittel, das Techn. 1. Stoff, der das Sintern von
Flußmündung — folgen 405 Ton beim Brennen fördert — 2. nichtmetallischer Zusatz beim Schmelzen von Metallen, der die gebil­ dete Schlacke dünnflüssig macht; -mündung, die; -niederung, die; -pierd, das in und an Flüssen Afrikas lebender Paarhufer mit haarlosem, plum­ pem Körper, dicker Haut, fast quadratischem Kopf und sehr großem M aul; -Schiffahrt, die Schiffahrt auf Flüssen; -spat, der fo. Pl.j farbloses od. ver­ schieden gefärbtes Mineral von geringer Härte; -ufer, das flüstern /sw. Vb.; hat/ sehr leise, mit tonloser Stimme sprechen (damit andere das Gesagte nicht hören können od. nicht gestört werden) : sie flüsterten (nur), um ihn nicht zu wecken; hier ^ird nicht ge­ flüstert!; etw. f .: jmdm. etw. ins Ohr f.; umg. wer hat dir denn das geflüstert (zugetragen) ? + umg. jmdm. was f. jmdm. nachdrücklich die Meinung sagen, jmdn. zurechtweisen: dem hab ich was geflüstert! Flüster| -Propaganda, die heimliche, m ündliche Weitergabe von Informationen, von Parolen: etw. durch F. erfahren; durch F. wurdebekannt, daß ...; -ton, der fo. P l.j: im F. (flüsternd) sprechen; -tüte, die umg. scherzh. Megaphon Flut, die; -, -en 1. fo. Pl.j im Wechsel der Gezeiten zweimal täglich erfolgendes Ansteigen des Wasser- Standes des M eeres: bei Eintritt der F., mit der F. auslaufen; Ebbe und F. (die Gezeiten) — 2. fvorw. Pl.f größere, sich (stark) bewegende Wassermasse: die Fluten des Meeres, des Hochwassers; viele Menschen sind in den Fluten (im Wasser) umge­ kommen; die F. hat die Brückenpfeiler beschä­ digt; scherzh. sich in die Fluten stürzen (zum Baden ins Wasser springen); O sie überschüttete ihn mit einer F. (unerwartet großen Menge) von Schimpfwörtern fluten, flutete, ist/hat geflutet 1. (ist) Wasser flutete (ergoß sich, strömte) in die Keller; die Brandung flutet über den Deich; O geh. Sonnenlicht flutet in den Raum; Menschen fluteten in den Saal; der Verkehr flutete (wogte) auf den Straßen — 2. fa ch - spr. etw. unter Wasser setzen, vollaufen lassen (hat): die Schleuse, das Dock, die Tanks des U-Bootes f. Flut| -katastrophe, die durch eine Flut (2), Sturm-, Springflut entstandene Katastrophe; -licht, das fo. Pl.f mit großen Leuchten (1) erzeugtes Licht, das große Flächen, bes. Sportplätze, -Stätten taghell er­ leuchtet: das Fußballspiel wurde bei F. ausgetragen flutschen fsw. Vb.; hat, ist/1 and sch. umg. 1. rei­ bungslos vonstatten gehen, vorangehen (hat): die Arbeit flutscht bei ihr mal wieder — 2. (ist) die glatte Flasche, feuchte Seife flutschte (rutschte, glitt) ihm aus den Händen Flut| -Warnung, die eine besonders hohe Flut (2)an­ kündigende Warnung; -welle, die 1. rapides A n ­ steigen des Wasserstandes an Flußmündungen als Auswirkung der Flut (1)—2.besonders hohe Meeres­ welle als Auswirkung eines Bebens des Meeresbodens f-Moll, das; -, fo. P l.f Mus. /Tonart/ Fock, die; -, -en Seemannsspr. Focksegel: die Focken setzen, reffen Fock Seemannsspr.| -mast, der vorderster M ast eines mehrmastigen (Segelschiffes; -segel, das rechteckiges, unterstes, größtes Segel am Fockm ast Föderalismus, d e r ; /o. Pl.j System der Staats­ bildung, Staatenverbindung, bei dem die beteiligten (kleineren) Staaten od. Einheiten der Territorial­ struktur eines Staates eine bestimmte Eigenständig­ keit wahren; dazu föderalistisch fAdj.f Föderation, die; - , - en 1.1* (zeitlich begrenztes) Bündnis, staatsrechtlich geregelter Zusammenschluß von Staaten, in dem die einzelnen Staaten mehr od. weniger Selbständigkeit bewahren 1.2. Zusammen­ schluß von Organisationen; dazu föderativ /Adj./ fohlen /sw. Vb.; hat/: die Stute fohlt (bringt ein Fohlen zur Welt) Fohlen,das; -s, - Jungtier vom Pferd, fach spr. auch vom Esel, Kamel, Zebra Föhn, der; -(e)s, -e beim Überströmen von Luft über ein (Hochgebirge entstehender warmer, trocke­ ner Fallwind, der sich auf das körperliche und psy­ chische Befinden oft negativ auswirkt; dazu föhnen /sw. Vb.; hat/: es föhnt (es ist, wird föhnig, der Föhn weht) u. föhnig /Adj.; nicht adv./: föhniges Wetter Föhre, die; -, -n landsch. 2Kiefer Fokus, der; -, -, umg. -se 1.Opt. Brennpunkt (1) — 2. Med. chronischer Krankheitsherd, der über seine- nähere Umgebung hinaus weitere Entzündungen, Krankheiten hervorruft Folge, die; -, - n 1.1. Aufeinanderfolge: eine (kurzes ununterbrochene) F. von Bildern, Tönen, Tanz­ bewegungen; die Züge verkehren in dichter F .; ein Programm in bunter, abwechslungsreicher F. (Abfolge) bieten 1.2. einzelnes von mehreren zeit­ lich aufeinanderfolgenden, zueinandergehörenden Teilstück en : die nächste F. dieses Fernsehspiels wird in einer Woche gesendet; den Roman in mehreren Folgen (aufeinanderfolgenden Teilstücken) abdrucken 1.8. Reihenfolge, Anordnung (2): Stich­ wörter in alphabetischer F . ; in welcher F. worden die Beiträge dargeboten? — 2. der aus etw. resul­ tierende Tatbestand, das Ergebnis von etw.: das ist die zwangsläufige, unausbleibliche, gesetzmäßige, logische F. davon, eines solchen Handelns; sein Verhalten ist die F. einer falschen Erziehung; die F. davon ist, daß ...; alle Folgen (Konsequenzen, das sich möglicherweise daraus Ergebende) bedenken; alle Folgen tragen, auf sich nehmen; die (ver­ heerenden, nicht abzusehenden) Folgen (A u s ­ wirkungen) der Naturkatastrophe; an den Folgen des Unfalls sterben; die Sache, das hat (noch) Fol­ gen (man darf unangenehme Auswirkungen er­ warten); etw. hat etw. zur F. (führt zu etw.); ver­ hüll. ihr Verhältnis blieb nicht ohne Folgen (führ­ te zur Schwangerschaft) — 8. papierdt. einem Be­ fehl, Rat F. leisten (folgen 1.4); der Anordnung, Einladung, einem Aufruf F. leisten Folge zu Folge 2| -erkrankung, die Med. als Folge z. B . einer Infektion sich ergebende Erkrankung; -erscheinung, die etw., das als Folge von etiv. auf- tritt: das sind die Folgeerscheinungen der lang­ anhaltenden Kälte, dieser Krankheit folgen /sw. Vb.; ist, hat/I. (ist) 1.1. jmdm., einer Sache f. sich (absichtlich) hinter jmdm., einer Sache her bewegen: jmdm. dicht, heimlich, unauffällig f.; die Gruppe folgte dem Wanderleiter; das Auto folgte dem Motorrad durch die Straßen; dem Tief folgt eine Kaltluftfront; jmdm. nach Berlin f .; einer Spur im Schnee, dem Bach f. (hinter der Spur, neben dem Bach hergehen, um zu sehen, wohin sie, er führt); O viele Augen folgten ihr 1.2. einer Sache f. 1.2.1. etw. konzentriert verfolgen (5): den Ausführun­ gen des Redners, dem Unterricht, Schauspiel f.
406 folgend — Fontäne 1.2.2. etw. in seiner gedanklichen Abfolge verstehen: jmds. Gedankengängen, Intentionen nicht f. kön­ nen; kannst du mir f. (verstehst du, was ich sage)? — 2.1. etw., jmd. folgt (einer Sache, jmdm.) etw,, jmd. erscheint zeitlich nach einer Sache, jmdm .: Fort­ setzung folgt; es folgt der Wetterbericht; dem Wort folgt die Tat; ihm folgt als Intendant N; auf den, nach dem Walzer folgte ein Tango; der nun folgende Bericht behandelt dieses Problem ; es wurden (die) folgende(n) Gesichtspunkte zugrunde gelegt; in der folgenden (nach einem in der Ver­ gangenheit od. Zukunft liegenden Bezugspunkt kom­ menden) Zeit; am folgenden Dienstag (an dem Dienstag, der in der Vergangenheit nach einem zeit­ lichen Bezugspunkt kam) trafen sie sich wieder; das Folgende ist das Ergebnis langjähriger Unter­ suchungen; dazu muß man folgendes, das folgende (dieses) sagen; es handelt sich um folgendes . . . ; es geschah auf folgende Weise ... 2.2 . als (nächstes) Glied einer Anordnung, Rangordnung erscheinen: Beispiele f. nach der Bedeutungsangabe; das Literaturverzeichnis folgt am Ende des Buches; auf f folgt als Halbton fis; die Gruppe der DDR folgt auf Platz drei; siehe Seite 20 folgende (und die nächste, darauffolgende) jAbk. f/, folgende (und die nächsten, darauffolgenden) jAbk. ff/ — 8. fvorw. im Präs. u . Prät.j etw. folgt aus etw. etw. ergibt sich (logisch) aus etw .: aus diesen Darlegungen folgt (eindeutig), daß was folgt daraus für unser weiteres Vorgehen?; dieses Fehlverhalten folgt aus einer falschen Erziehung — 4 . einer Sache, jmdm. mit seinem Handeln (erwartungsgemäß) entsprechen: seinem Gefühl, der Vernunft, jmds. Ansichten f .; das Pferd folgte dem leisesten Schenkeldruck; einem Rat, Befehl, einer Einladung f. — II. jmdm. gehorchen, sich jmds. Weisungen fügen (hat): das Kind folgt (der Mutter) gut, nicht -f- etw. folgt auf dem / Fuße folgend /Adj.; nur attr.f s. folgen (2.1) folgendermaßen, folgendermaßen /Adv.; kündigt anschließend Genanntes anj auf die nun angeführte Art und Weise: das hat sich f. zugetragen; ich habe mir das f . vorgestellt: ... folgen| -los /Adj.; nicht adv./ ohne Folgen (2), A u s­ wirkungen: dieses Ereignis ist f. geblieben; -schwer /Adj.; nicht adv./ schwerwiegende Auswirkungen, Folgen (2) nach sich ziehend: ein folgenschwerer Irr­ tum, Unfall; eine folgenschwere Entscheidung folge/Folge| -richtig /Adj./ der Logik des Denkens, der Konsequenz des Handelns entsprechend: f. han­ deln, reagieren; ein folgerichtiger Schluß; eine folgerichtige Antwort, Handlungsweise; dazu -rich- tigkeit, die /o. PL/ folgern /sw. Vb.; hat/ etw. (aus etw.) f. aus etw. durch logische Verarbeitung und Auswertung des Tatbestandes ein bestimmtes Ergebnis, eine bestimmte Erkenntnis ableiten: aus diesen Worten, ihrer Zu­ rückhaltung folgerte er (richtig, Voreilig), daß ... Folgerung, die; -, -en das gefolgerte Ergebnis: daraus ergibt sich die logische, zutreffende, falsche F. , daß ... Folge/folge| -satz, der Gramm. Konsekutivsatz; - widrig /Adj./ der Logik des Denkens, der Konse­ quenz des Handelns widersprechend: sich f. ver­ halten; ein folgewidriger Schluß; -zeit, die: der Krieg war vorüber, in der F. (in der folgenden Zeit) mußte der ISTeubeginn gefunden werden folglich /Adv.; auch in konjunktionaler Verwen­ dung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz mit Inversion des Subjekts einen Hauptsatz an; konse­ kutiv! also, infolgedessen: ich habe Fieber, f. muß ich einen Arzt konsultieren folgsam /Adj./ a rtig (1): ihre Tochter ist ein sehr folgsames Kind, ist sehr f. Foliant, der; -en, -en altes Buch in großem For­ mat Folie, die; -, -n [..io] sehr dünnes flächiges Material, bes. aus Plast od. ausgewalztem Metall, das vor­ wiegend zur Verpackung, Konservierung, Isolation dient Folklore, auch Folklore, die: -, /o. Pl.j Zeugnisse der Volkskultur, bes. Dichtung, Musik, Tanz, Brauchtum betreffend, als Gegenstand der Pflege volkstümlicher Überlieferung Folklore|Muse, die mit Motiven aus der Volkskunst bestickte, bedruckte Bluse Folklorjstik, die; -, /o. PI./ Wissenschaft von der Folklore; dazu folkloristisch /Adj./ die Folklore betreffend: folkloristische Elemente in der Kunst­ musik Foll|kel, auch Folljkel, der; -s, - Biol. Med. Hülle des gereiften Eies des Eierstocks Folter, die; -, -n 1. /vorw. 8g ./ das Foltern (1): die F. anwenden — 2. höchste Pein, Qual: das lange Warten ist für mich eine wahre F. -f- urag. jmdn. auf die F. spannen (jmdn. in qual­ volle Spannung, Erwartung versetzen) Folter |kammer, die Raum, der im Mittelalter zum Foltern bestimmt war foltern /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. mit bestimmten Werkzeugen, Methoden quälen, um ihn gefügig zu machen, eine Aussage zu erzwingen: die Gefangenen wurden gefoltert — 2. jmdn. f . jmdm. psychische Qualen bereiten: er war von Angst, Reue gefoltert Folterjqual, die /vorw. PI./ 1. bei der Folter (1) erlittene Qual — 2. höchste psychische Qual: wahre Folterqualen erdulden Fön, der; -(e)s, -e elektrisches Gerät, das einen heißen Luftstrom erzeugt und zum Trocknen der Haare dient Fond, der; -s, -s [foq, auch fo] 1. hinterer Teil des Wagens, in dem sich die Rücksitze befinden — 2. fachspr. Hintergrund (1.1): der F. des Gemäldes, einer Bühne Fondant, der, auch das; -s, -s [foqdaq, auch fodd] Konfekt aus feiner Zuckermasse Fonds, der; -, - [foq, auch fo, Gen. u . PI. foqs, auch fos] 1.1. W irts ch. Gesamtheit von materiellen und finanziellen Mitteln zur Realisierung sozialer, kul­ tureller, ökonomischer Aufgaben der soz. Gesell­ schaft in einer Sphäre des Reproduktionsprozesses 1.2 . für bestimmte Zwecke angelegter Geldvorrat: durch freiwillige Spenden einen F. bilden Fondue, die; -, -s, das; -s, -s [foqdy:, auch f3dy:] 1. pikantes Gericht aus würfelförmig geschnittenem Fleisch, das auf dem Tisch in einem Gefäß in siedendem Fett gegart wird — 2. bes. Schweiz. Gericht aus. geriebenem Käse und heißem W eiß­ wein, in das man Weißbrotwürfel taucht fönen /sw. Vb.; hat/ die Haare mit einem Fön trocknen Fontäne, die; -, - n 1. aufsteigender Wasserstrahl eines Springbrunnens — 2. Springbrunnen: die Fontänen im Park
Fontanelle — Form 407 Fontanelle, die; -, -n Med. Lücke im Knochen der Schädeldecke bei Neugeborenen foppen /sw. Vb.; hat/ umg. jmdn. zum besten haben: du willst mich wohl f.?; wir fühlten uns gefoppt; dazu Fopperej, die; -en forcieren /sw. Vb.; hat; /* auch forciert/ [fors..] etw. mit Nachdruck betreiben, vorantreiben: die Pro­ duktion yon etw. f .; er hat das Tempo forciert (<beschleunigt) forciert /A d j.; / auch forcieren/ [fors..] gewollt: ein forciertes Benehmen; ihr übertrieben freund­ liches Wesen wirkt f. Forcierung, d ie; -, - en /zu forcieren/ [fors..] Förder zu fördern II.2| -anlage, die T echn . mit Förderbändern ausgerüstete Anlage zur Beförderung von Massengütern; -band, das /PL -bänder/ statio­ när installierte Vorrichtung mit einem über Rollen laufenden, endlosen, breiten 1Band (1.1) zur B e­ förderung von Gütern (innerhalb eines Betriebes): transportable Förderbänder zum Be- und Ent­ laden von Flugzeugen; -brücke, die B ergm . den Tagebau in Querrichtung überspannende, bewegliche Brücke aus Stahl, die zur Beförderung des Abraums dient Förderer, der; -s, - I . jmd., der jmdn., etw. fördert (I): ein F. junger Talente, der Kunst — II. Techn. Förderanlage Förder|korb, der /PL -körbe/ Bergm. als Aufzug verwendetes Gestell in den Schächten der Bergwerke förderlich /Adj./ etw. ist f. etw. ist geeignet, jmdn., etw. zu fördern (I): der Landaufenthalt war seiner Gesundheit f .; eine förderliche (nützliche) Lektüre fordern /sw. Vb.; hat/ 1. nachdrücklich etw. (von jmdm.) verlangen: von jmdm. einen hohen Preis für etw. f .; Rechenschaft, Genugtuung f .; der An­ walt forderte Freispruch für den Angeklagten; O der Krieg hat viele Opf„ gefordert (viele Menschen kamen im Krieg ums Leben) — 2. jmdn. f. jmdm. eine besondere Leistung abverlangen: diese Aufgabe fordert ihn nicht genügend — 3 . jmdn. zum Duell herausfordern: jmdn. (auf Pistolen, zum Duell) f. fördern /sw. Vb.; hat/ I. jmdn., etw. in seiner Ent­ wicklung vorwärtsbringen, unterstützen: jmdn., etw. tatkräftig, nachhaltig f .; jmdn. in seiner Arbeit f.; den Nachwuchs f.; jmds. Anlagen, Fähigkeiten f.; den Aufbau des neuen Wohngebiets f. (voran­ treiben, beschleunigen); ein fördernder Einfluß — ILL Bodenschätze aus der Erde herausholen: Kohle, Erze, ö l f.; O die Untersuchung hat alles zu­ tage gefördert (ans Licht gebracht, enthüllt) — 2, das Band fördert (transportiert, befördert) die Kohle zum Bunker Forderung, die; -. - en 1.1. etw., das gefordert (1) w i rd : eine (un)berechtigte, übertriebene, unan­ nehmbare F . ; eine F. stellen, erheben, durch­ setzen, erfüllen, ablehnen; einer F. nachkommen; auf einer F. bestehen; mit seiner F. nicht durch- koramen; von einer F. absehen, ablassen 1.2 . die F. (das Gebot) des Tages, der Stunde 1.3 . Jur. Wirtsch. finanzieller Anspruch des Gläubigers gegenüber dem Schuldner: wie hoch ist Ihre F.?; eine F. abschreiben, geltend machen; Forderungen einziehen, eintreiben, einklagen, noch anstehen haben — 2. Herausforderung zum Duell: eine F. auf Pistolen, Säbel; jmdm. eine F. überbringen Förderung, die; -, jo. PI./ I. das Fördern (I): die (planmäßige, fachliche) F. des ■wissenschaftlichen Nachwuchses — ELI. das Fördern (II.l): die F. der Kohle — 2. geförderte (II.1) Menge: die täg­ liche, jährliche F. beträgt... FÖrderuugs|maßnahmen, die /PI./ M a ß n a h m e n , jmds. Leistungen zu fördern (I): bei einem Schüler F. einleiten Förder[wagen, der Bergm. Wagen für den Trans­ port der geförderten Erze, der Kohle im Bergwerk, Hund Forelle, die; -, -n mit dem Lachs verwandter Fisch, der in kalten, rasch fließenden Binnengewässern lebt und als Speisefisch genutzt wird ForeUen| -teich, der der Zucht von Forellen dienen­ der Teich; -zucht, die Zucht von Forellen in Forellenteichen Forint, Forint, auch Formt, der; -(e)s, -s /bei Wert­ angabe PI. Forint; Währungseinheit in Ungarn/: Forints gegen Mark eintauschen; das kostet 50 F. Forke, die; -, -n norddt. Gabel (1.2) Form, die; -, - en 1. eine Vertiefung, Vertiefungen aufweisender Gegenstand, in den etw. gefüllt wird, das (in späterem, festem Zustand) 2.1 erhalten soll: eine runde F. aus Blech; den Teig in eine F. (Backform ) geben, füllen, tun; das flüssige Metall in eine F. (Gußform) gießen — 2.1. Erscheinungs­ bild bes. eines Gegenstandes hinsichtlich des Ver­ laufs seiner ihn begrenzenden Linien, Flächen: die Vase hat eine hübsche, längliche, eckige, ge­ schwungene F .; etw. hat die F. eines Dreiecks, Würfels, ist in (der) F. einer Blüte gestaltet; das Kleidungsstück hat nach dem W aschen seine F. behalten, verloren, ist aus der F. geraten; etw. wieder in die ursprüngliche F. bringen; ihre weib­ lichen, üppigen, anmutigen Formen; die viel­ fältigen Formen (Typen des Gestaltetseins) der Pflanzen-, Tierwelt 2.2. Art und Weise, in der etw. angelegt, organisiert, strukturiert ist: die Formen des Denkens, des menschlichen Zusammenlebens; die gesellschaftlich-politische F. eines Staates; das ist eine bewährte F. der Planung, Meinungs­ bildung; (für etw.) nach neuen Formen suchen; etw. in vollendeter, allgemeinverständlicher F. dar­ bieten 2.3. Phi los. Organisation, Struktur, auch äußere Gestalt der Dinge, Gegenstände, die wesent­ lich von ihrem Inhalt bestimmt wird und mit ihm in einem dialektischen Wechselverhältnis existiert: das Primat des Inhalts gegenüber der F .; eine Übereinstimmung von F. und Inhalt feststellen, anstreben 2.4. Art und Weise der (künstlerischen) Gestaltung eines Inhalts: für einen Stoff die lyri­ sche, epische, dramatische F. , die F. des Romans wählen; die F. der Fuge beherrschen 2.5. bestimmte Vorschriften, Regeln berücksichtigende äußerliche Darbietung, Abfassung eines Inhalts: die gesetzlich festgelegte, endgültige F. des Testaments, Ver­ trages; auf Grund eines Fehlers in der F. wurde der Antrag nicht anerkannt; etw. in höflicher, scharfer F. ablehnen 2.6. A rt und Mittel, durch die ein Wort grammatisch gekennzeichnet ist: die starke, schwache F. des Adjektivs 2.7. die materielle B e­ schaffenheit, Struktur von etw.: Wasser in fester, flüssiger F. — 3. durch allgemeinverbindliche Regeln festgelegtes korrektes,höfliches Verhalten: die (äußere) F. verletzen, wahren; der F. genügen; ein Mensch ohne jegliche F., ohne Formen (ohne Umgangs­ formen, gutes Benehmen) — 4. jo. Pl.j umg. gut,
408 formal — Formfehler ganz, in F. (in guter körperlicher und geistiger Verfassung) sein; nicht in F. sein; Sport seine F. (Leistungsfähigkeit) noch verbessern; wieder in F. kommen, zur alten F. zurückfinden (voll leistungs­ fähig werden) + in aller F. offiziell und nachdrücklich, die Form wahrend: in aller F. gegen etw. protestieren; sich in aller F. entschuldigen formal lAdj.f 1.1. die Form (2.4, 2.5) von etw. be­ treffen d : die formale Gestaltung, Gliederung des Stoffes, Dramas, Aufsatzes; inhaltliche und for­ male Unterschiede 1.2. ausschließlich die Regeln, Äußerlichkeiten berücksichtigend: eine formale Aus­ legung, Methodik, Denkweise; sich f. richtig ver­ halten; das ist eine rein formale Angelegenheit; rein f. an die Sache herangehen 1.8. P h ilos. die formale Logik (Wissenschaft von den Gesetzen des folgerichtigen Denkens, bes. von der Bildung und Verknüpfung von Begriffen und Aussagen) — 2. nur der Form (2.2) nach bestehend, nicht von dem dazugehörenden Inhalt erfüllt: die echte, nicht nur formale Gleichberechtigung durchsetzen; formale Rechte; der Betrieb hat seinen Plan nur f. erfüllt; f. die Gesetze einhalten Formalie, die; -, -n fvorw. PL/ [..Io] Formsache: juristische Formalien Formalismus, der; -, Formalismen 1. fvorw. Sg .f rein formales (1.2) Herangehen: jeden F. in der Verwaltung, im Unterricht vermeiden — 2 . /o. P l.j künstlerische Gestaltungsweise, die die Form über­ betont und die inhaltliche Aussage vernachlässigt: die Gefahr des F. in der (bildenden) Kunst; dazu formalistisch /A d j.f; zu 1: eine formalistische Be­ trachtungsweise; die Sache nicht f. beurteilen; an etw. rein f. herangehen Formalität, die; -, -en 1.1. einzuhaltende (behörd­ liche) Vorschrift: alle notigen, vorgeschriebenen Formalitäten erledigen, einhalten 1.2 . Form sache: sich nicht mit (überflüssigen) Formalitäten auf­ halten; das ist doch nur eine F. formal|juristisch /Adj.f einzig dem Buchstaben des Gesetzes folgend und den Gesamtsinn vernach­ lässigend: ein (rein) formaljuristischer Standpunkt; das ist f. richtig (entschieden) Format, das; -(e)s, -e 1. die durch das Verhältnis von Länge und Breite gebildete Größe von etw. meist Rechteckigem: das F. des Papierbogens, Buches, Bildes; ein großes F. wählen, bevorzugen; etw. hat ein mittleres, handliches F. — 2. fo. PL/ ein Wissenschaftler von F. ein Wissenschaftler von außergewöhnlichem Rang: ein Musiker großen, internationalen Formats; eine Frau, Leistung von überdurchschnittlichem F .; er ist ein Mann, Sport­ ler von F.; er hat F. (besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten) Formation, die; -en 1. Geol. 1.1. nach ihrer Zu­ sammensetzung od. ihren sich über einen größeren Zeitraum erstreckenden Bedingungen der Entstehung deutlich abgegrenzte Schicht des Gesteins: die F. der Gesteinsschichten 1.2. Zeitabschnitt der E rd­ geschichte, der durch eine bestimmte Entwicklungs­ stufe von Fauna und Flora gekennzeichnet ist — 2. zu einem bestimmten (militärischen) Zweck in bestimmter Aufstellung, (Anordnung befindliche Gruppe, Truppe: es folgten die Formationen der Kampfgruppen; in geschlossener F. marschieren FormatiY, das; -(e)s, -e [..vo] Sprachw. sprach­ liches Zeichen in seiner lautlichen, graphischen Form formbar /Adj.f sich formen (1.1 ,2) lassend: ein formbares Material; ein noch formbarer junger Mensch form/Form| -beständig fA d j.; nicht adv./ seine Form (2.1) trotz äußerer Einwirkungen behaltend: ein formbeständiges Material, K ostüm ; -blatt, das /PL -blätter/ Formular Formel, die; -, - n 1.1. vorgeschriebene kurze Formu­ lierung für etw.: eine juristische F. anwenden, ge­ brauchen 1.2. feststehender kurzer sprachlicher A u s­ druck, der in bestimmten Situationen oft ohne ein­ gehende Reflexion seines Inhalts benutzt wird: eine gebräuchliche, stereotype F .; er benutzte die F. ,herzliches Beileid4, ,ganz meinerseits4 — 2. in Buchstaben, Zahlen, Symbolen verkürzt ausgedrück­ ter (mathematischer, physikalischer, chemischer) Sach verh alt: eine komplizierte physikalische F .; eine F. für die Lösung der Mathematikaufgabe anwenden; die F. für Wasser ist H 20 + etw. auf eine einfache F. bringen (etw. knapp und leicht faßlich ausdrücken) formelhaft /Adj./ feststehend, starr (wie eine Formel 1): ein formelhafter Ausdruck; eine f. gebrauchte Wendung formell fAdj./ 1. einer Vorschrift, einer bestimmten, offiziellen Regelung entsprechend: eine formelle Ver­ einbarung, Einigung, Genehmigung; Ansprüche f. anerkennen — 2. der Form (3) entsprechend: eine formelle Begrüßung, Verbeugung; er wurde allen ganz f. vorgestellt — 3.1. fvorw. adv./ formal (2): er ist (nur) f. im Recht, hat nur f. das Recht...; jmdm. f . die Befugnisse übertragen 3.2. förmlich (2): formelle Redensarten wechseln; er ist immer sehr f .; es ging dort sehr f. (steif) zu Formel! -spräche, die in Form eln (2) bestehende, fachsprachliche Ausdrucksweise: einen chemischen Vorgang in der F. der Chemie ausdrücken; -Zeichen, das in einer Formel (2), als Formel ver­ wendetes Zeichen, Symbol formen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. herstellen, indem man es in eine bestimmte Form (2.1) bringt: ein Gefäß, Figuren aus Ton f.; ein Modell in Ton f.; O Sätze f. (formulieren); einen Laut f. (artiku­ lieren) 1.2. etw. in die gewünschte Form (2.1) bringen: Ton, Porzellan zu einer Vase f .; Teig f. 1.3. etw. ist irgendwie geformt etw. hat ein b estimm ­ tes Aussehen, eine bestimmte Form (2.1): schön ge­ formte Hände; modern geformte Möbel — 2. etw. prägt (2) jmdn., etw.: die Umwelt, einschneidende Erlebnisse formten ihn; das Leben rformte ihn zu einer Persönlichkeit (ließ ihn sich zu einer Persön ­ lichkeit entwickeln) Formen/formen| -lehre, die jo. PI./ Morphologie; -reich /A dj.; nicht adv./ vielfältige Formen (2.1) a u fw eisen d : die formenreiche Pflanzenwelt; -reich- tum, der fo. PI./ Vielfältigkeit der Form en (2.1): der F. der ausgestellten Kunstgegenstände, der Insekten, Blätter Former, der; -s, - G ießerei Facharbeiter, der Guß­ formen herstellt Formerei, die; -, - en Gießerei Abteilung eines Gießereibetriebes, in der Gußformen hergestellt wer­ den Formj -fehler, der Fehler in der Währung der Fo r m (2.5, 3): das war ein bedauerlicher, nur ('in
Formfrage — Forschungszentrum 409 F .; -frage, die formales (1.1, 1.2) Problem ; -gebung, die; -, - en 1, (künstlerische) Form (2.1), die ein Gegenstand erhalten hat: es besticht die elegante, schnittige F. des Autos; der Giebel in seiner reiz­ vollen F. — 2. das (künstlerische, bewußte) Gestalten eines Gegenstandes: die technische, industrielle F.; - gefühl, das fo. Pl.f ausgeprägtes Empfinden für die Form (2.1): er besitzt ein besonders feines F .; - gestalter, der; -s, - Fachmann, der für die zweck­ entsprechende Gestaltung von Gegenständen, W erk­ stücken verantwortlich ist; -gestaltung, die vgl. - gebung: die zweckmäßige F. der Lampe formieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. sich f. sich in einer bestimmten Ordnung, Formation aufstellen: die Soldaten f. sich (zu einer Kolonne); es formierte sich ein Demonstrationszug 1.2 . eine Gruppe in einer bestimmten Ordnung, Formation auf-, zu­ sammenstellen : die Fußballmannschaft wurde neu formiert; eine Marschkolonne f . ; dazu Formierung, die; -en - förmig fin Verbindung mit Subst.f 1. eine bestimmte Form (2.1) aufweisend: / z. B . ei-, herz-, kreis-, trichterförmig — 2. einen bestimmten Aggregatzu­ stand aufweisend: / z. B . gasförmig förmlich /Adj.f 1. formell (1): eine förmliche Erklä­ rung; die Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist jetzt f. erfolgt; f. Einspruch erheben — 2 . allein den Höflichkeits-, Umgangsformen entsprechend und somit unpersönlich, reserviert: warum denn so f.?; jmdn. sehr f. empfangen; sein Ton wurde plötzlich f. (unverbindlich); auf dieser Veranstaltung ging es sehr f. (steif, nicht zwanglos) zu — 3 . umg. /nicht präd.; bewirkt die Hervorhebung einer Aussage/ richtiggehend: das ist ja eine förmliche Erpressung; zwischen ihnen entstand eine förmliche Feind­ schaft; das macht mich f. nervös; er hüpfte f. vor Freude Förmlichkeit, die; - en 1. /zu förmlich 2/ über­ triebene Beachtung, Einhaltung der Höflichkeits-, Umgangsformen und die damit verbundene Un­ persönlichkeit: die F. der Veranstaltung, Be­ grüßung; alle Förmlichkeiten beiseite lassen — 2.1. einzuhaltende Vorschrift, Regel: eine juristische F .; die herkömmlichen Förmlichkeiten beachten 2.2. Formsache: das ist als eine bloße F. zu be­ trachten Formling, der; -s, -e fachspr. Produkt, Gebilde, das in einer Form (1) gepreßt worden, ist: ein F. aus Braunkohle fgrm/Form| -los /Adj./1. keine fest umrissene Form (2.1) aufweisend: eine formlose Masse — 2 . eine vorgeschriebene Form (2.5) nicht berücksichtigend, erfordernd: hierfür ist nur ein formloser Antrag- nötig ; -Sache, die /o. PI./ formale (1.2) Angelegen­ heit, Äußerlichkeit: etw. ist zu einer F. geworden; das ist eine bloße, reine, nur eine F. (etw. schnell und komplikationslos zu Erledigendes ohne inhalt­ liche Konsequenzen); -schön /Adj./ ansprechend, schön gestaltet in der F o rm (2.1): ein formschönes Service, Auto, Brillengestell; dazu -Schönheit, die /o. PI./ Formular, das; -s, -e vorgedrucktes amtliches Blatt, auf dem kurz Fragen zu beantworten, Angaben zu machen sind: ein F. (korrekt) ausfüllen formulieren /sw. Vb.; hat/ einen Inhalt in eine sprachliche Form (2.2) bringen: eine Frage, ein Problem, Gesetz, einen Satz, Vertrag knapp, genau, gut f.; er versuchte, diesen Gedanken zu f . ; dazu Formulierung, die; -, -en Formung, die; -, - en /zu formen/ form] -vollendet /Adj./ perfekt hinsichtlich der Form (2.2), der A rt und Weise, in der etw. ausgeführt wird: eine formvollendete Verbeugung; f. servie­ ren, einen Walzer tanzen; -widrig /Adj./ gegen die Form (2.5, 3) verstoßend: ein formwidriges Proto­ koll, Benehmen, Vorgehen forsch /Adj./ besonders energisch und entschlossen (an etw. herangehend): sein forsches Benehmen, Wesen, Auftreten; er ist sehr f.; an etw. f. heraii- gehen; f. (zügig) arbeiten forschen /sw. Vb.; hat/ 1. gründlich, systematisch, mit wissenschaftlichen Methoden an etw. arbeiten, etw. untersuchen, um darüber wissenschaftliche,Er­ kenntnisse zu erlangen: auf einem bestimmten Ge­ biet f. — 2. nach etw., jmdm. f. sich intensiv be­ mühen, etw., jmdn. zu ermitteln: nach jmds. Auf­ enthaltsort, nach der Ursache des Unglücks, der Krankheit f.; unter den in Frage kommenden Personen nach dem Täter f . ; forschende (kritisch musternde) Blicke; jmdn. forschend ansehen Forscher, der; -s, - Wissenschaftler, der etw. er­ forscht (hat), in der Forschung tätig ist: jmd. ist ein bedeutender, unermüdlicher, leidenschaftlicher F .; das 20. Jahrhundert hat viele F. hervor- gebracht; die F. haben herausgefunden, daß ... Forschung, die; -, -en 1. /o. PI./ Wissenschaft in ihrer Funktion, neue Erkenntnisse zu ermitteln, forschende Wissenschaft: die medizinische, inter­ planetare, betriebswirtschaftliche F .; die experi­ mentelle F. fördern; der neueste Stand der F .; jmd. ist in der F. tätig — 2» das Forschen (1), das Untersuchen eines wissenschaftlichen Problems: das ist das Ergebnis einer gründlichen, exakten F. , wissenschaftlicher Forschungen; F. betreiben (fo r­ schen 1) Fprschungs| -arbeit, die der Forschung (2) dienende Arbeit; -aufgabc, die vgl. - a uftrag: neue For­ schungsaufgaben übernehmen; -auftrag, der A u f­ trag, auf einem bestimmten Gebiet mit umrissenrr Zielsetzung zu forschen: einen F. bekommen; an die einzelnen Institute wurden Forschungsauf­ träge vergeben; -bericht, der Bericht über F o r­ schungsergebnisse auf einem bestimmten Gebiet; -ergebnis, das: zu neuen Forschungsergebnissen kommen; -gebiet, das Bereich mit einem bestimmten Forschungsgegenstand; -gegenständ, der Objekt der Forschung (2); -institut, das; -methode, die; -plan, der; -potential, das: das F. eines Landes; -Pro­ gramm, das; -reise, die Reise zu bestimmten F or­ schungszwecken;-reisende, der vgl. - reise; -richtung, die bestimmte Richtung, Tendenz innerhalb eines bestimmten Bereichs der Forschung (1); -Satellit, der Satellit für bestimmte Forschungszwecke; -schiff, das für die Erforschung des Meeres bestimmtes Spezialschiff; -Student, der Student im Forschungs­ studium; -Studium, das /o. PL; in der DDR/ auf das zum Staatsexamen führende Hochschulstudium aufbauendes Studium für besonders befähigte Studen­ ten, die damit zur Promotion geführt werden und den wissenschaftlichen Nachwuchs bilden sollen; -technologie, die die für die Forschung (1), ein Forschungsgebiet spezifische Technologie: die Ent­ wicklung einer modernen F . ; -Vorhaben, das: ein F. verwirklichen; -Zentrum, das Zentrum fü r F or­
410 Forschungszweck — fortlaufen schungen auf einem bestimmten, bes. naturwissen­ schaftlichen Gebiet; -zweck, der Forst, der; -es, -e/-en abgegrenztes Stück Wald im Hinblick auf seine Bewirtschaftung: ein ausgedehn­ ter, dichter F.; die Pflege des Baumbestandes, Wildes in unseren Forsten Förster, der; -s, - Forstingenieur (mit Diplom) Försterei, die; -en Dienststelle (und Wohnhaus) des Försters Forst/forst| -facharbeiter, der Facharbeiter a u f dem Gebiet der Forstwirtschaft; -faehschule, die Fach­ schule für die Ausbildung von Forstingenieuren; -haus, das Wohnhaus (und Dienststelle) des För­ sters ; -Ingenieur, der Fachmann auf dem Gebiet der Forstwirtschaft, der eine Forstfachschule absolviert hat; -kultur, die Forstw. 1, neuangelegter Baum­ bestand — 2. jo. Pl.f Anbau, Pflege und Nutzung des Forstes: eine rationelle F.; -meister, der Leiter eines forstwirtschaftlichen Betriebes; -reyier, das einem Revierförster miterstellter Teil eines W aldes; -schaden, der bes. durch Forstschädlinge und Wetter- einflüsse verursachter Schaden bes. an den Baum ­ beständen eines Forstes; -Schädling, der tierischer od. pflanzlicher Schädling des Waldes; -wesen, das fo. Pl.f vgl. - Wirtschaft; -Wirtschaft, die jo . P l.f Zweig der Volkswirtschaft, der sich mit dem Anbau, der Pflege und Nutzung aller bewirtschafteten Wald­ bestände befaßt: das Ministerium für Land- und F.; dazu -wirtschaftlich /Adj.; nicht präd./: ein forstwirtschaftlicher B etrieb; -wirtschaftsbetrieb, der forstwirtschaftlicher Betrieb: ein staatlicher F. Forsythie, die; «, -n [.. zy :t(s)ia] im zeitigen F rüh ­ jahr blühendet Zierstrauch mit gelben Blüten, die sich vor den Blättern entwickeln fort /Adv.; / auch fortsein/ 1.1. /drückt aus, daß jmd., etw. weit entfernt ist, sich weit entfernt hat/: er ist schon weit f. 1.2. /drückt die Aufforderung aus, sich od. etw. vom gegenwärtigen Standort zu entfernen/: f. damit, mit dir!; schnell f. von hier! 1.8. /drückt aus, daß sich etw., jmd. nicht (mehr) an einem bestimmten Ort, an einer bestimmten Stelle befindet/: die Gäste sind schon f.; die Brille ist f. (verschwunden) — 2. /steht zeitlicher Verwendung nahe/: nur immer so f. (weiter 2.1) -f* in einem f. (ohne aufzuhören, fortwährend) fort- /in verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen/ 1.1. sich, etw. von einer bestimmten Stelle (nach einer anderen) bewe­ gend: / z. B . sich fortbegeben, fortgehen, fort­ laufen 1.2. etw. entfernend, beseitigend: / z. B . fortwerfen — 2. in seiner Entwicklung weiter- führend: z. B . fortschreiten — 3. sich über einen längeren Zeitraum, von einem Zeitpunkt zum ande­ ren erstreckend: /* z. B . fortdauern, sich forterben — 4. etw. Begonnenes nach einer Unterbrechung weiterführend: /* z. B . fortfahren, fortsetzen Fort, das; -s, -s [fo:r] veraltend stark befestigte, oft einer Festung vorgelagerte Anlage zur Verteidi­ gung eines strategisch wichtigen Punktes: ein F. verteidigen, einnehmen fort/Fort| -an /Adv./ von nun an, künftig: f. ver­ suchte er so etwas zu vermeiden; -begeben, sich /Vb./ sich von irgendwo entfernen (2): er hat sich aus der Stadt, von hier f .; -bestehen /Vb./ weiter­ hin besteh en : die alten Verhältnisse, Einrichtungen bestanden fort; -bewegen fVb.j 1.1. etw. (ein Stückchen) von der Stelle bewegen: die schweren Kisten, den großen Stein nicht f. können 1.2 . sich f. sich (langsam) in eine bestimmte Richtung be­ wegen: sich nur langsam, mit Mühe, auf Krücken f. (können); zu 1.2 -bewegung, die /vorw. Sg./ das Sichfortbewegen: ein Mittel zur F.; -bleiben /Vb./ wegbleiben (1): sie blieb wochenlang, für immer fort; sein Fortbleiben beunruhigte alle; -bringen fVb.f jmdn., etw. fortschaffen: den Verunglückten im Krankenwagen f.; -dauern /Vb./ geh. unver­ ändert andauern: und dieses Schweigen dauerte so fort — tagelang, wochenlang forte /Adv./ Mus. stark, laut fort/Fort| -eilen /Vb.; ist/ eilig Weggehen; -erben, sich /Vb.j sich über mehrere Generationen von einem zum anderen vererben; -fahren / Vb.; ist, hat/1. in, mit etw. f. eine unterbrochene Handlung wieder auf­ nehmen und weiterführen (ist, hat): (nach einer kurzen Pause) in seiner Rede, mit der Arbeit f.; wir fahren in unserem Unterrichtsstoff dort fort, wo wir gestern aufgehört haben — 2. wegfahren (1) (ist): unser Besuch ist gestern fortgefahren; -fallen /Vb.j etw. gelangt nicht zur Ausführung, fällt w eg: bei der Neubearbeitung sind einige Bei­ spiele fortgefallen; -fliegen /Vb.; ist/ wegfliegen (1): die Vöge Isind schon (nach Süden) fort­ geflogen; -führen / Vb./ etw. (von jmd. anderem) Begonnenes kontinuierlich weiterführen: die Lei­ tungsgeschäfte, eine Diskussion f .; die Unter­ suchungen bis zur Gegenwart f . ; dazu -führung, die; -gang, der /vorw. Sg .f 1. weiterer Verlauf, iveitere E ntw icklu n g: der stetige, schleppende F. der ^Arbeit; den F. der Diskussion, der wissen­ schaftlichen Untersuchungen, des Prozesses ver­ folgen; etw. nimmt seinen F. etw. wird weiter- geführt, entwickelt sich weiter: die Verhandlungen nehmen ihren F. — 2. Weggang: jmds. F. aus dem Betrieb bedauern; -gehen/Vb./ Weggehen (1.1,1.2): ohne Abschied f .; heimlich, in der Nacht f. (sich von seiner bisherigen Umgebung trennen); jmdn. nicht f. lassen (nicht zulassen, daß sich jmd. von einem tren nt); -geschritten /Adj.; / auch fortschreiten/ 1. in der allgemeinen Entwicklung zu einer ver­ gleichsweise höheren Stufe gelangt: ein fortgeschritte­ nes gesellschaftliches System; ein fortgeschrittener (über die Anfangsgründe eines bestimmten Gebietes hinausgekommener) Schüler; ein Kurs für Fort­ geschrittene — 2. eine Krankheit im fortgeschritte­ nen (vorgerückten) Stadium; zu fortgeschrittener Stunde; -gesetzt /Adj.; nicht präd.; / auch fort­ setzen/ sich häufig wiederholend, sich (bis zum Über­ druß) immer wieder ereignend: fortgesetzter Arger, Lärm; ein fortgesetzter Wechsel der Verkaufs­ kräfte; fortgesetzte Störversuche, Betrügereien; f. reden fortissimo /Adv./ Mus. sehr stark, laut fort/Fort| -kommen /Vb./ 1. wegkommen (1): wir müssen sehen, daß wir hier schnell f .; mach, daß du fortkommst! — 2. sich leistungsmäßig positiv entwickeln, vorankommen: im Beruf (gut) f.; -kommen, das; -s, jo. PI./ 1. /zu -kommen 2/: das ist für sein berufliches F. wichtig — 2. das für jmds. Lebensführung Nötige: sein gutes, das nötige F. finden; -lassen /Vb.j 1. jmdn. nicht f. (weg- lassen 3) — 2 . etw. fortfallen lassen, etw. toeglassen: dieser Satz ist mit Absicht fortgelassen worden; -laufen /Vb.; ist; / auch -laufend/ weglaufen (1.1): vom Spiel, aus Angst, (einfach) f.; der
fortlaufend — Fotoamateur 411 Hund ist mir fortgelaufen (davongelaufen, ent­ laufen) ; -laufend /Adj.; / auch -laufen/ in stetiger Folge (1.1): f. trafen neue Meldungen ein; die Seiten sind f. numeriert; Filmbeiträge mit fort­ laufender (sich über einige Folgen fortsetzender) Handlung; -leben /Vb./ : jmd. lebt in seinem Werk, in seinen Kindern fort (jmds. Werk zeugt, jmds. Kinder zeugen über seinen Tod hinaus von ihm); jmds. Name, Werk lebt fort (bleibt unvergessen); -legen /Vb.f etw. weglegen: ein Buch f.; -machen, sich /Vb.f umg. sich davonmachen: sich heimlich, schnell f.; mach dich fort!; -müssen /Vb.f umg. 1. Weggehen müssen: wir müssen fort — 2. der Brief muß heute noch fort (muß heute noch weg­ geschickt werden); -nehmen fVb.f 1, etw. weg­ nehmen (1): ein Bild, Buch f. — 2. jmdm. etw. wegnehmen (2.1); -pflanzen IVb.f 1.1. sich f. (Nach­ kommen hervorbringen, sich vermehren) 1.2 . sein Geschlecht f. (durch 1.1 vor dem Aussterben be­ wahren) — 2. etw. breitet sich iveiter au s: Schall­ wellen, Lichtstrahlen pflanzen sich fo rt; Unruhe pflanzt sich in der Menge fort; Traditionen pflan­ zen sich fort (werden von einer Generation an die andere vermittelt); dazu -pflanzung, die / o. Fl./ fprtpflanzungs/Fprtpflanzimgsl -fähig f A d j . ; n ich t adv.f fähig , sich fortzupflanzen (1.1); dazu -fähig- keit, die \o. PL/; - gesellwindigkeit, die Geschwin­ digkeit, mit der sich etw., bes. Schall, Licht, fort- pfla n zt; -trieb, der Geschlechtstrieb fort/Fort| -reißen /Vb.; hat/ etw., jmdn. (mit sich) wegreißen : der Sturm hat das Dach fortgerissen; die Flut riß ihn mit sich fort; -rennen /Vb.; ist/ umg. schnell weglaufen (1.1); -satz, der von einem Organismus (1) ausgebildete Verlängerung an einem seiner T eile: ein wurmförmiger F.; -schaffen fsw. Vb.f etw., jmdn. von einem Ort an einen anderen bringen: Lasten, einen Verunglückten f.; -scheren, sich /Vb.; vorw. im Im p.f umg. Weggehen (1.1): scher dich fort!; -schicken [Vb.f 1. jmdn. weg­ schicken (1) — 2. etvj. wegschicken (2): Geld, einen Brief f.: -schleppen /Vb./ umg. 1. etw. weg­ schleppen: Kisten, Kohlen f. - 2. sich f. sich mit Muhe fortbewegen: sich an Krücken f.; -schreiten /Vb.; /f auch fortgeschritten/ 1. etw. entwickelt sich w eiter: das Leben, eine Krankheit schreitet fort; eine fortschreitende (zunehmende) Erwär­ mung; fortschreitende (weiter um sich greifende) Bewölkungsauflockerung — 2. etw. macht Fort­ schritte: der Bau des Wohnblocks schreitet schnell fort; -schritt, der 1.1. /o. PI./ Höherentwicklung, positiv bewertete Weiterentwicklung: der technische F .; der gesellschaftliche F. (die gesetzmäßige ge­ schichtliche Höherentwicklung der menschlichen Ge­ sellschaft); der F. in der Wissenschaft; für Frieden und F. (gesellschaftlichen Fortschritt) eintreten, kämpfen; die Baumfahrt bedeutet einen gewalti­ gen F.; das ist schon ein F. (das ist immerhin etwas) 1.2. /nur im Pl.f Erfolge: bei den Verhand­ lungen Fortschritte erzielen; Fortschritte machen (mit etvj. vorankommen); -schriftlich /Adj./ für den gesellschaftlichen Fortschritt, in der Gegenwart bes. für die Überwindung des Kap., für den Soz. ein­ tretend: ein fortschrittlicher Künstler, Politiker; die fortschrittliche Intelligenz, Literatur; eine fortschrittliche Gesellschaftsordnung; das Zu­ sammenwirken aller fortschrittlichen K räfte; manchen Leuten waren seine Ideen zu f.; jmd. ist f. eingestellt; fortschrittliche(einen Fortschritt dar­ stellend e) Arbeitsmethoden; dazu -schrittlichkeit, die; -, /o. PL/; -schwemmen /Vb./ etw., jmdn. von einem Ort, einer Stelle schwemmen: der Begen schwemmte den Staub von der Straße fort; der Ertrinkende wurde von der Flut fortgeschwemmt; -sein /Vb.; ist fortgewesen; Präs. u . Prät. / fort 1.1, 1 .3/; -setzen /Vb.; / auch fortgesetzt/ 1. etw. Begonnenes weiterführen: die Arbeit, ein Gespräch, eine Beise, den Weg f. — 2. sich f. 2.1. sich hin­ ziehen. (3): das Gebirge setzt sich nach Süden fort 2*2. sich hinziehen (4.1 .1) die Diskussion hat sich noch lange fortgesetzt; dazu -Setzung, die; -en 1. weiterführender Teil eines sukzessive abgedruckten Werkes, bes. eines Romans: F. folgt; einen Boman in Fortsetzungen abdrucken — 2. /vorw. Sg .f das Fortsetzen (1): die F. der Diskussion; -setzungs- roman, der Roman, der in Fortsetzungen erscheint; - stehlen, sich /Vb./ sich heimlich da,vonmachen: sich aus einem Zimmer, einer Gesellschaft f .; -stürzen /Vb.; ist/ hastig von einem Ort weglaufen; - tragen /Vb.f etw., jmdn. von einem Ort zu einem, anderen tragen; -treiben /Vb.f 1. jmdn., etw. durch die Strömung von einem Ort an einen anderen treiben (hat): das Boot wurde von der Strömung fortgetrieben — 2. von der Strömung anderswohin getrieben werden (ist): die Blätter trieben auf dem Fluß fort Fortuna, die; -, /o. PI./ geh. /Personifikation des Glücks/: er ist ein Kind der F. (ist ein Glückskind); F. ist uns hold, lächelt uns (wir haben viel Glück) fort| -während /Adj.; nicht präd./ fortgesetzt: eine fortwährende Aufregung; f. rauchen; -wenden /Vb./: den Blick, Kopf f. (wegwenden); -werfen /Vb./ etw. wegwerfen (1): etw. achtlos f.; -wirken /Vb./: das Werk des Dichters wirkt fort (wirkt über die unmittelbare Gegenwart hinaus); -wischen /Vb.; hat/ etw. wegwischen: Staub, einen Fleck f.; -wollen /Vb./ umg. Weggehen wollen: er wollte pünktlich fort; -ziehen /Vb./ 1. etw., jmdn. weg­ ziehen (1) (hat): den Wagen (von der Einfahrt), jmdn. vom Schaufenster f. — 2. (ist) unsere Be­ kannten sind aus der Stadt fortgezogen (weg­ gezogen 2) Forum, das; -s, Foren 1. für die Erörterung und Entscheidung wichtiger Fragen geeigneter Personen- kreis, geeignete Stelle: ein F. von Fachleuten; vor einem F. sprechen; eine Zeitschrift als F. der Diskussion; O vor dem F. der Geschichte be­ stehen — 2. öffentliche Aussprache: ein politisches, literarisches F. veranstalten fossil /Adj.; von Tieren, Pflanzen/ als Abdruck od. Versteinerung aus einer vergangenen erdgeschicht­ lichen Epoche erhalten: fossile Muscheln, Pflanzen Fossil, das; -s, -ien [..Ton] als Abdruck od. Ver­ steinerung erhaltenes Tier, erhaltene Pflanze einer vergangenen erdgeschichtlichen Epoche: ein F., Fos­ silien aus dem Tertiär Foto, das; -s, -s durch Fotografie hergestelltes Bild als Positiv od. auch Negativ: ein farbiges, altes F .; von jmdm., etw. ein (hübsches) F. machen, haben; er ist auf dem F. sehr natürlich getroffen; von einem F. eine Vergrößerung anfertigen (lassen) Foto f / auch Photo|/[ -album, das Album für Fotos als Positive; -amateur, der Amateur auf dem
412 Fotoapparat — fragen Gebiet der Fotografie; -apparat, der Apparat zum Fotografieren, Kamera: ein F. mit eingebautem Belichtungsmesser; -archiv, das A r c h iv fü r Fotos fotogen IAdj.1 auf einem Foto wirksam, vorteilhaft zur Geltung kommend: sie ist ausgesprochen f.; ein fotogenes Motiv Fotograf, der; -en, - en Fachmann, der beruflich Fotos herstellt: sich beim, vom Fotografen foto­ grafieren lassen Fotografie, die; -n [..i:on] 1. Jo. PL/ Verfahren, bei dem man mittels einer Kamera Lichtwellen od. elektromagnetische Strahlen auf ein auf Licht od, Strahlen reagierendes M aterial auftreffen läßt und durch anschließende chemische Behandlung des Materials ein dauerhaftes, die Wirklichkeit genau wiedergebendes Bild herstellt: die künstlerische, wissenschaftliche F. — 2. durch 1 hergestelltes Bild, F o t o : eine große, gerahmte F. des Künstlers fotografieren /sw. Vb.; hat/ etw., jmdn. f . durch Bedienen des Fotoapparates einen Film , eine Platte belichten, um später ein Foto von etw., jmdm. zu er h alte n : die untergehende Sonne, das Brautpaar, Baby f.; sich (nicht gern) f. lassen fotografisch /Adj.; nicht präd./ auf Fotografie (1) beruhend, unter Anwendung der Fotografie; ein fotografisches Verfahren; eine fotografische Auf­ nahme; etw. f . vervielfältigen Foto/foto / / auch Photol/l -kopie, die fotografisch hergestellte Kopie von Schriftstücken, Bildern; -kopieren fVb.f etw. f. von etw. eine Fotokopie her- stellen : das Abschlußzeugnis, einen wissenschaft­ lichen Artikel f.; -material, das fü r die technische Herstellung von Fotos dienendes Material; -modeU, das fotogene Person, die sich (beruflich) für Zwecke der Illustrierung, Werbung, Mode fotografieren läßt: als F. arbeiten; -montage, die 1. fo. PL/ Zusammen­ setzung von Teilen zweier od. mehrerer Fotos zu einem neuen, inhaltlich effektvollen Gesamtbild: eine politische Satire mit den Mitteln der F. — 2. durch 1 hergestelltes Foto, Bild: dies ist eine F.; -papier, das jo. PIJ lichtempfindliches Papier zum Her­ stellen von Positiven; -reporter, der Reporter, der Fotos zu aktuellen Ereignissen aufnimmt Fotothek, die; -, - en geordnete Sammlung von Fotos Foto|Wettbewerb, der (öffentlicher) Wettbewerb für die Herstellung ansprechender Fotos (zu einem ge­ gebenen Thema); / auch Photo] Fötus, der s. Fetus Foul, das; -s, -s [faul] Sport unfaire Behinderung od. Schädigung des Gegners als Regelverstoß bes. in Mannschaftsballspielen: ein grobes F. foulen fsw. Vb.; hat/ [fau..] Sport jmdn. durch regelwidriges Spielen, durch ein Foul behindern, schädigen: der Spieler wurde vom gegnerischen Verteidiger gefoult Fox, der; -/ -es, -e umg. Foxtrott Foxterrier, der kleiner Terrier Foxtrott, der; -(e)s, -s/-e aus Nordamerika stammen­ der Gesellschaftstanz im Viervierteltakt Foyer, das; -s, -s [föaje:] Vorraum, Wandelhalle, bes. in einem Hotel, Theater; Vestibül Fracht, die; -, -en 1. gegen Bezahlung zu befördernde Ladung, zu beförderndes Gut (IL2): die F. einladen, Umschlägen, ausladen, löschen; F. führen — 2. Preis für die Beförderung von 1: hohe Frachten erheben Frachtbrief, der die Fracht begleitende dokumenta­ rische Unterlagen Frachter, der; -s, - Frachtschiff fracht/Fracht zu Fracht| -frei /Adj./ ohne B e­ rechnung von Frachtkosten für den Empfänger: etw. f. liefern; -gut, das Fracht (1); -kosten, die jPl.f Kosten für die Beförderung der Fracht; -raum, der fo. PI./ für die Aufnahme von Fracht bestimmter Raum eines Fahrzeugs; -schiff, das für die Be­ förderung von Fracht bestimmtes Schiff; -stück, das jPl. - e/ einzelnes Stück der Fracht; -verkehr, der Transport, Beförderung von Fracht; -vertrag, der zwischen Absender und Spedition abgeschlossener Vertrag über die Beförderung der Fracht Frack, der; -(e)s, Fräcke, umg. -s meist schwarze Herrenjacke mit langen Schößen und breiten, mit Seide belegten Revers, die mit Weste und Frackhose als sehr festlicher Anzug od. als Berufskleidung bes. von Musikern getragen wird: einen F. tragen; im F. erscheinen Frack| -hemd, das weißes Hemd mit steifer Hemd­ brust, das zum Frack getragen wird; -hose, die zum Frack getragene lange, meist schwarze Hose ohne Aufschlag mit Tressen an den seitlichen Nähten der Hosenbeine; -sausen + salopp F. (große Angst) haben Frage, die; - n 1. Äußerung, die getan wird, um eine Antwort zu erhalten: eine bescheidene, kluge, neugierige, spitzfindige, verfängliche F .; eine direkte, indirekte F .; eine theoretische F .; eine bange F. stieg in mir auf; jmdm., an jmdn. eine F. stellen; eine F. an jmdn. richten; sich an jmdn. mit einer F. wenden; hat jmd. noch eine F.?; eine F. beantworten, bejahen, verneinen; auf eine F. antworten, die Antwort schuldig bleiben; so eine F., was für eine F. (das versteht sich doch von selbst)! — 2.1. zu erörternde Angelegenheit, un­ gelöste A ufgab e: das ist eine zentrale, entscheidende F .; offene, strittige, internationale, politische, technische Fragen; eine F. aufwerfen, anschneiden, behandeln, erörtern, klären, lösen; einer F. nach­ gehen ; Fragen der Ästhetik 2.2 . das ist nur eine F. der Zeit (das wird bestimmt, sei es früher od. später, eintreffen) 4* ohne F. (zweifellos); etw. in F. stellen (etw. an ­ zweifeln); das ist noch sehr die F., das ist die große F. (das ist noch sehr zweifelhaft); das steht außer F., das ist keine F. (das ist gewiß); etw. stellt etw. in F. (etw. gefährdet etw .); (für etw., jmdn.) in F. kommen (in Betracht kommen); das kommt nicht in F. (das ist ausgeschlossen, undiskutabel) ! Frage|bogen, der amtlicher Vordruck, der Fragen zur Person enthält: einen F. ausfüllen fragen /sw. Vb.; hat; / auch gefragt/ 1.1 . jmdn. f . eine Frage, Fragen an jmdn. richten: er fragte (mich), wie es mir geht; wo warst du, wenn ich f. darf?; Kinder f. viel; frag nicht so dumm!; er fragte mich nach dem W eg, meinen Erlebnissen; sie fragte (erkundigte sich) nach dir; er tat es, ohne mich vorher zu f. (ohne vorher meine Erlaubnis eingeholt zu haben); du bist nicht gefragt (sei still, deine M einung interessiert nicht) \; das frage ich dich (das müßtest du eigentlich besser wissen als ich)\; da fragst du noch? (das versteht sich doch von selbstl); umg. frag lieber nicht (daran möchte ich nicht erinnert werden)!; da fragst du mich zuviel (das weiß ich auch nicht) ! 1.2. jmdn. um etw. bit-
Fragenkomplex — Frau 413 ten (1.1): jmdn. um Erlaubnis f.; den Arzt um Rat f. — 2. nach etw., jmdm. nicht f. sich um etw., jmdn. nicht kümmern: er fragt nicht danach, ob das erlaubt ist; ich kann genausogut zu Hause bleiben, nach mir fragt niemand — 3. sich etw. , sich nach etw. f . etw. überlegen (II), sich über etw. klar zu werden versuchen: ich frage mich nur, ob das Zweck hat; ich frage mich nach dem Grund seiner Absage 4- jmdm. ein Loch, Löcher in den Bauch f. Fragenjkomplex, der K o m p le x von Fragen (2.1) Frage|pronomen, das Gramm. Interrogativprono­ men Fragerei, die; - en fvorw. Sg .; emot. neg.j fort­ währendes Fragen (1.1): hör auf mit deiner ewigen F.! Frage! -Satz, der G ramm . Interrogativsatz; -steiler, der; -s, - jmd., der vor einem größeren Kreis eine Frage stellt; -Stellung,die 1.A rt und Weise, wie man eine Frage stellt: eine geschickte F. — 2. Frage (2.1): philosophische, wissenschaftliche Fragestellungen; -stunde, die Pari, festgesetzte Zeit, in der die Ab­ geordneten im Parlament mündliche Anfragen an die Regierung richten können; -Zeichen, das aus einem spiegelverkehrten S ähnlichen Zeichen und einem darunterstehenden Punkt bestehendes Satz­ zeichen, das nach einer direkten Frage steht: ein F. .setzen; hier muß ein F. stehen; O es bleiben noch einige F. (ungelöste Probleme) fragil fA d j.f überaus zart (1.3): ihre fragile Gestalt fraglich fAdj.f 1. unsicher (2): es ist noch f., ob er kommt — 2. /nur attr.f wo hat er sich zur frag­ lichen (zu der betreffenden) Zeit aufgehalten? — 3. zweifelhaft (2): diese These ist recht f. fraglos fAdj.f zweifellos: er ist f. ein bedeutender Wissenschaftler Fragment, das; -(e)s, -e 1 . unvollendetes (literari­ sches) Kunstwerk: sein letztes Drama ist (ein) F. geblieben — 2 . Bruchstück: bei Ausgrabungen fand man Fragmente von Statuen; dazu fragmentarisch fAdj.f frag|würdig fAdj.f 1. zweifelhaft (2): das ist ein fragwürdiges Vergnügen; diese These ist f. (a n ­ fechtbar) — 2. zweifelhaft (3), anrüchig: er ist eine fragwürdige Existenz; ein fragwürdiges Lokal Fraktion, die; -, - en Gruppierung innerhalb einer obersten Volksvertretung bzw. eines Parlaments, zu der alle Abgeordneten einer Partei, Organisation gehören: die F. der FDJ in der Volkskammer Fraktions Parl.| -Sitzung, die ; -Vorsitzende, d er; -zwang, der /o. Pl.f Verpflichtung für die M it­ glieder einer Fraktion des bürgerl. Parlaments zu einheitlicher Stimmabgabe im Parlament Fraktur, die; -, -en 1.fo. Pl.f Druckerei gedruckte Schrift mit gebrochenen Linien: etw. in F. drucken — 2. Med. Knochenbruch -f- umg. mit jmdm. F . reden (jmdm. unverblümt die Meinung sagen) Franc, der; -s, -s [frd] /bei Wertangabe PI. Franc; Währungseinheit bes. in Frankreich, Belgien, Luxemburg!: 100 F.; seine Francs Umtauschen frank fAdj.f -f* umg. f. und frei ganz offen, geradeheraus: etw. f. und frei bekennen, erklären Franken, der; -s, - f Währungseinheit in der Schweiz/ frankieren jsw. Vb.; hat/: eine Postsendung f. (freimachen) Frankreich /Ländername! + lebenwie/ GottinF. Franse, die; -, - n fvorw. Pl.f als Verzierung am Rande eines flächigen bes. textilen Gebildes od. Teils von etw. angebrachtes (herabhängendes) einzelnes Exemplar einer Reihe gleich langer Schnüre, Fäden od. schmaler länglicher Streifen: Gardinen, Teppiche, ein Tuch, Lampenschirm mit Fransen; eine U m­ hängetasche mit Fransen frappant fAdj.f frappierend: sie haben eine frap­ pante Ähnlichkeit miteinander frappieren fsw. Vb.; hat/ etw. überrascht, verblüfft jmd n.: diese Nachricht hat uns alle frappiert; das ist frappierend Fräse, die; -n 1. Werkzeugmaschine zum span­ abhebenden Formen (1.2): etw. mit der F. be­ arbeiten — 2. landwirtschaftliches Gerät, mit dem der Erdboden aufgelockert wird fräsen fsw. Vb.; hat/ 1.1. ein Werkstück mit der Fräse bearbeiten: die Platte muß noch gefräst werden 1.2. etw. mit einer Fräse in ein Werkstück schneiden: eine Nut (in einen Balken) f. — 2. den Erdboden mit der Fräse bearbeiten Fraß, der; -es, -e fvorw. Sg .f salopp schlechtes Essen : diesen F, wagt man uns vorzusetzen?; den F. stehenlassen fraternisieren fsw. Vb.; hat/ mit jmdm. f. sich mit jmdm. verbrüdern fbes. auf das gegenseitige Verhält­ nis sonst feindlicher, militärischer, politischer Grup­ pen bezogenf: es war den Truppen verboten, mit der Bevölkerung zu f. Fratz, der; -es/-en, -e/-en 1.1. umg. femot. pos.f Kind (1.1), bes. Mädchen fvorw. in Verbindung mit bestimmten A d j.f: seine, deine Tochter ist ein ganz niedlicher, süßer, kleiner F. 1.2. landsch., bes. süddt. österr. femot. neg.f Kind (1.1), bes. Mäd­ chen (1): dieser eitle F .!; das soll ich mir von diesem Fratzen Sagen lassen? Frätzchen, das; -s, - f / auch Fratze/ umg. scherzh. 1.Mädchen (1) fvorw. in Verbindung mit bestimmten A d j.f: sie ist ein hübsches, etwas lau­ nisches F. — 2. Gesicht (1.1): sie hat ein hübsches, niedliches F. (sieht hübsch, niedlich aus) Fratze, die; -, -n f/ auch Frätzchen/ 1. salopp femot. neg.f Gesicht (1.1): seine F. kann ich nicht mehr sehen — 2. umg. Grimasse: er verzog sein Gesicht zu einer F .; /in den Verbindungen/ (jmdm.) Fratzen, eine F. schneiden, ziehen (aus Sp aß od. zu jmds. Verhöhnung das Gesicht verziehen) — 3. Larve, Maske bes. in derForm von 2; zu 2fratzenhaftfAdj.f einer Fratze gleich (verzerrt): sein Gesicht war f. verzerrt Frau, die; -, -en //* auch Frauchen/ 1. erwachsene Person weiblichen Geschlechts: eine junge, hübsche, schöne, blonde, (etwas) ältere, kluge, gepflegte, reife, verheiratete, alleinstehende, emanzipierte F .; sie ist eine tolle F .; die F. von heute; eine F. lieben, heiraten; er hat noch keine F. (keine Frau, die er heiraten könnte) gefunden; in dieser Abteilung ar­ beiten nur Frauen; für die Gleichberechtigung der F. eintreten; umg. /in der Anredef treten Sie ein, junge F .! — 2. Ehefrau: das ist meine F .; seine zukünftige, geschiedene F . ; die F. meines Freun­ des; unsere Frauen nehmen an der Feier teil; er liebt seine F. , hat seine F. verlassen, ist seiner F.
414 Frauchen — frei untreu (geworden), hat sich von seiner F. getrennt, scheiden lassen — 8. fo. PL; tritt in der höflichen Anrede vor den Namen, Titel einer erwachsenen, verheirateten od. älteren (im Berufsleben stehenden) weiblichen Personf: liebe, sehr geehrte F. (Dr.) Müller; ein Anruf für Sie, F. Doktor, Professor!; veraltend geh. wie geht es ihrer F. Mutter, Ge­ mahlin, Schwester, Tochter? Frauchen, das; -s, - j/ auch Frau; wird von der Besitzerin eines Hundes gesagt; meist in der Hin­ wendung zum Tierf: komm zum F .!; der Hund hat sein F. verloren Frauen|-arzt, der Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe; dazu -ärztin, die; -ausschuß, der Ausschuß in einem soz. Betrieb, der die Interessen werktätiger Frauen vertritt; -beruf, der für Frauen (1) besonders geeigneter Beruf; -bund, der fo. PL/: der Demokratische F. Deutschlands /Abk. DFD; Bez. für die in der D DR bestehende Organisation, die die Interessen bes. der werktätigen Frauen wahr- nimmt/; -chor, der; -förderungsplan, der Plan eines soz. Betriebes, der die fachliche und gesell­ schaftliche Qualifizierung sowie die soziale und ge­ sundheitliche Betreuung der werktätigen Frauen festlegt frauenhaft /Adj.; vorw. attr.f 1.1. für eine Frau (1) charakteristisch: mit frauenhafter Eleganz, Anmut 1.2. fraulich: der frauenhafte Schnitt des Klei­ des; ein frauenhafter Zug auf dem Gesicht des jungen Mädchens Frauen| -klinik, die Klinik für die Behandlung von Frauenkrankheiten und für Geburtshilfe; -krank- heit, die /vorw. P Lj die weiblichen Geschlechts­ organe betreffende, für sie typische Krankheit: ein Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburts­ hilfe; -leiden, das chronische Frauenkrankheit; -rechtlerin, d ie ; -, - nen Kämpferin für die Gleich­ berechtigung od. bestimmte Form en der Gleichbe­ rechtigung der Frau (1) Frauens|person, die umg. femot. neg.j Frau (1): fragwürdige Frauenspersonen Frauen) -Station, die Station eines Krankenhauses, auf der nur Frauen liegen; -tag, der: Internationaler F. /auf den 8. März festgesetzter Tag, an dem von den fortschrittlichen Kräften in aller Welt der Kam pf und die gesellschaftliche Stellung der Frau besonders ge­ würdigt wird/; -Überschuß, der S tatistik Über­ schuß an weiblichen gegenüber männlichen Perso­ n en: ein Volk mit F.; -Zeitschrift, die Zeitschrift, in der bes. die Frau (1) interessierende Fragen be­ handelt werden; -zimmer, das um g. /emot. neg./ F r a u (1): so ein (dummes, albernes, liederliches, leichtfertiges) F .! Fräulein, das; -s, -, umg. -s fAbk. Frl./ 1. un­ verheiratete, meist junge Person umblichen Ge­ schlechts, die kein K ind hat: umg. sie ist inzwischen ein richtiges, kleines F. geworden; ve ralten d um diese Stellung hat sich ein junges F. beworben — 2. umg. fals Anrede für eine Serviererin od. eine meist junge, jmdm. unbekannte Person weiblichen Geschlechtsf: F., bitte zahlen; F., können Sie mir sagen, wie ich ;um Bahnhof komme? — 8 . /tritt vor Familiennamen, Titel von Personen mit dem Status von 1/: liebes, sehr geehrtes F. (Dr.) Müller; veraltend geh. fvor Vornamen/ F. Thea, reichen Sie mir doch bitte den Kuchen herüber!; wie geht es Ihrem F. Tochter, Schwester? fraulich /Adj.f das für eine reife, mütterliche Frau Typische betonend: sie ist ein fraulicher Typ; das Mädchen wirkt, ist schon sehr f.; dazu Fraulich­ keit, die; -, jo. Pl.f frech /Adj./ 1.1. es jmdm. gegenüber in heraus­ fordernder Weise an der nötigen Achtung fehlen lassend: ein frecher Junge; freche Antworten; sie war zu ihrer Lehrerin, Mutter sehr f . ; f. lachen, feixen; jmdm. f. kommen 1.2. ohne Zurückhaltung, respektlos und herausfordernd: freche Blicke; eine freche Vertraulichkeit; etw. f . behaupten; er ist dann f. (zudringlich) zu ihr geworden 1.3 . auf harmlos-lustige Weise herausfordernd: eine freche Karikatur, Melodie, Locke + einen frechen / Rand haben; f. wie / Rotz Frechjdachs, der um g. /emot.f in harmloser Weise freches (1.1) (kleines) Kind : so ein kleiner, du klei­ nerF.! Frechheit, die; -en 1. /o. PL; zu frech/ das Frech­ sein ; zu 1.1: das ist der Inbegriff, Gipfel der F. — 2; freche (1.1) Äußerung, Handlung: sich über die Frechheiten der Kinder aufregen; ich verbitte mir solche F .! Free,sie, die; -, -n [..io] mit der Schwertlilie ver­ wandte Pflanze mit glockenartigen, pastellfarbenen, stark duftenden Blüten, die unter Glas als Zier­ pflanze gezogen und als Schnittblume genutzt wird Fregatte, die; -, - n Mil. zum Geleitschutz, zum Dienst auf Vorposten und zur Abwehr von U-Booten dienendes nicht gepanzertes Kriegsschiff FregattenIkapitän, der Offizier der Seestreitkräfte, dessen Dienstgrad dem des Oberstleutnants ent­ spricht frei /Adj./ 1. im Zustand der Freiheit (2.1), nicht Ausbeutung, Unterdrückung, nicht der Herrschaft einer Minderheit od. Fremdherrschaft unterworfen: ein freies Land, Volk; ein Leben, f. von Unter­ drückung und Ausbeutung; eine Gemeinschaft freier Menschen; fin Namen von (Massenorgani­ sationen/ Freie Deutsche / Jugend; Freier / Deutscher Gewerkschaftsbund — 2. Phi los. das freie (auf Freiheit 1 gegründete) Handeln, der freie Wille des Menschen — 3.1. von der eigenen Ent­ scheidung, nicht (entscheidend) vom Einfluß, von der Einwirkung anderer Personen od. begrenzender, ein­ engender Faktoren bestimmt: er war (nicht) f. in seinen Entscheidungen; es war sein freier Ent­ schluß, dorthin zu gehen; das Recht auf freie Meinungsäußerung; freie Arztwahl; über etw. f. verfügen können; sich f. (ungebunden, unabhängig) fühlen; ein freies Leben führen 3.2. /nur attr./ freiberuflich: er ist freier Mitarbeiter beim Rund­ funk, lebt, arbeitet als freier Schriftsteller 3.3. u n ­ gehindert: der Zug hat freie Fahrt; Phys. der freie / Fall 3.4. unbeschränkt: f. (ohne Rezept) ver­ käufliche Medikamente; freier Kartenverkauf (nicht an ein Anrecht gebundener Verkauf von Ein­ trittskarten); eine f. konvertierbare Währung 3.5 . sich nicht streng an die Vorlage haltend: eine freie (nicht wörtliche) Übersetzung; dieses Drehbuch wurde f. nach dem Roman von N verfaßt 8.6. v e r ­ altend nicht einem engen Moralbegriff folgend, verhaftet: das Buch ist recht f. (geschrieben); hier herrscht ein sehr freier (ungenierter) Ton — 4* /nicht attr./ nicht in Haft, Gefangenschaft: er war in Haft, ist aber wieder f.; der Verbrecher läuft noch f. herum — 5.1. nicht besetzt, nicht.versperrt:
Freibad — freihändig 415 ein freier Stuhl, Tisch; für jmdn. einen Platz f. halten, machen; Ausfahrt f. halten!; Bahn f .!; Boxen King f. zur ersten Runde!; O für diese Mannschaft ist der Weg zur Oberliga f. 5 .2 . ver­ fügbar: freie Planstellen; für diesen Zweck sind keine Mittel f. 5.8. nicht durch (berufliche, schu­ lische) Pflichten in Anspruch genommen: sie liest in jeder freien Minute; keine freie Zeit haben; sich den Nachmittag f. halten; sich für einen Tag f. machen; ümg. ich nehme mir heute f. (Urlaub); morgen ist f. (kein Unterricht, kein DienstJ1; diese Friseuse ist gerade f . (bedient gerade niemanden) — 0.1 . ohne psychische Belastung, gelöst: er hatte die­ sen Zwiespalt überwunden und war innerlich wieder f .; f. aufatmen (können) 6.2 . /adv./ gerade­ heraus, unumwunden: f. und offen über etw. reden — 7. ohne Hilfsmittel: der Redner sprach f. (ohne Manuskript, ohne abzulesen); der Kranke konnte kaum f. (ohne Stütze) stehen — 8. /nicht adv.f kostenlos: freie Verpflegung, Unterkunft haben; (der) Eintritt (ist) f . ; freie Fahrt auf allen Ver­ kehrsmitteln haben; jeder Fluggast hat 20 Kilo ­ gramm Gepäckf.; f. Haus (Transport bis zum Haus, der für den Empfänger kostenlos ist); die Kohlen, Kartoffeln werden f. Haus geliefert; f. Schiff, Grenze — 9. ohne (eine vom Menschen geschaffene) Begrenzung: er lief über das freie Feld; unter frei­ em Himmel (im Freien) übernachten; Tiere in der freien Natur, in freier Wildbahn (in ihrer natür­ lichen Umgebung) beobachten; das Haus, der Baum steht (ganz) f. (mit weitem Abstand zum nächsten Haus, Baum); Ballspiele der Linksaußen stand f. (war nicht gedeckt) — 10. machen Sie sich, den Oberkörper f .! /Aufforderung bei einer ärztlichen Untersuchung, sich, den Oberkörper zu entblößen/; das Kleid läßt die Schultern f. (das K leid bedeckt nicht die Schultern) — 11. der Film ist f. (erlaubt) für Jugendliche ab 16 Jahren — 12. f . von 1ohne (1): jmd. ist f. von Schuld; f. von Fehlern, Sorgen, Schmerzen, Verpflichtungen, Vorurteilen sein; von chemischen Zusätzen freie Konserven — 13. C h e m . P h ys . bei diesen Prozessen wird Sauerstoff, Wärme, Energie f. (freigesetzt 1.1) — 14. Jur. freies /* Ge­ leit -j- f. ausgehen (keine Strafe erhalten); gespreizt ich bin so f.! /Höflichkeitsformel, als Antwort auf eine Aufforderung, sich das Angebotene zu nehmen/; — frteie / Bahn haben; / frank und f.; jmdn. auf freien / Fuß setzen; auf freiem / Fuß sein; einer Sachefreien Lauf lassen; etw. f .nach / Schnauze machen; etw. aus freien / Stücken tun Frei/fre|| -bad, das Schwimmbad im F reien , an einem natürlichen Binnengewässer; -ballon, der am Erdboden nicht verankerter Ballon, der meist zu wissenschaftlichen Zwecken aufgelassen w ird; -bank, die /PL -bänke; vorw. Sg./ (einem Schlachthof angeschlossene) Verkaufsstelle fü r Fleisch, das bei der Fleischbeschau für nur bedingt verwendbar erklärt wurde; -bankfleisch, das von der Freibank ver­ kauftes Fleisch; -bekommen /Vb.; hat/ 1. jmdn. f . erreichen, daß jmd. aus dem Gefängnis, der Haft ent­ lassen w ird: einen Gefangenen f. — 2. kurzen Ur­ laub, arbeits-, unterrichtsfreie Zeit bekommen; -beruflich /Adj.; nicht präd.\ nicht im Angestellten­ verhältnis (ausgeübt): ein f. tätiger Graphiker; freiberufliche Tätigkeit; -betrag, der steu erfreier Betrag; -beuter, der; -s, - Seeräuber; -bier, das jo. Pl.j bei einer Veranstaltung kostenlos ausgeschenktes Bier: es gab F.; -brief, der 1. /vorw. Sg./ die sich aus etw. ergebende Erlaubnis für etw. sonst Unerlaub­ tes: deine Intelligenz ist kein F. für Faulheit; jmds. Entgegenkommen als F. für maßlose For­ derungen ansehen — 2. Urkunde, durch die bes. im Mittelalter bestimmte Vorrechte gewährt wurden; -denker, der veraltend Atheist Fre|e, das; -n, fo. P L ; in den Verbindungen/ ins F., im Freien: das warme Wetter lockte ins F. (in die Natur); im Freien (nicht in einem Gebäude) über­ nachten; er trat ins F. (nach draußen, aus dem Haus); der Tisch war im Freien (draußen) ge­ deckt Freier, der; -s, - veraltend jmd., der um ein Mädchen wirbt, Bewerber Freiers|füße fP l.f + umg. scherzh. er geht auf Freiersfüßen (er bewirbt sich um, sucht eine Frau, die er heiraten kann) Fre]/fre|| -exemplar, das Verlagsw. Exemplar eines Druckerzeugnisses, das der Verlag dem Ver­ fasser, einem Rezensenten kostenlos überläßt; -fahr­ schein, der Berechtigungsschein für eine Freifahrt; -fahrt, die kostenlose Fahrt, die ein Verkehrsbetrieb, bes. die Eisenbahn, einem bestimmten Personenkreis gewährt; -fläche, die unbebaute Fläche in einem be­ bauten Gebiet; -gäbe, die /vorw. Sg .; zu -geben 1 u. 2/ das Freigeben ;zu 1: die F. von Gefangenen; zu 2: die F. einer Brücke für den Verkehr; -geben /Vb./ 1. jmdn. aus dem Gefängnis, der Haft, aus einer Bindung entlassen: einen Gefangenen f.; sie hat ihren Verlobten freigegeben (hat auf sein Drängen das Verlöbnis gelöst) — 2. etw. f. zulassen, daß über etw. (in bestimmter Beziehung) verfügt werden kann: eine neue Brücke für den Verkehr, den Film zur Aufführung f .; er trat zur Seite und gab (uns) den Weg frei; O plötzlich gab der Weg den Blick auf das Dorf frei (konnte man vom Weg aus das Dorf sehen) — 3. jmdm. auf dessen Bitte od. aus einem bestimmten Anlaß für kurze Zeit arbeits-, unter­ richtsfreie Zeit gewähren: ich muß zum Arzt und habe mir (eine Stunde, für heute) f. lassen; -gebig /Adj./ gern (und viel) gebend, großzügig: einen frei­ gebigen Freund haben; f. sein; -gehege, das größere, von Zäunen, Schutzgräben umgebene Anlage (in zoologischen Gärten) für bestimmte Tierarten; -geist, der /PL -er/ veraltend Atheist; -gelände, das große (Ausstellungs)fläche unter freiem Himmel; -giebig /Adj./ freigebig; -grenze, die W irtsch . Grenze, bis zu der ein Einkommen steuerfrei ist; -haben )Vb.j umg. kurzen Urlaub, arbeits-, unter­ richtsfreie Zeit haben: ich habe morgen frei; -hafen, der Hafenzeit) eines kapitalistisch bewirtschafteten Seehafens, wo Waren zollfrei eingeführt, gelagert, umgeschlagen, verarbeitet und zollfrei wieder aus­ geführt werden dürfen; -halten /Vb./ jmdn. f. für jmdn. die Zeche bezahlen: er hat sie alle freigehalten; -handbibliothek, die öffentliche Bibliothek, deren Bücher der Benutzer selbst aus den Regalen nehmen kann; -handelszone, die W irtsch. Bereich, in dem durch vertraglich vereinbarten Zusammenschluß von Staaten ein Abbau bestimmter Handelsschranken zwischen diesen Staaten praktiziert wird; -händig /Adj.; nicht präd.f 1. nur mit der Hand, ohne beson­ dere Hilfsm ittel: etw. f. zeichnen; stehend f. (ohne die Schußwaffe aufzulegen, ohne die Ellbogen
416 Freiheit — freischaufeln aufzustützen) schießen — 2. f . (ohne die Lenkstange zu halten) radfahren Freiheit, die; -en 1. /o. PL/ Philos. Zustand des Menschen und der Gesellschaft, der den historisch je­ weilshöchstmöglichen Grad von Erkenntnis und prak­ tischer Beherrschung der Gesetzmäßigkeiten in Natur und Gesellschaft ausdrückt: die F. des Willens, Handelns; das Verhältnis von F. und Notwendig­ keit; die F. der Persönlichkeit (die reale M öglich­ keit, individuelle Fähigkeiten und Bedürfnisse in Übereinstimmung mit den Grundinteressen der Ge­ sellsch aft zu en tfalten ); die Verfassung garantiert die (persönliche) F. des Bürgers — 2.1. jo. P l.f politisch-gesellschaftlicher Zustand der nicht von Ausbeutung, Unterdrückung, nicht von der Herr­ schaft einer Minderheit od. von Fremdherrschaft gekennzeichnet ist: ein Volk erringt, verteidigt seine F .; um ein Leben in Frieden und F. (für alle Völker, Menschen) kämpfen; die nach F. strebenden aus- gebeuteten Klassen 2.2. /nur im Pl.f die erkämpf­ ten demokratischen Freiheiten (Rechte) — 3. jo. Pl.f Zustand, daß keine (nicht notwendigen) od. relativ wenige begrenzende, einengende, reglementierende Faktoren auf jmdn. einwirken: du hast die F., zu tun und zu lassen, was du willst; jmdm. (volle) F. (in, für etw.) lassen; er wollte seine F. (Unge­ bundenheit) nicht aufgeben; die F. der Meinungs­ äußerung (Recht, Möglichkeit, seine Meinung frei zu äußern) — 4. fvorw. Pl.f 4.1. er genießt gewisse Freiheiten ( Vorrechte) 4.2 . du erlaubst dir zu viele Freiheiten (ungehörige Dinge) — 5. fo. Pl.f Zustand, daß jmd. nicht in Haft, jmd., ein Tier nicht in Ge­ fangenschaft ö. ä . ist: die F. wiedererlangen; er war verhaftet, ist aber wieder in F . ; einem Gefangenen zur F. verhelfen; ein Tier in der F. beobachten — 6. fo. Pl.f die F. der Meere /das Prinzip, daß das Meer außerhalb der Küstengewässer keinem Staat gehört und im Gemeingebrauch aller Staaten steht/ + gespreizt sich die F. nehmen (sich erlauben), etw. Bestimmtes zu tun: ich nehme mir die F., diesen Text zu ändern freiheitlich/Adj.; zu Freiheit 2.1/: eine freiheitliche Gesinnung; die freiheitüchenRegungen eines Vokes Fre|heits| -beraubung, die; -, fo. Pl.f Jur. wider­ rechtliche und vorsätzliche Entziehung der persön­ lichen Freiheit; -bewegung, die politische Bewegung zur Erlangung von Freiheit (2.1); -entzug, der Jur. 1. Beschränkung der äußeren Bewegungsfreiheit und der Freiheit des Handelns einer Person: Strafen ohne F. — 2. Freiheitsstrafe: der Angeklagte wurde zu drei Jahren F. verurteilt; -kämpf, der K a m p f (eines Volkes) um die Freiheit (2.1), Unabhängigkeit: der F. der kolonialen Länder, eines unterdrückten Volkes; dazu -kämpfer, der; -krieg, der K rieg, den ein Volk zur Erlangung seiner Freiheit (2.1) führt; -strafe, die Jur. Strafe, die im Entzug der Freiheit (5) besteht frei/Freil -heraus, /Adv.f geradeheraus, unumwun­ den : etw. f. sagen; -kämpfen /Vb./ etw., jmdn. durch Kampf befreien: die vom Feind eingeschlossene Stadt, den Gefangenen f .; -karte, die Eintritts­ karte für eine Veranstaltung, bes. für Theater und Konzert, die einem bestimmten Personenkreis kosten­ los zur Verfügung gestellt wird; -kaufen/Vb./ jmdn., sich durch Zahlung eines Geldbetrages befreien: einen Entführten f .; O sich von einer Verpflichtung, Schuld f. (sich durch eine Handlung von einer Ver­ pflichtung, Schuld befreien); -kommen /Vb./ 1.1. in Freiheit (5) kommen 1.2. er geriet in den Morast und bemühte sich, wieder freizukommen (sich wieder daraus zu befreien); -körperkultur, die fo. PI.; / auch FKK/: F. treiben (den nackten Körper Licht, Luft und Sonne aussetzen); -kriegen /Vb./ umg. kurzen Urlaub, arbeits-, unterrichtsfreie Zeit bekomm en: wir haben heute (eine Stunde) frei­ gekriegt; -land, das jo. Pl.f nicht unter Glas od. Plastikfolie liegende gärtnerische od. landwirt­ schaftliche Anbaufläche Freilandl -gemüse, das im Freilan d kultiviertes (ausgereiftes) Gemüse; -pflanze, die im Freiland kultivierte Pflanze frei/Freil -lassen /Vb.j jmdn. aus dem Gefängnis, der Haft entlassen: einen Gefangenen f .; einen Vogel f. (ihm die Freiheit wiedergeben); -lassung, die; -, -en das Freilassen, Freigelassenwerden: jmds. F. er­ zwingen; -lauf, der Vorrichtung an Fahrrädern, Motorfahrzeugen und Maschinen zur Trennung der Verbindung zwischen Antrieb und Rädern; -laufen, sich /Vb.; hat/ Ballspiele sich durch schnelles Laufen der gegnerischen Deckung entziehen: der Rechtsaußen läuft sich frei; -lebend /Adj.; nicht adv.; von Tieren/ in der freien Natur lebend; -legen /Vb./ etw. f. deckende Schichten von etw. entfernen, so daß es dadurch offen daliegt: übertünschte Wand­ malereien, eine frühgeschichtliche Siedlung f .; -leitung, die Elektrotechn. zwischen Masten ge­ spannte elektrische Leitung freilich /Adv./ 1 .1 . /bezeichnet eine (höfliche) Ein ­ schränkung/ allerdings (1): der Schüler ist begabt, f. fehlt es ihm an Fleiß; viel Zeit habe ich f. nicht 1.2. /bezeichnet eine Einräumung/ wie man zugeben muß: diese Tatsachef. sprichtdagegen — 2. land- sch. /als verstärkte Bejahung/: „kommst du mor­ gen?“ „Freilich (allerdings 2)!“ Freüichtl -bühne, die Anlage für Theateraufführun­ gen im Freien; -kino, das Anlage für Filmvor­ führungen im Freien; -museum, das Museum, dessen meist volkskundlicher Bestand im natürlichen Lebenszusammenhang im Freien aufgestellt ist; -theater, das Freilichtbühne Frei|los, das Lotterielos, das zur nochmaligen Zie­ hung ohne neuen Einsatz berechtigt Freiluft| -behandlung, die Med. Behandlung von Erkrankungen der Atmungsorgane, bei der der Patient intensiv dem Einfluß der frischen Luft aus­ gesetzt wird; -cafd, das Gafi im Freien frei/Freil -machen /Vb./: eine Postsendung f. (die Gebühr für die Beförderung einer Postsendung im voraus bezahlen) ; -mut, der rückhaltlose Aufrichtig­ keit, Offenheit: etw. mit F. bekennen; -mütig /Adj./ rückhaltlos offe n : ein freimütiges Geständ­ nis; eine freimütige Aussprache; etw. f. bekennen, kritisieren; dazu -mütigkeit, die; jo. PL/: die F. eines Geständnisses; -plastik, die b ild . K u n s t im Freien aufgestellte Plastik; -platz, der Sitzplatz für eine Veranstaltung, bes. für Theater und Kon ­ zert, der einem bestimmten Personenkreis kostenlos zur Verfügung gestellt wird; -raum, der: sich, jmdm., für jmdn., etw. F ., Freiräume (Zeit, Mög­ lichkeit zur Entfaltung bes, von Kreativität) schaf­ fen; -schaffend /Adj.; vorw. attr./ nicht im A n ­ gestelltenverhältnis tätig: die freischaffende Intelli­ genz; -schaufeln /Vb./ etw. durch Schaufeln wieder freilegen : Gleise, einen Weg f.; einen Verschüt-
freischwlm men — Fremdenlegionär 417 teten f. (von der ihn bedeckenden Schicht befreien); - s chwimmen, sich jVb.; hat/: er hat sich frei­ geschwommen (hat anfängliche Schwierigkeiten in seiner Arbeit überwunden und ist jetzt selbständig); - setzen fVb.f 1.1. Chem. Phys. bei diesem Vor­ gang wird Sauerstoff, Energie freigesetzt (wird Sauerstoff, Energie aus seinem Zusammenhalt ge­ löst) 1.2. die schöpferischen Kräfte des Volkes f. (aus ihren Fesseln befreien und zur Wirkung brin­ gen); dazu -Setzung, die; -en fvorw. S g .j; -singen, sich fVb.f beim Singen vor einem Publikum all­ mählich Hemmungen überwinden; -spielen, sich / Vb.j Ballspiele sich durch geschickte Spielweise der gegnerischen Deckung entziehen; -sprechen fVb.f jmdn. f. gerichtlich entscheiden, daß ein Angeklagter eine schuldhafte Verletzung des Strafrechts nicht begangen hat od. daß diese ihm nicht nachgewiesen w urde: das Gericht sprach den Angeklagten (we­ gen erwiesener Unschuld, mangels Beweises) frei; O jmdn. vom Vorwurf der Überheblichkeit f.; dazu -sprechung, die; - en; -Spruch, der gericht­ liche Entscheidung, durch die der Angeklagte frei­ gesprochen wird: der Verteidiger beantragte F. für den Angeklagten; auf F. erkennen; -statt, die; - statten fvorw. Sg .f geh. Zufluchtsort: jmdm. eine E. gewähren; N war eine F. für Avantgardisten; - stehen fVb.f: es steht jmdm. frei (es ist jmds. Ent­ scheidung überlassen), etw. zu tun; -stellen fVb.f 1. jmdm. etw. f. etw. jmds. Entscheidung überlassen: ich stelle (es) dir frei, dich daran zu beteiligen — 2. jmdn. (für eine bestimmte Zeit) aus bestimmten Gründen, zu bestimmten Zwecken vom (M ilitär­ dienst befreien; dazu -Steilung, die; -Stil, der fo. Pl.f 1. Schwimmen Freistilschwimmen — 2. Ringen Freistilringen Freistil| -ringen, das Ringen Ringen, bei dem fast alle Griffe erlaubt sind; -schwimmen, das Schwäm ­ men Schwimmen mit freier Wahl des Schwimmstils Freil -stoß, der Fußball ohne Behinderung durch den Gegner ausgeführter Schuß, der einer Mannschaft nach einem Regelverstoß des Gegners zusteht: ein (in)direkter F .; den F. ausführen; -stunde, die zwischen zwei Unterrichtsstunden liegende unter­ richtsfreie Stunde Freitag, der; -(e)s, -e fünfter Tag der Woche; / auch Dienstag; dazu freitags fAd v.f; / auch dienstags Frei/frei| -tod, der fo. Pl.f verhüll.: den F. wählen (Selbstmord begehen); -tragend fAdj.; nicht adv.f B au w .: eine freitragende Konstruktion, Brücke (eine Konstruktion, Brücke ohne mittlere Stütze, Stützpfeiler); -treppe, die vor dem Eingang eines Ge­ bäudes liegende, sehr breite steinerne T reppe; -Übung, die fvorw. Pl.f vorwiegend ohne Gerät ausgeführte turnerische Übung: Freiübungen machen; -wache, die Seemannsspr. 1. dienstfreie Zeit zwischen zwei Wachen — 2. nicht diensthabender Teil der Schiffsbesatzung; -weg fAdv.f umg. ohne zu zögern: etw. f. leugnen; -wild + jmd. ist F. für jmdn. (ist schutzlos jmdm. preisgegeben); -willig fAdj.f aus freiem Willen, Antrieb, nicht gezwungen: etw. f. tun; ein freiwilliges Geständnis; ein freiwilliger Arbeitseinsatz; die freiwillige (aus Freiwilligen, ehrenamtlich tätigen Mitgliedern bestehende) Feuer­ wehr; -willige, der u. die; -n, -n jmd., der sich freiwillig, nicht auf Grund einer Pflicht an etw. beteiligt; -Willigkeit, die; -, jo. PI .; zu -willig/; - wurf, der B allspiele vgl. Freistoß; -Zeichen, das besonderes Zeichen im Telefon, das ertönt, wenn der gewählte Anschluß frei (5.1) ist; -zeit, die fo. Pl.f jmdm. nach eigenem Ermessen zur Verfügung ste­ hende, nicht durch berufliche Pflichten od. Pflichten der Ausbildung in Anspruch genommene Zeit Fre]zeit| -beschäftigung, die; -gestaltung,die; -klei- dung,die legere Kleidung für die Freizeit; -Sport, der frei/Frei| -zügig fAdj.f nicht streng an eine Vor­ schrift gebunden, großzügig: eine freizügige Hand­ habung der Bestimmungen; dazu -Zügigkeit, die; -, fo. ' P l.f; -zügigkeitsverkehr, der Bank Ver­ fahrensweise, nach der Einzahlungen auf Spar­ bücher und Rückzahlungen von Sparbüchern bei allen Kreditinstituten und Postämtern vorgenommen werden können: dieses Sparbuch ist zum F. zu­ gelassen fremd fA d j.; / auch 1Fremde, 2Fremde/ 1. fvorw. attr.f 1.1. einer anderen Gegend als der, in der,man sich selbst befindet, einem anderen Land, Volk als dem eigenen zugehörig: ein Bericht über fremde Länder, Menschen, Sitten; fremde Sprachen er­ lernen 1.2. von einer anderen Identität, nicht mit der Menge identisch: fremde Einflüsse; das fremde Wortgut einer Sprache; ein fremdes Ei lag zwi­ schen dem Gelege 1.3. sich (nicht) in fremde An­ gelegenheiten (in Angelegenheiten, die einen nicht betreffen) mischen; fremdes (einem anderen gehören­ des) Eigentum; unter fremdem Namen (inkognito, nicht unter dem eigenen Namen) reisen — 2.1. jmdm. völlig unbekannt: die vielen fremden Men­ schen, Gesichter um ihn herum verwirrten ihn; ein fremder Mann sprach sie an; er war ihr f. 2.2 . jmdm. nicht vertraut (2.2): eine fremde Atmo­ sphäre; das ist ein fremder Zug an ihm; mit der Perücke sieht sie ganz f. aus; jmds. Stimme klingt f.; sich f. werden (sich auseinanderleben, nicht mehr miteinander harmonieren); irgendwo f. (nicht orts­ kundig) sein + f. tun (sich in einer einem nicht vertrauten Ge­ sellschaft übermäßig zurückhalten) ; — sich mit fremden / Federn schmücken fremd/Fremd| -artig fAdj.f 1. fremd (1.1) und da­ her als etw. Besonderes auffallend: eine fremdartige Aussprache, Musik; etw. ist von fremdartigem Reiz — 2. fremd (2.2), seltsam: die Gegend er­ scheint mir bei Dunkelheit, bei dieser Beleuchtung ganz f.; - bestäubung, die Bot. Bestäubung der Narbe einer Blüte mit Blutenstaub einer anderen Blüte derselben Art ’Fremde, der u. die; -n, -n //* auch fremd/ 1. jmd., der an einem anderen als dem in Frage stehenden Ort ansässig ist: zur Messe halten sich in unserer Stadt viele F. .auf — 2. jmd., der einem fremd, völlig unbekannt ist: ein Fremder stand vor der Haustür; Fremden gegenüber ist sie sehr ver­ schlossen, zurückhaltend 2Fremde, die; -, fo. PL; / auch fremd/ veraltend Gegend, Land fern der Heimat: in die F. ziehen; in der F. leben Fremden| -führer, der jmd., der gegen Bezahlung jmdm. die Sehenswürdigkeiten eines Ortes zeigt; - legion, die aus Angeworbenen, meist Ausländern, bestehende, brutaler Kriegführung wegen berüchtigte militärische Truppe in Frankreich, die bes. zur Unterdrückung von Unabhängigkeitsbewegungen in den Kolonien eingesetzt wurde; dazu -legionär, de 27 Wörterbuch
418 Fremdenverkehr — Freude Angehöriger der Fremdenlegion; -verkehr, der ständiges Kommen und Gehen von Reisenden, Ur­ laubern an einem bestimmten Ort, in einer bestimm­ ten Gegend: zur Zeit der Messe herrscht hier ein lebhafter F.; -Zimmer, das Zimmer einer Wohnung, auch einer Pension, das für das Unterbringen von Gästen vorgesehen ist fremd/Fremd| -gehen /Vb./ umg. seinem (Ehe)- partner untreu sein: er geht (schon seit langem) fremd, ist fremdgegangen; -herrschaft, die jo . PL/ Beherrschung und Unterdrückung eines Staates, Volkes durch eine ausländische M acht; -körper, der LI. Med. Partikel (1), kleinerer Gegenstand, der in das Gewebe, einen Hohlaum des menschlichen, tie­ rischen Körpers eingedrungen, gelangt ist: einen F. aus dem Auge, Gehörgang, Hals (operativ) ent­ fernen 1.2. nicht zu ihrer Umgebung passende Per­ son od. Sache: in dieser Gesellschaft fühlte er sich, wirkte er wie ein F.; -ländisch /Ad/./ typisch für ein fremdes Land', fremdländische Pflanzen; ein fremdländischer Akzent; jmd. sieht f. aus Fremdling, der; -s, -e veraltend jmd., der sich in seiner (neuen) Umgebung fremd (2.2) fühlt od. jmdm. als unbekannt auffällt: ich bin ein F.; was will der F. hier? Fremd/fremd| -spräche, die Sprache, die nicht die Muttersprache ist: eine F. erlernen; -sprachen- unterricht, der sich auf eine Fremdsprache be­ ziehender Unterricht; -sprachig /Adj.f: fremd­ sprachige (in einer Fremdsprache abgefaßte) Litera­ tur; fremdsprachiger (in einer Fremdsprache gehal­ tener) Unterricht; -sprachlich jA dj.; vorw. attr.f: fremdsprachlicher (sich auf eine Fremdsprache be­ ziehender) Unterricht; fremdsprachliches (aus einer Fremdsprache stammendes) Wortgut; -Stoff, der /vorw. Pl.J 1.1. in einem Organismus als Gift wirkende Substanz: Fremdstoffe riefen eine Allergie hervor 1.2. artfremder od. nicht zu etw. gehörender Stoff: Fremdstoffe aus der Substanz entfernen; -wort, das /PI. -Wörter/ aus einer Fremdsprache in die Muttersprache übernommenes Wort, das bes. hinsichtlich seiner Schreibung und Aussprache (noch) nicht völlig angepaßt ist: Fremdwörter richtig, nicht im Übermaß gebrauchen frenetisch /Adj.f: ein frenetischer (stürmischer, rasender) Beifall, Jubel frequentieren /sw. Vb. ; hat; vorw. mit bestimmten Adv./ etw. häufig aufsuchen, im Gebrauch bevor­ zu gen : eine stark, kaum frequentierte Gaststätte, VerkehrsVerbindung, Bibliothek Frequenz, die; -, -en 1. Schwingungszahl: der Sender arbeitet auf Frequenzen der Mittelwelle — 2. Med. Zahl der Herz-, Pulsschläge in einer Minute — 8. bes. österr. Höhe der Teilnehmer-, Besucher­ za hl: die starke F. dieser Schulklasse; die F. der Hörer nahm ab Fresko, das; -s, Fresken Kunstgesch. auf noch feuchtem Putz von Wänden od. Decken ausgeführte Malerei (2): ein Saal mit bunten Fresken; an der Decke wurde ein (gotisches) F. freigelegt FreskoImalerei, die Kunstgesch. 1. /o. PI./ Malerei (1) auf noch feuchtem Putz — 2. Fresko: kostbare Freskomalereien schmückten die Wände der Kapelle Fressage, die; -n [..a:39] /vorw. 8g ./ salopp scherzh. Vorrat an Verpflegung: habt ihr genug F. mitgenommen? Fressalien, die /PI./ [..Hon] umg. scherzh. Eß- waren: sich F. schicken lassen; die F. für den Ausflug Fresse, die; -, -n derb 1. Gesicht (1.1): ich hau dir (gleich) eins in die F., schlag dir die F. ein! — 2. Mund — 8. (ach du) meine F.! /Ausruf der Verwunderung, Bestürzung/ -f- d erb die F. halten (schweigen, still sein)\; (immer) die große F. haben (sich sehr aufspielen, sich wichtig machen); jmdm. die F. polieren (jmdm. heftig ins Gesicht schlagen) fressen (er frißt), fraß, hat gefressen 1.1. (feste) Nahrung zu sich nehmen 1.1.1. /vom Tier/ die Kühe f. Gras, Raubtiere f. Fleisch (bevorzugen Gras, Fleisch als Nahrung); der Wolf hat das Lamm gefressen; gierig f .; dem Hund zu f. geben (den Hund füttern); die Tiere haben nichts zu f. (haben kein Futter) 1.1 .2. salopp /vom Menschen/ etw. essen (1.1): das frißt er nicht; wer hat meine Schokolade gefressen (aufgegessen)? 1.2. salopp ich habe mich richtig satt gefressen (habe so viel Nahrung zu mir genommen, bis ich satt w arf; das Tier fraß sich satt; der Hund hat den Napf leer gefressen (durch 1.1.1 geleert) — 2 .1 . umg. etw. frißt (verbraucht, verschlingt) etw.: dieses Projekt frißt viel Geld, Zeit; dieser Motor frißt viel, wenig (Benzin) 2.2 . die Säure hat ein Loch in das Gewebe gefressen (hat ein Loch in dem Gewebe verursacht) — 8. etw. frißt sich in, durch etw. etw. dringt kontinuierlich, das Material zerteilend, in etw. h in ­ ein, durch etw. hindurch: der Bohrer, die Sage frißt sich in, durch das Holz + umg. etw. gefressen (endlich vollständig be­ griffen) haben; jmdn., etw. gefressen haben (über­ haupt nicht leiden können); jmdn. zum Fressen gern haben (überaus, sehr lieben); — ich will einen / Besen f. , ich fresse einen Besen, wenndaß ...; jmdm. die / Haare vom Kopf f.; an jmdm. einen / Narren gefressen haben; die / Weisheit nicht mit Löffeln gefressen haben Fressen, das; -s, /o. PI./ 1.1. für ein Haustier be­ stimmte, meist zubereitete Nahrung, Futter: das F. in den Trog schütten 1.2. salopp /oft emot. neg./ Essen (1): das war heute aber ein F .! + sa lopp etw. ist für jmdn. ein gefundenes F. (ist jmdm. höchst willkommen, da es seinem Inter­ esse entgegenkommt) Fresser, der; -s, - 1.1. das Schwein ist ein guter F. (frißt alles, was man ihm vorsetzt) 1.2. salopp Esser (1): sie waren froh, einen F. weniger im Hause zu haben Fresserei, d ie; -, - en salopp /emot. neg.; zu fressen 1.1.2/ das fortwährende Essen: deine F. bringt dich noch ins Grab! Freß| -lust, die jo. PI./ Begierde, viel und häufig zu fressen (1.1); -napf, der Napf für das Futter; -paket, das umg. Paket mit Eßwaren, mit dem man jmdn. erfreuen will; -sack, der /PL -säcke/ umg. Schimpfw. gefräßiger Mensch: du (alter) F.! Frettchen, das; -s, - gezüchtete Albino-Form des Iltis (1) zum Fangen von Kaninchen in ihren Bauen Frejjde, die; -n 1.1. jo. PI./ (am Gesichtsausdruck erkennbarer) Gemütszustand der Hochstimmung, des Glücks, glücklicher Zufriedenheit, bes. nach Er­ langen des Ersehnten, nach einer angenehmen Über­ ra sch u n g: jmdn. erfüllt (eine) tiefe, unsagbare,
freudenarm — Freundin 419 herzliche, heimliche F .; jmd. , etw. macht, bereitet jmdm. viel F.; jmdm. mit etw. eine (kleine) F. machen, bereiten (jmdm. etw. zuteil werden lassen, worüber er sich freut); die F. über das Geschenk war groß; vor F. strahlen, weinen 1.2. Gefühl des Befriedigtseins durch etw., jmdn.: etw. aus F. am Experimentieren tun; F. an der Arbeit, Natur, an seinen Kindern haben; (Stolz und) F. über das Erreichte empfinden; jmdm. die F. an etw. neh­ men, verderben 1.3. das ist aber eine F. (freudige Überraschung)! — 2. fnur im PL; mit bestimmten Attr.f etw., was Menschen erfreut, was Menschen gen ieß en: geistige, sinnliche Freuden; die Freuden der Jugend, des Sommers genießen; die kleinen Freuden des Alltags -j- mit (tausend) Freuden! fdrückt eine freudige Zusage aus/; herrlich und in Freuden (in mate­ riellem Überfluß) leben; vor F. an die Decke springen (sich ungemein freuen); spött. es herrscht eitel Freud und Sonnenschein (es ist alles in sc h ön ­ ster Ordnung, Harmonie)^; Freud und Leid alles, was das Leben mit sich bringt: Freud und Leid miteinander teilen; um g. etw. ist keine (reine) F. für jmdn. (etw. ist für jmdn. in mancherlei Hinsicht unangenehm zu tun) freuden/Freuden zu Freude 1.1J -arm fA dj.; nicht adv./ arm an Freude: ein freudenarmes Dasein; -botschaft, die große Freude auslösende, Nachricht, Mitteilung: er kam mit der F., daß ...; - fest, das aus Freude über ein bestimmtes Ereignis veranstalte­ tes Fest: das war ein richtiges F.; ein F. feiern; - teuer, das aus Freude über etw. entzündetes Feuer; - geschrei, das lautstarke Bekundung von Freude: ein lautes, wildes F. anheben; in ein F. ausbrechen; - haus, das veraltend verhüll. Bordell; -mäd- chen, das veraltend verhüll. Prostituierte; - reich fAdj.; nicht adv.f reich an Freude: eine freudenreiche Zeit erleben; -schrei, der vgl. - ge­ schrei: einen F. ausstoßen; -Sprung, der: einen F. machen, tun (vor Freude hochspringen); -tag, der Tag, der eine besondere Freude für jmdn. mit sich bringt: heute ist ein F. für mich; -tanz, der: einen F. aufführen (vor Freude wild herumspringen); - tränen, die fPl.f: F. weinen, vergießen (vor über­ großer Freude weinen); -völl fAdj.; nicht adv.f freudenreich: ein freudenvolles Leben; / auch freudvoll, freudevoll freude zu Freude 1.11 -strahlend fAdj.; nicht präd.f strahlend vor F reude: mit freudestrahlenden Augen; f. stand sie vor mir; -trunken fAdj.f geh. von Freude berauscht; -voll fAdj.f freudenvoll freudig fAdj.f 1.1. fvorw. attr.f durch Freude (1.1) bestimmt: ein freudiges Gefühl; in freudiger Er­ wartung, Aufregung sein; f . erregt, überrascht sein 1.2. Freude (1.1) ausdrückend: ein freudiges Ge­ sicht; jmdn. f. begrüßen 1.3. fvorw. attr.f Freude (1.1) auslösend : eine freudige Nachricht; zum freudigen Ereignis (zur Geburt des Kindes) gratu­ lieren — 2. fadv.f von herzlicher innerer Bereitschaft bestimmt: etw. f . tun, anerkennen freud/Freud zu Freude 1.11 -los fAdj.f ohne Anlaß zur Freu de: freudlose Jahre, Tage verbringen; ein freudloses Dasein führen; dazu -losigkeit, die; -, fo. Pl.f; -voll fAdj./ freudenvoll: ein freudvolles Leben freuen fsw. Vb.; hat/1. sich f. aus einem bestimmten Anlaß Freude (1.1, 1.2) empfinden: sich von Her­ zen, aufrichtig über eine Nachricht, jmds. Erfolg, ein Geschenk, sein Kind f .; ich freue mich, daß ich das geschafft habe, daß ich dich gesund wieder­ sehe; sich auf etw. (in Erwartung von etw.) f.: sich auf den Urlaub, das Fest f.; sich auf jmdn. (auf das Zusammentreffen mit jmdm.) f.; sich mit jmdm., für jmdn. f. (an jmds. Freude 1.1 Anteil nehmen); sich an der schönen Natur, an seinen Kindern, an der gelungenen Arbeit f. (erfreuen); sich seines Lebens f. (sein Leben genießen, glück­ lich und zufrieden leben); fin höflicher Redef ich würde mich f. (es wäre schön), wenn Sie uns be­ suchen würden — 2. etw. freut jmdn. etw. bereitet jmdm. Freude (1.1), erfreut jmdn.: das Lob, Ver­ trauen, ihr Besuch hat ihn gefreut; es freut mich, daß alles geklappt hat; fin höflicher R edef es freut mich (es ist für mich angenehm zu hören), daß es dir gut geht -f- sich /< diebisch f . ; sich f. wie ein / Schnee­ könig Freund, der; -(e)s, -e f / auch Freundchen/ 1.1. männliche Person, deren Verhältnis zu einer mit ihr nicht verwandten Person durch Zuneigung, Ver­ trauen, Übereinstimmung der Gesinnung bestimmt ist: er ist mein (bester) F. , der F. meines Sohnes; ein F. von mir (einer meiner Freunde); er ist ein guter, alter, intimer F. (von mir); die beiden wurden Freunde, sind zwei unzertrennliche, enge Freunde (miteinander befreundete Personen); in jmdm. einen (wirklichen) F. finden; als F. (freund­ schaftlich) handeln; umg. iron. du bist mir ja ein schöner F. P; ein F. (guter Bekannter) des Hauses, der Familie; O femot. pos.f unsere vier­ beinigen Freunde (unsere Haustiere) 1.2. fnur im Pl.f 1.2.1. er, sie hat viele Freunde (ist mit vielen Personen männlichen und weiblichen Geschlechts durch Zuneigung, Vertrauen, Übereinstimmung der Gesinnung verbunden); meine Freunde 1.2.2. unsere sowjetischen Freunde (die mit uns befreundeten, in Freundschaft verbundenen sowjetischen M en­ schen) — 2. (junge) männliche Person, die zu einer weiblichen Person in (fester) erotischer Beziehung steht: sie hat schon einen, noch keinen (festen) F. — 3. fo. Pl.f ein, kein F. von etw., einer Sache sein etw. sehr od. nicht schätzen, mögen: er ist ein F. der schönen Künste, ein F. klassischer Musik, des Kartenspiels; kein F. von vielen Worten sein (nicht viel über etw. sprechen, sondern statt dessen handeln) + mit jmdm. gut F. sein (in guter Freundschaft leben) Freundchen / / auch Freund; unflektiert u . o. A rt.; als drohende Anrede meist für Kinder; oft mit dem Poss.pron. mein/: na, (mein) F., darüber müssen wir aber noch sprechen, was hast du denn da wieder angestellt! Freundes| -dienst, der geh. Freundschaftsdienst: jmdm. einen F. erweisen; -kreis, der K reis freund­ schaftlich miteinander verbundener Menschen: sie haben einen großen F .; eine Feier im engsten F .; - land, das geh. befreundetes Land, befreundeter Staat Freundin, die; -, - nen 1. weibliche Person, deren Verhältnis zu einer mit ihr nicht verwandten Person durch Zuneigung, Vertrauen, Übereinstimmung der Gesinnung bestimmt ist: sie ist meine (liebste, beste) F., ist die F. meiner Tochter; eine F. in Ungarn 27*
420 freundlich — Friedenskurs haben; seiner F. etw. anvertrauen — 2 . (junge) weibliche Person, die zu einer männlichen Person in (fester) erotischer Beziehung steht: er hat schon eine, noch keine (feste) F. freundlich fAdj.f 1.1. im Umgang mit Menschen liebenswürdig und heiter: eine freundliche Ver­ käuferin, Serviererin; ein freundlicher alter Herr; zu jmdm., gegen jmdn. f . sein; /höfliche Einleitung einer Bitte, Aufforderung! würden Sie so f. (ent­ gegenkommend) sein und mir sagen, wie spät es ist?; bitte, seien Sie so f. 1.2. Liebenswürdigkeit, Heiterkeit ausdrückend: ein freundliches Lächeln, Gesicht; freundliche W orte; ein freundlicher Emp­ fang; jmdn. f. anblicken, behandeln — 2. an ­ genehm wirkend, heiter (3), nicht düster: eine freund­ liche Umgebung; ein freundlicher Anblick; das Zimmer wirkt f. (hell)', freundliches (nicht regne­ risches) Wetter — 8 . wohlwollend, freundschaftlich: eine freundliche Haltung; freundliche Grüße; freundliche Ermahnungen; zur freundlichen Er­ innerung; jmdm. f. gesinnt sein freundlicher|weise /A d v ./: er hat f. diese Aufgabe übernommen (er war so freundlich 1.1, diese A u f­ gabe zu übernehmen); würden Sie f. mit anfassen? Freundlichkeit, d ie ; -, -en 1. fo. PL; zu freundlich 1 u. 2/ das Freundlichsein; zu 1.1: etw. mit be­ tonter, herzlicher F. sagen, tun; /höfliche E in ­ leitung einer Bitte, Aufforderung/ würden Sie die F. haben (würden Sie so freundlich sein), das so­ fort zu erledigen? — 2. Gefälligkeit (2): jmdn. um eine F. bitten; jmdm. eine F., Freundlichkeiten erweisen freund|nachbarlich /A d j.; nicht adv./: zwischen den beiden Staaten bestehen freundnachbarliche Be­ ziehungen (zwischen ihnen als Nachbarn bestehen freundschaffliehe Beziehungen) Freundschaft, die; - , -en 1. /vorw. Sg./ Verhältnis zwischen (zwei) Menschen, das durch Zuneigung und Vertrauen, Übereinstimmung der Gesinnung, auch aktive gegenseitige Unterstützung gekennzeichnet ist: zwischen den beiden, diesen Schülern besteht eine echte, feste, wahre, tiefe F .; unsere F. mit der, zur Sowjetunion; in Frieden und F. mit einem Land, Volk leben; mit jmdm. (eine) F. schließen; (mit) jmdm. in F. verbunden sein; jmdm. die F. kündigen; etw. aus (reiner) F. tun; ich sage dir das in aller F. (sehr wohlmeinend); F.! /Gruß der Mitglieder der Freien Deutschen Jugend! — 2. Pionierfreundschaft: an dem Wettbewerb nahmen mehrere Freundschaften teil freundschaftlich /Adj. ; vorw. attr. u . adv./ auf Freundschaft beruhend, von Freundschaft zeugend: ein freundschaftliches Verhältnis, Treffen; freund­ schaftliche Beziehungen zu anderen Staaten; freundschaftliche Zusammenarbeit; jmdm . in freundschaftlicher Verbundenheit helfen; jmdm. freundschaftliche (w oh lm ein end e) Ratschläge geben, f. auf die Schulter klopfen; jmdm. f. gesinnt sein Freundschafts|-bande, die jPLf geh. freundschaft­ liche Bindungen: F. knüpfen; -besuch, der zum Zeichen der Freundschaft unternommener Besuch, bes. eines Staatsmannes; -beweis, der: (jmdm.) einen starken, überzeugenden F. geben, liefern; -dienst, der Hilfeleistung aus Freundschaft: jmdm. einen echten, wirklichen F. erweisen; jmdn. um einen (kleinen) F. bitten; -geschenk, das Gesch en k als Zeichen der Freundschaft: die Vertreter beider Jugendorganisationen überreichten sich zum A b­ schied Freundschaftsgeschenke; -rat, der R at (2.1) einer Pionierfreundschaft; -ring,der zum Zeichen der Freundschaft getragener Fingerring; -spiel, das auf der Grundlage freier Vereinbarung ausgetragenes (Fußball-, Handballspiel zweier Sportvereine außer­ halb der Meisterschafts- od. Pokalspiele; -treffen, das 1.freundschaftliches Treffen: ein F. mit Jugend- lichen aus der CSSR — 2. vgl. - sp iel; -vertrag, der Vertrag zwischen (zwei) Staaten über wirtschaftliche, kulturelle und politische Hilfe und Zusammenarbeit: ein F. zwischen sozialistischen Staaten Frevel, der; -s, - veraltend Freveltat: einen F. an dem, gegen das Gesetz begehen, verüben; durch einen F. wurde diese Stätte entweiht frevelhaft /Adj./ veraltend geh. verbrecherisch und verwerflich: eine frevelhafte Tat; aus frevel­ haftem Leichtsinn handeln freveln jsw. Vb.; hat/ veraltend eine Freveltat begehen: an jmdm., gegen das, am Gesetz f. Frevel|tat, die ve ralten d frevelhafte Tat, Missetat freventlich /Adj.; vorw. adv./ veraltend frevel­ haft: er hat f. an ihr gehandelt frevlerisch /Adj./ veraltend frevelhaft Friede, der; -ns, jo. PL! geh. s. Frieden Frieden, der; -s, jo. PI./ 1. in Inhalt und Charakter von gegebenen historischen Bedingungen bestimmter (vertraglich geregelter)' Zustand im Zusammenleben der Völker und Staaten, daß keine bewaffneten Aus­ einandersetzungen zwischen ihnen stattfinden: ein dauerhafter, beständiger, langer F .; etw. dient der Festigung, dem Schutz des Friedens; der Kampf für den F . ; den F. sichern, verteidigen, bewahren; im F. leben; das geschah mitten im F. — 2. Friedensvertrag: über einen gerechten, günstigen, sofortigen F. verhandeln; (mit dem Gegner) F. schließen — 3.1. Zustand der Eintracht, Harmonie im zwischenmenschlichen Bereich: der häusliche, eheliche F .; in F. miteinander arbeiten, aus- kommen; mit jmdm. in F. und Freundschaft leben; F. stiften (zwei od. mehrere sich zankende Personen miteinander versöhnen) 3.2. heiter-be­ schauliche Stille, Harmonie: den F. der Natur genießen, lieben; das ist ein Anblick, Bild des Friedens + keinen F. geben (sich immer von neuem streiten); dem F. nicht trauen (skeptisch sein hinsichtlich der scheinbaren Ruhe); jmdn» in F. lassen (nicht stören, ärgern) Friedensl -angebot, das Angebot von Friedensver­ handlungen; -bedingungeu, die /PL/ geforderte B e­ dingungen, Voraussetzungen für den Abschluß eines Friedensvertrages: günstige, harte F .; -bewegung, die /o. Pl.j für den Weltfrieden eintretende Massen­ bewegung; -bruch, der Bruch des Friedens (1, 2); -demonstration, die Demonstration fü r den Frieden (l);.-fahrer, der an der Friedensfahrt teilnehmender Radrennfahrer; -fahrt, die jährlich stattfindende internationale Radrennfahrt für den Frieden, die durch die CSSR, DDR und die Volksrepublik Polen führt: den Sieger der F. bejubeln; -jahr, das Jahr, in dem Frieden (1) herrscht: glückliche Friedens­ jahre erleben; -kampf, der jo. Pl.j Kampf für den Weltfrieden: den F. aktiv unterstützen; dazu -kämpfer, der; -konferenz, die Konferenz zur Er­ reichung eines Friedensvertrages, zur Erhaltung des Friedens (1); -kurs, der jo. Pl.j auf eine Politik des
Friedensnobelpreis — Frischblut 421 Friedens (1) gerichteter Regierungskurs; -nobel- preis, der Nobelpreis, der für Verdienste um die Sicherung des Weltfriedens gestiftet wu rde; -pfeife, die -f umg. scherzh. mit jmdm. die F. rauchen (sich mit jmdm. versöhnen); -politik, die jo. Pl.f auf die Erhaltung, Förderung des Friedens (1) ge­ richtete P olitik : eine konsequente F. betreiben; - rat, der fo. Pl.f: der F. der DDR (leitendes Organ der Friedensbewegung in der D D R); -Sicherung, die jvorw. Sg .f Sicherung des Friedens (1); -Stifter, der jmd., der zwei Parteien, Streitende versöhnt, zu ver­ söhnen bemüht ist; -taube, die Symbol des Friedens (1) in der Gestalt einer abgebildeten Taube; -Ver­ handlungen, die jPl.f Verhandlungen zur Herbei­ führung des Friedens (1, 2): in F. eintreten; - vertrag, der die Friedensbedingungen enthaltender Vertrag zwischen ehemals kriegsfuhrenden Staaten; -Wille(n), der Wille zum Frieden (1): der F. der Völker; -Zeiten, die fPl.f: in F. (im Frieden 1) leben fried/Fr|ed| -fertig jAdj.j Zank, Gewalttätigkeiten prin zipiell abgeneigt: er ist ein friedfertiger Mensch, Charakter; dazu -fertigkeit, die fo. P l.f; -fisch, der sich vorwiegend von Pflanzen und Kleintieren er­ nährender Fisch ; -hof, der abgegrenztes, eingefriede­ tes Gelände für Gräber Friedhofs! -kapelle, die auf dem Gelände des Fried­ hofs gelegene Kapelle für Feierlichkeiten anläßlich eines Trauerfalles; -mauer, die; -Wärter, der friedlich fAdj.f 1.1. im Frieden (1), dem Frieden dienend, auf die Erhaltung des Friedens gerichtet: die friedliche / Koexistenz; im friedlichen Zu­ sammenleben der Völker; die friedliche (Aufbau­ arbeit, Entwicklung eines Landes, Nutzung der Kernenergie; etw. dient friedlichen Zwecken 1.2. ohne Anwendung von Gewalt, nicht unter Anwen­ dung kriegerischer M ittel: die friedliche Lösung eines internationalen Problems; etw. auf fried­ lichem Wege, mit friedlichen Mitteln regeln — 2.1. auf Frieden (3.1) gerichtet: eine friedliche Zu­ sammenarbeit; ein friedliches Heim, Zusammen­ leben; ein friedlicher (friedfertiger) Mensch, Cha­ rakter; umg. sei, bleibe f. (reg dich nicht auf; werde nicht gewalttätig)!2.2. ohne Streit, ohne Inanspruch­ nahme rechtlicher Maßnahmen: einen Streit f. schlichten; wir haben uns f . geeinigt — 8 .1 . heiter beschaulich: ein friedlicher Morgen; ein friedliches Tal; ein friedlicher Anblick 8.2. jadv.f geruhsam und ungestört: das Wild äst f.; wir lagen f. im Gras; das Kind spielte (so) f. vor sich hin, da wurde es aufgeschreckt; verhüll, er ist f. ein­ geschlafen (ohne Todeskampf gestorben) fried| -liebend /Adj.; vorw. attr.j bestrebt, den Frieden (1) zu erhalten: die friedliebenden Völker; alle friedliebenden Menschen (der W elt); -los /Adj./ geh. ohne Frieden (3.1), unausgeglichen, unruhig: es waren friedlose Zeiten friedsam jAdj.f veralten d 1. friedfertig, friedlich (2.1): ein friedsamer Mensch, Charakter — 2 . friedlich (3.1): in friedsamer Stille; eine friedsame Atmosphäre fried|voll fA dj.f geh. friedlich (3.1): der friedvolle Ausdruck seines Gesichts; f. lagen die Fluren in der Abendsonne frieren, fror, hat/ist gefroren 1. Kälte empfinden und sie durch eigene Körperwärme nicht ausgleichen können, sich zu kalt fühlen (hat): in, bei der Kälte, beim Warten im Freien stark, tüchtig, schrecklich f.; an den Händen, am Rücken, am ganzen Körper f.; mir f. die Füße; mich friert es, es friert mich (an den Ohren) — 2. gefrieren (ist): das Wasser friert zu Eis; die Milch ist gefroren — 8 . es friert es herrscht Frost (hat): heute nacht hat es ge­ froren; in diesem Winter friert es stark -j- f. wie ein / Schneider; es friert Stein und Bein Fries, der; -es, - e I. Architekt, waagerechter künstlerisch gestalteter Streifen zur Gliederung od. zum Schmuck einer Wandfläche, an der Außenseite eines Bauwerkes — II . jvorw. Sg .j Textil, kräftiger, beiderseitig angerauhter Wollstoff, bes. für Vorhänge und zum Abdichten von Fenstern und Türen Friesei, der, auch das; -s, -n jvorw. Pl.j 1and sch. blasenförmiger Hautausschlag frigid(e) jA dj.j: eine frigide (sexuell nicht erreg­ bare) Frau; sie ist frigid, frigide; dazu Frigidität, die; -, jo. Pl.j Frikadelle, die; - , -n in der Form eines kleinen Klößchens gebratenes Hackfleisch Frikassee, auch Frikassee, das; -s, -s Gericht aus kleingeschnittenem (Hühner- , Kalb)fleisch in heller, säuerlicher Soße + umg. scherzh. aus jmdm. F. machen (jmdn. übel zurichten, jmdn. verprügeln) frikassieren /sw. Vb.; hat/ ümg. scherzh. jmdn. übel zurichten, jmdn. verprügeln: ich hätte ihn f. können! Friktion, die; -, -en fachspr. Reibung (1): die F. beim Rollen eines Rades auf der Schiene frisch jAdj.j 1.1. /von Lebensrnitteln! gerade erst erzeugt, entstanden und in dem für den Verbrauch bestimmten qualitativ besten Zustand: ein frisches Brot, Ei; frische Butter; frische Milch; frisches Gemüse; die Petersilie ist noch f . ; frische (nicht geräucherte) Wurst 1.2 . noch nicht in der Qualität beeinträchtigt, noch im ursprünglichen Zustand: ein Glas frisches Wasser; die Blumen in der Vase sind noch f.; frische Luft; etw. f . im Gedächtnis haben 1.3 . vor kurzem erst entstanden: ein frischer Fleck, Anstrich; eine frische Wunde, Spur; frische Triebe; das frische Grün; das sind ganz frische Eindrücke, Erinnerungen; die Farben sind noch f. (noch nicht getrocknet); Vorsicht, f. gestrichen!; f. gerösteter Kaffee; Bier f. (direkt) vom Faß 1.4. Voran­ gegangenes, Verbrauchtes derselben A rt ablösend, ersetzend: frische Kräfte sammeln; es kamen frische Transporte, Truppen; ein frisches Blatt Papier nehmen — 2. sich f. machen, (sich durch Waschen o. ä. erfrischen); morgens, wenn man f. (aus­ geschlafen, munter) ist — 3.1. gesund, blühend: ein frisches junges Mädchen; eine frische Gesichts­ farbe 3.2 . lebensfroh und kraftvoll: ihr frisches Wesen; f. ans Werk gehen (ohne zu zögern mit etw* beginnen); jin den Verbindungen/ f. und munter, f. und fröhlich — 4. /nicht adv.j spürbar kühl (1): eine frische Brise; ein frischer W ind; heute ist es (ziemlich) f. +f.vonder Leber weg reden, sprechen; jmdn. auf frischer / Tat ertappen; hier, dort weht (jetzt) ein frischer Wind frjsch/Frfsehl -bezogen /Adj.; nur attr.f gerade erst mit sauberer Wäsche bezogen: frischbezogene Bet­ ten; -blut, das Med. Blut, das einem Blutspender erst vor kurzem entnommen wurde
422 Frische — fröhlich Frische, die; fo. PL/ 1.1. volle körperliche und geistige Kraft, Gesundheit, Regsamkeit: in gewohn­ ter F. beging sie ihren 70. Geburtstag; sich in alter F. Wiedersehen 1.2. das Lebensfrohe und Kraftvolle: die erquickende, herzgewinnende F. der Jugend; die F. (die Unmittelbarkeit) dieses Redners Frjsch/frjsch] -fisch, der fo. PL/ fach sp r. frische, nicht konservierte Fische: an F. ist im Angebot...; -fleisch, das fachsp r. frisches, nicht konserviertes Fleisch; -^fröhlich fAdj.f frisch (3.2): f. mit der Arbeit beginnen; -gebacken fA d j.; nur attr.f 1.1. gerade erst gebacken: £in frischgebackenes Brot 1.2 . umg. scherzh. ein frischgebackenes (frisch­ verheiratetes) Ehepaar; -gebügelt fAdj.; nur attr.f gerade erst gebügelt und noch ganz glatt: ein frisch­ gebügeltes Hemd; -gemüse, das fachspr. frisches, nicht konserviertes Gemüse: das erste F. im Früh­ ling; -gewaschen fAdj.; nur attr.f gerade erst ge­ waschen und danach noch nicht benutzt: ein frisch­ gewaschenes Hemd; -haltebeutel, der Beutel aus Plastfolie, in dem bestimmte Lebensmittel für kurze Zeit frischgehalten werden können; -halten fVb.f ■ Lebensmittel durch zweckmäßiges Aufbewahren in frischem Zustand erhalten: den Kuchen, Käse f .; -haltepackung, die luftdicht abschließende Ver­ packung, in der bestimmte (leichtverderbliche) Lebens- , Genußmittel für längere Zeit frischgehalten werden können; -käse, der jo. PI./ fachspr. quark- ähnlicher, nicht ausgereifter, leicht säuerlich schmek- kender Käse; -kost, die Kost in Form von frischem Gemüse, Obst Frischling, d e r; -s, -e Jägerspr. junges Wild­ schwein bis zum Alter von einem Jahr Frisch/frisch| -luft, die fo. Pl.f fachspr. frische Luft: F. in einen Stollen pumpen; -milch, die fachspr. frische, nicht konservierte Milch; -verheilt /Adj.; nur attr.f eben erst verheilt; -verheiratetfAdj.; nur attr.f seit kurzem verheiratet; -wasser, das fo. Pl.f fachspr. frisches Wasser; -weg fAdv.f umg. unbekümmert, ohne Hemmungen: f. reden; -zelle, die Biol. Med. noch lebende Zelle Friseur, der; -s, -e [. .zö:r] 1.1. Facharbeiter für die Pflege des Kopf-, Barthaars, der Augenbrauen: sich die Haare vom F. waschen, schneiden, fri­ sieren lassen 1.2. vor dem Fest muß ich noch zum F. gehen (muß ich mir von 1.1, von der Friseuse das Haar waschen, schneiden, frisieren lassen) Friseur|handwerk, das fo. P l.f : das F. erlernen; eine PGH des Friseurhandwerks Friseuse, die; -, - n [..zö:zo] Facharbeiterin für die Pflege des Kopf- , Barthaars, der Augenbrauen frisieren fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., bes. eine Frau, sich, das Haar f. jmdm., bes. einer Frau, sich das Haar durch Kämmen, Legen, Stecken in bestimmter »Weise herrichten: sie, ihr Haar ist (sehr) schön, hübsch, sorgfältig, modisch frisiert — 2.1. M o t o r ­ sp o rt einen Motor f. (nachträglich durch zweck­ dienliche Veränderungen in seiner Leistung steigern) 2.2. femot.f eine Nachricht, Statistik f. (zweck­ dienlich zu seinen Gunsten verändern) Frisier|-salon, der größeres Geschäft des genossen­ schaftlichen Friseurhandwerks, eines Friseurs, einer Friseuse; -tisch, der vgl. - toilette; -toilette, die mit einem großen Spiegel versehenes (tischartiges) Möbelstück, vor dem man sich sitzend bequem fri­ sieren, zurechtmachen kann; -umhang, der Um­ hang zum Sauberhalten der Kleidung beim Frisieren Frisör, der s. Friseur Frisöse, die s. Friseuse Frist, die; -, -en 1.1. bestimmte Zeitspanne, bis zu deren Ende etw. erledigt, geschehen sein muß: für etw. eine kurze, knappe, ausreichende F. (fest)- setzen, bestimmen; jmdm. für seine Entscheidung, Arbeit eine F. von 14 Tagen geben; die gesetzliche, gesetzlich einzuhaltende, vereinbarte F. beträgt einen Monat, ist (heute) abgelaufen: etw. in, innerhalb kürzester F. (sehr sch nell) erledigen 1.2. befristeter Aufschub: es ist ihm noch eine kleine F. gewährt, gegönnt fristen, fristete, hat gefristet -| - sein / Dasein f. fristlos fAdj.; nicht präd.f mit sofortiger Wirkung (erfolgend): jmdm. f . kündigen; eine fristlose Ent­ lassung Frisur, d ie; -, - en Art und Weise, wie das, jmds. Haar frisiert ist: sie hat, trägt eine neue, moderne, flotte F .; die F. sitzt (gut, nicht mehr) Fritze, der; -n, -n landsch. umg. fvon einer einem nicht näher bekannten männlichen Person/: was will der F. schon wieder? frivol fAdj.f [..v..] 1.1. die geltende sexuelle Moral mit gewisser Genugtuung (durch leichtfertige Äuße­ rungen) verletzend, schamlos: eine frivole Lektüre, Bemerkung; ein frivoles (ausschweifendes) Treiben 1.2. sein moralisches Gewissen mit geivisser Genug­ tuung außer acht lassend: jmd. ist in seinen Reden, seinem Handeln f . ; dazu Frivolität, die; -, -en 1. frivole Äußerung, Handlung: der Roman enthielt einige Frivolitäten — 2. das Frivolsein : die F. dieser Lektüre froh fAdj.f 1.1. von (stetiger) Freude (1.1) und Zu­ friedenheit erfüllt: jmd. ist ein froher (und glück­ licher und zufriedener) Mensch, hat ein frohes Ge­ müt; jmdn. f. machen; diese Nachricht stimmte sie f. 1.2. fvorw. attr.f Freude (1.1) ausdrückend: in froher Stimmung sein; frohe Gesichter 1.8. /nur attr.f Frohsinn, Freude (1.1) vermittelnd: frohe Ferientage; eine frohe Nachricht; ein frohes Wiedersehen; frohes Fest!; frohe Weihnachten! / Wunsch/ormelf; frohe Lieder, Spiele, Tänze — 2. über etw. f. (und glücklich) (außerordentlich er­ leichtert, beruhigt) sein: man muß f. sein, daß nicht noch mehr passiert ist! + seines Lebens nicht mehr f. werden; frohen / Mutes sein froh| -beschwingt fAdj.f von Freude (1.1) be­ schwingt: f. gingen wir auf das Fest, schrieb sie den Brief; -gelaunt fAdj.f in froher Laune, Stim­ m u n g : eine frohgelaunte Geburtstagsrunde, Gesell­ schaft; -gemut fAdj.f veraltend heiter und zu­ versichtlich: f. begaben sie sich auf die Wanderung; ein frohgemutes Kind; -gestimmt fAdj.f vgl. - ge­ launt fröhlich fAdj.f 1.1. von lebhafter und für andere erkennbarer Freude (1.1) und Unbeschwertheit er­ füllt, vergnügt, heiter: ein fröhliches Kind; jmd. ist ein fröhlicher Mensch, hat ein fröhliches Gemüt; f. lachen, spielen, feiern; was macht dich heute so f.?; in fröhlicher Gesellschaft, Runde beisam­ mensitzen, feiern; / frisch und f. 1,2. Freu d e (1.1) und Unbeschwertheit ausdrückend: in fröhlicher Stimmung sein; fröhliche Gesichter; ein fröhliches Gelächter, Treiben; eine fröhliche Feier; nachdem
Fröhlichkeit — Froschmann 423 man Wein getrunken hatte, ging es sehr f. (lustig, ausgelassen) zu 1,3. /vorw. attr.j Freude (1.1) und Unbeschwertheit vermittelnd: fröhliche Ferientage; fröhliche Festtage!; fröhliche Weihnachten! /Wunschformet/; fröhliche Lieder, Spiele, Tänze; ein fröhliches Theaterstück — 2. /adv./ u m g . u n ­ bekümmert (2): trotz des Verbotes f. weitermachen - f etw. feiert fröhliche Urständ Fröhlichkeit, die; -, jo. P L; zu fröhlich 1.1 u. 1.2/ froh/Froh| -locken /hat frohlockt/ 1. Schaden­ freude empfinden und ungehemmt zum Ausdruck bringen: über jmds. Mißerfolg f.; „damit hast du wohl nicht gerechnet“ frohlockte er — 2 . v e r ­ altend geh. große Freude (1.1) lebhaft zum Aus­ druck bringen, jubeln: „wie herrlich, daß ich das erleben durfte“ frohlockte sie; -natur, die geh. 1. fo. PL/ frohes (1.1), heiteres Wesen: eine glück­ licheF. haben — 2. Mensch mit 1: er ist eine F.; - sinn, der /o. Pl.f frohe, heitere Stimmung: F'. (und Heiterkeit) verbreiten, ausstrahlen; F. komm t auf; mit (viel) F. (und guter Laune) etw. tun fromm, frommer/frömmer, frommste/frömmste /Adj./ 1*1. an Gott glaubend und die Vorschriften des Glaubens befolgend: ein frommer Mensch, Christ, Mönch; f. leben 1.2 . vom Gottesglauben zeugend: ein frommer Lebenswandel; ein frommes Lied 1.3 . frommes (scheinheiliges) Getue — 2. v e r ­ altend fvon bestimmten Tieren/ fügsam: ein from­ mes Pferd; f. folgt der Hund seinem Herrn — 3. iron. das sind ja fromme (nicht realisierbare) Wünsche! + den lieben / Gott einen frommen Mann sein lassen Frömmelei, die; -, - en zur Schau getragenes, from­ mes (1.3) Gebaren: ihre F. ist mir unerträglich; das ist doch nur (sentimentale) F .! frömmelnd /Adj.; nicht präd./ von Frömmelei zeugend: sein frömmelndes Wesen, Gebaren, Ge­ schwätz frommen /sw. Vb.; hat/ veraltend etw. nützt jmdm., einer Sache (nicht): dieser Gedanke frommt dir nicht Frömmigkeit, die; jo. PL; zu fromm 1.1/ das Frommsein Fron, die; -, - en /vorw. SCf./ 1. geh. unter Zwang verrichtete harte Arbeit, M ühsal: die Arbeit empfand er als eine F. — 2. /o. PL/ Frondienst: die leib­ eigenen Bauern wurden von der F. befreit Fron| -bauer, der Frondienst leistender Bauer; - dienst, der /o. PL/ Form der Ausbeutung in der Zeit des Feudalismus, die darin bestand, daß die (leibeigenen und hörigen) Bauern für den Feudal­ herrn in gewissem Umfang unentgeltlich schwere Arbeit verrichten mußten fronen fsw. Vb.; hat/ 1. geh. unter Zwang harte Arbeit verrichten: jahrelang mußte er in einer Fabrik wie ein Galeerensträfling f. — 2. Fron­ dienst leisten: dem, für den Feudalherrn f. frönen /sw. Vb.; hat/ geh.: einer Leidenschaft, seinem Hobby, dem Alkohol f. (sich ihr, ihm rück­ haltlos hingeben, ergeben) Fron| -herr, der Feudalherr, für den Frondienste geleistet wurden; -leichnam /o. A rt. , o. PL/ am zweiten Donnerstag nach Pfingsten begangener höch­ ster katholischer Feiertag zum Gedenken an die Ein­ setzung der Eucharistie Front, die; -, - en 1. (lange) Vorder-, Stirnseite eines Gebäudes od. einer Reihe von Gebäuden: die präch­ tige, breite F. des Rathauses; die durch unter­ schiedliche Farbgebung aufgelockerten Fronten von Neubauten — 2 . jo. PL/ die lange, ausgerichtete erste Reihe einer angetretenen Truppe: die F. der Ehrenkompanie abschreiten, -fahren — 3 .1 . jo. PL/ Gebiet, in dem gekämpft (1.1) wird: an die F. kommen; er war, stand zwei Jahre an der F .; an der F. tobten erbitterte Kämpfe 3.2 . Linie, an der sich die gegnerischen Truppen im Kampf gegen­ überstehen: die gegnerische F. durchbrechen; die F. hält, bricht zusammen 3.3. /nur im PL/ die Fronten haben sich verhärtet, versteift (man ist in seinen gegensätzlichen Standpunkten noch unnach­ giebiger geworden); die Fronten klar abstecken (die gegensätzlichen Standpunkte genau festlegen) — 4. jo. PL/ (organisierte) Gruppe von Menschen, die sich für ein bestimmtes Ziel kämpferisch einsetzt: sich in die F. der Kämpfer für antiimperialistische Solidarität einreihen; die Nationale F. der D D R /Abk. NF/ (soz. Volksbewegung in der DDR, in der alle Klassen und Schichten der Bevölkerung unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer Partei, der SED, Zusammenarbeiten) — 5. M eteor, vorderes Gebiet von Luftmassen bestimmter Eigenschaft, be­ stimmten Drucks in der Atmosphäre: eine F. feuch­ ter Luftmassen; die F. steht, wandert — 6 . Sp o rt /in den Verbindungen/ in F. (in Führung 4) gehen, liegen + gegen etw., jmdn. F . machen (gegen etw., jmdn. energisch auftreten) frontal /Adj.; nichtpräd./1.1. genau mit der Vorder­ seite : die beiden Autos sind f. zusammengestoßen, - geprallt; f. an einen Baum fahren; ein frontaler Zusammenstoß 1.2. genau nach vorn gerichtet, von vorn kommend: ein frontaler Angriff; den Gegner f. angreifen Frontal] -angriff, der Mil. frontaler (1.2) Angriff: zum F. übergehen; -Zusammenstoß, der frontaler (1.1) Zusammenstoß Front|-antrieb, der /vorw. Sg .j Tech n . Vorderrad­ antrieb bei Kraftwagen; -gebiet, das Front (3.1); -scheibe, die vordere Scheibe bei Kraftwagen; -Soldat, der zur kämpfenden Truppe gehörender Soldat Frosch, der; -(e)s, Frösche 1. in und an Gewässern lebender Froschlurch mit grün od. braun gefärbtem, gedrungenem Körper, großen, hervortretenden Augen, breitem Maul und langen hinteren Gliedmaßen, mit denen weite Sprünge ausgeführt werden: die Frösche quaken im Teich — 2. Knallfrosch -f- einen F. im Hals haben (eine heisere, belegte Stimme haben, so daß man sich räuspern muß); umg. sei kein F. (hob dich nicht so und tu das, mach mit)!; sich aufblasen wie ein F. (sich wichtig machen) FrQSCh| -äuge, das; O umg. jmd. hat Frosch­ augen (große hervorstehende A ugen); -konzert, das scherzh. länger andauerndes Quaken vieler Frö­ sche: allabendlich ertönte ein lautes F .; - laich, der; -lurch, der in zahlreichen Arten vorkommender Lurch mit breitem, gedrungenem Rumpf ohne Schwanz, einem breiten K opf und vier kräftigen Gliedmaßen; -mann, der /PL -männer/ speziell aus­ gerüsteter, frei schwimmender Taucher für Erkun- dungs- und Rettungsarbeiten sowie für militärische Einsätze unter Wasser: Froschmänner suchten
424 Froschmaul — Früchtchen nach dem gesunkenen Schiff; -maul, das; O um g. er hat ein richtiges F. (einen breit vorgeschobenen Mund); ein F. machen, ziehen (seinen Mund als Zeichen des Mißbehagens breit nach vorn schieben); -Perspektive, die fo. Pl.j Blickrichtung von einem dem betrachteten Gegenstand weit untergeordneten Punkt aus: aus der F. fotografieren; O umg. jm beurteilt, betrachtet etw. aus der, seiner F. (seiner beschränkten, engstirnigen Sicht); -Schenkel, der zubereitet als Delikatesse geltender Schenkel des Frosches; -teich, der Frost, der; -(e)s, Fröste durch Außentemperatur unter dem Gefrierpunkt bedingte Kälte in ihrer Aus­ wirkung auf die Umwelt, Vegetation: es herrscht (ein) strenger, leichter, starker, scharfer, harter, klirrender F .; langanhaltende, frühe Fröste; heute nacht hatten wir F., zehn Grad F.; die Pflanzen vertragen (keinen) F. , müssen vor F. geschützt werden, sind von F. befallen; der F. steckt noch im Boden, in den Wänden frost/Frost| -anfällig fA dj.; nicht adv.f B ot.: diese Pflanzen, Bäume sind f. (erleiden durch Frost leicht Schaden); -aufbruch,der fvorw.Pl.j auf Einwirkung von Frost zurückzuführende aufgebrochene Stelle einer Straßendecke, des Pflasters: eine Chaussee mit Frostaufbrüchen; Frostaufbrüche nach dem W in­ ter beseitigen; -beständig fAdj.; nicht adv.f B ot.: eine frostbeständige (durch Frost keinen Schaden erleidende) Pflanze; -beule, die durch Frost ent­ standene Schädigung der Haut an Händen od. Füßen; -einbruch, der plötzliches Eintreten von Fr o st: Wasserleitungen, Erntegut gegen F. schüt­ ze n ; -einwirkung, die fröstelig fAdj./: jmdm. ist f. (jmd. friert ein wenig, fröstelt) frösteln fsw. Vb.; hat/ ein wenig frieren (1): bei dem regennassen Wetter, vor Müdigkeit f.; mich überlief ein Frösteln; fröstelnd draußen stehen; es fröstelt jmdn. (jmd. friert ein wenig) frost|empfindlich fA d j.; nicht adv.f: ein frost­ empfindlicher (fro sta n fä lliger) Obstbaum frQsten, frostete, hat gefrostet fachspr. etw. ein­ frosten: Fleisch f .; der auf dem Schiff gefrostete Fang frost/Frpst| -fest fAdj.; nicht adv.f fachspr. frost­ beständig: frostfeste Getreidesorten; frostfestes Material; -frei fAdj.f ohne Frost: diese Pflanzen müssen f. überwintern; frostfreies W etter (W etter mit Temperaturen, die nicht den Nullpunkt unter­ schreiten); eine frostfreie Nacht; -gefahr, die fo. Pl.f Gefahr einsetzenden Frostes: bei F. das Wasser abstellen; -geschützt fAdj.; nicht adv.f: in frost- geschützten (Frost weniger od. nicht ausgesetzten) Lagen sinken die Temperaturen heute nacht nicht unter Null; -grenze, die M eteor. Grenze, bis zu der Frost auftritt: die F. liegt bei 1000 Meter Höhe; -hart fAdj.; nicht adv.f Bot. frostbeständig: frost­ harte Stauden frostig fAdj.f 1. /nicht adv.f durch Frost gekenn­ zeichnet: frostige Luft; frostiges Wetter; die Nacht war f. — 2. in beklemmender W eise zurückhaltend, unfreundlich, unpersönlich: ein frostiger Empfang, Blick; eine frostige Atmosphäre; f. antworten; etw. f . bemerken frost/Frost) -kalt fA dj.; nicht adv.f frostig (1): eine frostkalte Winternacht; -klar fA d j.; nicht adv.f wolkenlos und frostkalt: eine frostklare Vollmond­ nacht; -klirrend fA d j.; nu r attr.f durch strengen Frost gekennzeichnet: ein frostklirrender Winter­ tag; frostklirrende Luft; -luft, die fo. Pl.f frostige Luft; -milderung, die Zurückgehen des Frostes: es tritt F. ein; -periode, die Periode mit (starkem) Frost; -resistent fAdj.; nicht adv.f Bot. frosthart; salbe, die Salbe, die bei Erfrierungen der Haut an- ewendet wird; -schaden, der durch Frosteinwirkung verursachter Schaden: Frostschäden an Pflanzen, am Straßenbelag; -schütz, der Schutz gegen Frost­ einwirkungen; -Schutzmittel, das Mittel zur Ver­ hütung von Frostschäden, bes. des Einfrierens: in das Kühlwasser ein F. geben; -sicher fAdj.f gegen Frosteinwirkungen geschützt: Leitungen f. verle­ gen; -wetter, das fo. Pl.f (trockenes) Wetter mit Frost Frottee, Frottee, das, der; -/ -s, -s Gewebe, dessen Oberfläche durch kleine, maschenartige Schlingen gekräuselt ist, wodurch es stark saugfähig ist Frottee, Frottee|-handtuch, d as; -stoff, d e r ; -tuch, das Frotteehandtuch frottieren fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw., sich f. jmds. Körper, die Haut, Glieder mit einem Tuch, einer Bürste kräftig reiben: den, seinen Körper, die Haut, sich mit einem Tuch, einer Bürste f. Frotzelei, d ie; -, -en umg. fzu frotzeln/ frotzeln fsw. Vb.; hat/ umg. über jmdn., etw. an­ züglich, spöttisch reden: über ihn, sein Benehmen wurde nur gefrotzelt; er liebte es, über alles zu f. Frucht, die; -, Früchte f / auch Früchtchen/ 1.1. aus einer Hülle und dem Samen bestehendes Pro­ dukt einer Pflan ze: große, reife, eßbare, wilde, un­ genießbare, giftige Früchte; der Saft, Kern, das Fleisch einer F . ; der Baum hat Früchte angesetzt, trägt reiche F .; die Früchte des Feldes, Waldes 1.2 . (größeres) einzelnes Stück Obst: auf dem Teller liegen große, saftige Früchte; Früchte in Alkohol einlegen 1.8. fo. Pl.j veraltend die F. (das Ge­ treide) steht gut; die F. auf dem Halm (das noch nicht geerntete Getreide) — 2. fo. Pl.f fachspr. Leibesfrucht: die (keimende, heranreifende) F. im Mutterleib; die F. abtreiben, töten — 8. fvorw. Pl.f positives, nützliches Ergebnis, Ertrag: das sind die Früchte seines Schaffens, seiner Forschungen; sie genossen die Früchte ihres Fleißes; jmdn. um die Früchte seiner Arbeit bringen fruchtbar fAdj.f 1.1. ein fruchtbarer (reiche Ernte­ erträge bringender) Boden, Acker; <0 Stunden fruchtbaren (produktiven) Schaffens 1.2. fnurpräd.; von Tierenf viele Nachkommen hervorbringend: Kaninchen, Mäuse, Katzen sind sehr f .; jauch vom Menschenf seherzh. sie ist sehr f. (hat viele Kinder geboren)^; sie ist nicht f. (ist unfruchtbar) — 2. sinnvoll und mit positiven Auswirkungen, nützlich: ein fruchtbares Gespräch; eine fruchtbare Kritik, Problemstellung; Erfahrungen, Erkenntnisse für die Allgemeinheit f. (nutzbar) machen; dazu Fruchtbarkeit, die; -, fo. P l.f Frucht/frucht| -blase, die von den Eihäuten ge­ bildetes sackartiges Organ, das den Embryo und das Fruchtwasser enthält; -blatt, das jPl. - blätter/ Bot. Organ in der Blüte der Samenpflanzen, auf dem sich die Samenanlagen herausbilden; -bonbon, der, das Bonbon mit Fruchtgeschmack; -bringend fAdj.f fru chtbar (2): eine fruchtbringende Diskussion, Kritik Früchtchen, das; -s, - umg. femot.; / auch Frucht/ durchtriebener, frecher Mensch: so ein F .!
Früchtebrot — Frühjahr 425 Früchtebrot, das jo. PI ./ Bachwerk aus Brotteig, der mit getrockneten Früchten angereichert ist Frucht]eis, das Speiseeis mit Fruchtgeschmack fruchten, fruchtete, hat gefruchtet jvorw. verneint! alle Ratschläge, Ermahnungen haben bei ihm nicht(s) gefruchtet (hatten nicht die beabsichtigte Wirkung) Fruehtl -entsafter, der Entsafter; -fäule, die B ot. Fäulnis an Früchten (1.1), die durch Pilze hervor- gerufen wird; -fleisch, das Fleisch einer Frucht (1.1) ; -folge, die Landw. bestimmten Erkenntnissen entsprechend zeitlich nacheinander vorgenommener Anbau unterschiedlicher Kulturpflanzen auf einer Ackerfläche: durch eine geeignete, geregelte F. die Hektarerträge steigern; -gesehmack, der jo. PL/ einer bestimmten Obstsorte od. Obst allgemein ent­ sprechender Geschmack: Speiseeis mit F. fruchtig /Adj./ dem Geschmack, Duft von Früchten (1.2) entsprechend: ein fruchtiger Geschmack; ein fruchtiges Arom a; die fruchtige Herbe, Würze des Weins Frucht/frucht] -kaltschale, die K altsch ale mit Fruchtgeschmack; -knoten, der Bot. aus einem od. mehreren Fruchtblättern bestehendes Gehäuse in der Blüte der Bedecktsamer, das die Samenanlagen ent- hält; -los /Adj.f nicht fruchtbar (2): fruchtlose Dis­ kussionen, Anstrengungen; alle Ermahnungen, Bitten blieben f.; dazu -losigkeit, die; fo. PL/: die F. dieses Unterfangens erkennen, einsehen; - presse, die Gerät, mit dem Obst ausgepreßt wird, um Fruchtsaft zu gewinnen; -Saft, der Saft von frischen Früchten (1.2): den F. auspressen; F. trinken; -salat, der Obstsalat; -säure, die jo. Pl.f in Früchten (1.2) vorkommende organische Säure; - stand, der Bot. aus einem gemeinsamen Bluten­ stand hervorgegangene Früchte (1.1); -wasser, das jo. PL/ in der Fruchtblase befindliche Flüssigkeit, die den darin schwimmenden Embryo vor Druck- und TemperaturSchwankungen schützt; -Wechsel, der Landw. Fruchtfolge, bei der regelmäßig der Anbau von Blatt- und Halmfrüchten wechselt; - zucker, der fo.Pl.f fachspr. Zucker, der zusam­ men mit Traubenzucker in süßen Früchten vor­ kommt frugal /Adj.; in bezug auf das Essen, die Lebens-, iveise/ einfach, bescheiden: ein frugales Mahl; f. essen, leben früh /Adj.; / auch früher, frühestens/ 1.1. /nur attr./ den A nfang eines bestimmten Zeitabschnitts, eines-Entwicklungsablaufs betreffend: am frühen Morgen, Abend; in der frühen Kindheit; das frühe Mittelalter; die frühen dreißiger Jahre; der frühe (am Anfang seiner Entwicklung sich befindende) Goethe, Beethoven 1.2. /nicht präd./ vor der für das in Frage Stehende üblichen, typischen, möglichen Zeit (stattfindend, geschehend, vorhanden): frühe Ostern; ein frühes (rechtzeitiges) Erkennen der Krankheit; eine frühe (vor den meisten anderen reifende). Apfelsorte; frühes Gemüse; ein früher Winter, Tod; (schon) f. mit den Vorbereitungen beginnen, sich an etwas gewöhnen; (möglichst, sehr) f. kommen, losgehen; f. laufen lernen, altern; da hast du dich zu f. gefreut; einen früheren Termin, Zug wählen; er konnte nicht früher kom­ men; mit etw. früher fertig werden (als angenom­ men, als andere) 1.3. /nicht attr./ morgens, in der Frühe: heute, morgen, gestern, Montag f.; f. um fünf Uhr; f. aufstehen und sich waschen; es ist noch f. (der Morgen, Tag hat gerade begonnen) + früher oder später (irgendwann bestimmt); umg. spött. da mußt du früher aufstehen (um etwas zu erreichen, m ußt du dich eher, rechtzeitig darum kümmern, bemühen) früh/Früh] -auf /Adv.; in der Verbindung/ von f. von Kindheit, Jugend an: er hat von f. nichts anderes kennengelernt; -aufsteher, der; -s, - jmd.. der gewohnheitsmäßig (und gern) morgens sehr früh aufsteht: er ist ein F.; - beet, das zum Schutz gegen Witterungseinflüsse mit Glasfenstern od. Plastefolie abgedecktes Beet, das die Aufzucht von Pflanzen zu einer früheren als für sie üblichen Jahreszeit erlaubt: Frühgemüse, Blumen im F. ziehen; -behandlung, die schon am Anfang einer Krankheit einsetzende Behandlung; -blüher, der; -s, - Bot. Pflanze, die als erste im Jahr blüht (und bei der die Blütcn- blätter vor den Blättern erscheinen); -diagnose, die Med. noch vor dem Auftreten typischer Krankheits­ merkmale gestellte Diagnose; -dienst, der /o. PL/ Dienst in den Morgenstunden Frühe, die; -, /o. Pl.j Beginn eines Zeitabschnitts, eines Entwicklungsablaufs, bes. der Beginn des Morgens, Tages: veraltend in der F. des Morgens, der Kindheit; in dämmeriger, nebliger F.**; /in der Verbindung/ in aller F. (ganz früh am M orgen) früher /Adj.; / auch früh/ 1. /nur attr./ 1.1. vor dem jetzigen Zeitpunkt liegend, vergangen: in frühe­ ren Zeiten; eine frühere (ältere) Ausgabe seiner Werke 1.2. ehemalig: der frühere Chef, Besitzer; unsere früheren Bekannten; mein früherer Ver­ lobter — 2 . /adv./ einst (1): f. war das, er ganz anders; sie war f. Verkäuferin; sich von f. (her) kennen Früh] -erfassung, die Med. frühzeitige Erfassung: die F. von Krankheitsträgern, Krankheiten; -cr- kennung, die; jo. PI./ vgl. Frühdiagnose: die F. von Krankheiten frühestens /Adv.; / auch früh/ zu einem Zeitpunkt, vor dem ein Geschehen nicht eintreten kann, soll, nicht früher als: f. in einem Monat, am Montag frühest|mÖglieh /Adj:; nicht präd./ so früh (1.2) wie m öglich (geschehend): den frühestmöglichen Termin wählen Früh/früh| -form, die die im Anfangsstadium, am Anfang einer Entwicklung bestehende Form (2.1): die F. einer Krankheit, Pflanze, Kultur; -gehurt, die 1. eine F. haben, erleiden (ein lebensfähiges Kind von 36—45 Zentimeter Länge und einem unter 2 500 Gramm liegendem Gewicht zwischen der 29. und 39. Woche der Schwangerschaft gebären) — 2. vorzeitig geborenes Kind mit einem Gewicht unter 2500 Gramm und einer Körperlänge unter 35 Zenti­ metern: ihr erstes Kind war eine F .; - gemüse, das im Frühbeet, in Treibhäusern od. im Freiland art­ gebautes, von Dezember bis Anfang Juni erntereifes Gemüse; -geschickte, die jo. PL/ von der Urgesell­ schaft zur Klassengesellschaft überleitender A b­ schnitt der Geschichte, von dem es neben archäolo­ gischen Quellen erste schriftliche Überlieferungen gibt; dazu -geschichtlich /Adj./; -gymnastik, die Gymnastik am frühen Morgen (vor der ersten Mahl­ zeit); -herbst, der /vorw. Sg .j die erste Zeit des Herbstes; -invalid(e) /Adj./ schon früh (1.2) in ­ valide): wegen eines Unfalls wurde er f.; dazu - invalide, der; -invalidität, die; -jahr, das jvorw.
426 Frühjahrsbestellung — Fuchtel Sg.j auf den Winter folgende Zeit des Jahres, in der es wieder wärmer wird und Acker und Garten be­ stellt w e rd en : ein mildes, regnerisches, kaltes F. Frühjahrs! -bestellung, die L an d w . Bestellung der Felder im Frühjahr; -messe, die /im Gegensatz zur Herbstmessel jeweils im Frühjahr stattfindende M esse (I): die Leipziger F.; -mode, die; -müdig- keit, die Nachlassen der Leistungsfähigkeit im Früh­ jahr, verbunden mit starkem Schlafbedürfnis; -putz, der das Großreinemachen im Frühjahr Früh| -kapitalismus, der die auf der Basis der ein­ fachen Warenproduktion vorw. von Manufaktur geprägte erste Etappe des Kap., in der sich der Übergang der wichtigsten Produktionsmittel in die Hände der Kapitalisten und die Herausbildung von Lohnarbeit vollzog; -kartoffel, die /vorw. Pl.f Kar­ toffel einer frühzeitig reifenden Sorte; -konzert, das Konzert am Morgen Frühling, der; -s, -e /vorw. Sg .j erste der vier Jahres­ zeiten, in der die Vegetationsperiode beginnt: es ist, wird (nun) F.; der F. kommt, zieht ein; O geh. der F. (die Blütezeit) des Lebens, der Liebe; scherzh. seinen zweiten F. erleben (im fort­ geschrittenen Alter noch einmal verliebt sein) jFrühlings| -anfang, der /o. P l .f : am 21. März ist F.; -blume, die; -bote, der fvono. Pl.f Tier, Pflanze, die mit ihrem Erscheinen den Frühling ankündigt: Krokusse, Schneeglöckchen sind die ersten Früh­ lingsboten; -gefüble fPl.f + umg. scherzh. F. haben (verliebt sein, sich plötzlich stark zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen) frühlingshaft /A dj./ wie im Frühling: eine früh­ lingshafte Witterung Frühlings! -lied, das Lied, das den Frühling zum Thema hat; -tag, der 1. Tag im Frühling — 2. frühlingshafter T ag: der Februar hatte drei Früh­ lingstage; -wetter, dasjo. Pl.f sonniges und nach dem Winter als angenehm warm empfundenes Wetter früh/Früh| -morgens /Adv./ früh am M orgen: (erst) f. kamen sie in A an; -nebel, der Nebel am Morgen, der sich mit steigender Sonne auflöst; -reif jAdj.j 1. körperlich, geistig weiter entwickelt, als es für das entsprechende Alter typisch ist; ein frühreifes Mäd­ chen, Kind — 2. durch besondere Umstände vor­ zeitig reif geworden: frühreifes Getreide, Obst; -Pro­ gramm, das Rundfunkprogramm am frühen M or­ gen, das vorwiegend aus Informationen und schwung-’ voller Musik besteht; -Schicht, die am frühen Morgen beginnende Schicht: die F. beginnt um sechs Uhr; in der F. arbeiten; zur F. fahren, gehen; -sommer, der /vorw. S g .j vgl. Frühherbst; -Sport, der vgl. Frühgymnastik; -Stadium, das erstes Stadiu m : eine Krankheit schon im F. erkennen; -stück, das jPl. - e/ 1. Mahlzeit am Vormittag: das erste, zweite F.; beim F. sitzen; zum F. ein Ei essen —■2. Speise und Getränke fü r 1: ein kräftiges F. machen, (zu)- bereiten, einnehmen; als F. gab es belegte Brote und Milch; -stücken, frühstückte, hat gefrühstückt 1. das Frühstück (1) einnehmen: um acht Uhr wird gefrühstückt; gemeinsam, gut, ausgiebig f . ; noch nicht gefrühstückt haben — 2. etw. als Frühstück (2) zu sich nehmen: belegte Brote f. Frühstücks zu Frühstück 1| -brot, das (zu r A rb eit, Schule mitgenommene) Schnitte(n) für das Früh­ stück; -pause, die: F. machen früh/Früh! -vollendet /Adj.; nur attr.f: ein früh­ vollendeter (zu früh gestorbener, aber schon vor seinem Tode zu großer Vollendung gelangter) Künst­ ler; -werk, das Werk aus der frühen Schaffens­ periode eines Künstlers: der ,Werther4 ist ein F. Goethes; -zeit, die jo. Pl.f Anfangszeit einer Epoche, einer Entwicklung: die F. des Kapitalismus; -zeitig /A d j./ früh (1.2): ein frühzeitiger Winter; f. die Haare, Zähne verlieren; schon f. mit den Vor­ bereitungen beginnen, sein eigenes Geld verdienen; das frühzeitige Erkennen einer Krankheit Frust, der; -s, jo. Pl.j umg. das Frustriertsein, Fru­ stration Frustration, die; -, -en Zustand der Enttäuschung, der dadurch eingetreten ist, daß ein angestrebtes Ziel (auf Grund äußerer Behinderung) nicht erreicht, eine Erwartung nicht erfüllt worden ist frustrieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. an der Erreichung eines angestrebten Zieles hindern, jmdn. enttäuschen: von dieser Atmosphäre war er frustriert; das Ver­ halten seines Freundes hat ihn frustriert Fuchs, der; -es, Füchse 1. zu den Hunden (1.1.1) gehörendes, fast über die ganze Erde verbreitetes, als vorsichtig, listig geltendes Raubtier mit meist gelb­ lich-rötlichem Fell, spitzer Schnauze, spitzen Ohren und buschigem Schwanz: der schlaue, listige F.; einen F. jagen, schießen, erlegen; der F. bellt, schnürt (übers Feld), jagt, reißt W ild; der F. fährt in den Bau ein — 2.1. jo. Pl.j Fell (2) von 1: einen Mantel mit F. besetzen 2.2. die Formen des Tieres nachbildendes vollständiges Fell (2) von 1, das von Frauen um die Schultern getragen wird: sie trägt einen F. — 8. Pferd mit rotbraunem Fell und rotbraunem od. hellerem Haar des Schwanzes und der Mähne — 4. Schmetterling, Tagfalter mit rötlich gefleckten Flügeln — 5. jvorw. Sg .j im Um­ gang mit anderen vorsichtig-schlaue, listige männ­ liche Person: dieser, der (alte) F. hat es wieder einmal geschafft; der Rechtsanwalt war ein F .; er ist ein F. auf seinem Gebiet; diesem F. (durch­ triebenen Mann) ist nicht zu trauen + umg. dort, wo sich F. und Hase, die Füchse gute Nacht sagen (in einer ganz abgelegenen, ein­ samen Gegend) Fuchs|bau, der jP l. -ej fuchsen jsw. Vb.; hat/ umg. 1.1 . etw. fuchst jmdn. etw. verursacht jmdm. heftigen Ä rger: seine ironi­ schen Bemerkungen haben, das hat mich (mächtig) gefuchst 1.2 . sich f. sich sehr ärgern: er fuchste sich, daß er übergangen, abgelehnt worden war Fuchsie, die; -, -n [..io] Pflanze mit glockenförmi­ gen, hängenden, mehrfarbigen Blüten mit der Grund­ farbe rosa, rot, violett, weiß, die auch als Zimmer­ pflanze und auf Baikonen gehalten wird fuchsig /Adj.; vorw. adv. u . präd.j umg. wütend, ärge rlich : wenn man mich hintergehen will, werde ich f .; solche Halbwrahrheiten machen ihn f . fuchs/Fuchs| -rot /Adj.; emot. n eg.j: fuchsrote Haare (Haare von intensiv rotbrauner Färbung); -schwänz, der 1. Schwanz eines Fuchses (1) —* 2. kleine Säge mit nur einem Griff und einem schmal auslaufenden Blatt; :teufeiswild, -teufelswild jA dj.; vorw. präd./ umg. jemot.j: wenn er so etwas sieht, kann er f. (außerordentlich zornig) werden Fuchtel, die -{- umg. jmdn. unter der F. haben (jmdn. sich unterordnen und in seinem Verhalten streng kon­ trollieren); unter jmds. F . stehen, sein (von jmdm. beherrscht, in seinem Verhalten kontrolliert werden)
fuchteln — führen 427 fuchteln fsw. Vb.; hat/ umg.: mit den Armen, dem Stock f. (die Arme, den Stock wild in der Luft hin \ind her bewegen): fuchtele doch nicht soviel (mit den Armen)! fuchtig /Adj.; vorw. adv. u . präd.f umg. zornig und unkontrolliert seine Wut abreagierend: f. wer­ den, sein; deine Schluderei macht mich f . ! Fuder, das; -s, - 1 .1 . Ladung eines Pferdefuhrwerks, bes. aus Heu, Stroh, Dung bestehend: ein F. Heu einfahren, abladen 1.2 . umg. du hast ja ein F. (sehr viel) Sand im Schuh! fuder|weise/Adv.f umg. in großen Mengen fuffzehn fKard.zahlf 1and sch. umg. s. fünfzehn |- salopp (ne) Fuffzehn (Pause) machen; bei mir ist jetzt f. (ich mache nicht mehr mit, ich habe genug davon)! Fuffziger, der; -s, - landsch. umg. s. Fünfziger -f- salopp ein falscher F. (unaufrichtige, nicht ver­ trauenswürdige Person) Fug -{- mit F. und Recht mit vollem Recht: man kann mit F. und Recht behaupten, daß ... fugato /Adv.f Mus. in der Art einer Fuge (II) Fuge,, die; -n 1.1.1. Stelle, an der Bauteile, bes. Ziegel, Platten, aneinandergefügt sind: die Fugen (ab)dichten, verschmieren 1.2. Sp rachwiss. Stelle, an der die Teile eines Kompositums Zusammen­ treffen — II . Mus. Komposition, in der das gleiche Thema in mehreren Stimmen nacheinander durch­ geführt wird ~b etw. gerät, geht aus den Fugen (verliert seinen Zusammenhalt, gerät in Unordnung); etw. kracht in allen Fugen (ist dem Zusammenbruch nahe) fugen fsw. Vb.; hat/ 1.1. Tischlerei Holzteile fest und passend miteinander verbinden: Bretter f. 1.2. Bauw. Mauerfugen mit Mörtel ausfüllen und den Mörtel verstreichen: unverputztes Mauerwerk wird gefugt fügen fsw. Vb.; hat/ 1. die Mauer ist aus Feld­ steinen gefügt (zusammengefügt); O das Bündnis ist fest gefügt — 2.1. etw. an etw. f. etw. neben etw. setzen, so daß es sich daran anschließt, eine Reihe ergibt: einen Stein an den anderen, W ort an Wort f.; etw. zu etw. f. (etw. einer Sache hinzu­ fügen) 2.2. sich an etw. f. sich an etw. Leihen (1.2): im Satz fügt sich ein Wort ans andere — 8.1. sich f. sich nicht (mehr) widersetzen, sich unterordnen: sich jmdm., den Anordnungen, der Notwendig­ keit f. (müssen); sich widerstrebend, willig f. 8 .2 . sich in etw. f. etw. Unangenehmes hinnehmen und damit zurechtzukommen suchen: er fügte sich ins Unabänderliche, in sein Schicksal — 4. geh. 4.1. er wußte es so zu f. (einzurichten 2), daß sie neben­ einander saßen; der Zufall hat es gefügt (bew irkt), daß ... 4.2. es fügte sich (lergab 1.3 sich) (so), daß sich ihre W ege kreuzten fugen|los fAdj.f ohne erkennbare Fuge (1.1.1): die Tresortür schließt f. füglich fAdv.f veraltend, noch landsch. mit Recht: man kann f. behaupten, daß ... fügsam fAdj.f sich (allzu) bereitwillig unterordnend, folgsam : ein fügsames Kind; f. sein; dazu Fügsam­ keit, die; -, fo. Pl.f Fügung, d ie; -en 1. Geschehen, wie es sich als solches fügt (4.2), ergibt, das mitunter auch als Wirkung des Schicksals angesehen wird: eine F. des Schicksals; es war eine glückliche F., daß ... — 2. Gramm, als Einheit empfundene Wort­ gru ppe : eine syntaktische, präpositionale F. fühlbar fAdj.f merklich, spürbar: eine fühlbare Er­ leichterung; ein kaum fühlbarer Unterschied fühlen fsw. Vb.; hat/ 1. etw. körperlich (durch den Tastsinn) wahrnehmen: einen Nadelstich, Schmerz f.; er fühlte sein Herz schlagen; umg. ich fühle mein Kreuz (mein Kreuz tut mir weh) — 2.1. etw. mittels des Tastsinns prüfen: f., ob die Brieftasche noch da ist; (jmdm.) den Puls f. 2.2. mit Hilfe des Tastsinns suchen: er fühlt nach seinem Portemon­ naie — 3.1. etw. psychisch, jedoch ohne (eingehende) intellektuelle Reflexion wahrnehmen: Angst vor jmdm., Unbehagen über etw. f .; die Berufung zum Künstler in sich f . ; etw. dunkel, instinktiv f .; er fühlte sein Ende nahen; ohne es genau zu wissen, fühlte sie, daß er die (Un)wahrheit gesagt hatte; jmdn. seine Abneigung f. lassen; alle f. (haben Mitgefühl) mit dir 3.2 . sich in einer be­ stimmten Weise f. seine Lage, seinen Zustand in bestimmter Weise psychisch, jedoch ohne (ein­ gehende) intellektuelle Reflexion wahrnehmen: sich beobachtet, betrogen, erleichtert f . ; sich gebunden f.; sich schuldig f.; sich geborgen, glücklich, wohl f.; er fühlte sich dieser Aufgabe nicht gewachsen; sich zu etw. verpflichtet f.; umg. der fühlt sich aber (ist aber stolz, von seiner Bedeutung ganz durch­ drungen)•! 3.3. sich in einer bestimmten Weise f. die Art seines körperlichen Befindens wahrnehmen: sich gesund, krank, besser f.; sich jung, alt f.; geh. sie fühlt sich Mutter (sie ist schwanger) + sich wie / gerädert f .; jmd. fühlt sich nicht wohl in seiner Haut; jmdm. auf den / Zahn f. Fühler, der; -s, - am Kopf von Insekten, Krebsen, Schnecken sitzender, paarig vorkommender Träger von Sinnesorganen (der ausgestreckt wird): die F. ausstrecken, einziehen + die, seine F. ausstrecken (vorsichtig etw. er­ kunden, vorsichtig Verbindung mit jmdm. auf­ nehmen) Fühlung, die; -, jo. PL; in den Verbindungen! mit jmdm. F. (Verbindung, Kontakt) suchen, (auf)- nehmen, haben, halten; mit jmdm. in F. kommen, bleibe n Fühlung!nähme, d ie; -, -n vorsichtige Kontaktauf­ nahme: eine erste, persönliche F. mit jmdm.; die diplomatische F. zwischen zwei Staaten Fuhre, die; -, -n 1. von einem Auto, Fuhrwerk transportierte Ladung: eine F. Sand, Dung — 2. Fahrt für den Transport einer Ladung: er macht Fuhren nach S führen fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. f. 1.1. mit jmdm. gehen und ihm dadurch den Weg weisen: den Frem­ den zum Hotel, den Blinden über die Straße f. 1.2. jmdn. veranlassen, in eine bestimmte Richtung mitzugehen: den Gast ins Haus, die Dame zum Tanz f.; jmdn. an der Hand, den Hund an der Leine f.; beim Tanzen soll der Herr die Dame f. (die Schritte der Dame lenken); O der Ansager führt durch das Programm; was führt Sie zu mir (veranlaßt Sie, zu mir zu kommen)? 1.3. jmdn. durch erzieherisches Wirken, durch maßgebliches Einwirken in eine bestimmte Richtung lenken, zu einem bestimmten Ziel (zu) bringen (suchen): junge Menschen geschickt, verantwortungsbewußt f .; die führende (wegweisende, richtungweisende und zielgerichtet aktivierende) Rolle der Partei der
428 Führer — Fülle Arbeiterklasse; jmdn. zu der Erkenntnis f. ...; die Schule führt die Kinder bis zur 10. Klasse — 2,1. etw. leiten (1.1): einen Truppenteil f.; ein Geschäft f.; die führenden (maßgeblichen) Zeitun­ gen des Landes 2.2, in den Leistungen an der Spitze liegen : dieser Betrieb führt im sozialistischen Wettbewerb; Sport die Gäste f. mit 3:2 Toren; in der zweiten Runde des Boxkampfes führte W nach Punkten; dieses Land ist auf dem Gebiet des Schiffbaus, der Elektronik führend — 3 .1 . etw . in eine bestimmte Richtung bewegen: das Glas zum Munde f.; einem Kind beim Schreiben die Hand f . ; er war abgestiegen und führte (schob) das Fahr­ rad; O /in der Verbindung/ etw. zu Ende f. (be­ enden, vollenden) 3.2. fachspr. ein zweispuriges Kraftfahrzeug, ein Flugzeug bedienen und lenken: ein Auto, Flugzeug f. — - 4.1 . etw. führt irgend­ wohin: dieser Weg führt in die Stadt (auf diesem Wege kommt, gelangt man in die Stadt); die Brücke führt über den Fluß (überspannt 1 den Fluß); mein Weg führt nach links (ich muß nach links gehen); die Buslinie führt (verläuft) vom Bahnhof zum Rathaus; O diese Politik führt in eine Sackgasse; dieser Gedanke führt auf Abwege; wohin soll das f.? 4.2. etw. führt zu etw. etw. hat etw. zur Folge: die Untersuchungen führten zu einem guten Er­ gebnis; diese Methode hat zu einer Steigerung der Arbeitsproduktivität geführt; Infektionen L zur Schwächung des Organismus — 5.1. etw. trägt etw. als sichtbares Kennzeichen: das Schiff führte die schwedische Flagge; Berlin führt einen Bären im Wappen 5.2. etw. hat etw. als Bezeichnung: die Sportstätte führt den Namen ,Volksstadion6 5.3. etw. bei sich haben: jmd. führt viel Gepäck bei, mit sich; der D-Zug führt einen Speisewagen; die Leitung führt Strom, Gas (in der Leitung ist Strom, Gas); der Fluß führt Hochwasser 5.4. etw. in seinem Warenangebot haben: diese Buchhandlung führt auch Schallplatten; wir f. keine Kinder­ kleidung — 6.1. etw. f. eine Tätigkeit in verant­ wortlicher Position ausüben: die Geschäfte f.; den Befehl, das Kommando f.; den Vorsitz f .; in der Pause führt ein Lehrer die Aufsicht; Regie f. 6.2 . etw. verwalten und alle notwendigen Eintragungen darin, dafür machen: eine Kartei, Liste f.; die Kasse f. — 7,1. ein geordnetes Leben f. (in ge­ ordneten Verhältnissen leben); eine glückliche Ehe f.; ein Eigenleben f. (haben) 7.2. /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffs/ : mit jmdm. ein Geschäft f. (mit jmdm. sprechen); die Diskussion offen f. (offen diskutieren); Ver­ handlungen mit jmdm. f. (mit jmdm. verhandeln) Klage über etw. f . (über etw. klagen); gegen jmdn. einen Prozeß f.; den Nachweis f., daß...; den Beweis für etw. f .; wirre Reden f.; Krieg gegen ein Land f. (sich mit einem Land im Kriegszustand befinden); mit jmdm. einen Briefwechsel f. (mit jmdm. korrespondieren); über etw. Buch f. (etw. regelmäßig genau aufschreiben) — 8. etw. in be­ stimmter. Weise f. etw. in bestimmter W eise hand­ haben: den Geigenbogen, die Nadel geschickt f.; die Feile, Säge richtig f .; <> eine deutliche, kühne Sprache f. — 3. sich in bestimmter Weise f. sich (unter Aufsicht) in einer bestimmten Weise während eines längeren Zeitraumes im Hinblick auf die geltenden Normen verhalten: der Schüler, Straf­ gefangene hat sich gut, schlecht geführt - f etw. gegen etw., jmdn. ins / Feld f.; sich etw. zu / Gemüte f.; jmdn. aufs Glatteis, auf den /t Leim, hinters / Licht f!; etw. (gegen jmdn.) im / Schilde f .; etw. führt ins JA uferlose, zu / weit; das / Wort, das große Wort f. Führer, der; -s, - 1.1. an der Spitze einer Gruppe, Organisation stehende Person, die in Funktion, Rang, Dienstgrad o. ä . nicht näher bezeichnet wird: die F. der militärischen Einheiten; er trat als F. der Gruppe auf; der F. der Opposition 1.2. jmd., der als Orts-, Sachkundiger jmdn. führt (1.2): sich für die Gebirgswanderung, die Stadtbesichtigung, das Museum einen F. nehmen — 2. Handbuch, das einen Ort beschreibt und Hinioeise für die Be­ sichtigu ng gibt: ein F. durch die Ausstellung, durch Berlin Führer| -haus, das Fahrerhaus; -schein, der Urkunde, die zum Führen eines Kraftfahrzeugs auf öffentlichen Straßen berechtigt; -sitz, der Sitzplatz des Kraftfahrers, Straßenbahnfahrers, Flugzeug­ führers; -stand, der in einer Lokomotive, einem Triebwagen, von dem aus das Fahrzeug gelenkt wird Fuhr] -lohn, der \vorw. Sg./ Lohn für eine Fuhre (2); -mann, der veraltend /PI. - leute, selten - männer/ jmd., der gegen Fuhrlohn mit einem Fuhr­ werk Transporte durchführt; -park, der Gesamtheit der Fahrzeuge eines Betriebes, einer Organisation, Institution Führung, die; -en1.jo. PI.; zu führen 1.3,2, 6, 7.2, 8/ das Führen; zu 1.3: der Heranwachsende bedarf verständnisvoller F .; zu 2.1: der Truppen­ teil steht unter F. von Oberst Z — 2. /vorw. Sg./ diejenigen, die an der Spitze einer Gruppe, Organisa­ tion stehen: die F. beschloß, daß ...; die F. der Armee — 3. Besichtigung unter der Anleitung eines Führers (1.2): an einer F. durch das Museum teil­ nehmen; stadtgeschichtliche Führungen veran­ stalten — 4. fo. PL/ führende Position: in der Stahlproduktion hat dieses Land die F. in der W elt; S p o rt durch dieses Tor ist die Mannschaft in F. gegangen; die Mannschaft liegt mit 2:1 in F. — 5. jo. PI./ Art und Weise, wie sich jmd. führt (9), geführt hat, Betragen, Verhalten: er ist wegen guter F. vorzeitig aus der H aft entlassen worden Führungsl -anspruch, der Anspruch auf die füh­ rende Rolle; -rolle, die führende Rolle (6.2); -schiene, die Techn. Schiene, der entlang sich ein Teil von etw., ein Maschinenteil, bewegt; -tor, das Sport Tor, durch das die Mannschaft in Führung geht; -treffer, der Sp ort Führungstor; -Zeugnis, das (amtliches) Zeugnis über jmds. Führung (5) Fuhr]werk, das Wagen mit angespannten Zugtieren Fülle, die; -, /o. PI./ 1.1. eine F. von etw. eine große Menge, Vielfalt von etw.: eine F. origineller Gedanken, interessanter Beobachtungen, von An­ regungen; hierfür gibt es eine F. von Bezeichnun­ gen; aus der F. des Wissensstoffes etw. auswählen 1.2. die F. ihres Haars (die große Menge ihres fülligen Haars) 1.3 . auf Reichhaltigkeit begründete Inten sität: die F. des Lebens einfangen, des Glücks genießen, auskosten; die F. des Orchesterklangs — 2. /auf den menschlichen Körper bezogen/ das Dick­ sein: er neigt zur F. — 3.dieF.imZugwarun­ erträglich (im Zug waren unerträglich viele M en­ schen); es war heute wieder eine F. in den Ge­ schäften ! + in/ HülleundF.
fällen — fundieren 429 füllen /sw. Vb.; hat/ 1,1. etw. (mit etw.) f. in etw. etw. hineintun und es dadurch voll machen: die Gläser mit Wein, einen Sack mit Getreide, den Teller bis zum Rand (mit Suppe) f.; den Füll­ federhalter neu f. (mit Tinte versehen); auto­ matisch gefüllte Flaschen; das Staubecken ist bis zum Rand gefüllt (voll); ein mit Honig gefülltes (Honig enthaltendes) Glas; das Kissen ist mit Federn gefüllt; O seine Wissenslücken f .; die Pausen mit lustigen Einlagen f . ; einen leeren Be­ griff mit Inhalt, den toten Wissensstoff mit Leben f. '1.2. sich f. (mit) voll (1.1) werden (von): die Schleuse füllte sich mit Wasser; der Saal füllte sich allmählich; ihre Augen füllten sich mit Tränen (sie begann zu weinen) — 2.1. etw. mit einer Füllung (1.1) versehen: eine Torte, den Gänsebraten f .; ge­ füllte Paprikaschoten (gekochte Paprikaschoten mit einer aus Schabefleisch, Hackepeter bestehenden Fül­ lung); gefüllte (eine cremeartige Füllung enthal­ tende) Schokolade 2.2 . einen Zahn f. (mit einer Füllung versehen) — 3. etw. in, auf etw. tun (und es dadurch voll machen): Milch in Flaschen, Suppe auf den Teller, in einen Thermosbehälter f .; (neuen) Zucker in die Zuckerdose f. — 4. etw. füllt etw. etw. beansprucht den Platz, (Rauminhalt von etw.: meine Bücher f. mehrere Regale; Gas füllt den Ballon; die Schrankwand füllt eine ganze W and; der Artikel füllt mehrere Zeitungsspalten; etw. füllt eine Lücke auf dem Markt; O geh. Trauer füllte sein H erz; Dämmerung füllte den Raum Füllen, das; -s, - vorw. landsch. Fohlen: die Kinder sprangen wie die F. Füller, der; -s, - Füllfederhalter Full) -federkalter, der Federhalter mit einem kleinen Behälter, der mit Tinte gefüllt werden kann, wodurch kontinuierliches Schreiben ermöglicht wird; -ge­ wicht, das jo. PL/ Gewicht einer Ware vor dem Einfüllen, ohne Verpackung; -kalter, der Füllfeder­ halter; -horn, das /PI. - hörner/ mit Blumen und Früchten überfließend gefülltes, leicht gewundenes trichterförmiges Gefäß, das in der Mythologie als Symbol des Glücks und Reichtums gilt; O geh. aus dem F. (aus der Fülle 1.1) seiner Erfahrungen, musikalischen Ideen schöpfen füllig /Adj.f 1. v e rhüll, dick (2.1): eine füllige alte Dame; ihre füllige Figur; in letzter Zeit ist sie f. geworden — 2. nicht eng(anliegend): der füllige Schnitt des Kleides, Pullovers; ein fülliger Rock — 3.1. ihr fülliges (volles, aber locker fallen­ des) Haar 3.2 . dieser Stoff fühlt sich f. (voluminös) an Füll) -masse, die Kochk. Masse, die als Füllung (1.1) dient: die F. für die Kohlrouladen zubereiten; - material, das Material, das für die Polsterung von Polstermöbeln verwendet wird Füllsel, das; -s, - etio., das (lediglich) die Funktion hat 1.1. etw. voll, vollständiger zu machen: als F. eine Tüte Bonbons ins Päckchen legen 1.2 . bei unbedeutendem, Eigenwert in eine Lücke eingesetzt zu w erd en: diese beiden kleinen Zeitungsartikel dienten (nur) als F .; die letzten Programmpunkte waren F., wirkten als F. Füllung, die; -, -en1.1.diez.B.vonTeigod. Fleisch als eine Art Hülle umgebene Masse, die zur Anreicherung, Geschmacksverfeinerung dient: die F. der Torte, des Gänsebratens 1.2. Material, m it dem Betten, Kissen, Matratzen gefüllt sind: als F. für ein Kopfkissen Federn nehmen 1.3 . spezifischer Werkstoff, mit dem ein Loch in einem Zahn aus­ gefüllt wurde: eine F. aus Amalgam bekommen, machen — 2. Türfüllung: in seiner Wut hat er die F. eingetreten Fülljwort, das / PI. -Wörterf Sprachwiss. 1. Wort mit geringem Aussagewert: ,sozusagen* ist ein F. — 2. Partikel (3): das Wort ,aber* in dem Satz ,hast du aber Glück gehabt* ist ein F. fulminant fAdj.f geh. glänzend, großartig: eine fulminante Opernaufführung, Persönlichkeit; etw. f. darbieten, formulieren; g e sp r e izt ein fulmi­ nantes (sehr gutes, reichhaltiges) Mahl Fummel, der; -s, - s alopp femot. neg.f: diesen F. (dieses K leid) ziehe ich nicht (mehr) an! Fummelei, d ie; -en umg. das Fummeln (1.1): hör auf mit dieser F .! fummelig /Adj.f umg. mühseliges, geduldiges, ge­ schicktes Hantieren erfordernd: das alles ausein­ anderzusortieren ist mir zu f .; das ist eine fumme- lige Arbeit fummeln fsw. Vb.; hat/ umg. 1.1. an etw. f. sich an etw. (nervös) zu schaffen machen: er fummelte an dem Türschloß, an seiner Krawatte 1.2. den Schlüssel aus der Tasche f. (nervös und umständlich aus der Tasche ziehen) — 2. Fußball zu lange dribbeln: der Mittelstürmer fummelte (so lange), bis er den Ball an den Gegner verlor fummlig IAdj.f s. fummelig Fund, der; -(e)s, -e 1.1 . Fundstück, archäologischer Gegenstand: (dies ist) ein seltener, wichtiger vor­ geschichtlicher F .; die Funde der Archäologen be­ weisen, daß ... 1.2. das zufällig (auf der Straße) Gefundene, Fundsache: seinen F. bei der Polizei, beim Fundbüro abgeben — 2. das Auffinden, Ent­ decken von etw.: der (plötzliche) F. von Erzen; einen F., Funde machen etw. (Wichtiges) finden, entdecken: bei Ausgrabungen wurden interessante Funde gemacht; im Antiquariat einen unverhoff­ ten F. machen Fundament, das; -(e)s, -e 1.1. Unterbau eines B au ­ werkes: das F. des Hauses legen, gießen, mauern; ein F. aus Beton; dieses Gebäude ruht auf dem F. , auf den Fundamenten eines historischen Bau­ werks 1.2 . fachspr. das F. (der Unterbau) einer Maschine — 2. Grundlage, Basis: die Industrie ist das wirtschaftliche F. des Landes; diese Aus­ führungen haben ein solides wissenschaftli­ ches F. fundamental /Adj.f grundlegend, wesentlich: ein fundamentales Werk über die Klassik; diese Ent­ deckung ist von fundamentaler Bedeutung; ein fundamentaler Fehler, Unterschied; eine funda­ mentale Frage, Erkenntnis Fund| -büro, das amtliche Stelle, zu der Fundsachen gebracht und von wo sie vom Eigentümer abgeholt werden können; -grübe, die jo. Pl.f: etw. ist eine (wahre, reiche) F. für jmdn. (erweist sich für jmds. geistigen Bedarf als sehr ergiebig); diese Bibliothek ist eine F. mittelalterlicher Handschriften (enthält viele mittelalterliche, noch nicht erforschte H and ­ schriften) fundieren jsw. Vb.; hat/ etw. untermauern, be­ gründen: seine neuen Gedanken theoretisch f .; etw. ist (jetzt) gesetzlich, wissenschaftlich fundiert; ein fundiertes (eine sichere Grundlage habendes)
430 Fundierung — Funken Wissen; fundierte Aussagen, Zahlenangaben; dazu Fundierung, die; -en /vorw. S g .j fündig /Adjnicht adv./ Bergm. Geol. ergiebig an Bodenschätzen, die abgebaut werden können: die Kohlengrube ist f.; die Bohrungen nach Erdöl wurden f. (bei den Bohrungen ist man auf Lager­ stätten von Erdöl gestoßen) Fund| -ort, der /PI. -e/ Stelle, an der etw. von all­ gemeinem (wissenschaftlichem) Interesse gefunden, entdeckt worden ist: der F. von prähistorischen Gräbern, Urnen; der F. eines Waffenlagers; -Sache, die Gegenstand, den jmd. verloren, vergessen, den ein anderer gefunden und auf dem Fundbüro ab­ gegeben h at: Fundsachen versteigern; -Stätte, die vgl. - ort; -stück, das fPL «e/ (bei Forschungs­ arbeiten) gefundener Gegenstand von wissenschaft­ lichem Interesse: dieses Steinbeil ist ein wertvolles F. Fundus, der; - [PL auch ..du:s] 1. (Abteilung des Theaters, Filmateliers mit dem) Bestand an zur Zeit nicht gebrauchten Requisiten, Dekorationen: ein Kostüm aus dem F. holen — 2. grundlegender Bestand an Wissen, Fertigkeiten, auf den im Be­ darfsfall zurückgegriffen werden kann: jmd. ver­ fügt über einen reichen F, an, von historischen Kenntnissen, an Erfahrungen, Fertigkeiten fünf jKard.zahl 5/: die f. Sinne; die f. Finger einer Hand; in Reihen zu fünfen antreten; in Mathe­ matik hat er eine Fünf (das P rädikat,ungenügend4) bekommen; in f. Minuten (einer kurzen Zeit) ist das getan; / auch drei - f (alle) fünfe / gerade sein lassen; f. / Minuten vor zwölf Fünf/fünf|: / a u ch Drei/drei| Fünf/fünf| -eck, das jPL -e/ von fü nf Strecken be­ grenzte (ebene) geometrische Figu r; -eckig jAdj.j in der Form eines Fünfecks Fünfer, der; -s, - umg. 1. FünfPfennigstück — 2. einen F. (fünf richtige Zahlen im Lotto) haben fünferlei, fünferlei find ekL/ vgl. dreierlei Fünf|jahrplan, der Volkswirtschaftsplan fü r den Zeitraum von fünf Jahren Fünfling, der; -s, -e vgl. Drilling Fünfmark|-schein, der Banknote im Wert von fünf Mark; -stück, das Münze im Wert von fünf Mark Fünf| -pfennigstück, das /PL -e/ vgl. Fünfmark- stück; -prozentklausel, die jo. PL/ Pari, jin der BRDj undemokratische Klausel im Wahlrecht, nach der Parteien mit weniger als fünf Prozent der ab­ gegebenen Stimmen keinen Sitz im Parlament er­ halten; -tagewoche, die jo. Pl.j durch gesetzliche Regelung auf fünf Tage in der Woche festgelegte Arbeitszeit: die F. haben, einführen fünfte jOrd.zahl zu fünf/; / auch dritte -j- das f. /* Rad am Wagen sein fünftel vgl. drittel Fünftel, das; -s, - vgl. Drittel fünftens jAd v.j vgl. drittens Fünf/fünf|-uhrtee, :uhrtee, der v e r a lte n d gesel­ liges Beisammensein am späten Nachmittag (mit Tanz); :zehnjKard.zahl 15/ fünfzig'jKard.zahl 50/; / auch dreißig fünfziger jindekl. A d j.; nur attr.j vgl. dreißiger Fünfziger, der; -s, - 1* umg. 1*1. Fünfzigpfennig­ stück: fünf Groschen in einen F, wechseln 1.2«fü nf­ zig Pfennig: das kostet einen F. — 2»vgl. Drei­ ßiger Fünfzig|-markschein, der Banknote im Wert von fünfzig M ark; -pfennigstück, das /PL -e/ Münze im Wert von fünfzig Pfennig fünfzigste jOrd.zahl zu 50/; / auch dreißigste fungieren /sw. V b.; hat/ 1.1. jmd. fungiert als etw. jmd. ist in einer bestimmten Funktion (2) wirksam: als Schiedsrichter, Friedensstifter f. 1 .2 . etw. fu n­ giert als etw. etw. hat die Funktion (1) von etw.: ,es4 fungiert in diesem Satz als grammatisches Subjekt Fungizid, das; -(e)s, -e Chem. Mittel zur Bekämp­ fung pflanzenschädigender Pilze Funk, der; -s, jo. Pl.j 1, jo. Art./ drahtlose Über­ tragung von Informationen auf dem Wege elektro­ magnetischer Wellen mit Hilfe von dafür konstruier­ ten Anlagen zum Senden und Empfangen: der Pilot, Kosmonaut spricht über F., ist über, durch F. mit dem Flugleitzentrum verbunden — 2 . jo. Art./ die­ ses Auto, das Flugzeug ist mit F. (einem Funk­ gerät) ausgerüstet, ausgestattet — 3 . R u n dfu n k (1): die Veranstaltung, das Konzert wird auch im F. zu verfolgen, hören sein; eine Novelle, Oper für den F. (den besonderen Erfordernissen des Hörfunks entsprechend) bearbeiten; über den F. kam eine Unwettermeldung — 4. Institution für 3: F. und Fernsehen haben diese Veranstaltung aufgezeich­ net; beim F. arbeiten Funk/funk| -amateur, der jmd., der als Amateur mit staatlicher Lizenz auf den dafür vorgesehenen F re­ quenzen das Funken ausübt; -anlage, die Anlage für drahtlose Übertragung; -bearbeitung, die B e­ arbeitung eines literarischen Textes, Musikwerks für den F u n k (3): die F. der Novelle, Oper wurde über­ tragen; -bericht, der für die Verbreitung durch den Funk (3) verfaßter Bericht: Funkberichte von der Olympiade; -bild, das durch Fun k (1) übermitteltes Bild Funke, der; -ns, -n s. Funken funkeln jsw. Vb.; hat/ gebrochene Lichtstrahlen von schnell wechselnder Helligkeit aussenden: am Himmel f. die Sterne; der goldene Ring, der Edel­ stein funkelt; der See funkelt in der Sonne; der Wein funkelt im Glase; <> seine Augen funkelten vor Freude, im Zorn funkelnagelneu, funkelnagelneu j A d j . ; e m o t .j wie am Äußeren zu erkennen noch ganz neu, noch nicht (viel) benutzt: ein funkelnagelneues Auto; die Schuhe sind f. funken jsw. Vb.; hat/ 1. Informationen, eine Nach­ richt durch Funk (1), mittels Morsezeichen über­ m itteln : einen verschlüsselten Text, Meßergebnisse, SOS f.; eine Nachricht zur Bodenstation, in den Äther f. — 2. bei einer Funkenentladung sprühende Funken von sich geben: die Oberleitung der Stra­ ßenbahn hat gefunkt; an der Oberleitung hat es ge­ funkt — 3. umg. etw. funktioniert (1.1): der Appa­ rat funkt nicht (mehr); die Sache, Zusammen­ arbeit funkt — 4. salopp wenn du das nicht sofort tust, (dann) funkt es (setzt es Schläge) ! + umg. bei jmdm. hat es gefunkt (jmd. hatplötz­ lich begriffen, worum es geht) Funken, der; -s, - /Nom. Sg . auch Funke/ durch die Luft fliegendes glühendes Teilchen, das von Ver- brennungs-, Reibungsvorgängen od. von einer Fun ­ kenentladung herrührt: F. sprühen aus dem Ofenr beim Schweißen, Schmieden; ein F. genügte, um einen Brand zu entfachen; ein elektrischer F. springt über; O geh. jvorw. Funke im Nom. Sg .j den F. der Begeisterung, Revolution entfachen*
Funkenentladung — Funkturm 431 der Funke sprang über (plötzlich hatte jmd. eine innere Beziehung zu jmdm., einer Sache) + femot.f keinen F. von etw. überhaupt nichts von e tw .: keinen F. von Ehrgeiz, Mitgefühl, Ehrgefühl, Interesse haben; umg. ... daß die F. fliegen, sprü­ hen, stieben sehr schnell, intensiv, rennen, daß die F. stieben Funken/funken] -entladung, die in F u n k e n sicht­ bar werdende elektrische Entladung; -fing, der fvorw. Sg.j das Fortfliegen von Funken, die durch einen Brand, durch Feuer verursacht worden sind: der F. der Lokomotive; der Waldbrand entstand durch F.; -regen,dergroße Menge niedergehender Funken: ein F. ging auf sie nieder; -sprühend fA dj.; nicht präd.f: eine funkensprühende Lokomotive Funkentstörung,dieFunk Fernsehen technische Maßnahme an Geräten, Maschinen und Anlagen, um Störungen des Funkverkehrs zu vermeiden Funker, der; -s, - jmd., der für das Funken auf zi­ vilem od. militärischem Gebiet ausgebildet ist: der F. des Flugzeugs, Schiffes Funk/funk| -gerät, das Gerät für das Senden und Empfangen drahtlos übermittelter Informationen; - haus, das Gebäude(komplex), in dem Rundfunk­ sendungen vorbereitet, gestaltet, aufgenommen, von dem aus sie gesendet werden: eine Konzertüber­ tragung aus dem großen Sendesaal des Funkhauses; - impuls, der fachspr. Funkzeichen; -kontakt, der über Funk (1) bestehende Verbindung mit jmdm., einer Funkstation; -mechaniker, der Rundfunk­ mechaniker; -meldung, die durch Funk (1) über­ mittelte Meldung, Nachricht; -meßgerät, das Radar­ gerät; -meßtechnik, die jo. Pl.j Radar (1); -Oper, die speziell für die Übertragung durch den Hörfunk ge­ schaffene Oper; -Ortung, die; jo. Pl.j Verfahren der Standortbestimmung eines Luft-, Seefahrzeugs mittels elektromagnetischer W ellen; -Signal, das drahtlos übermitteltes Signal; -sprechgerät, das Ge­ rät für den Sprechfunk, mit dem Nachrichten über kurze Strecken übermittelt werden können; -Spruch, der durchFunk (1) übermittelte Nachricht, Meldung: einen F. auffangen, durch- , weitergeben, ent­ schlüsseln; -Station, die meist stationäre Einrich­ tung mit einer Funkanlage; -stille, die 1.1. Unter­ brechung des Funkverkehrs 1.2. aus besonderem A n ­ laß erfolgende Sendepause im Rundfunk; -streife, die Polizeistreife, die ihren Dienst mit einem Funk­ streifenwagen ausübt; -Streifenwagen, der mit Sprechfunk ausgerüstetes Auto für den Streifendienst der Polizei; -taxi,das Taxi, das über Sprechfunk von der mit ihm verbundenen Zentrale (günstige) Fahr­ aufträge vermittelt bekommt: ein F. bestellen, rufen; - technik, die jo. Pl.j Teilgebiet der Elektrotechnik, das sich mit der drahtlosen Übertragung von Infor­ mationen befaßt; dazu -technisch jAdj.f; -tele- gramm, das durch Funk (1) übermitteltes Telegram m Funktion, die; -, - en 1. Zweck, den etw. innerhalb eines größeren Zusammenhangs, eines Systems er­ füllt: die F. der Schilddrüse, des Eiweißes für den Organismus; die F. dieses Bauelements besteht darin, daß ...; die F. einer Romanfigur erläutern; die F. der Kunst in der sozialistischen Gesellschaft; etw. ist ohne, hat (k)eine bestimmte F. — 2. ver­ antwortliche (organisatorische) Tätigkeit mit einem bestimmten, klar abgegrenzten A u fgabengebiet in einem staatlichen, gesellschaftlichen Organ, einer staat­ lichen, gesellschaftlichen Einrichtung, einer Organi­ sation, P artei: eine leitende, hohe, verantwortungs­ volle F. (inne)haben, ausüben, bekleiden; jmdm. eine F. übertragen; eine F. wahrnehmen; eine F. neu besetzen; die F. des Parteisekretärs, des Ge­ werkschaftsvertrauensmannes übernehmen; jmdn. von seiner F. entbinden — 3. fvorw. Sg .j das Wirk­ samsein im Sinne von 1 3.1. fvon Organen, Mus- kelnj: die F. des Herzens, Gehirns durch Medi­ kamente beeinflussen 3.2 . fvon Vorrichtungen, Maschinen, Anlagen/: die F. der Maschine über­ wachen; die Funktionen der Autoscheinwerfer; fin den Verbindungen/ in F. (Betrieb) sein; in F. treten: in einem solchen Fall tritt ein Warnlicht in F. (beginnt ein Warnlicht zu leuchten, zu blinken); etw. in, außer F. (Betrieb) setzen — 4 . Math. Na- turwiss. Größe, die in ihrem Wert von einer an­ deren veränderlichen Größe od. mehreren anderen Größen abhängig ist: der Flächeninhalt des Qua­ drats ist eine F. von dessen Seitenlange; Arbeit wird als eine F. von Kraft und Weg definiert; eine F. (eine mathematische Gleichung, die die gesetz­ mäßige Abhängigkeit einer abhängigen Variablen von einer od. mehreren unabhängigen Variablen be­ inhaltet) lösen; eine F. mit zwei Variablen funktional /Adj.; nicht präd.f Wissensch. auf die Funktion (1) von etw. bezogen, die Funktion von etw. berücksichtigend: funktionale Zusammenhänge, Be­ ziehungen; funktionales Denken Funktionär, der; -s, -e jmd., der eine Funktion, bes. in einer Partei, Organisation innehat: führende Funktionäre der Partei, Gewerkschaft; als F. im Staatsapparat tätig sein funktionell /Adj.; vorw. attr. u . adv.; zu Funktion 1 u. 3.1/ Wissensch.; zu 1 eine Funktion erfüllend: funktionelle Gesichtspunkte in der Architektur; funktionelle Beziehungen, Zusammenhänge; zu 3.1: funktionelle Krankheiten (vorw. psychisch be­ dingte, die Funktion eines Organs betreffende, ohne nachweisbare körperliche Veränderungen auftretende Verhaltensstörungen) funktionieren fsw. Vb.; hat/1.1. etw. ist in dem Zu­ stand, daß es seine Funktion (1, 3) ohne Störung er­ füllen kann: das Telefon, Rundfunkgerät, Feuer­ zeug, der Schalter funktioniert (nicht, wieder, gut); sein Gedächtnis funktioniert noch gut; die Nach­ richtenübermittlung, Versorgung funktionierte rei­ bungslos, einwandfrei 1.2 . wie funktioniert dieser Appaiat (wie erfüllt dieser Apparat seine Funktion 1, 3, wie muß dieser Apparat bedient werden)**. funktions/Funktipnsl -fähig jAdj.f in der Lage, sei­ ner Funktion (1) entsprechend wirksam zu sein: ein funktionsfähiges Organ; eine Organisation f. hal­ ten; dazu -fähigkeit, die jo. P l.j; -gerecht jAdj.j seine Funktion (1) erfüllend, zweckdienlich: funk­ tionsgerechte Möbel; das Armaturenbrett ist f. gebaut, angebracht; -los fAdj.f ohne Funktion (1): dieses Maschinenteil, diese Romanfigur ist f.; - sicher fAdj.f einwandfreies Funktionieren garan­ tierend: der Motor ist, arbeitet auf Grund seiner Konstruktion f.; dazu -Sicherheit, die jo. P l.f; - Störung, die fvorw. Pl.f Med. Störung der Funktion (3.1) eines Körperorgans: Funktionsstörungen der Schilddrüse, des vegetativen Nervensystems; - tüchtig fAdj.f in technischer Hinsicht funktions­ fähig: der Apparat, das Gerät ist (noch) f.; dazu - tüchtigkeit, die jo. PL/ Funk| -türm, der hoher Turm als Sende- und Emp­
432 Funk Übertragung — Furche fangsstation des (Rund)funks; -Übertragung, die Übertragung durch Fu n k (1); -Verbindung, die vgl. Funkkontakt; -verkehr, der mit Hilfe von F u n k (1) geführter Informationsaustausch; -wagenstreife, die Funkstreife; -weg, der fin der Verbindung! auf dem F.: eine Nachricht auf dem F. (durch Funk I) übermitteln; -wesen, das jo. Pl.j alle Einrich­ tungen der drahtlosen Informationsübermittlung; -Zeichen, das Morsezeichen Funzel, die; -, - n umg. nur spärliches Licht gebende Lichtquelle: die alten Funzeln sind durch moderne Straßenleuchten ersetzt worden; bei dieser F. kann man doch nicht arbeiten funz(e)lig lAdj.f umg. nur wenig Licht gebend: es brannte nur eine funz(e)lige Glühbirne; eine fun- z(e)lige (trübe) Beleuchtung xfür jPräp. mit Akk.; / auch fürs/ 1.1. /weist auf jmdn., etw. hin, dem mit der Handlung etw. Nütz­ liches, Förderliches zugute kommt/: sich f. jmdn., etw. einsetzen, Zeit nehmen; f. den Frieden kämp­ fen; f. die Familie arbeiten, sorgen; was kann ich f. Sie tun? 1.2. /weist auf jmdn., etw. hin, zugunsten dessen etw. geschieht, entschieden wird/: für einen Kandidaten, ein Gesetz stimmen; für diese Maß­ nahmen, f. mehr Abwechslung sein; f. wen bist du (auf welcher Seite stehst du)?; der Rechtsanwalt sprach f. den Angeklagten; das spricht f. ihn 1.8. umg. ein Mittel f. (gegen) den Husten — 2. /weist auf einen Zweck, ein Ziel hin/: f. ein Auto sparen; f. die Prüfung lernen; etw. ist f. etw. nötig, wichtig, geeignet; etw. f. etw. nutzen, (ge)brau­ chen ; f. (auf) etw. (nicht) vorbereitet sein — 8 .1. /weist auf etw., jmdn. hin und drückt damit eine Beziehung der Zuordnung, Zugehörigkeit azcs/: ein Brief, Geschenk f . dich; der Schlüssel f . die Haus­ tür; ein Konzert f. Klavier und Orchester; ein Gedeck f. zwei Personen; ein Schwimmbecken f. Nichtschwimmer; etw. ist f. jmdn., f. morgen be­ stimmt, ist f. etw. zu verwenden, steht f. jmdn. be­ reit 8.2. /weist auf etw., jmdn. hin und drückt damit eine Beziehung der Zuständigkeit, Eignung, A n ­ gemessenheit aus/: ein Facharzt f. Allgemein­ medizin; der Minister f. Kultur; ein Muster, Mo­ dell f. ähnliche Fälle; das ist keine Arbeit, Rolle f. sie; die Aufgabe, der Koffer ist f. das Kind zu schwer; das ist keine Frau f. ihn (diese Frau, paßt nicht zu ihm) 3.8 . /stellt eine zielgerichtete Bezie­ hung zum Objekt her/: Alarm f. die Feuerwehr (die Feuerwehr betreffend); die Bedeutung der Kyber­ netik f. die Wissenschaft; die Straße ist f. den Fahrzeugverkehr gesperrt 3.4. /in einer Konstruk­ tion anstelle eines Gen.obj./ ein Vorbild f. die Ju­ gend (der J ugen d); eine Beleidigung f. den Gast (des Gastes) 3.5 . /in fester Abhängigkeit von Verben, Subst., Adj.\ : f. etw., jmdn. schwärmen, garan­ tieren; sich f.ketw., jmdn. interessieren, begei­ stern; f. Ruhe und Ordnung sorgen; keine Garan­ tie f. etw. übernehmen; f. etw. dankbar sein — 4. jiveist auf eine Person, Sache hin und drückt da­ mit aus, daß/ 4.1 . /diese eine spezielle (gefühls­ betonte) Geltung habenf: i. mich ist das völlig klar, sehr wichtig, nur eine Ausrede; f. die Landwirt­ schaft war das ein großer Verlust; f. den Preis ist die Qualität sehr gut 4.2 . /das betonte Nomen in Ver­ bindung mit Vergleichbarem gewertet werden muß/: f. einen Ausländer (dafür, daß er ein Ausländer ist) spricht er gut Deutsch; f. sein Alter (entsprechend seinem Alter) ist der Junge sehr groß; f. die Jahres­ zeit ist es zu kalt — 5.1. /weist auf denjenigen hin, dem das Empfinden, Handeln des Subjekts eigent­ lich zukäme/ anstelle von jmd m .: ich schäme mich f. dich (du solltest dich eigentlich schämen); f. jmdn. unterschreiben, das Geld bezahlen; er hat die Mathematikaufgabe f. sie gelöst 5.2 . /weist a uf denjenigen hin, mit dem das Empfinden des Subjekts übereinstimmt, übereinstimmen könnte/: ich freue mich f. dich (freue mich, daß du dich freust, Grund zur Freude hast); es tut mir f. dich leid 5.3. /weist auf jmdn., etw. hin, in dessen Vertretung das Sub­ jekt handelt/ in Vertretung von : er spricht f. das ganze K ollektiv; ich spreche nicht f. mich, sondern f. alle — 6./weist auf den Grund hin/ auf Grund von: f. seine Gewissenhaftigkeit bekannt sein; f. etw. ausgezeichnet, bestraft, verurteilt werden — 7.1. /weist auf etw. hin, das als Gegenwert, Gegen­ leistung fungiert/: f. 100 Mark habe ich das kaufen können, verkauft, bekommen; f. etw. 1000 Mark verlangen; f. seine Arbeit einen angemessenen Lohn erhalten; etw. f. etw. eintauschen 7.2. /weist auf jmdn., etw. hin, das ersetzt wird, durch etw. er­ setzt wird/: f. einen Mitarbeiter einen anderen ein­ stellen; f. das verschlissene Teil muß ein neues eingebaut werden; f. die Erdbeeren nehme ich lie­ ber Kirschen — 8. /weist auf einen Zeitpunkt, eine Dauer hin/: die Veranstaltung ist f. Montag, f. 17 Uhr angesetzt; f. heute ist es genug; f. den Bruchteil einer Sekunde; f. zwei Jahre, f. die Dau­ er von zwei Jahren ins Ausland gehen; f. immer — 9. /gibt in der Stellung zwischen zwei gleichen Sub­ stantiven ihre genaue, durch nichts unterbrochene Aufeinanderfolge an/: etw. Punkt f. Punkt, Seite f. Seite durchsprechen, Wort f. Wort überprüfen; Stück f. Stück nachzählen; Jahr f. Jahr seine Ar­ beit tun — 10. /weist in Verbindung mit Verben des Sagens, Meinens und einem Nomen auf jmdn., etw. hin, dem damit eine Beurteilung, Bewertung zu­ kommt/ : jmdn. f. begabt, einen (großen) Künstler halten; etw. f. richtig, sinnvoll, unwahrscheinlich, eine Lüge, ehrliche Besorgnis halten; jmdn. f. unzurechnungsfähig, tot erklären; etw. f. gut, zweckmäßig ansehen, erachten — 11. /in Verbin­ dung mit betontem Refl.pron./ f. sich: er wohnt, wirtschaftet f. sich (allein); diese Aufgabe hat jeder f. sich zu lösen; stellen Sie bitte diesen Koffer f. sich (gesond ert); etw. (ganz) f. sich behalten (nicht weitererzählen, geheimhalten) + das Für und Wider (Gründe und Gegengründe) 2für /in der Verbindung was f. -J - unbest. Art. -f- Subst., Pron.\ 1.1. /in der Funktion eines nach der Qualität, Art fragenden Interr.pron./: was f. ein Flugzeugtyp ist das?; was hat er f. Vorstellungen?; was f. Schuhe, was f. welche hat er sich gekauft? 1.2. /in Ausrufen der Anerkennung, des Tadels/: was f. ein Anblick, Unsinn!; was war das f. eine Tat!; sie hat einen Schnupfen, und was f. einen! — 2. /in Verbindung mit auch; in der Funktion eines verallgemeinernden Pron./i was er auch (immer) f. eine Entschuldigung vorbringt (wie immer seine Entschuldigung sein mag), man wird ihm nicht glauben - f veraltend f. undf. (für alle Zeit, immer) Für|bitte, die /vorw. Sg .j veraltend Fürsprache: bei jmdm. für jmdn. F . einlegen, tun Furche, die; -, - n 1. durch die Arbeit mit einem
furchen — fürsorgerisch 433 Pflug entstandene Vertiefung im Boden: mit dem Pflug Furchen ziehen; die Furchen stehen voller Wasser — 2. tiefe Falte in der Gesichtshaut: jmd. hat tiefe senkrechte Furchen über den Brauen, hat Furchen im Gesicht furchen /sw. Vb.; hat/ 1.1. das Schiff furcht das Wasser (durchfährt das Wasser und hinterläßt an der Wasseroberfläche furchenähnliche Linien); Last­ kraftwagen f. den Sand (hinterlassen im Sand mit ihren Rädern furchenähnliche Spuren) 1.2. die Stirn f. (durch Mimik die Gesichtshaut so zusam­ menziehen , daß sich Furchen bilden); sein gefurch­ tes (von Furchen durchzogenes) Gesicht furchig fAdj.f von Furchen (2) durchzogen: ein furchiges Gesicht Furcht, die; fo. PL/ Angst (1.1): F. vor dem Tode, einem Krieg; jmdn. erfaßt, ergreift, befällt, über­ kommt (eine) starke, lähmende, heimliche, un­ bestimmte F .; vor F. zittern, erblassen; seine F. überwinden, verlieren; aus F. vor Auseinander­ setzungen, einer Bestrafung; seine F. , es könne einen Skandal geben, war unbegründet furchtbar fAdj.f 1. grauenerregend, entsetzenerregend, schrecklich (1): ein furchtbares Unglück, Blutbad, Erlebnis; die furchtbaren Schrecken des Krieges; die Unfallstelle bot einen furchtbaren Anblick; furchtbare Qualen, Schmerzen erdulden; er stieß furchtbare Verwünschungen aus; etw. Furchtbares ist geschehen; das ist ja f . !; das miterleben zu müs­ sen, war (ihr) f . ; der Verletzte sah f. aus — 2. umg. femot.f 2.1. sehr unangenehm: wir waren in einer furchtbaren Lage 2.2. unausstehlich: er ist ein furchtbarer Kerl; das Wetter war heute f .; das ist ja (ganz) f., wie hier gedrängelt wird 2.3 . fvorw. attr.;drückt in negativem Sinne einen hohen Grad aus/ : furchtbare Angst, furchtbaren Ärger haben; ein furchtbarer Krach, Trubel; ein fruchtbares Un­ wetter; das war eine furchtbare Hitze, Enttäu­ schung; er ist ein furchtbarer Angeber 2.4 . fadv.; drückt einen hohen Grad aus/ sehr: sich f. über etw. ärgern, freuen, aufregen; das ist f. nett; das Buch ist f. spannend; es tut mir f. leid fürchten, fürchtete, hat gefürchtet 1,1. jmd., etw. f ., sich vor jmdm., etw. f. Angst, Furcht vor jmdm., etw. em pfinden: jmdn. wegen seiner Strenge, Grau­ samkeit f .; keinen Menschen f .; jegliche Ausein­ andersetzung, die Wahrheit f .; sich vor der Prü­ fung f .; sie fürchtete sich, allein durch den Wald zu gehen; seine spitze Zunge war gefürchtet; ein gefürchteter Kritiker 1.2. etw. befürchten: es war nicht so schlimm, wie er gefürchtet hatte; ich fürchte, du hast recht, das wird nicht gutgehen 1.3 . für, um etw., jmdn. f. wegen einer Sache, Person besorgt sein : sie fürchtete für seine Gesund­ heit, für ihn; jmd. fürchtet um sein Recht, Erbe fürchterlich fAdj.f 1. furchtbar (1), schrecklich (1): ein fürchterliches Unglück; ein fürchterlicher Or­ kan; fürchterliche Qualen, Schmerzen erdulden; das ist ja f . !; ein fürchterlicher Anblick; ein fürch­ terliches Erlebnis — 2. umg. femot.f 2.1. sehr un­ angenehm : wir waren in einer fürchterlichen Lage 2.2 . unausstehlich (1): ein fürchterlicher Kerl, Pe­ dant 2.3. /drückt in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: ein fürchterliches Durcheinander; fürch­ terliche Angst, fürchterlichen Ärger, Hunger haben 2.4. fadv.; drückt einen hohen Grad aus/ sehr: sich f. blamieren, ärgern, freuen, aufregen; f. dumm, naiv sein furcht/Furcht| -erregend fAdj.f Furcht hervorru­ fe n d : in diesem Kostüm, in dieser Maskierung sah er f. aus; ein furchterregender Anblick; -los fAdj.f keine Furcht erkennen lassend: sein furcht­ loses Auftreten; ein furchtloser Mensch; dazu -losigkeit, die; -, fo. P l.f furchtsam fAdj.f 1.1. ängstlich (1.2): ein furcht­ sames Kind 1.2. von Furcht erfüllt, ängstlich (1.1): furchtsame Blicke; f. zurückweichen; dazu Furcht­ samkeit, die; -, fo. Pl.f Furchung, die; -, - en Biol. gesetzmäßig aufein­ anderfolgende längs und quer vor sich gehende T ei­ lung einer Eizelle als erstes Stadium der embryonalen Entwicklung fürderhinfAdv.f veraltend in Zukunft, weiterhin: f. sollte das geändert werden; f. wollte sie tun, was ihr beliebte fürleinander fAdv.f einer für den anderen: f. ein- treten; f. Verständnis, Interesse haben; f. Sym­ pathie empfinden Furie, die; -, -n [..io, ..io] 1. vor Wut rasende, Angst und Schrecken verbreitende Göttin der Rache in der römischen Mythologie: geh. wie von Furien gejagt, gehetzt, getrieben sein; sie wütete, tobte wie eine F. — 2. vor Wut rasende Frau: sieist eine (wahre) F. furios fAdj.f 1.1. ungestüm: ein furioser Angriff, Endspurt 1.2. von mitreißendem Schwung: das furiose Solo des Schlagzeugers furioso fAdv.f Mus. leidenschaftlich und stürmisch: allegro f. fürliebnehmen fVb.f v e ra lte n d s. vorliebnehmen Furnier, das; -s, -e dünne Platte, (großflächige) Schicht bes. aus wertvollem, gut gemasertem Holz, die auf geringwertiges Holz, Material aufgezogen wird und bes. in der Möbelindustrie Verweyidung findet: ein F. aus Eiche, mit einer schönen Maserung furnieren fsw. Vb.; hat/ etw. mit Furnier(en) ver­ sehen: Möbel f.; der Schrank ist mit Eiche fur­ niert Furore -| - F. machen mit Beifall verbundenes starkes Auf­ sehen erregen: die Inszenierung hat F. gemacht; sein neuer Roman macht F. fürs fPräp. für + Akk. (das) von Mas/; /* 1für 1—8; fin vielen Fällen heute vorw. fürs/: alles f. Kind; das ist was f. Leben Für/für| -sorge, die fo. Pl.f 1. tätiges Bemühtsein um jmdn., der Beistand, Unterstützung braucht: jmds. freundschaftliche, liebevolle, väterliche F . ; den Kranken, Alten, verwaisten Kindern gilt unsere ganze F .; jmdn. jmds. F . anvertrauen, übergeben — 2. umg. Sozialfürsorge: Geld, eine Prothese von der F. erhalten; zum Saubermachen kommt täglich jmd. von der F. — 3. umg. Fürsorgeunterstützung: F. bekommen; von der F. leben (müssen); -sorge- empfänger, der jmd., der eine Fürsorgeunterstützung erhält; -sorger, der; -s, - vgl. - sorgerin; -sorgerin,die; -, -nen Angestellte der Sozialfürsorge für die B e­ treuung von Hilfe bedürftiger Menschen: die F. sieht regelmäßig nach dem Kranken, kontrolliert den elterlichen Haushalt dieses Kindes; -sorge­ risch /Adj.; zu Fürsorge 2/ die Fürsorge betreffend: fürsorgerische Maßnahmen; eine fürsorgerische Tätigkeit 28 Wörterbuch
434 Fürsorgeschwester — Fußball Fürsorge) -Schwester, die Schwester fü r pflegerische Aufgaben im Rahmen der Sozialfürsorge, bes. für die Betreuung alter und kranker Menschen; -Unter­ stützung, die finanzielle Unterstützung durch die Sozialfürsorge für/Für| -sorglich fAdj.; zu Fürsorge 1/ um jmds. Wohl, Wohlbefinden bemüht: ein sehr fürsorglicher Vater; f. gute Ratschläge geben; -Sprache, die fvorw. Sg .j das Sicheinsetzen für jmdn. bei einer dritten P ers on : durch F. für seinen Freund etw. erreichen, durchsetzen; für jmdn. F . einlegen (für jmdn. als Fürsprecher tätig sein); -sprech, der; -s, -e Schweiz. Rechtsanwalt; -Sprecher, der 1. jmd., der sich für jmdn. bei einer dritten Person einsetzt: in jmdm. einen F. haben, finden; O jmd. ist ein F. für dieses Vorhaben — 2. Schweiz. Rechtsanwalt; dazu -Sprecherin, die; -nen Fürst, der; -en, -en 1* fvorw. Pl.j einem Kaiser, König untergeordneter Angehöriger des hohen Adels, der an der Herrschaft eines Landes beteiligt war: weltliche, geistliche Fürsten; die Fürsten ver­ sammelten sich auf dem Reichstag — 2 .1. fRang- stufe eines Angehörigen des Adels zwischen Graf und Herzogf 2.2. Herrscher, Monarch mit 2.1: der F. von Monaco Fürstenhaus, das Dynastie, Herrscherhaus Fürstentum, das; -s, Fürstentümer Land mit einem Fürsten (2.2) als Staatsoberhaupt: das F. Monaco fürstlich fAdj./1. /nur attr.; zu Fürst 1. u . 2 .2/: die fürstliche Familie; die fürstlichen Besitzungen, Gemächer — 2.1 . ein fürstliches (überaus groß­ zügiges) Geschenk; jmdn. f. bewirten 2.2 . ein f. {luxuriös) eingerichtetes Hotelzimmer; ein fürst­ liches (überaus reichliches) Essen Furt, die; -en seichte Stelle eines Flusses, an der er durchquert werden kann: durch die F. waten; die F. durchqueren fürtrefflich fAdj.f iron. vortrefflich Furunkel, der, auch das; -s, - durch eine bakteriell verursachte, in die Tiefe greifende Entzündung des Haarbalgs hervorgerufenes Geschwür mit eitrigem Pfropf: er hat einen F. im Nacken, an der Nase; einen F. aufschneiden Furunkulose, die; -n Med. Erkrankung, bei der Furunkel gehäuft, meist nacheinander auftreten für/Für| -wähl* /Adv.; dient zur Bekräftigung, Be­ teuerung einer Aussage/ veraltend tatsächlich, wahrhaftig: das ist f. eine dankenswerte Tat, ein f . großes Vorhaben!; fsteht einem Ausruf nahe/ f., ein überwältigender Eindruck!; -wort,das fPl. -Wörter/ Gramm. Pronomen Furz, der; -es, Fürze derb (mit Geräusch) aus dem Darm entweichende Blähung: einen F. (fahren)las- sen furzen /sw. Vb.; hat/ derb eine Blähung mit Ge­ räusch entweichen lassen: laut, kräftig f. Fusel, der; -s, - fvorw. Sg .f umg. Branntwein von minderer Qualität: das ist ein ganz billiger F. Füsilier, der; -s, -e heute noch Schweiz. Soldat der (leichten) Infanterie füsilieren fsw. Vb.; hat/ veraltend jmdn. stand­ rechtlich erschießen Fusion, die; -, -en 1. Zusammenschluß, Verschmel­ zung zweier od. mehrerer kap. Unternehmen, bürgerl. Organisationen, Parteien: die F. zweier Banken, Konzerne, Verlage; die Partei ist aus der F., durch F. mehrerer linksgerichteter Gruppen entstanden — 2. Biol. Verschmelzung von Zellen od. Zellkernen — 8. Opt. Verschmelzung der Bilder des rechten und linken Auges zu einem Bild —4 . Phys. Kernfiision; zu 1fusionieren fsw. Vb.; hat/: beide Banken ha­ ben fusioniert Fuß, der; -es, Füße 1. unterster Teil des Beines beim Menschen und bei Wirbeltieren, der durch das Fuß­ gelenk mit dem Unterschenkel verbunden ist: der rechte, linke F . ; zierliche, plumpe, geschwollene, kalte Füße; vor Müdigkeit sind mir die Füße schwer (wie Blei); er hat sich die Füße wund ge­ laufen, einen F. gebrochen, verstaucht; vorsichtig einen F. vor den anderen setzen; den F. vom Gas­ pedal nehmen; sich die Füße waschen; an den Füßen frieren; sich eine Glasscherbe in den F. treten; den Weg zu F. (gehend) zurücklegen; vom Berg blicken wir auf die uns zu Füßen (unter uns) liegende Stadt; sich die Füße (Schuhe) auf der Matte abtreten — 2. Bein kurzbeiniger Tiere: die Füße der Maus, Eidechse — 8 .1. unterster, tragen­ der Teil eines (Einrichtungs)gegenstandes: die Füße des Sessels, der Badewanne, des Gasherdes; der F. der Lampe 8.2. fvorw. Sg .f der F. (Sockel 1) des Denkmals, der Säule — 4 . fö . Pl.f am F., Fuße einer Bodenerhebung, eines Gebäudes an der Stelle, wo eine Bodenerhebung beginnt, ein Gebäude aufragt: er stand am Fuße des Berges, Hügels, der Pyramide, des Turms — 5. Füßling: an den Strumpf den F. anstricken + stehenden Fußes (sofort, ohne zu zögern); auf großem F., Fuße leben (aufwendig, verschwenderisch leben; scherzh. eine große Schuhgröße haben); etw. folgt auf dem Fuße (eine negative Folge tritt un­ mittelbar ein); immer wieder auf die Füße fallen (aus persönlichen K risen, Schwierigkeiten immer wieder unbeschadet hervorgehen) ; auf eigenen Füßen stehen (selbständig, wirtschaftlich unabhängig sein) ; festen F. fassen (sich nach gewisser Zeit in einer neuen Umgebung einleben, sich durchsetzen); jmdm. etw. vor die Füße werfen, schmeißen (zornent­ brannt aufhören, für jmdn., mit jmdm. zu arbeiten); auf freiem F. sein (sich noch nicht od. nicht mehr in Haft befinden); jmdn. auf freien F. setzen (aus der Haft entlassen); mit jmdm. auf gutem, ver­ trautem, gespanntem F., Fuße (in einem guten, ver­ trauten, gespannten Verhältnis) stehen; jmdm. zu Füßen liegen (jmdn. über die Maßen verehren); gut zu Fuß sein (ohne Beschwerden weit laufen können); umg. etw. steht auf schwachen, tönernen Füßen (ist unbewiesen, ungesichert); sich die Füße ver­ treten (nach langem Sitzen ein wenig hin und her gehen, sich Bewegung verschaffen); — sein / Glück mit Füßen treten; etw. hat /t Hand und F.; sich mit / Händen und Füßen wehren, sträuben; mit / Händen und Füßen reden; von / Kopf bis F. Fuß) -abdruck, der fP l. - abdrücke/ Abdruck (II), den der Fuß (1) auf dem Boden hinterläßt; -ab- treter, der Matte, Rost vor der Tür zum Abtreten der Schuhe; -angel,die Eisen mit Spitzen, das in Grund­ stücken ausgelegt wird, damit Eindringlinge sich darin verfangen, sich daran verletzen; -bad, das 1. zum Baden der Füße bestimmte Wassermenge: sich einF. machen; einF. nehmen — 2. umg. scherzh. in die Untertasse übergelaufener Teil vom Inhalt einer Tasse (Kaffee, Tee); -ball, der 1. jo. Pl.f 1.1. Fuß­ ballspiel (1): F. spielen 1.2 . Fußballspiel (2): zum
Fußballanhänger — Futter 435 F. gehen — 2. luftgefüllter Lederball von bestimm­ tem Gewicht und Umfang für das Fußballspiel Fußball|-anhänger, der Anhänger des Fußballspiels (1); -elf, die Fußballmannschaft Fuß| -ballen, der Ballen (2); -baller, der; -s, - umg. Fußballspieler Fußball| -fan, der begeisterter Fußballanhänger; - feld, das Spielfeld für das Fußballspiel (1); -länder- spiel, das fS ch r eibgFußballänderspiel/ Fußball­ spiel (2) zwischen zwei Nationalmannschaften; -mannschaft, die aus elf Spielern bestehende M ann­ schaft für das Fußballspiel (1); -meisterSchaft, die Reihe von Punktspielen zur Ermittlung der besten Fußballmannschaft; -Oberliga, die; -platz, der Platz mit Fußballfeld; -spiel, das 1. fo. Pl.f Ball­ spiel zwischen zwei Mannschaften, bei dem der Ball nach bestimmten Regeln mit dem Fuß od. Kopf mög­ lichst oft in das gegnerische Tor zu schießen ist: für das F. begeistert sein — 2. 1 als Veranstaltung: sich ein F. ansehen; -Spieler, der jmd., der Fußball (1) spielt; -Sport, der Fußballspiel (1) als sportliche Disziplin; -Stadion, das Stadion mit Fußballfeld; -toto, das, auch der Toto beim Fußballsport; -ver­ band, der Dachorganisation von Fußballvereinen; -verein, der Verein für den Fußballsport; -weit­ meister, der; -Weltmeisterschaft, die Fuß| -bank, die /PI. - banke/ niedrige, kleine Bank, auf die man beim Sitzen die Füße stellt; -boden, der Grundfläche eines Innenraums; -bodenbelag, der textiles od. aus Plast bestehendes M aterial, mit dem Fußböden ausgelegt werden; -breit, der; - fvorw. o. best. Art./: jeden F. Boden (jedes kleine Stück Land) verteidigen; + um keinen F., auch nicht einen F. (überhaupt nicht) von etw. abgehen; -bremse, die Bremse, die mit dem Fuß betätigt wird Fussel, die; -n, auch der, das; -s, -n bes. auf der Kleidung, dem Teppich haftendes Fädchen, Faser: Fusseln vom Anzug, Teppich entfernen fusselig fAdj.f umg. 1. voller Fusseln: der Anzug ist ganz f. — 2. ausgefranst — 8. unruhig, nervös: bei dieser Arbeit wird man ganz f. -f- sich den / Mund f. reden fusseln fsw. Vb.; hat/ etw. fusselt von etw. lösen sich Fusseln a b das Geschirrtuch fusselt fußen fsw. Vb.; hat/ auf einer Sache f. sich auf eine Sache gründen, stützen: dieses Gesetz fußt auf den Prinzipien des Völkerrechts; auf dieser Erkennt­ nis fußend, schlägt er vor ... Fuß| -ende, das: am F. des Bettes (an dem Ende des Bettes, an dem man mit den Füßen liegt); -fall, der das Sichniederwerfen vor jmdm. als Zeichen der Unterwerfung, demütigen Bitte: vor jmdm. einen F. tun; -ganger, der; -s, - jmd., der sich als Verkehrs­ teilnehmer zu Fuß fortbewegt Fußgänger|-brücke, die Brücke (1)für Fußgänger; -tunnel, der Tunnel als Unterführung für Fuß­ gänger; -Überweg, der durch Zebrastreifen auf der Fahrbahn besonders gekennzeichnete Stelle, an der Fahrzeugführer gegenüber Fußgängern, die die Fahrbahn kreuzen (wollen), zu besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme verpflichtet sind; -verkehr, der; -zone, die für den Fahrzeugverkehr gesperrte, nur den Fußgängern vorbehaltene Straße(n) in Städten F|iß/fuß| -gelenk, das Gelenk zwischen F uß (1) und Unterschenkel; -gerecht fAdj.f: fußgerechtes (der natürlichen Form und Lage der Füße entsprechen­ des) Schuhwerk; -hebe!,der Hebel, der mit dem F uß betätigt wird; -hochfAdj.f so hoch wie ein Fuß (1): der Schnee lag f.; -kalt fAdj.; von Wohnräumenf vom Fußboden her kalt, so daß beim Sitzen die Füße kalt werden: der Raum ist f.; -knöchel, der K n ö ­ chel (1);-krank fAdj.f: jmd. ist f. (jmds. Füße sind krankhaft verändert, so daß das Laufen schwerfällt); -lappen, der fvorw. Pl.f Lappen zum Umwickeln des Fußes /wird bes. von Soldaten verwendet, wenn sie Stiefel tragen/; -leiden, das das Laufen beeinträch­ tigendes Leiden am Fuß (1), an den Füßen; -leiste, die Scheuerleiste fußlig fA dj.f s. fusselig Füßling, der; -s, -e den Fuß bedeckender Teil eines Strum pfes: an die Socken, den Strampelanzug neue Füßlinge anstricken Fyß/fyß| -marsch, der auf ein Ziel gerichtete Fort­ bewegung zu Fuß über größere Entfernungen; -matte, die bes. als Fußabtreter dienende Matte (I); -note, die Anmerkung unter dem Text einer Druck-, Manu­ skriptseite; -pfad, der Pfad ; -pflege, die Pflege (2) der Füße, Pediküre; -pfleger, der Fachmann für Fußpflege; dazu -pflegerin, die; -nen; -pilze, die fPl.f durch Pilze hervorgerufene Hautkrankheit an den Füßen (1), bes. zwischen den Zehen; -raste, die; -n Fußstütze (2) am Motorrad; -schmerz, der fvorw. Pl.f; -sohle, die Unterseite des Fußes (1); - spitze, die fvorw. P l.f: sich auf die Fußspitzen (die Zehen) stellen, um besser sehen zu können; - spur, die vgl. Fußabdruck; -stapfe, die Fußab­ druck in einem weichen Untergrund: Fußstapfen im Schnee; - f in jmds. Fußstapfen treten (jmds. Vorbild folgen); -stapfen, der s. - stapfe; -stütze, die 1. Einlage im Schuh bei Senk- und Spreizfuß — 2. Stütze für den Fuß beim Sitzen; -tapfe, die Fußstapfe; -tapfen, der s. - tapfe; -taste, die 1.1. vgl. Fußhebel 1.2. fvorw. Pl.f Mus. die F. (eine der mit den Füßen zu bedienenden Tasten) an der Orgel; -tief fAdj.f so tief, wie ein Fuß (1) hoch ist: fußtiefe Löcher in der Fahrbahn; -tritt, der Stoß mit dem Fuß (1): jmdm. einen F. geben; O das war ein moralischer F .; - Wanderung, die Wande­ rung (1); -weg, der 1. schmaler Weg für Fuß­ gänger, Wanderer — 2. fo. Pl.f Wegstrecke, die zu Fuß zurückgelegt wird: bis nach Z ist es eine knappe Stunde F. futsch fAdj.; nur präd.f umg. 1.1. unversehens verschwunden, verloren: mein Schlüssel, das Geld ist f. 1.2. er hat nichts geschafft, und die Zeit ist f, (verstrichen) 1.3. eine unachtsame Bewegung, und die Vase war f. (entzwei) Futter, das; -s, - I. fo. Pl.f Nahrung für (vom Menschen betreute) Tiere : frisches, getrocknetes F .; dem Vieh, Hund, Wild, den Raubtieren im Zoo F. geben; den Vögeln F. hinstreuen — II . fvorw. Sg./ 1.1. dünnes schmiegsames Material, bes. Stoff, auf der Innenseite von Kleidungsstücken, Täschner­ waren, Schuhen: glattes, glänzendes, kariertes F. aus Seide, Dederon 1.2. wärmender Stoff od. Pelz zwischen der Außenseite und dem Innenfutter od. auf der Innenseite von Kleidungsstücken, Schuhen: ein Lederhandschuh mit F .; ein Wintermantel, Parka mit ausknöpfbarem F. — 2. Techn. Schicht als Auskleidung 2.1. eines Schmelzofens 2.2. des Feuerungsraumes eines Kessels — HI. Techn. Vorrichtung zum Einspannen eines Werk­ stücks bei bestimmten Werkzeugmaschinen + gut im F. stehen, sein (/vom Viehf gut ent- 28*
436 Futterage — Gabentisch wickelt, gefüttert sein; fvom Menschen/ umg. gut genährt sein) Futterage, die; -, jo. PL/ [..ra:3o] umg., oft scherzh. Verpflegung, Proviant Futteral, das; -s, -e als schützende Hülle für einen Gebrauchsgegenstand dienender und seiner Form an­ gepaßter (kleiner) Behälter: die Brille, das Fern­ glas, Musikinstrument, den Schirm ins F. stecken, legen, aus dem F. ziehen, nehmen Futter zu Futter I| -getreide, das für die Vieh ­ fütterung bestimmtes Getreide; -kartoffel, die für die Viehfütterung bestimmte K artoffel; -krippe, die trogartiger Behälter zur Aufnahme von Futter; O salopp scherzh. ran an die F. (jetzt wird gegessen)\; -mangel, der Mangel an Futter (I); - mittel, das Nahrungsmittel für das Vieh futtern /sw. Vb.; hat/ umg. etw. (mit Vergnügen, in M engen) essen (1.1): die Kinder haben tüchtig, viel gefuttert; sie haben Schokolade, viel Obst, ihre Schnitten gefuttert füttern /sw. Vb.; hat/ 1.1.1. ein Tier f. einem Tier Futter geben: die Kühe, Schweine, Hühner f.; im Winter die Vögel, das Wild f. 1,2* Rüben, Körner f. (als Futter Rüben, Körner nehmen) — 2.1. einen Säugling, ein kleines Kind f. (ihm Essen in den M und geben); der Kranke mußte gefüttert werden 2.2. ein Kind mit Kuchen, Schokolade f. (einem Kind in überreichlichem M aß Kuchen, Schokolade zu essen geben) — 8 . einen Computer o. ä. (mit etw.) f. einem Computer o. ä. Daten, bestimmte An­ gaben eingeben: einen Computer mit Informationen, einem Programm, zweckdienlich, falsch f. — II.l .l . etw. mit einem Futter (II.1.2) ausstatten: einen Wintermantel f.; (dick, warm, mit Fell) ge­ fütterte Stiefel, Handschuhe 1.2 . etw. mit einem Futter (II. 1.1) versehen: den Kostümrock mit Taft f.; das Kleid ist auf Seide gefüttert (hat ein Futter aus Seide) die / Fische füttern (müssen) Futter/futter| -neid, der 1.1. Neid eines Tieres auf das Futter eines anderen 1.2. umg. Neid auf als Vorteil betrachtete materielle Gegebenheiten eines anderen; dazu -neidisch /Adj./; -pflanze, die als Futter angebaute Pflanze; -platz, der Stelle, wo (wildlebende) Tiere gefüttert werden; -rübe, die Runkelrübe; -Silo, der, auch das Silo für Futter­ m ittel; -stelle, die Futterplatz; -Stoff, der als Futter (II.1.1) bestimmter, dienender Stoff; -trog, der Trog für das Futter (I) Fütterung, die; -, - en /vorw. Sg./ I . das Füttern (Ll.l): die F. der Raubtiere im Zoo — II . Futter (II.1) Futter| -Verwerter, der; -s, - 1 .1 . das Schwein ist ein guter, schlechter F. (setzt das Futter gut, schlecht in Fleisch und Speck um) 1.2. umg. scherzh. /vom Menschen/ jmd. ist ein guter, schlechter F. (nimmt bei guter Ernährung viel, wenig zu); -Vorrat, der Vorrat an Futter (I); -Wirt­ schaft, die jo. Pl.j Landw. Erzeugung von Fut­ ter (I) Futur, das; -s, /o. PL/ Gramm, mit werden ge­ bildetes Tempus, das ein Geschehen als in der Zu­ kunft stattfindend od. vollendet ausdrückt od. zur Angabe einer Vermutung, Aufforderung verwendet wird: das erste, zweite F .; in dem Satz ,er wird morgen kommen4 steht ,kommen4 im F.; dazu futurisch /Adj.; nicht präd./: eine futurische Zeit­ form Futurismus, der; -, jo. PL; am Anfang des 20. Jhs. einsetzende extreme Variante des Expressionismus/ Futurologie, die; -, /o. PL; Bez. für die in ihrer Erkenntnisspanne begrenzten, da nicht von den objektiven Gesetzmäßigkeiten der Epoche des Über­ gangs vom Kap. zum Soz.-Kommunismus aus­ gehenden Forschungen bürgert. Theoretiker über zu­ kunftsbezogene Entwicklungen in Natur und Gesell­ schaft/ Futurum, das; -s, jo. PL/ s. Futur G *,G , das; -/umg. -s [ge:] 1. der Laut G; siebenter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes G — 2. Mus. fünfter Ton der C-Dur-Tonleiter Gabardine, Gabardine, der; -s, /o. PL/ [. .di:n ], auch Gabardine, die; -, jo. PL/ [..di: ne] diagonal geripptes, haltbares Gewebe aus Wolle od. Baum ­ wolle für Mäntel, Anzüge und Kleider Gabe, die; -, - n 1.1. geh. Geschenk: die Gaben lagen unter dem Weihnachtsbaum 1.2. scherzh. ich bitte um eine milde G. (eine kleine Spende) — 2. geh. Begabung (1), Talent (1): das ist eine seltene, besondere G .; er hatte die G., etwas fes­ selnd vorzutragen; ein Mann, Schüler mit glänzen­ den Gaben (geistigen, künstlerischen Fähigkeiten) — 8. Med. 8.1. jo. PL/ das Verabreichen: nach mehrmaliger G. dieses Medikaments ... 8 .2 . D o sis: die gewohnte G .; die G. erhöhen gäbe 4- etw. ist /f gang und g. Gabel, die;, -, -n 1.1. Meines Gerät (als Teil des Eßbestecks), das an einem Stiel zwei bis vier Zinken hat und zum A ufnehmen, Vorlegen od. Zerlegen von Speisen dient: mit Messer und G. essen 1.2 . größeres Gerät, das an einem langen Stiel zwei od. mehrere Zinken hat und mit dem man etw., bes. Stroh, Heu, Mist aufnimmt — 2.1. Astgabel 2.2. gabelförmiger Teil des Fahrrades, in dem das Rad befestigt wird 2.3. Jägerspr. Stange eines Geweihs od. Gehörns mit nur zwei Enden Gabel/gabel| -bissen, die /PL/ in kleine Streifen geschnittene, pikant gewürzte Filets vom Hering; - förmig /Adj./ der Form einer Gabel (2.1) ähnlich; - frühstück, das am späten Vormittag bes. bei fest­ lichen Anlässen eingenommenes Frühstück, bei dem kalte Speisen gereicht werden gabeln /sw. Vb.; hat/ 1 . etw. verzweigt sich, bes. nach zwei Richtungen: der Weg, Ast gabelt sich — 2. etw. mit einer Gabel (1.2) auf-, abladen, irgend­ wohin werfen: die Garben vom Wagen g. Gabel|Stapler, der; -s, - Techn. kleines Motorfahr­ zeug mit einer gabelförmigen Vorrichtung zum Fas­ sen, Heben und Fördern von Lasten Gabelung, die; -, - en 1. Ansatz für eine Astgabel — 2. Stelle, an der sich ein Weg gabelt: an eine G. kommen Gabentisch, der geh. Tisch, auf dem sich die
Gablung — Galopprennen 437 Geschenke für jmdn. befinden: viele Geschenke lagen auf dem G. Gablung, die s. Gabelung gackern jsw. Vb.; hat/1.1. das Huhn gackert (läßt seine Stimme mehrmals kurz hintereinander ertönen) 1.2. umg. unter albernem Lachen viel, meist Belang­ loses miteinander reden: was haben die beiden Mädchen nur immer zu g.? gaffen jsw. Vb.; hat/ umg. starr und ausdruckslos blicken, neugierig bei etw. Zusehen, ohne selbst etwas zu tun: die Leute standen und gafften, als der Unfall geschehen war; da gafften sie aber, als sie diesen neuen Hut sahen; dazu Gaffer, der; -s, - jmd., der gaffend dasteht Gag, der; -s, -s [gsk] in einem Lustspiel, einer Kabarettnummer in Rede od. Aktion umgesetzter überraschender, besonders effektvoller, witziger E in ­ fall: das Stück enthielt viele kleine, einige zeit­ bezogene Gags Gage, die; -, -n [ga:39] Gehalt für (darstellende) Künstler gähnen jsw. Vb.; hat/ 1. bes. vor Müdigkeit un­ willkürlich den Mund weit öffnen und langsam ein- und ausatmen: vor Müdigkeit, Langeweile, heim­ lich, laut g.; ein Gähnen unterdrücken — 2 . vor uns gähnte ein Abgrund (lag tief und furchterregend ein Abgrund); eine gähnende Tiefe + es herrscht eine gähnende / Leere Gala, auch Gala, die; -, jo. P l.j (vorschriftsmäßige) festliche K leidu n g: die Gäste erschienen (zum Fest­ empfang) in (großer) G. . Gala, au ch Gala| -bankctt, das vgl. - diner; -diner, das Festessen bei offiziellen Anlässen; -empfang, der festlicher Empfang; -konzert, das in festlichem Rahmen stattfindendes Konzert Galan, der; -s, -e veraltend umg. spött. JAeb- haber (1): was macht denn ihr G.? galant /Adj.; bes. von Männernj 1.1. (gegenüber Frauen) gefällige Umgangsformen wahrend, zum Ausdruck bringend, höflich und zuvorkommend, liebenswürdig: ein galanter junger Mann; g. bot er ihr den Arm; eine galante Verbeugung 1.2 . /nur attr.j ein galantes Abenteuer (Liebesabenteuer) Galanterie, die; -n [. .i:on] 1.1. jvorw. Sg .j galan­ tes Verhalten, Benehmen (gegenüber Frauen): mit G. legte er der Dame den Mantel um die Schultern 1.2. jvorw. Pl.j gegenüber Frauen geäußertes galan­ tes Kom plim ent: einer Dame Galanterien sagen Galanterie]waren, die jPl.j veraltend Waren des modischen Zubehörs Gala, auch Gala| -uniform, die veraltend Uni­ form für festliche Anlässe, für Paraden; -Vorstel­ lung, die vgl. Galakonzert Galaxie, die; -, -n [..i:on] s. Galaxis Galaxis, die; -, Galaxien [. .i:on] System aus (mehreren) Milliarden von Fixsternen Galgere, die; -, -n langes, mit Ruderbänken aus­ gestattetes Kriegsschiff des Mittelalters, das von Sklaven, Kriegsgefangenen, Sträflingen gerudert wurde Galerie, die; -, -n [,.i:9n] 1.1. langer, an einer Seite offener, durch ein Geländer, durch Säulen be­ grenzter (umlaufender) Gang (in der Art eines Balkons) außen an einem Gebäude od. im Inneren eines Gebäudes: die G. über dem Saal 1.2 . langer Gang od. Raum, bes. in Schlössern, in dem Gemälde aufgehängt sind : die G. des alten Schlosses — 2. zum Ausstellen und zum Verkauf von Kunstwerken bes. der Malerei dienende Räumlichkeiten): seine Werke wurden in einer G. ausgestellt; die Führung durch eine G. — 8. Empore in einem Saal, einer Kirche — 4. umg. scherzh. größere Anzahl gleich­ artiger (nebeneinander befindlicher) Personen, Gegen­ stände: eine G. schöner Frauen, von schönen Frauen; eine ganze G. von Kissen lag auf dem Sofa Galgen, der; -s, - aus einem senkrecht stehenden Pfosten mit darüberliegendem Querbalken bestehen­ des Gerüst, an dem zum Tode durch den Strang Ver­ urteilte hingerichtet werden: einen G. errichten + umg. jmdn. an den G. bringen (jmdn. der strengsten Bestrafung ausliefern) Galgen| -frist, die jvorw. Sg .j scherzh. Gnaden­ frist; -humor, der Humor, mit dem jmd. eine ver­ zweifelte Lage zu überspielen sucht; -vogel, der veraltend umg. Verbrecher od. zweifelhafte männ­ liche Person, der man Straftaten zutraut Galionsfigur, die Seemannsspr. geschnitzte Figur am Bug alter Schiffe, meist in Form einer Frauen­ gestalt Gall|apfel, der B ot. kugelige, meist durch Larven von Insekten entstandene Wucherung bes. an Blät­ tern von Laubbäumen Galle, die; -n 1. /o. Pl.j von der Leber abgesonder­ tes, in der Gallenblase gespeichertes bitteres, gelbes Sekret, das die Verdauung der Fette ermöglicht: etw. schmeckt bitter wie G. — 2. Gallenblase: er ist, wird an der G. operiert + umg. jmdm. kommt, steigt die G. hoch, läuft die G. über (jmd. wird wütend); — /i Gift und G. spucken galle(n)|bitter jA d j.j sehr bitter, bitter wie Galle (1): etw. schmeckt g. Gallen| -blase, die mit der Leber verbundenes, birnenförmiges Hohlorgan zur Speicherung der von der Leber abgesonderten Galle; -kolik, die bes. durch Gallensteine verursachte K olik im Bereich der Gallenblase; -stein, der festes kleines Gebilde, das in der Gallenblase aus Bestandteilen der Galle (1) entstanden ist und zu Koliken, Entzündungen der Gallenblase führen kann Gallert, das; -(e)s, -e bes. aus dem Sud ausgekochter (Kalbs)knochen od. saurer Früchte durch Eindicken gewonnene, nach dem Erkalten halbsteife, leicht zitternde Masse gallertartig jA d j.j : eine gallertartige Masse Gallerte, die; -, - n s. Gallert gallig jAdj.j unfreundlich und boshaft: ein galliger Mensch; eine gallige Bemerkung machen Galopp, der; -s, -e/-s 1. jo. Pl.j schnellste Gangart der Pferde, die in einer Folge von Sprüngen besteht: in scharfem, vollem, gestrecktem G.; das Pferd fiel in G.; im G. laufen, reiten — 2. umg. jin der Verbindungj im G. in großer Eile: zuletzt ging alles im G. — 8. schneller Tanz des 19. Jhs. im Zweivierteltakt galoppieren, galoppierte, ist/hat galoppiert 1. jbes. von Pferden/ im Galopp laufen (hat, auch ist): das Pferd galoppierte, begann zu g. — 2. eine Strecke im Galopp reitend zurücklegen (ist): er ist über die Wiese galoppiert — 8. umg. sehr schnell laufen (ist): über die Straße g. Galopp|-rennbahn, die Bahn für Galopprennen; -rennen, das Pferderennen, bei dem die Pferde im Galopp laufen
438 galvanisch — Gänsebrust galvanisch jAdj.; nicht präd.j [ . .v . .] Elektro- techn. Phys. die unmittelbare Umsetzung chemi­ scher Energie in elektrische Energie betreffend, dar­ auf beruhend: ein galvanisches Element (Strom­ quelle, deren elektrische Energie aus chemischer Energie entsteht); galvanischer Strom galvanisieren jsw. Vb.; hat/ [..v . .] Elektro- techn. Werkstücke auf elektrolytischem Wege mit einer dünnen Metallschicht uberziehen ' Galvanometer, das; -s, - [ . .v .J Elektrotechn. Gerät zur Messung der Stärke (schwacher) elektri­ scher Ströme auf Grund ihrer magnetischen Wirkung Gamasche, die; -n über Schuhen und Strümpfen getragenes, vom Spann bis zum Knöchel od. unter das K nie reichendes Bekleidungsstück aus Leder, Stoff mit seitlichem Verschluß Gammastrahlen, die /PL/ Phys. energiereiche, elektromagnetische, radioaktive Strahlen Gammelei, die; jo. Pl.j salopp jemot. neg.j das Gammeln (1) gammelig jAdj,/ norddt. umg. verdorben, faulig: die Fische, Äpfel sind schon g. gammeln jsw. Vb.; hat/ 1. salopp planlos (und ohne einer geregelten Arbeit nachzugehen) die Zeit verbringen — 2. norddt. umg. verderben, faulig werden: in der Kiste gammelt das Obst Gammler, der; -s, - junger Mensch mit ungepflegtem Äußeren, der grundsätzlich keiner geregelten Arbeit nachgeht gammlig jA d j.j s. gammelig Gamsbart, der als Schmuck an (Jäger)hüten ge­ tragenes Büschel von Rückenhaaren des Gamsbockes Gamsbock, der Gemsbock gang -j- u mg. etw. ist g. und gäbe (ist üblich) xGang, der; -(e)s, Gänge 1.1. jo. Pl.f Art und Weise des Gehens (1): ein jugendlicher, federnder, schleppender G .; der aufrechte G. des Menschen; jmdn. am G. erkennen 1.2 . der G. (die Gangart) eines Pferdes — 2 . das Gehen (1) einer Strecke zu einem bestimmten Ziel od. Zweck: der tägliche G. zur Bushaltestelle; einen schweren, bitteren G. tun (müssen) (jmdn., etw. aufsuchen, von dem nichts Gutes zu erwarten ist); ich habe noch ein paar Gänge (Besorgungen 1) zu machen; ich mache nur noch einen G. (Spaziergang) durch den Park — 3. jvorw. Sg .j Funktion einer Maschine, eines Ge­ rätes, einer Apparatur: den G. einer Maschine regulieren — 4. jo. Pl.f Verlauf, Ablauf: der G. der Geschichte, Dinge, Ereignisse, Verhandlungen; alles geht seinen (gewohnten) G. (nimmt seinen gewohnten Verlauf) — 5. Arbeitsgang: das haben wir allesin einem G. erledigt — 6. Techn. Stufe der Übersetzung (II)des Getriebes eines Kraftfahrzeuges: den zweiten G. einlegen; in den dritten G. schalten; im vierten G. fahren — 7.1 . unterirdischer od. über­ dachter W eg: unterirdische Gänge; die Gänge im Fuchsbau 7.2. schmaler Vorraum, Flur, Korridor: alle Zimmer münden auf einen G .; draußen auf dem G. warten müssen — 8 . Geol. mit Mineralien, Erzen ausgefüllte Spalte im Gestein: ein erzführen­ der G. — 9. einzelnes Gericht einer Speisenfolge — 10. fin den Verbindungen! etw. in G. setzen, bringen (bewirken, daß etw. in Bewegung gerät); etw. in G. halten (etw. nicht zum Stillstand kommen lassen); etw. kommt in G. (kommt in Bewegung, be­ ginnt) + etw. ist im Gange (spielt sich ab, wird durch­ geführt; wird heimlich unternommen, geplant) 2Gang, die; -s [gsrj] organisierte Gruppe von Ver­ brechern, Gangstern, wie sie bes. in den USA, auch in anderen kap. Ländern existiert Gang|art, die 1.1 . Art, wie jmd. geht: jmds. G. 1.2. Art, wie Pferde laufen, rennen: das Pferd wechselte die G. gangbar jA dj.; nicht adv.j 1. ein gangbarer Weg eine mögliche Art und Weise des Vorgehens: einen gangbaren W eg zeigen, aufweisen; das ist der einzige gangbare W eg, um zum Ziel zu gelangen — 2. eine gangbare (gängige 1) Ansicht Gängel|band, das + umg. jmdn. am G. haben, halten, führen (jmdn. ständig in seiner Obhut haben und ihn gängeln) gängeln jsw. Vb.; hat/ umg. jmdn. unselbständig halten und bevormunden: jmdn. ständig zu g. ver­ suchen; sich nicht von jmdm. g. lassen gängig jAdj.; nicht adv.j 1. allgemein üblich (und praktiziert), verbreitet: eine gängige Ansicht, Mei­ nung, Methode; ein gängiger Begriff — 2. handels­ üblich und viel gekauft: dies ist ein (sehr) gängiger Artikel; Schuhe in gängigen Größen — 3 . gängige (im Verkehr befindliche) Münzen Ganglienzellen, die jPl.j [..Tan] Med. Erregung, leitende Nervenzellen Gang|Schaltung, die Techn. Vorrichtung an Fahr­ zeugen, Maschinen, durch die die einzelnen Gänge eines Getriebes eingelegt werden können: die G. des Autos, Rennrades, der Küchenmaschine betätigen Gangster, der; -s, - [geq..] Verbrecher, der M it­ glied einer *Gang ist: den Gangstern auf die Spur kommen; G. und Ganoven Gangster] -bande, die; -boß, der u m g.; -film, der Film aus der Filmproduktion kap. Länder, in dem Gangster im Mittelpunkt des Geschehens stehen; -metkode, die jvorw. Pl.j umg. Vorgehen, wie es typisch für Gangster ist, sein könnte: das sind ja Gangstermethoden! Gangway, d ie; -s [geywe:] (fahrbarer) nicht fest montierter Steg (in Form einer Treppe), der bei Flugzeugen, Schiffen das Ein- und Aussteigen der Passagiere ermöglicht: die G. betreten, hinauf­ steigen Ganove, der; -n, - n [. .va] umg. Gauner, Ver­ brecher: den Ganoven auf die Schliche kommen Ganoven|trick, der umg. jemot.j von Gaunern häufig angewamdter T rick Gans, die; -, Gänse 1.1. als Haustier gehalte?ier od. wildlebender Entenvogel mit gedrungenem Körper, langem Hals und gewölbtem oberem Schnabel, der wegen seines Fleisches und seiner Federn geschätzt w ird : weiße, fette Gänse; die Gänse schnattern, watscheln; Gänse mästen; eine G. rupfen, aus- nehmen, braten 1.2 . weibliches Tier von 1.1: die G. brütet 1.3. jo. Pl.j Gänsebraten — 2. umg. jvon einer weiblichen Personj damals war ich noch eine G. (war ich noch unerfahren, unreif); sie ist eine dumme, blöde, alberne G. (ist dumm, blöd, albern); auch Schimpfw. Gänsej -blümehen, das; -s, - a uf Wiesen wachsen­ der, kleiner Korbblütler mit weißen, rötlich um­ randeten Blütenblättern; -braten, der (Stück einer) Gans (1.1) als Braten; -brüst, die Kochk. Brust (3) der Gans (1.1), die geräuchert, gepökelt als Dell-
Gänsefeder — Garant 439 katesse gilt; -feder, die; -fett, das jo. PL/; -fleisch, das; -füßehen, die /PL/ umg. Anführungsstriche; -haut, die jo. Pl.j umg. durch Hervortreten der Haarbälge und Aufrichten der Haare auftretende Unebenheit der menschlichen Haut, die sich bei plötzlicher Kälteeinwirkung, Angst od. durch Schreck unwillkürlich einstellt: eine G. bekommen, kriegen, haben; -keule, die; -klein, das; -s, jo. Pl.j Flügel, Innereien der geschlachteten Gans (1.1) zum Verbrauch zurechtgemacht: Reis mit G. kochen; -leberpastete, die; -marsch, der - f u m g. im G. {einer hinter dem anderen) gehen, laufen Gänserich, der; -s, -e männliche Gans (1,1): der G. zischt Gänsei-schmalz, das /o. P L j; -vogel, der in zahl­ reichen Arten vorkommender Vogel mit meist langem Hals und kurzen, zum Leben auf dem Wasser ge­ eigneten Beinen Ganter, der; -s, - norddt. Gänserich ganz jAdj.j 1. /nur attr.j 1*1. gesamt, ohne Aus­ nahme, Einschränkung: er hat den ganzen Tag, die ganze Zeit gearbeitet; das ganze Jahr hin­ durch: ein ganzes Leben lang; die ganze Mensch­ heit; seine ganze Kraft einsetzen; die Arbeit ver­ langt den ganzen Mann (jmdn., der sich voll ein­ se tzt); er hat mir die ganze Geschichte (alles) er­ zählt; jindekl. vor geographischen Namen o. Art./ g. Leipzig; in g. Europa 1.2, das ist meine ganze Barschaft (ich habe nur dieses Bargeld); sein Sohn ist sein ganzer Stolz (er ist sehr stolz auf seinen Sohn) 1,3. eine ganze Drehung (Drehung um 360 Grad); er ist ein ganzer Mann (in jeder Be­ ziehung ein Mann) 1.4. ganze Zahlen (Zahlen, die ein Vielfaches der Zahl 1 darstellen) — 2. [nicht attr.j um g. das zerbrochene Spielzeug wieder g. machen (reparieren); die Vase ist wieder g. (heil) — 3. umg. /ganze + Kard.zahlj das hat ganze (nur) zehn Pfennig gekostet; mit ganzen drei Mann kann ich das nicht schaffen — 4 . /nur attr.j umg. wir haben eine ganze (ziemlich große) Menge Geld verbraucht; es dauerte eine ganze (ziemlich lange) Weile — 5. /als Partikel/ 5.1. /verstärkendj vollkommen (I), völlig: ein g. klarer Fall; g. offen mit jmdm. reden; das ist mir g. egal; das ist etw. g. anderes; das habe ich g. allein gemacht; es kommt g. auf dich an; das ist g. meine Meinung; um g. das Kind ist g. der Vater, die Mutter (ist seinem Vater, seiner Mutter sehr ähnlich) 5.2. /ein­ schränkend7 leidlich: das Gedicht ist g. gut; ich finde sie g. nett -f- g. und gar (vollständig, völlig); g. und gar nicht, nichts, kein (überhaupt nicht, nichts, kein); g. zu schweigen von . ..: das Essen war schlecht, g. zu schweigen von der Bedienung (auf sie trifft das Vorhergesagte besonders zu); im ganzen insgesamt: er war im ganzen eine W oche verreist; — ganze Arbeit geleistet haben; den ganzer* Betrieb aufhalten; im / großen und ganzen; auf der ganzen /t Linie; g. / Ohr sein; etw. voll und g. verstehen, billigen Ganze, das; -n, jo. Pl.j 1. aus zusammenhängenden Teilen bestehende Einheit, etw. in sich Geschlossenes: ein harmonisches, untrennbares Ganzes; man muß hier das große G. sehen; aufs G. gesehen (von Einzelheiten abgesehen) können wir zufrieden sein — 2. das G. (das alles) ist zwecklos + es geht ums G. (es steht alles auf dem Spiel); umg. aufs G. gehen (alles riskieren); — das ist nichts / Halbes und nichts Ganzes Gänze, die /in den Verbindungenj in seiner, ihrer G. in seiner, ihrer Gesamtheit: etw. ist in seiner G. schwer zu übersehen; bes. österr. zur G. gänzlich: etw. zur G. abschaffen Ganzheit, die; -, - en /zu ganz 1.1/ Gesamtheit, Geschlossenheit von etw.: etw. in seiner G. erfassen ganzheitlich lAdj.j die Ganzheit, das Ganze in den Zusammenhängen seiner einzelnen Teile erfassend, als Methode zugrunde legend: die ganzheitliche Be­ trachtung in der Medizin ganz/Ganz| -jährig /Adj.; nicht präd.j während des ganzen Jahres (anhaltend): das Hotel ist g. ge­ öffnet; -leder, das jo. Pl.j: ein Band in G. (ganz in Leder gebunden); -leinen, das jo. Pl.j: ein Band in G. (ganz in Leinen gebunden) gänzlich/Adj.; nicht präd.j vollständig (1.2), völlig: das ist g. unmöglich; ein gänzlicher Mangel an Verständnis ganz zu ganz 1.11-seitigjAdj.; nur attr.j eine ganze (Druck)seite ausfüllend: eine ganzseitige Abbil­ dung; -tägig jAdj.j 1.1. /nur attr.j einen ganzen Tag dauernd: eine ganztägige Beratung 1.2. jadv.j g. (nicht verkürzt) arbeiten 1gar jAdj.; selten attr.j 1. /von Speisenj durch Kochen (Backen, Braten) weich, zum Verzehr fertig: die Kartoffeln sind (noch nicht, erst halb) g.; das Fleisch auf kleiner Flamme g. kochen; den garen Reis in die Suppe geben — 2. Landw. der Boden ist g. (der Boden zeigt die für das Pflanzenwachstum günstigsten physikalischen, chemischen und biolo­ gischen Eigenschaften 2gar jAdv.; als Verstärkung einer Verneinungj: g. (überhaupt) nicht, nichts, kein: er war g. nicht aufgeregt, sagte g. nichts, hat g. keine Zeit, Ahnung; das ist g. nicht wahr; das ist eine g. nicht so schlechte Sache -f- / ganz und g.; / ganz und g. nicht, nichts, kein 3gar /Partikel/ 1.1 . /hebt ein Satzglied hervorj so­ gar (1.1): das ist eine Angelegenheit für die Schieds­ kommission oder g. für das Gericht; er mußte sich verantworten und nun noch g. vor allen Leuten; zuletzt bedrohte er ihn g. 1 .2 . /als Verstärkung einer vorsichtigen Behauptung/: ich glaube, fürchte g. (fast), damit ist es noch nicht abgetan; du be­ nimmst dich g., als machtest du das zum ersten­ mal 1.3. /verstärkt eine (rhetorische) Frage und deutet die erhoffte verneinende Antwort an; mit sub­ jektiver Anteilnahmej etwa (3.2): er wird doch nicht g. verunglückt sein?: hast du das g. selbst ge­ macht?; da bist du wohl g. die ganze Strecke gelaufen? —2. veraltend sehr: erbesitztg. wert­ volle Bücher; ein g. willkommener Gast — 3. /steigert zu, sehr, soj: das ist g. zu (allzu) schön, wenig; er wäre g. zu gern dabeigewesen; das klingt alles g. so (überaus) plausibel - f warum nicht g. (warum denn nicht)? Garage, die; -, -n [..a:3a] Raum, Bauwerk für die Unterbringung, das Abstellen von Kraftfahrzeugen: das Auto in die G. fahren, in einer G. abstellen Garagen|wagen, der Personenkraftwagen, der gene­ rell in einer Garage abgestellt wird und daher vor kontinuierlichen Witterungseinflüssen geschützt ist Garant, der; -en, -en Institution, Person, diexdurch ihr Engagement, Sache, die durch ihre Funktion die Gewähr dafür bietet, daß etw. sicher ist, (erhalten)
440 Garantie — Garn bleibt: dieser Staat, Vertrag ist ein G. des Friedens Garantie, die; -n [. .i:en] 1.1. Versicherung (2.1), Gewähr: dafür, daß das völlig in Ordnung ist, daß das klappt, kann ich keine G. übernehmen 1.2. jvorw. Pl.j Garantien (schriftliche Zusicherungen) für etw. geben; beide Parteien wollen bestimmte Garantien haben — 2. Bank finanzielle Bürg­ schaft für einen gewährten Kredit: gibt es für die Kreditaufnahme eine G.? — 3. faehspr. vom Herstellerwerk gegebene schriftliche Zusicherung, innerhalb eines festgesetzten Zeitraums auftretende, nicht vom Käufer verursachte, die Funktionstüchtig­ keit betreffende Schäden an dem gekauften Gegen­ stand kostenlos zu beheben od. ihn zu ersetzen: das Werk gibt, leistet, übernimmt für dieses Gerät ein Jahr G .; der Staubsauger, die Uhr hat ein Jahr G .; um g. auf dem Füllfederhalter, Fernseh­ apparat ist noch G. 4- umg. unter G. garantiert, zweifellos: das ist unter G. gelogen Garantie zu Garantie 3| -anspruch, der Anspruch auf eine Garantieleistung; -leistung, die auf Grund einer Garantie zu leistende Arbeit, einzulösende Ver­ pflichtun g; -frist, die vgl. Garantiezeit garantieren fsw. Vb.; hat; / auch garantiert/ 1.1. (jmdm.) etw. fest zusichern: jmdm. einen guten Verdienst, bestimmten Mindestlohn g. 1.2 . etw. garantiert etw. etw. gibt die Gewähr fü r etw .: dieser Vertrag garantiert ein konfliktloses Zusammen­ leben der beiden Partner; eine gute Unterkunft ist garantiert 1.8. für etw. g. die Verantwortung dafür übernehmen, daß etw. den Erwartungen ent­ s p rich t: für einwandfreie Qualität, tadellosen Sitz wird garantiert garantiert /Adv.; / auch garantieren/ umg. mit absoluter Sicherheit: das ist g. eine echte K ette; damit hat er g. nicht gerechnet Garantie zu Garantie 3| -schein, der m it der g e ­ kauften Ware ausgehändigter Schein, der den Garan­ tieanspruch bescheinigt; -urkunde, die Garantie­ schein für Waren von besonderem Gebrauchswert: die G. für den Fernsehapparat ausfüllen, aus ­ stellen; -zeit, die genau festgesetzte Zeit, während der ein Garantieanspruch besteht: die G. ist ab- gelaufen Gar|aus, Gar|aus, der 4- umg. scherzh. jmdm. den G. machen (jmdn. umbringen) Garbe, die; -n 1. gemähtes, (für das Aufstellen zum Trocknen) zusammengebundenes Getreide: Gar­ ben binden, aufstellen — 2. Serie von Schüssen aus einer Schnellfeuerwaffe: Garben schweren Maschinengewehrfeuers Garde, die; -, -n 1. Gruppe von Menschen mit ge­ meinsamen Zielen, Interessen: fin Verbindung mit bestimmten Adj.j umg. scherzh. er gehört auch (noch) zu der alten G. (zu den langjährigen M it­ arbeitern) unseres Betriebes — 2. Leibgarde: die G. war vor dem Schloß aufgezogen * Garderobe, die; - , -n 1. jvorw. Sg .f jmds. Ober­ bekleidung: jmd. hat viel, für diesen Anlaß nicht die passende G .; für die G. (die abgelegten Mäntel, Hüte u. ä .) seiner Gäste übernimmt das Restaurant keine Haftung — 2.1. abgeteilter Raum in einem öffentlichen Gebäude, bes. in einem Restaurant, Theater, in dem die Besucher Mantel, Hut, Tasche o . ä . vorübergehend abgeben: den Mantel an der G. abgeben 2.2. Raum eines Theaters, Varietis, in dem sich der Künstler vor, nach seinem Auftritt umzieht, zurechtmacht: vor der G. des Sängers warten — 3. Vorrichtung in Korridoren zum A ufhängen bes. von Mänteln, Jacken, zum Ablegen von Kopf­ bedeckungen: den Mantel an die G. hängen Garderoben] -frau, die Angestellte, die in einer Garderobe (2.1) tätig ist; -haken, der Haken fü r das Aufhängen bes. des Mantels; -marke, die an der Garderobe (2.1) für abgegebene Garderobe aus­ gehändigte Marke (mit einer Nummer); -Ständer, der Ständer mit Haken zum Aufhängen bes. des Mantels Garderobier, der; -s, -s [..ie;] Theater männliche Fachkraft, die die Aufgabe hat, darstellenden Künst­ lern und Tänzern beim Umkleiden, Zurechtmachen behilflich zu sein, und die für deren Kostüme verant­ wortlich ist; dazu Garderobiere, die; - n [..leiro, . . is:ro] Gardine, die; -n Vorhang aus durchsichtigem, hellem, meist weißem Gewebe, der an der Innenseite eines Fensters angebracht wird, um den Einblick in den Raum bei Tageslicht zu verhindern und ihn wohnlicher zu gestalten: die G., Gardinen vor-, auf- ziehen, anbringen, abnehmen + umg. scherzh. hinter schwedischen Gardinen (im Gefängnis) sitzen Gardinen|-leiste, die über einem Fenster angebrachte Leiste mit einer Laufschiene, an der die Gardine befestigt wird; -predigt, die umg. scherzh. heftige Vorwürfe, die bes. eine Frau ihrem Mann macht, Strafpredigt; -Stange, die 1. Stange, an der die Gardine befestigt wird — 2 . Gardinenleiste Gare, die; -, jo. Pl.j Landw.: der Boden hat eine gute G. (ist xgar 2) garen fsw. Vb.; hat/ faehspr. 1.1. etw. xgar (1) werden lassen: das Fleisch unter häufigem Be­ gießen mit Fett, bei hoher Temperatur g. 1.2. xgar (1) werden: etw. auf kleiner Flamme g. lassen; das Gemüse muß langsam g. gären, gor/gärte, hat/ist gegoren, hat gegärt 1.1. /gor, selten gärte, hat gegoren, selten gegärt/ sich unter Bildung von Alkohol od. Milch- , Buttersäure aus einer höheren organischen Verbindung in niedere Verbindungen zersetzen: der Most, Wein gärt; der Teig hat gegoren, gegärt; Sekt ist gegorener Wein 1.2 . /gor, ist gegoren/ zu etw. g.: der Wein ist zu Essig gegoren (ist durch Gärung zu Essig geworden) — 2. /gärte, hat gegärt/ in jmdm . , einer Menschen­ menge gärt es (entsteht unterschwellig, allmählich Unzufriedenheit, die zu einem Aufruhr drängt).: vor der Revolution gärte es im Volk; Wut, Unzu­ friedenheit gärte (verstärkte die Unruhe, den H aß) in ihm, in den Massen Gär|futter, das Landw. pflanzliches Futter, das durch Gären (1) im Silo haltbar gemacht wurde gärigfAdj.; nicht adv./ veraltend im Zustand der Gärung befindlich (und daher verdorben) Gar|küche, die 1. G astron. (kleine) Betriebsküche od. Küche einer kleinen Gaststätte, in der vor­ gefertigte od. einfach zubereitende Speisen ausgegeben werden — 2. sehr einfache Speisegaststätte Garn, das; -(e)s, -e 1. aus Fasern gesponnener Faden von unterschiedlicher Struktur und mit vielfältigem Verwendungszweck: dünnes, feines, festes, dickes G. verwenden; das G. aufspulen, - wickeln; Flachs zu G. spinnen; dieses G. reißt leicht; eine Rolle
Garnele — Gasleitung 441 (schwarzes) G. — 2./o. Pl.jJägerspr. Fischerei Netz zum Fangen von Wild, Vögeln, Fischen: Wild ins G. treiben Garnele, d ie; -n im M eer lebender zehnfüßiger Krebs mit seitlich plattem, oft durchsichtigem Körper und langen Fühlern, der als Nahrungsmittel dient garnieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. mit etw. ver­ zieren, schmücken', die Tafel mit Blumen, Kerzen g.; ein Kleid mit Schleifen, Paspeln g .; die Tarte mit Buttercreme g. 1 .2. eine Torte g. (auf eine Torte z. B . ein zierendes Muster aus Buttercreme, Sahne spritzen) Garnierung, d ie; -, - en 1. fvorw. Sg .; zu garnieren/ das Garnieren — 2. etw. Garnierendes Garnison, die ; -en 1. ständiger Standort von Truppen und^deren Einrichtungen: in G. liegen, stehen — 2. Gesamtheit der Truppen von 1: die (ganze) G. war zum Manöver ausgerückt Garnitur, die; -, - en 1. Gesamtheit verschiedener funktional zusammengehöriger, bes. nach Aussehen und Material aufeinander abgestimmter Gebrauchs­ gegenstände: eine G. Polstermöbel; eine G. für den Schreibtisch; eine G. (Unterwäsche für Damen, Herren) aus Baumwolle — 2. /in den Verbindungen] umg. die erste, zweite G. die besten, die weniger guten Vertreter einer in der Öffentlichkeit wirkenden Gruppe von Menschen: bei der Premiere singt die erste G .; beide Fußballspieler zählen, gehören zur zweiten G. Garn| -knäuel, das, auch der; -rolle, die R olle mit aufgewickeltem Garn, zum Aufwickeln von Garn (1) Gär|prozeß, der Vorgang des Gärens (1.1) garstig /Adj.f veraltend 1. unausstehlich (1), frech (1.1): ein garstiges Benehmen, Kind; sei nicht so g. zu deiner Schwester — 2. garstiges (scheußliches) Wetter Garten, der; -s, Gärten (durch einen Zaun) be­ grenztes Stück Land (am Wohnhaus), das für den Anbau von Gemüse, Obst und Blumen genutzt wird: ein großer, gepflegter, verwilderter G .; den G. umgraben; im G. etw. säen, pflanzen; (gern) im G. arbeiten; ein /* zoologischer, / botani­ scher G. Gartenj ^arbeit, die /o. P l.j Tätigkeit im Garten', -architekt, der auf einer Hochschule ausgebildeter Fachmann für die Gestaltung und Planung von gartenähnlichen Anlagen und Grünflächen; -bau, der jo. PL/ fachmännisch betriebener Anbau von Gemüse, Obst, Blumen auf kleineren Flächen, in Gärten; -baubetrieb, der Betrieb (1) für den Garten­ bau; -fest, das Fest, das in der wärmeren Jahreszeit im Garten gefeiert wird; -gerät, das Gerät für die Bearbeitung eines Gartens; -gestaltung, die; -grund- stück, das als Garten angelegtes Grundstück (mit einer Laube); -haus, das kleines, nicht winterfestes Haus in einem Garten; -fand, das jo. PI./ als Garten zu nutzendes, genutztes Land: ein Stück G. kaufen; -laube, die Laube im Garten; -lokal, das Lokal mit Tischen und Stühlen in einem Garten, in dem bei günstigem Wetter Gäste bedient werden; -möbel, die /PL/ einfache, meist zusammenlegbare Möbel, bes. Tisch, Stühle, für die Benutzung im Garten, im Freien; -party, die vgl. - fest; -pflanze, die Pflanze, die im Garten gehalten wird; -restaurant, das vgl. - lokal; -schlauch, der Schlauch zum Sprengen (II) eines Gartens; -Stuhl, der vgl. - möbel; -tisch, der vgl. - möbel; -tür, die; -zaun, der; -zwerg, der zum Aufstellen in einem Garten bestimmte, farben­ kräftige Keramikfigur in Form eines Zwerges Gärtner, der; -s, - Fachmann für den Gartenbau + den / Bock zum G. machen Gärtnerei, die; -, - en kleiner Gartenbaubetrieb, der bes. Blumen, Stauden, Gemüsepflanzen produ­ ziert Gärtnerin, die; -nen /zu Gärtner/ gärtnerisch /Adj.; nicht präd./ 1.1. den Gartenbau betreffen d : gärtnerische Betriebe;, eine gärtnerische Gestaltung, Tätigkeit; eine gärtnerische Produk­ tionsgenossenschaft /Abk. GPG/ (soz. P ro d uk ­ tionsgenossenschaft für die Produktion von Erzeug­ nissen des Gartenbaus) 1.2. gärtnerische (in einer Gärtnerei gezogene) Kulturen; g. betriebener Ge­ müseanbau Gärung, die; -, -en /vorw. Sg .; zu gären 1/das Gären : die / alkoholische G.; in G. übergehen (anfangen zu gären) Gärungsprozeß, der Gärprozeß Gas, auch Gas, das; -es, -e 1. Stoff in gasförmigem Zustand, der jedes Volumen (1) einzunehmen fähig ist: die Gase der Luft; explosives, giftiges, radio­ aktives G .; technische Gase; G. erzeugen, ver­ flüssigen, kondensieren; einen Luftballon mit G. füllen — 2. /o.Pl.l 2.1. als Energiequelle zum Heizen, Kochen verwendetes brennbares Gasgemisch: mit G. kochen, heizen; es riecht nach G. 2.2. Gasflamme: das G. anzünden, abstellen; den Teekessel, Topf aufs G. (auf den Gasherd) stellen, bringen — 3 . /in den Verbindungen/ G. geben, wegnehmen (ver­ stärkt, vermindert dem Verbrennungsmotor Kraft­ stoff-Luft-Gemisch zukommen lassen und dadurch das Tempo vergrößern, vermindern) — 4. Giftgas als Kampfmittel Gas/gas, a u ch Gas/gas| -ableser, d er; -s, - jmd., der beruflich in den Haushalten den Verbrauch des Gases am Zähler abliest und das Geld dafür kassiert; -anstatt, die vgl. Gaswerk; -anzünder, der Gerät zum Anzünden von Gas (2.1); -beleuchtung, die jo. PL/ durch Gas (2.1) bewirkte Beleuchtung; -beton, der /o. Pl.j Bauw. bes. durch Gas (1) auf- gelockerter, großporiger Beton; -brenner, der Vor­ richtung bes. an Gasherden, an der das Gas ent­ zündet werden kann; -druck, der /PL -drücke/ Druck (1.1) des Gases (2.1, 1); -erzeugung, die; -explosion, die; -feuerung, die Feuerung (3)mit Gas (2.1); -feuerzeug, das mit flüssigem Gas (2.1) ge­ speistes Feuerzeug; -flamme, die Flamme des am Gasbrenner entzündeten Gases; -flasche, die langer, schmaler Behälter aus Stahl zur Aufnahme kompri­ mierten od. flüssigen Gases (2.1,1); -förmig/Adj./ der materiellen Struktur nach von so geringer Dichte, daß es unsichtbar ist und die Tendenz hat, sich nach allen Seiten auszubreiten und dabei jeden leeren Raum einzunehmen; -gemisch, das Gemisch aus Gasen (1); -gerät, das durch Gas gespeistes Gerät zum Heizen, Kochen; -geruch, der /o. Pl.j Geruch nach Gas (2.1); -hahn, der Hahn an Gasherden zur Regulierung des Gasdrucks: den G. aufdrehen und das Gas anzünden; den G. abstellen, abdrehen; -hebel, der vgl. - pedal; -heizung, die mit Gas (2.1) betriebene H eizung; -herd, der mit Gas (2.1) be­ triebener Kochherd; -kocher, der; -s, - zum Kochen dienendes kleines Gasgerät mit ein od. zwei Gas­ brennern; -laterne, die durch Gas (2.1) gespeiste Straßenlaterne; -leitung, die Rohrleitung für Gas
442 Gasmann — Gattungsname (2.1) ; -mann, der /PI. - männer/ umg. Gasableser; - maske, die Schutzmaske gegen Gase (1, 4): die G. aufsetzen, anlegen, abreißen; -patrone, die mit Gas (4) gefüllte Patrone; -pedal, das Pedal für die Zufuhr, Regelung des Treibstoff-Luft-Gemisches bei zweispurigen Kraftfahrzeugen; -rechnung, die Rech­ nung über die verbrauchte Menge an Gas (2.1); - rohr, das Rohr der Gasleitung; -schlauch, der Schlauch zwischen Gasrqhr und Gasgerät Gasse, die; -n 1. sehr schmale, beidseitig eng von (kleinen) Häusern bestandene Straße: durch die winkligen, holprigen Gassen der Altstadt gehen — 2, Weg, Durchgang durch eine Menschenmenge: sich eine G. durch die Menge bahnen; für den Ehren­ gast eine G. bilden + ein Hansdampf in allen Gassen Gassenjhauer, der; -s, - allgemein bekanntes, ab­ gedroschenes Lied : G. singen, pfeifen, grölen Gast, der; -es, Gäste 1.1. jmd., der auf Grund einer Einladung von jmdm. zur Bewirtung (und Beher­ bergung) empfangen w ird: ein lieber, gern gesehener, seltener G .; Gäste erwarten; wir haben heute abend Gäste; betrachten Sie sich als mein G. (ich bezahle, was Sie verzehrt haben) 1.2 . jmdn. zu G. haben (jmdn. als 1.1 bei sich haben); bei jmdm. zu G. (als 1.1) sein — 2. jmd., der gegen Entgelt bewirtet, beherbergt w ird : die Gäste dieses Lokals, Hotels; zahlende Gäste — 3.1. jmd., der sich an einem fremden Ort, in einem fremden Personenkreis wegen einer be­ stimmten Aufgabe vorübergehend (als Besucher) auf- hält: Gäste der Regierung, der Akademie; die Schauspielerin hat die Rolle als G. übernommen; als G. singen; als G. am Unterricht teilnehmen; er ist auf den Rennplätzen ständiger G. (er besucht regelmäßig Rennen) 3.2. Sport fnur im PL/ Mann­ schaft, die nicht in den eigenen, sondern in den Sportstätten des Gegners zum Vergleich antritt: die Gäste gewannen 3:1 Gast| -arbeiter, der feuphemist. Bez. im bürgerl. Sprachgebrauch für jmdn., der, aus einem öko­ nomisch weniger entwickelten Land stammend, als Ausländer in einem kap. Land in einem zeitweiligen Arbeitsverhältnis steht/; -dirigent, der Dirigent, der ein Orchester als Gast (3.1) dirigiert; -dozent, der Dozent, der an einer Hochschule, Universität als Gast (3.1) Lehrveranstaltungen durchführt Gäste|-buch, das Buch, in das sich Gäste (1), meist mit einem Dank an den Gastgeber, eintragen; -haus, das Hausi das Regierungsstellen, größeren Betrieben für die Aufnahme von Gästen zur Verfügung steht; - zimmer, das Zimmer in einem Hotel, Heim für Gäste (2) gast/Gast| -frei /Adj.; nicht adv./: jmd. führt ein gastfreies Haus (empfängt immer gern Gäste); - freundlich /Adj./ gern Gäste aufnehmend, dem Gast freundlich entgegenkommend: eine gastfreund­ liche Familie; ein gastfreundliches Haus; g. auf­ genommen werden; -freundschaft, die /o. PI./ bereit­ willige Aufnahme und Bewirtung von Gästen (1.1): G. genießen; jmdm. G. gewähren; -gebend /Adj.; nur attr./ jmdn. als Gast empfangend, aufnehmend; - geber, der; -s, - derjenige, der die Gäste aufnimmt und bewirtet; dazu -geberin, die; -, - nen; -geschenk, das Geschenk des Gastes für den Gastgeber, die Gast­ geberin; -haus, das Haus mit Gaststätten und Über­ nachtungsmöglichkeit für Gäste (2); -hof, der vgl. haus; -horer, der Hörer (1), der kein Vollstudium absolviert, sondern nur an bestimmten Lehrveran­ staltungen teilnimmt gastieren /sw. Vb.; hat/ von Künstlern/ als Gast auf einer fremden Bühne auftreten: er gastiert nächste Woche in N Gastland, das Land, das einen Ausländer als Gast aufnimmt gastlich /Adj./ gastfreundlich: jmdn. g. bewirten; dazu Gastlichkeit, die; jo. PI./ Gast| -mahl, das veraltend festliches Mahl mit Gästen (1); -recht, das jo. PI./ Ausländern gewährtes Recht, sich als Gäste im Land aufzuhalten: jmdm. G. gewähren; das G. verletzen Gastritis, die; -, jo. Pl.f Med. Entzündung der Magenschleimhaut Gast|rolle, die: s p ö tt. sie gab in unserem Betrieb nur eine (kurze) G. (verschwand nach kurzer A n ­ wesenheit, Mitwirkung wieder) Gastronom, der; -en, -en Fachkraft auf dem Gebiet der Gastronomie Gastronomie, die; /o. PL/ 1. die das Gaststätten­ wesen betreffenden Einrichtungen —2. feinere Koch­ kunst; dazu gastronomisch /Adj.; vorw. attr./; zu 1: die Gastronomie betreffend: gastronomische Ein­ richtungen; das gastronomische Gewerbe Gast| -spiel, das Auftreten eines Künstlers, künst­ lerischen Ensembles auf einer fremden Bühne: ein G. absagen; ein G. geben (gastieren); -spielreise, die Reise zum Zweck von Gastspielen; -statte, die gastronomische Einrichtung mit einem od. mehreren Räumen, in der Gäste Speisen und Getränke erhalten; -Stättengewerbe, das das gastronomische Gewerbe; -Stube, die kleinerer Raum in einem Gasthaus, in dem die Gäste bewirtet werden; -Vorlesung, die von einem nicht an der betreffenden Hochschule ver­ pflichteten Dozenten, Professor gehaltene Vorlesung; -wirt, der Inhaber einer Gaststätte; -Wirtschaft, die einfache Gaststätte Gas, auch Gas| -uhr, die Gaszähler; -verbrauch, der Verbrauch von Gas (2.1); -Vergiftung, die Vergif­ tung durch Einatmen von giftigem Gas: sie starb an einer G .; -Versorgung, die Versorgung mit Gas (2.1); - werk, das Betrieb, in dem Gas (2.1) erzeugt wird: -zähler, der Gerät, das die M enge des verbrauchten Gases (2.1) mißt Gatte, der; -n, -n /wird nicht auf den eigenen Ehe­ mann und auf den Ehemann einer geduzten Person angewandt/ geh. Mann (2), Ehemann: grüßen sie bitte Ihren Gatten Gatter, das; -s, -1 .1 . Einzäunung aus breiten, starken Latten 1.2. Tor aus breiten starken Latten — 2. Ge­ hege (1) Gattin, die; -nen /zu Gatte/ geh. Frau (2), Ehe­ frau : grüßen Sie bitte Ihre G. Gattung, die; -, - en 1.1 . etw., das eine Gesamtheit von Dingen zusammenfaßt, die in wesentlichen Eigen­ schaften übereinstimmen: verschiedene Gattungen von Schiffen; die Epik ist eine literarische G. 1.2. Biol. Einheit im System der Lebewesen, die zwischen Familie und Art steht: die Pflanze gehört zur G. Ahorn Gattungs| -begriff, der Begriff, der mehrere Begriffe zusammenfaßt, die jeweils eine Art bezeichnen; ■name, der 1.1. Biol. Name einer Gattung 1.2. Sprachwiss. Substantiv, das sowohl eine Gattung (1.1) gleichartiger Erscheinungen als auch den ein­ zelnen Vertreter der Gattung bezeichnet
Gaucho — Gebell 443 Gaucho, der; -s, -s [. .tjo] (berittener) Hirt großer Herden bes. von Rindern in Südamerika Gaudi,das; -s, süddt., österr. die; /beide o. PL/ umg. unerhörter Spaß, Gaudium: das war ein G.!; so einG.! Gaudium, das; -s, /o. PL/ großer Spaß (1): ihn so anzuführen, war ein (einziges) G. für mich, war mir ein G .; zum G. aller ahmte sie die Lehrerin nach Gaukelei, die; -, -en veraltend 1.1. (mit Zaube­ reien verbundener) spaßiger Unfug: ein Komödiant, der allerlei Gaukeleien vorführt 1.2. Gaukelspiel: eine G. der Natur gaukeln /sw. Vb.; ist/ sich unstet (flatternd) hin und her bewegen: der Schmetterling gaukelt von Blüte zu Blüte Gaukel|spiel, das /vorw. Sg .j veraltend Vorspiege­ lung, Vortäuschung: alles war nur Trug und G.; Schluß mit diesem G .! Gaukler, der; -s, - veraltend 1. jmd., der jmdm. etw. vorzutäuschen versucht — 2. Artist, Zauber­ künstler (auf einem Jahrmarkt);dazu Gauklerin, die; - nen Gaul, der; -(e)s, Gäule 1. umg. \emot. neg.j Pferd : dieser alte, störrische G .!; mit diesem G. hat man nichts als Ärger — 2. landsch. Pferd: die Gäule einspannen + umg. jmdm. Zureden wie einem lahmen G. (jmdm. geduldig und sehr eindringlich Zureden) Gaumen, der; -s, -1.1.Scheidewand zwischen M und­ höhle und Nasenhöhle: der harte (vordere), weiche (hintere) G. 1.2. 1.1 als Geschmacksorgan: das ist etw. für den G., k itzelt den G., schmeichelt dem G. (das schmeckt sehr gut); einen feinen G. haben (ein Feinschmecker sein) + jmdm. klebt die /* Zunge am G. Gaumen| -freude, die geh. kulinarischer Genuß: dieser Wein, der Gänsebraten ist eine (wahre) G .; -Segel, das Med. Phonet. Teil des weichen hin­ teren Gaumens, Velum Gauner, der; -s, - 1. Schwindler, Betrüger: die Poli­ zei warnt vor Gaunern und Taschendieben — 2 . umg. gerissener Mensch, der deutlich auf seinen Vorteilbedacht^:.du alter G.!; so einG.! Gauner| -komödie, die Literaturwiss. Komödie mit einem gewissen gesellschaftskritischen Aspekt, in der Gauner (1) im Mittelpunkt des Geschehens stehen; -spräche, die /o. PL/ Rotwelsch; -stück, das /PI. - e/ gerissene, betrügerische Handlung: das G. des Hauptmanns von Köpenick; -trick, der für Gauner (1) typischer Trick Gavotte, die; -, - n [gavota] 1. Tanz des 17. und 18. Jhs. im Zweihalbe- od. Viervierteltakt — 2. Mus. Satz in einer Suite, Sonate Gaze, die; -, - n [..za] 1.1. gitterartiges, weitmaschiges Gewebe: ein Stück G. auf die Wunde legen 1.2. fei­ nes Flechtwerk aus Metalldrähten: ein mit G. be­ spanntes Fliegenfenster Gazelle, die; -, -n sehr zierliche Antilope mit langen, schlanken Beinen, großen Augen und auffallender Kopfzeichnung Gazette, die; -, -n [..ts.., auch ..z . .] veraltend /emot. neg./ Zeitu ng G-Dur, das; /o. Pl.j Mus. /Tonart/ Geächze, das; -s, jo. PI./ das (fortwährende) Ächzen: unter starkem G. schleppte er sich die Treppe hin­ auf Geäder, das; -s, - Vielzahl netzartig verästelter Adern (1): das bläuliche G. an seinen Schläfen; O das G. des Eichenblattes geädert /Adj.; nicht adv./ von aderförmigen Linien durchzogen: geäderter Marmor geartetjAdj.; nicht adv.; / auch arten•/: sein Kind ist gut g. (veranlagt 1.2); ein besonders gearteter Fall (Fall besonderer A rt 2.2) Geäst, das; -(e)s, jo. PI./ Gesamtheit der Äste eines Baumes, Strauches: das kahle, dichte G. des Baumes Gebäck, das; -(e)s, jo. P l.f etw. Gebackenes, das aus feinem (süßem) Teig besteht und in einzelnen Stük- ken geformt ist: duftendes, knuspriges G. zum Tee anbieten, knabbern Gebäck|-dose, die Dose, in der Gebäck aufbewahrt w ird; -stück, das /PI. - e/ einzelnes Stück Gebäck; -zange, die Greifzange für Gebäck Gebalge, das; -s, /o . Pl.j umg. das (fortwährende) Sichbalgen Gebälk, das; -(e)s, jo. PI./ Gesamtheit der Balken eines Bauwerks, bes. eines Dachstuhls: morsches, verkohltes G. Gebärde, die; -n Bewegung der Hände, Gesichts­ züge, Augen, die eine Empfindung, einen Willen au sdrü ckt: eine einladende, drohende, unwillige G. machen; sich durch Gebärden verständigen gebärden, sich, gebärdete sich, hat sich gebärdet sich in bestimmter W eise auffällig verhalten, be­ nehm en: sich leidenschaftlich, wild, wie ein Ver­ rückter g. gebärden/Gebärden|-reich /Adj./ m it vielen G ebär­ den: g. sprechen; -spiel, das jo. PI./ Gestik und Mienenspiel (eines Schauspielers); -spräche, die jo. PI./ Zeichensprache (2) Gebaren, das; -s, - jvorw. Sg .j auffälliges Verhalten, Ben ehm en: er fiel durch sein eigenartiges, schwer­ fälliges G. auf gebären (sie gebärt, veraltend gebiert), ver­ altend gebar1, hat geboren // auch geboren; von Menschen, Säugetieren/ ein Kind, 2Junges durch Geburt (1) aus dem Mutterleib bringen: sie hat ihr erstes, zweites Kind geboren; geboren werden: er wurde in Berlin geboren (stammt aus Berlin); umg. der Mann, der das zustande bringt, muß noch ge­ boren werden (den gibt es noch nicht) Gebärmutter, die jo. PI./ Hohlorgan der Frau und der höheren weiblichen Säugetiere, in dem die Ent­ wicklung des befruchteten Eies vor sich geht gebauchkitzelt /Adj.; in der Verbindung/ umg. scherzh. sich g. (geschmeichelt) fühlen Gebäude, das; -s, - größeres Bauwerk, das M en­ schen zum Aufenthalt od. als Produktionsstätte die n t: ein mehrgeschossiges, weitläufiges, schmuck­ loses, repräsentatives G .; das G. wurde renoviert, abgerissen Gebäude] -block, der /PI. - blocke, - blocks/; -kom­ plex, der Komplex von Gebäuden: ein riesiger G.; -trakt, der vgl. - komplex gebe/Ggbe| -freudig /Adj./ gern (und viel) gebend, freigebig; dazu -freudigkeit, die; jo. P lj Gebein, das; -(e)s, -e 1. ve raltend der Schreck, Schmerz fuhr ihm ins, durch das G. (durchfuhr ihn) — 2. /nur im Pl.j Knochen, Skelett eines T oten : bei den Ausschachtungsarbeiten stieß man auf Gebeine Gebell, das; -(e)s, Gebelle, das; -s, /beide o. P l.j das (fortwährende) Bellen (1): das wütende, freudige Ge­
444 geben — Gebilde bell der Hunde; /emot. neg./ das ewige Gebelle geht mir auf die Nerven! geben (er gibt), gab, hat gegeben / / auch gegeben/ 1. jmdm. etw. g. 1.1. etw. in jmds. Hände legen und ihn dadurch zum Eigentümer dieser Sache machen: jmdm. Geld, Trinkgeld g.; jmdm. etw. als Ge­ schenk g. {schenken) 1.2. jmdm. etw. hinhalten, da­ mit er es ergreifen, nehmen kann: gib mir bitte den Mantel!; jmdm. die Hand g. 1.3. dafür sorgen, daß jmd. etw. (persönlich) von ihm erhält, worauf er ge­ wöhnlich ein Anrecht hat: jmdm. den Lohn, eine Quittung g. — 2. etw. in etw. g. etw. einer Person od. Einrichtung bringen, damit diese dafür eine be­ stimmte Dienstleistung ausführt: den Koffer in die Gepäckaufbewahrung g .; das Auto zur Reparatur g.; den Jungen in Pflege g .; den Artikel in Druck, Satz g. — 3. etw. fü r etw. bezahlen: ich habe drei Mark für die Blumen gegeben; <£> ergäbe viel dar­ um, wenn (wünschte sehr, daß) er dabeisein könnte — 4. jmdm. einen Stoß g. jmdm. einen Stoß ver­ setzen: jmdm. einen Schlag, Klaps g. — 5.1. dem Schüler (Nachhilfe)stunden, jmdm. Auskunft, das Wort g. (erteilen); der Lehrer gab (unter­ richtete) Physik 5.2. jmdm. etw. zukommen (4) lassen: dem Baby die Flasche, Brust g.; jmdm. einen Hinweis, guten Rat, Tip g.; jmdm. Bescheid, Nachricht g.; jmdm. einen Überblick g. (ver­ mitteln); jmdm. ein Interview, Autogramm g. (ge­ währen); jmdm. das Jawort g.; jmdm. Kredit, Rabatt g.; jmdm. eine Chance, Perspektive, Hand­ habe g.; jmdm. Rückhalt g .; jmdm. Gelegenheit, Grund, Veranlassung zu etw. g. (bieten) &&,jmdm., einer Sache etw. verleihen (3.1): etw. gibt jmdm., dem Kleid eine sportliche, festliche N ote; seinem Leben einen Sinn g. 5 .4. etw. erlassen (1): eine An­ weisung, den Befehl g. — 6. etw., ein Tier gibt etw. 6.1 . der Baum gibt (spendet) viel Schatten; der Ofen gibt Wärme (strahlt Wärme aus); die Kühe g. Milch (sondern aus den Milchdrüsen Milch ab) 6.2 . etw. Ergibt (1.1) etw.: der Most wird einen guten Wein g.; zwei Hälften g. ein Ganzes; das gibt ein schie­ fes, kein richtiges Bild — 7. etw. (als Gastgeber) veranstalten: ein Fest, Essen, Bankett g.; ein Kon­ zert, Gastspiel, eine Vorstellung g. — 8.1 and sch. etw. an, in etw. tun: Salz an das Essen g.; die Wäsche in die Waschmaschine g. — 9.1 . sich in bestimmter W eise verhalten: sich natürlich g .; seine Art, sich zu g .; sich liebenswürdig, nach außen hin gelassen, unbefangen g .; sich den Anschein g., daß ... (so tun, als ob ...) 9.2 . sich besiegt, geschlagen g. (eingestehen, daß man besiegt, geschlagen ist) — 10. fbes. von Krankheit, Schmerzen/ sich g. nach- lassen (1): die Schmerzen haben sich gegeben, wer­ den sich bald g. — 11. es gibt etw. 11 .1. etw. ist vorhanden: hier gibt es Mäuse; in der Kaufhalle gibt es Erdbeeren (werden Erdbeeren zum K auf angeboten); das gibt es (das kommt vor); was es nicht alles gibt!; /bezeichnet in der Verneinung häufig eine Unmöglichkeit/ es gibt kein Zurück, kein Halten mehr; da gibt es keine Widerrede! 11.2 . es wird etw. eintreten (7), wird etw. sein : es gibt Sturm, Regen; heute wird’s noch etwas (wird es Regen, Gewitter) g.; es wird eine gute Ernte g.; es gibt Streit, Krach; es gibt noch ein Unglück! — 12.1. /in der Verbindung/ / Gas g. 12.2 . /in Ver­ bindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbal­ begriffs/ : dem Kind einen Namen g. (es benennen); jmdm., einer Sache den Vorzug g. (jmdn., etw. vor­ ziehen); jmdm. die Zusicherung, eine Zusage, Be­ schreibung, Erklärung g. (jmdm. etw. zusichern, Zusagen, beschreiben, erklären); jmdm. einen Bericht g. (jmdm. berichten); sich Mühe g. (sich bemühen) + nichts auf jmdn. g. (nichts von jmdm. halten); spött. etw. von sich g. (etw. äußern 1); umg. alles wieder von sich g. (alles erbrechen I); salopp es jmdm. (ordentlich) g. (jmdn. verprügeln; jmdn. zurechtweisen); — ein / Beispiel g.; etw. zum / besten g .; sich eine Blöße g .; jmdm. eins aufs / Dach, auf den / Deckel g.; jmdm. einen / Denkzettel g .; / Fersengeld g.; jmdm. einen Korb, den / Laufpaß g.; etw. gibt jmdm. den / Rest; sich einen / Ruck g.; / Ruhe g.; jmdm. / unrecht g. Geber|laune, die /o. PI./ scherzh. gebefreudige Stimmung: in G. sein Gebet, das; -(e)s, -e R el. sprachliche, gedankliche Form des Betens: ein stilles G.; ein G. sprechen; die Hände zum G. falten + umg. jmdn. (tüchtig) ins G. nehmen (jmdm. eindringlich Vorhaltungen machen) Gebet|buch, das Sammlung von Gebeten Gebets|teppich,der Teppich, auf dem der Mohamme­ daner während des Betens kniet Gebettel, das; -s, /o. PL; emot. neg.j 1. das fort­ währende Betteln (1) (um ein Almosen) >— 2. das fortwährende Bitten (1.1): das G. des Kindes; sein G. um Verzeihung Gebiet, das; -(e)s, -e 1.1. durch bestimmte (natürliche) Gegebenheiten geprägter Teil der Erdoberfläche: ein fruchtbares, sumpfiges G. (Gelände 1.1); große* weite Gebiete sind unbewohnt, überschwemmt; neue Gebiete für die Landwirtschaft erschließen 1.2. (Teil von einem) Staatsgebiet, Territorium: ein G. verwalten; ein autonomes, unterentwickeltes G. — 2. Bereich (3), Fach (2): auf diesem G. bahnt sich eine Umwälzung an; er ist auf seinem G. führend, gut unterrichtet gebieten (er gebietet), gebot, hat geboten 1. jmdm. eiw. befehlen, von jmdm. etw. verlangen: jmdm. Ruhe g.; wir mußten ihm, ihrem Treiben / Einhalt g.; eine Respekt gebietende (einflößende) Erschei­ nung — 2.1. etw. gebietet etw. etw. erfordert etw .: die Krankheit gebietet, besonders vorsichtig zu sein; der Ernst der Lage gebietet, daß ... 2.2. etw. ist geboten etw. ist erforderlich, nötig: für das kranke JCind ist, schien rasche Hilfe dringend ge­ boten — 3. veraltend über etw. g. über etw. verfügen (1.3 .1): über beträchtliche Mittel g. gebieterisch /Adj./ 1.1. befehlend (1.1), h errisch : etw. mit gebieterischer Stimme, Geste fordern, verlangen 1.2. /adv./ zwingend, sehr dringlich: die Not fordert g., daß wir helfen Gebiets zu Gebiet 1.2j -abtretung, die Übertragun g der Souveränität über ein Gebiet an einen anderen Staat; -anspruch, der Anspruch auf ein« Gebiet: Gebietsansprüche stellen; -forderung, die vgl. - an- spruch: revanchistische Gebietsforderungen; -ho- heit, die /o. PI./ Herrschaft des Staates über sein Territorium. Gebilde, das; -s, - etw. Gestaltetes, das hinsichtlich seiner Form und seines Zwecks nicht näher bestimmt ist, beschrieben wird: ein flächiges G .; ein merk­ würdiges G.; die Schneeflocke ist ein G. aus Eis­ kristallen; <5 ein G. seiner Phantasie
gebildet — Gebrechen 445 gebildetjA dj.; / auch bilden/: er ist ein gebildeter Mann, Kopf {ein Mann mit Bildung); vielseitig, akademisch g. sein (eine vielseitige Bildung, aka­ demische Ausbildung besitzen) Geb|mmel, das; -s, jo. PLI umg. das (fortwährende) Bimm eln: das G. der Kleinbahn, Ladenglocke Gebinde, das; -s, - 1. aus (verschiedenen) Blumen, Zweigen kunstvoll gebundener Strauß (als Grab­ schmuck) — 2. Tex til. bestimmte genormte Menge (Strick)garn — 3. Bauw. Verband (II.4) aus Bal­ ken und Brettern zur Unterstützung einer Dach­ konstruktion Gebirge, das; -s, - ein bestimmtes Gebiet einnehmen­ de, größere Anzahl eine Einheit bildender, hoher B e r ge : ein zerklüftetes, felsiges G .; der Gipfel, Kamm des Gebirges; zur Erholung, zum Skisport ins G. fahren gebirgig /Adj.; nicht adv./ einem Gebirge ent­ sprechend: eine gebirgige Landschaft Gebirgler, der; -s, - Gebirgsbewohner Gebirgsj -ausläufer, der äußerster, oft schon ver­ flachender Teil eines Gebirges; -bacli, der im Gebirge entspringender, ein Gebirge durchlaufender Bach; -bewohner, der; -dorf, das; -jägertruppe, die M il. für den K am pf im Gebirge speziell ausgebildeter und ausgerüsteter Truppenteil in Armeen nichtsoz. Länder; -kämm, der Kamm (II.1) eines Gebirgs­ zuges; -kessel, der vom Gebirge umschlossenes Tal od. eingeschlossenes Becken; -kette, die sich lang­ hin streckende Reihe (1) von Bergen, Gebirgen; -klima, das jo. Pl.f für Gebirge typisches Klim a (1): ein gesundes, rauhes G .; -läge, die: ein Kurort in G. (in gebirgiger Lage); -luft, die jo. PL/ die für das Gebirge typische, besonders ozonreiche Luft; -massiv, das Gebirge als kompakt erscheinende Masse; -paß, der Paß (II) über, durch das Gebirge; -rücken, der vgl. - kämm; -schlag, der Bergm . schlagartige Auslösung von Spannungen im Gestein, durch die Grubenbaue stark beschädigt od. zerstört werden; -see, der See im Gebirge; -stock, der /PL -stocke/ vgl. - massiv; -zug, der langgestrecktes Gebirge Gebiß, das; Gebisses, Gebisse 1.1. Gesamtheit der Zähne eines Menschen, Tieres; ein gesundes, lük- kenhaftes G. haben 1.2. vollständiger Zahnersatz, Zahnprothese: sich ein künstliches G. anfertigen lassen; das G. herausnehmen — 2. fü r das M aul bestimmtes Teil des Zaumes Gebißlabdruck, der /PL -abdrücke/ Abdruck eines Gebisses (1.1) in Gips zur Herstellung eines Zahn­ ersatzes od. eines Apparates zur Korrektur des Ge­ bisses Gebläse, das; -s, - Teehn. 1.1. Vorrichtung, die durch Luftstrom bes. Schüttgut befördert 1.2. Anlage zur Versorgung eines Raumes mit Frischluft, Warm­ luft Geblök, das; -(e)s, Geblöke, das; -s, /beide o. PL/ das (fortwährende) Blöken: das G. der Schafe geblümt /Adj.; nicht adv./ mit einem blumenartigen M uster: ein geblümtes Kleid, Sofa geboren /Adj.; nicht adv.; /t auch gebären/ 1.1. jweist auf den Mädchennamen bei einer verheirateten Frau hin; bei amtlichen Angaben zur Person nur in der Abk. geb. /Frau Elsa Klein geborene Schulze 1.2 . gebürtig: er ist ein geborener Berliner, Meck­ lenburger — 2. von Natur aus begabt: er ist der ge­ borene Erzähler, Lehrer; er ist zum Schauspieler g. geborgen /Adj.; nicht attr.; auch bergen/ sicher (1), beschützt, gut aufgehoben: sich bei jmdm., an jmds. Seite g. fühlen, wissen; dazu Geborgenheit, die; -, /o. PL/: soziale G. Gebot, das; -(e)s, -e 1. unabdingbarer Grundsatz: das G. der Fairneß, Höflichkeit befolgen; Sicherheit ist oberstes G.; Rel. ev. kath. die zehn Gebote (die zehn Gebote der christlichen Moral) — 2. das G. der Stunde, der Klugheit (die Situation, die Klugheit) verlangt, daß ... — 3. etw., jmd. steht jmdm. zu G., Gebote etw., jmd. steht jmdm. zur Verfügung: viele Erfahrungen stehen ihm zu G . — 4. bei Ver­ steigerungen Nennung der Summe, die man für etw. zu zahlen bereit ist: er erhielt den Zuschlag auf sein G. Gebräu, das;-(e)s, - e /vorw. Sg .j umg. /emot./ aus verschiedenen Bestandteilen hergestelltes Getränk von meist minderer Qualität Gebrauch, der; -(e)s, Gebräuche 1. /o. PL/ V er ­ wendung: etw. ist für den persönlichen, täglichen G. bestimmt; dieser G. (diese Verwendungswein des Wortes ist neu; etw. in G. haben (etw. be­ nutzen); von etw. G. machen etw. gebrauchen: von seinem Recht, der Schußwaffe G. machen; bitte machen Sie von der Mitteilung keinen G. (e r­ zählen Sie sie nicht weiter) !; etw. in G. nehmen (etw. zum ersten Mal gebrauchen) — 2. /nur im Pl.j die alten Gebräuche (Brä u ch e) eines Volkes gebrauchen /sw. Vb.; hat/ etw. verwenden (1): ein Werkzeug, Instrument g. (können); etw. ist zu nichts, für diesen Zweck gut zu g .; sie müssen lernen, ihre Macht, Waffen zu g.; einen gebrauchten (nicht neuen) Wagen, gebrauchte Möbel kaufen gebräuchlich /Adj.; nicht adv./ allgemein gebraucht: eine gebräuchliche Redensart, Methode; das ist hier nicht g. Gebrauchs/gebrauchs zu Gebrauch 1[ -anweisung, die Anweisung für den Gebrauch eines Produkts; -artikel, der vgl. - gegenständ; -fertig /Adj.; nicht adv./ fertig für den Gebrauch: ein gebrauchsfertiges Erzeugnis; -gegenständ, der Gegenstand fü r G e­ brauchszwecke, für den täglichen Gebrauch; -ge- sehirr, das /o. Pl.j einfaches, preiswertes Geschirr für den täglichen Gebrauch; -graphik, die /o. Pl.j Graphik für Gebrauchszwecke, z. B . für die Gestal­ tung von Plakaten, Anzeigen und Zeichnungen fach­ licher A rt; dazu -graphiker, der; -güter, die jPl.f vgl. - gegenständ; -porzellan, das vgl. - geschirr; -tüchtig /Adj./ strapazierfähig; -Werber, der Fach­ mann für die Gestaltung von Schaufenstern und Ausstellungen; -wert, der fo. PL/ Pol. ök. Summe aller nützlichen, der Bedürfnisbefriedigung des M en ­ schen dienenden Eigenschaften einer Sache, Nutz­ wert; -zweck, der \vorw. PL/: eine Ware für Ge­ brauchszwecke (Ware, die für den täglichen Ge­ brauch, die tägliche Benutzung hergestellt worden ist) Gebraucht! -wagen, der gebrauchtes, nicht (fabrik ­ neues Auto, dasgehandelt wird; -waren, die /PL/ vgl. - wagen; -Warenhandlung, die Geschäft, in dem Gebrauchtwaren gehandelt werden Gebraus, das; -es, Gebrause, das; -s, /beide o. PL/ das (fortwährende) Brausen: das G. der Wellen, des Wasserfalls gebrechen (cs gebricht), gebrach, hat gebrochen veraltend geh. es gebrichtjmdm. an etw. jmdm. fehlt etw .: es gebricht ihm an Ausdauer, Phantasie, Mut Gebrechen, das; -s, - geh. dauernder körperlicher,
446 gebrechlich — Gedächtnis gesundheitlicher Schaden: die G. des Alters; er leidet an allen möglichen G. (Krankheiten 1) gebrechlich jAdj.j mit Gebrechen behaftet, hinfällig: er wurde alt und g., ist schon etwas g.; dazu Ge­ brechlichkeit, die; -, jo. P l.f gebrochen/Adj.; / auch brechen/1. /nicht präd./ g. (mangelhaft, m it falschem Akzent) Deutsch spre­ chen; sich in gebrochenem Deutsch verständlich machen — 2. /nur attr.f Math, eine gebrochene Zahl (ein 1Bruch 6) Gebrüder, die /PL; Abk. Gebr.; in Firmennamen privatkap. Betriebe als Bez. für zwei od. mehrere Brüder, denen das Unternehmen gemeinsam gehörtj Gebrüll,das; -(e)s, Gebrülle, das; -s, /beide o. P l.f das (fortwährende) Brüllen: das Gebrüll der Löwen, der Rinder; femot. neg.f das Gebrülle (laute W ei­ nen) der Kinder Gebrumm, das; -(e)s, Gebrumme, das; -s, /beide o. Pl.f das (fortwährende) Brumm en: ein gedämpftes, leises G .; das G. der Flugzeuge, Motoren Gebühr, die; -, -en LI. Betrag, der von einer staat­ lichen Institution für die Inanspruchnahme ihrer Leistungen erhoben wird: die G. (für das Telefon) entrichten, bezahlen; eine G. von zwei Mark; jmdm. die Gebühren erlassen; gegen G. etw. lei­ hen — 2. Entgelt für geleistete Dienste, z. B . von Rechtsanwälten: der Makler erhebt für die Vermitt­ lung eine G .; die G. für eine notarielle Beglaubi­ gung — II . /in den Verbindungen/ geh. nach G. in angemessener W eise: etw., jmds. Leistungen nach G. anerkennen, belohnen, würdigen; über G. in übertriebener Weise, mehr als gerechtfertigt: jmdn. über G. beanspruchen, aufhalten; sich über G. auf- regen gebühren fsw. Vb.; / auch gebührend/ 1 . jmdm., einer Sache kommt, steht etw. zu: ihm gebührt Achtung, Dank und Anerkennung, das Verdienst; er erhielt die Strafe, die ihm gebührte — 2. v e r ­ altend es gehört, schickt sich: es gebührt sich, alten Leuten einen Sitzplatz anzubieten gebührend /Adj.; nicht präd.; / auch gebühren 1/ wie es jmdm., einer Sache zukommt: jmdn. in ge­ bührender Weise, Form würdigen; jmdm. die ge­ bührende Antwort erteilen; etw. g . bewundern Gebühren/gebühren zu Gebühr I| -einh eit, die fester Satz bei der Berechnung bes. der Telefon­ gebühren; -erhöhung, die; -frei fAdj.f von einer Gebühr befreit; -Ordnung, die staatliche Vorschrift, in der die Höhe der Gebührensätze für Leistungen in bestimmten Berufszweigen festgelegt wird; -pflichtig fAdj.; nicht adv.f mit der Pflicht zur Zahlung einer Gebühr verbunden: eine gebührenpflichtige Ver­ warnung ; -Satz, der fester Betrag, der als Gebühr zu entrichten ist; -Zähler, der Gerät, das die Gebühren­ einheiten bei einem Telefongespräch zählt; -Zu­ schlag, der zusätzliche Gebühr gebunden fAdj.; nur attr.; / auch binden/ fach- spr.: gebundene Rede (durch Vers, Reim od. be­ stimmten Rhythmus gekennzeichnete Form der Sprache) Geburt, die; -en 1. /von Menschen, Säugetierenj Vorgang, bei dem die ausgereifte Leibesfrucht den Mutterleib verläßt: sie hatte eine schwere, leichte G .; sie besuchte einen Kursus für schmerzarme G .; O umg„ o/i spött. das war aber eine schwere G. (ein schweres StücBArbeit)! — 2. das Geborensein: die G. ihrer Tochter zeigen hocherfreut an ... /auf Anzeigen/; er ist von G. an, seit der G. (seit er ge­ boren ist) blind — 3. von G. der Herkunft od. Ab­ stammung nach: er ist von G. Schweizer; er ist adlig von G. Geburten/geburtenj -beihilfe, die ein m a lige staat­ liche Unterstützung, die in der DDR alle Mütter bei djer Geburt eines Kindes erhalten; -kontrolle, die fo. Pl.f von den Eltern bewußt gewollte Beschränkung der Zahl ihrer Kinder; -rate, die vgl. - Ziffer; -reg(e)- lung, die fo. Pl.f vgl. - kontrolle; -rückgang, der Rückgang der Zahl der Geburten; -stark /Adj.; nicht adv./: ein geburtenstarker Jahrgang (ein Jahrgang mit einer hohen Geburtenziffer); -Überschuß, der das Überwiegen der Geburten gegenüber den Sterbe­ fällen ; -zahl, die vgl. - Ziffer; -Ziffer, die Zahl der jährlichen Lebendgeburten auf 1000 Einwohner: die Statistik weist eine steigende G. aus gebürtig /Adj.; nicht adv.; weist auf jmds. Geburts­ ort, Geburtsland hinI :er ist ein gebürtiger Hallenser, Mecklenburger (stammt aus Halle, Mecklenburg); er ist gebürtiger (der Geburt nach) Franzose Geburts| -anzeige, die Anzeige, durch die die Geburt eines Kindes bekanntgegeben wird; -datum, das: jmds. G. (Datum, an dem jmd. geboren wurde); -fehler, der angeborenes Gebrechen;-haus,das jmds. G. Haus, in dem jmd., bes. eine bekannte, berühmte Persönlichkeit, geboren wurde: Goethes G.; -helfer, der jmd., bes. ein Arzt, der (beruflich) Geburtshilfe leistet; -hilfe, die jo. PI./ (fachkundige) Hilfe bei der Geburt: G. leisten; -jahr, das vgl. - datum; -land, das: jmds. G. (Land, in dem jmd. geboren wurde); -ort, der /PI. - ef vgl. - stadt; -stadt, die: jmds. G . (Stadt, in der jmd. geboren wurde); -stunde, die /o. Pl.j: die G. (der Beginn, Zeitpunkt der Entstehung) der Kosmonautik; -tag, der 1. /Geburtstag/ jmds. G. Jahrestag von jmds. Geburt (2): jmdm. zum G. gratulieren — 2. jmds. G. Tag der Geburt (2) von jmdm : seinen G. angeben Geburtstags, Geburtstags z u G eburtstag 1J -feier, die Feier anläßlich des Geburtstages; -geschenk, das Geschenk zum Geburtstag; -kind,dasumg. soherzh. jmd., der Geburtstag hat; -tisch, der Tisch, auf dem die Geburtstagsgeschenke liegen Geburts| -urkunde, die Urkunde, die Tag und Ort der Geburt und die Abstammung angibt; -wehe, die 1Wehe (I) Gebüsch, d a s; -es, - e /vorw. Sg./ viele dicht zu­ sammenstehende Büsche, Buschwerk: dichtes G.; G. roden; sich im G. verstecken Geck, der; -en, -en/-s eitler (junger) Mann mit auf­ fällig modischer Kleidung und auffälligem Beneh­ men, D andy: ein aufgeblasener, hochnäsiger G .; dazu geckenhaft /Adj./ gedacht /Adj.; / auch denken; in den Verbin­ dungen/ für etw., jmdn. g . sein: die Blumen waren für dich g. (bestimmt) ; als etw. g. sein: das war nur als Notlösung g. (geplant) Gedächtnis, das; -ses, se 1. /vorw. Sg./ Fähigkeit von Menschen, auch Tieren, Informationen im Gehirn zu speichern und sie zu einem späteren Zeitpunkt zu reproduzieren, Erinnerungsvermögen: er hat, be­ sitzt ein zuverlässiges, schlechtes G .; sein G. trügt, läßt nach; wenn mich mein G. nicht täuscht... — 2. /o. Pl.f Gesamtheit der durch 1 verfügbaren Infor­ mationen, die man erhalten, sich verschafft hat: sich etw. (wieder) ins G. (zurück)rufen; etw. aus dem G. (ohne Vorlage) zeichnen; etw. aus dem G. (ohne
Gedächtnisausfall — Gedenkstätte 447 von einem Text abzulesen) hersagen, zitieren; etw. aus dem G. verlieren (etw, vergessen 1.1) — 3 . /o. PL/ Andenken (1), Gedenken: ein Mahnmal zum G. an die Toten + umg. ein G. wie ein Sieb haben (sehr vergeßlich sein) Gedächtnis|-ausfall, d e r vgl. - Störung; -ausstellung, die Gedenkausstellung; -leistung, die; «lücke, die fehlende Erinnerung an etw., bes. an einen Vorgang; -rede, die Gedenkrede; -Schulung, die Päd. T rai­ ning zur Steigerung der Merkfähigkeit; -schwäche, die /o. PL/ teilweises, oft vorübergehendes Versagen des Erinnerungsvermögens; -Störung, die vorüber­ gehendes Nachlassen od. Aussetzen des Gedächt­ nisses; -stütze, die Hinweise, Anhaltspunkt, mit dem man sich etw. leichter merken, ins Gedächtnis zurück­ rufen kann; -training, das Päd. vgl. - Schulung gedämpft /Adj.; / auch dämpfen II/: gedämpfte (matte) Farben; gedämpfte (leise 1) Geräusche Gedanke, der; -ns, -n 1.1. Bestandteil od. Resultat des Denkprozesses, im einzelnen, jedoch als Zu­ sammenhängendes das, was jmd. denkt od. gedacht h a t: kluge, kritische Gedanken; jmd. hat einen, hat gute Gedanken; jmdm. kommt ein G.; jmd. kommt auf einen Gedanken; ein G. durchzuckt jmdn.; ganz in Gedanken (versunken) (zerstreu t, weil über etw. nicht zur Situation Gehörendes nach­ denk en d) sein; einen Gedanken fallenlassen, auf­ greifen 1.2 . /nur im PL/ sich seine eigenen Gedan­ ken machen (sich eine eigene Meinung Über etw. bilden ); Gedanken austauschen, für sich behalten 1.3. /vorw. S g .j das ist mir ein peinlicher, schreck­ licher, verlockender G. (eine peinliche, schreckliche, verlockende Vorstellung 2); sich an einen Gedanken gewöhnen 1.4. fo. PL/ das ist der rettende, er­ lösende G. (Einfall 1)! 1.5 /o. PL/ Idee (2.1): der G. des Fortschritts, des Friedens + jmdn. auf andere Gedanken bringen (jmdn. db - lenken 3); sich Gedanken über etw. machen (über etw. länger nachdenken); sich Gedanken über jmdn., etw. machen (sich um jmdn., etw. sorgen); mit einem Gedanken spielen (erwägen, etw. B e­ stimmtes zu tu n ); auf dumme Gedanken kommen (sich zu Dummheiten verleiten lassen); kein G. (da­ ran) (keineswegs) ! Gedanken/gedanken| -austausch, der /PL - e / A u s ­ tausch von Gedanken (1.2), Meinungen: ein reger G. unter Kollegen; -blitz, der scherzh . plötzlicher Einfall (1); -flug, der /vorw. Sg .j hochfliegende, phantasievolle, geistreiche Gedanken(gänge): seinem G. nicht folgen können; -gang, der Abfolge von Ge­ danken (1.1), die zu einem bestimmten Resultat führt; -gehalt, der /o. P l.j wesentlicher Inhalt an Gedanken (1.1); -gut, das jo. PL/ Gesamtheit von Ge­ danken (1.1), Ideen einer bestimmten Person, einer bestimmten Epoch e: das G. der Aufklärung; -kette, die Reihe von bestimmten, zusammenhängenden Gedanken; -leer /Adj./ ohne Gedanken (1.1); dazu -leere, die; -los /Adj./ 1. unüberlegt — 2. zerstreut, unaufmerksam (1): er war völlig g.; dazu -losigkeit, die; -, - en /vorw. S g .j; -reich /Adj./ einfallsreich; dazu -reichtum, der /o. PL/; -reihe, die vgl. - kette; -schwer /Adj./ den K opf voll wichtiger (sorgenvoller) Gedanken (1.1) habend; -spiel, das spielerisches H er­ stellen gedanklicher Zusammenhänge; -Splitter, der Aphorismus; -Sprung, der unvermittelter Über­ gang von einem zu einem anderen Gedanken, der mit ersterem in keinem direkten Zusammenhang steht: ein kühner, seltsamer G.; -strich, der Satz­ zeichen, das eine Pause od. eine Einschaltung im Satz kennzeichnet; -tiefe, die jo. Pl.j auf den Grund der Dinge vordringendes Denken widerspiegelnder Gedankengehalt: die G. seiner Romane; -Über­ tragung, die jo. P l .j : das war wohl G.! /wird gesagt, wenn sich herausstellt, daß ein anderer im Hinblick auf eine bestimmte Angelegenheit etwa gleichzeitig ähnliche Absichten, VorStellungen hatte, ähnlich handelte wie man selbst/; -Verbindung, die Ver­ bindung von Gedanken durch inhaltlich motivierte Aneinanderreihung; -verloren /Adj./ in Gedanken versunken, geistesabwesend: g. dasitzen; -voll /Adj./ nachdenklich; -weit, die jo. PL/ (vom Weltbild ge­ prägte) Gesamtheit von Denkinhalten einer bestimm­ ten Person, einer bestimmten Epoche: die G. Goethes, des kleinen Kindes gedanklich /Adj.; nicht präd.j die Gedanken be­ treffend: etw. steht in einem gedanklichen Zu­ sammenhang; den Stoff g. durchdringen Gedeck, das; -(e)s, -e 1. ein od. mehrere Teller und das Besteck zum Eindecken für eine Person: ein G. für zwei Personen auflegen — 2. G astron. feste Speisenfolge: ein G. bestellen gedeckt /Adj.; nicht adv.; / auch decken/ ge­ dämpft, matt (3): gedeckte Farben Gedeih + geh. auf G. und Verderb auf Glück und Unglück, bedingungslos: auf G. und Verderb mit jmdm., etw. verbunden sein; jmdm. auf G. und Verderb aus­ geliefert sein gedeihen, gedieh, ist gediehen 1.1. S a ch s e n (1), sich (gut) entwickeln: das Kind ist prächtig ge­ diehen; auf diesem Boden gedeiht nichts; sch erzh . /als W u nschform el/ wachse, blühe und gedeihe! 1.2. in seiner Entwicklung fortschreiten: die Ver­ handlungen sind so weit gediehen, daß . .. gedeihlich/Adj./ geh . n ützlich (1), fru chtbar (2): eine gedeihliche Wirkung, Zusammenarbeit Gedenk{ausstellung, die Ausstellung zum Gedenken an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit od. ein historisches Ereignis gedenken, gedachte, hat gedacht 1. geh . jmds. , einer Sache g. an jmdn., etw. ehrend, anerkennnend (zurück)denken: jmds. dankbar, liebevoll, mit Ehr­ furcht g.; der Toten g. — 2. etw. beabsichtigen, wollen: wir g., noch eine Weile zu bleiben; was g. Sie zu unternehmen, zu tun?; zu 1 Gedenken, das; - s, jo. PL/: stille Worte des Gedenkens; jmdm. ein freundliches, liebevolles G. bewahren Gedenk|-feier, die Feier zum Gedenken an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit od. ein histori­ sches Ereignis; -jahr, das vgl. - tag; -kundgebung, die vgl. - feier: eine G. für die Opfer des Faschismus; -marke, die Sonderbriefmarke, die zum Gedenken an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit od. ein historisches Ereignis herausgegeben wird; -minute, die Minute des Schweigens zum Gedenken bes. an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit: eine G. einlegen; -münze, die vgl. - marke; -rede, die vgl. - feier; -Sendung, die von Funk, Fernsehen aus­ gestrahlte Sendung zum Gedenken an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit od. ein historisches E r­ eignis; -Stätte, die Stätte, die zum Gedenken an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit od. ein histori­ sches Ereignis dient, errichtet wurde: Goethes Haus
448 Gedenkstein — Gefälle ist zu einer klassischen G. geworden; -stein, der vgl. - tafel; -stunde, die vgl. - tag; -tafel, die mit einer Inschrift versehene Tafel, die zum Gedenken an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit od. ein histori­ sches Ereignis angebracht wurde; -tag, der Tag, an dem einer berühmten verstorbenen Persönlichkeit od. eines historischen Ereignisses gedacht wird Gedieht, das; -(e)s, -e (gereimte) Dichtung (II.1), die durch besonderen Rhythmus und in der Regel durch die Gliederung in Verse und Strophen bestimmt ist: ein lyrisches, episches, dramatisches G .; ein G. in freien Rhythmen; ausgewählte Gedichte heraus - geben -j- femot.f etw. ist ein G. (etw. ist wundervoll) Gedicht] -band, der Gedichte enthaltender 2Ban d ; -form, die fo. P l.f; -Sammlung, die Sammlung von Gedichten gediegen fAdj.f 1. gut und solid (gearbeitet): der Handwerker hat g. gearbeitet; das Buch ist in einer gediegenen Ausstattung erschienen; er besitzt ein gediegenes (umfassendes) Wissen — 2. fnicht adv.; von Metallenf ohne andere Bestandteile, rein: ge­ diegenes Gold, Silber, Eisen — 8 . umg. eigenartig: das ist ja g., sieht ja g. aus!; zu 1 u. 2 Gediegenheit, die; -, Jo. Pl.f Gedonner, das; -s, jo. Pl.f das (fortwährende) Don ­ nern (1—4): das G. der Brandung, der Motoren Gedränge, das; -s, fo. Pl.f 1. das Drängeln, die Drängelei: es entstand, herrschte vor dem Ein­ gang ein großes, fürchterliches G. — 2. dränge(l)nde Menschenmenge: sich im G. aus den Augen ver­ lieren; im G. verschwinden; sich einen Weg durch das G. bahnen + umg. (mit etw.) ins G. (in Zeitnot) kommen, ge­ raten Gedrängel, das; -s, fo. Pl.f umg. Gedränge (1) gedrängtfA dj.; vorw. attr. u . adv.; / auch drängen/ etw. in gedrängter (knapper, geraffter) Form schil­ dern, mitteilen; den Lehrstoff g. behandeln Gedröhn, das; -(e)s, Gedrohne, das; -s, fbeide o. P l.f das (fortwährende) Dröhnen (1.1): das pausenlose G. der Flugzeuge gedrückt fAdj.; / auch drücken/ bedrückt, nieder­ geschlagen : er wirkte, schien sehr g. gedrungen fAdj.f mittelgroß und breit, untersetzt: eine gedrungene Gestalt; g. gebaut sein Geduld, die; -, fo. Pl.f Fähigkeit, etw. ausdauernd und beherrscht abzuwarten, zu ertragen, nachsichtig zu sein : große, engelhafte G. haben; die G. ver­ lieren; jmds. G. ist erschöpft, am Ende; jmds. G. auf eine harte Probe stellen; jmdn. um G. bitten; keine G. (Ausdauer) für, zu etw. haben + sich in G. fassen (etw. geduldig abwarten); jmdm. reißt die G. (jmd. verliert die Geduld und wird ärger­ lich) gedulden, sich, geduldete sich, hat sich geduldet Geduld haben: bitte, g. Sie sich noch etwas, einen Augenblick! geduldig fAdj.f Geduld zeigend, habend: ein gedul­ diger Zuhörer, Lehrer, Kranker; etw. g . ertragen, über sich ergehen lassen; er war sehr g. Gedulds| -faden, der - f um g. jmdm. reißt der G. (jmd. verliert die Geduld und wird ärgerlich); -probe, die hohe Anforderung an jmds. Geduld: das Anstehen ist für mich eine große G.; -spiel, das Spiel (1.2), das besondere Anforderungen an die Ausdauer stellt gedunsen fAdj.f aufgedunsen: das Gesicht wrar, wirkte vom Alkohol g .; ein gedunsenes Gesicht geeignet fAdj.f dem Zweck, den Anforderungen voll genügend: ein (für diesen Zweck) geeignetes Mittel; er ist, scheint für diese Tätigkeit g .; im geeigneten (günstigen 1) Moment Geest, die; -, fo. Pl.f Geogr. im Unterschied zur Marsch höhergelegenes, sandiges und wenig frucht­ bares Land an der Küste der Nordsee Gefackel, das; -s, fo. Pl.f umg. das (fortwährende) Unschlüssigsein, Zögern : kein langes G. (machen)! Gefahr, die; -, - en Umstand, durch den einer Person, Sache Unheil, Beeinträchtigung, Schaden, Zer­ störung, Mißerfolg droht: eine akute, ernste, töd­ liche G. droht, zieht herauf; in G. sein, schweben, geraten; von Gefahren umlauert sein; der G. trot­ zen; jmdn. in G. bringen; in der Stunde der G. be­ wahrten sie Ruhe; Kälte, Trockenheit ist eine große G. für Pflanzen; eine G. heraufbeschwören, abwenden; etw. ist mit G. verbunden; selbst auf die G. hin (auch wenn damit gerechnet werden muß), daß seine Pläne scheitern ... + auf eigene G. (auf eigene Verantwortung); G. laufen in Gefahr geraten: sie liefen G., dabei zu ver­ unglücken gefahr|bringend fAdj.; nur attr.f Gefahren) in sich bergend gefährden, gefährdete, hat gefährdet jm dn . , etw. in Gefahr bringen: er hat durch fahrlässiges Verhalten viele Menschenleben gefährdet; den Erfolg einer Sache g .; die Versetzung ist gefährdet (fraglich 1); dazu Gefährdung, die; -, -en fvorw. Sg .j:die G. der Kinder im Straßenverkehr Gefahren] -gebiet, das Gebiet, dessen Betreten Ge­ fahren in sich birgt: das G. absperren; -grenze, die: die Luftverschmutzung hat die G. erreicht (hat den Punkt erreicht, von dem an sie zur Gefahr wird); -herd, der Ausgangspunkt akuter od. ständiger (poli­ tischer) Gefahren: das Gebiet ist zu einem G. ge­ worden; -moment, das Umstand, der eine Gefahr in sich birgt; -quelle, die Ursache von Gefahren: etw. bildet eine ständige G .; '-Signal, das fvorw. Sg .f deutliches, ernstes Anzeichen einer Gefahr: das hohe Fieber des Patienten ist ein ernstes G .; -zone, die vgl. - gebiet; -Zulage, die Lohn- , Gehaltszulage, die auf Grund erschwerter od. gesundheitsgefährden­ der Arbeitsbedingungen gezahlt wird gefährlich /Adj.f gefahrbringend: eine gefährliche Kurve, Situation, Strömung; ein gefährlicher Gegner, Verbrecher; er hat eine gefährliche (lebens­ gefährliche) Krankheit; die Straße ist g. glatt; ein gefährliches (risk an tes) Spiel treiben; etw. ist nicht so g. (etw. ist nicht so schlimm); jmd. sieht g. (un­ möglich 2) aus; dazu Gefährlichkeit, die; -, fo. Pl.f gefahrlos fAdj.f ohne Gefahr: ein gefahrloses Über­ queren der Straße ermöglichen Gefährt, das; -(e)s, -e veraltend auf der Straße verkehrendes Fahrzeug: ein seltsames, klappriges G. Gefährte, der; -n, -n jmd., der (unter allen Um­ ständen) zu jmdm. hält, Kamerad, Freund: ein treuer, ständiger G .; dazu Gefährtin, die; -, - nen gefahrvoll /Adj.f voller Gefahr: ein gefahrvoller Moment; ein gefahrvolles Unternehmen Gefälle, das; -s, - Grad der Neigung von etw. nach u n ten : das Gelände, die Straße hat ein starkes, leichtes G.; ein G. von drei Prozent; O die Tem­ peratur hat in den Räumen ein starkes G. (schwankt
gefallen — Gefechtsübung 449 stark); jvorw. imsbürgerl. Sprachgebrauch/ das wirt­ schaftliche G-. (der Niveauunterschied in der wirt­ schaftlichen Leistungskraft) zwischen zwei Staaten gefallen (er gefällt), gefiel, hat gefallen 1.1. etw ., jmd. sagt jmdm. zu, spricht jmdn. an: das Bild, Ge­ dicht, Programm, die Arbeit, der Vorschlag, Künst­ ler gefällt mit gut, gar nicht; es hat mir an der See ausgezeichnet g.; du gefällst mir heute gar nicht (machst auf mich den Eindruck, als wärst du krank); die Sache gefällt mir nicht (finde ich bedenklich) — 2. sich in etw. g. etw. in auffallender Weise hervor- keh ren : sich in Übertreibungen, in der Rolle des Helden, Gastgebers g. — II. fin der Verbindung/ sich etw. g. lassen etw. Unangenehmes ohne A uf­ begehren, Widerstand hinnehmen: diese Behand­ lung, Schikanen darf man sich nicht g. lassen!; laß dir das nicht g .!; er ließ es sich ruhig g. 4- das lasse ich mir g .; jmdm. gefällt jmds. /* Nase nicht Gefallen, der; -s, - /vorw. Sg./ (kleine) uneigen­ nützige Hilfeleistung: jmdm. einen G. tun; tu mir den einen G. und stell endlich das Radio aus! /drückt eine energische Forderung aus/ 2Gefallen, das /in den Verbindungen/ an etw. , jmdm. G. finden, haben etw., jmdn. gern haben, mögen: G. aneinander finden; kein G. an der heuen Mode, am Tanzen haben Gefallene,der ;-n, -n // auch fallen 4/ jmd.,bes. ein Soldat, der im Kampf sein Leben gelassen hat: die Gefallenen bestatten, ehren gefällig /Adj.; / auch gefälligst/ 1. zu einem 1Ge­ fallen gern bereit, hilfsbereit: jmdm. g. sein; sich jmdm. g. zeigen, erweisen — 2 . ansprechend ge­ staltet, a ngen eh m : ein gefälliges Muster, Äußeres; Zucker, eine Zigarette g.' (möchten Sie Zucker, eine Zigarette)? — 3. umg. hier ist vielleicht was g. (hier geht es turbulent zu) !; da ist noch was g. (ist noch einiges zu erwarten, fällig 1.2) Gefälligkeit, die; -en 1. /o. P l.j etw. aus reiner G. (ganz uneigennützig) tun — 2. jmdm. eine G. er­ weisen (einen 1Gefallen tun) GefälligkeitsjStempel, der Philat. Poststempel auf gültigen Postwertzeichen, der eigens für den Sammler bestimmt ist gefälligst /Adv.; Superl. zu gefällig; bei Auffor­ derungen als Ausdruck des Unwillens; / auch gefällig/ umg.: laß das g.!; paß g. auf!; hören Sie g. zu, hin! Gefall/gefall zu gefallen I.l| -sucht, die /o. PI./ Sucht, anderen gefallen zu wollen; dazu -süchtig /Adj.j Gefangene, der u. die; -, - n / / auch fangen/ 1.1. Strafgefangener 1.2. Kriegsgefangener: G. machen, austauschen, entlassen Gefangenen) -austausch, der /PI. - e/ Austausch von Kriegsgefangenen zwischen (ehemals) miteinander Krieg führenden Staaten; -lager, das /PI. -/ Lager (2) für Gefangene, bes. fü r Kriegsgefangene gefangen/Gefangen) -halten fVb.j 1. jmdn. in Ge­ fangenschaft halten — 2. die Erzählung hielt ihn gefangen (fesselte ih n); -nähme, die; -, -n das Ge­ fangennehmen; -nehmen /Vb./1. jmdn. (entwaffnen und) festnehmen, zum Kriegsgefangenen machen — 2. die Musik, Aufgabe, ihr Anblick nahm ihn ganz gefangen (fesselte ihn) Gefangenschaft, die; -, jo. PL/1.1. Kriegsgefangen­ schaft: in G. geraten, sein 1.2. /von Tieren/ Zu ­ stand des Gefangenseins: die Löwen wurden in G. geboren, haben sich an die G. gewöhnt gefangen|setzen /Vb./ veraltend jmdn. gefangen­ nehmen (1), einsperren (2) Gefängnis, das; -ses, -se /DDP veraltend/ 1. Anstalt zur Unterbringung von. Strafgefangenen, Strafvollzugsanstalt: im G. sein, sitzen; ins G. kom­ men (eine Gefängnisstrafe verbüßen müssen) — 2. /o. PL/ Gefängnisstrafe: dieses Verbrechen wird mit G. bestraft; jmdn. zu einem Jahr G. verur­ teilen Gefängnis /DDR veraltend/) -strafe, die Strafe, die in einer Strafvollzugsanstalt verbüßt werden m uß; -zelle, die meist kleiner, sehr einfach aus­ gestatteter Raum für einen od. mehrere Strafge­ fangene Gefäß, das; -es, -e 1. kleinerer Behälter zur A u f­ nahme von Flüssigkeiten und feinkörnigem Material, das bes. im Haushalt verwendet wird: ein G. aus Glas, Steingut, Kunststoff; die Blumen vorüber­ gehend in ein G. mit Wasser stellen; etw. in ein G. gießen, in einem G. aufbewahren — 2 . /vorw. PL/ röhrenförmiges Gebilde im Körper von Lebewesen, 2.1. Med. in dem das Blut, die Lymphe fließt: die Gefäße haben sich verengt 2.2. Bot. in einer Pflan­ ze zum Transport von Wasser und Nährstoffen Gefäß/gefäß zu Gefäß 2| -Chirurgie, die T eilgebiet der Chirurgie, das sich mit der operativen Behand­ lung von Erkrankungen der Gefäße befaßt; -er­ weiternd /Adj.; nicht adv./ M ed .: gefäßerweiternde (die Blutgefäße erweiternde und dadurch die Zirku­ lation förd ernd e) Medikamente; dazu -erweiterung, die; -leiden, das chronische Erkrankung des Gefäß­ systems; -pflanze, die B ot. /Sammelbez. für Samen- und Farnpflanzen/; -System, das Med. Gesamtheit der Blut- und Lymphgefäße gefaßt /Adj.; / auch fassen/ 1. trotz großer (bevor­ stehender) Gefahr, psychischer Belastung ruhig und beherrscht: sie war g. und zuversichtlich, nahm die Nachricht g. auf; er sprach mit gefaßter Stimme — 2. auf etw. g. sein mit etw. Unangenehmem rechnen: auf alles, das Schlimmste g. sein; um g. sich auf etw. g. machen (sich psychisch auf etw. Unan­ genehmes einstellen, vorbereiten) Gefäß|Verengung, die; -, -en Med. Verengung der Gefäße (2.1) Gefecht, das; -(e)s, -e 1. taktische Kampfhandlungen zwischen gegnerischen Streitkräften: ein kurzes, schweres G .; neue Truppen ins G. führen; dem Gegner harte Gefechte liefern; Mil. Schiff klar zum G. (gefechtsbereit) !; einen Panzer außer G. setzen (einen Panzer kampfunfähig machen) — 2. Fech­ te n W ettkam p f: das G. (gegen den Vorjahressieger) gewinnen -f- jmdn. außer G. setzen (jmdn. unfähig zum wirk­ samen Argumentieren machen); etw. ins G. führen (etw. als Argument Vorbringen); — im / Eifer, in der / Hitze des Gefechts Gefechts/gefechts Mil.) - a u sbildung, die Teil der militärischen Ausbildung, in der die Truppen für Aufgaben im Gefecht vorbereitet werden; -bereit /Adj./ in Gefechtsbereitschaft; -bereitschaft, die jo. Pl.j Grad der Mobilisierung der Truppen und Stäbe zu einem bestimmten Zeitpunkt: die G. er­ höhen; -stand, der Stellung (4), von der aus das Gefecht geleitet wird; -Übung, die Übung unter den angenommenen Bedingungen eines Gefechts 29 Wörterbuch
450 Gefeilsche - Gefühl Gefeilsche, das; -s, fo. Pl.f das (fortwährende) Feil­ schen: das G. um jeden Pfennig stieß ihn ab gefeit jAdj.; in der Verbindung/ geh. gegen etw. g. sein gegen etw. geschützt, vor etw. sicher sein : gegen Ansteckung, Furcht, Spott g. sein Gefieder, das; -s, - alle Federn eines Vogels: der Vogel hat ein buntes,farbenprächtiges G.; sein G. sträubt sich gefiedert /Adj.; nicht adv./ 1. mit Federn: die ge­ fiederten Tiere (die Vögel) ; die gefiederten Sänger (dieSingvögel) des Waldes; die gefiederten Räuber (die Raubvögel) — 2 . B ot. ein gefiedertes Blatt (ein Blatt, bei dem zu beiden Seiten des Blattstiels mehrere einzelne Blätter angeordnet sind); die Akazie hat ge­ fiederte Blätter Gefilde, das; -s, - fvorw. Pl.f geh. Landschaft (1), 2Flu ren (1.1): eine Fahrt durch die herrlichen G. des Spreewaldes; s ch e r z h . sich den heimatlichen Gefilden nähern (bald zu Hause sem );spött dieG. der Wissenschaft Geflacker, das; -s, /o. Pl.f das (fortwährende) Flak­ kern : das G. der Lichter geflammt jAdj.; nicht adv.; / auch flammen/ mit einem flammenartigen M u ster: geflammte Glasu­ ren, Kacheln, Seide Geflecht, das; -(e)s, -e 1. aus biegsamem Material Geflochtenes, Flechtwerk: ein G. aus Bast, Stroh, Draht, Rohr anfertigen — 2. aus vielfach ver­ zweigten Teilen bestehendes Gebilde: ein G. von Zweigen, Wurzeln; ein G. von Adern gefleckt jA dj.; nicht adv./ mit andersfarbigen Flecken : das gefleckte Leopardenfell; Hals und Gesicht waren vor Erregung rot g. geflissentlich fAdv.f deutlich sichtbar, absichtlich: jmdn., etw. g. übersehen, ignorieren; jmdm. g, aus dem Weg gehen Gefluche, das; -s, fo. Pl.f das (fortwährende) Flu ­ chen : lautes G. war zu hören Geflügel, das; -s, fo. Pl.f 1.1. alle gefiederten Haus­ tiere, die dem Menschen als Nutzvieh dienen: G. hal­ ten, aufziehen 1.2 . Fleisch von 1.1 : gern G. essen; ein gutes Angebot an G. Geflügel| -aufzucht, die Aufzucht von Geflügel (1.1); - farm, die Betrieb, in dem Geflügelaufzucht in großem Maßstäb betrieben wird: eine modern an­ gelegte G .; - f leisch, das Geflügel (1.2); -halter, der jmd., der Geflügel (1.1) hält (11); -haltung, die; -leberwurst, die; -salat, der Salat vorwiegend aus Geflügelfleisch; -schere, die einer Schere ähnliches Gerät, mit dem das (servierte) Geflügel (1.2) zerlegt wird geflügelt fAdj.f 1.1. /nicht adv.j mit Flügeln (1.1) versehen: geflügelte Insekten, Fabelwesen 1.2. /nur attr.f Bot. geflügelte Samen (Samen, die so beschaffen sind, daß sie durch den Wind weit davongetragen werden können) + ein geflügeltes W ort Geflügel) -zucht, die fo. Pl.f 1. Geflügelaufzucht: sich mit G. befassen — 2. Geflügelfarm: eine G. be­ sitzen; -Züchter, der jmd., der sich berufsmäßig mit Geflügelzucht befaßt Geflüster, das; -s, fo. Pl.f das (fortwährende) Flü­ ste rn : ein lebhaftes, unverständliches G. Gefolge, das; -s, - 1. fvorw. Sg .j Gruppe von M en­ schen 1.1. die eine Person von hohem Rang (ständig) begleitet: jmds. G. bilden; ein großes G. haben; in jmds. G. sein 1.2. die einen Trauerzug bildet: bei einem BegräbnisdasG.bilden —2. veraltend im G. als Folge (2): die Mißernte hatte eine Hungers­ not im G. Gefolgschaft, die; -, fo. Pl.f veraltend: jmdm. G. (aktive Unterstützung als Anhänger) leisten; jmdm. die G. kündigen, verweigern Gefolgs|mann, der fP l. deute, au ch -männer/ veraltend: seine Gefolgsleute (Anhänger 1) um sich versammeln Gefrage, das; -s, fo. P I .; emot. neg.f das fortwährende Fragen (1): sein ewiges G. geht mir auf die Nerven gefragt jA dj.; nicht adv.; / auch fragen/ stark be­ gehrt und darum viel verlangt: ein gefragter Künst­ ler, Artikel; dieses Erzeugnis ist stark g .; O spött. Mut, Kritik war nicht g. (erwünscht) gefräßig fAdj.f maßlos, unersättlich im Essen, Fres­ sen : ein gefräßiger Mensch, Heuschreckenschwarm; dazu Gefräßigkeit, die; -, fo. Pl.f Gefreite, der; -n, -n Angehöriger der Land-, Luft­ streitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Soldaten und dem des Stabsgefreiten liegt Gefrier|anlage, die Anlage, die zum Tiefgefrieren von Lebensmitteln dient gefrieren, gefror, ist gefroren /von Wasser, Wasser enthaltenden Stoffen/ durch Einwirkung von Frost fest und hart, zu Eis werden: das Wasser gefriert zu Eis; den gefrorenen Boden aufhacken Gefrier|gefrier|-fleisch, das durch Tiefgefrieren k o n ­ serviertes frisches Fleisch; -getrocknet /A dj.; nicht adv.f durch Gefriertrocknung gewonnen: gefrier­ getrockneter K affee; -konserve, die vgl. - f leisch; -punkt, der fo. Pl.f Temperatur, bei der Wasser zu Eis erstarrt; O das Stimmungsbarometer sank unter den G. (die Stimmung wurde sehr schlecht); -Schutzmittel, das Fro stsch utzmittel; -trocknung, die Verfahren, bei dem Lebensmittel, Blutkonserven tiefgefroren im Vakuum getrocknet werden; -truhe, die kleine Gefrieranlage in der Größe und Form einer Truhe Gefüge, das; -s, - 1.1. etw. aus Teilen (grob) Zu­ sammengefügtes: ein G. aus Balken und Brettern 1.2. innerer Aufbau (3), Struktur (1.1): das soziale, wirtschaftlicheG.eines Staates — 2. Phys. Techn. kristalliner Aufbau metallischer W erkstoffe: das G. des Kupfers gefügig fAdj.f sich jmds. Willen, Zwang unterord­ n en d : ein gefügiger Mensch, Charakter; jmdn. durch Drohungen, Versprechungen g. machen; dazu Gefügigkeit, die; -en fvorw. Sg .f Gefühl, das; -(e)s, -e 1. fo. Pl.f 1.1. vor Kälte kein G. in den Fingern haben (nichts fühlen ); dem G. nach (danach zu urteilen, wie es sich anfühlt) ist es Holz 1.2. undeutliche Wahrnehmung, Ahnung (1): sie hatte das ungute, dumpfe G., daß jmd. hinter ihr stand, daß noch etw. passiert — 2 . subjektives, nicht unmittelbar durch logisches Denken und Ur­ teilen kontrolliertes Erleben von etw., subjektives Reagieren eines Individuums auf bestimmte Ein­ drücke, Situationen, Emotion: ein G. der Freude,. Dankbarkeit, Geborgenheit, Angst, Schuld über­ kam ihn; seine Gefühle zeigen, unterdrücken; jmds. Gefühle verletzen; er ließ sich von seinen Gefühlen hinreißen; jmds. Gefühle erwidern; sich seines Gefühls (nicht) schämen; im Widerstreit der Gefühle; kein G. haben (mitleidlos, hart sein) + ein G. für etw. haben (Sinn, Verständnis für etw. haben); etw. im G. haben (etw. ahnen); mit.
gefühllos — Gegenleistung 451 gemischten Gefühlen (nicht unbedingt mit Freu d e); umg. das höchste der Gefühle (das Äußerste, was sich erreichen läßt) gefühllos /A d j./ 1. /nicht adv./ ohne Gefühl (1.1): seit dem Sturz ist sein Fuß g. — 2. ohne Mitgefühl, herzlos: jmdn. g. behandeln; er ist g. (teilnahmslos) den Leiden anderer gegenüber gefühls/Gefühls zu Gefühl 2j -arm jA d j.; nicht adv.f kaum Gefühl zeigend; -ausbruch, der plötz­ liche, ungehemmte Gefühlsäußerung; -äußerung, die Äußerung eines Gefühls in Sprache od. Ver­ halten; -bedingt /Adj.f durch das Gefühl bedingt: eine gefühlsbedingte Reaktion; -betont /Adj./ vorwiegend vom Gefühl bestimmt: eine gefühls­ betonte Polemik; -bewegung, die /vorw. 8 g ./ in jmdm. hervorgerufenes, wirkendes Gefühl; -duselei, die /o.Pl.j umg. femot./ Rührseligkeit, übertriebene Sentimentalität; -erregung, die fvorw. Sg .j Gefühls­ bewegung; -kalt / Adj./ 1. gefühllos (2) — 2. frigide ; dazu -kälte, die; -leben, das das gesamte psychische Empfinden, Erleben eines Menschen; -mäßig /Adj.; nicht präd.j vom Gefühl bestimmt: eine gefühls­ mäßige Reaktion; etw. g. tun; -mensch,der Mensch, der mehr nach dem Gefühl als nach dem Intellekt handelt; -reaktion, die Reaktion (1.1), die durch das Gefühl bestimmt ist; -roheit, die /o. PI./ Mangel an Mitgefühl; -Sache, die /in der Verbindung/ etw. ist (reine) G. (etw, kann man nur intuitiv bewältigen); - tiefe, die Intensität des psychischen Empfindens, des Gefühls; -weit, die /o. PL/ das gesamte psychische Empfinden eines Menschen, einer Gruppe von Menschen gefühl|voll /Adj./ 1. tiefer Gefühle (2) fähig, em p­ find sam : ein gefühlvoller Mensch; mit etw. g. (rücksichtsvoll) umgehen — 2. mit allzuviel Gefühl (2), sen tim en tal: gefühlvolle Schwärmerei; etw. g. besingen Gefunkel, das; -s, jo. PI./ das (fortwährende) Fun ­ keln, Leuchten: das G. des Kronleuchters Gegacker, das; -s, jo, PL/ 1.1. das (fortwährende) Gackern (1.1): das G. der Hühner 1.2. umg. das G. (das dauernde Gackern 1.2) der Mädchen gegeben /Adj.; /< auch geben/ 1. /nicht adv./ vor­ handen, bestehend (so daß man dem Umstand Rech­ nung tragen m uß): etw. als g. voraussetzen, hin­ nehmen; aus unmittelbar gegebenem Anlaß; unter den gegebenen Verhältnissen; M ath, eine gegebene Zahl, Größe — 2. /nur attr./ passend, geeignet: er ist dafür der gegebene Mann; er wird sich zu gegebener Zeit (wenn der Zeitpunkt gekommen ist) dazu äußern gegebenenfalls /Adv.; Abk. ggf ./ wenn ein bestimm­ ter Fall eintreten sollte, eventuell: g. müssen recht­ liche Mittel angewendet werden Gegebenheit, die; -, -en /vorw. PL/ gegebener Um­ stand, V organ g: gesellschaftliche, natürliche, kör­ perliche Gegebenheiten Gegeifer, das; -s, /o. P L ; emot. neg.j das fortwähren­ de Geifern, wütende Schimpfen: das G. der Klatsch­ weiber; das G. der Hetzblätter (über diesen Vor­ fall) gggen /Präp. mit A k k .; / auch gen/ 1. /räuml./ 1.1. /gibt die Richtung an/ 1.1.1. auf etw. gerichtet, einer Sache zugewandt: etw. g. das Licht halten; sich g. die Mauer lehnen; 1and sch., bes. österr. Schweiz, die Zimmer liegen g. Süden (sind nach Süden gerichtet) 1.1.2. /gibt die Richtung an, die der Richtung einer (entgegenkommenden) Person, Sache entgegengesetzt ist/: g. die Strömung schwimmen; sich g. etw. stemmen 1.2. /weist auf die Berührung, den Endpunkt einer zielgerichteten Bewegung, Hand­ lung hin/ xan (1.1 .2): der Regen klatscht g. das Fenster; etw. g. die Wand werfen — 2.1. /weist auf ein absichtliches Entgegenwirken hin/: g. Miß­ stände, Unrecht kämpfen, protestieren; g. das Gesetz verstoßen; g. jmdn. gewinnen; eine Imp­ fung g. (zum Schutz vor) Pocken 2.2. /weist auf eine Gegensätzlichkeit, ein Zuwiderlaufen hin/ 2entgegen: g. seinen Willen; g. alle Vernunft; g. alle Erwar­ tungen 2.8 . veraltend /weist auf eine bestimmte Beziehung zu einer Person, Sache hin/ 1gegenüber (2): g. jmdn. höflich, freundlich sein; Mißtrauen, Verdacht g. jmdn. haben — 3. /zeit!; gibt an, daß ein Zeitpunkt/ 3.1 . /fast erreicht ist/: g. Schluß des Vortrags geriet der Redner in Zeitnot ; es ging g. Abend 3.2 . /ungefähr der genannten Zeitangabe entspricht/: g. vier Uhr jmdn. treffen; sich g. Mittag verabschieden - 4. umg. im Vergleich zu : g. ihn ist er sehr klein; g. gestern ist es k alt; ich wrette hundert g. eins, daß ... — 5. im Austausch fü r : etw. g. bar, Geld verkaufen; etw. g. Quittung erhalten; das Medikament gibt es nur g. Rezept — 6. veraltend ungefähr (1.2): g. hundert Mann waren erschienen; er ist g. fünfzig Jahre alt Gegen| -aktion, die Aktion, die sich gegen eine andere Aktion richtet; -angriff, der Angriff als Reaktion auf einen erfolgten A ngriff; -argument, das vgl. - aktion; -beispiel, das vgl. - aktion; -besuch, der Besuch, mit dem man jmds. Besuch erwidert; -beweis, der vgl. - aktion Gegend, die; -, -en 1.1. nicht näher abgegrenzter Teil einer Landschaft: eine malerische, öde, verlassene G.; in eine der schönsten Gegenden des Landes reisen; er wohnt in einer angenehmen, schönen G. (Wdhngegend); sich die G. ansehen 1.2. (nähere) Um­ gebung (1): in die G. von Dresden fahren; O umg. in der G. (irgendwo) herumbrüllen; Kirschkerne in die G. (achtlos irgendwohin) spucken 1.3. Körper- z o n e : er verspürte einen heftigen Schmerz in der G. der Schulter — 2. jvorw. Sg./ umg. Einwohner von 1.2 : die ganze G. strömte zusammen, sprach über dieses Ereignis -j- umg. die G. unsicher machen (sein Unwesen treiben; scherzh. von Lokal zu Lokal ziehen) Gegen/gegen| -dienst, der Erwiderung einer Ge­ fälligkeit; -druck, der /o. Pl.j Druck (LI), der durch einen Druck hervorgerufen und gegen diesen gerichtet ist; -einander /Adv./ 1. einer gegen den anderen: g. kämpfen — 2 . einen gegen den anderen: zwei Freunde g. ausspielen; -frage, die Frage als Ant­ wort auf eine Frage; -gäbe, die Gegengeschenk; -gerade, die Sp o rt der Zielgeraden gegenüberlie­ gende Gerade einer ovalen Bahn; -geschenk, das Geschenk, mit dem man das Geschenk eines anderen erwidert; -gewicht, das Gewicht (1), das ein anderes aufhebt, ausgleicht; Q Sport ist ein wirk­ sames G. (ein wirksamer Äusgleich) für Menschen mit sitzender Tätigkeit; -gift, das Gift, das die Wirkung eines anderen Giftes aufhebt; -kathete, die Math. Kathete, die einem Winkel gegenüberliegt; -klage, die Jur. Klage, die vom Verklagten in dem­ selben Verfahren gegen den Kläger erhoben wird; -läufig /Adj./ sich in entgegengesetzter R ichtu n g bew egend : eine gegenläufige Bewegung; O eine gegenläufige Tendenz; -leistung, die vgl. - geschenk; 29*
452 Gegenlicht — Gegenwartsdramatik - licht, das /o. Pl.j Fotogr. Sonnenlicht, das von vorn in die Kamera einfällt; -lichtaufnähme, die Fotogr. bei Gegenlicht gemachte Aufnahme; -liebe, die fin den Verbindungen/ G. finden, auf G. stoßen Zustimmung, Beifall für etw., das in bester Absicht getan wird, finden : /oft verneint/ der Plan ist auf wenig, keine G. gestoßen; -maßnahme, die M a ß ­ nahme, die etw. bekämpfen, verhindern soll: bei Aus­ bruch der Epidemie wurden Gegenmaßnahmen getroffen; -mittel, das vgl. - g i ft; -offensive, die Gegenangriff; -partei, die 1.1. Gruppe, die einen gegensätzlichen Standpunkt vertritt 1.2. gegnerische Partei bei einem Spiel 1.8. gegnerische Partei bei einem Prozeß ; -pol, dev entgegengesetzter Pol (1, 2.2); - probe, die Überprüfung eines Resultats durch Um­ kehrung; -rechnung, die Rechnung, Forderung, die einer anderen entgegengestellt wird; -rede, die 1. /o. PL/ Widerspruch (2), Einwand — 2. jvorw. Sg./ Erwiderung; -revolution, die Konterrevolution; - richtung, die entgegengesetzte Richtung; -satz, der 1. das Entgegengesetzte, äußerste Verschiedenheit (zu jmdm., etw .): etw. bildet einen G., steht im schar­ fen, diametralen G. zueinander; im G. (U n ter­ schied) zu ihm ist sie groß — 2. Widerspruch (1): seine W orte stehen in krassem G. zu seinen Taten; unüberbrückbare, soziale Gegensätze; dazu -sätz- lich / A d j./: gegensätzliche Standpunkte, Begriffs­ paare, Welten; etw. g. beurteilen; -schlag, der Schlag (1.1) gegen einen bereits geführten Schlag; -Seite, die 1. gegenüberliegende Seite: er wohnt auf der G. — 2. Gegenpartei; -seitig /Adj./1.1. wechsel­ seitig (1.1): der / Rat für Gegenseitige Wirt­ schaftshilfe // auch RGW; nach den Prinzipien des soz. Internationalismus arbeitende internationale Wirtschaftsorganisation sozialistischer Staaten/; etw. in gegenseitigem Einvernehmen, zum gegen­ seitigen Nutzen, Vorteil regeln 1.2. /kann zur Ver­ deutlichung zum reziproken Pron. sich treten/ sich g. einer dem, den anderen und umgekehrt: sich g. unterstützen, helfen, beschuldigen, behindern; zu 1.1 - s eitigkeit, die; -, - en /vorw. Sg ./; -Spieler, der 1.1. Gegner (1.1) 1.2. Sport Spieler, der einen Spieler der gegnerischen Mannschaft bewacht od. von ihm bewacht wird 1.8. Theater im Kontrast zum Hauptdarsteller handelnde Bühnenfigur Gegenstand, der; -(e)s, Gegenstände 1. (klein erer, fester) Körper, der hinsichtlich des Materials, seiner Form und seines Zwecks nicht näher bestimmt ist: ein schwerer, eckiger, stumpfer, metallischer G .; Gegenstände des täglichen Bedarfs — 2. /o. P l.j 2.1. Objekt, Ziel des Denkens, Handelns: etw., jmd. wird zum G. heftiger Kritik, allgemeiner Bewun­ derung, des Prozesses 2.2 . Them a (1): der G. eines Gesprächs, einer Abhandlung, einer Untersuchung; vom G. abkommen gegenständig /Adj./ B ot. einander gegenüber- stehend: die Blätter sind g. angeordnet gegenständlich /Adj./ auf einen Gegenstand (1) be­ zogen, konkret (1.1): etw. Abstraktes g. dar­ stellen; gegenständliche Kunst; dazu Gegenständ­ lichkeit, die; jo. P l.j gegenstands/Gegenstandsj -los /Adj./ 1 . a b stra kt (1): g. malen — 2 .1. unbegründet: seine Verdächti­ gungen sind g. 2 .2 . hinfällig (2): die Änderung macht alle Pläne g.; dazu -losigkeit, die; -, -en jvorw. Sg./ Gegen/gegen| -stimme, die 1. Stimme, die bei einer Abstimmung gegen jmdn., etw. abgegeben wird — 2. Mus. Melodie, die zur tragenden Melodie einen Gegensatz bildet; -stoß, der 1. Gegenschlag — 2. Gegenangriff; -stück, das /PL -e/ 1. Person, Sache, die einer anderen Person, Sache entspricht, Pendant — 2. Gegenteil; -teil, das Person, Sache, die den Gegensatz zu einer anderen Person, Sache ausdrückt, ihr entgegengesetzt ist; im G. /weist als Antwort auf den entgegengesetzten Sachverhalt hin/; dazu -teilig/Adj./; -tor, das B allspiele 1. xTor (2.2) der gegnerischen Mannschaft — 2. xTor, das 1 unmittel­ bar folgt; -1über jPräp. mit Dat.; dem Nomen vor- od. nachgestellt, dem Pers.pron. nur nachgestelltj 1. /räuml./ einer Person, Sache zugewandt in gerader od. schräger Richtung auf der anderen Seite eines Raumes, einer Fläche: er nahm ihm g. seinen Platz ein; g. dem Bahnhof, dem Bahnhof g. steht das Warenhaus — 2. /weist auf eine bestimmte Bezie­ hung zu einer Person, Sache hin/ in bezug auf: sich jmdm. g. verpflichtet fühlen, korrekt verhalten; jmdm. g. Hemmungen haben; er ist allen Ver­ änderungen g. sehr zurückhaltend — 8 . im Ver­ gleich zu : g. dem Vorjahr hat sich die Situation verbessert, zugespitzt; er ist ihm g. im Vorteil; -2über /Adv./ in gerader od. schräger Richtung auf der anderen Seite eines Raumes, einer Fläche: an der Wand, aus dem Haus g. hängt eine Fahne (herab); er ist in das Haus g. gegangen; -über, das; -s, - jvorw. Sg./ 1. jmd., der sich gegenüber (1) von jmdm. befindet /oft mit Poss.pron.j: sein G. anstarren; mein G. bei Tisch war sehr gesprächig — 2. gegenüberliegende Häuserfront: hier ist die Aussicht besonders reizvoll, weil es kein G. gibt gegenüber/Gegenüber zu gegenüber 1|-liegen /Vb.j sich gegenüber von jmdm., etw. befinden: die Häuser, die dem Rathaus g .; -sehen, sich /Vb.j sich jmdm., etw. g. sich (unvermittelt) vor jmdm., etw. befinden: er sah sich ihm plötzlich gegenüber; O sich großen Schwierigkeiten g. (mit Schwierigkeiten konfron ­ tiert werden); -sitzen /Vb.j jmdm. zugewandt sitzen; -stehen /Vb.j jmdm., einer Sache zugewandt stehen; O sich, einander feindlich, wohlwollend g. (zuein­ ander verhalten); einem Plan kritisch g.; -stellen /Vb.j 1. der Täter wurde dem Zeugen gegenüber­ gestellt (mit dem Zeugen konfrontiert) — 2. zwei Varianten g. (vergleich en 1); da zu -Stellung, die Gegen| -verkehr, der entgegenkommender Verkehr: es herrschte starker G.; -Vorschlag, der Vorschlag, der sich gegen einen anderen richtet Gegenwart, die; -, jo. Pl.j 1, Zeit, die die jeweils lebende Generation erlebt, die gerade ablaufende Z eit: in der G.; jmd. lebt nur für die G.; die Kunst, Kultur der G.; das Projekt ist bis in die G. fort­ geführt worden — 2. Anwesenheit (1): seine G. ist nicht erwünscht; in G. (im Beisein) der Gäste, der anderen — 8 . Präsens gegenwärtig/Adj.; nichtpräd.j derzeitig: die gegen­ wärtige politische, persönliche Lage, Situation; ihre Beziehungen sind g. schlecht; er wohnt g. (jetzt) in Berlin + etw. (nicht) g. haben (sich an etw. erinnern, nicht erinnern können); etw., jmd. ist jmdm. g. (ist jmdm. erinnerlich) gegenwarts/Gegenwarts z u Gegenwart 1| -bezogen /Adj./ auf die Gegenwart bezogen: gegenwarts­ bezogener Unterricht; -dramatik, die in der Gegen­ wart entstandene, meist Probleme der Gegenwart
Gegenwartsfilm — geheim 453 behandelnde Dram atik; -film, der Film über ein Thema aus der unmittelbaren Gegenwart; -kunst, die jo. Pl.j vgl. - dramatik; -literatur, die vgl. - dramatik; -nah(e) /Adj./ zeitnah, aktuell: ein gegenwartsnaher Film; -spräche, die /o. P?./ Sprache (1.1) der Gegenwart: die Entwicklungs­ tendenzen der deutschen G. Gegen/gegen| -wehr, die jo. P l.j: er ließ sich ohne G. (ohne sich zu wehren, ohne Widerstand zu leisten) abführen; -wert, der gleichwertiger Ersatz, Äqui­ valent: der G. dafür betrug ... Mark; -wind, der jo. Pl.j Wind, der entgegengesetzt zu jmds. Bewe- gungsrichtung weht; -Wirkung, die Wirkung, die einer anderen Wirkung entgegengesetzt ist; -zeichnen jVb.j ein Schriftstück als zweiter unterschreiben: er muß noch g.; -zeuge, der Zeuge der Gegenpartei; -zug, der 1. Eisenbahnzug, der in entgegengesetzter Richtung verkehrt — 2. Brettspiele des Gegners Geglitzer, das; -s, jo. Pl.j das (fortwährende) Glitzern: das G. der Diamanten Gegner, der? -s, - 1.1. Person(engruppe), Macht, die zu einer anderen Person(engruppe), Macht in einem Verhältnis steht, das von prin zipieller Gegen­ sätzlichkeit der Interessen, Anschauungen gekenn­ zeich n et ist: sie sind politische G.; ein persönlicher, gefährlicher G.; die G. des reaktionären Regimes; Machenschaften, Einwirkungen des Gegners (K la s ­ sengegners) 1.2. die Truppen, die Streitmacht des Staates, nn‘£ dem ifrie# geführt wird: den G. an­ greifen, besiegen; Angriffe des Gegners ab wehren 1.3. Sportler, Mannschaft, gegen die man in einem Wettkampf antritt: beide G. waren sich im Kampf ebenbürtig; ein zäher, fairer G .; der G. unterlag, gewann — 2. er ist ein G. (Feind 2) des Rauchens; zu 1.1, 2 Gegnerin, die; - nen; zu 1 gegnerisch jAdj.; nur attr.j; zu 1.1; sich mit gegnerischen Meinungen, Auffassungen (mit Meinungen, A uf­ fassungen des Klassengegners) auseinandersetzen; gegnerische K räfte; zu 1.2: gegnerische Truppen, Stellungen; zu 1.3: den Ball ins gegnerische Tor schießen; die gegnerische Elf Gegnerschaft, die; -, - en jvorw. Sg .j gegnerische Einstellung, Haltung: seine G. gegen den Krieg bekunden Gegröl, das; -(e)s, Gegröle, das; -s, /beide o . P L ; emot. neg.j das fortwährende Grölen: das G. der Betrunkenen, in der Kneipe Gehabe, das; -s, jo. P L ; emot.j geziertes, wichtig­ tuerisches Benehmen, Getue: laß das alberne, komische G .! gehaben, sich /sw. Vb.; in der Verbindung/ veral­ tend, noch scherzh. gehabdichwohl,gehabt euch wohl (bleibe, bleibt wohlauf)!/Gruß zum Abschiedj gehabt, gehabt jAdj.; / auch haben; in der Ver­ bindungI umg. wie g. jwie bisher leider üblich): wie g. mußten wir lange warten Gehackte, das; -n, jo. P L ; / auch hacken/ rohes, durch den Fleischwolf gedrehtes, fettes Rind - od. Schweinefleisch: 100 Gramm Gehacktes kaufen; das G. als Beefsteak braten 1Gehalt, der; -(e)s, -e 1. jvorw. Sg .j der Anteil des in einem Stoff enthaltenen bestimmten Bestandteils: der G. an Eisen, Kupfer ist gering; die Nahrung ist ohne G. (enthält keine Nährstoffe) — 2. jo. Pl.j gedanklicher Inhalt: der ideelle, politische G. eines Werkes 2Gehalt, das; -(e)s, Gehälter m onatlich ausgezahlte Vergütung der Angestellten: ein hohes, niedriges G. beziehen; das G. erhöhen, auszahlen, über­ weisen gehalten jAdj.; / auch halten; in der Verbindung/ geh. zu etw. g. sein zu etw. verpflichtet sein: sie sind g. , Stillschweigen zu bewahren gehaltlich jAdj.; nur attr.j das 2Gehalt betreffend: gehaltliche Zusagen machen gehaltlos jAdj.; nicht adv.j 1. ohne behalt (1) (an wertvollen S toffen ): gehaltloses Gestein; gehaltlose Kost — 2. ein gehaltloses (inhaltsarmes) Buch Gehalts zu 2Gehalt| «empfänger, der jmd., der ein Gehalt bezieht; -erhöhung, die; -gruppe, die Gruppe innerhalb der tarifmäßigen Staffelung der Gehälter; - konto, das Konto bei Sparkassen und Banken, das der bargeldlosen Überweisung des Gehalts dient; - streifen, der Papierstreifen, auf dem die Berech­ nung des Gehalts vermerkt ist und der zusammen m it dem Gehalt ausgegeben wird; -Zahlung, die Zahlung des monatlichen Gehalts; -Zulage, die zum Gehalt gewährte Zulage gehaltvoll jAdj.j 1. von großem 1Gehalt (1): eine gehaltvolle Mahlzeit, Brühe — 2. ein gehaltvolles (inhaltlich wertvolles) Buch gehandikapt jA d j.j s. handikapen geharnischt jAdj.j scharf, unmißverständlich for­ muliert: jmdm. eine geharnischte Abfuhr, Ant­ wort erteilen; einen geharnischten Brief schreiben gehässig jAdj.j mißgünstig, bösartig (1): ein ge­ hässiger Mensch, Blick, Kommentar; g. über jmdn. reden Gehässigkeit, die; - , -en 1. jo. Pl.j das Gehässig­ sein: etw. aus purer G. tun — 2. jvorw. Pl.j ge­ hässige Äußerung, Bemerkung: wegen seiner Ge­ hässigkeiten konnte ihn niemand leiden Gehruse, das; -s, - 1.1. die feste Umhüllung der Krebse, Schnecken, Muscheln 1.2. Kerngehäuse des Apfels, der Birne: das G. herausschneiden, -stechen 1.0. die feste äußere Hülle eines Gerätes: das form­ schöne, altmodische G. eines Radios, einer Uhr 1.4. salopp rTor (2.1): der Torwart stand weit vor dem G. gehbehindert /Adj.; nicht adv.j durch einen körper­ lichen Mangel nicht voll gehfähig: g. sein Gehege, das; -s, - 1 . eingezäunter Bereich (in einem Tierpark, Zoo), in dem Tiere gehalten werden: ein G. für Nashörner, Giraffen — 2. Jägerspr. Revier, in dem Wild weidmännisch betreut und gejagt wird: das G. mit Wild besetzen + umg. jmdm. ins G. kommen (jmdn. durch eigenes Handeln in seinen Plänen stören) gehe’m /Adj./ 1.1. aus politischen Gründen, aus Gründen der Sicherheit nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, nicht bekanntgemacht: eine geheime Ver­ schlußsache; geneime Pläne, Informationen; die Wahl, Abstimmung ist g. (die Stimmabgabe erfolgt so, daß aus diesem Verfahren niemandem bekannt werden kann, wofür der einzelne gestimmt hat) 1.2 . gegen etw., jmdn. gerichtet und daher aus Furcht vor Entdeckung verborgen, heimlich: eine geheime Ver­ schwörung; die geheimen Absichten des Gegners durchkreuzen; im geheimen alles vorbereiten — 2. im Fühlen, Denken existent, aber absichtlich nicht geäußert: geheime Gedanken, Sorgen haben; im geheimen (in sgeh eim) wünschte er sich weit fort, bedauerte er den Vorfall — 3 . jvorw. attr.j etw.
454 Geheimabkommen — gehen wird wie von geheimen (mysteriösen) Kräften bewegt Geheim/geheiml -abkommen, das Abkommen, das strengster Geheimhaltung unterliegt; -absprache, die vgl. - abkommen; -archiv, das Archiv, in dem streng vertrauliche Dokumente aufbewahrt werden; -auf- trag, der vgl. - abkommen; -blind, der geheime ver­ botene Vereinigung von Personen mit meist reaktio­ närer Zielstellung; -dienst, der ffür eine bes. auf dem Gebiet der Spionage arbeitende (staatliche) Organisation in kap. Staaten gebrauchte B ez.f: militärische Geheimdienste; -diplomatie, die D ip lo ­ matie (1) durch Geheimverhandlungen; -dokument, das vgl. - abkommen; -fach, das verborgenes Fach in Schreibtischen, Schränken; -halten fVb.f etw. nicht über einen K reis eingeweihter Sachverständiger, Zuständiger hinaus bekannt werden lassen: Pläne, Einzelheiten g.; dazu -haltung, die fo. P l.f das Geheimhalten: zur G. verpflichtet sein; etw. unter­ liegt absoluter, strengster G .; -konferenz, die vgl. - abkommen Geheimnis, das; -ses, -se 1,1 . etw., was jmd. od. ein kleiner (persönlicher) Kreis absichtlich für sich behält, nicht weiter bekannt werden läßt: ein G. ver­ raten; jmdm. ein G. anvertrauen; (keine) Geheim­ nisse voreinander haben; es wird ewig ein G. bleiben (nicht recht klar, einsichtig werden), wie er das fertiggebracht hat; das ist das ganze G. (mehr ist dazu nicht zu sagen); in die Geheimnisse (un­ erforschten Gebiete) der Natur eindringen; jmdn. in die Geheimnisse (Spielregeln) des Schachspiels einweihen 1.2. Angelegenheit in staatlicher Z u ­ ständigkeit, die nur bestimmten Personen bekannt sein darf und über die Schweigepflicht besteht: er hat Geheimnisse verraten -{- etw. ist ein offenes G. (etw. wird offiziell geheim­ gehalten, ist aber längst bekannt) Gehe|mnis/geheimnis| -krämerei, die; -, -en umg. /emot./ vgl. - tuerei; -träger, der fachspr. jmd., der beruflich Zugang zu geheimen Informationen hat und zum Stillschweigen darüber verpflichtet ist; -tuerei, die; - en umg. femot.f geheimnisvolles Getue, Gehabe; -umwittert /Adj.f geh. geheimnis­ voll (1); -verrat, der Jur. (Beihilfe zum) Verrat staatlicher, militärischer, wirtschaftlicher, beruflicher Geheimnisse an U nbefugte: jmdn. wegen Geheim­ nisverrats anklagen; -voll fAdj.f 1. rätselhaft, u n ­ erklärlich: die Sache schien ihm sehr g.; ein ge­ heimnisvoller (unheimlicher 1) Ort — 2. ein Ge­ heimnis (1.1) andeutend: ein geheimnisvolles Ge­ sicht, Benehmen; sehr g. tun Geheim| -ratsecken, die fPl.f umg. sch erzh. (bei Männern) durch Haarausfall oberhalb der Schläfen vergrößerte seitliche Teile der Stirn; -rezept, das umg.: der Koch verrät sein G. (ein Rezept, das nur er kennt) nicht; -Schrift, die verschlüsselte Schrift, die nur Eingeweihte entziffern können, Chiffre: eine G. zu entschlüsseln suchen; -Ver­ handlung, die Verhandlung, die strengster Geheim­ haltung unterliegt Geheiß, das /in der Verbindung/ veraltend auf (jmds.) G. auf (jmds.) (mündlichen) Befehl, A uf­ forderung: auf G. etw. holen, bringen; etw. ohne G. tun gehemmt /Adj.; /* auch hemmen/ voller Hemmun­ gen (2.1): er ist Fremden gegenüber sehr g .; einen gehemmten Eindruck machen; dazu Gehemmtheit, die; jo. Pl.f gehen, ging, ist gegangen 1. sich aufrecht auf den Füßen schrittweise fortbewegen: langsam, gerade, barfuß, rückwärts g .; ein paar Schritte g .; an jmds. Arm, am Stock g.; Arm in Arm g.; einen bestimmten Weg, eine bestimmte Strecke g. (zu Fuß zurücklegen); <0>umg. er geht mit ihr (sie ist seine Freundin) — 2. sich zu Fuß mit bestimmter Absicht irgendwohin bewegen: baden, schlafen, ein­ kaufen g.; jmdn. abholen g.; an Bord g.; unter Leute g .; zu, ins Bett g.; zum Arzt g.; als erster durchs Ziel g .; in die Schule g. — 3. sich (zu Fuß) entfernen: wortlos g.; es herrscht ein ewiges Kom­ men und Gehen; O er geht im Dezember (hat zum Dezember sein Arbeitsverhältnis gelöst); geh. verhüll, er ist von uns gegangen (ist gestorben) — 4. heute geht (fährt, verkehrt) kein Zug mehr; wo­ hin geht (führt) die Reise?; diese Ware geht (wird geliefert) in viele Länder — 5. das Buch geht in Druck (wird zum Drucken 1.1 gegeben); eine Mel­ dung geht durch die Presse (wird in der Presse veröffentlicht) — 6 . /g. -(- Präp./ mit etw. beginnen: an die Arbeit, ans Werk g .; in Urlaub g. — 7. ge­ richtet sein nach: die Fenster g. nach Süden, nach der Straße — 8 . etw. geht gegen jmdn., etw. etw. richtet sich gegen jmdn., etw.: das geht gegen meine Prinzipien; das geht gegen dich! — 9 .1. /von einem Mechanismus! funktionieren: die Uhr geht richtig, vor; die Bremse geht nicht; O das Geschäft geht gut, schlecht 9.2 . kein Lüftchen ging (regte sich); sein Atem ging (er atmete) stoßweise; die Tür ging (wurde geöffnet, geschlossen) — 10. etw. geht in bestimmter Weise etw. verläuft (6) in bestimmter W eise: alles geht nach Wunsch; das ist noch ein­ mal gut gegangen; die Verhandlungen g. schlep­ pend — 11. umg. 11.1 . in diesen Eimer g. (passen 5.2) zehn Liter; der Schrank geht nicht durch die Tür (kann die Tür nicht passieren, ist zu groß) 11.2 . bis an, zu etw. reichen (2.1): ich gehe ihm bis an die Schulter; der Rock geht bis zum Knie — 12. etw. geht etw. ist möglich: es geht leider nicht anders; der Mantel geht noch (kann noch getragen werden) — 13. jmdm. geht es gut, schlecht jmd. ist in guter, schlechter Verfassung (II): mir geht es glänzend, mäßig; wie geht es dir? — 14 . es geht (bei etw.) um etw., jmdn. auf etw., jmdn. ist eine Handlung eigentlich gerichtet, etw. bezieht sich auf etw., auf jmdn.: es geht bei dem Gespräch um unsere Wohnung, Kinder; um wen geht es hier? — 15.1. etw. geht über (übersteigt) jmds. Horizont, Kraft; /in der Verbindung/ / zugrunde g. 15.2. /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffsf: zu Bruch g. (zerbrechen); in Erfüllung g. (sich erfüllen); in Führung g. (zu fuhren 2.2 beginnen); auf Reisen g. (verreisen); auf die Suche nach etw. g. (etw. zu suchen beginnen) -f- in sich g. (über etw. mit Bedauern nachdenken); vor sich g. (geschehen, gerade stattfinden); etw. geht jmdm. über alles (ist jmdm. mehr wert als alles andere); umg. etw. geht wie geschmiert (geht schnell und reibungslos vonstatten); — jmdm. um den ^ Bart g.; in die Breite g.; mit jmdm. durch dick und dünn g.; etw. geht jmdm. / durch und durch; für jmdn. durchs / Feuer g.; etw. geht ins ^ Geld; einer Sache auf den Grund g.; jmdm. zur / Hand g.; etw. geht mit etw. Hand in Hand; etw. geht jmdm. unter die / Haut; sich etw. durch den X Kopf g.
Gehen — gehören 455 lassen; etw. geht jmdm. nicht aus dem / Kopf; das geht auf keine / Kuhhaut!; über / Leichen g.; jmdm. auf den / Leim g.; in die / Luft g.; etw. geht von / Mund zu Mund; das geht in / Ordnung; in, auf / Rente g.; auf die / Straße g.; etw. geht jmdm. gegen den / Strich; zum / Teufel g.; in die / vollen g .; ins / Wasser g.; jmdm., einer Sache aus dem / Weg g.; zu / weit g.; / wo er geht und steht Gehen, das; -s, /o. PL/ das Gehen (1) über 20 od. 50 Kilometer als leichtathletische Disziplin. wobei immer ein Fuß mit dem Boden im Kontakt bleiben m u ß : er ist Olympiasieger im G. gehen lassen, ließ gehen, hat gehenlassen, au ch gehengelassen 1. umg. jmdn. davongehen und in Ruhe lassen: laß mich doch gehen! — 2. sich g. 2.1 . sich nicht beherrschen können: er hat sich gestern ziemlich g. 2 .2 . sich nicht pflegen, sich ver­ nachlässigen: neuerdings läßt er sich ziemlich gehen Geher, der; -s, - S port Leichtathlet der Disziplin Gehen Gehetze, das; -s, \o. PL/ das (fortwährende) Sich- abhetzen. ständige Eile und Aufregung: immer dieses G .! geheuer /A d j.; in den Verbindungen/ etw. ist jmdm. nicht (ganz) g.: der dunkle Wald, Weg war mir nicht g. (war mir unheimlich 1); jmdm. ist bei etw. nicht g.: bei dem Gedanken an die Prüfung, das Vorhaben ist ihm nicht g. (fühlt er sich unbehaglich); etw. kommt jmdm. nicht g. vor: die ganze Sache kam ihm nicht g. vor (kam ihm verdächtig vor) Geheul, das; -(e)s, Geheule, das; -s, /beide o. PL/ 1. /vorw. Geheul/ das (fortwährende) Heulen (1): das Geheul der W ölfe, des Sturms, der Sirenen — 2. /vorw. Geheule/ u m g. \emot. neg./ dein ewiges Geheule (fortwährendes Weinen) geht mir auf die Nerven! geh/Geh zu gehen 1| -fähig /Adj.; nicht adv./ zum Gehen fähig; -falte, die Falte in einem engen 1Rock (1), die das Ausschreiten erleichtert; -fehler, der kör­ perlicher Mangel, der das Gehen erschwert; -gips, der nach Knochenbrüchen an Beinen od. Füßen an­ gelegter Gipsverband, der das Gehen ermöglichen soll Gehjlfe, der; -n, -n 1. jmd., der ohne spezielle Fach­ ausbildung in einem privaten Handwerksbetrieb arbeitet: er arbeitete als G. beim Bäcker — 2. v e r­ altend Helfer: der Hund als G. bei der Jagd — 3. M ittäter; dazu Gehilfin, die; -, - nen Gehirn, das; -s, -e 1.1. bei Menschen und Wirbel­ tieren im In nern des Schädels gelegener wichtigster Teil des Zentralnervensystems, der beim Menschen Sitz des Bewußtseins (1.1) ist: der Bau des mensch­ lichen Gehirns; einen Tumor im G. haben 1.2 . /o. Pl.j landsch., bes. ostmdt. Hirn (1.2): zu Mittag gibt es G. — 2. umg. sein G. anstrengen (an­ gestrengt nachdenken) Gehirn zu Gehirn 1.11 -akrobatik, die umg. scherzh. übertrieben komplizierte intellektuelle A n ­ strengung, gekünstelter Gedankengang; -blutung, die Med. Schlaganfall; -Chirurgie, die /o. PI./ Teilgebiet der Chirurgie, das sich mit dem operativen Eingriff am Gehirn befaßt; -erschütterung, die durch starke Erschütterung verursachte (vorüber­ gehende) Schädigung des Gehirns; -hautentzündung, die Med. Meningitis; -kästen, der /o. PL/ sa lopp scherzh.: streng doch mal deinen G. (Verstand) an!; -rinde, die Med. Großhirnrinde; -schale, die Med. Hirnschale; -schlag, der Med. Schlaganfall: -s chmalz, das /o. PI./ salopp scherzh.: um das Problem zu lösen, ist schon etwas G. nötig (braucht man Verstand); -tumor, der Med. Hirntumor; -Wäsche, die /vorw. BRD/ Brechung des mensch­ lichen Willens durch vor allem psychische Beein­ flussung; -Windung, die /vorw. PI./ Med. gewun­ dene, wulstige Erhebung der Großhirnrinde gehoben /Adj.; vorw. attr.; / auch heben/ 1.1 . /DDR veralten d/ eine gehobene (leitende, verant­ wortungsvolle) Position bekleiden 1.2 . /im bürgerl. Sprachgebrauch/ der gehobene Mittelstand (die sozial begünstigten Schichten des Mittelstandes in der bürgerl. Gesellschaft) 1.3 . der gehobene Bedarf (Bedarf an Luxusartikeln) 1.4. sich einer gehobenen (gewählten) Ausdrucksweise bedienen 1.5. in ge­ hobener (heiterer, gelöster) Stimmung sein Gehöft, Gehöft, das; -(e)s, -e Anwesen eines Bauern, bes. eines Einzelbauern: ein einzelnes, abgelege­ nes G. Gehölz, das; -es, -e 1. geschlossener kleiner Bestand von (niedrigen) Bäumen, Sträuchern: ein kleines, dichtes G. — 2. /nur im PL/ Bot. Forstw. aus ­ dauernde Geioächse, deren Stämme und Äste ver­ holzen: laubtragende Gehölze Geholze, das; -s, /o. PL/ umg. femot./ rohes, stüm­ perhaftes Fußballspielen: das ganze Spiel war ein einziges G. Gehör, das; -(e)s, -e 1. /o. PL/ Sinn zum Wahr- nehmen von Schallwellen, Hörvermögen: er hat ein gutes, feines, scharfes, musikalisches G .; sich nach dem G. orientieren; nach dem G. (ohne Noten) spielen; das / absolute G. — 2.1 . /o. PL/ Gelegen­ heit, von jmdm. angehört zu werden: jmdn. (einen Augenblick) um G. bitten; sich G. verschaffen; (kein) G. finden 2.2 . /in den Verbindungen/ etw. kommt zu G. (etw. wird vorgetragen); etw. zu G. bringen (etw. vortragen); O jmdm. G . schenken (jmdn. anhören, auf jmds. Bitten eingehen) — 3. /vorw. PL/ Jägerspr. Ohren des Haarraub- und Schwarzwildes Gehör|bildung, die /o. PL/ Mus. Bildung, Förderung des musikalischen Gehörs gehorchen /sw. Vb.; hat/ 1. jmdm. g. das tun, was jmd., der die Befugnis dazu hat, anordnet, verlangt, bestimmt, befiehlt: jmdm. sofort, aufs Wort, blind g.; der Hund gehorcht seinem Herrn; O die Natur gehorcht eigenen Gesetzen — 2. etw. ge­ horcht jmdm. etw. funktioniert auf jmds. Veran­ lassung, Einwirkung in der gewünschten, erforder­ lichen W eise: die Stimme, das Auto gehorchte ihm nicht mehr gehören /sw. Vb.; hat/ 1. etw. gehört jmdm. etw. ist jmds. Eigentum: das Haus, Buch gehört mir (nicht); O der Jugend gehört die Zukunft; ihm gehört (gilt) unsere Sympathie, Liebe; ihr Herz gehört einem anderen (sie liebt einen anderen) — 2. zu etw., jmdm. g. (notwendiger) Teil eines Gan­ zen, einer Gruppe von Menschen sein: er gehört zur Familie, zum Freundeskreis, zu den Stamm­ gästen; der W ein gehört zur Spitzenklasse; der Roman gehört zur Weltliteratur — 3. an der richtigen Stelle, passend sein : dieses Thema gehört (nicht) hierher; das gehört nicht zur Sache; er gehört ins Bett (müßte eigentlich ins Bett) — 4.
456 Gehörgang — Geißelfaden zu etw. gehört etw. zu etw. ist etw. n ötig: es gehört viel Frechheit, Mut, Verstand dazu, das zu tun; du hast alles, was zum Leben gehört — 5, etw. gehört sich (nicht) etw. schickt (IL2) sich (nicht): es gehört sich einfach (nicht), daß du das tust! Gehör/gehör zu Gehör 1| -gang, der Med. aus einem knorpeligen und einem knöchernen Teil be­ stehende Verbindung von der Ohrmuschel bis zum Trommelfell; -geschädigt /Adj.; nicht adv./: ein gehörgeschädigtes Kind (ein Kind mit stark ver­ mindertem Hörvermögen) gehörig /Adj./ 1. zu etw., jmdm. g. einen Teil von etw., jmdm. bildend, dazugehörig: eine Frage als nicht zur Sache g. zurückweisen; nicht zur Familie gehörige Personen — 2. /nicht präd./ wie es sein soll, gebührend: den gehörigen Abstand halten; etw. g . vorbereiten — 3* /nicht präd./ umg. /drückt einen hohen Grad aus/: jmdn. g. verprügeln; jmdm. g. die Meinung sagen; jmdm. einen ge­ hörigen Schrecken einjagen Gehör/gehör z u Gehör 1 | -knöchelchen, die /PL/ Med. drei kleine, gelenkig miteinander verbundene Knöchelchen, die die Schallwellen vom Trommelfell aus weiterleiten; -los /Adj.; nicht adv./ ohne Gehör (1): eine Schule für Gehörlose Gehörn, das; -(e)s, -e 1. die Hörner bei bestimmten Säugetieren meist beiderlei Geschlechts: das G. der Antilopen, Rinder, Ziegen — 2. Jägerspr. Geweih des Rehbocks Gehör|nerv, der Med. Nerv im Inneren des Ohres, der die akustischen Reize ins Gehirn weiterleitet gehörnt fAdj.; nicht adv.f ein Gehörn (1) tragend: eine gehörnte Gemse gehorsam /Adj./ 1.1. veralten d (einer autoritären Obrigkeit) Gehorsam erweisend: er war ein gehor­ samer Untertan 1.2 . brav (1), artig (1): ein gehor­ sames Kind; g. sein Gehorsam, der; -s, fo. Pl.j das Befolgen von Ge­ boten, Befehlen, Unterordnung unter die Anord­ nungen befugter od. autoritärer Personen: unbeding­ ten G. fordern; blinder, kritikloser G.; jmdm. den G. verweigern; jmdm. G. leisten (gehorchen); G. zeigen Gehorsamkeit, die; -, /o. PL/ das Gehorsamsein Gehör|sinn, der /o. PI./ Gehör (1) Gehrung, die; -, -en Handw. Techn. Verbindung zweier Teile aus Holz, Metall, Plast u. a. unter einem bestimmten Winkel: Leisten für einen Rah­ men auf G. schneiden, zusammenfügen Geh zu gehen 1| -steig, der 1and sch. vgl. - weg; -versuch, der fvorw. PI./ Versuch, das Gehen zu erlernen, wiederzuerlernen: das Kind, der Patient macht die ersten Gehversuche; -weg, der (durch eine Bordkante abgegrenzter) Fußweg neben einer Fahrbahn in Ortschaften Geier, der; -s, - vorwiegend in wärmeren Gebieten lebender, Aas fressender großer Greifvögel mit nack­ tem K opf und nacktem Hals, einem starken, hakig gebogenen Schnabel und großen, breiten Flügeln: der G. kreist über der Beute Geifer, der; -s, jo. Pl.f 1. /bes. von Tieren/ aus dem Maul fließender Speichel: dem Hund lief der G. aus dem Maul — 2 . /emot./ wütendes, boshaftes Gerede: Haß und G. der Feinde störten ihn nicht; zu 2 Geiferer, der; -s, - geifern fsiv. Vb.; hat; emot./: gegen jmdn. g. (wütend und giftig reden) Geige, die; -, - n Streichinstrument mit vier in Quinten gestimmten Saiten und einem leicht gewölb­ ten, an den Seiten oben und unten nach außen, in der Mitte nach innen gerundeten Resonanzkörper: eine alte, kostbare G.; auf der G. spielen; die erste G. (eine bestimmte, meist die führende Stimme auf der Geige) spielen + umg. die erste G. spielen (tonangebend sein); — jmdm. hängt der / Himmel voller Geigen geigen jsw. Vb.; hat/ 1. umg. etw. auf der Geige spielen: einen Walzer, ein Solo g.; sie geigt täg­ lich zwei Stunden — 2. /von Insekten/ hohe singende Töne von sich geben: die Grillen g. + jmdm. die /t Meinung g. Geigen| -hau, der jo. Pl.j (Gewerbe für die) Her­ stellung von Streichinstrumenten; -bogen, der elastischer, mit Pferde- od. Kunsthaaren bespannter Holzstab, mit dem die Saiten der Streichinstrumente gestrichen werden; -hals, der das Griffbrett tragender schmaler Teil der Geige; -kästen, der /PI. - kästen/ Behältnis für die Geige; -saite, die; -spiel, das /o. Pl.j das Spielen auf der Geige Geiger, der; -s, - jmd., der (berufsmäßig) Geige spielt Geigerzähler, der Phys. Gerat zum Nachweis radio­ aktiver Strahlung geil /Adj./ 1. gierig nach geschlechtlicher Befriedi­ gung: so ein geiler Kerl!; er ist g. wie ein Bock; ihr Anblick machte ihn g. — 2. (allzu)üppig wuchernd: die Pflanze war g. emporgeschossen; geile Triebe verschneiden; dazu Geilheit, die; -, /«•Pli Geisel, die; -, - n, auch der; -s, - jmd., der von der .(kriegsführenden) gegnerischen Seite gefangengenom­ men wurde od. jmd., der irgendwo festgehalten wird, um mit seinem Leben als Pfand für die Erfüllung bestimmter (erpresserischer) Forderungen einzu­ stehen: Geiseln stellen; jmdn. als G. nehmen, fest- halten Geisel| -erschießung, d ie ; -nähme, d ie; -n Ge­ fangennahme, Überwältigung von Personen, einer Person, um sie als Geisel festzuhalten; -nehmer, der; -s, - jmd., der Personen, eine Person gefangen­ nimmt, überwältigt, um sie als Geisel festzuhalten Geiser, der; -s, - bes. auf Island vorkommende schwefelhaltige Quelle, die in bestimmten Abständen heißes Wasser und Dampf in Form einer Fontäne ausstößt Geisha, die; -, -s [ge:Ja] in Tanz, Musik, Gesa,ng ausgebildetes Mädchen, das in japanischen Tee­ häusern zur Unterhaltung der Gäste beiträgt Geiß, die; -en süddt. österr. Schweiz. Ziege Geiß| -blatt, das fo. Pl.j zu den Geißblattgewächsen gehörender, aufrechter od. sich emporwindender Strauch mit ungeteilten gegenständigen Blättern und Beeren- od. Steinfrüchten; -blattgewächs, das Bot. Strauch od. Baum mit gegenständigen Blättern und roten od. schwarzen Beeren; -bock, der süddt. Österr. Schweiz, männliche Ziege Geißel, die; -, - n 1.1. geh. der Krebs ist eine G. der Menschheit (ist eine furchtbare Krankheit, ein Unglück für die gesamte Menschheit) 1.2. landsch., bes. süddt. österr. Schweiz. Peitsche: der Kut­ scher schwang die G. — 2. Biol. fadenähnliches Gebilde aus Protoplasma, das dem Geißeltierchen zur Fortbewegung dient Geißel|faden, der Biol. G eißel (2)
geißeln — Geizhals 457 geißeln jsw. Vb.; hat/ 1. geh. etw. aufs schärfste tadeln, anprangern: Mißstände, Unvernunft g. — 2. geh. etw. geißelt jmdn.: Not und Elend geißel­ ten das Volk (peinigten das Volk aufs äußerste) Geißeltierchen, das; -s, - jvorw. Pl.j Einzeller mi einer od. mehreren Geißeln (2) zur Fortbewegung Geißelung, die; -en das Geißeln (1) Geist, der; -(e)s, -er/-e I. /PL -er/1. jo. Pl.j mensch­ licher Verstand, Denkvermögen; Philos. das Be­ wußtsein (1.1) als das ideelle Produkt der am höch­ sten entwickelten Form der M aterie: einen wachen, schöpferischen G. haben, besitzen; die Errungen­ schaften des menschlichen Geistes; den, seinen G. anstrengen; jmds. G. ist verwirrt; ein Mann von G. (mit Scharfsinn und Esprit) — 2. jo. Pl.j geistige (1.2) Haltu ng: die Begegnung verlief im Geiste der Freundschaft; in jmds. Geiste (Sinn) handeln; der G. (die charakteristischen ideologischen Strömungen) einer Zeit; den G. (die Ideologie) des Revanchismus bekämpfen; der revolutionäre G .; der olympische G. (Einstellung im Sinne der olym­ pischen Idee) — 8 . die führenden Geister (bedeuten­ den, schöpferisch wirksamen Persönlichkeiten) unse­ rer Zeit — 4 . nach abergläubischer Vorstellung ein überirdisches, dem Menschen gut od. böse gesinntes Wesen, Gespenst: an Geister glauben; Geister be­ schwören wollen — II . jPl. - ej wasserheller Brannt­ wein, der durch Destillieren von (Beeren)fruchten gewcmnen wird, die mit Alkohol angesetzt wurden 4* im Geiste in Gedanken: im Geiste bei jmdm. sein; da scheiden sich die Geister (gehen die Meinungen scharf auseinander); scherzh. der gute G. des Hauses (jmd., der sich um alles im Hause kümmert); umg. du bist wohl von allen guten Geistern verlassen (tust etw. völlig Unvernünftiges, Törichtes)!; salopp jmdm. auf den G. gehen (jmdn. stören, langweilen); ...w es Geistes Kind jmd. ist (wie jmds. Einstellung ist) Geister zu Geist I.4| -bahn, die bei Volksfesten, in Vergnügungsparks errichtete Anlage mit Schienen und Wagen, auf der die Mitfahrenden durch schaurige Geräusche und Erscheinungen zum Gru­ seln gebracht werden sollen; -bild, das Fernsehen mehrfach erscheinende Konturen beim Fernsehbild; -erscheinung, die aus Aberglauben angenommene Erscheinung von Geistern, Toten; -fahrer, der jmd., der mit seinem Kraftfahrzeug in einer Einbahn­ straße od. auf der nur in einer Richtung zu be­ fahrenden Spur der Autobahn die Fahrbahn in der falschen, entgegengesetzten Richtung befährt; -glaube, der jo. Pl.j Glaube an die Existenz von Geistern (1.4) geisterhaft \Adj./ unheimlich, wie von Geistern (1.4) herrührend Geister|hand, die jin der Verbindüngj wie von G. wie durch eine unsichtbare Hand, Kraft bewegt: die Tür öffnete sich wie von G. geistern jsw. Vb.; ist/ wie ein Geist (1.4) umgehen (1.1 .2): die Kinder geisterten nachts durchs Haus; O Scheinwerferstrahlen g. (gleiten unruhig und schnell) über den Himmel Geister|stunde, die jo. Pl.j scherzh. mitternächt­ liche Stunde, in der nach abergläubischer Vor­ stellung Geister (1.4) umgehen (1.1.2) geistes/Ge|stes| -abwesend jA d j.j zerstreu t, in G e­ danken versunken; dazu -abwesenheit, die; -arbeit, die jo. Pl.j geistige (LI) Arbeit; -arbeiter, der v e r ­ altend jmd., der beruflich überwiegend geistig (1.1) arbeitet; -blitz, der umg. plötzliche, kluge Idee; -gaben, die jPl.j veralten d intellektuelle Anlagen, Fälligkeiten: ein Mensch mit ungewöhnlichen G.; -gegenwart, die Fähigkeit, in unvorhergesehenen Situationen die Übersicht zu bewahren u) d ent­ schlossen zu handeln: G. besitzen; seine G. rettete die Lage; dazu -gegenwärtig jA dj.j: g. reagieren, handeln; -gestört jAdj.; nicht adv.j geisteskrank: jmd. ist g.; dazu -gestörtheit, die; -, jo. P l.j; -große, die 1. jo. Pl.j überragender Verstand: jmds. G. — 2. genialer Mensch: jmd. ist eine G.; -haltung, die geistige (1.2) Haltung, Einstellung: eine bestimmte G. erkennen lassen; -krank jA dj.; nicht adv.j an einer Geisteskrankheit leidend; dazu -krankheit, die jSammelbez. für bestimmte Arten psychischer, geisti­ ger Störungen/; -schaffende, der u. die; -n, -n vgl. - arbeiter; -schärfe, die /o. P l.j scharfes, klares Denk- und Urteilsvermögen; -schwach jAdj.; nicht adv.j debil, schwachsinnig; dazu -schwäche, die jo. P l.j; -verwandt /Adj.; nicht adv.j geistig (1.2) ver­ wandt, gleiche od. ähnliche Anschauungen habend: beide sind g.; -Verwirrung, die Verwirrung des Verstandes bei jmdm.; -zustand, der jo. Pl.j Zu­ stand in Hinblick auf Gesundheit od. Krankheit des Geistes geistig jAdj.j I. /nicht präd.j 1. den Intellekt, die intellektuellen Fähigkeiten betreffend: geistige Ar­ beit, Tätigkeit; geistige Beweglichkeit, Fähig­ keiten, Anlagen; die geistige / Kultur; das g.- kulturelle Leben; g. rege, träge sein; g. tätig sein, arbeiten; g. behindert, umnachtet sein; etw. g. verarbeiten — 2 . die grundsätzliche gedankliche Haltung, Einstellung betreffend: sich jmdm. g. ver­ bunden fühlen; jmds. geistige Haltung, Einstellung — 8. /nur attr.f veraltend geistiges Eigentum (urheberrechtlich geschütztes künstlerisches od. w is­ senschaftliches Erzeugnis); der geistige JA Vater einer Bewegung, eines Plans — H . /nur attr.j geistige (alkoholische) Getränke geistlich jA dj.; nicht präd.j kirchlich (1): ein geist­ licher Würdenträger; nach geistlichem Beistand (Beistand durch einen Geistlichen) verlangen Geistliche, der; -n, -n Theologe, der Aufgaben des Gottesdienstes und der Seelsorge wahrnimmt: ein katholischer, protestantischer Geistlicher; der G. sprach das Gebet ge|st/Geist zu Geist 1.11 -los jAdj.j 1.1. ohne ei­ gene Gedanken, dumm (1.1 .1): ein geistloser Mensch 1.2 . eine geistlose (sich in Belanglosigkeiten er­ schöpfende) Unterhaltung; dazu -losigkeit, die; -, - en; -reich /Adj./ viel Geist zeigend, klug, scharf­ sinnig, voller Esprit: eine geistreiche Bemerkung; iron. jmd. macht ein geistreiches (dummes) Ge­ sicht; -reichelei, die; -, -en oft spött. Äußerung, die geistreich wirken soll; -sprühend jAdj.j reich an Gedanken, geistreichen Einfällen; -tötend jA dj.; nicht adv.j: eine geisttötende (langweilige) Be­ schäftigung; -voll /A d j./ vgl. - reich Geiz, der; -es, jo. P l.j (abstoßend) übertrieben wirkende Sparsamkeit: krankhafter G .; seine Spar­ samkeit grenzt schon an G. geizen jsw. Vb.; hat/ mit etw. (abstoßend) über­ trieben sparsam sein : mit jedem Pfennig, jedem Tropfen Wasser, jeder Minute g.; <£> das Publikum geizte nicht mit Beifall, Lob Geizlhals, der geiziger Mensch: er ist ein G.
458 geizig — Geläuf geizig /Adj./ übertrieben sparsam und daher ab­ stoßend: er ist g. Geiz(kragen, der um g. Geizhals Gejammer, das; -s, fo. PI./ das (fortwährende) Jam m ern (1): dein G. ist nicht auszuhalten! Gejaul, das; -(e)s, Gejaule, das; -s, /beide o. PL/ das (fortwährende) Jaulen: das G. der Hunde, Wölfe Gejohle, das; -s, fo. Pl.f umg. das (fortwährende) Johlen : das laute G. der Fußballfans Gekeif, das; -(e)s, Gekeife, das; -s, /beide o. PL/ umg. das (fortwährende) Keifen : er wollte sich ihr G. nicht länger anhören Gekicher, das; -s, /o. PL/ das (fortwährende) Kichern: in der Klasse begann ein G. und Ge- tuschel Gekläff, das; -(e)s, Gekläffe, das; -s, /beide o. PL/ das (fortwährende) Kläffen : das wütende G. der Hunde Geklapper, das; -s, jo. PL/ das (fortwährende) Klap­ pern (1.1): das G. von Geschirr; das G. der Kasta­ gnetten Geklimper, das; -s, /o. PL/ umg. /emoL neg.f das fortwährende Klimpern: das ist keine Musik, das ist G.! Geklingel, das; -s, /o. PL/ das (fortwährende) K lingeln : heftiges, durchdringendes G. Geklopfe, das; -s, )o. PL/ das (fortwährende) Klopfen (1, 5): das G. an der Tür wurde immer heftiger Geknalle, das; -s, fo. PL/ das (fortwährende) Knallen (1.1 .1 ,1 .1 .2 ,3): das G. in der Silvesternacht Geknatter, das; -s, /o. PL/ das (fortwährende) K nat­ tern : das ohrenbetäubende G. der Motorräder geknjckt /Adj.; / auch knicken/ umg. nieder­ geschlagen, enttäuscht: er kam ganz g. nach Hause, denn er hatte nichts erreicht gekonnt /Adj.; / auch können/ großes Können beweisend, gut, meisterhaft gemacht: die Verse sind g .; eine gekonnte Darbietung gekörnt /Adj.; nicht adv.; auch körnen/ körnig (1): gekörntes Waschpulver Gekrakel, das; -s, /o. PL/ umg. /emot./ etw. krakelig, unleserlich Geschriebenes: dein G. kann doch kein Mensch lesen! Gekreisch, das; -es, Gekreische, das; -s, /beide o. PL/ das (fortwährende) Kreischen: das G. der Möwen, Bremsen; die Mädchen liefen mit G. davon Gekreuzigte, der; -n, fo. P L ; / auch kreuzigen/ Hel. ev. kath. Christus als der ans Kreuz Ge­ schlagene : das Bild des Gekreuzigten Gekritzel, das; -s, jo. PL/ umg. etw. unleserlich, zu eng, zu klein Geschriebenes: undefinierbares G. Gekröse, das; -s, - Magen und krauses Gedärm von Kalb und Lamm, die als Speise dienen: G. kochen gekünstelt /Adj./ u n n atürlich (2): ein gekünsteltes Benehmen; sie lacht g. (gezwungen) Gelaber, das; -s, fo. PL/ landsch. umg. /emot./ seichtes, einfältiges Gerede: was soll das G .! Gelache, das; -s, /o. P L ; emot. neg./ das fort­ währende laute Lachen: sein dummes G. ärgerte ihn Gelächter, das; -s, - jvorw. Sg./ lautes (Auf)lachen: ein schallendes, dröhnendes, großes, höhnisches G.; etw. geht im G. unter, wird mit G. aufgenom­ men; jmdn. zum G. machen (verursachen, daß jmd. verspottet wird) gelackmeiert /Adj./ u m g. scherzh. h ereingelegt, betrogen: sich g. fühlen; er ist immer der Gelack­ meierte ! geladen /Adj.; nur präd.; / auch laden/ umg. sehr zornig, wütend: er war mächtig g. (auf ihn) Gelage, das; -s, - ü p p iges, ausgedehntes Essen und T ri nk e n : ein G. veranstalten, abhalten, feiern Gelände, das; -s, - jvorw. Sg ./1.1. Teil des Landes, der Landschaft in seiner natürlichen Beschaffenheit, bes. in der Gestaltung des Bodens: ein freies, hügeli­ ges, sumpfiges, abschüssiges G .; das G. erkunden, (nach jmdm.) durchkämmen; einen Punkt im G. anvisieren 1.2 . fü r bestimmte Zwecke abgegrenztes Stück Land : das G. des Flugplatzes, der Garten­ bauausstellung; die Polizei sperrte das G. ab Gelände/gelände z u Gelände 1.11 -fahrt, die n icht an Straßen und Wege gebundene Fahrt mit einem Kraftfahrzeug, die als sportliche Übung od. als Wettkampf durchgeführt wird; -fahrzeug, das Kraft­ fahrzeug, das für Fahrten durch unwegsames Gelände geeignet ist; -gängig /Adj.; von Kraftfahrzeugen/ bes. für Fahrten durch unwegsames Gelände geeignet; -lauf, der vgl. - fahrt Geländer, das; -s, - als Schutz vor Absturz, zum Festhalten dienende etw. begrenzende Vorrichtung, Konstruktion aus Holz, Metall, Stein, die einem Zaun ähnlich ist od. nur aus einer Stange besteht: ein schmiedeeisernes G .; sich am G. festhalten; sich über das G. beugen Gelände zu Gelände 1.11 -spiel, das mit Wanderung, Orientierungsübungen, Karten- und Spurenlesen verbundenes Mannschaftsspiel (unter Jugendlichen) im Gelände; -Übung, die militärische Übung im Gelände gelangen jsw. Vb.; ist/ 1. an ein bestimmtes Ziel kom m en: noch rechtzeitig auf den Bahnhof, nach Hause g.; der Brief ist an die richtige Adresse ge­ langt; O an das Ziel seiner Wünsche, Träume g. — 2. zu etw. g. etw. erlangen (1.2): zu Ansehen, Ein­ fluß, zu einer Erkenntnis, Verständigung g.; eine Junta war zur, an die Macht gelangt — 3. /dient mit Präp. zu + Subst. zur Umschreibung des Passivs/: die Ware gelangt zur Auslieferung (wird ausgeliefert 3); die Verhandlungen g. morgen zum Abschluß (sollen morgen abgeschlossen werden); die Maschinen g. erstmals zum Einsatz (werden erst­ mals eingesetzt) gelappt /Adj.; nicht adv./ B ot.: ein gelapptes Blatt (ein Blatt mit breiten abgerundeten Einschnitten); der Ahorn hat gelappte Blätter gelassen /Adj./ Unangenehmes, Erfreuliches ruhig und gleichmütig aufneftmend: dem großen Ereignis, der Gefahr g. entgegensehen; Kränkung, Tadel g. hinnehmen; g. bleiben, tun; er sprach mit ge­ lassener Stimme; dazu Gelassenheit, die; -, jo. PL/: G. zeigen; etw. mit G. zur Kenntnis nehmen Gelöster, das; -s, jo. PL/ das (fortwährende) Lästern (1, 2) Gelatine, die; -, /o. Pl.j fee.., 50..] aus tierischen Knochen und Bindegeweben gewonnene pulver­ förmige od. in dünne Blätter gepreßte, geschmack- und geruchlose Masse zur Herstellung von Gelee, Sülze: G. in wenig heißem Wasser auflösen Geläuf, das; -(e)s, -e 1. Jägerspr. Spur des Feder­ wildes: das G. des Birkhuhns — 2.1. Rennen Boden der Pferderennbahn: ein schnelles, aufge­ weichtes G. 2.2. Fußball Boden des Spielfeldes: auf glattem, schwerem G. spielen
Gelaufe — Geldumlauf 459 Gelaufe, das; -s, /o. P L ; emot. neg./ das fortwährende Herumlaufen: es gab viel G., bis alles besorgt war geläufig /Adj./ 1. /nicht adv.f durch weite Verbrei­ tung allgemein bekannt, vertraut: eine geläufige Redensart, Bezeichnung; der Name ist mir nicht g. — 2. ohne Stockungen, fließend: in geläufigem Fran­ zösisch antworten; er kann die Fingerübungen schon sehr g. (auf dem Klavier) spielen; dazu Ge­ läufigkeit, die; fo. PLf gelaunt /Adj.; nicht adv.f sich in einer bestimmten Laune, Stimmung befindend: ein schlecht gelaunter Mensch; froh, gut, übel g. sein Geläut, das; -(e)s, -e, Geläute, das; -s, - 1. fo. PLf das (fortwährende) Läuten (1.1, 2): von fern war das G. der Glocken zu hören — 2. /nur Geläut/ mehrere zusammengehörende, klanglich aufeinander ab- gestimmte Glocken: die Kirche hat das schönste G. der ganzen Gegend — 3 . /nur Geläute; o. PL/ Jägerspr. das Bellen, der Laut jagender Hunde gelb/Adj./ von der Farbe einer reifen Zitrone: g. wie Eidotter; gelbes Laub, gelbe Erbsen; die Ampel zeigt g .; die Farbe Gelb; ein zartes, strahlendes, schmutziges Gelb; etw. g. anstreichen; Löwenzahn blüht g .; das Gelb hat einen Stich ins Grün (geht schon sehrins Grün uber);die Wäsche ist mit der Zeit g. geworden (vergilbt); das Getreide wird g. (wird reif); der gelbe / Fleck; Radsport das Gelbe Trikot (gelbes Trikothemd, das dem jeweils an der Spitze der Gesamteinzelwertung liegenden Fahrer als Auszeichnung und Kennzeichnung verliehen wird) + sich / grün undg. ärgern; vor / Neid g. werden gelb/Gelb| -braun /Adj./ von einer Farbe, die aus gelb und braun gemischt ist; -fieber, das Med. in den Tropen und Subtropen, bes. in Mittelamerika auftretende Infektionskrankheit mit Erbrechen, ho­ hem Fieber und Gelbsucht; -filter, der, fachspr. das Fotogr. zur Dämpfung von blauen Farbtönen die­ nender Farbfilter; -grün /Adj./ v»n einer Farbe, die aus gelb und grün gemischt ist gelblich /Adj./ der Farbe Gelb nahe, ins Gelbe spie­ lend : gelbliche Haut, Zahne; der Stein schimmert g. Gelb/gelb) -sucht, die /o. PL/ durch Übertritt von Gallenfarbstoff ins Blut und in das Gewebe hervor- gerufene gelbliche Verfärbung der Haut und des Weißen im Auge als Symptom bestimmter Krank­ heiten; dazu -süchtig /Adj.; nicht adv./ Geld, das; -(e)s, -er 1. /o. PL/ gesetzliches Zahlungs­ mittel in Form von Münzen und Banknoten, das unter den Bedingungen der Warenproduktion als allgemeines Äquivalent fungiert: bares, falsches G.; umg. / großes G., / kleines G .; etw. für billiges, teures G. (zu einem geringen, hohen Preis) kaufen"1; etw. kostet viel G.; das G. ist alle; jmd. hat nicht genug, kein G. bei sich; G. verdienen, ausgeben, sparen, prägen, drucken, wechseln, zählen, ein-, auszahlen, überweisen, unterschlagen, fälschen; G. auf die Sparkasse bringen, von der Sparkasse holen, vom Konto abheben; sein G. Zusammen­ halten, verpulvern; für jmdn. G. auslegen; jmdm. G. borgen; G. Umtauschen (gegen eine andere Währung tauschen); um G. spielen; die Kaufkraft des Geldes — 2. /vorw. Pl.j größerer Betrag, größere Summe von 1, die für einen bestimmten Zweck vor­ gesehen ist: staatliche, öffentliche Gelder; Gelder veruntreuen + G. und Gut (der gesamte Besitz); etw. zu G. machen (etw., was man besitzt, verkaufen); das G. aus dem Fenster werfen, zum Fenster hinaus­ werfen (es verschwenden); das, sein G. mit vollen Händen ausgeben (verschwenderisch ausgeben) ; jmdm. (das) G. aus der Tasche locken, ziehen (jmdn. zum Geldausgeben verleiten); etw. geht, läuft ins G. (wird für jmdn. teuer); etw. ist nicht mit G. zu be­ zahlen (ist außerordentlich wertvoll, wichtig, ist u n ­ entbehrlich); nicht für G. und gute Worte (um keinen Preis)!; umg. bei jmdm. sitzt das G. locker (jmd. gibt es leicht aus); G. wie Heu (sehr viel Geld) haben; jmd. kann sich für G. sehen lassen (ist ein Original); im G. schwimmen (viel Geld besitzen); auf dem G. sitzen (geizig sein); sein G. durch die Gurgel jagen (das ganze Geldvertrinken); das (ganze) G. auf den Kopf hauen (alles leichtsinnig ausgeben); nach G. stinken (offensichtlich sehr viel Geld be­ sitzen) ; — eine / Stange G. Geld/geld| -angelegenheit, die /vorw. PI ./ geld lich e Angelegenheit; -anlage, die: das Grundstück ist eine gute G.; -ausgabe, d ie; -betrag, d e r ; -beutel, der + einen schmalen G. (wenig Geld) haben; tief in den G. greifen (viel Geld ausgeben ); -börse, die Portemonnaie; -briefträger, der Angestellter der Post, der Geldsendungen ins Haus bringt; -büße, die Jur. /DDR veraltend/ Ordnungsstrafe, -geld: -entschädigung, die Entschädigung in Form von Geld; -entwertung, die Inflation ; -forderung, die Rechtsanspruch gegenüber einem Schuldner auf die Zahlung einer bestimmten Geldsumme; -frage, die /in der Verbindung/ etw. ist eine G. (hängt davon ab, ob man das dafür nötige Geld hat); -geber, der; -s, - /noch BRD/ jmd., der etw. finanziert, der für die Gründung eines kap. Unternehmens Geld zur Ver­ fügung stellt; -geschenk, das Geschenk in Form von Geld; -gier, die Gier nach Geld; dazu -gierig /Adj./; -heirat, die Heirat um des Geldes willen, das der Partner hat; -institut, das Bank, Sparkasse; -kassette, die; -klemme, die um g. vgl. Geldver­ legenheit; -knappheit, die geldlich /Adj.; nicht präd.f finanziell: geldliche Auf­ wendungen; jmdn. g. unterstützen Geld! -markt, der Wirtsch. kap. Markt 1.1, für kurzfristige Kredite 1.2. für den finanziellen Verkehr zwischen den Banken; -mittel, die \Pl.f Gelder; - prämie, die Prämie in Form von Geld; -rolle, die bestimmte vorgeschriebene Anzahl von Münzen gleichen Wertes und gleicher Größe, die zu einer Rolle aneinandergelegt, mit Hilfe von Papier fest eingewickelt sind; -Sache, die /vorw. Pl.j vgl. Geld­ angelegenheit; -sack, der /PI. - säcke/ salopp /emot. neg.\ reicher M an n ; -Säckel, der + tief in den G. greifen (viel Geld ausgeben); -schein, der Banknote; -Schneiderei, die das Fordern eines Prei­ ses, der den Wert einer Sache, Leistung weit über­ steigt; -schrank, der T resor; -schrankknacker, der salopp Dieb, der einen Geldschrank aufbricht und ausraubt; -Schwierigkeiten, die /PL/: jmd. hat, steckt in G. (hat nicht genug Geld); -Sendung, die: eine G. empfangen; -sorgen, die /PL/ vgl. - Schwie­ rigkeiten; -spende, die Spende in Form von Geld; - strafe, die Jur. (gerichtliche) Strafe, die in der Zahlung eines bestimmten Geldbetrags besteht; - stück, das /PL -e/ Münze (1); -summe, die; - tasche, die Portemonnaie; -transport, der; -umlauf, der Pol. Ök. 1.1. durch die Erfordernisse der Waren­ zirkulation und des Zahlungsverkehrs bedingte Form der Bewegung des Geldes 1.2. Menge des in 1.1 be-
460 Geldumtausch — Geleucht findlichen Geldes; -Umtausch, der Umtausch von Geld gegen Geld einer anderen Währung; -Ver­ legenheit, die unangenehme, schwierige Situation, in der sich jmd. wegen Mangel an Geld befindet; -Verschwendung, die; -wert, der jo, Pl.j Kaufkraft der Währung eines Landes; -Zirkulation, die Pol. ök. vgl. - umlauf; -Zuwendung, die vgl. Geld­ geschenk Geige, das, auch der; -s, -s [3e.., 3 9 ..] 1.1, (unter Zusatz von Zucker) durch Eindicken von Frucht­ saft gewonnene gallertartige M asse: G. aus Jo­ hannisbeeren, Kirschen 1.2. (unter Zusatz von Gelatine) durch Eindicken einer durch Kochen von Fleisch und Knochen od. von Fisch hergestellten Brühe gewonnene gallertartige Masse, Aspik: Aal in G. 1.8 . durch Gelatine gallertartig halbfest gemachte Süßspeise: ein G. aus Weißwein Gelgge, das; -s, - fachspr. 1.1. Gesamtheit der Eier, die zu einer Brut gehören: die Amsel sitzt auf ihrem G. 1.2. Nest mit 1.1: die Mähmaschine hatte das G. der Wachtel erfaßt und zerstört gelggen lAdj.; / auch liegen/ zu einem günstigen Zeitpunkt: zu gelegener Zeit, Stunde wiederkom­ men; etw. ist, kommt jmdm. (sehr) g. Gelegenheit, die; -, -en 1. geeigneter Augenblick, günstige Umstände für die Möglichkeit, etw. Be­ stimmtes zu tun, Chance: eine gute, einmalige, ver­ paßte G.; jmdm. bietet sich eine günstige G .; die G. ergreifen, nützen, (ungenutzt) vorübergehen lassen; man muß ihm (die) G. dazu geben; bei der ersten besten G.; er will uns bei G. (gelegentlich) anrufen — 2. A nlaß (2): bei jeder, der geringsten G. verliert er die Beherrschung; ein Kleid für be­ sondere Gelegenheiten Gelegenheitsj -arbeit, die Arb eit durch eine sich bietende besondere Gelegenheit, nur hin und wieder ohne längerfristiges Anstellungsverhältnis ausge­ übte berufliche Tätigkeit; -arbeiter, der /DDE v e r ­ a lten d/ jmd., der von Gelegenheitsarbeit lebt; -dich­ ter, der jmd., der Gelegenheitsgedichte verfaßt; -ge­ dieht, das (kunstloses) Gedicht für einen bestimmten Anlaß; -kauf, der 1. etw., das bei einer sich bietenden Gelegenheit (besonders preisgünstig) gekauft wurde: dieser Pelzmantel war ein G. — 2. (besonders preis­ günstiger) Kauf bei einer sich bietenden Gelegen­ heit : er hat die alte Geige durch einen G. erworben gelegentlich fAdj.f 1.1. bei Gelegenheit (1) statt­ findend: er will ihn bei einem gelegentlichen Zu­ sammentreffen danach fragen 1.2 . fadv.f manch­ mal : er raucht nur g. gelegentlich jPräp. mit Gen.j papierdt. während, anläßlich: sie haben sich g. einer Tagung kennen­ gelernt gelehrig fAdj.f schnell begreifend, leicht lernend: ein gelehriger Schüler; Elefanten sind sehr g.; dazu Gelehrigkeit, die; -, fo. P l.f gelehrsam fAd j.f gelehrig gelehrt fAdj.; / auch lehren/ 1.1 . gründliche und umfassende wissenschaftliche Kenntnisse besitzend: ein gelehrter Mann; ein gelehrtes /* Haus 1.2 . auf gründlichen und umfassenden wissenschaftlichen Kenntnissen beruhend: eine gelehrte Abhandlung 1.8 . umg. sehr abstrakt und daher schwer verständ­ lich : sich g. ausdrücken; er sprach sehr g. (ge­ schwollen) Gelehrte, der u. die; -n, -n / / auch lehren/ hervor­ ragende Persönlichkeit, die gründliche und um­ fassende wissenschaftliche Kenntnisse besitzt und in- der Fachwelt weithin anerkannt ist: der .berühmte- G., Prof. K ; ein bedeutender, namhafter, ange­ sehener Gelehrter; u m g. jmd. ist schon fast ein halber Gelehrter Gelehrten| -nachlaß, der; -streit, der Au seinander­ setzung zwischen Gelehrten um ein wissenschaftliches Problem (ohne daß dieses experimentell untersucht wird) Gelehrtheit, die; -, fo. P I .; zu gelehrt/ Geleier, das; -s, Geleiere,das; -s, /beide o. P l.f umg. femot.f eintöniges, ausdrucksloses Sprechen od. M u ­ sizieren Gelejse, das; -s, - veraltend Gleis Geleit, das; -(e)s, -e 1. fo. Pl.f geh. der Ehrung od. dem Schutz dienende Begleitung: jmdm. das G. geben (jmdn. b egleiten ); mehrere Düsenjäger gaben der Maschine des Präsidenten bis zur Staatsgrenze das G.; O ein Vorwort zum G. — 2. fvorw. Sg .f alle begleitenden Personen, Gefolge: einen hohen Gast mit großem G. auf dem Flugplatz verab­ schieden — 8 . fo. Pl.f Jur. jmdm. freies, sicheres G. (einem Straftäter Bewegungsfreiheit und Un­ verletzlichkeit der Person unter Verzicht auf Straf­ verfolgung auf dem Weg zu einem bestimmten Ort} zusichern, gewähren + jmdm. das letzte G. geben (an jmds. Beerdigung- teilnehmen) geleiten, geleitete, hat geleitet geh. jmdn. begleiten, um ihn zu schützen od. ihm eine Ehre zu erweisen: jmdn. bis an die Tür, nach Hause, sicher über die Fahrbahn g. Geleit| -schütz, der schützendes Geleit (1), bes. fü r Schiffe in einem Geleitzug; -wort, das fPl. - ef einem Werk zur Einstimmung des Lesers vorangestellte- Worte, die meist vom Verfasser des Werkes selbst geschrieben sind; -zug, der Mil. Verband von (Handels)schiffen, der zum Schutz vor gegnerischen Angriffen von Kriegsschiffen (und Militärflug­ zeugen) begleitet wird Gelenk, das; -(e)s, -e 1. bewegliche Verbindung zweier od. mehrerer Knochen: das G. schmerzt, ist ge­ schwollen; steife Gelenke; <C> eine Puppe mit be­ weglichen Gelenken — 2 .fachspr. bewegliche Ver­ bindung von Bauteilen von Maschinen Gelenkj -entzündung, die; -fahrzeug, das Fahrzeug, das aus zwei durch ein Gelenk miteinander ver­ bundenen Teilen besteht gelenkig fAdj.f 1. körperlich gewandt, flink in den Bewegungen: jmd. ist g., hat gelenkige Glieder; bis ins Alter g. bleiben — 2. fachspr. durch ein Ge­ lenk beweglich: eine gelenkige Verbindung; g. ver­ bundene K nochen; g. gelagerte Maschinenteile; dazu Gelenkigkeit, die; -, fo. Pl.f Gelenk zu Gelenk 1|-kapsel, die Med. das Gelenk umschließendes Bindegewebe; -köpf, der Med. kugelförmiges Ende eines Knochens, der Teil eines Kugelgelenks ist; -kugel, die Med. vgl. - köpf; - p fanne, die Med. Vertiefung an einem Knochen, in der der Gelenkkopf sitzt; -plastik, die Med.; - rheu- matismus, der; -Versteifung, die Steifigkeit eines Gelenks infolge einer Verletzung, Infektion, Ent­ zündung od. einer chirurgischen Therapie gelernt fAdj.; nur attr.; / auch lernen/ mit ab­ geschlossener Berufsausbildung: ein gelernter Schlosser; sie ist gelernte Schneiderin Geleucht, das; -(e)s, jo. Pl.f Bergm. Einrichtung
Gelichter — Gemahl 461 zur Beleuchtung der unterirdischen Räume einer •Grube: ein tragbares G. (Grubenlampe); ein orts­ festes G. (in der Grube fest eingebaute Beleuchtung) Gelichter, das; -s, /o. PL/ veraltend Gesindel Geliebte, der u. die; -n, -n //* auch lieben/ 1. jmd., mit dem jmd. ein Liebesverhältnis hat: sie ist die G. des ...; er ist der G. von ...; sie ist seine G.; er ist ihr Geliebter; sie hat einen Geliebten — 2. geh. /als Anrede für einen geliebten Menschen/: mein Geliebter! geliefert /Ad).; nur präd.; auch liefern/ umg. jmd. ist g. jmd. ist zugrunde gerichtet, verloren: wenn es nicht klappt, ist er g. gelieren /sw. Vb.; hat/ [3e. auch 30..] etw. geliert etw. wird zu Gelee: Frachtsaft von überreifen Bee­ ren geliert schlecht Gelierjstoff, der Stoff, der das Gelieren bewirkt gelind(e) /Adj./ 1. mild, nicht rauh: der letzte Win­ ter war g.; es soll wieder gelinder werden — 2.1 . schwach, nicht stark: gelinder Regen; eine Speise auf gelindem Feuer weiterkochen; ein g. abführendes Mittel 2.2. nicht heftig, kaum spürbar: einen gelinden Schmerz verspüren; er empfand nicht die gelindeste Reue 2.3 . nicht streng: mit einem gelinden Verweis davonkommen 2.4 . scho­ nend, vorsichtig, nicht plu m p: diese Maßnahme er­ scheint mir, g. gesagt, übertrieben — 3 . ihn packte eine gelinde (ziemlich heftige) Wut gelingen, gelang, ist gelungen / / * au ch gelungen/ etw. gelingt (jmdm.) etw. hat den von jmdm. beab­ sichtigten, gewünschten Erfolg, etw. glückt jmdm.: ihm gelingt alles; diese Überraschung ist dir wirk­ lich gelungen!; es ist, will ihm nicht g., sie umzu­ stimmen; etw. gelingt jmdm. gut, schlecht, sofort; eine gelungene Arbeit; ein gelungener Streich; ein gelungener (zur allgemeinen Zufriedenheit ver­ laufener) Abend; zum guten Gelingen einer Sache beitragen Gelispel, das; -s, /o. Pl.j das (fortwährende) Lispeln, Flüstern 1gell /Adj./ durchdringend und schrill tönend, gel­ le n d : ein geller Schrei, Pfiff; g. aufschreien, lachen 2gell(e) ostmitteldt. süddt. gelt gellen /sw. Vb.; hat/ 1. durchdringend und schrill tönen: ein Schrei gellt durch die Kacht; der Pfiff der Lokomotive hat ihm noch lange in den Ohren gegellt; gellende Hilferufe; gellend auflachen — 2. von durchdringenden und schrillen Tönen erfüllt sein : von dem Lärm gellten ihm die Ohren geloben /siv. Vb.; hat/ geh. 1.1. jmdm. etw. feierlich versprechen: jmdm. Stillschweigen, ewige Treue g.; das g. wir! 1.2 . sich etw. g. sich etw. fest vornehmen: er hatte sich (im stillen) gelobt, es nie wieder zu tun Gelöbnis, das; -ses, -se geh. feierliches Versprechen: ein (feierliches) G. ablegen, leisten gelöst /Adj.; / auch lösen/ innerlich entspannt: jmd. ist g., wirkt ruhig und g. gelt Iandsch., bes. süddt. /formelhafte Äußerung, mit der man sich der Zustimmung eines anderen ver­ gewissern will/ nicht wahr?: du kommst doch mit, g.? gelten (er gilt), galt, hat gegolten 1. gültig, in K raft sein : der Ausweis, die Banknote, Briefmarke gilt nicht mehr; die Fahrkarte gilt vier Tage; diese Anordnung gilt für alle, noch immer; dabei g. alle Mittel als erlaubt; die geltenden Vorschriften, Ge­ setze; jmdn. nach geltendem Recht aburteilen; es gilt (einverstanden, abgemacht) l — 2 . als etw., jmd., für etw., jmdn. g. als etw., jmd. angesehen (4) werden: jmd. gilt als klug, eingebildet, als ein Son­ der ling, für einen ehrlichen Mann; etw. gilt als an­ stößig; es gilt als sicher, daß ... — 3. etw. gilt jmdm. etw. ist für jmdn. bestimmt: diese Bemerkung galt dir; sollte das etwa mir g.? — 4. es gilt (etw.) 4.1. es kommt darauf an: es gilt, einen Beschluß zu fassen; jetztgilt’s! 4.2. veraltend esgehtum etw., etw. steht auf dem Spiel: es galt sein Leben — 5. einen bestimmten Wert haben, etw. wert sein: was gilt die Wette (wie hoch, um welchen Wert wollen wir wetten)?; sein Wort galt (bei ihnen) wenig + etw. g. lassen (anerkennen); etw. geltend ma­ chen etw. Vorbringen und durchzusetzen versuchen: Ansprüche, Wünsche geltend machen Geltung, die; -, jo. PI./ Gültigkeit: eine Verordnung hat, besitzt allgemeine G .; sein W ort hat bei uns G. (genießt bei uns Achtung, Wertschätzung); /in Ver­ bindungen/ etw. kommt zur G. etw. hat Wirkung, ist wirkungsvoll: das Bild kommt auf dieser Tapete gut, voll, nicht zur G.; etw. zur G. bringen etw. zur Wirkung bringen: dieses Kleid bringt den Schmuck, die Figur (voll) zur G .; sich, einer Sache G. ver­ schaffen (sich, etw. durchsetzen 1.1) Geltungs/geltungs| -bedürfnis, das \o. P l .f B e d ü rf ­ nis nach Beachtung, Anerkennung der eigenen Per­ s o n : ein krankhaftes, übersteigertes G .; dazu -be­ dürftig /Adj.; nicht adv./; -bereich, der Bereich, in dem etw. gültig ist; -dauer, die Dauer der Gültigkeit von etw.; -drang, der vgl. - bedürfnis; -sucht, die fo. P l.j Geltungsbedürfnis; dazu -süchtig /Adj./ Gelübde, das; -s, - geh. religiös motiviertes feier­ liches Versprechen: das G. der Armut, Keuschheit; ein G. ablegen, erfüllen, brechen Gelumpe,das; -s, jo. PI./ salopp Kram, Zeug: eine Kiste mit altem G .; pack dein G. zusammen und geh! gelungen /Adj.; / auch gelingen/ um g.: etw. ist g. (ulkig, seltsam); jmd., etw. sieht g. aus Gelüst, das; -(e)s, -e geh. (plötzliches, heftiges) Ver­ langen nach etw.: jmdn. kommt ein G. an; ein G. nach, auf etw. haben, spüren; seine Gelüste be­ friedigen, bezwingen gelüsten, gelüstete, hat gelüstet g e h . es gelüstet jmdn. (nach etw.) jmd. spürt ein (plötzliches, hef­ tiges) Verlangen nach etw .: es gelüstete ihn nach Whisky; ihn gelüstete, ihr die W ahrheit zu sagen; im Urlaub will er nur tun, wonach es ihn gelüstet (wozu er gerade Lust hat) gemach /Adv./ veraltend: nur g. (nicht so eilig, nicht so hastig)! Gemach, das; -(e)s, Gemächer veraltend geh. Wohnraum (1): ein geräumiges G.; die Gemächer der Burg; scherzh. sich in seine Gemächer zurück­ ziehen gemächlich /Adj./1 .1 . ohne Eile, ohne Hast: ein ge­ mächliches Tempo anschlagen; gemächlichen Schrittes auf jmdn. zugehen, bergan steigen 1.2 . beschaulich und bequem: ein gemächliches Leben führen gemacht /Adj.; nicht adv.; auch machen/ umg. 1. gekünstelt, nicht echt: eine gemachte Freundlich­ keit; seine Empörung ist, scheint nur g. — 2. ein­ verstanden'.: „benachrichtigst du ihn?“ „Ge­ m acht!“ Gemahl, der; -(e)s, -e /vorw. Sg .; oft in Verbindung
462 Gemahlin — gemeinsam mit Poss.pron., jedoch nicht mit mein, unser/ geh. Ehemann: der G. der Königin; /an die Ehefrau ge­ richtet in Verbindung mit Herr/ grüßen Sie bitte Ihren Herrn G .!; wie geht es dem Herrn G .?; dazu Gemahlin, die; -, - nen gemahnen /sw. Vb.; hat/ geh. etw., jmd. gemahnt (jmdn.) an etw., jmdn. etw., jmd. erinnert (jmdn.) eindringlich an etw., jmdn.: die Gedenktafel ge­ mahnt an die Opfer des faschistischen Terrors; seine Worte g. uns an unsere Verpflichtung Gemälde, das; -s, - 1. von einem Künstler {in Öl) gemaltes B ild: ein altes, berühmtes, kostbares G.; ein G. eines unbekannten Meisters; ein G. rahmen, restaurieren, betrachten; ein Kupferstich nach einem G. von D — 2 . breit angelegte, lebendige Schilderung, Beschreibung: dieser Roman ist ein G. aus dem mittelalterlichen Leben Gemäldel -ausstellung, die; -galerie, die Bilder­ galerie ; -Sammlung, die Gemansche, das; -s, /o. Pl.j salopp 1. das (fort­ währende) Manschen — 2 . das Zusammengemanschte Gemarkung, die; -en 1. gesamte Bodenfläche einer Gemeinde (1.1): die Einteilung der G. — 2. Grenze von 1: an der G„. des Dorfes kehrte er um gemasert /Adj.; nicht adv./ mit einer Maserung: ge­ masertes H olz; gemaserter Marmor 1gemäß /Adj./ einer Sache, jmdm. g. einer Sache, jmdm. angemessen: jmd. erhält eine seinen Kennt­ nissen, seiner körperlichen Leistungsfähigkeit ge­ mäße Arbeit 2gemäß /Präp. mit Bat., dem Nomen nach- od. (sel­ tener) vorangestellt/ in Übereinstimmung bes. mit einer Festlegung, einer Festlegung angemessen: der Vorschrift g. handeln; g. Paragraph 15 der Stra­ ßenverkehrsordnung gemäßigt /Adj.; / auch mäßigen/ 1.1 . nicht ins Übertriebene gehend: gemäßigter Optimismus 1.2. Geogr. die gemäßigte Zone (Zone zwischen dem nördlichen od. südlichen Wendekreis und dem je­ weiligen Polarkreis, die sich durch müdes, aus ­ geglichenes Klim a auszeichnet) Gemäuer, das; -s, - (alles, verfallenes) Mauerwerk: ein altes, verfallenes G .; das G. soll abgerissen, gesprengt werden Gemaule, das; -s, /o. PI./ umg. das (fortwährende) Maulen Gemecker, das; -s, Gemeck(e)re, das; -s, /beide o. PI./ salopp 1. das (fortwährende) Meckern (1—3) — 2. meckerndes Lachen gemein /Adj./1.1 .1 . in moralisch besonders anfecht­ barer Weise übelwollend gegenüber den Mitmenschen, gegen jmdn., etw. gerichtet: eine gemeine Tat, Ver­ dächtigung, Lüge; ein gemeiner Mensch, K erl; jmdn. g. behandeln; sich (jmdm. gegenüber) g. be­ nehmen ; du bist g .!; das ist g. (von dir)!; sei nicht so g. (zu ihm)! 1.2 . /adv.; drückt emotional in ne­ gativem Sinne einen hohen Grad aus/: umg. etw. tut g. (ungemein, sehr) weh; sich ganz g. verbrennen — 2.1 . unanständig (1.1), ordinär (1), unflätig: ein gemeiner Ausdruck, W itz; jmdn. mit gemeinen Worten beschimpfen 2.2 . abstoßend (3): einen ge­ meinen Gesichtsausdruck haben; u m g. etw. sieht (ganz) g. aus — 3.1. Biol. /in Verbindung mit Pflanzen-, Tiernamen oft als Bez. für die jeweils verbreitetste Art/: der Gemeine Löwenzahn; die Gemeine Stubenfliege 3.2 . /nur attr./ üblich: jmdn. mit gemeinem Maß messen; etw. nach gemeinen Begriffen beurteilen — II . /in den Verbindungen! etw. mit jmdm., etw. g . haben (in einer bestimmten Eigenschaft mit jmdm., etw. übereinstimmen)', sich mit jmdm. g. machen (sich mit jmdm., der moralisch tiefer steht, verbrüdern) Gemeinde, die; -, - n 1.1. kleinste Einheit in der territorialen Gliederung eines Staates: eine länd­ liche, städtische G .; benachbarte Gemeinden; der Bürgermeister, die Einwohner, Einnahmen der G .; jin der DDR/ der Rat der G. (Organ der Gemeinde­ vertretung) 1.2 . unterster selbständiger kirchlicher Bereich unter der Leitung eines Pfarrers — 2.1. Ein­ wohnerschaft von 1.1: die G. zu einer Versammlung einladen 2.2 . Mitglieder von 1.2: Spenden der G. für die Renovierung der Kirche — 3 .1 . zu einem Gottesdienst versammelter Personenkreis: die G. stimmte einen Choral an 3.2. veraltend Personen­ kreis, der gleiche geistige Interessen hat und gemein­ sam jmdm. huldigt: eine aufmerksame G. lauschte den Worten des Dichters — 4. umg. Dienststelle von 1.1: eine Genehmigung bei der G. einholen Gemeinde|-kjrchenrat, der vom Pfarrer und von ge­ wählten Mitgliedern gebildeter Vorstand einer evan­ gelischen Gemeinde; -rat, der /in der BRD/ 1. Ge­ meindevertretung — 2 . Mitglied von 1; -Schwester,, die staatlich angestellte od. von der Kirche eingesetzte Krankenschwester, die in Gemeinden und Stadt­ bezirken die Kranken in ihrer Wohnung aufsucht und pflegt und Maßnahmen des prophylaktischen Ge­ sundheitsschutzes durchführt; -steuern, die /PI./ Steuern, die in den Haushalt der Gemeinden (1.1) fließen; -Vertreter, der Mitglied der Gemeinde­ vertretung; -Vertretung, die von den Einwohnern der Gemeinde (1.1) gewählte örtliche Volksvertre­ tung Gemein/geme|n| -eigentum, das 1. /DDR v e r ­ a lte n d/ gesellschaftliches, bes. sozialistisches Eigen ­ tum — 2 . /unter kap. Verhältnissen gebrauchte Bez. für gemeinnützig verwaltetes Eigentum einer Ge­ meinde od. Gemeinschaft/; -gefährlich /Adj./ für alle, für die Gesellschaft gefährlich: ein gemeingefähr­ licher Verbrecher; ein gemeingefährliches D elikt; - gut, das fo. PI ./: eine Erkenntnis zum G. (allen zugänglich, allgemein bekannt) machen Gemeinheit, die; -, -en 1. /o. PI./ niederträchtige, gemeine Gesinnung gegenüber den Mitmenschen: etw. aus G. tun, sagen — 2. niederträchtige Tat, gemeine Handlungsweise: diese Behauptung, Ver­ leumdung ist eine G .; das ist eine G. (von dir)!; zu solchen Gemeinheiten ist nur er fähig gemein/Gemein| -hin /Adv./ für gewöhnlich, im all­ gemeinen: der Wal gilt g. als Fisch; -nützig /Adj./ dem Nutzen der Allgemeinheit, Gesellschaft dienend: etw. dient gemeinnützigen Zwecken; -platz, der allgemein bekannte, oberflächliche, abgedroschene Redensart, Binsenweisheit: jmdn. mitGemeinplätzen abspeisen, langweilen gemeinsam /Adj./1.1 . mehreren Personen od. Sachen zugleich gehörend, eigen : unser gemeinsamer Freund; die gemeinsamen Kinder der Eheleute; der gemein­ same Besitz; ein gemeinsames Ziel, gemeinsame Interessen haben; M ath, der größte gemeinsame Teiler; das kleinste gemeinsame Vielfache^; das Haus gehört beiden g. (gehört beiden) 1.2. etw. hat mit einer Sache, jmd. hat mit jmdm. etw. g. (etw. ähnelt einer Sache in vielem, jmd. stimmt mit jmdm. in vielem überein) — 2. in Gemeinschaft, zusammen
Gemeinsamkeit — Gemüsegarten 463 mit anderen unternommen: gemeinsame Anstren­ gungen, Beratungen; etw. g. unternehmen; g. ver­ reisen, ins Kino gehen; /BRD/ der Gemeinsame Markt \Bez. für die Europäische Wirtschafts­ gemeinschaft und deren Ziele/ + sie machen gemeinsame / Kasse; etw. auf einen gemeinsamen / Nenner bringen; mit jmdm. ge­ meinsame /* Sache machen Gemeinsamkeit, die; -en /zu gemeinsam 1.1 u. 2/ Gemeinschaft, die; -en 1. durch etw. Gemeinsames (1.1) verbundene Gruppe von Menschen, Völkern: die Jugendlichen in die G. der Erwachsenen auf­ nehmen; die G. der friedliebenden Völker; eine G. bilden; jmdn. aus der G. ausschließen; sich außer­ halb der G. stellen — 2.1. Verbundenheit, das Zu­ sammenleben (1): mit jmdm. in enger, häuslicher G. leben; die eheliche G. (Ehe) 2.2. in G. mit jmdm. zusammen, gemeinschaftlich mit jmdm:. er hat die Aufgabe in G. mit seinem Freund gelöst gemeinschaftlich /Adj./ 1. mehreren Personen od. Sachen zugleich gehörend, eigen; gemeinschaftliches Eigentum an Grund und Boden; etw. g. besitzen — 2. zusammen, gemeinsam mit anderen (unternom­ m e n ): wegen gemeinschaftlichen, g. begangenen Mordes vor Gericht stehen; g. an einem Buch ar­ beiten Gemeinschafts| -antenne, die Antenne, die zum Anschluß einer größeren Anzahl von Empfangs­ geräten innerhalb eines Hauses dient; -arbeit, die 1. /o. PI./ gemeinschaftliches Arbeiten, Zusammen­ arb eit: die sozialistische G. — 2. Ergebnis von 1: das Buch ist eine G. namhafter Wissenschaftler; - fahrt, die von einem größeren Personenkreis ge­ meinschaftlich unternommene Fahrt; -film, der Film als Gemeinschaftsarbeit (2); -geist, der jo. PL/ Bewußtsein, Gefühl der Zusammengehörigkeit; -le­ ben, das Leben in einer Gemeinschaft (1); -Pro­ duktion, die vgl. - arbeit jbes. von Filmen/; -raum, der gemeinschaftlicher Aufenthaltsraum; -Unter­ kunft, die Unterkunft für eine größere Anzahl von Personen, die vorübergehend fern von ihrem eigent­ lichen Wohnsitz arbeiten, studieren od. an sport­ lichen Wettkämpfen teilnehmen; -Verpflegung, die einheitliche Verpflegung für eine größere Anzahl von Personen; -werk, das vgl. -film Gemein/gemein| -spräche, die jo. PI./ Sprachwiss. allen Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft ver­ ständlicher, die Sondersprachen ausschließender Teil der Sprache; -verständlich /Adj./ allgemeinver­ ständlich; -wesen, das /DDR veraltend öffent­ lich-rechtlicher Verband: eine Gemeinde, ein Staat als ein G.; - wohl, das Wohl eines Gemeinwesens und seiner Mitglieder, dessen Charakter, Grenzen und Möglichkeiten durch die jeweilige Gesellschaftsord­ nung bestimmt sind /wird in der bürgerl. Gesellschaft zur Verschleierung der Klassengegensätze und als Argument gegen den Klassenkampf verwendet/ Gemenge, das; -s, - 1 . Chem. Gemisch von Stoffen, in dem die einzelnen Bestandteile ihre spezifischen Eigenschaften beibehalten und durch physikalische Methoden wieder getrennt werden können — 2. /o. PI./ Landw. Saat aus den Körnern von zwei od. meh­ reren verschiedenen Getreide- od. Futterpflanzen, die gleichzeitig auf demselben Feld angebaut werden — 3. /o. Pl.j 8.1. Durcheinander: ein G. wirrer Phan­ tasien 3.2. (Menschengewühl: jmdn. im G. aus den Augen verlieren — 4. /o. Pl.j Handgemenge: bei einem G. verletzt werden; mit jmdm. ins G. kom­ men, geraten Gemengsel, das; -s, - das Durcheinandergemengte, der Mischmasch: die Suppe war ein undefinierbares G. gemessen /Adj.; / auch messen/1.1. langsam und würdevoll: auf jmdn. gemessenen Schrittes, mit gemessenen Schritten zugehen 1.2. beherrscht u n d w ü rd evo ll: jmds. gemessene Haltung, gemessenes Auftreten 1.3. maßvoll, ein wenig zurückhaltend: jmdn. mit gemessener Freundlichkeit, g. be­ grüßen — 2 . angemessen, gebührend: sich in ge­ messener Entfernung halten; in gemessenem A b­ stand vor, hinter jmdm. hergehen Gemetzel, das; -s, - /emot.j massenweises H in ­ schlachten, M assenm ord: ein furchtbares, sinnloses, blutiges G. Gemisch, das; -es, -e 1.1 . Mischung aus verschieden­ artigen Bestandteilen: ein buntes, seltsames G.; Ferkel mit einem G. von Getreideschrot und Fischmehl füttern; ein unentwirrbares G. wider­ sprüchlicher Empfindungen 1.2. Chem. M ischung aus zwei od. mehreren verschiedenartigen Stoffen: ein heterogenes G. (Gem en ge 1); ein homogenes G. (einheitlich wirkende Mischung aus Stoffen in allen Aggregatzuständen, die bes. durch Destillation, Kondensation, Kristallisation, Sublimation zerlegt werden können) 1.3. G. (mit einer Mischung aus Öl und Benzin) fahren gemjscht /Adj.; / auch mischen/ umg.: es ging sehr g. (sehr gewöhnlich, ungesittet) zu; jetzt wird’s g. (jetzt fangen einige an, sich ungesittet, ordinär zu benehmen, unanständige Witze zu erzählen) gemischt/Gemischt| -sprachig /Adj./: ein gemischt­ sprachiges Gebiet (Gebiet, in dem mehrere Sprachen gesprochen werden); -Warenhandlung, die v e r ­ altend Geschäft, das Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs führt Gemme, die; -, -n (Halbedelstein mit einer vertieft od. erhaben geschnittenen bildlichen Darstellung gemoppelt /Adv./ + das ist / doppelt g. Gemsjbock, der männliche Gemse Gemse, die; -, -n mit der Ziege verwandter, im Hoch­ gebirge lebender Wiederkäuer, der gewandt klettert und springt und senkrecht vom Schädel aufsteigende Hörner hat, deren Spitzen nach hinten gebogen sind Gemunkel, das; -s, jo. PI./ das (fortwährende) M u n ­ keln Gemurmel, das; -s, /o. P l.j das (fortwährende) M u r ­ meln (1, 2) Gemurr, das; -(e)s, Gemurre, das; -s, /beide o. P l.j das (fortwährende) Murren Gemüse, das; -s, - 1.1. jo. Pl.j krautige Pflanzen, mit Ausnahme von Kartoffeln, Getreide und Erd­ beere, die im Garten od. auf dem Feld angebaut werden und von denen bestimmte Teile dem Menschen roh od. gekocht als Nahrung od. zum Würzen von Speisen dienen: frisches, junges, rohes G .; viel Obst und G. essen; G. anbauen, putzen, waschen, schnei­ den, kochen 1.2. bestimmte A rt von 1.1: Fleisch mit Kartoffeln und G. — 2. Gericht aus 1 : heute gibt es gemischtes G .; gehackte Petersilie an' das G. geben - f umg. junges G. (unerfahrene Jugendliche) Gemüse[ -bau, der jo. Pl.j Anbau von Gemüse; -beet, das; -beilage, die aus rohem od. gekochtem Gemüse bestehende Beilage zu einem Gericht; -garten, der;
464 Gemüsegeschäft — Generalintendant einen G. anlegen; + umg. scherzh. quer durch den G. (alles bunt durcheinander, von allem etwas); -geschäft, das; -kandier, der; -konserve, die; -laden, der /PI. - laden/ vgl -geschäft; -pflanze, die zum Gemüse gehörende Pflanze; -platte, die Platte mit verschiedenen rohen od. gekochten Ge­ müsen; -saft, der durch Auspressen von rohem Ge­ müse gewonnener Saft; -salat, der Salat, der vor­ wiegend aus Gemüse besteht; -Sorte, die; -suppe, die aus verschiedenen Gemüsen zubereitete Suppe Gemüt, das; -(e)s, -er 1. fo. Pl.f Wesensart eines Menschen, bes. in bezug auf seine Gefühle: ein emp­ findsames, heiteres G. haben; etw. bewegt jmds. G.; etw. legt sich auf jmds. G. (macht jmdn. schwer­ mütig, deprimiert jmdn.) — 2.1. /mit best. Adj.f Mensch mit einer bestimmten Gemütsart, in einem bestimmten Gemütszustand: er ist ein harmloses G .! 2.2 . /nur im P l.f die Gemüter (die Leute) erhitzten sich darüber; die erregten Gemüter besänftigen + spött. etw. ist etw. fürs G. (ist rührselig, senti­ mental); umg. sich etw. zu Gemüte führen (etw. Gutes mit Genuß essen, trinken; etw. beherzigen); sa lopp ein G. wie ein Fleischerhund haben (ge­ fühllos, stumpf sein) gemüt|: / gemüts/Gemüts| gemütlich fAdj.f 1. behaglich und anheimelnd: eine gemütliche Sitzecke; hier ist es g .; die Küche ist g. {eingerichtet), wirkt g.; mach es dir g. (bequ em 1)! — 2. unterhaltsam und zwanglos: ein gemütliches Beisammensein; einen gemütlichen Abend ver­ leben; g. beisammensitzen — 3 . ruhig und ge­ mächlich: in gemütlichem Tempo Spazierengehen; sie hatten noch Zeit, g. Kaffee zu trinken — 4. umgänglich und freundlich: ein gemütlicher alter Herr; dazu Gemütlichkeit, die; fo. P l.f gcmütsjGemüts (mit * auch gemüt|)| *-arm fA d j.; nicht adv.f wenig empfindsam, wenig gefühlvoll; -art, die; -bewegung, die emotionale Regung; -krank fAdj.; nicht adv.f an einer Gemütskrankheit lei­ dend; -krankheit, die psychische Erkrankung, die mit Störungen des Gefühlslebens od. abnormen Stimmungsschwankungen verbunden ist; ❖ -los fAdj./ nicht empfindsam, nicht gefühlvoll; -mensch, der umgänglicher, freundlicher und gutmütiger Mensch; - ruhe, die fin der Verbindung! umg. in aller G. ohne sich zu beeilen, ohne sich aufzuregen, obwohl man Grund zur Eile, Aufregung hätte: in aller G. frühstücken; -Verfassung, die vgl. - zustand; ❖ -voll IAdj.f empfindsam, gefühlvoll; -zustand, der je­ weiliger emotionaler Zustand eines Menschen gen jPräp. mit Akk.; vorw. in Verbindung mit Himmelsrichtungenf geh. gegen (1.1.1), hnach (1.1) 1.1. /bei einer Bewegungf: g. Süden fahren, fliegen 1.2 . jbei einer Ruhelagef: etw. ist g. Norden gerichtet Gen, das; -s, -e Biol. Träger der Erbinformation innerhalb des Chromosoms genant fAdj.; vorw. präd.f fee..] veraltend: etw. ist jmdm. g. (peinlich, unangenehm) genarbt jAdj.f mit (natürlichen od. künstlichen) Narben versehen genäschig fAdj.f naschhaft; dazu Genäschigkeit, die; -, fo. Pl.f genau fA dj.f 1. mit der Wirklichkeit, einem Richt­ wert streng übereinstimmend, bis ins Detail richtig, zutreffend, präzise: eine genaue Beschreibung; die genaue (Uhr)zeit; genaue Maße, Angaben; die Uhr geht (nicht) g.; etw. stimmt g.; etw. g . be­ rechnen, ausmessen, wissen; es ist g. zwölf Uhr —* 2. gewissenhaft: jmd. ist (in allem) g.; sich g. nach einer Vorschrift richten; peinlich g. auf etw. ach­ ten; jmd. ist in Geldsachen sehr g. (geht gewissen­ haft mit dem Geld um ); etw., es (sehr) g. nehmen (in jeder Hinsicht gewissenhaft, sorgfältig sein); es nicht so g. nehmen (auf die Einhaltung, E r­ füllung von etw. nicht sehr achten) genau(genommen /Adv.f wenn man es genau nimmt, eigentlich: g. war es so Genauigkeit, die; -, fo. P I .; zu genau/ genau|so fAdv.f ebenso: dieser Sommer ist g. ver­ regnet wie der vorige; das Tischtuch ist g. lang wie breit; das gefällt mir, ich werde es g. machen (wie du) genauso ebenso-1 - gut fAdv.f: das kann er g. (wie ich) machen; -lange fAdv .f: heute habe ich g. ge­ schlafen wie gestern; -oft fAdv.f: er ist g. zu spät gekommen wie sie; -sehr fAdv.f: er hat sich g. ge­ ärgert wie ihr; -viel flndef.pron.f: du hast g. Pech wie wir; -weit fAdv.f: von hier ist es zum Bahnhof g. wie zur Bushaltestelle; -wenig flndef.pron.f: sie ist g. schuld daran wie er Gendarm, der; -en, -en fean.., auch 3a..] An­ gehöriger der Gendarmerie Gendarmerie, die; -, - n fean.., auch 3a.., PI. . . ri:on] in bestimmten kap. Ländern militärisch organisierte Truppe für den polizeilichen Dienst Genealogie, die; -, fo. Pl.f historische Hilfswissen­ schaft, die die Abstammung historisch bedeutender Familien, Geschlechter und deren Beziehungen zu­ einander untersucht.; dazu genealogisch fAdj.; nicht präd.f genehm fAdj.; nicht adv.f geh.: etw., jmd. ist jmdm. g. (angenehm, gelegen) genehmigen jsw. Vb.; hat/ etw. g. seine Zustim­ mung, Einwilligung zu einer Sache geben, etw. be­ willigen: einen Antrag g.; der Aufenthalt wurde nicht genehmigt + umg. scherzh. sich einen g. (ein Glas Wein­ brand, Schnaps, Bier trinken) Genehmigung, die; -, - en behördliche Zustimmung, Erlaubnis, Bewilligung: eine polizeiliche, schrift­ liche G .; die G. der Polizei einholen, erhalten; die G. geben, verweigern; etw. ohne G. tun Genehmigungs/genehmigungsl -pflicht, die jo. P l.f Pflicht, etw. von der dafür zuständigen Behörde ge­ nehmigen zu lassen: die Dienstreise unterliegt der G.; dazu -pflichtig fAdj.; nicht adv.f geneigt fAdj.; / auch neigen/ 1. zu etw. g. sein zu etw. seine Bereitwilligkeit zeigen: er war nicht g., dieses Angebot anzunehmen; er schien zur Ver­ söhnung g. zu sein — 2 . jmdm. g. (wohlgesinnt, zugetan) sein General, der; -s, -e/Generäle Offizier mit einem der Dienstgrade vom Generalmajor, Konteradmiral an aufwärts General] -angriff, der veraltend Angriff auf der ganzen Front; -baß, der fo. Pl.f Mus. in mehrstim­ migen Kompositionen des 16. — 18.Jhs. die tiefste instrumentale Stimme, die das harmonische Ge­ schehen bestimmt; -direktor, der 1.1 . oberster staat­ licher Leiter einer Vereinigung Volkseigener Be­ triebe od. eines Kombinats 1.2. oberster Leiter eines großen kap. (industriellen) Unternehmens, dessen Leitung aus mehreren Gliedern besteht; -intendant, der oberster Leiter eines großen Theaters od. meh-
generalisieren — Genießer 465 rerer Theater, eines Rundfunk- od. Fernsehsenders generalisieren /sw . Vh.; hat/ verallgemeinern: oberflächlich, fehlerhaft g.; ein generalisierendes Urteil; dazu Generalisierung, die; -, -en Generalität, die; -en /vorw. Sg .f Gesamtheit der Generale General| -konsul, der /höchster konsularischer Rang! ; -leutnant, der General der Land- , Luftstreit­ kräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des General­ majors und dem des Generalobersts liegt; -major, der General der Land-, Luftstreitkräfte mit dem niedrig­ sten Dienstgrad; -musikdirektor, der oberster m usi­ kalischer Leiter eines großen Orchesters, Opern­ hauses; -oberst, der General der Land- , Luftstreit­ kräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des General­ leutnants und dem des Armeegenerals liegt; -probe, die letzte Probe vor der Premiere; -reparatur, die umfassende, gründliche Durchsicht und Reparatur bes. der Hauptteile einer technischen Anlage, eines Geräts, Fahrzeugs; -Sekretär, der 1. oberster ge­ schäftsführender Sekretär einer Organisation: der G. der UNO — 2. leitendes Mitglied des Politbüros (bzw. des Präsidiums) und des Zentralkomitees marxistisch leninistischer Parteien: der G. (des Zentralkomi­ tees) der SED Generals|rang, der höchste Rangstufe der Offiziere General/general| -Staatsanwalt, der oberster Staats­ anwalt, der in der DDR von der Volkskammer gewählt wird; -stab, der oberstes führendes militä­ risches Organ der Streitkräfte eines Staates; -streik, der allgemeiner Streik der gesamten Arbeiterschaft eines bestimmten Gebietes, Landes; -überholen /Vb.f etw. gründlich, umfassend überholen (II.3), reparie­ r e n ; dazu -Überholung, die; -Versammlung, die Hauptversammlung (1) Generation, die; -en 1. Gesamtheit der jeweils in einem bestimmten Zeitraum geborenen Menschen: die ältere, junge G.; die G. unserer Eltern; die heutige G. (Gesamtheit der heute lebenden Menschen) — 2. Stufe in der Abfolge der jeweiligen Nach­ kommenschaft od. Vorfahren bei Mensch, Tier und P fla n z e : sie sind seit drei Generationen Musiker; bei dieser Hybride traten schon in der fünften G. Degenerationserscheinungen auf — 3 . Z eitab ­ schnitt, der 30 bis 35 Jahre umfaßt: er ist eine G. jünger Generations| -konflikt, der bestimmte Spannungen, die sich auf Grund teilweise unterschiedlicher A uf­ fassungen, Haltungen, Bestrebungen zwischen der jüngeren und älteren Generation ergeben; -Wechsel, der Biol. (regelmäßiger) Wechsel zwischen ge­ schlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung od. Wechsel zwischen zweigeschlechtiger Fortpflan­ zung und Jungfernzeugung bei niederen Tieren und Pflanzen Generator, der; -s, Generatoren T e ch n . 1. Maschine, die mechanische Energie in elektrische umformt, Dynamo — 2. Anlage zur Erzeugung von Gasen, die als Treibstoff od. zum Heizen verwendet werden generell fA dj.f allgemein (gültig), grundsätzlich: eine generelle Entscheidung, Lösung; ein Problem g. lösen, regeln; etw. g. erlauben, verbieten generös \Adj.f [ge.., au ch 3e..] geh. großmütig, großzügig (1.2): ein generöses Verhalten, Geschenk; sich g. zeigen; dazu Generosität, die; -, jo. P l.f Genese, die; -n Wissensch. Entstehung, Ent­ w icklu n g: die G. eines Kunstwerks, einer wissen­ schaftlichen Erkenntnis, einer Krankheit genesen, genas, ist genesen geh. gesund werden: er ist (von der Grippe) g.; dazu Genesende, der u. die; -n, -n Genesis, auch Genesis, die; -, fo. Pl.f Genese Genesung, die; -, - en fvorw. Sg .f Gesundung: eine schnelle, völlige G .; sich auf dem Wege der G. befinden Genetik, die; jo. Pl.f Wissenschaft von der Ver­ erbung genetisch fAdj.j 1. die Genetik betreffend: genetische Forschungen — 2. erblich bedingt: genetische Ur­ sachen, Veränderungen genial fAdj./ 1. Inicht adv.f von überragender, schöpferischer Geisteskraft, hervorragend begabt: ein genialer Philosoph, Dichter, Erfinder — 2• von überragender, schöpferischer Geisteskraft zeugend: eine geniale Idee, Erfindung; ein geniales Werk; diese Konstruktion ist g.; dazu Genialität, die; -, -en Genfck, das; -(e)s, -e beim Menschen und bei be­ stimmten Wirbeltieren hinterer Teil des Halses mit den Halswirbeln: jmdn. beim G. packen; seinen Hut ins G. schieben; ein steifes G. haben; hin­ unterstürzen und sich das G. brechen + umg. etw. bricht jmdm. das G. (etw. führt dazu, daß jmd. scheitert) Genjck| -schlag, der Schlag ins Genick; -starre, die Med. (Steifheit des Nackens als Symptom bei) Hirnhautentzündung Genie, das; -s, -s [3e..] 1. Mensch mit überragen­ den, schöpferischen Geistesgaben: ein musikalisches, wissenschaftliches, verkanntes G. — 2. jo. Pl.f überragende, schöpferische Geistesgaben: das G. eines Dichters, Erfinders; G. haben genieren /sw. Vb.; hat/ [3e..] 1.1 . sich (vor jmdm.) gehemmt, unsicher fühlen, sich schämen: bitte, g. Sie sich nicht!; er genierte sich, das Versäumnis einzugestehen 1.2 * etw. geniert jmdn. etw. macht jmdn. verlegen, stört jmdn.: ihre Blicke genierten ihn; das braucht dich nicht zu g.! genierlich lAdj.j [30..] umg.: etw. ist jmdm. g. (ist jmdm. peinlich, macht jmdn. verlegen) genießbar fA dj.; nicht adv./ 1.1 . das Essen, der Wein ist (nicht) g. (ist im Geschmack so beschaffen, daß man es, ihn nicht zu sich nehmen kann) 1.2 . der Pilz ist g. (so beschaffen, daß man ihn essen kann, ohne Schaden zu nehmen); O umg. er ist heute nicht g. (ist wegen seiner schlechten Laune unaus­ stehlich) genießen, genoß, hat genossen 1. N ah ru n g zu sich nehmen: geh. ich habe heute noch nichts genos­ sen1; der Fisch, saure W ein ist kaum, nicht zu g. (schmeckt nicht gut); O umg. er ist heute kaum, nicht, nur mit Vorsicht zu g. (ist wegen seiner schlechten Laune nicht zu ertragen, ist unausstehlich) — 2. etw. g. sich an etw. erfreuen, etw. mit Genuß, Vergnügen auf sich wirken lassen: den Feierabend, Urlaub, die Ruhe, gute Musik, ein gutes Mahl g. — 3. jin Verbindung mit best. Subst.j eine gründ­ liche Ausbildung g. (erhalten ); die Achtung, Sym­ pathie der Kollegen g. (besitzen) + etw. in vollen /* Zügen g. Genießer, der; -s, - jmd., der zu genießen (2) versteht + ein stiller G. (jmd., der sich still einem Genuß hingibt oder anderen behaglich zuschaut) 30 Wörterbuch
466 genießerisch — Genußmittel genießerisch /Adj./ wie ein Genießer: etw. g. auf der Zunge zergehen lassen Genie|streich, der tolle, von Klugheit, Witz, Phanta­ sie zeugende Handlung Genitalien, die fPl.) [..ion] Med. Geschlechtsorgane Genitiv, der; -s, /o. Pl.j Gramm. Kasus, in dem bes. das substantivische Attribut steht, der von be­ stimmten Verben und Präpositionen abhängig sein kann Genitivobjekt, das Gram m . Objekt im Genitiv Genius, der; -, Genien [..ien] 1. geh. Genie (1): Schiller und Goethe — die großen Genien der deutschen Klassik — 2. /o. PLj Genie (2); der G. Bachs, Goethes — 3 . /in der römischen MythologieI den Menschen schützender Geist (1.4): geflügelte Genien; O ein guter G. hat ihn davor bewahrt Genosse, der; -n, -n 1*1. Mitglied einer (marxistisch- leninistischen)I Arbeiterpartei jauch als Anrede der Mitglieder untereinander/: ein alter, kampferfah­ rener G.; die Genossen der SED; G. sein, werden; der G. Direktor; Genossinnen und Genossen!; /wird auch von den Mitgliedern der SPD unterein­ ander gebraucht! 1.2. /DDE; Bez. und Anrede für einen Angehörigen der Armee od. Polizei eines soz. Staatesj: der G. Major; die Genossen der Natio­ nalen Volksarmee, der Volkspolizei; jawohl, G. Oberleutnant! Genossenschaft, die; -en in ihrem Charakter von den jeweiligen Produktionsverhältnissen bestimmte Organisation in der Form des freiwilligen Zusam­ menschlusses einer Gruppe von Menschen zur Wahr­ nehmung gemeinsamer, meist ökonomischer Inter­ essen, häufig auf der Grundlage gemeinschaftlichen Eigentums an Produktionsmitteln, bes. Produktions­ genossenschaft : eine (bäuerliche, handwerkliche) G. gründen; sich zu einer G. zusammenschließen; einer G. angehören, beitreten; die Mitglieder, Statuten der G.; dazu Genossenschaftler, der; - s, - u . genossenschaftlich /Adj./ Genossenschafts| -bauer, der jD D Ej männliches Mitglied einer Landwirtschaftlichen Produktions­ genossenschaft; -mitglied, das Mitglied einer Genos­ senschaft Genossin, die; -, - nen /zu Genosse/ Genre, das; -s, -s foaar, zdro] fachspr. durch gemeinsame inhaltliche, formale Merkmale bestimmte Gruppe von Kunstwerken (innerhalb einer Gattung): ein literarisches, musikalisches, heiteres G .; die epischen Genres; die Genres d§r Lyrik, Dramatik Genre fachspr.| - bild, das Darstellung von Szenen aus dem täglichen Leben in der bildenden Kunst; - malerei, die Gens, die; -, Gentes [..te:s] Geschichtswiss. für die späte Periode der Urgesellschaft typischer Verband von Familien mit gemeinsamer Abstam­ mung, gemeinsamem Namen, die auf einem ge­ schlossenen Territorium lebten und deren Mitglieder nicht untereinander heirateten Gentilgesellschaft, die jo. Pl.j Geschichtswiss. auf der Grundlage der Gens bestehende gesellschaft­ liche Organisation, die sich beim Übergang zur Klassengesellschaft auflöst Gentleman, der; -s, Gentlemen [d38nt(g)lm9n] sich stets korrekt verhaltender, ritterlicher M ann : er ist ein (echter) G., benimmt sich wie ein G. genug JAdv.l 1. soviel, so sehr wie für einen bestimm­ ten Zweck, für jmdn. nötig ist, genügend, aus ­ reichend, hinreichend: er hat g. Geld, Zeit, hat Geld, Zeit g .; g. Material, Mitarbeiter für eine Aufgabe haben; g. zu essen, zu tun haben; g. ver­ dienen; jmd. ist alt, klug, nicht wendig g. (für etw .); das Wasser ist zum Baden (nicht) warm g.; jmd. kriegt nie g. (ist unersättlich) — 2 . ein be­ stimmtes hohes M aß, die Grenze des Zumutbaren, Erlaubten, Erträglichen erreicht habend, über­ schreitend: g. getrunken haben; die Angelegenheit ist heikel g.; das ist schlimm g .!; g. der Worte (jetzt wollen wir nicht länger darüber reden, jetzt m uß gehandelt werden)\; g. davon (reden wir von etw. anderem)!; jetzt ist’s aber g. (jetzt bin ich am Ende meiner Geduld)! -f- von etw., jmdm. g. haben (einer Sache, jmds. überdrüssig sein); es g. sein lassen (mit etw. Be­ stimmtem aufhören); — er ist / Mann(s) g., etw. zu tun Genüge, die + geh. einer Sache, jmdm. G. tun, leisten (tun, was eine Sache, jmd. von einem fordert, verlangt); jmdm. geschieht G. (jmd. erhält, was ihm zusteht); zur G. (hin-, au sreichend, sattsam) genügen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. genügt etw. ist quantitativ, auch qualitativ genug, reicht aus, reicht hin : das genügt (für) uns, für diesen Zweck; das genügt (vollauf, fürs erste); es genügte ihm schon zu wissen, daß ...; genügend Zeit, Geld haben; genügend verdienen; mit genügender Ausdauer, Übung wird er es schaffen — 2. einer Sache g. den Anforderungen, die eine Sache verlangt, ent­ sprechen, sie bewältigen können: einer Aufgabe, den wachsenden Anforderungen g. genugsam /Adv./ veraltend: es istg. (hinreichend, sattsam) bekannt, daß ... genügsam /Adj./ mit wenig zufrieden, anspruchs­ los: Schafe sind g.; ein genügsames Leben führen; dazu Genügsamkeit, die; /o. P l.j genug/Genug| -tun /Vb./ jmd. kann sich nicht g. , etw. Bestimmtes zu tun jmd. tut etw. über Gebühr oft, lange: er konnte sich nicht g., die Leistung seines Kontrahenten zu schmälern, die Einsatz­ bereitschaft aller zu loben; -tuung, die; -en jvorw. Sg .j 1. Befriedigung: G. empfinden; etw. bereitet jmdm. G .; etw. mit (großer) G. sehen, vernehmen — 2. Ausgleich für ein erlittenes Un­ recht: G. fordern, leisten, erhalten Genus, auch Genus, das; -, Genera Gramm, eine der drei Klassen (maskulin, feminin, neutral), nach denen die Nom ina eingeteilt werden, Geschlecht (5) Genuß, der; Genusses, Genüsse 1. /o. P l.j die A u f­ nahme von Speise, eines Getränks: nach dem G. der Pilze traten Vergiftungserscheinungen auf; der ständige, übermäßige G. alkoholischer Getränke, von Nikotin, Kaffee — 2 . bewußt erlebtes beglücken­ des Gefühl der Freude, Befriedigung, des Wohl­ behagens beim Genießen (2): ein großer, ungetrüb­ ter, zweifelhafter, ästhetischer, literarischer G .; etw. mit G. essen, betrachten, lesen, hören — 3. eine Tafel mit herrlichen, raffinierten Genüssen (Leckerbissen, erlesenen Speisen und Getränken); O verbotene Genüsse + in den G. einer Sache kommen (etw. nutznießen können) genüßlich /Adj./ genießerisch, mit Genuß: ein Stück Konfekt g. auf der Zunge zergehen lassen Genuß/genuß| -mittel, das meist pflanzliches Pro-
Genußsucht — geradehalten 467 duJct, das unabhängig von seinem Nährwert wegen eines angenehmen Geschmacks und seiner anregenden Wirkung auf das menschliche Nervensystem genossen w ird; -sucht, die /o. Pl.j Sucht nach {sinnlichen) Genüssen (1, 3); dazu -süchtig /Adj./ Geographie, die; -, Jo. PL/ Wissenschaft von der erklärenden Beschreibung der natürlichen und gesell­ schaftlichen Gegebenheiten und deren Wechselwir­ kungen auf der Erdoberfläche; dazu geographisch lAdj.f Geologie, die; /o. PI./ Wissenschaft vom Aufbau und von der Entwicklung der Erde, bes. der Erd­ kruste und von den Kräften, unter denen sich diese Entwicklung vollzieht; dazu geologisch jAdj.; nicht präd.j Geometrie, die; Jo. PI./ Teilgebiet der M athe­ matik, das die analytische und darstellende A b­ bildung räumlicher Gebilde und ihrer wechselseitigen Beziehungen behandelt; dazu geometrisch fAdj.f Geopyhsik, Geophysik, die Teilgebiet der Ph ysik , das sich mit den natürlichen physikalischen E r­ scheinungen auf, in und in der Umgebung der Erde befaßt Georgette, der; -s, -s, auch die; -s [3or38t] schieierartiges gekräuseltes Gewebe aus Seide od. Wolle Gepäck, das; -(e)s, jo. Pl.f 1. alle Behältnisse, bes. Koffer und Taschen, in denen etw. eingepackt ist und die jmd. auf einer Reise, Wanderung mit sich führt: nur leichtes, nicht viel G. haben; mit großem G. reisen; das G. aufgeben, im Kofferraum ver­ stauen — 2. Sturmgepäck Gepäck| -aufbewahrung, die Schalter, an d em m an Reisegepäck zur Aufbewahrung abgeben kann; -auf- gabe, die Schalter, an dem man Reisegepäck auf­ geben (1.1) kann; -ausgabe, die Schalter, an dem das aufgegebene od. zur Aufbewahrung abgegebene Reisegepäck ausgegeben wird; -automat, der ver­ schließbares Fach, in dem man auf Bahnhöfen nach Einwurf einer Münze sein Gepäck zur Aufbewah­ rung einschließen kann; -Kontrolle, die Kontrolle des Reisegepäcks durch Organe des Zolls; -marsch, der Marsch von Soldaten, Sportlern mit vor­ geschriebenem Gepäck; -netz, das in öffentlichen Verkehrsmitteln über den Sitzplätzen angebrachtes Netz od. Gitter, in dem der Fahrgast sein Gepäck unterbringen kann; -Schalter, der Schalter, an dem Reisegepäck aufbewahrt und ausgegeben od. auf­ gegeben wird; -schein, der Quittung über aufgegebe­ nes Reisegepäck; -Ständer, der Gepäckträger (1); - stück, das /PI. - e/ als Gepäck ausgewiesenes Be­ hältnis; -träger, der 1, über dem Hinterrad des Fahrrads angebrachtes Gestell, auf dem mitzu­ führende Gegenstände festgeklemmt werden können — 2. bes. auf Bahnhöfen angestellte Person, die Reisenden das Gepäck trägt; -wagen, der Waggon zur Beförderung von Reisegepäck, Packwagen Gepard, der; -s, -e, Gepard, der; -s, -en zu den Katzen (1) gehörendes hochbeiniges Raubtier mit kleinem rundem K opf und schwarzgeflecktem gelb­ lichem Fell, das seine Krallen nicht einziehen kann gepfeffert /Adj.; nicht adv.; /* auch pfeffern 1/ salopp 1. gepfefferte {sehr hohe) Preise — 2 . ein gepfefferter (derber) Witz, Ausdruck gepflegt /Adj.; / auch pflegen/ 1. durch Körper-, Schönheitspflege ästhetisch ansprechend: sie, er ist eine gepflegte Erscheinung, ist g.; eine gepflegte Frisur — 2, mit einem Niveau, das hohen A n ­ sprüchen genügt: ein gepflegtes Restaurant; ge­ pflegte W eine; ein gepflegter Stil Gepflogenheit, die; -, -en Gewohnheit, Brauch: nach alter G.; entgegen den sonstigen Gepflogenheiten; etw. entspricht, widerspricht jmds. Gepflogen­ heiten Geplänkel, das; -s, - k leines, leichtes Gefecht (1): der Schlacht waren vereinzelte G. vorausgegangen Geplätscher, das; -s, jo. Pl.f das (fortwährende) Plätschern (1.1, 2): das G. des Brunnens; O das G. ihrer Worte Geplauder, das; -s, /o. Pl.f leichte, ungezwungene Unterhaltung (1): bei angeregtem G. verging die Zeit wie im Fluge Gepräge, das; -s, jo. Pl.j 1. kennzeichnendes Aus­ sehen, Eigenart: die Berge geben dieser Landschaft ihr unverwechselbares G.; diese Inszenierung hatte, trug ihr ganz eigenes G. — 2. Prägung (2), bes. einer Münze: das G. dieser Münze Gepränge, das; -s, jo. Pl.j veraltend Prunk, großer Aufwand: der große Dichter wurde mit feierlichem G. bestattet gepunktet lA dj.; nicht adv.f: ein gepunkteter (mit Punkten gemusterter) Stoff, Schal 1gerade /Adj.; / auch Gerade/ LI. ohne Krüm­ mung: eine g. Linie; ein gerader Stock, Weg; in gerader (aufrechter) Haltung sitzen; g. gewachsen sein; eine g. (ebene) Fläche; er wohnt g. (unmittel­ bar, direkt) gegenüber; O in gerader Linie von jmdm. abstammen — 2 . aufrichtig: ein gerader Mensch, Charakter; jmd. ist g. und offen — 3. jnicht präd.; verstärkt eine gegensätzliche Aussage/: das g. Gegenteil ist der Fall; das verhält sich g. umgekehrt — H . /nicht adv.j Math, eine g. (durch 2 ohne Rest dividierbare) Zahl - f umg. (alle) fünfe g. sein lassen (sich um nichts kümmern; es nicht so genau nehmen) 2gerade /Adv.; betont/ 1.1. soeben: da fällt mir g. ein, daß ...; das wollte ich g. sagen; es ist g. fünf (Uhr) 1.2. soeben (1.2): er ist g. (erst) gekommen, fortgegangen ®gerade /Partikel/ 1. /betont/ mit Mühe und Not, eben noch: er hat es g. noch geschafft, kam g. noch zur rechten Zeit — 2. /betont/ gena u (1): heute sind es g, drei Jahre her; du kommst g. im richtigen Augenblick; g. das habe ich sagen wollen — 3. /hebt das folgende Satzglied hervor; emot.; unbetont/ ausgerechnet: warum g. ich?; g. heute muß es regnen — 4. /dient zur Hervorhebung; be­ tont/ nun g. (nun zum Trotz)!; g. deshalb, darum! — 5. /unbetont/ 5.1 . /mildert eine Verneinung/ das ist nicht g. viel; das ist mir nicht g. angenehm! 5.2 . /dient der Verstärkung/ das ist es ja g. (darauf kommt es a n )!; g. darauf hatte er sich so gefreut + das fehlte g. noch (das kommt überhaupt nicht in Frage)!; iron. auf den, darauf haben wir g. noch gewartet (er, das kommt ungelegen) Gerade, die; -n, -n // auch gerade/ 1. Math, als unbegrenzt, unendlich zu denkende Linie ohne Krümmung — 2. Sport gerade verlaufender Teil einer Rennstrecke: die Läufer bogen in die G. ein gerade| -aus /Adv./ immer in der gleichen Richtung nach vorn: g. blicken, gehen; -biegen /Vb.f 1. etw. Gekrümmtes so biegen, daß es wieder gerade ist: ein Stück Draht g. — 2. umg. das werden wir schon g. (in Ordnung bringen, einrenken); -halten 30*
468 geradeheraus — gerecht fVb./ 1. etw. senkrecht, waagerecht halten — 2 . sich g. (aufrecht sitzen, stehen, gehen); -heraus /Adv./: jmdm. etw. g. (ohne Umschweife, offen) sagen; jmdn. g. fragen geradenwegs /Adv./ geradewegs gerädert fA dj.f -j- wie g. sein, sich wie g. fühlen (völlig erschöpft, todmüde sein, sich zerschlagen fühlen) gerade! -sitzen fVb.f in aufrechter Haltung sitzen; -SO fAdv.f ebenso: er ist g. groß wie du geradeso! -gut fAdv.f ebensogut; -viel flndef.pron.f ebensoviel gerade! -stehen / Vb.f 1. in aufrechter Haltung stehen: steh gerade!; O jmd. kann nicht mehr g. (ist betrunken) — 2, umg. für etw. einstehen: für eine Handlung, die Folgen g.; -wegS /Adv.f ohne Umweg: er kam g. auf sie zu; die Straße führt g. zum Bahnhof; O jmdn. g . (ohne Umschweife) nach etw. fragen, um etw. bitten; -zu /Adv.f 1* /gerade­ zu/ umg. jmd. ist sehr g. (ist rückhaltslos offen) — 2* /geradezu/ ge r a d e (1.3): unsere Interessen sind g. entgegengesetzt — 8 . /als Partikel; dient als Verstärku ng/: das ist g. gemein, sensationell; das macht mir g. Spaß Geradheit, die; -, fo. Pl.f Aufrichtigkeit, Offenheit gerad/Gerad| -linig fAdj.f 1. in gerader Linie (ver­ laufend): eine geradlinige Küste; die Grenze ver­ läuft g. — 2. aufrichtig, offen: ein geradliniger, g. denkender Mensch; dazu -linigkeit, die; fo. P I f gerammelt fA d v .; / auch rammeln/ - f umg. g. voll sehr voll, überfüllt: der Saal, das Lokal war g. voll Geranie, die; -n [..io] Zierpflanze mit gelappten Blättern und meist leuchtend roten Blüten, die auch auf Baikonen und als Zimmerpflanze gehalten wird Gergt, das; -(e)s, -e 1, /Bez. fü r verschiedene Arten von Apparaten, Gegenständen der Ausrüstung, Vor­ richtungen, Werkzeugenf: ein technisches, elektri­ sches G.; landwirtschaftliche Geräte; das G. funk­ tioniert einwandfrei; ein G. bauen, reparieren, be­ dienen; stellen Sie bitte Ihr G. (Ihren Rundfunk­ empfänger, Ihr Fernsehgerät) auf Zimmerlaut- stärke!; an den Geräten (Turngeräten) turnen — 2. fo. Pl.f 2.1 . Gesamtheit von Werkzeugen für eine bestimmte Tätigkeit: das G. des Gärtners, Friseurs 2.2 . unbestimmte Anzahl von 1: in der Werkstatt stand eine Menge altes, technisches G. umher Gerate|bau, der fo. PI./ Fachgebiet, das sich mit der Entwicklung technischer Geräte befaßt geraten (er gerät), geriet, ist geraten 1. gelingen : der Kuchen ist (ihr) ausgezeichnet g .; ihm scheint alles zu g.; das Korn, der Wein ist in diesem Jahr gut g. (gediehen 1.1); seine Kinder sind gut g. (haben sich gut entwickelt 1.1); der Rock ist zu kurz, zu lang g. (gearbeitet worden) — 2 . jmd. gerät nach jmdm. jmd. wird jmdm. ähnlich: das Kind gerät nach der Mutter, dem Vater — 3 .1 . irgend­ wohin g. unbeabsichtigt irgendwohin gelangen, kommen: in einen Sumpf, Schneesturm g.; wohin sind wir g.?; /in der Verbindung! auf / Abwege g. 3.2 . /drückt aus, daß für etw., jmdn. ein bestimmter Zustand beginntf: in Gefahr, Not, Verdacht, Schwierigkeiten g.; jmd. gerät in Begeisterung, Erregung, W ut, Ekstase; (miteinander) in Streit g . ; in Brand geraten + außer sich g. (fassungslos sein, in so starke Gemütsbewegung geraten, daß man die Selbstbeherr­ schung verliert); — bei jmdm. an die falsche / Adresse g.; auf die schiefe / Bahn g .; an den / Falschen g.; etw. gerät aus den Fugen; sich in die Haare g.; aus dem / Häuschen g.; ins z* Hintertreffen g. Geräte! -künde, die /o. Pl.f Wissenschaft vom Bau und der Arbeitsweise technischer Geräte; -schnür, die Kabel mit den entsprechenden Anschlüssen für ein elektrisches Gerät; -schuppen, der; -Stecker, der Stecker eines elektrischen Geräts; -turnen, das das Turnen an und auf Turngeräten als Sportart Gerate!wohl, das + aufs G. (auf gut Glück) Gerätschaften, die fP l.f Gerät (2) Gerät|turnen, das Geräteturnen geraum /Adj.; in den Verbindungen/ (eine) geraume (längere) Zeit, Weile: seit, vor, nach geraumer Zeit geräumig lAdj.f viel Platz bietend, groß: ein ge­ räumiges Zimmer Geräusch, das; -(e)s, -e Schallschwingungen, die aus einer Vielzahl von Teiltönen bestehen, die durch­ weg unharmonisch, nicht periodisch sind (und oft als störend empfunden werden): ein leises, lautes, kratzendes, monotones, verdächtiges G. hören; ein G. verursachen; jedes G. vermeiden; der Staub­ sauger macht viel G. (Lärm) geränsch/Geräusch| -arm fA dj.f wenig Geräusch verursachend; -empfindlich /Adj.; nicht adv.f gegen Geräusche em pfindlich; -kulisse, die anhaltende Radiomusik od. Geräusche, die im Hintergrund bleiben und meist nicht bewußt wahrgenommen wer­ den; -los fAdj.f ohne jegliches Geräusch: g. ein- treten; sich g. nähern; -messer, der; -s, - T echn . Gerät zur Bestimmung der Lautstärke von Geräu­ schen; -pegel, der Grad der Lautstärke von Geräu­ schen; -voll fAdj.f mit Geräusch, laut: g. eintreten; die Tür g. schließen gerben /sw. Vb.; hat/: Häute, Felle g. (aus tieri­ schen Häuten und Fellen Leder herstetten); O sein Gesicht war von Wind und Wetter gegerbt 4- salopp jmdm. das / Fell g. Gerber, der; -s, - Handwerker, der aus tierischen Häuten und Fellen Leder herstellt Gerbera, die; -, - / -s in Gewächshäusern gezogener, als Schnittblume genutzter Korbblütler mit strahligen weißen, gelben od. roten Blüten Gerberei, die; - , - en 1. Betrieb, in dem tierische Häute und Felle gegerbt werden — 2. fo. Pl.f das Gerben: er versteht die G. Gerb| -mittel, das Mittel zum Gerben; -säure, die gerbend wirkender, saurer Bestandteil pflanzlicher Gerbstoffe; -Stoff, der wasserlöslicher, gerbend wirkender organischer od. anorganischer Stoff gerecht fAdj.f 1.1. /nicht adv.f nach dem gültigen Recht od. dem Rechtsempfinden urteilend, handelnd: ein gerechter Richter; jmd. ist streng, aber doch g. 1.2. dem gültigen Recht od. dem Rechtsempfinden entsprechend, angemessen: ein gerechtes Urteil; er wird seiner gerechten Strafe nicht entgehen; g. ur­ teilen; jmdn. g. bestrafen, beurteilen, behandeln; etw. g. verteilen — 2. jmdm., einer Sache g. werden 2.1 . jmdn., etw. angemessen, richtig beurteilen: der Kritiker ist dem Autor, Roman nicht g. geworden 2.2 . einer Sache genügen (2): seiner Aufgabe, den Anforderungen g. werden; jmds. Wünschen g. werden — 3.1. einer allgemeinen Forderung nach
Gerechtigkeit — Gerippe 469 grundsätzlich gleichen sozialen Bedingungen und Möglichkeiten entsprechend, genügend: für eine ge­ rechte Sache kämpfen; eine gerechte Verteilung der Güter; ein gerechter / Krieg 3.2 . berechtigt: diese Ansprüche sind g. + in allen / Sätteln g. sein; den / Schlaf des Gerechten schlafen Gerechtigkeit, die; -, jo. PI./ 1. /zu gerecht 1/; zu 1.1: die G. des Richters; zu 1.2 : die G. eines Urteils; jmdm. G. (gerechte Behandlung) zuteil werden lassen; G. üben — 2. geh. Recht (1), ge­ rechter Zustand: der G. zum Siege verhelfen; G. für alle fordern — 3. geh. Organ der öffentlichen Rechtspflege: sich der G. entziehen; jmdn. der G. überantworten, übergeben — 4. Berechtigung, be­ gründeter Anspruch: die G. einer Forderung Gerechtigkeits| -getühl, das /o. P l.j Gefühl dafür, was gerecht (1.1) und ungerecht ist: jmd. hat ein ausgeprägtes G .; -sinn, der vgl. - gefühl Gerede, das; -s, jo. Pl.f 1. das (fortwährende) Reden: das ist müßiges G .; wie lange willst du dir dieses G. noch anhören?; dieses dumme, leere G. (Ge­ schwätz 1) — 2. Klatsch (II): hinterher gab es ein böses G .; /in den Verbindungen! ins G. kommen (Gegenstand des Klatsches werden); jmdn. ins G. bringen (dafür sorgen, daß über jmdn. geklatscht wird) gereichen jsw. Vb.; hat/ fin den Verbindungen/ geh. etw. gereicht jmdm. zur Ehre, Schande, zum Nutzen, Nachteil (etw. bringt jmdm. Ehre, Schande, Nutzen, Nachteil) gereizt /Adj.; / auch reizen/ 1.1. schnell gekränkt und heftig auf etw., jmdn. reagierend: er ist heute sehr g .; er antwortete g. 1 .2. die Stimmung, Atmosphäre war g. (erregt und angespannt) Gereiztheit, die; -en /vorw.Sg./ gereizte Stimm u ng: jmd. befindet sich in einem Zustand nervöser, ständiger G. gereuen jsw. Vb.; hat/ geh. etw. gereut jmdn. etw. tut jmdm. leid, jmd. bereut etw .: deine Mühe soll dich nicht g . ; hinterher gereute ihn seine Grob­ heit; es gereute ihn {er bereute), daß ... Geriatrie, die; -, jo. PL/ Teilgebiet der M edizin , das sich mit den Krankheiten im Alter und ihrer Behandlung befaßt; dazu geriatrisch /Adj.; nicht präd.f Gericht, das; -(e)s, -e I. zubereitete Speise, die eine vollständige Mahlzeit od. einen Teil der Mahlzeit bildet: ein einfaches, warmes, schmackhaftes, er­ lesenes G .; halb-, tafelfertige Gerichte; ein G. Linsen; Gerichte aus Eiern; ein G. zubereiten, auf den Tisch bringen — ELI. (staatliches) Organ der Rechtspflege, das die Rechtsprechung ausübt: das zuständige G .; das / Oberste G. der D D R; jmdn. bei G. verklagen; eine Sache vor G. bringen; jmdn. vor G. stellen; vor (dem) G. erscheinen müssen; sich vor (dem) G. zu verantworten haben; vor G. stehen, aussagen — 2. jo. P l.j im einzelnen Rechtsfall urteilende Richter und Schöffen: das G. zieht sich zur Beratung zurück; Hohes G .! /An­ rede/ — 3. Gebäude, in dem 1 seinen Sitz hat: das G. befindet sich, liegt gegenüber dem Rathaus + über jmdn. G. halten, zu G. sitzen (über jmdn. in einem Gerichtsverfahren Recht sprechen; jmds. Verhalten verurteilen); mit jmdm. streng, hart ins G. gehen (jmdn. streng bestrafen, scharf tadeln); mit sich selbst ins G. gehen (Selbstkritik üben) gerichtlich /Adj./ 1.1. vor dem Gericht (II.l): eine gerichtliche Verhandlung, Klage; das wird noch ein gerichtliches Nachspiel haben; jmdn. g. be­ langen; J u r. ein Verfahren g. anhängig machen 1.2 . vom Gericht (II.l) ausgehend, veranlaßt, vor- genommen, durch Gerichtsbeschluß: eine gericht­ liche Anordnung, Verfügung, Zahlungsaufforde­ rung; ein gerichtliches Urteil; jmdn. g. bestrafen; jmd. ist g. vorbestraft Gerichtsbarkeit, die; -, -en /vorw. Sg.J Befugnis und Recht, Pflicht des Staates zur Gewährleistung der Gesetzlichkeit auf dem Wege der Rechtspflege Gerjchts/gerjchts zu Gericht II| -bericht, der B e ­ richt in der Presse über eine Gerichtsverhandlung, einen Prozeß; -beschhiß, der; -kosten, die /PL/ Prozeßkosten; -notorisch /Adj./ Jur. dem Gericht amtlich bekannt: jmds. Verbrechen sind g.; etw. g. feststellen; -saal, der; -stand, der J u r. örtliche Zuständigkeit eines Gerichts; -verfahren, das durch ein Gericht eingeleitetes Verfahren, P rozeß; -Ver­ handlung, die Verhandlung (2); -Vollzieher, der; -s, - /DDR nur noch umg./ Mitarbeiter, Sekretär des Kreisgerichts, der für Zustellungen und Voll­ streckungen zuständig ist, bes. Pfändungen durch­ führt gerieben /Adj.; / auch reiben/ umg. gerissen (in geschäftlichen D inge n ): ein geriebener Bursche, Geschäftsmann; jmd. ist g., ein ganz Geriebener gering /Adj./ 1.1. klein in bezug auf das Ausmaß, Gewicht, die Dauer, nicht groß: in geringer Ent­ fernung, Höhe; ein geringes Gewicht haben; nur über geringe Mengen verfügen 1.2 . klein in bezug auf den Grad (2.1), nicht stark: das macht nur geringe Mühe, ist meine geringste Sorge; in nicht geringer (in gro ßer) Verlegenheit sein; nicht die geringste (gar keine) Lust zu etw. haben; die An­ forderungen waren sehr, zu g. 1.3. klein in bezug auf die Bedeutung, unbedeutend, nicht ins Gewicht fallen d : eine geringe Abweichung feststellen; die Unterschiede sind g.; beim geringsten Anzeichen den Arzt aufsuchen; der Streit geht um nichts Geringeres als um die Frage (geht um die wichtige Frage), ob ...; das wäre das Geringste (das Min­ deste), was er tun könnte; nicht die geringste (gar keine) Notiz von jmdm., einer Sache nehmen; nicht das geringste gar n ichts: nicht das geringste an einer Sache auszusetzen haben; nicht das geringste hat sich geändert — 2 . niedrig in bezug auf den Wert, nicht hoch: geringe Einkünfte haben; geringen W ert auf etw. legen; etw. ist von geringer Qualität; g. geschätzt, wird es 100 Mark kosten -f- nicht im geringsten (überhaupt nicht); — den / Weg des geringsten Widerstandes gehen gering/Gerjng| -achten /Vb./ vgl. - s chätzen; -fügig /Adj./ klein in bezug auf die Bedeutung, unbedeu­ tend, unerheblich: ein geringfügiger Unterschied; etw. aus geringfügigem Anlaß tun; etw. g. ändern; dazu -fügigkcit, die; -, - en; -schätzen /Vb./ jmdn., etw. nicht sehr schätzen, verachten; -schätzig /Adj./ verächtlich: jmdn. g. behandeln; dazu -schätzig- keit, die; -, Jo. Pl.j; -Schätzung, die jo. Pl.j; - wertig /Adj./ von nur geringem Wert, minder­ wertig: geringwertiger Boden gerinnen, gerann, ist geronnen jbes. von M ilch , Blutj klumpig, flockig werden: die Milch ist ge­ ronnen; geronnenes Blut Gerippe, das; -s, - Knochengerüst, bes. als Rest eines
470 gerippt — Gesamteindruck verwesten Menschen, Tieres, Skelett: das G. eines Menschen, Pferdes; ein menschliches G .; O das G. (die Gliederung, der grobe Entwurf, die Grundzüge) eines Dramas, Aufsatzes gerjppt lAdj.; nicht adv.f: gerippter (in Form von Rippen strukturierter) Samt, Stoff gerjssen /Adj.; / auch reißen/ in allen Listen er­ fahren und geschickt, schlau seinen Vorteil wahrend: ein gerissener Bursche, Geschäftsmann, Betrüger; jmd. ist ziemlich, ganz g .; dazu Gerissenheit, die; Io. Pl-I Germane, der; -n, -n Angehöriger einer Völker­ schaft, die der indoeuropäischen Sprachfamilie an­ gehört; dazu germanisch /Adj./ Germanistik, die; fo. PLI Wissenschaft von den germanischen Sprachen und Literaturen, bes. von der deutschen Sprache und Literatur; dazu germani­ stisch fÄdj.; nur attr./ Germanium, das; -s, jo. PL/ sehr seltenes, hartes, sprödes, silbergrau glänzendes Halbmetall, das che­ misch sehr beständig ist und die Eigenschaften eines Halbleiters hat gern(e), lieber, am liebsten /Adv.; / auch lieber, liebst/ 1.1. mit Freude, Vergnügen, innerer Zu­ stimmung: etw. g. tun; er liest, trinkt, tanzt g.; ich helfe dir g., nehme das Angebot g. an; g. geschehen! /Erwiderung auf einen Dank/; (bei jmdm.) g. gesehen, ein g. gesehener Gast sein; ich hätte g. Herrn M gesprochen (ich möchte bitte Herrn M sprechen) 1.2. bereitwillig: das glaube ich dir g.; du kannst es g. haben, mitnehmen — 2 . vorzugsweise, gewöhnlich (1): Erlen stehen g. am Wasser + jmdn. g. haben (jmdn. mögen, gut leiden können); salopp iron. der, die kann mich mal g. haben (ist mir gleichgültig); — jmdn. zum Fressen g. haben; / gut und g., gerne; für sein / Leben g. Gerne|groß, der; -/ -es, -e umg. jmd., der mehr scheinen will, als er ist, jmd., der sich aufspielt: er ist ein kleiner G. Geröll, das; -(e)s, -e Ivorw. Sg ./ Menge von meist in lockeren Anhäufungen abgelagerten, durch fließen­ des Wasser, Gletscher od. in der Meeresbrandung abgerundeten Steinen: das G. am Fuße des Berges, am Meeresufer; G. hat sich abgelagert Gerontologie, die; -, fo. Pl.j Wissenschaft vom Pro­ zeß des Alterns während des gesamten Lebensablaufs; dazu gerontologisch /Adj.; nicht präd.f Gerste, die; -, fo. PLf 1. Getreidepflanze mit kurzem Halm und langen Grannen an der Ähre, deren Samenkörner bes. zum Brauen von Bier und als Futter verwendet werden: G. säen, mähen — 2. Samenkörner von 1: G. mahlen Gerstenj -körn, das /PL -körner/ 1. Samenkorn der Gerste (1) — 2. akute eitrige Entzündung einer Drüse am Augenlid; -Saft, der fo. PL/ scherzh. Bier Gerte, die; -, -n lange dünne Rute (1.1): sich eine G. schneiden; jmdn. mit der G. schlagen; sie ist schlank wie eine G. (ist sehr schlank); dem Pferd einen Schlag mit der G. (Reitpeitsche) geben gerten|schlank /Adj./ sehr schlank: ein gerten­ schlankes Mädchen; sie ist g. Geruch, der; -(e)s, Gerüche 1. Eigenschaft eines Stoffes, die durch das Geruchsorgan wahrgenommen wird, Art, wie etw. riecht: ein (un)angenehmer, starker, betäubender, strenger, stechender, beißen­ der, schlechter, säuerlicher, muffiger G .; der G. des Heus, frischen Brotes; ein G. nach, von an­ gebrannter Milch; seltsame Gerüche durchzogen das H aus; ein (übler, scharfer) G. geht von etw. aus — 2. jo. PLf jmd. hat einen feinen G. (einen gut ausgebildeten Geruchssinn) — 3. jo. PLf ve r­ altend Ruf (4): jmd. steht in keinem guten G., kommt in einen schlechten G., steht im Gerüche eines Geizhalses geruch|los /Adj.; nicht adv./ ohne Geruch (1): das Gas ist völlig g. Geruchs zu Geruch 1|-organ, das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Gerüchen; -sinn, der fo. PL/ Fähigkeit, Gerüche wahrzunehmen; -Stoff, der Riech­ stoff; -vermögen, das fo. PLf vgl. - sinn; -Verschluß, der Techn. U - od. S -förmig gebogenes Rohr an Waschbecken und Ausgüssen, das stets mit Wasser gefüllt bleibt, so daß keine üblen Gerüche austreten können, Traps Gerücht, das; -(e)s, -e mündlich (weit)verbreitete, unverbürgte Nachricht: ein G. entsteht, kursiert, geht um, verbreitet sich wie ein Lauffeuer; ein G. kommt jmdm. zu Ohren; ein G. in Umlauf bringen, verbreiten; man hörte die unsinnigsten, abenteuerlichsten Gerüchte Gerüchtej -macher, der; -s, - jmd., der Gerüchte in Umlauf bringt, verbreitet; dazu -macherei, die; -, - en jvorw. Sg./ gerüchtweise fAdv.f: etw. g. (durch ein Gerücht) hören; wie g. verlautet, so ll... geruhen fsw. Vb.; hat/ spött. sich gnädig zu etw. herbeilassen: ob er zu erscheinen geruht?; endlich geruhte er, die Anwesenden zu begrüßen geruhsam lAdj.f ohne Hast und Aufregung, ruhig, gem ächlich : g. frühstücken, Spazierengehen; ein geruhsamer Lebensabend; jmdm. eine geruhsame Nacht (ungestörte Nachtruhe) wünschen Gerümpel, das; -s, jo. P l.j altes, abgenutztes, wert­ loses Z eu g: auf dem Boden steht altes, staubiges G .; der Keller stand voll G., war mit G. vollgestopft Gerüst, das; -(e)s, -e 1. aus Balken, Bohlen,2Leitern od. Stahlrohren errichtetes Gestell, Gefüge, das bes. beim Errichten und Ausbessern von Bauwerken dient: ein G. aufbauen, -schlagen, abbauen; bei den Neu­ bauten sind die Gerüste schon gefallen (w urd en die Baugerüste bereits entfernt) — 2. Gliederung, grober Entwurf, Grundzüge: das gedankliche G. eines Dramas, Referats gerüttelt /Adj.; / auch rütteln/ -feing./Maß gesalzen /Adj.; / auch salzen/ umg. 1. /bes. von Preisen/ unangemessen hoch: eine gesalzene Rech­ nung, Strafe; die Preise dort sind g. — 2. jmdm. einen gesalzenen (groben, sehr deutlichen) Brief schreiben gesamt /Adj.; nur attr.\ 1.1. ausnahmslos alle, die zu einem bestimmten Personenkreis gehören: die ge­ samte Familie, Mitgliedschaft; an dieser Veran­ staltung nimmt die gesamte Schule (n eh m en alle Schüler und Lehrer der Schule) teil 1.2. ausnahmslos alles, was zu einer komplexen Sache gehört: sein ge­ samtes Vermögen für etw. verwenden; sein ge­ samtes Einkommen beträgt ... Gesamt/gesamt| -ausgabe, die vollständige A u s ­ gabe aller Werke; -eindruck, der Eindruck, der auf den wichtigsten Merkmalen einer Summe von ein­ zelnen Eindrücken, Beobachtungen basiert; -er-
gesamtgesellschaftlich — Geschäftslage 471 gebnis, das Summe von einzelnen Ergebnissen; -ge­ sellschaftlich /A dj.; n u r attr./: gesamtgesellschaft­ liches Eigentum (der gesamten soz. Gesellschaft 1.1 gehörendes Eigentum, staatlich-soz, Eigentum, Volks- eigentum) Gesamtheit, die; -, - en 1.1. alle Personen, Sachen, die unter einem bestimmten Aspekt zusammen­ gehö r en : die G. der Mitarbeiter der Jugendlichen des Betriebes 1.2. fo. PL; in der Verbindung! in seiner, ihrer G. in vollem U mfang: ein Problem in seiner G. darstellen; eine Generation in ihrer G. Gesamt| -note, die Note, die den Durchschnitt einer Reihe von einzelnen Noten darstellt; -produkt, das Pol. Ö k.: das gesellschaftliche G. (Gesamtheit aller in einem bestimmten Zeitraum in der Volkswirt­ schaft erzeugten materiellen W erte); -schule, die /o. PLI Schultyp der BRD, bei dem Haupt-, Real­ schule und Gymnasium eine organisatorische Ein ­ heit bilden; -strafe, die Jur. /noch BRD/ Haupt­ strafe; -summe, die vgl. Gesamtergebnis; -Wertung, die Wertung, die die Summe einer Reihe von ein­ zelnen Bewertungen darstellt; -zahl, die vgl. Ge­ samtergebnis ; -Zusammenhang,der Zusammenhang eines einzelnen mit allen anderen Faktoren Gesandte, der u. die; -n, -n \/ auch senden/ diplo­ matischer Vertreter eines Staates im Ausland im Rang unter dem Botschafter Gesandtschaft, die; -en 1. unter der Leitung eines Gesandten stehende diplomatische Vertretung eines Staates im Ausland — 2. Gebäude, in der 1 ihren Sitz hat Gesang, der; -(e)s, Gesänge 1. jo. PI ./ 1.1 . das Sin­ gen: mit fröhlichem, unter lautem G. durch die Straßen ziehen; ein schwermütiger G .; der G. (der Kinder) riß ab. verstummte; der G. der Nach­ tigall, Vögel 1.2 . /als Studienfach! die K unst des Singens: G. studieren — 2. Komposition zum Sin­ gen, L ied : ein mehrstimmiger G .; geistliche Ge­ sänge Gesang (mit * au ch Gesangs|)| -buch, das gedru ckte Sammlung von Kirchenliedern; *-lehrer, der Lehrer für den Gesangsunterricht; ♦ -stück, das /PL -e/ Komposition für eine od. mehrere Singstimmen, Lied; *-unterricht, der Unterricht in Gesang (1.2); ♦ -verein, der Verein fü r Chorgesang Gesäß, das; -es, -e hinterer, muskulöser Teil des Beckens, der die Sitzfläche des (menschlichen) K ör­ pers bildet: einen Furunkel am G. haben Gesäßtasche, die Hosentasche über dem Gesäß gesättigt/Adj.; nicht adv.; / * auch sättigen/ 1. eine gesättigte (nicht durch Zusatz von W eiß, Grau od. Schwarz verhüllte) Farbe — 2. Chem. eine gesättigte Lösung (Lösung, die bei konstanter Temperatur nicht fähig ist, noch mehr von der aufzulösenden Substanz aufzunehmen); eine gesättigte Kochsalz-, Zuckerlösung — 8 . Phys. gesättigter Dampf (in einem begrenzten Raum vorhandener Dampf, der bei konstanter Temperatur nicht fähig ist, noch mehr von einer verdunstenden Flüssigkeit aufzunehmen) Gesäuge, das; -s, -e Gesamtheit der Milchdrüsen bestimmter Säugetiere: das G. der Hündin, Sau Geschäft, das; -(e)s, -e 1. privates kaufmännisches od. gewerbliches Unternehmen: ein G. gründen, übernehmen, aufgeben, auflösen; das G. geht gut, schlecht; das G. blüht — 2. Verkaufseinrichtung des staatlichen od. privaten Einzelhandels, Ver­ kaufsstelle, Laden: ein G. für Leder-, Haushalt­ waren; das G. ist heute wegen Inventur, bleibt wegen Krankheit geschlossen; die Geschäfte öff­ nen um 10 Uhr — 3 . kommerzielle Aktivität, bes. der Abschluß eines (gewinnbringenden) Handels: ein G. bahnt sich an; die Geschäfte gehen gut, schlecht; sich an einem G. beteiligen; mit jmdm. ins G. kommen (jmdn. als Geschäftspartner ge­ w innen ); (mit jmdm.) ein G. abschließen, tätigen, machen; zweifelhafte, dunkle Geschäfte machen; ein einträgliches G .; ein (gutes, glänzendes) G. (Gewinn) wittern — 4 . berufliche, dienstliche Ob­ liegen h eit: wichtige, dringende, die laufenden Ge­ schäfte zu erledigen haben; die Geschäfte (Am ts­ geschäfte) führen; um g. jmd. versteht sein G. (sein Handwerk, seinen Beruf) — 5. jo. PI ./ umg. seinG. (seine Notdurft) verrichten; das Kind muß ein großes, kleines G. machen (seinen Darm, seine Blase entleeren) Geschäftei -macher, der; -s, - jmd., der skrupellos gewinnbringenden Geschäften (3) nachjagt: ein übler, gewissenloser G.; dazu -macherei, die; - , - en \vorw. Sg-I geschäftig/Adj./ emsig und eilig, betriebsam, immer beschäftigt: g. hin- und hereilen; jmd. ist, tut sehr g .; auf dem Markt, der Straße herrscht geschäftiges (reges) Treiben; dazu Geschäftigkeit, die; -, /o. PL/ geschäftlich/Adj.; zu Geschäft 1 u. 3/ das Geschäft, die Geschäfte betreffen d : geschäftliche Beziehungen, Verhandlungen; g. mit jmdm. zu tun haben; g. unterwegs sein; etw. Geschäftliches besprechen; geschäftliche (kaufmännische) (Miß)erfolge; die ge­ schäftliche (kaufmännische, finanzielle) Seite einer Angelegenheit besprechen Geschäfts/geschäfts| -abschluß, der ve rtra glich e Vereinbarung über ein Geschäft (3); -beziehung, die jvorw. PL/ geschäftliche Beziehung: auf der Messe Geschäftsbeziehungen anknüpfen; -brief, der /noch BRD/ ein- od. ausgehender Brief eines Geschäfts (1, 2), der ein Geschäft (3) betrifft; -fähig /Adj.; nicht adv./ Jur. /noch BRD/ fähig, rechtliche Ge­ schäfte (3, 4) selbständig und verbindlich zu tätigen, handlungsfähig; dazu -fähigkeit, die jo. PL/; -frau, die /o. P I ./ : sie ist eine gute, tüchtige G. (versteht es, ein Geschäft (1, 2) gut zu führen); -freund, der /vorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/: er ist sein G. (er ist mit ihm durch gute Geschäfts- beziehungen verbunden); -führend /Adj.; nur attr./ die Amtsgeschäfte führend: der geschäftsführende (amtierende 1.2) Direktor; -führer, der leitender Angestellter eines privatwirtschaftlichen Unter­ nehmens; -führung, die 1. Gesamtheit der leitenden Angestellten eines privatwirtschaftlichen Unter­ nehmens — 2. das Leiten eines privatwirtschaft­ lichen Unternehmens; -gang,der \o. PL; DDR ver­ altend/ 1. Dienstweg: etw. durchläuft den G. — 2. Verlauf der Geschäfte (3) jvorw. im bürgerl. Sprachgebrauch/: der G. ist zufriedenstellend; -gebaren, das jo. PL/ Art und Weise, in der Ge­ schäfte (3) abgewickelt werden /vorw. auf bürgerl. Verhältnisse bezogen/: ein seriöses G.; -haus, das 1. kap. Handel treibendes Unternehmen, Firma —• 2. Haus, in dem sich nur Geschäfte (1,2) und Büros, aber keine Wohnungen befinden; -inhaber, der In ­ haber eines Geschäfts (1,2); -läge, die 1. /noch BRD/ örtliche Lage eines Geschäfts (1, 2) im Hinblick auf den sich daraus ergebenden Absatz (III): ein Laden in günstiger, ungünstiger G. — 2. Geschäftsgang (2);
472 Geschäftsmann — Geschichtsbewußtsein - mann, der /PL -leute, selten -männer/ vgl. - frau; - mäßig fA dj.f: etw. in geschäftsmäßigem (in einem allzu sachlichen, nicht persönlichen) Ton zu jmdm. sagen; -Ordnung, die Gesamtheit der Richtlinien zur Durchführung von Tagungen, Versammlungen, Verfahren, soweit diese nicht durch Gesetz od. Sat­ zung geregelt sind, bes. bei staatlichen Organen, Körperschaften undgesellschaftlichen Organisationen; - partner, der jmd., der an einem Geschäft (1) be­ teiligt ist; -Schluß, der fo. Pl.f Ende der Öffnungs­ zeit eines Geschäfts (2), Ladenschluß; -stelle, die Büro eines Verbandes, einer Behörde, Körperschaft, Am t (2.1); -Straße, die Straße mit zahlreichen Einzelhandelsgeschäften (und mit Kaufhäusern); - träger, der Diplomatie diplomatischer Ver­ treter eines Staates im Ausland im Rang unter dem Gesandten: der ständige G. der DDR in N ; -tüchtig fA dj.f: jmd. ist g. (versteht es, bei Geschäften 3 Ge­ winne zu erzielen; scheut sich nicht, des Gewinns wegen auch unlautere Geschäfte zu machen); -Ver­ bindung, die fvorw. Pl.j vgl. - beziehung gescheckt fA d j.f: eine gescheckte Kuh (K uh mit geflecktem, scheckigem Fell) geschehen (es geschieht), geschah, ist geschehen 1. sich ereignen: ein Unglück ist g.; der Unfall ge­ schah vor seinen Augen; was ist g., wie konnte das nur g.?; es geschieht zuweilen, daß das Ge­ schehene bedauern; veraltend so g. (so trug es sich zu) im Jahre 19001; es ist nun einmal g. (man kann es nicht rückgängig machen, es ist nicht mehr zu ändern); scherzh. es g. noch Zeichen und Wunder! jAusruf, wenn etw. Überraschendes, für unmöglich Gehaltenes eintrittj — 2.1, es muß etwas g. (in dieser Angelegenheit muß etw. unternommen werden)\; in dieser Angelegenheit ist bisher noch nichts g.; das soll sofort g. (sofort ausgeführt, er­ ledigt werden) 2.2 . etw. g. lassen etw. zulassen, etw. dulden: wie konntest du das g. lassen!; jmd. läßt alles mit sich g. (wehrt sich nie, schweigt zu allem) — 8. jmdm. geschieht (widerfährt) etw.; ihm ist (ein) Unrecht g.; umg. das geschieht ihm recht (das hat er nicht besser verdient) ! + es ist um jmdn., etw. g. (jmd., etw. ist verloren) Geschehen, das; -s, jo. P L ; zu geschehen 1/: das gegenwärtige, historische G .; der Ablauf des Ge­ schehens; das G. auf der Bühne aufmerksam ver­ folgen Geschehnis, das; -ses, -se geh. Ereignis, Begeben­ heit : sich an ein G. erinnern; die Schilderung aben­ teuerlicher Geschehnisse gescheit fAdj.f 1.1. /nicht adv.f klug: ein gescheiter Mensch; er, sie ist g., ist ein gescheiter K opf 1.2. von Klugheit zeugend: ein gescheiter Einfall; eine gescheite Frage, Antwort; er hat es ganz g. an­ gestellt — 2 . vernünftig: sei doch g.!; du bist wohl nicht ganz, nicht recht g. (wohl nicht bei Verstand)!; es wäre gescheiter, das Gescheiteste, wenn . . . ; da­ bei wird nichts Gescheites herauskommen Geschenk,das; -(e)s, -e etw., das jmd. jmdm. schenkt, das jmd. geschenkt bekommen hat: ein kleines, wert­ volles, (un)passendes G .; ein geeignetes G. (zum Geburtstag, zu Weihnachten, für jmdn.) aussuchen, kaufen; ein G. annehmen; jmdm. ein G. über­ reichen; jmdm. etw. zum G. machen (jmdm. etw. schenken); jmdn. mit Geschenken überhäufen; das ist ein G. (von) meiner Mutter Geschenk| -artikel, der fvorw. Pl.f Artikel, der als Geschenk geeignet ist, zum Verschenken gedacht ist: ein Geschäft für G .; -packung, die 1.1. eine G. (eine Ware, bes. einen Geschenkartikel, in dekorativ auf­ gemachter Verpackung) kaufen 1.2 . fo. Pl.f Rasier­ wasser und Seife in G. (in dekorativ aufgemachter Verpackung); -papier, das fo. Pl.f dekoratives Papier zum Einwickeln von Geschenken; -Sen­ dung, die fach sp r. zollfreie grenzüberschreitende Postsendung, die keine Handelsware, sondern ein Geschenk einer Privatperson an eine Privatperson enthält fbes. als Aufschrift auf Paketen und Päck­ chenI Geschichte, die; -n 1. fo. Pl.f 1.1. in seiner Ein­ heitlichkeit und Vielfalt gesetzmäßig verlaufender Entwicklungsprozeß der menschlichen Gesellschaft in ihrer Gesamtheit od. in ihren Teilen von der Ur­ gesellschaft bis zur Gegenwart: die Geschichte der Menschheit, Europas, Englands; die G. der Ar­ beiterbewegung; der Lauf, Gang der G.; Lehren aus der G. ziehen; etw. ist in die G., in die Annalen der G. eingegangen; etw. gehört bereits der G. (Vergangenheit) an; auf eine bewegte, wechsel­ hafte G. zurückblicken 1.2 . die G. (der Entwick ­ lungsprozeß von den Anfängen bis zur Gegenwart) der Philosophie, Musik, Technik, Medizin — 2. jo . Pl.f Wissenschaft von 1.1: G. studieren; in G. unter­ richten; über französische G. promovieren — 8 . Werk über 1.2 : er hat eine G. der Kunst, Literatur verfaßt — 4 . mündliche od. schriftliche (literarisch gestaltete) Schilderung eines tatsächlichen od. er­ fundenen Geschehens, Erzählung: eine schöne, lustige, abenteuerliche, phantastische, spannende, traurige, langweilige, wahre G .; der Held der G. siegt am Ende; eine G. vorlesen; Großmutter er­ zählt den Kindern Geschichten; O umg. erzähl mir keine Geschichten (du lügst)! — 5. umg. 5.1 . Angelegenheit, Sache: die G. ist erledigt, wird mir jetzt zu dumm; ich halte mich aus dieser G. heraus, will mit dieser G. nichts zu tun haben; das ist eine schlimme, üble, unangenehme G .; wir wollen die alten Geschichten (längst Vergessenes, Vergangenes) nicht wieder aufwärmen 5.2. iron. du machst ja, das sind ja schöne Geschichten (D u m m ­ heiten)'?; mach keine Geschichten (sei nicht töricht; ziere dich nicht)! 5.3 . nicht viel Geschichten (keine Umstände) machen 5.4 . die ganze G. alles zusam­ m en: die ganze G. hat bloß fünf Mark gekostet; auf einmal fiel die ganze G. auf die Erde + G. machen (für die Entwicklung der Menschheit etw. Entscheidendes leisten, bedeuten) geschichtlich fAdj.f 1.1. /nicht präd.f die Geschichte (1.1) betreffend : ein geschichtlicher Rück-, Über­ blick; die geschichtliche Entwicklung; die ge­ schichtliche Notwendigkeit der Revolution; den geschichtlichen Zusammenhang sehen; geschicht­ liche Parallelen ziehen 1.2 . fnicht präd.f auf Grund von Überlieferung, durch Quellen als wahr erwiesen: die geschichtliche Überlieferung, Wahrheit; ge­ schichtliche Tatsachen 1.8. fü r die Geschichte (1.1) bedeutungsvoll: ein geschichtliches Ereignis; eine ge­ schichtliche Leistung Geschicbtsl -atlas, der Atlas mit thematischen K ar­ ten zur politisch-territorialen Geschichte, zur Wirt­ schafts- und Kulturgeschichte o. ä .; -auffassung, die vgl. - bild; -bewußtsein, das Bestandteil des ge­ sellschaftlichen Bewußtseins, in dem sich die Ge­ schichte (i.i) in Gestalt eines konkreten Geschichts­
Geschichtsbild — geschlossen 473 bildes widerspiegelt und in dem der Grad der Aneig­ nung geschichtlicher Erkenntnisse und Lehren durch das Individuum, durch die Gesellschaft erkennbar wird; -bild, das bes. von einer bestimmten welt­ anschaulichen, politischen Auffassung geprägte Summe aller Vorstellungen, die ein Individuum od. eine Klasse von der Geschichte (1.1) und der eigenen Stellung in ihr hat; -buch, das Lehrbuch für den Ge­ schichtsunterricht; -fälschung, die; -forschung, die; - k litterung, die sinnentstellende, unwissenschaft­ liche Geschichtsschreibung; -prozeß, der; -Schrei­ bung, die schriftliche Darstellung der Ergebnisse der Geschichtsforschung, Historiographie; -unterricht, der Unterricht in Geschichte (2); -Wissenschaft, die Io. Pl.f Wissenschaft von der Geschichte (1.1); -zahl, die Datum, Jahreszahl eines geschichtlich bedeut­ samen Ereignisses Geschick, das; -(e)s, -e I. fo. Pl.f besondere Fähig­ keit, Fertigkeit, Gewandtheit, etw. Bestimmtes mit Erfolg zu tum sie hat G. für, zu Handarbeiten; er hat kein G., mit Kindern umzugehen; mit etwas G. bringt man das schnell wieder in Ordnung — II .1 . Ivorw. Sg .f veraltend Schicksal (1): ein trauriges G.; jmds. G. wendet sich — 2. \vorw. Pl.f Ge­ staltung der Lebensumstände: die Geschicke der Stadt, des Staates lenken; das Volk hat seine Ge­ schicke in die eigenen Hände genommen Geschicklichkeit, d ie ; fo. Pl.f Fertigkeit, etw. Bestimmtes flink, zweckentsprechend mit Erfolg zu tu n : manuelle G .; mit erstaunlicher G. über einen Zaun klettern geschickt fAdj.f 1. die Fertigkeit besitzend, etw. Be­ stimmtes flink, zweckentsprechend mit Erfolg zu tun, mit Geschicklichkeit: ein geschickter Handwerker, Arbeiter; geschickte Finger, Hände haben; g. ein Türschloß öffnen, ein Boot steuern; jmd. ist (sehr) g. — 2. gewandt, diplomatisch (2) und überzeugend w irk en d : ein geschickter Diskussionsleiter; ein g. gewähltes Beispiel, Argument; g. verhandeln, Vor­ gehen; etw. g . (raffiniert) verschleiern; etw. durch geschicktes Fragen herausbekommen Geschiebe, das; -s, - I . Geol. am Grund bes. von Gletschern mitgeführtes und in Grund- od. End­ m oränen abgelagertes, abgeschliffenes Gestein, Ge­ röll — II . fo. Pl.f das (fortwährende) Schieben (1.1) Geschiebe z u Geschiebe I. Geol.| -lehm, der Leh m mit eingelagertem Geschiebe; -mergel, der M ergel mit eingelagertem Geschiebe Geschirr, das; -(e)s, -e I. fo. Pl.J Gesamtheit von Gefäßen, bes. aus Porzellan, Steingut, Glas, in denen Speisen aufgetragen werden und aus denen man ißt od. trinkt: formschönes, modernes G.; das gute (nur bei besonderen, festlichen Anlässen benutzte) G.; das schmutzige G. abräumen, - waschen; das G. spülen, abtrocknen, in den Schrank stellen; G. zer­ schlagen; mit dem G. klappern — II . Gesamtheit der Teile, bes. die Riemen, Gurte, mit denen Zugtiere angespannt werden: dem Pferd das G. anlegen, ab­ nehmen; die Pferde legten sich ins G. (begannen, den Wagen zu ziehen) Geschirr zu Geschirr I| -schrank, der Schrank zum Aufbewahren von Geschirr; -Spülmaschine, die elek­ trisch betriebene Maschine, in der das benutzte Ge­ schirr automatisch abgewaschen wird; -tuch, das fP l. - tücher/ Tuch zum Abtrocknen von Geschirr geschlagen /Adj.; nur attr.; auch schlagen; drückt das Mißfallen des Sprechers über die lange Zeitdauer ausf: er mußte eine geschlagene (volle) Stunde warten, hat dafür einen geschlagenen (ganzen) Tag gebraucht Geschlecht,das; -(e)s, -er 1. eine der beiden Gruppen, in die bei höherstehenden Organismen alle Individuen einer Art infolge des Bestehens männlicher und weib­ licher Keimdrüsen nach Geschlechtsmerkmalen ge­ trennt sind: das weibliche, das männliche G.; ein Kind weiblichen, männlichen Geschlechts; Men­ schen beiderlei Geschlechts; das andere G .; die physischen und psychischen Unterschiede zwi­ schen den Geschlechtern — 2 . Generation (1): das lebende G .; spätere, kommende Geschlechter — 3. Fam ilie (1.2) :ein alteingesessenes G.; jmd. stammt aus einem alten G. — 4. jo. Pl.f Geschlechts­ teil — 5 . Gramm. Genus: ,Hand* ist weiblichen, , Kind ‘ ist sächlichen Geschlechts -j- umg. scherzh. das schwache G. (die Frauen); das starke G. (die Männer) Geschlechter{künde, die fo. Pl.f Genealogie geschlechtlich/Adj.; n ichtpräd.j 1.1.die geschlecht­ liche Vereinigung (der Geschlechtsakt); m it jmdm. g . verkehren (koitieren) 1.2. auf den Geschlechtsakt (als Ziel) bezogen: die geschlechtliche Reife; ge­ schlechtliche Beziehungen 1.3. B io l. geschlecht­ liche (durch Partner der Geschlechter 1, durch Über­ tragung von Blütenstaub auf den weiblichen Teil einer Blüte vor sich gehende) Fortpflanzung Geschlechts/geschlechts| -akt, der fo . P l.f Vollzu g der natürlichen Vereinigung der Geschlechtsorgane von Mann und Frau; -hormon, das fvorw. Pl.f in den männlichen, weiblichen Keimdrüsen gebil­ detes Hormon, das der Ausbildung und Aufrecht­ erhaltung der Geschlechtsmerkmale dient und die Funktionen der Geschlechtsorgane reguliert; -krank /Adj.; nicht adv./ an einer Geschlechtskrankheit leidend; -krankheit, die Infektionskrankheit, die fast stets durch Geschlechtsverkehr übertragen wird und deren erste Anzeichen meist an den Geschlechts­ teilen auftreten, venerische Krankheit; -merkmal, das \vorw. Pl.f Merkmal, durch das sich das männ­ liche und das weibliche Geschlecht (1) unterscheidet: die primären, sekundären Geschlechtsmerkmale; -Organ, das der Fortpflanzung dienendes Organ; -reif[Adj.; nicht adv.f der körperlichen Entwicklung nach zur Fortpflanzung befähigt; -reife, die ge­ schlechtliche R eife; -teil, das äußeres Geschlechts­ organ; -trieb, der fvorw. Sg .f Trieb zur geschlecht­ lichen Vereinigung; -verkehr, der: mit jmdm. G. haben (mit jmdm. den Geschlechtsakt vollziehen); -wort, das fPl. -Wörter/ Gramm. Artikel: das be­ stimmte, unbestimmte G. geschliffen /Adj.; / auch 2schleifen/ in der Form vollendet: eine geschliffene Prosa, Sprache; ge­ schliffene (vollend ete) Manieren Geschlinge, d a s; -s, - fvorw. Sg .f Innereien der Brusthöhle bei Schlachttieren geschlossen fA dj.; / auch schließen/ 1. fnur attr.f 1.1 . eine geschlossene (in sich zusammenhängende) Ortschaft, Wolkendecke 1.2 . G eol. ein geschlos­ senes Gewässer (Binnengewässer) 1.3. Phonet, ein geschlossener (mit geringem Öffnungsgrad des Mundes und od. größerem Spannungsgrad gebil­ deter) Vokal — 2.1. einmütigJohne Ausnahme: die Belegschaft des Konzerns legte g. die Arbeit nieder; g. vorgehen, auftreten 2.2 . fadv.f insgesamt, als Ganzes: eine Arbeitsgruppe g. in eine andere Ab­
474 Geschlossenheit — Geschütz teilung übernehmen — 3 . die Aufführung machte einen sehr geschlossenen (harmonischen, aus ­ gewogenen, abgerundeten) Eindruck + eine geschlossene / Gesellschaft Geschlossenheit, die; jo . P L ; zu geschlossen 2.1 u. 3/ Geschmack, der; -(e)s, Geschmäcke/umg. Ge­ schmäcker 1.1. Io. PLI Eigenschaft eines Stoffes, die durch das Geschmacksorgan wahrgenommen wird, A rt, wie etw. schmeckt: der süße G. des Zuckers; das Essen hat einen würzigen, schlechten G .; einen schalen, üblen G. im Munde haben; etw. ist an­ genehm im, köstlich von G. 1.2. /o. PL/ jmd. hat wegen eines Schnupfens keinen G. (kann nicht schmecken) l.B. individuelle Vorliebe für einen be­ stimmten Geschmack (1.1): eine Speise ist (ganz, nicht) nach jmds. G .; das Essen ist für meinen G. zu salzig, zu scharf gewürzt — 2.1. fo. PL/ Fähig­ keit, das Schöne vom Häßlichen zu unterscheiden, ästhetisches Urteilsvermögen, Schönheitssinn: jmd. hat (viel, keinen) G.; einen guten, ausgeprägten, ausgesuchten, verwöhnten, schlechten G. haben; die Wohnung ist mit erlesenem G. eingerichtet; sich mit G. kleiden 2.2. individuelle Vorliebe für schöne Dinge: das ist ganz mein G., ganz nach meinem G.; das entspricht nicht meinem G .; u m g. scherzh. die Geschmäcker sind verschieden 2.8 . jo. PL/ allgemeine Richtung des Schönheitssinns einer bestimmten Epoche, Stil (1.2): etw. ist im G. dieser, jener Zeit gestaltet 2.4. /o. PLf der gute G. Anstand (1.1), Takt (II): das verbietet der gute G.; das ver­ stößt gegen den guten G. 4- G. (Gefallen) an etw., jmdm. finden; auf den G. kommen (anfangen, etw. Bestimmtes als gut, an­ genehm zu empfinden) Geschmack|: / geschmacks/Geschmacks| geschmacklich/Ad].; nichtpräd.; zu Geschmack 1.1 u. 2 .1/; zu 1.1: die geschmackliche Verfeinerung der Speisen durch Gewürze; zu 2 .1 : eine geschmack­ liche Verirrung; sich g. bilden geschmack/Geschmack| -los /Adj./ 1. ohne spezi­ fischen Geschmack (1.1): eine geschmacklose Sub­ stanz — 2. ohne Geschmack (2.1, 2.4): eine ge­ schmacklose Krawatte; sich g. kleiden; eine ge­ schmacklose (taktlose) Bemerkung; zu 2 -losigkeit, die; -, -en geschmacks/Geschmacks (mit * auch Geschmack|)| - bildend /Adj./ den Geschmack (2.1) fördernd: Kunst wirkt g.; - empfindung, die Wahrnehmung von Geschmack (1.1) mit Hilfe des Geschmacks­ organs; -knospe, die Med. Geschmacksorgan der Zunge; -Organ, das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Geschmack (1.1); -richtung, die 1. Richtung, Nuance im Geschmack (1.1) von Speisen: Gebäck in verschiedenen Geschmacksrichtungen — 2. R ich ­ tung, Tendenz des Geschmacks (2.1): das Film- programm entspricht den verschiedensten Ge­ schmacksrichtungen; «-Sache, die fin d er V er­ bindung/ : das ist G. (darüber urteilt jeder anders, ganz nach seinem Geschmack 1.3, 2 .2); -sinn, der )o. PLf Fähigkeit, Geschmack (1.1) wahrzunehmen; -Stoff, der Stoff, der den Geschmack (1.1) von etw. be­ stimm t: die Geschmacksstoffe der Gewürzkräuter; - urteil, das vom persönlichen Geschmack (2.1) ge­ prägtes Urteil; -verirrung, die: dieses Bild ist eine (arge) G. (zeugt von mangelndem Geschmack 2.1, ist geschm acklos) geschmack|voll fAdj.f mit Geschmack (2.1), Schön­ heitssinn zeigend: ein geschmackvoller Hals­ schmuck; eine g. eingerichtete Wohnung Geschmeide, das; -s, - veraltend geh. kostbarer, aus edlen Metallen gefertigter, mit Edelsteinen od. Perlen besetzter Schmuck: glitzerndes, funkelndes G. geschmeidig /Adj./1.1. biegsam (1), schmiegsam (1): eine geschmeidige Gerte; geschmeidiges Leder I. 2. weich und formbar: die Zutaten zu einem ge­ schmeidigen Teig verarbeiten 1.8. die Haut g. (glatt und elastisch) erhalten — 2 . gelenkig (1): ein ge­ schmeidiger Körper; sich g. bewegen; sie ist g. wie eine Katze — 8 . geistig gewandt, wendig (2): einer heiklen Frage g. ausweichen; sich einer Situation g. anpassen; dazu Geschmeidigkeit, die; -, jo . P L f Geschmeiß, das; -es, fo. PLf 1. ekelerregendes Un­ geziefer, bes. Fliegen: G. umschwirrte den Kadaver — 2. umg. verabscheuungswürdige Menschen, Ge­ sindel Geschmier, d as; -(e)s, Geschmiere, d as; -s, /beide o. PL/ 1. das (fortwährende) Schmieren (1) — 2. umg. 2.1. etw. unleserlich Geschriebenes, schlecht Gemaltes: dieses G. kann kein Mensch lesen 2.2. etw. Sch rift­ liches, das ohne Niveau, Wert ist: ein übles, er­ bärmliches G. Geschnatter, das; -s, fo. PL/ 1. das (fortwährende) Schnattern: das G. der Enten, Gänse — 2. das (fortwährende) Durcheinanderreden: das G. der Mädchen Geschöpf, das; -(e)s, -e 1. Lebewesen \diese Raupen sind eigenartige Geschöpfe — 2. jmd. ist ein ar­ mes, bedauernswertes, harmloses G. f1P e r s o n 1.2, M en sch 1.2); sie ist ein reizendes, kluges G. — 8. Produkt der (dichterischen) Phantasie, bes. lite­ rarische Gestalt: dieser große Unbekannte ist ein G. ihrer Phantasie, Einbildungskraft; der Autor identifizierte sich in hohem Grade mit seinen Geschöpfen Geschoß, das; Geschosses, Geschosse I. (deton ie­ render) Körper, der mit einer (Hand)feuerwaffe auf ein Ziel geschleudert wird, bes. Granate od. Gewehr-, Pistolenkugel: ein explodierendes, ferngelenktes G .; das G. war in der Schulter steckengeblieben — II. alle auf gleichem Niveau (1) liegenden Räume eines Gebäudes, Etage, Stockwerk: das Haus hat vier Geschosse; im dritten G. wohnen; eine Treppe führt zum oberen G. Geschoß zu Geschoß I| -bahn, die Flugbahn 'eines Geschosses; -hagel, der: unter einem G. (unter einer Vielzahl von Geschossen) tot zusammenbrechen; -werter, der; -s, - Raketenwerfer geschraubt /Adj.; / auch schrauben/ geziert, ge­ kün stelt: einen geschraubten Stil schreiben; g. re­ den; dazu Geschraubtheit, die; -, /o. P Lj Geschrei, das; -(e)s, jo. PL/ das (fortwährende) Sch re ien : ein (lautes) hysterisches, wildes G. erhob sich; er hörte ein jämmerliches G. (lautes jämm er­ liches Klagen); die Kinder machten viel G. (Lärm); das G. der Möwen; O es ging nicht ohne G. (lauten Protest, Entrüstung) ab Geschreibsel, das; -s, - /vorw. Sg./ um g. etw. Schrift­ liches, das ohne Niveau, Wert ist: ein läppisches, miserables G. Geschütz, das; -es, -e fahrbare od. montierte schwere Feuerwaffe, mit der Granaten auf ein Ziel ver­ schossen werden: ein leichtes, schweres, weittra­ gendes, rückstoßfreies G .; das G. feuert; ein
Geschützdonner — Gesellschaft 475 G. in Stellung bringen, bedienen, laden, ab­ feuern + umg. gegen jmdn. (ein) schweres G. auffahren {jvidm. scharf entgegentreten) Geschütz| -donner, der /o. PI./ dem Donner ähnlicher Schall beim Abfeuern von Geschützen; -feuer, das fo. PL/ das Abfeuern, Schießen von Geschützen; -rohr, das Geschwader, das; -s, - größerer Verband von Flug­ zeugen der Luftstreitkräfte Geschwätz, das; -es, Io. PL/ 1. belangloses, p h ra sen ­ haftes, unnützes Beden: etw. als G. abtun; das ist nichts als leeres, dummes, sentimentales, all­ gemeines G. — 2. Klatsch (II): daran ist kein wah­ res Wort, das ist nur bösartiges G. Geschwatze, das; -s, jo. Pl.j das (fortwährende) Schwatzen (1) geschwätzig /A d j./ sch watzhaft: eine geschwätzige alte Frau; sie ist g. (wie eine Elster); der Wein hat ihn g. gemacht; dazu Geschwätzigkeit, die; jo. PLI geschweift /Adj.: / auch schweifen/ leicht ge­ krümmt, (nach außen) gebogen: ein Stuhl mit ge­ schweifter Lehne, geschweiften Beinen geschweige /Adv.; in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt Satzteile, Satzglieder an einen Vordersatz an; vorwiegend in Verbindung mit denn; steht nur nach einer verneinenden od. einschränken­ den Aussage und schließt das Folgende in beson­ derem M aße aus/ erst recht nicht: er konnte nicht sitzen, g. denn stehen: er besaß nicht einmal einen Mantel, g. denn einen Hut geschwind /Adj./ landsch., bes. süddt. österr. schnell, r a sch : geschwinden Schrittes, g. herbei­ eilen; lauf g. zum Bäcker! Geschwindigkeit, die; -, -en 1. bei einer Fort­ bewegung das Verhältnis des zurückgelegten Weges zu der dazu aufgewendeten Zeit: die kosmische G.; mit einer G. von 00 Kilometern in der Stunde fah­ ren; die G. messen; das Auto fuhr mit überhöhter G.; die G. steigern, verringern; die hohe G. des Zuges — 2. / o. PL/ Schnelligkeit (2): das Feuer griff mit wachsender, rasender G. um sich Gesellwhidigkeitsj -begrenzung, die gesetzlich fe st­ gelegte, höchste zulässige Geschwindigkeit im öffent­ lichen V erkeh r; -beschränkung, die vgl. - begren­ zung; -kontrolle, die bes. von der Verkehrspolizei durchgeführte Kontrolle der Einhaltung der Höchst­ geschwindigkeit im öffentlichen Verkehr; -messer, der; -s, - Tachometer; -Überschreitung, die Über­ schreitung der gesetzlich zulässigen Höchstgeschwin­ digkeit im öffentlichen Verkehr Geschwjster, das; -s, - 1 .1 . /nur im PL/ Kinder, die beide Elternteile od. auch einen Elternteil gemeinsam hab en: die G. sehen sich sehr ähnlich; wir sind drei O.; er hat noch vier (mit ihm sind es fünf) G. 1.2 . Biol. Statistik Geschwisterteil; dazu ge­ schwisterlich / Ad j.! Geschwjster] -paar, das; -teil, der ein es der Ge­ schwister geschwollen /Adj.; / auch Schwellen/ umg. schwülstig, wichtigtuerisch: rede nicht so g .!; ein geschwollener Stil geschworen /Adj.; / auch schwören; in der Ver­ bindung/ ein geschworener (unversöhnlicher, u n ­ bedingter) Feind, Gegner; er ist ein geschworener Feind des Alkohols Geschworene, der u. die; -n, -n f / auch schwören/ österr. Jur. Laienrichter, der mit über die Schuld- frage entscheidet Geschwulst, die; Geschwülste krankhaft neu­ gebildetes Gewebe, T um or: eine gut-, bösartige G.; eine G. operativ entfernen Geschwulst/geschwulst| -klinik, die K lin ik , in der Geschwulstkrankheiten behandelt werden; -krank /Adj.; nicht adv./ an einer Geschwulst leidend: eine Klinik für Geschwulstkranke; -krankheit, die /vorw. PL/ geschwungen /Adj.; / auch schwingen/ bogen­ förmig, im Bogen verlaufend: eine geschwungene Linie; geschwungene Augenbrauen Geschwür, das; -(e)s, -e entzündeter und eiternder Bereich der Haut od. Schleimhaut: ein G. bildet sich, bricht auf, heilt ab; ein G. öffnen, aufschneiden Geseire, das; -s, /o. PL/ salo p p Geschwätz: ich kann sein G. nicht länger hören Geselchte, das; -n, /o. PL/ süddt. österr. ge­ räuchertes Fleisch: er ißt gern Geselchtes Geselle, der; -n, -n 1. Facharbeiter in einem Hand­ werksbetrieb, der die Gesellenprüfung abgelegt hat: er ist G., arbeitet bei ihm als G.; der Meister ar­ beitet mit, hat zwei Gesellen; tüchtiger, zuver­ lässiger G. gesucht! — 2. veraltend Bursche (2): er ist ein lustiger, langweiliger, übler G. gesellen, sich /sw. V b.; hat/ 1.1. sich zu jmdm. g. sich jmdm. anschließen (7.1): er gesellte sich auf dem Spaziergang zu ihnen 1.2. sich zu etw. g. neben etw. vorhanden sein : zu seinen gründlichen Kenntnissen gesellt sich schöpferische Phantasie Gesellen| -brief, der Urkunde über die bestandene Gesellenprüfung; -prüfung, die Abschlußprüfung am Ende der Lehrzeit in einem handwerklichen Beruf, in einem Handwerksbetrieb; -stück, das /PL -e/ handwerkliche Prüfungsarbeit, die der Lehrling bei der Gesellenprüfung vorlegt; -zeit, die /o. PL/ Zeit, während der jmd. als Geselle arbeitet gesellig /Adj./ 1. den Umgang, den Verkehr mit an­ deren Menschen pflegend, die Gesellschaft (3) anderer su ch en d: jmd. ist ein geselliger Mensch, eine ge­ sellige Natur; sie ist (nicht) sehr g. — 2. in zwang­ loser Gesellschaft (3) mit anderen stattfindend: ein geselliger Abe n d; ein geselliges Beisammensein veranstalten, besuchen; den geselligen Verkehr pflegen — 3. Zool. g. (in einer Gruppe, Herde, in einem Rudel od. Insektenstaat) lebende Tiere Geselligkeit, die; -, -en 1. /o. PL/ Umgang, Verkehr mit anderen M enschen: die G. lieben, pflegen — 2. veraltend geselliges Beisammensein: die Ge­ selligkeiten des letzten Winters Gesellschaft, die; -, -en 1. /o. PL/ 1.1. Gesamtheit von materiellen und politisch-ideologischen Ver­ hältnissen, von sozialen Beziehungen im mensch­ lichen Zusammenleben, die die Menschen unter be­ stimmten Produktionsverhältnissen eingehen, Gesell­ schaftsform ation: die sozialistische, kapitalistische G.; die ökonomische, politische Struktur der G.; die Klassen und Schichten einer G. 1.2 . in ihrer Existenzweise von 1.1 bestimmte Geyneinschaft, Gesamtheit von Menschen: der einzelne als Glied der G.; das Verhältnis zwischen Natur und G. — 2.1. organisierter Zusammenschluß von Menschen mit gleichen Interessen, Zielen /oft als Bez. von Or­ ganisationen/ : eine wissenschaftliche, literarische G .; einer G. beitreten; /DDR/ die G. für Deutsch-
476 Gesellschafter — gesetzlich Sowjetische Freundschaft /Abk. DSF/; die G. für Sport und Technik f/1 auch GST/ (soz. Massen­ organisation der DDR bes. für die Jugend, die sich der vormilitärischen Erziehung und Ausbildung und den damit verbundenen Sportarten widmet) 2.2 . W irts ch. durch notariellen Vertrag gegründetes, durch Eintragung ins Handelsregister rechtsfähiges kap. Unternehmen /vereinzelt auch in der D D R , bes. im Außenhandel als Form der Vereinigung/ : eine G. mit beschränkter Haftung /Abk. GmbH/ — 8 . /o. Pl.f das Zusammensein, der Umgang mit jmdm.: jmds. G. suchen, meiden; jmdn. oft in G. eines Freundes, von zwei Kollegen sehen; keine pas­ sende G. finden können (niemanden finden, mit dem man sich gut unterhalten kann); in schlechte G. ge­ raten (in einen K reis 2 geraten, der schlechten Ein ­ fluß auf einen ausübt); jmdm. G. leisten (sich in jmds. Gegenwart aufhalten, um ihn zu unterhalten, irgendwohin zu begleiten) — 4. jvorw. Sg./ 4.1. ge­ ladener Kreis von Gästen: eine langweilige, steife, vornehme G. 4.2. umg. beliebige Gruppe von M en­ schen: was stellen wir nur mit der G. an? 5. /o. PI./ veraltend oft spött. die Oberschicht der bürgert. Gesellschaft unter dem Aspekt, daß sie im geselligen Verkehr tonangebend ist: in der (guten, vornehmen) G. verkehren; zur guten G. gehören; die Damen, Herren der besseren G. - f eine geschlossene G. (Personenkreis, der bei seiner Zusammenkunft in der Öffentlichkeit keine fremden Teilnehmer wünscht) Gesellschafter, der; -s, - 1. jmd., der jmdm. Gesell­ schaft leistet: er ist ein angenehmer, unterhalt­ samer, anregender G. — 2. W irts ch. Teilhaber einer Gesellschaft gesellschaftlich /A dj.; nicht präd.f 1.1 . die Gesell­ schaft (1.1, 1.2) betreffend: die gesellschaftliche Entwicklung; eine gesellschaftliche Umwälzung; die gesellschaftlichen Triebkräfte; gesellschaft­ liche Interessen; der Widerspruch zwischen gesell­ schaftlicher (von Gliedern der Gesellschaft 1.2 im Gefüge der Gesellschaft 1.1 geleisteter) Produktion und privater Aneignung im Kapitalismus; das gesellschaftliche /t Sein, Bewußtsein; die ge­ sellschaftlichen / Verhältnisse; das gesellschaft­ liche (kollektive, nicht private) Eigentum an den Produktionsmitteln 1.2 . sich g. (außerberuflich zum Nutzen der soz. Gesellschaft) betätigen; g. aktiv sein; die gesellschaftliche Arbeit, Tätigkeit (eh ren ­ amtliche Tätigkeit zum Nutzen der soz. Gesellschaft); gesellschaftliche Gerichte (Einrichtung der soz. Rechtsprechung mit ehrenamtlich Tätigen, bes. für geringfügige Verfehlungen auf dem Gebiet des Arbeits- , Zivil- , Strafrechts) — 2. /zu Gesellschaft 5/: dank seiner gesellschaftlichen Position hatte er diese Möglichkeit; er hat sich g. unmöglich ge­ macht — 3 . /zu Gesellschaft 3/: mit jmdm. g. ver­ kehren Gcsellschafts/gesellschafts] -formation, die ko n ­ kret-historische Entwicklungsstufe der Gesellschaft (1) als System materieller Produktionsverhältnisse entsprechend einer bestimmten Entwicklungsstufe der Produktivkräfte; -Masse, die Klasse (1); -kritik, die /o. PL/ Kritik an den bestehenden Verhältnissen in einer Klassengesellschaft: die G. in den Romanen des kritischen Realismus; -Ordnung, die (sozial­ politische Ordnung, Verhältnisse innerhalb einer) Gesellschaftsformation; -prognose, die Prognose ge­ sellschaftlicher Entwicklungen; -reise, die Gruppen - reise; -roman, der Roman, der die gesellschaftlichen (1.1) Zustände und Widersprüche eines bestimmten historischen Zeitabschnitts widerspiegelt: die Gesell­ schaftsromane Balzacs; -Schicht, die Schicht (2); - spiel, das bestimmten Regeln folgendes Spiel zur Unterhaltung im geselligen K reis; -System, das vgl. - Ordnung; -tanz, der 1. /o. PL/ bestimmte A rt des Tanzes zur Unterhaltung im geselligen Kreis, wobei ein Partner mit einer Partnerin gemeinsam tanzt — 2. einzelnes Musikstück für 1: der Tango ist ein G.; -Wissenschaft, die /vorw. PI./ Wissenschaft, deren Gegenstand eine der verschiedenen Form en, Seiten des gesellschaftlichen (1.1) Lebens und Denkens in ihren gesetzmäßigen Zusammenhängen ist: die Ge­ schichte gehört zu den Gesellschaftswissenschaften; dazu - Wissenschaftler, der u. - wissenschaftlich /Adj./ 1. /zu -Wissenschaft 1/ — 2 . gesellschaftswissen­ schaftliches Grundstudium (an den H och- und Fachschulen der D D R obligatorisches Studienfach, das Grundkenntnisse des Marxismus-Leninismus vermittelt) Gesetz, das; -es, -e 1. von dem zuständigen Organ eines Staates festgesetzte, gültige Norm des Rechts, die für alle Bürger, Staatsorgane, gesellschaftlichen Organisationen dieses Staates verbindlich ist: die geltenden Gesetze; das G. tritt (sofort) in Kraft; ein G. einbringen, beraten, annehmen, verab­ schieden, erlassen, veröffentlichen, aufheben; das G. anwenden; die Gesetze einhalten, verletzen, über­ treten; sich auf ein G. berufen; gegen die Gesetze verstoßen; nach dem G. zu etw. verpflichtet sein; hier ist eine Lücke im G.; mit dem G. in Kon­ flikt geraten (straffällig werden) — 2 . objektiver, notwendiger, allgemeiner und wesentlicher Zusam­ menhang zwischen den Dingen, Sachverhalten, Prozessen in Natur, Gesellschaft und im Denken, der sich unter den gleichen Bedingungen stets wie­ derholt, relativ beständig ist, Gesetzmäßigkeit: ein physikalisches, ökonomisches G .; das G. des freien Falles; das G. der Übereinstimmung der Produk­ tionsverhältnisse mit dem Charakter der Produk­ tivkräfte; die Gesetze in Natur und Gesellschaft erkennen, ausnutzen — 3. /o. PI./ Richtschnur (2): etw. ist (ein) / ungeschriebenes G.; das W ohl des Volkes ist oberstes G. dei Staatsführung - f das / Auge des Gesetzes Gesetz] -blatt, das /PI. - blätter/ amtliches Organ zur Veröffentlichung von Gesetzen (1) und Verord­ nungen; -buch, das Buch, das die Gesetze (1) eines Sachgebietes enthält: das G. der Arbeit; -entwurf, der Gesetzes! -brecher, der jmd., der gegen ein Gesetz (1) verstoßen hat; -kraft, die /o. P l.f: ein Entwurf er­ hält, ein Erlaß hat G. (gesetzliche Gültigkeit); -Über­ tretung, die vgl. - Verletzung; -Verletzung, die V er ­ stoß gegen ein Gesetz (1); -Vorlage, die dem zu ­ ständigen Staatsorgan zur Beratung, Beschluß­ fassung vorgelegter Gesetzentwurf gesetz/Gesetz| -gebend /Adj.; vorw. attr./: die ge­ setzgebende Gewalt (Legislative; durch die Ver­ fassung geregelte Befugnis, Gesetze 1 zu erlassen); - geber, der; -s, - Staatsorgan, das die Gesetze (lj festlegt, erläßt; -gebung, die; -, - en 1. das Festlegen, Erlassen von Gesetzen (1), auch Verordnungen — 2. Gesamtheit der geltenden Gesetze (1) gesetzlich /Adj./ im Gesetz (1) festgelegt, durch das
Gesetzlichkeit — Gespann 477 Gesetz g eregelt: etw. entspricht (nicht) den gesetz­ lichen Bestimmungen; die gesetzlichen Feiertage; keine gesetzliche Handhabe gegen jmdn. haben; die Einhaltung der g. vorgeschriebenen Arbeits­ zeit Gesetzlichkeit, die; -en fvorw. 8 g .j Verpflichtung aller Bürger, Staatsorgane, gesellschaftlichen Or­ ganisationen, die geltenden Gesetze (1) einzuhalten: die Verletzung der G .; ein Verstoß gegen die G. besetz/Gesetz|-mäßig lA d j.f 1. durch ein Gesetz (2) bestim m t: die gesetzmäßigen Zusammenhänge in Natur und Gesellschaft — 2. einem Gesetz (1) ent­ sprechend, rechtmäßig: der gesetzmäßige Eigen­ tümer, Erbe; dazu -mäßigkeit, die; -en gesetzt /A dj.; / auch setzen/ 1.1 , ein gesetzter (älterer, reifer) Mann; er ist schon im gesetzten Alter, in gesetzteren Jahren 1.2 . jmd. ist für seine Jugend sehr g. (maßvoll, besonnen); jmds. ge­ setztes Wesen gesetz/Gesetz| -widrig fA d j.f gegen ein Gesetz (1) verstoßend: eine gesetzwidrige Handlung; dazu - Widrigkeit, die Gesicht, das; -(e)s, -er/-e 1. fPl. -er/ 1.1 . Vorderteil des menschlichen Kopfes vom Kinn bis zum Haar­ a n sa tz : ein breites, schmales, rundes, schönes, häßliches, frisches, faltiges, verhärmtes G .; jmd. hat ein gutmütiges, sympathisches G .; etw. treibt jradm. die Schamröte ins G .; jmdm. ins G. sehen, starren; O der Wahrheit, den Tatsachen ins G. sehen 1.2. M ien e, Gesichtsausdruck', ein ängstliches, erstauntes, fröhliches, ernstes G. machen 1.3 . er konnte kein bekanntes G. (keine bekannte Person) entdecken, sah nur lauter fremde Gesichter — 2 . / PI. - er; vorw. 8 g .f charakteristisches Gepräge, A u s­ sehen (1.2): das G. des Landes, der Stadt hat sich völlig gewandelt; etw. bestimmt das G. eines Verlages, einer Zeitschrift; dadurch bekommt die Sache, Angelegenheit gleich ein ganz anderes G. — 3. veraltend /PI. - ef Vision: Gesichte zu haben glauben -}- jmdm. wie aus dem G. geschnitten sein (jmdm. sehr ähnlich sehen); jmdm. etw. ins G. sagen (jmdm. etw. unverblümt sagen); etw. steht jmdm. gut zu G. (kleidet jmdn. gut); ein langes G. machen (ent­ täuscht dreinblicken); jmdn. zu G. bekommen (jmdn. zu sehen bekommen); das G. wahren (den guten Schein wahren); sein wahres G. zeigen (sein tatsächliches Wesen, seine tatsächlichen Absichten erkennen lassen); etw. steht jmdm. im G. geschrie­ ben (etw. ist als Gefühlsregung am Gesichtsausdruck deutlich abzulesen); umg. ein G. machen wie sieben Tage Regenwetter (griesgrämig, trübsinnig aus- sehen); jmdm. ins G. springen wollen (sehr wütend auf jmdn. sein); — jmdm. die Maske vom G. reißen; ein /* Schlag ins G. Gesickts| -ausdruck, der /o. P l.f M ie n e; -färbe, die FarbedesGesichts (1A); -feld,das ohne Bewegung des Körpers und des Auges, beim Blick geradeaus sicht­ barer Ausschnitt der Umwelt: in jmds. G. treten; O aus jmds. G. verschwinden (keine Verbindung mehr mit jmdm. haben); -form, die Form des Ge­ sichts ( 1.1); -hälfte, die: die linke, rechte, obere, untere G. (Hälfte des Gesichts 1.1); -haut, die jo. Pl.f; -kreis, der fo. PI ./ geistiger Horizont: einen engen, weiten G. haben; das liegt außerhalb seines Gesichtskreises; -maske, die flüssiges pastenartiges Mittel zur Gesichtspflege, das nach dem Aufträgen erstarrt und eine starke Durchblutung der Haut be­ wirkt; -pflege, die Pflege der Gesichtshaut mit ent­ sprechenden kosmetischen M itteln; -plastik, die Med. Plastik (3) im Bereich des Gesichts; -punkt, der fPl. - ef gedanklicher Aspekt, von dem aus etw. betrachtet, beu rteilt wird : etw. unter einem bestimm­ ten G. sehen; vom pädagogischen, ärztlichen G. aus; -rose, die Med. im Gesicht lokalisierte Rose (4); - s chnitt, der vgl. - form; -sinn, der fo. Pl.f Seh­ vermögen; -wasser, das fPl. -wässer/ zum Reinigen, Entfetten und Erfrischen der H aut dienendes flüssiges kosmetisches Mittel; -Winkel, der 1. fachspr. ob­ jektiver Winkel, den die von den zwei entgegenge­ setzten, äußersten Rändern eines betrachteten Gegen­ standes ins Auge zielenden Hauptstrahlen einschlie­ ßen — 2. Gesichtspunkt: etw. unter einem bestimm­ ten, anderen G. sehen; ein zu enger G.; -züge, die /Pl.f durch Gesichtsform, Gesichtsausdruck ge­ prägter Gesamteindruck von einem Gesicht (1.1): harte, strenge, weiche, feine G. Gesims, das; -es, -e Sim s: das G. eines Fensters; das G. wird von Säulen getragen Gesjnde, das; -s, - veraltend fin der Klassen­ gesellschaft! Gesamtheit der in niederen Diensten be­ schäftigten Lohnarbeiter auf dem Gutshof eines Junkers, Großgrundbesitzers, Bauern Gesindel, das; -s, fo. P I .; emot.f heruntergekommene und zweifelhafte Menschen: ein verkommenes, lichtscheues G .; dort trieb sich viel, allerhand G. herum gesinnt fAdj.; nicht adv.; / auch sinnen/ 1. jmd. ist fortschrittlich, demokratisch g. (hat eine fort­ schrittliche, demokratische Gesinnung 1) — 2. jmdm., gegen jmdn. freundschaftlich, feindlich g. sein (jmdm. gegenüber eine freundschaftliche, feindliche Haltung einnehmen) Gesinnung, d ie; -, - en 1. weltanschaulich-politische, auch sittlich-moralische Grundeinstellung eines M en­ sch en : eine fortschrittliche, demokratische G. ha­ ben; seine (wahre) G. zeigen, verbergen; für seine G. eintreten — 2. Einstellung (3), Haltung (2.2) jmdm. gegenüber: eine freundliche, feindliche G. gegen jmdn. hegen Gesinnungs|genösse, der jmd., der jmds. Gesinnung (1) teilt gesjttet fAdj.f 1. die ganze gesittete (moralische Grundwerte achtende) Welt, Menschheit verurteilte die faschistischen Greueltaten — 2 . v e ralte n d die guten Sitten, M anieren beherzigend: gesittete Kinder; ein gesittetes Benehmen; sich g. be­ tragen; zu 1 Gesittung, die; fo. PI./ geh. Gesocks, das; -/-es, fo. Pl.f salopp Gesindel Gesöff, das; -(e)s, -e /vorw. 8g ./ salopp Getränk von schlechter Qualität, schlechtem Geschmack: ist das ein G .!; ein scheußliches, übles G. gesondert fAdj.; / auch sondern/ 1.1 . von etw. an­ derem getrennt: etw. g. aufbewahren; etw. g. be­ rechnen 1.2 . man muß mit jedem (von ihnen) g. (ein zeln) sprechen gesonnen /Adj.; / auch sinnen/1. fnurpräd.f jmd. ist (nicht) g. (gewillt), etw. hinzunehmen — 2 . /nicht adv.f umg. jmd. ist jmdm. freundlich, gut g. (gesinnt 2) Gespann, das; -(e)s, -e bes. die zwei vor einen Wagen, ein Ackergerät gespannten Zugtiere: ein G. Pferde, Ochsen; <0 scherzh. die beiden geben ein gutes G ab (passen gut zusammen), sind ein seltsames G.
478 gespannt — Gestaltung gespannt fA dj.; / auch spannen/ 1.1. konzentriert, voller Erwartung: etw. mit gespannter Aufmerk­ samkeit verfolgen; jmdn. g. ansehen; g. lauschen 1.2 . g. sein neugierig (1.2) sein: da bin ich aber g.!; auf ein Ergebnis g. sein; ich bin g. , wie es weiter­ geht — 2 . so beschaffen, daß es jederzeit zu einer offenen Auseinandersetzung kommen, daß jederzeit die Feindschaft offen zutage treten kann, voller Spannungen: zwischen ihnen herrschen gespannte Beziehungen; in einem gespannten Verhältnis zu jmdm. stehen; die Lage wurde immer gespannter + g. sein wie ein / Fiedelbogen, / Flitzbogen; mit jmdm. auf gespanntem / Fuß(e) stehen; g. sein wie ein / Regenschirm Gespenst, das; -es, -er 1. irreales, nach abergläubi­ scher Vorstelking als körperlos, einem Toten ähn­ lich gedachtes Wesen, das an bestimmten Orten bes. um Mitternacht auftauchen soll, Geist (IA): Angst vor Gespenstern haben; nicht an Gespenster glauben; in dem alten Schloß soll ein G. umgehen — 2. jvorw. Sg .j das G. {die drohende Gefahr) des Hungers, Krieges, der Arbeitslosigkeit -j- umg. Gespenster sehen {sich unnötige Sorgen machen, eine Gefahr sehen, die nicht besteht) gespensterhaft fAdj.f unheimlich (1), wie von Ge­ spenstern herrührend Gespenster[stunde, die fo . PL/ Geisterstun de gespenstisch /Adj.f u n h eimlich (1): gespenstische Schatten; eine gespenstische Stille; g. aussehen, wirken Gespiele, der; -n, -n 1. spött. Geliebter — 2. ver­ altend geh. Spielkameraden)’, dazu Gespielin, die; -, - nen Gespinst, das; -es, -e 1.1. gesponnener, chemisch erzeugter Faden, Garn (1): ein feines, dünnes G.; die Spinnerei produziert täglich 40 Tonnen G. 1.2. feines, dünnes, leichtes Gewebe: ein Abendkleid aus zartem, seidenem G .; O ein G. von Lüge und Heuchelei zerreißen 1.8. das G. {der K okon ) einer Raupe Gespjnst|faser, die natürliche Faser zur Herstellung eines Gespinstes (1.1) gespornt /Adj.f - f / gestiefelt und g. sein Gespött, das; -(e)s, Jo. PL/ ständiges Spotten (1): das G. der Leute fürchten, nicht ertragen können; jmdn. dem G. preisgeben + zum G. (der Leute, Welt) werden, sich zum G. machen {dafür Anlaß geben, daß andere über einen spotten) Gespräch, das; -(e)s, -e 1.1. länger anhaltender Wechsel von Rede und Gegenrede zwischen zwei od. mehreren Personen: ein offenes, vertrauliches, zwangloses, interessantes G .; sich an einem G. beteiligen; ein G. beginnen, in Gang bringen, fort­ setzen; mit jmdm. ein G. anknüpfen, führen; das G. auf ein bestimmtes Thema zu lenken suchen; ein G. belauschen; in ein G. eingreifen; /in den Verbindungen/ mit jmdm. ins G. kommen {Gelegen­ heit finden, sich mit jmdm. zu unterhalten); (mit jmdm.) im G. bleiben (demnächst weiterdiskutieren) 1.2. Telefongespräch: ein G. anmelden, führen; ein G. nach, mit Leipzig vermitteln; auf ein G. (einen Anruf 1) ausPrag warten — 2. fo. PL/ Gegenstand des öffentlichen Geredes, Thema der Unterhaltung: jmd., etw. ist das G. des Tages -+ - im G. sein Gegenstand von (öffentlich geführten) Verhandlungen sein: für diese Funktion waren mehrere Bewerber im G. gesprächig /Adj.f zum Reden, Erzählen aufgelegt: du bist heute nicht sehr g.; der Wein hatte ihn g. gemacht; dazu Gesprächigkeit, die; -, fo. PI .j Gesprächs/gesprächs] -fetzen, der jvorw. Pl.f (zu­ fällig akustisch wahrgenommener unzusammen­ hängender Teil eines Gesprächs (1.1); -gegenständ, der vgl. - thema; -leiter, der jmd., der in einer seminaristischen Veranstaltung die Diskussion leitet; -partner, der; -pause, die; -runde, die K reis von Fachleuten, Politikern, der zu einem (öffentlichen) Gespräch zusammengekommen ist; -Stoff, der vgl. - thema; -teilnehmer, der Diskussionsteilnehmer; -thema, das /PL vorw. - themen/ Thema eines Ge­ sprächs (1.1); -weise /Adv.f in einem Gespräch (1.1) : etw. g. erfahren; sich g. nach etw. erkundigen gespreizt fA d j.; / auch spreizen/: ein gespreizter (affektiert, gekünstelt, unnatürlich wirkender) Stil; g. reden; dazu Gespreiztheit, die; jo. Pl.f gesprenkelt fA dj.; / auch sprenkeln/ kleine T up­ fen, Flecken aufweisend: ein gesprenkeltes Gefieder; gesprenkelte Vogeleier Gespür, das; -(e)s, fo. Pl.f Instinkt, Fähigkeit, die Bedeutung, das Wesentliche von etw. intuitiv zu er­ fassen : ein sicheres, feines G. für etw. haben, be­ kommen; jmdm. fehlt das G. für etw. Gestade, das; -s, - geh. Küste: an den Gestaden des Mittelmeers Gestalt, die; -, -en 1. das durch den Körperbau bestimmte Erscheinungsbild eines Menschen, Statur: jmd. hat eine kräftige, hagere G .; ihre zierliche G.; jmd. ist von schlanker, untersetzter G .; jmd. ist klein von G.; der Teufel erscheint Faust in G. (in der Verkörperung) eines Hundes — 2 . beliebige Person, die man (wegen der Entfernung) nicht er­ kennt od. die einem nicht bekannt ist: in der Ferne, aus dem Nebel tauchte eine G. auf; dunkle, zwie­ lichtige Gestalten lungerten herum — 8 . bedeutende lebende od. historische Persönlichkeit: eine histori­ sche G .; bedeutende, hervorragende Gestalten der Geschichte — 4 . im (dichterischen) Kunstwerk dar- gestellte Person, Geschöpf der (dichterischen) Phan­ tasie: die Gestalten einer Sage, Erzählung; die positive G. eines Romans; die zentrale G. eines Gemäldes — 5. Form (2.1): ein Ring in G. einer Schlange; die Umlaufbahn der Erde um die Sonne hat die G. einer Ellipse gestalten, gestaltete, hat gestaltet 1.1. etw. g. ein e r Sache eine bestimmte Form, einen bestimmten Cha­ rakter geben: ein Programm künstlerisch, neu g.; ein Erlebnis literarisch g .; ein Zimmer nach seinem Geschmack g. (einrichten 4); das Leben menschen­ würdig 'g. 1 .2 . etw. gestaltet sich etw. nim mt eine bestimmte Form an, bekommt einen bestimmten Charakter, entwickelt sich: wie wird sich die Zu­ kunft, der W etterablauf g .?; das Gastspiel gestal­ tete sich (wurde) zu einem großen Erfolg gestalterisch fA d j.; vorw. aitr./: die gestalterische (schöpferische) Kraft, Arbeit eines Künstlers gestaltlos /Adj.f: eine gestaltlose (formlose 1) Masse Gestaltung, die; -, - en 1. fvorw. Sg .f das Gestalten (1.1) : die G. eines Programms übernehmen — 2. die Art und Weise, wie etw. gestaltet worden ist: die vorbildliche typographische G. eines Buches; die (architektonische) G. einer Fassade bewundern
Gestaltungskraft — gesund 479 Gestaltungs| -kraft, die /o. PLf gestalterische K ra ft; -mittel, das Mittel der künstlerischen Gestaltung Gestalt|wandel, der Med. Veränderung der Körper- formen des Menschen zwischen dem 5. und 7. Lebens­ jahr und während der Pubertät gestanden/Adj.; nur attr.; / auch stehen/ süddt. österr.: ein gestandener (an Lebenserfahrung reicher, lebenstüchtiger) Mann geständig/Adj.; nicht adv.f: der Täter, Angeklagte ist g. (hat ein Geständnis 1.1 abgelegt); er ist über­ führt und g., den Einbruch begangen zu haben Geständnis, das; -ses, -se 1*1, Aussage, mit der jmd. seine Schuld bekennt, eine Straftat zugibt: der Täter, Angeklagte legte ein (volles, offenes, um­ fassendes) G. ab, hat sein G. widerrufen 1.2 . oft scherzh. ich muß dir ein G. machen (ich muß dir etw. offen bekennen)! Gestänge, das; -s, - vorw. fachspr. Gefüge von Stangen zur Übertragung von Dreh-, Schub-, Zug­ kräften od. zum Stützen: das G. eines Bohrturms Gestank, der; -(e)s, fo. PLI schlechter, widerwärtiger Ge ru c h : ein abscheulicher, übler, durchdringender G. gestatten, gestattete, hat gestattet 1.1 . jmd . er ­ laubt (1) jmdm. etw.: g. Sie mir noch eine Be­ merkung, F rage...; g. Sie, daß ich rauche? 1.2. etw. ist statthaft, erlaubt: der Vertrieb (des Buches) im Ausland ist nicht gestattet — 2. etw. ermög­ licht jmdm. etw.: seine Mittel g. es ihm, jedes Jahr eine größere Reise zu machen — 3 . jmd. gestattet sich etw. jmd. nimmt sich die Freiheit, etw. Be­ stimmtes zu tun, erlaubt sich etw.: ich habe mir gestattet, eine halbe Stunde später zu kommen Geste, Geste, die; -, -n 1. unwillkürliche od. beab­ sichtigte Bewegung der Hand, des Armes, die die Rede begleitet od. sie ersetzt: eine abwehrende, be­ ruhigende, unwillige G. machen; seine Worte durch (heftige) Gesten unterstreichen, mit großen Gesten begleiten; jmdn. mit einer einladenden Geste ins Haus bitten — 2. etw., bes. eine bestimmte Hand­ lung, mit der etw. indirekt ausgedrückt werden soll: sein Entgegenkommen war eine freundliche G., eine G. der Höflichkeit Gesteck, das; -(e)s, -e in einer Schale o. ä . in einer bestimmten Anordnung eingesetzte Blumen, Zweige, Gräser gesteckt /Adv .; / auch stecken/ + umg. g. voll sehr voll, überfüllt: der Saal war g. voll gestghen, gestand, hat gestanden 1.1. e in e Str a f­ tat, seine Schuld zugeben: der Angeklagte hat die Tat, den Diebstahl gestanden 1.2. etw. offen aus­ sprechen: er gestand ihr seine Liebe; ich muß zu meiner Schande g., daß ...; ich bin, offen gestan­ den, sehr enttäuscht Gestejn, das; -(e)s, -e 1. aus einem od. mehreren Mineralien bestehende feste Substanz, die den Haupt­ bestandteil der Erdkruste bildet: 'vulkanisches, kri­ stallines G.; die Beschaffenheit des Gesteins — 2. fo. PLI Masse von (losen) Steinen, Felsen: graues, zerklüftetes G. Gesteins| -art, die; -brocken, der; -knnde, die jo . PLI Wissenschaft von der Bildung, Zusammen­ setzung, dem Aufbau und Vorkommen der Gesteine (1); -masse, die; -probe, die Gestell, das; -(e)s, -e 1.1. etw. aus Brettern, Stangen (grob) Zusammengefügtes, auf das man etw. stellen kann: ein G. für Bücher bauen 1.2. konstruktiver Unterbau für ein technisches Gerät, einen Gebrauchs- gegenständ: das G. einer Couch — 2. salopp ist das ein langes G. (langer, dürrer Mensch)! gestern jAdv.f an dem Tag, der vor dem heutigen liegt, am vergangenen Tag: g. früh, mittag, abend; ich war g., g. vor acht Tagen im Theater; er weiß es erst seit g.; bis g. hat er es nicht gewußt; von g. ab, an; das Brot ist von g. (wurde am Vortag gebacken); O die Welt von g. (von früher) + etw., jmd. ist von g. (ist rückständig, alt­ modisch); salopp jmd. ist nicht von g. (ist wicht dumm, nicht unerfahren) gestiefelt )A d j.; / auch stiefeln/ -f* sch erzh . g. und gespornt (fertig angezogen, bereit zum Aufbruch) sein Gestik, Gestik, die; -, /o. PL/ Gesamtheit von jmd*. Gesten: eine lebhafte G.; jmds. G. und Mimik gestikulieren /sw. Vb.; hat/ lebhafte Gesten (1) m a ch en : wild, heftig, erregt, lebhaft g. Gestirn, das; -(e)s, -e Himmelskörper: der Laut der Gestirne gestört /Adj.; / auch stören; in der Verbindung! jmd. ist geistig g. (ist geistig nicht normal); ein geistig Gestörter Gesträuch, d as; -(e)s, -e größere Anzahl dicht stehender Sträucher: dunkles, kahles G. gestreckt /Adj.; vorw. attr.; / auch strecken/: in gestrecktem (schn ellem ) Lauf, Galopp gestreift /A dj.; /* auch streifen/ Streifen aufwei­ s en d : eine gestreifte Markise, Hose; das Zebra hat ein gestreiftes Fell, ist g. / gestreng /Adj./ veraltend stren g : ein gestrenger Richter, Lehrer gestrichen /Adj.; nicht präd. / auch streichen/: ein gestrichener (bis zu m R a n d gefüllter) Teelöffel Zucker + die / Hose(n), / Nase g. voll haben Gestrick, das; -(e)s, -e noch nicht weiterverarbeitete gestrickte textile Fläche, Stoff: ein leichtes, elasti­ sches G .; ein Pullover in, aus feinem G. gestrig fA dj.; nur attr./ 1. von gestern: die gestrige Zeitung; das gestrige Datum; am gestrigen Tag (gestern) — 2 . ein ewig Gestriger (jmd., der am Vergangenen, Überlebten, Anachronistischen hängt, rückständig, reaktionär ist) Gestrüpp, das; -(e)s, -e /vorw. Sg .f verwildertes Ge­ sträuch: dichtes, niedriges G .; etw. ist von G. über­ wuchert Gestüt, das; -(e)s, -e auf die Züchtung von Pferden od. die Haltung von Deckhengsten spezialisierter landwirtschaftlicher Betrieb Gesuch, das; -(e)s, -e veraltend schriftlicher A n ­ trag, den jmd. an eine Behörde richtet, um eine Genehmigung, Bewilligung zu erhalten: ein G. schreiben, an jmdn. richten; einem G. stattgeben gesucht lAdj.; nicht adv.; auch suchen/: eine gesuchte (durch das Streben nach Ausgefallenem, Besonderem charakterisierte und daher unnatürlich wirkende) Sprache, Redeweise; sein Stil ist sehr g. gesund, gesünder/gesunder, gesündeste/gesundestc IAdj./ 1.1. frei von Krankheit, sich körperlich, geistig und sozial wohlbefindend: ein gesundes Kind; g. sein, bleiben, werden; wieder ganz, vollständig g. sein; einen Kranken g. pflegen; der Arzt hat ihn (ab Montag) g. geschrieben (ihm nach über­ standener Krankheit die Arbeitsfähigkeit bescheinigt)
480 gesunden — Gewächshaus 1.2. voll leistungsfähig, nicht durch Krankheit ge­ schädigt: ein gesundes Herz, einen gesunden Magen, gesunde Zähne haben 1.3. von Gesundheit zeugend: g. aussehen; einen gesunden {starken) Appetit entwickeln; eine gesunde Gesichtsfarbe haben — 2. der Gesundheit dienlich: eine gesunde Lebensweise, Ernährung; Obst ist g.; ein gesundes Klima — 3 . in einer gesunden (sozial intakten) Atmosphäre aufwachsen — 4 . er hat gesunde (ver­ nünftige) Ansichten; der gesunde Menschen­ verstand gesunden, gesundete, ist gesundet geh. gesu nd werden: nach schwerer Krankheit g. Gesundheit, die; -, jo. PL/ Zustand körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens: jmd. hat eine robuste, eiserne G., erfreut sich bester G.; jmd. strotzt vor G.; jmds. G. ist angegriffen; etw. schadet jmds. G .; du solltest etwas für deine G. tun; auf deine, Ihre G.! /Zurufe beim Trinken alkoholischer Getränke/; auf jmds. G. trinken, an­ stoßen; dazu gesundheitlich fAd j.f gesundheits/Gesundheits) -halber f A d v . f ; g. (a u s gesundheitlichen Gründen) eine Funktion nieder­ legen; -helfer, der jmd., der vom Deutschen Roten Kreuz der DDR in der Ersten Hilfe ausgebildet ist; -schädigend f A d j. f ; die gesundheitsschädigende Wirkung des Rauchens; -schädlich fAd j.fi Rau­ chen ist g. (schädlich für die Gesundheit); -schütz, der fo. Pl.f Gesamtheit aller (betrieblichen) M aß ­ nahmen zur Erhaltung und Förderung von Gesund­ heit, Leistungsfähigkeit der Werktätigen; -wesen, das fo. Pl.f Gesamtheit aller Einrichtungen, die dem Gesundheitsschutz und der Krankheitsbekämpfung dienen; -zustand, der fvorw. 8g .f: sein G. hat sich gebessert gesund|stoßen, sich fVb.f salopp sich bereichern (2): sich auf Kosten anderer g .; er hat sich durch Schiebereien gesundgestoßen Gesundung, die; -, fo. Pl.f das Gesundwerden, die Genesung: die G. beschleunigen; O eine G. des Arbeitsklimas Getier, das; -(e)s, fo. Pl.f geh.: das G. (die Tiere) des Waldes getigert fAdj.f: eine getigerte Katze (Katze, deren Fell gestreift ist wie das eines Tigers) Getöse, das; -s, fo. Pl.f das (fortwährende) Tosen: das G. der Brandung Getöse, das; -s, fo. PL/ (fortwährender) starker Lärm: die Kiste fiel mit großem G. zu Boden; seine Worte gingen im G. unter getragen fA dj.; auch tragen/ langsam im Rhyth­ mus und feierlich: eine getragene Melodie Getränk, das; -(e)s, -e zum Trinken zubereitete F lü ssigk eit: ein heißes, eisgekühltes, erfrischendes G .; alkoholische, alkoholfreie Getränke Getränke| -automat, der Automat für die Selbst­ bedienung mit Getränken; -karte, die Karte, auf der die in einem Restaurant angebotenen Getränke ver­ zeichnet sind; -Steuer, die indirekte Steuer, die für alkoholische Getränke erhoben wird Getratsch, das; -(e)s, Getratsche, d as; -s, /beide o. Pl.f umg. 1. das (fortwährende) Tratschen (1, 2): hört endlich mit dem G. auf! — 2. Klatsch (II): sich nicht um das G. kümmern getrauen fsw. Vb.; hat/ 1. sich trauen (1.2 .1), etw. Bestimmtes zu tun 1.1. sich g.: ich getraute mich nicht zu fragen, ihn anzureden 1 .2 . ich getraute mir nicht zu fragen — 2 . sich irgendwohin wagen: sich nicht aus dem Haus g. Getreide, das; -s, fo. Pl.f 1. gräserartige Kultur­ pflanzen, deren Samenkörner eine Grundlage der menschlichen Ernährung bilden: das G. steht gut, reift, ist reif; das G. säen, ernten, mähen, dreschen — 2. Samenkörner von 1: G. in einen Sack füllen Getreide) -anbau, d e r; -aussaat, die; -ernte, die; -feld, das; -körn, das fPl. - körner/; -pflanze, die; -silo, der, au ch das; -Sorte, die getreu fAdj.f 1. veraltend treu (1): ein getreuer Freund — 2. genau der Wirklichkeit entsprechend: eine getreue Wiedergabe; ein getreues (Ab)bild von etw.; einen Text g. (genau nach der Vorlage) über­ setzen; fin präp. Funktionf seinem Versprechen, Vorsatz g. (2gem äß) handeln getreulich /Adj.; vorw. adv.f 1. veraltend in Treue, treu (1): jmdm. g. beistehen — 2. genau der Wirklichkeit entsprechend: einen Vorgang g. er­ zählen Getriebe, das; -s, - 1. Techn. aus Maschinenteilen bestehende Vörrichtung zum Übertragen, Umwandeln von Bewegungen und Kräften: das G. eines Autos; ein automatisches, hydraulisches G. — 2. fo. Pl.f reges Treiben (I): das (laute, bunte) G. der Groß­ stadt; fern vom G. der Stadt Getrigbe|öl, das fo. Pl.f Schmieröl fü r das Getriebe getrpst fAdj.; vorw. adv.f umg. ruhig, ohne etw. fürchten zu müssen: ihr kann man das Kind g. anvertrauen; das darfst du mir g. glauben; man kann g. behaupten, daß . . .; sei g., es wird alles gut! Getto, das, der s. Ghetto Getue, das; -s, fo. Pl.f umg. femot.f 1.1. albernes Gehabe: sein albernes, vornehmes G. geht mir auf die Nerven 1.2. großes G. (viel Aufhebens) mit, um etw. machen; es war alles nur G. (nur vor- getäuscht) Getümmel, das; -s, fo. Pl.f (lärmendes) Durchein­ ander einer großen Menschenmenge; es herrschte ein großes G .; mitten im fröhlichen, dichtesten G .; das G. eines Festes getupft fAdj.f Tupfen aufweisend: ein Kleid aus getupfter Seide; eine getupfte Krawatte geübt fAdj.; /< auch üben/ 1.1. durch Übung ge­ schickt, gewandt: ein geübter Redner; im Kopf­ rechnen g. sein 1 .2 . etw. mit geübtem (erfahrenem) Blick sofort erkennen Geviert, das; -(e)s, -e 1.1. geh. Fläche mit vier Seiten: mitten auf dem großen G. des Platzes 1.2. Jo. Pl.f veraltend der Raum hat, mißt vier Meter im G. (im Quadrat) Gewächs, das; -es, -e 1. Pflanze (1): ein seltenes, tropisches G. — 2. fo. Pl.f dies ist ein edles G. (ein guter Wein, ein Wein von einem guten Wein­ jahrgang) — 3. Geschwulst: ein G. operieren gewachsen /Adj.; au ch 1wachsen/ einer Sache, jmdm. g. sein, sich g. fühlen, zeigen imstande sein, mit etw., jmdm. fertig zu werden: einer schwierigen Situation g. sein; sich einer Aufgabe, den An­ forderungen g. zeigen, (nicht) g. fühlen; er war ihr nicht g. Gewächs|haus, das längliches, eingeschossiges Ge­ bäude mit völlig verglasten Wänden und einem Glas­ dach über einem gemauerten Unterbau für die Zucht, das Treiben von Pflanzen unter Bedingungen, die den Ansprüchen der Pflanzen entsprechen, Treibhaus
gewagt — gewandt 481 gewagt /Adj.; / auch wagen/ 1.1 . ein gewagtes (im Hinblick auf den Erfolg unsicheres, kühnes) Unternehmen 1.2. ein gewagter (leicht anstößiger) W itz gewählt /Adj.; / auch wählen/ 1.1 . sich g. (in sorgfältigen Formulierungen) ansdrücken; eine ge­ wählte Ausdrucksweise 1.2. sich g. (geschm ackvoll abgestimmt) kleiden; ein gewählter (erlesener) Ge­ schmack gewahr /Adj.; in der Verbindung/ jmdn., etw., jmds., einer Sache g. werden: da wurde er mich, des Schiffes g. (erblickte er mich, das Schiff); wenig vom Straßenlärm g. werden (wahrnehmen 1); einen Fehler, eines Irrtums g. werden (einen Fehler, Ir r - tum feststellen, erkennen) Gewähr, die; /o. PL/ durch etw., bestimmte Fest­ legungen, jmds. Zusicherung gegebene Sicherheit für den Ab-, Verlauf, das Vörhandensein, Eintreten von etw., in der gewünschten, erforderten W eise: das Ab­ kommen bietet die G. für einen regen Handel; die Angaben erfolgen ohne G. (für ihre Richtigkeit wird nicht garantiert) gewahren /sw. Vb.; hat/ geh. 1.1. jmdn., etw. er­ blicken (1): da gewahrte er seinen Freund, in der Ferne ein Schiff 1.2 . etw. wahrnehmen (1): jmds. Erregung, Zögern g. gewähren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdm. etw. g. 1.1. da­ für sorgen, daß jmd. etw. erhält (worauf er ein bestimmtes Anrecht hat): jmdm. Kredit, eine Ver­ günstigung g.; jmdm. Unterkunft, Schutz, ein Interview g.; jmdm. Einblick in etw. g. (jmdn. etw. einsehen 2 lassen) 1.2 . geh. etw. gewährt jmdm. (bedeutet, ist für jmdn.) Trost, Freude, Sicherheit — 2. geh. jmdm. einen Wunsch g. (erlauben und erfüllen) — 8 . jmdn. g. lassen jmdn. in seinem Tun nicht hindern: sie ließ die Kinder (lächelnd) g. gewähr/Gewähr| -leisten /Vb.j etw. garantieren (1.1, 1.2): die Sicherheit der Reisenden, einen geordne­ ten Ablauf g.; um zu g., daß ...; -leistung, die 1. jvorw. Sg .f das Gewährleisten — 2. Jur. /noch BRD/ Garantie: die G. für die Mängel einer Ware Gewährleistungs z u Gewährleistung 2 Jur.| -an- sprueh, der /noch BRD/ Garantieanspruch; -frist, die Garantiefrist Gewahrsam, der /in den Verbindungen/ jmdn. in G. nehmen (festnehmen, verhaften); sich in polizei­ lichem G. (in H aft) befinden Gewährsmann, der /PI. - männer, deute/ jmd., auf dessen (fachkundige) Auskunft, Aussage man sich berufen kann Gewährung, die; /vorw. Sg .; zu gewähren 1.1/: die G. eines Kredits Gewalt, die; -en 1. /o. PI./ 1.1. Einsatz von Machtmitteln, um bestimmte Absichten den Ab­ sichten anderer gegenüber durchzusetzen: die Rolle der G. in der Geschichte der Klassenkämpfe; revolutionäre G .; die Anwendung, Androhung von G. (des Einsatzes bes. militärischer Machtmittel, Aktion en); sich etw. mit G. (durch rücksichtsloses Vorgehen) verschaffen; G. gegen jmdn. anwenden 1.2. Anwendung roher Kraft: eine Tür mit (roher, brutaler) G. öffnen; jmdn. mit G. an etw. hindern; jmdn. mit (sanfter) G. hinausbefördern — 2 . /o. PI./ 2.1. die Macht, jmdn. physisch od. psychisch zu beherrschen: G. über jmdn. gewinnen, haben; (vollständig) in, unter jmds. G. sein, stehen: jmdn. in seine G. bringen, bekommen; Besitzungen in seine G. bringen, bekommen (an sich reißen) 2.2 . die G. (Herrschaft) über seinen Wagen verlieren — 8. elementare Kraft, Heftigkeit, Wucht: die G. einer Explosion, des Sturmes, der W ellen; das U n­ wetter brach mit elementarer G. herein; O sich mit unwiderstehlicher G. zu jmdm. hingezogen fühlen — 4. Jur. höhere G. (mit elementarer Kraft wirkendes, unvorhergesehenes Ereignis, auf das man keinen Einfluß hat) 4- sich in der G. haben (sich unter Kontrolle haben); umg. etw. mit aller G. (unbedingt, um jeden Preis) wollen Gewalt| -akt, der vgl. - anwendung; -androhung, die das Androhen der Gewaltanwendung; -anwen­ dung, die Anwendung von Gewalt (1) GewaltenIteilung, die jo. PI./ nach bürgerl. A u f­ fassung die Aufteilung der Staatsgewalt in die gesetz­ gebende, richterliche und ausführende Gewalt, die angeblich unabhängig voneinander wirken, sich gegenseitig das Gleichgewicht halten und kontrollieren Gewalt|herrschaft, die Zwangsherrschaft, Tyrannei gewaltig /Adj.; emot./ 1. von sehr großer räumlicher Ausdehnung, Höhe, riesig: gewaltige Felsen, Bau­ ten — 2. von ungewöhnlicher Intensität, sehr stark, heftig: eine gewaltige Hitze, Kraft; ein gewaltiger Sturm; um g. gewaltigen Hunger, gewaltige Schmerzen haben — 8 . von ungewöhnlich großer Quantität: eine gewaltige Menge; gewaltige Vor­ räte, Lasten — 4. von sehr großer Bedeutung: eine gewaltige Leistung; ein gewaltiges W erk — 5. jadv.j umg. sehr: da irrst, täuschst du dich aber (ganz) g.!; da mußt du g. aufpassen! Gewalt|-kur, die umg. Anwendung radikaler Mittel zur Erzielung einer Besserung; -marsch, der umg. schneller Marsch über eine große Strecke gewaltsam /Adj./ 1.1. unter Anwendung von roher Kraft, Gewalt (1.2): eine Tür g. öffnen; g. in eine Wohnung eindringen; jmdn. g. festhalten 1.2. sich g. (unter Aufbietung aller Kräfte) wach halten, konzentrieren 1.8. unter Anwendung von Zwang, Gewalt (1.1): gewaltsame Unterdrückung; eine gewaltsame (sich unter Anwendung revolutionärer Gewalt vollziehend e) Umwälzung gesellschaftlicher Verhältnisse; da zu Gewaltsamkeit, die; -, -en Gewalt/gewalt| -streich, der H a n d streich; -tat, die unter Anwendung von roher Kraft, Zwang durch­ geführte (verbrecherische) Tat; dazu -täter, der u. -tätig /Adj.\: ein gewalttätiger (zu ' Gewalttaten neigender) Mensch; g. (handgreiflich 1) werden; -verbrechen, das vgl. - tat; dazu -Verbrecher, der; -verzieht, der Verzicht auf militärische Gewalt­ anwendung, politischen, wirtschaftlichen Zwang in den Beziehungen zwischen Staaten als völkerrecht­ liches Prinzip und Bestandteil der friedlichen K o­ existenz: ein Vertrag über G. Gewand, das; -(e)s, Gewänder 1,1* langes, lose den Körper umgebendes Stück der Oberbekleidung: ein wallendes, weißes G .; die Gewänder der alten Griechen, Römer; das G. (der Ornat) des Geist­ lichen 1.2. süddt. österr. Kleid (1), Anzug — 2. /o. PI./ die Zeitschrift erscheint in neuem G. (in neuer Aufmachung, neuer äußerer Gestalt) gewandt /Adj./1.1. sicher und geschickt in der A u s­ führung bestimmter Tätigkeiten: ein gewandter Redner, Tänzer; jmd. ist (körperlich) sehr g.; g. plaudern 1.2 . von Sicherheit und Geschick im TJm- 31 Wörterbuch
482 Gewandtheit — Gewicht gang mit anderen zeugend: ein gewandtes Be­ nehmen, Auftreten; .gewandte Umgangsformen haben; dazu Gewandtheit, die; /o . P l.f gewärtig /Adj.; in der Verbindung! einer Sache g. sein auf etw. gefaßt sein: man konnte des Schlimm­ sten g. sein; er war sich dessen nicht g.; du mußt g. sein, daß er leugnet gewärtigen /sw. Vb.; hat/ geh. 1. etw. g. auf etw. gefaßt sein : eine schwere Strafe zu g. haben; man muß g., daß er nicht mehr lange leben wird — 2. etw. von jmdm., etw. erwarten (3.2): das muß man von einem Freund g. dürfen Gewäsch, das; -(e)s, fo. Pl.f umg. belangloses Ge­ rede, Geschwätz (1) Gewässer, das; -s, - natürliche Ansammlung von fließendem od. stehendem Wasser auf dem Festland: ein fließendes, stehendes G .; die heimischen, euro­ päischen G .; die Verunreinigung der G. durch (industrielle) Abwässer Gewässer) -künde, die jo. Pl.f Wissenschaft von den Erscheinungsformen des Wassers auf und unter der Erdoberfläche; -schütz, der Gesamtheit aller Maßnahmen zum Schutz der Gewässer, bes. gegen Verschmutzung; -Verschmutzung, die Verschmut­ zung der Gewässer, bes. durch (industrielle) Ab­ wässer Gewebe, das; -s, - 1. durch Weben hergestelltes Ge­ bilde : ein feines, grobes, synthetisches, weiches G .; dieses Waschmittel schont das G.; O ein G. (Netz) von Lügen, Intrigen — 2, Gefüge, Verband gleich­ artiger Z elle n : menschliches, tierisches, pflanzliches G .; krankes G. operativ entfernen gewebe/Gewebe) -schonend fA d j.f das Gewebe (1) schonend: ein gewebeschonendes Waschmittel; g. waschen; -zerfall, der f achspr. Zerfall von Gewebe (2) Gewebs f achspr. zu Gewebe 2| -flüssigkeit, die /o. P l.f; -Verpflanzung, die Transplantation von Gewebe; -zerfall, der Gewebezerfall geweckt /Adj.; nicht adv.; / auch wecken/ auf­ geweckt: ein gewecktes Kind Gewehr, das; -(e)s, -e bei den Streitkräften, im Sport und auf der Jagd verwendete Handfeuerwaffe mit langem Lauf: ein automatisches G.; das G. laden, entsichern, abfeuem, schultern, reinigen; mit dem G. auf etw., jmdn. zielen; das G. im Anschlag haben Gewehr|-feuer, das /o. Pl.f Feuer (2) aus Gewehren; -kolben, der aus starkem Holz geformter länglicher hinterer Teil des Gewehrs; -kugel, die Geschoß des Gewehrs; -lauf, der Lauf (4) des Gewehrs; -salve, die aus Gewehren abgefeuerte Salve; -schuß, der vgl. -salve Gewejh, das; -(e)s, -e an der Stirn des (männlichen) Hirsches entspringende knöcherne verästelte Teile, die in der Zeit der Brunst als Waffe im Kampf gegen die Rivalen benutzt werden: das G. abwerfen Gewerbe, das; -s, - 1. selbständige, auf regelmäßigen Erwerb zielende Tätigkeit in den Bereichen Hand­ werk, Handel, Dienstleistungen: das / ambulante, stehende G.; ein G. anmelden, ausüben; O etw. ist ein einträgliches G. (regelmäßigen Erwerb ein­ bringende Tätigkeit) — 2. Gewerbebetrieb Gewerbe| -betrieb, der privater Handwerksbetrieb, kleines od. mittleres Handelsunternehmen, Gast­ stätte, privates Transportunternehmen; -erlaubnis, die (staatliche) Erlaubnis zur Ausübung eines Ge­ werbes (1); -freiheit, die jo. PL/ Grundsatz, wonach in der kap. Wirtschaft jedem die Ausübung jedes Gewerbes (1) prinzipiell erlaubt sein soll; -genehmi- gung, die Gewerbeerlaubnis; -Ordnung, die staat­ liche Festlegungen über Zulassung und Ausübung eines Gewerbes (U; -schein, der Urkunde, auf der die Gewerbeerlaubnis bescheinigt ist; -Steuer, die von einem Gewerbebetrieb zu zahlende Steuer; -treibende, der u. die; -n, -n jmd., der ein Gewerbe (1) betreibt: ein selbständiger Gewerbetreibender; -zweig, der gewerblich /Adj.; nicht präd.f das Gewerbe be­ treffen d : einer gewerblichen Tätigkeit nachgehen; ein gewerblicher Betrieb; die Räume dienen ge­ werblichen Zwecken gewerbs|mäßig jAdj.f auf regelmäßigen Erwerb zielen d: ein gewerbsmäßiger Schieber, Dieb; ge­ werbsmäßige Hehlerei; etw. g. betreiben Gewerk, das; -(e)s, -e Zweig des Bauhandwerks: an der Restaurierung sind mehrere Gewerke be­ teiligt Gewerkschaft, d ie; -, -en umfassendste Organisation der Arbeiterklasse, in der sich Arbeiter, Angestellte und Angehörige der Intelligenz unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit zum Kampf für gemeinsame politische und wirtschaftliche Ziele zusammen­ schließen, deren Inhalt vom Charakter des betreffen­ den Staates abhängig ist: der G. beitreten, an­ gehören; die Mitglieder, Vertrauensleute, Funk­ tionäre der G .; sich mit einer Angelegenheit an die G. (die zuständige Gewerkschaftsorganisation) wenden; einer G. angehören Gewerkschaft(1)er, der; -s, - Mitglied, Funktionär einer Gewerkschaft: ein (klassen)bewußter, aktiver G. gewerkschaftlich fAd j.; nicht präd.; zu Gewerk­ schaft/: der gewerkschaftliche (von der Gewerk­ schaft organisierte) Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung; die gewerkschaftliche (für die Ziele der Gewerkschaft geleistete) Arbeit eines Mitglieds Gewerkschafts| -arbeit, die \o. PI./ gewerkschaft­ liche Arbeit; -bund, der Vereinigung einzelner Ge­ werkschaftsorganisationen jvorw. in Namen von gewerkschaftlichen Vereinigungenf: /in der DDRj Freier Deutscher G.; fin der BRD/ / Deut­ scher G .; - funktionär, der; -gruppe, die kleinste Einheit der Betriebsgewerkschaftsorganisation; klein­ ste Einheit einer Gewerkschaft in der BR D ; -leitung, die von den Mitgliedern gewählte Leitung einer organisatorischen Einheit der Gewerkschaft; -Orga­ nisation, die Organisation (3) der Gewerkschaft; -Versammlung, die Versammlung der Mitglieder einer organisatorischen Einheit der Gewerkschaft; -Vertrauensmann, der /PL -leute/ von der Gewerk­ schaftsgruppe gewählter, sie leitender Funktionär; -Vertreter, der von der Gewerkschaft mit der Wahr­ nehmung ihrer Interessen beauftragte Person; -wähl, die Wahl einer Gewerkschaftsleitung durch die M it­ glieder Gewese, das; -s, fo. Pl.f umg. umständliches, wichtigtuerisches Benehmen, Gehabe: mach nicht so ein G.! gewichst /A d j.; auch wichsen/ salopp: ein ge­ wichster (schlauer, gewitzter, erfahrener) Bursche; g. sein Gewicht, das; -(e)s, -e 1.1. Schwere eines Körpers: das G. einer Ware kontrollieren; das zulässige G .; ein großes G. haben (schwer sein); etw. nach G.
Gewichtheben — gewinnend 483 verkaufen; an G. zunehmen (schwerer werden); das G. (Körpergewicht) auf das rechte Bein verlagern 1.2. Phys. Kraft, mit der ein Körper von der Erde angezogen wird und die ein Produkt aus der Masse des Körpers und der Fallbeschleunigung ist: das / spezifische G. — 2.1. Körper von genau bestimm­ ter und geeichter Schwere: die Gewichte einer Stand­ uhr; Sp o rt ein G. reißen, stoßen 2.2. die Gewichte (Wägestücke) einer Waage — 8 . jo. Pl.f Bedeutung (2): seine Stimme hat G.; einer Sache G. bei­ messen, beilegen; etw. erhält, bekommt, hat G.; sich mit dem ganzen G. seiner Persönlichkeit für etw. einsetzen + etw. fällt kaum, (gar) nicht ins G. (spielt keine ausschlaggebende R olle); G. auf etw. legen (W ert auf etw. legen, etw. für wichtig halten) Gewicht| -heben, das; -s, jo. Pl.f Sportart für Männer, bei der ein Gewicht (2.1) durch Reißen od. Stoßen zur Hochstrecke gebracht wird; dazu -lieber, der; -s, - gewjchtig jAdj.l 1. umfangreich und von großem Gewicht (1.1), schwer (1.2 .1): ein gewichtiges Paket, Buch; drei gewichtige Bände — 2 .1 . ein gewichti­ ges (bedeutsames, wichtiges 1.1) Wort mitzusprechen haben; gewichtige (ernste) Gründe für etw. haben 2.2. eine gewichtige (bedeutende, einflußreiche) Per­ sönlichkeit 2.8 . ein gewichtiges (wichtigtuerisches) Gesicht machen; g. tun Gewjchtsl -abnahme, die Abnahme des (Körp er­ gewichts; -klasse, die Sport eine der Gruppen, in die Boxer, Ringer, Gewichtheber, Judokas nach einem festgelegten Mindest- und Höchstgewicht ein­ geteilt werden; -kontrolle, die; -Verlagerung, die Verlagerung des Gewichts (1.1) von einem Schwer­ punkt auf den anderen; -Verlust, der vgl. - abnahme; - Zunahme, die Zunahme des (Körpergewichts gewieft /Adj.j um g.: ein gewiefter (schlauer, ge­ witzter, erfahrener) Bursche, Geschäftsmann; g. sein gewiegt IAdj.j um g.: ein gewiegter (schlauer, ge­ witzter, erfahrener) Bursche, Praktiker gewjllt /Adj.; nur präd.j g. sein willens, bereit sein, etw. wollen: bist du g., uns zu helfen?; er ist nicht g., das zu dulden Gewjmmel, das; -s, jo. PI./ lebhaftes Durcheinander, Treiben (1): auf dem Festplatz herrschte ein großes, fröhliches, buntes G., ein G. wie in einem Ameisen­ haufen Gewjnde, das; -s, - Techn. um einen zylindrischen Körper innen od. außen eingeschnittene, in einer Schraubenlinie fortlaufende Rille mit einem be­ stimmten Profil, die bes. zum Befestigen von Geräte-, Apparate-, Maschinenteilen dient: ein G. schneiden, drehen, fräsen, schleifen Gewinde|bohrer, der Werkzeug zum Schneiden von Gewinden Gewinn, der; -(e)s, -e 1.1. in der soz. Wirtschaft der sich als Teil des Mehrprodukts aus der Differenz zwischen der durch Umsatz erzielten Preissumme und den aufgewendeten Mitteln ergebende finanzielle Ertrag (eines Betriebes): einen hohen G. erwirt­ schaften; mit G. wirtschaften, produzieren; Waren mit, ohne G. verkaufen; ein (über)planmäßiger, der betriebliche G .; den jährlichen G. berechnen 1.2 . jim bürgerl. Sprachgebrauch! Profit (1): das Unternehmen, Geschäft wirft kaum G. ab — 2. jo. Pl.j Nutzen: ein Buch mit G. lesen; diese Er­ kenntnis ist von großem G. für ihn; O der neue Kollege ist ein G. für die Abteilung — 8 .1. Los, Tipschein, der gewinnt: die Gewinne auslosen, er­ mitteln; jedes Los ist ein G. 8 .2 . Geldsumme, Sach­ wert, den jmd. durch 3.1 gewinnt: beim Toto, Lotto, in der Lotterie mit einem großen, kleinen G. her­ auskommen; Gewinne ausschütten, auszahlen Gew|nn/gew|nn| -abführung, die W irtsch . A b­ führung von Teilen des Gewinns soz. Betriebe an den Staatshaushalt zur Verwendung für gesamt­ gesellschaftliche Bedürfnisse; -anteil, der 1.1 . A n ­ teil des Mitglieds einer soz. Genossenschaft am er­ wirtschafteten Gewinn 1.2. A nteil eines Gesellschaf­ ters am Profit der (Aktiengesellschaft, bes. in Form von Dividenden — 2. Anteil am Gewinn (3.2); -aus- scküttung, die Ausschüttung von 1.1. Gewinnen (3.2) 1.2. Profit (1); -beteiligung, die /die A u s­ beutung verschleiernde Bez. fü r die Gewährung zu­ sätzlicher, tariflich nicht gesicherter Beträge in kap. Betrieben, meist in Form monatlicher od. viertel­ jährlicher Zahlungen an bestimmte Gruppen von Arbeitern!; -bringend jA d j.j: eine gewinnbringende Lektüre; -chance, die Chance zu gewinnen (1, 3) gewinnen, gewann, hat gewonnen j / auch gewin­ nend/ 1. einen (Wett)kampf g. als Sieger aus einem (Wett)kampf hervorgehen: eine Schlacht, den Kampf g.; einen Wettkampf, ein Spiel sicher, klar, ver­ dient, haushoch g .; wir haben gewonnen — 2 .1 . etw. durch Anstrengung, Mühe erlangen: der Läufer gewann einen sicheren Vorsprung; in einem W ett­ kampf die meisten Punkte, eine Medaille g.; er wollte Zeit g.; jmds. Vertrauen, Zuneigung g.; Ansehen, Einfluß, Sicherheit g.; gewonnene Ein­ sichten, Erkenntnisse 2.2 . jmdn. (für etw., jmdn. , als jmdn.) g. jmdn. durch Anstrengung, Mühe, Überzeugung dazu bewegen können, sich für etw., jmdn. einzusetzen, in bestimmter Weise wirksam zu werden: jmdn. für seine Pläne, einen Vortrag g.; jmdn. als Helfer, Mitarbeiter g .; neue Mitglieder, Abonnenten, Kunden zu g. suchen; er suchte, mich für sich zu g.; er hat mich zum, als Freund ge­ wonnen (ich bin sein Freund geworden) 2.3.1. Ge­ schmack an etw. g. dahin kommen, daß man Ge­ schmack an etw. findet: Einblick in etw. g .; Klar­ heit über etw. g .; Achtung vor jmdm., etw. g .; den Eindruck, die Überzeugung g., daß ... 2 .3.2 . etw. gewinnt ein besonderes Gewicht, aktuelle Be­ deutung (etw. wird besonders wichtig, wird aktuell) — 3. durch Beteiligung an einer Lotterie, am Lotto, Toto, an einem (Glücks)spiel etw. durch Glück er­ halten: er hat im Zahlenlotto 100 Mark gewonnen; das Große Los g.; jedes zweite Los gewinnt (ist ein Treffer) — 4.1. Bodenschätze abbauen, fördern: Kupfer, Erdöl g.; Braunkohle im Tagebau g. 4 .2 . Zucker aus Rüben g. (hersteilen 1.1) — 5.1. etw., jmd. gewinnt an etw. etw., jmd. erreicht etw. in einem stärkeren M aße als bisher: der Zug gewinnt an Tempo, das Flugzeug an Höhe; etw. gewinnt an Bedeutung; jmd. gewinnt an Einfluß 5.2 . etw., jmd. gewinnt durch etw. etw., jmd. wirkt günstiger durch etw.: das Zimmer gewinnt durch die neuen Gardinen; sie hat durch die neue Frisur, ihr mutiges Auftreten sehr gewonnen + damit kannst du keinen / Blumentopf g.; (an) / Boden g .; bei jmdm. gewonnenes / Spiel haben gewinnend /Adj.; / auch gewinnen/: jmd. ist von gewinnender (einnehmender, angenehmer) Liebens- 31*
484 Gewinner — Gewohnheitsrecht Würdigkeit, Offenheit; ein gewinnendes Lächeln; jmdn. g. (freundlich 1.2) ansehen Gewinner, der; -s, - jmd., der (etw.) gewinnt (1, 2.1 , 3), geivonnen hat Gewinn/gewjnn| -liste, die Verzeichnis der N u m ­ mern der Lose, der Zahlen, die gewonnen haben und der Gewinnquoten einer Lotterie, im Lotto, Toto; - quote, die jeweilige Höhe des Gewinns im Lotto, Toto; -spanne, die Differenz zwischen dem K auf­ und Verkaufspreis einer Ware; -sucht, die fo. Pl.f 1. Sucht (1), in Sport und Spiel immer zu siegen — 2. Sucht, Gier des Kapitalisten nach Profit; dazu - süchtig IAdj.f; -zahl, die fvorw. Pl.f Zahl im Lotto, Toto, die einen Gewinn bringt: die erste G. ist die 5; die Gewinnzahlen lauten in geordneter Reihenfolge ... Gewirk, das; -(e)s, -e maschinell hergestellter, ge­ wirkter Stoff, Wirkware Gewjrr, das; -(e)s, fo. PL/ eine Vielzahl wirr mit­ einander verschlungener Dinge: ein G. von Faden, Haaren; O ein G. (Durcheinander) von Stimmen, Menschen 1gewiß, gewisser, gewisseste / A d j.; nicht attr.f 1. /nicht adv.f sicher (4.1), feststehend, unbestreit­ bar: so viel ist g.; der Sieg, eine Belohnung, Strafe ist jmdm. g .; man weiß noch nichts Gewisses (Genaues) — 2. fnicht adv.f einer Sache g. sein nicht daran zweifeln, daß etw. zutrifft, daß mit etw. gerechnet werden kann: er ist seiner Sache, ihrer Zustimmung, Unterstützung, Treue g., kann des­ sen g. sein — 8 . fadv.f 8.1. /dient zur Bekräftigung, Beteuerung einer Aussagef zweifellos: das hat er g. nicht getan; „schreibst du mir?“ „Aber (ganz) g. (selbstverständlich 2 .2)!“ 8.2 . /schränkt eine A u s­ sage ein/: du hast g. (höchstwahrscheinlich) das Beste gewollt (jedoch ...) 2gewjß finde/.pron.; adj.f 1.1 . /drückt aus, daß man zwar eine bestimmte Person od. Sache meint, diese aber nicht näher bezeichnen kann od. will/: gewisse Leute; aus einem gewissen Grunde; in gewisser Beziehung 1.2. Idrückt in Verbindung mit Perso­ nennamen aus, daß die Person nicht genau bekannt ist/: kennst du eine gewisse Frau N ?; gestern kam ein gewisser Herr Müller zu uns — 2. /drückt einen nicht genau bestimmbaren Grad ausf: sich in einer gewissen Entfernung halten; eine gewisse Ähn­ lichkeit, Bedeutung haben 4- das gewisse /* Etwas Gewissen, das; -s, - fvorw. Sg .f moralisches Be­ wußtsein, Fähigkeit des Menschen, sein eigenes Denken und Handeln moralisch zu bewerten und zu kontrollieren im Hinblick auf die Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen, der Gesellschaft: ein gutes, schlechtes G. haben; etw. vor]seinem G. ver­ antworten können; jmd. hat kein G .; jmds. G. wachrütteln; sein G. erleichtern (eine Schuld be­ kennen) + etw., jmdn. auf dem G. haben (an etw., an jmds. Unglück, Tod schuld sein); jmdm. ins G. re­ den (jmdm. Vorhaltungen machen); jmdm. schlägt das G. (jmd. hat Gewissensbisse); — auf /* Ehre und G.; nach bestem / Wissen und G. aus- sagen, handeln gewissenhaft fAdj.f zuverlässig, sorgfältig und ver­ antwortungsbewußt: ein gewissenhafter Mensch, Mitarbeiter; sie ist sehr g.; etw. g. prüfen; dazu Gewissenhaftigkeit, die; fo . P l.f gewissen/Gewissen| -los fAdj.j ohne Gewissen, sk ru pellos: ein gewissenloser Betrüger, Geschäfte­ macher; dazu -losigkeit, die; -, - en fvorw. Sg .f Gewjssens| -bisse, die fPl.f umg. Schuldbewußtsein, schlechtes Gewissen: G. haben; -frage, die fo. Pl.f: etw. ist eine G. (eine wichtige und schwierige Frage, bei der man mit seinem Gewissen zu Rate gehen m uß); -freiheit, die fo. Pl.f Recht eines Staats­ bürgers, so zu denken und zu handeln, wie es ihm sein Gewissen erlaubt; -grund, der fvorw. Pl.f: etw. aus Gewissensgründen (aus Gründen, die vom eige­ nen Gewissen bestimmt sind) ablehnen; -konflikt, der Konflikt zwischen dem eigenen Gewissen und äußeren Anforderungen; -not, die geh. Gewissens­ konflikt; -Sache, die fo. Pl.f Gewissensfrage gewissermaßen, gewissermaßen fA d v .f sozu sagen, eigentlich (1.4): das war g. nur ein Experiment Gewißheit, die; -, fo. PL; zu ^ewiß i u. 2f; zu 1: etw. steht mit G. (Bestimmtheit) fest; völlige G. (sicheres, zweifelsfreies Wissen) über etw. haben, erlangen; zu 2: jmd. ist zu der G. (unerschütter­ lichen Überzeugung) gelangt, hat die G., daß ... Gewitter, das; -s, - Unwetter mit Blitz, Donner, heftigen Niederschlägen und Sturmböen: ein G. zieht herauf, entlädt sich; ein schweres, nächtliches G.; <0 ein G. (einen Zornesausbruch) auf jmdn. niederprasseln lassen Gewjtter|front, die M eteor, vordere Linie vor­ dringender Gewitterwolken gewittern fsw. V b.; hat/: heute nacht hat es stark gewittert (hat es ein starkes Gewitter gegeben) Gewitter/gewitter| -neigung, die fo. P l.f Neigung zu Gewittern; -regen, der; -schwül fA dj.; nicht adv.f so schwül, daß ein Gewitter zu erwarten ist; dazu - s chwüle, die; -Stimmung, die fo. Pl.f Eindruck, den ein heraufziehendes Gewitter hervorruft; 0 > zu Hause herrschte, war G .; - sturm, der; -woike, die dunkle, ein Gewitter ankündigende Wolke gewittrig fA dj.; nicht adv.; zu Gewitter/: gewittrige (durch Gewitter bedingte) Schauer gewitzigt fAdj.f gewitzt gewitzt IAdj.f: ein gewitzter (schlauer 1.1) Bur­ sche; er ist g. gewogen /Adj.f geh. jmdm. g. sein jmdm. wohl­ wollend gesinnt, freundlich geneigt sein: er ist mir (sehr, nicht) g.; sich jmdm. g. zeigen; jmdm. g. bleiben; dazu Gewogenheit, die; -, fo. Pl.f gewöhnen fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., sich an etw. g. jmdm. , sich etw. zur Gewohnheit werden lassen, zur Gewohnheit machen: die Schüler an Ordnung, Dis ziplin g .; er hat sich daran gewöhnt, früh auf­ zustehen — 2 . sich an etw., jmdn. g. sich auf etw., jmdn. einstellen, mit etw., jmdm. vertraut werden: die Augen haben sich an die Dunkelheit gewöhnt; der Hund wird sich schnell an seinen neuen Herrn g.; jmd. ist (an) Hitze gewöhnt Gewohnheit, die; -, -en durch häufige Wiederholung zur Selbstverständlichkeit, zum Bedürfnis gewordene, meist nahezu automatische Handlung od. Haltung: eine gute, schlechte, liebe G .; etw. aus reiner, alter G. tun; etw. wird jmdm. zur (festen) G.; eine G. annehmen, ablegen; jmds. Gewohnheiten kennen; seine Gewohnheiten ändern; die Macht der G. gewohnheits/Gewohnheits| -mäßig fA d j.; nicht präd.f aus Gewohnheit: etw. g. tun; -menseh, der in starkem Maße von seinen Gewohnheiten abhängiger Mensch; -recht, das fvorw. Sg .f Jur. das Zugestehen
Gewohnheitstier — Gier 485 von etw., was auf langandauernder Ausübung und allgemein anerkannter Rechtmäßigkeit beruht, ohne daß es als Rechtfixiert ist;-tier, das umg. scherzh. Gewohnheitsmensch; -trinker, der jmd., der gewohn­ heitsmäßig regelmäßig in großen Mengen Alkohol trinkt; -verbrechender fnoch BRDf Verbrecher, der immer wieder rückfällig wurde gewöhnlich /Adj.f 1. der Regel (2) entsprechend, üb­ lich : das ist seine gewöhnliche Beschäftigung; er reagierte wie g. (wie meistens, wie immer); für g. (normalerweise) steht er um sechs Uhr auf — 2. von nicht besonderer (1.2) Art: einen ganz gewöhnlichen Briefbogen benutzen — 3. im Benehmen, Verhalten wenig od. keine moralische Bildung, eine moralisch niedrige Gesinnung zeigend: jmd. ist, benimmt sich sehr g .; ein ziemlich gewöhnliches Benehmen; zu 3 Gewöhnlichkeit, die; fo. P l.j gewohnt IAdj.f 1* zur festen Gewohnheit geworden: etw. mit gewohnter Sorgfalt, zur gewohnten Zeit erledigen; in gewohnter Weise; jmd. fühlt sich nur in seiner gewohnten (vertrauten) Umgebung wohl — 2. etw. g. sein mit etw. durch häufige Wiederholung vertraut sein und es als selbstverständlich betrachten: er ist (es) g., früh aufzustehen; seine Bemerkungen binich schon g.;er ist essog. Gewöhnung, die; fo. Pl.f das (Sich)gewöhnen: die G. an eine neue Umgebung; die G. der Kinder an Pünktlichkeit Gewölbe, das; -s, - 1 . gewölbte Decke eines Raumes: das gotische G. einer Kirche — 2 . (niedriger, unter­ halb der Erdoberfläche gelegener) Raum mit 1: ein dunkles, dumpfes, kühles G .; in ein G. hinabsteigen Gewölk, das; -(e)s, jo. Pl.f geh. Ansammlung von zusammenhängenden W olken: Sonnenstrahlen bra­ chen durch das dunkle, schwere G. gewollt /Adj.; / auch 2wollen/ unnatürlich, ge­ künstelt, weil zu sehr beabsichtigt: ein g. gleich­ gültiges Gesicht machen; das sagte sie g. lustig Gewühl, das; -(e)s, fo. Pl.f lebhaftes Durcheinander vieler dichtgedrängter M enschen; jmdn. im G. nicht mehr wiederfinden gewürfelt fAdj.; nicht adv.; / auch würfeln/: ge­ würfelte (mit einem Muster aus gleich großen, in ihren unterschiedlichen Farben versetzt angeordneten Vierecken versehene) Bettbezüge Gewürm, das; -(e)s, fo. Pl.f Menge von Würmern: ein ekelhaftes G. Gewürz, das; -es, -e natürlicher pflanzlicher od. künstlicher Stoff, mit dem Speisen schmackhafter (und bekömmlicher) gemacht werden: ein scharfes, mildes G. Gewürz|-gurke, die in Gewürze enthaltendem Essig­ wasser eingelegte Gurke; -körn, das jPl. - körner; vorw. Pl.f Pimentkorn; -nelke, die fvorw. Pl.f als Gewürz verwendete, getrocknete Blütenknospe des Gewürznelkenbaums; -nelkenbaum, der auf den Molukken angebautes, mit der Myrte verwandtes Gewächs, dessen getrocknete K nospen von Blüten als Gewürz verwendet werden; -pflanze, die Pflanze, aus der ein Gewürz gewonnen wird Geysir, der; [gaizir] s. Geiser gezackt fA dj.f: gezackte (Zacken aufweisende) Blätter, Belsen Gezänk, das; -(e)s, fo. Pl.f das (fortwährende) Zan­ ken (1), Streiten Gezeiten, die fPl.f Ebbe und Flut in ihrem regel­ m äßigen W echsel: die G. beobachten, berechnen Gezeiten|kraftwerk, das Kraftwerk, das aus der beim Wechsel von Ebbe und Flut anfallenden natürlichen Energie Elektroenergie erzeugt Gezeter, das; -s, fo. P I .; emot. neg.f das fortwährende Zetern gezielt fA dj.; / auch zielen/ ausschließlich auf ein bestimmtes Ziel gerichtet: eine gezielte Maßnahme, Therapie; g. forschen, handeln geziemen fsw. Vb.; hat; / auch geziemend/ v e r ­ altend geh. 1. etw. schickt (11.2) sich (nicht): er weiß nicht, was sich geziemt — 2 . jmdm. gebührt (2) etw .: es hätte mir nicht geziemt, danach zu fragen; ihm geziemte zu schweigen geziemend fAdj.; / auch gezidmen/ veraltend geh. 1. wie es sich gehört, schicklich (2): sich in ge­ ziemender Weise bedanken — 2. wie es jmd. ver­ dient, gebührend: ein Ansinnen in geziemender Form zurückweisen geziert fAdj.; / auch zieren/ affektiert, vornehm wirken wollend: sich g. benehmen; g. tun; gezierte Bewegungen; dazu Geziertheit, die; fo. Pl.f Gezweig, das; -(e)s, fo. Pl.f geh. Menge von Zwei­ gen, Gesamtheit der Zweige eines Baums: dichtes G.; die Vögel sangen im G. gezwungen fAdj.; / auch zwingen/ unnatürlich wirkend, sich unnatürlich gebend: er lachte g.; ein gezwungenes Benehmen gezwungenermaßen fAdv.f einem gewissen Zwang, einer Notwendigkeit folgend: etw. nur g. tun Ghetto, das, der; -s, -s in früheren Jahrhunderten und unter der Herrschaft des Faschismus zwangs­ weise eingerichteter, streng abgeschlossener besonderer Stadtteil für die jüdische Bevölkerung Gibbon, der; -s, -s bes. in Südostasien lebender Affe, der schwanzlos und besonders langarmig ist Gicht, die; -, -en I. fo. Pl.f Stoffwechselkrankheit, die sich durch akute od. chronische Gelenkentzündun­ gen äußert: an (der) G. leiden; G. haben — 13. H üt­ ten w. oberer, verschließbarer Teil eines Schacht­ ofens zur Aufnahme der Charge Gfcht zu Gicht II Hüttenw. | -bühne, die Platt­ form in Höhe der Gicht; -gas, das in der Gicht ent­ stehendes, brennbares Abgas gichtisch IAdj.f: gichtische (von Gicht I befallene) Hände, Gelenke Gicht/gicht zu Gicht I| -knoten, der durch Gicht entstandene knotenförmige Verdickung vor allem an den Gelenken; -krank fAdj.; nicht adv.f gicksen fsw. Vb.; hat/ umg. mit sich überschlagen­ der Stimme sprechen: sie lachte und gickste Giebel, der; -s, - 1. meist dreieckige senkrechte Außenwand zwischen den geneigten Flächen eines Satteldaches: ein hoher, spitzer G. — 2. meist drei­ eckige Verzierung als oberer Abschluß von Portalen, Fenstern, Fassaden: ein durchbrochener G. Giebel| -fenster, das Fenster im Giebel (1); -wand, die Außenwand auf der Seite des Giebels (1); -Zim­ mer, das Zimmer auf der Seite und Höhe des Giebels (1) Gieper, der; -s, fo. Pl.f landsch. Gier bes. nach etw. Eßbarem: einen G. auf etw. haben; dazu giepern fsw. Vb.; hat/: nach etw. g. u . gieprig fAdj.f Gier, die; fo. Pl.f heftiges, maßloses Verlangen nach etw .: eine unbezwingbare, wilde, krankhafte G. (nach Essen, Alkohol) erfüllt jmdn.; jmds. G. nach Geld; er konnte seine G. kaum noch beherr­ schen, unterdrücken
486 gieren — gipsern gieren /sw. Vb.; hat/ nach etw. g. nach etw. ein hef­ tiges, maßloses Verlangen haben: nach Besitz, An­ erkennung, Macht g. gierig /Adj./: etw. g. (mit Gier) verschlingen; g. essen, trinken; g. (erfüllt von Gier) nach Geld, Sen­ sationen sein; etw. mit gierigen Blicken betrach­ ten; mit gierigen Händen nach etw. greifen gießen, goß, hat gegossen 1 . etw. auf, in, über etw. g. eine Flüssigkeit aus einem (geneigten) Gefäß auf, in, über etw. ausfließen lassen: Wasser auf die Blumen, Kaffee in die Tasse g.; O geh. der Mond goß seinLichtüberdieDächer — 2. den Pflanzen mit einem Gefäß, bes. einer Gießkanne, das nötige Wasser zuführen: die Bkftnen g. — 3. umg. es gießt (es regnet stark) — 4 .1. bes. flüssiges Metall in eine Form fließen und darin erstarren lassen: das Gießen von Silber, K upfer; am Silvesterabend Blei g. (erhitztes, flüssiges Blei in Wasser fallen lassen, so daß bizarre Formen entstehen, die als Orakel gedeutet werden) 4.2 . etw. durch 4.1 hersteilen: Kugeln aus Blei, einen Leuchter (in Bronze) g.; ein Standbild, Glocken, Lettern, Kerzen g. + einen hinter die /* Binde g.; es gießt wie aus Eimern, / Kannen; einen auf die / Lampe g.; / Öl auf die Wogen, ins Feuer g. Gießer, der; -s, - Facharbeiter für das Gießen bes. von flüssigem Metall Gießerei, die; -en Betrieb, bes. der metallverar­ beitenden Industrie, der Gegenstände durch Gießen schmelzbarer Werkstoffe herstellt Gieß|kanne, die Gefäß, das zum Gießen von Pflanzen dient Gift, das; -(e)s, -e Stoff, der im lebenden Organis­ mus eine schädigende od. tödliche Wirkung entfaltet, wenn er in bestimmter Menge auf diesen einwirkt: ein pflanzliches, tierisches, schwaches, gefährliches, tödliches G .; chemische Gifte; Blausäure ist ein starkes G.; das G. der Kreuzotter; G. nehmen; jmdm. G. (ein)geben; G. (Battengift, Giftweizen) auslegen -j- umg. etw. ist für jmdn. G. (etw. ist für jmds. Gesundheit sehr schädlich); darauf kannst du G. nehmen (darauf kannst du dich verlassen); salopp G. und Galle spucken (sehr wütend sein) Giftjdrüse, die Gift absondernde Drüse bestimmter Tiere, bes. der Giftschlangen gjften, giftete, hat gegiftet u mg. 1 . sich ärgern (1.1): sie giftet sich sehr (über diese Bemerkung) — 2. gehässig und boshaft reden, schimpfen (1): er hat ganz schön gegiftet Gift/gfft| -gas, das den lebenden Organismus schä­ digendes od. tödlich wirkendes Gas; -grün fAdj.f grelleuchtend grün giftig fAdj.f 1. fnicht adv.f Gift enthaltend: giftige Beeren, Dämpfe, Pflanzenschutzmittel; verdor­ benes Fleisch ist g. — 2. boshaft (1.2), gehässig: giftige Bemerkungen, Blicke; jmdn. g. ansehen; jmdm. g. antworten — 3 . ein giftiges (grelles 1.2) Grün Gift] -kröte, die salopp boshafter, gehässiger Mensch; -mischer, der 1.1. jmd., der in verbreche­ rischer Absicht Gift bereitet 1.2. umg. scherzh.jmd., der beruflich mit Gift zu tun hat, bes. Apotheker; - mord, der; -müll, der giftige Substanzen enthalten­ der M üll; -pilz, der Gift enthaltender Pilz ; -schlänge, die Schlange mit Giftdrüsen und Giftzähnen, deren Biß tödlich wirken kann; -schrank, der Schrank für die gesetzlich geregelte Aufbewahrung von Giften; - Stoff, der giftige Substanz; -weizen, der mit Gift getränkter Weizen, der zur Vertilgung von Mäusen, Sperlingen ausgelegt wird; -zahn, der Zahn im vorderen Oberkiefer von Giftschlangen, durch den das in der Giftdrüse produzierte Gift in die Bißwunde gelangt Gigant, der; -en, -en 1. gegen die Götter kämpfender Biese der griech. Mythologie — 2. etw. in seinen Ausmaßen sehr Großes: die Giganten der Industrie (Großbetriebe); die Giganten (höchsten Berge) des Himalaja — 3. Mensch mit außerordentlichen Lei­ stungen : er bezeichnete Tolstoi als einen epischen Giganten; zu 2 gigantisch fAdj.; nicht adv.f: ein gigantisches Projekt; etw. hat gigantische Aus­ maße Gilde, die; -, -n Vereinigung bes. von Kaufleuten, Handwerkern im Mittelalter zur Wahrung gemein­ samer Interessen: die G. der Kaufleute Gimpel,der; -s, - 1 . Dompfaff: einen G. zum Singen abrichten — 2. einfältiger, törichter M en sch: so ein G.! Gin, der; -s, -s /bei Mengenangabe PI. Gin/ [d3in] durch Destillieren der Maische von xKorn und Beeren von Wacholder hergestellter wasserheller Branntwein Ginster, der; -s, - /vorw. Sg .j auf trockenem Boden gedeihender, zu den Schmetterlingsblütlern gehören­ der gelbblühender Strauch mit rutenförmigen Zweigen und kleinen Blättern Gipfel, der; -s, - 1. höchste Spitze eines Berges: den G. erreichen, besteigen, bezwingen; ein kahler, schneebedeckter G. — 2. Höhepunkt: auf dem G. seines Lebens, des Ruhms angelangt sein; das ist der G. der Geschmacklosigkeit (ist die äußerste Geschmacklosigkeit) - f umg. das ist doch der G. (ist eine Unverschämt­ heit) ! GJpfel|-konferenz,die Konferenz der (M inisterprä­ sidenten verschiedener Länder zur Beratung inter­ nationaler Fragen; -kreuz, das aufrecht stehendes, den höchsten Punkt markierendes Kreuz auf einem Gipfel gipfeln /sw. Vb.; hat/ etw. gipfelt in etw. etw. er­ reicht in etw. seinen Höhepunkt: seine Bemerkungen gipfelten in der Feststellung, daß . . . ; die Diskussion gipfelte in der Frage, ob ... Gfpfel| -punkt, der \Pl. - e/ Höhepunkt; -treffen, das vgl. Gipfelkonferenz Gips, der; -es, /o. PI./, fachspr. -e aus schwefel­ saurem Kalk hergestelltes graues od. weißes Pulver, das nach Aufnahme von Wasser schnell erhärtet und bes. im Bauwesen, in der Technik, Medizin ver­ wendet wird: G. (mit Wasser) anrühren; etw. in G. abdrücken; ein Loch in der Wand mit G. ver­ schmieren; eine Büste aus G. Gips| -abdruck, der /PI. -abdrücke/ A b d r u c k (II) in Gips, bes. in der Medizin,bildenden K unst; -bein,das umg. Bein od. Fuß mit einem Gipsverband; -bett, das /PI. -en/Med. dem Bücken eines Patienten an­ gepaßte Form aus Gips, in der er liegt, um seine Wirbelsäule in ruhiger Stellung zu halten; -Miste, dieBüste aus Gips gipsen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. mit Gips reparieren, überziehen: eine zerbrochene Schale g. — 2. umg. einen Arm, Fuß g. (mit einem Gipsverband ver­ sehen) gipsern /Adj./ au s G ip s : eine gipserne Büste
Gips|verband, der Verband aus mit Gips bestreuten Binden, die nach Zusatz von Wasser modellierbar sind und anschließend erstarren Giraffe, die; -, - n in Afrika lebender, großer, pflan­ zenfressender Wiederkäuer mit langen Vorderbeinen, einem sehr langen Hals und einem gelblichen, ge­ fleckten Fell Girl [goerl], G|rl [gce:l], das; -s, -s /vorw. B R D / Tänzerin in einem bes. in Revuen auftretenden Bal­ lett : die Girls vom Variete Girlande, d ie; -n langes, schmales Geflecht aus Blumen und Zweigen od. Kette aus buntem Papier zur Ausschmückung von Räumen, Gebäuden, Stra­ ßen bei heiteren festlichen Anlässen: die Festwiese, der Saal war mit bunten Girlanden geschmückt Girokonto, das [5 ..] Konto für bargeldlosen Zah­ lungsverkehr Giroverkehr, der [3..] bargeldloser Zahlungsverkehr girren /sw. V b.; h a t/1. /von Vögeln/ die Taube girrt {gurrt) —■2. /von Frauen/ verführerisch, kokett in hohen Tönen lachen od. sprechen: sie girrte kokett Gischt, die; -e, auch der; -es, -e/-en /beide vorw. Sg.j Schaum, aufsprühendes Wasser eines wild bewegten Gewässers: weiße(r), schäumende(r) G. Gitarre, die; -n sechssaitiges Zupfinstrument mit flachem, an den Seiten ähnlich einer Geige gerun­ detem Resonanzkörper: G. spielen; zur G. singen; dazu Gitarjst, der; -en, -en Gitter, das; -s, - parallel angeordnete, oft kreuzweise miteinander verbundene (metallene) Stäbe, die als Zaun od. Schutzvorrichtung dienen: ein schmiede­ eisernes, kunstvolles G.; das Grundstück war von einem hohen, starken G. umgehen; vor den Fen­ stern waren G .: ein G. anbringen; das G. {die Gittertür) öffnen - r umg. hinter G. (ins Gefängnis, Zuchthaus) kom­ men; hinter Gittern (im Gefängnis, Zuchthaus) sitzen Gitter| -bett, das /PL -en/ Kinderbett mit einem Gitter an den Längsseiten, das das Kind vor dem Herausfallen schützt; -fenster, das vergittertes Fen ­ ster; -stab, der einzelner Stab eines Gitters; -tür, die aus einem Gitter bestehende Tür Glacehandschuh, der [.. se:..] Handschuh aus Glacileder; + umg. jmdn. mit Glacehand­ schuhen anfassen (jmdn. äußerst rücksichtsvoll be­ handeln) Glaceleder, das /o. PI./ [..se:..] sehr weiches, glän­ zendes Leder aus dem Fell von Ziegen od. Lämmern, aus dem bes. Handschuhe hergestellt werden Gladiator, der; -s, Gladiatoren gegen seinesgleichen od. ein wildes Tier meist mit dem Schwert antretender Kämpfer bei öffentlichen Spielen im alten Rom Gladiole, die ; - n in Gärten wachsende, mit der Schwertlilie verwandte Pflanze mit einer Zwiebel, mit einseitigem Blütenstand und großen farbenprächti­ gen, trichterförmigen Blüten: ein Strauß Gladiolen Glanz, der; -es, jo. Pl.j 1.1. Reflex des Lichtes auf der glatten Oberfläche eines Körpers, auf einem Gewebe: der G. eines Metalls, von Glas, Seide; ein heller, strahlender, matter G. geht von etw. aus; der Stoff, ihr Haar hat einen seidigen G .; der fiebrige G. ihrer Augen; etw. auf G. polieren 1.2. der G, (das helle Licht, Leuchten) der Kerzen, Sterne — 2. einer Sache innewohnender Vorzug (1.1.1.), der auch äußerlich in Erscheinung tritt: der G. der Jugend, Schönheit, ihrer Stimme; in frischem, jugendliehem G .; ein trügerischer G. + mit G. undGloria(mit großem Aufwand, Pomp); mit G. mit ausgezeichnetem Ergebnis: eine Prüfung mit G. bestehen glänzen /sw. Vb.; hat; / auch glänzend/ 1.1. Glanz (1.1) hab en : Chromstahl, der Spiegel, das Leder, die Tischplatte, jmds. Haar glänzt; die Fenster­ scheiben, Schienen g. in der Abendsonne; das Wasser des Sees glänzte und glitzerte; <> die Wohnung glänzte vor Sauberkeit; ihre Augen glänzten vor Freude 1.2. die Lichter der Stadt, die Sterne g. (geben helles Licht, leuchten hell) — 2. durch etw. hervorstechen und Bewunderung, A uf­ sehen erregen: durch Schönheit, Wissen, Können g .; beim Tennis, in einer Rolle g .; er wollte vor seinen Kollegen g.; <0> ein glänzendes (prunkvolles) Fest feiern + durch / Abwesenheit g. glänzend /A dj.5 / auch glänzen/ hervorragend (1), ausgezeichnet: ein glänzender Redner, Tänzer, Tennisspieler; eine glänzende Idee, Leistung, Auf­ führung; ein glänzendes Examen machen; in glänzender Laune, g. in Form sein; jmdm. geht es g.; etw. bekommt jmdm. g.; sich mit jmdm. g. ver­ stehen Glanz/glanz| -leder,das/o. PI./ G laceled e r ; -leistung, die hervorragende, ausgezeichnete Leistung; -licht, das /PI. - l ichter/: einer Sache ein paar Glanzlichter aufsetzen (ein paar wirkungsvolle Elemente hinzu­ fügen); -los /Adj./ ohne Glanz (1): glanzloses Haar, Fell; -nummer, die vgl. - leistung; -papier, das /o. PI./ Papier mit einer glänzenden Oberfläche, bes. für Bastelarbeiten; -punkt, der /PI. - e /: etw. bildet den G. (Höhepunkt) des Abends; -rolle, die von einem Schauspieler, Sänger hervorragend gestaltete Rolle; -stück, das /PI. - e/ vgl. - leistung; -voll /Adj./: eine glanzvolle (hervorragende, ausgezeich­ nete) Leistung, Premiere; ein glanzvolles (pru nk­ volles) Fest; -zeit, die: die G. (Zeit der größten Erfolge, Höhepunkt der Laufbahn) eines Sängers, Schauspielers Glas, auch Glas, das; -es, Gläser/ — 1. /o. Pl.j durch Schmelzen eines Gemisches bestimmter Stoffe her­ gestellter durchsichtiger, harter, spröder und leicht zerbrechlicher W erkstoff: Fenster, Wände, Gefäße aus G .; G. splittert, (zer)bricht, springt leicht; G. blasen, schleifen, schneiden; dünnes, geschliffenes, farbiges, feuerfestes, optisches G.; etw. hinter G. (in einer Glasvitrine) ausstellen — 2. /PI. Gläser/ Gefäß, bes. Trinkgefäß aus 1 : ein schlankes, far­ biges, geschliffenes, volles, halbgefülltes G . ; Gläser aus Kristall; drei Gläser (Konservengläser) mit Marmelade; ein G. (voll, mit) Wasser, Milch, Tee, Wein; die Gläser (Weingläser) klirren; sein G. (auf jmds. W ohl) erheben, leeren; mit den Gläsern an­ stoßen; Gläser spülen, polieren — 8 . /PI. -; In­ haltsmenge von 2/: er trank zwei G. Bier, hat drei G. Kognak zu bezahlen — 4. /PI. Gläser/ 4.1. /vorw. Pl.j als Linse geschliffenes Glas für eine Brille: eine Brille mit dunklen Gläsern; jmd. hat, braucht starke, scharfe Gläser (eine starke Brille) 4.2. Fern ­ glas, Opernglas - V zu tief ins G. geguckt haben (angeheitert, be­ trunken sein) Glas, auch Glas| -äuge, das künstliches, aus Glas hergestelltes A uge; -bläser, der Facharbeiter, der aus geschmolzenem Glas bes. durch Blasen Gegenstände formt, herstellt; -bläserei, die, -, - en 1. Betrieb, in Gipsverband — Glasbläserei] 487
488 Glasdach — Glaube dem aus geschmolzenem Glas durch Blasen Gegen- stände geformt, hergestellt werden — 2. /o. PL/ A r ­ beit des Glasbläsers: die Kunst der G .; -dach, das Glaser, der; -s, - Handwerker, der Scheiben in Fen ­ ster einsetzt und Bilder rahmt Glaserei, die; -en Handwerksbetrieb des Glasers gläsern /Adj.; nur attr.f aus Glas: gläserner Weih­ nachtsbaumschmuck; gläserne Gefäße Glas/glas, auch Glas/glas| -faser, die aus geschmol­ zenem Glas hergestellte Faser; -faserverstärkt /Adj n icht adv./: glasfaserverstärkte Kunstharze; -fiber, die fvorw. PL/ vgl. - faser; -fiberstab, der; -hart /Adj./ 1* /nicht adv./ hart wie Glas (1): glashartes Material — 2. Sp o rt ein glasharter {sehr scharfer) Schuß auf das Tor"*; er hat ihm g. gekontert {scharf erwidert); -hätte, die Betrieb, in dem Glas (1) her- gestellt und verarbeitet wird glasieren /sw. Vb.; hat/ 1. keramische Erzeugnisse mit einer Glasur (1) überziehen und dadurch glatt und glänzend machen: Kacheln, Steingut g. — 2. Kochk. 2.1. bes. Kuchen, süßes Gebäck mit einer Glasur (2) versehen und dadurch schmackhafter machen, im Aussehen verschönen: einen Kuchen g.; glasierte Pfefferkuchen 2.2 . Fleisch, Wurst mit Ge­ lee g. (durch Gelee 1.2 mit einem glänzenden Über­ zug versehen) glasig IAdj-1 1 . wie durchscheinend wirkend (und wäßrig 1.3): glasige Kartoffeln; den Speck braten, bis er g. ist — 2. der Betrunkene hatte glasige Augen (Augen mit einem trüben und feuchten Schimmer) glas/Glas, auch glas/Glas| -klar /Adj./ klar w ie Glas (1): eine glasklare Flüssigkeit; der Himmel war g.; -kugel, die; -malerei, die 1. fo. PL/ Kunst der Her­ stellung farbiger Bilder auf Glas od. aus Glas — 2. mit der Technik von 1 hergestelltes Bild: die Glas­ malereien des Doms zu B; -perle, die; -platte, die; -röhrchen, d as; -schale, d ie; -scheibe, d ie; -schiei­ fer, der Facharbeiter, der Glas durch Schleifen, Einschneiden von Verzierungen, Mustern veredelt, bes. optische Gläser schleift; -Schneider, der Gerät zum Ritzen, Schneiden von Glas (1); -schrank, der Schrank mit Türen, Wänden aus Glas; -Splitter, der Glast, der; -es, -e jvorw. Sg .j geh. (flimmernder) Glanz (1.1): der zitternde G. der Sommersonne Glasur, die; -, - en 1. dünner, harter und glänzender Überzug auf keramischen Erzeugnissen — 2. Kochk. aus gelöstem Zucker als Hauptbestandteil hergestellter, glänzender Überzug bes. auf Kuchen, süßem Gebäck Glas, auch Glas) -Veranda, die Veranda, deren Außenwände überwiegend aus Glas bestehen; -wolle, die bes. für die Wärmeisolierung verwendetes M a­ terial aus kurzen Glasfasern glatt, glatter/glätter, glatteste/glätteste \ Adj.f 1.1 . ohne Unebenheit: eine glatte Fläche; glattes (nicht gewelltes, nicht gelocktes) Haar; eine glatte (keine Falten aufweisende) Stirn; sein glattes (gut rasier­ tes, bartloses) Gesicht; der Pullover liegt g. an 1.2. so beschaffen, daß es keinen Halt bietet: die Straße war sehr g. — 2. eine glatte Summe (Summe ohne Pfennigbeträge); die Rechnung geht g. (ohne Rest) auf; umg. eine Rechnung g. machen (ab­ runden 2; bezahlen 1.3) — 3. /nicht präd./ ohne Schwierigkeit, ohne Hindernis, reibungslos: eine glatte Fahrt, Landung; das Flugzeug ist g. ge­ landet; g. durchfahren können; wenn alles g. geht, dann ...; g. vonstatten gehen — 4. allzu wendig, aber unverbindlich: er, sie ist mir zu g.; jmds. glatte Art, glatte Manieren — 5. /nicht präd.; vorw. von Negativem/ umg. 5.1. für alle eindeutig (1.3): das ist ein glatte Lüge, Fälschung; das ist glatter Be­ trug, Blödsinn!; das ist g.gelogen,erfunden;jmdn., etw. g . (völlig überzeugend) widerlegen können 5.2. ohne Umschweife, ohne Zögern, unumwunden: etw. g. ablehnen, verweigern; jmdn. g. auslachen; jmdm. etw. g. ins Gesicht sagen; eine glatte Ab­ sage; ein glattes Nein 5.3 . /adv./ das hätte ich g. (fast) vergessen - f umg. etw. geht jmdm. g. runter etw. schmeichelt (2.2) jmdm.: sein Lob ging ihr g. runter; — g. wie ein Aal sein Glätte,die; -, /o. PL; zu glatt 1 u. 4/ Glatt|eis, das jo. PL/ durch Schnee, Gefrieren von (Sprüh)regen entstandene dünne Eisschicht auf Wegen, Fahrbahnen 4 * jmdn. aufs G. führen (jmdn. hereinlegen, täu­ schen) glätten, glättete, hat geglättet 1. etw. Unebenes glatt (1.1) m a ch en : einen zerknüllten Brief, Geldschein, ein Beet g.; Bretter (mit dem Hobel) g.; sich die Schürze, das Haar g. (glattstreichen ) — 2. sich g. xeben (2), glatt (1.1) werden: die aufgewühlte See glättete sich allmählich; seine Gesichtszüge glät­ teten sich (wurden freundlicher) — 3. Schweiz, etvi. bügeln glatter|dings, glatterdings /Adv ./: das ist g. (völlig) unmöglich glatt| -hobeln /Vb./: ein Brett g. (durch Hobeln glätten); -kämmen j Vb./: das Haar g. (durch Käm ­ men glätten); -rasiert /Adj.; nur attr.f: ein glatt­ rasiertes K in n; -schleifen /st. Vb./ vgl. - hobeln; -streichen /Vb.; hat/: eine Tischdecke, das Kleid, Haar g. (durch Darüberstreichen glatt 1.1 machen); -weg/Adv./ umg. 1. etw. g. (ohne Umschweife, ohne Zögern, unumwunden) ablehnen, leugnen — 2. etw. ist g. (völlig) erfunden; -ziehen fV b .; hat/ vgl. - streichen Glatze, die; -, - n die normalerweise mit Kopfhaar bedeckte, aus bestimmten Gründen aber kahle Fläche des Kopfes bes. bei Männern Glatz/glatz umg.| - köpf, der 1. Kopf mit einer Glatze — 2. Mann mit 1; zu 1 -köpfig /Adj.; nicht adv.j Glaube, der; -ns, -n /vorw. Sg./ 1 .1. vorwiegend ge­ fühlsmäßig ausgeprägte, gestützte Auffassung, nicht beweisbare Überzeugung, daß etw. tatsächlich exi­ stiert, verwirklicht werden kann, eintreten wird, rich­ tig ist: der G. an den Sieg der guten Sache, an jmds. Aufrichtigkeit; jmdm. Glauben schenken (jmd m . gla ub en ); ein unerschütterlicher, (feisen)- fester, tiefer, blinder, falscher G.; jmd. hat den Glauben, ist des Glaubens, daß . . . ; den Glauben an etw. verlieren; jmdn. bei, in seinem Glauben las­ sen 1.2. den Glauben an jmdn. (die Überzeugung, daß sich jmd. richtig verhält, positiv entwickeln wird, zu hohen Leistungen befähigt ist) verlieren; nichts hat ihren Glauben, an ihn erschüttern kön­ nen — 2.1. religiöse Überzeugung von der Existenz und dem Wirken eines Gottes: der G. an Gott 2.2 . der christliche, jüdische G. (Konfession); zum katholischen Glauben überwechseln H- in gutem Glauben (in der Annahme, daß es rich­ tig sei); jmdm. etw. auf / Treu und Glauben über­ lassen
glauben — glelchbleiben 489 glauben /sw. Vb.; hat/ 1. etw. annehmen (5.1): „ist er da?“ „Ich glaube (nicht)!“ ; ich glaube, das stimmt; er glaubte, wir wären zu Hause; sie glaubte, daß er tot sei; ich glaubte ihn im Urlaub; jmd. glaubt sich unbeobachtet, verloren, in Sicher­ heit — 2. etw. g., jmdm. (etw.), jmds. Worten g. etw., jmds. Aussage für wahr halten: das kann ich nicht g.; er hat (ihm) alles, kein Wort geglaubt; jmds. Worten g.; er wollte mich g. machen, daß ... (versuchte, mir als wahr hinzustellen, daß ...); das ist ja nicht, kaum zu g.! /Ausruf der Überraschung, Verwunderung, des Zweifels/ — 8.1« an etw. g. den Glauben (1.1) an etw. besitzen: (fest, unerschütter­ lich) an den Sieg des Fortschritts, an jmds. Liebe, Können g .; nicht an Wunder g. 8.2 . (felsenfest, un­ beirrbar) an jmdn. g. (den Glauben 1.2 an jmdn. besitzen) — 4 . an Gott g. (die religiöse Überzeugung von der Existenz und dem Wirken eines Gottes haben); nicht mehr g. können - f salopp dran g. müssen (etw. Unangenehmes ertragen, übernehmen müssen; sterben müssen); — jmdm. aufs /* Wort g. Glauben, der; -s, jo. Pl.f s. Glaube Glaubens/glaubensj -bekenntnis, das in der L itu rg ie, bei der Taufe gesprochene Zusammenfassung aller Grundsätze des evangelischen, katholischen Glaubens; O dieses Werk enthält das politische G. (grund­ sätzliche Aussagen politischer Überzeugung) des Dichters; -frciheit, die jo, PI./ (verfassungsmäßiges) Recht der Bürger eines Staates, sich zu einer reli­ giösen Überzeugung zu bekennen und religiöse Hand­ lungen auszuüben: die Verfassung der DDR ge­ währleistet die Gewissens- und G .; -lehre, die religiöse Lehre; -Sache, die /in der Verbindung/ etw. ist reine G. (basiert auf religiöser Überzeugung, ist nicht beweisbar); -Satz, der Grundsatz einer reli­ giösen Lehre; -stark /Adj./unerschütterlich an einer religiösen Überzeugung festhaltend glaubhaft /Adj./ 1.1. so , daß man es glauben (2) kann, überzeugend: eine glaubhafte Entschuldigung; ein glaubhafter Bericht; etw. klingt g.; etw. g . dar­ stellen 1 .2 . ein glaubhafter (glaubwürdiger 1 .1) Mensch; dazu Glaubhaftigkeit, die; -, /o. PL/ gläubig /Adj./ 1. mit religiöser Überzeugung: ein gläubiger Christ, Moslem; g. beten — 2 . vorw. spött. mit naivem, blindem Vertrauen: jmdn. g. verehren; jmd. ist eine gläubige Seele Gläubige, der; -n, -n Mensch mit religiöser Über­ zeugung: eine Prozession der, von Gläubigen; eine Menge G., G läubiger Gläubiger, der; -s, - jmd., der berechtigt ist, von seinem Schuldner (finanzielle) Leistungen zu for­ dern : das Recht des Gläubigers; seine G. hinhalten, befriedigen glaublich /Adj.; in der Verbindung/ es, das ist kaum g. (ist kaum möglich) glaub/Glaub| -w ü rdig /Adj./ 1.1. ein glaubwürdiger Zeuge (ein Zeuge, dessen Aussagen man Glauben schenken kann); jmd. ist g. 1 .2 . glaubhaft (1.1): eine glaubwürdige Erklärung, Aussage; dazu -Würdigkeit, die; -, /o. PL/ glazial /A dj./ Geol. 1. glaziale (während einer Eiszeit entstandene) Ablagerungen — 2. glaziales (durch Inland- od. Gletschereis entstandenes) Geröll Glazialzeit, die G eol. Eiszeit 1gleich /Adj./ 1 .1 . /bezeichnet die Übereinstimmung von Verglichenem/ in den (wesentlichen) Merkmalen mit etw., jmdm., miteinander übereinstimmend, von derselben Art, demselben Aussehen wie etw. anderes, jmd. anderer: er hat das gleiche Auto (wie du): Zwillinge mit gleichen Kleidern; etw. in (drei) gleiche Teile schneiden; dieses Dreieck hat zwei gleiche Seiten; die beiden Geschwister sind (sich, einander) in ihren Interessen, in vieler Beziehung g. 1.2 . /bezeichnet die Übereinstimmung mit sich selbstI (ein und) der-, die-, dasselbe: Autos vom gleichen T yp; beide verfolgen das gleiche Ziel, haben am gleichen Tag Geburtstag; gleiches Recht, gleiche Bedingungen für alle; wir wohnen im glei­ chen Haus; von dem gleichen Autor erscheint dem­ nächst eine Gedichtsammlung; zwei mal zwei ist g. (ist identisch mit, ergibt) vier; die Kinder g. (nichX unterschiedlich) behandeln; das kommt, läuft aufs gleiche hinaus, bleibt sich g. (ob man es so od. anders macht, ist letztlich dasselbe); g. (ebenso) alt, groß, schnell sein; beide Vororte sind g. weit vom Zen­ trum entfernt; g. viel erhalten, gelten — 2 . /in präp. Funktion; mit Dat.; dem Nomen vor- od. nachgestellt/: g. einem Sturmwind (wie ein Sturm ­ w ind), einem Sturmwind g.; g. einem wütenden Stier auf jmdn. losfahren — 3 . etw. ist jmdm. g. etw. ist jmdm. gleichgültig (3): jmdm. ist alles g.; es ist mir g., was die Leute sagen; das darf, sollte dir nicht g. sein; sie sucht eine Halbtagsarbeit, g. welcher Art — 4 . jmd. tut etw. mit (immer) glei­ cher (mit gleichbleiber\der, sich nicht verändernder) Freundlichkeit, Geduld; immer g. zuverlässig sein + wir sitzen alle im gleichen / Boot; jmd. ist aus dem gleichen Holz geschnitzt; in die gleiche / Kerbe hauen; es ist immer jdie gleiche / Leier, das gleiche / Lied; jmdm. etw. in, mit gleicher / Münze heimzahlen; etw. auf den gleichen / Nenner bringen; es ist immer die gleiche / Platte ; am gleichen / Strang ziehen 2gleich /Adv./ 1. unverzüglich, sofort (1.3), sogleich (1.3): ich komme g .!; das will ich dir g. beweisen; Sie kommen g. dran!; g. nach Arbeitsschluß; es muß nicht g. (heute) sein (es hat noch Zeit); „kommst du endlich?“ „Gleich!“ ; willst du g. still sein!; das werden wir g. haben (das ist nicht schwie­ rig, geht schnell) — 2. /in Verbindung mit einem Zahlwort/ gleichzeitig (1.1), auf einmal: sie hat g. mehrere Blusen, g. drei Flaschen (auf einmal) ge­ kauft — 3. /als Partikel; verstärkteine Frage; drückt Ungeduld aus/: wie war doch g. sein Name?; wie soll ich g. sagen? — 4.1. /mit Inversion/ auch: er hat seine Muttersprache nicht verlernt, hat er g. Jahrzehnte im Ausland gelebt 4.2 . wenn ... gleich: wenn er g. (selbst wenn er) Direktor würde, er würde doch bescheiden bleiben gleich/Gleich| -altrig /Adj./ von gleichem Alter: gleichaltrige Freunde; sie sind g.; -artig /Adj./ von gleicher A rt; -bedeutend /Adj.; nicht adv./ dasselbe bedeutend: etw. ist g. mit etw.; -berechtigt /Adj.; nicht adv./ die gleiche juristische Stellung (in allen Bereichen des gesellschaftlichen und persönlichen Lebens) innehabend: Mann und Frau sind in un­ serer Gesellschaft g.; gleichberechtigte Partner; dazu -berechtiguug, die /o. PI./ das Gleichberech­ tigtsein, bes. von Mann und Frau in der Gesell­ schaft: den Grundsatz der G. verwirklichen; -bleiben /Vb.j sich g. im wesentlichen unverändert bleiben: du bist dir gleichgeblieben; jmds. gleich- bleibende (sich nicht verändernde) Freundlichkeit
490 gleichen — gleichziehen gleichen, glich, hat geglichen jmdm. , einer Sache, einander g. mit jmdm., einer Sache, mit­ einander in vielen, den wesentlichen Merkmalen übereinstimmen: er gleicht äußerlich seinem Vater; die beiden Brüder g. sich sehr; jmds. Gesicht gleicht gegerbtem Leder (ist gegerbtem Leder ver­ gleichbar); das Grundstück glich einem Urwald gleichermaßen, gleichermaßen /Adv./ in d em selbe n Maße, genauso: das gilt für alle g.; zu dieser Aus- bildtfng gehört g. das Studium der Sprache wie das Studium der Literatur gleicherweise, gleicherweise /Adv./ in d er se lbe n Weise, gleichermaßen: davon sind alle g. betroffen; g. Deutsch wie Französisch sprechen gle|ch/Glelch| -falls /Adv./ in gleicher W eise, eben­ falls, auch: das kann Ihnen g. passieren; -förmig /Adj./ einförmig, ohne Abwechslung: eine gleich­ förmige Arbeit, K ost; -geschlechtlich/Adj./1. /nicht adv./ gleichgeschlechtliche Zwillinge (Zw illinge desselben Geschlechts) — 2. eine gleichgeschlecht­ liche (hom osexuelle, lesbische) Beziehung; -gesinnt ,'Adj./: g. sein (dieselbe Gesinnung haben); ein Treffen Gleichgesinnter; -gewicht, das /o. PL/ 1. Zustand eines (starren) Körpers, in dem sich die auf ihn wirkenden Kräfte in ihrer Wirksamkeit scheinbar aufheben: das G. eines Schiffes, Flug­ zeugs, Menschen; das G. halten, verlieren — 2.1 , psychische Ausgeglichenheit: das seelische, innere G. bewahren; ihn kann nichts aus dem G. bringen; er ist völlig aus dem G. geraten 2.2 . aus ­ geglichenes Kräfteverhältnis: ein politisches, mili­ tärisches G .; das biologische G. in der N atur; das G. wiederherstellen Gleichgewichts! -organ, das das Gleichgewicht (1) eines Lebewesens steuerndes Organ; -Störung, die krankhafte Störung des Gleichgewichts (1) eines Lebewesens gle|ch/Gleich| -gültig /Adj./ 1. teiln ah m slos, u n ­ interessiert: ein gleichgültiger Mensch; jmd. ist gegen alles g .; ein gleichgültiges Gesicht machen; g. bleiben, Zusehen — 2 . /nicht adv./ jmd. ist jmdm. g. (jmdm. wird von jmdm. keinerlei Sympathie, Zu­ neigung entgegengebracht); sie ist ihm g. geworden; er ist ihr nicht g. (sie liebt ihn, empfindet Sympathie für ihn) — 8 . für jmdn. belanglos: über gleich­ gültige Dinge reden; etw. ist jmdm. (völlig) g.: es ist mir nicht g. (ich lege Wert darauf zu wissen), wie du darüber denkst; er wollte reisen, g. auf weiche Weise; dazu -gültigkeit, die Gleichheit, die; -, jo. P I .; zu gleich 1/ Gleichheitszeichen, das aus zwei kleinen waage­ rechten Strichen bestehendes Zeichen, durch das zwei mathematische Größen zu einer Gleichung verbunden sind Gleich/gie|ch| -klang, der Übereinstimmung der einen Klang ergebenden Töne; O der G. der Emp­ findungen, Herzen; -kommen /Vb./ einer Sache, jmdm. g. 1 .1 . einer Sache, jmdm. gleichen: die Frage kam einem Vorwurf gleich 1.2 . niemand kommt ihm an Fleiß gleich (niemand reicht an seinen Fleiß heran); -lautend /Adj.; nicht adv./: gleichlautende (denselben Wortlaut habende) Er­ klärungen; -machen fVb.j + etw. dem / Erd­ boden g.; -macherei, die; -, -en 1.1 . zweckwidrige Aufhebung von Unterschieden 1.2. /o. PI./ kleinbür- gerl. Vorstellung, nach der im Soz. der Arbeitslohn und die individuelle Konsumtion nivelliert werden tsollten); dazu -macherisch fAdj./; -maß, das /o. PI./ 1. richtige Proportion (1.1), Ebenmaß: das G. ihrer Glieder, der Strophen — 2 . das G. (die Gleich­ mäßigkeit) der Bewegungen; -mäßig /Adj./ 1. sich in stets gleicher W eise wiederholend, sich ständig gleichbleibend: gleichmäßige Atemzüge, Bewegun­ gen — 2 . richtig proportioniert, ebenmäßig: gleich­ mäßige Gesichtszüge;_ d azu -mäßigkeit, die; -, /o. PI ./; -mut, der Gelassenheit: etw. mit (heiterem, stoischem, gespieltem) G. hinnehmen, ertragen; dazu -mütig fAdj./; -namig /Adj.; nur attr.j: ein Film nach dem gleichnamigen Buch von X (ein Film, der denselben Titel hat wie das Buch von X , das als Vorlage diente) Gleichnis, das; -ses, -se poetische Darstellung, in der ein Sachverhalt durch die Schilderung von etw. Ver­ gleichbarem aus einem anderen Bereich veranschau­ licht und bewußt belehrend verallgemeinert wird gleichnishaft /A d j./ wie ein Gleichnis gle]ch/Gleich| -rangig/Adj.; nicht adv./ von gleichem R ang (2): gleichrangige Probleme, Straßen; -rich- ter, der Elektrotechn. Gerät zur Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom gleichsam /Adv./ geh. gewissermaßen gleieh/Gleich| -schenk(e)lig /A d j . ; n ich t adv./ M ath.: ein gleichschenkliges Dreieck (Dreieck mit zwei Seiten derselben Länge); -schritt, der jo. Pl.j Art des Gehens, bei der alle Personen einer Gruppe in Marschordnung, zugleich mit dem linken Fuß beginnend, ständig mit gleicher Schrittlänge und gleichem Rhythmus marschieren: G. halten; im G. marschieren; -sehen /Vb.f jmdm. g. jmdm. im Aussehen gleichen: jmd. sieht seiner Mutter gleich; -seitig /Adj.; nicht adv./ M ath.: ein gleichseitiges Drei-, Vieleck (Drei-, Vieleck, bei dem alle Seiten dieselbe Länge haben); -stand, der jo. PI./ Sport gleicher Stand der erreichten Punkte, erzielten Tore bei mit- od. gegeneinander kämpfenden Sportlern, Mannschaften: das Spiel endete mit G.; -stellen /Vb./: etw. einer Sache, jmdn. (mit) jmdm. g. (zwei Sachen, Personen als gleichrangig, gleichwertig betrachten, behandeln); ein Kunstwerk einem ande­ ren g.; -ström, der Elektrotechn. elektrischer Strom, der in stets gleichbleibender Richtung fließt; -tun /Vb./: es jmdm. g. (jmdn. in seiner Leistung erreichen) Gleichung, d ie; -, -en mathematischer Ausdruck, in dem (zwei) Größen, durch das Gleichheitszeichen ver­ bunden, als gleich dargestellt sind : eine G. mit einer, zwei Unbekannten; eine G. aufstellen gleich|-viel, auch -viel /Adv.; vorw. in Verbindung mit Fragewörtern, die einen Gliedsatz einleiten/ einerlei (1), gleichgültig (3): ich werde es tun, g., ob du deshalb böse mit mir bist; er wollte schleu­ nigst weg, g. wohin; komm bitte zu mir, g. wann; -wertig /Adj.; nicht adv./ von gleichem W ert: ein gleichwertiger Ersatz; -wink(e)lig/Adj.; nicht adv./ Math.: ein gleichwinkliges Dreieck (Dreieck mit drei gleich großen Winkeln); -wohl, auch -wohl /Adv.; auch in konjunktionaler Verwendung; neben­ ordnend/ veraltend dennoch (2); -zeitig /Adj./ 1.1 . /nicht präd.j anhaltender Kegen mit gleich­ zeitiger (zur selben Zeit erfolgender) Abkühlung; etw. spielt sich g. ab (wie etw. anderes) 1 .2 . /vorw. adv./ der neue Park dient g. dem Vergnügen und der Erholung (dient sowohl dem Vergnügen als auch der Erholung); -ziehen/Vb.; hat/ Sport mitjmdm.
Gleis — Glimmer 491 g. dieselbe Anzahl Punkte, Tore, die gleiche Leistung wie ein anderer, wie eine andere Mannschaft er­ reichen: beim dritten Versuch zog er mit dem Europameister gleich Gleis, das; -es, -e Gefüge aus parallel in bestimmtem Abstand verlegten und durch Schwellen miteinander verbundenen Schienen, das als Fahrbahn für Schie­ nenfahrzeuge dient: ein G „ die Gleise verlegen, er­ neuern; ein totes G. 4- aus dem (gewohnten) G. geraten, kommen, ge­ worfen werden (in Unordnung, aus dem gewohnten Rhythmus des Lebens geraten, scheitern); etw. kommt wieder ins rechte G. (etw. kommt wieder in Ordnung); etw. ins rechte G. bringen (etw. in Ordnung bringen, in die richtigen Bahnen lenken) Gleis| -anlage, die Gesamtheit von Gleisen als Teil der Anlage einer Bahn (II.1): Betreten der Gleis­ anlagen verboten!; -anschluß, der: der Betrieb hat keinen G. (ist nicht durch ein Gleis mit dem öffentlichen Eisenbahnnetz verbunden); -bau, der jo. Pl.j Neubau eines Bahnkörpers und Bauarbeiten, die seiner Erhaltung dienen gleißen /sw. Vb.; hat/ geh. jbes. von Metallen, Stoffen, die das Sonnenlicht reflektieren! grell leuch­ ten, blinken (1): die Schienen gleißten in der Sonne; gleißendes Gold, Geschmeide Gleitbauweise, die jo. Pl.f Bauw. Bauweise zur Errichtung hoher Stahlbetonbauwerke, bei der eine kranzartige Schalung kontinuierlich (hydraulisch) gehoben wird, so daß ohne Unterbrechung Beton ge­ gossen werden kann gleiten, glitt, ist geglitten 1 .1 . sich wie von selbst, gleichmäßig, unter Überwindung von Reibung über eine glatte od. schlüpfrige Fläche hin entlang be­ wegen, ohne sich vom Untergrund zu lösen: mit Schlittschuhen über das Eis, mit Skiern über den Schnee g.; das B oot glitt geräuschlos durch das Wasser; <> die Tänzer glitten über das Parkett; seine Finger glitten über ihr Gesicht ; seine Augen glitten über die Buchstaben 1.2. ein Vogel gleitet (fliegt im Gleitflug) durch die Luft — 2. sich wie von selbst, gleichmäßig (auf einer glatten Fläche) nach unten bewegen: jmd. gleitet ins Wasser, läßt sich ins Wasser g.; das Tuch glitt von ihren Schultern, zu Boden; etw. gleitet jmdm. aus der Hand; etw. in die Tasche g. lassen (etw. unauf­ fällig in die Tasche stecken) Gleit| -flug, der leicht abwärts verlaufender Flug ohne Antrieb: die Maschine setzt zum G. an; der Vogel ging im G. nach unten; -kern, der Bauw . zur Stabilisierung hoher Skelettbauwerke dienender, in Gleitbauweise errichteter Kern, der meist Treppen, Fahrstühle aufnimmt; -schütz, der Schutz der K raft­ fahrzeuge bes. durch Schneeketten gegen das Schleu­ dern, Gleiten auf schlüpfrigen Straßen Glenchek, der; -(s), -s [..tjek] Gewebe, bes. aus Wolle, mit feinen, sich zu Karos kreuzenden Strei­ fen : ein Anzug, Kostüm aus G. Gletscher, der; -s, - große kompakte, sehr langsam abwärts fließende Masse von Eis in den Polar­ gebieten und den Tälern des Hochgebirges: die G. der Eiszeit, des Kaukasus Gletscher| -bach, der Gletscherwasser führender Bach; -brand, der jo. Pl.j Sonnenbrand durch direkte und durch Schnee undJSis reflektierte Sonnen­ strahlung im Hochgebirge; -eis, das jo. P l.j; -spalte, die; -Wanderung, die Wanderung über einen Glet­ scher; -wasser, das jo. Pl.j Schmelzwasser des Glet­ schers; -zunge, die unteres Ende des Gletschers glibb(e)rigjAdj.f landsch., bes. norddt. glitschig: ein glibb(e)riger Fisch Glied, das; -(e)s, -er 1.1. durch ein Gelenk mit dem Rumpf verbundener Körperteil des Menschen, bes. Arm, Bein, und der Tiere: gesunde, heile, schlanke, steife Glieder; ein künstliches G. (bes. Prothese des Armes, Beines); an allen Gliedern (am ganzen K örper) zittern; Schmerzen in allen Gliedern haben; der Schreck fährt jmdm. in die Glieder 1.2. jo. Pl.j das (männliche) G. (Penis) — 2. beweg­ licher T eil von 1.1: die Glieder der Finger, Zehen; der Daumen besteht aus zwei Gliedern — 8 .1 . einer von vielen ineinandergreifenden Teilen einer K ette: die Glieder eines Armbands; O jmd. fühlt sich als G. einer Kette, ist das verbindende G.; es fehlt kein G. in der Kette der Beweise 3.2. Teil eines Ganzen: die Glieder eines Satzes; der einzelne als G. (M itglied 1) der menschlichen Gesellschaft — 4. eine von mehreren hintereinanderstehenden Reihen, die von nebeneinanderstehenden, in militä­ rischer Ordnung angetretenen Personen gebildet wer­ den: im (ersten, dritten) G. stehen; aus dem G. treten, ins G. zurücktreten — 5. jo. Pl.f ver­ alte n d eine Krankheit, seine Vorfahren bis ins dritte (und vierte) G. (Generation 2) zurückver­ folgen können + jmdm. liegt es wie / Blei in den Gliedern; in / Reih und G. stehen Glieder] -armband, das aus Gliedern (3.1) zusam ­ mengesetztes (Uhren)armband; -lüß(l)er, der; -s, - zu den Wirbellosen gehörendes Tier, das einen festen Panzer aus Chitin, eine den ganzen Körper durch­ ziehende Leibeshöhle und stark gegliederte Glied­ maßen hat; -kaktus, der Kaktus mit flachen, stark gegliederten Sprossen gliedern jsw. Vb.; hat/ ein Ganzes nach bestimmten (strukturellen) Gesichtspunkten sinnvoll in einzelne Teile einteilen: ein Buch in zehn Kapitel, ein Institut in Abteilungen, eine Stadt in Bezirke g.; Wege und Baumreihen g. den Garten; der Aufsatz ist klar, schlecht gegliedert; eine kunstvoll ge­ gliederte Fassade; etw. gliedert sich in etw. (etw. ist in etw. unterteilt) Gliederl -puppe, die Puppe mit beweglichen Glied­ maßen; - reißen, das umg. Gliederschmerz; - s chmerz, der jvorw. Pl.j in den Gliedern (1.1) auf- tretender Schmerz Gliederung, d ie; - en die Auf-, Einteilung eines Ganzen in einzelne Abschnitte: die (klare) G. eines Aufsatzes, einer Fläche; die G. einer Stadt in Bezirke Gliedmaßen, die fPl.j die Glieder (1.1) des mensch­ lichen und tierischen Körpers: die vorderen, hinte­ ren G. eines Tieres; die oberen G. (die Arm e), unteren G. (die Beine) des Menschen Gliedsatz, der G ramm , unselbständiger, einem Hauptsatz untergeordneter, ein Satzglied vertreten­ der Satz in einem Satzgefüge glimmen, glomm/glimmte, hat geglommen/ge- glimmt ohne Flamme schwach glühen, brennen: das Feuer glomm, glimmte noch (rötlich, schwach) unter der Asche; Lichter g. (leuchten schwach) in der Ferne Glimmer, der; -s, - Mineral, das in dünne Blättchen spaltbar ist
m Glimmstengel — Glück Glfmmlstengel, der umg. femot. neg.f Zigarre, Zigarette glimpflich /Adj.f 1. /nicht präd.f ohne größeren Schaden: er ist g. davongekommen — 2. mit Nach- sicht, schonend (1.2): jmdn. g. behandeln glitschen jsw. Vb.; ist, hat/ landsch. 1. schlittern (ist, hat): wir sind, haben heute auf dem Eis ge­ glitscht — 2 . (ist) /von etw. Feuchtem, Glattem, Schlüpfrigem / die Seife glitschte (rutschte, glitt) ihm aus der Hand, den Fingern glitschig fAdj.; nicht adv./ feucht und glatt, schlüpf- rig (1): glitschige Seife, Stufen, Wege glitzernjsw. Vb.; hat/ aufblitzend, funkelnd glänzen: der Schnee, Fluß glitzert (in der Sonne); die Lich­ ter der Stadt g. in der Ferne; ein glitzernder Stein; glitzernde Pailletten global fAdj.f 1. weltumspannend: eine globale Er­ scheinung, Lösung; im globalen Maßstab — 2. allgemein (3), pauschal: eine globale Berechnung, Vereinbarung; etw. g. behandeln, ablehnen Globalstrategie, die jo. P l.f im globalen Maßstab angelegte Theorie und Praxis bes. des amerikani­ schen Imperialismus mit dem illusionären Ziel, den Fortschritt der revolutionären Kräfte zu verhindern, die soz. Staatengemeinschaft, die revolutionäre Arbeiterbewegung in den kap. Ländern und die nationalen Befreiungsbewegungen zu zerschlagen Globus, der; -/ -ses, Globen/Globusse verkleinerte, kugelförmige Nachbildung der Erde od. des Mondes Glücke, die; -, -n 1.1. aus Metall od. keramischem Material bestehender, geschweifter, unten offener Hohlkörper mit einem in seinem Innern beweglich mfgehängten Klöppel, bei dessen Anschlag an der Wand ein Ton entsteht: eine bronzene G.; die G. hängt im Turm, schwingt, schlägt 12 (Uhr); eine G. gießen; die G. läuten; alle Glocken der Stadt lauten 1.2. die G. (Klingel) kündigte den Beginn des Unterrichts an — 2.1. die G. (der glä sern e Schirm) einer Petroleumlampe 2.2. über den Käse, die Butter eine G. (einen glockenförmigen Deckel) stülpen -f- umg. wissen, was die G. geschlagen hat (er­ kennen, wie ernst die Lage ist); etw. an die große G. hängen (etw. überall herumerzählen) Glocken/glpckenl -blume, die Glockenblumengewächs mit meist blauen, seltener weißen od. rosa Blüten; -blumengewächs, das meist krautiges od. strauchiges Gewächs mit glocken- od. trichterförmigen Blüten; -förmig fAdj.f die Form einer Glocke (1.1) habend: glockenförmige Blüten; -geläut, das fo. P l.f Geläut einer Glocke (1.1), mehrerer Glocken zugleich; -gießerei, die Handwerksbetrieb, in dem Glocken (1.1) gegossen werden; -hell fA dj.f: ein glocken­ heller (sehr heller) Ton; -rein fAdj.f: eine glocken­ reine (hell und rein tönende) Stimme; -rock, der glockenförmig geschnittener, weich schwingender Rock; -schlag, der durch Anschlägen des Klöppels an die Wand der Glocke (1.1) erzeugter Ton: die Glockenschläge zählen; - f mitdem,aufdenG. (ganz pünktlich) kommen; -spiel, das 1 . häufig in Türmen von Kirchen od. Rathäusern aufgestellte, im Ton abgestimmte Glocken od. Glöckchen, die automatisch durch Hämmer angeschlagen werden, so daß eine bestimmte Melodie erklingt — 2. im Orchester verwendetes Musikinstrument aus einer Anzahl abgestimmter stählerner Stäbe, Platten od. Röhren, die von Hand mit einem Hämmerchen od. mittels einer Klaviatur angeschlagen werden; -sträng, der starkes Seil, mit dessen Hilfe die Glocke (1.1) geläutet wird; -Stuhl, der Gerüst, an dem die Glocke (1.1) hängt; -türm, der Turm (einer Kirche), in dem die Glocken (1.1) hängen glockig fA d j.f : ein g. geschnittenes, glockiges (glockenförmig geschnittenes) Kleid Gloria + mit/ GlanzundG. Glorie, d ie; -n [..io, ..io] 1. Ruhm: sich in der G. seines Erfolges sonnen — 2 . Glorienschein (1) Glorien!schein, der 1. Heiligenschein (1) — 2. spött. jmd. sieht alles mit einem G. (sieht alles verklärt) glorifizieren fsw. Vb.; hat/ jmdn., etw. verherr­ lichen: jmdn. (als Helden, Märtyrer) g.; die Ver­ gangenheit, eine Tat g.; dazu Glorifizierung, die; -, -en Gloriole, die; -, -n 1. fo. Pl.f (übertriebener) Ruhm, verklärender Nimbus: jmdm., einer Sache eine G. verleihen; jmdn. , etw. in eine G. hüllen; fortan war er mit einer romantischen G. umgeben — 2. Heiligenschein (1) glorios fAdj.f ruhmreich, glanzvoll: iron. das war ja ein glorioser Einfall, Vorschlag, Reinfall Glosse, die; -, -n 1.1. fvorw. Pl.f spöttische Be­ merkung: seine Glossen (über etw., jmdn.) machen 1.2. kurze, kommentatorische, spöttelnde Abhandlung in einer Zeitung: eine polemische G. schreiben glossieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. mit spöttischen Bemerkungen begleiten 1.2. etw. in Form einer Glosse (1.2) abhandeln Glotz[äuge, das fvorw. Pl.f stark hervortretender Augapfel: jmd. hat Glotzaugen + salopp Glotzaugen machen (staunen) glptzen fsw. Vb.; hat/ salopp starr, ausdruckslos vor sich hin blicken; etw., jmdn. (verständnislos, erstaunt, neugierig) anstarren: er stand da und glotzte (dumm, wie ein Fisch); auf ein Bild, durch das Fenster g. Gloxinie, die; -n [..io] Pflanze mit großen, leuch­ tenden, samtigen, glockenförmigen Blüten und flau­ migen Blättern, die als Zimmerpflanze gehalten wird glubschen fsw . V b .; hat/ s. glupschen Glück, das; -(e)s, jo. Pl.f 1.1. Begünstigung durch besondere Zufälle, durch zufälliges Zusammen­ treffen vorteilhafter, erfolgbringender Umstände, die man selbst nicht beeinflussen kann: jmdm. (zum Geburtstag, für ein Vorhaben) G. wünschen; sich auf das, sein G. verlassen; G. auf! fGruß der Berg­ leute/ 1.2 . günstiger Zufall, vorteilhafter Umstand in einer heiklen Situation: er hat bei dem Sturz, der Prüfung (großes, unverschämtes) G. gehabt; G. (im Spiel, in der Liebe) haben; das war G. im Unglück; es war ein (wahres), sein G. (es war sehr günstig), daß ein Arzt zur Stelle war; ein G., daß es nicht regnet! 1.8. /als Personifikation; vorw. mit best. Art./: das launische G.; das G. ist jmdm. hold; jmdm. lacht das G. — 2. Zustand tief­ empfundener Freude, Befriedigung, des Ausgefüllt. seins (nach Erlangung von Ersehntem, Erstrebtem) als Ausdruck der Übereinstimmung persönlicher und gemeinschaftlicher Bestrebungen: für das G. der Menschheit,'ein Leben in G. und Wohlstand kämpfen, wirken; das G. des jungen Paares, der jungen Mutter, der Familie; das G., gesund zu
Glucke — Glühlampe 493 sein; das häusliche, gemeinschaftliches G .; ein tiefes, stilles, ungetrübtes, kurzes, verlorenes G.; etw. kann jmds. G. nicht trüben; jmd. ist jmds. (ganzes) G. (jmd. macht jmdn. glücklich) + auf gut G. (ohne Garantie des Erfolges, eines günstigen Ausgangs); zum G. (zu jmds. Vorteil, glücklicherweise); sein G. versuchen (etw. m it der Hoffnung auf Erfolg beginnen); sein G. mit Füßen treten (seine günstige Lage nicht erkennen, grob mißachten); sein G. machen (großen Erfolg im Leben haben); umg. mit etw. bei jmdm. kein G. haben (mit etw. bei jmdm. nichts erreichen können); von G. sagen, reden können (etw. einem glück­ lichen Umstand verdanken); jmd. hat mehr G. als Verstand (jmd. hat unerwartet großes Glück) Glucke, die; -, -n brütende, die Küken führende Henne, Pute glucken /sw. Vb. ; hat/ 1.1. die Glucke gluckt (läßt ihren Huf ertönen) 1.2. brüten (wollen) : zwei Hennen g. und legen keine Eier mehr — 2. salopp (stumpf­ sinnig, untätig) herumsitzen: sie gluckt den ganzen Tag zu Hause, bei der Nachbarin glücken /sw. Vb.; ist/ etw. glückt (jmdm.) etw. gelingt jmdm. durch die Gunst der Umstände: das Unternehmen, Experiment glückte; der Kuchen ist ,mir diesmal (nicht) geglückt; ein geglückter Versuch gluckern /sw. Vb.; hat, ist/ umg. glucksen glücklich /Adj./ 1. /nicht präd.j 1.1. gut, günstig verlaufen d : eine glückliche Reise, Heimkehr, Lan­ dung; g. landen 1.2. ein glücklicher (vom Glück 1.2 begünstigter) Gewinner — 2.1. von froher Zufrieden­ heit, tiefer Freude erfüllt, bes. nach Erlangung des Ersehnten, Erstrebten: eine glückliche junge Mut­ ter; ein glückliches Paar; glückliche Kinder, Menschen; (grenzenlos, unsäglich, wunschlos) g. sein; jmdn. g. machen; sich g. schätzen 2 .2 . /nicht adv./ glückliche (in froher Zufriedenheit, tiefer Freu d e verlebte) Tage, Jahre; eine glückliche Zeit verleben — 3. günstig (1), erfreulich: ein glück­ licher Ein-, Zufall, Umstand, Griff; etw. nimmt einen glücklichen Verlauf, ein glückliches End e; etw. zu einem glücklichen Ende bringen; er ist in keiner glücklichen Lage; das Thema war nicht gerade g. gewählt — 4. /adv./ umg. schließlich (1), endlich (1.1 .2 ): hast du es g. geschafft?; so, er ist g. fort!; nun hat er g. doch noch einen Fehler ent­ deckt ! + eine glückliche / Hand bei, mit etw. haben; ein glücklicher / W urf glücklicher|weise /Adv./ erfreu licherw eise, durch glückliche Umstände, zum Glück: g. wurde niemand verletzt, war die Tür nicht abgeschlossen glück/Glück| -los /Adj./ ohne Glück (1.1 , 1.2, 2); - s elig /Adj./ sehr glücklich (2): g. lächeln; dazu - Seligkeit, die glucksen /sw. V b.; hat, ist/ 1. eine Flüssigkeit gluckst eine in Bewegung befindliche Flüssigkeit bringt leise dumpfe Geräusche hervor (hat): das Wasser gluckst am Kai, Bootsrand; <£>.ein gluck­ sendes Lachen — 2. (ist) die Milch gluckst (fließt mit leisen dumpfen Geräuschen) ins Glas Glücksj -fall, der günstiger, glücklicher Umstand: es war ein reiner G., daß ...; - ge ÜM, das fvorw. 8g./ Gefühl, glücklich zu sein; -göttin, die jo. PI./ Fortuna; -giiter /PI./ -{- geh. nicht mit Glücks­ gütern gesegnet sein (wenig materiellen Besitz haben); -kind, das jmd., der fortwährend Glück hat; - k lee, der Klee mit einem vierteiligen Blatt, das nach abergläubischer Vorstellung Glück bringt; - p ilz, der umg. scherzh. jmd., der unvermutet Glück hat; -ritter, der jmd., der sich in seinem Handeln verantwortungslos, leichtsinnig auf sein Glück verläßt; -Sache, die umg. /in der Verbindung/ etw. ist (reine) G. (hängt von einem glücklichen Zufall ab); -Schwein, das ab- od. nachgebildetes Schwein, das nach abergläubischer VorStellung Glück bringt: -spiel, das Spiel bes. mit Würfeln, Karten, bei dem Gewinn und Erfolg im wesentlichen vom Zufall abhängen: ein verbotenes G.; - Stern, der /in d er Verbindung/ unter einem G. geboren sein (viel Glück im Leben haben); -strähne, die umg. Reihe von Zufällen, die jmdm. Glück bringen; -tag, der: jmds. G. (Tag, an dem jmd. wiederholt Glück hat) glückjstrahlend /Adj./ strahlend vor Glück (2): ein glückstrahlendes Kind; jmdm. etw. g. er­ zählen Glücks! -treffer, der Gewinn, Treffer im Glücks­ spiel, im Zahlenlotto; -umstand, der günstiger, glücklicher Um stand: durch einen (besonderen, un­ verhofften) G. gelang es . .. ; - zahl, die Zahl, die jmdm. nach abergläubischer Vorstellung Glück bringt: 13 ist meine G. glück/Glück| -verheißend /Adj./ Glück in A u s sich t stellend; -wünsch, der mit dem Wunsch künftigen Glücks verbundener Ausdruck freudiger Anteil­ nahme an einem Festtag von jmdm., an jmds. Er­ folg, G ratulation: jmdm. seine Glückwünsche (zum Geburtstag, zum Jubiläum, zur Auszeichnung) aussprechen; meinen herzlichen G .!; die besten Glückwünsche zum neuen Jahr! Glückwunsch! -adresse, die offizielles Glückwunsch­ schreiben an eine hochgestellte Persönlichkeit; -karte, die Karte mit einem vorgedruckten Glückwunsch; -schreiben, das; -telegramm, das telegrafischer Glückwunsch Glühbirne, die Glühlampe glühen /sw. Vb.; h at/1. etw. glüht ein (brennbarer) Stoff, bes. ein Metall, ist so stark erhitzt, brennt ohne Flamme, daß es (hell)rot scheint: die Herd­ platte, Heizspirale glüht; die Kohlen g. noch; das Eisen glühend machen; O es war heute glühend (sehr) heiß — 2. fachspr. Stahl, einen Draht g. (auf eine bestimmte Temperatur erhitzen, so daß er rot wird) — 3 . die Sonne glüht (scheint sehr heiß) — 4.1 . jmds. Kopf, Gesicht, Stirn glüht (ist sehr heiß und rot); jmd. wird plötzlich glühend rot; mit glühenden Wangen zuhören 4.2. um g. du glühst ja (hast ja ein ganz rotes, heißes Gesicht, hast ja Fieber) ! 4.3 . die Berge g. (leuchten intensiv rot) in der Abendsonne — 5 . jmd. glüht jmd. ist leidenschaftlich erregt od. engagiert, ist begeistert: für eine Idee, sein Ziel, in Liebe, Begierde, vor Begeisterung, Eifer, Ehrgeiz g . ; er war ein glühen­ der Patriot, ein glühender Verehrer ihrer Kunst; jmdn. glühend (sehr) bewundern, beneiden; ein glühendes (leidensch aftliches) Verlangen; glühen­ der Haß; glühende Liebe; ein glühender Liebes­ brief + glühende /* Kohlen auf jmds. Haupt sammeln glüh/Glüh| -heiß /Adj./ so heiß, als wäre es glühend; -lampe, die elektrische Lichtquelle aus einem meist mit nicht brennbarem Gas gefüllten luftdichten,
494 Glühofen — golden gläsernen, hohlen Körper, in dem ein elektrisch leitender Faden od. ein Stäbchen vom durchfließen­ den Strom zum Glühen gebracht wird: eine Gr. ein­ schrauben; eine G. von 100 Watt; -ofen, der Techn. Ofen zum Glühen metallischer Werkstoffe; - Strumpf, der mit einer speziellen Lösung getränktes schlauchähnliches Gewebe in einer mit Gas ge­ speisten Lampe, das mit der Gasflamme zur W eiß­ glut erhitzt wird und Licht ausstrahlt; -wein, der jo. Pl.j mit Zucker, Zimt, Nelken (2) versehener, heiß getrunkener Rotwein; -würmchen, das; -s, - umg. Leuchtkäfer glupschen jsw. Vb.; hat/ norddt. berL salopp starr, ausdruckslos vor sich hin blicken; etw., jmdn. (neugierig) anstarren Glut, die; -, - en 1. fvorw. Sg .j glühende Masse eines brennbaren Stoffes: die G. im Ofen; die G. der brennenden Zigarre; die G. schüren; von der (roten, hellen) G. angestrahlt werden — 2. jo. P l.f 2.1. sehr starke H itze: tropische G .; die sommer­ liche G.; in dieser G. ist es nicht auszuhalten 2.2 . tiefe R öte: die G. ihrer Wangen, des Sonnenunter­ gangs — 3.1. jvorw. Sg .j leidenschaftliche Erregung, heftige Gemütsbewegung: die G. der Liebe, des Has­ ses; jmdn. bis zur G. (aufs äußerste) reizen 3.2 . jo. Pl.j Ausdruck leidenschaftlicher Erregung, hef­ tiger Gemütsbewegung: die G. seiner Blicke, Worte Glut/glut| -hitze, die sehr starke Hitze: in der G. Afrikas; -rot /Adj.j rot wie Glut (1, 2 .2): die glut­ rote Abendsonne; jmd. wird g. (errötet stark) vor Scham Glyzerin, das; -s, jo. Pl.f [gly..] Ölige, färb- und geruchlose, süß schmeckende, mit Wasser mischbare, hygroskopische Flüssigkeit, die in gebundener Form in tierischen und pflanzlichen Fetten, Ölen enthalten ist und vielseitig verwendet wird g-Moll, das; jo. Pl.j Mus. /Tonartj gnade flm p . Sg . des veralteten Verbs gnaden; mit Dat. des Pers.pron.; als Ausruf der Drohungj umg.: g. dir, mir Gott (wehe dir, wehe mir) !; wenn es nicht klappt, dann g. (dir) Gott, dann g. euch! Gnade, die; -, -n jvorw. Sg .j 1. oft iron. große Güte (1.1), großes Wohlwollen gegenüber jmdm ., der es nicht verdient hat: jmdm. eine G. erweisen; er hatte die G. (ließ sich dazu herab), das Geschenk anzunehmen; von jmds. G. (Wohlwollen) ab- hängen; etw., jmd. findet G. vor jmdm., jmds* Augen (etw., jmd. gefällt jmdm., wird von jmdm. akzeptiert); etw. aus G. und Barmherzigkeit (aus Mitleid) tun, geben; ohne G. und Barmherzigkeit (erbarmungslos); er wurde in Gnaden (nachdem man ihm verziehen hatte) wieder aufgenommen; Bei. ev. kath. die G. (die Güte und das Erbarmen) Gottes — 2. /o. Pl.j Milderung od. Erlaß einer (verdienten) Strafe, Gewährung einer unverdienten Schonung: um G. bitten; jmdn. um G. anflehen; G. walten lassen -j- G. für, vor Recht ergehen lassen (von einer ver­ dienten Bestrafung absehen, nachsichtig, sein); auf G. und, oder Ungnade auf jede Bedingung hin: jmdm. auf G. und, oder Ungnade ausgeliefert sein Gnaden/gnaden| -akt, der Jur. Akt des Verzichts auf den staatlichen Strafanspruch, Begnadigung: er wurde durch einen G. des Präsidenten aus der Haft entlassen; -brot, das jin den Verbindungen! ein Tier frißt das G. bei jmdm., bekommt (von jmdm.) sein G. (erhält, obwohl es alt und nicht mehr leistungsfähig ist, Futter von seinem Herrn); -erlaß, der Jur. Anordnung des Gnadenerweises; -erweis, der; -es, -e Jur. (teilweiser) Verzicht des Staates auf Strafvollstreckung: durch G. vorzeitig aus der Haft entlassen werden; -frist, die: jmdm. eine G. geben (Aufschub gewähren); -gesuch, das Bitte um Straferlaß: ein G. einreichen, ablehnen; -los jAdj.j geh. 1.1 . ein gnadenloser (erbarmungsloser) Prüfer; gnadenlose Strenge; O die g. brennende Sonne 1.2. ein gnadenloses (stren ges 1) Urteil; -schliß, der jo. Pl.j vgl. - stoß; -stoß, der jo. Pl.j: einem an­ geschossenen Tier den G. (ein en tödlichen Stich, Stoß zur Beendigung seiner Todesqual) geben gnädig jAdj.j 1. vorw. iron. herablassend gütig, wohlwollend: er war so g., mir die Hand zu geben; sei so g. und gib mir für einen Moment das Buch; (du bist) zu g .!; g. nicken, lächeln, abwinken — 2.1. ein gnädiges (unverdiente Schonung gewähren­ des) Urteil 2.2. das ist noch einmal g. (glimpflich 1) abgegangen — 3 .1 . geh. gnädige Frau! /höfliche, respektvolle Anrede für eine Frauj 3.2. iron. die Gnädige (sie) will nicht gestört werden gnatzig jAdj.l norddt. berl.: g. (übellaunig, schlechtgelaunt, mißgelaunt) sein, werden Gneis, der; -es, -e Gestein der Gruppe kristalliner Schiefer Gnom, der; -en, -en 1. zwergenhaftes, koboldartiges Wesen — 2. umg. zwergenhaft kleiner Mensch; zu 1 gnomenhaft jAdj.j Gnu, das; -s, -s mit der Antilope verwandter, in Süd- und Ostafrika gesellig lebender Wiederkäuer mit breitem Kopf, seitwärts gebogenen Hörnern, schlanken Beinen und langbehaartem Schwanz Gobelin, der; -s, -s [goboleq, auch ..ls] großer Wandteppich mit kunstvoll gewirkten Bildern: ein alter, wertvoller G. Gockel, der; -s, - umg. scherzh. Hahn (1.1.1) Go-in, das; -/ -s, -s [go:|in] jin kap. Ländern/ das Eindringen in Veranstaltungen, um eine Diskussion zu erzwingen Gold, das; -(e)s, jo. Pl.j 1. in der Natur meist gediegen vorkommendes, im kompakten und ge­ schmolzenen Zustand gelb glänzendes, wertvolles Edelmetall: reines, massives G.; ein Ring aus echtem G .; der Feingehalt des Goldes; nach G. suchen, graben; G. mit Silber, Kupfer legieren; einen Edelstein in G. fassen; etw. mit G. über­ ziehen; etw. glänzt wie G.; O geh. das G. der Sonne, ihres Haares — 2. jo. Art./ umg. Goldme­ daille : der Sportler gewann bei der Olympiade G. + jmd. ist treu wie G. (ist sehr treu); etw., jmd. ist G., Goldes wert, etw. ist nicht mit G. zu be­ zahlen, aufzuwiegen (ist außerordentlich wertvoll, wichtig, ist unentbehrlich); G. in der Kehle haben (eine schöne Singstimme haben, mit einer schönen Singstimme viel Geld verdienen) Gold/gpld| -barren, der Barren aus massivem Gold; -borte, die Borte mit eingewebten goldfarbenen (Metallfäden; -braun jAdj.j braun und goldfarben; -broiler, der Broiler; -brokat, der jo. Pl.j Brokat mit eingewebten goldfarbenen M etallfäden; -buch- stabe, der goldfarbener Buchstabe; -deckung, die Wirtsch. jin der kap. Wirtsch.j Deckung der im Umlauf befindlichen Banknoten (durch Bestände an Gold (1); -echt jAdj.j um g.: jmd. ist g. (absolut vertrauenswürdig) golden jAdj.j 1. /nur attr.j aus Gold bestehend: eine
goldfarben — gönnen 495 goldene Uhr, Kette — 2 . goldfarben: goldener Honig, Sonnenschein; goldene Ähren; g. funkeln­ der*Wein — 3. /nur attr.; bezeichnet emotional einen hohen Grad der Vollkommenheit/: die goldene Jugendzeit; goldene W orte; eine goldene Regel; jmd. hat ein goldenes (redliches) Herz, einen golde­ nen (unerschütterlichen) Humor — 4.1. die goldene Hochzeit (der 50. Hochzeitstag) 4.2 . M ath, der Goldene / Schnitt + jmdm. goldene / t Berge versprechen; die gol­ dene / Mitte; der goldene Mittelweg; sich mit etw. eine goldene Nase verdienen gold/Gold| -färben /Adj.j von einem tiefen Gelb, wie es für Gold typisch ist; -fasan, der Fasan mit leuchtend goldgelbem und orangerotem Gefieder; - feder, die goldene Feder eines Füllfederhalters; - f isch, der in vielen farblichen Varianten und For­ men als Zierfisch gezüchtete Abart der Karausche; - fuchs, der Pferd mit goldbraunem Fell; -gehalt, der jo. P L f: der G. einer Münze, Legierung; -gelb fAdj.f gelb und goldfarben: goldgelber Honig; -ge­ stickt /Adj.; nicht adv./ mit goldfarbenen (M eta ll­ fäden bestickt; -gewinnung, die Gewinnung von Gold (1); -glänzend /Adj.; vorw. attr.j wie Gold glänzend; -gräber, der; -s, - jmd., der nach gold­ haltigem Gestein gräbt; -grübe, die -j- um g. etw. ist eine (wahre) G. (ist ein ertragreiches Unter­ nehmen, bringt hohen Gewinn); -hämster, der aus Syrien stammender, kleiner Hamster mit gold­ farbenem Fell, der in Wohnungen gehalten wird goldig /Adj.f umg. /emot./ entzückend: ein goldiges Baby, Hündchen Gotd/gold| -klumpen, der; -kröne, die Kron e (4.2) aus Zahngold; -lack, der /vorw. Sg .j in Gärten wachsender Kreuzblütler mit wohlriechenden, sam­ tigen, goldgelben bis dunkelbraunen Blüten; -legie- rung, die Gold enthaltende Legierung; -leiste, die goldfarbene Leiste für Bilderrahmen, Möbel, für den Abschluß der Tapete; -medaille, die Medaille aus vergoldetem Silber, die bei bedeutenden Wettkämpfen für den ersten Platz od. als Auszeichnung für eine besondere Leistung verliehen vjird: er errang bei den Olympischen Spielen die G. im 100-m -Lauf; dieser Wein wurde auf der diesjährigen Messe mit einer G. ausgezeichnet; -mine, die M in e (I), in der gold­ haltiges Gestein abgebaut wird; -paritat, die W irt- sch. vom Staat festgelegtes offizielles Verhältnis der nationalen Geldeinheit zum Gold (1); -pokal, der: die Mannschaft gewann den G .; -rahmen, der gold­ farbener (Bilder)rahmen; -rand, der goldfarbener Rand: ein Eßservice mit G.; - regen, der /vorw. Sg./ zu den Schmetterlingsblütlern gehörender Zier­ strauch od. Baum mit dreiteiligen Blättern und in Trauben (2) herabhängenden goldgelben Blüten; - reserve, die /vorw. PI./ die Goldparität m it be­ stimmender Vorrat eines Staates an Gold: die Gold­ reserven eines Landes sind erschöpft; -richtig /Adj.; vorw. präd./ umg. 1. deine Entschei­ dung, das war g. (völlig richtig) — 2 . jmd. ist g. (ist sehr sympathisch); -ring, der vgl. - s chmuck; -Schmied, der künstlerisch gesch ulter Handwerker, der aus Edelmetallen und ihren Legie­ rungen, oft unter Verwendung von Edelsteinen und Perlen, bes. Schmuckstücke herstellt; -schmuck, der /o. PL/ Schmuck aus Gold; -schnitt, der jo. PI./ ver­ goldete Schnittfläche eines Buches; -Schrift, die /o. P l.j vgl. Goldbuchstabe; -stück, das /PI. -e/1. Goldmünze — 2. /o. PI./ umg. scherzh. er, sie ist ein G. (ein lieber, netter Mensch); mein G.! /An­ rede/; -Sucher, der vgl. Goldgräber; -topas, der Amethyst od. Rauchquarz, der durch Glühen gold­ gelb gefärbt wurde und dadurch dem echten Topas ähnelt; -waage, die + jedes Wort auf die G. legen; -wasche, die Gewinnung von Gold durch Waschen, Schlämmen von goldhaltigem Sand od. Gestein; -wasser, das /bei Mengenangabe PI. - wasser/ wasserheller würziger Likör mit Zusätzen von kleinen Flittern aus echtem Blattgold; -zahn, der Zahn mit einer Goldkrone Golem, der; -s, -s menschliche Tonfigur, die nach jüdischer Sage durch einen Rabbi zum Leben er­ weckt wurde 1Golf, der; -(e)s, -e größere Meeresbucht: der G. von Biskaya 2Golf, das; -s, jo. PI./ Ballspiel auf einem größeren Gelände, bes. einer größeren Rasenfläche, bei dem ein Ball aus Hartgummi mit einem am unteren Ende gekrümmten Schläger in eine bestimmte Anzahl von Löchern im Boden getrieben werden muß Golf| -ball, der; -platz, der; -Schläger, der; -ström, der /o. Pl.j aus dem Golf von Mexiko kommende warme Strömung des Atlantischen Ozeans, die das Klima West- und Nordeuropas mildernd beeinflußt Goliath, der; -s, -s Mensch von riesenhaftem Wuchs Gondel, die; -, -n 1. hängende Kabine der Seilbahn, des Luftschiffs, Korb des Frei- , Fesselballons fü r Personen und Ballast — 2. venezianisches, schmales, stehend einseitig gerudertes Boot, oft mit hohem, ver­ ziertem Steven gondeln /sw. V b.; ist, hat/ 1. langsam , gemächlich mit einem Boot fahren (ist, hat): wir gondelten mit dem Boot flußabwärts — 2. salopp irgend­ wohin g. gemächlich (planlos) irgendwohin fahren (ist): sie gondelten durch die Straßen; wir sind mit dem Taxi durch die ganze Stadt gegondelt Gondoliere, der; -, Gondolieri [..15e:r0, ..Us:r0, PI. .. lie:ri, .. lis:ri] jmd., der beruflich eine Gondel (2) mit Passagieren, Lasten rudert Gong, der, auch das; -s, -s als Signal-, Schlag­ instrument dienende frei aufgehängte od. aufgestellte Scheibe aus Metall, bes. Bronze, die, mit einem Schlegel angeschlagen, ein en vollen nachhallenden Ton erzeugt: der G. rief zum Mittagessen, ertönte zur letzten Runde des Boxkampfes; dazu gongen /sw. Vb.; hat/ den Gong anschlagen: man gongt zum Mittagessen; es hat soeben gegongt (der Gong ertönte soeben) Gong|schlag, der durch Anschlägen des Gongs er­ zeugter T on : ein G. ertönte; beim letzten G. war es genau vierzehn Uhr gönnen /sw. Vb.; hat/ 1. jmdm. etw. neidlos zu­ gestehen; ohne Mißvergnügen, mit Wohlwollen jmds. Vorteil mit ansehen: er gönnt ihr diese Freude, Reise, das Vergnügen, ihr Glück (von Herzen); iron. diese Strafe gönne ich ihm! — 2.1. sich etw. g. sich etw. Gutes leisten: sich ein paar Tage Ruhe, eine Flasche Wein g .; sie gönnt sich rein gar nichts 2.2. jmdm. etw. g .: er gönnt ihr nur selten ein gutes Wort (spricht selten ein freundliches Wort mit ihr); jmdm. keinen Blick g. (jmdn. nicht be­ achten) -f- jmdm. nicht das / Salz in der Suppe, nicht das / Schwarze unter dem Nagel g.
496 Gönner — Gourmet Gönner, der; -s, - jm dd er jrndn. in seinen (künst­ lerischen) Bestrebungen wohlwollend (finanziell) unterstützt: er besaß einflußreiche G. gönnerhaft /Adj./ herablassend freundlich, mit über­ heblichem Wohlwollen: g. nicken; sich (gegen jmdn.) g. zeigen; mit gönnerhafter Miene Gönnerjmiene, die fvorw. Sg .j gönnerhaftes Gebaren: etw. mit G. überreichen; eine G. (gönnerhafte Miene) aufsetzen Gonorrhoe, Gonorrhöe, die; -, - n [gonoro:, PL . .r0:on] Med. Tripper Gör, das; -(e)s, -en Göre gordisch /Adj.f ~r den gordischen / K noten durchhauen Göre, die; -, -n norddt. berl. salopp 1. (kleines) K in d : sie hat drei (kleine) Gören; eine niedliche G. — 2. unartiges, freches Kind, bes. Mädchen: so eine (freche, dumme, alberne) G. Gorilla, der; -s, -s in den tropischen Urwäldern Afrikas lebender großer Menschenaffe von gedrun­ gener Gestalt, mit unbehaarte?n Gesicht, unbehaarten Händen und Füßen Gösch, die; -, -en Seemannsspr. am Bug von Schiffen gesetzte kleine Nationalflagge od. Flagge mit Stadtwappen des Heimathafens Gosse, die; -n Rinnstein ■ - f jmdn. aus der G. ziehen (jmdm. aus moralischer, sozialer Verkommenheit heraushelfen); in der G. enden (bis zu völliger moralischer, sozialer Ver­ kommenheit herabsinken) Gössel, das; -s, -/-n norddt. Gänseküken Gotik, die;. - , jo, Pl.f europäischer Kunststil des Mittelalters von etwa 1200 bis 1500: die Plastik, Architektur, Malerei, Musik der G. gotisch JAdj.; nicht adv.f 1. im Kunststil der Gotik: eine gotische Kirche; die gotische Baukunst, Glas­ malerei — 2. Druckerei die gotische Schrift Schriftart mit spitzen Bogen und konsequent gebroche­ nen Grund- und Verbindungsstrichen: etw. in gotischen Lettern drucken Gott, der; -(e)s, Götter 1.1. Io. PL; mit Art. nur in Verbindung mit einem Attr.j in der Vorstellung monotheistischer Religionen, bes. der christlichen Religion, als überirdisch und allmächtig gedachtes und kultisch verehrtes W esen: der G. der Christen; Rel. G ., der Herr; die Allmacht, Gnade, Gebote Gottes; der liebe, allmächtige G.; das W ort Gottes (der T ext der Bibel)1; G. preisen, lästern, fürchten; an G. glauben; zu G. beten; fin Ausrufenj umg. ach, du lieber G .!; mein G .!; oh, G .!; großer G.! /Ausrufe der Bestürzung, Verwunderung!; um Got­ tes Willen! IAusruf der Ablehnung, Abwehrf; G. sei Dank! fAusruf der Erleichterung!; gnade (dir) G.!IAusruf der Drohung/; süddt. grüß G.!/Gruß- formel/ 1.2. in der Vorstellung polytheistischer R eli­ gionen ein unter vielen kultisch verehrten, als über­ irdisch und mit übernatürlicher Kraft und Macht begabt gedachtes W esen : die griechischen, germa­ nischen Götter; der G. des Feuers - f umg. weiß G. (wirklich, in der Tat); in Gottes Namen (meinetwegen 2); leider Gottes (leider); G. weiß (niemand weiß), wann, wo, wer, wie, was; du bist wohl ganz von G. verlassen (tust etw. völlig Unvernünftiges, Törichtes) !; leben wie G. in Frank­ reich (im Überfluß leben); dem lieben G. den Tag (weg)stehlen (faulenzen); den lieben G. einen from­ men, guten Mann sein lassen (in den Tag hinein leben); das wissen die Götter (das weiß ich, man n icht); — ein / Bild für (die) Götter gott/Gott] -bewahre /Ausruf; verstärkt eine Ver­ neinung/ um g.: das darfst du g. nicht (keineswegs) ernst nehmen!; ^erbarmen, das + umg. /emot./ zum G. erbärmlich (1): zum G. aussehen, frieren, weinen Götter|gatte, der umg. scherzh. Ehemann: ihr, mein G. sagte ... gott|ergeben j'Adj.f spött. (in sein Schicksal) er­ geben, demütig: etw. g. hinnehmen Götter] -sage, die: die griechischen Göttersagen; - speise, die K ochk. unter Verwendung von Gelatine hergestellte gallertartige Süßspeise mit Frucht­ geschmack Gottes/gottes] -acker, der 1and sch. Friedhof; - dienst, der kultische Feier zur Verehrung Gottes (1.1) durch die Gemeinde der Gläubigen: der evan­ gelische, katholische, jüdische G .; zum G. gehen; - fürchtig lAdj.j + / dreist und g.; - haus, das Rel. ev. kath. Kirche (1); -lästerung, die Rel. (öffentliche) Schmähung, Beschimpfung Gottes (1.1); - mutter, die jo. PL/ Rel. ev. kath. jBez. für Maria als Mutter Ghristij; -sohn, der jo. PL/ Rel. ev. kath. jBez. für Christus/ Gottheit, die; -, - en Gott (1.2): eine G. anbeten, verehren; die ägyptischen Gottheiten Göttin, die; -, -nen weiblicher Gott (1.2): die G. der Weisheit, Gerechtigkeit; die germanischen, grie­ chischen Göttinnen göttlich fAdj.f 1. als von Gott (1.1) kommend be­ trachtet: die göttliche Gnade; eine göttliche Ein­ gebung, Erleuchtung — 2.1 . herrlich, wunderbar (2.1) : eine göttliche Stimme, Musik, Schauspiele­ rin; sie sang, spielte g. 2.2 . /emot./ ein göttliches (köstliches) Mahl gotts um g. \emot./\ : erbärmlich, -erbärmlich /A d j./ überaus erbärmlich: ein gottserbärmlicher Anblick; g. aussehen, weinen; 7jämmerlich, - jämmerlich /Adj./ vgl. - erbärmlich Gott/gptt| -vater, der jo. Pl.j Rel. ev. kath. Gott (1.1) als Vater Christi; -verdammt /Adj.; vorw. attr.; emot.; drückt Unwillen, Ärger über die ge­ nannte Person, Sache aus/: so ein gottverdammter Lügner!; wo steckt bloß dieses gottverdammte Buch?; -verlassen /Adj./ umg. /emot./: ein gott­ verlassenes (sehr abgelegenes) Dorf; jmd. kommt sich g. (sehr einsam) vor; -vertrauen, das Rel. Vertrauen zu Gott (1.1); -voll /Adj./ umg., oft scherzh. wunderbar (2.2), herrlich: ein gottvoller Spaß, Anblick; er sah g. (sehr komisch) aus Götze, der; -n, -n 1. /aus der Sicht der christ­ lichen Religion emot. neg.j als Gottheit verehr­ tes Wesen od. Bild: ein geschnitzter, heidnischer G.; die Verehrung von Götzen — 2. etw. ist jmds. G. etw. beherrscht völlig jmds. Denken und Handeln: das Geld, die Karriere ist jmds. G .; der G. ihrer Eitelkeit (ihre ihr Denken und Handeln völlig be­ herrschende Eitelkeit) Götzen] -bild, das; -dienst, der Anbetung, Ver­ ehrung eines Götzen (1); O mit jmdm., etw. einen G. treiben (jmdn., etw. kritiklos über alle Maßen verehren, lieben) Gourmand, der; -s, -s [gurmd] geh. 1.1. Fein­ schmecker 1.2. jmd., der viel ißt, Schlemmer Gourmet, der; -s, -s [gurme:] geh, Feinschmecker, bes. Weinkenner
Gouvernante — Gradnetz 497 Gouvernante, die; -, -n [guv..] 1. spött. (ältliche) streng wirkende, besserwisserische, ständig morali­ sierende weibliche Person — 2. 'private Erzieherin, Lehrerin, bes. der Kinder adliger Familien gouvernantenhaft /Adj./ me eme Gouvernante (1) Gouverneur, der; -s, -e [guvsrno:r] oberster V er­ treter der Regierung eines Bundesstaates der USA Grab, auch Grab, das; -(e)s, Gräber Stätte, an der ein Verstorbener begraben liegt: ein G. schaufeln, bepflanzen, pflegen, schänden; das G. der Eltern; an jmds. G. stehen; Blumen auf jmds. G. legen; jmd. liegt im G. (ist tot und begraben) + jmdn. zu Grabe tragen (jmdn. beerdigen); ver­ schwiegen sein, schweigen wie ein G. (nichts weiter­ erzäh len) ; sich selbst sein G., sich das eigene G. gra­ ben (seinen eigenen Untergang selbst herbeiführen); etw. bringt jmdn. noch ins G. (jmd. ärgert sich maßlos über etw., etw. grämt jmdn. sehr); jmd. würde sich im Grabe umdrehen (jmd. würde, wenn er noch lebte, sich sehr ärgern, wenn er das wüßte od. sähe); etw. zu Grabe tragen (etw., bes. eine Hoff­ nung, einen Wunsch, Plan aufgeben); — miteinem f t Bein im Grabe stehen Grab], auch Grab|beigabe, die Gegenstand, der in ur- und frühgeschichtlicher Zeit dem Toten ins Grab mit­ gegeben wurde graben (er gräbt), grub, hat gegraben 1.1 . etw. g. mit einem geeigneten Instrument eine Vertiefung, einen Hohlraum im Erdreich ausheben: mit der Schaufel, dem Spaten ein Loch (in die Erde) g.; eine Grube, einen Stollen, ein Grab g.; O der Fluß hat sich ein neues Bett gegraben 1.2 . umg. er ist im Garten und gräbt (er grabt um) — 2. nach etw. g. 2.1 . nach Bodenschätzen Schürfern nach Erz, Kohle, Wasser g. 2.2. im Erdreich nach etw., bes. nach Spuren od. Resten vergangener Epochen suchen: nach Resten alter Siedlungen g. — 3. sich in etw. g. durch sein Gewicht, durch den Aufprall ins Erdreich eindringen, einsinken: die Räder gruben sich tief in den sandigen W eg; der Bug des Flugzeugs hatte sich tief in den Erdboden gegraben — 4 . geh. etw., sichin etw. g. 4.1. etw. inetw. g. etw. in etw. einrit­ zen od. einmeißeln: eine Inschrift in einen Grab­ stein g .; O die Krankheit, das Alter hat tiefe Spuren in jmds. Gesicht gegraben; sich in etw. g .: in seine Stirn gruben sich Unmutsfalten 4.2 . diese Minuten, Worte haben sich ihm tief ins Gedächtnis gegraben (haben sich ihm tief eingeprägt) — 5. scherzh. etw. aus etw. g. etw. mit Mühe aus einem großen, mit vielen Dingen gefüllten Behältnis herausholen: es dauerte eine ganze Weile, bis er sein Frühstück, Schlüsselbund aus dem Rucksack gegraben hatte 4* sich selbst sein ^ Grab, sich das eigene Grab g. Graben, der; -s, Gräben 1. langgestreckte (wasser­ führende) Vertiefung, schmäler Einschnitt im Erd­ bod en : ein tiefer, breiter, künstlicher, ausgetrock­ neter G .; einen G. ausheben, zuschütten; der G. neben einer Chaussee; Gräben zur Bewässerung von Feldern; in einen G. fallen, stürzen, fahren; im G. liegen; über einen G. springen — 2. Schützen­ graben: im vordersten G. liegen Graben] -böschung, die; -brach, der G eol. lang­ gestrecktes, eingesunkenes Stück der Erdkruste; - kampf, der Nähkampf im Schützengraben; -rand, der Grabes] -dunkel, das geh. tiefe Dunkelheit; -kälte, die geh. feuchte Kälte; -stille, die geh. tiefe Stille; -stimme, die: etw. mit G. (mit tiefer, ernster, un­ heimlich klingender Stimme) sagen Grab, auch Grab zu Grab| -geläut(e), das Glocken­ geläut bei einer Beerdigung; -gesang, der Gesang (am Grabe) bei einer Beerdigung; -gewolbe, das große, unterirdische, ausgemauerte Gruft; -hügel, der Erd­ hügel über dem Grab; -inschrift, die Inschrift auf dem Grabstein, bes. Name, Geburts-, Sterbedatum des Toten; -kammer, die Grabgewölbe; -kreuz, das an einem Grab aufgestelltes Kreuz aus Holz od. Stein mit dem Namen, Geburts-, Sterbedatum des Toten; - mal, das künstlerisch gestaltete Grabstätte, oft von monumentaler Größe: ein G. besichtigen; -platte, die auf einem Grab liegende, künstlerisch gestaltete steinerne od. metallene Platte mit dem Namen, Ge­ burts-, Sterbedatum des Toten; -rede, die Rede, die bei einer Beerdigung am offenen Grabe gehalten wird; -Schändung, die strafbare Beraubung, Be­ schädigung, Zerstörung eines Grabes; -Stätte, die Grab; -stein, der an einem Grab aufgestellter, künstlerisch gestalteter Stein mit dem Namen, Ge­ burts-, Sterbedatum des Toten Grab|tier, das Zool. Tier, das den Boden bewohnt und sich darin mit Hilfe bestimmter, dafür geeig­ neter Körperteile die notwendigen Hohlräume gräbt Grabung, die; -, - en jzu graben 2.2/ das Gräben Gracht, die; -, - en schiffbarer Graben, K anal in niederländischen Städten Grad, der; -(e)s, -ef- 1. /bei Maßangabe PI. Grad/ 1.1. /Maßeinheit auf Skalen von Meßgeräten für physikalische Erscheinungen, bes. für die Tempera­ tur/ : das Thermometer zeigt fünf G. Celsius, 12 G. Kälte, 30 G. im Schatten, sechs G. über, unter Null; Wasser auf 100 G. erhitzen 1.2. /Maßeinheit des Winkels/ 360. Teil des Kreisumfangs: ein Winkel von 45 G.; das Dach hat einen Neigungswinkel von 30 G.; der Turmhat sich um 10 G.geneigt1.3. Brei­ ten-, Längengrad: der 50. G. nördlicher, südlicher Breite; Berlin liegt unter 13 G. östlicher Länge — 2.1 . /PI. - e/ mehr od. weniger starkes Vorhandensein einer Erscheinung, eines Zustandes, der Intensität von etw .: den G. der Konzentration, Verschmut­ zung, Helligkeit, Härte, Reife feststellen; M ed . eine Verbrennung, Erfrierung dritten Grades^; etw. hat, besitzt einen hohen G. an Wahrscheinlichkeit; in geringem, hohem, bis zu einem gewissen Grade (M a ß) übereinstimmen; er wurde plötzlich um einige Grade freundlicher 2.2. eine Cousine zweiten Grades (eine nicht in direkter Linie mit jmdm. ver­ wandte Cousine) — 3. /PI. - e/ von einer Universität, Hochschule für wissenschaftliche Leistungen ver­ liehener Titel als Stufe in einer Rangordnung: einen akademischen G., den G. eines Doktors er­ werben Gradeinteilung, die Einteilung in Grade (1), bes. auf einer Skala, auf dem Winkelmesser Gradierwerk, das hohes, langes hölzernes Gerüst mit aufgeschichtetem Reisig, über das langsam Sole herabsickert, wobei ein Teil des Wassers verdunstet und der Salzgehalt der Sole erhöht wird, bes. in Luftkurorten zur Behandlung von Erkrankungen der Atemwege grad/Grad] -mäßig /Adj.; nicht präd./ graduell; - messer, der; -s, - etw., was den Grad bes. der Güte von etw. erkennen läßt: der Fischbestand eines Ge­ wässers ist der G. für die Sauberkeit seines Wassers; - netz, das /vorw. Sg./ aus Längen- und Breitengra- 32 Wörterbuch
den und deren Unterteilung bestehendes geographi­ sches Koordinatensystem, das zur Bestimmung der Lage eines Punktes auf der Erdoberfläche und zur Orientierung dient graduell /A dj.j [..u|sl] nach Graden (2.1) abgestuft, aber nicht qualitativ verschieden, gradmäßig: gra­ duelle Unterschiede Grad]unterschied, der gradu eller U nterschied Graf, der; -en, -en Angehöriger des mittleren Adels in der Rangstufe zwischen Fürst und Freiherr; dazu Gräfin, die; -nen Grafik, die s . Graphik gram /Adj.; nur präd. u . mit bleiben/ geh. jrndrn. g. sein, bleiben jmdm. böse (3) sein, bleiben: du soll­ test ihm nicht länger g. sein!; sie blieben einander jahrelang g. Gram, der; -(e)s, jo. PL/ tiefe Betrübnis, quälender K u m m e r : ein stiller, verzehrender, tiefer G. nagt an jmdm .; sich seinem G. überlassen; von G. er­ füllt sein grämen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. grämt jmdn. etw. erfüllt jmdn. mit Gram: diese Zurückweisung, De­ mütigung, dieser Verlust grämte ihn sehr; es grämte ihn, daß ... 1.2. sich g. von Gram erfüllt sein: sie grämt sich darüber, daß er nicht schreibt; dar­ über brauchst du dich doch nicht so zu g .!; sie wird sich noch zu Tode g.!; umg. das soll mich nicht g. (das ist mir gleichgültig) gram| -erfüllt lAdj./ von Gram zeugend:gramerfüllte Augen; -gebeugt /Adj.f geh.: die gramgebeugten (von Gram geprägten) Eltern grämlich /Adj./ verdrießlich (1), m ißmutig: ein grämlicher alter Mann; g. blicken; g. seinen Ge­ danken nachhängen; mit grämlichem ( Verd rieß­ lichkeit, Mißm ut ausdrückendem) Gesicht, gräm­ licher Miene dastehen gram |voll /Adj./ gramerfüllt Gramm, das; -s, -e /Abk. g; bei Maßangabe PL Gramm; Maßeinheit der Massel: ein Kilogramm hat 1000 G .; dieser Brief wiegt 20 G., ist um einige G. zu schwer; 200 G. Wurst kaufen Grammatik, die; -, -en 1. /o. PL/ (Wissenschaft von den) Gesetzmäßigkeiten des Aufbaus morpholo­ gisch und syntaktisch richtiger Äußerungen in einer Sprach e: die G. formuliert die Regeln für richtige sprachliche Äußerungen; die G. (das Regelwerk für richtige sprachliche Äußerungen) der deutschen, russischen Sprache beherrschen — 2. Lehrbuch, in dem 1 dargestellt ist: in einer G. nachschlagen; darüber geben die Grammatiken keine Auskunft grammatikalisch /,A d j./ gram matisch grammatisch /A d j.; zu Grammatik 1/: die gramma­ tische Struktur einer Sprache; die grammatischen Regeln; grammatische Fehler; g. richtig sprechen und schreiben GrammophQn, auch Grammophon, das; -s, -e mit einem Schalltrichter versehenes Gerät zum Abspielen von Schallplatten mittels stählerner Stifte Grgn, das jin der Verbindung/ veraltend ein G. ein bißchen, eine Spur: in seiner Stimme war ein G. Ironie; darin liegt ein G. Wahrheit Granat, der; -(e)s, -e Mineral, das bes. als roter Halbedelstein bekannt ist Granat|-apfel, der Frucht des Granatapfelbaums; - apfelbaum, der vom östlichen Mittelmeergebiet bis nach Vorderindien verbreiteter Strauch od. Baum mit großen scharlachroten Blüten und eßbaren 498 graduell — Graphik Früchten, die eine große Menge Samenkerne ent­ halten Granate, die; -, -n mit Sprengstoff, chemischen Kampfstoffen o. ä. gefülltes, mit einem Zünder ver­ sehenes Geschoß, das mit Hilfe einer Waffe od. mit der Hand ins Ziel geschleudert wird Granat|-feuer, das jo. Pl.f das Abfeuern von Gra­ naten, bes. Artilleriebeschuß; -schmuck, der jo. Pl.f aus Granat hergestellter Schmuck; -Splitter, der Splitter einer detonierten Granate; -trichter, der durch Einschlag und Explosion einer Granate ent­ stehende trichterförmige Vertiefung im Erdboden; - werfer, der; -s, - k leines Geschütz mit glattem Rohr, von geringem Gewicht und großer Beweglichkeit, das die Granaten nahezu steil nach oben schießt Grand, der; -s, -s [graq, auch grd] höchstes Spiel im Skat, bei dem nur die Buben Trümpfe sind Grande, der; -n, -n Angehöriger des spanischen Hochadels: stolz wie ein (spanischer) G. Grandezza, die; -, /o. P L ; bes. von Männern/ geh. hoheitsvolles, steif, gespreizt wirkendes Benehmen: sich mit G. bewegen, verbeugen grandios /Adj./ großartig (1), überwältigend (1.1): ein grandioser Gedanke, Anblick, Erfolg; eine grandiose Leistung; das hat er g. gemacht; iro n . das war ein grandioser Einfall von dir! Grandseigneur, der; -s, - e/-s [grasenjo:r] oft spött.: er benimmt sich, tritt auf wie ein G. (tut sehr vornehm, großartig), lebt wie ein G. (lebt ver­ schwenderisch) Granft, auch Granit, der; -(e)s, -e magmatisches Gestein von körniger Beschaffenheit: ein Denkmal, Grabstein aus G. + umg. bei jmdm. auf G. beißen (bei jmdm. auf starken Widerstand stoßen, nichts erreichen können) Granit|, au ch Granit|block, der /PL -blocke/ graniten jAdj.; nur attr./ aus Granit bestehend: eine granitene Säule, Tafel Granitj, au c h Granit|feisen, der Granne, die; -, - n 1. borstige Spitze an den Blüten von Gräsern: die langen Grannen der Gerste — 2. Grannenhaar Grannen|haar, das langes, oben verdicktes Haar im Haarkleid von Pelztieren: ein Fell mit dichtem, silbrigem G. grantig /Adj./ land sch. schlechtgelaunt, verdrieß­ lich (1): g. werden; jmdn. g. ansehen; er ist heute furchtbar g. Granulat, das; -(e)s, -e durch Granulieren gekörnte Substanz: dieses Düngemittel kommt als G. in den Handel Granulationsgewebe, das Med. bei der Heilung ge­ schädigten Gewebes entstehendes Bindegewebe, das reich an Gefäßen ist granulieren /sw. Vb.; hat/ fachspr. eine Masse in Körner möglichst einheitlicher Größe zerkleinern od. eine pulverförmige Masse zu Körnern binden: Schlacke g.; granuliertes Waschpulver, Super­ phosphat Granulom, das; -s, -e Med. geschwulstartige Bil­ dung von Granulationsgewebe: der Zahn hat an der Wurzelspitze ein G. Grapefruit, die; -, -s [gre:pfru:t] Pampelmuse Grapefruit|saft, der Graphik, die; -, - en 1. jo. PL; zusammenfassende Bez. für die Kunst der zeichnerischen Darstellung auf Papier, Karton, Pergament sowie für alle künst­
Graphiker — grau 499 lerisch ausgeübten manuellen Techniken zur Her­ stellung von Druckformen, mit denen Bild und Schrift vervielfältigt werden/: eine Ausstellung von Werken der Malerei und G.; die Entwicklung der politischen G. in den zwanziger Jahren — 2 . Blatt (2.1) mit dem Abdruck einer von einem Künstler manuell hergestellten Druckform: eine G. kaufen; eine Sammlung zeitgenössischer Graphiken Graphiker, der; -s, - 1. Künstler, der Handzeich­ nungen und Vorlagen zur Vervielfältigung durch Druck manuell herstellt — 2. Facharbeiter, der die Arbeiten von 1 vervielfältigt graphisch jAdj.; nicht präd.j 1. die Graphik (1) betreffend: die graphische Kunst — 2. etw. g . dar­ stellen {Zahlen, Vorgänge zur Veranschaulichung in Form von Kurven od. Linien zeichnerisch, schem atisch darstellen ) ; eine graphische Darstellung Graphit, auch Graphit, das; -(e)s, -e schwarzgraues, schwach glänzendes, weiches Mineral aus reinem Kohlenstoff: G. für die Herstellung von Bleistift­ minen verwenden Graphologie, die; -, jo. P l.j 1.1. die gerichtliche G. {Lehre von der Analyse einer Handschriftzum Zwecke der Identifizierung des Schreibers) 1.2. Lehre, die aus der Analyse der Handschrift eines Menschen Aus­ sagen bes. über dessen psychische, charakterliche und intellektuelle Eigenschaften abzuleiten versucht; dazu graphologisch /A dj.; nicht präd.j grapschen j&w. Vb.; hat/ landsch. umg. 1.1. etw. rasch {und gierig) ergreifen: er grapschte das Geld und rannte hinaus 1.2. nach etw. g. rasch (und gierig) nach etw. greifen : er grapschte nach ihrer Hand Grgs, ufccAGras, das; -es, Gräser 1. einkeimblättrige, in zahlreichen Arten vorkommende, meist krautige P fla n z e : mehrjährige Gräser; die Getreidearten gehören zu den Gräsern — 2. jo. PI./ den Erdboden überziehende Menge aus 1, z. B . als Wiese, Rasen: grünes, dichtes, weiches, hohes, dürres G .; G. säen; das G. mähen; sich ins G. legen; mit G. bewachsene Wege + über etw. G. wachsen lassen (etw. in Vergessen­ heit geraten lassen); umg. spött. das G. wachsen hören (sich besonders klug dünken); salopp ins G. beißen (sterben) grgs/Gras, auch gras/Gras| -bewachsen /A d j.; nicht ad v.): grasbewachsene W ege; -büschel, das; -decke, die Gras (2) und seine den Beden durchziehenden Wurzeln grasen j&w. Vb.; hat/ Gras fressen, weiden (1.1): die Kühe grasten friedlich (auf der Weide) Gras/gras, auch Gras/gras| -fleck, der durch den Saft des Grases hervorgerufener grüner Schmutzfleck bes. auf der Kleidung; -futter, das als Viehfutter ver­ wendetes, abgemähtes Gras; -grün jAdj./ leuchtend grün wie frisches Gras; -halm, der; -hüpfer, der; -s, - umg. bes. auf Wiesen lebende kleine Heu­ schrecke; -land, das jo. Pl.j grasbewachsene Boden­ fläche, bes. Weide, Steppe; -mäher, der Mäh­ maschine, mit der Gras gemäht wird; -mücke, die in zahlreichen A rten vorkommender, meist graugrün od. bräunlich gefärbter kleiner Singvogel; -narbe, die Grasdecke; -samen, der grassieren jsw. Vh.; hat/ eine Krankheit grassiert eine Krankheit tritt gehäuft, epidemisch auf: die Grippe grassiert wieder; O ein Gerücht gras­ siert gräßlich jAdj.j 1.1. physischen Ekel, Abscheu er­ regend: ein gräßlicher Anblick, Gestank; etw. riecht, klingt g.; etw. sieht g. aus; g. verstümmelt, entstellt sein 1.2 . moralische Entrüstung hervor­ rufend, verwerflich: ein gräßliches Verbrechen; eine gräßliche Lüge, Verleumdung 1.3. jem o t.j sehr unangenehm: ein gräßiehes Wetter; gräßliche Schmerzen haben; es ist g. kalt, tut g. weh; jmdn. in eine gräßliche Situation bringen — 2 . jad v .; drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: g. (sehr) müde, liederlich sein; es war g. langweilig Gras|, auch Gras [wuchs, der 1. das Wachsen des Gra ses: etw. beschleunigt den G. — 2. Grasdecke: junger, üppiger G. Grat, der; -(e)s, -e 1. schmäle Kammlinie eines Ge­ birgsrückens: ein scharfer, steiler G .; den G. ent­ langwandern — 2. Techn. durch Stanzen, Gießen entstandene Unebenheit an Rändern von Werk­ stücken: die Grate $bfeilen, -schleifen Gräte, die; -, -n 1. spitze, fadenförmige, meist ge­ gabelte Verknöcherung zwischen den M uskeln der Knochenfische: sich an einer G. verschlucken; einen Fisch zerlegen und die Gräten entfernen — 2. jnur im PLI salopp da kann man sich ja seine, die Gräten (Knochen) brechen! Gratifikation, die; -, -en /heute noch BRDj be­ sondere Vergütung, Sonderzuwendung: er erhielt zu Weihnachten eine G. von seiner Firma gratis /Adv./ kostenlos, unentgeltlich: jmdm. etw. g. geben, liefern; das bekommen Sie g. Gratis|probe, die kleine Menge eines neu einge­ führten Artikels, die aus Gründen der Werbung kostenlos zum Probieren abgegeben wird Grat|linie, die jz u Grat 1/ Grätsche, die; -, -n Turnen 1.1. Sprung mit ge­ grätschten Beinen über etw., bes. ein Turngerät: mit einer G. über den Barren, Bock springen 1.2 . eine G. machen (die Beine grätschen) grätschen jsw. Vb.; hat, ist/ Turnen 1.1. (hat) die Beine g, (beide gestreckten Beine gleichzeitig seitwärts spreizen); bei dieser Übung bleiben die Beine gegrätscht 1.2 . (ist) über etw. , bes. ein Turn­ gerät g. (mit gestreckten, seitwärts gespreizten Bei­ nen über etw., bes. ein Turngerät, springen) Gratulant, der; -en, -en jmd., der jmdm. gratuliert Gratulation, die; -en 1. Glückwunsch: meine herz­ lichste G .! — 2. das Beglückwünschen: zur G. fan­ den sich viele Kollegen ein Gratulatipnsl -cour, die; -, - en [..ku:r] feierliche offizielle Gratulation (2) einer hochgestellten Persön­ lichkeit durch zahlreiche Gratulanten; -schreiben, das Glückwunschschreiben gratulieren jsw. Vb.; hat/ jmdm. g. jmdm. seinen Glückwunsch zu etw. aussprechen, jmdn. beglück­ wünschen: jmdm. (herzlich) zum Geburtstag, zur Hochzeit, zum Examen, zur Auszeichnung g .; jmdm. zu einer Entdeckung g.; darf man (schon) g. (ist die Sache erfolgreich überstanden) ? ■f um g. sich zu etw. g. können über etw. froh sein können: er kann sich g., daß er dabei nicht erwischt wurde grau /Adj.j 1.1. von einer Farbe, die aus Schwarz und Weiß gemischt ist: die graue Haut des Ele­ fanten; graues Gestein; ein grauer Bock; er hat graue Augen; der Himmel ist g.; g. wie eine Maus; ein helles, dunkles Grau; sie trägt gern Grau; die 32*
500 grauäugig — Gravität Farbe Grau 1,2* graues (durch Älter farblos ge­ wordenes, ergrautes) Haar; jmd. ist g. (hat ergrautes Haar); alt und g. werden 1.8. ein graues (durch Blutleere fahles) Gesicht; plötzlich wurde er ganz g. im Gesicht — 2. öde (1.3), eintönig (1.2), trostlos (3): ein graues Einerlei; der graue Alltag; jmdm. kommt alles g. und öde vor — 3, (nur attr.( 8.1* sehr weit zurückliegend, längst vergangen: in grauer Vorzeit; vor grauen Zeiten 3.2 . etw. liegt in grauer (sehr ferner, weiter) Zukunft, Ferne — 4 . (nur attr.j der graue / Star -f- etw. g. in g. malen (etw. 'pessimistisch darstellen); — sich über, wegen, um etw. keine grauen / Haare wachsen lassen grau/Grau| -äugig /Adj.; nicht adv.( mit grauen Augen; -hart, der umg. Mann mit ergrautem Bart; - b ärtig /Adj.; nicht adv./ mit einem ergrauten Bart; - blau /Adj.( von einer Farbe zwischen grau und blau: graublaue Augen; -brot, das land sch. Mischbrot aus Roggen- und Weizenmehl grauen (sw. V b.; hat/ I. es, der Morgen graut (die Morgendämmerung bricht an); beim ersten Grauen des neuen Tages; der Abend graut (die Abend­ dämmerung bricht an) — H .I . jmdm., jmdn. graut (es) vor etw., jmdm. jmd. empfindet Furcht, Grauen vor etw. Zukünftigem: ihm, ihn graute (es) vor der Kälte, Trennung, Entscheidung — 2 . sich vor jmdm. , etw. fürchten: das Band hat sich vor ihm gegraut Grauen, das; -s, • 1. (o. Pl.j mit lähmender Furcht gepaartes Entsetzen vor etw. Unheimlichem, Unheil­ vollem, Gräßlichem : ein tiefes, eisiges G. packt jmdn. ; ein leises G. überkommt, erfüllt jmdn.; etw. mit G. erkennen, innewerden; die Schilderung, der schreckliche Anblick erregte allgemeines G. — 2. Entsetzen und Furcht verbreitende Wirkung von etw. Unheilvollem: das G., die G. des Krieges, der Bombennächte; die zerstörte Stadt bot ein Bild des Grauens grauen|erregend (Adj.( Grauen hervorrufend: ein grauenerregender Anblick grauenhaft lAdj.j 1. grauenerregend, gräßlich (1.1, 1.2): ein grauenhafter Anblick, Mord — 2. um g. Idrückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: sie sang (einfach) g. (sehr schlecht); hier sieht es ja g. (sehr unordentlich) aus grauen|voll (Adj.( grauenerregend, gräßlich (1): ein grauenvoller Anblick, grauenvolles Ver­ brechen; eine grauenvolle Stille grau/Grau| -grün /Adj./ von einer Farbe zwischen grau und grün; -guß, der fachspr. Eisen mit Zu­ sätzen von Mangan und Silizium, das eine graue Bruchfläche hat; -haarig (Adj.f mit ergrautem Haar; - köpf, der umg. Mann mit ergrautem Haar graulen (sw. Vb.; hat/ umg. 1.1. sich g. sich fürch­ ten (1.1): sich im Dunkeln g.; sich vor einer Ar­ beit, Prüfung, Auseinandersetzung g. 1 .2 . jmdm . , jmdn. grault (es) jmdm. graut es: ihm graulte, es graulte ihm bei dem bloßen Gedanken ... — 2. jmdn. aus dem Haus, der Wohnung g. (jmdn. durch unfreundliches, schikanöses Verhalten dazu bringen, daß er aus dem Haus, der Wohnung aus­ zieht) graulich (Adj.f umg. gruselig, unheimlich (1) grau|meliert /Adj.; nicht adv.j: graumeliertes (mit ergrauten Haaren durchsetztes) Haar Graupe, die; -, - n (vorw. Pl.j geschältes Getreidekorn, bes. der Gerste, das gekocht als Nahrungsmittel verwendet wird : aus Graupen einen dicken Brei kochen Graupel, die; -, -n (vorw. Pl.f in Schauern als Niederschlag fallendes kleines Körnchen bes. aus gefrorenem, geballtem Schnee: Niederschläge in Form von Schnee oder Graupeln graupeln jsw. Vb.; hat/: es graupelt (Graupel fallen als Niederschlag herab) Granpel[schauer, der Schauer in Form von Graupeln graus (Adj.; vorw. attr.f veraltend grausig: eine grause Tiefe, Dunkelheit Graus, der; -es, (o. Pl.f 1. veraltend das Grausen: ein kalter G. packte ihn — 2 .(in den Verbindungen/ umg. es ist (mit jmdm., etw.) ein G. es ist (mit ihm) nicht auszuhalten, es ist schrecklich: es ist ein G. (mit ihm), er wird von Tag zu Tag vergeßlicher; umg. scherzh. o . G .! (gespieltes Entsetzen ausdrückender Ausruf/ grausam (Adj.( 1.1 . in seinem Verhalten gegenüber Menschen (und Tieren) brutal, gefühllos (und ge­ walttätig), andere quälend: ein grausamer Mensch; jmd. ist (kalt und) g.; jmdn. g. behandeln, unter­ drücken; ein Tier g. quälen; sich g. rächen 1.2 . von 1.1 zeugend: eine grausame Strafe, Rache; mit grausamer Gewalt vorgehen — 2 . peinigend, sehr sch lim m : grausamen Durst, grausame Schmerzen haben — 3. /adv./ umg. (emot.j g. (sehr) müde sein; sechs g. lange Tage warten müssen Grausamkeit, die; -, -en 1./o. PL; zu grausam 1.1/: seelische G .; mit beispielloser G. vorgehen — 2. /vorw. PI .) grausame (1.1) Handlung: Grausam­ keiten begehen grausen (sw. Vb.; hat/ 1. jmdm., jmdn. graust (es) vor jmdm., etw. jmd. empfindet Grausen vor jmdm., etw.: ihm, ihn grauste (es) vor dem Toten, der Ein­ samkeit; es graust einem, einen bei dem Gedanken ... — 2. sich vor etw., jmdm. fürchten; er grauste sich davor Grausen, das; -s, (o. PI./ Grauen: ein kaltes, eisiges G. überkommt, erfüllt jmdn.; sich mit G. ab- wenden grausig (Adj.( grauenerregend: ein grausiger An­ blick, Mord; er war g. verstümmelt grauslich (Adj.( landsch. grauenerregend, gruselig grau/Grau| -weiß (Adj.( von einer Farbe zwischen grau und weiß; -Zone, die zweifelhafter (od. zwie­ lichtiger) Bereich, bes. im Hinblick auf Legalität und Illegalität grave (Adv./ [..va] Mus. gewichtig und langsam Graveur, der; -s, -e [..v0 :r] Fachmann, der Gra­ vuren ausführt gravid (Adj.j [ .. v . .] Med. schwanger; dazu Gravidi­ tät, die; -, -en (vorw. Sg .j Schwangerschaft gravieren /sw. Vb.; hat; / auch gravierend/ [..v . .] 1.1. etw. in etw. g. eine Verzierung od. Schrift in Metall, Glas, Stein, Plast einschneiden, -ritzen od. - stechen: ein Monogramm in die silbernen Löffel, Ornamente in Glas g. 1.2. einen Ring g. (eine Ver­ zierung od. Schrift in den Ring einschneiden, - ritzen od. - stechen) gravierend /Adj.; nicht adv.; auch gravieren/ [..v . .] schwerwiegend: gravierende Verluste, Um­ stände, Tatsachen, Unterschiede, Meinungsver­ schiedenheiten GravierInadel, die spitzes Gerät zum Gravieren Gravität, die ; (o. Pl.j [ ..v ..] veraltend, oft
Gravitation — Grenze 501 spött. steife, gemessene, feierliche Würde: mit G. einherschreiten Gravitation, die; -, fo. PL/ [..v . .] Phys. Eigen­ schaft von Massen, gegenseitig anzuziehen, Massenanziehung: die G. der Erde, Planeten Gravitations Phys.| -gesetz, dasjo.PI .jdas (Natur­ gesetz der Gravitation; -kraft, die /o. Pl.j Kraft, mit der sich Massen anziehen gravitätisch /Adj./ [..v . .] oft spött. mit steifer, gemessener; feierlicher W ürde: eine gravitätische Verbeugung; g. schreiten Gravur, die; -, - en f..v . .] gravierte Verzierung od. Schrift, das Eingravierte: ein Armband mit einer zierlichen G. Grazie, die; -, -n [..io] 1. /o. P/./ Anmut, Liebreiz: eine natürliche, jugendliche G .; viel G. haben — 2. /nur im PL/ 2.1 . die drei Grazien (Göttinnen der römischen Mythologie, efo'e 1 verkörpern) 2.2. scherzh. die beiden, drei Grazien (zwei, dm jungen Mädchen, auch älteren Frauen, die ww Sprecher in bestimmter W eise als zusammengehörig betrachtet werden) grazil /Adj./ zartgliedrig und anmutig: ein graziles Mädchen; eine grazile Figur haben; O grazile Barockmöbel graziös /Adj.f mit Grazie (1), anm utig: eine graziöse Tänzerin, Bewegung; g. tanzen, turnen; sich g. verneigen grazioso jAdv.j Mus. graziös, anmutig Greif, der; -(e)s/-en, -e/-en 1, geflügeltes Fabeltier mit dem Leib eines Löwen, dem Kopf eines Baub- vogels und Krallen an den Füßen — 2. fvorw. Pl.j Greifvögel Greifbagger, der Bagger mit einem Greifer greifbar /Adj.f 1.1. die Unterlagen hierfür sind nicht g. (aufzufinden); das Buch lag in greifbarer (un­ mittelbarer) Nähe; das Gebirge, Ziel lag g. (sehr) nahe vor uns 1.2. /nur präd./ dieses Buch ist zur Zeit nicht g. {vorrätig, lieferbar) — 2. konkret, offen­ kundig: ein greifbarer Erfolg; greifbare Beweise liegen nicht vor greifen, griff, hat gegriffen 1.1. die Hand auf ein Ziel hin bewegen, mit den Fingern die Bewegung aus­ führen, durch die man etw. mit ihnen umschließt und es damit an sich nim mt: seit dem Schlaganfall kann er nicht mehr g.; ins Leere g.; nachetw., jmdm. g .; er griff nach seinem Mantel, ihrer Hand; in die Tasche g. und etw. herausholen; suchend um sich g.; O Sport der Torwart mußte hinter sich g. (konnte nicht verhindern, daß der Ball ins Tor ging)'; das Gebirge lag zum Greifen nahe vor uns;nach dem Titel, der Meisterschaft g. (den Titel, die M eister­ schaft zu erringen suchen) 1.2. (sich) etw. g . etw. durch 1.1 in die Hand nehmen: er griff (sich) seinen Hut; er griff seine Tasche am Henkel und ging; sich ein Buch vom Bega! g.; jmdn. an etw. g .: er griff sie am Arm (schloß seine Finger um ihren Arm) 1.8. zu etw. g. etw. in die Hand nehmen, um damit etw. zu tun : zum Spaten, zur Zange g.; gern zu einem guten Buch g. (gern ein gutes Buch lesen); <0 zu einer List, zur Selbsthilfe g. (eine L ist, Selbst­ hilfe meist als letzte Möglichkeit anwenden) 1.4 . an etw. g. etw. mit seiner Hand, seinen Händen be­ rühren : sich an die Stirn, die Mütze g.; in etw. g .: in die Tasten, Saiten g. (auf einem Tasten-, Saiten­ instrument spielen); einen Akkord g. (spielen) 1.5. Techn. etw. greift in etw. etw. greift in etw. ein: das Zahnrad greift in das Getriebe — 2. jmdn. fassen (3), festnehmen: der Dieb konnte bald ge­ griffen werden + etw. greift um sich etw. breitet sich aus: das Feuer, die Epidemie greift um sich; umg. den werde ich mir g. (zur Bede stellen, zur Verant­ wortung ziehen)!; — jmdm. unter die / Arme g.; etw. ist zu hoch, aus der / Luft gegriffen; nach den / Sternen, dem rettenden / Strohhalm g .; tief in die / Tasche g. müssen; zu den / Waffen g. Greifer, der; -s, - au s zwei gelenkig miteinander ver­ bundenen Schalen od. Gabeln mit stählernen Zinken bestehende Vorrichtung am Kran, Bagger, die geöff­ net herabgelassen, dann geschlossen werden und dabei zu beförderndes Gut aufnehmen od. Gräben ausheben: ein G. befördert Kies, Kohle, Getreide in die Waggons; Schrott, Heu mit einem G. aufnehmen Greif| -vogel, der /Raubvogel/; -Werkzeug, das zangenartiger Körperteil bestimmter Insekten, Kreb­ se; -zange, die meist leichte Zange zum Ergreifen von etw., bes. von Stücken von etw .: Kekse mit der G. in die Tüte füllen greinen /sw. Vb.; hat/ veraltend 1. (klagend, jammernd) weinen (1.1): das Baby hat die ganze Nacht gegreint — 2. weinerlich jammern (1): die Alte greinte über die zerschlagene Schüssel greis /Adj.; vorw. attr.j geh. sehr alt (1.1): der greise Vater; die greise Großmutter; sein greises (von hohem Alter gezeichnetes) Gesicht, Haar Greis, der; -es, -e sehr alter M ann: ein würdiger, rüstiger, schwacher G. Greisen| -alter, das /o. P l.j sehr hohes Alter: im G. stehen; in das G. eintreten; -gesicht, das /PI. - er/ greisenhaftes Gesicht greisenhaft /Adj.f dem Greisenalter entsprechend; s e n il: mit greisenhafter Stimme, Geschwätzigkeit; g. werden Greisin, die; -nen sehr alte Frau grell /Adj./ 1 .1 . blendend hell (1): grelle Blitze; im grellen Scheinwerferlicht; aus dem Schatten in die grelle Sonne treten 1.2 . zu kräftig, zu leuchtend im Farbton: eine grelle Farbe; ein grelles Bot; O etw. in den grellsten Farben (stark übertreibend) schil­ dern — 2. in schrillen Tönen laut erklingend: ein greller Pfiff, Schrei; grelle Dissonanzen; g. lachen, klingen grell zu grell 1.2| -bunt /Adj./ in grellen Farben ge­ halten: grellbunte Plakate; -gelb /Adj./; -grün IAdj.f; -rot /Adj./ Gremium, das; -s, Gremien [..Ion] für eine be­ stimmte Aufgabe gebildete Gruppe von Fachleuten, Ausschuß (I), Kommission: ein internationales, großes G. (von Spezialisten); in einem G. mit- arbeiten Grenz | -bahnhof, der vgl. - dorf; -befestigung, die Anlage zur Sicherung, Verteidigung einer Staats­ grenze; -bereich, der 1* Bereich, der sowohl zu dem einen als auch zu (dem) anderen von zwei od, mehr benachbarten Sphären gehören kann : dieses Problem liegt im G. zwischen Chemie und Medizin — 2 . Grenzgebiet (1); -dorf, das unmittelbar an einer Staatsgrenze gelegenes Dorf Grenze, die; -, -n 1.1 . in der Regel durch Vertrag festgelegte, markierte Linienführung, die das Terri­ torium eines Staates von den ihm benachbarten Staaten od. von der hohen See trennt, Staatsgrenze: eine Landkarte mit den politischen Grenzen; die
502 grenzen — grienen Grenzen Bulgariens; die G. zwischen beiden Staa­ ten, Ländern; dieG. verläuft aufdem Gebirgskamm; eine G. festsetzen, markieren, korrigieren, an­ erkennen, verletzen; die G. passieren, über­ schreiten 1.2 . durch eine künstlich angelegte M a r­ kierung, hes. einen Zaun od. durch natürliche Ge­ gebenheiten gebildete Linie, Fläche, die bes. Grund­ stücke, bestimmte (geographische) Gebiete vonein­ ander, von der Umgebung trennt: die geographischen Grenzen des Thüringer W aldes; ein Graben, Zaun bildet die G. zwischen beiden Äckern, Garten; O die fließenden Grenzen zwischen Biologie und Chemie, zwischen schön und häßlich — 2 . das äußerste od. zulässige M aß (1.2 .2): etw. geht bis an die G. des Erlaubten, Möglichen, überschreitet die G. des Erträglichen; die G. der Leistungsfähigkeit erreicht haben + etw. hält sich in Grenzen (ist nicht übermäßig groß, gut; ist erträglich); jmdn. in die Grenzen (ver)weisen (jmdn. zurechtweisen); jmdm., einer Sache sind Grenzen gesetzt (jmd. kann nicht alles tun, was er will, etw. kann nicht so weitergehen wie bisher); jmd. kennt seine Grenzen (weiß, wie weit er gehen kann, was er leisten kann); etw. kennt keine Grenzen etw. ist grenzenlos, maßlos: jmds. Be­ geisterung, Eifer, Ehrgeiz, Haß kennt keine Grenzen grenzen /sw. Vb.; hat/ etw. grenzt an etw. 1.1. ein Staat, Grundstück berührt sich an seiner Grenze (1) mit etw.: im Osten grenzt unser Land an Polen; der Garten grenzt an den See 1.2. etw. kommt einer Sache nahe, fast gleich: seine Virtuosität grenzt ans Geniale, an ein Wunder; das grenzt schon an Be­ leidigung, Wahnsinn grenzen/Grenzen| -los lAdj.f 1. von scheinbar u n ­ ermeßlicher Ausdehnung (2): die grenzenlose Ebene breitete sich vor ihnen aus; die grenzenlose W eite — 2. /emot./ 2.1 . /nicht adv./ sehr groß (8): jmds. grenzenlose Geduld, Bewunderung, Angst, W ut; die Begeisterung war g. 2 .2 . /adv./ g. (seh r) glück­ lich sein; sie tat ihm g. leid; zu 1 u. 2.1 - losigkeit, die; fo. PI./ Grenz/grenz| -fall, der im Grenzbereich (1) liegender Fall; -Haß, der vgl. - gewässer; -gebiet, das 1. u n ­ mittelbar an einer Staatsgrenze gelegenes Gebiet (für das besondere Rechtsvorschriften gelten) : im G. woh­ nen, ohne Passierschein aufgegriffen werden — 2. Grenzwissenschaft: die Biochemie ist ein G .; -ge- wasser, das Gewässer, das eine Staatsgrenze bildet, durch das die Staatsgrenze verläuft; -konflikt, der Konflikt zwischen benachbarten Staaten an ihrer od. über den Verlauf ihrer gemeinsamen Grenze; -kon- trolle, die Paß-, Zollkontrolle beim Passieren einer Staatsgrenze; -koutrollpunkt, der vgl. - Übergang; - mirkierung, die Zeichen, das den Verlauf einer Staatsgrenze anzeigt; -pfähl, der Pfahl als Grenz­ markierung; -polizei, die vgl. - truppe; -posten, der an einer Staatsgrenze diensttuender Posten der Grenztruppe; -provokation, die gegen die Inte­ grität einer Staatsgrenze gerichtete A ktion en ), strafbare Handlung(en) an dieser Grenze; -scheide, die Grenze (1.2): der Fluß bildet die G .; O ari der G. zu einer neuen Zeit; Sicherung, die Sicherung, Schutz einer Staatsgrenze durch Grenztruppen und entsprechende Anlagen; - sicherungsanlage, die /vorw. Pl.f; -Soldat, der Soldat der Grenztruppe; - Stadt, die vgl. Grenzdorf; -trappe, die /vorw. Pl.f Truppe zur Erfüllung polizeilicher und militärischer Aufgaben bei der Sicherung einer Staatsgrenze; - Übergang, der 1. zwischenstaatlich festgelegte Stelle, an der Personen, Waren, Fahrzeuge eine Staatsgrenze entsprechend den gesetzlichen Bestim ­ mungen passieren dürfen: beide Staaten haben ver­ traglich vereinbart, einen neuen G. zu öffnen — 2. das Passieren von 1: beim G. kontrolliert werden; -ü berschreitend /Adj.; n u r attr.fx der grenzüber­ schreitende Verkehr (eine Staatsgrenze entspre­ chend den gesetzlichen Bestimmungen überschrei­ tender Verkehr von Personen, Waren, Fahrzeugen, Postsendungen); -Übertritt, der Grenzübergang (2); - verkehr, der; der kleine G. (in zwischenstaatlichen Vereinbarungen geregelter, erleichterter Personen­ verkehr zwischen den Bewohnern der Grenzgebiete zweier benachbarter Staaten); -Verletzer, der; -s, - eine Staatsgrenze illegal, widerrechtlich überschrei­ tende Person; -Verletzung, die; -wert, der 1. Techn. Phys. größter od. kleinster Wert in einem festgelegten Bereich von Werten — 2 . Math, endliche Zahl, die die Glieder einer Zahlenfolge od. die Werte einer Funktion im Unendlichen annehmen; -Wissenschaft, die Wissenschaft, deren Gegenstand im Grenzbereich zwischen zwei anderen Wissenschaften liegt; -Zie­ hung, die Festlegung einer Grenze; -Zwischenfall, der lokal und zeitlich begrenzter Grenzkonflikt Gretchenfrage, die \o. P l.f wichtige und schwierige Frage, von deren Beantwortung vieles abhängt, bes. die Frage nach jmds. grundsätzlicher Stellung zu etw., Gewissensfrage Greuel, der; -s, - 1. [vorw. Pl.f grauenerregend Scheußliches, Abscheuliches, bes. unmenschliche Tat, Handlung: die faschistischen G.; die G. des Krie­ ges; G. begehen, verüben; einem G. ein Ende machen — 2 . etw., jmd. ist jmdm. ein G. etw., jmd. ist jmdm. äußerst zuwider: er, dieses Bild, seine Kriecherei ist mir ein G. Greuel| -märchen, das /vorw. Pl.f nicht auf Tat­ sachen beruhender Bericht von Greueln, schlimmen Taten, Zuständen: G. erzählen; -tat, die /vorw. Pl.f Greuel (1) greulich /Adj.f 1.1. physischen Widerwillen hervor­ rufend, abscheulich (1.1): ein greulicher Anblick, Gestank; etw. klingt g. , sieht g. aus; seine Hand ist g. verstümmelt 1.2 . moralischen Widerwillen her­ vorrufend, verwerflich, abscheulich (1.2): ein greu­ liches Laster, Verbrechen; jmds. Egoismus, Skrupellosigkeit g. finden — 2. umg. jemot.f 2.1. /nicht adv./ sehr unangenehm: in einer greu­ lichen Klemme sein; greuliche (sehr heftige) Zahn­ schmerzen haben; so ein greuliches (sehr schlechtes 2.1) Wetter!; sie sang (einfach) g. (unerträglich schlecht 1.1) 2.2 . /adv.; drückt in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: es war g. (sehr, überaus) kalt; das tut g. weh Griebe, die; -, - n 1. /vorw. Pl.f 1.1. fester Rückstand von ausgelassenen Speck-, Talgwürfeln: knusprige Grieben 1.2. Fettstückchen in der Wurst: die Wurst hat zuviel Grieben — 2. landsch. grindiger Aus­ schlag am Mund Grieben| -fett, das /o. PL/ vgl. - s chmalz; -schmalz, das Schmalz mit Grieben (1.1) Griebs, der; -es, -e landsch. Kerngehäuse des Apfels, der Birne: den G. mitessen, (aus dem Apfel) herausschneiden grignen /sw. Vb,; hat/ landsch. grinsen: frech, verlegen g.
Griesgram — grob 503 Gries/gr|es| -gram, der; -(e)s, -e mürrischer, ver­ drossener M ensch: ein alter G.; dazu -grämig /Adj./ Grieß, der; -es, jo. Pl.j 1. fachspr. jPl. -e/ fein­ körniges Nährmittel aus gemahlenen Getreidekör­ nern : feiner, grober G.; den G. fünf Minuten kochen — 2. G. (Brei, Pudding, Suppe aus 1) essen Grieß| -brei, der jo. PL/; -pudding, der; -suppe, die Griff, der; -(e)s, -e 1.1. das Greifen (1.1, 1.2): ein letzter, rascher G., und alles war fertig; jmdn. mit energischem, hartem, eisernem G. festhalten; etw. mit ein paar Griffen ordnen; ein G. nach der Uhr, in die Tasche, zum Telefonhörer 1.2. gezielt greifen­ de Bewegung, Haltung der Hand, Finger bei einer Tätigkeit: mit geübten Griffen die Maschine in Gang setzen; auf dem Klavier, der Gitarre ein paar Griffe üben; S p o r t die verschiedenen Griffe beim Geräteturnen; beim Ringen, Judo verbotene Griffe anwenden — 2. zum Greifen (1.2), Festhalten bestimmte Vorrichtung an einem Gegenstand, um die­ sen handhaben, bewegen, transportieren zu können: ein hölzerner, metallener G .; ein G. aus Leder; der G. an einem Schubfach, Koffer; der G. ist ab­ gebrochen; einen neuen G. anbringen; das Messer am G. anfassen; eine Tür nicht öffnen können, weil der G. (die Türklinke) fehlt — 3. jo. PLf T e x til, dieser Stoff hat einen weichen, fülligen, glatten G. (fühlt sich beim A nfassen weich, füllig , glatt an) + etw. in den G. bekommen, kriegen (etw. zu m ei­ stern, zu beherrschen lernen); etw. im G. haben (etw. gewohnheitsmäßig richtig handhaben, richtig ma­ chen) ; einen guten G. mit etw., jmdm. tun (eine gute Wahl treffen); verhüll, einen G. in die Kasse tun (Geld stehlen) griff/Gr|ff| -bereit jAdj.; vorw. adv. u . präd.j in Reichweite und bequem zu greifen (1.2): sein Werk­ zeug lag g. vor ihm; -brett, das Mus. Teil des Halses von Saiteninstrumenten, auf das mit bestimmten Fingern an verschiedenen Stellen die Saiten gedrückt werden, um unterschiedliche Töne zu erzeugen; - günstig jAdj.j mühelos mit der Hand zu erreichen, günstig für den Zugriff: die Handbremse liegt g. griffig jA dj.; nicht adv.j 1. handlich: ein griffiger Hammer — 2. griffiges (sich beim Verreiben zwi­ schen Daumen und Zeigefinger leicht körnig an­ fühlendes) Mehl — 3 . ein griffiges (gut haftendes) Reifenprofil — 4 . eine griffige Straße, Straßen­ decke (Straße, Straßendecke, auf der die Räder von Fahrzeugen gut haften) — 5. Textil, ein griffiger Wollstoff (Wollstoff, der beim Angreifen eine be­ stimmte Stabilität der Form aufweist) Grjff| -nähe, die jin den Verbindungen! etw. ist, liegt, steht in G. (so nah, daß man es mühelos mit der Hand erreichen kann); -weite, die jo. PL/ die vgl. - nähe Grill, der; -s, -s je nach Konstruktion durch Holz­ kohle, Gas, Infrarotstrahlung od. Elektroenergie beheiztes Gerät zum Grillen: Steaks, Würstchen vom G. Grille, die; -, -n I. in zahlreichen Arten vorkommen­ des, mit der Heuschrecke verwandtes Insekt mit ge­ drungenem Körper, dickem Kopf, langen Fühlern und bei den Männchen einem Organ zum Zirpen, das meist in unterirdischen Höhlen od. Röhren lebt, die es sich selbst gräbt — II .l . seltsamer Einfall (1), Laune (3): das ist wieder einmal so eine G. von ihm — 2. /nur im Pl.f veraltend trübe Gedanken, düstere Stimmung: Grillen (im Kopf) haben; jmd m . die Grillen austreiben 4- v e ralte n d Grillen fangen (melancholisch, ver­ drießlich, trüber Stimmung sein) grjllen jsw. Vb.; hat/ etw., bes. Fleisch(produkte), durch direkte Einwirkung der Hitze ohne Zugabe von Fett (auf einem Grill) rösten: Würstchen, ein Steak g .; ein gegrilltes Hähnchen Grill| -gerät, das Grill; -gericht, das Gericht mit ge­ grilltem Fleisch, Fisch; -raum, der in einem Restau­ rant befindlicher Raum mit einem Grill, auf dem für die Gäste gegrillt w ird ; -restaurant, das auf Grill­ gerichte spezialisiertes Restaurant Grimasse, d ie ; -, -n verzerrtes Gesicht: das Gesicht zu einer (komischen, abstoßenden) G. verziehen; eine G., Grimassen schneiden, ziehen, machen Grimm, der; -(e)s, jo. PL/ veraltend tiefer Zorn, verhaltene W ut: von G. erfüllt, voll G. sein; seinen G. verbergen grimmig /Adj./ 1 . von Grimm erfüllt: ein grimmiger Alter; g. aussehen, dreinschauen, antworten; ein grimmiges Gesicht machen; ein grimmiger (bissiger 2) Humor — 2 . eine grimmige (strenge, beißende) Kälte; grimmigen (starken, heftigen) Hunger haben; es war g. (sehr) kalt Grind, der; -(e)s, - el.Schorf (1) — 2 .Hautausschlag, bei dem sich eine borkige Kruste bildet; dazu grindig /Adj.; nicht adv./ grinsen jsw. Vb.; hat/ den Mund in die Breite zie­ hend läch eln : fröhlich, schadenfroh, höhnisch (über jmdn. , etw.) g.; ein freches, dreckiges Grinsen; grinsende Gesichter; jmdn. grinsend ansehen grippal /Adj.; nur attr./ M ed.: ein grippaler Infekt (Grippe 2) Grippe, die; -, -n 1. akute, epidemisch auftretende Viruskrankheit desMenschen, die mit (hohem) Fieber, Gliederschmerzen, mit Schnupfen, Bronchitis, auch mit Durchfall, Erbrechen verbunden ist, Virus­ grippe — 2. umg. Erkältungskrankheit Grippel -epidemie, die; -virus, das, auch der Erreger der Grippe (1); -wetter, das jo. Pl.j umg. naßkaltes Wetter, das Erkältungskrankheiten begünstigt Grips, der; -es, jo. Pl.j salopp Verstand: nicht viel G. (im Kopf) haben; streng deinen G. mal ein bißchen an! grob, auch grob, gröber, gröbste jA dj.j 1.1 . nicht fein (1.1) beschaffen: grobes Leinen; grobes Papier; ein grobes (grobmaschiges) Sieb; O grobe (schmut­ zige, schwere) Arbeiten; eine grobe (rauhe, un­ angenehm klingende) Stimme 1.2. grobe (ungepflegte, plumpe 1) Hände 1.3. wenig zerkleinert: grober Kies; grobes Mehl; grobes (aus grobem Mehl ge­ backenes) Brot; die Mandeln g. hacken — 2. /nicht präd.j nicht detailliert, nicht ins einzelne gehend, ungefähr: einen groben Überblick geben; etw. in groben Zügen schildern; etw. g. schätzen — 3. /nicht präd.j schlimm (1), schiverwiegend: eine grobe Fahrlässigkeit, Lüge; ein grober Fehler, Irrtum, Verstoß; grober Unfug; Vorschriften g. miß­ achten — 4 . ohne Feingefühl, unhöflich: ein grober Mensch; jmdn. g. behandeln, anfahren; grobe (von mangelndem Feingefühl, von Unhöflichkeit zeugende) Worte, Späße; sei nicht so g. (pack nicht so derb, brutal zu), das tut doch weh! + um g. jmd. ist aus dem Gröbsten heraus (hat die größten Schwierigkeiten überwunden)
504 Grobheit — groß Grobheit, au ch Grobheit^ die; -en 1. jo. Pl.j Mangel an Feingefühl, Unhöflichkeit: er ist wegen seiner G. bekannt — 2. jvorw. Pl.j unhöfliche Ä uße­ ru n g: jmdm. Grobheiten sagen Grobian, der; -(e)s, -e [..ia:n] grober Mensch: er ist und bleibt ein G.; auch Schimpfw. Sie G.! grob, auch grob| -knochig jAdj.; nicht adv.j mit derbem, starkem Knochenbau; -körnig /Adj.; nicht adv.j 1. aus größeren Körnern bestehend: grob­ körniger Zucker — 2. F otogr. ein grobkörniger (ein großes 1K orn 3.2 habender, besonders lichtemp­ findlicher) Film gröblich jA d j.; nicht präd.j grob (3): eine gröbliche Beleidigung; eine gröbliche Verletzung der V or­ schriften; g. mißverstanden werden; jmdn., etw. g. vernachlässigen grob/Grob, auch grob/Grob| -schlächtig jA d j.; nicht adv.j 1. ein grobschlächtiger Mensch (Mensch von plumper, ungeschlachter Gestalt) — 2. sein grob­ schlächtiges (von Mangel an Feingefühl zeugendes) Benehmen; -wasche, die derbe Wäsche, die beim Waschen keine besonders sorgsame Behandlung ver­ langt Grog, der; -s, -s /bei Mengenangabe PI. Grog/ Getränk aus heißem Wasser mit Rum od. Wein­ brand und Zucker: einen (steifen) G. brauen groggy jindekl. Adj.; nicht attr.j [ - -gi] 1. Boxen hart angeschlagen (2), halb betäubt: der Weltmeister hing g. in den Seilen — 2, umg. g. (erschöpft) sein grölen /sw. Vb.; hat/ umg. jemot.j (etw.) laut und mißtönend singen od. schreien: laut, begeistert g.; Beifall, ein Lied g. Groll, der; -(e)s, jo. Pl.j verhaltener Zorn, ver­ borgene Feindschaft, heimlicher H aß : ein tiefer, bitterer, heimlicher G. erfüllt jm dn.; einen G. auf jmdn. haben; G. gegen jmdn. hegen; im, ohne G. von jmdm. scheiden grollen /sw. Vb.; hat/ 1. Groll empfinden: er grollt noch immer; (mit) jmdm. (wegen etw.) g. (jmdm. wegen etw. böse sein) — 2. dumpf rollend, polternd dröhnen: der Bonner grollt; das ferne Grollen der Geschütze Gros, das; -, - [gro:, Gen. gro:(s), PI. gro:s] /vorw. Sg.j der größte Teil einer bestimmten Anzahl, Menge: das G. der Schüler nimmt an der Schulspeisung teil; das G. der Pflanzen ist eingegangen Groschen, der; -s, - umg. 1.1, Zehnpfennigstück: kannst du mir zwei G. zum Telefonieren geben? 1.2. das Stück kostet einen G. (10 Pfennig); O sich ein paar G. (ein bißchen Geld) dazuverdienen; die letzten (paar) G. (das letzte Geld) für etw. aus­ geben; dafür würde ich keinen G. (kein Geld) aus­ geben 4- jeden G. (einzeln) umdrehen (sparsam, geizig sein); umg. etw. ist keinen G. (gar nichts) wert; bei jmdm. ist der G. (endlich) gefallen (jm d . hat endlich begriffen ) Groschen jem ot.l| -blatt, das jPl. - blätter/ an­ spruchslose, meist sensationell aufgemachte Zeitung der Boulevardpresse; -heft, das für billiges Geld erhältliches literarisches Druckerzeugnis in Form eines Heftes mit meist inhaltlich anspruchsloser, seichter Lektüre; -roman, der vgl. - heft groß, größer, größte jAdj.j 1. feiner Maßangabe nachgestelltj 1.1. /gibt die Gesamtausdehnung einer Fläche, eines Raumes an/: das Grundstück ist 500 Quadratmeter, das Zimmer 40 Kubikmeter g. 1.2 . Igibt die Höhe eines menschlichen Körpers anj: er ist 1,80 Meter g. — 2. in räumlicher Ausdehnung über einem bestimmten (mittleren) Wert liegend, nicht klein (1): ein großer Mann, Baum; ein großer See, Garten; ein großes Haus, Zimmer; eine große Stadt; ein großes Paket, Stück, Format; große Äpfel, Kartoffeln; große Hände, Füße haben; die große Zehe; die großen Buchstaben (die Bu ch ­ staben des Alphabets, die sich in der Form von den kleinen Buchstaben unterscheiden und vorwiegend als erste Buchstaben von Sätzen, Substantiven, Eigennamen verwendet werden); ein Wort g. schrei­ ben; der große Zeiger (Minutenzeiger); der größte Teil von etw.; diese Schuhe sind mir zu g.; er ist der größte von uns — 3. /nicht adv.j einen (ver­ hältnismäßig) langen Zeitraum umfassend: mit großer Verzögerung; die große Pause (die längste Pause zwischen den Unterrichtsstunden); die großen Ferien (Sommerferien) — 4. /nicht adv.j aus einer (verhältnismäßig beträchtlichen) Anzahl, M enge von Exemplaren der gleichen Art bestehend: eine große Familie, Menschenansammlung; die große Masse; etw. in einem größeren Kreis (mit mehreren Perso­ nen gleichzeitig) besprechen; große Vorräte, Men­ gen; eine große Auswahl an Fachbüchern; ein großes Ganzes (eine Ganzheit) bilden — 5 . /nicht adv.j von hohem, in Zahlen ausdrückbarem Wert: große Beträge, Summen, Kosten, Gewinne; ein großes Vermögen besitzen; ein großes (hohes) Ge­ halt; umg. großes Geld (Geldscheine, Münzen von höherem W ert)"*; das große Einmaleins (die M ulti­ plikation der Zahlen von 11 bis 20 mit den Zahlen von 1 bis 10) — 6. die Gasflamme, den Backofen g. (auf hohe Stärke) stellen; auf großer Flamme kochen — 7. /nicht adv.j 7.1. umg. älter: meine große Schwester; unser Großer (ältester Sohn) 7.2. 2erwachsen: große Kinder haben; die Großen (die Erwachsenen) — 8. /drückt eine starke Intensität, ein hohes M aß ausj: großer Lärm, Beifall; große Hitze; großen Burst, große Sorgen, großes Glück haben; mit großem Fleiß, großer Anstrengung arbeiten; großes Ansehen genießen; große Ge­ fahren, Schwierigkeiten überwinden; seine Freude war g .; ein großer (erheblicher) Fehler, Irrtum, Unterschied; eine große (schwerwiegende) Bumm- heit machen; er war ihre große Liebe (ihn hat sie am meisten geliebt); das ist jetzt große Mode (ist jetzt sehr modern); er ist ein großer Lügner, Feig­ ling, Angeber (er lügt unerhört, ist sehr feige, gibt stark an) — 9.1. jnicht adv.j von besonderer Be­ deutung, Wichtigkeit: eine große Aufgabe, Frage, Idee, Tat; große Verdienste haben; heute ist ein großer Tag für ihn; das war (s)eine große Zeit; die Große Sozialistische Oktoberrevolution; sein größtes (bestes, wichtigstes, berühmtestes) Werk; einen großen Namen haben (berühmt sein) 9.2 . jnicht präd.j mit überdurchschnittlichem Aufwand auf besondere Wirkung zielend, sehr wirkungsvoll: ein großes Fest; eine Aktion großen Stils; in großer Aufmachung, Toilette; große (hochtrabende, groß­ spurige) Worte; große (effektvolle) Gesten; etw. g. ankündigen; eine Meldung g. aufmachen, heraus­ bringen; umg. g. feiern, ausgehen — 10. /nicht adv.j von hervorragender Befähigung, Leistung, Qualität: ein großer Kenner, Künstler, Philosoph, Politiker; ein großes Talent; umg, ich bin kein
Großabnehmer — Großhandelsgesellschaft 505 großer Redner; im Tanzen, Rezitieren ist er ganz g. (er tanzt, rezitiert sehr gut); etw. ist ganz g., ist (ganz) große Klasse (etw» ist großartig 1, be­ wundernswert) — 11. /nicht präd./ wesentlich (1), hauptsächlich: etw. in großen Zügen schildern; die große Linie sehen; das große Ganze (das Ganze, nicht die Einzelheiten) im Auge haben — 12. edel, selbstlos, großmütig: ein großes Herz haben; g. denken, handeln — 13. /adv./ umg. 18.1. nicht g. nicht sehr, nicht besonders: es lohnt nicht g.; er hat sich nie g. angestrengt; niemand hat sich g. (besonders) darüber gefreut 18.2. /als Pa rtikel; ver­ stärkt eine Frage, einen Ausruf/: was ist (schon) g> dabei?; was gibt es da (noch) g. zu fragen?; wo wird er (denn) g. sein! 4* g. und breit ausführlich: etw. g. und breit erklären, erzählen; g. und klein (jederm ann); im großen und ganzen (im allgemeinen); umg. /von und zu Kindern gesagt/ g. machen (seinen Darm en tleeren); — große / Augen machen; (ein) großer / Bahnhof; das ist die große / Frage; auf großem / Fuß(e) leben; etw. an die große / Glocke hängen; die große / Klappe haben; jmd. ist kein großes / Licht; das Große Los; einen großen / Mund, / Rand haben; keine großen / Sprünge machen können; große / Stücke auf jmdn. halten; ein großes / Tier; große '/ Töne schwingen, spucken; ein großer / Wurf Groß/groß| -abnehmer, der W irtsch. jmd., bes. ein Betrieb, der eine Ware in größerer Menge, en gros kauft; -angelegt /Adj.; nur attr./ unter Einsatz aller verfügbaren Mittel, Möglichkeiten und Personen geplant und durchgeführt; -artig /Adj./ 1. hervor­ ragend (1), sehr eindrucksvoll: eine großartige Leistung, Anlage; ein großartiger Arzt; es hat g. geklappt — 2. auf besondere Wirkung zielend, groß­ spurig, -tuerisch: sein großartiges Auftreten; -auf- nahme, die 1. Film Aufnahme (2.1), bei der ein groß aufgenommenes Objekt das Bild beherrscht — 2. stark vergrößertes Foto; -bauer, der Eigentümer einer privaten bäuerlichen Wirtschaft mit großem Grundbesitz, umfangreichem Viehbestand und mehre­ ren Lohnarbeitern; -bausteile, die; -betrieb, der Betrieb mit einer hohen Anzahl Beschäftigter und großem Umfang der Produktion; -blockbauweise, die /o. PL/ Montagebauweise, bei der Blöcke aus Beton mit Hebezeugen zu Gebäuden zusammengesetzt werden; -bourgeois, der Angehöriger der Groß­ bourgeoisie; -bourgeoisie, die der tonangebende, Wirtschaft und Finanzen beherrschende Teil der Bourgeoisie in der monopolkap. Gesellschaft; -brand, der; -bürger, der Angehöriger des Großbürgertums; dazu -bürgerlich /Adj./; -bürgertum, das ökono­ misch stärkster, einflußreichster Teil des Bürgertums in der kap. Gesellschaft; -denkend /Adj.; nicht adv./ geh.: ein großdenkender (selbstlos denkender, edel­ mütiger) Mensch Größe, die; -, - n 1. /vorw. Sg./ 1.1. meßbare Aus­ dehnung einer Fläche, eines Gegenstandes, Raumes, Menschen: die G. des Grundstücks beträgt 800 Quadratmeter, die des Raumes 40 Kubikmeter; etw. in natürlicher G. darstellen; das Gemälde zeigt ihn in natürlicher G. 1.2 . meßbare Länge (1, 3) eines menschlichen Körpers: die G. der Patienten, des Neugeborenen messen; sich der G. nach auf­ stellen; ein Mann (von) mittlerer G. — 2. /vorw. Sg.I überdurchschnittliche Ausdehnung einer Fläche, eines Gegenstandes, Raumes, überdurchschnittliche Länge eines Menschen: die G. des Landes, Bau­ werkes, Saales, Basketballspielers imponierte uns; jmd. fällt durch seine G. auf — 3 .1. nach einem bestimmten System, bei Kleidungsstücken nach Aus­ maßen des menschlichen Körpers, genormtes M aß (1.1.1) für jeweils eine Klasse einzelner Exemplare: Töpfe, Schuhe in allen Größen; ein Pullover in G. 40 3.2 . Phys. Math, in einem durch Zahlen bezeichneten Wert ausdrückbarer Begriff, der zur Beschreibung physikalischer Gesetzmäßigkeiten dient, wie z. B . Länge, Temperatur, Arbeit, Geschwindig­ keit: eine physikalische, gegebene, unbekannte, variable, mathematische G. * — 4. /vorw. Sg./ edle Gesinnung, bewundernswürdige, vorbildliche Hal­ tung, Edelmut: die G. dieses Menschen, seines Ver­ zichts; die wahre, menschliche, innere G. — 5. /vorw. Sg./ besondere Bedeutsamkeit: die G. dieser Stunde, dieses Augenblicks, seiner Verdienste — 6. bedeutende, berühmte Persönlichkeit, Kapazität (3): er ist eine G. auf seinem Gebiet; die geistigen Größen jener Zeit; die Größen der Kunst und Wissenschaft Groß| -eitern, die /PL/ jmds. G. Eltern von jmds. Mutter od. Vater: meine, seine G.; - enkel, der Ur­ enkel ; dazu -enkelin, die Größenordnung, die 1.1. Bereich, in dem die M aß­ zahl einer Größe (3.2) liegt: die G. der Sterne 1.2. Größe (3.1): Bauteile verschiedener Größenord­ nungen großenteils /Adv./ zu einem beträchtlichen T eil: die Veranstaltungen finden g. abends statt Größen/größen| -unterschied, der Unterschied hin ­ sichtlich der Größe (1); -Verhältnis, das Verhält­ nis zwischen der Größe (1, 3) mehrerer Personen od. gleichartiger Gegenstände od. einer Wiedergabe und der natürlichen Größe von etw.: ein Modell im G. 1:100; bei dieser Zeichnung stimmen die Größen­ verhältnisse (Proportionen 1.1) nicht; -wahn, der bes. bei Manien, Schizophrenie auftretende Überschät­ zung der eigenen Fähigkeiten: an G. leiden; das grenzt an G .; dazu -wahnsinnig /Adj.; nicht adv./ Groß/groß| -fahndung, die großangelegte Fahndung; - familie, die 1. Völkerk. aus drei bis vier Genera­ tionen bestehender, eine wirtschaftliche und Wohn­ gemeinschaft bildende Familie, meist unter Leitung eines männlichen Oberhauptes — 2. Kommune (2); - f lächig /Adj./ sich über eine große Fläche er­ streckend: großflächige Grünanlagen; ein groß­ flächiges (breites 1.2) Gesicht; -format, das: eine Annonce im G .; - forschung, die auf Schwerpunkte konzentrierte, großangelegte Forschung; -füttern /Vb./ ein junges Tier so lange füttern, bis es eine bestimmte Größe erreicht hat: Schweine g.; - geblümt /Adj.; nicht adv./ mit einem Muster aus großen Blum en: ein großgeblümtes Kleid; -gemustert /Adj.; nicht adv./ mit einem großen Muster; -ge­ wachsen /Adj./ von hohem W uchs: ein großgewach­ sener Baum, Mann; -grimdbesitz, der privater land­ wirtschaftlicher Grundbesitz von mehr als 100 Hektar; - grundbesitzer, der kap. landwirtschaftlicher Unter­ nehmer mit Großgrundbesitz, der neben Lohnarbeitern auch bäuerliche Kleinproduzenten und Pächter aus- beutet; -handel, der Handel, durch den die Waren von der Produktion zum Einzelhandel gelangen und Industrie und Landwirtschaft mit Material versorgt werden; -handelsgesellschaft, die /Abk. GHG/ soz.
506 Großhändler — Grude Organ des Großhandels zur Versorgung des Einzel­ handels mit Konsumgütern; -händler, der Unter­ nehmer im kap. Großhandel; -herzig fAdj.f edel­ mütig, selbstlos: ein großherziger Mensch; ein groß­ herziges (von Edelmut, Selbstlosigkeit zeugendes) An­ gebot; -hirn, das vorderster Teil des Gehirns, der das wichtigste Organ der höheren Nerventätigkeit ist; - h irnrinde, die Med. dicke Schicht grauer Substanz an der Oberfläche des Großhirns; -industrielle, der Kapitalist, der einen Großbetrieb, mehrere Groß­ betriebe besitzt od. leitet Grossist, der; -en, -en Großhändler groß/Größ| -jährig /Adj.; nicht adv.j veraltend volljährig; -kalib(e)rig /Adj.; nicht adv./ ein großes Kaliber (1,2) habend; -kariert fAdj.f vgl. großge­ mustert; -katze, die Katze (1), die besonders groß ist und brüllen kann, z. B . Löwe, Leopard; -kotzig /Adj./ salopp großsprecherisch, -tuerisch, -spurig; - kundgebung, die; -macht, die Staat mit bestim­ mendem Einfluß auf die W eltpolitik; -mannssucht, die fo. PLI Sucht zu prahlen, sich aufzuspielen, mehr zu scheinen, als man ist; -maul, das salopp Angeber, Prahler; dazu -mäulig fAdj.f; -mut, der Edelmut, Großzügigkeit; dazu -mütig fAdj.f; -mut­ ter, die /PL -mutter/ jmds. G. Mutter von jmds. Vater, M utter: meine, seine G.; dazu -mütterlich fAdj.f; -neffe, derjmds. G. Enkel von jmds. Bruder, Schwester: mein, sein G.; - nichte, die jmds. G. Enkelin von jmds. Bruder, Schwester: meine, seine G.; - offensive, die Mil. großangelegte Offensive; - onkel, der 1. jmds. G. Bruder von jmds. Großvater, Großmutter: mein, dein G. — 2. Mann der Groß­ tante (1); -Plattenbauweise, die fo. Pl.f vgl. Groß­ blockbauweise; -porig fAdj.f mit großen Poren: großporige Haut; -räumig fAdj.f 1. ein großes Gebiet umfassend: ein großräumiges Schönwet­ tergebiet — 2. viel Raum, Platz bietend: groß­ räumige Züge für den Güterverkehr; -rgine- machen, das; -s, fo. Pl.f umg. gründliche Säuberung einer Wohnung; -rundgestrick, das Textil, auf einer großen Rundstrickmaschine hergestellte Wirk-, Strickware; -schnauze, die salopp Großmaul; da­ zu -schnäuzig fA dj.f; -Schreibung, die fo. Pl.f Schreibung mit großen Anfangsbuchstaben; -spreche­ risch fAdj.f prahlend, sich aufspielend; -spurig fAdj.f großsprecherisch, großtuerisch; -Stadt, die Stadt mit mehr als 100000 Einwohnern; dazu - Städter, der u . - städtisch fAdj.f Großstadt) -kind, das 1. in einer Großstadt auf- wachsendes Kind — 2. jmd., der in einer Großstadt aufgewachsen ist, in einer Großstadt lebt und von ihr geprägt ist; -lärm, der; -verkehr, der Groß) -tante, die 1. jmds. G. Schwester von jmds. Großvater, Großmutter: meine, deine G. — 2. Frau des Großonkels (1); -tat, die hervorragende (selbst­ lose) Tat; -teil, der fo. Pl.f 1*1. der größere Teil: der G. der leitenden Kader bestand aus Männern 1.2. ein wesentlicher, nicht unbedeutender Teil: einen G. des Tages verbringt man am Arbeits­ platz größten)teils /Adv.f zum überwiegenden, größten Teil, hauptsächlich: die Schuld liegt g. bei ihm selbst; er war in dieser Zeit g. im Ausland größt[möglich fAdj.; nur attr.f so groß wie möglich: größtmögliche Präzision, Vollständigkeit anstreben groß/Groß| -tuerisch fAdj.f prahlend, sich auf­ spielend; -tun fVb.f umg. angeben (i), prahlen, sich aufspielen (2.1): er tat (sich) groß mit seinen Beziehungen; -vater, der jmds. G . Vater von jmds. Vater, M utter: mein, dein G.; dazu -väterlich fAdj.f; -vaterstuhl, der umg. scherzh. Lehnstuhl; -Veranstaltung, die; -vieh, das fo. P l.f landwirt­ schaftliches Nutzvieh, bes. Pferde, Rinder, Schweine, Schafe; -Wetterlage, die M eteor, für einen größeren Zeitraum nahezu unveränderte Wetterlage in einem größeren Gebiet; -ziehen fVb.; hat/: ein Kind, Tier g. (für ein Kind, junges Tier so lange sorgen, bis es selbständig ist); -zügig fAdj.f 1.1 . sich über Kleinigkeiten hinwegsetzend, nicht kleinlich im Denken, Handeln: ein großzügiger Mensch; ein großzügiges Entgegenkommen; g. über etw. hin­ wegsehen 1.2. von einer freigebigen Art zeugend: ein großzügiges Geschenk — 2. ein großes Ausmaß habend, im großen Stil aus-, durchgeführt: eine großzügige Anlage; eine g. geschnittene Jacke; zu1.1u.2 -Zügigkeit, die; -, -en grotesk fAdj.f durch verzerrende Übertreibung komisch, absonderlich wirkend: ein grotesker Ein­ fall; die Situation war g.; es ist g., wie er sich von dem Kind tyrannisieren läßt; das Groteske in den Erzählungen der Romantik Groteske, d ie; - n 1. groteskes Geschehen: die Eeier, Veranstaltung war eine (einzige, einmalige) G. — 2. groteske Darstellung in der Kunst, bes. in der Literatur, im Tanz: eine G. schreiben, tanzen Grotte, die; -, - n natürliche od. künstlich angelegte Felsenhöhle Grubber, der; -s, - Landw. Gerät mit starken Zinken zum Lockern, Krümeln und Mischen des Ackerbodens; dazu grubbern fsw. Vb.; hat/ Grübchen, das; -s, - f / auch Grube/ kleine, bes. beim Lachen entstehende Vertiefung in der Wange, kleine Vertiefung im Kinn: wenn sie lacht, kriegt sie G. Grube, die; -, - n f / auch Grübchen/ 1. natürliche od. künstlich angelegte Vertiefung, Aushöhlung im Erdboden: eine tiefe,, rechteckige G. ausheben; die G. abdecken; in eine G. fallen — 2. Bergwerk; Stollen (1): eine ergiebige, verfallene G .; eine G. stillegen; auf, in der G. arbeiten; in die G. ein- fahren Grübele^ die; -, - en das Grübeln: in G. versinken; sich fruchtlosen Grübeleien hingeben grübeln fsw. Vb.; hat/ über ein schwieriges od. schwierig erscheinendes Problem angestrengt nach- denken, quälenden Gedanken nachhängen: stunden­ lang (vor sich hin, über einer Aufgabe) g.; in tatenloses Grübeln verfallen Gruben zu Grube 2| -arbeiter, der Bergarbeiter; - bau, der /PL -e/ Gesamtheit der untertage gelegenen, durch bergmännische Arbeit entstandenen Räume eines Bergwerks; -brand, der (Schwel)brand im Untertagebau; -explosion, die vgl. - brand; -gas, das hochexplosives Gas, meist Methan, bes. im Stein­ kohlenbergbau auftretend; -lampe, die tragbare Sicherheitslampe des Bergarbeiters; -Unglück, das Havarie in einem Bergwerk; -wehr, die; -en fvorw. Sg .f speziell für den Einsatz bei Unglücks­ fällen im Bergwerk und für die Brandbekämpfung untertage ausgebildete M annschaft grüblerisch fA d j.f : ein grüblerischer (zum Grübeln neigender) Mensch Grude, die; -, fo. Pl.f fachspr. pulveriger Rück­ stand beim Verschwelen von Braunkohle
Gruft — Grundeigentum 507 Gruft, die; -, Grüfte ausgemauertes Grab: in der G. neben seinen Vorfahren beigesetzt werden gmmmeln /sw. Vb.; hat/ landsch., bes. norddt. 1. leise und dumpf dröhnen: in der Ferne grummel- ten die Kanonen; es gramineit (es donnert leise in der Ferne) — 2. jmd. grummelt (spricht mit tiefer Stimme leise und undeutlich, brummelt) vor sich hin Grummet, das; -s, fo. Pl.f Landw. 1.1. Gras, das auf einer Wiese, die bereits gemäht wurde, nach­ gewachsen ist: das G. mähen 1.2. aus 1.1 gewonnenes Heu: das G. einfahren Grumt, das; -(e)s, fo. Pl.f Grummet grün lAdj.; / auch Grün, Grüne/ 1. von der Farbe der unverwelkten Blätter der meisten Pflanzen: grünes Gras, Laub, Glas, Licht; grüne Farbe, Wiesen, Wälder; grüner Stoff; ein grünes Kleid; ein grüner Apfel mit roten und gelben Flecken; grüne Bohnen, Erbsen; grüne (unreife 1) Äpfel, Pflaumen; etw. ist g., sieht g. aus; die Baume werden wieder g. (treiben frische Blätter aus) ; etw. g. färben, anstreichen; ein g. und gelb kariertes Tuch; die Farbe Grün; ein mattes, kräftiges, leuchtendes, giftiges Grün; das Grün der Wiesen; sie trägt gern Grün (grüne Kleidung); die Ampel zeigt Grün; O grüne Weihnachten (Weihnachten ohne Schnee); die grüne Welle (nacheinander er­ folgende Schaltung der Verkehrsampeln einer Haupt­ straße auf grünes Licht, dank der die Kraftfahrer bei Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindig­ keit an allen Kreuzungen freie Fahrt haben) — 2. /nicht adv.f das Holz ist noch zu g. (noch nicht genügend ausgetrocknet) — 3. /nur attr.f 3.1 . grüne (nicht verarbeitete, rohe 1) Heringe 3.2 . Aal g. (durch Kochen zubereiteter Aal) 3.3. grüne Klöße (Klöße aus geschälten und geriebenen rohen Kartoffeln, die in siedendem Wasser gekocht werden) — 4 . umg. ein grüner (unreifer 2) Junge; dazu bist du noch zu g. — 5. der grüne /* Star + umg. sich g. und gelb, g. und blau (sehr) ärgern; jmin. g. und blau schlagen (jmin. heftig verprügeln); jmdm. nicht g. sein (jmdm. nicht wohl­ gesinnt sein, jmdn. nicht leiden können); das ist dasselbe in Grün (das ist genau dasselbe); — jmdn., etw. über den grünen Klee loben; grünes Licht geben, erhalten; bei / Mutter Grün; vor /t Neid g. werden; ach, du grüne / Neune!; an jmds. grüner / Seite gehen; etw. vom grünen Tisch aus anordnen, entscheiden; auf keinen grünen / Zweig kommen Grün, das; -s, /o. P L ; / auch grün/ 1. das erste, frische, zarte G. (die ersten, frischen, zarten Triebe, Blätter) im Frühling — 2 . viel G. (Grünflächen, - anlagen) zwischen den Wohnblöcken — 3 . jo. Art./ durch stilisierte grüne Blätter gekennzeichnete Farbe der deutschen Spielkarte: G. ist Trumpf; G. an-, ausspielen Grünjanlage, die parkähnlich gestaltete Anlage, Grünfläche in einer Ortschaft Grund, der; -(e)s, Gründe 1.1. fo. P l.f Erdboden 1.1. als Fläche, auf der man steht, geht: festen G. unter den Füßen haben; auf sumpfigem, schlüpf­ rigem, felsigem G. stehen 1.2. veraltend als Erd­ reich, Erd e (4.1): fetter, blumiger, steiniger G.; Spargel auf sandigem G. anbauen — 2 .1 . /in der Verbindungf G. und Boden (abgegrenztes) Stück Lan d : eigenen G. und Boden besitzen; sich auf fremdem G. und Boden befinden 2.2. landsch., bes. österr. Grundbesitz, Grundstück: eigenen G. haben, bewirtschaften — 3 . jo. Pl.f Boden (5), innere untere Begrenzung 3.1. eines Gewässers: auf dem G. des Meeres, Flusses; der G. ist schlammig; mit dem Boot auf G. laufen; ein Schiff auf G. setzen 3.2 . eines Gefäßes, Behälters: den Becher bis auf den G. leeren; einen Koffer bis auf den G. durchwühlen — 4. fo. Pl.f 4.1. Fundament eines Bauwerks: den G. zu einem Gebäude, neuen Sta­ dion legen; die Mauern bis auf den G. (völlig) niederreißen, zerstören 4.2 . Grundlage: in der Schule den G. für den künftigen Beruf legen — 5. fvorw. Sg .f einheitlich gefärbte Fläche, von der sich etw. in Farbe, Gestaltung deutlich abhebt, Unter­ grund (2): ein dunkles Muster auf hellem G .; das Schild zeigt einen weißen Pfeil auf blauem G. — 6. veraltend Talgrund, Senke: die Mühle liegt in einem lieblichen G. — 7. fo. Pl.f landsch. den G. (Kaffeesatz) aus der Kaffeekanne spülen — II .l .l . aus einem objektiv gegebenen Sachverhalt, aus Über­ legung, gefühlsmäßiger Reaktion sich ergebende Ver­ anlassung für ein bestimmtes Verhalten, Handeln; Motiv (1), Anlaß (1), Beweggrund: ein einleuchten­ der, stichhaltiger G .; aus privaten, beruflichen, nichtigen, zwingenden Gründen; einen, allen G. zum Feiern, zur Besorgnis haben; etw. als G. an­ geben; seine Gründe darlegen; dafür habe ich meine Gründe; Gründe (Argum ente) geltend machen, Vorbringen 1.2. Ursache (1): etw. hat politische, ökonomische Gründe; nach den objek­ tiven Gründen für ein Verbrechen forschen 1.3. auf G. 1*3.1. fPräp. mit Gen./ wegen (1.1): auf G. des schlechten Wetters 1.3 .2 . /Adv.; in Verbindung m it von/ auf G. von (wegen) Terminänderungen + im Grunde genommen (eigentlich (1.4), genau­ genommen) ; von G. auf, aus (völlig, ganz und gar); aus, mit gutem G. (mit voller Berechtigung); umg. sich in G. und Boden (zutiefst) schämen; etw. in G. und Boden wirtschaften (etw. durch Mißwirt­ schaft ruinieren, etw. herunterkommen lassen); — einer Sache auf den G. gehen Grund/grundl -akkord, der Mus. auf dem Grund­ ton einer Tonleiter aufgebauter Akkord; -an- schauung, die vgl. - einstellung; : anständig, - an­ ständig \Adj.f sehr anständig; -anstrich, der Grun­ dieranstrich; -Ausbildung, die erste Phase der A u s­ bildung, in der man Grundkenntnisse erwirbt: die berufliche, militärische G .; -bedarf, der /DDR/ W irtsch.: Waren des Grundbedarfs (für die Lebenshaltung notwendige W aren); -bedingung, die wichtige, grundlegende Bedingung; -begriff, der 1.1. grundlegender Begriff einer Wissenschaft, eines Sachgebietes: ein wichtiger, physikalischer, ästhe­ tischer, politischer G. 1.2 . Phi los. die Grund­ begriffe (Kategorien 2) de3 Aristoteles — 2. Grund­ begriffe (Grundkenntnisse) von etw. haben; -beruf, der /in der DDR/ Ausbildungsberuf, der als Grund­ lage für weitere berufliche Spezialisierung dient; - besitz, der fo. Pl.f Besitz an Grund und Boden; dazu -besitzer, der; -bestandteil, der wichtiger, grundlegender Bestandteil; -buch, das von der dafür zuständigen staatlichen Institution geführtes Ver­ zeichnis aller Grundstücke und Gebäude eines be­ stimmten Bereiches mit Angaben bes. über Besitzer, Größe, Lage, Bebauung; -ehrlich, -ehrlich fAdj.f sehr ehrlich; -eigentum, das fo. PL/ in seinen
508 Grundeigentümer — Grundmittel Formen historisch bestimmtes (Privateigentum an Grund und Boden; dazu -eigentümer, der; -einheit, die untere, die Basis des weiteren Aufbaus bildende organisatorische Einheit bestimmter Parteien und Massenorganisationen in der D D R ; -einstellung, die grundsätzliche Einstellung (3): jmds. politische G.; - eis, das fo. Pl.j bei anhaltend strengem Frost am Boden von Binnengewässern entstehendes Eis; + jmdm. geht der / Arsch mit G. gründein /sw. Vb.; hat; von bestimmten W asser- vögeln/ den Kopf ins Wasser tauchend, auf dem Boden flacher Gewässer nach Nahrung suchen: gründelnde Wildenten gründen fsw. Vb.; hat/ 1. die Grundlagen für etw. schaffen, etw. ins Leben rufen, entstehen lassen: die Siedlung, Stadt wurde um 1200 gegründet; ein Unternehmen, einen Verlag, Verein g.; eine Fami­ lie g. (heiraten); ve raltend einen (eigenen) Haus­ stand g. (heiraten und sich mit dem Ehepartner einen eigenen Haushalt schaffen) — 2.1. etw. auf etw. g. etw. als Grundlage, Ausgangspunkt für etw, anderes benutzen, etw. auf etw. aufbauen (4.1): seinen Verdacht auf die belastenden Aussagen eines Zeugen g. 2 .2 . etw. gründet sich auf etw. etw. hat seine Grundlage, seinen Ausgangspunkt in etw. anderem, etw. baut sich auf etw. auf, beruht auf etw.i seine Ansicht gründet sich auf die Er­ fahrung, daß ...; zu 1 Gründer, der; -s, - Gründer) -jahre, die fPi./ die Jahre 1871— 1873 der deutschen Geschichte, in denen sich nach der Gründung des Deutschen Reichs in Deutschland der Kapitalism us sprunghaft entwickelte und zahlreiche kap. Unternehmen gegründet wurden; -zeit, die fo. PL/ Zeit der Gründerjahre und die Zeit bis 1890 grund/Grund) :falsch, -falsch fA dj.f völlig falsch; - färbe, die fachspr. eine der Farben Rot, Blau, Gelb, durch deren Mischung die anderen Farben entstehen; -fehler, der grundsätzlicher Fehler; - festen, die /PL; in den Verbindungen/ das Haus wurde von der Detonation in seinen G., bis in seine G. (sehr stark) erschüttert; + an den G. von etw. rütteln, etw. bis in seine G. erschüttern (etw. grundsätzlich in Frage stellen, so daß es in seiner Existenz gefährdet ist); -fläche, die untere begrenzende (ebene) Fläche 1.1. eines Körpers, auf der er steht: die G. eines Kegels; eine kreisförmige, quadratische G. 1.2. des Inneren von etw.: die G. eines Zimmers; -fonds, der W irtsch. als Wert ausgedrückte Gesamtheit von Grundmitteln; -form, die 1.1 . typische Form (2.4): die G. der Fuge, Ballade 1.2. einfache, ursprüngliche Form (2.2), aus der sich kompliziertere Form en ableiten lassen: Beugen und Strecken des Körpers sind Grundformen der Gym ­ nastik; -frage, die grundsätzliche, entscheidende Frage (2.1): in den Grundfragen einig sein; die G. der Philosophie (erkenntnistheoretische Frage nach dem Primat von Materie od. Bewußtsein, von deren Be­ antwortung die Einteilung der Philosophie in materialistische und idealistische Richtungen ab- hängt); -gebühr, die für die Inanspruchnahme einer öffentlichen Dienstleistung zu entrichtende, fest­ stehende Gebühr, zu der weitere Gebühren hinzu­ kommen : zu der monatlichen G. für einen Telefon­ anschluß kommen 0,15 Mark für jedes Orts­ gespräch hinzu; -gedanke, der grundlegender Ge­ danke; 1-gehalt, der jo. Pl.j grundlegender Gehalt: der G. eines Dramas; 2-gehalt, das Gehalt, zu dem bestimmte Zuschläge hinzukommen können; -ge­ scheit, -gescheit /Adj./ sehr gescheit; -gesetz, das 1. einer Bache zugrunde liegende Gesetzmäßigkeit: das biogenetische G .; das (ökonomische) G. des Kapitalismus — 2.1. die Grundfragen der .Ordnung in einer Gesellschaft und einem Staat betreffendes Gesetz (1) 2.2. jvorw. BRD/ Verfassung (I); -hal- tung, die vgl. Grundeinstellung: jmds. kritische, positive G.; ^häßlich, -häßlich /Adj./ sehr häßlich; - herr, der Eigentümer von Grund und Boden im Mittelalter, dem Bauern leistungspflichtig waren, Feudalherr; -idee, die vgl. - gedanke Grundier|anstrich, der erster, die Grundlage fü r weitere Farbschichten bildender A nstrich grundieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. eine Wand g. (den Grundieranstrich auftragen) 1.2. einen Untergrund, bes. Leinwand, Holz, durch mehrmaliges Aufträgen eines Grundieranstriches für die anschließende A uf­ nahme von Farbe od. Metallen vorbereiten Grundierung, die; - , - en 1. /vorw. Sg./ das Grundier ren: die G. vornehmen — 2. Grundieranstrich: die G. entfernen Grund) -kenntnisse, die /PL/ grundlegende K ennt­ nisse auf einem bestimmten Gebiet: G. erwerben, besitzen; mathematische G.; - konzeption, die grundlegende, noch nicht detailliert ausgearbeitete Konzeption; -läge, die etw. (bereits Vorhandenes), von dem man ausgehen kann, auf dem sich etw. aufbauen, aus dem sich etw. ableiten läßt: die Grund­ lagen des Sozialismus, einer Wissenschaft; die gesellschaftlichen, ökonomischen, gesetzlichen, theoretischen Grundlagen für etw. schaffen; jmds. Behauptungen entbehren jeder G. (sind nicht zu beweisen, sind unwahr) Grundlagen! -forschung, die jo. PL/ Bereich der Forschung zur Ermittlung allgemeiner theoretischer und experimenteller Grundlagen einer Wissenschaft, dessen Ergebnisse nicht direkt, sondern über ver­ schiedene Stufen der angewandten Forschung prak­ tisch genutzt werden; -Studium, das Grundstudium grund/Grund| -legend /Adj./ 1 . /nur ottr./ d ie Grundlage für etw. bildend, von entscheidender B e­ deutung, fundamental, wesentlich: ein grundlegen­ der Mangel, Unterschied; eine grundlegende V or­ aussetzung — 2. /adv./ von Grund auf: etw. g. verändern; -legung, die; -, - en Schaffung der Grundlage(n) für den Aufbau, die Entwicklung von etw .: eine allgemeine, theoretische G. gründlich /Adj./ 1. sorgfältig und genau bis ins einzelne gehend: eine gründliche Arbeit, Analyse, Planung; etw. g. vorbereiten, verändern; sich etw. g. überlegen — 2 . /adv./ umg. sich g. (sehr) irren; jmdm. etw. g . (gehörig 3) heimzahlen; zu 1 Gründ­ lichkeit, die; -, fo. PL/ Grund/grynd| -linie, die 1. M ath. Gerade einer zweidimensionalen geometrischen Figur, auf der die Figur stehend gedacht werden kann — 2. Grundzug: die Grundlinien einer Entwicklung; -lohn, der Teil des Tariflohns od. leistungsabhängigen Lohns, zu dem bestimmte Zuschläge hinzukommen können: die Schaffung leistungsorientierter Grundlöhne; - los fAdj.f ohne daß ein Grund (II) besteht od. erkennbar ist: g. weinen, lachen; grundlose Furcht; - mauer, die /vorw. PL/ Fundament eines Bauwerks: das Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder; - mittel, die /PL/ Wirtsch. /in der DDR/ im Arbeitsprozeß fungierende Gegenstände, deren Wert
Grundmoräne — Grundwort 509 sich erst im Laufe mehrerer Produktionszyklen im Maße ihres Verschleißes auf das Produkt überträgt; - moräne, die Geol. am Orund eines Gletschers ge­ bildete Ablagerung; -nahrungsmittel, das die Grund­ lage der Ernährung bildendes Nahrungsmittel: Brot ist ein G. Grün|donnerstags der Donnerstag vor Ostern Grund/grund| -Organisation, die wichtigste, gru n d ­ legende organisatorische Einheit bes. der SED, deren höchstes Organ die Mitgliederversammlung ist; - p feiler, der tragender Pfeiler eines Bauwerks: die G. einer Brücke; O an den Grundpfeilern von etw. rütteln (etw. grundsätzlich in Frage stellen, in seiner Existenz gefährden); -reehenart, die M ath.: die (vier) Grundrechenarten (Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division); -rechnungsart, die Math. Grundrechenart; -recht, das fvorw. PL/ in­ haltlich und in der Verwirklichung von den histo­ rischen Bedingungen und vom Charakter der Staats­ und Gesellschaftsordnung abhängiges, m eist in der Verfassung od. in anderen (staatlichen) Grund­ gesetzen geregeltes Recht der Bürger, das zusammen mit den Pflichten die gleiche rechtliche Stellung der Bürger zueinander (und zur Staatsmacht) wider­ spiegelt und wesentliche Existenz- und Entwicklungs­ bedingungen des Menschen garantiert, Menschen­ recht: die Verwirklichung der Grundrechte; -rente, die fvorw. Sg./ Pol. ök. 1.1. in antagonistischen Klassengesellschaften an Grundeigentümer zu er­ bringende Leistung, zu zahlendes Pachtgeld für die Nutzung des Grundes und Bodens, durch das sich der Grundeigentümer unentgeltlich fremde Arbeit aneignet 1.2. im Soz. vor allem von den LPG und GPG abzuführende Abgabe zur Entwicklung der Landwirtschaft im Interesse der gesamten Volks- Wirtschaft; -richtung, die entscheidende, eine Sache grundsätzlich bestimmende Richtung (2); -riß, der 1. Math, senkrechte Projektion eines Körpers auf eine waagerechte Fläche — 2. Bauw. maßstab­ gerechte Zeichnung eines waagerechten Schnittes durch ein Bauwerk mit Angabe der Abmessungen, Materialien und Bezeichnung der Räume — 3. kurz­ gefaßtes Lehrbuch über ein bestimmtes Gebiet (2): ein (kurzer) G. der Anatomie, politischen Ökono­ mie; -satz, der 1.1 . P rin zip (1.1): ein wissenschaft­ licher G. 1 .2 . Prin zip (1.3): strenge, moralische, pädagogische Grundsätze haben; an seinen Grund­ sätzen festhalten; er handelte nach dem G .: . . .; - sätzlich fAdj.f 1.1. prin zipiell (1.1): eine grund­ sätzliche Frage, Entscheidung; ein grundsätzlicher Unterschied; sich g. zu etw. äußern 1.2. prin zipiell (1.2): eine grundsätzliche Einigung, Zu- , Über­ einstimmung; etw. g. anerkennen; ich bin g. dazu bereit, aber ...; - s chule, die fnoch BRD/ die ersten vier Klassen der für alle schulpflichtigen Kinder verbindlichen Schule; -stein, der fin der Verbindung! den G. für etw. legen (in einem feierlichen Akt) den ersten Stein für die Grundmauer eines (öffent­ lichen) Gebäudes setzen: den G. für eine neue Schule, Werkhalle legen; <0> etw. ist der G. für etw. (etw. ist die Grundlage, der Ausgangspunkt für die Entwicklung von etw.); den G. für etw. legen (die Grundlage, Voraussetzung für die Entwicklung von etw. schaffen); -steinlegung, die; -, - en feier­ licher Akt zu Beginn der Errichtung eines öffent­ lichen Gebäudes, bei dem eine Kassette mit Zeit­ dokumenten in die Grundmauer eingefügt wird; -Stellung, die Sport Ausgangsstellung (1); -Steuer, die nach einem Einheitswert bemessene, durch die Gemeinde vom Eigentümer od. Nutznießer von Grund und Boden, Gebäuden, baulichen Anlagen erhobene Steuer; -Stipendium, das fin der D D Rf MindestStipendium, zu dem bestimmte Zuschläge hinzukommen können; -stock, der fo. Pl.f anfäng­ licher Bestand (2), den man erweitern, ausbauen kan n : diese Bilder bildeten den G. für seine Samm­ lung; der G. besteht aus tausend Bänden; -Stoff, der 1. chemisches Element — 2. Rohstoff od. Arbeits­ gegenstand, der für die Produktion der weiterver­ arbeitenden Industrie von entscheidender Bedeutung ist: Grundstoffe hersteilen, liefern, verarbeiten; - stück, das fPl. - e/ im Grundbuch als jmds. Eigen­ tum verzeichnetes, abgegrenztes Stück Land : ein G. kaufen, (verpachten, bebauen; das G. liegt an einem See; -Studium, das 1.1. erste, dem Fach­ studium vorausgehende Phase des Studiums an Hochschulen und Universitäten der DDR , in der den Studenten allgemeine gesellschafts- und natur­ wissenschaftliche Grundlagen sowie grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten in ihrem Studienfach vermittelt werden, in der die Studenten die Methoden selbständiger wissenschaftlicher Arbeit kennenlernen 1.2 . das gesellschaftswissenschaftliche G. (an den Hoch- und Fachschulen der DDR obligatorisches, gesellschaftswissenschaftliche Grundkenntnisse auf der Basis des Marxismus-Leninismus vermittelndes Studienfach); -ton, der 1. Mus. 1.1. Ton, von dem die nach ihm benannte Tonleiter ausgeht 1.2. einen aus Terzen aufgebauten Akkord tragender Ton — 2. Farbe des Untergrunds, von der sich andere Farben abheben, dominierender Farbton — 3. Grund­ einstellung: der pessimistische G. in seinen Tage­ buchaufzeichnungen; -Umsatz, der Med. von einem lebenden Organismus unter definierten Bedingungen von Ruhe, Nüchternheit und Temperatur ver­ brauchte, umgesetzte Energiemenge Gründung, die; -, - en 1. das Gründen (1): die G. eines Staates, Instituts, einer Gesellschaft, Partei, Familie — 2. Bauw. 2.1. Herstellung der Grund­ mauern für ein Bauwerk 2.2. Fundament (1.1) Gründungsl -jahr, das Jahr der Gründung (1); - tag, der vgl. - jahr; -Versammlung, die Versamm­ lung anläßlich einer Gründung (1) Grün|düngung, die Landw. Düngung des Bodens bes. durch Unterpflügen bestimmter (zu diesem Zweck angebauter) Kulturpflanzen Grund/grund| -Urlaub, der jedem W erktätigen in der D D R zustehender, gesetzlich geregelter Mindest­ urlaub, zu dem verschiedenartig begründeter zusätz­ licher Urlaub hinzukommen kann; -verkehrt, -ver­ kehrt fAdj.f völlig falsch; -wasser, das fo. Pl.f in Hohlräumen unterhalb der Erdoberfläche sich sam­ melndes W asser; -Wasserspiegel, der Wasserspiegel des Grundwassers; -Wehrdienst, der gesetzlich ge­ regelter Wehrdienst aller Wehrpflichtigen; -Wider­ spruch, der 1.1 . grundlegender Widerspruch 1.2 . Pol. ök. wesentlicher innerer, das Verhältnis zwischen den Produktivkräften und den Produk­ tionsverhältnissen ausdrückender, für die Entwick­ lung der gesellschaftlichen Produktion bestimmender Widerspruch einer Produktionsweise: der G. des Kapitalismus (Widerspruch zwischen dem gesell­ schaftlichen Charakter der Produktion und der pri­ vaten kap. Aneignung); -wort, das fPl. - Wörter/
510 Grundzahl — gruslig Gramm, durch das erste Glied näher bestimmtes zweites Glied eines Kompositums; -zahl, die Math. 1. Kardinalzahl — 2. die G. einer Potenz (die einer Potenz zugrunde liegende Zahl); -zug, der wesentliches, typisches Merkmal: der G. seines Charakters, einer Epoche Grüne, das j/t- auch grün; in den Verbindungen/ im Grünen, ins G.: den Sonntag im Ärünen (in der freien Natur in der FrühlingsSommerzeit) verbringen; ins G. fahren grünen jsw. Vb.; hat/ geh. grüne Triebe, Blätter bekommen, haben: die Birke grünt; grünende Hecken, Wiesen, Zweige; es grünt in W ald und Flur Grünen, die /PL; Partei in der BEDf Grün| -fläche, die mit Basen, Zierpflanzen bebaute größere Fläche in einer Ortschaft: zwischen den Neubauten Grünflächen anlegen; -futter, das als Futter verwendete frische, grüne Pflanzen; -gürtel, der Gesamtheit aller das Zentrum einer Stadt um­ gebenden Grünanlagen, -f l ächen, Wälder, Wiesen; -kohl, der Kohl mit krausen dunkelgrünen Blättern, der keine Köpfe bildet und nach dem ersten Frost geerntet wird; -land, das jo, Pl.f Landw. land­ wirtschaftlich genutzte Wiese, Weide grünlich lAdj.f der Farbe Grün nahe, ins Grüne spielend: eine grünliche Tapete; grünliches Wasser Grün| -Schnabel, der umg. unerfahrener, unreifer (vorlaut, besserwisserisch auftretender) junger Mensch; -span, der jo. Pl.f durch Einwirkung von Essigsäure, Luft entstehender giftiger, grüner Über­ zug auf Kupfer und Messing; -Specht, der Specht mit grünem Gefieder und rotem Abzeichen (2) am K op f; -streifen, der mit Gras, Sträuchern bebauter Streifen, oft neben einer Fahrbahn od. zwischen zwei Fahrbahnen grunzen fsw. Vb, ; hat/ 1. das Schwein grunzt (gibt dunkel knurrende, rauhe Kehllaute von sich); O grunzend lachen — 2 . u m g. er grunzte (knurrte) irgend etwas Grün|zeug, das fSammelbez, fü r Gemüse, frischen Salat, Gewürzkräuterj Gruppe, die; -, - n 1.1. kleinere Anzahl (zufällig) zusammenstehender, -gehender Menschen, beiein­ anderstehender, - l iegender Dinge od. zusammen­ gehöriger, miteinander lebender bestimmter Tiere gleicher A rt: in der Pause bildeten sich eifrig diskutierende Gruppen; einzeln und in kleinen Gruppen verließen die Arbeiter den Betrieb; eine G. von etwa 20 Touristen; eine G. Häuser, be­ waldeter Inseln, von Laubbäumen 1.2. K reis durch gemeinsame Interessen, Ziele, Aufgaben, Tätig­ keiten verbundener Menschen: eine antifaschisti­ sche, Widerstand leistende G .; eine durch gemein­ same Interessen verbundene G .; eine G. künstle­ risch Interessierter; ich arbeite gern in dieser G. (Arbeitsgruppe) mit 1.8. (kleinste) organisierte Ein ­ heit einer gesellschaftlichen Organisation, einer P a r ­ tei: die Funktionäre unserer G. 1.4. Sp o rt be­ stimmte Anzahl von Mannschaften, Sportlern, die im sportlichen Wettkampf untereinander den Sieger erm itteln: zum Abschluß des Turniers treten die Sieger der einzelnen Gruppen gegeneinander an 1.5. Mil. kleinste taktische Einheit aus einer be­ stimmten Anzahl von Armeeangehörigen, bei den Seestreitkräften aus mehreren Schiffen derselben Klasse — 2. auf Grund einer Klassifizierung nach bestimmten gemeinsamen Merkmalen aus einer größeren Menge ausgesonderte Teilmenge: etw. in Gruppen einteilen, gliedern; die G. der starken Verben; das, er gehört zu einer anderen G.; er teilte uns in drei Gruppen zu je fünf Personen ein; Soziologie demographische Gruppen Gruppen| -bild,das vgl. - foto; -bildung, die Bildung einer Gruppe (1.2), von Gruppen innerhalb einer größeren Einheit, Vereinigung, bes. in einer gesell­ schaftlichen Organisation; -egoismus, der Verfol­ gung von Sonderinteressen durch eine Gruppe (1.2) ohne Rücksicht auf od. zum Nachteil von Gesamt­ interessen einer größeren Gemeinschaft, in die die Gruppe integriert ist; -ehe, die Völkerk. bei be­ stimmten Völkern übliche polygame Verbindung; -eigentum, das jo. Pl.f gemeinsames Eigentum einer Gruppe (1.2) von Produzenten an den Produktions­ mitteln; -foto, das Foto mit einer Gruppe (1.1) von Personen; -führer, der Mil. Führer einer Gruppe (1.5); -leiter, der leitendes Mitglied einer Arbeits­ gruppe; -rat, der aus mehreren gewählten M it­ gliedern bestehendes leitendes Organ einer Gruppe (1.3) bes. der Jungen Pioniere; -ratsvorsitzender, der u. die vom Gruppenrat gewählte(r) Vorsitzende(r) des Gruppenrates; -reise, die von einem Reisebüro organisierte, von einem Reiseleiter geleitete, gemein­ same Reise einer größeren Anzahl von Personen; -sex, der umg. gemeinsame sexuelle Betätigung von mehr als zwei Personen mit Austausch der Partner; -sieg, der Sport erster Platz bei den Wettkämpfen einer Gruppe (1.4); -therapie, die jo. Pl.f Med. gleichzeitige Behandlung mehrerer, in einer Gruppe zusammengefaßter Patienten, bes. psychotherapeu­ tische Behandlung mehrerer Patienten, die sich gegenseitig über ihre ähnlichen Probleme austauschen und diese dadurch gemeinsam zu überwinden ver­ suchen; -Versammlung, die Versammlung einer Gruppe (1.3); -wähl, die Wahl der leitenden Funk­ tionäre einer Gruppe (1.3) gruppieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. nach be­ stimmten Gesichtspunkten in Gruppen (2) einteilen, in eine bestimmte Ordnung bringen: er gruppierte sein Material, die Personen in einer Statistik nach bestimmten Merkmalen — 2. etw., jmdn., sich in bestimmter Weise (um etw., jmdn. herum) anord­ nen (2), auf-, zusammenstellen (1): Sessel in einer Ecke g .; der Fotograf gruppierte die Kinder immer wieder anders; die Sessel um den Tisch g .; die alten Häuser g. sich malerisch um die Kirche; die Kinder g. sich um die Lehrerin; dazu Gruppierung, die; -en Grus, der; -es, jo. Pl.j, fachspr. -e 1. sehr stark zerkleinertes Material, bes. Kohle, Koks, Gestein — 2. Geol. körnig verwittertes Gestein Grusel| -film, der durch Inhalt, Gestaltung beim Zuschauer Gruseln erregender Film ; -geschichte, die Schauergeschichte gruselig jA d j./ Gruseln erregend, unheimlich (l)t eine gruselige Geschichte gruseln jsw. Vb.; hat/ jmdm., jmdn. gruselt (es) jmd. erschauert vor Furcht, jmdm. ist unheimlich zumute, jmdm. graust es vor etw. Unheimlichem, Schrecklichem: ihm, ihn gruselt (es) bei dem An­ blick, im Dunkeln; es gruselt einen bei dem bloßen Gedanken daran; sich g.: gruseist du dich?; dabei kann man das Gruseln lernen gruslig jA d j.j s. gruselig
Gruß — Gummiarabikum 511 Gruß, der; -es, Grüße 1. /vorw. Sg .j Wort(e) od. bestimmte Gebärde von Person zu Person beim Zu­ sammentreffen, Abschied, im Vorübergehen als A us­ druck der Höflichkeit, Verbundenheit, Hochachtung: ein freundlicher, stummer G .; der militärische G .; ohne G. Weggehen, an jmdm. vorübergehen; jmds. G. erwidern; jmdm. die Hand zum G. (zur B e­ grüßung) reichen — 2. auf postalischem Weg od. durch jmdn. an Abwesende od. von Abwesenden Übermittelte Äußerung des Gedenkens, der Ver­ bundenheit : j mdm. herzliche Grüße (aus dem Urlaub) senden; jmdm. an, für jmdn. Grüße auftragen; jmdm. Grüße (von jmdm.) ausrichten, überbrin­ gen; einen G. unter eine Karte schreiben; herz­ liche Grüße von Deinem Karl, mit freundlichem G. Ihr N fSchlußformeln in Briefen/ Gruß) -adresse, die offizielles Schreiben an eine hochgestellte Persönlichkeit, die Teilnehmer einer Veranstaltung als Zeichen der Verbundenheit, Hoch­ achtung ; -botschaft, die vgl. - adresse grüßen /sw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. g. jmdm. beim Zusammentreffen, Abschied, im Vorübergehen seinen Gruß (1) entbieten: (jmdn.) freundlich, flüchtig, zu­ erst g.; jmdn. mit einem Nicken, Lächeln g.; umg. grüß dichl, süddt. grüß (dich) Gott! /Grußformelnp; sich g.: wir g. uns zwar, kennen uns aber nicht näher 1.2. jmdn. willkommen heißen, begrüßen (1): ich grüße Sie in unserer Mitte, un­ serem Haus; sei uns gegrüßt! — 2. jmdn. g . 2.1. einem Abwesenden einen Gruß (2), Grüße zu­ senden, übermitteln lassen: ich grüße dich herzlich aus meinem Urlaub; grüße deine Mutter von mir 2.2. jmdm. einen Gruß (2), Grüße von einem ab­ wesenden Dritten übermitteln: ich soll dich (viel­ mals) von meinem Vater g.; mein Vater läßt dich herzlich g. — 3. geh. etw. grüßt etw. ist in der Ferne sichtbar od. hörbar: schon grüßten uns die Türme, läutenden Glocken der Stadt Gruß/gruß| -formel, die als Gruß (2) verwendeter, formelhafter sprachlicher Ausdruck; -los /Adj.; vorw. adv./ ohne den üblichen Gruß (1), ohne zu grüßen (1.1): g. das Haus verlassen, an jmdm. Vorbeigehen; -wort, das /PI. - e/ 1. kurze Ansprache zur Begrüßung — 2. vgl. Grußadresse — 3. Gruß (1) Grütz) -beutel, der durch Verstopfung der Poren entstandene gutartige Geschwulst einer Talg-, sel­ tener einer Schweißdrüse; -brei, der \o. PI./ Brei aus Grütze (1) Grütze, die; -, jo. PI./ 1. Nährmittel aus geschältem, grob gemahlenen Körnern bes. des Buchweizens, Hafers, der Gerste: die G. mit Milch ansetzen — 2. aus 1 durch Kochen hergestellte Speise: gerne G. (Grützbrei, - s uppe) essen; rote G. (Süßspeise aus Grieß und rotem Fruchtsaft od. aus roten Farbstoff enthaltendem Grieß mit Fruchtgeschmack) — 3 . sa ­ lopp Verstand: jmd. hat allerhand, keine G. (im K opf); dafür braucht man nicht viel G. Gschaftlhuber, der;- -s, - 1and sch., bes. süddt. österr. jmd., der übertrieben geschäftigt ist und sich dabei sehr wichtig nimmt G-Schlüssel, der /b. Pf./ [ge:..] Mus. Violin­ schlüssel «GST, die; -, /o. PI./ [ge:|sste:] /Kurzw. für Gesell­ schaft für Sport und Technik/ s. Gesellschaft (2.1) GST-Lager, das /PI. - j Ausbildungslager der OST gucken /sw. Vb.; hat/1. in eine bestimmte Richtung sehen (1.3): guck mal!; laß mich doch mal g.!; aus dem Fenster, in das Buch, den Kochtopf, Spiegel, durch das Schlüsselloch, Fernrohr g. — 2. freundlich, böse, verständnislos g. (eine freund­ liche, böse, verständnislose Miene machen; freund­ lich, böse, verständnislos dreinschauen) + g. wie ein / Auto; jmdm. auf die Finger g.; zu tief ins / Glas geguckt haben; sich nicht in die / Karten g. lassen; / Löcher in die Luft g.; in den / Mond, in die / Bohre g. Guck|loeh, das umg. kleines Loch in einer Tür, Wand, durch das man etw., jmdn. unauffällig beob­ achten kann Guerilla, der; -/ -s, -s /vorw. PL/ [geril(j)a] A n ­ gehöriger einer Einheit (ausgebildeter) bewaffneter Aufständischer, die einen Kleinkrieg führen in Form von Überfällen auf die Institutionen der herrschenden Klasse jbes. auf südamerikanische Verhältnisse be­ zogen/ Guerilla| -kampf, de r; -krieg, der Gugelhupf, der; -(e)s, -e süddt. österr. Schweiz. Napfkuchen Guillotine, d ie; - , - n [gi(l)jo..] veraltend für die Hinrichtung dienende Vorrichtung mit einem Fall­ beil: jmdn. auf die G. schicken; unter der G. ster­ ben; dazu guillotinieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. mit der Guillotine hinrichten Gulasch, Gulasch, der, auch das; -(e)s, -e/-s scharf gewürztes Gericht aus gewürfeltem, angebratenem und gedünstetem Rind- , Schweine- od. Kalbfleisch: Makkaroni mit G. Gulasch, Gulasch) -kanone, die um g. soherzh. Feldküche; -suppe, die Gulden, der; -s, - 1. jo. PL; niederländische Wäh­ rungseinheit/ — 2. vom 14. — 19. Jh. in Europa ver­ breitete Gold-, S ilbermünze gülden /Adj./ geh. golden Gülle, die; -, -n Landw. flüssiger organischer Dün­ ger aus Kot, Harn, Wasser Gully, der, auch das; -s, -s [guly] mit einem Deckel, Rost (I) abgedeckter Schacht, durch den die A b­ wässer der Straße in die Kanalisation fließen: einen verstopften G. reinigen gültig /Adj.; vorw. attr. u . präd./ 1.1 . bestimmten ge­ setzlichen, rechtlichen Bestimmungen od. anderwei­ tigen Festlegungen entsprechend und deshalb in be­ stimmter W eise verwendbar: dies ist ein gültiger Fahrschein, -p lan, Ausweis, Vertrag; die Beschei­ nigung bleibt bis zum Monatsende g . ; diese Münzen sind nicht mehr g. 1 .2 . ein gültiger (allgemein an ­ erkannter) Grundsatz, Maßstab; die gültige (einer bestimmten Erscheinung angemessene) (dramatische) Gestaltung eines Gegenwartsproblems; dazu Gül­ tigkeit, die; -, jo. Pl.j das Gültigsein: etw. hat, be­ sitzt G., verliert seine G. Gültigkeitsdauer, die: die G. der Aufenthalts­ genehmigung ist beschränkt Gummi, der, das; -s, -/-s 1. /der, auch das/ aus natürlichem od. synthetischem Kautschuk durch Vulkanisation hergestellter elastischer W erkstoff: Fahrradschläuche, Stiefel, Kinderspielzeug aus G. — 2. /das, auch der, o. Pl.j mit Wasser klebrige Lösungen bildender Saft bestimmter Pflanzen, bes. Gummiarabikum: das G. tropischer Akazien — 3. /der; PI. - s/ 3.1. Radiergummi 3.2. Gummiband Gummi) -absatz, der Absatz (I) aus Gummi (1); -arabikum, das; -s, jo. Pl.j aus der Rinde tropischer Akazien gewonnener Saft, aus dem mit Wasser
512 Gummiband — Gusche klebrige, zum Kleben od. als Bindemittel verwend­ bare Lösungen hergestellt werden; -band, das durch eingewebte Fäden aus Gummi (1) elastisches Band; - b äum, der indisches, Kautschuk ergebendes, mit dem Maulbeerbaum verwandtes Gewächs mit großen, lederartigen (dunkelgrünen od. bunten Blättern, das auch als Zimmerpflanze gehalten wird; -dichtung, die Dichtung (I) aus Gummi (1) gummieren jsw. Vb.; hat; vorw. im Part. Prät.f etw. g. 1.1. maschinell Klebstoff auf etw. auftragen: ein Automat gummiert die Etiketten, Briefum­ schläge; schlecht gummierte Briefmarken 1.2 . T e x ­ til. maschinell etw. auf ein Gewebe auftragen, um es wasserdicht zu machen: ein Einkaufsbeutel aus gum­ miertem Stoff; dazu Gummierung, die; -, -en 1. jo. Pl.j das Gummieren — 2» durch Gummieren (1.1) entstandene klebende Schicht: die G. der Brief­ marke anfeuchten Gummi|-handsehuh, der Handschuh aus Gummi (1); -lösung, die Klebstoff aus in Lösungsmitteln ge­ löstem Gummi (1); -schlauch, der; -schürze, die vgl. - handsehuh; -sohle, die vgl. Gummiabsatz; -Stiefel, der: mit Gummistiefeln durch das Wasser waten; -Strumpf, der bei Krampfadern, auch bei Schwellun­ gen des Ober-, Unterschenkels und als Gelenkstütze getragener elastischer, enganliegender, luftdurch­ lässiger Strumpf mit eingewebtem Gummi (1); -unter­ läge, die wasserundurchlässige Unterlage (1) aus Gummi (1); -zelle, die gepolsterte Zelle für Tob­ süchtige in psychiatrischen Kliniken; -zug, der dehnbarer Stoffstreifen mit einem Band, (eingewebten) Fäden aus Gummi (1) in einem Kleidungsstück Gunst, die; -, jo. Pl.f 1.1. Wohlwollen, Gewogenheit: jmds. G. erlangen, gewinnen, genießen, verlieren; jmdm. seine G. schenken; er steht bei den Frauen hoch in G. (wird von den Frauen sehr geschätzt, bevorzugt); die G. des Publikums; O die G. der Stunde nutzen 1.2. geh. jmdm. als Ausdruck von 1.1 gewährte Erfüllung einer Bitte, erwiesene Aus­ zeichnung: er bat um eine (letzte) G. - f zu jmds. Gunsten (zu jmds. Vorteil, Nutzen) Gunst|beweis, der Beweis, Zeichen der Gunst (1.1) günstig fAdj.f 1. für jmdn., etw. vorteilhaft, jmdm., einer Sache förderlich: ein günstiger Termin, Um­ stand; eine günstige Lage, Witterung, Beurteilung; bei jmdm. einen günstigen Eindruck erwecken; einen günstigen Verlauf nehmen; die Gelegenheit ist g.; etw. wirkt sich g. aus; das Hotel liegt g7; das trifft sich g .!; etw. g . (verhältnismäßig billig) kaufen, g. (zu einem verhältnismäßig hohen Preis) verkaufen — 2. /nicht attr.j jmdm. g. (freundlich) gesinnt sein; die Nachricht wurde g. (mit W ohl­ wollen) aufgenommen; jmdn. für etw. g. stimmen; O das Glück war ihm g. günstig(st)en|falls fAdv.f im günstig(st)en Fall: er kriegt den Brief g. am Montag Günstling, der; -s, -e von einem Höhergestellten, Einflußreichen bevorzugte Person: das darf sich nur sein G. herausnehmen; die Günstlinge des Königs GünstlingslWirtschaft, die jo. P l.f (Macht)ver- hältnisse, die dadurch charakterisiert sind, daß die Herrschenden, Einflußreichen Günstlinge haben und sie in wichtige, einträgliche Positionen bringen Gurgel, die; -, - n vorderer Teil des Halses mit dem Kehlkopf: jmdn. an, bei der G. packen; jmdm. die G. zudrücken; er wollte mir an die G. 4- sein ^ Geld durch die G, jagen gurgeln jsw. Vb.; hat, ist/ 1. m it zurückgebogenem Kopf einen Schluck einer Flüssigkeit im Rachen durch Ausstößen der Atemluft in Bewegung brin­ gen, wobei dumpfe, kehlige Laute zu hören sind und der Rachenraum gespült wird (hat): mit Mundwasser g .; dreimal täglich (mit Salbei) g. — 2. beim Fließen das für 1 charakteristische Geräusch hervorbringen (hat): das Wasser gurgelte am Bootssteg — 3 . mit dem fü r 1 charakteristischen Geräusch irgendwohin fließ en (ist): die Lauge gurgelte in den Abfluß Gurke, die; -, -n 1. am Boden rankendes Kürbis­ gewächs mit walzenförmigen, fleischigen (dunkel­ grünen bis gelblichen Früchten: Gurken anbauen, gießen — 2. Frucht von 1: Gurken ernten, ein- legen, schälen; grüne, saure Gurken — 3. salopp femot.; von Menschen/ allzu große Nase (1): seine G. war ganz geschwollen — 4. /nur im Pl.f salopp jemot. neg.f Schuhe: wo hast du denn diese Gurken gekauft? Gurken] -kern, der; -salat, der Salat, der vorwiegend aus in Scheiben geschnittenen grünen Gurken besteht gurren fsw. Vb.; hat/: die Taube gurrt (läßt ihren dumpfen, weich rollenden, kehligen Ruf ertönen); O sie sprach mit gurrender Stimme Gurt, der; -(e)s, -e 1. breites Band aus festem Gewebe, Leder/Plast (an einem Gegenstand als Vorrichtung) zum Tragen, Halten, Ziehen, Umschnallen: die Gurte des Fallschirms; im Flugzeug, Auto den G. (Sicherheitsgurt) anlegen — 2. Gürtel (1): den G. umschnallen, ablegen Gurt|band, das fo. Pl.f Band aus festem Gewebe Gürtel, der; -s, - 1. aus einem festen Streifen aus Stoff, Leder, Plast bestehender Gegenstand, der um Taille od. Hüfte geschlungen, zusammengebunden od. mit einer Schnalle verschlossen über der Ober­ bekleidung getragen wird, um sie zusammenzubinden, festzuhalten : ein breiter, schmaler, lederner, be­ stickter G .; ein G. mit Schnalle; den G. umschnal­ len, -binden, abnehmen, öffnen; das weite Kleid wird in der Taille durch einen G. zusammenge­ halten; der G. ist mir zu eng — 2 . längeres schmales Gebiet bestimmten landschaftlichen Gepräges, das etw. wie ein Gürtel (1) umgibt: ein G. von Wäldern und Seen umgibt die Stadt + um g. den G. enger schnallen (sich einschränken 2) Gürtel] -linie, die fo. Pl.f: B oxen ein Schlag unter die G. (in die Körperzone unterhalb der Taille (1); - rose, die Viruskrankheit, bei der im Bereich eines Nervenstrangs bes. in der Gürtellinie Gruppen von Knötchen auftreten, die sich in Bläschen umwandeln; - s chnalle, die Schnalle zum Verschließen des Gür­ tels (1); -tier, das in Mittel- , S üdamerika lebendes, gedrungenes Säugetier mit kurzen, kräftigen Glied­ maßen und vom Rücken zum Bauch hin ring­ förmig verlaufenden knochigen Plättchen um den Körper gürten, gürtete, hat gegürtet veraltend geh. 1.1. ein Kleidungsstück mit einem Gürtel (1) ver­ sehen, Zusammenhalten: er gürtete seine Hose; Schneiderei ein sportlich gegürteter Mantel (Mantel mit sportlich wirkendem Gürtel) 1.2 . sich, jmdn. (mit etw.) g. sich, jmdm. (etw. als) einen Gürtel (1) umlegen: sie zog sich einen Kittel an und gürtete sich (mit einem Band) Gusche, die; -n landsch. salopp Mund: wisch dirmaldieG. abl
Guß - Gut 513 Guß, der; Gusses, Güsse 1.1. in einem Schwung ge­ schüttete, gegossene Menge einer Flüssigkeit: ein kräftiger G .; einem Patienten kalte Güsse ver­ ordnen 1.2. umg. Regenschauer: es gab einen tüch­ tigen G. — 2. das Gießen bes. eines erhitzten, flüs­ sigen Metalls in eine Form : nach dem G. erkaltet und erstarrt das Material; mit dem G. (eines W erk­ stücks) beginnen — 8. durch 2 gewonnenes Pro­ dukt: ein gelungener, fehlerhafter G. — 4. Überzug auf Backwaren, der aus einer fest gewordenen, Puder­ zucker enthaltenden Masse besteht: Berliner Pfann­ kuchen mit G. + (wie) aus einem G. (in seiner Gestaltung einheit­ lich, in sich geschlossen, vollkommen wirkend) Guß/guß| -eisen, das /o. P l.f sprödes, nicht od. schlecht schmiedbares, nur durch Gießen formbares Roheisen mit einem Kohlenstoffgehalt von über 1,7 Prozent; dazu -eisern /A d jn ich t adv./: ein alter gußeiserner Ofen; -form, die Form (1), in die bes. flüssiges Metall gegossen wird und in der es erstarrt; -rohling, der fach sp r. unbearbeitetes Gußstück; -stück, das /PI. - e/ fachspr. durch Gießen (4.1) hergestelltes W erkstück; -teil, das vgl. - stück Gusto, der; -s, -s jvorw. Sg .j vorw. österr. 1, N ei­ gung (3.1 .2), Geschmack (2.2), Belieben: das wäre gar nicht nach meinem G .; etw. ganz nach G. verwenden — 2 . Appetit: er hat so einen G. gehabt gut, besser, beste /Adj.; / auch besser, beste/ 1.1. den Ansprüchen an die Qualität (1) in jeder Hinsicht entsprechend, einwandfrei (1): ein guter Stoff, Wein; eine gute Straße; ein gutes Werkzeug; gute Ware; eine (sehr) gute Arbeit, Leistung; ein gutes (niveauvolles) Buch; umg. der Kuchen ist mit guter Butter (mit Butter, nicht mit Margarine) gebacken"1; g. tanzen, schwimmen, rechnen, hören können; etw. istg. geraten, geeignet; dashast dug. gemacht!; das ist (sehr) g. 1.2. /nicht adv./ seinen Aufgaben gewach sen, tüchtig (1): ein guter Schüler, Arbeiter, Arzt; er ist g. in der Schule 1,8. /nicht adv./ gesund und leistungsfähig: einen guten Magen, ein gutes Gehör, gute Nerven haben 1,4. für etw. passend (2), günstig- (1), geeignet: eine gute Gelegenheit; du hast eine gute Wahl getroffen, g. gewählt 1,5. w irk ­ sa m (1.2): ein gutes Mittel gegen Blattläuse; ein gutes Medikament; das ist g. gegen, bei, für Husten 1.6. das weiß, habe ich aus einer guten (zuverlässi­ gen ) Quelle; wir sind g. angekommen; das kenne ich g.; jmdn. g. (genau) kennen — 2.1. an­ genehm, erfreulich: eine gute Nachricht; ein gutes Leben haben; wir hatten gutes Wetter, eine gute Reise; etw. riecht, schmeckt, klingt g.; jmd. sieht g. (gesund 1.3, attraktiv 1.1) aus; g. gelaunt sein; es g. haben; hast du g. geschlafen?; der H ut steht dir g. (ist für dich vorteilhaft); das ist noch einmal g. (glimpflich 1) abgegangen; jmdm. Gutes tun; es wird sich alles zum Guten wenden; das hat auch sein Gutes (hat neben der unangenehmen auch eine erfreuliche Seite); iron. das kann (ja) g. werden, fängt (ja) g. an (das wird vielleicht noch schlimmer, noch unangenehmer) ! 2.2 . /nicht attr./ jmdm. geht es g. (jmd. ist gesund; jmd. hat keine materiellen Sorgen); umg. jmdm. ist nicht g. (jmd. fühlt sich körperlich nicht wohl, jmdm. ist übel)"*; /in Wunsch- , Grußformeln/ laß es dir g. (er)gehen!; ich wünsche dir, alles Gute!; guten Morgen, Tag, Abend!; gute Nacht, Reise!; gute Besserung!; guten Appe­ tit ! — 3.1 . verhältnismäßig reichhaltig und umfang­ reich: eine gute Ernte; ein gutes (ertragreiches) Jahr; einen guten (großen 8) Appetit haben 3.2. /nicht präd./ m ehr als, reichlich (1.2): wir haben eine gute Stunde, g. eine Stunde warten müssen; nach g. zwei Stunden; das sind g. vier Kilometer, drei Zentner — 4. /adv./ ohne große M ühe: das Kind lernt g.; eine Ware verkauft sich g.; das kann man sich g. merken; damit kann man g. auskommen; die Wurst hält sich g. (verdirbt nicht so schnell) — 5. /nicht präd./ umg. besonderen Anlässen Vorbehal­ ten : seinen guten Anzug anziehen; das gute Ge­ schirr; veralten d die gute Stube*1; dieses Kleid lasse ich, dieses Service ist, bleibt für g. — 6.1. in engerer, freundschaftlicher, vertrauter Beziehung zu jmdm. stehend: ein guter Freund, Bekannter; jmdm. (von Herzen) g. sein (jmdn. gern haben, jmdm. zugetan sein) 6.2. einer freundschaftlichen, vertrauensvollen, freundlichen Beziehung zu jmdm. entsprechend: in guter Nachbarschaft leben; ein gu­ tes Verhältnis zueinander haben; mit jmdm. g. auskommen; sich mit jmdm. g. stellen, stehen, ver­ stehen — 7.1. fyorw. attr.f (im Sinne der geltenden Normen) moralisch einwandfrei, anständig: ein gu­ ter Mensch; eine gute Tat; ein gutes Werk tun; einer guten Sache dienen; einen guten Leumund, keinen guten Ruf haben; an das Gute im Men­ schen glauben; Gutes mit Gutem, Bösem vergel­ ten; Gutes tun; viel zu g. (gutmütig) sein 7.2. an den geltenden (Verhaltens)normen gemessen tadellos, richtig: ein gutes Benehmen, eine gute Erziehung haben; gegen den guten Geschmack verstoßen; den guten Ton verletzen; sich g. benehmen -f- so g. wie (nahezu, fast); g. und gern(e) mehr als, eher zu knapp geschätzt, mindestens, reichlich: es ist g. und gern(e) zehn Jahre her; er könnte g. und gern(e) das Doppelte schaffen; im guten (friedlich 2.2, ohne Streit); es, das trifft sich g. (das ist eine günstige Gelegenheit); g. daran tun (sich richtig verhalten, richtig handeln); es g. sein lassen (es dabei bewenden, damit erledigt sein lassen, damit auf­ hören) ; g. lachen, reden haben (selbst nicht von etw. Unangenehmem betroffen sein); bei jmdm. g. an­ geschrieben sein (von jmdm. sehr geschätzt, bevor­ zugt werden); es. g. haben (Glück haben, günstige Umstände angetroffen haben); g. dran sein (in einer glücklichen Lage sein); das ist zuviel des Guten, des Guten zuviel (das geht zu w eit); zuviel des Guten, des Guten zuviel tun (etw. übertreiben); umg. nicht g. auf jmdn. zu sprechen sein (keine gute Meinung von jmdm. haben, jmdn. nicht leiden können); jmd. ist g. gestellt (in wirtschaftlich guter Lage); — mit gutem /* Beispiel vorangehen; (lustig und) guter z* Dinge sein; eine gute / Figur machen; mit jmdm. g. / Freund sein; mit jmdm. auf gutem /* Fuß(e) stehen; in gutem / Glauben; auf g. Glück; aus, mit gutem / Grund; kein gutes / Haar an jmdm., etw. lassen; in guten / Händen sein; in jmdm. steckt ein guter Kern; mit jmdm. ist nicht g. / Kirschen essen; / kurz und g.; zu guter / Letzt; guten / Mutes sein; das ist (ja) alles ganz schön und g., aber ...; einen guten / Tag haben; ein guter / Tropfen Gut, das; -(e)s, Güter I .l .l . landwirtschaftlicher Großbetrieb mit dazugehörigen Wohn-, Wirtschafts­ gebäuden unter feudalen od. kap. Produktions­ verhältnissen: das väterliche G. übernehmen; ein G. 33 Wörterbuch
514 Gutachten — gutsituiert bewirtschaften 1.2. volkseigenes G. f / auch VEG/ staatlich-soz. landwirtschaftlicher Großbetrieb in der D D R : die bezirksgeleiteten volkseigenen Güter — 11.1. materieller Besitz, der einen Wert darstellt, Gegenstände von W ert: jmds. rechtmäßiges, recht­ mäßig erworbenes G .; das in die Ehe eingebrachte G.; gestohlenes, fremdes, herrenloses G.; beweg­ liche Güter; liegende, unbewegliche Güter (I m ­ m obilien); <> Gesundheit ist das höchste G.; die geistigen, bleibenden Güter — 2, zur Beförderung bestimmter Gegenstand, bestimmte Gegenstände, W are(n): verderbliches G.; sperrige Güter; Güter abfertigen, ver- , umladen, verzollen, mit dem Flug­ zeug, der Eisenbahn befördern + / GeldundG.;jmds./ HabundG. Gut/gut| -achten, das; -s, - meist schriftlich fixierte Beurteilung eines Sachverhalts, Projekts, einer Per­ son durch einen Sachverständigem ein (juristisches, psychiatrisches, medizinisches, technisches) G. an- fordern, einholen; -achter, der; -s, - Sachverstän­ diger, der ein Gutachten abgibt: als G. fungieren; einen G. heran-, hinzuziehen; dazu -achterlich jA dj.; nicht präd.j: die gutachterliche Stellung­ nahme liegt vor; -artigjAdj.j 1. von gutem Charak­ ter: ein gutartiges Kind; der Hund ist g. (ist fügsam, nicht bissig) — 2. das Leben des Betroffenen nicht gefährdend: eine gutartige Geschwulst; -aussehend fAdj.; nicht adv.f: ein gutaussehender Mann; -be­ zahlt fA dj.; nicht adv.f: eine gutbezahlte Stellung, Arbeit; -dünken, das; -s, jo. P l.j: etw. ist jmds. G. (jmds. eigenem Ermessen) überlassen; nach (eige­ nem) G. verfahren Güte, die; -, - n 1. fo. Pl.j 1*1. das Gütigsein: jmds. grenzenlose G.; jmdn. voll(er) G. ansehen; v e r ­ altend geh. würden Sie die G. haben, hätten Sie die G. (wären Sie so freundlich), die Tür zu schlie­ ßen? 1.2 . in G. gütlich, ohne Streit: sich in G. einigen; ein Vorschlag zur G. (zur gütlichen Einigung) — 2.1. jo. Pl.j einwandfreie, gute Beschaffenheit eines Erzeugnisses: diese Marke ist ein Begriff, bürgt für G.; etw. in bekannter G. liefern 2.2. Stufe, Grad von 2.1: ein Wein erster, mittlerer G .; Stoffe verschie­ dener Güte — 3 . umg. (ach) du meine, liebe G.l IAusruf der Verwunderung, Bestürzung! Güte| -klasse, die eine der Gruppen, in die Erzeug­ nisse nach bestimmten Qualitätsmerkmalen ein­ geteilt werden; -kontrolle, die 1. Kontrolle der Quali­ tät der technischen Voraussetzungen bei der Fertigung der Erzeugnisse nach bestimmten Gütevorschriften — 2. in den Betrieben der DDR tätiges Organ für 1 Gutenachtkuß, der: jmdm. einen G. geben (jmdm. eine gute Nacht wünschen und ihm einen K uß geben) Güter| -abfertigung, die 1. jvorw. Sg .j das A b­ fertigen von Sendungen des Güterverkehrs: die G. hatte sich verzögert — 2 . für 1 zuständige Ein ­ richtung, bes. auf dem Güterbahnhof: zur G. gehen; - bahnhof, der dem Güterumschlag dienender Bahn­ hof; -taxi, das jin der DDR/ kleines Lastauto, das man für den Gütertransport über kürzere Strecken mieten kann; -transport, der Transport von Gütern (11.2); -Umschlag, der Verladen, Entladen od. Um- laden von Frachtgütern; -verkehr, der vgl. - transport; -wagen, der Waggon für den Gütertransport; -zug, der aus Güterwagen bestehender Zug (II.1) Güte| -Siegel, das vgl. - Zeichen; -Vorschrift, die (in der D D R gesetzliche) Vorschrift hinsichtlich der ein ­ wandfreien Qualität von Erzeugnissen; -Zeichen, das auf (in der DDR gefertigten industriellen, handwerk­ lichen) Erzeugnissen angebrachtes Zeichen, das an­ zeigt, daß das betreffende Erzeugnis bestimmten Be­ dingungen in bezug auf seine funktionellen und ästhetischen Eigenschaften beim Gebrauch entspricht gut/Gut| -gelaunt /Adj.; nicht präd.j mit guter Laune: g. begrüßte er uns; -gemeint fAdj.; nur attr.j: ein gutgemeinter (wohlwollend, in guter A b­ sicht gegebener) Rat; -gläubig jAdj.j bei jmdm. od. bei jedem Ehrlichkeit, gute Absicht voraussetzend und ihm vertrauend: gutgläubige Menschen, Käufer; er ist g. darauf eingegangen; dazu -gläubigkeit, die; - , /o. Pl.j; -haben jVb.j etw. bei jmdm. g. einen (finanziellen) Anspruch an jmdn. haben: eine größere Summe g.; scherzh. ich habe noch einen Wunsch bei dir gut; -haben, das; -s, - jmdm. bei einer Bank, Sparkasse zur Verfügung stehendes Geld: ein G. bei der Sparkasse, Bank haben; ein Konto­ auszug über ein G. von 2000 Mark;-heißen jVb.j etw. fü r gut, richtig erklären, billigen: diesen Ent­ schluß kann ich (nicht) g .; er hatte alles gutge­ heißen; -herzig jAdj.j vgl. gutmütig; dazu -herzig- keit, die; -, jo. Pl.j gütig jAdj.j von selbstlos liebevoller Freundlichkeit, Geduld und Nachsicht: ein gütiger Mensch; jmd. hat ein gütiges Herz; sich gegen jmdn. g . zeigen; g. lächeln gütlich lAdj.j in gegenseitigem Einvernehmen, ohne Streit, im guten: sich mit jmdm. g . einigen; einen Streit g. beenden, beilegen; etw. g . regeln; eine gütliche Lösung, Einigung + sich (an etw.) g. tun (mit Behagen reichlich von einer Speise, einem Getränk zu sich nehmen) gut/Gut| -machen jVb.j 1.1 . ein Verschulden aus- gleichen, für einen Schaden Ersatz schaffen: einen Fehler, Schaden gutzumachen versuchen; er hat vieles an ihr gutzumachen 1.2. umg. sich für etw. erkenntlich zeigen: ich weiß gar nicht, wie ich das g. kann, soll! — 2. umg. bei einer geschäftlichen Unter­ nehmung einen Überschuß erzielen: er hat bei dem Verkauf eine hübsche Summe gutgemacht; + / Boden g.; -mütig fAdj.f in meist naiver Arglosig­ keit friedfertig, nachsichtig, nachgiebig, hilfsbereit und nicht auf den eigenen Vorteil bedacht: ein gut­ mütiger Mensch; ein gutmütiges Gesicht; g. lachen; viel zu g. sein (sich ausnutzen, zuviel gefallen lassen); dazu -mütigkeit, die; jo. P l.j; -nachbarlich, -nachbarlich jAdj.j für eine gute Nachbarschaft charakteristisch, wie unter guten Nachbarn üblich : ein gutnachbarliches Verhältnis; gutnachbarliche Beziehungen zwischen den Staaten anstreben; g. Zusammenarbeiten; -sagen jV b .j fü r etio., jmdn. bürgen (2): er hat für die Summe, seinen Bruder gutgesagt Guts|besitzer, der Besitzer eines Gutes (1.1.1) Gut/gut| -schein, der Bescheinigung, die den In ­ haber berechtigt, ein bestimmtes Guthaben an Waren od. Geld dafür in Empfang zu nehmen: ein G. im Werte von 100 Mark; den G. einlösen; -schreiben fVb.f jmdm. etw. als Guthaben buchen: die Summe wurde ihm, seinem K onto gutgeschrieben; -Schrift, die 1. gebuchtes Guthaben, Eintragung als Gut­ haben: eine größere G. auf seinem Konto haben — 2. Beleg fü r 1: eine G. vorlegen; -situiert /Adj./ in guten finanziellen Verhältnissen lebend, wohl­ habend jvorw. im bürgerl. Sprachgebrauchj : gut-
Guttat — Haarriß 515 situierte Geschäftsleute; -tat, die geh . gute, edle Tat, Wohltat (1): jmdm. eine G. erweisen; -tun fVb.f 1. etw. tut (jmdm.) gut etw. fördert jmds. kör­ perliches od. seelisches Wohlbefinden, etw. wirkt angenehm: ein heißes Bad, die frische Luft wird ihm g.; der Tee hat meinem Magen gutgetan; seine Worte taten ihr gut - 2. umg. es tut nicht gut es wirkt sich ungünstig aus: es kann nicht g., wenn man die Kinder zu sehr gängelt guttural /Adj./ kehlig klingen d : eine gutturale Stimme Gymnasiast, d e r ; -en, - en [gy..] Schüler eines Gymnasiums Gymnasium, das; -s, Gymnasien [gy.. , P L . .ian] zum Abitur führende Schule des bürgerl. Bildungs­ systems Gymnastik, die; /o. Pl.f [gy..] System von Übun­ gen ohne od. mit bestimmten Geräten als Sportart od. zu therapeutischen Zwecken: die morgendliche G.; G. machen, treiben; dazu gymnastisch fA d j.; nicht präd .f: gymnastische Übungen Gynäkologe, der; -n, -n [gy..] Facharzt für Gynä­ kologie Gynäkologie, die; -, fo. Pl.f [gy..] Fachgebiet der Medizin, das sich mit dem Erkennen und Heilen von Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane und mit Geburtshilfe befaßt Gynäkologin, d ie ; -, - nen jzu Gynäkologe/ H h, H, das; - /umg. -s [ha:] der Laut H ; achter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes H — 2. Mus. siebter Ton der G-Dur-Tonleiter ha, ha 1 .1 . fAusruf der freudigen Überraschung, des Erstaunensj: ha, da seid ihr ja! 1.2. /Ausruf des Triumphes, der Genugtuung!: ha, das habe ich ja gleich gesagt! — 2. fin mehrfacher Wiederholung als Nachahmung des Lachens/: „ha, ha, ha“, lachte er Haar, das; -(e)s, -e //* auch Härchen/ 1.1. in der Haut des Menschen, der meisten Säugetiere in großer Anzahl wurzelndes, feines, fadenförmiges Ge­ bilde aus H o rn : ein blondes, schwarzes H .; sich ein graues, weißes H. ausreißen; sich viele Haare aus­ kämmen 1.2. /bezeichnet im Sg. u . PL die Gesamtheit von 1.1, bes. auf dem menschlichen Kopf/: jmd. hat blondes, schwarzes, rotes, graues, dickes, volles, feines, weiches, schütteres, glattes, lockiges, glän­ zendes, strähniges, gepflegtes H.; jmds. H . geht, Haare gehen aus; das H ., die Haare lang, kurz tra­ gen; jmdm. das H., die Haare schneiden, waschen; sich das H., die Haare kämmen, bürsten; sich das H., die Haare färben lassen; jmdm. mit der Hand über das H. streichen — 2. Bot. die Oberhaut von Stengeln, Blättern bestimmter Pflanzen in großer Anzahl bedeckendes, 1 ähnliches Gebilde + jmdm. stehen die Haare zu Berge, jmdm. sträu­ ben sich die Haare (jmd. hat große Angst, ist sehr erschrocken, entsetzt); ein H. in der Suppe finden (an etw. Gutem etw. auszusetzen finden); jmdm. kein H. krümmen (jmdm. nicht das geringste zuleide tu n ); kein gutes H. an jmdm., etw. lassen (nur Schlechtes über jmdn., etw. sagen); sich über, wegen, um etw. keine grauen Haare wachsen lassen (sich w egen etw. keine Sorgen machen) ; etw. an den Haaren herbei­ ziehen (etw. anführen, das nicht od. nur sehr ent­ fernt zur Sache gehört); sich aufs H. (bis in Kleinig­ keiten, sehr) gleichen; sich in die Haare geraten, kriegen (Streit miteinander bekommen); sich in den Haaren liegen (miteinander streiten); um ein H. (es hätte nicht viel gefehlt, beinahe); umg. Haare lassen müssen (nicht ohne Schaden, Einbuße davon­ kommen); umg. scherzh. Haare auf den Zähnen haben (herrsch-, streitsüchtig, rechthaberisch sein); salopp jmdm. die Haare vom Kopf fressen (auf jmds. Kosten leben und ihn finanziell übermäßig belasten); — mit / Haut und Haaren Haar| -ansatz, der /vorw. Sg./ rund um den K opf verlaufende Linie, bes. über der Stirn, ander das K opf­ haar beginnt: einen niedrigen H. haben; -ausfall, der /o. PL/ Ausfall, Schwund bes. des Kopfhaars beim Menschen: unter H. leiden; -balg, der gruben­ artige Vertiefung in der Haut, aus der ein Haar her­ auswächst; -bürste, die Bürste für das Haar (1.2); -büschel, das haaren jsw. Vb.; hat/: ein Hund, eine Katze haart (sich) (verliert H aare); das Fell haart Haaresbreite + um H .: nicht um H. (nicht im geringsten) von seiner Meinung abgehen; um H. (nur knapp) dem Tode, einem Zusammenstoß entgangen sein Haar/haar| -färbe, die Farbe des Kopfhaares; -färbemittel, das chemisches Mittel zum Färben des Kopfhaares; -fein /Adj.f so dünn, so fein wie ein H a a r : haarfeine Risse in der Glasur; -festiger, der; -s, - Flüssigkeit, die in das feuchte Kopfhaar ge­ bracht wird, damit die Frisur länger ihre Form be­ hält; -filz, der unter Verwendung von tierischem Haar hergestellter Filz; -garn, das vgl. -filz: ein Teppich aus H .; -genau\Adj.; emot./ sehr genau (1): eine haargenaue Schilderung; etw. h. (bis in alle Ein zelh eiten ) erzählen, ausrechnen, kennen haarig /Adj./ 1. /nicht adv./ (stark) behaart: haarige Beine, Arme — 2. umg. 2 .1 . ein haariges (heikles) Problem 2.2 . bei der Auseinandersetzung ist es h. (schlimm, unerfreulich heftig) zu-, herge­ gangen Haar/haar| -kleid,das jo. PL/geh. Fell eines Tieres; -klein /Adv.; emot./ umg. haargenau, bis in alle Einzelheiten: jmdm. etw. h. auseinandersetzen, erzählen; -klemme, die Klem me zum Befestigen der Frisur; -lack, der Flüssigkeit, die auf die Frisur aufgebracht wird, um dem Haar Glanz, der Frisur Halt zu geben; -nadel,die aus einem U-förmig gebogenen Draht bestehender Gegenstand zum A uf- , Zusammenstecken der Frisur; -nadelkurve, die U-förmig verlaufende, sehr scharfe Kurve einer Straße; -netz, das Netz, das als Schmuck od. um der Frisur Halt zu geben über das Kopfhaar gezogen wird; -öl, das jo. PL/ pflanzliches Öl und bestimmte Wirkstoffe enthaltendes Mittel zur Pflege der Haare und der Kopfhaut; -pinsel, der Pinsel mit tierischem Haar; -raubwild,das Jägerspr. zu den Säugetieren gehörendes räuberisch lebendes W ild; -riß, der jvorw. PL/ haarfeiner R iß in der Oberfläche eines spröden 33*
516 haarscharf — habhaft Materials, bes. bei Töpferwaren: Haarrisse in der Glasur, im Lack; -scharf fAdj.; emot.f umg. 1. fadv.f der Ball ging h. (sehr dicht) an seinem Kopf, am Tor vorbei — 2. sehr genau (1): der Bericht um­ reißt die Situation h.; etw., jmdn. h. beobachten; - s ehnitt, der durch Schneiden des Haares erzielte Frisur: ein moderner, kurzer H .; -Schwund, der allmählicher Haarausfall; -sieb, das Sieb mit haar- feinen Löchern; -spaltergj, die; -, -en Spitzfindig- keit, Wortklauberei; dazu -spalterisch /A d j./; -spange, die (als Schmuck getragene) Spange zum Zusammenhalten einzelner Haarsträhnen; -spray, der, auch das Spray, mit dem der Frisur Halt, dem Haar Glanz gegeben wird; -strähne, die; -sträu­ bend fAdj.f umg. femot.f unerhört und schockierend: haarsträubenden Unsinn, haarsträubende Ge­ schichten erzählen; wie er sich benimmt, ist ein­ fach h .!; -Wäsche, die das Waschen der Haare (1.2); -Waschmittel, das Schampun für die Kopfwäsche; - wasser, das, /PL -wässer/ Alkohol und bestimmte Wirkstoffe enthaltende Flüssigkeit zur Pflege des Kopfhaares; -Wechsel, der permanenter od. jahres­ zeitlich bedingter Wechsel der Behaarung, bes. bei Säugetieren; -wild, das Jägerspr. alle jagdbaren Säugetiere mit einem Fell; -wuchs, der 1. das Wach­ sen der Haare (1.2): häufiges Haarschneiden för­ dert, beschleunigt den H. — 2. einen kräftigen, spärlichen H. haben (stark, gering behaart sein); -Wurzel, die Hab - f veraltend geh. jmds. H. und Hut (jmds. Be­ sitz 1.1) Habe, die; -, fo. Pl.j geh. jmds. Besitz (1.1): seine (gesamte, ganze) H. verlieren haben (er hat), hatte, hat gehabt / / auch gehabt/ I.l .l . etw. besitzen (1.1): ein Haus, Auto, viele Bücher, wenig Geld h. 1.2. fvon Personen; gibt ein Verhältnis der Zugehörigkeit an/: Freunde, gute Nachbarn, Kinder h.; er wollte sie zur Frau h. (sie heiraten) — 2.1. etw., jmdn. h. über etw., jmdn. verfügen (1.3) (können): ich habe kein Taschentuch (bei mir); keine Zeit, große Erfahrungen, gute Kenntnisse, ein gutes Gedächtnis, gute Beziehun­ gen h.; Ausdauer, Phantasie, Talent, keinen A n ­ stand, Humor h .; wir h. eine Frau als Hilfe für den Haushalt 2.2 . jmd. hat Glück, Erfolg (jmdm. wird Glück, Erfolg zuteil); jmd. hat Urlaub (befindet sich im Urlaub) 2.8. jmd. hat etw. irgendwo: er hat (hält) ein Messer in der Hand, hat (trägt) den Hut auf dem Kopf, hat etw. in der Tasche (bewahrt etw. in der Tasche auf); er hat viel Geld auf der Bank 2.4. etw. h. mit etw. versehen (1) sein: schönes Haar, schlechte Zähne h.; etw. hat etw., jmdn.: das Zimmer hat einen Balkon; das Klavier hat einen guten Klang 2.5 . etw. hat etw. einer Sache wird eine bestimmte Eigenschaft zugesprochen: etw. hat große Bedeutung, keinen Sinn, Zweck 2.6 . ein Kilogramm hat (besteht aus) 1000 Gramm, die Klas­ se hat 30 Schüler; der Garten hat (erstreckt sich über) 600 Quadratmeter 2.7 .1 . jmd. hat (empfindet, verspürt) Schmerzen, Hunger, Durst;, um g. es im Knie (ein krankes Knie) h. 2.7.2. Angst, Kummer, Sorgen, keine Lust h. (empfinden 1.2) — 3.1. fin Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbälbegriffsf: ich habe die Absicht (beabsich­ tige) ...; eine Aussprache mit jmdm. h. (sich mit jmdm. aussprechen); ein Einsehen h. (etw. ein­ sehen); Streit mit jmdm. h. (sich mit jmdm. streiten); Zweifel h. (zweifeln); es hat den Anschein (es scheint), als ob ... 3.2. fin der Verbindung jmd. hat es -j- Adj.; drückt aus, daß sich jmd. in einer durch das Adj. charakterisierten Situation befindet/: er hat es gut, leicht, schwer; Schw eiz, jmd. hat es kalt (jmd. friert) — 4 .1 . umg. kann ich mal das Buch h. (kannst du mir mal das Buch geben)f^; h. Sie vielen Dank (ich danke Ihnen vielmals)!; hat die Blume genügend Licht (gelangt genügend Licht auf die Blume)*! 4.2 . etw. h. müssen etw. benötigen, brau­ chen: umg. ich muß das Buch h."1; ein Kind muß Liebe, die Kranke muß Ruhe h. 4 .3 . etw. ist zu h. es gibt etw. zu kaufen: der Roman ist überall, nicht mehr zu h. — 5. wir h. (behandeln 4.2) (im Unter­ richt) heute die Bruchrechnung; Deutsch, Physik h. (im Fach Deutsch, Physik unterrichtet werden) — 6. umg. sich h. sich zieren, zimperlich sein: hab dichnichtso! —7.h. + zu -f-Inf. 7.2. von jmdm. Geld zu bekommen h. (von jmdm. Geld bekommen müssen, das dieser ihm schuldet) 7.1. jmd. ist zu etw. verpflichtet, muß etw. tun: er hat zu kommen, noch drei Semester zu studieren 7.3. jmd. hat viel zu (kann viel) erzählen — H .l .l . jdient bei allen transi­ tiven, reflexiven und bestimmten intransitiven Verben zur Bildung des Perf. und Plusquamperf.j: er hat gegessen, sich gefreut, geträumt 1.2 . /in der F u n k ­ tion von II.1.1 mit Ausfall des Part., wenn sich dessen Inhalt leicht ergänzen läßt/: umg. die Poli­ zei hat den Dieb (hat den Dieb gefaßt)1; etw. aus sicherer Quelle, von Arbeitskollegen h. (erfahren haben, wissen) + etwas an sich h. (eine Eigenart, Besonderheit haben); etw. hat nichts auf sich (nichts zu be­ deuten) ; etw. hat etwas für sich (etw. hat positive Seiten, ist positiv zu beurteilen); für etw. zu h. sein (einer Sache etw. äbgewinnen können); etwas gegen jmdn., etw. h. (jmdn., etw. in bestimmter Hinsicht nicht mögen, nicht leiden können); etw. hinter sich h .: ein schweres Leben hinter sich (durchlebt) h.; die Prüfungen hinter sich (überstanden) h.; etw. hat es in sich (etw. ist gehaltvoll, kräftig, stark); jmd. hat es in sich (jmd. ist nicht zu unterschätzen); etw. (noch) vor sich h. etw. noch tun, bewältigen müs­ sen: er hat das Examen noch vor sich; landsch. (was) haste was kannste (sehr schnell, so schnell wie möglich); umg. etwas mit jmdm. h. (ein Verhältnis 1.2.1 mit jmdm. haben); von etw. nichts h. (von etw. keine Bereicherung erfahren) Haben, das; -s, /o. Pl.f 1. W irtsch. rechte Seite eines Kontos, auf der die Einnahmen, Gutschriften, Kredite gebucht werden — 2. Bank / Soll und H. Habe|nichts, der; -/-es, -e veraltendumg. jemot. neg.; im bürgerl. Sprachgebrauch als Ausdruck des BesitzdenkensI jmd., der ohne nennenswerten Besitz ist: er ist ein H. Habenseite, die \o. Pl.f W irts ch. Haben (1): etw. auf der H. buchen Hab/hab| -gier, die Gier nach Besitz, Vermehrung des Besitzes: seine H. kennt keine Grenzen; dazu - g ierig fAdj.f habhaft fAdj.; in den Verbindungenj jmds. h. wer­ den jmdn. ausfindig machen und ihn zu fassen (3) bekommen: die Polizei unternahm alles, um der Fälscher, des Vermißten h. zu werden; einer Sache h. werden sich etw. nehmen, aneignen können: er steckte alles ein, dessen er h. werden konnte
Habicht — Haferschleim 517 Habicht, der; -(e)s, -e Greifvögel mit langem Schwanz und kurzen Flügeln, der nur lebende Beute jagt Habilitation, die; -, -en /noch BBDj Erwerb der Lehrberechtigung an Hochschulen, Universitäten durch Erlangung des akademischen Grades eines habilitierten D oktors: nach seiner H. wurde er als Professor an eine Universität berufen Habilitationsschrift, die /noch B B D j sch riftlich e wissenschaftliche Arbeit, die zur Habilitation vor­ gelegt und verteidigt werden muß habilitieren jsw. 16.; hat; noch BBDj 1.1. sich h. die Lehrberechtigung an einer Universität, Hoch­ schule erwerben: er habilitierte sich in N, bei Pro­ fessor N ; er will mit einer Arbeit über Semasiologie h. 1.2. jmdn. h. jmdm. die Lehrberechtigung an einer Universität, Hochschule erteilen: er wurde von der Universität habilitiert habituell iAdj.f [. .u|sl] zum Habitus (1 .1 )gehörend: anfangs irritierte uns sein habituelles Nicken Habitus, der; io. PL/ Gesamtheit der äußerlich erkennbaren Merkmale 1.1. im Erscheinungsbild eines Menschen und in der Art, wie er sich verhält: seinem ganzen H. nach kann man ihn für einen Künstler halten 1.2. Med. und speziellen Besonder­ heiten im Erscheimingsbild eines Menschen, die gewisse Schlüsse auf Temperament, Krankheiten zulassen 1.3. Biol. von Pflanzen, Tieren, Kristallen Hab/hab| -Seligkeiten, die iPl.f aus wenigen Stücken bestehender Besitz von meist geringem W ert: er konnte nur ein paar H. mitnehmen; der Rucksack enthielt seine kümmerlichen H .; -sucht, die jo . PI./ Habgier; dazu -süchtigjAdj.j Hachel, die; -n 1and sch. Granne Hachse, die; -, -n 1. oberer Teil des Unterschenkels, bes. vom Kalb — 2. salopp scherzh. sich die Hachsen {Beine) brechen Hack] -bau, der jo. PI ./ Landw. Bodenbearbeitung mit der Hacke, bes. bei Völkern, die den Pflug noch nicht kennen; -braten, der aus Hackfleisch, Ge­ würzen und verschiedenen Zutaten, bes. W eißbrot, hergestellter Braten von rundlich länglicher F orm ; -brett, das trapezförmiges, flaches, hölzernes Saiten ­ instrument, dessen metallene Saiten mit zwei Klöp­ peln angeschlagen werden Hacke, die; -n 1.1.1. aus einem langen Stiel und einem daran befestigten, quer zum Stiel stehenden, verschieden geformten Blatt aus Stahl bestehendes Gerät zur Bodenbearbeitung: den Boden mit der H. auflockern 1.2. Spitzhacke', mit H. und Spaten die Trümmer beseitigen — 2. Landwr. Bearbeitung des Bodens mit 1.1, das Hacken: Rüben erfordern meh­ rere Hacken — II. landsch. 1. Ferse (1): an der rechten, linken H. eine Blase haben; jmdm. aus Versehen in, auf die Hacken treten — 2. T eil des Strumpfes, der II.1 bedeckt: ein Loch in der H. ha­ ben — 3. Absatz (I): die Hacken sind schief ge­ laufen ; Schuhe mit hohen Hacken hacken jsw. T'5.; hat: / auch Gehackte/ 1.1. etw. durch {wiederholtes) heftiges Zuschlägen mit dem Beil spalten, etw. zerhacken: Holz h.; einen alten Stuhl zu Brennholz h. 1 .2. etw. durch wiederholte, schnelle Schläge mit einem scharfen Messer zer­ kleinern: Petersilie, Zwiebeln, Hering h. 1.3 . durch wiederholtes, heftiges Zuschlägen bes. mit einer Hacke (1.1.2) eine Vertiefung, ein Loch in eine Fläche machen: ein Loch ins Eis h. — 2.1. das Beet muß gehackt (mit der Hacke 1.1.1 bearbeitet) werden 2.2. Kartoffeln, Rüben h. {den Boden um die Pflan­ zen herum mit der Hacke 1.1.1 auflockern und dabei von Unkraut befreien) — 3. nach jmdm., in etw. h. mit dem Schnabel heftig nach jmdm., in etw. picken: der Hahn hackte nach ihm, hackte ihr (mit dem Schnabel) in den Finger Hacken, der; -s, - landsch. Hacke (II) Hackenjtrick,der Fußball Trick, beidem der Fuß­ ball mit der Hacke (II.1) rückwärts gestoßen wird Hacke|peter, der; -s, /o. Pl.j Hackfleisch vom Schwein: 200 Gramm H. kaufen; zum Abendbrot H . essen Häckerle, das; -s, /o. PLI Fischsalat aus gehacktem Salzhering mit verschiedenen Zutaten und Gewürzen: zum Abendbrot gibt es H. Hack| -fleisch, das mit dem Fleischwolf zerkleinertes rohes Schweine- cd. Bindfleisch: beim Fleischer H. kaufen; + saloppH. aus jmdm. machen (jmdn. heftig verprügeln; jmdn. hart kritisieren); -frucht, die jvorw. Pl.l Landw. Kulturpflanze, die während ihres Wachstums mehrmals gehackt (2.2)werden m uß; -klotz, der /PL -klotze/ Klotz, auf dem Fleisch, Holz zerhackt wird Häcksel, der, auch das; -s, jo. PLj in kurze Stücke geschnittenes Stroh, Heu od. Grünfutter: H. füttern; dazu häckseln /sw. Vb.; hat/ Heu, Stroh cd. Grün­ futter zerkleinern Hader, der; -s, -n/- I. jo. Pl.j veraltend lang- anhaltende, erbitterte Auseinandersetzung, Zank, Streit: allem H. ein Ende machen — II .l . jPl. -n; nur im PL/ süddt. Österr. Stoffreste, Lumpen: Hadern sammeln, sortieren — 2 . jPl. - j ostmit­ tel dt. Scheuerlappen: die Stube mit dem H. wischen hadern jsw. Vb.; hat/: mit seinem Schicksal h. (sein Schicksal nicht akzeptieren und dagegen auf- begehren) Hafen, der; -s, Häfen I. mit Einrichtungen für den Umschlag von Gütern und Passagieren verbundener natürlicher cd. künstlich angelegter Liegeplatz für Schiffe an der Küste od. an Wasserstraßen: der H. von Rostock; ein Schiff läuft den heimatlichen H. an, läuft in den H. ein, liegt im H., verläßt den H. — n.l. süddt. Schweiz, österr. (irdenes) Gefäß, Schüssel, Topf: ein H. mit Milch — 2. fach spr. zum Schmelzen von Glas verwendetes feuerfestes Gefäß aus Schamotte -f- scherzh. im H. der Ehe landen (heiraten) Hafen zu Hafen I| -anlage, die; -arbeiter, der; -becken, das zum Befahren fü r Schiffe ausgebauter Teil des Hafens; -gelände, das; -rundfahit, die zur Besichtigung unternommene Bundfahrt mit einem kleineren (Passagier)schiff durch den H afen: eine H. machen; -Stadt, die Stadt mit einem größeren Seehafen; -viertel, das Stadtviertel, in dem der Hafen liegt Hafer, der; -s, jo. PL/ 1. Getreidepflanze, deren Samen in Bispen wachsen: H. säen, mähen; H. ist ein Sommergetreide — 2. Samenkörner von 1 : die Pferde mit H. füttern; H. zu Haferflocken ver­ arbeiten + umg. jmdn. sticht der H. (jmd. ist übermütig) Hafer| -brel, der jo. Pl.j Brei aus Haferflccken; -flocken, die jPl.j Nährmittel aus gewalzten Hafer - körnern; -körn, das /PL -körner/; -mehl, das /o. PLj Mehl aus Hafer (2); -schleim, der Suppe aus
518 Haferstroh — Hahnenfuß durchgeseihten gekochten Haferflocken, hes. als Diät­ kost; -stroh, das Haff, das; -(e)s, - e/-s durch eine Nehrung gegen das offene M eer beinahe völlig abgegrenzter flacher Teil des Meeres Hafner, Hafner, der; -s, - süddt. österr. Sch w eiz. 1. Töpfer (1) — 2. Ofensetzer Haft, die; jo. Pl.j 1. polizeilicher Gewahrsam: jmd. befindet sich, ist in H .; jmdn. aus der H. entlassen; jmdn. in H. nehmen (verhaften, in ­ haftieren) — 2, Freiheits-, Haftstrafe: darauf stehen vier Wochen H .; seine H. verbüßen Haft|anstatt, die Strafvollzugsanstalt, A nstalt, in der Personen in Untersuchungshaft sind haftbar /Adj.; in den Verbindungen! Jur. für etw. h. sein (für jmds. Schädigung, Benachteiligung ver­ antwortlich und zur Wiedergutmachung verpflichtet sein); jmdn. für etw. h. machen (jmdn. für jmds. Schädigung, Benachteiligung verantwortlich machen und von ihm Wiedergutmachung fordern) Haft Jur.| -befehl, dm schriftlich ausgefertigter, mit Angabe von Gründen versehener Beschluß des Ge­ richts zu jmds. Verhaftung; -beschwerde, die un­ befristetes Rechtsmittel, das der Verhaftete, Inh af­ tierte gegen den Haftbefehl anwenden kann haften, haftete, hat gehaftet I. etw. haftet (an, auf etw.) etw. geht mit der Oberfläche von etw. eine feste, aber lösbare Verbindung ein : das Pflaster, Etikett haftet gut, nicht richtig; Lehm, Farbe haftet an seinen Händen; die Reifen, Räder h. gut (rutschen nicht auf dem Boden, der Straße); O jmds. Blick haftet an jmdm., etw.; ein Makel, Verdacht haftet an jmdm.; bei jmdm. haftet nichts (jmd. hat ein schlechtes Gedächtnis) — H. Jur. fin den Verbindungen! für etw. h. für etw. haftbar sein: wir h. nicht für Ihre Garderobe; für einen Schaden, Verlust h.; du haftest (mir) dafür (bist dafür ver­ antwortlich), daß der Termin eingehalten wird; für jmdn. h. an Stelle des Urhebers für jmds. Schädi­ gung, Benachteiligung verantwortlich und zur Wiedergutmachung verpflichtet sein: Eltern h. für ihre Kinder; du haftest (mir) für ihn haften|bleiben /Vb./ an, auf etw. haften: das Pflaster wollte nicht h.; an seinen Händen war Kleister haftengeblieben; auf dem Teppich bleibt jeder Fussel haften; O alle Einzelheiten sind in seiner Erinnerung, nichts ist davon bei ihm haftengeblieben Haft/haft| -entlassene, der u. die; -n, -n jm d. , der aus der Haft entlassen wurde; -entlassung, die; -fähig /Adj.; nicht adv.! Jur. in einem Gesund­ heitszustand, der die Verbüßung der Haft zuläßt; -fähigkeit, die /o. PI ./ I. J u r . /zu -fähig/ — H. Eigenschaft, an, auf etw. zu haften (I) Haftung, der; -s, -e jmd., der in Haft ist, Straf­ gefangene(r): männliche, weibliche Häftlinge; der aus der Strafanstalt ausgebrochene H. wurde ge­ faßt Haft/haft| -organ, das Biol. Organ, mit dem manche Tier- und Pflanzenarten an (glatten) Flächen Halt finden; -pflicht, die \o. Pl.l Jur. gesetzliche Verpflichtung zum Ersatz eines Schadens, der einer anderen Person od. einer Sache zugefügt wurde; dazu -pflichtig /Adj.; nicht adv.!: jmd. ist h.; - Pflichtversicherung, die Versicherung (3), durch die die berechtigten Schadensersatzansprüche dritter an den Versicherten erfüllt werden; -richter, der Jur. Richter, der im Ermittlungsverfahren für den Erlaß des Haftbefehls zuständig ist; -schale, die /vorw. Pl.j statt einer Brille getragene kleine, dünne, leichte Linse bes. aus Kunststoff, die auf den Aug­ apfel gebracht wird und dort infolge der Feuchte des Auges haftet; -strafe, die gerichtlich verhängte Frei­ heitsstrafe bis zu sechs Wochen: die H. in eine Geldstrafe umwandeln; -unfähig /A d j.; nicht adv./ Jur. nicht haftfähig; dazu -Unfähigkeit, die jo. PL/ Haftung, die; -, -en \vorw. Sg .f I. das Haften (I) — H. Jur. das Haften (II): für die Garderobe wird keine H. übernommen; für Transportschäden über­ nimmt der Hersteller keine H .; die beschränkte H. (Haftpflicht bis zu einer bestimmten Summe od. nur mit bestimmten Teilen des Vermögens) Hag,der; -(e)s, -e veraltend geh., noch Schweiz. I. Gebüsch, Hecke als Einfriedung — 2. kleiner Wald Hagebutte, die; -, - n kleine orangefarbene bis rote, vitaminreiche Frucht der (Hecken)rose Hagel, der; -s, /o. PI ./1. Niederschlag (1.1)in Form von Eisstückchen verschiedener Form und Größe: der H. prasselte nieder, vernichtete die Apfel­ blüte — 2. ein H. (eine dicht auf jmdn., etw. nieder- prasselnde M enge) von Steinen, Hieben; jmdn. mit einem H. von Vorwürfen überschütten; ein H. von Protesten hageln /sw. Vb.; hat/ 1. es hagelt (Hagel 1 geht nieder); es fing an zu h. — 2. es hagelte (es gab in dichter Fplge viele) Schläge, Vorwürfe Hagel zu Hagel 1 | -schaden, der durch Hagel ent­ standener Schaden; -schauer, der Schauer in Form von Hagel; -schlag, der heftiger, Schaden verur­ sachender Hagelschauer: ein großer Teil der Ernte wurde durch H. vernichtet hager /Adj.; vom Menschen/ 1.1. knochig, sehnig, mager und meist hoch aufgeschossen: ein hagerer Mann; jmds. hagere Gestalt; jmd. ist h. 1.2. jmd. hat ein hageres (schmales, knochiges) Gesicht; dazu Hagerkeit, die; -, jo. Pl.j Hagestolz, der jPl. -e/ veraltend älterer, ein­ gefleischter Junggeselle haha s. ha (2) Häher, der; -s, - in zahlreichen Arten vorkommen­ der Rabenvögel mit langem Schwanz und buntem Gefieder: die lauten, krächzenden Rufe des Hähers Hahn, der; -(e)s, Hähne / / auch Hähnchen/1.1,1. männliches Tier beim Haushuhn: ein junger, stol­ zer, bunter H .; der H. kräht, tritt die Henne I. 2* männliches Tier bei vielen Vogelarten — H . Vorrichtung, durch deren Betätigung eine Flüssig­ keit, ein Gas aus einer Rohrleitung, einem Behälter entnommen werden kann, die zum Unterbrechen od. Drosseln des Strömens einer Flüssigkeit, eines Gases in Rohrleitungen dient: ein verchromter H .; ein H. aus Messing; der H. tropft; den H. auf-, zu­ drehen, öffnen, schließen; Wasser, Bier aus dem H. laufen lassen -f- umg. (der) H. im Korbe (der einzige Mann in einem Kreis von Frauen) sein; danach, nach jmdm., etw. kräht kein H. (niemand interessiert sich für jmdn., etw.) Hähnchen, das; -s, - / /* auch Hahn 1.1.1/ junger H ah n : ein gebratenes, gegrilltes H. Hahnen zu Hahn I| -feder, die bunte Schwanzfeder eines Hahns; -fuß, der jo. Pl.j auf Wiesen wachsen­ des giftiges Hahnenfußgewächs mit kleinen gelben
Hahnenfußgewächs — halbe-halbe 519 od. weißen Blüten und gelappten Blättern; -fuß- gewachs, das in zahlreichen Arten, vorwiegend als Kraut und Staude vorkommende zweikeimblättrige Pflanze; -kämm, der Kamm auf dem Kopf des Hahns; -schrei, der + beim, mit dem ersten H. (sehr früh am Morgen) aufstehen, aufwachen; -tritt, der 1. umg. Keim (l.i) im Hühnerei — 2. jo. Pl.f Hahnentrittmuster; -trittmuster, das fo. Pl.f von je zwei hellen und dunklen Fäden in Kette und Schuß gebildetes, der Trittspur des Hahns ähn­ liches Stoffmuster: ein Kostümstoff mit H. Hahnrei, der; -(e)s, -e veraltend von seiner Frau mit einem anderen Mann betrogener Ehemann: sie hat ihn zum H. gemacht Hai, der; -(e)s, -e in zahlreichen A rten vorkommen­ der, räuberisch lebender Knorpelfisch warmer Meere mit einem spindelförmigen Körper, unten zurück­ liegendem Maul, einem scharfen Gebiß und nach oben sichelförmig verlängerter Schwanzflosse Hailfisch, der H a i Hain, der; -(e)s, -e geh. kleiner Wald Hainjbuche, die Laubbaum mit glatter, weißgrauer Borke, eiförmigen, doppelt gesägten Blättern, kätz­ chenartigen Blütenständen und hartem Holz Häkelei, d ie; -en I. mit einer Häkelnadel an­ gefertigte Handarbeit — II . kleiner, harmloser Streit Häkel|garn, das gezwirntes, glänzendes Garn zum Häkeln häkeln jsw. Vb.; hat/ I. mit der Häkelnadel einen Faden zu Maschen verschlingen und dabei etw., ein in bestimmter Weise gemustertes Gewebe herstellen: eine Stola h .; ein gehäkelter Pullover — H . landseh. sich h. sich mit jmdm. (in harmloser Weise) zanken, sich necken: müßt ihr euch denn immerzu h.? Häkelnadel, die an der Spitze (2.1) hakenartig ge­ formte Nadel zum Häkeln haken fsw. Vb.; hat/ 1. etw. in, an etw. h. einen Haken (1) od. etw., das mit einem Haken versehen od. hakenförmig ist, an etw. anderem durch Daran­ hängen befestigen: den Haken in die Öse h.; die Feldflasche an den Gurt h. — 2. etw. hakt etw. klemmt, läßt sich nicht weiter bewegen: der Schlüssel hakt Haken, der; -s, - 1 . winklig od. rund gebogenes Stück Metall, Holz, Plast, dasals Vorrichtung zum Aufhän­ gen, Halten von etw. dient: einen H. in die Wand schlagen; H. und Ösen an den Rockbund nähen; den Mantel, Hut an den H. (Kleiderhaken) hängen; ein Fisch hängt am H. (Angelhaken); das Boot mit dem H. (Enterhaken) ans Ufer ziehen — 2. winkel­ förmigesgraphisches Zeichen: sie ging die Liste durch und machte bei verschiedenen Kamen einen roten H. — 3. Boxen Schlag mit angewinkeltem Arm 4* etw. hat einen H. (hat seine Schwierigkeiten, Tücken); einen H. schlagen (bei der Flucht plötz­ lich und scharf die Richtung ändern) haken/Haken| -förmig fA d j.f : ein hakenförmiger Schnabel; -nase, die stark gekrümmte Nase Halali, auch Halali, das; -s, -s/- Jägerspr. 1.1. das Ende der Jagd anzeigendes Signal: das H. blasen 1.2. Ende der Jagd: zum H. blasen halb fAdj.; nicht präd.f 1. die Hälfte einer quanti­ tativen, meßbaren Größe umfassend: ein halbes Kilo, Dutzend, Prozent, Jahr; ein halber Meter, Hektar, Liter; ein halbes B rot; eine halbe Stunde, Umdrehung; Mus. eine halbe Note (Note mit der Hälfte des Wertes einer ganzen N ote)1; der Zug fährt in einer halben, alle halbe Stunde, alle halbe(n) Stunden; es ist h. zwölf (Uhr) (elf Uhr dreißig); fünf Minuten vor, nach h.; es schlägt h.; eine Maschine mit halber Kraft arbeiten lassen; auf halber Höhe; auf halbem Wege (in der M itte der Wegstrecke) umkehren; er ist einen halben Kopf größer als ich; den halben Preis zahlen; umg. die halbe Klasse war (sehr viele Schüler der Klasse waren) krank; die halbe Stadt, h. Berlin war auf den Beinen1; das Glas ist nur h. voll; das Fenster steht h. offen; sein Zimmer ist nur h. so groß wie meines; er hat nur h. soviel geschafft wie vorgesehen — 2.1. das ist nur die halbe (nicht die volle) Wahrheit; das Getreide ist erst h. (noch nicht völlig) reif; nur h. (nicht mit ganzer Aufmerk­ samkeit) zu-, hinhören 2.2 . die Kartoffeln sind noch h. (fast, beinahe) roh; er war h. verhungert; etw. h. umsonst bekommen; er ist ein halber Künstler (fast ein Künstler); sie sind noch halbe Kinder — 3.1. h. ... h. ... teils ... teils ...: die Sphinx ist h. Tier, h. Mensch; sie lächelte h. ver­ legen, h. belustigt 3.2 . h. und h.: geben Sie mir bitte Vanille- und Schokoladeneis, h. und h. (zu gleichen Teilen); h. und h. (einigermaßen, fast, bei­ nah e) beruhigt, entschlossen sein + das ist nichts Halbes und nichts Ganzes (ist unvollständig, unzureichend, so daß man damit nichts Rechtes anfangen kann); umg. das ist h. so wild (nicht so unangenehm, schlimm wie zunächst erwartet); — mit halbem / Herzen; nur noch ein halber / Mensch sein; nur mit halbem / Ohr hin- , zuhören; jmd. ist eine halbe / Portion; jmdm. auf halbem / Weg(e) entgegenkommen; auf halbem / Weg(e) stehenbleiben Halb/halb| -affe, der in zahlreichen Arten vorkom­ mendes, zu den Primaten gehörendes Säugetier, dessen Vertreter entweder insektenfressenden Säuge­ tieren ähnlich sind od. eine affenartige Gestalt mit großen Augen haben; -amtlich fAdj.f: eine halb­ amtliche (von amtlichen Stellen, aus gutunterrichte­ ten Kreisen stammende, nicht sicher verbürgte) Mel­ dung, Verlautbarung; -automat, der M aschin e, bei der einige Griffe von Hand ausgeführt werden müssen, alle anderen Arbeitsgänge aber selbsttätig ablaufen; dazu -automatisch fAdj.f; -bildung, die fo. Pl.f mangelhafte, oberflächliche Bildung (2); -bitter fAdj.; vorw. attr.f: halbbittere (leicht bitter schmeckende) Schokolade; -blut, das 1. Halbblüter — 2. veraltend Mischling (1); -blüter, der; -s, - Pferd, dessen Ettern verschiedenen Rassen ent­ stammen, wobei meist ein Elternteil Vollblut ist; -bruder, der: jmds. H . (männliche Person, die mit jmdm. nur einen gemeinsamen Elternteil hat); -dunkel fAdj.; nur attr.f nicht völlig dunkel: ein halbdunkler Raum; -dunkel, das: der Raum lag im H. Halbe, der, das; -n, - n /bei Mengenangabe PI. Halbe/ um g.: noch einen Halben, ein Halbes (ein Glas mit einem halben Liter bes. Bier, Wein) be­ stellen; Herr Ober, noch drei H .! Halb|edelstem, der M ineral mit den Eigenschaften eines Edelsteins, aber von geringerer Härte halbe-halbe + salopp (mit jmdm.) h. machen (etw., bes. einen Gewinn, eine Beute, mit jmdm. zur Hälfte teilen)
520 halber — halbstündig halber /Präp. mit Gen»; dem Nomen nachgestellt/ wegen : der Einfachheit, Vollständigkeit, Ordnung h. wollen wir ... halb/Halb| -erstickt /A d j.; nur attr.f: etw. mit halberstickter (kaum hörbarer) Stimme sagen; -fabrikat, das Erzeugnis eines abgeschlossenen P ro ­ duktionsprozesses, das in einem weiteren Produk­ tionsprozeß bearbeitet, als Material für ein anderes Produkt verwendet wird; -fertig fÄdj.; nur attr.j zum Teil fertig: ein halbfertiges Kleid; -fest fAdj.f im festen Aggregatzustand, abtr zugleich (sehr) weich und nachgiebig; -fett fAdj.f 1. halbfetter (min­ destens 20 Prozent, höchstens 29 Prozent Fett ent­ haltender) Käse — 2. Druckerei kräftiger als normal, aber schwächer als fett gedruckt: ein Wort h. setzen; -finale, das Sport Runde eines Wett­ bewerbs, in der vier Sportler odJ Mannschaften, die sich zuvor dafür qualifiziert haben, die beiden Teil­ nehmer des Finales ermitteln; -gar /Adj.f nicht völlig gar gekocht, nicht richtig durchgebraten; -ge­ bildete, der u. die; -n, -n jmd. mit Halbbildung; -gefrorene, das; -n, fo. Pl.f in einer Form ein­ gefrorenes, m it Schlagsahne zubereitetes Speiseeis, Pa rfait: zum Nachtisch gab es Halbgefrorenes; -geschwister, die fPl.\ Geschwister mit nur einem gemeinsamen Elternteil; -gewalkt /Adj.; nicht adv./ u m g.: ein halbgewalkter (fragwürdiger, moralisch nicht ganz einwandfreier) Bursche; -gott, der aus angeblicher Verbindung eines göttlichen Wesens mit einem Menschen hervorgegangenes Wesen in der Mythologie Halbheit, die; -en fvorw. PL/ 1.1. unbefriedigende Lösung, unzureichende Maßnahme: sich nicht mit Halbheiten abspeisen lassen, zufriedengeben 1.2. inkonsequentes Verhalten, halbherziger Entschluß: zu Halbheiten neigen halb/Halb| -herzig fAdj.f nicht mit voller Über­ zeugung hinter einer Sache stehend: jmdn. h. unter­ stützen; eine halbherzige Zusage; -hoch /Adj.j in der Höhe zioischen hoch und niedrig liegend, nicht sehr hoch: ein halbhoher Tisch; -idiot, der salopp dummer Mensch: er tut so, als hätte er Halb­ idioten vor sich halbieren jsw. Vb.; hat/ etw. in zwei gleiche Teile, in Hälften (zer)teilen: eine Strecke, den Kuchen h. Halb/halb|-insei, die in das Meer, einen See hin­ einragendes, sich von der geschlossenen Landmasse deutlich abhebendes Gebiet; -jahr, das Hälfte des Kalenderjahrs: im ersten, zweiten H.; -jahres- zeugnis, das Zeugnis über die Leistungen in der ersten Hälfte des Schuljahrs; -jährig /Adj.; nur attr.f 1. ein halbes Jahr alt: ein halbjähriges Kind — 2. ein halbes Jahr dauernd: ein halbjähriger Kursus; -jährlich fAdj.f in Abständen von jeweils einem halben Jahr (stattfindend): halbjährliche Kontrollen; die Untersuchungen wurden h. durch­ geführt; -kolonial fA d j.; zu -kolonie/; -kolonie, die formal selbständiges Land, in dem ausländische imperial. Mächte od. Monopole durch dem Land aufgezwungene Verträge einen beherrschenden öko­ nomischen und politischen Einfluß ausüben; -kreis, der 1.1. vom Durchmesser begrenzte Hälfte eines Kreises (1.1); einen H. zeichnen; mit dem Zirkel einen H. schlagen 1.2. sich im (offenen) H. (in der Form von 1.1) aufstellen; dazu -kreisförmig /A dj./; -kugel, die 1.1. von einer ebenen, durch den Mittel­ punkt der Kugel gehenden Schnittfläche begrenzte Hälfte einer Kugel 1.2. vom Äquator begrenzte Hälfte der Erdkugel: die nördliche, südliche H .; zu 1.1 -kug(e)lig fAdj.f; -lang /Adj.f in der Länge zwischen kurz und lang liegend, nicht sehr lang: einhalblangerBock; dasHaar h. tragen; -f umg. nun mach (aber, mal) h. (übertreibe nicht, spiel dich nicht so auf)\; -laut fAdj.f nicht mit voller Lautstärke, gedämpft: ein halblautes Gespräch; sich h. unterhalten; -leder, das fo. P L f: ein Buch in H. (mit einem Buchrücken aus Leder); -leer fAdj.; nur attr.f nur zum (halben) Teil gefüllt; -leinen, das 1. Mischgewebe aus Leinen mit Baum­ wolle od, anderen Fasern — 2. ein Buch in H. (mit einem Buchrücken aus Leinen od. einem anderen Gewebe); -leiter, der Phys. Element od. chemische Verbindung, deren spezifischer elektrischer Wider­ stand, bei Zimmertemperatur über dem der Metalle und unter dem der Isolatoren liegt; -linke, der; -n, - n Sport Spieler zwischen dem Linksaußen und dem Mittelstürmer, bes. beim Fußball; -links fAdv.f: Sport h. (in der Position des Halblinken) spielen; -mast fAdv.f (auf) h. mit der Fahne in halber Höhe der Fahnenstange: h. flaggen /als Zeichen offizieller Trauer, der Landestrauer!; die Fahne auf h. setzen; die Fahnen wehten (auf) h.; -mcsser, der; -s, - Radius (1); -metall, das in seinen Eigenschaften zwischen Metall und Nichtmetall stehendes chemi­ sches Element mit geringer, beim Schmelzen zu­ nehmender elektrischer Leitfähigkeit; -mond, der fo. Pl.f der Mond in der Phase, in der seine der Erde zugewandte Seite nur zur Hälfte zu sehen ist; -nackt /Adj.f nur spärlich bekleidet: h. herum­ laufen; -part /Adv.; in der Verbindungf mit jmdm. h. machen (einen Gewinn, eine Beute mit jmdrn. zur Hälfte teilen); -pension, die fo. P l.f: eine Unter­ kunft mit H. (mit Frühstück od. einer anderen Mahlzeit, aber keiner vollständigen Verpflegung); - rechte, der; -n, -n Sport vgl. - l inke; -rechts fAdv.f Sport vgl. - l inks; -reif fAdj.; nur attr.f: halbreifes (nicht völlig ausgereiftes) Obst; -rund fAdj.; nur attr.f (annähernd) in der Form eines Halbkreises, einer Halbkugel; dazu -rund, das; -(e)s, fo. P l.f; -schatten, der Gebiet des Schattens eines Körpers, in das teilweise Licht einfällt: im H. des Parks; -schlaf, der Zustand zwischen Schlafen und Wachen; -schranke, die Verkehr sw. die halbe Straße sperrende Schranke; -schuh, der bis unter­ halb des Knöchels reichender, leichterer Schuh; -Schwergewicht, das jo. Pl.f Sport /Gewichts­ klasse in den Disziplinen Boxen, Ringen, Judof; -Schwester, die vgl. Halbbruder; -seide, die M isch ­ gewebe aus Seide mit Baumwolle od. anderen Fasern; -seiden fAdj.f 1. aus Halbseide — 2 . umg. 2 .1 . moralisch fragwürdig, anstößig wirkend: halbseide­ nes Publikum 2.2. unmännlich wirkend, auf Homo­ sexualität hindeutend: ein halbseidener Bursche; -seitig fAdj.f 1. nur eine Seite, Hälfte (des Körpers) betreffend: eine halbseitige Lähmung; er ist h. ge­ lähmt — 2. /nicht präd.f ein h. (nur auf einer halben Seite) beschriebenes Blatt; -staatlich fA d j.; nicht adv.f: /in der DDR/ ein halbstaatlicher Be­ trieb (Privatbetrieb mit staatlicher Beteiligung als Übergangsform zum soz. Betrieb); -starke, der; -n, - n Jugendlicher, der sich auffällig benimmt und der meist in einer Gruppe Gleichaltriger laut (und randalierend) in der Öffentlichkeit auftritt; -steif fAdj.f vgl. halbfest; -ständig fAd j.; nur attr.f vgl.
halbstündlich — Halluzination 521 halbjährig (2); -stündlich /Adj./ vgl. halbjährlich; -tags /Adv.]: h. (die Hälfte des gesetzlich geregelten Arbeitstages) arbeiten Halbtags! -arbeit, die jo. P l.j sich über die Hälfte des gesetzlich geregelten Arbeitstages erstreckende berufliche Tätigkeit: eine H. suchen; -kraft, die Arbeitskraft für Halbtagsarbeit Halb/halb| -ton, der Mus. kleinstes Intervall des diatonischen Systems; -tot /Adj./ 1. /halbtot/ fast tot: er wurde h. am Straßenrand aufgefunden — 2. /halbtot/ umg. femot./ jmd. ist h. (sehr er­ schöpft) vor Anstrengung; salopp sich h. lachen (heftig lachen); sich h. ärgern; -verdaut /Adj.; nur attr.f: halbverdaute (nicht völlig verdaute) Speise­ reste; O halbverdaute (nicht völlig begriffene, nur schematisch wiedergegebene) Theorien; -voll /Adj.; n ur attr./: ein halbvolles (zur Hälfte gefülltes) Glas; - wach /A d j.; nur attr./: in halbwachem (nicht völlig wachem) Zustand; -waise, die Kind, das einen Elternteil durch Tod verloren hat; -wegs /Adv./ umg. einigermaßen, leidlich: ein h. brauchbares Werkzeug; h. schönes W etter; h. sauber, verläß­ lich sein; etw. h. begriffen haben; -weit, die /o . PI./: in dieser Bar trifft sich die H. (trifft sich ein den Schein des Ansehens und des Attraktiven be­ tonender, aber zwielichtiger Personenkreis); -wüchsig /Adj.; nicht adv./ noch nicht ganz erwachsen: halb­ wüchsige Jungen, Mädchen; dazu -wüchsige, der u. die; -n, -n; -zeit,dieSport, bes. Fuß-, Hand­ ball 1. eine der Hälften der Spielzeit: die Tore fielen in der ersten, zweiten H. — 2. Pause nach der ersten Hälfte der Spielzeit: in der H. gab der Trainer den Spielern neue Anweisungen; -zeug, das /PL -e/ technisches Erzeugnis, das für verschiedene Zwecke weiterverarbeitet wird Halde, die; -, -n 1. (sanft) abfallende Seite eines Hügels, Berges, Bergabhang: der Abstieg über die steinige H. — 2. Bergm. aus aufgeschüttetem taubem Gestein, Asche, Schlacke über Tage od. aus im Freien gelagerter Kohle, gelagertem Erz beste­ hende langgestreckte Erhebung: Schlacke, Gestein auf (die) H. schütten Hälfte, die; -, -n 1.1. ein Teil einer in zwei gleich­ große Teile geteilten quantitativen, meßbaren Größe: die H. einer Strecke, Fläche, eines Apfels, Tages, Jahres, des Lebens; jmdm. die H. (vom Gewinn) abgeben; Kinder bezahlen die H. des Fahrpreises; er hat die H. vergessen, nur die H. verstanden; die Kosten zur H. selbst tragen; ein nur zur H. gefülltes Glas; dieser W eg ist um die H. kürzer; der Durchmesser teilt den Kreis in zwei Hälften 1.2. Sport ein Teil des in zwei gleichgroße Teile geteilten S p ielfeldes: fast alle Spieler befinden sich in der gegnerischen H. — 2. umg. ein Teil einer in zwei Teile verschiedener Größe geteilten Größe: die größere, kleinere H.; die gute H. (mehr als 1. 1) + umg. scherzh. seine bessere H. (seine Ehe­ frau) Halfter, der, das; -s, - Zaum ohne Gebiß (2) zum Festhalten, Anbinden von Großvieh, zum Anbringen von Trense und Zügel bei Zugtieren 2Halfter, die; -, - n; das; -s, - am Sattel, Körper an einem besonderen Gurt befestigte Tasche für eine Pistole halftern /sw. Vb.; hat/: ein Pferd h. (einem Pferd den 1Hdlfter anlegen) Hall, der; -(e)s, -e /vorw. Sg .j 1.1. sich weithin fortpflanzender und nachhallender lauter xTon (1.1), Klang, Schall: der laute H. des Donners, der Glocken, wuchtiger Axtschläge 1.2. Echo, N ach -, W iderhall: ein vielfacher H. antwortete seinem Ruf; der letzte H. seiner Worte war verklungen Halle, die; -, -n 1. vorwiegend aus einem großen, hohen Baum bestehendes, einem bestimmten Zweck dienendes Gebäude: eine lange, riesige H .; wofür ist diese H. bestimmt?; in der H. (Werkhalle) dröhnten die Maschinen; unser Betrieb stellt in H. (in der M essehalle) drei aus; wenn du in die H. (Markt-, Kaufhalle) gehst, kannst du mir ein Brot mitbringen; der Rekord wurde in der H. (Sporthalle) aufgestellt — 2. großer, zweckgemäß ausgestalteter Raum, meist im Erdgeschoß eines großen (öffentlichen) Gebäudes: von der H. führt eine breite Treppe in das obere Stockwerk; er erwartet dich in der H. bei der Rezeption; in der H. des Bahnhofs standen lange Schlangen vor den Schaltern Halleluja, das; -s, -s Rel. 1.1. formelhafter Lob­ preis Gottes: das H. anstimmen, singen 1.2. künst­ lerisch gestaltetes 1.1 als T eil ein es musikalischen Kunstwerks: das H. in Handels ,Messias* hallen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. schallt laut, weithin hörbar und nachhallend: der Donner hallt; ein Schrei, Schuß hallt (durch die N a cht); laut hallte Marschmusik über den Platz; die hallenden Schläge der H olzfäller; hallendes Gelächter 1.2. etw. hallt (in einem geschlossenen Raum) nach, w id e r : die Schreie hallten schaurig in den Schluch­ ten; das Echo kam hallend von den Felswänden zurück 1.3. etw. ist von einem Hall (1.2) erfüllt: das leere Zimmer hallt; es hallte unheimlich in dem hohen Saal; die Gange hallten von seinen Schritten Hallen) -bad, das als Halle (1) angelegtes Schwimm­ bad; -handball, der /o. PI./ in der Sporthalle ge­ spielter Handball (1); -kirche, die Bauw\ Kirche, deren Seitenschiffe die gleiche Höhe haben wie das Mittelschiff und mit diesem unter einem Dach ver­ einigt sind; -Schwimmbad, das Hallenbad; -sport, der in der Sporthalle betriebener Sport Hallig, die; -, -en zu einer Gruppe der Nord­ friesischen Inseln gehörende, flache, meist nicht ein­ gedeichte, bei Flut teilweise überschwemmte, aus Schwemmland entstandene Insel Hallimasch, der; -(e)s, -e roh giftiger, zubereitet aber eßbarer Blätterpilz mit braunem, schuppigem Hut, weißlichen Blättern, gelbbraunem Stiel, der bes. an Baumstümpfen in Büscheln wächst, aber auch lebende Bäu m e befällt hallo, hallo 1. /vorw. hallo; Zuruf, mit dem man jmds. Aufmerksamkeit auf sich ziehen will/: h., ist hier jemand?; h., sind Sie noch am Apparat, sprechen Sie noch? /beim Telefonieren/ ; h., Sie haben etwas verloren! — 2. /vorw. hallo; Ausruf freudiger Überraschung/: h., da seid ihr ja! — 3. umg. /Ausruf zur Begrüßung/: h., Freunde! Hallo, das; -s, -s umg. (freudig) aufgeregtes Durch­ einanderreden, -rufen: war das ein H .!; jmdn. mit lautem H. begrüßen; es gab ein großes, freudi­ ges H. Hallodri, der; -s, -/-s süddt. österr. umg. aus ­ gelassener, leichtsinniger Mensch: so ein H .! Halluzination, die; -, -en Med. Psych. meist
522 Halm — halten durch Krankheit bedingte Sinnestäuschung, Wahn­ vorstellung: Halluzinationen haben; an (akusti­ schen, optischen) Halluzinationen leiden Halm, der; -(e)s, -e durch Knoten gegliederter, meist hohler9 biegsamer Stengel der Gräser: kräftige, ge­ knickte Halme; die Halme schwanken im Wind; die Gerste ist noch auf dem H. (ist noch nicht geerntet), ist vom H. (ist geerntet) Hadma, das; -s, jo. PL/ Brettspiel, bei dem zwei bis vier Spieler versuchen, ihre Steine durch Ziehen und Springen möglichst schnell auf die gegenüberliegende Seite des Spielfeldes zu bringen Halogen, das; -s, -e fvorw. PL/ chemisches Element, das ohne Beteiligung von Sauerstoff mit Metallen Salze bildet Hals, der; -es, Hälse 1. den Kopf mit dem Rumpf verbindender Körperteil des Menschen, der höheren Wirbeltiere: ein kurzer, schlanker H.; der lange H. der Giraffe; sich den H. waschen; sich bis an den H. zudecken; bis an den, zum H. im Wasser stehen; seine Arme um jmds. H . schlingen; sich den Schal fest um den H. binden; alle reckten die Hälse, um besser sehen zu können — 2. fvorw. 8g .f Rachen mit Kehlkopf, Luft- und Speiseröhre, Schlund, K ehle: einen trockenen, rauhen H. haben; der H. ist entzündet; jmdm. tut der H. weh, schmerzt der H .; der H. war ihm wie zugeschnürt; jmdm. ist e n Bissen, eine Gräte im H. stecken­ geblieben; umg. es im H. haben (Halsschmerzen, Schluckbeschwerden haben) — 3.1. sich verjüngender oberer Teil eines (gläsernen) Gefäßes, bes. einer Flasche: eine Flasche mit langem H. 3 .2. Mus. langer, schmaler Teil der Saiteninstrumente mit dem Griffbrett und den Saiten: der H. der Geige 3.3 . Med. sich verjüngender Teil eines Organs, K n o­ ch e n s: der H. der Gebärmutter, des Oberschenkel­ knochens + H. über Kopf überstürzt, in größter Eile: H. über K opf aufbrechen, weglaufen; aus vollem H. , Halse (laut) lachen, singen; jmdm. um den H. fallen (jmdn. plötzlich umarmen); umg. einen langen H. machen (sich recken, um besser sehen zu können; neugierig, erwartungsvoll, begehrlich auf etw., jmdn. blicken); etw. bricht jmdm. den H. (etw. führt dazu, daß jmd. scheitert); den, seinen H. aus der Schlinge ziehen (aus einer gefährlichen Lage einen Ausweg finden); sich jmdm. an den H. werfen (sich jmdm. aufdrängen); bis an, über den, zum H. (gänzlich, völlig) in Arbeit, Schulden, Schwierigkeiten stecken; jmdn. , etw. am, auf dem H. haben (mit jmdm., etw. belastet sein; jmdn., etw. nicht loswerden können); jmdn. jmdm. auf den H. hetzen (eine jmdm. nicht genehme Person zu ihm schicken); sich jmdn., etw. auf den H. laden (sich jmdn., etw. aufbürden, sich mit jmdm., etw. belasten); etw. in den falschen H. kriegen (etw. mißverstehen, übel auffassen); sich jmdn., etw. vom H., Halse schaffen (sich von jmdm., etw. befreien); sich jmdn., etw. vom H., Halse halten (sich nicht mit jmdm., a uf etw. ein­ lassen); jmdm. mit etw. vom H., Halse bleiben (jmdn. mit etw. nicht belästigen); etw. hängt jmdm. zum H. heraus (etw. ist jmdm. bis zum Überdruß lästig, jmd. hat etw. satt); den H. nicht voll (genug) kriegen (nicht genug bekommen, unersättlich sein); — einer Flasche den H. brechen; einen / Frosch im H. haben; sich die / Kehle aus dem H., Halse schreien; einen / Kloß im H.,* Halse haben; sich die, Krätze an den H. ärgern; sich die / Lunge aus dem H., Halse schreien; jmdm. die / Pest an den H. wünschen; sich die / Platze an den H. ärgern; jmdm. steht das / Wasser bis zum H .; jmdm. hängt die / Zunge zum H. heraus Hals/hals| -abschneider, der; -s, - um g. /emot.f jmd., der jmdn. rücksichts-, skrupellos übervorteilt, Wucherer; -ausschnitt, der Ausschnitt (1) am Hals; - band, das /PI. - b änder/ zum Befestigen der Leine dienendes festes Band, meist aus Leder, für den Hals eines Hundes; -brecherisch /Adj.f mit Ab­ sturzgefahr verbunden und lebensgefährlich: ein hals­ brecherischer Pfad; in halsbrecherischer (toll­ kühner) Fahrt bergab fahren halsen /sw. Vb.; hat/ Seemannsspr. beim Segeln den Kurs ändern, indem man das Schiff mit dem Heck durch die Richtung dreht, aus der der Wind weht Hals/hals| -entzündung, die entzündliche E r ­ krankung der Rachenschleimhaut od. der Mandeln im Rachen; -fern /Adj.; vorw. attr.j: ein halsferner (nicht eng am Hals anliegender) Kragen; -kette, die als Schmuck um den Hals getragene K ette; -krause, die 1. gefältelter K ragen bes. bei Trachten, histori­ schen Kostümen — 2. bei bestimmten männlichen Vögeln am Hals stark ausgebildetes Federkleid; ^sNasensOhrenarzt, der Facharzt für E r­ krankungen des Halses, der Nase, der Ohren; -Schlagader, die Schlagader am H als; -schmerz, der /vorw. PI ./: Halsschmerzen haben; -starrig /Adj./ eigensinnig; dazu -starrigkeit, die; -, jo. P l.j; -tuch, das /PL -tücher/ um den Hals getragenes längliches od. quadratisches, dreieckiges Tuch: ein buntes H. umbinden; das blaue H. der Jungen Pioniere; 7*und Beinbruch -f~ umg. jmdm. H . (gutes Ge­ lingen bei einem schwierigen Unternehmen) wün­ schen; -weite, die Kragenweite; -Wickel, der Wickel zur Behandlung bestimmter Erkrankungen des Hal­ ses (2); -Wirbel, der einer der sieben obersten Wirbel der Wirbelsäule halt /Partikel/ landsch., bes. süddt. österr. Schweiz, /oft in resignierenden od. nicht näher begründeten Feststellungen/ so, wie die Dinge liegen, nun einmal, 2eben: da kann man h. nichts machen; das ist h. so; dann soll er h. sehen, wie er fertig w ird Halt, der; -(e)s, -e 1. jo. PI./ Möglichkeit, sich anetw. festzuhalten, um nicht zu stürzen, Möglichkeit, etw., jmdn. zu stützen: am Geländer H. suchen; keinen (festen) H. finden; er verlor den H. und fiel hin­ unter; der Stützverband gibt mir, dem Fuß H .; in diesen Sandalen haben die Füße, habe ich kei­ nen H .; <> an jmdm., etw. H . (Rückhalt 1) haben, finden; ohne inneren, moralischen H. (Festigkeit 2.1) sein — 2. /vorw. 8 g .j das (kurze, plötzliche) Anhalten: ein unerwarteter H .; der Zug fährt ohne H. durch haltbar /Adj.; nicht adv.; zu halten 6, 7.1, 8.4/; zu 8.4 nicht schnell verderbend, längere Zeit genießbar bleibend: haltbare Lebensmittel; Lebensmittel h. machen; zu 6 dauerhaft, strapazierfähig: ein halt­ barer Stoff; die Schuhe sind sehr h.; der Haar­ festiger macht die Frisur haltbarer; zu 7.1; /oft verneint/ diese Theorie ist nicht h. (kann widerlegt werden, ist nicht aufrechtzuerhalten); dazu Haltbar­ keit, die; -, jo. Pl.j halten (er hält), hielt, hat gehalten f / auch ge-
halten 523 halten/ 1.1. etw., jmdn. mit etw., bes. mit der Hand, den Händen, gefaßt haben und nicht loslassen, in (zweck)bestimmter Stellung, Lage belassen, fest- halten : etw. in der Hand, mit beiden Händen, mit der Zange h .; würdest du bitte mal meine Tasche h.?; die Zügel straff h.; eine Tasse am Henkel, ein Kind bei, an der Hand h.; keine Angst, ich halte dich, die Leiter!; jmdm. den Mantel h. (jmdm. beim Anziehen des Mantels behilflich sein); haltet den Dieb (laßt den Dieb nicht entkommen)! 1.2. etw. hält etw. etw. dient funktionell dazu, daß etw. in bestimmter Stellung, Lage, an bestimmter Stelle stabil befestigt bleibt: Stahlseile h. den Sende­ turm in der Senkrechten; das Bücherbrett wird von zwei Haken gehalten (ist mit zwei Haken be­ festigt) 1.3. Ballspiele einen auf das Tor ge­ schossenen Ball die Torlinie nicht passieren lassen: er hat den Elfmeter gehalten — 2.1. etw. mit etw., bes. mit der Hand, den Händen gefaßt, irgendwohin bewegt haben und dort lassen: eine Briefmarke (mit der Pinzette) gegen das Licht, dicht vor die Augen, unter die Lampe h. 2.2. einen Körperteilirgendwohin bewegt haben und dort lassen: die Hände schützend vor die Augen, den Kopf gesenkt h. 2 .3 . auf etw. h. mit einer Schußwaffe auf etw. zielen: auf die Schieß­ scheibe h .; er hat zu hoch, zu weit nach rechts ge­ halten — 3. sich h. 3.1. sich gerade, aufrecht, gut h. (eine gerade, aufrechte, gute Haltung 1.1 haben) 3.2 . die Standfestigkeit, das Gleichgewicht, die Ge­ walt über den eigenen Körper bewahren, aufrecht­ erhalten können: er hielt sich nur für Sekunden auf dem schwankenden Brett, konnte sich nur mit Mühe (an der abschüssigen Stelle) h. — 4.1. jmdn. zum Bleiben veranlassen, jmdn. zurückhalten: die Schulleitung wollte den erfahrenen Lehrer h .; er ließ sich nicht h.; mich hält hier nichts mehr; es hält jmdn. irgendwo nicht mehr, nicht länger (jmd. bleibt nicht länger irgendwo und geht von dort weg) 4.2 . den Urin, das Wasser nicht h. können (häufig od. unwillkürlich Harn lassen) — 5. stehenbleiben, stoppen, anhalten: der Zug hält hier nur fünf Mi­ nuten; halt (stehenbleiben, nicht weitergehen, -fahren, anhalten)das Ganze halt! fKommando/; halt! Wer da? f.Anruf des Postens/; halt (aufhören, inne­ halten ), das dürft ihr nicht essen, anfassen! — 6. etw. halt 6.1. etw. geht bei Beanspruchung nicht entzwei: hoffentlich hält das Seil; der Knoten, das Geklebte, die Naht hält; diese Strümpfe h. lange 6.2. etw. verbleibt in seinem (einwandfreien) Zustand: die Frisur hat lange gehalten; sich h.; die Blumen haben sich lange, gut gehalten; O ihre Freundschaft hielt (dauerte 1.2) nur kurze Zeit — 7.1. sich h. in seiner Position bleiben, *eine Position innehaben, behalten: er wird sich nicht mehr lange (in dieser Stellung) h. können; Mil. die Stadt kann sich nicht länger h. (kann nicht länger erfolgreich Widerstand leisten)"*; etw. h .: er konnte das Geschäft, Lokal nicht mehr h. (mußte das Geschäft, Lokal aus wirt­ schaftlichen Gründen aufgeben); Mil. die Stellung, einen Brückenkopf h. (erfolgreich verteidigen)1; im Wettbewerb die Spitze h .; den Weltrekord h.; etw. läßt sich nicht h., ist nicht zu h. (eine Theorie, Behauptung hält einer kritischen Prüfung nicht stand, ist nicht aufrechtzuerhalten) 7.2. er hat sich (in der Prüfung, Diskussion, beim W ettkampf) gut, hervorragend gehalten (bewährt, den Anforderungen gewachsen erwiesen) — 8.1. etw. beibehalten: den Kurs, das Tempo, den Takt, die Melodie h .; streng Diät h.; Ordnung, Disziplin, Buhe, Freundschaft h. 8.2. eine Verpflichtung erfüllen, etw. einhalten: ein Versprechen h.; er hat (sein) Wort gehalten 8.3. etw., jmdn. in einem bestimmten Zustand be­ lassen, erhalten: das Essen warm, die Temperatur konstant h .; etw. versteckt, verschlossen h.; eine Stadt besetzt h.; jmdn. gefangen h.; jmdn. bei (guter) Laune h .; etw. in Ordnung, Gang, unter Verschluß h. 8 .4 . sich h. w eiterhin erhalten (2.1) bleiben: hoffentlich hält (sich) das Wetter, der Schnee übers Wochenende; diese Mode wird sich nicht lange h.; in der Vase h. (sich) diese Blumen nur zwei, drei Tage; diese Wurst hält sich (verdirbt nicht schnell, bleibt längere Zeit genießbar); umg. jmd. hat sich gut gehalten (jmd. sieht jünger aus, als er ist)*; etw. hält etw.: der Ofen hält (erhält) die Glut lange — 9 . sich h. 9.1. eine bestimmte Rich­ tung einschlagen und sich in dieser Richtung weiter­ bewegen: /mit Richtungsangabef wenn du an der Ecke bist, mußt du dich rechts h .; wir müssen uns mehr nach Norden h.; Seemannsspr. auf die Küste, nach Norden, südwärts h. 9 .2 . einen be­ stimmten Platz, eine bestimmte Position eingenom­ men haben und dort bleiben: /mit Ortsangabe/ sich an jmds. Seite, in sicherer Entfernung, dicht hinter jmdm. h. — 10. sich an jmdn., etw. h. 10.1. sich in einer bestimmten Angelegenheit an den dafür Ver­ antwortlichen, die dafür zuständige Institution w en d en : sich an den Verkaufsstellenleiter, an die Versicherung h. 10.2 . sich an etw. orientieren (3): der Film hält sich eng an den Roman; du solltest dich an die Tatsachen h.; ich halte mich an das, was ich mit eigenen Augen gesehen habe 10.3. etw. befolgen (1.1): sich an die Gesetze, Vorschriften h. — 11. sich etw. h. sich etw. zu seinem Nutzen, Ver­ gnügen angeschafft haben und dafür sorgen: sich Hühner, einen Hund h.; sich Begonien im Topf, Garten h. — 12. jmdn., etw. in bestimmter Weise h. 12.1. jmdn., für den man verantwortlich ist, seinen Besitz in bestimmter Weise behandeln, versorgen: seine Kinder streng h .; er hat ihn wie seinen eigenen Sohn gehalten; seine Sachen, Bücher ordentlich h. (pfleglich behandeln) 12.2. etw. in einer bestimmten Weise gestalten, anlegen: wir möchten das Bad ganz in Blau h.; /vorw. im Part. Prät.f der Vortrag war zu allgemein gehalten; ein in herzlichen Worten ge­ haltenes Glückwunschschreiben 12.3. es (mit etw.) h.: er stand früh am Morgen auf, wie er es seit Jahren hielt (zu tun pflegte); wie hältst du es mit der (wie stehst du zu r) Erziehung zur Selbständig­ keit?; das kannst du h. (machen 2.2.1), wie du willst — 13. etw. für etw., jmdn., sich für jmdn. h. etw. für etw., jmdn., sich für jmdn. ansehen (4), etw., jmdn., sich in bestimmter Weise einschätzen (1.1): etw. für Unsinn, seine Pflicht, sein gutes Recht h.; jmdn. für seinen Freund, einen Betrüger h.; jmdn. für aufrichtig, zuverlässig, beschränkt, skrupellos h .; etw. für angebracht, zweckmäßig, unklug, wahrscheinlich h .; sich für einen Könner, für geschickt, für besser h .; etwas von etw., jmdm. h .: nichts, wenig, nicht viel von einem Vor­ schlag, von jmdm.h . (von einem Vorschlag keine gute Meinung haben, jmdn. nicht sehr schätzen); ich halte eineganze Menge davon (ich finde das ganz gut); ich weiß nicht, was ich davon, von ihm h. (denken 3.2) soll — 14. /drückt die Realisierung des mit dem
524 Haltepunkt — Hammer Subst. Bezeichneten aus/: eine Ansprache, Vor­ lesung, eine Deutschstunde h .; jmdm. eine Straf­ predigt h.; Wache h.; seinen Mittagsschlaf h.; Rückschau h .; nach jmdm., etw. / Ausschau h. — 15. /in der Verbindung/ jmdm., sich etw. / zugute h. — 16.1 . zu jmdm. h. (bes. in einer schwierigen Situation auf jmds. Seite stehen) 16.2. es mit jmdm., etw. h. (Sympathie für jmdn., eine Vorliebe für etw. haben) — 17. auf etw. h. (auf etw. bedacht, um etw. bemüht sein) - f an sich h. (sich beherrschen); auf sich h. (auf sein Äußeres, sein Ansehen bedacht sein)', — jmdn. in / Atem h.; jmdm., sich etw. vor / Augen h.; mit etw. nicht hinter dem / Berg(e) h. ; jmdn. zum / besten h.; etw. hält sich in / Grenzen; sich jmdn., etw. vom / Hals(e) h.; die, seine / Klappe h.; jmdn. auf dem / laufenden h.; sich jmdn., etw. vom / Leib(e) h.; das / Maul, den, seinen / Mund h.; jmdn. zum / Narren h.; den, seinen / Rand h.; jmdn. in / Schach h.; sich für etw. schadlos h .; etw. hält mit etw. /* Schritt; jmdm. die / Stange h .; jmdn. in / Trab h.; sich die / Waage h.; sichüber / Was­ ser h.; etw., jmdn., sich im Zaum h.; arbeiten, was das / Zeug hält Haltejpunkt, der /PL -e/ einfache Anlage der Eisen­ bahn auf freier Strecke, an der Züge zum Ein- und Aussteigen von Fahrgästen (bei Bedarf) planmäßig anhalten Halter, der; -s, - 1 . Vorrichtung, an der etw. befestigt wird, Gegenstand, der etw. hält (1.2): eine Kerze in den H. (Kerzenhalter) stecken; die Strümpfe am H. (Strumpfhalter) befestigen; eine neue Feder für den H. (Feder- , Füllfederhalter) kaufen — 2.1 . der H. eines Tieres, Hundes (jmd., der ein Tier, einen Hund hält, Tier-, Hundehalter) 2.2. der H. eines Fahrzeugs (jmd., der ein Fahrzeug besitzt, Fahrzeug­ halter) Halterung, die; -, - en Techn. Vorrichtung, aus der der durch sie gehaltene Gegenstand ohne Schwierig­ keiten herausgenommen werden kann: den Feuer­ löscher aus der H. nehmen Haltej -seil, das Seil, durch das etw. gehalten wird; -Signal, das Signal (1.1), das einem Fahrzeug gebietet anzuhalten; -stelle, die gekennzeichnete Stelle, an der ein Bus, eine Straßenbahn im Linien­ verkehr zum Aus- und Einsteigen der Fahrgäste planmäßig anhält; -verbot, das 1.1. durch ein Ver­ kehrszeichen cd. durch Hegeln der Straßenverkehrs­ ordnung angezeigte Vorschrift für (Kraftfahrzeuge, innerhalb eines bestimmten Bereichs cd. an einer bestimmten Stelle nicht anzuhalten: hier besteht H. I. 2. Bereich, für den 1.1 gilt: mit seinem Auto im H. stehen; -Vorrichtung, die Vorrichtung, die etw. hält (1.2) - haltig /bes. in Verbindung mit Subst., die Stoffe, Mineralien bezeichnen/ etw. enthaltend: /* z. B . eisen-, fett- , koffeinhaltig halt/Halt| -los /Adj./ 1. ohne inneren, moralischen Halt, labil: ein haltloser Mensch; h. werden — 2. einer Prüfung nicht standhaltend, unbegründet: eine haltlose Behauptung, Beschuldigung, H ypo ­ these; dazu -losigkeit, die; -, - en /vorw. Sg ./; - machen jVb.j stehenbleiben (1, 2): das Auto macht plötzlich halt; bei der nächsten Bank machen wir halt und ruhen uns ein bißchen aus; - f vor jmdm., etw. nicht h. (jmdn., etw. nicht ausnehmen, nicht verschonen); vor nichts h. (vor keiner Tat zurückschrecken, skrupellos sein); -Signal, daa Haltesignal bei der Eisenbahn Haltung, die; -, - en /voiw. Sg./ 1.1. Erscheinungs­ bild, das jmds. Oberkörper durch das Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken, Wirbelsäule normaler­ weise ergibt: eine aufrechte, gerade, gute, schlechte H. haben; durch Schwimmen, Gymnastik seine H. verbessern 1.2. in gebückter H. (Stellung 1); in respektvoller, drohender H. (mit Respekt, Drohung ausdrückender Stellung 1 und Gebärde) vor jmdm. stehen; Mil. H . annehmen (strammstehen); der Skispringer, Turner beeindruckte durch seine her­ vorragende H. (durch das Erscheinungsbild, das er mit seiner Stellung 1 beim Springen, Turnen zeigte} — 2.1. das Verhalten, Auftreten eines Menschen prägende ' (Grund)einstellung, Anschauung, Über­ z eu gu n g : jmds. politische, religiöse, fortschrittliche H .; in einer Frage eine klare, realistische H. ein­ nehmen; seine H. überprüfen2.2 . vonseiner (Grund)- einstellung, seiner charakteristischen cd. psychischen Verfassung geprägtes Verhalten, Auftreten eines M en sch en: jmds. vorbildliche, mutige, trotzige H .; seine reservierte, abweisende H. aufgeben 2.3. jo. PI./ seine Beherrschtheit, Gefaßtheit widerspiegeln­ des Verhalten, Auftreten eines Menschen: etw. mit H. tragen; H. bewahren; um H. bemüht sein; seine H. verlieren — 3. /o. PI./ das Halten (11): die H. landwirtschaftlicher Nutztiere, von Raub­ katzen in zoologischen Gärten Haltungs zu Haltung 1] -fehler, der 1.1. fehler­ hafte Körperhaltung 1.2. Sport Verstoß gegen die bei bestimmten Sportarten vorgeschriebene Körper­ haltung; -note, die Sport Note zur Bewertung der bei bestimmten Sportarten vorgeschriebenen Haltung (1.2); -schaden, der durch krankhafte Veränderung des Knochengerüsts bedingter Haltungsfehler (1.1) Halunke, der; -n, -n nichtswürdiger, an anderen ge­ mein handelnder Mensch: Diebe und Halunken; auch Schimpfw. so ein (frecher) H.! hämisch /Adj./ hinterhältige Bosheit, schadenfrohe Genugtuung od. Mißgunst ausdrückend cd. davon beherrscht: ein hämisches Gesicht, hämische Be­ merkungen machen; h. grinsen; sich h. freuen; h. den Mund verziehen; ein hämischer Mensch Hammel, der; -s, -/selten Hämmel 1.1. verschnitte­ ner Schafbock: einen H. schlachten 1.2. /o. Pl.j Fleisch von 1.1: drei Pfund H. kaufen — 2. salopp Schimpfw. einfältiger, törichter Mensch: du blöder H .! Hammel! -braten, der Stück Hammel (1.2) als Braten; -fleisch, das; -Sprung, der jo. PI./ Pari. Abstimmung des bürgerl. Parlaments, bei dem die Abgeordneten den Raum verlassen, ihn duich drei verschiedene, Zustimmung, Ablehnung od. Stimmenthaltung bedeutende Türen wieder betreten und dabei gezählt werden Hammer, der; -s, Hämmer 1. Handwerkszeug zum Schlagen und Klopfen aus einem in Material, For­ mung und Größe jeweils besonderen Anforderungen angepaßten, meist metallenen Körper mit einem rechtwinklig in seiner Mitte eingepaßten Stiel: ein großer, schwerer, eiserner, hölzerner H .; ein Schlag mit dem H .; mit dem H. einen Nagel in die Wand schlagen; Metall mit dem H. bearbeiten — 2. Sportgerät in Form einer Kugel aus Metall mit einem Griff an einem Draht zum Schleudern —
hämmern — Hand 525 3. Mus. mit Filz belegtes Holzteil, das an die Saiten des Klaviers anschlägt — 4. Med. eines der drei *Gehörknöchelchen -f- unter den H. kommen (versteigert werden); sa­ lop p einen H. haben (verrückt sein) hämmern /sw. Vb.; hat/ 1*1. mit dem Hammer (1) wiederholt schlagend, klopfend arbeiten: die Zimmer­ leute hämmerten den ganzen Tag; man hörte ihn, es in der Werkstatt laut h. 1.2. etw. mit dem Ham­ mer (1) bearbeiten, durch 1.1 formend verzieren: Blech h .; eine gehämmerte Kupferschale — :2. schnell hintereinander heftig (und laut) an, auf, .gegen etw. schlagen, k lopfen: (mit der Faust) wütend an die Tür, auf den Tisch, gegen die Wand h.; sich mit geballten Händen gegen die Stirn h . ; der «Specht hämmert mit dem Schnabel am Baum­ stamm; <0 jmds. Herz hämmert (schlägt heftig); seine Schreibmaschine hat die ganze N acht ge­ hämmert Hammer|werfen, das; -s, jo. P l.f leichtathletische Disziplin, bei der der Hammer (2) aus einem Kreis heraus möglichst weit geworfen werden muß Hämoglobin, das; -s, -e fvorw. Sg .f Med. Blut­ farbstoff Hämorrhoide, die; -, -n fvorw. Pl.f [. ,oro|i:don] Med. knotenförmige, leicht zu Blutungen führende Erweiterung an den Blutgefäßen im unteren Mast­ darm : Hämorrhoiden haben Hampelmann, der jPl. -männer/ 1. aufhängbares, .flächiges Kinderspielzeug bes. aus Pappe in Gestalt ■eines Mannes, dessen Arme und Beine durch Ziehen an einem Faden seitlich gespreizt werden können: einen H. basteln — 2. umg. femot.j leicht beein­ flußbarer, willensschwacher Mann: er ist ein H.; soeinH.! hampeln /sw. Vb.; hat/ umg. sich (mit Armen, Beinen zappelnd) unruhig hin und her bewegen: hör auf zu h. und sitz endlich still! Hamster, der; -s, - Nagetier mit hellbraunem bis gelblichem Fell, gedrungenem Körper, kurzem ■Schwanz und großen Backentaschen, in denen es große Vorräte an GetreidekÖmern für den Winter­ schlaf) in seinen unterirdischen Bau einbringt Hamsterer, der; -s, - umg. jmd., der hamstert Hamster|kauf, der in Kriegs-, Notzeiten, bei mangel­ haftem Warenangebot auftretender, weit über das nötige M aß hinausgehender Kauf von Waren, bes. Lebensmitteln, in Erwartung von (weiterer) Ver­ knappung od. Teuerung hamstern /sw. Vb.; hat/ umg. Waren h. Hamster­ käufe tätigen und sich größere Vorräte anlegen: Zuk- ker, Mehl, Zigaretten h. Hand, die; -, Hände 1. aus Handwurzel, Mittel­ hand und den fünf Fingern bestehender Teil des Armes beim Menschen und Affen, der zum Greifen und Halten dient und beim Menschen zum viel­ seitigsten Organ praktischer Tätigkeit entwickelt ist; die linke, rechte H .; kräftige, schmale, gepflegte, abgearbeitete, geschickte Hände; jmds. H . greift, tastet nach etw.; die H. zur Faust ballen; die H., Hände nach etw. ausstrecken; beide Hände in die Hosentaschen stecken; die Hände falten; sich die Hände waschen; jmdm. (zur Begrüßung) die H. geben; jmds. H . schütteln; ein Kind an der H. halten; an den Händen frieren; jmdm. etw. aus der H. nehmen; etw. aus der H. legen; jmdn. bei der H. nehmen; hinter der vorgehaltenen H. gähnen, mit jmdm. flüstern; etw. in die H., zur H. neh­ men; den Kopf in beide Hände stützen; in die Hände klatschen; etw. mit bloßen Händen an­ fassen; etw. mit beiden Händen festhalten; jmdm. ein Trinkgeld in die H. drücken; der Brief ist mit der H. (handschriftlich, nicht mit der Maschine) ge­ schrieben; sie gingen H. in H. (einer des anderen Hand haltend); fachspr. etw. von H. (mit der Hand, nicht maschinell) anfertigen, steuern; Mus. Klaviermusik für vier Hände, zu vier Händen (vierhändig zu spielen); O das Unternehmen wird von erfahrener H. (von einer od. mehreren erfahre­ nen Personen) geleitet; viele fleißige Hände regten sich; fürsorgliche, helfende Hände nahmen uns in ihre Obhut; sie wollte ihren Hund nicht in fremde Hände (zu fremden Leuten) geben; ein Werk von seiner H. (von ihm selbst); wir brauchen jetzt jede H. (Arbeitskraft); scherzh. der Wein wurde von zarter H. (von einer weiblichen Person) kredenzt; Jur. etw. aus privater H. (von einer Privatperson) kaufen; die öffentliche H. (unter kap. Verhältnissen Körperschaft des Staates od. der Staat selbst als Ver­ walter des öffentlichen Vermögens, als Unternehmer) — 2. /o. PL , o. Art./ Fußball Handspiel: der Schiedsrichter entschied auf H.; H.! /Ausruf, wenn ein Feldspieler den Ball mit der Hand berührt/ — 8. an H. 3.1. /Präp. mit Gen./ etw. an H. (mit Hilfe) der Unterlagen beweisen 3.2 . /Adv.; in Verbindung mit von/ etw. an H. (mit Hilfe) von Unterlagen beweisen + jmdm. sind die Hände gebunden (jmd. kann nicht so handeln, entscheiden, wie er möchte); linker H., zur linken H. (auf der linken Seite, links); rech­ ter H., zur rechten H. (auf der rechten Seite, rechts); jmds. rechte H. (jmds. bester, unentbehrlicher M it­ arbeiter, H elfer); (selbst mit) H. anlegen (bei einer Arbeit mithelfen); freie H. Handlungsfreiheit: freie H. haben; jmdm. freie H. lassen; eine glückliche H. bei, mit etw. haben (besonderes Geschick für, Glück bei etw. haben); (bei etw.) seine H., Hände im Spiel haben (heimlich an etw., bes. an etw. Negati­ vem, beteiligt sein); etw. hat H. und Fuß (ist gut durchdacht); die Hände in den Schoß legen (sich von der Arbeit ausruhen; untätig bleiben, anstatt ein­ zugreifen); die, seine Hände in Unschuld waschen (sich keine Schuld beimessen); für jmdn., etw. die, seine H. ins Feuer legen (für jmdn., etw. bürgen); die Hände überm K opf zusammenschlagen (sehr verwundert, entsetzt sein); die H. nicht (mehr) vor Augen sehen können (vor Dunkelheit, Nebel nichts, nichts mehr sehen können); etw. liegt (klar) auf der H. (ist offensichtlich); aus freier H. (ohne Hilfs­ mittel, Vorlage) zeichnen; etw. aus erster H. (vom Hersteller, etw. noch nicht Benutztes), aus zweiter H. (von jmdm., der es schon besaß, etw. bereits Ge­ brauchtes) kaufen; etw. ist, jmd. hat, weiß etw. aus erster H. (aus sicherer Quelle, von dem, der dabei war), aus zweiter H. (von einem Mittelsmann); etw. bei der H., zur H. (greifbar, verfügbar, parat) haben; mit etw. rasch, schnell bei der H. sein (sich rasch äußern, schnell reagieren); etw. ist durch viele Hände gegangen (hat schon oft den Besitzer ge­ wechselt); H. in H. arbeiten (sich gegenseitig er­ gänzend, so daß es keine Stockungen gibt, Zusammen­ arbeiten); etw. geht mit etw. H . in H. (etw. geht gleichzeitig mit etw. anderem vor sich, dient einem gemeinsamen Ziel); etw. in die H, nehmen (die
526 Handantrieb — Handel Leitung von etw. übernehmen; sich um etw. küm­ mern, was bis dahin nicht richtig angefaßt wurde); sich die Hände reiben (schadenfroh sein); jmdn. in der H. haben (jmdn. nach seinem Willen er­ presserisch lenken können); etw. (gegen jmdn.) in der H. haben (Über etw. verfügen, womit man jmdn. erpressen, gegen jmdn. Vorgehen kann); etw. liegt in jmds. H . (in jrnds. Macht, Verantwortung); in guten Händen sein (sich in guter Obhut befinden); jmdm. etw. in die H. (fest) versprechen; jmdm. in die H., Hände arbeiten (jmdn. unterstützen); sich, jmdn. , etw. in jmds. H ., Hände geben (sich, jmdn., etw. jmdm. überantworten); jmdm. in die Hände fallen (in jmds. Besitz, Gewalt geraten); jmdm. etw. in die Hände spielen (jmdm. etw. Wichtiges wie zu­ fällig zukommen lassen); mit leeren Händen da­ stehen (nichts erreicht haben); nicht mit leeren Hän­ den (mit einem Geschenk) kommen; etw. von langer H. (her) vorbereiten (etw., was gegen andere gerichtet ist, gründlich vorbereiten); etw. geht jmdm. leicht von der H. (gelingt jmdm. mühelos); etw. läßt sich nicht von der H. weisen, ist nicht von der H. zu weisen (ist offenkundig, unbestreitbar); etw. geht von H. zu H. (wechselt häufig den Besitzer, wird von einem zum anderen weitergegeben); jmdm. etw. zu treuen Händen übergeben (jmdm. etw. zu r sorg­ fältigen Behandlung, sorgsamen Aufbewahrung an­ vertrauen); jmdm. zur H. gehen (jmdm. bei seiner Arbeit helfen); die, seine Hände von etw. lassen (sich nicht mit etw. befassen, weil es heikel, anfecht­ bar ist); alle, beide Hände voll zu tun haben (viel Arbeit haben, sehr beschäftigt sein); jmdn. an der H. haben (zu jmdm. Verbindung haben, der in be­ stimmter Weise nützlich sein kann); etw. mit der linken H. (ohne sich anstrengen zu müssen, ohne sich viel Mühe zu geben) tun, erledigen; sich mit Händen und Füßen (heftig) wehren, sträuben; von der H. in den Mund leben (die gesamten Einkünfte für den Lebensunterhalt ausgeben müssen, ohne sparen zu können); die, seine (schützende) H. über jmdn., etw. halten (jmdm., einer Sache Schutz ge­ währen); veraltend um die H. eines Mädchens anhalten, bitten (einem Mädchen einen Heirats­ antrag machen); letzte H. an etw. legen (die letzten abschließenden Arbeiten an etw. ausführen); ver­ hüll. H . an sich legen (Selbstmord begehen); scherzh. jmdn. auf Händen tragen (die, seine ge­ liebte Frau liebevoll umsorgen, verwöhnen); umg. sich die Hände an etw. nicht dreckig, schmutzig machen (sich auf etw. Unrechtmäßiges nicht ein­ lassen); sich die Hände an jmdm. nicht dreckig, schmutzig machen (es für unter seiner Würde halten, jmdn. zu verprügeln); eine lockere H. haben (leicht zuschlagen); zwei linke Hände haben (ungeschickt in der praktischen Arbeit sein); an jmds. Händen klebt Blut (jmd. hat gemordet); umg. scherzh. in festen Händen sein (einen festen Freund, eine feste Freundin haben); mit Händen und Füßen reden (reden und dabei Gesten 1 machen; sich mit jmdm., der eine andere Sprache spricht, verständigen); sa ­ lopp in die Hände spucken (energisch an die Arbeit gehen); — eine / Ausgabe letzter H .; die / Beine in die H. nehmen; die / Fäden (fest) in der H. haben, halten; das, sein / Geld mit vollen Händen ausgeben; das Herz in die H., in beide Hände nehmen; alle / Karten in der H. haben; einander die / Klinke in die H. geben; einen / Trumpf, alle Trümpfe in der H. haben; (wie) / Wachs in jmds. Händen sein; die / Zügel (fest) in der H. haben, halten Hand/hand| -antrieb, der jo. Pl.f Antrieb eines Gerätes mit der Hand: eine Maschine mit H.; - ar- beit, die 1,1. jo. Pl.f mit der Hand, mit Muskelkraft verrichtete körperliche Arbeit des Menschen: die Unterschiede zwischen H. und Kopfarbeit; etw. in H. (mit der Hand, nicht maschinell) herstellen I.2. jSammelbez. bes. für Nähen, Sticken, Stricken, Häkelnj: sie ist in H., Handarbeiten besser als ich — 2. Produkt von 1: der Pullover, Tischläufer ist (eine) H .; eine H. anfertigen; -atlas, der handlicher, für den täglichen Gebrauch bestimmter Atlas; -ball, der 1. /o. Pl.f Ballspiel zwischen zwei Mannschaften, bei dem der Ball nach bestimmten Regeln mit der Hand möglichst oft in das gegnerische Tor zu werfen ist — 2. Lederball von bestimmtem Gewicht und Umfang für 1; -ballen, der Ballen an der Innenseite der Hand zwischen Daumen und Handwurzel; -baller, der; -s, - umg. Handball­ spieler; -ballspieler, der; -besen, der handlicher, kleiner Besen mit einem kurzen Stiel an seiner Schmalseite: Kehrichtschaufel und H .; -betrieb, der jo. Pl.f vgl. - antrieb; -betrieben /Adj.; vorw. attr.f: ein handbetriebener (mit der Hand, nicht maschinell betriebener) Apparat; -bewegung, die mit der Hand ausgeführte Bewegung: eine unwillkürliche H.; eine einladende, wegwerfende H. (Geste 1) machen; -bibliothek, die in einem Arbeitsraum, Lesesaal (einer Bibliothek) aufgestellte, nur dort zu benutzende, unmittelbar zugängliche größere Anzahl von aus­ gewählten Büchern, bes. Nachschlage-, Standard­ werken; -brause, die an einen Schlauch angeschlos­ sene Brause (2.1), die beim Duschen in die Hand ge­ nommen, nach allen Richtungen bewegt werden kann; -breitjAdj.j von der Breite einer Hand: ein hand­ breiter Saum, Biß; eine Narbe h. unter der linken Schulter; -breit, die; - fzu -breit; als Maßangabe! : zwei H. Stoff; den Bock eine H. kürzer machen; die Zäune ragten keine H. aus dem Schnee; -brem­ se, die Bremse, die mit der Hand betätigtwird; -buch, das den Stoff eines bestimmten Wissensgebietes systematisch, übersichtlich zusammenfassendes, ein- od. mehrbändiges wissenschaftliches W erk; -bürste, die Bürste für die Reinigungder Hände; -creme, die Creme zur Pflege der Hände Handel -druck, der jP l. - drücke; vorw. Sg .f das von zwei Personen ausgeführte gegenseitige Ergreifen und Drücken der rechten Hand bei Begrüßung od. Ab­ schied, zur Bekräftigung einer Abmachung, als Geste der Verbundenheit, des Mitgefühls: jmdn. mit einem kräftigen, herzlichen H. begrüßen; etw. mit einem H. besiegeln; -klatschen, das; -s, jo. P l.f Freude, Begeisterung, Zustimmung ausdrückendes Klat­ schen in die Hände: das Publikum dankte den Künstlern mit begeistertem, rhythmischem H. Handel, der; -s, jo. PL/ 1. in allen Gesellschafts­ formationen mit Warenproduktion und -Zirkulation existierender, von der jeweiligen Form des Eigen­ tums an Produktionsmitteln bestimmter Austausch von Arbeitsprodukten, Waren durch Kauf und Ver­ kauf, bes. auf dem Weltmarkt: der internationale, überseeische H .; ein lebhafter, ausgedehnter H . ; der H. mit dem kapitalistischen Ausland, mit Bohstoffen, Industrieerzeugnissen; einen schwung­ haften H. (Kauf und Verkauf) mit Gebraucht­
Händel — Handelsvertretung 527 waren betreiben — 2. Einrichtungen, Betriebe um­ fassender Bereich der Wirtschaft eines Landes, der 1 betreibt und zur Versorgung der Bevölkerung Waren zum K a u f anbietet: der staatliche, genossenschaft­ liche, private, ambulante H .; die Zusammenarbeit von H. und Industrie; H. und Gewerbe; etw. ist im H. (erhältlich), wird im, vom H. angeboten (ist in den Geschäften des Einzelhandels erhältlich) — 3 . ge­ schäftliche Vereinbarung: ein günstiger, vorteil­ hafter H .; der H. ist zustandegekommen, wurde rückgängig gemacht; mit jmdm. einen H. (ab)- schließen, eingehen Händel, die fPl.f handgreifliche Auseinander­ setzung: H. (mit jmdm.) suchen, anfangen, haben; sich in fremde H . einmischen handeln fsw. Vb.; hat/ Ll.l . Handel (1) treiben: mit vielen Ländern h. 1.2, mit etw. h. jvorw. auf die private Form des Handels angewandt/ Waren in einer Einrichtung des Handels (2) vertreiben, ver­ kaufen: auf dem Wochenmarkt mit Gemüse, Blu­ men h.; en gros, en detail h. — 2. etw. wird zu einem bestimmten Preis gehandelt etw. w ird zu einem bestimmten Preis (gekauft und) verkauft: gestern wurden die Erdbeeren zu, für, mit vier Mark das Kilo gehandelt; /unter kap. Verhältnissen/ dieses Wertpapier wird nicht an der Börse ge­ handelt — 3. um einen Preis h. über die Höhe des Preises von etw. verhandeln, um den Preis von etw. feilschen: er versuchte (mit ihm um den Preis) zu h.; nicht mit sich h. lassen (nicht zum Preisnachlaß zu bewegen sein); O sie versprachen ihm alles mögliche, aber er ließ nicht mit sich h. — II.l .l . zielgerichtet, bes. von Entscheidungswilleny Ver­ änderungswillen motiviert, tätig werdeny aktiv sein : es muß jetzt gehandelt werden!; wir konnten nicht anders h .; richtig, klug, selbständig, verantwor­ tungsbewußt, -los, eigenmächtig h.; in Notwehr, mit Überlegung h .; sich zu gemeinsamem Handeln verbinden; das bewußte Handeln (Ausüben von Tätigkeit) der Menschen 1.2. an jmdm., gegen jmdn. in bestimmter Weise h. in bestimmter Weise mit jmdm. verfahreny jmdn. in bestimmter Weise be­ handeln : er hat edel, gemein, wie ein Bruder an ihm, ungerecht gegen ihn gehandelt 1.3. die handelnden (in dem betreffenden dramatischen Kunstwerk auf­ treten den ) Personen eines Dramas, Hörspiels — 2.1. etw. handelt von, über etw. etw. hat etw. zum Thema, Inhalt: der Film, das Buch handelt über eine, von einer Expedition zum Nordpol; jmd. handelt von, über etw .: im zweiten Teil der Fest­ rede handelte (sprach) er von der, über die Ver­ antwortung des Künstlers; er handelt (schreibt) (in diesem Aufsatz) über die Unterschiede der Klima­ zonen 2.2 . es handelt sich (bei etw., jmdm.) um etw., jmdn.: es handelt sich (es geht) (dabei) um eine wichtige, private Angelegenheit; worum handelt es sich?; es handelt sich darum, schnell zu helfen (es muß schnell geholfen werden); es handelt sich (dabei) um Frau N (die Bede ist von Frau N); bei diesem Vortrag handelt es sich um eine Ein­ führung (der Vortrag ist eine Einführung); bei dem Vermißten handelt es sich um einen Jugendlichen Handels/handeis| -abkommen, das Abkomm en zwi­ schen zwei Staaten über wechselseitige Importe, E x ­ porte innerhalb eines bestimmten Zeitraums; -atta- eh£, der 1. /in der DDR/Stellvertreter des Handels­ rates — 2. Diplomatie /in der BRD/ einer Bot­ schaft als Berater auf dem Gebiet des Handels (1) zugeordneter Attache; -bank, die /PL -en/ Bank zur Finanzierung bes. des Außenhandels; -betrieb, der technisch-organisatorisch, juristisch und ökonomisch selbständiger, Handel (1) treibender Betrieb; -be- ziehung, die jvorw. PL/ den Außenhandel be­ treffende Beziehung zwischen zwei Stauten; -bilanz, die 1. nach den geltenden VorSchriften (am Ende eines Geschäftsjahres) von dem kap. Betrieb auf­ zustellende Bilanz — 2. Gegenüberstellung des Gesamtwerts der Importe und Exporte eines Staates bes. innerhalb eines Jahres; -einig /Adj.; in der Ver­ bindungI (mit jmdm.) h. werden mit jmdm. über eine geschäftliche Abmachung einig werden: sie wurden rasch h .; sie sind (sich) h.; - embargo, das Embargo; -flagge, die die Staatsangehörigkeit an­ zeigende Flagge eines Handelsschiffes; -flotte, die Gesamtheit aller Handelsschiffe eines Staates; - gewinn, der Überschuß des Erlöses eines soz. Han­ delsbetriebes über die Summe der Kosten; -kapital, das Pol. ök. verselbständigte Form des Kapitals der industriellen Kapitalisten, die sich unter den Be­ dingungen des Imp. zu monopolkap. Formen ent­ wickelt hat; -klasse, die /in der BRD/ Güteklasse bes. für landwirtschaftliche Produkte und Fisch; - marine, die vgl. - f lotte; -marke, die von einem Handelsbetrieb benutztes, geschütztes Warenzeichen; - messe, die Messe (I); -monopol, das Pol. Ök. 1. dominierende od. ausschließliche Beherrschung des Handels (1) auf einem bestimmten Territorium, in einer bestimmten Art, Gruppe von Waren durch kap. Produktions- und Handelsbetriebe: im Import dienen staatliche Handelsmonopole der Stützung von Monopolpreisen auf dem Binnenmarkt — 2. die Bedingungen für den Ein- , Verkauf, die Preise bestimmendes großkap. Unternehmen in verschiede­ ner Kombination von Produktions-, Groß- und Einzelhandelsbetrieben: die Bedrohung kleiner und mittlerer Betriebe durch die Handelsmonopole; - netz, das Netz der regional vorhandenen Einrich­ tungen des Groß- und Einzelhandels zur Versorgung mit Konsumgütern; -Organisation, die 1. Organisa­ tion zur Lenkung, Förderung des Handels (1): eine internationale H. — 2. jo. PI./ s. HO (1); -partner, der Land od. Unternehmen, mit dem ein anderes Land od. Unternehmen Handelsbeziehungen unter­ hält; -politik, die /o. PI./ 1. seinen Binnenhandel betreffende Wirtschaftspolitik eines Staates — 2. Außenhandelspolitik; dazu -politisch /Adj.; nicht präd./; -rat, der für sämtliche Fragen der Außen­ wirtschaft verantwortlicher Leiter in einer Vertretung der D D R in einem anderen Staat; -register, das (in der DDR beim Rat des Kreises geführtes) Öffent­ liches Verzeichnis kaufmännischer Unternehmen, in das für sie rechtlich bedeutsame Tatsachen ein­ getragen werden; -schiff, das der Beförderung von Gütern dienendes Schiff, bes. für den Außenhandel; - s chule, die /noch BRD/ auf einen kaufmännischen Beruf vorbereitende Fachschule; -spanne, die Netto­ einnahme des Groß-, Einzelhandels aus der Durch­ führung des Handels (1); -üblich /Adj.; nicht adv./: eine handelsübliche (im H an del übliche) Größe, Packung; -vertrag, der zweiseitiger zwischenstaat­ licher Vertrag od. Vertrag zwischen einzelnen kap. Unternehmen über den gegenseitigen Wärenaus- tausch; -Vertretung, die selbständiges od. einer diplomatischen Vertretung angeschlossenes Organ
528 Handelsvolumen — Handpresse eines Staates in einem anderen Staat zur Aufrecht- erhaltung, Förderung der gegenseitigen Beziehungen in Handel und Wirtschaft; -volumßu, das Volumen des Außenhandels (zwischen zwei Ländern) inner­ halb, eines bestimmten Zeitraum s; -wäre, die fvorw. Pl.f zum Zwecke des erneuten Verkaufs gekauftes Fertigerzeugnis hände/Hande| -ringend fA d v.; emot.f 1.1. er bat uns h. (inständig) um Hilfe 1.2 . umg. unser Bäcker sucht h. (sehr dringend) eine Verkäuferin; -troßkuer, der; -s, - elektrisches Gerät zum Trocknen der Hände mit Heißluft Hand/handj -leger, der; -s, - landsoh. Handbesen; -ferügkeit, die Geschicklichkeit für manuelle Arbei­ ten; -fest fAdj.; vorw. attr.f 1.1. von kräftiger Ge­ stalt, robust wirkend: ein handfester Bursche 1.2 . eine handfeste (kräftige, herzhaft schmeckende) Mahlzeit; ein handfester (etwas derber 2) Spaß — 2.1 . ein handfester (sehr großer) Betrug, Skandal 2.2. nicht anfechtbar: handfeste Beweise; hand­ festes Tatsachenmaterial; -feuerwaffe, die trag­ bare, mit der Hand zu bedienende Feuerwaffe; -fläche, die Innenseite der Hand; -gearbeitet fAdj.; nicht adv./ mit der Hand, nicht maschinell her­ gestellt: ein handgearbeiteter Leuchter; handge­ arbeitete Spitzen; -geknüpft fA d j.; nicht adv./ vgl. - gearbeitet; -gelenk, das die Hand mit dem Unter­ arm verbindendes Gelenk: ein schmales H.; sich das H. verstauchen; -f* umg. etw. aus dem H. schütteln (etw. mühelos, mit Leichtigkeit zustande bringen, beschaffen); -gemein fAdj.; in der Ver­ bindung/ h. (handgreiflich) werden; -gemenge, das handgreifliche Auseinandersetzung, Schlägerei meh­ rerer Personen: es kam zu einem (wilden) H.; -gepäck, das handliches, leichtes Reisegepäck; -ge­ schöpft fA dj.; nicht adv.f: handgeschöpftes Bütten (Papier, bei dessen Herstellung der breiige Rohstoff mit der Hand aus der Bütte geschöpft wurde); -gestrickt /Adj.; nicht adv.f vgl. - gearbeitet; -ge­ webt fAdj.; nicht adv.f vgl. - gearbeitet; -granate, die Granate, die im Nahkampf auf ein Ziel ge­ worfen wird; -greiflich fAdj.f 1. /nicht präd.f hand­ greifliche Auseinandersetzungen (A u sein a n d e r­ setzungen, bei denen jmd. jmdn. bes. mit Schlägen angreift); h. werden (jmdn. bes. mit Schlägen an­ greifen) - 2. jvorw. attr.f 2.1 . ein handgreiflicher (sehr großer) Widerspruch, Betrug 2.2. konkret (1.2) und deutlich (1.1): handgreifliche Beweise; jmdm. etw. h. machen, h. vor Augen führen; zu 1 -greif- lichkeit, die; -, -en fvorw. Pl.f: es kam zu Hand­ greiflichkeiten (zu Auseinandersetzungen, bei denen die Beteiligten handgreiflich wurden); -griff, der 1. Griff (1.2): ein geschickter, falscher H .; jmdm. die erforderlichen Handgriffe zeigen; bei ihm sitzt jeder H. — 2. Griff (2): den Koffer am H. an­ fassen; -habe, die; -n Möglichkeit, Anhaltspunkt, um gegen jmdn., etw. vorzugehen: jmdm. (k)eine H. bieten; keine (juristische, gesetzliche) H. zum Einschreiten haben; -haben, handhabte, hat ge- handhabt ein Instrument, Werkzeug entsprechend seiner Bestimmung mit der Hand od. den Händen halten, bedienen, füh ren : ein Werkzeug (geschickt, falsch) h.; dieses Gerät ist leicht, bequem zu h.; Messer und Gabel h.; O der Autor weiß die Sprache, Methode meisterhaft zu h .; die Gesetze großzügig h. (anwenden 1.1); wir haben es bisher so gehandhabt (gemacht, gehalten 12.3), d aß ...; dazu -habung, die; -, - en; -harmouika, die Zieh­ harmonika Handikap, das; -s, -s [hsndikep] 1. den Erfolg er­ schwerende Behinderung, Benachteiligung: das Aus­ scheiden dieser Kollegin ist ein (schweres) H. für uns, unsere Abteilung; infolge der Verletzung eines Spielers geht die Mannschaft mit einem H. ins Spiel — 2. Sport bei bestimmten Sportarten, bes. beim Pferderennen, übliche Vorgabe für die leistungs­ schwächeren Wettkampfteilnehmer, Pferde als Aus­ gleich gegenüber den leistungsstärkeren; zu 1 handi­ kapen /sw. Vb.; hat; vorw. im Part. Prät.f: er war sehr gehandikapt; ein durch seine Verletzungen gehandikapter Boxer Hand| -koffer, der kleiner, handlicher K offer; -kuß, der (angedeuteter) Kuß auf den Handrücken einer Frau (bei der Begrüßung) als Zeichen der Ver­ ehrung: er begrüßte sie mit (einem) H.; -j- umg. etw. mit H. (sehr gern) tun, annehmen; -langer, der; -s, - 1 . femot.f jmd., der Handlangerdienste leistet — 2. veraltend ungelernter Arbeiter (auf dem B a u ): sein Vater hatte als H. gearbeitet; -langerdienst, der fvorw. P L ; emot.f Beihilfe bei einem Unrechten, verbrecherischen Handeln: (jmdm., für jmdn.) Handlangerdienste tun, leisten; -lauf, der meist aus einer hölzernen od. eisernen Stange bestehender Teil des Geländers, an dem man sich mit der Hand festhält Händler, der; -s, - jmd., der gewerbsmäßig in kleinerem Umfang (privat) Handel (1) betreibt: die Stände der H. auf dem Wochenmarkt; ein / flie­ gender H. handlich fAdj.f bes. wegen seiner Form, Größe be­ quem zu handhaben : ein handlicher Staubsauger, Koffer; dieses Format ist nicht sehr h.; dazu Handlichkeit, die; -, fo. P l.f Handlung, die; -, - en 1.1. das Handeln (II.1.1) als ein in sich abgeschlossener Vorgang: eine bewußte, spontane, vorsätzliche, eigenmächtige, unerlaubte, kriminelle H .; die Beweggründe seiner H .; sich zu einer unüberlegten H. hinreißen lassen; straf­ bare Handlungen begehen — 2. das sich ent­ wickelnde Geschehen bes. in einem epischen od. dramatischen Kunstwerk: die H. des Romans, Films, der Ballade; eine realistische, heitere, ver­ wickelte, straffe, spannende H .; die H. spielt im 16. Jahrhundert, in der Schweiz, in einem Sanato­ rium; die H. ist frei erfunden, stützt sich auf Tat­ sachen; das Schauspiel hat wenig H., ist arm an H .; der Regisseur hat die H. gestrafft — H. veraltend kaufmännisches Unternehmen, Ge­ schäft, Laden: eine zoologische H. Handiimgs/handlungsl -ablauf, d e r ; -fähig f A d j . ; nicht adv.f fähig , selbständig, verantwortlich zu handeln (II. 1.1): eine handlungsfähige Leitung; durch Krankheit, hohes Alter nur beschränkt h. sein; dazu -lähigkeit, die fo. P l.f; -frelheit, die fo. Pl.f Möglichkeit, nach eigenem Ermessen, selb­ ständig zu handeln (II.l .l): volle H. haben; jmds. H. einschränken Hand/hand| -malerei, die mit der Hand ausgeführte Malerei: eine Vase mit kunstvoller H.; -mixer, der mit einem Handgriff versehenes, handliches elektrisches Küchengerät zum Herstellen von M ix­ getränken, Schlagsahne, auch zum Zerkleinern von Obst, Gemüse; -pflege, die Maniküre (1); -presse, die mit der Hand betriebene Presse zur Herstellung
Handpuppe — Hanf 529 von Drucken, Graphiken; -puppe, die Puppe (1.2), in die der Puppenspieler seine Hand steckt, um sie zu führen; -reichung, die; -, -en jvorw. PL/ kleine Hilfeleistung (bei einer manuellen Tätigkeit): dem Elektriker bei seiner Arbeit, einem Kranken (kleine) Handreichungen machen; -rücken, der Oberseite der H and: ein breiter, behaarter H .; -Satz, der Druckerei 1. jo. PLI das manuelle Her­ stellen eines Satzes (3.1) jeder A rt: etw. in H. her­ steilen — 2. manuell hergestellter Satz (3.2), Ergebnis von 1; -schelle, die jvorw. PL/ eine der zwei die Handgelenke umschließenden, miteinander verbun­ denen verschließbaren Ringe als stählerne Fessel für eine Person, die sich in polizeilichem Gewahrsam befindet: jmdm. Handschellen anlegen; jmdn. in Handschellen abführen; -schlag, der fvorw. o , A rt.; vorw. Sg .f (kräftiger) Händedruck bei Begrüßung, Abschied od. zur Bekräftigung einer Abmachung: jmdn. mit, per H. begrüßen; einen Kauf, Vertrag durch, mit H. besiegeln; -f umg. keinen H. tun (keinerlei Arbeit leisten); -schreiben, das (eigen­ händiges) persönliches Schreiben einer leitenden, hochgestellten Persönlichkeit: der Minister dankte dem Jubilar in einem H. für seine aufopferungs­ volle Tätigkeit; -Schrift, die 1. einem bestimmten Menschen eigenes, charakteristisches, beim Schreiben mit der Hand hervorgebrachtes Schriftbild: eine (u n ­ leserliche, ausgeschriebene H. haben — 2. jvorw. 8g.I einem bestimmten Künstler eigene, charakteri­ stische, seine Werke auszeichnende Merkmale: schon der erste Roman zeigt seine unverwechselbare H .; die eigenwillige H. des jungen Bildhauers — 3 . mit der Hand geschriebenes Werk, bes. aus der Zeit vor der Erfindung des Buchdrucks; zu 1 u. 3 -schriftlich fAdj.f; -schuh, der Kleidungsstück für die H and: ich habe einen H. verloren; wollene Handschuhe; Handschuhe aus Leder, Gummi; ein Paar gefütterte Handschuhe Größe sieben; -signiert /Adj.; nicht adv.j: ein handsigniertes (mit dem handschriftlichen Namenszug des Autors, Künstlers versehenes) Buch, Exemplar; -spiel, das /o. PL/ Fußball den Feldspielern nicht erlaubtes Spielen des Balles mit dem Arm, der Hand; -stand, der auf dem Boden od. am Gerät ausgeführte turne­ rische Übung, bei der der gestreckte Körper, mit gestreckten Arm en auf die Hände gestützt, mit dem Kopf nach unten senkrecht gehalten wird: einen H. machen; -Steuerung, die 1. /o. PI./ das Steuern mit der Hand — 2. Vorrichtung zur Durchführung von 1; -Stickerei, die vgl. - malerei; -streich, der über­ raschender A ngriff (1): eine Brücke im H. nehmen; -tasche, die kleine Tasche (2) bes. für Frauen, in der persönliche Dinge mitgeführt werden: eine lederne, elegante H .; die Börse aus der H. heraus­ holen; -teller, der Handfläche; -tuch, das /PL - tüeher/ rechteckiges, längliches Tuch zum A b­ trocknen des Körpers nach dem Waschen: ein frisches, sauberes, gebrauchtes, schmutziges H .; Seife und H.; Boxen das H. werfen (zum Zeichen der Aufgabe des Kampfes das Handtuch, den Schwamm in den Ring werfen); -{- umg. das H. werfen (eine Arbeit, Anstrengung, der man sich nicht gewachsen fühlt, resignierend aufgeben); umg. spött. ein schmales H. (schmales Zimmer, schmales Grundstück); -umdrehen, das + im H. schnell (und mühelos): etw. im H. erledigen; -vermittelt jA dj.f: eine handvermittelte (durch eine dafür an- gesteUte Person eines Fernamtes hergestellte telefo­ nische) Verbindung; -voll, die; -, - jvorw. o . best. Art./ Menge, die man in einer Hand halten kann: eine H. Mehl, Blumen; zwei H. Kirschen; <Q> eine H. (einige, wenige) Zuhörer; -wagen, der kleiner, mit der Hand zu ziehender Wagen (1.1); -warm lAdj.f: handwarme (für die Hände angenehm warme, lauwarme) Waschlauge; etw. h. waschen; -Wäsche, die 1. das Waschen von Wäsche mit der Hand — 2. jo. Pl.j Wäsche, die nur mit der Hand gewaschen, nicht gekocht werden darf; -werk, das I. als Gewerbe ausgeübte, erlernte Tätigkeit in kleineren Betrieben mit geringer innerbetrieblicher Arbeitsteilung, bei der trotz gewisser maschineller Ausrüstung die individuelle und manuelle Arbeit vorherrscht, Produkte hergestellt, repariert und be­ stimmte Dienstleistungen erbracht werden: ein altes, bodenständiges, holzverarbeitendes, künstlerisches H .; das H . des Tischlers, Schlossers, F riseurs; ein H. (er)lernen, ausüben; eine Produktionsgenossen­ schaft des Handwerks //< auch PGH/ (soz. Genos­ senschaft, in der sich Handwerker, Inhaber indu­ strieller Kleinbetriebe zu kollektiver Arbeit zusam ­ mengeschlossen haben) — 2 . /o. Pl.f Gesamtheit der zur kleinen Warenproduktion zählenden Handwerks­ betriebe: das H. arbeitet unmittelbar für den Ver­ braucher; das H. fördern; Industrie und H .; + sein H. verstehen (in seinem Beruf tüchtig, ein Fachmann auf seinem Gebiet sein); umg. jmdm. das H. legen (jmds. Machenschaften ein Ende setzen); jmdm. ins H. pfuschen (auf einem Gebiet, für das ein anderer zuständig ist, in unerwünschter Weise tätig werden); -werker, der; -s, - jmd., der ein Handwerk (1) ausübt: er ist ein tüchtiger H.; ein privater, selbständiger H .; die H. im Haus haben; -werklich fA dj.; zu -werk/; zu 1: ein handwerklicher Beruf; handwerkliches Geschick, handwerkliche Fertigkeiten besitzen; zu 2 : die handwerkliche Produktion steigern Handwerks|-beruf, der handwerklicher Ausbildungs­ beruf; -betrieb, der Betrieb, in dem ausschließlich handwerkliche Tätigkeit ausgeübt wird und dessen Inhaber, Leiter die Meisterprüfung in dem betreffen­ den Handwerk (1) abgelegt hat: die privaten Hand­ werksbetriebe in der DD R; -geselle, der v e r ­ alte n d Geselle (1); -kammer, die einheitliche Organisation des Handwerks (2) in der D DR : die Handwerkskammern der Bezirke; -meister, der Handwerker mit Meisterprüfung in einem Hand­ werksberuf; -rolle, die von den Handwerkskammern der Bezirke geführtes Register, in das alle selb­ ständigen Handwerksbetriebe eingetragen sind Hand| -Wörterbuch, das vgl. Handatlas; -wurzel, die Teil der Hand, der den gelenkigen Übergang zwischen Mittelhand und Unterarm bildet; -Zeichen, das mit der Hand gegebenes Zeichen: der Polizist stoppte das Auto durch H .; Abstimmung durch H. (Erheben der H and); -Zeichnung, die als Ent­ wurf, Studie od. selbständiges Kunstwerk mit der freien Hand auf Papier ausgeführte Zeichnung eines Künstlers: die Handzeichnungen Dürers; -Zettel, der bestimmte Informationen enthaltender, öffentlich verteilter Zettel hanebüchen lAdj.j veraltend unerhört: eine hane­ büchene Lüge, Unverschämtheit; hanebüchenen Unsinn erzählen; das ist ja h.! Hanf, der; -(e)s, jo. Pl.f 1. einjährige, krautige 3 4 Wörterbuch
530 Hanfseil — Hansdampf Pflanze mit hohen, Bast enthaltenden Stengeln und ölhaltigem Samen: H. anbauen, brechen — 2 . aus den Stengeln von 1 gewonnene reißfeste Fasern: ein Seil, Gurt aus H. — 8. Samen von 1: den Kanarien­ vogel mit H. füttern Hanf) -seil, das Seil aus Hanf (2); -strick, der vgl. - seil Hang, der; -(e)s, Hänge 1. A bhan g: ein steiler, steiniger, bewaldeter H .; den H. hinaufklettern; das Haus liegt am H. — 2* fo. Pl.f Neigung, Vor­ liebe bes. zu einem negativ bewerteten Verhalten: einen starken, unbezähmbaren, krankhaften H. zur Bequemlichkeit, Verschwendung haben; einen H. zum Träumen zeigen; einen H. bezwingen; einem H. nachgeben — 3./o. Pl.f Turnen Haltung, bei der der Turner mit den Händen am Gerät hängt, sich frei über dem Boden hält: aus dem H. ab- springen Hangar, Hangar, der, -s, -s große Halle zur Unter­ bringung, Wartung von Flugzeugen Hänge|-boden, der im oberen Teil am Ende eines Raumes (5) durch Einfügen von Brettern geschaffener kleiner Raum (2) zum Aufbewahren selten benutzter Dinge: die leeren Koffer auf den H. stellen; - brücke, die mit Ketten, Drahtseilen an Pfeilern aufgehängte Brücke; -lampe, die von der Decke her­ abhängende Lampe hangeln /sw. Vb.; ist, hat/ sich im Hang (3) mit abwechselnd greifenden Händen fortbewegen (ist): er ist an einem Seil über den Fluß gehangelt ; sich h. (hat): sich am Tau nach oben h. Hänge|inatte, die als Liegestatt zwischen zwei H al­ tern aufzuspannendes längliches Netz Gängen, hing, hat gehangen 1.1 . etw., jmd. hängt irgendwo etw., jmd. hat nur an einem (oberen) Ende Halt und verharrt, vom eigenen Gewicht nach unten gezogen, passiv in frei beweglichem Zustand: die Uhr hängt an der Wand; die Mütze hähgt am Haken; große Äpfel h. am Baum; die Wäsche hängt auf der Leine; Fahnen h. aus den Fenstern; der Mantel hängt im Schrank; die Lampe hängt über dem Tisch; das Bild hängt schief, zu tief; er hing am Ast, Felsen (er hielt sich frei schwebend am Ast, Felsen fest); der Schrank hängt voller Kleider (im Schrank hängen viele Kleider) 1.2. etw., jmd. wird.(infolge seiner Schlaffheit, Kraftlosigkeit) vom eigenen Gewicht nach unten gezogen: fvorw. mit Orts-, Richtungsangabef die Zweige der Weide h. bis auf das Wasser; die Haare hingen ihr wirr ins Gesicht; der angeschlagene Boxer hing hilflos in den Seilen; im Sessel h. (schlaff, nicht aufrecht sitzen ); hängende Schultern, Mundwinkel 1.3. über etw. h. über etw. schweben (1.1): dunkle Wolken h. über den Bergen; Nebel hängt tief über den Wiesen 1.4. etw. hängt an etw.: der Anhänger hängt am Auto (ist am Auto befestigt und wird von ihm gezogen) — 2.1. etw. hängt in, an etw. etw. haftet an etw., sitzt an etw. fest: Kletten h. in ihrem Haar; an seinen Schuhen hing Schmutz; mit dem Ärmel im Gestrüpp h. (festgehakt sein) 2.2 . salopp lange Zeit irgendwo verweilen und sich nicht los­ reißen können: er hängt wieder bei der Nachbarin, in der Kneipe 2.3. umg. er hängt in Mathematik (kommt im Fach Mathematik nicht mit) — 3. etw. hängt an jmdm., etw. etw. hängt von jmdm., etw. ab: das hängt an ihm, seinem Geschick, ob ... — 4. an jmdm., etw. h. jmdm., einer Sache sehr zu­ getan sein, von jmdm., etw. nicht lassen mögen: an den Eltern, Kindern, an seinem Beruf, seinen Büchern, am Leben, Geld h. -{- umg. mit Hängen und Würgen (mit großer Mühe); — etw. hängt an einem seidenen / Faden; bei jmdm. hängt der / Haussegen schief; jmdm. hangt der / Himmel voller Geigen; an jmds. / Lippen h.; jmd. hängt in der Luft; jmdm. h. die / Trauben zu hoch 2hängen jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. irgendwohin h. etw. an eine bestimmte Stelle schaffen und dort an etw. befestigen, so daß es xhängt (1.1): ein Bild an die Wand, die Wäsche auf die Leine, Kleider in den Schrank h .; den Campinganhänger ans Auto h. (am Auto befestigen, so daß es ihn ziehen kann); sich an etw. h .: sich an das Reck, einen Ast h. 1.2. jmdn. h. (durch den Strang hinrichten) — 2. etw. irgendwohin h. bewirken, daß etw. locker, schlaff irgendwo xhängt (1.2): die Hand über den Bootsrand ins Wasser h.; eine Fahne aus dem Fenster h.; umg. sich aus dem Fenster h. (sich weit aus dem Fenster beugen) — 3. sich an etw. h. sich an etw. festsetzen, an etw. haften bleiben: Kletten hängten sich an, in ihren R ock ; Schmutz hatte sich an seine Sohlen gehängt; <C> um g. sich an jmdn. h. (sich jmdm. aufdrängen; jmdm., dicht hinter ihm bleibend, folgen, jmdn. verfolgen) -f- etw. an die große / Glocke h .; den / Mantel, sein Mäntelchen nach dem Wind h.; etw. an den / Nagel h.; sich an die Strippe h. hängen)bleiben \Vb.\ 1.1 . jmd., etw. bleibt an etw., jmdm. hängen jmd., etw. gerät an etw., jmdn. und wird an der Fortbewegung gehindert, bleibt haften: mit dem Ärmel an einem Haken h.; die Kletten blieben im Haar, der Lehm blieb an den Schuh­ sohlen hängen; O jmds. Blick bleibt an jmdm., etw. hängen; ein Verdacht ist an ihm hängen­ geblieben; um g. davon ist bei ihm nichts hängen­ geblieben (davon hat er nichts behalten); an mir bleibt wieder alles hängen (ich muß wieder alles machen); Sport die Angriffe blieben im Mittelfeld hängen (kamen nicht über das Mittelfeld hinaus) 1.2 . umg. länger als beabsichtigt irgendwo ver­ w eilen: wir sind bei Freunden, in der Bar hängen­ geblieben 1.3. umg. in der Schule h. (nicht versetzt werden) Hangende, das; -n, jo. Pl.f Geol. über einer be­ stimmten Schicht, einem xGang (8) liegende Gesteins­ schicht hängen|lassen, ließ hängen, hat hängenlassen, auch hängengelassen 1. etw. Aufgehängtes vergessen mitzunehmen: er hat seinen Hut im Restaurant h., hängengelassen — 2. etw. in den Zustand des 1Hängens (1.2) bringen und in ihm belassen: der Hund läßt den Schwanz, die Blumen lassen die Köpfe hängen — 3. umg. jmdn. im Stich lassen: hoffentlich läßt uns der Maler nicht hängen -j- den / Kopf, die Ohren h. Hänge| -partie, die Schach Partie, die zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt wird; -pflanze, die Zier-, Zimmerpflanze mit herabhängenden Trieben Hänger, der; -s, - 1. umg. Anhänger (2): ein Last­ wagen mit H. — 2. weites, loses, nicht tailliertes Kleidungsstück, bes. Mantel, Kleid Hänge)schrank, der schrankähnliches Möbelstück, das an der Wand aufgehängt wird Hansdampf, der
Hanse — Harnisch 531 + scherzh. ein H. in allen Gassen (jmd., der viel herumkommt, sich mit vielem befaßt und sich auf allen Gebieten mehr od. weniger gut auskennt) Hanse, d ie; jo. Pl.j Bund deutscher und nord­ europäischer Handelsstädte und Kaufleute im Mittelalter zur Durchsetzung gemeinsamer Inter­ essen : die wirtschaftliche und politische Macht der H.; dazu Hanseat, der; -en, -en der Hanse,an­ gehörender Kaufm an n u. hanseatisch fAdj.f hänseln jsw. Vb.; hat/ jmdn. h. sich über eine Schwäche, einen Makel eines Unterlegenen immer wieder lustig machen: er lispelte stark und wurde deshalb oft gehänselt HanselStadt, die Stadt, die der Hanse angehört hat (heute als Zusatz zu den Städtenamen Bremen, Hamburg, Lübeck) Hanswurst, au ch Hanswurst, der; -(e)s, -e/-würste jmd., der dumm ist und sich lächerlich macht: er ist ein aufgeblasener H. Hantel, die; -, -n Sportgerät in Form einer Eisen­ stange mit Scheiben od. Kugeln an ihren Enden hantieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. bestimmte Handgriffe verrichtend arbeiten, beschäftigt sein : sie hantierte in der Küche; an etw. h .: der Monteur hantierte an dem defekten Gerät 1.2. mit etw. h. etw. hand­ haben: (geschickt) mit dem Hammer, mit Messer und Gabel h. hapern jsw. Vb.; hat/ umg. 1.1. es hapert an etw. es fehlt (vorübergehend) an etw .: es hapert an Geld, Arbeitskräften 1.2. es hapert mit, in etw. es gibt Schwierigkeiten bei etw., etw. klappt nicht: es hapert mit der Verteilung, Finanzierung; besonders hapert es bei ihm in Chemie (er hat besondere Schwierigkeiten im Fach Chemie) Happen, der; -s, - umg. kleine Menge, Bissen einer festen Speise: die Mutter schob ihm manchen guten H. zu; schon nach ein paar H. satt sein; noch keinen H. (nichts) gegessen haben happig jAdj.; nicht adv./ um g.: happige (zu hohe, unverschämte) Preise; dieser Temperatursturz ist gleich zu h. (zu stark); das ist ganz schön h. (das geht zu weit) Happy-End, das; -/ -s, -s [heprent] glücklicher, meist unrealistischer Ausgang der konfliktreichen Hand­ lung eines Films, Schauspiels, Romans: der Film endet mit einem H. Haraß, der; Harasses, Harasse tragbarer Behälter meist aus Plast, der bes. zum Transport von Flaschen in sich unterteilt ist Härchen, das; -s, - j / auch Haar 1/ + jmdm. kein H. krümmen (jmdm. nicht das geringste zuleide tun) Harem, der; -s, -s Männern nicht zugängliche Räumlichkeiten des Hauses eines islamischen M an­ nes meist der herrschenden Oberschicht, in denen seine Frauen wohnen /seit Einführung der Einehe im Orient weithin abgeschafftf: der Sultan begab sich in den H.; O umg. scherzh. er hat immer einen ganzen H. (•mehrere Frauen) um sich Häresie, die; -n [..i :öii] Rel. von den offiziellen kirchlichen Dogmen abweichende Auffassung Harfe, die; - n aus einem dreieckigen, mit Saiten bespannten, durch eine Stange gestützten Rahmen bestehendes Zupfinstrum ent: die H. spielen, zupfen; dazu Harfenist, der; -en, -en u. Harfenistin, die; -, - nen Harke, die; -, - n Gartengerät, das aus einem Stiel und einer mit Zinken aus Metall, Holz versehenen Querleiste besteht und zum Ebnen des Erdbodens od. zum Beseitigen von etw. auf ihm Liegenden dient: die Wege mit der H. von Laub säubern + umg. jmdm. zeigen, was eine H. ist (jmdm. deutlich die Meinung sagen) harken jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. mit der Harke be­ arbeiten: das Beet, den Rasen h. 1.2. das welke Laub vom Rasen h. (mit der Harke entfernen) Harlekin, der; -s, -e [. .ki:n] lustige Gestalt, Narr bes. im Stegreifspiel; <0> er ist ein richtiger H. (Spaßmacher) Harm, der; -(e)s, jo. Pl.j veraltend tiefer Kum­ mer, Gram härmen jsw. Vb.; hat/ veraltend 1.1. sich (um jmdn., etw.) h. tiefen Kummer über jmdn., etw. empfinden, sich um jmdn., etw. grämen: er härmt sich (um das kranke Kind) 1.2 . etw. härmt jmdn. etw. bereitet jmdm. tiefen Kummer, Gram: dieser Verlust, Verdacht härmte ihn harm/Harm| -los jAdj.j 1.1. ohne Falschheit, Bos­ heit: ein harmloser Mensch; eine harmlose Be­ merkung, Frage 1.2 . ein harmloses {nichts Beson­ deres darstellen des) Vergnügen — 2. eine harmlose (ungefährliche) Schnittwunde; ein harmloses (un­ schädliches 1.2) Schlafmittel; dazu -losigkeit, die; -, -en Harmonie, die; -, -n [..i:on] 1.1. Mus. wohl­ klingende Verbindung mehrerer Töne, Akkorde: dissonante Harmonien 1.2 . jvorw. Sg .j die H. (Aus­ gewogenheit, das Zusammenstimmen) der Farben und Formen — 2. jvorw. Sg .j gutes Einvernehmen, Eintracht: die H. ihrer Ehe; eine Zusammenarbeit in ungetrübter H. Harmonie|lehre, die /o. P l.j sich mit den Gesetzen der Harmonie (1.1) befassendes Teilgebiet der Musikwissenschaft harmonieren /sw. F6.; .hat/ mit etw., jmdm. h. 1. zu etw. passen, mit etw. zusammenpassen: das Gelb der Gardinen harmoniert mit den Farben des Teppichs — 2 . die beiden Freunde harmonier­ ten stets miteinander (lebten in gutem Einver­ nehmen miteinander) Harmonika, d ie ; -, -s/Harmoniken Musikinstru­ ment, bei dem ein Luftstrom, durch den Mund od. einen Balg erzeugt, metallene Blättchen zum Schwin­ gen, Tönen bringt harmonisch jAdj.j 1.1 . wohlklingend: harmonische Klänge; h. klingen 1.2. Mus. den Gesetzen der Harmonie (1.1) entsprechend 1.8. eine harmonische (ein ausgewogenes Ganzes bildende) Einheit, Ent­ wicklung; h. abgestimmte Farben; ein harmoni­ scher (im Einklang mit sich stehender) Mensch — 2. in gutem Einvernehmen verlaufend: eine harmo­ nische Ehe, Beziehung, Zusammenarbeit Harmonium, das; -s, -s/Harmonien [. .ien] Tasten­ instrument, bei dem nach Anschlägen der Tasten ein durch einen Tretbalg erzeugter Luftstrom frei­ schwingende metallene Blättchen zum Schwingen, Tönen bringt Harn, der; -(e)s, jo. Pl.j von den Nieren gebildete, die Endprodukte des Stoffwechsels enthaltende, hell- bis dunkelgelbe, flüssige Ausscheidung des Organis­ mus: H. ausscheiden Harn|blase, die Hohlorgan im Becken des Menschen und der meisten Wirbeltiere zur Aufnahme des Harns Harnisch, der; -(e)s, -e Rüstung eines Ritters 34*
532 Harnleiter — Hasardeur -f- jmdn. in H. bringen (jmdn. bis zur Wut reizen, zornig machen) Harn/harn| -leiter, der den Harn aus der Niere in die Harnblase leitender, muskulöser Schlauch; -röhre, die aus der Harnblase nach außen führender Gang; -stein, der Stein (5) in den den Harn ab­ leitenden Organen; -treibend /Adj./ die Ausschei­ dung des Harns fördernd: harntreibende Mittel; Bier wirkt h.; -wege, die /Pl.l Gesamtheit der den Harn ableitenden Organe, bes. Nierenbecken, Harn­ leiter, -blase und -röhre Harpune, die; -n speer-, pfeilförmiges W urf­ geschoß mit Widerhaken und langer Leine, bes. für den Walfang od. zur Jagd auf Fische unter Wasser harpunieren /sw. Vb.; hat/ ein Wassertier mit der Harpune erlegen harren fsw. Vb.; hat/ geh. ausdauernd auf jmdn., etw. w a rten : auf eine Nachricht, ein anerkennendes Wort h.; eine geduldig harrende Menschenmenge; jmd. harrt der Dinge, die da kommen sollen (jmd. sieht zukünftigen Dingen gelassen entgegen); O inter­ essante Aufgaben h. seiner harsch fAdj.f 1. ein harscher (rauher, eisiger) Wind — 2. /nicht adv.f harscher (verharschter) Schnee — 3.jmdm. h. (barsch, unwirsch) antworten hart, härter, härteste jAdj.j 1.1. von relativ großer Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen mecha­ nische Veränderung: hartes Felsgestein, Holz, Brot; die harte Schale der Nuß; wir saßen auf harten Bänken; ein Bleistift mit harter Mine; Glas ist h. und spröde; der Boden ist h. gefroren; h. (auf harter Unterlage) sitzen, liegen; etw. ist h. wie Stein; harte (hartgekochte) Eier 1.2. hartes (kalkhaltiges) Wasser 1.3. /nur attr.; BRD/ eine harte (frei konvertierbare, als stabil angesehene) Währung 1.4. ein harter (physisch und psychisch robuster) Bursche; einen harten Kopf haben (dick­ köpfig sein) — 2. unnachgiebig: sie hatte ein hartes (dem Mitleid nicht zugängliches) Herz; h. sein, bleiben; jmdn., etw. h. kritisieren; jmdn. h. (streng 1.2) bestrafen — 3.1. /nicht adv./ 3.1.1. von starker, kräftiger W irkung: harter (strenger 3) Frost; ein harter Winter; ein harter (hochprozen­ tiger) Drink; eine harte Droge (ein stark gesund­ heitsschädliches Rauschgift) 3.1.2. die harten (schar­ fen 3.3 .2) Umrisse, Konturen der Berge 3.2. mit Kraft und Heftigkeit, derb: er hatte sich bei dem harten Aufprall, Sturz verletzt; ein harter Ruck, und der Wagen stand; harte Schläge austeilen; Sport ein hartes (mit Einsatz aller körperlichen Mittel gespieltes, aber nicht unfaires) Spiel1; er packte ihn h. an der Schulter; er schlug h. zu; h. auf dem, den Boden aufschlagen; die Rakete ist h. (mit Aufprall) gelandet; O harte (scharfe Kritik enthaltende) Worte, Vorwürfe; jmdn. h . an- fahren; jmdm. h. zusetzen — 4. schwer zu be­ wältigen, zu ertragen, den Einsatz aller Kräfte fordernd: harte Arbeit, ein harter Kampf; harte Strapazen aushalten; er wurde auf eine harte Probe gestellt; h. (angestrengt) arbeiten; es ist h., dieses Elend tatenlos mit ansehen zu müssen; das kam uns h. an (fiel uns schwer); eine harte (von Drangsal erfüllte, an Entbehrungen reiche) Jugend; ein hartes Leben — 5. der Pfad führt h. (sehr dicht 3.1) am Abgrund entlang -j-Tes geht h. auf h. (es wird schonungslos um die Entscheidung gerungen); — ein harter Brocken; mit jmdm. h. ins Gericht gehen; jmd. ist h. im / Nehmen; eine harte / Nuß Harte, der; -n, -n /bei Mengenangabe PI. Harte/ umg. hochprozentiger Schnaps: ich trinke keinen Harten Harte, die; -, - n 1.1. /zu hart 1.1/ das Hartsein: die H. des Holzes, Stahls; Gesteine unterschied­ licher Härten 1.2. die H. (der Kalkgehalt) des Wassers — 2. /o. PI./ Unnachgiebigkeit: jmds. rück­ sichtslose H .; ein Verbrechen mit schonungsloser H. ahnden — 3. /o. PL/ 3.1. die H. (Strenge) des Frostes, Winters 3.2. die H. (Heftigkeit) des Auf­ pralls, der Schläge — 4. jo. PL; zu hart 4/ das Hartsein: die H. der Arbeit, des Kampfes; die H. des Elends lindern Härte] -fall, der (unvorhergesehene) außerordent­ liche Notlage eines Betroffenen: in Härtefällen Er­ leichterungen gewähren; -grad, der /PI. - e/ Grad der Härte (1.1): Hölzer, Metalle unterschiedlicher Härtegrade härten, härtete, hat gehärtet etw. h. 1.1. T e ch n . einem M aterial, bes. Stähl, durch eine bestimmte Behandlung eine erhöhte Härte (1.1) verleihen: Stahl h. 1.2. Chem. flüssiges pflanzliches od. tierisches Fett durch Anlagern von Wasserstoff in Hartfett überführen Härte|prüfimg, die Prüfung eines Werkstoffs zur Bestimmung seiner Härte (1.1), Belastbarkeit Hart/hart] -faserplatte, die unter hohem Druck aus verschiedenen Materialien, bes. Holzfasern, her­ gestellte Platte; -fett, das durch Härten (1.2) ge­ wonnenes festes Fett; -gekocht /Adj.; nur attr./: ein hartgekochtes Ei (Ei, dessen Dotter durch längeres Kochen fest geworden ist); -geld, das jo. PI./ Geld in Form von Münzen; -gesotten /Adj.; nicht adv./ um g. / emot./ gefühllos (2): ein hartgesottener Bursche; ein hartgesottener (unverbesserlicher) Gauner, Sünder; -gummi, der, auch das /o. Pl.j durch Vulkanisation gehärteter (1.1) Werkstoff aus natürlichem od. künstlichem Kautschuk; -herzig lAdj./ ohne Mitgefühl, m itleidlos: ein hartherziger Mensch; h. sein; -holz, das jo. PL/ Holz von großer Festigkeit und Härte; -käse, der /o. PI./ Käse von fester Beschaffenheit; -leibig /Adj.; nicht adv./ an Verstopfung (1.2) leidend, verstopft; -metall, das Metall, Legierung, Sinterstoff von hoher Härte; -nackig /Adj./ 1 .1 . ausdauernd: ein hartnäckiger Bursche, Verfolger; h. fragen, schweigen 1.2. sich zäh widersetzend, unnachgiebig: h. leugnen, auf seiner Meinung bestehen; hartnäckigen Widerstand leisten; -pappe, die jo, Pl.j sehr feste, steife Pappe Harz, das; -es, -e zähflüssiges, klebriges, gelb bis braun gefärbtes, stark duftendes Sekret bestimmter Pflanzen, bes. der Nadelbäume, das für die Her­ stellung von Lack, Firnis, Seife verwendet wird: das H. quillt aus dem Kiefernstamm; es riecht nach H. harzen /sw. Vb.; hat/: die Kiefer harzt (sondert Harz ab) harzig /Adj.j Harz enthaltend, von Harz bedeckt: ein harziger Kiefernstamm; harzige (mit Harz be­ schmutzte) Hände Hasard, das; -s, jo. PI./ 1. Hasardspiel — 2. H. spielen (etw. , alles leichtsinnig, unverantwortlich aufs Spiel setzen) Hasardeur, der; -s, -e [. .d0:r] jmd., der Hasard (2) spielt
Hasard|spiel, das Glücksspiel: Hasardspiele sind verboten Hasch, das; -s, jo. PL; Kurzw. für Haschisch/ umg. s. Haschisch Haschee, das; -s, -s Gericht, das aus feingeschnit- tenem Fleisch, Fisch Gd. feingeschnittenen Inne­ reien besteht 1 haschen fsw. Vb.; hat/ 1.1,1. etw., jmdn. h. in der Fortbewegung etw., jmdn. schnell ergreifen, fangen: die Möwen haschten die zngeworfenen Brocken im Flug; Haschen /Kinderspiel/ 1.2. nach etw., jmdm. h. etw., jmdn. schnell zu greifen, fangen versuchen: er haschte nach ihrer Hand; mit der hohlen Hand nach einer Fliege h. — 2. nach etw. h. etw. begierig zu erlangen suchen: nach Anerkennung, Beifall h. — II. salopp jmd. hascht (raucht Haschisch) Häscher, der; -s, - geh. \emot. neg.f jmd., der mit der Verfolgung und Ergreifung von Personen beauf­ tragt ist: der geflohene KZ-Häftling konnte den Häschern entgehen Hascherl, d a s; -s, - / -n bes. süddt. österr. be­ dauernswerte (weibliche) Person : du armes H.! Haschisch, der, das; -/ -s, fo. PI .; / auch Hasch/ aus dem Harz des Indischen Hanfes gewonnenes Pauschgift Hase, der; -n, -n 1.1. nagetierartiges Säugetier mit langen Ohren, kräftigen Hinterläufen, kurzem Schwanz, das keine unterirdischen Baue anlegt: der H. hoppelt über das Feld, schlägt einen Haken I. 2. männliches Tier von 1.1 1.8. fo. PI./ Hasen­ braten: heute gibt es Hasen; falscher H. (Hack­ braten) — 2. landsch. Kaninchen •4- umg. da liegt der H. im Pfeffer (das ist der wunde Punkt, die eigentliche Ursache); sehen, ab- warten, wie der H. läuft (abwarten, wie sich etw. entwickelt); ein alter H. (ein erfahrener Fachmann); — dort, wo sich / Fuchs und H. gute Nacht sagen Haselnuß, die Frucht des Haselstrauches mit harter Schale und einem eßbaren, ölhaltigen Kern Haselnußstrauch, der Haselstrauch Haselstrauch, der Strauch, dessen männliche Blüten lange gelbe Kätzchen sind und der im Herbst Nüsse trägt Hasen|-braten, der Hase (1.1) cd. Stück von einem Hasen (1.1) als Braten; -fuß, der umg. spött. überängstlicher M ensch, Feigling; -herz, das jo. Pl.f umg. spött. Hasenfuß; -jagd, die: auf (die) H. gehen; -panier, das -f umg. scherzh. das H. ergreifen (weg- , davonlaufen); -scharte, die an­ geborene Spalte in der Oberlippe beim Menschen Häsin, die; -, - nen weiblicher Hase (1 .1 ) Haspe, die; -, - n im Rahmen von Türen od. Fenstern befestigter Haken mit einem Dorn zum Einhängen von Türen und Fensterflügeln Haspel, d ie ; -, - n, auch der; -s, - Bolle, Welle als Teil einer Maschine, durch die etw. befördert wird, über die eine Kette, ein Seil, Garn läuft haspeln /sw. Vb.; hat/ 1. etw. mit Hilfe einer Haspel ab-, a ufwickeln: den Faden von der Spule h. — 2. umg. hastig, überstürzt sprechen: immer wenn er aufgeregt ist, haspelt er; etw. h .: unver­ ständliche W orte h. Haspen, der; -s, - Haspe Haß, der; Hasses, fo. Pl.f Gefühl starker Abneigung, Ablehnung und die darauf beruhende feindselige Einstellung gegenüber jmdm., einer Sache: tiefer, Hasardspiel — Haube 583 heimlicher H. (erfüllt jmdn.); jmdm. schlägt (kalter) H. entgegen; H. auf jmdn., etw. emp­ finden; H. gegen jmdn., etw. hegen; H. säen, schüren, ernten; sich jmds. H . zuziehen; jmds. Liebe, Begeisterung schlägt in H. um hassen, haßte, hat gehaßt 1.1. jmdn., etw. h. jmdm. , einer Sache gegenüber Haß empfinden: jmdn. erbittert, tödlich h .; den Krieg, Lüge und Falschheit h. 1.2 . umg. etw. h. einen starken Widerwillen gegen etw. haben, etw. durchaus nicht m ögen: er haßt Blasmusik, Kartoffelsalat haßjerfüllt fA d j.f : ein haßerfüllter Blick häßlich fAdj.f 1. das ästhetische Empfinden ver­ letzend: ein häßliches Gesicht, Mädchen; eine häß­ liche (entstellende 1) Narbe; ihr Lachen klingt h. — 2.1 . sehr unangenehm: häßliches Wetter; einen häßlichen Husten haben; in eine häßliche An­ gelegenheit verwickelt sein 2.2. Abscheu (1.2) er­ regend: ein häßlicher Gedanke; einen häßlichen Charakter, häßliche Angewohnheiten haben; h. von jmdm. sprechen; sei doch nicht so h .!; das war h. von dir! + / klein und h. sein, werden Häßlichkeit, die; -, fo. P L ; zu häßlich/ Haß/haß| -liebe, die ständig zwischen H aß und Liebe schwankende, starke, gefühlsmäßige Bindung; -tirade, die abstoßend wirkender, haßerfüllter Wort­ schwall; -verzerrt fAdj.; nicht adv.f: jmds. haß- verzerrtes Gesicht Hast, die; -, fo. Pl.f überstürzte Eile: in atemloser, fliegender H. die Treppen hinaufeilen; mit wilder H. den Koffer packen; sich ohne H. an die Arbeit machen; keine H. zeigen hasten, hastete, ist gehastet in Hast (in Richtung auf ein bestimmtes Ziel) laufen: zur Arbeit, zum Bahnhof, in die Schule h .; die Beisegruppe hastete durch die Stadt hastig fAdj.f voller H ast: hastige Schritte, Bewe­ gungen; h. atmen, essen, nach etw. greifen Hätschel|kind, Hätscheljkind, das 1. ver w öh n tes , verzärteltes K ind : der Junge war das H. der Familie — 2. spött. in auffälliger Weise bevorzugte, be­ günstigte Person: der junge Sänger war bald das H. des Intendanten, Ensembles hätscheln, hätscheln fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., ein Tier (übertrieben) zärtlich liebkosen, verwöhnen: ein Kind, einen Hund h. — 2. schon längst wird er von ihm nicht mehr gehätschelt (in übertriebener Weise positiv beurteilt und bevorzugt) Hat-Trick, der; -s, -s [het..] Fußball das Er­ zielen von drei Toren in einem Spiel(abschnitt) durch denselben Spieler, ohne daß zwischendurch ein Spieler der eigenen Partei od. der Gegenpartei ein Tor erzielen kennte; O ob er mit diesem Sprung den H. (den dritten Sieg hintereinander) schafft? Hatz, die; -, fo. Pl.f 1. Jägerspr. Jagd mit starken Hunden auf Schwarzwild und Bär: eine H. ver­ anstalten; O eine H. auf den flüchtigen Dieb machen — 2. umg. das war wieder eine H. (Rennerei, Hast)! Hftijbe, die; -, - n 1. aus steifem Stoff gefertigte, das Haar (und die Ohren) fast völlig bedeckende K opf­ bedeckung für Frauen: die weiße H. der Kranken­ schwester; zu dieser Volkstracht gehört eine H .; eine gefältelte H .; eine H. mit Büschen, Schleifen; eine H. aufsetzen, abnehmen; O der Berggipfel trägt, hat eine weiße H. (ist mit Schnee bedecket) —
534 Haubitze — häufen 2. Büschel aus Federn auf dem Kopf bestimmter Vögel — 8 . halbkugelförmiger Gegenstand, der als schützende od. wärmende Bedeckung über etw. ge­ stülpt wird: eine H. aus Gaze über den Teller mit Wurst stülpen; die Kaffeekanne unter die H. (den Kaffeewärmer) stellen — 4. hochklappbarer Deckel über Motor-, Kofferraum eines Autos: die H. auf- klappen — 5. Trockenhaube: unter der H. sitzen + umg. scherzh. fvon einer Frauf unter die H. kommen (heiraten) Haubitze* die; -n bes. für steilen Beschuß ver­ wendbares Geschütz mit kurzem Rohr: eine H. in Stellung bringen, abfeuern + salopp voll sein wie eine H. (volltrunken sein) Hauch* der; -(e)s, -e fvorw. 8g .f 1. (sicht-, spürbar) durch Mund, Nase ausgestoßener Atem: es war so kalt, daß man jeden H. sah; der letzte H. des Sterbenden — 2» leiser Luftzug, B rise: vom Meer kam ein frischer, kühler H .; kein H. regte sich, war zu spüren — 8, geh. 8,1. leichter, kaum wahr­ nehmbarer D uft: ein H. von Lavendel 8.2, dünne, kaum sichtbare Schicht: einen H. Puder, Rouge auftragen 3.3. kaum wahrnehmbare Spur, Anflug: der H. eines Lächelns flog über ihr Gesicht; ein H. von Schwermut lag in ihren Zügen 3.4 . einen H. von (ein wenig von der Atmosphäre der) Zufrieden­ heit, Gemütlichkeit, Eleganz um sich verbreiten hauch[dünn /Adj.; emot.f 1. überaus, sehr dünn: eine hauchdünne Rasierklinge; eine Creme h. auf­ tragen; hauchdünne Strümpfe, Seide — 2 . um g. eine hauchdünne (zahlenmäßig sehr geringe, sehr knappe) Mehrheit; ein hauchdünner (sehr knapper) Punktsieg hauchen /sw. Vb.; hat/ 1. den Atem durch den geöffneten Mund ausstoßen: /mit Richtungsangabef auf die, gegen die gefrorene Fensterscheibe, in seine erstarrten Hände h. — 2. veraltendspött. jmdm. einen Kuß auf die Stirn h. (auf die Stirn geben, fast ohne sie zu berühren) — 3. etw. kaum vernehmbar flüstern: das Jawort h. hauch femot.f[ -fein \Adj.\ überaus, sehr fein (1.1, 3); -zart fAdj.f überaus, sehr zart (1.1, 1.5) Hau|degen* der Draufgänger: er war ein richti­ ger H. Haue* die; -, -n 1. fo. PL[ Kinderspr. xPrügel, Schläge: du verdienst H.; H. kriegen — 2/süddt. österr. Schweiz. Hacke (I.l .l) hauen* haute/hieb, hat/ist gehauen 1. /haute/ umg. jmdn. verprügeln, prügeln, verhauen (hat): er hat seinen kleinen Bruder gehauen; jmdn. mit dem Stock h.; sich, einander h. (sich prügeln) — 2, (hat) 2.1 . umg. /haute, geh. hieb/ (mit etw.) gegen etw., jmdn., in Richtung von etw., jmdm. schlagen (1.1): jmd. haut (mit der Faust) auf den Tisch; sich lachend auf die Schenkel h.; jmdm., jmdn. ins Gesicht h.; mit dem Stock, Säbel nach jmdm. , um sich h. 2 .2 . /haute/ etw. (mit etw.) in etw. h .: er haute (trieb 1.5) (mit dem Hammer) einen Nagel in die Wand — 3 . /haute/ (hat) 3.1 . etw. durch Schlagen mit einem Werkzeug herstellen: jmd. haut ein Loch ins Eis, Stufen in den Fels; jmdn. , etw. in Stein h. (mit Hammer und Meißel in Stein plastisch darstellen) 3.2 . etw. mit etw., bes. einem Beil, einer Axt, von etw. abschlagen: die Bäume können gehauen (gefällt) werden; lan d sch . Holz h. (zu Brennholz spalten); das Gras, Korn h. (mähen I .l .l) 3.3 . etw. in Stücke h. (etw. mit etw. zerschlagen) — 4. /haute/ salopp etw., sich schwungvoll irgendwohin werfen (hat): die Skat­ karten auf den Tisch, die Schulmappe in die Ecke h.; sich ins Bett, auf die Couch h. — 5. /haute/ umg. 5 .1 . jmd. haut (stößt 3.1) mit etw. an, gegen etw. (ist): er ist mit dem Kopf an, gegen die Wand gehauen; sich an etw. h. (hat): er hat sich am Türpfosten gehauen; etw. haut (jmdm.) an, gegen etw. (ist): paß auf, daß dir die Tür nicht an den Kopf haut (schlägt 3.1); die Tür haute an, gegen die Wand; der Regen haut (schlägtprasselnd) ans Fenster 5.2 . jmd., etw. haut auf, in etw. jmd., etw. fällt, stürzt heftig auf, in etiv. (ist): das Kind haute aufs Pflaster; die Granate ist nebenan ins Haus gehauen — 6. (hat) salopp er haute in den Kuchen (aß heißhungrig sehr viel Kuchen), daß nicht viel übrigblieb + umg. das ist gehauen wie gestochen (das bleibt sich gleich); das ist nicht gehauen und nicht ge­ stochen (ist unklar); — das (ganze) /* Geld auf den Kopf h.; jmdm. die Jacke voll h.; in dieselbe, die gleiche Kerbe h .; jmdn. übers / Ohr h .; auf die / Pauke h.; jmdn. in die / Pfanne h.; auf den ^ Putz h.; in den Sack h.; das haut mich vom Stuhl Hauer* der; -s, Häuer/- LI . /PI. Häuer/ vor Ort arbeitender Bergmann mit abgeschlossener Berufs­ ausbildung — 2. /PL -/ süddt. österr. Weinbauer - n . fpi. -/ einer der beiden seitlich der Schnauze herausragenden Eckzähne im Unterkiefer des K ei­ lers Häser* der; -s, - Hauer (LI) Hauerei* die; -en umg. Prügelei, Schlägerei Häufchen* das; -s, - / auch Haufen/ + umg. wie ein H. Elend, Unglück (nieder­ geschlagen, betrübt) dasitzen häufeln jsw. Vb.; hat/ 1. Kartoffeln, Bohnen h. (um die jungen Kartoffel-, Bohnenpflanzen herum lockere Erde dicht aufhäufen) — 2. landsch. etw. zu kleinen Haufen aufschichten: er sortierte und häufelte die Münzen Haufen* der; -s, - // auch Häufchen/ 1. Menge hügelförmig übereinanderliegender Dinge: ein H. Sand, Steine, Kartoffeln; alles auf einen H. legen, werfen; den Schmatz auf einen H. kehren, zu einem H. zusammenfegen — 2. fo. PL/ umg. einen H. (eine große Anzahl, eine Menge, viele) Bücher, Schulden, Kinder haben; da3 macht einen H. (viel) Arbeit, kostet einen H. Geld — 3 .1. (zu­ fällige) Ansammlung von Menschen, Tieren: ein randalierender H .; ein H. Schulkinder, Neu­ gieriger; um g. alle kamen auf einem, einen H. (gleichzeitig 1.1) 3.2. salopp Gruppe, Gemeinschaft: wir sind ein toller H .; er ist in einen üblen H. geraten -f- umg. etw. über den H. werfen (etw., bes. einen Plan, umstoßen, zunichte machen); jmdn. über den H. schießen, knallen (jmdn. niederschießen 1); salopp jmdn. über den H. rennen, fahren (jmdn. umrennen, überfahren) häufen jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw, zu einem Haufen übereinanderlegen: Schnitten auf einen Teller h.; Vorräte h. (anhäufen); ein gehäufter Teelöffel Zucker (ein bis hoch über den Rand mit Zucker gefüllter Teelöffel); der Teller ist gehäuft voll; <0> Beweis auf Beweis h.; Gunstbeweise, Vorwürfe auf jmdn. h. 1 .2 . sich anhäufen (1.2): auf seinem
haufenweise — Hauptschluß 535 Schreibtisch häuft sich die unerledigte P ost; <£> die Beweise, Klagen h. sich; etw. tritt gehäuft (häufig) auf liaufen/Haufen| -weise /Adv.; drückt emotional einen hohen Grad aus/ umg. 1. h. (sehr viel) Geld verdienen — 2 . die Besucher strömten h. (in Scharen) herbei; -wolke, die scharf abgegrenzte, dichte, wie ein Haufen (1) aussehende Wolke häufig /Adj./ oft vorkommend: ein häufiger Fehler; ein häufiger (oft anwesender) Gast; etw. geschieht h. (oft); etw. tritt h. auf; h. zu spät kommen; dazu Häufigkeit, die; -en /vorw. Sg ./ Häufung, die; - en /vorw. Sg./ 1. das Anhäufen (1.1): die H. von Vorräten — 2. häufiges Vorkom­ m en: die H. von Verkehrsunfällen bei nassen Fahr­ bahnen Haupt, das; -(e)s, Häupter geh. 1 . K opf eines Menschen, größeren Tieres: das greise H. des Dichters; das H. eines Löwen; gesenkten Hauptes, mit stolz erhobenem H., mit entblößtem H. da­ stehen; O Schuld auf sein H. (auf sich) laden; Ehrfurcht vor einem grauen H. (alten M enschen) haben — 2. jmd., der als wichtigste, tonangebende Person an der Spitze von etw. steht: das H. der Familie; er war das H. der Verschwörung + sich /* Asche aufs H. streuen; feurige, glühende /f Kohlen auf jmds. H . sammeln Haupt/kaupt| -abschnitt, der wichtigster, größter Abschnitt (2, 3); -amtlich /Adj./ eine Funktion als berufliche Tätigkeit, nicht ehrenamtlich ausübend: ein hauptamtlicher Funktionär; eine Funktion h. ausüben; -anliegen, das wichtigstes A nliegen ; - argument, das wichtigstes Argum ent; -aufgäbe, die wichtigste, zentrale Aufgabe (1.1): die vom Parteitag gestellte H .; unsere H. ist e s...; - a ugenmerk, das hauptsächliches Augenmerk: das H. auf etw. richten; -bahnhof, der /Abk. Hbf./ zentraler, größter Bahnhof einer Stadt, in dem mehrere Eisenbahnstrecken zusammenlaufen; -be- lastungszeuge, der wichtigster Belastungszeuge; - beruf, der jvorw. Sg./ Beruf, in dem jmd. bei Aus­ übung mehrerer Berufe überwiegend tätig ist; dazu - beruflich /Adj.; nicht präd.\; -bestandteil, der vgl. - abschnitt; -buchhalter, der 1.1. Leiter der Rech­ nungsführung und Statistik in soz. Betrieben und Institutionen, der im staatlichen Interesse und im Auftrag des Betriebsdirektors für die Aufstellung der Jahresbilanz verantwortlich ist und kontrolliert, daß die gesellschaftlichen Fonds im Betrieb mit höchstem Nutzen fü r die Gesellschaft eingesetzt werden 1.2 . leitender Angestellter der Buchhaltung eines kap. Betriebes; -darsteiler, der in einem Stück, Film die Hauptrolle spielender Schauspieler; -eingang, der meist größter und wichtigster Eingang eines Gebäu­ des, einer Anlage; -erbe, der den größten Teil der Erbschaft erhaltender Erbe Hauptes{länge, die /in der Verbindung/ geh. jmd. überragt jmdn., etw. um H. (ist um einen K opf größer als jmd., etw.) Haupt] -fach, das 1. Fach, in dem jmd. ein volles Studium absolviert: er studiert Geschichte als H. und Germanistik als Nebenfach — 2. veraltend Fach, das ein Lehrer hauptsächlich unterrichtet: er unterrichtet Mathematik als H .; - fehler, der schwerwiegendster, entscheidender Fehler; -feld, das Sport größte geschlossene Gruppe von Sportlern in einem Rennen; -figur, die wichtigste Gestalt eines (literarischen) Kunstwerks; -film, der nach einem Beiprogramm gezeigter, längster Film einer Vor­ stellung im K in o ; -gebäude, das 1.1. größtes, wichtigstes Gebäude eines Gebäudekomplexes 1.2 . zentrales Gebäude einer in verschiedenen, zerstreut liegenden Gebäuden untergebrachten Institution; - gericht, das reichlichstes (zwischen Vorspeise und Nachtisch gereichtes) Gericht einer Speisenfolge; - geschäftsstraße, die wichtigste Geschäftsstraße ein er Stadt; -gewicht, das jo. PI./ der stärkste Nachdruck: das H. auf etw. legen; -gewinn, der wertvollster Gewinn bes. in einer Tombola, Lotterie, beim Preis­ ausschreiben; -grund, der wichtigster Grund (II); - hahn, der zentraler Absperrhahn einer Rohrleitung; - h indernis, das schwerwiegendstes Hindernis; -kenn- ziffer, die wichtigste Kennziffer in Plänen der Volkswirtschaft; -last, die /o. PI./ schwerster, ver­ antwortungsvollster Teil einer Arbeit: er mußte die H. tragen Häuptling, der; -s, -e 1. Oberhaupt eines Stammes, Dorfes bei in Urgemeinschaft lebenden Völkern, Stämmen: ein tapferer H .; der H. eines Indianer­ stammes — 2. spött. Anführer: der H. der Bande Haupt/haupt] -mahlzeit, die größere, gehaltvollste, meist warme Mahlzeit des Tages; -mangel, der schwerwiegendster, entscheidender 1M angel (2); - mann, der /PI. - leute/ 1. Offizier der Land-, Luft­ streitkräfte, dessen Dienstgrad zwischen dem des Oberleutnants und dem des Majors liegt — 2. An­ führer : die Hauptleute der aufständischen Bauern; - mieter, der Mieter einer Wohnung (der diese teil­ weise an einen od. mehrere Untermieter weiterver­ mietet hat); -nahrungsmittel, das Grundnahrungs­ m ittel; -nenner, der M ath, kleinstes gemeinsames Vielfaches der Nenner mehrerer gegebener Brüche; - person, die wichtigste Person eines bestimmten Personenkreises, wichtigste Gestalt eines (literari­ schen) Kunstwerks; -postamt, das zentrales, größtes Postamt einer Stadt; -probe, die wichtigste Probe vor der Generalprobe; -problem, das wichtigstes, zentrales Problem; -quartier, das veraltend 1. Sitz des Oberkommandos einer Armee im Krieg — 2. in 1 stationiertes Oberkommando: das H. gibt bekannt: ...; - referat, das wichtigstes, zentrales Referat (1.1, 2); -referent, der 1. Referent (1), der ein zentrales Referat hält — 2. leitender Referent (2); - reisezeit, die /vorw. Sg./ Jahreszeit, in der die meisten Urlauber verreisen; -rolle, die wichtigste, zentrale Rolle eines Stücks, Films: in der Neu­ inszenierung verkörpert, spielt N die H .; O er will überall die H. spielen; dieses Problem spielte in der Diskussion die H .; - Sache, die wichtigster Punkt einer Angelegenheit, das Wichtigste: die H. fehlt; wir kommen jetzt zur H .; die H. (dabei) ist, daß ...; in der H. (vor allem, im wesentlichen) geht es um folgendes: ...; - sächlich /Adj./ 1.1 . die Hauptsache darstellend, vorwiegend (1.1): das ist seine hauptsächliche Arbeit; die hauptsächlichen Vertreter dieser Richtung; ihr hauptsächlichster Einwand 1.2. das Theater spielt h. (in erster Linie, vorwiegend 1.2) klassische Stücke; -Saison, die /vorw. Sg./ wichtigster Teil einer Saison, bes. Haupt­ reisezeit: in der H. verreisen; -satz, der 1. Gramm. selbständiger Satz, übergeordneter Satz in einem Satzgefüge — 2. W issensch. wichtiger Lehrsatz: die drei Hauptsätze der Wärmelehre; -Schlagader, die Aorta; -Schluß, der Elektrotechn. Reihen-
Schaltung; -schuld, die jo. P l.f schwerwiegendste Schuld; dazu -schuldige, der u. die; -n, - n; -schule, die auf der Grundschule aufbauende, im allgemeinen das 5. bis 9. Schuljahr umfassende weiterführende Schule in der B R D ; -Schwierigkeit, die größte, ent­ scheidende Schwierigkeit; -Sicherung, die Elektro- techn. Sicherung (2.1) für einen größeren Strom­ kreis bes. einer Wohnung, eines Gebäudes; -sorge, die jo. Pl.f vgl. - s chuld; -Stadt, die meist größte Stadt eines Landes, in der in der Regel die zentralen Organe der Staatsmacht ihren Sitz haben; dazu - Städter, der u . - städtisch /Adj./; -sträng, der wichtigster Teil eines Systems von Leitungen (4); - Straße, die 1.1 . wichtige Straße einer Stadt, eines Ortes 1,2. Verkehrsw . Straße mit Vorfahrtsrecht; - strecke, die wichtige Eisenbahnstrecke; -teil, der größter, wichtigster T eil: der H. einer Abhandlung; - thema, das 1. hauptsächlicher Gesprächsgegenstand — 2. hauptsächliches Thema eines wissenschaft­ lichen, künstlerischen Werks, des Schaffens eines Wissenschaftlers, Künstlers — 3. Mus. Thema (2); - trakt, der wichtigster Teil eines Gebäudes; -treffer, der Hauptgewinn; -übel, das jvorw. Sg .j größtes Übel; -sundsStaatsaktion, die jin der Verbindung/ aus etw. eine H. machen (um etw. Belangloses viel Wirbel machen); -verantwortlich /Adj.f die Haupt­ verantwortung tragend; -Verantwortung, die jo. Pl.f größte Verantwortung; -Verdiener, der für die Familie den größten Teil des Lebensunterhaltes ver­ dienendes Familienmitglied; -verdienst, das jvorw. Sg./ größtes Verdienst; -Verhandlung, die Jur. in Anwesenheit des Angeklagten stattfindende, mit der Verkündung eines Urteils od. Beschlusses schlie­ ßende, in der Regel öffentlich durchgeführte Ver­ handlung in einem Strafverfahren; -verkehrsstraße, die Straße einer Stadt, eines Ortes, in der besonders starker Verkehr herrscht; -Versammlung, die 1. (periodisch stattfindende) Versammlung aller M it­ glieder einer Gesellschaft (2.1), Genossenschaft: die H. findet am Jahresende statt — 2. Gesamtheit der Teilnehmer von 1: die H. billigte den Jahres­ bericht; -Verwaltung, die große Struktureinheit in bestimmten soz. staatlichen Organen; -wort, das /PI. - Wörter/ Gramm. Substantiv; -ziel, das wich­ tigstes Ziel hau ruck um g. /(rhythmisch wiederholter) R uf bei der Bewegung schwerer Lasten, durch den die Gleich­ mäßigkeit, Gleichzeitigkeit der Bewegungen aller Beteiligten erreicht werden soll/ Haus, das; -es, Häuser f / auch ♦'Häuschen/ 1.1. ein- od. mehrstöckiges, zum Wohnen dienendes Ge­ bäude, W ohnhaus: ein hohes, modernes, baufälliges H .; ein eigenes H. haben, besitzen; ein H. bauen, errichten, abputzen, abreißen, (ver)kaufen, be­ ziehen; das H. steht unter Denkmalsschutz; von H. zu H. gehen 1.2. das H. (der Saal, das Theater) war bis auf den letzten Platz gefüllt; das erste H. (Hotel) am Platz; Kuchen auch außer Hause /H in ­ weis in Gaststätten, Cafis, daß Kuchen auch zum Mitnehmen verkauft wird/; /häufig in Namen von Hotels, Verkaufseinrichtungen, öffentlichen Ein ­ richtungen! H. Waldfrieden, Seeblick; H. der Mode; jin der DDR in Namen von bestimmten öffentlichen Gebäuden/ H. der Gesundheit, Kultur, des Kindes, Lehrers 1.3. jo. PI .; in Verbindungen! die Räume, in denen man ständig wohnt: jmdn. aus dem H. jagen; bei diesem Wetter gehe ich nicht aus dem 536 Hauptschuld — Hausbar H.; fachspr. etw. frei H. (gebührenfrei in die Wohnung) liefern; /in Verbindung mit Präp. o. Art./ zu Hause (in der Wohnung, in der man ständig wohnt) sein, bleiben; um 7 Uhr von zu Hause Weg­ gehen; sich bei jmdm. (ganz) wie zu Hause fühlen; nach Hause (in die Wohnung, in der man ständig wohnt) gehen, kommen, zurückkehren; jmdn. nach Hause bringen (jmdn. bis zu seiner Wohnung be­ gleiten); um g. monatlich 1000 Mark nach Hause bringen (monatlich 1000 Mark netto verdienen); O jmd. ist in Ungarn zu Hause (Ungarn ist jmds. Heimatland) — 2.1. jo. PI./ sämtliche Bewohner von 1.1: das H. war sich einig, vollzählig er­ schienen 2.2 . jo. Pl.\ sämtliche aus einem bestimmten Anlaß in einem Raum, Saal versammelte Personen: das H. spendete minutenlang Beifall; das H. ist beschlußfähig 2.3. jo. PI./ herzliche Grüße von H. zu H. (von Familie zu Familie)!; von H. aus (von der Erziehung in der Familie her) gute Manieren haben 2.4. das H. (die Dynastie) Habsburg; das Königliche H. (die königliche Familie) — 3. jo. Pl.j jmdm. das H. (den Haushalt) besorgen; ein großes H. führen (häufig im großen Rahmen Gäste haben) — 4. Schneckengehäuse: die Schnecke zog sich in ihr H. zurück — 5. /o. Pl.f umg. scherzh. /von einem Menschen; nur in Verbindung mit bestimm­ ten A d j./: jmd. ist ein fideles, gemütliches, gelehr­ tes H.; ria, wie geht’s, altes H. (lieber Freund)? + H. und Hof (den gesamten Besitz an Immobilien) verlieren; jmdm. das H. einrennen (jmdn, ständig mit dem gleichen Anliegen aufsuchen); etw. steht ins H. (steht bevor); jmdm. ins H. platzen, schneien, geschneit kommen (jmdn. unerwartet aufsuchen, überraschend besuchen); von H., Hause aus ur­ sprünglich, eigentlich: von H., Hause aus ist er Physiker; in etw. zu Hause sein (sich in etw. gut auskennen, auf einem bestimmten Gebiet Fachmann sein); — jmd. hat / Einfälle wie ein altes H.; der gute / Geist des Hauses; mit der / Tür ins H. fallen Haus/hgus| -allgestellte, die gegen B eza h lu n g als Helferin im Haushalt von Privatpersonen tätige weibliche Person; -anschluß, der Anschluß (1.1) für ein Haus (1.1, 1.2) an das zentrale Netz für Gas, Strom, Wasser, Abwasser, Telefon; -anzug, der bequemer Anzug, den man nur zu Hause trägt; -apotheke, die in einem Schränkchen, Behälter aufbewahrte Utensilien, Arzneimittel für die häui* liehe Krankenpflege und die Erste Hilfe; -arbeit, die 1. jo. Pl.j die im Haushalt anfallende Arbeit: sie schafft die H. nicht — 2 . umfangreiche schriftliche Hausaufgabe; -arbeitstag, der bezahlter arbeitsfreier Tag pro Monat, den in der DDR ein bestimmter gesetzlich festgelegter K reis werktätiger Frauen im Rahmen des Arbeitsrechtsverhältnisses zur Erledigung von Arbeiten im Haushalt erhält, Haushaltstag; -arzt, der von einer Fam ilie in allen gesundheitlichen Fragen konsultierter Arzt, der auch Hausbesuche macht; -aufgabe, die dem Schüler vom Lehrer aufgetragene Aufgabe, die zu Hause erledigt werden soll: eine H. aufgeben; Hausaufgaben auf­ haben, machen; -aufsatz, der vgl. - a ufgabe; -backen /Ad j./ allzu einfach und bieder, reizlos und langweilig: hausbackene Ansichten; sie kleidet sich sehr h., sieht h. aus; -bar, die 1. Schrankfach für alkoholische Getränke, Möbelstück in Form einer 1Bar (2) — 2. als 1Bar (1) eingerichteter Raum in
Hausbesetzer — haushoch 537 einem privaten Haushalt; -besetze!, der; -s, - jvorw. PL/ jmd., der eine Hausbesetzung vornimmt; -besetzung,die /in der BR D/ das meist gemeinschaft­ lich vorgenommene, nicht vertraglich geregelte B e­ ziehen ungenutzten Wohnraums, leerstehender Miets­ häuser auf Grund unsozialer Mietspreispolitik; -besitzer, der Hauseigentümer; -besuch, der Besuch eines Arztes od. eines Vertreters einer Institution bei jmdm. zu Hause; -bewohner, der; -boot, das zum Wohnen bestimmtes Boot; -brand, der jo. Pl.f fachspr. Material zum Heizen von Wohnräumen, bes. Briketts: die Haushalte mit H. beliefern; -buch, das jin der DDR/ in Zusammenarbeit mit einer Meldestelle der Volkspolizei in einem Haus geführtes Heft, in das die Personalien aller Bewohner dieses Hauses (1.1) und ihrer Besucher, die längere Zeit bleiben, eingetragen werden müssen Häuschen, das; -s, - f/ auch Haus/ [.. spen] + umg. ganz, völlig aus dem H. sein (außer sich sein); aus dem H. geraten (außer sich geraten) Haus/haus| -drache(n), der um g. herrschsüchtige, zänkische Ehefrau od. Hausangestellte; -durch- suchung, die Haussuchung; -eigen jAdj.j zu einem bestimmten H aus (1.1, 1.2), einer bestimmten Ein ­ richtung gehörend: Kuchen aus der hauseigenen Patisserie des Hotels; -eigentümer, der E igen ­ tümer eines Hauses (1.1); -eingang, der hausen /sw. Vb.; hat/ 1. unter dürftigen Bedingun­ gen irgendwo wohnen, leben : die Flüchtlinge hausten in Zelten und Baracken — 2. umg. Verwüstungen anrichten: die Einbrecher haben fürchterlich ge­ haust; das Unwetter hat in den Gärten und Feldern schrecklich gehaust — 3. s ü d d t. Schweiz. gut haushohen, sparsam wirtschaften (1) Häuser| -block, der mehrere aneinandergebaute, einen Block bildende (Wohn)häuser; -front, die Front (1) einer Reihe von Häusern; -meer, das jo. Pl.j (von oben gesehene) große Menge beieinander­ stehender Häuser Haus/haus| -fassade, die; -flur, der an die H a u stü r ansclüießender Vorraum, von dem die Wohnungen abgehen; -frau, die den eigenen Haushalt führende (und nicht berufstätige) Frau : sie ist berufstätig, H. und Mutter; sie ist nicht berufstätig, sie ist nur H.; -frauenart /in der Verbindung/ nach H. wie eine Hausfrau die betreffende Speise zubereitet: Eisbein nach H .; -fraulich /Adj.; nicht präd.j einer Hausfrau entsprechend: hausfrauliche Pflichten, Talente; -freund, der umg. scherzh. Liebhaber einer verheirateten F ra u; -friede(n), der gutes Ein ­ vernehmen zwischen Familienmitgliedern, Haus­ bewohnern; -friedensbruch, der Jur. unbefugtes Eindringen in einen Raum, eine Wohnung, auf ein umschlossenes Grundstück eines anderen; -gast, der in einem bestimmten Hotel, Ferien-, Erholungsheim wohnender Gast; -gebrauch, der fin der Verbindungj für den H .: elektrische Geräte für den H. (für die Verwendung im Haushalt 1); ich schneidere nur für den H. (für mich, meine Familie); meine techni­ schen Kenntnisse reichen gerade für den H. (für die alltäglichen Erfordernisse); -gemacht jAdj.j: hausgemachte (selbstgemachte, nicht als W are be­ stimmte) Wurst; -gemeinschaft, die jD D Rj Ge­ meinschaft aller Bewohner eines Hauses; -gemein- schaftsleitung, die // auch HGL; in der DDR/ von der Hausgemeinschaft gewählte Leitung als gesellschaftliche Vertretung des Hauses (2.1) Haushalt, der; -(e)s, -e 1.1. jvorw. Sg .j alle Tätig­ keiten zur Aufrechterhaltung und Führung des persönlichen Lebens einer in einer Wohnung zu­ sammen wohnenden Gruppe von Personen, bes. einer Familie, auch einer einzeln lebenden Person: die Kinder helfen der Mutter im H .; den H. besorgen; jmdm. den H. führen 1.2. der Bereich, bes. die Wohnung mit allem Zubehör, in dem 1.1 vor sich geht (und die dazugehörigen Personen): ein großer, mehrköpfiger H .; die Versorgung der Haushalte mit Hausbrand; einen H. auflösen; einen eigenen H. haben — 2. einem Staat, einer kommunalen Einheit, einer öffentlichen Einrichtung pro Jahr zur Verfügung stehende Geldmittel und ihre Verwaltung, bes. Aufbringung und Verwendung: der öffentliche H .; der H. des Ministeriums; die Haushalte der Gemeinden; der H. ist ausgeglichen (Einnahmen und Ausgaben decken sich) haushalten (hält haus), hielt haus, hat hausgehalten mit etw. h. mit etw. sparsam umgehen, es sinnvoll einteilen und nutzen: mit seinen Vorräten, seinem Einkommen h .; mit seinen Kräften, seiner Zeit h. Haushälterin, die; - , - nen jmdm. beruflich den Haus­ halt (1) führende weibliche Person, Wirtschafterin: nach dem Tode seiner Frau nahm er sich eine H. haushälterisch jA d j.j: mit seinem Geld, seinen Vor­ räten h. (sparsam 1.1) umgehen; eine haushälte­ rische (in bezug auf den Haushalt 1.1 geschickte, sparsame) Frau Haushalts! -artikel, der jvorw. PLI käuflicher, im Haushalt (1) benötigter A rtikel; ?auflösung, die das Auflösen eines Haushalts (1.2); -buch, das 1. Heft, in das die laufenden Ausgaben für den Haushalt (1) eingetragen werden — 2. mit Hilfe schriftlicher Be­ lege, Unterlagen von vielen Werktätigen angewandte Form der Führung, Organisierung und Abrechnung des soz. Wettbewerbs und der innerbetrieblichen Rechnungsführung: die Brigade arbeitet mit dem H.; - defizlt, das Defizit in einem Haushalt (2); - geld, das jo. Pl.j für die Führung eines Haushalts (1) bestimmte Geldsumme; -hilfe, die weibliche Person, die gegen Bezahlung regelmäßig stunden­ weise jmdm.' bei der Führung seines Haushalts (1) hilft; -jahr, das (mit dem Kalenderjahr überein­ stimmender) Zeitraum, für den der (Staatshaus­ haltsplan gilt; -mittel, die /PI./ dem Haushalt (2) zur Verfügung stehendes Geld; -plan, der für einen bestimmten Zeitraum aufgestellter Plan der Ein ­ nahmen und Ausgaben der zentralen od. örtlichen Staatsorgane sowie der ihnen unterstellten Verwal­ tungen und Einrichtungen; -tag, der Hausarbeits­ tag; -Versicherung, die die Haftpflichtversicherung einschließende Versicherung aller zum Haushalt gehörenden und bestimmter weiterer Sachen gegen Verluste durch vertraglich definierte schädigende Einwirkungen Haus/haus| -sHaussVerkehr, der Beförderung von Gütern vom Haus des Absenders zum Haus des Empfängers od. bei Reisegepäck bis zur Unterkunft am Reiseziel des Empfängers; -herr, der ver­ altend Oberhaupt der Familie als Gastgeber: der H. begrüßte die Gäste; O geh. ihr Jungen und Mädchen seid die Hausherren von morgen (werdet einst unseren Staat mitgestalten); dazu -herrin, die; - hoch /Adj.; emot.j: haushohe (sehr hohe) Wellen, Flammen; O um g. ein haushoher (überragender II.2) Favorit; jmdm. h. (sehr) überlegen sein;
538 Haushuhn — Haut -huhn, das Huhn (1.1); -hund, der Hund (1.1.2) hausieren /sw. Vb.; hat/ veraltend mit etw. h. (gehen) als Händler, von Wohnung zu Wohnung gehend, mitgeführte Waren zum Verkauf anbieten: früher ging er h., hausierte er (mit Kurzwaren); O um g. mit einer Neuigkeit, seinen Vorschlägen h. gehen (sie von einem zum anderen gehend in auf­ dringlicher Weise Vorbringen); dazu Hausierer, der; ~s, - Haus| -katze, die K a t z e (2.1); -konzert, das im Familien-, Freundeskreis veranstaltetes Konzert häuslich fAdj.f 1. das Zuhause, die Familie, den Haushalt (1.2) betreffend: die häusliche Umgebung; die häuslichen Verhältnisse; häusliche Pflichten, Sorgen haben — 2, dazu neigend, sich dem Leben in der Familie und den Arbeiten im Haushalt besonders zu widmen: ein häusliches Mädchen; er ist sehr h. -+• umg. scherzh. sich (bei jmdm., irgendwo) h. niederlassen, einrichten (es sich bei jmdm., irgend­ wo bequem machen, um für längere Zeit zu bleiben) Haus| -macherart /in der Verbindung! nach H. wie hausgemacht: Leberwurst nach H.; -macht, die jo. Pl.f erblicher territorialer Besitz eines Fürsten­ hauses; -marke, die jvorw. Sg .j von jmdm. bevor­ zugte Sorte bes. eines Genußmittels: dieser Riesling ist unsere H .; -meister, der für die Instandhaltung, Reinigung, Einhaltung der Hausordnung bes. eines öffentlichen Gebäudes verantwortlicher Angestellter; - mittel, das in einem Haushalt (1.2) bevorzugtes, meist natürliches Heilmittel bei leichteren Erkran­ kungen; -musik, die jo. Pl.f das Musizieren im Familien-, Freundeskreis; -nummer, die laufende Nummer eines Gebäudes in einer Straße; -Ordnung, die vom Eigentümer, Rechtsträger erlassene und von Mietern, Angestellten, Besuchern zu befolgende Vor­ schrift für das Verhalten in dem betreffenden Ge­ bäude ; -putz, der gründliche Reinigung der zu einem Haushalt gehörenden Räume; -rat, der; -s, jo. Pl.j alle zu einem Haushalt gehörenden Gegenstände; - recht, das jo. PI./ Jur. Verfügungsgewalt über das eigne od. dienstlich anvertraute Haus od. die eigne Wohnung und die daraus folgende rechtliche Befug­ nis, unbefugten od. unliebsamen Personen das Be­ treten od. das Verweilen darin zu verbieten; -rind, das Rind (2); -Schlüssel, der Schlüssel für die Haus­ tür; -schuh, der bequemer, aus leichtem Material gefertigter Schuh, den man nur zu Hause trägt; -Schwein, das Schwein (1.2) Hausse, die; -, -n [ho:s(o), auch o:s] Wirtsch. das Steigen der Börsenkurse von Wertpapieren: die Aktien dieses Konzerns haben wieder H .; auf H. spekulieren Haus/haus| -Segen, der + umg. scherzh. bei jmdm. hängt der H. schief (in einer Ehe herrscht aus einem bestimmten aktuellen Anlaß Streit, eine gereizte Atmosphäre); -stand, der fvorw. Sg .j ver­ a lte n d Haushalt (1.2): einen eigenen H. haben; einen H. gründen; -suchung, die; -, -enaufAn­ ordnung des zuständigen Organs der Rechtspflege vorgenommene Durchsuchung einer Wohnung, eines Gebäudes, Grundstücks und der dazy, gehörenden Sachen einer als Täter od. der Teilnahme an einer Straftat verdächtigen Person in einem Ermittlungs­ verfahren; -telefon, das nur die Verbindung zwi­ schen den einzelnen Räumen eines Gebäudes her­ stellendes Telefon; -tier, das vom Menschen bes. zur wirtschaftlichen Nutzung, auch aus Liebhaberei gezüchtetes und gehaltenes Tier; -tür, die Tür am, Eingang eines Hauses: jmdn. bis zur H. begleiten; sich vor der H. verabschieden; -verbot, das einer unbefugten, unliebsamen Person das Betreten eines bestimmten Gebäudes, einer bestimmten Räumlich­ keit verbietende Festlegung; -Versammlung, die /DDR/ Versammlung der Mieter eines Wohnhauses; - Vertrauensmann, der /PI. -männer, deute; in der DDRI Vertrauensperson der Bewohner eines Hauses, die in der Regel das Hausbuch führt und mit den zuständigen staatlichen Organen zusammenarbeitet; -Verwalter, der mit der Verwaltung eines Hauses beauftragte Person; -wand, die Außenwand, Mauer eines Hauses; -wirt, der Wohnungen vermietender Besitzer eines H auses; -Wirtschaft, die 1.1. /o. Pl.j Führung, Bewirtschaftung eines Haushalts (1.2): H. lernen 1.2 . H aush alt (1.2): eine eigene H. haben — 2. jo. P l.j persönliche, individuelle H. (von einem Genossenschaftsbauern der LPG des Typs III neben seiner Arbeit in der LPG betriebene, auf persönlichem Eigentum beruhende Landwirtschaft 2); zu i -wirtschaftlich /A d j./: hauswirtschaftliche Kenntnisse; -zeit, das geräumiges Zelt mit steilen Wänden und einem dachförmigen Oberteil; -zins, der süddt. österr. Wohnungsmiete Haut, die; -, Häute 1.1. jo. Pl.j den Körper viel­ zelliger Lebewesen nach außen bedeckendes und ab- grenzendes, beim M enschen und allen Wirbeltieren mehrschichtiges äußeres Gewebe mit vielfältigen Funktionen: /bes. vom Menschen/ eine helle, dunkle, empfindliche, trockene, fettige, großporige H. haben; die Pflege der H .; die H. schält sich, ist gerötet; sich die H. abschürfen, aufreißen; Creme in die H. einmassieren; umg. naß bis auf die H. (völlig durchnäßt) sein; /vom Tier/ die glitschige H. des Aals; die faltige graue H. des Elefanten; die Schlange streift ihre alte H. a b ; die knusprige H. der gebratenen Gans 1.2 . vom Körper bestimmter geschlachteter, toter Tiere gelöste, konservierte, aber noch nicht gegerbte Haut (1.1), Fell als Rohmaterial für Leder: H., Häute gerben; ein Bündel Häute — 2.1. dünne Schicht aus Bindegewebe: das Gehirn ist von einer H. umgeben 2.2 . die H. des Pfirsichs (die den Pfirsich umgebende Schicht aus Zellgewebe); von den Mandeln die H. abziehen; die Häute der Zwiebel — 3 . dünne Schicht von etw. auf der Oberfläche einer Flüssigkeit: auf der heißen Milch hatte sich H. gebildet; auf dem Wasser schwamm eine H. aus öl — 4. glatte äußere, feste Schicht aus bestimmtem Material, mit der der Hohlraum eines Gegenstands, eines Produkts abgedeckt, verkleidet, bespannt ist: die glänzende H. des Freiballons — 5 . u m g. /emot./ eine ehrliche, gute H. (ein ehrlicher, guter Mensch) + nur noch H. und Knochen (stark abgemagert) sein; sich seiner H. wehren (sich energisch zur Wehr setzen); umg. seine H. zu Markte tragen (sich in einer aussichtslosen Situation für jmdn., etw. einsetzen und sich dadurch in Gefahr begeben); auf der faulen H. liegen (faulenzen); aus der H. fahren (wütend, zornig werden); nicht aus seiner H. (heraus)können (sich, sein Verhalten nicht ändern können); jmd. fühlt sich, jmdm. ist nicht wohl in seiner H. (jmd. ist unzufrieden mit seiner Situation, fühlt sich unbehaglich); nicht in jmds.
Hautarzt — heben 539 H. stecken mögen (nicht in jmds. übler Lage sein mögen); mit heiler H. davonkommen (etw. un­ verletzt, ohne Schaden überstehen); mit H. und Haaren ganz und gar, völlig: etw. mit H. und Haaren verschlingen; etw. geht (jmdm.) unter die H. (etw. berührt, erregt jmdn. im Innersten) Hautj -arzt, der Facharzt für Hautkrankheiten; - a u s s chlag, der Ausschlag; -creme, die für die Hautpflege bestimmte Creme Haute Couture, die; fo. PLf [o:tkuty:r] voll­ endete, die Mode bestimmende Kunst des Entwerfens von Modellen und der Schneiderei, bes. der ton­ angebenden Fachleute in Paris und anderen Zentren der M ode: die neuesten Kreationen der H. häuten, häutete, hat gehäutet 1, ein Tier h. einem geschlachteten, toten Tier die Haut (1.1), das Fell abziehen: einen Hasen, Fisch h. — 2. die Mandeln abbrühen und h. (ihre Haut 2.2 entfernen) — 3. Zool. fvon bestimmten Tierenf: die Eidechse häutet sich (streift, w irft die oberste, tote, den K örper be­ deckende Schicht aus Horn, Chitin ab) haut|eng fAdj.f sehr eng am Körper anliegend: hautenge Jeans; der Pullover sitzt h. Hautevolee, die; -, fo. PL/ [o:tvole:] spött. Ober­ schicht der bürgert, Gesellschaft: bei diesem Rennen trifft sich alljährlich die H .; jmd. gehört zur H .; O der Jubilar hatte die gesamte H. (einen ein ­ schlägigen illustren K reis) zu sich geladen Haut/haut| -färbe, die farbliche Tönung der mensch­ lichen Haut, die ein unterscheidendes Merkmal der Menschenrassen darstellt: ein Mensch mit dunkler, heller H .; - f lügler, der; -s, - Zool. in zahlreichen Arten vorkommendes Insekt mit vier dünnen, oft glasartig durchscheinenden Flügeln; -freundlich jAdj.j angenehm für die Haut (1.1), sie nicht schädigend: eine hautfreundliche Seife; ein haut­ freundliches G-ewebs Hautgout, der; -s, fo. Pl.f [ogu:] eigentümlicher, strenger 'Geruch und Geschmack von abgehangenem W ild (2) Haut/hautj -jucken, das; -s, fo. Pl.f Juckreiz bei bestimmten Hautkrankheiten; -kiinik, die Klinik zur Behandlung von Hautkrankheiten; -krankheit, die mit bestimmten Veränderungen der Struktur und Farbe verbundene Erkrankung der Haut; -pflege, die Pflege der Haut (1.1) mit Hilfe kosmetischer Präparate; -pilz, der in od. auf der Haut (1.1) wachsender, bestimmte Hautkrankheiten hervor- rufender Pilz; -schonend fAdj.f die Haut (1.1) schonend, nicht schädigend: dieser Apparat rasiert h.; - transplantation, die Transplantation von Haut (1.1) zum Schließen großer Wunden, bei starken Verbrennungen; -verträglich fAdj.f die Haut (1.1) schonend, nicht schädigend: dieses Präparat ist h.; - Wolf, der jo. PLf durch Reibung hervorgerufene Entzündung der Haut, bes. an den Oberschenkeln Havarie, die; -, -n [hav.., PL ..i:on] 1.1. technische Störung an einer Maschine, Anlage, eines Produk­ tionsprozesses: eine H. am Fördsraggregat, im Kraftwerk 1.2. Schaden an einem Fahrzeug, bes. einem Schiff, Flugzeug od. seiner Ladung: das Schiff hat eine H., treibt mit schwerer H. im Atlantik — 2. Unfall von Luft- und Wasserfahr­ zeugen mit schwerem Sachschaden: beide Schiffe konnten nach der Kollision trotz schwerer H. den Hafen erreichen Hawaiigitarre, die [havaii] Gitarre mit sechs bis acht metallenen Saiten, bei der die Tonhöhen durch einen metallenen Stab so gegriffen werden, daß ein vibrierender, gleitender Effekt erzielt wird Haxe, die s. Hachse Hazienda, die; - s/Hazienden [ ..ienda] Farm in Lateinamerika H-Bombe, die [ha:..] Wasserstoffbombe H-Dur, das; fo. PLf Mus. fTonart/ he salopp 1.1. fZuruf, der jmds. Aufmerksamkeit erregen soll/: he, paßt auf!; he, du, komm mal her! 1.2. jUnwillen, Erstaunen ausdrückender A us­ ruf): he, laß das gefälligst! 1.3. feiner Frage zur Verstärkung nachgestellter A usrufj: wo warst du so lange, he? Hearing [hi:riq], Hearing [hiariq], das; -s, -s (öffentliche) Sitzung bes. von Ausschüssen bürgerl. Parlamente, in der Sachverständige, Zeugen zu einem bestimmten Problemfall angehört werden Hebamme, die; -n [he:bamo, auch he:p|amo] auf einer Fachschule ausgebildete, staatlich geprüfte Angehörige des medizinischen Dienstes, die normal verlaufende Geburten leiten darf Hebe Teehn.| - b äum, der starke Stange aus Eisen od. hartem Holz zum Heben von Lasten; -bock, der mechanisch, hydraulisch od. durch Druckluft be­ tätigte Vorrichtung zum Heben von Lasten, bes. von Kraftfahrzeugen; -bühne, die (fahrbare) hydrau­ lisch, durch Druckluft od. elektrisch betätigte Platt­ form zum Heben von Lasten, bes. von Kraftfahr­ zeugen, auch Personen Hebel, der; -s, - 1. zum'Ein-, Ausschalten, Regeln dienender Griff an einem Gerät, einer Maschine, Apparatur: einen H. betätigen, herumlegen, hoch- drücken, nach unten drücken — 2. starrer Körper in Form eines Stabes, einer Stange, der als Werk­ zeug od. als Teil eines Gerätes mit relativ geringem Kraftaufwand zum Heben od. Verschieben schwerer Lasten verwendet werden kann: ein Brett als H. benutzen, um einen Schrank wegzurücken; P h ys . die Stange zwischen Radachse und Handgriff der Schubkarre ist ein einarmiger, - seitiger H .; mit dem H. kann eine kleine Kraft am langen Kraft­ arm einer großen Last am kurzen Kraftarm die Waage halten — 3. Triebkraft (2): sein Ehrgeiz war ein entscheidender H. zur Erreichung dieses Ziels; das Prinzip der materiellen Interessiertheit als ökonomischen H. (als stimulierendes Mittel zur planmäßigen Entwicklung der Wirtschaft) anwen­ den + (irgendwo) den H. ansetzen (etw. in bestimmter Weise, an einem bestimmten Ansatzpunkt beginnen); alle H. in Bewegung setzen (alles aufbieten, mobili­ sieren, um etw. Bestimmtes zu erreichen); am länge­ ren H. sitzen (in einer günstigeren Position als ein anderer, als andere sein) Hebel Phys.J - arm, der jeweils einer der Teile eines Hebels (2) zwischen dem Drehpunkt und dem Punkt, an dem die Kraft, od. dem Punkt, an dem die Last w irkt; -gesetz, das jo. PLf Gesetz, nach dem bei einem Hebel (2) das Produkt aus Kraft und Kraft­ arm gleich dem Produkt aus Last und Lastarm ist heben, hob, hat gehoben / / auch gehoben/ 1.1. etw. mit der Hand, den Händen Gehaltenes, jmdn. od. einen Körperteil mit Muskelkraft nach oben bewegen: eine Last, jmdn. h .; er kann mühelos einen Zentner h .; heb mal den Koffer, wie schwer er ist; der Dirigent hob den Taktstock; den Kopf,
540 Heber — Heft Arm h. (in die Höhe rechen); wer etw. sagen möchte, hebe die H and!; die Schultern, Augen­ brauen h. (in die Höhe ziehen); die Augen h. (nach oben blichen); etw. hebt etw.: der Kran hebt Lasten bis zu 5000 Kilo (befördert, zieht sie nach oben) 1.2. etw. hebt sich etw. bewegt sich nach oben: die Bahnsehranke, der Nebel hebt sich; der Wasser­ spiegel hat sich um fünf Zentimeter gehoben (ist um fünf Zentimeter gestiegen) 1.3.1. jmdn., etw., sich durch 1.1, 1.2 an einen anderen Ort, in eine andere Lage bringen: /mit Richtungsangdbej einen Verunglückten auf die Trage h.; er hob das Kind aus dem Wagen, auf die Schultern; die Tür aus den Angeln, einen Sack Kohlen vom Wagen h.; 0 bei dem Zusammenstoß wurde der Wagen aus den Schienen gehoben (geschleudert) 1.3 .2 . das Flugzeug hob sich (stieg) von der Piste in die Luft 1.4. sich einen Bruch h. (sich durch 1.1, 1.3.1 einen 1 Bruch 2.2 zuziehen) — 2. etw. aus der Tiefe herauf- holen, zutage fördern: ein gesunkenes Schiff h.; einen (vergrabenen) Schatz h. (ausgraben) — 3 . etw. steigern, verbessern: den Lebensstandard, Um­ satz h.; etw. hebt jmds. Ansehen, Stimmung; Ge­ würze h. den Geschmack; der Kontrast hebt (ver- stärht 3.1) die Wirkung des Bildes; der Gürtel hebt (verschönert) das ganze Kleid + umg. einen h, (ein alhoholisches Getränh zu sich nehmen); — jmdn., etw. in den / Himmel h.; etw. aus der / Taufe h.; die / Welt aus den Angeln h. (wollen) Heber, der; -s, - 1. fachspr. röhrenförmiges Gerät zur Entnahme von Flüssigkeit aus offenen Gefäßen mit Hilfe des Luftdrucks — 2. Techn. Hebezeug, Wagenheber, Hebebock: ein mechanischer, hydrau­ lischer H. — 3. Sport Gewichtheber Hebe|zeug, das /PI. -e/ Techn. Maschine cd. ein­ fache Vorrichtung zum Heben, waagerechten Bewegen und Senken von Lasten Hebung, die; -, - en 1. /zu heben/ das (Sich)heben; zu 1.2: die H. des Wasserspiegels, G e ol. eines Teils der Erdkruste; zu 2: die H. des Wracks; zu 3: die H. des Lebensstandards; etw. trägt zur H. der Stimmung bei — 2. Verslehre betonte Silbe im Vers: ein Vers mit fünf Hebungen Hechel, die; -, -n Landw. zum Reinigen, Trennen, Glätten der Fasern von Flachs und Hanf dienendes kammartiges Gerät mit spitzen Eisenstiften: Flachs durch die H. ziehen hecheln /sw. Vb.; hat/ 1. Landw. Flachs, Hanf h. (mit Hilfe einer Hechel reinigen, trennen, glätten) — n.l. über jmdn.-, etw. h. (über jmdn., etw. boshaft reden, klatschen) — 2. [von Tieren ohne Schweiß­ drüsen, bes. Hundenj mit offenem Maul (und her­ aushängender Zunge) hörbar, flach, schnell atmen: der Dackel lag in der prallen Sonne und hechelte Hecht, der; -(e)s, -e 1. im Süßwasser räuberisch lebender Knochenfisch mit langgestrecktem K opf und zahlreichen, nach hinten gerichteten Zähnen, der als Speisefisch genutzt wird: einen H. fangen, angeln — 2. umg. femot.f er ist ein toller H. (Bursche, Kerl) — 3. [o. PL/ umg. verbrauchte Luft, dichter Tabaksdunst in einem Raum: ist das ein H. hier! + er ist der H. im Karpfenteich (erzeugt in einem Personenkreis Unruhe) hechten, hechtete, ist gehechtet Sch w im m e n Turnen einen Hechtsprung machen: fmit Rich- tungsangabej über den Kasten, ins Wasser h.; ein zweieinhalbfacher Salto vorwärts gehechtet; der Torwart hechtete nach dem Ball Hecht|-Sprung,der Schwimmen Turnen Sprung mit gestrecktem Körper und dem Kopf voran über ein Gerät od. ins Wasser: einen H. über das Pferd, in das Schwimmbecken machen; -suppe + umg. es zieht wie H. (es herrscht starke Zugluft) Heck, das; -(e)s, -e/-s hinterster Teil eines Schiffes, Autos od. Flugzeugs: am H. (des Schiffes) weht eine Flagge; der Motor des Wagens liegt im H. Heckantrieb, der Antrieb durch einen Heckmotor Hecke, die; -, - n (zur Abgrenzung, als Sichtblende, Schutz gegen Wind angelegte) schmale, dichte, ge­ schlossene (regelmäßig beschnittene) Reihe von Ge­ hölzen (Sträuchern od. Bäumen) meist nur einer Art: der Garten ist von einer hohen H. umgeben; eine verwilderte H .; die H. beschneiden hecken [sw. Vb.; hat/ 1and sch. [bes. von kleineren Säugetieren/ mehrere Junge zugleich werfen cd. aus ­ brüten: die Batten haben wieder geheckt; O sa ­ lo p p sein Geld zur Sparkasse bringen, damit es heckt (sich durch Zinsen vermehrt) Hecken|-rose, die als Strauch, Gebüsch wachsende wilde Rose mit rosa bis weißen Blüten, kräftigen Dornen und Hagebutten als Früchten; -schere, die große Schere zum Beschneiden von Hecken; -schütze, der [emot. neg.f jmd., der aus dem Hinterhalt auf jmdn. schießt Heckmeck, der; -s, fo. Pl.j salopp: mach nicht solchen H. (nicht soviel unnötige Umstände, rede nicht solchen U nsinn)]; was redet der wieder für einen H. (Unsinn)]; wenn er das merkt, gibt’s wieder H. (Ärger) Heckj -motor, der im Heck eines Autos, Bcotes eingebauter M otor; -scheibe, die Fensterscheibe im Heck bes. eines Personenkraftwagens Hederich, der; -s, [o. Pl.j zu den Kreuzblütlern gehörendes Unkraut mit hellgelben od. violett ge­ äderten weißen Blüten Heer, das; -(e)s, -e 1.1. /offizielle Bez. für die Land­ streitkräfte der B R D im Unterschied zu den See- und LuftstreitkräftenI: H. und Flotte 1.2. v er­ alten d Gesamtheit der Streitkräfte eines Staates: das H. Napoleons; die Übermacht des feindlichen Heeres — 2. jemot.j große Gruppe, Anzahl, Menge: ein H. von Arbeitslosen, Demonstranten Hefe, die; -, [o. Pl.j, fachspr. -n aus Hefepilzen bestehende Substanz bes. zur Gärung bei der Herstel­ lung alkoholischer Getränke und als Triebmittel für den Teig bestimmter Backwaren: zum Backen für zehn Pfennig H. kaufen; die H. in lauwaimer Milch auflösen; Obstwein mit H. ansetzen Befe| -kloß, der aus Hefeteig zubereiteter, im Wasser - bad od. Dampf gar gekochter Kloß; + salopp spött. jmd. ist aufgegangen wie ein H. (jmd. ist sehr dick geworden); -kuehen, der aus Hefeteig ge­ backener Kuchen ; -pilz,dermeist einzelliger Schlauch­ pilz, der sich durch Sprossen vermehrt und bestimmte Kohlenhydrate vergärt; -stück, das [PI. - e/ kleinere Menge Teig mit Hefe, den man aufgehen läßt und dann mit der Hauptmasse des Teiges vermischt; -teig, der jo. Pl.l Teig mit Hefe als Triebmittel Heft, das; -(e)s, -eI. durch Fäden cd. kleine Klam ­ mern aus Draht mit einem Umschlag aus Papier od. Karton am Rücken zusammengehaltene Anzahl von gefalzten Blättern, Bogen 1.1. mit unbedruckten od. linierten, karierten Seiten, bes. fü r die schriftlichen
heften — Heil 541 Arbeiten von Schülern: ein leeres, vollgeschriebenes H .; einH. mit, ohne Linien, für Mathematikarbeiten, Hausaufgaben; der Lehrer sammelt die Hefte ein, korrigiert die Hefte 1.2. mit bedruckten Seiten bes. als einzelne Folge einer Zeitschrift, Reihe von Liefe­ rungen, Schriftenreihe: die Fortsetzung erscheint im nächsten H. — II. fvorw. Sg .f (hölzerner) Griff eines Werkzeugs, einer Stichwaffe: das H. des Dol­ ches. Messers, der Feile heften, heftete, hat geheftet 1. etw. an etw. h. etw. mit einer Klammer, Reißzwecke, Nadel an etw. be­ festigen : einen Zettel, eine Bekanntmachung an das Schwarze Brett h.; an das Original ist ein Durch­ schlag geheftet; jmdm. einen Orden an die Brust h. (anstecken 1.1); O etw. heftet sich an etw., jmdn.: große Erwartungen hefteten sich an diesen Be­ schluß (verbanden sich in jmds. Vorstellung mit die­ sem Beschluß); jmds. Augen, Blicke h. sich an, auf j ndn., etw. (jmd. blickt unverwandt, starr auf jmdn., etw .) — 2. Schneiderei die zugeschnittenen Teile eines Kleidungsstücks mit Heftstichen vorläufig zu­ sammennähen: den Saum h.; das Kleid für die An­ probe h. — 3. Buchbind, einzelne Blätter, gefalzte Bogen mit Fäden, kleinen Klammern aus Draht od. anderen Mitteln des Verbindens zu einem Heft, Buch, Block, zu einer Broschüre zusammenfügen: ein Buch h. - h sich an jmds. / Fersen h. Hefter, der; -s, - Sch nellhefter heftig fAdj.f 1. von großer Intensität, sehr stark: ein heftiger Regen, Sturm, Stoß, Schmerz; von einer heftigen Leidenschaft ergriffen werden; ein hefti­ ger (erbitterter) Kampf; heftige (leiden sch aftlich , erbittert geführte) Auseinandersetzungen; jmdm. heftige (mit scharfen Worten) Vorwürfe machen; es klopfte h. an die Tür; sich h. (erbittert) streiten; h. aneinandergeraten; jmdn. h. anfahren; h. weinen; etw., jmdn. h. (mit scharfen Worten) kritisieren, tadeln — 2. leicht erregbar, unbeherrscht, jähzornig: jmd. wird leicht h.; er wandte sich mit einer hefti­ gen (abrupten) Bewegung ab; einen heftigen (stren­ gen, herrischen) Ton anschlagen; dazu Heftig­ keit, die; -, /o. Pl.f; zu 1: der Sturm nimmt an H. zu Heft] -klammer, die 1. Buchbind, zum maschinel­ len Heften einzelner Blätter, gefalzter Bogen dienende kleine Klammer aus Draht — 2. Büroklammer; -pflaster, das 1.1. mit einem Klebstoff beschichteter Stoffstreifen zum Befestigen von Verbänden 1.2 . mit einem Klebstoff beschichteter und in der Mitte mit einem Streifen aus M ull (I) versehener Stoff- od. Plaststreifen als Schnellverband; -stich,der S ch n e i­ derei in großen Abständen lose durch das Gewebe geführter Stich zum Heften Hege,die; -, /o. Pl.f fachspr. Gesamtheitder Maß­ nahmen zum Schutz und zur Pflege bes. des Wildes und der Fische, auch Pflanzen Hegemonie, die; -, - n [..iion] führende Rolle, Vor­ herrschaft eines Staates, einer Klasse gegenüber an­ der en : die Vereinigung der deutschen Kleinstaaten unter preußischer H .; die höchste Form der H. des Proletariats ist die Diktatur des Proletariats hegen fsw. Vb.; hat/ 1. fachspr. Tiere, Pflanzen schützen und pflegen: das Wild, den Fischbestand, den Wald h. — 2. geh. eine Empfindung in sich tra g en : Argwohn, einen geheimen Groll gegen jmdn., etw. h .; freundschaftliche Gefühle für jmdn. h.; eine Hoffnung, bestimmte Erwartungen, vage Vermutungen h. (haben 3.1) + jmdn., etw. h. und pflegen (liebevoll umsorgen, sorgsam pflegen) Hehl, das, selten der fin der Verbindung! kein(en), nie ein(en) H. aus etw. machen etw. nicht verheim­ lichen, etw. deutlich zeigen: er machte aus seinen Ab­ sichten, seiner Abneigung, Freude (keinen) H. Hehler, der; -s, - jmd., der Hehlerei begeht, begangen hat: gegen einen H. Anklage erheben Hehlerei, die; -en strafrechtlich verfolgter Erwerb, Absatz von Sachen, von denen bekannt od. wahr­ scheinlich ist, daß sie durch eine Straftat erlangt sind : gewohnheits-, erwerbsmäßige H .; sich der fort­ gesetzten H. schuldig machen hehr /Adj./ veraltend Ehrfurcht gebietend, er­ haben (2): ein hehrer Anblick, Augenblick; eine hehre Gestalt hei /Ausruf der Freude, Überraschung/: h., war das ein Spaß!; h., wie sie sangen und tanzten! 1He|de, der; -n, -n veraltend fvon Christen ge­ brauchte Bez. für einen Nichtchristen, Nichtgläu­ bigen, bes. für den Anhänger einer polytheistischen Religion/ 2Heide, die; -n 1. Gebiet mit an Nährstoffen armen Böden, das bes. mit niedrigen Sträuchern, Heidekraut, Kiefern, Birken und Wacholder bewachsen ist: die grüne, blühende H.; durch die H. wandern — 2. jo. Pl.f umg. Heidekraut: einen Strauß H. pflük- ken Heide| -kraut, das fo. P l.f rötlich-lila blühendes Heidekrautgewächs: das H. blüht; -krautgewächs, das auf sandigem, kalkarmem Boden wachsender immergrüner, oft niedriger Strauch mit weißlichen od. rötlich-lila Blüten ; -landschaft, die Heidelbeere, die 1. zu den Heidekrautgewächsen ge­ hörender immergrüner niedriger Strauch mit blau­ schwarzen eßbaren Beeren : die Heidelbeeren blühen — 2. Frucht von 1: Heidelbeeren sammeln Heldenfvorw. mit unbest. A rt.fum g.fem ot.f1-angst, die fo. Pl.f: eine H. (sehr große Angst) haben; -lärm, der: einen H. (sehr großen Lärm) machen; -spaß, der fo. Pl.f: es hat einen H. (sehr großen Spaß) ge­ macht heidnisch fAdj.f für 1Heiden charakteristisch: heid­ nische Bräuche, Götter, Kultstätten heikel fAdj.f 1. leicht Schwierigkeiten bereitend und daher mit größter Vorsicht, mit Takt zu behandeln: ein heikles Problem, Thema; eine heikle Ange­ legenheit; die Situation wurde immer heikler — 2. süddt. österr. schwer zufriedenzustellen, wähle­ risch : einen heiklen Geschmack haben; in diesem Punkt ist er ziemlich h. heil fA dj.f 1.1. unverletzt (1.1): einen Unfall h. über­ stehen 1.2. nach einer Verletzung wieder geheilt, gesu nd: der Finger ist wieder h. — 2. umg. 2.1. nicht entzwei, nicht zerstört: eine heile Hose; nur drei Gläser, Eier sind h. geblieben; O die heile Welt (eine illusionäre Welt ohne Widersprüche, Konflikte) 2.2 . repariert und wieder funktionstüchtig: die Strümpfe sind wieder h. + m it heiler Haut davonkommen Heil, das; -(e)s, fo. Pl.f 1. etw., das für jmdn., etw. den Zustand der Glückseligkeit darstellt: in etw. das H. der Welt, Menschheit erblicken; sein H. in etw. suchen; etw. geschieht zu jmds. H . (zu seinem B e­ sten); fin Gruß- und Wunschformelnf Ski H .!; Petri
542 Heiland — Heim H.! — 2*Bei. die ewige Seligkeit: um das H. seiner Seele bangen; das ewige H. -f* sein H. in der Flucht suchen (fliehen 1); sein H. versuchen (versuchen, bei jmdm. etw. zu erreichen) Heiland, der; -(e)s, /o. PI./ veraltend Bel. ev. kath. Jesus Christus als Erlöser: der gekreuzigte H. Heiljbad, das 1. Bad (4) — 2.1. medizinisches Bad (1) zur Heilbehandlung: der Arzt verordnet jmdm. Heilbäder 2.2 . die Poliklinik verfügt über ein H. (Einrichtung für medizinische Bäder) heilbar/Adj.; nicht adv.; zu heilen 1/: die Krankheit, jmd. ist h. (kann geheilt werden); eine heilbare Krankheit; dazu Heilbarkeit, die; jo . PL/ Heil| -behandlung, die medizinische Behandlung zur Heilung einer Krankheit; -butt, der; -(e)s, -e in den nördlichen Meeren lebender Plattfisch, der als Speise­ fisch genutzt wird heilenfsw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. durch eine me­ dizinische Behandlung eine Krankheit, einen körper­ lichen Schaden beseitigen: eine Entzündung, einen Knochenbruch, eine Krankheit h.; eine Salbe mit heilender Wirkung 1.2. einen Kranken wieder gesund m achen: einen Patienten, Kranken, Süchtigen h.; jmdn. von einer Krankheit, seinem Leiden h.; jmdn. als geheilt (aus dem Krankenhaus) entlassen; O er ist von1dieser Illusion geheilt; umg. ich bin (für immer) geheilt (ich lasse mich auf Grundschlech­ ter Erfahrungen darauf nicht mehr ein)! — 2. (ist) eine Wunde heilt (verschwindet durch Regeneration); der Bruch heilt gut, schnell Heil/heil| -erde, die äußerlich od. innerlich ange­ wendete, heilkräftige Lehm- od. Tonerde; -erfolg, der Erfolg bei einer Heilbehandlung; -froh /Adj.; nur präd.f umg. femot./(nach ausgestandenen Ängsten) erleichtert und sehr froh über ein positives Ergebnis, einen positiven Verlauf: jmd. ist h., daß alles ge­ klappt hat; darüber bin ich h .!; -gymnastik, die Krankengymnastik; dazu -gymnastin, die; -, - nen heilig/Adj.; / auch Heilige/1. Bel. 1.1. ev. kath. von als überirdisch vorgestellter Reinheit und Voll­ kommenheit: h. ist Gott, der Herr; die heilige (gött­ liches H eil spendende) Taufe; die Heilige Schrift (die Bibel); kath. der Heilige Vater (der Papst); die heilige (heiliggesprochene) Elisabeth 1.2 . durch den Bezug zur Religion eine besondere Weihe besitzend: die heiligen Stätten der Hindus; der Priester voll­ zieht eine heilige Handlung — 2. durch den tiefen Ernst der Sache, auf Grund sehr hoher ideeller, mo­ ralischer Bewertung Ehrfurcht gebietend: jmds. heiligste Gefühle verletzen; die heiligsten Güter der Menschheit; das ist meine heilige Überzeugung; ein heiliger Zorn erfüllt jmdn.; jmdm. ist nichts h. (jmd. hat vor nichts Respekt) — 3. /nur attr./ umg. vor etw. einen heiligen (maßlosen) Bespekt haben + der Heilige / Abend; etw. / hoch und h. ver­ sprechen Heiligjabend, der Bel. ev. kath. der Heilige Abend Heilige, der u. die; -n, -n f/t auch heilig/ 1. Bel. kath. jmd., der (nach seinem Tode) vom Papst für heilig (1.1) erklärt worden ist, von Gläubigen als solcher verehrt und um Fürbitte bei Gott angerufen werden kann: einen Heiligen verehren — 2. umg. vorw. spött. jmd., der einen sittlich einwandfreien Lebenswandel führt: er ist auch kein Heiliger; ein seltsamer Heiliger (ein Sonderling) heiligen/sw. Vb.; hat/1. Bel. 1 .1. etw. weihen (1.1): einen Altar h. 1.2. den Feiertag, Sonntag h. (heilig­ halten) — 2. scherzh. bei uns herrscht die gehei­ ligte (nicht antastbare) Sitte, sonntags lange zu schlafen Heiligen|-bild,das bildliche Darstellung eines, einer Heiligen; -schein, der 1. in der bildlichen Darstellung als Kranz, Ring von Licht, Strahlen um den od. über dem K opf einer göttlichen Gestalt od. eines, einer Heiligen gestaltetes Symbol des Heiligseins — 2. ver­ klärender Nimbus: den H. verlieren; jmdm., einer Sache den H. nehmen; jmdn., .sich mit einem H. umgeben (jmdn., sich besser darstellen, als er, m an tatsächlich ist) heilig/Heilig| -halten /Vb.f B e l.: den Feiertag, Sonntag h. (als heilig 1.2 respektieren und sich ent­ sprechend verhalten); -sprechen /Vb.j Bel. kath. einen Verstorbenen durch eine feierliche päpstliche Erklärung unter die Heiligen (1) aufnehmen; dazu -sprechung, die; -, -en Heiligtum, das; -s, Heiligtümer 1. Stätte zur V er­ ehrung eines Gottes: antike, christliche Heiligtümer — 2. diese Urkunde war ihr H. (bedeutete ihr mehr als alles andere) Heil/heil| -kraft, die die Heilung, Gesundung för­ dernde Kraft von etw.: die Heilkräfte der Natur; diese Pflanze besitzt eine große, starke H .; dazu -kräftig /Adj./: etw. besitzt eine heilkräftige W ir­ kung; -kraut, das H eilpflan ze; -kur, die ärztlich verordnete K ur zur gezielten Behandlung, zur H ei­ lung einer bestimmten Krankheit; -los /Adj./ umg. /emot./ sehr schlimm, m aßlos: es herrschte ein heil­ loses Durcheinander, eine heillose Verwirrung; einen heillosen Schreck bekommen; h. verschuldet sein; -methode, die Methode der Heilbehandlung; -mittel, das die Heilung förderndes Medikament, Verfahren; -pflanze, die Pflanze, deren Wirkung für die Behandlung bestimmter Krankheiten eingesetzt wird; -prozeß, der Heilungsprozeß; -quelle, die Heilkraft besitzende Quelle zur Behandlung bestimrjn- ter Krankheiten; -salbe, die die Heilung fördernde Salbe heilsam /Adj./ 1. geeignet, jmdn. zu bessern, jmdm . als Lehre zu dienen: eine heilsame Erfahrung, Er­ nüchterung; der Schock war für ihn h. — 2. ver­ altend Heilkraft besitzend Heil| -schlaf, der Med. künstlich herbeigeführter od. verlängerter Schlafbes. zu Beginn einer systematischen psychotherapeutischen Behandlung; -schlämm, der vgl. Heilerde; -serum, das größere Menge von A n ti­ körpern enthaltendes, zur passiven Immunisierung durch Injektion bei Menschen und Tieren angewand­ tes tierisches, auch menschliches Serum (2); -statte, dieEinrichtung zur stationären Behandlungbestimm­ ter Krankheiten, bes. der Tuberkulose Heilung, die; -en /vorw. S g .; zu heilen/; zu 1: die H. der Kranken durch den Arzt; die operative H. von Magenkrankheiten; zu 2 : die H. der Wunde Heilungs|prozeß, der Vorgang des H eilens (2), der Gesundung Heil-] verfahren, das Verfahren der Heilbehandlung; -Wirkung, die günstige Wirkung von etw. auf den Heilungsprozeß: die H. der Quellen; -zwecke, die /PL; in der Verbindung/ zu Heilzwecken zum Zweck der Heilun g: etw. zu Heilzwecken verwenden Heim, das; -(e)s, -e 1. /emot. pos.j jmds. Wohnung, Zuhause: ein eigenes H. haben; sich in seinem H. wohl fühlen; sich sein H. behaglich machen — 2. öffentliche bauliche Einrichtung als gemein­
Heimabend — Heimwerker 543 schaftliche Unterkunft zur ständigen od. befristeten wohnlichen Unterbringung eines bestimmten Per­ sonenkreises: in einem H. (Wohnheim, Studenten­ heim, Alters-, Feierabendheim) leben; in ein H. eingewiesen werden; ein H. für schwererziehbare, elternlose Kinder; ein H. (Erholungsheim) für wer­ dende Mütter; die Heime (Ferienheime) des FDGB Heim| -abend, der nicht öffentlicher, bes. in einem Heim (2), gemeinschaftlich gestalteter geselliger Abend einer bestimmten Gruppe; -arbeit, die fo. Pl.f Arbeit, die der Werktätige nach bestimmter Verein­ barung außerhalb des Betriebes, in der Hegel in seiner Wohnung durchfuhrt; dazu -arbeiter, der Heimat, die; -en /vorw. Sg .f [..mat] Ort, Gebiet, Land 1.1* in dem jmd. (geboren und) aufgewachsen ist od. dem er sich durch längeren Aufenthalt, längere Tätigkeit dort zugehörig fühlt: jmds. H . ist Thürin­ gen, Ungarn; Berlin ist seine zweite, neue H. (er hat sich in Berlin eingelebt und fühlt sich dort wohl); Sehnsucht nach der H. haben; die H. lieben, ver­ lassen, schützen, verteidigen 1.2 . aus dem etw. , bes. eine Pflanze, ein Tier ursprünglich stammt od. in dem es lebt, verbreitet ist, gedeiht: die H. des Elefan­ ten ist Afrika, Indien; die ursprüngliche H. der Kartoffel ist Amerika Heimat/heimat| -forscher, der jm d . , der die Ge­ schichte, Natur bes. seiner näheren Umgebung er­ forscht; -hafen, der der Hafen für ein Schiff, in des­ sen Schiffsregister es eingetragen ist; -künde, die fo. PL/ Unterrichtsfach, das dem Schüler der Unter­ stufe erste Einsichten in die Zusammenhänge von Natur lind Gesellschaft seiner näheren Umgebung vermittelt; dazu -kundlich /Adj./; -land, das Land, in dem jmd. (geboren und) aufgewachsen ist od. stän­ dig lebt, das er als seine Heimat (1.1) ansieht: sein H. ist Ungarn heimatlich /Adj./ in der Heimat befindlich, zur H ei­ mat (1.1) gehörend: dieheimatlichen Berge, Bräuche; der heimatliche Dialekt; der heimatliche Hafen (Heimathafen) hedmat/Heimatl -los /Adj./ keine H eim at (1.1) mehr habend: heimatlose Flüchtlinge; -museum, das Museum mitSammlungen von Zeugnissen der Natur, materiellen und geistigen Kultur eines bestimmten regional begrenzten Gebietes; -ort, der /PL -e/ Ort als jmds. H eim at; -Staat, der vgl. Heimatland; - stadt, die vgl. - ort h£hn| -begleiten /Vb.j jmdn. nach Hause begleiten; -bringen /Vb.j 1. jmdn. heimbegleiten — 2. etw. mit nach Hause bringen Heimchen, das; -s, - die Wärme liebende, häufig in Häusern lebende, gelblichbraune Grille heimelig /Adj.; nicht adv./ veraltend gemütlich wirkend, Behaglichkeit verbreitend: eine heimelige Stube Heim/heim| -erziehung, die Erzieh ung bestimmter Gruppen von Kindern und Jugendlichen in Heimen (2); -fahren /Vb.; ist/ nach Hause fahren, in die Heimat zurückfahren; dazu -fahrt, die; -finden /Vb./ den Weg nach Hause finden: die Kinder hatten sich verlaufen und konnten nicht h.; -führen /Vb./ 1. jmdn. nach Hause führen: einen Blinden h. — 2. veraltend geh. eine Frau, ein Mädchen h. (heiraten); er wollte sie als seine Braut, Frau h.; -gang, der /o. PL/ geh. verhüll, jaus christlicher Sicht/: der H. (Tod 1) ihres Vaters; -gehen /Vb./ 1. nach Hause gehen: ich muß jetzt h. — 2. geh. verhüll, jaus christlicher Sicht/: er ist heute nacht heimgegangen (gestorben); -holen /Vb.j jmdn., etw. nach Hause zurückholen heimisch /Adj./ 1.1. in einem bestimmten Gebiet, Land vorhanden, einheimisch: die heimische Vogel­ welt, Industrie; die heimischen Gewässer; diese Pflanze ist in den mittleren Breiten h.; es gelang nicht, das Tier in Europa h. zu machen (man er­ reichte nicht, daß diese Tierart in Europa in freier Wildbahn lebt) 1.2. irgendwo h. werden (sich an einem bestimmten Ort einleben); sich irgendwo h. (wie zu Hause) fühlen Heim/heim| -kehr, die; -, /o. PL/ das Heimkehren: bei seiner H. fand er einen Brief vor; -kehren/Vb.; ist/ heimkommen; dazu -kehrer, der; -s, -; -kind, das in einem Heim (2) lebendes Kind ; -kommen /Vb.j nach Hause kommen, in seine Heimat zurück­ kehren : er ist endlich heimgekommen; -kunft, die; - , jo. PL/ geh. Heimkehr; -leiter, der 1Leiter (1) eines Heims (2); -leuchten/Vb.j salopp: jmdm. h. (jmdn. scharf zurechtweisen, hart tadeln) heimlich /Adj./ vor bestimmten anderen verborgen gehalten: ein heimlicher Plan; eine heimliche Ab­ machung; heimliche Angst, Freude; etw. h. tun; sich mit jmdm. h. treffen Heimlichkeit, d ie; -, - en 1. /vorw. PL/ etw., das man voranderen verborgenhält:vor, mitjmdm. Heim­ lichkeiten haben — 2. /in der Verbindung/ in aller H. heimlich: etw. in aller H. tun Heimlich/heimlich umg.| -tuer, der; -s, - /zu -tun/; -tuerei, -tuerei, die; -, - en /zu -tun/; -tun /Vb.j geheimnisvoll tu n : du mußt nicht immer so h.; mit etw. h .: damit brauchst du doch nicht heimlich­ zutun Heim/heim| -niederlage, die Ballspiele vgl. - spiel; -reise, die Reise nach Hause; -reisen /Vb.j nach Hause reisen: er ist inzwischen heimgereist; -schwach/Adj./Sport auf eigenem Sportplatz selten erfolgreich: eine heimschwache Elf; -sieg, der Ball­ spiele vgl. - spiel; -spiel, das Ballspiele Spiel auf eigenem Sportplatz; -statt, die; -, - Stätten /vorw. Sg./ Stätte, wo sich jmd. zu Hause fühlt, wo ein Tier lebt und sich wohl fühlt, wo etw. seinen festen, ihm zukommenden, angemessenen Platz hat: jmdm. eine H. bieten; das Tier hat im Zoo eine neue H. gefunden; die Bilder werden in dem neuen Museum eine würdige H. haben; -statte, die /vorw. Sg./ s. - statt; -suchen /Vb.j geh. 1. etw. sucht jmdn., etw. heim etw. Unheilvolles, sehr Unangenehmes trifft jmdn., etw.: das Land wurde von einem Erd­ beben heimgesucht; eine schwere Krankheit hat ihn heimgesucht — 2. jmd. sucht etw., jmdn. heim jmd. dringt in etw., bei jmdm. in zerstörerischer, böser Absicht ein : Diebe hatten ihn, seinen Garten heimgesucht; -suchung, die; -, - en als schicksal­ haft aufgefaßtes großes Unheil, Unglück; -tücke, die gefährliche, hinterhältige Bösartigkeit; dazu -tük- kisch /Adj./: ein heimtückischer Mensch, Charak­ ter, Mord; jmdn. h. ermorden; eine heimtückische (in ihrer Gefährlichkeit schwer durchschaubare) Krankheit; -wärts /Adv./ nach dem Heimatort, nach Hause zu: h. eilen, segeln; -weg, der Weg nach Hause: ein langer H.; sich auf den H. machen; -weh, das Sehnsucht nach der Heimat, dem Zu­ hause, den dort lebenden geliebten Menschen: H. (nach der Mutter) haben; -werker, der; -s, - jmd., der zu Hause, für den eigenen Bedarf handwerkliche
544 heimzahlen — heißumstritten Arbeiten ausführt; -zahlen /Vb./ jmdm. etw. h. das Üble, das einem jmd. angetan hat, m it Üblem ver­ gelten: das werde ich ihm h .!; + jmdm. etw. in, mit gleicher / t Münze h. Heini, der; -s, -s umg. Schimpfw. dummer Mensch: du (blöder) H .! Heinzelmännchen, das; -s, - fvorw. P L/ den Men­ schen in ihrer Abwesenheit heimlich ihre Arbeit er­ ledigender, freundlicher Zwerg im Märchen, in aber­ gläubischer Vorstellung: schade, daß es keine H. gibt!; das waren wohl die H.! Heirat, die; -, -en [..rat] das H eiraten, Eheschlie­ ßung: seine Eltern waren mit der H. nicht ein­ verstanden heiraten, heiratete, hat geheiratet jmdn. h. (m it jmdm .) eine Ehe eingehen, schließen: sie wollen im nächsten Jahr h.; jung, zum zweiten Mal h.; jmdn. aus Liebe h.; aufs Land, nach Leipzig h. (jmdn. heiraten, der auf dem Lande, in Leipzig wohnt, und dorthin ziehen) Heirats/heirats| -alter, das jo. P l.f 1.1. Alter, in dem man (nach geltendem Recht) heiraten k an n: das H. erreicht haben 1.2. Alter, i n dem (im allgemeinen) geheiratet w ird : das durchschnittliche H .; -annonce, die Annonce, durch die jmd. jmdn. zum Heiraten sucht; -antrag, der Angebot an jmdn., bes. eines Mannes an eine Frau, ihn zu heiraten: er hat ihr einen H. gemacht; -anzeige, die Heiratsannonce; - fähig fA dj.; nicht adv.f im Heiratsalter (1.1): ein heiratsfähiges Mädchen; -lustig /A d j ./ umg. scherzh. gewillt zu heiraten: eine heiratslustige Witwe; -Schwindel, der betrügerisches Ehever­ sprechen, m it dem vom Partner Geld od. andere Werte erlangt werden sollen; dazu -Schwindler, der; - urkunde, die standesamtliche Urkunde über eine vollzogene Eheschließung; -versprechen, das Ver­ sprechen gegenüber jmdm ., i h n zu heiraten heischen fsw. Vb.; hat; vorw. im Präs. u. Prät.f veraltend geh. etw. nachdrücklich fordern (1): auf eine Frage eine Antwort h.; Beifall, Respekt, Einlaß h. heiser /A d j.; von der Stimmef rauh und klanglos tönend: jmd. hat wegen einer (Erkältungskrank­ heit, vom vielen Reden, Rauchen eine heisere Stimme; jmd. ist h., spricht, flüstert h.; dazu Heiserkeit, die; -, fo. P l.j heiß jA d j.j 1.1. von (relativ zur Umgebung) hoher Temperatur: ein heißer Ofen; ein heißes Bügel­ eisen; heißes Wasser; ein heißes Bad nehmen; heiße (im Wasserbad erhitzte) Würstchen; ein heißer Sommertag; etw. ist kochend, glühend h.; gestern war es sehr h. 1.2. mit sehr hoher, zu hoher Körper­ temperatur: heiße Hände, eine heiße Stirn haben; mir ist h. (ich schwitze); das Kind ist ganz h. (das Kind fiebert 1) — 2.1. /nicht präd./ mit großer Inten­ s ität empfunden, heftig, leidenschaftlich: ein heißer Wunsch; heiße Sehnsucht nach jmdm., heißes Verlangen nach etw. haben; in heißer Liebe ent­ brannt sein; jmdn. h. (und innig) lieben; umg. scherzh. heißen (herzlichen) Dank!1; O heiße Tränen um jmdn. weinen; etw. mit heißem Herzen ersehnen 2.2. m it Erbitterung geführt, heftig: ein heißer Kampf; eine heiße Diskussion; bei der Aus­ einandersetzung ging es h. her — 8 . heiße (a u f­ reizende, erregende) Musik, Rhythmen —■ 4. /nic ht adv./ heikel, brisant: ein heißes Thema — 5. /nu r a ttr . / umg. ein heißer (in einem Wettbewerb große Erfolgsaussichten habender) Favorit; ein heißer (großen E rfolg versprechender) Tip - f / jmdm. wird der / Boden (unter den Füßen) zu h.; etw. ist ein heißes / Eisen; jmdm. die Hölle h. machen; wie die / Katze um den heißen Brei herumschleichen, -gehen; sich die / t Köpfe h. reden; etw. mit heißer, mit der heißen Nadel nähen; eine heiße / Spur; das ist nur ein Trop­ fen auf den heißen Stein; heiße / Ware heiß|blutig /A d j.; nur attr./ temperamentvoll: ein heißblütiger Mensch Meißen, hieß, hat geheißen 1. er heißt (hat den Namen) Karl (Müller); wie h. (welchen Vor-, F a ­ miliennamenhaben) Sie (mitVor-, Familiennamen)?; wie heißt die Straße, Stadt?; er heißt nach seinem Onkel (er hat den gleichen Vornamen wie sein Onkel); umg. so wahr ich Hans, Gerda heiße! /als A u s ­ druck der Bekräftigung einer Aussage/;, wenn das stimmt, heiße ich Franz, will ich Meyer h. (das stimmt auf gar keinen Fall)\ — 2. veraltend jmdn.,etw. irgendwieh. 2.1. jmdm ., einer Sache einen bestimmten Namen geben: siehießen das Kind Gustav 2 .2 . jmdn., etw. als jmdn., etw. bezeichnen (2 ) /in Verbindungmiteinem Nomen od. Inf., Part.Prät. -f- A d v ./: jmdn. einen Betrüger, feige h.; das heiße ich Mut, fleißig sein, klug gehandelt! — 3. /bei vorangehendem In f. kann statt des Part. Prät. der In f . von h. stehen/ veraltend geh. jmdn. etw. tun h. jmdm. gebieten, etw. Bestimmtes zu tun: tu, was ich dich heiße!; er hat sie geheißen zu warten, er hat sie warten h. — 4.1.1. einen bestimmten Sinn haben, etw. bedeuten: heißt das, daß ich noch ein­ mal von vorn anfangen muß?; das hieße, die Sache verschlimmern 4.1.2. /i n der konjunktionalen Ver­ wendung das heißt (Abk. d. h.); nebenordnend; verbindet zwei od. mehrere meist direkt aufeinander­ folgende Satzglieder; prä zisiert das Voraufgehende/ genauer gesagt: er wohnt in Berlin, das heißt im Randgebiet von Berlin 4.2. i n einer anderen Spra ­ che lauten: wie heißt dieser Satz auf deutsch?; ,bitte4heißt auf englisch, im Englischen ,please‘ — 5. es heißt 5.1. es steht in einem bestimmten Text geschrieben: wie heißt es bei Schiller, im Lied: ,. .; in seinem Brief hatte es geheißen, er wolle ... 5.2. es geht die Rede, man sagt: es heißt, man habe den Dieb gefaßt; nun hieß es auf einmal (nun wurde a u f ein mal die Parole ausgegeben), alle soll­ ten daran teilnehmen 5.3. es gilt, man muß: nun heißt es aufpassen, aufgepaßt; hier heißt es, sich schnell entscheiden + jmdn. / f willkommen h. 2heißen /sw. Vb.; hat/ eine Fahne, das Segel h. (his­ sen) heiß/He|ß| -ersehnt /A d j.; n u r a ttr./ leidenschaftlich ersehnt: ein heißersehnter Brief; -geliebt /A d j.; n ur attr./ vgl. -ersehnt; -hunger, der unbezähmbarer Hunger, Appetit auf etw. Bestimmtes: H. auf saure Gurken haben; sich mit H. auf das Abendbrot stürzen; dazu -hungrig /A d j./; -laufen, sich /Vb.; hat/Techn. sich infolge mechanischer Reibung (bei unzureichender Schmierung) übermäßig erhitzen: das Rad läuft sich heiß, hat sich heißgelaufen; -luft, die jo. PI ./ bes. zur Behandlung bei Erkran­ kungen verwendete erhitzte, trockene L u ft; -mangel, die elektrisch od. m it Gas beheizte 2Mangel; -sporn, der /PI. -e/ Draufgänger, Hitzk opf: er ist ein H.; -umstritten /A d j.; n u r a ttr ./ leidenschaftlich, heftig
um stritten: eine heißumstrittene Frage; -wasser- speieher, der Gerät, das automatisch Wasser erhitzt und es speichert heiter /A dj./ 1. von gelassener Fröhlichkeit, Un­ beschwertheit: ein heiterer Mensch; jmd. hat ein heiteres Gemüt, ist h., in heiterer Stimmung, Laune; etw. stimmt jmdn. h.; ein heiteres (ge­ lassene Fröhlichkeit, Unbeschwertheit ausdrücken­ des) Gesicht machen — 2. fröhlich stimmend, i n vergnüglicher Weise unterhaltend, vergnüglich: hei­ tere Musik, Dichtung; ein heiteres Theaterstück; eine heitere Sendung; ein heiteres (erheiterndes) Erlebnis; umg. iron. das ist ja h., kann ja h. werden! — 3. sonnig, m it wolkenlosem od. gering­ fügig bewölktem Himmel, nicht trübe: heiteres Wet­ ter; ein heiterer Tag; morgen wird es h. bis wolkig sein -j- etw. kommt wie ein Blitz aus heiterem Him­ mel; aus heiterem Himmel Heiterkeit, die; -, /o. P l .j 1. gelassene Fröhlichkeit, Unbeschwertheit des Gemüts: H. ausstrahlen, um sich verbreiten — 2. fröhliche Stimmung, fröhliches Gelächter: jmd., etw. erregt (stürmische, unbändige) H. -f~ / Jubel, Trubel, H. Heiterkeits|erfolg, der: einen großen H. haben, erzielen (große Heiterkeit 2 auslösen) heizbar /A d j./ m it einer Anlage ausgestattet, m it der geheizt werden kann: ein heizbarer Raum; die Laube ist nicht h. Heiz(decke, die vgl. Heizkissen heizen /sw. Vb.; hat/ 1.1. einen Raum, ein Gebäude m it einem Ofen od. einer dafür bestimmten tech­ nischen Anlage erwärmen: wir h. täglich (alle Räume); ab Oktober wird geheizt; der Saal war schwach, gut geheizt; mit Kohlen, Gas, elektrisch h. 1.2. das Zimmer, die Wohnung heizt sich leicht, schlecht (läßt sich leicht, schwer erwärmen) 1.3. der Ocenheizt gut, schlecht (der Ofen erwärmt den Raum gut, nur schwer) — 2.1. einen Ofen h. (in einem Ofen Feuer anzünden und ih n m it Heizmaterial beschik- ken); am frühen Morgen h. 2.2. der Ofen heizt sich gut, schlecht (läßt sich gut, n u r schwer erwärmen) — 3. Holz, Briketts h. (als Heizmaterial verwen­ den) Heizer, der; -s, - jmd., der berufsmäßig Öfen heizt, Heizungsanlagen bedient Heiz| -gas, das jo. P l.f fachspr. brennbares Gas zum Heizen (1.1); -gerät, das (elektrisches) Gerät zum Heizen von Räumen; -kissen, das elektrisch zu erwärmendes flaches Kissen (mit einem Regler, der die Temperatur konstant hält); -körper, der I. Radiator — 2. Heizgerät; -kraftwerk, das K r a ft­ werk, dessen fü r die Stromerzeugung anfallender Dam pf gleichzeitig zum Heizen von Gebäuden ver­ wendet w ird ; -lüfter, der Heizgerät mit einem Venti­ lator, der die mittels einer Heizspirale erwärmte L u ft gerichtet in den Raum bläst; -material, das zum Be­ schicken von Öfen, Heizungsanlagen verwendetes M ate ria l; -ofen, der kleiner elektrisch beheizter, trans­ portabler Ofen; -öl, das /o. P L / Öl zum Heizen (1.1); -periode, die Zeitraum, in dem alljährlich geheizt werden muß; -sonne, die Heizgerät m it einer Heiz­ spirale inmitten eines reflektierenden metallenen schirmförmigen Teils, das die Wärme gerichtet an den Raum abgibt; -spirale, die durch elektrischen Strom zum Glühen gebrachter, elektrische Energie i n Wärme umwandelnder spiralförmiger Draht in einem Heiz­ gerät Heizung, die; -, -en 1. mit Dampf, Gas, Öl, Elektri­ zität betriebene Anlage zum Heizen von Räumen, Ge­ bäuden, Zentralheizung: die H. ist außer Betrieb; die H. warten, an-, abstellen; eine elektrische H. — 2. R adiator: etw. zum Trocknen auf die H. legen Heizungs|anlage, die Anlage zum Heizen eines Ge­ bäudes od. mehrerer Gebäude Heiz| -werk, das Werk, i n dem die Wärme fü r die Fernheizung erzeugt w ird; -wert, der fachspr. bei der vollständigen Verbrennung einer bestimmten Menge eines Brennstoffs freiwerdende Wärmemenge Hektar, Hektar, der, auch das; -s, -e /Abk. ha; bei Maßangabe PL Hektar/ 100 A r : eine Fläche von 50 H. Hektar|ertrag, der Landw. Ertrag pro Hektar: die Hektarerträge steigern Hektik, die; -, /o. P l.f fieberhafte Eile, nervöses Aufgeregtsein, überstürzte Betriebsamkeit: etw. in größter, äußerster H. vorbereiten; jmds. H. stiftet Unruhe; die H. des Großstadtlebens; dazu hek­ tisch /A d j.\ : jmd. entwickelt eine hektische Akti­ vität, reagiert h. Hektoliter, Hektoliter, der, fachspr. das /Abk. hl/ 100 L iter : ein Behälter mit 50 H., Hektolitern Wasser Held, der; -en, -en 1. jmd., der i n entscheidenden Situationen bei der Verteidigung, Mehrung der materiellen und geistigen Werte des gesellschaftlichen Fortschritts menschliche Größe, ein besonderes M aß an Verantwortung, Entschlossenheit, Unerschrocken­ heit, M u t zeigt, gezeigt hat: die Helden des Be­ freiungskrieges, der Revolution, antifaschisti­ schen Widerstandsbewegung; die namenlosen, ge­ fallenen, tapferen Helden der Sowjetarmee ehren; der Retter des Kindes wurde als H. gefeiert; H. der Arbeit, H. der Deutschen Demokratischen Re­ publik /als hohe staatliche Auszeichnungen der D D R verliehene Ehrentitel fü r außerordentliche Verdienste um die Entwicklung und Stärkung der D D R /; die Helden (kühne Taten vollbringenden, berühmten Kämpfer) des klassischen Altertums, in den germanischenSagen; O umg. spött. im Rech­ nen, Turnen kein H. sein (nicht gut rechnen, turnen können); den Helden spielen (so tun, als wäre man mutig); du bist mir ein (schöner) H.! — 2. männ­ liche Hauptperson eines literarischen Werks, B üh­ nenwerks: der H. des Romans, Dramas; die Er ­ zählung hat keinen positiven Helden -f- der H. des Tages (jmd., der vorübergehend im Mittelpunkt des Interesses steht) heldenhaft /A d j./ (einem) Helden (1) entsprechend, heroisch: der heldenhafte Befreiungskampf der vom Imperialismus unterdrückten Völker; die Rettungsmannschaften rangen mit heldenhaftem Mut, Einsatz um jedes Menschenleben; h. kämpfen Helden/helden] -mut, der heldenhafter M u t; dazu -mutig /A dj.j; -sage, die auf einer frühen kul­ turellen Entwicklungsstufe eines Volkes entstandene mündliche od. schriftliche Überlieferung, i n deren M itte lpu n k t bes. Heroen (mythischen Ursprungs), Könige, Stammesführer, berühmte Kämpfer stehen: die Gestalten der germanischen, griechischen H.; -tat, die heldenhafte T a t: eine beispiellose H.; wahre Heldentaten vollbringen Heldentum, das; -s, /o. P l.j heldenhaftes Verhal- Heißwasserspeicher — Heldentum 545 35 Wörterbuch
546 heldisch — hellsehen ten von Persönlichkeiten, K ollektiv e n od. Volksmas­ sen heldisch /Adj./ in der A rt eines Helden (1) helfen (er hilft), half, hat geholfen 1.jmdm . durch Rat und Tat od. m it bestimmten M itteln ermöglichen od. dazu beitragen, daß er etw., ein bestimmtes Z ie l (leichter, schneller) erreicht, zustande b rin g t: jmdm. bereitwillig, mit Rat und Tat, finanziell h.; die Kollegen h. einander, sich gegenseitig; ich kann dir leider nicht h.; jmdm. in der Not h.; jmdm. beim Abwaschen, Umzug, bei den Hausaufgaben h.; (jmdm.) im Haushalt h.; helfende Kritik üben; einer alten Trau aus der Straßenbahn h. (sie beim Aussteigen aus der Straßenbahn unterstützen); jmdm. aus einer Schwierigkeit, einer momentanen Verlegenheit h.; jmdm. in den Mantel h.; /bei vorangehendem In f. kann statt des Part. Prät. der In f . von h. stehen/ er half ihr den Koffer (zu) tra­ gen; ich habe ihm (das Buch) suchen h., geholfen; sich zu h. wissen (aus einer schwierigen Situ a tion einen Ausweg wissen)', / in der Verbindung! ich kann mir nicht h. (ich kann beim besten Willen nichts anderes sagen), (aber) da stimmt irgendetwas nicht — 2.1. /v erneint/ etw. hilft (jmdm.) nicht etw. ändert nichts an der Tatsache, daß er etw. Bestimm­ tes doch tu n m u ß : da half (ihm) keine Widerrede, kein Sträuben, kein Bitten; es hilft (alles) nichts, ich muß jetzt gehen 2.2. etw., jmd. hilft jmdm. etw., jmd. bringt jmdm. bei einer Erkrankung Heilung, Besserung, Lind erun g: die Tabletten h. gegen, bei Kopfschmerzen; der Arzt hat ihm vor Jahren schon einmal geholfen; dem Schwerverletzten war nicht mehr zu h. (die ärztliche H ilfe kam fü r ihn zu spät) 4- sich nicht (zu raten und) zu h. wissen (nicht mehr wissen, was zu tun is t); jmdm. ist nicht zu (raten und zu) h. (jmd. setzt sich über alle wohlgemeinten Ratschläge hinweg); umg. ich werde, will dir h. (hüte dich, das noch einmal zu tu n )!; — jmdm. auf die / Beine, über den / Berg h.; jmdm. auf die / Sprünge h. Helfer, der; -s, - jmd., der jmdm. h ilft: ein tüchtiger, fleißiger, ehrenamtlicher H.; jmdn. als H. gewin­ nen; für die Ferienspiele werden H. gesucht; ein H. in der Not Helfers|helfer, der jmd., der jmdm. bei der Aus­ führung einer verwerflichen Tat hilft, M ittäter: wie­ viele H. er gehabt hat, konnte noch nicht ermittelt werden Helikopter, der; -s, - Hubschrauber Helium, das; -s, jo. P l.j zu den Edelgasen gehörendes chemisches Element hell /Adj.f 1. m it (viel) Licht: der Raum ist, im Raum ist es, wird es plötzlich h.; draußen wird es schon h. (das Tageslicht nimm t zu); das Zimmer ist h. (ist so gelegen, beschaffen, daß viel Tageslicht ein­ fällt); sein Fenster ist h. (Lampenlicht fällt durch das Fenster nach draußen); die Glühbirne, Lampe, das Licht ist mir zu h. (strahlt m ir zu stark); der Mond scheint h.; die Flammen lodern h.; er schlief bis in den hellen Morgen hinein; noch im Hellen (noch bei Tageslicht) nach Hause kommen; aus dem Dunkeln ins Helle (in das volle Tageslicht, ins Lampenlicht) treten — 2. (in derjeweiligen Farbe, Färbung) dem Weiß angenähert: ein heller Stoff, Anzug; helle Möbel, Farben; ein helles Rot, Grün; Menschen heller Hautfarbe, mit hellem (blondem) Haar; die Tapete wirkt h.; der Rock ist nach dem Waschen heller geworden; helles Bier (Bier, V oll­ bier von gelblicher F ärbu ng); ein Helles (ein Glas helles Bier) — 8 . hoch tönend: ein heller Ton; eine helle Stimme; in helles Gelächter ausbrechen; ein Glöckchen klingt h.; h. auflachen — 4. der Himmel ist, wird wieder h. (ist nicht mehr trübe, ist klar, wolkenlos); O ein heller (strahlender) Blick — 5.1. von leichter, schneller Auffassung, intelligent: erist einheller Bursche, Kopf; einenhellen Verstand haben 5.2. j n u r a t t r . / der Geistesgestörte hat manch­ mal helle Augenblicke (Augenblicke, i n denen er geistig klar ist) — 6 . /nicht präd.; drückt emotional einen hohen Grad, eine hohe Intensität aus/: seine helle Freude an jmdm., etw. haben; etw. löst helle Empörung aus; in heller Aufregung sein; das ist ja heller Wahnsinn!; von etw. h. (sehr) begeistert sein + in hellen / Scharen hell/Hell| :auf, -auf /A dv ./ 1. h. (sehr) begeistert sein — 2. h. (laut, freiheraus) lachen; -blau /A d j.j von heller blauer F a rbe : ein hellblaues Kleid; -blond /A d j .j 1.1. sehr blond (1.1): hellblondes Haar 1.2. m it Haar in der Farbe von 1.1: er ist h.; -dun­ kel, das Zusammenspiel von Licht und Schatten, hel­ len und dunklen Farben: im H. des Parks helle /A dv ./ landsch., bes. berl. hell (5.1): er ist sehr h. Helle, die; -, /o. P I ./ Helligkeit (1): eine blendende, strahlende H.; die H. des Tages Hellebarde, die; -, -n aus einem langen hölzernen Schaft und einer einem Beil ähnlichen Klinge m it scharfer Spitze bestehende H ieb - und Stichwaffe des Mittelalters Heller, der; -s, - bis etwa 1900 im Umlauf befind­ liche Silber- , Kupfermünze von geringem Wert + veraltend etw. ist keinen (roten) H. (gar nichts) wert; keinen, nicht einen (roten) H. haben, besitzen (kein Geld haben, völlig mittellos sein); für etw. keinen, nicht einen (roten) H. geben (fü r etw. keine Chance sehen); alles bis auf den letzten H., allesauf H. und Pfennig (eine Summe vollstän­ dig, bis a u f den letzten Rest) be-, zurückzahlen Hell) -grün /A dj.j vgl. hellblau; -hörig /A dj./ 1. h. werden (aus einem bestimmten A nlaß stutzig, m iß­ trauisch werden un d die betreffende Person, das betreffende Geschehen aufmerksamer als bisher beobachten); etw. macht jmdn. h. — 2. fü r Schall sehr durchlässig: die Wohnung ist sehr h. hellicht /Adj.; nur attr.f: es ist hellichter Tag (mit­ ten am T ag); es geschah am hellichten Tag (mitten am Tag, wo man dergleichen nicht fü r möglich halten würde) Heiligen, die /P I./ s. Helling Helligkeit, die; -, -en /vorw. Sg.; zu hell 1/1. jo. P l.j Zustand des Hellseins: die H. des Tages; seine Au­ gen gewöhnten sich allmählich an die H. (den Grad des Hellseins) des Saals — 2. die H. (Lichtstärke 2) einer Glühlampe; Astron. die H. eines Sterns messen t* Helling, die; -, -en //* auch Heiligen/, der; -s, -e Schiffbau m it einer fü r den Stapellauf zum Wasser h in geneigten Fläche verbundene, zum Zusammenbau (und zur Ausrüstung) von Schiffen bestimmte A n ­ lage einer W e rft: der Trawler liegt auf der H. hell/Hell| -klingend /A dj.; n ur attr.f hell (3): eine hellklingende Stimme; -rot /A d j./ vgl. hellblau; -sehen /Vb.; vorw. im In f./ entfernt stattfindende
Hellseher — hennarot 547 od. zukünftige Ereignisse angeblich als visuelle Vorstellung von Tatsächlichem währnehmen: nie­ mand kann h.;umg, du kannst wohl h. (Gedanken erraten)?; dazu -seher, der u. :seherei, -seherel, die; -, fo. P I ./; -sichtig jA d j.f 1.1. scharfsinnig: er hat die Machenschaften h. erkannt, durchschaut 1.2. m it Weitblick, vorausschauend: künftige Ver­ änderungen h. bei der Planung berücksichtigen; -sichtigkeit, die; fo. P L/ Weitblick; :waeh, -wach /A d j./völlig wach, nicht im geringsten müde: obwohl er nur zwei Stunden geschlafen hatte, war er h.; O bei dieser Frage wurde er sofort h. (er­ kannte er plötzlich die drohende Gefahr); -werden, das; -s, /o. P l.f : vor dem, bis zum, beim H. (Morgen­ grauen) Helm, der, auch das; -(e)s, -e I. /der/ 1. bes. aus M etall od. Plast angefertigte (abgerundete) Kopf­ bedeckung zum Schutz gegen Kopfverletzungen bei bestimmten Arbeiten, Sportarten, im öffentlichen Verkehr od. bewaffneten K a m p f: der H. des Feuer­ wehrmannes, Bauarbeiters, Bergmanns, Motorrad­ fahrers, Soldaten, Ritters; den H. aufsetzen, -stülpen, abnehmen; die Baustelle darf nur mit einem H. (Schutzhelm) betreten werden; der Motor­ radfahrer, Skispringer trug einen roten H. (Sturz­ helm); der H. (Stahlhelm) des Soldaten — 2. A r ­ chitekt. kegel-, pyramidenförmiges Bach eines Turms — 3. Techn. als Abzug dienender Aufsatz bei einem Apparat, einer Vorrichtung — II. runder, hölzerner Stiel des Hammers, Beils, der A x t Hemd, das; -(e)s, -en 1. zur Unterwäsche gehörendes, am H als ausgeschnittenes, hüftlanges Wäsche­ stück ohne Ärmel od. mit Ärmeln: ein ärmelloses H. aus Baumwolle; H. und Slip; sie trägt keine Hem­ den; er mag keine Hemden mit langen Ärmeln; umg. im bloßen H. (nur i n Unterwäsche) dastehen — 2. von männlichen Personen getragenes, hüft­ langes Kleidungsstück der Oberbekleidung m it einem Kragen und kurzen cd. langen Ärmeln, das vorn meist geknöpft wird , Oberhemd: ein bügelfreies H. mit modernem Kragen; die blauen Hemden (Bla u ­ hemden) der FDJ; das H. auf-, zuknöpfen; die Manschetten seines Hemdes waren durchgescheu­ ert; er saß im bloßen H. (ohne Jacke) da + etw. wie sein H. wechseln: seine Gesinnung, Meinung wie sein H. wechseln (oft ändern); umg. jmdn. bis aufs H. ausziehen, -plündern (jmdm. fast alles wegnehmen, jmdn. v öllig ausplündern) Hcmd/hcmd (m it * auch Hemds/hemds|)| t-ärmel, der: sich die H. hochkrempeln; in Hemd-, Hemds­ ärmeln (ohne Jacke im Oberhemd) dasitzen; *-ärme- lig lA d j.l 1. in Hemd-, Hemdsärmeln: h. herum­ laufen — 2. betont salopp (1.1), ein bißchen derb (2): seine hemdsärmelige Redeweise; h. auftreten, Vor­ gehen ; -Muse, die wie ein Hemd (2)geschnittene Bluse Hemdblusen| -kleid, das K leid m it einem wie eine Hemdbluse geschnittenen Oberteil; -Stil, der /o. P l.j : ein Kleid im H. Hemdjbrust, die gestärktes Vorderteil des F ra c k ­ hemds Hemden| -knepf, der K n o pf fü r ein Oberhemd; -matz, der umg. scherzh. n u r m it einem Hemd (1) bekleidetes kleines K in d Hemd| -kleid, das wie ein Hemd geschnittenes, lose herabhängendes, nicht tailliertes Kleid ; -knöpf, der Hemdenknopf Hemds/hcmdsl: / Hemd/hemd| Hemisphäre, die; -n eine der beiden Hälften (1.1) der Erdkugel od. des Himmels (1): die nördliche, südliche H. hemmen jsw. Vb.; hat; / auch gehemmt/ 1.1. eine Bewegung verlangsamen, verzögern (und zum S till­ stand bringen): Schlaglöcher hemmten die rasche Fahrt des Wagens; der Lauf des Flusses wird durch ein Wehr gehemmt; jmd. hemmt seinen Schritt, Lauf 1.2. einen Ablauf, eine Entwicklung verzögern, beeinträchtigen, jmdn. i n bestimmter Weise behin­ dern: etw. hemmt die Entwicklung, den Fort­ schritt; durch Kälte wurde die Pflanze in ihrem Wachstum, fühlte er sich in, bei seiner Arbeit ge­ hemmt; sich durch nichts h. lassen; hemmende und fördernde Einflüsse Hemmnis, das; -ses, -se etw., das etw., jmdn. hemmt (1.2) , Hindernis (2): etw. ist ein großes H. für die Entwicklung; alle Hemmnisse beseitigen, über­ winden Hemm|schuh, der 1.1. (kufenartige) Platte aus Holz od. Eisen, die, unter dem Hinterrad eines Wagens (1.2) befestigt, gleitend bremst 1.2. Bremsschuh 1.3. Bremsklotz — 2. Hemmnis: etw. ist ein H. für die Entwicklung des Fortschritts Hemmung, die; -, -en 1. /zu hemmen 1.2/ das Ge­ hemmtwerden : die H. des Wachstums, Fortschritts — 2. fvorw. P l.j 2.1. ungezwungenes Verhalten be­ einträchtigende, zu verkrampftem, unsicherem A u f ­ treten führende innere Unsicherheit: jmd. hat (große, starke) Hemmungen; an, unter Hemmungen lei­ den; seine Hemmungen überwinden 2.2. E in ­ schränkung der eigenen Möglichkeiten zu handeln (II.l.l) auf Grund der Erziehung, Erfahrung, einer sittlichen N o rm : jmd. kennt keine, hat keine (mora­ lischen) Hemmungen; der Alkohol nahm ihm alle Hemmungen (enthemmte ihn) hemmungs/Hcmmungsl -los /A d j./ ohne jegliche Hemmung (2): ein hemmungsloser Mensch; hem­ mungsloser Egoismus, Genuß; h. lachen, weinen, fluchen; dazu -losigkeit, die; -, jo. P I ./ Hengst, der; -(e)s, -e männliches T ier bei Pferden, Eseln, Kamelen Henkel, der; -s, -1. seitlich an einem Behältnis od. über der Öffnung eines Behältnisses angebrachter, gebogener, schmäler G riff, an dem man es (fest)hälten, tragen, anhängen k ann: der H. der Tasse ist ab­ gebrochen; von der Tasche ist ein H. abgerissen; du mußt den Wäschekorb an beiden Henkeln an­ fassen — 2. landsch. Aufhänger (1): an meinem Mantel ist der H. abgerissen Henkel/henkel| -korb, der /P L -körbe/ Korb m it einem od. zwei Henkeln (1); -los fA d j.f ohne Henkel (1): ein henkelloser Korb henken jsw. Vb.; hat/jmdn. durch den Strang hin ­ richten : der Verbrecher wurde zum Tode verurteilt und gehenkt Henker, der; -s, - jmd., der die Todesstrafe voll­ streckt: den Verbrecher dem H. überantworten; salopp hol dich, hol’s der H.! jFluchf Henkers|knecht, der: die Henkersknechte des Dik­ tators (die Personen, die dem Diktato r bei der Unter­ drückung der Volksmassen, der Liquidierung p oli­ tischer Gegner behilflich sind) Henna, die; -, jo. P l .j orangeroter, zum Färben ver­ wendeter Farbstoff aus den zerriebenen Blättern des H ennastrauches henna/Henna| -ro t jA d j .j orange; -Strauch, der gelb 35*
548 Henne — heranmachen blühender Strauch in A frik a und Asien, aus dem ein Farbstoff gewonnen w ird Henne, die; -, -n 1.1.1. weibliches T ier beim H aus­ huhn 1.2. weibliches T ie r bei vielen Vogelarten — II. Fette H. (Fetthenne) Hepatitis, die; Hepatitiden Med. Entzündung der Leber her /Adv .; / auch hersein/ 1. /bezeichnet die Rich­ tung von irgendwo dort hierher (1)/: h. zu mir!; h. mit dem Brief! — 2.1. von ... h. 2.1.1. von (1.1.3) : vom Fenster h. zieht es; das kann man nur von oben, unten h. sehen 2.1.2. von (2.1.1): das weiß ich noch von der Schulzeit h.; sie kennen sich vom Studium, von Dresden h. (seit der Z eit, da sie gemeinsam studierten, i n Dresden waren); /m it Getrenntschreibung bei sonst zusammengeschrie­ benen Bildungen, wenn auch das Verb betont ist; / her- (1.2)/: er ist immer hinter, neben, vor mir h. gerannt, statt endlich zurückzubleiben 2.2. von (1.1.3, 2.1.1, 7.2) — 3.1. etw. ist eine Weile, lange, zwei Stunden h. (etw. hat sich vor einer Weile, langer Zeit, zwei Stunden zugetragen); es ist, sind zwei Jahre h., daß... 3.2. umg. jmd. ist hinter jmdm., etw. h.: die Polizei ist hinter dem Dieb h. (fahndet nach dem Dieb); er ist hinter dem Mädchen h. (umwirbt das Mädchen), hinter dem Original h. (möchte gern das O riginal 1 haben, er­ werben); jmd. ist hinter der Arbeit h. (arbeitet fleißig) — 4. hin und h.: hin und h. (ständig die Richtung wechselnd, kreuz und quer) laufen, fliegen; er ist hin und h. (hin und zurück) gelaufen + etw. reicht nicht / hin und nicht h.; nach langem / Hin und Her; hin und h. gerissen sein; mit etw. ist es nicht / weit h. her- / i n verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen/ 1. /z ur Getrenntschrei­ bung bei Betonung des Verbs / t her (2.1.2)/ 1.1. /bezeichnet die Richtung von irgendwo a u f etw., jmdn., den Sprecher zu/: z. B . herfahren, her­ finden, hergeben, hersetzen 1.2. /bezeichnet nach präp. Ausdrücken mit dem Dat. das Einhalten der gleichen Richtung/: / z. B . herfahren, hergehen — 2. /weist auf den Ursprung, von dem etw. ausgegan­ gen ist, hin/: / f z. B . herrühren, herstammen — 3. /charakterisiert bei Verben des Sprechens den Vor­ gang als eintönig, gedankenlos/: z. B . hersagen — 4. /drückt aus, daß etw. zustande gebracht w ird/: / z. B . hersteilen herab /Adv.; Trennung: her|ab/ [..rab] 1.1. her­ unter (1): den Berg h. dauert der Weg zwei Stun­ den; O alle Mitarbeiter bis h. zum jüngsten Lehrling begrüßten diese Maßnahme 1.2. von (1.1.3) jmdn. von oben h. ansehen herab- / i n verbalen Zusammensetzungen/ 1. /be­ zeichnet eine Richtung von (dort) oben (hierher 1) nach unten/: z. B . herabfalien — 2. /bezeichnet die Erstreckung (hierher) nach unten bei einem hän­ genden Gegenstand/: / z. B . herabhängen herab/Herabj -fallen /V b ./ herunterfallen; -hängen /st. Vb./ herunterhängen; -lassen /V b .; auch -lassend/ 1. etw., sich herunterlassen: einen Eimer an einer Kette h.; die Jalousie h.; sich an einem Seil (vom Fenster) h. — 2. oft spött. sich zu etw. h. nach Zögern, als wäre es unter seiner Würde, schließlich doch zu etw. bereit sein, etw. tu n : sich zu einem anerkennenden Wort h.; sich zu jmdm. h. (jmdm. leutselig od. gönnerhaft entgegen­ treten); -lassend /A d j.; / auch -lassen 2/ leutselig (1) und arrogant, gönnerhaft: h. lächeln, grüßen; jmdn. h . behandeln; -mindern /Vb./ etw. herah- setzen (1): die Fahrgeschwindigkeit h.; seit dem Unfall ist seine Erwerbsfähigkeit herabgemindert; -s ehen /Vb./ 1. heruntersehen (1) — 2. auf jmdn. h. (heruntersehen 2); -setzen /V b ./1. etw. reduzieren, vermindern, verringern: die Fahrgeschwindigkeit, Arbeitszeit h.; den Preis h. (senken 2) — 2. jmdn., etw. herabwürdigen: jmdn. (in den Augen der anderen), jmds. Verdienste h.; über jmdn. in her­ absetzenden Worten sprechen; dazu -Setzun g, die; -, -en; -würdigen /Vb./ jmdn., etw. h. die Be­ deutung od. den Wert von jmdm., etw. schmälern: jmdn., jmds. Arbeit (in aller Öffentlichkeit) h.; jmdn. in herabwürdigender Weise beschimpfen; dazu -Würdigung, die /o. PI ./; -ziehen /Vb.: hat/ etw., jmdn. herunterziehen: die Holläden h.; herab­ gezogene Mundwinkel; <^>jmdn. auf ein niedriges Niveau h. heran /Adv.; Trennung: her|an: auch ’ran u. heransein/ [..ran] 1.1. von irgendwo nach hier, d ort: h. (zu mir)!; alle rechts h. (auf die rechte Seite) 1.2. als er h. (herangekommen 1.1) war, sah ich, daß seine Hand verletzt war; Weihnachten, unser Urlaub ist bald h. (bald ist Weihnachten, beginnt unser Urlaub) heran- f i n verbalen Zusammensetzungen/ 1. /be­ zeichnet die Richtung bei einer Annäherung von irgendwo nach hier, d ort/: z. B . herankom­ men — 2. /bezeichnet eine Aufwärtsentwicklung/: z. B . heranwachsen heran / / auch ran|/| -arbeiten, sich /V b ./ sich an etw., jmdn. h. sich durch angestrengtes Arbeiten einem Z ie l nähern (1): die Rettungsmannschaft arbeitete sich an die Verunglückten heran; -bilden /Vb./ 1. jmdn. m it einem bestimmten Z ie l, zu etw. ausbilden: jmdn. zum Fachmann, Künstler h.; einen Stamm von Facharbeitern h. — 2. sich h. sich entwickeln (1.1): diese Eigen-, schaft bildete sich unter seinem Einfluß heran; -führen /V b ./ 1.1. der Fahrer setzte sich an die Spitze der Verfolgergruppe und führte sie an die beiden Spitzenreiter heran (sorgte dafür, daß sie den Abstand zu den Spitzenreitern überwanden) 1.2. aus dem Osten wird weiterhin Kaltluft heran­ geführt (gelangt K a ltluft hierher) — 2. jmdn. an etw. h. jmdn. in etw. einführen, mit etw. vertraut machen: die Schüler an die Literatur, Musik h.; -gehen / Vb./ 1. an jmdn., etw. h. sich jmdm., einer Sache nähern (1): er ging ganz dicht an ihn heran — 2. an etw. h. etw. in A ngriff nehmen, beginnen: mit Elan, Unlust an eine Arbeit h.; -kommen /Vb./ 1.1. an jmdn., etw. h. in die Nähe von jmdm., einer Sache kommen: er, das Reh kam ganz nah (an mich, an den Zaun) heran 1.2. der Termin, Weihnachten kommt heran (rückt i n zeitliche Nähe, naht) — 2. an etw. h. mit der Hand, den Händen bis zu etw. reichen und es fassen können: ohne Leiter kommt man nicht (an die Lampe) heran — 3. an jmdn., etw. heranreichen (2); -machen, sich /V b./ umg. 1. sich an etw. h. an etw. herangehen (2) : sich an die Lösung eines Problems h. — 2. sich an jmdn. h. jmds. Gunst auf eine nicht ganz einwandfreie A r t zu erlangen suchen: er hat sich an die neue Kollegin, an den Chef herangemacht;
herannehmen — herausbringen 549 -nehmen /Vb.j nmg. jmdn., etw. h. an jmdn., etw. große Anforderungen stellen: man hat ihn, den Motor beim Test ganz schön herangenommen; -reichen fV b .f 1. an etw. herankommen (2): das Kind reichte noch nicht an den Lichtschalter her­ an — 2. an jmdn., etw. h. jmds. Leistung erreichen: an ihn, seine Leistung reicht keiner heran; -sein fV b.; ist herangewesen; Präs. u . Prät. / heran 1.2/; -tragen fVb.j etw. an jmdn., etw. h. jmdm., einer Institution ein Anliegen unterbreiten: einen Vorschlag an jmdn., eine Kommission h.; -treten fV b.; ist/ 1. an jmdn., etw. h. sich m it wenigen Schritten in die Nähe von jmdm ., einer Sache be­ geben: er trat (an unseren Tisch, den Schalter) heran und fragte, ob ...; O eine Versuchung tritt an jmdn. heran — 2. (mit etw\) an jmdn., etw. h. etw. an jmdn. , etw. herantragen: mit einer Bitte an jmdn., eine Institution h .; -wachsen fV b.f zu etw. h. sich dem Prozeß des natürlichen Wachstums ent­ sprechend entwickeln, 2erwachsen werden: das Foh­ len ist zu einer kräftigen Stute herangewachsen; er ist zu einem stattlichen jungen Mann heran- gewacheen; die heranwachsende Generation; -zie­ hen IVb.j 1. jmdn., etw. an, zu sich ziehen, etw. in die Nähe von ehe. ziehen (1.2) (hat): er zog sie an sich, zog (sich) einen Stuhl an den Tisch heran; <> etw. zum Vergleich h.; jmdn. zur Mitarbeit h. (einsetzen 2.2); Sachverständige h. (hinzuziehen) — 2. (hat) 2.1. eine Pflanze aus einem Kern h. (ziehen 15) 2.2. sich zuverlässige Mitarbeiter h. (heran­ bilden 1) — 3.1. sich (zu F uß) nähern (1) (ist): singende Kinder ziehen heran 8.2. ein heranziehen­ der (sich nähernder 1) Tiefausläufer Jeiauf /Adv.: Trennung: herjauf; / auch ’rauf/ '..rauf] 1.1. von (dort) unten (hierher) nach eben: l. zu mir!; h. sind wir gelaufen, hinunter wollen wir fahren; den Fluß h. (flußaufwärts) 1.2. / * von (1.1.3) heiauf- . i n verbalen Zusammensetzungen; bezeich­ net eine Richtung von dort unten hierher (1) nach oben/: / B. heraufsteigen heran! / / auch rauf/; -beschworen fV b.f 1. etw. Vergangenes eindringlich (und mahnend) in die Erinnerung zurückrufen: die Jugendzeit, Ver­ gangenheit h.: warnend die Schrecken des Krieges h.— 2. etw. Unangenehmes, Unheilvolles verur­ sachen: etw. hat eine Gefahr, gespannte Atmo­ sphäre heraufbeschworen; durch eine Provokation einen bewaffneten Konflikt h.; -kommen fVb.f 1. (hierher) nach eben kommen (1): wollt ihr nicht h.?; wie bist du so schnell heraufgekommen (nach hier oben gelangt)? — 2.1. die Sonne kommt her­ auf (geht auf) 2.2. ein heraufkommendes (auf- ziehendes 8, sich näherndes) Gewitter; O eine heraufkommende Gefahr; -setzen fV b .f etw. erhö­ hen (2): Preise für Luxusartikel h.; -steigen fV b .f 1. (hierher) nach oben steigen (1.1.1): ich bin die Treppe heraufgestiegen — 2. aus dem Tal steigen Nebel herauf (ziehen 8 Nebel hierher nach oben); O Er­ innerungen steigen herauf (werden wach) — 3. geh. ein neuer Tag steigt herauf (bricht an); -ziehen fVb.f 1. etw., jmdn. (hierher) nach oben ziehen (1.2) (hat): einen Eimer am Seil h.; der Bergsteiger zog den erschöpften Kameraden zu sich heiauf — 2. (zu F uß) (hierher) nach oben ziehen (8.1) (ist): singend kamen sie aus dem Tal herauf- gezogen — 3. (ist) ein Gewitter zieht herauf (nähert sich); O eine heraufziehende Gefahr — 4. (ist) geh. der Abend, ein schöner Tag zieht herauf (bricht an) heraus /Adv.; Trennung: herjaus; / auch ’raus u. heraussein/ [..raus] 1. von (dort) drinnen (hier­ her) nach draußen: h. mit euch (an die frische Luft)! — 2. fals Verstärkung bestimmter räu m li­ cher, kausaler P rä p .f: h. aus dem Bett, den Federn (aufstehen 1.3)1; aus der Küche h. dringt der Duft frischen Kaffees; aus dem Stand h. eine Rolle machen; die Äpfel sind von innen h. verfault; aus einer Notlage, Laune h. handeln; aus welchen Erwägungen h. haben Sie das angeordnet? — 3. umg. 3.1. der Spielplan für den nächsten Monat ist noch nicht h. (veröffentlicht); sein neuer Roman ist h. (ist erschienen) 3.2. es ist noch nicht h. (es steht noch nicht fest), wrer sein Nachfolger wird; das ist noch nicht h. (das ist noch unsicher, ungewiß) + jmd. ist / fein h.; jmd. ist aus dem / Gröb­ sten h.; h. mit der / Sprache! heraus- / i n verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen/ 1. / bezeichnet die Richtung von (dort) drinnen (hierher) nach draußenf: / z. B . herausfahren, herausnehmen — 2. /drückt aus, daß sich etw. aus etw. entwickelt, daß etw. aus etw. entsteht/: / z. B . sich herausbilden herans/Heraus f / auch iaus;/; -arbeiten fV b.f 1 . etw. (aus etw.) h. eine (erhabene 1) plastische D a r­ stellung an od. aus einem festni Material meist mit Hammer und Meißel hervorbringen: ein Relief aus dem Gestein h.; O ein Problem, einen Unterschied, Schwerpunkt h. (deutlich machen) — 2. sich aus einer schwierigen, bedrängten Lage unter Anstren­ gung befreien: sich langsam aus dem Morast, Ge­ dränge h.; O sich mühsam aus Schwierigkeiten h. — 3. Arbeitszeit Vorarbeiten: den Montag vor dem Fest h.; -bekommen fV b .f 1. etw. aus etw. lösen, entfernen können: den Korken nicht (aus der Flasche) h.; hast du den Fleck aus der Bluse h.? — 2.1. etw. aus jmdm. h. etw. (von jmdm.) durch geschicktes Vorgehen in Erfah rung bringen: aus jmdm. ein Geständnis, Geheimnis h.; aus ihm war nichts herauszubekommen 2.2. den Schuldi­ gen, die Wahrheit h. (herausfinden, ermitteln); ein Rätsel, eine Aufgabe h. (lösen) — 3. Wechselgeld zurückbezahlt bekommen: er hat drei Mark zu wenig h.; -bilden, sich fVb .f entstehen, sich entwickeln: zwischen ihnen haben sich freundschaftliche Be­ ziehungen herausgebildet; durch ständige Miß­ erfolge haben sich bei ihm Minderwertigkeits­ gefühle herausgebildet; -brechen fV b .f 1. etw. gewaltsam aus einem Ganzen lösen (1.1.1) (hat): ein paar Steine (aus der Wand) h. — 2. aus etw. h. m it Vehemenz aus etw. hervortreten (ist): der Hirsch brach aus dem Gehölz heraus; <0 der Zorn, ein Schluchzen bricht aus jmdm. heraus; -bringen fVb.f 1. etw., jmdn. von (dort) drinnen (hierher) nach draußen bringen (1.2): bring mir doch bitte die Gartenschere heraus! — 2.1. etw. neu a u f den M a rk t bringen: ein neues Waschmittel h.; der Ver­ lag will eine neue Taschenbuchreihe h. (veröffent­ lichen); das Theater will das Stück im Herbst h. (aufführen) 2.2. umg. firn bürgerl. Sprachgebrauch/ jmdn., etw. (ganz) groß h. jmdn., etw. m it großem Aufwand zum Erfolg in der Öffentlichkeit bringen: einen jungen Sänger ganz groß h. — 3. umg.
550 herausfahren — herauskehren etw. herausbekommen (1): einen Nagel nicht (aus der Wand) h.; mit Benzin bringst du den Fleck heraus — 4.1. etw. aus jm dm . herausbekommen (2.1): aus ihm war nichts herauszubringen 4.2. umg. ein Versteck h. (herausfinden, erm itteln); eine Rechenaufgabe h. (lösen) — 5. Worte, Töne von sich geben (können): er brachte die Entschuldi­ gung stockend, zögernd heraus; vor Aufregung kein Wort, keinen Ton h.; -fahren jV b .j 1. aus etw. h. von (dort) drinnen (hierher) nach draußen fahren (1.2.1) (ist): mit dem Wagen aus der Garage h. — 2. etw. aus etw. h. ein Fahrzeug von (dort) drin nen (hierher) nach draußen fahren (2.2) (hat): das Auto aus der Garage h. — 3. (ist) etw., ein unbedachtes Wort fahrt jmdm. heraus (w ird von jmdm. impulsiv geäußert, entschlüpft jmdm .); das ist mir nur so herausgefahren — 4. (hat) Sport einen Vorsprung (von zwei Minuten), den Sieg h. (durch schnelles Fahren erzielen); -finden fV b .f 1.1. etw., jmdn. (aus etw.) h. etw., jmdn. in einer Menge find en (1.1): den richtigen Schlüssel (aus dem Bund) h. 1.2. etw. ausfindig machen, ermitteln: den Fehler, jmds. Adresse h. — 2. sich (aus etw.) h. den Weg aus etw. finden: er hat sich nur schwer (aus dem Gebäude) h. können; umg. nicht aus dem Bett h. (morgens lange schlafen, n icht a u f­ stehen); -fischen fV b .f umg. etw., jmd n. aus etw., einer Flüssigkeit, Menge finden (2): die Früchte aus ^der Bowle h.; jmdn. bei einer Kontrolle h.; ein "paar Münzen aus dem Portemonnaie h.; -fliegen fVb.f 1. aus etw. h. von (dort) drinnen (hier­ her) nach draußen fliegen (1.1) (ist): der Vogel ist aus dem Käfig herausgeflogen — 2. jmdn. auf dem Luftweg (1) evakuieren (hat): Frauen und Kinder wurden aus dem Erdbebengebiet heraus­ geflogen; -fordern fVb.f 1.1. jmdn. zu einem Zwei­ kampf (1.2) auffordern (1.1): jmdn. zum Faust­ kampf, Duell h. 1.2. Sport einen Titelträger (1.2) zum Kampf um diesen Titel auffordern (1.1): den Weltmeister h. — 2. jmd n. bewußt, vorsätzlich reizen (3), durch bestimmte Handlungen, Äußerun­ gen dazu bringen, unbedacht zu reagieren: er fühlte sich durch diese Kränkung herausgefordert; fvorw. im P a rt. P rä s./ ein herausforderndes (aufreizendes, provokatorisches) Lächeln; eine herausfordernde Bemerkung; jmdn. herausfordernd mustern — 3. etw. fordert (zu) etw. heraus etw. erm untert zu etw.: jmds. Auftreten fordert Kritik, zum Wider­ spruch heraus; zu 1 u. 2 -forderung, die; -gäbe, die fo. PL; zu -geben 2, 4/; zu 2: die H. des be­ schlagnahmten Materials; zu 4.1: die H. der Werke L?ssings; -geben fVb.f 1. etw. von (dort) drinnen (hierher) nach draußen geben (1.2): geben Sie mir bitte den Koffer (durchs Fenster) heraus! — 2. einen Gefangenen od. etw. jmdm. (auf dessen Forde­ run g hin ) überlassen: einen Gefangenen, das be­ schlagnahmte, gestohlene Gut h.; der Hausmeister wollte den Schlüssel nicht h., gab den Schlüssel nur widerwillig heraus — 3. Wechselgeld z urück ­ geben: können Sie mir auf 20 Mark h.?; die Ver­ käuferin hat (mir) falsch, zu wenig herausgegeben - 4 .1 . ein Druckwerk h. die Veröffentlichung eines Druckwerks verantwortlich übernehmen: der Verlag will eine Zeitschrift h.; ein vergriffenes Buch neu h. (veröffentlichen) 4.2. die Post hat eine Sonder­ briefmarke herausgegeben (für den Verkauf in U m la u f gebracht) 4.3. etw. erlassen (1): eine An­ ordnung, einen Erlaß h.; zu 4.1 -geber, der; -s, -; -gehen fVb.f 1. von dort drinnen hierher nach draußen gehen (1) — 2. sich aus etw. entfernen, lösen lassen: der Korken, Fleck ist ganz leicht herausgegangen; 4- ans sich h. sich frei und un­ befangen geben, äußern: seine Schüchternheit über­ winden und aus sich h.; -greifen fVb.f jmdn., etw. aus einer größeren A nz ah l auswählen: sich ein paar Leute h.; ein Beispiel, ein paar Einzelheiten h.; -haben fV b .f umg. 1. etw. aus etw. entfernt haben: den Nagel aus der Wand, den Fleck aus der Tisch­ decke h. — 2. etw. festgestellt haben: das Versteck, den Täter h.; ein Rätsel, eine Aufgabe h. (gelöst haben); den Trick, Handgriff h. (begriffen haben); -h den /* Bogen h.; -halten fV b.f 1. etw. von (dort) drinn e n (hierher) nach draußen halten (1.1): der Fah­ rer hielt bei der Kontrolle seine Papiere zum Fenster heraus — 2. jmdn., sich, etw. aus etw. h. jmdn., sich, etw. bewußt von etw. fernhalten, an etw. nicht teilhaben lassen: sich aus einem Streit, Konflikt h.; ich will versuchen, dich aus der Sache herauszu­ halten; ^--hängen fV b .f etw. hängt aus etw. heraus etw. xhängt (1.1) von (dort) drin n en (hierher) nach draußen: Fahnen hingen aus den Fenstern heraus; 4- etw. hängt jmdm. zum Hals heraus; jmdm. hängt die / t Zunge zum Hals heraus; 2-hängen fV b .f etw. h. etw. so anbringen, daß es draußen xhängt (1.1): er hängte eine Fahne (aus dem Fenster) heraus; -hauen, haute heraus, hat herausgehauen 1. etw. durch Hauen (3.2) aus etw. entfernen: trockene Äste h. — 2. etw. aus etw. herausarbeiten (1): ein Relief h. — 3. umg. jmdn. durch körper­ lichen Einsatz aus einer bedrängten Lage befreien: er h^t ihn bei der Schlägerei herausgehauen; O der Anwalt hat alles versucht, seinen Klienten herauszuhauen; -heben fV b .f 1. jm dn. , etw. von (dort) drin ne n (hierher) nach draußen heben ( 1.3,1): ein Baby aus dem Wagen h. — 2. etw., jmdn., sich von seiner Umgebung abheben: den Kernsatz eines Artikels durch Fettdruck h.; diese Kompromißlo- sigkeit hebt ihn aus der Gruppe heraus; in der Dis­ kussion hoben sich folgende Schwerpunkte her­ aus: ...; -holen fVb.f 1. etw., jmdn. von (dort) drin­ nen (hierher) nach draußen holen (1.1): Stühle (au3 der Laube) in den Garten h.; Bodenschätze aus der Erde h.; jmdn. aus dem Kerker h. (befreien 2) — 2.1. aus etw., jmdm. etw. h. einer Sache, jmdm. eine bestimmte Leistung abgewinnen: aus einem Motor, Pferd das Äußerste h. 2.2. durch geschicktes Vo r­ gehen ein positives Ergebnis erzielen: beim Verkauf einen guten Gewinn h.; der Unterhändler hat mehr herausgeholt (erreicht 4), als zu erwarten war; Sport wertvolle Punkte, ein gutes Ergebnis h. — 3. etw. aus jmdm. h. jm dn . durch geschicktes Fragen dahin bringen, daß er Informationen preis­ gibt: er hat alles aus ihm herausgeholt, was er wissen wollte — 4. etw. deutlich darstellen, i n den Vordergrund rücken: der Regisseur hat die Gesell­ schaftskritik, die in dem Stück steckt, klar heraus­ geholt; -hören fV b.f 1. m it dem Gehör eine be­ stimmte Einzelheit in einem Gemisch von Tönen, Stimmen wahrnehmen: ihre helle Stimme, der Baß war deutlich herauszuhören — 2. etw. auä etw. h. einer Äußerung etw. nicht ausdrücklich Gesagtes entnehmen: aus ihren Worten konnte man Besorg­ nis, Verbitterung, einen Vorwurf h,; -kehren fV b .f anderen gegenüber seine Stellung (5.2), eine bestimmte
herausklauben — herausschmecken 551 Eigenschaft betont zum Ausdruck bringen: jmd. kehrt den Vorgesetzten, Lehrer, bei jeder Gelegen­ heit seine Belesenheit heraus; -klauben fV b .f u m g . 1.1. etw. aus einer größeren Masse, Anzahl ent­ nehmen: die Rosinen aus dem Kuchen h. 1.2. etw. mühsam und einzeln aus etw. herausnehmen (1): Geldscheine aus der Brieftasche h.; -kommen /V b .f 1. aus etw., bes. einem R aum , Gebäude, (hierher) nach draußen kommen (1): die Schüler kommen lärmend aus der Klasse, dem Schulgebäude heraus; wie bist du herausgekommen (nach draußen gelangt)?; er ist nie aus seiner Vaterstadt herausgekommen (hat seine Vaterstadt nie verlassen); selten h. (selten das Haus verlassen, sich meist drinnen aufhalten; selten etwas unternehmen); umg, in zwei Monaten kommt er heraus (wird er aus der H aft entlassen)'1; O wie kommen wir am besten aus dieser Situation heraus?; aus dem Lachen, Staunen nicht h. (nicht aufhören können zu lachen, zu staunen) — 2. neu zum Verkauf gebracht werden: wann soll der neue Wagentyp, die Sondermarke h.?; der Roman kommt demnächst in der dritten Auflage heraus; das Stück soll im Herbst h. (Premiere haben) — 3.1. i n einer bestimmten Weise hervortreten, deutlich werden: die Farbunterschiede kommen auf dem Foto nicht heraus 3.2. i n einer bestimmten Weise form u lie rt werden: sein Vorwurf kam zu scharf heraus; hoffentlich kommt es nicht falsch heraus, was ich sagen will! — 4. umg. wenn das heraus­ kommt (wenn andere davon K e n ntnis erlangen), kann er sich auf was gefaßt machen — 5. umg. sich als Lösung, Resultat ergeben: bei der Aufgabe kommt eine vierstellige Zahl heraus; was ist bei der Diskussion, Verhandlung herausgekommen? — 6. umg. mit etw. h. etw. nach anfänglichem Zaudern zur Sprache bringen: endlich kam er mit seiner Bitte, der Wahrheit heraus — 7. umg. mit etw. h. bei einer Lotterie etw. gewinnen: jmd., jmds. Los kommt mit einem Hauptgewinn, drei Richtigen heraus — 8. umg. wer kommt heraus (wer spielt bei diesem Spiel die erste K arte aus)*i; -f- das kommt auf eins, dasselbe heraus (bleibt sich am Ende gleich); — mit der Sprache h.; -können fV b.f umg. von (dort) drinnen (hierher) nach draußen gelangen können: die Tür war ver­ schlossen, und keiner konnte heraus; + nicht aus seiner / Haut h.; -kriegen IV b .f umg. etw. herausbekommen; -lachen fV b .f plötzlich zu lachen anfangen: laut h.; -laufen /Vb.j 1. von (dort) drinnen (hierher) nach draußen laufen (1.2) (ist): er kam aufgeregt herausgelaufen — 2. von (dort) drinn e n (hierher) nach draußen fließen (1) (ist): Benzin läuft aus dem Tank heraus — 3. (hat) Leichtathletik einen beachtlichen Platz, einen Vorsprung (von 15 Sekunden) h. (durch schnelles L aufen erzielen); -lesen fVb.f I. etw. aus etw. h. bei der Interpretation eines Textes etw. aus ih m entnehmen: aus einem Gedicht mehr h., als der Dichter sagen wollte; aus statistischen Unterlagen eine Entwicklungs­ tendenz h. (ableiten) — II. etw. aus einer größeren Menge, A nz ah l entfernen: die schlechten Kartoffeln h.; -locken fV b.f 1. jmdn., ein Tier aus etw. h. jmdn., ein Tier von (dort) drinnen (hierher) nach draußen locken: jmdn. aus seinem Versteck h.; den Fuchs aus seinem Bau h. — 2. aus jmdm. Geld, ein Geheimnis h. (jmdn. durch geschicktes Vorgehen dazu bringen, es herauszugeben 2, preiszugeben 1.2); jmdn. aus seiner Reserve h. (jmdn. geschickt dazu bringen, daß er sich ungezwungen gibt, äuß ert); -machen fV b .f umg. 1. etw. aus etw. entfernen: jmdm. einen Splitter aus dem Finger h.; einen Fleck h. — 2.1. sich körperlich gut entwickeln: der Junge hat sich herausgemacht 2.2. sich beruflich, wirtschaftlich gut entwickeln: der Junge, der Be­ trieb hat sich herausgemacht; -müssen fV b .f umg. 1. aus etw. h. sich von (dort) drinnen (hierher) nach draußen begeben müssen: in der großen Pause müssen die Schüler aus den Klassenräumen her­ aus; sehr früh h. (aufstehen 1.3 müssen) — 2. der Zahn war vereitert und mußte heraus (mußte gezogen werden) — 3. das mußte mal heraus (mußte mal gesagt werden)!; -nehmen /Vb.f 1.1. etw. aus etw. nehmen (1.2): ein Buch aus dem Regal h.; 1.2. sich die Galle h. (operativ entfernen) lassen — 2. den Gang h. (die Gangschaltung, bes. eines K r a ft­ fahrzeugs, a uf Leerlauf schalten 2) — 3. sich etw. h. sich etw. anmaßen: sich (jmdm. gegenüber) Eigen­ mächtigkeiten, zuviel h.; -picken /Vb.f etw. durch Picken entfernen, aus einer größeren Menge, Anzahl pick e n: die Vögel haben die Sonnenblumenkerne herausgepickt; -platzen /V b ./ umg. 1.1. heraus­ lachen: laut h. 1.2. mit etw. h. etw. unvermittelt, spontan äuß ern: mit einer Frage, einem Vorschlag h.; -pressen fV b .f 1. etw. aus etw. pressen (1.2): den Saft aus einer Zitrone h. — 2. aus jmdm. Geld, Zugeständnisse h. (jmdn. zwingen, Geld zu geben, Zugeständnisse zu machen); -putzen fV b .f sich, jmdn. festlich kleiden: die Mädchen hatten sich sonntäglich herausgeputzt; -ragen fV b .f 1. aus, über etw. h. etw. i n der Höhe überragen: das Hoch­ haus ragt weithin sichtbar (aus dem Viertel) her­ aus — 2. Vergleichbares in bezug auf die Qualität übertreffen, überdurchschnittlich sein fvorw . im Part. P rä s ./: ein herausragendes Werk; ein heraus­ ragender Schriftsteller, Wissenschaftler; von her­ ausragender Bedeutung sein; -reden, sich fV b.f 1.1. eine Ausrede gebrauchen, Ausflüchte machen: er versuchte, sich herauszureden 1.2. sich auf etw., jmdn. h. etw., jmd n. als Ausrede benutzen: er wollte sich auf seine Vorschriften, auf Verleumder h. ; -reißen fV b .; hat/ 1. etw. aus etw. reißen (2.1): aus einem Buch eine Seite h.; O jmdn. aus seiner Umgebung, der Arbeit, einem Gespräch, seinen Gewohnheiten h. — 2. umg. 2.1. jm d n. aus einer bedrängten, schwierigen Lage befreien (2.2): mit dieser Erklärung wollte er seinen Freund h.; der Lottogewinn hat ihn herausgerissen 2.2. etw. aus- gleichen, einen M angel wettmachen: der hübsche Schnitt reißt den billigen Stoff heraus; -rücken fVb.f 1. etw. von (dort) drinnen (hierher) nach draus- sen rücken (1) (hat): den Tisch auf die Terrasse h. — 2. umg. 2.1. (mit) etw. h. etw. nach Überwindung eines gewissen Widerstands hergeben (2.1) (hat): dafür will sein Vater kein Geld h. 2.2. mit etw. h. etw. nach anfänglichem Zaudern zur Sprache bringen (ist): schließlich rückte er mit seinem Vorschlag, der Wahrheit heraus; -f- mit der / Sprache h.; -schlagen fV b .; hat/ 1.1. etw. durch Schlagen (1.1) aus etw. entfernen: ihm wurden bei der Prügelei zwei Zähne herausgeschlagen 1.2. etw. durch Schlagen hervorbringen: Funken aus einem Stein h.— 2. umg. durch geschicktes Vorgehen (bei einem Geschäft) etw. Vorteilhaftes erreichen: einen Gewinn, Vorteil h.; -schmecken fV b .f 1.1. einen
552 heraussein — Herdbuch bestimmten Bestandteil einer Speise m it dem Ge­ schmackssinn wahrnehmen: der Majoran war deut­ lich herauszuschmecken 1.2. etw. schmeckt heraus ein bestimmter Bestandteil einer Speise ist m it dem Geschmackssinn besonders deutlich wahrzunehmen: der Zimt schmeckt zu stark heraus; -sein /V b.; ist herausgewesen; Präs. u . P rät. / heraus 3/; -springen /Vb./ 1. von (dort) drinnen (hierher) nach draußen springen (1.1): aus dem Kahnh. — 2. sich durch einen Riß, Sprung (2.1)nus etw. lösen: aus dem Weinglas ist ein Stückchen herausgesprungen — 3. umg. bei etw. h. sich bei etw. als Gewinn, Vorteil ergeben: bei der Sache springt für dich eine hübsche Summe heraus; dabei springt doch nichts heraus; -staffieren jsw. Vb.; hat/ spött. jmdn., sich her­ ausputzen; -stecken jsw. Vb./ umg.: die Zunge h. (den M und öffnen und die Zunge zu ihrer ganzen Länge ausdehnen); den Kopf zur Tür h. (heraus­ strecken); -stellen /Vb.f 1. etw. von (dort) drinnen (hierher) nach draußen stellen (2): das Cafö hatte Tische und Stühle herausgestellt; Ballspiele Eishockey zwei Spieler wurden vom Schieds­ richter herausgestellt (wegen unfaire n Spiels, Ver­ haltens vom Spielfeld gewiesen) — 2. etw. besonders betonen, etw. hervorheben: der Referent stellte die Hauptaufgaben, Schwierigkeiten (deutlich) her­ aus — 3. sich ergeben, sich erweisen: es hat sich herausgestellt, daß...; es wird sich noch h., ob ... ; seine Behauptungen stellten sich als Irrtum, unwahr heraus; -strecken /V b ./: den Kopf aus dem Fenster h. (strecken 1.4); stolz die Brust h. (nach vorn wölben); -streichen /V b .; hat/ 1. eine bestimmte Stelle in einem Text streichen: in, aus einem Manuskript ein paar Sätze, Seiten h. — 2. etw., jmdn., sich lobend erwähnen: jmds. Ver­ dienste, jmdn. (besonders, über Gebühr) im Be­ richt h.; -suchen fV b .f etw., jmdn. aus einer größe­ ren Menge, A nzahl auswählen: jmdm. ein Buch, sauberes Hemd h.; -wachsen IV b .f umg.: jmd. ist aus seinen Sachen herausgewachsen (ein K in d od. Jugendlicher ist in einem Maße gewachsen, daß ihm seine Kleidungsstücke zu klein geworden sind); -werfen /Vb./ etw. von (dort) drinnen (hierher) nach draußen werfen (1.1): wirf mir doch bitte meine Schlüssel (aus dem Fenster) heraus!; -wirtschaften /V b./ etw., bes. einen Gewinn, erwirtschaften: einen überplanmäßigen Gewinn h.; aus dem Boden höchste Erträge h.; -wollen /V b ./ umg. 1. sich von (dort) drinnen (hierher) nach draußen begeben wollen: die Kinder wollen bei dem herrlichen Wet­ ter heraus — 2. mit der Antwort nicht h. (nicht antworten wollen); -ziehen / Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. von (dort) drinnen hierher nach draußen ziehen (2): einen Schlüssel (aus der Tasche) h. — 2. etw. aus etw. h. einen Auszug aus einem Text machen, etw. exzerpieren: aus demFahrplan die Anschlußzüge h. herb /A d j./ 1. im Geschmack od. Geruch nicht süß od. mild, sondern säuerlich und leicht bitter: ein herber Wein, Duft; die Äpfel schmecken angenehm h. — 2.1. streng, verschlossen w irkend: ein herber Mensch, Charakter; jmd. wirkt h. 2.2. eine herbe (scharfe 5) Kritik — 3. bitter (2): eine herbe Ent­ täuschung Herbarium, das; -s, Herbarien [..ien, ..ion] syste­ matisch angelegte Sammlung getrockneter und ge­ preßter, a u f Papierbogen geklebter (Teile von) Pflanzen: ein H. anlegen herbei /A d v .j von irgendwo dort hierher (1 ): h. (zu mir)! herbe]- /i n verbalen Zusammensetzungen; bezeichnet die Richtung bei einer Annäherung von irgendwo nach hier, an den Ort des Geschehens/: / z. B . her­ beieilen herbell -eilen /V b./ von irgendwo nach hier, an den Ort des Geschehens eilen (1): sofort eilten Sanitäter herbei; -führen /V b./ etw.' h. bewirken, daß etw. zustande kommt, geschieht: eine Aussprache, Eini­ gung, Wende h.; der Sturz aus dem Fenster führte den sofortigen Tod herbei; -lassen, sich /V b./ oft spött. sich zu etw. herablassen (2): sich zu einer Antwort, Hilfeleistung h.; -strömen /Vb .f in großer Anzahl von irgendwo nach hier, an den Ort des Geschehens kommen (1): Tausende waren herbeigeströmt, um die siegreiche Mannschaft zu begrüßen; -wünschen /V b ./ jmdn., etw. h. w ün ­ schen, daß jmd. von irgendwo nach hier komme, daß etw. eintrete: den Freund h.; <£>den Frieden, Tod h.; -ziehen /Vb.; hat/ -} - etw. anden/ Haa­ ren h. her|bequemen,sich /V b .f umg.: hat er sich endlich herbequemt (ist er endlich, wenn auch widerwillig, hierher 1 gekommen)? Herberge, die; -, -n 1.1. Jugendherberge 1.2. v e r ­ altend einfaches Gasthaus, i n dem man über­ nachten k an n: in einer kleinen H. übernachten — 2. veraltend um H. (Unterkunft) für die Nacht bitten her|bitten / Vb./ jmdn. bitten, hierher (1) zu kommen Herbizid, das; -(e)s, -e chemisches M itte l zur Ver­ nichtung von Unkraut her|bringen / Vb.; / auch hergebracht/ etw., jmdn. hierher (1) bringen (3) Herbst, der; -(e)s, -e /vorw. Sg./ Jahreszeit zwischen Sommer und Winter, i n der die Vegetationsperiode endet: ein schöner, sonniger, milder, nasser H.; es wird H.; O geh. der H. des Lebens (die Periode des Alterns 1) Herbst| -anfang, der /o. P I ./: am 23. September ist H .; -ferien, die /P I./ Schulferien im Herbst herbstlich /A d j./ dem Herbst entsprechend, wie im Herbst: die herbstliche Laubfärbung; es ist h. kühl Herbst] -messe, die /im Gegensatz zur Frühjahrs­ messe/ jeweils im Herbst stattfindende Messe (I): die Leipziger H.; -mode, die; -wetter, das; -zeit­ lose, die; -, -n a uf feuchten Wiesen im Frühherbst rötlich bis blaßlila blühendes, giftiges Liliengewächs Herd, der; -(e)s, -e 1. großer, tischhoher kasten­ förmiger Ausstattungsgegenstand der Küche m it meist einer Back-, Bratröhre, der als Kohleherd eine obere waagerechte Fläche, als Elektroherd elektrisch be­ heizte Platten, als Gasherd Brenner hat, a uf der, denen Speisen gekocht, gebraten werden: die Pfanne auf den H. stellen, vom H. nehmen; das Essen auf dem H. haben (gerade dabei sein, das Essen zu kochen); Feuer im H. (Kohleherd) anzünden; den H. (Elektroherd) ein-, ausschalten; ein H. (Elektro­ herd) mit vier Kochplatten; ein H. (Gasherd) mit drei Gasflammen — 2. Ausgangspunkt, Zentrum eines meist negativen Vorgangs: der H. der Un­ ruhen, des Erdbebens; Med. ein tuberkulöser H .; der H. der Entzündung Herd)buch, das Landw. Verzeichnis derjenigen Zuchttiere, die a u f Grund ihrer Abstammung und Leistungen dem Z ie l der Zucht (1) entsprechen
Herde — herholen 553 Herde, die; -n 1.1. zu einem landwirtschaftlichen Betrieb od. einem Tiergarten gehörende, unter der Aufsicht eines H irten od. eines Tierpflegers stehende größere Gruppe von Säugetieren der gleichen A r t : eine H. Schafe, Binder; der Schäfer treibt die H. auf die Weide, hütet die H. 1.2. in freier Wildbahn zusammenlebende größere Gruppe w ilder Säugetiere der gleichen A r t : auf einer Safari eine H. von Elefanten filmen — 2. Gruppe unselbständig ein­ ander od. einem Anführer folgender Personen: in der H. mitlaufen Herden| -tier, das in einer Herde, n icht einzeln lebendes Tier; -trieb, der fo. P l.f 1.1. Trieb bestimm­ ter Säugetiere, i n Herden zusammenzuleben 1.2. umg. Verhaltensweise unselbständiger Menschen, sich einer Mehrheit anzuschließen und nicht selb­ ständig zu handeln herein /Adv.; Trennung:herjein; / auch ’rein, ’rin/ [.. rain] von (dort) draußen (hierher) nach drinnen: h.! /nach vorhergegangenem Klopfen an der T ü r A u f­ forderung zum Eintreten!; jmd. ruft „Herein!“ ; von draußen h. bläst es kalt hergin- / i n verbalen Zusammensetzungen; bezeich­ net eine Richtung von (dort) draußen (hierher) nach drinnenj: / z. B . hereinschneien herein f / auch Rein/rein|/| -bekommen jV b .j etw. h. etw. als Ware geliefert bekommen: das Geschäft an der Ecke hat Pelzmützen hereinbekommen; -brechen /Vb.; ist/ etw. bricht über jmdn., etw. herein etw. Unheilvolles trifft (1) plötzlich, un­ erwartet jmdn., etw.: über eine Familie bricht ein Unglück herein; eine Naturkatastrophe gewaltigen Ausmaßes brach über das Land herein; -fallen jV b .j umg. 1.1. reinfallen (2.1): bei einem Tausch, Kauf h. 1.2. auf jmdn., etw. h. reinfallen (2.2): auf einen Betrüger, Trick, jmds. ehrliches Gesicht h.; -kommen /V b .f 1. von (dort) draußen (hierher) nach d rin ne n kommen (1): ins Zimmer, zur Tür h.; wie bist du hereingekommen (nach drinnen gelangt)? — 2.1. als Ware geliefert werden: wann kommen Wintermäntel herein? 2.2. Geld kommt herein (w ird eingenommen); -kriegen /V b./ umg. etw. hereinbekommen; -legen /V b ./ jm dn . über­ listen, in raffinierter Weise betrügen: bei einem Ge­ schäft, Tausch hereingelegt werden; sich vom Prüfer nicht h. lassen; -platzen jV b .j umg. plötz­ lich, unerwartet bei jmdm., einer Veranstaltung er­ scheinen : in eine Diskussion, Feier h.; -reißen jV b .; hat/ umg. jm dn. (m it) in eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle Situ a tion bringen: er wird uns noch alle h.; -schneien /V b ./ 1. von draußen i n einen Raum schneien (1.1) (hat): wenn die Fenster richtig zu sind, kann es nicht h. — 2. umg. unangemeldet bei jmdm ., einer Veranstaltung er­ scheinen (ist): ihr könnt doch hier nicht so einfach h., hereingeschneit kommen!; -spazieren /V b .f scherzh. hereinkommen (1): wer kommt denn da hereinspaziert?; (immer, nur) hereinspaziert! /A u f ­ forderung, einzutretenj; -ziehen /Vb.j 1. etw., jm dn. von (dort) draußen (hierher) nach drin ne n ziehen (1.1) (hat): den Handwagen in den Schuppen h.; jmdn. am Arm packen und ins Zimmer h. — 2. (zu Fuß) von dort draußen hierher nach drinnen ziehen (8.1) (ist): die Sportler zogen singend ins Stadion her­ ein — 8. (hat) es zieht (durchs Fenster) herein (Zugluft dringt von draußen in den Raum) her/Her| -fahren fV b .f 1.1. hierher fahren (1) (ist): wie bist du hergefahren? 1.2. etw. hierher fahren (3) (hat): er will uns das Holz h. — 2. hinter, neben, vor jmdm., etw. h. längere Zeit hinter, neben, vor jmdm ., etw. fahren (1.2.1) (ist): mit dem Motorrad neben der Straßenbahn h.; -fahrt, die Fahrt (1.1) zu diesem Ort: auf der H. war der Zug überfüllt; -fallen fV b.j 1. über jmdn. h. jmdn. brutal überfallen, jmdn. unvermutet angreifen: die Rowdys fielen über ihn her und schlugen ihn zu­ sammen; O mit Fragen, Vorwürfen über jmdn. h.; umg. alle sind über ihn hergefallen (haben ihn heftig kritisiert) — 2. über etw. h. etw. gierig und in großen Mengen zu essen, fressen anfangen: hungrig über das Frühstück h.; die Geier fielen über das Aas her; -finden IVb .f den Weg hierher find e n : wie habt ihr hergefunden?; -gang, der Verlau f eines Geschehens: den H. eines Unglücks, der Ereignisse schildern; sich genau an den H. erinnern; -geben fVb.f 1. etw. hierher zu jmdm. reichen (1): gib mir mal das Buch her! — 2.1. etw. weggeben, etw., jm d n . fü r einen bestimmten Zweck z ur Verfügung stellen: das Buch gebe ich ungern her; seine Ersparnisse, Freizeit für eine gute Sache h.; jmd. gibt alles, sein Letztes her (ist opferbereit, sehr gutherzig); viele Mütter haben im Krieg ihre Söhne h. müssen (die Söhne vieler Mütter sind im Krieg gefallen) 2.2. sich für etw. h. sich an einer zweifelhaften Sache beteiligen: willst du dich dafür h.?; dafür gebe ich mich nicht her!; O dafür gebe ich meinen Namen nicht her! 2.8. umg. das Thema gibt eine Menge, nichts her (ist ziemlich ergiebig, ist unergiebig); der ausgelaugte Boden gibt nicht viel her (bringt keine hohen Erträge); er rennt, läuft, was die Beine h. (so schnell er kann); -ge­ bracht /A dj.; auch herbringen/ seit langem üblich: in hergebrachter Weise verfahren; am Hergebrachten hängen; -gehen /V b./ 1. hinter, neben, vor jmdm., etw. h. längere Z eit hinter, neben, vor jmdm ., etw. gehen (1): die Kinder gingen hinter, neben der Musikkapelle her — 2. umg. es geht lustig, toll her (es herrscht eine lustige Stimmung, es geht lustig, toll zu); bei der Feier ging es hoch her (herrschte eine ausgelassene S tim ­ m ung); bei der Diskussion ging es heiß her (man diskutierte heftig) — 3. umg. es geht über jmdn., etw. her (von jmdm., etw. w ird schlecht geredet, jmd., etw. wird kritisiert) — 4. umg. es geht über etw. her etw. w ird i n großer Menge verbraucht: an dem Abend ist es ganz schön über unseren Wein hergegangen; -gelaufen /A d j.; nicht präd.; emot./ von irgendwoher zugezogen od. zu einem bestimmten K reis erst später dazugekommen und dort aus diesem Grunde als frag würdig angesehen, nichts geltend: für die Einheimischen war er ein Hergelaufener; -haben / Vb.; in Verbindung m it wo als Satzanfangj umg.: wo hast du das Buch, diese Neuigkeit her (von wem hast du das Buch bekommen, diese Neuig­ keit erfahren; von welcher Stelle hast du das Buch genommen)!; wo kann er diese Begabung bloß h. (von wem kann er diese Begabung geerbt haben)!; -halten jVb.f 1. etw. in Richtung auf jmdn., eine Stelle halten (1.1): du mußt den Teller richtig h.! — 2. für etw. h. müssen fü r einen bestimmten Zweck herangezogen, ausgenutzt (1.1) werden: etw. muß als Beweis für eine Theorie, als Vorwand h.; -holen /V b.f jmdn., etw. hierher holen (1.1): wir müssen einen Arzt h.; + etw. ist / weit
554 Verhören — Herr hergeholt; -hören fV b .f dem Sprecher aufmerksam zuhören: (alle) mal h.! Hering, der; -(e)s, -e 1. im Meer lebender, schlanker Knochenfisch, der an den Seiten silbrig glänzt und als Speisefisch genutzt w ird : frische, grüne, ge­ salzene, geräucherte, marinierte Heringe; Heringe fangen, ausnehmen, wässern, braten; Pellkartof­ feln mit H. essen — 2. einer von mehreren Pflöcken aus Holz od. M etall, die außerhalb des Zeltes in die Erde geschlagen werden und z u r Befestigung der Schnüre des Zeltes dienen + umg. scherzh. wie die Heringe (dicht gedrängt) sitzen, stehen herinnen /Adv .; Trennung: her|innen/ [..rin..] süddt. österr. (hier) drinnen her/Her| -kommen fV b .f 1. hierher kommen (1): komm doch mal her!; wie bist du hergekommen hierhergelangt)? — 2. umg. /i n Verbindung m it wo als Satzanfang/ wo soll das Geld, Material h. (von wem, aus welcher Quelle soll das Geld, M aterial dafür kommen)? — 8. von etw., jmdm. h. in etw. seine Grundlage haben, an jmds. Theorie an- knüpfen: dieser Philosoph kommt von der Physik, von Hegel her; -kömmlich fA d j.f in Überein­ stimmung m it dem Überkommenen, traditionell: die herkömmlichen Energiequellen, Methoden; in her­ kömmlicher Weise arbeiten; -kunft, die; -, -künfte fvorw. Sg.f 1, soziale od. nationale Abstammung: jmds. soziale H.; bürgerlicher H. sein; seine H. nicht verleugnen; seiner H. nach ist er Pole — 2. die Waren sind überseeischer H. (stammen aus Übersee)', -leiten fV b .f 1.1. etw. aus, auch von etw. h. etw. a u f Grund eines Tatbestandes (1) aus etw. als Folgerung ableiten: aus einer Zusage, einem Versprechen, seiner Stellung einen Anspruch h.; Math, eine Formel h. (entwickeln 4) 1.2. etw. von, aus etw. h. etw. auf einen bestimmten Ursprung zurückführen: ein Wort aus dem Lateinischen h.; -machen fV b .f umg. 1.1. etw., jmd. macht etwas her etw., jmd. w irk t äußerlich sehr vorteilhaft, sieht sehr ansprechend, eindrucksvoll aus: das Geschenk macht etwas, nicht viel her; in diesem Aufzug macht er nichts her 1.2. von etw., jmdm., von sich viel, wenig h. von etw., jmdm., sich viel, wenig Aufhebens machen: von diesem Film, Regisseur wird sehr viel hergemacht; er macht nicht genug, zu wenig von sich her ( tritt zu bescheiden a u f) — 2. sich über etw. h.: sich über die Arbeit h. (mit der Arbeit beginnen); sich über das schmut­ zige Geschirr h. (das schmutzige Geschirr abzu­ waschen beginnen); sich über die Torte h. (die Torte zu essen beginnen) 1Hermelin, das; -s, -e Marder, der im Winter ein wertvolles weißes F e ll hat 2Hermelin, der; -s, jo. P l.f (weißes) Fel 1(2) vom 1Hermelin: der Mantel ist mit H. besetzt hermetisch fA d j.; vorw. adv./ bes. fü r Luft, Wasser, Gas, Schall undurchlässig, undurchdringlich: die Kabine ist h. abgeschlossen; etw. h. verschließen; O die Polizei riegelte das Gelände h. ab hernach fAdv .f veraltend danach (1), hinterher (2): der Dieb flüchtete, wurde jedoch (bald) h. verhaftet her{nehmen fVb.f 1. fin Verbindung mit wo als Satzanfangf wo soll ich das Geld h. (wie soll ich das Geld beschaffend; wir wissen nicht, wo wir die Fachleute dafür h. sollen — 2. landsch. etw. nimmt jmdn. in bestimmter Weise her etw. nim m t jmd n. m it: die Krankheit, Scheidung hat ihn mächtig, sehr hergenommen hernieder fA dv .f geh. herunter (1, 2) heroben fAdv .; Trennung: her|oben/ [..ro:..] süddt. österr. (hier) oben Heroe, der; -n, -n [..0 :9 ] 1. geh. überragender, heldenhafter Mensch, H eld : die Heroen des Wider­ standes gegen den Faschismus — 2. Heros (1); zu 1 Heröentum, das; -s, fo. P l.f Herom, das; -s, fo. P l.f [..o|i:n] aus M orphin her­ gestelltes, weißes, pulveriges Rauschgift, das leicht zur Sucht führt heroisch fA d j.f [. .o:if] 1. heldenhaft: ein heroischer Entschluß, Kampf; sich h. wehren — 2. bild. Kunst eine heroische Landschaft (ideale 3 Land­ schaft bes. m it einer Staffage aus antiken Elementen) heroisieren fsw. Vb.; hat/ [..o|i..] jm d n . (un­ gerechtfertigt) als Helden, etw. (ungerechtfertigt) als heldenhaft verherrlichen Heroismus, der; -, fo. P l.f [..o|is..] Heldentum, Heldenmut Herold, der; -(e)s, "e Angehöriger eines m ittel­ alterlichen Hofstaates, der als Bote diente od. auch den W illen des Herrschers verkündete: der H. ver­ kündete die Namen der Ankommenden; zwei Herolde ritten voran Heros, der; -, Heroen [..o:9n] 1. nach seinem Tod als Halbgott verehrter H eld (1), einem Gott ähnlicher Held (1) in der antiken Mythologie — 2. geh. Heroe (1) Herr, der; -(e)n, -en / / * auch Herrchen/ 1.1. fhöf­ liche Bez. fü r eine erwachsene männliche Person, die man nicht näher kenntf: ein älterer, freund­ licher, elegant gekleideter H.; ein H. möchte Sie sprechen; ein Kaufhaus für den Herrn; die Herren ließen den Damen den Vortritt; spött. ein feiner, sauberer H. (Mann mit unlauterem Charakter, un­ ehrenhaft handelnder M a n n ) ; Sport bei den Herren siegte N; die alten Herren (Sportler der Alters­ klasse über 32 Jahre) 1.2. /als Anrede fü r eine er­ wachsene männliche Person/: was wünschen Sie, mein H.?; meine sehr verehrten (Damen und) Herren! 1.8. fo. P L; tritt in der höflichen Anrede vor den Namen, Titel einer erwachsenen männ­ lichen Person/: guten Tag, H. Müller!; ein Anruf für Sie, H. Professor!; H. Ober!; veraltend geh. wie geht es Ihrem Herrn Vater, Sohn? — 2.1. (männliche) Person, die a u f Grund ih re r ökono­ mischen, politischen, sozialen Macht über andere herrscht, jmd., der über jmdn. Gewalt hat: die Er­ oberer machten sich zu Herren des Landes; er regierte als H. (Herrscher) in den besetzten Pro­ vinzen 2.2. der Hund hat seinen Herrn (Besitzer 1.1) verloren — 8. fo. P l.f Rel. der H. Gott (1.1): den Herrn loben; H., erbarme dich unser!; scherzh. er ist ein großer Jäger, Gärtner vor dem Herrn (ein begeisterter, erfolgreicher Jäger, Gärtner) + sein eigener H. sein (unabhängig 1.2 sein); H. der Lage, Situation sein, bleiben (in einer kritischen Lage den Überblick behalten, eine kritische Situation beherrschen); nicht mehr H. seiner Sinne sein (die Selbstbeherrschung verloren haben); einer Sache, jmds. H. werden, über etw., jmdn. H. werden (etw. Schwieriges bewältigen, meistern, sich jmdm. gegenüber durchsetzen); scherzh. die Herren der Schöpfung (die Män ne r); gespreizt aus aller
Herrchen — Herstellung 555 Herren Ländern (aus allen Teilen der Erde, aus vielen Ländern) Herrchen, das; -s, - j / auch Herr 2.2; w ird vom Besitzer eines Hundes gesagt; meist in der H in ­ wendung zum Tier/: komm zu H .!; der Hund hat sein H. verloren Herren/herren| -artikel, der jvorw. P l.j Artik el (3) fü r den Bedarf erwachsener männlicher Personen; -bekleidung, die Kleidung für Männer; -besuch, der veraltend Besuch eines Mannes in der Woh­ nung einer weiblichen Person; -doppel, das (Tisch ­ tennis m it männlichen Spielern besetztes Doppel (II); - ein zel, das (Tisch)tennis vgl. -doppel; -fahrrad, das fü r einen Mann bestimmtes Fahrrad, dessen Rahmen eine Stange zwischen Vorder- und H in te r ­ rad hat; -hose, die vgl. -bekleidung; -konfektion, die vgl. -bekleidung; -lo s /A d j.j (anscheinend) nie­ mandem (mehr) gehörend: ein herrenloser Hund; herrenloses Gepäck; -mantel, der; -mode, die 1. jvorw. Sg./ Mode für Männer — 2. /nur im Pl.j vgl. -bekleidung; -partie, die veraltend Ausflug, an dem nur Männer teilnehmen; -rad, das Herren­ fahrrad; -Salon, der Frisiersalon für Männer; - Schneider, der Schneider fü r Herrenbekleidung; -s chuh, der; -tiere, die /Pl.j fachspr. Primaten; - toilette, die Toilette (II.1) für ausschließlich männ­ liche Personen; -Unterwäsche, die Unterwäsche fü r Männer Herr| -gott, der jo. P l.j 1. /; gott/ Rel. ev. kath. Gott (1.1) — 2. /-gott, auch -gott/ salopp H. noch mal! /Aus ru f der Ungeduld/; 7gottsfrühe, die + umg. in aller H. (sehr früh am Morgen) hgr|richten /Vb.j 1. etw., jmdn., sich fü r einen be­ stimmten Zweck durch vorbereitende Maßnahmen i n den angemessenen Zustand bringen: für einen Gast ein Bett, Zimmer h.; den Tisoh h. (decken); landsch. sich h. (sich zurechtmachen) — 2. die Wohnung ist sehr verwohnt und muß erst wieder hergerichtet (renoviert) werden herrisch /A d j./ gebieterisch barsch: etw. in herri­ schem Ton verlangen; etw. h. fordern; jmd. ist h., ein herrischer Mensch, hat eine herrische Art (is t herrschsüchtig, w i l l immer befehlen) herrlich /A d j./ 1. außerordentlich schön (1): ein herrlicher Anblick; herrliche Stoffe, Farben; etw. klingt, schmeckt h. — 2. außerordentlich schön (2.1): eine herrliche Aufführung, Ausstellung; ein herrlicher Tag, Urlaub; ein herrliches Leben haben; das Wetter war h. -J- h. und in / Freuden leben Herrschaft, die; -, -en 1. jo. P l.j das Handeln, das Verhältnis von Menschen(gruppen) als bestimmend gegenüber anderen Menschen(gruppen), über etw., (Ausübung von) Macht (1.2), Regierungsgewalt: die H. des Volkes, der Arbeiterklasse; die unum­ schränkte H. eines Diktators; unter der H. der Kapitalisten; die H. (über jmdn., etw.) innehaben, an sich reißen, erringen, verlieren; zur H. ge­ langen, kommen; die Kolonialherren bemächtigten sich der H. über das Land; O die H. der Mode; die H. über den Wagen verlieren (den Wagen nicht mehr steuern können); die H. über sich (die Selbst­ beherrschung) verlieren — 2. /nur im PI./ umg. Ruhe, (meine) Herrschaften! /als Anrede fü r an­ wesende Personen/; aber Herrschaften! /an an­ wesende Personen gerichteter Ausruf der M iß ­ billigung/ — 3. (die) Inhaber von feudalen od. denen ähnlichen Rechten über bestimmte Personen (und Güter): der Kutscher, das Dienstmädchen nannte den Namen seiner H.; zu 3 herrschaftlich /A d j./ Herrschafts| -anspruch, der Anspruch auf H err­ schaft (1); -bereich, der Bereich, au f den sich jmds. Herrschaft (1), die Herrschaft einer Gruppe erstreckt /vorw. a uf negativ bewertete Herrschaftsverhältnisse angewandt/ herrschen /sw. Vb.; hat/ 1. Herrschaft (1) aus­ üben: in diesem Land, Staat herrscht das Volk; die herrschende Klasse; die herrschende Ideologie (Ideologie der herrschenden Klasse); wer herrschte damals in, über Preußen?; unumschränkt h. — 2. etw. herrscht, es herrscht etw.; im Hause herrscht große Aufregung, Freude (war überall große Aufregung, Freude); in der Stadt herrscht reges Treiben; seit Tagen herrschte (w a r ) . eine drückende Hitze; es herrschte eisiges Schweigen (alle drückten durch Schweigen ihre Ablehnung a us); es herrscht die Grippe (die Grippe grassiert); die herrschenden (bestehenden 1) Auffassungen, Vor­ urteile Herrscher, der;, -s, - die Regierungsgewalt allein innehabende Einzelperson, (feudaler) Machthaber: ein unumschränkter, absoluter, grausamer H .; der H. des Landes, über das Volk, Land Herrscher|haus, das Dynastie Herrsch/herrsch| -sucht, die /o. P L / bei jmdm. stark ausgeprägtes Streben, stets eine bestimmende, a n ­ ordnende Rolle zu spielen; dazu -süchtig /A d j./ hgr/Her| -rühren /V b .j aus, von etw. h. durch etw. verursacht sein: der Lärm rührt von einem Bagger her; seine Empfindlichkeit rührt aus seiner Un­ sicherheit her; -sagen /Vb ./ etw. Auswendiggelern­ tes (ausdruckslos, eintönig) vortragen: ein Gedicht (auswendig) h.; noch nach vielen Jahren konnte er die Namen seiner Klassenkameraden h. (aufzählen, nennen); -schauen /V b./ landsch. hersehen: er schaut unverwandt her; da sohau her! /A u s ru f des Erstaunens/; -sehen / Vb./ hierher sehen (1.3): sieh mal her!; -sein /Vb.; ist hergewesen; Präs. u . Prät. her 3/; -setzen / Vb./ 1. sich, jmdn. hierher setzen (1): setzt euch doch ein bißchen her! — 2. etw. hierher stellen (2.1): setz den Korb nur her!; -stam­ men /V b ./: weißt du, wo dieses Wort herstammt (wo dieses Wort seinen Ursprung hat)!; er stammt von den Hugenotten her (ist ein Nachkomme der Hugenotten); -stellen /V b.j 1.1.• ein Produkt er­ zeugen, etw. fertigen, produzieren: Gebrauchsgüter, Maschinen, Lebensmittel h.; etw. von Hand, ma­ schinell, industriell, in Serie h.; etw. wird aus Plast, Metall hergestellt; was stellt dieser Betrieb her? — 2.1. etw. zustande bringen: eine TelefonVerbindung h.; Kontakt, ein gutes Verhältnis zu jmdm. h. 2.2. bald stellte sich ein Gleichgewicht der Kräfte her (entstand ein Gleichgewicht der Kräfte) — II. sich, etw. an diese Stelle stellen (1, 2.1): stell dich her!; stell die Kiste ruhig her!; -steiler, der; -s, - I. Produzent (1): etw. direkt beim H. bestellen, vom H. beziehen — 2. Verlagsw. Mitarbeiter eines Verlages, der das M a n u s k ript typographisch bearbeitet, sowie Satz (3.1), Druck und Binden des Druckerzeugnisses überwacht Hersteller] -betrieb, der Betrieb, i n dem ein be­ stimmtes Produkt erzeugt w ird; -werk, das vgl. -be­ trieb Herstellung, die; -, jo. P I .; zu hersteilen 1/
Hertz, das; - /Abk. Hz; Maßeinheit der Fre­ quenz] herüben /Adv.; Trennung: her|üben/ [..ry:bon] süddt. österr. a u f dieser Seite herüber /Adv.; Trennung: her|über; / auch ’rüber/ [..ry:bor] von dort drüben (über eine gewisse Entfernung, ein Hindernis hinweg) nach dieser Seite: ein Sprung über den Graben h., und schon stand er neben mir, ihm; wie lange dauert der Flug von Amerika h.? herüber- j i n verbalen Zusammensetzungen; be­ zeichnet die Richtung von dort drüben nach dieser SeiteI: / z. B . herüberreichen herüber j / auch rüber|/| -blicken jV b .j von dort drüben nach dieser Seite blichen (1): er blickt zu uns herüber; -grüßen /V b./ von dort drüben jmdn. nach dieser Seite grüßen (1.1): er kam uns auf der anderen Straßenseite entgegen und grüßte freundlich her­ über; O die Türme der Stadt grüßen herüber (sind von hier aus in der Ferne sichtbar); -klettern /V b.j von dort drüben über etw. hinweg a u f diese Seite klettern; -reichen ]Vb./ 1. etw. von dort drüben auf diese Seite reichen (1): bitte, reich mir doch mal das Salz herüber! — 2. lang genug sein und von dort drüben bis a u f diese Seite reichen (2.1): die Schnur reicht nicht bis zu mir herüber; -ziehen /V b ./ 1. etw., jmdn. von dort drüben auf diese Seite ziehen (1.2) (hat): er zog sich einen Stuhl herüber und setzte sich zu uns — 2. jmdn. (zu sich) h. jmdn. für sich gewinnen (hat): sie wollten ihn zu sich h., aber er blieb bei seiner Meinung — 8. (ist) 8.1. (zu F uß) von dort drüben a u f diese Seite ziehen (8.1): singend kamen sie herübergezogen 3.2. von dort drüben a u f diese Seite umziehen: sie wohnten früher gegenüber und sind vor kurzem (in unser Haus) herüber­ gezogen herum fAdv.; Trennung: her|um; / auch ’rum u . herumsein/ [..rum] 1. /bezeichnet eine Bewegung, Schwenkung im Bogen um etw., sich selbst/: er ging nach rechts h. — 2. /als Verstärkung der Präp. um; / Him 1.1.1/ 2.1. (1.1.1) 2.1.1. er ging um den Baum h. (er ging um den Baum) 2.1.2. um Berlin h. (in der Umgebung von Berlin) gibt es viele Seen; alle um ihn h. (alle i n seiner Umgebung) wissen Be­ scheid, nur er ist völlig ahnungslos 2.2. /w eist a u f eine ungefähre Zeit-, Maß- , Wertangabe hin/: um den 20. Mai h. (kurz vor od. nach dem 20. M ai); ein Mann um die Fünfzig h. (von ungefähr 50 Jahren); es sind um die 100 Meter h. (ungefähr 100 M ete r); es kostet (so) um die 500 Mark h. — 3. umg. jmd. ist um jmdn. h. (jmd ist ständig in jmds. Nähe und kümmert sich um ihn); etw. ist h. (etw. ist durch Weitersagen allgemein bekannt geworden; etw. ist vorbei, vorüber) herum- / i n verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen/ 1. /bezeichnet eine kreis-, bogenförmige Richtung/: / z. B . herumfah­ ren — 2. /bezeichnet ein Ändern der Richtung von etw., jmdm. zur anderen Seite/: / z. B . herum­ drehen — 3. /druckt aus, daß eine Tätigkeit plan­ los, ziellos i s t / : / z. B . herumbummeln, herum­ gehen — 4. /drückt aus, daß sich ein Tun über län­ gere Z eit erstreckt/ : / z. B . herumexperimentieren herum/Herum / / auch rum|/ | -bekommen /V b ./ umg. 1. jmdn. dazu bringen, daß er tut, was man w ill, jmdn. fü r etw. gewinnen: sie hat ihn doch noch h. — 2. wir werden den Tag schon irgendwie h. 556 Hertz — herumkommandieren (herumbringen); -blättern /V b.j längere Zeit in etw. (wahllos) blättern (1): gedankenlos in einem Buch h.; -bringen /Vb ./ umg. eine bestimmte Z eit­ spanne in einer bestimmten Weise hinter sich b rin­ gen: die Wartezeit mit Skatspielen h.; -bummeln /Vb./ umg. 1. rumbummeln (1) (hat) — 2. rum­ bummeln (2) (ist); -drehen / Vb.j 1, etw., jmdn., sich um die eigene Achse drehen: den Schlüssel im Schloß h.; sich zu jmdm. h. — 2. etw., jmdn., sich a u f die andere Seite drehen: eine Münze h.; sich auf die andere Seite h. und weiterschlafen — 3. umg. an etw. h. längere Z eit über (wahllos, erfolglos) an etw. drehen: an den Knöpfen des Radios h.; -j- jmdm. das / Wort im Mund(e) h.; -drücken /V b .f 1. umg. sich um etw. h. sich einer Verpflichtung entziehen: sich um eine Arbeit, offene Aussprache h. — 2. salopp sich irgendwo h. sich längere Z e it über irgendwo aufhalten, ohne etwas N ützliches zu tu n : sich auf der Straße h.; wo hast du dich wieder herumgedrückt?; -drucksen/Vb. /umg. längere Z eit zögern, über etw. zu sprechen, sich nicht direkt über etw. äuß ern: verlegen h.; -experimentieren /V b .f längere Z eit über ohne feste Konzeption, erfolglos ex­ perimentieren; -fahren /Vb.j 1. im Kreis, Bogen (um etw., jm dn.) fahren (1.2.1) (ist): um einen See h. — 2.1. ohne festes Z iel i n einer bestimmten Gegend von einer Stelle zur andern fahren (1.2.1) (ist): mit dem Auto (in der Gegend) h. 2.2. jmdn. in einer bestimmten Gegend von einer Stelle z ur anderen fahren (3) (hat): er hat uns in der Stadt herum­ gefahren — 3. sich mit einem heftigen Ruck um­ wenden (ist): erschrocken, heftig, mitten im Satz h. — 4. (ist) mit den Händen, Armen in der Luft h. (gestikulieren); -führen /Vb.j 1. jmdn., ein Tier im Kreis , Bogen (um etw.) führen (1.2): ein Pferd (im Kreis) h. — 2.1. etw. um etw. h. etw. so anlegen, daß es im Kreis, Bogen um etw. verläuft: eine neue Straße um die Stadt h. 2.2. etw. führt um etw. herum etw. verläuft im Kreis, Bogen um etw.: die Buslinie führt um das Zentrum herum — 3. jmdn. in einer bestimmten Gegend von einer Stelle z ur an­ deren führen (1.1): die Schüler wurden im Museum herumgeführt; -f- jmdn. an der / Nase h.; -gehen /Vb./ 1. im Kreis, Bogen (um etw., jmdn.) gehen: nervös immer im Kreis, um den Tisch h.; um eine Pfütze h. (der Pfütze ausweichen); O um eine Schwierigkeit h. — 2.1. irgendwo längere Z eit von einer Stelle z ur anderen gehen: unruhig im Zim­ mer h. 2.2. m it einem bestimmten Anliegen in einem bestimmten Personenkreis von einem zum anderen gehen: mit einer Sammelliste h. 2.3. i n einem be­ stimmten Personenkreis von einem zum anderen weitergegeben werden: der Umlauf ist in allen Ab­ teilungen herumgegangen 2.4. durchWeitererzählen verbreitet werden: die Neuigkeit ging sehr schnell herum — 3. umg. etw. geht jmdm. im Kopf herum (etw. beschäftigt fortwährend jm ds . Gedanken) — 4. umg. vergehen, verstreichen: der Nachmittag ist schnell herumgegangen; -hacken /V b ./ salopp auf jmdm. h. jmdn. ständig kritisieren, ständig an jm dm . etwas auszusetzen haben: hackt doch nicht schon wieder auf ihm herum!; -horchen jV b .j umg. bei mehreren Leuten nachfragen, um etw. Bestimm ­ tes in Erfahrung zu bringen: er will in seiner Ar­ beitsgruppe h., ob jemand dafür Interesse hat; -kommandieren /Vb./ umg. jmdn. h. jmdm . stän­ dig in befehlendem Ton Anweisungen erteilen: stän-
herumkommen — herunterholen 557 dig kommandiert sie ihren Mann herum; ich lasse mich nicht so h.!; -kommen /Vb./ 1. um etw. h. 1.1. sich im Bogen, Kreis um etw. 1bewegen und sichtbar werden: der Demonstrationszug muß gleich um die Ecke h. 1.2. umg. er kam mit dem voll­ gepackten Handwagen nicht um den Pfosten herum (konnte nicht um den Pfosten herumfahren)— 2. umg. zu jmdm. h. jmdn., der in der Nähe wohnt, besuchen: wir kommen heute abend zu euch herum — 8. umg. um etw. h. einer unangenehmen Sache ausweichen (1.3) können, etw. umgehen (II.l) kön­ ne n : um diese Entscheidung, Tatsache kommt er nicht herum — 1. umg, er kommt in seinem Beruf viel, in der Welt herum {ist viel auf Reisen und lern t so vieles kennen); -liegen /Vb./ umherliegen; -lungern /Vb./ umg. sich untätig irgendwo a uf- halten: auf der Straße, in Kneipen h.; -reden jVb./ 1. um etw. h. über etw. reden, ohne dabei das Wesent­ liche zu berühren: um den Kern der Dinge, die ent­ scheidende Frage h. — 2. umg. die Leute reden viel herum (reden viel unnützes Zeug, klatschen II.l viel); -reißen fV b.; hat/ etw. m it einem heftigen Ruck in eine andere Richtung bewegen: er konnte den Wagen, das Steuer in letzter Sekunde h.; -reiten JVb.; ist/ salopp auf einer Sache h. immer wieder a u f dieselbe Sache zu sprechen kommen: auf jmds. Fehlern h.; -schlagen / Vb.; hat/1. etw. um jmdn., etw. tvickeln (2.1): eine Decke um das frierende Kind h.; die überstehenden Ecken h. (umbiegen 1) — 2. umg. sich mit etw., jmdm. h. sich ständig m it etw., jmdm. auseinandersetzen müssen, ständig Schwierigkeiten m it etw., jmdm. haben: sich mit dem Haushalt, Hauswirt, mit Zweifeln h.; -sein /V b .; ist herumgewesen; Präs. u. Prät. ^ herum 3/; -sprechen, sich /V b ./ durch Weitererzählen allge­ mein bekannt werden; -streifen fV b .; ist/ ohne festes Z ie l in einer bestimmten Gegend von einer Stelle zur anderen gehen, umherstreifen: allein (im Waid) h.; -streunen /V b .; ist/ herumstreifen: eine herum- streunende Katze; -strolchen /V b ./ umg. h erum ­ s treifen: als Junge strolchte er gern (im Wald) herum; -stromern /V b ./ umg. herumstreifen; -tan­ zen /Vb.; ist/ + jmdm. auf dem / Kopf, der Nase h.; -tollen / Vb./ in ausgelassenem Spiel irgend­ wo umherlaufen: die Kinder haben, sind im Garten herumgetollt; -tragen / Vb./ 1. etw. mit sichh. 1.1. etw. (ständig)bei sich haben: ständig einen Einkaufs­ beutel mit sich h. 1.2. sich in Gedanken (ständig) m it etw. beschäftigen: eine Sorge, einen Plan mit sich h. — 2. umg. etw.* (Negatives) dadurch verbreiten, daß man es vielen erzählt: eine Neuigkeit, jmds. Äuße­ rungen überall h.; -treiben, sich / Vb.; hat/ 1. kein geordnetes Leben führen, keiner geregelten Arbeit nachgehen und sich bald hier, bald dort aufhalten: nachdem er in seinem Betrieb gekündigt hatte, fing er an, sich (in Kneipen) herumzutreiben; sie treibt sich mit Männern herum — 2. umg. herum­ streifen: sie trieben sich den ganzen Tag in der Stadt herum und sahen sich die Schaufenster an; zu 1 -treiber, der; -s, -werfen / Vb./ 1. etw., sich m it einem heftigen Ruck in eine andere Richtung bewegen: das Steuer, den Kopf h.; sich schlaflos, unruhig im Bett h. (sich immerzu von einer Seite au f die andere drehen) — 2. umg. (mit) etw. h. m it etw. unachtsam umgehen, etw. unachtsam irgendwo­ h in werfen: die Kinder werfen mit ihren Spiel­ sachen herum; -wirtschaften / Vb./ umg.: im Kel­ ler, an seinem Auto h. (sich ständig zu schaffen machen) herunten /Adv .; Trennung: her|unten/ [..run..] süddt. österr. (hier) unten: er ist h. auf dem Hof herunter /Adv .; Trennung: herunter; / auch ’runter u. heruntersein/ [..run..] 1. von (dort) oben (hierher) nach unten: h. mit euch!; den Fluß h. (flußabwärts); er hat uns vom Balkon h. gesehen; vom Dach h. tropft es; O vom Professor bis zum Studenten h. Unterzeichneten alle den Appell — 2. von einer bestimmten Stelle weg: h. damit (vom Tisch)! — 8. umg. 8.1. alle Jalousien sind h. (her­ untergelassen) 3.2. jmd. ist (völlig) mit den Nerven h. (hat stark angegriffene Nerven) herunter- / i n verbalen Zusammensetzungen/ 1. /be­ zeichnet eine Richtun g von (dort) oben (hierher) nach unten/: / z. B . herunterfallen — 2. /bezeich­ net die Erstreckung nach unten bei einem hängenden Gegenstand/: / * z. B . herunterhängen — 3. /be­ zeichnet das Entfernen von einer Oberfläche/: / z. B . herunterkratzen — 4. /bezeichnet das Gedan­ kenlose, Einförmige bei einer Tätigkeit/: / z .B . herunterleiern herunter / / auch runter|/| -brennen /V b .; ist/ 1.1. die Kerzen sind fast heruntergebrannt (durch Brennen immer kürzer geworden und schließlich verbraucht) 1.2. durch Feuer, Brand völlig zerstört werden; das Haus war bis auf die Grundmauern heruntergebrannt; -bringen /V b ./ 1. etw., jm d n . (hierher) nach unten bringen; (3): würdet ihr bitte denSchrank (vomBoden, die Treppe) h.?; er wurde von den Gastgebern zum Auto heruntergebracht (nach unten begleitet) — 2. umg. etw. hinunter­ bringen (2): keinen Bissen, Schluck h.; -drücken /V b ./ 1. etw. nach unten drücken (1.1): die Klinke h. — 2. umg. etw. durch strenge Maßnahmen auf ein niedrigeres M aß bringen: es gelang dem Arzt, das Fieber herunterzudrücken; man will versuchen, die Kosten herunterzudrücken; -fallen / Vb./ (hier­ her) nach unten fallen (1.1): die Truppe, von der Leiter h.; -gehen / Vb./ 1. (hierher) nach unten ge­ hen (1): leise die Treppe h. — 2. sich nach unten b e ­ wegen: das Flugzeug ging auf 1000 Meter herunter — 3. umg. 3.1. würdest du bitte vom Sofa h. (das Sofa räum en)? 3.2. geh bitte mit deinen Sachen vom Tisch herunter (nim mt bitte deine Sachen vom Tisch weg)\ — 4.1. umg. mit etw. h. etw. auf ein niedrigeres M aß bringen: weil die Straße spiegel­ glatt war, mußte er mit dem Tempo h.; mit dem, im Preis h. (den Preis senken, im Preis gesenkt werden) 4.2. umg. abnehmen, nachlassen, sinken: die Temperatur, das Fieber geht herunter — 5. umg. sich von einer Oberfläche entfernen lassen: der Fleck ist nicht von der Tischplatte herunter­ gegangen; -handeln /V b ./ umg.: einen Preis h. (durch Feilschen einen niedrigeren Preis erzielen); er hat bei dem Kauf aus zweiter Hand 50 Mark vom Kaufpreis heruntergehandelt (hat durch Feilschen erreicht, daß der ursprünglich verlangte Kaufpreis um 50 M ark gesenkt wurde); -hängen /st. Vb./ (hierher) nach unten 1hängen (1.1): von der Decke hingen Spinnweben herunter; -hauen, haute herun­ ter, hat heruntergehauen -{-umg. jmdm. eine h. (jmdm. eine Ohrfeige geben); -holen /V b ./IA . etw., jm dn. von (dort) oben (hierher) nach unten holen (1 .1 ): die Antenne (vom Dach) h. 1.2. umg. eine Taube (aus der Luft, mit einem Schuß, mit dem Gewehr)
558 herunterfeommen — hervortun h. (schießen 1.5); -kommen fV b.f 1. a uf einem be­ stimmten Weg hierher nach unten kommen (1): die Treppe, den Berg, von der Leiter h.; die Straße h. — 2. umg. gesundheitlich, moralisch, sozial, w irtsc haft­ lich absinken: nach dem Tod seiner Frau kam er völlig herunter; das Haus kam immer mehr herun­ ter; ein heruntergekommenes Anwesen; jmd., etw. sieht heruntergekommen aus, macht einen herun­ tergekommenen Eindruck; er ist moralisch völlig heruntergekommen — 3. umg. er will in Physik von seiner Vier h. ( w ill seine Leistungen steigern un d statt einer Vier eine bessere Note bekommen); er kam von seinem Anfangsgehalt lange nicht herun­ ter (konnte sich lange gehaltlich nicht verbessern); -kratzen fVb.f etw. durch Kratzen (2.1) von einer Oberfläche entfernen: den alten Lack h.; -lassen fVb.f etw. h. etw. irgendwo oben Befindliches, Angebrachtes sich (hierher) nach unten 1bewegen lassen: die Jalousie, Schranke h.; -laufen fVb.f 1. (hierher) nach unten laufen (1.2): eilig die Treppe h. — 2. (hierher) nach unten fließen (1): das Wasser läuft an der Wand herunter; + jmdm. läuft es (eis)kalt den / Bücken herunter; -leiern fV b .f umg. 1. etw. durch Kurbeln von oben nach unten 1bewegen: das Wagenfenster h. — 2. etw. Auswendig­ gelerntes ausdruckslos, eintönig a u fsagen: ein Ge­ dicht h.; -machen fVb.f umg. 1.1. jmdn. scharf zurechtweisen: er hat ihn vor allen Kollgen herun­ tergemacht 1.2. etw., jmdn. herabsetzend beurteilen: sein neuer Film wurde in der Presse herunter­ gemacht; -reißen fV b .; hat/ 1. die alte Tapete h. (von der Wand reißen 2); ein Glas vom Tisch h. (versehentlich vom Tisch stoßen); sich die Kleider h. (sich hastig ausziehen) — 2. landsch. etw., bes. ein Kleidungsstück, durch Tragen (3.1) abnutzen: der Junge reißt viel herunter — 3. umg. etw., jmdn. herabsetzend beurteilen: eine Inszenierung, einen Autor h. — 4. umg. etw. schnell und lustlos erledigen, absolvieren: sein Pensum h.; -sehen fV b .f 1 . von (dort) oben (hierher) nach unten sehen: vom Balkon h.; an jmdm. h. (jmdn. von oben bis unten mustern) — 2. auf jmdn. h. jmdn., dem man sich überlegen fühlt, geringschätzen: er hat immer auf uns jüngere Kollegen heruntergesehen; -sein fV b .; ist heruntergewesen; Präs. u. P rät. / herunter 3/; -setzen fV b .f: den Preis, Waren im Preis h. (sen­ ken 2); -spielen /Vb.f etw. bewußt als unbedeutend, geringfügig hinstellen: er versuchte, die Affäre, das Problem herunterzuspielen; -wirtschaften fVb.f etw. durch Mißwirtschaft ruinieren: der Be­ trieb war sehr heruntergewirtschaftet; -würgen fVb.f umg. etw. hinunterwürgen (1.1): ein zähes Stück Fleisch h.; -ziehen fV b .; bat/ etw. ziehend nach unten 1bewegen: die Bollos, die Hängelampe an der Schnur h. hervor fAd v .f von (dort) hinten (hierher) nach vorn, von inne n nach außen: aus der Ecke h. ertönteein Zwischenruf; durch die Wolken h. schimmerte Mondlicht ; er beobachtete sie hinter der Gardine h. hervor- f i n verbalen Zusammensetzungen; bezeich­ net die Michtung von (dort) hinten (hierher) nach vornf: / z.B . hervortreten hervQr/Hervor| -brechen fV b .; ist/ aus etw. h. plötzlich m it Vehemenz aus etw. hervorkcmmen: ein Elefant brach aus dem Dickicht hervor; aus dem Hinterhalth.; -bringen fV b .f 1 . etw. von da, wo es n icht gesehen werden kann, (hierher) (nach vorn), nach außen, zum Vorschein bringen: etw. unter dem Ladentisch h. — 2.1. etw. (in schöpferischer A rb eit) zustande bringen: der junge Autor hat noch nicht viel hervorgebracht; (auf der Flöte) Töne h. (er­ klingen, ertönen lassen); vor Angst kein Wort, kei­ nen Ton, nichts h. (nichts sagen können) 2.2. die­ ser Strauch bringt schöne Blüten, große Früchte hervor (an diesem Strauch entwickeln sich schöne Blüten, große Früchte); -gehen fVb.f 1. aus etw. h. 1.1. in etw. seinen Ursprung haben: aus dieser Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen; dieser Dichter ist aus dem Proletariat hervorgegangen 1.2. sich aus etw. entwickeln (1.1): dieser Industriezweig ist aus zahlreichen kleinen Handwerksbetrieben her­ vorgegangen — 2. aus einem Wettkampf als Sieger h. (Sieger i n einem Wettkampf sein) — 3. aus etw. läßt sich etw. entnehmen, erkennen: aus dem Brief geht sein Einverständnis (klar, eindeutig) hervor; daraus geht hervor, daß ...; -heben/Vb.f etw.nachdrücklich betonen (2.1): diese Tatsache hat er in seinem Kefe- rat, Aufsatz (ausdrücklich, besonders) hervor­ gehoben; der entscheidende Satz war durch Kur­ sivdruck hervorgehoben (kenntlich gemacht); dazu -hebung, die; -holen fV b .f etw. herausholen (1): die alten Schulbücher (aus dem Schrank) h.; -kehren fV b .f etw. herauskehren: den Vorgesetzten, seine Belesenheit h.; -kommen /V b.f (hierher) nach vorn, von inne n nach außen, zum Vorschein kommen: komm endlich hervor!; aus seinem Versteck h.; der Hund kam unter dem Sofa hervor; die Sonne kommt (hinter, zwischen den Wolken) hervor; -locken fVb.f 1. ein Tier, jmdn. aus seinem (schüt­ zenden) Versteck locken: den Hund mit einem Knochen (unter dem Tisch) h. — 2. ein Geständ­ nis aus jmdm. h. (herauslocken2); -ragen fV b .; / auch -ragend/ 1. aus etw. h. aus etw. in vertikaler od. horizontaler Richtung ragen: aus dem Häuser­ meer ragt ein Kirchturm hervor — 2. jmd. ragt durch etw. hervor jmd. zeichnet sich vor anderen durch etw. aus: jmd. ragt (unter seinen Kollegen) durch Fleiß hervor; -ragend fA d j.; / auch -ragen 2/ 1. für hervorragende (außerordentlich gute, ausgezeichnete) Leistungen ausgezeichnet werden; ein Erzeugnis von hervorragender Quali­ tät; etw. ist von hervorragender (besonderer 1 ) Bedeutung — 2. die Presse veröffentlichte den Auf­ ruf an hervorragender (auffallender) Stelle; -rufen fV b .f etw. verursachen, auslösen: das Fieber wurde durch eine Entzündung hervorgerufen; seine Worte riefen stürmischen Protest hervor; -ste­ chen fV b .; hat/ 1. spitz nach vorn, oben ragen: seine Nase sticht spitz hervor — 2. sich (vorteilhaft) von Vergleichbarem, von anderen abheben: in dieser Klasse sticht kein Schüler (durch besondere Lei­ stungen) hervor; hervorstechende (auffallende, charakteristische) Merkmale, Charakterzüge; das hervorstechendste (wichtigste) politische Ereignis des vergangenen Jahres; -stoßen fV b .; hat/1. den Atem h. (stoßweise atmen) — 2. etw. abrupt äußern (1.1): Fragen, Schreie h.; -treten jV b .; ist/ 1.1. (hierher) nach vorn, außen treten (1 ), zum Vorschein kommen: er trat (aus seinem Versteck, hinter dem Baum, zwischen den Strauchern) hervor; O der Mond trat zwischen den Wolken hervor 1.2. her­ vortretende (sich als Erhebung abzeichnende) Adern; -tun, sich fV b .f 1 . sich vor anderen durch besondere Leistungen auszeichnen: sich bei der
herwärts — Herzenssache 559 Arbeit, als Theoretiker k .; sich unrühmlich, nicht sonderlich h. — 2. umg. seine eigenen Fähigkeiten, Leistungen bewußt herausstreichen: er tut sich bei jeder Gelegenheit in peinlicher Weise hervor her/Her| -wärts /A d v ./ umg. von irgendwo dort hierher: h. sind wir gelaufen, zurück wollen wir fahren; -weg, der Weg (2) hierher Herz, das; -ens, -en 1.1. i n der Brusthöhle liegendes, muskulöses Hohlorgan, das den Blutkreislauf in Gang h ä lt: das H. des Menschen, eines Säugetieres, Vogels, Fisches; das menschliche H.; jmd. hat ein gesundes, schwaches H.; das H. schlägt (gleich­ mäßig, ruhig, unregelmäßig); jmdm. schlägt (vor Angst, Schreck) das H. bis zum, bis in den Hals hinauf; jmds. H. arbeitet, funktioniert nicht rich­ tig, tut weh; jmd. hat es am, mit dem Herzen {jmd. ist herzkrank); der Arzt horcht das H. ab; ein H. verpflanzen; jmdn. an sein H. drücken (jmdn . an sich drücken, umarmen); geh. ein Kind unter dem Herzen tragen (schwanger sein) 1.2. als Speise dienendes 1.1 von bestimmten Schlachttieren: ein Pfund H. kaufen; geschmortes H. — 2. jbezieht sich au f 1.1., das allegorisch das Zentrum des Ge­ fühlslebens), charakterlicher Eigenschaften des M e n­ schen bezeichnet!: jmd. hat ein falsches, gutes, reines, weiches H. (jmd. ist falsch, gut, rein, weich); ein Mensch mit bösem, fröhlichem, hartem, treuein Herzen (ein böser, fröhlicher, harter, treuer M ens ch); etw. aus tiefstem Herzen (mit starker innerer Be­ teiligung, zutiefst) bedauern; im Grunde seines Herzens (in seinem tiefsten Inneren); jmdn. von ganzem Herzen (sehr) lieben; von Herzen (sehr) gern; den Regungen seines Herzens (Gefühls 2) folgen; etw. bewegt, rührt die Herzen (das E m p ­ finden) aller Menschen; jmd. will nichts sagen, was sein H. (was ihn) bedrückt; Freude, Trauer erfüllt jmds. H. (jmd. empfindet Freude, Trauer); für etw. mit H. (Gefühl) und Verstand eintreten; er hat sein H. (seine Neigung, Begeisterung) für die Malerei entdeckt; nicht das H. (nicht den M u t) haben, etw. zu tun — 3. das Innerste, der zentrale Bereich von etw.: das H. des Salatkopfes; das Land liegt im Herzen Europas — 4.1. herzförmiger Gegenstand, herzförmige F ig u r : eine goldene Kette mit einem H. als Anhänger 4.2. /o. Art. , o. PL/durch rote herz­ förmige Figuren gekennzeichnete Farbe (3) der fr a n ­ zösischen Spielk arte: H. ist Trumpf; H. ausspielen + jmds. H. schlägt höher (jmd. ist freudig erregt); etw. leichten Herzens (gern), schweren Herzens (ungern) tun; jmdm. blutet das H. (jmd. is t tief bekümmert, schmerzlich berührt); jmdm. lacht das H. im Leibe (jmd. ist sehr erfreut); jmdm. ist es schwer ums H., ist das H. schwer (jmd. ist traurig); kein H. im Leibe haben (gefühllos, kalt sein); alles, was das H. begehrt (alles, was man sich wünscht); seinem Herzen Luft machen (aussprechen, was einen ärgert, bedrückt); seinem Herzen einen Stoß geben (seine Zurückhaltung, Ängstlichkeit m it einem raschen Entschluß überwinden); ein H. und eine Seele sein (sich m it jmdm. gut verstehen, m it­ einander eng verbunden sein) ; ein H. aus Stein haben (hartherzig s ein); das H. auf dem rechten Fleck haben (vernünftig denken und handeln); sich ein H. fassen, das H. in die Hand, in beide Hände nehmen (seine Angst überwinden, einen mutigen Entschluß fassen); das H. auf der Zunge tragen (immer offenherzig über alles reden); jmdm. sein H. ausschütten (jmdm. seine Sorgen anvertrauen, jmdm. sein Leid klagen); jmdm. das H. schwer­ machen (jmdn. trau rig machen); etw. liegt jmdm. (sehr) am Herzen (etw. ist jmdm. sehr wichtig); jmdm. etw. ans H. legen: jmdm. ans H. legen, etw. Bestimmtes zu tun (jmdn. bitten, sich um etw., jmdn. zu kümmern); jmdm. ans H. gewachsen sein (jmdm. lieb und teuer sein); etw., jmdn. auf H. und Nieren (eingehend, sorgfältig) prüfen; etw. auf dem Herzen haben (ein Anliegen haben); etw. ist jmdm. (so recht) aus dem Herzen gesprochen (etw. entspricht völlig jmds. Meinung, ist ganz in jmds. Sinne); aus seinem Herzen keine Mördergrube machen (offen aussprechen, was man denkt; kein Hehl aus etw. machen); jmdn. in sein, ins H. schließen (jmdn. lieb­ gewinnen); mit halbem Herzen (nicht m it voller Überzeugung hinter einer Sache stehend, m it wenig Interesse, halbherzig); etw. nicht übers H. bringen (sich nicht entschließen können, etw. zu tu n, was einem anderen schaden, einen anderen betrüben könnte); sich etw. zu Herzen nehmen (sich etw. gut merken und entsprechend handeln; etw. schwer - nehmen); etw. kommt von Herzen (geschieht aus Liebe, Sympathie, w ird gern getan, ist aufrichtig ge­ m eint); geh. etw. bricht jmdm. das H. (etw. be­ kümmert, quält jmdn. sehr); sein H. an jmdn., etw. hängen (jmdm. seine ganze Liebe, Zuneigung zu­ wenden, sich ganz einer Sache widm en); salopp jmdm. rutscht, fällt das H. in die Hose(n) (jmd. verliert den M ut, bekommt Angst); — jindm. fällt ein Stein vom Herzen Herz| -an fall, der plötzlich auftretende Herzbe­ schwerden m it den Symptomen Schmerzen, Atem ­ not, Angstgefühl; -asthma, das Asthma in ­ folge mangelnder Herztätigkeit; -attack e, die Herz­ a n fa ll; -beschwerden, die fP l.f durch unregelmäßige Herztätigkeit verursachte Beschwerden (1.1.1); -Matt, das jP l. -blätter/ 1. aus dem Inneren der Knospe wachsendes, noch nicht voll entwickeltes B la tt einer Pflanze — 2. fo. P I ./ vorw. scherzh. jAnrede fü r eine geliebte Person/: mein H .!; -Chirurgie, die jo. P L/ Teilgebiet der Chirurgie, das sich m it opera­ tiven Eingriffen am Herzen befaßt; -drücken -p umg. nicht an H. sterben (ohne Hemmungen seine Mein un g sagen, über alles, auch über Unangenehmes, reden) Herze|leid, das veraltend geh. tiefes Leid herzen /sw. Vb. ; hat/ veraltend jmdn. liebkosen: er herzte und küßte das Kind Herzens/herzensj -angelegenheit, die 1 .1 . sie spricht gerne über ihre, anderer Leute Herzensangelegen­ heiten (Liebesbeziehungen) 1.2. /o. P l. j das ist mir eine H. (Herzenssache); -bedürfnis, das jo. P L /: etw. ist jmdm. ein H. (inneres Bedürfnis); -bildung, die jo. P L / Feingefühl beim Umgang m it Menschen, Taktgefühl; -brecher, der umg. scherzh. M an n, der es versteht, die Frauen in sich verliebt zu machen (und der ihre Liebe dann enttäuscht); -grund, der + aus (vollem) H. aus voller Überzeugung, tiefstem Herzen: jmdn. aus H. lieben, verachten; -gut /A d j.j sehr gutmütig (und dabei ein bißchen naiv), sehr gütig: eine herzensgute Frau; jmd. ist h.; -güte, die jo. P l.j m it Herzlichkeit verbundene Güte; -lust 4- nach H. nach Belieben, wie es jmdm. gefällt, Spaß macht: nach H. essen, schlafen; - n o t , die jo. P l.j geh. große innere Bedrängnis; -Sache, die /o. P L /: etw. ist jmdm. eine H. (ein inneres Bedürfnis,
560 Herzenswunsch — hetzen wichtiges Anliegen); -wünsch, der /o. PL/sehnlich­ ster Wunsch (1) herz/Herz| -erfrischend /A d j./ in seiner direkten, nicht gekünstelten A rt und Weise angenehm, an ­ regend w irk e nd : ein herzerfrischendes Gespräch; h. lachen; -ergreifend fA d j.f sehr ergreifend: h. meinen; -fehler, der Störungen der Herztätigkeit verursachende organische Schädigung des Herzens; -förmig fA d j.f eine oben aus zwei symmetrischen, unten i n einer Spitze zusammentreffenden R u n ­ dungen gebildete flächige od. plastische F o rm habend: ein herzförmiger Knopf, Kettenanhänger; herz­ förmige Blätter; -gegend, die fo. P l.f Umgebung des Herzens: Schmerzen in der H. haben herzhaft fA dj.f 1. h. (intensiv und mit Lust) lachen, gähnen; einen herzhaften Schluck aus der Flasche nehmen; jmdm. einen herzhaften Kuß geben — 2. von kräftigem Geschmack, w ürz ig: der Salat schmeckt h.; zum Frühstück etwas Herzhaftes bevorzugen — 3. veraltend von M u t zeugend, be­ herzt: ein herzhafter Entschluß her|ziehen fV b .f 1. etw., jmdn. hinter sich h. etw., jmdn. durch Ziehen (1.1) m it sich führen (hat): einen Schlitten, ein bockiges Kind hinter sich h. — 2. hinter, neben, vor jmdm. od. etw. gehen (1) (ist): die Kinder sind hinter, neben der Blaskapelle hergezogen — 3. nach hierher umziehen (1) (ist): er ist vor ein paar Wochen hergezogen — 4. umg. über jmdn., etw. h. über einen Abwesenden i n ge­ hässiger Weise schlecht reden, etw. i n übler Weise kritisie ren (ist, hat): (in übler Weise) über einen Kollegen, jmds. Arbeitsstil h. herzig fA d j.f veraltend niedlich, reizend, liebens­ wert: ein herziges Kind; ist das nicht h.? Herz/herz| -infarkt, der schwere E rkrankun g des Herzens durch Veröden von Gewebe des Herzens i n ­ folge einer Verstopfung od. Verengung der es m it B lu t versorgenden Herzkranzgefäße: an einem H. sterben; er hatte schon den zweiten H.; -insuffi- zienz, die Med. Herzschwäche; -kammer, die: die linke, rechte H. (Hohlraum der linken, rechten H älfte des Herzens); -klappe, die klappenähnliches Gewebe des Herzens, das wie ein Ventil den Zustrom von Blut in die Herzkammern reguliert; -klopfen, das; -s, fo. P l.f verstärkter Herzschlag: starkes, hef­ tiges H. haben; vor Angst, Freude H; bekommen; einem Ereignis mit H. (aufgeregt 1.1) entgegen­ sehen;-knacks, der umg. Herzfehler; -kollaps, der Herzversagen; -krank /A d j.; nicht adv./ an einer Erk rankung des Herzens leidend; dazu -krankheit, die; -kranzgefäß, das Med. Blutgefäß des Herzens, das die Muskulatur des Herzens mit Blut versorgt; -leidend fA d j.f herzkrank herzlich fAdj.f 1. von warmherziger Freundlich­ keit (1) geprägt: ein herzliches Lächeln; ein herz­ liches Verhältnis zu jmdm. haben; in herzlicher Freundschaft, herzlichem Einvernehmen; h. lä­ cheln; jmdn. h. begrüßen, beglückwünschen; jmdm. h. danken; sich h. freuen; /in Form eln des Dankes, Grußes, Wünschensf herzlichen Dank!; herzliche Grüße an alle!; herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!; mein herzlichstes Beileid! — 2, fadv.f umg. ziemlich, sehr: das ist h. wenig; der Vortrag war h. schlecht, langweilig; etw. kümmert jmdn. h. wenig, ist jmdm. h. gleichgültig; zu 1 Herzlichkeit, die; fo. P l.f herz/Herz| -los fA d j.f gefühllos (2): ein herzloser Mensch; jmdn. h. behandeln; dazu - lo sigk eit, die; -, fo. P l.f; -mittel, das die Leistung des Herzens ver­ besserndes Arzneimittel; -neurose, die Med. nervöse Störung der Herztätigkeit ohne organische Verände­ rungen H e rz o g, der; -(e)s, -e/Herzoge Angehöriger des hohen Adels in der Rangstufe zwischen F ürs t und König; dazu Herzogin, die; -, -nen Herzogtum, das; -s, Herzogtümer Territorium, Verwaltungsbezirk m it einem Herzog als Oberhaupt Herz/herz| -Operation, die Operation (1) am Herzen; - s chlag, der 1,1. bei Herztätigkeit fühl-, hörbarer Schlag des Herzens: die Anzahl der Herzschläge pro Minute feststellen; geh. einen H. (Augenblick 1.1) lang 1*2. fo. P l.f rhythmische Abfolge von 1.1: einen beschleunigten H. haben; der H. setzt aus — 2. fo. P l.f einem H. (plötzlichen Herzversagen) erliegen; - s chmerz, der fvorw. Pl.f: Herzschmerzen haben; - Schrittmacher, der m it Transistoren betriebenes Ge­ rät, das bei schweren Störungen der Herztätigkeit in den Körper implantiert wird, um durch elektrische Impulse die Herzkammern zu ausreichender rhyth­ mischer Kontraktion zu bringen; -schwäche, die fo. P l.f unzureichende Leistung des Herzens; -stärken d fA d j.f : herzstärkende Medikamente; -Stillstand, der Med. Aufhören der Herztätigkeit; -tätigkeit, die fo. P l.f periodischer Wechsel von Kontraktion und Erschlaffung der Muskulatur des Herzens, durch den das Blut in die Arterien gepumpt wird; -ton, der fvorw. P l.f die Herztätigkeitbegleitendes Geräusch: die Herztöne werden schwächer; -trausplantation, die Med. Verpflanzung des Herzens eines Verstorbenen in den Körper eines Lebenden, dessen krankes Herz dabei operativ entfernt w ird herzu veraltend! -eilen fV b.f herbeieilen: Neugie­ rige eilten herzu; -treten fV b .; ist/ von einer ent­ fernt liegenden Stelle hierher, zum Ort des Geschehens treten: er trat herzu und fragte, ob ... Herz/herz| -versagen,das; -s, fo. P l.f Nachlassen der Herz tätigkeit: an akutem H. sterben; -zerreißend fA d j.; oft emot.f tiefes M itgefühl erregend, erschüt­ ternd: herzzerreißende Szenen spielten sich ab; h. weinen heterogen fA d j.f von verschiedenartiger Zusammen­ setzung, ungleichartig (zusammengesetzt), n icht ein ­ heitlich: eine heterogene Gruppe; heterogene Ele­ mente; dazu Heterogenität, die; -, -en fvorw. Sg.f heterosexuell, heterosexuell fA d j.f [..u|el] fachspr. in seinem sexuellen Empfinden, Verhalten auf das andere Geschlecht gerichtet Hetze, die; -, -n 1. jo. P l.f auf einer reaktionären, feindlichen Einstellung basierende, bewußt der E r ­ zeugung von H aß, Unzufriedenheit dienende Ver­ unglimpfung bes. fortschrittlicher gesellschaftlicher Verhältnisse, Ins titu tion en , K räfte od. bestimmter Personengruppen: die antisemitische H. des fa­ schistischen Regimes;eine Strafsache wegen staats­ gefährdender, antikommunistischer H.; eine maß­ lose, wütende, wüste, infame H. entfachen — 2 . fo. P l.f umg. das Hetzen (2.2): die H. des Alltags — 3. Jägerspr. Hetzjagd hetzen jsw. Vb.; hat, ist/1. (hat) 1.1 . ein flüchtendes T ier , eine flüchtende Person i n scharfer Verfolgungs­ jagd vor sich hertreiben: die Hunde h. den Hasen; ein Tier (mit Hunden) zu Tode h.; er hetzte ihn mit Hunden von seinem Hof 1.2 . ein Tier auf ein an­ deres Tier, auf jmdn. h. ein T ie r dazu bringen, daß
es ein anderes Tier, einen Menschen i n scharfer Ver­ folgungsjagd vor sich her treibt (und angreift): er hetzte seinen Hund auf den Hausierer — 2.1. i r ­ gendwohin hasten (ist): zum Bahnhof, durch die Straßen h.; von einer Sitzung zur anderen h.; er mußte h., wollte er pünktlich sein 2.2. sich bei etw. sehr beeilen, unter Zeitdruck schnell arbeiten (hat): ihr habt genügend Zeit und braucht (euch) nicht zu h.; sie hetzt von morgens bis abends 2.8. (hat) jmdn. h. : er hetzte seine Mitarbeiter ständig (trieb sie ständig zu schnellerer Arbeit an) — 8. (hat) 8.1. gegen jmdn., etw. Hetze (1) betreiben: gegen die far­ bige Bevölkerung, den Sozialismus h.; zum Krieg h. (die Bevölkerung zum K rieg a u fhetzen) 8.2. jmd., der immer hetzt (durch üble Reden andere gegen jmdn., etw. aufzustacheln versucht) und stichelt -f* jmdn. jmdm. auf den / Hals h.; mit allen / Hunden gehetzt sein Hetzerei, die; -en /zu hetzen 2 u. 3/ hetzerisch \A d j.\ der Hetze (1) dienend: hetzerische Äußerungen, Lügen; Flugblätter mit hetzerischem Inhalt Hetz| -jagd, die 1. H atz (1) — 2. umg. 2.1. sehr schnelles Fahren (1.2.1), Rennen, um etw. vor a n­ deren zu erreichen: die H. der Rennfahrer zum Stadion 2.2. sich abends von der H. (Hektik) des Tages ausruhen; -rede, die hetzerische Rede: chau­ vinistische Hetzreden Heu, das; -(e)s, fo. P l.f getrocknetes Gras, das als Futter bes. fü r Großvieh genutzt wird: den Kühen, Pferden H. geben; H. machen, ernten; im H. schlafen -j- umg. Geld wie H. haben Heu|boden, der sich meist über den Stallungen befin­ dender Boden (6 ) zum Lagern von Heu Heuchelei, die; -, -en 1.1. /o. P l.f das Heucheln: sein Mitleid ist (nichts als) H. 1.2. heuchlerische Äuß e­ rung, Handlung: diese Heucheleien glaubt ihm doch niemand heucheln jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. h. etw., bes. ein Gefühl, einen Gemütszustand od. eine Überzeugung, Vortäuschen: Liebe, Freude, Reue, Unbefangenheit, Interesse h.; etw. mit geheucheltem Gleichmut, Erstaunen sagen 1.2. sich verstellen, indem man etw. anderes sagt, als man denkt, sich anders gibt, als man i st: jmd. kann nicht h.; das ist doch nicht seine wahre Überzeugung, er heuchelt doch nur; dazu Heuchler, der; -s, - heuchlerisch /A d j ./ 1. a u f Verstellung beruhend, vorgetäuscht, geheuchelt: eine heuchlerische Träne; heuchlerische Anteilnahme — 2. i n der A r t eines Heuchlers : einheuchlerischer Freund; jmds. heuch­ lerisches Wesen heuer jAdv.j süddt. österr. in diesem Jahr: h. ist der Reiseverkehr stärker als im vergangenen Jahr Heuer> die; -, -n \vorw. Sg.f Seemannsspr. 1. Lohn (1), den ein Seemann, Schiffer fü r seine A r ­ beit erhält: die H. (aus)zahlen; H. bekommen — 2. bezahlte Anstellung auf einem Schiff: er hat noch keine H.; H. nehmen heuern jsw. Vb.; hat/ Seemannsspr. jmdn. an ­ heuern (1.1): die Besatzung für ein Schiff h.; sich h. lassen Heu| -ernte, die; -gabel, die Landw. Gerät m it langem Stiel und meist drei stählernen Zinken zum Aufheben des Heus; -häufen, der Heule, die; -, -n salopp Kofferradio heulen jsw. Vb.; hat/ 1.1. die Hunde, Wölfe h. (geben langgezogene, hohe, klagende Laute von sich) 1 .2 . einen langgezogenen, hohen durchdringenden Ton hervorbringen: die Sirene heult; Granaten flogen heulend über sie hinweg; der Wind heulte (wehte sausend) im Schornstein — 2. umg. heftig (laut) weinen (1.1): vor Wut, Schmerz, Freude (laut) h.; hör doch endlich auf zu h.!; jmdm. ist zum Heulen (zumute) (jmd. ist sehr deprimiert); etw. ist zum Heulen (etw. ist sehr deprimie­ rend) + veraltend es herrscht Heulen und Zähneklap­ pern (es herrscht große Angst); — das heulende / Elend kriegen; / Rotz und Wasser h.; h. wie ein / Schloßhund; mit den / Wölfen h. Heulerei, die; -, -en /zu heulen 2/ Heul] -liese, die umg. spött. weibliche Person, die oft w eint; -suse, die; -, -n vgl. -liese Heu|mahd, die das Mähen von Gras, das zu Heu ge­ trocknet werden soll hgurig jA d j.j süddt. österr. diesjährig: der heuri­ ge Fasching Heurige, der; -n, -n süddt. österr. Wein (1) der letzten Lese: einen Heurigen trinken Heurjstik,die;-, /o. P l.j Wissensch. Methode, Ver­ fahren der Anwendung methodisch-logischer Regeln, Hypothesen, Fiktionen zur Gewinnung neuer E r ­ kenntnisse; dazu heuristisch jA d j.j Heu| -schnupfen, der jo. P I ./ durch Überempfind­ lichk eit gegen Blütenstaub hervorgerufene E rk r a n ­ kung der Schleimhäute bes. der Nase, die m it hef­ tigem Niesen und Bindehautentzündung verbunden is t; -schrecke, die; -, -n i n zahlreichen A rten vor- kommendes (pflanzenfressendes), meist flugfähiges Insekt m it sehr weite Sprünge ermöglichenden k räf­ tigen Hinterbeinen, das bei massenhaftem Auftreten großen Schaden in der Landwirtschaft anrichtet; -schreckenschwarm, der: in einigen afrikanischen Ländern wurden wieder riesige Heuschrecken­ schwärme beobachtet; O sie fielen wie ein H. über das kalte Büfett her; -stadel, der süddt. österr. Schweiz. Scheune zum Speichern von Heu heute /A dv .j 1. am gegenwärtigen Tag, an diesem Tag: welches Datum haben wir h.?; h. ist der 20. Mai; h. haben wir schönes Wetter; h. morgen, mittag, abend; h. vor einer Woche; h. in einer Woche; h. ist es genau zwei Wochen, Monate her; ab, bis, seit h.; von h. ab, an; die Zeitung ist von h. (trägt das Datum dieses Tages) — 2. die Welt von h. (die jetzige Welt 1.2, die Gegenwart); darüber dachte man früher ganz anders als h. (als in unserer Z eit, als gegenwärtig); die Frau von h. (die i n dieser Zeit lebendeund m it ihren Forderungen mitgehende F ra u ); das Gestern und das Heute (die Vergangenheit und die Gegenwart) + von h. auf morgen (umgehend, sofort); nicht von h. auf morgen (nicht so bald, nicht in Kürze); — / lieber h. als morgen heutig jA d j.; vorw. attr.j 1. von diesem Tag, von heute (1): die heutige Zeitung; das heutige Pro­ gramm; die heutige (heute stattfindende) Vorstel­ lung; am heutigen Tag (heute); bis auf den, bis zum heutigen Tag hat sich daran nichts geändert — 2. gegenwärtig: die heutige Generation, Jugend, Mode; der heutige Stand der Forschung; in der heutigen Zeit, Situation heutigen|tags jA d v .j veraltend heutzutage Hetzerei — heutigentags 561 36 Wörterbuch
562 heutzutage — hierbei heut!zutage jA d v .l i n der Gegenwart, heute (2): h. denkt man darüber anders als früher Hexaeder, das; -s, - [..a|e:..] Math, von sechs glei­ chen Flächen begrenzter Kö rp e r (2) Hexameter, der; -s, - Verslehre Vers (1) aus sechs Versfüßen, deren letzter um eine Silbe gekürzt is t Hexe, die; -n 1,1. im Märchen auftretendes, auch in abergläubischer Vorstellung gedachtes weibliches Wesen i n Gestalt einer häßlichen alten F r a u , die (mit dem Teufel im Bündnis stehend) ihre Fähigkeit zu zaubern (1) meist zum Schaden von Mensch und T ie r anwendet', eine häßliche, böse H.; das Märchen handelt von einer H., die tief im Walde wohnt 1.2. von der katholischen Kirche des Mittelalters , ver­ einzelt bis ins 18. Jh . hinein, als m it dem Teufel im Bunde stehend diffamierte weibliche Person: sie wurde als H. auf dem Scheiterhaufen verbrannt — 2. umg. femot.f unangenehm wirkende, boshafte (und häßliche) weibliche Person: laß dich von der (alten) H. bloß nicht schikanieren; auch Schimpfw. alte H .! hexen /sw. Vb.; hat/ zaubern: man munkelt, daß sie h. könne; umg. ich kann (doch) nicht h. (so schnell geht das nicht, so schnell kann ich das nicht schaffen)! Hexen| -kessel, der beängstigend, gefährlich w irk e n ­ des, wildes Durcheinander (1.2): das Stadion war ein brodelnder H., glich einem H .; -schuß, der fo. P l.f umg. plötzlich a u ftretender, meist länger anhaltender, die Bewegungsmöglichkeit einschränkender, heftiger Kreuzschmerz; -Verbrennung, die Verbrennung einer Hexe (1.2) a u f dem Scheiterhaufen im Zuge der Ver­ folgung von Hexen im M ittelalter Hexerei, die; -endas Zaubern (2): die Kunststücke des Jongleurs grenzten an H.; das ist ja die reinste H.! HGL, die; -(s) [ha:ge:|sl] /Kurzw. für Haus­ gemeinschaftsleitung/ s. Hausgemeinschaftsleitung hie /Adv./ + veraltend h. und da: h. und da (an manchen Stellen, stellenweise) fanden wir auch Steinpilze; er besucht uns h. und da (hin und wieder, manchmal) Hieb, der; -(e)s, -e 1.1. starker Schlag (1.1) bes. m it einem Werkzeug, einer W affe: ein kräftiger H. (mit dem Stock, der Peitsche, Axt); einen Kloben mit einem einzigen H. spalten; jmdm. ein paar Hiebe versetzen 1.2. jo. P l.f Forstw. den Kiefernstäm­ men vor dem H. (vor dem Fällen) Harz entnehmen I. 8. /nur im Pl.j umg. 1Prügel: Hiebe bekommen, kriegen hieb/Hieb| -«und stfchfest: ein hieb- und stich­ festes (überzeugendes, unwiderlegbares) Alibi; -W af­ fe, die: Hieb- und Stichwaffen /Sammelbez. fü r Schwert, Degen, Säbel, Dolch, Seitengewehr/ hier /Adv.; / auch hiersein/1. /weist auf den Stand­ ort des Sprechers h i n / 1.1. an dieser Stelle, diesem O rt: h. bin ich, ist das Buch; h. wollen wir rasten; wir bleiben im Wald, h. ist es windstill; das Buch liegt h. auf dem Tisch; h. stand früher das Rat­ haus; der Bus hält gleich h. an der Ecke; h. drau­ ßen, drinnen, hinten, oben, unten, vorn; ich gehe nicht von h. weg;von h. bis zum Bahnhof sind es nur 500 Meter; wo ist h. (in diesem Ort, dieser Gegend) die Sparkasse?; ich bin nicht von h. (aus diesem Ort, dieser Gegend); h. (auf dieser Seite, i n diesem Text) steht geschrieben, daß ...; „Müller?“ „Hier!“ /beim Aufrufen von Namenl 1.2. /als hinweisender Aus ru ff: h., nimm! 1.8. /einem Nomen, Pron. nachgestellt; bezeichnet jeweils die bestimmte Person, Sache, a u f die der Sprecher hinweist/', ich möchte dieses Buch h.; unser Gast h. wird Ihnen mehr dar­ über berichten 1.4. darauf will ich h. (in diesem Z u ­ sammenhang) nicht näher eingehen; h. (in diesem P u n k t) muß endlich Klarheit geschaffen werden; h. (in diesem F all) gibt es nichts zu lachen — 2. /weist auf einen zuvor genannten Zeitpunkt hin, an dem ein Geschehen einsetztf zu diesem Z eitpunk t: h. beginnt ein neuer Abschnitt in deinem Leben; von h. ab, an (von diesem Zeitpunkt an) wird sich vieles ändern + h. und da: h. und da (an manchen Stellen, stellen­ weise) fanden sich Steinpilze; er besucht uns h. und da (Mn und wieder, manchmal); umg. h. spielt sich nichts ab (das kommt überhaupt nicht in Frage, daraus w ird nichts)! hieran, auch hieran fAdv.; Trennung: hier]an/ [..ran] 1. /rä u m l.f an diese(r) soeben genannte(n) Sache hier (1): h. sind sie gerade vorbeigekommen; h. kannst du deinen Mantel hängen — 2. an dem hier Genannten, an das hier Genannte: h. kann man erkennen, daß ...; h. knüpfte er seine letzte Hoffnung Hierarchie, die; -, -n [..i:en] 1. streng nach dem P rin z ip von Über- und Unterordnung gebildete (gesell­ schaftliche) Gliederung: die kirchliche H.; die H. der herrschenden Klasse der Feudalgesellschaft; eine H. systematisch, logisch geordneter Begriffe — 2. Gesamtheit der nach 1 gegliederten Vertreter einer Institu tion, bes. der Priester der katholischen Kirche : die führenden Vertreter der katholischen H. hierarchisch /A d j./ nach dem P rinz ip von Über- und Unterordnung streng gegliedert: der streng h. ge­ gliederte Machtapparat einer Diktatur; hierarchi­ sche Strukturen hierauf, auch hierauf /Adv,; Trennung: hier|auf/ [..rauf] 1. fräum l./ auf der hier vorhandenen, die hier vorhandene Sache: auf den Tisch stellte er einen Stuhl, h. eine Fußbank; h. lag ein Zettel — 2. /z e itl./ 2.1. danach (1): zuerst regnete es, h. folgte Sonnenschein 2.2. nach dem und wegendes h ie r soeben Genannten: ich gab ihm ein Zeichen, h. verstumm­ te er — 8. auf dem hier soeben Genannten, das hier soeben Genannte: das sind die Grundlagen, und h. müssen wir aufbauen; er kann es verlangen, er hat einen Anspruch h. hieraus, auch hieraus /Adv.; Trennung: hier|aus/ [..raus] 1. /rä um l./ aus dem hier vorhandenen, ge­ nannten Behältnis: ich hatte den Ausweis in der lin­ ken Manteltasche. Wahrscheinlich habe ich ihn h. verloren — 2.1. aus der hier vorhandenen Sache: ich gab ihm das Buch und bat ihn, h. die betreffende Stelle vorzulesen; das sind drei Meter Stoff, würdest du mir h. ein Kleid nähen? 2.2. aus dem hie r ge­ nannten Sachverhalt: die Lage hat sich grundlegend geändert. Hieraus ergeben sich folgende Probleme . . . ; wenn sich das nicht wiederholen soll, müssen wir h. die Lehre ziehen, daß ... hier|behalten /V b./ 1.1. etw., jmdn. an diesem Ort, an dieser Stelle, bei sich behalten (1.1): kannst du mein Gepäck h.? 1.2. wenn Sie sich nicht ord­ nungsgemäß ausweisen können, müssen wir Sie h. (behalten 2) hierbei, auch hierbei /Adv./ 1. jräuml./ bei der hier vorhandenen, genannten Sache: auf dem Tisch lagen
hierbleiben — Hilfe 563 Briefe und Zeitungen. Hierbei fanden wir auch die Quittung — 2, bei dem hier soeben genannten T u n , Geschehen: die Kinder haben trotz des Verbots ge­ badet, h. ist das Mädchen ertrunken — 3. bei dem hier genannten Sachverhalt: für morgen ist eine Sitzung des Ausschusses einberufen. Es handelt sich h. zunächst um eine Vorbesprechung hier|bleiben fV b .j an dieser Stelle, diesem O rt blei­ ben (1): kommst du mit oder bleibst du hier?; ich möchte lieber h. hierdurch, auch hierdurch /A d v ./ 1. /hierdurch/ hier hindurch: du mußt h. gehen — 2, auf Grund des hier genannten Sachverhalts: ei war als Kind oft krank. Hierdurch wurde er in seiner Entwicklung zurückgeworfen — 3. h. (m it diesem Schreiben) teile ich Ihnen mit, daß ... hierfür, auch hierfür fA d v .f1. für den hier genannten Zweck: die Produktion des Betriebes soll erhöht werden. Die Voraussetzungen h. -müssen so schnell wie möglich geschaffen werden — 2« fü r die hier genannte Sache: was hast du h. bezahlt?; wieviel bieten Sie h.? — 3. fü r den hier genannten Sach­ verhalt: das ist eine Gemeinheit. Hierfür habe ich kein Verständnis; h. gibt es viele Beispiele hiergegen, auch hiergegen fA d v .f 1. /hiergegen/ ge­ gen den hie r genannten Gegenstand, diese Stelle: nicht dagegen, h. mußt du drücken — 2. gegen den hier genannten Sachverhalt: das ist eine Unterstel­ lung. Ich möchte mich h. energisch verwahren — 3. hie rfür (2): ich möchte dieses Buch zurückgeben und h. ein anderes eintauschen — 4, gegen das hier Genannte: sein Aufsatz ist hervorragend. Hier­ gegen fällt ihr Aufsatz doch ein wenig ab hierher, auch hierher jA d v .f 1. zu dieser Stelle, diesem Ort hier (1): auf dem Weg h.; halt, bis h. und nicht weiter! — 2. zu dem hier Genannten: daraus ergibt sich eine Beihe zentraler Probleme. Hierher gehört z. B. die Frage: ... hierher-, hierher- f i n verbalen Zusammensetzungen/ nach hier, zu dieser Stelle, diesem Ort hier, 2 . B .: hierherblicken, hierherbringen, hierherkommen hierhin, auch hierhin jA d v .f 1. an diese Stelle, die­ sen O rt: setz dich doch h.: h. und dorthin laufen (ziellos umherlaufen); bis h. (bis zu dieser Seite, dieser Stelle) bin ich gestern abend mit dem Lesen gekommen — 2. zu dem hier Genannten: das ist ein komplizierter Problemkomplex. Hierhin gehört auch die Frage, ob ... hierin, auch hierjn fAdv.; Trennung: hier|in/ [..rin] in dem hier Genannten: h. sehe ich ein Problem, liegt der Fehler; sind wir uns h. einig? hier|lassen fV b .f etw., jmdn . (zeitweilig) an dieser Stelle, diesem O rt lassen (4.1): kann ich meinen Koffer bis morgen h.?; er ist weggegangen, ohne eine Nachricht hierzulassen (hier zu hinterlassen) hiermit, auch hiermit jAdv.f 1. m it H ilfe , mittels der hie r genannten Sache: nimm diese Zange! Hiermit kannst du die Nägel leichter herausziehen — 2. m it dem hier Genannten : das ist ein inter­ essantes Problem. Hiermit befasse ich mich schon seit langem; die Angelegenheit ist h. noch nicht erledigt; h. ist nicht zu spaßen; dann singen alle gemeinsam die ,Internationaleund h. endet die Feierstunde — 3. h. ( m it diesem Schreiben) erkläre ich, wird bestätigt, daß ... Hieroglyphe, die; -, -n [.. g ly : ..] 1. Zeichen (1.1) der altägyptischen Bilderschrift — 2. fnu r im P l.f umg. scherzh. kannst du diese Hieroglyphen (ttnleser- lich geschriebenen Wörter) entziffern? hier|sem fVb.; ist hiergewesen; Präs. u. Prät. / hier 1.1/ hierüber, auch hierüber fA d v .; Trennung: hierüber/ [..ry :bor] 1. fräum l.j über der genannten, über die hier genannte Sache: im Erdgeschoß befinden sich Geschäfte, h. Ausstellungsräume; h. hat man ein Stockwerk ausgebaut — 2. fzeitl.f bei dem hier ge­ nannten T u n , Geschehen: er ist manchmal so in seine Arbeit vertieft, daß er h. das Essen vergißt — 3*über den hie r genannten Sachverhalt: dieses Thema ist unerschöpflich, obgleich h. schon viel geschrie­ ben wurde; h. bin ich froh; h. wollen wir uns doch nicht streiten hiervon, auch hiervon fAdv.f 1. fräum l.f 1.1. von der hier vorhandenen Sache entfernt: hier ist der Bahnhof und nicht weit h. (entfernt) die Post 1.2. von der hier vorhandenen Sache hinweg: das ist die Hauptstraße. Hiervon zweigen mehrere Neben­ straßen ab — 2. von dem hier Genannten als ideellem Ausgangspunkt: dieser Gedanke ist faszinierend. Ichkommeh. nicht los — 3. von der hier vorhandenen Sache, Anzahl, Menge: h. kann ich dir leider nichts abgeben — 4. infolge des hier Geschehenen: je­ mand schrie laut um Hilfe. Hiervon wurde ich wach — 5. von dem hie r genannten Sachverhalt: h. machst du dir keine Vorstellung; h. hatte ich keine Kenntnis hierzu, auch hierzu fA dv .f 1. (zusätzlich) zu der hier vorhandenen Sache: h. schmeckt ein Rotwein am besten — 2. zu dem hier genannten Zweck, T u n : h. brauche ich einen Schraubenschlüssel; h. ist er fest entschlossen — 3. zu dem hie r genannten Sach­ verhalt: h. möchte ich mich nicht äußern; meine Meinung h. ist folgende: ... hierzulande jAdv .f veraltend in diesem Land, dieser Gegend: das ist h. nicht üblich hfesig fA dj.; vorw. attr.f in dieser Gegend üblich, befindlich: die hiesige Bauweise; die hiesigen Zei­ tungen; die hiesige (hier ansässige, einheimische) Bevölkerung; er ist kein Hiesiger hieven fsw. F6.;hat/ [..fon, ..von] Seemannsspr. eine Last nach oben ziehen, winden: den Anker h.; das Netz, den Fang an Deck h. Hi-Fi [haifi], auch Hi-Fi [haifai] Bundf. jK u rz w . fü r High-Fidelity/ s. High Fidelity High-Fidelity, die; -, fo. P l.f [haifidsliti, auch haifai . . ]Bundf. angestrebte naturgetreue, hohe Qualität der Wiedergabe, Übertragung von M u s ik und Sprache durch elektroakustische Geräte, Anlagen High-Society, die; -, fo. P l.f [haisosaioti] die oberste Schicht der bürgert. Gesellschaft Hilfe, die; -, -n 1. fo. P l.f Aktion(en), durch die jmd. (einem) anderen bei der Erreichung eines Zweckes, Zieles, bei der Bewältigung von etw. Schwierigem h ilft, das Helfen (1): gegenseitige, kameradschaft­ liche, uneigennützige, schnelle, wirksame, ärzt­ liche H.; (wirtschaftliche, finanzielle) H. für die befreiten Länder; die Erste H. (sofort, vor der ärzt­ lichen Behandlung am Verunglückten durchzufüh­ rende Maßnahmen); H. in der Not; H., H.! jRuf in einer Notlage, aus der sich jmd. nicht aus eigener K raft befreien kann/; H. brauchen, erwarten; jmdm. (seine) H. anbieten, verweigern; jmdm. H. leisten; auf jmds. H. hoffen, angewiesen sein; es mit fremder H., ohne H. schaffen; jmdn. um H. 36*
564 Hilleersuchen — Himmelsäquator bitten; (laut um) H. rufen, schreien; jmdm. zu H. kommen; O mit H. (unter Zuhilfenahme) eines Wörterbuchs; etw. zu H. nehmen — 2. jvorw. 8g.f jmd., der jmdm. (bei der Arbeit) hilft, H ilfskraft: eine H. für den Haushalt, das Geschäft suchen; ihr Sohn ist ihr eine große H. (der Sohn hilft ihr in vielen Ding en); O der elektrische Bohrer war ihm bei der Arbeit eine gute, brauchbare H. Hilfe/hilfe| -ersuchen, das Ersuchen um H ilfe (1); - f lehend /A dj./ um Hilfe (1) flehend: jmdn. h. an- sehen; -leistung, die H ilfe (1), die man jmdm. in einer bestimmten S itu a tion leistet, zu leisten ver­ pflichtet is t: jmdn. wegen unterlassener H. be­ langen; -ruf, der Ruf, Signal, mit dem jmd. in einer Notlage um H ilfe (1) bittet: ein verzweifelter H.; die Hilferufe des Funkers blieben ungehört; -Stel­ lung, die fo. P L I 1.1. Turnen sachkundige H ilfe (1) für einen Turner bei einer Übung am Gerät 1.2. H ilfe (1): die Militärs hatten dem Diktator bei der Machtübernahme H. geleistet; -suchend fA d j.f nach jmdm., der H ilfe (1) leisten kann, Ausschau haltend: ein hilfesuchender Blick; sich h. umblicken Hilf] -los /A d j./ 1. H ilfe (1) dringend benötigend, sich selbst nicht helfen könnend: eine hilflose Person; ein hilfloser Kranker; h. sein, daniederliegen; h. (ratlos) die Schultern zucken — 2. unbeholfen, u n ­ geschickt: h. herumstehen, lächeln; -reich \A d j.f: ein hilfreicher (hilfsbereiter) Mensch; jmdm. h. (helfend) zur Seite stehen; hilfreiche (nützliche 1) Hinweise Hilfs/hflfs| -aktion, die vgl. -maßnahme; -arbeiter, der /D D R veraltend/ Arbeiter ohne spezielle A us ­ bildung fü r die von ihm ausgeübte Tätigkeit, unge­ lernter Arbeiter; -bedürftig fAdj.f auf Hilfe (1), materielle Unterstützung angewiesen; -bereit fA d j.f (stets) z ur H ilfe (1) bereit: ein hilfsbereiter Mensch; - kraft, die nicht speziell ausgebildete Arbeitskraft (2) fü r die Durchführung bestimmter einfacher Arbeiten: für die Neuordnung der Bibliothek werden Hilfs­ kräfte gesucht, eingestellt; -linie, die 1. ( in der Geometrie) z ur Lösung einer Aufgabe benutzte L in ie — 2. Mus. über od. unter den fünf Notenlinien ge­ zogene Linie für die Fixierung jeweils einzelner außerhalb der fünf Linien liegender Töne; -maß­ nahme, die Maßnahme, durch die jmdm. H ilfe (1) zuteil w ird; -mittel, das 1. etw., das zur Erleichterung der Arbeit benutzt, zur Erreichung eines Ziels ver­ wendet w ird : ein geeignetes, unentbehrliches H.; H. benutzen — 2. /nur im P I./fü r die Überwindung einer Notlage bereitgestellte materielle Güter, fi n a n ­ zielle M itte l : umfangreiche H. für die von der Kata­ strophe Betroffenen; -motor, der an einem Fahr­ rad, i n ein Boot, Segelflugzeug (nachträglich) ein­ gebauter Motor für den Bedarfsfall; -schule, die jDDR f Sonderschule für debile Kinder; -Schwester, die Krankenschwester ohne (abgeschlossene) Fach­ schulausbildung; -verb, das Gramm. Verb, das da­ zu dient, die zusammengesetzten Zeiten und das Passiv zu bilden, Substantiv, Pronomen od. A d ­ jektiv zu einer prädikativen Aussage zu verbinden; - Wissenschaft, die wissenschaftliche D isziplin , die Methoden und Kenntnisse fü r andere Wissenschaf­ ten liefe rt: die Heraldik gehört zu den historischen Hilfswissenschaften; -Zeitw ort, das Hilfsv erb Himbeere, die; J, -n Frucht des Himbeerstrau­ ches himbeer/Himbeer| -färben /A d j./ himbeerrot: ein himbeerfarbener Lippenstift; -ge s ch m ac k , der fo. P l.j Geschmack der reifen Himbeere; -rot fAdj.f rot wie reife Himbeeren; -saft, der Saft aus H im ­ beeren; -Strauch, der zu den Rosengewächsen ge­ hörender, wildwachsender und i n Gärten gezogener stachliger Strauch m it weißen Blüten und roten, aro­ matischen Früchten Himmel, der; -s, - 1. fo. P l.f der sich scheinbar wie das Innere einer hohlen Halbkugel (1.1) über einem a u f der Erde befindlichen Beobachter wölbende, flächig erscheinende (Luft)ra um : ein blauer, wol­ kenloser, bewölkter, verhangener H.; der nächt­ liche, gestirnte H .; die Sonne, der Mond steht hoch am H.; am H. glitzern die Sterne; der Turm ragt hoch in den H.; die Sonne brennt vom H. herab; zwischen H. und Erde (in der L uft) schweben; unter freiem H. (im Freien) schlafen; unter süd­ lichem, wärmerem H. (in südlichen Breiten, i n einer wärmeren Klimazone) leben; O ein neuer Stern am literarischenH. (auf literarischem Gebiet) — 2./o. P l.f 2.1. i n vielen Religionen der gedachte Wohnort Gottes od. der Götter, Aufenthaltsort der Engel, der selig (2) Verstorbenen, Paradies: der H. und die Hölle; Gott im H.; in den H. kommen (nach christlichem Glauben nach dem Tode selig 2 werden) 2.2. etw. als ein Zeichen des Himmels (Gottes, des Schicksals) betrachten; der H. bewahre uns davor! 2.3. umg. (ach) du lieber H .! /Ausruf der Verwunderung, Bestürzung, des Bedauerns/; weiß der H .! /Ausruf der Bestätigung, Bekräftigungf; um (des) Himmels willen! /Aus ru f der Bestürzung, Erregung; zur Bekräftigung einer inständigen B itte f; H. noch (ein)mal! /Ausruf des Unwillens/; H., Herrgott, Sakrament!; H., Kreuz, Donnerwetter!; H., Arsch und Wolkenbruch; H., Arsch und Zwirn! /Flüche/ — 3. Baldachin (1.1) -j- den H. auf Erden haben (es sehr gut haben); jmdm. den H. auf Erden (alle Annehmlichkeiten) versprechen; aus heiterem H. (plötzlich, ganz u n ­ erwartet); sich wie im sieb(en)ten H. fühlen, im sieb(en)ten H. sein (verliebt und überglücklich sein); veraltend geh. jmdm. hängt der H. voller Geigen (jmd. ist sehr glücklich, voll freudiger Zuversicht); umg. H. und Menschen (sehr viele Menschen); H. und Hölle in Bewegung setzen (alles aufbieten, um etw. Bestimmtes zu erreichen); weiß der H. (nie­ mand weiß), wann, wer, wie, wo, ob weiß der H., wer das gemacht hat; jmdn., etw. in den H. heben (jmdn., etw. übermäßig loben); etw. schreit zum H. (ist empörend); salopp etw. stinkt zum H. (ist skandalös); — das / * Blaue vom H. (herunter) lügen; etw. kommt wie ein / Blitz aus heiterem H.; die / Engel im H. singen hören; jmdm., für jmdn. die / t Sterne vom H. holen wollen himmel/Himmel| : angst, - angst /A dv .; emot.; in der Verbindung/ jmdm. ist, wird es h. (jmd. hat, be­ kommt große Angst); -bett, das Bett mit einem H im ­ mel (3); -blau fAdj.f blau wie der wolkenlose H im ­ mel am Tage; -fahrt fo. Art., o. Pl.f kirchlicher Feiertag am 40. Tag nach Ostern zum Gedenken an den angenommenen Aufstieg Christi in den Himmel (2.1); -fahrtsnase, die umg. scherzh. Nase m it einer nach oben gebogenen Nasenspitze; ;h o ch , - hoch fAdj.f sehr hoch (1.1.1): h. ragten die Felsen empor; O jmdm. h. überlegen sein; h. jauchzend (überglücklich) Himmels [äquator, der fo. P l.f gedachter, über dem
Himmelschlüssel — hinaus 565 Himmel (1) gezogener Kreis, den die Sonne zweimal jäh rlic h zu r Tagundnachtgleiche schneidet Hjmmel/hjmmel| -Schlüssel, das; -s, - im F rühjah r a u f Wiesen blühende Rosettenpflanze m it hellgelben Blüten in Dolden an einem langen Stiel; -schreiend /A d j.; nicht adv.f umg. /emot./ empörende ein himmelschreiendes Unrecht Hjmmelsl -gewölbe, das /o. PL/ Himmel (1); -glo- bus, der Globus, au f dem die Sterne (1) im Verhältnis ihrer in Winkeln gemessenen Abstände und scheinba­ ren Helligkeit dargestellt sind; -körper, der Astron. natürlicher im Weltraum wahrnehmbarer Körper (2); -richtung, die durch Pole und die Rotation der Erdkugel gegebene festgelegte Richtung (1) zur Orien­ tierung : sie kamen aus allen Himmelsrichtungen (von überallher); -Stürmer, der jmd. , der kühne Pläne hat und ihre Verwirklichung betreibt, ohne sich dabei von den realen Gegebenheiten, objektiven Schwierigkeiten beeindrucken zu lassen; -z e it, das io. Pl.j geh. Himmel (1): die Sterne am H. ummel|weit, himmel|W£it /A d j.; nichtpräd.j umg. lemot.f: h. (sehr weit 1.2) von einem Ziel entfernt sein; O ein himmelweiter (sehr großer) Unter­ schied himmlisch jA d j./1. umg. /emot./ herrlich, wunder­ b a r : ein himmlischer Tag!; es herrscht eine himm­ lische Ruhe; das ist ja einfach h.!; eine himmlische (Überaus große) Geduld besitzen — 2« R el. ev. kath. der himmlische Vater (Gott) hin jA d v .; / auch hinsein/ 1. /bezeichnet die Rich­ tung von hier (1) weg auf etw., jmdn. zu/: die Fen­ ster liegen nach dem Hof h.; die Straße zum Bahn­ hof h. ist gesperrt; bis zur Post h. sind es etwa 500 Meter; umg. nichts wie h. (schnell d o rth in )\ — 2.1. /als Verstärkung bestimmter, räum licher, zeit­ licher P rä p .j: der Weg verläuft durch die Wiese h.; diese Pflanze ist über ganz Europa h. verbreitet; er verbeugte sich nach allen Seiten h.; nach außen h. (äußerlich) wirkt er ganz ruhig; durch, über viele Jahre h. (viele Jahre lang); gegen Mittag, den Herbst h. (wenn die Mittagszeit, der Herbst naht); /m it Getrenntschreibung bei sonst zusammengeschrie­ benen Bildungen, wenn auch das Verb betont is t; / hin- 1.1/ er ist zum Bahnhof h. gelaufen, statt ein Taxi zu nehmen 2.2. / xauf (5) — 8.1. bis Ostern, bis zum Urlaub ist es noch eine Weile h. (dauert es noch eine Weile) 8.2. umg. sein ganzes.Geld ist h. (er hat kein Geld mehr); sein Vertrauen ist h. (er hat kein Vertrauen mehr); die fröhliche Stimmung war plötzlich h. (vorbei); die Vase, der Motor ist h. (nicht mehr zu gebrauchen); salopp er sah sie und war h. (von i h r begeistert); er, der Vogel ist h. (tot); der Apfelbaum ist h. (abgestorben) — 4.1. h. und zurück: bitte einmal Leipzig h. und zurück (eine Fahrkarte fü r die H in - und Rückfahrt) 4.2. h. und her: h. und her (ständig die Richtung wechselnd, kreuz und quer) laufen, fliegen; er ist h. und her (hin und zurück) gelaufen 4.8. ... h., ... her: Freund h., Freund her (wenn er auch mein Freund is t), ihr müßt ihn selbst fragen; Schwierigkeiten h., Schwierigkeiten her (wenn es auch Schwierigkeiten gibt), der Plan muß erfüllt werden + h. und wieder (manchmal); nach langem Hin und Her (nach langen Diskussionen); umg. etw. reicht nicht h. und nicht her (reicht überhaupt nicht); h. und her gerissen sein (sich nicht entscheiden können) hin- / i n verbalen Zusammensetzungen und deren substantivischen Ableitungen/ 1. /z ur Getrenntschrei­ bung bei Betonung des Verbs / hin (2.1)/ 1.1. /be­ zeichnet die Richtung von irgendwo weg auf ein Ziel zu/: / z . B . hinfahren, hinsehen, hinwenden 1.2. /bezeichnet die Richtung nach unten an eine be­ stimmte Stelle/: / z. B . hinlegen, hinsetzen, hin­ stellen 1.8. /bezeichnet nach präp. Ausdrücken m it dem A k k . eine gleichförmige Bewegung, deren Rich­ tung nicht genauer angegeben w ird/: / z. B . hin- plätschern — 2. /bezeichnet das Aufhören der E x i­ stenz/ : / z. B . hinschlachten, hinschwinden, hin­ siechen — 8. /charakterisiert bei Verben bes. des Sprechens, Schreibens den Vorgang als ungenügend in Form und Inh alt/: / z. B . hinsagen, hinschlu­ dern, hinschreiben hinab /Adv.; Trennung: hin|ab/ [..nap] hinunter: den Berg h. erschien uns der Weg kürzer; den Fluß h. (flußabwärts); (vom Gipfel bis) ins Tal, zum Dorf h. sind es drei Kilometer hin a b - /i n verbalen Zusammensetzungen; bezeichnet eine Richtung von oben nach dort unten/; / z. B . hinabstürzen hinab] -blicken /Vb./ hinunterblicken: als er (vom Turm auf die Stadt) hinabblickte, wurde ihm schwindlig; -gehen /Vb./ hinuntergehen (1); -stür­ zen /Vb./ (jmdn.) hinunterstürzen (1) hinan /Adv.; Trennung:hin|an/[..nan]geh. hinauf hin|arbeiten /V b./ auf etw. h. sich zielstrebig be­ mühen, etw. zu erreichen, zu verwirklichen: auf das Examen h .; darauf h., daß ... hinauf /Adv.; Trennung: hin|auf; / auch ’rauf/ [.. nauf] von unten nach dort oben: die Treppe h. gehen, nicht rennen; den Berg h. das Tempo ver­ langsamen; den Flußh. (flußaufwärts); zum Gipfel h. gibt es mehrere Wege hin a u f - /i n verbalen Zusammensetzungen; bezeich­ net eine Bewegungsrichtung von unten nach dort oben/: / z. B hinaufsteigen hinauf \ / t auch rauf|/| -fallen /Vb./ + d ie / Treppe h.; -gehen /Vb./ 1. nach dort oben gehen (1): die Treppe h.; auf den Dachboden h. — 2. umg. höher werden: die Weltmarktpreise für Leder sind weiter hinaufgegangen — 3. umg. mit etw. h. etw. steigern, erhöhen: mit dem Tempo, Preis h.; -k o m ­ m en /Vb ./ nach dort oben kommen (1): wartet, ich komme hinauf!; ich weiß nicht, wie ich auf den Baum h. (gelangen 1) soll; -steigen /Vb./ 1. nach (dort) oben steigen (1.1): den Berg, bis zum Gipfel h. — 2. der Drachen stieg immer höher hinauf (stieg immer höher in die L uft); -ziehen /Vb./ 1. etw., jmdn. nach dort oben ziehen (1.1) (hat): mühelos zogen die Pferde den schweren Schlitten hinauf — 2.1. (zu F uß) nach (dort) oben ziehen (8.1) (ist): singend in die Berge h. — 2.2. i n eine höher gelegene Wohnung umziehen (ist): er ist in das zehnte Stockwerk hinaufgezogen — 8. etw. zieht sich hinauf etw. erstreckt sich nach (dort) oben (hat): die Kornfelder ziehen sich weit den Hang, am Hang hinauf hinaus /Adv .; Trennung: hin|aus; / auch ’raus u. hinaussein/ [..naus] 1. von d rin ne n nach dort draußen: h. (damit, mit dir)! — 2.1. /als Verstärkung bestimmter räumlicher P räp.j: h. aus meinem Haus!; h. aufs Meer, in die Ferne; die Wohnungen nach hinten, zur Straße h. 2.2. /als Verstärkung bestimmter zeitlicher P rä p .j; sich über Wochen, Jahre h. (mehrere Wochen, Jahre lang) mit
566 hinaus- — hindern etw. befassen; das gilt für die nächsten fünf Jahre und darüber h. (und noch länger); bi3 über die Siebzig h. rüstig bleiben 2.3. über etw. h. zusätzlich zu etw.: über das Grundgehalt h. erhält er eine Leistungsziilage; über diese fünf Prozent h. ist eine Steigerung nicht möglich — 3. er war gerade (zur Tür) h. (hatte das Haus, den Baum gerade ver­ lassen), als ; über dieses Vorurteil bin ich h. (die­ ses Vorurteil habe ich überwunden); über dieses Alter bin ich h. (dieses A lte r und den entsprechenden Entwicklungsstand habe ich überwunden) hinaus- f i n verbalen Zusammensetzungen/ 1. /be­ zeichnet die Richtung von drinnen nach dort draus- sen/: z, B . hinausbefördern — 2. /drückt in Ver­ bindung mit über + Akk. aus, daß jmd., etw. weiter als bis zu einem bestimmten P u n k t gelangt, ihn überschreitet/: / * z. B . hinausfahren, hinaus­ kommen hinaus / / auch raus|/| -befördern / V b . /1. etw. von drinnen nach dort draußen befördern (1): Baum­ stämme mit einem Fuhrwerk aus dem Wald h. — 2. scherzh. jmdn. h. (hinauswerfen 2.1); -fahren /V b ./1. von drinnen nach dort draußen fahren (1.2.1) (ist): aus der Garage h. — 2. etw. von drinnen nach dort draußen fahren (2.2) (hat): den Wagen aus der Garage h. — 3. über etw. h. weiter als bis zu einem bestimmten P u n k t fahren (1.1) (ist): d9r Zag ist über das Signal hinausgefahren — 4. (ist) auf etw. h.: aufs Land h. (fahren); zum Fischen aufs Meer h.; -fliegen /Vb .; ist/ 1. über etw. h. weiter als bis zu einem bestimmten P u n kt fliegen (2): der Ball ist über die Torlinie hinau3geflogen — 2. umg. 2.1. rausfliegen (2.1): während der Krise flogen viele Arbeiter hinaus 2.2. rausfliegen (2.2): wenn ihr nicht endlich still seid, fliegt ihr (in hohem Bogen) hinaus!; -gehen / Vb./ 1.1. von drinnen nach draußen dort gehen (1): wortlos, ohne Gruß h.; in den Garten h. 1.2. durch diese Tür, hier geht es hinaus (durch diese T ü r , hier gelangt man nach draußen) — 2. umg. das Fenster, Zimmer geht nach Süden, zum Hof hinaus (das Fenster des Zimmers ist nach Süden, zum H of gerichtet) — 3. über etw. h. etw. überschreiten (2): mit diesen Maß­ nahmen geht er über seine Befugnisse hinaus; -jagen / Vb./ - f jmdn. zum Tempel h.; -kom­ men /V b./ 1. von drinnen nach dort draußen kommen (1): als wir hinauskamen, regnete 63; ich bin den ganzen Tag nicht hinausgekommen (ich habe mich den ganzen Tag über drinnen aufgehalten, habe das Haus nicht verlassen können); er ist nie aus seiner Vaterstadt hinausgekommen (hat seine Vaterstadt nie verlassen) — 2. über etw. h. weiterals bis zueinembestimmten P u n k t gelangen: er war der erste Hochspringer, der über zwei Meter hinauskam — 3. etw. kommt auf etw. hinaus (etw. ergibt sich als Resultat, läuft auf etw. hinaus); -laufen /Vb.; ist/ 1. von drinnen nach dort draußen laufen (1.2): aus dm Zimmer auf die Straße h.; ärgerlich lief er hinaus — 2. etw. lauft auf etw. hinaus etw. erreicht im Laufe der Entwicklung einen bestimmten Endpunkt, führt zu einem bestimmten Ergebnis: dieser Plan läuft auf eine Umstrukturierung hin­ aus; am Ende wird e3 darauf h., daß ...; umg. das läuft auf eins, auf dasselbe hinaus (bleibt sich am Ende gleich); -posaunen /V b ./ umg. etw. ausposau­ nen: eine Neuigkeit (in alle Welt) h.; -scharen, sich fsw. Vb.; vorw. im Im p ./ umg. einen Raum eilig, unverzüglich verlassen (müssen): scher dich hinaus!; -schieben /Vb. / 1. etw., jmdn. von drinnen nach dort draußen schieben (1.1) — 2. etw. a uf spä­ ter verschieben: eine Entscheidung, Reise h.; -schießen /V b .; hat, ist/ -f übers / * Ziel h.; -sein /V b.; ist hinausgewesen; Präs. u. Präi. / hinaus 3/; -setzen /Vb./ 1. sich von drinnen nach dort draußen setzen (1.1) — 2. jmdn. h. jmdm. kurzerhand die Wohnung kündigen; -wachsen /st. Vb./ 1. über etw., jmdn. h. größer (2) werden als etw., j m d . : heutzutage wachsen viele Kinder über die Eltern hinaus — 2. über jmdn., sich h. jmdn., die eigene frühere Leistung Übertreffen: er ist eine große Begabung und wird bald über seinen Lehrer hinausgewachsen sein; im Endkampf wuchs der Läufer über sich (selbst) hinaus; -weisen / Vb./ 1. jm dn. zum Verlassen eines Raumes, Hauses, Ortes auffordern: jmdn. schroff h. — 2. nach draußen weisen (1.1): er trat ans Fenster und wies hinaus; -werfen /Vb./ 1. etw. von drinnen nach dort draus- sen werfen (1.1.1) — 2. umg. 2.1. jmdn. m it allem Nachdruck hinausweisen (1) 2.2. jmdn. entlassen, jmdm. kündigen: er drohte, ihn hinauszuwerfen; + das / Geld zum Fenster h.; -wollen /Vb./ 1. umg. von drinnen nach dort draußen wollen: die Kinder wollten zum Spielen in den Garten hinaus — 2. auf etw. h. ein bestimmtes Z ie l anstreben: er will auf einen Kompromiß hinaus; worauf, wo willst du eigentlich (mit dieser Frage, diesem Vor­ schlag) hinaus (was bezweckst du m it dieser Frage, diesem Vorschlag)!; + (zu) hoch h.; -ziehen /Vb.f 1. jmdn., etw. von drinnen nach dort draußen ziehen (1) (hat): sie zog ihn mit sich am Arm hin­ aus; C> das schöne Wetter, es zog die Kinder zum Baden hinaus — 2. einen Ort verlassen und zu Fuß in die Ferne ziehen (8.1) (ist): singend zogen sie zur Stadt hinaus — 3. nach draußen dbziehen (2.3) (ist): öffne das Fenster, damit der Qualm schnell hinauszieht — 4. 3ich h. sich räum lich erstrecken (hat): dieser Weg zieht sich bis zum See hinaus — 5. (hat) 5.1.1. länger als erwartet dauern: die Ver­ handlungen ziehen sich hinaus 5.1.2. etw. i n die Länge ziehen, vorsätzlich lange dauern lassen: man will den Prozeß offensichtlich h. 5.2.1. sich verzö­ gern : die Entscheidung zieht sich hinaus 5.2.2. etw. aufschieben, verzögern: die Abreise, eine Antwort h. hin/H|n| -biegen / Vb.; hat/ umg. eine komplizierte, Verfahrene Angelegenheit wieder i n Ordnung bringen: ich werde die Sache schon h.; das hat er geschickt, raffiniert hingebogen; -blick, der/in d e r Verbindung/ im, in H. auf:im H. auf die angespannte Finanzlage (angesichts der angespannten Finanzlage) müssen die Ausgaben verringert werden; im H. (in bezug) auf das neue Planjahr äußerte der Direktor, daß ...; -bringen /Vb./ 1. etw., jmdn. an einen bestimmten Ort bringen: ich muß noch schnell das Buch zu ihm h.; ich bringe dich hin (begleite dich dorthin) — 2. umg. /oft verneint/ etw. zustande bringen: er bringt die Übersetzung nicht hin; sie bringt es ein­ fach nicht hin, pünktlich zu sein hinderlich /A d j .; vorw. p rä d.j behindernd, störend, hemmend: der Verband, das schwere Gepäck war ihm h.; etw. ist für jmds. Fortkommen, den Ablauf der Verhandlungen h. hindern /sw. Vb.; hat/1. jmdn. an etw. h. bewirken, daß jm d. i n seiner weiteren Fortbewegung, daß ein Vorgang in seinem Ablauf unterbrochen w ird: ein
Hindernis — hineinpassen 567 umgestürzter Baum hinderte ihn am Weiter­ fahren; erstellteihr unentwegt Fragen und hinderte sie so am Essen — 2. jmdn. bei etw. h. jmdn. bei etw. stören (1.1); der Verband hindert, du hinderst (mich) bei der Arbeit Hindernis, das; -ses, -se 1. etw., das eine weitere Fortbewegung unmöglich macht od. erschwert: ein na­ türliches, künstliches H.; die Schlucht bildet ein unüberwindliches H.; ein H. beseitigen; Sport der Läufer, Reiter hat noch zwei Hindernisse zu nehmen — 2. Schwierigkeit, Hemmnis bei der Be­ wältigung einer Aufgabe, bei der Durchführung von etw.: allen Hindernissen zum Trotz wurde das Projekt plangemäß fertiggestellt; eine Reise mit Hindernissen Hindernis -lauf, der jo. P L f leichtathletische D is z i­ plin . bei der der Läufer eine Bahn (1.3.1) mit festen Hürden und einen m it Wasser gefüllten Graben über­ wunden m u ß; -rennen, das Galopprennen über künst­ liche und natürliche Hindernisse Hjnderimgs|grand, der Grund, der jmdn. abhält, etw. Bestimmtes zu tu n ; Grund, der jmdn. an etw. hindert (1): etw. ist für jmdn. kein H.; er sah darin keinen wesentlichen H. hin|deuten/F&./l. i n die bestimmte Dichtung von etw. deuten (2): er deutete auf das Bild, nach dem Auto hin — 2. etw. deutet auf etw. hin etw. läßt auf etw. schließen, zeigt etw. a n : die Schwüle deutet auf ein Gewitter hin; alles deutet darauf hin, daß ... Hindu, der; -/-s, -/-s Anhänger des Hinduism us Hinduismus, der; jo. P l.f indische R eligion, die sich aus älteren indischen Religionen entwickelt und sie m it großer Toleranz in sich aufgenommen ha t; dazu hinduistisch fA d j.f hindurch jA d v .f durch ... h. /als Verstärkung der Präp. durch; / 1durch 1 u. 3; räuml. u . zeitl.f: durch die Tür h. war kein Laut zu hören; all die Jahre h. gab es nie Streit zwischen ihnen 2hindurch /Präp. m it A k k .; nachgestellt/ 1während: sie weinte die ganze Nacht h.; er hat die ganze Zeit h. angestrengt gearbeitet hindurch- /i n verbalen Zusammensetzungen; drückt eine Richtung aus, die in etw. hinein und am ande­ ren Ende wieder heraus füh rt/: / z. B . hindurch­ gehen hindurch! -gehen /V b ./ 1. durch etw. gehen (1): durch eine Tür h.; unter; zwischen etw. h.: unter einer Brücke, zwischen den Bäumen h. — 2. durch etw. dringen (1): die Kugel ist durch den Arm hin­ durchgegangen; O sein Blick ging durch sie hin­ durch — 3. durch etw. verlaufen: die Straße geht durch ein großes Waldgebiet hindurch; -schim­ mern /V b ./ etw. schimmert (durch etw.) hindurch etw. dringt als Schimmer (1.1) durch: durch die Vor­ hänge schimmert Licht hindurch hinein /Adv.; Trennung: hin|ein; / auch ’rein, ’rin/ [. .nain] 1.1. von hier (1) draußen nach dort drinnen: h. (damit, mit euch)! 1.2. /als Verstärkung der Präp. in; räuml. u. zeitl./: h. ins Bett, Wasser!; man hörte den Lärm bis ins Haus h.; bis in den hellen Tag h. schlafen, bis (tief) in die Nacht h. ar­ beiten; O etw. bis in alle Einzelheiten h. schildern; bis ins Innerste h. (zutiefst, sehr) erschrecken hinein- / i n verbalen Zusammensetzungen; bezeichnet die Richtung von draußen nach dort drinnen/: / z. B . hineinfahren, hineinstecken hinein f / auch rein|/| -bekommen /V b ./ etw. i n etw. stecken, stellen, schieben, packen können: den Schlüssel nicht ins Schloß h.; er bekam das Buch gerade noch in die Tasche, das Regal hinein; -denken, sich /V b ./ sich in etw., jmdn. h. sich durch Nachdenken i n etw., jm dn. versetzen: sich in jmds. Lage, eine Problematik, einen Menschen h.; -deuten / Vb./ etw. in etw. hineininterpretieren; -fahren /Vb.j 1.1. von draußen nach dort drinnen, in etw. fahren (1.1, 1.2.1) (ist): das Auto fuhr in den Wald hinein und hielt an; er ist ganz langsam (in die Garage, Kurve) hineingefahren; umg. in jmds. Auto h. (gegen jmds. Auto fahren und es dabei beschädigen) 1.2. etw. i n etw. fahren (2.2) (hat): das Auto in die Garage h.; das Holz in den Hof h. (mit einem Fahrzeug in den Hof transportieren) — 2. (ist) 2.1. in etw. h. plötzlich, schnell in etw. eindringen: der Blitz ist in den Baum hineingefahren 2.2. in den Mantel, die Hose h. (schnell den M antel, die Hose anziehen); -finden /Vb.j 1. den Weg in etw., den Zugang zu etw. finden: nach langem Suchen fanden sie endlich hinein — 2. sich in etw. h. sich m it etw. vertraut machen: er hatte sich schnell in die neue Tätigkeit hinein­ gefunden, kann sich nicht in die veränderte Situa­ tion h.; -fressen /V b .f etw. in sich h. 1.1. salopp /vom Menschen/ etw. gierig essen: er fraß den Kuchen in sich hinein 1.2. umg. seinen Ärger, Zorn in sich h. (nicht äußern, sondern in sich au f- stauen lassen und darunter leiden); er ist ein Mensch, der alles in sich hineinfrißt; -geheim- nissen, geheimnißte hinein, hat hineingeheimnißt etw. in etw. h. verborgene Absichten i n etw. finden, erkennen zu müssen glauben, die gar nicht vorhanden s ind : wir wollen uns an die Tatsachen halten und nichts in sein Verhalten, seine Äußerungen h.; -gehen /Vb.j 1. von draußen nach dort drinnen gehen (2): er sah ihn h. und gleich wieder heraus­ kommen; in das Haus h. — 2. umg. in etw. hin- einpassen (1): in den Koffer geht nichts mehr hin­ ein; -geraten /V b ./ i n etw. geraten (3.1); -greifen /Vb./ von draußen nach dort drinnen, in etw. greifen, um etw. herauszuholen: er reichte ihr die Bonbon­ niere und bat sie hineinzugreifen; -interpretieren /Vb.j etw. in ^etw. h. in einer mündlichen od. schriftlichen Äußerung, einem Kunstwerk durch Interpretation etw. zu erkennen glauben, was nicht darin enthalten ist: in einen Roman, Film etw. h.; -knien, sich /V b .j umg. sich i n etw. vertiefen, sich m it großem Eifer mit etw. befassen: sich in die Arbeit, eine Aufgabe, ein Problem h.; -kommen /Vb./ 1.1. von draußen m it nach dort drinnen kom­ men (1): komm doch mit hinein!; wie bist du denn ohne Schlüssel ins Haus hineingekommen (igelangt)? 1.2. ich weiß nicht, wie das Buch, der Fleck da hineingekommen (hineingeraten) ist; -können /Vb./ umg. von draußen nach dort drin­ nen gelangen (1) können: er hatte den Schlüssel vergessen und konnte nicht hinein; -lachen /Vb./ in sich h. innerlich od. kaum merklich lachen: er lachte lautlos, leise in sich hinein; -legen /Vb./ 1. etw., jmdn., sich in etw. legen: etw. in den Schrank, Koffer h.; ein Kind, sich ins Bett h. — - 2. etw. in etw. hineininterpretieren; -mischen /V b ./ 1. etw. i n etw. mischen (1.2.1): Wasser in den Wein h. — 2. sich i n etw. ein- mischen: er mischt sich in alles hinein; -passen /Vb./ 1. in etw. Platz haben: in den Koffer, Schrank
568 hineinreden — hinhauen paßt nichts mehr hinein — 2. etw., jmd. paßt in etw. (nicht) hinein 2.1. etw. ist m it seiner Größe, Form fü r etw. (nicht) passend: der Schlüssel paßt nicht in das Schloß hinein 2.2. etw., jmd. paßt (nicht) zu einer bestimmten Umgebung, G ru pp e: das Bild paßt nicht in das Zimmer hinein; er paßt nicht in euren Kreis hinein; -reden /V b ./ 1. in etw. h. sich durch Beden in etw. einmischen: er will in alles h.; sie laßt sich nicht h. — 2. sich in etw. h. sich beim Reden in etw. hineinsteigern: er redete sich immer mehr in seine Wut, Begeisterung hin­ ein;' -reißen /Vb.; hat/ umg. jmdn. (mit) in eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle Situ a tion bringen: er wird sie noch alle (mit) h.; jmdn. (mit) ins Verderben, Unglück h.; -riechen /V b ./ umg. in etw. h. etw. oberflächlich, flüchtig kennenlernen (2): er hat man gerade erst (in die Arbeit) hinein­ gerochen und will schon alles besser wissen; -schlingen /V b ./ etw. gierig, hastig (in großen Mengen) essen: im Stehen schlang er das Essen in sich hinein; -schlittern /Vb.; ist/ umg. i n eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle Situ a tion ge­ raten; -spielen fV b .f etw. spielt in, bei etw. hinein etw. wird in gewissem Grade bei etw. m it wirksam: bei dieser Entscheidung, in diesen Entschluß spie­ len alte Vorurteile hinein; -stecken /sw. V b ./1. etw. in etw. stecken (1.1): den Stecker (in die Steck­ dose), den Schlüssel (in das Schloß) h.; den Kopf zur Tür h. (die Tür öffnen und in das Zimmer hin­ einsehen) — 2. etw. in etw. h. etw. für etw. auf­ wenden : viel Geld, Zeit, Mühe in etw. h .; -steigern, sich /Vb./ sich in etw. h. sich bei einer Gefühls­ äußerung, einem Gedankengang imm er mehr stei­ gern: sich in seinen Zorn, Schmerz, ein Problem h.; -trauen, sich /V b .f umg. sich in etw., zu jmdm. h. sich getrauen, in etw., zu jmdm. hinein­ zugehen: er traut sich nicht in die Hotelhalle, zu ihm hinein; -versetzen, sich /V b ./ sich i n etw., jmdn. hineindenken: sich in jmds. Lage h.; -wach­ sen /st. Vb./ in etw. h. 1. umg. wachsen, bis ein bestimmtes Kleidungsstück paß t: der Junge wird bald in die Hose, Schuhe hineingewachsen sein — 2. mit etw. immer vertrauter werden und es in zu­ nehmendem Maße bewältigen: in seinen Beruf, eine Aufgabe, Rolle h ; -ziehen /Vb./ 1. jmdn., etw. von draußen nach dort drinnen ziehen (1) (hat): sie packte ihn am Arm und zog ihn mit sich ins Zim­ mer hinein — 2. (ist) in etw. h. 2.1. (zu Fuß) nach dort drinn en ziehen (8.1): die Sportler zogen in das Stadion hinein 2.2. i n ein Haus, eine Wohnung einziehen: sie sind erst kürzlich hineingezogen — 3. (ist) schließ bitte die Tür, damit der Küchen­ dunst nicht ins Zimmer hineinzieht (dringt 1) —• 4. jmdn. in etw. verwickeln (hat): jmdn. ins Ge­ spräch, in einen Streit h.; ich lasse mich in diese Affaire, diesen Skandal nicht (mit) h. hin/Hin| -fahren /V b ./ 1.1. an einen bestimmten Ort fahren (1.2.3) (ist): zu seinen Verwandten h. 1.2. etw., jm dn. an einen bestimmten Ort fahren (3) (hat): er will mich mit dem Auto (zum Bahnhof) h. — 2.1. über etw. h. etw., bes. die Hand über etw. gleiten lassen (ist): (mit der Hand) glättend über das Tischtuch h. 2.2. plötzlich i n eine bestimmte Richtung greifen (ist): er fuhr mit der Hand nach seiner Brieftasche hin; -fahrt, die F a h rt (1.1,2) zu einem bestimmten O rt: eine Fahrkarte für die Hin- und Rückfahrt; auf, bei der H.; -fallen /V b ./ zu Boden stürzen, falle n : er rutschte aus und fiel hin; - fällig /A d j./ 1. gebrechlich, altersschwach, schwach: ein hinfälliger Greis; h. werden — 2. durch Ände­ rung der Verhältnisse nicht mehr nötig: damit ist die Verfügung h.; das hat unsere Pläne h. gemacht; - f inden /Vb.j den Weg zu einem bestimmten Ort finden: ihr werdet schon h.; - f liegen /Vb.; ist/ salopp hinfallen; -fort /Adv./ veraltend von nun (I.l .i) an; -gäbe, die fo. PI./ 1.1. großer Eifer, Engagement: mit H. Klavier spielen; jmdn. mit H. pflegen 1.2. H. an etw. Bereitschaft, sich einer Sache rückhaltlos zu widmen: jmds. (selbstlose) H. an eine Aufgabe, an die Verwirklichung von etw. — 2. das Hingeben (2) — 3. das Sichhingeben; - gehen /Vb.; / auch -gebend/ 1. etw. dorthin zu jmdm . reichen (1): jmdm. einen Bleistift h. — 2. etw. opfern (1.1): alles, sein ganzes Vermögen, sein Leben (für jmdn., etw.) h. — 3. sich einer Sache h. sich einer Sache m it starker innerer Beteiligung, großem Eifer, Engagement widmen: sich einer Arbeit, seiner Lektüre, seinem Vergnügen h .; sich (ganz, völlig) seinem Schmerz h. (sich ganz un d gar seinem Schmerz überlassen); er lauschte, ganz dem Spiel des Pianisten hingegeben — 4. /von einer F r a u / sich einem Mann h. (es zum Geschlechts­ verkehr m it einem M a n n kommen lassen); -gehend /A d j .; / auch -geben/ hingebungsvoll: ein hin­ gebender Freund; jmdn. h. pflegen; -gebung, die; -, jo. P I ./ Hingabe (1); -gebungsvoll /Adj./ mit Hingabe (1) hingegen /Adv.; auch in konjunktionaler Verwen­ dung; nebenordnend; adversativ; steht selten am SatzanfangI dagegen: sie ist fleißig, er h. (ist) faul, h. ist er faul hin| -gehen /Vb./ 1. zu jmdm., etw., irgendwohin gehen, jmdn., etw. aufsuchen (1.1): wer will zu ihm h.?; wir müßten mal wieder zu ihm h. (müßten ih n m al wieder besuchen); keiner weiß, wo er hin­ gegangen ist — 2. seinen Blick über etw. h. (gleiten I.1) lassen; jmds. Augen gehen über etw, hin (jmds. B lick gleitet 1.1 über etw.) — 3. vergehen, verstreichen: so gingen die Tage, Jahre hin; es sind noch keine drei Monate hingegangen, seit... — 4.1. (jmdm.) etw. h. (durchgehen 8.2) lassen: diesen Fehler darf man (ihm) nicht so h. lassen 4.2. etw. als, für etw. h. (gelten 2) lassen: der Kontrolleur ließ den Koffer als Handgepäck h. 4.3. umg. etw. geht hin, mag (so) h. etw. genügt gerade noch den Anforderungen: der Aufsatz geht eben noch hin; -gehören /Vb.; in Verbindung mit da, dort, hier, wo als Satzanfang/ an einen bestimm­ ten Ort, eine bestimmte Stelle, zu jmdm. gehören (3): wo gehört dieser Schlüssel hin?; der Junge weiß nicht, wo er hingehört (wo er zu Hause ist, wo er wohnt); -halten /Vb./ 1. jmdm. etw. entgegen­ strecken: jmdm. das Glas zum Einschenken h.; dem Pferd ein Stück Zucker h. — 2.1. jmdn., dem man etw. schuldet, im m er wieder vertrösten: seine Gläubiger h.; jmdn. mit leeren Versprechungen, Redensarten h.; sich nicht länger h. lassen 2.2. jmdn. aufhalten, festhalten, um Zeit zu gewinnen: Mil. den Gegner h., bis Verstärkung eintrifft; + den / Buckel, den, seinen / Kopf h.; -hängen ]sw . Vb./ etw. an eine bestimmte Stelle 2hängen (1.1); - hauen, haute hin, hat/ ist hingehauen 1. umg. a u f eine bestimmte Stelle hauen (2.1), schlagen (1.1) (hat): mehrmals kräftig mit dem Hammer h. —
hinhören — hinstellen 569 2. (hat) 2.1. umg. etw. m it Wucht, Schwung h in ­ werfen (1): die Skatkarten, seine Tasche h. 2.2. salopp sich h. sich zum Schlafen, Ausruhen hin ­ legen: heute abend hau ich mich zeitig hin — 8. umg. hinfallen, hinstürzen (ist): er haute lang hin — 4. salopp etw. schnell, aber flüchtig, nach­ lässig anfertigen (hat): einen Aufsatz, ein Porträt h. — 5. (hat) salopp seine Arbeit h. (seine Arbeit 1.2 plötzlich aufgeben) — 6. salopp in Ordnung, richtig sein (hat): das haut (noch nicht) hin; der Versuch hat erst beim dritten Mal hingehauen (war erst beim dritten M al erfolgreich); -hören fVb.f genau zuhören: er hat nicht richtig, kaum hin­ gehört; + nur mit halbem / Ohr h. hinken jsw. Vb.; hat, ist/ 1. ein Bein nachziehend od. i n der Hüfte einknickend gehen (hat): seit dem Unfall hinkt er (auf dem rechten, mit dem linken Bein) — 2. in der A rt von 1 irgendwohin gehen (ist): der verletzte Spieler hinkte an den Band des Spielfeldes, hinkte vom Platz; mit verstauchtem Fuß zum Arzt h. — 8. (hat) ein Vergleich hinkt (paßt nicht, is t schlecht gewählt) hin/Hin| -kommen fVb.f 1. an einen bestimmten Ort, zu einer bestimmten Veranstaltung kommen: als ich hinkam, war er weg, lief der Film schon; wie willst du h. (dorthin gelangen)? — 2. umg. fin Verbindung m it da, dort, hier, wo als Satz- a nfangf wo kommen die Bücher hin (wohin sollen die Bücher gebracht, gelegt, gestellt werden)*!; wo kann bloß meine Uhr hingekommen sein (wo ist meine Uhr geblieben)*!; O wo kommen, kämen wir (denn) hin (was soll, sollte werden),-wenn, jeder tut und läßt, was er will — 8. umg. 8.1. ob wir mit vier Flaschen Wein h. (<Auskommen)? 8.2. der Stoff kommt gerade hin (reicht gerade a u s ); das Gewicht kommt ungefähr, genau hin (stimmt ungefähr, genau); -k riegen / Vb./ umg. 1.1. etw. m it Geschick zustande bringen: das werden wir schon h. 1.2. etw. wieder i n Ordnung bringen, instandsetzen: ob er den Apparat wieder, noch einmal hinkriegt?; der Arzt hat ihn, seinen Fuß prima hingekriegt (geheilt); -länglich /A d j.; nicht präd.f: diese Tat­ sache ist mir h. (genügend) bekannt; diese Frage ist noch nicht h. beantwortet; für hinlänglichen Ersatz sorgen; -legen jVb.f 1. etw., jmdn., sich an eine bestimmte Stelle legen (1): ich habe dir das Buch hingelegt; ein Kind h. (schlafen legen); sich abends zeitig h. (zeitig schlafen gehen) — 2. umg. etw. gekonnt darbieten, mustergültig ausführen: sie legten einen Tango hin, daß alle nur so staunten; er hat eine phantastische Bede hingelegt; -le n k en jV b .j : jmds. Aufmerksamkeit auf etw. h. (lenken 4); -Himmeln, sich fVb.f umg. sich in nachlässiger (halb liegender) H altu n g hinsetzen: er lümmelte sich hin; -nehmen /Vb./ 1. umg.: wir dürfen den Hund, die Kinder (nicht) mit h. (dahin, a n den vorher erwähnten Ort mitnehmen 1.2) — 2. etw. annehmen (1.1): er nahm das Geschenk ohne ein Wort des Dankes hin — 8. etw. (ohne erkennbare Reaktion) als unabänderlich, gegeben nehmen: etw. als selbstverständlich, unabänderliche Tatsache h.; einen Vorwurf schweigend h.; -plätschern fVb.; ist/: der Bach plätschert durch die Wiesen hin (fließt durch die Wiesen); -raffen fVb./jmdn. dahin­ raffen; -reichen fVb.f ausreichen, genügen: der Betrag reicht bei weitem nicht hin; das ist keine hinreichende Erklärung dafür; -reißen fV b .; hat/ 1. jmdn. i n Begeisterung, Entzücken versetzen: er riß mit seinem Gesang, seiner Bede die Zu­ hörer hin; alle waren von ihr hingerissen; fv orw . im B a rt. Präs.f hinreißend tanzen, singen; sie ist hinreißend (schön), sieht hinreißend aus — 2. sich (zu etw.) h. lassen sich von einem starken Gefühl überwältigen lassen und etw. im Affekt tun, äußern: sich zu einer Drohung, Beleidigung, unüberlegten Äußerung h. lassen; wie konntest du dich h. lassen und ihn ohrfeigen?; -richten fVb.f jmdn. h. an jm d m . das Todesurteil vollstrecken: einen Ver­ brecher (durch Erschießen, den Strang) h,; dazu - richtung, die; -en: die H. vollziehen; -sagen fVb.f: das habe ich nur so hingesagt (nur beiläufig gesagt); -scheiden fVb.; ist/ geh. sterben (1.1): die Nachricht von seinem Hinscheiden hat alle ge­ troffen; die Verdienste des Hingeschiedenen (Ver­ storbenen) würdigen; -schlachten fVb.f Tiere, auch Menschen massenweise grausam töten: jährlich werden Tausende junger Bobben hingeschlachtet; sie wurden in dem Massaker hingeschlachtet; - s chlagen fVb.f 1. auf eine bestimmte Stelle schlagen (1.1) (hat) — 2. hinfallen und hart aufprallen (ist): ausrutschen und h.; - s chleppen, sich fVb.f sich hinziehen (4.1.1): der Prozeß schleppte sich (lange, über Jahre) hin; -schludern fVb.f umg. etw. flüchtig, nachlässig anfertigen: einen Aufsatz, eine Zeichnung (schnell) h.; -schreiben fV b.f 1.1. etw. an eine bestimmte Stelle schreiben (1.1): seinen Namen h. 1.2. etw. flüchtig, gedankenlos schreiben: das hat er bloß so hingeschrieben 1.8. umg. sich schriftlich an jmdn., eine bestimmte Einrichtung wenden: er hat schon überall hingeschrieben; - s chwinden fVb.f dahinschwinden; -sehen fVb.f den Blick auf etw., jmdn. richten, gerichtet halten: wenn man genau hinsieht, bei schärferem Hin­ sehen erkennt man den Fehler; -sein fVb.; ist hingewesen; Präs. u. Prät. / hin 3/; -setzen fVb.f 1.1. etw. an eine bestimmte Stelle stellen (2.1), setzen (2.1, 2.2): einen Korb vor die Tür h.; den Koffer h. (absetzen) 1.2. jm d n ., sich a u f einen bestimmten (Sitz)platz setzen: setz doch das Kind auf das Sofa hin; wollt ihr euch nicht h.? 1.3. sich h. und lernen, schreiben (ernsthaft m it konzentriertem Lernen, Schreiben beginnen); -sicht, die fi n den Verbindungenf in dieser, jeder H. (in dieser, jeder Beziehung 3) gibt es keine Bedenken; in H. auf die ständige Gefahr (wegen, angesichts der ständigen Gefahr) ...; in H. auf (in bezug auf) das kommende Schuljahr bemerkte der Direktor, daß ...; -sicht­ lich fPräp. m it Gen.f: h. seiner Eignung (was seine Eignung anbetrifft) bestehen keine Bedenken; - siechen fVb.; ist/ dahinsiechen; -spiel, das B all­ spiele erste Begegnung von zwei festgesetzten Be­ gegnungen zweier Mannschaften i n einer Saison, einem Wettbewerb, bei denen i n der Regel jede M a n n ­ schaft einmal den Platzvorteil hat: das H. gewinnen; - stellen fVb.f 1.1 . etw. an eine bestimmte Stelle stellen (2.1): jmdm. das Essen h.; den Koffer h. (abstellen, -setzen) 1.2. jmdn., sich h. jmdn ., sich (in bestimmter Weise) an einer bestimmten Stelle a u fstellen: stellt euch gerade hin!; sich großspurig, breitbeinig vor jmdm., jmdn. h. — 2. jm dn ., sich, etw. als jm dn ., etw. bezeichnen: jmdn. als Wirr­ kopf, großes Talent, naiv, faul h.; sich als ahnungs­ los, unschuldig h.; eine Sache als unwichtig, sehr dringend h.; er wird uns immer als Vorbild, Bei­
570 hinstrecken — Hintergrund spiel hingestellt {wird uns immer als Vorbild, Bei­ spiel genannt)', -strecken jV b ,j 1. jmdm. etw. ent­ gegenstrecken, hinhalten: jmdm. zur Begrüßung die Hand h. — 2. sich h. sich ausgestreckt hinlegen: sich auf der, die Liege h. — 3. sich h. sich er­ strecken (1): am Waldrand streckt sich ein Sumpf hin; -stürzen jV b.; ist/ 1. zu Boden stürzen, h in ­ fallen : auf der Treppe h. — 2*an einen bestimmten Ort eilen: aufgeregt zum Telefon h. hintan [hint|an]| -setzen jV b .j etw., jmdn. zu­ gunsten von etw., jmd. anderem vernachlässigen, u n ­ berücksichtigt lassen: seine eigene Person, das Familienleben h.; -stehen /Vb.j zurückstehen (3): sie will nicht länger h.; -stellen /F6./ etw., jm dn . hintansetzen hinten jA d v .l 1. /gibt eine Lage an, die {von einer bestimmten Blickrichtung aus gesehen) vom Ziel {in der üblichen Bewegungsrichtung) weit, am weitesten entfernt is t/: der Fahrgast sitzt h. im Auto; nach h. gehen; er fuhr h. (am Ende der Kolonne); die Bereifung muß h. erneuert werden — 2,1. /gibt eine Lage an, die (aus der Sicht, Gewohnheit des Betrachters, Benutzers) das Ende (1.1) von etw. bildet!: der Hut lag h. im Schrank; das Register befindet sich h. im Buch; ein Wort von h. buch­ stabieren 2.2. das Zimmer liegt h. (a uf der der Straße abgewandten Seite); jmdn. von h. (im Rücken) angreifen; das Haar nach h. kämmen -f- umg. nicht wissen, wo h. und vorn, wo vorn und h. ist (völlig verwirrt, ratlos sein); etw. stimmt h. und vorn, vorn und h. nicht etw. stimmt über­ haupt nicht: die Berechnungen stimmen h. und vom, vorn und h. nicht; etw. reicht h. mnd vorn, vorn und h. nicht etw. reicht überhaupt nicht: das Geld, Essen reicht h. und vom, vorn und h. nicht; salopp es jmdm. h. und vorn, vorn und h. rein­ stecken (jmdn. übermäßig verwöhnen, begünstigen); — jmdn. von / vorn bis h. bedienen, betrügen hinten| -drauf jA dv .l umg. hinten (2.1) auf etw.: der Sack liegt h. (auf dem Wagen); -+* jmdm. einen h. geben (jmdm. einen Schlag aufs Gesäß ver­ setzen); -heraus /A dv ./ umg.: das Zimmer liegt, ist h. (nach hinten 2.2); h. wohnen; -herum /Adv ./ 1. hinten (2.2) um etw. herum: wir gehen besser h.; umg. versuch es doch mal h. (an der Hintertür) — 2. umg. auf Umwegen, über Mittelsmänner, in ­ offiziell: etw. h. erfahren; etw. h. (illegal 1) (ver­ kaufen, bekommen; -raus /A dv ./ umg. hinten- heraus; -rum /A dv ./ umg. hintenherum hinter jPräp. mit Dat. u. Akk.; / auch hinterm, hintern, hinters/ 1. /räum l./ 1.1. /m it Dat.; gibt die Lage a n j im Bereich der Rückseite von etw., jmdm . (aus der Sicht des Betrachters): die Garage ist h. dem Haus; im Theater h. jmdm. sitzen; h. einem Pfeiler hervortreten; h. jmdm. drein­ blicken, hergehen, herrufen; das Auto hielt h. der Kreuzung; h. dem Lenkrad, Steuer sitzen (am Steuer sitzen und fahren) 1.2. /m it Akk.; gibt die Richtung a nj in den Bereich der Rückseite von etw., jmdm. (aus der Sicht des Betrachters): h. das Haus eine Garage bauen; sich h. jmdn., seinen Schreib­ tisch setzen; h. den Vorhang blicken; das Buch ist h. den Schrank gefallen — 2. /m it Dat.f 2.1. xnach (3.1); du bist erst h. mir an der Reihe 2.2. xnach (3.2); die Generationen, die h. ihnen kamen 2hinter jA dv .j ostmdt. süddt. nach hinten: du sollst h. in den Garten kommen 3hinter jA d j.; nur attr.j hinten befindlich: die hintere Treppe benutzen; die hinteren Räder des Wagens; die hinteren Gliedmaßen des Käfers; das hintere Ende des Ganges; in den hinteren Reihen, der hintersten (letzten) Reihe sitzen; bei einem Wettkampf die hintersten (schlechtesten) Plätze belegen hinter- /Partikel vor Verben und deren substanti­ vischen Ableitungen, die in Verbindung m it dem Grundwort bestimmte produktive Bedeutungstypen bildetj 1. /trennbar und betont/ ostmdt. süddt. nach hinten (1): / z. B . hinterbringen, hinter­ gehen — 2. /untrennbar und unbetont; drückt etw. Heimliches, Verstecktes, Unehrliches aus/: / z .B . hinterbringen, hintergehen, hintertreiben, hinter­ ziehen — 3. /untrennbar und unbetont; drückt ein Zurückbleiben, Zurücklassen aus/: / * z. B . hinter­ lassen Hinter/hlnter| -achse, die hintere Achse eines F a h r ­ zeugs; -ansieht, die Ansicht von hinten (2.2), hintere Ansicht: die H. des Rathauses; -bein, das / von Vierbeinern! hinteres B ein ; -f umg. sich auf die Hinterbeine stellen (Widerstand leisten, sich sträuben; süddt. sich anstrengen, sich Mühe geben); -bliebene, der u. die; -n, -n Angehörige(r) eines (kürzlich) Verstorbenen: den Hinterbliebenen kon­ dolieren; -bringen I. /hat hintergebracht/ 1. ostmdt. süddt. etw., jmdn. nach hinten (1) bringen (3): er soll das Buch h. — 2. ostmdt. keinen Bissen h. (können) (keinen Appetit, keinen Hunge r haben) — II. /hat hinterbracht/ jmdm. etw. h. jmdn . etw. wissen lassen, worüber öffentlich n icht gesprochen w ird , werden sollte: jmdm. eine kritische Äußerung h.; -drein jA d v .l veraltend hinterher (1, 2); -einander /Ad v ./ 1.1. einer, eines hinter dem anderen: sich h. aufstellen 1.2. einer hinter den anderen, eines hinter das andere: die Schüler stellten sich h.; er schrieb die Wörter h. — 2. unmittelbar aufeinander folgend: zehn Stunden h. Dienst haben; es fielen mehrere Schüsse h. (unm ittelb ar nacheinander); dreimal h. gewinnen; -front, die Hinterseite eines Gebäudes; -fuß, der 1.1. F uß des Hinterbeins 1.2. /von kurzbeinigen Vierbeinern! hinteres B ein ; -gedanke, der unaus­ gesprochene heimliche Absicht: etw. ohne Hinter­ gedanken sagen, tun; sein H. war, ihn sich durch dieses Geschenk zu verpflichten; -gehen I. /ist hintergegangen/ ostmdt. süddt. nach hinten (1) gehen (2): du solltest doch h. — II. /hat hinter­ gangen/ jm dn . täuschen, betrügen: jmdn. feige, aufs schändlichste h.; sich nicht h. lassen; -grund, der 1.1. \vorw. 8g./ das weiter entfernt, hinten Liegende, das Blickfeld Abschließende: eine Stimme aus dem H.; im H. sitzen; im H. des Gemäldes, der Bühne; die Silhouette des Turms hob sich scharf vom H. des hellen Abendhimmels ab; der H. (auf dem Foto) ist unscharf; ein Vorhang bildet den H. der Bühne 1.2. /i n den Verbindungen/ im H. bleiben, sich im H. halten (sich zurückhalten, n icht bemerk­ bar machen, nicht od. nicht öffentlich in Erscheinung treten); im H. stehen (wenig beachtet werden; ohne hervorzutreten indirekt wirksam werden); in den H. rücken, treten (an Beachtung, Bedeutung v erliere n); jmdn., etw. in den H. drängen (jmdn., etw. in seiner Bedeutung, Wirksam keit beeinträchtigen) — 2.1. /o. P I ./ die oft grundlegenden, dabei aber meist wenig hervortretenden Umstände, Bedingungen eines
hintergründig — hinterrücks 571 Geschehens, Sachverhalts: der gesellschaftliche, politische H .; eine Angelegenheit mit ernstem H .; der Roman hat einen historischen H. (beruht au f historischen Tatsachek) 2,2. jvorw. P l.f die ver­ borgenen Umstände, Zusammenhänge eines Ge­ schehens, Sachverhalts: die ökonomischen, poli­ tischen Hintergründe ahnen, erkennen; die Hinter­ gründe eines Verbrechens aufdecken; -g ru n d ig fA d j.j schwer durchschaubar, von tieferer Bedeutung: eine hintergründige Absicht, Frage; jmds. hinter­ gründiger Humor; h. lächeln; -grundinformation, die (zusätzliche) Information, die den Hintergrund (2) von etw. verständlicher macht; -haken jV b.j umg. genauer nachforschen (und gegebenenfalls ein• schreiten, eingreifen): da mußt du h .; - halt, der jvorw. Sg.j jOrt, Verstech, in dem jmä. jmdm. auf­ lauert, von dem aus jmd. jmdn. überraschend an­ greift, überfällt: ein Schuß aus dem H.; jmdn. aus sicherem H. b3obachten, aus dem H. überfallen; in einen H. (des Gegners) geraten; im H. liegen, lauern; -haltig fA dj.l harmlos tuend und dabei dar­ a u f aus, jmdm. heimlich, a uf versteckte Weise Übles anzutun: ein hinterhältiger Mensch; h. sein, lächeln; h. nach etw. fragen; ein hinterhältiger (unter Vortäuschung von Harmlosigkeit durch­ geführter) Angriff; etw. mit hinterhältigen Metho­ den erreichen; -hältigkeit, die; -en 1. jo. Pl.f hinterhältiger Charakter, hinterhältiges Wesen — 2, hinterhältige Tat, Äußerung; -hand, die jo. PL/ 1. Skat die H. haben, in der H. sein (in der Pos ition sein, als letzter auszuspielen) — 2, Zool. Hinterbeine und hinterer T eil des Körpers bestimm­ ter größerer Vierbeiner: die H. des Pferdes; der Hund setzte sich auf die H.; -haus, das Haus hinter dem an der Straße gelegenen Haus: im H. wohnen hinterher, hinterher /A dv .; / auch hinterhersein/ !. /nur hinterher/ hinter jmdm., etw. in dieselbe Richtung: beide rannten los, er immer zuerst und sie h. — 2. danach (1): sich sonnen und h. baden; erst h. (nachträglich) wurde ihm die Bedeutung dieser Worte klar; h. stellte sich heraus, daß... — 3. jn u r hinterher/ umg. jmd. ist (sehr) h. jmd. ist sehr auf etw. bedacht, bemüht sich eifrig um etw.: wenn es um Geld ging, war er sehr h. hinterhgr- /in verbalen Zusammensetzungen! hinter jmdm., etw. her in dieselbe Richtung: / z. B . hinter­ herblicken hinterher| -blicken jVb.j hinter jmdm., etw. her in dieselbe Richtung blicken: er blickte ihr, dem Schiff hinterher; -hinken jVb.; ist/ 1, jmdm., einer Sache hink end folgen: der Verletzte mußte h. — 2. umg. (hinter) der Entwicklung h. (hinter der E n tw ick ­ lun g zurückgeblieben s e in); mit seiner Arbeit, seinen Zahlungen h. (im Rückstand sein); -laufen jVb.; ist/ 1. jmdm., einer Sache (im Laufschritt) folgen (1.1.1): wenn du ihn noch einholen willst, mußt du gleich h. — 2, umg. jmdm. h. jmdn., bei dem man keine Aussicht auf Erfolg hat, dennoch fü r sich zu gewinnen suchen: einem Mädchen h.; einer Sache h.: er mußte seinem Geld, der Bescheinigung h. (sich sehr bemühen, um es, sie schließlich zu er­ langen); -sein jV b.; ist hinterhergewesen; Präs. u. Prät. / * hinterher 3/ Hinter/hinter| -h o f , der von (dem Vorderhaus und) Hinterhäusern eingeschlossener H of; -köpf, der hinterer Teil des Kopfes: auf den H. fallen; -land, das fo. P l.f 1. um ein Zentrum herum od. hinter einem Zentrum liegendes Gebiet: die Hauptstadt und ihr H.; das H. des Hafens — 2, M il. Gebiet hinter der F ront: die Nachschubwege im H.; die Verwundeten ins H. bringen; -lassen jV b .j I. /hat hintergelassen/ ostmdt. süddt. jm d n ., etw. nach hinten gelangen (1) lassen: würden Sie mich bitte rasch h.? — II. /hat hinterlassen/ 1.1. etw., jmdn. nach seinem Tode zurücklassen (1): er hat ein Haus, Schulden, Frau und drei Kinder h. 1.2, jmdm . etw. vererben: jmdm. ein Grundstück, nur Schulden h. — 2. beim Verlassen eines Ortes etw. in bestimmtem Zustand zurücklassen (1): ein Zim­ mer in ordentlichem Zustand h.; dem Nachfolger eine große Unordnung h.; bei seiner Abreise hat er dir, für dich einen Auftrag, eine Nachricht h.; er hat (auf einem Zettel) h. (aufgeschrieben), wo er zu finden ist — 3. etw. hervorrufen und als sichtbares Zeichen zurücklassen (2): die Räder hinterließen im Sand tiefe Spuren; der Krieg hinterließ ein Trümmerfeld; <> der Redner hat einen guten Eindruck h.; -lassenschaft, die; -, -en 1. das, was ein Verstorbener als ehemaliges Eigen­ tum hinterlassen (II.1.1) hat: jmds. H. ordnen, auf­ teilen; in seiner H. fand sich das Fragment eines Romans — 2. das, was jm d., etw. hinterlassen (II.3) hat: die traurige H. (die traurigen Folgen) des Krieges; -lauf, der Jägerspr. /von Haarwild, Hunden] Hinterbein; -legen I. /hat hintergelegt/ ostmdt. süddt. etw., jmdn. nach hinten legen (1) — II. /hat hinterlegt/ etw. i n sichere (amtliche) Verwahrung geben, etw. deponieren: Geld, Wert­ sachen bei einer Bank h.; sein Testament bei einem Rechtsanwalt h.; etw. als Pfand h.; den Schlüssel beim Nachbarn h.; -leib, der nach Kopf und Brust der hintere Teil des Leibes von Insekten; - l ist, die jo. P l.f hinterhältiges, heimtückisches Ver­ halten, Wesen: etw. ohne alle H. sagen, tun; dazu - l istig jA d j.f : ein gemeiner und hinterlistiger Mensch; jmds. Vertrauen in hinterlistiger Weise mißbrauchen hinterm jPräp. hinter -f- D at. (dem) von 1der, Mas/; Minter 1.1, 2 Hinter] -mann, der jP l. -manner; oft m it Poss.pron.f 1. jmd., der sich aus der Sicht eines anderen inner­ halb einer Gruppe (unmittelbar) hinter ihm befindet: sich zu seinem H. umdrehen; neben ihm sitzt ein Junge, sein H. ist ein Mädchen — 2. jvorw. P l.f jmd., der, im Hintergrund (1.2) stehend, eine frag­ würdige A ktio n lenkt: die Hintermänner des Terror­ anschlags, Mordes; -mannschaft, die Ballspiele Hockey der T eil einer Mannschaft, dem vor allem Aufgaben der Abwehr, Verteidigung obliegen hintern jPräp. hinter -h Akk. (den) von Mer/; / Minter (1.2) Hintern, der; -s, - umg. Gesäß: einen dicken H. haben; jmdm. den H. vollhauen, versohlen; auf den H. fallen; jmdm., jmdn. in den H. treten - f umg. sich auf seinen H. setzen (fleißig und intensiv lernen); derb jmdm. in den H. kriechen (jmdm. würdelos schmeicheln, vor jmdm . liebe­ dienern); — jmdm. / * Feuer unterm H. machen; / Hummeln im H. haben Hinter/hjnter| -rad, das hinteres Rad, Rad an der Hinterachse; -radantrieb, der jo. P l.j Techn. A n ­ trieb eines Fahrzeugs über Hinterachse und H in te r­ räder; -rüeks jA dv .f 1.1. jmdn. h. (unbemerkt von
572 Hinters — Hinwärts hinten) erschießen, überfallen, ins Wasser stoßen 1.2. ohne Wissen des Betroffenen, hinter jmds. Bück en: jmdn. h. verdächtigen, belächeln; er hatte es verboten, aber sie hat es h. trotzdem getan hfnters jPräp. hinter + Akk. (das) von *das/; / hinter (1.2) Hinter/hinter| -Seite, die hintere, dem Betrachter i n der Regel abgewandte Seite, Rückseite: auf der H. des Schrankes, Bildes; -sinn, der fo. P l.f 1.1. u n ­ ausgesprochener, verborgener N ebe nsinn: etw. ohne H. sagen; eine Frage mit bösem H. 1.2. tieferer S inn : erst als sie den Boman bis zu Ende gelesen hatte, ging ihr der H. des Titels auf; dazu -sinnig fA d j.f; -sitz, der hinterer Sitz in einem Fahrzeug, Rücksitz Hinterste, der; -n, -n umg. Gesäß Hjnter/Hinter| -teil, das umg. Gesäß; -treffen, das + ins H, geraten, kommen (im Vergleich m it anderen in eine ungünstige Position geraten); -trei­ be n I. /hat hintergetrieben/ ostmdt. süddt. jmdn., etw. nach hinten treiben (1.1.1) — II. /hat hintertrigben/ etw. heimlich, i n versteckter Weise und m it unlauteren M itte ln zu vereiteln versuchen: jmds. Pläne, eine Maßnahme, eine Heirat h.; etw. durch Lügen h.; -treppe, die Treppe an der Hinter- seite eines Gebäudes; -tür, die / / auch -türchen/ T ü r an der H in te rseite (eines Gebäudes): das Haus, Grundstück durch die H. betreten; -tü rche n, das / / auch -tür/ + sich ein H. offenhalten, -lassen (sich eine Möglichkeit zur Verfügung halten, um etw. zu erreichen, sich einer Sache zu entziehen); - wäldler, der; -s, - spött. jmd., der völlig welt­ fremd, hinter der allgemeinen Entwicklung zurück­ geblieben is t: er ist (in seinen Ansichten) der reinste H.; dazu -wäldleriscH fA d j.f: jmd. ist, wirkt h., hat hinterwäldlerische Ansichten; - zieh e n I. /hat, ist hintergezogen/ ostmdt. süddt. 1. etw., jm d n . nach hinten ziehen (1.2) (hat) — 2. nach hinten um­ ziehen (1) (ist) — II . /hat hinterzogen/ Abgaben (2) absichtlich nicht zahlen od. unterschlagen: Steuern h.; -Zimmer, das 1.1. nach hinten liegendes Zimmer 1.2. hinter einem anderen Raum, bes. einer Gast­ stube, dem Laden, liegendes (privates) Zimmer Hin| -treten fV b .; ist/ 1.1. an eine bestimmte Stelle, zu jmdm . treten (1): wo man hintritt, ist es naß; leise zu jmdm. h. 1.2. (mit etw.) vor jmdn. h. m it einem bestimmten Anliegen bei jmdm. er­ scheinen: vor jmdn. mit einer Forderung h.; vor jmdn. h., um sich zu rechtfertigen; -tun /V b .; in Verbindung m it da, dort, hier, wo als Satzanfangf umg. etw. an eine bestimmte Stelle legen, stellen, etw. irgendwo unterbringen: wo soll ich die Schere h‘.?5 dort kannst du das Buch h. Hinüber fAdv.; Trennung: hin|über; / auch ’rüber u. hinübersein/ [. .nyrbcr] 1. von dieser Seite (über eine gewisse Entfernung, ein Hindernis hinweg) nach dort drüben: h. (auf die andere Seite) (mit euch)! — 2. umg. etw. ist h. (entzioei, n ic ht mehr zu ge­ brauchen) ; die Wurst ist h. (verdorben); kaum hatte er sich hingelegt, war er auch schon h. (eingeschla­ fen 1); salopp der Vogel ist h. (tot); nach dem achten Glas war er h. (volltrunken) Hinüber- j i n verbalen Zusammensetzungen; bezeich­ net die Richtung von dieser Seite nach dort drü- benf: / z. B . hinüberblicken hinüber f / auch rüber|/| -blicken fVb.f von dieser Seite nach dort drüben blicken: er blickte zu ihr, dem anderen Tisch hinüber; -gehen fV b .f 1. von dieser Seite nach dort drüben, gehen (2): über die Fahrbahn auf die andere Straßenseite h. — 2. ve rhüll, sterben (1.1): er ist friedlich hinüberge­ gangen; -klettern fV b .f von dieser Seite über etw. hinweg nach dort drüben klette rn : über einen Zaun h.; -reichen fV b .f 1. etw. von dieser Seite nach dort drüben reichen (1): jmdm. die Schüssel h.; er trat an den Zaun und reichte ihr eine Handvoll Kirschen hinüber — 2. lang genug sein und bis dort drüben reichen (2.1): die Schnur reicht nicht (bis dort) hinüber; -sein fV b r, ist hinübergewesen; Präs. u. Prät. / hinüber 2/ hin- und hfir-/Hin- und Her-s j i n verbalen Z u ­ sammensetzungen und deren substantivischen A b ­ leitungen; bezeichnet eine Bewegung hin und zurückf : / z. B . hin- und herfahren, hin- und herlaufen; Hin- und Herfahrt hinunter fAdv.; Trennung: hin|unter; / auch ’runter/ [.. nuntor] von oben nach dort unten: den Berg h. mit dem Lift fahren; den Fluß h. (fluß ab­ wärts) dauert die Dampferfahrt nur zwei Stunden hinunter- f i n verbalen Zusammensetzungen! 1. /bezeichnet eine Richtung von oben nach dort untenf: z. B . hinunterfallen — 2. /bezeichnet das schnelle, hastige Verschlucken eines Getränkes, einer Speise, das schnelle Leeren eines Trinkgefäßesf: z.B. hinunterwürgen hinunter f / * auch runter|/| -blicken fV b .f nach dort unten blicken: ins Tal h.; -bringen fVb.f 1. etw., jmdn. nach dort unten bringen: wir sollen den Schrank (in den Keller) h.; jmdn. h. (jmdn. nach unten begleiten) — 2. umg. ein Getränk, eine Speise schlucken können: er brachte keinen Schluck, Bissen hinunter; -fallen fV b .f nach dort unten falle n: die Treppe h.; -gehen /Vb.f 1. nach dort unten gehen (2): leise die Treppe h. — 2. sich nach dort unten bewegen: das Flugzeug ging auf 1000 Meter hinunter — 3. nach dort unten ver­ laufen (5): die Straße geht ins Dorf, zum Hafen hinunter; -laufen fVb.f 1. nach dort unten laufen (1.2): eilig die Treppe h. — 2. nach dort unten fließ en (1.1): das Begenwasser lief an seinemMantel hinunter; 4* jmdm. läuft es (eis)kalt den / Bük- ken hinunter; -spülen fV b.f 1. etw. durch Betätigung einer Wasserspülung wegspülen: den Wasserhahn aufdrehen und etw. h. — 2. etw. m it H ilfe eines Getränks schlucken: die Tablette, einen zähen Bis­ sen mit einem Schluck Tee h.; O umg. seinen Zorn, Kummer (mit Wodka) h. (betäuben); -stürzen fV b .f 1.1. nach dort unten stürzen (1.1) (ist): die Treppe h. und sich den Arm brechen 1.2. jm d n. absichtlich, sich in selbstmörderischer Absicht nach dort unten stürzen (2) (hat): er wollte sie h.; er hat sich von der Brücke hinunter­ gestürzt — 2. eilig nach dort unten laufen (1.2) (ist): die Treppe h., um jmdn. einzuholen — 3. etw. rasch, hastig trink e n od. essen (hat): den Wein, die Suppe h.; er stürzte das Glas hinunter (trank es rasch, hastig leer); -würgen fV b.f 1.1. etw. m it Anstrengung schlucken: ein trockenes Brötchen h. 1.2. umg. seinen Ärger, seine Tränen h. (mühsam unterdrücken 3) hin|wärts fA dv .f umg. von h ie r (1) nach irgendwo dort: h. wollen wir fahren, herwärts sind wir ge­ laufen
hinweg — hinzufügen 573 hinweg /Adv./ 1. geh. weg, fort von hier: h. (mit dir, damit)! — 2. /als Verstärkung der Präp. über/ über etw., jmdn. h. 2.1. /bei Bewegungen/ w&er etw., jmdn. wey und weiter: über die Köpfe der Verteidiger h. flog der Ball ins Netz 2.2. Entfernung, ew Hindernis (1): über die Straße h. jmdm. etwas zurufen; über den Rand der Brille h., über die Zeitung h. etw. beobachten -f- etw. über jmds. / Kopf h. entscheiden hinweg- /i n verbalen Zusammensetzungen; in Ver­ bindung mit über -f- Akk./ 1. /bezeichnet eine Rich­ tung, die über etw,, jmdn. weg und weiter führt/: / z. B . hinweggehen — 2. /bezeichnet das Unbeachtet- lassen/ : / z. B . hinweglesen Hin|weg, der Weg (2) dorthin, zu einem bestimmten Ziel hinweg! -gehen /V b ./ über etw., jmdn. h. 1. sich über etw., jm d n. hinweg (2.1) bewegen: die Wellen gingen über das Boot, ihn hinweg; ein Orkan ist über das Gebiet hinweggegangen — 2. etw., jm ds . Äußerungen unbeachtet lassen, nicht {ernsthaft) dar­ au f eingehen (und in seiner Bede fortfahren): über Tatsachen nicht h. können; über eine Taktlosig­ keit, Bemerkung h.; über etw. taktvoll, lächelnd, schweigend h.; über einen Einwand mit einem Scherz, ein paar Worten h.; -helfen /V b ./ 1.1. jmdm. über etw. h. jmdm. helfen, ein Hindernis (1) zu überwinden: er faßte ihren Arm und half ihr über den Sandhaufen hinweg 1.2. das Kind, diese Hoffnung hat ihr über den Kummer, Verlust hinweggeholfen (hat ih r geholfen, den Ku m m er, Verlust zu überwinden); -kommen jV b .j über etw. h. etw. überwinden (1.2): über eine Enttäuschung, einen Verlust h.; darüber wird er schwer h.; er kommt nicht darüber hinweg, daß ...; -lesen fV b ./ über etw. h. etw. beim Lesen unbeachtet lassen: über einen Fehler, eine Anspielung h.; -raffen /V b./ geh. etw. rafft jmdn. hinweg etw. füh rt zu jmds. Tod, tötet jm dn.: die Pest raffte im Mittel- alter viele Menschen hinweg; er wurde durch, von einem Schlaganfall hinweggerafft; -reden / Vb./ 1. über etw. h. beim Reden etw. n icht berücksichtigen, a n etw. vorbeireden: über die Probleme, Tatsachen h. — 2. etw. h. etw. durch Reden ungeschehen machen, beseitigen wollen: Tatsachen lassen sich nicht h.; er versuchte, die Mängel, Fehler, Schwie­ rigkeiten hinwegzureden; + über die /< Köpfe h.; -sehen /Vb./ 1. von seinem Platz aus über alle h. können (über die Köpfe aller hinweg sehen können) — 2. etw. absichtlich unbeachtet lassen: über kleine Fehler, Mängel großzügig h.; über jmdn. h. (so tun, als sehe man jmdn. nicht); -setzen /Vb./ 1. über etw. h. über ein Hindernis auf die andere Seite setzen (6.3) (ist): das Pferd setzte elegant über den Graben hinweg — 2. sich über etw. h. etw. ab­ s ichtlich unbeachtet lassen, etw. nicht berücksichtigen (hat): sich über das Gerede, ein Vorurteil, seine Bedenken h.; sich großzügig über etw. h.; -täu­ schen /Vb./ jmdn., sich über etw. h. jmdn., sich über etw. täuschen (1): auch die freundlichen Worte konnten ihn nicht über das Fiasko h. Hfn/hfn| -weis, der; -es, -e 1. Angabe, Bemerkung, die a u f etw. hinw eist (2): ein freundschaftlicher, kritischer, deutlicher, unmißverständlicher H .; jmdm. wichtige, nützliche, wertvolle Hinweise geben; die biographischen, bibliographischen Hin­ weise am Ende eines Buches; einen H. beachten; einem H. folgen; Hinweise aus der Bevölkerung führten zu der Festnahme des Täters — 2. Sach­ verhalt, der a u f etw. hindeutet, Anzeichen, Anhalts­ punkt für etw.: es gibt nicht den geringsten H. dafür, darauf, daß eine ernste Erkrankung vor­ liegt; -weisen /Vb./ 1. auf etw., jmdn. h. a u f etw., jmdn. weisen, i n eine bestimmte Richtung deuten: (mit ausgestrecktem Arm) auf ein Haus h.; das Schild weist auf eine Bushaltestelle hin; Gramm, das hinweisende Fürwort (Demonstrativpronomen) — 2. jmdn. auf etw. aufmerksam machen, jmds. Aufmerksamkeit auf etw. lenken: jmdn. auf einen Fehler, ein Verbot h.; politische Beobachter weisen darauf hin, daß...; -wenden /V b .f etw., sich i n eine bestimmte R ichtung wenden (2.2,2.3): den Kopf, sich zu jmdm. h.; sich zum Ausgang h. (die Richtung zum Ausgang Anschlägen); O umg. wo kann man sich mit dieser Frage h. (an wen, welche Stelle kann man sich m it dieser Frage wenden 3)?; -werfen / Vb./ 1. etw. a n eine bestimmte Stelle werfen (1.1): dem Hund einen Knochen h.; die Karten h. (die Karten auf den Tisch legen, werfen und das Spiel aufgeben); sich h. (sich zu Boden werfen) — 2. etw. beiläufig äußern (1.1): (nebenbei) eine Frage, ein paar Worte h. — 3«etw. schnell od. flüchtig niederschreiben: eine Skizze, ein paar Verse h. — 4. umg. etw. plötzlich a ufgeben (3.1): eine Arbeit h.; er war mutlos und wollte am liebsten alles h. hinwigder(um) /Adv./ veraltend wieder (3), wie­ derum Hinz -1 - umg. H. und Kunz alle möglichen Leute: er hat es H. und Kunz erzählt hin| -zaubern /V b./ etw. Ansprechendes m it ein­ fachen M itte ln in kurzer Zeit zustande bringen: (schnell) ein leckeres Abendbrot, eine Tischdeko­ ration h.; -ziehen /V b ./ 1. etw., es zieht jmdn. zu jmdm., etw. hin jmd., etw. übt auf Grund von etw. auf jmdn. eine starke Anziehungskraft (2) aus (hat): es zieht ihn unwiderstehlich zu ihr, zur Musik hin; sich zu jmdm., etw. hingezogen fühlen — 2. (ist) 2.1. zu einem bestimmten Ort, i n eine be­ stimmte Richtu ng ziehen (8.1): die Demonstranten zogen zum Marktplatz hin; die Vögel ziehen zum Süden hin; graue Wolken zogen am Himmel hin 2.2. umg. an einen bestimmten Ort, zu jmdm. um ­ ziehen: er will nach Leipzig, zu ihr h. — 3. sich h. sich räum lich in einer bestimmten Richtung er­ strecken (hat): am Waldrand zieht sich ein idylli­ scher Pfad hin; der Weg zieht sich endlos hin (ist weit und kommt einem endlos vor) — 4. (hat) 4.1.1. sich h. sich i n die Länge ziehen, länger als erwartet od. nötig dauern: die Verhandlungen ziehen sich (schon über Wochen) hin; die Reparatur zog sich bis zum Abend hin (dauerte bis zum Abend) 4.1.2. etw. h. etw. unnötig lange dauern lassen: einen Prozeß h. 4.2. sich h. sich verzögern (1.2): die Ent­ scheidung zieht sich hin hinzu- / i n verbalen Zusammensetzungen u nd deren substantivischen Ableitungen/ zusätzlich zu etw., jmdm.: ^ z. B . hinzufügen hinzuj -fügen /V b ./ 1. etw. (einer Sache) h. etw. durch etw. ergänzen (1.1): sie ordnete die Tulpen zu einem Strauß und fügte noch einige Narzissen hinzu; der Suppe noch etwas Salz h. (zusätzlich beimischen); einem Buch ein Register h.; zu einer
574 hinzukommen — hitzebeständig Summe etw. h. (etw. addieren) — 2. etw. zusätzlich, ergänzend äußern (1.1): haben Sie (den Ausführun­ gen Ihres Kollegen) noch etwas hinzuzufügen?; ich habe dem nichts hinzuzufügen; ich möchte h., daß...; -kommen /V b ./ 1.1. hinkommen (1), wo schon andere s in d : viele warteten gespannt auf seine Ankunft, und immer mehr Menschen kamen hinzu; er kam zufällig hinzu, als das Unglück geschah (kam hin und wurde zufällig Zeuge des Unglücks) 1.2. sich anschließen, sich später noch an etw. beteiligen: zunächst hatte die Laienspiel­ gruppe nur fünf Mitglieder, aber bald kamen sechs weitere hinzu — 2. zu etw. Vorhandenem zusätz­ lich kommen: für die Tombola ist zu dem Fern­ seher noch ein Plattenspieler hinzugekommen; hinzukommt, es kommt hinzu, daß...; -s etzen /V b ./ 1. sich dazusetzen: er wollte sich h., fand aber keinen Platz — 2. etw. hinzufügen (2); -ziehen jV b .; hat/ jmdn, (zusätzlich) zu Rate ziehen: einen Experten, Facharzt h.; er wurde zu der Beratung nicht hinzugezogen Hiobsbotschaft, die Botschaft von einem U nglück , von etwas fü r den Empfänger sehr Unangenehmem, Schreckensnachricht: eine H. überbringen, erhalten Hippe, die; -, -n im Gartenbau, Weinanbau ver­ wendetes Messer m it gebogener einklappbarer Kling e und gebogenem G riff Hippodrom, der, das; -s, -e (überdachte) Anlage (1.2) zum Reiten bes. auf Jahrmärkten hippokratisch /A d j.f der hippokratische Eid auf der ärztlichen E thik des griech. Arztes Hippokrates beruhende Eidesform el, die die Vorstellungen über die Pflichten des Mediziners enthält, die im wesent­ lichen bis heute die Grundlage des ärztlichen H a n ­ delns bilden: den hippokratischen Eid schwören Hirn, das; -(e)s, -e 1.1. Gehirn (1.1): das mensch­ liche, tierische H. 1.2. jo, P L / als Speise dienendes 1,1 von bestimmten Schlachttieren: gebratenes H. — 2. /o. P L / Verstand: sein H. anstrengen Hirn/hirn| -blutung, die Med. Schlaganfall; -ge­ schädigt /A d j./ Med.: ein hirngeschädigtes Kind; der, die Hirngeschädigte; -gespinst, das Prod ukt übersteigerter Einbildungskraft: etw. für ein H. halten; etw. als H. abtun; das sind doch Hirn­ gespinste!; -hautentzündung, die Med. durch I n ­ fektion hervorgerufene Entzündung der Häute von H irn und Rückenmark; -kästen, der jo. PL/ salopp scherzh.: streng mal deinen H. (Ver­ stand) ein bißchen an!; -rinde, die Med. Groß­ hirnrind e; -schale, die Med. das Gehirn umschlie­ ßender schalenförmiger Kn oche n; -schmalz, das salopp scherzh.: für die Lösung dieses Problems braucht man schon ein bißchen H. (muß man seinen Verstand schon ein bißchen anstrengen); -tnmor, der Med. Tumor im Gehirn; -verbrannt IA d j./ umg. /emot./ unsinnig, verrückt: eine hirn­ verbrannte Idee; das ist doch h.! Hirsch, der; -(e)s, -e 1.1. in zahlreichen A rten vor­ kommender, i n Rudeln i n Wäldern lebender Wieder­ käuer m it kurzem Schwanz, bei dem das männliche Tier meist ein Geweih hat, das jährlich abgeworfen w ird : -Elch und Ren gehören zu den Hirschen; ein Rudel Hirsche (Rothirsche) äst auf der Lichtung 1.2. männliches T ie r von 1.1: ein kapitaler H.; in der Brunstzeit röhrt der H. Hirsch] -brunst, die; -fänger, der; -s, - kurzes, zweischneidiges, stehendes Messer m it dem ange­ schossene Hirsche und Sauen getötet wurden; -geweih, das; -horn, das jo. P L / als Werkstoff fü r die Herstellung kleiner Gebrauchsgegenstände ver­ wendetes Hirschgeweih: Knöpfe aus H.; -käfer, der in zahlreichen A rte n vorkommender, größter ein ­ heimischer, schwarzbrauner K ä fer m it einem geweih­ a rtig ausgebildeten Oberkiefer beim Männchen; -kuh, die weiblicher H irs c h; -rudel, das Hirse, die; -, -n jo. P L/ 1. gegen Dürre widerstands­ fähige Getreidepflanze m it kleinen, runden Körnern: H. säen; H. ist anspruchslos — 2. Samenkörner von 1: Brei aus H .; H. kochen Hirt, der; -en, -en jmd., der beruflich alle Arbeiten zur Versorgung einer Herde von Haustieren ver­ richtet: der H. weidet die Schafe; der Hund des Hirten Hirte, der; -n, -n s. Hirt Hirtenbrief, der Rel. kath. (von der Kanzel ver­ lesener) B r ie f eines katholischen Bischofs an die Gläubigen, ihm unterstellten Geistlichen hissen, hißte, hat gehißt eine Fahne, Flagge, ein Segel h. (an der Fahnenstange, am M as t nach oben ziehen) Histologie, die; -, /o. P l .f Wissenschaft vom B a u des menschlichen, tierischen, pflanz liche n Gewebes; dazu histologisch /A d j ./: histologische Befunde Histörchen, das; -s, - veraltend scherzh. anekdotenhafte Geschichte, Klatschgeschichte: er wußte so manches H. zu erzählen Histgrienmalerei, die /o. P L / geschichtliche E reig­ nisse darstellende Gattung der M ale rei Historiker, der; -s, - Lehrer, Wissenschaftler a uf dem Gebiet der Geschichte (1, 2) Historiographie, die; -, /o. P L / Geschichtsschreibung historisch /A d j./ 1.1. geschichtlich (1.1): ein histo­ rischer Atlas, Überblick; der historische Zusam­ menhang; die historische Entwicklung; der histo­ rische (geschichtliche Ereignisse darstellende) Roman; Phi los. der dialektische und historische / Materialismus 1.2. geschichtlich (1.2): die histo­ rische Wahrheit; historische Fakten, Tatsachen I. 8. geschichtlich (1.3): ein historisches Ereignis; der historische Sieg der Oktoberrevolution historisieren /sw. Vb.-, hat/ das historische (1.1) Moment einer Erscheinung (übermäßig) betonen: der Autor hat es konsequent vermieden zu h.; eine historisierende Bühnendekoration; ein histo­ risierender Stil Hit, der; -s, -s zu einer bestimmten Z eit einer der beliebtesten Schlager: eine Schallplatte mit den neuesten Hits; O die bunten T-Shirts waren der H. dieser Saison Hjt|parade, die /vorw. B R D / Schlagerparade Hjtze, die; -, /o. P L/ 1.1. (relativ zur Umgebung) (sehr) hohe (als unangenehm empfundene) Tempe­ ratur der L u ft: es herrscht große, eine tropische, brütende H .; in glühender H. am Hochofen arbeiten; während der großen H. (während der Hitzeperiode) 1.2. bei mittlerer H. (mittlerer Tem­ peratur im Backofen) backen — 2. Zustand, Emp­ findung starker Wärme im Körper: an aufsteigender H. leiden — 3. in H. (heftige Erregung) geraten -|- umg. in der H. des Gefechts (in der Eile, A uf­ regung) hitze/Hitze] -beständig /A d j.; nicht adv./ sich unter Einw irkung von Hitze nicht verändernd: hitze­ beständige Legierungen; hitzebeständiges Glas;
hitzefrei — hoch 575 -frei /A dj.; nicht attr./ schulfrei wegen großer Hitze: heute ist, haben wir h.; -periode, die Periode großer Hitze (1.1); -Schild, der Flugw. T e il außen an Raumflugkörpern, bes. zum Schutz gegen die bei ihrem E in tritt in die Erdatmosphäre entstehende aerodynamische Aufh eiz u ng;-welle, dievgl. -periode: eine H. mit Mittagstemperaturen von 35 Grad im Schatten hitzig /A d j./ 1-1. von leicht erregbarem Temperament, leidenschaftlich, leicht aufbrausend: jmd. wird leicht h., hat ein hitziges Temperament 1.2. erregt und m it Leidenschaft geführt: eine hitzige Debatte, Diskus­ sion; etw. h. (ileidenschaftlich, temperamentvoll) ver­ teidigen — 2. ein hitziges (von hoher Körpertempe­ ratu r, Erregung zeugendes) Rot färbt jmds. Wan­ gen; mit hitzigen Wangen verfolgte sie die Debatte Hitz/hitz| -köpf, der jmd. , der leicht in Erregung, Zorn gerät, leicht aufbrausender, unbesonnener Mensch: er ist ein H.; dazu -köpfig /A d j.f ; -schlag, der lebensgefährlicher Zustand eines Menschen, i n den er infolge zu intensiver Einwirkung von Hitze (1.1) geraten ist H-Milch, die [ha:..] durch sehr starkes E rhitz en fü r einen längeren Zeitraum haltbar gemachte, homo­ genisierte M ilch h-MoIl, das; jo, P l.j Mus. /Tonart/ HO, die; fo. P L; Kurzw. für unübliches Handels­ organisation/ [ha:|o:] 1. volkseigenes Unternehmen der D DR fü r Einzelhandel, Gaststätten und Hotels: die Geschäfte, Kaufhallen der H O ; der Anteil der HO am Einzelhandel — 2. von 1 betriebenes Einzel­ handelsgeschäft: würdest du mir bitte eine Tüte Kaffee aus der HO mitbringen? Hobby, das; -s, -s [hobi] in der Freizeit aus Nei­ gung, Freude an der Sache intensiv betriebene Be­ schäftigung a u f einem bestimmten Gebiet, Lieb ­ haberei, Steckenpferd: ein (kostspieliges, ungewöhn­ liches) H. haben; sein H. ist der Garten Hobby| -bastler, der vgl. -gärtner; -gärtner, der jmd ., der Gartenbau als Hobby betreibt; -raum, der Raum, der dafür bestimmt ist, daß jmd. darin sei­ nem Hobby, sich handwerklich zu betätigen, nach­ geht Hobel, der; -s, - zum Glätten von Holzflächen dienendes, spanabhebendes Werkzeug, das aus einem m it einem G riff versehenen hölzernen Körper besteht, aus dem schräg ein scharfes stählernes Messer her­ ausragt: den H. ansetzen, richtig führen; der Tischler bearbeitet die Bretter mit dem H. Hobel] -bank, die jP l. -bänke/ stabiler Arbeitstisch, auf dem Holz fü r die Bearbeitung bes. durch Hobeln eingespannt werden k a n n; -maschine, die Maschine für das Hobeln (1.1) von Holz od. Metall hobeln fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. m it dein Hobel, der Hobelmaschine bearbeiten: Bretter h.; gehobelte Leisten 1.2. m it dem Hobel, der Hobelmaschine arbeiten: an einem Balken h. — 2. Gurken, Sellerie h. (m it einem Küchengerät i n dünne Scheiben schneiden) Hobel]span, der fvorw. P l.f beim Hobeln (1) ent­ stehender Span hoch, höher, höchste fAdj.f 1.1.1. in der Aus­ dehnung, Erstreckung, Richtung nach oben über einen bestimmten mittleren Wert hinausgehend: ein hoher Berg, Turm, Baum, Saal; hohe Wellen; hohes Gras; ein Stuhl mit einer hohen Lehne; Sandaletten mit hohen Absätzen; umg. hohe Schuhe (den Knöchel bedeckende Schuhe; Damen­ schuhe m it hohen Absätzenp; eine hohe Stirn haben; etw. in hohem Bogen wegwerfen; der Fabrikschornstein ist nicht h. genug; h. aufragen; h. (weit nach oben) auflodern, hinauflangen; die Bücher türmten sich h. auf seinem Schreibtisch; die Bluse ist am Hals h. (bis nach oben) geschlossen 1.1.2. feiner Maßangabe nachgestellt; gibt die in der Zahl ausgedrückte räumliche Erstreckung nach oben von einem Ausgangspunkt an/: der Berg ist 2000 Meter h.; ein sechs Zentimeter hoher Absatz; dieses Haus ist fünf Stockwerke höher; der Schnee liegt 20 Zentimeter h. 1.2. re lativ weit oben (1) befindlich: eine hohe Wolkendecke; ein Saal mit einer hohen Decke; in den höheren Lagen der Mittelgebirge; auf der höchsten (obersten) Sprosse der Leiter stehen; die Schwalben fliegen heute h.; die Sonne steht schon h. am Himmel; die Lampe hängt zu h.; h. (weit) oben auf dem Dach, in den Bergen; h. im Norden (im äußersten Norden); /einer Maßangabe nachgestellt/ die Baude liegt 1000 Meter h.; das Flugzeug fliegt 5000 Meter h.; Familie N wohnt zwei Etagen höher (weiter oben) 1.8. jadv.f Hände h. (nach oben)\ /Aufforderung, sich zu ergeben/; Kopf h.! /aufmunternder Z u ru f/; umg. scherzh. h. die / Tassen! — 2.1. über einen bestimmten mittleren, i n Zahlen darstellbaren (meßbaren) Wert hinausgehend: ein hoher Prozent­ satz; hohe Gewinne; hohe Preise; hohes Fieber, zu hohen Blutdruck haben; mit (zu) hoher Ge­ schwindigkeit fahren; ein Buch mit einer hohen Auflage; hohe Strafen; die Zahl der Teilnehmer war überraschend h.; die Anforderungen höher schrauben; ein sehr h. bezahlter (sehr viel ver­ dienender) Spezialist; h. (m it einer großen Geld­ summe) versichert sein; Sport h. (m it vielen P u n k ­ ten im Rückstand) verlieren 2.2. umg. drei, vier Mann h. (zu dritt, zu viert) — 3.1. ein bestimmtes mittleres M aß überschreitend, von großer Inte ns ität, überdurchschnittlich: diese Arbeit erfordert hohes Können, ein hohes Maß an Verantwortung; hohe Ansprüche stellen; ein hoher Lebensstandard; eine Uhr mit höherer Genauigkeit; von höchstem Inter­ esse, in höchster Gefahr, in höchstem Gerade erregt sein; ein sehr h. industrialisiertes Land; etw. ist höchst (überaus, äußerst) interessant, schädlich; es ist höchst unwahrscheinlich, daß ...; auf das höchste erstaunt sein 3.2. in der Entwicklung weit fortgeschritten: einen hohen Entwicklungsstand erreicht haben; die höhere Nerventätigkeit, Mathe­ matik; sich immer höher entwickeln (in der E n t­ wicklung auf einen vollkommeneren Zustand hin fortschreiten) 3.3. von großer Bedeutung, besonderer Wichtigkeit: ein hoher Feiertag; etw. ist für jmdn. eine hohe (große) Ehre; hohes Ansehen genießen; eine hohe (sehr positive 1.1) Meinung von jmdm., etw. haben; hohe (edle 1) Ideale, Ziele haben; die höchsten (wichtigsten 1,1, edelsten 1) Güter der Menschheit; ein von allen h. (außerordentlich) ge­ schätzter Kollege; etw. ist h. (sehr) anzuerkennen — 4.1.1. i n einem hierarchisch gegliederten System a u f oberer Stufe stehend: eine hohe Auszeichnung erhalten; die niedrigen und die hohen Gehalts­ gruppen 4.1.2. i n einer gesellschaftlichen Rang­ ordnung a u f oberer Stufe stehend: ein hoher Offizier; hohe (geistliche) Würdenträger; eine hohe Funk­ tion, ein hohes Amt innehaben; sich an höchster
576 Hoch — hochgehen Stelle beschweren; hohes Gericht! /Anredef 4.2 . an die Existenz eines höheren (überirdischen) Wesens glauben 4.8 . Jur. höhere Gewalt (außer­ gewöhnliches, von außen kommendes Ereignis, das nicht vorausgesehen und das nicht abgewendet werden konnte) — 5 . weit vorgeschritten: im hohen Alter; er ist h. in den Sechzigern (ist Ende) 60 — 6 . hell tönend, mit großer Schwingungszahl: eine hohe Stimme haben; das hohe 0 ; zu h. singen — 7. Math. /Jßez. der Potenz/ zehn h. sechs (106; zehn sechsmal als Faktor gesetzt) — 8.1 . die hohe See (diejenigen Bereiche des Meeres, die nicht zu den Territorial- od. Binnengewässern der Staaten ge- hören) 8.2 . der hohe Norden (die nördlichen Polar­ gebiete) — 9 . Jägerspr. die hohe Jagd (Jagd auf Hochwild; alle Arten von Hochwild) H- etw. h. und heilig (fest, feierlich) versprechen; (zu) h. hinauswollen (nach hohem gesellschaftlichem Rang streben; allzu hochfliegende Pläne haben); jmdm. etw. h. anrechnen (jmds. Verhalten in einer bestimmten Situation anerkennen, sehr zu schätzen wissen); etw. ist zu h. gegriffen (etw. ist zahlen-, mengenmäßig überschätzt); umg. das ist mir zu h. (das verstehe ich nicht, das ist für mich zu schwierig, zu kompliziert); wenn es h. kommt höchstens (1.1): das sind zwanzig Meter, wenn es h. kommt fünf­ undzwanzig; — es ist höchste /t Eisenbahn; das höchste der Gefühle; jmds. Herz schlägt höher; etw. auf die hohe / Kante legen; h. im /* Kurs stehen; die Nase h. tragen; auf dem hohen / Roß sitzen; ein hohes /i Tier; jmdn., etw. in den höchsten Tönen loben; jmdm. hängen die /* Trauben zu h.; von höherer, hoher / Warte aus; es ist höchste / Zeit, etw. zu tun, ist höchste Zeit für etw. Hoch, das; -s, -s 1. Hochruf: ein H. auf die Freund­ schaft zwischen den Völkern ausbringen; unserm Jubilar ein dreifaches H .! — 2. Meteor. Hoch­ druckgebiet: über Mitteleuropa liegt ein aus­ gedehntes, kräftiges H .; das H. schwächt sich all­ mählich ab hoch/Hoch| -achten fVb.f etw., jmdn. h. vor etw., jmdm. große Achtung haben: er hat zeitlebens die Treue, Gerechtigkeit hochgeachtet; eine hoch­ geachtete Persönlichkeit; dazu -achtung, die: H. vor jmdm., etw. haben; -achtungsvoll /Adv.; als Schlußformel in Briefenf mit Hochachtung; -aktuell /Adj./ sehr aktuell: ein hochaktueller Zeitungs­ artikel; -alpin fAdj.l für das Hochgebirge charak­ teristisch, die obere Region der Alpen betreffend: die hochalpine Pflanzenwelt; eine hochalpine Land­ schaft; -angesehen /Adj./ sehr angesehen: ein hoch­ angesehener Forscher; -antenne, die im F reien in größerer Höhe, bes. auf dem Dach, angebrachte Antenne; -arbeiten, sich fVb.f durch fleißiges, ziel­ strebiges Arbeiten eine höhere berufliche und soziale Position erreichen: sich vom Mitarbeiter zum Direktor h.; -aufgeschossen fAdj.l schnell gewach­ sen und daher groß und dünn: ein hochaufgeschos­ sener Junge; -bau, der 1. fo. Pl.f Teil des Bau­ wesens, der sich mit der Herstellung von Bauwerken über dem Erdboden befaßt — 2. fPl. - ten; vorw. Pl.f Gebäude, dessen hauptsächlicher Teil über dem Erd ­ boden liegt: moderne Hochbauten aus Stahlbeton; -bauschgarn, das T e x til, der Wolle ähnliches, sehr voluminöses, sehr elastisches synthetisches Garn; -begabt /Adj.f überdurchschnittlich begabt: ein hoch­ begabter junger Schauspieler; -beladen fA dj.f mit einer aufgetürmten Last beladen: ein hochbeladener Erntewagen; -betagt fA dj.f geh .: ein hochbetagter (sehr alter) Mann; h. sterben; -betrieb, der jo. P l.f: im Warenhaus, auf der Post herrscht H. (außer­ ordentlich reger, lebhafter Betrieb); -bezahlt fAdj.f mit hohem 2Gehalt, hohem Lohn: ein hochbezahlter Spezialist; eine hochbezahlte Stellung; -blicken fVb.f in die Höhe, nach oben blicken: zum Himmel h.; das Kind blickte erwartungsvoll zu seinem Vater hoch; -bringen fVb.f umg. 1 . etw., jmdn. nach oben schaffen, bringen: die Koffer h. — 2. der neue Direktor hat den Betrieb wieder hochge­ bracht (wieder leistungsfähiggemacht) — 8. jmdn. zor­ nig machen, aufbringen: dieser Vorwurf brachte den sonst so ruhigen Mann hoch; -bürg, die Ort, der als Zentrum bes. einer politischen Bewegung gilt: Leipzig war zur H. der deutschen Arbeiterbewe­ gung geworden; -deutsch fAdj.f vgl. - deutsch(e); -deutsch(e), das über den Mundarten und der Um­ gangssprache stehende, für das xDeutsche allgemein­ verbindliche (genormte) Sprache: das Hochdeutsche verdrängt die Mundarten mehr und mehr; -druck, der I. fPl. - drücke/ hoher Druck in Flüssigkeiten, Gasen: in dem Behälter herrscht H.; Meteor, bei H. (hohem Luftdruck 1.1) steigt das Barometer; O im Betrieb herrscht H. (wird konzentriert ge­ arbeitet); mit, unter H. (angespannt) arbeiten — H. Druckerei 1. fo. Pl.f Druckverfahren, bei dem die druckenden Teile erhöht liegen — 2. fPl. -ef mit II.l hergestelltes Erzeugnis; -druckgebiet, das Meteor. Gebiet hohen Luftdrucks, Hoch (2); -ebene, die Ebene (1) in größerer Höhe über dem Meeresspiegel; -fahren fVb.; / auch -fahrend/ 1. umg. 1.1. nach oben fahren (1.2.1) (ist): der Fahr­ stuhl fährt hoch 1.2. etw., jmdn. nach oben fahren (3) (hat): das Gepäck zur Skihütte h. lassen — 2. sich plötzlich rasch erheben (ist): erschrocken (von seinem Sitz, aus dem Schlaf) h.; -fahrend fAdj.; vorw. attr.; ^ auch -fahren/ arrogant (und aufbrausend): jmds. hochfahrendes Wesen; -feudal IAdj.f umg., oft spött. sehr vornehm (1): ©inhoch­ feudales Restaurant; -fläche, die Hochebene; -fliegend fA dj.; vorw. attr.f: hochfliegende (nach hohen Zielen strebende) Pläne, Gedanken haben; -form, die fo. Pl.f Sport hohe Leistungsfähigkeit eines Sportlers, einer Mannschaft: der Torwart, die ElfistinH.;O beiderDiskussion warerinH.; -format, das Format bes. eines Schriftstückes, Bil­ des, bei dem die Höhe größer ist als die Breite: das Bild hat H.; ein Foto im H.; -frequenz, die Pkys. elektromagnetische Schwingungen mit Frequenzen über zirka 30 Kilohertz; -frequenztechnik,die fo. Pl.f Elektrotechn. Teilgebiet der Schwachstrom­ technik, das sich mit der Erzeugung und technischen Anwendung von Wechselströmen mit Hochfrequenz befaßt; -gebildetfAdj.f überdurchschnittlich gebildet: ein hochgebildeter Mann; -gebirge, das Gebirge von einer Höhe über 1500 Meter; -gefühl, das fo. Pl.f erhabenes Gefühl, Gefühl stolzer Freude: im H. seines Erfolges; -gehen fVb.f 1, um g. nach oben gehen (2): die Treppe h. — 2. etw. bewegt sich nach oben: die Schranke, der Theatervorhang geht hoch; die See geht hoch (es herrscht hoher Wellengang); O die Wogen der Empörung gingen hoch — 8. umg. die Mine geht hoch (explodiert 1.2) — 4. umg. in Zorn geraten, aufbrausen: als man ihm
hochgelegen — Hochschule 577 die Schuld daran zuschieben wollte, ging er hoch ; + jindm. geht der / Hut hoch; -gelegen fAdj.f in relativ großer Höhe (1.2) befindlich: ein hoch­ gelegenes Fenster; die hochgelegenen Teile der Stadt; -genuß, der fo. P Lj: etw. ist ein H. (ist ein besonders großer Genuß 2); -gestochen [A dj.; bes. von Äußerungen! geistig allzu anspruchsvoll, in unangemessener Weise kompliziert: durch hoch­ gestochene Formulierungen glänzen wollen; ein hochgestochener Stil; -gewachsen fAdj.f von hohem W uchs, g r o ß : ein schlankes, hochgewachsenes Mäd­ chen; -glanz, der [in der Verbindung! auf H ,: die Schuhe auf H. polieren (so polieren, daß sie sehr glänzen); umg. die Wohnung auf H. bringen (sehr gründlich saubermachen und aufräumen); -gradig /Adj./ äußerst (2): in hochgradige Erregung ge­ raten; h. nervös, kurzsichtig sein; -hackig lA d j.j mit hohem Absatz (I): hochhackige Sandaletten; - halten fVb.f 1. etw., jmdn. (nach) oben, in die Höhe halten (1.1, 2.1): ein Transparent h., damit es alle sehen können — 2 . etw. in Ehren halten, achtungsvoll bewahren: jmds. Andenken, Traditio­ nen h.; + die /t Fahne h.; - haus, das (frei, für sich stehendes) Gebäude mit mehr als zehn Stock­ werken; -heben fVb.f etw., jmdn. nach oben, in die Höhe heben (1.1), emporheben: den Arm, ein Kind h.; - herzig [Adj./ geh. von edler Gesinnung, groß­ mütig: eine hochherzige Tat; jmdm. h. verzeihen; h. auf etw. verzichten; -holen /Vb.j umg. etw., jmdn. nach oben holen (1.1), heraufholen: Kohlen aus dem Keller h.; - kant fAdv.f etw. h. (auf die Schmalseite) stellen: eine Kiste h. hinstellen; -j- salopp jmdn. h. (ingrober Weise) hinauswerfen; - kantig fAdv.f + salopp jmdn. h. (in grober Weise) hinauswerfen; -klappen fV b .; hat/ etw. nach oben klappen (1.1): den Klavierdeckel h.; - kommen fVb.f 1. umg. heraufkommen (1): kommt bitte zum Essen hoch! — 2.1 . die Sonne kommt hoch (geht auf, steigt höher) 2.2. tauchen und wieder h. (auftauchen 1) — 3. umg. es, das Essen kommt jmdm. hoch (jmdm. wird übel, jmd. verspürt einen Brechreiz); -konjunktur, die fvorw. Sg .f die Phase der Konjunktur im kap. Krisenzyklus, die durch steigende Profite und Preise, hohe Nachfrage nach Lohnarbeitern, günstige Lage im Export gekenn­ zeichnet ist und in der der wirtschaftliche A uf­ schwung seinen Höchststand erreicht; -konzentriert /Adj./: eine hochkonzentrierte (sehr konzentrierte) Säure; -krempeln fVb .f: die Ärmel? Hosenbeine h. (nach oben krempeln); die / Ärmel h.; - land, das fo. Pl.f ausgedehntes, vorwiegend flaches od. leicht gewelltes Gebiet in größerer Höhe über dem Meeresspiegel; -leben fVb.; nur im Inf. u . Kon­ junktiv Präs./:jmdn., etw. h. lassen (auf jmdn., etw. Hochrufe ausbringen); er lebe hoch! /Huf, mit dem jmd. gefeiert wird, H ochrufi; -modern /Adj./ sehr modern: ein hochmodernes Stadion; hochmoderne Möbel; -modisch fAdj.f sehr modisch: ein hoch­ modisches Kostüm, Modell; -moor, das Geogr. in Gebieten mit reichen Niederschlägen unabhängig vom Grundwasserspiegel entstehendes, zur Mitte hin nach oben gewölbtes M oor; -mut, der Haltung (2.2), die sich darin äußert, daß jmd. sich selbst sehr hoch, zu hoch einschätzt und auf andere dünkelhaft herab- sieht, Überheblichkeit: von H. erfüllt sein; jmdn. voll. H . ansehen; dazu -mutig fA dj.f: jmd. ist h., lächelt h.; ein hochmütiges (von Hochmut gepräg­ tes) Gesicht; -näsig fAdj.f umg. hochmütig; dazu - näsigkeit, die; -, jo. Pl.f; -nebel, der M eteor. Nebel in beträchtlicher Höhe über dem Erdboden; - nehmen fVb.f 1. etw., jmdn. ergreifen und vom Boden aufnehmen: die Schleppe, den Koffer h.; ein Kind h. (auf den Arm nehmen) — 2. umg. jmdn. in gutmütiger Weise verspotten, anführen: laß dich nicht (von ihm) h.!; -ofen, der hoher Schachtofen zur Erzeugung von Roheisen; -päppeln /sw. Vb.; hat/ umg. ein Kind, junges Tier, einen Kranken durch sorgfältige Pflege, Ernährung kräf­ tigen od. wieder gesund werden lassen: ein zurück­ gebliebenes Kind, ein Kälbchen h .; - parterre, das erhöht liegendes unterstes Geschoß (II): im H. wohnen; -peitschen fVb.; hatf eine .negative E r­ scheinung forcieren: den Chauvinismus h.; -plateau, das vgl. - ebene; -prozentig fAdj.f einen hohen Pro­ zentsatz eines bestimmten Stoffes (3.2) enthaltend: hochprozentiger Alkohol; eine hochprozentige Lösung; -reehnung, die Statistik von Teilergeb­ nissen, Stichproben ausgehende Berechnung einer Gesamtheit (1.1); -recken fVb.f etw., sich nach oben recken: den Arm h.; der Reiter reckte sich im Sattel hoch; -richten, sich fVb.f sich aufrichten: sich im Bett h.; - rot fAdj.f stark gerötet: mit hoch­ rotem Kopf dasitzen; -ruf, der (dreifacher) Ruf „ er lebe hoch“ , mit dem jmd. gefeiert wird: auf jmdn., etw. Hochrufe ausbringen; -rüsten fV b .; zu -rüstung/; -rüstung, die fo. Pl.f forciertes, auf militärische, strategische Überlegenheit und Aggres­ sion gerichtetes Aufrüsten der NATO-Staaten: eine Politik der Stärke und der H .; - Saison, die 1. fvorw. Sg .f Hauptsaison: in der H. verreisen — 2. fo. Pl.f Zeit des stärksten Andrangs, Betriebes: vor Weihnachten haben die Spielwarengeschäfte H.; - schätzen fVb.f vgl. - a chten: einen Kollegen h.; foft im Part. Prät.j ein hochgeschätzter Mit­ arbeiter; <0 ein hochgeschätzter Exportartikel; - s cheuchen fVb.f ein Tier, jmdn. auffahren (5) lassen: einen Hasen h.; umg. jmdn. h .; - s chießen fVb.f 1. etw. in die Höhe schießen (2.1) (hat): eine Rakete h. — 2.1. sich schnell nach oben bewegen (ist): die Flammen schossen hoch 2.2 . aufgeregt schoß er die Treppe hoch (lief er in großer Eile auf der Treppe nach oben) — 3. umg. schnell 1wachsen (1) (ist): nach dem Regen ist das Un­ kraut hochgeschossen; -schlagen fVb .f 1. etw. nach oben Umschlägen (3.1) (hat): den Mantelkragen h. — 2. sich plötzlich heftig in die Höhe 1bewegen (ist): die Flammen schlugen hoch; die Wellen schlugen (an der Mauer) hoch (brandeten a u f); -schrauben fVb.f 1. etw. durch Drehen (1.2) an einer Vor­ richtung nach oben lbewegen: den Docht der Lampe h. — 2. sich in einer schraubenförmigen Linie (1.2) nach oben bew egen : das Segelflugzeug schraubte sich allmählich hoch — 3. etw. (künstlich) steigern (1.1): die Monopole schrauben die Preise hoch; Forderungen, Ansprüche h .; hochgeschraubte (sehr anspruchsvolle) Erwartungen; ^schrecken fVb.f jmdn. h. jmdn. erschrocken auffahren lassen: das schrille Läuten des Telefons schreckte ihn (aus tiefem Schlaf, seinen Grübeleien) hoch; 2-schrecken fVb.f erschrocken auffahren: plötzlich schreckte er (aus dem Schlaf, seinen Träumereien) hoch; - s chulabsolvent, der; -schule, die 1.1 . höchste staatliche Bildungseinrichtung, für deren Besuch das Abitur Voraussetzung ist und an der man promo- 37 Wörterbuch
578 Hochschulstudium — Hochwild vieren kann: nach dem Abitur an einer H. stu­ dieren 1.2. 1.1 für ein spezielles Fachgebiet: an einer pädagogischen, medizinischen, technischen H. studieren; die H. für Musik ,Franz Liszt4 in Weimar; die Hochschulen und Universitäten der D D R; -schulstudium, das; -schwanger jA d j.j im letzten Stadium der Schwangerschaft; -Seefischerei, die fo. Pl.j Fischerei auf hoher See; -sitz, der Jägerspr. auf Pfählen ruhende od. auf einem Baum angebrachte Plattform, von der aus der Jäger das Wild beobachtet und schießt; -sommer, der fo, Pl.j Mitte des Sommers: im H. Urlaub haben; dazu -sommerlich jA d j.j: hochsommerliches W et­ ter; -Spannung, die 1. Elektrotechn. elektrische Spannung von mehr als 1000 Volt: eine Stark­ stromleitung mit einer H. von 100000 Volt; Vor­ sicht H.! IAufschrift eines Warnschilds an Hoch­ spannungsleitungenI — 2. fo. Pl.f sehr intensive Span n u n g (3.1): das Premierenpublikum wartete mit H.; -Spannungsleitung, die Elektrotechn . Fernleitung (1) für hohe elektrische Spannungen; -spielen jVb./ etw. beumßt unangemessen stark in den Blickpunkt (der Öffentlichkeit) rücken, mani­ pulieren, die Bedeutung einer Sache übermäßig be­ tonen: eine Affäre, einen Fall, Konflikt h.; die Sache wurde von bestimmten Leuten bewußt hoch­ gespielt; -Sprache, die fo. Pl.f Sprach wiss. Litera­ tursprache, Schriftsprache (und ihre Lautung); -Sprung,der Jo. Pl.j leichtathletische Disziplin , beider nach einem Anlauf durch Springen eine möglichst große Höhe zu erreichen ist: der Europameister im H.; -stamm, der Gartenbau Gehölz (2) in einer Zuchtform mit relativ hohem Stamm: diese Rose gibt es auch als H .; Hochstämme pflanzen; dazu -stäm­ mig jA dj.f: hochstämmige Rosen, Sorten; -stand, der Hoch sitz; nstapeiei, -stapele], die; -, -en 1. fo. Pl.f betrügerisches Vortäuschen einer tatsächlich nicht vorhandenen vertrauenswürdigen materiellen od. gesellschaftlichen Stellung, um sich von anderen erhebliche materielle Vorteile zu erschleichen: H. ist strafbar; O wie er sich, seine Verdienste heraus­ streicht, das grenzt schon an H. — 2. Handlung, Tat mit dem Charakter von 1: er beging eine Reihe von Hochstapeleien; -stapeln jV b .j I. /stapelte hoch, hat hochgestapelt, gehochstapelt/ um g. Hochstapelei begehen: er hat aus Geldgier hoch­ gestapelt, gehochstapelt — H . /stapelte hoch, hat hochgestapelt/ etw. aufstapeln: Bücher, Kisten h.; -Stapler, der; -s, - Person, die Hochstapelei begeht: der H. war auf Kredite aus; -stehen jVb.; / auch -stehend/ in die Höhe gerichtet sein : auf seinem Kopf stehen immer ein paar Haare hoch; -stehend fAdj.; / auch -stehen/ eine hohe gesellschaftliche Stellung innehabend: eine hochstehende Persönlich­ keit; ein geistig hochstehender (ein hochgebildeter) Mensch; -steigen fVb .f 1. nach oben steigen (1.1), hinaufsteigen (1): die Treppe, den Berg h. — 2. sich (senkrecht) in die Höhe 1bewegen: die Lerche steigt hoch; Leuchtkugeln stiegen hoch; die Sonne steigt hoch (geht auf) höchstens jAdv.j 1.1. im äußersten Fäll, nicht mehr als ...: er ist h. fünf Jahre alt; das Buch hat h. 500 Seiten; es dauert h. zehn Minuten; der Text ist so schwierig, daß ihn h. ein Fachmann ver­ stehen kann 1.2 . jin konjunktionaler Verwendung/ es sei denn, 2außer: jnebenordnendj er verreist nie, h. zu seinen Verwandten; jin Verbindung mit daß unterordnend/ er treibt keinen Sport, h. daß er mal im Sommer baden geht Höchstj -fall, der fin der Verbindung/ im H., Höchstfälle im äußersten Fall, höchstens: er ver­ dient im H. 800 Mark; im H. bekommt er eine Haftstrafe von zwei Jahren; -form, die jo. P l.j Spo rt Zustand der größten Leistungsfähigkeit (eines Sportlers, einer Mannschaft): er ist in H.; die Mannschaft befindet sich in H .; -geschwindigkeit, die 1.1. höchste mögliche Geschwindigkeit: das Fahr­ zeug erreicht eine H. von 250 Stundenkilometern 1.2 . höchste zulässige Geschwindigkeit: in Ort­ schaften beträgt die H. 50 Stundenkilometer; die (zulässige) H. überschreiten höch/Hoch| -stilisieren fV b .f etw. (zu etw.) h. etw. in unangemessener, übertriebener Weise als etw. Positives bewerten: eine kritische Bemerkung zu einem Protest h.; -Stimmung, die fo. Pl.j frohe, festliche Stimmung: jmd. ist in H. Höchst/höchstj -leistung, die: sportliche, tech­ nische, wissenschaftliche Höchstleistungen voll­ bringen; -maß, das jin der Verbindungj ein H. (M axim um ) an etw.: diese Aufgabe erfordert ein H. an Einsatzbereitschaft; jmdm. ein H. an Ver­ ständnis entgegenbringen; -möglich /Ad?.; n u r attr.j größtmöglich; -preis, der 1. Pol. Ök. Preis im soz. Preissystem , der nicht überschritten, aber unter­ schritten werden d arf: Höchstpreise festsetzen — 2. höchster zu erwartender P reis: Höchstpreise zahlen Hochstrecke, die; -, jo. Pl.j Sport Haltung, bei der ein Gewicht (2.1) mit gestreckten Armen über dem K opf gehalten wird Höchst/höchstj -stand, der jo . P l.j höchster, bester Stand (4.1): den technischen H. erreichen;-strafe, die Jur. fü r eine bestimmte Straftat höchste gesetz­ lich vorgesehene Strafe: der Staatsanwalt bean­ tragte die H. von zwei Jahren H aft; -temperatur, die: für das Wochenende sind Höchsttemperaturen von 20 bis 25 Grad zu erwarten; -wahrscheinlich jAdv.j sehr wahrscheinlich: h. hat er es vergessen; -wert, der maximaler Wert (4); -zulässig jA dj.; n u r a ttr .j: die höchstzulässige Dosis, Geschwindig­ keit (die höchste Dosis, Geschwindigkeit, die zu­ lässig ist) Hoch/hoch| -tal, das Geogr. in größerer Höhe zwischen Bergen eingebettetes Tal; -touren, die jP L ; in der Verbindung! auf H.: der Motor läuft, die Maschine arbeitet auf H. (mit größter Leistungs­ fähigkeit); die Maschine, den Motor auf H. (zur größten Leistungsfähigkeit) bringen; -tourig jA dj.l [..tu:..] Techn.: hochtourige (mit relativ großer Drehzahl laufende) Maschinen; -trabend /Adj.j mit hohlem Pathos, schwülstig: hochtrabende Worte; - ufer, das hohes, steiles Ufer; -verrat, der höchstes Verbrechen gegen den Staat: jmdn. wegen, des Hochverrats anklagen; dazu -Verräter, der; -wald,. der Wald mit sehr hohen Bäumen ohne Unterholz; -Wasser, das jo. Pl.j 1.1. sehr hoher, zu Über­ schwemmungen führender Wasserstand eines Flus­ ses, Sees 1.2. bes. durch Gezeiten hervorgerufener höchster Wasserstand an der Küste; -wertig jAdj./ von hoher Qualität, großem Gebrauchswert, Wert (2): hochwertige Produkte, Erzeugnisse der Lebens­ mittel-, Textilindustrie; hochwertige Nahrungs­ mittel; -wild, das Jägerspr. jzusammenfassende Bez. für Fleh, Dam-, Rothirsch, Steinbock, Gemse*
Schwarzwild, Bär, Wolf, Luchs, Auerhahn/; -wuch­ ten /Vb./ umg. etw., jmdn. mit großem Kraftauf­ wand hochheben: einen Zementsack h .; -zahl, die Math, graphisch höher gesetzte Zahl; -zeit, die /o. PL/ Blütezeit einer Epoche, Höchststand einer Ent­ wicklung : die H. des Barock, der deutschen Klassik Hochzeit, die; - en das Fest der Eheschließung: die H. findet an einem Sonnabend, im Mai statt; die H. ausrichten; H. feiern, halten, machen; jmdn. zur H. einladen; eine große, stille H. + die silberne H. (25. Jahrestag der Eheschließung); die goldene H. (50. Jahrestag der Eheschließung); umg. das ist nicht meine H. (das geht mich nichts a n ); nicht auf zwei Hochzeiten (gleichzeitig) tanzen können (nicht an zwei Veranstaltungen, Unter­ nehmungen gleichzeitig teilnehmen können) Hochzeiter, der; -s, - süddt. österr. Schweiz. Bräutigam am Tage der Hochzeit; dazu Hoch­ zeiterin, die; -, - nen Braut am Tage der Hochzeit Hochzeitsi -ausstatter, d e r ; -s, - Spezialgeschäft, das seine Kunden bei der Vorbereitung einer Hoch­ zeit durch ein entsprechendes Warenangebot und bestimmte Dienstleistungen unterstützt; -haus, das Wohnung der Eltern der Braut od. des Bräutigams, wo die Hochzeit gefeiert wird; -kleid, das (weißes) Kleid, das die Braut am Hochzeitstag (1.1) trägt; -paar, das Braut und Bräutigam am Hochzeitstag (1.1); -tag, der 1.1. Tag, an dem die Eheschließung stattfindet 1.2. Jahrestag der Eheschließung Hocke, die; -n I. jvorw. Sg./ 1.1. Körperhaltung in tiefer Kniebeuge: in die H. gehen; in der H. sitzen 1.2. Turnen Sprung mit angezogenen Beinen über ein Gerät, vom Gerät herunter: eine H. über das Pferd machen; mit einer H, vom Gerät ab­ gehen — H. landsch., bes. norddt. kreis- od. dachförmig gegeneinander gestellte Garben: Hocken aufstellen hocken /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. irgendwo in der Hocke (1.1.1) sitzen: vor dem Ofen h. und Feuer anzünden; in hockender Stellung arbeiten 1.2. sich irgendwohin h. sich irgendwohin in die Hocke (1.1.1) setzen: sich vor den Ofen h. und Feuer anmachen — 2. (hat) 2.1. (in gebückter, nachlässiger Haltung) irgendwo sitzen: auf dem Stuhl, im Sessel h.; sie hockten stumm um den Tisch 2.2. sich krumm, nachlässig irgendwohin setzen: sich auf seinen Koffer, auf die Treppe h. — 3. Turnen mit angewinkelten Beinen über ein Gerät, von einem Gerät springen (ist): über den Kasten h.; ein gehockter Salto — 4 . umg. jemot. neg./ sich längere Zeit irgendwo aufhalten (hat): Tag für Tag am Schreibtisch h. und arbeiten; den ganzen Tag hinter, über seinen Büchern h. (den ganzen Tag lernen, studieren); Abend für Abend zu Hause h. (das Haus, die Wohnung nicht ver­ lassen); (stundenlang, ständig) in der Kneipe, bei der Nachbarin h. (müßig herumsitzen) Hocker, der; -s, - für eine einzelne Person bestimm­ tes Sitzmöbel ohne Lehne: sich auf einen H. setzen; an der Bar war noch ein H. (Barhocker) frei Höcker, der; -s, - 1 . dicke, erhabene, gewölbte Stelle, Wulst aus fettem Gewebe bes. auf dem Bücken des Kamels —* 2. erhabene Stelle auf einem bestimmten Teil des Körpers eines Tieres, Menschen als normale od. krankhafte Erscheinung: ein Schwan mit einem H. auf dem Schnabel; einen H. (Buckel 1) haben Hockey, das; -s, /o. PL/ [hoki, hoke] Ballspiel zwischen zwei Mannschaften, bei dem der Ball nach bestimmten Pegeln mit einem Schläger am Boden möglichst oft in das gegnerische Tor zu schlagen ist Hockey|Schläger, der stockförmiger, am unteren Ende gebogener und auf einer Seite breit abgeflachter Schläger aus Holz für das Hockey Hoden, der; -s, - /vorw. PI .j eine der beiden in einer Hülle aus Haut befindlichen männlichen Keim ­ drüsen Hoden|sack, der /PI. - sa cke/ sackförmige Hülle aus Haut, in der sich die Hoden befinden Hof, der; -(e)s, Höfe 1. unmittelbar bei einem Gebäude liegende, zu ihm gehörende Fläche: die Kinder spielen auf dem H .; die Fahrräder auf dem, im H. abstellen; die Fenster gehen nach dem, zum H. hinaus; die Häftlinge auf den H. (der Strafanstalt) führen; als es klingelte, stürzten die Schüler auf den H. (Schulhof) — 2. Bauernhof, Gehöft: ein abgelegener H.^ das Dorf besteht aus wenigen Höfen — 3.1. Ort und Gebäude, in dem ein hoher adliger Herrscher seinen Sitz hat: der H. Ludwigs XIV. 3.2. jo. PL/ der ganze H. (Hof­ staat) war versammelt — 4. /o. PL; in Namen von Gaststätten, Hotels in Verbindung mit Ortsbez./: Erfurter, Mecklenburger H. — 5. der Mond, die Sonne hat einen H. (ist von einem nebelartigen hellen Kreis umgeben, hat eine Aureole) + veraltend, noch scherzh. /bezogen auf eine Frau, ein Mädchen/ jmdm. den H. machen (jmdn. umwerben); — / Haus und H. verlieren Hoffart, die; -, /o. PI./ veraltend dünkelhafter Hochmut, arrogantes, überhebliches Betragen: einen Hang zur H. haben; dazu hoffärtig /Adj./ hoffen /sw. Vb.; hat/ auf etw., jmdn. h .; h., daß ... wünschen, daß etw. geschehen, eintreten wird, daß jmd. etw. tut, geschehen läßt: auf ein Wieder­ sehen, eine günstige Gelegenheit h.; er hofft, daß es bald regnen, sie bald gesund wird; das ist mehr, als ich zu h. wagte; das will ich nicht h. (ich wünsche, daß es nicht geschehen ist, geschehen wird); das will ich (doch stark) h. (das setze ich voraus, erwarte ich) hoffentlich /Adv./ ich hoffe, d aß...: h. ist ihm nichts passiert, wird er bald schreiben; du wirst h. (wie ich h offe) morgen dabeisein? Hoffnung, die; -, - en 1. Wunsch, daß etw. ge­ schehen, eintreten wird, daß jmd. etw. tut, geschehen läßt: eine schwache, wenig, keine H. haben; be­ gründete, berechtigte Hoffnungen; die H. nicht aufgeben, nicht verlieren; eine H. nähren; H. schöpfen; die H. verloren haben; jmdm. jede H. nehmen; große Hoffnungen auf etw., jmdn. setzen; in jmdm. Hoffnungen erwecken; sich, jmdm. (falsche, übertriebene) Hoffnungen machen; sich in der H. wiegen, d aß ...; in seinen Hoffnungen bestärkt, enttäuscht werden; es gibt keine H. mehr für ihn (er ist verloren); mach dir keine H. (erwarte nichts Gutes); jmd., etw. berechtigt zu großen Hoffnungen (jmd. ist sehr begabt, etw. zeigt gute Ansätze 1.3, so daß man viel von ihm erwarten kann); voller H. (voll positiver Erwartungen, opti­ mistisch) sein; ohne jede, alle H. sein (nichts Gutes erwarten) — 2. jmd., in den man große Erwartungen setzt: er ist die große H. aller Fußballanhänger; sie zählt zu den Hoffnungen der jungen Literatur hoffnungs/Hoffnungs| -froh /Adj./ voller H offnu n g, hochwuchten — hoffnungsfroh 579 37*
580 Hoffnungslauf — Höhenkrankheit optimistisch: h. in die Zukunft blicken; -lauf, der Sport in bestimmten Sportarten zusätzlicher Aus­ scheid, durch den nicht plazierte W ettkampfteil- nehmer sich für den Endkampf qualifizieren können; -los fAdj.f 1.1. ohne Hoffnung: h. in die Zukunft blicken 1.2, ohne Anzeichen für Verbesserung, ohne Aussicht auf Erfolg, ohne Ausweg: eine hoffnungs­ lose Lage; h. krank sein; dieser Patient ist ein hoffnungsloser Fall; umg. jmd. ist ein hoffnungs­ loser Fall (jmd. ist unverbesserlich)**; ein schwieriges, aber nicht hoffnungsloses (nicht aussichtsloses) Unternehmen — 2 . /adv.; emot.f h. (sehr, völlig) dumm, betrunken sein; etw. ist h. veraltet; sich h. blamieren; -Schimmer, der ein bißchen Hoffnung (1): einen kleinen H. haben, sehen; -voll fA dj.f 1.1. voll zuversichtlicher Erwartung, voll Hoffnung: etw. stimmt jmdn. h .; h. lächeln 1.2. aussichtsreich, erfolgversprechend: ein hoffnungsvoller Anfang hofieren fsw. Vb.; hat/ veraltend jmdn. h. sich (um Vorteile zu erreichen) in schmeichlerischer, auf­ fallend höflicher und beflissener Weise um jmds. Gunst bemühen: einen Gast, berühmten Künstler h. höfisch fAdj.f 1.1. die höfische (durch die Existenz von Höfen 3 geprägte) Gesellschaft 1.2. Literatur- wiss. die höfische (auf der ritterlich-adligen und höfischen 1.1 Kultur der feudalen Periode des Mittelalters beruhende) Dichtung, Epik, Lyrik höflich fAdj.f anderen gegenüber zuvorkommend, aufmerksam, rücksichtsvoll, (im Verhalten) den geltenden gesellschaftlichen Umgangsformen ent­ sprechend: ein höflicher junger Mann; ausgesucht, übertrieben h. sein; ein höflicher Brief; jmdn. in höflichen W orten etw. fragen, um etw. bitten Höflichkeit, die; -, -en 1. fvorw. Sg .f das Höflich­ s e in : jmdn. mit liebenswürdiger, übertriebener H. begrüßen; es nicht an H. fehlen lassen; etw. (nur) aus H. tun — 2. fvorw. Pl.f Redensart von un­ verbindlicher Freundlichkeit: (nichtssagende) Höf­ lichkeiten austauschen, wechseln Höflichkeitsl -besuch, der Besuch lediglich aus Gründen der Höflichkeit: jmdm. einen H. ab­ statten; -floskel, die den geltenden gesellschaftlichen Umgangsformen Genüge tuende Floskel: das sind nur Höflichkeitsfloskeln; -formel, die den geltenden gesellschaftlichen Umgangsformen entsprechende For­ mel (1.2) Höfling, der; -s, -e Mitglied eines Hofstaats: alle Höflinge waren im Thronsaal versammelt Hof| -pause, die längere Pause, die die Schüler in der Regel auf dem Schulhof verbringen; -Staat, der fo. Pl.f Gesamtheit der zu einem Hof (3.1) gehören­ den Personen von Adel: der H. versammelt sich HO| -«Gaststätte, d ie; -«Geschäft, das Höhe, die; - n 1.1.1. senkrechte Ausdehnung von etw. nach oben: der Berg hat eine H. von 2000 Metern (über dem Meeresspiegel); die H. des Turms beträgt 50 Meter; der Schrank mißt zwei Meter in der H .; eine Schneedecke von 40 Zenti­ meter H . ; die Länge, Breite und H. eines Zimmers schätzen, messen; die / lichte H. einer Brücke, eines Tunnels; der Baum hat eine beachtliche H .; sie stiegen weiter bergauf und fanden auf halber H. eine Bank, wo sie sich ausruhten 1.1.2. M ath. senkrechter Abstand des äußersten Punktes einer geometrischen Figur von ihrer Grundlinie: die H. eines Kegels, Drei-, Vierecks 1.2. Entfernung von der Erdoberfläche od. dem Meeresspiegel in der senkrechten Amdehnung nach oben: die Baude liegt in einer H. von 2000 Metern (über dem Meeres­ spiegel); das Flugzeug befindet sich in einer H. von 5000 Metern, in 5000 Meter H .; der Vogel­ schwarm zieht in großer H. dahin; die Artisten zeigten ihr Können in luftiger, schwindelnder H .; das Flugzeug gewann allmählich (an) H., stieg in die H. (stieg nach oben); aus dieser H. ist das nur schwer zu erkennen; Flüge in großen Höhen; Astron. die H. (den vom Horizont aus berechneten, in Winkeln ausgedrückten Abstand) des Polar­ sterns, der Sonne bestimmen — 2 . (mittlere) E r ­ hebung im Gelände, Hügel od. Anhöhe od. Berg: eine H. ersteigen; die Höhen des Thüringer Waldes — 3.1 . in Zahlen darstellbare, meßbare Größe (3.2): die H. der Auflage festlegen; die H. der Geschwin­ digkeit, Leistung hängt von verschiedenen Fakto­ ren ab; die H. des Betrages ist nicht bekannt; die H. der Löhne, Preise 3.2 . fo. P l.f beträchtliches N iv e a u (2): der Ausbildungsstand hat bereits eine beträchtliche H. erreicht 3.3 . jo. Pl.f auf der H. (dem Höhepunkt) seines Könnens, Ruhmes sein, stehen; geh. der Tag, Sommer hatte seine H. bereits überschritten — 4 . die H. eines Tones messen (die Frequenz eines Tones pro Sekunde bestimm en) - f- auf der H. (der Zeit, Entwicklung) sein (dem neuesten, fortgeschrittensten Stand der Entwicklung, Erkenntnis entsprechen; auf einem bestimmten Ge­ biet auf dem laufenden sein); umg. nicht (ganz) auf der H. sein (nicht völlig gesund sein); das ist (ja) die H. (das ist unerhört, eine Frechheit)! Hoheit, die; -, - en 1. jo. Pl.f die staatlich-rechtliche Gewalt eines selbständigen Staates, Souveränität: dieses Territorium untersteht der H. der DDR — 2. jo. PL/ geh. Erhabenheit, Würde einer Persön­ lichk eit: die schlichte H. seiner Erscheinung — 3 .1Titel, Anrede für Angehörige kaiserlicher, könig­ licher, auch herzoglicher, großherzoglicher Familien/: Seine kaiserliche H. , der Kronprinz Hoheits/hoheits] -gebiet, das Gebiet, das d er H oh eit (1) eines Staates untersteht; -gewalt, die fo. Pl.f Hoheit (1); -geWässer, das fvorw. Pl.f der Souverä­ nität eines bestimmten Staates unterstehendes Bin ­ nengewässer od. Meeresgebiet in einer festgelegten Breite entlang der Küste dieses Staates: die H. Kubas; das Schiff befindet sich in fremden H o­ heitsgewässern; -recht, das fvorw. Pl.f eines der einer Staatsgewalt zustehenden Rechte als Ausdruck und Bestandteil der staatlichen Souveränität: Gesetz­ gebung und Rechtsprechung gehören zu den Hoheitsrechten eines Staates; -voll fA dj.f geh. voller Erhabenheit, würdevoll: eine hoheitsvolle Haltung; h. lächeln, grüßen; -Zeichen, das K en n ­ zeichen, Symbol der staatlichen Souveränität eines bestimmten Staates: Flaggen, Wappen und andere Hohen| -feuerwerk, das Feuerwerk mit aufsteigen­ den, in der Luft weithin sichtbar abbrennenden Feuerwerkskörpern; -fiug, der Flug in großer Höhe: im H. ein Gebirge überqueren; O oft spött. nichts hemmte den H. seiner Phantasie; jmds. geistigen, künstlerischen Höhenflügen nicht folgen können; -klima, das jo. Pl.f Klima in höheren Lagen des Gebirges; -krankheit, die fo. Pl.f Med. durch Minderung des Luftdruckes und Verringerung des
Höhenkurort — höhnisch 581 Sauerstoffgeha\ts der Luft in Höhen über 3000 Meter einsetzende Störung des Allgemeinbefindens; -kurort, der Kurort in den höheren Lagen des Ge­ birges; -läge, die Höhe (1.2) über dem M eeres­ spiegel: die H. eines Ortes; in Höhenlagen über 1000 Meter (in Gebieten, die über 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegen) hat es geschneit; -leit- werk, das Flugw. Leitwerk zur Bewegung eines Luftfahrzeuges nach oben und unten; -messer, der; -s, - Flugw. die Flughöhe angebendes Meßgerät an Bord von Luftfahrzeugen; -rausch, der jo. PL/ Med. für die Höhenkrankheit typischer rauschhafter Zustand; -rücken, der Geogr. langgestreckter Berg­ rücken; -rüder, das Flugw. beweglicher Teil des Höhenleitwerks; -sonne, die 1. jo. Pl.j an ultra­ violetten Strahlen reiche, intensive, natürliche Son ­ nenstrahlung im Gebirge: sie stellten die Liege­ stühle in den Windschatten der Baude und ließen sich von der H. bräunen — 2 .1, ultraviolette Strah­ lung abgebende Lampe: unter der H. liegen 2.2. jo. Pl.j von 2.1 erzeugte ultraviolette Strahlung: die Heilkraft der H .; der Patient bekommt H. (wird mit 2.1 bestrahlt); -Steuer, das Flugw . 1Steuer zur Regulierung der Flvtghöhe; -Strahlung, die Phys. kosmische Strahlung; -unterschied, der 1.1 . Unter­ schied zwischen zwei Körpern (2) in ihrer Aus­ dehnung nach oben: der H. zwischen beiden Bergen beträgt 200 Meter 1.2. Unterschied zwischen zwei Körpern (2), Punkten (3, 4) in ihrer Entfernung zur Erdoberfläche, zu einem dritten Körper, Punkt: die Seilbahn überwindet einen H. von 700 Metern; -zug, der Geogr. Reihe in einer Richtung ver­ laufender, untereinander verbundener Höhen (2) Hßkelpunkt, der /PI. - e/ wichtigster, bedeutendster Teil eines Ablaufs, einer Entwicklung: die Span­ nung erreicht ihren H .; die Krise treibt ihrem H. zu; der dramatische H. der Gerichtsverhandlung; der musikalische H. einer Veranstaltung; jmd. steht auf dem H. seines Lebens Hoher/höherj -entwicklung, die z u H öh e r e m , Besserem, einem vollkommeneren Zustand fort­ schreitende Entwicklung: die H. der Menschheit; -stufen jsw. Vb.; hat/ jmdn. in eine höhere Lohn-, Gehaltsgruppe einstufen: im vergangenen Jahr wurden drei Kollegen der Abteilung höhergestuft hohl /Adj.j 1. im In nern leer (1.1), ausgehöhlt (1): ein hohler Zahn; der Baum ist innen h.; die Nuß ist h. (hat keinen Kern, ist taub) — 2. nach innen gebogen, muldenförmig vertieft, eine konkave Form aufweisend: ein hohles Kreuz haben, machen; aus der hohlen Hand Wasser trinken; mit hohlen Händen Wasser schöpfen; die hohlen (eingefalle­ nen) Wangen eines Kranken — 8. wie aus einem leeren Raum (2) kommend und dumpf klingend: ein hohles Gelächter; etw. mit hohler Stimme sagen; das dumpfe hohle Tuten des Dampfers; etw. klingt h. — 4. ohne einen dem formalen An­ spruch entsprechenden Inhalt, nichtssagend, leer (1.2): ein hohles Gerede, Pathos; hohle Phrasen - f das reicht, ist nur für den hohlen / Zahn hohl|äugig /Adj.j infolge von Krankheit, mangel­ hafter Ernährung mit tiefliegenden Augen: das hohl­ äugige Gesicht des Kranken Höhle, die; - n 1. natürlicher größerer unter­ irdischer Hohlraum : im Felsen eine H. entdecken; die Fauna und Flora der Höhlen; die Höhlen der Steinzeitmenschen; die Kinder wollen sich eine H. bauen — 2.Jvorw. Pl.f Augenhöhle: jmds. Augen liegen tief in ihren Höhlen - f umg. scherzh. sich in die H. des Löwen be­ geben, wagen (eine gefürchtete Person, von der man nichts Gutes erwartet, beherzt aufsuchen) Höhlen] -bewohner, der der Höhlen bewohnende Mensch der Urzeit; das in Höhlen lebende Tier; -malerei, die an Wänden von Höhlen eingeritzte, teilweise farbig gemalte, aus der Eis- , Steinzeit stammende Bilder Hohlheit, die; -, -en/vorw.Sg.;zuhohl47:dieH. solcher Redensarten, Phrasen Hohl| -kehle, die 1. fachspr. konkave rinnen- förmige Aushöhlung als Verzierung bes. an Ge­ simsen, Wänden, Möbeln — 2. Geol. durch Ein­ wirkung von Wasser, Wind, Geröll entstandener Hohlraum an Steilküsten im Bereich der Brandung; -köpf, der Lummkopf; -körper, der innen hohler Körper (2), Gegenstand (1); -kreuz, das Med. starke Verbiegung der Wirbelsäule nach vorn; -kugel, die innen hohle (1) Kugel; -maß, das /PL -e/ I. eine für die Berechnung des Volumens eines Raumes, des Fassungsvermögens eines Hohlkörpers verwendete Einheit: Liter und Kubikmeter sind Hohlmaße — 2. geeichtes Gefäß zum Abmessen von Flüssigkeiten, Schüttgut; -nadel, die innen hohle Nadel (1) bes. für Injektionen; -Organ, das Med. hohles Organ (1); -raum, der hohler R aum im Innern einer festeren Substanz: die Hohlräume in der Erde; der H. des Magens; -raumkonservie- rung, die Pflege der Hohlräume in der Karosserie von Kraftfahrzeugen mit Hilfe eines Rostschutzmittels; -säum, der Han darb. Verzierung in einem leinen­ artigen Gewebe, bei der, nachdem mehrere nebenein­ anderliegende Kett- od. Schußfäden herausgezogen wurden, die freistehenden, quer liegenden Fäden bündelweise mit einem Stich zu Schlingen zusam­ mengefaßt werden; -schliff, der jo. PI./ fachspr. besonders scharfer, konkaver Schliff an messerarti­ gen Schneidwerkzeugen; -Spiegel, der Opt. konkav gewölbter Spiegel mit vergrößernder Wirkung; -tier, das Zool. im Wasser lebendes vielzelliges Tier mit einem aus zwei Schichten von Zellen bestehenden Körper, die den der Verdauung dienenden Raum umschließen und dessen Öffnung zugleich Mund und After ist Höhlung, die; -enl. jo. Pl.j das Aushöhlen (1): die allmähliche H. des Gesteins durch herab - rinnendes Wasser — 2. ausgehöhlte Stelle, Hohl­ raum: eine H. im Baum; durch unterirdische Ge­ wässer bilden sich im Erdinnern Höhlungen hohl/Hohl| -wangig /Adj./ infolge von Krankheit, mangelhafter Ernährung mit eingefallenen Wangen: jmd. ist bleich und h.; -weg, der Weg zwischen beiderseits hoch ansteigenden Abhängen Hohn, der; -(e)s, /o. Pl.j unverhohlen geäußerter verächtlicher Spott: bitterer, offener H .; jmdn. mit H. überschütten; jmd. erntet nur H .; das ist blanker, reiner, der reinste H. (das ist völlig wider­ sinnig, absurd) höhnen jsw. Vb.; hat/ 1.1. mit verächtlichem Spott reden: „das hast du nun davon!“ höhnte er 1.2. veraltend jmdn. mit Spott und Hohn behandeln, jmdn. verhöhnen: er höhnte seinen Rivalen höhnisch /Adj.f mit unverhohlen geäußertem ver­ ächtlichem Spott, voller H ohn : eine höhnische Be­ merkung, Grimasse; h. lachen, grinsen
582 hohnlächeln — Holz hohnj -lächeln, hohnlächelte/lächelte hohn, hat hohngelächelt höhnisch lächeln, höhnisch grinsen ; -lachen, hohnlaehte/lachte hohn, hat hohngelacht höhnisch lachen: er hohnlachte über das Angebot; etw. hohnlachend, mit Hohnlachen zurückweisen; -sprechen fV b .f etw., jmd. spricht einer Sache hohn etw. steht, jmd. stellt sich in negativer H in ­ sicht in krassen Gegensatz zu etw. Positivem : sein Verhalten spricht allem Anstand, jeder Erfahrung hohn Hokuspokus, d e r; -, jo. PL/ 1. /o. Art./ umg. scherzh. /(Teil einer) Zauberformel!: H. (fidibus, verschwindibus), und weg ist der Bleistift! — 2« Unsinn (1): ich glaube nicht an Wahrsagerei und solchen H.; das ist doch H.! — 3. umg. harmloser Unfug: die Kinder machten, trieben allerlei H. — 4. umg. überflüssiges Drum und Dran, unnütze Umstände (2): wozu der ganze H .?; was soll der H.? hold fAdj.f 1. veraltend geh. anmutig, lieblich: ihre holde Gestalt, ihr holdes Gesicht; h. lächeln; der holde Frühling — 2. fin den Verbindungen! das Glück war uns nicht h. {wir hatten kein Glück); veraltend geh. jmdm. h. sein, bleiben: er war dem Mädchen h., blieb ihr h. (hatte das Mädchen gern, blieb ihr geneigt) Holdinggesellschaft, die W irtsch. m onopolkap. Unternehmen, das nicht selbst produziert, sondern sich auf die Verwaltung von Anteilen an Geschäften, Aktien an anderen Firmen in Industrie, Handel, Verkehr beschränkt und seine Profite aus den Dividenden seiner Beteiligungen erzielt holen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw., jmdn. h. sich dahin begeben, wo sich etw., jmd. befindet, und es herbei­ schaffen, ihn zur Stelle schaffen: Kohlen aus dem Keller h.; den kleinen Bruder vom Spielplatz h.; sich aus der Küche etwas zu essen h.; jmdm., für jmdn. ein Glas Wasser h.; bitte, warten Sie einen Moment, ich hole schnell meinen Mann aus dem Garten, ans Telefon; den Arzt, Klempner h .; den Wagen aus der Garage h. (herausfahren 2); jmdn. nachts aus dem Bett h. (jmdn. veranlassen aufzu­ stehen 1.3 und mitzukommen); Brötchen vom Bäcker h. (einkaufen) ; ein Kleid aus dem Schrank, die Schlüssel aus der Tasche h. (herausnehmen); ein Mädchen zum Tanz h. (auffordern); umg. der Teufel soll dich, ihn h .!; hol dich, ihn der Henker! /Verwünschungen/; hoPs der Teufel! /Fluch/ 1.2. sich bei jmdm. Rat, von jmdm. Hilfe h. (sich an jmdn. wenden und sich raten, helfen lassen); sich die Erlaubnis, Genehmigung für etw. h .; sich in einer Fachzeitschrift Anregungen für sein H obby h. — 2. sich etw. h. bei einem Wettbewerb (1) etw. erlangen, erringen, gewinnen: er will sich den Meistertitel, die Goldmedaille h.; die junge Pia­ nistin hat sich den ersten Preis geholt; er hat für seine Mannschaft wertvolle Punkte geholt — 3 . umg. sich etw. h. sich etw. Unangenehmes zu­ ziehen : sich einen Schnupfen, die Grippe h .; dabei kannst du dir den Tod h. (lebensgefährlich krank werden, tödlich verunglücken); sich einen An­ schnauzer h. (angeschnauzt werden) — 4. Luft, Atem h. (einatmen 1.1) — 5. Seemannsspr. das Boot (mit dem Haken od. Tau) längsseits h. (her­ anziehen) + umg. da, bei jmdm. ist nichts (mehr) zu h. (jmd. besitzt nicht viel, nichts mehr; da ist nichts Brauch­ bares zu gewinnen 2.1); — für jmdn. die / Kasta­ nien aus dem Feuer h. ;^ich den Rest h, Hölle, die; -, - n 1.1. fo. PL/ in vielen Religionen, in religiöser Vorstellung Ort der Strafe für die nach dem Tode verdammten Seelen, Reich des Teufels: der Himmel und die H.; in die H. kommen; umg. scher dich, fahr zur H .! / Verwünschungen/1.2. Ort furchtbarer Qualen, Schrecken; schrecklicher, u n ­ erträglicher Zustand: die H. der Konzentrations­ lager, des Krieges -J - die H. auf Erden (ein unerträglich schweres Leben) haben; umg. die H. ist los (Furchtbares ge­ schieht, ein wildes, lautes Durcheinander herrscht; ein Unwetter tobt); jmdm. die H. heiß machen (jmdm. Angst einjagen, jmdm. heftig zusetzen); — / Himmel und H. in Bewegung setzen Höllen| -angst, die umg. /emotf sehr große Angst: eine H. haben; -lärm, der umg. \emot.\ sehr starker L ä rm : die Maschinen machten einen H .; -masehine, die veraltend für verbrecherische Zwecke her- gestellte, getarnte Sprengladung mit Zeitzünder; -quäl, die /emot./ unerträgliche Qual: Höllenqualen erleiden IX»llerithmaschine, a u c h Hollerithmaschine, die Techn. Maschine, mit der auf Lochkarten gespei­ cherte Inform ationen sortiert, nach bestimmten Gesichtspunkten aussortiert werden können höllisch /Adj./ 1. zur Hölle (1.1) gehörend: das höllische Feuer — 2. /drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: höllische (schreck­ liche) Qualen erdulden; höllische Schmerzen haben; ein höllischer Lärm; /adv./ umg. es tut h. (sehr) weh; h. aufpassen müssen Hollywoodschaukel, die [holivut..] breite, gepol­ sterte, überdachte Bank für den Garten, die in einem Gestell frei aufgehängt ist und wie eine Schaukel schwingt: in der H. sitzen Holm, der; -(e)s, -e 1. runder hölzerner Stiel des Hammers, Beils, der Axt — 2. Handlauf eines (Treppengeländers — 3. eine der beiden in der Längsrichtung verlaufenden Stangen 3.1 . einer Leiter 3.2. des Barrens holperig/Adj./1. /vom Untergrund bes. von Straßen, Wegen/ voller vieler kleiner Unebenheiten: ein holpe­ riger Weg;' holperiges Pflaster — 2. stockend, schwer­ fällig gesprochen: ein holperiges Deutsch sprechen; ein Gedicht h. vortragen holpern fsw. Vb.; ist, hat/ 1.1. sich auf holperiger Fläche rüttelnd irgendwohin fortbewegen, fahren (ist): der Wagen holperte durch das Tor, über das Pflaster — 2. bei Fortbewegung auf holperiger Fläche rütteln (hat): der Wagen hat mächtig ge­ holpert — 3 . stockend, schwerfällig sprechen (hat): er holpert noch immer ein bißchen beim Lesen holprig /Adj./ s. holperig holterdiepolter /Adv./ 1. /lautnachahmend für das länger anhaltende Poltern bes. beim Fallen schwerer Gegenstände/: die Steine rollten h. hinab; die Kin­ der liefen h. die Treppe hinunter — 2. Hals über Kopf, überstürzt: uns blieb nur wenig Zeit, und das Packen mußte h. gehen Holunder, der; -s, /o. PL/ Geißblattgewächs m it doldenförmig angeordneten weißen Blüten und blau­ schwarzen Beeren Holunder| -beere,* die /vorw. PL/; -saft, der S aft (1.1) aus Holunderbeeren Holz, das; -es, Hölzer/- 1. \o. PL/ festes, hartes
Holzart — homogen 583 Zellgewebe unter der Rinde von Bäumen, Sträuchern, das als Rohmaterial vielseitig verwendet wird : fri­ sches, grünes, morsches, wurmstichiges, verfaultes H.; das weiche H. der Pappel; die Maserung des Holzes; H. imprägnieren, beizen, bearbeiten; H. sagen, hacken, stapeln; Möbel, ein Leuchter aus H . ; etw. aus H. schnitzen; mit H. heizen; die Wände mit H. verkleiden; ein Stück, Festmeter H. — 2. jPl. Hölzer; vorw. PLI H olzart: edle, helle, dunkle Hölzer; diese Hölzer sind für die Herstel­ lung von Möbeln besonders geeignet — 8 .1 . /PL Hölzer; nur im PL/ (für Bauzwecke) zugeschnit­ tene längere Teile aus 1: Hölzer für den Parkett­ fußboden schneiden, imprägnieren 8.2 . /o. P l.j Mus. Gesamtheit der Holzblasinstrumente: das H. konnte sich gegenüber dem Blech kaum behaupten 3.8. /PL -/ Kegeln einzelner Kegel: ein H. ist stehengeblieben; er hat acht H. geworfen, mit 2200H. (Punkten) gewonnen — 4. jo, PLj landsch. kleiner Wald, Gehölz: der Weg führt durch ein H. + jmd. ist aus anderem, dem gleichen H. ge­ schnitzt (jmd. hat eine andere, die gleiche Wesensart) Holzj -art, die: der Anbau wirtschaftlich wichtiger Holzar te n ; -bearbeitung,d ie ; -blasinstrument, das (hauptsächlich) aus Holz (1) gefertigtes Blasinstru­ ment: die Flöte ist ein H.; -einschlag,der Forstw . die Fällung von Bäumen holzen jsw. Vb.; hat/ 1. veraltend Bäume fällen (und daraus Brennholz manchen): zum Holzen in den Waldgehen — 2.Fußball umg.zu hart,sehr un­ fair spielen: die h. wieder ganz schön! hölzern fAdj.f 1. /nur attr.f aus Holz (1): ein höl­ zerner Quirl; eine hölzerne Brücke; hölzernes Spiel­ zeug — 2 . linkisch, steif (2): ein hölzerner Bursche; sich h. benehmen, verbeugen Holz/holz| -fäller, der; -s, - Arbeiter, dessen A u f­ gabe es ist, im Wald Bäume zu fällen; -frei /Adj.; nicht adv./: holzfreies (nur aus Zellstoff hergestelltes, keinen Holzschliff enthaltendes) Papier; -getäfelt /Adj./ mit Täfelung aus Holz (1): ein holzgetäfel­ tes Zimmer; -gewachs, das Pflanze, bei der die unter der Rinde liegenden Schichten verholzen; -hal­ tig /Adj./: holzhaltiges (aus Holzschliff und Zellstoff hergestelltes) Papier; -hammer, der H am m er mit zylindrischem Kopf aus Holz (1) + salopp mit dem H. unduldsam und plump beim Durch­ setzenwollen einer Meinung, Auffassung: wenn wir ihn dafür gewinnen, davon überzeugen wollen, dürfen wir nicht mit dem H. Vorgehen; -haus, das aus Holz (1) gebautes Haus holzig /Adj./ 1. von der Beschaffenheit des Holzes (1): eine Pflanze mit holzigem Stengel — 2 . /von bestimmten Gemüsearten/ nicht saftig, sondern u n ­ angenehm hart und trocken: holziger Spargel; eine holzige Kohlrübe Holz/hplz| -klotz, der Klotz aus Holz (1): das Kind spielte mit bunten H olzklötzen; -kohle, die /o. PL/ durch Verkohlung von Holz (1) gewonnene poröse, sehr leichte K ohle (1.3): pulverisierte H .; -kohlen­ grill, der mit Holzkohle beheizter Grill; -köpf, der I. aus Holz (1) hergestellte Nachbildung eines K op­ fes: Kasperlepuppen mit Holzköpfen — 2 . um g. schwer begreifender Mensch; -leiste, die Leiste aus Holz (1); -löffel, der Löffel aus Holz] (1); -pan- toffel, der Pantoffel mit hölzerner Sohle und einem Blatt aus Leder; -plastik, die aus Holz (1) gefertigte Plastik; -platz, der Platz,1auf dem Holz (1) lagert; - Schädling, der tierischer od. pflanzlicher Schädling, der das Wachstum, die Eigenschaften und damit die Verwendungsmöglichkeiten des Holzes (1) beeinträch­ tigt: tierische, pflanzliche Holzschädlinge; -scheit, das gespaltenes Stück Brennholz: Holzscheite in den Ofen werfen;-schliff,derf achsp r. durch Abschleifen von Holz (1) mittels Schleifstein unter Zugabe von Wasser hergestellter Faserstoff als Grundstoff für die Herstellung von Papier; -schnitt, der 1. jo. PL/ graphische Technik, bei der der Künstler od. jmd. nach der Zeichnung des Künstlers die Darstellung mit einem scharfen Messer und anderem Werkzeug auf eine Holzplatte überträgt, die dann als Druck­ stock die n t: der klassische chinesische H. — 2. in der Technik von 1 hergestelltes graphisches Blatt; -Schnitzer, der jmd., der beruflich kleinere Gegen­ stände aus Holz, Verzierungen an Holz schnitzt; - Schnitzerei, die 1. /o. PL/ Technik des Schnitzens, das Schnitzen von kleineren Gegenständen aus Holz, von Verzierungen an Holz — 2. in der Technik von 1 hergestellter Gegenstand, hergestellte Verzierung: alte Möbel mit reicher H .; - s chraube, die zum Ein­ drehen in Holz bestimmte, spitze Schraube; -schuh, der vgl. - pantoffel; -schütz, der dem Schutz gegen Holzschädlinge, Fäulnis, Feuer dienende M aß­ nahme(n) zur Verlängerung der Nutzungsdauer gefällten, bearbeiteten Holzes; -span, der 1. /vorw. PL/ beim Hobeln (1) von Holz entstehender Span — 2. kleines, dünnes Stück Holz: mit ein paar Holz­ spänen Feuer anmachen; -Spanplatte, die aus H olz­ spänen (1) bestimmter Größe und Bindemitteln unter Einwirkung von Wärme gepreßte Platte bes. für Bauzwecke; -Splitter, der: sich einen H. ein­ reißen; -Stich, der 1. jo. PL/ spezielle Technik des Holzschnitts (1), bei der das quer zur Faser gesägte Holz mit einem Stichel bearbeitet wird, wodurch sehr zarte Linien, feine Striche entstehen — 2 . in der Technik von 1 hergestelltes graphisches Blatt; -stoß, der aufgeschichtetes H olz: einen H. anzünden; -tapete, die aus aufgezogenem, dünnem Furnier bestehende Tapete; Tapete mit einem die Holzmaserung imi­ tierenden Muster; -verarbeitend /Adj.; nur attr.f; die holzverarbeitende Industrie; -weg, der + umg. auf dem H. sein, sich auf dem H. befinden (sich irren 1.1); -wolle, die /o. Pl.j durch maschi­ nelles Abhobeln von Holz gewonnene, dünne, gekräu­ selte Streifen, die bes. als Verpackungsmaterial, zum Füllen von Polstern, für die Herstellung von Leicht­ bauplatten verwendet werden; -wurm, der umg. tierischer Holzschädling, bes. Larve von verschie­ denen Käfern, der Gänge ins Holz nagt; -zaun, der Zaun aus Holz (1) Homespun, der; -s, -s [ho:mspan, auch ..spu:n] wie handgewebt wirkendes, vielfach mit Noppen gemustertes Gewebe aus Streichgarn bes. fü r sport­ liche Mäntel, Kostüme, Anzüge: ein Sakko aus H. Hometrainer, der [ho:m ..] 1.1. der sportlichen Be­ tätigung in der Freizeit od. der Heilgymnastik die­ nendes Gerät in verschiedenen, auf der Konstruk­ tion des Fahrrads basierenden Ausführungen 1.2. Radsport Gerät, auf dem Rennfahrer im Winter vorwiegend in Räumen trainieren Homo, der; -s, -s /Kurzw. fü r Homosexuelle, der/ homogen /Adj./ 1.1 . gleichartig zusammengesetzt: eine homogene Gruppe 1.2. Phys. in allen Elemen­ ten (2) seines Volumens dieselben physikalischen
584 homogenisieren — Horde makroskopischen Eigenschaften aufweisend: ein homogenes Feld; in einer Emulsion sind die Be­ standteile h. verteilt 1.8. M ath, homogene Glieder (Glieder mit gleich großer Summe der Exponenten für die Veränderlichen) homogenisieren fsw. Vb.; hat/ fachspr. etw. h. ineinander nicht lösliche Stoffe von etw. in feinste Teile zerkleinern und mischen: in der homogenisier­ ten Milch sind die Fetttröpfchen so zerkleinert, daß sich beim Transport kein Rahm bildet Homonym, das; -s, -e [..ny:m] Sprachwiss. Wort, das mit einem anderen lautlich übereinstimmt, aber eine andere Bedeutung hat: ,der Bauer’ und ,das Bauer’ sind Homonyme Homöopathie, die; -, jo. P l.f wissenschaftlich nicht begründete Methode der Behandlung, bei der dem Kranken kleinste Dosen solcher Mittel (2.2) gegeben werden, die, dem Gesunden in größeren Mengen ver­ abreicht, gerade die Krankheit hervorrufen, die man beim Kranken bekämpfen will; dazu homöopathisch /Adj.f: ein homöopathisches Mittel; etw. in homöo­ pathischen Dosen verabreichen homophon fAdj.f Mus. aus einer führenden Stimme (2.2) und anderen, begleitenden Stimmen bestehend: ein homophoner Satz; dazu Homophonie, die; -, Io. PLI Homosexualität, die; -, fo. Pl.f sich auf das eigene Geschlecht richtende Sexualität: die H. bei Männern, Frauen; dazu homosexuell, homosexuell / A d j.f [. .u|el] u . Homosexuelle, Homosexuelle, der, a u c h die; -n, -n [..u|el9] honett IAdj.f veralten d rechtschaffen, anständig, ehrbar: honette Leute, eine honette Familie Honig, der; -s, fo. Pl.f von Bienen unter Zusatz körpereigener Stoffe aus dem Nektar der Blüten und anderen süßen pflanzlichen Säften erzeugte, in Waben gespeicherte, süße, klebrige, dickflüssige (goldgelbe) Masse, die als Nahrungsmittel verwendet w ird : gelber, zähflüssiger H .; die Bienen sammeln H. ; H. schleudern (mit einer Zentrifuge aus den Waben entfernen); heiße Milch mit H. trinken + umg. jmdm. H. ums Maul schmieren (jmdm., um etw. Bestimmtes zu erreichen, schmeicheln) Honig/honig| -biene, die 1.1. staatenbildende, ste­ chende Biene, die Honig erzeugt und für den Bau der Waben Wachs ausscheidet 1.2. weibliches Tier von I. 1, das je nach dem Stand seiner Entwicklung verschiedene Aufgaben erfüllt, Arbeitsbiene; -färben fAdj.f vgl. - gelb; -gelbfAdj.f gelb wie Honig, gold­ gelb ; -kuchen, der mit Honig gebackenes, lebkuchen­ artiges Stück Gebäck: zu Weihnachten H. backen; -lecken, das + umg. etw. ist kein H. (etw. ist nicht angenehm); -mond, der fo. Pl.f veraltend Flitterwochen; -süß fAdj.f 1. süß wie Honig schmek- kend od. riechend: etw. ist h.; ein honigsüßer Duft — 2. foft emot.f übertrieben liebenswürdig, mit fal­ scher Freundlichkeit, schmeichlerisch: honigsüße Worte, Reden; mit honigsüßer Stimme sprechen; h. lächeln; -wabe, die mit Honig gefüllte Wabe; -wein, der fo. Pl.f aus Honig hergestellter Wein Honneurs, die fPl.f [(h)on0 :rs] fin der Verbindung! veraltend, noch spött. die H. machen (seine Gäste begrüßen, sie einander vorstellen) Honorar, das; -s, -e Vergütung bes. fü r freiberuflich ausgeübte Tätigkeit: eine Arbeit gegen H. aus­ führen; das H. vereinbaren, festlegen Honoratioren, die /Pl.f veraltend früher die auf Grund ihres Berufes, die auf Grund ihrer Stellung, Leistung angesehensten Bürger eines (kleineren) Ortes honorieren fsw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. h. jmdm., für etw. ein Honorar zahlen: einen Künstler, An­ walt h.; eine Arbeit angemessen, gut h. — 2. etw. m it einer Gegenleistung abgelten: jmds. Einsatz­ bereitschaft, eine hervorragende Leistung mit einer Auszeichnung h. honorig fAdj.f veraltend ehrenhaft im Sinne der Normen der bürgerl. Gesellschaft: honorige Leute; s p ö tt, eine honorige Gesellschaft honoris causa [..k . .] fAbk. h. c .; von akademischen Titelnf ehrenhalber (verliehen): jmdm. den Doktor­ titel h. verleihen; fin Verbindung mit akademischen Titeln nachgestellt und in der Formf Dr. h. c. Müller Hopfen, der; -s, - 1. fvorw. Sg .f mehrjährige, zwei- geschlechtige Pflanze, die wildwachsend an Bäumen, in ihrer kultivierten Form an Stangen, Gerüsten emporrankt und deren unreif geerntete Fruchtstände den Stoff für die Würze des Bieres liefern: H. an­ bauen — 2. fo. Pl.f Fruchtstände von 1: H. pflük- ken, ernten + umg. bei jmdm. ist H. und Malz verloren (bei jmdm. ist alle Mühe umsonst, jmd. ist nicht mehr zu bessern) hoppeln fsw. Vb.; ist/: der Hase hoppelt (bewegt sich in ungleichmäßigen Sätzen springend fort) über das Feld; ein hoppelndes Kaninchen hoppla umg. /Ausruf, wenn man selbst od. ein anderer stolpert/: h., jetzt wäre ich doch fast gefallen! hopsen fsw. Vb.; ist/ umg. wiederholt hüpfen, sich hüpfend, springend fortbewegen: die Kinder hopsten aus dem Zimmer, im Kreis herum; <£> der Ball ist bis an die Decke, über den Zaun gehopst; dazu Hopser, der; -s, - umg. kleiner Sprung: vor Freude einen H. machen hopsgehen fV b .f s a lo p p 1.1. etw. ist hopsgegangen (entzweigegangen 1.2) 1.2 . jmd., ein Tier ist hops­ gegangen (gestorben, umgekommen) Hörapparat, der kleines, am Körper zu tragendes elektronisches Gerät zur Verbesserung des Hörver­ mögens Schwerhöriger hörbar /Adj.f mit dem Gehör wahrzunehmen: etw. kaum h. vor sich hin murmeln; Schritte wurden h. Hör| -bild, das mit journalistischen und künstle­ rischen Mitteln gestaltete Rundfunksendung, bei der Ort und Zeit der Handlung unverändert bleiben; -brille, die Brille, in deren sehr breiten Bügeln die elektronischen Teile eines Hörapparates unter- gebracht sind horchenfsw. Vb.; hat/ 1.1. aufmerksam, angestrengt und unbeobachtet, heimlich bei etw. zuhören: neu­ gierig an der Tür, Wand h. 1.2. aufmerksam, an­ gespannt auf etw. hinhören: gespannt auf eine Rundfunkmeldung, das Schlagen der Uhr h. — 2. landsch. auf jmdn. h. auf jmdn. hören (4.1): horche nicht auf ihn, er lügt! +ander Matratze h. Horcher, der; -s, - jmd., der einen anderen, andere heimlich belauscht Horde, die; -, - n 1.1. Gestell aus Latten (zum Lagern von Kartoffeln): die Kartoffeln in die H. schütten — 2. offene, flache Kiste aus dünnen Latten, kleinen Brettern zum Lagern, Transportieren von Obst und Gemüse: eine H. mit Äpfeln, Tomaten;
hören — Hörmuschel 585 die Horden Übereinanderstapeln — II .l . ungeord­ nete, undisziplinierte, gemeinsam umherziehende oä. vorgehende Schar: eine H. Halbstarker, von Auto­ grammjägern, Kindern; eine johlende, lärmende H. — 2. Völkerk. Gruppe zusammenlebender Fami­ lien unter der Führung der älteren, erfahrenen Männer bei Naturvölkern od. bei den Jägern und Sammlern der Urgesellschaft hören fsw. V b hat/ 1. die Fähigkeit haben, akustische Eindrücke mit den Ohren waJirzunehmen: jmd. hört schwer, schlecht, noch gut, nur auf einem Ohr — 2.1, /bei vorangehendem In f. steht der Inf. von h. statt des Part. Prät.f etw., jmdn. mit den Ohren akustisch wahrnehmen: Schritte, einen Schrei, das Ticken der Uhr, das Gezwitscher der Vögel h.; jmdn. lachen, singen h .; hast du ihn Weggehen h., gehört?; er hat es nicht gehört; man konnte sein eigenes Wort nicht h. (es herrschte großer Lärm)*, ich habe sagen h. (habe zufällig erfahren), daß ... 2.2, etw. Akustisches, eine akusti­ sche Darbietung durch 2.1 bewußt aufnehmen: eine Rede, ein Konzert h.; Rundfunk, Radio h. (den Rundfunkempfänger eingeschaltet haben und eine Sendung verfolgen)*, ich habe ihn Mozart spielen k., gehört; auf etw. h .: auf den fernen Donner, die Atemzüge des Kranken h.; umg. (na,) hör mal!, h. Sie mal! /Ausruf der Mißbilligung, Ent­ rüstung!; hört, hört! /mißbilligender Ziuischenruf bei Redenj 2-3- e^w- an e^w* h* an eiw- durch das Gehör erkennen, feststellen: ich habe am Schritt gehört, daß du es warst; an seinem Ton war zu h., daß ihn etwas bedrückte 2.4 . jmdn. h . jmdn. sich zu einem bestimmten Problem äußern lassen: wir wollen zuerst die Zeugen, man muß beide Seiten h.; er verlangt, gehört zu werden; einen Sachverständigen h. (zu Rate ziehen) — 8. durch 2.1 etw. lerfahren, Kenntnis von etw. erhalten: du sollst meine Gründe h .; er hatte von dem Unglück gehört; etw. von jmdm., etw. über jmdn. h .; wie ich soeben höre, kommt er morgen; das ist das erste, was ich höre (das ist mir neu); das will ich nicht gehört haben (diese Äußerung nehme ich nicht zur Kenntnis, mißbillige ich)\ — 4.1. auf jmdn., etw. h. tun, was jmd. sagt, sich nach jmds. Worten richten: auf den Freund, jmds. Rat h. 4.2 . der Hund hört auf den Namen Nero (leistet Folge, wenn er den Namen Nero hört, heißt Nero) 4.8. umg. als Kind einem Erwachsenen gehorchen: der Junge hört nicht, will einfach nicht h. -j- von sich h. lassen (Nachricht geben, sich bei jmdm. melden, jmdm. schreiben); etw. läßt sich h. (etw., das einem mitgeteilt wird, das man erfährt, ist erfreulich, positiv, akzeptabel); umg. etwas, was von jmdm. zu h. kriegen (von jmdm. kritisiert, ausgeschimpft werden, die Meinung gesagt be­ kommen); jmdm. vergeht Hören und Sehen jmd. weiß nicht mehr, wie ihm geschieht: als er die Rech­ nung sah, verging ihm Hören und Sehen; — das / Gras wachsen h .; etw. läuten h. Hörensagen, das + etw. nur vom H. kennen, wissen, jmdm. nur vom H. bekannt sein etw. nur durch Erzählungen anderer, nicht aus eigener E r­ fahrung kennen, wissen: eine Generation, die den Krieg nur vom H. kennt Hörer, der; -s, - 1. jmd., der (bewußt) bei etw. zu­ hört: verehrte Hörerinnen und H .! jAnrede in undfunksendungenj; der junge Pianist, Rezitator, Redner riß die H. zu Begeisterungsstürmen hin; eine Vorlesung für H. aller Fakultäten — 2 .1 . T eil des Telefons, der die Hörmuschel und das M ikro­ phon enthält: den H. abnehmen, auflegen 2.2 . den H. (Kopfhörer) aufsetzen Hörer| -brief, der Zuschrift eines Rundfunkhörers an den Rundfunk; -kreis, der Gruppe von Rund­ funkhörern: eine Sendung für einen bestimmten H. gestalten; -wünsch, der Wunsch eines Rund­ funkhörers in bezug auf die Sendung von etw.: in unserer heutigen Sendung erfüllen wir Hörer­ wünsche Hör/hör| -fehler, der 1. Mißverständnis, das dar­ auf beruht, daß jmd. ein gesprochenes Wort, eine gesprochene Äußerung nicht richtig gehört hat: beim Fernschreiben sind H. ausgeschlossen — 2 . um g. einen H. haben (schwerhörig sein); -folge, die (aus aktuellem Anlaß geschaffene) einteilige od. in F ort­ setzungen dargebotene Rundfunksendung, die mit journalistischen und künstlerischen Mitteln gestaltet ist und bei der sich Ort und Zeit der Handlung ver­ ändern; -funk, der Rundfunk im Unterschied zum Fernsehfunk; -gerät, das vgl. Hörapparat; -ge­ schädigt /Adj.j: jmd. ist h. (ist durch einen Schaden am Gehör in seinem Hörvermögen beeinträchtigt); -hilfe, die fachspr. Hörapparat, -gerät hörig lAdj./ 1. jmdm. h. sein an eine Person so überaus stark gebunden sein, daß man von ihr völlig abhängig ist, sich ihr bedenkenlos unterwirft: er ist ihr (sexuell) h. — 2. Geschichtswiss. im Feudalismus als Bauer mit erblichem od. auf Zeit gepachtetem Boden vor allem sachlich, erst in zweiter Linie persönlich abhängig vom Feudalherren und verpflichtet, ihm Frondienste und Abgaben zu leisten : die Hörigen waren an den Boden gebunden und zu Frondiensten verpflichtet; dazu Hörigkeit, die; -, -en fvorw. Sg .j Horizont, der; -(e)s, -e 1. fvorw. Sg .j Linie der scheinbaren Berührung von Himmel und Erdober­ fläche in der Ferne: die Sonne steigt am H. em­ por; am (westlichen, nördlichen) H. steht eine dunkle Wolkenwand — 2.1. jvorw. Sg .j Bereich, den der Mensch geistig überblickt, beurteilen kann, bewältigt, Gesichtskreis: einen engen, beschränkten, weiten H. haben; das Lesen erweitert den H .; etw. geht über jdms. H . (übersteigt jmds. Ver­ ständnis, überfordert jmds. Intellekt) 2.2 . jvorw. P l.j geh. diese Entdeckung, Erfindung eröffnet neue Horizonte (Bereiche, Möglichkeiten) + ein / Silberstreifen am H. horizontal /Adj.; / auch Horizontale/ waagerecht: eine horizontale Linie; etw. befindet sich in einer horizontalen Lage Horizontale, die; -/ -n , -n //* auch horizontal/ 1. waagerechte Lage: etw. in die H. bringen; scherzh. sich in die H. begeben (sich hinlegen) — 2. waage­ rechte Gerade (1) Hormon, das; -s, -e von Drüsen mit innerer Sekre­ tion gebildeter körpereigener Wirkstoff, der mit dem Blut od. der Lymphe transportiert wird und be­ stimmte Funktionen auslöst und steuert: Hormone synthetisch gewinnen; dazu hormonal u. hormonell lAdj./ Hormon! -haushalt, der Biol.: der H. des Körpers; -präparat,das Med. Hormon(e) enthaltendes Arznei­ mittel Hör|muschel, die oberer Teil des Telefonhörers, den
586 Horn — Hose man ans Ohr hält, um die Stimme des Gesprächs­ partners zu hören Horn, das; -(e)s, HÖrner/-e f/ auch Hörnchen/ 1. fPl. Hörner/ hartes, meist paariges, spitz zu- laufendes Gebilde aus 3 am oberen Teil des Kopfes bestimmter T ie re: gerade, gebogene, gewundene, spitze Hörner; der Stier senkte drohend die Hör­ ner; die Ziege stieß mit den Hörnern, verletzte ihn mit den Hörnern — 2. /PL Hörner/ Blechblas­ instrument aus mehrfach kreisförmig gewundenem engem Messingrohr mit einem trichterförmigen Mundstück, einem weiten Schalltrichter und meist drei Ventilen: das H. blasen; in das H. stoßen; die Hörner (im-Orchester) waren schwach besetzt — 8. fPL -e; vorw. Sg .j von der Haut der Wirbel­ tiere im Bereich besonderer äußerer mechanischer Beanspruchung gebildete harte Substanz der Epi­ dermis: Hufe und Hörner bestehen aus H. + veraltend jmdm. Hörner aufsetzen {den eigenen Ehemann mit einem anderen Mann be­ trügen); umg. sich die Hörner ablaufen, -stoßen (durch Erfahrungen, Schaden besonnener werden); umg. jemot. neg.f mit jmdm. in das gleiche, das­ selbe H. tuten (mit jmdm. einer Meinung sein, jmdn. in seiner Meinung unterstützen); — den /* Stier bei den Hörnern packen, fassen Hörnchen, das; -s, - f / auch Horn/1 . Gebäckstück in der Form eines gebogenen Hornes (1): zum Früh­ stück knusprige H. essen — 2. fvorw. Pl.f Nudel in der Form eines kleinen Hornes (1) hörnern fAdj.f aus Horn (3) hergestellt: ein hörner­ nes Brillengestell; hörnerne K nöpfe Horn) -haut, die 1, jo. Pl.f bes. durch Druck ver­ härtete, aus abgestorbenen Zellen bestehende oberste Schicht der H aut: die H. von den Füßen entfernen — 2. Med. durchsichtige Haut auf der Vorderseite des Augapfels; -hautentzündung, die Med. Ent­ zündung der Hornhaut (2) hornig fAdj.f mit einer Hornhaut (1) bedeckt: seine von harter Arbeit hornigen Hände Hornisse, au ch Hornisse, die; -, - n größte Wespe Mitteleuropas, deren Stich sehr schmerzhaft ist und zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen kann Hprn| -ochse, der salopp Schimpfw. dummer Mensch: so ein H .!; ich H.!; -Signal, das mit dem Horn (2) gegebenes Signal; -tier, das Vertreter Hörner tragender, wiederkäuender Paarhufer Horoskop, das; -(e)s, -e Schema der zu einem bestimmten Zeitpunkt gegebenen Konstellation der Gestirne, bes. der Sonne, des Mondes und der Planeten im Tierkreis, aus dem der Astrologe das Schicksal eines Menschen deuten, kommende Ereig­ nisse Voraussagen zu können glaubt: jmdm. das H. stellen (aus der Stellung der Gestirne in seiner Geburtsstunde in unwissenschaftlicher Weise Cha­ rakter und Schicksal eines Menschen deuten); sich das H. stellen lassen horrend fAdj.; drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: eine horrende (sehr große) Summe; horrender Blödsinn; eine horrende Dumm­ heit; etw. ist h. (sehr) teuer Hör|rohr, das 1. Stethoskop — 2. früher von Schwer­ hörigen verwendetes Hörgerät in der A rt eines Schalltrichters Horror, der; -s, fo. Pl.f Abscheu, Widerwillen, Ent­ setzen: einen H. vor etw. haben Horrorfilm, der aus der Filmproduktion kap. Länder stammender Film, der mit Inhalt, Gestaltung in erster Linie darauf abzielt, beim Zuschauer Grauen, Gruseln hervorzurufen Hör] -saal, der großer Raum in einer Hochschule, in dem Vorlesungen abgehalten werden; -schwelle, die fa ch sp r. Grenze, oberhalb derer Schallwellen vom (menschlichen) Gehör wahrgenommen wird Horsd’ceuvre, d as; -s, -s [o:rdo:vor, ordce:vor] Kochk. appetitanregende warme od. kalte Vor­ speise Hör[spiel, das 1. fo. Pl.f in seinem Handlungsab­ lauf und seiner Darstellungsweise von den tech­ nischen Möglichkeiten des Rundfunks bestimmtes, durch den Wegfall alles Optischen gekennzeichnetes, rein akustisches dramatisches Genre — 2. Rundfunk­ sendung in der Art von 1: bei diesem H. handelt es sich um die Bearbeitung eines Theaterstücks Horst, der; -es, -e 1. meist an schwer zugänglicher, hoch gelegener Stelle gebautes (großes) Nest bes. von Greifvögeln, Störchen, Reihern, Kranichen, Raben: der Adler kreist über seinem H. — 2. Forstw. größere Gruppe von Bäumen, die sich nach Holzart, Wachstum, Alter von dem sie umgebenden Bestand unterscheidet horsten, horstete, hat gehorstet fbes. von G reif­ vögeln, Störchen, Reihern, Kranichen, Rabenf nisten: am See h. Fischreiher Hort, der; -(e)s, -e 1. Schulhort: seine Schul­ arbeiten im H. machen — 2. geh. etw. ist ein H. von etw .: diese Organisation ist ein H. des Rassis­ mus (in dieser Organisation wird der Rassismus in besonderem Maße vertreten) — 8. veraltend Schatz (1.1): der H. der Nibelungen horten, hortete, hat gehortet etw., was knapp, kostbar ist, im Übermaß anhäufen und als Vorrat für eventuelle Notzeiten anlegen: Devisen, Lebens­ mittel h. Hortensie, die; -, - n [..zia] strauchartige Zierpflanze mit hügligen, doldenähnlichen Blüten in W eiß, Rot od. Hellblau, die in Gärten od. als Zimmerpflanze gehalten wird Hprt| -erzieherin, die für die pädagogische B e­ treuung der Kinder im Hort (1) ausgebildete Er­ zieherin; -kind, das Schulkind, das sich regelmäßig nach dem Schulunterricht im Hort (1) aufhält Hortnerin, d ie ; -, - nen Horterzieherin Hör| -vermögen, das fo. Pl.f Fähigkeit, Schall­ wellen mit dem Gehör wahrzunehmen und sie nach ihrer Lautstärke und Tonhöhe zu unterscheiden; -weite, die fo. Pl.f Entfernung, bis zu der man etw., jmdn. hören kann, Bereich, in dem etw., jmd. zu hören ist: in, außer H. sein; in H. bleiben Höschen, das; -s, - f/* auch Hose/ [..sgan] Schlüp­ fer: H. aus reiner Baumwolle Hose, die; -, -n fder PI. kann auch den Sg. meinen; / auch Höschen/ 1,1. den unteren Teil des Rumpfes und die Beine in röhrenförmigen Teilen ganz od, teilweise bedeckendes Kleidungsstück der Ober­ bekleidung für männliche und weibliche Personen: eine lange, kurze H .; hautenge Hosen; ein Paar neue Hosen; eine H. bügeln, anziehen; sich eine H. anfertigen lassen; die H. (die Hosenbeine) hoch­ krempeln 1.2 . Schlüpfer od. Unterhose: die Garnitur besteht aus Hemd und H. + umg. die Hosen anhaben (in der Ehe die be­ stimmende Rolle spielen); jmdm. die Hosen strammziehen (ein Kind mit Schlägen aufs Gesäß
Hosenanzug — Hudelei 587 bestrafen); salopp die H., Hosen (gestrichen) voll haben {große Angst haben); etw. geht in die H. {mißglückt); sich (vor Angst) in die H., Hosen machen (sich nicht trauen, etw. Bestimmtes zu tun); — jmdm. rutscht, fällt das ^ Herz in die H., Hosen; das ist /* Jacke wie H. Hosen| -anzug, der aus langer Hose (1.1) und Jache {und Weste) bestehende Kleidung der Frau; -bein, das das Bein bedeckender Teil der Hose (1.1): die Hosenbeine hochkrempeln; -boden, der um g. das Gesäß bedeckender Teil der Hose (1.1): ein Loch im H. 'haben; + umg. jmdm. den H. strammziehen {ein Kind mit Schlägen aufs Gesäß bestrafen); sich auf den H. setzen (anfangen, fleißig zu lernen); - matz, der umg. scherzh. Heines Kind; -rock, der wie ein Bock wirkende weit geschnittene knie­ lange Hose (1.1) für weibliche Personen; -rolle, die Theater 1.1. von einer Schauspielerin, Sängerin dargestellte männliche Rolle 1.2. weibliche Bolle, bei der die Schauspielerin, Sängerin in Männer­ kleidung auftritt; -Scheißer, der derb Feigling; auch Schimpfw.; -schlitz, der vordere Öffnung der Männerhose; -tusche, die in die Hose (1.1) eingearbeitete Tasche: die Hände in die Hosen­ taschen stecken; -träger, der fvorw. PL/ einer von zwei vorn und hinten am oberen Rand der Hose (1.1) zu befestigenden Trägern aus Gummi, Leder, Stoff Hospitant, der; -en, -en jmd., der hospitiert Hospitation, die; -en /zu hospitieren/ hospitlgren /sw. Vb.; hat/ als Gast, zum Zweck der Kontrolle, des Erwerbs od. Austausches von Er­ fahrungen einer Unterrichtsstunde, Vorlesung bei­ wohnen Hospiz, das; -es, -e von einer christlichen Ver­ einigung unterhaltenes Hotel, Heim mit einer christ­ lichen Hausordnung zur Unterbringung von Frem­ den, Gästen Hostess, Hosteß, a u c h Hostess, Hosteß, die; Hostessen sprach- und ortskundige weibliche A n ­ gestellte, die auf Flugplätzen, in Hotels, bei Ver­ anstaltungen, Reisegesellschaften die Gäste betreut, den Besuchern Auskünfte erteilt Hostie, die; -n [..la] Rel. kath. bei der Kommu­ nion dem Gläubigen vom Geistlichen gereichte Oblate Hot, der; -s, jo. Pl.j Mus. scharf akzentuierter, leidenschaftlich bewegter Vortragsstil beim Jazz mit Improvisationen und Synkopen (1) Hotel, das; -s, -s Einrichtung, in der man gegen Bezahlung übernachten, zeitweilig wohnen (und in einem dazugehörigen Restaurant essen) kann: ein kleines, billiges, erstklassiges, repräsentatives, neues H .; in einem H. übernachten Hotel| -fach, das jo. PL/ der für das Hotel typische Tätigkeitsbereich: im H. arbeiten; -fiihrer, der Ver­ zeichnis von Hotels mit Angaben über ihre Leistungen und ihr Niveau; -gast, der jmd., der in einem Hotel übernachtet; -gewerbe, das /o. P l.f vgl. - fach: im H. arbeiten; über gute Kenntnisse im H. ver­ fügen Hotelier, der; -s, -s [..ie:] Leiter, Besitzer eines Hotels Hotelj -kosten, die fPl.f Kosten für die Über­ nachtung und Inanspruchnahme bestimmter Dienst­ leistungen im H otel; -rechnung, die dem Hotelgast ausgestellte Rechnung über die Hotelkosten: die H. bezahlen; -restaurant, das öffentliches od. nur für die Gäste des betreffenden Hotels bestimmtes Restau­ rant innerhalb eines Hotels; -Service, der Gesamtheit der Dienstleistungen, die die Gäste eines Hotels in Anspruch nehmen können; -zimmer, das: ein ein­ faches, luxuriöses H .; ein H. bestellen hu umg. 1.1. IAusruf des Abscheus/: hu, eine Spinne! 1.2. fAusruf der Furchtj: hu, ist das finster! hü /Ruf, mit dem man ein Zugtier antreibt/ vor­ wärts!: der Kutscher sagte: „Hü!“, und los ging die Fahrt Hub, der; -(e)s, Hübe /vorw. Sg./ 1. fachspr. das Heben (1.1): der H. von Lasten durch einen Kran; wieviel faßt der Kran mit einem, in einem H.? — 2. Techn. 2.1. Höhe, bis zu der eine Maschine etw. heben kann: ein Kran mit einem H. von 50 Metern 2.2 . Strecke, die ein Kolben im Zylinder von Motoren, Maschinen zwischen oberem und unterem Totpunkt zurücklegt: eine Maschine mit grös­ serem H. hüben /Adv./ + umg. h. und drüben, h. wie drüben auf dieser und auf der anderen Seite (3): h. und, wie drüben waren die Ufer des Flusses überschwemmt Hubjraum, der Techn. Inhalt des Raumes im Zylinder von Maschinen, Motoren, den der Kolben bei seiner Bewegung durchläuft hübsch /Adj.f 1.1. von angenehmem Aussehen, nett anzusehen: ein hübsches Mädchen; ein hübscher Junge; ein hübsches Haus, Kleid; etw. sieht h. aus; umg. sich h. machen (sich nett anziehen, zu­ rechtmachen) 1.2 . angenehm zu hören: eine hübsche Melodie; sie hat eine hübsche Stimme — 2.1. in seiner Art angenehm: es war ein hübscher Abend; umg. es wäre h., wenn du mitkämst; hier ist es h. warm; umg. iron. das ist ja eine hübsche Geschichte, Bescherung (ist sehr unangenehm) 2.2. /adv.; intensiviert eine Aufforderung/ umg. wie es eigentlich sein sollte, wie es sich gehört: h. der Reihe nach!; immer h. langsam!; bleib h. gesund! — 8. umg. ziemlich groß (5): ein hübsches Sümmchen; er hat sich ganz h. (sehr) verrechnet Hub|Schrauber, der; -s, - Luftfahrzeug, das seinen Auftrieb durch einen od. zwei auf der Oberseite des Rumpfes angebrachte, waagerecht umlaufende Roto­ ren erhält, senkrecht startet und landet, auch seit­ wärts und rückwärts fliegen und in der Luft Still­ stehen kann huch, huch umg. 1.1. /Ausruf der (gespielten) Furcht/: h., ist das finster! 1.2 . /Ausruf des (ge­ spielten) Abscheus, Ekels/: h., wie eklig!; h., ist das glitschig! 1.8 . /Ausruf gezierten Erstaunens/: h., das ist eine Überraschung! Hucke, die; -, -n landsch., bes. ostmitteldt. umg. Last, die man auf dem Rücken trägt: eine H. Holz 4- umg. jmdm. die H. voll hauen (jmdn. ver­ prügeln); jmdm. die H. voll lügen (jmdn. dreist belügen) Huckel, der; -s, - landsch. kleine Erhebung auf einer glatten Fläche: ein H. auf der Tischplatte, Haut huckepack /Adv.; in den Verbindungen/ umg. etw., jmdn. h. (auf dem Rücken) tragen; ein Kind h. nehmen, mit einem Kind h. machen (ein K ind auf den Rücken nehmen und so tragen) Hudelei, die ; -en landsch. 1. Schererei, Plage, Ärger: das war wieder eine H .!; mit etw. viel H.
588 Huf — hüllen haben — 2. Schlamperei, Pfuscherei: guck dir mal diese H. an! Huf, der; -(e)s, - e kräftig ausgebildeter Überzug (1.1) aus Horn an den Enden der Zehen der Huf­ tiere: die Hufe der Paarzeher bezeichnet man als Klauen; das Pferd stampfte mit den Hufen Huf/huf|-eisen, das dem äußeren Rand des Pfer­ dehufes angepaßtes, flaches, U -förmiges Eisen, das zum Schutz unter den Pferdehuf genagelt wird: das Pferd hat ein H. verloren; ein verrostetes H. finden und als Talisman aufheben; -eisenförmig lA d j.f: die Tische h. aufstellen; -lattich, der /o. PL/ auf Äckern, Schutthalden wachsender, im zeitigen Frühjahr gelb blühender Korbblütler mit hufeisenförmigen Blättern, aus dem Heilmittel gegen Husten, Bronchialkatarrh gewonnen werden; -schlag, der 1. fvorw. Sg .f das hörbare Aufschlagen der Pferdehufe beim Gang des Pferdes: entfernten H. hören — 2. Schlag (1.1) mit dem Huf (eines Pfer­ des) : durch einen H. verletzt werden h§ft|betont lAdj.f Schneiderei durch den Schnitt des Kleidungsstückes die Linie der Hüften deutlich betonend: ein hüftbetontes Kleid Hijtfte, d ie ; - n seitliche Partie des Körpers zwischen Taille und Oberschenkel: breite, schmale Hüften haben; sich beim Gehen in den Hüften wiegen; die Arme in die Hüften stemmen; er legte den Arm um ihre Hüften, faßte sie um die H. Hüft| -gelenk, das Hüftknochen und Oberschenkel verbindendes Kugelgelenk; -gürtel, der schmaler Hüfthalter; -halter, der der Formung der Hüfte dienendes, mit Strumpfhaltern versehenes Wäsche­ stück für Frauen Huf|tier, das pflanzenfressendes Säugetier, des­ sen Zehenenden als Klauen od. Hufe ausgebildet sind Hüft/hüft| -knochen, der Knochen des Beckens; -lahm 'lAdj.f durch Erkrankung, Deformation des Hüftgelenks beim Gehen lahmend: jmd. ist h.; ein hüftlahmes Pferd; -lang lAdj.f vom Hals bis zur Hüfte reichend: eine hüftlange Jacke; -umfang, der vgl. - weite; -weite, die Schneiderei um die Hüfte gemessener Körperumfang Hügel, der; -s, - 1. kleinere, sanft ansteigende Boden­ erhebung im Gelände: ein bewaldeter H .; einen H. besteigen; eine Kette von Hügeln — 2 . über einem Grab rechteckig aufgehäufte Erde, Grabhügel hyg(e)lig fAdj.f mit vielen Hügeln (1): ein hüge ­ liges Gelände Huhn, das; -(e)s, Hühner / / auch Hühnchen/ 1.1 . in vielen Rassen gezüchteter Hühnervögel mit gedrungenem Körper, einem fleischigen Kamm auf dem Kopf und einem meist paarigen Gebilde aus Haut unterhalb des Schnabels sowie unterschiedlicher Färbung bei den Geschlechtern, der meist in größerer Anzahl zur Produktion von Eiern und Fleisch ge­ halten w ird : die Hühner scharren im Sand, sitzen auf der Stange; jmd. hat, hält (sich) Hühner 1.2 . weibliches Tier von 1.1, Henne (I): das H. gluckt, gackert, hat ein Ei gelegt; der Hahn stolziert zwischen den Hühnern umher — 2 . fo. Pl.f Fleisch von 1.1: H. mit Reis — 3. Jägerspr. Rebhuhn — 4 . fo. Pl.f umg. scherzh. fvon einem Menschen; nur in Verbindung mit bestimmten Adj.f: er, sie ist ein lustiges, leichtsinniges, verrück­ tes H. + scherzh. mit den Hühnern (sehr früh, zeitig) aufstehen, schlafen gehen; s a lo p p da lachen ja die Hühner (das ist Unsinn) Hühnchen, das; -s, - / / auch Huhn/ - f umg. mit jmdm. ein H. zu rupfen haben (mit jmdm. etw. zu bereinigen haben, sich mit jmdm. auseinanderzusetzen haben) Hühner| -äuge, das meist auf den Zehen auftretende kegelförmig nach innen wachsende Wucherung ver­ hornender Zellen derHaut: das H. drückt, schmerzt; ein H. entfernen; + salopp jmdm. auf die Hühneraugen treten (jmdn. meist unbeabsichtigt durch eine Äußerung kränken, beleidigen); -brühe, die durch Kochen eines Suppenhuhnes bereitete Brühe; -brust, die 1.1. Med. (durch Rachitis ver­ ursachte) Verformung des menschlichen Brustkorbs, bei der das Brustbein, wie bei Vögeln, spitz vor- springt 1.2. umg. schmale Brust bes. einer männ­ lichen Person; -ei, das Ei des Huhns (1.2); -farm, die Betrieb, in dem Hühner (1.1) in großer Anzahl zum Zwecke der wirtschaftlichen Nutzung gehalten werden; -halter, der jmd., der Hühner (1.1) hält; -hund, der Vorstehhund; -klein, das; -s, fo. Pl.f zum Verbrauch zurechtgemachte Flügel, Hals und Innereien des geschlachteten Huhns (1.1); -leiter, die 1. schmales Brett mit quer darauf genagelten Leisten, über die die Hühner in das Innere des Hühnerstalls gelangen — 2. scherzh. schmale, steile Treppe; -stall, der; -vogel, der in zahlreichen Arten vorkommender, meist am Boden lebender Vogel mit kräftigen Beinen, kurzen runden Flügeln, dessen Junge Nestflüchter sind huhu umg. IZuruf, mit dem man jmdn., der sich in einiger Entfernung befindet, auf sich aufmerk­ sam machen willf hui flautnachahmend für das Geräusch, das durch starken Wind od. eine schnelle Bewegung entstehtj: h., wie ihm der Wind um die Ohren pfiff! + / oben h., unten pfui Huld, die; -, fo. Pl.f veraltend, oft spött. (mit Herablassung verbundene) Gunst, Wohlwollen: ein Beweis, Zeichen seiner H .; sich jmds. H . er­ freuen huldigen fsw. Vb.; hat/ veraltend geh. 1. jmdm. seine Verehrung, Ergebenheit bezeigen: einem be­ rühmten Künstler, einer schönen Frau h.; jmdm. in, mit einer Rede h. — 2. oft spött. einer Sache h. etw. (zu) eifrig vertreten: einer Ansicht, einem Grundsatz h.; dem Alkohol h. (gerne, viel Alkohol trinken); zu 1 Huldigung, die; -, - en: jmdm. eine H. darbringen; die Blumen sind eine H. (ein Zeichen der Verehrung) für den Jubilar Hülle, die; -, -n etw., das etw. (schützend) um­ schließt, ganz bedeckt: bis zu seiner Einweihung ist das Denkmal noch durch eine H. den Blicken entzogen; etw. mit einer H. bedecken, in eine H. stecken; eine H. aus Plast, Stoff, Zellophan; die bunten Hüllen der Schallplatten; den Schirm aus der H. nehmen, ziehen, in die H. stecken + in H. und Fülle (im Überfluß, mehr als genü­ gend, sehr viel); geh. die sterbliche H. (jmds. Leichnam) hüllen fsw. V b.; hat/ 1.1. jmdn., sich, etw. in etw., etw. um jmdn., etw. h. etw. um jmdn., sich, etw. schützend legen (1): das frierende Kind in eine Decke h.; sich fester in den Mantel h.; den Rosen­ strauß in Papier h.; eine warme Decke um jmdn. h.; sich ein Tuch um die Schultern h. — 2. geh.
Hülse — Humuserde 589 etw. hüllt etw. in etw. etw. bedeckt etw. ganz mit etw., so daß es kaum noch zu erkennen ist: der Schnee hüllt die Berge in ein dichtes W eiß; die Landschaft ist in Nebel gehüllt; O das Dorf lag in Dankei gehüllt + sich in / Schweigen h. Hülse, d ie ; -n 1. kleiner zylindrischer, röhrchen­ förmiger {an einem Ende geschlossener) Gegenstand mit dünner Wandung, bes. als Behälter für etw.: eine H. aus Kunststoff, Pappe, Metall; die H. der Patrone; den Bleistift in die H. stecken — 2 . in zwei klappenartigen Schalen mehrere Samen neben­ einander enthaltende, längliche Frucht der Hülsen­ früchtler: die H. der Bohne, Lupine; die Erbsen aus der H. herauslösen Hülsen| -frucht, die 1. fvorw. Pl.j (eßbarer) Samen eines Hülsenfrüchtlers: Erbsen, Bohnen, Linsen sind Hülsenfrüchte — 2, Hülsenfrüchtler: Hülsen­ früchte anbauen; -früchtler, der; -s, - in zahl­ reichen Arten vorkommende zweikeimblättrige Pflanze, deren Samen in Hülsen eingeschlossen sind human fAdj.f 1.1. mit der Würde des Menschen vereinbar, menschlich: ein humanes Verhalten; jmdn. h. behandeln 1.2. humanitär — 2. Med. dem Menschen eigentümlich, für den Menschen spezifisch : der humane Erregertyp der Tuberku­ lose Humanismus, der; -, Jo. Pl.f 1. Gesamtheit der Bestrebungen im Denken und Handeln der Mensch­ heit, die auf der Achtung vor der Würde des M en­ schen beruht, die allseitige Ausbildung, Entfaltung und freie Betätigung seiner schöpferischen Fähig­ keiten sowie schließlich die Höherentwicklung der menschlichen Gesellschaft, eine immer größere Ver­ vollkommnung und Freiheit des Menschengeschlechts überhaupt anstrebt, deren Verwirklichung von den konkret-historischen Bedingungen der Gesellschafts­ ordnung abhängt: die Ideale des H .; der H. Her­ ders, Goethes, Humboldts; die neue Qualität des sozialistischen H .; die Verwirklichung der Ideen des H. im Sozialismus — 2 . frühbürgerliche kulturelle Bewegung in Europa im 11. bis 16. Jh., die sich gegen die geistige Vorherrschaft der mittelalterlichen Scholastik und der Kirche sowie gegen feudale Privilegien wandte und nach antikem Vorbild ein auf Wissen und Vernunft begründetes Welt- Und Menschenbild schaffen wollte: das Zeitalter des H. und der Renaissance; dazu Humanist, der; -en, - en Verfechter des Humanismus humanistisch fAdj.f 1. vom Geist des Humanismus (1) e rfü llt: humanistische Ideen; der humanistische Geist, Inhalt einer Schrift; im humanistischen Sinne handeln — 2. fzu Humanismus 2/: humani­ stische Schriften humanitär fAdj.f dem Wohl der Menschen dienend, der Humanität verpflichtet, menschenfreundlich: ein humanitäres Anliegen; eine humanitäre Pflicht; etw. aus humanitären Gründen tun Humanität, die; -, fo. Pl.f auf des Menschen Frei­ heit und Würde gerichtetes Prinzip des Denkens und Handelns, {Streben nach) Menschlichkeit: wahre H .; etw. im Namen der H. tun Human|medizin, die fo. P l.f .M edizin (1) in bezug auf den Menschen Humbug, der; -s, fo. Pl.f Unsinn (1): jmd. redet H.^ das ist doch (großer, völliger) H.; sie glaubt an Äartenlegerei und solchen H: {Schwindel IM.) Hummel, die; -, - n in zahlreichen Arten vorkommen­ des, mit der Biene verwandtes, staatenbildendes, pelzig behaartes plumpes, stechendes Insekt, das Nester im Erdboden anlegt: eine dicke, braune, schwarze H .; die H. brummt + umg. Hummeln im Hintern haben {nicht still­ sitzen können, voller Unrast sein) Hummer, der; -s, -f -n an Küsten von Meeren leben­ der großer Krebs, dessen Fleisch als Delikatesse gilt: der H. färbt sich beim Kochen rot; man servierte H. und Kaviar Humpr, der; -s, fo. Pl.f 1. gelassene, gutmütige Heiterkeit, die den Menschen befähigt, Unstimmig­ keiten und Widrigkeiten des Alltags, eigene und fremde menschliche Unzulänglichkeiten mit ruhiger Überlegenheit heiter zu betrachten und tätig zu über­ w inden: jmd. hat (einen gütigen, köstlichen, gol­ denen, unverwüstlichen) H.; jmds. trockener, ab­ gründiger H .; jmd. hat keinen H., ist ein Mensch ohne H.; jmd. hat keinen Sinn für H. {nimmt alles verbissen ernst, versteht keinen Spaß, ist humorlos); etw. mit H. ertragen; den H. behalten — 2 . gute Laune, heitere Stimmung: etw. verdirbt jmdm. den H. Humoreske, die; - n 1. kurze humoristische Er­ zählung — 2. Mus. heiteres Musikstück bes. für Klavier humorig fAdj.f 1. von Humor zeugend, erheiternd, laun ig: eine humorige Bemerkung, Geschichte; — 2. ein humoriger (humorvoller) Kritiker Humorist, der; -en, -en 1. Künstler, der Witziges, Komisches darbietet, vorträgt, Kom iker: die Witze des Humoristen kamen beim Publikum nicht an — 2. Künstler, dessen Werke von Humor erfüllt sind: der Autor, Zeichner ist ein bekannter H. humoristisch fAdj.f humorvoll, erheiternd: eine humoristische Darbietung, Erzählung, Zeichnung; ei* schreibt h.; etw. h. {mit Humor 1) betrachten, aufnehmen; ein humoristischer Erzähler {Autor humoristischer Erzählungen); umg. eine humori­ stische Ader haben {die Fähigkeit haben, humori­ stisch zu schreiben, Humorvolles darzubieten) hum^rj -los fAdj.f ohne Humor (1): ein humor­ loser Mensch; er ist völlig h.; auf etw. h. reagieren; - voll fAdj.f 1. Humor (1) besitzend: ein humorvoller Mensch — 2, etw. h. (mit Humor) darstellen; eine humorvolle {erheiternde, spaßige) Episode humpeln fsw. Vb.; hat, ist/ 1. infolge einer Ver­ letzung mit einem Fuß nicht richtig auftreten können und deshalb hinkend gehen (hat): seit dem Unfall humpelt er stark — 2. in der Art von 1 irgendwohin gehen (ist): nach Hause, über die Straße, zur Tür h.; mit verstauchtem Euß, unter Schmerzen zum Arzt h. Humpen, der; -s, - größeres, zylindrisches od. bauchiges, meist mit einem Henkel und einem auf­ klappbaren Deckel versehenes, verziertes T rink­ gefäß: ein H. mit Bier; den H. füllen, bis zur Neige leeren Humus, der; -, fo. Pl.f dunkle, erdige Substanz mit abgestorbenen tierischen und pflanzlichen Stoffen, die die Fruchtbarkeit des Bodens entscheidend beein­ flußt : der Boden ist arm, reich an H .; den Boden mit H. anreichern; die Bildung von H. humus/Humus| -arm fAdj.; nicht adv.f arm an Humus: humusarme Boden; -boden, der humus- haltig&r, fruchtbarer Boden; -erde, die vgl. - boden;
590 humusreich — hundsgemein -reich /Adj.; nicht adv./ reich an Humus; -Schicht, die vgl. - boden Hund, der; -(e)s, -e1.1.1./nurimPL/inzahl­ reichen Arten vorkommendes, weltweit verbrei­ tetes Raubtier mit aufrechtstehenden Ohren, hän­ gendem buschigem Schwanz, nackter, feuchter Nase und nicht zurückziehbaren stumpfen K rallen: der Wolf gehört zu den Hunden 1.2 . in zahlreichen, nach Größe, Körperbau, Behaarung, Färbung sowie Wesen und Gebrauchswert unterschiedlichen Rassen gezüchteter 1.1, der vom Menschen bes. zum Schutz, für die Jagd, als Haustier gehalten wird, Haushund: ein junger, großer, rassereiner, scharfer, treuer, kluger, herrenloser H .; Vorsicht, bissiger H .I; ein lang-, kurzhaariger H .; ein H. mit Hängeohren; der H. schlägt an, bellt, kläfft, jault, winselt, beißt, wedelt mit dem Schwanz; den H. abrichten, ausführen, an die Kette legen, an die Leine nehmen; einen H. halten; Hunde züchten; das Wild ist von Hunden umstellt 1.8. umg. männ­ liches Tier von 1.2: ein H. und eine Hündin — 2. salopp /emot.; von einem Menschen/ 2.1 . /von einer männlichen Person/ : er ist ein dummer, fauler, frecher, feiger, schlauer H. (ist dumm, faul, frech); auchSchimpfw. duH.!2.2.eristeinarmerH.(ein bedauernswerter Mensch) — H. Bergm. Förder­ wagen : ein leerer H .; die Hunde mit Erz, Kohle beladen + umg. Kalter H. (Kuchen, der aus Schichten von Keks und Kakaomasse besteht); da liegt der H. begraben (das ist die Ursache der Schwierig­ keiten); jmd. ist bekannt wie ein bunter H. (ist überall bekannt); die beiden sind wie H. und Katze (miteinander) (vertragen 2.1 sich nicht); damit kann man keinen H. hinter dem Ofen (her)vorlocken (damit kann man kein Interesse erwecken); das kann, muß ja einen H. jammern (ist erbarmens­ wert); auf den H. kommen (herunterkommen 2); mit allen Hunden gehetzt sein (gewitzt, raffiniert sein); vor die Hunde gehen (zugrunde gehen); da­ vonschleichen wie ein geprügelter H. (beschämt, gedemütigt Weggehen); salopp das ist ein dicker H. (ein grober Fehler, eine schlimme, schwierigeSache) Hunde/hunde| -arbeit, die /o. PI./ salopp /em ot.f: das ist eine H. (eine schwere, mühselige, unan­ genehme A rbeit); -besitzer, der vgl. - halter; -elend /Adj.; nicht attr./ salopp /emot./ sehr elend (3): sich h. fühlen; jmdm. ist h. (zumute); h. aus- sehen; -futter, das; -halter, der jm d . , der einen Hund (1.1.2) hält; -hütte, die im Freien aufgestellte kleine (Holz)hütte als Unterkunft für einen Hund (1.1 .2): der Hund liegt vor der H .; -kalt /Adj.f salopp /emot./ sehr kalt: es, jmdm. ist h.; -kälte, die salopp /emot./ eisige Kälte: draußen ist eine H.; -kuchen, der wichtige Nährstoffe enthaltendes, hartes Stück Gebäck fü r Hunde (1.1 .2); -leben, das salopp /emot./ elendes Leben: ein H. haben; -leine, die am Halsband des Hundes (1.1 .2) zu be­ festigender lederner Riemen, an dem der Hund ge­ führt wird; -marke, die Steuermarke; -müde /Adj.; vorw.präd.f salopp /emot./ sehr müde: ich bin h.; -narr, der umg. jmd., der sich für Hunde begei­ stert, Hunde über alle M aßen liebt; -rasse, die hundert /Kard.zahl 100/: die Zahlen von eins bis h.; ein Hektoliter hat h. Liter; der Siedepunkt des Wassers liegt bei h. Grad Celsius; an die h., über h. Zuschauer; ein paar h., einige h., viele h. Menschen; umg. (mit) h. Sachen, h. (mit einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern) fahren; ich wette h. gegen eins (ich bin mir ganz sicher)> daß er kommt; O umg. jmd. hat h. (sehr viele) Fragen, Ausreden; sie gab ihm h. gute Rat­ schläge Hundert, das; -s, -/-e 1.1. /PI. - / Einheit von hundert Stück: ein halbes, volles H .; einige, meh­ rere H. Zigarren; das H. kostet drei Mark 1.2* /o. Pl.j vom H. /Abk. vH od. v. H .; Zeichen %/ Prozent (1): das Guthaben wird mit drei vom H. verzinst — 2 . /PI. -e; nur im Pl.j unbestimmte An­ zahl von mehreren Hundert: Hunderte begeisterter Zuschauer, von Vögeln, Menschen; die Neugierigen kamen zu Hunderten; die Kosten gehen in die Hunderte (betragen mehrere hundert Mark) Hunderter, d e r ; -s, - umg. Hundertmarkschein: kannst du den H. wechseln? hunderterlei, hunderterlei /indekl./ u m g . : h. ( s eh r viele verschiedene Dinge) zu tun, zu bedenken haben Hundert/hundert| -jghrfeier, die F eie r anläßlich eines hundertjährigen Jubiläums; -jährig /Adj.; n u r attr./ vgl. dreijährig; -mal /Adv./ 1. vgl. drei­ mal — 2. umg. femotg etw. h. (sehr oft) sagen; muß man das denn h. (immerzu) wiederholen?; sie will nicht nachgeben, und wenn er h. (noch so sehr) darauf besteht; -markschein, der Banknote im Werte von 100 Mark; -prozentig/Adj./ 1. hun­ dert Prozent umfassend: eine hundertprozentige Beteiligung; h. reine Wolle — 2 . /nicht präd./ umg. sich auf jmdn. h . (vollständig) verlassen können; eine hundertprozentige (absolut zuverlässige) Vor­ hersage Hundertschaft, d ie ; -, -en hundert Mann um­ fassende (bewaffnete) Einheit (3): die Hundert­ schaften der Kampfgruppen hundertste /Ord.zahl zu hundert/; O umg. femot.f ich sage das nun schon zum hundertsten Male (habe es schon sehr oft gesagt)! + vom Hundertsten ins Tausendste kommen (vom eigentlichen, ursprünglichen Thema immer mehr ab- schweifen) hundertstel vgl. drittel Hundertstel,das; -s, - 1 . vgl. Drittel — 2. Fotogr. mit einem H. (dem hundertsten Teil einer Sekunde) belichten hundert/Hundert| :tausend, tausend /K a r d .za h l 100000/; rtausende, -tausende, die /PI./ u n b e ­ stimmte Anzahl von mehreren Hunderttausend: H. von Menschen Hunde| -schlitten, der von Hunden gezogener Schlitten; -schnauze, die M aul und Nase des Hundes: die feuchte H.; -j- umg. jmd. ist kalt wie (eine) H. (jmd. ist gefühllos, kalt); -sperre, die bei Tollwutgefahr in einem Gebiet angeordneter Zwang, Hunden den Maulkorb anzulegen und sie an die Leine zu nehmen; -Steuer, die von Hunde­ haltern zu zahlende Steuer; -wetter, das jo. Pl.j sa lopp jemot.j sehr schlechtes Wetter; -Zwinger, der Zwinger für Hunde Hündin, die; -, - nen weiblicher Hund (1.1.2) hündisch /Adj./ 1. von K riecherei, würdeloser Unter­ würfigkeit zeugend: jmdn. mit hündischem Blick ansehen; jmdm. h. ergeben sein — 2. sehr gemein (1.1 .1), äußerst niederträchtig: jmds. hündische Gemeinheit hunds/Hunds| -gemein /Adj./ s a lo p p /emot.f 1 .1 *
hundsmiserabel — husch 591 sehr gemein (1.1.1), äußerst niederträchtig: ein hundsgemeiner K erl; eine hundsgemeine Lüge, Verleumdung 1.2 . überaus gemein (1.2 .1): jmdn. in hundsgemeinen Ausdrücken, h. beschimpfen 1.8* /drückt in negativem Sinne einen hohen Grad aus/: eine hundsgemeine (überaus große, unan ­ genehme) Kälte; es ist h. kalt; -miserabel jAdj.j salopp jemot.j sehr miserabel: ein hundsmiserables (sehr schlechtes) Wetter; sich h. (sehr elend 3) fühlen; -tage, die /PL/ hochsommerliche Hitze­ periode in Europa von Ende Juli bis Ende August Hüne, der; -n, -n sehr großer Mann von kräftiger Statur: er ist ein H. (von Mann, Gestalt); ein wahrer H. Hünen|grab, das mit großen unbearbeiteten Steinen eingefaßtes vorgeschichtliches Grab hünenhaft /Adj./ sehr groß und von kräftiger Statur: ein hünenhafter Mann; ein Mann von hünenhaftem (großem und kräftigem) Wuchs Hunger, der; -s, fo. PL/ 1. Verlangen des Körpers nach Nahrung, Bedürfnis, etw. zu essen: (großen, keinen) H. haben; H. bekommen, kriegen, ver­ spüren; seinen H. stillen; jmdn. plagt der H .; H. (Appetit) auf Fleisch, Kuchen haben; <0> v e r ­ altend H. (heftiges Verlangen) nach Geld, Ruhm, Liebe — 2. Mangel an Nahrungsmitteln (und da­ durch hervorgerufener lebensbedrohlicher Zustand des Körpers): an, vor H., Hungers sterben; vom H. ausgemergelte Menschen; H. leiden (zu wenig, nichts zu essen haben); dort herrschte (großer) H. (eine Hungersnot) Hunger| -gefühl, das jo. P l.j: ein H. (Hunger 1) verspüren; -jahr, das Jahr, in dem Hunger (2) herrschte: die Hungerjahre nach dem Krieg; -kur, die Fastenkur; -lohn, der jemot.j von Ausbeutern gezahlter, extrem niedriger Lohn, der nicht einmal für das Lebensnotwendigste reicht: sie mußten für einen H. arbeiten hungern jsw. Vb.; hat/ 1. anhaltend Hunger (2) leiden: in Indien h. große Teile der Bevölkerung; Hilfe für die hungernden Kinder der Welt — 2. sich schlank, gesund h. (fasten, um schlank, gesund zu werden) — 3. veraltend jmdn. hungert (es), es hungert jmdn. jmd. hat Hunger (1): der Junge weinte, denn ihn hungerte sehr; es hungert mich; jmd. hungert nach etw.: das Kind hungert nach einer warmen Mahlzeit (hat Hunger und verlangt nach einer warmen Mahlzeit); O jmd. hungert, jmdn. hungert (es), es hungert jmdn. (jmd. hat hefti­ ges Verlangen) nach Reichtum, Gerechtigkeit, Liebe Hunger[ödem, das Med. Ödem infolge von Mangel an Eiweiß bei anhaltender Unterernährung Hungers[not, die Zustand allgemeinen starken M an­ gels an Nahrungsmitteln: eine H. brach aus, herrschte in dem Land; die Mißernten führten in diesen Gebieten zu Hungersnöten Hunger| -streik, der demonstrative Verweigerung der Nahrungsaufnahme, um eine bestimmte Forde­ rung durchzusetzen: in den H. treten; -tod, der Tod durch Hunger (2): den H. sterben; sie waren dem H. ausgeliefert; -tuch, das + ve raltend umg. am H. nagen (Hunger leiden, darben) hungrig jAdj.j Hunger (1) habend: ein hungriges Kind, hungriger Vogel; h. nach Obst, Fleisch sein (starken Appetit auf Obst, Fleisch haben) +h.wieein/Wolf Hunt, der; -(e)s, -e Bergm. Hund (II) Hupe, die; -, - n Vorrichtung an Kraftfahrzeugen, mit der akustische (Warnsignale gegeben werden: die H. ertönt; die H. betätigen; auf die H. drücken hupen jsw. Vb.; hat/ die Hupe ertönen lassen: der Fahrer hupte mehrmals; das Auto hupte (der Fahrer des Autos betätigte die Hupe); es hupte draußen (man hörte, daß gehupt wurde) hupfen jsw. Vb.; ist/ süddt. österr. hüpfen + um g. das ist gehupft wie gesprungen (das bleibt sich gleich) hüpfen jsw. Vb.; ist/ kleine Sprünge, einen kleinen Sprung machen, sich in kleinen Sprüngen fort­ bewegen: ein Frosch, Vogel hüpfte über den W eg; die Kinder hüpften fröhlich zum Gartentor; sie hüpfte vor Freude in die Höhe; auf einem Bein h.; O der Ball hüpft auf den Wellen, über den Zaun Hüpfer, der; -s, - k leiner Sprung: einen (kleinen) H. machen Hup]verbot, das jo. Pl.j Verbot für Kraftfahrer, auf bestimmten Strecken zu hupen: in der Nähe von Krankenhäusern besteht H. Hürde, die; -, - n 1. transportables Gestell zum Ein ­ zäunen von Weiden (I): Hürden aufstellen — 2* (mit 1.1) eingezäuntes Weideland: die Schafe in die H. treiben — 3. Leichtathletik Reitsport in A rt und Höhe festgelegtes Hindernis, das die Läu­ fer beim Hürdenlauf, die Pferde beim Hürdenrennen überspringen müssen: die H. nehmen, überspringen, umwerfen; sie siegte über 100 Meter Hürden (im Hürdenlauf über eine Strecke von 100 Metern) — 4. Horde (I) Hürden |-lauf, der jo. P l.j leichtathletische Disziplin , bei der während des Laufens in festgelegten A b­ ständen aufgestellte Hürden (3) übersprungen werden m üssen: der H. über 400 Meter für Männer; - rennen, das Galopprennen, bei dem auf der Strecke leichte, transportable Hürden (3) übersprungen wer­ den müssen Hure, die; -, -n 1.1. jemot.j Prostituierte 1.2. jemot. neg.j weibliche Person, die häufig wechselnde sexuelle Beziehungen mit Männern hat; auch Schimpfw. huren jsw. Vb.; hat/ salopp jemot. neg.j mit häufig wechselnden Partnern Geschlechtsverkehr haben hurra jAusruf der Begeisterung, Zustimmung): h., wir haben Ferien!; h. rufen, schreien; „hurra!“ tönte es laut über den Platz; es ertönte ein drei­ faches Hurra Hurrikan, der; -s, - e/-s [hurikan, hariken] ver ­ heerend wirkender tropischer Wirbelsturm bes. über den süd- und westindischen und den mittelamerika­ nischen Gewässern sowie dem angrenzenden Fest­ land: der H. verwüstete weite Landstriche hurtig IAdj.1 veraltend, noch landsch. 1.1. sich schnell fortbewegend: ein hurtiges Pferd; h. herbei­ laufen; der Bach plätschert h. dahin 1.2. bei einer Tätigkeit flink und gewandt: h. arbeiten; sie er­ griff h. den Korb und verließ das Haus 1.3. h., h.!; nun aber h.! jAufforderungen, sich zu beeilen/ Husar, der; -en, -en Angehöriger einer Truppe der leichten Kavallerie Husaren | -streich, der tollkühner Handstreich; - stück, das jPl. - ej Husarenstreich husch /Ausrufj umg. 1.1. jlautnachahmend für eine schnelle und leise Bewegung/: h., weg ist er; diese Arbeit geht bei ihm h., h. (er arbeitet schnell und oberflächlich) 1.2. /Aufforderung, sich zu beeilenj: h., h., ins Bett!
Hasche, die; -n landsch. umg. Regen-, Schnee­ schauer: die H. ist schnell wieder vorüber huschen /sw. Vb.; ist/ sich schnell und leise irgend­ wohin fortbewegen: sie huschte ins Haus, über den Gang; ein Lichtschein war über das Fenster ge­ huscht (schnell hinweggeglitten) ; sein Bleistift huschte (glitt schnell) über das Papier hüsteln /sw. Vb.; hat/ leicht husten: morgens hüstelt er immer ein wenig; sie hüstelte, um sich bemerkbar zu machen husten, hustete, hat gehustet die Luft infolge einer (krankhaften) Reizung der Atemwege stoßweise, kräftig und geräuschvoll ausstoßen: er hat die ganze Nacht gehustet; dumpf, laut h.; er ist erkältet und hustet stark 4- salopp jmdm. was, eins h. (eine Zumutung zurückweisen, nicht nach jmds. Wunsch handeln); — die /i Flöhe h. hören Husten, der; -s, jo. PI .] häufiges und starkes Husten, bes. als Symptom bei Erkältungskrank­ heiten : ein starker, hartnäckiger, quälender, trocke­ ner H. Husten! -anfall, der; -bonbon, der, das Bon bon zur Linderung des Hustenreizes; -krampf, der krampfartiger Hustenanfall; -mittel, das (Arzn ei­ mittel gegen Husten; -reiz, der jo. Pl.f Drang zum Husten infolge Entzündung der Atemwege; -saft, der löffelweise verabreichter flüssiger, gesüßter E x­ trakt aus Wirkstoffen, die den Hustenreiz lindern; -tee, der Tee aus Heilkräutern, die den Hustenreiz lindern; -tropfen, die fPl.f vgl. -saft 1Hut, der; -(e)s, Hüte 1. aus Filz, Stroh, Stoff geformte (runde) Kopfbedeckung (mit einer K rem pe): ein steifer, weicher, hoher, breitkrempiger, neuer, moderner H .; den H. abnehmen, aufsetzen, auf dem K opf behalten, ins Genick schieben; er schwenkte den H., nahm (vor ihr) den H. ab, zog (vor ihr, ihm) den H .; der H. steht ihr gut, ist völlig aus der Mode — 2* oberer, rundlicher, breiterer Teil eines Pilzes + umg. den H. vor jmdm., jmds. Leistung ziehen (jmds. Leistung achten, anerkennen); H. ab (meine Hochachtung)!; ein alter H. (etw. längst Bekanntes); jmdm. geht der H. hoch (jmd. wird wütend); den, seinen H. nehmen (müssen) (auf Grund begangener Fehler aus seiner leitenden Stellung ausscheiden müssen); alle(s) unter einen H. bringen (alle Per­ sonen mit unterschiedlichen Ansichten einigen, alles miteinander in Einklang bringen); salopp das kannst du dir an den H. stecken (darauf lege ich keinen W ert); jmdm. eins auf den H. geben (jmdn. rügen); was, eins auf den H. kriegen (gerügt wer­ den) ; etw. aus dem H. machen (etw. improvisieren) 2Hut, die; -, jo. PL; in den Verbindungen/ geh. in guter H. (Obhut) sein; jmdn., sich in guter H. wissen H- vor jmdm., etw. auf der H. sein (sich vor jmdm., etw. in acht nehmen) hüten, hütete, hat gehütet 1.1 . Tiere beim Weiden beaufsichtigen: Gänse, Kühe h. 1.2. sie mußte die Kinder h. (beaufsichtigen); O ein Geheimnis h. (nicht verraten) — 2.1. sich vor etw., jmdm. in acht nehmen: sich vor Aufregungen, einer Er­ kältung, vor jmdm. h. 2 .2 . sich h., etw. Bestimm­ tes zu tun etw. Bestimmtes zu tun vermeiden, mit Bedacht nicht tu n : er hatte sich gehütet, ihm davon zu erzählen, einen Verdacht zu äußern 592 Hasche — hydraulisch 4- etw. wie seinen / Augapfel h.; das / Bett h.; seine /* Zunge h. Hüter, der; -s, - /zu hüten 1/ Hut zu xHut 1| -krempe, die am unteren Rand des Hutes umlaufender, abstehender Randstreifen; - mode, die; -schnür, die 4- umg. etw. geht jmdm. über die H. (das geht jmdm. zu weit); -Stumpen, der noch unbearbeitete Form des Filz­ hutes Hütte, die; -, -nI. kleines, einfaches, eingeschossiges Haus, das einfach eingerichtet ist und zur (vorüber­ gehenden) Unterkunft dient: eine niedrige, stroh­ gedeckte H .; eine H. aus Holz, Steinen und Lehm; wir übernachteten in einer H. (Ski- , Schutzhütte) in den Bergen; in einer H. Unterschlupf suchen, finden — H. Industriebetrieb zur Gewinnung von Metallen aus Erzen, z\ir Herstellung von Stahl, Wälzwerkerzeugnissen od. Glas Hütten z u H ütte II| -arbeiter, d er; -industrie, die metallurgische Industrie; -koks, der jo. Pl.f bes. fester Koks, der zur Verhüttung von Erzen ver­ wendet wird; -künde, die jo. PL/ Wissenschaft von den Vorgängen bei der Verhüttung von Erzen; -werk, das Hütte (II); -werker, der; -s, - Arbeiter in einer Hütte; -wesen, das jo. Pl.f hutzelig /Adj.f umg. eingeschrumpft wirkend, dürr und faltig: ein altes, hutzeliges Männchen Hptzel| -männchen, das landsch. Zwerg (1); -weib, das umg. hutzlige alte Frau hutzlig /Adj.\ s. hutzelig Hyäne, die; -, -n [hy..] 1. mit der Katze (1) ver­ wandtes Raubtier mit gedrungenem Körper, plum­ pem Kopf und, je nach der Art, mit brauner, grauer Färbung, auch mit dunklen Streifen od. Tüpfeln, das in Afrika und Südwestasien heimisch ist und vorwiegend Aas frißt: die gefleckte, gestreifte, ge­ tüpfelte H. — 2. hemmungslos selbstsüchtiger, gieriger M ensch: die Hyänen des Großkapitals; seine Frau war die reinste H. Hyazinthe, die ; -, - n [hy..] Liliengewächs mit einer Zwiebel, mit schmalen langen Blättern und einer aus einem hohen Schaft wachsenden Traube aus stark duftenden Blüten : Hyazinthen auf Gläsern ziehen hybrid /Adj./ [hy..] Biol. /zu Hybride/: eine hybride Pflanze Hybride, die; -, - n, auch der; -n, -n [hy..] Biol. aus einer Kreuzung hervorgegangene Pflanze, her­ vorgegangenes T ier: färben- und formenreiche Hybriden züchten Hybris, die; -, /o. PL/ [hy:..] geh. frevelhafte, hochmütige Selbstüberhebung: seine maßlose H. hat ihm immer mehr Feinde gemacht Hydrant, der; -en, - en [hy..] meist an Straßen in Ortschaften liegende Vorrichtung zur Entnahme größerer Wassermengen aus dem öffentlichen Lei­ tungsnetz: die Schläuche an den Hydranten an­ schließen Hydrat, das; -(e)s, -e [hy..] Chem. (an)organische Substanz, die Wasser chemisch gebunden enthält Hydraulik* die; -, /o. PL/ [hy..] 1. Wissenschaft von den Gesetzen ruhender od. bewegter Flüssig­ keiten in der Technik — 2. Techn. auf den Gesetzen von 1 beruhende technische Einrichtung, die Kräfte durch Flüssigkeiten überträgt od. Bewegungen durch Flüssigkeiten erzeugt: die H. des Getriebes war ausgefallen; zu 2 hydraulisch /Adj./: eine hydrau­ lische Presse, Bremse
593 hydrieren jsw. Vb.; hat/ [hy..] Techn. Chem. Wasserstoff an chemische Grundstoffe od. Verbin­ dungen anlagern, durch Druck od. mit einem Katalysator Hydrodynamik, die [hy..] Phys. Teilgebiet der Hydromechanik, das sich mit den Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten langsam strömender Flüssig­ keiten befaßt; dazu hydrodynamisch fAdj.f Hydrogenium, das; -(s), fo. Pl.f [hy..] Chem. W asserstoff Hydrokultur, die [hy:..] Aufzucht bes. von Zimmer­ pflanzen ohne Erde in Nährlösung: Blumen in H. halten Hydrolyse, die; -, -n [hy..ly:z9] Chem. Zerlegung chemischer Verbindungen durch Wasser; dazu hydrolytisch fA dj.f Hydromechanik, die jo. P l.f [hy..] Wissenschaft von Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten ruhender und bewegter Flüssigkeiten Hydrometer, d a s; -s, - [hy..] Phys. Gerät zur Messung der Höhe des Flüssigkeitsstandes Hydrosphäre, die fo. Pl.f [hy..] Naturwiss. Be­ reich, der die Gewässer der Erde, der Meere, Flüsse, Seen, Sümpfe umfaßt Hydrostatik, die [hy..] Phys. Teilgebiet der Hydro­ mechanik, das sich mit den Eigenschaften und Ge­ setzmäßigkeiten ruhender Flüssigkeiten befaßt; dazu hydrostatisch f A d j.f Hydrotherapie, die [hy..] Med. Heilbehandlung durch Anwendung von Wasser Hydrotopf, der [hy:..] mit einem meist mit Kies gefüllten Einsatz versehener Blumentopf für Hydro­ kultur Hygiene, die; fo. Pl.f [hygie:no] 1. Wissenschaft von der Erhaltung der Gesundheit und von den M aß­ nahmen zur Vermeidung und Eindämmung von Krankheiten — 2. die der Körperpflege und der Ge­ sunderhaltung des Körpers dienenden Maßnahmen HygieneInspektion, die 1. Inspektion (1) zur Über­ wachung der Einhaltung der hygienischen Vor­ schriften : eine H. vornehmen — 2 . mit 1 beauf­ tragte Inspektion (2): die H. hat die Schließung der Eisdiele angeordnet hygienisch fAdj.f [hygie:..] den Vorschriften, B e­ dingungen der Hygiene (1) entsprechend, die Hygiene (1) betreffend: hygienische Vorschriften; h. ver­ packte Lebensmittel Hygrometer, d as; -s, - [hy..] Phys. Gerät zur Messung der (Luftfeuchtigkeit hygroskopisch fAdj.f [hy..] Phys. (Luftfeuchtig­ keit anziehend: Kochsalz ist h. Hymen, das, auch der; -s, - [hy:..] Med. Jung­ fernhäutchen Hymne, die; -n [hy..] feierliches Gedicht od. Stuck für Gesang, Instrumente: eine H. singen, spielen; eine H. an die Natur; dann erklang die H. (Nationalhymne) des gastgebenden Landes; dazu hymnisch fA d j.f: ein hymnischer Gesang Hymnus, der; Hymnen [hy..] Hym ne Hyperbel, die; - n [hy..] 1. Math, symmetrische ebene Kurve eines Kegelschnitts, deren Äste beider­ seits ins Unendliche verlaufen — 2, Sprachwiss. stilistisches Mittel der Übertreibung, durch Über­ treibung verdeutlichender Vergleich; dazu hyperbo­ lisch fAdj.f hyperkorrekt [hy:..] , hyperkorrekt [hy..] fAdj.f übermäßig korrekt: er ist h. hypermodern [hy:..] , hypermodern [hy..] fAdj.f übermäßig modern, das Neueste noch übertreffen wollend: sich h. kleiden Hypertrophie, d ie; -n [hy.., PI. . .i:on] Med. übermäßige Vergrößerung, übermäßiges Wachstum einzelner Zellen, Gewebsbestandteile, Organe: eine H. des Herzens; dazu hypertrophisch fA dj.f Hypnose, die; -, - n [hy..] durch Suggestion hervor- gerufener schlafähnlicher Zustand völliger Willen­ losigkeit: jmdn. in H. versetzen; dazu hypnotisch /Adj.l Hypnotiseur, der; -s, -e [hy..zo:r] jmd., der andere in Hypnose versetzen kann hypnotisieren fsw. Vb.; hat/ [hy..] jmdn. in Hyp­ nose versetzen: der Arzt hypnotisierte den Kranken; wir waren von dem Geschehen auf der Bühne wie hypnotisiert (gefesselt, beeindruckt) Hypochonder, der; -s, - [hypoxon..] jmd., der unter Hypochondrie leidet Hypochondrie, die; -n [hypoxon.., PI. . . i:on] Med. Krankheitsbild, das von dem Wahn, krank zu sein, und von der übertriebenen Furcht vor Er­ krankung bestimmt ist: an H. leiden; dazu hypo­ chondrisch fA d j.f Hypophyse, die; - n [hypofy:z9] Med. Biol. Drüse mit innerer Sekretion an der Unterseite des Gehirns hypotaktisch fAdj.f [hy..] Gramm, /zu Hypotaxe/ Hypotaxe, die; jo. Pl.f [hy..] Gramm. Unter­ ordnung eines Satzes od. Satzgliedes Hypotenuse, d ie; -, -n [hy..] Math, dem rechten Winkel gegenüberliegende Seite in einem rechtwink­ ligen Dreieck Hypothek, d ie ; - en [hy..] im Grundbuch ein­ getragene Last (2) eines Grundstückes zur Sicherung des Gläubigers, der dem Eigentümer einen Kredit gewährt hat: eine H. (auf ein Haus) aufnehmen; eine H. ablösen, tilgen; der Kredit wurde durch eine H. gesichert; O seine früheren Verfehlungen belasten ihn mit einer schweren H. (Sch uld) Hypotheken! -bank, die fP l. -en/ für den Kap. typische Bank, die vor allem durch Hypotheken gesicherte, langfristige Kredite gewährt und sich die dazu notwendigen Mittel durch Ausgabe von Pfand­ briefen beschafft; -brief, der amtliche Urkunde über die Eintragung einer Hypothek im Grundbuch; -zinsen, die fPl.ß Zinsen, die für eine Hypothek gezahlt werden Hypothese, die; -, -n [hy..] in der Praxis (1.1)noch unbewiesene, aber mögliche, als methodisches Prinzip der wissenschaftlichen Erkenntnis, Forschung be­ nutzte Annahme, Vermutung: eine kühne, gewagte H. ; eine H. aufstellen, widerlegen; dazu hypothe­ tisch fA dj.f Hypozentrum, das; -s, Hypozentren [hy..] Geol. Erdbebenherd Hysterie, die; -, - n [hy.., PI. .. i:on] bei entsprechen­ der psychischer Disposition entstehende Beaktions- weise, die physische od. psychische Störungen vor­ täuscht, ohne daß entsprechende organische Ver­ änderungen vorliegen: sie leidet an H .; unter den verängstigten Frauen herrschte die reinste H .; dazu Hysteriker, der; -s, u. hysterisch fA dj.f: sich h. gebärden; h. schreien; werde nicht h .! hydrieren — hysterisch 38 Wörterbuch
594 i — idiomatisch I 1, I, das; -, - /umg. -s der Laut I ; neunter Buch­ stabe des Alphabets: ein kleines, großes I; ein kurzes, langes I + der /t Punkt, das / Tüpfelchen auf dem i i umg. /Ausruf des Ekels, Abscheus/: i, ist das hier schmutzig! i bewahre umg. aber nein!, keineswegs!: „hast du darauf geantwortet?“ „I bewahre!“ ich /Pers.pron. 1. Pers. Sg .; von der sprechenden Person für sich selbst gebrauchte Bez.f: i. bin ein­ verstanden; Menschen wie du und i. (wie jeder andere); i. Dummkopf!; / meiner, mir, mich + i. für mein(en) / Teil Ich, das; -/-s, -/-s das eigene Selbst: sein eigenes I. erforschen, verleugnen ich/Ich| -bezogen /Adj./ egozentrisch: ichbezogenes Denken; -form, die /o. PL/ Form der Erzählung, in der die Ereignisse als' vom Autor selbst erlebt dargestellt werden; -menscb, der egozentrischer Mensch; -sucht, die /o. PL/ Selbstsucht, Egoismus; dazu -süchtig /A dj./ ideal /Adj./ 1. dem Ideal (1) nahekommend, ent­ sprechend: ein idealer Partner, Gatte; eine ideale Wohnung; die Bedingungen waren i. — 2. dem Ideal (2) entsprechend: ideale Forderungen — 8. fachspr. nur in der Vorstellung existierend, theoretischen Anforderungen entsprechend, aber nicht wirklich vorhanden: ein ideales Gas; eine ideale Flüssigkeit Ideal, das; -s, -e 1. /o. PI./ Idealbild: er war das I. {der positive Inbegriff) eines Ehemanns, Lehrers — 2. als höchster Wert erkanntes Ziel, dessen Ver­ wirklichung angestrebt wird: ein hohes, zerstörtes I.; er hat sich seine Ideale bis ins hohe Alter er­ halten; für ein I. kämpfen; I. und Wirklichkeit Ideal|-bild, das Vorstellung von etw. Vollkomme­ nem : einem I. nahekommen; -fall, der bestmöglicher F all: der I. wird in der Praxis selten erreicht; er ruft im I. (bestenfalls) einmal am Tage an; -gestalt, die vgl. - bild idealisieren jsw. Vb.; hat/ etw. , jmdn. als voll­ kommener darstellen, als es, er in Wirklichkeit ist: die Zustände i.; ein idealisierendes Porträt Idealismus, d e r ; jo. PL/ 1. (begeistertes) selbst­ loses Streben nach Verwirklichung von Idealen (2): der I. der Jugend; sie sorgte voller I. für die Hilf­ losen; sie gingen mit großem I. (selbstloser B e­ geisterung fü r die Sache) an die Verwirklichung ihrer neuen Aufgabe — 2, /dem Materialismus ent­ gegengesetzte Grundrichtung der Philosophie, Bez. für die philosophischen Systeme und Weltanschau­ ungen, die in dem Ideellen, dem Geistigen, dem Be­ wußtsein das Primäre, das die Wirklichkeit letztlich Bestimmende sehen/: der objektive I. {philosophi­ sche Richtung, die die objektive Realität letztlich als Schöpfung eines überirdischen geistigen P rin zips erklärt); der subjektive I .; die Geschichte der Philosophie ist die Geschichte des Kampfes zwi­ schen I. und Materialismus; dazu Idealist, der; -en, - en; zu 1: er ist ein I. u . idealistisch/Adj./ ;zu 2: die idealistische Philosophie; eine idealistische W elt­ anschauung Ideallösung, die bestmögliche Lösung (2) Idee, die; - -n [..e:(a)n] 1, Gedanke (1.1), Einfall (1): eine gute, originelle, ausgefallene I. haben; das war eine fixe I. {Wahnvorstellung; Einbildung 1); eine I. vertreten, entwickeln, verwerfen; von jmds. I . begeistert sein, auf jmds. Ideen eingehen; keine I. {Ahnung) von etw. haben; sich mit einer I. {einer Absicht, einem Plan 2) tragen — 2*1. /vorw. im PI./ vorwiegend auf das theoretische Modell einer Gesellschaft bezogener Grund-, Leitgedanke: fort­ schrittliche, reaktionäre, revolutionäre Ideen; die Ideen der Aufklärung 2,2* Philos. einzelnes kom­ plexes Ergebnis der Erkenntnistätigkeit, das im Be­ griff erfaßte Wesen eines Dinges, Sachverhalts: die I. {das Ideelle) wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift — 8 . /o. PL/ umg. eine I. ein wenig, ein bißchen: eine I. mehr Salz nehmen; bitte machen Sie den Rock eine I. kürzer ideell /Adj./ auf einer Idee (2)beruhend, gedanklich, bewußtseinsmäßig: der ideelle Gehalt eines Kunst­ werkes ideen/Ideen| -arm /Adj./ arm an Ideen (1); dazu -armut, die; -assoziation, die unwillkürliche Gedan­ kenverbindung; -gehalt, der jo. PL/ Gehalt an Ideen (1 u. 2.1): der I. seiner literarischen W erke; -gut, das /o. PL/ Ideengehalt; -konferenz, die Konferenz über die Auswertung und Verwirklichung von Vor­ schlägen für die Verbesserung der Arbeitsabläufe; -los /Adj./ einfallslos; -reich /Adj./ vgl. - arm; -reichtum, der /o. P l.j Identifikation, die; -, - en /zu identifizieren/ identifizieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. i. auf Grund bestimmter Kennzeichen feststellen, was etw. od. wer jmd. ist: einen Fleck als Blut, einen Ver­ dächtigen als den Täter i.; einen Toten i. — 2, jmdn., etw., sich mit jmdm., etw. unabhängig von Unterschieden in einem bestimmten Zusammenhang gleichsetzen: sich mit jmdm., jmds. Ansichten i.; den Staat mit der Verfassung i.; dazu Identifi­ zierung, die; -, -en identisch /Adj./ gleich (1), (in bestimmter H in ­ sicht) in allen Merkmalen übereinstimmend: der Inhalt der beiden Aussagen, Begriffe war i.; der seit langem gesuchte Dieb und der Festgenommene waren i. (ein und derselbe); dazu Identität, die; -, -en Identitätsl -ausweis, der österr. Personalausweis; -beweis, der fachspr. Nachiveis, daß es sich um ein und dieselbe Person, Sache handelt; -karte, die Schweiz, österr. vgl. -ausweis Ideologe, der; -n, -n Vertreter, Schöpfer einer Ideo­ logie Ideologie, die; -, - n [..hon] Gesamtheit, System ge­ sellschaftlicher Anschauungen, die bestimmte Klas­ seninteressen widerspiegeln: eine fortschrittliche, reaktionäre I .; der Klassencharakter der I .; dazu ideologisch /Adj./: ideologische Auseinandersetzun­ gen Idiom, das; -s, -e 1. für ein Land, eine Landschaft, Berufsgruppe charakteristische (Eigentümlichkeit der) Sprache: er antwortete im unverfälschten heimatlichen I. — 2. feste sprachliche Wendung, deren Sinn sich nicht aus den Bedeutungen ihrer einzelnen Teile ergibt;dazu idiomatisch/Adj./;zu2: idiomatische Wendungen
Idiot — illusorisch 595 Idiot, der; -en, -en 1. Med. hochgradig Schwach­ sinniger — 2. salopp Schimpfw. begriffsstutziger Mensch, Dummkopf: paß doch auf, du I.! Idioten/idioten umg. scherzh.| -hügel, der flach abfallender Hügel (1), auf dem Anfänger das Ski­ läufen üben (können); -sicher fAdj.f so einfach (in der Handhabung), daß jeder es versteht, daß nichts falsch gemacht werden kann: das Gerät ist i. Idiotie,die;-, - n[..i :on]1. fo. Pl.f Med. hochgradiger Schwachsinn — 2. umg. sehr große Dummheit, Un- sinnigkeit: diese Maßnahme ist die reinste I.; dazu idiotisch /Adj.f; zu 2: das ist doch i.! Idol, das; -s, -e Gegenstand der (übermäßigen) Ver­ ehrung, Abgott: ein zweifelhaftes I.; der Welt­ meister war das I. der sportbegeisterten Jugend; sein I. vergöttern; von seinem I. schwärmen, träu­ men Idyll, das; -s, -e [idyl] friedlicher, beschaulicher, einfacher, meist ländlicher Lebenszustand (und dessen bildliche Darstellung): er hat sich auf seinem Grund­ stück ein reizvolles I. geschaffen; diese schöne Ge­ gend ist ein echtes I. Idylle, die; -, - n [idylo] 1. Werk der Dichtung od. Malerei, das das Leben einfacher Menschen in ihrer natürlichen Umgebung, in der Natur darstellt, oft eine Verzichthaltung gegenüber gesellschaftlichen Bewegungen einschließend: heitere, verlogene Idyl­ len — 2. Idyll idyllisch fAdj.f [idyl..] wie in einem Idyll: ein idyllisches Fleckchen E rde; ein H otel in idyllischer Lage Igel, der; -s, - insektenfressendes, Winterschlaf hal­ tendes, kleines Säugetier, dessen Rücken dicht mit Stacheln besetzt ist: bei Gefahr rollt sich der I. ein Igelschnitt, der fo. Pl.f Bürstenhaarschnitt Iglu, der, das; -s, -s kuppelförmige, aus Schnee er­ richtete Wohnstätte der Eskimos während des Win­ ters Ignorant, der; -en, -en beschränkter, unwissender, die Aufnahme von Wissen geringschätzender Mensch: ein eingebildeter, hochnäsiger, plumper I. Ignoranz, die; -, fo. Pl.f Beschränktheit, Unwissen­ heit, Dummheit ignorieren fsw. Vb.; hat/ etw., jmdn. absichtlich übersehen, nicht beachten: eine Anordnung, Mah­ nung i . ; er hat uns völlig ignoriert ihm jDat. vom Pers.pron. er, es/ s. er, es ihn /Akk. vom Pers.pron. er/ s. er ihnen fDat. PI . vom Pers.pron. sie/ s. sie ihr fPron.f 1.1. /Pers.pron. 2. Pers. PI .; Bez. für mehrere, einzeln mit angesprochene Personen beiderlei Geschlechtsf: i. braucht nicht auf uns zu warten; wohin geht i.?; entweder i. oder wir gehen ins Kino; helft i. den Eltern?; /als Anrede in Brie­ fen! Ihr Lieben!; / euer, euch — 2. fDat. vom Pers.pron. sie (1)/ — II. fPoss.pron.; Mask. u . Neutr.; Fern.: ihre; / auch ihrige/ 1. /ordnet etw., jmdn. dem Zugehörigkeits-, Interessenbereich einer weiblichen Person od. einer Sache mit weiblichem Genus zu/: fadj.f sie sagte, das sei i. Kleid, Sohn; das ist i. Bus (der Bus, mit dem sie gewöhnlich fährt); die Brücke wurde wegen ihrer kühnen Kon­ struktion bewundert; jsubst.f das ist nicht unsere Sache, sondern ihre, die ihre; sie hat kein Ver­ hältnis zu den Ihren (ihren Angehörigen) gefunden — 2. Iordnet etw., jmdn. dem Zugehörigkeits- , In­ teressenbereich mehrerer Personen od. Sachen zuj: fadj.f sie warteten auf i. Gepäck; mehrerere Häuser brannten, und aus ihren Fenstern schlugen helle Flammen; die Vögel erhalten regelmäßig i. F ut­ ter; fsubst.j hier liegen unsere Bücher, dort ihre, die ihren; sie hatten das Ihre (ihren T eil) bei­ gesteuert; sie sind zu den Ihren (ihren Angehörigen) gefahren — 8 . fordnet ehe., jmdn. dem Zugehörig­ keits- , Interessenbereich einer od. mehrerer Personen zu, die mit ,Siecangesprochen loerden/: fadj.f ist das Ihr Mantel, mein Herr, meine Dame?; mit freund­ lichen Grüßen Ihr Max /BriefSchlußf; diese Ihre Erklärung befriedigt uns nicht; fsubst.f hier ist mein Platz, dort der Ihre; haben Sie das Ihre (ihr Eigentum ) retten können? ihrer /Gen. vom Pers.pron. sie/ s. sie ihrerseits fA d v .f vgl. deinerseits ihresgleichen find ekl. P r o n .f vgl. deinesgleichen ihrethalben fAdv.f veraltend vgl. deinethalben ihretwegen fA d v .f vgl. deinetwegen ihretwillen /Adv.) v e r a lte n d vgl. deinetwillen ihrige, Ihrige, der, die, das fsubst. Poss.pron. zu ihr II/ geh. der, die, das ihre; / auch deinige Ikone, die; -, -n (auf Holztafeln gemaltes) sakrales Gem,älde der orthodoxen Kirchen: bulgarische, russische Ikonen illegal fAdj.f 1. ungesetzlich, gesetzwidrig: die ille­ gale Ausfuhr von Waren; illegaler Waffenbesitz; diese Maßnahmen sind i. — 2. in der Illegalität (2): die illegale Arbeit gegen die faschistische Dik­ tatur; er hat jahrelang i. im Lande gelebt, ge­ kämpft Illegalität, die; -, fo. P l.f 1. Ungesetzlichkeit, Ge­ setzwidrigkeit: die I. einer Handlung — 2. ge­ heime, organisierte politische Tätigkeit (einer Partei, Organisation) gegen die bestehende Gesellschafts­ ordnung, den Staat nach einem staatlichen Verbot: den antifaschistischen Kampf in der I. fortsetzen; nach ihrem Verbot ging die Partei in die I. illegitim lAdj.f [,. i:m ] nicht rechtmäßig: ein ille­ gitimes Vorgehen; eine illegitime Einmischung illoyal, auch illoyal fAdj.f [ilöajail] 1. etw., bes. die Gesetze, Staat und Regierung nicht respektierend: eine illoyale Haltung — 2. eingegangene Verpflich­ tungen od. die Interessen der Gegenseite nicht ach­ tend: ein illoyaler (nicht vertragstreuer, unaufrich­ tiger) Partner Illumination, die; -, - en jzu illuminieren/ illuminieren fsw. Vb.; hat/ etw. festlich erleuchten (1), beleu chten (1): Häuser, Straßen und Plätze waren prächtig illuminiert; dazu Illuminierung, die; -en Illusion, die; -, - en auf Täuschung (1, 2), un­ realisierbaren Wünschen beruhende, allzu opti­ mistische Vorstellung von der Wirklichkeit, trüge­ rische H offnu ng: gefährliche, vergebliche, ro­ mantische Illusionen; Illusionen über vorhandene Möglichkeiten; (keine) Illusionen haben; sich Illusionen machen illusionär fAdj.f auf Illusion beruhend, voller Illu sio n : illusionäre Plane, Vorstellungen Illusionist, der; -en, -en 1. jmd., der sich Illusionen macht — 2. Zauberkünstler illusionistisch fA dj.f illu sionär illusions/Illusionsl -los fAdj.f ohne Illusionen : er ging i. an seine neue Aufgabe; dazu -losigkeit, die; -, -en illusorisch fAdj.f 1. illusionär: eine illusorische 38*
596 illuster — Imperialismus Vorstellung von der Wirklichkeit — 2. es ist völlig 1. (es wäre eine Illusion), auf ihn, seine Hilfe zu rech­ nen illuster /Adj.; vorw. attr.j geh. erlaucht: ein illustrer Gast; eine illustre Gesellschaft Illustration, d ie; -en I, erläuternde, veranschau­ lichende Abbildung zu einem Text: ein Buch mit Illustrationen — 2. das Illustrieren (2), Erläuterung, Veranschaulichung: zur I. führte der Referent mehrerere Beispiele an; dazu illustrativ / A d j./ Illustrator, der; -s, Illustratoren Kün stler, der bes. ein belletristisches Buch (1) mit Bildern, Zeich­ nungen ausstattet illustrieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. mit Illustrationen (1) versehen: ein Graphiker hat das Buch illustriert; eine illustrierte Zeitschrift — 2. etw. erläutern, ver- anschaulichen: er illustrierte seine Darlegungen mit Beispielen, Tabellen Illustrierte, die; -n, -n Zeitschrift, in der Bilder den Vorrang vor dem Text haben Iltis, der; -ses, -se 1*gewandter kleiner M arder von meist kastanienbrauner Färbung — 2. /o. PI./ Fell (2) von 1: eine Jacke aus I. fm \Präp. in + Dat. (dem) von 1der, *das/ 1. / in 1.1, 2.1, 3; /in vielen Fällen heute nur im, z. B .j 1.1. /räumt./ im Bett liegen; er ist im Theater, Kino 1.2. /zeitl./ im vorigen Jahr, im Jahre 1960; im Augenblick kann ich nicht kommen — 2 . /im + subst. Inf./ im Lesen (was das Lesen anbelangt) ist er gut; er drehte sich im Laufen (während er lief) um Image, das; -/ -s, -s [imitj, PI. imitfes] (manipu­ liertes) Bild, Vorstellung, die die Öffentlichkeit (in kap. Ländern) mit einer Person od. Bache verbindet: ein attraktives I.; sich ein I. schaffen; das I. einer Firma imaginär /Adj.; nicht adv./ nur in der Vorstellung bestehend, nicht wirklich vorhanden: ein imaginäres Glück; er spielte bei seiner Pantomime auf einer imaginären Geige; M a th , eine imaginäre Zahl (Quadratwurzel aus einer negativen Zahl) Imbiß, der; Imbisses, Imbisse kleine Mahlzeit (1): ein stärkender I.; jmdm., sich einen I. bereiten Imitation, die; -, - en 1. das Imitieren (1): die Kin­ der lernen vieles durch I .; die I. von Tierstimmen — 2. etw. Nachgebildetes: das Bild, der Schmuck war eine gelungene, geschickte, minderwertige I. Imitator, der; -s, Imitatoren jmd., der als Unter­ haltungskünstler Stimmen, Instrumente imitiert imitieren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. nachahmen: jmdn., jmds. Stimme i. — 2. etw. nachbilden: /vorw. im Part. Prät./ eine Tasche aus imitiertem (künst­ lichem) Leder Jmker, der; -s, - jmd., der sich mit der Haltung und Zucht von Bienen zur Gewinnung von Honig und Wachs befaßt Imkerei, die; -, - en 1. /o. PL/ Haltung und Zucht von Honigbienen — 2. Einrichtung, Betrieb für 1: mein Gartennachbar hat eine I. immanent /Adj.; nicht adv./ einer Sache innewoh­ nend: die einer Lehre immanenten Prinzipien; das Streben nach Erkenntnis ist der Wissenschaft i. immateriell, a u ch immateriell /Adj./ [..riel] Jur.: ein immaterieller (nicht in Geld auszudrückender) Schaden Immatrikulation, d ie; -, - en /zu immatrikulieren/ immatrikulieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. durch Ein­ schreiben in die Liste der Studierenden als Studenten an einer Hochschule aufnehmen immens /Adj./ außerordentlich viel, groß: immense Arbeit, Kosten immer /Adv./ I. 1.1. jederzeit: er war i. höflich zu mir; alles war wie i. (war unverändert); ein Ab­ schied für, auf i. (ein endgültiger Abschied); verhüll, er ging für i. von uns (ist gestorben)^; ich traf ihn i. mal (hin und wieder) 1.2. jedesmal: 1. wenn man ihn brauchte, war er nicht da — 2. /gibt vor einem Komp, diebeständige Zunahme an/: wir fuhren i. schneller — 3 . /in einem mit warum, was, wer, wo, wie auch eingeleiteten Gliedsatz/ : was, wer i. auch kommen mag (mag kommen, was, wer will), er ist uns willkommen; wo i. er auch hingeht (mag er gehen, wohin er will) ...; wie i. er auch aus­ sieht (mag er aussehen, wie er will) ... — 4. umg. xje (2): i. drei Studenten wurden zugleich geprüft — II. /als Partikel; wirkt intensivierend/: um neun Uhr lag er i. noch, noch i. im Bett; er lief, so schnell er i. (nur) konnte; /in Sätzen mit imperativischem Charakter/ i. (nur) langsam voran!; mögen sie nur 1. schimpfen; fangen wir i. schon mal an! + i.mitder/ Ruhe! immer| -fort, -fort/Adv./ veralten d immer (1.1 .1): er ist i. in Eile; 7grün /Adj.; nur attr.j: eine immer­ grüne (das ganze Jahr über grün bleibende) Pflanze; 7hm, -h|n /Adv.; drückt eine einschränkende od. begründende Bezugnahme auf eine umfassende A us­ sage ausf 1.1 . Hrotzdem (1.1): es ist zwar wenig Aussicht, aber ich würde es i. versuchen 1.2 . w e­ nigstens (1.2): bevor er wegging, hätte er sich i. verabschieden können 1.3. schließlich (2): sei nicht so streng, er ist i. dein Bruder — 2. /im konjunk­ tionslosen Konzessivsatz/ auch: mag es i. schon spät sein, wir wollen es doch noch versuchen; 7wäh­ rend, -während /Adj./ ständig, immer andauernd: seine immerwährende Heiterkeit; 7zu, -zu /Adv./ immer (1.1 .1): er ist i. in Eile Immobilien, die /PI./ [. .ion] Grundbesitz, Liegen ­ schaften Immortelle, die; -, -n Strohblume immun /Adj./ 1. widerstandsfähig gegen bestimmte Krankheitserreger: gegen Diphtherie, Scharlach i. sein; jmdn. gegen etw. i. machen (immunisieren); O gegen Verlockungen, gegen jmds. Spott i. sein — 2. Jur. Immunität genießend immunisieren /sw. Vb.; hat/ Med. jmdn. gegen be­ stimmte Krankheitserreger widerstandsfähig ma­ chen: jmdn., Tiere durch Impfung i.; dazu Immuni­ sierung, die; -, -en Immunität, d ie; -, - en /o. PL/1. Med. Widerstands­ fähigkeit eines Organismus gegen bestimmte Krank­ heitserreger — 2. Jur. gesetzlicher Schutz von A b­ geordneten und Diplomaten vor strafrechtlicher Ver­ folgung, der bei hinreichendem Verdacht aufgehoben werden kann Imperativ, der; -s, \o. Pl.f Gramm. Modus des Verbs, der einen Befehl, eine Bitte, ein Verbot an eine od. mehrere Personen ausdrückt, Befehlsform; das^imperativiseh,uwcÄimperativisch /Adj./ [ .. v . .] Imperfekt, das; -(e)s, /o. PI./ Gramm . Präteritum Imperialismus, der; -, /o. Pl.f höchstes und letztes Entwicklungsstadium des Kap., das vor allem durch die Bildung von Monopolen, die Herausbildung d&s staatsmonopolistischen Kap. und den Kampf der kap. Länder untereinander um die Neuaufteilung der
Imperialist — in 597 Welt gekennzeichnet ist: der moderne L; die Ideolo­ gie, Aggressivität, Krise, der reaktionäre Charakter des L; dazu Imperialist, der; -en, -en u. imperia­ listisch /Adj./ Imperium, das; -s, Imperien [..rion, . .ion] bes. das römische Weltreich /später auch als Bez. für im­ perial. Staaten, die den Rang einer Weltmacht hatten/ impertinent /Adj./ unverschämt (1), respektlos: ein impertinenter Kerl; dazu Impertinenz, die; -en Impetus, der; -, /o. PL/ 1. Ungestüm, Schwung (5): stürmischer, jugendlicher I. — 2. Impuls (1): von der Lehre ging ein großer I. aus Impf| -aktion, die; -ausweis, der behördlicher N a ch - iveis einer Impfung impfen jsw. Vb.; hat/ jmdn. i. Impfstoff in jmds. Körper bringen, um Immunität gegen einen be­ stimmten Krankheitserreger zu erzeugen: jmdn. ge­ gen Tollwut i. Impfling, der; -s, -e geimpfte od. zu impfende Person jmpf/impf| -pflicht, die /o. PL/ staatlich an geo rd n ete Verpflichtung, sich impfen zu lassen; -pflichtig /Adj.; nicht adv./ verpflichtet, sich impfen zu lassen: impfpflichtige Jahrgänge; -pistolc, die pistolen­ artige Vorrichtung zum Verabreichen des Impfstoffes; -schein, der vgl. - au sweis; -schütz, der Schutz vor Infektionskrankheiten durch Impfung; -Stoff, der abgetötete od. geschwächte Krankheitserreger, die, in einen Körper gebracht, diesen veranlassen, Abwehr­ stoffe zu bilden und so immun zu werden Impfung, die; -, - en /zu impfen/ Implantat, das; -s, -e Med. das Implantierte Implantation, d ie; -, - en Med. /zu implantieren/ implantieren /sw. Vb.; hat/ Med. ein künstliches Organ in einen menschlichen, tierischen Organismus einsetzen, damit es dort seine Funktion aufnimmt Implikation, die; -, - en /zu implizieren/ implizieren /sic. Vb.; hat/ etw. mit einbeziehen, ein ­ begreifen: diese Vorschläge i. eine Menge An­ regungen implizit /Adj./ mit eingeschlossen, aber nicht aus­ drücklich gesagt: die Auswahl der Beispiele ent­ hielt i. eine Wertung, eine implizite Wertung implizite /Adv./ [.. te] s. implizit implodieren /sw. Vb.; ist/ Techn . /von luftleeren Gefäßen/ durch äußeren Gasdruck zerstört werden: die Bildröhre ist implodiert; dazu Implosion, die; -, -en imponieren jsw. Vb.; hat/ jmdm. i. jmdn. beein­ drucken, jmdm. Achtung, Bewunderung einflößen: er wollte mir mit seinem Können i.; ihre Leistung imponierte uns; eine imponierende Persönlichkeit ImponierIgehahe, das fvon männlichen Tieren/ auf­ fallende Gebärden bei der Werbung od. zur Ein­ schüchterung eines Gegners Import, der; -(e)s, -e 1, jo. PI./ Einfuhr (1): der I. von Wein aus Ungarn; der I. von Kohle, Erz — 2. /vorw. Pl.f Importartikel: das Angebot an Im­ porten Importartikel, der importierter A rtikel Importeur, der; -s, -e [..o :r] Betrieb, Institution, die Waren importiert importieren /sio. Vb.; hatf etw. einführen (2): Baumwolle, Rohöl i. Importware, die /vorw. PI./ Importartikel imposant /Adj./ eindrucksvoll, großartig (1): er ist eine imposante Erscheinung; ein imposanter Bau, Beig; jmd., etw. wirkt i. impotent, auch impotent /Adj.; nicht adv.; vom Mann/ unfähig zum Geschlechtsverkehr: er ist i.; dazu Impotenz, auch Impotenz, die; -, /o. PL/ imprägnieren jsw. Vb.; hat/ Stoffe mit flüssigen Chemikalien tränken, um sie haltbar(er) zu machen, ihre Eigenschaften zu verbessern: Textilien, Holz, Leder i.; dazu Imprägnierung, die; -, -en Impression, d ie ; -, - en (optischer) Eindruck: Im­ pressionen von einer Reise Impressionismus, der; /o. PL/ 1. von der M alerei am Ende des 19. Jhs. ausgehende, auch Literatur und Musik beeinflussende Stilrichtung, für die die Wie­ dergabe von Eindrücken und Stimmungen kennzeich­ nend ist; dazu Impressionist, der; -en, -en u. impressionistisch fA d j.f : impressionistische Ein­ flüsse, Stilelemente Impressum, das; -s, Impressen Druckerei Ver­ lagsw. gesetzlich vorgeschriebene Angaben in Büchern, Broschüren, Zeitschriften und Zeitungen über Copyright, Verlagslizenz und -ort, Satz, D ruck und Herausgeber Imprimat, das; -s, -e s. Imprimatur Imprimatur, das; -s, /o. Pl.f Druckerei Ver- lagsw. der Druckerei vom Verfasser od. Verlag gegebene Druckerlaubnis nach Abschluß der Korrek­ turen: das I. erteilen imprimierenjsw. F6.;hat/Druckerei Verlagsw.: ein Druckerzeugnis i. (das Imprimatur für ein Druckerzeugnis erteilen) Impromptu, das; -s, -s [sproty:] Mus. locker geform­ tes, einen Einfall frei gestaltendes, gleichsam impro­ visiertes Instrumentalstück, bes. für Klavier: Im­ promptus von Schubert, Chopin Improvisation, d ie; -, -en [..v . .] I. /zu improvi­ sieren/; zu 1.2 Mus.: die Kunst der I.; Bach, Händel, Mozart waren Meister der I. — 2, das Improvisierte, aus dem Stegreif Dargebotene: eine gelungene, geistvolle I. improvisieren /sw. Vb.; hat/ [..v . .] 1.1« etvj. un­ vorbereitet, aus dem Stegreif tun: einen Ausflug, Vortrag i.; eine Mahlzeit i. (schnell und mit ein­ fachen Mitteln herstellen); aus Zeitmangel mußten wir i.; eine improvisierte Rede, Party 1.2. Mus. musikalische Gedanken aus dem Stegreif verar­ beiten : der Musiker improvisierte Impuls, der; -es, -e 1. Anregung (2), Anstoß (2): die Reise gab dem Schriftsteller neue Impulse für sein Schaffen — 2.plötzlicher innerer Drang, Trieb, plötzliche Eingebung: einem I. folgen; etw. aus einem I. heraus tun — 3 .1 . kurzzeitige, stoßartige Wirkung einer physikalischen Größe: akustische, mechanische Impulse; Elektrotechn. Impulse (kurze Spannungs- od. Stromstöße) empfangen 3.2. Phys. Produkt aus Kraft und der Zeit ihrer Einwirkung, Produkt aus Masse und Geschwindig­ keit impulsiv /Adj./ einem Impuls (2) schnell nach­ gebend, folgend, temperamentvoll: ein impulsiver Mensch; eine impulsive Bewegung; i. reagieren; dazu Impulsivität, die; -, /o. PL/ [..v . .] imstande /Adv./ zu etw. i. sein 1.1. zu etw. fähig (2.1) sein : jmd. ist durchaus i., wissenschaftlich zu arbeiten; er war i., drei Dinge auf einmal zu tun 1.2 . zu etw. fähig (2.2) sein: sie war nicht i., sich (darauf) zu konzentrieren in /Präp. mit Dat. u . Akk.; / auch im, ins/1. /räuml.f 1.1. /mit Dat.; gibt die Lage an; weist auf
598 inadäquat — indiskutabel einen Bereich hin, innerhalb dessen etw. vor sich geht, etw., jmd. sich befindet/: in einer Stadtwohnen; das steht in diesem Buch; O sich in jmdm. täu­ schen; in vielen Dingen bewandert sein; /o. e r­ kennbaren Kasusl eine gute Note in Russisch haben; in Mathematik ist er sehr gut 1.2 . /mit Akk.) gibt die Richtung an; weist auf ein Ziel hin, in das eine Bewegung hineinführt/ : er geht noch in die Schule (ist noch Schüler); in (den) Urlaub fah­ ren; O die Ausgaben gehen in die Hunderte; sich in jmdn. hineinversetzen; in seine Arbeit vertieft sein; in einen Vorschlag einwilligen; sich in jmdn. verlieben; Vertrauen in jmdn., etw. setzen — 2. /zeitl.f 2.1. fmit Dat.f 2.1.1. /weist auf einen Zeit­ raum hin, innerhalb dessen etw. vor sich geht/: in den Ferien verreise ich ; in aller Frühe aufstehen 2.1 .2 . Iweist auf einen Zeitraum hin, nach dem etw. vor sich geht; weist in die Zukunft/: in einer Stunde essen wir 2.2. /mit Akk./ das reicht (bis) weit in die Vergangenheit, in die Zukunft — 3 ./modal; mit D a t.j: etw. in Englisch sagen; haben Sie das Kleid auch in Grün?; in guter Laune sein; in Wirklich­ keit, Wahrheit war alles anders; da gab es Bücher in Massen, Zeitungen in Bündeln; in (mit)- barem Gelde zahlen — 4 . /mit Akk.; in fester Abhängig­ keit von Verben, Subst.j: in schallendes Gelächter ausbrechen; die Einwilligung in etw .; in ein Lied einstimmen inadäquat, auch inadäquat /Adj./ nicht entsprechend, jmdm., einer Sache nicht gerecht werdend: eine inadä­ quate Darstellung, Wiedergabe inaktiv, auch inaktiv /Adj./ nicht rührig, passiv (1): er war in letzter Zeit gesellschaftlich i.; dazu In­ aktivität, d ie; -en [..v..] Inangriffnahme, die; -, jo. PL/ das Beginnen, An- packen eines größeren Projektes Inanspruchnahme, die; -, jo . PL/ 1. trotz seiner I. durch den Beruf (obwohl er durch seinen Beruf sehr in Anspruch genommen wurde) widmete er sich seinen Kindern —* 2. das Beanspruchen und Nutzen einer Sache: die I. von Vorteilen, Rechten Inbegriff, der; -(e)s, /o. P L ; nur mit Gen. attr./ etw., jmd., der die (qualitativen) Merkmale, die man damit in seiner V orstellig verbindet, vollendet ver­ körpert, Musterbeispiel: sie ist der I. alles W eib­ lichen; er ist der I. der Selbstbeherrschung inbegriffen /Adj.; vorw. präd.j: die Verpackung ist im Preis i. (einbezogen, mitgerechnet) Inbetriebnahme, die; -, /o. PL/ Aufnahme des Be­ triebes von einer Einrichtung: die I. der Tankstelle, einer neuen Taktstraße Inbetriebsetzung, die; -, /o. PL/ Instandsetzung und Aufnahme des Betriebes von etw.: die I. einer Maschine Inbrunst, die; -, /o. PL/ tiefes, starkes Gefühl: die I. seiner Liebe; dazu inbrünstig /A d j./: etw. i. hof­ fen, ersehnen; inbrünstige Liebe Indefinitpronomen, das Gramm. Pronomen, das eine Person od. Sache in ganz allgemeiner, un­ bestimmter Weise bezeichnet, unbestimmtes Fürwort indeklinabel, auch indeklinabel /A d j.; nicht adv./ Gramm , nicht deklinierbar: ein indeklinables Ad­ jektiv in| -dem /Konj.; unterordnend; leitet einen Glied­ satz ein; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Art und Weise des Begleitumstands, Grundes, des Mittels in bezug auf das im Hauptsatz Gesagte/ dadurch, daß . . . : er verschaffte sich Einlaß, i. er laut an die Tür klopfte; i. ich ihm widersprach, ärgerte ich ihn; 1- des(sen) /Adv./ 1. jedoch: soviel darf man i. be­ haupten, daß ... — 2. unterdessen, inzwischen: ich gehe einkaufen, du kannst i. in Ruhe arbeiten; 2- des(sen) /Konj.; unterordnend; leitet einen Glied­ satz ein; adversativ; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Gegensätzlichkeit und der Gleichzeitigkeit/ 2während (2): i. er las, schlief sie Index, der; -/-es, -e/Indizes [,. ze:s] 1. alphabeti­ sches Namens-, Sachverzeichnis: in einem I. nach­ schlagen — 2 . /PL -e/ Verzeichnis der von einer Institution eines administrativen Staats od. einer Kirche verbotenen Bücher: das Buch stand auf dem 1. — 3. /PL Indizes/ 3.1. Math, an Buchstaben an­ gefügtes kleineres Zeichen zur UnterScheidung gleichartiger Größen: bei x, ist der I. 1 3.2. Wirt- sch. Verhältniszahl für Veränderungen statistischer D ate n : der I. der Lebenshaltungskosten ist gleich­ geblieben indezent /Adj.\ nicht dezent, aufdringlich: ihr Be­ nehmen war i. Indianer, der; -s, - 1 . Angehöriger der Urbevölkerung Nordamerikas (mit Ausnahme der Eskimos) — 2. Indio Indianer] -häuptling, d e r; -stamm, der indianisch /Adj.; nicht präd.; zu Indianer/ indifferent /Adj.f 1. gleichgültig, nicht (parteilich) Stellung nehmend, teilnahmslos: er hat sich i. ver­ halten — 2. /nicht adv./ Chem. an Reaktionen un­ beteiligt: der Stoff ist i.; dazu Indifferenz, die; -, -en indigniert /Adj./ peinlich berührt, entrüstet: eine indignierte Miene aufsetzen; er zeigte sich i. Indigo, der, das; -s, -s /vorw. Sg./ tiefblauer natür­ licher Farbstoff indigoblau /Adj./ tiefblau Indikation, d ie; -, -en fachspr. Umstand, Be­ weggrund, durch den ein bestimmtes Heilverfahren angezeigt ist: eine medizinische, soziale I. Indikativ, der; -s, /o. PL/ Gramm. Modus des Verbs, der etw. als wirklich axisdrückt, W irklich ­ keitsfo rm ; dazu indikativisch, auch indikativisch IAdj-1 [..▼ . .] Indikator, der; -s, Indikatoren 1. die Zahl der Arbeitslosen ist ein I. für die wirtschaftliche Lage (zeigt die wirtschaftliche Lage an) in den kapitali­ stischen Ländern — 2. Techn. Vorrichtung zur Feststellung zeitlich veränderlicher Meßwerte — 3. Naturwiss. Mittel, Stoff zur Anzeige vom Ver­ lauf eines Vorgangs od. von Zuständen: radioaktive Stoffe werden von Biologie und Medizin als Indi­ katoren verwendet Indio, der; -s, -s Angehöriger der Urbevölkerung Mittel- und Südamerikas indirekt /Adj./ mittelbar, nicht auf direktem Wege: ein indirekter Beweis; indirekte Beleuchtung; er ist nur i. davon betroffen; Wirtsch. /in der kap. Wirtschaft/ indirekte Steuern; G ram m , die in­ direkte Rede (nicht wörtliche Wiedergabe einer sprachlichen Ä ußeru ng); ein indirekter (abhängiger) Fragesatz Indiskret /Adj./ [. .e:t] 1. nicht die gebotene Zurück­ haltung wahrend, taktlos, zudringlich: i. fragen; ein indiskretes Benehmen — 2 . i. sein (etw. ausplau­ dern); dazu Indiskretion, die; -en; zu2: eineI. begehen (indiskret sein) indiskutabel, auch indiskutabel /Adj.; nicht
indisponibel — infam 599 adv,/ nicht wert, erörtert zu werden: der Vorschlag ist i. indisponibel, auch indisponibel /Adj.; nicht adv./ nicht disponibel: indisponible (nicht sofort verfüg­ bare) Gelder indisponiert, auch indisponiert /Adj.; vorw. präd bes. von darstellenden Künstlern/ für etw., bes. für den Auftritt, in einer physisch, psychisch nicht sehr guten Verfassung: die Sängerin war i. Individualismus, der; /o. PL/ [..v . .] Denk- und Verhaltensweise, die durch Zurückhaltung des Menschen gegenüber der Gemeinschaft und ihren Ansprüchen gekennzeichnet ist und durch die das menschliche Individuum mit seinen Rechten, Inter­ essen und Bedürfnissen für autonom erklärt und der Gesellschaft übergeordnet ivird; dazu Individualist, der; -en, -en u. individualistisch /Adj./ Individualität, die; -en £..v . .] 1. fo. PL/ die per­ sönlichen Eigenarten eines Einzelwesens: seine I. bewahren wollen — 2. durch ein nur ihm selbst eigenes Gepräge gekennzeichnetes Einzelwesen, Per­ sönlichkeit (1): er ist eine schöpferische I. individuell /Adj./ [. .vidu|sl] dem Individuum und seiner Eigenart entsprechend, dem Individuum eigentümlich: ein individuelles Bedürfnis; Kinder i. (je nach ihrem eigenen W esen verschieden) erziehen; der individuelle (spezifische) Wert einer Sache Individuum, das; -s, Individuen [ ..vi:du|um, PL ..duon] 1. der Mensch als einzelnes Wesen: der Mensch als I. — 2. /emot. neg.j ein verdächtiges I. (eine verdächtige Person 1.2) Indiz, das: -es, Indizien [. .ion] 1. /vorw. PL/ A n ­ zeichen für jmds. Schuld, den Verdacht des Vorliegens einer Straftat erregender Umstand: ein sicheres L; Indizien für Beweise nehmen; jmdn. auf Grund von Indizien verurteilen; die Indizien sprechen gegen ihn — 2. Merkmal, Kennzeichen:dasisteinI. für den guten Lebensstandard IndizienIbewcis, der aiif überzeugende Indizien (1) gegründeter B ew eis: der Gerichtsmediziner trat einen schlüssigen I. an indoeuropäisch, indoeuropäisch /Adj./ d ie S p r a c h ­ familie betreffend, zu der vor allem fast alle euro­ päischen Sprachen gehören indogermanisch, indogermanisch /Adj./ in d o e u r o ­ päisch Indogermanistik, Indogermanistik, die W is s e n ­ schaft von den indoeuropäischen Sprachen indolent, auch indolent /Adj./ unempfindlich (1), gleichgültig (1), träge (1): ein indolenter Mensch; dazu Indolenz, die; jo. PL/ Indologie, d ie; /o. PL/ Wissenschaft von der Kultur, Sprache und Literatur Indiens Induktion, d ie ; -en 1. Elektrotechn. Er­ zeugung elektrischer Spannung durch Bewegung eines Leiters in einem magnetischen Kraftfeld — 2. Logik /wichtigste Form der Reduktion (2)/ Ab­ leitung einer allgemeinen Aussage über eine Klasse von Gegenständen aus Aussagen über einzelne Gegen­ stände dieser Klasse Induktions Elektrotechn. zu Induktion 1| -ap- parat, der Induktor; -ström, der durch Induktion erzeugter Strom induktiv, induktiv /Adj./ 1. Elektrotechn. durch Induktion (1) entstehend: ein induktiver Widerstand — 2. Logik auf Induktion (2) beruhend, durch sie gewonnen: ein induktiver Schluß Induktor, der; -s, Induktoren Elektrotechn. Gerät zur Erzeugung hoher Spannungen industrialisieren /sw. V b.; hat/: ein Land i. (in einem Land eine Industrie auf-, ausbauen); die Landwirtschaft i. (industrielle Ausstattung, M e­ thoden in der Landwirtschaft einführen); dazu In­ dustrialisierung, d ie ; -en Industrie, die; -n [..i:on] 1.1. /vorw. Sg./ Ge­ samtheit von Betrieben, in denen durch maschinelle Produktion in großer Stückzahl Konsumgüter und Produktionsmittel hergestellt, Rohstoffe gewonnen w erd en : die chemische, metallurgische I .; die volkseigene I .; die I. aufbauen, modernisieren 1.2. /o. PL/ die für 1.1 charakteristische A rt der Produktion (1): die moderne (elektronische) I. ein­ führen — 2. Schweiz. Fabrik: in dem Ort waren mehrere Industrien untergebracht Industrie|-abgas, das; -abwasser, das; -anlage, die vgl. - betrieb; -arbeiter, der; -ausriistung, die tech­ nische Einrichtung eines Industriebetriebes; -be­ trieb, der industrieller Betrieb; -gebiet, das Gebiet, in dem Industriebetriebe konzentriert sind; -gesell- schaft, die /Begriff der bürgert. Philosophie und Soziologie, mit dem vorgespiegelt werden soll, daß vor der Rolle der industriellen Produktion Unterschiede zwischen Gesellschaftsordnungen als unwesentlich zurückträten/; -gewerkschaft, die /Abk. IG/ Ge­ werkschaftsorganisation, in der die Werktätigen eines od. mehrerer Industriezweige zusammengefaßt sind: die I. Metall; -kapital, das in kap. Ländern in der Sphäre der Industrie (1) fungierendes Kapital; -kombinat, das Kombinat soz. Industriebetriebe; - laden, der von einem volkseigenen Industriebetrieb eingerichtete Verkaufsstelle, in der seine Erzeug­ nisse verkauft werden; -land, das Land, dessen Wirtschaftsstruktur von der Industrie bestimmt wird; -landschaft, die durch industrielle Bauten geprägte Landschaft industriell /Adj.; nicht präd./ die Industrie (1) be­ treffend: die industrielle Produktion; industrielle Produktionsmethoden; die industrielle / Revo­ lution; ein i. rückständiges Land Industrielle, d e r; -n , -n Inhaber eines kap. In­ dustriebetriebes Industrie| -preis, der W irtsch. Abgabepreis der Industrie; -produkt, das; -Produktion, die; -robo- ter, der im industriellen Fertigungsprozeß ein­ gesetzter Roboter, der Arbeitsgänge wie z. B . Schwei­ ßen, Schneiden, Be- , Entladen selbsttätig ausführt; -Staat, der vgl. Industrieland; -stadt, die Stadt mit viel Industrie; -waren, die /PL/; -zweig, der Bereich und Gesamtheit der Industriebetriebe mit einer be­ stimmten Fertigung: der I. Schwermaschinenbau induzieren /sw. Vb.; hat/ 1. Elektrotechn. elektrischen Strom durch Induktion (1) erzeugen — 2. Logik einen induktiven Schluß ableiten ineinander /Adv./ 1. eines, einer in dem anderen: die Probleme waren i. verschmolzen — 2 . einer in den anderen, eines in das andere: sie waren i. verliebt ineinander zu ineinander 2 ] -fließen / Vb./: bei N fließen die beiden Flüsse ineinander (vereinigen sie sich zu einem Fluß); -greifen /Vb./: die Zahn­ räder griffen ineinander; <> dieAktionen müssen i. (aufeinander abgestimmt sein) infam /Adj./ 1. gemein (1.1 .1): eine infame Lüge; jmdn. i. hintergehen — 2 . /emot./ abscheulich (1.1):
das stinkthier ja i.; zu 1Infamie, die; -n [..i:9n]: soeineI.! Infanterie, die; -, /o. PL/ [..t(9)ri:] v e r a lte n d Waffengattung der Landstreitkräfte, deren Truppen früher vorwiegend zu Fuß mit der Waffe in der Hand kämpften; dazu Infanterist, der; -en, -en [..t(o)r..] infantil /Adj./ 1. von Infantilismus zeugend: er hat typisch infantile Gesichtszüge — 2 . kindisch : sich i. benehmen Infantilismus, der; Infantilismen fachspr. 1. fo. PL/ körperliches, geistiges Stehenbleiben auf kindlicher Entwicklungsstufe — 2. durch 1 bestimmte Äußerung, Symptom von 1 Infarkt, der; -(e)s, -e Med. Absterben von Gewebe infolge Drosselung od. Unterbrechung der Versor­ gung mit B lu t: einen I. bekommen, behandeln Infekt, der; -(e)s, -e Med. 1.1. Infektion 1.2 . /oft für eine Erkältungskrankheit/: ein /* grippaler I. Infektion, die; -, -en Med. Übertragung von Krank­ heiten durch Krankheitserreger: Maßnahmen gegen eine I. treffen Infektions Med.| - gefahr, die; -lierd, der; -krank- heit, die durch Infektion hervorgerufene Krankheit infektiös /Adj./ Med. eine Infektion bewirkend, a n steck en d : eine infektiöse Darmerkrankung infernalisch /A d j./ 1. ein infernalischer (extrem böser und niederträchtiger) Plan — 2 . /emot./ ab­ sch eulich (1.1): hier stinkt es i. Inferno, das; -s, /o. PL/ geh. Hölle (1.2), die Schrecknisse: das I. des Krieges, eines Bombarde­ ments infinit, infinit /Adj./ Gramm.: die infiniten (nicht nach Person, Zahl bestimmten) Formen des Verbs Infinitesimalrechnung, die /o. PL/ M ath. / zu ­ sammenfassende Bez. für Differential- und Integral­ rechnung/ Infinitiv, der; -s, -e [..vo] Gramm, nicht nach Person, Zahl, Modus bestimmte Form des Verbs infizieren /sw. Vb.; hat/ sich, jmdn. anstecken (3.1 u. 3 .2): er hat sich bei dem Kranken infiziert, ist infiziert in flagranti - f jmdn. i. (auf frischer Tat) ertappen Inflation, die; -, - en Wirtsch. im kap. Wirtschafts­ gefüge auftretende Entwertung des Geldes durch übermäßige Erhöhung des Geldumlaufs bei gleich­ zeitiger Erhöhung der Preise: sie hat in der I. alle Ersparnisse verloren; dazu inflationär /A d j./ u. inflationistisch /A d j./: inflationistische Tendenzen Inflations| -rate, die W irtsch. Rate, die den Grad der Entwertung des Geldes und Preissteigerung aus­ drückt; -zeit, die bes. die Jahre nach dem 1. W elt­ krieg in[ 1-folge /Präp. mit Gen./ als Folge, Wirkung von, auf Grund von: i. (des) starken Nebels konnte das Flugzeug nicht starten; /o. erkennbare Rektion in Verbindung mit starkem Bubst, im Sg. o. Art. u . Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PL nicht erkennbar ist/: i. Nebel; 2-foIge /Adv.; in Verbindung mit von/ auf Grund von: i. von Verkehrsstörungen, Witterungseinflüssen; -folgedessen /Adv.; vorw. in konjunktionaler Verwendung; nebenordnend; fügt an einen Vordersatz mit Inversion des Subjekts einen Hauptsatz an, der die Folge für eine im Vordersatz genannte Ursache angibt/ also: die 600 Infamie — Ingenieurhochschule Straßen sind heute vereist, i. mußt du vorsichtig fahren Informant, der; -en, - en 1. jmd., der (geheime) Informationen gibt — 2. Gewährsmann Informatik, die; /o. PL/ Wissenschaft, die sich mit den Problemen der Information und Dokumen­ tation befaßt Information, die; -, - en 1.1. Nachricht (1), M it­ teilu n g: eine einseitige, richtige, sachliche, ver­ trauliche I .; Informationen erteilen, wiedergeben 1.2 . Mitteilung über aktuelle Ereignisse von gesell­ schaftlicher Bedeutung bes. durch Nachrichten, Kommentare — 2. rasche und zuverlässige Ermitt­ lung, Sammlung und Übermittlung von wissen­ schaftlichen Erkenntnissen und deren Organisation und Technik: die Grundlagen der I. verbessern — 8. Kybern. Klasse äquivalenter Signale Informations | -austausch, der (zwischenstaatlicher) Austausch von Informationen (1.2); -material, das Material, bes. schriftliche Unterlagen, die der I n ­ formation (1.1) dienen; -mittel, das bes. Karteien, Bibliographien, Wissensspeicher für die Informa­ tion (2); -theorie, die /o. PL/ Math. Theorie, die sich mathematisch mit den Bedingungen der Zuver­ lässigkeit der Übermittlung, Speicherung und Ver­ arbeitung von Informationen (1, 3) befaßt; -Ver­ arbeitung, die (technische) Verarbeitung, Auswer­ tung von Informationen mit dem. Ziel, neue In ­ formationen zu gewinnen, bes. durch Datenver­ arbeitung; -vertust, dei bei der Übertragung od. Verarbeitung von Informationen auftretender Ver­ lust an Information (1); -Wissenschaft, die /o. PL/ Wissenschaft, die sich mit den aus der Methodik, Technik und Organisation der Informationsver­ arbeitung ergebenden Gesetzmäßigkeiten befaßt informativ /Adj./ der Inform ation (1-2) dienend: eine informative Berichterstattung; diese Zeit­ schrift ist sehr i. informatorisch /Adj./ informativ informieren /sw. Vb.; hat/ jmdn., sich über etw. in Kenntnis setzen: er ist eingehend informiert wor­ den; der Minister hat sich über die Lage informiert; dazu Informiertheit, die; -, /o. PL/ infrarot, infrarot /Adj./ Phys. zum Bereich des Infrarots gehörend Infrarot, Infrarot, das; -s, /o. PL/ Phys. nicht sichtbare, Wärme abgebende Strahlen, die im Spek­ trum unterhalb des roten Bereichs liegen Infrarot, Infrarot| -grill, der mit infraroten Strahlen beheizter G rill; -heizung, die vgl. - grill; -Strahlung, die Phys. Strahlung im Bereich des Infrarots Infrastruktur, die fach sp r. gesamte materiell- technische Ausstattung eines Territoriums mit den allgemeinen Grundlagen für die Produktion, die selbst nur mittelbar der Produktion dient: Häfen, Eisenbahnen, Wohnsiedlungen und Kranken­ häuser gehören zur I. eines Landes; ein Land mit gut, schwach entwickelter I. Infusion, die; -, -en Med. tropfenweises Einführen einer größeren Flüssigkeitsmenge in den mensch­ lichen Körper: eine I. vornehmen Ingenieur, der; -s, -e [injemor] Techniker mit Hoch- od. Fachschulabschluß: ein I. für Hochbau, Maschinenbau Ingenieur| -bau, der /PL -ten/ Techn. Bauwerk, das besonders schwierige technische Probleme bietet und von Ingenieuren entworfen wird; -hochschule,
Ingenieurin — inländisch 601 die technische Hochschule, die bes. Technologen für wichtige Bereiche der materiellen Produktion aus­ bildet Ingenieurin, die; -nen [in3eni0 :rin]/zu Ingenieur/ Ingenieur|-Ökonom, der Fachmann auf dem Gebiet der IngenieurÖkonomie; -Ökonomie, die jo. PL/ Fachrichtung, bei der neben ökonomischem auch technisches Wissen über einen Industriezweig ver­ mittelt wird; -schule, die Fachschule zur Ausbildung von mittleren technischen Kadern Ingrediens, d as; Ingredienzien jvorw. Pl.f [..disns, PL ..tslon] Bestandteil bes. einer Speise, eines Getränkes, eines Arzneimittels: dem Cocktail fehlte noch das wichtigste I. Ingredienz, die; -en Ingrediens Ingrimm, der; -s, jo. Pl.f veraltend Grimm: Jmdn. packt der I .; dazu jngrimmig jA d j./: i. blicken Ingwer, der; -s, fo. PL/ 1. einkeimblättrige Staude in Südasien, deren Wurzel als Gewürz verwendet wird — 2. Gewürz aus 1: Kürbis mit I. würzen Inhaber, der; -s, - 1 .1 . Besitzer, bes. eines Geschäftes: der I. jeines Geschäftes, einer Wohnung 1.2 . er ist 1. dieses Weltrekords (hält diesen Weltrekord); da­ zu Inhaberin, die; -nen inhaftieren jsw. Yb.; hat/ jmdn. in Haft nehmen, verhaften; dazu Inhaftierung, die; -en Inhalation, die; -en Izu inhalieren/ inhalieren jsw. Vb.; hat/ heilkräftige Dämpfe ein- atmen: der Kranke mußte täglich dreimal i. Inhalt, der; -s/-es, -e 1.1. das in einem Behältnis Enthaltene: der I. einer Flasche, Büchse, Kiste; den I. ausgießen, herausnehmen; O der I. seines Lebens war nur Arbeit (sein Leben war von Arbeit erfüllt) 1.2 . Math, der I. (Flächeninhalt) eines Dreiecks; der I. (Raum inhalt) eines Zylinders — 2. das (sprachlich) Dargestellte, Mitgeteilte: der I. eines Romans, Briefes; das Problem von Form und I.; den I. eines Gespräches wiedergeben; zu 2 inhaltlich jA d j.j Inhalt): / Inhalts/inhalts| Inhalts/inhalts /mit * au ch inhalt|; zu Inhalt 2/| -angabe, die; -analyse, die; *-arm jAdj./ arm an Inhalt; *-leer jAdj.j vgl. -los; *-los jAdj.j im Inhalt nichtssagend: der Film ist i.; *-reich /Adj./ reich an Inhalt; *-schwer jAdj.j bedeutungsvoll, wichtig; -Verzeichnis, das: das Buch hat ein über­ sichtliches I. inhärent, auch inhärent /Adj.; nicht adv.j inne­ wohnend : die inhärenten Bestandteile einer Sache inhuman jAdj.j die Würde des Menschen nicht achtend, unmenschlich (1.1): ein inhumanes Ver­ halten; eine inhumane Gesetzgebung; eine in­ humane (rücksichtslose 1.2, hartherzige) Strafe; dazu Inhumanität, die; -, jo. PLI Initiale, die; -, - n großer Anfangsbuchstabe: er hat sich die Initialen seines Namens in den Ring ein­ gravieren lassen Initialsprengstoff, der fach sp r. durch Hitze, Stoß, Schlag leicht entzündlicher Sprengstoff, der die schwerer entzündlichen Sprengstoffe in Spreng­ ladungen zur Detonation bringt Initialwort, das /PL -Wörter/ Sprachwiss. aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter einer Wort­ gruppe gebildetes Kurzwort Initialzündung, die fachspr. Zündung mit Initial­ sprengstoff Initiative, d ie ; -, -n [..va] 1. Antrieb zum Handeln, Unternehmungsgeist: jmds. schöpferische I.; I. haben, besitzen — 2. Anstoß zum Handeln: auf I. (Veranlassung) des Außenministers wurde die Konferenz einberufen; /in der Verbindungj die 1. ergreifen (in einer Sache aktiv werden); zu 2 Initiator, der; -s, Initiatoren u. initiieren jsw. Vb.; hat/ [..tsi|i:..] etw. i. zu etw. den Anstoß geben: eine Sammelaktion i. Injektion, d ie; - en Med. Einführung eines flüs­ sigen Arzneimittels unter die Haut od. in ein Blut­ gefäß mit einer Injektionsspritze: eine subkutane, intramuskuläre, intravenöse I. bekommen, vo r­ nehmen Injektions Med.| -nadel, die innen hohle Nadel mit einer Öffnung für Injektionen; -spritze, die Spritze für Injektionen injizieren jsw. Vb.; hat/ Med. etw. durch Injektion in den Körper bringen Injurie, die; -, -n [..io, ..le] veraltend Beleidi­ gung (1) ^ Inkarnation, d ie ; -, -en 1. Verkörperung von etw. Geistigem: sie erschien mir als I. des Guten — 2. nach religiöser Auffassung die leibliche Ver­ körperung, Menschwerdung eines göttlichen Wesens: die I. Gottes Inkasso, das; -s, -s/österr. auch Inkassi Bank Einziehung fälliger Geldforderungen Inkasso)Vollmacht, die B a n k Vollmacht, Geld- forderungen einzuziehen inklusive /Präp. mit Gen.; Abk. inkl./ [..ve] bes. Kaufm . einschließlich: er verkaufte das Haus i. des Mobiliars; /o. erkennbare Rektion in Verbin­ dung mit starkem Subst. im Sg. o . Art. u . Attr.; mit Dat., wenn der Gen. PL nicht erkennbar ist/: der Preis versteht sich i. Verpackung inkognitojAdv.j unter anderem Namen: er reiste i. Inkognito, das; -s, -s Verheimlichung der eigenen Identität durch Gebrauch eines Decknamens: das I. lüften, fallenlassen, wahren inkommensurabel jAdj.j nicht meßbar, nicht ver­ gleichbar: diese Begriffe sind i. inkommodieren jsw. Vb.; hat/ veraltend jmdn. belästigen, stören, jmdm. Unannehmlichkeiten machen: ich möchte Sie nicht i.! inkompetent /Adj./ auf Grund fehlender Befugnis od. Sachkenntnis nicht zuständig: ein inkompeten­ ter Beurteiler; ich fühle mich da i.; dazu In­ kompetenz, die ; -, -en inkonsequent jAdj.j nicht folgerichtig, nicht konse­ quent (1.1): eine inkonsequente Haltung; i. han­ deln, argumentieren; dazu Inkonsequenz, die; -, -en Inkorrekt jAdj./ nicht korrekt (1.2): sich i. ver­ halten Inkubation, die; -, jo. Pl.j Med. das Sichfestsetzen von Krankheitserregern im Organismus Inkubationszeit, die Med. Zeitspanne zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Infektionskrank­ heit: die I. beträgt bei Scharlach 2 bis 8 Tage In/in| -land, das jo. P L ; o. unbest. Art./ 1. das Territorium des Landes, dessen Staatsbürger­ schaft man besitzt: er verbrachte seinen Urlaub diesmal im I. — 2. Binnenland: im I. ist das Klima weniger ausgeglichen — 8. (offizielle) Ver­ treter, Bevölkerung von 1: die Reaktion des In­ lands auf die Vorgänge in der Hauptstadt; zu 1 u. 2 -ländisch jAdj.j
602 Inlandpreis — inoffiziell luland zu Inland 1| -preis, der im Inland geltender Preis einer im Inland produzierten Ware; -reise, die touristische Reise im Inland; -verkehr, der vgl. - reise Injlaut, der; -(e)s, /o. PL/ Sprachwiss. /von Lauten/: im I. (im Inneren eines Wortes) ste­ hen Inlay, das; -/ -s, -s [..le:] fachspr. gegossene und eingepaßte Zahnfüllung bes. aus einer Metallegierung Inlett, das; -(e)s, -s/-e 1. sehr dicht gewebter Baum ­ wollstoff für Federbetten — 2. verschlossene Hülle aus 1, in der die Bettfedern untergebracht sind: das l. beziehen }n|liegend /Adj.; nicht präd.j Büro dem Schrift­ stück beigefügt, der Sendung beiliegend: die in­ liegende Bescheinigung...; i. erhalten Sie eine Bescheinigung in medias res + i. gehen (unmittelbar zur Sache kommen) in memoriain /meist als Überschrift eines N ach­ rufsj zum Andenken cm ...: i. Thomas Mann inj 1-mitten fPräp. mit Gen./ geh. in der Mitte von: i. der Felder erhob sich ein kleiner Hügel; er stand i. der erregten Menge; 2-mitten /Adv.; in Verbindung mit von/ geh. in der Mitte von: i. von Neugierigen in natura 1. leibhaftig (1.1), in seiner natürlichen Gestalt: j^ndn. i. vor sich sehen — 2 . er bekam sein Entgelt i. (in Form von Produkten) innehaben /Vb./: ein Amt i. (mit einem A mt be­ traut sein, es wahrnehmen 2.3); eine Stellung i. (in einer Stellung 5.1 sein) innehalten jVb.j für einen Augenblick mit einer Tätigkeit aufhören, stocken: er hielt inne, um zu lauschen innen /Adv./ 1.1. im Inneren (1) (von Gebäuden, Räumen): ich kenne das Haus auch von i.; die Tür geht nach i. auf; O die Institution muß von i. her erneuert werden 1.2. auf der Innenseite: der Becher ist i. vergoldet Innen/fnnen! -antenne, die Zimmerantenne; -arbei­ ten, die /PL/ Arbeiten im Inneren eines Baus; -architekt, der Architekt, der Innenräume gestaltet; -architektur, die Architekhir, die sich mit der Ge­ staltung von Innenräumen befaßt; -aufnahme, die innerhalb eines Raumes gemachte fotografische, filmische Aufnahme; -ausbau, der,Ausbau der Räume eines Gebäudes; -bahn, die Sport die an der inneren Krümmung eines Stadions, in der Mitte eines Schwimmbeckens gelegene Bahn (1.3 .1); -dienst, der fo. PI./ Dienst (1.1) in den Räumen der Dienst­ stelle; -leben, das die das Innere des einzelnen Menschen betreffenden Prozesse; -minister, der Minister für innere Angelegenheiten; -ministerium, das vgl. -minister; -politik, die Politik eines Staates. die sich mit seinen internen Angelegenheiten befaßt; dazu -politisch /Adj./; -raum, der Raum im Inneren eines Gebäudes; -Seite, die die der Mitte, dem Zen­ trum zugewandte, dem Betrachter abgewandte Seite von etw.: die I. eines Gefäßes; -Stadt, die Stadt­ zentrum; -tasche, die Tasche auf der Innenseite eines Kleidungsstückes; -temperatur, die Tempera­ tur in einem Innenraum; -toilette, die in der Wohnung befindliche Toilette; -wand, die Wand zwischen Zimmern inner /Adj.; nur attr.; / auch Innere, Innerste/ 1.1. sich auf der Innenseite befindend: die innere Bahn 1.2 . im Körper befindlich: die inneren Organe; der Verletzte hatte innere Blutungen; ein Fach­ arzt für innere Krankheiten — 2.1. im Inneren (2) des Menschen vorhanden, wirksam: die innere An­ teilnahme, Ruhe; ein innerer Konflikt; er handelte nach seinen innersten (tiefste n ) Überzeugungen; etw. aus innerem Antrieb tun; O vor meinem inneren Auge (im Geiste) sah ich ihn 2.2 . einer Sache innewohnend: die innere Geschlossenheit, Ordnung einer Sache; der innere Zusammenhang — 3. der Minister für innere (inländische) An­ gelegenheiten, das Ministerium des Inner(e)n; Einmischungen in die inneren Angelegenheiten eines Landes, Staates inner|betrieblich /Adj./ innerhalb eines Betriebes: der innerbetriebliche W ettbew erb; innerbetrieb­ liche Reserven Innere, das; -n, jo. P I .; / auch inner, Innerste/ 1. das innerhalb bestimmter Abgrenzungen Befind­ liche: das I. des Hauses, Landes, der Stadt; im Inneren des Wagens, Schiffes — 2 . das Geistig- Psychische im Menschen: ihre Geständnisse hatten sein Inneres aufgewühlt ; .im Inneren denkt er anders (er denkt anders, als er erkennen läßt) Innereien, die /PI./ Eingeweide von Tieren innerhalb /Präp. mit Gen./ 1.1. /räuml./ im B e ­ reich von, in (1.1): i. des Hauses, der Grenzen; i. Sachsens; <0> i. der Gemeinschaft 1.2. /zeitl./ i. (während) der Dienstzeit; i. (binnen) dreier Wochen; /mit Dat., wenn der Gen. nicht erkennbar ist/ i. acht Tagen ‘^innerhalb /Adv.; in Verbindung mit von/ 1.1. /räuml./ im Bereich der Stadt-, Landgrenzen: das Haus befindet sich i. von Berlin 1.2. /zeitl./ i. von drei Wochen (binnen dreier Wochen) innerlich /Adj.; nicht präd./ 1.1. im geistig-psy­ chischen Bereich, Inneren (2) des Menschen: i. ruhig sein; i. leiden; er fühlte sich i. wie ausgehöhlt 1.2. ein innerlicher Mensch (Mensch mit reichem Innenleben); dazu Innerlichkeit, die; -, /o. PI./ inner| -parteilich /Adj./ innerhalb einer Partei; -staatlich /Adj./ vgl. - parteilich; -städtisch /Adj./ vgl. - parteilich Innerste, das; -n, jo. P I .; / auch inner, Innere/ das tiefste Innere (2) eines Menschen: er war bis ins I., im Innersten getroffen iime| -werden /Vb./ geh. 1.1. etw. erkennen (2.2), feststellen (2): er wurde bald inne, daß es zu spät war; /mit Gen./ einer Sache i.: er wurde bald der Gefahr inne 1.2. einer Sache, jmds. i. etw., jmdn. wahrnehmen (1): allmählich wurde er des Fremden, der Stille inne; -wohnen /Vb./ geh.: etw. wohnt jmdm., einer Sache inne jmd., etw. hat etw. als eine Eigenschaft in sich innig/Adj./ 1. tief innerlich, mit stark empfundenem Gefühl: jmdn. i. lieben; etw. i. hoffen; mit jmdm. i. verbunden sein; das ist mein innigster Wunsch — 2. fachspr. eine innige (intensive) Mischung von verschiedenen Substanzen; zu 1 Innigkeit, die; -, jo. PI./ u. inniglich /Adj./ geh. Innung, die; -, -en /noch in der BRD/ Organisation (3) von selbständigen Handwerkern und deren Ge­ sellen einer Berufsgruppe: die I. der Bäcker, Schneider + umg. die ganze I. (den Kreis, dem jmd. an­ gehört) blamieren inoffiziell, auch inoffiziell /Adj./ nicht offiziell: der
inoperabel — Instandhaltung 603 inoffizielle Besuch des Außenministers; dieser Weltrekord ist noch i. inoperabel, au ch inoperabel /Adj./ M ed . durch Operation nicht heilbar in petto + umg. etw. i. haben (etw. als Überraschung bereit, im Sinne haben, es aber ?ioch zurückhalten) in puncto [. .kto] hinsichtlich, in bezug a uf: i. Fleiß ist er unschlagbar Input, der; -/ -s, -s Datenverarb. die einem Computer eingegebenen Daten Inquisition, die; -en 1. fo. PI./ vom 12. — 18. Jh. bestehende Organisation der kath. Kirche, die grau­ sam gegen Abtrünnige vorging — 2. Verhör durch 1 Inquisitor, der; -s, Inquisitoren Leiter, Richter der Inquisition; dazu inquisitorisch /Adj./ streng, grau­ sam gegen Andersdenkende, wie die Inquisition, wie ein Inquisitor: ein inquisitorisches Verhör ins jPräp. in -f- Akk. (das) von 1das/; /* in 1.2, 2.2, 4; /in vielen Fällen heute nur ins/: sich i. Bett legen; i. Kino gehen; i. Gerede kommen Insasse, der; -n, -n jmd., der sich in einem Fahr­ zeug befindet od. ein Heim o. ä. bewohnt insbesondere /Adv./ vor allem : alle lachten, i. sein Vater; i. gilt dies bei Gefahr InjSchrift, die; -, - en vorwiegend zum Gedenken, zur Erinnerung an jmdn., etw. auf festem Material [durch Gravieren) fixierter T ext: eine I. auf einem Grabstein, über der Haustür Insekt, das; -(e)s, -en auf dem Land, in der Luft lebender Gliederfüßer, bei dem Kopf, Brust und Hinterleib meist deutlich gegliedert sind und der meist zwei Paar Flügel besitzt, Kerbtier Insekten] -bekämpfungsmitte], das In s e k tizid ; -fresser, der sich vorwiegend von Insekten ernähren­ des Tier; -Staat, der streng organisierte, größere Gemeinschaft zusammenlebender Insekten; -stich, der 1. Stich eines (blutsaugenden) Insekts — 2. durch 1 verursachte Reizung, schmerzhafte Schwel­ lung der Haut Insektizid, das; -(e)s, -e der Vertilgung schädlicher Insekten dienendes, chemisches od. pflanzliches Mittel, Insektenbekämpfungsmittel Insel, die; - n von Wasser umgebenes Land, das nicht die Größe eines Kontinents hat: die I. Hidden­ see, Neuseeland; eine I. im See; an, auf einer I. landen; <0> dieser Urlaubsort ist für uns eine I. der Ruhe Insel| -bewohner, der; -gruppe, die m eh rere zu ­ sammengehörige Inseln; -reich, das Staat auf einer od. mehreren Inseln Inserat, das; -(e)s, -e Anzeige (1.1), Annonce: ein I. aufgeben Inserent, der; -en, -en jmd., der inseriert (hat) inserieren /sw. Vb.; hat/ ein Inserat aufgeben und abdrucken lassen: er inserierte wegen eines Leer­ zimmers in der Abendzeitung insgeheim /Adv./ im stillen, heimlich: i. machte er sich Hoffnungen insgesamt /Adv./ alle(s) zusammen: das Werk um­ faßt i. 30 Bände; i. dauerte es länger als drei WTochen Insignien, die /PL/ [. .ion] als Kennzeichen, Sym ­ bole von Amt, Macht, Würde dienende Gegenstände: die Amtsketten sind die I. der Rektoren inIsofern, in[sofern /Konj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz einj 1. /restriktiv u. kausal/ in der Hinsicht, daß ...: der Vortrag war interessant, i. er neue Erkenntnisse bot; /als Korrelat zu als; im Hauptsatz steht obligatorisch insofern/: das Buch war i. interessant, als es neue Erkenntnisse bot — 2 . /restriktiv u. konditional/ für d.en Fall, daß ...: er wird helfen, i. er dazu in der Lage ist; /als Korrelat zu als; im Hauptsatz steht obligatorisch insofern/: das ist mir i. möglich, als alle mit zu­ packen Insolvent, auch insolvent /Adj./ [..v . .] Bank zahlungsunfähig; dazu Insolvenz, auch Insolvenz, die; -, -en in| -Sonderheit /Adv./ geh. vor allem, vornehmlich; -soweit /Konj.; unterordnend; leitet einen Gliedsatz ein/ insofern in spe [inspe:] /stets nachgestellt/ künftig (1.1): das ist mein Schwiegersohn i. Inspekteur, d e r ; -s, - e [inspekt0 :r, auch ,.Jp..] /BRD/ 1. Leiter einer Inspektion (2) — 2. an der Spitze eines Teilbereichs der Streitkräfte der B R D stehender Offizier Inspektion, d ie; -, -en [..sp.., auch ..Jp..] 1. das Inspizieren: die I. der Schule — 2. Dienststelle, Behörde, die Inspektionen (1) vornimmt Inspektor, der; -s, Inspektoren [..sp.., au ch . .Jp..] 1. Person, die mit der Inspektion (1) beauftragt ist — 2.1 . /Dienststellung leitender Mitarbeiter z. B . der Post, des Zolls, Schulwesens der DDR/ 2.2. /Titel für Beamte im gehobenen mittleren Dienst der BRD/ Inspiration, die ; -, -en schöpferischer Einfall, schöpferische Anregung: eine musikalische I. Inspirator, der: -s, Inspiratoren jmd., der etw. an­ regt, angeregt hat: er war der I. des Planes inspirieren /sw. Vb.; hat/ jmdn. zu etw. anregen (1), veranlassen (1.2): das Gedicht hat den Kom­ ponisten zu einer Vertonung inspiriert Inspizient, d e r; -en, -en [..sp.., auch ..Jp..] Theater Film Fernsehen Fachmann, der für den exakten technischen Ablauf einer Aufführung, Sendung verantwortlich ist inspizieren /siv. Vb.; hat/ [..sp.., auch ..Jp..] den Zustand einer Einrichtung, Gruppe von Personen offiziell in Augenschein nehmen und überprüfen: eine Schulklasse i. instabil, auch instabil /Adj./ vorw. fachspr. sich leicht verändernd, von geringer Stabilität: ein in­ stabiles Atom; dazu Instabilität, die; -, /o. PI./ Installateur, der; -s, -e [instalato:r, auch . .Jt..] Faxharbeiter, der Installationen od. Reparaturen an installierten technischen Einrichtungen, an Rohr­ leitungen ausführt Installation, die; -, -en [..st. auch..Jt..] das Ein­ bauen einer technischen Einrichtung, Anlage, (R oh r­ leitung in Gebäuden: die I. einer Gasheizung, Wasserleitung; dazu installieren /sw. Vb.; hat/: eine Gasheizung i. instand /Adv./ 1. in gutem Zustand, in guten Z u­ stand, in Ordnung /nur in Verbindung mit den Ver­ ben halten, setzen, bringen, kommen, sein/: das Haus i. halten; die Anlage i. bringen* setzen (die Funktionsfähigkeit der Anlage wiederherstellen) — 2. jmdn. i. setzen, etw. Bestimmtes zu tun jmdn. in die Lage versetzen, es jmdm. ermöglichen, etw. Bestimmtes zu tun : sein Einkommen setzt ihn i., sich ein Auto zu kaufen Instandhaltung, die; -, - en Pflege, Überwachung
604 inständig — Integration einer baulichen Einrichtung od. eines Gerätes und die Beseitigung ihrer Mängel: die I. der Straßen, Brücken, Geräte inständig /A dj.; nicht präd./ sehr dringend (vor­ gebracht), eindringlich: eine inständige Bitte; i. auf etw. hoffen Instandsetzung, d ie; - en Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit einer baulichen Einrichtung, eines Gerätes: die I. der zerstörten Brücke, des defekten Gerätes Instantkaffee, der [instant.. , instont] sofort lös­ licher Pulverkaffee Instantnahrung, die [instant.. , instont] ind u striell fertig zubereitete Nahrung, die nur gewärmt zu werden braucht Instanz, die; -, -en [..st.., auch ..Jt..] 1. für ein bestimmtes Anliegen zuständiges staatliches Ver­ waltungsorgan: an welche I. muß ich mich wenden? — 2. Jur. für die Entscheidung eines Rechtsfalles zuständiges Gericht (als Stufe dieses gerichtlichen Verfahrens): die erste I. (ein Gericht niederer Ord­ nung); die zweite I. (ein Gericht höherer Ordnung); er hat den Prozeß in der zweiten I. gewonnen Instanzen|weg, der jo. PL; meist aus der Sicht des Antragstellers verwendete Bez. fü r die einzuhaltende Reihenfolge von niederen zu höheren Instanzen): den I. einhalten Instmkt, der; -(e)s, -e 1. der Selbsterhaltung und der Erhaltung der Art dienende Fähigkeit eines Tieres, sich ohne direkte Erfahrung biologisch zweckmäßig verhalten zu können, angeborene Reak­ tion auch des menschlichen Organismus auf be­ stimmte Reize: der mütterliche I.; das Tier folgt seinem I .; an die niederen Instinkte (das Trieb­ hafte, Primitive) eines Menschen appellieren — 2 . sicheres Gefühl für etw.: mit feinem, sicherem I. tat er das Richtige; er bewies einen guten I. für diese Sache; dazu instinktiv /A dj./; zu 2: i. han­ deln; sich i. ducken Institut, das; -(e)s, - e [..st.., auch ..Jt..] Ein­ richtung zur Lehre, Forschung, Erziehung und wissenschaftlichen Tätigkeit: das I. für Schiffbau, Schienenfahrzeuge Institution, d ie; -en [..st.., auch ..Jt..] Ein­ richtung (1): Universitäten, Schulen, Kranken­ häuser sind staatliche Institutionen instruieren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. i. jmdm. A n ­ weisungen, Verhaltensmaßregeln geben: er war in­ struiert worden, wie er sich benehmen solle — 2. jmdn. von etw. in Kenntnis setzen, über etw. unterrichten: er instruierte uns (darüber), wie wir die Maschine zu bedienen hätten Instrukteur, der; -s, -e [..0 :r] jmd., der dienstlich Instruktionen erteilt, Schulungen durchführt Instruktion, die; -, - en Dienstanweisung, Anweisung (1), Verhaltensmaßregel: jmdm. Instruktionen er­ teilen, geben; eine I. erhalten, bekommen instruktiv fAdj.f belehrend (1.1), lehrreich: ein in­ struktives Beispiel Instrument, das; -(e)s, -e 1. bes. zu wissenschaft­ licher Tätigkeit, fü r technische Verrichtungen her- gestelltes Gerät (1), Werkzeug (1.1), Arbeitsinstru­ m en t: ein medizinisches, feinmechanisches I .; O das Radio als I. (M ittel) der Massenkommuni­ kation; die Sprache als I. der gesellschaftlichen Kommunikation — 2. Musikinstrument: ein I. spielen, beherrschen; die Instrumente stimmen; zu 2instrumental /Adj./ für Musikinstrumente be­ stim m t: die instrumentale Musik Instrumentalis, der; -, \o. Pl.j Gramm. Kasus bes. in den slawischen Sprachen zum Ausdruck des Mittels od. Werkzeuges Instrumental| -musik, die /o. PI./ in stru m entale Musik; -stück, das /PL -e/ vgl. - musik Instrumentarium, das; -s, Instrumentarien [..io n, . .ion] 1. Gesamtheit der zu einem bestimmten Zweck benötigten Hilfsmittel od. Instrumente (1): das I. der Forschungsstätte; das I. erneuern — 2 , Ge­ samtheit der verwendeten Musikinstrumente (einer Epoche) Instrumentation, die; -, - en Mus. /zu instrumen­ tieren/ instrumentell /Adj./ mit Instrumenten (1): die instrumentelle Ausrüstung der W erkstatt; der Fremdkörper muß i. entfernt werden Instrumentenl -bau, der jo. PI./ Bau von M usik­ instrumenten; -bauer, der; -s, - jmd., der beruflich Musikinstrumente baut; -brett, das Techn. Schalt­ tafel, Armaturenbrett; -schrank, der Schrank zur Aufbewahrung von (medizinischen) Instrumenten (1) instrumentieren /sw. Vb.; hat/ Mus. 1. etw. i. den Part für die einzelnen Instrumente eines Orchesters ausarbeiten: den Entwurf eines Musikstückes i. — 2. eine vorhandene Komposition nachträglich für Orchester einrichten (5), umschreiben (1.1): Lieder i. ; d azu Instrumentierung, die; -en Insuffizienz, Insuffizienz, d ie; -, -en [..icnts] Med. mangelnde Leistungsfähigkeit (eines Organs): eine I. des Herzens Insulaner, der; -s, - Bewohner einer Insel Insulin, das; -s, /o. PL/ Hormon der Bauchspeichel­ drüse inszenieren /sw. V b .; hat/ 1* ein Bühnenwerk i. den dramatischen Entwurf für die Aufführung eines Bühnenwerkes vorbereiten, einstudieren und die Ge­ staltung dieses Werkes leiten: das Werk ist neu inszeniert worden — 2. /oft emot. neg./ etw. in die Wege leiten: einen Skandal, eine heimliche Begeg­ nung zweier Leute i. Inszenierung, die; -, - en 1. /vorw. S g .; zu inszenie­ ren/ ; zu 1: die I. des Stückes lag in den Händen von H — 2. von einem bestimmten Regisseur für die Aufführung inszeniertes Bühnenwerk: die neueste I. von N bekam eine gute Kritik intakt /Adj./ unversehrt, funktionsfähig: ein intak­ ter M otor; körperlich, seelisch i. sein; ich bin wieder ganz i. (gesund 1.1) Intarsie, die; -, -n [..io] /vorw. PL/ Einlegearbeit integer, auch integer /Adj./ moralisch unantastbar: eine integre Persönlichkeit integral fA d j.; nicht präd./: etw. ist ein integraler (für das Ganze unverzichtbarer) Bestandteil eines Vertrags Integral, d a s; -s, -e Math. Ausdruck für die Summe von unendlich vielen Differentialen Integralrechnung, die /o. PL/ Math. Methode des Berechnens einer Funktion aus dem Differential­ quotienten Integration, d ie; -, -en 1. Zusammenschluß von Teilen zu einem Ganzen, Vereinheitlichung: eine politische, militärische, wirtschaftliche I . ; die sozialistische ökonomische I. (Prozeß der Ver­ tiefung der wirtschaftlichen und wissenschaftlich- technischen Zusammenarbeit und der Verflechtung
Integrationsprozeß — Interesse 605 der Volkswirtschaften der soz. Länder zur Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftspotentials) — 2. Math, das Berechnen des Integrals zu einem gege­ benen Differential Integrations|prozeß, der Prozeß der Integration (1), bes. der soz. ökonomischen Integration integrieren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. in eine Gruppe, etw. in ein Ganzes so einfügen, daß er, es mit dieser, diesem eine Einheit bildet: jmdn. in eine Gemein­ schaft voll i.; etw. ist ein integrierender (zur Voll­ ständigkeit erforderlicher, wesentlicher, unerläßlicher) Bestandteil des . .. — 2, Math, zu einem gegebenen Differential das Integral berechnen, die ursprüng­ liche Funktion aus der abgeleiteten ermitteln Integrität, die; /o. PI./ 1. .die territoriale, wirt schaftliohe, politische I. (Unantastbarkeit) eines Staates; eine Verletzung der territorialen I. — 2. /zu integer/ moralische Unantastbarkeit: ein Mann von absoluter I .; jmds. I . anzweifeln Intellekt, der; -(e)s, /o. Pl.j Verstand, D enkver­ mögen: der menschliche I.; er hat, besitzt einen scharfen I., den I. eines Mathematikers; den I. schulen intellektuell /Adj./ [. .u|sl] 1.1. /nicht präd./ d e n Intellekt betreffend: die intellektuelle Leistungs­ fähigkeit eines Menschen 1.2 . betont, einseitig ver­ standesm äßig: etw. (rein) i. beurteilen, betrachten; intellektuelle Konversation pflegen Intellektuelle, der u. die; -n, -n [ ..u|elo] wissen­ schaftlich gebildeter, beruflich geistig arbeitender Mensch intelligent /Adj./ 1.1. /nicht adv./ von großer Intelli­ genz (1): er ist sehr i.; ein intelligenter Mensch 1.2. von großer Intelligenz (1) zeugend: eine intelli­ gente Frage Intelligenz, die; -, /o. PI./ 1. Fähigkeit des M en ­ schen, zweckvoll und vernünftig zu denken und zu handeln, Kenntnisse zu erwerben und zu verarbeiten, Klugheit, Auffassungsgabe: ein Mensch von großer, durchschnittlicher I. — 2. soziale Schicht der beruflich vorwiegend geistige Arbeit verrichtenden Menschen Intelligenzler, der; -s, - oft spött. Angehöriger der Intelligenz (2) Intelligenz|test, der Test zur Ermittlung bestimmter intellektueller Fähigkeiten Intendant, der; -en, -en künstlerischer und geschäft­ licher Leiter eines Theaters, Rundfunk- od. Fern­ sehsenders Intendanz, d ie ; -, - en 1. Leitung (1) eines Theaters, Rundfunk- od. Fernsehsenders: die I. eines Theaters übernehmen, niederlegen — 2 . fü r 1 zuständige Institution Intensität, die; -, - en \vorw. Sg .j 1. Grad (2.1), mit dem etw. w irkt: die I. eines Gefühls, Schmerzes; die I. eines Geruchs, des Lichtes, der Strahlung — 2. /zu intensiv 3/ das Intensivsein: die I. der Arbeit intensiv /Adj./ 1. angestrengt und gründlich (1): intensive Bemühungen um etw .; sich einer Sache i. widmen; i. über etw. nachdenken — 2 . mit hoher Inten sität: intensive Helligkeit, Strahlung; das intensive Blau des Himmels; ein intensiver Geruch; der Jasmin duftet i. — 3. i. (durch ratio­ nelle Arbeitsorganisation ohne wesentliche Erweite­ rung der Grundlage besonders effektiv) arbeiten, wirtschaften IntensivLandw. zu intensiv 3|-anbau, der Inten­ sivwirtschaft; -haltung, die Intensivwirtschaft intensivieren /sw. Vb.; hat/ [..v . .] etw. intensiver (3) gestalten, verstärken (3.1): die Anstrengungen, Arbeit i. Intensivierung, d ie; -, /o.Pl.j[..v..]1.1.das Intensivieren: die I. der Bemühungen (um etw.) 1.2. die sozialistische I. der Produktion (Erhöhung der soz. Produktion durch Steigerung der Wirksam­ keit der vorhandenen Produktionsmittel bei gleich­ bleibender od. sinkender Zahl von Arbeitskräf­ ten) Intensivierungs zu Intensivierung 1.2| -konferenz, die; -konzeption, die; -programm, das Intensiv] -lehrgang, der Lehrgang, bei dem in kurzer Zeit bes. viele und gute Kenntnisse erworben werden sollen; -Station, die Station in Kranken­ häusern, auf der Operierte zunächst nach der Opera­ tion und lebensgefährlich Erkrankte besonders ein­ gehend behandelt werden; -Wirtschaft, die \vorw. Sg.j Landw. durch hohen Aufwand an lebendiger und vergegenständlichter Arbeit pro Anbaufläche od. Tier gekennzeichnete Wirtschaftsweise zur Erzielung hoher Erträge Intention, die; - , - en Bestreben, Absicht: jmds. Intentionen erkennen; das kommt meinen Inten­ tionen entgegen Intercup, der Sport 1. Pokal, um den europäische Fußballmannschaften Wettkämpfe austragen — 2. Wettbewerb um 1 interdisziplinär, interdisziplinär /Adj./ (n u r ) v o n Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen gemein­ sami betrieben, zu bewältigen: interdisziplinäre K o­ operation, Forschungsaufgaben interessant /Adj./ Interesse (1.1) erweckend: ein interessanter Mensch, Fall, Gedanke; eine inter­ essante (reizvolle, anregende) Geschichte, Tätigkeit, Frage; ein interessanter (bemerkenswerter) Film; sich i. machen; ein interessantes (das Interesse des Käufers erweckendes, weil Vorteil versprechendes) Angebot Interesse, das; -s, -n 1.1 . /o. PL/ (Gerichtetheit der) Aufmerksamkeit (1), Beachtung: großes, kein I. für etw., jmdn., an etw., jmdm. haben, zeigen (sich sehr, nicht für etw., jmdn. interessieren); I. für etw., jmdn. aufbringen; etw., jmd. findet, verdient jmds. I .; das I. der Öffentlichkeit für etw., jmdn. wecken; im Brennpunkt des öffentlichen Interesses stehen; etw. mit, ohne I. (Neigung 3.1.2)tun, be­ treiben; das ist für uns nicht von I. (das reizt 2 uns nicht); an diesen, für diese Waren besteht gros­ ses I., kein I. (große, keine Nachfrage, Neigung zum Kauf) 1.2. /nur im PI./ er hat überhaupt keine In­ teressen (Neigun gen 3.1.2); beide haben keine ge­ meinsamen Interessen — 2 . /vorw. im P l.j durch die materiellen gesellschaftlichen Verhältnisse, bes. durch die klassenmäßige Stellung, sowie von Wün­ schen, Absichten, Motiven bestimmte Gerichtetheit der praktischen gesellschaftlichen Tätigkeit des Menschen, von Menschen: objektive, subjektive, eigene, soziale Interessen; die Übereinstimmung der persönlichen mit den gesellschaftlichen Inter­ essen; die Interessen einer Klasse; das (spezifische) I. einer Gruppe — 3. das geschieht in Ihrem I. (zu Ihrem eigenen Nutzen); im I. einer besseren Verständigung (um eine bessere Verständigung zu erreichen)
interesselos /Ad}./ uninteressiert: eine Arbeit i. verrichten; i. zuschauen Interessen! -gebiet, das 1. Gebiet, dem jmds. Inter­ essen (1.2) gelten — 2 . Interessensphäre (1); -gegen- satz, der Gegensatz der Interessen (2); -gemein- schaft, die 1. Gemeinschaft von Personen mit glei­ chen Interessen (1.2,2) — 2. jAbk. IG/ Zusammen­ schluß juristisch selbständig bleibender kap. Unter­ nehmen zur Sicherung von Monopolprofiten; -gruppe, die Gritppe, Vereinigung, die gemeinsame Ziele verfolgt, gemeinsame Interessen (2) hat; -Sphäre, die 1. Einflußsphäre — 2. Interessen­ gebiet (1) Interessent, der; -en, -en 1. jmd., der sich für etw. interessiert, um daran teilzunehmen: wir suchen noch Interessenten für diesen Kursus — 2. jmd . , der etw. erwerben möchte: wir suchen einen kauf­ kräftigen Interessenten für unser altes Auto Interessen! -Vertreter, der jmd., der jmds. Belange vertritt; -Vertretung, die interessieren fsiv. Vb.; hat/ 1.1. sich für etw., jmdn. i., an etw. interessiert sein seine Aufmerk­ samkeit auf etw., jmdn. richten, um mehr von der Sache, Person zu erfahren, an einer Sache teilzu­ nehmen: sich für Sport, Musik, eine Arbeit i.; er interessiert sich schon lange für diese Schau­ spielerin; an einem Vortrag interessiert sein; ein interessierter Zuschauer 1.2 . etw. interessiert jmdn. etw. findet jmds. Interesse (1.1): das Buch, Thema interessiert mich 1.8. sich für jmdn. , etw. i. sich jmds., einer Sache annehmen (6): ich werde mich für ihren Schützling, die Erledigung der Angelegen­ heit i. — 2.1 . an etw. interessiert sein, sich für etw. i. etw. beabsichtigen, anstreben: am Kauf eines Grundstückes interessiert sein; er interessiert sich für ein Auto (will ein Auto erwerben); der Betrieb ist daran interessiert, Facharbeiter auszubilden; sich für den Preis einer Sache i. (den Preis er­ fahren wollen)’, sich für die näheren Umstände i. (die Umstände kennenlernen wollen)’, dieser Artikel wird unsere Kunden i. (wird die Aufmerksamkeit, Kauflust unserer Kunden wecken) 2.2. sich für jmdn. i., an jmdm. interessiert sein jmdn. heiraten w ollen : er ist seit langem an meiner Schwester interessiert — 8. jmdn. für etw., jmdn. i. jmdn. für etw., jmdn. zu gewinnen suchen: jmdn. für einen Beruf i.; jmdn. für seine Pläne i. Interferenz, die; -, -en Phys. Erscheinung des Sichverstärkens od. Sichabschwächens mehrerer ko­ härenter Wellen durch Überlagerung Interfraktionell, interfraktionell fA d j.f P a r 1.; inte r­ fraktionelle (zwischen Fraktionen stattfindende) Beratungen Interhotel, das repräsentatives, (für ausländische Gäste eingerichtetes) Hotel in der D DK Interieur, d as; -s, - e/-s [eteri0:r] 1. das Innere eines Raumes und seine Ausstattung: das I. des Raumes war rot gehalten — 2. bild. Kunst Bild mit Darstellung eines Innenraums (mit od. ohne Personen): ein I. von Menzel Interim, das; -s, -s nur vorläufige, einstweilig gültige Regelung: dieser Zustand ist nur ein I.; dazu interimistisch fAdj.f vorläufig, vorübergehend Interims! -lösung, die; -regierung, die Interjektion, die; -, - en Gramm. Empfindungen, Willensregungen ausdrückende Kombination von L a u te n : ,oh’, ,aiT sind Interjektionen 606 interesselos — interplanetar (isch) interkontinental, interkontinental f A d j . ; nich t präd .f: den interkontinentalen (zwischen den Kontinenten befindlichen) Raum füllen die Welt­ meere; eine interkontinentale Rakete (Interkon ti­ nentalrakete) Interkontinentaljrakete, die den R a u m zwischen den Kontinenten überbrückende ballistische Rakete Intermezzo, d as; -s, - s/Intermezzi 1. Mus. 1.1. Zwischenspiel zwischen den Aufzügen einer Oper 1.2. kürzeres einsätziges Instrumentalstück bes. für Klavier — 2. (lustiger) Zwischenfall (1.1), Begeben­ heit am Rande eines Geschehens: ein kleines, lusti­ ges I. intern lAdj.f die Angelegenheiten innerhalb eines bestimmten Bereiches betreffend, nicht öffentlich: interne Anweisungen; die internen (inneren 3) An­ gelegenheiten eines Staates; eine interne Be­ ratung; etw. i. regeln Internat, das; -(e)s, -e 1. einer (Hoch)schule an ­ geschlossenes Wohnheim für Schüler, Studenten: er wohnt im I. — 2. jim bürgerl. Schulwesen/ Lehr- und Erziehungsanstalt, in der die Schüler zugleich wohnen und verpflegt werden: an einem I. unter­ richten international, international fA'dj.f zwei od. mehrere, alle Staaten, Nationen betreffend, zwischenstaatlich, nicht national begrenzt: die internationalen Be­ ziehungen; der internationale Führerschein; die internationale Lage; i. Zusammenarbeiten; ein Hotel mit einem i. (über die Landesgrenzen hinaus) bekannten Namen; ein i. bekannter Künstler; ein internationaler Kongreß (ein Kongreß mit Teil­ nehmern aus mehreren Nationen)-, Internationaler Frauentag Internationale, die; -, -n 1. die Erste, Zweite, Kommunistische I. /internationale Zusammen­ schlüsse von Vereinigungen, Parteien der Arbeiterl — 2. /o. Pl.j das internationale Kampflied der revolutionären Arbeiterbewegung Internationalismus, d e r; -, Internationalismen 1. jo. Pl.f der proletarische I. (Ideologie und Politik der Solidarität der internationalen Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Parteien im, Klassenkampf); der sozialistische I. (auf dem prole­ tarischen Internationalismus beruhende gemeinsame Politik der soz. Länder, bes. in ihren Beziehungen zueinander) — 2. Sprachwiss. in mehreren Sprachen gebräuchliches Wort: die Wörter »Demo­ kratie4, ,Atom ‘ sind Internationalismen internieren /sw. Vb.; hat/ als kriegführender Staat einen auf seinem Territorium befindlichen A n ­ gehörigen, bes. eine Zivilperson, des gegnerischen Staates während der Dauer des Krieges in staat­ lichen Gewahrsam nehmen, in einem Lager unter­ bringen; dazu Internierung, die; -, -en Internierungslager, das Lager fü r internierte Personen Internist, der; -en, -en Facharzt für innere Krank­ heiten interparlamentarisch, interparlamentarisch j A d j .j : interparlamentarische (zwischen Parlamenten, ober­ sten Volksvertretungen mehrerer Länder statt­ find en de) Verhandlungen; eine interparlamenta­ rische (aus Angehörigen der Parlamente, obersten Volksvertretungen mehrerer Länder zusammen­ gesetzte) Kommission interplanetar(isch), interplanetar(isch) \ A d j.; n ich t
präd./ den Raum zwischen den Planeten betref­ fend, überbrückend: eine interplanetarische Ra­ kete Interpolation, die; -en 1*Math. Errechnung von Werten aus bekannten Werten einer Funktion: beim Rechnen mit Logarithmen sind Interpolationen nötig — 2. Sprachwiss. nachträgliche Ein­ schiebung von Wörtern, Sätzen, Abschnitten in einen Text als Ergänzung od. Änderung; dazu inter­ polieren fsw. Vb.; hat/ Interpret, der; -en, -en reproduzierender Künstler, bes. Musiker, Sänger: ein bedeutender, eigen­ williger L ; jmd. ist ein guter I. klassischer Musik Interpretation, die; -, - en /zu interpretieren/; zu 1.1: die I. eines Textes, Romans; zu 1.2: die eigen­ willige I. der Sinfonie interpretieren fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. (Geschriebe­ nes) ausdeuten, auslegen (4), erklären: man kann diesen Zusammenhang verschieden i.; Texte i. (sprachlich, thematisch, ästhetisch erklären) 1-2. Mus. Theater etw. nach einer bestimmten künstle­ rischen Auffassung wiedergeben: das Orchester interpretierte die Sinfonie meisterhaft Interpunktion, die; jo. Pl.f Gramm. Zeichen­ setzung Interpunktions| -regel, die; -Zeichen, das Interrogativpronomen, das Gramm. Pronomen, das einen Interrogativsatz einleitet Interrogativsatz, der G ramm . Satz, der eine direkte od. indirekte Frage ausdrückt Intershop, der; -s, -s [..Jop] Verkaufsstelle in der DDR für den Verkauf von (ausländischen) Waren gegen frei konvertierbare Währungen interstellar, interstellar /Adj.; nicht präd./ den Weltraum außerhalb des Planetensystems betreffend: der interstellare Raum Intervall, das; -s, -e [..v . .] 1. Zeitspanne zwischen zwei Zeitpunkten: ein I. von drei Jahren; etw. kehrt in Intervallen (in regelmäßigen Abständen) wieder — 2. Mus. Abstand zwischen zwei gleich­ zeitig od. nacheinander erklingenden Tönen — 3. Math. M enge aller reellen Zahlen zwischen zwei begrenzenden, gegebenen Werten intervenieren /sw. Vb.; hat/ [..v . .] 1.1. Einspruch erheben, sich aktiv einmischen: bei jmdm., für jmdn., gegen etw., zu jmds. Gunsten i. 3 .2 . eine Intervention (1.2) begehen: die Amerikaner inter­ venierten mit Waffengewalt in Vietnam Intervent, der; -en, -en [..v . .] Staat, der eine Intervention (1.2) begeht, jmd., Militärangehöriger, der im Auftrag dieses Staates handelt Intervention, d ie; - , - en [.. v . .] 1.1.das regulierende, vermittelnde Eingreifen eines einzelnen, einer Gruppe in einen K onflikt: eine persönliche, erfolglose I. 1.2. aktive, m eist militärische, widerrechtliche Ein ­ mischung (von Vertretern) eines Staates in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes: die ameri­ kanische I. in Vietnam; eine militärische, be­ waffnete I. Interview, auch Interview, das; -s, -s [..vju :] für die Publikation bestimmtes Gespräch über ein fest- umrissenes (aktuelles) Thema zwischen einem R e­ porter und jmdm., bes. einer Persönlichkeit, bei dem Fragen des Reporters beantwortet werden: mit jmdm. ein I. machen; ein I. geben, senden; dazu inter­ viewen, interviewte, hat interviewt u. Interviewer, der; -s, - Intervision, die; /o. PI./ internationale Organisa­ tion von Fernsehstationen soz. Staaten für P ro­ grammaustausch, für gemeinsame Sendungen intim /Adj./ 1.1. jmdm. eng verbunden: ein intimer Freund 1.2. vertraut (1.2), vertraulich: im intimen Kreis; eine intime Unterredung; ein in­ timer (im vertrauten K reise stattfindender) Abend — 2.1. intime (geschlechtliche 1.2) Beziehungen; er wurde immer gleich i. (zudringlich) 2.2 . /nur attr. die Genitalorgane (und deren Pflege) betreffend: in­ time Körperpflege, Hygiene — 3. in jmds. Innerem verborgen: seine intimsten Gedanken und Gefühle — 4. etw. i. (bis in die verborgensten, geringsten Ein ­ zelheiten) kennen; ein intimer Kenner des Landes — 5. eine anheimelnde Atmosphäre erzeugend: ein intimes Lokal; intime Beleuchtung Intimität, die; - , - en 1. jo. PL/ das enge VertraAit- sein mit jmdm.: die I. zwischen Freunden, Lie­ benden — 2. /nur im PI./ plumpe Vertraulichkeiten: sich Intimitäten gegenüber jmdm. erlauben — 3. /nur im PI./ persönliche, vertrauliche Angelegenhei­ ten: Intimitäten ausplaudern — 4 . jo. P L ; zu intim 5/: die I. eines Zimmers Intimsphäre, die der persönliche Bereich eines Menschen, einer ehelichen Gemeinschaft, der für an­ dere tabu ist: in jmds. I . eindringen; jmds. I . ver­ letzen Intimus, der; -, Intimi oft scherzh. enger Freund, Vertrauter intolerant, intolerant /Adj./ u n d uldsa m : ein in­ toleranter Mensch; er ist i. (in religiösen Fragen); dazu Intoleranz, die; -, - en: religiöse I. Intonation, die ; -, - en 1. Mus. 1.1. das Treffen der Tonhöhe: eine saubere I. 1.2. das Anstimmen (1.1): die I. des Gesangs durch den Chorleiter — 2. Pho- net. Verlauf der Tonhöhe in der Rede, in einer Sprache; dazu intonieren /sw. Vb.; hat/; zu 1.2: die Nationalhymne i. intrakutan/Adj.; nichtpräd./ Med. /bei Injektionen/ unter die Haut: ein Medikament i. verabrei­ chen intramuskulär, intramuskulär j A d j. ; nicht präd./ Med. /bei Injektionen/ in den Muskel: ein Medi­ kament i. verabreichen intransitiv /Adj./ Gramm, kein Akkusativobjekt fordernd: ,laufen’ ist ein intransitives Verb intravenös, intravenös /Adj.; nicht präd./ [..v..] Med. /bei Injektionen/ in eine Vene: ein Medi­ kament i. verabreichen, spritzen, injizieren intrigant /Adj./ dazu neigend, Intrigen zu spinnen, Ränke zu schmieden: ein intriganter Mensch; dazu Intrigant, der; -en, -en: er ist ein I. Intrige, die; -, -n heimlich, hinterlistig angelegte Machenschaften, Ränkespiel: Intrigen (gegen jmdn.) spinnen; jmds. Intrigen aufdecken Intrigen|spiel, das Intrige, Ränkespiel intrigieren /sw. Vb.; hat; zw Intrige/: gegen einen Kollegen, jmds. Projekt i. introvertiert, introvertiert /Adj./ [..v . .] Psych.: ein introvertierter (in seinem Denken, Handeln sehr auf die eigene Person eingestellter, kontaktarmer und daher verschlossen wirkender) Mensch; er ist i. Intuition, die ; - , -en spontanes, nur teilweise be­ wußtes geistiges Erfassen von etw. auf der Grundlage von Erfahrung: künstlerische I.; eine I. haben; auf eine I. warten; einer I. folgen intuitiv ./Adj./ auf Intuition beruhend: ein intui- Interpolation — intuitiv 607
608 intus — irgendein tives U rteil; etw. i. erfassen; er hat i. richtig ge­ handelt |ntus 4- umg. etw. i. (verstanden, gelernt, herunter- geschluckt) haben; einen i. haben (betrunken sein) invalid(e) /Adj.; nicht adv./ [..v . .] infolge körper­ lichen od. geistigen Schadens (dauernd) arbeits­ unfähig: durch einen Arbeits-, Verkehrsunfall i. sein, werden; dazu Invalide, der; -n, -n Invaliden] -rente, die Rente, die bei Invalidität ge­ zahlt wird; -rentner, der invalidisieren /sw. Vb.; hat/ [..v .J jmdn. auf Grund seiner Invalidität aus dem Arbeitsprozeß ent­ lassen und ihm eine Invalidenrente zuerkennen: er ist invalidisiert (worden) Invalidität, die; /o. P L ; zu invalid(e)/ [..v . .] Invariante, Invariante, die; -n/- , -n [..v .J Wis- sensch. Größe (3.2), Eigenschaft (2), Funktion (1), die sich bei bestimmten Vorgängen, Umformungen nicht verändert Invasion, die; -en [ ..v . .] 1. (widerrechtliches) Ein ­ dringen militärischer Verbände in fremdes Hoheits­ gebiet :eine I.durchführen, abwehren —2 .scherzh. fbes. von Menschen/ Auftreten in großer Anzahl: eine I. von ausländischen Besuchern Invasions|-krieg, der durch Invasion (1) ausgelöster Krieg; -truppe, die Invasor, der; -s, Invasoren [..v . .] Staat, der eine Invasion (1) unternimmt; jmd., der im Auftrag dieses Staates handelt Invektive, die; - n [inv..vo] Beleidigung (1), Schmährede, -s chrift Inventar, das; -s, -e [..v . .] 1. Bestand (2) der zu einem, Raum, Grundstück, Betrieb od. einem Ver­ mögen gehörenden Einrichtungsgegenstände, Werte (und Verbindlichkeiten): das tote und lebende I. eines landwirtschaftlichen Betriebes; das Haus mit dem gesamten I. kaufen — 2, Verzeichnis von 1: ein I. aufstellen; etw. ins I. aufnehmen; aus dem I. geht hervor, daß ... inventarisieren fsw. Vb.; hat/ [..v .J : etw. i. (den Bestand von etw. in ein Inventar 2 aufnehmen) Inventar]Verzeichnis, das In v e n ta r (2) Inventur, die; -, -en [..v . .] kaufmännische Be­ standsaufnahme der Lagerbestände (zu bestimmten Zeitpunkten): I. machen; heute ist wegen I. ge­ schlossen Invest| [ .. v . .] 5. Investitions| investieren fsw. Vb.; hat/ [..v . .] 1. Wirtsch. etw. als Investition anlegen: große Summen i. — 2. etw. in etw., jmdn. i .: er hat sein ganzes Geld in ein Auto investiert (für ein Auto verwendet 1); Zeit, Kraft, Arbeit (in etw., jmdn.) i. Investition, die; -en [..v .J Wirtsch. 1. ma­ terielle und finanzielle Aufwendungen in der Volks­ wirtschaft zur Schaffung neuer, zur Erweiterung od. Modernisierung bestehender und zum Ersatz ver­ brauchter Grundmittel, Produktionsmittel: not­ wendige, planmäßige Investitionen — 2. die I. (der Aufwand an Geld) für eine Gasheizung hat sich ge­ lohnt Investitions W irtsch.| - fonds, der; -güter, die fPl.f Arbeitsmittel für Investitionen; -kosten, die fPl.j finanzielle Aufwendungen für Investitionen; - kredit, der Kredit, bes. zur Finanzierung der er­ weiterten Reproduktion; -mittel, die /PL/ die für die Vorbereitung und Durchführung von Investitionen aufgewendeten finanziellen und materiellen Mittel; -plan,der Investment, das; -s, -s [..v .J Wirtsch. Geldanlage in einem kap. Unternehmen InvestmentIgesellsehaft, die W ir t s c h . Gesellschaft im monopolistischen Kap., deren Geschäfte darin bestehen, daß sie Mittel, bes. von Sparern, durch Verkauf von Wertpapieren bezieht und in mehreren Unternehmen anlegt |n| -wendig fAdj.f im Innern (1), innen: der Apfel ist i. faul; das Kästchen ist i. mit Seide ausge­ schlagen; -wiefern, -wiefern fAdv.f in welcher Hin ­ sicht überhaupt? 1.1. /leitet einen direkten Fragesatz ein/: i. ist er berechtigt, das zu tun? 1.2 . /inwie­ fern; leitet einen indirekten Fragesatz ein/: ich weiß nicht, i. er berechtigt ist, das zu tun; -wie­ weit, -wieweit /Adv./ in welchem Ausmaß, Maße? 1.1. /leitet einen direkten Fragesatz ein/: i. hat er die Wahrheit gesagt? 1.2 . /inwieweit; leitet einen in ­ direkten Fragesatz ein/: ich weiß nicht, i. er die Wahrheit gesagt hat Inzest, der; -es, -e strafbarer Geschlechtsverkehr zwischen Geschwistern od. anderen Verwandten gerader Linie Inzucht, die; -, -en \vorw. Sg./ Fortpflanzung durch Paarung eng miteinander verwandter Pflanzen, Tiere, Menschen: durch I. bestimmte Eigenschaf­ ten von Pflanzen, Tieren festigen inzwischen/Adv./1.1 . während dieser Zeit: geht nur spazieren, ich bereite i. das Essen 1.2 . in , seit dieser Zeit: vor Jahren haben wir uns das letzte Mal ge­ sehen, i. sind die Kinder groß geworden; anfangs hatte ich nichts gemerkt, i. (nunmehr 1.1) weiß ich Bescheid Ion, das; -s, -en po:n, io:n] Phys. Chem. durch Abgabe od. zusätzliche Aufnahme von Elektronen elektrisch geladenes Atom , M olekül: positive, nega­ tive Ionen Ionisation, die; -, - en jvorw. Sg./ [io.., io..] Phys. Chem. Übergang von Atomen, Molekülen in den Ionenzustand: die I. der Luft ionisieren fsw. Vb.; hat/ [io.. , io..] Phys. Chem. elektrisch neutrale Atome, Moleküle in Ionen ver­ wandeln Ionosphäre, die jo. PI ./ [io.. , io..] Phys. ioni­ sierte obere Schicht der Erdatmosphäre I-Punkt, der /PI. - e/ der zum graphischen Zeichen i gehörende Punkt, über dem Buchstaben irden /Adj.; nicht adv.j aus gebranntem Ton, ge­ brannter tonhaltiger Erde bestehend: ein irdener Topf irdisch /Adj./ 1. /nur attr./ die Erd e (1\1) betreffend, ihr zugehörig: die irdischen Lebewesen, Gesteine; unter irdischen Bedingungen, Verhältnissen — 2. für das Leben auf der Erde zutreffend, ihm eigen /religiöse, bes. christliche VorStellungen von einer angenommenen Existenz in einem Jenseits impli­ zierend/: irdische Freuden 4 den Weg / alles Irdischen gehen irgend I. /das Indef.pron. verstärkend in der Ver­ bindung/ i. jemand, i. etwas ein nicht näher B e­ stimmter, ein nicht näher Bestimmtes: i. jemand hat angerufen; i. etwas stört mich an ihm; / auch irgend| — II . /Adv.; in einem mit wenn, was, wer, wo, wie eingeleiteten Gliedsatz/: wer, was i. (auch immer) kommen mag, wir stehen dir bei irgend zu irgend I| -ein /Indef.pron.; Mask. u.
irgendwann — irritieren 609 Neutr., Fern.: irgendeine/ nicht näher bestimmt, irgend jemand: /adj./ i. Junge hat gerufen; nenne mir i. (ein beliebiges) W ort; /subst./ irgendeiner hat Licht gemacht; -wann /Adv./ zu irgendeiner Zeit: i. komme ich zu dir; -was /Indef.pron./ etwas nicht näher Bestimmtes, irgend etwas: i. stimmt hier nicht; -welcher /Indef.pron ./ irgendwie geartet, nicht näher bestimmt: habt ihr irgendwelche Schwie­ rigkeiten gehabt?; -wer jlndef. pron./ irgendeiner: habt ihr irgendwen im Verdacht?; -wie fAdv.f auf irgendeine W eise: wir werden die Arbeit schon i. schaffen; er war i. (in gewisser Hinsicht) zufrieden; - wo /Adv./ an irgendeinem Ort: i. wird er schon sein; - wohin/Adv./an irgendeinen Ort: sie blickte i. in die Ferne Iridium, das; -s, jo. Pl.j silberweißes, sehr hartes, zu den Platinmetallen gehörendes Edelmetall Iris, die; -, - 1. Med. Regenbogenhaut des Auges — II. Bot. Schwertlilie irisieren /sw. Vb.; hat/ in Regenbogenfarben, wie Perlmutt schimmern, schillern: irisierendes Glas Ironie, die; jo. Pl.j spöttisch-kritische Ausdrucks­ weise, die das Gegenteil des wirklich Gemeinten sagt, dies aber zu erkennen gibt: eine bittere, bis­ sige, feine, brillante I. zeichnet sein W erk aus; er sagte das ohne (jede) I. das ist I. des Schicksals /wird von einem paradox anmutenden, verblüffend gegen seinen intendierten Sinn ivirkenden Ereignis gesagtj: daß ausgerechnet du ein Auto gewonnen hast, wo du doch schon eines besitzt, ist I. des Schicksals ironisch /Adj.j: eine ironische Anspielung; i. lä­ cheln ironisieren fsw. Vb. ; hat/ etw. i. sich über etw. mit Ironie äußern: jmds. Eigenheiten i. irrational, auch irrational /Adj./1. verstandesmäßig nicht faßbar, logischem Denken nicht zugänglich: in seinen Gefühlen ist viel Irrationales — 2. M ath, eine irrationale Zahl (unendlicher Dezimalbruch, der nicht periodisch ist) Irrationalismus, der; -, /o. PI./ wissenschaftsfeind­ liche, mystische, idealistische Anschauung(sweise), in der die Wirklichkeit als vom Denken nicht erfaß­ bar erklärt wird und Dinge und Sachverhalte ohne Anwendung des (logischen) Denkens erfaßt werden sollen; dazu irrationalfstisch /Adj.j irr(e) lA dj.; adv. vorw. irre/ 1,1. wahnsinnig (1.1), geistesgestört: man hielt ihn für i. 1.2, in der Art eines Wahnsinnigen, Geistesgestörten: ein irrer Blick, Gedanke; er war i. vor Angst, Eifersucht 1.3. umg. ausgefallen, und toll (3.1): er ist ein ganz irrer Typ — 2. umg. fdrückt emotional einen hohen Grad aus/: er fuhr mit irrer Geschwindigkeit; es war irre heiß; wie irre arbeiten, schreiben, ren­ nen; der Film war irre spannend — 3. als ich das hörte, wurde ich doch etwas i. (unsicher 5) + an jmdin., etw., sich selbst i. werden (nicht mehr wis­ sen, was man von jmdm., etw., sich selbst halten soll) xIrre, der die; -n, -n Wahnsinnige(r) (1.1), jmd., der geistesgestört ist: einen Irren in die Klinik brin­ gen; sich wie ein Irrer benehmen + .umg. ein armer Irrer (bedauernswert törichter Mensch); wie ein Irrer, wie die Irren rennen, schreien (sehr schnell rennen, sehr laut schreien) 2Irre, die; -, jo. PL; in Verbindung mit führen, gehen, locken/: er wußte selbst nicht Bescheid und hatte uns darum in die I. (auf einen falschen Weg, in die falsche Richtung) geführt; falsche Infor­ mationen haben uns in die I. geführt (irregeführt, getäuscht); ich lasse mich auch durch Versprechun­ gen nicht in die I. führen (verwirren 2, beirren); jmdn. in die I. (auf falsche Wege) locken; wir waren in die I. gegangen (waren einen falschen Weg, in eine falsche Richtung gegangen, hatten uns verlaufen 1); O da gehen Sie völlig in die I. (irren 1.1 Sie sich) irreal, auch irreal /Adj.f 1. nicht real (1.1): eine irreale Traumwelt — 2. nicht durchführbar und da­ her nicht realistisch: irreale Ideen, Forderungen, Pläne; dazu Irrealität, die; -en irre| -führen /Vb.f 1. jmdn. täuschen (1): jmdn. durch Lügen, falsche Information i.; irreführende Angaben, Behauptungen — 2 . etw. führt irre etw. verursacht Mißverständnisse, Irrtümer: die Über­ schrift führt irre; irreführende Hinweisschilder; - gehen /Vb.j 1. in die 2Irre gehen, sich verlaufen (1): wir waren eine Zeitlang irregegangen — 2. sich irren, sich täuschen (2): er ging irre mit seiner An­ nahme irregulär, auch irregulärj /Adj.f 1. von der Regel ab­ weichend: irreguläre Erscheinungen — 2 . irregu­ läre (ungesetzliche) Maßnahmen; zu 1 Irregularität, die; -, -en irre|leiten fV b .f 1. das Paket ist irregeleitet (fehl­ geleitet) worden — 2. wir lassen uns nicht i. (irre­ führen, verführen 1.1) irrelevant, auch irrelevant/Adj.j [ . . v . .] imgegebenen Zusammenhang unerheblich (1.1), unbedeutend (1): dieses Problem ist für unsere Arbeit i.; dazu Ir­ relevanz, au ch Irrelevanz, die; -en *. irre|machen /Vb.j jmdn. unsicher machen, ver­ wirren (2): die Zwischenrufe :hatten ihn irrege? macht; laß dich nicht i.! irren /sw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1 . etw. fälschlich für wahr, richtig halten, sich täuschen (2): ich glaube, du irrst (dich); wenn ich (mich) nicht irre, so ist das Herr B; sich in jmdm. i. (jmdn. falsch beurteilen) 1.2 . sich in jmdm., etw. i. jmdn., etw. verwechseln (1.1, 1 .3): sich in jmds. Person i. (jmdn. für einen anderen halten); sich im Datum, der Zeit, Straße i. 1 .3 . der Kellner hatte sich um 5 Mark geirrt (verrechnet 2) — 2. umherlaufen, - fahren, ohne das Ziel zu finden (ist): durch die Straßen, über die Felder, durch das Hotel, von Behörde zu Behörde i.; O sein Blick irrte (glitt ziellos) über die Zeilen des Briefes Irren zu xIrre| -anstalt, die noch umg. Nervenklinik; - haus, das + umg. hier geht’s zu wie in einem I. (hier ist es sehr turbulent, laut) irreparabel, auch irreparabel /Adj./1 .1 . nicht repa­ r ier b a r: ein irreparabler Schaden 1.2 . eine irrepara­ ble (u nh eilbare 1) Schädigung eines Organs |rre|reden /Vb.j wirr, unklar reden: ich glaube, er redet irre irreversibel, auch irreversibel /Adj.\ [..v . .] fach - spr. nicht reversibel: dieser chemische Prozeß ist i. }rr| -fahrt, die wiederholt in die falsche Richtung gehende Fahrt auf der Suche nach einem bestimmten Ziel; -gang, der Labyrinth (1); -garten, der Laby­ rinth (1); -glaube, der irrige Auffassung, Annahme irrig /Adj.; nicht adv./ auf einem Irrtum beruhend, unzutreffend, falsch: eine irrige Ansicht, Annahme, Auffassung; etw. als i. nach weisen irritieren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn. unsicher, nervös 39 Wörterbuch
610 Irrläufer — Jacht machen: er läßt sich nicht i. — 2. etw., jmd. irri­ tiert jmdn. jmd. empfindet etw., jmdn. als störend: die hellen Scheinwerfer irritierten ihn Irr/irr| -laufer, der etw., das an den falschen Adressa­ ten gelangt ist: dieses Paket ist ein L; -lehre, die irrige Lehre (1.2 .3); -licht, das fPl. -er/ über sumpfi­ gen Gebieten beobachtbares Licht, Leuchten, das durch Selbstentzündung aufsteigender Gase entsteht; -sinn, der fo. PI.I 1. Wahnsinn (1): er war unheilbarem I. verfallen — 2. femot.f sinnlose, sehr törichte Hand­ lung: solch einen I. mache ich nicht mit; welch ein I.!; -sinnig /Ad j./ 1.1. wahnsinnig (1.1), geistesge­ stört: er ist i. geworden 1.2. wie von Sinnen: sie schrie wie i. vor Angst — 2. umg. /drückt emo­ tional einen sehr hohen Grad aus/: eine irrsinnige Hitze; alles ging i. (sehr) schnell; ich finde das i. komisch Irrtum, der; -s, Irrtümer unbeabsichtigter Fehler (1.2): ein (un)verzeihlicher, schwerer I .; das war ein I. von mir, meinerseits; ihm ist ein I. unter­ laufen; da ist jeder I. ausgeschlossen -f- im I. sein (sich irren 1.1) irrtümlich \Adj.f: eine irrtümliche (auf einem Irr­ tum beruhende) Ansicht; i. (auf Grund eines Irr­ tum s) in die falsche Richtung gehen irrtümlicher|wgjse /Adv./: i. (auf Grund eines Irr­ tums) hat er das Buch mitgenommen Irr| -weg, der Weg in die falsche Richtung: wir waren bei der Wanderung auf einen I. geraten; <0 bei seinen Überlegungen einen I. einschlagen; -wisch, der 1. Irrlicht — 2. sehr lebhafter, unruhi­ ger Menschi bes. ein Kind: er ist ein richtiger I. Ischias, der, das; -, jo. Pl.f Schmerz im Bereich des Ischiasnervs: an I. leiden; ihn plagt wieder sein I. Ischias|nerv, der Nerv im Bereich der Lendenwirbel, des Gesäßes und des Beines Islam, Islam [..am], der; -/-s, fo. Pl.f von Moham­ med Anfang des 7. Jhs. begründete Religion: die Welt des Islams; dazu islamisch fA dj.f: die isla­ mische Kultur Isobare, die; -/-n, -n Meteor. Linie, die auf Wetter­ und Klimakarten Punkte gleichen Luftdrucks ver­ bindet Isolation, die; -en 1. fzu isolieren 1/: die I. eines Cholerakranken; die I. eines Verbrechers von der Gesellschaft — 2 . das Isoliertsein von der übrigen Gesellschaft: er versuchte, sich aus der I. zu be­ freien — 3 . fzu isolieren 2/: die I. der Wasserrohre, elektrischen Leitungen — 4 . M aterial zum Isolieren (2): eine neuartige. I . verwenden Isolator, der; -s, Isolatoren 1. Phys. Elektro - techn. 1.1. Stoff, der die Elektrizität od. Wärme sehr schlecht leitet: Porzellan ist ein guter 1 .1 .2. zur Befestigung von nicht isolierten elektrischen Leitun ­ gen dienender Gegenstand aus 1.1 — 2. Material, das isoliert, abdichtet: der neue Baustoff ist ein guter I. gegen Schall und Kälte Isolier|band, das fo. PL/ Band aus festem Gewebe zum Isolieren (2) elektrischer Leitungen isolieren /sw. Vb.; hat/1. jmdn., etw. aus seiner ge­ wohnten Umgebung herausnehmen, -lösen, jmdn. ab- sondern, abtrennen von etw., jmdm.: die Cholera­ kranken wurden isoliert; sein Verhalten isolierte ihn von seinem Freundeskreis; isoliert leben; etw. isoliert (ohne den Zusammenhang) betrachten; Med. Bakterien i.; Techn. aus dem Gemisch wurden wertvolle Grundstoffe isoliert — 2 . etw. durch eine undurchlässige Schicht schützen, gegen Einflüsse von außen abdichten: Heizungsrohre, elektrische Leitungen i. Isolier|-material, das jo. PL/ Material zum Iso­ lieren (2); -Schicht, die Schicht aus Isoliermaterial', -Station, die Abteilung im Krankenhaus für Patien­ ten mit ansteckenden Krankheiten; -Stoff, der Iso­ lato r (1.1) Isolierung, die; -, - en Isolation Isotherme,die; -(n), -n Meteor. Linie, die auf Wet­ ter- und Klimakarten Punkte gleicher Lufttempera­ tur verbindet Isotop, das; -s, -e JSTaturwiss. Variante eines che­ mischen Elements, dessen Atome gegenüber denen anderer Varianten eine andere Anzahl von Neu­ tronen haben: ein radioaktives L ; künstlich her­ gestellte Isotope Ist) -sBestand, der gegenwärtig, augenblicklich vor­ handener Bestand; -sStärke, die vgl. - - Bestand; -«Wert, der vgl. -*Bestand i wo umg. i bewahre! J j, J,das; -/umg. -s [jot] der Laut J ; zehnter Buch­ stabe des .Alphabets ja I. /betont/1.1. /drückt als Antwort auf eine Frage Zustimmung aus od. eine Feststellung, daß etw. nicht zutrifftf: „gehst du mit?“ „Ja“ ; ja(,) natürlich!; o ja!; aber ja!; ja, das ist richtig; ja, so war es wirklich; mit Ja antworten; mit Ja stimmen (eine Jastimme abgeben); sie gab dem Geliebten ihr Ja (Jawort) 1.2. feinem positiven (1.1) Satz voran­ gehend, das Positive vorwegnehmend/: ja, das werde ich tun 1.8. fin fragendem Ton die Gewißheit einer eigenen Aussage bekräftigend, einer fremden Aussage bezweifelnd!: diese Leistungen sind doch beispiel­ haft, ja (nicht wahr)*t; heute soll es regnen, ja ('wirklich)? — 2. /in beiordnender steigernder od. korrigierender Funktion/: das kann ich versichern, ja beeiden; er hat sich ungezogen, ja frech benom­ men — II. Ials Partikel/ 1. /unbetont/ 1.1. /bestätigt eine bekannte Tatsache/ zdoch (1): es ist ja noch Zeit; das glaubst du ja selbst nicht; um g. sie habend ja (sie besitzen genug, viel Geld) 1.2. /be­ stätigt eine Einschränkung/: er ist ja (zwar 1) noch jung, hat aber schon viel erreicht 1.3 . /bekräftigt eine Aussage, subjektives Erstaunenf wirklich (3): das ist ja eine Frechheit! — 2 . umg. /betont; dient zur Verstärkung eines Wunsches, einer Aufforde­ rung/ : nimmdichja in acht!; komm ja nicht zu spät! + ja zu etw. sagen (einer Sache zustimmen 1.2); nicht ja und nicht nein sagen (sich unbestimmt ausdrücken); (zu allem) ja und amen sagen (mit allem einverstanden sein) Jacht, die; -, -en 1. schnelles, großes, oft luxuriöses Motorboot od. kleines Motorschiff — 2. Segelboot (mit Kiel und Kajüte)
Jacke — Jahr 611 Jacke, die; -n bis zur Hüfte od. Taille reichendes, meist langärmeliges Kleidungsstück der Ober­ bekleidung: eine J. aus Kammgarn; eine lederne, pelzgefütterte J. + umg. das ist J. wie Hose (das ist völlig einerlei); salopp die J. voll kriegen (verprügelt werden); jmdm. die J. voll hauen (jmdn. verprügeln); jmdm. die J. voll lügen (jmdn. unverschämt anlügen) Jacken|kleid, das (aus gleichem Stoff hergestelltes) Ensemble der Damenoberbekleidung aus Rock und jackenartigem Oberteil Jacketkrone, die [d3skit..] fach sp r. individuell angefertigte Krone (4.2) aus Porzellan od. Kunststoff, die auf einen abgeschliffenen Zahn aufgesetzt wird Jackett, das; -(e)s, -e/-s [3• Jacke des Herren­ anzugs Jade, der, auch die; -, jo. Pl.j grünliches, sehr festes als Schmuck verwendetes Mineral jade|grün fA dj.f gxün wie Jad e: ein jadegrünes Kleid Jagd, die; -en 1. fo. Pl.f das A ufspüren, Verfolgen und Erlegen von Wild: auf die J. gehen; die J. auf Hirsche; auf Wölfe J. machen; <> die J. mit der Filmkamera — 2. Veranstaltung zum Zwecke von 1: eine große J. abhalten; die J. abblasen — 8 . Jä- gerspr. Wildbestand in einem bestimmten Gebiet: die J. in diesem Revier ist gut — 4 . fo. Pl.f schnel­ les Jagen (2), um jmdn. zu ergreifen, etw. zu fassen: die Passanten beteiligten sich an der J. auf den Missetäter; das war eine J. (Jagerei); auf jmdn., etw. J . machen; O die J. (das gierige Streben) nach Geld, Vergnügen jagdbar fAdj.; nicht adv.j Jägerspr.: jagdbare Tiere (Tiere, auf die nach dem Jagdgesetz gejagt werden darf und auf die entsprechend ihrem Ent­ wicklungsgrad und Alter gejagt werden kann) Jagdj -beute, die; -eifer, der; -erlaubnis, die A u s ­ weis, der zur Jagd auf Wild berechtigt; -falke, der zur Beize (II) abgerichteter Falke; -flieger, der 1. Angehöriger der Besatzung eines Jagdflugzeuges — 2. umg. Jagdflugzeug; -flinte, die vgl. - gewehr; - flugzeug, das sehr schnelles, wendiges Flug­ zeug, das gegen gegnerische Flugzeuge, unbemannte Flugkörper und Ziele am Boden eingesetzt wird; -frevel, der veraltend Jagdvergehen; -gebiet, das bestimmtes Gebiet, in dem die Jagd von einem Jagd­ kollektiv ausgeübt wird; -gesellschaft, die Organi­ sation, in der mehrere Jagdkollektive zusammen­ geschlossen sind; -gesetz, das jo. Pl.f rechtliche Grundlage zur Regelung der Ausübung der Jagd; -gewehr, das Gewehr für die Jagd auf Wild; -horn, das fPl. - hörner/ Blechblasinstrument für Jagd­ signale; -hund, der zur Jagd auf Wild abgerichteter Hund; -kollektiv, das /DDR/ Kollektiv von Jägern (1); -messer, das kurzes, stehendes Messer zum A us­ weiden des erlegten Wildes; -recht, das jo. P l.j Be­ rechtigung, die Jagd (1) auszuüben; -schaden, der Schaden, der bei der Jagd auf Wild entsteht; -schein, der + salopp scherzh. einen, den J. haben (ge­ richtlich für unzurechnungsfähig erklärt sein); -s chütz, der 1. behördlich festgelegte M aßnahm en zum Schutz des Wildes — 2. Mil. Schutz eines Ver­ bandes von Flugzeugen durch Jagdflugzeuge; -Signal, das auf Jagdhörnern geblasenes Signal, das zum Anfang, Ende und während der Jagd gegeben wird; -trophäe, die Teil der Jagdbeute, bes. in Form eines Geweihs, Fells, zur Erinnerung an eine Jagd; -ver­ bot, das Verbot, die Jagd (auf bestimmte Tiere) aus­ zuüben: für Wisente besteht J.; -vergehen, das Verletzung der Jagdgesetze; -waffe, die vgl. - gewehr; -Wurst,die fo. P L ; W urstsortej; -zeit,die Schußzeit jagen fsw. Vb.; hat, ist/ 1. Wild aufspüren, erlegen, die Jagd ausüben (hat): Hasen, Wölfe j.; er will j. gehen — 2* jmdn., etw. schnell verfolgen, um seiner habhaft zu werden (hat): einen entflohenen Sträf­ ling j.; die Hühner j.; er floh wie von einem Ge­ spenst gejagt; die Kinder jagten sich (spielten Haschen, Fangen); O ein Gerücht jagte das andere (folgte rasch dem anderen); in seinem Kopf jagten sich die Gedanken — 8. jmdn., etw. von einem Ort weg in eine bestimmte Richtung treiben, verjagen (hat): jmdn. aus seinem Versteck j.; den Feind aus dem Lande j.; sie jagte die Kinder vom Bau­ platz, aus dem, ins Bett; O der Wind jagte das Laub durch die Straßen — 4. umg. jmdm., sich etw. durch, in den Körper j. jmdm., sich etw. in den Körper hineinstoßen, hineintreiben (hat): jmdm., sich einen Dolch, eine Kugel durch das, ins Herz j .; die Schwester hat ihm eine Spritze in den Arm ge­ jagt — 5 . sich sehr schnell, hastig vorwärts bewegen, eilen (ist): die Autos, Menschen j. (durch die Stra­ ßen); die Wolken j. über den Himmel; zum Bahn­ hof j.; O Kälteschauer jagten über meinen Rücken; er jagte (strebte begierig) nach Geld, Glück, Ruhm + umg. damit kannst du mich j. (das kann ich nicht ausstehen); — jmdn. ins / Bockshorn j.; etw. in die / Luft j.; jmdn. zum / Teufel j. Jäger, der; -s, - 1. jmd., der die Berechtigung hat, (beruflich) auf die Jagd zu gehen: der J. geht auf die Pirsch — 2. um g. Jagdflugzeug Jagerei, die; -en fvorw. Sg .j (fortwährendes) Eilen, Hetze(rei) Jägerei, die; -, /o. Pl.f Ausübung der Jagd (1): die J. betreiben, lieben Jäger|-hut, der grüner (mit Gamsbart geschmückter) Filzhut des Jägers; -latein, das scherzh. mit Über­ treibungen ausgeschmückte Erzählung von Erleb­ nissen bei der Jagd (1); -lied, das Lied, das die Jagd zum Thema hat; -spräche, die jo. Pl.j Sonder­ sprache der Jäger Jaguar, der; -s, -e in A m erika heimische Großkatze mit plumpem Körper, dickem Kopf und rotgelbem, dunkel geflecktem Fell jäh jAdj.; nicht präd.j 1*plötzlich und heftig ein­ setzend: ein jäher Windstoß, Schmerz; eine jähe Bewegung; einen jähen (plötzlichen und über­ raschenden) Tod finden; j. erröten; er schrie j. (kurz und laut) auf; j. wechselnde Gefühle — 2. sehr steil, abschüssig: ein jäher Abgrund; der Hang fällt j. nach Norden ab jählingsjAdv.j veraltend 1. unvermutet, plötzlich: j. auffähren, erwachen; er zog j. die Hand zurück — 2. sehr steil, abschüssig: die Felswand stürzt j. nach dem See hin ab Jahr, das; -(e)s, -e 1. Zeitraum von 12 Monaten 1.1. der vom 1. Januar bis zum 31. Dezember ge­ rechnet wird: ein halbes J .; das alte , neue J .; dieses, voriges, nächstes J . ; im vergangenen Jahre; ein erfolg-, arbeitsreiches J .; eine Reihe von Jahren; das J. 1980; die zwanziger Jahre; im Jahre 1000 vor, nach der Zeitrechnung; J. um J. verstrich; von J. zu J. wird es besser; das J. ist schnell ver­ gangen; jmdm. ein gesundes neues J. wünschen 1.2. der von einem beliebigen Tag an gerechnet wird: 39*
alle drei Jahre; zwei Jahre später; heute in, vor zwei Jahren; umg. übers (in einem) J.1; J. für J. (alljährlich); das ist schon Jahre her; etw. für, auf ein J. mieten — 2. vom Tag der Geburt an gerechnetes Jahr des Lebens (1) eines Individuums, Lebensjahr: er hat in jungen Jahren schon viel durchgemacht; in der Blüte der Jahre; er ist 20 Jahre (alt); er zählt erst 10 Jahre; Jugendliche bis zu 18 Jahren; hoch an Jahren (alt 1.1) sein; für seine Jahre (für sein Alter) ist er noch sehr rüstig; ein Mann in den besten Jahren; sie ist jünger als ihre Jahre (sie sieht jünger aus als sie ist); sie hat noch nicht die Jahre (ist noch nicht alt genug), um das zu ver­ stehen + in die Jahre kommen (altern 1); mit den Jahren (mit zunehmendem Alter); vor J. und Tag. (vor langer Zeit); nach J. und Tag (nach langer Zeit) jakr/Jahr| -aus fAd v.f + j., jahrein; jahrein, j. jedes Jahr wieder, immer wieder: das geschieht j., jahrein; -buch, das alljährlich erscheinendes Buch 'mit Berichten über ein Wissensgebiet: ein statisti­ sches J.; - ejn /Adv./ + / jahraus, j. jahrelang /Adj.; nichtpräd.f mehrere Jahre dauernd jahrelange Abwesenheit; j. warten jähren, sich fsw. Vb.; hat/ etw. jährt sich etw. ist ein Jahr her: sein Hochzeitstag jährt sich (zum zweiten Male) Jahres/jahresi -abonnement, das; -abrechnung, die vgl. - abschluß; -abschluß, der W irt sch. Abrech­ nung, Bilanz am Ende des Jahres; -beginn, der; -beitrag, der jährlich zu entrichtender Mitglieds­ beitrag; -bestzeit, die Sport beste in einem Jahr er­ reichte Zeit (2.4) in einer Sportart; -bilanz, die Wirts ch.; -durchschnitt, der: im J. (durchschnitt­ lich in einem Jahr); -einkommen, das gesamtes Einkommen im Verlauf eines Jahres; -ende, das; -endprämie, die nach Abschluß eines Jahres an alle Mitarbeiter eines soz. Betriebes gezahlte Prämie für die kollektive Leistung der Werktätigen für die soz. Gesellschaft; -frist, die jo. PI ./: vor, nach J. (vor, nach Ablauf eines Jahres) hatte er sein Werk voll­ endet; -karte, die Karte, die für ein Jahr eine Be­ rechtigung zu etw. ausweist: eine J. für die Biblio­ thek, das Freibad; -plan, der; -Produktion, die Produktion während eines Jahres; -ring, der fvorw. PL/ auf dem Querschnitt bes. von Baumstämmen, Ästen erkennbare ringförmige Erscheinung, die das jährliche Wachstum erkennen läßt; -rückblick, der Rückblick auf ein abgelaufenes Jahr; -tag, der Tag, an dem sich etw. jährt; -tagung, die jährlich ab­ gehaltene Tagung; -temperatur, die mittlere Tem ­ peratur während eines Jahres; -Umsatz, der Umsatz während eines Jahres; -Urlaub, der Urlaub, der jedem Werktätigen jährlich zusteht; -Wechsel, der Übergangszeit) von einem zum nächsten Jahr: jmdm. zum J. gratulieren; -wende, die Jahres­ wechsel; -zahl, die Zahl, die nach der jeweils zugrun­ de gelegten Zeitrechnung ein bestimmtes Jahr be­ zeichnet; -zeit, die 1,1. bestimmte Zeit im Jahr: in dieser J. ist es noch ziemlich kalt 1.2. einer der vier Zeitabschnitte, in die das Jahr geteilt wird: die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Win­ ter; -zeitlich /Adj.f der Jahreszeit (1.2.) entsprechend: die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen Jahr| -gang, der 1.1. den J. 1920 (alle 1920 gebore­ nen Personen) erfassen; er ist J. 1950 (gehört zu den 1950 geborenen Personen); sie ist mein J. (ist im 612 jahraus — jämmerlich gleichen Jahre geboren wie ich) 1.2 . die gekelterten Weine eines Jahres: ein guter J. 1.8. alle Nummern einer Zeitung, Zeitschrift eines Jahres: den J. binden lassen; -hundert, das fAbk. Jh./ Zeitraum von 100 Jahren 1.1. der jeweils vom Jahre ..01 an ge­ rechnet wird: das 19., 20. J .; die Entwicklung der Wissenschaft in unserem J. 1 .2. der von einem be­ liebigen Jahr an gerechnetwird:dieser Komet kommt alle zwei Jahrhunderte wieder jahrhunderte| -alt fAdj.f viele Jahrhunderte be­ stehend; -lang /Adj.; nicht präd.f mehrere Jahr­ hunderte dauernd Jahrhundert! -feier, die Hundertjahrfeier; -wende, die Übergangszeit) von einem zum nächsten Jahr­ hundert jährlich fAdj.; nicht präd.f jedes Jahr wieder­ kehrend, in jedem Jahre: die Zeitschrift erscheint viermal j. Jährling, der; -s, -e Landw. Tier, bes. Fohlen im zweiten Lebensjahr Jahr| -markt, der jährlich einmal od. öfter statt­ findender Markt (2) mit Buden, Karussels u. ä .; - tausend, das Zeitraum von 1000 Jahren 1.1. der jeweils vom Jahre . .01 an gerechnet wird 1.2. der von einem beliebigen Jahr an gerechnet wird Jahrtausende) -alt fAdj.f; -lang fAdj.; nicht präd.f Jahrtausend) -feier, die Tausendjahrfeier; -wende, die Übergangszeit) von einem zum nächsten Jahr­ tausend Jahr/jahr| -zehnt, das -(e)s, -e Zeitraum von 10 Jah­ ren : im ersten J. dieses Jahrhunderts; ein J. an­ gestrengter Arbeit; er steht im fünften J. seines Lebens (ist im Alter zwischen 40 und 50 Jahren); - zehntelang fA dj.f Jäh/jäh| -zorn, der Neigung, plötzlich in Zorn, Wut zu geraten; -zornig /Adj.f 1.1. zu Jähzorn neigend: ein jähzorniger Mensch; j. sein 1.2 . jmdn. j . (un­ beherrscht, wütend) beschimpfen Jakob + umg. das ist nicht der wahre J. (das geht so nicht, gefällt mir so nicht, ist nicht das Rechte) Jalousie, die; -, - n [3aluzi:, PI. . .i:an] Vorrichtung an Fenstern aus dünnen, schmalen, miteinander verbundenen, schräg nach außen geneigten Brett­ chen, die (durch Schnüre) verstellt, hochgezogen od. herabgelassen werden können jambisch fAdj.; zu Jambus/ Verslehre Jambus, der; -, Jamben Verslehre zweisilbiger Versfuß aus einer unbetonten und einer betonten Silbe Jammer, der; -s, jo. Pl.f 1. das Wehklagen: ihr herzzerreißender J. schallte durch das ganze Haus — 2. großes Leid, Elend: ein großer, unbeschreib­ licher J.; er bot ein Bild des Jammers; vor J. (Kummer) weinen; umg. es ist ein J. (ärgerlich, schade), daß ich das vergessen habe Jammer| -geschrei, das lautes Wehklagen; -gestalt, die Mensch, dessen Äußeres- seinen elenden Zustand zeigt; unter den Flüchtlingen waren erbarmungs- wiüdige Jammergestalten; -lappen, der sa lopp feiger, willensschwacher Mensch jämmerlich fAdj.f 1. großen Jammer (2) ausdrük- kend: ein jämmerliches Gesicht machen — 2. jmds. M itleid erregend, beklagenswert: er bot einen jäm­ merlichen Anblick; ihm ist j. (sehr elend durch Leid, Unglück, Unwohlsein) zumute; sie sind j. (unter schrecklichen Umständen) umgekommen — 8 . sehr dürftig (1, 2), mangelhaft: eine jämmerliche Behau-
sung, Arbeit; die Landarbeiter wurden j. (sehr schlecht) bezahlt — 4 . /adv.; drückt emotional in negativem Sinne einen hohen Grad ausj sehr: j. wei­ nen; sich j. blamieren; j. frieren; zu 1—3 Jämmer­ lichkeit, die; jo. P l.j jammern jsto. Vb.; hat/1. seinen Jammer (2)äußern, wehklagen: laut j.; das Kind jammerte leise vor sich hin; er jammerte über, um seinen Verlust; das Kind jammerte (verlangte klagend) nach seiner Mut­ ter, seinem Spielzeug — 2. veraltend jmd., etw. jammert jmdn. jmd., etw. erweckt jmds. M itleid: der arme Mensch, sein kläglicher Zustand jammerte uns; es jammerte uns, ihn so elend zu sehen -f- das kann, muß ja einen /* Hund j. jammer| -schade /A d jn u r präd.; emot.; in der Verbindung/ umg. es ist j. (sehr schade, bedauerlich), daß - voll /Adj./ 1. großen Jammer (2) aus­ drückend: ein jammervolles Stöhnen — 2. von Leid, Unglück erfüllt: ein jammervolles Leben Janker, der; -s, - süddt. österr. (Trachten)jacke Januar, der; -/-s, -e fvorw. Sg .j erster Monat des Jahres japsen /sw. Vb.; hat/ umg. mit offenem Munde stoßweise nach Atem ringen: nach dem beschwer­ lichen Aufstieg konnten wir kaum noch j.; nach Luft j. Jargon, der; -s, -s [^argog, auch 3argo] 1.1, A u s­ drucksweise bestimmter sozialer, beruflicher und ähnlicher G ruppen: der J. der Journalisten; J. sprechen 1.2. jo. Pl.j ungepflegte, mangelhafte A u s­ drucksweise: ein derber, nachlässiger J. Ja|sager, der; -s, - jmd., der immer schnell bereit ist zuzustimmen Jasmin, der; -s, -e fvorw. Sg .f Zierstrauch mit stark duftenden, weißen od. gelblichen Blüten Jaspis, der; -/ -ses, -se undurchsichtiger, meist roter, gelber od. brauner Halbedelstein: ein rot und gelb gebänderter J. Ja|stimme, die bei einer Abstimmung abgegebene Zustimmung jäten, jätete, hat gejätet 1.1. Unkraut mit der Hand ausrupfen, entfernen: Unkraut j. 1.2. ein Beet j. (durch Ausrupfen des Unkrautes säubern) Jauche, die; -n jvorw. Sg .j übelriechende Flüssig­ keit aus tierischen, menschlichen Ausscheidungen: den Acker mit J. düngen; O salopp das alte Bier war die reinste J. Jauche (auch Jauchen))|-faß, das jPl. -fässer/ Faß, in dem Jauche transportiert wird; -grübe, die Grube, in der Jauche gesammelt wird jauchen jsw. Vb.; hat/ eine landwirtschaftlich ge­ nutzte Fläche mit Jauche düngen: den Acker j. Janchen): /* Jauche) Jauche (auch Jauchen))|pumpe, die Pum pe, mit der Jauche aus einer Grube gepumpt wird jauchzen jsw. Vb.; hat/ Freudenrufe ausstoßen, jubeln: vor Freude, begeistert j.; sie fielen sich jauchzend in die Arme Jauchzer, der; -s, - Jubelruf jaulen jsw. Vb.; hat/ in langgezogenen Tönen winseln: die Hunde jaulten; O der Wind jault schaurig im Kamin Jause, die; - n österr. Zwischenmahlzeit, meist am Nachmittag ja/Ja) -wohl jAdv.; drückt nachdrückliche Zustim­ mung ausj: )., das wird sofort erledigt!; -wort, das jPl. - e; vorw. Sg .j Zustimmung zur Eheschließung, die sich Brautleute (gegenseitig) geben: jmdm. das J. geben Jazz, der; jo. Pl.j [d3es, auch jats] aus den Arbeits-, Tanz- und religiösen Liedern des afro­ amerikanischen Bevölkerungsteils im Süden der USA hervorgegangene Musik, die durch synkopen­ reiche Rhythmik und durch Improvisation gekenn­ zeichnet ist Jazz|band, die vgl. Jazzkapelle jazzen jsw. Vb.; hat/ [^eson, auch jatson] Jazz spielen, singen; dazu Jazzer, der; -s, - Jazz| -kapelle, die Kapelle, die Jazz spielt; -musik, die jo. Pl.j Jazz xje /Adv.j 1. jem als: keiner wird das je begreifen; wer hätte.das je gedacht!; ihr werdet nicht er­ leben, daß wir euch je im Stich lassen; sie ist jetzt glücklicher als je (zuvor) — 2. /weist in Ver­ bindung mit Zahlen darauf hin, wieviel jeder einzel­ nen Person, Sache bei einer Aufteilung, Verteilung in gleichem Maße zukommtj: die beiden Besten erhalten je ein Buch; drei Schichten zu je acht Stunden; je fünf Mann wurden hereingelassen — 3. jweist vor nach od. nachdem auf eine den Um­ ständen od. persönlicher Entscheidung unterliegende Bedingung h inj: je nach (entsprechend) seiner Stimmung änderte sich sein Verhalten; er steht um sechs oder um acht auf, je nachdem (ob er arbeiten muß oder zu Hause bleiben kann) + seit/ ehundje;wie eh und je 2je jKonj.j 1. /als Glied der mehrteiligen Konj. je .. desto, je ... um so; unterordnend; je leitet den Gliedsatz ein, desto, um so den Hauptsatz; je u. desto, um so stehen jeweils vor einem Komparativ, wodurch zwei Sachverhalte graduell und proportional zueinander in Beziehung gesetzt werdenj: je weiter wir fuhren, desto (um so) wilder wurde die Gegend (in dem Maße, wie wir weiter fuhren, wurde die Gegend wilder); föhne um so, desto im Nachsatzj wir arbeiteten immer schneller, je später es wurde jauch als Verbindung von Nebensätzenj wir wuß­ ten, daß wir um so eher zu Hause sein würden, je schneller wir arbeiteten — 2 . joft in Verbindung mit nachdem und ob; unterordnend; gibt propor­ tional die Umstände, Möglichkeiten an, von denen die Realisierung der Handlung im Hauptsatz ab- hängtj: sie malt, je nachdem ob sie Lust hat; sie malt Blumen oder Landschaften, je nach Laune; je nachdem ob, wie er Zeit hat, kommt er vorbei 3je jPräp. mit Akk.; vorw. mit Subst. o. Art. u. daher ohne ersichtlichen Kastisj pr o : die Trauben kosten eine Mark je Pfund; je Person gibt es einen Bon für Bier 4je umg.: ach je, o je! /Ausruf des Erschreckens, Bedauerns! Jeans, die jPI.; Kurzf. für engl. Blue jeans/ [d3i:ns] lange Hose aus Jeansstoff, Niethose: ein Paar J. kaufen; sie trägt mit Vorliebe J. Jeans| -anzug, der Anzug aus Jeansstoff; -rock, der vgl. - anzug; -Stoff, der sehr strapazierfähiger Stoff aus einem derben, meist blauen Baumwoll- gewebe jede jlndef.pron.; Fem.j s. jeder jedenfalls /Adv./ 1.1. /leitet aus vorher Gesagtem eine Feststellung abj auf alle Fälle: wir müssen j. am 20. mit der Arbeit fertig sein; wir treffen uns j. (also 1.1) wie verabredet vor dem Kino; ich komme j. (bestimmt) 1.2. /bestätigt etw. vorher Jämmerlichkeit — jedenfalls 613
614 jeder — jodeln Gesagtes als zumindest für einen Teil der betroffenen Personen od. Sachverhalte zutreffend/: wir müssen etwas für die Familie tun, j. für die Kinder; er ist sehr geschickt, j. auf seinem Gebiet jeder /Indef.pron.; Mask.; Fern.: jede, Neutr.: jedes; bezeichnet die einzelnen Personen, Sachen einer Gesamtheit/: /ad]./ j. Mann; jede Frau; jedes Kind; mit jedem Pfennig rechnen; er kommt jedes Jahr einmal; hier kam jede Hilfe zu spät; er über­ nahm jede (beliebige) Arbeit; /subst./ j. kann am Wettbewerb teilnehmen; j., der kommt, ist uns willkommen; ein j. mag sich seinen Teil nehmen jederlei, jederlei /indekl.f (von) jeder A r t : man kann dort j. Gebrauchsgüter erwerben jeder] -mann /Indef.pron.; flektiert nur im Gen./ jeder: das weiß j.; ein Buch für j.; das ist nicht jedermanns Sache; -zeit /Adv./ zu jeder Z eit, immer (1.1 .1): du kannst j. zu mir kommen jgdes/Indef.pron.; Neutr./ s. jeder jedesjmal /Adv./ bei jeder Gelegenheit, bei jedem Anlaß, immer (1.1 .2): er hat j. eine andere Aus­ rede; j. , wenn es klingelte, erschrak er jed|möglich /Adj.; vorw. attr./ jeder, jede, jedes mögliche: ihm wurde jedmögliche Hilfe zuteil jedoch /Konj.; nebenordnend; verbindet Haupt­ sätze, Nebensätze, Satzglieder; adversativ/ 1aber (1-3): wir blieben gern länger, j . wir haben keine Zeit; er sagt, daß er keine Zeit hat, j. bereit ist; er will keinen Wein, j. Bier Jeep, der; -s, -s [d3i:p] kleiner, geländegängiger Kraftwagen mit starkem Motor und Antrieb auf allen vier Rädern jegliche /Indef.pron.; Fern. u . PL/ s. jeglicher jeglicher /Indef.pron.; : Mask.; Fern.: jegliche, Neutr.: jegliches; vorw. attr./ ve ralten d restlos jeder: mir ist j. Appetit vergangen; er war ohne jegliche (ohne die geringste) Hoffnung jegliches /Indef.pron.; Neutr./ s. jeglicher je] -her /Adv./ -b seit, von j. schon immer: wir haben ihn seit, von j. sehr geschätzt; -mals /Adv./ irgendwann einmal, überhaupt einmal: keiner von uns wird dich j. im Stich lassen; ob er j. wieder gesund wird, ist fraglich jemand /Indef.pron.; bezeichnet irgendeine Person, die man nicht näher bestimmen kann od. will/: j. hat gerufen; ich warte auf j., jemanden; hast du den Brief j., jemandem gegeben?; wir haben j. anders erwartet jemine [..ne] veraltend /Ausruf der Verwunde­ rung, des Erschreckensj: (ach, o) j., was hast du denn da gemacht! jene /Dem.pron.; Fern. u . PI./ s. jener jener /Dem.pron.; Mask.; Fern.: jene, Neutr.: jenes; weist auf eine dem Sprecher räumlich od. in der Vorstellung ferne Person od. Sache hin; setzt vorw. ein vorangegangenes dieser voraus, das auf die näher liegende Person od. Sache hinweistj 1. /adjif dieser Schrank gefällt mir recht gut, aber jene Schrankwand finde ich praktischer; wem gehört jenes Paket dort?; hier sind zwei Wege, von denen dieser eine zum Schloß führt und jener in die Stadt; jenen denkwürdigen Tag werde ich nie vergessen — 2. /subst./ dieser hat ihm zu­ gestimmt, aber jener war nicht seiner Meinung - f / der und jener; / dies und jenes; / dieser und jener jenesfDem.pron.; Neutr./ s. jener jen/Jen, jen/J§n| rscitig /Adj.; vorw. attr./ auf der dem Sprecher ferner gelegenen Seite von etw. befind­ lich : der jenseitige Hang des Berges; xiSeits, x:seits /Präp. mit Gen.; weist auf einen hinter etw. liegen­ den Bereich/: j. des Flusses, der Grenze; O diese Vorstellungen liegen j. (weitab, fern) aller Ver­ nunft; 2-seits, 2:seits /Adv.; in Verbindung mit von; weist auf einen hinter etw. liegenden Bereich/: das Haus liegt j. vom Fluß; -seits, Tseits, das; -, jo. P I .; nach religiöser, bes. christlicher Vorstellung/ ein angenommener überirdischer Bereich, Himmel (2.1): Vorstellungen von einem Leben im J.; - f salopp verhüll, jmdn. ins J. befördern (jmdn. töten) Jeremiade, d ie; -, -n veraltend Gejammer: eine J. anstimmen Jgrsey [d3 oe:zi], Jersey [d3cerzi], der, auch das; -s, -s 1. /der/ feiner, schmiegsamer, gewirkter (Kleiderstoff: ein Hemd aus J. — 2. Trikothemd, bes. Sporthemd (1.1): die Mannschaft spielte in rotweiß gestreiften Jerseys Jet, der; -(s), -s [d3et] /Kurzw. fü r engl, jetliner/ (Verkehrs)flugzeug mit Strahltriebwerk Jett, der, das; -(e)s, jo. PI,/ [d38t] eine Art Kohle, die auf Hochglanz poliert und als Schmuck ver­ wendet wird jett|schwarz /Adj./ tiefschwarz jetzig /Adj.; nur attr./ gegenwärtig: unser jetziger Direktor jetzt /Adv./ LI« im gegenwärtigen Augenblick: j. geht er fort, fährt der Zug ab, sind wir an der Reihe; bis j. (bis zu diesem Augenblick) habe ich gewartet; man denkt darüber j. (heutzutage) an­ ders als früher 1.2 . bist du j. (nun 1.1.2) zu­ frieden? je| -weilig /Adj.; nur attr./ (zu einem bestimmten Zeitpunkt) gerade vorhanden od. geltend: der Redner stellte sich auf das jeweilige Publikum ein; der jeweilige Stand der Forschung; -weils /Adv./ 1. je nach Zeit und Umständen: die j. geltenden Be­ stimmungen; er weilte j. (jedesmal) ein paar Stunden unter uns — 2 . xje (2): alle erhielten j. zwei Bücher jiddisch /Adj./ in der Sprache der Juden Mittel­ und Osteuropas Jiu-Jitsu, das; -(s), jo. PI./ [d3i:ud3i..] Methode der waffenlosen Selbstverteidigung Job, der; -s, -s [d3op] umg. Arbeit, Anstellung, bes. als gute Verdienstmöglichkeit: einen guten J. haben, suchen Joch, das; -(e)s, -e 1. Teil des Geschirrs bei Zug­ ochsen, das über Stirn od. Nacken gelegt wird: das J. auflegen, abnehmen — 2. /o. PI./ als drückende Belastung empfundener Zustand, dem man aus­ geliefert ist: sich aus dem, vom J. (der Knecht­ schaft) der kolonialen Unterdrückung befreien; scherzh. das J. der Ehe — 3. Geogr. sattel­ förmiger Einschnitt (3), Sattel (3) in einem Gebirgs- kamm, oft einen Gebirgspaß ergebend Joch|bein, das Med. Knochen unterhalb der Augen­ höhle, der den Oberkiefer mit dem Schädel verbindet Jockei, der; -s, -s [d3oki, .. ke, jokai] Sport (berufsmäßiger) Rennreiter, dessen Gewicht unter 52 Kilogram m liegen sollte Jod, das; -s, /o. PI./ zu den Halogenen gehörendes nichtmetallisches Element jodeln /sw. Vb.; hat/ ohne Text singen und dabei
jodhaltig — Jüdin 615 ständig schnell zwischen Brust- und Kopfstimme wechseln: er jodelt wie einer aus dem Gebirge jod|haltig /Adj.; nicht adv./ Jod enthaltend: eine jodhaltige Lösung, Salbe Jodler, der; -s, - 1. gejodelter R uf: der J. hallte über Berg und Tal — 2. jmd., der jodelt Jodtinktur, die jodhaltige Tinktur, hes. zur D es­ infektion von Wunden Joga, der; -/-s, /o. PL/ aus Indien stammende Lehre, nach der der Mensch durch bestimmte Übungen, Askese und Meditation Gleichmut gegen­ über äußeren Einflüssen sowie irrationale Intuition erlangen kann Joghurt, der; -s, jo. PL/ [jo:gurt] durch bestimmte Bakterien vergorene geronnene, saure Milch Jogi, der; -s, -s Anhänger des Joga Johannisbeere, die Frucht des Johannisbeerstrauchs: Johannisbeeren pflücken Johannisbeerstrauch, der in Gärten gezogener Strauch, dessen rote, hellgelbe od. schwarze Früchte kleine Trauben bilden Johanniswürmchen, das; -s, - Leuchtkäfer johlen /sw. Vb.; hat/ mißtönend und unartikuliert lärmend schreien: die Zuschauer pfiffen und johlten vor Begeisterung, W ut Joker, der; -s, - [jo;.., auch djo:..] Spielkarte mit dem Bild eines Narren, die bei Kartenspielen wie Rommi, Kanasta jede beliebige andere Karte ersetzt Jgkus, der; -se jvoriv. Sg .f umg. Spaß (2), Scherz: sich einen J. mit jmdm. machen Jolle, die; -, -n 1. breites Ruderboot, das als Bei­ boot dien t: die Matronen ruderten mit einer J. an Land — 2. leichtes offenes Segelboot: ein W ett­ segeln für Jollen Jongleur, d e r; -s, -e [301310:r] Artist, der seine Geschicklichkeit im Jonglieren zeigt jonglieren [sw. Vb.; hat/ [3013..] 1. Gegenstände, bes. Bälle, kurz nacheinander mit artistischem Ge­ schick in der Luft herumwirbeln und wieder auf­ fangen: der Artist jonglierte mit Reifen, Keulen und Zylinderhüten — 2. umg. der Redner jong­ lierte (trieb ein kunstvolles Spiel) mit Worten und Begriffen, ohne etwas wirklich Ernsthaftes zu sagen Joppe, die; -, -n längere, untaillierte, bequeme Herrenjacke: eine J. aus Leder, dickem Wollstoff Jota, das; -/-s, -s /griech. Buchstabe/ + nicht ein J., (um) kein J. (nicht im geringsten) Joule, das; -/-s, - [(d)3u:l, auch d3aul] jAbk. J; heute offizielle M aßeinheit der Energie/ Journaüle, d ie; /o. Pl.j ^urnaljo] veraltend 1. gewissenlose Sensationspresse, hetzerische Presse in kap. Ländern: die Spalten der J. sind voll von Lügen und Verleumdungen — 2, Journalisten von 1 Journal, das; -s, -e [3U..] 1. Tage-, Dienstbuch: beim Empfang des Hotels liegt ein J. aus; ein J. (über jmdn., etw.) führen — 2 . veraltend illu­ strierte Zeitschrift Journalismus, d er ; jo. P l.j [311..] schriftstelle­ rische Tätigkeit bes. für Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk, Fernsehen Journalist, der; -en, -en [3U..] jmd., der beruflich bes. für Zeitungen, Zeitschriften schriftstellerisch tätig ist Journalistik, die; jo. Pl.j [3U..] Wissenschaft von Geschichte, Theorie und Praxis des Presse- und Informationswesens; dazu journalistisch /Adj./ jovial /Adj.j [ . .v . .] /von Männern/ 1. wohlwollend, leutselig (1): jmdn. j. begrüßen — 2 . freundlich, aufgeschlossen, leutselig (2); ein jovialer alter Herr; dazu Jovialität, die; -, - en /vorw. Sg .j Jubel, der; -s, /o. Pl.j laute Bekundung der Freude, das Jubeln: lauter J. erfüllte den Saal; in hellen J. ausbrechen 4- umg. J . und Trubel (freudiges, aufgeregtes Durcheinander); J., Trubel, Heiterkeit (fröhliches Treiben, ausgelassene Stimmung) Jubelj -feier, die Feier zu einem Jubiläum; -Jahre, -jahre, die jPl.j + umg. alle Jubeljahre (nur sehr selten) jubeln /sw. Vb.; hat/ seine Freude, Begeisterung laut und lebhaft kundtun: laut j.; die Kinder jubel­ ten beim Anblick der vielen, über die vielen Ge­ schenke; eine jubelnde Menge begrüßte den Ehren­ gast -f- jmdm. etw. unter die / Weste j. Jubel| -paar, das Ehepaar an seinem 25., 50. od. 60. Hochzeitstag; -ruf, der einen Jubel ausdrücken­ der Ruf Jubilar, der; -s, -e jmd., der ein Jubiläum feiert; dazu Jubilarin, die; -, - nen Jubiläum, das; -s, Jubiläen [ . , le:um , ..ls:um, PI. ..le:on, . . ls:9n] Jahrestag eines wichtigen Er­ eignisses, bes. nach 25, 50,100 Jahren: das tausend­ jährige J. der Stadt wurde festlich begangen Jubiläumsl -ausgabe, die Buchausgabe anläßlich eines Jubiläums; -ausstellung, die vgl. -ausgabe jubilieren /sw. Vb.; hat/ geh. hell und fröhlich jub eln : sie jubilierten bei der freudigen Nachricht; O eine Lerche flog jubilierend in die Höhe Juchten, der, das; -s, /o. PL/ 1. sehr feines, ge­ schmeidiges, wasserdichtes Leder: weiche Schaft­ stiefel aus J. — 2. /das/ Duftstoff, der wie Juchten­ leder riecht Juchten|leder, das /<?. P l.f Juchten (1); ein Paar Stiefel aus J. juchzen [sw. Vb.; hat/ umg. jauchzen Juchzer, der; -s, - umg. Jubel-, Freudenruf jucken /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw., es juckt (jmdn., jmdm.) etw. bewirkt, daß jmd. einen dem Schmerz venuandten Reiz an einer Stelle seiner Haut emp­ findet, auf den er meist mit Kratzen reagiert: die Haut, Narbe juckt (ihm, ihn); nach dem Sonnen­ bad juckte es ihn überall; die Wolle juckt auf der bloßen Haut 1.2. umg. etw. juckt jmdn. etw. reizt (2) jmdn.: die Neugier juckte ihn, das Päckchen sogleich zu öffnen; ihn juckte es, zur See zu gehen; das juckt uns schon lange nicht mehr (bekümmert uns überhaupt nicht) — 2 . umg. sich j. sich kratzen: er juckte sich am Hals 4- jmdm., jmdn. juckt das / Fell Juck zu jucken 1.11 -pulver, das pulveriger Scherz­ artikel, der auf der Haut einen Juckreiz hervorruft; -reiz, der /vorw. Sg./ Reiz, der darin besteht, daß etw. ju ckt: etw. ruft einen J. hervor Jude, der; -n, - n Angehöriger eines semitischen Volkes, das seine historisch-religiöse Grundlage in den Schriften des Alten Testaments und der rabbi- nischen Tradition hat Juden |-pogrom, der, auch das gegen den jüdischen Teil der Bevölkerung gerichteter Pogrom; -Verfol­ gung, die auf Unterdrückung, Ausrottung gerichtete Verfolgung der Juden als Ausdruck des Antisemitis­ mus Jüdin, die; -, - nen /zu Jude/
616 jüdisch — Jugendweihe jüdisch /Adj./ zu den Juden gehörig, von ihnen stammend: die jüdische Kunst, Kultur, Zeit­ rechnung Judo, das; -/ -s, fo. PL/ aus dem Jiu-Jitsu ent­ wickelte sportliche Disziplin, bei der der Gegner im Zweikampf ohne Stöße od. Schläge durch über­ raschende, geschickt angebrachte Griffe zu Fall ge­ bracht wird Judoka, der; -s, -s Sport Judosportler Judo| -Sport, d e r ; -Sportler, der Jugend, die; -, fo. PL/ 1. die Lebenszeit des M en­ schen zwischen dem Kindesalter und der Volljährig­ keit, dem Alter des Erwachsenen: eine .sorglose, schwere J.; er ist von frühester J. an gewohnt, im Haushalt mitzuhelfen; sie ist schon über die erste J. hinaus (sie ist nicht mehr jung)', nur seine J. entschuldigt sein Vergehen; etw. aus seiner J* erzählen; er hat nichts von seiner J. gehabt; seine J; genießen — 2 . die Jugendlichen', die J. unserer Zeit, von heute; scherzh. die reifere J .; eine zukunftsfrohe J. wächst heran; ein Roman für die J.; die Freie Deutsche J. // auch FDJ; soz. Jugendorganisation der DDRf Jugend/Jugend| -anrecht, das fü r Jugendliche in der DDR organisiertes Anrecht, das ihnen den Zu­ gang zu Theater-, Musikveranstaltungen sichert; -arbeit, die jo. PL/ 1. Zusammenarbeit einer Organisation, Partei mit od. die Arbeit in der Jugendorganisation — 2. /BRD/ Tätigkeit im Rahmen der Jugendfürsorge; -bekanntschaft, die jmd., den jmd. aus der Jugendzeit kennt, mit dem er aber nicht mehr in Kontakt steht: er hat seine alte J. wiedergetroffen; -bild, das Bild, das jmdn. in seinem jugendlichen Alter zeigt; -brigade, die aus Jugendlichen bestehende Brigade (1); -buch, das Buch mit einer Jugendliche ansprechenden Thematik; -chor, der aus Jugendlichen bestehender Chor; -erinnerung, die Erinnerung an die eigene Jugendzeit; -erzielter, der; -film, der vgl. - buch; -förderung, die jo. Pl.j Gesamtheit der staatlichen und betrieblichen Maßnahmen in der DDR zur Ent­ faltung der schöpferischen Kräfte der Jugend; -forum, das Forum vor allem mit Jugendlichen und für Jugendliche: die Jungwähler diskutierten auf dem J. mit den Abgeordneten; -frei /Adj.; nicht adv./: der Film ist j. (für Jugendliche zugelassen, erlaubt); -freund, der 1*vgl. - bekanntschaft — 2* /DDR/ Mitglied der Freien Deutschen Jugend /vor­ wiegend als Anrede/; -funk, der für Jugendliche bestimmte Sendung(sreihe) des Rundfunks od. Fern­ sehens; -fürsorge, die /noch BRD/ vgl. -hilfe;-ge­ fährdend /Adj.; nicht adv,/ die moralische Entwick­ lung Jugendlicher gefährdend:Schundliteratur ist j.; -gericht, das Gericht, das für Jugendliche zuständig ist, Recht spricht; -gesetz, das für alle Bürger der DDR bis zum vollendeten 25. Lebensjahr geltendes Gesetz, das die gesellschaftliche und staatliche Jugendpolitik und -förderung regelt; -gruppe, die: eine ausländische J . ; -haft, die /in der DDR/ Haftstrafe bis zu sechs Wochen für Jugendliche, die gegen die staatliche Ordnung verstoßen; -haus, das /in der. DDR/ Einrichtung, in der Jugendliche ihre Haftstrafe verbüßen; -heim, das vgl. -klub; -herberge, die staatlich geförderte und unterhaltene billige Unterkunft, in der Jugendliche übernachten können; -hilfe, die fo. PL/ staatlich organisierte Hilfe bes. für Kinder und Jugendliche, deren Er­ ziehung im Elternhaus gefährdet ist; -ideal, das Idealvorstellung, der man in seiner Jugendzeit an­ hängt; -jahre, die /PL/ vgl. Jugendzeit; -klub, der Einrichtung, Heim zur Freizeitgestaltung, Erholung, Weiterbildung der Jugendlichen; -kriminalität, die Kriminalität Jugendlicher: die Ursachen der J. beseitigen; -leben, das /in der DDR/ kulturvolle jugendgemäße Freizeitgestaltung der Jugend (2): ein frohes J. gestalten, entfalten jugendlich /Adj./ 1. im Alter der Jugend (1), jung (1.1): ein jugendlicher Täter; j. (wie im Alter der Jugend) aussehen; in diesem Kleid wirkt sie j. — 2* für junge Menschen, ihre Jugend charakteristisch. zu ihnen passend: sein jugendlicher Leichtsinn; seine jugendliche Frische, Gewandtheit, Tatkraft, Unbekümmertheit; etw. mit jugendlichem Elan anpacken; er war noch j. elastisch Jugendliche, der u. die; -n, -n junger Mensch (im Alter zwischen 14 und 18 Jahren): eine Gruppe Jugendlicher; J. unter 18 Jahren haben keinen Zutritt Jugendlichkeit, d ie; /o. Pl.j 1. jugendliches Alter: die J. des Täters — 2. jugendliche Frische und Tatkraft: seine gesunde, kraftvolle J. Jugend| -liebe, die jmd., den jmd. in seiner Jugend­ zeit geliebt und von dem er sich getrennt hat: er war ihre große J.; - literatur, die vgl. Jugendbuch; -mannschaft, die Sport aus Jugendlichen be­ stehende Mannschaft: in der J. spielen; -objekt, das /DDR/ Einrichtung in Industrie od. Landwirt­ schaft, für deren Bau, Betrieb Jugendliche verant­ wortlich sind, Arbeitsaufgabe, an der ausschließlich Jugendliche arbeiten: am J. mitarbeiten; der Sportplatz ist als J. geplant; -Organisation, die Massenorganisation der Jugend; -politik, die fo. PL/ Gesamtheit der unter politischem Aspekt ge­ troffenen Zielsetzungen, Maßnahmen zur Förderung und zum Schutz der Jugend; -psychologie, die Teil­ gebiet der Psychologie, das sich mit der psychischen Entwicklung Jugendlicher befaßt; -richter, der Richter, der straffällig gewordene Jugendliche ab­ urteilt; -schütz, der im Jugendgesetz festgelegte Maßnahmen zum Schutz der Jugend; -Stil, der /o. PL/ Stilrichtung der bildenden Kunst um 1900, die sich durch die Verwendung linearer, aus pflanz­ lichen Motiven stilisierter Ornamentik auszeichnet: eine Vase, Buchmalerei im J .; - strafe, dietmvgL Jugendhaft; -streich, der aus jugendlichem Über­ mut ausgeführter Streich; -stunde, die /DDR! (Unterrichts)stunde zur Vorbereitung auf die Jugend­ weihe; -Sünde, die in jugendlicher Torheit und Unbedachtsamkeit begangene Handlung, Verfehlung: eine läßliche, verzeihliche J .; seine Jugendsünden bereuen; -tanz, der jo. PL/ Tanzveranstaltung für Jugendliche; -theater, das Theater, Bühne mit einem Repertoire für Jugendliche; -torheit, die vgl - streich; -tourist, der Einrichtung des Reisebüros der DDR , die Jugendlichen preiswerte Urlaubs- und Ferienfahrten ermöglicht; -träum, der Wunschvor­ stellung, die man als Jugendlicher hat; -treff, der Zusammenkunft Jugendlicher zu Diskussionen, Unterhaltung od. politischer A rbeit; -treffen, das in der Regel von Jugendorganisationen (verschiedener Staaten) veranstaltetes Treffen vieler Jugendlicher; -verband, der vgl. - Organisation: der sozialistische J.; «weihe, die feierliche Veranstaltung, bei der die Vierzehnjährigen in den Kreis der Erwachsenen
Jugendwerk — Jungtier 617 aufgenommen werden und die in den soz. Ländern mit einem Bekenntnis der Jugendlichen zum soz. Staat verbunden ist; -werk, das Werk, das ein Künstler in seiner Jugendzeit geschaffen hat; -Werkhof, der staatliche Einrichtung in der DDR zur Erziehung und Besserung straffällig gewordener od. schwer erziehbarer Jugendlicher; -zeit, die fo. Pl.f Jugend (1) Juice, der, auch das; -s jbei Mengenangabe PL Juice/ [d3ii:s, PL dguisos] Obstsaft, bes. aus Süd­ früchten, Gemüsesaft Julei, auch Julei, der /verdeutlichende Sprechform für Juli/ s. Juli Juli, der; -/ -s, -s \vorw. Sg .j siebenter Monat des Jahres: ein heißer, verregneter J .; im J. in Urlaub fahren Julkiapp, der; -(e)s, jo. PL/ in Norddeutschland üblicher weihnachtlicher Brauch, in einer Gruppe untereinander (mehrfach verpackte) kleine Ge­ schenke auszutauschen, wobei der Geber unbekannt bleibt Jumper, der; -s,. - [ju.., auch d3a..] veraltend über den K opf zu ziehendes, hüftlanges, gewirktes od. gestricktes Kleidungsstück, bes. Bluse, Pullover jung, jünger, jüngste /Adj.; / auch jüngst/ 1.1. noch nicht viele Jahre lebend, im Alter der Jugend (1) und etwa noch bis in die zwanziger Lebensjahre: ein junger Mann, Hund, Baum; eine junge Frau; ein jüngerer (noch nicht alter) Herr; die junge Generation (die Jugend); das junge Volk (die Jugendlichen und Kinder); ein Roman für junge Leute; der junge Goethe, Heine; /DDR/ ein Klub junger (jugendlicher) Techniker, Talente; die Jungen Pioniere /Abk. JP; Bez. für die Mitglieder der Pionierorganisation ,Ernst Thälmann1p ; Junge und Alte klatschten Beifall; für diese Arbeit ist er noch zu j.; so j. kommen wir nicht wieder zu­ sammen; sie haben j. (im jugendlichen Alter) ge­ heiratet; er war Entbehrungen von j. auf (von Kind an) gewohnt; ./als Anrede für eine meist junge Person, die man nicht kennt/ was 'wünschen Sie, jun­ ger Mann, junge Frau? 1.2. jugendlich (2): umg. Sie haben noch junge Beine1; sich noch j. fühlen; innerlich j. bleiben — 2. umg. scherzh. sie ist 20, 40 Jahre j, (alt 2.1); /drückt in Relationen ein Weniger an Alter 1.1 aus/ sie ist jünger als ich; von uns vier Geschwistern ist sie die Jüngste — 8.1. noch nicht lange bestehend: das junge Laub; die jungen Nationalstaaten; die Kybernetik ist eine junge Wissenschaft; junger (diesjähriger, noch nicht abgelagerter) Wein; ein junges (neuvermähltes) Paar 3.2 . jüngst neuest: die jüngsten Begeben­ heiten, Beschlüsse + j. und alt (jedermann); — ein junger / Dachs; junges / Gemüse; nur immer sachte mit den jungen / Pferden Jungj -aktivist, der /Ehrentitel der D D R für Jugendliche mit besonderen Leistungen vor allem im soz. Wettbewerb/; -brunnen, der etw., das dem Menschen neuen Lebensmut und neue Lebenskraft verleiht: der J. der Natur; die Liebe war ein J . für ihn 1Junge, der; -n, -n/umg. Jungs, -ns 1. Kind männ­ lichen Geschlechts: ein großer, stämmiger, auf­ geweckter J .; sie hat einen strammen Jungen zur Welt gebracht; seinen Jungen erziehen, ver­ wöhnen; unser J. (Sohn) hat geheiratet; jmdn. wie einen dummen Jungen (bevormundend ab schätzig) behandeln — 2. umg. unsere Sportler sind prächtige Jungen (K erle); alter J .! /vertrauL Anrede für einen Mann/; J., J., .das hätte ich nicht gedacht! /Ausruf des Erstaunens/ — 3. Kartenspiel umg. Bube: er hat alle Jungen bekommen -f- salopp ein schwerer J. (Schwerverbrecher) 2Junge, das; -n, -n neugeborenes od. junges, noch nicht voll ausgewachsenes Tier: lebendige J. zur Welt bringen; unsere Katze hat J. bekommen, geworfen jungen /sw. Vb.; hat/ Junge werfen: die Katze hat gejungt jungenhaft /Adj./ wie von einem 1Jungen (1): seine jungenhafte Frische, Keckheit Jünger, der; -s, - oft spött. Schüler (2), Anhänger (1): er war der hochbegabte J. des berühmten Gelehrten; ein eifriger J. der Kunst, Medizin; Rel. die zwölf J. Jesu Jungfer, die; -, - n 1. Jungfrau: sieist nochJ. — 2, vorw. spött. ältere, unverheiratet gebliebene Person weiblichen Geschlechts mit altmodischen, verschro­ benen Ansichten und zimperlichem Verhalten: eine alte empfindliche J .; zu 2 jüngferlieh /Adj./ Jungfern] -fahrt, die erste Fahrt eines Verkehrs­ mittels, bes. Schiffes; -häutehen, das dünnes Häut­ chen am Eingang zur Scheide, Hymen; -reise, die vgl. - fahrt Jungfernschaft, die; /o. PL/ geschlechtliche U n ­ berührtheit der Frau Jungfern[zeugung, die Biol. Fortpflanzung durch unbefruchtete Eizellen: die J. bei Insekten Jung] -frau, die weibliche Person, die keinen ge­ schlechtlichen Verkehr gehabt hat: sie ist noch J .; -fraulich /Adj./ 1. jzu Jungfrau/: ihr jungfräu­ licher Leib; sie war von jungfräulicher (verschäm­ ter) Scheu, Zurückhaltung —»■2. /nur attr.\ jung­ fräulichen (landwirtschaftlich noch nicht genutzten, erschlossenen) Boden bestellen; die jungfräulichen Gebiete Asiens; zu 1 -fräuliehkeit, die; jo. PL/; -geselle, der (junger) Mann, der nicht verheiratet ist: ein eingefleischter, überzeugter J. Junggesellen! -Wirtschaft, die jo . PL/ u m g. scherzh. ungeordnete Wirtschaftsführung eines Junggesellen; -wohnung, die: eine komfortabel eingerichtete J. Jung[holz, das jo. PL/ Jungwald Jüngling, der; -s, -e geh. Person männlichen Ge­ schlechts zwischen dem Kindes- und dem M annes­ alter, junger M ann: er ist zum J. herangewachsen Jünglings|alter, das jo. PL/ Lebenszeit zwischen dem Kindes- und dem Mannesalter jünglingshaft /Adj./ geh. wie von einem Jüngling: eine jünglingshafte Schwärmerei Jünglings[zeit, die jo. PL/ Jünglingsalter Jung| -pflanze, die Pflanze, bevor sie endgültig aus- gepflanzt wird: die Anzucht von Jungpflanzen; -pionier, der Pionier (1) in der ersten bis dritten Klasse jüngst /Adv.; / auch jung (3.2)/ veraltend kürz­ lich, unlängst: er war j. in Leipzig; das j. er­ schienene Buch jüngstjvergangen /Adj.; nur attr./ veraltend noch nicht lange vergangen: die jüngstvergangenen Fest­ tage Jung/jung| -tier, das junges Tier bis zur Geschlechst-
618 ju n g verheiratet — Kabbelei reife: die Aufzucht von Jungtieren; ^erheiratet, -verheiratet fA dj.; nur attr.f noch nicht lange ver­ heiratet; -vieh, das jo. PL/ vgl. - tier; -wald, der aus jungen Bäumen bestehender Wald; -wild, das vgl. - tier Juni, der; -/ -s, -s /vorw. Sg./ sechster Monat des Jahres: ein warmer, trockener J. Junijkäfer, der dem Maikäfer ähnliches Insekt, das im Juni Laub, Gras und Getreide befällt junior findekl. Adj.; nur attr.; steht hinter dem Familiennamen des Juniors 1; Abk. jr., jun./: Herr Meier j. (der Jüngere) Junior, der; -s, Junioren 1. Sohn eines Geschäfts­ inhabers in der bürgerl. Gesellschaft als jüngerer Teilhaber: der J. der Firma —■ 2. fvorw. PL/ Sport Sportler, der ein bestimmtes Alter noch nicht erreicht hat: bei den Meisterschaften haben die Junioren beachtliche Leistungen erbracht — 3 . seherzh. der Jüngste einer Familie, Gruppe: unser J. kam wieder mal zu spät zum Essen Junioren[meisterSchaft, die Sp o r t Meisterschaft von Junioren, die zwischen Mannschaften od. Einzelsportlern ausgetragen wird Junker, der; -s, - adliger Großgrundbesitzer, der Rechte eines Grund- und Landesherrn auf sich ver­ einte, bes. Angehöriger des ostelbischen Landadels: ein reaktionärer J. Junktim, das; -s, fo. PL/ fachspr. Verkoppelung mehrerer gesetzlicher od. vertraglicher Abmachungen, die einander bedingen und nur gemeinsam Gültig­ keit haben, gemeinsam angenommen od. abgelehnt werden können: ein J. zwischen politischen und wirtschaftlichen Vereinbarungen Juno, auch Juno, der /verdeutlichende Sprechform für Juni/ s. Juni Junta, die; Junten [x.. , auch j..] Ausschuß (aus Offizieren), der (die) Regierungsaufgaben wahr­ nimmt, meist nach einem Putsch mit überwiegend reaktionärer Zielstellung: nach dem Putsch über­ nahm eine J. aus Offizieren die Regierungsgewalt Jüpchen, das; -s, - Jäckchen für Säuglinge Jupiterlampe, die besonders starke elektrische Bogen­ la m p e: bei Filmaufnahmen, bei der Operation wurden Jupiterlampen eingesetzt 1Jura, der; -(s), jo. PL/ Geol. mittlere Formation des Mesozoikums 2Jura jo. Art., o. erkennbaren Kasus/: J. (Rechts­ w issen sch aft) studieren Jurisdiktion, die; jo. PI./ Jur. Gerichtsbarkeit, Rechtsprechung Jurisprudenz, die; -, jo. PL/ veraltend Rechts­ wissenschaft Jurist, der; -en, -en auf einer Hochschule aus­ gebildeter Fachmann auf dem Gebiet der Rechts­ wissenschaft: sich von einem Juristen beraten, vor Gericht verteidigen lassen; ein in der Industrie tätiger J. Juristerei, die; jo. PL/ seherzh. Rechtswissen­ schaft; Rechtsprechung juristisch /Adj.; nicht präd./ das Recht (1) be­ treffend; rechtswissenschaftlich: ein juristisches Gutachten; eine juristische Untersuchung; eine juristische Person (eine rechtsfähige Körperschaft) Jurte, die; -, -n transportables, kuppelartiges Zelt der Nomaden Innerasiens Jury [3yri, auch ju :ri], Jury [3yri:], die; -s Aus­ schuß von Sachverständigen, die bes. bei Wett­ bewerben als Preisrichter tätig sind justieren /sw. Vb.; hat/ fachspr. etw. genau ein­ stellen, eichen, einrichten: Phys. Techn. ein Meß­ gerät j. (:richtig ein- od. aufstellen); Mil. eine Waffe j.; dazu Justierung, die; -, -en Justitiar, der; -s, -e jmd., der beruflich in einer staatlichen Einrichtung, einem Betrieb Rechts­ angelegenheiten bearbeitet Justiz, die; -, jo. PI./ 1 . Rechtsprechung, Rechts­ pfleg e : eine unbestechliche, willkürlich verfahrende J. — 2. die Justizorgane: die Vertreter der J. Justiz| -irrtum, der gerichtliche Fehlentscheidung; -minister, der; -ministerium, das; -mord, der Voll­ streckung der Todesstrafe an einem (auf Grund eines Justizirrtums) unschuldig Verurteilten; -Organ, das /DDR/ staatliche Einrichtung für die Rechtsprechung Jute, die; jo. PL/ 1. in Indien heimische, ein­ jährige, mehrere Meter hohe, krautige Pflanze, deren Stengel Bast enthalten — 2. aus 1gewonnene Fasern, bes. zur Herstellung von groben Garnen: ein Seil aus J. spinnen, weben Juwel, das, auch der; -s, -en/-e 1. /PL -en/ kost­ bares Schmuckstück, bes. wertvoller, meist geschliffe­ ner Schmuck-, Edelstein: funkelnde, kostbare Juwelen; Juwelen tragen — 2. /das; PL -e/ umg. seherzh. wertvoller Mensch: sie ist ein wahres J. von einer Tochter Juwelen zu Juwel 1| -diebstahl, der; -raub, der; -schmuck, der Juwelier, der; -s, -e jmd., meist ein Goldschmied, der kostbaren Schmuck beruflich (herstellt und) ver­ kauft Juwelier) -geschäft, d as; -laden, der Jux, der; -es, -e /vorw. Sg./ umg. Scherz, lustiger Streich: das gibt einen J .; etw. nur so zum J. tun - f sich mit jmdm. einen J. machen (jmdn. zum besten haben) juxen /sw. Vb.; hat/ umg. spaßen, scherzen: sie aibern und j. dauernd j.w .d ., jwd. [jotve:de:] /für berl. janz weit draußen/ umg. seherzh. weit abgelegen, außer­ halb der Stadt: der wohnt ja j. K k, K, das; -, - /umg. -s [ka:] der Laut K ; elfter Buchstabe des Alphabets: ein kleines, großes K Kabarett, auch Kabarett, das; -(e)s, -e/-s [..rst], au ch Kabarett, das; -s, -s [..re:] LI. Theater (2), das vor allem in Sketchen und Chansons Gesell­ sch aftsk ritik übt: das politisch-satirische, literari­ sche K. — 2. /o. PL/ Darbietungen von 1: (ein) gutes K. machen — EL in Fächer unterteilte, meist dreh­ bare Platte, auf der Speisen serviert werden; zu 1.1 Kabarettist, d e r; -en, - en, Kabarettistin, die; -, - nen, kabarettistisch /Adj./ Kabbelei, die; -, - en umg* /zu kabbeln/
kabbeln — 1Ka!fee 619 kabbeln* sich /sw. Vb.; hat/ umg. sich streiten, zanken, ohne es sehr ernst zu meinen Kabel* das; -s, - 1,1. Elektrotechn. elektrische Leitung mit bis zu 1000 gegeneinander isolierten Adern, die mit einer starken Schicht aus isolieren­ dem Material umgeben ist, damit sie in der Erde, im Wasser und auch an der Luft verlegt werden kan n : mehrere K. führen quer durch den Atlantik 1.2. umg. isolierte elektrische Leitungsschnur an Haushaltsgeräten: das K. am Bügeleisen ist defekt — 2. Techn. aus mehreren dünnen Drahtseilen gedrehtes starkes Seil, Stahltrosse: die K. des Fahr­ stuhles, der Drahtseilbahn, Hängebrücke — 3. veraltend über ein Fernmeldekabel geschickte Nachricht: ein K. aus Übersee Kabel zu Kabel 1.11 -bruch, der: infolge eines Kabelbruches war die Telefonleitung lange Zeit unterbrochen; -brücke* die brückenähnliche Vor­ richtung bes. zum Schutz eines über einen Verkehrs­ weg verlegten Kabels; -werk, das Werk, in dem elektrische K abel hergestellt werden Kabeljau* d e r ; -s, - e/-s im Nordatlantik, in der Nord- und Ostsee lebender, mit dem Schellfisch ver­ wandter Knochenfisch von olivgrüner od. bläulicher Färbung mit dunklen Flecken, der als Speisefisch genutzt wird kabeln /sw. Vb.; hat/ einen Text über eine weite Strecke (durch Fernmeldekabel) telegrafieren: unser Korrespondent kabelte aus N Kabine* die; -n 1. einem bestimmten Zweck dienender kleiner, abgeteilter Raum, der nicht als Wohnraum dient: eine K. (behelfsmäßig) auf­ stellen, einrichten; aus einer K. telefonieren; die Dolmetscher sitzen in Kabinen; in der Halbzeit, zum Umkleiden gingen die Spieler in die Kabinen — 2. Raum für die Passagiere in bestimmten Ver­ kehrsmitteln: die Kabinen der Drahtseilbahn, des Flugzeuges; auf dem Schiff hatten wir eine kom ­ fortabel eingerichtete K. bekommen Kabinett* das; -s, -e 1. die Regierung als Gesamtheit der Minister in der bürgerl. Demokratie: ein K. (um)bilden; eine Sitzung des Kabinetts einberufen — 2. /DDR; mit bestimmten Adj./ Einrichtung für die Lehre, für die Beratung und Diskussion ein­ schlägiger Probleme eines Spezialgebietes: ein päd­ agogisches, technisches K . — 3. bes. österr. kleiner, als Abstell-, Arbeitsraum dienender Neben­ raum: nach der Vesper zog er sich in sein K. zurück Kabinett|stück* das j P l . - e/ Ergebnis sehr geschick­ ten Vorgehens, Verhaltens: das war ein echtes K. Kgbrio, das; -/-s, -s /Kurzw. für Kabriolett/ Kabriolet* Kabriolet, das; -s, -s [ ..le:] bes. Österr. s. Kabriolett Kabriolett* Kabriolett* das; -(e)s, -e [..Ist] Perso­ nenkraftwagen mit zurückklappbarem Verdeck Kabuff* das; -s, -e landsch. kleiner, oft fenster­ loser Nebenraum, Abstellkammer: etw. im K. ab­ stellen; jem ot. neg./ sein Arbeitsraum war das reinste K. Kabuse*die; -n norddt. kleiner, dunkler, dump­ fer Raum: wir hatten kaum Platz in der engen K. Kachel, die; -n meist viereckige, glasierte Platte aus gebranntem Ton für Öfen, als Wandbekleidung: die Küchenwände mit Kacheln auskleiden kacheln /sw. Vb.; hat/ einen Raum mit Kacheln, Fliesen auskleiden, auslegen: wir haben unser Bad k. lassen; eine gekachelte Küche Kachelofen* der rundum mit Kacheln versehener Ofen, der die Wärme lange hält: sich einen K. setzen lassen Kacke* die; fo. PI./ derb Kot, Exkrement; dazu kacken fsw. Vb.; hat/ Kot ausscheiden Kadaver* der; -s, - [ . .v . .] toter, tierischer Körper: einen K. vergraben Kadaver|gehorsam* der unbedingte, blinde, völlige Unterwerfung ausdrückender Gehorsam Kadenz* d ie ; - en Mus. 1. Folge von Akkorden, die einen Abschluß bildet — 2. vor dem Abschluß des Hauptsatzes eines Konzertes eingeschobenes Solo des Instrumentalsolisten, das die Themen des Satzes virtuos abgewandelt enthält Kader* der, Schweiz, das; -s, - 1. Bestand an Fachkräften, qualifizierten Mitarbeitern, Mitglie­ dern, Funktionären auf einem bestimmten Gebiet des gesellschaftlichen Lebens: ein K. junger Wissen­ schaftler, Spezialisten, Sportler, tüchtiger Fach­ arbeiter — 2. jvorw. Pl.f jmd., der zu 1 gehört: technische, wissenschaftliche, leitende K . ; die führenden K. der Partei; K. heranbilden, ein- setzen Kader /DDR/1 -abteilung* die Abteilung in einem soz. Betrieb, einer soz. Institution, die für die Ein­ stellung, die berufliche, gesellschaftliche Entwicklung und die Qualifizierung der Mitarbeiter zuständig ist; -akte* die Personalakte; -gespräch* das Gespräch eines Mitarbeiters der Kaderleitung, eines Vertre­ ters der Leitung und der Gewerkschaftsorganisation des jeweiligen Betriebes mit einem Mitarbeiter dieses Betriebes über seine berufliche und gesellschaftliche Entwicklung; -leiter* der Leiter einer Kaderabtei­ lung; -leitung* die die leitenden Mitarbeiter der Kaderabteilung; -politik* die /o. PL/ Gesamtheit von Maßnahmen zur Heranbildung, Entwicklung, ge­ zielten Einsetzung von Kadern (2); dazu -politisch /Adj.; nicht präd.\; -reserve* die Reservoir (für die Heranbildung) von Kadern (2) für einen be­ stimmten Bereich: eine K. von Funktionären für die Arbeit auf dem Lande Kadett* der; -en, -en 1. umg. scherzh. 1Junge (1): na wartet, ihr Kadetten, wenn ich euch er­ wische! — 2. Schüler einer für den Offiziersdienst vorbereitenden Anstalt, bes. des 18., 19. Jhs. Kadi*der; -s, -s 1.1. mohammedanischer Richter 1.2. umg. scherzh. er wurde vor den K. (Richter) zitiert; etw. vor den K. bringen Käfer* der; -s, - 1 . in zahlreichen Arten vorkommen­ des Insekt, dessen vorderes Paar Flügel meist durch Chitin verhärtet ist und in der Ruhe die hinteren Flügel und den Rücken bedeckt: ein bunter, glän­ zender K .; schädliche, nützliche K .; der K. summt, brummt, krabbelt; die Larve, Puppe eines Käfers — 2. umg. scherzh. sie ist ein netter, reizender K. (ein nettes, reizendes Mädchen) Kaff* das; -(e)s, -s/-e I. sa lopp jemot. neg.\ kleine, meist abgelegene Ortschaft: in diesem erbärmlichen K. werde ich es nicht lange aushalten — II . fo. PL/ norddt. Spreu Kaffee* auch Kaffee* der; -s, - s/-1. /PI. - s/ (un)ge- röstete Kaffeebohnen; gemahlene Kaffeebohnen: K. rösten, mahlen; K. kaufen; pro Tasse hat er einen gehäuften TeelöffelK. genommen — 2./bei Mengen­ angabe PI. Kaffee/ aus gemahlenen Kaffeebohnen
620 2Kaffee — Kakao und kochend heißem Wasser hergestelltes anregendes Getränk: K. aufbrühen, kochen, filtern; K. trinken; starker, dünner, koffeinfreier K .; eine Tasse, ein Kännchen K .; bitte, drei K .! — 3. /o. PL/ hast du schon K. getrunken (die Mahlzeit am Morgen, Nachmittag eingenommen)?; jmdn. zum K. (zu einer kleinen Zwischenmahlzeit am Nachmittag, bei der meist 2 getrunken wird) einladen -f- salopp das ist kalter K. (längst Bekanntes; TJnsinn) 2Kaffee, Kaffee, das s. Cafe Kaffee/kaffee zu 1Kaffee| -bäum, der in tropischem Klim a wachsender niedriger, zu den Bötegeivächsen gehöriger Baum mit roten Steinfrüchten, die meist zwei koffeinhaltige Samenkerne enthalten, aus denen der Kaffee (1) gewonnen wird; -bohne, die Samen des Kaffeebaumes, der geröstet und gemahlen für die Zubereitung eines anregenden Getränkes ver­ wendet wird; -braun /Adj.j dunkelbraun wie Kaffee (2); -filier, der Gerät zum Filtern (1) des K affees; -fleek, der durch Kaffee (2) hervorgerufener Fleck (Ll.l); -geschirr, das fo. PL/ Geschirr fü r den Kaffee (2, 3); -grund,der fo. Pl.f landsch. Kaffee­ satz; -haus, das österr. Cafi, in dem sich die Gäste gesellig zusammenfinden, sich mit Zeitunglesen unterhalten; -kanne, die; -klatsch, der umg. scherzh. gemütliches Beisammensein einiger Per­ sonen mit Plauderei bei Kaffee (und Kuchen); -löffel, der kleiner Löffel, Teelöffel; -masehine, die elektrisches Gerät zur Bereitung von Kaffee (2); -mtihle, die Gerät, mit dem Kaffeebohnen gemahlen werden: eine elektrische K .; -rÖsterei, d ie; -sahne, die Sahne mit geringem Fettgehalt für den Kaffee (2); -salz, der jo. Pl.f gemahlener Kaffee, der ge­ brüht worden ist und sich abgesetzt hat; -Service, das vgl. - geschirr; -stube, die kleines Cafe; -tafel, die 1. festlich gedeckter Tisch für die Einnahme der Mahlzeit mit Kaffee am Nachmittag — 2* Bei­ sammensein eines größeren Personenkreises bei Kaffee (und Kuchen): eine K. veranstalten; -lasse, die; -tisch, der Tisch, der für die Einnahme der Mahlzeit mit Kaffee am Morgen, Nachmittag ge­ deckt ist; -wärmer, der; -s, —die Wärme haltende Umhüllung für die Kaffeekanne: den K. über die Kanne stülpen; -wasser, das /o. Pl.f Wasser zum Brühen von Kaffee Käfig, der; -(e)s, -e 1.1. durch Gitter abgetrennter od. umschlossener Baum, in dem gefangene Tiere ge­ halten werden: der Löwe ist aus dem K. ausge­ brochen; die Affen sprangen im K. hin und her 1.2. aus gitterartig zusammengesetzten Drahtstäben bestehender Behälter zur Haltung von Vögeln, Vogel­ bauer: einen Vogel im K. halten kahl /Adj./ 1. kein Kopfhaar mehr aufweisend: ein kahler K opf; er ist sehr schnell k. (kahlköpfig) ge­ worden — 2. kein Laub mehr aufweisend: kahle Baume, Sträucher, Äste — 3. keine Bäume, Sträu- eher (mehr) aufweisend: kahle Berge; eine kahle Gegend; auf den früher kahlen Stellen (Stellen ohne Pflanzenwuchs) wächst jetzt Gras — 4 . ent­ gegen den Erwartungen dürftig ausgestattet: ein kahler Raum; kahle (schmucklose) Wände Kahl/kahl| -fraß, der jo. Pl.j fachspr. Zustand von Pflanzen od. Baumbeständen, nachdem Schäd­ linge, vor allem Insekten, alle Blätter od. Nadeln abgefressen haben: die Bäume sind durch K. ein­ gegangen; -fressen fV b .j: Raupen haben den Ro­ senkohl völlig kahlgefressen (haben alle Blätter abgefressen); -köpf, der 1. jo. Pl.j Glatze: ein Mann mit einem K. - 2. umg. Mann mit Glatze; zu 1 -köpfig fA d j.f; -scheren /st. Vb./ jmdn., einen Kopf k. jmdm. das ganze Kopfhaar abschneiden: sich k. lassen; ein kahlgeschorener K opf; -schlag, der Forstw. 1 . jo. Pl.j das Fällen sämtlicher Bäume auf einer Waldfläche — 2. Waldfläche, auf der sämtliche Bäume gefällt ivorden sind Kahm, der; -(e)s, jo. Pl.j grauiveiße Haut aus Schimmelpilzen od. Bakterien auf gärenden od. faulenden Flüssigkeiten Kahn, der; (e)s, Kähne 1. kleines offenes Boot mit flachem Boden, das durch Bildern od. Staken fort­ bewegt wird: K. fahren; den K. am Stegfestmachen, an Land ziehen — 2. Lastkahn in der Binnen­ schiffahrt, der gezogen od. geschoben wird : ein Schleppzug mit vier Kähnen — 3. umg. spött. Schiff, B oot: aus weichem Land kommt denn dieser K.? — 4. /nur im Pl.j salopp scherzh. plumpe, große Schuhe: in solchen Kähnen willst du tanzen gehen? — 5 . /in der Verbindung/ salopp scherzh. in den K . (ins Bett) gehen: es wird höchste Zeit, daß ihr in den K. geht Kai, der; -s, -s/-e befestigtes Ufer (im Hafen), an dem Schiffe anlegen können und auf dem der Güter­ umschlag zwischen Schiff und Land erfolgt: das Schiff macht am K. fest Kaj|mauer, die befestigte Begrenzung des K ais zum Wasser hin: die Wellen schlugen über die K. Kaiser, der; -s, - Inhaber der höchsten monarchischen Würde in bestimmten Monarchien: der K. von Ja­ pan -j- ein / Streit um des Kaisers Bart Kaiserkrone, die 1. Krone eines Kaisers — 2. Li­ liengewächs mit braunroten, unter einem Kranz grüner Blätter herabhängenden Blüten kaiserlich /Adj.; nu r attr.j: am kaiserlichen (zum Kaiser gehörenden) Hof empfangen werden; das kaiserliche Deutschland (das von einem K aiser regierte Deutschland von 1871—1918) Kaiser, -reich, das Beich, an dessen Spitze ein Kaiser steht; -Schmarren, der süddt. österr. Eierkuchen, der während des Backens in kleine Stücke zerteilt wird; -schnitt, der operatives Öffnen der Bauchhöhle und Gebärmutter zur Entbindung Kaisertum, das; -s, /o. Pl.j monarchische Staatsform unter einem Kaiser Kajak, der; das; -s, -s/-e 1. einsitziges, zur Jagd benutztes, meist aus Fell gefertigtes gedecktes Boot der Eskimos — 2. gedecktes Sportboot für einen od. mehrere Sportler, das mit Doppelpaddeln vorwärts bewegt wird Kajütjboot, das Segelboot mit Kajüte Kajüte, die; -, - n Wohn- und Schlafraum auf Segel booten, Schiffen Kakadu, der; -s, -s in Australien und Indonesien lebender Papagei mit kurzem Schwanz und einem Schopf, dessen Federn er aufrichten kann Kakaü [kaka-u], auch Kakao [kaka:o], der; .-s, jo. Pl.f 1. Kakaopulver: stark, schwach entölter K .; ein viertel Pfund K. kaufen; einige Löffel K. unter den Kuchenteig mengen — 2. aus Kakaopulver, Milch und Zucker hergestelltes Getränk: K. zu- bereiten; eine Tasse K. trinken + salopp jmdn., etw. durch den K. ziehen (jmdn., etw. verspotten, lächerlich machen)
Kakaobaum — kalkig 621 Ivakaü auch Kakao|-bäum, der in tropischem K li­ ma wachsender Baum mit gelben od. roten fleischigen Früchten, die 25 bis 50 Samen enthalten, aus denen der Kakao (1) gewonnen wird; -bestandteile, die /PL/ Bestandteile an Kakaomasse und -butter bei Waren aus Schokolade: diese Schokolade enthält 35 Pro­ zent K.; -bohne, die Samen des Kakaobaumes, der den Rohstoff für Erzeugnisse aus Kakao bildet; -butter, die aus Kakaomasse ausgepreßtes Fett, das als Zusatz bei der Herstellung von Schokolade und Salben verwendet wird; -fleck, der durch Kakao hervorgerufener Fleck (1.1 .1); -masse, die aus Kakaobohnen gewonnene Masse, die als Ausgangs­ produkt zur Herstellung von Schokolade und Kakao­ pulver dient; -pulver, das durch Entfetten von Kakaomasse gewonnenes Pulver kakeln /sw. Vb.; hat/ norddt. 1, gackern (1.1): das Huhn lief kakelnd über den Hof — 2. umg. über Belanglosigkeiten reden: worüber habt ihr denn so lange gekakelt? Kakerlak, der; -s/-en, -en dem Leben in Wohn- räumen angepaßte Schabe Kakophonie, die; -, -n [..i:on] Mus. Reihung von Dissonanzen Kaktus, der; -s/-ses, Kakteen [, . e :on], Kakteen, u mg. -se aus trocken-heißen tropischen und subtropi­ schen Gebieten Amerikas stammende, in zahlreichen Arten vorkommende Pflanze, meist mit rückgebil­ deten Blättern, mit Dornen, die in ihren dicken, fleischigen, vielgestaltigen Stämmen und Sprossen Wasser speichert, meist große Blüten hat und von der sehr viele Arten als Zimmerpflanzen gehalten werden Kalamität, die; -en Schwierigkeit, Mißgeschick, M ißstan d: eine Menge Kalamitäten veranlaßte ihn, seinen Plan aufzugeben; wir konnten ihm mit fünf Mark aus der K. ( Verlegenheit) helfen Kalauer, der; -s, - wenig geistreiches W ortspiel: er kann sich seine K. nicht verkneifen; er langweilte uns mit seinen Kalauern (schlechten, abgestandenen Witzen); dazu kalauern /sw. Vb.; hat/ umg. K a­ lauer erzählen: er hat nur gekalauert Kalb, das; -(e)s, Kälber 1.1. Junges vom Rind: ein neugeborenes K .; die Kuh hat ein K. bekommen 1.2. Junges bestimmter größerer Säugetiere: das K. der Hirschkuh — 2. umg. /von einer jungen weib­ lichen Person/: sie sind noch richtige, die reinsten Kälber (sind noch unreif, kindisch und albern) kalben jsw. Vb.; hat/ 1. ein Kalb zur Welt bringen: die Kuh hat gekalbt — 2. Geogr. der Gletscher kalbt (von einem Gletscher brechen große Eisblöcke ab und bilden im Meer Eisberge) kalbern jsw. Vb.; hat/ umg. sich albern benehmen: die kleinen Mädchen haben den ganzen Nachmittag gekalbert Kalb (mit * auch Kalbs) zu Kalb 1.11*-fell, das zu Pelz verarbeitetes Fell des Kalbes: ein Mantel aus K .; - f leisch, das Kalbs zu Kalb 1.11 -braten, der Stück eines Kalbs als Braten; -frikassee, das Frikassee aus Kalb­ fleisch; -ledcr, das /o. PL/ aus der Haut des Kalbs hergestelltes L ed e r ; -schnitze!, das Kaldaunen, die /PL/ landsch. Innereien, bes. vom Rind Kaleidoskop, d as; -s, -e 1. aus einem Rohr be­ stehendes optisches Gerät, in dem sich farbige Glasstückchen beim Drehen des Rohres durch mehr­ fache Spiegelung zu vielerlei Ornamenten und F i­ guren ordnen: das K. gegen das Licht halten — 2. buntes Gemisch (1.1): das Programm war ein K. leichter Unterhaltung; zu 1 kaleidoskopisch /Adj./ Kalender, d e r; -s, - 1. Verzeichnis der einzelnen Tage od. Wochen, Monate eines Jahres in ihrer zeitlichen Aufeinanderfolge: etw. im K. notieren; im K. nachsehen; den K. (ein Kalenderblatt) abreißen; ein literarischer, landwirtschaftlicher K . (Alm a - nach) — 2. Zeiteinteilung, Zeitrechnung nach astro­ nomischen Gesichtspunkten: der Gregorianische, Julianische K . Kalender zu Kalender 1| -blatt, das /PL -blätter/ Blatt eines Kalenders, bes. Abreißkalenders: ein K. abreißen; -jahr, das jo. PLj das jeweilige Jahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember: das laufende K. Kali, das; -s, /o. PLj 1. /zusammenfassende Bez. für Kalisalze/ — 2. /Kurzw. bes. fü r Kalidünger/ Kaliber, das; -s, - 1. innerer Durchmesser, lichte Weite von Rohren, bes. vom Lauf der Feuerwaffen: Geschütze aller K . — 2. äußerer Durchmesser von Geschossen: Geschosse aller K. — 3. jo. PL/ salopp fvorw. emot. neg./ er verkehrte nur mit Leuten sei­ nes Kalibers (seines Schlages 12.1, seiner A rt 3.1) Kali| -dünger, der jo. PLj aus Kalisalzen bestehen­ der Dünger; -düngung, die /vorw. Sg .j das Düngen mit Kalidünger Kalif, der; -en, -en Titel geistlicher und weltlicher Herrscher in islamischen Reichen Kalijindustrie, die Industrie zur Gewinnung und Verarbeitung von Kalisalzen Kaliko, der; -s, -s stark appretiertes, festes Baum- wollgewebe für Bucheinbände Kali|salz, das /vorw. PL/ bergmännisch gewonnenes Salz aus Verbindungen von Kalium, Magnesium, Natrium und Kalzium Kalium, das; -s, /o. PL/ silberweißes, wachsweiches Leichtmetall, das in der Natur nur in Verbindungen vorkommt Kalk, der; -(e)s, -e 1. /o. PL/ aus Kalziumkarbonat bestehendes Mineral, das in der Natur vorwiegend als Kalkstein vorkommt: dieser Gebirgszug besteht zum größten Teil aus K. — 2. jo. PL , fachspr. -e; Bez. für verschiedene chemisch-technische Produkte aus Kalkstein/ vorwiegend pulverartige weiße Masse, die als Baustoff verwendet wird: / gebrannter K.; /* gelöschter K .; die Wände mit K. (Kalkmilch) streichen; das Haus mit K. (Kalkmörtel) verputzen; der K. blättert von den Wänden; die Felder mit K. (Kalkdünger) düngen; sein Gesicht wurde weiß wie K. kalk/Kalk| -arm /Adj.; nicht adv./ wenig Kalk ent­ haltend : dieser Boden ist k .; -boden, der kalkhaltiger Boden; -brennerei, die Betrieb, in dem Kalkstein gebrannt wird; -dünger, der überwiegend aus Kal­ ziumverbindungen bestehender Dünger kalken /sw. Vb.; hat/ 1. etw. mit Kalkmilch, -färbe streichen, tünchen: die Wand, den Stall k.; die Fachwerkhäuser waren frisch gekalkt — 2. B od en mit Kalkdünger düngen Kalk/kalk| -färbe, die mit Kalkmilch vermischte Farbe zum Anstreichen und Desinfizieren; -gehalt, der jo. PL/: ein Boden mit großem K .; - haltig /Adj.; nicht adv./ Kalk enthaltend: stark kalkhalti­ ges Gestein, Wasser kalkig /Adj./ 1. /nicht adv./ kalkhaltig: dieses Ge­ stein, Wasser ist sehr k. — 2. weiß wie Kalk: sein Gesicht war von einer kalkigen Blässe
622 Kalkmangel — kaltlassen Kalk/kalk| -mangel, der /o. PL/ 1.1 . er leidet an K. (Mangel an Kalzium) 1.2 . Moosbildung ist ein Zeichen von K. (Mangel an Kalk 1); -milch, die mit Wasser stark verdünnter gelöschter K alk zum A n ­ streichen und Desinfizieren; -mörtel, der aus ge­ branntem Kalk, Sand und Wasser angerührter Mörtel, der zum Bauen und Putzen verwendet wird; -ofen, der Techn. Ofen, in dem Kalkstein gebrannt wird; -präparat, das lebenswichtige Kalziumverbin­ dungen enthaltendes Arzneimittel; -reich /Adj.; nicht adv.j viel Kalk (1) enthaltend: kalkreicher Boden; -spat, der farbloses bis wasserklares M ineral, das sehr formenreich und gut spaltbar ist; -stein, der jo. PI./ weitverbreitetes, meist weißes Sediment­ gestein, das als Rohstoff für verschiedene chemisch - technische Produkte dient Kalkül, der, das; -s, -e 1. dieses Vorgehen steht unter rein verstandesmäßigem K. (verstandes­ mäßigen Überlegungen) — 2. /bestimmtes Rechen­ verfahren in der Mathematik und Logik/ Kalkulation, die; -en 1. das Kalkulieren: die K. der Lohnkosten; ein Fehler in der K. — 2. nach meiner K. (wie ich schätze) müßten wir in einer halben Stunde am Ziel sein kalkulieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw. k. die Kosten für eine Leistung oder ein Erzeugnis berechnen, er­ mitteln: die Mieten für die Neubauten k. — 2. er hatte kalkuliert (lüberlegt II, berechnet), daß er zum Mittagessen wieder zu Hause sein würde; ein kalkuliertes (vorher erwogenes und in Kauf genom­ menes) Risiko kalk/Kalk| -weiß /Adj./ weiß wie K alk; -werk, das Werk, in dem Kalkstein verarbeitet wird Kalla, die; -s vom November bis zum Frühjahr blühende, in Gewächshäusern gezogene, als Schnitt­ blume genutzte Pflanze mit langem Stiel und großen leuchtend weißen Blüten Kalmus, der; -se /vorw. Sg .f an Teichen und Gräben wachsende Pflanze, deren Wurzelstock ein ätherisches Öl enthält, das in der M edizin und als Gewürz für Liköre verwendet wird Kalorie, die; - n [,.i:9n] /Abk. cal; Maßeinheit für die Energie-, Wärmemenge/ kalorien/Kalorien zu Kalorie| -arm /Adj./ w e n i g Kalorien enthaltend; -gehalt, der /o. PL/; -reich /Adj./ viele Kalorien enthaltend kalt, kälter, kälteste /Adj./ 1.1. von (relativ zur Um­ gebung) niedriger (als unangenehm empfundener) Temperatur: ein kalter Winter, Sommer; kaltes Wetter, W asser; draußen ist es sehr, bitter, eisig k.; eine kalte (schwer zu erwärmende od. ungeheizte) Wohnung; wir mußten die ganze Zeit im Kalten (in einem ungeheizten Raum) sitzen; den Wein k. stellen (an einen Ort stellen, an dem er kühl wird); sich k. (mit kaltem Wasser) waschen 1.2 . /nicht präd.; von Speisen/: kalter (in nicht warmem 1.1 Zustand zu verzehrender) Braten; kalte Getränke; umg, k. / essen: abends essen wir meist k. 1.8. mit nur geringer Temperatur: kalte Hände, Füße; mir ist k. (ich friere); ihm wurde abwechselnd heiß und k. — 2.1. gefühlskalt (1): sie ist eine kalte Natur, hat ein kaltes H erz; er ist k. und ohne Feingefühl 2.2 . er wurde mit kalter (unfreundlicher) Zurückhal­ tung empfangen 2.8 . /nicht attr./ seine W ohnungs­ einrichtung wirkte k. (unbehaglich, ungemütlich) — 8. /nur attr,/ er ließ sich bei all seinen Unter­ nehmungen nur vom kalten Verstand, von kalter Berechnung leiten (war dabei nüchtern und berech­ nend) — 4 . /nur attr,/ kalte (furchtbare 2.3) Angst, das kalte Entsetzen packte uns + kaltes / Blut bewahren; ein kaltes / Büfett; etw. ist für jmdn. (wie) eine kalte / Dusche; kalte / Ente; kalter / Hund; jmd. ist k. wie ^ Hunde­ schnauze; das ist kalter Kaffee; der kalte / Krieg; kalte / Küche; eine kalte Platte; jmdm. läuft es k. den ^ Rücken her-, hinunter; jmdm. die kalte / Schulter zeigen kalt/Kalt| -bleiben jVb.j 1. entgegen der Erwartung keine Gefühlsregung zeigen: angesichts des Elends ist er kaltgeblieben — 2. ruhig, besonnen bleiben: auch in kritischen Situationen konnte er k. und seine klare Entscheidung treffen; -blut, das K alt­ blüter (II); -blüter, der; -s, - Z oo 1.1 .wechselwarmes Tier: Fische und Frösche sind K. — II. Vertreter einer Rasse schwerer, ruhiger Pferde, die als A r­ beitspferde verwendet werden; -blütig /Adj./ 1. be­ herrscht, besonnen: er war, blieb k.; er blickte der Gefahr k. (unerschrocken, furchtlos) ins Auge; ein kaltblütiger Mensch — 2. gefühllos, skrupellos, roh: jmdn. k. ermorden — 8. /nicht adv.j Zool. wechsel­ warm; zu 1u. 2 -blütigkeit, die; -, jo. PL/ Kälte, d ie; /o. PL/ 1. (relativ zur Umgebung) niedrige (als unangenehm empfundene) Temperatur, das K altsein : eine eisige, strenge, grimmige, schnei­ dende K .; wir haben heute zehn Grad K. (zehn Grad unter dem Gefrierpunkt); die K. dringt durch die dünnen Wände, läßt nach; zum Schutz gegen die K. trug er einen dicken Wintermantel; vor K. zittern — 2.1 . Gefühlskälte, Unfreundlichkeit: die schneidende K. seiner W orte ließ uns zusammen - fahren; man hatte ihn mit spürbarer K. empfangen 2.2. Unbehaglichkeit, ungemütlich wirkende Atmo­ sp h äre (1.2 .1): die Einrichtung des Zimmers strömte eine unpersönliche K . aus kälte/Kälte z u Kälte 1|-beständig /Adj.; nicht adv./ unempfindlich gegen Frost: eine kältebeständige Pflanze; -einbruch, der rasches Übergreifen von starkem Frost auf ein Gebiet: infolge des Kälte­ einbruchs ist der Stromverbrauch sprunghaft an- gestiegen; -empfindlich /Adj.; nicht adv.j empfind­ lich gegen Kälte; -gefühl, das /o. PL/ Gefühl von Kälte; -grad, der /PI. - e/ Grad auf der Temperatur­ skala unter dem Gefrierpunkt; -hoch, das M eteor. Hoch, das aus Kaltluft besteht: ein K. über Nord­ europa; -maschine, die Techn. Maschine zur Er­ zeugung von Temperaturen unter Null; -periode, die Periode mit (starkem) Frost; -pol, der eine der Stellen der Erde mit den tiefsten Temperaturen; -schauer, der mit starker Kälteempfindung ver­ bundenes Zittern, das jmdn. überkommt: bei diesem Anblick überlief ihn ein K .; -schock, der plötz­ liche, sehr starke Herabsetzung der Temperatur für etw .: Blut durch K. konservieren; -schütz, der Frostschutz; -Schutzmittel, das Frostschutzmittel; -technik, die jo. PI./ Teilgebiet der Technik, das sich mit der Erzeugung, Messung und Anwendung be­ sonders niedriger Temperaturen befaßt; -tod, der Tod durch Erfrieren; -welle, die Kälteperiode ßalt/kaltj -front, die M eteor, vorderes Gebiet vor- dringender Kältluft; -herzig /Adj./ voller Kälte (2.1): ein kaltherziger Mensch; -lächelnd /Adv./: er wies mich k. (ungerührt und rücksichtslos) ab; -lassen /Vb./ etw. läßt jmdn. kalt etw. läßt jmdn. innerlich ungerührt, beeindruckt ihn nicht: die Kritik, der
Kaltleim — Kammerchor 623 erbarmungswürdige Anblick batte ihn k alt­ gelassen; -leim, der ohne vorherige Erwärmung ge­ brauchsfertiger Leim; -luft, die jo. PL/ M eteor. kalte Luftmasse Kaltluft Meteor.) -einbruch, der Eindringen von Kaltluft in ein Gebiet; -Zufuhr, die vgl. - ein- bruch kalt/Kalt) -machen jVb.j salopp jmdn. ermorden; -mamsell, die Angestellte in einer Gaststätte, die für die Zubereitung und Ausgabe kalter Speisen ver­ antwortlich ist; -schale, die aus Früchten bereitete süße Suppe, die kalt serviert wird; -schnäuzig /Adj.j salopp gefühllos, rücksichtslos und frech: k. ant­ worten; dazu -schnäuzigkeit, die; -, jo. PL/; -Start, der Techn. Start eines kalten Motors; -stellenjVb.f umg. jmdn. k. jmdm. seine Machtstellung, seinen Einfluß nehmen od. nachhaltig schwächen; -Ver­ pflegung, die jo. Pl.j Verpflegung, die aus Speisen besteht, die kalt gegessen werden (können), meist Brot, Wurst, Butter; -welle, die Dauerwelle, die durch chemische Mittel ohne feuchte Wärme hergestellt wird Kalzium, das; -s, jo. PLj silberweißes, glänzendes Leichtmetall, das in der Natur nur in Verbindungen vorkommt Kalzium)Verbindung, die chemische Verbindung mit K alziu m : lebensnotwendige Kalziumverbin­ dungen Kamarilla, die; Kamarillen [..ril(j)a, PL ..ril­ le n ] im Verborgenen wirkende Clique, die die Politik im Sinne ihrer selbstsüchtigen Interessen zu beeinflussen sucht Kambrium, das; -s, jo. Pl.j Geol. älteste Formation des Paläozoikums Kamee, die; -, - n [..me:9, PL . .me:(o)n] Schmuck- (stein) mit erhaben geschnittener figürlicher D ar­ stellung Kamel, das; -s, -e 1. in den Wüsten, Steppengebieten Afrikas und Asiens lebender Wiederkäuer mit einem od. zwei Höckern, der als Last- und Beittier genutzt wird', ein K. beladen, besteigen; auf einem K . rei­ ten; ein einhöckeriges K. (Dromedar); ein zwei­ höckeriges K. (Trampeltier) —-2 .umg. Schimpfw. Dummkopf, Trottel', und ich K. habe ihm noch da­ zu geraten!; du altes K .!; so ein K .! Kamel|haar, das 1* feines, gekräuseltes Haar (1.2) der Kamele, das zu Textilien verarbeitet wird ~ 2. jo. Pl.j Gewebe aus 1: ein Mantel aus K. Kamelhaar) -decke, d ie ; -mantel, der Kamelie, die; -, - n [..19] Zimmerpflanze mit glän­ zenden, lederartigen Blättern und roten od. weißen, oft gefüllten Blüten Kamera, die; -s Apparat zum Fotografieren, Filmen: die K. einstellen; einen Film in die K. ein- legen; die Kameras (Film-, Fernsehkameras) liefen, surrten; eine K. (Fotoapparat) mit eingebautem Belichtungsmesser Kamerad, der; -en, -en jmd., der einem anderen durch gemeinsame Lebensumstände eng verbunden ist: er ist ein guter, schlechter K .; er ist in der Schule, beim Spiel oft von seinen Kameraden ge­ neckt worden; seine Frau war ihm stets ein guter K. (Lebensgefährte) Kameradschaft, die; jo. Pl.j durch gemeinsame Lebensumstände bedingtes, auf Vertrauen, gegen­ seitiger Hilfe beruhendes Verhältnis zwischen Menschen: das tut er schon aus K. für dich; uns verbindet eine gute K .; dazu kameradschaftlich jAdj.; vorw. attr. u . adv.j auf Kameradschaft be­ ruhend, von Kameradschaft zeugend: sich k. ver­ halten Kamera)mann, der jP l. -männer, deute/ Mitarbeiter bei Film und Fernsehen, der die Kamera bedient und für die künstlerische Qualität der Aufnahmen mit­ verantwortlich ist Kamille, die; -n jvorw. Sg .j zu den Korbblütlern gehörende Heilpflanze mit gelben und weißen Blü­ ten und einem Stoff, der Entzündungen hemmt Kamillen) -blüte, die; -tee, der T ee aus getrockneten Kamillenblüten Kamin, der; -s, -e 1, zum Zimmer hin offene Feuer- stelle mit Rauchfang: am K. sitzen; im K. brennt ein Feuer — 2. landsch. Schornstein: den K. kehren — 3. Baum zwischen dicht einander gegenüberstehenden, steilen Felswänden: durch einen K. klettern Kamm, der; -(e)s, Kämme I.l .l . flacher, längerer Gegenstand mit einer Reihe dicht nebeneinander­ stehender Zinken, der zum Ordnen, Glätten des Kopfhaares dient: ein K. aus Horn, Kunststoff; er fuhr sich mit dem K. durchs Haar; aus dem K. sind Zinken herausgebrochen; K. und Bürste 1.2. fachspr. Gerät in Form von 1.1, das zum Entfernen kurzer Fasern bes. aus Wolle, Baumwolle, Chemiefasern dient — 2 .1 . rotes, fleischiges, ge­ zacktes Gebilde auf dem K opf der Hühner, Hähne 2.2 . gezacktes horniges od. aus Stacheln bestehendes Gebilde auf dem Rücken mancher Molche, Reptilien — II.l . die oberste Fläche eines Gebirgszuges, Berges, Bergrücken: vom K. des Gebirges, Berges hat man eine schöne Fernsicht; den K . entlangwandern — 2. oberster Teil einer W elle: die weißen Kämme der Brandung — 3. jo. Pl.j Kammstück: ich möchte ein Kilo K. + umg. alle(s) über einen K . scheren (alle, alles mit demselben Maßstab messen, unterschiedslos be­ handeln, beurteilen); jmdm. schwillt der K. (jmd. wird eingebildet, übermütig; jmd. wird zornig); umg. scherzh. bei jmdm. liegt der K. auf, neben der Butter (bei jmdm. herrscht große Unordnung) kämmen jsw. V b.; hat/ 1.1 . die Haare, sich, jmdn. k. die Haare, seine, jmds. Haare mit einem Kamm ordnen, glätten: sich, jmdm. die Haare, das Haar k .; sichdieHaare ausderStirnk.1.2.fachspr. etw. k. mit einem Kamm die kurzen Fasern bes. aus Wolle, Baumwolle, Chemiefasern entfernen: gekämmte Baumwolle Kammer, die; -, - n j / auch Kämmerlein/ 1,1.1. kleiner, meist nicht heizbarer, oft fensterloser Raum (zum Bewohnen): auf dem Dachboden sind noch zwei leerstehende Kammern; er sitzt in seiner K. und arbeitet; landsch. eine Wohnung aus Stube, K. (Schlafzimmer) und Küche 1.2. Mil. Raum, Auf­ bewahrungsort für Bekleidung und Gegenstände der Ausrüstung — 2. Herzkammer: die rechte, linke K. — 3. Raum zur Aufnahme des Geschosses bei einer Handfeuerwaffe — 4 . Techn .abgeschlossener Raum in einem Brennofen für Keramik, Porzellan, in einem Ofen zum Entgasen von Kohle — H .l .l. die französische K. (das französische Parlament) be­ willigte den Kredit 1.2 . Teil einer Volksvertretung, eines Parlaments: die beiden Kammern des Ober­ sten Sowjets — 2 . Jur. Abteilung der Kreisgerichte. Kammer) -chor der kleiner mit Solisten besetzter
624 Kammerkonzert — Kampferspritze Chor; -konzert, das Konzert, in dem Kammermusik gespielt wird Kämmerlein, das; -s, - f/ auch Kammer/ -f- scherzh. im stillen K. {für sich allein in Stille und Zurückgezogenheit) Kammer] -znusik, die jo. PI .)' ernste Musik für ein kleines {mit Solisten besetztes) Orchester, bes. T rio, Quartett, Quintett; -musiker, der /o. P L ; Ehrentitel für einen Musikerj; -ofen, der Techn. 1, Brennofen mit Kammern für Keramik, Porzellan — 2. Ofen mit Kammern zum Entgasen von K ohle; -Orchester, das aus wenigen M usikern bestehendes Orchester, das für kleine Besetzung komponierte Musikwerke der ernsten M usik spielt; -Sänger, der jo. PL/ vgl. - musiker; dazu -Sängerin, die; -spiel, das vor­ wiegend in einem kleinen Theater aufgeführtes Stück mit wenigen Rollen, dessen Konflikt bes. durch den psychologisch interessanten Dialog deut­ lich gemacht wird; -ton, der jo. PL/ Mus. nach seiner absoluten Tonhöhe festgelegter Ton von 440 Hertz, nach dem alle Instrumente gestimmt werden: der K. A Kammj -garn, das 1. Garn aus Wolle od. Chemie­ fasern, bei dem die kurzen Fasern durch Kämmen entfernt wurden — 2. /o. Pl.f Gewebe aus 1: ein Anzug aus K .; -läge, die Bereich des Kamms eines Gebirgszuges, Bergrückens: in den Kammlagen trat Tauwetter ein; -linie, die Verlauf des Kam ms eines Gebirgszuges; -stück, das /PL -e/ Stück Fleisch vom Nacken von Schlachtvieh, bes. vom Schwein; - weg, der Weg auf dem Kamm eines Gebirgszuges, Berges Kampagne, die; -n [. .panjo] 1. größere, zeitlich begrenzte propagandistische {politische) Aktion ge­ gen od. fü r etw., jmdn.: eine antikommunistische K .; konservative Gruppen führten eine K . gegen fortschrittliche Künstler; eine K . für strenge Spar­ samkeit — 2. meist durch die Saison bedingte, perio­ disch durchgeführte {Stoß)arbeit, bes. in der Land­ wirtschaft {und die entsprechende Zeitspanne): in der K . herrschte Hochbetrieb Kampelei, die; •, -en 1and sch. fzu kampeln/ kampeln, sich jsw. Vb.; hatf landsch. sich balgen, raufen Kampf, der; -(e)s, Kämpfe 1.1. mit Waffen aus­ getragene Auseinandersetzung zwischen gegnerischen 'militärischen Kräften in einem K rieg: an der Front tobten schwere, harte, erbitterte, blutige Käm pfe; der K. um eine vorgeschobene Stellung 1.2 . hand­ greifliche Auseinandersetzung zwischen zvjei od. mehreren persönlichen Gegnern: zwischen den bei­ den Rivalen kam es zu einem heftigen K .; O der K. {Streit) zwischen den beiden Kontrahenten ging schließlich nur um eine Formulierung 1.8. Wettkampf zwischen Sportlern, Sportmannschaf­ ten : die beiden Schachmeister, Fußballmann­ schaften lieferten sich einen spannenden K . — 2. alle Anstrengungen des Menschen 2.1. jo. Pl.f sich gegen jmdn. durchzusetzen, etw. zu verhindern, sich gegen eine ihn bedrohende Gefahr zu behaupten: im K. mit seinen Widersachern, gegen seine K on ­ kurrenten war er Sieger geblieben; der K . mit den Naturgewalten; der K. der Schiffbrüchigen mit den Wogen; der K . gegen Umweltverschmutzung, gegen den Krieg, gegen Ausbeutung und Unter­ drückung, gegen die Kriminalität 2.2. jo. PL/ für die Verwirklichung einer guten Sache: der K. um, für die Erhaltung des Friedens, um, für Abrüstung 2.8. seine inneren Konflikte zu lösen: es kostete ihn einen schweren K . , seine Schuld einzugestehen + ein K. auf Leben und Tod {bis zur physischen od. ökonomischen Vernichtung eines der beiden Kontrahenten geführter K am pf); ein K. gegen Wind­ mühlenflügel {aussichtsloser, unsinniger Kam pf) Kampf/kampf| -abstimmung, die Abstimmung, bei der jmd., etw. bei unterschiedlicher, gegensätzlicher Meinungs-, Gruppenbildung etwa gleiche Aussichten hat, angenommen od. abgelehnt zu werden; -ansage, die Ankündigung, gegen etw., jmdn. den Kampf (2.1) zu beginnen: ihr Auftritt war eine einzige K. an uns; -bereit fAdj.f zum Kampf (1.1) bereit; dazu - bereitschaft, die fo. PL/; -bündnis, das Bündnis im politischen Kampf für, gegen etw.: das K. der Ar­ beiter und Bauern; -demonstration, die Dem on­ stration im politischen Kam pf für, gegen etw. kämpfen fsw. Vb.; hat/ 1.1. in einem Krieg mit Waffen gegen gegnerische militärische K räfte Vor­ gehen, um sie zu vernichten, zu besiegen: um die Stellungen wurde erbittert gekämpft; das Volk kämpfte heldenhaft gegen die Aggressoren; die kämpfende Truppe 1.2. handgreiflich gegen einen od. mehrere persönliche Gegner Vorgehen: die beiden Rivalen kämpften verbissen miteinander 1.8 . in einem sportlichen Wettkampf um den Sieg ringen: die beiden Gegner, Mannschaften kämpften mit allen Kräften um den Sieg — 2. den Kampf (2) führen 2.1 . um sich gegen jmdn. durchzusetzen, etw. zu verhindern, sich gegen ein e drohende Gefahr zu behaupten: der Ertrinkende kämpfte mit den Wellen um sein Leben; er kämpfte hartnäckig gegen seine Widersacher; das Segelboot kämpft mit dem Sturm; sie kämpften gegen den Krieg, die Verbreitung von Kernwaffen, gegen Untei drückung und Ausbeutung 2.2. für die Verwirklichung einer guten Sache: für den Frieden, um die Erfüllung der Pläne k. 2.8. um seine inneren Konflikte zu lösen: er kämpfte lange mit sich selbst, ob er nachgeben sollte oder nicht + mit dem /* Tod(e) k. kampf/Kampf|-entschlossen /Ad/./zum K a m p f (1.1, 1.2) entschlossen; dazu -entschlossenheit, die Kampfer, der; -s, fo. Pl.f aus dem Holz des Kamp­ ferbaumes gewonnene od. synthetisch hergestellte Masse mit durchdringendem Geruch, die bes. in der Pharmazie verwendet wird Kämpfer, der; -s, - 1. fzu kämpfen 1.1, 1.3, 2.1, 2.2/ jmd., der kämpft; zu 2.2: ein aufrechter, un­ erschrockener, leidenschaftlicher K. für den Frie­ den und Fortschritt — 2. Mitglied der Kampf­ gruppe (2) Kampferbaum, der ostasiatischer, mit dem Lorbeer­ baum verwandter Baum, aus dessen Holz Kampfer gewonnen wird kämpferisch fAdj.f zum Kämpfen (1.1, 1.3, 2.2) bereit, von Kam pfgeist erfüllt: die kämpferische Haltung der Mannschaft; dank großem kämpfe­ rischem Einsatz konnte unsere Mannschaft den Sieg erringen Kämpfer!natur, die Mensch, der kämpferisch ver­ anlagt ist und beharrlich mit großer Ausdauer für, gegen etw. kämpft Kampfer! -salbe, die Salbe aus Kam pfer enthalten­ dem Spiritus, die gegen Rheumatismus und Neural­ gien verwendet wird; -spritze, die Einspritzung
eines Kampfer enthaltenden Präparates zur A n ­ regung der Herz- und Kreislauftätigkeit Kampfes/kampfes|: / Kampf/kampf| Kampf/kampf (m it * a u c h Kampfes/kampfes|)| -flugzeug, das Flugzeug, das Ziele am Boden, auf See angreift; -front, die Front im politischen Kam pf: sich in die K. der Arbeiterklasse ein­ reihen; -gefährte, der Gefährte im politischen, m ili­ tärischen K am pf; -geist, der fo. PL/ Bereitschaft, Entschlossenheit zu kämpfen (1.1, 1.3, 2.1, 2.2): der K. der Soldaten, Sportler; -genösse, der K a m p f­ gefährte; -gericht, das Gruppe von Kampfrichtern; -gruppe, die 1. Gruppe aus verschiedenen Truppen­ einheiten zur Lösung einer bestimmten Aufgabe — 2, bewaffnete Einheit der Arbeiterklasse in Betrieben, Genossenschaften und Institutionen der D D R : die Kampfgruppen der Arbeiterklasse; -handlungen, die fPl.f Gesamtheit militärischer Aktionen im Kam pf (l.l)r mit dem Gegner: die Einstellung der K.; -kraft, die jo. PI ./ Kraft zum, Stärke im mili­ tärischen, politischen Kampf: die K. der Truppe, der Partei; *-lärm, der durch Kampf (1.1, 1.2) zwi­ schen Gegnern hervorgerufener Lärm : der K. war kilometerweit zu hören; -lied, das Lied, das den politischen Kampf zum Thema hat; -los fAdj.f ohne zu kämpfen (1.1, 2.1, 2.2): eine Stadt k. übergeben; *-lust, die jo. Pl.f Lust zu kämpfen (1.1, 1.2); -mittel, das Mittel im militärischen, auch poli­ tischen Kam pf; -moral, die Kampfgeist; *-mut, der Mut zum Kampf (1.1, 1.2); -pause, die Unter­ brechung im K am pf (1.1, 1.2); -richter, der un­ parteiischer Sachverständiger, der sportliche Leistun­ gen bei einem Wettkampf offiziell bewertet; -Schrift, die Schrift, die im politischen Kampf gegen, für etw. eintritt; -Stoff, der fvorw. PL/ chemischer, bio­ logischer, radioaktiver Stoff zur Massenvernichtung von Lebewesen, dessen Anwendung gegen das Völker­ recht verstößt; -tag, der fo. Pl.f: der 1. Mai, der in­ ternationale K. der Arbeiterklasse; -unfähig fA d j.f zu militärischem, sportlichem K am pf nicht (mehr) fäh ig: der Boxer hatte seinen Gegner k. geschlagen; *-wille, der Wille, Entschlossenheit zum politischen, auch militärischen Kampf kampieren jsw. Vb.; hat/ unter einfachen, oft im­ provisierten Bedingungen (im Freien, in einem Zelt, einer Hütte) vorübergehend wohnen: drei Tage lang haben sie in Zelten, einer Berghütte kampiert; die Ausflügler kampierten (lagerten) am Ufer des Sees; er mußte auf dem Sofa k. (übernachten) Kanadier, der; -s, - [ ..dlor] offenes Boot für einen od. mehrere Sportler, das in knieender Stellung ein­ seitig gepaddelt wird Kanaille, d ie; -n [..aljo] Schimpfw. nieder­ trächtiger, schurkischer Mensch: diese K. hat uns be­ trogen ! Kanal, der; -s, Kanäle 1. künstlicher W asserlauf für die Schiffahrt od. zur Be-, Entwässerung: einen K. baggern, bauen; der K. verbindet die Ströme mit­ einander und mit dem Meer — 2. Fernsehen Frequenzbereich bestimmter Breite: die Fernseh­ programme werden über verschiedene Kanäle ausgestrahlt — 8. /vorw. PL; nur mit Attr.f diese Informationen müssen in die entsprechenden Kanäle geleitet werden (so geleitet werden, daß sie an den, die Empfänger gelangen); das Rauschgift kommt aus dunklen, geheimen Kanälen (es ist unbekannt, von wo und wie es an seine Empfänger kommt) - b salopp den K. voll haben (einer Sache sehr überdrüssig sein) Kanalisation, d ie; -, -en System unterirdischer Kanäle zur Ableitung von Abwässern Kanalisationsj -netz,das: dasK.erweitern;-System, das Kanal| -Schalter, der vgl. - Wähler; -Wähler, der Schalter zum Einstellen des gewünschten Kanals am Fernsehgerät Kanapee, das; -s, -s veraltend Sofa kanariengelb fA d j.f [..ion, ..Ion.,] gelb wie ein Kanarienvogel, von hellem Gelb Kanarienvogel, der [..ion .. , . . ion ..] gezüchteter Singvogel mit hellgelbem od. rötlichem Gefieder, der in Käfigen gehalten wird Kandare, die; -n Mundstück des Zaumes: die K. anziehen + veraltendjmdn. (fest) andieK. nehmen (jmdn. in strenge Zucht nehmen) Kandelaber, d e r; -s, - 1. großer, stark verzierter Kerzenständer mit mehreren Armen: zu beiden Seiten des Sarges waren K. aufgestellt — 2« säulen­ artige, hohe Straßenlaterne in der Form von 1, meist mit mehreren Lichtquellen Kandidat, der; -en, -en 1. Bewerber, Anwärter auf eine Anstellung: für diese Stelle gab es mehrere Kandidaten — 2. jmd., der für eine Wahl nominiert ist: Kandidaten für die Volkskammer — 3.1* A n ­ gehöriger der Sozialistischen Einheitspartei Deutsch­ lands während der Vorbereitungszeit auf die M it­ gliedschaft : er ist K. der Partei geworden 8.2. er ist K. (Angehöriger mit beratender Stimme) des (Polit­ büros des) Zentralkomitees der SED — 4 . vor dem, im Examen stehender Student: alle Kandidaten ha­ ben die Prüfung bestanden — 5. fo. PL/ akademi­ scher Grad in einigen soz. Ländern, der etwa dem Doktorgrad entspricht: er ist K. der (medizinischen) Wissenschaften Kandidaten! -karte, die Ausweis eines Kandidaten (3.1); -liste, die Liste der für eine Wahl Nominier­ ten: jmdn. auf die K. setzen, von der K. streichen; -zeit, die fo. PL/ Vorbereitungszeit eines K andi­ daten (3.1) auf die Mitgliedschaft Kandidatur, die; -, -en Nominierung, Bewerbung für eine Wahl: jmds. K . unterstützen, ablehnen kandidieren fsio. Vb.; hat/ bei einer Wahl Kandidat s e i n : er kandidiert bei den Gewerkschaftswahlen kandieren fsw. Vb.; hat/ Früchte mit gesättigter Zuckerlösung tränken, um sie haltbar zu machen: kandierte Früchte, Orangenschalen Kandiszucker, der fo. Pl.j an Fäden in größeren Stücken kristallisierter weißer, gelber od. brauner Zucker: den Tee mit K. süßen Känguruh, das; -s, -s pflanzenfressendes Beuteltier Australiens, das sich mit seinen stark entwickelten Hinterbeinen springend fortbeivegt Kaum, das; -s, -e fachspr. Kaninchenfell: ein Mantel aus K . Kaninchen, das; -s, - 1.1. gesellig lebendes, nage­ tierartiges Säugetier, das sich, wenn es wild lebt, Erdhöhlen gräbt und wegen seines Fleisches und Felles als Haustier gehalten und gezüchtet wird: die wilden K. haben unseren Kohl gefressen; K. halten, füttern, schlachten 1.2. fo. PL/ Kaninchen ­ braten : bei uns gibt es heute K. Kampfes/kampfes — Kaninchen 625 40 Wörterbuch
626 Kaninchenbraten — Kap Kaninchen| -braten, der (Stück von einem) K an in ­ chen (1.1) als Braten; -feil, das; -stall, der; -zucht, die; -Züchter, der Kanfster, der; -s, - für Flüssigkeiten bestimmter, meist flacher, rechteckiger, tragbarer und mit kleiner runder verschließbarer Öffnung versehener Behälter aus Blech od. Plast: ein K. für Benzin, Trink­ wasser Kann-Bestimmung, die Bestimmung, die nach Er­ messen befolgt werden kann Kännchen, das; -s, - f/< auch Kanne/: ein K. Kaffee (zwei Tassen Kaffee in einer kleinen Kanne) Kanne, die; -, -n // auch Kännchen/ für Flüssig­ keiten bestimmtes rundes, hohes Gefäß mit einem Henkel und meist einer Tülle und einem Deckel: eine K. aus Porzellan, Blech, Emaille; eine K. mit Bier, Wasser “j- umg. es gießt wie aus Kannen (es regnet sehr stark) kanneliert /Adj./ Architekt, mit Kannelüren ver­ seh en : eine kannelierte Säule Kannelüre, die; - , -n Architekt, eine der senk­ rechten Rillen an einer Säule Kannibale, der; -n, -n Angehöriger eines unter ur­ tümlichen, unentwickelten Verhältnissen lebenden Volkes, in dem Menschen (aics rituellen Gründen) verzehrt wurden, Menschenfresser: auf der Insel lebten früher Kannibalen; dazu kannibalisch /Adj./ u. Kannibalismus, der; jo . PL/ Kanon, der; -s, -s 1. Musikstück, bei dem die Sing­ stimmen nacheinander mit derselben Melodie ein- setzen: einen dreistimmigen K. singen — 2. Richt­ schnur (2), bes. auf einem bestimmten Gebiet: für diese Leute galt ein ganz bestimmter K . von Kunstgesetzen, Verhaltensregeln — 3. jo . PL/ Rel. ev. kath. die kirchlich für verbindlich er­ klärten biblischen Schriften Kanonade, die; - , -n veraltend anhaltendes Schießen aus einer größeren Anzahl von Geschützen: die K. hatte bei Morgengrauen begonnen; O eine K. (schnelle Folge) von Flüchen und Beschimpfungen Kanone, die; -, - n 1.1. schwere Feuerwaffe mit langem Rohr und flacher Geschoßbahn 1.2. veral­ ten d Geschütz: eine K. laden, richten, abfeuern — 2. salopp Könner auf einem bestimmten Ge­ biet, bes. dem des Sports: er ist eine K. auf seinem Gebiet -f* mit Kanonen auf Spatzen schießen (einer Sache mit übermäßig großem Aufwand entgegentreten); salopp etw. ist unter aller K. (etw. ist sehr schlecht, unter aller Kritik) Kanonenj -donner, der: fernen K. hören; -kugel, die veraltend Kugel, die aus einer Kanone (1.2) abgeschossen wurde; -ofen, der kleiner, zylindrischer, eiserner Ofen: wir haben einen K. in der Kam­ mer; -rohr, das; -schlag, der Feuerwerkskörper, der mit lautem Knall explodiert kanonisch fAdj.f 1. /nur attr./ B ei. die kanonischen Bücher (die kirchlich für verbindlich erklärten Schriften) — 2. /nicht präd./ Rel. kath. den kirch­ lichen Rechtsbestimmungen entsprechend kanonisieren /sw. Vb.; hat/ Rel. kath. jmdn. heiligsprechen Kanossagang, der /vorw. Sg .j 1Gang (2) zu jmdm., vor dem man sich demütigen muß Känozoikum, das; -s, jo. PL/ [, . o:i..] Geol. Erd­ neuzeit Kantate, die; -, - n Mus. aus mehreren Teilen be­ stehendes Musikstück für Singstimme(n) (und Chor) mit Begleitung durch einzelne Instrumente od. Orchester: eine K . aufführen; geistliche, weltliche Kantaten Kante, die; -, -n 1. Schnittlinie zweier Flächen, die einen Körper begrenzen: eine scharfe, abgerun­ dete K.; sich an einer K. stoßen; sich auf die K. (den Rand) des Bettes, Stuhles setzen — 2. eine Fläche abschließender Randstreifen: die Kanten der Tapete beschneiden; das Taschentuch hat eine gehäkelte K . + umg. etw. auf die hohe K. legen (Geld zurück­ legen, sparen) kanten, kantete, hat gekantet etw. auf die Kante (1) stellen, über die Kanten kippen: die Kiste darf nicht gekantet werden Kanten, der; -s, - landsch., bes. norddt. End­ stück von einem Brotlaib: den K. abschneiden Kanter, der; -s, - R eiten leichter, kurzer Galopp des Pferdes: das Pferd geht im K.; dazu kantern /sw. V b.; hat/: das Pferd kantert Kantj -haken, der fachspr. Stange mit eisernem Haken zum Bewegen von Balken, Baumstämmen: der K. des Flößers; + umg. jmdn. beim K. haben, kriegen, nehmen (sich jmdn. vornehmen 4); -holz, das jo. PI./ Schnittholz mit rechteckigem od. quadratischem Querschnitt kantig /Adj.j 1. mit Kanten (1): kantige Steine, Stäbe — 2. er machte ein paar kantige (eckige, ungeschickte) Bewegungen mit seinen Armen Kantine, die; -, - n Speiseraum eines Betriebes: in der K. essen, Bier, Zigaretten kaufen Kanton, der; -s, -e einer der die Schweiz konstituie­ renden Staaten; dazu kantonal /Adj./ Kantonist, der; -en, -en + umg. ein- unsicherer K. (jmd., auf den man sich nicht verlassen, dem man nicht trauen kann) Kantor, der; -s, Kantoren /Titel für einen Kirchen­ musiker, bes. für den Leiter eines Kirchenchores, für einen Organisten/ Kantorei, die; -, - en Kirchenchor Kantjstein, der norddt. Bordstein Kanu, Kanu, das; -s, -s /zusammenfassende Bez. für Kajak und Kanadier/ Kanüle, die; -, -n Med. spitz geschliffene Hohl­ nadel für Injektionen, zum Punktieren Kanute,der; -n, -n Sport Sportler, der Kanu fährt Kanzel, die; -, -n 1. von einer Brüstung umgebene, erhöht angebrachte Plattform in einer Kirche, von der aus der Geistliche predigt — 2. verglaster Raum, von dem aus etw. beobachtet, kontrolliert wird, bes. im Bug eines Flugzeuges für den Navigator, bei Sprungschanzen, auf Beobachtungstürmen — 3. Jägerspr. ausgebauter Hochsitz kanzerogen /Adj./ Med. krebserregend: kanzero­ gene Stoffe Kanzlei, die; -, - e n noch osterr. Schweiz. Büro einer Behörde, eines Rechtsanwaltes Kanzler, der; -s, - Vorsitzender der Regierung in bestimmten Ländern Kaolin, das, fachspr. der; -s, -e weißer, weicher, formbarer Ton, aus dem vor allem Porzellan, Stein­ gut hergestellt wird Kap, das; -s, -s /vorw. in geographischen Namen/ ins Meer vorspringende Spitze einer Felsenküste: K. Arkona
Kapazität — Kappe 627 Kapazität, d ie; -en 1. Leistungsvermögen, bes. eines Industriebetriebes: die K. eines Betriebes ver­ größern; die K . voll ausnutzen; freie Kapazitäten — 2. Fassungsvermögen (1): die K. eines Hotels, Kinos erweitern — S. hervorragender Fachm ann : er ist eine K . auf seinem Gebiet Kapee -{- salopp schwer von K. sein (schwer begreifen) Kapelle, die; -n I, Orchester, das vor allem Tanz-, Unterhaltungsmusik spielt: eine K. der Seestreit­ kräfte gab ein Platzkonzert; die K. spielte zum Tanz auf — II . kleine Kirche; abgeschlossener Raum für Gottesdienste in größeren Kirchen, Schlössern. Kapellmeister, der 1. Leiter einer Musikkapelle — 2. Dirigent eines Orchesters Kaper, die; -n in Essig eingelegte Knospe der Blüte des Kapernstrauches, die als Gewürz ver­ wendet wird kapern /sw. Vb.; hat/ ein (feindliches) Handels­ schiff überfallen und erbeuten: Piraten haben das Schiff gekapert Kapern] -soße, die mit Kapern gewürzte Soße; - Strauch, der /kleiner Strauch des Mittelmeergebietes/ kapieren /sw. Vb.; hat/ salopp etw. verstehen, be­ greifen : er kapiert schnell; hast du das immer noch nicht kapiert? kapillar /Adj./ fachspr. von extrem kleinem inne­ rem Durchmesser, haarfein: kapillare Blutgefäße Kapillare, die; - n 1. fachspr. Röhrchen, Hohl­ raum von extrem kleinem innerem Durchmesser — 2. Med. Blutgefäß von extrem kleinem innerem Durchmesser Kapillar|gefäß, das Med. Kapillare kapital /Adj./ Jägerspr. sehr groß, stark: ein kapitaler Hirsch, Karpfen1; O ein kapitaler Fehler, Spaß Kapital, das; -s, -e/-ien [..ien] 1.1. Pol. ök. Geld, Produktionsmittel, Waren, die sich unter kap, Pro­ duktionsverhältnissen fü r den Eigentümer als Wert darstellen und in Verbindung mit der Ausbeutung von Lohnarbeitern für den Kapitalisten den von ihm unentgeltlich angeeigneten Mehrwert hervorbringen: / konstantes, / variables, / fixes, / zirkulie­ rendes K. 1.2. umg. Geldsumme: diese paar Mark gebe ich nicht aus, sie sind mein eisernes K .; das hat mich ein K. (viel Geld) gekostet; O Gesund­ heit ist das beste K . — 2. /o. PI./ 2.1. Gesamtheit der Kapitalisten: das internationale K. 2 .2 . die Länder des Kapitals (die kapitalistischen Länder) + aus etw. K . schlagen (seinen Vorteil aus etw. ziehen) Kapital z u K apital 1.1] -abwanderung, die vgl. Kapitalflucht; -anlage, die Verwendung von Geld als Kapital zur Erlangung von Profit; -besitz, der Besitz von Kapital; -beteiligung, die Beteiligung am Kapital eines kap. Unternehmens Kapitale, die; -, -n geh. Hauptstadt Kapital| -export, der jo. PI./ Kapitalbeteiligung imperial. Staaten im Ausland, vor allem zur E r­ zielung von Höchstprofit; -fehler, der schwerer, grundlegender Fehler; -flucht, die jo. PI./ in der kap. Wirtschaft praktizierte, häufig illegale Ver­ lagerung von Kapital (1.1) (in Geldform) ins Aus­ land, um es der Besteuerung zu entziehen, bes. auch, wenn die Sicherheit des Kapitals im Inland bedroht erscheint; -gesellschaft, die Form einer Handel treibenden Gesellschaft im K ap. , bei der die T eil­ haber nur mit der Höhe ihrer Kapitalbeteiligung haften; -investition, die Investition von Kapital (1.1) Kapitalismus, der; -, /o. P l.j Produktionsweise und Gesellschaftsformation, die auf dem Privateigentum an den Produktionsmitteln, der Ausbeutung von Lohnarbeitern und der privaten Aneignung der Er­ gebnisse der Produktion beruht: der /* staats­ monopolistische K .; die Ausbeutung der Arbeiter im K .; der Imperialismus als letztes Stadium des K. Kapitalist, der; -en, -en Eigentümer von Kapital (1.1), das ihm zur Ausbeutung von Lohnarbeitern und damit zur unentgeltlichen Aneignung von Mehr­ wert dient kapitalistisch /Adj./ auf dem Privateigentum an den Produktionsmitteln und der Ausbeutung von Lohnarbeitern beruhend: die kapitalistische Gesell­ schaftsformation, Produktionsweise; ein kapita­ listischer Staat kapital/Kapital] -kräftig /Adj./ viel K a p ita l (1) besitzend; -markt, der Markt für langfristige Schuldpapiere und Kredite im K ap.; - verbrechen, das schweres Verbrechen; -Verbrecher, der Schwer­ verbrecher; -Verflechtung, die gegenseitige K apital­ beteiligung der Konzerne Kapitän, der; -s, -e 1. Kommandant eines Schiffes, Flugzeuges — 2. K . zur See (Offizier der Seestreit­ kräfte, dessen Dienstgrad dem des Obersten ent­ spricht) — 3. Sport Mannschaftskapitän: derK. der Nationalelf Kapitän|leutnant, der Offizier der Seestreitkräfte, dessen Dienstgrad dem des Hauptmanns entspricht Kapitel, das; -s, - eine inhaltliche Einheit bildender größerer Abschnitt eines längeren Textes, der durch einen Zwischenraum, eine Zahl od. Überschrift von anderen getrennt ist: das steht im ersten K. + umg. das ist ein K. für sich (eine besondere Angelegenheit) Kapitell, d as; -s, -e Architekt, plastisch ver­ schieden geformter oberster, abschließender Teil einer Säule, eines Pfeilers Kapitel|überschrift, die Kapitulant, der; -en, -en jmd., der bei auftretenden Schwierigkeiten schnell und kampflos aufgibt Kapitulation, die; -, - en 1. Einstellung des Kampfes einer sich besiegt erklärenden T ruppe, eines besiegten Ortes od. Landes, das Waffenstrecken vor dem sieg­ reichen Gegner: die K. der Armee, Berlins, des faschistischen Deutschlands — 2 . Vertrag über 1: die K. annehmen, unterschreiben kapitulieren /sw. Vb.; hat/ die W affen strecken, sich 1ergeben (2): die Armee, Festung hat kapitu­ liert; <3> er hat vor den Schwierigkeiten kapituliert (seinen Kampf, sein Bemühen eingestellt, seinen Widerstand aufgegeben) Kaplan, der; -s, Kapläne einem Pfarrer zugeordneter katholischer Geistlicher Kapok, der; -s, jo. Pl.j Wollhaar der Samenkapseln eines tropischen Baumwollbaumes, das als Polster­ material verwendet wird Kappe, die; -, -n 1. enganliegende Kopfbedeckung aus festerem Material, meist ohne 2Schild (3): eine moderne, sportliche K .; eine K . aufsetzen — 2. Teil zur Verstärkung des Oberleders am vorderen und hinteren Ende der Schuhe: die K. drückt + umg. etw. auf seine K. nehmen (die Verant­ wortung, Haftung für etw. übernehmen) 40*
628 kappen — Karfiol kappen /sw. Vb.; hat/ 1. die Triebe des Baumes k. (ein Stück von ihnen abschneiden und sie dadurch kürzen) — 2. der Kapitän befahl, die Leinen zu k. (durchzuhauen 1) Käppi, das; -s, -s schmale, längsgefaltete militärische Kopfbedeckung, Schiffchen Kaprice, die; - n [— i:se] Laune, absonderliche Eigensinnigkeit: sie steckte voller Kapricen Kapriole, die; -n fvorw. PL/ 1. kurioser, drolliger Lüftsprung — 2. ausgefallene Handlung: er machte die ausgefallensten Kapriolen, um unsere Auf­ merksamkeit zu erregen kapriziös /Adj.f eigensinnig, launenhaft: ein kapri­ ziöses junges Mädchen Kapsel, die; -, - n 1. kleiner, verschließbarer, fester, runder od. ovaler Behälter: er trug das Bild seiner Mutter in einer K. um den Hals; er nahm etwas Schnupftabak aus einer K . — 2• wie 1 geformte Hülle mit dem Samen bei verschiedenen Pflanzen: die Kapseln der Baumwolle, des Mohns — 8. Medikament in der Art eines Dragees, das von einer aus verdaulichen Stoffen bestehenden Hülle umgeben ist: er muß früh und abends eine K. schlucken kaputt /Adj./ umg. 1. eine kaputte (gesprungene, zerbrochene) Scheibe; das Radio ist k. (defekt) — 2. müde, erschöpft: ich bin heute ganz k.; er hat kaputte Nerven (ist sehr nervös) kaputt| -gehen fVb.f um g.: beim Umzug sind zwei Teller kaputtgegangen (zerbrochen)', die Wasch­ maschine ist kaputtgegangen (ist defekt, fu n ktio­ niert nicht mehr)', -lachen, sich /Vb./ umg. sehr lachen: sie haben sich über den Komiker kaputt­ gelacht; -machen /Vb./ 1 . etw. entzweimachen: das Kind hat sein Spielzeug kaputtgemacht — 2. um g. jmdn. körperlich, seelisch, wirtschaftlich zu ­ grunde richten: die ständigen Sorgen machen ihn noch kaputt — 8. umg. sich k. seine Kräfte für etw., jmdn. auf-, verbrauchen: sie hat sich für ihre Kinder kaputtgemacht; -reißen /Vb.f etw. durch Zerreißen unbrauchbar machen; -schlagen /Vb.f etw. zerschlagen (1.1) Kapuze, die; -n bes. an Mantel, Kutte, Anorak angenähte od. befestigte, meist spitz zulaufende K opf­ bedeckung, die über den K opf gezogen wird: ein Umhang mit K. Kapuziner, der; -s, - österr. Kaffee mit wenig Milch Kapuzinerkresse, die fo. Pl.j krautige Pflanze mit gelappten od. schildförmigen Blättern und roten, bläulichen od. orangefarbenen Blüten Kar, das; -(e)s, -e Geogr. durch einen Gletscher entstandene Mulde, entstandener Kessel im Hoch­ gebirge Karabiner, der; -s, - Gewehr mit kurzem Lauf Karabiner|haken, der Haken mit federndem Ver­ schluß : am Rucksack sind zwei K. Karacho - f salopp mit K. mit Schwung, lärmender Schnelligkeit: mit K. loslegen, -fahren Karaffe, die; -, - n bauchige (geschliffene) Glas­ flasche mit besonders langem Hals, meist mit Glas­ stöpsel: eine K. mit Wasser, Wein Karakulschaf, das in Usbekistan lebendes Schaf, von ' dessen Lämmern der Persianer (1) gewonnen wird Karambolage, die; -, -n [..a^o]1. umg. Zusam­ menstoß zweier od. mehrerer Straßenfahrzeuge (ohne schlimmere Folgen): er hat eine K. mit seinem Auto gehabt; <0 die beiden hatten eine K. (einen Streit) miteinander — 2. Billard das Treffen beider Billardkugeln durch den gestoßenen Ball Karamel, der; -s, jo. Pl.j durch Erhitzen von Zucker entstehende dunkelbraune, sirupartige Masse KaramelJ -bier, das viel Karamel enthaltendes Malzbier; -bonbon, der, das Karamelle karamelisieren /sw. Vb.; hat/ Zucker durch Er­ hitzen bräunen: Zucker k. Karamelle, die; -, -n Bonbon aus karamelisiertem Zucker und Milch Karat, das; -(e)s, _e /bei Maßangabe PI. Karat/ 1. /Abk. k; Maßeinheit für die Masse von Edel­ steinen, Juwelen/: ein Brillant von fünf K. — 2. /Maßeinheit für den Feingehalt einer Goldlegierung/: den reinen Goldwert berechnet man nach K. Karate, das; -/-s, fo. PL/ japanische Methode der waffenlosen Selbstverteidigung bes. durch Schläge mit der Handkante und Fußtritte Karausche, die; -, -n mit dem Karpfen verwandter kleiner Fisch ohne Barteln Karavelle, die; -, -n[..v..]vom14.bis16.Jh. verwendetes schnelles Segelschiff mit vier Masten Karawane, die; -, - n %es. in den Wüsten und Steppen Asiens und Afrikas mit Kamelen reisende Gruppe: eine K. mit über hundert Kamelen; O eine lange K. von Autos Karbol, das; -s, \o. PI./ flüssiges, stark riechendes Desinfektionsmittel, Karbolsäure: es roch stark nach K. Karbolineum, das; -s, /o. PL/ [..e:um] aus Teer gewonnenes, dunkelbraunes Öl, das als Mittel zum Imprägnieren von Holz gegen Fäulnis und als Mittel gegen schädliche Insekten im Obstbau ver­ wendet wird: den Zaun mit K. streichen Karbon, das; -s, \o. PI./ Geol. Formation des Paläozoikums zwischen Devon und Perm Karbonat, das; -(e)s, -e Ghem. Salz der Kohlen­ säure Karbunkel, der; -s, - Gruppe mehrerer dicht bei­ einanderstehender und ineinanderfließender Furun­ kel Kardamom, der, das; -s, - e/-en fvorw. Sg./ Gewürz aus Samen und getrockneten Früchten eines schilf­ artigen Ingwergewächses Südindiens Kardangelenk, das T echn . Gelenk zur Übertragung von Kraft von einer Welle auf eine andere unter einem bestimmten, meist stumpfen (veränderlichen) Winkel Kardanwelle, die Techn. Antriebswelle mitKardan­ gelenk Kardinal, der; -s, Kardinäle Rel. kath. nach dem Papst der höchste geistliche Würdenträger Kardinalfehler, der schwerwiegender Fehler von grundsätzlicher Bedeutung Kardinalzahl, die Math, positive ganze Zahl: die K . ,eins‘ Kardiogramm, das; -s, -e Med. 1 .Elektrokardio­ gramm — 2. graphische Aufzeichnung der die Bewe­ gung des Herzens anzeigenden Schwingungen Karenzzeit, die fach sp r. Wartezeit, nach deren Verstreichen erst eine bestimmte Erlaubnis erteilt wird od. ein bestimmter Anspruch geltend gemacht werden kann Karfiol, der; -s, -e /vorw. Sg./ süddt. österr. Blumenkohl
Karfreitag — Kartätsche 629 Karfreitag, der Freitag vor Ostern, Feiertag, an dem Christen die Wiederkehr des Tages begehen, an dem Christus gekreuzigt wurde kargjAdj.j 1. knapp (1) bemessen: ein karges Mahl; er mußte für kargen Lohn arbeiten; die Zeit dafür ist k. bemessen; es gab nur kargen (wenig 2.1) Beifall — 2 . /nicht adv.j karger (wenia fruchtbarer) Sandboden — 3. fin der Verbindung] k. mit etw. sein (mit etw. kargen) kargen fsw. Vb.; hat; vorw. verneint/ geh. m it etw. sehr sparen, geizen: nicht mit Geld, Lob, Worten k. Kargheit,die; -, jo. PL; zu karg1u. 2/; zu 2: die K. dieses Bodens kärglich /Adj./ d ü rftig (1): ein kärgliches M ahl; ein k. eingerichtetes Zimmer kariert jAdj.j 1. mit Karos (1, 2.1): kariertes Papier; ein Kleid aus kariertem Stoff — 2. salopp wirr, unvernünftig, dumm: k. reden; quatsch nicht so k.! Karies, die; -, jo. Pl.j [ . .ies, ..iss] Zahnmed. krankhafter Verfall der harten Substanz der Zähne, Zahnfäule Karikatur, d ie; - en künstlerische Darstellung, meist Zeichnung, die charakteristische Merkmale einer Person od. Sache übertreibend od. verzerrend hervorhebt, um sie der Lächerlichkeit preiszugeben: Karikaturen zeichnen; dazu Karikaturist, der; - en, -en u. karikaturistisch fAdj.f karikieren /sw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. in Form einer Karikatur darstellen: er karikierte Tages­ ereignisse, Künstler — 2* etw., jmdn. durch Über­ treibung und Verzerrung lächerlich machen: er kari­ kierte seinen Lehrer kariös /Adj.f von Karies befallen: kariöse Zähne karitativ, karitativ fAdj.f Notleidende aus (christ­ licher) Nächstenliebe unterstützend, wohltätig: sich k. betätigen; karitative Spenden, Organisationen Karkasse, die; -n fachspr. aus mehreren gum­ mierten Schichten eines festen Gewebes bestehender innerer Teil des Kraftfahrzeugreifens Karmesin, das; -s, jo. Pl.j Karmin karmesinrot jAdj.j karminrot Karmin, das; -s, /o. P l.j lichtechter, natürlicher tiefroter Farbstoff karmin[rot jAdj.j tiefrot Karneol, der; -s, -e undurchsichtiger, gelblicher bis rotbrauner Halbedelstein Karneval, der; -s, -e/-s [..val] jvorw. Sg .j 1. Fast­ nachtszeit — 2. Fasching (2): K. feiern; beim K. ging es hoch her; dazu karnevalistisch jAdj.j Karnevals| -trubel, der; -umzug, der Fastnachts­ umzug; -zug, der vgl. - umzug Karnickel, das; -s, - 1and sch. Kaninchen Kgro, das; -s, -s 1. eines von vielen durch waag­ rechte und senkrechte, auf Papierbögen gedruckte Linien gebildetes Viereck bes. in Rechenheften: ein Rechenheft mit Karos — 2.1. eines von vielen farblich unterschiedlichen, aneinanderliegenden, von durchgehenden, sich rechtwinklig kreuzenden Linien gebildeten od. begrenzten Vierecken, die zusam men ein Muster ergeben: ein Rock mit roten und blauen Karos 2.2. Karomuster: ein Stoff in klassischem K. — 3. jo. Art., o. Pl.j durch auf der Spitze stehende Vierecke gekennzeichnete Farbe der franzö­ sischen Spielkarte: K. ausspielen Karojmuster, das Muster aus Karos (2.1): ein Stoff in einem bunten K. Karosserie, die ; - , -n [..i:on] die über dem Fahr­ gestell befindlichen Blechteile eines Autos: die K. neu spritzen lassen; eine K. aus Blech, Kunst­ stoff Karosserie|-bau, der jo. P l.j; -schaden, der Blech­ schaden Karotin, das; -s, jo. Pl.j aus Mohrrüben gewonnener rötgelber Farbstoff, der Vorstufen von Vitamin A enthält Karotte, die; - n durch Züchtung entstandene, frühreifende kurze, dicke Möhre Karpfen, der; -s, - im Süßwasser lebender Knochen­ fisch mit hohem Rücken und vier Barteln am Maul, der als Speisefisch genutzt wird: K. züchten, kochen; K. / blau (essen); Silvester gibt es K. Karpfenteich, der zur Zucht von Karpfen dienen­ der Teich + eristder/ HechtimK. Karre, die; -, - n 1. einfaches, zur Beförderung von Lasten dienendes Fahrzeug, meist mit zwei stangen­ förmigen Griffen und einem od. zwei Rädern, das geschoben od. gezogen wird : Mist, Ziegel auf die K. laden; die K. umkippen — 2. salopp jemot.j Auto, Motor-, Fahrrad: die K. ist kaputt; darf ich mal auf, mit deiner K . fahren? + salopp die K. aus dem Dreck ziehen (eine verfahrene Sache in Ordnung bringen); die K. laufen lassen (sich nicht mehr um etw. kümmern) Karrge, das; -s, -s veraltend: im K. (in ein Viereck bildenden Gruppen) antreten, stehen; landsch. einmal ums K. (um das Wohnviertel, um den Häuserblock) laufen karren jsw. Vb.; hat/ etw. in einer Karre (1) be­ fördern : Erde, Kohlen k. Karren, der; -s, - s . Karre 1 + salopp jmdn. vor seinen K. spannen (jmdn. für seine Interessen einsetzen, ausnutzen) Karrete, die; -n landsch. jemot. neg.j Fahrzeug: eine alte K .; die K. kauft dir keiner mehr ab Karriere, die; -, -n [..ie:r9, ..is:r9] 1. (schnelles) erfolgreiches, zu Ansehen, gesellschaftlicher Geltung führendes berufliches Vorwärtskommen jbes. in einem ein bestimmtes Standesbewußtsein, Prestige­ denken widerspiegelnden Sprachgebrauchj: er hatte mit seinen Fähigkeiten eine glänzende K . zu er­ warten, eine große K. vor sich; K. machen (schnell aufsteigen) — 2. R eiten schnellster Galopp des Pferdes Karriere[macher, der; -s, - K arrierist: ein rück­ sichtsloser K . Karrierismus, der; -, jo. Pl.j [..ie:.., . . ie:..] rück- sichts- und prinzipienloses Streben bes. nach beruf­ lichem Erfolg, das sich im politischen Leben auch durch die Bereitschaft zum Verrat an der Sache äußert Karrierist, der; -en, -en [.A e:.., . . is:..] jmd., der auf rücksichts- und prinzipienlose Weise danach strebt, Karriere zu machen Kärrner[arbeit, die /o. P l.j harte, unbefriedigende Arbeit: K. leisten Karst, der; -es, -e karge (Gebirgslandschaft, bei der Kalkstein überwiegt, der infolge starker Auslaugung durch Wasser viele Klüfte und Höhlungen enthält Karst|-boden, d e r ; -gebiet, d as; -landschaft, die Kartätsche, die; -, -n brettartiges Maurerwerkzeug zum Aufträgen und Verteilen des Putzes, Mör­ tels
630 Karte — karzinogen Karte, die; - n 1. (bedrucktes) rechteckiges Stück festes Papier od. dünner Karton (1) für einen be­ stimmten Zweck: eine unbedruckte K .; jmdm. eine K. (Post- , Ansichtskarte) schreiben, schicken; sich an der Theaterkasse Karten (.Eintrittskarten) zu­ rücklegen lassen; eine K. (Fahrkarte) lösen; er hat sich Karten (Visitenkarten) anfertigen lassen; Herr Ober, bitte die K. (Speisekarte, Weinkarte)!; eine geographische, politische K. (Landkarte) von Europa; die Karten (Spielkarten) mischen, aus­ geben; eine K. ausspielen; Karten spielen (ein Kartenspiel machen) — 2. jo. Pl.f bestimmte A n­ zahl von Spielkarten 2.1. die zusammen ein Spiel (2) bilden: eine deutsche, französische K. 2 .2 . die ein einzelner Spieler nach dem Ausgeben in der Hand hat: er hat eine gute, schlechte K. + die Karten aufdecken, (offen) auf den Tisch legen, mit offenen Karten spielen (seine Absicht, Meinung offen darlegen); alles auf eine K. setzen (alles auf einmal wagen); sich nicht in die Karten gucken, sehen lassen (nichts von seinen Absichten verraten); jmdm. die Karten legen (aus Spielkarten wahrsagen) Kartei, die; -, - en alphabetisch od. sachlich geordnete größere Anzahl meist in Kästen aufbewahrter Karten od. Blätter gleicher Größe, auf denen bestimmte Daten, Informationen, Belege in schriftlicher Form festgehalten sind: eine K. anlegen; in der K. nach- sehen Kartell -karte, die einzelne Karte einer Kartei; - kästen, der Kasten zur Aufbewahrung von Kartei­ karten, -zetteln; -Zettel, der vgl. - karte Kartell, das; -s, -e Zusammenschluß rechtlich selb­ ständig bleibender kap. Unternehmen eines Produk­ tionszweiges zur monopolistischen Beherrschung des Marktes und Erzielung größtmöglicher Profite Karten] -bestellung, die Bestellung bes. von E in ­ trittskarten; -grüß, der Gruß in Form einer Post-, Ansichtskarte; -kimststüek, das auf Fingerfertig­ keit beruhendes Kunststück mit Spielkarten; -legen, das; -s, jo. Pl.j Wahrsagen aus Spielkarten; - legerin, die; - nen Frau, die aus Spielkarten wahrsagt; -schlagen, das; -s, jo. Pl.j landsch. vgl. - legen; -spiel, das 1. nach bestimmten Regeln durch­ geführtes Gesellschaftsspiel mit Spielkarten: Skat und Canasta sind Kartenspiele — 2 . fü r ein be­ stimmtes Spiel mit Karten festgelegte Anzahl von Spielkarten: er führte ein paar Kunststücke mit einem K. vor; -Spieler, der jmd., der an einem Kartenspiel teilnimmt; -Ständer, der Ständer zum Aufhangen von Landkarten, Schaubildern; -tasche, die Umhängetasche mit einer transparenten Folie für Landkarten; -verkauf, der Verkauf von Ein ­ trittskarten; -Vorverkauf, der (längere Zeit) vor dem Tag der Aufführung erfolgender Verkauf von Ein­ trittskarten; -werk, das Sammlung von Landkarten in Buchform, Atlas; -Zeichner, der Zeichner von Landkarten kartieren fsw. Vb.; hat/ fachspr.: ein Gebiet, Gelände k. (von einem Gebiet, Gelände eine Land­ karte herstellen) Kartoffel, die; - n 1. zu den Nachtschatten­ gewächsen gehörende einjährige krautige Pflanze mit weißen od. violetten Blüten und unterirdischen Sprossen mit dicken, rundlichen Knollen, die ein wichtiges Nahrungsmittel sind: frühe, späte Kar­ toffeln; Kartoffeln anbauen, häufeln, hacken — 2. K nolle von 1: alte, neue, mehlige Kartoffeln; Kartoffeln einkellern, schälen, kochen 4- salopp ’rin in die Kartoffeln, ’raus aus den Kartoffeln! /Ausspruch bei einander widersprechen­ den Maßnahmen, bei ständiger Änderung einer Anordnung/ (bald so, bald so) Kartoffel| -brei, der jo. Pl.j Brei aus gekochten und gepreßten Kartoffeln und Milch; -Chips, die jPl.j in Fett geröstete Scheibchen roher Kartoffeln, die bes. zu Bier, Wein als würzige Beigabe kalt gegessen werden; -ernte, die; -erntemaschine, die; - feld, das; -horde, die Horde zur Lagerung von Winterkartoffeln; -käfer, der gelbschwarz gestreifter Käfer, der das Kartoffelkraut befällt und durch sein massenweises Auftreten große Schäden auf Kartoffel­ feldern anrichtet; -kloß, der Kloß aus einem Teig aus geriebenen rohen od. gekochten und gepreßten Kartoffeln; -kraut, das jo. Pl.j der oberirdische Teil der Kartoffel (1); -krokette, die jvorw. Pl.f Kochk. gekochtes od. in Fett geröstetes fingerlanges und - dickes Gebilde aus einem Teig aus gekochten und gepreßten Kartoffeln; -mehl, das jo. Pl.j aus K ar­ toffeln (2) gewonnenes Stärkemehl; -miete, die Miete, in der im Winter Kartoffeln (2) gelagert werden; -mus, das jo. Pl.j vgl. - brei; -puffer, der landsch. in einer Pfanne in Fett gebackenes flaches Gebilde aus einem Teig von geriebenen rohen Kartoffeln; -pürree, das Kochk. vgl. - brei; -sack, der jPl. - säcke/ Sack für den Transport von Kar­ toffeln; -salat, der Salat, der vorwiegend aus zer­ schnittenen gekochten Kartoffeln besteht;-schaler, der; -s, - besonders geformtes Küchenmesser zum Schälen von rohen Kartoffeln; -schnaps, der aus Kartoffeln (2) hergestellter Schnaps; -stärke, die jo. Pl.j aus Kartoffeln (2) hergestellte Stärke; - suppe, die Suppe aus gepreßten, durchgerührten Kartoffeln (2) mit Suppengrün und Fleischbrühe: es gab K. mit Bockwurst; -wasser, das /o. Pl.j Wasser, in dem Kartoffeln (2) gekocht worden sind: das K. abgießen Kartogramm, d as; -s, -e graphische Darstellung geographischen od. statistischen Materials auf Land­ karten Kartograph, der; -en, -en Bearbeiter, Hersteller von Kartenwerken; dazu Kartographie, die; -, jo. Pl.j u. kartographisch jAdj.; nicht präd.j Karton, der; -s, -s [..oq] 1. jo. Pl.j festes, steifes, dickes Papier, dünne Pappe: ein Bild auf K. auf- ziehen — 2. Behälter aus Pappe, große Papp­ schachtel: ein K. mit Seife — 3. bild. Kunst Zeichnung, (Entwurf zu einem) Gemälde auf 1 Kartonage, d ie ; -, -n [..tona^o] fachspr. feste Verpackung, Hülle aus Karton (1) kartoniert jAdj.; von Büchernj in Karton (1) eingebunden: k. ist das Buch preiswerter Kartothek, die; -, - en Kartei: eine K. anlegen Kartusche, d ie; -n Mil. metallene Hülse von Geschossen, die Pulver (1.2) enthält Karussell, das; -s, -s, auch -e bei Volksfesten, in Vergnügungsparks aufgestellte Anlage, bestehend aus einer Scheibe mit radial um die Mittelachse angebrachten Sitzgelegenheiten für Fahrgäste, die durch einen Motor in (horizontal) kreisende Bewe­ gung versetzt voird: K. fahren Karwoche, die Bei. ev. kath. vorwiegend von Christen gebrauchte Bez. f ür die Woche vor Ostern karzinogen fAdj.f Med. krebserregend
Karzinom — Kassette 631 Karzinom, das; -s, -e Med. Krebsgeschwulst: ein K. operativ entfernen Kasack, auch Kasack, der; -s, -s dreiviertellan ges blusenartiges Kleidungsstück für Frauen, das über dem Rock getragen wird Kaschemme, die; - n umg. femot.f herunter­ gekommenes, verrufenes Lokal, Spelunke kaschieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. geschickt ver­ hüllen : körperliche Mängel durch passende Klei­ dung k .; die wahre Sachlage k. 1*2. etw. verbergen (1.2): seine Aufregung zu k. suchen — 2. Techn. Te xtil, gleiche od. verschiedene textile Gewebe od. Materialien durch Aufeinanderkleben od. - pressen miteinander verbinden: Verpackungen aus Karton können kaschiert werden; kaschierte Gewebe Kaschmir, der; -s, -e [, . i:r] festes, aus sehr feinen Fäden bestehendes Gewebe aus Wolle od. Seide Kaschmiri -schal, d e r; -wolle, die Kaschunuß, die eßbare, ölhaltige Frucht eines tro­ pischen Baums in Südamerika Käse, der; -s, fo. Pl.j, fachspr. - 1. aus Milch durch Säuerung od. Labferment hergestelltes streich­ fähiges od. schnittfestes Nahrungsmittel: ein harter, weicher, scharf gewürzter K .; lan d sch . weißer K. (QuarkJ"1; K. im Stück, in Scheiben kaufen — 2. fo. Pl.f salopp red, mach nicht solchen K. (Unsinn)!; das ist vielleicht ein K. (etw. Ärger­ liches; wertloses Zeug)\ Käse| -blatt, das /PI. - blätter/ salopp niveaulose Zeitung, Zeitschrift: so ein K.l; -gebäek, das unter Verwendung von Käse hergestelltes Gebäck: zum Wein K. anbieten; -glocke, die für Käse bestimmter Teller mit einem kuppelförmigen Teil aus Glas, Plast, Porzellan, das auf ihn gestülpt wird Kasein, das; -s, -e [..e|i:n] Chem. wichtigster B e­ standteil des Eiweißes der Milch Käse[kucken, der landsch. Quarkkuchen Kasematte, die; -, -n Mil. durch dickes Mauer- werk gegen Beschuß gesicherter Raum in Festungen Idiente häufig als Gefängnis/ käsen /sw. Vb.; hat/ 1. Käse herstellen — 2. die Milch käst (gerinnt) — 3. landsch. salopp töricht und viel reden: käs nicht soviel! Käse[platte, die Platte (5.2) mit verschiedenen Sor­ ten Käse Kaserne, die; -, -n Gebäude(komplex) zur ständigen Unterbringung von Truppen Käse/käse| -torte, die landsch. Quarktorte; -weiß, - weiß fAdj.; emot.f sehr blaß, bleich: er, sein Ge­ sicht war vor Schreck k. käsig fAd j.f 1. wie Käser, die Milch schmeckt schon k. — 2. sehr blaß, bleich: er fröstelte und sah ganz k. aus Kasino, das; -s, -s 1. Speiseraum 1.1. /noch BR Df für Offiziere 1.2. in einem Betrieb — 2. Spiel­ kasino Kaskade, die; -n 1. (künstlicher) Wasserfall, der sich über mehrere Stufen, Absätze ergießt: im Park wurde eine K. angelegt; O die aufgeregte Frau ließ eine K. (schnelle Folge) von Schimpfwörtern los — 2. fachspr. gefährlicher Sprung, der einen Sturz imitiert; zu 2 Kaskadeur, der; -s, -e [. .0 :r] Artist, der (bei Dreharbeiten) Kaskaden ausführt Kaskoversicherung, die Versicherung, durch die die Kosten des am eigenen Fahrzeug entstandenen, vom Fahrer selbst verursachten Schadens im vereinbarten Umfang ersetzt werden: eine K. abschließen Kasper, der; -s, - 1. Kasperle — 2. umg. alberner, törichter Mensch Kasperle, das, auch der; -s, - derb-komische männ­ liche Hauptfigur des Kasperletheaters Kasperletheater, das fo. Pl.f Puppenspiel mit dem Kasperle als Hauptfigur: die Kinder spielten K. kaspern fsw. Vb.; hat/ umg. alberne, törichte Späße m a ch en : hier wird nicht gekaspert, seid still! Kassandraruf, der geh. nachdrückliche, meist un­ beachtet bleibende Warnung vor einem nahenden Unheil Kassation, d ie; -en Jur. (Verfahren zur) Auf­ hebung eines Gerichtsurteils durch ein dafür zu­ ständiges Gericht, meist durch eine höhere Instanz Kassations Jur.| -gericht, das für die Kassation von Gerichtsurteilen zuständiges Gericht, in bestimm­ ten Staaten das dafür ausschließlich zuständige (höchste) Gericht; -verfahren, das Kasse, die; -n 1.1. K assette (1): er verschloß die Tageseinnahmen in einer K . ; seine Ersparnisse zu Hause in einer K. aufbewahren 1.2. Registrier­ kasse : die Verkäuferin nahm Wechselgeld aus der K. — 2. fo. Pl.f er gab Stunden, um seine K. (Geldmittel) aufzubessern; er führte die K . (hatte die Rechnungsführung) des Vereins; die K. (Ab­ rechnung der Einnahmen und Ausgaben) muß stimmen — 3 . Schalter, Einrichtung, kleiner Raum für Ein- und Auszahlung von Geld, zum Bezahlen einer Ware: nach dem Kauf geht der Kunde zur K., um zu bezahlen; die Löhne und Gehälter werden an der K . ausgezahlt; sich an der K. eine Eintrittskarte kaufen — 4 . umg. Sparkasse, Bank (II.l): seine Ersparnisse zur K. bringen — 5. /noch BRDf Krankenkasse: die Brille wird von der K. bezahlt 4- K . machen (die Einnahmen und Ausgaben ab­ rechnen); sie machen gemeinsame, getrennte K. (sie bestreiten ihre Ausgaben gemeinsam, getrennt); gut, knapp bei K. sein (viel, wenig Geld zur Ver­ fügung haben); jmdn. zur K. bitten (jmdm. Geld abfordern, das er zu zahlen verpflichtet ist); — einen /* Griff in die K. tun Kassen|-arzt, der fin der BRDf für Behandlung der Mitglieder einer Krankenkasse zuständiger Arzt; -beleg, der dokumentarischer Nachweis für eine im Kassenbuch eingetragene Einnahme od. Ausgabe; -bestand, der Menge der in einer Kasse (1) vorhandenen Geldmittel; -block, der Block ab­ reißbarer Kassenzettel; -bon, der vgl. - zettel; -buch, das Buch, in das die Einnahmen und Ausgaben lückenlos eingetragen werden; -patient, der fin der BRDf bei einer Krankenkasse versicherter Patient; -raum, der Raum einer Bank, Sparkasse, in dem die Schalter fü r den Publikumsverkehr untergebracht sind; -Schalter, der Schalter (II) bes. zur E in - und Auszahlung von Geld; -stand, der vgl. - bestand; -Sturz, der -f- umg. K . machen (den Kassen­ bestand feststellen); -wart, der; -(e)s, -e jmd., der die Kasse eines Vereins führt; -zettel, der Zettel, der als Quittung über die Bezahlung einer Ware dient Kasserolle, die; -n zum Braten, Schmoren dienen­ der flacher Topf mit Stiel od. Henkeln Kassette, die; - n 1. kleiner, verschließbarer B e­ hälter aus Metall zur Aufbewahrung von Geld, Wertsachen: sie bewahrte ihren Schmuck in einer K. auf — 2. Hülle aus Karton (1) für mehrere Exemplare derselben Sache, bes. Bücher, Schall­
632 Kassettendecke — Kasuistik platten, Fotos: er hat ihr eine K. mit Mozarts ,Zauberflöte4geschenkt — 8 .1 . lichtundurchlässiger Behälter fü r nicht belichtetes Filmmaterial 8.2 . flacher Behälter aus Plast mit eingelegtem M agnet­ band für Kassetten-, Videorecorder: eine bespielte, unbespielte K . — 4. A rchitekt, vertieft liegendes rechteckiges od. rundes Feld in Flächen od. gewölb­ ten Decken Kassetten! -decke, die Architekt. Decke eines Raumes, die in Kassetten unterteilt ist; -recorder, der (tragbares) Gerät für die Aufzeichnung und Wiedergabe von Tönen mit Hilfe von Kassetten (3.2) Kassiber, der; -s, - heimlich übermittelte schriftliche Nachricht zwischen Häftlingen untereinander od. eines Häftlings an jmdn. außerhalb der Haftanstalt: jmdm. heimlich einen K. zustecken Kassier, der; -s, -e süddt. österr. Schweiz. Kassierer kassieren /sw. Vb.; hat/ 1. einen Geldbetrag bes. als Entgelt für eine erbrachte Leistung entgegen­ nehmen: das Fahrgeld, die Miete, Beiträge k.; der Kellner kassierte — 2. sa lopp etw. unberechtigt an sich nehmen und behalten: ohne mit der Wimper z u zucken kassierte er das Buch, ihr Geld — 8. umg. etw. hinnehmen müssen: er hat eine Rüge, unsere Mannschaft hat zwei Tore k. müssen — 4. salopp jmdn. gefangennehmen, fassen (3), ver­ haften: nur einer von ihnen war vom Gegner kas­ siert worden — 5. Jur. ein von einem Gericht unterer Instanz gefälltes Gerichtsurteil durch ein Kassationsgericht aufheben: das Urteil des Kreis­ gerichts wurde kassiert Kassierer, der; -s, - 1. Angestellter, der Geld aus­ zahlt und Einzahlungen entgegennimmt: der K. einer Bank — 2. Angestellter in einem Geschäft, bei dem die gekauften Waren bezahlt werden: er ist K. in einer Kaufhalle — 3 . jmd., der ehrenamtlich die Kasse einer Organisation führt; dazu Kassiere­ rin, die; -nen Kassierung, die; -, - en /zu kassieren 1/ Kaßler, das; -s, jo. PI./ gepökeltes und angeräucher­ tes Fleisch, bes. vom Schwein: K. mit Sauerkraut Kastagnette, die; -, -n [. .tanjeto] zur rhythmischen Begleitung spanischer Volkstänze dienendes kleines Instrument, das aus zwei miteinander verbundenen Holzscheibchen besteht, die in der hohlen Hand gegen­ einander geschlagen werden Kastanie, die; -, - n [..ia] 1.1. Frucht der Roß­ kastanie: im Herbst sammeln die Kinder Kasta­ nien 1.2. eßbare Frucht der Edelkastanie, Marone: geröstete Kastanien essen — 2. Kastanienbaum: die Kastanien blühen + umg. für jmdn. die Kastanien aus dem Feuer holen (für jmdn. eine unangenehme, gefährliche Aufgabe übernehmen, ausführen) Kastanien/kastanien| -allee, d ie ; -bäum, der 1. Roßkastanie — 2. Edelkastanie; -braun /Adj./: kastanienbraunes Haar (dunkelbraunes Haar mit rötlichem Schimmer) Kästchen, das; -s, - // auch Kasten/ Karo (1) Kaste, die; -, -n 1. eine der nach außen streng ab­ geschlossenen Gesellschaftsschichten in der Bevölke­ rung Vorderindiens, bei der die Zugehörigkeit aus­ schließlich durch die Geburt bestimmt wird: ein Angehöriger der niedrigsten K. — 2. sich ab­ schließende, privilegierte Gruppe in der Klassen­ gesellschaft: die K. der Offiziere, des Adels kasteien fsw. Vb.; hat/ Rel. sich, seinen Körper k. jim mittelalterlichen Kirchenleben/ sich durch kör­ perliche Entbehrungen züchtigen, um sich dadurch innerlich zu läutern und Gott wohlgefällig zu machen: die Mönche kasteiten sich; haben ihren Körper kasteit; dazu Kasteiung, die; -en Kastell, das; -s, -e kleinere Burg, Festung Kastellan, der; -s, -e veraltend Verwalter, Haus­ meister in einem Schloß, einer Universität: der K. führte die Besucher durch die Räume des Schlos­ ses Kasten, der; -s, Kästen/- f/ auch Kästchen/ 1. /PI. Kästen/ 1.1 . bis mittelgroßer, rechteckiger B e­ hälter, meist aus Holz, mit einem Deckel: der K. stand offen, war verschlossen; ein mit Samt aus­ geschlagener K .; er nahm die Geige aus dem K. (Geigenkasten) 1.2. Schubfach, Tischkasten: er zog den K. auf, schob den K. zu 1.3. Briefkasten: einen Brief in den K. stecken — 2. /beifMengen-, Maßangabe PI. auch Kasten/ 2.1. offener, in Fächer aufgeteilter Behälter aus Holz, Blech, Kunst­ stoff zum Transport bes. von Bierflaschen: etw. in einem K. transportieren; ein K. Brause, drei K., Kästen Bier /als Inhaltsmenge/ 2.2 . /Maßeinheit für Briketts und Brennholz, die in einem^Kasten 2.1 von einer bestimmten Abmessung geliefert wer­ den/: drei K., Kästen Holz — 3. /PI. Kästen/ geschlossener od. oben offener Aufsatz auf dem Fahr­ gestell bes. von Last- od. Pferdewagen, in dem Lasten untergebracht werden — 4 . /PI. Kästen/ süddt. österr. Schweiz. Schrank — 5. /PI. Kästen/ Turnen Turngerät in Form von 1.1, über das ge­ sprungen wird: eine Hocke über den K. — 6. /PI. Kästen/ salopp großes, viereckiges, häßliches Ge­ bäude: die alten Kästen werden abgerissen — 7. /PI. Kästen/ salopp, oft/emot. neg./ großes Fahr­ zeug, bes. Auto od. Schiff: ein alter K. mit klap­ perndem Schutzblech; ein mächtiger K . hat am Pier festgemacht — 8. /PI. Kästen/ salopp, oft /emot. neg./ Rundfunkempfänger, Fernsehapparat: den K . anstellen, abstellen — 9. /PI. Kästen/ Sport salopp xTor (2.1): den Ball in den K. knallen ■f umg. etw., nicht viel auf dem K. haben (viel, wenig können) Kasten| -brot, das in einer Kastenform gebackenes Brot; -form, die längliche, rechteckige Backform mit hohen Rändern; -geist, der /o. PI./ geistig-moralische Haltung, die beschränkt ist auf die Sitten und Inter­ essen einer Kaste (2), Standesdünkel; -schloß, das Türschloß in Form eines Kastens (1.1), das (außen) auf die Tür aufgesetzt wird; -wagen, der Wagen (1.2) mit einem Kasten (3) als Ladefläche Kastrat, der; -en, -en kastrierter M ann, bes. der durch Kastration im Kindesalter im Besitz der Knabenstimme verbliebene Sänger im 17. — 19. Jh. Kastration, d ie; -en Unterbindung der Fort­ pflanzungsfähigkeit bei Menschen und Tieren kastrieren /sw. Vb.; hat/ ein Tier, jmdn. k. bei einem Tier, Menschen die Fortpflanzungsfähigkeit durch Entfernen der Keimdrüsen unterbinden: zur Mast bestimmte Tiere k. Kasuist, der; -en, -en spitzfindig haarspälterisch argumentierender Mensch Kasuistik, die; -, jo. PI./ 1. Lehre von typischen Einzelfällen, denen entsprechend in ähnlichen Situationen gehandelt wird od. ähnliche Fälle beur-
kasuistisch — Kattun 633 ^eilt werden —* 2. Spitzfindigkeit, Haarspalterei; dazu kasuistisch /Adj./ Kasus, der; -, - [PL ,.zu:s] 1. Gramm, besondere (flektierte) Form eines Nomens, die seine Beziehung zu anderen Satzgliedern deutlich macht, Fall (III) — 2. veraltend Angelegenheit, Sache, Fall (II.2): solch ein K. ist uns lange nicht vorgekommen Katafalk* der; -s, -e von Kerzen und Blumen um­ gebenes, schwarz verhängtes Gerüst, auf dem der Sarg während der Trauerfeier steht Katalog; der; -(e)s, -e nach einem bestimmten S y­ stem und für einen bestimmten Zweck (als Liste, Kartei od. in Buchform) geordnetes Verzeichnis von Gegenständen: der alphabetische K. der Bibliothek; ein Buch aus dem K. des Antiquariats, Waren aus dem 3L eines Versandhauses bestellen; der K . der Kunstausstellung katalogisieren /sw. Vb.; hat/ etw. in einen Katalog aufnehmen od. zu einem Katalog zusammenstellen: archäologische Funde, neu eingegängene Bücher k. Katalog]wert; der /o. PL/ Philat.in einem Katalog angegebener Wert einer Briefmarke Katalysator, der; -s, Katalysatoren [..ly . .] Chem. Stoff, der eine chemische Reaktion herbeiführt, be­ schleunigt od. verlangsamt und selbst unverändert aus der Reaktion hervorgeht: Stickstoff und Wasser­ stoff durch einen K. verbinden Katalyse, die; -n [..ly:..] Chem. chemische Re­ aktion mit Hilfe von Katalysatoren Katalyt [,.ly:t]| -benzin, das für den Katalytofen bestimmtes Benzin, das im Bereich von 80 bis 120 Grad Celsius siedet (1.1); -ofen, der mit Kata- lytbenzin beheizter, ohne offene Flamme brennender transportabler kleiner Heizofen: im Zelt einen K. aufstellen katalytisch fAdj.; zu Katalyse/ [..ly :..] Chem. Katamaran, auch Katamaran, der; -s, -e Sportboot, meist kleineres, seetüchtiges Schiff mit zwei mitein­ ander verbundenen Rümpfen Katapult, das, der; -(e)s, -e 1. Vorrichtung, die bei kurzer Startbahn einem Flugzeug die für den Start erforderliche Geschwindigkeit gibt: Düsenjäger star­ ten auf einem Flugzeugträger mit Hilfe eines Kata­ pults — 2 . selbstgebasteltes Gerät, das aus einer klei­ nen Astgabel mit an ihr befestigtem Gummiband besteht, mit dem Jungen bes. kleine Steine ab­ schießen, Schleuder katapultieren /sw. Vb.; hat/ etw. mit einem Katapult in schnelle Fortbewegung versetzen: ein Flugzeug k. Katapult] -sitz, der Schleudersitz; -Start, der Start mit Hilfe eines Katapultes Katarakt, der; -(e)s, -e Stromschnelle: ein wirbeln­ der, schäumender K. Katarrh, der; -s, -e mit Absonderung von Schleim verbundene Entzündung einer Schleimhaut, bes. der Luftwege: er hat sich einen K. zugezogen, leidet an einem K. Kataster, der, das; -s, - amtliches Verzeichnis der Grundstücke beim Rat des Kreises mit Angaben über Lage, Größe und Eigentümer: ein neu vermessenes Grundstück in den, das K . eintragen Katasterjauszug, der schriftlicher Auszug aus dem Kataster katastrophal /A dj.; emot.f sehr schlimm, entsetzlich: ein katastrophales U nglück; ein katastrophaler Fehler; die Wohnverhältnisse dort sind k. (sehr schlecht); das ist ja k.! Katastrophe, die; -, - n schweres Unglück, Natur­ ereignis großen Ausmaßes mit sehr schlimmen Fol­ gen: die Ursachen der K. sind noch ungeklärt; er ist bei der K. mit dem Leben davongekommen; O der Krieg hatte das Land in eine K. gestürzt Katastrophen! -alarm, der: wegen drohender Über­ schwemmung wurde K. gegeben; -einsatz, der Einsatz, Dienst im Falle einer Katastrophe: die Truppen für einen K . alarmieren; -gebiet, das: nach dem Erdbeben wurde die Provinz zum K. er­ klärt; Hilfsmaßnahmen für das K. Kate, die; -, -n norddt. kleines, ärmliches Haus auf dem Lande (das früher als Wohnung der Land­ arbeiter diente): eine strohgedeckte, baufällige K . Katechismus, der; -, Katechismen Bel. ev. kath. kurzer Leitfaden des christlichen Glaubens Kategorie, die; -, -n [..i:an] 1. Gruppe, Klasse von Dingen, Personen, in die etw., jmd. eingeordnet wird: eine K. von Waren; jmdn. in eine K. ein- ordnen; er gehört zu jener K. von Menschen, die ... — 2. Wissensch. Begriff (1) einer Wissenschaft, einer Theorie, der wesentliche und allgemeinste Merkmale, Gesetzmäßigkeiten, Zusammenhänge er­ faßt: die K. der Materie, von Raum, Zeit, Bewe­ gung; die ökonomische K. der Ware, des Wertes kategorisch /Adj./: etw. k . (unbedingt, hartnäckig) fordern, ablehnen Kater, der; -s, - I . männliches Tier der Katze (2.1): ein schwarzer K . - II* umg. Kopfschmerzen, Ab- geschlagenheit als Folge reichlichen Genusses von Alkohol: er war mit einem fürchterlichen K. er­ wacht Kater| -frühstück, das scherzh. Imbiß aus saurem Hering, saurer Gurke, der einen Kater (II) vertrei­ ben soll; -idee, die umg. törichte, unsinnige Idee: das war wirklich eine K . ; - Stimmung, die jo. Pl.f umg. Stimmung des Katzenjammers (2) Katheder, der, das; -s, - Pult des Lehrers, Dozenten: von einem K. (aus) sprechen Kathedrale, die; -, -n große Kirche an einem Bi­ schofssitz, bes. in England, Frankreich Kathete, die; -n Math. Seite auf einem Schenkel des rechten Winkels in einem rechtwinkligen Dreieck Katheter, der; -s, - Med. Gerät in Form einer Röhre aus Gummi,Metall od. Glas zur Einführung in Hohl­ organe des Körpers: einen K. in die Harnblase ein­ führen; dazu katheterisieren /sw. Vb.; hat/: jmdn. k. (jmdm. einen Katheter einführen) Kathode, die s. Katode Katholik, auch Katholik, der; -en -en Angehöriger der römisch-katholischen Kirche; dazu Katholikin, auch Katholikin, die; -, - nen katholisch fAdj., Abk. kath./ die christliche Kirche betreffend, an deren Spitze der Papst in Rom steht: die katholische Kirche, Konfession; er ist k. (er ist Katholik) Katholizismus, der; -, jo. PL/ Lehre und Anschau­ ung der katholischen Kirche Kation, das; -s, Kationen [katio:n, kat|ion, auch kation, PL kat|i|o:..] Phys. positiv geladenes Ion eines Elektrolyten, das im elektrischen Feld zur Katode wandert Katode, die; -, - n Phys. negative Elektrode Katoden]strahlen, die fPl.f Phys. aus Elektronen bestehende und durch Beschleunigung erzeugte Teilchenstrahlung, die von der Katode ausgeht Kattun, der; -s, -e 2Nessel aus feinen Fäden
634 katzbalgen — kaum katz/Katz u m g , | -balgen, sich / hat sich gekatz- balgt/ miteinander raufen (2): die Kinder katz­ balgten sich, hatten sich gekatzbalgt; dazu -bal- gerei, die; -buckelei, die ; -en unterwürfiges Ver­ halten ; -buckeln /Vb.; hat gekatzbuckelt/ sich unterwürfig verhalten: er hat vor ihm gekatz­ buckelt Kätzchen, das; -s, - fvorw. Pl.f Blutenstand von Weide, Erle, Birke, Haselstrauch Katze, die; -n 1, in zahlreichen Arten vorkommen­ des Raubtier, das bes. gut springen kann, eme kurze Schnauze, kräftig ausgebildete Reißzähne und ein­ ziehbare K rallen hat\ Löwen, Tiger, Leoparden sind Katzen — 2.1. in mehreren Rassen gezüchtete kleine Katze (1) mit seidigem Fell, die als Haustier gehalten wird, Hauskatze: eine graue, schwarze, wildernde K .; die K . schnurrt, miaut, macht einen Buckel, putzt sich; sie spielt mit ihm wie die K. mit der Maus 2.2. weibliches Tier von 2.1 — 3. /von einer weiblichen Person/: sie ist eine falsche K. (ist falsch) -f- umg. wie die K. um den heißen Brei herum­ schleichen, -gehen (nicht wagen, über etw. Schwie­ riges, Heikles zu sprechen, drum herumreden); die K. aus dem Sack lassen (seine Absicht, wahre Meinung zu erkennen geben); die K. im Sack kaufen (etw. kaufen, annehmen, ohne es vorher geprüft zu haben); Katz und Maus mit jmdm. spielen (jmdn. hin- halten); da beißt sich die K. in den Schwanz (beginnt etw. an derselben Stelle wieder von vorn); das ist für die Katz (das ist vergebens; das ist zu wenig); — die beiden sind wie / Hund und K. (mitein­ ander) Katzen/katzen[ -äuge, das Rückstrahler bes. an Fahrrädern; -feil, das; -freundlich jAdj.j über­ trieben freundlich und dabei unaufrichtig: sie ist k.; -gold, das verwitterter, goldgelb glänzender Glimmer; -Jammer, der umg. Ernüchterung, Niedergeschla­ genheit nach vorausgehender Hochstimmung; -köpf, der 1. runder Pflasterstein — 2. landsch. Schlag mit der Hand gegen jmds. K opf: einen K. kriegen; jmdm. einen K. geben; -musik, die fo. Pl.j umg. mißtönende M usik; -Sprung, der + umg. es ist nur ein K. es ist nicht weit: bis zum Bäcker ist es nur ein K.; -tisch, der umg. kleiner, fü r sich stehender Tisch, an den, wenn Gäste kommen, meist die Kinder gesetzt werden, da am großen Tisch für das Ein­ nehmen der Mahlzeit nicht für alle Platz ist; -wasche, die -j- umg. scherzh. K . machen (sich eilig, oberflächlich waschen); -zunge, die Stück Schokolade in der Form einer langen, schmalen, dünnen Zunge kauderwelsch fAdj.; vorw. adv.f: er spricht mir zu k. (zu wirr und unverständlich) Kauderwelsch, das; -/ -s, jo. Pl.f wirre und. un­ verständliche, fehlerhafte Sprechweise, Sprache: er spricht ein übles K .; der Inhalt des Briefes war ein einziges K. (war unverständlich) Kaue, die; -n Bergm. bestimmter Raum, in dem sich die Bergleute umkleiden und waschen kauen /sw., Vb.; hatf 1. feste Nahrung mit den Zäh­ nen zerkleinern: du mußt gut k.; mit vollen Backen k. — 2. an etw. herumbeißen, beißen, nagen: an den Fingernägeln, am Bleistift k.; O u m g. an einer Aufgabe, einem Problem zu k. haben (Mühe mit der Lösung einer Aufgabe, eines Problems haben) kauern /sw. Vb.; hat/ 1. am Boden hocken: er kauerte in seinem Versteck, vor seinem Motorrad — 2. sich (irgendwohin) k. sich irgendwohin in die Hocke setzen: sich auf den Boden k. Kauf, der; -(e)s, Käufe 1. das Kaufen 1: der K. eines Autos; ein K. auf Teilzahlung, Raten; einen K. beschließen; etw. zum K. anbieten — 2. etw., das durch 1 erworben worden ist: dieses Buch war ein guter, günstiger, vorteilhafter K . + etw. in K. nehmen (Unannehmlichkeiten son­ stiger Vorteile wegen hinnehmen) kaufen jsw. Vb.; hat/ 1. etw. durch Zahlung einer vereinbarten Geldsumme erwerben: Brot und Butter k . ; sich etw. k .; das habe ich (mir) für drei Mark gekauft; etw. aus dritter Hand, beim Bäcker k. — 2. jmdn. bestechen, um ihn für seine Interessen ge­ fügig zu machen: er war gekauft + umg. dafür kann ich mir nichts k. (das nützt mir nichts); sich jmdn. k. (jmdn. zur Rede stellen; jmdm. die Meinung sagen); — die / Katze im Sack k. Käufer, der; -s, - jmd., der etw. kauft, gekauft hat; dazu Käuferin, die; -, - nen Käufer|wünsch, der: Käuferwünsche befriedigen Kauf/kauf| -halle, die meist eingeschossige, große Verkaufsstelle für das komplexe Angebot von Waren des täglichen Bedarfs; -haus, das Warenhaus; -kraft, die jo. Pl.j 1. die K. des Geldes (Wert des Geldes im Verhältnis zu den Preisen) — 2. die K. der Bevölkerung (Fähigkeit der Bevölkerung, Geld für Konsumgüter und Dienstleistungen bei gegebenen Preisen auszugeben); zu 2 -kräftig fAdj.f zahlungs­ kräftig : ei ist k .; ein kaufkräftiger Kunde käuflich /Adj.f 1. durch Kaufen (1) zu erwerben: käufliche Waren; etw. k . erwerben; käufliche Liebe (Prostitution); ein käufliches Mädchen (Prostituierte) — 2. er, sie ist k. (ist zu kaufen 2); dazu Käuflichkeit, die; jo. P l.f Kauf/kauf| -lust, die jo. Pl.j Lust, Neigung etw. zu kaufen (1); dazu -lustig /Adj.f; -mann, der jPl. - leute, selten -männer/ 1. jmd., der nach Abschluß einer kaufmännischen Ausbildung eine dementspre­ chendeberufliche Tätigkeit ausübt — 2. veraltend umg. Besitzer einen Gemischtwarenhandlung; -männisch /Adj.; nicht präd.j bestimmte Bereiche, Tätigkeiten im Handel, in der Zirkulationssphäre betreffend: ein kaufmännischer Angestellter, Direk­ tor; kaufmännisches (im Handel, Geschäftsverkehr übliches) Rechnen; -mannsladen, der /PI. - läden/ Spielzeug, das aus dem Zubehör einer Gemischt­ warenhandlung besteht; -preis, der Preis einer Ware; -summe, die Geldsumme, die beim K auf be­ zahlt wird; -vertrag, der schriftlicher Vertrag zwi­ schen Käufer und Verkäufer über einen größeren Kauf (1) Kaujgummi, der /PL -s/ aromatisierte, gesüßte, gummiähnlich elastische und unlösliche Masse, die gekaut wird Kaulquappe, d ie; -, -n Larve des Froschlurches mit kugeligem Körper und Schwanz kaum jAdv.f 1.1. fast nicht, so gut wie nicht: wir konnten ihn k. hören, sehen, konnten es k. glauben l. 2. wahrscheinlich nicht: da wirst du dich k. zu­ rechtfinden; in der kurzen Zeit wird er k. fertig geworden sein — 2. /kennzeichnet (vorw. in Korre­ lation mit da, so, als) ein Geschehen, das gerade erst eingetreten ist und dem unmittelbar ein zweites folgtI: k. hatte sie ihn erblickt, (da) rannte sie auf ihn zu; er hatte sich k. zu Bett gelegt, als er auch
Kaumuskel — Kehraus 635 schon einschlief; k. war er heimgekehrt, klingelte schon das Telefon — 3. mit Mühe, gerade noch: ich bin k. fertig geworden — 4. /in konjunktionaler Verwendung in der Verbindung mit daß; unter­ ordnend \ leitet einen vorw. nachgestellten Gliedsatz ein/ 4.1* Itemporal; kennzeichnet den Gliedsatz im Sinne der Vorzeitigkeit und der unmittelbaren A uf- einanderfolge) : k. daß er heimgekehrt war, erschien schon sein Nachbar — 4 .2, /modal; kennzeichnet den Umstand/: es war dunkel, k. daß man die Umrisse erkennen konnte Kaumuskel, der Muskel, durch den beim Kauen die Kiefer gegeneinandergepreßt werden kausal /Adj./ 1.1. auf dem Verhältnis von Ur­ sache und Wirkung beruhend: zwischen beiden Vorfällen besteht ein kausaler Zusammenhang; ein Ereignis ist durch ein andres Ereignis k. be­ dingt 1.2. Gramm, ein kausaler {die Ursache an­ gebender) Satz; eine kausale Konjunktion Kausalität, d ie; -, - en Verkettung von Ereignissen, bei denen das frühere, die Ursache für das spätere bildet, Zusammenhang von Ursache und Wirkung Kausalj -kette,diePhilos. Kette, Folge von Kausal­ zusammenhängen; -reihe, die vgl. - kette; -satz, der Gram m, kausaler Gliedsatz; -Zusammenhang, der auf dem Verhältnis von Ursache und Wirkung be- ruhender Zusammenhang Kau|tabak, der in einer würzigen Lösung getränkter Tabak, der gekaut wird, Priem Kaution, die; -, -en Sicherheitsleistung durch Hinter­ legung einer Geldsumme Kautschuk, der, das; -s, -e {aus dem Saft bestimmter tropischer Bäume gewonnener) Rohstoff für Gummi: natürlicher, künstlicher, synthetischer K . Kau|Werkzeuge, die /PL/ Zähne und Kiefer Kauz, der; -es, Käuze 1. fBez. für verschiedene kleinere Eulen von gedrungener Gestalt/ — 2. wun­ derlicher, schrulliger Mensch, Sonderling: ein ko­ mischer, liebenswerter K .; zu 2 kauzig fA d j.f: kau­ ziger Humor; sich k. benehmen Kavalier, der; -s, -e [..v . .] 1. gegenüber Frauen höflicher, taktvoller M an n : er ist ein vollkommener K. — 2. noch scherzh. Liebhaber, Verehrer: sie hat einen K. Kavaliers| -delikt, das nicht als ehrenrührig an ­ gesehenes Delikt; -pflicht, die Verpflichtung eines Mannes, sich gegenüber Frauen taktvoll, zuvorkom­ mend zu verhalten Kavalkade, die; -, -n [..v . .] veraltend festlicher Aufzug, Zug eines Trupps von Reitern Kavallerie, auch Kavallerie, die; -, /o. PL! [..v . .] aus Reitern bestehende ehemalige Waffengattung: die leichte, schwere K .; dazu Kavallerist, au ch Kavalierjst, der; -en, -en Kavatine,die; -n Mus. [ . .v . .] liedartige Kompo­ sition für Gesang od. ein Instrument, mehrere In­ strumente Kaverne, die; -, -nMed.[..v..]durchZerfallvon Gewebe im Körper entstandener Hohlraum, z. B . in der Lunge durch Tuberkulose Kaviar, der; -s, -e [..v . .] als Delikatesse geltender, mit Salz konservierter Rogen bes. vom Stör, Hausen Kaviar| -brot, das besonders langes und schmales Weißbrot; -brotchen, das mit Kaviar belegtes Bröt­ chen keck fAdj.j 1. ohne Hemmung, unbefangen und m un ter: er war ein kecker junger Bursche; er trat vor und fragte k., was zu tun sei — 2.1. ohne Furcht, verwegen (1.1): mit keckem Mut; k. Vorgehen 2.2 . die Mütze k. {verwegen 1.2) aufs Ohr schieben, setzen — 3. dreist, respektlos: werdet mir nicht zu k.! keckem /sw. Vb.; hat/ Jägerspr. /von Fuchs, Dachs, Marder, Iltis/ in der Erregung helle und kurze Laute von sich geben: der Marder keckerte böse Keckheit, die; -en /zu keck/ Kefir, der; -s, jo. PL! aus Milch hergestelltes, ver­ gorenes, erfrischendes Getränk Kegel, der; -s, - 1 . Math, spitz zulaufender Körper, dessen Grundfläche einen Kreis od. eine Ellipse bildet — 2. runde Figur mit kolbenförmig verdicktem Fuß und kugeligem Kopf aus Holz od. Plast für das Kegelspiel: die K. aufstellen — 3. Techn. Konus 4* mit /* Kind und K. Kegel/kegel| -bahn, die die für das K egelspiel be­ stimmte schmale ebene Fläche von 20 bis 30 Metern Länge, an deren Ende die Kegel aufgestellt sind; -bruder, der umg., oft scherzh. jmds. K . jmd., der mit jmdm. das Kegeln betreibt; -förmig /Adj./ in der Form eines Kegels (1); -halle, die; -junge, der Junge, der die umgeworfenen Kegel (2) wieder auf­ stellt; -kugel, die nach bestimmten Normen gefer­ tigte Kugel für das Kegelspiel; -mantel, der Math. Oberfläche eines K egels ohne die Grundfläche kegeln /sw. Vb.; hat/ das Kegelspiel spielen; dazu Kßgeln, das; -s, /o. PL; sportliche Disziplin/ Kegel| -schnitt, der M ath, gerader Schnitt durch einen Kegel, dessen Grundfläche einen K reis bildet; -spiel, das jo. Pl.f Spiel, bei dem eine Kegelkugel mit Schwung über die Kegelbahn gerollt wird, um mit ihr möglichst viele der neun od. zehn Kegel um­ zuwerfen; -stumpf, der Math, unterer Teil eines Kegels, dem durch einen Schnitt {parallel zur Grund­ fläche) der obere Teil mit der Spitze abgeschnit­ ten ist Kggler, der; -s, - jmd., der das Kegeln betreibt Kehle, die; -, -n 1.1. vorderer Teil des Halses: die K. des Menschen, Tieres; der W olf hat dem Hasen die K. durchgebissen; jmdn. an, bei der K. packen; der Hund sprang ihm an die K. 1.2. das Innere von 1.1, bes. Schlund, K ehlkopf: eine trockene, entzündete K. haben; er hat eine rauhe, heisere K. {hat eine rauhe Stimme, ist heiser) — 2. fachspr. Hohlkehle: die K . am Gesims, an einer Säule 4* aus voller K. singen {laut singen); umg. sich die K. aus dem Hals(e), Leib(e) schreien {anhaltend laut schreien); etw. in die falsche K. kriegen {einen Bissen in die Luftröhre, nicht in die Speiseröhre bekommen; etw. falsch, übel auffassen); salopp sich die K. anfeuchten {alkoholische Getränke zu sich nehmen); — / Gold in der K. haben; jmdm. sitzt das Messer an der K. kehlen/sw. Vb.; hat/ fachspr. etw. mit einer Hohl­ kehle versehen kehlig /Adj.f weit hinten im Mund, in der Kehle artikuliert, guttural: k. reden, singen; kehlige Laute Kehl| -köpf, der Med. knorpeliges Organ oberhalb der Luftröhre des Menschen und der Säugetiere, das bes. der Erzeugung der Laute dient; -laut, der Phonet. in der Kehle gebildeter Laut, kehlig klin­ gender Ton; -leiste, dieTischlerei Leiste mit einer Hohlkehle Kehr|-aus,der; -, jo. PL/veraltend 1.letzter Tanz bei einer Tanzveranstaltung — 2 . um Mitternacht
636 Kehrbesen — keinerlei machte der Wirt K. (schloß er das Lokal); -besen, der Besen (1) Kehre, die; - n 1. Biegung einer Straße (um 180 Grad), bes. bei Serpentinen: die Straße führt in steilen Kehren zum Gipfel —2.1. Turnen Sprung, Abschwung vom Gerät mit einer Vierteldrehung des Körpers, so daß der Rücken dem Gerät zuge- wandt ist 2.2. Ski in die K. gehen (die Fahrtrichtung um etwa 135 Grad ändern) kehren /sw. Vb.; hat/ 1.1.1. sich, etw. irgendwohin, zu jmdm. wenden (2.2): er kehrte sich, sein Gesicht zur Sonne 1.2 . das Futter nach außen k. (wenden 1.2) 1.3 . die Waffe gegen sich selbst k. (die W affe auf sich richten, um sich zu töten); O sein Zorn kehrte sich gegen uns; er war ein in sich gekehrter (ganz nach innen gewandter) Mensch — 2. sich an etw. nicht zu k. brauchen: daran, an das Gerede der Leute brauchst ’du dich nicht zu k. (das Gerede der Leute braucht dich nicht zu kümmern) — n .i .i . etw. fegen (1.1): das Zimmer, den Schorn­ stein k. 1.2 . das Laub vom Wege k. (fegen 1.2) 4- jmdm., einer Sache den / Kücken k.; etw. un­ ter den / Teppich k. Kehricht, der, das; -(e)s, jo. Pl.f zusammengekehrter Unrat, Müll + salopp etw. geht jmdn. einen feuchten K. (gar nichts) an Kehricht] -häufen, der; -schaufei, die breite, flach e Schaufel mit kurzem Stiel, auf die der Kehricht ge­ fegt wird Kehr] -reim, der ein od. mehrere Verse, die jeweils am Schluß der Strophen eines Liedes, Gedichtes wiederkehren; -Schaufel, die 1and sch. Kehricht­ schaufel; -Seite, die 1. die K. (Rückseite) einer Münze; er wandte ihm die K. (den Rücken) zu — 2. das ist die K. (unangenehme Seite, Schattenseite) des Ruhms; + das ist die K. der Medaille (das ist der Schaden, Nachteil dabei) kehrtmachen / Vb.; vom Menschen/ sich (um 180 Grad) umwenden, umdrehen (und Weggehen): kurz entschlossen, auf dem Absatz k. Kehrtwendung, die Drehung um 180 Grad, die ein Mensch ausfilhrt: bei einer plötzlichen K. prallte er mit ihm zusammen; O er hat weltanschaulich eine K. vollzogen (eine völlig entgegengesetzte Haltung 2.1 angenommen) keifen /sw. V b hat/ umg. /emot.; bes. von Frauen/ in schrillen Tönen schimpfen, zanken: sie keifte vor W ut; ein keifendes altes Weib Keil, der; -(e)s, -e 1. Körper mit zwei, einen spitzen Winkel, eine scharfe Kante bildenden Flächen, der zum Spalten von Material od. als Hemmvorrichtung dient: ein eiserner K. zum Spalten von Holz; er legte Keile aus Holz vor, unter die Räder; O einen K. zwischen zwei Freunde treiben (Zwietracht zwi­ schen zwei Freunden stiften) — 2. Techn. Ma­ schinenelement aus Stahl mit schräg zueinander stehenden begrenzenden Flächen zur Herstellung einer lösbaren Verbindung, zur Übertragung von Kräften od. Bewegungen: ein Zahnrad, eine Rie­ menscheibe mit einem K. auf der Achse, Welle befestigen — 3 . ein Dreieck bildender Stoffteil zur Verbreiterung von etw.: einen K. in den Hosen­ boden einsetzen Ke]l[absatz, der mit der Schuhsohle in einem Stück gearbeiteter, mit ihr eine Ebene bildender keilför­ miger Absatz Keile, die/PI./landsch. umg. 1Prügel: K. kriegen keilen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. mit einem Keil spalten i einen Baumstamm k. +11. landsch. umg. sich prügeln (1.2): die Jungen haben sich tüchtig ge­ keilt Keiler, der; -s, - Jägerspr. männliches Wild­ schwein vom dritten Lebensjahr an Keilerei, die; -, - en landsch. umg. Schlägerei: in der Kneipe hat es eine K. gegeben keil/Keil] -förmig /Adj./ in der Form eines Keils (1); -hose, die lange, sich zum Knöchel hin keilförmig verengende Hose, die durch einen Steg unter der Fußsohle straff gespannt ist; -kissen, das keilför­ miges Teil der Auflegematratzen für die höhere Lage­ rung des Kopfes; -riemen, der Techn. Treibriemen mit trapezförmigem' Profil (2): den K. auf die Riemenscheibe auflegen; der K . ist gerissen Keim, der; -(e)s, -e 1.1. Organismus im frühen Stadium seiner Entwicklung: der K. wächst; der K. nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein und wächst zum Embryo heran; O die Keime ihres Talents zeigten sich früh; er trug schon den K. des Todes in sich 1.2 . die Kartoffeln haben schon Keime (Triebe II, Sprossen 1) angesetzt — 2. Krankheits­ erreger: die Keime durch Abkochen abtöten + etw. im K. ersticken (etw. im Entstehen, in sei­ nen Anfangsstadien zunichte machen) Ke|m] -blatt, das /PI. - blätter/ 1. B ot. erstes sich bildendes Blatt (1) an Keimen (1.2) von Pflanzen — 2. Zool. embryonale Schicht von Zellen (2), aus der sich die Organe und Gewebe bilden; -drüse, die Organ der Tiere und des Menschen, in dem die Samen-, Eizellen und Geschlechtshormone gebildet werden: die männlichen Keimdrüsen (die Hoden); die weiblichen Keimdrüsen (die Eierstöcke) keimen /sw. Vb.; hat/ 1.1. aus einem Keim (1.1) zu wachsen beginnen: der Samen keimt 1.2. Keime (1.2) bilden: die Kartoffeln k. schon — 2 . in, bei ihm keimte (entstand) ein neuer Gedanke, Plan, ein Verdacht keim] -fähig /Adj.; nicht adv./ imstande zu keimen (1.1): keimfähiges Saatgut; -frei /Adj./ frei von Krankheitserregern: die Milch, das Verbandsmate­ rial ist k., wird k. gemacht Keimling, der; -s, -e Keim (1) keim/Keim] -tötend /Adj.; nicht adv.j Krankheits­ erreger abtötend: eine keimtötende Lösung; -träger, der Bakterienträger; -zelle, die Biol. der Fortpflan­ zung dienende Zelle mehrzelliger Tiere und Pflan­ zen kein /Indef.pron.; Mask. u . Neutr.; Fern.: keine; dient der Verneinung/ 1.1. /adj./ 1.1.1. nicht ein, nicht ein e: k. Vogel sang; er hatte k. (einziges) W ort (nichts) gesagt; er hatte keinen Blick für die Schönheiten der Natur; jmdm. keine Schwierig­ keiten machen 1.1 .2 . nichts a n : k. Geld, Mitleid haben; keine Mühe scheuen 1.1 .3 . /vor Zahlwörtern/ sie ist noch keine (noch nicht) achtzehn Jahre alt 1.2 . jsubst./ keiner (niemand 1.2) wird das glauben; ich will keins (nicht eins) von beiden (Büchern) haben + auf keinen / Fall; um keinen / Preis; unter (gar) keinen / Umständen; in keinster Weise kgine /Indef. pron.; Fern. u . Pl.f s. kein keiner /Indef.pron.; Mask./ s. kein (1.2) keinerlei, keinerlei /indekl. Indef. pron.; nur attr.f
keines — Kenntnis 637 keine A rt von: wir haben k. Beziehungen mitein­ ander keines s. keins keines] -falls /Adv./ auf keinen Fall: so geht es k. weiter; -wegs /Adv./ durchaus nicht: er nahm ihm seine Offenheit k. übel; ich bin k. sicher, daß ... kein|mal fAdv.f nicht ein einziges M al: sie hat k. angerufen keins /Indef.pron.; Neutr.f s. kein (1.2) Keks, der, das; -/ -es, -/ -e flaches Stück haltbaren Kleingebäcks aus fetthaltigem Teig: ein mit Schoko­ lade überzogener K. + salopp einen weichen K. haben (etwas be­ schränkt, verrückt sein) Kelch, der; -(e)s, -e 1. größeres, meist reich verziertes Trinkgefäß in Form einer hohen Schale od. eines Trichters mit breitem Fuß und einem Schaft mit einem K nauf: ein kostbarer, geschliffener K. — 2. Bot. Hülle von Blättern, die die übrige Blüte um­ schließt + veraltend der K. ist an jmdm. vorüber­ gegangen (jmdm. ist etw. Schweres, Unangenehmes erspart geblieben) Kelch/kelchj -Matt, das /PL -blätter/ B ot. Blatt des Kelches; -förmig fAdj./ in der Form eines K el- ehes (1); -glas, das /PI. -gläser/ kelchförmiges Trinkglas Kelle, die; -n 1. Werkzeug aus einer Metallplatte mit einem Griff zum Aufträgen des Mörtels beim Mauern und Putzen — 2. löffelartiges Gerät mit großem schalenförmigem Teil und langem Stiel, mit dem bes. Nahrung aus einem Gefäß auf Teller geschöpft wird — 8 . umg. Signalstab (1.2) Keller, der; -s, - Kellergeschoß od. Raum des Keller­ geschosses, der meist als Aufbewahrungs-, Vorrats­ raum dient: ein großer, in mehrere Bäume unter­ teilter K .; Kohlen aus dem K. holen -f- Skat. umg. im K. sein (Minuspunkte auf Grund verlorener Spiele haben) Keller| -assel, die Assel; -eingang, der Kellerei, die; -en Betrieb mit Weinkeller, in dem Wein in großen Mengen gelagert und behandelt wird Keller| -falte, die Falte bes. in Kleidern, Röcken, bei der der Stoff so gefaltet ist, daß die zwei oberen K an­ ten aneinanderliegen; -fenster, das; -geschoß, das unterstes, zum Teil unter dem Boden-, Straßenniveau liegendes Geschoß eines Gebäudes; -meister, der Fachmann, der die Aufsicht über einen Weinkeller hat, den W ein sachgemäß behandelt, K üfer; -treppe, die; -wohnung, die Wohnung im Kellergeschoß Kellner, der; -s, - Angestellter in einer Gaststätte, der die Gäste bedient; dazu Kellnerin, die; -nen kellnern /sw. Vb.; hat/ umg. als Kellner arbeiten: er hat während der Saison gekellnert Kelter, die; -, - n Fruchtpresse bes. für Weintrauben Kelterei, die; -, -en Betrieb, in dem gekeltert wird keltern /sw. Vb.; hat/ Obst, bes. Weintrauben in der Kelter auspressen: Trauben k. Kelvin, das; -s, - [ . .v . .] /Abk. K ; heute offizielle Maßeinheit der Temperatur/ Kemenate, die; -, - n mit einer Feuerstätte versehenes Wohngemach für Frauen in einer mittelalterlichen Burg kennen, kannte, hat gekannt 1.1 . etw., jmdn., sich k. über etw., jmdn., sich selbst durch eigene Wahr­ nehmung, Beobachtung und Erfahrung Bescheid wissen, (hinreichende) Kenntnisse, gründliches Wissen haben: eine Stadt, das Gebirge, seine Heimat k.; er kennt die Gegend aus eigener Anschauung; ich kenne ihn als zuverlässig; von dieser Seite kenne ich ihn noch nicht; er kennt sich (selbst) sehr genau; jmds. Schwächen, Stärken k.; etw., jmdn. gründ­ lich k .; da kennst du mich aber schlecht (da irrst du dich in mir); umg. das k. wir schon (diese Aus­ flüchte sind nichts Neues) 1.2 . etw. k. durch Stu­ dium, Lehre über ein gründliches Wissen von etw. verfügen: Sehillers Balladen, Beethovens Sinfonien, ein Buch k. 1.8. etw. k. von einer Sache (etw.) wis­ sen, sie nennen können: ich kenne hier ein gutes Geschäft, nettes Lokal; er kennt ein Mittel gegen Rheuma; ich kenne nur seinen Namen 1.4 . jmd$. k. wissen, wer jmd. ist: hier kennt jeder jeden; ihn kennt jedes Kind 1.5 . /in Verbindungen mit ein­ schränkenden od. verneinenden Wörtern/ etw. aus ­ schließlich od. nicht gelten lassen, haben: er kennt nur seine vier Wände (er lebt völlig zurückgezogen), nichts als, nur seine Arbeit (er geht in seiner A r­ beit auf); keine Furcht k. (furchtlos sein); kein Mitleid, keine Rücksicht, Gnade, Hemmungen k. (mitleidlos, rücksichtslos, gnadenlos, ohne Hemmun­ gen Vorgehen); kein Maß, Ziel k. (übertreiben); eine Katastrophe nie gekannten (noch nicht vorgekom­ menen) Ausmaßes — 2. jmdn., sich k. mit jmdm., miteinander bekannt sein, (näheren) Umgang, Ver­ kehr haben, sich gegenseitig kennengelernt haben: jmdn. gut, persönlich, schon lange, nur vom Sehen k.; wir k. uns schon seit unserer Kindheit; ich kenne hier niemanden — 8. jmdn., etw. an etw. er­ kennen: jmdn. an der Stimme, ein Instrument am Klang k. + sich (vor Zorn, Entrüstung) nicht mehr k. (außer sich sein); — / da kennt er nichts; den / Laden, seine /* Pappenheimer k. kennen]lernen /Vb./ 1. jmdn., sich k. jmds. Be­ kanntschaft machen, miteinander bekannt werden: wir haben einen bedeutenden Wissenschaftler, haben uns an der See kennengelernt — 2. jmdn., etw. k. Kenntnisse über jmdn., etw. erlangen, be­ kom m en: erst in der gemeinsamen Arbeit haben wir ihn richtig kennengelernt; O umg. der soll mich k. (soll erfahren, wozu ich imstande bin; dem werde ich die, meine Meinung sagen)! Kenner, der; -s, - jmd., der über etw., jmdn. sehr gut Bescheid weiß, erfahrener Fachmann: ein K. der modernen Literatur; dieser Wein ist etw. für K . (Feinschmecker) Kenner| -blick, der vgl. - miene; -miene, die: die Ware mit K. mustern Kenn| -licht, das /PL -er/ Flugw. Leuchte an einem Flugzeug, die seine Lage und Flugrichtung anzeigt; -marke, die Marke (2.2) mit einer Kennzeichnung, die Auskunft über ihren Träger gibt kenntlich /Adj./: ein weithin kenntliches (erkenn­ bares) Zeichen; der Extrakt war durch ein Etikett als giftig k. gemacht (gekennzeichnet) Kenntnis, die; -, -se durch eigene Wahrnehmung, Be­ obachtung, tätige Auseinandersetzung, durch Er­ fahrung, Studium erworbenes Wissen, Gesamtheit des Wissens von Dingen und Sachverhalten, von Entwicklung, Gesetzmäßigkeiten, Zusammenhängen in Natur und Gesellschaft: gute, gründliche, fach­ liche Kenntnisse; die Verbreitung wissenschaft­ licher Kenntnisse; eine eingehende K. der Materie;
638 Kenntnisnahme — Kernreaktion seine Kenntnisse erweitern, auffrischen, vertiefen; sich Kenntnisse aneignen; sich aus eigner K . der Sachlage ein Bild machen können; über hervor­ ragende Kenntnisse verfügen; von etw. K . ha­ ben (von etw. wissen); /in den Verbindungen! etw. entzieht sich jmds. K . (jmd. weiß über etw. nichts); jmdn. von etw. in K. setzen (jmdn. mündlich od. schriftlich etw. wissen lassen); etw. zur K. bringen (etw. mitteilen); etw. zur K. nehmen (etw. als In ­ formation entgegennehmen, ohne sich dazu zu äußern) Kenntnis/kenntnisj -nähme, die; r, jo . P l.j das Zurkenntnisnehmen: jmdm. ein Schreiben zur K. vorlegen; -reich /Adj.; nicht adv./ reich an Kennt­ nissen, sachkundig Kenn/kenn| -wort, das jPl. - Wörter/1. Wort, das als Kennzeichen dient: die Vorschläge wurden unter dem K. ,Berlin4eingereicht — 2 . Parole (1); -zahl, die f achsp r. Verhältnis zweier gleichartiger Größen, das physikalische Vorgänge maßgebend charakteri­ siert; -Zeichen, das Merkmal, Zeichen, das eine Sache od. Person von anderen unterscheidet, an dem man etw., jmdn. erkennt: das ist ein K. für eine be­ ginnende Erkältung; das polizeiliche K. eines Kraftfahrzeuges (Kombination von Buchstaben und Ziffern, unter denen ein Kraftfahrzeug registriert ist); -zeichnen /Vb./1, etw., jmdn. mit einem K enn­ zeichen versehen: ein Werkstück, eine Gefahren­ stelle, Zugvögel k .; der W eg ist durch Schilder gekennzeichnet — 2. etw. kennzeichnet etw., jmdn. etw. ist charakteristisch, bezeichnend für etw., jmd n .: die Automatisierung kennzeichnet die moderne Technik; sein Verhalten kennzeichnet ihn als einen besonnenen Menschen; ein kennzeichnendes (charakteristisches, typisches) Merkmal; zu 1 -Zeich­ nung, die; -Ziffer, die 1. W irt sch. Angabe, die das Entwicklungsniveau eines bestimmten ökonomischen od. technischen Zustands od. Prozesses charakterisiert und ein Mittel der soz. Planung, Leitung und Kon­ trolle ökonomischer Erscheinungen und Prozesse ist: technische, statistische Kennziffern; die Kenn­ ziffern des Bedarfs, der Kosten ermitteln — 2. fachspr. Ziffer(ngruppe) als Kennzeichen auf Ver­ packungen von Waren, die verschlüsselte Angaben über Hersteller, Ort der Herstellung u. ä . enthält, Chargennummer — 3. Math. Zahl, die im Logarith­ mus vor dem Komma steht kentern [sw. Vb.; ist/: ein Boot, Schiff kentert neigt sich seitlich, so daß es auf der Seite od. kieloben zu liegen kommt) Keramik, die; -, - en 1* Erzeugnis aus gebranntem T o n : eine reizvolle chinesische K .; der Künstler hat Keramiken ausgestellt — 2. jo. Pl.j Vielheit, Gesam theit vo n 1: eine Ausstellung künstlerischer K.; zu 1keramisch fAdj.f Kerb, der; -(e)s, -e fachspr. Einschnitt in den oberen Band von Karteikarten zur Kontrolle ihrer Einordnung Kerbe, die; -, - n keilförmiger Einschnitt, bes. in Holz: mit einem Messer Kerben in ein Brett schneiden 4- um g. in dieselbe, die gleiche K. hauen (das­ selbe Ziel verfolgen wie ein anderer; jmds. Worte, Meinung unterstützen) kerben /sw. Vb.; hat/ etw. mit einer Kerbe, mit Kerben versehen: ein Brett k. Kerb| -holz, das + umg. etw. auf dem K. haben (ein Unrecht, eine Straftat begangen haben); -tier, das Insekt Kerker, der; -s, - 1. jemot. neg.j Gefängnis firn Zu­ sammenhang mit ungesetzlich od. grausam ange­ wandtem Freiheitsentzug, der Verfolgung fort­ schrittlicher Kräfte durch die bürgerl. Klassenjustiz!: die faschistischen K .; im K. schmachten — 2. /o. Pl.j österr. schwere Freiheitsstrafe: er wurde zu lebenslänglichem K . verurteilt Kerl, der; -(e)s, -e/norddt. -s f/i auch Kerlchen/ umg. 1. jemot.! erwachsene männliche Person: ein großer, junger, hübscher K .; er war ein Bulle von einem K . ; diese Aufgabe verlangt einen ganzen K. (einen tüchtigen, mutigen und gewitzten M an n); ein liederlicher, frecher K .; du blöder K .! — 2. sie, er war ein feiner, netter K. (eine liebenswerte Person) Kerlchen, das; -s, - //* auch Kerl; emot. pos.j: ihr Sohn, ihre Tochter ist ein nettes K. (ein netter kleiner Junge, nettes kleines Mädchen) Kern, der; -(e)s, -e 1. Samenkern: die Kerne des Apfels; der K. der Pflaume, einer Nuß — 2. Biol. Zellkern — B. Phys. Atomkern — 4. Gießerei Teil, das in eine Gußform eingebracht wird, damit es dort einen Hohlraum ausspart — 5. wichtigster zentraler Teil von etw.: der K. der Stadt, des Hoch­ druckgebietes — 6. das Wesentliche: zum K. des Problems kommen + in jmdm. steckt ein guter K. (jmd. hat gute An­ lagen) Kern/kern| -brennstoff, der Bestandteil des R eak­ tors, der spaltbare Hukleide enthält, in denen die Kernspaltung stattfindet und Kernenergie gesteuert freigesetzt wird; -Chemie, die Teilgebiet der K ern ­ physik, das sich mit den Kernreaktionen beschäftigt; - energie, die jo. Pl.j Phys. Energie, die bei der Spaltung schwerer od. bei der Verschmelzung leichter Atomkerne frei wird, Atomenergie; -explosion, die Phys. explosionsartige Umwandlung, Auflösung von Kernen (3); -forschung,diejo. Pl.j Forschung auf dem Gebiet der Kernphysik und Kerntechnik; -frage, die wesentliche, entscheidende Frage; -fusion, die Phys. Kernreaktion, Verschmelzung leichter Atom­ kerne zu schwereren bei hohen Temperaturen unter gleichzeitiger Abgabe von E nergie; -gehättse, das innerer, aus Kammern bestehender Teil des Kern­ obstes, der die Samenkerne umschließt; -gesund IAdj.[ völlig gesund: er ist k.; - holz, das jo. Pl.j inneres, hartes, dunkles Holz mancher Bäume kernig /Adj./ 1. /nicht adv.) (viele) Kerne (1) ent­ halten d : die Johannisbeeren sind sehr k. — 2.1 . kerniges (hartes und festes) Holz, Leder 2.2 . kräftig und gesund und nicht weichlich: ein kerniger Mann; er hat eine kernige Natur — 3. ein wenig derb, ur­ wüchsig: er gebraucht gern kernige Worte; ein kerniger Fluch Kern/kcrn| -kraft, die jo. PI .! Phys. 1. Kraft, die die den Atomkern bildenden Teilchen zusammenhält — 2. Kernenergie; -kraftwerk, das industrielle Anlage zur Nutzung der durch Kernspaltung freigesetzten Wärme, Atomkraftwerk; -leder, das jo. PL! hartes, festes Leder; -los /Adj.; nicht adv./ ohne Kerne (1): kernlose Apfelsinen; -obst, das zum Obst gerechnete Früchte, die ein Kerngehäuse haben; -physik, die Teilgebiet der Physik, das sich mit Aufbau, Eigen­ schaften und Verhalten der Atomkerne befaßt; «Pro­ blem, das Kernfrage; -reaktion, die Phys. Ver­ änderung eines Atomkernes durch Wechselwirkung
Kernreaktor — Kette 639 mit einem ihn treffenden Teilchen, einem anderen Atomkern od. einem Quant; -reaktor, der Anlage, in der eine gesteuerte Kettenreaktion der Kernspaltung ablaufen kann, wodurch Energie frei wird; -schat­ ten, der Teil des Schattens, der überhaupt kein Licht enthält; -seife, die jo. PL/ aus einfachsten Bestandteilen hergestellte, harte Seife bes. zur B e­ seitigung grober Verschmutzungen: ein Stück K.; - Spaltung, die Phys. Kernreaktion, die den Zerfall schwerer Atomkerne bewirkt und Energie freisetzt; - Strahlung, die Phys. ionisierende Strahlung, die bei Kernumwandlung entsteht; -stück, das fPl. - e/: das K. (der wesentliche Teil) eines Planes; -technik, clie fo. PL/ Technik, die sich mit der Nutzung der Kern­ energiebefaßt; -teilung, die Biol. Teilung des Zell­ kerns unmittelbar vor der Teilung der Zelle; -Um­ wandlung, die P h ys. Umwandlung, Veränderung eines Atomkerns durch eine Kernreaktion; -Ver­ schmelzung, die Phys. Kernfusion; -waffe, die Waffe, die auf dem Prinzip der Kernspaltung beruht kernwaffen/ Kernwaffen! -frei /Adj.; nicht adv.f von Atomwaffen frei; -sperrvertrag, der internatio­ naler Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen; -test, der vgl. - versuch; -versuch, der Erprobung von Kernwaffen; -verzieht, der Verzicht auf die Herstellung und Anwendung von Kernwaffen Kerosin, das; -s, fo. Pl.f aus Erdöl gewonnener Treibstoff für Dieselmotoren und Strahltriebwerke Kerze, die; -n 1. aus Stearin, Paraffin, Wachs od. Talg gefertigter zylindrischer, in der Mitte der Längs­ achse mit einem Docht versehener Gegenstand, der, aufrecht stehend, angezündet, als Lichtquelle dient: eine lange, dicke, bunte K .; ein Leuchter mit drei Kerzen; die Kerzen anzünden, herunterbrennen lassen, auf den Leuchter aufstecken, (aus)löschen — 2. Techn. Zündkerze: verölte, verrußte Kerzen; die Kerzen auswechseln — 3. Turnen Turnübung, bei der Beine und Rumpf aus der Rückenlage gerade nach oben gestreckt werden — 4 . Fußball Schuß steil in die Höhe: eine K. schießen Kerzen/kerzen| -beleuchtung, die fo. Pl.f Beleuch­ tung durch Kerzenlicht; -flamme, die; -gerade fAdj.f bemerkenswerterweise senkrecht und ganz ge­ rade: eine k. (gewachsene) Fichte; der Rauch stieg k. in die Höhe; er saß, stand k. da, hielt sich k.; - g lanz, der vgl. - l icht; -halter, der Vorrichtung aus Metall, mit deren Hilfe Kerzen (1) an etw. befestigt werden; -leuchter, der Leuchter für eine od. mehrere Kerzen (1); -licht, das fo. Pl.f von Kerzen ausge­ hendes Licht; -schein, der fo. Pl.f vgl. - l icht; -Schlüs­ sel, der Techn. Werkzeug, mit dem Zündkerzen ein- und ausgeschraubt werden; -Ständer, der Unter­ satz zum A ufstellen einer Kerze (1); -stumpf, der Rest einer fast ganz niedergebrannten Kerze (1); - Wechsel, der Techn.AuswechselungderZündkerzen Kescher, der; -s, - Gerät zum Fangen von Wassor­ tieren und Insekten, das aus einem Netz in Form eines Säckchens besteht, dessen Öffnung einen festen Rahmen hat, von dem ein langer Griff ausgeht; dazu keschern jsw. V b.; hat/ keß fAdj.f 1.1* munter, unbefangen und unbeküm­ mert und dabei meist etwas herausfordernd, etwas frech: ein kesser Berliner Junge; sie ist recht k.; er grüßte k .: „Guten Tag, meine Herren“ ; allmählich wurde er uns zu k. {dreist) 1.2 . gewollt auffällig und herausfordernd: eine kesse Frisur Kessel, der; -s, ^ 1.1. metallener, bauchiger K och­ topf mit einem Deckel, meist mit bügelförmigem Henkel und einer Tülle, in dem Wasser zum Kochen gebracht wird: der K. steht auf dem Herd; das Wasser im K. kocht; der K. dampft; einen K. mit Wasser füllen, aufsetzen; den K. vom Feuer neh­ men 1.2. großes, oben offenes, rundes metallenes Gefäß {mit einem Deckel), in dem in Betriebs­ küchen Essen gekocht wird od. das zum Abkochen von Wäsche dient: Essen, Wäsche in großen Kesseln kochen — 2. größerer zylindrischer, geschlossener metallener Behälter 2.1. als Teil einer Dampfmaschine od. Anlage zur Dampferzeugung: der K. einer Loko­ motive; der überhitzte K. ist geplatzt; das Feuer unter dem K. schüren, löschen 2.2. für die Be­ förderung von Flüssigkeiten, Gasen: öl, Teer, Che­ mikalien in Kesseln auf Lastkraftwagen, Eisen­ bahnwagen befördern — 3 . das Dorf liegt in einem K. {Talkessel) — 4. Jägerspr. 4.1. erweiterter Teil, Lager (6) im Bau von Dachs, Fuchs, Kaninchen 4.2. Lager (6) eines Wildschweins od. einer Rotte von Wild — 5.1. Jägerspr. die von den Schützen und Treibern beim Kesseltreiben umstellte Fläche: die Jäger drängten die Hasen in den K. 5.2. Mil. Ge­ biet, in dem Truppen des Gegners eingekreist sind: aus einem K. auszubrechen versuchen Kessel| -bau, der fo. PI f Bau von Kesseln (2); -explosion, die Explosion eines Kessels (2); -haus, das Gebäudeteil) eines Betriebes, in dem die Kessel (2.1) untergebracht sind; -pauke, die Mus. Pauke in Form eines Kessels (1.2); -schiacht, die Mil. Schlacht, in der der Gegner eingekreist wird ;- Schmied, der Handwerker, der Kessel (2) herstellt; -stein, der fo. Pl.f feste Kruste aus im Wasser unlöslichen Stoffen, die sich bei Verwendung von hartem Wasser an der Innenseite von Kesseln bildet; -treiben, das 1. Jägerspr. Treibjagd auf Hasen, bei der Treiber und Schützen eine kreisförmige Fläche umstellen und nach der Mitte hin vorrücken —- 2 . von allen Seiten gegen jmdn. systematisch betriebene Hetze und Verleumdung: ein K. gegen jmdn. veranstalten; -wagen, der Eisenbahnwagen mit aufgebautem Kessel (2.2) zum Transport von Flüssigkeiten, Gas Ketschup, das, der; -s, -s [kstjup, auch ..Jap] p i­ kante, vorwiegend Tomatenmark enthaltende dicke, breiige Soße zum Würzen Kette, die; -n 1. aus einer Vielzahl hintereinander geordneter beweglich miteinander verbundener und in­ einandergreifender, gleichartiger, metallener Glieder bestehendes Gebilde zur Kraftübertragung od. zum Befestigen, zur Verbindung: eine stählerne K .; die K. klirrt, rasselt; die Ketten {Raupen) des Raupen­ schleppers, Panzers, Kranes; die K. des Fahrrads spannen, ölen; die K . ist gerissen; das stärkste, schwächste Glied der K .; die Wohnungstür mit einer K . (Sicherheitskette) sichern; der Hofhund liegt an der K . ; die Sträflinge wurden einst mit Ketten aneinandergeschmiedet — 2. (um den Hals getragenes) Schmuckstück in der Art von 1 od. aus aufgereihten Perlen o. ä .: eine goldene K .; eine K. (Halskette) aus Korallen, Holzkugeln; Glasperlen zu einer K. auffädeln — 3. zusammenhängende (Aufeinanderfolge von Personen, Sachen od. Er­ eignissen: eine K. von Menschen, Fahrzeugen, Er­ eignissen; die K . der Beweismittel war lückenlos; jeder Mensch ist ein Glied in der langen K . der Generationen; die Menschen bildeten eine K . (standen in einer Reihe und faßten sich an den Hän-
640 ketten — Kies den od. reichten mit den Händen etvj. weiter) — 4. T extil. Gesamtheit der Längsfäden eines Ge­ webes*. die K. am Webstuhl aufziehen -|- geh. seine Ketten abschütteln, abwerfen (sich aus der Knechtschaft befreien) ketten, kettete, hat gekettet ein Tier, etw., jmdn. an etw., jmdn. k. ein Tier, etw., jmdn. mit einer Kette an etw., jmdn. binden: den Hund an die Hütte k.; das Boot an einen Pfahl k.; O sie fühlte sieh an ihn gekettet Ketten|-brücke, die von Ketten gehaltene Hänge­ brücke; -fahrzeug, das geländegängiges Kraftfahr­ zeug, das auf Raupen läuft; -glied, das Glied einer Kette (1—3); -hund, der Hofhund, Wachhund, der meist fest angekettet ist; -raucher, der jmd., der sehr viel, fast ununterbrochen raucht; -reaktion, die Phys. Chem. chemische od. physikalische Reak­ tion, nach deren Auslösung ständig weitere Reak­ tionen derselben Art bewirkt werden, bis die reagie­ renden Stoffe erschöpft sind; O dieser Vorgang löste eine K. (viele Vorgänge ähnlicher Art) aus Kett|faden, der T extil, einer der die Kette (4) bilden­ den Fäden Ketzer, der; -s, - Rel. kath. jmd., der einen von der offiziellen Kirchenlehre abweichenden Glauben ver­ tritt; dazu Ketzerei, die; -, - en u. ketzerisch /Adj.f: ketzerische Meinungen, Gedanken keuchen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. infolge starker B e­ lastung mit Mühe, geräuschvoll bei offenem Munde atm en (hat): der Läufer, Lastenträger keuchte vor Anstrengung; der Kranke lag schwer keuchend da; O das Keuchen der Dampfmaschine — 2 . sich geräuschvoll und mit Mühe atmend in eine bestimmte Richtung bewegen (ist): der alte Mann keuchte mühevoll über die steile Treppe nach oben Keuch|husten, der bes. im Kindesalter auftretende, akute, mehrere Wochen dauernde Infektionskrankheit der Atemwege, die durch häufiges, krampfartiges Husten gekennzeichnet ist Keule, die; -, - n 1. runder, länglicher, massiver, nach einem Ende an Dicke zunehmender, meist hölzerner Gegenstand, der als Schlagwaffe od. als Sportgerät für gymnastische Übungen dient: die K. schwingen; er wurde mit einer K. erschlagen — 2* Oberschenkel der Hinterbeine bei Schlachtvieh, Haarwild Keulen]schlag, der Schlag mit einer K eule: ein K. streckte ihn nieder keusch IAdj.f geschlechtlich unberührt und enthalt­ sam : ein keusches Mädchen; k. leben; dazu Keusch­ heit, die; -, fo. Pl.f Khaki, der; -, fo. Pl.f gelbbrauner Stoff aus Baum­ wolle für leichte Bekleidung kichern /sw. Vb.; hat/ in kurzen Tönen leise und mit hoher Stimme lachen: die jungen Mädchen kicher­ ten; verstohlen in sich hinein, vor sich hin k.; verlegen, schadenfroh k. kicken /sw. Vb.; hat/ Fußball den Ball mit dem Fuß stoßen; dazu Kjcker, der; -s, - Fußballspieler (als Berufssportler) Kick]Starter, der Techn. Fußhebel, mit dem der Motor eines Kraftrades angelassen wird kidnappen /sw. Vb.; hat/ [kitnspon] einen M en ­ schen, bes. ein Kind, entführen, um Lösegeld od. die Erfüllung von Forderungen zu erpressen: der Sohn des Millionärs wurde von einer Gangsterbande ge- kidnappt; dazu Kjdnapper, der; -s, - jmd. , der jmdn. kidnappt, gekidnappt hat Kiebitz, der; -es, -e L Regenpfeifer mit einem Schopf am Hinterkopf — n . umg. scherzh. den Spielern in die Karten sehender, ungebetener, lästiger Zuschauer beim Kartenspielen, bes. beim Skat kiebitzen /sw. Vb.; hat/ umg. scherzh.: er hat beim Skat gekiebitzt (war beim Skat ein ungebete­ ner, lästiger Zuschauer, da er den Spielern in die Karten sah) 1Kiefer, der; -s, - bei bestimmten Wirbeltieren und dem Menschen halbrund geformte, oben und unten um die Mundhöhle führende, durch ein Gelenk mit­ einander verbundene Knochen (mit den Zähnen), bei Wirbellosen hartes Gebilde an der Mundöffnung zur Aufnahme und Zerkleinerung der Nahrung: der obere, untere Teil des Kiefers 2Kiefer, die; -, - n auf sandigen Böden wachsender, immergrüner, harzreicher Nadelbaum mit holzigen Zapfen und langen, dreikantigen Nadeln Kiefer] -gelenk, das bewegliche Verbindung zwi­ schen Ober- und Unterkiefer; -höhle, die Med. beiderseits im K nochen des Oberkiefers gelegener, mit der Nasenhöhle verbundener Hohlraum; -höhlen- entzündung, die; -klemme, die Med. Behinderung beim öffnen und Schließen des Mundes, die durch Verrenkung od. Entzündung des Kiefergelenkes bedingt ist Kiefern zu 2Kiefer| -gewachs, das Baum od. Strauch mit spiralig angeordneten Nadeln, dessen weibliche Blüten in großen Zapfen angeordnet sind; - holz, das /o. PI ./; -nadel, die; -zapfen, der ki&ken /sw. Vb.; hat/ norddt. umg.: kiek (sieh) mal!; können Sie nicht k. (hinsehen und aufpassen)? Kieker, der + salopp jmdn. auf dem K. haben (jmdn. ständig beobachten und ihm übelwollen) Kiekindiewelt, der; -/-&, -s norddt. umg.: er ist ein K. (ein junger, unerfahrener Mensch) Kiel, der; -(e)s, -e L unterstes, von Bug bis Heck reichendes wichtigstes tragendes Bauelement des Rumpfes bei Wasserfahrzeugen — II . die Längsachse bildender, mittlerer, harter Teil der Vogelfeder + ein / Schiff auf K. legen Kiel/kigl zu Kiel I] -linie, die taktische Formation eines Schiffsverbandes, bei der die Schiffe hinterein­ ander im Kielwasser des vorhergehenden fahren: in K. fahren; aus der K. ausscheren; -oben /Adv./ mit dem Kiel nach oben: die Boote lagen k. auf dem Strand; das Schiff trieb k. auf dem Wasser; -Was­ ser, das fo. PI./ Spur, die hinter einem fahrenden Schiff vom zusammenfließenden Wasser gebildet wird: das Boot fuhr im K. des Dampfers Kigme, die; -, - n /vorw. Pl.j dünnhäutiges, stark durchblutetes Organ, durch das die im Wasser leben­ den Tiere, bes. die Fische, dem Wasser Sauerstoff entnehmen: Fische atmen durch Kiemen Kien, der; -(e)s, fo. Pl.j viel Harz enthaltendes Holz bes. der Kiefer: K. brennt gut + berl. auf dem K. sein (scharf aufpassen, klug, aufgeweckt, von rascher Auffassung sein) K|en| -apfel, der Kiefernzapfen; -fackel, die dicker Kienspan als Fackel; -holz, das /o. Pl.j Kien; - span, der Span aus Kien Kiepe, die; -, -n norddt. ostmdt. meist vier­ eckiger hoher Korb, der mit Gurten auf dem Rücken getragen wird: Holz, Äpfel in einer K. tragen Kies, der; -es, -e 1.jo. Pl.j grobkörniger Sand, der mit durch Wasser abgerundeten,Sternchen von be-
Kiesel — Kinderermäßigung 641 stimmtem Durchmesser durchsetzt ist: ans K., Was­ ser und Zement Beton hersteilen; den Weg mit K. beschichten; der K . knirschte unter seinen Füßen — 2. Min. helles glänzendes Erz aus Verbindungen von Metallen und bes. Schwefel —3.jo. Pl.f salopp, oft scherzh. Geld (1): er hat viel K. Kiesel, der; -s, - k leiner, durch fließendes Wasser (rund) geschliffener Stein, meist aus Quarz: weiße, bunte K . Kiesel|stein, der K iesel Kies zu Kies 1| -grübe, die Stelle, an der über Tage Kies abgebaut wird; -weg, der mit Kies beschichteter Weg Kietz, der s. Kiez Kiez, der; -es, -e norddt. kleiner, abgesonderter Ortsteil, in dem früher meist Fischer wohnten kikeriki jlautnachahmend für das Krähen des Hah­ nes 1.1 .1/ killen jsw. Vb.; hat; aus dem Sprachgebrauch des Gangstermilieus/ umg. jmdn. kaltblütig und vor­ sätzlich töten, ermorden: die Gangster killten ihn; dazu Killer, der; -s, - Kilo, das; -s, -/ -s /Kurzw. für Kilogramm; bei M aß­ angabePL Kilo;MaßeinheitderMassel1000 Gramm: zwei Pfund sind ein K .; das Paket wiegt zwei K .; Mehl in Kilos abwiegen Kilogramm, das jAbk. kg; bei Maßangabe PL Kilo­ gramm; Maßeinheit der M asse; / auch Kilo/ Kilohertz, das jAbk. kHz/ 1000 Hertz Kilometer, der /Abk. km/ 1000 Meter: er fuhr mit einer Geschwindigkeit von 80 Kilometern in der Stunde; von A nach B beträgt die Entfernung fünf K. Kilometer/kilometerl -geld, das /vorw. S g ./ 1. nach den zurückgelegten Kilometern berechnete finanzielle Entschädigung für die Benutzung privater Kraft­ fahrzeuge für Dienstreisen — 2. nach den zurück­ gelegten Kilometern berechnete, von Kunden für ein Leihfahrzeug zu entrichtende Gebühr; -lang /Adj! einige, viele Kilom eter lang: eine kilometerlange Autoschlange; -stein, der einer von vielen Steinen, die an einer Fahrstrecke in Abständen jeweils die Weglänge in Kilometern angeben: der Unfall er­ eignete sich am K. 70,5; -weit /Adj./ vgl, -lang: vom Turm konnte man k. in die Landschaft sehen; -Zähler, der Gerät an einem Fahrzeug, das die gefahrenen Kilometer anzeigt Kilopond, das jAbk. kp; Maßeinheit der K raftl; vgl. Newton Kilowatt, das fAbk. kW/ 1000 Watt Kilowatt|stunde, die JAbk. kWh; Maßeinheit der elektrischen Energie/ Kimm, die; -, jo. PL/ Seemannsspr. Linie der scheinbaren Berührung von Himmel und Meer in der Ferne, Horizont auf See: die Sonne taucht unter die K. (geht unter) K|mine, die; -, - n dreieckiger Einschnitt am Visier von Handfeuerwaffen: ein Ziel über K. und Korn anvisieren Kimono, Kimono, der; -s, -s japanisches, langes, vorn übereinandergeschlagenes Gewand mit weiten, angeschnittenen Ärmeln Kimono|ärmel, Kimono|ärmel, der tief eingesetzter od. angeschnittener, durchgehend weiter Ärm el Kind, das; (e)s, -er 1.1. Mensch in der Zeit vom Säuglingsalter bis zur Geschlechtsreife: ein kleines, zehnjähriges, hübsches, artiges, schwieriges, ver­ zogenes K .; der Schutz des Kindes durch das Ge­ setz; der Internationale Tag des Kindes fl. Juni/; ein K. von sechs Jahren; Kinder bis zu zehn Jahren zahlen halbe Preise; das K. ist krank; die Kinder wachsen heran, gehen zur Schule; ein K . nähren, entwöhnen, trockenlegen; ein K. liebkosen, auf- ziehen, erziehen, vernachlässigen; wir kennen ihn von K. auf, an (seit seiner Kindheit); jmdn. wie ein K. behandeln; umg. sich wie ein K. (sehr) freuen1; O er ist ein großes K. (wirkt in seinem Verhalten noch nicht erwachsen); umg. spött. du bist ein kluges K. /wird zu jmdm. gesagt, der alles besser wissen will/ 1.2. Mensch von der Zeugung bis zur Geburt: ein neugeborenes K .; salopp einer Frau ein K. machen (eine Frau schwängern)^; ein K. erwarten (schwanger sein); verhüll, bei ihr ist ein K. unterwegs (sie ist schwangerJ1; ein K. ge­ bären; ein K. wird geboren; von einem K. ent­ bunden werden — 2. Mensch in Beziehung zu den Eltern, einem Elternteil, Sohn (1), Tochter (1): ein eigenes, leibliches, (un)eheliches, angenommenes K .; unsere Kinder sind schon groß, erwachsen; sie ist das einzige K. ihrer Eltern; er ist das K. eines Arbeiters, Bauern; sie verlebte ihren Geburtstag im Kreise ihrer Kinder und Kindeskinder; O er ist ein Berliner K. (stammt aus Berlin); sie war ein K. ihrer Zeit (sie war durch die Zeit geprägt, in der sie lebte) 4* ein K. zur W elt bringen, einem K . das Leben schenken (ein Kind gebären); ein K., Kinder in die Welt setzen (ein Kind, Kinder zeugen, gebären, oft ohne sich der sich daraus ergebenden Verantwortung bewußt zu sein); ein K. kommt zur Welt (wird ge­ boren); etw. ist ein totgeborenes K. (eine Unter­ nehmung ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt); das K. beim rechten Namen nennen (etw. eindeutig, ohne Beschönigung aussprechen, darlegen); das K. mit dem Bade ausschütten (etw. ohne Berück­ sichtigung seiner positiven Seiten verwerfen); umg. kein K. von Traurigkeit (lebenslustig) sein; wir werden das K. schon schaukeln (wir werden die Sache schon schaffen, richtig erledigen); wie sag’ ich’s meinem Kinde (wie sage ich jmdm. etw. Unange­ nehmes am geschicktesten)?; sich bei jmdm. lieb K. machen (sich bei jmdm. einschmeicheln); mit K. und Kegel (mit der gesamten Fam ilie); — .,. wes / Geistes K. jmd. ist; / Weib und K. haben Kind| -bett, das jo. PL/ veraltend Wochenbett; - bettfieber, das heute fast nicht mehr auftretende, mit Fieber verbundene, in eine Blutvergiftung des ganzen Körpers übergehende Infektion der Gebärmutter während od. nach der Geburt: sie ist an K. gestorben Kinder| -arbeit, die jo. PLj in der soz. Gesellschaft gesetzlich verbotene, von Kindern gegen Lohn ge­ leistete Arbeit; -arzt, der Facharzt für Kinder­ krankheiten; -ballett, das aus Kindern bestehendes Ballett; -beihilfe, die Geburtenbeihilfe; -bekleidung, die für Kinder bestimmte Bekleidung; -bett, das jPl. - en/ für kleine Kinder bestimmtes Bett; -buch, das Buch mit einer Kinder ansprechenden Thematik (und Ausstattung); -chor, der vgl. - ballett Kinderei, die; - en kindisches Betragen, alberne Handlung: laß diese Kindereien!; jmdm. seine Kindereien austreiben Kinder/kinder| -ermäßigung, die Steuerermäßigung für jedes zum Haushalt des Steuerpflichtigen ge­ hörende od. von ihm überwiegend unterhaltene K ind; 41 Wörterbuch
642 Kindererziehung — kinematisch - erziehung, die; -feriengestaltung, die alle von ge­ sellschaftlichen K räften aufgebotenen Aktivitäten, die dazu dienen, den Schulkindern während der Ferien Erholung und Unterhaltung zu bieten; -fest, das; - f i lm, der vgl. Kinderbuch; -freund, der jo. P I .; bes. von einer erwachsenen männlichen Person/: er ist ein K. {hat Kinder sehr gern); -funk, der für Kinder bestimmte Sendungen des Rundfunks od. Fernsehens; -garten, der Einrichtung für die Betreuung und Er­ ziehung der Kinder von drei bis sechs Jahren; -gärt- nerin, die Erzieherin im Kindergarten od. in einer anderen vorschulischen Einrichtung; -geburtstag, der Geburtstagsfeier eines Kindes mit Kindern als ge­ ladenen Gästen; -geld, das jo. Pl.f Geldbetrag, der vom Staat an Familien mit wirtschaftlich noch nicht selbständigen Kindern gezahlt wird; -geschrei, das: das K. auf dem Spielplatz, Schulhof; -gesicht, das fPl. - er/; -glaube(n), der vorw. spött. kindlicher Glaube, einfältige Zuversicht: Gott erhalte dir dei­ nen Kinderglauben, lieber Freund!; -heilkunde, die jo. Pl.f Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Erkennung und Behandlung von Kinderkrankheiten befaßt; -heim, das 1. Einrichtung für die Betreuung und Erziehung von Kindern, die keine Eltern mehr haben od. von ihren Eltern dauernd od. zeitweise ge­ trennt leben — 2 . H eim fü r erholungsbedürftige Kinder; -herz, das: das erfreut ein K. (ein Kind); -jahre, die jPl./ die Jahre der Kindheit; -kaufhaus, das Kaufhaus, das für Kinder bestimmte Artikel führt; -kleid, das; -klinik, die Klinik für die Be­ handlung von Kindern, Kinderkrankheiten; -krank- heit, die 1. (Infektionskrankheit, die meist im Kin­ desalter auftritt: er hat fast alle Kinderkrankheiten gehabt — 2, diese Technologie leidet noch stark unter Kinderkrankheiten (Schwierigkeiten, M än ­ geln, die am Anfang einer neuen, bes. technischen Ent­ wicklung auftreten); -kriegen, das; -s, fo.Pl./umg. das Gebären von Kindern; + salopp das ist ja zuin K. (zum Verzweifeln)!; -krippe, die Einrich­ tung für die Betreuung und Erziehung der Kinder im Alter bis zu drei Jahren; -lachen,das; -s, /o. Pl.f: frohes K. schallte durch das ganze Haus; -lähmung, die fo. Pl.f Infektionskrankheit, die Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene befällt und schwere Lähmungen hervorrufen kann; deicht, -leicht /Adj./ umg. /oft emot.j sehr leicht zu begreifen od. zu tun: eine kinderleichte Aufgabe; das ist ja k .!; -lieb /Adj.; vorw. präd./: er, sie ist sehr k. (hat Kinder sehr gern); -lied, das Lied mit einem (kleine) Kinder ansprechenden Text und einfacher Melodie; -lite- ratur, die vgl. Kinderbuch; -los /Adj./ keine (leib­ lichen) Kinder habend: ein kinderloses Ehepaar; - narr, der jmd., der fast übertrieben kinderlieb ist; -Psychologie, die Teilgebiet der Psychologie, das sich mit der psychischen Entwicklung des Kindes und seinem Verhalten befaßt; -reich /Adj.; nicht adv./ drei od. mehr Kinder habend: eine kinderreiche Familie; -reim, der einfacher Reim, den Kinder leicht lernen können; -Sachen, die /Pl.f Kinder­ bekleidung; -Schokolade, die viel Milch, wenig Kakao enthaltende Schokolade, die Kindern be­ kömmlich ist; -schreck, der /o. Pl.f bes. M ensch, Tier, vor dem Kinder wegen seiner Erscheinung er­ schrecken: er hat sich zum K. gemacht; -schuh, der: ein Paar Kinderschuhe; -f- etw. steckt noch in den Kinderschuhen (etw. befindet sich noch in den Anfängen seiner Entwicklung); den Kinderschuhen entwachsen sein (kein Kind mehr sein); -Segen, der /o. Pl.f umg. scherzh.: eine Ehe mit reichem K. (mit vielen Kindern 2); -spiel, das Spiel für Kinder; + umg. etw. ist ein, kein K. (für jmdn.) (etw. ist sehr einfach, schwer auszuführen); -Sterblichkeit, die Sterblichkeit der Kinder, bes. im ersten Lebensjahr: die K. ist gesunken; -stimme, die: eine hohe, helle K.; -Stube, die + jmd. hat keine, eine gute K. (hat im Elternhaus schlechte, gute Umgangsformen erworben); -tage, die /Pl.j vgl. - jahre; -tagesstätte, die Einrichtung, in der Kinder tagsüber unterge­ bracht werden können; -theater, das Theater, Bühne mit einem Repertoire für Kinder; -träum, der Wunschvorstellung, die man als Kind hatte; -Vor­ stellung, die für Kinder bestimmte Vorstellung in einem Kino, Theater; -wagen, der mit einem Ver­ deck versehener Wagen, in dem ein Kind während seines ersten Lebensjahres ausgefahren wird; -zeit, die jo. Pl.j Kindheit; -zimmer, das Zimmer inner­ halb einer Wohnung, das für das Kind, die Kinder eingerichtet ist Kindes| -alter, das /o. Pl.f Altersstufe, in der man Kind (l.i) ist; -entführung, die Jur. Entführung eines Minderjährigen aus dem vom Erziehungs­ berechtigten bestimmten Aufenthaltsbereich: er wur­ de wegen K . verurteilt; -kinder, die /PL; in der Verbindung/ Kinder und K. Kinder und Enkel: etw. erbt sich fort bis zu den Kindern und Kindes­ kindern; -liebe, die Liebe eines Kindes zu seinen Eltern; -mutter, die /nur mit best. Art., o. Pl.j Jur. Mutter des in Frage stehenden Kindes; -tÖtung, die Jur. vorsätzliche Tötung eines Kindes während od. unmittelbar nach der Geburt durch die Mutter; -vater,der/nurmitbest.Art., o. PI./Jur. vgl. -mutter kindhaft /Adj./ in der Art eines Kindes, wie ein K ind (1.1): seine kindhafte Offenheit; sich k. be­ nehmen Kindheit, die; /o. Pl.j Lebenszeit eines Menschen von der Geburt bis zur Geschlechtsreife: eine frohe, freudlose, glückliche, unbeschwerte K. haben, verleben; die Tage, Erlebnisse der K .; aus seiner K. erzählen Kfndheits| -erinnerung, die /vorw. PL/ Erin n e­ rung an die Kindheit; -erlebnis, das Erlebnis in der Kindheit kindisch /A dj./ töricht, wie von einem Kind (1.1): ein kindischer Einfall, Unfug, Trotz; sein kin­ discher Eigensinn; er schämte sich seiner kin­ dischen Angst; seid, benehmt euch nicht so k. (wie Kinder)! kindlich /Adj./ 1.1, in der Art eines Kindes (1.1), einem Kinde entsprechend: ein! kindliches Gesicht, Lachen, Spiel; die kindliche Zartheit, Unschuld, Phantasie; kindliche Neugier; k. aussehen, lachen 1,2, einfältig, naiv wie bei einem Kind (1.1): seine kindliche Vertrauensseligkeit; er hat ein kindliches Gemüt; eine kindliche Freude an etw. haben Kinds| -köpf, der umg. kindischer Mensch; -läge, die Med. Lage des Kindes in der Gebärmutter, bes. während der Geburt Kind|taufe, die 1, Taufe eines Kindes — 2. zur K. (Feier von 1) eingeladen sein Kinematik, die; -, /o. Pl.j Teilgebiet der Physik, das sich mit der Bewegung der Körper im Raum in Ab­ hängigkeit von der Zeit, ohne Berücksichtigung der bewegenden Kräfte befaßt; dazu kinematisch /Adj.; nicht präd./
Kinetik — Kirschbaum 643 Kinetik, die; jo. Pl.j Teilgebiet der Physik, das sich mit der Bewegung unter dem Einfluß innerer od. äußerer Kräfte befaßt; dazu kinetisch /Adj.; nicht präd.j Kinkerlitzchen, die fPl.f umg. 1. niedliche Sachen ohne rechten W ert: modische K. — 2. Albernheiten: mach keine K .!; laß diese K .! Kinn, das; -(e)s, -e halbrunder, mehr oder weniger vorspringender Teil des Gesichts unterhalb des M u n d e s : ein rundes, breites, spitzes, fliehendes K .; das K. in die Hand stützen K|nn| -backe, die einer der zwei seitlichen Teile des Unterkiefers: breite, starke Kinnbacken; -hart, der Bart (1.1) am K inn; -haken, der von unten her ge­ führter Faustschlag gegen das K in n : ein wuchtiger K .; -lade, die vgl. - backe K|no, das; -s, -s 1. Baum, Gebäude, in dem gegen Zahlung von Eintrittsgeld Filme vorgeführt werden: im K. läuft ein neuer Film — 2. jo. Pl.j Vorführung eines Films in 1 : das K. beginnt um 19.30 Uhr; ins K . gehen Kino] -besuch, der; -besucher, der jmd . , der ein Kino besucht; -gänger, der; -s, - jmd., der häufig ins Kino geht; -karte, die Eintrittskarte für den Besuch eines Kinos; -saal, der Zuschauerraum des Kinos Kintopp, der; -s, -s/Kintöppe umg. /oft emot.j Kino (Ü2) Kiosk, auch Kiosk, der; -(e)s, -e frei stehendes, leicht gebautes Häuschen, an dem bes. Zeitungen, Er­ frischungen verkauft werden: seine Zeitung am K. kaufen; eine Bockwurst am K. essen Kippe, die; -, -n I. Turnen Übung, bei der sich der Turner am Gerät aus dem Hang mit einem Schwung in den Stütz hebt — II . Bergm. Stelle, an der Ab­ raum aufgeschüttet wird — IH . umg. Stummel, Best einer gerauchten Zigarette + etw. steht auf der K. (etw. droht herunterzufallen, umzustürzen; etw. ist unsicher) kippeln jsw. Vb.; hat/1.1 . etw. kippelt etw. wackelt (1): der Tisch, die Vase kippelt 1,2. jmd. kippelt (mit dem Stuhl) (jmd. schaukelt beim Sitzen auf den beiden hinteren od. vorderen Stuhlbeinen) kippen fsw. Vb.; ist, hat/ 1. /von Gegenständen, die höher als breit sind/ das Übergewicht bekommen und Umstürzen (ist): jvorw. mit Bichtungsangabej die Leiter ist zur Seite, der Korb ist von der Bank, der Wagen ist in den Graben gekippt — 2 . (hat) 2.1. etw. aus dem Gleichgewicht in eine schräge Lage bringen: eine Kiste (auf die Kante) k. 2 .2 . etw. da­ durch ausschütten, daß man den Behälter in eine schräge Lage bringt: Wasser aus dem Eimer, Sand auf die Straße k. 4- einen hinter die / Binde k.; aus den / Lat­ schen, / Pantinen k. Kipper, der; -s, - 1. zum Transport von Schüttgut verwendetes Fahrzeug, dessen Ladefläche durch Kippen (2.1) entleert wird — 2. Einrichtung, auf der Transportfahrzeuge mit Schüttgut zum Ent­ leeren schräg gestellt werden können Kipp] -fenster, das durch Kippen (2.1) zu öffnendes Fenster; -Schalter, der elektrischer Schalter, der durch Bewegen des Schalthebels nach oben od. unten betätigt wird Kirche, die; -, -n 1. meist mit einem Turm und einer Glocke, Glocken versehenes Bauwerk fü r den Gottes­ dienst christlicher Gemeinden: eine romanische, gotische, alte, moderne K .; eine K . besichtigen; in der K . ist heute Gottesdienst, eine Abendandacht — 2. (organisierte) Gemeinschaft von Christen eines bestimmten Glaubensbekenntnisses: die katholische, lutherische, reformierte K .; er ist aus der K. aus­ getreten; die Trennung von K . und Staat — 8. umg. Gottesdienst: die K. beginnt um zehn Uhr; zur K . gehen 4 umg. die K. im Dorf lassen (im Bereich des Ver­ nünftigen, Möglichen bleiben; nicht übertreiben); die K. ums Dorf tragen (unnötige Umwege machen); — etw. ist so sicher wie das / Amen in der K. Kirchen | -älteste, der; -n, -n Vertreter der Ge­ meinde (2.2) im Kirchenvorstand; -besuch, der jvorw. Sg .f Teilnahme am Gottesdienst; dazu -be­ sucher, der; -buch, das vom Geistlichen einer Kirche geführtes Buch, in dem Geburten, Taufen, kirchliche Eheschließungen und Sterbefälle von Mitgliedern dieser Kirche eingetragen werden; -chor, der Chor aus Mitgliedern einer Gemeinde (1.2); -geschickte, die jo. Pl.j Geschichte der Entwicklung der christlichen Kirche (2); -glaube(n), der Glaube, der auf der Lehre der Kirche (2) beruht; -glocke, die Glocke einer Kirch e (1): das Geläut der Kirchenglocken; -jahr, das durch die Kirche (2) im Hinblick auf die kirch­ lichen Feste gegliederter Zeitraum eines Jahres, der am 1. Advent beginnt; -konzert, das Aufführung kirchlicher Musik, Konzert in einer Kirche (1); -licht, das 4- umg. jmd. ist kein K. (jmd. ist nicht klug); - lied, das für den Gottesdienst in christlichen K ir ­ chen bestimmtes, von der Gemeinde gesungenes Lied ; - maus, die + umg. arm wie eine K. (sehr arm); - musik, die jo. Pl.j für den christlichen Gottesdienst bestimmte instrumentale od. vokale M u sik ; -raub, der Diebstähl von Kunstgegenständen aus einer Kirche (1); -recht, das jo. Pl.j Gesamtheit der recht­ lichen Bestimmungen über Verfassung und Ver­ waltung der Kirche (2) und die Beziehungen ihrer Mitglieder untereinander; -schiff, das großer saal­ artiger Hauptraum in einer Kirche für die Gemeinde (1.2); -Staat, der Gebietsteil von Bom , in dem der Papst die staatliche Souveränität ausübt; -Steuer, die Steuer, die die Kirche (2) von ihren Mitgliedern erhebt; -Tater, der berühmter Schriftsteller, Lehrer der christlichen Kirche der ersten Jahrhunderte; -Vorstand, der aus Vertretern einer evangelischen Gemeinde (2 .2 ) und einem Geistlichen bestehendes Gremium, das die kirchlichen Angelegenheiten ver­ waltet und leitet K|rch| -gang, der Besuch des christlichen Gottes­ dienstes; -gänger, der; -s, - jmd., der (regelmäßig) den christlichen Gottesdienst besucht; -hof, der 1and sch. Friedhof (neben einer Kirche) kirchlich jAdj.j 1. /nicht präd.j zur Kirche (2) ge­ hörend : ein kirchlicher Würdenträger; kirchliche Angelegenheiten; ein kirchliches Amt — 2. nach Brauch und Vorschrift der Kirche (2) vorgenommen: eine kirchliche Trauung, Bestattung; ein kirch­ licher (von der Kirche festgelegter) Feiertag — 3. im Sinne der Kirche (2) denkend, handelnd: ein kirchlicher Mensch; sie denkt nicht mehr k. Kirch zu Kirche 11-platz, der Platz vor der Kirch e; -türm, der; -weih, die; -, -en 1andsch. Fest an­ läßlich des Jahrestages der Einweihung einer Kirche Kfrmes, die; -sen 1and sch. Kirchweih kirre jAdj.j + salopp jmdn. k. (gefügig) machen Kirsch] -bäum, der 1. Obstbaum mit weißen Blüten 41*
644 Kirschblüte — Klagelied und (roten) süßen od. sauren, kugeligen, weichen und fleischigen saftigen Früchten, die einen harten Kern haben — 2. /o. PI./ Holz von 1 als Material bes. für M öbel: ein Schlafzimmer in, aus K .; -Wüte, die Kirsche, die; - n Frucht des Kirschbaums: süße, saure Kirschen -f- mit jmdm. ist nicht gut Kirschen essen (mit jmdm. ist schwer auszukommen) Kirsch/kirschl -geist, der fo. PL/ aus Kirschen her­ gestellter Branntwein; -kern, der; -kuchen, der; •likör, der aus Kirschen hergestellter Likör; -rot fAdj.j leuchtend rot; -saft, der aus Kirschen her- gestellter Saft; -wasser, das /bei Mengenangabe PL - wasser/ Kirschgeist Kissen, das; -s, - mit weichem Material, bes. Federn, gefüllte, zugenähte, viereckige od. runde Hülle aus Stoff, Leder od. Plast, die als Unterlage beim Liegen od. Sitzen dient: das K. ist mit Federn, Schaumstoff, Roßhaar gefällt; ein K. auf die Couch, den Stuhl legen; jmdm. ein K. unter den Kopf schieben; auf einem K. sitzen Kissenl -bezug, der Überzug über ein K issen ; -schiacht, die scherzh.: eine K. machen (sich gegenseitig aus Spaß mit Kissen bewerfen); -Über­ zug, der vgl. - bezug Kiste, die; -, - n 1. bes. für den Transport verwendeter rechteckiger Behälter aus Holz (mit Deckel, der auf­ genagelt werden kann): eine schwere K .; eine K. mit Büchern; etw. in Kisten verpacken; eine K. Apfelsinen /als Inhaltsmenge/ — 2 . /oft emot. neg./ Fahrzeug, bes. Auto, Flugzeug: diese alten Kisten sind oft besser, als man denkt + salopp die K. ist völlig verfahren (eine Sache, Angelegenheit ist völlig in Unordnung) Kitsch, der; -(e)s, fo, PI./ formal und ideell meist wertloses, häufig mit sentimentalen Effekten aus­ gestattetes, einen ungebildeten Geschmack anspre­ chendes Produkt der darstellenden Kunst, der Litera­ tur, M u sik; dazu kitschig /Adj./ Kitt, der; -(e)s, /o. PI./, fachspr. -e 1. teigige, plastisch formbare Masse, die an der Luft erhärtet und zum Kleben, Binden, Abdichten und Ausfüllen von Fugen dient: der K. wird hart, bröckelt vom Fensterrahmen; Ritzen mit K. verschmieren — 2* fo. PL/ salopp 2.1. Unsinn (1): laß mich mit dem K. in Ruhe!; rede nicht solchen K .! 2.2 . der ganze K. das ganze Zeug: was kostet denn der ganze K .? Kittchen, das; -s, - umg. scherzh.: dersitztim K. (verbüßt eine Haftstrafe in einer Haftanstalt); er ist ins K. gekommen, gewandert Kittel, der; -s, - 1 . aus leichtem Stoff gefertigtes ein­ faches, oft einfarbiges, einem Mantel ähnliches K lei­ dungsstück, das über der Kleidung bei der Arbeit ge­ tragen w ird : der weiße K. des Arztes, Chemikers — 2. lockere, hemdartige Bluse im Stil des Kasacks Kittelschürze, die oft farbig gemusterter, kurz­ ärmeliger Kittel, der von Frauen bes. bei der Haus­ arbeit getragen wird kitten, kittete, hat gekittet 1.1. etw. Zerbrochenes mit einem bestimmten Klebstoff wieder zusammen­ fügen: einen zerbrochenen Teller k. 1.2. etw. an, au f etw. kleben (1.1): einen Henkel wieder an eine Tasse k. Kitz, d as; -es, -e Junges von Reh, Gemse: eine Ricke mit ihrem K. Kitzel, der; -s, - /vorw. Sg./ 1. leichter Juckreiz: er verspürte einen K. in der Nase — 2. mit Erre­ gung verbundenes Verlangen, etw. zu tun, was gefährlich, verboten ist: einen K. nach etw. ver­ spüren; einem K . nachgeben kitzelig /Adj./ s. kitzlig kitzeln /sw. Vb.; hat/1.1. jmdn. k. bei jmdm. durch absichtliches, wiederholtes Berühren der Haut einen Juckreiz hervorrufen, der ein meist krampfhaftes Lachen verursacht: jmdn. (an den Fußsohlen) k.; jmdn. mit einem Grashalm an der Nase k. 1 .2 . etw. kitzelt jmdn. etw. verursacht jmdm. einen (unangenehmen) Juckreiz auf der Haut: sein Bart kitzelte sie — 2. die Neugier kitzelte (reizte) sie, den fremden Brief zu lesen; es kitzelte (gelüstete) ihn danach (ihr das Geheimnis zu verraten) Kjtzler, der; -s, - Klitoris kitzlig /Adj./ 1. empfindlich gegen Kitzeln (1): seine kitzlige Stelle sind die Fußsohlen; er ist sehr, nicht k. — 2. umg. 2 .1 . heikel (1): eine kitzlige Frage; ein kitzliger Fall 2.2 . die Lage wurde all­ mählich sehr k. (bedenklich, gefährlich) Klabautermann, der jo. PL/ nach früherer aber­ gläubischer Vorstellung der Seeleute ein Naturgeist, der durch sein Erscheinen Gefahr für das Schiff anzeigt Klacks, der; -es, -e norddt. umg. 1. geringe Menge einer weichen Masse: ein K. Butter, Schlag­ sahne — 2.das ist fürihn ein K. (eine Kleinigkeit) Kladde, die; -, - n 1.1. Kladdeheft 1.2. etw. erst einmal in K. (ins Unreine) schreiben Kladdejheft, das Heft für vorläufige Niederschriften Kladderadatsch, der; -(e)s, /o. PL/ um g. all­ gemeines, erregtes Durcheinander um etw.: es gab einen ziemlichen K .; es entstand ein großer K. klaffen /sw. V b.; hat/ etw. klafft 'ein breiter Spalt, ein weiter und tiefer Zwischenraum besteht zwischen sonst zusammenhängenden Teilen: breite Risse, tiefe Spalten k. in der Mauer; vor uns klaffte ein Abgrund; eine klaffende Wunde kläffen /sw. Vb.; hat/ schrill bellen: der kleine Hund kläffte wütend Kläffer, der; -s, - 1 . fortwährend kläffender (kleiner) Hund: ein kleiner K. — 2. jmd., der eifernd, kleinlich (und unberechtigt) kritisiert: er ließ sich durch die K. nicht beeindrucken Klage, die; -, -n 1. lautliche, sprachliche Äußerung des Schmerzes, Kummers: in laute, verzweifelte, heftige Klagen ausbrechen; die K. um den Ver­ storbenen, Verlust — 2. sprachliche Äußerung der Unzufriedenheit über etw., jmdn., Beschwerde: über ihn, seine Ungerechtigkeit, über die Mißstände er­ hoben sich viele Klagen, wurden Klagen laut; über etw. K . führen; sich in Klagen ergehen; jmds. Verhalten gibt Grund zur K.; scherzh. daß mir keine Klagen kommen! /als Ermahnung, sich anständig zu benehmen/ — 3. Jur. das Geltend­ machen eines Rechtsanspruches vor Gericht: eine gerichtliche, zivilrechtliche K .; eine K. auf Schei­ dung, Zahlung der Schulden; eine K . vor Gericht bringen; K. gegen jmdn. erheben; einer K. statt­ geben; eine K. (Klageschrift) abfassen, einreichen Klage| -laut, der Schmerz ausdrückender Laut: wilde, heftige Klagelaute ausstoßen; -lied, das jmds. große Unzufriedenheit ausdrückende, meist jammernd vorgetragene Äußerungen: ein K. über jmdn., etw. anstimmen; der mit seinen ewigen Klageliedern!
klagen jsw. Yb.; hat/ 1.1. seinen Schmerz, Kummer lautlich, sprachlich äußern, ausdrücken, jammern: heftig, laut, leise vor sich hin k .; er klagt um sein verlorenes Glück, vor Schmerzen; über Schmerzen k.; O eine klagende Melodie 1.2. jmdm. seinen Kummer, sein Leid mitteilen: jmdm. sein Leid, Mißgeschick, seinen Schmerz k .; um g. Gott sei’ s geklagt (leider)! — 2 . über etw., jmdn. k. seine Unzufriedenheit über etw*, jmdn. äußern, sich über etw., jmdn. beschweren, beklagen: über den ständi­ gen Lärm, unfreundliche Menschen k .; mir geht es gut, ich kann nicht k. — 3. Jur. vor Gericht einen Rechtsanspruch geltend machen: vor, bei Ge­ richt (gegen jmdn.) k .; auf Schadenersatz k .; die klagende Partei; der klagende Teil; zu 3 Kläger* der; -s, Klage]Schrift* die Jur. schriftliche Abfassung einer Klage kläglich fAdj.f 1. großen Jammer (2) ausdrückend: k. weinen, seufzen; ein klägliches Stöhlen; er machte ein klägliches (hilfloses) Gesicht — 2. jämmerlich (2): etw., jmd. bietet einen kläglichen Anblick; ihm ist k. zumute (sehr elend durch Leid, Unglück, Unwohlsein); er ist k. (unter jämmerlichen Umständen) umgekommen — 3. allzu gering (2): ein kläglicher Rest, Verdienst; die Ausbeute war k. — 4.1 . ziemlich minderwertig, enttäuschend: eine klägliche Leistung; ein klägliches Ergebnis; es war k., was er geboten hat 4.2 . unrühmlich: sein Ver­ halten war k .; einen kläglichen Kompromiß schließen; eine klägliche Niederlage; k. versagen klag|los fAdj.; vorw. adv.f ohne zu klagen (1): ein Unrecht' k. hinnehmen; eine Krankheit k. er­ tragen Klam&uk* der; -s, fo. Pl.j salopp 1. von Menschen in übermütiger Ausgelassenheit verursachter Lärm : seid still, macht nicht solchen K .; das Fest wurde mit großem K. gefeiert — 2. dieser Film ist der reinste K. (ein künstlerisch wertloses Stück mit auf­ dringlich billiger und turbulenter Handlung) klamm fAdj.; nicht adv.f 1. von der Luftfeuchtig­ keit durchzogen, feuchtkalt: die Sachen, Decken, Betten sind (noch) ganz k. — 2. steif vor Kälte: klamme Finger haben — 3. fvorw. präd.f umg. wenig Geld habend: ich bin heute ein wenig k. Klamm, die; - en schmales Tal mit steilen hohen Berghängen, dessen Sohle (4) von einem Fluß eingenommen wird Klammer* die; -n 1. kleinerer Gegenstand aus Holz, Metall od. Plast in verschiedenen Formen, der zum Zusammenhalten, Befestigen dient: Wäsche mit Klammern (Wäscheklammern) auf der Leine befestigen; zwei Blätter mit einer K . (Büro­ klammer) aneinanderheften — 2. K . , Klammern Schriftzeichen verschiedener Form, die paarweise in gegeneinander spiegelbildlicher Form verwendet werden, um einen Textteil cd. in der Mathematik eine zusammengesetzte Größe einzuschließen', runde, spitze, eckige, geschweifte Klammern; die Be­ merkung steht in Klammern; ein Wort, einen Satz in Klammern setzen; bei einer Rechenauf­ gabe zuerst die K., Klammern auflösen; vor der K. steht ein Minuszeichen Klammer|beutel* der Beutel für Wäscheklammern + salopp scherzh. du bist wohl mit dem K. gepudert (du bist wohl verrückt)! klammern jsw. Yb.; hat/ 1. sich an etw., jmdn. k. sich an etw., jmdm. mit aller Kraft festhalten: sich an ein Geländer k .; der Ertrinkende klammerte sich an seinen Retter; O sich an einen Gedanken, eine Hoffnung, Illusion, seinen Freund k. (dabei, bei ihm Hilfe, Halt suchen) — 2. etw. an etw. k. etw. mit Wäsche-, Büroklammern an etw. befestigen: die Wäsche an die Leine, ein Blatt Papier an ein anderes k. — 3. eine Wunde k. (Wundränder mit Klammern Zusammenhalten) Klammerl sack* der f P l . - s a cke/ vgl. Klammer­ beutel Klamotte* die; -, -n salopp 1. /nur im Pl.f Klei­ dung: sie sind Tag und Nacht nicht aus den Klamotten gekommen; zieh die nassen Klamotten aus!; in den Klamotten kannst du nicht ins Theater gehen!; O pack deine Klamotten (deine Sachen) und verschwinde! — 2. landsch., bes. berl. (zerbrochener) Mauerstein: überall auf den Straßen lagen Klamotten herum — 8 . künstlerisch meist geringwertiges, veraltetes Stück der Unter­ haltungskunst mit albernen Späßen und anspruchs­ loser Handlung: das war vielleicht eine K .!; eine billige K . spielen Klampfe* die; -, -n veraltend Gitarre Klang* der; -es, Klänge 1. Erscheinung von lTönen (1.1, 1.3), bei der sich mehrere Frequenzen über­ lagern k ö n n e n : ein heller, metallischer, lauter, zarter, sanfter, lieblicher, reiner, melodischer K .; der volle K. der Glocken; der feine K. der Gläser; die Trommel gab einen dumpfen K. von sich; ferne, abgerissene Klänge vernehmen; unter den Klängen der Nationalhymne — 2. jo. PL/ die Geige hat einen weichen, vollen K . , das Radio hat einen reinen, guten K. (Klangfarbe); jmdn. am K . seiner Stimme erkennen; wir hörten auf dem Flur den K. (das Geräusch) seiner Schritte; seine W orte hatten einen drohenden, schneidenden, spöttischen K. (Unter on); O jmds. Name hat einen guten K. (jmd. hat einen guten Ruf, gutes Ansehen) — 3. fnur im Pl.j Musik (1.2): aus dem Konzertsaal drangen bekannte Klänge; unter den Klängen eines Marsches der Kapelle marschierten die Sportler ins Stadion + mit, ohne / Sang und K. Klang] -färbe* die fo. Pl.j Art und Weise, wie etw. klingt; “fülle, die Fülle, Reichtum an Klang (1): die herrliche K . der Orgel; -körper, der geh . Orchester, Chor im Hinblick auf seinen Klang (2); dieses Orchester ist ein K . von internationalem Ruf klanglich fAdj.; nicht präd.f den Klang (1, 2) be­ treffend: ein Werk von großer klanglicher Schön­ heit klang/Klang] -los fAdj.f ohne Klang (1), tonlos: eine klanglose (rauhe) Stimme; -malerei* die musikalische Darstellung von etw. durch (harmo­ nische) Klänge, Tone; -regier* der Vorrichtung zur Einstellung der Klangfarbe bei Geräten zur Wieder­ gabe von Tönen, Sprache und Musik; -voll fAdj.f angenehm klingend, voll tönend: eine klangvolle Stimme Klapp| -bett* das fPl. - en/ Wandklappbett; -deckel* der an einer Seite eines Behältnisses befestigter Deckel, der hochgeklappt werden kann: ein Bier­ seidel, Mülleimer mit einem K . Klappe* die; -n 1. horizontal od. vertikal beweglich befestigte Scheibe, Platte zum Öffnen und Ver­ klagen — Klappe 645
schließen einer Öffnung od. hei Leitungen (4.1) zum Drosseln des hindurchfließenden Mediums: die K. am Briefkasten, Ofenrohr; die Klappen der Klari­ nette — 2. salopp /in der Verbindung/ in die K. (ins Bett) gehen + salopp die K. aufreißen, die große K. haben (großsprecherisch sein); die, seine K. halten (nicht reden, still sein); jmdm. eins auf die K. geben (jmdm. einen Schlag auf den Mund geben); — zwei / Fliegen mit einer K . schlagen klappen /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1. etw. an einer Seite Befestigtes in eine bestimmte Richtung bewegen (hat): einen Deckel in die Höhe k.; den Kragen nach oben k .; er klappte den Kragen seines Hem­ des, den überstehenden Teil des Bucheinbandes nach innen 1.2. etw. an einer Seite Befestigtes bewegt sich in eine bestimmte Richtung (ist): die Fensterläden klappten nach außen; der Deckel klappte nach hinten — 2. (hat) auf dem Gang k. die Türen (bringen die Türen beim Auf- und Zu­ schlägen ein Geräusch hervor); man hörte ein Fenster k. — 3. umg. etw. verläuft wie gewünscht, gelingt (hat): die Generalprobe hat geklappt; die Sache muß, wird k. Klappentext, der Buchw. über den Inhalt des Buches informierender kurzer Text auf dem nach innen geklappten Teil des Schutzumschlages: einen K. entwerfen Klapper, die; -, -n Gegenstand, bes. Spielzeug für Kleinstkinder, der aus einem viele Kügelchen enthal­ tenden Hohlkörper und einem Griff besteht und mit dem man durch Schütteln ein klapperndes Geräusch hervorbringen kann: das Baby spielt mit der K. klapper|dürr, auch klapperjdürr / Adj.; em o t.f sehr mager: er war k. und sah elend aus klapperig /Adj./ s . klapprig Klapper s a lo p pl -kästen, der /PI. - kästen/1. altes, klappriges Fahrzeug — 2. altes, abgenutztes Klavier; - k iste, die vgl. - kästen 1 klappern jsw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1. /von harten, aneinanderstoßenden Gegenständen/ etw. gibt eine Folge von kurzen, harten, rasch aufeinanderfolgen­ den Geräuschen von sich: die Eimer, Kastagnetten k.; ihre Holzschuhe k. auf dem Pflaster 1.2. mit etw. k. mit etw. Geräusche von 1.1 hervorbringen: mit den Töpfen k. — 2. sich mit dem Geräusch von 1.1 in eine bestimmte Richtung bewegen (ist): er klappert mit seinen Holzschuhen über die Straße Klapperl -schlänge, die giftige Otter A m erikas mit einem Schwanzende aus kapselförmigen Teilen aus Horn, das sie in der Erregung unter lautem Zischen rasselnd aufrichtet; -storch, der Kinderspr. Storch Klapp|-fahrrad, das kleines, zusammenklappbares Fahrrad; -fenster, das durch Klappen in vertikaler Stellung zu öffnendes Fenster; -messer, das Messer, dessen Klinge seitlich in das Innere des Griffes ge­ klappt werden kann klapprig /Adj./ umg. 1. abgenutzt und klappernd: eine klapprige Schreibmaschine; dieses klapprige alte Auto — 2. alt (1.2), hinfällig und sehr mager: er ist schon ziemlich k. Klapp| -sitz, der hochklappbare Sitzfläche (eines Sessels), bes. im Kino, Theater; -Stuhl, der vgl. - tisch; -tisch, der mit Scharnieren versehener, zu­ sammenklappbarer Tisch Klaps, der; -es, -e leichter Schlag mit der flachen 646 klappen — klarieren Hand: er gab dem Kind einen K. auf den Popo, auf den Mund -f- umg. einen K. haben (nicht ganz normal sein); einen K. kriegen, bekommen (verrückt wer­ den) Klaps|mühle, die salopp Nervenklinik: wenn das so weitergeht, bin ich bald reif für die K. klar /Adj./ 1 .1 . durchsichtig, nicht trübe, sauber: das klare Wasser des Gebirgsbaches; jetzt sind die Fensterscheiben wieder k. 1.2. eine klare (nicht angedickte) Brühe, Suppe; ein klarer (wolkenloser) Himmel; klares (nicht dunstiges od. nebliges) Wetter 1.3. in manchen Augenblicken war der Kranke ganz k. (bei vollem Bewußtsein) — 2 .1 . verständlich (2): eine klare Aussage; eine klare Gliederung; sich k. ausdrücken 2.2. deutlich, ein ­ deutig: eine klare Stellungnahme; ein klares Be­ kenntnis; er antwortete mit einem klaren Nein; eine klare Vorstellung von etw. haben; das ist eine klare Sache; klare (geordn ete) Verhältnisse schaffen; der Läufer H liegt k. in Führung; „d a hast du dich aber beeilt!“ „N a k. (selbstverständ­ lich, natürlich), ich wollte ja möglichst schnell da­ mit fertig werden“ — 3. fachspr. /in Verbindun­ gen/ Schiff k. zum Gefecht (gefechtsbereit); k. Schiff machen (das Deck säubern) — 4 . /nur attr./ lan dsch. klarer (feinkörniger, kristalliner) Zucker -f- sich über etw. im klaren sein (etw. ganz genau wissen, verstehen); — klarer Fall!; etw. / klipp und k. sagen; k. wie / Kloßbrühe, wie dicke Tinte Klar|anlage, die Anlage zur Reinigung von Ab­ wässern Klar/klar| -blick, der /o. PI./ Fähigkeit, etw. richtig, genau zu beurteilen: der nötige K. fehlt ihm; -denkend [Adj.; vorw. attr./ vernünftig und nüchtern denkend: er ist ein klardenkender Mensch Klare, der; -n, -n /bei Mengenangabe PI. Klare/ umg. wasserheller Branntwein ohne Zucker und Geschmacksstoffe, bes. 2Korn, Wodka: er trinkt nur Klaren; ein Klarer wäre mir lieber klären /sw. Vb.; hat/ 1.1. eine Flüssigkeit z. B . durch Filtrieren von trüben Bestandteilen frei machen: Abwässer k.; Obstsaft k. (abschäumen) 1.2. sich k. von trüben Bestandteilen frei werden: das Wasser hat sich geklärt — 2 .1 . etw. k. Un­ klarheiten, Mißverständnisse, Zweifel über etw. be­ seitigen : eine Angelegenheit, eine Frage k .; es ist noch nicht geklärt, wer der Täter ist; ein klärendes Gespräch 2.2. etw. klärt sich etw. wird klar (2.2): in der Zwischenzeit hatte sich die Sachlage von selbst geklärt — 3 . S p o r t der Verteidiger konnte k. (die Gefahr vom Tor abwenden) klar|gehen /Vb.[ um g. etw. geht klar etw. verläuft wie gewünscht: das geht klar, wird schon k.!; ist (mit der Prüfung) alles klargegangen?; das geht klar (wird erledigt) Klarheit, die; -, jo. PI./ 1. /zu klar 1 u. 2/; zu 1.1: ein Kristall von großer K .; zu 2.2: sich K. über etw. verschaffen (sich ein genaues Bild von etw. machen und dadurch die Unklarheiten beseitigen); umg. scherzh. jetzt ist alle K. restlos beseitigt (jetzt ist alles verworren, gar nichts mehr zu ver­ stehen) — 2 . akustische Reinheit: die K. seiner Stimme klarieren /sw. Vb.; hat/ Seemannsspr.: ein ein­ laufendes, auslaufendes Schiff k. (die Fo rm alitäten
Klarierung — Klassenstandpunkt 647 für den Zoll, die Abfertigung erledigen); dazu Klarierung, die; -, -en Klarinette, die; -n Holzblasinstrument mit zylindrisch gebohrter Röhre und schnabelförmigem Mundstück und einfachem Rohrblatt; dazu Klari­ nettist, der; -en, -en klgr/Klar| -kommen /Vb./ umg. 1.1. mit etw. k. etw. bewältigen: er ist mit der Aufgabe, dem Thema gut klargekommen; kommst du da klar (begreifst, verstehst du das)*! 1.2 . mit jmdm. auskommen, zu­ rechtkommen, keine Schwierigkeiten haben: mit ihm bin ich immer klargekommen; -legen jVb.f jmdm . dtw. erklären (1.1); -machen /Vb./ 1. jmdm. etw. verständlich, deutlich machen: du mußt ihm k., daß es so nicht weitergehen kann — 2. fachspr. ein Schiff, Flugzeug, eine Maschine k. (ein satzb ereit machen); -sehen jVb.f umg. (in etw.) k. das Wesent­ liche von etw. erkannt haben, etw. überblicken: jetzt sehe ich endlich klar (in dieser Sache); -sieht, die jo. Pl.j Klarblick; -sichtfolie, öde durchsichtige Folie; -stellen jVb.f etw. (nachdrücklich) erklären und richtigstellen: einen Sachverhalt k.; ich möchte ein für allemal k., daß ...; -text, der nichtchiffrier- ter Text; <£>im K. (eigentlich) heißt das... Klärung, die; -, -enjvorw. Sg.; zuklären1u.2/; zu 2.1: die K. der Begriffe; die K. einer An­ gelegenheit fordern klar [werden jV b.j jmdm. wird etw. klar, jmd. wird sich über etw. klar jmd. erkennt (2.2) etw.: jetzt wurde ihm erst klar, was er da angerichtet hatte Klasse, die; -, -n 1. die Gesellschaft konstituierende große Gruppe von Menschen, die sich in einem geschichtlich bestimmten System der gesellschaftlichen Produktion von anderen Gruppen der Gesellschaft unterscheidet, bes. nach ihrem Verhältnis zu den Produktionsmitteln, durch ihre Rolle in der gesell­ schaftlichen Organisation der Arbeit sowie in der Art der Erlangung und dem Umfang des Anteils am gesellschaftlichen R eichtum : die K. der Arbeiter, Genossenschaftsbauern im Sozialismus; antagoni­ stische Klassen; die unterdrückte, herrschende K . im Kapitalismus — 2.1. Gesamtheit gleichaltriger Schüler als organisatorische Einheit in der Schule: die K. besteht aus 20 Schülern 2.2. Raum, in dem sich 2.1 befindet: als er die K. betrat, erhoben sich alle Schüler von ihren Plätzen 2.3 . Schuljahr: er hat den Abschluß der zehnten K .; er besucht die gleiche Schule, ist aber zwei Klassen über mir — 3. Gruppe von Sachen, Lebewesen, die durch gemeinsame Merkmale gekennzeichnet sind: W is­ sen sch. eine K. von Objekten, Begriffen; etw. einer K. zuordnen1; er startet in der K. (Alters­ klasse) der Junioren; dieser Boxer ist Meister zweier Klassen (Gewichtsklassen) — 4 . Biol. Ein ­ heit im System der Lebewesen, die zwischen Stamm und Ordnung steht — 5. er hat die Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen für alle Klassen (für alle nach den Anforderungen der Führung unter­ schiedenen Arten von Kraftfahrzeugen) — 6 . /Preis­ stufe für die Beförderung bei Verkehrsmitteln, bes. der Eisenbahnf: ein Abteil erster, zweiter K. — 7. /Rangstufe bei Auszeichnungen/: der National­ preis erster K . — 8. er ist ein Geiger erster K. (ein erstklassiger Geiger); ein Hotel erster K. (ein erstklassiges Hotel) + umg. etw., jmd. ist K. (etw., jmd. ist groß­ artig, hervorragend); etw. ist eine K. für sich (ist etw. ganz Besonderes) Klasse umg. /emot./ zu Klasse 8 | -fahrer, der; - frau, die; -läufer, der Klassement, das; -s, -s [..mag, auch ..mü] Sport Rangliste Klassen/klassenl -arbeit, die Kontrollarbeit, die die Schüler in der Klasse (2.2) unter Aufsicht des Lehrers ausführen müssen; -aufsatz, der vgl. - arbeit; -bewußt /Adj./ mit Klassenbewußtsein: er ist ein klassenbewußter Arbeiter; -bewußtsein, das gesellschaftliches Bewußtsein (eines Menschen), das bestimmt ist durch die Zugehörigkeit zu einer be­ stimmten Klasse in deren Beziehung zu anderen Klassen sowie das Eintreten für die Interessen dieser Klasse jvorw. auf Vertreter der Interessen der Arbeiterklasse, Angehörige der Arbeiterklasse an­ gewandt/: das K . der Arbeiterklasse entwickelt sich zum sozialistischen und kommunistischen Be­ wußtsein der ganzen Gesellschaft; ein ausgeprägtes K. haben; -buch, das vom Klassenleiter geführtes Dokument für Eintragungen über die (Leistungen der) Schüler und den erteilten Unterricht; -feind, der jo. Pl.j Vertreter(gruppe), als Gesamtheit auf- gefaßte Vertreter einer gegen das Klasseninteresse der Arbeiterklasse und aller Werktätigen gerichteten Politik und Ideologie: den K. schlagen; Stör­ manöver des Klassenfeindes; -gebunden /Adj./ u n ­ abdingbar mit dem Charakter, dem Standpunkt, den Interessen einer Klasse (1) verquickt, von daher bestimmt: klassengebundenes Handeln; -gegen- satz, der Gegensatz, Widerspruch zwischen antago­ nistischen Klassen: der K. zwischen Bourgeoisie und Proletariat; unüberbrückbare Klassengegen­ sätze; -gegner, der jo. Pl.j Klassenfeind; -gesell- schaft, die /o. PI./ die aus antagonistischen Klassen bestehende(n) Gesellschaftsformationen); -interesse, das jvorw. PI./ Gesamtheit der durch die geschicht­ liche Stellung und Rolle sowie die sozialökonomi­ schen Verhältnisse objektiv bestimmten materiellen od. ideellen Motive, Bedürfnisse, Ziele einer Klasse (1): für die Durchsetzung der Klasseninteressen kämp­ fen; -Justiz, die Rechtsprechung im Interesse der Ausbeuterklasse, oft unter Mißachtung der bestehen­ den Gesetze: er wurde ein Opfer der K .; - kamerad, der Mitschüler aus derselben Klasse (zu dem ein engeres Verhältnis besteht); dazu -kameradin, die; - kampf, der /o. Pl.j auf ökonomischem, ideologi­ schem und politischem Gebiet ausgetragener Kampf zwischen den ausbeutenden und ausgebeuteten Klas­ sen, der die gesetzmäßige Triebkraft der gesellschaft­ lichen Entwicklung in jeder Klassengesellschaft dar­ stellt und in einer revolutionären Umgestaltung der jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse gipfelt: die Formen, Methoden des Klassenkampfes; -kollek­ tiv, das Gesamtheit der Schüler einer Klasse (2.1) als K ollektiv; -lehrer, der Klassenleiter; -leiter, der vom Direktor eingesetzter, für eine Klasse (2.1) ver­ antwortlicher Lehrer; -los /Adj./: die klassenlose (nicht in antagonistische Klassen gespaltene) Gesell­ schaft; -lotterie, die Lotterie, bei der die Gewinne nach einem Plan zu verschiedenen Terminen gezogen werden und bei der für jede Ziehung Lose verkauft werden; -raum, der einer bestimmten Klasse (2.1) zugeordneter Raum; -Spiegel, der schematische Dar­ stellung der Sitzordnung der Schüler einer Klasse; -Standpunkt, der durch das Klassenbewußtsein he-
648 Klassenstärke — Klavierunterricht stimmter Standpunkt; -stärke, die Anzahl der Schüler einer Klasse; -treffen, das Treffen ehe­ maliger Schüler einer Klasse; -unterschied, der vgl. - gegensatz; -ziel, das Ziel der Bildung und Erziehung, das nach dem Lehrplan .in einem Schul­ jahr erreicht werden soll; -zimmer, das veraltend vgl. - raum Klassifikation, die; -en /zu klassifizieren/ klassifizieren /sw. Vb.; hat/ etw., eine M enge (1.1) nach bestimmten Merkmalen einteilen, ordnen Klassik, die; jo. PI./ bestimmte Epoche, die sich durch hervorragende, über die Zeiten gültige bes. künstlerische, aber auch wissenschaftliche Leistungen humanistisch-realistischen Gehalts auszeichnet: die griechische, römische, deutsche, Wiener K. Klassiker, der; -s, - 1.1, Vertreter einer klassischen (2.1) Epoche: die deutschen K. 1.2. Künstler, Wissenschaftler, dessen Werk sich als wegweisend, mustergültig erwiesen hat: die K. des Marxismus- Leninismus Klassikerlausgabe, die Edition eines Klassikers klassisch /Adj./ 1. die Antike betreffend: das klas­ sische Altertum; die klassischen Sprachen (Grie­ chisch, Latein des Altertum s); klassische Philologie studieren; er hat ein klassisches (dem Schönheits­ ideal der Antike entsprechendes) Profil — 2.1. zur Klassik gehörend, für sie charakteristisch: das klas­ sische Erbe; ein klassisches Werk, Drama, Ge­ mälde; die klassischen Dichter, Musiker; klassische Musik spielen; eine Dichtung im klassischen Stil 2.2. wie ein Werk der Klassik von hervorragender, über die Zeiten gültiger Qualität: die klassische Form dieser Symphonie; ein Werk von klassischer Schönheit 2.8 . vollendet, mustergültig: eine klas­ sische Formulierung; ein klassischer Beweis; er spricht ein klassisches Französisch 2.4 . zu se in er Zeit und längere Zeit maßgeblich, weil mustergültig ausgeformt, aber durch die Entwicklung heute über­ holt: die klassische Physik, Nationalökonomie; die Entwicklung vom klassischen zum modernen Fuß­ ball; das klassische Weltbild — 8 . typisch, bezeich­ n en d : das ist ein klassischer Fehler ausländischer Studenten; ein klassischer Fall versuchten Be­ truges Klassizismus, der; -, jo. PI./ Kunststil in der Archi­ tektur, Plastik und Malerei von 1780 bis 1840, der sich die klaren, strengen, geradlinigen und ein­ fachen Formen des griechischen Altertums zum Vor­ bild nahm; dazu klassizistisch jA d j.j : ein Gebäude im klassizistischen Stil Klatsch, der; -(e)s, jo. Pl.j I. das Geräusch des Klatschens (1.1); er schlug mit einem lauten K. auf das Wasser auf — II . abfälliges Reden über abwesende Personen : K. verbreiten, weitertragen; sich nicht um den K. der Nachbarn kümmern Klatsch|base, die umg. Person, bes. Frau, die gern klatscht (II. 1) klatschen fsw . V b. ; hat, ist/ 1.1. etw. klatscht /bes. von etw. Nassem, von einem Schlag mit der flachen Hand/ etw. verursacht ein kurzes, helles Geräusch (beim Aufprall auf etw.) (hat): die nassen Segel k. im Wind; er bekam eine Ohrfeige, daß es nur so klatschte — 2 . mit dem Geräusch von 1 an, auf, gegen etw. prallen, schlagen (hat, ist): der Regen klatschte ans, gegen das Fenster, aufs Dach — 3. (hat) 8.1. die Handflächen zum Zeichen des Bei­ falls wiederholt aufeinanderschlagen: die Zuschauer klatschten begeistert (Beifall) 3.2 . m it der flachen Hand auf etw. schlagen: er klatschte sich vor Freude auf die Schenkel — 4 . umg. etw. Flaches od. Nasses heftig auf, an, gegen etw. werfen (hat): am liebsten hätte er das Buch an die Wand ge­ klatscht — II . (hat) 1. über abwesende Personen m eist abfällig reden, herziehen: sie klatscht oft über ihre Nachbarn — 2. landsch. jmdm. etw. hinter- bringen, verraten: er hat alles dem Lehrer ge­ klatscht + salopp jmdm. eine k. (jmdm. eine Ohrfeige geben) Klatsch(geschickte, die: die neuesten Klatsch­ geschichten (den neuesten Klatsch II) erzählen klatschhaft /A d jn ich t adv./ gern klatschend (II.l): sie ist k., ist eine klatschhafte Person Klatsch/klatsch| -maul, das saloppem ?. , der gern klatscht (II.l); -mohn, der /o. P l.j wildwachsender Mohn; :naß, -naß /Adj.; emot./ triefend naß: er wurde bei dem Regen k .; -sucht, die fo. Pl.j Sucht zu klatschen (II.l); dazu -süchtig /Adj./; -weib, das umg. Klatschbase: er ist ein altes K. klauben /sw. Vb.; hat/ 1. landsch. etw. einzeln aufheben, aufsammeln: Krümel vom Boden k,. — 2.* landsch. umg. etw. aussortieren: Bohnen, Erbsen k. — 3. österr. Beeren k. (pflücken) Klaue, die; -, -n 1. Huf der Wiederkäuer und Schweine — 2. Krallen des Fußes beim Haarraub­ wild und bei Raubvögeln: die Klauen des Löwen, Tigers, Adlers — 3. /vorw. Pl.j salopp Hand (1): nimm deine (dreckigen) Klauen da weg!"1; <> in jmds. Klauen (Gewalt) sein, geraten; jmdn. aus den Klauen seiner Feinde befreien — 4 . salopp sehr schlechte, unleserliche Handschrift: der hat viel­ leicht eine K .! klauen /sw. Vb.; hat/ salopp etw. stehlen (1): das hat er geklaut; jmd. hat ihm sein Rad geklaut Klause, die; -, - n kleiner, meist abgeschiedener Raum: er zog sich in seine K. zum Arbeiten zu­ rück Klausel, die; -, -n zusätzliche, besondere vorbehalt- liche Bestimmung, bes. in einem Vertrag Klausur, die; -, - en 1. Klausurarbeit: eine K. schreiben — 2 . /o. PI./ die Verhandlungen fanden in strenger K. (unter Ausschluß der Öffentlichkeit) statt — 3. ReL kath. Teil eines Klosters, der für Außenstehende nicht zugänglich ist Klausuri -arbeit, die Kontroll- od. Prüfungsarbeit, die unter Aufsicht geschrieben wird; -tagung, die Tagung unter Ausschluß der Öffentlichkeit Klaviatur, die; -en [..v . .] Gesamtheit der Tasten eines Tasteninstrumentes Klavier, das; -(e)s, -e [..v . .] Tasteninstrument, dessen Saiten durch Hämmerchen angeschlagen werden, die mit Filz belegt sind: K. spielen; am K. sitzen; das K. stimmen Klavier) -auszug, der Bearbeitung einer Partitw nur für Klavier und für Klavier und Solostimmen; - begleitung, die jo. PI./ Begleitung einer musika­ lischen, meist gesanglichen Darbietung auf dem Kla­ vier; -konzert, das Konzert für Klavier und Orche­ ster; -lehrer, der jmd., der Klavierunterricht erteilt; dazu -lehrerin, die; -Stimmer, der; -s, - jmd., der beruflich Klaviere stimmt; -stück,das/PL -e/ Musik­ stück für Klavier; -stunde, die Unterricht im Kla­ vierspielen von meist einer Stunde Dauer; -unter­ richt, der Unterricht im Klavierspielen
kleben — klein 649 kleben /sw. Vb.; hat/ 1.1, etw. an eine Stelle k. etw. mit Klebstoff an einer Stelle befestigen: Plakate an eine Mauer, Fotos in ein Album, eine Marke auf einen Brief k .; Tapeten mitKleister bestreichen und an die Wand k. 1.2. etw. Klebriges gegen etw. drücken, so daß es haftenbleibt: er hat seinen Kau­ gummi unter die Tischplatte geklebt 1.3 . etw. mit Klebstoff reparieren: einen Biß in der Tapete k. — 2.1 . etw. klebt gut, schlecht 2.1 .1 . etw. ist ein guter, schlechter Klebstoff: dieser Leim klebt aus­ gezeichnet 2.1 .2 . etw. haftet, nachdem es durch 1.1 auf eine Unterlage gebracht worden ist: die Brief­ marke klebt nicht; das Plakat, die Tapete klebt noch nicht 2.2 . etw. klebt irgendwo etw. haftet (infolge Feuchtigkeit) an einer Stelle: das Hemd klebte ihm am'Körper; die Haare k. ihm im Ge­ sicht ; die Marmelade klebt am Löffel —, 3. etw., jmd. klebt etw., jmd. ist klebrig und schmutzig: der Tisch klebt vor Dreck; meine Hände k.; Vor­ sicht, ich klebe (ich schwitze und bin schmutzig) ! + salopp jmdm. eine k. (jmdm. eine Ohrfeige geben)*, — an jmds. / Händen klebt Blut; jmdm. klebt die / Zunge am Gaumen kleben|bleiben fVb.f 1. an etw. Klebrigem haften­ bleiben: die Fliege ist am Leim klebengeblieben — 2. umg. länger als beabsichtigt verweilen: er ist wieder einmal bei seinen Freunden klebengeblieben (hat sich nicht rechtzeitig zum Aufbruch entschließen können) — 3. salopp in der Schule k. (nicht ver­ setzt werden) Klgber, der; -s, - 1. fo. Pl.f fachspr. Eiweißstoffe des Getreidekorns, deren Eigenschaften das aus ihnen gewonnene Mehl zum 1Backen (1.1) geeignet machen — 2. Klebstoff klebrig fAdj.f durch Klebstoff, durch einen zäh­ flüssigen Stoff mit bestimmter Zusammensetzung so beschaffen, daß etw., man daran klebenbleibt: nach dem Tapezieren war der Tisch ganz k .; ein kleb­ riger Bonbon; klebrige Hände, Finger Kleb|stoff, der nichtmetallischer W erkstoff, der durch seine Bestandteile Gegenstände, Körper (2) miteinander verbinden kann, so daß sie aneinander haften: flüssige, pulverige, plastische Klebstoffe; ein kalt, warm abbindender K. kleckern jsw. Vb.; hat, ist/ umg. 1.1. dadurch Flecke verursachen, daß man aus Versehen kleine Mengen von etw. Flüssigem, Breiigem herabfallen läßt (hat): das Kind hat gekleckert 1.2 .1 . etw. auf etw. k. kleine Mengen von etw. Flüssigem, Breiigem herabfallen lassen, so daß Flecke entstehen (hat): Farbe auf den Boden k. 1 .2 .2 . etw. klek- kert auf etw. etw. Flüssiges, Breiiges fällt in klei­ nen Mengen herab, so daß Flecke entstehen (ist): die Farbe kleckerte auf den Boden kleckerjweise fAdv.f umg. in kleinen Mengen und in unregelmäßigen Abständen: sie bekam das ge­ borgte Geld nur k. zurück Klecks, der; -es, -e 1. durch herabtropfende Flüssig­ keit, bes. Tinte, entstandener, meist rundlicher Fleck — 2. umg. ein K. (eine kleine Menge) Schlag­ sahne, Marmelade klecksen /sw. Vb.; hat/ Kleckse (1) machen: er hat beim Schreiben gekleckst klecksig /Adj./ voller Kleckse (1) Kledage, die [.. a : 39] s. Kledasche Kledasche, die; -, jo. Pl.f salopp Gesamtheit der Stücke von jmds. Oberbekleidung: nimm deine K. und verschwinde!; laß deine K. nicht überall her­ umliegen ! Klee, der; -s, jo. PI./ Schmetterlingsblütler mit drei­ teiligen Blättern und kugeligen, weißen, gelblichen od. rötlichen Blüten, der als Futterpflanze angebaut wird - f jmdn., etw. über den grünen K. loben (außer­ ordentlich loben) Kleejblatt, das /PL -blätter/ meist aus drei Teilen bestehendes Blatt des K lees: ein drei-, vierblättriges K. Kleid, das; -(e)s, -er 1. einteiliges Kleidungsstück der Oberbekleidung für Frauen, Mädchen, das meist von den Schultern bis zu den Knien reicht und un­ mittelbar über der Unterwäsche getragen wird: ein langärmeliges, ärmelloses, schulterfreies, sommer­ liches, festliches, sportliches K .; ein K . nähen, bügeln, waschen, ändern, an-, ausziehen, auf den Bügel hängen; sie hat einen Schrank voller Kleider; O das bunte K. des Herbstes — 2. /nur im PL/ seine Kleider (Kleidung) ablegen, wechseln + nicht aus den Kleidern kommen (aus bestimm­ ten Gründen, meist wegen dringender, eiliger Arbeit nicht dazu kommen, zu Bett zu gehen, zu schlafen) kleiden, kleidete, hat gekleidet 1 . sich in bestimm­ ter Weise k. bestimmte Kleidung tragen, sich in bestimmter W eise anziehen: sie kleidet sich hübsch, sportlich, modern; sie weiß sich geschickt zu k.; er erschien immer sorgfältig und korrekt gekleidet; sich nach der neuesten Mode k.; jmdn. k .: sie kleidet ihre Kinder stets praktisch und geschmack­ voll (sorgt dafür, daß ihre Kinder stets ‘praktische und geschmackvolle Kleidung tragen) — 2. /von Kleidungsstücken/ etw. kleidet jmdn. etw. ist so beschaffen, daß es jmdn. vorteilhaft erscheinen läßt: der Stoff, das Kostüm kleidet mich, sie; der Hut kleidet sie nicht — 3 . seine Gedanken, Gefühle in Worte k. (in Worten ausdrücken) Kleider| -ablage, die Garderobe (3); -bügel, der m it einem Haken zum Aufhängen versehener Gegenstand in Form eines Bogens, über den Kleidungsstücke gehängt werden; -bürste, die Bürste zum Reinigen von Kleidungsstücken; -haken, der Haken, an dem Kleidungsstücke aufgehängt werden; -schrank, der Schrank, in dem Kleidungsstücke aufgehängt, auf­ bewahrt werden; -Stoff, der Stofffür Kleider (1) kleidsam /Adj./ so beschaffen, daß es jmdn. kleidet (2 ): ein kleidsamer Mantel, Hut, Stoff Kleidung, die; -, -en /o. PL; nie auf Schmuck, selten auf Schuhe bezogen/ Gesamtheit dessen, was jmd. (an Oberbekleidung) auf dem Körper trägt, was er davon besitzt: zweckmäßige, leichte, warme, wetterfeste K .; die K. wechseln Kleidungs|stück, das /PL -e/ einzelnes Stück der Kleidung Klgie, die; -, - n beim Mahlen von Getreide zurück­ bleibendes Produkt aus Schalen und Hülsen, das mit Mehl vermischt als Futtermittel dient klein /Adj./ 1. in räumlicher Ausdehnung unter einem bestimmten (mittleren) Wert liegend, nicht groß : ein kleiner Mann, Baum; ein kleines Grund­ stück, Haus, Zimmer; ein kleines Paket, Format, Stück; ein kleiner Apfel; sie hat kleine Hände; der kleine Finger (Finger außen neben dem Ringfinger); diese Schuhe sind mir zu k .; er ist fünf Zenti­ meter kleiner als ich, der kleinste von uns; der kleine Zeiger (Stundenzeiger); der Mantel ist mir
650 Kleinarbeit — kleinlich um ein kleines (ein wenig) zu lang; die kleinen Buchstaben (die Buchstaben des Alphabets, die sich in der Form von den großen Buchstaben unter­ scheiden und nicht deren Funktion haben); ein Wort k. schreiben; k., aber fein (nicht groß, aber sehr gut) — 2 . Inicht adv./ einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum umfassend: eine kleine Pause, Weile — 3. /nicht adv./ aus einer verhältnismäßig geringen Anzahl, Menge bestehend: eine kleine Familie; etw. im kleinen Kreis (mit wenigen Personen) besprechen; die kleinere Hälfte der Be­ völkerung; ein kleines bißchen (ein wenig) — 4 . /nicht adv.] von niedrigem (Zahlen)wert: eine kleine Summe, Anzahlung; kleine Beträge; ein kleines (geringes, niedriges) Gehalt; ein kleiner Gewinn; nur kleines Geld (Kleingeld) haben; das kleine Ein­ maleins (die M ultiplikation der Zahlen von 1 bis 10, mit den Zahlen von 1 bis10) —5.dieGas­ flamme k. (auf niedrige Stärke) stellen; etw. auf kleiner Flamme, kleinem Feuer kochen — 6 . /nicht adv.f 6.1 . mein kleiner (jüngerer) Bruder; unser Kleinster (jüngster Sohn) 6.2 . nicht erwachsen: sich wie ein kleines Kind benehmen; die lieben Kleinen, die kleinen Geister (die Kinder); umg. sie erwartet etwas Kleines (ein Baby) — 7.1. unerheblich, gering­ fügig: ein kleiner Irrtum, Fehler, Unterschied; das ist eine kleine Mühe, ein kleines Mißgeschick; jmdm. eine kleine Freude machen; das ist meine kleinste Sorge; bei den kleinsten Schwierigkeiten gibt er schon auf 7.2. scherzh. /nur attr.; mindert die Schärfe eines mit klein verbundenen Ausdrucks!: na, du kleiner Drückeberger, Schäker! — 8 . /nur attr./ er war ein kleiner Angestellter (Angestellter in untergeordneter sozialer Stellung); er war damals nur ein kleiner (unbedeutender) Schauspieler — 9 . dieser kleine (beschränkte) Geist sann stets auf Rache -f* k. beigeben (nachgeben)', von k. an, auf (von Kindheit an); ein k. wenig (etwas, ein bißchen); bis ins kleinste bis in jede Einzelheit: er hat mir alles bis ins kleinste erzählt; umg. k. und häß­ lich (kleinlaut, 2verlegen) sein, werden; einen klei­ nen sitzen haben (leicht betrunken sein); /von und zu Kindern gesagt/ k. machen (Wasser lassen); — kleine / Fische; / groß und k.; alles / kurz und k. schlagen; das kleinere / Übel wählen Klein/kle|n| -arbeit, die jo. Pl.l mühevolle Arbeit mit den Einzelheiten: etw. in mühevoller K. schaf­ fen; -bahn, die schmalspurige Eisenbahn für Neben­ strecken; -bauer, der Einzelbauer mit geringem Grundbesitz und wenig Vieh; dazu -bäuerlich /Adj./; - bekommen /Vb./ umg. etw. zerkleinern können: ich bekomme das Holz nicht klein; -betrieb, der kleiner Betrieb mit wenig Mitarbeitern Kleinbild| -film, der Film für Aufnahmen im Format 18:24 bis 24:36 mm; -kamera, die vgl. -film kle|n/Klein| -blättrig /Adj.; nicht adv./ mit kleinen Blättern (1): eine kleinblättrige Pflanze; -bürger, der Angehöriger des Kleinbürgertums; -bürgerlich /Adj./ 1.1. zum Kleinbürgertum gehörend, das Klein­ bürgertum betreffend: kleinbürgerliche Gewerbe­ treibende 1.2. den für das Kleinbürgertum (poli­ tisch) typischen Auffassungen und Verhaltensweisen verhaftet: kleinbürgerliches Bewußtsein, Denken, Verhalten; -bürgertum, das Mittelschicht in der kap. Gesellschaft zwischen Proletariat und Bourgeoi­ sie mit schwankender Interessenlage und Ideologie, bestehend aus kleinen Warenproduzenten und Händ­ lern, die keine od. nur im geringen Maße fremde Arbeitskraft ausbeuten, zu denen unter bestimmten (sozialen) Aspekten auch die Mehrheit der Intelligenz sowie Teile der ökonomisch besser gestellten Werk­ tätigen gehören; -bus, der; -darsteller, der Theate r Film Schauspieler, der Nebenrollen, oft ohne Text, bes. in Massenszenen darstellt; -druck, der /o. PL/ Druck in einem besonders kleinen Schriftgrad; - format, das /o. PL/: eine Annonce im K .; - garten, der kleines Gartengrundstück (abseits der Wohnung); -gartenanlage, die aus Kleingärten bestehende A n ­ lage; -gärtner, der Besitzer, Pächter eines Klein­ gartens; -gärtnerisch /Adj.; nicht präd./; -gebäck, das Gebäck von kleiner Größe; -geblümt /Adj.; nicht adv.j mit einem Muster aus kleinen Blumen: ein kleingeblümtes Kleid; -geld, das /o. Pl.j Hart­ geld, Münzen bes. als Wechselgeld: ich kann nicht wechseln, ich habe kein K .; - gemustert /A dj.; nicht adv./ mit einem kleinen Muster: ein klein­ gemusterter Stoff; -gläubig /Adj./ ständig ängst­ lich zw eifelnd : er ist ein kleingläubiger Mensch, ist k.; -hacken /Vb./ etw. durch Hacken zerkleinern: das Holz k.; -handel, der Einzelhandel; dazu - händler, der Kleinheit, die; -, /o. PI .; zu klein 1 u. 9/ Kleinj -hirn, das hinterer Teil des Gehirns, durch den die Bewegungen koordiniert werden; -holz, das jo. PI./ kleingehacktes Holz: K. machen (Holz hak- ken); <C> etw. zu K. machen (etw. zertrümmern) Kleinigkeit, die; -, - en geringfügige Sache, A n ­ gelegenheit: ich muß nur noch ein paar Kleinig­ keiten besorgen, einholen; auf die K., Kleinig­ keiten kommt es an; die (tausend) Kleinigkeiten des Alltags; sich um jede K. kümmern; jmdm. eine K. schenken (ein kleines Geschenk machen); eine K. (ein wenig) essen; iron. scherzh. das kostet eine K. (sehr viel); etw. ist für jmdn. eine K. (etw. fällt jmdm. leicht); das ist keine K. (das ist schwer, schwierig) KMnigkeits|krämer, der; -s, - jmd., der Kleinig­ keiten übertrieben wichtig nimmt Klein/klein| -kaliber, das jo. PI ./ Kaliber von 5,6 Millimeter; -kalib(e)rig /Adj.; nicht adv./ ein klei­ nes Kaliber habend; -kariert /Adj./ 1. /nicht adv./ vgl. kleingemustert — 2 . kleinlich und engstirnig: er ist ziemlich k.; - k ind, das Kind vom vollendeten ersten bis zum sechsten Lebensjahr; -kram, der umg. Kleinigkeiten, kleine Dinge; -krieg, der 1. Krieg im Rücken des Gegners mit kleinen Einheiten — 2. andauernder Streit (um Kleinigkeiten), ständige Reibereien : zwischen beiden Ehepartnern herrscht K .; -kriegen /Vb./ umg. 1. etw. klein­ bekommen — 2. etw. durch unsachgemäßen Ge­ brauch unbrauchbar machen: er hat das Spielzeug schnell kleingekriegt; dieser Apparat ist nicht kleinzukriegen (ist sehr stabil) — 3 . jmdn. unter­ kriegen, gefügig machen: so leicht ist er nicht klein­ zukriegen — 4 . etw. aufbrauchen, verbrauchen (können): wir werden den Kuchen schon k.; er hat den Gewinn in kurzer Zeit kleingekriegt; -laut /Adj./ nicht mehr so großsprecherisch wie vorher: vor Gericht wirkte war er ziemlich k. kleinlich /Adj./ Kleinigkeiten übertrieben wichtig nehmend, pedantisch, engherzig: ein kleinlicher Mensch; kleinliche Rache, Verdächtigungen, Be-
Kleinlichkeit — Klimaschwankung 651 Stimmungen; in Geldsachen ist er k.; dazu Klein­ lichkeit, d ie; - en 1. /o. PL/ jmds. K . (kleinliche Wesensart) — 2. jmds. Kleinlichkeiten (Handlun­ gen, die von kleinlicher Wesensart zeugen) kle|n/Klein| -machen /Vb.f 1. etw. zerkleinern: Holz k. — 2. umg. können sie 100 Mark k. (wech­ seln 3.1)?; -maschig /Adj.; nicht adv./ mit kleinen Maschen: ein kleinmaschiges Netz; -mut, der ver­ altend Mangel an Mut und Entschlußkraft; dazu - mütig /Adj./: ein kleinmütiger Mensch; sich als k. erweisen Kleinod, das;^(e)s, -e/Kleinodien [klainoit, . .n|o:t, PL ..da, ..dian] geh. kostbares Schmuckstück Klem/klein| -rechner, der kleiner elektronischer R ech n er; -reparatur, die; -schneiden /Vb./ etw. durch Schneiden zerkleinern: Brot, Fleisch k.; -Schreibung, die jo. PL/ Schreibung mit kleinem Anfangsbuchstaben; -Staat, der kleiner selbständiger Staat; -Stadt, die Stadt mit weniger als 20000 Ein­ wohnern; dazu -Städter, der u. -städtisch /Adj./ Kleinstj -format, das fo. PL/ sehr kleines Form at; ^kind, das Säugling, kleines Kind bis zu zwei Jahren Klein/klein| -tier, das kleines Haustier; -tierhalter, der jmd., der Kleintiere hält; -vieh, das /o. PL/ kleines landwirtschaftliches Nutzvieh, bes. Geflügel, Ziegen, Schafe, Kaninchen; -wagen, der Personen­ kraftwagen mit einem Motor unter 1000 cm8 Hub­ raum; -wüchsig /Adj.; nicht adv./ von kleinem W u ch s : eine kleinwüchsige Hunderasse Kleister, der; -s, - flüssiger Klebstoff aus Stärke od. Mehl und Wasser kleistern /sw. Vb.; hat/ etw. mit Kleister kleben {1.1, 1.3) Klematis, die; - zu den Hahnenfußgewächsen gehörende Kletterpflanze mit duftenden blauen od. weißen Blüten Klemme, die; -n 1. kleiner Gegenstand od. Vor­ richtung an etw. mit einem od. zwei beweglichen od. federnden hebelartigen Teilen zum Zusammen­ drücken, Befestigen, Festklemmen von etw.: die Haare mit einer K. zusammenstecken; Briefe mit einer K. zusammenheften — 2. Elektrotechn. lösbare Verbindung für die Herstellung elektrischer Kontakte — 3. Med. Klammer (1) zum Zusammen­ halten von Wundrändern + umg. in der K. sitzen (in einer unangenehmen Lage, in großer Verlegenheit sein) klemmen /sw. Vb.; h at/1. etw. irgendwie zwischen, unter, auf etw. zwängen, so daß es dort festgehalten w ird: ein Stück Holz unter die Tür k., damit sie nicht zuschlägt; (sich) die Mappe unter den Arm k. — 2, sich etw. k. mit einem Körperteil zwischen etw. geraten und sich dabei weh tun, sich durch Quetschen verletzen: ich habe mir den Finger in der Schublade, in der Tür geklemmt — 3. etw. klemmt etw. hat nicht genügend Spielraum, bleibt hängen und läßt sich nicht, schwer öffnen, schließen: das Fenster, die Tür klemmt — 4. salopp etw. stehlen (1): das hat er (sich) geklemmt; das hat er mir geklemmt + salopp sich hinter etw. k. (etw., bes. seine Arbeit, mit Nachdruck, Eifer betreiben) Klemmer, der; -s, - Brille ohne Bügel, meist auch ohne Fassung der Gläser, die mit ihrem elastischen, die Gläser verbindenden Metallteil auf die Nase ge­ klemmt wird Klempner, der; -s, - Handwerker, der Bleche be­ arbeitet, Installationen ausführt und repariert: sich vom K . ein neues Handwaschbecken installieren lassen Klempner| -meister, d e r ; -Werkstatt, die Klepper, der; -s, - altes, entkräftetes, dürres Pferd : ein alter K. zog den Wagen Kleptomanie, die; /o. PL/ krankhafter Trieb zum Stehlen: an K. leiden klerikal /Adj.; vorw. attr./ den Klerus betreffend, vom Klerus ausgehend: eine klerikale Partei, Poli­ tik, Gesinnung Kleriker, der; -s, - katholischer Geistlicher Klerus, der; /o. PL/ Gesamtheit der katholischen Geistlich en Klette, die; -, -n 1. krautiger Korbblütler mit kuge­ ligen violetten Blüten, deren sie umhüllende Blätter stachlige Spitzen tragen — 2. Fruchtstand von 1: die Kinder bewarfen sich mit Kletten + sie hängen wie (die) Kletten an ihm (sie weichen nicht von seiner Seite) Kletterei, d ie; -, - en (mühsames) längeres Klettern Kletterer, der; -s, - /zu klettern/ Kletter| -gerüst, das Gerüst zum Klettern in Turn­ hallen und auf Kinderspielplätzen; -maxe, der; -n, - n umg. scherzh. jmd., der gern klettert klettern /sw. Vb.; ist/ hinauf-, hinabsteigen und sich dabei mit Händen und Beinen festklammern: er klettert gern, geschickt; /mit Richtungsangabe/ auf einen Baum, Berg k.; über den Zaun k.; der Dachdecker ist über die Leiter auf das Dach ge­ klettert; sch erzh. die Passagiere kletterten aus dem Flugzeug"1; O die Beben k. (ranken sich) am Spalier nach oben; das Barometer klettert in die Hohe (steigt) ; die Preise, Löhne k. (steigen) 4-es,dasist,umaufdie/ Baumezuk. Klotter| -partie, die umg. Ausflug in bergigem Gelände, auf einen Berg; -pflanze, die Gewächs, das sich an etw. Stützendem in die Höhe rankt; - rose, die vgl. -pflanze; -Stange, die Turngerät in Form einer Stange, an der man emporklettert; -tour, die umg. vgl. - partie: eine K. im Elbsandstein­ gebirge klicken /sw. Vb.; hat/ etw. gibt einen leisen, kurzen, hellen, metallischen Ton von sich: die Fotoapparate klickten; es klickt beim Entsichern des Gewehrs Klient, der; -en, -en [kli|snt] Mandant klieren /sw. Vb.; hat/ landsch. salopp etw. schlecht, unsauber schreiben: der hat (das) aber ge­ kliert ! Kliff, das; -(e)s, -e durch die Wellen der Brandung entstandener, oft felsiger Steilhang einer Küste: die Wellen brachen sich an den Kliffen Klima, das; -s, -s/Klimate 1. für ein bestimmtes Ge­ biet od. eine geographische Zone charakteristischer, alljährlich wiederkehrender Ablauf der Witterung: dort herrscht ein warmes, kaltes, feuchtes, tro­ pisches, polares K. — 2. /o. PL/ Atmosphäre in den zwischenmenschlichen Beziehungen: in dieser Fa­ milie, bei den Verhandlungen herrschte ein gutes K. Klimajanlage, die Anlage zur Regelung von Lüftung, Temperatur und Feuchtigkeit in Gebäuden: das Kino ist mit einer K . ausgestattet Klimakterium, das; -s, jo. PL/ Med. Wechseljahre: ins K. kommen; im K. sein Klima[Schwankung, die (periodisch wiederkehrende) Schwankung des Klimas in einem bestimmten Gebiet
652 klim atisch — Klischee klimatisch /Adj.f das Klim a (1) betreffend: die kli­ matischen Verhältnisse, Bedingungen, Einflüsse klimatisieren /sw. V b. ; hat/ ein Gebäude, einen Raum k. die Lüftung, Temperatur und Feuchtigkeit eines Gebäudes, Raumes durch eine Klimaanlage regeln: ein Hotel k.; in klimatisierten Räumen leben, arbeiten Klimajwechsel, der (befristeter) Aufenthalt unter anderen als den gewohnten klimatischen Bedingungen für einen Menschen: der Arzt hatte ihm einen K. verordnet; der K . ist ihm nicht bekommen Klimax, die; -e 1, fvorw. Sg./ 1.1. Höhepunkt eines Geschehens: das war dieK. desFestes 1.2.fachspr. Höhepunkt der Entwicklung — 2. \o. Pl.j Wechsel­ jahre: in der K. sein Klima|zone, die geographisches Gebiet mit ungefähr gleichen klimatischen Bedingungen Klimbfm, der, das; -s, fo. Pl.j salopp 1. unbedeu­ tendes, meist unnützes Zeug, Beiwerk: in der Woh­ nung lag eine Menge K. herum — 2 . mach nicht so viel K. (so großen Aufwand) klfmmen, klomm, ist geklommen v e r a lte n d mühsam an, auf etw. hinaufklettern: auf einen Baum k. Klimm|zug, der Turnübung, bei der der frei hän­ gende Körper mit der Muskelkraft der Arme senk­ recht hochgezogen wird Klimper|kasten, de r j P l . - kästen/ salopp \vorw. emot. neg.f Klavier klimpern /sw. Vb.; hat/ 1. flüchtig, gedankenlos auf einem Saiten- od. Tasteninstrument spielen: er hat nur so ein bißchen auf dem Klavier geklimpert — 2. gedankenlos mit metallischen kleinen Gegenstän­ den spielen, so daß ein hellklingendes Geräusch ent­ steht: mit Geldstücken, dem Schlüsselbund k. Klinge, die; -, - n 1.1 . der (scharfgeschliffene) zum Schneiden, Stechen dienende Teil eines Messers, einer Stichwaffe: eine schmale, stumpfe, spitze K .; die K. des Messers, Dolches 1.2. die K. (Rasier­ klinge) wechseln + die Klingen (miteinander) kreuzen (ein W ort­ gefecht mit jmdm. führen);salopp jmdn. überdieK. springen lassen (jmdn. vorsätzlich töten; jmdn. zu­ grunde richten) Klingel, die; -, -n Vorrichtung, bes. an Wohnungs­ türen, am Fahrrad, mit der hellklingende Töne er­ zeugt werden, um Aufmerksamkeit zu erregen: eine elektrische K .; auf die K. drücken; die K. be­ tätigen; die K. schrillt Klingel| -draht, der Leitungsdraht für eine elek­ trische Klingel; -knöpf, der Knopf (2), mit dem eine Klingel betätigt wird: auf den K. drücken klingeln /sw. Vb.; hat/ 1.1. eine Klingel betätigen, ertönen lassen: bei jmdm. (an der Wohnungstür) k.; bei Meyer bitte dreimal k .!; der Radfahrer klingelt, um einen Fußgänger zu warnen; jmdn. aus dem Schlaf k. (jmds. Klingel betätigen, jmdn. anrufen, um ihn zu wecken) 1.2. der Wecker klin­ gelt (läßt seine Klingel ertönen); es klingelt zur Pause (die Klingel ertönt zur Pause) + salopp bei jmdm. hat es geklingelt (jmd. ist mit seiner Geduld am Ende); — / Sturm k. Klingeil -Zeichen, das durch eine Klingel erzeugtes akustisches Signal: auf ein K. öffnete sich der Vor­ hang; -zug, der Schnur, Draht, mit dem eine nicht elektrisch betriebene Klingel mechanisch betätigt w ird : am K . ziehen, reißen klingen, klang, hat geklungen 1.1. etw. klingt etw - gibt einen (hellen, melodischen) Klang von sich, ist als (heller) Klang, Schall zu hören: die Glocken k .; eine Saite zum Klingen bringen; sie ließen die Gläser k. (stießen mit den Gläsern a n ); von nebenan klang seine Stimme; aus dem Wald klingt der Ruf des Kuckucks 1.2 . etw. klingt in bestimmter Weise 1.2.1 . etw. wirkt durch seinen Klang in bestimmter W eise: die Melodie klang fröhlich, schwermütig; seine Worte klangen zärtlich, tröstlich, zynisch; sein Name klingt gut 1.2.2. eine Äußerung mutet in bestimmter Weise an: diese Erklärungen k. un­ glaublich, wie Ausflüchte; es könnte unbeschei­ den k., aber ... Klinik, die; - en Gebäude(komplex) mit Einrich­ tungen zur vorwiegend stationären Behandlung von Kranken: die chirurgische K .; eine K. für Herz­ kranke, innere Krankheiten; jmdn. in die K. ein­ liefern Kliniker, der; -s, - 1. an einer Klinik tätiger Arzt (und Hochschullehrer) — 2. in der klinischen Aus­ bildung stehender Medizinstudent nach dem Physi­ kum Klinikum, das; -s, Kliniken 1. jo. Pl.j Hauptteil der praktischen ärztlichen Ausbildung in der Klinik, im Krankenhaus — 2. (zu einer Universität ge­ hörender) Komplex mehrerer Kliniken klinisch fAdj.; nicht präd./ 1.1. die Klinik be­ treffend, in der K linik : in klinischer Behandlung sein; eine klinische Ausbildung; klinische Tests durchführen 1.2. zur Klinik gehörend: die klinische Ausrüstung — 2. er war bereits k. tot (Herz- und Atemtätigkeit hatten bereits aufgehört); der klinische Tod Klinke, die; -, -n 1. Türklinke: dieK. niederdrücken — 2. Techn. Hebel an Maschinen zum Schalten od. zum Sperren einer Bewegung + einander die K. in die Hand geben (in großer Zahl nacheinander zu jmdm., einer Institution kommen) klinken jsiv. Vb.; hat/die Türklinke niederdrücken: an jmds. Tür k .; er klinkte, aber die Tür war ver­ schlossen Klinker, der; -s, - harter, scharf gebrannter Ziegel Kljp(p), der; -s, -s 1. Modeschmuck, der mit einer Klemme befestigt wird, bes. Ohrklipp: sie trug Klips (Ohrklipps) zum Abendkleid — 2. Klemme (1) am Füllfederhalter, Kugelschreiber — 3. schmales, bieg­ sames Stück Aluminiumblech, das als Verschluß für abgepackte Ware dient klipp + umg. etw. k . und klar (unmißverständlich) sagen Klippe, die; -, -n 1. schroffer, steil hervortretender Felsen (am, im Meer):dasSchiffist auf eine K. ge­ laufen — 2. er verstand es, bei der Verhandlung alle Klippen (Schwierigkeiten, Hindernisse 2) ge­ schickt zu umgehen Klips, der; -es, -e österr. 1. Klip(p) (1, 3) — 2. Büroklammer: Manuskriptseiten mit Klipsen zusammenheften klirren /sw. Vb.; hat/ etw. gibt ein helles, hartes, vibrierendes Geräusch von sich: die Fenster klirr­ ten von der Detonation; die Ketten k.; die Sporen an seinen Stiefeln‘ klirrten; O klirrender (sehr starker) Frost Klischee, das; -s, -s 1.1. Nachahmung ohne Eigen­ wert, Abklatsch: diese Gedichte sind billiges K .
klischeehaft — klug 653 1.2. in Klischees (in abgegriffenen Wendungen) sprechen; in Klischees (erstarrten Vorstellungen) denken — 2. Druckerei Druckstock; zu 1 kli­ scheehaft fAdj.f Klistier, das; -s, -e Einführung einer Flüssigkeits­ menge in den Mastdarm zur Entleerung des Darms (bei Verstopfung) Klitoris, die; -, - /Klitorides [..de:s] Med. Schwell- körper des weiblichen Geschlechtsorgans, der den Orgasmus auslöst Klitsch, der; -es, -e landsch. nmg. klitschiges Gebäck: der Kuchen ist K. geworden Klitsche, die; -n salopp 1. kleines dürftiges An­ wesen —■2. armseliges, kleines (abgelegenes) Dorf klitschig /Adj.; nicht adv./ landsch. umg. feucht und klebrig, weil schlecht durchgebacken: der Ku­ chen, das Brot ist k. klitschnaß, klitschnaß fA d j.f umg. fem ot.f völlig, triefend naß klitzeklein, klitzeklein fAdj.f umg. scherzh. sehr klein (1): ich möchte nur ein klitzekleines Stück vom Kuchen Klivie, die; -n [..vio] s. Clivia Klo, das; -s, -s umg. fKurzw. für Klosett/ s. Klosett K lo umg.| / Klosett| Kloake, die;-, -n 1.KanalfürAbwässer — 2.Zool. gemeinsame Mündung von Darm, Harnblase und Geschlechtsorganen bei bestimmten Tieren, z. B . Vö­ geln Kloben, der; -s, - 1. dicker Holzklotz — 2. Vor­ richtung zum Einspannen eines Werkstücks in die Hobelbank klobig fAdj.f unförmig, massig: ein klobiger Tisch; eine klobige Gestalt klonen fsw. Vb.; hat/ landsch., bes. norddt. ge­ mütlich mit jmdm. plaudern: mit jmdm. k ,; wir haben den ganzen Abend geklönt klopfen fsw. Vb.; hat/ 1. mehrere M ale (mit dem Zeigefinger) leicht an, gegen, auf etw. schlagen, pochen: an die, der Tür, ans Fenster k.; an das Barometer, auf den Tisch k .; es hat geklopft (jmd. hat angeklopft) — 2. den Takt k. (durch gleich­ mäßiges Schlagen angeben) — 3* etw. k. auf, gegen etw. schlagen 3.1. um etw. daraus zu entfernen: die Betten, den Teppich k.; etw. aus, von etw. k .: den Staub aus der Decke k. (auf, gegen die Decke schlagen 1.1, um den Staub daraus zu entfernen); den Schnee vom Mantel k. 3.2 . um es weich, mürbe zu machen: die Koteletts vor dem Braten k. 3.3. um es zu zerkleinern: Steine k. — 4. etw. in etw. schlagen (2.1 .2): er klopfte den Nagel in die Wand — 5. das Herz klopft (schlägt 5); der Motor klopft (hat Nebengeräusche durch Fehlzündungen) + (bei jmdm.) auf den / Busch k.; jmdm. auf die / Finger k .; / Sprüche k. Klopfer, der; -s, - umg. Teppichklopfer (1, 2) klopf/Klopf| -fest fAdj.; nicht adv.f: ein klopf­ fester (Fehlzündungen im M otor verhindernder) Kraftstoff; dazu -festigkeit, die; -Stange, die T ep ­ pichstange; -Zeichen, das durch Klopfen gegebenes Zeichen, Signal: sich durch K. verständigen; die Verschütteten gaben K. Klöppel, der; -s, - 1.1. beweglich in der Glocke hängendes, keulenförmiges Teil, das beim Bewegen der Glocke innen anschlägt und sie dadurch zum Klingen bringt 1.2. an einem Ende verdickter Stab zum Anschlägen bestimmter Musikinstrumente — 2. keulenförmiges, kleines Holzteil, an dem das Garn zum Klöppeln aufgespult ist Klöppelei* die; -en 1. fo. Pl.f das Klöppeln — 2. das Geklöppelte, bes. Klöppelspitze klöppeln fsw. Vb.; hat/ etw. k. von Klöppeln (2) ablaufendes Garn um festgesteckte Nadeln nach einem bestimmten Muster legen, um Spitzen, Bänder, Lit­ zen zu flechten: Spitzen k. Klöppel]Spitze, die geklöppelte Spitze (II) Klops, der; -es, -e gekochter Kloß aus Hackfleisch: es gibt Klopse mit Kapemsoße Klosett, das; -(e)s, -e/-s // a u ch Klo/ Toilette (II) Klosett f / auch Klo|/| -becken, das Toiletten­ becken; -papier, das fo. Pl.f Toilettenpapier: eine Rolle K. Kloß, der; -es, Klöße zu einer Kugel geformte, ge­ kochte Speise bes. aus Kartoffeln, Mehl, Fleisch: Klöße aus rohen, gekochten Kartoffeln;-Thüringer Klöße + umg. einen K. im Hals(e) haben (vor Rührung, Erregung nicht sprechen können) Kloß| -brühe + umg. scherzh. klar wie K. (völlig klar); -mehl, das fo. Pl.f kochfertige, alle Zutaten enthaltende pulverige Masse zur Herstellung von Klößen Kloster, das; -s, Klöster 1. gegen die Außenwelt ab­ geschlossener Komplex von Wohn- und Wirtschafts­ gebäuden für Mönche od. Nonnen: sie ist ins K. gegangen (ist Nonne geworden) — 2. in 1 lebende Gemeinschaft; zu 1 klösterlich fAdj.f Klotz, der; -es, Klötze / umg. Klötzer 1. massives, grobbehauenes Stück Holz od. Stück eines Baum­ stammes: der Fleischer zerhackte die Knochen auf einem K .; einen K. spalten — 2. fPl. Klötze/ umg. er war ein roher, mächtiger K. (ein ungeschlachter Mensch) - { -umg. jmdm. ein K. am Bein sein (jmdm. lästig, eine Last sein); sich einen K. ans Bein binden (sich mit einer lästigen Verpflichtung belasten) klotzig fAdj.f 1. jplump, wuchtig: ein klotziger Mann, Tisch, Schrank — 2. salopp das war ein klotziges (sehr schweres) Stück Arbeit Klub, der; -s, -s 1. Vereinigung der Anhänger be­ stimmter Interessengebiete, bes. für kulturelle B e­ tätigung, Sport: fDDRf der K. Junger Techniker, Junger Künstler — 2. Gebäude, Raum für 1: in den K. gehen Klub| -gaststätte, die fin der D D R f Gaststätte, die zugleich einen gesellschaftlichen Mittelpunkt eines Wohnbereichs bildet; -haus, das Klub (2); -raum, der; -sessel, der bequemer Polstersessel Kluft, die; -, Klüfte/-en I. fPl. Klüfte/ 1.1. Riß, Spalte in einem Felsen: das Gestein war von tiefen Klüften durchfurcht 1.2. tiefer Einschnitt in einem Berg, Gebirge: eine felsige K. teilte den Berg in zwei Hälften; eine gähnende K. (Abgrund) tat sich vor uns auf — 2. unüberbrückbarer Gegensatz: zwi­ schen ihren Anschauungen bestand eine tiefe K .; beide trennte eine tiefe K . — II. fPl. - en/ umg. Kleidung, meist kennzeichnend für einen bestimmten Beruf, bes. Arbeits-, Dienstkleidung, Uniform: ich muß erst mal aus meiner K . steigen und mich um­ ziehen; er hat sich in seine neue K. geworfen (hat seinen neuen Anzug angezogen) klug fAdj.f 1.1. /nicht adv.f mit scharfem Verstand, logischem Denkvermögen begabt, gescheit, intelligent: ein kluger Mensch; er ist ein kluger K opf; sie ist
654 klugerweise — Knallerbse die Klügste in der Klasse 1.2. von scharfem Verstand, logischem Denkvermögen zeugend, vernünftig, um­ sichtig: ein kluges Verhalten, Vorgehen; jmdm. ei­ nen klugen Rat geben; etw. in kluger Voraussicht planen; er hatte k. daran getan zu schweigen 4- aus etw. nicht k. werden (etw. nicht begreifen, nicht durchschauen); aus jmdm. nicht k. werden (nicht erkennen, was jmd. wirklich will, wie er wirk­ lich ist); so k. sein wie zuvor (nichts begriffen haben, genausowenig wissen wie zuvor) klugerweise /Adv./ aus Klugheit, Vernunft: er hat es k. vermieden, ihn zu reizen Klugheit, die; -, jo. PL/ 1.1 . /zu klug 1.1/: ein Mensch von ungewöhnlicher K . 1.2. /zu klug 1 .2/: aus K. (Vernunft) schwieg er zunächst klyglich /Adv./ veraltend klugerweise: er hat den Zwist k. vermieden klyg/Klug| -reden /Vb.; nur im Inf./ als. Besser­ wisser reden: er kann immer nur k.; dazu -redner, der; -Scheißer, der salopp jmd., der sich sehr klug dünkt und großsprecherisch, als Besserwisser auftritt Klump + umg. ein Fahrzeug in, zu K. fahren (durch einen selbst verschuldeten Unfall stark beschädigen); etw. in, zu K. schlagen (etw. zertrümmern) Klumpatsch, der; ~(e)s, jo. PI j salopp Masse, Haufen wertloser Dinge: der ganze K. gehört in den Mülleimer klumpen /sw. Vb.; hat/ sich zu Klumpen zusammen­ ballen: das Mehl, der Schnee klumpt Klumpen, der; -s, - unförmige, tusammengeballte Masse: ein K. Erde, Teig; der Schnee hat sich zu K. zusammengeballt; ein K. (großes, massives Stück) Eisen, Gold Klump|fuß, der schwere, meist angeborene M iß­ bildung des Fußes, wobei dieser einwärts geknickt ist, so daß die Körpermasse auf dem äußeren Fuß­ ende ruht klumpig /Adj.; nicht adv./ zu vielen Klumpen zu­ sam m en geballt: ein klumpiger Brei; das Mehl ist k. geworden Klüngel, der; -s, - jemot./Gruppe von Menschen, die sich gegenseitig fördern, andere aber mißachten od. unterdrücken Klunker, die; -n, auch der; -s, - 1 . kleiner Klum ­ pen aus K ot: das Schaffell ist voller Klunkern — 2. /nur im PI./ salopp jemot. neg.j (wertvoller) Schmuck, bes. Perlen und Edelsteine (als Ohr­ gehänge): ohne ihre Klunkern wäre sie mir sym­ pathischer knabbern /sw. Vb. ; hat/ 1. Süßigkeiten, Kekse k. (essen, indem man immer wieder ein wenig davon abbeißt) — 2 . an etw. k. an etw. nagen (1): die Mäuse haben am Käse geknabbert + umg. an etw. zu k. haben (mit einem Problem große Mühe haben) Knabe, der; -n, -n 1. veraltend, noch süddt. österr. Schweiz. 1Junge (1): ein frischer, be­ scheidener K .; /allgemein noch üblich im musika­ lischen Bereich, in der Mode/: die Oper sucht stimm- begabte Knaben und Mädchen; der Chor besteht je zur Hälfte aus Knaben und Mädchen — 2. umg. scherzh. /von einer männlichen erwachsenen Person/: der K. wird mir zu frech; ein alter K. (ein älterer Mann); /als vertrauliche Anrede auch für einen jungen Mann/: na, alter K .! Knaben] -alter, das jo. Pl.f veraltend Alter eines männlichen Kindes von etwa 6 bis 14 Jahren; -Chor* der nur aus Jungen bestehender Chor knabenhaft /Adj./ 1.1. in der äußeren Erscheinung wie ein Junge: eine k. (schmal und schlank) ge­ wachsene junge Dame 1.2. für einen Jungen ty­ pisch : eine knabenhafte Schwärmerei Knaben|liebe, die homosexuelle Liebe eines M annes zu einem Jungen knack ßautnachahmend für das Geräusch, das beim (Zer)brechen eines trockenen Stückes Holz entstehtf Knäckebrot, das jo. Pl.j knuspriges, hartes, leicht­ verdauliches, in flachen Scheiben gebackenes Voll­ kornbrot knacken jsw. Vb.; hat/ 1. etw. gibt ein solches Ge­ räusch von sich, wie es beim(Zer)brechen eines trok- kenen Stückes Holz entsteht: das Bett, die Federung knackt; bei jedem Schritt knackten die Stufen der Treppe, die Zweige auf dem W aldboden; das nasse Holz knackt im Feuer; es knackt im Radio; O knackend frische (knusprige) Brötchen; der Raum war knackend (brechend) voll — 2. Nüsse, Scho­ ten k. (bewirken, daß sie mit einem Knacks 1 zer­ brechen, sich öffnen) — 8 . umg. ein Schloß, einen Safe k. (gewaltsam öffnen, aufbrechen) Knacker, der; -s, -, auch die; -, - Knackwurst 2Knacker, der; -s, - s alopp jemot. neg.j alter Mann: ein alter K. Knacks, der; -es, -e 1. knackender (1) Laut: mit einem leisen K. zersprang das Glas — 2. umg. Sprung (2): das Glas, die Tasse hat einen K .; O die Freundschaft hat einen K. bekommen; ein körper­ licher, seelischer, geistiger K . (Sch ad en 1.2) knacksen jsw. Vb.; hat/ knacken (1) Knack]wurst, die kleine, leicht geräucherte Wurst aus grob gehackten Fleisch- und Fettstückchen, die meist heiß gegessen wird Knall, der; -(e)s, -e jvorw. Sg./ kurzes Geräusch von sehr großer Lautstärke, meist von einer Explosion: ein lauter, scharfer K .; der K. der Explosion, eines Schusses, Überschallflugzeuges; der Ballon platzte mit einem K. + umg. K . und Fall (sehr plötzlich); einen K. ha­ ben (verrückt 1.1 .2 sein) Knall/knall| -bonbcn, der, das Scherzartikel, der beim gewaltsamen Auseinanderreißen knallendplatzt; -bunt /Adj./ grellbunt; -effekt, der überraschende, verblüffende Wirkung, Pointe einer Sache: der K. der Sache war, daß ... , knallen jsw. Vb.; hat, ist/ 1. (hat) 1.1.1. etw. gibt einen K nall, K nalle von sich: Türen, Sektkorken,. Schüsse k. 1.1.2. mit etw. k. mit etw. Geräusche von 1.1.1 hervorbringen: er knallte mit der Peitsche 1.2. salopp 1.2.1. /emot./ der Gangster knallte (schoß 1.2 .1) ihm eine Kugel in den Bauch 1.2.2. der Mittelstürmer knallte (sch oß 2 .1) den Ball an die Latte — 2. umg. aus der Bewegung heraus heftig gegen, auf etw. stoßen, fallen, so daß es einen Knall gibt (ist): das Auto ist gegen den Baum, die Tasse ist auf den Boden geknallt — 8 . umg. etw. heftig gegen etw. werfen, so daß es einen Knall gibt (hat): die Tür ins Schloß, die Akten auf den Tisch k . — 4. (hat) um g. die Mittagssonne knallte (schien sehr heiß) auf die Dächer - f salopp jmdm. eine k. (jmdm. eine Ohrfeige geben); — jmdn. über den / Haufen k.; jmdm. eins, eine vor den / Latz k. Knall/knallj -erbse, die mit kleinen Steinen und
Knallfrosch — Knick 655 einem Zündstoff gefüllte Papierhülle, die beim A uf­ schlagen knallend platzt; -frösch, der Feuerwerks­ körper, der beim Abbrennen in verschiedenen Rich­ tungen knallend umherfliegt; -gas, das jo. Pl.j ex­ plosives Gemisch aus Wasser- und Sauerstoff; - gelb jA dj.; emot.j grellgelb; -kopp, der; -s, -köppe salopp Schimpfw. dumme, verrückte Person: du blöder K .!; -körper, der kleiner Feuerwerks­ körper; -rot jAdj.j grellrot; -tüte, die vgl. - kopp knapp /Adj.l 1* kaum ausreichend: ein knapper Lohn; knappes Taschengeld; diese Waren sind k. (sind nicht ausreichend im Angebot); wir sind k. mit der Zeit (haben wenig, nicht ausreichend Zeit) — 2, eng an den Körper anschließend, kaum noch pas­ send: das Kleid ist mir zu k. geworden; die Schuhe sind mir zu k.; der Anzug sitzt recht k.; eine knap­ pe Badehose — 3. ein knapper (auf das Notwendige beschränkter) Überblick; eine knappe Information; etw. k . zusammenfassen — 4. der Boxer hatte einen knappen Punktsieg (einen Sieg durch eine gerade noch ausreichende Punktzahl) errungen; das füllt k. (gerade noch) eine Tasse — 5* jadv.j dicht (3.1): der Weg führt k. am Rande des Baches entlang; der Rock endet k. über dem Knie — 6 . /nicht präd.j k., knappe (nicht ganz) 15 Minuten dauerte die Fahrt; das Baby ist k. drei Wochen alt; das wiegt k. ein Kilo + k. bei / Kasse sein; mit knapper / Kot Knappe, der; -n, -n 1. Bergm. Bergmann (nach Abschluß der Lehre) — 2. junger Adliger, der einem Ritter diente, um selbst Ritter zu werden knapp|halten /Vb.j u m g.: jmdn. mit Essen, Geld k. (jmdn. kurzhalten); er hält ihn mächtig knapp Knappheit, die; jo. PL; zu knapp 1 u. 3/ knapsen /sw. Vb.; hat/ umg.: mit dem Geld k. (knausern) Knarre, die; - n 1, salopp Gewehr — 2. Rassel ( 1.1) knarren /sw. Vb.; hat/ etw. gibt ein aus einer Reihe aufeinanderfolgender knackender Laute bestehendes Geräusch von sich: die Bodentreppe, Haustür, das Sofa, Bett knarrt; die Dielen k .; O seine knar­ rende Stimme Knast, der; -(e)s, /o. PI./ salopp 1. Haftstrafe: zwei Jahre K. kriegen, hinter sich haben — 2* im K. sitzen (eine Haftstrafe in einer Haftanstalt ver­ büßen) ; jmd. wandert in den K. Knaster, der; -s, - umg. minderwertiger Tabak: bil­ ligen K . rauchen Knatsch, der; -es, -e /vorw. Sg./ salopp Unan­ nehmlichkeiten, Streit, Ä rger: es hat einen mäch­ tigen, großen K. gegeben knattern /sw. Vb.; hat/ etw. gibt eine schnelle Folge knallender Geräusche von sich : das Motorrad knat­ tert; die Segel k. im Wind Knäuel, das, auch der; -s, - zu einer Kugel auf- gewickelter Faden, bes. aus Garn, Wolle: ein K. Wolle; ein unentwirrbares K . Knauf, der; -(e)s, Knäufe runde, als Griff dienende Verdickung: der K. des Spazierstockes, am Schalt­ hebel, Türdrücker; der K. des Säbels Knauser, der; -s, - umg. übertrieben sparsamer Mensch, Geizhals: er ist ein alter K. knauserig /Adj./ umg. geizig; dazu knausern jsw. Vb.; hat/: mit dem Geld k. (knauserig sein); er knausert nie knausrig /Adj./ s. knauserig knautschen /sw. Vb.; hat/ umg. 1.1. etw. so zu­ sammendrücken, daß es knittrig wird: Papier k. 1.2. der Stoff knautscht (bildet leicht Knitter) knautschig /Adj./ umg. knittrig: der Rock ist k. Knautsch| -kommode, die salopp Akkordeon; -partie, die vgl. - zone; -zone, die Techn. der Sicher­ heit der Insassen bei frontalen Zusammenstößen die­ nende Zone im Bug und Heck von Personenkraft­ wagen, die beim Aufprall zusammengedrückt wird und so den Stoß mildert: der Wagen ist mit einer K. ausgerüstet Kngbel, der; -s, - 1 . kugelig zusammengedrücktes Stück Stoff, das einem Gefesselten in den Mund ge­ steckt wird, um ihn am Schreien zu hindern — 2. kleiner walzenförmiger Gegenstand, bes. aus Holz, der zum Tragen verschnürter Pakete, zum Drehen und Spannen von Schnüren od. als Verschluß an Kleidungsstücken dient knebeln jsw. Vb.; hat/ 1. jmdn. k. jmdm. einen Knebel in den Mund stecken: die Verbrecher hatten ihre Opfer geknebelt — 2. ein Volk k. (unterdrük- ken und mundtot machen); die reaktionäre Re­ gierung versuchte, die Presse zu k. Knecht, der; -(e)s, -e veraltend Landarbeiter in langfristigem Arbeitsverhältnis in einer privaten bäuerlichen Wirtschaft, auf einem privatwirtschaft­ lichen Gut knechten, knechtete, hat geknechtet geh.: ein Volk k. (auf entwürdigende Weise unterdrücken 1) knechtisch /Adj./ unterwürfig, servil: knechtischer Gehorsam Knechtschaft, die; -, jo. Pl.j Unterdrückung, als ent­ würdigend empfundene Unfreiheit: in (der) K. le­ ben; ein Volk aus der K. befreien kneifen, kniff, hat gekniffen 1.1. jmdn. k ., jmdn., jmdm. in etw. k. jmds. Fleisch, Haut an einer Stelle mit den Fingern fest zusammendrücken, so daß es schmerzt, jmdn. zwicken: er kniff sie; er kniff sie, ihr in den Arm 1.2. ein Gummiband kneift jmdn. (drückt sich in jmds. Fleisch, Haut ein) — 2. die Augen, Lippen k. (fest zusammendrücken) — 3. sa ­ lopp jmd. kneift jmd. entzieht sich feige einer Ver­ pflichtung, drückt sich vor etw.: er kneift schon wieder, hat gekniffen Kneifer, der; -s, - Klemmer Kneif|zange, die Zange mit zwei geschärften Schnei­ den: Draht mit der K. durchtrennen; einen Nagel mit der K . herausziehen Kneipe, die; -, -n umg. einfach eingerichtete, klei­ nere Gaststätte, bes. Bierstube, - lokal: in der K. sitzen Kneippkur, die Kur, bei der jmd. mit kaltem Was­ ser, viel Bewegung an freier Luft und naturge­ m äßer Diät behandelt wird kneisten, kneistete, hat gekneistet lan d sch .: wenn die Sonne blendet, muß ich immer k. (die Augen zusammenkneifen, um sehen zu können) Knete, die; -, /o. Pl.j umg. Plastilin: die Kinder formen etw. aus K. kneten, knetete, hat geknetet 1. etw. aus einer wei­ chen, teigartigen Masse mit den Händen durch Drücken formen: ein Modell aus Ton k. — 2. etw. mit den Händen durch Drücken bearbeiten: den Teig k .; der Masseur hat seine Bauchmuskeln ganz schön geknetet (massiert) Knick, der; -(e)s, -e 1.1. scharfe Biegung: ein K. in einem Rohr; der Weg macht einen K. 1.2. durch
656 Knickei — Knochen scharfes Umbiegen entstandene Stelle bes. in Papier: ein K. im Buchdeckel; das Ei hat einen K. (ist eingedrückt) Knick|ei, das eingedrücktes, angestoßenes Ei knicken jsw. Vb.; hat, ist; / auch geknickt/ 1,1. etw. an einer Stelle scharf umbiegen, ohne däß es ganz durch-, abbricht (hat): den Stengel der Blume k.; der Sturm hat viele Bäume geknickt 1.2 . etw. biegt sich scharf um, ohne ganz durch-, abzubrechen (ist): die Bäume knickten wie Strohhalme Knicker, der; -s, - s a lopp übertrieben sparsamer Mensch, Knauser; dazu knickerig lAdj.j knickrig /Adj.j s. knickerig Knicks, der; -es, -e leichte kurze Beugung eines Knies, beider K nie als ehrerbietiger Gruß junger weiblicher Personen: sie machte vor ihrem Lehrer einen (tiefen) K .; dazu knicksen /sw. V b.; hat/ Knie, das; -s, - [kni:, PI. kni: (o)] 1. Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkel: ein rundes, spitzes K .; ihm zitterten die K .; sich beim Sturz ein K . auf- schlagen; auf die K. fallen; der R ock reicht bis zum K. — 2, Stelle von 1 im Hosenbein: die K. sind durchgescheuert — 3. K rüm mung, gebogene Stelle von etw.: das K. eines Rohres, Elusses -j- jmdn. auf, in die K. zwingen (jmdn. besiegen, unterwerfen); umg. (vor jmdm.) in die K. gehen (Angst haben, seine Grundsätze aufgeben); jmdn. übers K. legen (jmdn. durchhauen); etw. übers K. brechen (etw. übereilen ) Knte/knie| -aufSchwung, der Turnen Hoch­ schwingen des Körpers aus dem Kniehang am Bar­ ren, Reck; -beuge, die Beugen der Knie bei gestreck­ tem Oberkörper, ohne mit dem Gesäß die Hacken zu berühren; -fall, der Niederfallen auf die Knie als Zeichen der Unterwerfung od. als demütige Bitte: (vor jmdm.) einen K. tun; -fällig jAdj.ji jmdn. k. (demütig) um etw. bitten; -frei fAdj.f: ein knie­ freies (die K nie nicht bedeckendes) Kleid; -gelenk, das; -hang, der Turnen das Hängen im Kniegelenk am Barren, Reck; -hoch fAdj.f von unten bis zu den K nien reichend: kniehoher Schnee; -hose, die an den Knien endende Hose; -kehle, die die Rückseite des K nies bildende Höhlung; -lang jAdj./ so lang, daß es bis zu den Knien reicht: eine knielange Hose knien fsw. Vb.; hatf [kni: (o)n] 1.1. eine Körperhal­ tung haben, bei der man die Unterschenkel anwinkelt, so daß das Körpergewicht auf einem Knie od. auf beiden K nien ruht: vor, neben jmdm. k .; eine Arbeit kniend verrichten 1.2. sich k. sich a uf die, beide Knie niederlassen: er kniete sich neben sie — 2. umg. sich in etw. hineinknien: sich in die Arbeit k. - f jmdm. auf den Nähten k. Knig/knie |-scheibe, die platter, dreiseitiger K n och en vor dem K niegelenk; -Schützer, der; -s, - gepolstertes Teil aus Stoff od. Leder, das bes. von Sportlern zum Schutz über das K nie gezogen wird; -Strumpf, der bis zum Knie reichender Strumpf; -tief fAdj.f knie­ hoch Kniff, der; -(e)s, -e 1. durch scharfes Umbiegen und festes Zusammendrücken entstandene Stelle in Pa­ pier, Stoff: ein K. in der Buchseite, im Rock — 2. das Kneifen (1.1): ein K. in den Arm — 3. Trick (1 .1 ): er kannte alle Kniffe seines Handwerks kniffen /sw. Vb.; hat/ etw. k. in etw. einen K niff (1) machen: Papier k. knifflig jAdj.j umg. kompliziert, verzwickt: eine knifflige Aufgabe; eine knifflige (heikle) Angelegen­ heit Knilch, der; -(e)s, -e s alopp Kerl (1): dieser blöde K.! knipsen jsw. Vb.; hat/ umg. 1. einen kurzen, hellen Laut hervorbringen: mit den Fingern, der Schere k. — 2. etw., jmdn. fotografieren — 3. die Fahrkartenk. (lochen) Knirps, der; -es, -e 1. umg. kleiner1 Junge (1) — 2. Taschenschirm knirschen fsw. Vb.; hat/1.1 . etw. gibt durch Reibung ein aus vielen hellen, leisen Lauten zusammen­ gesetztes Geräusch von sich: der Schnee, Kies knirscht unter den Schuhen 1.2. mit etw. k . mit etw. ein Geräusch von 1.1 hervorbringen: mit den Zähnen k. knistern jsw. Vb.; hat; bes. von Papierj 1.1. etw. gibt ein aus vielen leisen, hellen Lauten zusammen­ gesetztes Geräusch von sich: das Papier knistert; das Holz, Feuer knistert im Ofen; O es herrschte knisternde Spannung (gespannte Erwartung) 1.2. mit etw. k. mit etw. ein Geräusch von 1.1 hervor- bringen: mit dem Papier k. Kmttelvers, der V ersleh re vierhebiger, paarweise gereimter Vers mit freien, unregelmäßigen Senkun­ gen Knitter, der; -s, - jvorw. Pl.f durch verformende Einflüsse unbeabsichtigt entstandene unregelmäßig verlaufende Linie bes. in Stoff: die K. ausbügeln knitter/Knitter) -arm jA d j.j wenig knitternd (2): der Stoff ist k.; - falte, die Knitter; -fest fAdj.f nicht knitternd (2); -frei fAdj.f knitterfest knitterig jA d j.j s. knittrig knittern jsw. Vb.; hat/ 1. etw. k. Knitter in etw., bes. in einem Kleidungsstück verursachen: paß auf, daß du den Stoff nicht knitterst! — 2. etw. knittert etw. wird (leicht) knittrig: der Stoff knittert, wird leicht k. knittrig jAdj.j voller K nitter: der Stoff ist im Koffer ganz k. geworden knobeln jsw. Vb.; hat/ 1. bes. durch Würfeln, spiele­ rische Manipulation mit den Händen eine Ent­ scheidung darüber treffen, wer zu etw. bestimmt wird : wir haben geknobelt, wer die Zeche bezahlen soll — 2. angestrengt über die Lösung einer Aufgabe, eines Problems nachdenken, an der Lösung einer Aufgabe, eines Problems arbeiten: sie knobelten lange dar­ über, wie sie das besser machen könnten; ich habe eine Stunde lang an dem Rätsel geknobelt Knoblauch, der; -(e)s, jo. Pl.j lauchartiges Lilien ­ gewächs, das scharf riechende Zwiebeln ausbildet und als Gewürz und in der Heilkunde verwendet wird: das Fleisch vor dem Braten mit K. einreiben Knoblauchj -wurst, die mit Knoblauch gewürzte Wurst; -zehe, die Teil der Knoblauchzwiebel; - z wiobel, die Knöchel, der; -s, - 1. innerer und äußerer vorsprin­ gender Knochen am Fußgelenk: der Rock reichte bis zu den Knöcheln — 2 . der hervortretende Knochen des Fingergelenks: mit dem K. an die Tür klopfen knöchel zu Knöchel A\ -frei jAdj.j die Knöchel un­ bedeckt lassend: ein knöchelfreies Kleid; -lang jAdj.j so lang, daß es bis zu den Knöcheln reicht: der Rock, das Kleid ist k.; -tief jAdj./ von unten bis zu den Knöcheln reichend: knöcheltiefer Schnee Knochen, der; -s, - 1 . hartes, festes, aus Knochen­
Knochenarbeit — Know-how 657 gewebe bestehendes Teil des Skeletts des Menschen und der Wirbeltiere: ein langer, runder, flacher, dünner, dicker K .; aus K. eine Brühe kochen; Fleisch mit, ohne K. — 2. /nur im Pl.f die Glied­ maßen: umg. bei der Glätte kann man sich ja die K. brechen; mit meinen alten, müden K. kann ich nicht mehr so viel leisten; salopp nimm deine K. hier weg + umg. etw. sitzt, steckt jmdm. in den K. (jmd. spürt die Anzeichen einer Krankheit); etw. fährt jmdm. in die K. (etw. 2erschreckt 1.1 jmdn. sehr); bis auf die K. völlig, durch und durch: er war bis auf die K. naß; jmdn., sich bis auf die K. {sehr) blamieren; — nur noch / Haut und K. sein Knochen/knochen) -arbeit, die jo. PL/ umg. körper­ lich sehr anstrengende Arbeit; -bau, der jo. PL/ Bau des Knochengerüstes: ein Mann mit kräftigem K.; - bildend /Adj./ die Bildung des Knochengewebes fördernd: Kalk ist k.; - bruch, der 1Bruch (2.1) eines Knochens, Fraktur; -brühe, die aus (Mark)knochen gekochte Brühe; -fisch, der Fisch, dessen Skelett weitgehend verknöchert ist; -gerüst, das Skelett (1.1); - gewebe, das Med. sich durch besondere Festigkeit auszeichnendes, dem Körper Halt gebendes Gewebe; - hart /Adj.; emot.f sehr hart (1.1); -haut, die fo. PI .] den Knochen umgebende Haut; -leim, der aus Knochen hergestellter Leim; -mark, das zell- und blutreiches weiches Gewebe in den Röhrenknochen; - trocken /Adj.; emot.f umg. sehr trocken (1.1, 1.3, 1.6): der Erdboden, die Wäsche war k. knöchern /Adj./1. \nur attr.f aus Knochen bestehend: der knöcherne Brustkorb — 2 . knochig: ein knö­ chernes Gesicht knochig fAdj.f mit starken od. deutlich hervor­ tretenden K nochen: ein knochiges Gesicht; seine magere, knochige Gestalt knockout /Adj.; nicht attr.; / auch k.o . 1/ [nokaut] Boxen durch einen Schlag, Treffer zu Boden ge­ gangen, kampfunfähig: nach dem ersten Schlag­ abtausch war er schon k .; den Gegner k. schlagen; dazu Knockout, der; -/-s, -s s. K .o . Knödel, der; -s, - bes. süddt. österr. Kloß: K. aus Semmeln, Kartoffeln Knolle, die; -n der Speicherung von Nährstoffen, der ungeschlechtlichen Fortpflanzung dienendes, stark verdicktes, rundliches (unter der Erde befind­ liches) Teil vieler Pflanzen: die Knollen der Dah­ lien, Kartoffeln; landsch. umg. die Knollen (Kartoffeln) abkeimen Knollen |-blätterpilz, der giftiger, dem Champignon ähnlicher Blätterpilz; -gewächs, das Knollen bil­ dende Pflanze; -nase, die unförmig dicke, runde Nase Knopf, der; -(e)s, Knöpfe 1. kleiner scheibenförmi­ ger, kugeliger od. eckiger Gegenstand, der bes. an Kleidungsstücken angenäht wird und zum öffnen und Verschließen od. zur Zierde dient: ein flacher, blanker, mit Stoff bezogener K .; ein K. aus Perl­ mutt, Glas, Leder, Metall, Kunstharz; einen K. annähen, abschneiden, verlieren; mir ist ein K. abgegangen — 2. kleine, meist runde Vor­ richtung an elektrischen Geräten, Anlagen, die man zum Ein - , Ausschalten niederdrückt od. dreht: der K. der Klingel, am Radio; den Fahrstuhl durch Druck auf den K. in Bewegung setzen knöpfen /sw. Vb.; hat; vorw. im Inf. u . Part. Prät.f 1.1. etw., bes. ein Kleidungsstück, dadurch, daß man Knöpfe durch Knopflöcher steckt, öffnen, verschlie­ ßen : ein Kleid zum Knöpfen; die Bluse wird hinten geknöpft 1.2. etw. an etw. k . etw., bes. ein Teil eines Kleidungsstückes, dadurch mit etw. verbinden, daß man K nöpfe durch Knopflöcher steckt Knopf|loch, das (verfestigter) Einschnitt, durch den beim Knöpfen der K nopf gesteckt wird knorke /Adj.; vorw. präd.f veraltend umg. groß­ artig, ausgezeichnet Knorpel, der; -s, - festes, elastisches (Binde)gewebe, das das Skelett stützt Knorpelfisch, der Fisch, dessen Skelett nicht ver­ knöchert, sondern knorpelig bleibt knorp(e)lig /Adj.; zu Knorpel/: knorpeliges Gewebe Knorren, der; -s, - A st (2): das Brett hat viele K. knorrig fAdj.f 1. voller verdickter Auswüchse und krumm gewachsen: knorrige Eichen; ein knorriger Ast; O knorrige Hände, Finger — 2. mit vielen Ästen, Knorren: ein knorriges Brett Knospe, die; -n in feste Blätter eingehülltes un ­ entwickeltes Endstück eines Pflanzensprosses, aus dem sich Blüten od. neue Sprosse entwickeln: die Knospen entfalten sich, öffnen sich, treiben, sprie­ ßen, brechen auf knospen /sw. Vb.; hat; vorw. im Inf. u . Part. Präs./ Knospen treiben: die Bäume beginnen zu k. Knötchen, das; -s, - / / auch Knoten/ durch Ent­ zündung verursachte kleinere, rundliche, harte, rötliche Verdickung der Hautoberfläche knoten, knotete, hat geknotet 1. Fäden, Bänder od. Draht zu einem Knoten schlingen: das Schuhband k.; um den Hals hatte er ein Tuch geknotet — 2. Fäden, Bänder od. Draht durch einen Knoten (1.1) verbinden: einen gerissenen Faden k. Knoten, der; -s, - fauch Knötchen/ 1.1. durch Verschlingen, Festziehen eines od. mehrerer Fäden o. ä . sich ergebende Verdickung, Verbindung: einen K. knüpfen, lösen; etw. zu einem K . schlingen; einen K. in etw. machen; einen K. aufmachen, nicht aufbekommen; ein Bindfaden mit vielen K .; den K. der Krawatte zurechtrücken; O den dra­ matischen K. schürzen (den Konflikt der drama­ tischen Handlung anlegen) 1.2. in sich verschlunge­ nes, am Hinterkopf aufgestecktes Haar einer Frau als Haartracht: sie trägt einen K ; sie hat ihr Haar zu einem K. aufgesteckt — 2. Anschwellung, Ver­ dickung 2.1. als krankhafte Erscheinung bes. an Gelenken, am Körper: die Gicht verursacht K. an den Gelenken 2.2 . an Pflanzen, bes. als Versteifung an Stengeln: die kleinen K. am Stengel, an Ästen — 8. fAbk. kn; Maßeinheit für die Geschwindigkeit eines Schiffes/ eine Seemeile pro Stunde: das Schiff fahrt mit einer Geschwindigkeit von 30 K. + den gordischen K. durchhauen (ein schwieriges Problem verblüffend einfach lösen); umg. bei jmdm. ist der K. gerissen, geplatzt (jmd. hat endlich etw. begriffen) Knoten|punkt, der /PI. - e/ Schnittpunkt verschie­ dener Verkehrswege Knöterichgewächs, das in zahlreichen Arten vor­ kommende krautige Pflanze mit einem knotig ge­ gliederten Stengel knotig /Adj./ voller K noten (2): von Gicht knotige Hände know-how, das; -/ -s, [o. PL/ [no:hau] auf For­ schung, Erfahrung gegründetes Wissen, bes. tech­ nischen Charakters, um diepraktische Verwirklichung, 42 Wörterbuch
658 knuddeln — Kock Handhabung einer Aufgabenstellung: den Ent­ wicklungsländern fehlt oft noch das technische K. knuddeln /sw. Vb.; hat/ landsch. umg. jmdn., bes, ein Kind, drücken (1.7) Knuff, der; -(e)s, Knüffe umg. leichter Stoß mit der Faust, dem Ellenbogen, P uff; c&zz'w- knuffen /sw. F6.; hat/: jmdn. heimlich in die Seite k .; die Jungen knufften sich knülle /Adj.; nicht attr.f salopp 1. betrunken — 2. ermüdet, erschöpft: ich bin völlig k. knüllen jsw. F6.; hat/ e£w. so zusammendrücken, daß es Knitter bekommt: das Taschentuch, ein Stück Papier in der Hand k. Knüller, der; -s, - umg. femot.j Sache, großen Anklang findet: das Buch, der Film ist ein K. knüpfen jsw. Vb.; hat/ 1. Fäden, Bänder od. Draht durch Knoten verbinden, cm e£w. befestigen: zer­ rissene Fäden, die Schnürsenkel k .; eine Schnur an eine andere, am einen Haken k. — 2. etw. ausFäden, Bändern durch Verschlingen, durch Knoten her- stellen: Netze, Teppiche, einen Wandbehang aus Baumwollfäden k .; O Verbindungen, Kontakte k. {hersteilen) — 8 . Hoffnungen, Forderungen, eine Bedingung an etw. k . (mit etw. verbinden); an die­ sen Besuch k. sich für uns schöne Erinnerungen (dieser Besuch verbindet sich für uns mit schönen Erinnerungen) Knüpf|teppich, der Teppich, der geknüpft worden ist Knüppel, der; -s, - 1, kurzer bis armlanger, dicker, fester Stock (1.1.1): ein schwerer, dicker K .; jmdn. mit einem K. schlagen; der Weg war mit Knüppeln befestigt — 2. Steuerknüppel — 3 . Schaltknüppel — 4. landsch. Brötchen in länglicher Form + jmdm. (einen) K. zwischen die Beine werfen (jmdm. Schwierigkeiten machen) Knüppel/knüppel| -dämm, der mit quer zur Rich ­ tung des Weges gelegten Holzstämmen, mit Knüppel­ holz befestigter Weg (durch Sumpfland); -dick jAdj.; in den Verbindungen/ salopp jetzt kommt es k. (jetzt kommt alles, bes. Unerwünschtes, auf einmal); die Bahn war k. (sehr) voll; -kolz, das jo. P l.f (auf bestimmte Länge geschnittenes) armdickes Rundholz; -sckaltung, die Gangschaltung in Kraftfahrzeugen mit Hilfe eines Schaltknüppels knurren /sw. Vb.; hat/ 1. dumpfrollende, kehlige Laute von sich geben: der Hund knurrte, ließ nur ein leises .Knurren hören — 2. etw. unfreundlich, mürrisch ä uß ern : er knurrte etw. Unverständliches (vor sich hin); er knurrte (beklagte sich, murrte) über das schlechte W etter + jmdm. knurrt der / Magen Knurrjkakn, der 1. im Meer lebender Knochenfisch mit großem Kopf und breitem Maul, der knurrende Laute von sich gibt, wenn er an die Oberfläche kommt und seine Brustflossen so aufstellen kann, daß er auf ihnen über den Meeresgrund laufen kann — 2, umg. mürrischer Mensch knurrig fAdj.j unfreundlich, verdrießlich: etw. in knurrigem Ton sagen; er wirkte ziemlich k .; ein knurriger alter Mann knusp(e)rig jAdj./ 1* mit spröder harter Kruste ge­ backen, gebraten, so daß es beim Abbeißen leicht knackt: knusprige Brötchen, Bratkartoffeln; die knusprige Haut des Gänsebratens — 2 . u m g. scherzh. ein knuspriges (junges und frisches) Mädel; jung und k. Knute, die; -, -n 1. Peitsche mit geflochtenen ledernen Riemen: dieK. schwingen — 2. jo. Pl.f unter der K. (grausamen Willkürherrschaft) der Aufseher, eines Tyrannen stöhnen; unter jmds. K . stehen (von jmdm. grausam beherrscht, unterdrückt werden) knutschen /sw. Vb.; hat/ umg. eine Person des anderen Geschlechts, sich gegenseitig lange und heftig umarmen und küssen: jmdn. k .; sie knutschten sich im Park, in der Haustür; dazu Knutschergi, die; -, -en Knüttel, der; -s, - Knüppel, bes. als Stock zum Schlagen k. o. jAdj.; nicht attr.; Kurzw. für knockout/ [ka: |o:] l. B oxen knockout: den Gegner k.o. schlagen — 2 . ich fühle mich heute, bin heute völlig k.o . (ab­ geschlagen, müde) K.o,, der; -/ -s, -/ -sjvorw. Sg .; Kurzw. für knockout/ [ka:|o:] Boxen: er siegte durch K.o . (siegte da­ durch, daß er seinen Gegner knockout schlug); ein technischer K.o . (Abbruch des Boxkampfes bes. we­ gen Verletzung des Gegners) Koagulation, die; -, - en fachspr. Gerinnung, flockige Ausfällung kolloid gelöster Stoffe koal(is)ieren /sw. Vb.; hat/ mit einer anderen Partei eine Koalition bilden Koalition, die; -en Bündnis zwischen 1.1. zwei od. mehreren Parteien in der bürgerl. - parlamentarischen Demokratie, um eine Regierung zu bilden, wenn eine Partei nicht die absolute Mehrheit errungen hat: die K. zwischen SPD und FDP inderBRD 1.2. /sel­ ten/ zwei od. mehreren Staaten zum Zwecke gemein­ samen Auftretens und Handelns im politischen od. militärischen Bereich Koalition»|-freikeit, die j o . P l.j vgl. - recht; -partei, die Partei in der bürgerl.-parlamentarischen Demo­ kratie, die mit einer anderen eine Koalition eingeht, eingegangen ist; -partner, der; -reckt, das jo. PI j Jur. (in der DDR soz. Grundrecht der Bürger, Ver­ einigungen zu bilden; -regierung, die bürgert. Regierung aus Vertretern verschiedener Koali­ tionsparteien koaxial /Adj.; nicht präd.j Elektrotechn.: ein koaxiales Kabel (Kabel mit einer den od. die1Leiter (2) umschließenden Abschirmung, Isolierung) Koaxialkabel, das Elektrotechn. koaxiales Kabel Koaxkabel, das s. Koaxialkabel Kobalt, das; -(e)s, jo. Pl.j dem Nickel, Eisen ähn­ liches, stahlgraues, glänzendes, zähes Metall von großer Härte kobalt/Kobalt| -blau /Adj.; bes. in der Porzellan­ malerei/ leuchtend tiefblau : eine kobaltblaue Vase; -bombe, die Wasserstoffbombe mit einem Mantel aus Kobalt; -kanone, die medizinisches Gerät zur B e­ strahlung von Geschwulsterkrankungen mit radio­ aktivem Kobalt Koben, der; -s, - Verschlag, kleiner Stall für Haus­ tiere, bes. Schweine Kobold, der; -(e)s, -e Schabernack treibende, zwer­ genhafte Märchen-, Sagengestalt; dazu koboldhaft /Adj./ in der Art eines Kobolds Kobolz, der -j- umg. (einen) K. schießen (einen Purzelbaum, Purzelbäume machen) Kobra, die; -s sehr giftige Natter des tropischen Asiens und Afrikas Kock, der; -(e)s, Köche Fachmann, der in der Zu­ bereitung von Speisen ausgebildet ist: er arbeitet als- K. in einem Hotel, Restaurant
Kochbuch — Kohärenz 659 Koch/koch| -buch, das Buch mit Kochrezepten; -e cht /Adj.; nicht adv.; von Textilien! beim Kochen Farbe und Form beibehaltend: das Wäschestück ist k. kochen /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. k . vorbereitete Nah­ rungsmittel in einem mit Wasser gefüllten Topf auf Siedetemperatur bringen und dadurch gar werden lassen: Gemüse, Kartoffeln, Eier k .; das Fleisch auf kleiner Flamme weich k. 1.2. eine Speise, ein Getränk {durch 1.1) zubereiten, hersteilen: das Essen, Kaffee k.; sie hat Kochen gelernt; er kocht gern, gut 1.8. schmutzige Wäsche in Seifenlauge auf Siedetemperatur bringen und dadurch den Schmutz lösen 1.4. Teer, Leim k. {so lange erhitzen, bis er flüssig wird) 2. etw. kocht etw. befindet sich in Siedetemperatur: das Kaffeewasser, die Milch kocht; die Kartoffeln, Eier k.; das Huhn muß zwei Stunden k. ;<0> die See kocht {ist stark bewegt, auf­ gewühlt); er kochte {war sehr erregt) (vor Wut) + das ist noch nicht in dem / Topf, wo’s kocht; hier wird auch nur mit / Wasser gekocht Kocher, der; -s, - k leines elektrisches od. mit Gas be­ heiztes Gerät, auf dem Speisen, Getränke gekocht werden können Köcher, der; -s, - länglicher Behälter für Pfeile koeh/Koch| -fertig /Adj./ so weit vorbereitet, d aß es nur noch gekocht od. erwärmtzu werden braucht:koch­ fertige Suppen, Gerichte; -fest jA d j.; nicht adv./ kochecht; -fleisch, das Fleisch, das durch Kochen (1.1) zubereitet wird; -gelegenheit, die etw., das die Möglichkeit bietet, an dieser Stelle zu kochen (1.1, 1.2); -geschirr, das hoher Topf mit nierenförmigem Längsschnitt und tiefem Deckel, aus dem Soldaten warmes, gekochtes Essen zu sich nehmen; -herd, der Herd (1) Köchin, die; -, -nen jzu Koch/ Koch| -käse, der Käse aus erhitztem Quark; -kunst, die 1.1. jo. Pl.j Fachgebiet, das sich mit der Her­ stellung von Speisen befaßt 1.2. jmdm. seine Koch­ künste vorführen {jmdm. zeigen, daß man sehr gut kochen 1.2 kann); -lÖffel, der {hölzerner) großer Löffel, der bei der Zubereitung von Speisen verwen­ det wird; -nische, die kleiner, fürs Kochen (1.1, 1.2) vorgesehener, von einem Wohnraum abgetrennter Platz; -platte, die elektrisch beheizte, runde, metalle­ ne Platte auf einem Elektroherd od. kleines elek­ trisches Gerät mit einer Platte zum Kochen (1.1,1.2); - rezept, das; -salz, das jo. Pl.f Salz (1); -topf, der: ein emaillierter K .; -Wäsche, die Wäsche, die ge­ kocht (1.3) wird; -wurst, die jo. PI./ Wurst, die aus vorgekochtem Fleisch hergestellt ist {und vor dem Verzehr in Wasser heiß gemacht wird); -zeit, die Zeit, die zum Kochen (1.1) einer Speise eingehalten werden muß kodd(e)rig /Adj./landsch. salopp 1.jmdm. ist k. (zumute) {jmdm. ist es zum Erbrechen übel) — 2. er hat ein koddriges Mundwerk {ist frech, u n ­ verschämt und vorlaut) Kode, der; -s, -s [ko:t] Schlüssel (3) Kodein, das; -s, jo. Pl.f [..e|i:n] zu den Alkaloiden gehörendes, den Hustenreiz linderndes Arzneimittel Köder, der; -s, - Mittel, bes. Nahrung, zum A n­ locken und Fangen von Fischen od. Wild: der Angler benutzt Kegenwürmer als K .; einen K. auslegen; dazu ködern jsw. Vb.; hat/: einen Fisch k.; O umg. jmdn. mit einem Angebot zu k. suchen Kodex, der; -es/-, -e/Kodizes [,.tse:s] 1. /PI. vorw. - e/ ungeschriebene Verhaltensregeln, die in einer bestimmten, bes. einem Standesdenken verhafteten gesellschaftlichen Umgebung maßgebend sind: jmd. verstößt gegen den K . — 2. Sammlung von alten Handschriften, bes. des Mittelalters kodieren jsw. Vb.; hat/: etw. k. {einen Kode für etw. aufstellen, Informationen verschlüsseln) Kodifikation, die; - , - en Jur. das Kodifizieren: die K. des sozialistischen Strafrechts kodifizieren /sw. Vb.; hat/ Jur. rechtliche Vor­ schriften eines Sachbereiches in einem einheitlichen und maßgebenden Gesetzbuch systematisch zusam ­ menfassen Koedukation [ko|e..], Koedukation [ko:|e..] , die; - , jo. Pl.j gemeinschaftliche Erziehung von Jungen und Mädchen in der Schule Koeffizient, der; -en, -en [ko|e..] 1. M ath, all­ gemeine od. bestimmte Zahl, die als Faktor einer unbestimmten od. variablen Größe beigegeben ist: in derGleichung3x+6=0ist3einK. — 2. Phys. Zahl, die bestimmte Eigenschaften von Materialien bezeichnet, z. B . Ausdehnung, Reibung Koexistenz [ko:|s..] , Koexistenz [ko|e..], die; -, jo. Pl.j das Nebeneinanderbestehen verschiedener Dinge, Erscheinungen, Systeme; fvorw. in der Ver­ bindung/ die friedliche K. (Grundprinzip derAußen­ politik der soz. Länder, das das friedliche N eben­ einanderbestehen von Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung in der Epoche des Übergangs vom Kap. zum Soz. zum Inhalt hat) Koffein, das; -s, /o. PL/ [..e|i:n] bes. im Kaffee und Tee enthaltener, bitter schmeckender, anregender Wirkstoff koffein| -frei /Adj.; nicht adv./ kein K offein (mehr) enthaltend: koffeinfreier Kaffee; -haltig /Adj.; nicht adv./ K offein enthaltend: ein koffeinhaltiges Getränk, Medikament Koffer, der; -s, - größerer, rechteckiger, relativ flacher, verschließbarer {lederner) Behälter mit Deckel und Handgriff, der auf der Reise zum Trans­ port bes. von Kleidung dient: ein großer, kleiner, leichter, schwerer, handlicher K .; den K . (aus)- packen, verschließen; jmdm. den K . tragen; seinen K. bei der Gepäckaufbewahrung aufgeben Koffer| -anhänger, der am Griff des Koffers an­ gebrachtes Kärtchen mit Namen und Adresse des Eigentüm ers; -nähmaschine, die Nähmaschine mit einem für ihre Abmessungen konstruierten Koffer, in dem man sie tragen kann; -radio, das tragbares, mit Elektroenergie aus Batterien versorgtes Rund­ funkgerät mit einem kofferähnlichen Gehäuse; -raum, der Raum für das Gepäck in einem Personenkraft­ wagen Kogge, die; -, -n Segelschiff der Hanse mit dick­ bauchigem Rumpf und hohen Borden Kognak, der; -s, -e/-s /bei Mengenangabe PL Kognak/ [konjak] (in Frankreich hergestellter) Weinbrand: ein guter, alter K. Kognak|-bohne, die mit Kognak gefüllte Praline in Form einer Bohne; -Schwenker, der bauchiges, nach oben sich verengendes Trinkglas für W ein­ brand kohärent /Adj./ 1. fachspr. zusammenhängend, gleiche Eigenschaften habend: beide Erscheinungen sind k. — 2. Phys. von gleicher Wellenlänge, Schwingungsart und -richtung: kohärente (Lieht)- wellen; dazu Kohärenz, die; -, jo. PL/ 42*
660 Kohäsion — kokettieren Kohäsion, die; «, jo. PLj Phys. das Wirken von Anziehungskräften zwischen Atomen od. Molekülen eines Körpers Kohl, der; -(e)s, jo. Pl.j 1. in zahlreichen Arten vorkommende, zu den Kreuzblütlern gehörende Gemüsepflanze: K. anpflanzen, anbauen, zu­ bereiten, putzen, kochen — 2. salopp Unsinn (1): rede nicht so viel K.; das ist alles K .! salopp das macht den K. (auch) nicht fett (das hilft, ändert nicht viel) Kohljdampf, der + salopp K. haben, schieben (Hunger haben) Kohle, die; -, -n 1,1. fo. PL/ natürlich entstandenes, brennbares Sediment pflanzlicher Herkunft mit hohem Anteil an Kohlenstoff, das bergmännisch ab­ gebaut wird: K. abbauen, fördern; aus K. Teer, Farben, Benzin gewinnen 1.2 , au s 1.1 hergestelltes Produkt zum Heizen, bes. Brikett: K., Kohlen (ab)la- den, einkellern; einen Eimer K ,, Kohlen aus dem Keller holen; mit Kohlen heizen; die Kohlen glü­ hen noch 1.8. /o. Pl.j chemisch 1.1 ähnlicher Stoff, der durch Einwirken von (schwelendem) Feuer ent­ standen ist — 2. jo. Pl.j etw.. mit K. (einem Kohle­ stift) zeichnen — 8 * jo. PL/ Aktivkohle — 4 . jvorw. Pl.j Kohlenbürste, -stift: wir brauchen neue Koh­ len für den Staubsauger — 5. jnur im PLj salopp sch erzh . Geld (1): Hauptsache, die Kohlen stim­ men! - f veraltend feurige, glühende Kohlen auf jmds. Haupt sammeln (jmdn. beschämen); umg. wie auf (glühenden) Kohlen sitzen (in der Erwartung von etw. Wichtigem, Entscheidendem sehr ungeduldig, unruhig sein) Kohle|: / Kohlen/kohlen| kohlen jsw. Vb.; hat/ umg. Unsinn reden Kohlen/kghlen (m it * a u c h Kohle|)| -anzünder, der; -s, - meist in Platten gepreßter, leicht brenn­ barer Stoff, der zum Anzünden von Kohlen in Öfen dient; -bergbau, der; -bergwerk, das Bergwerk, in dem Kohle gefördert wird; «-bürste, die Elektro- techn. dem Kontakt dienendes Teil aus Kohlen­ stoff in Elektromotoren; -dioxid, das; -s, jo. Pl.j Chem. farbloses, nicht brennbares Gas, das bei der Verbrennung organischer Stoffe und bei der Atmung entsteht; -eimer, der; *-fiöz, das; -grübe, die vgl. - bergwerk; *-handel, der Handel mit Kohlen (1.2); «-händler, der; «-handlung, die; *-herd, der mit Kohlen beheizter Herd; -hydrat, das Chem. Ver­ treter einer Gruppe natürlicher od. synthetischer organischer Verbindungen aus Kohlenstoff, Wasser­ stoff und Sauerstoff; -keller, der; -monoxid, -monoxid, das /o. PLj Chem. bei unvollständiger Verbrennung entstehendes, sehr giftiges, färb-, geruch- und geschmackloses Gas, dessen Moleküle aus je einem Atom Kohlenstoff und Sauerstoff be­ stehen und das mit blauer Flamme zu Kohlendioxid verbrennt; *-ofen, der vgl. - herd; -oxid, das jo. Pl.j Chem. Kohlenmonoxid; «-preis, der Preis für Kohlen (1.2); «-revier, das Gebiet mit reichem Kohlenvorkommen, Gebiet des Kohlenbergbaus; -sauer jAdj.; nur attr.j Chem. den Säurerest der Kohlensäure enthaltend: kohlensaures Natron; kohlensaurer Kalk; -säure, die jo. P l.j schwache Säure der wäßrigen Lösung des Kohlendioxids; -schaufei} die; -staub, der Staub aus Kohle (1); -Stift, der vgl. - b ürste; -Stoff, der jo. PLj Chem. chemisches nichtmetallisches Element, das wesent­ licher Bestandteil aller lebenden Organismen ist und in reiner Form als Graphit od. Diamant vorkommt; - träger, der jmd., der beruflich die Kohlen vom Last­ wagen in den Keller, die Wohnung des Verbrauchers trägt; «-Vorkommen, das natürliches Vorkommen, Lagerstätte von Kohle (1.1) in der Erdkruste; «-Vorrat, der; -Wasserstoff, der Chem. chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Wasserstoff; - zange, die Zange zur Handhabung von Kohle (1.2) Kohle| -papier, das jo. Pl.j dünnes Papier, das auf einer Seite mit einer Farbschicht versehen ist, die sich beim (Maschineschreiben durch Druck auf den dar­ unterliegenden Bogen überträgt, so daß man K opien anfertigen kann; -präparat, das Aktivkohle ent­ haltendes Arzneimittel Köhler, der; -s, - jmd., der beruflich Holzkohle her- stellt Kohle| -stift, der Stift aus Holzkohle zum Zeichnen; -Zeichnung, die mit einem Kohlestift hergestellte Zeichnung Kohl/kohl| -köpf, der einzelner K opf des K opf­ kohls; -meise, die Singvogel, bei dem der K opf an der Oberseite, die Kehle und ein Streifen an der sonst schwefelgelben Unterseite schwarz gefiedert sind; -rabenschwarz jAdj.; emot.j umg. tief- schwarz; -rabi, der; -/ -s, - / -s Kohl (1), der an der Stelle, wo der Stengel aus der Erde tritt, eine Knolle ausbildet; -roulade, die aus zusammengerollten Blättern des Weißkohls hergestellte, meist mit Hack­ fleisch gefüllte Roulade, die gekocht od. gebraten wird; -rübe, die Pflanze mit knollenartig verdickter gelblicher od. weißlicher Wurzel (1), die als Futter- und Gemüsepflanze angebaut wird; -schwarz jAdj.; emot.j tiefschwarz; -Weißling, der; -s, -e weißer Tag­ falter, dessen Raupe an den Blättern des Kohls durch Fraß große Schäden anrichtet Koinzidenz, die; jo. Pl.j [ko|i..] das Zusammen­ treffen zweier od. mehrerer Ereignisse, (Entwick- lungs)linien koitieren jsw. Vb.; hat/ [ko|i..] den Koitus voll­ ziehen Koitus, der; -, - / -se jvorw. Sg .j [koiitus, PZ ...tu:s, . . tuso] Geschlechtsakt: den K. ausüben, vollziehen Koje, die; -, -n 1.1. fest eingebautes Bett auf Schif­ fen: sich in die K. hauen 1.2, salopp scherzh. marsch, in die Kojen (Betten), Kinder! — 2 . nach oben und nach einer Seite offener abgeteilter kleiner Raum, bes. auf Ausstellungen Kokain, das; -s, jo. Pl.j [..a|i:n] als Betäubungs­ mittel dienender, als Rauschgift mißbrauchter Stoff Kokerei, die; -, - en 1. Anlage zur Gewinnung von Koks — 2. jvorw. Sg ./ Gewinnung von Koks: das bei der K . anfallende Leuchtgas kokett jAdj.; von einer weiblichen Personj darauf bedacht, Männern zu gefallen und dies durch Mienenspiel, Gebaren zeigend: ein kokettes junges Mädchen; ihr kokettes Lächeln; die Augen k. niederschlagen; dazu Koketterie, die; -n [ . .i:an ] 1. jo. PLj kokette Art, kokettes Wesen — 2. das Kokettieren (2) kokettieren jsw . V b.; hat/ 1. mit einem Mann k. sich einem M ann gegenüber kokett benehmen: sie versuchte, mit ihm zu k. — 2 , mit einer seiner Schwächen k. auf eine seiner Schwächen spielerisch hinweisen, um Widerspruch, Nachsicht zu erreichen und um sich interessant zu machen: er kokettiert mit seinen grauen Schläfen — 8 . er kokettiert
Kokille — Kollektiverziehung 661 (iliebäugelt, spielt) schon lange mit dem Gedanken, seine Stellung zu wechseln Kokille, die; -, - n Techn. dauernd verwendbare Form aus Metall zum Gießen von Blöcken od. Form­ stücken Kokke, die; -n s. Kokkus Kokkus, der; Kokken /vorw. PL/ Med., kugel­ förmige Bakterie Kokon, der; -s, -s [. .koi], auch ..ko] feste Hülle, die manche Insektenlarven und bestimmte wirbellose Tiere aus einem Sekret anfertigen, um sich darin zu verpuppen od. ihr Eigelege damit zu umgeben: die Kokons der Seidenspinnerraupe Kokosfaser, die aus der Hülle der Kokosnuß ge­ wonnene Faser Kokosfett, das /o. Pl.j aus dem Fleisch der Kokos­ nuß gewonnenes Fett Kokosläufer, der Läufer aus Kokosfasern Kokosmilch, die milchige Flüssigkeit im Innern der Kokosnuß Kokosnuß, die Frucht der Kokospalme Kokospalme, die bis zu 30 Meter hohe Palme mit gefiederten Blättern an ihrer Spitze und kopfgroßen, hartschaligen braunen Früchten Kokosraspeln, die jPl.f das geraspelte weiße Frucht­ fleisch der Kokosnuß Koks, der; -es, fo. PL/, fachspr. -e I. durch die Verschwelung von Stein- od. Braunkohle gewonnener, nicht rußender, geruchlos brennender fester Brenn­ stoff mit großer Heizkraft — DL /o. PL/ salopp scherzh. Geld (1): der hat viel K. Kola, die; -, jo. PL/ anregend wirkendes, koffein­ haltiges Mittel, das aus dem Samen eines tropischen Baumes gewonnen wird; / auch Cola Kolben, der; -s, - 1* Techn. sich in einem hohlen Zylinder auf und ab bewegendes Teil in Form einer Scheibe od. eines massiven Zylinders 1.1. zur mecha­ nischen Übertragung von Energie in Maschinen, Motoren: der K. des Motors hat sich festgefressen 1.2. zum Ansaugen, Ausstößen von Flüssigkeit in Pumpen, Injektionsspritzen — 2. Techn. Chem. kegel-, kugel- od. zylinderartiges Gefäß aus Glas od. Kunststoff, das in chemischen Laboratorien bes. zum Erhitzen od. Destillieren von Flüssigkeiten dient: der K. ist geplatzt; eine Lösung in K . verdampfen — 3. Mil. Gewehrkolben — 4. Bot. walzenförmiger Blüten-, Fruchtstand: die K. des Maises Kolben Techn.| - motor, der Verbrennungsmotor mit einem od. mehreren Kolben (1.1); -ring, der Metallteil zur Abdichtung zwischen Kolben und der Zylinderwand Kolchos [kolxos], Kolchos [kolgos], der, auch das; -, Kolchose [. .9o: zq] s. Kolchose Kolchos bauer, der Kolchose, die; -, - n [..9o:zo] landwirtschaftliche Kollektivwirtschaft in der UdSSR Kolibri, der; -s, -s im tropischen Amerika lebender Segler mit langem dünnem Schnabel, der meist zier­ lich und farbenprächtig ist, sich von Nektar und kleinen Insekten ernährt und im Schwirrflug auf der Stelle fliegen kann Kolik, auch Kolik, die; -, -en Med. durch krampf­ artige Kontraktion od. den Verschluß eines Hohl­ organs (z. B . des Nierenbeckens, der Galle, des Dick•» darms) bewirkter heftiger anhaltender Schmerz: er hat eine K. Kolkrabe, der großer Rabe kollabieren /sw. Vb.; hat/ Med. einen Kollaps er­ leiden: der Patient hat kollabiert Kollaborateur, der; -s, -e [. .to:r] jmd., der natio­ nalen Verrat begeht, indem er mit (faschistischen) Okkupanten zusammenarbeitet: er ist ein K., wurde nach dem zweiten Weltkrieg als K . abgeurteilt; dazu Kollaboration, die; -, - en u . kollaborieren /sw. Vb.; hat/: er hat mit den faschistischen Er­ oberern kollaboriert Kollaps, auch Kollaps, der; -es, -e Med. Anfall allgemeiner Körperschwäche durch plötzliches Ver­ sagen des Blutkreislaufes: er hat einen K. erlit­ ten kollationieren /sw. V b.; hat/: Texte k. (die Über­ einstimmung eines Textes mit der Vorlage, dem Original überprüfen) Kollege, der; -n, -n /Abk. Koll./ jmds. K . jmd., der mit jmdm. in der gleichen Arbeitsstelle tätig ist od. eine gleiche, ähnliche berufliche Tätigkeit ausübt /vorw. als Anrede für Mitglieder der Gewerkschaft, als Anrede der Werktätigen untereinander/: lieber K. Meyer, liebe Kollegen und Kolleginnen /An­ rede/; ein neuer, junger, erfahrener, beliebter K .; der Arzt zog einen Kollegen zur Beratung hinzu Kollegheft, das Heft zum Mitschreiben von Vor­ lesungen kollegial /A dj./ sich freundlich und hilfsbereit als Kollege, wie ein Kollege verhaltend: k. denken, handeln; kollegiales Verhalten; dazu Kollegialität, die; -, }o. PL/ kollegiales Verhalten Kollegin, die; - nen /Abk. Koll., Kolln.; zu Kollege/ Kollegium, das; -s, Kollegien [..Ion] 1.1 . die Ge­ samtheit der Lehrer an einer Schule in ihrem Ver­ hältnis zueinander 1.2. Jur. Rechtsanwaltskollegium Kollekte, die; -, - n 1. das Sammeln von Geldspenden, bes. während und nach dem Gottesdienst, für kirch­ liche Zwecke: die, eine K. durchführen — 2. durch 1gesammelte Geldspenden: die K. betrug 200 Mark; die K. (Geldspenden) einsammeln Kollektion, die; -, -en 1.1. sortimentsgemäße Zu­ sammenstellung von Warenmustern, die zum Kauf anregen soll: die Modeschöpfer führten ihre neue­ sten Kollektionen der Erühjahrsmode auf der Messe vor 1.2. eine für einen bestimmten Zweck zusammengestellte Auswahl (von Waren): eine K. Krawatten, Schallplatten 1.3. er hatte uns einige Glanzstücke seiner K. (Sammlung) gezeigt kollektiv /Adj.j von allen Beteiligten durchgeführt, gemeinschaftlich: eine kollektive Arbeit, Beratung, Leitung, Aussprache; kollektives Selbststudium Kollektiv, d as; -s, - e/, auch -s [..vo, . . fs] feste Gemeinschaft, Gruppe von Menschen, die sich zu gemeinschaftlicher Tätigkeit, bes. zur soz. Gemein­ schaftsarbeit zusammengeschlossen hat und in der sich jedes einzelne Mitglied allseitig entwickeln kann: ein gutes, ausgezeichnetes K . ; ein sozialistisches K .; ein K . junger Wissenschaftler; K. der / sozia­ listischen Arbeit Kollektiv|-arbeit, die /o. PL/ von einem Kollektiv geleistete Arbeit (1.1); -ausstellung, die gemeinschaft­ liche Ausstellung verschiedener Künstler, Hersteller, Länder; -bewußtsein, das Bewußtsein der Zusam­ men gehörigkeit, Verbundenheit im Kollektiv; -bil- dung, die Entstehung eines Kollektivs; -erziehung, die Erziehung im Kollektiv, Entwicklung der Bereit­ schaft und der Fähigkeiten des Menschen, die Gesetze
662 Kollektivgeist — Kolorit und Normen des soz. Gemeinschaftslebens zu achten und am Leben des Kollektivs teilzunehmen; -geist, der jo. PI./ vgl. - bewußtsein kollektivieren /sw. V b .; h at/ die Landwirt­ schaft k. (die Landwirtschaft durch die Bildung von Kollektivwirtschaften soz. umgestalten); dazu Kollek­ tivierung, die; -, -en Kollektivität, die; /o. Pl.f [..v . .]: die K. der Leitung /allgemeines Prinzip der Leitung im Soz., das durch kollektive Beratung und Entscheidung ge­ kennzeichnet ist/ Kollektiv| -leistung, die von einem Kollektiv er­ brachte Leistung; -prämie, die Prämie für ein Kollektiv; -schuld, die /o. Pl.j Schuld aller mittelbar und unmittelbar Beteiligten Kollektivum, das; -s, Kollektiva [..v . .] Sprach- wiss. Begriff, der eine Gruppe gleichartiger Lebe­ wesen, Dinge zusammenfaßt: das Wort ,Gebirge4 ist ein K. Kollektiv]Wirtschaft, die la nd wirtschaftliche P r o ­ duktionsgenossenschaft, bes. in der UdSSR Koller, der; -s, - I« umg. (krankhafter) heftiger Ausbruch von Wut, Zorn: einen K. kriegen; der hat wieder seinen K. — II, eingesetztes, die Schulter bedeckendes Teil bei Kleidungsstücken, Passe kollerig /Adj./ umg. leicht erregbar, aufbrausend, jähzornig: er ist immer ein bißchen k. kollern /sw. V b .; ist, hat/ L (ist, hat) s. kullern (1, 2) — II . (hat) der Truthahn kollert (gibt eine Folge von dumpfen Lauten von sich); <0>ein kollern­ des Lachen kollidieren /sw. V b.; ist, hat/ 1. /von Fahrzeugen/ Zusammenstößen, aufeinanderprallen (ist): zwei Flugzeuge, Schiffe sind im Nebel (miteinander) kollidiert; auf der Straße kollidierte ein Lastwagen mit einem Motorrad — 2 . sich (zeitlich) über­ schneiden (2) (hat): die beiden Veranstaltungen k. — 3. (hat) ihre Absichten, Meinungen k. (steh en miteinander in Widerstreit) Kolligr, das; -s, -s [kolle:] 1, kostbarer, um den Hals getragener Schmuck aus Edelsteinen, - metall — 2. um den Hals zu tragender Pelz aus einem od. mehreren schmalen Fellen Kollision, die; -, - en /zu kollidieren/; zu 1: eine K. zwischen zwei Autos, Schiffen; eine K. verur­ sachen; zu 3: mit jmdm., etw. in KL. kommen, geraten Kollo, das; -s, -s/Kolli fach spr. einzelnes Stück einer Ladung kolloid /Adj.f [..o [i:t] s. kolloidal Kolloid, das; -(e)s, -e [. ,o|i:t] Chem. löslicher Stoff, der keine völlig klare Lösung bildet kolloidal /Adj./ [..o|i..] Chem. in einer Flüssigkeit, einem Gas fein verteilt, zerteilt Kolloquium, Kolloquium, das; -s, Kolloquien [.. iah] 1. fachliche, wissenschaftliche Diskussion bes. zwi­ schen Studierenden und Hochschullehrern — 2. Zusammenkunft, Tagung zum Zwecke von 1 kolonial /Adj.; nur attr.f die Kolonien (1) be­ treffendi die koloniale Frage, Unterdrückung Kolonial zu Kolonie 1| -gebiet, das vgl. Kolonial­ land; -herr, der /vorw. Pl.f Vertreter der herrschen­ den ausländischen Macht in einer Kolonie; -herr- schaft, die /o. Pl.f Herrschaft über ein zur Kolonie gemachtes Gebiet Kolonialismus, der; fo. Pl.f System, Politik, Ideologie der Unterdrückung, Versklavung und Aus­ beutung abhängiger, unterworfener Völker, bes. in Kolonien (1) Kolonial zu Kolonie 1|-land, das Kolonie; -macht, die Staat, der Kolonien besitzt; -politik, die /o. PI./; - reich, das Gesamtheit der von einem Staat besessenen Kolonien; -Volk, das einheimische Bevölkerung in einer Kolonie Kolonie, die; -, - n [..i:an] 1. von einem Ausbeuter- Staat, bes. einem imp. Staat, unterworfenes, an­ geeignetes und ausgebeutetes Gebiet, bes. in Übersee, das in vollständiger wirtschaftlicher und politischer Abhängigkeit und gesellschaftlicher Rückständigkeit gehalten wird: die nationale Befreiung der K olo­ nien in aller Welt —* 2. in größeren Gruppen in einem fremden Land lebende Angehörige eines Staates, die gemeinsame Interessen verfolgen od. Traditionen pflegen: die Emigranten bildeten in der fremden Hauptstadt eine starke K. — 3. ab- geteiltes Gelände mit Kleingärten in und am Rande von Städten: er hat einen Schrebergarten in der K. ,Sommerfrieden4 — 4. Biol. 4.1. Ansammlung von Tieren, Algen od. Bakterien der gleichen Art, die gesellig, in enger Gemeinschaft leben: eine K. Vögel, Bienen, Korallen 4.2 . au f festem Nährboden aus der Nachkommenschaft einer Bakterie entstan­ dene sichtbare Ansammlung von Bakterien Kolonisation, die; -, - en 1. gewaltsamemEroberung und Aneignung von Gebieten, bes. in Übersee, um sie zu Kolonien zu machen: die K. Afrikas im 19. Jahrhundert — 2 . in früheren Gesellschafts­ ordnungen vorgenommene (Erschließung und) Be­ siedlung nicht, wenig erschlossenen Landes im Innern des eigenen Staatsgebietes: die K. des Oder­ bruches im 18. Jahrhundert; dazu kolonisieren /sw. Vb.; hat/ Kolonnade, die; -n mit flacher Decke versehener Säulengang, bes. in Bauten des Barock und des Klassizismus Kolonne, die; -, - n 1. (größere) Gruppe l.T . von Menschen, die mehr oder weniger geordnet gemeinsam eine Straße entlangziehen: die Kolonnen derDemon­ stranten; sich in Kolonnen ordnen, in eine K. einreihen; lange, endlose Kolonnen 1.2. in Form a­ tion marschierender od. auf Fahrzeugen fahrender Soldaten: eine motorisierte K .; an der Spitze der K. marschieren 1.3. von Menschen, die zu (zeit­ weiliger) gemeinsamer Arbeit, zu operativem Ein ­ satz zusammengefaßt sind: Tag und Nacht sind Kolonnen unterwegs, um die Frostschäden zu be­ heben 1.4. von Kraftwagen, die über längere Zeit hinweg in gleichem Tempo hintereinander fahren: mein Wagen fuhr als letzter in der K .; wir sind die ganze Strecke K. gefahren — 2. untereinander stehende Zahlen: die Kolonnen addieren — 3 . Techn. turmartige, säulenförmige Apparatur zur Durchführung von Destillation, Gasreinigung: Erd­ öl in einer K., in Kolonnen destillieren Koloratur, die; -, - en virtuose Verzierung der Melodie im Sologesang, bes. im Sopran Koloratur|-arie, die; -gesaug, der fo . P l.j kolorieren /sw. Vb.; hat/ eine Zeichnung, Graphik farbig ausmalen: kolorierte Radierungen, Feder­ zeichnungen Kolorit, auch Kolorit, das; -(e)s, -e 1. Farbgebung: das Bild hat ein düsteres, freundliches K . — 2. besondere Eigenart, Atmosphäre von etw.: das beson­ dere K. einer Stadt; ein Roman mit stark histo-
Koloß — Komma 663 rischem K . — 3. Klangfarbe: ihre Stimme hat ein bezauberndes K. Koloß, der; Kolosses, Kolosse riesiges, massiges Gebilde: der mächtige K. des Getreidesilos; das Dröhnen der stählernen Kolosse (der Panzer); umg. er ist ein K. (ein starker, riesenhafter Mann) kolossal lAdj.f 1. gewaltig, groß und massig: die kolossale Kuppel des Doms; eine Statue von kolos­ salen (überlebensgroßen) Ausmaßen — 2. um g. Idrückt emotional einen hohen Grad aus): das war eine kolossale (sehr große) Schlamperei, Dumm­ heit; kolossales Glück haben; das Problem inter­ essierte ihn k. (außerordentlich, sehr); sich k. freuen Kolportage, die; -n jvorw. Sg .j [. .ta:39] 1. das Verbreiten von Klatsch, das Ausstreuen von Gerüch­ ten — 2* minderwertige, mit billigen Mitteln bes. auf Spannungseffekte gerichtete Literatur: dieser Roman ist reinste K. Kolportage|roman, der auf Spannungseffekte, Rühr­ seligkeit gerichteter, literarisch wertloser Roman kolportieren /sw. Vb.; hat/ etw. als Klatsch od. ein Gerücht weiterverbreiten: jmds. Äußerungen k.; diese Geschichte ist über Generationen hin kolpor­ tiert worden Kolumbus 4-das/ EidesK. Kolumne, die; -, -n Druckerei umbrochene Seite, Schriftsatz Köm, der; -(e)s, -s norddt. umg. (Kümmel)- schnaps: ein Glas K. ^ om a, das; -s, -s/-ta Med. tiefe, lang andauernde Bewußtlosigkeit: im K. liegen 2Koma, die; -, -s Astron. Gas- und Staubhülle um den Kern eines Kometen Kombi, der; -s, -s /Kurzw. für Kombination, Kombiwagen/ s. Kombination (2.4), Kombi­ wagen Kombinat, das; -(e)s, -e soz. Großbetrieb in Indu­ strie und Landwirtschaft, in dem mehrere Betriebe od. Teile von Betrieben vereint sind: ein elektro­ chemisches K .; K. industrielle(r) Mast jAbk. KIM/ (Betrieb für die industriemäßige Mast von Nutz­ tieren in der DDR) Kombination, die; - en 1. Verknüpfung gedank­ licher Elemente zu einem Zusammenhang: eine falsche, kühne, scharfsinnige K .; wir waren bei der ganzen Angelegenheit auf Kombinationen (V er­ mutungen, Folgerungen) angewiesen —* 2.1* Zu­ sammenstellung verschiedener Dinge zu einem Gan­ zen, einer Verbindung: eine gelungene K. ver­ schiedener Farben, Stoffe zu einem Ensemble; wir haben alle möglichen Kombinationen durchpro­ biert; die K. (bestimmte Reihenfolge von Zahlen) für diesen Safe kennt nur der Besitzer 2.2. Herren­ anzug, zusammengesetzt aus Hose und Sakko in unterschiedlichen Farben, Mustern, in unterschied­ lichem Material: er trägt eine modische K. 2.8. zwei- od. dreiteilige Garnitur Damenunterwäsche: die Teile der K. sind aus dem gleichen Material 2.4. Kleidungsstück, bei dem Hose und Oberteil ein Ganzes bilden: der Monteur, Pilot trug eine K. — 8.1. Ski /o. PL/ die / nordische K. 8.2. Ball­ spiele planvolles Zusammenwirken einzelner Spie­ ler in Mannschaftsspielen: nach einer geglückten K. wurde endlich der Siegestreffer erzielt Kombinations zu Kombination 1| -gäbe, die jo. PL/; -vermögen, das jo. PL/: er besitzt ein gutes K. kombinatorisch jAdj.; nicht präd.; zu Kom­ bination 1/: seine kombinatorischen Fähigkei­ ten Kombine, die; -, - s [..bain], auch Kombine, die; -, - n [..bi:na] Maschine, die verschiedene Arbeits­ gänge ausführt: Kartoffeln, Getreide mit der K. ernten Kombine]fahrer, der kombinieren jsw. Vb.; hat/ 1. gedankliche Elemente miteinander zu einem Zusammenhang verknüpfen: er kann gut, schnell, scharfsinnig k .; er kombi­ nierte (folgerte) kühn, daß ... — 2. Verschieden­ artiges zusammenstellen, miteinander verbinden: zwei Farben zu einem Muster k .; eine kombinierte Reise mit Bahn und Flugzeug Kombischrank, der für mehrere Zwecke gleichzeitig verwendbarer Schrank: ein K. für Geschirr und Wäsche Kombiwagen, der //* auch Kombi/ Personenkraft­ wagen mit Ladefläche hinter den Sitzen im Innen­ raum Kombizange, die zur Benutzung für verschiedene Zwecke konstruierte Zange: diese K. dient zugleich als Kneif-, Flach- und Rohrzange Kombüse, die; -n Seemannsspr. Küche auf einem Schiff Komet, der; -en, -en Astron. auf langgestreckter Bahn sich um die Sonne bewegender Himmels­ körper, der eine langgestreckte, leuchtende schweif- artige Wolke ausbilden kann kometenhaft jAdj.j: er hatte als Künstler einen kometenhaften (unaufhaltsamen, sehr schnellen) Aufstieg Kometen]schweif, der schweifartige Wolke des Kometen Komfort, der; -s, jo. Pl.j [ . .fo:r] der Annehmlich­ keit, behaglicher Bequemlichkeit dienende, mit einem gewissen Luxus verbundene Einrichtung und tech­ nische Ausstattung bes. von Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltsräumen: eine Wohnung, ein Hotel, Auto mit allem K .; sich ein wenig K. leisten; dazu komfortabel /Adj.j: eine komfortable (mit K om ­ fort eingerichtete) Wohnung Komik, die; -, jo. Pl.j erheiternde, das Lachen erregende W irkung: die Situation, sein Auftreten entbehrte nicht der K .; Sinn für K. haben Komiker, der; -s, - Künstler, bes. Darsteller, dessen Darbietungen Heiterkeit, Lachen auslösen komisch jAdj./ 1 . zum Lachen reizend, erheiternd, lustig, spaßig (2): eine komische Geschichte, Situation; etw. klingt k., wirkt k. — 2. umg. merkwürdig: er ist ein komischer Mensch, hat einen komischen Geschmack; ein komisches (ungutes) Gefühl haben; mir ist so k. (eigenartig, unerklärlich) zumute; ich finde sein Benehmen k. komischer!weise/Adv./ umg. seltsamerweise,sonder­ barerweise : wir haben uns k. nie getroffen Komitee, das; -s, -s zur Durchführung bestimmter (befristeter) Aufgaben gebildeter Ausschuß: ein vor­ bereitendes K .; das Internationale Olympische K . jAbk. IOK/; das K. für Wandern und Touristik der D D R ; das K. für Körperkultur und Sport der DDR Komma, das; -s, - s/-ta Zeichen in Form eines kleinen gebogenen Striches 1.1 . auf der Zeile, das
664 Kommandant — kommen Satzteile od. Sätze voneinander trennt 1.2. bei Dezi- malzahlen vor der Dezimalstelle + in / Null K. nichts Kommandant, der; -en, - en Befehlshaber einer Stadt, Festung, eines Kriegsschiffs, Flugzeugs, Pan­ zerfahrzeugs Kommandantur, die; -, -en Dienststelle eines Kom ­ mandanten einer Stadt Kommandeur, der; -s, - e [..do:r] mit Befehls­ gewalt ausgestatteter Leiter einer (größeren) militä­ rischen Einheit kommandieren /sw. Vb.; hat/ 1. eine Truppe k. (die militärische Befehlsgewalt über eine Truppe haben) — 2 . jmdn. irgendwohin k. jmdn. ab­ kommandieren: jmdn. zu einem Lehrgang, in eine andere Einheit k. — 3.1. ein Kommando geben: er kommandierte: „Rechtsum!“ 3.2 . umg. jmdn. k. jmdn. in befehlendem Ton anweisen: er versucht uns immer zu k .; er kommandiert gern Kommanditgesellschaft, die /Abk. KG/ W irts ch . Unternehmen, bei dem die Teilhaber teils unbe­ schränkt, teils nur mit ihren Einlagen haften * Kommanditist, der; -en, -en W irts ch. Teilhaber einer Kommanditgesellschaft, der nur mit seinen Einlagen haftet Kommando, das; -s, -s 1. knapper militärischer Befehl: ein K. geben; das K. ,Stillgestanden4; wie auf K. rannten beide los — 2. /o. PLI Befehls­ gewalt: das K. übernehmen; wer hat das K. über diese Einheit? — 3 . das K. (militärisch führende Organ) des Militärbezirks — 4. Abteilung, Einheit, die zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe zu­ sammengestellt und abkommandiert ist: ein K. zu­ sammenstellen, führen; einem K . zugeteilt werden Kommando|-brücke, die Baum, von dem aus ein Seeschiff geführt, gesteuert wird; -gewalt, die /o. PL/ Befehlsgewalt; -ruf, der Kommando (1): ein K. er­ sch allt kommen, kam, ist gekommen 1 . /bezeichnet die Bewegung einer Person od. Sache auf ein Ziel zu, das meist mit dem Standort des Sprechers identisch ist/: jmd. kommt: er kommt gleich (nach Hause); er kommt gern, oft nach Berlin, zum Abendessen (zu uns); ich konnte leider nicht k .; hier herrscht ein ständiges Kommen und Gehen; er muß gleich k.; er ist zur rechten Zeit, (un)gelegen, über­ raschend gekommen; er kam mit der Bahn, zu Fuß; (an)gelaufen, gefahren k .; zu Besuch k .; er kam, um uns zu helfen; jmd. kommt von irgend­ woher /das Ziel ist nicht betont/: er kommt gerade von ihm, von der Arbeit, aus Berlin, aus der Schule; jmd. kommt irgendwohin /das Ziel ist nicht mit dem Standort des Sprechers identisch/: wie komme ich (welcher Weg führt) zum Bahnhof?; er kam ins Krankenhaus (wurde ins Krankenhaus gebracht); etw. kommt: für dich ist ein Brief ge­ kommen; der Zug kommt von, aus Berlin; jmdn., etw. k. lassen: den Arzt, ein Taxi k. lassen (be­ stellen); O er kommt dieses Jahr in die Schule (wird eingeschult), kommt zur Armee (nimmt seinen Dienst in der Armee auf); die Straße, die von Leipzig kommt (herführt); als der Abend kam (nahte, anbrach) ...; jetzt kommt die Entscheidung — 2. etw. tritt (irgendwo) hervor, erscheint: die ersten Blüten k. schon; aus der Wunde kam etwas Blut; über seine Lippen kam keine Klage; etw. kommt / zutage; die Erbsen k. (keimen, gehen au f); jmdm. kommt etw.: vor Schmerz, Freude kamen ihm die Tränen; da k. mir (entstehen in mir) Bedenken, Zweifel — 3. etw. geschieht, trifft ein, ereignet sich: mag k., was da will; es kam schlimmer, als wir gedacht hatten; so kam es, daß ...; es kommt zu etw.: es kam zu einem Streit (ein Streit brach aus) — 4 .1 . etw., jmd. folgt (2.2) auf etw., jmdn.: hinter der Post kommt gleich der Bahnhof; er kommt hinter, nach mir; die Hauptsache kommt noch 4.2 . etw. folgt (2.1) auf etw.: nach dem Walzer kam ein Tango; am kom­ menden (nächsten) Sonntag; das bleibt kommen­ den (künftigen, späteren) Geschlechtern Vorbehal­ ten — 5. von etw. herrühren, seine UrSache in etw. haben: sein Husten kommt vom vielen Rauchen; woher, wie kommt es, daß ...?; das kommt daher, davon, daß ... — 6. zu etw. k. 6 .1 . etw. bekommen (1.1 .1): zu Geld k. 6.2 . zu etw. gelangen: zu An­ sehen k .; wie bist du denn dazu gekommen?; zur Herrschaft, Geltung k .; zu einer Überzeugung, einem Ergebnis k. — 7. um etw. k. etw. einbüßen: um seine Ersparnisse, Ruhe, seinen Schlaf k .; er ist um das Beste gekommen (hat es versäumt) — 8.1 . jmd. kommt auf, hinter etw.: darauf wäre ich nie gekommen (das wäre mir nie eingefallen); wie kommst du auf diesen Verdacht (wie konnte bet dir dieser Verdacht entstehen)?; ich komme nicht auf seinen Namen (mir fällt sein Name nicht ein); hinter jmds. Absichten, Pläne k. (sie heransfinäen) 8.2 . zufällig kam das Gespräch auf ihn, auf unseren Ausflug (zufällig wurde er, der Ausflug während der Unterhaltung zum Gegenstand des Gesprächs) — 3. umg. etw. kommt an eine bestimmte Stelle etw. gehört an eine bestimmte Stelle, hat seinen bestimmten Platz: das Geschirr kommt in den Schrank; die Gläser k. in die Vitrine, die Bücher ins Regal — 10. umg. jmdm. k. 10.1. sich jmdm. gegenüber in bestimmter Weise verhalten: jmdm. freundlich, unverschämt k.; bitte, komm mir nicht so! 10.2 . mit einer Sache an jmdn. herantreten: er kommt uns immer mit derselben Sache; jmdm. mit einer Bitte k. (jmdn. um etw. bitten) — 11.1. /drückt aus, daß für etw., jmdn. ein bestimmter Z u ­ stand beginnt/: in Bedrängnis, Verdacht, Ver­ suchung, Stimmung k.; aus dem Takt k.; wieder zur Besinnung k. (das Bewußtsein wiedererlangen); ins Stocken k. (zu stocken beginnen); etw. ist in Mode, aus der Mode gekommen (modern, unmodern geworden); außer Atem k. (vor Anstrengung schwer atmen); an die, zur Macht k. (die Macht erlangen) 11.2 . /in den Verbindungen/ jmd. kommt nach jmdm.: er kommt nach dem Vater (ist, wird dem Vater ähnlich); etw. kommt auf jmdn.: auf jeden k. (jeder erhält anteilmäßig) fünf Mark; / ab­ handen k.; etw. kommt jmdm. /t zugute, / zu­ statten; sich etw. / zuschulden kommen lassen 11.3. /in Verbindung mit Subst. zur Umschreibung eines Verbalbegriffs/: zum Ausbruch k. (aus­ brechen) ; zu einem Entschluß k. (sich entschließen); er kam zu der Erkenntnis (er erkannte), daß ...; jmdm. zu Hilfe k. (jmdm. helfen); zur Anwendung k. (angewendet werden) + auf jmdn. nichts k. lassen (jmdn. anderen gegen­ über in Schutz nehmen); zu nichts k. (keine Zeit für etw. haben); etw. k. sehen (ahnen, daß etw. eintritt); (wieder) zu sich k. (das Bewußtsein wiedererlangen)
Kommentar — kommunizieren 665 Kommentar, der; -s, -e 1.1. ein journalistisches Genre darstellende erklärende, erläuternde Betrach- tung zu aktuellen Ereignissen in Presse, Funk und Fernsehen: auf die Nachrichten folgt der K. 1.2. ausführliche schriftliche wissenschaftliche Erklärung, Auslegung: einen K. zu einem Gesetz, zum Werk eines Dichters verfassen 1.3. erläuternde Bem erkun­ gen'. eine Meldung ohne K. verlesen; sich jedes Kommentars enthalten; um g. K . überflüssig (dar­ über braucht man kein Wort mehr zu verlieren)! kommentarlos /Adj./ ohne Kommentar (1.3) Kommentator, der; -s, Kommentatoren Verfasser (und Sprecher) eines Kommentars (1.1) in Rundfunk und Fernsehen kommentieren jsw. Vb.; hat/ 1. etw. in Form eines Kommentars (1.1, 1 .2) behandeln: das Ereignis wurde in Funk und Fernsehen kommentiert — 2. umg. er hat den Vortrag mit bissigen Be­ merkungen kommentiert (hat ständig bissige B e­ merkungen dazu gemacht) kommerzialisieren jsw. V b.; hat/ etw. rein geschäft­ lichen Interessen unterordnen, um Gewinn daraus zu zieh en: alles wird im Kapitalismus kommerziali­ siert, auch der Sport kommerziell fA dj.f geschäftlich: ein kommerzielles Unternehmen; eine Erfindung k. auswerten; kom­ merzielle Interessen waren dabei maßgebend Kommilitone, der; -n, -n /DDR veraltend/ jmds. K. jmd., der mit jmdm. zusammen studiert /vorw. als offizielle Anredej; dazu Kommilitonin, die; -, - nen Kommiß, der; Kommisses, fo. PLj umg. femot.; auf die imperial, deutsche Arm ee bezogen/*, er war beim K. (hat seinen Dienst in der Armee abgeleistet) Kommissar, der; -s, -e 1. mit besonderen (staat­ lichen) Aufgaben Beauftragter, der besondere Voll­ machten besitzt — 2. Beamter bei der Kriminal­ polizei der BRD mit einem bestimmten Dienstrang: der K . leitete die Untersuchung des Mordfalls kommissarisch /A dj.; nicht präd.\ vertretungsweise mit der Wahrnehmung eines Amtes beauftragt: der kommissarische Direktor, Leiter des Instituts Kommission, die; - en 1. gesellschaftliches, staat­ liches od. betriebliches Gremium von Beauftragten zur Wahrnehmung von Leitungs- od. Beratungsauf­ gaben: er ist der Leiter einer K .; die K. tagt ein­ mal im Monat; die ständigen, zeitweiligen K om ­ missionen der örtlichen Volksvertretungen in der DDR — 2. Wirtsch. /in der Verbindung/ etw. in K. nehmen (eine Ware von einem Besitzer an­ nehmen, um sie für ihn zu verkaufen) Kommissionär, d er; -s, -e Wirts ch. jmd., der berufsmäßig Geschäfte im eigenen Namen für fremde Rechnung abschließt Kommissionsl -gaststätte, die vgl. - handel; -ge­ schält, das v gl. - handel; -handel, der W irts ch. Handel, der im eigenen Namen für fremde Rechnung betrieben wird, in der DDR als Form der Zusammen­ arbeit des soz. Handels und des privaten Einzel­ handels; -händler, der W irts ch. /in der DDR/ privater Einzelhändler, der Kommissionshandel be­ treibt; -mitglied, das Mitglied einer Kommission; -Sitzung, die Sitzung der Kommissionsmitglieder Kommode, die; -n Möbelstück mit Schubkästen kommunal /Adj./ zu einer Stadt, Gemeinde gehörend od. sie betreffend: kommunale Einrichtungen, Be­ triebe; der VEB Kommunale Wohnungsverwal­ tung /Abk. KWV/ (örtlicher Betrieb in der D DR, der für die Verwaltung von volkseigenem und treu­ händerisch verwaltetem bebautem und unbebautem Grundbesitz verantwortlich ist) Kommunal| -wähl, die /vorw. PL/ in der D D R alle vier Jahre stattfindende Wahl der Abgeordneten ört­ licher Volksvertretungen; -Wirtschaft, die /o, PL/ Betriebe und Einrichtungen territorialen Charakters, z. B . Dienstleistungen, Verkehrsbetriebe u, ä. Kommune, die; -, -n 1. /noch BRD/ Gemeinde (1.1): die Beseitigung des Mülls, die Beleuchtung der Straßen ist Aufgabe der K. — 2. /in der BRD/ er lebt in einer K. (in einer Gemeinschaft meist junger Menschen, die ihr Zusammenleben familien­ ähnlich gestalten) — 8 . jo. PL/ [komy:n(9). auch komu:n9] 3.1. Pariser Gemeinderat in der Franzö­ sischen Revolution von 1789—1794 3.2. die Pariser K. (die revolutionäre Herrschaft der Pariser Ge­ meinderäte von März bis M ai 1871) Kommunikation, die; /o. PL/ Verständigung im zwischenmenschlichen Verkehr: K. durch Sprache, Zeichen Kommunikationsl -beziehungen, die /PL/ durch Kommunikation hergestellte menschliche Beziehun­ gen; -mittel, das /vorw. Pl.j der Kommunikation dienendes Mittel, bes. Presse, Rundfunk, Fernsehen Kommunion, die; -, - en Rel. kath. 1.1. (erster) Empfang des Altarssakraments 1.2. Altarssakra­ ment Kommunique, das; -s, -s [komynike:] 1. zusammen­ fassende offizielle Mitteilung bes. über Verhand­ lungen zwischen Staatsmännern: es wurde ein gemeinsames K. veröffentlicht — 2 . amtliche D enk ­ schrift (einer Regierung) Kommunismus, der; jo. PI./ 1 . zweite, höhere Phase der modernen, auf dem gesellschaftlichen Eigentum an den Produktionsmitteln beruhenden Gesellschaftsformation der klassenlosen Gesellschaft, in der die Produktionsmittel einheitliches Volks­ eigentum und alle Mitglieder der Gesellschaft sozial gleich sein werden, in der auf der Grundlage einer höchstentwickelten Produktionsweise und bei gesell­ schaftlicher Selbstverwaltung eine optimale Überein­ stimmung gesellschaftlicher und individueller Inter­ essen auf hohem Bewußtseinsniveau erreicht sein wird — 2 .1 . Politik, revolutionäre sozial-historische Bewegung, die 1 anstrebt, in Ei?iheit mit ihrer Theorie, dem Marxismus-Leninismus 2.2. der wissenschaftliche K. (Marxismus-Leninismus, bes. die Lehre vom Klassenkampf und vom Aufbau der soz. u ., kommunistischen Gesellschaft) Kommunist, der; -en. -en Anhänger des Marxismus- Leninismus, Vertreter des Kommunismus (2), Mit­ glied einer kommunistischen Partei, einer revolutio­ nären Arbeiterpartei kommunistisch /Adj./ 1.1. die kommunistische Gesellschaftsordnung) (der Kom munism us 1) 1.2. den Kommunismus (2) betreffend, vertretend: die kommunistische Weltanschauung; eine kommuni­ stische Partei; die kommunistische Weltbewegung; das Kommunistische Manifest (programmatisches Dokument des Marxismus von Marx und Engels, 1848 veröffentlicht); die Kommunistische Inter­ nationale (von Lenin 1919 begründete, bis 1943 tätige Internationale der kommunistischen Parteien und Organisationen) kommunizieren fsw. Vb.; hat/ 1. Rel. kath. das
666 Komödiant — Komplexität Altarssakrament empfangen — 2. Phys. kommuni­ zierende Röhren {untereinander verbundene, oben offene Röhren, in denen eine ruhende Flüssigkeit stets gleich hoch steht) Komödiant, der; -en, - en 1. (ein im Ausdruck starker) Schauspieler (1): er ist ein hervorragender K. — !i2. u mg. Heuchler: er ist ein gewissenloser K. komödiantisch /Adj.; zu Komödiant 1/ den A n ­ forderungen an die Schauspielkunst gemäß: das Stück wurde mit viel komödiantischem Schwung und Können aufgeführt Komgdie, die; -n [..io] 1* Drama (1) mit heiterem, humorvollem Inhalt und glücklichem Ausgang: die Komödien Shakespeares; eine K. inszenieren; O die Verhandlung war die reinste K . (war lächer­ lich — 2. umg. Verstellung, Täuschung: diese K. mache ich nicht länger mit; er spielt nur K. (täuscht etw. vor) Kompagnon [kompanjoq], auch Kompagnon [. .panjö], der; -s, -s Teilhaber, Mitinhaber einer Firm a, Gesellschaft: ein Geschäft mit einem K. betreiben kompakt /Adj./ 1. eine dichte, fest zusammen­ haltende M asse bildend: kompaktes Gestein, Eis; die Menschenmenge bildete eine kompakte Masse — 2. gedrungen, untersetzt: ein kompakter, k. gebauter Mann Kompanie, Kompanie; die; -n [..i:on] I. /Kom ­ panie/ Mil. taktische Einheit der Waffengattungen, die aus etwa 100 bis 250 Mann besteht — II. ver­ altend /Kpmpanie, auch Kompanie; o. P L; in Firmennamen; Abk. Co/: die Firma Schulze und K. (die Firma Schulze mit ihrem Teilhaber, ihren Teilhabern) Komparation; die; jo. Pl.f Gramm. Steigerung KQmparatiV; der; -s, jo. PL/ Gramm, zweite Stufe der Steigerung, durch die beim Vergleich mehreren Größen ein unterschiedlicher Grad eines Merkmals zugeschrieben wird Komparse; der; -n, -nTheaterFilm Statist; dazu Komparserie; d ie; - n [..i:on] Gesamtheit der Komparsen Kompaß, der; Kompasses, Kompasse Gerät zum Bestimmen der Himmelsrichtung Kompaß|nadel; die frei drehbar, auf einer Spitze gelagerter magnetischer Zeiger, der die magnetische Nordrichtung anzeigt kompatibel fAdj.f fachspr. vereinbar, zusammen­ stimmend, zusammenpassend: kompatible Eigen­ schaften, Merkmale; dazu Kompatibilität; die; -, /*• PLI Kompendium, das; -s, Kompendien [..Ion] H and ­ buch, A briß (II): ein K. der Mathematik, Chemie Kompensation, die; -en fzu kompensieren/ Kompensations|geschäft, das W ir t s ch . G eschäft, bei dem ohne Vermittlung durch Geld Ware gegen Ware gehandelt wird kompensieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. fachspr. etw. k. die Wirkung von etw. durch eine Gegenwirkung aus- gleichen: das Herz kann eine Überbelastung auf längere Zeit k.; körperliche Mängel durch beruf­ liche Erfolge k.; der Druck auf die Wand wird durch eine Stütze kompensiert 1.2 . der Schaden wird durch eine zusätzliche Warenlieferung k om ­ pensiert (verrechnet 1) kompetent /Adj.; nicht adv.f 1.1. das notwendige Sachverständnis für etw. besitzend: ein kompeten­ ter Beurteiler; für dieses Sachgebiet bin ich nicht k. 1 .2. befugt, zuständig: für diese Entscheidung bin ich nicht k. Kompetenz, die; -, -en Zuständigkeit, Befugnis: seine Kompetenzen überschreiten; das übersteigt meine K ., liegt außerhalb meiner K .; sich nicht in jmds. Kompetenzen mischen; etw. fällt in jmds. K. Kompetenz [Streitigkeit, die; -, - en fvorw. PL/ Streit um die Kompetenz Kompilation, die; -, -en 1. das Kompilieren — 2. durch Kompilieren hergestelltes Werk: das Bueh ist nichts als K . kompilieren jsw. Vb.; hat/ etw. k. Teile aus Werken anderer unschöpferisch zu einem neuen Werk zusammenstellen: das Buch ist nur kompiliert Komplementär, der; -s, -e W irtsch. Teilhaber einer Kommanditgesellschaft, der unbeschränkt haftet Komplementärfarbe, die fach sp r. eine von zwei Farben, die im richtigen Mischungsverhältnis Weiß ergeben Komplementwinkel, der M ath. Winkel, der einen anderen zu 90 Grad ergänzt Komplet, das; -/ -s, -s [komple:, auch kople:] Ensemble der Damenoberbekleidung, das aus Rock od. Kleid mit langer Jacke (und einem Mantel) besteht komplett fAdj.f 1. vollständig, mit allen dazu gehörenden Einzelteilen: eine komplette Zimmer­ einrichtung, Ausrüstung; ein Kaffee k. (mit Sahne und Zucker); die Stereoanlage kostet k. 2000 Mark; das Zimmer ist k. eingerichtet; die Mannschaft ist k. (vollzählig) — 2. /nicht präd./ um g. /emot./ kompletter (völliger) Unsinn; er ist k. verrückt komplettieren /sw. Vb.; hat/ etw. vervollständigen, ergänzen (1.1): seine Sammlung, Garderobe, W oh­ nung k .; dazu Komplettierung, die; -, -en komplex /Adj./ 1. vieles Verschiedene, alles um­ fassen d: eine komplexe Planung, Rekonstruktion, Modernisierung, Mechanisierung — 2 . a u f viel­ fältige, komplizierte Art zusammengesetzt (1): der komplexe Charakter einer Erscheinung — 8 .1 . nicht allein auftretend, sondern mit anderem zusam­ m engesetzt: in der Natur kommt dieser Stoff nur k. vor 3.2 . Math, /nur attr./ eine komplexe Zahl (Summe aus einer reellen Zahl und einer imaginären Größe) Komplex, der; -es, -e 1.1. aus mehreren, miteinander zusammenhängenden Teilen bestehendes Ganzes: ein einheitlicher K. von Maßnahmen, Problemen 1.2 . zusammenhängende Gruppe von Gebäuden, Gebäude­ teilen: ein im Bau befindlicher K. 1.3. /o. PI./ bei den Erntearbeiten werden die Maschinen im K. (gleichzeitig und aufeinander abgestimmt) eingesetzt — 2. Psych. (ins Unterbewußtsein verdrängte) Ver­ knüpfung von Vorstellungen, Gefühlen, die die Persönlichkeit negativ beeinflussen: Komplexe haben; an Komplexen leiden; ein unangenehmes Erlebnis verdrängen und dadurch einen K. be­ kommen; umg. da kann man jaKomplexe kriegen! Komplex! -brigade, die aus Arbeitern unterschied­ licher Berufe zusammengesetzte Brigade zur E r­ füllung besonderer Aufgaben in der soz. Produktion; - einsatz, der umfassender Einsatz (2): der K. von Erntemaschinen Komplexität, die; -, jo. PL/ komplexer (1, 2) Zu­ stand
Komplexprogramm — Kondenswasser 667 Komplex|programm, das umfassendes wirtschaft­ liches Programm Komplikation, die; -, - en 1.1. Verwicklung, Schwie­ rigkeit : seine Absage führte zu weiteren Komplika­ tionen 1.2. Med. Erschwerung einer bereits be­ stehenden Erkrankung durch Hinzutreten einer weiteren Schädigung, Krankheit: die Operation ver­ lief ohne Komplikationen komplikationslos fAdj.f ohne Komplikation Kompliment, das; -(e)s, - e an jmdn. gerichtete Äußerung, mit der man ihm etw. Freundliches sagen od. ihm schmeicheln will: jmdm. ein K. machen; (mein) K. (meine Anerkennung, ich gratuliere)! KompHze, der; -n, - n Mittäter, Helfershelfer: er wollte seine(n) Komplizen nicht verraten komplizieren /sw. Vb.; hat; /f auch kompliziert/ etw. schwieriger machen: wir wollen das Problem nicht noch k.; das kompliziert die Angelegenheit, kompliziert sioh immer mehr kompliziert fA dj.; / auch komplizieren/1. schwie­ rig (1.1): das ist eine sehr komplizierte Aufgabe; eine komplizierte Apparatur; ein komplizierter Bruch (Knochenbruch mit offener Wunde) — 2. jnicht adv./ ein komplizierter (schwer zu verstehender und zu behandelnder) Mensch; sie ist sehr k. Komplott, das; -(e)s, -e Verabredung, Verschwörung zu einer Straftat, einem Anschlag gegen etw., jmdn.: ein K. aufdecken; in ein K. verwickelt sein; ein K. schmieden (einen Anschlag, eine Verschwörung gegen jmdn. planen) Komponente, die; -, -n bestimmter, einzelner T eil eines Ganzen, von dem eine (Kraft)wirkung aus­ gehen kann: die einzelnen Komponenten der Mischung, Lösung, Arznei wirken in verschiedene Richtungen; der Schauspieler hat vor allem die psychische K . seiner Rolle, des H elden heraus­ gestellt; der Rhythmus als hervorstechende K. des Jazz komponieren /sw. Vb.; hat/ 1. ein M usikstück sch affen : eine Oper, Sinfonie, ein Lied, einen Schlager k .; er hat schon in seiner Jugend kompo­ niert — 2. ein Kunstwerk nach durchdachtem Plan gestalten: ein meisterhaft komponiertes Gemälde, Drama — 3. etw. aus einzelnen Teilen zusammen­ setzen, - stellen: ein gut komponiertes Menü; aus verschiedenen Geruchsstoffen ein neues Parfüm k. Komponist, der; -en, -en jmd., der (beruflich) Musikstücke komponiert: ein bekannter, berühmter K. Koxnpositign, die; -, -en 1.[vorw. Sg.jdasKompo­ nieren (1): die K. der Oper zog sich drei Jahre hin — 2. Musikstück: eine zeitgenössische K .; an mehreren Kompositionen gleichzeitig arbeiten — 3. der nach durchdachtem Plan gestaltete Aufbau eines Kunstwerkes: das Gemälde, der Roman zeich­ net sich durch eine gelungene K. aus — 4. Art und Weise, wie ein Ganzes aus einzelnen Teilen zusammengesetzt, - gestellt ist: ein Parfüm von er­ lesener K. kompositorisch /Adj.; nicht präd.; zu Komposition 1 u. 3/; zu i : das kompositorische Schaffen Mozarts; zu 3: ein k. gut durchgebildeter Roman Kompositum, das; -s, Komposita Sprachwiss. Wort, das aus zwei od. mehreren selbständigen Wörtern entstanden ist Kompost, auch Kompost, der; -es, -e fvorw. Sg./ 1.1. zum Düngen verwendeter Humus, der aus auf­ gehäuften organischen Stoffen entstanden ist: mit K. düngen 1.2. Abfälle auf den K. (Kompost­ haufen) werfen Kompost, au ch Kompost| -erde, die; -häufen, der kompostieren /sw. Vb.; hat/ Landw.: Müll, Pflanzenreste k. (zu Kompost verarbeiten, auf­ bereiten) Kompott, das; -(e)s, -e mit Zucker gekochtes Obst, bes. für den Nachtisch Kompresse, die; -, -n warmer od. kalter feuchter Umschlag: jmdm. Kompressen machen, auflegen Kompression, die; -, -en Techn. das Kompri­ mieren: die K. des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Zylinder von Verbrennungsmotoren Kompressor, der; -s, Kompressoren T ech n . Gerät, Maschine zum Verdichten (1.1) komprimieren /sw. Vb.; hat/ Techn. etw. ver­ dichten (1.1): Gase k.; O etw. in komprimierter (gedrängter) Form darbieten Kompromiß, der, seltener das; Kompromisses, Kompromisse Übereinkunft in einer strittigen A n ­ gelegenheit durch beiderseitiges teilweises N ach­ geben, Entgegenkommen: ein(en) K. schließen, aus­ handeln, eingehen; er war zu keinem K. (Zu ­ geständnis) bereit kompromiß/Kompromiß] -bereit /Adj./; -los /Adj./ unnachgiebig; -lösung, die; -Vorschlag, der kompromittieren /sw. Vb.; hat/ jmdn., sich bloß­ stellen, in einen schlechten R uf bringen: er wollte sie, ihn, sich nicht k. Komsomol, der; -, /o. PI .; Bez. für den kommuni­ stischen Jugendverband der Sowjetunion/; dazu Komsomolze, der; -n, -n u. Komsomolzin, die; -, - nen Kondensat, das; -(e)s, -e Phys. durch Kondensa­ tion entstandene Flüssigkeit Kondensation, die; -, -en 1. Phys. Übergang eines Stoffes aus dem gas- od. dampfförmigen in den flüssigen Zustand: die K. von Wasserdampf — 2. Chem. Reaktion, bei der sich zwei Moleküle unter Abspaltung eines einfachen Stoffes zu einem Molekül vereinigen Kondensations| -kern, der M eteor. Teilchen, an dem die Kondensation (1) des Wasserdampfes der Luft beginnt; -punkt, der /PL -e/ Phys. Tempera­ tur, bei der ein Stoff kondensiert Kondensator, der; -s, Kondensatoren 1. T echn . Apparat, in dem Dämpfe zum Kondensieren (1.2) gebracht werden, bes. bei Dampfmaschinen und - turbinen — 2. Elektrotechn. aus zwei gegen­ einander isolierten Leitern bestehendes Bauelement zur Speicherung elektrischer Ladungen: der K. des Fernsehgerätes kondensieren /sw. Vb.; hat, ist/ 1.1. Phys. durch Abkühlung (und Verdichtung) einen gas-, dampf­ förmigen Stoff verflüssigen (hat) 1.2. Phys. aus einem gas-, dampfförmigen in den flüssigen Zustand übergehen, sich verdichten (hat, ist): der Wasser­ dampf hat, ist kondensiert — 2. eine Flüssigkeit durch Eindampfen konzentrieren (3), eindicken (hat): kondensierte Milch Kondens| -milch, die kondensierte M ilch ; -streifen, der durch die Kondensation von Wasserdampf im Bereich der Abgase hinter Flugzeugen entstehender, am Himmel sichtbarer weißer Streifen; -wasser, das /o. PL/ durch Kondensation entstandenes Was­ ser
668 konditern — konform konditern jsw. Vb.; hat/ umg. in einer Konditorei einhehren: k. gehen Kondition, die; -en 1. jo. PI ./ körperliche, psychi­ sche Verfassung: die K. eines Patienten; jmds. sportliche K. (Leistungsfähigkeit) — 2. /nur im Pl.j Wirtsch. Bedingungen für Zahlung und Lieferung von Waren: etw. zu günstigen Konditio­ nen handeln konditional jAdj.j Gramm, eine Bedingung (1) an­ gehend: ,wenn‘ ist eine konditionale Konjunktion; ein konditionaler Satz Konditional, der; -s, jo. Pl.f Gramm. Um­ schreibung eines Konjunktivs mit würde -\- Inf. KonditionallSatz, der G ram m . Gliedsatz, der die Handlung des Hauptsatzes durch eine Bedingung (1) einschränkt konditionell jAdj.; nicht präd.j die Kondition (1) betreffend: die konditionelle Verfassung der Mann­ schaft Konditions/konditions zu Kondition 1| -mangel, der; -schwach lAdj.f von geringer körperlicher Leistungsfähigkeit; -stark jAdj.j von großer körper­ licher Leistungsfähigkeit; -training, das Training zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähig­ keit Konditor, der; -s, Konditoren Handwerker, der feine Backwaren herstellt Konditorei, die; -, -en Handwerksbetrieb, der feine Backwaren herstellt und (in einem dazugehörigen Caf&) verkauft: eine kleine K .; Kuchen aus der K. holen Kondolenzbesuch, der Beileidsbesuch Kondolenzkarte, die Beileidskarte Kondolenzschreiben, das Beileidsschreiben kondolieren /sw. Vb.; hat/ jmdm. sein Beileid aus­ sprechen: alle kondolierten ihm zum Tode seines Vaters Kondom, der, das; -s, -s/-e eine Empfängnis od. Infektion verhütender, elastischer Überzug für den Penis beim Geschlechtsverkehr Kondor, der; -s, -e in den Anden lebender sehr großer Geier Kondukt, der; -(e)s, -e feierliches Geleit, bes. Trauergefolge bei Leichenbegängnissen Konduktor, der; -s, Konduktoren Phys. auf einem Nichtleiter aufgestellte Metallkugel, auf die elek­ trische Ladungen aufgebracht werden Konfekt, das; -(e)s, -e jvorw. 8g ./ Süßware aus wertvollen Rohstoffen, bes. Pralinen, Fondants: eine Schachtel K . Konfektion, die; -, - en 1. fo. Pl.j industriemäßige, serienmäßige Herstellung von Kleidungs-, Wäsche­ stücken: die K. von Mänteln — 2. jo. Pl.j das ist K. (industriemäßig, serienmäßig hergestellte Klei­ dung, Wäsche) — 3. fvorw. 8g .j umg. er arbeitet in der K. (in der Bekleidungsindustrie) konfektionieren jsw. Vb.; hat/ 1. T extil. Stoff zu Konfektion (2) verarbeiten: Kleiderstoff k. — 2. etw. industriemäßig, serienmäßig hersteilen: konfek­ tionierte Möbel, Fertigpräparate Konferenz, die; -, -en einen od. mehrere Tage dauernde Zusammenkunft eines größeren Personen­ kreises zur Erörterung bestimmter Themen: eine wissenschaftliche, internationale K .; eine K . an­ beraumen, durchführen, abbrechen; an einer K. teilnehmen Konferenz) -saal, der; -Schaltung, die fachspr. Schaltung für Rundfunk, Fernsehen, bei der jeder Teilnehmer einer Sendung telefonisch od. drahtlos mit allen anderen verbunden ist und mit ihnen sprechen kann; -teilnehmer, der; -Zimmer, das konferieren jsw. Vb.; hat/ 1. mit jmdm. verhandeln^ beraten: sie k. schon seit drei Stunden; mit dem Minister (über etw.) k. — 2. die Conference haben: er konferierte bei der Festveranstaltung Konfession, die; -en eine Gemeinschaft zusammen­ haltendes religiöses Glaubensbekenntnis: die evan­ gelische, katholische, jüdische K .; er gehört keiner K. an; dazu konfessionell jAdj.; nicht präd.j: jmd. ist k. gebunden; jmds. konfessionelle Bindungen konfessionslos jAdj.; nicht adv.) ohne Konfession Konfetti, das; -/ -s, jo. Pl.j größere Menge kleiner bunter Papierschnitzel, mit denen man sich bei Fest­ lichkeiten, bes. im Karneval und zu Silvester, gegen­ seitig zum Spaß bewirft Konfirmand, der; -en, -en Rel. ev. Jugendlicher während der Vorbereitungszeit auf die und am Tage der Konfirmation Konfirmanden |unterricht, der Unterricht zur Vor­ bereitung auf die Konfirmation Konfirmandin, die; -, - nen jzu Konfirmand/ Konfirmation, die; -, -en Rel. ev. im Rahmen eines Gottesdienstes vollzogene Aufnahme eines Jugendlichen als vollberechtigtes Mitglied seiner Kirche; dazu konfirmieren jsw. Vb.; hat/: er wird in diesem Jahr konfirmiert Konfiskation, die; -, - en Beschlagnahme, ent­ schädigungslose Einziehung des Vermögens zu­ gunsten des Staates: die K. des gesamten Ver­ mögens; dazu konfiszieren jsw. Vb.; hat/: sein Vermögen wurde konfisziert Konfitüre, die; -, -n Marmelade mit ganzen Früch­ ten od, Stücken von Früchten einer bestimmten Obstsorte Konflikt, der; -(e)s, -e 1.1, Streit, Widerstreit ent­ gegengesetzter Ansichten, Interessen, Bestrebungen, Bedürfnisse: ein ständiger, ideologischer, sozialer K . ; einen K . heraufbeschwören, austragen, schlich­ ten; in einen K . eingreifen; ein militärischer, be­ waffneter K. (eine kriegerische Auseinander­ setzung); mit dem Gesetz in K. kommen (straf­ fällig werden) 1.2. psychischer Widerstreit, Zustand, in dem die Entscheidung gegenüber verschiedenen Alternativen zu handeln, angesichts und infolge ent­ gegengesetzter Antriebe, M otive, Ziele, Erfordernisse besonders erschwert ist, erscheint: sich in einem inneren, schweren K . befinden; der K . zwischen Pflicht und Neigung; jmdn. in Konflikte bringen; mit etw. in K . geraten Konflikt| -herd, der K risenherd: die Beseitigung, Eindämmung gefährlicher Konfliktherde in der Welt; -kommission, die in der DDR in Betrieben, staatlichen Organen und Einrichtungen und gesell­ schaftlichen Organisationen durch Wahl gebildete Kom m ission , die als gesellschaftliches Gericht über bestimmte Streitfälle und Vergehen von Personen ihres Wirkungsbereiches eigenverantwortlich ent­ scheidet; -Situation, die Situation, die für jmdn. einen Konflikt (1.2) bildet, jmdn. mit etw. in Kon­ flikt bringt Konföderation, die; -, - en freiwilliger Zusammen­ schluß souveräner Staaten zu einem Staatenbund' konform jAdj./ : sie hatten konforme Ansichten, waren in ihren Ansichten k. (stimmten in ihren
Ansichten überein); /in der Verbindung! mit jmdm., jmds. Ansicht k. gehen (mit jmdm. gleicher Meinung sein) Konformjsmus, der; jo. PL; vorw. im bürgerl. Sprachgebrauch! Einstellung und Verhaltensweise, die sich einer herrschenden Meinung ohne eigene Überzeugung, aus Opportunismus o. ä. anpaßt, unterordnet; dazu Konformist, der; -en, -en u. konformistisch /Adj.l Konfrontation, die; - en 1. vorwiegend in Straf­ sachen vorgenommene Gegenüberstellung von Perso­ nen mit Personen, auch Sachen zur Klärung von Widersprüchen vor Gericht, bes. im Ermittlungsver­ fahren: es kam zu einer K. der Zeugen — 2. sich als Auseinandersetzung äußernder (unversöhnlicher) Gegensatz, bes. von Staaten (mit unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen): die K. zweier Welt­ systeme; eine offene K .; der Abbau militärischer Konfrontationen konfrontieren /sw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. mit jmdm. k. jmdn., etw. in eine Konfrontation (1) bringen: der Richter konfrontierte die Zeugen mit den Ver­ dächtigen 1.2 . jmdn. mit etw. k .: er sah sich mit einer Situation konfrontiert (sah sich vor eine Situation gestellt), die er nicht bewältigen konnte konfus IAdj.l 1. verworren: konfuses Gerede; er redet konfuses Zeug — 2. der Lärm macht mich ganz k. (verwirrt mich) Konfusion, die; - en 1. Chaos, Durcheinander (1.1, 1.2): es herrschte völlige K. im Saal — 2. jo. PLI Verworrenheit, Zerstreutheit: seine K. war schuld kongenial, kongenial /Adj./ [kong..] auf hohem Niveau geistig ebenbürtig: er hatte in ihm einen kongenialen Partner; eine kongeniale Übersetzung Konglomerat, das; -(e)s, -e [koqgl.., a u ch kongl..] l. Gemisch aus verschiedenen Dingen, Sachverhalten: der Vortrag war ein K. aus verschiedenen Ge­ danken — 2. Geol. grobes Sedimentgestein, das aus Trümmern von Gesteinen besteht, die fest mit­ einander verbunden sind Kongreß, der; Kongresses, Kongresse [koqgrss, auch kongres) 1.1. richtungweisende, meist mehrere Tage dauernde Zusammenkunft eines großen Kreises von Fachleuten zur Erörterung bestimmter Themen: ein wissenschaftlicher, medizinischer, internatio­ naler K . ; die Teilnehmer des Kongresses 1.2 . beratende und beschließende Versammlung von Ver­ tretern bestimmter Massenorganisationen auf höherer Ebene: der K. des FDGB wählt den Bundesvor­ stand — 2. jo. PL! Pari. /in manchen nichtsoz. Staaten Bez. für das Parlament, die gesetzgebende Körperschaft/: der K. der USA ist in Senat und Repräsentantenhaus gegliedert Kongreß zu Kongreß 1.1| -halle, die; -teilnehmer, der kongruent jAdj-. / [koqgru|snt, kongr..] 1.1 . die Meinungen beider Referenten waren nahezu k. {stimmten nahezu völlig überein) 1.2 . Math, kon­ gruente (in Größe und Form übereinstimmende) geometrische Figuren Kongruenz, die; -, - en [koi]gru|snts, kongr..] 1.1. jo. PLI eine K. (Übereinstimmung) der Ansichten 1.2. Math. Übereinstimmung geometrischer Figuren in Größe und Form 1.8. jo. PL/ Gramm. Überein­ stimmung syntaktisch verbundener Satzglieder in Numerus, Genus, Kasus und Person , Konifere, die; - n Bot. zu den Nadelhölzern 1 gehörender Baum, Strauch König, der; -s, -e 1. Inhaber der höchsten monarchi- . sehen Würde od. der zweithöchsten in Monarchien , mit einem Kaiser: der K. von Dänemark, Sehwe- 2 den; O er ist der K. (der Beste) unter den Geigern; , K. Fußball (Fußball, die beliebteste Sportart) — . 2. Figur im Schachspiel, die matt gesetzt werden soll — 8 . Spielkarte mit einer Darstellung von 1 Königin, die; -nen 1.1. /zu König 1/: die K. von England; O sie war die K. (die Schönste) des i Festes 1.2. Gemahlin eines Königs (1) — 2. Dame (II.1) — 3. das einzige fruchtbare Weibchen eines i Bienenvolks, Weisel ) königlich /Adj./1. /nichtpräd.j 1.1. zu einem König i (1) gehörend: der königliche H of; die königliche Familie 1.2. ein königliches (von einem König 1 r ausgehendes) Dekret — 2 . jmdn. k. (großzügig 1.2) belohnen, bewirten; ein königliches Geschenk — . 3. umg. sich k. (außerordentlich 1) amüsieren; ein : königlicher Spaß König|reich, das Reich, an dessen Spitze ein König b steht e königs/KÖnigsj »blau /A d j./ tiefblau; -kerze, die Rachenblütler mit einem bis zu zwei Metern hohen, r gerade gewachsenen Blütenstand; -kröne, die Krone i eines Königs; -kuchen, der in einer Kastenform gebackener Rührkuchen; -paar, das der König und r seine Gemahlin; -wasser, das jo. PL/ Chem. Edel- • metalle lösendes Gemisch aus Salz- und Salpetersäure r Königtum, das; -s, jo. Pl.j monarchische Staatsform mit einem König an der Spitze des Staates i konisch /Adj./ in der Form eines Konus, Kegels: i ein k. geformtes Maschinenteil y Konjugation, die; -, jo. PL/ Gramm. Flexion des Verbs: die starke K. (Flexion des Verbs mit : Wechsel des Stammvokals); die schwache K. (Flexion des Verbs durch Abwandlung mit den s Endungen -te im Präteritum und -t im Partizip Präteritum) konjugieren /sw. Vb.; hat/ Gramm, ein Verb flek- , Heren e Konjunktion, die; -, -en 1. Gramm. Wort, das $ Wörter, Sätze miteinander verbindet und ihre Be- : Ziehungen kennzeichnet: eine koordinierende, subordinierende K . — 2. Astron. Stellung von Planeten zur Sonne in der Art, daß vom Standpunkt des Beobachters beide Gestirne hintereinander liegen r Konjunktiv, der; -s, -e Gramm. Modus des Verbs zum Ausdruck der Nichtwirklichkeit, der Mög­ lichkeit, des Wunsches, der Ungewißheit; dazukon- e junktivisch /Adj./ [.. v . .] 1 Konjunktur, die; -, - en (günstige) wirtschaftliche Lage, Entwicklung, bes. die Phase des Aufschwungs , im Krisenzyklus des kap. Wirtschaftssystems: eine steigende, fallende, rückläufige K .; das Auf und e Ab der K .; die K. ausnutzen; die Schwankungen :. der K .; dazu konjunkturell /Adj./: die konjunktu­ relle Entwicklung ) Konjunktur! -läge, die: eine schlechte K. (K o n ­ junktur); -politik, die jo. PL/ auf die Ausnutzung der Konjunktur, die Verminderung von Konjunk- i turSchwankungen gerichtete Wirtschaftspolitik im % kap. Wirtschaftssystem; -ritter, der spött. jmd., der eine jeweils herrschende günstige Situation skrupellos zu seinem Vorteil ausnutzt; -Schwankung, die /vorw. Pl.j das Schwanken der Konjunktur Konformismus — Konjunkturschwankung 669
zwischen Aufschwung und Depression; -spritze, die umg. fvorw. im hürgerl. Sprachgebrauch! staatlich gelenkte Maßnahme zur Belebung der Konjunktur konkav fAdj.f [koqkaif, konk..] fachspr. nach innen gewölbt: eine k. geschliffene Linse Konklave, das; -s, - n Rel. kath. [koqklaiva, konkl..] unter strenger räumlicher Isolierung der Teilnehmer stattfindende Versammlung der Kardi­ nale zur Wahl eines neuen Papstes Konklusion, die; -en [koijkl.., konkl..] W issen- sch. Schluß, (logische) Folgerung Konkordanz, die; -en [koqkor.., konk..] W is­ sens ch. alphabetisches Verzeichnis aller in einem od. mehreren Büchern vorkommenden Wörter mit Anführung {aller) ihrer Stellen, an denen sie im Text Vorkommen: in der K. nachschlagen Konkordat, das; -(e)s, -e [koqkor.., konk..] Jur. Vertrag zwischen der Regierung eines Staates und dem Vatikan zur Regelung des Verhältnisses zwi­ schen katholischer Kirche und dem Staat: ein K. schließen konkret [koqkr.., konkr..] fAdj.f 1.1. objektiv, real vorhanden und durch die sinnliche Erkenntnis zu erfassen: konkrete Dinge; die konkrete Wirklich­ keit; Pol. Ök. konkrete Arbeit {die Gebrauchswert bildende menschliche Arbeit im Produktionsprozeß) 1.2. auf die Wirklichkeit bezogen, von ihr ausgehend: etw. an einem konkreten Beispiel demonstrieren; konkrete Vorstellungen von etw. haben; einen konkreten {bestimmten) Fall behandeln; konkrete {zweckdienliche) Vorschläge machen; du mußt dich schon konkreter {genauer) ausdrücken konkretisieren /sw. Vb.; hat/ [koqkr.., konkr..] etw. genauer bestimmen, im einzelnen ausführen: eine allgemeine Bestimmung k. Konkretum, das; -s, Konkreta [koqkr.., konkr..] Gramm. Substantiv, das einen Gegenstand (1) be­ zeichnet Konkurrent, der; -en, -en [koqkur.., konk..] 1. der mit {einem) anderen im Konkurrenzkampf stehende private Warenproduzent: jmd. ist jmds. K . ; er versuchte, seine Konkurrenten auszu­ schalten, zu unterbieten — 2. jmd., der sich mit anderen um die gleiche Sache bewirbt, die nur einer von ihnen erlangen, erhalten kann Konkurrenz, die; -, - en [koqkur.., konk..] 1. fo. Pl.f gesetzmäßiger, im Kap. am stärksten aus­ geprägter Kampf der privaten Warenproduzenten gegeneinander um die besten Produktions- und Ab­ satzbedingungen: die Firmen, Konzerne, Unter­ nehmer machen sich (gegenseitig) K .; die steigende K.; gegeneinander in K. treten — 2. fachspr. Wettkampf, (sportlicher) Wettstreit: er hat an mehre­ ren internationalen, olympischen Konkurrenzen teilgenommen; bei einer K. den ersten Preis er­ halten; fin der Verbindung/ außer K .: dieser Ent­ wurf wurde außer K. {nicht zur Bewertung in einem Wettbewerb) eingereicht — 3. fo. Pl.f Gesamt­ heit von Konkurrenten 3.1. auf wirtschaftlichem Gebiet: die Firma, das Produkt hat eine starke K. auf dem W eltmarkt; dieses Erzeugnis ist ohne K . {zur Zeit unübertroffen gut); die K. ausschalten 3.2. bei einem sportlichen Wettbewerb: dieser junge Sportler hat gegen eine starke K. den ersten Platz errungen — 4. fo. Pl.f umg. Konkurrenzunter­ nehmen, bes. im Handel: bei der K. kaufen; zur K. gehen 670 Konjunkturspritze — können konkurreuz/Konkurrenz[ -fähig fA d j.; nicht adv.f fähig, zu konkurrieren (1): die Firma ist nicht mehr k .; -kampf, der fo. Pl.f Konkurrenz (1): ein harter, scharfer K .; (mit anderen Firmen) im K . stehen; -los /Adj./ ohne Konkurrenz (1, 3); -neid^ der Neid auf den Erfolg anderer {Konkurrenten); -unternehmen, das kap. Unternehmen, das mit (einem) anderen bes. durch Ähnlichkeit der (produ­ zierten) Waren im Konkurrenzkampf steht konkurrieren /sw. Vb.; hat/ [koqkur.., konk..] 1» im Konkurrenzkampf stehen, bestehen: die Firma konnte auf dem Weltmarkt mit ihren Produkten nicht mehr k .; er konnte nicht mehr mit dem großen Unternehmen, mit diesen Preisen k. — 2. mit jmdm., etw. wetteifern, einen Wettkampf be­ stehen : mit ihm, seiner Leistung kann ich nicht k .; konkurrierende Sportler Konkurs, der; -es, -e [koqkurs, konk..] 1. Zahlungs­ unfähigkeit, bes. als Erscheinung im kap. Konkur­ renzkampf: den K. anmelden; in K. geraten, gehen;. K. machen (zahlungsunfähig werden) — 2. Jur. Konkursverfahren: den K. eröffnen, abweisen Konkurs Jur.| -masse, die das gesamte pfändbare Vermögen des Schuldners zum Zeitpunkt der Er­ öffnung des Konkursverfahrens; -verfahren, das* gerichtliches Verfahren zur anteilmäßigen Ver­ teilung des Vermögens eines zahlungsunfähigen Schuldners unter seine Gläubiger können (er kann), konnte, hat gekonnt fbei voran­ gehendem Inf. steht der Inf. von k, statt des Part. Prät.; steht k. ohne folgenden Inf., so ergibt sich aus Zusammenhang und Situation der zu ergänzende Inf.; der zu ergänzende Inf. kann durch das, es ersetzt werden; / auch gekonnt/ 1. /k. + Inf. od. Akk. obj.f auf Grund eines voraufgehenden Lern­ prozesses die geistige, körperliche Fähigkeit haben, etw. zu tun, auszuführen: lesen, schreiben, schwei­ gen, tanzen, Klavier spielen k .; hast du gehen k.?; das kann ich nicht; nun zeig mal, was du kannst; er kann (versteht und spricht) gut Russisch; er kann alle Strophen (ist in der Lage, sie auswendig herzusagen) — 2. /k. + Inf.f 2.1. jmd. kann etw. tun jmdm. ist es auf Grund bestimmter Umstände, Voraussetzungen, Bedingungen möglich, etw. zu tun: ich konnte nicht schlafen, kommen; etw. nicht ertragen, erwarten k .; sie hat sich vor Schmerzen nicht bücken k.; jmdn. nicht leiden k .; vor jmdm. bestehen k .; das konnte ich nicht wissen; das hätte ich dir gleich sagen k .; da kann man nichts machen; kann ich etwas für dich tun?; wie konn­ test du das tun?; er rannte, so schnell er konnte; er hat getan, was er konnte; umg. man tut, was man kann; tu, was du nicht lassen kannst1; er versuchte zu sprechen/konnte (es) aber nicht; wir konnten nicht anders als Zusagen (m ußten Zu­ sagen); umg. nun kann (muß) ich wieder eine zer­ brochene Scheibe bezahlen1; darauf kannst du dich verlassen; sie konnte sehr freundlich sein (sie brachte es zuweilen fertig, sehr freundlich zu sein); das kann mir gleich(gültig) sein (das ist mir gleich­ gültig) ; man kann nie wissen (man weiß nie); dieser Saal kann 500 Personen fassen (faßt 500 Personen) 2.2 . dürfen (1.1 .1): du kannst heute länger auf- bleiben; das kannst du doch nicht tun, sagen!; kann ich jetzt gehen, kann ich zu ihm?; du kannst hier telefonieren, wenn du willst 2.3 . jmd. kann etw. tun, etw. kann sein es ist möglich, daß jmd.
Können — konstatieren 671 etw. tut, daß etw. ist, eintritt: er kann schon heute eintreffen; er kann sich geirrt haben; du könntest recht haben; das kann doch nicht (wahr) sein!; es k. 20 Leute gewesen sein; der Wagen konnte nicht von der Stelle gerückt werden; es konnte geschehen (es kam mitunter vor), daß...; umg. wenn du damit nicht aufhörst, kannst du was er­ leben !; was nicht ist, kann noch werden + für etw. nichts k. (unschuldig an etw. sein) Können, das; -s, jo. PL; zu können 1/ Vermögen, auf einem bestimmten Gebiet etw. Besonderes zu leisten: jmd. gibt eine Probe seines Könnens; das vielseitige K. eines Schauspielers; die Mannschaft mußte ihr ganzes K . aufbieten, um das Spiel zu gewinnen Könner, der; -s, - jmd. mit einem bestimmten Können Konnex, der; -es, -e 1. menschlicher, gesellschaft­ licher Kontakt, Verbindung: (zu jmdm.) K. finden, haben; mit jmdm. in (engen) K. kommen — 2. der K. (Zusammenhang) zwischen zwei Ereignissen Konsekutivsatz, der G ram m . Gliedsatz, der eine Folge ausdrückt Konsens, der; -es, -e fvorw. 8g ./ Übereinstimmung der Meinungen: K. erzielen; darüber besteht all­ gemeiner K. konsequent fAdj.f 1*1. ein k. (folgerichtig und widerspruchsfrei) denkender, handelnder Mensch; er, seine Entscheidung ist nicht k. 1.2. beharrlich, nicht vom Vorsatz abweichend: sein aufrichtiges, konsequentes Streben; einen Plan k. verfolgen Konsequenz, die; -e n l. fo. Pl.f 1.1. Folgerichtig­ keit: seiner Argumentation fehlte jegliche K .; mit logischer K. Vorgehen 1.2 . Schlußfolgerung: daraus ergibt sich die logische K ., daß . ausetw. die Konsequenzen ziehen 1.3. konsequentes (1.2) Fest­ halten am Vorsatz: etw. mit K. tun — 2. Aus­ wirkung einer Handlung, Folge: er mußte die Kon­ sequenzen seiner Taten auf sich nehmen; das wird unangenehme Konsequenzen haben konservativ, konservativ fAdj.f [..va..] 1. am H er­ kömmlichen, Überlieferten festhaltend, bes. im p oli­ tischen, weltanschaulichen Bereich starr an über­ lebten gesellschaftlichen Vorstellungen, Zuständen, Ordnungen hängend und gegen umwälzende (pro­ gressive) gesellschaftliche Veränderungen eintretend: eine konservative Erziehung, Lebensweise, Ge­ sinnung; ein konservativer Politiker — 2. Med. eine konservative Behandlung (eine Behandlung zur Erhaltung verletzter od. erkrankter Körperteile ohne chirurgische Eingriffe); zu 1 Konservativis­ mus, der; fo. Pl.f [..va..vi..] Konservator, der; -s, Konservatoren [..v . .] Fach­ mann, der Kunstwerke und Museumsstücke, Bau-, Kulturdenkmäler pflegt und instand hält Konservatorium, das; -s, Konservatorien [ ..v . . , PI. . .ian, ..ian] Musikhochschule Konserve, die; -, -n fvorw. Pl.f [.. va] durch Sterili­ sierung fü r lange Zeit haltbar gemachtes, in einem luftdicht verschlossenen Behälter aufbewahrtes Näh- rungs- und Genußmittel: Konserven kaufen; O Musik aus der K. (von Tonband od. Schall­ platte) Konserven] -büchse, die luftdicht abgeschlossene Büchse (1.1.1) mit Konserven: eine K. mit Gemüse, Fleisch, W urst; -dose, die vgl. - b üchse; -fabrik, die; -glas, das fP l. - g laser/ vgl. - b üchse konservieren fsw. Vb.; hat/ [..v . .] 1. Lebensmittel durch Sterilisieren, Räuchern, Trocknen od. Ge­ frieren für längere Zeit haltbar machen: Gemüse, Obst, Fleisch k. — 2. Kunstwerke durch besondere Pflege, Behandlung erhalten: ein Bauwerk, Ge­ mälde k. — - 3. falsche, alte Vorstellungen k.. (weiterhin beibehälten) Konsilium, das; -s, Konsilien [..Ion] 1. Beratung, bes. mehrerer Ärzte über einen bestimmten Krank­ heitsfall — 2. Gruppe von Ärzten, die über einen bestimmten Krankheitsfall berät konsistent fAdj.; nicht adv.j fachspr. feste Kon­ sistenz aufweisend, zusammenhängend, zäh Konsistenz, die; -, -en fvorw. Sg .j fachspr. Be­ schaffenheit eines Stoffes (3.2) hinsichtlich des Zusam­ menhalts seiner einzelnen Teilchen: etw. ist von zäher, fester K. Konsistorium, das; -s, Konsistorien [..ian, ..ian] Bel. 1. ev. zentrale, leitende kirchliche Verwaltung (2.1) — 2. kath. Versammlung der Kardinale unter dem Vorsitz des Papstes Konsole, die; -, -n 1.1. an der Wand befestigte Vor­ richtung, auf die etw. gestellt wird: den Zahnputz­ becher auf die K. stellen 1.2. Architekt, aus der Mauer vorstehender (verzierter) Stein als Stütze für Skulpturen, Bögen, Gesimse konsolidieren fsw. Vb.; hat/ etw. Vorhandenes festigen: durch erhöhten Export die Wirtschaft k .; sich k .: die Republik hatte sich konsolidiert Konsonant, der; -en, -en Laut, der durch Ein­ engung od. Unterbrechung des ausgeatmeten Luft­ stromes an Gaumen, Lippen, Zähnen gebildet wird Konsorten, die fPl.f umg. jemot. neg.f jmd. und K. jmd. und ihm gleichgesinnte Personen: die Her­ ren N und K . haben alle Mitschuld bestritten Konsortium, das; -s, Konsortien [. .tsian] W irt- sch. 1. in der soz. Volkswirtschaft für die einheit­ liche Leitung bes. von Investitionsmaßnahmen od. für eine zeitlich begrenzte Aufgabe gebildete zwischen­ betriebliche juristische Person: ein K. von Außen­ handelsbetrieben der DDR — 2. Vereinigung von kap. Gesellschaften zur Währung zeitweiliger Inter­ essen, zur Abwicklung eines Handels- od. Finanz­ geschäfts Konspekt, der; :(e)s, -e überblickartige schriftliche Inhaltsangabe, Übersicht: von einem Buch einen K, anfertigen Konspiration, die; -, - en l,politische Verschwörung: eine K. gegen den Diktator; sich an einer K. be­ teiligen — 2 . der Geheimhaltung unterliegende Regeln und Formen des Kampfes gegen politische, soziale, nationale Unterdrückung: die Einhaltung der K .; die Regeln der K. beachten; dazu konspira­ tiv fAdj.f konspirieren fsw. Vb.; hat/: mit jmdm., gegen jmdn., etw. k . (sich mit jmdm., gegen jmdn., etw. verschwören) konstant fAdj.; / auch Konstante/ unveränderlich, gleichbleibend: die Temperatur eines Raumes k. halten; Math. Phys. eine konstante Größe; Pol. Ök. konstantes Kapital (in den Produktionsmitteln steckender, seinem W ert nach beständig erscheinen­ der Teil des Kapitals) + mit konstanter / Bosheit Konstante, die; -n/- , - n f/ auch konstant/ Math. mathematische Größe, deren Wert konstant ist konstatieren fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw. als tatsächlich,
672 Konstellation — Konsumtion wirklich feststellen: der Arzt konstatierte den Tod des Patienten 1.2, er konstatierte (bemerkte 2) mit Freuden, Befremden, daß ... Konstellation, d ie; - en 1. Zusammentreffen von Umständen in bezug auf etw., Stand der Dinge: eine (un)günstige K . — 2. Astron. von der Erde aus gesehene Stellung der Sonne zu Mond od. Planeten konsternieren fsw. Vb.; hat/ etw. verwirrt, bestürzt jm d n .: seine unverschämte Antwort hat mich konsterniert; jvorw. im Part. Prät.j er wirkte, war ziemlich konsterniert (verwirrt, betroffen) konstituieren fsw. Vb.; hat/ 1.1 . etw. bilden, grün­ den, zur festen Einrichtung machen: eine neue wissenschaftliche Disziplin k. 1 .2 . etw. konstituiert etw. Teile, Aspekte, Faktoren bilden in ihrer Gesamt­ heit die zusammengesetzte, komplexe Einheit einer Sa ch e : die konstituierenden Eigenschaften des menschlichen Charakters — 2 . sich k. sich zur Gründung von etw. versammeln, zusammentreten'. die Regierung hat sich am Montag konstituiert; eine konstituierende (zur Gründung von etw. ein- berufene) Sitzung Konstitution, d ie; - en I. die anatomische und physiologische Verfassung (II) eines Menschen: er hat eine eiserne, kräftige, empfindliche, robuste, gesunde K .; die Dauer der Genesung hängt von der K. des Patienten ab — II . fseltenf Verfassung (I): die K. eines Staates — HI . Chem. Anordnung der Atome im Molekül einer Verbindung: die K. der Nukleinsäure; zu I. u . II . konstitutionell fA d j.fi zu I I : die konstitutionelle / Monarchie konstruieren fsw. Vb.; hat/ 1. ein technisches Gerät, System, Bauwerk entwerfen (und gestalten, bauen): eine Maschine, Brücke k .; ein neues Auto k. — 2. etw. in einen bestimmten Zusammenhang bringen, als gegeben hinstellen, was nicht den Tatsachen ent­ spricht: einen Schuldbeweis k.; einen Zusammen­ hang zwischen zwei Sachverhalten k .; das klingt mir sehr konstruiert — 3 . M ath, ein Dreieck k. (nach einigen vorgegebenen Angaben zeichnen) — 4. Gramm, entsprechend den Regeln der Syntax Wörter (zu einem Satz) zusammenfügen: einen Satz richtig k .; diese Fügung wird mit dem Dativ kon­ struiert Konstrukteur, der; -s, -e [..t0:r ] jzu konstruieren 1/ Konstruktion, d ie ; - en 1. das Konstruieren von technischen Geräten, Systemen, Bauwerken: die K. eines neuartigen Fernsehgerätes, einer Taktstraße — 2. etw. Konstruiertes, Gebautes, aus Teilen Zu­ sammengefügtes, Errichtetes: das Gebäude ist eine imponierende K .; ein Auto neuester K. (neuesten Typs) — 8. gedankliche Fiktion: seine Anschuldi­ gungen sind frei erfundene Konstruktionen — 4 . Math, die geometrische K. (Zeichnung, Dar­ stellung einer geometrischen Figur nach einigen vor­ gegebenen Angaben) — 5. Gramm. Aufbau eines Satzes, einer Wortgruppe: eine syntaktische K. Konstruktionsj -büro, das T eil eines Betriebes, Betrieb, in dem technische Entwürfe angefertigt werden; -fehler, der Fehler in einem technischen Entiourf; -Zeichnung, die Zeichnung zu einem tech­ nischen Entwurf konstruktiv, auch konstruktiv fAdj.f 1. die K on ­ struktion (1) eines technischen Gerätes betreffend: Bauten mit großen konstruktiven Schwierigkeiten; konstruktive Veränderungen an einem technischen System vornehmen — 2. sachdienlich, aufbauend, fördernd: ein konstruktiver Beitrag; konstruktive Politik, Zusammenarbeit, Ideen, Vorschläge; eine konstruktive (helfende) Kritik; k. (auf ein prak­ tisches Ergebnis zielend) denken Konsul, der; -s, -n 1. ständiger offizieller Vertreter eines Staates in einem anderen Staat mit bestimmten sachlich und örtlich begrenzten Aufgaben — 2. höchster Staatsbeamter der altrömischen Republik; zu 1konsularisch /Adj.; nicht präd.f: eine konsula­ rische Vertretung Konsular[vertrag, der zweiseitiger völkerrechtlicher Vertrag über die Errichtung von Konsulaten auf dem Territorium des jeweiligen Vertragspartners und die daran geknüpften Bedingungen ihrer Tätig­ keit u. ä. Konsulat, das; -(e)s, -e Dienststelle, Amtssitz eines Konsuls (1) Konsultation, d ie ; -, - en jzu konsultieren/; zu 1.1: einen Arzt zur K. aufsuchen; zu 1.2 auf Aufgaben des Selbststudiums bezogene Aussprache zwischen Angehörigen des Lehrkörpers und Studenten: eine K. ansetzen, durchführen; ich habe eine K. Konsultativtreffen, das: ein K. (dem M einu ngs­ austausch, der Beratung politischer Probleme dienen­ des internationales Zusammentreffen) der kommuni­ stischen und Arbeiterparteien konsultieren fsw. Vb.; hat/ 1.1. jmdn. um ein wissenschaftliches, bes. ärztliches Urteil bitten, jmdn. zu Rate ziehen: einen Arzt, Rechtsanwalt k. 1.2. er konsultierte (befragte) die ‘Studenten, ob sie ihn richtig verstanden hätten 1.3. die Regierung kon­ sultierte ihre Verbündeten (beriet sich mit ihren Verbündeten) Konsum, der; -s, -s I. /Konsum; o. Pl.f 1.1. das Verbrauchen (1.1): der übermäßige K. von Alkohol 1.2. Verbrauch (1.2): der K. von Lebensmitteln, Alkohol, an Kleidern ist hoch — II . /Konsum/ 1. jvorw. Sg .j Konsumgenossenschaft: dem K. beitreten — 2. Verkaufsstelle von II.1: im K. einkaufen Konsument, der; -en, -en fachspr. Verbraucher, Käufer: Waren direkt an den Konsumenten liefern Konsum| -genossenschaft, die in der D D R als soz. Genossenschaft und Massenorganisation ausgebil­ dete, ein großes Netz von Verkaufsstellen um­ schließende Einkaufs- und Verkaufsgenossenschaft mit eingetragenen Mitgliedern, Verbrauchern, die am Gewinn beteiligt sind; -güter, die jPl.j Konsum­ tionsmittel für den individuellen Verbrauch konsumieren fsw. Vb.; hat/ Konsumgüter, bes. Lebens- und Genußmittel, verbrauchen, verzehren: große Mengen (an) Zucker k .; was er täglich an Zigaretten, Alkohol konsumiert! Konsum! -kaufhaus, das Kaufhaus einer Konsum­ genossenschaft; -marke, die Marke, die die Konsum­ genossenschaft jedem Mitglied bei einem Kauf ent­ sprechend dem Kaufpreis aushändigt und nach der die Gewinnbeteiligung, die Rückvergütung berechnet wird Konsumtion, die; jo. Pl.f das Verbrauchen (1.1), Nutzung von Produkten: die K. hat sich erhöht; Pol. Ok . die gesellschaftliche K. (Verbrauch von Gütern und Einrichtungen für produktive Zwecke); die individuelle K. (Verbrauch von Gütern für den individuellen, persönlichen Bedarf); die produktive
Konsumtionsfonds — Konto 673 K. (Verbrauch von Produktionsmitteln zur Schaffung neuer Güter) Konsumtigns P o l . Ök.| -fonds, der Teil des Natio­ naleinkommens für den nichtproduktiven individuel­ len und gesellschaftlichen Verbrauch; -mittel; die /Pl.f Produkte für die individuelle und gesellschaft­ liche Konsumtion Kontakt; der; -(e)s, -e 1. Verbindung (2.1, 2.4), Be zieh u n g (1.1, 1 .2): menschliche, gesellschaft­ liche, internationale, diplomatische K ontakte; der K. zwischen Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern; persönlichen K. mit jmdm. bekommen, finden; in K. mit jmdm. kommen; Kontakte auf­ rechterhalten; den K. mit jmdm. verlieren; er hat keinen K. mehr mit mir — 2, Elektrotechn. Phys. 2.1. Berührung unter Strom stehender1Leiter (2), durch die ein Stromkreis geschlossen w ird: die Drähte haben keinen K. 2.2 . den Stromkreis schließende Vorrichtung: die Kontakte der Steck­ dose sind korrodiert; die Kontakte säubern Kontakt/kontakt] -abzug, der F otog r. durch un ­ mittelbare Berührung der negativen und der licht­ empfindlichen Schicht entstandener Abzug; -arm jAdj.; nicht adv.f schwer menschlichen Kontakt zu anderen findend, verschlossen: er ist sehr k., ist ein kontaktarmer Mensch; -aufnahme, die fo. P l.j Aufnahme von Beziehungen zu anderen; -freudig jAdj.; nicht adv.f leicht menschlichen Kontakt zu anderen findend; dazu -freudigkeit, die; jo. Pl.f; -gilt, das Gift, das bereits bei Berührung wirksam wird; -glas, das fPl. - g läser; vorw. Pl.f Haftschale: jmd. trägt Kontaktgläser; -Infektion, die M ed. Infektion durch Berührung; -linse, die fvorw. Pl.f vgl. - g las; -los fAdj.f ohne menschlichen Kontakt zu anderen; -mann, der /PI. - inänner, -leute/ jmd., bes. ein Agent, der als Verbindungsmann tätig ist; -nähme, die; jo. Pl.f Kontaktaufnahme; -person, die Med. jmd., der mit einer (infektiös) erkrankten Person Kontakt hatte; -schale, die fvorw. Pl.f Haft­ schale; -Schwierigkeiten, die fPLf: jmd. hat K. (hat Schwierigkeiten bei der Herstellung menschlicher Kontakte); -Störung, die fachspr. die Kontaktauf­ nahme behindernde psychische Störung Kontamination, die; -, -enl.Sprachwiss. (falsche) Vermengung zweier formal, sinngemäß ähnlicher Wörter od. Wortverbindungen: ,zumindestens* ist eine K. aus ,mindestens* und ,zumindest* — 2. Verunreinigung durch radioaktive Stoffe Kontemplatign, die; -, -en das Sichversenken in oft mystische Gedankengänge, die nicht zu praktischer, tätiger Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit führen: in tiefe K. versunken; dazu kontemplativ fAdj.f Konten zu Konto] -rahmen, der W irtsch. Richt­ linien für die Führung von Konten (1.2); -sperre, die Sperrung eines Bankkontos Konter, der; -s, - 1.1. Boxen harter, den Gegner abwehrender Schlag aus der defensiven Haltung her­ aus: den Gegner mit einem K. stoppen 1.2. B all- spiele schndler, wirkungsvoller Gegenangriff aus der defensiven Haltung heraus: ein überraschender K. Konteradmiral, der Generäl der Seestreitkräfte, dessen Dienstgrad dem des Generalmajors entspricht Konterbande, die; -, fo. Pl.f 1. geschmuggelte W are: K. mit sich führen — 2. Jur. Gegenstände für Kriegszwecke, die einer kriegführenden Macht unter Verletzung der Neutralität zugeführt werden Konterfei, auch Konterfei, das; -s, - ej-s noch scherzh.: sein K. (das Bild von ihm) hing an der Wand kontern jsw. Vb.; hat/ 1.1. Boxen den Gegner, den A ngriff des Gegners durch einen harten Schlag, durch Schläge abwehren: jmdn., jmds. Angriff ge­ schickt k. 1.2. Ballspiele aus der defensiven Haltung heraus einen schnellen, wirkungsvollen Gegenangriff vortragen 1.8. Skat Kontra geben — 2. jmdn., a u ch jmdm. k. (jmdm. scharf entgegen - treten, schlagfertig antworten) Konterrevolution, die gewaltsame Aktionen einer reaktionären Klasse gegen eine zu erwartende, bes. aber eine bereits siegreiche Revolution der unter­ drückten Klasse mit dem Ziel der Erhaltung, Restauration der alten gesellschaftlichen Verhält­ n is se : die K . niederschlagen; dazu konterrevolu­ tionär fA d j.f: konterrevolutionäre Kräfte, Um­ triebe Konterschlag, der B o x e n /zu kontern 1.1/ Kontext, auch Kontext, der; -es, -e 1. Sprach - wiss. eine sprachliche Einheit umgebender Text, umgebende Situation: die Bedeutung eines Wortes aus dem K. erschließen — 2. etw. aus seinem geschichtlichen K. (Zusammenhang) erklären Kontinent, auch Kontinent, der; -(e)s, -e 1. Erd­ teil: Sportler aus allen Kontinenten; die fünf Kontinente — 2. fo. Pl.f Festland: von England aus zum K. reisen; zu 2 kontinental fAdj.; vorw. attr.f Kontinental fachspr.] - drift, die fo. Pl.f Konti­ nentalverschiebung; -klima, das jo. Pl.j Klima im Inneren eines großen Kontinentes, das durch geringe Niederschläge und hohe Schwankungen der Tempe­ ratur zwischen Sommer und Winter, Tag und Nacht gekennzeichnet ist; -platte, die kontinentale Land- m asse; -schelf, der Festlandsockel; -Verschiebung, die Geol. horizontale Bewegung der einzelnen großen kontinentalen Landmassen der Erdkruste Kontingent, das; -(e)s, -e 1.1 . fvorw. auf Betriebe bezogenf festgesetzte, zugeteilte begrenzte Menge von etw .: dem Betrieb steht ein bestimmtes K. an Brennstoffen zu; die Kontingente erhöhen; jede einzelne Gruppe erhält ein K . an Eintrittskarten 1.2. der auf ein Land entfallende aufzubringende Anteil, bes. an Truppen: das Land muß ein be­ stimmtes K . stellen; ein Soldat des finnischen K on ­ tingents der UNO-Truppen; zu 1.1 kontingentieren fsw. Vb.; hat/: bestimmte Waren k. (als Kontingent zuteilen) kontinuierlich fAdj.f zusammenhängend und ohne Unterbrechungen vor sich gehend: eine kontinuier­ liche Entwicklung; k. arbeiten; etw. verläuft k.; dazu Kontinuität, die; -, fo. Pl.f Kontinuum, das; -s, Kontinua [..u|um] W issen - sch. ein lückenloser, ununterbrochener Zusammen­ hang: ein zeitliches K .; die Menge der reellen Zahlen bildet ein K. (eine lückenlos zusammenhängende Menge mathematischer Elemente) Konto, das; -s, Konten/-s schriftliche Übersicht 1.1. bei einer Bank über Ein- und Auszahlungen eines ihrer Kunden, Bankkonto: sich ein K. bei der Bank einrichten, anlegen; er hat 1000 Mark auf seinem K .; Geld auf ein K . einzahlen, überweisen; sein K. überziehen; ein K. löschen 1.2. über ökono­ mische Vorgänge, Ein- und Ausgaben, Forderungen und Schulden in zeitlicher Reihenfolge, bes. bei der 4 3 Wörterbuch
674 Kontoauszug — Kontur Buchführung: bei doppelter Buchführung werden auf der linken Seite des Kontos die belastenden Beträge, die Schulden, auf der rechten Seite die Einnahmen, das Guthaben, verzeichnet - f umg. etw. geht auf jmds. K . (jmd. ist für etw. verantwortlich, hat etw. verschuldet) Konto/konto| -auszug, der Beleg über den Stand eines Bankkontos; -eröffnung, die das Einrichten eines Bankkontos; -führend jAdj.; vorw. attr.j: kontoführende Bank (Bank, bei der jmd. ein Konto hat); -Inhaber, der Inhaber eines Bankkontos; -korrent, das; -s, jo. Pl.f Wirtsch. der Buch­ führung dienende Rechnung, bei der die gegen­ seitigen Leistungen und Verpflichtungen zweier Geschäftspartner einander gegenübergestellt und laufend abgerechnet werden; -nummer, die Nummer eines Bankkontos KontQr, das; -s, -e 1. eine der nach Waren, Ländern gegliederten organisatorischen Einheiten in Unter­ nehmen des Außenhandels der D D R : das K. für Import, Export — 2. zentrale Stelle im Binnen­ handel der DDR , die als Mittler zwischen Industrie und Einzelhandel und zur Versorgung der Betriebe dient: Staatliches K. für Papier und Bürobedarf + ein / Schlag ins K. kontra jPräp. mit Akk.; vor Subst. o . Art. vorw. vor Eigennamen im Rechtsstreit befindlicher Par­ teien! : der Prozeß Schulze k. (gegen) Meier -f- das / Pro und Kontra einer Sache Kontra, das; -s, -s Skat Ansage, daß man über­ zeugt ist, gegen den, der das Spiel macht, zu gewinnen und nach der das Spiel doppelt gezählt wird: K. ansagen, geben 4- umg. jmdm. K . geben (jmdm. energisch wider­ sprechen) Kontra/kontra| 4baß, der geigenförmiges, größtes, tiefstes Streichinstrument, Baß(geige); -diktorisch /Adj./ fachspr. einander widersprechend, wider­ sprü chlich : kontradiktorische Aussagen Kontrahent, der; -en, -en 1. Gegner im Streit od. bei sportlichem Wettkampf: er schlug seinen Kontra­ henten nieder; er hatte als Europameister lange Zeit keinen ernstzunehmenden Kontrahenten — 2. Jur. jmd., der einen Vertrag mit jmdm. schließt kontrahieren /sw. Vb.; hat/ 1. Med. sich zusam­ menziehen (1.2): der Herzmuskel wird bei jedem Schlag kontrahiert — 2 . Jur. einen Vertrag ab­ schließen: einen Verkaufsabschluß k. Kontrakt, der; -(e)s, -e schriftlicher (geschäftlicher) Vertrag: einen K . abschließen, unterschreiben Kontrakt/kontrakt| -bruch, der N ichte rfü llu n g eines Kontraktes; dazu -brüchig fAdj.f: k. wer­ den Kontraktion, die; -, -en Med. fzu kontrahieren 1/ das Sichzusammenziehen: die K. des Herzmuskels Kontra/kontra Mus.| -punkt, der jo. Pl.f Kunst, mehrere Stimmen nach spezifischen Regeln selb­ ständig nebeneinander zu führen; dazu -punktisch IAdj.1 konträr fAdj.f entgegengesetzt (2): konträre Ziele, Meinungen; beide Charaktere sind k. Kontrast, der; -(e)s, -e deutlich erkennbarer (opti­ scher) Gegensatz, Unterschied: die farblichen K on­ traste eines Stoffmusters; den K. beim Fernseh­ bild schärfer einstellen; <> der K . zwischen seinen Worten und seinen Handlungen Kontrastbrei, der fo. Pl.f Med. für das Röntgen des Magens, Darms eingeführtes breiartiges K on­ trastmittel kontrastieren /sw. Vb.; hat/ einen Kontrast zu etw. bilden, sich deutlich unterscheiden: die beiden Farbei^ k. angenehm miteinander Kontrast/kontrast| -mittel, das M ed. Substanz, die in Hohlräume des Körpers eingeführt wird, um sie röntgenologisch sichtbar zu machen; -reich fAdj.f reich an Kontrasten Kontroll| -abschnitt, der zur Kontrolle dienender, abtrennbarer Teil einer Eintritts-, Fahrkarte; -arbeit, die der Ermittlung des Leistungsstandes dienende Klassenarbeit; -bcgehung, die: eine K. in einem Betrieb durchführen Kontrolle, die; -n 1. Prüfung zur Feststellung, ob alles in Ordnung ist, den Aufgaben, VorSchriften o. ä. entspricht, richtig, wie vorgesehen durchgeführt wird, abläuft: eine straffe, scharfe, strenge K .; die K. der Pässe, des Gepäcks an der Grenze, der Fahrkarten im Zug; die K. (ständige Aufsicht, Überwachung) über etw., jmdn. haben, ausüben; etw. unter K. haben — 2. er hat die K. (Herrschaft, Gewalt) über den Wagen verloren; einen Brand, eine Epidemie unter K. bringen (eindämmen); er hatte die K. über sich (die Selbstbeherrschung) verloren; zu 1 Kon­ trolleur, der; -s, -e [..l0 :r] Kontroll) -frage, die Frage zur Überprüfung des Wissensstandes von Schülern; -gang, der Rundgang, um etw. zu kontrollieren (1): der Wächter macht seinen nächtlichen K. kontrollieren fsw. Vb.; hat/ 1. etw., jmdn. k. K on ­ trolle (1) über etw., jmdn. ausüben: etw., jmdn. scharf, streng k.; die Reisenden, jmds. Paß, Ge­ päck an der Grenze k.; sein Körpergewicht, den Reifendruck k .; die Hausaufgaben eines Schülers k.; der Kranke, Produktionsablauf muß ständig kontrolliert (überwacht, beobachtet) werden — 2. einen bestimmten Bereich maßgeblich beeinflussen, beherrschen: der Konzern kontrolliert einen ganzen Produktionszweig; das von den Partisanen kon­ trollierte Gebiet Kontrpll zu Kontrolle 1| -kommission, die ständige od. zeitweilige Kommission, die die Einhaltung von (gesetzlichen) Bestimmungen od. Aufgaben kon­ trolliert; -lampe, die /Schreibg.: Kontrollampe/ in einen Stromkreis eingeschaltete Lampe, die anzeigt, ob die Leitung Strom führt; -möglichkeit, die; -organ, das (staatliches) Organ mit kontrollierender Fun ktion : die Revisionskommission ist ein K. der Gewerkschaft; -pflicht, die fo. Pl.f Pflicht, etw., jmdn. zu kontrollieren: er hat die K. vernachlässigt; -punkt, der fPl. - ef Ort, Stelle zur Kontrolle von Personen und Waren, die die Grenze passieren; -stelle,dieKontrollpunkt; -türm,derF1ugw. Turm, hohes Gebäude auf einem Flughafengelände, von dem aus die Kontrolle von Starts und Landungen erfolgt; -uhr, die Uhr, die zur Bestimmung der Zeitdauer von Arbeitsgängen, zur Kontrolle der Arbeitszeit des einzelnen Werktätigen, zur Überwachung der einem Wächter vorgeschriebenen Rundgänge dient Kontroverse, d ie; -, - n [..v . .] Meinungsverschieden­ heit, Streit, Auseinandersetzung: eine wissenschaft­ liche, politische K . ; etw. löst eine heftige K. aus Kontur, die; -, - en (sich von einem Hintergrund abhebender) U mriß (1): die Konturen der Berge, Häuser; die Konturen von etw. (nach)zeichnen; O etw. gewinnt Konturen (nim mt Gestalt an)
Konus — konzentrisch 675 Konus, der; -se/ fachspr. Konen schwach kegelig geschliffenes Teil an Werkzeugen, Maschinen, das, in einen Hohlkegel eingeführt, eine Verbindung ergibt Konvention, die; -en [..v . .] 1. fo. PL/ das Ver­ halten in der Gesellschaft betreffende (überlieferte) Sitte, R egel: sein Verhalten verletzt, verstößt ge­ gen die K. — 2. Völkerr. die Regelungen auf einem Spezialgebiet betreffende internationale Über­ einkunft zwischen mehreren Staaten, völkerrecht­ liches Abkommen: eine K. über die Behandlung der Kriegsgefangenen; die K. über das Verbot der Entwicklung und Lagerung bakteriologischer und toxischer Waffen Konventionalstrafe, die [..v . .] Jur. Vertragsstrafe: K. zahlen müssen konventionell /Adj./ [..v .J 1. herkömmlich, an bis­ her Üblichem festhaltend: konventionelle Redens­ arten, literarische Auffassungen; ein Anzug im konventionellen Schnitt; sich k. kleiden; die kon­ ventionellen (nichtatomaren) Waffen — 2. förmlich, steif, unpersönlich: er hat sich sehr k. verhalten, gegeben konvergent /Adj./ [..v . .]: konvergente (sich gegen­ seitig annähernde) Linien, Meinungen; dazu Kon­ vergenz, d ie; -, -en Konvergenz |theorie, die \o. PL/ bürgerl. G esell­ schaftstheorie, die aus (formal) ähnlichen od. gleichen Erscheinungen bes. der wissenschaftlich-technischen Revolution im Kap. u . Soz. eine Aufhebung der Gegensätze zwischen Kap. u . Soz. ableiten will und eine Überführung beider Gesellschaftssysteme in eine künftige, angeblich aus Elementen beider zusammen­ gesetzte, tatsächlich aber mit allen Wesensmerkmalen des Kap. ausgestattete Gesellschaft annimmt konvergieren /sw. Vb.; hat/ [.. v . J : ihre Anschau­ ungen, Meinungen k. (nähern sich einander an) Konversation, die; -en [..v .J 1.1* gesellige, leichte Unterhaltung: eine gepflegte, geistreiche K .; K. machen (eine oberflächliche od. förmliche Unter­ haltung führen) 1.2. Unterhaltung, die zum Erlernen einer Fremdsprache dient: Unterricht in Gramma­ tik und K. Konversationslexikon, das alphabetisch geord netes Nachschlagewerk über alle Wissensgebiete Konverter, der; -s, - [ - . v .J 1. Hüttenw. großer, kippbarer, feuerfest ausgekleideter Behälter, in dem durch Durchblasen von Luft flüssiges Eisen von unerwünschten Beimengungen gereinigt wird — 2. Fernsehen Gerät, das älteren Fernsehgeräten vorgeschaltet wird, um die in Band IV und V aus- gestrahlten Sendungen in den Bereich des Bandes III umzusetzen — 3. Datenverarb. Gerät, das Daten überträgt und gegebenenfalls in anderer Form dar­ stellt — 4. Phys. Kernreaktor, in dem Spaltmaterial erzeugt wird konvertibel /Adj./ [..v .J Wirtsch. Bank kon­ vertierbar konvertierbar JAdj./ [..v .J Wirtsch. Bank /von Papiergeld od. von einer Währung/ frei und un­ beschränkt umwandelbar in Gold od. eine andere Währung: eine (frei) konvertierbare Währung; da­ zu Konvertierbarkeit, d ie; -, - en /vorw. Sg./ konvertieren /sw. Vb.; ist, hat/ [..v .J 1. zu einer anderen Konfession, Religion übertreten (ist, hat) — 2. Wirtsch. Bank eine inländische Währung in eine ausländische Umtauschen (hat); zu 1 Konvertit, der; -en, -en jmd., der zu einer anderen Konfession, Religion übergetreten ist konvex /Adj./ [..v .J fachspr. nach außen gewölbt: eine konvexe, k. geschliffene Linse Konvoi, auch Konvoi, der; -s, -s [. .voy] 1.1. Ver­ band, Kolonne zusammengehöriger Fahrzeuge im Straßenverkehr: im K. fahren; sich in einen K. einordnen; einen K. überholen 1.2. Geleitzug — 2. Rad sport die Radrennfahrer wurden von einem K. (einer Gruppe von Begleitfahrzeugen, -personen) betreut Konvolut, das; -(e)s, -e [..v .J Bündel von, Sam­ melmappe mit Schriftstücken, Drucksachen: ein K. von Briefen, Koten; ein dickes, starkes K. Konvulsion, die; - , - en [..v .J Med. durch Krämpfe hervorgerufene, wiederholt auftretende Zuckung eines Gliedes, des Körpers konvulsiv(isch) /Adj./ [..v u l.. , ..zi:vif] in Kon­ vulsionen : konvulsiv(isch)e Zuckungen; k. lachen konzedieren /sw. Vb.; hat/ geh. jmdm. etw. zu­ gestehen, gewähren: ich will Ihnen gerne k., daß ... Konzentrat, das; -(e)s, -e Stoff, Lösung, Gemisch mit einem stark angereicherten, hochprozentigen Bestandteil: Essigessenz ist ein K. Konzentration, die; -, - en 1. /o. PL/ 1.1. das Sich- konzentrieren auf etw., angespannte Aufmerksam­ keit: mit größter K. arbeiten, über etw. nachden- ken; diese Arbeit erfordert große K. 1.2. Konzen­ trationsfähigkeit: seine K. hat nachgelassen — 2.1. die K. (Zusammenziehung einer Menge) von Truppen, wirtschaftlichen Kräften 2.2 . das K o n ­ zentrieren (2.2): eine straffe K. aller Mittel und Möglichkeiten auf eine Aufgabe — 3. Chem. Gehalt eines Stoffes, einer Lösung, eines Gemisches an einem bestimmten Bestandteil: das Medikament wird in hoher K. gespritzt; dieser Stoff kann auch bei geringer K. festgestellt werden Konzentrations| -fähigkeit, die /o. PL/ Fä h igk e it, sich zu konzentrieren; -lager, das /PL -; / auch KZ/ Lager zur Zwangsarbeit, grausamen Terrori­ sierung und physischen Beseitigung vorwiegend poli­ tischer Häftlinge od. rassisch Verfolgter, bes. im far schistischen Deutschland: er ist im K. umgekommen, ermordet worden; -mangel, der vgl. - s chwäche; -schwäche, die mangelnde Konzentrationsfähigkeit: an K . leiden konzentrieren /sw. V b .; hat/ 1. sich (auf etw.) k. seine geistige Kraft, seine ganze Aufmerksamkeit angespannt auf ein Problem, Ziel richten: sich auf seine Arbeit, eine Aufgabe k .; ich brauche Ruhe, denn ich muß mich k .; ruhig und konzentriert arbeiten, zuhören — 2 .1 . Truppen an der Grenze k. (viele Truppen für eine bestimmte Aktion an die Grenze bringen) 2.2 . Kräfte, Mittel, Möglichkeiten auf ein Ziel lenken: seine Energie auf ein Ziel k.; alle Kapazitäten auf einen Schwerpunkt k . ; sich auf etw. k .: er konzentriert sich jetzt (lenkt jetzt seine ganze Energie) auf sein Examen 2.3 . etw. kon­ zentriert sich auf etw., jmdn.: das Licht der Schein­ werfer konzentriert sich (richtet sich) auf den Hauptdarsteller; die Ermittlungen der Polizei k. sich auf eine bestimmte Person — 3 . Chem. den Gehalt an einem bestimmten Bestandteil in einer Lösung, einem Gemisch erhöhen: Natronlauge k.; konzentrierte Salzsäure; O konzentrierte (kräftige 2) Nahrung konzentrisch /Adj.; vorw. attr./: M ath, konzen- 44 Wörterbuch
676 Konzept — Kopf trische Kreise (Kreise mit einem gemeinsamen M ittelpunkt); O die neuen Straßen verliefen in konzentrischen Ringen um die Altstadt Konzept,das; -(e)s, -e 1. skizzenhafter Entwurf (1.2): ein K. ausarbeiten; die Arbeit liegt erst im K . vor — 2. jvorw. B R D/ eine Partei mit einem klaren politischen K. (Plan, Programm) -f- jmdn. aus dem K. bringen (jmdn. durch Störung aus der von ihm geplanten Darlegung seiner Oe­ danken herausreißen, ihn verwirren); aus dem K. kommen (den gedanklichen Zusammenhang seiner Darlegungen verlieren); jmdm. das K. verderben (jmds. Pläne, Absichten durchkreuzen); etw. paßt jmdm. nicht ins K. (etw. stört, behindert jmds. A b­ sichten, Pläne) Konzeption; die; -en 1.1. Entwurf zu einer wissen­ schaftlichen Arbeit, zu einem künstlerischen Werk: die K . eines Wörterbuchs, Dramas ausarbeiten 1.2. die einem Werk, Programm zugrunde liegende Auffassung, Idee: der Regisseur hat im Film seine eigene K. verwirklicht; der Roman, das Bauwerk entbehrt einer einheitlichen K . — 2. Med. Emp­ fängnis Konzern, der; -s, -e durch finanzielle Verflechtung entstandener monopolistischer Zusammenschluß kap. Unternehmen zu einer zentral geleiteten wirtschaft­ lichen Einheit, bei der die einzelnen Firmen teilweise formal selbständig bleiben Konzert, das; -(e)s, -e 1 . (öffentliche) Aufführung von nicht für die Bühne bestimmten Musikwerken: ein festliches K .; ins K. gehen; ein K. besuchen; ein K. geben, absagen — 2. Komposition mit meh­ reren Sätzen für Orchester und Soloinstrument(e) : ein K. für VioÜne und Orchester Konzert zu Konzert 1| -abend, der Konzert als Abendveranstaltung; -agentur, die Agentur, die Künstlern Konzerte vermittelt; -anrecht,dasAbonne­ ment (1.2) für Konzerte konzertant fAdj.f Mus. 1 . eine Oper k. (nicht sze­ n isch) aufführen — 2 . eine konzertante Sinfonie (Sinfonie mit solistisch hervortretenden Instru­ menten) KonzertIflügel, der großer Flügel (II) konzertieren jsw. Vb.; hat/ ein Konzert geben: das Orchester konzertierte in N Konzert| -meister, der führender Streicher in einem Orchester; -reise, die Gastspielreise, während der Konzerte gegeben werden: eine K. antreten; er ist auf K. Konzession, die; -, - en 1. fvorw. Pl.f Zugeständnis: jmdm. Konzessionen machen; Konzessionen an den Geschmack der Gäste — 2 . Jur. amtliche Ge­ nehmigung für die Ausübung eines bestimmten Ge­ werbes: die K. für eine Gaststätte — 8. Jur. Be­ fugnis, die ein Staat einem anderen Staat od. aus ­ ländischen Unternehmen für die Nutzung von auf seinem Gebiet liegenden Bodenschätzen, Verkehrs- anlagen, Betrieben erteilt: eine K. für Erdölbohrun­ gen; zu 2 konzessioniert fAdj.f mit Konzession konzessiv fAdj.l Gram m .: eine konzessive (einen Konzessivsatz einleitende) Konjunktion Konzessiv!Satz, der G ram m . Gliedsatz, der eine für die Handlung des Hauptsatzes nicht wirksam werdende Einschränkung ausdrückt Konzil, das; -s, -e/Konzilien [..ion] 1. Rel. kath. Zusammenkunft hoher kirchlicher Würdenträger zur Beratung und Beschlußfassung: das K. in Rom — 2. Versammlung der Delegierten von Wissenschaft­ lern, Studenten, Arbeitern und Angestellten einer Universität in der DDR zur Rechenschaftslegung und Beratung über die Aufgaben im Hochschul­ wesen konziliant lAdj.f umgänglich, verbindlich, ent­ gegenkommend: er wahr sehr k.; sich jmdm. gegen­ über k. verhalten, zeigen; dazu Konzilianz, die; -, Io. PI./ konzipieren fsw. Vb.; hat/ etw. k. ein Konzept (1) für etw. verfassen, etw. entwerfen: einen Roman k. Koog, der; -(e)s, Köge norddt. dem Meer ab­ gewonnenes, durch Deiche geschütztes Neuland Kooperation [ko|o..], Kooperation [ko:|o..] , die auf ein gemeinsames Ziel gerichtete Tätigkeit meh­ rerer Partner, bes. Menschen, Betriebe, von denen jeder bestimmte Aufgaben übernimmt, Zusammen­ a rb eit: innerbetriebliche, zwischenbetriebliche, in­ ternationale K . ; die K . von Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachgebieten, Ländern; die so­ zialistische K .; die K . zwischen sozialistischen B e­ trieben, in der Landwirtschaft Kooperation, Kooperation! -beziehung, die fvorw. P l.f ; -gemeinschaft, die: der Zusammenschluß zu einer K .; - partner, der; -verband, der der K o ­ operation dienender Verband arbeitsteilig zusammen­ wirkender od. auf eine bestimmte Produktion speziali­ sierter soz. Betriebe, Kombinate kooperativ [ko|o..], kooperativ [ko:|o..] fAdj.f in Kooperation: eine kooperative Tätigkeit, Pro­ duktion; eine Aufgabe k. lösen; kooperative Ab­ teilung Pflanzenproduktion fAbk. KAP; organi­ satorische Form der industriellen Pflanzenproduk­ tion in der DDRf Kooperative [ko|o..vo], Kooperative [ko:jo..v o] die; -, - n Genossenschaft: eine landwirtschaftliche K. kooperieren /sw. Vb.; hat/ [ko|o.., ko|o..] für ein gemeinsames Ziel Zusammenarbeiten: beide Be­ triebe k. bei der Entwicklung eines neuen Motors kooptieren fsw. Vb.; hat/ [koio..] jmdn. durch Wahl nachträglich in einen gewählten Personenkreis auf- nehmen: jmdn. in ein Gremium k.; er wurde als Leitungsmitglied kooptiert Koordinate, die; -, -n [ko|o..] Math. Zahl, die die Lage eines Punktes in einer Fläche od. einem Raum kennzeichnet Koordinaten M ath. | -achse, die in M eßeinheiten gegliederte konstituierende Gerade eines Koordinaten­ systems; -System, das System von (rechtwinklig auf­ einander bezogenen) Geraden, das dazu dient, die Lage eines Punktes in seinem Bezug auf dieses System zu bestimmen Koordination, die; -, - en [ko|o..] /zu koordinieren. 1/: die K . verschiedener Arbeitsaufgaben koordinieren fsw. Vb.; hat/[ko|o..] 1. verschiedene Vorgänge, Aufgaben aufeinander abstimmen: ver­ schiedene Arbeiten, Arbeitsgänge, Pläne k. — 2. Gramm , eine koordinierende (Wörter, Sätze­ gleichberechtigt reihende, verbindende) Konjunktion; zu 1 Koordinierung, die; -, -en Kopf, der; -(e)s, Köpfe 1.1. oberster Körperteil des Menschen und vorderer Körperteil der Tiere als Sitz des Gehirns und Zentrum der Sinnesorgane: ein runder, eckiger, schmaler, großer, kleiner K . ; jmdm. schmerzt der K., tut der K. weh (jmd. hat Kopfschmerzen); mit erhobenem, gesenktem, vor­ gebeugtem K . dastehen; (vor Scham, Zorn) einen
Kopf-an-Kopf-Rennen — Kopfeslänge 677 roten K. bekommen (rot anlaufen); einen kahlen K. (eine Glatze) haben; den K. in die Hand stützen; den K. durch die Tür stecken; sich den K. kratzen; sich, jmdm. den K. (das Haar, die Haare) waschen; eine Verletzung am K. haben; sich am, an den K. stoßen; den Hut auf den K. setzen; auf dem K. stehen (eine Stellung einnehmen, bei der der Kopf auf dem Boden aufliegt, der Körper, die Beine in die Luft gestreckt sind); zum Zeichen der Zustimmung mit dem K. nicken; den K. schütteln; sich ein Hemd über den K . ziehen, streifen; jmdm. über den K . streichen; sich ein Tuch um den K. binden; er ist (um) einen K . größer als sie; die Hände unter, hinter dem K . verschränken; der Sturm riß ihm die Mütze vom K.; er schlug sich vor den K., als er seinen Fehler erkannte; Wut und Scham ließen ihm das Blut zu Kopfe steigen 1.2. [häufig in der VorStellung auf 1.1 bezogenf Verstand, Denk- und Urteilsvermögen: jetzt strenge deinen K. mal an (überlege gut)\; er hat-einen klugen K. (ist klug); etw. geht jmdm. durch den K . (jmdi beschäftigt sich gedanklich mit etw .); er hat nur sein Vergnügen im K. (denkt nur an sein Vergnügen) — 2.1. fsteht für die ganze Personf Mensch (1.2): er war ein ge­ scheiter, klarer, (auf)geweckter, geistreicher K .; die führenden Köpfe (Persönlichkeiten 1.2) in Poli­ tik und Wirtschaft 2.2. /in Verbindung mit Zahlen- angabenf einzelne Person (1.1): eine Menge von dreitausend Köpfen; eine Familie von acht Köpfen; pro K. (auf jeden einzelnen umgerechnet,pro Person) werden drei Mark Beitrag erhoben 2.8. jo. P l.j leitende Persönlichkeit, leitendes Gremium: der K. der Bewegung, des Unternehmens — 8.1. (oberer) kugeliger Teil von etw.: ein K. Weißkohl, Salat; die Blumen lassen schon die Köpfe (Blütenköpfe) hän­ gen; der K. (das obere, kugelig verdickte Ende) der Stecknadel; den Nagel auf den K. (das scheibchen­ förmige obere Ende) treffen 8.2. der obere Teil von etw.: am K. (oberen Ende) des Tisches sitzen; der K. (obere T eil) des Briefes; der K. (auf der ersten Seite oben aufgedruckte Titel) einer Zeitung + etw. aus dem K. (aus dem Gedächtnis) wissen; etw. im K. (nicht schriftlich) rechnen; den K. voll haben (sehr viel zu bedenken, viele Sorgen haben); seinen K . für sich, seinen eigenen K . haben (dick­ köpfig, eigenwillig sein); den K. hängenlassen (trau­ rig, mutlos sein); den K. oben behalten (besonnen, mutig bleiben); den K. verlieren (unbesonnen, kopf­ los werden); den, seinen K. hinhalten (für etw. ein­ stehen); den, seinen K. aus der Schlinge ziehen (einer Gefahr geschickt ausweichen); den K. in den Sand stecken (vor den Tatsachen die Augen ver­ schließen); K. und Kragen jmds. Leben, Existenz: K. und Kragen riskieren; etw. kostet jmdn. K . und Kragen; K. an K. dicht gedrängt: die Leute standen auf dem Platz K. an K.; von K. bis Fuß: jmdn. von K. bis Fuß (völlig) neu einkleiden; jmdn. von K. bis Fuß (von oben bis unten) mustern; jmdm. etw. auf den K. Zusagen (jmdm. etw. direkt, ohne Umschweife sagen); sich etw. durch den K. gehen lassen (sich etw. überlegen); einen kühlen K. be­ wahren (die Übersicht behalten, ruhig bleiben); etw. ist jmdm. über den K. gewachsen (jmd. wird mit etw. nicht mehr fertig); über die Köpfe hinweg­ reden (beim Reden das Verständnis der Zuhörer über­ forden und nicht verstanden werden); etw. über jmds. K . hinweg (ohne den Betroffenen zu fragen) entscheiden; bis über den K. (völlig) in Arbeit, Schulden, Schwierigkeiten stecken; wie vor den K . geschlagen (verblüfft, wie betäubt) sein; sich die Köpfe heiß reden (leidenschaftlich diskutieren); sich den K. zerbrechen, zermartern (angestrengt nach- denken); umg. sich einen K. machen (sich wegen etw. Sorgen machen; über etw. nachdenken, sich etw. überlegen); nicht wissen, wo einem der K. steht (sehr viel zu tun, zu bedenken haben); jmdm. den K. verdrehen (jmdn. in sich verliebt machen); jmdm. den K. zurechtrücken, -setzen (jmdn. zurechtweisen, zur Vernunft bringen); sich etw. in den K. setzen (etw. unbedingt tun wollen); etw. will jmdm. nicht in den K. (jmd. kann etw. nicht glauben, nicht be­ greifen); etw. geht jmdm. nicht aus dem K. (jmd. kann etw. nicht vergessen); etw. auf den K. stellen: die Wohnung auf den K. stellen (in Unordnung bringen, weil man etw. sucht; gründlich sauber- machen); die Wahrheit, Tatsachen auf den K. stel­ len (verdrehend); jmdm. auf dem K. herumtanzen (jmdm. nicht gehorchen, jmds. Gutmütigkeit miß­ brauchen); jmdn. vor den K. stoßen (kränken, be­ leidigen); jmdm. raucht der K. (jmd. muß an­ gestrengt geistig arbeiten, viel bedenken); jmdm. den K. waschen (jmdn. scharf zurechtweisen); jmdm. etw. an den K. werfen (unverblümt, frech sagen); nicht auf den K. gefallen sein (nicht dumm sein); sich etw. aus dem K. schlagen (ein Vorhaben auf- geben); etw. steigt jmdm. in den K., zu Kopfe (macht ihn überheblich, eingebildet); seinen K. (W il­ len) durchsetzen wollen; mit dem K. durch die Wand (etw. aus Unvernunft erzwingen) wollen; mit dem K. nicht durch die Wand können (etw. nicht erzwingen kön nen); die Köpfe zusammenstecken (mit jmdm. tuscheln); da faßt man sich doch an den K. (das ist doch völlig widersinnig)!; salopp sich nicht auf den K. spucken lassen (sich nichts ge­ fallen lassen)-; — sich die / Augen aus dem K. weinen; ein / Brett vor dem K. haben; die / Bude auf den K. stellen; jmdm. fällt die / Bude auf den K.; kein / Dach über dem K. haben; jmdm. fällt die / Decke auf den K .; das ganze / Geld auf den K. hauen; jmdm. die / Haare vom K. fressen; / Hals über K .; die / Hände überm K. zusam­ menschlagen ; den / Nagel auf den K. treffen; / Nägel mit Köpfen machen; (große) / Rosinen, / Stroh im K . haben Kopf| :san*KopfsRennen, das Sport Rennen, bei dem zwei od. mehrere Bewerber sich fast gleichzeitig dem Ziel nähern: vor dem Zielgab es ein K .; -arbeit, die jo. Pl.j geistige Arbeit; -bahnhof, der Bahnhof, in dem alle einlaufenden Gleise enden; -ball, der Fußball Kopfstoß (1); -bedeckung, die Kleidungs­ stück für den oberen Teil des Kopfes; -bewegung, die; -bogen, der Briefbogen mit aufgedrucktem Briefkopf köpfen jsw. Vb.; hat/ 1,1. jmdn. enthaupten: die zum Tode Verurteilten wurden geköpft 1.2. ein Ei k. (den oberen Teil eines gekochten Eies mit dem Messer abschlagen); umg. eine Flasche Wein k. (öffnen und trinken) — 2. Fußball den Ball ins Tor, Aus k. (durch Kopfstoß ins Tor, Aus befördern) Kopf|ende, das 1. Ende einer Ruhestatt, an das der Kopf zu liegen kommt — 2. er saß am K. (am oberen Ende, an der oberen Schmalseite) der Tafel Kopfeslänge, die: er überragte ihn um (eine) K. (er war einen Kopf größer als er); Sport das Pferd 44*
678 siegte mit einer K. (mit einem Vorsprung von der Länge seines Kopfes) Kopf/köpf | -form, die: seine runde, schmale, auf­ fällige K .; -füßer, der; -s, - Zool. in zahlreichen Arten vorkommendes, räuberisch im Meer lebendes, hochentwickeltes Weichtier mit vier od. fünf Paaren von Armen am Kopf, auf denen Saugnäpfe od. Ha­ ken sitzen, und einem sackartigen, flachgedrückten od. langgestreckten Körper; -geld, das veraltend für die Ergreifung und Auslieferung einer (polizeilich) gesuchten Person ausgesetzte Geldsumme; -grippe, die umg. 1. Grippe mit heftigen Kopfschmerzen — 2. Gehirnhautentzündung; -haar, das fo. Pl.j Ge­ samtheit der auf dem K opf wachsenden Haare-, -haut, die jo. PI .I die Schädeldecke bedeckende H aut; -hörer, der Gerät, das aus zwei mit einem Bügel zusammenge­ haltenen Hörmuscheln besteht und zum Empfang elek­ tromagnetisch erzeugter Töne (1.1 ,1 .3) dient; -kissen, das 1. mit Federn gefülltes Kissen, das im Bett als Unterlage für den Kopf dient — 2. Bezug für 1: ein Bettbezug mit zwei K .; - kohl, der Kohl (1), dessen Blätter sich zu einer kugeligen Form fest zusammen­ schließen; -läge, die jo. Pl.f Med. bei der Geburt die normale Lage des Kindes mit dem Kopf voran; -länge, die Kopfeslänge; -lästig fAdj.j Flugw .: das Flugzeug ist k. (hat vorn das Übergewicht); -laus, die Laus, die bes. im Kopfhaar des Menschen lebt; -los jAdj.f aus Verwirrung unbesonnen; dazu -losigkeit, die; jo. PI ./; -massage, die M assage der Kopfhaut; -nicken, das; -s, jo. Pl.j Nicken mit dem Kopf zum Zeichen der Zustimmung: kurzes, leichtes K . ; sein freundliches, anerkennendes K . ; mit einem K. danken; -nuß, die salopp Schlag mit dem Knöchel (2) gegen jmds. K opf: seine Mutter gab ihm zur Strafe eine K . ; -prämie, die vgl. - geld; -rech­ nen, das; -s, jo. Pl.j Rechnen von Aufgaben im Kopf: er ist gut im K.; -s alat, der jo. PI./ Salat, dessen Blätter sich zu einer kugeligen Form fest zu­ sammenschließen; -scheu /Adj.; in den Verbin­ dungen/: jmdn. k. (ängstlich und verwirrt) machen; k. werden; -schmerz, der jvorw. Pl.j Schmerz im K o p f: unter heftigen Kopfschmerzen leiden; o sich über, wegen etw. keine Kopfschmerzen machen (sich wegen etw. nicht sorgen, bekümmern); etw. be­ reitet, macht jmdm. Kopfschmerzen (etw. bereitet jmdm. Sorgen); -schuß, der jPl. - schüsse/ Schuß in den K opf: als Todesursache wurde K. fest­ gestellt; -schütteln, das; -s, jo. P l.j Schütteln des Kopfes zum Zeichen der Ablehnung, Verwunderung; -schüttelnd jAdj.; vorw. adv.j: er wandte sich k. ab; -s chütz, der schützende Kopfbedeckung; -Sprung, der Sprung mit gestrecktem Körper und nach vorn gestreckten Armen kopfüber ins Wasser; -stand, der das K opfstehen: einen K. machen; -stehen jVb.j auf dem Kopf stehen: er kann k.; <0> die ganze Welt schien ihm kopfzustehen (durcheinander zu sein); -stein, der rundlicher Pflasterstein; -Steinpflaster, das; -stimme, die jo. Pl.j Register (2.2), bei dem der Resonanzraum oberhalb des Kehlkopfes liegt; -stoß, der 1. Fußball das Weiterbefördern des heran­ fliegenden Balles durch Stoßen mit dem K opf — 2, Billard Stoß mit dem Queue von oben gegen die Billardkugel; -tuch, das /PL -tücher/ dreieckiges od. zu einem Dreieck gelegtes Tuch, das sich weibliche Personen als Kopfbedeckung um den Kopf binden; -über /Adv.j mit dem Kopf voran: k. ins Wasser springen; -Verletzung, die Verletzung am K op f; Kopfform — Korb -weh, das landsch. Kopfschmerz; -weite, die Umfang des Kopfes als Maß für Kopfbedeckungen: was haben Sie für eine K .?; -wunde, die vgl. - Ver­ letzung; -zerbrechen, das jin den Verbindungenj etw. macht, bereitet jmdm. K . (angestrengtes Nach­ denken, um eine Lösung dafür zu finden); sich kein K. (keine Sorgen) über etw. machen Kopie, die; -, - n [..i:on] 1. genaue Nachbildung eines Kunstwerkes: das ist nur eine K .; die K. eines Geuiäldes — 2. Abschrift, Durchschrift od. Foto­ kopie eines Schriftstückes kopieren jsw. Vb.; hat/: ein Gemälde k. (von einem Gemälde eine Kopie herstellen); O er hat ihn ja nur kopiert (nachgeahmt, war nicht selbst schöpferisch tätig) Kopier| -gerät, das Gerät zur Herstellung von K o­ pien (2); -Stift, der Bleistift, dessen Mine Farbstoff enthält, den man nicht wegradieren kann Kopilot, der der zweite Pilot in Verkehrsflugzeugen Kopist, der; -en, -en Fachmann, der Kopien herstellt 1Koppel, das; -s, - zur Uniform gehörender Leder­ gürtel 2Koppel, die; -, -n I. eingezäuntes Stück Weideland: Tiere auf die K. treiben — II, 1. Riemen, Leine zum Zusammenbinden und Führen von Tieren — 2, eine K. (mehrere, durch Riemen, Leinen mitein­ ander verbundene) Hunde, Pferde koppeln /sw. V b.; hat/ 1.1. Hunde, Pferde k. (an die 2Koppel II.1 legen) 1.2. einen Wagen an den Zug, einen Hänger an den Lastwagen k. (an ­ kuppeln) 1.3 . die zwei Raumschiffe wurden mit­ einander gekoppelt (zum Zusammenwirken ver­ bunden); einen Motor mit einem Ventilator k.; O er koppelte sein Versprechen mit bestimmten Bedingungen; dazu Kopp(e)lung, die; -, -en Kopra, die; -, jo. Pl.j zerkleinertes und getrocknetes Fleisch der Kokosnuß Koproduktion, die 1. Produktion eines Film s durch Filmschaffende, -gesellschaften aus zwei od. mehreren Ländern: der Film entstand durch K. — 2. Film aus 1; zu 1 Koproduzent, der; -en, -en Kopula, die; -s 1. Gramm. Hilfsverb, das Sub­ jekt und den nominalen Teil des Prädikats ver­ bindet — 2 . Biol. geschlechtliche Vereinigung Kopulation, d ie; -, - en /zu kopulieren/ kopulieren jsw. Vb.; hat/ Landw.: einen Baum, Strauch k. (ein schräg abgeschnittenes Edelreis auf einem ebenso geschnittenen Trieb eines Baumes, Strauches befestigen, um ihn zu veredeln) Koralle, die; -, - n jvorw. PI ./1. in wärmeren Meeren lebender, Kolonien bildender Polyp, der durch Sekre­ tion ein kalkiges, horniges blaßrotes od. weißes Stütz­ gerüst entwickelt und am Aufbau von Kalkablage­ rungen am Meeresboden beteiligt ist — 2. Schmuck­ stein aus dem von 1 hervorgebrachten Material: eine Halskette aus roten Korallen Korallen/korallenl -bank, die jP L -bänke/ durch Korallen gebildete langgestreckte Kalkablagerung im M eer; -insei, die vgl. - riff? -kette, die Kette aus Korallen (2); -riff, das ein Riff bildende Kalkab­ lagerung von Korallen; -rot jAdj.j; -schmuck, der vgl. - kette Koran, der; -s, jo. Pl.j das heilige Buch des Islams Korb, der; -(e)s, Körbe/- 1.1 . jPl. Körbe/ vorwie­ gend aus Weidenruten, Bast od. Draht geflochtener (oben offener) fester Behälter mit Griffen, Henkeln: ein runder, rechteckiger, flacher K .; ein K. mit
Korbball — Korona 679 Äpfeln; ein K. Eier 1.2. /PL -/ Fischerei /alte Maßeinheit für 50 kg Frischfisch/: der Trawler hat 1000K. angelandet — 2. fo. PL/ Korbgeflecht: ein Sessel aus K. — 8. /PL Körbe/ Sport in bestimmter Höhe angebrachter Ring, an dem ein nach unten offenes Netz befestigt ist, in das der Ball beim Korbball, Basketball geworfen werden muß — 4 . /PL Körbe/ gewölbter Handschutz am Griff von Degen, Säbeln + jmdm. einen K. geben: sie hat ihm einen K. ge­ geben (hat seine Werbungen abgewiesen); er hat ihm einen K. gegeben (hat sein Angebot, seine Bitte abgelehnt); sich einen K. holen, einen K. bekom­ men (bei seiner Werbung um die Gunst einer Frau, mit seinem Angebot abgewiesen werden); — / Hahn im Korbe sein Korb| -ball, der fo. PL/ Ballspiel zwischen zwei Frauenmannschaften, bei dem der Ball nach be­ stimmten Regeln in den Korb des Gegners geworfen werden muß; -blütler, der; -s, - Bot. in zahlreichen Arten als Kraut und Staude vorkommende Pflanze, bei der eine Vielzahl einzelner Blüten jeweils dicht beieinander auf einem korbförmigen, von einem Kelch umhüllten Untergrund sitzt; -flasche, die mit einem Korbgeflecht umhüllte dickbauchige W ein ­ flasche ; -geflecht, das Geflecht vorw. aus W eiden­ ruten, Bast: ein. Sessel mit K.; -möbel, die /PL/ (Sitz)mÖbel mit Korbgeflecht; -sessel, der vgl. - möbel; -Stuhl, der vgl. - möbel; -wagen, der Kinderwagen mit Seitenflächen aus Korbgeflecht; -weide, die Weide, deren Ruten zur Herstellung von Korbgeflecht geeignet sind Kord, der; -(e)s, -e 1. jo. PL/ strapazierfähiges, längsgeripptes Gewebe aus Baumwolle od. synthe­ tischen Fasern: eine Hose, Jacke aus K. — 2. star­ ker Zwirn, der als Zwischenschicht in Reifen von Kraftfahrzeugen verwendet wird Kordel, die; -n 1. dicke Schnur aus mehreren umeinander gedrehten Fäden: den Bademantel mit einer K . Zusammenhalten; die K. an der Uni­ formmütze — 2. landsch. Bindfaden Kord| -hose, die; -jacke, die Kordon, der; -s, -s [..doq, auch . .do] Postenkette zur Absperrung: die Polizisten bilden einen K. vor der Botschaft; die Passanten durchbrachen den K. kören /sw. Vb.; hat/ Tierzucht nach staatlich vorgegebenen Normen ein männliches Tier als Zucht­ tier auswählen: einen Bullen, Hengst k. Koriander, der; -s, - /vorw. Sg./ krautiges Dolden­ gewächs, dessen Früchte als Gewürz verwendet werden Korinthe, die; -n kleine, kernlose, sehr dunkle Rosine Korjnthen derb| -kacker, der; -s, - Ped ant: er ist ein K.; :kackerei, -Packerei, die; -, jo. PL/ Pe­ danterie Kork, der; -(e)s, -e 1. /o. Pl.j, fachspr. -e sehr leichtes, elastisches, fü r Gase und Flüssigkeiten nahe­ zu undurchlässiges Material, das vor allem aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird: Hausschuhe mit Sohlen aus K. — 2. ostmdt. süddt. österr. Korken Kork|eiche, die immergrüne, in subtropischen Ge­ bieten wachsende Eiche, deren Stamm von dicken Schichten K ork umgeben ist, der technisch genutzt wird Korken, der; -s, - Flaschenverschluß, Pfropfen aus K o rk : eine Flasche mit einem K. verschließen; die K. der Sektflaschen knallen lassen; den K. (heraus) - ziehen Korken|zieher, der; -s, - Gerät mit einem quer­ stehenden Griff und einem spiralförmigen, spitzen Teil zum Herausziehen von Korken Kork|sohle, die Schuhsohle aus K ork xKorn, das; -(e)s, Körner/-e 1. jo. PL/ zu den Süß­ gräsern gehörendes Getreide, bes. Brotgetreide: das K. steht in diesem Jahre gut; das K. ernten — 2.1. jo. PL/ die Früchte, Samenkörner des Getreides, bes. des Brotgetreides: K. zu Menl mahlen 2.2 . /PL Körner/ rundliches, hartes Samenkorn bes. vom Getreide: die Körner des Roggens, Weizens, vom Mais, Mohn; den Vögeln Körner als Futter streuen — 8 .1. /PL Körner/ einzelnes kleines Teilchen einer Menge körnigen Stoffes: ein paar Körner Salz, Grieß 8.2. jo. Pl.j fachspr. strukturelle Beschaffenheit eines Materials auf Grund typischer, in sich abgrenz- barer, sehr kleiner Teilchen: das grobe, feine, eckige, abgerundete K . dieses Materials; Bimsstein hat ein kantiges K .; das rauhe K. (die rauhe Beschaffenheit der Oberfläche) von Stoffen, Hölzern, Papier; Fotogr. ein Film mit feinem, grobem K. (Zu­ sammenballung von Silberteilchen in der licht­ empfindlichen Schicht des Films); Druckerei auf- gerauhte Oberfläche einer Druckplatte, die ein gutes Haften für den Druck gewährleistet — 4. /PL -e/ spitz zulaufende Erhöhung vorn auf dem Lauf von Handfeuerwaffen, die beim Visieren mit dem Ziel und dem Einschnitt der Kimme eine Linie bilden muß: Kimme und K. + jmdn. aufs K. nehmen (jmdn. zum Gegenstand seiner Kritik machen); — die / Flinte ins K. wer­ fen 2Korn, der; -(e)s, jo. PL; bei Mengenangabe PI. Korn/ umg. Kornbranntwein: eine Flasche K.; Herr Ober, bitte drei K. Korn/korn| -blume, die blau blühender Korbblütler, der oft in Getreidefeldern vorkommt; -blumen- blau /A d j./: ein kornblumenblaues Kleid; -brannt- wein, der jo. Pl.j aus Weizen od. Roggen hergestellter Branntwein körnen /sw. Vb.; hat; / auch gekörnt/ fachspr. 1. eine Masse so zerkleinern, formen, daß sie körnig (1) wird: Schlacke, Pulver k. — 2. mit dem Körner Vertiefungen in ein Werkstück schlagen: Bohrlöcher anreißen und k. Körner, der; -s, - fachspr. gehärteter spitzer Stahl­ stift zum Einschlagen von Vertiefungen in Werk­ stücken Körner zu 1Korn 2.21-frucht, die: Getreide ist eine K .; -futter, das aus Körnern bestehendes Futter Kornett, das; -(e)s, -e/-s Mus. kleinstes Blechblas­ instrument Korn|feld, das mit 1Korn (1) bewachsenes Feld körnig /Adj./ 1. aus kleinen einzelnen Teilen etwa in der Form eines1Kornes (2.2) bestehend: körniger Sand; den Reis k. kochen (so kochen, daß die Körner nicht zusammenkleben) — 2. mit rauher, wie mit kleinen 1Körnern (3.1) übersät wirkender Oberfläche: körniges Papier, Leder Korn|schnaps, der jo. PL/ umg. Kornbranntwein Korona, die; -, jo. PL/ 1. Astron. Sonnenkorona — 2. umg. /emot.; Bez. für eine bestimmte, beliebig große Gruppe von Personen, der vom Sprecher glei­ che Eigenschaften zugeschrieben werden/ : die ganze K. lachte
680 Körper — Korrespondenz Körper, der; -s, - 1. der Organismus des Menschen od. Tieres als materielle Ganzheit, in seiner ma­ teriellen Erscheinungsform: er hat einen gesunden, kräftigen, gut trainierten, zarten, gebrechlichen K .; der menschliche, tierische, männliche, weib­ liche K .; er zitterte am ganzen K .; seinen K. ab­ härten, massieren lassen; der Boxer hatte seinen Gegner mehrfach am K. (Rum pf 1.1) getroffen — 2. etw. durch drei Dimensionen Bestimmbares, all­ seitig Begrenztes als materielle Ganzheit, in seiner materiellen Erscheinungsform, etw. Gegenständ- Hohes, Figur (5.1): ein geometrischer K .; ein K. mit ebenen, gekrümmten Flächen; den Raum­ inhalt, die Oberfläche eines Körpers berechnen — 3. Phys. Chem. Stoff (3.2): die Mechanik fester K .; flüssige, gasförmige, plastische K . Körper/körper zu Körper 1| -bau, der fo. PL/: ein Mann von kräftigem K .; -beherrschung, die : ein Artist mit einer bewundernswerten K .; -behin­ derte, der u. die jmd., der mit einem Körperschaden belastet ist; -eigen /Adj.; vorw. attr./ Biol. Med. von einem Organismus selbst hervorgebracht, ge­ bildet: körpereigene Abwehrstoffe; -erziehung, die Fachunterricht in Turnen, Gymnastik, Sport; -fremd /Adj.; vorw. attr./ Biol. Med. nicht von dem je­ weiligen Organismus selbst gebildet: beim Stoff­ wechsel werden körperfremde Stoffe in körper­ eigene umgewandelt; -freundlich /Adj.; vorw. attr./ fachspr. für den Organismus, bes. die Haut, gut verträglich : körperfreundliche Kleiderstoffe; -fülle, die Beleibtheit; -geruch, der: er verbreitet einen un­ angenehmen K . ; -gewicht, das; -große, die: ein Mensch von geringer K. körperhaft /Adj./ in der Form ,eines Körpers (2): ein körperhaftes Gebilde Körper zu Körper 1| -haltung, die Haltung (1); -kraft, die physische Kraft des Menschen; -kultur, die Gesamtheit der Bestrebungen zur Pflege und Entwicklung des menschlichen Körpers, der körper­ lichen Leistungsfähigkeit; -länge, die vgl. Körper­ größe körperlich /Adj.; nicht präd./ den Körper (1) be­ treffend, leiblich, physisch : körperliche Arbeit, Schönheit, Vorzüge, Leiden; in guter körperlicher Verfassung sein; körperliche Bildung und Erzie­ hung Körper zu Körper 1| -maß, das /PL -e; vorw. PL/: der Schneider stellt die Körpermaße fest; -pflege, die Pflege des Körpers, um ihn sauber, gesund zu er­ halten; -schaden, der bes. von einer Verletzung, Krankheit zurückgebliebene körperliche Schädigung Körperschaft, die; -en Jur. /noch BRD/ Vereini­ gung von Personen mit den Rechten einer juristischen Person Körperschaft»|Steuer, die J u r . /noch B R D / Steuer auf das Einkommen einer Körperschaft Körper/körper zu Körper lj -schwäche, die jo . PL/; -stärke, die /o. PI .] Körperkraft; -teil, der be­ stimmter sichtbarer Teil des Körpers, bes. die am Rumpf befindlichen Teile des Körpers und der Rumpf selbst; -temperatur, die Temperatur im Inne­ ren eines Körpers; -Verletzung, die Jur. vorsätzliche od. fahrlässige Schädigung der Gesundheit, körper­ liche Mißhandlung eines anderen Menschen; -warm /Adj./ der Körpertemperatur entsprechend warm; -wärme, die Körpertemperatur; -zone, die bestimmte Partie des Körpers Korps, das; -, - [ko:r, Gen. u . PI . ko:rs] 1. Mil. größter operativ-taktischer Truppenverband, der aus mehreren taktischen Verbänden der W affen ­ gattungen und aus selbständigen Truppenteilen zu­ sammengesetzt ist — 2. das diplomatische K. (Ge­ samtheit der bei einem Staat beglaubigten Leiter einer Botschaft, Gesandtschaft; auch: die Gesamtheit der Mitarbeiter der Botschaften, Gesandtschaften) korpulent /Adj./ beleibt, fü llig: er ist k. geworden; ein korpulenter, älterer Herr; dazu Korpulenz, die; /o. PI./ 1Korpus, das; -, Korpora W issen sch. (thematisch bestimmte) Zusammenstellung, Sammlung von Tex­ ten, Schriften: das K. der altdeutschen Urkunden 2Korpus, der; -, -se umg. scherzh. Körper (1): das tut meinem K. gut Korpuskel, d as; -s, -n Phys. den Gesetzen der Quantentheorie gehorchendes (Elementarteilchen, Atom, Molekül Korreferat, auch Korreferat, das ausführliche E r­ gänzung, Stellungnahme zu einem Referat od. Re­ ferat zum gleichen Thema Korreferent, auch Korreferent, der jmd . , der das Korreferat hält, zweiter Gutachter korrekt /Adj./ 1.1. richtig (1.1, 1.2, 1.4), fehlerfrei, einwandfrei: eine korrekte Ausdrucksweise 1.2. der Situation od. einer gesellschaftlichen Norm in der erwarteten Form genau entsprechend: er hat sich k. verhalten, hat k. gehandelt; sich k. kleiden; dazu Korrektheit, die; -, jo . PI./ Korrektiv, das; -s, -e [..vo] berichtigendes, aus ­ gleichendes Mittel: etw. bildet für etw. ein not­ wendiges K .; konstruktive Kritik als gesellschaft­ liches K. Korrektor, der; -s, Korrektoren Facharbeiter in einer Druckerei, einem Verlag, der die Korrektur- abzüge liest und prüft, ob das Manuskript fehlerfrei gesetzt ist, und der Fehler korrigiert Korrektur, die; -en 1. das Korrigieren (1), Be­ richtigung: an einem Entwurf Korrekturen vor­ nehmen; etw. bedarf einer K .; die K. des Aufsatzes durch den Lehrer — 2.1. berichtigende Eintragung in einem schriftlichen Text: eine K. an den Rand schreiben 2.2. Druckerei /in der Verbindung/ K. lesen (die Korrekturabzüge lesen und Druckfehler korrigieren) Korrektur Druckerei zu Korrektur 2|-abzug, der Probeabzug zum Überprüfen des Satzes; -bogen, der vgl. - abzug; -fahne, die Fah n e (3); -Zeichen, das Zeichen, durch das Art und Ort einer Korrektur im schriftlichen Text angegeben werden Korrelat, das; -(e)s, -e Begriff, Gegenstand, der zu einem anderen in Wechselbeziehung steht, ihn er­ gänzt: Pflichten sind das K. von Rechten Korrelation, die Wechselbeziehung: etw. steht zu etw. in K .; dazu korrelativ /Adj./ Korrepetitor, der Musiker, der vom Klavier aus mit den Sängern die Gesangsrollen einübt Korrespondent, d e r; -en, -en Journalist, der als Mitarbeiter der Presse, des Rundfunks, Fernsehens, einer Nachrichtenagentur ständig od. in besonderem Auftrag von bestimmten Orten aus od. zu bestimmten Fragen Berichte gibt, Berichterstatter; dazu Korre­ spondentin, die ; -, - nen Korrespondenz, die; -, - en 1. Briefwechsel, ge­ schäftlicher B riefverkehr: eine rege K. mit Freun­ den haben, unterhalten — 2. /vorw. Sg./ ha rm o ­
korrespondieren — kosten 681 nische Übereinstimmung, Entsprechung: die K. von Inhalt und Form; etw. steht mit einer Sache in K. korrespondieren /sw. Vb.; hat/ 1, mit jmdm. in Briefwechsel stehen:wir k. seitJahren miteinander — 2. etw. korrespondiert mit etw. etw. stimmt mit etw. harmonisch überein: diese Maßnahmen k. mitein­ ander Korridor, der; -s, -e 1, (schmaler) Vorraum inner­ halb einer Wohnung, eines Gebäudes, von dem aus die einzelnen Zimmer zu erreichen sind: im K. liegt ein Läufer; die langen Korridore des Hotels, der Schule — 2« Streifen Land durch fremdes Staats­ gebiet, der die Verbindung zu einer Exklave her- stellt korrigieren jsw. Vb.; hat/ 1.1. etw., sich berichtigen, etw., sich, jmdn. verbessern: einen Fehler k.; einen Irrtum, überholte Ansichten k.; den Kurs eines Schiffes k. 1.2. Schriftliches auf Fehler durchsehen, sie anzeigen und berichtigen: der Lehrer korrigiert die Aufsätze; die Druckfahnen k. Korrosion, die ; -, - en von der Oberfläche eines Werk­ stoffes ausgehende chemische Zersetzung des M a­ terials, bes. bei Metallen: Geräte, ein Schiff durch einen Schutzanstrich vor K . schützen korrosions/Korrosions| -beständig /Adj. ; nicht ad v.f widerstandsfähig gegen Korrosion: diese Wasser­ rohre sind k.; -fest /Adj.; nicht adv./ korrosions­ beständig; -schütz, der Verhinderung der Korrosion durch Aufbringen eines Schutzmittels auf die Ober­ fläche eines Werkstoffes korrumpieren jsw. Vb.; hat/ jmdn. durch ungerecht­ fertigte Vergünstigungen, durch Bestechung mora­ lisch verderben: sie ließen sich nicht k.; ein korrum­ pierter Beamtenapparat korrupt jAdj.l zur Korruption neigend, bestechlich: jmd. ist k.; korrupte Beamte Korruption, die; -, - en das Zukommenlassen, A n­ nehmen ungerechtfertigter Vergünstigungen (und der damit verbundene moralische Verfall), Bestechlich­ keit: die K. bekämpfen, aufdecken Korsett, das; -(e)s, -s, auch -e enganliegendes, schnürbares, durch Stäbe versteiftes Stück der Unter­ wäsche bes. für Frauen, mit dem man dem Körper die gewünschte Form geben kann: sie trägt ein K .; O diese Vorschriften, Regeln dürfen nicht zu einem K. werden (dürfen nicht als starrer Böhmen wirksam werden, alles einengen) Korso, der; -s, -s Umzug mit festlich geschmückten Autos, Wagen: Autos mit Losungen fuhren in einem langen K. durch die Stadt Körung, die; -, -en Tierzucht das Kören Korvette, die; -n [..v . .] Mil. kleines, wendiges Schiff der Seestreitkräfte Korvetten|kapitän, der Offizier der Seestreitkräfte im Bange eines Majors Koryphäe, d ie ; - n [..ry..] hervorragender Fach­ mann auf einem bestimmten Gebiet, Könner: er war eine international bekannte, anerkannte K. kQSCher /Adj.f 1. R el. jüd. den religiösen Vor­ schriften gemäß den Juden zum Genuß erlaubt: koscheres Fleisch; k. essen — 2 . umg. etw. ist, scheint mir nicht ganz k. (ist, scheint mir bedenk­ lich, nicht in Ordnung) Kose|form, die aus Zuneigung, Zärtlichkeit ab­ gewandelte, vertrauliche Form eines Namens: »Häns­ chen4 und ,Hansi4 sind Koseformen von ,Hans4 kosen jsw. Vb.; hat/ mit jmdm. vertrauliche Zärt­ lichkeiten und liebevolle Worte austauschen: mit jmdm. k .; die beiden Verliebten kosten mitein­ ander; die beiden küssen und k. den lieben langen Tag Kose] -name, der zärtliche Anrede od. Koseform des Namens eines geliebten Menschen: er rief sie mit ihrem Kosenamen; -wort, das jPl. -Wörter/ liebe­ volles, zärtliches Wort Kosinus, der; -s, - [ ..nu:s]/-se jAbk. cos/ Math.: der K. eines Winkels (Funktion, die einem Winkel im rechtwinkligen Dreieck eine Zahl zuordnet, die sich aus dem Verhältnis der Ankathete mit der Hy­ potenuse ergibt) Kosmetik, die; -, jo. Pl.f Schönheitspflege; dazu Kosmetikerin, d ie; -, - nen u. kosmetisch /Adj.; nicht präd./: kosmetische Mittel kosmisch /Adj.; nur attr.; zu Kosmos/: die kosmi­ sche Strahlung (äußerst energiereiche Strahlung, die aus dem Weltraum auf die Erde trifft, Höhen­ strahlung); kosmische Verhältnisse, Körper; kos­ mischer Staub Kosmodrom, das; -s, -e Startplatz für Baumflug­ körper (in der UdSSB) Kosmogonie, die; -n [. .i:on] Wissenschaft, Theorie von der Entstehung und Entwicklung des Kosmos Kosmonaut, der; -en, -en /vorw. auf die sowjetische Baumfahrt bezogen/ Baumfahrer Kosmonautik, die; -, jo. PL; vorw. auf die sowje­ tische Baumfahrt bezogen/ Wissenschaft von der Baumfahrt Kosmopolit, auch Kosmopolit, der; -en, -en A n ­ hänger des Kosmopolitismus: er ist ein K. kosmopolitisch, a u c h kosmopolitisch / A d j. ; zu Kosmopolitismus/: kosmopolitische Ideologie Kosmopolitismus, der; -, /o. PL/ heute reaktionäre bürgerl. Ideologie, die, nach bestimmten inter­ nationalen Zusammenschlüssen strebend, zum Ver­ zicht auf nationale Selbstbestimmung und National­ kultur aufruft und der Verschieierung des imperial. Vormachtstrebens der Bourgeoisie dient Kosmos, der; -, jo. PL/ Weltall: ein Flug in den K .; die Erforschung des K. Kost, die; -, fo. PL/ Nahrung: eine gesunde, kräf­ tige, einfache, schwere, reichliche, schmackhafte, fleischlose, vitaminreiche, flüssige K .; jmdm. ab­ wechslungsreiche K. bieten; jmdn. auf schmale K. setzen (jmdm. weniger als zuvor, zu wenig zu essen geben); veraltend beijmdm. inK. und Logis sein (Verpflegung und Unterkunft bei jmdm. habend; er hat freie K. (wird unentgeltlich verpflegt und zahlt keine M iete); O das war leichte, schwere K. für ihn (das konnte er geistig leicht, schwer verarbeiten, begreifen) kostbar /Adj./ seh r w ertvoll (1.1): ein kostbarer Ring, Teppich; das Gemälde ist k .; 0> viel kost­ bare Zeit war ungenutzt verstrichen Kostbarkeit, die; -, - en 1. jo. Pl.f etw. wegen seiner K. (wegen seines großen Wertes) gut aufbewahren — 2. etw. sehr Wertvolles: die Kostbarkeiten des Museums; das ist eine literarische, musikalische K. kosten, kostete, hat gekostet I. etw. probieren (2): den Teig, die Wurst k.; willst du mal k.?; koste einmal, ob der Wein richtig gekühlt ist; jmdm. etw. zum Kosten geben; O jetzt hat er den Ernst des Lebens zu k. (hat er eine Ahnung, einen Begriff vom Ernst des Lebens) bekommen — II .l . etw. ko­ stet (jmdn., auch\mdm.) etw. etw. hat einenbestimm­
682 Kosten — krabbeln ten Preis, für etw. muß (von jmdm.) ein bestimmter Preis gezahlt werden: das Stück, Kilo kostet zehn Mark; das kostet nichts, viel; wieviel kostet das (wie teuer ist das)?; das hat uns eine Menge Geld gekostet; das hat er sich etwas k. lassen (dafür hat er großzügig, viel Geld ausgegeben) — 2 . etw. kostet jmdn., auch jmdm. etw. etw. verlangt jmdm. etw. ab, erfordert etw. von jmd m .: das hat mich viel Mühe, Überwindung gekostet; das wird noch viel An­ strengung, Arbeit, einen harten Kampf k .; es kostet dich nur ein Wort (es bedarf nur eines Wortes von dir), und die Sache ist geregelt — 3* etw. kostet jmdn., auch jmdm. etw. jmd. muß (für etw.) etw. hergeben, büßt etw. ein: das kostet viel Zeit, Kraft, Nerven; das kann dich, dir das Leben k. + koste es, was es wolle (unter allen Umständen, unter Einsatz aller K räfte); — das kostet nicht die Welt Kosten, die fPl.f der Aufwand an Geld für etw.: die K . einer Reise, für eine Reise, für die Neu­ anschaffung; etw. verursacht jmdm. K .; etw. deckt die K. (die Ausgaben werden durch die Ein­ nahmen ausgeglichen); die Rechnung geht auf meine K., auf K. des Betriebes (bezahle ich, bezahlt der Betrieb); für alle K. aufkommen (alles bezahlen); O das geht auf K. (schadet) deiner Gesundheit, der Genauigkeit; er macht seine Witze immer auf K. (zum Schaden) anderer + auf seine K. kommen (zufriedengestellt werden) Kpsten/kosten| -ansatz, der fachspr. Kosten­ anschlag; -anschlag, der fachspr. Schätzung, Ver­ anschlagung der zu erwartenden Kosten für etw.: jmdm. vor dem Bau des Hauses einen K. machen; -aufwand, der Kosten, Ausgaben: das Gebäude wurde mit einem enormen K. errichtet; -berech- nung, die; -einsparung, die; -erstattung, die; -ex- plosion, die enorme, nicht mehr kontrollierbare Kostensteigerung in der kap. Wirtschaft: etw. führt zu einer K .; -günstig fAdj.f fachspr. (verhältnis­ mäßig) wenig Kosten verursachend: k. produzieren; eine kostengünstige Produktion; -los fA dj.f ohne Kosten, unentgeltlich: die Teilnahme ist k.; ein kostenloser Ferienaufenthalt; -pflichtig fA d j.f Jur. etw. ist k. für etw. müssen von jmdm. die Kosten übernommen werden: die Klage wird k. abgewiesen; -rückerstattung, die fach sp r.; -Senkung, die: in der Produktion eine K . erreichen; -Steigerung, die : etw. bewirkt eine K .; -Verrechnung, die; -Vor­ anschlag, der vgl. - anschlag Kost| -ganger, der; -s, - veraltend jmd., der von jmdm. gegen Bezahlung beköstigt wird: sie hatte mehrere K .; -geld, das fo. Pl.f Geld für den Lebens­ unterhalt, das jmd. jmdm. gilt, von dem er versorgt w ird: er zahlte seinen Eltern reichlich K. köstlich /Adj.; emot.f 1. sehr wohlschmeckend: ein köstliches Menü; eine köstliche Erfrischung; das hat k. (sehr gut) geschmeckt — 2, sehr komisch (1): ein köstlicher Witz, Einfall — 3 . umg. wir haben uns k. (sehr) amüsiert Kost/kost| -probe, die ein wenig von einer Speise, einem Getränk als Probe zum Kosten (I): eine K. vom Braten, W ein; O der Künstler gab eine K. seines Könnens; -spielig /Adj.; vorw. auf Extra­ vagantes bezogenf viel Geld kostend, sehr teuer: ein kostspieliges Vergnügen; kostspielige Geschenke Kostüm, das; -s, -e 1. aus Rock und Jacke bestehen­ des Ensemble der Damenoberbekleidung: ein sport­ liches, sommerliches K. — 2.1. Kleidung, die vor­ wiegend von den besitzenden Klassen in früheren Zeiten getragen wurde: Kostüme aus früheren Jahr­ hunderten 2.2 . Kleidung fü r eine Theaterrolle od. für einen Maskenball, ein Kostümfest: die Schau­ spieler trugen Kostüme der Zeit, traten in grie­ chischen Kostümen auf; er ging im K. eines Harle­ kins, Toreros, eines Ungarn auf den Maskenball Kostüm| -ball, der vgl. - fest; -fest, das Tanz­ veranstaltung, bei der die Teilnehmer kostümiert sind kostümieren /sw. Vb.; hat/ sich, jmdn. k . sich, jmdm. für einen Maskenball, ein Kostümfest ein Kostüm (2.2) anziehen: sich als Page, Ritter, Zauberer k .; er erschien kostümiert zum Ball; dazu Kostümierung, die; -, -en Kostüm| -jacke, die Jacke eines Kostüms; -probe, die Probe am Theater, bei der die Schauspieler die für das jeweilige Stück notwendigen Kostüme tragen; - rock, der vgl. - jacke; -verleih, der geschäftliches Unternehmen, das gewerbsmäßig Kostüme (2.2) ausleiht Kost|verächter, der + meist scherzh. kein K. sein die Freuden des Lebens, der Liebe zu genießen wissen, sie nicht ver­ achten : er war nie ein K. Kot, der; -(e)s, jo. Pl.f 1. Ausscheidung des Darms — 2. feuchter Straßenschmutz, Dreck: der Wagen war mit K. bespritzt Kotangens, der; -, - fAbk. cot/ Math.: der K. eines Winkels (Funktion, die einem Winkel im recht­ winkligen Dreieck eine Zahl zuordnet, die sich aus dem. Verhältnis der Ankathete mit der Gegenkathete ergibt) Kotelett (kotist, au ch kotolet], auch Kotelett [kotist], das; -(e)s, -s/-e (gebratenes) Stück Fleisch mit Knochen aus dem Rücken des geschlachteten Schweins, Kalbes, Hammels: ein K. braten; es gibt heute mittag K. Koteletten, die fPl.f [kotl.., a u ch kotel..] beider­ seitig unterhalb der Schläfen ansetzender schmaler Backenbart: er hat sich K. wachsen lassen Köter, der; -s, - umg. femot. neg.f Hund (1.2): dauernd kläfft dieser K .! Kot|flügel, der Schutzblech über den Rädern eines. Autos kotig fAdj.f voll von Kot (2) kotzen fsw. Vb.; hat/ derb sich übergeben, er­ brechen: er hat gekotzt; das ist ja zum Kotzen! /Ausruf der Verärgerung, des Widerwillensf kotz derb] langweilig, -langweilig /Adj.; em ot.f: der Vortrag war k. (überaus langweilig); :übel, -übel fAdj.f: jmdm. ist, wird es k. (zum Erbrechen übel) Krabbe, die; -, -n 1. in sehr zahlreichen Arten vor­ kommender, im M eer lebender, als Nahrungsmittel dienender zehnfüßiger Krebs mit verkümmertem, nach vorn untergeschlagenem Hinterleib — 2 . umg. scherzh. Heines Kind: er, sie ist eine muntere, kesse, süße (kleine) K. krabbeln fsw. Vb.; ist, hat/1 . /mit Richtungsangabef (ist) 1.1. fvon bestimmten Insektenf sich (eilig) auf den Beinen fortbewegen: Käfer, Spinnen k. 1.2. sich auf Händen und Unterschenkeln tapsig fortbewegen fbes. von Kindern, die noch nicht laufen könnenf: er ist auf allen Vieren durch das Zimmer gekrabbelt, auf den Stuhl gekrabbelt (geklettert) — 2 . umg. (hat) 2.1 . jmdn. kitzeln (1.1): er krabbelte ihn (mit
Krach — kräftig 683 einem Strohhalm) an den nackten Fußsohlen 2.2 . etw. krabbelt (jmdn.) etw. hitzelt (1.2) jmdn.: der neue Pullover krabbelt (mich); es krabbelte {juckte) ihn am ganzen Körper Krach, der; -(e)s, -e/-s, umg. Krache 1. /<?. PI ./ L ä r m : auf dem Spielplatz, im Maschinenraum herrschte ein großer K .; ich kann diesen K. nicht mehr hören!; die Tür schlug mit großem K. zu — 2. umg. Streit, Zerwürfnis, (laute) Auseinander­ setzung: die Eheleute hatten oft K. miteinander; K. mit jmdm. haben, bekommen, anfangen — 3. umg. Kursstürze an der Börse, die den Bankrott vieler kap. Unternehmen u. Banken verursachen: der große K. an der Börse ■fum g.K . machen, schlagen (sehr schimpfen; sich lautstark od. nachdrücklich beschweren); — mit /* Ach und K. krachen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. etw. kracht (hat) 1.1. etw. gibt ein ohrenbetäubendes Geräusch von sich : der Donner kracht; Schüsse, Explosionen k.; der Holzstoß fiel krachend zusammen; umg. gestern hat es auf der Straße wieder einmal ge­ kracht (sind zwei Fahrzeuge zusammengestoßen) 1.2 . etw. knarrt, knackt relativ laut: die Dielen, Bett­ federn krachten unter seinem Gewicht; er reckte sich, daß seine Gelenke krachten — 2. um g. ir­ gendwohin k. mit ohrenbetäubendem Geräusch gegen etw. prallen (ist): die Tür krachte ins Schloß; das Auto ist gegen einen Baum gekracht — 3. salopp (hat) es kracht gleich (es gibt gleich Ohrfeigen, Prügel)\ — 4 . umg. sich mit jmdm. k . sich laut­ stark mit jmdm. streiten, zanken (hat): habt ihr euch schon wieder gekracht? -f* etw. kracht in allen / Fugen; arbeiten, daß, bis die / Schwarte kracht krächzen fsw. Vb.; hat/: Raben, Krähen k. (geben durchdringende rauhe, heisere Laute von sich); <0 er sprach, sang mit krächzender Stimme Krad, auch Krad, das; -s, Kräder fKurzw. für Kraftrad/ kraft fPräp. mit Gen.f veraltend auf Grund: k. seines Amtes ist er weisungsberechtigt Kraft, die; -, Kräfte 1.1. (große) körperliche, geistige Leistungsfähigkeit des M enschen: körperliche, gei­ stige, seelische, sittliche K . , Kräfte; die über­ schäumende K. der Jugend; die schöpferische K. eines Menschen, Volkes; die K. der Muskeln, des Geistes, Willens; jmds. Kräfte lassen nach, liegen brach; seine K. war gebrochen; in der Gefahr wuchsen seine K räfte; unter Aufbietung aller, der letzten Kräfte erreichte er sein Ziel; keine K. in den Armen, Beinen haben; die schwierige Ar­ beit übersteigt unsere Kräfte; die Vorbereitung des Festes nahm ihre ganze K. in Anspruch; alle K., Kräfte anspannen, aufbieten, einsetzen; seine K . , Kräfte entfalten, vergeuden; im Urlaub neue K. , Kräfte sammeln; seine K. im Wettkampf er­ proben; etw. aus eigener K. (ohne fremde Hilfe) tun, erreichen, schaffen; ich will tun, was in meiner K., meinen Kräften steht (was ich vermag); mit aller K. schreien, zuschlagen, für etw. , jmdn. eintreten; das ging über seine Kräfte (war zu schwer, schwierig für ihn); vor K. strotzen (sehr stark sein); wieder bei Kräften (wieder gesund und stark) sein; wieder zu Kräften kommen (sich wieder erholen, gesunden) 1.2. die einer Sache innewoh­ nende starke Fähigkeit, in bestimmter W eise wirk­ sam zu werden: die wirtschaftliche, militärische K. eines Landes; die elementare, ungebändigte, un­ genutzte K. der Natur; der Wind nahm an K. (Stärke, Intensität) zu — 2. Phys. in bestimmter Richtung wirkende Ursache für die Änderung des (Bewegungs)zustandes, für die Beschleunigung od. die Verformung von Körpern: elektromagnetische Kräfte; K. ist gleich Masse mal Beschleunigung; das Gleichgewicht, Parallelogramm der K räfte; Kräfte, die bei der Deformation fester Körper auf- treten; in gleicher Richtung wirkende Kräfte ad­ dieren sich — 3.1. Arbeitskraft (2): der Fahrer, die neue Sekretärin ist eine versierte, bewährte, ausgezeichnete K .; männliche, weibliche, (u n g e ­ lernte Kräfte 3.2 . im gesellschaftlichen Leben wirk­ same Person od. wirksamer Personenkreis: die für die Wirtschaft verantwortlichen Kräfte; fort­ schrittliche, demokratische K räfte; die Partei, die führende K . der Arbeiterklasse; wer war die trei­ bende K . in dieser Angelegenheit? + außer K. (nicht mehr rechtskräftig, gültig) sein; in K. (rechtskräftig, gültig) sein; in K. treten (rechts­ kräftig, gültig werden); — etw. ist ohne / Saft und K. Kraft| -akt, der Handlung, Tat, die viel Kraft (1.1), große Anstrengung erfordert; -anspannung, die vgl. - anstrengung; -anstrengung, die Anstrengung der (körperlichen) Kräfte: etw. mit einer gewaltigen K. fortbewegen; -arm, der Phys. Hebelarm, an dem die Kraft angreift; -aufwand, der Aufwand an körperlicher Kraft; -ausdruck, der derber Ausdruck (1); -brühe, die nahrhafte, kräftigende Fleisch­ brühe Kräfte| -spiel, das /vorw. im bürgerl. Sprach­ gebrauch/ das Gegen- und Miteinander politischer K räfte: das politische, internationale K .; -verfall, der Verfall der körperlichen, geistigen Kräfte eines Menschen; -Verhältnis, das Verhältnis, in dem die Mittel und Möglichkeiten verschiedener sich gegen­ überstehender (politischer) Gruppierungen stehen: das internationale K . ; eine Veränderung des (mili­ tärischen) Kräfteverhältnisses Kraft|-fahrer, der jmd., der (beruflich) ein K raft­ fahrzeug führt, führen darf; -fahrzeug, das jAbk. KFZ, Kfz/ durch einen Motor angetriebenes, nicht an Schienen gebundenes Fahrzeug für den Straßen­ verkehr mit zwei, vier od. mehr gummibereiften Rä­ dern zum Befördern von Personen, Lasten Kraftfahrzeug! -brief, der Urkunde mit genauen Angaben über ein zulassungspflichtiges Kraftfahr­ zeug und dessen Eigentümer; -halter, der Besitzer eines Kraftfahrzeuges; -Schlosser, der Facharbeiter für die Reparatur, den Bau von Kraftfahrzeugen; -Steuer, die vom Kraftfahrzeughalter zu entrichtende 2Steuer; -Versicherung, die Versicherung gegen Schäden, die durch die Nutzung eines Kraftfahr­ zeuges entstehen können Kraft! -feld, das Phys. räumlicher Bereich um einen Körper, zwischen Körpern, in dem an jedem Punkt eine bestimmte von diesem Körper, diesen Körpern ausgehende Wirkung ihrer Kraft gemessen werden kann; -futter, das an Nährstoffen reiches Futter kräftig /Adj./ 1.1.1. von großer körperlicher K raft: ein kräftiger Mann; eine kräftige Konstitution haben; kräftige Arme, Fäuste; er ist kräftiger als sie; das Mädchen ist recht k.; O die Pflanze hat
684 kräftigen — Kram kräftige (gut entwickelte) Triebe angesetzt 1.1 .2 . von großer Kraft (1.2): über der Ostsee hat sich ein kräftiges Tief ausgebildet 1.2 . stark, heftig: ein kräf­ tiger Händedruck, Hieb; k. Zuschlägen; vor Ge­ brauch k. schütteln — 2* nahrhaft, kräftigend: eine kräftige Fleischbrühe, Mahlzeit — 3. derb (2): kräftige Ausdrücke, Flüche gebrauchen — 4. /d rü ckt ein hohes M aß, einen hohen Grad aus/: er nahm einen kräftigen (großen) Schluck aus der Flasche; ein kräftiges (intensives) Rot; k. zulangen (viel essen); jmdm. k. (sehr nachdrücklich, energisch) die Meinung sagen kräftigen fsw. Vb.; hat/ etw. kräftigt jmdn. etw. gibt jmdm. Kraft (1.1), stärkt jmdn.: frische Luft und Sport k. den Körper; kräftigende Nahrung; sich k .: sein Organismus hat sich durch tägliche Gymnastik gekräftigt (ist wieder zu K räften ge­ kommen) kraft/Kraft| -los fAdj.f ohne Kraft (1.1), schwach: k. ließ sie die Arme sinken; -maschine, die M a­ schine, die in der Natur vorkommende Energie in nutzbare mechanische Energie umwandelt; -meier, der; -s, - umg. jmd., der prahlerisch zeigt, daß er große körperliche Kraft hat; dazu-meiere],die; -, -en u. -meierisch fA d j.f: sein kraftmeierisches Gehabe; -messer, der; -s, - Techn. Gerät zur Messung von Kräften (2); -Omnibus, der fAbk. KOM/ Autobus; -probe, die das Messen, Ausprobieren von Kräften (1.1) und Fähigkeiten: er ließ es auf eine K. an­ kommen; -protz, der jemot.f jmd., der mit seiner körperlichen Kraft protzt; -quell, der geh. etw., aus dem jmdm. Kraft (1.1) zufließt: die Berge sind für ihn ein K.; -rad, das zweirädriges Kraftfahr­ zeug; -reserve, die: er zeigte bei dem Wettkampf erstaunliche Kraftreserven (war ausdauernd stark); -Stoff, der Brennstoff bes. zum Antrieb von Ver­ brennungsmotoren, bes. Benzin Kraftstoff|-pumpe, die Techn. Pumpe, die den Kraftstoff aus dem Tank in den Motor befördert; -verbrauch, der die pro Zeiteinheit od. Wegstrecke von einem in Betrieb befindlichen M otor benötigte Menge an Kraftstoff: der K. betrug acht Liter auf 100 Kilometer Kra.ft/kraft| -ström, der elektrischer Strom für höhere Leistungen; -strotzend fAdj.f umg. körper­ lich überaus kräftig, stark; -verkehr, der Beförde­ rung von Personen und Gütern mit Kraftfahrzeugen; - voll fAdj.f 1.1 . kräftig (1.1 .1): ein kraftvoller Mensch 1.2 . k räftig (1.2): ein kraftvoller Schlag, Sprung; -wagen, der durch ein Lenkrad lenkbares Kraftfahrzeug mit vier od. mehr Bädern, Personen­ kraftwagen, Omnibus od. Lastkraftwagen; -werk, das industrielle Anlage, in der aus Naturkräften Elektroenergie hergestellt wird, Elektrizitätswerk; - wort, das jPl. -Wörter/ derbes Wort, Kraftausdruck Kragen, der; -s, -, auch Krägen den Hals um­ schließender, meist umgeschlagener Teil von Klei­ dungsstücken : der K. des Hemdes, Kleides, Jacketts, Mantels; der K . an der Jacke, Bluse; ein enger, weiter, halsferner, mit Pelz besetzter, verschmutz­ ter, schmutziger K .; den K. des Mantels hochschla­ gen; jmdn. am, beim K. (durch einen festen Griff am Kragen, Genick, Hals) fassen, nehmen, packen; jmdn. am K. haben (mit festem Griff gepackt halten) + umg. jmdm. platzt der K. (jmd. gerät vor Zorn, Wut über etw., jmdn. außer sich); es geht jmdm. an den K. (jmd. wird zur Verantwortung gezogen, es wird gefährlich für jmdn.); — / Kopf und K. Kragen|-knöpf, der Knopf, mit dem der Kragen eines Herrenoberhemds zugeknöpft wird; -weite, die sich aus dem Umfang des Halses ergebende Weite des Kragens eines Herrenoberhemds; 4* umg. jmd. ist nicht jmds. K . (jmd. ist jmdm. unsympathisch, sagt jmdm. nicht zu) Krähe, die; -, - n mittelgroßer Babenvogel: Krähen krächzen krähen fsw. Vb.; hat/ 1. der Hahn kräht (läßt seine Stimme durchdringend hell und abgehackt er­ tönen) — 2. /vom Menschenf (etw.) in hoher Tonlage (mißtönend) sprechen: „das könnte dir so passen“ , krähte er; das Baby krähte vor Vergnügen (gab freudige Laute von sich) 4- danach, nach jmdm., etw. kräht kein Hahn Krähen|ftiße, die fPl.f vom äußeren Augenwinkel strahlenförmig ausgehende kleine Falten Krake, der; -n, -n Kopffüßer mit acht Fangarmen Krakeel, der; -s, -e umg. 1.1. jo. Pl.f durch Bujen, Schreien, Grölen hervorgerufener Lärm: großen K. machen 1.2. fvorw. Sg .f lauter Streit: zwischen den beiden gab es immer wieder K. krakeelen, krakeelte, hat krakeelt umg. durch Bufen, Schreien, Grölen großen störenden Lärm ver­ ursachen: die Feiernden haben bis zum Morgen krakeelt; auf der Straße krakeelt. ein Betrunkener Krakeeler, der; -s, - umg. jmd., der oft und gern krakeelt, streitet Krakel, der; -s, - umg. schwer od. nicht zu ent­ ziffernde\(s), krumm und eckig geschriebene(s) Schriftzeichen: was sollen diese K .?; ich kann deine K. nicht lesen Krakele], die; -, -en umg. jzu krakeln/ krakelig lAdj.; zu Krakel/ umg.: deine krakelige Schrift kann niemand lesen krakeln fsw. Vb.; hat/ umg. Krakel machen, etw. unleserlich schreiben: du hast aber gekrakelt!; schnell etw. auf einen Zettel k. kraklig /Adj.f s. krakelig Kralle, die; -, - n meist spitzes, gebogenes Gebilde, z. B . aus Horn, an den Zehen bestimmter Tiere: die Krallen der Vögel; die scharfen Krallen der Katzen; der Raubvogel schlägt seine Krallen in die Beute 4- umg. jmdm. die Krallen zeigen (jmdm. zeigen, daß man sich nichts gefallen läßt); etw. nicht aus den Krallen lassen (nicht hergeben) krallen fsw. Vb.; hat/ 1.1. sich an etw., jmdn. k. sich an etw., jmdm. mit den Krallen festhalten, mit den wie zu Krallen gekrümmten Fingern krampfhaft festhalten: die Katze krallte sich an den Baum­ stamm, an mein Jackett; er krallte sich an seinen Nachbarn; seine Finger krallten (klammerten) sich um den Handgriff 1.2 . er krallte (bohrte) seine gekrümmten Finger, Hände in den Sand, in das Kissen, in ihren Arm Kram, der; -s, jo. Pl.f umg. femot.j 1. eine unbe­ stimmte Menge als wertlos betrachteter, nach Art und Anzahl nicht näher bezeichnter Gegenstände, Sachen: unnützer K. lag umher; wir haben den ganzen K. billig erworben; pack deinen K. (deine Sachen) zusammen und geh! — 2. als lästig, unwichtig betrachtete Angelegenheiten): ich will mit dem ganzen K . nichts zu tun haben, von dem K. nichts mehr hören; bist du endlich fertig mit deinem K. (deiner Arbeit)*!; mach doch deinen K.
kramen — krankfeiern 685 allein!; den ganzen K. hinschmeißen (ein e A rbeit nicht fortführen) + etw. paßt jmdm. nicht in den K. (etw. kommt jmdm. sehr ungelegen) kramen jsw. Vb.; hat/ umg. irgendwo k. irgendwo wühlen, um etw. zu suchen: in einer Kiste, Schub­ lade, im Keller, auf dem Boden, in alten Papieren k .; er kramte (suchte umständlich) nach einer alten Fotografie; etw. aus etw. k .: endlich hatte er den Schlüssel aus der Tasche gekramt (u m ständlich herausgesucht) Krämergeist, der fo. P l.f kleinliche (ausschließlich auf Gewinn gerichtete) Gesinnung; schuld daran ist sein K. Krämerseele, die durch Krämergeist geprägter Mensch: er ist eine K. Kramjladen, der /PI. - laden/ umg. kleiner Laden mit einem bunten Sortiment meist billiger Waren Krampe, die; -n U-förmig gebogener Eisenhaken mit zwei spitzen Enden: eine K. in den Pfahl, in die Wand schlagen, um einen Draht zu befestigen Krampf, der; -(e)s, Krämpfe 1. unwillkürliche, oft schmerzhafte Kontraktion eines Muskels, der M us­ keln : einen K. (in der Wade) haben; der K. löste sich nur allmählich; der Epileptiker wand sich in Krämpfen — 2. /o. PL\ umg. verkrampftes, nutz­ loses Bem ü hen: er versuchte, die Anwesenden auf­ zuheitern, aber es wurde nur K .; das ist alles nur K. Krampf/krampfl -ader, die krankhafte, knotige E r­ weiterung an Venen, bes. der Beine; -artig /Adj.j: krampfartige Schmerzen krampfen /sw. Vb.; hat/ 1. sich an etw., jmdn. k. sich mit gekrümmten Fingern wie in einem Krampf (1) an etw., jmdm. festhalten: vor Angst krampfte er sich, krampften sich seine Hände an das Geländer, an mich; er krampfte seine Finger um den Ast (um ­ klammerte mit seinen Fingern den Ast) — 2. sa ­ lopp sich etw., jmdn. k. etw., jmdn. hastig und plump packen: sich ein Buch k.; er krampfte sich ein Mädchen und tanzte mit ihm krampfhaft /Adj./,1.1. wie durch einen Krampf her­ vorgerufen: krampfhafte Schmerzen; k. schluch­ zen 1.2, unnatürlich und verkrampft: seine Heiter­ keit wirkte k.; er lachte k. auf — 2. verbissen, an­ gestren gt: er machte krampfhafte Versuche, sich an den Namen zu erinnern, uns zu imponieren; k. nachdenken krampfig /Adj./ unnatürlich und verkrampft: sein Benehmen wirkte k .; seine krampfige Heiterkeit krampf|lösend jA dj.; nicht adv.f: ein krampflösen­ des (einen K ram pf 1.1 lösendes) Medikament; die krampflösende Wirkung eines Medikaments Kran, der; -(e)s, -e, auch Kräne 1. technische Vor­ richtung, mit der schwere Lasten angehoben, hori­ zontalbewegt und abgesetzt werden: ein hoher, fahr­ barer K . ; der Schwenkbereich eines Krans — 2 . landsch. Wasser-, Gashahn Kranführer, der jmd., der einen Kran (1) bedient Kranich, der; -(e)s, -e in Mooren und Sumpf- gebieten lebender Vogel mit langem Hals, langen Beinen und spitzem, geradem Schnabel krank, kränker/kranker, kränkste/krankste /Adj.; auch Kranke/ 1. mit einer Krankheit (1) be­ haftet: jmd. ist k. (geworden); unser Hund ist k.; dieser Baum ist k .; ein kranker Mensch; ein kran­ kes Herz haben; sich k. fühlen; k. aussehen; Auf­ regungen, Überanstengungen machen jmdn. k .; der Arzt schreibt jmdn. k. (bescheinigt jmdm. seine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit wegen K rankheit); sich k. melden, schreiben lassen; k. / f spielen; O k. (psychisch leidend) vor Sehnsucht, Heimweh, Eifersucht — 2.fvorw. attr.fJäger spr. krankes(an­ geschossenes) Wild + umg. sich k. lachen (sehr lachen) Kranke, der u. die; -n, -n f/ auch krank/ jmd., der krank ist: den Kranken, die K. pflegen; K. heilen; der Zustand des Kranken ist bedenklich kränkeln fsw. Vb.; hat/ häufig, ständig (ein wenig) krank sein : solange ich sie kenne, kränkelt sie kranken fsw. Vb.; hat/ etw., jmd, krankt an etw. etw., jmd. leidet unter einem bestimmten Mangel, Fehler: die Sache krankt daran, daß ...; das Pro­ jekt krankt an einer ungenauen Bilanzierung, an einer schlechten Organisation; jmd. krankt an alten Vorurteilen kränken fsw. Vb.; hat/ jmdn. k. etw. sagen, tun, was jmds. Selbstgefühl angreift: er hat sie mit dieser Bemerkung, Verdächtigung schwer, sehr gekränkt; eine kränkende Äußerung; sich gekränkt fühlen: er fühlte sich in seiner Ehre, Eitelkeit gekränkt 4- die gekränkte / Leberwurst spielen Kranken| -auto, das Krankenwagen; -bericht, der ärztlicher Bericht über den Krankheitszustand eines Patienten; -besuch, der Besuch bei einem K ranken: einen K. bei einem Kollegen machen; -bett, das /o. Pl.j: anjmds.K .(amBett, indem jmd. alsKran­ ker liegt) sitzen; -geld, das /o. Pl.j Geldbetrag, der von der Sozialversicherung bei vorübergehender Arbeits­ unfähigkeit durch Erkrankung od. Unfall als Ersatz für ausfallende Einnahmen aus der beruflichen Tätigkeit gezahlt wird; -gymnastik, die Teilgebiet der Physiotherapie, das sich mit der Wiederherstel­ lung der Gesundheit durch gymnastische Übungen befaßt; -gymnastin, die; -, -nen weibliche Fachkraft für Krankengymnastik; -haus, das Gebäude(kom- plex) mit speziellen Abteilungen zur stationären Behandlung von Kranken: er muß ins K., liegt im K .; jmdn. ins K. bringen; -kasse, die öffentliche Einrichtung in der BRD, die Werktätige und deren Familienangehörige für den Fall einer Krankheit versichert; -kost, die spezielle Diät für einen K ran­ ken: jmdm. K . verordnen; -lager, das /PL -lager/ 1. Krankenbett: er trat an das K. — 2. jo. Pl.j er hat ein langes K. hinter sich (er war lange krank und bettlägerig); -pflege, die Pflege, Betreuung Kranker; -pfleger, der männliche Fachkraft für die medizinisch-pflegerische Betreuung von (bettläge­ rigen) Patienten; -schein, der ärztliche Bescheini­ gung, die die Krankheit und Dauer der Arbeits­ unfähigkeit eines Werktätigen ausweist; -Schwester, die weibliche Fachkraft für die medizinisch-pflege­ rische Betreuung von (bettlägerigen) Patienten; - stand, der prozentuales Verhältnis der durch A r­ beitsunfähigkeit von Werktätigen ausgefallenen A r ­ beitstage zu den gesamten Arbeitstagen aller B e­ schäftigten in einem bestimmten Zeitraum: ein hoher, niedriger K .; den K . senken; -trage, die Trage (1); -transport, der Beförderung eines Kran­ ken, Verunglückten ins Krankenhaus; -Versi­ cherung, die zusätzliche Versicherung zur Versor­ gung der Versicherten im Falle von Arbeitsunfähig­ keit; -wagen, der für den Krankentransport ein­ gerichtetes Kraftfahrzeug kranktfeiern jVb.j umg. spött. wegen meist nur
686 krankhaft — Krause vorgeblicher od. nur leichter Krankheit der Arbeit fernbleiben und Krankengeld beziehen: vorige Woche hat er krankgefeiert krankhaft /Adj./1* von einer Krankheit herrührend, zeugend: die krankhafte Veränderung eines Organs — 2. übersteigert: krankhafter Ehrgeiz; krankhafte Eifersucht; sie ist k. neugierig Krankheit, die; -, - en 1. (zeitweilige) Störung einer od. mehrerer Funktionen eines Organismus, Or­ gans: eine K. haben, überwinden; eine akute, chronische, leichte, schwere, ansteckende, gefähr­ liche, langwierige K .; an einer K. sterben; sich von einer K . erholen; die Zimmerpflanze ist von einer K. befallen — 2. Zeitspanne des Krankseins: wäh­ rend meiner K . habe ich viel nachgedacht Krankheits/krankheits| -bild, das M ed. Gesam theit der Erscheinungen, die eine Krankheit, den Verlauf einer Krankheit kennzeichnen; -erreger, der para­ sitisches Lebewesen, meist Bakterium, das übertrag­ bare Krankheiten (des Menschen) hervorruft: einen K. entdecken; -fall; der 1.das durch eine Person re­ präsentierte Auftreten einer Krankheit: ein schwerer, leichter K .; er ist der erste K. dieser Art (ist die erste Person, die von dieser Krankheit befallen ist) — 2. /in der Verbindung/ im K. für den Fall der Er­ krankung : Lohnfortzahlung im K .; -halber /Adv./ wegen Krankheit: er trat k. zurück; -herd, der Ausgangspunkt, Zentrum einer Krankheit: schlechte Zähne können Krankheitsherde bilden; -Ursache, die; -verlauf, der kränklich /Adj./ kränkelnd, ständig leicht krank: sie war von Kind auf schwach und k.; ein kränk­ liches Kind krank|machen /Vb.j umg. spött. krankfeiern: der macht krank, will diese Woche k. Kränkung, die; -, - en Äußerung, Handlung, durch die jmd. gekränkt wird: eine schwere K .; etw. als K. empfinden; jmdm. eine K. zufügen Kranz, der; -es, Kränze 1. in Form eines Ringes (1) gewundene, geflochtene Blumen, Zweige: einen K. winden, binden; ein K. aus Tannengrün, Gänse­ blümchen; zur Trauerfeier einen K. bestellen, schicken, spenden; einen K. am Ehrenmal nieder­ legen; eine Braut in K. (Brautkranz) und Schleier; dem Sieger wurde ein K. (Siegeskranz) umgehängt — 2, Techn. Radkranz Kranz| -gefäß, das Med. Herzkranzgefäß; -kuchen, der ringförmiger Kuchen aus Hefeteig mit Rosinen und Zuckerguß; -niederlegung, die; -, - en feier­ licher Akt an einer Gedenkstätte, bei dem ein Kranz, Kränze niedergelegt werden: eine K. am Ehrenmal Krapfen, der; -s, - süddt. österr. rundes, in sie­ dendem Schmalz gebackenes Gebäck kraß /Adj./ in extremer, meist negativer Weise deut­ lich ausgeprägt: ein krasser Gegensatz, Fall, W i­ derspruch; er ist ein krasser Außenseiter; jmdm. etw. k . vor Augen führen Krater, der; -s, - 1 .1, trichterförmige Öffnung eines Vulkans: aus dem K. des Vulkans schoß glühende Lava 1.2 . trichterförmige Vertiefung im Erdboden als Folge des Einschlags eines Geschosses od. eines Meteoriten Krater| -landschaft, die Gebiet mit vielen K ratern : die K. der Mondoberfläche; -see, der See in einem Krater (1.1) Kratz/kratzj -bürste, die umg. scherzh. wider­ spenstige, streitlustige, junge weibliche Person; dazu - b ürstig /Adj./ umg. scherzh.; sie ist ziem­ lich k. Krätze, die; -, jo. Pl.j durch tierische Parasiten hervorgerufene, übertragbare, starken Juckreiz ver­ ursachende Hautkrankheit: er hat die K. + salopp sich die K. an den Hals ärgern (sich sehr ärgern) kratzen /sw. Vb.; hat/ 1.1. sich, jmdn. k. sich, jmdm. mit den Fingernägeln, Krallen die Haut reiben und dadurch reizen: immer wenn es ihn juckte, kratzte er sich; der Hund kratzt sich mit der Pfote hinter dem Ohr; er hat sich blutig, wund gekratzt; jmdn. zwischen den Schultern k. 1.2. die Katze, das Mädchen hat ihn tüchtig gekratzt (hat ihm mit den Krallen, Fingernägeln die Haut ver­ letzt, geritzt); sie kratzte und biß, um sich zu wehren 1.3. mit den Fingernägeln, Krallen, einem spitzen Gegenstand auf der Oberfläche von etw. ent­ langfahren und dadurch ein Geräusch hervorrufen: der Hund kratzt an der Tür; die Schreibfeder kratzt auf dem Papier — 2.1. etw. von etw. k. etw. durch Hin- und Herbewegen mit einem scharfen Gegenstand von der Oberfläche von etw. entfernen: sie kratzte den Schmutz von den Schuhen 2.2 . etw. in etw. k. etw. durch Ritzen in etw. eingraben: er kratzte seinen Namen in die Bank — 3 . etw. kratzt (jmdn.) etw. verursacht (bei jmdm.) einen Juckreiz auf der Haut: der Pullover kratzt (mich); der starke Bauch verursachte ein unangenehmes Kratzen im Halse; sein Bart kratzte sie; <0> s a ­ lopp das kratzt (ärgert, stört) mich überhaupt nicht +die/Kurvek. Kratzer, der; -s, - Spur vom Kratzen (1.2), Schramme: sie hatte mehrere K. im Gesicht; <> ein K. auf der polierten Platte; das Auto war noch ohne jeden K. kratzig /Adj./ 1.1. kratzige (die Hautoberfläche reizende) Wolle 1.2 . eine kratzige (rauhe) Stimme Kratzjwunde, die durch Kratzen (1.2) verursachte Wunde krauchen /sw. Vb.; ist/ landsch. kriechen (1) Kraul jo. Art., o. PI./ Sport Kraulschwimmen: er wurde Sieger über 400 Meter K . kraulen /sw. Vb.; hat, ist/ I. jmdn. irgendwo, jmdm. etw. mit den Spitzen der bewegten Finger sanft und liebkosend kratzen (1.1) (hat): jmdn. am Hinterkopf k.; jmdm. den Bart, das Kinn k. — II. in Brustlage schwimmen, wobei die Arme ab­ wechselnd über Wasser nach vorn gestreckt und unter Wasser mit leicht gewölbten Handflächen und zu­ sammengelegten Fingern zurückgezogen und die Beine abwechselnd auf- und abwärts bewegt werden (hat, ist): er hat gekrault, kann gut k.; er ist über den See gekrault; zu II Krauler, der; -s, - Kraul zu kraulen II| -schwimmen, das das K rau­ len ; -Schwimmer, der kraus /Adj./ 1. stark geringelt, gewellt, aus vielen sehr kleinen Locken bestehend: er hat krauses Haar — 2.1. faltig (2): die Stirn k. ziehen 2.2. landsch, zerknittert, knittrig: der Bock ist im Koffer ganz k. geworden — 3. verworren, ungeordnet: der redet nur krauses Zeug, hat krause Gedanken Krause, die; -, - n 1. in enge regelmäßige Falten gelegter Kragen, Saum od. Besatz: die Bluse hat am Hals und an den Ärmeln eine K. — 2. /o. Pl.f welliger, lockiger Zustand'des Haares: eine starke, schwache K .; ihr Haar hat keine K. mehr
kräuseln — Kreditbrief 687 kräuseln jsw. Vb.; hat/ 1. sich zu kleinen Locken, Wellen ringeln, sich wellen: sein Haar, der Faden kräuselt sich leicht — 2*1« Stoff in kleine, unregel­ mäßige Falten legen: Stoff k. 2.2. die Lippen k. (kraus ziehen); der Wind kräuselt die Oberfläche des Sees (bewirkt sehr viele und sehr kleine Wellen) — 8. umg. ich könnte mich k. (ich amüsiere mich köstlich) ! krausen /sw. Vb.; hat/ etw., sich kräuseln (1, 2) Kraus/kraus| -haar, das fo. Pl.f Haar mit vielen kleinen Locken; dazu -haarig fAdj.f: ein kleiner kraushaariger Junge; -köpf, der 1. kraushaariger Kopf: dem K. mit Kamm und Bürste zu Leibe rücken — 2. kraushaarige Person: er ist ein klei­ ner K. Kraut, das; -(e)s, Kräuter 1. jo. PL/ nicht zur menschlichen Nahrung dienende Blätter mancher Kulturpflanzen: das K. der Rüben, Kartoffeln; das K. abschneiden — 2. fvorw. Pl.f meist zum Würzen od. als Heilmittel verwendete Pflanze mit fleischigem , grünem Stengel, deren oberirdische Teile nicht od. nur wenig verholzen und am Ende der Vegetationsperiode absterben: grüne, getrocknete, heilsame, giftige Kräuter; eine Speise mit Kräutern würzen; ein Tee aus Kräutern; am Feldrain wachsen Blumen und Kräuter — 8 . fo. PL/ landsch., bes. süddt. 8.1. Kohl (1), bes. Weiß­ kohl: K. anbauen; ein Eintopf aus K. und Kartof­ feln 8.2. Sauerkraut: Würstchen mit K. — 4. fo. Pl.f umg. femot.f er raucht ein entsetzliches K. (einen sehr schlechten Tabak) + umg. wie K. und Rüben unordentlich durchein­ ander: etw. liegt wie K. und Rüben durchein­ ander; dagegen ist kein K. gewachsen (gegen jmdn., etw. gibt es kein M ittel); etw. schießt ins K. (breitet sich ungehemmt und stark aus, nimmt über­ hand) Kräuter1-käse, der mit Kräutern gewürzter Käse; - l i kör, der mit Extrakten aus Kräutern gewürzter Likör; -tee, der Tee aus Heilkräutern krautig fAdj.f mit den botanischen Eigenschaften von K rau t (1, 2): krautige Pflanzen, Gewächse Kraut| -junker, der veraltend /emot. neg.f Groß­ grundbesitzer; -roulade, die landsch. Kohlroulade; - s alat, der Salat aus W eiß-, Rotkohl; -Wickel, der landsch. Kohlroulade Krawall, der; -s, -e 1. [o. Pl.f umg. turbulenter Lärm : die Flugzeuge, Kinder machen einen ent­ setzlichen K. — 2. mit Provokationen, Zerstörungen o. ä . verbundene massive Störung der öffentlichen Ordnung, die meist politischen Charakter hat und oft von anarchistischen, auch konterrevolutionären Elementen ausgeht: ein blutiger K .; es entstand ein K. im Saal; auf den Straßen kam es zu Kra­ wallen Krawall|Stimmung, die zu Provokationen neigende Stim m un g: beim Fußballspiel herrschte K. Krawatte, die; -n 1. längliches, aus modisch gestaltetem Stoff hergestelltes Zubehör bei der Herren­ bekleidung, das unter dem Kragen des Oberhemdes um den Hals geschlungen und vorn in der Mitte zu einem Knoten gebunden wird: die K. binden; eine einfarbige, farbig gemusterte K . — 2. Ringen verbotener, würgender Griff am Hals des Geg­ ners kraxeln jsw. Vb.; ist/ umg. (mühsam) klettern: Jmit RichtungsangabeI auf einen Berg k. Kreation, die; -, -en geh. Modell (1.2 .2): auf der Modenschau wurden die neuesten Kreationen vor­ geführt kreativ /Adj.f schöpferisch: kreative Fähigkeiten; kreative wissenschaftliche Arbeit; er ist k. , ein kreativer Mensch; dazu Kreativität, die; -, fo. P l.f [, . v . .] kreative Fähigkeit Kreatur, die; -, -en 1.1. er, sein Hund ist eine arme, geplagte K. (Lebewesen) 1.2. fo. Pl.f geh. alle K. sehnt sich (alle Menschen, Tiere sehnen sich) nach Regen, Sonne — 2. verachtenswerter Mensch: eine nichtswürdige K .; der Diktator hatte seine Kreaturen (seine willenlosen Gefolgsleute) um sich versammelt kreatürlich fAdj.f der Natur der Menschen, Tiere entsprechend: die kreatürliche Angst vor dem Schmerz Krebs, der; -es, -e I. in zahlreichen Arten vor­ kommender, meist in Gewässern lebender, durch Kiemen atmender Gliederfüßer, der an seinem oft von einem Panzer bedeckten Leib zwei Paar Fühler, mehr als vier Paar Beine, meist Scheren und einen gefächerten Schwanz hat — II . fo. Pl.f bösartige wuchernde Geschwulst des menschlichen, tierischen Gewebes: jmd. hat K., ist an K. gestorben; K. im Frühstadium krebsen /sw. Vb.; hat/ umg. trotz Bemühungen nicht recht vorankommen, sich erfolglos abmühen: er krebst und krebst und kommt doch auf keinen grünen Zweig; er hat mächtig zu k. (schwer zu schuften), wenn er aus dem Boden Gartenland machen will krebs/Krebs| -erregend /Adj.; nicht adv./ das E nt­ stehen von Krebs (II) bewirkend; -fleisch, das schmackhaftes Fleisch des Krebses (I): K. essen; - gang,der /o. Pl.f rückläufige Entwicklung:dieWirt­ schaft dieses kapitalistischen Landes ist im K . (verschlechtert sich); -geschwulst, die Krebs (II): eine K. operieren, bestrahlen; -krank fAdj.f an K rebs erkrankt; -rot \Adj.; vom Menschen/ sehr rot: er lief (vor Wut) k. an; -schaden, der umg. Haupt­ übel, größter Schaden: etw. ist, wird zum K. der Gesellschaft; -schwänz, dei Hinterleib des K rebses; - zelle, die durch Krebs (II) entartete Zelle Kredenz, die; -, -en veraltend Anrichte: auf der K. standen Teller, Gläser kredenzen, kredenzte, hat kredenzt geh. jmdm. etw. zu trinken reichen: er hat mir ein Glas Wein kredenzt xKredit, auch Kredit, der; -(e)s, -e 1. Werte in materieller Form od. in Form von Geld, die jmdm. (gegen Zinszahlung) befristet überlassen werden: ein kurz- , langfristiger, staatlicher, zinsloser K .; einen K. für den Bau eines Hauses aufnehmen; einen K. gewähren, kündigen; etw. auf K. (ohne so­ fortige Bezahlung) kaufen — 2. fo. Pl.f Vertrauen in die Fähigkeit einer natürlichen od. juristischen Person, ihren (geschäftlichen) Verpflichtungen nach­ zukommen : sie hatten bei ihm K .; O er hat seinen moralischen K. (seine moralische Glaubwürdigkeit) verspielt, verloren 2Kredit, das; -s, -s veraltend Bank rechte Seite eines Kontos, auf der das Guthaben verzeichnet ist, das Haben Kredit, auch Kredit W irtsch . zu 1Kredit 1| -brief, der schriftliche Anweisung eines Geldinstitutes an ein anderes, einem Dritten einen Kredit in einer
688 Kreditgeber — Kreißsaal bestimmten Höhe zu gewähren; -geber, der; -s, als K. fungierte ein Konsortium kreditieren jsw. Vb.; hat/ Bank 1. jmdm. einen 1Kredit (1) gewähren: jmdm. einen Teil der Bau­ summe k. — 2. veraltend jmdm. einen Betrag für das 2Kredit als Guthaben verzeichnen: jmdm. einen Betrag k. Kredit, auch Kredjt Wirtsch. zu Kredit 1| Institut, das Öffentliche Einrichtung, die Geschäfte einer Bank, Sparkasse ausführt; -kauf, der Kauf, bei dem die Zahlung des Kaufpreises gestundet wird; -nehmer, der; -s, - Kreditor, der; -s, Kreditoren B ank Kreditgeber, Gläubiger kred|t|,. auch kreditwürdig fAdj.; nicht adv.j W irtsch.: jmd. ist nicht k. (jmdm. wird kein Kredit gewährt, weil auf Grund seiner wirtschaft­ lichen Schwierigkeiten die Rückzahlung unsicher scheint) Kredo, das; -s, -s 1. (formuliertes) Bekenntnis der geistigen Leit-, Grundsätze einer Person: sein poli­ tisches, künstlerisches K . — 2. Bel. Glaubens­ bekenntnis Kreide, die; - n 1. jo. Pl.f aus den Schalen, Skeletten fossiler Tiere entstandener, erdiger, w eiß- färbender Kalkstein: ein Felsen aus K .; er war vor Schreck weiß, bleich wie K. (sehr bleich) — 2. aus 1 od. synthetisch hergestellte (und gefärbte), feste, geformte Masse zum Schreiben, Zeichnen: bunte, weiße K .; ein Stück K .; mit K. schreiben, zeichnen — 3. jo. Pl.f Geol. jüngste Formation des Mesozoikums + umg. bei jmdm. in der K. stehen (bei jmdm. Schulden haben) krelde/Kreide zu Kreide 1| -bleich, -bleich fA d j.; emot.j sehr bleich, weiß wie Kreide: vor Schreck wurde er k .; sein Gesicht war k.; - felsen, der; - küste, die: die K. der Insel Rügen; -weiß, -weiß fA dj.; emot.j kreidebleich kreieren, kreierte, hat kreiert [kre|i:..] etw. N eu e s, bes. in der Mode, schaffen: das Modeinstitut hat neue Formen und Farben für die Herbstmode kreiert; einen neuen Schlager k. Kreis, der; -es, -e 1.1. in sich geschlossene, gleich­ mäßig gekrümmte Linie, Kurve, deren Punkte alle den gleichen Abstand von einem bestimmten Punkt, dem Mittelpunkt, haben: der Durchmesser, Radius eines Kreises; mit dem Zirkel einen K . schlagen 1.2 . gleichmäßige, runde, in sich geschlossene F orm : in einem K. sitzen, stehen; wir liefen im K . um das Denkmal; das Flugzeug zog am Himmel seine Kreise; sich im K. drehen — 2. Gruppe von Menschen mit gleichen Interessen, bestimmten Be­ ziehungen zueinander: er versammelte einen K. künstlerisch interessierter Personen um sich; er feierte seinen Geburtstag im K . der Familie; der K. der Interessenten wächst ständig; maßgebliche Kreise sind der Meinung, daß . . . ; O auf der Sitzung wurde ein großer K. (eine große Anzahl) von Fragen behandelt — 3 . bestimmtes Gebiet mit genau festgelegten Grenzen, das eine Einheit in der staatlichen Gliederung eines Landes darstellt /in der DDR in der Größenordnung zwischen Bezirk und Gemeinde/, Land- , Stadtkreis: der Rat des Kreises; in mehreren Kreisen ist die Ernte bereits ab­ geschlossen + etw. zieht Kreise (etw. nimmt in seinen Aus­ wirkungen immer mehr zu); sich im Kreise drehen, bewegen (immer wieder auf dasselbe zurückkommen) Kreis|-bahn, die kreisförmige Bahn bes. eines Flug­ körpers, Planeten: die Raumkapsel bewegt sich in einer K. um die Erde; -bewegung, die kreisförmige Bewegung kreischen jsw. Vb.; hat/ schrille, mißtönende Laute von sich geben: die Kinder kreischten vor Freude; die Möwen flogen kreischend davon; <C> das alte Tor kreischte in seinen Angeln Kreis|ebene, die jo. P l.f: etw. wird auf K. (im Bereich eines Kreises 3) durchgeführt Kreisel, der; -s, - 1. Techn. gleichmäßig um eine Achse gebauter, um sie rotierender, in einem Punkt festgehaltener, starrer Körper: der symmetrische K. — 2. als Spielzeug verwendeter 1, der nicht in einem Punkt festgehalten wird und auf seiner Spitze rotiert: mit dem K. spielen; er drehte sich wie ein K. Kreisel|kompaß, der T echn. von magnetischen E in ­ flüssen unabhängiger Kompaß, bei dem ein Kreisel (1) eine ständig gleiche Richtung angibt kreiseln jsw. Vb.; hat, ist/ 1. sich unregelmäßig um die eigene Achse drehen (hat/ist): die Eis­ schollen haben, sind auf dem Wasser gekreiselt — 2. einen Kreisel (2) durch Peitschenhiebe in drehende Bewegung versetzen (hat): Kinder k. im Hof Kreiselpumpe, die Techn. Pumpe mit einem rotierenden Laufrad kreisen jsw. Vb.; hat, istj sich im Kreis, auf einer Kreisbahn bewegen, drehen: die Erde kreist um die Sonne; der Adler kreist um seinen Horst; das Flugzeug hat, ist über dem Flugplatz gekreist; das Blut kreist (fließt im K reislauf) durch die Adern; O die Flasche in der Runde k. lassen (herumreichen); alle ihre Gedanken kreisten (be­ wegten sich) um ihn, nur um die eine Frage Kreis/krejs| -fläche, die Math, von einem Kreis (1.1) umschlossene Fläche; -förmig jAdj.j in der Form eines Kreises (1); -frei jAdj.; nur attr.j: eine kreisfreie Stadt (nicht einem Landkreis angehörende, einen Stadtkreis bildende größere Stadtgemeinde); - gericht, das staatliches Gericht (II.1) der untersten Instanz in Land-, Stadtkreisen, Stadtbezirken der DDR; -lauf, der jvorw. Sg .j 1. jeweils gleiche Zu­ stände durchlaufender, sich wiederholender Prozeß von etw .: der K. des Wassers, Stickstoffs, Geldes — 2. Blutkreislauf: etw. bildet eine Belastung für Herz und K., fördert den K.; der K. ist ge­ stört Kreislauf zu Kreislauf 21-kollaps, der; -mittel, das Mittel (2.2) gegen Kreislaufstörungen; -Störung, die latentes od. akutes Versagen des Blutkreislaufs: an Kreislaufstörungen leiden; -tätigkeit, die Kreis/kreis| -leitung, die: die K. (für einen K reis 3 zuständige Leitung) der SED; -meister, der Sport bester Sportler eines Kreises (3) in einer Disziplin; dazu -meisterschaft, die Sport; -rund jAdj./ rund wie ein K reis (1.1): ein kreisrundes Loch; -sage, die maschinell angetriebene, rotierende Säge mit scheibenförmigem kreisrundem Sägeblatt: Holzstämme mit der K . zerschneiden; -Sekretär, der u m g.: ein Treffen der Kreissekretäre (der Ersten Sekretäre der Kreisleitungen der SED) kreißen jsw. Vb.; hat/ veraltend in Geburtswehen liegen Kreiß[saal, der Med. Saal, Raum in einem Kran­
Kreisstadt — kreuzfidel 689 kenhaus, in dem die Frauen entbinden: im K. liegen Kreis] -stadt, die Stadt eines Landkreises, in der sich der Sitz des Rates des Kreises befindet: zur Regelung wichtiger Angelegenheiten in die K . fah­ ren; -tag, der oberstes gewähltes Organ der Staats­ macht der DDR in einem Landkreis: der K. tagt; - umfang, der Math. Umfang eines Kreises (1.1): den K. berechnen; -YOrstand, der den gesamten K reis (3) umfassender Vorstand einer Organisation, Partei Krem, die s. Creme (1, 2) Krematorium, das; -s, Krematorien [..ion, . .ion] Gebäude mit einer Anlage zur Einäscherung Ver­ storbener Krempe, die; -, - n Hutkrempe Krempel, der; -s, jo. Pl.f salopp 1. Kram (1), Plunder: er hebt jeden K. auf; was kostet der ganze K .? — 2. Kram (2) krempeln /sw. Vb.; hat/: die Hemdsärmel, Hosen nach oben, in die Höhe k. (umkrempeln 1.1) Kremser, der; -s, - vielsitziger, offener, von Pferden gezogener Mietwagen mit Verdeck für Ausflüge: einen K . mieten Kren, der; -s, jo. Pl.f landsch., bes. süddt. österr. Meerrettich krepieren jsw. Vb.; ist/ 1. /von einem Geschoß/ detonieren, zerplatzen — 2.1. /von einem Tier/ ver­ enden: das Schwein ist an Rotlauf krepiert 2.2 . derb /von Menschen/ {unter elenden Bedingungen) sterben (1.1): ist er endlich krepiert?; Tausende sind an Fleckfieber krepiert Krepp, der; -s, -s/-e Stoff (1) mit einer unebenen, welligen Oberfläche, die durch bestimmte Verfahren hergestellt ist Krepp| -papier, das /Schreibg.: Kreppapier; o. P l.j in viele kleine, enge Fältchen gepreßtes, sich rauh anfassendes Papier: eine Girlande aus K .; - s ohle, die Schuhsohle aus porigem, angerauhtem Kautschuk Kresse, die; -, -n Kreuzblütler, von dem einige Arten für Salate od. zum Würzen verwendet werden Krethi + veraltend K. und Plethi alle möglichen Leute /wird in der Klassengesellschaft häufig benutzt, um elitäre soziale Distanz auszudrücken/: da trifft man ja K. und Plethi Kretin, der; -s, -s [. .te] (mißgestalteter) Schwach­ sinniger: er ist ein K. kreuz + k. und quer planlos in allen möglichen Rich­ tungen: er lief k. und quer durch die Stadt Kreuz, das; -es, - e 1.1.1. Zeichen aus zwei sich rechtwinklig od. schräg schneidenden kurzen, geraden Strichen: ein K. zeichnen, an den Rand einer Zeile machen; Messer und Gabel über K. (unter einem bestimmten Winkel, schräg übereinander) legen 1.2. in vielerlei Ausführung vorkommendes Zeichen, Symbol, bes. als Nachbildung von 2.1: ein rotes K. ist das Kennzeichen des Deutschen Roten Kreuzes der DDR 1.3. Mus. Zeichen aus je zwei parallelen, sich nicht im rechten Winkel kreuzenden Linien, das eine Note um einen Halbton erhöht: E-Dur hat vier Kreuze 1.4. fo. Art., o. Pl.j Farbe der durch Bilder in der Art von 1.2 gekennzeichneten franzö­ sischen Spielkarte — 2.1. Gebilde aus einem senk­ rechten Balken und einem in seinem oberen Drittel waagerecht dazu angebrachten Querbalken, an dem im Altertum Menschen hingerichtet wurden, indem man sie daran annagelte od. aufknüpfte: dieses Bild stellt Christus am K. dar 2.2 . Nachbildung von 2.1 als christliches Symbol (zum Gedenken an Tote auf Gräbern, Denkmalen): er ließ ein K. aus Marmor über dem Grabmal errichten; am Ein­ gang des Friedhofes steht ein großes K. — 3. Stelle, an der sich zwei Autobahnlinien auf unter­ schiedlichem Niveau kreuzen — H . unterer Teil des Rückens: ein hohles, steifes K. haben; Schmerzen im K. haben; umg. er hat es tüchtig im K. (hat Kreuzschmerzen) 4- das K. schlagen (sich bekreuzigen); ein schweres K. zu tragen haben (ein schweres Leben, Schweres zu ertragen haben); veraltend sein K. auf sich nehmen (sein Leid, schweres Leben geduldig tragenJ”1; umg. es ist ein K. mit ihm (es ist sehr schwer, mit ihm zurechtzukommen); mit jmdm., etw. sein K. haben (seine Mühe und Not mit jmdm., etw. haben); drei Kreuze hinter etw., jmdm. machen (froh sein, daß man etw. hinter sich gebracht hat, daß man mit jmdm. nichts mehr zu schaffen hat); zu Kreuze kriechen (sich unter demütigenden Bedingungen unterwerfen); salopp jmdn. aufs K. legen (jmdn. betrügen); jmdm. etw. aus dem K. leiern (mit Mühe und Geschick erreichen, daß einem jmd. etw. gibt, schenkt) Kreuz/kreuz] -bein, das Med. aus fünf Wirbeln verschmolzener Knochen am unteren Teil der menschlichen Wirbelsäule; -blütler, der; -s, - Bot. /in zahlreichen Arten vorkommende, krautige Pflanze mit Blüten aus je vier kreuzförmig gegenüberstehen­ den Blütenblättern und ölhaltigen Früchten in Schoten; -brav /Adj.f spött. sehr brav (1): ein kreuzbraves Kind kreuzen /sw. Vb.; hat, ist/ 1. etw. über Kreuz, schräg übereinander legen (hat): die Arme, Beine (übereinander) k.; die Hände auf dem Rücken k. — 2. (hat) 2.1. an dieser Stelle k. sich zwei Haupt­ straßen (überschneiden sich zwei Hauptstraßen auf gleichem Niveau) 2.2. etw. k. sich in Querrichtung über etw. bewegen: die Straße k. 2 .3. ihre Blicke kreuzten sich (trafen sich); unsere beiden Briefe haben sich gekreuzt (mein Brief an dich war zur gleichen Zeit unterwegs wie dein Brief an mich) — 3. Biol. /auf Tiere, Pflanzen bezogen/ weibliche und männliche Exemplare verschiedener Rasse, Art, Gat­ tung miteinander befruchten, paaren (hat):den Esel mit dem Pferd k.; zwei Getreidearten, Hühner­ rassen k. — 4. (hat, ist) 4.1. Seemannsspr. im Zickzack gegen den Wind segeln: vor der Bucht kreuzte ein Segelboot 4.2 . beim Fahren, Fliegen häufig den K urswechseln: der Ausflugsdampfer kreuzte in der Ostsee; das Flugzeug hat, ist über dem Gelände gekreuzt -j- die / Klingen (miteinander) k. Kreuzer, der; -s, - 1. sehr großes, schnelles, mit Geschützen und Raketen ausgerüstetes Schiff der Seestreitkräfte — 2. Segel- od. Motorboot mit Kajüte Kreuz/kreuz | -fahrer, der Teilnehmer an einem Kreuzzug; -fahrt, die 1. Fahrt mit einem Fahrgast­ schiff, das in einem bestimmten Bereich kreuzt (4.2), mehrere Häfen ansteuert: eine K. im Mittelmeer unternehmen — 2. Kreuzzug; -feuer, das /o. PL/ Beschuß von verschiedenen Seiten: die Stellung lag im K.; O der Autor geriet ins K. der Kritik; er stand im K. der Journalisten (die Journalisten be­ stürmten ihn mit Fragen); -fidel /Adj./ umg. jemot.j sehr lustig, in sehr guter Laune: wir waren
690 kreuzförmig — kriegen k.; eine kreuzfidele Gesellschaft; -förmig /Adj./ in der Form eines Kreuzes (1.1.1); -gang, der im Viereck um den Hof bes. eines Klosters führender und zum Hof hin offener Bogengang mit Brüstung: der K. des Klosters; -gelenk, das Kardan­ gelenk; -gewölbe, das Gewölbe aus zwei rechtwinklig sich schneidenden Tonnengewölben kreuzigen /sw. Vb.; hat; / auch Gekreuzigte/ jmdn. an ein Kreuz (1.2.1) nageln, hängen und ihn so hinrichten; dazu Kreuzigung, die; -en: die K. Christi kreuz/Kreuz| -lahm jAdj./ 1. hüftlahm — 2, um g. von körperlicher Arbeit erschöpft, mit Schmerzen im Kreuz: ich fühle mich, bin heute ziemlich k.; - otter, die grau od. rotbraun gefärbte Otter Europas mit kreuzförmig dunkler Zeichnung auf der Ober­ seite; -ritter, der 1. an einem Kreuzzug teilnehmender Ritter — 2. Angehöriger eines geistlichen Ritteror­ dens; -schmerz, der fvorw. PL/ Schmerz in der Gegend des Kreuzbeins: Kreuzschmerzen haben; - spinne, die radförmige Netze bauende Spinne mit weißer, kreuzförmiger Zeichnung auf dem Hinterleib Kreuzung, die; -, - en 1. Bereich, in dem sich zwei od. mehrere Verkehrswege, Straßen kreuzen: an der K. halten; an der K. hat Vorfahrt, wer von rechts kommt — 2. Biol. 2.1. das Kreuzen (3): die K. zweier Geflügelrassen 2.2 . Produkt aus 2.1: das Tier ist eine K. zwischen ... kreuzungsfrei fAdj./: diese Straße ist k. (darf nicht gekreuzt werden) Kreuz/kreuz| -verhör, das Jur. in der D D R nicht angewandte Art der gerichtlichen Vernehmung einer Person, bei der von mehreren Seiten abwechselnd, oft überraschende Fragen gestellt werden; -weg, der Kreuzung (1) od. Gabelung; O am K. stehen (vor einer wichtigen, folgenschweren Entscheidung stehen); - weis(e) /Adv.f über Kreuz, schräg übereinander: er hatte die Arme, Beine k. übereinandergelegt; -Worträtsel, das Rätsel, bei dem die zu erratenden Wörter nach Buchstaben od. Silben in senkrecht und waagerecht sich kreuzende Reihen von Vierecken eingetragen werden: ein K. lösen; -Zeichen, das das mit den Händen in der Luft beschriebene Zeichen des Kreuzes (1.1.2) beim Segnen, (Sich)bekreuzigen: das K. machen; -zug, der Kriegszug europäischer Feudalstaaten im Mittelalter bes. zur Eroberung Palästinas aus Machtstreben, religiösen, aber auch ökonomischen Motiven unter dem christlichen Zei­ chen des Kreuzes knbbelig fAdj.f umg. ungeduldig, gereizt, nervös: er war schon ganz k. vor Aufregung, Erwartung kribbeln /sw. Vb.; hat/ 1. es kribbelt /von Insekten; vorw. in Verbindung mit krabbeln/: es kribbelte und krabbelte im Ameisenhaufen (die A m eisen liefen in großer Anzahl im Ameisenhaufen lebhaft hin und her) — 2. es kribbelt jmdm., jmdn. irgend­ wo etw. kitzelt (1.2) jmdm., jmdn. irgendwo: es kribbelte mir, mich in der Nase, daß ich niesen mußte; O umg. es kribbelt jmdn. (in den Fingern, Fingerspitzen, in allen Gliedern) (jmd. ist sehr u n ­ geduldig, nervös) kribblig fA d j.f s. kribbelig kriechen, kroch, ist/hat gekrochen 1. (ist) 1.1* sich mit dem Leib auf dem Boden gleitend fortbewegen: Regenwürmer, Schlangen, Schnecken k. 1 .2. sich auf Knien und Händen irgendwohin bewegen: wir krochen durch das Loch in der Mauer; er ist vor Angst unter das Bett gekrochen; O umg. er kroch (schlüpfte) zu ihr ins Bett 1.3. das Auto kroch (fuhr langsam) wegen der Steigung — 2. umg. /emot.f vor jmdm. k. sich (vor einem Vorgesetzten) unterwürfig verhalten (ist, hat); er kroch vor seinem Direktor; kriechende Unterwürfigkeit -V jmdm. in den / Arsch, / Hintern k.; zu /* Kreuze k. Kriecher, der; -s, - umg. femot.; zu kriechen 2/ Kriecherei, die; -, - en umg. /emot.; zu kriechen 2/ kriecherisch /Adj.j umg. \emot.; zu kriechen 2/: kriecherisches Verhalten Kriech| -gang, der /o. PL/ Techn. Gang für lang­ sames Fahren bei Zugmaschinen: im K. den Berg hinauffahren; -spur, die 1. durch das Kriechen (1.1, 1.2) eines Lebewesens hervorgerufene Spur — 2. die äußerste rechte Fahrspur bei mehrspurigen Straßen bes. auf Autobahnen für langsam fahrende Fahrzeuge: auf der K. fahren; -ström, der Elek- trotechn . infolge Verschmutzung od. Feuchtigkeit zwischen zwei Anschlüssen od, Leitern an der Ober­ fläche von Isolatoren fließender, unerwünschter Strom; -tier, das wechselwarmes, sich durch Eier fortpflanzendes Wirbeltier mit einer Haut aus Schuppen od. Platten von Horn und teilweise od. ganz reduzierten Gliedmaßen od. mit vier Glied­ maßen, die den Körper bei der schlängelnden Fort­ bewegung oft nur unvollkommen vom Boden ab- heben, Reptil Krieg, der; -(e)s, -e Auseinandersetzung vorwiegend in der Form des organisierten bewaffneten Kampfes der Streitkräfte zweier od. mehrerer Staaten, N atio­ nen, Koalitionen, die in der antagonistischen Klas­ sengesellschaft als gesetzmäßige Erscheinung auf- tritt und zur gewaltsamen Durchsetzung politischer und ökonomischer Interessen, zur nationalen und kolonialen Unterdrückung od. aber zum Schutz, zur Verteidigung progressiver Ordnungen, Befreiung aus nationaler und kolonialer Unterdrückung geführt wird, als Bürgerkrieg auch zwischen verschiedenen Klassen einer Gesellschaft: ein blutiger, furcht­ barer, langer, schwerer K .; ein imperialistischer, atomarer K .; gerechte (mit den Interessen der fort­ schrittlichen Klasse, des unterdrückten Volkes über­ einstimmende) Kriege; der K. gegen die faschisti­ schen Okkupanten; einen K . anfangen, gewinnen, verlieren, beendigen; die Gefahr eines Krieges her­ aufbeschwören; K. und Frieden; gegen den K. der Aggressoren protestieren; er ist im K . gefallen; mit einem Land K. führen, im K. stehen -f- der kalte K. (auf die Verschärfung internatio­ naler Spannungen zielende Politik imperial. Staaten, insbesondere das Vorgehen, durch ständige Drohung mit einem K rieg die soz. Staatengemeinschaft, sowie antiimp. Staaten zu erpressen) kriegen jsw. Vb.; hat/ umg. 1.1.1. etw. k. in den Besitz von etw. kommen, etw. erhalten: Geld, eine Belohnung, etw. zum Geburtstag k.; Platz k .; er hat das Schreiben versehentlich in die Finger ge­ kriegt; ein gutes Essen vorgesetzt k. 1 .1 .2 . etw. bekommen (1.3): eine Ohrfeige k. (geohrfeigt werden) 1.2. jmdn. fassen, erwischen: die Polizei hat den Täter bald gekriegt; mich kriegst du nicht! —* 2. etw. bekommen (2): wir werden schlechtes Wetter, Streit miteinander k .; eine Gänsehaut, einen roten Kopf k.; Zähne, graue Haare k.; einen Fleck aus dem Anzug k. (einen Fleck herausbekommen)
kriegerisch — Krimskrams 691 + eins aufs / Dach, auf den ^ Deckel k.; sein / Fettk.; etw. inden /f Griffk.; /f Kattun k.; die /* Kurve k.; ach, du kriegst die Motten!; die / Platze k.; Zunder k. kriegerisch /Adj.j in der Form eines Krieges: kriegerische Konflikte, Verwicklungen Krieg/krieg|: / Kriegs/kriegs| Kriegs/krjegs (mit * auch Krieg/krieg|)| -anleihe, die von kap. Staaten erhobene Anleihe zur Finan­ zierung eines K rieges; -ausbruch, der; -beginn, der; - bell, das -f umg. scherzh. das K. begraben (ein en Streit beilegen) ; -berichterstatter, der von der Front berichtender Reporter; -beschädigt /Adj.; nicht adv.j durch eine Kriegsverletzung dauernd gesundheitlich geschädigt; -brandstifter, der jmd., der eine bewaffnete Aggression entfesselt hat, zu ent­ fesseln sucht; -dienstverweigerung, die /in der B R D j Ablehnung des Wehrdienstes (im K riegsfälle) aus Gewissensgründen; -einWirkungen, die jPl.j: das Gebäude wurde durch Kriegseinwirkungen (durch Beschuß, durch Bomben während des Krieges) zer­ stört; -ende, das: etw. geschah, ereignete sich gegen K .; -erklärung, die den Beginn kriegerischer Hand­ lungen ankündigende (ultimative) Benachrichtigung der gegnerischen Seite; -flotte, die Gesamtheit der Kriegsschiffe eines Staates; ^-führend fAdj.; nur attr.j einen Krieg miteinander führend: die krieg(s)- führenden Länder, Mächte; *-führung, die 1.1. durch den Einsatz der entsprechenden K räfte und Mittel bestimmte Durchführung des Krieges: die moderne K. 1.2. jo. PL/ die psychologische K. /ideologische Vorgehensweisen, bes. das psycholo­ gische Einwirken, als Bestandteil des kalten K rieges, auch der imperial. Kriegführung 1.1/; -fuß, der + scherzh. mit jmdm. auf dem K. stehen (mit jmdm. in ständiger Spannung, ständigem Streit leben); mit etw. auf dem K. stehen (etw. mangel­ haft, nicht beherrschen, sich in etw. nicht gut aus­ kennen); -gefahr, die jo. Pl.f die Gefahr, daß ein Krieg ausbricht, heraufbeschworen wird: die K. bannen; eine akute, drohende K .; - gefangene, der Angehöriger der Streitkräfte, der im K rieg in die Hände des Gegners, in Gefangenschaft geraten ist; - gefangenschaft, die Zustand des Nichtfreiseins, in dem sich während eines Krieges in die Hände des Gegners gelangte Angehörige der Streitkräfte be­ finden : in K. geraten; aus der K. entlassen werden; - gegner, der Gegner des (Aggressions)krieges; - gewinn, der hoher Profit kap. Unternehmer durch Lieferungen an die Armee während eines Krieges; - gewinnler, der; -s, - jmd., der Kriegsgewinne macht, am K riege verdient; -herd, der Gebiet, Territorium, von dem ein K rieg ausgeht, auszugehen droht; - hetze, die Hetze, Aufwiegelung zu bewaffneter Aggression; dazu -hetzer, der; -s, - jmd., der Kriegshetze betreibt; -invalide, der jmd., der durch eine Kriegsverletzung invalid geworden ist; -mate­ rial, das jo. Pl.f von den Streitkräften (im K rieg) verwendete Gegenstände, bes. W affen und Au s­ rüstungen' . große Mengen an K. wurden erbeutet; - potential, das die militärischen, ökonomischen, wissenschaftlich-technischen und politisch-morali­ schen Potenzen der Kriegsführung (1.1), über die ein Staat, eine Koalition verfügt; -Propaganda, die Propaganda, die eine Bedrohung des Friedens dar­ stellt, eine militärische Aggression herbeizuführen geeignet ist: K . wird unter schwere Freiheitsstrafe gestellt; -recht, das fo. Pl.f völkerrechtliche Normen für das Verhalten kriegsführender Staaten; -Schau­ platz, der Gebiet, in dem ein K rieg stattfindet; - schiff, das bewaffnetes Schiff der Seestreitkräfte: ein modernes K .; die Bewaffnung eines Kriegs­ schiffes; -teilnehmer, der jmd., der als Angehöriger der Streitkräfte einen K rieg mitgemacht hat; -treiber, der Kriegshetzer; -verbrechen, das schwere Ver­ letzung des Kriegsrechts; dazu -Verbrecher, der; -Verletzung, die im K rieg beim Kam pf erlittene Verletzung; -Verluste, die /Pl.f die Zahl der im Krieg durch Tod (Verwundung, Gefangenschaft) ausgefallenen Angehörigen der Streitkräfte: die K. waren hoch, betrugen im zweiten Weltkrieg etwa 27 Millionen; -versehrt /Adj.; nicht adv.j kriegs­ beschädigt; -wirren, die jP l.j : in den K. wurde die Familie auseinandergerissen; -zustand, der jo. P l .j : beide Staaten befinden sich im K. (stehen mitein­ ander im Krieg) Krill, der; -s, -e im (Polar)meer massenhaft auf- tretendes Plankton aus kleinen Krebsen Krimi, auch Krimi, der; -s, -s umg. jKurzw. für Kriminalroman, - f i lm/ s. Kriminalroman, -film: einen K. lesen; im Fernsehen läuft ein K. Kriminalbeamte, der Beamter der Kriminalpolizei in der BRD Kriminalfall, der Verbrechen als Rechtsfall Kriminalfilm, der / / auch Krimi/ Film um ein Verbrechen und seine Aufklärung Kriminalist, der; -en, - en Angehöriger, Sachver­ ständiger der K riminalpolizei: der Mord wird noch von Kriminalisten untersucht Kriminalistik, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft von der Aufdeckung und Untersuchung von Verbrechen zum Zwecke ihrer Bekämpfung und Verhütung; dazu kriminalistisch jA d j.j : etw. k. untersuchen; krimi­ nalistische Fähigkeiten Kriminalität, die; -, - en 1. jvorw. Sg .j das Straf- fälligwerden: die Bekämpfung der K. — 2. jo. Pl.j Gesamtheit aller in einer gegebenen Gesellschaft auf- tretenden Straftaten nach Zahl, Umfang und Art Kriminalpolizei, die j / auch Kripo/ Teil der Polizei, der Straftaten aufdeckt und untersucht und durch Sicherung der Beweise für eine strafbare Handlung die Voraussetzung für die Durchführung eines gerichtlichen Verfahrens schafft Kriminalroman, der //t auch Krimi/ Roman um ein Verbrechen und seine Aufklärung Kriminalstück, das /PI. -e/ Theaterstück um ein Verbrechen und seine Aufklärung Kriminaltechnik, die jo. Pl.j Teilgebiet der K rimi­ nalistik, das sich mit den naturwissenschaftlich­ technischen Verfahren und Mitteln der Verbrechens­ aufklärung befaßt; dazu kriminaltechnisch jAdj.; nicht präd.j: das Kriminaltechnische Institut der DDR kriminell jAdj./ 1.1. verbrecherisch (1): kriminelle Elemente; er ist k. (straffällig) geworden 1.2. kriminelles (strafbares) Verhalten — 2. umg. seine Fahrweise ist ja geradezu k. (unverantwortlich); zu 1.1 Kriminelle, der u. die; -n, -n Verbrecher(in): das sind K. Kriminologie, die; -, jo. Pl.j Wissenschaft von der Erforschung der Kriminalität (1) und ihrer Ur­ sachen und den Möglichkeiten ihrer Verhütung Krimskrams, der; -/-es, jo. Pl.j umg. Kram (1): sie hatte allerlei K. zusammengekauft 45 Wörterbuch
692 Krimmer — kritisch Krimmer, der; -s, jo. Pl.j Imitation des Persianers (1): eine Jacke aus K. Kringel, der; -s, - 1. aus Langeweile K. (kreis­ förmige Gebilde) malen — 2. ringförmiges Gebäck kringeln, sich /sw. Vb.; hat/ sich kreis-, spiral­ förmig zusammenrollen: die Hobelspäne kringelten sich 4- sich vor / Lachen k. Kripo, die; /o. Pl.j umg. fKurzw. für Kriminal­ polizei/ s. Kriminalpolizei Krippe, die; -, -n I. Kinderkrippe: das Kind ist tagsüber in der K .; sein Kind in die K. geben — n . an der Wand od. auf einem Gestell befestigter Trog für Trockenfutter für größere Tiere: das Futter in die K. schütten Krippen zu Krippe I| -kind, das in einer K rippe untergebrachtes K in d ; -leiterin, die; -platz, der Platz (6) zur Unterbringung eines Kindes in einer Kinderkrippe: sie hat als alleinstehende Mutter sofort einen K. bekommen Krise, die; -, -n 1. Stadium einer Entwicklung, in dem sich Schwierigkeiten, Probleme zu einem K on ­ flikt gesteigert haben, der zu einer Lösung drängt: eine psychische, materielle K. durchstehen, über­ winden; er hat als Schüler, in seinen Entwicklungs­ jahren mehrere Krisen durchgemacht; eine K. in den politischen Beziehungen zwischen zwei Staa­ ten — 2. Pol. Ök. Phase des Zusammenbruchs im Kreislauf der kap. Warenproduktion und -Zirkula­ tion, die bes. durch Massenarbeitslosigkeit, Über­ produktion, Überangebot von Waren bei gleich­ zeitigem Mangel an Zahlungsmitteln und Bankrotte gekennzeichnet ist: / zyklische Krisen; eine wirt­ schaftliche K . ; die allgemeine K . des Kapitalismus (in Etappen verlaufende Periode des Zusammen- bruchs des kap. Weltsystems, der alle Seiten des wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens umfaßt) — 3. Med. entscheidender Wendepunkt im Verlauf einer akuten Krankheit: die K. ist vorbei, überstanden kriseln fsw. Vb.; hat/ es kriselt eine Krise (1, 2) droht, kündigt sich an: es kriselt in seiner Ehe, im kapitalistischen Wirtschaftssystem krisenhaft /Adj.f mit den für eine Krise typischen Erscheinungen behaftet: ein krisenhafter Zustand Krisen|-herd, der Ort, Bereich, in dem eine Krise (1), ein militärischer K onflikt droht: das Land droht zu einem politischen K. zu werden; -Zyklus, der P ol. Ök. Gesamtheit der sich gesetzmäßig, periodisch wiederholenden Phasen im Kreislauf der kap. Wirtschaft, der durch ein A uf und Ab gekenn­ zeichnet ist Krisis, die; -, Krisen Med. Krise (B) 1Knstall, das; -(e)s, jo. Pl.f 1. Bleikristall: eine Schale aus K. — - 2. Gebrauchsgegenstände aus 1: sie besitzt schönes, altes K . 2Kristall, der; -(e)s, -e Festkörper, dessen Atome, Ionen, Moleküle dicht beieinander dreidimensional periodisch angeordnet sind: die Kristalle des Koch­ salzes, Zuckers; der synthetische Aufbau, das Wachstum eines Kristalls kristallen /Adj.; nur attr.f aus 1Kristall (1): eine kristallene Vase Kristallgitter, das Phys. räumliche gitterartige Anordnung der Atome, Moleküle od. Ionen in kristallinen Stoffen kristallin(isch) jAdj.; nicht adv.j fachspr. aus 2Kristallen bestehend: der kristallin(isch)e Zustand eines Körpers Kristallisation, die; -, - en das Kristallisieren kristallisieren /sw. V b . ; h at/ etw. kristallisiert etw. wird, bildet sich um zu einem 2Kristall, bildet 2K rista lle : der Zucker kristallisiert; kristallisie­ rende Salze kristall/Kristall| -klar jA d j.f klar, durchsichtig wie 1K ristall: kristallklares Wasser; -zucker, der fo. PI./ in Form von körnig kleinen 2Kristallen ge­ handelter Zucker Kriterium, das; -s, Kriterien [..ien, . . ion] 1. ent­ scheidendes Kennzeichen, Merkmal: Kriterien für die Einschätzung einer Leistung; objektive Krite­ rien für eine Auswahl; etw. zum K. seiner Ent­ scheidung machen; welche Kriterien gibt es da­ für? — 2. Radsport über mehrere Bunden gehen­ des Bennen ohne zusätzlich gewertete Spurts: der Sieger des diesjährigen Kriteriums Kritik, auch Kritik, die; -, -en 1* jvorw. Sg .f wertende Beurteilung einer Erscheinung, eines Vor­ gangs od. des Verhaltens einer Person vorwiegend mit der Absicht, Fehler, Schwächen, Mängel aufzu­ decken : eine helfende, objektive, offene, sachliche K .; sich der K . entziehen, unterwerfen, stellen; K. unterdrücken; keine K. (negativ wertende B e­ urteilung) vertragen; K. und Selbstkritik /metho­ disches Prinzip des Marxismus-Leninismus zur Aufdeckung von Widersprüchen/ — 2. wertende Be­ urteilung einer künstlerischen, wissenschaftlichen Produktion in der Presse, im Bundfunk, Fernsehen: eine K . schreiben, veröffentlichen; eine gute, schlechte K. bekommen — 8* jo. P l.j Gesamtheit der K ritiker (2): im Kreuzfeuer der K. stehen + etw. ist unter aller K. (ist sehr schlecht, niveau­ los) Kritikaster, der; -s, - nörgelnder, kleinlicher K ritiker Kritiker, au ch Kritiker, der; -s, - 1. jmd., der kritisiert, K ritik (1) übt: ein strenger, unerbittlicher K.; er ist ein unnachgiebiger K. des neuen Pro­ jekts — 2. jmd., der beruflich Kunstwerke kritisiert (2), Kunstkritiker: die K. haben den neuen Film sehr positiv bewertet kritik, auch kritik) -los fAdj.j entgegen den E r­ wartungen ohne K ritik (1): allem k. zustimmen; -würdig \Adj.; nicht adv.f zu tadelnder K ritik (1) Anlaß gebend: sein kritikwürdiges Verhalten kritisch, auch kritisch jAdj.f 1. gewissenhaft prüfend und streng beurteilend: etw., jmdn. k. beob­ achten, einschätzen, werten; sich mit etw. k . aus­ einandersetzen; eine kritische Analyse vornehmen; die kritische Sichtung des Materials; kritische Be­ merkungen machen; W issensch. der kritische (nach bestimmten editorischen, den Text rechtfertigen­ den M ethoden hergestellte) Apparat einer Textaus­ gabe ; eine kritische (nach Überprüfung der überliefer­ ten Lesarten hergestellte) Ausgabe der Werke Goe­ thes; der kritische Realismus (Stilrichtung in der Kunst, bes. in der zweiten Hälfte des 19. Jhs., die Widersprüche aufdeckt, ohne eine positive Lösung der Probleme zu zeigen) — 2, /nicht adv.j 2.1. den entscheidenden M oment betreffend: im kritischen Augenblick nicht versagen; die Verhandlungen haben den kritischen Punkt erreicht 2.2 . eine kriti­ sche (heikle) Situation; die kritischen Jahre (Wechseljahre) einer Frau; der Kranke befindet sich in einem kritischen (gefährlichen, bedrohlichen)
kritisieren — Krücke 693 Zustand; jetzt wird es k. 2.8. Phys. die kritische Masse (diejenige M enge spaltbaren Materials, die eine Kettenreaktion auslöst); der kritische Zustand (thermodynamischer, nach Druck, Temperatur und Volumen festliegender Zustand, in dem die flüssige od. gasförmige Phase eines Stoffes beginnt) kritisieren /sw. Vb.; hat/ 1. jmdn., etw. tadelnd der Kritik (1) unterwerfen: die Kollegen haben ihn kritisiert; die schleppende Durchführung von Be­ schlüssen k. - 2. etw. k. (für etw. eine Kritik 2 verfassen) Krittele], die; -en (fortwährendes) Kritteln : seine ewige K. geht mir auf die Nerven kritteln /sw. Vb.; hat/ kleinliche K ritik (1) üben, mäkelnd kritisieren: er kann immer nur k. Kritzelei, die; - , - en umg. 1. das (fortwährende) Kritzeln — 2. etw. unleserlich, zu klein Geschriebe­ nes : ich kann seine K. nicht lesen kritzeln /sw. Vb.; hat/ umg. 1. etw. unleserlich, mit zu kleinen Buchstaben schreiben: hastig krit­ zelte er eine Notiz aufs Papier — 2. wahllos Striche, Schnörkel machen: vor Langeweile kritzelte er auf einem Zettel Kroatzbeere, die landsch. Brombeere Krokant, der; -s, /o. Pl.f knusprige Masse aus karamelisiertem Zucker und gehackten Mandeln od. Nüssen: mit K. gefüllte Pralinen Krokette, die; -, - n jvorw. Pl.f in Fett gebackenes knuspriges längliches Gebilde: Kroketten aus Fleisch, Fisch, Kartoffeln Krokodil, das; -s, -e in zahlreichen Arten vorkom­ mendes, in tropischen und subtropischen Gewässern lebendes Kriechtier von echsenartiger Gestalt mit zahlreichen Zähnen im relativ langen Kiefer, mit Platten aus Horn vor allem auf dem Rücken und einem Kamm auf einem seitlich abgeflachten Schwanz Krokodiljleder, das jo. PL/ aus der Haut des Krokodils gewonnenes Leder: eine Handtasche aus K. Krokodils |tränen + K. weinen (durch Weinen Mitgefühl, Trauer heucheln) Krokus, der; -, -se mit der Schwertlilie verwandte, im Frühjahr in Gärten und auf Wiesen blühende Pflanze mit gelben, weißen od. violetten trichter­ förmigen Blüten Kröne, die; -n 1. als Zeichen feudaler Herrscher­ würde auf dem K opf getragener gezackter, meist reichverzierter, breiter R eif (II) bes. aus Gold: die K. des Kaisers, Königs, Grafen — 2. jo. Pl.f die Vorrechte der K. (des Monarchen, Herrscherhauses) — 8. Baumkrone: der Baum hat eine breite, aus­ ladende K . — 4.1. der über das Zahnfleisch heraus­ ragende Teil des Zahnes 4.2 . auf den Stumpf von 4.1 aufgesetzter Zahnersatz: sich eine K. machen lassen; eine K. aus Gold — 5. Bot. innerer Kreis einer doppelten Blütenhülle aus meist lebhaft ge­ färbten Blättern — 6. Jägerspr. oberster Teil am Geweih des Rothirsches mit mindestens drei Enden — 7. \o. PL/ dieses Blatt ist die K. (das beste Stück) meiner Sammlung — 8. /Währungseinheit in der GSSR, in Dänemark, Schweden und Norwgeen/ -f- etw. setzt einer Sache die K. auf (ist unerhört, ist die Höhe); umg. einen in der K. haben (an­ getrunken sein); — da fällt dir keine / Perle, da brichst du dir keinen p Zacken aus der K . krönen /sw. Vb.; h at/1. jmdn. in einem feierlichen Akt zum feudalen Herrscher machen, indem man ihm die Krone aufsetzt: jmdn. zum König k.; sich zum König k. lassen; die gekrönten Häupter (die Monarchen) — 2.1. etw. mitetw. k. einer Sache mit etw. einen Höhepunkt und Abschluß geben: mit diesem W erk krönte er seine Lebensarbeit; etw. wird, ist von Erfolg gekrönt (ist erfolgreich) 2.2 . etw. krönt etw .: ein Ball krönte das Fest (bildete den glanzvollen Höhepunkt des Festes) Kronen|Verschluß, der auf Flaschen aufgesetzter Verschluß aus Weißblech mit einem um die Öff­ nung der Flasche gepreßten Rand Kronj -Juwelen, die /PL/ Juwelen des Kron- schatzes; -kolonie, die der britischen Regierung direkt unterstelltes Kolonialgebiet: die K. Hong­ kong ; -korken, der Kronenverschluß; -leuckter, der an der Decke angebrachter Leuchter mit mehreren Armen (3); -prinz, der Sohn od. (Ur)enkel eines regierenden Monarchen, der als Thronfolger be­ stimmt ist; -prinzessin, die 1. Frau des Kronprinzen — 2. vgl. - prinz; -schätz, der die zum Besitz des jeweils regierenden Herrscherhauses gehörenden Kleinodien Krönung, die; -, -en 1. dasKrönen (1): die feierliche K. vornehmen, vollziehen — 2. etw. ist, bildet die K. (den glanzvollen Höhepunkt) von etw. Krönungs zu K rön ung 1| -insignien, die /PL/ Insignien der Herrschaft eines regierenden M on­ archen: Krone, Zepter und Schwert sind K.; -Zeremonie, die Krön[zeuge, der Hauptbelastungszeuge Kropf, der; -(e)s, Kröpfe 1. als wulstige Ver­ dickung am Hals sichtbare, krankhaft vergrößerte menschliche Schilddrüse: sie hat einen K. — 2. der vorläufigen .Nahrungsaufnahme dienende sackartige Erweiterung der Speiseröhre bei zahlreichen Vogel­ arten: der Adler würgt die Nahrung aus dem K. hervor kröpfen /sw. Vb.; hat/ 1. Techn. stabförmige Teile od. Profile so zweimal rechtwinklig biegen od. schmieden, daß die zuvor in einer Achse liegenden Enden parallel zueinander liegen: gekröpfte Pro­ file — 2. Handw. (verzierende) Holzleisten auf Gehrung zusammenfügen: Leisten k. — 3. Bauw. ein Gesims um ein Mauerwerk herumführen — 4. Jägerspr. /von Greifvögeln/ fressen, (sich) den Kropf füllen: der Bussard kröpft Kroppzeug, das salopp für gering, (moralisch) tief- stehend erachtete Personen, als minderwertig betrach­ tete Tiere, Gegenstände: er hat sich nur mit K. (Ge­ sindel) abgegeben; er hat eine Menge K. (als minderwertig betrachtetes Kleinvieh) im Stall kroß /Adj./ norddt. knusperig (1): die Brötchen sind schön k. Kröte, die; -, -n 1. in zahlreichen Arten vorkommen­ der, zahnloser Froschlurch mit plumpem Körper, warziger, drüsenreicher Haut und kurzen Beinen, durchweg nützlich als Schädlingsvertilger — 2 . umg. scherzh. freches* naseweises Mädchen: so eine freche K .! — 3. /nur im PL/ salopp seine paar, seine letzten Kröten (sein bißchen Geld) Zusammen­ halten; sich ein paar Kröten (ein wenig Geld) ver­ dienen Krücke, die; -, -n 1. Gerät für Gehbehinderte aus einem Stab mit einem Griff und einer Vorrichtung zum Stützen des Körpers unter der Achselhöhle 45*
694 Krückstock — Küche od. auf dem Unterarm: sich mit Krücken fort­ bewegen — 2 . G riff eines Stockes (1.1 .3) od. Schirmes — 3. salopp femot.f minderwertiger, schlecht funktionierender Gegenstand: das Radio, Fahrrad ist mir noch eine alte.K . Krückstock, der jP l. - stocke/ Stock (1.1.3) mit einem rechtwinklig angebrachten Griff, der Behin­ derten zum A ufstützen dient + das sieht doch ein / Blinder mit K. Krug, der; -(e)s, Krüge 1. für Flüssigkeiten be­ stimmtes, zylindrisches od. bauchiges Gefäß mit einem od. zwei Henkeln und meist ohne Deckel: ein tönerner K .; Wein, Bier in einen K. füllen; ein K. Wein, Bier /als Inhaltsmenge/ — 2. ver­ altend landsch., bes. norddt. Schenke, Gast­ stätte Kruke, die; -n für Flüssigkeiten bestimmtes, dick­ bauchiges Gefäß aus Ton mit einer flaschenähnlichen Öffnung Krume, die; -n 1. jo. P l.j oberste (lockere) mit dem Pflug bearbeitete Schicht des Erdbodens, Acker­ krume: die lockere, schwere K. des Ackers — 2. fvorw. Sg./ das weiche Innere des Brotes: das Brot hat eine lockere K. — 3. fvorw. Pl.j kleines, von einem Stück Backwerk abgebröckeltes T eil: die Krumen vom Brot Krümel, der; -s, - 1 , kleines, von einem Stück Back­ werk abgebröckeltes T eil: der Tisch lag voller K .; (> umg, wir haben keinen K. (gar keinen) Zucker im Hause — 2. umg. scherzh. kleines Kind: na, du K.! krümelig fA dj.; nicht adv.f leicht in Krüm el zer­ fallend: krümeliger Keks, Kuchen krümeln jsw. Vb.; hat/ 1. leicht in Krümel zer­ fallen: der Keks, Kuchen krümelt sehr — 2. (beim Essen) Krümel machen: krümle nicht so! krümlig fA d j.f s. krümelig krumm fAdj.f 1. von der geraden Linie, Fläche bogenförmig abweichend, gebogen, verbogen: eine krumme Linie, Nase, Nadel; ein k. gewachsener Baum; krumme Beine; k. (mit gekrümmtem Rücken) sitzen, stehen, liegen; sich k. machen; eine krumme (gewölbte) Fläche — 2. /nur attr.f salopp krumme (unrechtmäßige, fragwürdige) Ge­ schäfte machen -f- umg. sich k. und schief (heftig) lachen; jmdn. k. und lahm (heftig) schlagen; — ein krummes / Ding drehen, krumme Dinger machen; keinen / Finger k. machen; auf die krumme /* Tour reisen krumm|beinig fAdj.f mit krummen Beinen: ein krummbeiniger alter Mann; er ist k. krümmen fsw. Vb.; hat/ 1.1. etw.9 sich krumm machen, beugen: die Finger, den Arm, Rücken k.; sich vor Lachen, Schmerzen k .; etw. krümmt sich: das Blech krümmte (bog) sich in der Hitze 1.2. Math. Phys. eine gekrümmte (gewölbte) Fläche; der gekrümmte Raum -J - jmdm. kein / Haar, / Härchen k. Krümmer, der; -s, - Techn. gebogenes Rohrstück: der K. am Motor krumm|-linig fAdj.f in krummer Linie verlaufend; -nehmen fVb.f umg. (jmdm.) etw. übelnehmen: er hat es ihm sehr krummgenommen, daß er ... Krümmung, die; -, - en bogenförmige Abweichung von der geraden Linie od. Fläche: die K. der Wirbelsäule; an dieser Stelle macht der Weg, Fluß eine K .; Math, der Kreis ist eine Kurve mit konstanter K. krumpf Textil.| -arm fAdj.; nicht adv.f kaum ein­ laufend (4): krumpfarmer Baumwollstoff; -echt fA dj.; nicht adv.f nicht einlaufend (4) krumpfen fsw. Vb.; hat, ist/ Textil. 1. Gewebe, Garn so behandeln, daß es einläuft (4) (hat): der Stoff ist gekrumpft worden — 2. einlaufen (4) (ist): Baumwolle krumpft beim Kochen Kruppe, die; -, - n Rücken des Pferdes von der Lende bis zum Ansatz des Schweifes Krüppel, der; -s, - durch Mißgestaltung, fehlende Gliedmaßen od. schwere Verletzungen körperbehin­ derter Mensch: er ist durch den Unfall, Krieg zum K. geworden krüpp(e)lig fA d j.f mißgestaltet: ein krüppliger Mensch, Baum Kruste, die; -, -n (durch Trockenwerden) hart ge­ wordene, spröde Oberfläche von etiv. Weichem : die K. (Rinde) des Brotes, Bratens; der Schneematsch hat sich mit einer dünnen K. aus Eis überzogen; Weinbrandbohnen mit einer K. aus Zucker; dazu krustig fAdj.f Kruzifix, auch Kruziffx, das; -es, -e gemalte od. plastische Darstellung Christi am Kreuz Krypta, die; -, Krypten [, . y . .] unterirdischer, meist gewölbter, von Säulen getragener Raum unter dem östlichen Chor romanischer und gotischer Kirchen, der als Gruft od. zur Aufbewahrung von Reliquien dient Kübel, der; -s, - größeres, meist rundes, oben weit offenes Gefäß aus Holz od. Metall zum Tragen (mit Henkeln): ein K. voll Wasser, Abfälle, Asche; den K. leeren, auskippen, ausgießen kübeln fsw. Vb.; hat/ salopp bes. Alkohol in reich­ lichem M aße trinken: wir haben ganz schön ge­ kübelt Kübelwagen, der geländegängiger, offener Personen ­ kraftwagen, der meist für militärische Zwecke genutzt wird Kubikmeter, au ch Kubikmeter, der, fa ch s p r . das fAbk. m3/ Volumen von einem Meter Länge, Breite, Höhe: zwei K. Beton, Sand, Gas Kubikwurzel, au ch Kubikwurzel, die M ath , dritte Wurzel aus einer Zahl Kubikzahl, auch Kubikzahl, die M ath. Zahl, die die dritte Potenz einer ganzen Zahl darstellt Kubikzentimeter, a u ch Kubikzentimeter, der, fachspr. das fAbk. ein3/ Volumen von einem Zenti­ meter Länge, Breite, Höhe: die Klasse der Motor­ räder bis 125 K. (mit einem Hubraum von 125 Kubikzentimeter) kubisch fAdj.f 1. mit der Form eines Würfels, Kubus, würfelförmig: ein Gebäude mit kubischer Form — 2 . /nicht adv.f Math, eine kubische Gleichung (Gleichung in dritter Potenz) Kubjsmus, der; -, /o. Pl.f formalistische Richtung der spätbürgerl. Malerei und Plastik, bei der die natürlichen Dinge in kubische, eckige Formen zer­ legt und dekorativ nebeneinandergesetzt werden Kubus, der; -, - [..u:s]/Kuben Würfel (1, 3): das Haus gleicht einem K. Küche, die; -, -n 1. für die Herstellung, das Kochen der Speisen bestimmter, eingerichteter Raum : eine kleine, geräumige, helle, moderne, gekachelte K .; eine Wohnung mit zwei Zimmern und K. — 2. Möbel für 1: eine neue K. kaufen — 3. fo. Pl.f Art
Kuchen — Kugelstoßen 695 der Zubereitung von Speisen: die Wiener, chinesi­ sche K .; diese Gaststätte ist für ihre gute K. be­ kannt — 4 . jo. Pl.f umg. Gesamtheit der in 1 einer Gaststätte, eines Betriebes tätigen Mitarbeiter: die K. macht heute einen Ausflug + warme, kalte K. warme, kalte Gerichte, Speisen: das Restaurant hat warme und kalte K .; — in Teufels K. kommen Kuchen, der; -s, - etw. Gebackenes in großem, läng­ lichem od. rundem Format, das aus Mehl, Eiern, Fettigkeiten, Zucker und verschiedenen anderen Zu­ taten in mannigfaltiger Weise bereitet wird: ein frisch gebackener K .; einen K. auf einem Blech, in einer Form backen; ein Stück (vom) K. ab­ schneiden; zur Feier gab es Kaffee und K. + sich die Rosinen aus dem K . picken Kuchen|blech, d«as flaches Blech (mit Rand), auf dem Kuchen gebacken werden Küchen|-chef, der Küchen leiter; -einrichtung, die Einrichtung (3) einer Küche; -fee, die umg. scherzh. weibliche Person, die in einer Küche bes. als Köchin beschäftigt ist: sie ist unsere K. Kuchen) -form, die Backform: etw. in einer K. backen; -gabel, die kleine Gabel mit drei Zinken, mit der Kuchen, Torten gegessen werden Küchen zu Küche 1| -gerät, das (elektrisches) Gerät, das in der Küche zur Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet wird; -herd, der; -kraut, das Pflanze, die ganz od. in Teilen, frisch od. ge­ trocknet zum Würzen von Speisen verwendet wird Kuchen|krümel, der Küchen zu Küche 1| -leiter, der Leiter der Küche einer Gaststätte od. einer Betriebsküche; -maschine, die elektrisches Gerät mit der Funktion verschiedener Küchengeräte; -messer, das kleines spitzes Messer für Arbeiten in der Küche: mit dem K. Kartoffeln schälen; -möbel, die fPl.f Möbel für eine Küche; -personal, das vgl. - leiter; -schrank, der Schrank für die Küche, in dem Geschirr, Küchengeräte u. ä. untergebracht werden Kuchen) -teig, der; -teller, der großer Teller, auf dem die Kuchenstücke serviert werden Küchen) -waage, die in der Küche verwendete kleine Waage zum Abwiegen der Zutaten; -Zettel, der Zu­ sammenstellung dessen, ivas an Speisen gekocht wer­ den soll: der tägliche, wöchentliche K. Kücken, das bes. österr. s. Küken kuckuck /lautnachahmend für den R uf des Kuckucksf Kuckuck, der; -(e)s, -e 1. in zahlreichen Arten vor- kommender, langschwänziger Vogel, von dem einige Arten ihre Eier in die Nester artfremder Vögel legen und von ihnen ausbrüten und die Jungtiere auf- ziehen lassen: der K. ruft; zum K .! /Ausruf des Unwillensf — 2. umg. scherzh. Siegel des Gerichts­ vollziehers: jmdm. den K. auf die Möbel kleben (die Möbel pfänden) -f- jmdn. zum K. (weit fort) wünschen; weiß der K. (niemand weiß), wann, wer, wie, wo, ob...: weiß der K., wer das gemacht hat Kuckucks| -ei, das Ei eines Kuckucks; + jmdm. ein K. ins Nest legen (jmdm. hinterhältig etw. Zweifelhaftes, Nachteiliges unterschieben); -ruf, der Ruf eines Kuckucks; -uhr, die Wanduhr, die die halben und vollen Stunden durch einen Kuckucks­ ruf anzeigt, wobei aus einer Klappe ein kleiner, nachgebildeter Kuckuck herauskommt Kuddelmuddel, Kuddelmuddel, der, d as; -s, fo . P l.f salopp Wirrwarr, Durcheinander: solch ein K .!; es gab einen mächtigen K . Kufe, die; -, - n I. schmale, lange, glatte Vorrich­ tung, auf deren unterer Fläche Schlittschuhe, Schlitten gleiten — II . landsch. größerer Bottich, bes. zum Keltern, Bierbrauen, in der Textilindustrie zum Färben, Bleichen Küfer, der; -s, - 1. Kellermeister — 2. süddt. Schweiz. Böttcher Kugel, die; -, -n 1.1. runder, regelmäßiger Körper, bei dem alle Punkte der Oberfläche den gleichen Ab­ stand von einem bestimmten Punkt, dem Mittel­ punkt, haben: eine eiserne, hölzerne, gläserne K .; das Volumen einer K. berechnen 1.2. 1.1 aus Metall von bestimmtem Gewicht für das Kugel­ stoßen: sie stieß die K. 15 Meter weit 1.8. Gebilde, das in seiner Form 1.1 annähernd gleichkommt: eine K. aus Watte, zerknülltem Papier — 2. umg. Geschoß von Handfeuerwaffen: eine verirrte K. hatte ihn getroffen; die Kugeln pfiffen, sausten ihnen um die Ohren; sich eine K. in, durch den Kopf schießen — 8. Med. Gelenkkopf — 4. fach- spr. aus der Keule vom geschlachteten Rind, Schwein geschnittenes Stück Fleisch - f - umg. eine ruhige K. schieben (sich bei der Arbeit nicht sehr anstrengen) Kugel/kugel| -blitz, der elektrisch geladenes, leuch­ tendes, kugelförmiges Gebilde, das bei Gewitter auf- treten kann; -fang, der Aufschüttung od. Mauer hinter den Schießscheiben eines SchießStandes, die durchschlagende od. fehlgehende Geschosse auffängt: mehrere Geschosse schlugen in den K . ; Sandsäcke als K. benutzen; -fest fAdj.f vgl. kugelsicher; -förmig fAdj.f in der Form einer Kugel (1.1, 1.3); -gelenk, das fachspr. Gelenk (1,2), das Drehbewe­ gungen nach fast allen Richtungen ermöglicht; -hagel, der Kugelregen kugelig fAdj.f kugelförmig: k. zugestutzte Zier­ bäume; eine kugelige Lampe Kugellager, das fP l. - lager/ Techn. Lager (5), bei dem im Raum zwischen einem inneren, drehbaren, meist auf einer Achse sitzenden und einem äußeren, festen, ringförmigen Teil Stahlkugeln eingesetzt sind, die die Reibung zwischen dem drehbaren und festen Teil stark herabsetzen kugeln fsw. Vb.; ist, hat/ 1. als Kugel (1.1), wie eine Kugel irgendwohin rollen (ist): der Ball ist ins Wasser gekugelt; er stürzte und kugelte mir vor die Füße — 2. (hat) 2.1. etw. durch Schwung in Bewegung setzen und rollen lassen: Murmeln über den Boden k. 2.2. die Kinder kugelten (wälzten) sich im Schnee + sich vor / Lachen k. Kugel/kugel| -regen, der dichter, starker Beschuß; - rund, - rund fAdj.f rund wie eine Kugel (1); -Schreiber, der Schreibgerät mit einer auswechsel­ baren, mit einer farbigen Paste gefüllten Mine, deren Spitze eine kleine, sich beim Schreiben dre­ hende Stahlkugel bildet; -segment, das M ath. Seg­ ment einer Kugel (1.1); -Sektor, der Math. Sektor einer Kugel (1.1), bei dem die Schnittfläche den M it­ telpunkt erreicht; -sicher fAdj.f sicher, fest gegen das Durchschlagen von Kugeln (2): kugelsicheres Glas; eine kugelsichere W este; -stoßen, das; -s, jo. Pl.j leichtathletische Disziplin, bei der eine Kugel (1.2) mü der Hand möglichst weitgestoßen werden muß
696 Kuh — kullern Kuh, die; Kühe 1.1. geschlechtsreifes weibliches Rindt bes. als M uttertier: eine braune, gescheckte, schwarzbunte, tragende K .; die Kühe füttern, melken, auf die Weide treiben; die K . brüllt, kaut wieder, hat gekalbt; die K. steht trocken (gibt keine Milch) 1.2. geschlechtsreifes weibliches Tier bestimmter Großwildarten, bes. als Muttertier — 2. salopp Schimpfw. dumme, begriffsstutzige weib­ liche Person: du blöde K.! + salopp dastehen wie die K. vorm neuen Tor (völlig verdutzt, ratlos sein) Kuh] -dorf, das umg. jemot. neg.j kleines, ab­ gelegenes Dorf; -Baden, der am Boden flach aus­ gebreiteter (breiiger) K ot des Rindes; -fuß, der fachspr. Brechstange, deren unteres Ende leicht gebogen ist und in zwei kurze Enden ausläuft; -glocke, die kleine Glocke am Hals weidender Rin ­ der; -handel, der umg. jemot. neg.l gegenseitiges Aushandeln von Vorteilen: das war der reinste K .; -haut, die + salopp das geht auf keine K. (das ist zuviel, unerhört)! kühl fAdj./ 1. /als angenehm od. unangenehm empfunden! mäßig kalt: ein kühler Morgen, Abend, Sommer; es weht ein kühler Wind; kühle Meeres­ luft; ein kühler (angenehm frischer) Trunk; der Schwimmer stürzte sich in die kühle Flut; kühle Umschläge machen; im Mai sind die Nächte noch k.; es ist zu k. für diese Jahreszeit; Speisen k. aufbewahren; mir ist es k. (ich friere ein wenig) — 2. zurückhaltend und ohne Herzlichkeit: ihr kühles Wesen stieß mich ab; ein kühler Empfang; sie verhielt sich ihm gegenüber äußerst k .; jmdn. k. grüßen — 3. nüchtern, nicht von Gefühlen beein­ flußt, nur vom Verstand bestimmt: alles war bei ihm kühle Berechnung; ihn leitet nur der kühle Verstand; sachlich und k. urteilen + einen kühlen Kopf bewahren Kühl] -aggregat, das T ech n. Aggregat, das einem Medium Wärme entzieht und dadurch Kälte hervor- ruft; -anlage, die Anlage zum Kühlen, Einfrosten von Nahrungs-, Genußmitteln Kuhle, d ie; -n norddt. kleinere (grubenartige) Vertiefung (2): eine tiefe K. graben Kühle, die; -, jo. P L ; zu kühl/; zu 1: herbstliche K. kühlen jsw. Vb.; hat/ etw. k. die Temperatur von etw. senken, etw. kühl (1) machen: den Wein k.; gut gekühltes Bier; die Wunde, heiße Stirn (mit Wasser) k.; <0 seinen Zorn, seine Rachsucht (an jmdm.) k. (an jmdm. abreagieren) 4- sein / Mütchen an jmdm. k. Kühler, der; -s, - 1 . Vorrichtung für bestimmte Ver­ brennungsmotoren zur Abkühlung der erwärmten Kühlflüssigkeit: der K. ist leck — 2. Chem. Techn. bei der Destillation zur Abkühlung und Kondensation heißer Dämpfe und Gase dienendes Gerät Kühler]haube, die Motorhaube Kühl] -fBissigkeit, die flüssiges Kühlmittel zur Kühlung bestimmter Verbrennungsmotoren; -haus, das Gebäude, das mit Kühlanlagen ausgerüstet ist und zur Lagerung leichtverderblicher Lebensmittel dient; -kette, die fachspr. vom Einfrosten im Kühlhaus über den Transport bis zum Verbraucher reichende ununterbrochene Tiefkühlung bestimmter Lebensmittel: die K. darf nicht unterbrochen werden; -mittel, das (flüssiges) Mittel, das bes. zum Kühlen (erhitzter Maschinenteile) dient; -rippe, die T echn. lamellenartiges, die Oberfläche des Motors vergrößerndes und somit zum Kühlen dienen­ des Teil luftgekühlter Verbrennungsmotoren; -schiff, das vgl. Kühlwagen; -schrank, der schrankähn­ licher Behälter mit einem Kühlaggregat zum Kühlen, Kühlhalten von Lebensmitteln, Getränken; -truhe, die mit einem Kühlaggregat ausgerüsteter, großer, truhenähnlicher Behälter in der Funktion eines Kühlschranks Kühlung, die; -en 1. jo. Pl.j das Kühlen: die K. des Motors durch Wasser, Luft — 2. Vorrichtung zum Kühlen, bes. Kühlaggregat: die K. ist aus­ gefallen — 3. jo. PL/ er sucht K. (Kühle, um sich zu erfrischen) im Schatten; der Regen hat etwas K. (Abkühlung) gebracht Kühl| -wagen, der mit einer Kühlanlage aus­ gestatteter Eisenbahn- od. Lastwagen zum Transport von Lebensmitteln; -wasser, das /o. PL/ vgl. Kühl­ mittel Kuh zu Kuh 1.11 -milch, die; -mist, der kühn \Adj.\ 1.1. unerschrocken, voller M ut Riskan­ tes wagend: kühne Forscher, Seefahrer, Entdecker; k. und tatkräftig zu Werke gehen 1.2 . die gewöhn­ lichen Schranken, Vorstellungen überschreitend (und zukunftsweisend): er hatte kühne Ideen; eine kühne Hypothese vertreten; seine dichterischen Visionen weisen k. über ihre Zeit hinaus; der Neu­ bau zeichnet sich durch eine k. entworfene Kon­ struktion aus 1.3 . das ist eine recht kühne (ge­ wagte) Behauptung; das hätte ich in meinen kühn­ sten Träumen nicht für möglich gehalten; dazu Kühnheit, die; -, jo. PL/; zu 1.1: K. zeigen, auf­ bringen; zu 1.2: die K. seiner Ideen Kuh/kuh zu Kuh 1.1] -stall, der; -warm /Adj.; nicht adv. /: die Milch ist noch k, (frisch gemolken und der Körpertemperatur der Kuh entsprechend warm) kujonieren jsw. Vb.; hat/ veraltend umg. jmdn. schikanieren: wir lassen uns von ihm nicht k. Küken, das; -s, - 1. Junges vom Geflügel, bes. vom Huhn: das K. ist aus dem Ei geschlüpft — 2. umg., vorw. spött. junges Mädchen kulant /Adj./ entgegenkommend, gefällig, bes. in geschäftlichen Angelegenheiten: er war k. und zu­ vorkommend; dazu Kulanz, die; -, jo. PL/ Kuli, der; -s, -s rücksichtslos, aufs äußerste aus- gebeuteter Arbeiter in den noch imp. beherrschten Ländern Ostasiens und Ozeaniens kulinarisch /Adj.; vorw. attr.j die besonders gute Kochkunst betreffend: kulinarische Genüsse Kulisse, die; -, -n 1. (verschiebbares) flächiges be­ maltes Teil der Ausstattung einer Bühne, mit der Ort und Beschaffenheit einer Szene verdeutlicht werden: Kulissen entwerfen, aufbauen, in der Pause aus­ wechseln; O das ist doch alles nur K. (Vor­ täuschung) — 2. etw., das den Hintergrund, den Rahmen eines Vorgangs ausmacht: 60000 Zu­ schauer bildeten bei dem Länderspiel eine laut­ starke K. -f- einen Blick hinter die Kulissen werfen Kuller, d ie ; -, -n landsch. kleine Kugel (1.1), Murmel Kuller|augen, die jPl.f umg. scherzh. große runde Augen: eine Puppe mit K.; seine K, aufreißen kullern jsw. Vb.; ist, hat/ umg. 1. (geräuschvoll) langsam irgendwohin rollen, kugeln (ist): Geld-
stücke, Äpfel sind auf den Boden, unter den Tisch gekullert; Tränen kullerten ihr über das Gesicht — 2. etw. mit Schwung in Bewegung setzen und (geräuschvoll) rollen lassen (hat): Murmeln über den Boden k. — 3. (hat) mit den Augen k. (mit den Augen rollen) Kulmination, die; -en 1. das Kulminieren (1) — 2. Astron. Zeitpunkt, in dem ein Gestirn bei seiner täglichen scheinbaren Bewegung am Himmel für den Beobachter seine größte Höhe od. Tiefe hat Kulminationsjpunkt, der /PL -e/ Astro n . Ort der größten Höhe od. Tiefe eines Gestirns am Himmels­ gewölbe kulminieren jsw . Vb.; hat/ 1. etw. kulminiert in etw. etw. gipfelt in etw.: die Untersuchungen kul­ minierten in der Feststellung, daß ... — 2. Astron. ein Gestirn kulminiert (steht im Kulmi­ nationspunkt) Kult, der; -(e)s, -e 1. in bestimmter Form gemein­ schaftlich vollzogene religiöse Verehrung vermeint­ licher überirdischer Mächte, W esen: ein heidnischer K.; der K. der christlichen Kirchen — 2. fin der Verbindung! (einen) K. mit jmdm., etw. treiben jmdn., etw. übertrieben verehren (1.1.1), wie eine Art Abgott behandeln: mit ihrem Auto, diesem Star treiben sie einen richtigen K . Kulthandlung, die kultische Handlung kultisch /Adj./ den Kult (1) betreffend, zum Kult gehörend: kultische Verehrung, Handlungen, Ri­ ten kultivieren /sw. V b.; hat; / auch kultiviert/ [, . v . .] 1. Land urbar machen: den Boden, das Moor, Sümpfe k. — 2, Landw. Forstw. Pflanzen züchten, anbauen und pflegen: Champignons k.; Meerrettich wächst wild, wird aber auch kultiviert — 3. etw. sorgsam pflegen und geistig, sittlich ver­ fein e r n : eine Bekanntschaft, Freundschaft, sein Benehmen k. kultiviert /Adj.; / auch kultivieren 3/ [..v . .] von einem hohen Niveau der Kultur (2) zeugend: eine kultivierte Ausdrucksweise, Lebensart haben; ein kultivierter Mensch; sich k. kleiden, benehmen Kult|Stätte, die Stätte für Kulthandlungen: eine antike K. Kultur, die; -, -en 1.1. /o. PI./ Gesamtheit der von der Menschheit im Prozeß ihrer Auseinandersetzung mit der Umwelt und ihrer Gestaltung, im Prozeß ihrer Arbeit geschaffenen und ihrer Höherentwick­ lung dienenden materiellen, bes. aber der geistigen, künstlerischen und moralischen Werke und Werte, die historisch den jeweils erreichten Grad der mensch­ lichen Herrschaft über objektive Prozesse in N atur und Gesellschaft widerspiegeln: die materielle, geistige K .; die Geschichte, Grundlage der mensch­ lichen K .; ein Land mit einer hochentwickelten K . ; die K. fördern, weiterentwickeln, verbreiten 1.2 . der jeweils erreichte Grad von 1.1 bei bestimmten Völkern, in bestimmten Epochen: eine alte K .; die antiken, orientalischen Kulturen; verschollene, versunkene Kulturen; die primitiven Kulturen der Frühzeit; die sozialistische K .; die K . des alten China, der Ägypter, der Goethezeit; /D D R / das Ministerium, der Minister für K . — 2. jo. PL/ Pflege einzelner Lebensgebiete im Sinne von 1.1: die K. des Wohnens, Essens; er hat K., ist ein Mensch von, mit K. (kultivierter Lebensart) — 3 . Landw. Bebauung, Bearbeitung des Bodens: die K. des Bodens muß verbessert werden; Ödland in K. nehmen (urbar machen) — 4. Landw. Forstw. 4.1. jo. PL/ Anbau und Pflege von Pflan­ zen : dieser Boden ist zur K. von Erdbeeren ge­ eignet; die K. (Zucht) von Rosen betreiben 4.2 . angebaute Pflanzen : dieser Boden ist für anspruchs­ volle Kulturen geeignet; eine K. Fichten (junger, auf künstlichem Wege begründeter Bestand Fich­ ten) — 5. Biol. in flüssigen od. auf festen Nähr­ böden gezüchtete Mikroorganismen, Zellen od. ge­ züchtetes Gewebe: eine K. ansetzen Kultur|-abgabe, die /in der DDR/ minimaler A uf­ preis auf Eintrittskarten für kulturelle Veranstal­ tungen, der zur Förderung des kulturellen Lebens verwendet wird; -abkommen, das zweiseitiges A b­ kommen zwischen Staaten über den Kulturaus­ tausch; -austausch, der zwischen Staaten verein­ barter Austausch, vereinbarte Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet; -beutel, der kleine Tasche für die Toilettenartikel (des Reisegepäcks); -boden, der fachspr. landwirtschaftlich nutzbar gemachter Boden; -bund, der jo. PL/ Organisation der DDR zur Förderung.und Pflege der (nationalen) Kultur: der K. der DDR; -denkmal, das Zeugnis der Kultur einer vergangenen Epoche, bes. Gebäude, dem besondere Pflege und besonderer Schutz zu­ gewandt wird kulturell /Adj.; nicht präd./ die Kultur (1) be­ treffend: das kulturelle Leben; der kulturelle Fort­ schritt; eine kulturelle (der Pflege der geistigen Kultur dienende) Veranstaltung; die kulturelle Entwicklung; das kulturelle Erbe (Kulturerbe) pflegen, erhalten; er ist k. interessiert Kultur/kulturj -ensemble, das /in d er D D R / Ensemble von Berufs- od. Laienkünstlern, das bes. Volksmusik und -tanz pflegt; -erbe, das das über­ lieferte Kulturgut (1), bes. soweit es in der Gegen­ wart noch im Sinn des Fortschritts wirksam werden kann; -flüchter, der; -s, - Biol. Tier- od. Pflanzen­ art, die aus einer Kulturlandschaft verschwindet, weil sie sich den veränderten Lebensbedingungen nicht anpassen kann; -fonds, der /in der DDR/ Fonds zur Finanzierung von Maßnahmen, die der Förderung des kulturellen Lebens dienen; -ge- schichte, die 1. jo. PL/ Geschichte der Kultur (1): die K. der Menschheit — 2. Werk über 1: eine interessante K .; zu 1 -geschichtlich /Adj.; nicht präd./; -gruppe, die /in der DDR/ Gruppe von Laienkünstlern; -gut, das 1. jo. Pl.j Gesamtheit der kulturellen Werke und Werte (eines Volkes, einer Klasse, Epoche) — 2. einzelnes Werk von kultu­ rellem Wert; -haus, das /in der DDR/ Gebäude zur Pflege und Förderung des geistig-kulturellen Lebens der Werktätigen in Betrieben und Wohngebieten; -historisch /Adj.; nicht präd./ kulturgeschichtlich; -land, das jo. PL/ fachspr. Kulturboden; -land- schaft, die fachspr. durch menschliche Arbeit ver­ änderte od. von menschlicher Arbeit geprägte Land­ schaft; -los /Adj./ ohne kulturelle Interessen, kultu­ rell niveaulos: er ist ein kulturloser Mensch; -ob- mann, der /in der DDR/ gewählter Funktionär für die kulturellen Belange in einer Gewerkschafts­ gruppe ; -pflanze, die aus ursprünglich wildwachsen­ den Formen gezüchtete, für die menschliche Nutzung angebaute Pflanze; -politik, die /o. PL/ Gesamtheit der die kulturellen Aktivitäten bestimmenden p oli­ tischen Grundsätze, Maßnahmen und Zielstellungen Kulmination — Kulturpolitik 697
698 kulturpolitisch — Kundenbuch eines Staates, einer Klasse, ihrer Parteien), Organi­ sationen: die sozialistische K .; die K. der Regie­ rung; dazu -politisch /A d jn ich t präd.j: kultur­ politische Ziele, Grundsätze; -raum, der jin der DDR/ großer Raum in einem Betrieb für kulturelle Veranstaltungen; -reyolution, die: die sozialistische K. (als Bestandteil der soz. Revolution sich voll­ ziehender Prozeß der Aneignung des für die Gestal­ tung des Soz. notwendigen kulturellen Niveaus durch die Werktätigen, der Umgestaltung der Lebens­ weise und Entwicklung der Persönlichkeit als Revo­ lution bes. auf den Gebieten von Ideologie, Bildung und Kultur, Herausbildung einer soz. K ultur); -schaffende, der; -n, -n fvorw. Pl.\ jmd., der auf kulturellem, bes. künstlerischem Gebiet tätig ist; -stufe, die Stufe, Grad der jeweils erreichten K ultur (l.i) eines Volkes; -« und Sozialfonds, der Fonds in soz. Betrieben zur Finanzierung kultureller Be­ lange und sozialer Leistungen: für etw. Geld aus dem K. zur Verfügung stellen, bekommen; -voll /Adj./ reich an K ultur (1, 2): k. leben; kulturvolle Freizeitgestaltung; -Wissenschaft, die W isse n ­ schaft, die sich mit den Gesetzmäßigkeiten, B e­ dingungen und Formen der Kultur (1) befaßt Kultus, der; -, Kulte s. Kult (1) Kümmel, der; -s, - 1, \o. Pl.j Doldengewächs mit weißen bis rosa Blüten und länglichen graubraunen, ätherisches öl enthaltenden Samenkörnern — 2. Io. Pl.j als Gewürz verwendete Samenkörner von 1: Käse, Wurst mit K. würzen — 3. /bei Mengen­ angabe PI. Kümmel/ mit 2 od. mit einem Zusatz von Kümmelöl hergestellter Branntwein: Herr Ober, bitte zwei K .! Kümmel| -brot, das mit Kümmel gewürztes Brot; -käse, der vgl. -brot; -öl, dasjo. Pl.j aus Kümmel (2) gewonnenes ätherisches Öl; -schnaps, der jo. PI./ Kümmel (3) Kummer, der; -s, /o. Pl.j psychischer Schmerz, Gram: ein nagender, großer K .; jmd. hat K .; jmdm. K . bereiten, ersparen; jmds. Gesicht drückt K. aus; vor K. (über etw., jmdn.) krank werden, fast vergehen; das macht mir wenig K. (erregt mich wenig); das ist mein geringster K. (macht mir am wenigsten Sorge); umg. wir sind an K. gewöhnt (das macht uns nicht viel aus, solchen Ärger kennen wir); zu meinem größten K. (Be­ dauern) kann ich nicht kommen Kummer|falte, die jvorw. Pl.j tiefe Falte im Ge' sicht, die ständigem Kummer zugeschrieben wird: jmd. hat Kummerfalten kümmerlich /Adj./ 1, armselig, dürftig: k., in kümmerlichen Verhältnissen leben; er hatte nur ein paar kümmerliche Habseligkeiten in der Schublade; sein Leben k. fristen — 2 . gering, kärglich, nicht ausreichend: sie arbeiteten für einen kümmerlichen Lohn; eine kümmerliche Ausbeute; ein kümmerliches Ergebnis; kümmerliche Reste von einer Mahlzeit; seine Leistungen waren k. (mangelhaft) — 3 . schwach entwickelt, schwächlich: hier wachsen nur kümmerliche Sträucher; ein Mann von kümmerlicher Gestalt Kümmerling, der; -s, -e schwächlicher, kränklicher (und in der Entwicklung zurückgebliebener) Mensch: er ist ein K. kümmern /sw. Vb.; hat/ LI. sich um jmdn., etw. k. 1.1. das Nötige und Mögliche für jmdn., etiv. tun. (aus Hilfsbereitschaft) für jmdn., etw. sorgen: sich um die Gaste, einen Kranken, Verletzten, den Haushalt k.; er kümmerte sich während der Abwesenheit der Eltern um die Kinder seines Freundes; sich um jmds. Gepäck k .; kümmere dich darum, daß alles klappt; ich muß mich um alles k.! 1.2. sich mit etw., jmdm. befassen, be­ schäftigen: darum kümmert er sich nie; kümmere dich um deine (eigenen) Angelegenheiten; ich werde mich schon noch um ihn k. — 2. /oft ver­ neint od. fragend/ etw., jmd. berührt (3) jmdn.: was kümmert mich der Klatsch?; das soll mich wenig k.; was kümmert’s mich, d aß ...?; das braucht dich nicht zu k. — II. /von Pflanzen, Tieren/ in der Entwicklung Zurückbleiben, schlecht gedeihen: die Pflanze kümmert in dem zu kleinen Topf; seit seiner Verletzung kümmert das Tier Kümmernis, d ie ; - , -se geh. etw., das jmdm. etwas Kummer macht: jmdm. seine Kümmernisse er­ zählen Kummer/kummer| -speck, der umg. scherzh. Fettleibigkeit durch gesteigerte Nahrungsaufnähme, die ungemeisterten psychischen Belastungen zu­ geschrieben w ird; -voll /Adj./: jmdn. k . ansehen Kummet, das; -s, -e s. Kumt Kümo, das; -s, -s /Kurzw. für Küstenmotorschiff/ s. Küstenmotorschiff Kumpan, der; -s, -e veraltend umg.jvorw. emot. neg./ 1. Gefährte: er zog mit seinen Kumpanen von einer Kneipe zur anderen — 2 . Mittäter, Helfershelfer: die Diebe hatten ihn zu ihrem K. gemacht Kumpanei, die; -, jo. Pl.j veraltend umg. jvorw. emot. neg.j 1. Gruppe zusammenhaltender Gefährten: die ganze K. war wieder beisammen — 2. du mußt deine K. (deinen vertraulichen Umgang) mit diesen Kerlen aufgeben Kumpel, der; -s, - /umg. -s 1. Bergmann — 2. umg. Arbeitskollege und’ Freund (1.1): das ist ein alter K. von mir Kumt, das; -(e)s, -e um den Hals des Pferdes ge­ legter, gepolsterter Teil des Geschirrs Kumulus, der; -, Kumuli Meteor. Haufenwolke Kumulusjwolke, die K um ulus kündbar /Adj./: ein kündbares Darlehen (D a r ­ lehen, das gekündigt werden kann); die Hypothek ist nach drei Jahren k. 1Kunde, der; -n, -n 1. jmd., der (regelmäßig) in einem Geschäft, einer Verkaufseinrichtung etw. kauft, bei jmdm., einer Handelseinrichtung etw. in Auftrag gibt od. eine Dienstleistung in Anspruch nim mt: ein guter, alter, fester K .; die Kunden bedienen; Dienst am Kunden (dem Kunden er­ wiesene Aufmerksamkeit, Gefälligkeit); einen Stamm, festen Kreis von Kunden haben — 2* umg. /emot./ Bursche, Kerl: ein schlauer, übler» windiger K .; wer hätte das diesem alten Kunden zugetraut 2Kunde, die; -, -n jvorw. Sg .j geh. Nachricht (1): jmdm. K . von etw., jmdm. geben; K. von jmdm., etw. haben; sie brachte eine schlechte K .; die K. von seinem Tod verbreitete sich schnell künden, kündete, hat gekündet geh. etw. kündet von etw.: die Ruinen k. (geben 2Kunde) von ver­ gangener Pracht Kunden zu 1Kunde 1| -beratung, die Beratung des Kunden für den, beim Einkauf; -buch, das für Kunden ausliegendes Buch zum Einträgen von
Kundendienst — Kunstgenuß 699 Wünschen, Beschwerden; -dienst, der 1. jo. PL/ Leistungen, die einem Kunden erwiesen werden, um ihm den Einkauf zu erleichtern und die Waren zur Nutzung bereitzumachen: Lieferung von Waren frei Haus gehört zum K . — 2. Einrichtung od. Personen, die für die Montage, Wartung technischer Geräte (für den Haushalt) zuständig sind; -kreis, der Kundschaft (LI): ein kleiner, großer K .; den K. zu erweitern suchen; -material, das fo. P l.j vom Kunden geliefertes Material, aus dem etw. für ihn hergestellt wird: der Goldring ist aus K. her­ gestellt; -Werbung, die Werbung von Kunden; - wünsch, der: Kundenwünsche berücksichtigen kundgeben fVb.j geh. etw. mitteilen (1): er gab seine Absicht kund, hat seine Absicht kund­ gegeben Kundgebung, d ie; - en 1. als Zusammenkunft vieler M enschen gestaltete große öffentliche politische Veranstaltung, meist unter freiem Himmel, bei der die Teilnehmer ihren Willen, ihre Meinung zum Ausdruck bringen: eine K. auf dem Platz vor dem Rathaus, für den Frieden; eine K. veranstalten; zur K. gehen; an einer K. teilnehmen — 2. ver­ altend geh. Äußerung, Mitteilung: daskann man als die K . seines Willens, seiner Freude auffassen kundig fAdj.l sachverständig, 2erfahren, etw. B e ­ stimmtes gut kennend: ein kundiger Bergführer; davon wissen nur wenige Kundige; ve raltend wir waren des Weges nicht k. (kannten den Weg nidht) kündigen fsw. Vb.; hat/ 1.1 . sein Arbeitsrechtsver­ hältnis od. j ein vertragliches Verhältnis lösen, als beendet erklären: unsere Sekretärin hat, zum Jahres­ ende gekündigt; der Untermieter hat gekündigt 1.2 . jmdm. k. jmds. Arbeitsrechtsverhältnis od. ein vertragliches Verhältnis als beendet erklären: der Betrieb mußte ihm unter diesen Umständen k.; nach dem Vorfall wurde ihm gekündigt; der Wohnungsinhaber kündigte seinem Untermieter; (jmdm.) etw. k .: (jmdm.) einen Kredit k.; einen Vertrag k.; O jmdm. die Freundschaft k. Kündigung, die; - en 1. Lösung eines Arbeits­ rechtsverhältnisses od. eines vertraglichen Verhält­ nisses durch einseitige Erklärung eines Vertrags­ partners: jmdm. die K. aussprechen; eine frist­ gemäße K .; die K. eines (Miet)vertrages, der Wohnung — 2 . Kündigungsfrist: eine Anstellung, ein Vertrag mit vierteljähriger K. Kündigung» zu Kündigung 1| -frist, die Jur. ver­ einbarter Zeitraum zwischen dem Aussprechen und dem Wirksamwerden einer Kündigung; -schreiben, das; -schütz, der Jur. durch gesetzliche Bestimmun­ gen festgelegter Schutz vor Kündigung: Schwangere haben K. Kundin, die; -nen jzu xKunde 1/ kundmachen fVbJ iandsch., bes. österr. etw. öffentlich bekanntmachen; dazu Kundmachung, die; -, -en Kundschaft, die; -, -en 1.1. fvorw. Sg .f Gesamtheit von 1Kunden (1): die K. gut bedienen, zufrieden­ stellen; es ist K. (es ist ein Kunde, sind Kunden) da — 2. österr. Käufer, 1Kunde (1) — II. Er­ kundung: jmdn. auf K. ausschicken, senden Kundschafter, der; -s, - 1. fDDRf jmd., der zum Schutz des soz. Staates politische, militärische Ge­ heimnisse und Ziele des imperial. Gegners auskund­ schaftet: er arbeitete im zweiten Weltkrieg als K . für die Sowjetunion — 2. jmd., der etw. erkundet, auskundschaftet: die Indianer sandten K. aus kundtun fVb.f geh. (jmdm.) etw. bekanntgeben: seine Absicht k. künftig /Adj.; nicht präd.f 1.1. /nur attr./ in Zu­ kunft eintretend od. vorhanden: mein künftiger Beruf, Wohnort; künftige Generationen, Zeiten; die künftige Entwicklung 1.2. fadv.f er versprach, k. (in Zukunft, von nun an) besser aufzupassen; er wird auch k. (fernerhin, weiterhin) mitarbeiten künftighin /Adv.) in Zukunft: das wird k. anders werden Kunst, die; -, Künste 1. spezifische Art der prak­ tischen schöpferischen Aneignung der objektiven Wirklichkeit auf der Grundlage ihrer geistigen und moralischen Durchdringung und Deutung durch den Menschen in bestimmten Werken, bes. der Malerei, Bildhauerei, Literatur und Musik und deren Wider­ spiegelung auf spezifisch ästhetische Weise: die antike, mittelalterliche, klassische, sozialistische K .; die angewandte, darstellende, graphische, bildende K .; die K. der Griechen, Gegenwart; K. und Wissenschaft; ein Freund, Verehrer der K .; die K. lieben, fördern; im Museum findet eine Ausstellung orientalischer K. (K u n s tw er k e) statt — 2. (meisterhaft entwickeltes) Können, erworbene Fertigkeit, Geschicklichkeit auf einem bestimmten Gebiet: hier kam alle ärztliche K . zu spät; die K. des Fechtens, der Holzschnitzerei; die K. zu lesen, schreiben; umg. zeig mal deine K. (zeig mal, was du kannst)"*; sie wandte alle Künste der Überre­ dung, Verführung, Intrige an; er ließ alle seine Künste spielen (setzte alles ein, was er konnte), um sie für sich zu gewinnen — 3. fo. Pl.j etw. künstlich Geschaffenes, nicht natürlich Gewachsenes: das ist nicht echt, das ist nur K. + umg. eine brotlose K. (Arbeit, bes. künstlerische Tätigkeit, bei der man wenig verdient); das ist keine K. (das ist einfach, kann jeder); was macht die K. (wie geht es)?; mit seiner K. am Ende sein (nicht weiter wissen); — nach allen / Regeln der K. Kunst/kunst| -ausstellung, die Ausstellung von Werken der bildenden Kunst; -begeistert /Adj.j sehr an Kunst (1) interessiert: er, sie ist k.; kunst­ begeisterte Zuschauer; -darm, der synthetisch her­ gestellte Hülle für Wurst; -denkmal, das Bauwerk, Plastik von künstlerischem und historischem W ert; -dünger, der durch chemische Verfahren gewonnener Dünger (aus Mineralien); -eis, das jo. Pl.j durch Einfrieren von Wasser mit Hilfe von Kältemaschinen hergestelltes Eis (1); -eisbahn, die aus Kunsteis be­ stehende Eisbahn; -erzieher, der jDDBj Lehrer für Kunsterziehung; -erziehung, die jDDBj Vermitt­ lung von Grundwissen bes. über bildende Kunst (1), bes. als Unterrichtsfach an Schulen; -faser, die Chemiefaser: Textilien aus Kunstfasern; -fehler, der umg. Fehler bes. eines Arztes, Apothekers, einer Hebamme in Ausübung ihres Berufes; -fertigJAdj.) handwerklich geschickt: etw. k. zusammensetzen, gestalten; dazu -fertigkeit, die jo. P l.j: die K. des Schnitzers, der Frau beim Sticken; -flug, der jo. Pl.j sportliche Disziplin, bei der mit Motor- od. Segelflugzeugen schwierige Bewegungen und Figuren ausgeführt werden; -freund, der Kunstliebhaber; -gattung, die; -gegenständ, der künstlerisch gestal­ teter Gegenstand als Werk (1.3.2) der bildenden K u n st; -genuß, der: die Kunstausstellung, das
700 kunstgerecht — Kunststück Konzert war ein echter K. (war künstlerisch so wertvoll, daß es für den Betrachter, Besucher ein Genuß war); -gerecht /Adj.j nach den Regeln einer Kunst (2), eines Handwerks, fachmännisch: eine Arbeit k. ausführen; einen Gegenstand k. zu- sammensetzen; „eine Wunde k. verbinden; eine kunstgerechte Übersetzung; -geschichte, die 1. jo. PLJ Geschichte der Entwicklung und der Epochen der bildenden Kunst: das Werk dieses Malers nimmt einen hervorragenden Platz in der K. ein — 2. er hat eine K. (Werk über 1) geschrieben; zu 1 -geschichtlich jAdj.; nicht präd.j: eine kunst­ geschichtliche Betrachtung; -gewerbe, das jo, P L j die (serienmäßige) Herstellung und der erwerbs­ mäßige Vertrieb von schmückenden Gegenständen und Gebrauchsgegenständen zur Befriedigung der ästhetischen Bedürfnisse; dazu -gewerbler, der; -s, -, -gewerblerin, die; - nen, -gewerblich /A d j.j : kunstgewerbliche Artikel; kunstgewerblicher Schmuck; -griff, der 1. fachmännischer, geschickter Handgriff, bei dessen Beherrschung sich etw. Schwieriges bewältigen läßt — 2. raffinierter T rick (1.1): ein raffinierter, unerlaubter K .; - handel, der Handel mit Kunstgegenständen: der staatliche K. der DDR.; dazu -händler, der u. -handlung, die; -handwerk, das jo. P l.f vorwiegend handwerkliche Herstellung von Gegenständen fü r den Gebrauch, als Schmuck, zur Ausstattung von Räumen, bei der vom Entwurf bis zur endgültigen Ausführung alles in einer Hand liegt; dazu -handwerker, der u. -hand­ werklich /Adj,; nicht präd./: kunsthandwerkliche Erzeugnisse; -harz, das dem Harz ähnlicher Kunst­ stoff: etw. ist aus K .; etw. aus K. herstellen; -historiker, der Wissenschaftler, Kenner auf dem Gebiet der Kunstgeschichte (1).; dazu -historisch jAdj.; nicht präd.j; -honig, der gelb wie Honig aussehendes Nahrungsmittel aus Zucker mit Zusatz von Aroma und Farbstoffen; -kenner, der: er ist ein K.; -kritik, die jo. PL/ kritische Auseinander­ setzung mit Werken bes. der zeitgenössischen bilden­ den Kunst: ein Experte auf dem Gebiet der K .; dazu -kritiker, der: ein bekannter K .; - leder, das chemisch hergestellter, dem Leder in Aussehen und Eigenschaften ähnlicher W erkstoff: Schuhe, eine Tasche aus K. Künstler, der; -s, - 1.1. jmd., der (beruflich) Kunst­ werke schafft, Schöpfer von Kunstwerken: ein bilden­ der, freischaffender, ausübender K .; das Gemälde eines unbekannten Künstlers 1.2. jmd., der beruf­ lich Werke der darstellenden Kunst od. der Musik künstlerisch interpretiert: ein darstellender K .; für die Festaufführung konnte eine Reihe namhafter K. aus der W elt der Oper und des Balletts ge­ wonnen werden; der K. erhielt ein Engagement beim Theater, Film; der Auftritt des Künstlers war ein großer Erfolg — 2. jmd., der auf einem bestimmten Gebiet außergewöhnliche Fertigkeit, Ge­ schicklichkeit erlangt hat: er ist ein K. in seinem Fach, seines Faches, im Kartenspielen; dazu Künstlerin, die; -nen künstlerisch /Adj.; nicht präd.j der Kunst (1) od. dem Künstler gemäß, die Kunst od. den Künstler betreffend: die künstlerische Arbeit, Verantwor­ tung; künstlerische Gestaltungsmittel, Ausdrucks­ form en; eine künstlerische Aussage, Eigenart; seine künstlerische.Begabung, Fähigkeit; er steht auf der Höhe seiner künstlerischen Reife; die künstlerische Leitung des Theaters; er ist k. be­ gabt; ein k. wertvoller Film Künstler|-name, der Pseudonym eines Künstlers (lj; -pech, das jo. Pl.f umg. scherzh. kleines M ißgeschick: daß ihm der Teller dabei zerbrach war K. Künstlerschaft, die; -, jo. Pl.j 1. Gesamtheit der, aller Künstler (1) — 2. Künstlertum Künstlertum, das; -s, jo. Pl.j Wesen, Art, das Können eines Künstlers (1): sein überragendes K. künstlich jAdj.j 1. vom Menschen der Natur, dem natürlichen Vorgang nachgeschaffen, nicht natürlich: künstliche Blumen, Edelsteine; Stoffe, Gewebe aus künstlichen Fasern; bei künstlichem Licht arbeiten; ein künstliches Gebiß, Auge; die künst­ liche Beatmung, Befruchtung; die künstliche Niere (Gerät, das die Funktion der Niere ersetzt); einen Kranken k. ernähren — 2.1. gekünstelt, un ­ natürlich, gezwungen: seine künstliche Heiterkeit; sein Lächeln, seine Ruhe wirkte k. 2.2. einem natürlichen Verlauf, Zustand absichtlich, bewußt entgegenwirkend: ein Verfahren k. in die Länge ziehen; sich k. (unnötig) aufregen Kunst/kunst| -liebhaber, der Liebhaber der K unst (1); -lied, das von einem namentlich bekannten Komponisten komponiertes, meist strophig gebautes od. durchkomponiertes Lied; -los jAdj./ schlicht und einfach in der Ausführung, nicht künstlerisch ge­ staltet; -maler, der Künstler (1.1) auf dem Gebiet der Malerei; -pause, die (unbeabsichtigte Pause bei einem Vortrag (zur Erzielung einer bestimmten W irku n g): er wußte effektvolle Kunstpausen in seinen Vortrag einzubauen; eine ungewollte K .; -preis, der Preis (ii.i), der für ausgezeichnete künstlerische Leistungen vergeben wird: der K. der DDR, des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes; -produkt, das 1. Produkt der Kunst (1) — 2. künst­ liches (1) Produkt; -reiter, der Zirkus Reiter, der akrobatische Kunststücke auf, mit dem Pferd vor­ führt; -richtung, die Entwicklungsrichtung in der Kunst (1); -Sammler, der Kunstliebhaber, der Kunstgegenstände sammelt; -Sammlung, die Samm­ lung von Kunstgegenständen; -schaffen, das künst­ lerisches Schaffen: das zeitgenössische K .; - s chätz, der sehr wertvoller Kunstgegenstand: die Kunst­ schätze des Museums; -Schmied, der K u n s th a n d ­ werker für Schmiedearbeiten; -schwimmen, das sportliche Disziplin, bei der ausschließlich Schwim­ merinnen in Gruppen zu Musik schwimmend be­ stimmte Figuren darstellen; -Seide, die veraltend chemisch hergestellte, der Naturseide ähnliche Seide; -sinn, der jo. Pl.j Kunstverständnis; dazu -sinnig jAdj.j kunstverständig; -springen, das; -s, /o. Pl.j sportliche Disziplin, bei der kunstvolle Sprünge vom Sprungbrett, Sprungturm in das Wasser ausgeführt werden; -stein, der jo. Pl.j Bauw. bild. Kunst aus zermahlenem Gestein und verschiedenen Binde­ mitteln hergestellter künstlicher Stein, der in Aus« sehen und Eigenschaften Naturstein sehr ähnlich ist: eine Grabeinfassung aus K .; -Stoff, der synthe­ tischer W erkstoff: eine Schüssel, Tür, Folie aus K .; organische, anorganische Kunststoffe; -stopfen jVb.; vorw. im Inf. u . Part. Prät.j schadhaftes Gewebe mit Fäden desselben Gewebes so stopfen, daß die ausgebesserte Stelle nicht zu sehen ist; -stück, das jPl. - e/ Leistung, deren Ausführung eine besondere Geschicklichkeit, ein besonderes Können
Kunstverstand — Kuratel 701 <erfordert, bes. Vorführung eines Akrobaten, Zauber­ künstlers, einer Dressur: der Artist führte seine akrobatischen, waghalsigen Kunststücke vo r; er hatte den Hunden eine Menge Kunststücke bei­ gebracht; O er brachte das K. fertig (besaß soviel Geschicklichkeit), uns zu überreden; -f* um g. das ist doch kein K. (das ist einfach, kann jeder)!; - verstand, der Kunstverständnis; dazu -verständig jAdj.f Kunstverständnis besitzend: ein kunstver­ ständiger junger Mensch; -Verständnis, das W issen von der Kunst (1), Verständnis, Sinn für die Kunst: er hat, besitzt großes K .; -voll /Adj.f mit großer K u n s t (1, 2) gestaltet: kunstvolle Schnitzereien, Keramiken; ein k. geschmiedetes Eisentor; eine kunstvolle Frisur; eine k. garnierte Platte; -w erk, das 1.1. Werk der Kunst (1): ein dichterisches, dramatisches K .; die antiken Kunstwerke 1.2 . die Torte zu seinem 50. Geburtstag war wirklich ein K. (zeugte von großer Kunstfertigkeit); -wert, der 1. /o. PL/ künstlerischer Wert eines Werkes der Kunst (1) — 2. fvorw. PL/ wertvoller Kunstgegen­ stand: die Schatzkammer war mit Kunstwerten angefüllt; -Wissenschaft, die fo. Pl.f Wissenschaft von der Art und der geschichtlichen Entwicklung der bildenden Kunst kunterbunt /Adj.f umg. 1 .1 . ohne jede Ordnung, regellos: ein kunterbuntes Durcheinander von Büchern, Briefen, Zigarettenschachteln, Nägeln; er aß, erzählte alles k. durcheinander; hier sieht es recht k. (liederlich) aus 1.2 . aus vielerlei Ver­ schiedenartigem bestehend, wenig einheitlich: ein kunterbuntes Programm; auf dem Markt herrschte ein kunterbuntes Treiben (ein W irrwarr von Menschen, Dingen und Lärm) Kunz + / HinzundK. Kupfer, das; -s, fo. Pl.f rotbraunes, glänzendes, relativ weiches Schwer- , Buntmetall, das Elektrizität und Wärme sehr gut leitet: Rohre, Kessel, Draht, eine Münze aus K .; K. mit Zinn legieren Kupfer/kupfer| -blech, das; -dach, das m it K u p f e r ­ blech gedecktes Dach; -draht, der; -erz, das Kupfer enthaltendes Erz; -färben /Adj.f von der Farbe des Kupfers, rotbraun; -glanz, der Min. /wichtiges Kupfererz/; -kessel, der; -kies, der jo. PI./ Min. /wichtiges Kupfererz/; -legierung, die; -münze, die kupfern /Adj.; nur attr.j 1. aus Kupfer: ein kupfer­ ner Kessel — 2. von der Farbe, dem Glanz des Kupfers: der kupferne Glanz ihrer Haare kupfer/Kupfer| -rot /Adj./ rot wie K upfer, rot­ braun : sie hat kupferrotes Haar; -platte, die: ein Dach mit Kupferplatten decken; eine K. für einen Kupferstich; -Schmied, der (Kunsthandwerker, der Gegenstände aus Nichteisenmetallen, bes. aus Kupfer, herstellt; -stich, der 1. im Tiefdruckver­ fahren hergestelltes graphisches Blatt mit einem A b­ druck von einer Kupferplatte, in die ein Bild od. eine Zeichnung seitenverkehrt mit einem Stichel ein­ gegraben ist und die zum Drucken eingefärbt od. geätzt wird — 2. fo. Pl.f graphische Technik zur Herstellung von 1 kupieren /sw. Vb.; hat/ fachspr. den Schwanz, die Ohren eines Tieres, bes. Hundes, Pferdes, stutzen: wir haben den Schwanz des Hundes k. lassen Kupon, der; -s, -s [..poq, auch ..po] 1. als Beleg, Gutschein dienender (abtrennbarer) Abschnitt, Zettel: bei der Betriebsfeier wurden Kupons für Getränke und Speisen ausgegeben — 2 •/in der kap. Wirtsch./ Abschnitt bei Aktien, Wertpapieren, der zum Bezug der Dividende, Zinsen berechtigt Kuppe, die; -, -n 1. rundliches, gewölbtes oberes Teil, Ende 1.1. eines Berges: von der K. des Berges hat man einen schönen Rundblick 1.2. eines Fingers, Fingerkuppe: mit der K. des Zeigefingers auf etw. klopfen — 2. gewölbter, rundlicher Berg Kuppel, d ie; - n gewölbtes Dach, gewölbte Decke über einem Raum, meist in Form einer Halbkugel: die mächtige K. des Doms; die K. der Sternwarte ist drehbar; unter der K . des Zirkuszeltes; der Raum ist von einer K. überwölbt Kuppelei, die; -en veralten d 1.1. mit anrüchigen Methoden betriebene Vermittlung einer Ehe: sie hatte mit ihrer K., ihren Kuppeleien Erfolg 1.2. fo. Pl.f Jur. Handlung, die den nichtehelichen Sexualverkehr zweier Personen begünstigt: sie wurde der K . beschuldigt, wegen K . angeklagt Kuppel|mutter, die /PI. -mütter/ umg. Kupp­ lerin kuppeln /sw. Vb.; hat/ 1.1. etw. an etw. k. ein Fahrzeug durch eine Kupplung mit einem anderen Fahrzeug verbinden, einen Wagen, Anhänger an ein Fahrzeug anhängen: er hat die beiden Triebwagen gekuppelt; einen Waggon an den Zug, einen Hän­ ger an den LKW k. 1.2. Techn. etw. mitetw. k. zwei Teile, Geräte (durch eine lösbare Verbindung) zum Zusammenwirken verbinden, koppeln: Diesel­ motoren mit Elektromaschinen k.; der Entfer­ nungsmesser ist mit der Kamera gekuppelt — 2. die Kupplung eines Kraftfahrzeuges betätigen: erst k., dann den Gang einlegen Kuppelung, die s. Kupplung kuppen /sw. Vb.; hat/ fachspr. etw., bes. Triebe, Zweige einer Pflanze, abschneiden od. verkürzen Kuppler, der; -s, - jmd., der Kuppelei betreibt; dazu Kupplerin, die; -, - nen Kupplung, die; -, -en Techn. 1.1. lösbare Vor­ richtung zum Verbinden von zwei Fahrzeugen: die K. zwischen zwei Eisenbahnwagen, zwischen Triebwagen und Hänger 1.2 . lösbare Vorrichtung zum Verbinden von sich bewegenden Maschinen­ teilen, W ellen: feste, elastische Kupplungen; die K. der Werkzeugmaschine ausrücken 1.8 . V or­ richtung in Kraftfahrzeugen zum Herstellen od. Trennen der Verbindung zwischen Motor und Ge­ triebe: eine neue K. in ein Kraftfahrzeug ein­ bauen; die K. (das Pedal für die Kupplung) treten — 2. das Herstellen einer Verbindung mit Hilfe von 1.1, 1.2: die K. dieser Waggons geht automa­ tisch vor sich; die K. der zwei Wellen kann mit der Hand vorgenommen werden Kur, die; -, - en 1. (vom Arzt verordnete) Heib behandlung über längere Zeit unter Anwendung be­ stimmter therapeutischer M ittel: eine K. machen; eine K. mit bestimmten Medikamenten — 2. A u f­ enthalt in einem Kurort, Sanatorium, der meist mit einer Heilbehandlung verbunden ist: eine prophylak­ tische K .; eine K. beantragen; jmd. fährt zur K., istzurK.inN Kür, die; -, - en Sport Abfolge frei gewählter und zusammengestellter Übungen bei Wettkämpfen: die K . beim Eiskunstlauf, Turnen; eine ausgefeilte, schwierige K . turnen, laufen Kuratel, auch Kuratel, die; -, -en veraltend Vor­ mundschaft (1.1) bes. bei einer entmündigten er­
702 Kurator — Kursrückgang wachsenen Person: /in den Verbindungen/ unter K. stehen; jmdn. unter K. stellen Kurator, der; -s, Kuratoren aufsichtführender B e­ auftragter einer Körperschaft, Verwalter einer Stiftung: der* K. der Stiftung Kuratorium, das; -s, Kuratorien [ ..i9n, . .ion] A u s­ schuß, Behörde für die (Beaufsichtigung der) Ver­ waltung einer Körperschaft, einer Stiftung: die Stiftung wurde von einem K . verwaltet Kurjaufenthalt, der: er weilte zu einem K. in N Kurbel, die; - n einarmig wirkender, gerader od. gekröpfter Hebel zum Drehen einer Welle: mit der K. einen Motor anwerfen; die K. des Leierkastens; die K . drehen Kurbel Techn.| -gehäuse, das Gehäuse, das we­ sentliche Teile, bes. Getriebe und Zylinder eines Ver­ brennungsmotors umschließt', -getriebe, das Ge­ triebe, das Kreisbewegungen in geradlinige hin- und hergehende Bewegungen und umgekehrt umformt kurbeln /sw. Vb.; hat/1,1 . eine Kurbel betätigen: er kurbelt an der Winde; er kurbelte, bis der Motor ansprang 1.2. etw. durch Drehen einer Kurbel {in die Höhe) bewegen: er hat den Eimer aus dem Brunnen, auf das Gerüst gekurbelt — 2. umg. ich habe den ganzen Tag gekurbelt (die Wählerscheibe des Tele­ fons gedreht) und doch keinen Anschluß bekommen; die Radrennfahrer k. (fahren, die Pedale tretend) ihre Runden Kurbel|welle, die Techn. mehrfach gekröpfte Welle, die durch Pleuelstangen in Bewegung versetzt wird Kürbis, der; -ses, -se 1. Kürbisgewächs mit gelapp­ ten Blättern, glockenförmigen Blüten und großen kugeligen Früchten, das Ranken bildet und sich am Boden ausbreitet — 2. Frucht von 1: ein großer, gel­ ber K .; K. mit Essig und Zucker einkochen, als Kompott verwenden — 3. salopp (großer) Kopf (1.1): auf seinen K. paßt kein Hut Kürbis| -gewächs, das kletterndes krautartiges Rankengewächs mit meist gelben Blüten und flei­ schigen runden od. länglichen Früchten mit zahl­ reichen Samenkernen; -kern, der Samenkern des Kübisses (2) küren, kürte/kor, hat gekürt/gekoren v e r a lte n d geh. jmdn., etw. auserwählen: auf einer öffent­ lichen Veranstaltung haben die Frisöre die Meister ihres Fachs gekürt, gekoren Kur| -fürst, der einer der Fürsten, die berechtigt waren, den deutschen König zu wählen; -gast, der jmd., der sich zur Kur in einem Sanatorium, Kurort aufhält; -haus, das 1. größeres Gebäude in einem Kurort, in dem die medizinischen Einrichtungen für eine K ur enthalten sind — 2. zentrale größere Gast­ stätte in einemBadeortp*heim, das Sanatorium, Heim für Kurgäste Kurie, die; -n [..io, ..io] Rel. kath. Gesamtheit der Behörden und Amtspersonen des Vatikans: ein Erlaß, Beschluß der K. Kurier, der; -s, -e Bote, der wichtige Nachrichten od. Schriftstücke möglichst rasch überbringt: der K. einer Gesandtschaft kurieren /sw. Vb.; hat/ 1.1 »jmdn., eine Krankheit mit Erfolg ärztlich behandeln, heilen: veraltend jmdn. von einem Leiden k/1; /drückt die Laienhaftig- keit, Unzulänglichkeit der Heilmethode aus/ er ver­ suchte, sich selbst zu k. 1.2 . umg. jmdn. von seinen Vorurteilen k. (jmdn. dazu bringen, daß er seine Vor­ urteile als Fehler erkennt und aufgibt); (von etw.) kuriert sein (auf Grund schlechter Erfahrungen genug von etw. haben) kurios /Adj./ seltsam, sonderbar, merkwürdig: ein kurioser Mensch, Einfall; das ist wirklich k. Kuriosität, die; -, - en 1. /o. PI./ das Kuriossein — 2. etw. Kurioses: etw. ist eine K. Kuriosum, das; -s, Kuriosa etw. Kurioses, selt­ samer Fall: etw. gilt als K .; ein medizinisches K. Kur|kapelle, die vgl. Kurorchester Kür|lauf, der Sport Kür beim Eiskunstlauf, Roll- schuhlaufen Kur| -Orchester, das Orchester, das in Kur-, Bade­ orten zur Unterhaltung der Kurgäste spielt; -ort^ der /PI. - e/ wegen seiner Lage, seines Klimas, des Vorkommens natürlicher Heilmittel für Kuren ge­ nutzter Ort; -patient, der jmd., der durch eine Kur Heilung sucht; -pfuscher, der jmd., der ohne ärzt­ liche Approbation und mit zweifelhaften Mitteln Kranke behandelt; dazu -pfuscherei, die Kurs, der; -es, -e 1.1. die von einem Schiff, Flugzeug nach dem Kompaß gesteuerte Fahrt-, Flugrichtung Verlauf der Fahrt- , Flugrichtung: auf geradem, fal­ schem K .; einen bestimmten K. wählen, ein- schlagen, einhalten; den K . ändern; auf K. gehen;. K. auf ein Ziel nehmen; K. auf die Küste halten;, vom K. abkommen, abweichen — 2. Linie in der Politik einer Regierung, Partei: der neue (außen­ politische) K. der Regierung; den K. ändern — 3. Sport Rennstrecke: den K. für das Radrennen festlegen; die Boote gehen auf K. — 4. der sich nach Angebot und Nachfrage regelnde Preis der an der Börse gehandelten Wertpapiere, Devisen, Waren, Börsenkurs: die Kurse ziehen an, steigen, fallen — 5. /von Zahlungsmitteln; in der Verbindung/ außer K . : diese Münzen sind schon außer K. (sind nicht mehr in Umlauf, nicht mehr gültig); Banknoten außer K. setzen (für ungültig erklären) —II . 1. Lehr­ gang (1): einen K. besuchen, leiten; an einem K . teilnehmen; ein K . zur fachlichen Weiterbildung, in Säuglingspflege — 2. Gesamtheit der Teilnehmer von II . 1: der K . besichtigte die Ausstellung -f- hoch im K. stehen (sehr gefragt sein) Kurs| -abweichung, die vgl. - änderung; - änderung, die das Abweichen eines Schiffes, Flugzeugs von der Fahrt-, Flugrichtung; -anstieg, der das Ansteigen des Börsenkurses; -buch, das Buch, Heft mit den in einem bestimmten Zeitraum gültigen Fahrplänen fü r den Personenverkehr der Eisenbahn, des Kraft­ verkehrs Kur|schatten, der umg. scherzh. Person des an­ deren Geschlechts, zu der man während einer K ur (2} ein vertrauliches, intimes Verhältnis hat: sie hatte einen K. Kürschner, der; -s, - Handwerker, der gegerbte Felle zu Kleidung verarbeitet kursieren /sw. Vb.; hat/ im Umlauf sein, zirku­ lie ren : ein Rundschreiben unter den Mitarbeitern k. lassen; Banknoten k.; O Gerüchte k. (gehen um , werden erzählt) kursiv /Adj./ D ruckerei /von Schriftzeichen/ in schräg nach rechts geneigter Druckschrift: einen Text k. setzen, drucken kursorisch /Adj./ 1. inhaltlich zusammengedrängt, kurz und knapp: ein kursorischer Überblick — 2. etw. k. (schnell und flüchtig) lesen Kurs zu Kurs L4| -rückgang, der: ein K. des
Kurssteigerung — kurzlebig 703 Dollars; -Steigerung, die; -stürz, der vgl. - rück- gang Kursus, der; Kurse s. Kurs II Kurs| -wagen, der Eisenbahnwagen, der jeweils an den Anschlußzug gehängt wird, so daß dem Reisenden das Umsteigen erspart wird; -Wechsel, der Wechsel des Kurses (1.2); -wert, der nach dem jeweiligen Kurs (1.4) errechneter Wert eines Wertpapiers Kur|taxe, die in K u r- und Erholungsorten erhobene, von den Gästen zu zahlende Abgabe, die zur Unter­ haltung der Kuranlagen, der kulturellen Betreuung der Gäste verwendet wird: K. zahlen Kurve, die; -n [.. vo, auch..fo] 1. gekrümmte Linie {durch die Zahlenwerte od. bestimmte Vorgänge gra­ phisch dargestellt werden): eine K. zeichnen, be­ rechnen; eine statistische K .; die K. des Kranken­ standes kletterte in die Höhe — 2. Bahn (1.2) in Form einer gekrümmten Linie: das Flugzeug be­ schrieb eine steile K. ; die Skiläufer fahren in Kurven zu Tal; eineballistischeK. — 3.Biegung, Krümmung eines Weges, einer Straße: eine Straße mit vielen Kurven; die K. durchfahren, schneiden; der Wagen wurde beidem Tempo aus der K. getragen — 4. /nur im PL/ umg. scherzh. sie hat aufregende Kurven (ausgeprägte Körperformen) -f- umg. die K. kriegen (etw. im letzten Augenblick noch bewältigen, erreichen); salopp die K. kratzen (schnell von einem Ort Weggehen, sich drücken) kurven /sw. Vb.; ist/ [..von,, auch ..fon] umg. in einer kurvenförmigen Linie, Bahn fahren, fliegen, sich bewegen: der Radfahrer kurvte um die Ecke; das Flugzeug kurvte über der Stadt kurven/Kurvenj -förmig fAdj.f in Form einer Kurve (1); -lineal, das Lineal, dessen Ränder be­ stimmte geometrische Kurven bilden; -reich /Adj.f m it vielen K u rven (3): eine kurvenreiche Straße, Wegstrecke; -Schreiber, der Gerät zur automatischen graphischen Aufzeichnung von (statistischen) Kurven Kurverwaltung, die Dienststelle in Kur-, Bade­ orten, die die Einrichtungen für Kuren und die zur Betreuung der Urlauber verwaltet kurz, kürzer, kürzeste /Adj./ 1 .1. von relativ ge­ ringer räumlicher Ausdehnung der Länge: kurze Arme, Beine, Haare; ein kurzer Rock, Faden; er schlug den kürzesten Weg zum Bahnhof ein; S p o r t kurze (über eine Distanz von 50 bis 400 Meter reichen­ de) Strecken"1; am Mittag sind die Schatten k . ; der Mantel ist ihr zu k. geworden, muß kürzer gemacht werden 1.2. in, von geringem Abstand, geringer E nt­ fernung: auf kurze Entfernung ist das gut zu er­ kennen; k. vor der Ecke steht ein Gasthaus; der Rock endet k. über dem Knie; er sprang zu k. — 2.1. von relativ geringer zeitlicher Ausdehnung, D au er: eine kurze Weile, Frist, Pause, Beratung; ein kurzer Aufenthalt, Besuch, Urlaub; eine kurze Rede; das war eine kurze Freude; das dauert nur kurze Zeit; dafür ist die Zeit zu k. (bemessen); k. nicken, grüßen; umg. er wollte uns k. (für einen kleinen Zeitraum) besuchen 2.2. in, von geringem Zeitabstand: etw. wiederholt sich in kurzer Folge, kurzen Abständen; k. vor Weihnachten kommen — 3.1 . gedrängt, nicht ausführlich: eine kurze Über­ sicht, Geschichte; ein kurzer Brief; etw. k. andeu­ ten, zusammenfassen; etw., sich k. fassen (sch nell nu r das Wesentliche sagen) 3.2. /adv.; in elliptischer Verwendung, faßt Voraufgehendes zusammen/ k. mit einem Wort: er lehrte an der Universität, hielt Vor­ träge, schrieb viele Bücher, k ., er war ein viel­ seitig tätiger Wissenschaftler — 4. /vorw. adv./ rasch, ohne Umschweife: k. entschlossen packte er seine Sachen; etw. k. abtun; umg. jmdn. k. ab- fertigen; mach’s k. (halte dich nicht mehr lange da­ mit auf)! + zu k. kommen (zu wenig bekommen, benachteiligt werden); k. angebunden sein (schroff antworten); k. und gut (mit einem W ort); vor kurzem (kürzlich); seit kurzem (seit nicht langer Z eit); binnen kurzem (sehr bald); über k. oder lang (früher oder später); k. und bündig knapp, bestimmt und klar: etw. k. und bündig sagen; k. und bündig antworten; den kürzeren ziehen (benachteiligt werden, unterliegen, verlieren); alles k. und klein schlagen (völlig zer­ schlagen); scherzh. k. und schmerzlos (ohne Um­ stände, Aufheben); — mit etw., jmdm. kurzen X Prozeß machen; k. vor / Tor(es)schluß Kurz/kurz| -arbeit, die /o. PI./ zwangsweise verfügte, 'gegenüber der tariflichen Vereinbarung verkürzte Arbeitszeit, bes. bei einer Wirtschaftskrise; -ärm(e)- lig /Adj.; nicht ad vj mit kurzen, oberhalb des Ellbogens endenden Ä rm eln : eine kurzärmelige Bluse; -atmig /Adj./ mühsam, stoßweise atmend, unter Atemnot leidend: er wurde im Alter etwas k.; - beinig /Adj./ mit relativ kurzen Beinen (1) Kurze, der; -n, -n umg. Kurzschluß: wir hatten, es gab einen Kurzen Kürze, die; -, -n jvorw. 8g .j 1. relativ geringe räum­ liche Ausdehnung der Länge: die K. des Weges — 2. relativ geringe Zeitdauer: die K. seines Besuches, der Sendung — 3 . er berichtete in aller K. (sehr kurz 3.1, knapp 3) von seiner Reise + in K. (bald) Kürzel, das; -s, - stark verkürzendes stenographi­ sches Zeichen für ein Wort, eine Silbe, die häufig verwendet werden kürzen /sw. Vb.; hat/ 1. etw. in seiner räumlichen Ausdehnung (2), in der Länge verkleinern: die Ärmel, das Kleid, die Haare, Fingernägel k. — 2. etw. zeitlich abkürzen, verkürzen, verringern: die Pause, jmds. Freizeit, ein Verfahren k. — 3. etw. quantitativ vermindern: jmdm. den Lohn k .; die Rationen k. müssen — 4. etw. Sprachliches kürzer fassen, in eine knappere Form bringen: einen Artikel, Vortrag k. — 5. Math, einen Bruch k. (Zähler und Nenner eines Bruches durch die gleiche Zahl divi­ dieren) kurzerhand, kurzerhand /Adv./ ohne Umschweife, kurz entschlossen: k. abreisen; etw. k. ablehnen Kurz/kurz| -fassung, die knappe, verkürzte Fassung eines Textes: von einem Vortrag, Aufsatz eine K. hersteilen; -film, der Film von 10 bis 20 Minuten Laufzeit; -form, die vgl. - fassung; -fristig /Adj./ l. 1. für eine kurze Frist geltend: kurzfristige Ver­ träge 1.2 . etw. k. (nicht lange vorher) absagen; jmdn. k. bestellen; -gefaßt /Adj.; vorw. attr./ inhaltlich und in der sprachlichen Form gedrängt, knapp (3): eine kurzgefaßte Geschichte R o m s; -geschichte, die kurze literarische Erzählung, die ein Thema in ge­ drängter Form darstellt; -geschnitten /Adj.; vorw. attr.f: kurzgeschnittenes Haar; -geschoren /Adj.; vorw. attr./ vgl. - geschnitten; -haarig /Adj./ m it kurzem Haar; -halten /Vb./ umg.: jmdn. k. (jmdm. immer zu wenig Geld, Essen geben); -lebig /Adj.; nicht adv./ von Natur aus von kurzer Lebensdauer: kurzlebige Pflanzen; <0 kurzlebige Modewörter;
704 Kurzlehrgang — Kute - lehrgang, der Lehrgang mit einem komprimierten Programm und geringer Zeitdauer: einen K. be­ suchen, absolvieren kürzlich /Adv./ vor kurzem, unlängst, neulich: ich habe ihn k. getroffen Kurz/kurz) -referat, das kurzgefaßtes Referat; - s chließen fVb.f Elektroteehn. zwei elektrische Spannung führende Leitungen unmittelbar mitein­ ander verbinden: einen Stromkreis k .; - Schluß, der meist durch einen Schaden in der Isolierung od. Schaltung hervorgerufene fehlerhafte unmittelbare Verbindung zweier Spannung führender Leitungen od. einer Leitung mit Teilen der Umgebung, die leiten können: es gab einen K.; durch den K. ist ein Brand entstanden; O umg. ein gedanklicher K. (momentane falsche Schlußfolgerung); sein Ver­ halten kann man sich nur als K. (Fehlreaktion) erklären; -Schlußhandlung, die unbedachte H a n d ­ lung im Affekt; -Schrift, die fo. Pl.f Stenografie; - sichtig fAdj.f 1 . an Kurzsichtigkeit leidend: jmd. ist k .; ein kurzsichtiger alter Mann — 2. unüberlegt, nur das Nächstliegende beachtend: das war sehr k. von dir; sein kurzsichtiges Verhalten; -sichtigkeit, die; /o. Pl.f 1. mangelhafte Funktion des Auges, bei der nur auf kurze Entfernung noch deutlich und klar gesehen werden kann — 2. /zu -sichtig 2/; -stie- lig fA dj.; nicht adv.f mit kurzem Stiel: kurzstielige Bosen Kurzstrecken) -lauf, der fo. Pl.f das Laufen über eine Distanz zwischen 100 wnd 400 Meter als leicht­ athletische Disziplin; -rakete, die Rakete mit ge­ ringer Reichweite kurz) 7treten fVb.; hat/ umg. sich (in seiner Aktivi­ tät) zurückhalten (3.2 ,3 .3): wir müssen k.; jetzt heißt es erst einmal k.; -um, :Um /Adv.f kurz (3.2): er liebte Bücher, Filme, Beisen, k ., er war vielseitig interessiert Kürzung, die; -, - en fzu kürzen/das Kürzen; zu 2: die K. der Pausen; zu 3: die K. der Bation; zu 4: redaktionelle Kürzungen Kurz/kurz | -Urlaub, der; -vortrag, der vgl. Kurz­ referat; -waren, die fPl.f kleinere Artikel fü r die Schneiderei, Handarbeit: ein Geschäft für K .; -weg, ;weg IAdv.f ohne Umschweife, rasch entschlossen; - weil, die; /o. Pl.f veraltend Zeitvertreib: aller­ lei K. treiben; dazu -weilig fAdj.f unterhaltend, vergnüglich: eine kurzweilige Erzählung; -welle, die Phys. Bundf. /Abk. KW/ 1. elektromagnetische Welle mit einer Wellenlänge im Bereich von 10 bis 100 Meter — 2. fo. Pl.f Wellenbereich von 1: das Programm wird über K. gesendet — 3. fo. Pl.f Heilbehandlung durch Bestrahlen mit elektromagne­ tischen Wellen mit Wellenlängen im Bereich von 1 bis -20 Meter: K. verordnen; etw. mit K. be­ handeln; -wort, das /PL -Wörter/ verkürztes, meist aus den ersten Buchstaben od. Silben eines od. meh­ rerer Wörter gebildetes W ort: ,Akku‘ ist das K. für ,Akkumulator4; -zeitig fA dj.; vorw. attr.f: eine kurzzeitige (sich über einen kürzeren Zeitraum er­ streckende) Einwirkung, Behandlung Kurzzeit) -gedächtnis, das fo. Pl.f Psych . Med. bes. bei älteren Personen nachlassende Fähigkeit, sich an kurze Zeit zurückliegende Ereignisse zu er­ innern; -wecker, der für bestimmte Arbeitsgänge in Küche, Labor genutzter Wecker für kurze Zeit­ spannen (bis zu einer Stunde) kuscheln fsw. Vb.; hat/ sich in etw., an jmdn. k. sich mit dem Verlangen nach Geborgenheit in ettib* schmiegen, an jmdn. anschmiegen: sich in das Bett, die Decke, den Pelz k .; sie hat sich in den Sessel, eng an die Mutter gekuschelt; etw. in etw. k .: das Gesicht ins Kissen k. kuschen fsw. Vb.; hat/1.1 . der Hund kuscht (sich) der Hund (hört auf zu bellen und) legt sich auf Befehl still nieder 1.2. umg. wenn man ihn hart anpackte, kuschte er (sich) (widersetzte er sich nicht, fügte er sich); er kuschte vor seinem Vorgesetzten Kusine, die s. Cousine Kuß, der; Kusses, Küsse (intensive) zärtliche, liebe­ volle Berührung eines Menschen od. einer Sache mit den (vorgewölbten) Lippen als Zeichen und Aus­ druck von Liebe, Freundschaft, Verehrung: ein flüchtiger, inniger, leidenschaftlicher, süßer K . ; jmdm. einen K. aufdrücken, (auf. die Wange, den Mund) geben, einen K. auf die Stirn drücken; Küsse mit jmdm. tauschen; sich mit einem K. von jmdm. verabschieden; jmdm. die Hand zum Kusse darbieten; mit Gruß und K. , mit tausend Küssen ISchlußformel in Briefenf kuß|echt fAdj.; nicht adv.f: ein kußechter (beim K üssen nicht abfärbender) Lippenstift; der Lippen­ stift ist k. küssen, küßte, hat geküßt jmdn., etw. k . jmdm. einen Kuß, Küsse gehen, einen Kuß, Küsse auf etw. drücken: jmdn. flüchtig, innig, leidenschaftlich k.; sie umarmten und küßten sich; jmdn. auf den Mund die Stirn, Wange k.; er küßte ihr die Hand; österr. Küß die Hand! /mündlicher, höflicher Gruß, von einem Mann an eine Frau gerichtet/ Kuß|hand, die Kuß auf die Fingerspitzen der eige­ nen Hand, den man jmdm. durch eine bestimmte Handbewegung symbolisch zuwirft: jmdm. eine K. zuwerfen + umg. etw. mit K. (sehr gern) nehmen, tun; etw. mit K. (sehr leicht) loswerden Küste, die; -, -n Ufer des Meeres: eine flache, steile K .; in der Ferne tauchte die K. auf; die K. er­ reichen; sich der K. nähern; der Badeort liegt an der K .; er ist an der K. (im Küstengebiet) geboren, kommt, stammt von der K. Küsten| -befestigung, die 1. Anlage zum Schutz der Küste vor Schädigungen durch Wind und Wasser — 2. militärische Anlage zur Verteidigung der Küste; - bewohner, der Bewohner des Küstengebietes; - fiseherei, die Fischfang im Küstengewässer; -ge­ biet, das Gebiet im Bereich der Küste, an der Küste; -gewässer, das Teil des Meeres in der Nähe der Küste, vor der Küste; -motorschiff, das /Abk. Kümo/ kleines Frachtschiff für den Einsatz in Küsten­ gewässern; -säum, der schmaler Küstenstreifen; - Schiffahrt, die Schiffahrt in der Nähe der Küste, zwischen nahegelegenen Küsten; -schütz, der Gesamt­ heit der Maßnahmen zum Schutz der Küste vor Schä­ digungen durch Wind und Wasser; -streifen, der Landstrich, der sich an der Küste hinzieht Küster, der; -s, - Angestellter einer Kirche (2), der für Ordnung und Sauberkeit in einer Kirche (1) sorgt: der K. führt die Kollekte durch, zündet die Altarkerzen an Kustos, der; Kustoden wissenschaftlicher Sach­ bearbeiter, Abteilungsleiter an M useen : er arbeitet als K . im Museum Kute, die; -n berl. kleinere, (grubenartige) Ver­ tiefung (2): eine K. graben
Kutsche — KZ 705 Kutsche, die; -n der Personenbeförderung dienen­ der Pferdewagen mit festem od. zurückklappbarem Verdeck: das Hochzeitspaar fuhr in einer K. vor kutschen /sw. Vb.; ist/ umg. s. kutschieren (1) Kutscher, der; -s, - jmd., der (beruflich) ein Fuhr­ werk od. eine Kutsche lenkt kutschieren /sw. Vb.; ist, hat/ 1.(ist) 1.1. mit einer Kutschet einem Fuhrwerk (irgendwohin) fahren: er ist durch das Dorf kutschiert 1.2 . umg. mit einem nicht von Pferden gezogenen Fahrzeug fahren: er ist mit seinem Auto durch die Gegend kutschiert — 2. (hat) 2.1. eine Kutsche, ein Fuhrwerk lenken: er hat selbst kutschiert 2.2. jmdn. in einer Kutsche, einem Fuhrwerk fahren: er hat das Hochzeitspaar zum Standesamt kutschiert 2.3 . umg. jmdn., etw. in einem nicht von Pferden gezogenen Fahrzeug fahren: er hat die Reisenden, das Gepäck in seinem Auto zum Bahnhof kutschiert Kutte, die; -, -n 1 . saloppe, dreiviertellange, sport­ liche Jacke, oft gefüttert, meist mit Kapuze: eine gesteppte K. — 2. weites, bis zu den Füßen reichen­ des Gewand (der Mönche), das meist mit einer K a­ puze versehen ist und mit einer Schnur gegürtet w ird : die Mönche tragen braune, schwarze K utten Kutter, der; -s, - Seemannsspr. 1. kleines Motor­ schiff für die Küstenfischerei und die kleine Hoch­ seefischerei — 2. zum Rudern od. Segeln eingerich­ tetes Beiboot, Sportboot Kuvgrt, das; -s, -s [.,ve:r, . . ve:r], auch Kuvert, das; -(e)s, -s/-e [kuvert] Briefumschlag: den Brief in das K. stecken; das K. zukleben Kuvertüre, die; -, -n [..v . .] fachspr. Überzug aus Schokolade für Gebäck, Süßwaren Kwaß, der; -/Kwasses, jo. Pl.f russisches, durch Gären von Malz, Mehl, Brot gewonnenes, schwach alkoholisches Getränk Kybernetik, die; jo. Pl.f [ky..] Wissenschaft von den allgemeine Eigenschaften wirklicher Systeme widerspiegelnden abstrakten dynamischen Systemen und von den Modellen solcher Systeme; dazu kyber­ netisch fA dj.f: kybernetische (Informationen ver­ arbeitende) Maschinen, Automaten; ein kyberneti­ sches System kyrillisch fAdj.; vorw. attr.j [ky..]: die kyrillische Schrift (aus dem griechischen Alphabet hervorgegan­ gene Schrift einiger slawischer Sprachen, Völker) KZ, das; -f-s, -s [kaitset] fKurzw. für Konzen­ trationslager/ s. Konzentrationslager
Berichtigungen S. 28 achtzigste /Ord.zahl zu achtzig/; S auch dreißigste S. 3G allerlei... a. Obst (eine Menge Obst ver­ schiedener A rt); jsuhst.j ... S. 103 aus/Atis/-bitten /Vb./ 1.1. sich von jmdm .... S. 137 eines Bauwerks nötigen Arbeiten durch­ führen; -holz, das /PI. -hölzer/ im Bau­ wesen verwendetes Schnittholz ... S. 201 -bering, der gebratener Hering; ... S. 208 BruderIpartei, die befreundete Arbeiterpartei eines anderen soz. Landes S. 228 darüber! -breiten / Vb./ etw. über das Ge­ nannte ausbreiten (1.1.) ... S. 237 Depot, das; -s, -s [depo:] ... S. 256 Drainage, die ... 2. s. Dränage (1, 2) S. 284 ^in- /betont; die Anzahl 1 bezeichnend ... 2ein- /trennbare, stets betonte Partikel ... S. 353 etikettieren... jmdn., etw. zu jmdm., etw. stempeln 2) S. 384 Festigung ... das (Sich-) Festigen S. 510 -ratsvorsitzcnde(r), der u. die S.516 —7.h. + zu -f-Inf.7.1.vonjmdm.... 7.2. jmd. ist zu etw. ... Berichtigungen genstand aus Metall, Holz, mit traditio­ nellen erzgebirgischen Motiven, der zur Weihnachtszeit, mit Kerzen versehen, ins Fenster gestellt wird S. 1053 oben rechts: Signalement — Silikose S. 1081 Sprache . . . 4- ... mitderS.her-... S. 1116 Straße ... 1. planmäßig angelegter be­ festigter Verkehrsweg, bes. fü r K raftfahr­ zeuge, in od. zwischen Ortschaften. in Ortschaften oft mit Gehweg od. Rand­ streifen auf beiden Seiten 1.1. ... S. 1165 Treppe ... eine T. / steigen; ... S. 1214 linke Spalte, 10. Zeile von oben 1unter 4- u* uns, sich in unserem, ihrem ... 3unter /Adj.; nur attr.j ... S. 576 —5. weit vorgeschritten: ... er ist h. in den Sechzigern (ist Ende 60) S. 586 -schwelle, die... vom (menschlichen) Gehör wahrgenommen werden S. 593 Hydrosphäre, die ... die Gewässer der Erde, die Meere ... S. 620 Ka|serj -reich ... S. 657 Know-how, das; -/ -s . . . S. 741 Lobbyismus, der ... Regierung auf den Gesetzgeber, die Parlamentsmitglieder ... S. 823 neun [zehn /Kard.zahl 19/ neunzig /Kard.zahl 90/; /* auch dreißig S. 828 1noch ... er ist n. Leiter der Abteilung S. 834 -vertrag, d er... von beweglichen und unbe­ weglichen Sachen sowie von Rechten:... S. 837 Öde, die ...zu 1.2: dieendlose Ö.der Wüste S. 838 Odyssee, die . .. seine Reise war eine O. S. 890 Praxis, die ... 3. Praktik (1.1): ... S.936rein... 1.2 ....derreineKlang,Ton... S. 941 Renaissance, die ... der Antike, bes. das des weltzugewandten Menschen ... S. 1034 Schwibbogen ... 2. halbbogenförmiger Ge­ stellung befindlichen) Schichten der Be­ völkerung 4- das Unterste zuoberst kehren (alles durcheinanderbringen) S. 1218 rechte Spalte, vierte Zeile von oben: 2. sich über etw., jmdn., sich über, von ... S. 1285 Volt, das ... jAbk. V; Maßeinheit.../ S. 1332 -küste, die westliche (2.1) Küste eines Landes S. 1337 Widerwärtigkeit, die; -en 1. jo. PL; zu widerwärtig/ widerliche (1.1 —1.3) Be­ schaffenheit von etw. : die W. des Anblicks, Geruchs; die W. seines Benehmens; die W.seinerLage—2 .... S. 1372 zielen fsw. Vb.; hat; / auch gezielt 1.... auf ein Ziel (1.2) richten, um es zu treffen: ... zig jindekl.; attr.; gibt eine .../