Автор: Drosdowski Günther  

Теги: deutsch wörterbuch  

ISBN: 3411-01358-3

Год: 1978

Текст
                    DUDEN
Das große Wörterbuch
der deutschen Sprache
in sechs Bänden
Herausgegeben und
bearbeitet vom Wissenschaftlichen Rat
und den Mitarbeitern der
Dudenredaktion unter Leitung von
Günther Drosdowski
Band4:Kam-N
Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich
Dudenverlag


Schlußbearbeitung: Dr. Günther Drosdowski Bearbeitung: Dr. Rudolf Köster, Dr. Wolfgang Müller Mitarbeiter an diesem Band: Dr. Gerda Berger, Ariane Braunbehrens M. A., Dr. Maria Dose, Regine Elsässer, Heidi Eschmann, Jürgen Folz, Dr. Heribert Hartmann, Dieter Mang, Karin Sattler, Dr. Charlotte Schrupp CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Duden „Das große Wörterbuch der deutschen Sprache* in 6 Bd. / hrsg. u. bearb. vom Wissenschaftl. Rat u. d. Mitarb. d. Dudenred. unter Leitung von Günther Drosdowski. Bearb.: Rudolf Köster; Wolfgang Müller. - Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches Institut. ISBN 3411-01354-0 NE: Drosdowski, Günther [Hrsg.]; Das große Wörterbuch der deutschen Sprache Bd. 4. Kam-N/ [Mitarb. an diesem Bd.: Gerda Berger...].- 1978. ISBN 3411-01358-3 NE: Berger, Gerda [Mitarb.] Das Wort »DUDEN« ist für Bücher aller Art für das Bibliographische Institut als Warenzeichen geschützt Alle Rechte vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, verboten © Bibliographisches Institut AG, Mannheim 1978 Satz: Bibliographisches Institut AG und Zechnersche Buchdruckerei, Speyer (Mono-Photo-System 600) Druck: Klambt-Druck GmbH, Speyer Einband: Großbuchbinderei Lachenmaier, Reutlingen Printed in Germany Gesamtwerk: ISBN 3411-01354-0 Band 4: ISBN 3411-01358-3
kameralistisch kam [ka:m|: f kommen. Kamaldulenser [kamaldu*lenze], der; -s. - (meist PI.) [nach dem Kloster Camaldoli bei Arezzo (Italien)!: Angehöriger eines auf der Grundlage der Benediktinerregel Gemeinschafts- u. Einsiedlerlehen verbindenden katholischen Ordens. Kamaraderie [kamaracta'ri:]: fKameraderie. Kamaresvasen [ka ma:rcs-| <P1.) [nach dem Fundort Kamares auf der griech. Insel Kreta] (Archäol.): schwarz- od. braungrundig glasierte, bunt, meist weiß u. rot mit Wirbel- ii. Spiralmotiven bemalte Keramikgefäße aus minoischer Zeit (um 2(XX) v.Chr.). Kamarilla [kama'nlja, auch: ...nla]. die; -. ...llen [span. ca- marilla = Privatkabinett des Königs, eigtl. = Kämmer- clienl (abwertend): a) (geh.) zur engsten Umgebung einer Regierung gehörende Clique, die ständig versucht, die Politik dieser Regierung im eigenen Sinn zu beeinflussen; b) (veraltet) Hofkamarilla. Kambium [kambiom], das; -s. ...ien |...pn; mlat. cambium = Tausch. Wechseil (Bot.): teilungsfähig bleibendes Pflanzengewebe, das bei Nadelbäumen u. zweikeimblättrigen Laubbäumen das Dickenwachstum bewirkt. Kambrik ['kambnk, engl.: 'keimbrik], der; -s lengl. cambric. nach der frz. Stadt Cambrai]: lockeres, feinfädiges Zellwoll- od. Baumwollgewebe; <Zus.:> Kambrikbatist, der: svw. f Kambrik; Kambrikpapier, das (Buchbinderei): zum Kaschieren (3) verwendetes dickeres Papier mit Narbenmuster u. einem schwarzen ixl. farbigen Überzug aus Kasein. kambrisch ['kambnjl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): das Kambrium betreffend, zu ihm gehörend, von ihm ausgehend; Kambrium [kambriom]. das; -s [zu mlat. Cambria = Nordwales, nach den hier gemachten Gesteinsfunden] (Geol.): älteste Stufe des Paläozoikums. käme [kerna]: tkommen. Kamee [ka'me:(3)l. die; -. -n [frz. camee < ital. cammeo. H.u.J: [Edel/stein mit erhaben geschnittener figürlicher Darstellung. Kamel [käme:!], das; -[eis. -e [mhd. kamel. kem(m)el < (m)griech. kämelos. aus dem Semit.]: l.a) in Wüsten- u. Steppengebieten beheimatetes, langbeiniges Tier /mit einem od. zwei Höckern/, das als Last- und Reittier verwendet wird lu. dessen zottiges Haar für Wolle genutzt wird/: das Dromedar ist ein einhöckriges K.; die -e beladen; auf-en reiten; R eher geht ein K. durchs Nadelöhr [als daß etw. geschieht) (etw. kann unmöglich, wird bestimmt niemals geschehen; nach Matth. 19. 24); b) svw. f Trampeltier. 2. (salopp) dummer Mensch, Trottel (meist Schimpfwort): so ein K.! Kamel-: Miorn.der [wohl nach dem starken Duft der Blüten): (zu den Akazien gehörendes) in Afrika wachsendes, dorniges Holzgewächs: -fohlen, das; -haar, das <o. Pl.>: zu Decken, Mänteln u.a. verarbeitetes Gewebe aus den graugelben bis dunkelbraunen, teils groben u. steifen, teils weichen u. feinen Haaren der Kamele, dazu: -haardecke, die: eine weiche, warme K.. -haarmantel. der; -hengst, der; -höcker, der; -karawane, die; -milch, die; -stufe, die: -treiben der: l.jmd.,derKcunelehältu. führt. 2. (ugs. abwertend) Araber; -zie»e, die [vgl. Kämelgarn]: svw. f Angoraziege. Kämeisarn [kc:ml-|, das: -[eis. -e [veraltet Kamel (mhd. kemel) = Kamel; wegen ihres langen Halses heißt die Angoraziege auch Kamelziege]: Garn aus dem Haar der Angoraziege. Kamelie [kame.Ud]. (auch:) Kamellie [ka'meljp], die; -. -n [nach dem Brünner Jesuitenpater u. Missionar J. Camel (1661-1706). der diese Pflanze aus Japan nach Europa brachte]: a) Zimmerpflanze mit grünen, ledrigen Blättern u. roten bis weißen, rosenähnlichen Blüten, die sehr leicht abfallen; b) Blüte der Kamelie (a). Kamelle [ka'mebl. die; -. -n Imundartl. entstellt aus tKaramelle] (rhein.): Karatnelbonbon. Kamellen [ka mcbn] <P1.> nur in der Verbindung alte/olle K. (ugs.; alte Geschichten, Altbekanntes: niederd. Kamelle = Kamille; durch langes Lagern verliert die Pflanze ihren Geruch u. ihre Heilkraft u. wird wertlos): das sind olle K.!: alte K. auftischen. Kamellie: t Kamelie. Kamelott [kairo'bt]. der; -s.-e [frz. camelot < afrz. chamelot = Kamelhaar, zu: chameau = Kamel]: 1. feines Kammgarngewebe. 2. / Halbjseidengewebe in Taftbindung. Kamera [kamara], die; -. -s [Kurzf. von tCamera obscura]: a) Aufnahmegerät für Filmaufnahmen; Fernsehkamera: die Kamera läuft, surrt, schwenkt auf die Zuschauer; die K. fängt eine Szene ein; die -s autbauen; mit verdeckter K. filmen; * vor der K. stehen (als Schauspieler o. ä. bei Film- od. Fernsehaufnahmen mitwirken); b) svw. tFotoapparat: eine [halbautomatische K.: die K. schußbereit haben. Kamera-: -assistent, der: Assistent des Kameramannes; -ein- stelhing, die (Film): svw. tEinstellung (3); -fahrt, die (Film): Aufnahme mit einer Filmkamera, die sich entlang einer Achse bewegt; -film, der [als polemischer Begriff 1970 gepr. von dem dt. Fernsehredakteur E. Stein (geb. 1937) zur Abgrenzung dieser Art des Filmens von Ausstattungsfilmen! (Fernsehen. Film): Film (3 a), der nur die für eine Handlung od. ein Geschehen wesentlichen Elemente hervorheben willu. dabei auf alles ablenkende Beiwerk einer aufwendigen Ausstattung (Kostüme, Kulissen o. ä.) verzichtet; -fUhrung, die (Film): eine virtuose K.; die K. haben; -mann, der <P1. -männer. -leute>: jmd., der über eine fotografische Ausbildung verfügt u. bei Film- u. Fernsehaufnahmen die Kamera führt (Berufsbez.); -team, das: Team von Kameraleuten; -Verschluß, der (Fot.): Teil des Fotoapparats, der die Belichtungszeit regelt: den K. auslösen. Kamerad [kamd'ra:t], der; -en. -en [frz. camerade (unter Einfluß von span. camerada) < ital. camerata = Kammergemeinschaft. Stubengenossenschaft; Genosse, Gefährte, zu: camera < lat. camera; vgl. Kammer): jmd., mit dem man durch die Gemeinsamkeit der Arbeit, des Schulbesuchs, des Spiels, bes. auch des Militärdienstes verbunden ist: ein guter, treuer, schlechter K.; Da geschah es. daß ein verwundeter K. von Ambros' Kompanie ins Dorf auf Urlaub kam (Penzoldt. Mombour 39); seine Frau war ihm ein guter K. (Lebensgefährte): seinen -en im Stich lassen; (als vertrauliche Anrede.) na. K., einsam?; (leicht abwertend:) Fehlt noch, daß der K. (der Kerl) uns verpfeift (Degener. Heimsuchung 69); *K. Schnürschuh (1. Solda- tenspr.; österreichischer Soldat; Österreicher. 2. als vertrauliche Anrede; Kamerad, Kumpel: na. K. Schnürschuh, wie geht's?); <Zus.:> Kamer&dendiebstahl, der (bes. Milit.): Diebstahl, der an einem Kameraden begangen wird; Kameradenhilfe, die; Kameraderie Bcamarada'ri:], die; - [frz. cama- raderie, urspr. nur = Freundschaft] (meist abwertend): /gekünstelte, unechte, übertriebene, zur Schau getragene/ Kameradschaft (1); Cliquengeist: dümmliche K.; aus falscher, falschverstandener K. lügen; Diebe und Mörder kennen die K. nur auf dem Boden des Gefängnisses (Genet [Übers.], Totenfest 189); Kameradin, die; -. -nen: w. Form zutKamerad;Kameradschaft,die;-.-en: 1. <o. PI.) vertrautes Verhältnis zwischen /guten] Kameraden: die beiden verbindet eine gute K.; K. schließen, halten, beweisen; bei ihnen herrscht eine Atmosphäre der K.; Wir wollen einen Becher miteinander leeren, mein Junge, auf gute K. (Hesse. Narziß 73); aus K. bei etw. mitmachen. L Kreis, Gruppe von Kameraden: Lebensgruppen erster Ordnung sind Familie und Sippe ... und - als neuere Erscheinungen - K. und Kollektiv (Fraenkel. Staat 109); <Abi.:> kameradschaftlich <Adj.): auf Kameradschaft (1) gegründet, als Kamerad/ en] /handelnd]: ein -es Verhältnis. Gespräch; die norwegischen Sportler sind sehr k. [zu den anderen Läufern]; unsere Beziehungen sind rein k. (nicht erotischer Art); jmdm. k. auf die Schulter klopfen; <Abl.:> Kameradschaftlichkeit, die; -: kameradschaftliches Verhalten. Kameradschafts- -abend, der: gesellige Abendveranstaltung von Soldaten, Jugendgruppen o.a.; ^ehe, die: 1. Ehe, die in erster Linie auf eine kameradschaftliche Partnerschaft u. weniger auf Liebe gegründet ist. 2. (veraltet) Lebensgemeinschaft von Mannu. Frau, die nicht offiziell miteinander verheiratet sind: -seist, der <o. PL>: kameradschaftliche Gesinnung, Haltung: K. beweisen; -sinn, der <o. PL): svw. t-geist; -treffen, das (Milit). Kameralia tkame'ra:lia], Kameralien [...Ipn] <PI.) [nlat. ca- meralia.zumlat.cameralius = Kämmererl (veraltet): svw. f Kameralwissenschaften; Kameralismus [...ra'hsmos], der; -: Staats- n. Volkswirtschaftslehre in Deutschland vom 16. bis 18. Jh.; Kameralist [...'listl. der; -en. -en: 1. Fachmann auf dem Gebiet der Kameralistik (2). 2. (früher) Beamter einer fürstlichen Kammer; Kameralistik, die; -: 1. (veraltet) Finanzwissenschaft. 2. (Wirtsch.) auf den Nachweis von Einnahmen u. Ausgaben sowie den Vergleich mit dem Haushaltsplan ausgerichtete Rechnungsführung; kameraljstisch <Adj.; o. Steig.): 1. (veraltet) staatswirtschaftlich: staatswis- 89 GDW 1409
Kameratwtssenschaften senxßutitlKh. 2. iU irtsch.) die Kameralistik Kl) betreffend eine -e Buchführung; Kämet»»* iswchaften <PI.) (verallen: Politik-u H irtSchafts* itsenschaften. Kamerun Ikairöru.n. auch:--' 1 (ugs. scherzh.): Bailestruml für Anhänger der Freikörperkultur; Nacktbadestrand: 'Kameruner lkanroru:nB. auch: -—]. die; -. - lnach der ehemaligen dt. Kolonie, der heutigen Republik Kameruni (landsch.): Erdnuß: ^Kameruner 1-], der; -s. - [zu t 'Kameruner, wegen der erdnußähnlichen Form] (landsch.. bes. ber- lin.): /// Fett gebackenes. mit Zucker bestreutes Hefegebäck . in Form einer AchtJ. Kames [ka:iros. eng].: kemnz] <PI.) [engl, (schott.) came = kleiner Hügel. Bodenwelle; gepr. von dem amerik. Geologen T. C. Chamberlin (1843-1928)] (Geol.): Hügelgelände aus Sand u. Geröll von eiszeitlicher Herkunft. Kami ['ka:mil. der; -. - <meist PI.) [jap. kami]: (im Schintois- mus) Verehrungswürdiges. Göttliches. kamieren[ka'mi:ren]. kaminieren [kami'ni:ren] <sw. V.; hat) lital. camminare = gehen, laufen] (Fechten): die gegnerische Klinge mit der eigenen umgehen. Kamikaze [kami'ka:tßd], der; -. - [jap. kami-kaze, aus: kami = (Schinto-)Gottu.kaze = Wind, also eigtl. = göttlicher Wind]: japanischer Flieger im 2. Weltkrieg, der sich, sein eigenes Leben opfernd, mit seinem Bomber auf das feindliche Ziel stürzte: Ü ich neige nicht zum Märtyrertum oder zum K. (Spiegel 26. 1977. 169); <Zus.:) Kamikazeflieaer. der: svw. tKamikaze; Kamik&zeunternehmen, das (ugs.): mit sehr hohen Risiken verbundenes Unternehmen. Kamllavkion [kami'laflcpnl. das; -s. ...ien [...pn; ngriech. kamilaükion u. kalymmaüchion. zu: kälymma < griech. kälymma = (KopObedeckung]: von Geistlichen orthodoxer Kirchen getragene Kopfbedeckung in Form eines sich nach oben erweiternden schwarzen od. weißen Zylinders {mit einem nach hinten herabfallenden Schleier], Kamille [ka'mibl. die; -. -n [mhd. kamille. gamille < mlat. camomilla < lat. chamaemelon < griech. chamaimelon. zu: chamai = am Boden u. mSlon = Apfel, also eigtl. = Erdapfel, wohl nach dem apfelähnlichen Duft der Blü- tenl: würzig riechende krautige Pflanze mit kleinen, strahlenförmig weißen, in der Mitte gelben Blüten, aus denen medizinische u. kosmetische Mittel gewonnen werden. Kamjllen-: ^bad, das: a) [bei Erkältungen genommenes] aus einem Aufguß aus getrockneten Kamillenteeblüten bereitetes Dampfbad (b); b) Bad mit Kamillenöl: -blute, die; ^extrakt, der: aus Kamillenblüten gewonnener, bes. für medizinische Zwecke verwendeter Extrakt: --öl, das: aus Kamillenblüten gewonnenes, in der Medizin u. für die Herstellung kosmetischer Präparate verwendetes ätherisches Öl: ^tee, der: Tee aus getrockneten Kamillenblüten mit entzündungshemmender u. krampflösender Wirkung. Kamillianer [kamriianc], der; -s. - [nach dem Vornamen des Ordensgründers Camillo de Lellis (1550-1614)]: Angehöriger des Kamillianerordens: Kamillianerin, die; -. -nen: Angehörige einer 1892 gegründeten, von den Kamillianern inspirierten Frauengemeinschaft, die sich der Krankenpflege widmet: Kamlllignerorden, der. -s: 1582 gegründeter katholischer Krankenpflegerorden: Abk. MI Kamin [ka'mi:n]. der. Schweiz.: das; -s. -e [mhd. kam in. kern In. ahd. kemin = Schornstein. Feuerstatte < lat. caminus = Feuerstätte. Esse. Herd. Kamin < griech. käminos = Schmelzofen; Bratofen]: 1. in die Wand eines Wohnraums eingebaute offene Feuerstelle mit Rauchabzug: am. um den. vor dem K. sitzen; sie hat die Briefe in den K. geworfen; Auf dem Sims über dem K. stand altes Zinngeschirr (Simmel. Affäre 16). 2. (landsch.. bes. südd.) Schornstein: ein rauchender K.; den K. kehren; *etw. in den K. schreiben [können/müssen] (ugs.; etw. als verloren ansehen /können/müssen]: vgl. Schornstein). 3. (Bergsteigen) schmaler Felsspalt zwischen zwei steilen Felswänden. Kamin-: ~feger, der (landsch.): tSchornsteinfeger: -feuer, das: sich am K. wärmen; -formstück, das: Formstein für Hausschornsteine: ^kehrer.der; -s. - (landsch.): Schornsteinfeger: ^kleid, das: /abends zum Sitzen vor dem offenen Kamin getragenes/ bequemes, elegantes Kleid/aus warmem Stoff] mit langem Rock: -kletterel, die (Bergsteigen): das Klettern, die Klettertechnik im Kamin (3); -rock, der: vgl. -kleid; -sims, der 1kaminieren [kami'ni:renl <sw. V.; hat) lzu tKamin (3)] (Bergsteigen): im Kamin (3). zwischen überhängenden Felsen klettern. ^kaminieren: fkamieren. Kamisarde [kami zarxh], der; -n. -n (meist PI.) [frz. camisar- des, zu: camiso (Dialektwort des Languedoc) = (Unterhemd, nach dem unter der Oberbekleidung getragenen weißen Hemd, das bei nächtlichen Aktionen zur Kenntlichmachung der eigenen Leute diente] (hist.): Angehöriger einer Gruppe von Hugenotten in den Cevennen u. im Languedoc. die sich in bewaffneten Aufständen zu Beginn des 18. Jh.s gegen Ludwig XIV. (1638-1715) erhoben: Kamisol [kami- zo.l]. das; -s. -e [frz. camisole < provenz. camisola = Vkl. von: camisa < ital. camicia < spätlat. camls(i)a = langes Unterhemd] (veraltet): enganliegende Jacke (bei Trachten]: Unterjacke: Mieder. Kamm [kam], der; -lels. Kämme [mhd. kam[p] = Kamm, auch: oberer Hals (bei Tieren). Mähne, ahd. kamb. eigtl. = Zähne]: 1. <Vkl. tKämmchen) längliches, flaches, mit Zinken versehenes, handliches Gerät zum Glätten u. Ordnen (auch zum Fest stecken) des Haars: K. und Bürste: ein K. aus Hom, Zelluloid; ein enger, feiner K. (ein Kamm mit eng beieinanderstehenden Zinken): sich einen K. ins Haar stecken; aul dem K. blasen (auf dem mit Pergamentpapier belegten Kamm blasend Töne hervorbringen): aus dem K. sind ein paar Zinken. Zähne herausgebrochen; sich mit dem K. durchs Haar fahren; mit dem K. einen Scheitel ziehen; R bei jmdm. liegt der K. neben/auf der Butter (ugs. scherzh.; in jmds. Haushalt liegen Dinge ungeordnet nebeneinander, die man eigentlich getrennt hallen sollte): *alle[s] über einen K. scheren (allefsj gleich behandeln u. dabei wichtige Unterschiede nicht beachten: wohl nach der Gewohnheit früherer Bader, für alle Kunden denselben Kamm zu benutzen). 2. a) roter, gezackter fleischiger Auswuchs. Hautlappen auf dem Kopf von Hühnervögeln: dem Truthahn schwillt der K.; der Hahn hat einen roten K.; *imdm. schwillt der K. (ugs:: 1. jmd. wird überheblich, bildet sich etwas ein. 2. jmd. gerät in Zorn, wird wütend: nach dem Bild des beim Balzen u. bei Erregungszuständen schwellenden Kammes beim Hahn u. beim männlichen Tier verschiedener Vögel); b) (Zool.) gezackte Auffaltung der Rückenhaut, hochstehende Hörn- oder Knochenbildungen auf dem Rücken von Amphibien u. Reptilien: der Leguan hat einen ausgeprägten K. 3.a) Nackenstück, oberes Halsstück von Schlachtvieh: der K. des Rinds; ich habe ein Pfund K. gekauft; ein Rippchen vom K.. bitte; b) oberer, die Mähne tragender Teil des Pferdehalses: c) (Jägerspr.) Nacken u. vorderer Rücken mit den langen Borsten des Schwarzwildes. 4.a) oberster (meist dachartig abfallender) Teil einer langgestreckten Erhebung, einer Reihe von Hügeln od. Felsen: Bergrücken. Gebirgskamm: ein langgestreckter K.; wir gingen die Kämme der Dünen entlang; auf den Kämmen des Gebirges liegt Schnee; b) oberster Teil einer Welle: Wellenkamm: auf den Kämmen der Wellen. Wogen. 5. (Weberei) kurz für t Weberkamm. 6. (Textilind.) einem Kamm (1) ähnliche Vorrichtung an der Kämmaschine. 7. (Bauw.) Querverbindung ungleich hoch liegender Hölzer. 8. (Winzerspr.) Stengel mit seinen Verzweigungen, der vom Fruchtstand einer Weintraube nach der Entfernung der Beeren übrigbleibt. kpnm-, Kfinm-: -artig <Adj.; o. Steig.): in der Art eines Kammes (1); ^etui, das; ^fett, das: Fett aus dem Kamm (3 b) des Pferdes, das bes. zum Einfetten von Leder dient: -garn, das: 1. feines, glattes Garn aus Wolle (auch Baumwolle od. Chemiefasern), dessen gleichmäßige, glatte Oberfläche dadurch entsteht, doli die kurzen Fasern (mit den abstehenden Enden) durch Kämmen (2) entfernt werden. 2. festes, strapazierfähiges Gewebe aus Kammgarn (1). dazu: -garngewebe, das: svw. t Kammgarn (2), -garn- Industrie, die, -gamspiimerei, die; ^gebirae, das (Geogr.): langgestrecktes Gebirge mit scharf hervortretender Kammlinie: -»eschmack, der (Winzerspr.): unangenehmer, herber Beigeschmack eines Weins, bei dem die Trauben zusammen mit den Stielen fermentiert wurden: Miras, das: in verschiedenen Arten bes. aufwiesen u. Grasplätzen wachsendes Gras mit kammartigen Aixrchen (2); ~grifF, der (Turnen): Griff beim Geräteturnen an Reck u. Barren, bei dem die Handteller nach oben zeigen u. die kleinen Finger einander zugewandt sind: MErind, der: bei Hühnern auftretender Grind, bei dem vor allem der Kamm u. die Kehllappen von weißen Flecken befallen werden: ^huhn, das: in Südasien heimischer Hühnervogel mit bes. beim Männchen stark entwickeltem Kamm (2 a); Wildhuhn: ^lage, die: Bereich eines 1410
kammer-, Kammer- Gebirgskammes, höchster Bereich eines Gebirges, eines Gebirgszuges: auf. in den -n der Mittelgebirge liegt Schnee; -linie, die (Geogr.): ein Gebirge, einen Gebirgszug nach oben abschließende Kante, Linie (von der aus die oberen Teile des Gebirges beiderseits IdachartigI abfallen); ^ma- dier (ungetrennt: Kammacher), der (früher): Handwerker, der Kämme (1) herstellt; -minze (ungetrennt: Kamminze), die: in China u. Indien heimische, aromatisch duftende krautige Pflanze mit gezähnten Blättern u. Blüten in dichten, ährenähnlichen Blütenständen, die in Europa als Gewürz- u. gelegentlich auch als Zierpflanze kultiviert wird; -rookh (ungetrennt: Kammolch), der: Molch mit braunschwarzer Oberseite u. gelber, schwarz gefleckter Unterseite, bei dem das Männchen, bes. zur Paarungszeit, eitlen hohen gezackten Kamm auf'dem Rücken hat: -muschel (ungetrennt: Kammuschel), die: im Meer lebende Muschel mit gerippten, an die Zinken eines Kamms erinnernden Schalen; Pektenmu- schel; -rad,das (früher): Zahnrad mit ] eingesetzten, hölzernen/ Stiften als Zähnen; -stück, das: svw. TKamm (4 a); ^Wanderung, die: Wanderung auf dem Kamm (4 a) eines Berges, Gebirges; -weg, der: auf dem Kamm (4 a) eines Berges, Gebirges verlaufender Weg; -wolle, die (Textilind.): durch Kämmen (2) von den kurzen Fasern befreite, wenig gekräuselte, für die Herstellung von Kammgarn geeignete Wolle; -»ig, der (Textilind.): durch Kämmen (2) zu einem bandförmigen Strang verarbeitete glatte, lange Fasern, aus denen das Kammgarn gesponnen wird. Kämmaschine, die (Textilind.): Maschine, mit der durch einem Kamm (1) ähnliche Vorrichtungen die kurzen Fasern u. Verunreinigungen entfernt u. die verbleibenden langen Fasern geglättet u. möglichst parallel geordnet werden; Kämmchen [kernen], das; -s. -: TKamm (1). Kämmelgarn [keml-l, das; -[eis. -e: svw. T Kämelgarn. kümmeln l'kemlnj <sw. V.; hat) Izu t kämmen] (Textilind.): (von Wolle. Baumwolle. Flachs o.a.) durch Kämmen (2) glätten, ordnen; fein kämmen; kämmen ['koran] <sw. V.; hat) Imhd. kemben. ahd. chempen. zu tKamml: l.a) bei jmdm., sich die Haare mit einem Kamm (1). der durch die Haare hindurchgezogen wird, ordnend glätten, in eine gewünschte Form britigen: die Mutter kämmt das Kind; er kämmt sich; b) mit einem Kaitim (1) ordnend glätten, in eine gewünschte Form bringen: du mußt dir noch die Haare k.; ihr weißes Haar war straff und ordentlich nach hinten gekämmt (Simmel. Stoff 620); Ü sie kämmte mit den Fingern die Fransen des Teppichs: c) mit einem Kamm (1). durch Kämmen (1 a) aus den Haaren entfernen: zuerst mußt du Idem Kind, dir] den Staub. Schmutz aus den Haaren k.; d) mit einem Kamm (1), durch Kämmen (1 b) hervorbringen: sie ließ sich von der Friseuse einen Pony k. 2. (Textilind.) (von Wolle. Baumwolle. Flachs o.a.) mit der Kämmaschine von den kurzen Fasern u. Verunreinigungen befreien, glätten u. möglichst parallel ordnen. Kanuner [käme], die; -. -n [mhd. kamerle). ahd. chamara < lat. camera = gewölbte Decke; Raum mit gewölbter Decke < griech. kamära): 1. <Vkl. fKämmerchen) a) (veraltend) (meist außerhalb des eigentlichen Wohnbereichs eines Hauses gelegener) kleinerer [einfach ausgestatteter] Raum zum Schlafen: die K. des Dienstmädchens, der Köchin; jeder sagt, seine K. sei kalt und der Schnee treibe unter den Ziegeln herein (Frisch. Cruz 22); b) kleiner Raum in einer Wohnung, einem Haus zum Aufbewahren von Vorräten, zum Abstellen von Gerätschaften o.a.: die Wohnung hat drei Zimmer. Küche. Bad und eine [kleine] K.; der Staubsauger steht in der K. 2. (Seemannsspr.) Wohn- u. Schlafraum eines Fahrgastes, eines Offiziers, eines Mannschaftsmitgliedes an Bord eines Schiffes: Ein Matrose der Wache sah in Mr. Macays K. nach, sie war leer (Schnabel. Marmor 103). 3. (Milk.) Raum, Aufbewahrungsort für Bekleidung u. Ausrüstungsgegenstände, für Uniform-. Waffenbestände o. ä.: die Rekruten wurden auf der K. eingekleidet; Urlauber hatten ihre Gewehre auf der K. abzugeben (Kirst. 08/15, 209); wegen der Ersatzteile mußte er zur K. gehen. 4.a) (Biol., Med.) /durch Scheidewände/ abgeteilter Hohlraum in bestimmten Organen. Pflanzenteilen o.a.: die linke K. des Herzens: Die Wiederkäuer haben ... den merkwürdigsten Magen. Er hat verschiedene -n (Th. Mann. Krull 346); die Samenkapseln dieser Pflanze sind in -n eingeteilt; b) (Technik) bestimmten Zwecken dienender, in sich abgeschlossener [von einer Wandung umgebener] Raum in verschiedenen technischen Anlagen, Geräten, in Motoren, Öfen o.a.: der Druck in den -n der Anlage ist verschieden; das Material wird in die K. des Brennofens gefüllt; c) (Waflent.) a) zylindrisch geformter Teil bestimmter Handfeuerwaffen, der das Schloß enthält; ß) svw. t Patronenkammer. 5. (Bergbau) durch Abbau (6 a) entstehender, regelmäßig geformter Raum von meist rechteckigem Grundriß innerhalb einer Lagerstätte. 6. (Jägerspr.) erweiterter Raum nach der Eingangsröhre in einem Bau (5 a); Kessel (6). 7. svw. t Kessel (4 a). 8.a) (Verfassungsw.. Politik) Parlament od. Teil des Parlaments als gesetzgebende Körperschaft der Volksvertretung: die erste, zweite K., die beiden -n des Parlaments; Dies Oberhaus war als beratende K. gedacht (Rothfels. Opposition 130); b) (jur.) aus einem Gremium von mehreren Richtern bestehendes Organ der Rechtsprechung, das für bestimmte Bereiche bei Land- u. Verwaltungsgerichten zuständig ist: er wurde in die K. für Strafsachen des Oberlandesgerichts berufen; ... wie vor einer K. für Handelssachen, die Meinungsverschiedenheiten zweier Kaufleute zu beenden bemüht ist (Noack. Prozesse 17); c) berufsständische Körperschaft. Vereinigung von Vertretern bestimmter Berufszweige, bes. der gewerblichen Wirtschaft: in der K. sein; Apotheker. Ärzte. Rechtsanwälte sind meist in sogenannten -n organisiert (Dönhoff. Ära 36). kfmmer-,Kammer-: ^bau, der <o. PI.) (Bergbau): Verfahren des Abbaus (6a). bes. im Kali- u. Erzbergbau, meist bei großen Lagerstätten, wobei innerhalb der Lagerstätte bei der Förderung Kammern (5) hergestellt werden u. die Reste dazwischen als Stütze stehenbleiben; -bulle, der (Solda- tenspr.. oft abwertend): Soldat, meist Unteroffizier, der die Kammer (3) verwaltet; -chor, der [vgl. Kammermusiki: klehier, oft nur solistisch besetzter Chor, der Kammermusik singt; -diener. der [zu t Kammer in der urspr. Bed. ..fürstliches Privatgemach"] (veraltend): Diener für die persönlichen Dienste eines Fürsten, einer hochgestellten Persönlichkeit; -flimmern, das; -s (Med.): Herzflimmern, bes. im Bereich der Herzkammern; -frau. die [vgl. Kammerdiener! (veraltend): Dienerin für die persönlichen Dienste, Zofe einer Fürstin, einer hochgestellten Dame; -gericht, das (hist.): (im MA.) höchstes Gericht eines Fürsten, des Königs; -grab, das (Archäol.): aus Steinen gebautes od. in natürlichem Felsgrund angelegtes Grab mit mindestens einer Grabkammer; -gut, das [zu t Kammer in der urspr. Bed. ..Finanzbehörde"! (früher): land- u. forstwirtschaftlich nutzbarer Grundbesitz eines Landesherrn; ^herr. der [vgl. Kammerdiener! (früher): dem Kämmerer unterstellter Adliger am Hof eines Fürsten, zu dessen Hofamt die Aufsicht über die Räume des Fürsten u. den Dienst beim Fürsten gehört; -iteer, der [vgl. Kammerdiener!: 1. (früher) im persönlichen Dienst eines Fürsten stehender Jäger. 2. (veraltend) jmd., der beruflich Ungeziefer innerhalb von Gebäuden vernichtet; -iungfer, die [vgl. Kammerdiener! (veraltet): /junge] unverheiratete Kammerfrau; -Junker, der [vgl. Kammerdiener] (früher): dem Kammerherrn unterstellter Junker (l)für die persönlichen Dienste eines Fürsten; ^käte- chen, das Ivgl. Kammerdiener] (veraltet scherzh.): svw. t Mnädchen; -knecht, der [zu tKammer in der Bed. ..Verwaltungsbehörde"] (früher): unter dem Schutz des Kaisers od. Fürsten stehender Jude, der für den Schutz an die Kammer (= Finanzbehörde) Geld zu zahlen hatte; -konzert, das [vgl. Kammermusik]: Konzert, bei dem Kammermusik gespielt wird; -lakai. der: vgl. -diener, -mädchen. das [vgl. Kammerdiener] (veraltend): [der Kammerfrau unterstelltes] junges Mädchen als Zofe einer Fürstin, einer hochgestellten Dame; -metster, der [zu t Kammer in der urspr. Bed. „Schatzkammer, fürstliches Privatgemach44] (früher): Aufseher über die Jur st liehe Vorrats- u. Schatzkatnmer; -musik, die <o. PI.) [eigtl. = .die in den fürstlichen Gemächern dargebotene Musik, LÜ von ital. musica da camera; zu t Kammer in der urspr. Bed. „fürstliches Privatgemach"]: ernste Musik für eine kleine, in den einzelnen Stimmen oft nur solistisch besetzte Gruppe von Instrumentalmusikern od. Sängern, dazu: -musikalisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Kammermusik betreffend, zu ihr gehörend: eine -e Darbietung; -musiker. der: 1. a) <o. PI. > an hervorragende Musiker einer Oper, eines Konzertinstituts verliehener Titel: er ist K.. wurde zum K. ernannt; b) Träger dieses Titels: das Ensemble besteht nur aus -n. 2. Musiker, der Kammermusik spielt; -ofen, der (Technik): (industriellen Zwecken dienender) Ofen mit einer od. mehreren Kammern (4 b); 89' 1411
Kämmerchen -Orchester, das [vgl. Kammermusik]: kleineres Orchester, das vorwiegendKatnmermusikspielt; ^sänaer.der: vgl. -mu- siker (1); -Sängerin, die: w. Form zu t-sanger: -säure, die (Technik): nach dem Bleikammerverfatiren hergestellte Schwefelsäure; -Schauspieler, der: vgl. ^musiker (1); -sonnte, die: svw. Sonata da camera (T Sonate); ^spiel, das [wohl geb. nach TKammermusiki: 1. Theaterstück mit wenig handehuien Personen für eine Auffüftrutig in kleinerem, intimem, wenig aufwendigem Rahmen, bei dem die Fü/irung des Dialogs im Vordergrund steht. 2. <P1.> kleines, intim wirkendes Theater mit nicht sehr vielen Sitzplätzen u. geringem bühnentechnischem Aufwand, das vorwiegend für die Aufführung von Kammerspielen (1) vorgesehen ist: er ist an den -en engagiert; ^ton, der [zu tKammermusik, für die der Kammerton zunächst galt, im Unterschied zu dem Ton, der für die tiefere Stimmung bei der Oper od. für die höhere Stimmung bei der Orgel ausschlaggebend war] (Musik): auf eine durch eine ganz bestimmte Schwingungszahl (von 440 Hz) erreichte Tonhöhe festgelegter Ton (das eingestrichene A). nach dem heute im allgemeinen die Musikinstrumente gestimmt werden; ^tudi. das: t Kammertuch; -vermögen, das: vgl. -gut; -virtuose, der: vgl. -musiker (1); -zofe. die (veraltet): vgl. ^mädchen. Kämmerchen [kemrapnl. das; -s. -: t Kammer (1): * im stillen K. (oft scherzh.; für sich allein, im stillen; wenn andere es nicht bemerken, keine Notiz davon nehmen, keinen Einblick nehmen können): im stillen K. Selbstkritik üben. 'Kämmerei [kemany], die; -, -en: kurz für tWollkämmerei. dämmere! [-1. die; -. -en [zu tKammer in der urspr. Bed. „Schatzkammer. Finanzverwaltung, -behörde"! (veraltet): Finanzverwaltung einer städtischen Gemeinde; <Zus.:> KämmeiEivermögen, das (veraltet): Vermögen einer städtischen Gemeinde; Kämmerer ['kernen?], der; -s. - [mhd. kamerare, kamerer, ahd. chamaräri = Aufseher über die fürstliche Vorrats- u. Schatzkammerl (veraltend): Leiter des Finanzwesens, der Finanzverwaltung einer städtischen Gemeinde: Wie nie zuvor stehen K. angesichts sinkender Einnahmen ... mit dem Rücken an der Wand (Spiegel 51,1974.29); -kammerig [-kamoru;] in Zusb.. z. B. einkam- merig, zweikammerig. mehrkammerig: mit nur einer Kammer (4 a. b), mit zwei, mehreren Kammern versehen; Kammerlins [kamcl wl. der; -s. -e [zu Kammer 4 al: svw. T Fora- minifere; Kämmerling ['kerrmlin]. der; -s. -e (veraltet): svw. f Kammerdiener: kammerin [ kamcln] <sw. V.: hat) (südd.. österr. seltener): nachts zu einem Rendezvous in das Zimmer eines Mädchens schleichen: Denn ... sie hätte keinen anderen bei sich nicht ... k. lassen, und überhaupt wäre der Loisl ihr erster gewesen (Mostar. Unschuldig 114). Kymmertudi, das; -[e]s. -e [nach der frz. Stadt CambraL fläm. Kamerijkl: svw. f Kambrik. Kämmling['kemlinl. der: -s. -e [zu tkämmen (2)1 (Textilind.): beim Kämmen mit der Kämmaschine ausgekämmte kurze Fasern u. Verunreinigungen: aus dem K.. aus den -en wird Streichgarn hergestellt. Kamp [kamp], der; -s, Kämpe ['konpa; spätmhd. kamp. mniederd. kamp < mlat. campus = Feldstück < lat. campus = flaches Feld]: 1. (landsch.) eingehegtes Feld. Stück Land; Grasplatz /beieinem Bauernhaus). 2. (Forstw.) [eingezäunte/ kleinere Baumschule. Kampagne [kam'panja], die; -. -n [frz. campagne = Ebene, Feld; Feldzug < ital. campagna < spät lat. campänia = flaches Land, Brachfeld, zu: campäneus = zum flachen Land gehörig, zu lat. campus, TKamp]: 1. gemeinschaftliche, großangelegte, aber zeitlich begrenzte Aktion für rx/. gegen jmdn., etw. (bei der ideologische, politische Ziele im Vordergrund stehen); Feldzug (2): eine breite K. für die Wiedereinführung der Todesstrafe, gegen einen Politiker; in der Presse läuft eine nationale K.; eine K. einleiten, entfalten, beginnen, führen, fortsetzen. 2. Zeit, während der in einem von der Saison abhängenden Unternehmen, in einem landwirtschaftlichen Betrieb die meisten Arbeiten anfallen, die Hauptarbeit erledigt werden muß: sie haben während der K. in der Zuckerfabrik gearbeitet. 3. (Ar- chäol.) Arbeitsabschnitt bei archäologischen Ausgrabungen: bei der Jüngsten K.... kam auch ein gut erhaltener Töpferofen zum Vorschein (MM 17. 9. 69. 12). 4. (landsch.) durch die Entfaltung von Aktivitäten der Karnevalsvereine geprägte Fastnachtszeit mit ihren Umzügen, Sitzungen, Kostümfesten, Maskenbällen u.a. 5. (veraltet) Feldzug (1). Kampanile,Campanile[kampa'ni:ld].der;-.-[ital.campani- le. zu: campana = Glocke < spätlal. campäna]: (bes. in Italien) frei stehender Ghxkenturm eitter Kirche. Kämpe I'kempa], der; -n, -n [mniederd. kempe. kampe = Kämpfer, Held, entspr. mhd. kempfe = Wettkämpfer. Zweikämpfer; tKämpfer) (veraltet, noch scherzh. od. iron.): Krieger; tapferer Streiter, Held: Die Bürgersfrauen von Schorndorf... zwangen ... die müden -n unter fürchterlichen Drohungen zum Ausharren vor dem Feind (Zeit 1.5.64,24). Kampelei [kampa'ljyl. die; -, -en (landsch.): /dauerndes/ Zanken, Raufen: Streiterei. Balgerei; kampeln ['kamplnl <sw. V.> [wohl zu spätmhd. kempel = Streitigkeit. Zank; geb. unter Einfluß von Kampf. Kämpe; verw. mit t kabbeln! (landsch.): sich zanken, streiten; sich raufen, balgen: die beiden kampeln sich schon wieder; er kampelt sich öfter mit den Nachbarn. Kampescheholz [kampeja-]. (auch:) Campecheholz [kam- petje-]. das; -es [nach dem mex. Bundesstaat Campcchel: svw. t Blauholz. Kämpevtse [kemp9vi:z3], die; -, -r <meist PI.) [dän. kaem- pevisc. aus: kampe = Held. Recke u. vise = Gedicht. Liedl (Literaturw.): skandinavische, bes. dänische Ballade des MA. vorwiegend mit Stoffen aus der germanisch-deutschen u. der nordischen Heldensage. Kampf Qtam&n. der. -[eis. Kämpfe [kem&fd; mhd. kämpf = Zweikampf. Kampfspiel; Kampf, ahd. champf. wohl zu lat. campus = Feld; Schlachtfeld!: I. größere, mit militärischen Mitteln gefüfirte Auseinandersetzung feindlicher Truppen; ein heftiger, hartnäckiger, erbitterter, sinnloser K.; schwere Kämpfe tobten an der Front, um die Stadt; um den Brückenkopf entbrannte ein blutiger K.; einen K. entfesseln; den K. gegen die Angreifer führen; er ist im K. gefallen; die jungen Männer zogen alle unwissend in diesen mörderischen K. 2.a) hatuigreiflieh,'auch mit Waffen geführte, heftige Auseinamiersetzung zwischen zwei od. mehreren / persönlichenj Gegnern; ein harter, zäher K.; es war ein ungleicher K.; ein K. aller gegen alle. Mann gegen Mann; es entspann sich ein K. auf Leben und Tod; einen K. gegen einen wohlgerüsteten, mit einem schwächeren Gegner führen; die Demonstranten gaben den K. schließlich auf. verloren, konnten den K. für sich entscheiden; ein Amerikaner ... wollte durchaus den K. eines Leoparden mit einem Schwarzen aufnehmen (Grzi- mek. Serengeti J4J); er hat sich dem K. gestellt; aus diesem K. ging keiner als Sieger hervor; Es erschien unglaubhaft, daß ein einziger Mensch den baumstarken Francesco in oiTenemK. zur Strecke gebracht habe (Mostar, Unschuldig 77); er hat ihn zum K. herausgefordert; zwischen den beiden Männern kam es zu einem erbitterten K.; U der K. gegen die Naturgewalten, mit dem Sturm, mit der See: sie beobachtete belustigt seinen K. gegen den Schlaf, mit dem Schlaf (seine Versuche, Bemühungen, wach zu bleiben); b) (mit den verschiedensten Mitteln geführte) Auseinandersetzung, heftig ausgetragene Kontroverse zwischen Gegnern mit gegensätzlichen Auffassungen, unterschiedlichen Interessen, Zielen; ein ideologischer, moralischer K.; der K. zwischen den Geschlechtem; der K. (der Streit) zwischen den beiden Gelehrten ist noch nicht ausgefochten; In dem gleichen Maße, in welchem das Proletariat mit diesem Missionsbewußtsein in den politischen K. eintrat (Fraenkel. Staat 139); c) (Sport) das sportliche Sichmessen zweier Gegner, sportliche Begegnung, bei der ein Sieger ermittelt wird; sportlicher Wettkampf: ein fairer, harter, packender K. zweier gleichwertiger Gegner: die beiden Boxer. Mannschaften lieferten sich einen spannenden K.; er hat in diesem Jahr noch mehrere Kämpfe zu bestreiten; Jeder vernünftige Trainer hätte ihn aus dem K. genommen (Plenzdorf. Leiden 76). 3. Einsatz aller Mittel, fortgesetzte angestrengte Bemühung zur Erlangung, Verwirklichung, Erhaltung. Verteidigung, Verhinderung. Beseitigung von etw.: der K. für eine bessere Zukunft, für einen gerechten Frieden; der K. gegen den Hunger, gegen die Ausbeutung; der K. um #die Freiheit, um höhere Löhne; der K. ums Dasein (LÜ von engl, struggle for life, aus dem Titel von Charles Darwins Schrift „On the origin of species ..." (859fT.); den K. gegen die Kriminalität aufnehmen, nicht aufgeben, weiterführen; *imdm.. einer Sache den K. ansagen (deutlich machen, daß gegen jmdn.. etw. Maßnahmen ergriffen werden; sich in unmißverständlicher Weise anschicken, gegen jmdn., etw. vorzugehen): der Inflation 1412
kämpf-, Kampf- den K. ansagen; mehrere Parteien, die sich nun mit schweigender Gehässigkeit den K. ansagten (Jaeger. Freudenhaus 236). 4. innerer Zwiespalt, inneres Ringen um etw.: seetische Kämpfe durchstehen, bestehen; einen K. mit sich [selbst) ausfechten. kämpf-, Kampf- (vgl. auch: Kampfes-): -abschnitt, der: 1. (Milit.) Abschnitt (2 a), in dem militärische Kämpfe stattfinden; Frontabschnitt. 2. (Sport) Abschnitt (3) eines sportlichen Kampfes von bestimmter zeitlicher Dauer; -abstim- mung, die (Politik, Pari.): Abstimmung über eine Person od. Sache, bei der sich zwei Gruppierungen mit etwa gleichen Aussichten auf Annahme od. Ablehnung gegenüberstehen u. bei der es oft zu scharfen Auseinandersetzungen kommt: Darüber hinaus sorgte die Mehrheit der Delegierten in -en... dafür, daß wesentliche Teile aus den Altemativthesen ... übernommen wurden (Stamokap 134); -abzeichen, das (Milit.): (im Zweiten Weltkrieg) für besondere Leistungen im Verlauf militärischer Auseinandersetzungen verliehene Auszeichtuing; -ansage, die: unmißverständliches Deutlichmachen einer Gegnerschaft; offene Herausforderung zu einer Auseinandersetzung, einem Streit: das ist eine offene K. an die Radikalen, gegen den Radikalismus; -anzug, der (Milit.): bes. für die Gefecht sau sbildungu. den Einsatz vorgesehene Uniform eines Soldaten; ^art, die (Milit.): Form des Kampfes (1) (z.B. Angriff. Verteidigung. Verfolgung. Rückzug); -auftrag, der (Milit.): in kurzer Form gegebener, nur die notwendigsten Angaben enthaltender Gefechtsbefehl; -ausbildung. die (Milit.): svw. tGefechtsausbildung; -bahn, die (seltener). Arena, Wettkampfstätte: Ich ging zurück in die K.. wo mir mein Stier zugeführt wurde (Hagelstange. Spielball 113); -befehl, der (Milit): vgl. Gefechtsbefehl; -bereich, der: vgl. -abschnitt (1); -bereit <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: zum Kampfbereit: -e Truppen; der Boxer stand k. in seiner Ecke, dazu: -bereitschaft, die; -betont <Adj.> (Sport): von grolSem körperlichem Einsatz zeugend, bestimmt: die beiden Mannschaften lieferten sich eine sehr -e Partie; sie spielen sehr k.; -bund, der: politische Vereinigung, Gruppierung, die für, gegen etw. kämpft; -bündnis, das: svw. t -bund; -etnheit, die (Milit.): ausgebildete Spezialeinheit, die bei bestimmten Kampfhandlungen in vorderster Front eingesetzt wird; -entschlossen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: zum Kampf entschlossen, dazu: -Entschlossenheit, die; -erfahren <Adj.; nicht adv.>: durch häufige Teilnahme an Kämpfen mit den Gegebenheiten, Situationen in einem Kampf (\, 2) vertraut: alte, -e Krieger, Genossen; ein -er Boxer; -erfahrung, die: viel K. besitzen; -erprobt <Adj.; nicht adv.>: im Kampferprobt, kampferfafi- ren; -fähig <Adj.; nicht adv.>: fähig, imstande zu kämpfen (Ggs.: -unfähig): Wir sollen da drüben den Wald nach -en Leuten durchkämmen (Plievier. Stalingrad 173); der Boxer ist nicht mehr k.. dazu: -fahtgkeit, die <o. PI.) (Ggs.: -Unfähigkeit); -fahrzeug, das (Milit.): Fahrzeug, das für den Einsatz im Kampfgebiet bestimmt u. dafür besonders ausgerüstet ist; -fisch, der: in Gewässern Südostasiens heimischer, als Zierfisch beliebter kleinerer Fisch mit langen Flossen, dessen Männchen oft sehr farbenprächtig u. sehr angriffslustig sind; -flieger, der: 1. (Milit.) Pilot eines Kampfflugzeugs. 1. (ugs.) svw. T -flugzeug; -flugzeug, das (Milit.): mit Bomben, Bordwaffen. Raketen ausgerüstetes Flugzeug bes. zum Einsatz gegen Ziele am Boden; -freudig <Adj.; nicht adv.): Freude am Kampf am Kämpfen habend, zeigend; -front, die: vgl. -bund: sie treiben einen Keil in eine einheitliche antifaschistische K. (Leonhard. Revolution 193); -gas, das (Milit.): gasförmiger chemischer Kampfstoff; -gebiet, das: vgl. -abschnitt (1); -gefiährte, der: jmd., mit dem man gemeinsam für, gegen etw. kämpft; -Befähltin, die: w. Form zu t-gefährte; -«eist, der <o. Pl.>: Wille, unbedingte Bereitschaft zum Einsatz; kämpferische Haltung: in jmdm. erwacht der K.; sie ( = die Mannschaft) ... kam zehn Minuten später zu dem dank K. völlig verdienten Ausgleich (Neues D. 1.6. 64. 3): -gemein- schaft, die: die K. der Arbeiter und Bauern; die Gegner von Kernkraftwerken bilden eine K. mit den Umweltschül- zern: -genösse, der: vgl. -gefährte; -gericht, das (Sport): Gremium von Kampfrichtern, Sachverständigen o.a., das einen sportlichen Wettkampf leitet, beaufsichtigt [u. die sportlichen Leistungen bewertetJ; Jury: ein objektives, internationales K.; der dritte Platz .... den ihnen ( = Paar beim Eiskunstlauf) das K. zubilligte (Maegerlein. Triumph 41); -geschehen, das: im Gange befindlicher Kampf (\. 2a. c); Kampf in seinem Ablauj: Wir können nur versuchen, die Menschen aus dem K. herauszuhalten (Spiegel 48, 1965. 48); in das K. eingreifen; -geschwader, das (Milit.): Geschwader von Kampfflugzeugen; -getümmel, das: wäfi- rend eines Kampfes (1, 2 a, c) entstehendes Getümmel; -gewicht, das (Boxen. Ringen. Budo. Gewichtheben): Gewicht, das ein Sportler zu Beginn eines Wettkampfs hat; -gewühl. das: vgl. -getümmel; -gruppe.die: 1. (Milit.) für besondere Aufgaben im Einsatz aus verschiedenen Truppenteilen gebildeter militärischer Verband. 2, svw. t Betriebskampfgruppe: im Fernsehen konnte man miterleben, wie die Panzer am Potsdamer Platz und am Brandenburger Tor auffuhren, wie die -n ausschwärmten (Dönhoff, Ära 76); -bahn, der: 1. Hahn, der für den Hahnenkampf abgerichtet ist. 2. <meist PI.) (ugs.. oft scherzh.) jmd., der sich mit jmdm. streitet, prügelt, der leicht mit jmdm. in Streit, in eine Prügelei gerät: „Ein Jude geht auf den anderen los!" Diese niederschmetternde Feststellung lähmte die Kampfhähne (Hasenclever. Die Rechtlosen 441); die Kampfhähne trennen; -handhing, die <meist PL): zu einem Kampf (1) gehörende, während eines Kampfes stattfindende Aktion: Es finden kaum noch -en statt (Kirst, 08/15, 852); die -en einstellen; -kraft, die <o. PL): Gesamtheit der vorhandenen Möglichkeiten (an Leistungsfähigkeil, Stärke, Kraft, Wille o.a.), die zum Kampf befähigen: die K. der Truppen erhöhen; die K. der Armee ist ungebrochen, dazu: -kräftig <Adj.; nicht adv.>: Kampfkraft besitzend; von Kampfkraft zeugend: -e Truppen; -lärm, der: wälirend eines Kampfes (1) entstehender, durch ihn hervorgerufener Lärm; Käufer, der: (vor allem auf feuchten Wiesen lebender) mittelgroßer Schnepfenvogel, bei dem das Männchen in der Zeit der Balz ein prächtiges Gefieder trägt u. Kämpfe austrägt; -lied, das: kämpferisches, von Kampfgeist erfülltes Lied, das bes. den politischen Kampf zum Inhalt hat: revolutionäre -er singen; -linie, die: vgl. ^abschnitt; ^los <Adj.; o. Steig.): ohne Kampf (1. 2); ohne daJS ein Kampf stattfindet, ohne zu kämpfen, ohne sich zu wehren: die -e Übergabe der Stadt; Darum hatte sie mir den Schlüsselbund so k. überlassen (Fallada. Herr 215); (Sport:) die Mannschaft kam k. eine Runde weiter; -lust, die <o. PI.): innere Bereitschaft zum Kampf, zu einer Auseinandersetzung, dazu: -lustig <Adj.; nicht adv.): bereit, sich mit jmdm. auseinanderzusetzen, einen Streit zu beginnen: die Schwester ... blickte ihn k. an (Langgässer. Siegel 342); -maßnähme, die (meist PI.): vgl. ^mittel (2): die Gewerkschaft beschloß -n; -mittel, das: 1. (meist PI.) (Milit.) zur Führung eines Kampfes (1). einer kriegerischen Auseinandersetzung verwendetes Mittel wie Waffe, Kampfstoff o. ä. 2. / taktisches] Mittel in einem politischen Kampf; in einer politischen Auseinandersetzung zur Erreichung bestimmter Ziele ergriffene Maßnahme; -moral,die: vgl. -geist; -trat, der: vgl. -lust; -panzer, der (Milit.): stark gepanzertes Vollkettenfatirzeug mit einem in einen drelibaren Turm eingebauten Schnellfeuergeschütz, das für alle Aufgaben der Panzertruppe bestimmt ist; ^Parole, die: zum Kampf, bes. zur politischen Auseinandersetzung aufrufende, den Kampf rechtfertigende Parole: -n ausgeben; -pause, die: Pause während eines Kampfes (1. 2 a. c); -platz, der: Platz, auf dem ein Kampf stattfindet; -preis, der (Wirtsch.): Preis für eine Ware, der unter dem sonst aitfdem Markt üblichen Preis liegt u. der dem Unternehmen, das ihn festsetzt, Vorteile im Wettbewerb bringen soll: Repräsentative gemütliche Sitzgruppe ... K.: 998. - (MM 23. 6. 73. 13. Anzeige); -richter, der (Sport): jmd., der [als Mitglied eines Kampfgerichts, mit andern zusammen! einen sportlichen Wettkampf leitet, beaufsichtigt I u. die sportlichen Leistungen bewertet], dazu: ^richterent- scheidung, die; -schritt, die: Schrift, die dem politischen Kampf dient, zum Kampf für od. gegen etw. aufruft; -Schwimmer, der (Milit.): zur Marine gehörender Einzel- kämpf er, der dazu ausgebildet u. ausgerüstet ist, unter Wasser an gegnerische Ziele heranzuschwimmen, um sie zu erkunden od. zu zerstören; -spiel, das (Sport): 1. mit körperlichem Einsatz in unmittelbarem Kontakt mit dem Gegner ausgetragenes Ballspiel zwischen zwei gegeneinander kämpfenden Mannschaften: Fußball. Handball, Rugby. Hockey sind -e. 2. durch hohen kämpferischen Einsatz der Spieler gekennzeichnetes Spiel: in einem mitreißenden K. wurde der Gegner schließlich bezwungen; -Staffel, die: vgl. ^ge- schwader; -stark (Adj.; nicht adv.): vgl. ^kräftig: -e Truppen; die gegnerische Mannschaft erwies sich als sehr k.; 1413
kämpfen -stärke, die: vgl. -kraft; -statte, die (meist PL): Stätte, an der ein Kampf stattfindet, gekämpft wird; Anlage für sportliche Wettkämpfe; ^stier, der; bes. kräftig gewachsener, in Spanien u. Südamerika nur Zur den Stierkampf gezüchteter Stier, dessen Wildheit u. Reizbarkeit während der Zucht ntfch gesteigert wird; ^stofT. der <meist PI.>: radioaktives Material, giftige chemische od. krankheitserregende biologische Substanz als Kmnpfmittel (1); -tag, der: Heuer müssen wir am 1. Mai etwas Besonderes zusammenbringen. Vor zehn Jahren .... da haben sie ... in Frankreich einen großartigen K. der Arbeiterklasse daraus gemacht (Kühn. Zeit 200); Tätigkeit, die <P1. selten): vgl. Handlung; -truppe,die: 1. (Milit.)jför den Kampf (\) ausgebildete u. ausgerüstete Truppe als Truppengattung eines Heeres. 2. kampfbereite, für eine tätliche Auseinandersetzung gerüstete Gruppe von Personen; Für den offenen Aufstand sei die Bildung von -n unerläßlich (MM 27.8. 69,11); -unfähig <Adj.; nicht adv.>: nicht fähig, nicht imstande zu kämpfen (Ggs.: ^fähig): -e Truppen; habe er auf den Zollbeamten ... einen Schuß abgegeben, um ihn k. zu machen (Mostar. Unschuldig 112); der Boxer schlug seinen Gegner k.. dazu: -Unfähigkeit, die <o. PI.) (Ggs.: -fahigkeit); -verband, der(Milit,):/ßr <&yj Kampf (\) ausgebildeter u. ausgerüsteter militärischer Verband; -wagen, der: 1. (im Altertum) von Pferden gezogener, mit Kriegern besetzter Wagen für den Kampf. 2. (veraltet) svw. t Panzer: Haufen zerschlagener K. und Räder und Geschütze (Plievier. Stalingrad 349); Mvebe, die: Art u. Weise, in der ein Kampf geführt wird, in derjmd. kämpft: der Boxer, die Mannschaft zeigte sich von der unorthodoxen K. des Gegners irritiert; -wille, der: vgl. ^lust; ^ziel, das: Ziel, das durch einen Kampf, bes. durch eine politische Auseinandersetzung erreicht werden soll; -zone, die: vgl. ^abschnitt, kämpfenlkem^fn] <sw. V.: hat) Imhd. kempfen. ahd. cham- fan, zu TKampfl: 1. mit Waffen, unter Einsatz der verschiedensten Kampfmittel gegen einen feindlichen Gegner vorgehen, sich militärisch mit ihm auseinandersetzen; einen Kampf (1), eine kriegerische Auseinandersetzung führen; erbittert, hart, bis zum letzten Mann, bis zum letzten Blutstropfen k.; Schulter an Schulter, mit der Waffe in der Hand k.; sein Vater kämpfte an der vordersten Front, auf der anderen Seite; für das Vaterland, um eine Stadt, um den Brük- kenkopf k. 2. a) sich mit Heftigkeit handgreiflich mit jnuim. auseinandersetzen; tätlich, auch mit Waffen gegen einen {persönlichen] Gegner vorgehen, um ihn zu bezwingen: die beiden Männer kämpften erbittert, bis zur Erschöpfung [miteinander]; er kämpfte gegen die beiden, mit den beiden wie ein Verzweifelter, wie ein Löwe, auf Leben und Tod; Tarzan kämpft mit einem Löwen; kämpfende Rehböcke; Ü der Schwimmer kämpfte gegen die Strömung, mit den Wellen; der Alte kämpft mit dem Tod (liegt im Sterben); er kämpfte gegen seine Tränen, mit den Tränen (suchte sie zu unterdrücken); Der Onkel kämpfte mit der Rührung (Klepper, Kahn 70); er kämpfte vergebens gegen den Schlaf, mit dem Schlaf (versuchte vergebens gegen ihn anzugehen, wach zu bleiben); Leopold schwieg, kämpfte mit seinem Ärger (versuchte ihn niederzuhalten, zu bezwingen; Jaeger, Freudenhaus 261); b) sich (mit den verschiedensten Mitteln) heftig mit einem Gegner auseinandersetzen, streiten; im Kampf (2 b) mit jmdm. stehen: gegen einen politischen Widersacher, mit einem politischen Gegner k.; die beiden Gelehrten kämpfen schon drei Jahre lang gegeneinander (tragen eine Kontroverse, eine wissenschaftliche Fehde aus); die Konzerne kämpfen miteinander (stehen in harter Konkurrenz); <mit einem Subst. des gleichen Stammes als Objekt:) der damals schon erbittert und verkannt seinen aussichtslosen K. gegen die oberste Führung kämpfte (Gai- ser. Jagd 146). 3. (Sport) a) sich in einem sportlichen Wettkampf mit einem Konkurrenten. Gegner messen, mit ihn um den Sieg wetteifern, ihn zu besiegen trachten: sehr glücklos k.; die Mannschaft kämpft heute gegen einen sehr starken Gegner, die Mannschaft kämpft morgen um den Einzug ins Halbfinale; b) sich in einem sportlichen Wettkampf, in eittem Spiel körperlich voll einsetzen: beide Ringer kämpften verbissen, hart, zäh; die Mannschaft kämpft bis zur totalen Erschöpfung, bis zum Umfallen; der Tabellenführer versteht zu k.. kämpfte bis zum Ende. 4. sich unter Einsatz aller Kräfte, der verschiedensten Mittel fortgesetzt bemühen, etw. zu erreichen, zu verwirklichen, zu erhalten, zu verteidigen, zu verhindern, zu beseitigen: für die Freiheit, für eine bessere Zukunft, für die Gleichberechtigung, für ein geeintes Europa k.; gegen den Krieg, gegen die Unterdrückung, gegen die Ausbeutung, gegen den Hunger k.; die Mannschaft kämpft gegen den Abstieg; um mehr Selbständigkeit. Anerkennung, um sein Recht, seine Rehabilitierung k. 5. einen inneren Zwiespalt zu überwinden, sich innerlich zu etw. durchzuringen suchen: innerlich um eine Entscheidung, einen Entschiuli ringen: er kämpfte noch, ober hingehen solle oder nicht; Ich kämpfe mit mir selber und entscheide mich dann (Grzimek. Serengeti 282). 6. <k. + sich) einen Weg. eine Strecke i zu einem Ziel hin] unter sehr widrigen Umständen, unter großer Mühe u. Überwindung starker Widerstände zurücklegen: sie kämpften sich [mühsam] durch Dornen und Gestrüpp; Ich kämpfte mich über die Klippen, jetzt war ich an der Brandung (Salomon. Boche 81); Ü er hat sich im Lauf der Jahre in die Höhe, nach oben gekämpft (sich wirtschaftlich, sozial hochgearbeitet). Kampfer ['kämpft?], (ehem. fachspr.:) Campher ['kamfei. der: -s Imhd. kampfer < mlat. camphora < arab. käfür = Kampferbaum < aind. karpüra-l)]: aus dem Kampferbaum gewonnene od. synthetisch hergestellte weiße, durchscheinende, harzartige Masse mit durchdringendem Geruch, die bes. in der Medizin u. in der chemischen Industrie verwendet wird. Kämpfer-: -bann, der: in China u. Japan heimischer, sehr hoher Baum mit lederartigen, glänzemlen. an langen Stielen sitzenden Blättern, aus dessen Holz Kampfer gewonnen wird: M)L das: Kampfer enthaltendes öl. das als Mittel zum Einreiben gegen Rheumatismus o. ä. verwendet wird; -salbe, die: vgl. -öl; -spiritus. der: vgl. ^öl. 'Kämpfer [kemßfel, der; -s, - Ispätmhd. kempfer = Zweikämpfer; Kämpfer, Streiter, mhd. kempfe, vgl. Kämpe]: 1. a) Soldat, der im Kampf (1), in der Schlacht steht: tapfere, schlecht ausgerüstete, ermattete K.; die K. von Stalingrad; b) (DDR) Mitglied einer Betriebskampfgruppe. 1. jmd.. der sich mit Heftigkeit handgreiflich mit jmdm. auseinandersetzt, mit einem Gegner kämpft (2 a). um ihn zu bezwingen: er versuchte vergeblich, die beiden K. von der Unsinnigkeit ihres Tuns zu überzeugen. 3. (Sport) a) Sportler, der sich in einem Zweikampf mit einem Gegner mißt, der mit seinem Gegner um den Sieg kämpft: die Boxer dieser Staffel sind alle talentierte, routinierte K.; der Ringrichter bat beide K. zur Ringmitte; b) Sportler, der sich in einem Wettkampf, in einem Spiel körperlich voll einsetzt, der in seinem Einsatz nicht nachläßt: sein Gegenspieler ist ein richtiger, echter, zäher K.; beim Endspurt zeigte sich, welch ein K. dieser Läufer ist. 4. jmd.. der sich für die Verwirklichung. Erhaltung. Verteidigung. Verhinderung. Beseitigung von etw. einsetzt: ein K. für die Freiheit, gegen den Hunger in der Welt; Sie alle waren gute Ärzte ... und zähe K. um den Ruhm (Thorwald. Chirurgen 56). Kämpfer [-]. der; -s. - [älter: Käpfer. mhd. kepfer. vidi, zu lat. capreolus = Stützbalken]: l.a) (Archit.) oberste, meist vorspringende Platte einer Säule od. eines Pfeilers, auf dem der Ansatz eines von der Säule od. von dem Pfeiler getragenen Bogens od. Gewölbes aufliegt: der K. ist ... rein formal gesehen eine vereinfachte Wiederholung der Kapiteliform (Bild. Kunst 3. 49); b) (Technik. Bauw.) Stelle des Auflagers beim Bogen einer Brücke. 2. (Bauw.) in einen Fensterrahmen fest eingebautes waagerechtes Ver- bindungsstück aus Holz od. Metall, das die oberen u. die unteren Flügel des Fensters voneinander trennt. K$mpferin, die; -. -nen [spätmhd. kämpferinnel: w. Form zu t'Kämpfer (bes. 4): kämpferisch <Adj.): 1. <o. Steig.: nicht präd.) den Katnpf (\) betreffend, zu ihm gehörend, für ihn notwendig, ihm dienend: die -en Mittel; die Truppen haben sich k. bewährt, hervorgetan. 2. in einem sportlichen Wettkampf, in einem Spiel hohen körperlichen Einsatz zeigend; den hohen körperlichen Einsatz, die Einsatzfreude betreffend, davon zeugend: er bot eine hervorragende -e Leistung; in ihrem Spiel überwogen die -en Elemente; die Mannschaft bot k. eine gute Leistung, war k. sehr stark. 3. den Willen, die unbedingte Bereitschaft besitzend, für od. um etw. zu kätnpfen (4). voller Kampfgeist; eine -e Natur; der alte -e Atheist, der Verfolger des Christentums (St. Zweig. Fouche 226); die Jugend müßte jetzt k. sein (Schnurre. Bart 156); sich k. mit etw. auseinandersetzen: K$mpfernatur, die; -. -en: jmd.. der die unbedingte Bereitschaft besitzt zu kämpfen, sich voll einzusetzen. 1414
Kandelaber k^mpfes-, Kampfes- (geh.): -freudig <Adj.>: svw. t kampffreudig; -grüß, der <meist PI.) (bes. DDR): Gruß zur Bekundung der Zusammengehörigkeit, der Solidarität im politischen Kampf: Wir überbringen ihnen brüderliche Kampfesgrüße der Werktätigen (Neues D. 2. 6. 64. 3); -lärm, der: svw. t Kampflärm; ^hist. die: svw. t Kampflust; -mut, der: svw. t Kampfmut; -wille, der: svw. t Kampfwille. kampieren Ocampi:ren] <sw. V.; hat) [frz. camper. zu: camp = Feldlager < ital. campo. tKamp]: a) sich an einem bestimmten Ort (im Freien) für einige Zeit niederlassen, sein Lager aufschlagen, lagern: auf freiem Feld k.; In den Hügeln von Kurna kampierte eine Räuberbande (Ceram, Götter 178); b) (ugs.) irgendwo behelfsmäßig untergebracht sein, wohnen, eine notdürftige Unterkunft, Lagerstatt haben: ... wo ich zusammengepfercht mit Tausenden von anderen Passagieren auf dem Steinboden des Bahnhofs k. mußte (Leonhard, Revolution 141); du kannst heute bei uns auf dem Sofa k. (übernachten, schlafen). Kampong ['kampool, der od. das; -s. -s [malai. kampung]: (in Südostasien) Dorf, dorfähnlicher Bezirk am Rande einer Stadt. Kamiflel [ka'mofj]. das; -s. - [zu älterem Kamuff = Halunke. Schuft < ital. camuflb = Betrüger. Halunke, zu: camuflare = betrügen, täuschen, tarnen] (Schimpfwort): dummer, beschränkter Mensch: Dummkopf: so ein K.! Kanadabalsam [kanada-]. der; -s: farbloses Harz nordame- rikanischer, bes. kanadischer Tannen, das zum Verkitten optischer Linsen u. zum Einbetten mikroskopischer Präparate dient; Kanadier [ka'na:die]. der. -s. - [zu Kanada, als Bez. für das Kanu der kanad. Indianer]: 1. offenes Sportboot [mit gerundeten Steven], das l in halbkniender Haltung) mit einem Stechpaddel vorwärts bewegt wird. 2. (österr.) Polstersessel: Vor den Glaswänden ... lag Grete in einem K. und sah hinaus (Doderer. Dämonen 1051). Kanaille pcanalp. österr.: kanaja]. die; -. -n [frz. canaille = Hundepack. Gesindel < ital. canaglia. zu lat. canis = Hund] (abwertend): 1. bösartiger Mensch, der es darauf abgesehen hat, anderen zu schaden, sie zu übervorteilen: diese K. ist mit meinem Wagen davongefahren; du K.! 2. <o. Pl.> [Sorte von] Menschen, die es darauf abgesehen haben, anderen zu schaden, sie zu übervorteilen: die mordgierige K.; die K. Mensch. Vgl. en canaille. Kanake [ka'naika], der; -n. -n [polynes. kanaka = Mensch]: 1. Eingeborener Polynesiens u. der Südseeinseln. 2. (ugs. abwertend) ungebildeter, einfältiger Mensch. 3. (salopp) ausländischer Arbeitnehmer, bes. Türke. Kanal [ka'na:l]. der; -s. Kanäle [kane:b; ital. canale = Leitungsröhre. Kanal < lat. canälis = Röhre. Rinne. Wasserlauf. Kanal, zu: canna = kleines Rohr. Röhre < griech. känna = Rohr. Rohrgeflecht]: 1. künstlicher I gerader, verhältnismäßig schmaler) schiffbarer Wasserlauf als Verbindung zwischen Meeren, Flüssen, Seen: Kanäle durchziehen das Land; einen K. anlegen, bauen; die Stadt ist durch einen K. mit dem Meer verbunden. 2. offener Wasserlauf od. unterirdisch gefüfirte Rohrleitung für Abwässer, Bewässerung od. Entwässerung: der K. ist verstopft; infolge des anhaltenden Regens liefen die Kanäle über. 3. (Anat.) röhrenförmiger Durchgang im Körper: das Zäpfchen im Halse war ... wund, die Luft ging ihm nicht wie sonst durch den von der Natur hierzu vorgesehenen K.CTh. Mann. Zauberberg 232); * denk, voll haben (salopp: 1. betrunken sein. 2. einer Sache gründlich überdrüssig sein: daß die Menschheit ..die nächsten zwanzig Jahre vom letzten Mal den K. noch voll habe"; Fr. Wolf. Menetekel 97). 4. (Rundf.. Fems.) bestimmter Frequenzbereich eines Senders: einen anderen K. wählen, einschalten; eine Sendung auf einem K. sehen: diesen Sender bekommt man auf K. 10. 5. Weg, auf dem erw. (bes. Informationen) weitergeleitet wird: geheime, diplomatische Kanäle; Informationen sickern durch inoffizielle, dunkle Kanäle. Kanal-: -abgaben <P1.>: svw. t-gebühr; -antenne. die (Rundf.. Fems.); -arbeiter, der: 1. Arbeiter im Bereich der Kanalisation. 2. (Politik Jargon) jind.. der für jmdn., etw. tätig ist, ohne dabei selbst besonders in Erscheinung zu treten: Schmidt kann sich ... auf eine Truppe ... Helfer stützen: auf die rechte Riege der K. unter Egon Franke (Spiegel 26. 1974. 38); -bau, der <P1. -bauten); -bauer, der; -s. -: jmd., der Kanäle baut, Rohre zur Bewässerung u. Entwässerung verlegt (Berufsbez.); -bett, das <PI. -betten, selten: -bette): Rinne, in der der Kanal (1) fließt: -deckel. der: Deckel über einem Abflußrohr der Kanalisation: Mkirchstidi, der: Durchstich (a. b) eines Kanals (1); ^gas, das: übelriechendes Gasgemisch aus der Kanalisation: ^ae- bfihr, die: Gebühr für die Bemtzung eines Kanals (1); ^gitter, das: vgl. ^deckel: Gitter über einem Abflußrohr der Kanalisation: -ratte, die: Ratte, die in der Kanalisation lebt: ^rfiumer, der: jmd., der die Kanalisation reinigt: uneiniger, der: svw. Nräumer; -Schalter, der (Rundf.. Fems.): Schalter, mit dem man einen Fernsehkanal einstellt: -schleuse, die: Schleuse eines Kanals (1); -schwimmen, das; -s: das Durchschwimmen eines größeren natürlichen Kanals (bes. des Ärmelkanals) als sportliches Längs treckenschwimmen, dazu: -Schwimmer, der; -System, das: System von Kanälen (1) (bes. zur Bewässerung): -waage, die: aus zwei kommunizierenden Röhren bestehendes Instrument, mit dem durch gleich hohen Flüssigkeitsstand die Horizontale festgelegt wird: ^Wähler, der (Rundf.. Fems.): svw. t^Schalter. Kanalisation [kanaliza'tßio:n]. die; -. -en: l.a) System von [unterirdischen] Rohrleitungen u. Kanälen (2) zum Ableiten der Abwässer: die städtische K.; die Münze war in die K. gefallen; b) Bau von [unterirdischen) Rohrleitungen u. Kanälen (2) zum Ableiten der Abwässer. 2. Ausbau eines Flusses zu einem schiffbaren Kanal. Kanalisations-: -anlaae, die; -arbeiten <PI.): für eine Kanalisationsanlage erforderliche Arbeiten: -netz, das: svw. -System; -röhr, das. -röhre, die; -System, das. kanalfeieren I...'zi:ran] <sw. V.; hat): 1. mit einer Kanalisation (1 a) versehen: einen Ort. einen Betrieb k. 2. schiffbar machen: einen Fluß k. 3. gezielt, in bestimmte Bahnen, in eine bestimmte Richtung lenken u. dadurch das Problem bewältigen: eine politische Bewegung. Vorstellungen, eine Stimmung, einen Trieb k.; Der ... Warenstrom ... mußte ... kanalisiert und geregelt werden (Jacob. Kaffee 119); die ( = die Polizei) die Marschzüge zu k. suchte (FAZ 2.11.61.1); <Abl.:> Kanaliskning, die; -. -en: das Kanalisie- ren(\-3): <Zus.:)Karaliskningsaitoeiten <P1.>: svw. TKana- lisationsarbeiten. Kanalstrotter [ka'na:lstn)te]. der; -s. - [zu t trotten] (österr. ugs.): Kanalräumer. Kanapee [kanape]. das; -s. -s [1: frz. canapö < mlat. cano- peum. conopeum = Mückenschleier; Himmelbett (mit einem Mückenschleier) < lat. cönöpeum < griech. könö- pelon; 2: frz. canapä (t Kanapee 1). eigtl. = Bedecktes!: 1. (veraltend, noch iron.) Sofa: Laß mich bloß auf dem K. schlafen. Ich brauch auch keine Bettwäsche (Fallada. Jeder 27). 2. <meist PI.) a) gefüllte Blätterteigschnitte: b) mit Delikatessen belegtes u. garniertes /getoastetes) Weißbrot schnittchen. Kanari [ka'na:ri], der; -s. - [frz. canari. nach den Kanarischen Inseln] (südd.. österr. ugs.): Kanarienvogel: Kangrie [...rjp]. die; -. -n [nach den Kanarischen Inseln, der Heimat dieser Vogelart] (Fachspr.): Kanarienvogel als Zuchtform. kanarien-, Kanarien-: -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): hellgelb: -gras, das: auf den Kanarischen Inseln u. im Mittelmeerraum wachsendes Gras mit hohen Halmen u. kurzen, dichten Ähren, das als Futter für [KanarienJvögel dient: -hahn, der: männlicher Kanarienvogel: ^vouel, der: (aus einer Wildform auf den Kanarischen Inseln gezüchteter) kleiner, gelber od. orangefarbener Vogel, der wegen seines schönen Gesangs im Käfig in Wohnräumen gehalten wird. Kanaster [ka'naste], der; -s, - (veraltet): t 'Knaster. Kandaharrennen [kandahar-]. das; -s. - [nach dem engl. Feldmarschall Earl of Kandahar (1832-1914). dem Stifter des Pokals]: aus Slalom, Riesenslalom u. Abfahrt bestehendes alpines Skirennen. Kandare [kan'da.re]. die; -. -n [ung. kantär = Zaum. Zügel]: zum Zaumzeug des Pferdes gehörende Gebißstange mit Hebelwirkung zum schärferen Zügeln des Pferdes: dem Pferd die K. anlegen; die K. scharf anziehen; er ritt das Pferd auf K.; „Farida" ist nämlich auf K. gezäumt (Dwinger. Erde 191); *jmdn. an die K. nehmen/bekommen/bringen. [bei] jmdm. die K. anziehen (jmdn. unter Kontrolle stellen u. seine Freiheit einschränken): einen Schüler an die K, nehmen; imdn. an der K. haben/halten (jmdn. unter Kontrolle haben u. ihm keine Freiheit lassen): <Zus.:> Kandarenaebiß, das: svw. TKandare. Kandel [kandj]. der; -s, -n od. die; -. -n [mhd. kandel, kanel.kenel.ahd.kanäli < lat. canälis. tKanalldandsch.): Dachrinne, Regenrinne. Kandelaber [kande'la:bpl. der; -s. - [frz. candelabre < lat. 1415
kandeln candeläbrum = Leuchter]: a) mehrormiger. säulenartiger Statuier für Kerzen. Lampen. Räucherschalen: vergoldete K.; die K. anzünden; b) mehrormiger. säulenartiger Ständer für die Straßenbeleuchtung: Laternenständer: auf dem Opernplatz stehen riesige K. kandeln [kandln] <sw. V.; hat) [zu TKandcl] (landsch.): auskehlen, rinnenförmig aushöhlen: ich kand[e]le die Balken; eine gekandelie Säule. K^ndetzucker, der: -s (landsch.): Kandiszucker. Kandidat[kandi'da:t],der; -en.-en [lat.candidätus = Weißgekleideter (Amtsbewerber, der sich dem Volk in der toga Candida, der glänzendweißen Toga, vorstellte), zu: candi- dus = glänzend, weiß, zu: candere = glänzen, schimmern, hell glühenl: l.a) jmd.. der sich für eine Wald aufstellen läßt: der K. mußte die Mehrheit aller Stimmen auf sich vereinigen; einen -en bezeichnen, wählen, durchbringen, von der Liste streichen; jmdn. als -en aufstellen; seine Stimme für einen -en abgeben; Ü Unsere drei -en ( = Autos der Marken Peugeot. Opel. Ford) gingen mit ziemlich gleichen Voraussetzungen ins Rennen (Freizeitmagazin 10. 1978. 36); b) (in sozialistischen Ländern) Anwärter auf die Mitgliedschuft in einer Partei. 2.a) Student höheren Semesters, der sich (nach einer ZwischenprüfungI auf sein Examen vorbereitet: die -en der Theologie; Abk.: cand. (z. B. cand. med., cand. phil); b) Prüfling im Abschlußex- amen an einer Universität: drei -en haben das Examen nicht bestanden; dem -en eine Frage stellen; c) <o. PI.) (in sozialistischen Ländern) akademischer Grad: K. der physikalisch-mathematischen Wissenschaften der Sowjetunion. Kandidaten-: -antrag, der: (in sozialistischen Ländern) Antrag auf Mitgliedschaft in einer Partei: -karte, die: (in sozialistischen Lätidern) Ausweis eines Kandidaten (1 b); -liste, die: Liste der Kandidaten (1 a): jmdn. auf die K. setzen, in die K. aufnehmen, von der K. streichen; -turnier, das: internatiomdes Schachturnier, dessen Sieger den Schachweltmeister herausfordern kann. Kandidatur [...datu:y]. die,-,-en [frz. candidature. zu: candi- dat. TKandidatl: Aufstellung als Kamlidat für eine Wahl: seine K. anmelden, zurückziehen; kandidel [kan'dhdl] <Adj.; ...dler. -ste; nicht adv.) (wohl zu lat. candidus = heiter. TKandidatl (nordd.): heiter, lustig: der Kranke war schon wieder k.; kandidieren [...di'di.ren] <sw. V.; hat): sich als Kandidat um etw. bewerben: für das Amt des Präsidenten k.; Nixon kandidiert gegen Johnson (MM 2. 2. 68.2); bei den Bundestagswahlen Tür die Christdemokraten k.; Mehrere Listen ( = der politischen Parteien) kandidieren gegeneinander (Fraenkel. Staat 357). kandieren [kan'di:rcn] <sw. V.; hat) [frz. candir = einzuk- kern < ital. candire; vgl. Kandisl: mit einer Zuckerlösung überziehen n. dailurch haltbar machen: Zitronenscheiben k.; kandierte Früchte. Aprikosen. Birnen; Kandis I'kandis]. der; - [ital. zucchero candi(to) < arab. qandly = aus Rohrzucker, zu: uand = Rohrzuckerl: svw. TKandiszuk- ker; <Zus.:) Kandiszucker, der: in großen Stücken an Fäden auskristallisierter weißer od. brauner Zucker: Tee mit K. kanditel [kan di:t|l: T kandidel. Kanditen [kandi:tn] <PI.) [ital. candito = kandierte Frucht, zu: candire, T kandieren] (österr.): a) kandierte Früchte: b) Süßigkeiten: <Zus.:> Kanditenfabrflc. die (österr.): Süßwarenfabrik: Kanditengeschäft, das (österr): Süßwarenge- schüft. Kandschar [kan'(J3a:(?]: 11 landschar. Kaneel [ka'ne:!]. der; -s. (Sorten:) -e [frz. cannelle = Zimt < mlat. cannella = Röhrchen, zu lat. canna = Rohr (nach der Form der Zimtstange)!: hochwertiger (Ceylon)- zimt. Känel [kc:n|]: TKännel. Kanephore [kane'fo:re], die; -. -n [lat. canephoros < griech. kanephöros, eigtl. = Korbträgerl: im antiken Griechenland aus vornehmer Familie stammende Jungfrau, die bei religiösen Festen u. Umzügen geweihtes Gerät im Korb auf dem Kopf trägt. Kanevas [kanavasl. der; -. auch: -ses. -. auch: -se [frz. cane- vas, eigtl. = grobes Segeltuch, Sackleinwand < provenz. canabas = Tuch aus Hanffasern, zu spätlat. cannabus = Hanfl: 1. gitterartiges, stark appretiertes Gewebe in Leinwandbindung, das als Grundstoff für Stickereien verwendet wird: auf K. sticken. 2. Szenarium, das in der italienischen Stegreifkomödie u. Commedia delTarte den Handlungsablauf u. die Szenenfolge jestlegt: < Abi. zu 1 :> k^nevas- sen [...sn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Kanevas (1). Kamt [kau], der od. das; -s. -s [chin. (Dialekt von Peking) k'ang]: 1. gemauerte, von außen beheizbare Schlafbatik in nordchinesischen Häusern. 2. mit einem Loch versehenes viereckiges Holzbrett, das im alten China einem Verbrecher zur Kennzeichnung u. Bestrafung um den Hals gelegt wurde. Känguruh [kenguru]. das; -s. -s [engl, kangaroo. aus einer Eingeborenenspr. Australiensl: bes. in Australien vorkommendes, bis mannshohes Beuteltier mit kleinem, langschnau- zigem Kopf, langem Schwanz, kurzen Vorderbeinen u. langen, kräftigen Hinterbeinen, auf denen es sich hüpfend fortbewegt. Kaniden [ka'ni:dn] (PI.) [zu lat. canis = Hund] (Zool.): Hunde u. hundeartige Tiere (z.B. Fuchs, Schakal. Wolf). Kanin [ka'ni:n]. das; -s. -e (Fachspr.): Fell der Wild- u. Hauskaninchen: eine Jacke aus K.: Kaninchen, das; -s. - [Vkl. von veraltet Kanin = Kaninchen < mniederd. kanln < afrz. conin < lat. cuniculusl: zusammen mit [vielen! anderen in ausgedehnten Erdhölden lebendes, wegen seines Felles u. Fleisches als Haustier gehaltenes hasenähnliches Tier mit graubraunem, grauem, weißem od. schwarzem Fell: das K. schnuppert: Wie das K. vor der Schlange waren sie hilflos vor ihm erstarrt (Quick 47. 1958. 28); K. halten; sie vermehren sich wie die K. (ugs. abwertend; sehr stark). Kaninchen-: -bau, der <PI. -e): Bau (5 a) von Kaninchen: -braten, der; -feil, das; -fleisch, das; -halter, der (Amtsspr.): jmd.. der Kaninchen hält: -jagd, die: Jagd auf , schadenverursachende! Kaninchen: -stall, der, dazu: -stalknethode, die (scherzh.): Bauweise, bei der nach u. nach etw. angebaut wird: Um ... mit dem Ansturm fertig zu werden, vergrößerten die Flughafenverwaltungen ihre Einrichtungen nach der sogenannten K. (Spiegel 52.1966. 62): -zucht, die, dazu: -Züchter, der. Kanister [ka'mste], der: -s. - [urspr. = Korb, unter Einfluß von engl, canister = tragbarer Behälter Tür Flüssigkeiten < ital. canestro = Korb < lat. canistrum < griech. känistron = rohrgeflochtener Korb, zu: känna = Rohrtge- flecht); vgl. Kanall: tragbarer, flacher, verschließbarer viereckiger Behälter aus Blech od. Kunststoff zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten: ein leerer, ausgelaufener K.; einen K. öffnen, leeren, zuschrauben: öl. Benzin in K. Tüllen, gießen; sich mit einem K. Trinkwasser versorgen. Kanker I'kaokB], der; -s, - [spätmhd. (md.) kanker, eigtl. = der Webendel (Zool.): svw. tWeberknecht. kankrös [kankrös]: tkanzerös. kann [kan]: t können. Kfm- (mit Bindestrich): -Bestimmung, die: Regelung, nach der im einzelnen Fall verfaixren werden kann (Ggs.: Muß-Bestimmung); -Leistung, die: Sonderleistung, die satzungsgemäß gewährt werden kann, aber nicht muß: ^Vorschrift, die: vgl. ^Bestimmung (Ggs.: Muß-Vorschrift). Kama I'kana]. die; -, -s [lat. canna < griech. känna, vgl. Kanall: svw. tBlumenrohr. Kannä [kane], das; -. - [nach dem Ort Cannae in Apulien (Italien), bei dem Hannibal 216 v. Chr. ein Römerheer völlig vernichtete] (bildungsspr. veraltend): katastrophale Niederlage. Kamabinol [kanabino.l], das; -s [zu lat. cannabis. tCannabis] (Chemie): wichtiger Bestard teil des Haschischs. Käimchen fkempn]. das; -s. -: tKanne (1): ein K. Milch; im Restaurant ein K. Kaffee bestellen; k$imchenweise <Adv.>: in Kännchen (als Portionen): Kaffee gibt es hier nur k.; Käme I'kana]. die; -. -n [mhd. kanne. ahd. channa < lat. canna = Schilf. Rohr; Röhre; in der römischen Töpferei demnach Gefäß mit einer Ausguß röhre; vgl. Kanal]: 1. <Vkl. tKännchen) a) /krugähnliches, zylindrisches] Gefäß mit Henkel. Tülle, oft auch Deckel zum Ausschenken von Kaffee. Tee. Milch o.a.: eine silberne K.; eine K. aus Porzellan, Steingut. Zinn; eine K. Kaffee, [mit] Wein; die K. ausgießen, [nachjfüllen. ausspülen; *in die K. steigen (1. Studentenspr.; sein Bier austrinken /müssen/. 2. ugs.; gehörig dem Alkohol zusprechen, ziemlich viel Alkohol trinken): b) [großes] zylindrisches Gefäß aus [emailliertem] Metall mit Deckel u. beweglichem Henkel zum Transport von Flüssigkeiten (bes. Milch) o.a.: die -n reinigen, scheuern; Milch in der K. holen; das Essen aus der Gemeinschaftsküche wurde in großen -n angefahren; es gießt wie aus/mit -n (ugs.; es regnet heftig, in Strömen). 2. (Jazz Jargon) Saxophon: *eine heiße/stolze 1416
Kanoniker K. blasen (Jugendspr.; hervorragend /in einer Jazzband/ Saxophon spielen): <Zus.:> Kannegießer, der; -s. - [nach der Figur eines ohne Sachverstand politisierenden Zinngießers aus der Komödie ..Der politische Kannegießer** (1722; übersetzt 1869) des dän. Dichters u. Historikers L. v. Holberg (1684-1754)] (veraltend iron.): Stammtischpolitiker, /politischer] Schwätzer; Kannegießerei [...sa'rgj], die: - (veraltend iron.): das Kannegießern; kannegießern [...gi:sun] <sw. V.; hat) (veraltend iron.): ohne Sachverstand politisieren, über etw. reden. Kännel I'ken}]. der; -s, - [mhd. känel, tKanal] (landsch.. bes. Schweiz.): Dachrinne; kannelieren [kan3'li:ren] <sw. V.; hat) [frz. canneler] (bild. Kunst): (von Säulen. Pfeilern) mit senkrechten Rillen versehen: die Säulen wurden kanneliert; kannelierte dorische Säulen eines griechischen Tempels; <Abl.:> Kannelkrang. die; -. -en: I. (bild. Kunst) Gestaltung der Oberfläche einer Säule od. eines Pfeilers mit Kanneluren. 2. (Geol.) Rinnen- u. Furchenbildung auf der Oberfläche von Kalk- u. Sandsteinen (verursacht durch Wasser od. Wind). Kännelkohle [kenl-]. die; - [engl, cannel coal. aus: cannel = mundartl. für: candle = Kerze, Licht u. coal = Kohle, da diese Kohle bes. in England zur Leuchtgasherstellung verwendet wurde]: streifige, mattglänzende, leichtentzündliche Steinkofile. Kannehir [...'lu:£]( die; -. -en. Kanneüire [...ly.re]. die; -. -n [frz. cannelure < ital. cannellatura. zu mlat. canella = Röhrchen, zu lat. canna. tKanal] (bild. Kunst): senkrechte Rille am Säulenschaft. Ktrmenpflanze, die; -, -n: fleischfressende tropische, auch als Zierpflanze gezüchtete Kletterpflanze mit Blättern, die wie Kannen aussehen. kannensisch [ka'ncnzij: nach dem Ort Cannae. TKannä] in der Fügung -e Niederlage (bildungsspr. veraltend; katastrophale Niederlage). kfimenweise <Adv.): a) in Kannen abgefüllt: die Milch wurde k. abgeliefert; b) in großer, in Kannen gemessener Menge: die Milch wurde k. weggeschüttet. Kannibale [kani'ba:b]. der: -n. -n [span. canibal. caribal. nach dem Stammesnamen der Kariben]: l.jmd.. der Menschenfleisch verzehrt; Angehöriger eines Naturvolkes, bei dem der Kannibalismus herrscht: auf diesen Inseln lebten damals noch -n. 2. (abwertend) roher, brutaler Mensch: das ist ein richtiger K.!; <Abl.:) kannibalisch <Adj.): I. <o. Steig.; nicht adv.) die Kannibalen, den Kannibalismus betreffend: -e Riten. 2. (abwertend) roh. grausam u. brutal: sich jmdm. gegenüber k. benehmen. 3. (intensivierend bei Adj. u. Verben) (emotional scherzh.) überaus, sehr: sich k. wohl fühlen; Kannibalismus [...ba'lismos]. der; -: 1. Verzehr von Menschetxfleisch /als kultischer Brauch bei bestimmten Naturvölkern]: in dieser Gegend gibt es noch K. 2. (Zool.) das Auffressen von Art genossen bei Nahrungsmangel o. ä.: Ü psychologischer K. kannst franst], kannste [kansta]: t können. kannte [kantol: t kennen. 'Kanon [ka.nDn], der:-s,-s[spätlat.canon = Glaubensregel; kirchl. Disziplinargesetz < lat. canön = Regel. Norm. Richtschnur. Meßstab < griech. kanon, wohl zu: känna = Rohr. Stab]: I. (Musik) a) einfaches] Lied, bei dem in einem bestimmten Abstand zwei od. mehrere Stimmen nacheinander mit der Melodie einsetzen, so daß ein mehrstimmiger Gesang entsteht; b) Musikstück od. Teil eines Musikstücks mit einem Thema, das nacheinander in allen Stimmen kontrapunktisch durchgeführt wird. 2. a) Richtschnur. Leitfaden Jlirjmds. Verhalten:... dessen (= des Arztes) Hilfsbereitschaft an der Tierähnlichkeit des Menschen ihren K. hat (Adorno. Prismen 90); b) Gesamtheit der für einen bestimmten Bereich geltenden Regeln u. Vereinbarungen: diese Materie, bei deren Bearbeitung ich den K. des Schicklichen keinen Augenblick durchbrochen zu haben glaube (Th. Mann, Krull 64). 3. a) (bildungsspr.) Liste mustergültiger Autoren, Werke, die man lesen soll (wie sie z.B. in der Spätantike von alexandrinischen u. byzantinischen Gelehrten zusammengestellt wurde); b) <o. PI.) (Theol.) Liste der kirchlich für verbindlich erklärten biblischen Schriften, der Bücher des Alten u. Neuen Testaments. 4. <fachspr. PL: -es I'ka:none:sl) Einzelbestimmung des katholischen Kirchenrechts, kirchenrechtliche Norm. 5. (kath. Kirche) textlich festgelegtes, traditionelles, feierliches Gebet beim Vollzug der Eucharistie. 6. <o. PI.) (kath. Kirche) kirchenamtliches Verzeichnis der Heiligen. 7. (bild. Kunst. Archit.) Regel für die Proportionierung /der menschlichen Figur/. 8. (MA.) jährlicher Grundzins; Abgabe des Lehnsmannes an den Lehnsherrn. 9. (Math.) allgemeine Lösung einer mathematischen Aufgabe, nach der dann besondere Probleme gelöst werden können. 10. (Astron.) a) Tafel für die Bewegungen der Himmelskörper; b) Zusammenstellung aller Mond- u. Sonnenfinsternisse; ^anon I-]. die; - [nach dem canon missae. dem häufig gedruckten Hauptteil des kath. Meßbuches] (Druckw. veraltet): Schriftgrad von 36 Punkt (-3 Cicero). Kanonade [kano'na:cb]. die; -. -n [frz. canonnade, zu: canon = Geschütz < ital. cannone. t Kanone]: anhaltender Beschuß mit Geschützen, schweres Geschützfeuer: die K. von Valmy; Sie führen ihren Angriff in eine wahre K. hinein (Gaiser. Jagd 32): Ü der Torwart behielt bei der K. (Sport Jargon) die Nerven; eine K. (ugs.: Flut) von Flüchen. Schimpfwörtern loslassen, über jmdn. ergehen lassen; Kanone pca'no.na], die; -. -n [ital. cannone = Geschütz, eigtl. = großes Rohr. Vgr. von: canna = Rohr < lat. canna; vgl. Kanall: 1. [schweres/ Geschütz mit langem Rohr, das dem Geschoß eine flache Flugbahn gibt u. eine große Reichweite hat: brüllende -n; die -n donnern, feuern; -n gießen; eine K. auffahren; eine K. laden, richten, abfeuern; * mit -n auf/nach Spatzen schießen ( viel zu scharf, mit un verhältnismäßigen Maßnahmen gegen etw.. was harmlos oder belanglos ist. vorgehen); unter aller K. (ugs.; sehr schlecht in der Qualität, unter aller Kritik; eigtl. scherzh. schülerspr. Übers, von lat. sub omni canone = [Leistung] unter Jeglicher Richtschnur, zu lat. canön. t 'Kanon 2 a): die Autostraßen sind dort unter alier K.; sie spielten unter aller K. 2. (ugs.) Könner auf einem Gebiet, sportliche Größe: er ist eine große K. auf diesem Gebiet; als Rennfahrer ist er eine K. 3. (salopp scherzh.) Revolver: er schleppt immer eine K. mit sich herum; nimm die K. weg! Kanonen-: -aufschlag, der (Tennis): überaus wuchtiger Aufschlag (bei dem der Ball nicht angeschnitten wird); -boot, das: mit Kanonen bewaffnetes kleines Kriegsschiff für Einsätze im Küstengebiet u. auf Binnengewässern; -domer, der; -feuer, das; ^fieber, das (Soldatenspr. veraltend): Angst, die den Neuling beim Angriff befällt: er ... sieht mich gequält an. Ich verstehe sofort: K. (Remarque. Westen 49); -fijtter, das [wohl nach der engl. Wendung ..food for powder" in W. Shakespeares (1564-1616) Drama ..Heinrich IV." (1. Teil. 4. 2)] (salopp abwertend): jmd.. der nur dazu da ist. als Soldat sinnlos im Krieg geopfert zu werden; -könig. der (veraltend): Großindustrieller, der durch die Herstellung von Kriegswaffen großen Reichtum u. eine Machtstellung erlangt hat; -kugel, die: Kugel, die aus einer Kanone geschossen wird; M>fen, der: kleinerer eiserner Ofen, dessen runde Form an ein Kanonenrohr erinnert; ^rohr. das: I. Rohr einer Kanone: *[ach du] heiliges K.! (ugs. Ausdruck der erstaunten od. erschreckten Betroffenheit: /ach/ du meine Güte!; scherzh. statt eines Heiligennamens, den man nicht mißbrauchen will). 2. (ugs.) svw. t-Stiefel; -schlag, der: I. mit kanonenartig lautem Knall explodierender Feuerwerkskörper. 2. Knall nach einem Kanonenschuß: Ein K. ... wirft uns fast auf die Erde (Grzimek. Serengeti 125); -schuß. der: -Stiefel, der: langer Schaft-, Stulpenstiefel. Kanones: PI. von t Kanon (4). Kanonier [kano'ni:^]. der; -s. -e [frz. canonnierl: I. Soldat der Artillerie, der ein Geschütz bedient. 2. (Ballspiele Jargon) besonders erfolgreicher Torschütze, der über einen wuchtigen Schuß. Wurf verfügt; <Zus.:> Kanonkrbkime. die: zu einer tropischen Gattung der Nesselgewächse gehörende Zimmerpflanze, deren Blütenknospen sich bei der Benetzung mit Wasser öffnen, indem sich die Staubfäden zurückbiegen u. dabei den Blütenstaub fortschleudern; kanonieren [...ni:ran] <sw. V.; hat) [frz. canonner = beschießen]: 1. (veraltet) a) mit Kanonen beschießen: eine Stadt k.; b) mit Kanonen schießen: Gleich darauf kanonierte auch die Feuerwehr mit den städtischen Salutgeschützen (Th. Mann. Hoheit 7); Ü Sie kanonierten die ... Schlußfeierstimmung ... zu eitel Schall und Rauch (Enzensberger. Einzelheiten I. 83). 2. (Ballspiele Jargon) besonders wuchtig aufs Tor schießen, werfen: er kanonierte aus vollem Lauf auf das Tor. Kanonflt [ka'no.nik]. die; - (Philos.): Logik bei Epikur; Kano nikat [kanoni'ka:t]. das; -[e]s. -e [zu tKanonikus]: Amt eines Kanonikers in einem Stifts- od. Domkapitel; Kanoniker 1417
Kanonikus [ka'no:nikB], der; -s. -. Kanonikus [...kos], der; -. ...ker [kirchenlat. canonicus. zu lat. canön. t 'Kanon]: 1. Mitglied eines Stifts- od. Domkapitels. 2. svw. t Chorherr (2); Kanoni- sation[kanoniza't$io:n].die;-.-en [zu tkanonisieren] (kath. Kirche): Aufnahme in den Kanon (6), Heiligsprechung; kanonisch <Adj.; o. Steig.) [lat. canonicus = regelmäßig]: 1. als Richtschnur, klassisches Muster dienend: ein -es Werk der Bildhauerei; wie Goldmann lange Zeit die -en Texte (die Klassiker) editorisch behandelt hat (Enzensberger. Einzelheiten 1.148); Immerhin ist dessen ( = eines theoretischen Konvoluts Kafkas) Inhalt nicht k. für die Dichtung (Adorno. Prismen 250). 2.a) (kath. Kirche) den kirchlichen ! RechtsJbestimmungen gemäß: die Exemtion der Juden vom -en Zinsverbot (Fraenkel. Staat 141); wie alle diese Fragen nach -em Recht (katholischem Kirchenrecht) zu entscheiden gewesen wären (Musil. Mann 1399); b) (Theol.) zum Kanon (3 b) gehörend: die -en Schriften des Alten und Neuen Testaments; kanonisieren [kanonizi:ran] <sw. V.; hat) [kirchenlat. canonizäre < griech. kanönizein = in den Kanon (6) aufnehmend in den Kanon (6) aufnehmen, heiligsprechen: der Märtyrer wurde im 19. Jh. kanonisiert; <Abl.:> Kanoniskrung, die; -. -en: das Kanonisieren: Kano- ntsse [...'nisdl. die: -. -n. Kanonjssin, die; -. -nen [mlat. canonissal: 1. svw. tStiftsdame. 2. svw. tChorfrau; Kanonist [...'nist]. der: -en. -en: Lehrer. Wissenschaftler auf dem Gebiet des kanonischen (2 a) Rechts; Kanonjstik, die; -: Lehre vom kanonischen (2 a) Recht. Kampe [ka'no:p3]. die; -. -n [nach dem Namen der altägypt. Stadt Kanobosl (bild. Kunst): 1. altägypiischer Krug mit Deckel in Form eines Menschen- od. Tierkopfes zur Bestattung der Eingeweide von mumifizierten Toten. 2. etrus- kische Urne mit Deckel in Form eines Menscherkopfes. Känophytikum [kenofy.tikum], das; -s [zu griech. kainös = neu u. phytön = Gewächs. Pflanzel (Geol.): durch neuzeitliche Pflanzenentwicklung gekennzeichneter Ab- schnitt der Erdgeschichte. Kanossa [ka'rosa], das; -s. -s <PI. selten) [nach Canossa, einer Burg in Norditalien, in der 1077 Papst Gregor VII. (etwa 1020-1085) den dt. Kaiser Heinrich IV. (1050-1106) auf dessen Bußgang hin vom Bann lossprach]: 1. jmdm. schwerfallende, aber von der Situation geforderte tiefe Selbsterniedrigung: ein K. durchmachen. 2. * nach K. gehen (eine schwerfallende, aber von der Situation geforderte Selbsterniedrigung auf sich nehmen); <Zus.:> Kangssagang, der <P1. selten): einen K. antreten. Känozoikum [keno'tßo:Lkum], das; -s [zu griech. kainös = neu u. zöon = Lebewesen] (Geol.): erdgeschichtliche Neuzeit, die Tertiär u. Quartär umfaßt; Erdneuzeit: kinozoisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X K«nt- (Kante): -beitel, der: svw. t Beitel; -haken, der: Holzstange mit eisernem Haken zum Kanten u. Fortbewegen von Lasten (z.B. Balken. Baumstämmen): *imdn. bein K. nehmen kriegen haben (salopp; jmdn. in bezug auf etw. zur Rede stellen, ihm ins Gewissen reden; für älteres jmdn. beim Kamm [= Nacken. Genick] nehmen); etw. am K. packen (salopp; etw. Schwieriges bewältigen, richtig anpak- ken): ^holz, das: zugeschnittenes Holz von Quadratischem od. rechteckigem Querschnitt; -stein, der (nordd.): Bordstein. kantabel [kan'ta:b|l <AdJ.: ...bler. -ste) [ital. cantabile < spätlat. cantäbilis = besingenswert] (Musik): 1. gesanglich vorgetragen, klingend: ... musizierten sie Mendelssohns Andante und Variationen ... virtuos und zugleich gelöst k. (Welt 13. 11. 65. 14). 2. svw. tsangbar: eine kantable Komposition; k. gerührte Gesangsstimmen; Kantgbile [...bile], das; -, - [ital. cantabile] (Musik): ernstes, getragenes, kantables Musikstück; Kantabilität [kantabili't£:t], die; - (Musik): 1. gesanglicher Vortrag. Ausdruck. 2. Sangbarkeit, melodische Schönheit: die K. des Andante. Kantala [kantala]. die: - [H.u.]: bes. in Indien u. auf Java angepflanzte Sisalagave. aus der feine, glänzende Fasern zur Herstellung von Taschen. Tauen u. Bindfäden gewonnen werden; <Zus.:) K^ntalafaser, die. 'Kantate [kan'ta:td|. die; -. -n lital. cantata. zu: cantare < lat. cantäre = singen, Intensivbildung von: canere = singen]: Gesafigstück für Einzelstimmen u. Chor, das von einem [kleinen] Orchester begleitet wird: die geistlichen und weltlichen -n Bachs: eine K. singen; in einer K. mitwirken, mitsingen, mitspielen; Kantate [-] <o. Art.: indekl.) llat.cantate = singet! (nach dem ersten Wort des Eingangsverses der Liturgie des Sonntags, Ps. 98. 1)] (ev. Kirche): vierter Sonntag nach Ostern: das Evangelium zum Sonntag K : <Zus. zu 'Kantate:) Kantatentext, der; Kantatenwerk, das. Kante [kante], die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. kant(e) = Ecke < afrz. cant = Ecke < lat. cantus = eiserner Radreifen. Radfelge]: 1. scharfer, vorragender Teil eines Gegenstandes, der durch zwei meist in einem rechten Winkel aufeinandertreffende Flächen gebildet wird; die durch zwei aneinanderstoßende Flächen gebildete Linie: eine scharfe, harte, vorspringende, stumpfe, abgerundete K.; ich habe mich an der K. der Anrichte gestoßen; das Klavier beim Transport auf die K. setzen; neben den streng auf K. geschichteten Hemden (Strittmatter. Wundertäter 340). 2. Rand, äußere Begrenzung einer Fläche: die K. des Bettes; die K. an der Kufe des Schlittschuhs ist stumpf; seine Ski haben -n aus Stahl; Ich schiebe das Tagebuch jetzt an die Ecke, an die äußerste K. (= des Schreibtisches; Langgässer. Siegel 89); sie setzte sich auf die K. [des Bettes, des Sessels]; die Vase steht zu sehr auf der K. (so daß sie leicht herunterfallen kann); *an allen Ecken und -n (svw. an allen tEcken [und Enden]); es brennt an allen Ecken und -n (svw. es brennt an allen t Ecken [und Enden]): etw. auf die hoheK. legen (ugs.; einen bestimmten Geldbetrag mit Bedacht, in vor sorgender Absicht beiseite legen, auf die Sparkasse od. Bank bringen; wohl mit Bezug auf eine in gewisser Höhe befindliche Konsole, Ablage, auf der früher oft Geld beiseite gelegt wurde): etw. auf der hohen K. haben (ugs.: einen bestimmten Geldbetrag gespart haben): auf der K. (ugs.; mit einer gewissen Unsicherheit, Gefährdung verbunden): Ich hatte ... immer gern auf der K. gelebt, war immer daheim, wo es brenzlig roch (Seghers. Transit 11); es steht so auf der K. (es ist fraglich), ob er die Prüfung besteht. 3. (Bergsteigen) mit sehr steilen Wänden auf beiden Seiten abfallender Felsgrat: Der ... schönste Zugang zu einem Berg verläuft ... über einen Grat oder auf einer K. (Eidenschink. Fels 46). 4. (landsch.) Gegend: in dieser K. Deutschlands; Daß die Sache aus der K. (aus demjenigen Bereich, von derjenigen Stelle) kommt, das hat er gleich gedacht (Spoerl, Maulkorb 98). 5. (Sprachw.) die zwei Knoten verbindende Linie in einem Diagramm. 'Kantel l'kantl], die; -. -n [zu tKante]: Holzstück mit Quadratischem od. rechteckigem Querschnitt in unterschiedlicher Länge; ^Kantel [-]. der od. das; -s. - [zu tKante] (veraltet): kleines hölzernes Lineal mit viereckigem Querschnitt. Kantete I'kunldb], die; -. -n [Ann. kantele]: finnische Zither in Flügelform mit fünf bis dreißig Saiten. kantein [kant|n] <sw. V.; hat) [1: zu tKante; 2: zu veraltet kantein = mit Borten. Spitzen o.a. versehen, zu TKante]: 1. (landsch.) svw. tkanten: ich kantete die Kiste. 2. (Handarb.) mit Schlingstich benähen: die Naht wird gekantelt. 3. (veraltet) mit dem lKantel Linien ziehen; kanten ['kantn] <sw. V.; hat) [zu TKante]: 1. auf die Kante stellen: einen Schrank, eine Kiste beim Transport k.; Fänä kantete das Faß. der Wein floß (Degenhardt. Zündschnüre 129); Bei Querungen wird der Fuß nicht gekantet, sondern quer gestellt (Eidenschink. Fels 334); während er die Skier nach innen kantet (auf die Innenkante stellt; Gast. Bretter 30); <subst.:> das Kanten der Eisen ( = Steigeisen) ... ist falsch (Eidenschink. Eis 42). 2. (Skisport) Stafilkanten der Skier einsetzen;Kanten [-]. der; -s. - [aus dem Niederl.. zu t Kante] (landsch., bes. nordd.): a) (nordd.) erstes od. letztes [abgerundetes] Stück beim Aufschneiden eines Brotes: den K. abschneiden, essen; b) unförmiges, dickes Stück Brot: Der hat noch einen K. Brot, jener noch einen Schluck in der Flasche (Fussenegger. Zeit 127). kanten-, Konten- (Kante): -ball, der (Tischtennis): Ball, der die obere Kante, die mit der Oberfläche des Tisches gebildet wird, berührt; -band, das <P1. ...bänder): svw. t Eggenband; -führung, die (Eiskunstlauf): Führung der Schlittschuhkanten beim Figurenlaufen: eine saubere K.; ^rein <Adj.) (Eiskunstlauf): exakt in der Zeichnung der Figuren, dazu: -reinheit, die (Eiskunstlauf); -Wechsel, der (Eiskunstlauf): eine Richtungsänderung zur Folge habende Verlagerung des Körperschwerpunkts von der Außenkante auf die Innenkante der Kufe od. umgekehrt. 'Kanter [kante], der; -s, - [spätmhd. kanter < ital. cantiere. frz. chantier. cantier = hölzerne Unterlage (für Fässer). Lagerplatz; Werft < lat. cantherius = (Dach)balken. viell. 1418
Kanzelle zu griech. kanthelios = Lasttier]: 1. Vorrichtung, die Fässer 0. ä. kantet, in die gewünschte Lage kippt. 2. Verschlag. 3. (veraltet) Kellerlager. Kanter [-. auch: 'koite], der; -s, - [engl, canter, gek. aus Canterbury gallop, nach der Gangart der nach der engl. Stadt Canterbury reitenden Pilger] (Reiten): kurzer\ leichter Galopp: kantern ['kanten, auch: kentrni] <sw. V.; ist; [engl, to canterl (Reiten): kurz u. leicht galoppieren; Kantersieg« der; -[e]s. -e (Sport): müheloser [hoher/ Sieg. Kantharide [kantari.da]. der; -n. -n (meist PI.) [zu lat. can- tharis < griech. kantharis = ein Insekt]: svw. f Weichkäfer. <Abl.:> Kantharidin, (ehem. fachspr.:) Cantharidin [...ri- di:n], das; -s: Drüsenabsonderung der Ölkäfer u. spanischen Fliegen, die früher zur Herstellung von hautreizenden Pflastern verwendet wurde. Kantharos ['kantans], der: -. ...roi [...ray; lat. cantharus < griech. kantharos]: altgriechischer Becher auf hohem Fuß mit zwei hochgezogenen Henkeln. Kantianer Ocantia:nBL der; -s. -: Anhänger der Philosophie des dt. Philosophen Immanuel Kant (1724-1804). kantig [kantig] <Adj.) [zu fKante]: a) Kanten aufweisend: ein -es Gesicht; -e Quader; die schwarzen, aus großen -en Gliedern bestehenden Ketten (Musil. Mann 965); Ü Evelyn fiel schnell aus vielen bunten Himmeln zurück in eine -e Wirklichkeit (Baum, Paris 115); wenn das Bett in -er Weiße strahlt (Tucholsky, Werke II. 519); b) von, in der Form einer Kante: ein -es Kinn; eine -e Nase; der k. vorstehende Adamsapfel hob und senkte sich (Apitz. Wölfe 328). Kantilene Dcanti'le.na]. die; -. -n [ital. cantilena < spätlat. cantilena = Singsang. Lied, zu: cantiläre = trillernd singen] (Musik): getragene, gesangartige Melodie. Kantille [kan'tiKjte],die; -,-n [frz. cannetille < span. cafiutil- lo, Vkl. von: cafluto = kurze Röhre, zu: cana = Halm. Rohr < lat. canna. vgl. Kanal]: schraubenförmig gedrehter, vergoldeter od. versilberter Draht zur Herstellung von Borten N. Tressen. Kantine [kan'ti:nd|. die; -. -n [frz. cantine = Soldatenschenke, eigtl. = Flaschenkeller < ital. cantina = Keller]: Speiseraum in Betrieben, Kasernen o.a., wo auch Eßwaren N. Getränke verkauft werden: in der K. essen; in die K. gehen; die Feier. Versammlung fand in der K. statt. Kantinen-: messen, das; -kost, die; -Pächter, der; -Verpflegung, die; -wirt, der. Kantinier [kanti'nie:], der; -s. -s [wohl geb. nach f Kneipier] (ugs. scherzh.. auch Soldatenspr.): Kantinenwirt. Kanton [kan'to:nl. den -s. -e [frz. canton = Ecke. Winkel. Bezirk < ital. cantone. Vgr. von: canto = Winkel. Ecke]: 1. <schweiz. auch: das; Vkl. fKantönchen) Bundeslatul der Schweiz (Abk.: Kt.). 2* Bezirk, Kreis in Frankreich u.Belgien.3.(früher) Wehrverwalmngsbezirk (inPreußen): kantonal [kanto na:ll <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. can- tonal]: den Kanton betreffend: zu einem Kanton gehörend: <Zus.:> Kantonalaktuar, der (Schweiz.): am Kantonsgericht angestellter Schriftführer: Kantonalbank, die (Schweiz.): Batik, die mit Kapital u. Garantie des Staates ausgestattet ist u. die ihr Geschäftsgebiet auf den jeweiligen Kanton beschränkt: Kantönchen [kan tomepn]. das; -s. -: f Kanton (1); Kantonese [kanto ne:zo]. der; -n. -n (Schweiz.): Partikularist: Kantoniere [kanto'nje:ro. auch: ... nie:ro], die; -. -n [ital. (casa) cantoniera. zu: cantoniera = Streckenwärter]: Straßenwärterhaus in den italienischen Alpen, kartonieren lkantoni:ran]<sw.V.;hat)[frz.cantonner](veraltet): Truppen unterbringen, in Standorte legen: <Abl.:> Kantonkrung, die; -. -en (veraltet); Kantonist [kanto'nist]. der; -en. -en [zu f Kanton (3)] (veraltet): ausgehobener Rekrut: * ein unsicherer K. (ugs.: jmd., auf den man sich nicht verlassen kann, der wankelmütig, unzuverlässig ist: eigtl. = Rekrut, der sich der Aushebung zu entziehen versucht): Kantönligeist [kan'to:nli-). der; -[e]s (Schweiz, abwertend): engstirniges, provinzielles Denken: Kantonneroent flcantona'mä:. Schweiz.: ...ment].das;-s.-su. (Schweiz.:)-e [frz. cantonne- ment] (Schweiz., sonst veraltet): Bezirk, in dem Truppen kantoniert werden, Truppenunterkunft. Kantons-: -bürserredit, das (schweb..): Recht, das jmdm. die Zugehörigkeit als Bürger zu einem Kanton sichert: ^Bericht, das (Schweiz.): höchstes ordentliches Gericht eines Kantons: ^rat, der (Schweiz.): Parlament eines Kantons: -regierung, die; -söckebneister, der (Schweiz.): Verwalter der Staatskasse eines Kantons: -schule, die (Schweiz.): von der Kantonsregierung verwaltete Schule: Spital, das (Schweiz.): vgl. ^schule; -weibeL der (Schweiz.): Amtsbote in einem Kanton: -Verfassung, die. Kantonsystem, das; -s, -e [zu f Kanton (3)] (früher): militärisches System in Preußen, das das Land in Kantone (3) gliederte: Kantonverfassung, die; - [zu t Kanton (3)] (hist.): svw. f Kantonsystem. Kantor [kantor. auch: ...to:#. der; -s. -en [,..'to:ran; mlat. cantor = Vorsänger. Chorsänger < lat. cantor = Sänger. Schauspieler, zu: canere = singen]: 1. Organist u. Leiter des Kirchenchors (Berufsbez.). 2. (im MA.) Vorsänger u. Leiter des Chores im Gregorianischen Choral: Kantorat Ocanto'ra:t], das; -[e]s. -e: a) Amt eines Kantors (1); b) Amtszeit eines Kantors (1); Kantorei [kanto'r^j], die; -. -en: I.Chor einer evangelischen Kirchengemeinde. 2. (selten) kleine Singgemeinschaft: Schulchor. 3. (im MA.) Singbruderschaft* Chor [mit nur geistlichen Mitgliedern ]; Kantorenamt [kan'to:ran-]. das; -[e]s. ...ämter: svw. tKantorat (a). Kantschu ['kantjul. der: -s. -s [aus dem Slaw.. vgl. poln. kariezuk. wohl ausdem Türk.l: aus Leder bestehende, kurze, dicke Riemenpeitsche. Kantus ['kantusl. der; -. -se [lat. cantus, zu: canere = singen] (Studentenspr.): Gesang: vgl. Cantus. Kanu [ka:nu. auch: ka'nu:]. das; -s. -s [engl, canoe < frz. canot. span. canoa < karib. can(a)oa = Baumkahn]: l.a) leichtes Boot der Indianer mit gerundeten, hochgezogenen Steven,das mit einem Paddel (mit einem Blatt) vorwärts bewegt wird: b) Einbaum. 2. (Sport) zusammenfassende Bez. dir Kajak u. Kanadier. Kanu- (Kanu 2): -fahrer, der; -polo, das: zwischen zwei Mannschaften ausgetragenes Ballspiel, bei dem die Spieler vom Kanu aus versuchen, eitlen Ball mit dem Paddel ins gegnerische Tor zu treiben: -slalom, der; -sport, der. Kanüle Oca'ny:b], die; -. -n [frz. canule < spätlat. cannula = kleines Rohr. Vkl. von lat. canna. tKanal] (Med.): 1. Hohlnadel an einer Injektionsspritze. 2. Röhrchen zum Einführen od. Ableiten von Luft od. Flüssigkeit aus einem Körperbereich (bes. nach einem Luftröhrenschnitt). Kanute [ka'nu:ta], der; -n. -n [zu tKanu] (Sport): Sportler, der [mit einem] Kanu (2) [Rennen] fährt. Kanzel [kant^j]. die; -. -n [mhd. kanzel. ahd. kancella < lat. cancellus. häufiger: cancelli (PI.) = Einzäunung. Schranken, zu: Cancer = Gitter]: Lauf einer Säule ruhende od. erhöht an einem Pfeiler angebrachte, von einer Brüstung umgebene kleine Plattform im vorderen Teil der Kirche, von der aus der Geistliche seine Predigt hält: eine reich mit Schnitzereien versehene K.; die K. besteigen; der Pfarrer stand auf der K.; von der K. herab predigen; etw. von der K. herab verkündigen. 2. svw. tCockpit (1): die Besatzung klettert in die K. 3. (selten) einer Kanzel (1) ähnlicher, erhöhter kleiner Pavillon auf einer Verkehrsinsel für den Polizisten, der den Straßenverkehr regelt: auch ein Verkehrspolizist, den man von seiner K. gerufen hatte, konnte da nichts ausrichten (Frisch. Gantenbein 494). 4. (veraltet) Rednerpult, Katheder: Wir ... saßen im Hörsaal nebeneinander. Als der Redner seine K. bestieg und seine Ansprache begann, enttäuschte er manche Zuhörer (Hesse. Steppenwolf 13). 5. (Bergsteigen) Vorsprung mit einer kleinen Plattform in einer Felswand: Ein gewagter Quergang ... bringt sie auf eine kleine K. (Trenker. Helden 171). 6. (Jägerspr.) svw. t Hochsitz. Kanzel- (Kanzel 1): -beredsamkeit, die: mit großer Überzeugungskraft verbundene Beredsamkeit [des Geistlichen]: »dach, das. -deckel, der: svw. f Schalldeckel; -mißbrauch. der: Mißbrauch eines geistlichen Amtes zu Äußerungen / von der Kanzel herab], die das Ansehen des Staates schädigen u. den inneren Frieden gefährden: ^rede, die (selten): Predigt: -redner, der (selten): Prediger: -schwalbe, die (abwertend): übertrieben eifrige Kirchgängerin: -sprung, der [wohl nach der Vorstellung, dal} die Mitteilung überraschend von der Kanzel zur Gemeinde hinunterspringt] (veraltet): vom Pfarrer auf der Kanzel verlesenes Aufgebot eines Brautpaares: den K. tun (aufgeboten werden): ^ton, der: 1. typischer Stil u. (monotoner) Tonfall eines Predigers. 2. <P1.> (von der Kanzel herab) verkündete Worte: wenig erbauende Kanzeltöne; -Vortrag, der (veraltet): Predigt im Kanzelton (1); »wort, das <P1. -e> (österr. geh.): Predigt. Kanzelbuiat (kantßcla'ria:t]. das: -[e]s. -e [zu mlat. cancella- ria = Amt des Kanzlers (4)] (veraltet): 1. <o. PI.) Kanzlerwürde. 2. Kanzleistube: Kanzelle [kan'tßeb], die; -, -n [lat. 1419
caaxtt »Ä l %e* KvuEfc I. tMusiu Kanal bei Harmo- X. lAcafc' dm w i fr»' f b^ Jfato/ m der Windlade bei J& Owrt if»i 4rs «irr L+itstrum zm den Pfeifen geleitet •*r£ i C^r*»^t' ««i^- alichr ist liehen Kirche: kanzel- hai fcanfcK krxx] sw V.: hat/ lspatmhd. kanzellieren ^uiia: caiyrUärel < >crallcl >: Geschriebenes durch Durch- i^a» amaulUi muhen kaswa IKantserogern] • Adj.; o, Steig.; nicht adv.) [zu kc. canoer = Krebs. Krebstrschwür u. f-gen] (Med.): krebserzeugend. KanxerolMe. den -n. -n lf-loge] (Med.): Facharzt für Kanzerologie: Kanzerologk« die; - [f-logie] iMcd): Lehre von der Erkennung u. Behandlung bösartiger Tumoren: Kanzerophobie 1 ...ofobi:]. die; -. -n [...i:an; zu Kriech, phöbos = Furcht] (Med.): Wahn, an Krebs erkrankt zu sein: kanzerfo [...'re:s] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu spätlat. cancerösus = voller Krebsgeschwüre] (Med.): krebsartig. Kanzlei [kantß'l^jl. die; -,-en [mhd. kanzelie < lat. cancelli. fKanzel] (südd., österr.. Schweiz., sonst veraltet): Büro eines Rechtsanwalts od. einer Behörde. kanzld-. Kanzlei- ^ausdruck. der (abwertend): gespreizter, unanschaulicher Ausdruck, der oft in der Kanzleisprache gebraucht wird: -beamte, der; -böte, der. -deutsch, das (abwertend): svw. f Amtsdeutsch; Wiener, der; -dienst, der; -direktor, der; -format, das (veraltet): bestimmtes Format von Papierbogen. wie es in einer Kanzlei verwendet wird: -aeschäfte <P1.): dienstliche Obliegenlieiten. die zur Verwaltung einer Kanzlei gehören: -kraft, die: Angestellte! rl in einer Kanzlei: -mäßig <Adj.; o. Steig.): wie in einer Kanzlei: -oberoffizial [--' ], der (österr): vgl. Obcroffizial; -offizial, der (österr.): Beamtentitel, z. B. im Kanzleidienst des Verwaltungshilfsdienstes; vgl. Offizial; -papier, das (veraltet): weißes, holzfreies Papier in bestimmtem Format, wie es in einer Kanzlei verwendet wird: -schritt, die: Frakturschrift, die früher in Kanzleien üblich war: -spräche, die: 1. Form der deutschen Sprache im geschäftlichen Schriftverkehr seit der I. Hälfte des U.Jh.s bes. in Urkunden. Akten u. Rechtsvorschriften: die kursächsische K. wurde durch Luthers Bibelübersetzung zur Grundlage der deutschen Schriftsprache. 2. <o. PI.) svw. f Amtssprache (2); -stil, der: vgl. -ausdruck; -stube, die (ugs.): Kanzlei: -Vorsteher, der: svw. f Bürovorsteher. Kanzler ['kantete], der; -s, - [mhd. kanzelaere. ahd. kanzelläri < spätlat. cancellärius = hoher Beamter, der insbesondere für die Ausfertigung von Staatsurkunden zuständig ist]: 1. a) kurz für t Bundeskanzler: der K. bestimmt die Richtlinien der Politik; den K. wählen; welche Partei stellte den K.?; b) kurz für f Reichskanzler. 2. Beamter einer diplomatischen Vertretung, der für die Abwicklung administrativer Angelegenheiten zuständig ist. 3. leitender Beamter in der Verwaltung einer Hochschule. 4. (hist.) hoher geistlicher Würdenträger, der mit der Ausfertigung öffentlicher Urkunden eines Herrschers betraut war. Kanzler-: -amt, das: 1. svw. f Bundeskanzleramt. 2. Amt (\)desKanzlers(1 a); -demokratie,die (Politik): parlamentarisches Regierungssystem, das durch die besonders starke Stellung des Kanzlers (la) geprägt ist: -kandidat, der: jmd.. der von einer Partei als Kandidat für das Amt (1 a) des Kanzlers (1 a) nominiert ist: -Posten, der: vgl. ^amt (2); -mirde, die. Kanzlerschaft, die; -: das Kanzlersein: Kanzlist [kantßhst]. der; -en. -en (veraltet): Schreiber. Angestellter einer Kanzlei. Kanzone [kan'l$o:nd]. die: -. -n [ital. canzone = Gesang. Lied < lat. cantio (Gen.: cantiönis). zu: canere = singen]: 1. lyrische Gedichtform der provenzalischeti u. nordfranzösischen Dichtung mit gleichgeformten Strophen. 2. liedhafte Instrumentalkomposition (seit dem 16. Jh.) für Orgel. Laute. Klavier od. kleine Streicherbesetzung. 3. kontrapunktisch gesetzter A-cappella-Chorgesang (im 16. Jh. in Frankreich). 4. leichtes, heiteres, empfindungsvolles Lied: Kanzonetta [kanlßo'neta], die; -. ...tten. Kanzonette (kantßo'neto]. die; -. -n [ital. canzonetta = Liedchen. Vkl. von: canzone. f Kanzone]: kleines Gesang- od. Instrumentalstück. Kaolin [kao'lhn], das. (fachspr.:) der; -s, (Sorten.) -e [nach demchines. Berg Kaoling. einem Fundort]: weicher, formbarer Ton. der durch Zersetzung von Feldspaten entstanden ist u. zur Herstellung von Porzellan verwendet wird: Porzellanerde: Kaoljnerdc, die; -, (Sorten:) -n: svw. tKaolin; kaolinisieren [...lini'zi:ranl <sw. V.; ist): Kaolin bilden: Kao- Imh [kaoli'ni:t. auch: ...mtl. der; -s. -e: in reinem Zustand als weiße, aus vielen kleinen Kristallen bestehende Masse auftretetuier Hauptbestandteil des Kaolins. Kap lkapl. das; -s. -s laus dem Niederd. < niederl. kaap < frz. cap < ital. capo. zu lat. caput = Kopf. Spitze]: vorspringender Teil einer Felsenküste: Vorgebirge. kapabel[ka'pa:b|]<Adj.;...bIer.-ste)[frz. capable < spätlat. capäbilis.zu lat. capere. t kapieren] (bildungsspr. veraltend): befähigt: fähig: ein kapabler Germanist. Kapaun [kapern], der. -s. -e [mhd. kappun (älter: kappe, ahd. kappo) < frz. (mundartl.) capon. zu spätlat. cäpo = verschnittener Hahn]: kastrierter, gemästeter Hahn: <Abl.:) kapaunen [ka'P4nndn] <sw. V.; hat) [mhd. kappu- nen]: einen Hahn kastrieren: Kapauner, der. -s. - (österr. mundartl.): svw. fKapaun; kapaunisieren [...ni'zi.ran] <sw. V.; hat): svw. f kapaunen. Kapazitanz [kapatßi'tantß]. die; -, -en [zu f Kapazität] (Elek- trot.): Wechselstromwiderstand einer Kapazität (1 b); Kapazität [...t$i't£:t].die: -. -en [zu lat. capäcitäs (Gen.: capäcitä- tis) = Fassungsvermögen, geistige Fassungskraft, zu: ca- päx = vielfassend u. tauglich, zu: capere. f kapieren]: 1. (Physik) a) Fähigkeit (eines Kondensators). /elektrische/ Ladung aufzunehmen u. zu speichern: b) Kondensator od. cimlich wirkendes Element einer elektrischen Sclialtung. 2. (Wirtsch.) a) <P1. selten) maximale Leistung in der Produktion eines Unternehmens ffiir einen bestimmten Zeitraum]: die K. der Fabrik ist erschöpft; die Firma hat eine K. von ungefähr einer Million Wagen im Jahr; ein umfangreiches Investitionsprogramm .... das die Verdoppelung der K. zur Herstellung von Corfam zum Ziel hat (Welt 24. 9. 66. 18); b) <meist PI.) Produktionsstätte u. Gesamtheit aller Einrichtungen, die zur Herstellung von Industriegütern nötig sind: ausgelastete, nicht ausgenutzte -en; -en, die zum Teil für den Export aufgebaut worden waren, erwiesen sich als zu groß (Welt 15.7.75.9). 3. <PI. selten) a) Fähigkeit, eine bestimmte Menge aufzunehmen: räumliches Fassungsvermögen: der Kessel hat eine K. von 5 000 Litern; K. (= des Ferienlagers): Je Durchgang 230 Kinder (Neues D. 4.6.64,6); In Studienfächern mit beschränkter K. muß eine Auswahl unter den Studienbewerbern getroffen werden (Bundestag 189, 1968. 10193); b) Fähigkeit, erw. zu begreifen: geistige Fähigkeit: diese komplizierten Formeln übersteigen die K. der Schüler; Hauptmann, der schon sehr berühmt war. hatte für meinen Geschmack eine zu geringe geistige K. (Musil, Mann 1607). 4. hervorragender Fachmann. Experte: eine K. [als Chirurg] sein; diese Forscher sind -en in der Chemie, auf dem Gebiet der Chemie. kapazitativ [kapat$ita'ti:fl. kapazitiv <Adj.; o. Steig.; meist attr.) [engl, capacitative. capacitive]: die Kapazität (la) eines Kondensators betreffend: -er Widerstand (Elektrot.; Kapazitanz). Kapazitits-: -auslastung, die: Auslastung der Kapazität (2 b); ^ausnutziin8«die: Ausnutzung der Kapazität (2 b); Erweiterung, die: Erweiterung der Kapazität (2 a). Kapeador: tCapeador. Kapee [ka'pe:; mit französierender Endung geb. zu f kapieren 1 in der Wendung schwer von K. sein (salopp; begriffsstutzig sein). Kapelan [kapo'la:n]. der; -s, -e [frz. capelan < provenz. cap(e)lan < mlat. capellanus. tKaplan; wohl nach der dunklen u. weißen Färbung, die an das Kleid eines Priesters erinnert]: in grolien Schwärmen im nördlichen Atlantik vorkommender kleiner Lachsjisch (der vor allem Kabeljauen u. Walen als Nahrung dient): Lodde. 'Kapelle [ka'peb]. die; -. -n [1: mhd. kap(p)elle. ahd. kapella < mlat. cap(p)ella = kleines Gotteshaus, eigtl. = kleiner Mantel (zu spätlat. cappa = Mantel mit Kapuze. TKappe). zuerst vom Aufbewahrungsort des Mantels des hl. Martin (Bischof von Tours, etwa 316-397) im merowingischen Frankenreich, später auf alle kleineren Gotteshäuser übertr.l: 1. kleineres, eitifaches. meist nur für eine Andacht u. nicht für regelmäßige Gottesdienste einer Gemeinde bestimmtes Gotteshaus, das oft abgelegen ist: eine kleine K. am Weg; die K. mit Blumen schmücken; sie betete in der K. 2. abgeteilter Raum in einer größeren Kirche od. einem größeren profanen Gebäude (z. B. Schloß. Krankenhaus) für Gottesdienste od. besondere Zwecke (z.B. Taujen): ein vereinheitlichter Saalraum mit angeschlossenen -n (Bild. Kunst 1, 26); Kapelle I-]. die: -. -n [ital. capella = Musikergesellschaft, eigtl. = Musiker- u. Sän- 1420
kapital-, Kapital- gerchor in einer Schloßkapellel: 1. (im MAJ Sängerchor in der Kirche, der die reine Gesangsmusik pflegt: vgl. a cappella. 2. kleineres Orchester, das bes. Unterhaltung^ u. Tanzmusik spielt: es spielen -n zum Tanz; die K. spielt einen Walzer; er spielt in dieser K. Trompete. Stapelte [-1, die; -. -n fölter: Koupelle < frz. coupelle < spätlat. cüpula = kleine Tonne; kleines Grabgewölbe] (Fachspr.): Tiegel aus Knochenasche zum Untersuchen von silberhaltigem Blei, in dem das Silber nach dem Schmelzen des Bleis zurückbleibt; kapellieren (kapeli:ran] <sw. V.; hat) [älter: koupellieren < frz. coupeller] (Fachspr.): Silber mit Hilfe der ^Kapelle von Blei trennen. Kapellmeister, der; -s. -: a) Leiter einer 2Kapelle (2); b) nach dem [Generalmusikdirektor rangierender Orchesterdirigent: erster, zweiter K.; vom zweiten zum ersten K. aufrücken; c) (oft scherzh.. iron.) svw. t Dirigent (1); <Zus.:> Kapcllmeistermusik, die (abwertend): uneigenständige Musik, wie sie jmd. schreibt, der im Hauptberuf nicht Komponist, sondern Dirigent ist. "Kaper I'ka:pB]. die; -. -n <meist PI.) [frz. cäpre, ital. cappero < lat. capparis < griech. käpparis = Kapernstrauch)]: [in Essig eingelegte] Blütenknospe des Kapernstrauches. 2Kaper [-1. der; -s. - [niederl. kaper. zu: kapen = durch Freibeuterei erwerben, kapern, wahrseh. zu afries. käp = Kauf (verhüll. Air: Seeraub)] (hist.): \. privates bewaffnetes Schiff, das (im Seekrieg) feindliche Handelsschiffe erbeutet. 2. Freibeuter (a); Seeräuber. Kgper- (*Kaper 1; hist): abrief, der: staatliche Vollmacht, die private Unternehmer zur Erbeutung von feindlichen Handelsschiffen (im Seekrieg) ermächtigt; -fahrt, die: Seefahrt in der Absicht zu kapern; —gut, das: Ware, die auf einer Kaperfahrt erbeutet wird; -krieg, der: Seekrieg, bei dem die Schiffe des Gegners gekapert werden; -schiff, das: svw. t^aperd). Kaperei Dca:pd'r^)]. die: -. -en [zu t *Kaperl (hist.): das Erbeuten feindlicher Handelsschiffe durch private Unternehmer auf Grund des Kaperbriefs; kapern [ka.pgnl <sw. V.; hat): 1. (hist.) ein [Handels] schiff als Kaper nehmen, im Seekrieg erbeuten: Es konnte kein französisches Schiff seinen Kurs auf Hamburg richten, auf Bordeaux oder auf Ragusa. das die Engländer nicht kaperten (Jacob. Kaffee 165). 2. (ugs.) jmdn. [wider seinen Willen] für etw. gewinnen; sich jmds., einer Sache bemächtigen: mit diesen Vorschlägen versuchten sie die Sozialisten für das Bündnis zu k.; aus der Nähe besehen waren sie ( = die Geheimdienste) nur dazu da. sich gegenseitig zu k.. zu hintergehen und zu zerstören (Habe. Namen 238); sie hat sich einen Millionär gekapert (hat es verstanden, einen Millionär als Mann zu bekommen). Kapernsoße, die; -. -n: helle Soße mit{Kapern; Kapernstrauch, der; -[e]s, ...sträucher: dorniger, auf felsigem Boden wachsender Strauch mit bläulichgrünen Blättern u. großen weißen Blüten, dessen grüne Knospen die xKapern liefern. Kgperung. die; -. -en: das Kapern (1, 2). Kapfenster ['kap-1. das; -s, - [zu niederd.. md. kapen. nrinie- derd. kapen = blicken, spähen, gaffen] (landsch. veraltet): kleines Dachfenster. kapieren ßca'pi:ran] <sw. V.; hat) [aus der Schülerspr.. zu lat. capere = nehmen, fassen: begreifen; vgl. Kapee] (ugs.): etw., was man geistig erfassen soll, in allen Einzelheiten verstehen [u. geistig verarbeiten]: ich habe die Geschichte nicht kapiert; kapierst du endlich? kapillar Dcapi'la:g] <AdJ.; o. Steig.; meist attr.) (spätlat. capiüäris = zum Haar gehörend, zu lat. caplllus = Haarig 1. (Med.) (bes. von feinsten Verzweigungen der Blut- u. Lymphgefäße) haarfein. 2. (Fachspr.) durch Kapillarität bewirkt: die -e Durchblutung. Kapillar-: -analyse. die (Chemie): Analyse, bei der Geschwindigkeiten u. Erscheinungen beim Aufsteigen von Lösungen in senkrecht aufgehängten Filterpapierstreifen zur Trennung u. Unterscheidung benutzt werden; -blutung* die (Med.): Blutung aus einem Haargefäß: -geßB. das: 1. (Biol.. Med.) svw. tKapillare (1). 2. (Physik) svw. t Kapillare (2); -ml- kraskopie, die (Med.): mikroskopische Untersuchung der Kapillaren (1) der Haut am lebenden Menschen; -Wirkung, die (Physik): svw. tKapillarität. Kapillare Ocapi la.re], die; -. -n [tkapillar]: 1. (Biol.. Med.) feinste Verzweigung der Blut- u. Lymphgefäße; Haargefäß. 2. (Physik) Glasröhrchen mit sehr kleinem Durchmesser; Haarröhrchen; Kapfllaritit [...lari'te*]. die; - (Physik): durch Oberflächenspannung bestimmtes Verhalten von Flüssigkeiten in Kapillaren (2); Kapillärsimp [...'l£:g-l. der; -s [nach der Eigenschaft der Sirupmasse, sich zu feinen Fäden ausziehen zu lassen]: aus Stärke hergestellter Sirup, der besonders zur Herstellung billiger Zuckerwaren verwendet wird; Kapillitum [...'li:t$jum]( das; -s. ...ien [...pn; spätlat. capillitium = Haarwerk 1 (Bot.): lockeres, netzartiges Gerüst aus Fäden u. Röhren im Inneren der Fruchtkörper von Schleimpilzen. kapisdio [ka'pi:j3; russiflziert nach ital. capito = verstanden?, zu: capire < lat. capere. tkapieren] (österr. veraltend): [hast du] verstanden?: du räumst dein Zimmer gründlich auf. k.? kapital Dcapi'ta:l] <Adj.; nur attr.) [lat. capitälis = vorzüglich, hauptsächlich, zu: caput = Hauptl: a) von solcher Art. daß die betreffende Person od. Sache alles Vergleichbare übersteigt: ein -er Fehler; eine -e Schlamperei; ein -es Vergnügen; ihm ist ein -er Irrtum. Fehler unterlaufen; Die Ringerinnen erheben sich ... Willy sieht interessiert zu. .Xapitale Weiber", flüstert er (Remarque. Obelisk 100); b) (Jägerspr.) außerordentlich groß, stark: ein -er Bulle; Was der Pastor Air ein Gesicht machte, als er beim Erwachen statt eines Fisches einen -en Hahn an der Angel fand, hat er wohlweislich verschwiegen (Winckler, Bomberg 123); ein -er (ein besonders schönes w. großes Geweih tragender) Hirsch; Kapital [-]. das; -s. -e. auch: -ien [...jpn; ital. capitale < mlat. capitale = Grundsumme. Kapital, zu lat. capitälis = hauptsächlich, vgl. kapital; 4: zu mlat. capitale = Kopfende]: l.a) <o. Pl.> alle Geld- u. Sachwerte, die zu einer Produktion verwendet werden, die Gewinn abwirft: konstantes K. (marx.; Produktionsmittel): variables K. (marx.; Arbeitskraft): fixes K. (marx.; Arbeitsmittel): zirkulierendes K. (marx.; Gegenstände, die zur Produktion notwendig sind. u. Arbeitskraft): Jenen Ländern fehlt es nicht nur an K.. sondern auch an kaufmännischer, technischer, organisatorischer Erfahrung (Dönhoff, Ära 173); b) Vermögen eines Unternehmens; Grundkapital; Anlagekapital: die Gesellschaft erhöht ihr K.; er ist an mehreren Kapitalien. Kapitalen beteiligt. 2.a) verfügbare Geldsumme, die bei entsprechendem Einsatz geeignet ist, dem Besitzer od. Nutznießer nennenswerten Gewinn zu bringen: ein bescheidenes, ausreichendes, sicheres K.; das K. verzinst sich gut. fließt ins Ausland ab; sein K. [gut. gewinnbringend] anlegen, einfrieren, flüssig machen; das K. angreifen, in ein Geschäft stecken, aus dem Betrieb ziehen; wir müssen K. (einen Kredit) aufnehmen, zurückzahlen; Ü sein ganzes K. waren seine beiden Hände; geistiges K. (geistiges Leistungsvermögen; Wissen, Kenntnisse); totes K. (erworbenes Wissen, Können, das nicht genutzt wird); *K. aus etw. schlagen (etw.. was man anderen voraushat, so einsetzen, daß man für sich einen Nutzen daraus zieht); b) kleinerer Betrag an Bargeld, den man für etw. verfügbar hat: Kommt nun. ihr Leute, der Finkenbein hat zur Not noch ein paar Kapitalien im Ziehamlederle (Hesse. Sonne 48). 3. <o. Pl.> Gesamtheit aller Kapitalisten: Wissen will ich. wem ihr angehört, dem Proletariat oder dem K. (Jahnn. Geschichten 130). 4. (Buchw.) gewebtes [buntes] Band, das vom Buchbinder an die Ober- u. Unterkante des Buchblockrückens geklebt wird. 'Kapital- (kapital): -bock, der (Jägerspr.): vgl. -hirsch; -buchstabe.der: svw. t Großbuchstabe; -fehler, der: außerordentlich großer, schwerwiegender Fehler; -hirsch, der (Jägerspr.): Hirsch mit außergewöhnlich schönem, kräftigem Geweih mit sehr vielen Enden; -verbrechen, das: besonders schwere Straftat wie Mord od. schwerer Raub; -Verbrecher, der: jmd.. der ein Kapitalverbrechen begangen hat. kapital-. ^Kapital- (Kapital 1.2a; Wirtsch.): -abwandern«, die: vgl. -flucht: -anläge, die: Einsatz von Geldmitteln in Beteiligungen, Sachwerten o.a.. um Gewinn zu erzielen; -anteil. der: Anteil, mit dem ein Gesellschafter an einer Handelsgesellschaft beteiligt ist. die auf die persönlichen Fähigkeiten des Gesellschafters gegründet ist; -aufstockung, die: Erhöhung des Kapitals einer Gesellschaft; -ausfuhr. die: das Verbringen von Kapital ins Ausland; -bedarf, der: Menge an Kapital, die ein Unternehmer braucht, um Anlage u. Produktion zu finanzieren; -besitz, der: Verfügungsgewalt über Kapital; -beteiligung, die: Beteiligung am Kapital eines Unternehmens durch Erwerb von dessen Aktien; -bikking, die: Vergrößerung des Kapitals durch Sparen od. Investieren; -eigner. der: Eigentümer von Kapital [eines Unterneh- 1421
Kapital mens): Erhöhung, die: a) Erhöhung des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft: b) Erhöhung des Stammkapitals einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung: ^ertrag, der Zinsen. Dividenden. Gewinn aus Kapitalanlagen, dazu: ^er- trag»lwiei.(Stcuerw.:)^tiagrtaKr.die: Steuer auf Erträge aus Wertpapieren o. ä.: ^export, der svw. f -ausfuhr, -flucht, die: das Verbringen von Kapital ins Ausland bei politischer Instabilität, ungünstigen Steuergesetzen o.a.: HEber. der: jmd.. der 4 Geld!mittel für ein Unternehmen aufbringt: ^gesefechaft, die: Handelsgesellschaft, bei der die Beteiligung der Gesellschafter mit einem bestimmten Kapital im Vordergrund steht: -büfc, die: finanzielle Unterstützung eines Staates zum Ausgleich seiner Zahlungsbilanz durch einen anderen Staat, eine Staatengruppe od. eine internationale Organisation: - intensiv <Adj.>: (in bezug auf die Kostenstruktur eines Unternehmens) von Abschreibungen, kalkulatorischen Zinsen o. ä. gekennzeichnet: ^konto. das: Konto auf der Passivseite der Bilanz, das das Eigenkapital eines Einzelhandelskaufmanns od. die Einlage (8 b) eitler Handelsgesellschaft aufweist: -kräftig <Adj.; nicht adv.>: mit großem Vermögen ausgestattet: -magnat, der: Eigentümer großer Kapitalien: ^markt, der: Markt für langfristige Kredite u. Kapitalanlagen: ^Verflechtung, die: Verbindung zwischen Kapitalgesellschaften durch Beteiligungen: ^vermögen, das: Eigentum, das aus gewinnbringenden Anlagen stammt, in Anteilen an einer Gesellschaft od. in Wertpapieren besteht. Kapital [kapi'te:!]: t Kapitell; Kapitalband, das; -[eis. -bänden svw. tKapital (4); Kapitälchen [...t£:l<;an], das; -s.- [zu tKapitallsl (Druckw.): Großbuchstabe in der Höhe der kleinen Buchstaben: Kapitale [...'ta:b], die; -, -n [frz. capita- le. vgl. kapital] (bildungsspr.): Hauptstadt eines Landes: KapitaJis [...ta:lis], die; - [lat. capitalis. eigtl. = Hauptschrift]: altrömische Monumentalschrift [auf Bauwerken]; Kapitalisation [...taliza'tßio:nl. die; -. -en [frz. capitalisation. zu: capitaliser. t kapitalisieren] (Wirtsch.): Umwandlung eines laufenden Ertrags od. einer Rente in einen einmaligen Betrag: kapitalisieren [...'zi.renl <sw. V.; hat) [frz. capitaliser] (Wirtsch.): in eine Geldsumtne umwandeln; <Abl.:> Kapitalisierung, die; -. -en (Wirtsch.); Kapitalismus [kapital ismos], der; -, ...men <P1. selten): Wirtschaftssystem, das auf dem freien U nter nehmer tum basiert u. dessen treibende Kraft das Gewinnstreben einzelner ist, während die Arbeiter keinen Besitzanteil an den Produktionsmitteln haben: Der K. macht soziale Fehler, der Sozialismus macht kapitale Fehler (Hörzu 11.1976.18); ein selbständiges... Europa, eine dritte Kraft, die zwischen dem Kommunismus des Ostens und dem K. Amerikas eine eigene Lebensform bietet (Dönhoff. Ära 128); Die zunehmende Integration und Organisation bisher national getrennter Kapitalismen (Stamokap 26); im K. werden die Arbeiter ausgebeutet; Kapitalist [...list], der; -en, -en: l.a) jmd., der Kapital (1) besitzt: K. sein; Es komme darauf an. einen -en Air die technischen Erfindungen zu gewinnen, womöglich einen Fabrikherrn (R. Walser.Gehülfe 30); Ü (ugs. scherzh.:) am Letzten des Monats zahlt er mit einem Hundertmarkschein, nun sieh dir mal diesen -en an!; b) Anhänger des Kapitalismus. 2. (veraltet) jmd., dessen Einkommen [überwiegend] aus Zinsen, Renten od. Gewinnen besteht; kapitalistisch <Adj.>: auf dem Kapitalismus beruhend, den Kapitalismus betreffend: ein -er Staat; ein -es Wirtschaftssystem; die -e Gesellschaftsordnung; dieser Staat ist k.. wird k. regiert; k. denken; Ü k. (ugs. scherzh.; in der Art eines Kapitalisten, eines reichen Mannes) ausgehen, dinieren. Kapitän [kapi'tein], der; -s. -e [älter: Capitan = SchifTsführer < ital. capitano; schon mhd. kapitän < afrz. capitaine. zu spätlat. capitäneus = durch Größe hervortretend, zu lat. caput = Kopf, Spitze. Haupt]: 1. Kommandant eines Schiffes: K. sein; K. zur See (Seeoffizier im Range eines Obersts); Ü -e der Wirtschaft (mit Macht ausgestattete führende Männer der Wirtschaft: Auto 8. 1965. 27); *K. der Landstraße (ugs.; Fahrer eines Fernlastwagens, der sich auf einer Fahrt befindet). 1. Kommandant eines Flugzeugs: Flugkapitän: Die Mannschaft des Flugzeugs bestand aus dem K., dem zweiten Piloten (Habe. Namen 310). 3. (Sport) Mitglied einer Mannschaft, das die Mannschaft vertritt, repräsentiert: Da kommt Heini Klopfer, der K. unserer Springermannschaft .... auf mich zu (Maegerlein, Piste 33); Wolfgang Overath, neuer K. der Fußballnationalelf (Hörzu 47. 1970. 26); Kapitänin, die; -. -nen (selten): w. Form zu t Kapitän; Kaphjnleutnant, der; -s. -s, selten: -e: Offizier der Marine im Rang eines Hauptmanns: Kapfetmpatent, das; -[e]s. -e: amtliches Zeugnis, das jmdn. zur Fuhrung eines Schiffes berechtigt. Kapitel (kapitjl. das: -s. - [1: mlat. capituium = Kapitelüberschrift) < lat. capituium = Köpfchen; Hauptabschnitt, zu: caput = Kopf. Spitze. Hauptsache: 2: mhd. kapitel = (feierliche) Hauptversammlung einer geistigen Körperschaft < lat. capituium. TU: 1. Abschnitt eines Textes in einem Schrift- od. Druckwerk: das erste, zweite K.; ein langes, kurzes K.; ich habe erst ein K. des Romans gelesen; im dritten K. befaßt sich der Autor mit dieser Frage; Abk.: Kap.; Ü ein schmerzliches, trauriges, trübes K. der deutschen Geschichte; ein dunkles K. seines Lebens, in seinem Leben; das ist ein anderes K. (das hat damit nichts zu tun. gehört nicht hierher, in diesen Zusammenhang); * ein K. für sich sein (eine unerfreuliche, durch mancherlei Schwierigkeiten gekennzeichnete Angelegenheit [über die man hier besser schweigt]). 2.a) Körperschaft der Geistlichen einer Dom- od. Stiftskirche od. eines Kirchenbezirks; b) Versammlung eines geistlichen Ordens. kap|tei-, Kapftel-: -fest <AdJ.; nicht adv.) [zu t Kapitel in der Bed. .Abschnitt der bibl. Schriften"]: a) kenntnissicher u. daher unerschütterlich:... daß er sogar -e Linke in ökonomischen Grundsatzdebatten ganz schön ins Schleudern bringen kann (Spiegel 41. 1974. 27); b) svw. t bibelfest; ^saal, der [zu t Kapitel (2 b)]: Sitzungssaal im Kloster; -Überschrift, die: Überschrift über einem Kapitel (1). Kapitell [kapi'tel]. das; -s. -e [lat. capitellum. eigtl. = Köpfchen, zu: caput = Kopfl: oberer Abschluß einer Säule, eines Pfeilers od. eines Pilasters: kapitebi [ka'prtfn] <sw. V.; hat) [mhd. kapiteln = imdm. Kapitel aus der Bibel vorlesen u. hieran ermahnende Reden anschließen] (landsch.): jmdn. zurechtweisen; schelten. Kapitulant [kapitu'lant], der: -en. -en [zu frz. capituler. tkapitulieren]: 1. (veraltet) Soldat, der sich verpflichtet, über die gesetzliche Dienstzeit hinaus zu dienen: Ungezügelte Gewalt wird ausgeübt von ... Typen wie Unteroffizieren, -en und Portiers (Adorno. Prismen 266). 2. (DDR) jmd.. der vor Argumenten [politischer Gegner] kapituliert; Kapi- tular [...'la:g]. der. -s. -e [mlat. capitularisl: Mitglied eines Kapitels (2) (z. B. Domherr); Kapitularien [...'la:rfc>n] <P1.) [mlat. capitulare. PI.: capitularia. zu lat. capituium. tKapitel] (hist.): Gesetze u. Verordnungen der karolingisehen Könige: In den K. Karls des Großen werden schon forestarii erwähnt (Mantel. Wald 113); Kapitulation [...la'tßio:n], die; -. -en [frz. capitulation, zu: capituler. tkapitulieren]: l.a) das Kapitulieren (1): eine bedingungslose K.; die K. Deutschlands; b) Vertrag über die Kapitulation da): die K. unterzeichnen. 2. resignierendes Nachgeben, Aufgeben. 3. (veraltet) Vertrag, der den Dienst eines Soldaten verlängert; kapitulieren [...li:ran] <sw. V.; hat) [frz. capituler, eigtl. = bezüglich eines Vertrages verhandeln < mlat. capitulare = verhandeln, zu: capituium = Vertrag. Beschluß, Artikel, zu lat. capituium, tKapitel]: 1. sich dem Feindergeben; sich für besiegt erklären und sich dem Gegner unterwerfen: die Armee. Deutschland hat kapituliert; Das zum Meer geführte Zarenreich kapitulierte vor der Mannschaft der ..Morgenröte44 (Koeppen. Rußland 144). 2. (angesichts einer Sache) resignierend aufgeben, nachgeben, die Waffen strecken: vor einer Aufgabe, vor Schwierigkeiten k.; ich habe an dieser Steife einfach kapituliert. 3. (veraltet) eine Kapitulation (3) abschließen. Kaplaken [kapla:kn], das; -s.- [ausdem Niederd. < mnie- derl. kap(pe)laken. eigtl. = Stoff für eine neue Mützel (Seemannsspr. veraltet): zusätzliches Geld für den. Schiffer nach sicherer Ablieferung seiner Fracht. Kaplan (ka'pla:n], der; -s, Kapläne Üca'ple:ra; mhd. kaplän, ka(p)pellän < mlat. capellanus = Geistlicher, der den Gottesdienst an einer (HoOkapelle hält, zu: cap(p)ella, t ■Kapelle] (kath. Kirche): a) einem Pfarrer untergeordneter Hilfsgeistlicher; b) Geistlicher mit besonderen Aufgaben. Kaplanturbine ['kaplan-], die; -, -n [nach dem österr. Ingenieur V. Kaplan (1876-1934)] (Technik): eine Wasserturbine, bei der die Schaufeln des Laufrades sich im Winkel verstellen lassen. Kapo I'kapo], der; -s. -s [Kurzf. von frz. caporal = Hauptmann. Anführer. Korporal]: 1. (Soldatenspr.) Unteroffizier: Der Oberfeld, ein K. und ich. wir glaubten kein Wort (Lynen. Kentaurenfährte 135). 2. (Lagerjargon) 1422
Kapsel Häftling eines Straf- od. Konzentrationslagers, der als Aufsicht über andere Häftlinge eingesetzt ist. Kapodaster [kapo'dastel. der; -s. - [ital. capotasto = Hauptbund (vgl. ■Bund 3)] (Musik): bei einer Gitarre od. Laute beweglicher aufsetzbarer Sattel, mit dem die Grundstimmung der Saiten verändert werden kann. Kapok ['kapok. ka:pokl, der; -s [malai. kapuk]: ein sehr leichtes, watteartiges weißgraues od. gelbliches Material aus den Samenfasern des Kapokbaumes, das für Polsterfüllungen, zum Isolieren u. in der Papierherstellung verwendet wird: mit K. gefutterte Schwimmwesten; <Zus.:> Kapokbaum, der: Baum der tropischen Regenwälder mit hochreichenden, verzweigten Wurzeln und langen Samenkapseln; Kapoköl, das: öl aus den Samen des Kapokbaumes. kapores [ka'po.ros] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) [aus der Gaunerspr.. zu hebr. kap^rot = Sühneopfer, weil am Vorabend des Versöhnungsfestes Hühner ..kapores" geschlagen, d. h. um den Kopf geschwungen wurden, wobei Sühnegebete gesprochen wurden] (ugs.): entzwei, kaputt: er hat das Fenster k. geschlagen: das ist total k.; etw. k. machen: k. gehen (1. entzweigehen. 2. derb; sterben). Kapotasto [kapotasto]: svw. t Kapodaster. Kapotte [ka'potoh die; -. -n. KapQtthut. der; -[e]s. ...hüte. (Vkl.:)KapQtthütcheiudas;-s.-[frz. capote = Damenhut]: (um die Jahrhundertwende getragener) kleiner, hoch auf dem Kopf sitzender, mit zwei Bändern unterm Kinn festgehaltener Hut. Kypp- [zu t kappen]: -beil. das (Seemannsspr. veraltend): zum Kappen des Tauwerks in Notfällen bereitgehaltenes Beil; -hahn, der: verschnittener Hahn; Kapaun; -hengst, der: verschnittener Hengst; Wallach; Mitesser, das: scharfes Messer zum Kappen von Tauen, Büschen u.a.; ^naht, die (Schneiderei): doppelt gesteppte Naht, wobei die Kanten der beiden zusammengenähten Stoff teile umgelegt u. ineinander gesteckt werden. Kappa [kapa]. das; -[sl. -s [griech. käppa. aus dem Semit., vgl. hebr. kafl: zehnter Buchstabe des griechischen Alphabets (K.K). Käppchen [ kcpipn]. das; -s. -: tKappe (1); Kappe ['kapa], die; -, -n [mhd. kappe = Mantel mit Kapuze; Bauernkittel; Mütze. Kappe, ahd. kappa = Mantel mit Kapuze < spätlat. cappa = (Mantel mit) Kapuze]: 1. <Vkl. tKäppchen) eng am Kopf anliegende Kopfbedeckung mit od. ohne Schirm: eine bunte, sportliche, modische K.; beim Baden muß eine K. (Badekappe) aufgesetzt werden; Ü der Berg hat eine weiße K. (ist schneebedeckt); * jmdm. etwas auf die K. aeben, jmdm. auf die K. kommen (landsch.. bes. rhein.; jmdn. verprügeln): etw. auf seine [eigene] K. nehmen (ugs.; für eventulle negative Folgen von etw. die Verantwortung übernehmen; wahrscheinlich zurückgehend auf die Bedeutung der Kappe als Teil der Amtstracht. z.B. des Richters); etw. kommt, geht auf imds. K. (ugs.; jmd. muß für eine Sache geradestehen, wird dafür verantwortlich gemacht). 2.a) Abdeckung od. Schutzvorrichtung an Maschinen u. Maschinenteilen (z. B. Radkappe); b) abnehmbarer, aufdrehbarer od. aufklappbarer Verschluß von Schachteln, Flaschen od. anderen Behältnissen; c) (Bergbau. Bauw.. Archit.) Abdeckung, deckender waagerechter Balken, dek- kendes Gewölbe über einem Stollen, [KellerJraum o.a.: Der Raum war von mittlerer Größe .... mit einer niedrigen K. eingewölbt (Jahnn. Nacht 117; d) fester [aufgesetzter] Teil vorn u. hinten am Schuh, der die Wölbung formt u. versteift: ein StofTschuh mit -n aus Leder; e) (landsch.) Brotkanten. 3. (Math.) svw. tKugelkappe. 4. (Tabakind.) oberster, noch nicht eingerollter Teil des Deckblattes von Zigarren, mit dem der Kopf der Zigarre fest verschlossen wird; Kappel. Kappl fkap|]. das; -s. -n (österr. ugs.): svw. tKappe (1); vgl. Amtskappel. kappen fkapn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. kappen < mniederl. cappen = abschneiden, abhauen, zerschneiden, zerhacken]: 1. durchschneiden; ab-, zerschneiden: (Seemannsspr.:) die Leinen k.; Eilig mit Kraft den heruntersackenden Körper aufnehmend, kappte er die Gurte (Gaiser. Jagd 28); Jmdm. das Telefon k.; Ü Drei Westberliner Richter sind angetreten, die Bindungen zwischen dem Bund und ihrer Stadt zu k. (Spiegel 22. 1974. 38). 2.a) (Bäume, Sträucher) an den Kronen beschneiden, zurückschneiden: die Pappeln k.; eine gleichmäßig gekappte Hecke; Ü die Finanzwünsche sind um einige tausend Mark gekappt worden; b) (von Bäumen, Sträuchern) die Spitze, überflüssige Triebe u.a. abschneiden: die Kronen der Platanen wurden gekappt; Ü Die ... Schlußsequenz des Beitrags ... wurde Air Deutschlands Femsehvolk gekappt (Spiegel 44. 1967. 218). 3. (Geflügelzucht) a) beschneiden, kastrieren: die zur Mast bestimmten Junghähne k.; b) begatten: die Henne ist [vom Hahn] gekappt worden. 4. (ugs.) (einen Schuldigen) fangen, fassen: der Dieb wurde gekappt. Kippen- [zu Kappe (1) als Kopfbedeckung der Narren im Karneval] (landsch.): -abend, der: Abendveranstaltung, zu der man in Verkleidung u. mit närrischen Kappen erscheint: am Samstag ist K. im Gasthaus zur Sonne; -ball, den vgl. Faschingsball; -fest, das. Kappes ['kapas], Kappus fkapos], der; - [mhd. kabes, ahd. kabu3 = (Weiß)kohl. Kohlkopf < mlat. caputia = Kohlkopf, zu lat. caput = Kopf. Spitze] (landsch.. bes. westd.): 1. Weißkohl: heute gibt es K. 2. Unsinn, dummes Zeug: red nicht solchen K.!; Viehmann meinte, diese ganze Musik von denen. Mozart und wie sie alle hießen, wäre sowieso K. (Degenhardt. Zündschnüre 31); <Zus. zu 1 :> Kyppesbau- er, der (ugs. scherzh.): [GemüseJbauer, Landwirt. Käppi fkepi]. das; -s, -s [im 19. Jh. aus dem Schweizerischen übernommene Vkl. von tKappe]: kleine, längliche, als „Schiffchen" geformte [Uniform]mutze: Bahn .... in der Tulla Pokriefke ... als SchafTnerin mit schiefem K. saß (Grass. Katz 157). Kappl: t Kappel. Kapplaken: tKaplaken. Kfppung« die; -. -en: das Kappen. Kappus: t Kappes. Kappzaum fkap-]. der. -[e]s. ...zäume [...Jsayma; unter Einfluß von frz. cave<;on zu ital. cavezzone, zu: cavezza = Halfter, wahrsch. volksetym. angelehnt an Kappe u. Zaum] (Reiten): Zaum ohne Mundstück, dessen seitliche Riemen verstärkt u. mit Ösen versehen sind (zum Durchziehen einer Longe bei der Dressur). Kfppzieflel. der; -s. - [zu t Kappe] (Bauw.): luftdurchlässiger Dachziegel, der an Stelle einer Luke od. Gaube eingebaut wird. Kapriocio: tCapriccio; Kaprice flca'pri:»]. die; -. -n [frz. caprice < ital. Capriccio = Laune. Grille. tCapricciol (geh.): verspielter Eigensinn, Laune, launischer Einfall: das war nur eine K.; Seine intellektuellen -n und Intuitionen gelten der ihm ergebenen Clique als Offenbarung (K. Mann. Wendepunkt 209); voller -n stecken. Kapriflkatkm [kaprifika'tßio.n]. die; - [lat. caprificätio. zu: caper = Ziegenbock u. -ficätio. zu: facere = tun. machen] (Bot.): Verfahren zur leichteren Bestäubung der (weiblichen) Blüten des echten Feigenbaumes durch die Wespen, indem blühende Zweige des wilden Feigenbaums (der Ziegenfeige) in den echten hineingehängt werden; Kapriole [kapri'o.ta]. die; -. -n [urspr. = kunstvoller Sprung ital. Tänzer, zu ital. capriola = Bocksprung, zu: capro < lat. caper = Bock]: 1. [drolliger] Luftsprung: -n am Trapez; der Clown schlug einige -n; Ü ... als die Kamera noch trickträumte und die sonderbarsten optischen -n schlug (Welt 2. 2. 63, 7). 2. launenhafter, toller Einfall, übermütiger Streich: das war wieder einmal eine K. des Wetters; Die Börse hüpft, die Minister wackeln, der Reichstag vollfuhrt -n (K. Mann. Wendepunkt 113). 3. (Reiten) Figur der Hohen Schule, Sprung auf der Stelle, bei dem das Pferd fast senkrecht emporschnellt u. mit der Hinterhand ausschlägt; ka- priolen <sw. V.; hat) (selten): Kapriolen machen. Kaprize [ka'pri:^]. die; -. -n (österr.): svw. tKaprice; <Zus.:)Kaprizenschädelf der (österr. ugs.): Dickkopf; kaprizieren [kapritßi:rDn], sich <sw. V.; hat) [zu t Kaprice]: eigensinnig auf etw. bestehen, sich auf etw. festlegen: Man soll sich nicht auf den einen ( = Partner) k. (Hörzu 44. 1972. 134); Archibaldo.ein noch kaum erwachsener Neurotiker. kapriziert sich darauf. Junge Frauen umzubringen (Gregor. Film 237); kapriziös [...'t$ip:s] <Adj.; -er. -este) [frz. capri- cieux]: in launiger Weise eigenwillig: ein -es. kleines Geschöpf; dieses Parfüm ist elegant, frisch, k.; warum sie die Tournee abbrach, erklärt sie etwas -er als er (Hörzu 31. 1973. 7); <Zus. zu tKaprize:) Kaprizpolster, das [das zusätzlich aufgelegte Kissen wird als launiger Einfall aufgefaßt] (österr.. bes. wiener.): kleines, zusätzlich auf die Bett- kissen gelegtes Kissen. Kapsel [kapsl], die; -. -n [spätmhd. kapsei < lat. Capsula. Vkl. von: capsa = Behältnisl: 1. <Vkl. TKäpselchen) klei- 1423
Käpselchen ner% runder od. ovaler Behälter: die kleine K. enthielt ein gefährliches Gift. 2. Arzneimittel, dessen feste od. flüssige Bestandteile von einer Masse aus verdaulichem Stoff (z. B. Gelatine) umschlossen werden: Medikamente in -n. 3. (Bot.) aus zwei od. mehr miteinander »erwachsenen Fruchtblättern gebildete Hülle, die nach der Reife aufspringt u. die Samenkörner verstreut: Kapselfrucht: die reifen -n des Mohns. 4. (Med.) durch körpereigene Abwehrstoffe entstandene Umhüllung eines Fremdkörpers, fremden Gewebes o. ä.. die deren Ausbreitung verhindern soll: Die gutartigen Geschwülste ... sind oft durch eine bindegewebige K. gegen die gesunde Nachbarschaft abgegrenzt (Medizin II. 180); Kfipsekhen fkepskpnl. das; -s. -: tKapsel (1); kfpseHormig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): in der Form einer Kapsel: eine -e Frucht; Kfpselfrudit, die; -. -fruchte: svw. tKapsel (3); kapselt* kapslig [kapsteMu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: wie eine Kapsel: ein -es Gebilde; kapaeki fkapslnl <sw. V.; hat): mit einer Kapsel umschließen, in eine Kapsel legen (meist im 2. Part.): Automatikmotor mit gekapseltem Vergaser (MM 14. 6. 71. 15); KfpaehriB. der; -risses. -risse (Med.): Infraktion einer Gelenkkapsel: Kapselung. K$pslung. die; -. -en (Technik). KapsQunn l'kapsikum], das; -s [nlat. capsicum. vidi, zu griech. kaptein = gierig (fr)essen]: aus den Schoten des mittelamerikanischen Paprikastrauches gewonnenes scharfes Gewürz: spanischer Pfeffer. kapslig: t kapselig; Kapshmg: t Kapselung. Kaptal [kap'ta:ll.das; -s. -e: svw. tKapilalband; Kaptglband: t Kapitalband. Kaptation [kapta'tßio:n], die; -. -en [tat. captätio] (veraltet): Erschleichung. Erbschleicherei: kaptatorisch [kapta'to.nj] <Adj.; o. Steig.) (veraltet): erschleichend, in der Art einer Kaptation. Kaptein [kaptajnl. Käpten l'keptnl. der; -s. -s (PI. selten) [mniederd. kapteyn. tKapitän! (niederd.): Kapitän. Kaption flcap'tßio:n]. die; -. -en [lat. captio = Täuschung, Betrug, zu: captäre = greifen; verlangen, erschleichen] (veraltet): 1. verfängliche Frage. Fangfrage. 2. verfänglicher Trugschluß. Fehlschluß: kaptiös [kap'y>i0:s] <Adj.; -er. -este) Ifrz. captieux < lat. captiösusl (veraltet): verfänglich: Kaptivation [kaptiva'tßio:n]. die; -. -en (veraltet): Gefangennahme: kaptivieren [...vi:ran] <sw. V.; hat) [frz. captiver < spätlat. captlväre] (veraltet): a) gefangennehmen: b) (durch schöne Rede. Versprechungen o. ä.) für sich einnehmen: Kaptivitit [...vite:t]. die; - Dat. captivitasl (veraltet): Gefangenschaft: Kaptur l...'tu:?]. die; -. -en Dat. captüra] (veraltet): Beschlagnahme. Kapu [ka'pu'.l. das; -. -s [türk. kapu. kapi. eigtl. = Pforte. Tür]: Amtsgebäude in der Türkei. Kapusta flca'posta]. Kapuster [...tB], der. -s [aus dem Slaw.. vgl. poln.. tschech. kapusta = Kohl] (ostd.): Kohl. Kaput [ka'put]. der; -s. -e [aus dem Roman.; vgl. frz. capot. ital. capotto. zu: cappa = Mantel mit Kapuze < spätlat. cappa. t Kappe] (Schweiz.): [SoldatenJmanteL kaputt Dca'potl <AdJ.; -er. -este; nicht adv.) [zuerst in der Wendung: caput (capot) machen < frz. (Kartenspiel) etre/ faire capot = ohne Stich sein]: 1. entzwei, defekt: nicht mehr funktionierend: -es Spielzeug. Geschirr; (landsch. ugs. mit erweiterter Endung:) mit kaputtenen Schuhen; was macht dein -es (ugs. scherzh.; gebrochenes) Bein?, das -e (ugs.; völlig zerstörte) Berlin; die Vase, der Motor, die Uhr ist k.; die Birne ist k. (durchgebrannt): Ü -er Typ (ugs.; außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft stehender Mensch, dessen Persönlichkeit zu einem Teil zerstört ist): er hat eine völlig -e (ugs.; kranke) Lunge; seine Ehe ist k. (ugs.; völlig zerrüttet): der Geschäftsmann ist k. (ugs.; geschäftlich ruiniert: pleite): R was ist denn jetzt k.? (salopp; was ist denn passiert?): *bei tmdm. ist was k. (salopp; jmd. ist leicht verrückt). 2. <selten attr.) (ugs.) müde, erschöpft: er machte einen -en Eindruck; ich bin ganz k.. fühle mich k.; und dann war er zu k.. um sich noch anzuziehen (Schnurre. Bart 142); <Abl.:> Kapvttheit, die;- (selten): das Kaputtsein. kaputt- (ugs.): -arbeiten, sich <sw. V.; hat): mit großem persönlichen Einsatz bis zur Erschöpfung arbeiten: -drücken <sw. V.; hat): (etw.) so zusammendrücken, daß es zerbricht, entzweigeht: Ü (scherzh.:) jmdn. vor Liebe. Freude k.; -fahren <st. V.; hat): a) durch Überfahren töten: einen Hasen k.; b) (ein Auto) während einer Fahrt durch Unfall od. unsachgemäßes Fahren erheblich beschädigen: er hat den Wagen seines Freundes kaputtgefahren; -freuen, sich <sw. V.; hat): sich sehr freuen: -gehen <unr. V.; ist): 1. schadhaft werden, entzweigehen: im Haushalt ist mit der Zeit viel kaputtgegangen; der Pullover geht kaputt (hat Locher): viele Pflanzen sind durch den Frost kaputtgegangen (eingegangen) :Ü Viele Paarverhältnisse sind hier auch kaputtgegangen (Wohngruppe 76). 2. [ wirtschaftlich] ruiniert werden, zugrunde gehen: das Geschäft ging kaputt; Wer dabei kaputtgeht, sind die Leute, die nicht auf Wechsel kaufen können (Remarque. Obelisk 45); Ich geh kaputt, wenn ich allein bin (Degener. Heimsuchung 149); -hauen <sw. V.; hat): zerschlagen: -kriegen <sw. V.; hat): a) entzweibrechen, auseinandernehmen: das Spielzeug kann noch so stabil aussehen. Kinder kriegen es doch kaputt; b) (meist verneint, scherzh.) jmdn. dazu bringen, daß er ermüdet, von etw. genug hat: stundenlang bin ich mit ihm durch die Museen gelaufen, aber er ist nicht kaputtzukriegen; -lachen* sich <sw. V.; hat): übermäßig lachen: heute habe ich mich im Kino kaputtgelacht; du lachst dich kaputt! (Ausruf der [Schadenfreude); -machen <sw. V.; hat): 1. zerbrechen, zerstören: es ist sehr viel Geschirr kaputtgemacht worden; Ü er versucht, unsere Ehe kaputtzumachen (Hörzu 52.1973.67). 2. a) [wirtschaftlich] ruinieren: Supermärkte machen die kleinen Geschäfte kaputt; b) <k. + sich) sich selbst, seine Gesundheit, seine Nerven ruinieren: sie hat sich für andere abgerackert und sich dabei kaputtgemacht; Zwei Flaschen am Tag. Bist du verrückt? Du machst dich doch kaputt (v. d. Grün. Glatteis 231); c) (derb. Gaunerspr.) niederschlagen u. umbringen: Ich schlage dich tot. ich mach dich kaputt (Spiegel 18. 1976. 163); -reißen <st. V.): a) zerreißen <hat>: ich habe mir das Kleid kaputtgerissen; b) entzweigehen <ist>: die Gardine reißt immer mehr kaputt; -schlagen <st. V.; hat): zerschlagen, kleinschlagen: zusammenschlagen: er hat eine Fensterscheibe kaputtgeschlagen; wer etwas gegen ihn sage, dem werde er die Knochen k. (Mostar. Unschuldig 129); -schneiden <st. V.; hat): [in zerstörerischer Absicht] zerschneiden: -trampeln <sw. V.; hat): [in zerstörerischer Absicht] zertrampeln: -treten <st. V.; hat): vgl. -trampeln. Kapuze [kapu:{^l. die; -. -n [ital. cap[p]uccio. wahrsch. Abi. von: cappa = Mantel mit Kapuze < spätlat. cappa. t Kappe]: an einem Mantel. Anorak, einer Jacke o. ä. angenähte % angeschnittene od. angeknöpfte [spitze] Kopfbedeckung, die sich (als Regen- u. Kälteschutz) ganz über den Kopf ziehen läßt: die K. hochziehen, über die Haare ziehen, abnehmen; eine Mönchskutte mit K. kapuzen-. Kapuzen-: -ausschnitt, der (Schneiderei): spitzer Ausschnitt (an Kleidern. Blusen o.a.): -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in der Form einer Kapuze: -kleid, das: Kleid mit [angeschnittener] Kapuze: -mann, der <PI. ...männer): Mann, [nicht zu identifizierende] Gestalt in dunkler Kleidung mit hochgeschlagener Kapuze (meist als Symbol von etwas Geheimnisvollem. Bedrohlichem): Die schärfste Karikatur zeigt zwei Kapuzenmänner der OAS (Welt 9. 6. 62. 3); -mantel. der: Mantel mit Kapuze. Kapuzfmde [kapu|ßi'na:ddl. die; -. -n [frz. capucinade. zu: capucin = Kapuziner (1)] (veraltet): Kapuziner predigt, [derbe] Strafrede: Kapuziner [kapu'tßi.ne]. der. -s. - [ital. cappuccino. zu: cappuccio. T Kapuze; 2: nach der durch die Milch bewirkten Farbe des Kaffees, die dem Braun der Kutten von Kapuzinern gleichen soll; 4: nach der graubraunen Farbe des Pilzhutes, vgl. Kapuziner (2)]: 1. Angehöriger des Kapuzinerordens. 2. (österr.) Kaffee mit etwas Milch: einen K. bestellen. 3. svw. t Kapuzineraffe. 4. (landsch.) svw. tBirkenröhrling. Kapuziner-: -afle, der [nach der schwarzen, einer Kapuze ähnlichen Kopfbehaarung]: in Südamerika heimischer Affe mit langem, am Ende einrollbarem Schwanz, dunklem Fell u. hellem, fast weißlichem Gesicht: -kloster, das; -kresse. die: [kletternde] Pflanze mit schildförmigen Blättern u. goldgelben bis orangeroten, einzeln auf langen Stielen stehenden Blüten mit einem Sporn, die vor allem als Zierpflanze auf Rabatten u. in Blumenkästen gezogen wird: -mönch, der: Mönch des Kapuzinerordens: -orden, der: im frühen 16. Jh. nach den Regeln des hl. Franz v. Assisi (etwa 1182-1226) neugegründeter kath. Orden: Abk.: O.F.M. Cap. = Ordo Fratrum Minorum Capuc(c)inorum; vgl. Franziskanerorden; -pik, der: vgl. Kapuziner (4); -predigt, die [nach den Predigten der Kapuzinermönche in der Zeit der Gegenreformation, bes. bekannt durch das 1424
Karawanserei Beispiel in Schillers „Wallensteins Lager"]: bes. scharfe iStraf]predigt od. Zurechtweisung; -rose, die [wohl wegen der rotbraunen Farbe, vgl. Kapuziner 21: Rose mit außen gelben, innen kupferroten Blütenblättern. Kapwein I'kap-]. der; -Ie]s. (Sorten:) -e: aus der Kapprovinz (Südafrika) kommender Wein. Kar [ka:#. das; -[e]s. -e [mhd. kar = Schüssel. Geschirr. Korb. ahd. char = Schüssel. Geschirr. Tonne]: Mulde, Kessel zwischen Steilwänden im Hochgebirge, dessen Boden mit Geröll bedeckt ist. Kar- [ka:$-; mhd. kar. ahd. chara = Wehklage. Trauer, eigtl. = (Jammcr)schrei]: -freitag, der [mhd. karvritac]: Freitag vor Ostern, Tag der Kreuzigung Christi, dazu: ^frei- tagsratsche, die (südd.. österr.): I. Ratsche, mit der in kath. Gegenden bes. der Beginn der Messe lärmend angezeigt wird, wenn die Glocken nicht geläutet werden: seine Stimme schnarrt wie eine K.; R sein/ihr Mundwerk geht wie eine K. (er/sie redet unentwegt). 2. (abwertend) schwatzhafte, klatschsüchtige Frau; -s^mstag, der: Samstag der Karwoche; Ostersonnabend; -woche, die: Woche vor Ostern von Palmsonntag bis Karsatnstag. Karabach.Karabatfi [kcra bax]. der; -[sl. -s: handgeknüpfter, meist roh od. blaugrundiger, vieljach gemusterter Orientteppich aus der gleichnapnigen Landschaft in der Sowjetunion. Karabiner [kara'bi:ne], der; -s. - [frz. carabine = kurze Reiterflinte, zu: carabin = Reiter]: I. Gewehr mit kurzem Lauf: den K. schultern, laden. 2. (österr.) svw. TKarabinerhaken: zur Befestigung des Seiles am Haken benötigen wir einen K. (Eldenschink, Fels 20); <Zus.:> Karabinerhaken, der: Haken, der durch einen Verschluß mit fest zu- schnappender Feder (3) gesichert ist; Karabinier [karabi- 'nje:]. der; -s. -s (hist.): 1. / mit einem Karabiner (1) ausgerüsteter] Reiter. 2. Jäger zu Fuß; Karabiniere [...nje:re], der; -[s]. ...ri [ital. carabiniere < frz. carabinier]: ital. Polizist. Karaburan [karabu ra:n]. der; -s [türk. karaburan, eigtl. = schwarzer (Sturm)wind] (Met.): anhaltender Sommersandsturm in Turkestan. Karacho [ka'raxo]. das;-s[span.carajo = (zum) Donnerwetter!, eigtl. = Penis (im Span, derber Fluch). H.u.] (ugs.): große Geschwimiigkeit, Rasanz. Schwung meist in der Fügung mit K. (mit großem Tempo): mit K. sausten sie auf ihren Motorrädern durch die engen Straßen. Karfier [ka'rc:e]. der; -s. - [hebr. qär^tm. eigtl. = die Biblischen, zu: q$ra = lesen, zitieren, verkünden]: Angehöriger einer (Atifang des8. Jh.s in Persien gegründeten) jüdischen Sekte, die nur das A. T., nicht aber den Talmud anerkennt. Karaffe [ka'rafa], die; -. -n [frz. carafe < ital. carafTa. span.garrafa < arab. (maghrebinisch)garräfa = bauchige Flasche, zu: garafa = schöpfen]: bauchiges, nach oben hin dünner werdemies / geschliffenes j Gefäß aus Glas t mit einem Glasstöpsel,, eine funkelnde K.: -n mit Wein standen auf allen Tischen; eine K. Wein bestellen; Karaffine [kara- 'fi:nal. die: -. -n (ital. caraffina] (veraltet): kleine Karaffe. Karagös ptarago.s]. der; - [türk. karagöz. eigtl. = Schwarzäugiger]: a) Hauptfigur (meist siegreicher, gewitzter Hanswurst) in einem türk. Volksschauspiel mit beweglichen, farbig auf einen Schirm projizierten Figuren aus Pergament; b) das nach dem Karagös (a) benannte Schauspiel. Karakal [karakal]. der; -s. -s [türk. karakulak. eigtl. = Schwarzohr]: in Afrika //. Südwestasien heimischer Wüstenluchs mit graugelbem bis zimtjärbenem Fell u. großen Ohren mit langen Haarbüscheln. Karakulschaf [karakul-1. das; -[eis. -e [russ. karakul. nach einem See im Hochland von Pamir]: Fettschwanzschaf, von dessen Lämmern mit ihrem schwarzen, lockigen Fell der wert volle Persianer gewonnen wird; vgl. auch Breitschwanz. Karaman [karaman]. der; -[sl. -s [nach der türk. Stadt Kara- man]: a) Knüpfteppich mit großformatigen geometrischen Mustern; b) aus mehreren schmalen Kelims zusammengenähter Teppich. Karambolage Ikarambo'la.^l. die; -. -n [urspr. = Zusammenstoß der Kugeln im Billardspiel; frz. carambolage, zu: caramboler = zusammenstoßen, zu: carambole = rote Billardkugel]: I. a) (ugs.) Zusammenstoß / von Fahrzeugen/: eine K. im Nebel; er hatte eine K. mit einer Straßenbahn; in eine K. verwickelt sein: fast wäre es zu einer K. gekommen: b) (veraltend) heftige Auseinandersetzung. Streit: das wird eine K. mit dem Chef geben. 2. (Billard) das Anstoßen des /roten] Spielballes an die beiden anderen Bälle: eine K. ausführen; Karambole [...bo:b], die; -. -n [frz. carambole] (Billard): Spielball, roter Ball: die Resultate der wohlgezielten -n (Habe. Namen 27); karambolieren [...bo'li:ran] <sw. V.) [frz. caramboler]: I. (selten) zusammenstoßen, aufeinanderprallen <hat, ist): darauf karambolierte noch ein zweites Fahrzeug mit dem umgestürzten Wagen (Kronenzeitung 14. 10. 68. 5); Strahlen .... die erst Wärme bilden, wenn sie mit einem Körper karambolieren (Weiss. Marat 93). 2. (Billard) mit dem Spielball die beiden anderen Bälle treffen <hat>. karamel [karamel] <indekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.>: bräunlichgelb; Karamel, der. Schweiz.: das; -s [frz. caramel < span..port.caramelo = Zuckerrohr; gebrannter Zucker < lat. calamellus = Röhrchen. Vkl. von: calamus. TKala- mus]: durch starkes Erhitzen gebräunter, zu einer dickflüssigen Masse zergangener Zucker von charakteristischem Geschmack: K. mit abgekochter Milch ablöschen. karamel-, Karamel-: ^bier, das: obergäriges [alkoholarmes] Bier aus einem stark gedarrten Malz, das viel Karamel enthält: ^bonbon, der od. das: aus Karamel u. Milch od. Salme hergestellter Bonbon; Mrreme, die; -färben <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): svw. t karamel; -pudding, der; -softe, die; -speise, die; -zucker, der: zu Karamel gewordener, karcunelierter Zucker. karamelieren Ocarame'li:ran] <sw. V.; hat): (von Zucker) zu Karamel werden, sich bräunen: der Zucker beginnt zu k.; karamelisieren [...li'zi.ran; frz. carameliser]: 1. Zucker zu Karamel brennen. 2. (Speisen, bes. Früchte) mit gebranntem Zucker übergießen od. in Zucker rösten; Karamelle [karameb], die; -. -n (meist PI.): svw. tKaramelbonbon. Karat [ka'ra:t], das; -[e]s, -e <aber: 5 Karat) [frz. carat = Edelstein- u. Goldgewicht < mlat. carratus < arab. qlrät < griech. kerätion = Hörnchen. Same des Johannisbrotbaumes; diese Samenkörner wurden früher zum Wiegen von Gold u. Edelsteinen benutzt]: I. Einheit für die Gewichtsbestimmung von Edelsteinen: ein K. entspricht einem Gewicht von 0,2 g; ein Diamant von 10 K. 2* Einheit der (in 24 Stufen eingeteilten) Skala für den Goldgehalt einer Legierung: reines Gold hat 24 K.; Ü Unter den wenigen Überlebenden von staatsmännischem K. (Börsenblatt 1960.97). Karate [kara:to], das; -[s] [jap. karate. eigtl. = leere Hand]: sportliche Disziplin u. Methode der waffenlosen Selbstverteidigung, die in erster Linie auf Techniken des Schiagens u. Stoßens beruht, wobei die Angriffe beim sportlichen Wettkampf nur angedeutet u. vor dem Auf treffen auf dem Körper abgestoppt werden: auch Frauen lernen K.; Kurse für K.; er ist Europameister in K.; <Abl,:> Karateka [kara'te:ka], der; -[s], -[sl: jmd., der Karate betreibt; <Zus.:) Karatemeister, der; Karateschlag, der. -karäter [-kare.te; zu fKarat] in Zusb.. z.B. Zehnkaräter (mit Ziffer: lOkaräter): Edelstein von 10 Karat (1); -karatig [-karc:ti(;]. (österr. auch:) -karatig [-kara.tuj] in Zusb., z. B. zehnkarätig (mit Ziffern: 1 Okarät ig): zehn Karat wiegend. Karausche [ka'rajjfo], die; -. -n [lit. karösas]: karpfenartiger Süßwasserfisch mit hofiem olivgrünem Rücken u. goldbraunen Seiten. Karavellefltara'velsl.die; -. -n [frz. caravelle < port. carave- la. zu älterem caravo = KüstenschifT < spätlat. carabus = geflochtener Kahnl: im MA. u. in der Zeit der /port.} Entdeckungsfahrten benutztes leichtes Segelschiff mit geringem Tiefgang u. hohen Aufhauten am Heck: zwei -n haben Kolumbus begleitet. Karawane [kara'va:nd], die; -, -n [mhd. (md.) karabane = Heeresgepäck, auch: Ort der Aufbewahrung desselben < ital. caravana < mlat. caravanna < pers. kärwän. kärwän = Kamelzug, Reisegesellschaft]: I. durch unbewohnte Gebiete Asiens od. Afrikas] ziehende Gruppe von Reisenden, Kaufleuten, Forschern o.a. {mit Kamelen als Lastenträ- #m//. eineK. zieht durch die Wüste; sich einer K. anschließen; ... daß Petropawlowsk früher einmal Knotenpunkt der -n war (Leonhand, Revolution 113). 2. größere Anzalil, Kolonne von Personen od. Fahrzeugen, die sich in einem langen Zughintereinander fortbewegen: -n von Autos setzen sich mit Ferienbeginn in Richtung Süden in Bewegung. Karawanen-: -führer, der: wegekundiger Anführer einer Karawane (1); ^handel. der <o. PI.): Warenaustausch, Geschäftsverkehr mit Karawanen (1); ^reise. die: --Straße, die. ^weg, der; -zug, der. Karawanserei [karavanza'ny]. die; -. -en [pers. kärwänsäräi. 90 GDW 1425
karb-, Karb- aus: kärwän (t Karawane) u. säriii = großes Haus. Hof; vgl. Serail]: Rasthaus. Übernachtungsstation fu. Warenumschlagplatz J an einer Karawanenstraße. karb-, Karb-. (ehem. fachspr.:) carb-. Carb-: tkarbo-, Kar- bo-. Karhatsche [kar'ba:tjd]. die; -. -n [wahrsch. über tschech. karabä£ u. ung. korbäcs aus türk. kirbac]: Riemenpeitsche: <Abl.:) karbfttschen <sw. V.; hat) (selten): mit einer Karbat- sche schlagen: ... dann wurde der Pächter ... bis zum Liegenbleiben karbatscht (Bobrowski. Mühle 260). Karbazol [karba'tpo.l], das; -s [fachspr. Bildung mit der Vorsilbe Karb- (Carb-) zur Bez. von Kohlenstoff in bestimmten ehem. Verbindungen, zu lat. carbo. tKarbid] (Chemie): im Steinkohlenteer vorhandene, farblose organische Verbindung, die einen wichtigen Ausgangsstoff für die Herstellung verschiedener Kunststoffe darstellt: Karbid [kar- bi:t], das; -[e]s. -e [zu lat. carbo = Kohle]: I. (ehem. fachspr.: Carbid) chemische Verbindung aus Kohlenstoff u. einem Metall od. Halbmetall. 2. <o. PI.) (Chemie) aus in reinem Zustand weißen, durch Verunreinigungen mit Kohlenstoff und anderen grauen Kristallen bestehende Masse mit intensivem, stechendem Geruch, die mit Wasser unter Zersetzung reagiert u. als Reduktionsmittel sowie zur Gewinnung von Acetylen gebraucht wird: <Abl. zu 1:) karbidisch <Adj.; o. Steig.) (Chemie): die Eigenschaften eines Karbids aufweisend: <Zus. zu 2:) Karbidlampe, die. Karbidlicht« das: Lampe, in der aus Karbid u. Wasser entstehendes Acetylen mit heller Flamme verbrennt: Karbidschlacke, die. karbo-,Karbo-,(chem. fachspr.:) carbo-. Carbo-. (vor Vokalen auch:) karb-, Karb- (carb-. Carb-) [karb(o)-; zu lat. carbo (Gen.: carbönis) = (Holz)kohle] <Best. in [fachspr.] Zus. mit der Bed.): Kohle, Kohlenstoffe. B. Karbohydrase. Karbolineum. karbonisieren). Karbohydrase [...hydra:zd]. die; -. -n [zu griech. hydör = Wasser (Biochemie): Enzym, das Kohlenhydrate aufspaltet. Karbol fkar'bo:!). das; -s (aus lat. carbo = Kohle u. oleum = öl]: früher als Desinfektionsmittel gebrauchter, einfachster aromatischer Alkohol, der einen spezifischen, durchdringenden Geruch verbreitet: Phenol. Karbolsäure: nach K. riechen; du hast wohl lange nicht mehr K. gerochen? (scherzhafte Drohung, jmdn. zu verprügeln: du bist wohl lange nicht im Krankenhaus gewesen?). Karbol-: ^flhnrich, der (Soldatenspr.): a) Sanitätsoberfeldwebel: b) Unterarzt: ^feMwebel, der (ugs. abwertend): herrschsüchtige, allzu streng kommandierende Stations- od. Oberschwester: ^kaserne, die (Soldatenspr.): Lazarett; hinaus, die. (Vkl.:) Mnäuschen, das (ugs. scherzh.): junge hübsche] Krankenschwester: ^säure.die<o. PI.): svw. IKarbol; ^seife, die: desinfizierende, Karbol enthaltende Seife: -Vergiftung, die: Vergiftung durch Karbol: -wasser, das <o. PI.): mit Wasser stark verdünntes Karbol: ^watte, die: mit Karbol getränkte, desinfizierende Wundwatte. Karbolineum, (fachspr.:) Carbolineum [karboli ne:um]. das: -s [im 19. Jh. von einer Herstellerfirma geb. zu lat. carbo = Kohle u. oleum = öl. also eigtl. = Kohlenöl]: braunrotes, nach Teer riechendes Öl. das als fäulnishemmender Schutzanstrich für Holz u. in verdünnter Form als Mittel zur Schädlingsbekämpfung an Obstbäumen dient; Karbon [karbo:n].das; -s [zu lat. carbo = Kohle] (Geol.): vorletzte Formation des Erdaltertums: Zeit der Steinkohlenwälder u. der Auffaltung der mitteleuropäischen Gebirge; Karbonade [...bo'na.da], die; -. -n [frz. carbonnade = Rostbraten < Mal. carbonata. zu: carbone < lat. carbo = Kohle]: 1. (landsch.. bes. österr.) Fleischstück aus dem Rückenfleisch von Kalb. Schwein od. Hammel: Kotelett: gebratene -n mit grünen Bohnen. 2. (österr. veraltet) Frikadelle; <Zus.:)Karbongdenfisch,der: Seewolf, dessen Fleisch meist in Portionsscheiben (Karbonaden) geräuchert od. zum Braten in den Handel kommt; Karbongdo [...do]. der; -s. -s [span. carbonado]: eine grauschwarze Abart des Diamanten, die hauptsächlich in der Technik verwendet wird; 'Karbonat[...'na:!],der; -[eis. -e: svw. tKarbonade; Karbonat [-]. das; -[e]s. -e: Salz der Kohlensäure; <Abl. zu Karbonat:) karbongtisch <Adj.; o. Steig.): von einem Karbonat abgeleitet, Karbonat enthaltend: -e Gesteine; Karbondruck. der (Druckw,): Druckverfahren zur Beschichtung der Rückseite von Vordrucken, Formularen o. ä. mit einer Spezialfw- be, um ein Durchscltreiben(\) ohne Einlegen von Kohlepapier zu ermöglichen; Karbonisation [...niza'tßio:n]. die: -. -en [1: zu lat. carbo = Kohle; 2: frz. carbonisation]: 1. (Med.) Verbrennung 4. Grades, schwerster Grad eines Hitzeschadens. 2. (Chemie) das Karbonisieren (1); karbonisch <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.) (Geol.): das Karbon betreffend, im Karbon entstanden: ein -es Gebirge: karbonisieren [...ni- zi.ran] <sw. V.; hat) [frz. carboniser]: 1. (Chemie) verkohlen, in Kohlenstoff od.2 Karbonat umwandeln. 2. (Textilind.) Wollwaren. Reißwolle u. ä. mit Beimischung von Pflanzenfasern mit einer Säure (Schwefelsäure) behandeln, wobei die Zellulose im chemischen Prozeß verkohlt u. reine Wolle übrigbleibt: karbonitrieren [...ni'tri:ren] <sw. V.; hat) [zu f Nitrat] (Technik): (Stahl, ein Werkstück) härten in einem chemischen Prozeß, in dem die Oberfläche gleichzeitig mit Kohlenstoff u. Stickstoff angereichert wird; Karbonpapier. das: -s. (Sorten:) -e (österr.): Kohlepapier: Karbonsäure, die; -. -n (Chemie): in vielen Formen vorkommende Säure, die eine bestimmte organische Gruppe mit einem leicht abzuspaltenden Wasserstoffatom enthält; Karborund [...'ront], das; -[e]s [eigtl. Carborundum (£>. zusgez. aus lat. carbo = Kohle u. T Korund]: sehr hartes Schleifmittel aus Silicium u. Kohlenstoff; karbozyklisch [auch: ...tßvk...] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. T isozyklisch. Karbunkel (karbunkj]. der; -s. - [lat. carbunculus = fressendes Geschwür, eigtl. = kleine Kohle; vgl. Karfunkel] (Med.): Ansammlung mehrerer, dicht heieinanderliegender u. ineinander übergehender, ineinanderfließender Furunkel: karburieren [karburi.ren] <sw. V.; hat) [frz. carburer] (Technik): die Heiz- u. Leuchtkraft von Gas durch Zusatz von gasförmigen Kohlenwasserstoffen, Kohlenstaub (aus Braunkohle) o.a. verbessern. Kardamom [karda'mo.m]. der od. das; -s. -ein] [mhd. karda- möm < lat. cardamömum < griech. kardämömon; H.u.J: 1. (zu den Ingwergewächsen gehörende) holie Staude mit gelbweißen Blüten an tätigen Sprossen u. braunen Kapselfrüchten. 2. a) Samen der Früchte von Kardamom (1); b) aus dem getrockneten u. gemahlenen Samen gewonnenes Gewürz von brennendem Geschmack, das bes. für Lebkuchen u. Spekulatius verwendet wird; <Zus.:> Kardamomenöl. das. Kardan [karda:n, auch: '—], der: -s, -e [nach dem ital. Erfinder G. Cardano (1501-1576)] (Kfz.-T. Jargon): svw. t Kardanwelle. Kardan- (Technik): -antrieb,der: Antrieb über ein Kardangelenk; MMifhfingung, die: svw. tkardanische Aufhängung; -geienk. das: bewegliche Verbindung zweier Wellen, durch die die Übertragung von Drehmomenten unter wechselnden Winkeln ermöglicht wird; -tunnel, der (Kfz.-T.): (bei einem Pkw mit vorn liegendem Motor u. Hinterradantrieb) gewöllh ter. vom Getriebe zur Hinterachse über dem Bixien der Karosserie verlaufender Tunnel, in dem die Kardanwelle umläuft, -welle, die: zwischen Kardangelenken angebrachte od. durch Kardangelenk > e] unterteilte Welle (bes. bei Kraftfahrzeugen). kardanisch tkar'da:nij] <Adj.) in der Fügung kardanische Aufhängung (Technik; Vorrichtung zur Aufhängung von Lampen. Schiffskompassen u.a. in einem System von drei um ihre Achse drehbaren Ringen, wodurch der aufgehängte Körper auch bei Schwankungen im Raum seine vorgegebene l senkrechte j Lage beibehält). Kardätsche [kar'd£:tjd|. die; -. -n [zu älter ital. cardeggiare = Wolle kämmen, zu lat. Carduus = (Kardenkiistel]: 1. ovale Pferdebürste mit kurzen, dichten Borsten: Die K. führe ich nun mit langem Arm ... über das Fell ...; auf dem Rückweg ziehe ich sie reinigend über den Striegel (Dwinger. Erde 43). 2. (Weberei veraltet) Wollkanun; vgl. Karde (2); <Abl.:) kardätschen <sw. V.: hat): mit einer Kardätsche (1) /beiarbeiten, bürsten; die Pferde k.; Karde ['kaitbl. die; -. -n [1. mhd. karte < ital. canda < mlat. cardus < lat. Carduus = Kardendistel: 2: mhd. karte]: I. hochgewachsenes, distelähnliches Unkraut mit spitzen, stechenden Blättern u. stachligen, violetten cxl. gelblichweißen Blütenköpfen. 2. (Spinnerei) Vorrichtung, mit der die huscheligen Fasern des zu spinnenden Materials geglättet, von Verunreinigungen befreit, parallel ausgerichtet u. zu einem gleichmäßigen Flor ausgebreitet werden; 2 Krempel. Kardeel [kar'de:l]. das; -s. -e [niederl. kardeel < afrz. cordel = Tau, zu lat. chorda = Darmsaite] (Seemannsspr.): Strang eines starken Taues, einer Trosse: ein aus drei -en gedrehtes Tau; -kardeelig [-karde:li$] in Zusb.. z. B. dreikar- deelig (mit Ziffern: 3kardeelig). kanten[kardn]<sw. V.; hat) [spätmhd. karten] (Spinnerei): mit der Karde (2) bearbeiten. 1426
kärglich Konten-: -band, das <P1. ...bänder) (Spinnerei): flacher Strang von parallel gelegten Fasern, der aus der Karde (2) kommt; Mitstel, die: svw. t Karde (1); -gewöchs, das (Bot.): Vertreter einer Pflanzenfamilie mit 10 Gattungen krautiger Pflanzen (z. B. Karde u. Skabiose); -rauhmasdii- ne, die (Weberei): Maschine, mit der auf der Oberfläche von Geweben durch Aufrauhen ein 2Flor (2) erzeugt wird. Kardiakum [kar'di:akom]. das; -s. ...ka [zu mlat. cardia < griech. kardia = Herz; auch: Mageneingang] (Med.): herzstärkendes Medikament; kardial [...'dia:l] <Adj.; o. Steig.) [mlat. cardialis] (Med.): das Herz betreffend, von ihm ausgehend: -e Beschwerden; k. nicht gesund sein; Kar- diatgie [kardial'gi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. älgos = Schmerz] (Med.): 1. Schmerzen im Bereich des Herzens. 2. Krampf der Muskulatur am Mageneingang. kardieren [kar'dhron] <sw. V.; hat): svw. tkarden. kardinal [kardina:l] <Adj.; o. Steig.) [(spät)lat. cardinalis = vorzüglich, Haupt.... den Angelpunkt bildend, zu: cardo = Türangel. Dreh-. Angelpunkt] (veraltet): wichtig, hauptsächlich, grundlegend, Haupt..., Grund...: Die Wahl der Stichwörter ist dabei ein -es Problem (Enzensberger. Einzelheiten I. 157); Kardinal [-]. der; -s. ...näle [...'nc:b; 1: mhd. kardinal < kirchenlat. cardinalisepiscopus = wichtigster, der Hauptkirche in Rom am nächsten stehender Geistlicher, zu (spät)lat. cardinälis. t kardinal; 2: nach der dem Ornat eines Kardinals ähnlichen Farbenpracht des Gefieders; 3: engl, cardinal; vgl. Bischof (2)]: 1. höchster katholischer Würdenträger nach dem Papst, Mitglied des Kardinalskollegiums: die Kardinäle wählen den Papst; er wurde zum K. ernannt. 2. (zu den Tangaren gehörender) farbenprächtiger Singvogel, der häufig als Stubenvogel gehalten wird. 3. ein kaltes Getränk aus Weißwein, Zucker u. der Schale von Pomeranzen. Kardinal- (vgl. auch: Kardinals-): ^bfachof, der: Bischof im Rang eines Kardinals; ^farbe, die: svw. tGrundfarbe (1); ^fehler, der: schwerwiegender, grundsätzlicher Fehler: sein K. ist. daß er nicht mit Geld umgehen kann; -frage, die: Hauptfrage; -probten, das: Hauptproblem, wichtigstes Problem; -punkt, der: Hauptpunkt, wichtigster Punkt; -Staatssekretär, der: Leiter der wichtigsten politischen Behörde der Kurie; erster Berater des Papstes; -tunend, die <meist PI.) [LÜ von spätlat. virtutes cardinäles (PI.)]: jede der vier wichtigsten Tugenden der christlichen Sittenlehre u. der philosophischen Ethik (Klugheit, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Tapferkeit); Grundtugend; -vikar, der: päpstlicher Generalvikar für die Diözese Rom; -zahl, die [LÜ von spätlat. numerus cardinälis]: Zahlwort, mit dem etwas Gezähltes ausgedrückt wird; natürliche Zahl; Grundzahl (1); -zeichen, das: wichtiges Zeichen [innerhalb eines bestimmten Zeichensystems]: Tierkreiszeichen wie Widder. Krebs. Waage. Steinbock u.a. sind die K. der Astrologie. Kardinalat [kardinala:tl. das; -[e]s. -e [mlat. cardinalatus. zu t Kardinal (1)]: Amt u. Würde eines Kardinals: der Papst hat ihm das K. verliehen; Kardinale [...na:bl. das; -[s]. ...lia [...lial <meist PI.) [zu Tkardinal] svw. TKardinalzahl. Kardinals- (Kardinal 1; vgl. auch: Kardinal-): -hut, der: meist roter, flacher Hut mit breiter Krempe als Zeichen der Kardinalswürde; -kollegium, das; -kongregation, die: svw. t Kurienkongregation; -mantel, der: weiter Umßiang eines Kardinals; -würde, die <o. PI.). kardio-, Kardk> [kardio; zu griech. kardial (Best, in Zus. mit der Bed.): Herz; auch: Magenfeingang] (z. B. Kardiogramm. Kardioide. Kardiospasmus); Kardiogramm, das; -s. -e [t-gramm] (Med.): a) svw. tElektrokardiogramm; b) graphische Darstellung, Kurve der die Bewegung des Herzens anzeigenden Schwingungen des Brustkorbs: das K. zeigt keinen krankhaften Befund; die Küstenlinie ausgezackt und unregelmäßig wie das K. eines sehr unruhigen Herzens (Böll. Tagebuch 78); Kanüogrgph. der; -en. -en [t-graph] (Med.): Gerät, das die Schwingungen des Herzens (4ufzeichnet; Kardioide [kardio1 i:dd]. die; -. -n [zu griech. -oeides = ähnlich] (Math.): Kurve, die herzförmig aussieht, wenn fester u. abrollender Kreis gleichen Radius haben; Herzkurve (Sonderfall der Epizykloide); Kardiolwe, der, -n. -n [t-loge]: Facharzt u. Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kardiologie; Herzspezialist; Kardiologie, die; - [t -logie]: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Funktion u. den Erkrankungen des Herzens befaßt; kardiologisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Kardiologie betreffend; Kardiolyse, die; -. -n [t Lysel (Med.): operative Ablösung der knöchernen Brustwand zur Entfernung van Verwachsungen des Herzbeutels; Kardiomegalie [-mega'li:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. megalo-.zu: m6gas = groß. hoch, weit] (Med.): übermäßige Vergrößerung des Herzens; Kardiopathk [-pa'ti:]. die; -. -n [...i.an; t-pathie] (Med.): Herzleiden, Herzkrankheit; Kandioplegie [-ple'gi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. plege = Schlag. Stoß] (Med.): 1. Herzschlag. 2. künstliche Ruhigstellung des Herzens für bestimmte Herzoperationen; Kar- dioptoee [op'to:z3], die; -. -n [tPtose] (Med.): svw. t Herzsenkung; Kardiospasmus [-spasmos]. der. -... men (Med.): Krampf der Muskulatur am Mageneingang; Kardiotoko- graph [-toko'gra:f; zu griech. tokos = das Gebären u. T-graph] (Med.): Gerät zum gleichzeitigen Registrieren der kindlichen Herztöne u. der Wehen vor u. bei der Geburt; kardiovaskulär [-vasku'le:?] <Adj.; o. Steig.) [vgl. vaskulär] (Med.): Herz u. Gefäße betreffend. Kardone [kardo:ndl. die; -. -n [ital. cardone < spätlat. cardo (Gen.: cardönis) < lat. Carduus. tKardel: (als Gemüse angebaute) der Artischocke ähnliche Pflanze, deren Blattstiele u. Rippen gegessen werden. Karenz [ka'rentß]. die; -. -en [spätlat. carentia = das Nichthaben. das Entbehren, zu lat. carere = frei sein (von), nicht haben, entbehrenl: 1. svw. tKarenzzeit. 2. (Med.) Enthaltsamkeit, Verzicht. Karenz-: -frist, die: Wartefrist; Frist, innerhalb deren etw. Bestimmtes nicht getan (z. B. kein Ersatz geleistet) werden darf; -jähr, das: zur Karenzzeit gehörendes Jahr; -tag, der; ^zeit, die: Wartezeit, Sperrfrist (bes. in der Krankenversicherung): die K. beträgt drei Monate. karessieren [karEshren] <sw. V.; hat) [frz. caresser < ital. carezzare = liebkosen, zu: caro < lat. cärus = lieb, wert, teuer] (landsch.. sonst veraltet): a) jmdn. liebkosen; b) mit jmdm. eine Liebschaft haben: er karessiert mit ihr. Karette [ka'reto]. die; -. -n, KarettschiMkröte [ka'ret-1. die; -.-nlfrz.canet < span.carey = Seeschildkröte. Schildpatt. H. u.J: Meeresschildkröte mit braunem, dunkel geflammtem Rückenpanzer in großen, schindelartig sich überdachenden Schildern, die das Schildpatt liefern. Karezza [ka'retßa], die; - [ital. carezza = Liebkosung, tkaressieren]: Form des Beischlafs, bei dem Orgasmus u. Samenerguß durch entsprechend langsame Bewegungen der koitie- renden Partner absichtlich vermieden werden. Karfiol [kar'Qo:!]. der; -s [zu ital. cavolfiore = Kohlblume, zu: cavolo (< lat. caulis) = Kohl u. fiore (< lat. flös. Gen.: flöris) = Blume] (südd.. österr.): Blumenkohl. Karfreitag: tKar-. Karfunkel [karfonkj]. der; -s. - [mhd. karfunkel. karvunkel < lat. carbunculus = kleine Kohle, unter Anlehnung an mhd. vunke = Funke; vgl. Karbunkell: 1. feuerroter Edelstein (bes. Granat, Rubin), der im Märchen durch die Kraft ausgezeichnet ist, den Träger unsichtbar zu machen. 2. (volkst.) svw. tKarbunkel; <Zus.:> karfynkelrot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); Karfynketstein, der (dichter.): svw. t Karfunkel (1). karg [kark] <Adj.; karger/Cseltener.) kärger. kar«ste/(seltener:) kärgste) [mhd. karc. ahd. karag. urspr. = traurig, bekümmert, besorgt; vgl. Kar-]: 1. (in bezug auf die Fülle, die Menge, in der etw. Bestimmtes vorhanden ist o.a.) nicht üppig od. reichlich; sehr gering bemessen: -e Mahlzeiten; -er Lohn; die Zuteilung an Lebensmitteln war sehr k. bemessen; Ü ein -es Lächeln; nur -es Echo finden. 2. sehr schmucklos, ohne jeden äußeren Aufwand; ärmlich: der Raum sieht sehr k. aus; Ü Wie unvergleichlich -er (sparsatner mit Worten) ist demgegenüber die Sprache der Bibel! (Thielicke. Ich glaube 131); *mit etw. k. sein (sehr sparsam mit etw. sein; geizen, kargen): er ist immer k. mit Anerkennung. 3. (in bezug auf eine Landschaft u. ihren Boden) wenig fruchtbar: ein -er Boden; -e Erde. Kargadeur [karga'do:?]. Kargador [...'do:g], der; -s. -e [frz. cargadeur < span. cargador. zu: cargar. vgl. Kargo] (Kauf- mannsspr.): Begleiter einer Schiffsladung, der den Transport bis zur Übergabe an den Empfänger zu überwachen hat. kargen [kargn] <sw. V.; hat) [mhd. kargen, zu tkarg] (geh.): mit etw. sparsam sein; geizen: mit Geld, mit Worten, mit weisen Lehren [nicht] k.; die vornehmen Fremden kargten mit sich (ließen sich selten blicken) und verhielten sich abweisend (Th. Mann. Krull 25); Leute, die ... um tausend Mark kargen (Niekisch. Leben 57); Kargheit, die; - (geh.): karge Beschaffenheit, karger Zustand, Ausdruck o.a.: die K. der Landschaft; kärglich [kerklu;] <Adj.) [mhd. kerclich 90' 1427
Kärglichkeit - listig, schlau; sparsam, knappj: in bedauerlicher Weise wenig, gering, ärmlich; armselig: ein -es Leben führen; das ist der -e Rest; der Lohn ist k.; sie hausen in k. eingerichteten Quartieren; <Abl.:> K$rglichkeit. die; -. Kargo [kargol. der; -s. -s [engl, cargo < span. cargo = (Be)ladung. zu: cargar = (be)laden < vlat. carricäre, zu lat. carrus. t'Karre] (Seemannsspr.): Schiffsladung: Ein K. mit Waren für Fort de France und einem Dutzend Beamte (Seghers. Transit 108): <Zus.:> K^rgoversicherung, die (Kaufmannsspr.): Versicherung der Fracht Karibu [kairibu. kar...]. der od. das: -s. -s [frz. caribou. aus einer Indianerspr. Nordamerikas (Algonkin)l: (vor allem in Kanada vorkommendes) Ren. karieren [ka'ri:ran] <sw. V.: hat) [frz. carrer < lat. quadräre = viereckig machenl (selten): mit Würfel Zeichnung versehen, mustern: kästeln; kariert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (von Gewehen) gewürfelt, mit Karos gemustert: eine -e Bluse: ihre engen Hosen sind knallig k.; der StotT ist k. 2. (von bestimmtem Papier) durch aufgedruckte waagrechte u. senkrechte Linien in gleichmäßige Quadrate od. Rechtecke. Karos aufgegliedert: -es Papier für maßstabgetreue Zeichnungen. 3. (ugs. abwertend) wirr, ohne erkennbaren Sinn: zwischen den -en Befehlen der verrückten Deutschen (A. Zweig. Grischa 15); k. (verwirrt, verständnislos) gucken; sind Sträflinge, sind wohl ausgerückt, quatschen in einer Tour, quatschen k. (Döblin. Berlin 359). Karies ['ka:rjes]. die; - [lat. caries = Morschheit, Fäulnis!: 1. (Med.) entzürulliche Erkrankung des Knttchens mit Zerstörung von Knochengewebe, bes. bei Knochentuberkulose. 2. (Zahnmed.) akuter od. chronischer Zerfall der harten Substanz der Zähne; Zahnkaries. karikativ [karika'ti:fl (Adj.; o. Steig.) [zu f Karikatur] (selten): in der Art einer Karikatur; verzerrt komisch: -e Zeichnungen: er hat seine Eindrücke k. illustriert; Karikatur [...'tu.'g], die; -. -en lital. caricatura. eigtl. = Überladung, zu: caricare = übertrieben komisch darstellen, eigtl. = be-. überladen < vlat. carricäre. tKargo]: l.a) komisch- übertreibetide Zeichnung o. ä.. die durch satirische Hervorhebung bestimmter charakteristischer Züge eine Person, eine Sache od. ein Geschehen der Lächerlichkeit preisgibt: politische -en; eine K. des M inisters; -en zeichnen; b) das Karikieren; Kunst der Karikatur (1 a): diese Gestalt entzieht sich der K. (läßt sich nicht karikieren): der Deutsche wird in der K. meist mit einer Zipfelmütze dargestellt. 2. (abwertend) Zerr-. Spottbild (b): das Bild des gütigen, gerechten Vaters scheint zu einer höhnischen K. zu werden (Thielicke. Ich glaube 41); Exzentrik ... ist eine K. der Originalität (Dariaux [Übers.], Eleganz 82); <Zus.:> karikaturartig <Adj.; o. Steig.): in der Art einer Karikatur; Karikaturenzeichner, der: <Abl.:> karikaturesk |...u'resk] <Adj.; o. Steig.): svw. tkarikaturartig: das Bild wirkt k.: Karikaturist [...tunstl. der; -en. -en [ital. caricaturista]: jmd.. der Karikaturen zeichnet: der meisterhafte K. ist Moralist (Marek. Notizen 96); karikaturistisch <Adj.>: in der Art einer Karikatur, karikierend: eine -e Übertreibung; karikieren [kari- 'ki:ran] <sw. V.; hat) [ital. caricare. t Karikatur]: in bezeichnender, entlarveniler. übercharakterisierender Weise, als Karikatur zeichnen, darstellen: bekannte Persönlichkeiten werden häufig karikiert; karikierende Nachahmung; etw. verzerrt und karikiert wiedergeben. Karinth [ka'rmt]. das; -s [nach dem nlat. Namen Carinthia für Kärnten]: svw. t2Karn. kariogen[kario'ge:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tKaries u. f-gen] (Med.. Zahnmed.): Karies (1. 2) verursachend, hervorrufend; kariös [ka'rjois] <Adj.: -er. -este) [lat. cariösus = morsch, faul] (Med.. Zahnmed.): von Karies (1. 2) befallen, angefault. Karitas [ka:ritas], die; - [lat. cäritäs = Wert, Wertschätzung, Liebe, zu: cärus = lieb, wert, teuer; vgl. Caritas] (bil- dungsspr. selten): christliche Nächstenliebe. Wohltätigkeit: K. üben; <Abl.:) karitativ [karita'ti.f] <Adj.; o. Steig.): von Nächstenliebe bestimmt, wohltätig: die Sammlung dient -en Zwecken; sich k. betätigen. kariolen: svw. t karriolen. karjyckeln [kar-] <sw. V.; ist) [wohl unter Einfluß von t juk- keln geb. zu tkarriolen] (landsch.): gemächlich iholpernd'/ umherfahren: sie karjuckelten durch die Gegend. Karkasse [kar'kasa], die; -, -n [frz. carcasse = Gerippe, Rumpf. H.u.]: 1. (früher) Geschoß mit einem Gerippe aus Eisenringen u. brennbarer Füllung, mit dem Häuser in Brand geschossen wurden. Brandkugel. 2. (Technik) fester ! Metall 1 unterbau eines Gummireifens: Der neue ... Gürtelreifen besitzt einen 4fachen Textilgürtel und eine gekreuzte K. (Auto 6, 1965. 19). 3. (Kochk.) nach dem Loslösen des Fleisches übriggebliebenes Gerippe von Geflügel. Wild od. Fisch. Karline [karlLna], die; -. -n [nach der Kurzf. des w. Vom. Karoline] (landsch. abwertend): dumme, ungeschickte o.a. weibliche Person (meist als Schimpfwort): da kommt die dumme K. schon wieder an! Karling ['ka:£lin]. der; -s, -e [zu tKar] (Geol.): Berg, der durch die Bildung von zwei od. mehreren Karen an seinen Flanken eine pyramidenälmliche Gestalt erhalten hat. Karma[n] f'karma(n)], das; -s [sanskr. karma(n)] (Buddhismus, Dschainismus. Hinduismus): das die Form der Wiedergeburt eines Menschen bestimmende Handeln bzw. das durch ein früheres Handeln bedingte gegenwärtige Schicksal. Karmelit [karmeii:t], der; -en, -en, Karmeliter [...te], der, -s. - [nach dem Berg Karmel im btbl. Palästina]: Angehöriger eines katholischen, teils streng kontemplativ lebenden, teils seelsorgerisch u. missionarisch tätigen Bettelordens; <Zus.:)Karmeliteraeist.der<o. PI.): Destillat aus Heilkräutern, das als Hausmittel für Einreibungen bei rheumatischen Schmerzen verwendet u. auch als Anregungsmittel getrunken wird; Karmeljterorden. der: <Abl.:) Karmeliterin. Karmeli- tin, die; -. -nen: Angehörige des weiblichen Zweiges der Karmeliten. Karinen [karman], das; -s. ...mina [lat. Carmen = Gesang. Lied. Gedicht] (bildungsspr. veraltend): [Fest-. Gelegen- heits/gedieht: zum Jubiläum trug er ein selbst verfaßtes K. vor. Karmesin [karme'zi:n], das; -s [ital. carmesino = Hochrot < arab.qirmiziy = (roter Farbstoff der) Schildlaus]: T Karmin: <Zus.:) karmesinrot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): f karminrot; Karmin [kar'mi:n], das; -s: a) ein aus getrockneten weiblichen Schildläusen gewonnener natürlicher Farbstoff von kräftigem Rot; b) die rote Farbe des Karmins (a). karminativ [karmina'ti.fl (Adj.; o. Steig.) [zu TKarminati- vum] (Med.): blähungstreibend; Karminativum [...ti:vum], das: -s. ...va [zu spätlat. carminäre = reinigen] (Med.): blähungstreibendes Mittel aus pflanzlichen Stoffen. karminrot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tKarmin]: kräftig, leuchtend rot in einem mittelhellen, funkelnden Ton; Karminsäure, die: rötlichbraunes od. leuchtend rotes Kristallpulver als der färbende Bestandteil des Karmins. karmosieren [karmozi.ron] <sw. V.; hat) [wohl aus dem Arab.. vgl. arab. karim = Edelstein] (Fachspr.): (einen Edelstein) mit weiteren kleinen Steinen umratulen. 'Kam [kam], die; -. -en [mniederd. kam = Sahne. Rahm, eigtl. = .Xern" (der Butter), zu: kamen, t kirnen] (nordd.): Butterfaß. ^arn H. das; -s [nach den Kamischen Alpen] (Geol.): eine zum Keuper gehörende Formation. Stufe der alpinen Trias. Karnallit [kamali:t. auch: ...lit], der. -s [nach dem dt. Berghauptmann u. Geologen R. v. Carnall (1804-1874)]: ein farbloses, vor allem zur Herstellung von Kalidüngemitteln verwendetes Mineral. Karnat ßcarna:tj. das: -[eis. (veraltend:) Karnation [karna- tsio:n]. die; - [zu spätlat. carnätus = fleischigj (Kunst- wiss.): svw. T Inkarnat. Karnaubapalrae [kar'napba-]. die; -, -n [port. carnauba. aus einer südamerik. Indianerspr.]: südamerikanische Fächerpalme, deren Blätter mit einer aus Schüppchen bestehenden Wachsschicht bedeckt sind; Karnaubawachs, das; -es: von den Blättern der Karnaubapalme gewonnenes Wachs, das für Kerzen. Bohnerwachs u. a. verwendet wird. Karneol Dcame'o.i). der, -s. -e [ital. comiola. zu lat. comeolus = hornartig]: ein durch Eisenoxyde blutrot bis gelblich gefärbter Schmuckstein. Karner ['karne]. der; -s. - [mhd. karner = Beinhaus < mlat. carnarium. zu lat. carnis = Fleisch]: 1. (Kunstwiss.) /Kapelle mit Altar für Totenmessen u.j Beinhaus (bes. in Süddeutschlandu. Österreich), 2. (landsch. veraltet) Raucher-. Fleischkammer. Karneval [karnaval]. der; -s. -e u. -s [ital. carnevale, H.u.; viell. volksetym. Umdeutung von mlat. carnelevale (-leva- re) = Fleischwegnahme (während der Fastenzeit), zu lat. leväre = heben, die Tafel auflieben, wegnehmen od. von mlat. carrus navalis = Schiffskarren, SchifT auf Rädern 1428
karrarisch (bei Festumzügen im Frühjahr zur Wiedereröffnung der Schiffahrt) unter Anlehnung an lat. carne vale = Fleisch, lebe wohl!]: Zeit des Narrentreibens, der Kostüm- u. Mas- kenfeste, der Büttenreden u. der großen Umzüge; Fastnacht [szeit]: der rheinische K.; K. in Rio; der K. beginnt in den Vereinen am II. 11. um II11 Uhr; Prinz K. zieht ein; K. feiern; Hochburgen des -s; [an. zu] K. gibt es schulfrei; auf den K. (zu einem Karnevalsvergnügen) gehen; im K. hat er seine Frau kennengelernt; <Abl.:> karnevalesk [karnava'lesk] <Adj.> (bildungsspr.): aus dem Karneval stammetul. dem Karneval verwandt, in der Art des Karnevals: die dionysische und -e Tradition des Altertums (Deutsche Literaturzeitung 2. 1972. Sp. 118); eine k. komische Verkleidung; Karnevalist [... list), der; -en. -en: jmd.. der sich aktiv am Karneval, bes. als Vortragender (Büttenredner. Sänger) bei Karnevalssitzungen, beteiligt; Fastnachter: bekannte -en wirken mit; kamevalistisch <Adj.; o. Steig.): den Karneval betreffend, zum Karneval gehörend. Karnevals-: -fest, das; -flitter, der: bunter, glänzender I billiger/ Schmuck o. ä. für karnevalistische Verkleidungen: -ge- sellschaft, die: svw. t-verein; -kampagne, die: svw. T ^Session; -kostüm, das: svw. t Fastnachtskostüm; -lied. das: karnevalistisches (Schunkel)lied; -prinz, der: von einem Karnevalsverein für eine Saison gewählter, in einem Prinzen- kostüm auftretender Repräsentant des närrischen Treibens: -Prinzessin, die: von einem Karnevalsverein für eine Saison gewählte I u. mit dem Karnevalsprinzen zusammen auftretende/ weibliche Repräsentantin des närrischen Treibens: -Schlager, der: während der Karnevalszeit häufig gespieltes u. gesungenes Karnevalslied; -Session, die: Zeitspanne der Karnevalsveranstaltungen in einem Jahr (bis Aschermittwoch); -sitzung, die: von einem Karnevalsverein ausgehende i öffentliche! Veranstaltung mit Büttenreden. Liedern. Tanzgruppen u. anderen Vorführungen; -Stimmung, die <o. PI.); -treiben, das <o. PI.): fröhliches Umherziehen kostümierter Gestalten auf den Straßen; -trubel, der; -umzug, der: svw. t Fastnachtsumzug; -Veranstaltung, die: öffentliche Veranstaltung im Zeichen des Karnevals; -verein, der: Verein zur Pflege karnevalistisehen Brauchtums; -zeit, die: svw. t Fastnachtszeit; -zug, der: svw. I Fastnachtszug. Karnickel [kar'nikl], das; -s. - [I: niederd.. md.; älter: Ka(r)- nickelgen. zu mnlederd. kanineken. Vkl. von: kanin. tKaninchen; 2: nach einer Anekdote, in der ein von einem Hund getötetes Kaninchen angeblich den ungleichen Kampf angefangen hatte]: 1. (landsch.) Kaninchen. 2. (ugs.) der Unterlegene. Schwächere, der auch noch für schuldig erklärt wird; Süttdenbock: immer bin ich das K.! Kamjckel- -futter, das [zu t'Futter] (landsch. scherzh.): vegetarische Nahrung, bes. rohes I Blatt jgemüse; -schein, der [wegen der großen Fruchtbarkeit von Kaninchen] (landsch. scherzh.): Ausweis für Fahrpreisermäßigung in kimlerreichen Familien; -stall, der. Karnies [kar'ni:s], das; -es. -e [span. cornisa < ital. cornioe < lat. corönis < griech. korönis. vgl. Koronis] (Archit.): Leiste od. Gesims mit S-förmigem Querschnitt; Karnkse, die; -. -n [zu f Karnies] (österr.): Gardinenleiste. / verdeckte, umkleidete! Vorhangstange. karnisch ['karnUl <Adj.; o. Steig.) (Geol.): zum 2Karn gehörend, im 2Karn entstanden: die -e Stufe. karnivor [karni'vo:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. car- nivorus. zu: caro (Gen.: carnis) = Fleisch u. voräre = verschlingen] (Biol.): (von bestimmten Tieren u. Pflanzen) fleischfressend; sich hauptsächlich von Fleisch ernährend: der Sonnentau ist eine -e Pflanze; <subst.:) Karnivore, der (in bezug auf Tiere) u. die (in bezug auf Pflanzen); -n.-n: fleischfressendes Tier, vor allem Raubtier; fleischjres- setide Pflanze; Fleischfresser. KamölTel [kar'noefi], KamüfTel [...nYll]. das; -s [spätmhd. (md.) carnuflel. eigtl. = Hodenbruch, vidi, aus dem Französ.]: a) ein altes Kartenspiel; b) wichtige Karte im Karnöffel (a) mit dem Bild eines Landsknechts o. ä. Karo [ka:ro]. das; -s. -s [frz. carreau. zu spätlat. quadrum = Viereck, zu lat. quadrus. TQuader]: 1. lauf der Spitze stehendes j Viereck; Raute: eine silberne K rawatte mit blauen -s; sie trägt gern K. (mit Karos gemusterte Kleidung); ein Anzug in feinem braunem K. (Karomuster). 2.a) <o. Art.; o. PI.) / niedrigste/ Farbe im Kartenspiel; Eckstein; b) <P1. Karo) Spiel mit Karten, bei dem Karo (2 a) Trumpf ist; c) <P1. Karo) Spielkarte mit Karo (2 a) als Färbe. 3. *K. trocken; K. einfach (salopp; trockenes Brot; wohl urspr. Soldatenspr.. in Anspielung auf die eckige Form des Kommißbrotes). Karo-: -acht [auch: --'-]. die. -as [auch: - -'-]. das. -bube [auch: —'—]. der, -dame [auch: - -'—]. die. -könig lauch: - -'--]. der: Spielkarten mit der Farbe Karo (2 a); -muster, das; -musterung, die. Karosse Oca'rosa]. die; -. -n [frz. carrosse < ital. carrozza. zu:carro < lat. carrus = Wagen]: 1. von Pferden gezogener Prunkwagen. Staatskarosse: die K. der Königin; Ü über die Rheinbrücke drängelten die -n (scherzh.. iron.; Autos) in Zweierreihen im Schritt (MM 2. 6. 66. 4). 2. (ugs.) Karosserie: Wir finden den Wagen in einem Graben mit zerbeulter K. (Quick 17. 1958, 29); Karosserie [kanvö'ri:]. die; -. -n [...i.an; frz. carrosserie]: Oberbau. Aufbau von Kraftwagen (oberhalb des Fahrgestells): eine schnittige K. Karosserie-: -bau, der <o. PI.); -bauer, der: für den Karosseriebau ausgebildeter Facharbeiter (Berufsbez.); -form, die; -linie, die: Linie, die die Obergrenze der Karosserie gegen den Hintergrund bildet: die beiden Modelle ähneln sich in den -n; -schaden, der: svw. f Blechschaden; -Schneider. der (Jargon scherzh.): Designer. Entwerfer von Karosserien. Karossier [kan>'sie:], der; -s. -s [frz. carrossier]: 1. Entwerfer von Karosserien. 2. (veraltet) Kutschpferd; karossieren |...si:ran] <sw. V.; hat) [mit französierender Endung zu tKarosse]: (ein Auto) mit einer Karosserie versehen: diese Wagen werden in Osnabrück karossiert; ein sehr geschmackvoll karossiertes Modell; Karosskrer, der; -s, -: svw. tKarossier (1). Karotide: f Karotis. Karotin, (ehem. fachspr.:) Carotin [karoti:n]. das; -s [zu lat. caröta. f Karotte]: rote Kristalle bildende Substanz, die eine wichtige Vorstufe von Vitaminen darstellt; Karotinoide. (ehem. fachspr.:) Carotinoide [...tino'hda] <P1.) [aus t Karotin u. griech. -oeides = ähnlich] (Biochemie): im Pflanzen- u. Tierreich weitverbreitete, meist gelbe bis rote Naturfarbstoffe pflanzlicher Herkunft. Karotis [ka'ro:tis], die; -, ...tiden [karo'ti.dn], Karotide [karothda]. die; -. -n [griech. karötis] (Med.): Halsschlag- ader. Karotte [ka'nrta]. die; -. -n [1: niederl. karote < frz. carotte < lat. caröta < griech. karötön = Möhre. Karotte; 3: frz. carotte (de tabac). wohl wegen der Ähnlichkeit der zusammengerollten Tabakblätter mit Karotten (1)]: 1. /zarte, junge/ Mohrrübe leiner kleinen, runden Art/. 2. (rhein.) rote Rübe, rote Bete. 3. (Tabakind.) Bündel von ausgerippten, gebeizten Tabakblättern; <Zus. zu 1:> KarQt- tenbeet, das; Karpttensaft, der: <Abl. zu 3:) karottieren [kan>'ti:ran] <sw. V.; hat) (Tabakind.): aus Tabakblättern die Rippen entfernen; aus-, entrippen. KarpelHum] [karpel(um)]. das; -s. ...pelle u. ...pella [nlat. carpellum. zu griech. karpös = Frucht] (Bot.): svw. t Fruchtblatt. Karpenterbremse ['karpantiM, die; -. -n [nach dem amerik. Erfinder J. Carpenter (1852-1901)] (Technik veraltend): Druckluftbremse für Eisenbahnzüge. Karpf [kamfi. der; -es. -en [zu tKarpfen, wohl nach dem vorgewölbten Maul des Fisches, das mit dem geöffneten Mund eines verständnislos dreinblickenden Menschen verglichen wird] (österr. ugs. Schimpfwort): Dummkopf; Karpfen [kan^fn], der; -s. - [mhd. karpfe, ahd. karpho]: großer Süßwasserfisch mit hohem, blauem bis blaugrünem /beschupptem] Rücken, helleren, oft goldgelb glänzenden Seiten u. einem vorgestülpten Maul mit vier Barteln, der als Speisefisch häufig in Teichen gezüchtet wird: Silvester essen wir K.; K. blau (vgl. Aal blau). Karpfen-: -fisch, der (Zool.): Vertreter einer artenreichen Familie von Süßwasserfischen (z.B. Elritze. Karausche, Karpfen. Schleie); -maul, das: vorgewölbtes Maul des Karpfens mit kleiner, rundlicher Öffnung; -teidi, der: Teich, in dem Karpfen gezüchtet werden: -zucht, die: planmäßige Aufzucht von Karpfen unter wirtschaftlichem Aspekt. Karpologfe, die; - [zu griech. karpös = Frucht u. t-logie]: Teilgebiet der Botanik, das sich mit der Erforschung der Pflanzenfrüchte befaßt; <Abl.:> karpologisch <Adj.; o. Steig.). Karrag[h]een [kara'ge:n]. das; -[s] [nach dem irischen Ort Carragheen] (Biol.. Med.): getrocktwte Rotalgen nördlicher Meere, die u. a. als Heilmittel bei Husten u. Darmkatarrhen verwendet werden; Irländisches Moos. karrarisch: tearrarisch. 1429
Kärrchen Kärrchen ['kenpnl. das: -s, -: f Karre; 'Karre fkare], die: -. -n (bes. nordd.). Karren, der; -s. - (bes. südd. u. österr.) <Vkl. tKärrchen) [mhd. karre, ahd. karro < lat. carrus = vierrädriger Wagen. Karre; wohl aus dem Kelt.]: l.a) kleines zwei- bis vierrädriges Falxrzeug mit Griff od. Deichsel I zum Befördern von Lasten]: die Karre/den Karren beladen, schieben, ziehen; wir holten drei Karren [voll] Sand; neben einem zweiräderigen eisernen Karren, wie er zur Ausrüstungeines Bautrupps gehörte (Kuby. Sieg 36); *die Kaire/denKan^n in den l>eck führen/fahren/schieben (ugs.; eine Sache gründlich verderben): die Karre/den Karren [für jmdn.] aus dem Dreck ziehen (ugs.; etw. wieder in Ordnung bringen; eine verfafirene Angelegenheit /die ein anderer verschuldet hat] bereinigen): die Karre/den Karren [einfach] laufen lassen (ugs.; sich um eine Sache nicht (mehr weiter] kümmern): seine Karre/seinen Karren ins trockene schieben (ugs.; aus einer allgemein verfahrenen Luge für sich selbst Nutzen ziehen): jmdm. an die Karre/den Karren fahren/ (ugs.:) pinkeln/(derb:) pissen (ugs.; grob, massiv gegen jmdn. vorgehen, scharfe Kritik an jmdm. üben): Leute, laßt euch nicht einschüchtern. ... die wollen uns jetzt an die Karre pissen (v. d. Grün. Glatteis 142); b) <meist Karren) /mit einem Zugtier bespannter] hölzerner Wagen: ein Pferd zieht den Karren; Ochsen vor die Karren spannen; Auf einem elenden Karren brachte man die Nonnen und den Pater nach Madrid (Schneider. Erdbeben 87); *mit jmdm. an einem Karren ziehen (mit jmdm. zusammen die gleichen Interessen u. Ziele verfolgen, das gleiche Schicksal haben): aus dem Karren in den Wagen gespannt werden (ein Übel gegen ein anderes I grölieres] eintauschen); unter den Karren kommen (ugs.; svw. unter die t Räder kommen); jmdn. vor seinen Karren spannen (jmdn. für seine eigenen Interessen, für persönliche Zwecke einsetzen): sich nicht vor jmds. Karren spannen lassen (sich nicht für Ziele u. Zwecke eines andern /mit denen man nicht einverstanden ist] benutzen, einsetzen lassen); vom Karren gefallen sein (ugs.; unehelich geboren sein; schon frühnhd.). 2. (abwertend) / altes] Fahrzeug (bes. Auto od. Fahrrad): die Karre/der Karren Springt nicht an; die Karre/den Karren wieder flottkriegen; Wir radelten los. und er mußte seine Karre schieben (Walter. Spiele 72); *die Karre/der Karren ist total verfahren (ugs.; etw. läßt sich nicht mehr in Ordnung bringen; die Situation ist ausweglos). ^aireH. die; -.-n<meist PI.) [landsch. Karre = napfartiges Gefäß.zu t Kar] (Geol.): durch Verwitterung, Schmelzwasser o.a. entstandene Rinnen u. Furchen in Kalkgestein; <Zus.:> KgrrenfeM, das: von vielen2Karren durchzogenes, zerklüftetes Gelände. Karree [ka're.l. das; -s. -s [frz. carre. eigtl. = viereckig < lat. quadrätus]: 1. Viereck, Geviert: ein K. bilden: sich im K. aufstellen; U eine Runde ums K. (den Wohfiblock. das Geviert von Straßen) gehen; das K. der Jungen (die im Karree angetretene Formation) setzte sich in Bewegung (Fries. Weg 61). 2. (österr.) Rippenstück (vom Schwein, Kalb od. Lamm). 3. eine Schlifform für Diamanten. karren [karan] <sw. V.) [zu t'Karre]: 1. auf einer Karre, einem Karren befördern <hat>: Steine k.; sie hat die Kartoffeln nach Hause gekarrt; ein Taxifahrer... fährt sein Lebtag Ehekräche .... und zur Entbindung hat er schon tausend Frauen gekarrt (Kant. Impressum 284). 2. (ugs.) mit einem Gefährt fahren <ist>: im Auto durch die Gegend k. Karren: f 'Karre. Karren-('Karre.Karren): -gaul.der: a) (abwertend) [altes, klappriges] Zugpferd; b) (ugs. abwertend) jmd.. der sich in eingefa/irenen Geleisen bewegt: als alter K. habe ich wieder den täglichen Weg genommen, obwohl ich doch vorher abbiegen wollte; ^rad, das; -spur, die; ^weg, der. Karrer Ckare], der; -s. - [zu t'Karre] (Schweiz,): Kärrner, Fuhrknecht: K. zu zwei Pferden gesucht; Karrete [ka're:ta]. die; -. -n [mhd. (md.) karrethe = Wagen(ladung). wohl zu mlat. carrada = kleine Wagenladung] (bes. ostmd.): /schlechter, alter] Wagen: eine windige, offene K. mit drei Pferden davor (Hauptmann. Schuß 12); Karette [ka'reta], die; -. -n [ital. carretta. zu mlat. carra < lat. carrus. t'Karre] (Schweiz.): a) Schubkarren; zweirädriger Karren; b) zweirädriger kleiner Einkaufswagen, der an einem Griff gezogen od. geschoben wird; c) (Milit.) (bei den Ge- birgstruppen verwendeter) schmalspuriger Transportwagen. Karriere [ka'rjp-.re. ...rie:ral.die; -. -n [frz. carriere = Rennbahn, Laufbahn, zu spätlat. (via) carräria = Fahrweg. zu lat. carrus. t 'Karre]: 1. erfolgreicher Aufstieg im Beruf: erfolgreiche berufliche Laufbahn: eine steile K.; seine K. verfolgen, aufgeben; am Anfang einer großen K. stehen; das schadet seiner beruflichen K.; er träumt von einer K. als Rennfahrer; ehedem junger Architekt, heute ein Mann von K. (der Karriere gemacht hat; Frisch. Stiller 285); *K. machen (/rasch] zu beruflichem Erfolg, zu Ehre u. Anerkennung gelangen): er hat im Showgeschäft K. gemacht. 2. (Reiten) schnellste Gangart des Pferdes, gestreckter Galopp: K. reiten; Aus der vollen K. muß der Husar auf dem Fleck halten können (B. Frank. Tage 102); <Zus. zu 1:) Karrierefrau. die: Frau, die konsequent dabei ist, Karriere zu fnachen, die eine wichtige berufliche Stellung errungen hat: Karrieremacher, der (abwertend): jmd., der in rücksichtsloser Weise seinen Aufstieg erkämpft [hat/; <Abl. zu l:> Karrierismus [karip'nsmos]. der; - (abwertend): rücksichtsloses Streben nach Erfolg, nach einer schnellen Karriere; Karrierist, der; -en. -en: svw. t Karrieremacher; karrieristisch <Adj.) (abwertend): nach Art eines Karrieristen, auf eine Karriere ausgerichtet: -es Verhalten. Karriol [ka rio.l], das; -s. -s. Karriole [...tel. die; -. -n [frz. carriole = zweirädriges Fahrzeug < ital. carriola. Vkl. von: carro < lat. carrus. t 'Karre]: 1. leichtes, zweirädriges Fuhrwerk mit Kasten. 2. (veraltet) Postwagen; <Abl.:) karriolen <sw. V.; ist) (ugs.): umherfahren, durch die Gegend fahren: sie karriolten über die Landstraßen; In ... Dreiergruppen streunten sie über die Schnellbahnhöfe, karriolten mit U- und S-Zügen kreuz und quer durch die Stadt (Spiegel 8. 1975.46). Kärrner ['kerne], der; -s. - [zu t'Karre] (veraltet): Arbeiter, der harte körperliche Arbeit verrichten muß. Kärrner-: -arbeit,die (abwertend): harte / Kleinjarbeit / ohne sichtbaren Erfolg]; -dienst, der (abwertend): untergeordneter Dienst; Dienst als Zuträger: zur rechten Zeit zu sterben statt -e zu leisten und kläglich zu altern (Jens. Mann 1%); -fleiß, der: aufopfernder, nur der Sache dienender Fleiß: mit K. hat er Stück Tür Stück zusammengetragen. Karsarostag: tKar-. 'Karst [karst]. der; -|e]s, -e [mhd. (md.) karst] (landsch): / zweizinkigej Hacke zum Aufbrechen des Bodens. Ttarst [-]. den -[e]s. -e [nach der jugoslaw. Landschaft, einem Teil der Dinarischen Alpen; slowen. u. serbokroat. Kras. ital. Carso] (Geol.): durch Wasser ausgelaugte, an der Oberfläche meist kahle Gebirgslandschaft aus Kalkstein od. Gips. K^rst- (^arst): -boden, der: durchlässiger Boden, in dem alles Wasser sofort versickert; -gebiet, das; -hohle, die: [unterirdische] Höhle im Karst; -landschaft, die. kfrstig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum 2Karst gehörend, von ihm geprägt: ein -er Weg; das Land ist kahl u. k. Kart [kart], der; -s. -s [engl, cart = 'Karre]: kurz für t Go-Kart. Kartätsche [kar't£:tja]. die; -. -n [unter Einfluß von älter engl, cartage < ital. cartaccia = grobes Papier, cartoccio = Tüte. Flintenpatrone; vgl. Kartusche]: 1. (früher) mit Bleikugeln gefülltes (auf kurze Entfernungen verwendetes) Artilleriegeschoß. 2. (Bauw.) [schmales] Brett mit Handgriff zum Verreiben des Putzes; <Abl,:> kartitschen <sw. V.; hat): 1. (früher) mit der Kartätsche (1) schießen. 2. (Bauw.) den Putz mit der Kartätsche (2) verreiben; <Zus. zu Kartätsche (I ):> Kartätschenfeuer, das <o. PI.): Beschuß mit der Kartätsche; KartfttschenkufleL die. Kartaune [kartend], die; -. -n [älter ital. cortana. zu: corto = kurz, wegen des kurzen Laufes; vermischt mit älter: quartana = ..Viertelkanone". Bez. für eine Kanone, die nur Kugeln von einem Viertel des sonst üblichen Gewichts verschießt, zu: quattro = vier]: schweres Vorderladerge- schütz des 16.117. Jahrhunderts. Kartause [kar't^yza]. die; -. -n [spätmhd. karthüs (unter Anlehnung an: hüs = Haus), älter: chartusey < mlat. Cartusia. nach dem südfrz. Kloster Chartreuse bei Greno- blej: /aus Einzelhäusern bestehendes] Kloster der Kartäusermönche: Kartäuser [kar'tQyzB]. der; -s. -: 1. Angehöriger des Kartäuser ordens. 1. ein Kräuterlikör; vgl. 'Chartreuse. Kartäuser-: -gericht, das: svw. t^hartreuse; -likör, der: Kräuterlikör in der Art des lChartreuse; -mönch, der; ^ncl- ke, die [entweder weil sie mit Vorliebe in Klostergärten gezogen wurde od. weil man den botanischen Studien des Ordens ein Denkmal setzen wollte]: Pflanze mit roten 1430
Karten - Blüten in büscheligen Köpfen, die als Wildform der Nelke auf trockenen, kalkreichen Böden wächst: -orden, der: (1084 in der Grande Chartreuse bei Grenoble gegründeter) kontemplativer katholischer Orden: Abk.: O. Cart, Kartäuserin. die; -, -nen [w. Form zu t Kartäuser]: Angehörige eines (seit 1145 bestehenden) katholischen Frauenordens. Kärtchen I'kcrUpn]. das; -s. -: tKarte (1.2); Karte [karte]. die:|-, -n [spätmhd. karte = steifes Blatt Papier < frz. carte < lat. Charta < griech. chärtes = Blatt der ägypt. Papyrusstaude, daraus zubereitetes Papier, diinnes Blatt usw.; wohl aus dem Ägypt): I. <Vkl. Kärtchen) rechteckiges I im Format mit anderen, dem gleichen Zweck dienenden übereinstimmendes] Blatt aus dünnem Karton, das verschiedene Funktionen erfüllt, z. B. für handschriftliche od. maschinelle Eintragungen, Lochungen o. ü. verwendet wird: gelbe, weiße -n; ein winziges Kärtchen; -n [im Format] DIN A6. eine K. aus der Kartei ziehen; die ausgefüllten -n alphabetisieren; *die gelbe K. (Fußball; Karte in gelber Farbe, die vom Schiedsrichter während eines Spiels nach einem Foul als optisches Zeichen für die Verwarnung eines Spielers in die Höhe gehalten wird); die rote K. (Fußball; Karte in roter Farbe, die vom Schiedsrichter während eines Spiels nach einem groben Foul, einer grob unsportlichen Handlung o. ä. als optisches Zeichen für das Verweisen eines Spielers vom Spielfeld in die Höhe gehalten wird): Ü rote K. Platzverweis (der Anfuhrer der Gruppe war verhaftet worden; Degener. Heimsuchung 75); die grüne K. (Ver- kehrsw.; vom Versicherungsverband ausgestellter Ausweis in grüner Farbe, mit dem ein Kraftfahrer z. B. beim Grenz- ühertritt nachweist, daß er ordnungsgemäß haftpflichtversichert ist). 2. <Vkl. Kärtchen) kurz für Ansichtskarte, Postkarte: eine K. schreiben; -n aus dem Urlaub schicken. 3.a) kurz für Visitenkarte: sie tauschten ihre -n aus; Ein Herr hat nach Ihnen gefragt... Er hat seine K. zurückgelassen (Seghers. Transit 197); b) kurz für Einladungskarte, Verlobungskarte o.a.: mit einer schön gedruckten K. zeigten sie ihre Verlobung an; c) kurz für Speisekarte: Herr über, bitte die K.!; nach der K. essen (nicht das angebotene Menü nehmen, sondern Einzelgerichte aus der Speisekarte bestellen). 4.a) kurz für Fahrkarte, Flugkarte: b) kurz für Eintrittskarte: -n für die Oper bestellen; die -n sind ausverkauft; c) kurz für Lebensmittelkarte: auch Brot gab es nur auf-n; herumlaufen, ob ich ein Stück Wurst ohne -n linde (Seghers. Transit 185); Wir können doch nicht noch einen Menschen von unseren beiden -n ernähren! (Fallada. Jeder 312). S.a) Blatt aus einem Kartenspiel: Spielkarte: ein Spiel. Satz -n; die -n mischen, verteilen, ausgeben, ordnen; eine K. ziehen, ausspielen; eine neue K. vom Haufen nehmen; gute -n in/( Jargon.) auf der Hand haben; -n spielen (ein Kartenspiel spielen): mit dieser K. kann ich stechen; er spielte öfter mit gezinkten -n; Sie glich einer Wahrsagerin, die über -n brütet (Seghers. Transit 261); R diese K. sticht nicht [mehr] (dieses Vorhaben, diese Androhung hat keine Wirkung, das Argument überzeugt nicht Imehr]): *wissen, wie die -n fallen (kommende Ereignisse vorausahnen): die/seine -n aufdecken/[offen] auf den Tisch legen/offenlegen (seine wahren Absichten, Pläne enthüllen [u. dabei die vorhandenen eigenen Mittel u. Möglichkeiten offenbaren/): alle -n in der Hand haben (über alle ! Macht/mittel u. Möglichkeiten verfügen): die letzte K. ausspielen (mit dem letzten Mittel noch einmal den Versuch machen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen od. etwas durchzusetzen): imdm. die -n lesen/(landsch.:) schlagen (I imdm. / aus den Karten sein angebliches Schicksal voraussagen u. deuten): ich habe mir auf dem Jahrmarkt die -n legen lassen; alles auf eine K. setzen (bei einer einzigen Chance alles riskieren): auf die falsche K. setzen (eine Sache unterstützen, die sich als falsch <xl. erfolglos erweist): imdm. in die -n sehen/schauen/(ugs.:) gucken (heimlich in jmds. Pläne Einblick nehmen): sich nicht in die -n sehen/ schauenAugs.:)gucken lassen (seine Absichten geheimzuhalten wissen): mit gezinkten -n spielen (seine Pläne, Ziele mit unlauteren Mitteln verfolgen): mit offenen/verdeckten -n spielen (etw. offen u. ohne Hintergedanken/mit heimlichen Nebenabsichten tun): b) <o. PI.) vollständiges, zusammengehörendes Spiel von Spielkarten: Kartenspiel (2): die französische K. (Kartenspiel mit den Farben Treff Pik. Ceur. Karo). d ie deu tsche K. (Kartenspiel mit Eicheln, Schippen, Herzu. Schellen): eine K. besteht aus 32 oder 52 Blättern; U griff ... den außenpolitischen Kurs an: Die französische K. werde nicht richtig gespielt (Welt 21. 10. 65. 2); c) <o. PI.) Stoß, bestimmte Anzahl von Spielkarten, die zu einem Kartenspiel gehören od. die an die einzelnen Spieler ausgegeben wurden: die K. ist gut gemischt; eine gute, schlechte K. haben; ich habe heute keine K. (Jargon; ganz schlechte Karten). 6. kurz für Landkarte, Himmelskarte, Sternkarte: eine physikalische (die natürlichen Formen, Ebenen, Gebirge usw. in der Farbgebung herausarbeitende). eine politische (viele Ortschaften sowie die Staaten u. ihre Grenzen verzeichnende), eine historische (historische, ehemalige Verhältnisse, Gegebetiheiten verzeichnende) K.; die K. von Europa; -n der näheren Umgebung; -n zeichnen; eine K. ausbreiten, zusammenfalten; ich finde den Ort nicht auf meiner K.; etwas in die K. eintragen. Kartei [kar't^j], die; -. -en [zu TKarte, geb. nach t Auskunftei]: Sammlung von Karten gleicher Größe u. gleichen Formats für einheitliche Aufzeichnungen, die nach bestimmten Ordnungsprinzipien wie Sachgruppen, Alphabet o. ä. sortiert sind u. in I Schub /kästen zur Einsichtna/ime aufbewahrt werden: eine K. anlegen, aufbauen; -en führen; in der K. nachsehen; in einer K. blättern. Kartei-: -karte, die: Karte, die zu einer Kartei gehört: -ka- sten, der; bleiche, die (scherzh.): Karteikarte, deren Stichwort keiner wirklichen Person od. Sache, keinem tatsächlichen Vorgang mehr entspricht; -zettel. der: vgl. -karte. Kartell [kar tel], das; -s. -e [urspr. = schriftl. Vereinbarung der Kampfbedingungen im Turnier, später = schriftl. Vertrag (zwischen Kriegführenden) < frz. cartel = Vertrag. Zusammenschluß < ital. cartello = (Anschlag)zettel. kleines Schreiben, zu: carta = Papier < lat. Charta, tKartei: I. (Wirtsch.) Zusammenschluß von Unternehmen, die rechtlich u. wirtschaftlich weitgehend selbständig bleiben, aber durch Preisabsprachen o.a. den Wettbewerb ausschalten: ein K. bilden; jede ... durch Monopole und -e erzwungene Warenpreiserhöhung (Rittershausen. Wirtschaft 18). 2. loser Zusammenschlu/J von studentischen Verbindungen mit gleicher Zielsetzung. 3. (Politik) befristetes Bündnis mehrerer Parteien lim Wahlkampf/. kart$ll-, Kartell-: -amt, das: Behörde, die die Einhaltung der kartellrechtlichen Bestimmungen überwacht u. gegen ungesetzliche Preisabsprachen einschreitet: Die Benzinpreissenkungen sind ein Sieg des -es in Berlin (Welt 4. II. 67. 2); -artig <Adj.; o. Steig.): einem Kartell ähnlich: wie ein Kartell: -behörde, die; -bildung, die: Zusammen- schluß zu einem Kartell: -ge9etz, das: Gesetz zur Verhinderung von Kartellbildungen in Industrie u. Wirtschaft; -recht, das: Rechtsbestimmungen zur Vereinbarung der Bildung von wirtschaftlichen Kartellen, dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.): das Kartellrecht betreffend: -e Bestimmungen; -träger, der (früher): Überbringer einer Herausforderung zum Duell mit Waffen; -verband, der: loser Zusammenschluß verschiedener studentischer Kartelle mit verwandten Zielen; -vertrag, der; -wesen, das: alles mit der Bildung u. dem Vorhandensein von Kartellen Zusammenhängende. kartellieren [karte'li:ren] <sw. V.; hat) (Wirtsch.): in Kartellen (1) zusammenfassen (Ggs.: dekartell[is]ieren): die Arbeitnehmer sind in Gewerkschaften kartelliert, die andere Seite in den Arbeitgeberverbänden ebenso (Rittershausen. Wirtschaft 12); kartellierte (durch ein Kartell festgelegte) Preise; <Abl.:> Kartellkning, die; -. -en. karten [kartnl <sw. V.; hat) [spätmhd. karten] (ugs.): Karten spielen: sie haben den ganzen Abend gekartet. Karten-: -abreiOer, der: jmd.. der damit beauftragt ist, Eintrittskarten durch Abreißen (1 a) zu entwerten; -bestelking, die: das Bestellen von Eintritts- od. Fahrkarten; -biM, das: Gesatntbild, Übersicht auf einer geographischen Karte: ein gutes, klares, [unübersichtliches K.; -blatt, das: einzelne I SpielJkarte; -block, der <P1. ...blocks): zusammengeheftetes Bündel, von dem einzelne / Eintritts Jkarten abgerissen werden können; -brief, der: Brief, der nicht aus einem (gefalteten) Briefbogen, sondern aus einer Karte besteht; -gitter, das (Kartographie): svw. tGitternetz; -grüß, der: Gruß, kurze Mitteilung auf einer [ Ansichts]postkarte: ein K. aus dem Urlaub; -haus, das: 1. aus Spielkarten aufgebautes Gebilde, das beim kleinsten Anstoß od. Luftzug in sich zusammenfällt: einstürzen wie ein K.; Ü die Leute bauen sich ihre Kartenhäuser (Phantasiegebilde, Luftschlösser; K. Mann. Memoiren 123). 2. (Seew.) Raum auf der Kommandobrücke eines Schiffes, in dem die Seekarten u. nautischen Instrumente aufbewahrt u. benutzt werden; -künde, die: 1431
kartesianisch I. svw. TKartographie. 2. Lehre. Unterricht über das Lesen u. Verstehen rem Landkarten u. das Sichorientieren iwch der Karte, ^künstter. der: mit Spielkarten arbeitender Zauberkünstler, -ktmststück. das: Zauberkunststück mit Spielkarten, -lesen, das; -s: Kunst des angeblichen Waixrsagens aus Spielkarten: ^legerm [...le.gann]. die: Wafirsagerin, die aus den Karten prophezeit: -lesen, das; -s: das Erfassen des (Ulf einer Landkarte Dargestellten u. Umsetzen des Bildes auf die Wirkliclikeit: Locher, der (Daten verarb.): Maschine, die die entsprechenden Zeichen in die Lochkarten stanzt: -netz, das (Geogr.): System der Längen- u. Breitenkreise auf einer geographischen Karte, dazu: -netzentwurf, der (Geogr.): Projektion des Systems von Längen- u. Breitefh kreisenaid diel lache einer Karte: -partie«die: Spielrunde mit Karten: -Projektion, die: svw. t ^netzentwurf; -räum, der: a) svw. f -haus (2): b) Raum in Schulen, in dem Landkarten, historische Karten o. ä. aufbewaixrt werden: -schlagen, das; -s (landsch.): svw. I-legen; -schlauer, der (Textilind.): auf das maschinelle Lochen von Jacauard- od. Schaftkarten, das Lesen der Muster. Anfertigen von Kopierschablonen o.a. spezialisierte Fachkraft (Berufsbez.); -sdiläaerki [...Jle-.garin], die: 1. w. Form zu t-schlagen 2. (landsch.) svw. I -legerin: den Rat einer K. einholen; -skizze, die: skizzenhaft hingeworfener / Wege 1 plan. Plan einer Landschaft; -spiel, das: 1. Spiel mit Spielkarten: ein K. machen; beim K. sitzen. 2. Gesamtheit der zu einem Spiel nötigen Spielkarten: ein K. mit 32 Karten; zu dieser Patience braucht man zwei -e; -spieler, der: jmd., der Kartenspiele macht: ein guter, schlechter, leidenschaftlicher, passionierter K.; -Ständer, der: Gestell zum Aufhängen von Landkarten: ^stelle, die (früher): Ausgabestelle für Lebensmittelmarken wälirend einer Notzeit: -stock, der: svw. t Talon (2 b); -tasche. die: a) umzuhängendes od. am Gürtel zu befestigendes flaches f Leder/behältnis mit durchsichtigem Deckblatt für die {auf Touren od. in der militärischen Ausrüstung) griffbereit mitgeführte Landkarte: er ... behängte sich mit Gasmaske. K. und Stahlhelm (Kirst. 08/15. 449); b) in Kraftwagen an Türen, Sonnenblenden o. ä. angebrachte Vorrichtung zur Aujbewafirung von Straßenkarten: -tisch, der: I. (bes. Milit.. Seew.) großer Tisch, auf dem die (Land- od. See)karten emsgebreitet werden. 2. Spieltisch für Kartenspiele: -verkauf, der <o. Pl.>: das Verkaufen von Eintritt s- od. Fahrkarten: -Vorverkauf, der: Kartenverkauf einige Tage vorder Veranstaltung od. Reise: -werk, das: svw. f 'Atlas (1); -zeichen, das: kartographisches Zeichen. Symbol für die Darstellung bestimmter Gegebenheiten auf einer Landkarte: -Zeichner, der: Graphiker, der geographische Karten aus den Entwürfen für den Druck ins reine zeichnet: -Zimmer, das: a) svw, t -haus (2); b) svw. T ^raum (b). kartesianisch [karte zia.nij]. kartesisch [...'te.ziJI <Adj.; o. Steig.) [nach Cartesius, dem latinisierten Namen des frz. Philosophen R. Descartes (15%-1650)): von Cartesius eingeführt u. nach ihm betmnnt: -e Koordinaten (Math.; rechtwinklige Koordimiten): -er Teufel. Taucher (Physik; im Wasser schwimmende holde , Glasjfigur mit einer kleinen Öffnung, mit der das Sinken u. Wiederauftauchen durch Erhöhung bzw. Vermimlerung des äußeren Luftdrucks demonstriert werden kann): Kartesianismus [kartezia'msmos], der; -: die Philosophie Descartes' u. seiner Schüler, die von der Selbstgewißheit des Bewußtseins ausgeht u. durch die Vorstellung eines Leib-Seele-Dualismus sowie durch mathematischen Rationalismus gekennzeichnet ist: kartesisch: f kartesianisch. kartieren [kar'ti:n>n| <sw. V.; hat) II: zu tKarte; 2: zu f Kartei]: 1. (Geogr.) (ein Gebiet, eine Landschaft) vermessen u> auf einer Karte (6) darstellen. 2. / auf einer Karteikarte vermerken u.J in eine Kartei einordnen: <Abl.:> Kartknmg. die; -. -en: das Kartieren. Karting l'kartmJ. das; -s lengl.-amerik. karting] (Sport): das Fahren mit dem Go-Kart: Wettbewerb im Go-Kart-Fah- ren: Golf. K.. Reiten. Angein (Motorweit 2. 1972. 64); Kartler ['kartta], der: -s. - (Sport Jargon): Go-Kart-Fatirer. KartofTel [kar'tofjj. die: -. -n [dissimiliert aus älterem Tartuf- fel.Tartüflel < älter ital. tartufo. tartufolo.eigtl. = Trüffel < spätlat. terrae tüber = Trüflel. Erdknolle; das Wort wurde zur Bez. für die (zuerst von den Spaniern aus Amerika nach Europa gebrachte) Kartoffel durch eine Verwechslung ihrer Wurzelknollen mit den unterirdisch wachsenden knollenartigen Fruchtkörpern der Trüflel]: I. (zu den Nachtschattengewächsen gehörende' knmtige Pflanze mit gefiederten Blättern u. weißen, rosa od. violetten Blüten, die wegen der eßbaren Knollen, die sich an unterirdischen Sprossen befinden, angebaut wird: frühe, späte -n (früh, spät zu erntende Pflanzensorten): die -n stehen gut. sind stark ins Kraut geschossen; -n pflanzen. |an)bauen, hacken, häufeln; in die -n (ugs.; auf den Kartoffelacker) gehen: R rein in die -n. raus aus den -n (ugs.; erst lautet die Anordnung so. dann genau umgekehrt: bald dies bald das Gegenteil: 19.Jh.; urspr. milit.; bezieht sich darauf, daß Truppen, die beim Manöver durch Kartoffeläcker vorrücken sollten, zur Vermeidung von Flurschäden wieder zurückbeordert wurden). 2. <Vkl. !Kartöflelchen> eßbare Knolle der Kartoffel(1): gelbe, runde, mehlige, glasige, feste -n; es war nicht eine einzige faule K. dazwischen; neue -n (aus neuer Ernte stammende Frühkartoffeln), rohe, gekochte, gedämpfte, gedünstete -n; gequellte -n (westd.. südwestd.; Pellkartoffeln): gesottene -n (bayr.; Pellkartoffeln): -n ernten, sammeln, [verllesen. (landsch.:) buddeln, einkellern, einmieten; -n schälen, pellen, abgießen; Spargel mit -n; R wenn wir dich nicht hätten und keine kleinen -n, dann müßten wir dauernd große essen (scherzh. Bemerkung zu jmdm.. der glaubt, eine große Hilfe geleistet od. einen hervorragenden Einfall gehabt zu haben); *-n abgießen (salopp; urinieren. Wasser lassen): die -n von unten ansehen/betrachten/wachsen sehen (ugs. verhüll.: tot sein, im Grab liegen). 3. (ugs, scherzh.) knollige Nase: Mann, hat der eine K.! 4. (ugs. scherzh.) / Taschen iuhr: meine K. ist stehengeblieben; wie spät ist es denn auf deiner K.? 5. (ugs. scherzh.) mimlerwertiger. weicher FujiIball: die K. springt nicht mehr. 6. (ugs. scherzh.) großes Loch im Strumpf od. in der Kleidung: eine K. im Strumpf haben. Kartoffel- -aeker, den -bauch, der (salopp): dicker, aufgedunsener Leib: -bofist, -bovist, der: runder Bofist, der in Farbe u. Form einer Kartoffel älmlich istu. übelriechenden, grünlichen, im Alter fast schwarzen Sporenstaub besitzt: -braroitwetn, der: einfacher, auf der Grundlage von Kartoffelstärke gewonnener Branntwein: ^brei. der <o. Pl.>: aus weichgekochten, zerquetschten Kartoffeln mit Milch hergestellter Brei: -chips <PL>: svw. IChips (2); Kämpfer, der: a) Kochtopf mit siebartigem Einsatz u. fest schließendem Deckel zum Dämpfen von Kartoffeln: b) Vorrichtung zum Dämpfen größerer Mengen von Futterkartoffeln: -einkelle- rung, die; -ernte, die: -feW, das; -ferien <PI.> (ugs.): Herbstferien, die auf dem Lande so liegen, daß die Schulkinder bei der Kartoffelernte mithelfen können: -feuer, das: Feuer zum Verbrennen von trockenem Kartoffelkraut u. anderen pflanzlichen Abfällen auf dem Acker: -flinse, die: svw. tFlinse (b); -flocken <PI.>: a) Trockenkartoffeln in dünnen Flinken, aus denen unter Zusatz von Flüssigkeit schnell Gerichte wie Kartoffelbrei, -klöße, -puffer bereitet werden können: b) (Landw.) gekochte, zwischen erhitzten Walzen getrocknete u. zu Flocken zerkleinerte Kartoffeln als stärkehaltiges Futtermittel: -hacke, die: Gerät zum Hakken von Kartoffeln: -horde, die: svw. t 'Horde (b); -hurde, die (südwestd., Schweiz.): svw. t'Horde (b); -käfer, der: kleiner, gelbschwarz gestreifter Käfer, der (zusammen mit seinen rötlichen Larven) Kartoffelpflanzen völlig kahl fressen kann u. großen Schaden anrichtet: Koloradokäfer: ^kloß, der: aus einem Teig von geriebenen rohen od. gekochten Kartoffeln geformter u. in Salzwasser gegarter Kloß: -knödel (südd.): svw. f ^kloß; ^knolle, die: svw. tKartofTel (2); -kombine, die (DDR Landw.): bei der Kartoffelernte eingesetzte Kombine: ^korb. der: / Draht jkorb, in dem Kartoffeln gesammelt werden: ^krankheit, die: Pflanzenkrankheit, von der die ganzen Kartoffelpflanzen od. nur die Knollen befallen werden: -kraut, das: der krautige obere Teil der Kartoffelpflanze (der nach der Ernte liegenbleibt u. verdorrt): -krokette, die (meist Pl.>: Krokette aus Kartoffelbrei: -kugeln <PI.>: kleine ixt zu kleinen Kugeln geschnittene, in Salzwasser gekochte Kartoffeln: -lege- masdiine.die (Landw.): halb- od. vollautomatisch arbeitende Maschine zum Pflanzen von Kartoffeln: -mehl, das <o. Pl.>: Stärkemehl aus Kartoffeln: -miete, die: Grube mit einem zum Überwintern eingelagerten, mit Strofi o.a. bedeckten Vorrat an Kartoffeln: -mus, das <o. Pl.>: svw. t ^brei: ^nase.die: svw. TKartoffel (3); -pflanze,die: einzelne Pflanze der Kaitoffel (1); -Pocken <PI.) (Landw.): Kartoffelkrankheit, bei der die Knollen von schwarzen Pocken befallen werden: ^presse, die: Küchengerät, mit dem durch Zusammendrücken von zwei siebartigen Teilen gekochte Kartoffeln 1432
Karzinom zerquetscht werden; - puffe r, der: dünner, in heißem Fett von beiden Seiten knusprig braun Gebackener Kuchen aus einem Teig von geriebenen rohen Kartoffeln; -püree, das <o. Pl.>: svw. f-brei; -quetsche, die: svw. t -presse; -rode- maschine, die. -roder [-ro:dB]. der: landwirtschaftliches Gerät, mit dem die Kartoffelpflanzen gerodet i u. die Kartoffeln eingesammelt ] werden; -sack, der; -salat, der: Salat aus gekochten, in Scheiben geschnittenen Kartoffeln: -schale, die; -schäler, der: kleines, wie ein Messer zu handhabendes Küchengerät mit einer beweglichen Schneide an einer Längsrille zum Schälen roher Kat toffeln; -Schälmaschine, die: , elektrische; Maschine zum Schälen größerer Mengen von rohen Kartoffeln: -schälmesser, das: kleines Küchenmesser zum Schälen von Kartoffeln; -schnaps, der: vgl. -branntwein; -schnee,der (Kochk.): sehr feiner, schaumig geschlagener Kartoffelbrei; -schorf,der(Landw.): schorfige Auswüchse auf'den Kartoffelknollen als Krankheitszeichen; -sorte, die; -Spiritus, der: vgl. -branntwein; -sprit, der (salopp): vgl. -branntwein; -stärke, die: in der Form von Stärkekörnern in der Kartoffel enthaltenes Kohlehydrat: -stock, der <o. PI.) (Schweiz.): svw. T-brei; -suppe, die: aus zerquetschten Kartoffeln bereitete kräftige Suppe; -teig, der: aus geriebenen rohen od. gekochten zerquetschten Kar- löffeln hergestellte weiche Masse als Grumilage für Kartoffelklöße. -puffer o. ä.; -wasser. das <o. Pl.>: Wasser, in dem Kartoffeln gekocht wurden: das K. abgießen; *sein K. abgießen (salopp; urinieren. Wasser lassen). Kartöffekhen [kartceflipn], das; -s. -: f Kartoffel (2). Kartogramm Ikarto'gräm],das; -s. -e [zu TKarte u. T-gramm] (Geogr.): Darstellung statistischer Daten auf Landkarten; Kartograph, der; -en. -en [t-graph]: I. Graphiker, der nach gegebenen Vorlagen u. atuleren Angaben topographische u. thematische Karten (als Druck vor lagen! zeichnet (Berufs- bcz.). 2. Ingenieur der Landkartentechnik mit Fachhochschulausbildung, der Inlialt u. Aufbau von / geographischen ' Karten festlegt: Kartographie« die; - [T-graphie]: Wissenschaft. Technik der Herstellung von Land karten; karto- graphkren <sw. V.; hat): auf Karten aufnehmen, kartographisch darstellen: Aus der Luft photographierten und kar- lographierten sie alte Maya-lnseln (Ceram. Götter 421); kartographisch <Adj.; o. Steig.): die Kartographie betreffend, zu ihr gehörend, mit den Mitteln der Kartographie: die Verbreitung von Mundartformen k. darstellen; Kar- tomantie [kartoman'ti:]. die; - [zu tKarte u. griech. manteia = das Weissagen): Kunst des Kartenlegens, des Wahrsagern aus den Karten: Kart ometer, das; _St. [zu f Karte u. T -meterj: Kurvenmesser; Kartometrie [...me'tri:], die; - [T-metrie]: das Üb ertragen geometrischer Größen (z. B. Längen. Flächen. Winkel) auf Karten; kartometrisch [...mertnj] <Adj.; o. Steig.): die Kartometrie betreffeml. zu ihr gehöremi; Karton [kar'ton. südd.. österr.. Schweiz.: kar'to:n]. der; -s. -s u. (selten:) -e <als Maßangabe auch: -) Ifrz. carton < ital. cartone. Vgr. von: carta. TKarte]: 1. /leichte] Pappe, steifes Papier: das Material ist glatter, weißer K.; ein Bogen leichter K. (geh..) leichten -s; ein Bild auf K. aufkleben; Packmaterial aus K. 2. Behälter aus Pappe: ein zusammenlegbarer K.; feste -s für den Versand; den K. auspacken; Ware in -s verpacken; fünf K./'-s Seife; R es knallt im K. (salopp: es gibt eine gehörige Zurechtweisung): *etw. im K. haben (ugs.; klug sein): nicht alle im K. haben (ugs.; nicht recht bei Verstand sein): imdm. einen vor den K. hauen (derb; jmdn. ins Gesicht schlagen): bei dem rappelt's im K. (salopp; der ist nicht recht bei Versland). 3. (Kunst- wiss.) letzter Entwurf für Wand-. Glasmalereien. Bildteppiche o.a. in Originalgröße auf starkem Papier (mit Kohle. Kreide od. Bleistift); Kartonage [karto'na:»]. die; -. -n [frz. cartonnage = Papparbeit. Pappband]: I. Verpak- kungj smaterial! aus Pappe. Karton. Schutzhülle. 2. Einband, bei dem Deckel u. Rücken eines Buches aus starkem Karton bestehen; Kartonager [...3*1. der. -s. -: svw. T Kartonagenmacher. Kartonagen-: -arbeiten der: Arbeiter in einer Kartonagenfabrik: -fabrik, die: Fabrik, in der Verpackungsmaterial hergestellt wird; -hersteiler, der. -machen der: Facharbeiter für die Herstellung von Kartonagen (Berufsbez.). kartonieren [karto'ni:ren] <sw. V.; hat) [frz. cartonner] (Buchbinderei): (ein Buch) mit einem Pappeinband versehen, in Karton (1) einbitiden: der Verlag will einen Teil der Auflage k., die meisten Bücher sollen in Leinen gebunden werden; (meist im 2. Part.:) kartonierte Bücher; der Roman kostet kartoniert zwanzig Mark; Kartonstich, der; -[e]s.-e(Kunstwiss.): Kupferstich, bei dem nur die Bildumrisse wiedergegeben werden. Kartothek [karto'te:k]. die; -. -en [zu TKarte u. griech. theke = Behältnis; geb. nach Bibliothek]: svw. T Kartei. Kartusche [kartofe], die; -. -n [frz. cartouche < ital. cartoc- cio = Papprolle, zylindrischer Behälter. Tüte zur Aufnahme einer Pulverladung, zu: carta = Papier (TKarte); vgl. Kartätsche]: I. Metallhülse für Pulver. Hülse mit Pulver als Treibladung von Artilleriegeschossen: ein Aschenbecher aus einer K. gemacht (Küpper. Simplicius 182). 2. (Kunst- wiss.) (bes. in der Architektur, der Graphik, dem Kunstgewerbe der Retuiissance u. des Barocks) aus einer schildartigen Fläche (zur Aufnahme von Inschriften. Wappen. Initialen o. ä.) u. einem ornamental geschmückten Rahmen bestehemies Ziermotiv. Kamnkel [karonkl]. die; -. -n [lat. caruncula = kleines Stück Fleisch] (Med.): von der Haut od. Schleimhaut ausgehende kleine Warze aus gefäßreichem Bindegewebe. Karussell Ikarosd]. das; -s. -s u. -e [frz. carrousel < ital. carosello, eigtl. = Reiterspiel mit Ringelstechen]: aufJaiu- märkten od. Volksfesten aufgestellte, sich im Kreis drehende große, runde Scheibe (od. Drehgestell mit aufgehängten Sitzen), auf der Pferde. Autos. Fahrräder u.a. (aus Holz. Metall o.a.) für Fahrgäste, bes. Kinder, angebracht sind: die -s sind schon aufgebaut; [mit dem] K. fahren; sich im K. drehen; Ü im K. der Tarifverhandlungen; *mit imdm. K. fahren (1. Soldatenspr.; jmdn. um den Exerzierplatz jagen. 2. ugs.; jmdn. heftig tadeln, heruntermachen). karweel-, Karweel- [kar've:!-]: f kraweel-, Kraweel-. Karwoche: TKar-. Karyatide [karya'ti:dd], die; -. -n [lat. Caryätides < griech. Karyätides. zum Ortsnamen Karyai (Peloponnes)] (bild. Kunst): (in der Architektur der Antike) weibliche Statue mit langem Gewand, die an Stelle einer Säule das Gebälk eines Bauwerks trägt. karyo-, Karyo- [karito-; zu griech. käryon = Nuß. Kern] <Best. in Zus. mit der Bed.): Kern. Zellkern (z. B. Karyogamie, karyophag); Karyogamie [...ga'mi:], die; -, -n [...i:on; zu Tkaryo-, Karyo- u. griech. gamos = Ehe, Vereinigung] (Bio!.): Verschmelzung zweier Zellkerne (als eigentlicher Vorgang der Befruchtung): Karyokinese [...kine.za], die; -. -n [zu griech. kinesis = Bewegung] (Biol.): svw. T Mitose; <Abl.:) karyokinetisch [...'ne:tij] <Adj.; o. Steig.): svw. Tmitotisch; Karyologk.die; - [T-logie] (Biol.): Wissenschaft vom Zellkern u. den in ihm enthaltenen Chromosomen; Ka- ryotymphe, die; -, -n (Biol.): Grundsubstanz des Zellkerns. Kernsaft; Karyoiyse, die; - [TLyse] (Biol.): I. scheinbares Verschwinden des Zellkerns bei der Kernteilung. 2. Auflösung des Zellkerns (z. B. nach dem Absterben der Zelle); karyophag <Adj.; o. Steig.) [zu griech. phageTn = essen, fressen] (Med.): den Zellkern zerstöre tut; Karyopfysma, das; -s (Biol.): gesamter Inlialt eines Zellkerns; Kernplasma; Karyopse [kaiibpsa], die; -. -n [zu griech. öpsis = Aussehen] (Biol.): nußähnliche Frucht der Gräser, deren Fruchtwand mit der Samenschale verwachsen ist. Karzer ['kartsB]. der; -s. - [lat. carcer = Umfriedung. Schranken; TCerker; vgl. Kerker] (früher): 1. Arrestraum in Universitäten u. Gymnasien: Im Turm war noch der K.. in dem er einst einige Tage verbracht hatte (Niekisch, Leben 19); er kam in den K. 2. <o. PI.) (veraltet) Haftstrafe an Schulen u. Universitäten; Arrest: drei Tage K. bekommen, absitzen. karzinogen [kart^ino'gem] <Adj.; o. Steig.) [zu TKarzinom u. T -gen] (Med.): krebserzeugend. Krebsgeschwülste verursachend, auslosend -e Faktoren; TeerstofTe sind k.; <subst.:> Karzinogen [-]. das; -s. -e (Med.): Substanz. Stoff. Strahlung o.a.. von der eine krebserzeugende Wirkung ausgeht; Karzinoid [...i:t]. das; -[e]s. -e [zu TKarzinom u. griech. -oeides = ähnlich] (Med.): 1. langsam wachsende Form von Hautkrebs, bes. der Gesichtshaut. 2. gutartige Geschwulst im Magen-Darm-Bereich; Karzinologe. der; -n. -n [zu T Karzinom u. T-loge]: Spezialist auf dem Gebiet der Karzinologie; Karzinologie, die; - [zu TKarzinom u. t-logiej: 1. wissenschaftliche Erforschung der Krebserkrankungen u. der Mög- liclikeiten ihrer Heilung als Teilgebiet der Medizin. 2. Lehre von den Krebsen (la); karzinologisch <Adj.; o. Steig.): die Karzinologie (1.2) betreffend: Karzinom [...no:m]. das; -s. -e Hat. Carcinoma < griech. karkinöma. zu: karkinos = Krebs] (Med.): bösartige Geschwulst. Tumor. 1433
karzinomatös Krebs (Abk.: Ca.): -e sind Wucherungen epithelialer Gewebe. Sarkome solche der Bindegewebe (Medizin II, 99); <Abl.:> karzinomatös [...noma't0:sj <Adj.; o. Steig.) (Med.): ein Karzinom betreffend, wie ein Karzinom l aussehend L Karzinophobfe.die; -. -n [...i:an; TKarzinom] (Med.): krankhafte Angst, an Krebs zu erkranken, erkrankt zu sein; Karzinose [...'no:za], die; -. -n [tKarzinom] (Med.): über den ganzen Körper ixi. bestimmte Organe verbreitete Häufung von metastatischen Krebsgeschwülsten. Kasach [kazax], Kasak [ka'zak], der; -[s], -s [nach dem mittelasiatischen Nomadenvolk der Kasachen]: handgeknüpfter, meist rot- od. blaugrundiger kaukasischer Teppich mit geometrischen Mustern für Gebrauchszwecke. Kasack ['ka:zak], der; -s. -s. österr.: die: -. -s [frz. casaQue = Reiserock, Damenmantel; H. u.]: dreiviertellange Damenbluse, die über Rock od. langer Hose getragen wird. Kasak: tKasach. Kasatschok [kaza'tjbk]. der; -s, -s [russ. kasatschok. zu: kasak = Kosake]: russischer Volkstanz, bei dem mit verschränkten Armen aus der Hocke die Beine abwechselnd in immer schneller werdendem Rhythmus nach vorn geworfen werden. KasbaDi] ['kasbal.die: -. -su. Ksabi [ksa.bi; arab. qa§aba]: I. (über der höchsten Stelle der Stadtmauer gelegene) Burg. Schloß in arabischen Städten. 2. Altstadt, arabisches Viertel in nordafrikanischen Städten. Kasch [kajl. der; -s. Kascha Ckaja], die; - [russ. kascha] (Soldatenspr. im 2. Weltkrieg): [Buchweizen]grütze; Brei. Käsch [kell, das; -[s], -[s] od. -e [engl. cash. wohl zu tamil. käsu = kleine Münze, viel), zu sanskr. karsha = Gold- u. Silbergewicht]: ostasiatische, bes. chinesische Münze aus einem Nichtedelmetall. Kascha: f Kasch. Kaschan: tKeschan. kascheln l'kaj'|n] <sw. V.; hat) [ostmd., bes. schles.; H. u.] (landsch.): au/ Eis, auf vereistem Untergrund schlittern. Kaschelott [kaJVfotl, der; -s. -e [frz. cachalot < port., span. cachalote. wohl eigtl. = Großköpfiger]: svw. tPottwal. Kaschemme [ka'Jema], die: -. -n [gaunerspr.. zu zigeunerisch katSima = Wirtshaus] (abwertend): übel beleumdetes, schlechtes Lokal in dem sich mit Vorliebe Angehörige der Unterwelt u. Verbrecher außialtenj. kaschen l'kajn] <sw. V.; hat) (salopp): l.jmdn. gefangennehmen, verhaften: Wie sie mit Familiennamen heißt, weiß ich nicht. ... Das tun wir, damit, wenn einer gekascht wird, er nichts sagen kann über die anderen (Spiegel 39. 1966. 78). 2. sich widerrechtlich etw. aneignen: du hast [dir] einfach das Fahrrad gekascht und bist abgehauen. Käschen l'ke:s<pn]. das; -s. -: fKäse (1). Käscher: t Kescher. Kascheur [ka'Jo.?], der; -s. -e [zu T kaschieren] (Theater): jmd.. der plastische Teile der Bühnendekoration (mit Hilfe von Holz, Leinwand. Pappe. Gips o.a.) herstellt (Berufs- bez.); kaschieren [ka'fi:ran] <sw. V.; hat) [frz. cacher. zu einer galloroman. Intensivbildung zu lat. coäctärc = mit Gewalt zwingen, zusammendrücken]: 1. so darstellen, verändern, daß eine positivere Wirkung erzielt wird, bestimmte Mängel nicht erkennbar, nicht sichtbar werden: verhüllen, verbergen, verheimlichen: seine Unkenntnis. Verlegenheit k.; Übrigens hat sie große Ohren. Das mußt du ein bißchen k.. wenn du sie portraitierst (Bieter. Bonifaz 150); Ich tue auch nicht allzuviel, um mich zu k. (Fichte. Versuch 127). 2. (Theater) plastische Teile der Bühnemlekoration (mit Hilfe von Holz, Leinwatid. Pappe. Gips o. ä.) herstellen. 3. (Fachspr.) Pappe o. ä. bes. für Bucheinbände mit buntem od. bedrucktem Papier bekleben. 4. (Textilind.) zwei Gewebe miteinander verbinden, indem man einen Klebstoff als Bindemittel dazwischen einlagert; <Zus.:) Kaschfcrmaschme. die: Maschine, die auf Pappe od. andere Unterlagen bedrucktes Papier. Folien o.a. aufzieht; <Abl. zu 1.4:) Kasdtkrung, die; -. -en. Kaschiri [kaJTri:]. das; - [aus dem Indian.]: aus den Wurzelknollen des Manioks gewonnenes berauschendes Getränk südamerikanischer Indianer. Kaschmir [kajmi:^]. der: -s. -e [nach dem gleichnamigen Himalajaland]: 1. feines, weiches, bes. glattes, glänzendes Kcunmganigewebe. 2. svw. tKaschmirwolle. Kaschmir-: -garn, das: aus den Haaren der Kaschmirziege hergestelltes Garn; -schal, der: Schal aus Kaschmirwolle; -wolle, die: vgl. ^garn; -ziege, die: Ziege mit sehr weichem. feinem, flaumartigem Fell, deren Haare zur Herstellung von Garn u. Wolle genutzt werden. Kascholong [kajbbo], der; -s. -s [frz. cacholong, aus dem Tatar.; eigtl. = schöner Stein] (Mineral.): weißes, undurchsichtiges Mineral (Abart des Opals). Kaschube tka'Ju:bo]. der; -n. -n [nach dem in Pommern u. Westpreußen lebenden slaw. Volksstamm] (berlin.): bäurischer Mensch; Hinterwäldler. Kaschurpapier [ka'Ju:?-]. das; -s [zu t kaschieren]: buntes, bedrucktes Papier zum überkleben von Pappe. Karton o. ä. Käse [ke:zd], der; -s, - [mhd. kaese. ahd. chäsi, käsi < lat. cäseus]: 1. <Vkl. tKäschen) schnittfestes od. streichfälii- ges Nahrungsmittel, das aus dem geronnenen Teil der Milch durch Pressen, Formen u. weitere Behandlung gewonnen wird: frischer, scharfer, weicher, vollfetter K.; weißer K. (landsch.: Quark): der K. ist [noch nicht] gut durchgezo- gen/(ugs.:) durch; er ißt am liebsten Schweizer K.; etw. mit K. überbacken; R K. schließt den Magen (scherzh,; nun noch Käse zum Abschluß des Essens). 2. (ugs. abwertend) Unsinn, dummes Zeug. Uttjüg: das ist doch alles K.: so ein [verdammter] K.! (Ausruf der Verärgerung. Enttäuschung; so etwas Dummes. Blödes. Ärgerlichesf): er redet doch nur K. [daher]. kfce-. Kose-: -auflauf, der: mit Käse zubereiteter Auflauf (2); -aufschnitt, der: Aufschnitt verschiedener Sorten Käse; -bereitung, die: svw. t Herstellung; -blatt, das (salopp abwertend): 1. kleine, unbedeutende, anspruchslose Zeitung; Zeitschrift von geringem Niveau: diese Zeitung ist doch ein richtiges K. 2. (Schülerspr.) Zeugnis; -brot, das: mit Käse belegtes od. bestrichenes Brot (1 b); -brötchen, das: vgl. ^brot; --ecke, die: in Form eines Dreiecks verpackter Weichkäse; -fliege, die: große, metallisch schwarz od. blau schimmernde Fliege, die sich gern in der Nähe von Käse aufhält u. dort ihre Eier ablegt: -fondue, das: svw. t Fondue (a); ^fuß. der (meist PI.) (salopp abwertend): Fuß mit starker, übelriechemler Schweißabsonderung; -geböck, das: Kleingebäck, zu dessen Herstellung Käse verwendet wird; -glocke, die: Teller aus Holz. Glas. Porzellan o.a. mit einem dazu passenden, gut abschließenden glockenförmigen Deckel aus Glas. Porzellan od. / durchsichtigem) Kunststoff zum Aufbewahren od. Servieren von Käse; -Herstellung, die: Herstellung von Käse; -kästchen, das. -kästen, der (volksetym. zu ,JCäse*\ aber wohl pleonastische Bildung zu frz. caisse = Kasten]: Schreibspiel, das meist zwei Kinder (im Alter von ungefähr 5 bis 8 Jahren) spielen, wobei sie auf einem karierten Blatt Papier abwechselnd eine Linie der Karos nachzeichnen u. jeder bestrebt ist. recht viele Kästchen zu schließen, denn wer die meisten geschlossen hat. ist der Gewinner: Dann spielten wir Käsekasten oder Schiffe versenken (Kempowski. Tadelloser 295): -käul- chen.das: vgl. Quarkkäulchen; -kremtorte, die: vgl. ^Sahnetorte; -kuchen, der: Kuchen mit einer Auflage von süß angerührtem Quark; - laib, der; -made, die: Made der Käsefliege; -magen, der [nach dem in diesem Magen entstehenden Labferment, das in der Käseherstellung verwendet wird]: Labmagen der Wiederkäuer; -matte, die (westmd.): Quark; -messer, das: 1. zum Abschneiden von Käse bestimmtes Messer. 2. (landsch. abwertend) schlecht schneidendes Messer. 3. (Soldatenspr.) Seitengewehr; -milbe, die: weiße, ovale Milbe, die an Käseu. geräucherten Fleischwaren frißt; - pappe I, die: svw. fWegmalve; -platte, die: Platte, auf der verschiedene Sorten Käse / aufgeschnitten ] angerichtet sind; -rinde, die: -rösti, die (Schweiz.): Auflauf mit Kartoffeln od. Brot u. Käse; -Sahnetorte, die: Torte aus Biskuitteig, die mit einer süßen Creme aus Quark u. Sahne gefüllt ist; -schmiere, die (Biol.. Med.): gelblicher, talgiger, schmieriger Belag auf der Haut Neugeborener; -Stange, die: vgl. ^gebäck; ^stofT, der: Kasein; -torte, die: 1. svw. Nkuchen. 2. svw. t ^Sahnetorte; -wasser, das: svw. t Molke; ^wfiiß <Adj.: o. Steig.: nicht adv.) (ugs.): sehr bleich: er wurde plötzlich k. [im Gesicht]. Kasein, (ehem. fachspr.:) Casein [kaze'i:n]. das: -s [zu lat. cäseus = Käse]: wichtigster Bestandteil des Eiweißes in der Milch; <Zus.:> Kaseinfarbe, die: Farbe, die Kasein als Biwlemittel enthält; Kaxitwmkreud'ie: Malerei mit Kaseinfarben. Kasel [ka:zl]. die; -. -n Imlat. casula = Mönchskutte, Meßgewand < spätlat. casula = Kapuzenmantel]: seidenes Meßgewand, das der Priester über anderen Gewändern trägt. Kasematte Dtazs'mata], die; -. -n [frz. casemate < ital. casa- 1434
Kassa- matta = Wallgewölbe, zu griech. chäsma (PI. chäsmata) = Spalte. Erdklufl] (Milit.): 1. durch starkes Mauerwerk [u. Aufschüttung von Erde] gegen feindlichen Beschuß gesicherter Raum (Gewölbe) in Festungen (1). 2. durch Panzerwände gesicherter Raum zur Aufstellung von Geschützen in einem Kriegsschiff; kasemattieren [kazsma'ti.ran] <sw. V.; hat) (Milit. veraltet): (eine Festung, ein Schijfj mit Kasematten versehen, ausrüsten. käsen [ke:zn] <sw. V.) [zu t Käse]: 1. Käse bereiten, herstellen <hat>. 2. (von Milch o.a.) gerinnen, zu Käse werden <hat/ ist); Käser [ka:zR]. der; -s. - (österr. mundartl): 1. svw. f Käser (1). 2. Senn, der auf einer Alm für Milch u. Käse zuständig ist. 3. Almhütte; Käser [ke.ze]. der; -s. -: 1. Molkereifachmann, der mit der Herstellung von Käse beschäftigt ist (Berufsbez.). 2. (landsch.) jmd.. der mit Käse handelt. 3. (salopp) svw. fKäsefuß: zieh mal deine K. ein!; Käserei fce:z3'ny]. die; -. -en: 1. <o. PI.) das Herstellen von Käse. 2. Betrieb, in dem Käse hergestellt wird. Kaserne [ka'zema].die; -,-n [frz. caserne < provenz. cazerna = Wachhaus für vier Soldaten, zu lat. quaterni = je vier, zu: quattuor = vier]: Gebäude. Gebäudekomplex für die dauernde Unterkunft von Truppen; die K. bewachen; in die K. einrücken; die Kompanie marschierte zur K. zurück; Kasernement [kazerna'mä:]. das; -s. -s [frz. caserne- ment]: 1. (selten) Gesamtheit der zum Bereich einer Kaserne gehörenden Gebäude; sechs Baracken stehen leer ... und der ganze siebte Flügel des -s. wo die Infanteriegeschützkompanie liegt (Böll. Haus 30). 2. (veraltet) das Kasernieren, die Kasernierung. Kasernen-: -block.der <PI. -s): Flügel(4). Trakt einer Kaserne; -hof, der: unmittelbar bei od. innerhalb einer Kaserne liegender, zu ihr gehörender Platz. Hof. dazu: -hofblüte, die: Ausspruch. Redensart o. ä. eines militärischen Vorgesetzten [auf dem KasernenhofI von unfreiwillig komischer Wirkung, -hofdrill, der: Drill während des Exerzierens auf dem Kasernenhof. -hofton, der: lauter, grober, herrischer, befehlender Ton. in dem jmd. redet: mit jmdm. im K. sprechen; -spräche, die (abwertend): Jargon, den die Soldaten in der Kaserne miteinander sprechen; -tor, das. kasernieren [kazer'ni:ran] <sw. V,: hat) [frz. caserner]: in Kasernen unterbringen: die Polizei, Soldaten. Truppen k.; <AbI.:> Kasernjerung, die; -, -en: das Kasernieren: die K. der Truppen; Ü Hat die K. (das abgekapselte, nach einem strengen Reglement ausgerichtete Leben) der ... Nationalmannschaft den Erwartungsdruck auf die Spieler verstärkt? (Spiegel 26. 1974,52). Käsete fke:z3to]. das; -. - [1: zu TKäse; 2: wohl nach dem Vergleich eines Menschengedränges mit einer gemischten, zusammengepreßten (Käsehrmssel (Schweiz.): 1. das Herstellen von Käse in einer Setvnerei. 2. Gedränge. Kashac**) [kajal. der; -[sl. -s [wahrsch. eine verstümmelte Wortbildung aus t Kaschmir]: leichtes, flanellartiges, häufig meliertes Gewebe in Leinwand- od. Köperbindung, das als Kleider-. Kostüm- u. Mantelstoff verwefidet wird. käsig [ke:zi(jl <Adj.; nicht adv.): 1. von einer dem Käse ähnlichen Beschaffenheit: ein -er Belag; eine -e Masse; die Milch wird durch den Zusatz von Labferment k. (gerinnt dadurch). 2. (ugs.) (von der Hautfarbe) auffallend blaß, unnatürlich gelblich: ein -es Gesicht; er blieb draußen auf dem Hof stehen, klein, k. und qualvoll unentschlossen (Kirst, 08/15.300). 3. (landsch.) frech: werde bloß nicht k.! Kasino [ka'zi.no], das; -s. -s [ital. casino = Gesellschaftshaus. Vkl. von: casa = Haus. Hütte < lat. casa]: I. (veraltend) Gebäude mit Räumen Jür gesellige Zusatnmen- künfte. 2.a) Speiseraum für Offiziere; b) Speiseraum in einem Betrieb. Bürohaus. 3. kurz für T Spielkasino; <Zus. zu 2 a:) Kasinoordonnanz, die. Kaskade [kas'ka:cfo], die; -. -n [frz. cascade < ital. cascata = Wasserfall, zu: cascare = fallen]: I. in Form von Stufen [künstlich] angelegter Wasserfall: der Park mit seinen berühmten -n; Ü Es ist die überstürzte K. eines Jazzpianos (Fries. Weg 33); Abendkleid aus schwarzem Tüll ... in -n angesetzt (MM 31. 10. 70. 45); eine K. (geh.; Flut. Unzahl) von Verwünschungen, Flüchen. 2. wagemutiger Sprung, bei dem der Artist einen Absturz vortäuscht. 3. (ehem. Technik) Anordnung hintereinandergeschalteter, gleichartiger Gefä/Je. 4. (Elektrot.) svw. fKaskadenschaltung. kask&den-, Kaskaden-: -batterie,die (Elektrot.): hintereinandergeschaltete Batterien, die bes. für Kondensatoren verwendet werden; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in Form einer Kaskade (1); -generator, der (Elektrot.): Gerät zur Erzeugung elektrischer Hochspannung durch eine Reihenschaltung von Kondensatoren u. Gleichrichtern; -Schaltung, die (Elektrot.): Reihenschaltung gleichartiger Teile. Kaskadeur [kaska'do:?]. der; -s. -e [frz. cascadeur. zu: cascade. t Kaskade]: Artist, der eine Kaskade (2) ausführt. Kaskarillrinde [kaska'nl-l. die; -. -n [span. cascarilla. zu: casca = (Gerber)rindeJ: ein (angenehm riechendes) westindisches Gewürz. Kaskett [kas'ket], das; -s. -e [frz. casquette, Vkl. von: casque = Helm < span. casco. TKasko] (früher): einfacher Visierhelm; leichter Lederhelm; Kasko [kasko], der; -s. -s [I: span. casco = eigtl. Scherbe, abgebrochenes Stück, auch: Schädel. Kopf. Helm, zu: cascar = zerbrechen; 2: span. casco = Oberteil, da nach dem Umdrehen der obersten Karte des Kartenstocks die Trumpffarbe bestimmt wird]: l.a) (Seemannsspr.) Schiffsrumpf. Schiff im Unterschied zur Ladung; vgl. Kargo; b) Fahrzeug im Unterschied zur Lailung. 2. Spielart des Lombers. bei der man alle acht od. neun Karten ablegt u. dafür die gleiche Anzahl kauft. 3. (meist o. Art.) kurz für f Kaskoversicherung; Kaskoscha- den, der; -s. -schaden: am eigenen Fahrzeug [vom Fahrer] verursachter Schaden, der von der Kaskoversicherung übernommen wird; k^skoversichern <sw. V.; hat; nur im Inf. u. 2. Part.): gegen [vom Fahrer] am eigenen Fahrzeug verursachte Schällen versichern: Sie können Ihren VW ... schon für DM 395.- für ein ganzes Jahr k. (Gute Fahrt 4.1974.61); der Fahrschullehrer, das Auto ist kaskoversi- chert; Kaskoversicherung« die; -. -en. Kaspar-Hauser-Komplex [kaspar h&izg -]. der; -es. -e [gepr. von dem dt. Mediziner u. Psychologen A. Mitscherlich (geb. 1908); nach der hist. Gestalt des K. Hauser (wohl um 1812-1833)] (Psych.): sich in Gefühlsannut u. Kontaktschwierigkeiten äuliernde Entwicklungsstörung, die durch Isolierung u. fehlende soziale Bindung hervorgerufen wird. Kasper [kaspe], der; -s. - [nach dem Vornamen Kaspar (mlat. Casparus). dem Namen eines der drei Könige aus dem Morgenland in den ma. Dreikönigsspielen, dessen Gestalt sich später zum lustigen, schmeichlerisch gewandten u. schlauen Schelm, aber auch dauernd gehänselten, tölpelhaften Narren weiterentwickelte]: X.eine / lange/ Zipfelmütze tragende, im Kasperletheater auftretende Hauptfigur mit groben Gesichtszügen, frischer, gesunder Gesichtsfarbe, gebogener Nase. gro/Jem. lachendem Mund u. fröhlichen Augen. 2. (ugs. scherzh.) jmd.. der gern albert. Kysper-: -kram, der (ostniederd.): wertloses, dummes Zeug; -puppe, die: 1. Handpuppe, die bei einem Kasperlespiel als Kasper (1) auftritt. 2. Handpuppe, die bei einem Kasperlespiel auftritt; -theater, das: t Kasperletheater. Kasperei [kasparaj], die; -, -en: das Kaspern; Kasperl [kaspel], der. -s. -(n] (österr.): svw. TKasper; Kasperle [kaspub], das. auch: der; -: svw. tKasper (1). Kasperle-: -puppe, die: svw. t Kasperpuppe; -spiel, das: Stück. Puppenspiel, das in einem Kasperletheater aufgeführt wird; -theater, das: Puppenbühne, die mit Handpuppen Stücke aufführt, in denen der Held Kasper das Gute verkörpert, mit unermüdlicher Fröhlichkeit, tapfer u. mutig das Böse bekämpft u. besiegt. Kasperli [kaspüli]. das; -s. - (Schweiz.): svw. tKasper (I); <Zus.:>K$sperlitheater. das (Schweiz.): svw. t Kasperletheater; K^sperlpuppe, die; -, -n (österr.): svw. f Kasperpuppe; Kasperltheater, das; -s. - (österr.): svw. TKasperletheater; kaspern [kaspsn] <sw. V.; hat) (ugs.): ^albern. Kassa [kasa]. die; -. Kassen [ital. cassa. eigtl. = Behältnis < lat. capsa = Behältnis. Kasten (für Bücherrollen)] (österr.): Kasse; vgl. per cassa. Kfssa-: -bericht, der (österr.): svw. TKassenbericht; -block, der (österr.): svw. tKassenblock; -buch, das (österr.): svw. T Kassenbuch; -gebarung, die (österr.): Buchführung über die Kasse; -seschäft, das: 1. (Börsenw.) Abschluli (4 b) an der Börse, der sofort od. kurzfristig erfüllt werden midi. 2. (Wirtsch.) Bargeschäft im Handelsverkehr, das Zug um Zug abgewickelt wird; -kurs, der (Börsenw.): Börsenkurs für die Umsätze im Kassageschäft (1); -markt, der (Börsenw.): Markt der Wertpapiere, die nur im Kassageschalt (1) gehandelt werden (Ggs.: Terminmarkt); -preis, der (österr.): an der Kasse. Börse o. ä. gezahlter Preis; -stand. der (österr.): svw. tKassen[be]stand; -Zahlung, die: Barzahlung; -zettel, der (österr.): svw. tKassenzettel. 1435
Kassandra Kassandra [ka'sandra], die; -, ...drcn [nach der Seherin Kassandra (griech. Kassandra) in der griech. Sage] (bil- dungsspr. veraltend): jmd., der gegenüber etw. Bevorstehendem eine pessimistische Grundhaltung zeigt u. davor warnt: Warum aber sollten wir diesen modernen Kassandren Glauben schenken? (MM 13. 6. 72. 3); <Zus.:> Kassandraruf, der (bildungsspr): Warnung vor kommendem Unheil. 'Kassation [kasa'tßjp:n]. die; -. -en [ital. cassazione. Hu.) (Musik): dem Divertimento //. der Serenade älmliche mehr- sätzige Kompositum für mehrere Instrumente in der Musik des 18Jh. s. Cassation [-1, die: -. -en [zu spätlat. cassäre, ! ^kassieren]: I. Ungültigkeitserklärung (von Urkunden}. 2. (jur.) Aufhebung eines Gerichtsurteils durch die nächsthöhere Instanz. 3. (veraltet) unehrenhafte Entlassung aus dem Militärdienst od. aus dem Beamtenverhältnis. Kassation»- ^Kassation 2): -beschwerde, die (Schweiz, jur.): Rechtsmittel, mit dem Berufung gegen gerichtliche Entscheidungen eingelegt werden kann: - Bericht, das (Schweiz, jur.): oberster kantonaler Gerichtshof, der in Zivil- u. Strafsachen über Kassationsbeschwerden entscheidet: -gerichtshof, der: svw. f-hof (1); -hof, der (jur.): 1. höheres Gericht, das die Entscheidungen anderer Gerichte bestätigen od. auflieben, aber nicht durch eigene Urteile ersetzen kann. 2. (Schweiz.) Abteilung des Bundesgerichts, die bei Kassationsbeschwerde über die Verletzung des Bundesrechts durch kantonale Gerichte entscheidet. kassatorisch lkasa'to:rtf] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: die 'Kassation betreffend. Kassawa [ka'sa:val. die: -, -s [Taino (Indianerspr. der Karibik) ca<;äbi]: svw. f Maniok. Kasse fkasal, die; -, -n [fKassal: l.a) kastetiförmiger. verschließbarer Behälter aus Stahl, in dem Geld aufbewafirt wird: die K. öffnen, verschließen; er legte einen Geldschein in die K.; Das Geld wurde zusammengetan, und Rabbi David hielt die K. (verwaltete das Geld: Buber. Gog 175); Ü meine K. ist leer, in meiner K. ist/herrscht Ebbe (ugs.; ich habe kein Geld): * in die K. greifen/einen Griff in die K. tun (ugs. verhüll.; Geld entwenden, stehlen): b) Ladenkasse. Registrierkasse: die K. befindet sich im Erdgeschoß; der Ausverkauf brachte gefüllte -n; K. bitte! (Ruf nach jmdm., der befugt ist, Geld für eine Ware entgegenzunehmen); Waren bitte an der K. zahlen; die Chefin selbst sitzt hinter der K.; *K. machen (Kaufmannsspr.; die über einen bestimmten Zeitraum eingegangenen u. ausgezahlten Beträge abrechnen): tondn. zur K. bitten (ugs.: von jmdm. Geld fordern). 2.a) Bestami an Bargeld: die K. stimmt bei ihm immer; gemeinsameK. führen, machen (Ausgaben gemeinschaftlich bestreiten): wir haben getrennte K. (bezahlen jeder für sich): Und wie steht's da ( = ohne Arbeit) mit der K.? (Fallada, Jeder 146); Schmitz, welcher die Stücke nach der .JCasse" (nach dem Gewinn, den Barein- nalimen) beurteilen mußte, die sie voraussichtlich machen würden (K. Mann. Mephisto 167): * [gut schlecht knapp] bei K. sein (ugs.; ' reichlich!wenigI Geld zur Verfügung haben): Heute nacht wart ihr nicht gerade bei K. (Fallada. Herr 79); etw. reißt ein [großes, gewaltiges, tiefes] Loch in jmds. K. (ugs.; für etw. muH jmd. sehr viel zalden): b) (Kaufmannsspr.) Barzahlung: Austin-Princess ... ftir DM 11 750.- K. zu verkaufen (Auto 7. 1%5, 70); zahlbar rein netto K. (in bar ohne Abzug): wir liefern gegen K., bitten um K. 3. a) Abteilung einer Behörde od. eines Unternehmens, die Zahlungen entgegennimmt od. leistet: die Gehälter werden nicht mehr von der K. ausbezahlt, sondern auf Konten überwiesen; K. der gegenseitigen Hilfe (DDR; von der Gewerkschaft geschaffene u. durch monatliclie Beiträge freiwilliger Mitglieder finanzierte Einrichtung, die den Mitgliedern in Notfällen u. ähnlichen Situationen mit zinslosen Darlehen kurzfristig hilft: LÜ aus dem Russ.); b) Raum, in dem sich die Kasse (3 a) befindet: Schalter! räum I: die K. ist schon geschlossen; Geld an der K. einzahlen, abholen; c) (in einem Theater. Kino. Stadion. Schwimmbado. ä.) kleiner Raum in der Vorhalle od. am Eingang, in dem Eintrittskarten verkauft werden: die reservierten Karten können an der K. abgeholt werden. 4.a) Sparkasse. Bank. Kreditinstitut: die K. hat den Kredit bewilligt; Geld auf der K. haben, von der K. holen, zur K. bringen: b) Kratiken- kasse: die Kasse zahlt nur wenig, hat alle Kosten übernommen; die Kur geht auf K. (ugs.; wird von der Krankenkasse bezahlt): in keiner K. sein. Kasseler ['kasdlt?]. Kaßler l'kasln). das; -s [H.u.: vielleicht nach der Stadt Kassel]: gepökeltes u. geräuchertes Schweinefleisch von Rippe, Kamm. Schulter od. Bauch: vgl. Rippenspeer. küssen-. Kassen-: -anweisung.die: Anweisung für den Kassierer einer Bank. Sparkasse o.a.. eine bestimmte Summe auszuzafden: -arzt, der: Arzt, der das Recht u. damit auch die Verpflichtung hat. Mitglieder einer gesetzlichen Kran- kenkasse gegen Vorlage eines Krankenscheim zu behandeln. dazu: -ärztlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.>; -beamte. der: Kassierer der Kasse (3 a) des Finanzamts od. einer ähnlichen öffentlichen Einrichtung: -bericht, der (Wirtsch.): schriftliche Aufzeichnung über Kassenbestand. Einnalvnen u. Ausgaben: -bestand, der: augenblicklicher Bestand an Bargeld in einer Kasse (1 a. b); -block, der <P1. -s>: zu einem Block zusammengeheftete Kassenzettel (1); -bon, der: von einer Registrierkasse mit Datum u. Preis bedruckter u. quittierter Papierstreifen, der dem Kunden beim Bezalden ausgehändigt wird: ^bote, der: jmd., der Geld. Wertgegenstämie o.a. an Empfänger innerhalb od. außerhalb von Betrieben od. Dienststellen überbringt (Berufsbez.); -brille, die (ugs.. oft abwertend): Brille eitdacher Ausführung, die von der Krankenkassebezahlt wird: -buch, das: dickes Heft mit bestimmter Seiteneinteilung, in das Bareinnahmen u. -ausgaben eingetragen werden: -erfolg, der: Film od. Bühnenwerk, dessen Aufführung viel Geld einbringt: -fiihrer, der: svw. T Kassierer; -fiiller, der (ugs.): a) svw. T-erfolg; b) Künstler, der durch seine Beliebtheit beim Publikwn dem Veranstalter zu großen Einnahmen verhilft: -gesteil, das (ugs.): vgl. -brille: -knacker, der (ugs.): jmd., der eine Kasse (1 a, b) aufgebrochen u. ausgeraubt hat: -kredit, der (Bankw.): von einer öffentlichen Stelle aufgemmxmener kurzfristiger Kredit, um Fehlbeträge vorübergehend zu überbrücken: -magnet, der (ugs.): a) vgl. -erfolg; b) vgl. -füller (b): Der K. der fünfziger Jahre (= Elvis Presley) hat seine Anziehungskraft behalten (Hörzu 10. 1973. 135); -Obligation, die (Bankw.. Börsenw.): I. Schuldverschreibung, die fest zu verzinsen u. nach drei bis fütif Jahren fällig ist. 2. Wertpapier des Geldmarktes mit besonderen Bedingungen zu Anlagen (2) in größerem Umfang: -patient, der: jmd.. der bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert ist u. von einem Kassenarzt gegen Vorlage eines Krankenscheins behandelt wird: -räum, der: Raum, in dem sich die / Kassenischalter befinden: Schalterhalle: -reißer, der (salopp): vgl. -erfolg; -Schalter, der: Schalter, an dem Geld ein- u. ausgezahlt wird: -Scheck, der (selten): Barscheck: -schein, der: I. vgl. Anweisung. 2. (österr.) Wertpapier des Geldmarktes, das bereits nach kurzer Zeit samt Zinsen einzulösen ist: -schlagen der (ugs.): a) svw. t-erfolg: Der Film wurde zum K. auch in den USA (Gregor. Film 292); b) Ware. Artikel mit überdurchschnittlich gutem Absatz: -Schlüssel, der: Schlüssel zum öffnen u. Verschließen einer Kasse (1 a. b); -schrank, der: Panzerschrank, in dem die Kasse (1 a) aufbewafirt wird: -schränker, der (Gaunerspr.): jmd.. der sich darauf spezialisiert hat, Kassenschränke aufzubrechen u. auszurauben: -stand, der: vgl. -bestand; -stürz, der (ugs.): das Feststellen des vorhandenen Bargeldes: beim K. stellte sich heraus, daß wir eine zu hohe Summe vorausgesetzt hatten; K. machen (prüfen, wieviel Bargeld man zur Verfügung hat): ^Verwalter, der: svw. t-wart: -wart. der: jmd., der die Finanzen eines Vereins o.a. verwaltet: Kassierer: -zettel, der: a) als Quittung dienender Zettel, auf den der Verkäufer alle notwendigen Angaben zu einer Ware schreibt: b) svw. f-bon; -zwang« der <o. PI.) (selten): Verpflichtung für Arbeitnehmer einer bestimmten Lohn- od. Gehaltsklasse, Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung zu sein. Kasserol [kasa'ro:!], das; -s. -e (landsch.). Kasserolle [kasa'rotej. die; -, -n [frz. casserolle. zu mundartl. cassc = Pfanne < provenz. casa < vlat. cattia = Kelle. Schöpflöffel]: [flacher / Topf mit Stiel, der bes. zum Braten u. Schmoren verwendet wird. Kassette [ka'seto], die: -. -n [frz. cassette. ital. cassetta = Kästchen, Vkl. von: cassa,TKassal: I. kleiner, verschließbarer Kasten aus Metall, Holz od. Leder zur Aufbewahrung von Geld od. Wertsachen: Man findet bei ihr (= Maria Stuart) eine K. mit acht Briefen, die ... ihre Mitschuld an der Ermordung Darnleys erweisen mußten (Gold- schmit, Genius 92). 2. feste Schutzhülle um mehrere in einer Ausgabe zusammengefaßte Bücher eines Autors (xl. 1436
Kastellanei um Schallplatten: eine K. mit Werken von Carl Zuckmayer: 9 Bände in K. 3. Magnetband u. zwei kleine Spulen, die fest in ein kleines, flaches, rechteckiges Gehäuse aus Kunststoff eingebaut sind: Musik auf K. aufnehmen. 4. (Fol.) lichtundurchlässiges, flaches kleines Gehäuse für Filme od. Platten. 5. (Archit.) vertieftes viereckiges Feld in einer Dek- ke (3): Die Umgänge zwischen Cella und Ringhalle ... waren ... mit steinernen -n gedeckt (Bild. Kunst I. 216). Kassetten-: -decke, die (Archit.): Decke (3) mit vertieften, meist verzierten Feldern; -fernsehen, das: Wiedergabe einer Aufzeichnung über ein Fernsehgerät, die auf Magnetband in Kassetten (3) gespeichert ist; ^fibn, der: Film (2) in einer Kassette (4). der zusammen mit dieser in eine Kamera eingelegt wird; -gerät, das: svw. Nrecorder; -recorder, der: meist tragbares Ibatterielyetriebenes / Tonbandgerät, bei dem das Band (2) in einsetzbaren Kassetten (3) liegt. kassettieren [kase'ti:ron] <sw. V.; hat) (Archit.): die Decke eines Raumes mit Kassetten (5) versehen, täfeln. Kassia t'kasia]. die: -. ...ien [...pn]: f Kassie. Kassia-: -bäum, der: svw. tKassicnbaum; -öl, das: aus den Blättern u. Abfällen der Rinde des Zimtbaumes hergestelltes ätherisches öl. das als Gewürz u. zur SeifenlwrStellung verwendet wird; -rinde, die: Rinde des Zimtbaumes, die als Gewürz verwendet wird; -zimt, der: svw. Nrinde. Kassiber [ka'si:bB]. der; -s. - [über gaunerspr. kassiwe = Brief, Ausweis < jidd. kessaw (PI. kessowim) = Brief. Geschriebenes < hebr. keLavim = Schriftstücke] (Gaunerspr.): heimliches Schreiben od. unerlaubte schriftliche Mitteilung eines Häftlings an einen anderen (xi. an Außenstehende: einen K. schreiben, auf den Weg bringen, aus der Zelle schmuggeln: kassibern [ka si:btm] <sw. V.: hat) (Gaunerspr.): einen Kassiber abfassen u. verschicken: Sie ... kassibern kreuz und quer, empfangen Besuche (Spiegel 4,1975,52). Kasside [ka'srda], die: -, -n [arab. qa§ida] (Literaturw.): dreiteiliges arabisches Gedicht von bestimmter Form mit einem Loblied, einem Schmähgedicht od. einer Totenklage als Hauptteil. Kassie [kasp]. die: -. -n [lat. cas(s)ia < griech. kasia. aus dem Semit.]: als Baum. Strauch txf. Kraut wachsende / Heill- pflanze mit kleinen, meist gelben Blüten u. rölirenförmigen od. flachen Hülsen als Früchten; <Zus.:> K^ssienbaum, der. Kassier [kasi:?]. der; -s. -e [ital. cassiere. zu: cassa. T Kassa] (südd.. österr.. Schweiz.): svw. IKassierer; 'kassieren [ka- shron] <sw. V.: hat) [für älter: einkassieren. LÜ von ital. incassare. vgl. Inkasso]: l.a) einen zur Zafdung fälligen Betrag einziehen: den [Monatslbeitrag. die Miete, [das Zci- tungsjgeld k.: er hat zwei Mark kassiert; der Gasmann kommt morgen k.; b) (ugs.) jmdm. einen fälligen Betrag abverlangen: ein Organisationsfeind wurde einige Wochen nicht kassiert und darauf automatisch aus der Mitgliederliste gestrichen (Bredel. Väter 149). 2. (ugs.) a) als Ertrag (xi. Verdienst einnehmen, für sich in Anspruch nehmen: hohe Prämien. Zinsen k.; er kassiert ein ansehnliches Honorar: mein Chef kommt einmal in der Woche ... für die Stunden zu k.. die ich geschrieben hab' (Aberle, Siehkneipen 120); Ü Lob. Anerkennung k.; Parteifanatiker, die Prestigeerfolge k. wollen (FAZ 115,1958.1); b) auf Grund eines bestimmten Verhaltens, einer bestimmten Leistung etw. Unangenehmes nicht ganz unverdient hinnehmen müssen: Strafpunkte, ein Tor k.; während einer Prügelei einen Schlag, einen Tritt, ein blaues Auge k.; unsere Mannschaft kassierte Kritik, eine Niederlage; der Junge entkommt, und der Polizist kassiert seinen Spott (Lenz, Brot 35). 3. (ugs.) a) jmdm. eh\>. wegnehmen; beschlagna/imen: sich aneignen: die Polizei kassierte seinen Führerschein: der Konzern versucht die kleineren Betriebe zu k. (macht sie konkurrenzunfähig, um sie aufkaufen zu können); b) gefangennehmender letzte der Bankräuber wurde gestern kassiert; falls der Ami uns doch k. sollte ... (Küpper. Simplicius 141). kassieren [-] <sw. V.; hat) [spätlat. cassäre = aufheben, annullieren, zu lat. cassus = leer, nichtig]: 1. jmdn. seines Amtes entheben, unehrenvoll aus dem Dienst entlassen: du bist verworfen worden und kassiert wegen Maßlosigkeit (Th. Mann. Krull 349). 2. (jur.) für ungültig erklären; ein Gerichtsurteil aufheben: ... fordere ich Sie auf. das Urteil zu k. (M. Walser. Eiche 57). Kassierer [ka'si:re]. der; -s, - [t Kassier]: a) Angestellter eines Unternehmens, der die Kasse führt: B. ... riß in der Bank dem K. das Geld aus der Hand (Johnson. Ansichten 30): b) jmd., der die Finanzen eines Vereins o. ä. / ehrenamtlich / verwaltet; Kassiererin, die, -. -en: w. Form zu f Kassierer; Kasskrin. die; -. -en: w. Form zu tKassier; 'Kassierung. die; -. -en: das l Kassieren. Kassierung, die; -, -en: das 2Kassieren; Kassation. Kassiterit [kasite'ri.t. auch: ...rit]. der; -s, -e [zu griech. kassiteros = Zinn]: svw. t Zinnerz. Kafller: tKasseler. Kastagnette [kastan'jetd]. die; -. -n [span. castaneta. Vkl. von: castana = Kastanie (nach der Ähnlichkeit)]: gewöhnlich paarweise geschlagenes kleines Musikinstrument aus zwei ausgehöhlten Schälchen aus hartem Holz, die durch ein über den Daumen od. die Mittelhand gestreiftes Band gehalten u. mit den Fingern gegeneinander geschlagen werden, so doli ein rhythmisches Klappern entsteht. Kastanie [kas'ta.nia]. die; -. -n [1. 2: spätmhd. kastanie < lat. castanea < griech. kastäneia = Frucht des Kastanienbaums, zu: kästanon = Kastanienbaum; älter mhd. kesten(e). ahd. chestin(na); 3: wohl nach der Form]: l.a)svw. tEdelkastanie: b) svw. T Roßkastanie. 1.*) flache, runde bis ovale, in einer Spitze auslaufende, eßbare Frucht der Edelkastanie, die von einer braunen Schale umgeben ist u. mit zwei bis drei aiuleren in einer bräunlichgelben Hülle mit vielen langen Stacheln reift; Eßkastanie: eine Tüte heiße -n kaufen; -n rösten; ein Gemüse aus -n bereiten; die Ente zum Braten mit -n füllen; *[für jmdn.] die -n aus dem Feuer holen (ugs.; für einen anderen eine unangenehme Sache erledigen u. sich dabei selbst in Gefahr bringen; nach einer Fabel von La Fontaine, in derein Affe geröstete Kastanien fressen will u. sich einer Katze bedient, um die Kastanien aus der Glut zu holen); b) rundliche Frucht der Roßkastanie, die von einer harten, braunen, glänzenden Schale umgeben ist u. in einer festen, grünen, stachligen Hülle reift: das Wild im Winter mit -n füttern. 3. (Jägerspr.) dunkel gefärbter Wulst von Haaren an den Hinterläufen des Wildes. kastunien-, Kastanien-: -allee. die: Allee mit Kastanienbäumen; -bäum, der: svw. t Kastanie (1); -braun <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mittel- bis dunkelbraun mit rötlichem Schimmer; -holz, das: Holz des Kastanienbaums; ^pilz, der [nach der braunen u. weißen Färbung]: eßbarer Pilz mit samtartigem, zimtfarbenem Hut u. weißem Fleisch; -schale, die: Hülle, die die Kastanie (2) umgibt; -zweig, der: Zweig eines Kastanienhaums. Kästchen [kcsUpn], das; -s. -: 1. IKasten (I). 2. (meist PI.) kleines, aid i Rechen ipupier gedrucktes Quadrat od. Rechteck: Sie ... schrieb Buchstaben in die vorgeschriebenen K. (Jägersberg. Leute 12). Kaste ['kasto]. die; -. -n [frz. caste < port. casta = Bez. für die abgeschlossenen Stände Indiens, zu: casto < lat. castus = keusch, rein]: I. (bes. inmrhalb der hinduistischen Gesellschajtsordnung) sich streng abschließende Gesellschaft sschicht mit besottderen Sitten u. Heiratsverbot aufier- halb ihrer selbst. 2. sich gegenüber anderen streng absondernde Gruppierung. Gesellschaftsschicht /deren Angehörige ein übertriebenes Statulesbewußtsein pflegen j: Wies die Vorgesetztenschaft auch vielerlei Abstufungen auf. so schied sich doch das ganze Volk deutlich in zwei -n: in Mannschaften und in Offiziere (Tucholsky. Werke II. 359). kasteien [kästln], sich <sw. V.; hat) [spätmhd. kastyen. kesteyen. mhd. kastigen, kestigen. kestin. ahd. chestigön < mlat. castigare. lat. castigäre = strafen, zurechtweisen, züchtigen]: a) sich als Bußübung Schmerzen. Entbehrungen auferlegen: als Mönch hatte sich Luther kasteit; b) aus einem bestimmten Grund enthaltsam leben, sich bestimmte Entbehrungen auferlegen: Er schwankte im Stehen, obwohl er sich seit jener Nacht, was den Whisky anbetraf, streng kasteit hatte (Werfel. Himmel 80); <Abl.:) Kastejung, die; -. -en: das Sichkasteien. Kastell [kastei], das; -s. -e [spätmhd. kastell < lat. caste II um = Festung, Vkl. von: castrum = befestigtes Lager): I. (hist.) von den Römern angelegtes kleines, befestigtes Truppenlager an der Grenze. 2. Burg. Schloß (bes. in Südeuropa): Und plötzlich stand ein rundes, verfallenes K. vor Wolken und Himmel (Musil. Mann 1511); Kastellan [kastela.n]. der;-s, -e [mhd. kastellän < mlat. caslellanus = Burgvogt, zu lat. castellänus = zum Kastell gehörig]: 1. (hist.) Kommandant einer Burg im MA. 2. Verwalter. Aufsichts- beamter von Schlössern u. anderen öffentlichen Gebäuden; Kastellanei [kastr.la najl. die: -. -en: Schloßverwaltung. 1437
kasteln kasteln [kastln] <sw. V.: hat) [zu tKasten] (südd.): svw. T kästeln: ein schwarzweiß gekästeltes Feld mit einer Rose mitten innen (Fussenegger. Haus 329); kästeln [kcstjn] <sw. V.; hat) [zu tKasten]: mit Kästchen (2) versehen: karieren; Kasten [kastn]. der: -s, Kästen [kestn]. selten auch: - [mhd. käste, ahd. kasto]: 1. <Vkl. t Kästchen) viereckiger, aus Holz od. einem anderen festen Material in verschiedenen Größen hergestellter, oft verschließbarer Behälter zum Aufnehmen od. Aufbewahren von etw.: ein hölzerner K.: ein K. aus Blech. Pur die Asche; der K. steht offen, ist verschlossen; das Kästchen war mit Samt ausgeschlagen. 2.a) zum Transport von Flaschen vorgesehener, in einzelne Fächer unterteilter offener Behälter: im Regal stehen Kästen mit Bier und Limonade; b) als Ma/Jeinheit für bestimmte, in Kästen (2a) transportierte [u. im ganzen verkaufte! Waren: ein K. Bier, Limonade, Milch. 3. kurz für Aushängekasten, Schaukasten: Vor dem Filmpalast sah sich Jenny Bilder an ... Wir schauten Bilder in einem anderen K. an (Grass. Hundejahre 276); im K. hängen (landsch.; [vom Aufgebot (2)] im Aushängekasten hängen, um öffentlich bekanntgemacht zu werden). 4. (ugs.) kurz für Briefkasten: der K. wird morgen früh geleert; einen Brief in den K. stecken, werfen, zum K. bringen. 5. (landsch.) kurz für Schubkasten: Schublade: den K. herausziehen. 6. (ugs. abwertend) a) großes, unschönes Gebäude: Das Hotel, in dem wir frühstückten, war ein pompöser alter K. (Koeppen, Rußland 121): b) großes, unförmiges, meist altes Verkehrsmittel: zwei Fahrzeuge, von denen das eine ... ein schwerfälliger alter K. aus Reichswehrzeiten ... war (Kuby, Sieg 20); Die Tirpitz war das Gespött der Stralsunder ... Es roch ziemlich muffig in diesem alten K. (Fallada. Herr 51). 7. kastenförmiger Aufsatz auf dem Fahrgestell bestimmter Kraftfalirzeuge it. Pferdewagen. 8. (ugs. abwertend) kastenförmiges meist größeres Gerät (z. B. Radio. Fernsehapparat. Kamera o.a.): mach doch endlich den K. aus!: Mein Klavier habe ich verkauft... Der alte K. hat hundert Mark eingebracht (Remarque. Obelisk 343): Wir haben die Aufnahmen ja schon im K. (Hörzu 9. 1973. 124). 9. (südd.. österr.. Schweiz.) Schrank: hohe K. mit vielen flachen Schubfächern ... standen in seinem Zimmer (Musil. Mann 342); Waltner macht Ihnen alle Kästen .... denn Waltner ist nicht nur Möbelhändler, sondern auch Möbelerzeuger (Voralberger Nachr. 22. 11. 68, 3). 10. (Solda- tenspr.) Arrest: der Schütze kriegte vier Tage K.; Ein Gefreiter fragt erregt, ob sie alle verrückt seien. ... ob sie vielleicht alle in den K. wollten (A. Zweig. Grischa 285). II. (Turnen) rechteckiges, kastenförmiges Turngerät mit gepolsterter Oberfläche aus Leder, an dem verschiedene Sprungübungen durchgeführt werden: Sprungkasten: eine Grätsche. Hocke über den K. springen. 12. (Ballspiele Jargon) Tor: Der Torwart sauste heraus, der K. war leer (Walter. Spiele 50). 13 * etw. auf dem K. haben (ugs.; intelligent, befähigt sein: wohl in Anspielung auf den Kopf als Kasten, in dem der Versland sitzt, vgl. Gehirnkasten). 'Kosten- (Kaste; abwertend): Mfcinkel. der: svw. f Standesdünkel; -gest. der [LÜ von frz. esprit de caste] <o. Pl.>: vorurteilsvolle, engstirnige Haltung dessen, der sich einer bestimmten gehobenen Gesellschaftsschicht zugehörig fühlt: Mvesenf das <o. PL): Gesamtheit dessen, was mit Kasten od. der Gliederung in Kasten zusammenhängt. kosten-, ^fsten- (Kasten): -altar, der (bild. Kunst): Altar mit einem Hohlraum im Innern zur Aufbewahrung von Reli- müen: ^harren, der (Turnen): einem Barren ähnliches Übungsgerät, das aus zwei gleich holten, in schulterbreitem Abstand nebeneinanderstehenden Kästen (11) besteht: -brot, das: in einer Kastenform gebackenes Brot: ^decket, der; -falle, die (Jägerspr): länglicher, hölzerner Kasten (1) mit Falltüren, in dem kleines Haarraubwild (z. B. Marder. Wiesel o.a.) lebend gefangen werden kann: ~form,die: / kleine! rechteckige Backform mit hohen Seitenwänden: -formig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: in, von der Form eines Kastens (1); -formverfahren, das; -s (Gießerei): Gießverfahren, bei dem die Form in einen Kasten (1) gebettet ist: ^guß, der: svw. t^formverfahren; ^kuchen, der: in einer Kastenform gebackener Kuchen: -laufen, das; -s (Leichtathletik): Form des Trainings beim Dreisprung, bei der mehrere Kästen (11) in bestimmten Abständen hintereinanderstehen u. man von einem Kasten zum atuleren springt, ohne die Ferse aufzusetzen, -möbel <PI.>: kastenförmige Möbel: -schloß, das: Schloß, dessen Mechanismus sich in einem Gehäuse aus Metall befindet, das auf der Innenseite einer Tür befestigt ist: ^springen, das; -s (Turnen): Sprungübungen am Kasten (11); ^teufel, der: Schachtel in Form eines Würfels, aus der beim Öffnen eine an einer Spiralfeder befestigte, meist mit einem Teufelskopf versehene Figur hochspringt: -wagen, der: 1. (bes. in der Landwirtschaft gebräuchlicher) Pferdewagen mit Kasten (7). 2. kastenförmiger Lieferwagen. Kastigation [kastiga'tßio:n], die; -, -en [lat. castlgätio, zu: castlgäre. t kasteien] (veraltet): Züchtigung: Kastigator flcas- ti'ga:br. auch: ...to:?],der; -s, -en [...ga'to:ran; lat. castigä- tor = Züchtiger. Tadler]: Korrektor in der Frühzeit des Buchdrucks: kastigieren [kastigiirsn] <sw. V.; hat) [lat. castlgäre. f kasteien] (veraltet): züchtigen. Kastize [kas'thtßd]. der; -n. -n [span. (mex.) castizo = von reinem Blut, zu: casto = rein < lat. castus, tKaste]: Mischling aus Indianer u. Mestize in Lateinamerika. Kastor[kastar,auch ...o:g].der;-[s] (zulat.castor < griech. kästör = Biber, wohl wegen der Ähnlichkeit mit 'Biber (2)] (Textilind.): weiches, kinghaariges, aus hochwertiger Wolle gewebtes 7wrA;<Zus.:>K#storiiut, der: (im I8.ll9.Jh. von Männern getragener) ! Zylinder/hut aus Biberhaar: K^storöl, das [LÜ von engl, castor oil, nach dem in der Heilkunde oft verwendeten Duftstoff der Duftdrüsen des Bibers] (Fachspr.): Rizinusöl. Kgstor und Pollux [- ont paluks; nach den Zwillingsbrüdern der griech. Sage. lat. Castor, Pollux] in der Wendung wie K. und P. sein (bildungsspr. veraltet; / von MännernJ eng befreundet, unzertrennlich sein). Kastrat [kas tra.t). der; -en. -en [ital. castrato. zu: castrare < lat. castrare = entmannen]: 1. (veraltet) durch Kastration zeugungsunfäliig gemachter Mann. 2. (Musik früher) Sänger mit Kastratenstimme (a): Während die Musiker, außer den an den Höfen besonders attachierten Maestri. Primadonnen und -en. gering geschätzt waren (Adorno. Prismen 32); <Zus.:> Kastratenstimme, die: a) (Musik) sehr hohe, dabei umfangreiche Alt- od. Sopranstimme eines Sängers, der in der Jugend kastriert wurde: b) (abwertend) ungewöhnlich hohe Männerstimme: Kastration [kastra'£ßio:n], die; -. -en [lat. casträtio]: 1. (Med.) Entfernung od. Ausschaltung der Keimdrüsen (Hoden od. Eierstöcke) beim Menschen. 2. (Fachspr.) Entfernung der Fortpflanzungsorgane bei Tieren u. Pflanzen aus züchterischen od. wirtschaftlichen Gründen: (Zus. zu 1:> Kastrationsangst, die [gepr. von dem österr. Arzt u. Psychologen S. Freud (1856-1939)] (Psych.): in der Kindheit durch den Vergleich zwischen Jungen u. Mädchen auftretende Angst, das Geschlechtsorgan zu verlieren. Kastrationskomplex, der [vgl. Kastrationsangst) (Psych.): 1. Gesamtheit der Phantasien u. Ängste, die sich um den Begriff der Kastration gruppieren (z. B. die Angst des Jungen, durch Eifersucht des Vaters als Strafe das Glied zu verlieren, al. die Empfindung des Mädchens, durch das nicht vorhandene Glied einen Nachteil erlitten zu haben): kastrieren [kas'tri:ran] <sw. V.; hat) [lat. castrare]: 1. eine Kastration vornehmen: einen Kater k. lassen; die jungen Sänger wurden kastriert. 2. (ugs. scherzh.) bestimmter gefährlicher, unerwünschter o.a. [Bestand]teile. Wirkstoffe berauben u. damit harmlos od. wirkungslos machen <meist im 2. Part.): eine kastrierte Zigarette (Filterzigarette): kastrierter (koffeinfreier) Kaffee; eine kastrierte (von anstößigen Stellen gereinigte) Ausgabe von Ovid; Kastrj&r- te.die;-n.-n<DekLTAbgeordnete)(ugs. scherzh.): Filterzigarette: er raucht nur K.; Kastrkning. die; -. -en (selten). kasual [ka'zya.i] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. cäsuälis] (veraltet): zufällig: nicht vorhersehbar: Kasualien [ka'zya:lpn] <PI.) [zu t kasual]: 1. (bildungsspr. selten) nicht vorhersehbare Ereignisse: Zufälligkeiten. 2. (Christi. Kirche) geistliche Amtshandlungen aus besonderem Anlaß. Kasuar [ka'zya:^]. der; -s. -e [nieder!, casuaris < malai. kasuwari, kesuari]: bes. in Australien heimischer, großer, flugunfähiger, dem Strauß ähnlicher Laufvogel: Kasuarina [kazua'ri:na],Kasuarine[kazua'ri:n3].die;-. ...nen (zu indo- nes. (pohon) kesuari = Kasuar(baum). nach der Ähnlichkeit der Zweige mit den Federn des Kasuars]: bes. in Australien wachsender Baum mit schuppenförmigen Blättern: Keulenbaum. Kasuist Ika zyist], der; -en. -en [zu lat. casus = Fall, Vorkommnis]: 1. Vertreter der Kasuistik (1). 2. (bildungsspr.) jmd.. der spitzfindig argumentiert: Wortverdreher. Haar- spalter: Kasuistik, die; -: 1. (in der philosophischen Ethik u. in der katholischen Moraltheorie) Teil der Sittenlehre. 1438
Kataplexie der für mögliche Fälle des praktischen Lebens im voraus an Hand eines Systems von Geboten das rechte Verhalten bestimmt. 2. (jur.) Versuch u. Methode einer Rechtsfindung, die nicht von allgemeinen, umfassenden, sondern spezifischen, für möglichst viele Einzelfälle gesetzlich geregelten Tatbeständen ausgeht. 3. (Med.) Beschreibung von Krankheitsfällen. 4. (bildungsspr.) spitzfindige Argumentation; Haarspalterei; Wortverdreherei: Hinter der K. der Briefe stehen Fragen des Prestiges (Adorno. Prismen 212); kasuistisch <Adj.; o. Steig.): 1. Grundsätze bzw. Methoden der Kasuistik (1.2) befolgend. 2. (bildungsspr.) spitzfindig argumentierend, haarspalterisch; Kasus I'ka:zus]. der; -. - I*. auch: ka:zu:s; 1: lat. casus, zu: cadere = fallen; 2: lat. casus. Lehnbedeutung von griech. ptösis = Kasus. Fall, zu: piptein = fallen]: I. (bildungsspr. selten) xFall (2 b); Vorkommnis. 2. (Grammatik) 'Fall (5). Kasus- (Grammatik): -blkhin«, die; ^endung, die; -Synkretismus, der: Verschmelzung verschiedener Beugungsfälle in einem Fall. 'Kat Ikatl. das; -s. -s [engl, cat) (Seemannsspr.): svw. t Kattakelung. *Kat [-]. der; -s. -s (Seemannsspr.): Kurzf. von ! Katamaran. k$t-,Kqt- (t 'Kat) (Seemannsspr.): -boot, das: eingedeutscht für TCatboot; -getakelt [-gata:kltl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Kattakelung ausgerüstet; eine -e Jolle; ^takehing, die: Takelungsart ohne Vorsegel mit nur einem, weit vorn stehendem Mast. Kata l'kata] (Budo): stilisierte Form der Vorfüfirungstechnik von Übungen mit u. ohne Partner. katabatisch [kataba-.tlf] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. katabatös = abschüssig] (Met.): absteigend, abfallend: -er Wind {Abwind 1). katabol[kata'bo:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.. Biol): die Katabolie betreffend; Katabolie [kataboli:]. die; - [griech. katabole = das Niederlegen] (Med.. Biol.): Abbau von Substanzen im Körper durch den Stoffwechsel; Katabo» Ijsmus, der; - (Med.. Biol.): svw. f Katabolie. Katachrese [kata'^re.zp]. Katachrests [ka'tacrezis]. die; -. ...sen [griech. katächresis = Mißbrauch] (Rhet.. Stilk.): 1. verblaßte Bildlichkeit, gelöschte Metapher (z.B. Bein des Tisches). 2. Vermengung von nicht zusammengehörigen Metaphern; Bildbruch (z. B. das schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht); katachrestisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Rhet.. Stilk.): in Form einer Katachrese. Katafalk [kata'falk]. der; -s. < [frz. catafalque < ital. cata- falco. über das Vlat. zu lat. catasta = Schaugerüst u. fala = hohes Gerüst]: schwarz verhängtes Gerüst, auf dem der Sarg während der Trauerfeierlichkeiten steht. Katakana [kata'ka:na]. das; -[s|. auch: die; - [jap. kata-kana. aus: kata = Form. Gestalt u. kana = Silbenschrift]: aus chinesischen Schriftzeichen durch Vereinfachung hervorgegangene, eckige japanische Silbenschrift. Katakaustik [kata'kaustik]. die; - [zu griech. katakaiein = verbrennen, vgl. kaustisch] (Optik): die beim Einfall von parallelen Lichtstrafden auf einen Hotdspiegel entstehende Brennfläche, die im Idealfall ein Brennpunkt ist; katakjui- stisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Optik): -e Fläche (Optik; Brennfläche des Hohlspiegels). Kataklase [kata'kla:z3]. die: -. -n [griech. katäklasis = das Zerbrechen, der Bruch] (Geol.): das Zerbrechen u. Zerreiben einzelner Minerale eines Gesteins durch Erdbewegungen; (Zus.:) Kataklasstruktur, die; - (Geol.): Trümmergefüge eines Gesteins; kataklastisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): die Kataklase betreffeml. Kataklysmenthcorie [kata'klYsmon-]. die; - [nach einer Theorie des frz. Naturforschers G. de Cuvier (1769-1832). f Ka- taklysmus] (Geol.): Theorie, die den Unterschied der Tier- u. Pflanzenwelt der verschiedenen Erdzeitalter als Folge von Vernichtung u. Neuschöpfung erklärt; Katastrophentheorie: Kataklysmus [kata'klYsmosl. der: -, ...men [spätlat. cataclysmus < griech. kataklysmös = Überschwemmung] (Geol.): erdgeschichtliche Katastrophe; <Abl.:) katakly- stisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.). Katakombe [kata'kDmba], die: -, -n <meist PI.) [ital. catacom- be (PI.) < spätlat. calacumbae (Fl.)]: (in frühchristlicher Zeit) unterirdische Anlage zur Beisetzung von Toten. Katalase [kata'la:zd]. die; -. -n [griech. katälysis = Auflösung. Zerstörung] (Biol.. Med.): Enzym, das das Zellgift Wasserstoffsuperoxyd im Organismus durch Aufspaltung in Wasser u. Sauerstoff abbaut. Katalekten [katalektn] <PI.) [zu Ikatalektisch] (veraltet): gesammelte Bruchstücke antiker Werke; katal^ktisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [spätlat. catalecticus < griech. kata- lektikös]: Katalexe zeigend. Katalepsie [katatepsi:]. die; -. -n [...i:an; spätlat. catalepsis < griech. katälepsis = das Fassen. Ergreifen; Krankheitsanfall] (Med.): bei bestimmten Krankheiten auftretende Muskelverkrampfung; kataleptisdi [kata'leptijl <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [spätlat. catalepticus = zur Starrsucht gehörig < griech. kataleptikös = zum Erfassen fähig] (Med.): die Katalepsie betreffend; von Muskelverkrampfung befallen. Katalexe [kata'leksa]. Katalexis [ka'ta:leksis]. die; -. ...lexen [lat. catalexis < griech. katälexis = Kürzung. Verschluß] (Verslehre): (in der antiken Metrik) Unvollständigkeit des letzten Versfußes. Katalog [kata* lo:k]. der:-[e]s,-e [spätlat. catalogus < griech. katälogos = Aufzählung. Verzeichnis]: 1. ein nach einem bestimmten System angelegtes Verzeichnis aller Bücher einer Bibliothek: einen K. aufstellen. 2. gebundenes, numeriertes Verzeichnis von Ausstellungsstücken od. Sammelobjekten: etw. in den K. aufnehmen; Bayardi hatte ... die Erlaubnis erhalten, den ersten K. der Funde aufzustellen (Ceram. Götter 28). 3. kurz für Versandhauskatalog: den farbigen K. eines großen Versandhauses durchblättern. 4. lange Reihe, große Anzahl, zusammenfassende Aufzäfdung (z. B. von Fragen. Forderungen, die in einem bestimmten Zusammenhang anstehen, sich angesammelt haben): ein K. wirtschaftspolitischer Maßnahmen. Katalog-: immuner • die: Nummer, mit der etw. im Katalog (2) ausgezeichnet ist; -preis, der: Preis, zu dem etw. im Katalog (3) angeboten wird; Mvert, der: der im Katalog (2) angegebene Wert eines Sammelobjektes. katalogisieren [katalogi'ziiran] <sw. V.; hat): etw. nach bestimmten Regeln in einen Katalog (1.2) aufnehmen; <Abl.:) Katalogisierung, die; -. -en: das Katalogisieren. Katalpa [katalpa], Katalpe [katalpa]. die: -. ...pen [indian.]: svw. T Trompetenbaum. Katalysator [kataly za:tor. auch: ...to;g]. der; -s. -en [...za- 'to:ran; zu t Katalyse] (Chemie): Stoff, der durch seine An- wesentieit chemische Reaktionen herbeiführt od. in ihrem Verlauf beeinflußt, selbst aber unverändert bleibt; Katalyse [kata'ly:z3]. die; -. -n [griech. katälysis = Auflösung] (Chemie): Herbeiführung, Beschleunigung od. Verlangsamung einer Stoffumsetzung durch einen Katalysator; katalysieren [kataly'zkran] <sw. V.; hat) (Chemie): eine chemische Reaktion durch einen Katalysator herbeiführen, beschleunigen od. verlangsamen; katalytisch [kata'ly:tij] <Adj.; o. Steig.) (Chemie): durch eine Katalyse od. einen Katalysator bewirkt. Katamaran [katama ra:n], der. auch: das; -s. -e [engl, cata- maran = Auslegerboot. Floß < tamil. (Eingeborenensprache des südlichen Indien) kattumaram. zu: ka{tu = binden u. maram = Baumstamm]: 1. schnelles (offenes Segellboot mit zwei Rümpfen (die durch Decks [aufbauten! verbunden sind). 2. Doppelrumpfboot. Katamenien [kata'me:npn] <PI.) [griech. katamenia. eigtl. = das Monatliche, zu: katamenios = monatlich] (Med. selten): Menstruation. Katamnese [katam'ne:z3]. die; -. -n [geb. nach t Anamnese, zu griech. katä = gänzlich u. mnesis = das Erinnern] (Med.): abschließender u. urnfassender Krankenbericht des behandelnden Arztes über einen Patienten. Kataphorese [katafo're:za]. die; -. -n [zu griech. kataphoreln = herabbewegen] (Physik): Bewegung positiv elektrisch geladener Teilchen auf Trägermaterial bei Anlegung elektrischer Spannung in Richtung der Kathode; kataphorisdi <AdJ.; o.Steig.; nicht adv.) (Rhet.. Stilk.): (von sprachlichen Formen) vorausweisend (Ggs.: anaphorisch). Kataphrakt [kata'frakt]. der; -en. -en [lat. cataphractes < griech. kataphräktes = Panzer]: schwer gepanzerter Reiter auf gepanzertem Pferd in den Reiterheeren der Antike. Kataplasma [kataplasma]. das; -s. ...men [lat. cataplasma < griech. kataplasma = Aufgestrichenes; Salbe: Pflaster] (Med.): besonders bei Koliken verwendeter heißer Breiumschlag zur Linderung von Schmerzen. kataplektisdi [kataplcktij] <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) (Med.): vor Schreck starr, gelähmt; auf Kataplexie beruhend; Kataplexie [kataple'ksi:], die: -. -n [...i:an; griech. katäplexis = Niedergeschlagenheit. Verwunderung. Be- 1439
Katapult stürzung. zu: kataplesscin = bestürzt machen] (Med.): durch unvermittelt amftretende freudige Erregung. durch Erschrecken o.a. ausgelöste Lähmung. Starre, die oft mit körperlichem Zusammensinken verbunden ist. Katapult [katapolt], das. auch: der; -[e]s. -e [lat. catapulta = Wurfmaschine mit Bogensehne < griech. kalapöltes]: 1. gabelförmige Schleuder mit zwei Gummibändern, mit der Kinder Steine o.a. schießen: Vater ... machte ihm sogar ein K. aus echtem Vierkantgummi (Schnurre, Bart 150). 2. (Technik) Vorrichtung zum Starten von Flugzeugen o. ä. (bei zu kurzer Startbahn), die mittels der Schnellkraft weggeschleudert werden. 3. (im Mittelalter besonders bei Belagerungen verwendete) Wurfmaschine, mit der Geschosse geschleudert wurden. Katapglt-: -flieger, der (ugs.): a) svw. f -flugzeug; b) kleines, als Spielzeug gebautes Flugzeug, das mit einem Katapult (1) geschleudert wird: ^flug, der: Schleuderflug: ^flugzeug, das (Technik): Flugzeug, das zum Katapultstart geeignet ist: -schuh, der (Leichtathletik): zum Hochsprung geeigneter Schuh mit dicker, stark gewölbter Sohle: ^sitz, der: Schleudersitz: -Start, der (Technik): Start eines Flugkörpers mit Hilfe eines Katapults (2). katapultieren Dcatapol'ti:ranl <sw. V.; hat) [tKatapult]: etw., sich [mit Hilfe eines Katapults (1,2). eines Katapultsitzes wegschleudern, wegschnellen [ lassen): sich aus dem brennenden Flugzeug k.; Wir katapultierten die Stücke mit dem Löffel in die Gegend (Kempowski. Uns 63); Ü sie hat sich ins Showgeschäft katapultiert. 'Katarakt [kata'raki]. der: -[e]s. -e [lat. Cataracta. Cataracten = Wasserfall. Schleuse < griech. katarrhaktes, zu: ka- tarrhättein = herabstürzen): 1. Stromschnelle: er hat in stürmischer Nacht durch die tückischen -e den Nachen gerudert (Kisch, Reporter 102). 2. Wasserfall: Auf einer Reise bis zum zweiten K. des Nils (Ceram. Götter 46); Ü ein K. nervöser Reaktionen; Dreieinhalb Stunden fällt der K. aus Eisen und Rauch und Feuer aus dem Himmel (Plievier. Stalingrad 181); Katarakt [-1. die: -. -e. Katarakta [kata'rakta], die; -, ...ten [zu t'Katarakt, wohl weil die graue Trübung der Augenlinse einer über das Auge herunterfließenden Schicht ähnlich ist) (Med.): Trübung der Augenlinse: grauer Star. Katarrh [ka'tarl. der: -s. -e [lat. catarrhus = Schnupfen < griech. katärrhous. eigtl. = Herabfluß. da nach antiker Vorstellung ein aus dem Gehirn herabfließender Schleim die Ursache dieser Krankheit war) (Med.): Schleimhautentzündung (bes. der Atmungsorgane) mit meist reichlichen schleimigen, eitrigen od. serösen Absonderungen: <Abl.:> katarrhalisch [kata'ra:!^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): zum Erscheinungsbild eines Katarrrhs gehörend: mit einem Katarrh verbunden; <Zus.:> katyrrhartig <Adj.; o. Steig.): wie bei einem Katarrh, wie ein Katarrh. Katastase [kata'sta:za]. Katastasb [katastazis], die: -. ...sen [griech. katästasis = das Anhalten, das Aufhalten] (Litera- turw.): Höliepunkt. Vollendung der Verwicklung vor der Katastrophe (2) im antiken Drama. Kataster [ka'lastn]. der (österr. nur so), auch: das [ital. catastro = Zins-, Steuerregister. H.u.J: amtliches Grundstücksverzeichnis, das beim Vermessungsamt geführt wird. Kataster-: -amt, das: amtliche Stelle, die die Register über alle Grundstücke eines bestimmten Bezirks führt; Vermessungsamt; ^auszug, der: Teil der Katasterkarte mit allen notwendigen Angaben; ^karte, die: Karte, die den Grundriß einer Gemarkung in großem Malistab wiedergibt u. die Grenzen u. Nummern der Flurstücke u. andere Angaben enthält; ^nummer, die: Nummer, die ein Flurstück innerhalb einer Gemarkung bezeichnet; ^parzelle.die: vermessene Bodenfläche, die in den Kataster eingetragen ist; -plan, der: besondere Art der Katasterkarte; ^Schätzung, die (Schweiz.): amtliche Schätzung der Flurstücke einer Gemarkung; -Steuer, die: Steuer, die auf Grund der Vermessung erhoben wird. Katasterismus [katasterismös], der; - [griech. katasterismös = das Versetztwerden unter die Sterne, zu: aster = Stern]: alter Glaube, bes. aus hellenistischer Zeit, nach dem Tiere u. Menschen /nach dem Tixiei in Sterne verwandelt werden können u. als neues Sternbild am Himmel erscheinen. Katastralgemeinde [katas'tra:!-]. die; -. -n Izu t Kataster] (österr.): Teil einer Gemeinde; Ortschaft innerhalb einer Gemeinde; Katastrgljoch, das; -[e]s. -e (österr. Amtsspr.): Joch (4): katastrieren [katas'tri:ran] <sw. V.: hat): in ein Kataster eintragen. katastrophal [katastro'fa.I] <Adj.>: einer Katastrophe gleichkommend, ülinelnd; verhängnisvoll, entsetzlich: eine -e Wirkung. Niederlage; dort herrschen -e Zustände; die Folgen der Krise waren k.; der Streik hat sich k. ausgewirkt; Katastrophe [katas troifo). die; -. -n [lat. catastropha < griech. katastrophe = Umkehr, Wendung]: I. schweres Unglück größeren Ausmaßes: eine furchtbare, unvorhergesehene, wirtschaftliche K.; das ist eine K. für uns; eine K. unvorstellbaren Ausmaßes trat ein: eine K. abwenden, vermeiden; einer K. zutreiben, entgehen; diese Entwicklung führt zu einer K.; es kam zu einer politischen K. 2. (Litera- turw.) entscheidende Wendung [zum Schlimmen i als Schlußhandlung im / antiken] Drama. katastrophal-, Katastrophen- (Katastrophe 1): ^alarm, der: Alarm, der bei einer sich ankündigenden! Katastrophe ausgelöst wird; ^ artig <Adj.; o. Steig.): äfmlich wie eine Katastrophe; in der Art einer Katastrophe; ^ausriistung, die: Ausrüstung für den Fall, daß eine Katastrophe eintrifft; Mlienst, der: Gruppe, Organisation, die im Katastrophenfall einsatzbereit ist; ^einsäte, der: hiljeleistender Dienst im Falle einer Katastrophe; -»fall, der: das System der ... Versorgung ... im K. hat sich ... bewährt (Welt 3. 3. 62, Forum); ^gebiet, das: Gebiet, in dem sich eine Katastrophe ereignet hat; MHt. der: vgl. ^gebiet; ^Politik, die: Politik, die auch Katastrophen einkalkuliert: die K. eines Hitler; -schütz, der: a) Organisation, die bei der Gefälirdung durch eine Katastrophe zur Hilfeleistung angefordert u. eingesetzt wird; b) vorbeugende Maßnahme, um eine Katastrophe zu verhindern; ^theorie.die: X.eine Theorie über die Entstehung der Planeten. 2. svw. tKataklysmentheorie. katastrophisch [katas'lro:fiJl <Adj.; o. Steig.; nicht adv. [zu f Katastrophe]: unheilvoll, verhängnisvoll. Katasyllosjsmus [kata-]. der: -. ...men [zu griech. katasyllo- gizesthai = eine Schlußfolgerung ziehen] (Logik): Widerlegung eines Schlusses. Gegenbeweis. Katathermometer [kata-], das: -s. - [zu griech. kata = herab, abwärts] (Technik): Thermometer zur Messung des Katu- wertes einer Raumtemperatur. katathym [kata'ty:m] <Adj.; o. Steig.) [griech. katathymios = am Herzen liegend, erwünscht] (Psych.. Med.): affektbedingt, wunschbedingt, durch Wahnvorstellungen entstanden. Katatonie[katatoni:].die; -. -n [...i.dn; zu griech. katätonos = heruntergespannt, abwärts gespanntl (Med.): eine Form der Schizophrenie mit Krampfzuständen der Muskulatur u. Wahnideen: Spannungsirresein; Katatoniker [kata'to:- niku], der; -s. - (Med.): von Katatonie Befallener; katatonisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): die Katatonie betreffend. Katawert [kata-]. der: -[e]s. -e Izu griech. kata = herab, abwärts] (Technik): Maß für die in der Temperatur eines Ratwies auftretende Kühlwirkung, die sich aus Raumlufttemperatur u. Luftgeschwindigkeit ergibt. Katazone [kata-], die: -. Izu griech. kata = herab, abwärts] (Geol.): unterste Tiefenstufe bei der Metamorphose der Gesteine. Kate ['ka'.o], die; -. -n [aus dem Niederd., Nebenf. von: Kote < mniederd. Kote, urspr. = Höhle. Loch, mit Flechtwerk abgedeckte Wohngrube] (landsch.): kleines, einjaches, ärmliches Haus [aus HolzJ: geduckte -n. bemoost, strohgedeckt (Grass. Blechtrommel 28). Katechese [kat£'<^:z3], die; -. -n [kirchenjat. catechesis = Katechumenenunterricht < griech. katechesis = mündlicher Unterricht, zu: katechizein. Tkatechisieren] (christl. Kirche): a) die Vermittlung der christlichen Botschaft an Ungetuidtej; b) Religionsunterricht; Katechet [katc'^.t]. der; -en, -en (christl. K irche): Religionslehrer, bes. für kirchliche Christenlehre außerhalb der Schule (Berufsbcz.); Kate- dietDt [katc'9e:tik|.die; - (christl. Kirche): wissenschaftliche Theorie der Katechese; Katechetin. die; -. -nen: w. Form zu t Katechet (Berufsbez.); katedietisch <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): die Katechese betreffend; Katechisation [kateg- za't>io:n].die; -. -en: svw. t Katechese; katechisieren [kate^i- 'zi:ren] <sw. V.; hat) [kirchenlat. catechizäre < griech. katechizein = unterrichten, lehren] (christl. Kirche): / Reli- gions unterrieht erteilen; Katechismus [kau-gsmos], der; -. ...men [kirchenlat. catechismus = Buch für den ersten Religionsunterricht < griech. katechismös = Unterricht, Lehre] (christl. Kirche): 1. Lehrbuch für den christlichen Glaubensunterricht. das in Fragen u. Antworten angelegt ist: Sie würde ihn hereinrufen,... würde ihn den K. abfragen 1440
Kathetometer (Böl 1. Haus 46). 2. Glaubensunterricht für die Katechumenen (1); Katechist [kate'cist]. der; -en. -en [kirchenlat. catechista < griech. katechistes = Lehrer]: einheimischer Laienhelfer in der katholischen Heidenmission. Katechu ['kate^u], das; -s. -s [port. cachu. wohl zu malai. katju]: svw. TGambir. Katechumenat [kate^me'na.t], das od. (Theol.:) der; -[e]s [tKatechumene] (christl. Kirche): a) Vorbereitung der /erwachsenen] Taufbewerber; b) kirchlicher Glaubensunterricht in Gemeinde, Schule u. Elternhaus; Katechumene [kat£cu'me:nd,auch: kat£'9u:mena]. der: -n, -n [kirchenlat. catecnümenus = jmd.. der In der christl. Religion unterrichtet wird < griech. katechoumenos = jmd.. der unterrichtet wird; Part. Perf. von: katecheln = unterrichten, belehren, eigtl. = entgegentönen] (christl. Kirche): 1. der [erwachsene] Taufbewerber im Vorbereitungsunterricht. 2. Konfirmand* bes. im ersten Jahr des Konfirmandenunterrichts; <Zus.:> Katechumenenunterricht, der. kategorial [katego'ria:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [tKategorie] (bildungsspr.): Kategorien betreffend; in, nach Kategorien; Kategorie [katego'ri:].die; -. -n [...i:sn; lat. categoria < griech. kategoria = Grundaussage]: 1. (Philos.) (nach Aristoteles) eine der zehn möglichen Arten von Aussagen über einen realen Gegenstand: Aussageweise. 2. (Philos.) eines der Prädikainente der scholastischen Logik u. Ontotogie. 3. (Philos.) einer der zwölf reinen Verstandesbegriffe Kants, die die Erkenntnis u. die Erfassung von Wahrnehmungsinhalten durch das Defiken erst ermöglichen. 4. Gruppe, in die jmd. od. etw. eingeordnet wird; Klasse, Gattung; einer K. angehören; jmdn. in eine K. einreihen. In. unter eine K. einordnen; das gehört nicht in diese K.. zu dieser K.; das fällt unter eine andere K.; er gehört nicht zu dieser K. von Menschen, die Angst vor der eigenen Courage bekommen; (auch abwertend:) diese K. Mensch war mir schon immer zuwider; kategoriell [katego'rjjel] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.): svw. t kategorial: kategorisch [katego:riJ1 <Adj.; o. Steig.) [spätlat. categoricus = zur Aussage gehörend]: keinen Widerspruch duldend; mit Nachdruck u. bestimmt: eine -e Feststellung; -e Behauptungen; er hat meinem Vorschlag ein -es Nein entgegengesetzt; etw. k. fordern, ablehnen; -es Urteil (einfache, nicht an Bedingungen geknüpfte Behauptung, z. B. A ist B); kate- gorisieren [kategori'zi:ran] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): etw. nach Kategorien (4) ordnen, einordnen: Bei der Auswertung dieses Tests wurden die Antworten kategorisiert in aggressive und zurückhaltende Äußerungen (Noelle, Umfragen 77); <Abl.:> Kategorisjgnmg. die; -. -en. Katen [ka:tn]. der; -s. - [aus dem Niederd.. Nebenf. von: Kot(t)en. TKate] (landsch.): svw. TKate: Die Decke der Wohnstube ist wie in allen Katen so auch im K. von Wilhelm Stresow niedrig (Nachbar. Mond 6). Katen-: ^brot, das: dunkles, grobes, kräftig schmeckendes, flach einem besonderen Verfahren hergestelltes Brot; ^rauchmettwurst, -[rauch)wurst,die: grobe, nach einem bestimmten Verfaliren geräucherte Dauerwurst; ^Schinken« der: vgl. ^rauchmettwurst. Katene [ka'te:nd], die; -, -n [lat. catena = Kette. Reihe] <me/st PI.): Sammlung von Auslegungen der Kirchenväter zu Bibelstellen; KatenoU [kateno'i.t]. das; -[eis. -e [zu lat. catena = Kette u. griech. -oeides = ähnlich] (Math.): Rotationsfläche, deren Meridiane Kettenlinien (parabelähnliche Kurven) sind. 'Kater ['ka:t&]. der. -s. - [mhd. Katerte). ahd. kataro]: 1. männliche Katze (la): ein schwarzer K.; er streicht um sie herum wie ein verliebter K.; * dreimal schwarzer K. (scherzh. Zauberformel; nach altem Volksglauben gehört die Drei zu den sog. magischen Zahlen, ebenso gelten Kater u. Katze, bes. mit schwarzem Fell, als Begleiter von Teufel u. Hexen). 2. (Jägerspr.) männliches Tier von Wildkatze u. Luchs. *Kater [-], der; -s. - [aus der Studentenspr.. wohl volksetym. Eindeutschung von t Katarrh] (ugs.): schlechte seelische u. körperliche Verfassung nach [über]reichlichem Alkohol- genuli: einen K. haben; ich wachte, stand mit einem fürchterlichen K. auf; seinen K. spazierenführen (scherzh.; versuchen, durch einen Spaziergang in frischer Luft das Befinden zu bessern): Ü sein K. (durch ein schlechtes Gewissen bewirkte Niedergeschlagenheit) darüber, daß er derselbe geblieben ist (Frisch. Gantenbein 243). Kgter- (^ater) (ugs.): -bummel, der: Morgenspaziergang direkt im Anschluß an eine durchzechte Nacht, um wieder etwas frisch zu werden; ^frühstück, das: kräftig gewürzte, kleine Mahlzeit meist mit saurem Hering u. sauren Gurken /als Frühstück], die nach reichlichem Alkoholgenuli den Kater vertreiben soll; ^idee, die: nicht durchzuführende, unsinnige, törichte Idee [die in einem nicht ganz nüchternen Zustand entstanden ist]; ^Stimmung, die: svw. T2J(ater. katexochen[kat|eksD'xe:n] <Adv.) [griech. kat* exochen. zu: exoche = das Hervorragen]: schlechthin, im eigentlichen Sinne: ... kann man mit Fug und Recht von einem Lehrbuch k. sprechen (Eidenschink, Eis 8 [Vorwort]). Katfisch l'kat-L der; -[e]s. -e [engl, catfish. zu: cat = Katze, wegen der Kopfform od. wegen der Ähnlichkeit der Rückgratknochen mit Katzenkrallen]: svw. tSeewolf; Katgut [katgut].das; -s [engl, catgut = Darmsaite.eigtl. = Katzendarm, aus: cat = Katze u. gut = Eingeweide] (Med.): Faden für chirurgisches Nähen aus tierischem Darm (ursprünglich aus Katzendarm) od. synthetischen Fasern, der sich während des Heilungsprozesses im Körper auflöst. Katharer ['ka:tare. auch: katare], der; -s. - Imlat. cathari (PL), eigtl. = die Reinen, zu: catharus < griech. katharös = rein] (meist PI.): Angehöriger einer streng asketischen Sekte des Mittelalters; katharob [kata'ro:p] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [vgl. Katharobie] (Biol.): (z. B. von Gewässern) nicht von Abfallstoffen verunreinigt; Katharobie [kata'ro:- bfc]. die; -. -n <meist PI.) [zu giech. katharös = rein u. bios = Leben]; Katharobiont [...robjpnt]. der; -en. -en (meist PI.) [2. Bestandteil zu griech. biÖn (Gen.: bioüntos), 1. Part, von: biofln = leben] (Biol.): in sauberem, nicht schlammigem Wasser lebender Organismus (Ggs.: Sapro- bie); Katharsis [ka(:)tarzis. auch: ka'tarzis]. die; - [griech. kätharsis = (kultische) Reinigung]: 1. (Literaturw.) Läuterung der Seele von Leidenschaften als Wirkung des [ antiken] Trauerspiels. 2. (Psych.) das Sichbefreien von seelischen Konflikten u. inneren Spannungen durch emotionales Abreagieren; kathartbch [ka'tartij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Katharsis betreffend: eine -e Wirkung [aus]üben. Katheder [ka'te:dB]. das. auch: der; -s, - [mlat. cathedra = Lehrstuhl. Bischofssitz < lat. cathedra < griech. kathe- dra = Stuhl. Sessel]: [Lehrer[pult, Podium. Katheder-: -blute, die (scherzh.): Stilblüte, ungewollt komische Äußerung eines Lehrers; -Sozialismus, der: (Ende des 19.Jh.s auftretende) Richtung innerhalb der deutschen Volkswirtschaftslehre mit sozialreformerischen Zügen, die das Eingreifen des Staates in das soziale Leben forderte, um die Klassengegensätze abzubauen; -Sozialist, der: Vertreter des Kathedersozialismus; -Weisheit, die: nur aus Büchern angelerntes theoretisches Wissen. Kathedrale [kate'dra:b], die; -. -n[zu mlat. ecclesia cathedra- lis = zum Bischofssitz gehörende Kirche, zu: cathedra. tKatheder]: a) [erz]bischöfliche Hauptkirche (bes. in England % Frankreich u. Spanien); b) große u. alte, künstlerisch gestaltete Kirche: Ü Der dicke Wasserturm ist die K. für das Stadtbild von Neu-Spuhl (Gaiser. Schlußball 30); <Zus.:> Kathedralentscheklung. die: verbbidliche Entscheidung des Papstes in Fragen der Glaubens- u. Sittenlehre der katholischen Kirche. Kathedralglas, das: [buntes] gegossenes, lichtdurchlässiges Glas mit unebener Oberfläche. Kathepsin Dcat£'psi:n]. das;-s [zu griech. kathöpsein = (aus)- kochen] (Biol.. Med.): Enzym, das Eiweißkörper spaltet. Kathete [kate:td], die; -. -n [lat., cathetus = senkrechte Linie < griech. käthetos (gramme). zu: kathienai = hinablassen] (Math.): eine der beiden Seiten eines Dreiecks, die die Schenkeides rechten Winkels bilden; vgl. Hypotenuse; Katheter [ka'te:tB]. der; -s. - [lat. catheter < griech. kathe- ter] (Med.): Röhrchen aus Metall, Glas, Kunststoff od. Gutn- mi zur Einführung in Körperorgane (z. B. in die Harnblase), um sie zu entleeren, zu füllen, zu spülen od. zu untersuchen: einen K. durch die Harnröhre in die Blase einführen; einen K. anlegen; katheterisieren [kateteri zi:ran] <sw. V.; hat) (Med.): l.a) bei imdm. einen Katheter einführen: der Arzt hat ihn sofort katheterisiert; b) einen Katheter in ein Körperorgan einführen: die Harnblase k. 2. durch einen Katheter Flüssigkeit (z.B. Urin) ableiten; Katheterismus [katete'nsmus]. der; -. ...men (Med.): ungenaue Bez. für Einführung eines Katheters; kathetern [ka'te:ten] <sw. V.; hat): svw. tkatheterisieren; <Abl.:> Katheterung. die; -. -en: das Kathetern; Kathetometer [kateto'me:tB], das; -s. - [zu t Kathete u. t -meter]: Gerät zur Messung von Höhenunterschieden od. vertikalen Verschiebungen. 91 GDW 1441
Kathode Kaftode, (fachspr. auch:) Katode [ka to:do]. die; -, -n [engl. kathode < griech. käthodos = Hinabweg, zu: katä = herab.abwärts u. hodös = Weg; von Faraday (vgl. Farad) 1834 eingeführt! (Physik): negative Elektrode. Minuspol (Ggs.: Anode). Kathoden-, (fachspr. auch:) Katoden- (Physik): -fall, der: SpannwiKsabjall an der Kathode; -strahl, der (meist Pl.>: Elektronenstrahl, der von der Kathode ausseht, dazu: -Strahloszillograph, der: Gerät, das auf einem Bildschirm Formen von elektrischen Schwingungen anzeigt; -Zerstäubung, die: Bildung feinster Schichten von Metall auf der Anode durch Atome, die sich von der Kathode im Hochvakuum gelöst haben. kathodisch, (fachspr. auch:) katodisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Physik): die Kathode betreffend; an der Kathode erfolgend; Kathodophon [katodoTo:n], das; -s. -e [zu t Kathode u. t-phon] (früher): Gerät zur Umwandlung von Schall in elektrischen Strom. Kathole [ka'to:b].der; -n. -n [zu t katholisch (2)] (ugs. abwertend): Katholik; vgl. Evangele; Katholik [kato'li:k, auch ...likl. der; -en. -en [zu t katholisch (2)1: Angehöriger der katholischen Kirche u. ihrer Lehre; <Zus.:> Katholikentag, der: Generalversammlung der Katholiken eines Landes; Katholikin, die; -. -nen: w. Form zu tKatholik; Katholikos flcatolikos], der; - [griech. katholikos]: Oberhaupt einer unabhängigen orientalischen (z. B. der armenischen) Nationalkirche; katholisch [kato:liJ] <Adj.; o. Steig.) [kirchenlat. catholicus < griech. katholikos = das Ganze, alle betreffend; allgemein] (christl. Rel.): 1. (von der Kirche Christi) allgemein, [die ganze Erde/ umfassend: -e Briefe (an die Allgemeinheit, nicht an bestimmte Empfänger gerichtete neu- testamentliche Briefe der Apostel). 2. sich zu einer christlichen Kirche u. ihrem Glauben bekennend, die beansprucht, alleinseligmachend zu sein. u. die das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes, ihres als Stellvertreter Christi eingesetzten Oberhauptes, vertritt: ein -er Geistlicher; die -e Kirche; er ist k.; Katholische Aktion (Laienbewegung in kirchlichem Auftrag, die katholisches (2) Gedankengut im weltanschaulichen, sozialen u. politischen Bereich verbreitet); <subst.:> die Katholischen (ugs.; Katholiken)', Abk.: kath.; katholisch-apostolisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Rel.): der Sekte der Irvingianer angehörend; katholisieren flcatoli- zi:ron] <sw. V.; hat): für die katholische (2) Kirche gewinnen; Katholizismus [katoli'&ismos], der; -: Geist u. Lehre des katholischen (2) Glaubens; Katholizitit [katolitßi'te:t]. die; -: Rechtgläubigkeit im Sinne der katholischen Kirche. Kathoiyt, (fachspr. auch.) Katolyt [katoly:t], der; -s u. -en. -ein] Kurzwort aus 1 Kathode u. ]E\cktwlyt] (Physik): der bei Verwendung von zwei getrennten Elektrolyten im Raum der Kathode befbidliche Elektrolyt. katilinarisch [katilina:rif; nach dem röm. Verschwörer Cati- lina (etwa 108-62 v.Chr.)] in der Fügung -e Existenz (bildungsspr. veraltend; heruntergekommener, zu verzweifelten Schritten neigender Mensch, der nichts mehr zu verlieren hat). Kation [katioin], das; -s. -en [ka'üoinan; zu griech. katä = herab, entlang u. tlon] (Physik): positiv geladenes Ion. das bei der Elektrolyse zur Kathode wandert. Kätner CkeitnB], der; -s. - [TKate]: Bewohner einer Kate. Katode usw.: t Kathode usw. katogen [kato'ge:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. kätö = nach unten u. t-gen] (Geol.): (von der Ablagerung der Sedimentgesteine) von oben nach unten entstanden; kato- halin [katoha'li:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. kätö = nach unten u. hals (Gen.: halös) = Salz] (Geogr.): (von Meeren) im Salzgehalt nach der Tiefe zunehmend. Katolyt: tKathoiyt. katonisch [ka'to:niJ; nach dem für seine Sittenstrenge bekannten röm. Zensor Cato (t46 v.Chr.)] in der Fügung -e Strenge (bildungsspr. veraltend; hart strafende Unnach- giebigkeit). Katoptrflc [katoptrik]. die; - [griech. katoptrike (episteme) = im Spiegel zurückgeworfene Strahlen betreffende Lehre)] (veraltet): Lehre von der Reflexion des Lichts; <Abl.:> katgptrisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (veraltet). katotherm [kato'term] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) Izu griech. kätö = nach unten u. thermös = warm] (Geogr.): (von der Wärmeschichtung der Seen u. Meere) in der Temperatur nach der Tiefe zunehmend; Katothermie [...ter'mi:], die; -: nach der Tiefe zunehmende Temperatur. katschen ['katjn]. katschen ['ket/ni <sw. V.: hat) [wohl lautm.] (landsch.): schmatzend kauen. Kitscher ['keÜBl: tKescher. Kattanker [kat-]. der; -s. - [aus dem Niederd.. zu: Katt = kleiner, mit mehreren scharfen Haken versehener Anker, eigtl. = Katze, wohl nach den an die Krallen von Katzenpfoten erinnernden Haken] (Seemannsspr.): der vordere der beiden Anker beim Ankern mit zwei hintereinamler- liegenden Ankern an einer Kette; karten [kata] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd.. zu: Katt. vgl. Kattanker] (Seemannsspr.): [den Anker] hochziehen. Kattun Dca'tu.n]. der; -s. -e [niederl. kattoen < arab. qu(un = Baumwolle; vgl. Cotton]: 1. Gewebe aus Baumwolle, das sehr fest gewebt ist. 2. *K. kriegen (Soldatenspr.; unter schwerem Beschuß stehen; erw. abbekommen; H.u.): Allmählich merken wir. daß wir K. kriegen (Remarque. Westen 165); es gibt K. (Soldatenspr.; es gibt schweres Artilleriefeuer i u. es wird massiv angegriffen]; H.u.). Kattun- (Kattun 1): -druck, der: Kattun mit aufgedruckten Mustern; -kleki, das; -vorhang, der. kattunen <Adj.: o. Steig.; nur attr.): aus Kattun: eine -e Tischdecke. Katz [kaj^]. die: svw. tKatze in den Wendungen K. und Maus [mit imdm., miteinander] spielen (ugs.; jmdn. hinhalten u. über eine [letztlich doch für ihn negativ ausfallende] Entscheidung im unklaren lassen; nach dem Spiel, das die Katze mit der gefangenen Maus zu treiben scheint, bevor sie sie frißt); für die K. sein (salopp; umsonst, vergebens sein, nichts nützen; der Katze warf man das hin, was nichts wert war. was nichts taugte): alle Mühe war für die K. katz-, Katz-: >bateen <sw. V.: hat) [wohl nach dem Spiel der Katzenmutter mit ihren Jungen] (ugs.): sich raufen: Sie katzbalgten sich wie kleine Jungen, aber mit der Verzweiflung erwachsener Männer (Th. Mann. Zauberberg 951). dazu: -batoerei, die (ugs.); -buckelei [-bokd'l^i]. die; - (abwertend): das Katzbuckeln; -buckeln <sw. V.; hat) [der dienstfertig gekrümmte Rücken wurde mit dem Buk- kel. den Katzen häufig machen, verglichen u. galt als Zeichen von Unterwürfigkeit u. Schmeichelei] (abwertend): sich unterwürfig zeigen. Kätzchen [ketß^n], das; -s. - [4: spätmhd. ketzgin. nach den weichen u. wolligen Blütenhaaren, die mit jungen Katzen verglichen werden]: 1. tKatze da. 2). 2. (ugs.) weibliche Person (in ihrer Eigenschaft als Partnerin. Freundin o.a.): auf der Nonnenstraße, wo uns die K. kannten, hatte eine Freundin ... mir für fünf Minuten ihren Platz in der Haustür abgetreten (Lynen. Kentaurenfährte 158); entlaufenes K. (salopp; ehemalige Freundin)', gestiefeltes K. (salopp; Prostituierte, die sich auf Schuhfetischisten spezialisiert hat). 3. (salopp) Vulva. 4. (meist PI.) Blütenstand der Birke, der Erle, des Haselstrauches u. a. Kftzdien- (Kätzchen 4): -bäum, der: Baum, der Kätzchen als Blüten hat; -blute, die; -blütler, der (Bot.): Kätzchen tragender Baum od. Strauch; -zweig* der: Zweig eines Kätzchenbaumes. Katze l'katßs], die; -. -n [mhd. katze. ahd. kazza; viell. aus dem Nordgerm, (urspr. Lockruf) od. aus einer nord- afrik. Sprache, vgl. nubisch kadls = Katze; 4: viell. wegen der länglichen Form, die einem sich anschmiegenden Katzenkörper ähnelt od. nach der in der Mythologie häufigen Darstellung der Katze als Hüterin von Schätzen]: l.a) <Vkl. tKätzchen) sich geschmeidig u. lautlos bewegendes, vor allem Mäuse fangendes kleines Haustier mit schlankem Körper, gedrungenem Kopf mit kurzen, spitzen, stehenden Ohren, seidigem, weichem Fell, scharfen Zähnen, einziehbaren Krallen u. Augen, die auch in der Dunkelheit hervorragend sehen: eine graue, getigerte, wildernde, herumstreunende, zugelaufene K.; die K. putzt sich, leckt sich, schnurrt, spielt, kratzt, faucht, miaut, macht einen Buckel; die K. hat einen Vogel gefangen; jmd. ist falsch, zäh wie eine K.; sie spielt mit ihm wie die K. mit der Maus; R das hat die K. gefressen (salopp; das ist spurlos verschwunden, u. niemand weiß, wann u. wie)\ da beißt sich die K. in den Schwanz (das ist ein Fall, bei dem sich Ursache u. Wirkung wechselseitig bedingen); das trägt die K. auf dem Schwanz fort (das ist eine unbedeutende Kleinigkeit): Spr die K. läßt das Mausen nicht (alte Gewohnheiten kann man sich nicht abgewöhnen); in der Nacht sind alle -n grau (in der Dunkelheit kann man kaum Einzelheiten unterscheiden, deshalb fallen Besonderheiten nicht 1442 Kauauf); wenn die K. aus dem Haus ist. tanzen die Mäuse [auf dem Tisch] (jmd.. der gewöhnt ist. beaufsichtigt zu werden, nützt die Freiheit voll aus, wenn er einmal ohne Aufsichtsperson ist); *der K. die Schelle umhängen (ugs.; einen gefährlichen od. unangenehmen Auftrag ausführen, aus dem auch noch andere einen Nutzen ziehen; nach einer Tierfabel, in der die Mäuse beschließen, der Katze eine Schelle umzuhängen, damit sie sie rechtzeitig hören können); imdm. die K. den Buckel hinauflasen (Schweiz.; jmdm. angst fnachen; wohl nach der Vorstellung, daß es äußerst unangenehm ist. wenn einem eine Katze auf den Rücken springt); [die beiden folgenden Wendungen beziehen sich wohl auf den im Volksbuch von Till Eulenspiegel erzählten Schwank von der Katze im Sack, die einem Gutgläubigen als Hase verkauft wird:] die K. aus dem Sack lassen (ugs.; eine Absicht, einen Plan, den maßt bisher absichtlich verschwiegen hat, durch eine Äußerung [unbeabsichtigt] anderen zur Kenntnis bringen): die K. im Sack kaufen (ugs.; etw. kaufen, ohne sich vorher von dessen Güte od. Zweckmäßigkeit überzeugt zu haben): K. und Maus [mit jmdm., miteinander] spielen (ugs.; TKatz); um etw. herumgehen wie die K. um den heißen Brei (ugs.; sich nicht trauen, über eine als unangenehm empfundene Sache mit jmdm. zu sprechen): b) weibliche Katze da); c) (Jägerspr.) weibliches Tier von Wildkatze, Luchs u. Murmeltier. 2. <Vkl. TKätzchen) Mädchen, Frau, die bestimmte Eigenschaften, bes. das Schmeichlerische u. Anschmiegsame einer Katze (1 a) hat: sie ist eine kleine, gefährliche K.; Die Thibaut (= ein Dienstmädchen)! Die kleine K. mit ihren Schlitzaugen und dem galligen Teint (Fallada. Herr 15). 3. (derb) Vulva: Angesichts des frischen Grabes ... ließ sie es geschehen, daß man ihren Rock öffnete und ihre arme, teilnahmslose K. anfaßte und drückte (Genet [Übers.). Totenfest 153). 4. (landsch.. sonst veraltet) Geldbeutel: vgl. Geldkatze. 5. (landsch.. sonst veraltet) Rammbock. 6. 'neunsdiwfinzise K. (Seemannsspr.; Peitsche aus neun Tauenden od. neun ledernen Riemen, die jeweils einen Knoten haben): Unbarmherzig klatscht die ..neunschwänzige Katze'* auf den nackten Rücken des Seemanns (Hörzu 20. 1973. 20). Katzeimacher ['katßl-1. der; -s. - [urspr. Bez. für eingewanderte ital. Handwerker, die Küchengeräte, bes. Löffel, herstellten, zu mundartl. Gatz(el) = Schöpfkelle < venez. cazza = Zinnlöflel < spätlat. cattia] (österr. ugs. abwertend): Italiener: Ei nichts, antwortete sie. Gar nichts. Redensarten wie sie bei den -n üblich sind (Dessauer. Herkun 159). kotzen-, Kftzen-: -auae, das: I. Auge einer Katze: Ü Sie ist ... auch schön oder doch attraktiv, mit üppig stolzem Mund und weiten, goldgrün phosphoreszierenden -n (K. Mann. Wendepunkt 424). 2. (ugs.) Rückstrahler am Fahrrad od. Auto. 3. (Mineral.) bräunliches od. graugrünes Mineral, das durch parallel eingelagerte Fasern aus Asbest Licht reflektiert; ^bär, der [nach der Ähnlichkeit mit einer Katze]: svw. t Panda; -blick, der [die Katze gilt oft (irrtümlich) als falsch! (ugs. abwertend): Blick voll Falschheit; -brut, die (derb abwertend): die Jungen einer Katze; - bücke I, der: 1. leicht vorwärts gebeugter Rumpf mit nach oben durchgedrücktem Rücken, ähnlich dem der Katze, bevor sie sich streckt: einen K. machen. 2. (Gymnastik) Übung, bei der man im Hockstütz die Hände dicht vor od. neben die Fußspitzen stützt u. die Knie streckt, so daß der Rumpf einen nach oben gewölbten Bogen bildet; -dreck, der: 1. (ugs.) Kot der Katze. 2. etw. Wertloses; eine Kleinigkeit ohne besonderen Wert: so eine Anschaffung ist kein K.; ^fell, das: Fell der Katze: ein K. soll gut gegen Rheuma sein; -ficken (vulg.): f ^machen; -floh, der: Floh, der auf Katzen lebt; ^frett, das [weil das Tier früher zum Mäusefang verwendet wurde): geschickt kletternder Kleinbär der Wähler Nordamerikas u. Mexikos mit einem dem Fuchs ähnlichen Gesicht, großen Ohren u. buschigem Schwanz; -freundlich <Adj.; o. Steig.): nach außen hin betont liebenswürdig, seine wahren Gedanken aber verbergend; von besonderer, aber nicht echter Freundlichkeil: meine Wirtin ist mir zu k.. dazu: -freundlichkeit, die: -Besicht, das: U Das ... K. des Obersten Carras mit den grünen Augen drehte sich im Kreise (Plievier. Stalingrad 219); -gleich <Adj.; o. Steig,): einer Katze entsprechend, wie eine Katze; -gold, das [eigtl. = falsches Gold. vgl. Katzenblick] (ugs.): 1. rötlichgelbe, metallisch glänzende Verwitterungsprodukte verschiedener Mineralien. 2. goldgelber Pyrit; ^hai, der [nach dereinem gefleckten Katzenfell ähnlichen Zeichnung der Haut): kleiner, schlanker Hai mit gefleckter Haut, der als Speisefisch geschätzt wird; -iammer, der [aus der Stu- dentenspr.. anspielend auf die an Wehklagen erinnernden Laute der Katze, bes. in der Paarungszeit] (ugs.): 1. mit der Ernüchterung einhergehende Niedergeschlagenheit nach einem Rausch, nach Ausschweifungen: am nächsten Morgen kam der große K.; Ü der K. (die depressive, niedergedrückte Stimmung nach einem Versagen, Mißerfolg o. ä.) der Opposition nach der verlorenen Wahl; -konzert, das: vgl. ^mu- sik; -köpf, der [1: viell. wegen der Härte des Schlages auf Katzenkopf 2 anspielend; 2: das Gestein ist so hart, daß beim Brechen die Stücke nicht kleiner als ein Katzenkopf sind] (ugs.): 1. kurzer, kräftiger Schlag mit der Hand auf den / Hinter Jkopf. 2. einzelner Stein des Kopfsteinpflasters, dazu, -koplpflaster, das (ugs.): Kopfsteinpflaster; -kraut, das [1: weil Katzen dem Geruch des Krautes gerne nachlaufen sollen; 2: zur Kennzeichnung der minderwertigeren Art beim Vorkommen verwandter Pflanzen, vgl. Hundskamille]: 1. svw. f Baldrian (1). 2. svw. Nminze; -machen in der Wendung etw. geht wie's K. (derb; etw. läßt sich schnell u. ohne große Mühe durc/iführen, beansprucht nicht viel Zeit): -minze, die: gelblich- od. rötlichweiß blühemies Kraut, das auch als Zierpflanze kultiviert wird; -musik, die [aus der Studentenspr.] (ugs. abwertend): mißtönende Musik mit Disharmonien u. jaulenden Tönen; -pfötchen, das [3: nach der Ähnlichkeit der Behaarung der Blätter mit dem weichen Fell der Katzenpfote]: 1. Vkl. von Npfote (1). 2. (Seemannsspr.) svw. Npfote (2). 3. niedrige, auf der Heide u. in trockenen Wäldern wachsende strauchartige Pflanze mit silbrig behaarten Blättchen u. rosafarbenen (xl. gelblichweißen, Dolden bildenden Blüten; ^pfo- te, die [2: viell. weil die weißen Schaumkronen auf dem graugrünen od. blauen Wasser an die oftmals helleren Zehen der Pfoten von dunklen Katzen erinnern]: 1. Pfote der Katze. 2. (Seemannsspr.) leichte, flüchtige Kräuselung, die sich auf glattem Wasser zeigt, sobald eine Brise aufkommt; -silber, das [vgl. Katzengold]: silbrig verwitternder Glimmer; -sprung, der: I. geringe Entfernung: das war nur ein K.; bis zu ihm. [bis] nach Frankfurt ist es von uns nur ein K.; sie wohnen einen K. von hier. 2. (Turnen) Grätsche am Langpferd, bei der die Beine um die stützenden Arme herum zum anschließenden Hockstand od. Niedersprung gegrätscht werden; -tisch, der [urspr. scherzh. Bez. für den Fußboden, erst später Bez. für einen (niedrigen) Tisch, an dem geringere Gäste sitzen, dann Kindertisch] (ugs. scherzh.): kleiner, etw. abseits einer / Festjtafel stehender Tisch, an dem die Kinder sitzen: Ü Unter dem Druck des Ultimatums kam 1959 die Außenministerkonferenz in Genf zustande, an der beide Deutschlands, am K. sitzend, teilnahmen (Dönhoff. Ära 101); -wasche, die [die Katze säubert sich scheinbar nur durch schnelles Ablecken ihrer Pfoten u. ihres Felles] (ugs.): kurzes, oberflächliches Sichwaschen; K. machen; Noch völlig verdöst, torkelte ich nach einer K. die Treppen hinunter (Kantorowlcz, Tagebuch I. 367); -zunge. die: 1. Zunge der Katze. 2. aus Schokolade hergestellte kleine Süßigkeit, die flach, länglich u. an beiden Enden, ähnlich der Zunge einer Katze, breiter werdend abgerundet ist. k^tzenhaft <Adj.; o. Steig.): wie eine Katze; einer Katze ähnlich: Jede der -en Bewegungen ihres geschmeidigen Körpers zeugte von unbändiger Wildheit (Cotton. Silver- Jet 6); Kätzin [ketßin]. die; -. -en (selten): weibliche Katze. Katzoff l'katpf). KatzufT [katsofl. der; -s. -s [gaunerspr.. zu jidd. kazöwe. katzew < hebr, qzzzqv = jüd. Fleischer. Schächter] (landsch.): Fleischer. Kau-: Mikt, der: Vorgang des Kauens; -apparat. der (Med.): alle beim Kauen beteiligten Organe u. Gewebe; -bewegung. die; -fläche, die: breite Oberseite eines Backenzahns; -aim- mi. der, auch: das; -s. -s: beim Kauen weich u. gummiartig werdende Masse mit erfrischendem Frucht- oder Pfefferminzgeschmack: K. kauen, dazu: -gummiblase, die; -knochen, der: meist aus Tierhaut bestehende Nachbildung eines Knochens, eines Hausschuhs o.a. für den Hund zum Herumkauen u. Spielen; -maaen, der: Teil des Verdauungsapparates bei manchen Tieren, in dem die Nalirung zerkleinert wird; -muskel, der (Med.): Muskel, mit dem beim Kauen der Kiefer bewegt wird; *»ta- bak.der: rollen-. Stangen- od. würfelförmig gepreßter, stark gesoßter Tabak zum Kauen; Priem: Er zog an seinem K. und spie den braunen Saft energisch zwischen seine Füße 91 • 1443
kaubar (Marchwitza. Kumiaks 11); -Werkzeug <PI.) (Biol.): zum Kauen dienende Organe. Beißwerkzeuge. kaubar ['k^barg] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich kauen lassend: eine -e Masse. kaudal [k^i'da:!] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. cauda = Schwanz. Schweif): 1. (Med.) nach dem unteren Körperende od. nach dem unteren Ernte eines Organs zu gelegen. 2. (Biol.) in der Schwanzregion gelegen. Kauder ['k«id«]. der; -s. - [H. u.l (südd.): 1. Werg. 2. (veraltet) Abfall. kaudern [k^idcnl <sw. V.; hat) [urspr. = wie ein Truthahn kollern, wohl lautm.] (veraltet, noch landsch.): unverständlich sprechen: ... wenn er ... von ihm nur als von einem alten Esel und kaudernden Trunkenbold gesprochen hätte (Th. Mann. Zauberberg 797); kauderwelsch < Adj.; o. Steig.) [unter Einfluß von mundartl. kaudern = plappern aus kaurerwelsch. d.h. welsch ( = romanisch,d. h. unverständlich), wie in Kauer (= tirol. für Chur in Graubünden) gesprochen wirdl: (vom Sprechen) aus mehreren Sprachen gemischt u. daher unverständlich: -es Zeug reden; k. reden; denn ich spreche ihnen zu rasch und sie mir zu k. (Th. Mann. Buddenbrooks 210); Kauderwelsch, das; -[s]: a) aus mehreren Sprachen gemischte, unverständliche Sprache. Sprechweise: ein fürchterliches, unverständliches K.; er sprach ein K. aus Deutsch und Englisch: b) auf Grund von zu vielen Fremdwörtern. Fachausdrücken o.a. unverständliche od. schwerverständliche Ausdrucksweise: sein juristisches K. kann niemand verstehen: kauderwelschen <sw. V.; hat): kauderwelsch reden: er kauderwelschte fürchterlich; kauderwelschende Ausländer. kaudinisch Ikap dl:nij]: tJoch (1). Kaue ['k^psl. die: -. -n [mhd. kouwe = Schachthäuschen < lat. cavea. tKäfig] (Bergmannsspr.): 1. Gebäude über der Schacht Öffnung eines Bergwerks. 2. Wasch-u. Umkleideraum der Bergleute: Waschkaue. kauen [k^pdn] <sw. V.; hat) [mhd. (md.) küwen; mhd. kiuwen. ahd. kiuwan. erhalten in ..wiederkäuen'1!: l.a) [Eßbares] mit den Zähnen o. ä. zerkleinern: gut. gründlich, langsam k.; man soll jeden Bissen dreißigmal k.: mit. auf vollen, beiden Backen k. (ugs.; den Mund sehr voll haben u. kauen): sie kaute das Brot, das Fleisch; die Kinder kauten Kaugummi: den Wein k. (den Geschmack unter Kaubewegungen prüfen): kauende Mundwerkzeuge (Fachspr.; zum Kauen bestimmte Mundwerkzeuge): R gut gekaut ist halb verdaut; Ü die Worte k. (langsam, schwerfällig sprechen); *hoch k. (ugs.; mit Widerwillen essen): b) etw. lange u. mühevoll mit den Zähnen zu zerkleinern suchen: ewig an einem zähen Stück Fleisch k.; U an einem Problem, an einer Aufgabe k. (ugs.; Schwierigkeiten mit der Bewältigunghaben): Und da kündige ich Ihnen vorsorglich, wissen Sie. da haben Sie zu k. dran während der Fahrt (Fallada. Mann 63). 2. an etw. nagen, knabbern: am. auf dem Bleistift, an den Fingernägeln k.; er kaute nervös auf den. an den Lippen; Er schwieg und kaute verbissen an seinem Halm (Schnurre. Bart 101); *[die] Nägel k. (gewohnheitsmäßig die Fingernägel abkauen). 3. (vulg.) svw. tabkauen (3). kauern fk^JBn] <sw. V.: hat) [aus dem Niederd. < mnie- derd. küren = lauern, urspr. = sich bücken, sich ducken, gekrümmt dasitzen]: 1. in gekrümmter Haltung mit angezogenen Knien sitzen: reglos am Boden, hinter einem Busch k.; Bettler kauerten auf den Treppenstufen; sie kauerte Jetzt ganz still (Hagelstange. Spielball 152); U das Dorf kauert in der Talsenke. 2. <k. -h sich) sich niederhocken, ducken [um sich zu verstecken]: sich hinter einen Busch k.; der Hase kauert sich in die Ackerfurche; Hortense. in einen Sessel gekauert, zog den Zettel zu sich herüber (Langgässer. Siegel 416); Ü ein windschiefer Schuppen kauerte sich an die Hauswand; <Zus.:> Kauerstart, der (Leichtathletik): Start aus einer kauernden Haltung; Kauerstellung, die: kauernde Körperstellung. Kauf [kayf). der; -[eis. Käufe ['k^yfe; mhd.. ahd. kouf; urspr. = Handel. Vertrag. Geschäft): 1. das Kaufen: ein guter, günstiger, vorteilhafter K.: der K. eines Autos: ein K. auf Raten. Kredit; ein K. auf. zur Probe; einen K. abschließen, tätigen, rückgängig machen; von einem K. zurücktreten: jmdn. zum K. ermuntern, veranlassen; das Grundstück steht zum K. [aus]; Jmdm. etw. zum K. anbieten; *etw. in K. nehmen (sich mit Unannehmlichkeiten, Nachteilen im Hinblick auf andere Vorteile abfinden): materielle Einbußen in K. nehmen; die mit der Sache verbundenen Risiken in K. nehmen; (ugs. auch:) Jmdn. in K. nehmen (sich mit der als unangenehm, lästig empfundenen Anwesenheit von jmdm. abfinden): leichten -s (geh.. veraltend; mit nur geringem Schaden): diesmal ist er leichten -s davongekommen. 2. etw.. was man gekauft hat: das Kleid war ein günstiger K.: den gestrigen K. wieder umtauschen. kauf-« Kauf-: -anreiz, der. -auftrage der: Auftrag an jmdn.. etw. zu kaufen: der Bank einen K. geben; -betrag, der: vgl. -summe; -baykott, der: das Boykottieren des Kaufs einer Ware; abrief, der: Urkunde über den Kaufeiner Sache; -ehe, die (Völkerk.): svw. t-heirat; Entscheidung, die (Werbespr.): jmdm. die K. erleichtern; Entschluß, der (Werbespr.): der Preis ist ein Kriterium für den K.; -fahrer, der (veraltet): Handelsschiff; -fahrteischiff, das [niederd. koopvaardijschip] (veraltet): Handelsschiff; -frau, die: Frau, die im Hatulelsregister als selbständige Handeltreibende eingetragen ist; -freude, die: vgl. -lust; -gegenständ, der: svw. t^objekt; -geW, das (veraltet): svw. t^summe; -sesuch, das: Annonce. Anzeige o.a.. mit der man eine bestimmte Sache zu kaufen sucht; -halle, die: eingeschossiges Kaufliaus; -handlung, die (DDR): Musterausstellung von Herstellerbetrieben, auf der Aufträge entgegengenommen werden; -haus, das: großes, oft mehrstöckiges Geschäft des Einzelhandels, in dem Waren aller Art verkauft werden: im K. einkaufen, dazu: -hausdetektiv, der: von einem Kaufhaus angestellter Detektiv, der die Kunden beobachtet u. Diebstähle verhindern od. anzeigen soll; -heirat, die (Völkerk.): Form der Heirat, bei der der Bräutigam eine bestimmte Summe an den Vater der Braut zahlen muß; ^hen\ der (veraltet): Handelsherr; -Interesse, das: für diese Ware besteht nur geringes K.: -kraft, die (Wirtsch.): 1. Wert des Geldes, einer Währung in bezug auf die Menge der Waren, die man dafür kaufen kann: die K. der D-Mark ist gestiegen. 2. jmds. Vermögen. Waren. Dienstleistungen o.a. zu bezahlen; Zahlungsfähigkeit: eine Steigerung der Löhne erhöht die K. der Arbeitnehmer, dazu: -kräftig <Adj.; nicht adv.): über [ viel] Geld verfügend; zahlungskräftig: -e Kunden, -kraftparität, die (Wirtsch.): Verhältnis zwischen zwei Währungen, gemessen an ihrer Kaufkraft (1); -laden, der: 1. (veraltend) (kleiner] Laden. Geschäft: Am Straßenende spiegelten sich Felder im Schaufenster eines -s (Strittmatter. Wundertäter 222). 2. kleine Nachbildung eines [ Lebensmittel]ladens als Kinderspielzeug: die Kinder bekamen zu Weihnachten einen K.: -kist, die: Neigung. Bereitschaft, etw. zu kaufen (Ggs.: ^unlust): Sonderangebote wecken die K.. dazu: -lustig <Adj.; nicht adv.) (Ggs.: ^unlustig): Vor so viel Pracht werden viele Erwachsene k. (DM 49.1965. 69); <subst.:> zur EröfTnung des neuen Geschäftes kamen viele Kauflustige; -mann, der <P1. -leute): 1. jmd.. der (eine kaufmännische Lehre abgeschlossen hat u.J beruflich Handel, Kauf u. Verkauf betreibt: ein guter, schlechter, geschäftstüchtiger K.; seine Vorfahren waren alle Kaufleute; er lernt K. (macht eine kaufmännische Lehre); er verdient sein Geld als selbständiger K. 2. (veraltend, noch landsch.) Besitzer eines Kaufladens (1): zum K. gehen und Mehl holen, dazu: -männisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. den Beruf des Kaufmanns betreffend: -es Rechnen; -e Buchführung; er ist -er Angestellter; sie macht eine -e Lehre. 2. in der Art eines Kauf- niqnns; das Kaufen u. Verkaufen betreffend: -es Geschick; er hat große -e Erfahrung; der -e Leiter eines Betriebes; k. begabt sein, -mannschaft, die [mhd. koufmanschaft. augh = Handelsware]: Gesamtheit der Kaufleute: ... worüber sich die einheimische K. ehrlich freute (Kirst. 08/15. 27). -mannsdeutsch, das: vgl. -mannssprache. -mannsge- hilfe. der: jmd.. der nach abgeschlossener kaufmännischer Lehre eine Prüfung abgelegt hat; Handlungsgehilfe, -mams- gebt, der: für Kaufleute typische od. notwendige geistige Fähigkeiten. Gesinnung: hanseatischer K.. -mannsgiMe, die (hist.): Gilde der Kauf leute. -maimsladen, der: svw. t-laden, -maimssprache, die: Fachsprache der Kaufleute. -manrastand, der (veraltend): Berufsstand der Kaufleute; -neigung. die: Neigung, etw. zu kaufen; -Objekt, das; Gegenstand. Sache, die gekauft werden kann; -order, die <P1. -s> (Bankw.): Order, eine Aktie o. ä. zu kaufen: Investmentfonds waren mit größeren -s im Markt (Welt 1. 11. 74. 1); -preis, der: Preis, den man für eine Ware bezqhlpn muß; -Schilling, der (veraltet): a) svw. Ksumme; b) Aftzqh- lung; -stein,der: svw. tTalon (2c); -summe, die: Geldsumme, die man für eine Sache bezahlen muß; Minlust, die: 1444
Kausalis mangelnde Neigung, etw. zu kaufen (Ggs.: ^lust). dazu: Minlustig <Adj.: nicht adv.) (Ggs.: -lustig); -verhalten, das: Bei normalem K. hätten die Eier im 1. Quartal 1974 wesentlich teurer sein müssen (MM 26. 4. 74.6); -vertrag, der: Vertrag, der zwischen Verkäufer u. Käufer geschlossen wird; ^wert, der: Wert einer Sache beim Kauf; ^zwang, der: Zwang, eine Sache zu kaufen; dieses Buch kann man sich ohne K. zwei Wochen zur Ansicht schicken lassen. kaufen [k&ifnl <sw. V.; hat) [mhd. koufen. ahd. koufon. zu lat. caupo = Wirt. Händler od. zu spätlat. cauponäri = verhökern, verschachern]: l.a) etw. gegen Bezahlung erwerben; etw. billig, günstig, zu teuer, fast umsonst k.: ein Auto, ein Haus. Lebensmittel k.; sich. jmdm. einen Mantel k.; ich muß noch ein Geschenk für meine Freundin k.; auf Raten. Abzahlung, (ugs.:) Stottern. Pump k.: etw. aus zweiter Hand (gebraucht) k.: etw. für viel, teures Geld k.; (veraltend:) etw. um viel Geld, um zehn Pfennig k.; diese Marke wird viel, gern gekauft (ist beliebt); R dafür kaufe ich mir nichts, kann ich mir nichts k. (ugs.; damit kann ich nicht viel atifangen, das nützt mir nichts): was kaufe ich mir dafür? (ugs.: was nützt mir das?): Ü auch für die Bewunderer des Schattenreiches, die ihre Lebensvorstellungen im Kino kaufen (Koeppen, Rußland 191): Sich (Dativ) jmdn. k. (ugs.; jmdn. bei nächster Gelegenheit zur Rede stellen, zurechtweisen): Und Jetzt wollen wir uns mal den Heini von der Infanterie kaufen (Kirst. 08/15. 455); den Burschen kaufe ich mir schon noch!; b) einkaufen: im Supermarkt, nur im Fachgeschäft k.; in diesem Laden kaufe ich nicht mehr. 2. (ugs.) bestechen; einen Beamten k.; die Zeugen waren alle gekauft: Keiner gestand sich ein. daß es hier nur darauf abgesehen sei, die ganze deutsche nationalgesinnte Intelligenz zu k. (Nie- kisch. Leben 211): kjufcnswert <Adj.; nicht adv.): (als Ware) so beschaffen, daß sich ein Kauf lohnt; Käufer ['kjyfel. der: -s. - [mhd. koufer. keufer. ahd. choufari]: jmd.. der etw. kauft, gekauft hat: ein kritischer, scharf rechnender K.; als K. auftreten; er sucht einen K. für sein Haus: das Auto hat einen/seinen K. gefunden: einen K. an der Hand haben. KJufer-: -andrang,der der K. am ersten Schlußverkaufstag; -ansturm, der: vgl. -andrang; -fang, der (abwertend): Versuch, jmdn. mit unlauteren Mitteln zum Kaufen zu bewegen; -gruppe,die: vgl. -seh ich t; -krefe, der: vgl. - seh ich t; -schiebt, die: Schicht. Gruppe von Menschen, die eine bestimmte Ware kauft: neue -en erschließen; -wünsch, der: dem K. nach besserer Qualität entsprechen. Käuferin, die; -. -nen (mhd. kouferinne]: w. Form zu t Käufer: käuflich fkayflu;] <Adj.>: 1. durch Kauf zu erwerben; gegen Bezahlung erhältlich: diese Gegenstände sind [nicht] k.; etw. k. erwerben; Ü -e Liebe (Prostitution); ein -es Mädchen (Prostituierte). 2. bestechlich: der Minister ist k.; wenn Jemand ... ihr vorhält, der Mensch sei k.. kann sie nurdie Augenbrauen hochziehen (Chr. Wolf. Nachdenken 167); <Abl.:> K&jflidikeit. die: -. Kaukamm, der: -[eis. ...kämme [H. u.; viell. westfäl.. eigtl. = Kuhnacken] (Bergmannsspr.): leichte Axt der Zimmerleute im Grubenbau. Kaukasht[k^ikazist].der -en. -en [nachdemGebirgsland Kaukasien in der südwestlichen UdSSR (Armenische u. Aserbaidschanische SSR): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kaukasistik: Kaukasjstik, die: -: Wissenschaft von den Sprachen u. Literaturen Kaukasiens. Kaulbarsch ['k^pl-l. der: -[e]s. -e [zu t Kaule, wegen der gedrungenen Gestalt des Fisches]: mittelgroßer, schlanker Barsch; Käulchen I'kQykpn]. das; -s. - [zu tKaule] (ostmd.): rundes Küchlein, meist aus Kartoffeln u. Quark; vgl. Käse-. Quarkkäulchen: Kaule I'kQyb], die: -. -n [mhd. küle = KugeKförmiges), zusgez. aus mhd. kugelte), tKugel] (mundartl.): X.Kugel. 2, Grube. Loch; rwxdliche Vertiefung. kauliflor (k^pliflo:^] <Adj.: o. Steig.) [zu griech. kaulös = Stengel. Stiel u. lat. flös (Gen.: flöris) = Blume. Blüte] (Bot.): (von Blüten) unmittelbar am Stamm der Pflanze ansetzend; Kauliflorie [k^lifio'ri:]. die: - (Bot.): das Ansetzen der Blüten unmittelbar am Stamm. Kaultopf, der; -[e]s, ...köpfe [vgl. Kaulbarsch]: 1. svw. tGroppe. 2. svw. t Kaulbarsch. Kaulom [k^plo:m]. das; -s. -e [zu griech. kaulös = Stengel. Stiel] (Bot. veraltet): Sproßachse bei Pflanzen. Kaulquappe, die: -. -n [zu tKaule u. tQuappe]: im Wasser lebende, schwarze, kugelige Larve des Frosches* die einen Schwanz hat. der sich bei der Entwicklung zum Frosch zurückbildet. kaum [k^im] <Adv.) [mhd. küm(e). ahd. kümo. zu: küma = (Weh)klage. eigtl. lautm.]: l.*) fast gar nicht: ich habe k. geschlafen; ich kenne sie k.; es war k. jemand (fast niemand) da; er ist k. älter (nur wenig) als ich; die Mauer ist k. (nicht ganz) drei Meter hoch; das spielt k. [noch] eine Rolle; b) nur mit Mühe; unter Anstrengungen: das ist ja Je zu glauben; die Kinder konnten es k. erwarten; ich bin mit der Arbeit k. fertig geworden; c) vermutlich nicht, wohl nicht: sie wird jetzt k. noch kommen; „Glaubst du. daß er diesem Vorschlag zustimmt?" - ..[Wohl] k."; ohne seine Hilfe hätten wir den Weg [wohl] k. gefunden. 2. gerade [erst]; in dem Augenblick [als]: er war k. aus der Tür. als das Telefon klingelte: er war k. gekommen, da wollte er schon wieder gehen: k. hatte er Platz genommen, da bestürmte man ihn mit Fragen. 3. <in der Verbindung mit ..daß4*) (veraltend) a) nicht lange nachdem: k. daß die Mutter aus dem Haus war. begannen die Kinder zu streiten: der Regen war. k. daß er angefangen hatte, auch schon wieder vorüber; b) mit knapper Mühe noch; gerade noch: ich habe alle Namen vergessen, k. daß ich mich [noch] an die Landschaft erinnere. Kaumazit [kQuma'tßi:t. auch: ...Ißit]. der; -s. (Sorten:) -e [zu griech. kaüma = Brand, Hitze]: Koks aus Braunkohle. Kaupelei Oc%ppd'l%j]. die: -. -en [zu tkaupeln] (ostmd.): / heimlicher] Handel. Tauschhandel; kaupeln ['kftpPN <sw. V.; hat) [wohl verw. mit t kaufen] (ostmd.): Iheimlich] Tauschhandel treiben: mit Briefmarken k. Kauri [k^jari]. der; -s, -s od. die; -. -s [engl, cowrie < Hindi kauri]: (im Indischen Ozean vorkommende) kleine Schnecke mit porzellanartig glänzendem Gehäuse, das früher als Geld od. Schtnuck verwendet wurde. KaurHkhte. die: -. -n [Maori (Eingeborenenspr. der östlichen Südsee) kauri]: svw. tKopalfichte. KaurkreischeI, die; -. -n (voUcst.): Gehäuse der Kaurischnecke: Kaurischnecke, die: -. -n: svw. t Kauri. Kauritleim [k^'nt-]. der; -[e]s, (Sorten:) -e [Kaurit<S>: die Harze der t Kaurifichte werden bei der Herstellung verwendet] (Holzverarb.): synthetischer Leim zum Verleimen von Sperrholz. Furnieren o. ä. kausal [k^iza.I] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. causälis. zu: causa = Grund, Ursache. Sache] (bildungsspr.): on/Vtem Verhältnis zwischen Ursache u. Wirkung beruhend; ursächlich: ein -er Zusammenhang; -e Beziehungen, Abhängigkeiten; -e Konjunktion (Sprachw.; svw. tKausalkonjunktion); etwas hängt k. mit etwas zusammen. kausgl-. Kausal-: -adverb, das (Sprachw.): Adverb, das eine Begründung bezeichnet (z. B. ..deshalb**): -analyse,die (bes. Philos.. Logik): Analyse, die die kausalen Zusammenhänge erforscht; -behandking, die (Med.): svw. Ntherapie; ^be- stimmung, die (Sprachw.): Umstandsangabe des Grundes; Begründungsangabe (z. B. ..aus Eifersucht4*): -beziehung, die (bes. Philos.. Logik); -genetbch <Adj.; o. Steig.) (bes. Philos.. Logik): die Entstehungsursache betreffend; -gesetz, das <o. PI.) (bes. Philos.. Logik): aus dem Kausalprinzip abgeleitetes Gesetz, wonach jedes Ereignis eine Ursache hat u. selbst wiederum Ursache für andere Ereignisse ist u. wonach gleiche Ursachen gleiche Wirkungen haben; ^Haftung, die (Schweiz, jur.): svw. tGeFährdungshaftung; -kette, die (bes. Philos.. Logik): Kette von Kausalzusammenhängen; -konjunktion, die (Sprachw.): begründende Konjunktion (z. B. ..weil44); -nexus, der: svw. t -Zusammenhang; -Prinzip, das <o. PI.) (bes. Philos.. Logik): philosophisches Prinzip, wonach jedes Geschehen eine Ursache hat; ^rehe. die: vgl. ^kette; -satz, der (Sprachw.): Umstandssatz, der eine Ursache, einen Grund angibt; Begründungssatz; -thera- ple, die (Med.): Behandlung der eigentlichen Ursache einer Krankheit u. nicht nur der Symptome; -Zusammenhang, der (bes. Philos.. Logik): ein auf dem Prinzip von Ursache u. Wirkung beruhender Zusammenhang von Ereignissen: zwischen diesen politischen Ereignissen besteht ein K. Kausatgie [kapzaJ'gi:], die: -. -n [...i:an; zu griech. kaflsis = das Brennen u. älgos = Schmerz] (Med.): durch mechanische Verletzung (z. B. eine Schußver letzung) eines peripheren Nervs hervorgerufene brennende Schmerzen. Kausalis [k^iza:lis], der, -, ...les [...le:s; zu spätlat. causälis = zur Ursache gehörig] (Sprachw.): 1. <o. PI.) Kasus in bestimmten Sprachen, der die Ursache od. den Grund einer Handlung angibt. 2. Wort, das im Kausalis (1) steht; 1445
Kausalität Kausalität [kapzali te:tj. die: -. -en [mlat. causalitas]: Zu- sammenliang zwischen Ursache u. Wirkung; ursächlicher Zusammenliang. Ursächlichkeit: zwischen dem Verhalten des Angeklagten und dem entstandenen Schaden besteht K. (jur.: das Verhalten des Angeklagten hat zu dem Schaden geführt). Kausalitfitsgesetz, das: -es: svw. tKausalgesetz; Kausalitätsprinzip, das; -s: svw. tKausalprinzip; Kausativ ['kajjzati:f. auch: --'-]. das; -s. -e [...i:va; zu lat. causativus = ursächlich] (Sprachw.): Verb des Veranlassens (z.B. ..tränken*' = trinken machen); Kausativbildung, die: svw. tKausativ; Kausativum [kapza'thvuml. das: -s. ...va (Sprachw. veraltet): svw. tKausativ. Kausch, Kausche l'kajjKa)]. die: -. Kauschen [aus dem Niedere!. < niederl.kous < mniederl. couse.eigtl. = Strumpf; Hosel (Seemannsspr,): Ring mit rinnenförmigem Rand zur Verstärkung von Tau- u. Seilschlingen. kaustifizierenfkaystifi'^i:ran] <sw. V.; hat) [zu lat. causticus (t kaustisch) u.facere (in Zus.-ficere) = machen, bewirken! (Chemie): nur schwach basisch reagierende Alkalien durch Umsetzen ihrer wä/Jrigen Lösungen mit gelöschtem Kalk in stark ätzende Alkalien überführen; <Abl.:> Kaust iflzje- rung, die: -. -en; KaustDc ['kajastikh die; - [vgl. kaustisch]: 1. (Optik) Brennfläche einer Linse. 2. (Med.) svw. TKauteri- sation; Kaustikum [k^istikum]. das; -s, ...ka [lat. causti- cum, vgl. kaustisch] (Med.): ätzendes Mittel, mit dem schlecht heiletide Narben, Wunden o.a. behandelt werden (z. B. Höllenstein); kaustisch [kajjstij] <Adj.) [lat. causticus = brennend, beißend, ätzend < griech. kaustikös = brennend, zu: kaiein = brennen, verbrennen]: a) (Chemie) scharf, ätzend; -e Alkalien; -e Soda (Natriumhydroxyd); b) (bildungsspr.) sarkastisch, spöttisch: sein -er Witz; Ich verstand, daß der eigene Vater dieses -e Gesicht nicht hatte ansehen können (Werfei. Himmel 74); Kaustobiolith [k^Mstobio'li:t. auch: ...lit], der; -s od. -en. -e[n] (meist PI.) [zu griech. kaustös = gebrannt (zu: kaiein. t kaustisch), bios = Leben u. t-lith] (Fachspr.): aus fossilen Organismen bestehendes, brennbares Produkt (z. B. Torf. Kohle). Kautel Dt3p'te:l]. die; -. -en (meist PI.) [spätlat. cautela = Schutz. Sicherstellung, eigtl. = Vorsicht] (jur.): / vertraglicher] Vorbehalt: Absicherung, Sicherheitsvorkehrung: Kautelen. eine K. in einen Vertrag einbauen. Käufer [k^jjtB]. der: -s. - [lat. cauter < griech. kauter = Brenneisen, tkaustisch] (Med.): chirurgisches Instrument zum Ausbrennen von Gewebsteilen; Kauterisation flcaji- teriza'tßio:n]. die; -. -en (Med.): Zersükung von krankem Gewebe durch Brennen od. Ätzen; kauterisieren [kapteri- zi:ran] <sw. V.; hat) (Med.): eine Kauterisation durchfüh- ren; Kauterhm [ka*i'te:riom], das; -s. ...ien [...jfcwi; lat. caute- rium = Beizmittel; Brenneisen < griech. kauterion]: 1. (Chemie) ätzendes Mittel. 2. (Med.) Brenneisen (2). Kaution [k^i't$io:n], die; -. -en [lat. cautio (Gen.: cautiönis). eigtl. = Behutsamheit. Vorsicht, zu: cavere = sich hüten; Bürgschaft leisten]: a) gröllere / vom Gericht festgelegte} Geldsumtne, die als Bürgschaft, Sicherheitsleistung für die Freilassung eines / Untersuchungs]gefangenen hinterlegt werden muß: eine K. für jmdn. stellen; eine K. festsetzen, zahlen: er kam gegen eine K. von tausend Mark frei; b) Geldsumme, die man als Sicherheit beim Mieten einer Wohnung o.a. zahlen muß: zwei Monatsmieten K. zahlen; der Vermieter hat die K. einbehalten, weil Flecke auf dem Fußboden waren; <Zus.:> Kautionssumme, die. Kautsch: tCouch. kautschieren [kqp'Lfrran]: tkautschutieren; Kautschuk [koptjük]. der; -s, (Sorten.) -e [frz. caoutchouc < span. caucho, älter: cauchuc, aus einer peruanischen In- dianerspr.]: aus dem milchigen Saft verschiedener tropischer Pflanzen gewonnene, zä/ie, elastische Masse, die den Rohstoff für die Herstellung von Gummi darstellt: natürlicher, synthetischer K.; K. vulkanisieren, zu Gummi verarbeiten. Kautschuk-: -bäum, der: Baum, aus dessen eingeritzter Rinde ein milchiger Saft fließt, der zu Kautschuk verarbeitet wird; -milch, die: milchiger Saft aus der Rinde des Kautschukbaumes; -Paragraph, der (ugs.): svw. tGummiparagraph; -Pflaster, das (veraltet): Heftpflaster; -plantage,die; -Produktion, die; -wäre, die. kautschutieren [k4MÜu'ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. caoutchou- ter]: a) mit Kautschuk überziehen; b) aus Kautschuk herstellen. Kauz [kaylßl. der; -es, Käuze [k^y^; I: spätmhd. küz(e). lautm.; 2: da der Kauz ein Nachtvogel ist. scheint er sich von anderen Vögeln abzusondern u. wirkt wie ein Einzelgänger: 3: wohl nach der äußeren Ähnlichkeit]: I. <Vkl. tKäuzchen) kleine Eule mit dickem, rundem Kopf: der nächtliche Ruf eines -es; aus dem Wald hörte man einen K. schreien. 2. auf liebenswerte Weise sonderbarer, eigenbrötlerischer Mann: ein komischer, wunderlicher K.; ein völlig närrischer K.. aber ich hatte ihn von der ersten Minute an gern gemocht (Fallada. Herr 89). 3. (landsch.) Haarknoten: das Haar zu einem K. aufgesteckt tragen; Käuzchen fk^yt^n], das: -s. -: I. TKauz (1). 2. svw. tSteinkauz: das K. ruft; kauzig [k^utßi^] <Adj.): in der Art eines Kauzes (2); wunderlich, sonderbar: ein -er Alter; Ein bißchen k.. aber eine Seele von Mensch (Bunte 49, 1974. 124); Kauzigkeit, die;-. Kaval[kaval].der;-s.-s[zuital.cavallo = Pferd, t Kavalier]: Spielkarte im Tanx-kspiel; Ritter; Kavalier flcava'li:?]. der; -s. -e [frz. cavalier < ital. cavaliere = Reiter. Ritter, zu: cavallo = Pferd < lat. caballus]: 1. Mann, der bes. Frauen gegenüber taktvoll, hilfsbereit u. höflich ist u. dadurch angenehm auffällt: ein eleganter, vollendeter K.; ein K. vom Scheitel bis zur Sohle: den K. spielen: ich gebe Ihnen mein Ehrenwort als K.; ein K. am Steuer, der Straße (rücksichtsvoller, hilfsbereiter Autofahrer); R der K. genießt und schweigt (ein Kavalier kompromittiert eine Datne, mit der er ein Liebesabenteuer hatte, nicht, indem er darüber redet); *ein K. der alten Schule (ein Mann, der sich durch bes. höfliches, taktvolles, rücksichtsvolles Benehmen auszeichnet). 2. (veraltet, noch scherzh.) Freund, Begleiter eines Mädchens: sie hat einen flotten K.; ihr K. holte sie zu Hause ab. 3. (hist.) Edelmann. kavalkr-, Kavalkr- (vgl. auch: kavaliers-. Kavaliers-): ^mäßig: t kavaliersmäßig; -spitz, der [das Fleisch ist von so guter Qualität, daß man es sogar einem .JCavalier" (= einem vornehmen Herrn) vorsetzen kann] (österr.): bestimmtes, zum Kochen geeignetes Rindfleisch; -Start, der: t Kavaliersstart; -taschentudi.das: f Kavalierstaschentuch; -tuch, das: tKavalierstuch. kavalkrs-. Kavalkrs- (vgl. auch: kavalier-, Kavalier-): -de- likt, das: / strafbare/ Handlung, die von der Gesellschaft, von der Umwelt als nicht ehrenrührig, als nicht sehr schlimm angesehen wird: Steuerbetrug wird als K. angesehen; Trunkenheit am Steuer ist kein K.; -haus, das (hist.): kleines, zu einem Schloß gehörendes Haus, in dem die Hofleute wohnten; -krankheit (veraltet verhüll.): Geschlechtskrankheit; -mäßig, (auch:) kavaliermäßig <Adj.>: in der Art eines Kavaliers (1); höflich, zuvorkommend: -es Benehmen; -Pflicht, die: mit dem Wesen, dem Benehmen eines Kavaliers (1) zusammenhängende Pflicht; -schnupfen, der (scherzh. verhüll.): Tripper (beim Mann); -Start, (auch:) Kavaljcr- start. der [wohl unter Anspielung auf die Anfangszeit der Motorisierung, in der sich nur jmd. aus höheren Gesellschaftskreisen einen schnellen Wagen leisten konnte u. beim Start durch geräuschvolles, schnelles Anfahren auf sich u. sein Fahrzeug aufmerksam machte]: schnelles, geräuschvolles Anfahren mit einem Auto [um zu imponieren 1: Wer vorausschauend fährt und Kavalierstarts vermeidet, erreicht automatisch eine gleichmäßige Geschwindigkeit (MM 3. 7. 73.13); -taschentuch, (auch:) Kavalifirtaschen- tuch. das: als Schmuck in der äußeren Brusttasche des Herrenjacketts getragenes Taschentuch, das so gefaltet u. eingesteckt ist, daß nur einige Spitzen davon zu sehen sind; ^tudMauch:) Kavaljfirtuch. das <P1. ...tücher): svw. t-taschentuch. Kavalkade Ocaval'ka:da]. die; -. -n [frz. cavalcade < ital. cavalcata. zu: cavalcare < spätlat. caballicäre = reiten, zu lat. caballus = Pferd] (veraltend): /bei einem festlichen Anlaß auftretendeJ Gruppe von Reitern: Die K. ... setzt sich in leichten Trab und hält auf einen Waldweg zu (Fr. Wolf. Menetekel 75); U Dann kam der Hofrat mit seiner K. von Assistenten und Volontärinnen hereingefegt (Musil. Mann 978); Kavallerie [kavab'ri:. auch: ' ]. die;-.-n [...i:an; frz. cavalerie < ital. cavalleria. zu: cavaliere. t Kavalier] (Milit. früher): a) zu Pferd kämpfende Truppe: Reiterei: schwere, leichte (schwer-, leichtbewaffnete) K.; er war bei der K.; b) Soldaten der Kavallerie (a): Auch uns stand nur K. gegenüber. Petersburger Gardedragoner (Dwinger. Erde 28). Kavallerie-: -abteihing, die; -diviston, die; -manöver, das; -pferd, das; -regünent, das. 1446
Kegel Kavallerist flcavabrist. auch: ' 1. der; -en. -en (Miiit. früher): Soldat der Kavallerie (a): er nahm als K. am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil; Kavalett [ka- va'let]. das; -s. -s u. -en Izu ital. cavalletto = Gestell. Vkl. von: cavallo = Pferd, f Kavalierl (österr. Soldatenspr. veraltet): einfaches Bettgestell. Kavatine [kavati:nd|. die; -. -n [ital. cavatina. Vkl. von: cavata = gedanklich zusammenfassender Schluß eines Rezitativs, zu: cavare = herausholen] (Musik): *) Sologesang- stück in der Oper von einfachem, liedmäßigem Charakter; b) liedartiger Instrumentalsatz. Kavelins [ka:v3hnl. die; -. -en [niederl. kaveling. eigtl. = Los. zu: kavelen = losen, durch ein Los zuweisen: vgl. ^abell (Wirtsch.): Mindestmenge, die ein Käufer auf'einer Auktion erwerben muH. Kavent flca'ventl. der. -en. -en Izu lat. cavens (Gen.: caventis). 1. Part, von: cavere = bürgenl (veraltet): Gewährsmann. Bürge; <Zus.:> Kav^ntsmaim, der; -[e]s. ...manner: 1. (landsch.) a) sehr großer, beleibter Mensch: dein Freund ist ja ein schöner K.; b) durch seine Größe. Dicke beeindruk- kendes Exemplar von etw.: der Hecht, den ich heute gefangen habe, war ein richtiger, so ein K. 2. (Seemannsspr.) Wellenberg, der aus zwei aus verschiedenen Richtungen anbrandenden Wellen besteht. Kaverne flca'verndl. die; -. -n [lat. caverna = Höhle]: 1. 'künstlich angelegter] unterirdischer Hohlraum zur Unterbringung technischer od. militärischer Anlagen od. zur Müllablagerung: eine K. zur Lagerung von Atommüll. 2. (Med.) durch einen krankhaften Vorgang entstandener Hohlraum im Körpergewebe: -n in tuberkulösen Lungen; <Zus. zu 1:> Kavernenkraftwerk, das: in einer Kaverne gebautes Kraftwerk; kavernBcol [kaverni'ko.i] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> [frz. cavernicole. zu: caverne = Höhte (Kaverne) u. -cole. zu lat. colere = bewohnen] (Zool.): (von Tieren) in Höhlen lebend; Kavernom Ücaver'no:ml. das; -s. -e [zu f Kaverne] (Med.): Geschwulst aus Blutgefäßen; Blutschwamm; kavernös [kavernös <Adj.; -er. -este) [lat. cavernosus]: 1. (Geol.) (von Gesteinsarten) reich an Hohlräumen. 2. (Med.) a) Kavernen (2) aufweisend, schwammig: -es Gewebe; b) (von Organen) zu einem Holilraum gehörend. Kaviar [ka:viar]. der: -s. (Sorten.) -e [viell. unter Einfluß von älter ital. caviaro < türk. havyar (älter: chavijar)]: mit Salz konservierter Rogen verschiedener Störarten, der als besondere Delikatesse gilt: schwarzer, russischer K.; auf dem Empfang gab es K. und Sekt: <Zus.:> Kaviarbrot, das: langes, rundes, stangenförmiges Weißbrot; Stangenbrot; Kaviarbrötchen, das: mit Kaviar belegtes Brötchen. Kavitit [kavi't€:t], die; -. -en [spätlat. cavitäs = Höhlung. Hohlraum]: 1. (Anat.) Höhlung. Hohlraum in einem Körperorgan od. im Gewebe. 2. (Zahnmed.) durch Karies entstandener Hohlraum in einem Zahn; Kavitation [kavita'tßio.n], die; -. -en [frz. cavitation. engl, cavitation] (Technik): Bildung eines Hohlraums [in stark fließenden Flüssigkeiten]. Kawa [ka:va]. die; - [polynes. kava. eigtl. = bitter]: säuerlich-erfrischendes, berauschetides Getränk der Polynesier. Kawafl, Kawasse flca'vaste)]. der: Kawassen. Kawassen [türk.kavas < arab. qawwäs. eigtl. = Bogenschütze] (früher): 1. Ehrenwächter (für Diplomaten) in der Türkei. 2. Wächter u. Bote in Gesandtschaften im Vorderen Orient. Kayemepfeffer: f Cayennepfeffer. Kayseri ['kajsefi]. der; -[s]. -s [nach der gleichnamigen türkischen Stadt]: einfacher, kleinformatiger Orientteppich. Kazike Dca't$i:kd]. der; -n. -n [span. cacique. aus dem In- dian.]: 1. (früher) Häuptling bei den Indianern Süd- u. Mittelamerikas. 2. a) <o. Pl.> Titeleines indianischen Ortsvorstehers in Mexiko u. Guatemala; b) Träger dieses Titels. Kazoo [kd'zu:]. das: -[s], -s [amerik. kazoo, viell. lautm.. H. u.J: primitives Rohrblasinstrument in der Volksmusik der amerikanischen Neger. Kea fke.al. der; -s. -s [Maori (Eingeborenenspr. Neuseelands) kea]: in den Hochgebirgen Neuseelands lebender, olivgrüner u. bräunlicher Papagei. Kebab [ke'ba:p], der; -[s] [türk. kebap < arab. kabäb] (Kochk.): [südjosteurop. u. oriental. Gericht aus kleinen, am Spieß gebratenen / HammelJfleischstückchen; türkische Spießchen. kebbeln [kebln] (alemann.): svw. tkibbeln. Kete-: ^«he, die (früher): Ehe. die {mit einer nicht Ebenbürtigen od. einer Sklavin] neben der eigentlichen Ehe bestand; -freu, die. -wett), das: svw. f Kebse. Kebse [ke:ps3]. die; -. -n [mhd. keb(e)se, ahd. kebis(a). eigtl. = Sklavin. Dienerin] (früher): Nebenfrau. Konkubine: orientalische Würdenträger machten die Sklavinnen zu ihren -n; Denn was die -n betraf .... so kam es auf ihre Meinung nicht an (Th. Mann. Joseph 360). keck [kek] <Adj.> [mhd. kec. quec = lebendig, munter, stark, mutig, ahd. chec(h). quec(h) = lebendig, lebhaft; vgl. erquicken]: unbekümmert, respektlos, ein bißchen frech od. vorlaut, aber in einer charmanten Weise, so daß man es nicht ernstlich übelnehmen kann: er ist ein -er Bursche: -e Antworten geben; er trägt ein -es (Unternehmungslust erkennen lassendes, ein wenig verwegenes, flottes) Bärtchen. Hütchen: das war ein bißdien zu k. von ihm: ein wenig außer sich. ... setzte er sich ... k. (unbekümmert) über Form und Vorschrift hinweg (Th. Mann. Hoheit 15); seine Augen blitzten k. und herausfordernd; er bereue, sich so k. (so wenig respektvoll) gegen Frau Tobler benommen zu haben (R. Walser. Gehülfe 96). keckem [kekcn] <sw. V.: hat) [lautm.. zu älter, kecken (Jägerspr.)l: (bes. von Fuchs. Dachs. Marder. Iltis) in der Erregung. Gereiztheit einige kurz abgehackte Laute in rascher Folge ausstoßen: Er lacht keckemd wie ein Fuchs (Remarque. Obelisk 58); Ü ein feindliches MG keckerte; im Schilf keckerte eine Rohrdommel. Keckheit, die; -. -en [zu fkeck]: 1. <o. PI.) das Kecksein, keckes Auftreten: ... begrüßte er sie beiläufig, fand nicht seine gewohnte K. (Feuchtwanger. Erfolg 486). 2. kecke Tat od. Äußerung: sich allerhand -en erlauben. Keder ['ke:di?]. der; -s. - [niederd. auch: Quarder. mhd. ke(r)der. querder = Flickstück aus Leder oder Tuch. ahd. querda(r)] (Handw.. bes. Schuhmacherei. Polsterei): schnurartige Randverstärkung aus Leder od. Kunststoff, aufgesetzter Streifen: die Polsternähte mit -n verdecken. Keep [ke:pl, die; -. -en [aus dem Niederd. < mniederd. kep] (Seemannsspr.): Rille. Kerbe (in einer Boje, einem Block. Mast o.a.). die einem darumgelegten Tau Halt gibt. Keeper [ki:pB]. der; -s. - [engl, keeper = Hüter. Wächter, zu: to keep = (be)hüten. bewachen] (Fußball, bes. österr.): Tormann. Torhüter: Nach einem Eckball... köpfte er über Tormann Stachowitz hinweg, der K. versuchte nachzusetzen, berührte den Ball ... (Presse 9. 12. 68); keep aniling ['ki:p 'smQjlro; engl.]: nimm's leicht; immer nur lächeln (u. nicht zeigen, wie einem wirklich zumute ist)!; <subst.:> Keep-smiling, das; -: bejahende Lebenseinstellung, zur Schau getragener Optimismus. Kees [ke:s]. das: -es, -e [mhd. nicht belegt, ahd. ches = Eis. Frost. H. u.l (bayr.. österr.): Gletscher: Gletscher. Fim. K. - Die örtlich verschiedene Benennung der Eisströme (Eidenschink. Eis 55); <Zus.:> Kf&wasser, das <P1. ^wasser) (bayr.. österr.): Gletscherbach. Kefe [ke.fd]. die: -. -n [mhd. nicht belegt, ahd. cheva = Fruchthülse. Schote. H. u.] (Schweiz.): Schote. Zuckererbse (die mit der Schote gegessen wird). Kefir [ke:fir]. der; -s [russ. kefir (kaukas. Wort)]: ein aus l Stuten]milch durch Gärung gewonnenes Getränk mit säuerlichem, prickelndem Geschmack u. geringem Alkoholgehalt. Kegel [ke:g|], der; -s. - [mhd. kegel = Knüppel. Stock; Holzfigur im Kegelspiel; Eiszapfen; uneheliches Kind: ahd. chegil = Pflock. Pfahl; eigtl. = Ästchen. Stämmchen, kleiner Pfahl]: 1. (Geom.) geometrischer Körper, dessen Oberfläche von einer in einer Spitze endenden, gleichmäßig gekrümmten Fläche über einer kreisförmigen od. elliptischen Grundfläche gebildet wird: ein spitzer, stumpfer K.; die Größe eines -s berechnen. 2.a) kegelförmiges Gebilde; etwas, was sich über einer runden Grundfläche nach oben mehr od. weniger steil verjüngt: der K. des Vulkans; der K. (Lichtkegel) der Taschenlampe, der Scheinwerfer; ... auch das Gebäude der Ortskommandantur hüllte sich in Qualm ein. ein weites Feld spitz aufragender weißer K. und Ruinenfetzen und Schuttgebäude (Plievier, Stalingrad 275); b) (Technik) Bauelement im Maschinenbau in Form eines stumpfen Kegels; c) (Jägerspr.) Hase od. Kaninchen in aufgerichteter Haltung (wobei die Vorder laufe den Boden nicht mehr berühren). 3. zum Kegelspiel gehörende, flaschenartig geformte Figur aus Holz od. Kunststoff: wie viele K. sind gefallen?; die K. aufsetzen, aufstellen, (ugs.:) abräumen, umwerfen; er spielt K. 4. (Druckw.) Ausdehnung einer Drucktype, durch die die Größe der gedruckten Schrift bestimmt wird: die Größe des -s wird in typographischen Punkten angegeben. Vgl. Kind (1 b). 1447
kegel-, Kegel- kesek Kegel-: ^abend, der: Abend, an dem man sich /regelmäßig an einem bestimmten Wochentag] zum Kegeln trifft; ^aufsetzen der: svw. Njunge: ^aufstellet-, der: svw. Kjunge; ^bahn, die: a) Anlage zum Kegeln; die Gaststätte hat eine K.; auf die K. gehen; b) Bahn, auf der beim Kegeln die Kugel rollt; -berg, der: kegelförmiger Berg; ^biuder, der: 1. (ugs.) jmd.. der viel u. gern kegelt. 2. jmd.. der im gleichen Kegelklub ist wie man selbst; ^form, die; ^förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: die Form eines Kegels (1) aufweisend; Ich sah auf seinen -en kahlen Schädel (Seghers. Transit 269); ^junge. der (veraltend): Junge, der beim Kegelspiel die umgeworfenen Kegel wieder aufstellt; vgl. Balljunge; -khib, der: a) organisatorischer Zusammenschluß von Keglern [mit vereinseigener Kegelbahn]; in einen K. eintreten; b) Gesamtheit der Mitglieder eines Kegelklubs (a): der K. macht einen Ausflug; ^kuael, die: Kugel aus Holz od. Kunststoff zum Kegeln; -mantel, der (Geom.): Oberfläche eines Kegels ohne die Grundfläche; ^Partie, die: Wettkampf im Kegeln; ^Protektion, die (Kartographie): Projektion der Erdoberfläche od. des darzustellenden Erdab- Schnitts auf einen Kegelmantel, der dann auf einer Fläche ausgebreitet wird; ^rad, das (Technik): kegelförmiges Zahnrad, dazu: -radgetriebe, das; -9cheibe, die: svw. Kkugel; ^Scheiben <st. V; Zusschr. nur im Inf.; scheibt Kegel, schob Kegel, hat Kegel geschoben) (bayr.. österr.): svw. t-schieben; <subst.:> -Scheiben, das; -s; ^schieben <st. V.; Zusschr. nur im Inf.; schiebt Kegel, schob Kegel, hat Kegel geschoben) (volkst.): svw. tkegeln (1 a): wir gehen heut k.. treffen uns heute abend, um Kegel zu schieben; R Petrus schiebt Kegel lim Himmel] (scherzh.; es donnert): <subst.:> -schieben, das; -s; -schnitt, der (Geom.): ebene Schnittfigur, die bei einem beliebigen, glatten Schnitt durch einen [geraden KreisJkegelentsteht; Ellipse. Parabel. Hyperbel sind wichtige -e: ^spiel. das: a) das Kegeln. Sportart des Kegeins; b) svw. N Partie: ein K. machen; c) einzelner Abschnitt einer Kegelpartie; -Spieler, der; -sport, der; -statt, die; -. -statten (österr.): svw. t-bahn (a); -stumpf, der (Geom.): durch einen parallel zur Grundfläche geführten Schnitt entstandener Teil eines Kegels ohne Spitze; -ventil, das (Technik): Ventil in der Form eines Kegels, das bes. gut abdichtet. kegelig, keglig [ke:g(3)li<;] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): wie ein Kegel geformt, kegelförmig; kegeln I'ke:gjn] <sw. V.) Imhd. kegeln]: 1. <hat) a) (beim Kegelspiel) eine Kugel mit gezieltem Schwung so werfen, daß sie über die vorgeschriebene Bahn rollt u. von den am Ende der Bahn aufgestellten neun (bzw. zehn) Kegeln möglichst viele umwirft; eine Kegelpartie machen; den Kegelsport ausüben; er kegelt gut. nur mit seiner eigenen Kugel; ich keg[e]le Jeden Freitag; wir wollen k. gehen; b) (ein bestimmtes Spiel) durch Kegeln (1 a) ausfuhren; eine Partie k.; was. welches Spiel wollen wir jetzt k.?; c) (ein bestimmtes Ergebnis) durch Kegeln da) erzielen; er hat eine Neun, einen Kranz gekegelt. 2. (ugs.) umfallen, hinfallen (wie ein Kegel), purzeln <ist>: beinahe wärst du [vom Stuhl] gekegelt! 3. (Jägerspr.) einen Kegel (2c) machen <hat>: dort kegelt ein Hase; <auch k. + sich:) die Kaninchen kegeln sich; Kegler, der; -s. -: jmd.. der [gern] Kegel spielt; keglig: Tkegelig. Kehl- [ke:l-] (Kehle): -deckel, der (Anat.): knorpelige, bewegliche Klappe, die beim Schlucken den Kehlkopf verschließt u. gegen das Eindringen von Nahrung od. sonstigen Fremdkörpern schützt; -bobel, der (Tischlerei): Hobel zum Herausarbeiten von Kehlleisten; -köpf, der (Anat.): vor allem der Erzeugung von Lauten, der Stimmbildung dienendes knorpeliges Organ, das als oberster Teil der Luftröhre zu den Atemwegen gehört: man sah seinen K. arbeiten, aber niemand hörte etwas (H. Mann. Stadt 377), dazu: -kopfeingang, der (Anat.). -köpfentriindung. die. -kopflca- tarrh, der. -kopfknunpf, der: svw. t Stimmritzenkrampf. -kopfkrebs, der (Med.), -kopflaut, der (Phon.): im Kehlkopf mit Hilfe der Stimmlippen erzeugter Laut (z. B. h). -kopfmikrophon, das: kleines, am Kehlkopf anzulegendes Mikrophon, das die Stimme unmittelbar aufnimmt u. störende Geräusche ausschaltet, -kopfschnitt, der (Med.). -kopfschwindsucht, die. -kopfspatel, der od. die (Med.): Endoskop zur indirekten Betrachtung des Kehlkopfes, -kopfspiegel, der (Med.): kleiner, ebener Spiegel mit einem im Winkel angesetzten Stiel zur indirekten Betrachtung des Kehlkopfs; -läppen, der: (bei Hühnern) Hautlappen vorn am Hals; -laut, der: a) (Phon.) svw. t-kopdaut; b) tief in der Kehle gebildeter, entstehender, kehlig klingender Laut: Von allen Seiten gurgelten dumpfe -e. die in pfeifendes Schnauben übergingen (Hasenclever. Die Rechtlosen 469); -leiste, die (Tischlerei): mit einer Hohlkehle versehene l Zier Jleiste; -riemen, der: zum Zaum gehörender Riemen, der locker unter dem Kopf eines Pferdes durchgezogen wird u. ein Abrutschen des Zaums verhindern soll; -sack, der (Zool.): 1. Ausstülpung zwischen den Knorpeln des Kehlkopfs bei einigen Säugetieren (z.B. dem Orang-Utan), die der Resonanz, der Verstärkung hervorgebrachter Laute dient. 2. sackartige Ausstülpung zur Mitnahme von Nahrungsvorräten bei vielen Vögeln; ^ton, der <P1. ...töne): kehlig klingender Ton. Kehle fke.b], die; -. -n [mhd. kel(e). ahd. kela]: 1. vorderer (Kehlkopf u. Schlund umschließender), äußerer Teil des Halses unter dem Kinn: Gurgel (a): Jmdm. die K. durchschneiden, abdrücken, zusammenpressen; der Hund wäre ihm fast an die K. gefahren, gesprungen; Ein großer Bursche mit Pickeln hat mich an der K. (Remarque. Obelisk 329); * etwas schnürt imdm. die K. zu/zusammen (etwas macht jmdm. Angst od. großen Kummer, verursacht ein Gefühl der Beklemmung I so daß er glaubt, keine Luft mehr zu bekommen, keinen Laut mehr hervorbringen zu können]); es geht imdm. an die K. (jmdm. droht große Gefahr); imdm. das Messer an die K. setzen (jmdn. durch ernste Drohung zu etw. zwingen, erpressen). 2. Luft- u. Speiseröhre. Kehlkopf: eine trockene, ausgedörrte, empfindliche, entzündete, heisere K.; in dem ungeheuren Schluchzen, das ihr die K. sprengte (H. Mann. Stadt 305); sie brüllten sich die -n heiser; eine rauhe K. haben (heiser sein); aus tausend -n (tausendfach) erklang der Ruf; eine Gräte blieb ihr in der K. stecken; ein Krümel war ihm in die falsche K. (in die Luftröhre statt in die Speiseröhre) geraten, und er bekam einen Hustenanfail; *eine trockene K. haben (ugs.; gerne, viel Alkohol trinken)', eine ausgepichte K. haben (salopp; viel Alkohol vertragen)', sich <Dativ) die K. sdnüeren/ölen/anfeuditen (tGurgel b); sich (Dativ) die K. aus dem Hals schreien (ugs.; anhaltend laut schreien [müssen])', aus voller K. (T Hals 2); etw. durch die K. lagen (t Gurgel b); etw. bleibt imdm. in der K. stecken (jmd. kann vor Schreck. Überraschung nicht weiterreden); etw. in die falsche K. bekommen (ugs.; etwas gründlich mißverstehen u. übelnehmen). 3. (Archit.) abgerundetes, ausgehöhltes Übergangsstück beim [senkrechten] Zusammentreffen zweier Flächen (z. B. Wand u. Zimmerdecke); Hohlkehle. 4. (Milit. früher) Rück-. Hinterseite eines Forts od. einer Schanze; <Abl.:> kehlen I'ke:bn] <sw. V.; hat): I. (Bauw.. Tischlerei) eine Hohlkehle herstellen: mit dieser Kreissage kann man auch fräsen, bohren, k. und schleifen; ferner gab es einige ( = Fenstersimse), die in sich eine gekehlte oder gekerbte Struktur aufwiesen (Augustin. Kopf 12). 2. (Fische) an der Kehle aufschneiden u. ausnehmen; Heringe werden oft schon auf hoher See gekehlt und in Fässern eingesalzen; kehlig I'ke.iw;] <Adj.): (vom Sprechen od. Singen) in der Kehle gebildet, mit tief aus der Kehle kommender Resonanz; -e Laute; mit -er Stimme sprechen; ein -er Alu hier... klang-es (viele Kehlkopflaute enthaltendes) Keltisch aus Zwischendeck und Bar (Böll. Tagebuch 7); k. sprechen; Kehkmg. die; -. -en: rinnenartige Aushöhlung. Einbuchtung. Hohlkehle: eine K. anbringen; die faltige K. zwischen Lippe und Kinn (Jens. Mann 25); Weiße Gischtfahnen, darunter Grau und Grün, in den -en böses Schwarz (Rehn. Zuckerfresser 73). 'Kehr [ke:?]. die; -. -en (südd.): svw. t Kehre; fcehr [-]. der. -s (Schweiz, ugs.): / tägliche] Runde. Tour: die Hausfrau macht den K. durch die Wohnung. 'Kehr- (fcehr. 'kehren): Ordnung, die (Schweiz.): beste Reihenfolgefür die Benützung u* die Pflege gemeinschaftlicher Einrichtungen: die K. festlegen; Das Nachtdienstsystem ( = der Apotheken) basiert auf der K. (Zürcher Zeitung 2. 4. 76. 23); -platz, der (Schweiz.): Wendeplatz (für Fahrzeuge); -reim, der [für frz. refrain]: (bei Gedichten u. Liedern) regelmäßig zum Ende einer Strophe wiederkehrende Folge von Lauten od. Worten; -schleife, die: a) Wendeplatz. Wendeschleife (z. B. für Straßenbahnen); b) in einem Kreisbogen zu einer Schleife ausgebaute Kehre (1); -seite, die [Lü von niederl. keerzüde. zuerst für die Rückseite von Münzen gebraucht]: l.a) /unansehnlicheJ Rückseite von etwas, die sichtbar wird, wenn man es umdreht (Ggs.: Schauseite): die K. eines Bildes; Die Einhängekästchen 1448
Keile ... haben keine K. und wirken auch von der Rückseite dekorativ (St. Galler Tagblatt 570. 1968); R das ist die K. der Medaille (das ist der negative Aspekt, der mit berück- sichtigt werden muß); b) (scherzh.) Rücken. Gesöff: Jmdm. seine K. zudrehen; sie ist ausgerutscht und auf die K. gefallen. 2, unangenehme Nebenerscheinung, nachteiliger Aspekt bei einer sonst positiven Angelegenheit; Schattenseite: Absatzschwierigkeiten sind die K. der Expansion; Zweifel ist die K. des Glaubens (Remarque, Obelisk 81); Min nur in der Fügung im K. (Schweiz.; svw. im t Handkehrum): -wert, der (Math.): Wert eines Bruches, bei dem Zähler u. Nenner vertauscht wurden; reziproker Wert: 3 ist der K. von i den K. bilden. ^tehr- (kehren): -aus, der. - [zu t auskehren, da die Tänzerinnen des letzten Tanzes gewissermaßen mit ihren (langen) Kleidern den Tanzboden auskehren]: 1. letzter Tanz einer Tanzveranstaltung: den K. tanzen; ein Walzer bildete den K. 2. Schluß (einer Veranstaltung), das große Aufräumen (nach einem Fest): der K.. der all diese Erinnerungen heraulbeschwört (Hörzu 4. 1974. 59); [den] K. machen, feiern; -besen, der (regional); -blech, das (regional): kleine Handschaufel, mit der der zusammengekehrte Staub u. Schmutz aufgenommen wird; -flaumer. der (Schweiz.): Staubbesen. Mop; -maschine, die: [fahrbares] Gerät mit rotierenden Besen, das den Schmutz / von der Straße] zusammenkehrt u. aufnimmt; -wisch, der (südd.): Handbesen. Kehre fke.ra]. die; -. -n [mhd. kerte). ahd. kerta). rückgeb. aus T'kehren]: 1. Wendung, scharfe Kurve feiner Straße 1 (so daß nach deren Passieren [fast] die Gegenrichtung erreicht wird): eine flach ansteigende K.; der Wagen schoß aus der K. heraus über die Straße (Remarque. Triomphe 212); die Straße führt in 14 -n zur Paßhöhe. 2. (Turnen) (an Barren. Reck od. Pferd) Schwung über das Gerät od. vom Gerät herunter, wobei die Beine vorwärts schwingen: 'kehren fke:ran] <sw. V.) [mhd. keren. ahd. keran]: 1. <hat> a) in eine bestimmte Richtung drehen, wenden: die Handflächen, das Futter der Taschen nach außen k.; das Gesicht nach Osten, zur Sonne k.; Die Winkelhaken (= der Keilschrift), aus zwei Keilen gebildet, kehren ihre Öffnungen stets nach rechts (Ceram. Götter 245): U daß nur der Schwankende, der noch Erschütterbare seine Intoleranz nach außen k. muß (Werfel. Bernadette 139); * etw./alles zum besten k. (glücklich enden lassen); b) <k. + sich) sich in eine bestimmte Richtung wenden, gegen jmdn.. etw. richten: das Segel kehrt sich nach dem Wind; Ü ... hatte sich Zenos Politik am Ende doch gegen das Reich gekehrt (Thieß. Reich 582); *etw./alks kehrt sich zum besten (endet glücklich); sich an etw. nicht kehren (sich um etwas nicht [bejkümmern. sich nichts daraus machen): laß die Leute reden, wir kehren uns nicht daran! 2. (selten) umdrehen, kehrtmachen, die Gegenrichtung einschlagen <hat>: der Zug fährt nur bis Frankfurt und kehrt dort; Die Angeklagten kehrten auf der Stelle (Strittmatter. Wundertäter 376); [ganze] Abteilung kehrt!; rechtsum, linksum kehrt! (milit. Kommandos). 3. (geh.) zurückkehren, einkehren <ist>: mit leeren Händen nach Hause k.; Ü Dann kehrte er jäh zu sich selbst und sah alle drei Pulks fast auf einen Schlag (Gaiser. Jagd 93); Bleib, kehr ein. kehr in dich (Fries. Weg 62); * in sich gekehrt (versunken, nach innen gewandt u. kaum etwas wahrnehmend von dem. was um einen herum getan od. gesagt wird): in sich gekehrte Augen (Broch. Versucher 58); er saß [ganz] in sich gekehrt in einer Ecke. 4. (Turnen) eine Kehre (2) machen, mit den Beinen nach vorn über das Gerät schwingen <hat/ist>: er ist/hat in den Stand gekehrt. beehren [-] <sw. V.; hat) [mhd. ker[e]n. ahd. kerian. cherren] (regional, bes. südd.): a) mit einem Besen. Handfeger o.a. von Staub. Schmutz u. a. befreien, säubern: den Fußboden, die Straße, den Hof k.; die Stube (den Fußboden der Stube) k.; <auch ohne Akk.:> er war im Hinterhof und kehrte; b) mit dem Besen. Handfeger o. ä. von etw. entfernen, anderswohin bringen: den Staub vom Teppich k.; den Schmutz auf die Schaufel k.; c) durch Betätigung eines Besens. Hanii- fegers o. ä. entstehen lassen, hervorbringen: mit dem Besen kehrten die Kinder eine Bahn zum Schlittern: <Abl.:> Kehricht [ke:nct]. der. auch: das; -s [älter: kerecht. keracht. spätmhd. kerachj: 1. (geh.) mit dem Besen zusammengekehrter Schmutz. Unrat: den K. auf die Schaufel nehmen, in den Mülleimer schütten; *etw. geht kndn. einen feuchten K. an (als saloppe, stark emotionelle Äußerung od. Erwiderung; etw. geht jmdn. überhaupt nichts an): was ich vorhabe, [das] geht dich einen feuchten K. an! 2. (Schweiz.) Müll. Abfall: den K. abfahren. Kehricht-: -einer, der: Mülleimer; -häufen, der: Abfallhaufen; -schaufei, die. kehrt! [ke:?t]: t 'kehren (2); <Zus.:> kehrtmachen <sw. V.; hat) (ugs.): sich [rasch] umdrehen, [spontan] umkehren: bei dem Anblick machte er voller Schrecken kehrt; Wenn Sie mir nur was über die Persickes erzählen wollen, können Sie gleich wieder k. (gehen; Fallada. Jeder 149); Ü es wäre feige, jetzt kehrtzumachen, wir müssen die Sache durchstehen; Kehrtwendung, die (bes. Milit.): vollständige Drehung um sich selbst: eine K. machen; Ü Das Telegramm deutet eine völlige K. in der sowjetischen Haltung ... an(FAZ2. 9. 61.4). Keib [k$jp]. der: -en. -en [mhd. keibe. auch: Viehseuche, aus dem Alemann.. H. u.] (schwäb.. Schweiz, mundartl. Schimpfwort): Lump, gemeiner Kerl. keifen I'k^jfn] <sw. V.; hat) [in niederd. Lautung (< mnie- derd. kiven) zu mhd. klben, H. u.] (abwertend): laut u. grob, mit schriller, sich überschlagender Stimme /mit jmdm.] schimpfen: sie keift den ganzen Tag; Frauenstimmen kreischten und keiften (Maass. GoufTö 258); Der Kaplan ... hatte ... von schwerer Sünde gekeift (Kühn. Zeit 77); <subst.:> das Keifen der Marktfrauen; <Abl.:> Keiferei Oc^jfs'rfcj]. die; -. -en (abwertend): anhaltendes Keifen; Gekeife: die -en der Portiersfrau; daß ich ihn ein wenig hatte foppen wollen wegen seiner früheren K. (seines Geschimpfes) gegen alles in diesem Land (Frisch. Stiller 489); keifig [k%jfi<;]. kdfisch <Adj.) [mniederd. kivich; vgl. keifen] (veraltet): zänkisch: mit -er Stimme; sie ist allzu k. [veranlagt]. Keil [k^Jl]. der: -[e]s. -e [mhd.. ahd. kill: l.a) nach hinten breiter werdendes Stück od. Werkzeug aus Holz od. Metall mit einer zugespitzten Kante, das zum Spalten von Holz benutzt wird: der K. dringt in das Holz ein; einen K. in den Stamm treiben; den Spalt mit einem K. erweitern: Ü Die Armee hat hier einen stumpfen K. in den Gegner hineingetrieben, und so ziemlich in der Spitze dieses -es liegen wir (Kirst. 08/15. 385); Etwas entzweit uns. treibt -e zwischen uns (Wohmann. Absicht 251); b) keilförmiges Stück [Holz], das als Hemmschuh dient: -e unter die Räder legen; er versuchte, den K. wegzuschlagen. 2.a) (bes. Milit.) keilförmige Formation (von Menschen. Tieren. Fahrzeugen. Flugzeugen): Die Kolonne marschiert ... ein dunkler K. schiebt sich nach vom (Plievier, Stalingrad 46); Wildgänse zogen schon in langen -en über das Moor (Wiechert. Jero- min-K Inder 93); b) (Schneiderei) dreieckiges, spitz zulaufendes Stoffstück: ein Rock mit eingesetzten bunten -en. kfiiK Kfiil-: ^absatz, der: keilförmiger Absatz eines Schuhs, der mit der Sohle in einem Stück gearbeitet ist; -bein, das (Anat.): mittlerer, aus keilförmigen Teilen bestehender Knochen der Schädelbasis; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: die Form eines Keils habend, in eine zugespitzte Kante auslaufend; spitzwinklig: -e Schriftzeichen: -haue, die (Bergmannsspr.): keilförmige, etwas gebogene Hacke zum Loshauen des Gesteins; -hose, die: lSki]hose, mit keilförmig geschnittenen, am Knöchel engen Beinlingen; -kissen, das: kleine, an der vorderen Längsseite flache, hinten dickere Matratze, mit deren Hilfe Kopf od. Beine höher gelagert werden können; -mit, die (Technik): schräge, nach innen enger werdende Nut; -polster, das (österr.): svw. T-kissen; -rahmen, der: mit Keilen ineinandergefügter Iprovisorischer] Rahmen (z. B. um eine Leinwand); Blendrahmen (1); -riemen, der (Technik): zur Kraftübertragung bei Antriebsmaschinen gebrauchter, fester Riemen aus Gummi o. ä.. der mit seinen abgeschrägten Flanken wie ein Keil in die Rinnen der Riemenscheibe greift: der K. ist gerissen; den K. spannen; -schritt, die: aus einer Bilderschrift entwik- kelte Schrift bes. der Babylonier u. Assyrer. die aus keilförmig aussehenden, in Tontafeln eingegrabenen Zeichen besteht, dazu: -schriftforachung. die: Zweig der Archäologie, der sich mit dem Entziffern von Keilschriften befaßt; -welle, die (Technik): mit keilförmig eingehauenen Längsnuten versehene Welle, in die eine andere gleichartige eingreifen kann (zur Übertragung von Drehmomenten). Keile [k<üb]. die: - [zu t keilen (4); vgl. Haue (2)] (landsch. salopp): Prügel. Schläge: K. bekommen, kriegen; es gab K.; Der KunoDieter sollte nun ... die K. beziehen, um die der Kleine sich gedrückt hatte (Fallada. Jeder 199); 1449
keilen keilen l'kiybn] <sw. V.: hat) [spätmhd. kilen = Keile eintreiben (um zu spalten od. zu befestigen); 4. 5: in der übertr. Bed. aus der Gaunerspr. in die Studentenspr. übernommen]: La) (Fachspr.) mit einem Keil spalten: Bäume, Stämme k; U unaufhaltsam keilte Arlecqs schmales Boot die ebene Fläche (Fries. Weg 248); b) als Keil hineinschlagen: einen Pflock in den Boden k. 2.*) <k. + sich) sich durch eine dichtgedrängte Menge (Personen od. Dinge) hindurchschieben, hindurchdrängen: sich durch eine Menschenmenge k.; täglich muß ich mich durch den Berufsverkehr k.; b) gewaltsam schieben, drängen: die Leute keilten ihn beiseite (Bieter. Bonifaz 107). 3. (von bestimmten Tieren) plötzlich mit dem Bein, dem Huf 7 aus Jschlagen, zustoßen: Vorsicht, das Pferd keilt gern!; aber er (= ein Grislybär) ist nicht gleich tot und keilt nach dir mit der Tatze (Lentz. Muckefuck 129). 4. <k. + sich) (ugs.) sich prügeln: die Brüder haben sich schon wieder gekeilt; sie keilten sich um die Bonbons. 5. (ugs.) für eine bestimmte Gruppe, Partei, studentische Verbindung o. ä. anwerben, zu gewinnen versuchen: Jugendliche für den Klub k.; er ließ sich als Mitglied k.; (Studentenspr.:) die Verbindung hat drei neue Füch9e gekeilt; Ü die Abgeordneten .... die Wähler mit Zusagen sicherer Renten für die Wahl gekeilt hatten (Spie* gel 51. 1976. 25); Keiler ['kajle], der; -s. - [zu fkeilen (3). wegen der mächtigen Hauer des Wildebers] (Jägerspr.): männliches Wildschwein, Wildeber; Keilerei [kajbr^j]. die; -. -en [zu tkeilen (4)1 (ugs.): heftige Schlägerei, Prügelei: eine K. im Wirtshaus; -en zwischen Rivalen; An Jenem Samstag lag eine wüste K. in der Luft (Kirst, 08/15, 46); es kam zu einer K.; keilig ['k^lu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): wie ein Keil / geformt J, in der Art eines Keils, als Keil: ein -es Stück Holz; den Stoff k. einsetzen. Keim [k^jm]. der; -[eis. -e [mhd. klm[e], ahd. klmo]: 1. (Bio\.)*) erster, aus dem Samen od. der Wurzel einer Pflanze sich entwickelnder Trieb, aus dem eine neue Pflanze entsteht: die Bohnen. Erbsen. Kartoffeln haben -e gebildet, getrieben; b) befruchtete Eizelle u. Embryo vor allem während der ersten Entwicklungsstufe: der menschliche K.; die Ernährung des -s durch die Plazenta. 2. Ursprung, Ausgangspunkt, erstes erkennbares Anzeichen, Ursache von etw.: ein K. der Hoffnung, der Liebe, der Zwietracht; Dekadenz ....dieden K. des Untergangs in sich trägt (Ceram. Götter 78); man vermutete in den Märchen einen K. Wirklichkeit; diese Erkältung legte den K. zu langer Krankheit; *etw. im K. ersticken (etw. schon im Entstehen unterdrücken, nicht zur Entfaltung kommen lassen): der Aufstand wurde im K. erstickt. 3. <meist PI.) (Biol., Med.) Krankheitserreger, Krankheitskeim: resistente, virulente -e; die -e durch Sterilisation abtöten; der Organismus bildet Antikörper gegen die Gifte des -es: Impfung mit abgeschwächten -en. 4. (Physik) meist mikroskopisch kleines Teilchen in einem Gas od. in einer Flüssigkeit, an dem die Kondensation bzw. die Erstarrung einsetzt. kekn-'Kfiim-: -achse.die (Bot.): Mittelachse des pflanzlichen Keims, in der sich durch Streckung das Längenwachstum vollzieht; ^bahn, die (Biol.): die direkte Entwicklung von der befruchteten Eizelle bis zur Keimzelle des neuen, ge- schlechtsreifen Organismus; ^befall, der: Befall mit Krankheitskeimen; ^biMung, die; -Wäschen, das (Zool.): Kern der Eizelle (bei Tier u. Mensch): -blatt, das: I. (Bot.) erstes hervortretendes, aber schon im pflanzlichen Keimling angelegtes Blatt; bei den zweikeimblättrigen Pflanzen eines der beiden paarig entwickelten Blätter. 2. (Biol.. Med.) Gewebsschicht im Keim (1 b) (vgl. Ektoderm. Entoderm. Mesoderm): Mlrüae. die (Zool.. Med.): Organ im männlichen u. weiblichen Körper (Hoden bzw. Eierstöcke), in dem sich die Keimzellen (Samen bzw. Ei) bilden; Geschlechtsdrüse, Gonade, dazu: MJrüsenhormon, das; -fähig <Adj.; nicht adv.) (Bot.): fähig, geeignet. Keime zu entwik- keln, zu keimen: -e Samen, dazu: -fähigkeit, die <o. PL); -fleck, der (Biol.. Med.): im Kern einer reifen Eizelle eingeschlossenes Kernkörperchen; ^frei <Adj.; o. Steig.): frei von Krankheitskeimen; steril: -er Verbandmull; die Instrumente müssen durch Auskochen k. gemacht werden; Lebensmittel k. verpacken, dazu: -freiheit, die <o. PL); -plas- ma, das (Biol.): die Erbsubstanz enthaltendes Protoplasma der Keimzellen; ^reife. die (Bot.): volle Reife eines Samens, Zustand der Keimfähigkeit; -ruhe, die (Bot.): bei vielen Pflanzensamen nötige Ruhezeit mit Schrumpfung u. Zurückgehen der Lebensfunktionen vor dem Beginn der Keimung; -Schädigung, die (Biol.. Med.); durch Medikamente, radioaktive od. RöntgenstraJilen, Alkohol o.a. verursachte, nicht erbbedingte Schädigung der Keimzellen od. des Embryos; -Scheibe, die (Biol.): scheibenförmige Plasmaschicht auf dem Eidotter, die den /befruchteten) Zellkern enthält; -schiebt, die (Zool.. Med.): (bei den Wirbeltieren u. beim Menschen) die lebende Hautschicht unmittelbar unter den abgestorbenen Zellen der Hornschicht, aber noch über der Lederhaut: die Haut verjüngt sich selbst, sie verjüngt sich aus der Tiefe der K. (Quick 47. 1958. 8); -Stimmung, die <o. PI.) (Bot.): Vorbehandlung von Samen für die Keimung [in geeigneter Temperatur]; -tötend <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -träger, der (Med.): jmd., der Krankheitskeime (Bakterien, Viren) in sich trägt /u. ausscheidet j, ohne selbst krank zu sein; -wurael, die (Bot.): die schon vor der Samen- reife im Ansatz vorhandene Wurzeides künftigen Keimlings; -zelle, die: l.a) svw. tGamet; b) (Biol.) einzelliger, durch Abschnürung aus vegetativen Zellen der Mutterpflanze entstandener Keim. 2. Ausgangspunkt, allererster Anfang von etw., aus dem sich etw. entwickelt, das zu einem größeren Ganzen wird: die Familie ist die K. des Staates; Dieser (= Vereinstag) wurde... eine der -n der ... Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Fraenkel, Staat 28). keimen [k^man] <sw. V.; hat) [mhd. kirnen, zu TKeim]: I. Keime ausbilden, zu sprießen beginnen: die Kartoffeln. Bohnen keimen; die Saat beginnt zu k.; keimendes (neu entstehendes) Leben. 2. sich [innerlich, geistig-seelisch] zu bilden beginnen, entstehen: in ihm keimte die Hoffnung auf eine bessere Zukunft; Das Blut der Märtyrer war das Saatgut, aus dem seine Kraft und sein Entschluß gekeimt waren (Schaper. Kirche 23); keimende Liebe. Sehnsucht; Kgjmesentwickking, die; -. -en (Biol.): svw. Embryonalentwicklung; keimhaft <Adj.; o. Steig.) (geh.): als Keim, erste Andeutung: -e Zeichen einer Besserung; hier ruft Gott etwas ins Dasein, das vorher nicht da und auch nicht k. oder als ..geprägte Form" vorbereitet war (Thielicke. Ich glaube 119); Keimling ['kjymlm]. den -s. -e: 1. (Bot.) junge, eben aus dem Keim sich entwickelnde Pflanze: die -e vor Frost schützen. 2. (Biol.. Med.) svw. tEmbryo (1): Vergleichung der Formen ... des menschlichen (wie tierischen) -s mit denen des erwachsenen Menschen (Medizin II. 28); (Abi. zu 1:) Kdmling&rairitheit. die (meist PI.): Pflanzenkrank hei t (z. B. Pilzerkrankung), die nur die Keimlinge befällt; Keimung, die; -. -en: das Keimen (1); Inach einer Entwicklungs- //. Ruhezeit einsetzender] Vorgang des Keimens: die K. hat schon begonnen. kein [k^jn] <Indeflnitpron.) [mhd. kein, vermischt aus: de- (c)hein = irgendeiner (ahd. dehein) u. älter: ne(c)hein = (auch) nicht einer (ahd. nihein)]: 1. <attr.) a) verneint ein Subst.; nicht [irgendjein: k. Wort sagen; -e Arbeit finden; das ist k. Vergnügen; k. Mensch, k. einziger (niemand) kümmerte sich darum; k. Ort ist so schön wie dieser: es gab k. Haus, das nicht beschädigt gewesen wäre: er verträgt -e Aufregung[enl; sich -e Sorgen machen: -e [großen] Ansprüche stellen: auf-en Fall; in -er/(salopp.) keinster Weise; unter-en Umständen; zu -er Zeit; b) bezieht sich auf ein Singularetantum, meist ein Abstraktum od. einen Sammelbegriff; nichts davon, nichts an .... k. Geld, -e Zeit, -e Lust haben: -en Schlaf finden; -e Angst, k. Mitgefühl kennen (Angst, Mitgefühl nicht kennen); Nur -e Rosenthal (alle anderen, aber nicht die gesuchte Frau Rosenthal) haben sie gefunden (Fallada. Jeder 44); c) kehrt das zugehörige Adj. ins Gegenteil: k. dummer (ein kluger) Gedanke; er ist k. schlechter (ein relativ guter) Schüler: das ist k. großer (kaum ein) Unterschied: k. anderer als er (nur er) kann es gewesen 9ein; d) vor Zahlwörtern; (ugs.) nicht ganz, (noch] nicht einmal: sie ist noch -e zehn Jahre alt; es dauert -e fünf Minuten: es ist noch k. halbes Jahr her. daß ...; ich habe ihn ... -e zwanzigmal bei Tage gesehen (Fallada. Jeder 49). 2. (alleinstehend) a) niemand, nichts aus einer nicht ausdrücklich bestimmten Menge: -er rührte sich: ich kenne -en. der das tut; keins von beiden; -e weiß das besser als sie; Ihrer -em wäre eingefallen, von dem Logos ... ein Bild entwerfen zu wollen (Carossa. Aufzeichnungen 60): mir kann -er! (salopp; ich nehme es mit allen auf, niemand kann mir etwas anhaben)', b) durch hervorhebende Umstellung aus eigtl. attributivem Gebrauch verselbständigt; / überhaupt / nicht: Geld hat er keins: Post ist -e da; Mücken waren nämlich -e in der Luft (H. Kolb. Wilzenbach 5): Lust hab' ich -e; keinerlei 1450
Keller- <unbest. Gattungsz.; indekl.; nur attr.) [mhd. keiner (deheiner) lei(e). T-lei]: nicht der. die. das geringste: keine Art von: k. Anstrengungen machen; das hat k. Wirkung; k. Reue zeigen; k. Verlangen nach etwas haben: keinerseits <Adv.> It-seits] (selten): von keiner Seite: k. erhob sich Widerspruch; keinesfalls <Adv.>: gewiß nicht, auf keinen Fall: es darf k. später als sechs Uhr werden: das habe ich k. gesagt: die Aufgabe ist schwer, aber k. unlösbar; keineswegs <Adv.) [mhd. keins (deheines) wegs]: durchaus nicht, nicht im geringsten: er ist k. dumm: das ist k. besser; sein Einfluß darf k. unterschätzt werden; das war k. böse Absicht; Er haßte die bürgerliche Gesellschaftsordnung k. (Niekisch. Leben 46): ..War alles vergebens?" -..Keineswegs!"; keinmal <Adv.>: nicht ein einziges Mal: in diesem Turnier konnte er k. besiegt werden; sie hat noch k. gefehlt. Keks [ke:ksl. der. seltener: das: - u. -es. - u. -e. österr.: das: -. -[e] [engl, cakes. PI. von: cake = Kuchen]: l.a) <o. PI.) trockenes, haltbares Kleingebäck: K. backen; K. essen; eine Dose K.; b) einzelner Keks (a): -e backen: einen K. essen: eine Dose -e. 2. (salopp) Kopf: sich den K. stoßen: mir ist das Buch auf den K. gefallen: * einen weichen K. haben (nicht recht bei Verstand, verrückt sein): du hast wohl einen weichen K.?; <Zus.:> Keksdose, die: {Metall}dose zum Aufbewahren von Keksen. Kelch [kel<;]. der. -[e]s. -e [mhd. kelch. ahd. kelich < lat. calix (Gen.: calicis)]: l.a) kostbares, glockenförmiges Trink ]gefaß mit schlankem Stielu. breiterem, kreisrundem Fuß: ein bauchiger K.; geschliffene -e; Wein aus spitzen -en trinken; Sekt schäumte in den schlanken -en; Ü der K. derTränen war gefüllt und lief über (Plievier. Stalingrad 92): *den [bitteren] K. bis auf den Gnmd/bis zur Neige leeren [müssen] (geh.: alles Erdenkliche an Not u. Leiden durchzustehen haben): der K. ist an jmdm. vorübergegangen (geh.; ein drohendes schweres Schicksal. Leiden konnte abgewendet werden; nach Matth. 26. 39 u. 42); b) (Rel.) kurz für T Abendmahlskelch. 2. (Bot.) svw. f Blütenkelch. kclch-.K$lch-: -Watt, das (Bot.): einzelnes Blatt eines Blütenkelchs; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -glas, das: kelchförmiges Glasgefäß; -kapitell (Kunstw.): kelchform ig aus der Säule sich entfaltendes Kapitell in der Gotik. Kelek [kelek]. Kelik [kelik]. das; -s. -s [türk. kelek. aus dem Pers.]: aus aufgeblasenen Tierhäuten hergestelltes Floß, das in waldarmen Gebieten Vorder- u. Zetxtralasiens sowie Vorderindiens verwendet wird. Kelim [ke:lim]. der; -s. -s [türk. kilim]: gewebter orientalischer I Wand! teppich mit einem auf Vorder- u. Rückseite gleichen Webmuster tu. Stickerei]. Kelim-: -rand.der: (bei manchen Orientteppichen) gewebter, nicht geknüpfter /gemusterter] Randstreifen; -stich, der (Handarb.): flacher Zierstich, bei dem Faden an Faden in schräger Richtung dicht nebeneinandergesetzt wird; ^stik- kerei, die (Handarb.): a) <o. PI.) Technik, bei der Kelimsti- che so dicht gesetzt werden, daß vom Untergrund nichts mehr zu erkennen ist; b) in dieser Technik gearbeitetes Stück (Decke. Kissenbezug o.a.). Kelle [keldl. die: -. -n [mhd. kelle, ahd. kella. H. u.]: 1. großer Schöpflöffel. Schöpfgerät in der Form einer Halbkugel od. einer labgeflachten] Kugelkappe mit langem Stiel; Schöpfkelle: SuppemitderK. ausgeben; wie klares Wasser, das K. um K. aus dem gleichen Teiche geschöpft wird (Jahnn. Geschichten 71); *mit der großen K. anrichten (Schweiz.; mit etw. verschwenderisch umgehen, vergeuden). 2. aus einer flachen, runden Scheibe an einem Stiel bestehendes Gerät, mit dem bestimmte, auf größere Entfernung sichtbare I amtliche/ Signale gegeben werden können: der Polizist hebt die K. (gibt ein Stoppzeichen); auf dem Schießstand die Treffer mit der K. anzeigen; mit der K. das Abfahrtszeichen geben: Der Bahnhofsvorstand ... tippte mit der K. auf den Sarg und fragte: ..Expreßgut?4' (Bieter. Bonifaz 102). 3. Werkzeug des Maurers aus einem etwa handgroßen, flachen, trapezförmigen od. dreieckigen Stück Stahlblech mit S-förmig gekrümmtem Stiel u. Griff, das zum Auftragen des Mörtels u. zum Glätten dient; Maurerkelle: Gert, der ... sein ganzes Handwerkszeug in einem Marmeladeneimer mit sich trug, -n und Spachteln und die Fugenmesser (Böll. Haus 63). 4. (Jägerspr.) Schwanz des Bibers; <Zus.:> K<>llenknirps, der [1: zu t Kelle (1): 2: zu t Kelle (2)] (ugs. scherzh.): 1. Kochlehrling. 2. Schülerlotse. Keller [kete].der; -s. - [mhd. keller. ahd. kellari < spätlat. cellärium = Speise-, Vorratskammer, zu lat. cella = enger Wohnraum; vgl. Zellel: l.a) teilweise ixi. ganz unter der Erde liegendes Geschoß eines Gebäudes: ein dunkler, tiefer, feuchter, kühler K.; den K. ausbauen; ... saß Walter Matern im K. des Polizeipräsidiums ... in Untersuchungshaft (Grass. Hundejahre 293): Ü der Außenhandel im K. (ugs.; in miserablem Zustand)', die Kurse sind in den K. (ugs.; sehr tief) gefallen:... fuhr den Favoriten erbarmungslos ..in den K." (ugs.; schlug, besiegte ihn vernichtend). wie Sechstagefahrer das nennen würden (Maegerlein. Triumph 97); ein Theaterstück in den K. spielen (ugs.; durch schlechte Schauspielerleistungen ruinieren)'. *im K. sein (Skat Jargon: Minuspunkte haben)', b) abgeteilter Raum im Keller (1 a). Keller räum bes. als Aufbewahrungs- od. Vorratsraum: jede Mietpartei hat Anspruch auf einen K.; seinen K. als Hobby räum einrichten; in den K. gehen, hinabsteigen, um Bier. Kohlen zu holen: die Kartoffeln im K. einlagern. 2. (ugs.) im Keller (1) lagernder Vorrat an Wein: einen guten K. haben (gute Weine besitzen); Vielleicht habt Ihr meinen K. gelobt, da jetzt ein Gespräch über Weine folgt (Frisch. Gantenbein 417). 3. kurz für tLuftschutzkeller: ein splittersicherer K.: den K. aufsuchen: jede Nacht heulten die Sirenen, und man mußte den K. aufsuchen. 4. (meist in Verbindung mit einem Namen) Lokal. Diskothek. Klubraum o. ä. in einem hierfür hergerichteten Keller [räum]: am „Butler-Keller** vorbei- August Kühn hatte schon mitbekommen, daß der K. ein Ausflugslokal war (Kühn. Zeit 23). Keller-: -abfiillung, die. -abzug, der: beim Winzer, der ihn angebaut u. in seinem Keller zur Reife gebracht hat. original in Flaschen abgefüllter Wein; -assel, die: anfeuchten, dunklen Stellen in Gebäuden. Gärten. Gewächshäusern o. ä. lebende Assel; Ü er ist eine richtige K. (ugs. scherzh.; jmd.. der gern bis spät in die Nacht in Kellerlokalen sitzt; Nachtschwärmer): ^bar, die: Bar in einem Keller; -behausung, die (abwertend): vgl. ^wohnung; -bewohner, der; -bühne, die: in einem Keller eingerichtetes Zimmertheater; -decke, die: /stützende] Decke (3) über dem Kellerlgeschoß]; -durchbrach, der: [mit einer leicht wegzunehmenden Platte bedeckte] Öffnung, durch die die Kellergeschosse von Häuserreihen verbunden werden, um im Katastrophenfall einen Fluchtweg zu sichern; -eingang, der; -falte, die (Schneiderei): tiefe Falte in einem Kleidungsstück, bei der zwei Brüche so gegeneinanderstoßen, daß eine relativ breite Stoffhahn bedeckt ist: ein Mantel mit langer K. hinten: -fenster, das: meist dicht unter der Kellerdecke liegendes, gerade noch über od. in einem kleinen Schacht unter dem Niveau des Erdbodens befindliches / vergittertes] Fenster; -geschoß, das: Keller da). Souterrain; -gewölbe, das: -hals, der [2: 1. Bestandteil zu mniederd. kellen = schmerzen, weh tun (vgl. mhd. quelen. t quälen), wohl nach dem Brennen im Hals, das der Genuß der Beeren des Strauches verursacht; volksetym. an Keller angelehnt]: 1. eingewölbter, von außen her kommender / Treppen]Zugang zum Keller. 2. (landsch.) svw. tSeidelbast; -kind, das (ugs): sozial benachteiligtes Kind. jmd.. der in ärmlichen Verhältnissen aufwächst od. aufgewachsen ist; Ü Das Duell der . JCeller- kinder" (= der Tabellenletzten) zwischen Kempten und dem Gast Kaufbeuren fällt wegen schlechter Platzverhältnisse aus (Augsburger Allgemeine 11.2. 78. 24); -khib, der: -kneipe, die: -küche, die: -laden, der: in einem Keller eingerichtetes Einzelhandelsgeschäft; -loch, das: 1. (selten) kleine, von außen in einen Keller führende Öffnung (z. B. zum Einschütten von Kohlen). 2. (abwertend) kleiner, dunkler, muffiger Kellerraum, in dem jmd. leben muß; -lokal, das: vgl. Keller (4); -kift, die: -luke, die: svw. t -loch (1): Mneister, der: Weinbauer od. Weinküfer, der als Fachmann für die Entwicklung der Weine in der Kellerei bis zu ihrer Abfüllung in Flaschen sorgt (Berufsbez.): -mief, der (abwertend): schlechte, abgestandene Luft im Keller; -räum, der; -schacht, der: vgl. -fenster; -Schnecke, die: gelbliche bis orangefarbene, netzartig gezeichnete Egelschnecke, die in Kellern lebt u. durch Fraß an Kartoffeln. Wurzeln. Blumenzwiebeln u.a. Schaden anrichten kann; -schwamm, der: Pilz. der. bes. in feuchten Kellern, krustenartig Holz überzieht u. dadurch zerstört; -stiege, die (südd.. österr.). -treppe, die: -tür, die: -Wechsel, der [wohl scherzh. darauf anspielend, daß diese Wechsel meist in dunklen Kellern od. Kaschemmen ausgestellt werden] (Bankw.): betrügerisch auf einen fingierten Namen gezogener Wechsel; -Wirtschaft, die: vgl. ^lokal; -wohnung, die. 1451
Kellerei Kellerei [keb'ny]. die: -, -en [spätmhd. kellerie = Gesamtheit der Kellerräume]: Wirtschaftsbetrieb. Weingut mit großen Kellern, in denen Wein od. Sekt [in Fässern] entwickelt, behandelt u. gelagert wird; kellerig ['kebnc] <AdJ.; o. Steig.): vom Keller (1) kommend, wie im Keller: Eine * Fliesenkühle, nach Feuchtigkeit dunstend und sogleich Fühlbar auf der Haut (Maass. Goufft 24): es riecht k.: kellern Ckcten] <sw. V.; hat) (veraltet): svw. teinkellern. Kellion ['keljpn]. das; -s. Kellien [(n)griech. källion. eigtl. = Zelle]: kleines Kloster der orthodoxen Kirche. Kellner ['keim?], der: -s. - [mhd. kelnsere. ahd. kelnäri = Kellermeister. Verwalter des (Weinlkellers < mlat. cellena- rius < kirchenlat. cellärärius = Kellermeister, zu spätlat. cellärium. tKeller]: Angestellter in einer Gaststätte, der die Gäste bedient (Berufsbez.; in der Anrede nicht gebräuchlich [s. Ober]): ein höflicher, aufmerksamer K.: der K. notiert die Bestellungen: den K./nach dem K. rufen: den K. um die Rechnung bitten: <Abl.:> Kellnere! [...na'r%j], die; - (selten): das Kellnern, die Arbeit als Kellner: die K. ist ein Handwerk. Marquis zu sein aber eine Existenz (Th. Mann. Krall 263); <Zus.:> Kflherfrack. der: als Berufskleidung getragener Frack der Kellner: kelhnerieren [...ri:ran] <sw. V.: hat) (selten): als Kellner/in] tätig sein: sie kellneriert schon seit Jahren; <subst.:> Hilfe zum Kellne- rieren gesucht (Anzeige); Kellnerin, die; -. -nen [mhd. kel- naerinne = Hausmagd. Wirtschafterin]: w. Form zu tKellner (Berufsbez.): Kfllneri&cke. die: -. -n: anstelle eines Fracks von Kellnern getragene weiße Jacke; kellnern <sw. V.; hatXugs.): [aushilfsweise] als Kellner arbeiten; Kennerschaft, die; -, -en (selten): Gesamtheit der Kellner [eines Lokals]. Kelokt [kelo'i:t]. das; -[e]s. -e [zu griech. kele = Geschwulst u. -oeides = ähnlich] (Med.): gutartige Wucherung im Bindegewebe. Wulstnarbe; Keloidose [keloi'do:»], die; -. -n (Med.): angeborene Neigung des Bindegewebes der Haut zur Bildung von Keloiden. Keif [kelt]. der; -s lengl. kelt < gäl. cealt = StofT. Kleidung] (Textilind.): grober, schwarzer Wollstoff aus Schottland. Kelter ['kein?], die; -. -n [mhd. kelter. ahd. calcture < lat. calcätüra. zu: calcäre = mit den Füßen stampfen, zu: cabc = Ferse. Fuß (weil der Saft aus den Trauben mit den Füßen herausgestampft wurde)]: Presse zur Gewinnung von Traubensaft od. anderen Obstsäften: Trauben in der K. pressen; Kelterei [kelter^j]. die; -. -en: Betrieb, in dem gekeltert wird; keltern <sw. V.; hat) [spätmhd. keltern]: (Obst. bes. Weintrauben) in der Kelter [aus/pressen: diese ausgelesenen Trauben werden gesondert gekeltert; aus Riesling und Silvaner gekelterter Wein. Keltokw 0celtolo:g3].der; -n. -n [zu dem Namen der Kelten (idg. Volk in Westeuropa) u. t-loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Keltologie; Keltokwk» die; - [t-logie]: Wissenschaft von den keltischen Sprachen u. Kulturen; kekolo- gbch <AdJ.; o. Steig.): die Keltologie betreffend. Kelvin [kelvm], das; -s, - [nach dem engl. Physiker Lord Kelvin (1824-1907)]: physikalische Einheit der Temperatur nach der Kelvinskala; Zeichen: K; <Zus.:> Kelvinskala, die: thermodynamische Temperaturskala, die am absoluten Nullpunkt beginnt. Kemaltsmus Ocema'lismos]. der. - [nach dem türk. Präsidenten Kemal Atatürk (1888-1938), dem Gninder dieser Bewegung]: Bewegung in der Türkei, die die politische u. kulturelle Anlehnung an Europa u. allgemeine Modernisierung (unter Ablehnung islamischer Ideologien) anstrebt; Kemalbt [...list]. der; -en. -en: Anhänger des Kemaltsmus Kemantsche Oce'manjja], die; -. -n [pers. kemänte]: arabisches Streichinstrument mit langem Hals ohne Griffbrett, kleinem, meist rundem Klangkörper u. zwei bis vier Saiten. Kemenate Oceme'narta]. die; -. -n [mhd. kem(e)näte. ahd. eherninäta < mlat. caminata = heizbares Zimmer, zu lat. camlnätus. 2. Part, von: camlnäre = mit einem Kamin versehen, zu: caminus. t Kamin]: 1. mit einem Kamin ausgestattetes Wohngemach. bes. Frauengemach in Burgen des Mittelalters. 2. (ugs. scherzh.) intimer kleiner Raum, den jmd. als seinen eigenen persönlichen Bereich hat: sich in seine K. zurückziehen. Kempo['kempo],das;-[s][Jap.kempö](Sport):als Vorläufer des Karate geltende, traditionelle Art des chinesischen Boxens, bei dem Fußtritte erlaubt waren. Ken [ken]. das; -. - [Jap. ken]: Verwaltungsbezirk in Japan. Kenaf [ke:nafl. das; -s [pers. kanafl: svw. TGambohanf. Kendo [kendo]. das; -[s] (Jap. ken-do = Weg des Schwertes] (Fechten): japanische Form des Schwertkampfs, die als Kampfsport mit zusammengebundenen, elastischen Bambusstäben ausgeführt wird, wobei nur die geschützten Körper stellen des Gegners getroffen werden dürfen; <Abl.:> Kendoka Ocendo:ka]. der. -s. -s [zu tKendou. Jap. ka = können]: jmd.. der Kendo betreibt. Kenem Oce'ne:m]. das; -s. -e [zu griech. kenös = leer, von allem entblößtl (Sprachw.): in der Glossematik die kleinste Einheit auf der Ebene der Form des Ausdrucks. kfiVK KcniK -budistabe. der: Buchstabe als Kennzeichen od. Teil eines Kennzeichens; -daten <P1.) (Fachspr.): kennzeichnende Daten; -faden, der (Fachspr.): eingearbeiteter durchlaufender Faden von bestimmter Färbung (z.B. bei Kabeln) als Kennzeichen, das auf den Hersteller, die ( vorschriftsmäßige ] Beschaffenheit o. ä. hinweist; -färbe, die: ab Kennzeichen dienende Farbe da. 2); -Teuer, das (Flugw.): Leuchtfeuer, das ein charakteristisches Lichtzeichen (Kennung 2) ausstrahlt u. als fester Orientierungs- u. Bezugspunkt dient; -karte, die (früher): Personalausweis: -kurve,die: vgl. -llnie; -leuchte, die: 1. (Verkehrsw.) kennzeichnende Warnleuchte mit farbigem (blinkendem od. rotierendem) Licht an einem Fahrzeug (der Polizei. Unfall-. Pannenhilfe usw.). 2. (Flugw.) blinkende Leuchte (seitlich u. hinten) an einem Luftfahrzeug, die Position u. Bewegungsrichtung erkennen lassen soll; -licht, das: vgl. ^leuchte; -Ifciie, die (Fachspr.): Linie. Kurve, die Veränderung u. Abhängigkeitszusammenhang wichtiger technischer Größen graphisch darstellt; -mal, das <P1. -e> (selten): kennzeichnendes Merkmal; -marke, die: Erkennungsmarke: Ü der Name dieses Autors ist eine K. Tür literarische Qualität: -melodie. die (Rundf.): Melodie als Erkennungszeichen für einen bestimmten Sender, ein bestimmtes Programm o. ä.; -nummer.die (nicht getrennt: Kennummer): kennzeichnende Nummer; ^wert, der (Fachspr.): charakteristischer [Zahlen/wert; --wort, das <P1. ...Wörter): 1. Wort als Erkennungszeichen für etw. Bestimmtes: Entwürfe können unter dem K. ..Starnberg" eingesandt werden: daß dein Name auch künftigen Generationen zum K.. zum Inbegriff fur- Ja. Air was eigentlich?-werden könnte (Hagelstange. Spielball 318). 2.a) nur Eingeweihten bekanntes Wort, durch das sich jmd. ausweist, daß er zu einem bestimmten Personenkreis gehört: das K. nennen und eingelassen werden; das K. verlangen; das K. (Milit.; die Losung, die Parole) hieß ..Löwenzahn*'; b) nur Eingeweihten bekanntes Wort, das den Gebrauch einer Sache, den Zugang zu ihr ermöglicht u. sie gegen den Mißbrauch durch Außenstehende schützen soll: ein Sparbuch mit K.; -zahl, die: 1. vgl. ^Ziffer (1). 2. (Fernspr.) Vorwählnummer. 3. (Fachspr.) charakteristischer Zahlenwert, insbes. charakteristische Verhältniszahl: die K. der Rentabilität eines Betriebes; -zeichen, das: 1. charakteristisches Merkmal; Zeichen, an dem man jmdn.. etw. erkennt: ein auffälliges, sicheres K.; die Krankheit hat untrügliche K.; besondere K. des Gesuchten: Narbe am linken Unterarm; ein K. des Genies ist es. daß ... 2. a) beigegebenes, zugeteiltes, an etw. angebrachtes Zeichen, das dazu dient, etw. kenntlich zu machen u. von Gleichartigem zu unterscheiden: #ein auffallendes K.; er trug das K. seiner Gruppe am Ärmelaufschlag; einen Behälter mit einem K. versehen; b) an einem Land- od. Wasserfahrzeug angebrachtes, amtlich zugeteiltes Zeichen (aus Buchstaben u.lod. Ziffern), das seine Identifizierung ermöglicht u. seine Herkunft erkennen läßt: das polizeiliche K. des Wagens; M ist das K. Münchens: ein Fahrzeug mit ausländischem K.; das internationale K. eines Kraftfahrzeugs (Kennzeichen, das das Herkunftsland angibt); <Zus. zu 2 b.) ^zei- chenleuchte, die (Kfz.-W.): Leuchte, die das Kennzeichen (2 b) bei Dunkelheit sichtbar macht, -zeicherachild. das <P1. -er): Schild mit dem Kennzeichen (2 b); -zeichnen <sw. V.; hat): 1. mit einem Kennzeichen (2a) versehen: Waren. Tiere k.; einen Weg durch Schilder/mit Schildern k.; etw. durch eine Aufschrift [als etw.] k. 2.a) jmdn.. etw. durch Aufzeigen seiner Kennzeichen (1) in seiner Eigenart beschreiben, darstellen; charakterisieren: Jmdn. als fleißig, mutig k.; der Redner kennzeichnete den Jubilar als einen arbeitsfreudigen und pflichtbewußten Kollegen; dieses Wort ist als umgangssprachlich zu k.; So ist das 19. Jahrhundert gekennzeichnet durch das Ringen der katholischen Kirche um Freiheit... (Fraenkel. Staat 157); der Dichter hat diese Figuren scharf gekennzeichnet; b) ein Kennzeichen sein. 1452
Kenntnis das jmdn.. etw. in seiner Eigenart zeigt, erkennen läßt: sein Verhalten kennzeichnet Ihn als guterzogenen, als Helgen Menschen: diese Tat kennzeichnet seinen Charakter; (auch k. + sich.) sein Denken kennzeichnet sich durch logische Schärfe; eine Handlung, die sich selbst kennzeichnet (für sich selbst spricht); <1. Part, zu: kennzeichnen (2b):> -zeichnend: charakteristisch, typisch: -e Eigenschaften. Unterschiede. Merkmale; Härte ist für diese Mannschaft k.; k. da für ist ein Vorfall ... dazu: -zeichnenderwßfee <Adv.>: charakteristischerweise, typischerweise: -Zeichnung, die: 1. das Kennzeichnen (1. 2 a). 2.*) etw.. wodurch etw. gekennzeichnet (1) wird: Die Glassteine bilden eine auffällige K. von Fußgängerüberwegen (Auto 6. 1965. 17); b) etw.. wodurch jmd.. etw. gekennzeichnet (2 a). charakterisiert wird; Charakterisierung: Eigenwilligkeit und Anschaulichkeit sind -en. die Air den Stil vieler Autoren zutreffen. 3. (math. Logik) a) eindeutige Festlegung eines Gegenstandes durch eine Aussageform, die gesichertermaßen auf einen u. nur einen Gegenstand zutrifft: die Methode der K.; b) durch Kennzeichnung (3a) gebildeter Ausdruck für einen bestimmten einzelnen Gegenstand: -Ziffer, die: I. einer Sache als Unterscheidungszeichen u.lod. Charakteristik zugeteilte Ziffer[ngruppe]. Zahl. 2. (Math.) Zahl, die im Logarithmus vor dem Komma steht. 3. (DDR Wirtsch.) Zahl, die für wichtige Elemente der Planung. Durchführung u. Fertigung im Produktionsprozeß steht: ökonomische, statistische -n; die -n des Bedarfs, der Kosten. kennbar ['kenba.g] <Adj.; o. Steig.) (Schweiz.): erkennbar, kenntlich. Kennet [kenl]. der; -s. - [engl, kennel < afrz. chenil. zu: chen < lat. canis = Hund] (Jagdw.): Hundezwinger [für die zur Parforcejagd dressierte Meute]. Kemelly-Heavtside-Schicht ['kenh-]. die; - [nach dem ame- rik. Ingenieur brit. Herkunft X. E. Kennelly (1861-1939). der 1902 die Existenz dieser Schicht unabhängig von O. Heaviside postulierte]: svw. f Heavisideschicht. kennen[kenan] <unr. V.; hat) [mhd. kennen = (er)kennen. ahd. (in Zus.) -chennan. eigtl. = wissen lassen, verstehen machen]: 1. a) jmdn.. etw. in seinen charakteristischen Eigett- Schäften. Einzelheiten kennengelernt u. im Bewußtsein [behalten] haben; jmdm. bekannt sein; über jmdn.. sich. etw. Bescheid wissen: etw. gut. genau, gründlich, oberflächlich, flüchtig, nur vom Hörensagen, nur vom Sehen, aus eigener Anschauung, bis ins kleinste, von Grund auf k.; die Welt, das Leben, seine Heimat k.; wir kennen ihre Not: ich kenne ihn, seine Vorzüge und Schwächen genau; ich kenne mich [selbst] gut genug; da kennst du mich aber schlecht (ugs.; schätzt du mich falsch ein): von diesem Schriftsteller kenne ich nichts (habe ich nichts gelesen); R das kennen wir [schon] (ugs. abwertend: 1. das haben wir schon öfter gehört, erlebt; diese schlechte Erfahrung haben wir schon Öfter gemacht; das ist uns fleiaerj nichts Neues. 2. diese Ausrede kennen wir [ schon])', b) jmdm. In bestimmter Weise, durch bestimmte Eigenschaften, als ein Bestimmter bekannt sein: wie ich ihn kenne, tut er genau das Gegenteil; wir kannten ihn bisher nur als Schriftsteller, nicht als Komponisten; von dieser Seite kannten wir ihn noch nicht; wir kennen ihn nur als zuverlässigen Menschen (haben bisher nur die Erfahrung gemacht, daß er ein zuverlässiger Mensch ist); *sidi nicht mehr k. [vor ...] (außer sich sein [vor ...]): sich vor Wut nicht mehr k.; c) mit jmdm. bekannt sein: wir kennen uns schon lange: jmdn. nur flüchtig k.; er kennt mich persönlich; ich kenne ihn von früher, von der Schule, vom Dienst her; woher kennen wir uns?: wir kennen uns schon! (wir sind miteinander bekannt (gemacht worden]); die beiden kennen sich nicht mehr (sindmiteinander verfeindet u. beachten sich bewußt nicht mehr, wenn sie sich begegnen); nach dem Vorfall will er ihn nicht mehr k. (verleugnet er die Bekanntschaft mit ihm. tut er so. als kenne er ihn nicht). 2. etw. verstehen, beherrschen: sein Handwerk k.: das Schachspiel k. 3. [wieder/erkennen [können]: ich kenne ihn am Gang, an der Stimme: (bayr.. österr. ugs.:) er hat sie in ihrer Maske nicht gekannt. 4. anzugeben, zu bezeichnen wissen: jmds. Namen, Alter k.; kennst du den Grund für sein Verhalten?; ich kenne ein gutes Mittel gegen Schnupfen; kennst du einen Arzt, der mir helfen könnte?: kennst du ein gutes Restaurant?; er allein kannte die Stelle, an der der Schatz vergraben war; jeder kennt seinen Platz (weiß, wo sein Platz ist). 5.a) mit etw. in Berührung gekommen sein u. daher [wissen u.j Erfahrung darin haben, was u. wie etw. ist: in diesem Land kennt man keinen Winter: die Eingeborenen kennen keine festen Behausungen; eine Katastrophe von nie gekanntem (erlebtem) Ausmaß: b) in etw. vorkommen, üblich, nicht unbekannt sein; enthalten, aufweisen: dieses Land kennt (hat) lange, harte Winter; Die kretisch-mykenische ... Baukunst... kennt aber bereits differenzierte Säulenbildungen (Bild. Kunst 3. 15). 6.a) sich einer Sache, die Berücksichtigung od. Verwirklichung nahelegt, bewußt sein; seine Pflichten k.: b) etw. (was Berücksichtigung od. Verwirklichung nahelegt in seinem Verhalten. Handeln) gelten lassen u. entsprechend handeln; anerkennen (meist verneint): kein Maß, kein Ziel, keine Grenzen, keine Unterschiede k.; kein Mitleid, keine Rücksicht, keine Gnade k.; keine Hemmungen k.; er kennt nicht seine Grenzen; *da kennt imd. nichts (ugs.; da ist jmdm. alles [andere] gleichgültig, da nimmt er keine Rücksicht, setzt er sich über alles hinweg): donnerstags gehe ich kegeln, da kenne ich nichts; kennenlernen <sw. V.; hat): l.a) [Erfahrungsfwissen. Kenntnisfse] erlangen in bezug auf jmdn.. etw.; mit etw. bekannt werden; durch unmittelbaren Kontakt wissen, wie etw. ist: etw. näher, gründlich k.; ich wollte seine Ansicht k.; ein Buch, eine fremde Stadt k.; das Leben, seine Heimat k.; jmds. Vorzüge. Schwächen. Art k.; jmdn. von einer anderen Seite k.; jmdn. als etw. k.; b) mit jmdtn. bekannt werden: jmds. Bekanntschaft machen: jmdn. persönlich k.; wir haben uns auf der Schule, im Urlaub kennengelernt; [es] freut mich. Sie kennenzulernen! (Formel bei der Vorstellung); jmdn. kennen- und liebenlernen: <subst.:) sie gewinnt bei näherem Kennenlernen. 2. mit etw. in Berührung gebracht werden, damit konfrontiert werden; jmdm. als Erfahrung zuteil werden: die Eingeborenen lernten erst im vorigen Jahrhundert feste Behausungen kennen: jmds. Großzügigkeit, Brutalität k. (zu spüren bekommen); R du wirst mich noch k.! (du wirst noch merken, daß mit mir nicht zu spaßen ist; als Warnung); kpmeiBwert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): wert, daß man es kennt (1 a); K$mer, der; -s. -: a) jmd.. der etw. Bestimmtes gut kennt (1 a): ein gründlicher, hervorragender K. der Antike; Der Autor ... gilt als ein intimer K. der Hitler-Ära (Spiegel 50. 1977. 86); b)jmd.. der auf einem bestimmten Sach- od. Wissensgebiet überdurchschnittliche Kenntnisse besitzt: K. bevorzugen diese Weinsorte: das Urteil des -s respektieren. Kenner-: -äuge, das: ein K. für etw. haben: etw. mit -n betrachten; -blick, der: -e auf etw. werfen; ein Bild mit K. betrachten: Kurt Bach verschlingt Lisas nackte, braune Schultern mit -en (Remarque. Obelisk 276); -miene, die: eine K. aufsetzen: mit K.; -mund, der in der Verbindung aus Kemennund[e] (aus dem Mund desleines Kenners): ein Urteil, ein Lob aus Kennermund[e]: -urteil, das. kemerhaft <Adj.; -er. -este) (oft abwertend): nach Art. in der Art eines Kenners: k. lächeln, nicken, reden; k$nneri9ch <Adj.; nicht präd.): 1. svw. f kennerhaft. 2. (Schweiz., sonst selten) sachverständig: ein -es Publikum; Kennerschaft, die: -: Erfahrung. Wissen u. Urteils-. Einschätzungsvermögen eines Kenners; Qualifikation in bezug auf entsprechende Erfahrung. Kenntnis: Die Frankenweine ... verlangen eine gewisse K. (Hörn. Gäste 88): seine K. unter Beweis stehen; etw. mit [großer] K. (Sachkenntnis) prüfen, auswählen. Kenning [kenml. die: -. -ar u. -e [...ngar; anord. kenning. eigtl. = Erkennung] (Literaturw.): (in der altgermanischen Dichtung) bildliche Umschreibung eines Begriffes durch eine mehrgliedrige Benennung (z. B. ..das Tosen der Pfeile** für „Kampf*). Vgl. HeitL kenntlich ['kentlu;] <Adj.: o. Steig.) [spätmhd. (md.) kentlich. mhd. ken(ne)lich = erkennbar, bekannt, zu f kennen] in den Verbindungen k. sein (walirnehmbar. unterscheidbar [u. als das. was er. sie. es ist], erkennbar sein): ihre Gesichter waren in der Dunkelheit kaum noch k.; er war an seiner Stimme k.; <auch attr.:> ein weithin -es Zeichen; imdn., etw. k. machen (jmdn.. etw. wahrnehmbar, unterscheidbar [u. als das. was er. sie. es ist], erkennbar machen): ein Hindernis durch Leuchtfarbe k. machen; das Strychnin war durch ein rotes Etikett als Gift k. gemacht (gekennzeichnet); sich [als jmd., als etw.] k. machen, dazu: K^mt- licWceit, die; -.Kenntlichmachung [-maxunl. die: -: Kenntnis [kentnis],die; -. -se [mhd. kentnisse = (Er)kenntnis. geb. zum 2. Part, von mhd. kennen, f kennen]: I. <o. PI.) das Kennen einer [ Tatjsache. das Wissen von etw.: eine ganz genaue K. der Gegend mitbringen; K. von allen Vorfäl- 1453
kenntnis-, Kenntnis- len haben; die eingehende K. von etw. voraussetzen; die K. der Beweggründe fehlte noch; wir konnten uns aus eigener K. ein Bild machen; nach meiner K. der Gesetze ist dieses Vorgehen nicht rechtswidrig; ohne K. der Sachlage handeln; von etw. K. haben (von etw. wissen); von etw. K. bekommen, erhalten, erlangen ([van] etw. erfahren); das entzieht sich meiner K. (geh.; davon weiß ich nichts): *von etw. K. nehmen (von etw. Notiz nehmen); jmdn. von etw. in K. setzen (jmdn. über etw. unterrichten); [jmdm.] etw. zur K. bringen (/jmdm.J etw. mitteilen, bekanntgeben); etw. zur K. nehmen (etw. als Mitteilung, Wahrnehmung aufnehmen, beachten, vermerken); Ihre Mitteilung vom 9. Juli 1977 haben wir zur K. genommen; er nahm diese Anordnung nicht zur K. (kümmerte sich nicht darum); jmdn. zur K. nehmen (jmdn. nur das Mindestmali an Beachtung, Aufmerksamkeit schenken). 2. <P1.> [Fach[wissen, Sach- u. Erfahrungswissen: umfassende, gründliche, gediegene, besondere, ausreichende, begrenzte, oberflächliche, mangelhafte, lückenhafte -se haben; etw. erfordert fachliche, sprachliche, technische, medizinische -se; -se anhäufen, sammeln, gewinnen, vermitteln; seine -se erweitern, vertiefen, auffrischen; über hervorragende -se verfugen; er hat sich gute -se auf dem Gebiet der Mathematik/in der Mathematik erworben, angeeignet. kenntnis-. Kenntnis-: -arm <Adj.: nicht adv.) (selten): nur über wenig Kenntnisse verfügend; ^fönlening, die <o. PI.) (selten): Förderung der Kenntnisse: K. durch erfahrene Lehrer; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Kenntnisse: ^nahme [-nama], die; - (Amtsdt.): das Zur-Kenntnis-Neh- men: nach K. der Akten; um gefällige K. [der Akten] wird gebeten; jmdm. ein Schreiben zur K. vorlegen; -reich <Adj.; nicht adv.): über umfangreiche Kenntnisse auf einem bestimmten Gebiet verfügend; sachkundig: ein gescheiter, ... auch literarisch -er Gesprächspartner (Kantorowicz, Tagebuch I. 162); ein Thema tiefschürfend und k. abhandeln; -stand, der <o. PL): Stand der [Er]kenntnisse: diese Darstellung entspricht dem neuesten K. Kennung fkenoo], die; -, -en [mhd. kennunge = Erkennung. Erkenntnis]: 1. (Fachspr.) charakteristisches Merkmal od. Gesamtheit charakteristischer Merkmale; Charakteristik. 2. (Seew.. Flugw.)der Identifizierung dienende charakteristische Folge der Lichtsignale bei einem Leucht- od. Kennfeuer. 3. (Funkw. u.a.) charakteristische Buchstabengruppe, Rufzeichen, Stationsangabe eines Senders, einer Station als Kennzeichen, das der Identifizierung dient. 4. (Seew.. Geogr.) Landmarke; <Zus. zu 1:) Kffinungswandler, der (Kfz.-T.): Vorrichtung, die die Leistungscharakteristik (Kennung), insbes. die Drehzahl, eines Fahrzeugmotors in die für die erforderliche Leistung günstigste Charakteristik umwandelt. Kenosis [ke(:)nozis]. die; - [griech. könösis = Entleerung]: theologische Auffassung, daß Christus bei der Mensch wer- düng auf die Ausübung seiner göttlichen Eigenschaften verzichtet habe (nach Philipper 2. 5-11); Kenotaph flceno'ta:f). (auch:) Zenotaph [tße...]. das; -s. -e [lat. cenotaphium < griech. kenotaphion, zu: kenös = leer u. taphos = Grab]: an einen Toten erinnerndes Gedächtnismal in Form eines leeren, die sterblichen Überreste nicht enthaltenden Grabmals; Kenotiker [keno:tike], der; -s. - [zu t Kenosis]: theologischer Vertreter der Lehre von der Kenosis. Kentaur Qcen'mjje]: f Zentaur. kentern I'kentBn] <sw. V.) Iniederd. kenteren, kanteren. eigtl. = auf die (andere) Seite legen, umwälzen, zu t Kante]: 1. (von Wasserfahrzeugen) sich seitwärts neigend aus der normalen Lage geraten u. auf die Seite od. kieloben zu liegen kommen <ist>: das Schiff ist gekentert; wir sind mit unserem Segelboot gekentert; <subst.:> der Sturm hat das Segelboot fast zum Kentern gebracht. 2. (See- mannsspr.) (von Strömungen o.a.) anfangen, sich in umgekehrter Richtung zu bewegen; umschlagen <hat): der Wind kenterte; die Flut kentert (die Ebbe setzt ein): mit kenterndem Wasser (bei einsetzender Ebbe) auslaufen; <Zus. zu 1:) K^nten-olle, die: svw. t Eskimorolle; (Abi. zu 1:) Kpite- rung, die: -. -en. Kentumspradie [kentum-]. die; -. -n [nach der Aussprache des anlautenden c in lat. centum ( = hundert) als k] (Sprachw.): Sprache aus der Gruppe der westindogermanischen Sprachen, in denen sich bestimmte Verschlußlaute (insbes. gu.k. z.B. in lat. centum) zunächst als Verschlußlaute erhalten haben (Ggs.: Satemsprache). kephal-. Kephal-: tzephal-, Zephal-; kephalo-. Kephalo-: t ze- phalo-, Zephalo-. keppeln [kepjn] <sw. V.; hat) [vgl. kibbeln] (österr. ugs.): dauernd schimpfen, keifen; <Zus.:) K^ppehveib, das (österr. salopp abwertend): dauernd keifende Frau; <Abl.:> Kepple- rm [kepbrm], die; -. -nen (österr. ugs. abwertend): dauernd keifende weibliche Person. Kerabau [kerab^i], der; -s. -s [engl, carabao < span. carabao, aus einem Dialekt der Philippinen]: indischer Wasserbüffel. Keralogie® [keralogi:],die; - [zu griech. k£ras = (Horn)- kamm u. t-logie] (Friseurhandw.): besondere Haarbehandlung zur Behebung von Haar- u. Kopfhaut schaden. Keramik [ke'ra:mik]. die; -. -en [frz. cöramique < griech. keramike (techne) = Töpfertkunst). zu: köramos = Töpferton. -wäre]: 1. a) <o. PI.) Erzeugnisse aus gebranntem Ton (z. B. Ton-, Töpferwaren. Erzeugnisse aus Steingut. Steinzeug) od. seltener auch Erzeugnisse aus Porzellan: K. herstellen, kaufen; die Ausstellung zeigt K. (künstlerische, kunstgewerbliche Keramik) des Barock; b) künstlerisch, kunsthandwerklich gestalteter Gegenstand aus Keramik (2): eine wertvolle chinesische K. 2. gebrannter Ton. aus dem Keramik (1 a) hergestellt ist: die Vase ist aus K.; ist das K.? 3. <o. PI.) Technik der Herstellung von Keramik (1) u. das entsprechende [ Kunst jhandwerk. die entsprechende Industrie: die minoische K.; <Abl.:) Keramiker [ke'ra:mikB], der. -s. -: Angehöriger eines der Berufe, die sich mit der Herstellung u. Bearbeitung keramischer Erzeugnisse befassen; Keramiker in, die; -. -nen: w. Form zu t Keramiken keramisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Keramik betreffend, zur Keratnik gehörend; der Keramik eigentümlich, gemäß: das -e Gewerbe; die -e Technik. Industrie; eine Ausstellung -er Vasen. Arbeiten, Erzeugnisse; eine -e Sammlung (Sammlung künstlerischer, kunstgewerblicher Keramik); -er Ofen (Fachspr.; bei der Herstellung u. Bearbeitung von Keramik benutzter Brennofen): -e Farben (Fachspr.; in Keramik eingebrannte, hitzebeständige Farben): -er Druck (Fachspr.; Steindruckverfahren zur Übertragung von Ornamenten u. Bildern auf Porzellan u. Steingut). Keratin [kerati:n], das; -s. (Arten:) -e [zu griech. keras (Gen.: köratos) = Hörn] (Chemie. Biol.): Hornsubstanz (schwefelhaltiger Eiweißkörper in Haaren. Hörnern. Geweihen. Nägeln. Hufen o.a.); Keratitis [...ti:tis], die; -. ...iden [...ti'ti:dn] (Med.): Hornhautentzündung des Auges; Kerato- [kerato-; griech. k£ras (Gen.: köratos)] (Best, in Zus. mit der Bed.): Hörn... (z. B. Keratoplastik); Keratom [...'to.m], das; -s. -e (Med.): geschwulstartiger Auswuchs der Horn- schicht der Haut; Horngeschwulst; Keratomalazk, die; -. -n (Med.): Entzündung der Hornhaut des Auges mit allmählicher Hornhauterweichung; Keratometer, das; -s. - [t -meter] (Med.): optisches Meßinstrument zur exakten Bestimmung des Durchmessers (auch des Krümmungsgrades) der Hornhaut des Auges; Keratophyr [...Ty:?]. der; -s. -e [zu griech. phyrein = (ver)mischen] (Geol.): grünlichgraues Ergußgestein des Erdaltertums, das in einigen deutschen Mittelgebirgen in Lagern (4) u. Gängen (8) vorkommt; Keratoplastik. die; -, -en (Med.): operative Hornhautüberpflanzung zum Ersatz erkrankter Hornhaut; Keratose [...to:z3], die; -. -n (Med.): krankhafte Verhornung der Haut; Keratoskop [...'sko:p], das; -s. -e [zu griech. skopein = betrachten, schauen] (Med.): optisches Instrument zur Untersuchung der Hornhautkrümmung des Auges. 'Kerb Dcerp], die; -. -en. Kerwe fkerva], die; -. -n [zu t K irmes] (hess.. pfälz.): svw. t Kirch weih. ^terb [-]. der; -[e]s, -e [spätmhd. (md.) kerb. mhd. (md.) kerp. Nebenf. von tKerbe] (Technik): Kerbe, bes. bei der Materialprüfung (z. B. beim Kerbschlagbiegeversuch). Kerb-: -hob, das in der Wendung *etw. auf dem K. haben (ugs.;e/u\ Unerlaubtes. Unrechtes [ein Vergehen, eine Straftat J begangen haben; eigtl. = Schulden haben; nach dem Holzstab, in den Kerben als Nachweis für Arbeitsleistungen, Lieferungen, Schulden usw. eingeschnitten wurden): -«-karte, die (DDR Wirtsch.): sehr schnell sortierbare Karte mit Angaben, die nach einem bestimmten Schlüssel auf dem Rand eingekerbt werden; -nagel, der (Technik): Nagel mit drei längs verlaufenden Kerben (bes. zur Befestigung von Metallteilen): -schlagbkgeprüfung, die (Technik): vgl. -schlagbiegeversuch; ^schlagbjtfeversuch, der (Technik): Versuch, bei dem durch schlagartige Beanspru- 1454
kern-, Kern- chung einer mit einer Kerbe versehenen Materialprobe deren Bruchfestigkeit (fachspr.: Kerbschlagzähigkeit) ermittelt wird; -Schlagzähigkeit, die (Technik): beim Kerbschlagbiegeversuch die zur Erzielung des Materialbruchs verbrauchte Arbeit im Verhältnis zum Querschnitt der Materialprobe an der Kerbstelle; -schnitt, der (Kunst]handw.): / Technik der] l Holz] Verzierung durch eingekerbte Muster; --Schnitzer, der: [ Kunst] Handwerker % der Kerbschnitzereien ausführt; -Schnitzerei, die (flCunst]handw.): 1. eingekerbte Holzverzierung. 2. <o. PI.) Kunst u. Technik des Kerbschnitts; ^stift, der (Technik): vgl. ^nagel; ^tier, das leindeutschend für t Insekt] (Zool. seltener): svw. t Insekt; -zange, die (Fachspr.): Zange zum (Einjkerben [u. Kennzeichnen]. Kerbe [kerbo], die; -. -n lmhd. kerbe, zu t kerben]: 1. schmale, nach innen (unten) spitz zulaufende Vertiefung: eine K. im Holz; mit dem Messer eine K. in einen Stock schneiden; U Eine tiefe K. (Falte) grub sich zwischen den farblosen Brauen des Barons ein (Schnurre. Bart 179); * in dieselbe/die gleiche K. hauen/schlagen (ugs.; inhaltlich dasselbe sagen, was zuvor schon ein anderer gesagt hat u. damit dasselbe Ziel o.a. wie dieser verfolgen, was der Betroffene aber nicht gern hört, weil sich für ihn daraus unliebsame Konse- ouenzen ergäben; beim Holzfällen wird ein Baum durch das Einschlagen der Axt immer in die gleiche Kerbe am schnellsten gefallt). 2. (salopp) Vertiefung zwischen den beiden Gesäßhälften: jmdn. in die K. treten; *{mdm. die K. aus dem Arsch bügeln (vulg.; jmdn. brutal verprügeln; als Drohung). 3. (Rugby) in den Rasen geschlagene Kerbe (1), in die der Ball bei der Ausführung eines Straf- od. Freitritts gelegt wird. Kerbel I'kerb|], der; -s [mhd. kervel(e). ahd. kervola < lat. caerefolium < griech. chairephyllon]: zu den Doldengewächsen gehörendes, als Gewürz verwendetes Kraut mit gelblich- od. grünlichweißen Blüten. Kerbel-: -kraut, das <o. PI.): in Gärten angebaute Gewürzpflanze der Gattung Kerbel; -rübchen, das: t ^rübe; -rübe, die: Gemüsepflanze mit rübenfönnigen, graubraunen, innen weißen bis gelblichen Knallen. kerben ['kerbn] <sw. V.; hat) [mhd. kerben]: l.a) mit einer Kerbe, mit Kerben versehen: eine Kerbe, Kerben anbringen: eine Leiste k.; Diese Kinderwaden. Pausbacken, gekerbten Hintern (Jahnn. Geschichten 190); b) (DDR Wirtsch.) (eine Kerbkarte) durch eine od. mehrere Kerben mit einem Vermerk versehen. 2. in etw. erzeugen, indem man Kerben darin anbringt, eingräbt, einritzt od. hervorruft: ein Muster in Holz k.; eine gekerbte Struktur, kerbig [kerbif] <Adj.): mit zahlreichen Kerben / versehen]; K^rbung, die; -, -en: 1. das Kerben. 2. Kerbe, gekerbte Stelle; Kerf Dcerf). der; -[eis. -e [eigtl. niederd. Nebenf. von tKerbe, mniederd. kerf. kerve] (Zool. seltener): svw. t Insekt. Kerker [kerkB], den -s, - [mhd. kerker. karkaere. ahd. karkä- ri < lat. carcerl: 1. (früher) sehr festes [unterirdisches] Gefängnis: jmdn. in den K. werfen, aus dem K. befreien; im K. liegen, schmachten (geh.; emotional verstärkend; eine Freiheitsstrafe verbüßen)', Ü das Haus wird ihr, der Leib wird der Seele zum K. (geh.: umgibt sie wie ein Gefängnis, raubt ihr die /Bewegungsfreiheit). 2. (österr. früher) Freiheitsstrafe: er wurde zu lebenslänglichem K., zu zwei Jahren [einfachem, schwerem] K. verurteilt. Kerker-: -gewölbe, das; -haft, die (früher): Haft im Kerker (1); Miiauer, die (meist PI.): hinter -n; -metster, der (früher): Gefangenenaufseher im Kerker (1); -strafe, die: 1. (früher) in Kerkerhaft bestehende Strafe. 2. (österr. früher) svw. TKerker (2), kerkern [kerkcn] <sw. V.; hat) [mhd. kerkernl (veraltet, geh.): in etw. einsperren, einschließen: Piaton behauptete, die Seele sei in den Leib gekerkert. Kerl [kerl], der: -s. -e. nordd.. md. auch: -s [aus dem Niederd. < mniederd. kerle = freier Mann nicht ritterlichen Standes; grobschlächtiger Mann: im Ablaut zu mhd. karl(e), ahd. karal = (Ehe)mann; Geliebter, bewahrt im m. Vom. Karl, eigtl. = alter Mann]: 1. <Vkl. T Kerlchen) (ugs.) männliche Person, Mann: ein Junger, großer, langer, kräftiger, hübscher K.; ein tüchtiger, anständiger, ehrlicher, forscher, tapferer K.; er ist der [richtige] K. dazu; das ist ein K.! (drückt wohlwollendes Erstaunen aus): wir brauchen ganze -e (Männer, die sich in entsprechenden Situationen bewähren); er hat gezeigt, was für ein K. in ihm steckt (was er machen, leisten kann); (abwertend.) ein gemeiner, widerlicher, frecher, unverschämter, grober, langweiliger, dummer, komischer K.; ich kann den K. nicht leiden!; schmeißt die KerleAnordd.. md.:) Kerls hinaus!; (als saloppe Anrede, auch als Ausruf der Überraschung o.a.:) K., wie siehst du denn aus!; sie hat sich mit -en eingelassen; einen K. haben, sich einen K. (Liebhaber) nehmen; sie lag mit ihrem K. (Liebhaber. Beischläfer) im Bett; *die langen Kerb (hist.; von Friedrich Wilhelm 1. von Preußen geschaffene Leibgarde, in die nur besonders Große aufgenommen wurden). 2. < Vkl. t Kerlchen) (fam.) liebenswerter, sympathischer Mensch: ein guter, prächtiger, patenter K.; sie ist ein feiner, netter K.; ein lieber, goldiger, tapferer kleiner K. (Junge). 3. (veraltet) Diener. 4. (ugs.) bes. großes Exemplar, Prachtexemplar: wir haben Äpfel gepflückt, solche -e!; Kerlchen [kerlcpn]. das; -s. -: 1. TKerl (1, 2). 2. kleiner Junge: ein goldiges K.; so ein freches K.! Kerman [ker'ma:n], Kirman [kirma:n]. der; -[s], -s lnach der Iran. Stadt u. Provinz Kerman]: handgeknüpfter, meist elfenbeingrundiger persischer Teppich, oft mit einer rautenförmig gegliederten Ranken- od. Blumenmusterung. Keimes [kermasl. der: -. - [span. carmesi < arab. qirmizly. vgl. Karmesin]: 1. <o. PI.) roter Farbstoff, den die Kermes- schildläuse liefern. 2. svw. TKermesschildlaus. Kinnes-: -bäum, der: svw. t Scharlacheiche. Kermeseiche; ^beere, die: l.a) tropische u. subtropische [Holz]pflanze mit kerzenartigem Blütenstand u. meist saftigen, beerenähnlichen, dunkelroten bis schwarzen Früchten; b) Beerenfrucht der Kermesbeere da). 2. svw. TKermesschildlaus. zu 1: -beerenbaum, der; -eiche, die: svw. t Scharlacheiche; -farbstoff, der: svw. t Keimes (1); -schildlaus, die: bes. ander Kermeseiche vorkonunende Schildlaus, die einen roten Farbstoff liefert. Kern [kern], der; -[eis, -e [mhd. kerne, ahd. kerno]: l.a) fester innerer Teil einer Frucht; [hart schal iger] Samen [in] einer Frucht: der K. der Pflaume, des Pfirsichs; die schwarzen -e des Apfels; b) das Innere des hartschaligen Fruchtkerns od. der festen Fruchthülle: der K. einer Nuß. einer Mandel; Spr Wer den K. essen will, muß die Nuß knacken (wer in den Genuß einer schwer erreichbaren Sache kommen will, muß erst die entsprechenden Hindernisse aus dem Weg räumen); Ü das ist der K. (das Wesentliche) des Problems, seines Vorschlags; es steckt ein guter K. (Wesenskern, Charakter) in ihm; sie hat einen guten K.; in Jmdm. den guten K. sehen; diese Behauptung hat. birgt einen wahren K.; mit dieser Behauptung hat er den K. der Sache getroffen; zum K. [eines Anliegens, einer Sache, seiner Ausführungen] kommen; c) (südd.) Getreide, bes. Dinkel in enthülstem Zustand; vgl. Grünkern. 2. (Biol.) kurz für t Zellkern. 3. (Physik) kurz für t Atomkern: leichte -e (mit wenigen Protonen u. Neutronen): schwere -e (mit vielen Protonen u. Neutronen); den K. eines Atoms spalten; -e verschmelzen. 4.a) (Elektrot.) kurz für tEisenkern; b) (Gießerei) in eine Gießform eingebrachtes Teil, durch das im Gußstück eine Aussparung von bestimmter Form erzeugt werden soll; c) (Fachspr.) inneres, in das Mundstück (den Kopf) der Blockflöte eingelegtes, rundes [Holz]teil; Block; d) (Fachspr.) inneres Teil (zwischen Körper u. Fuß) in bestimmten Orgelpfeifen; e) (Technik) kurz für tReaktorkern. tCore: fMBauw.) (bei Staudämmen) innerer Teil aus abdichtendem MateriaL 5. a) (Holzverarb.) innerer, härterer (u. wertvollerer) Teil des Stamms (bei bestimmten Bäumen); b) (Gewer- bespr.) feste, gleichmäßige Struktur aufweisendes, wertvollstes Stück. Kernstück (insbes. Rückenteil) einer gegerbten [ Rinds]haut; c) (Jägerspr.) (beim Raubwild) der Fleischkörper ohne Balg. 6. a) wichtigster, zentraler Teil [als Basis, Ausgangspunkt für Erweiterung, weitere Entwicklung]; Zentrum: der K. einer Stadt (Stadtkern); Die Kirche. ... ein dreischifllger gotischer Bau ... mit romanischem K. (Bieler. Mädchenkrieg 374); (Met.:) ein mit seinem K. über Schottland liegendes Hoch. Tief; der K. des Mondschattens (Astron.; Kernschatten des Mondes) bei einer Sonnenfinsternis; der K. (Ausgangspunkt) einer Kristallisation; der K. eines Kondensationsprozesses; b) (Med.. Biol.) kurz für t Nervenkern. 7. wichtigster, aktivster Teil einer Gruppe: der K. der Truppe, der Gruppe; *der harte K. (derjenige Teil einer aggressiven, insbes. kriminellen Gruppe, der sich mit ihren Zielen u. Handlungen unbedingt identifiziert u. sich an ihren Aktionen voll beteiligt). kcrn-.K$rn-: -antrieb, der: svw. t Atomantrieb; -arbeitszeit. 1455
kern-, Kern- die: svw. t Fixzeit; -ausschneide!*, der: Gerät zum Herausschneiden der Kerne u. des Kerngehäuses (bes. bei Äpfeln); -baustein, der (Physik): eines der Elementarteilchen, aus denen sich ein Atotnkern aufbaut; -beißer, der: von Kernen lebender, dunkel' u. hellbrauner Vogel (aus der Familie der Finken) mit dickem, kegelförmigem Schnabel, mit dem er hart schalige Früchte od. Samen (bes. Kirsch- u. Pflaumenkerne) aufhackt; -bereich, der: vgl. ^zone; -bohren, das; -s (Technik): das Bohren mit dem Kernbolirer zur Gewinnung von Bohrkernen; vgl. ^bohren -bohrer, der (Technik): hohler Bohrer, der beim ringförmigen Eindringen in das Gestein den inneren Teil als Kern (Gesteinskern, Boltrkern) stehenläßt; -bohrung, die (Technik): das Kernbohren; -bombe, die: svw. f Atombombe; -brennstoflf, der (Technik): Stoff der spaltbares Material enthält, durch das in einem Kernreaktor eine gesteuerte Kernkettenreaktion aufrechterhalten wird; -chemie, die (Physik): Teilgebiet der Kernphysik, auf dem man sich insbes. mit den Kernumwandlungen u. den Eigenschaften ihrer Produkte befaßt; ^Chemiker, der: auf Kernchemie spezialisierter (Kern) physiker; -Durchmesser, der: 1. (Physik) Durchmesser eines Atomkerns. 2. (Technik) Innendurchmesser eines Gewindes; -«isen, das (Gießerei): in einen Kern (4 b) eingelegte Verstärkung aus Gußeisen od. Stahl; -Energie, die: 1. svw. t Atomenergie. 2. (Physik) zur Auflösung der Bindung (4 b) der Kernbausteine erforderliche Energie, dazu: -energteantrieb, der: svw. f Atomantrieb, ^energierisiko. das; -explosion, die: 1. Explosion eines atomaren Sprengkörpers. 2. (Physik) durch Auf treffen eines sehr energiereichen Teilchens verursachtes plötzliches Zerfallen eines Atomkerns in kleinere od. kleinste Bruchstücke; -fach, das (Schulw.): wichtiges Unterrichtsfach, das für Schüler aller höheren Schulen verbindlich ist; -fami- lie. die (Soziol.): Familie (1 a) (bes. im Unterschied zur Großfamilie. Kommune o. ä.); -faule, die (Fachspr.): Fäule, Zersetzung des Kernholzes lebender Bäume, die eine Aushöhlung bewirkt; -fehler, der (selten): wesentlicher Fehler (1 b. 2a). Hauptfehler; ^f$st <Adj * o. Steig.): kernig, stark u. fest; ein -er Bursche; eine -e Überzeugung; ^for- schung, die: Forschung auf dem Gebiet der Kernphysik; -Traue, die: wesentliche Frage. Hauptfrage; -frucht, die (Bot.): Frucht mit Samenkernen (z. B. Apfel. Birne. Quitte); -fusion, die: 1. (Physik) Fusion (4) von Atomkernen. 2. (Biol.) vgl. -Verschmelzung (2) <Zus.:> -fusionsreaktor, der: svw. f Fusionsreaktor; -gebiet, das: 1. Gebiet (1). das den Kern (6 a) bildet. 2. wichtiges Gebiet (1.2). Hauptgebiet; -Bedanke, der: wesentlicher, wichtig[ st]er Gedanke in einem bestimmten gedanklichen Zusammenhang; -gehäuse, das: die Samenkerne enthaltender innerer Teil beim Kernobst; -gesund <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch u. durch gesund da): er ist k.; -haus, das: svw. t-gehäuse; -holz, das (Holzverarb.): Holz des Kerns (5 a); -Induktion, die (Physik): durch die magnetischen Momente von Atomkernen auslösbarer Induktionseffekt, der die genaue Messung solcher magnetischen Momente ermöglicht; -Industrie, die: kerntechnische Industrie; - innen ieur, der: Ingenieur auf dem Gebiet der Kerntechnik; -kettenreaktton, die (Physik): Kette, Folge von Kernspaltungen, bei der die freiwerdenden Neutronen jeweils weitere Kernspaltungen bewirken; ^kär- perchen, das (Biol.): innerhalb des Zellkerns einzeln od. in größerer Anzahl vorkommendes, kleines, abgerundetes Körperchen% das vorwiegend Ribosenukleinsäure enthält u. sich bei der Zellteilung auflöst; -kraft, die: 1. svw. f ^ener- gie. Atomenergie. 2. <P1.> (Physik) Kräfte, die den Zusammenhalt der Bausteine des Atomkerns bewirken; zu 1: ^kraftsegner, der; -kraftwerk, das: svw. f Atomkraftwerk; Abk.: KKW, dazu: -kraftwerkgegner, der; -Kadung, die (Physik): die (durch die Zahl der Protonen bestimmte) positive elektrische Ladung des Atomkerns, dazu: -ladungs- zahl, die: (der Protonenzahl entsprechende) Anzahl der Elementarladungen, die ein Atomkern trägt; -leder, das (Ge- werbespr.): Leder vom Kern (5 b); ^k» <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Kerne (1 b) [gezüchtet]: -e Orangen. Weintrauben; -mannschaft, die (Sport): Kern einer Mannschaft (bestehend aus den besten Spielern, die nach Möglichkeit nicht ersetzt werden): zur K. des Klubs gehören; -mas- se. die (Physik): Masse eines Atomkerns; -membran, die (Biol.): Membran, die den Zellkern gegen das ihn umgebende (Proto)plasma abgrenzt; -modell, das (Physik): anschauliche Modellvorstellung vom Atomkern u. seinem inneren Aufbau, die die an Atomkernen beobachteten Eigenschaften weitgehend wiedergibt u. zu denken bzw. zu berechnen erlaubt; -moment, das (Physik): magnetisches Moment eines Atomkerns; -obst, das: Obst mit Kernen da); -Pflichtfach, das (Schulw.): Pflichtfach, das für Schüler aller höheren Schulen verbindlich ist; -photoeffekt, der (Physik): durch harte Röntgen- od. Gammastrahlung ausgelöste Kernreaktion, bei der ein od. mehrere Nukleonen ausgesendet werden u. in der Regel ein radioaktiver Kern zurückbleibt; -physik, die: Physik der Atomkerne u. ihres Aufbaus, dazu: -physikalisch <Adj.; o. Steig.): physikalisch auf dem Gebiet der Kernphysik, -physiker, der: auf Kernphysik spezialisierter Physiker; -plasma, das: svw. f Karyoplasma; ^Problem, das: wesentliches, wichtigfstjes Problem, Hauptproblem; -Punkt, der: wesentlicher, wichtigfstjer Punkt. Hauptpunkt: zum K. des Problems kommen; -reaktion, die (Physik): natürlicher od. künstlicher, zur Umwandlung eines Atomkerns führender kernphysikalischer Prozeß; -reaktor, der: Anlage, in der die geregelte Kernkettenreaktion zur Gewinnung von Energie od. von bestimmten radioaktiven Stoffen genutzt wird: Energieerzeugung durch -en; -saft, der: svw. fKaryolymphe; -satz, der: 1. wesentlicher, wichtigfstjer Satz; Satz, der den Kern, das Wesentliche od. erw. in einem bestimmten Gedankenzusammenhang sehr Wesentliches zum Inhalt hat: der K.. die Kernsätze einer Lehre; etw. in wenigen Kernsatzen zusammenfassen. 2. (Sprachw.) Satz, dessen besonders einfache Struktur Grundlage für die Ableitung anderer (insbes. komplexerer) Satzstrukturen u. Sätze ist. 3. (Sprachw. selten) Satz mit der Personalform des Verbs in Zweitstellung; vgl. Stirnsatz. Spannsatz; -schatten, der (Optik. Astron.): völliger Schatten; Schatten, in dessen Bereich die schattenwerfende Lichtquelle völlig verdeckt ist (Ggs.: Halbschatten a); -schlag, der (Faustball): mit der Innenseite der Faust in Kopfhöhe od. darüber ausgeführter wuchtiger Schlag; -schleife, die (meist Pl.>: svw. f Chromosom; -schuß, der: svw. f Fleckschuß; ^seife, die [zunächst ..beste Seife", dann ..feste Seife" im Ggs. zur Schmierseifel: einfache Seife ohne Zusätze wie Farbstoff. Parfümöl (im Unterschied zur Feinseife); -spalte. die (Fachspr.): in das Mundstück der Blockflöte eingearbeitete, auf einer Seite vom Kern (4 c) begrenzte Spalte, in die der Spieler hineinbläst; -Spaltung, die (Physik): (insbes. durch äußere Einwirkung, z. B. durch schnelle Neutronen, durch energiereiche Gammastrahlen, [künstlich] verursachte) Zerlegung von Atomkernen in je zwei leichtere [u. zwei bis drei Neutronen] unter Freisetzung extrem hoher Energiemengen: die K. des Urans; die Gewinnung radioaktiver Elemente durch K.; spontane K. (ohne äußere Einwirkung); -Spektroskopie, die (Physik): Spektroskopie zur Un- tersuc/wng der Atomkerne, ihrer Energiezustände. Strahlungen u. Zerfallsprodukte; -Spin, der (Physik): Drehimpuls des Atomkerns; -Spruch, der: [markiger] Spruch, der den Kern, das Wesentliche treffen soll; -Sprung, der (Geol.): durch starke Temperaturschwankungen hervorgerufener, radial verlaufender Sprung, durch den ein Gesteinsblock gespalten wird; -Strahlung, die (Physik): bei Kernreaktionen entstehende Strahlung; -stück, das: 1. Stück, das den Kern ausmacht; wesentliches, wichtig]st]es Stück: die Konjunkturpolitik ... dasK. der Wirtschaftspolitik (Fraenkel. Staat 376). 2. svw. fKem (5 b); -technik, die: Technik auf dem Gebiet der Gewinnung. Nutzbarmachung u. Anwendung von Kernenergieu. radioaktiven Stoffen, dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.): die Kerntechnik betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend, ihr eigentümlich, gemäß: die -e Industrie; -teiking« die (Biol.): Teilung des Zellkerns [die zu einer Zellteilung führt]; -truppe, die: Teil der Truppe, der die beste Ausbildung u. die meiste militärische Erfahrung hat; -Umwandlung, die (Physik): Umwandlung eines Atomkerns, insbes. durch äußere Einwirkung (durch Kernspaltung, im weiteren Sinne auch durch Kernzerfall); ^Verschmelzung* die: 1. (Physik) Kernfusion (1). 2. (Biol.) Verschmelzung. Vereinigung von Zellkernen (z. B. von Ei- u. Samenzellkern bei der Befruchtung od. von Kernen vegetativer Zellen [im Experimentl); -waffe, die (meist Pl>. svw. t Atomwaffe: taktische, strategische -n. dazu: -waflenfrei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. t atomwaffenfrei, -waffengegner, der. -waffentest, der. -Waffenträger, der (WafTent.): Flugkörper, der Kernwaffen trägt, mit sich führt, ^waflfen- versuch, der: Versuch zur Erprobung von Kernwaffen, ^waf- fenversuchsstopp, der. -waffenverzicht, der: verbindlich erklärter Verzicht eines Staates auf Kernwaffen; ^wort, das 1456
Kessel- <P\. -e>: vgl. ^spruch: -wuchs, der (Fachspr.): Bäume aus Samen; -wurf.der: 1. (Handball) hinter dem Kopf angesetzter u. aus gewinkelter Armstellung ausgeführter Wurf, hei Jem der Handteller genau hinter dem Ball liegt, 2. (Leichtathletik) (beim Speerwerfen) Wurf mit voller Kraft u. im bestmöglichen Winkel; -Zähler, der (Fachspr.): Gerät zur Messimg der Menge der in der Luft schwebenden Kondensationskerne; -zeit, die: kurz für t Kernarbeitszeit: svw. t Fix- zeit: -zerfall, der (Physik): spontaner Zerfall der Atomkerne eines radioaktiven Elements in Kerne eines anderen radioaktiven od. stabilen Elements; -Zertrümmerung, die (Physik): vgl. ^explosion (2): -zone, die: Zone, die den Kern (6a) bildet; Hauptzone: die K. der Zerstörung. 'kernen [kernan] <sw. V.: hat) [1: mhd. kernen, kirnen, ahd. kirnan. zu tKernl: 1. veraltend für Tauskernen. 2. •elektrisch k. (Technik: bei Tiefbohrungen bestimmte Ge- sieinseigenschaften durch elektrische Meßverfahren ermit- rein); fernen [-] <sw. V.: hat> (landsch.): svw. tkirnen: 'Kernen [-1, das: -s (Technik): svw. tKernbohren: fernen 1-1. der: -s. -: Nebenf. von tKern (1 c). 'kerner ['kerne], der; -s, - [nach dem dt. Dichter J. Kerner i|786 1862)]: I. <o. PI.) aus blauem Trollinger u. weißem Riesling gezüchtete Rebsorte. 2. Wein aus 'Kerner (I). \erner H, der; -s. - [mhd. kernerl: svw. f Kamer. kernhaft <Adj.; -er. -este) [zu TKeml: I. (geh.) wesenhaft. 2. (veraltet) kernig, markig; kernig [kerniqj <Adj.) [zu 'Kern]: La) fest u. kraftvoll; urwüchsig, markig: ein -er Mann: eine -e Sprache. Rede; -e Sprüche; ein -er (derber) Fluch; eine -c (starke, robuste) Natur. Gesundheit haben; b) von kräftigem Geschmack: Zuerst wird- ein billigerer Wein serviert, dann eine -e Mittelsorte (Hörn. Gäste 99). 2. bis in den Kern fest u. stark; derb: -es Holz. Leder. 3. (ugs.) voll sportlich-frischer Spannkraft u. attraktiv: sie schwärmt für -e Typen; dann müßte der Freier schon ganz gut aussehen, k. aussehen (Schmidt. Strichjungengespräche 197). 4. (ugs.) (in besonderer Weise) vortrefflich, hervorragend: die hat alles mitgemacht, jeden Dreck, wenn man so sagen will, das war schonk. (Schmidt, Strichjungen- öcspräche 94); jmdm. k. gefallen. 5. mit Kernen, voller Kerne: -e Orangen, zu 1-4: Kernigkeit, die; -. Kernit [ker'ni.t. auch: ...nit], der; -s [nach dem Ort Kern in Kalifornien (USA)l (Mineral.): weißes od. auch wasser- klares, ziemlich weiches, borhaltiges Mineral. kernling [kemlirj]. der; -s, -e [zu fKern 1 a] (Gartenbau): aus einem Kern gezogener Baum. Strauch, insbes. als Unterlage für eine Veredlung. kerooen [kero'ge:n], das; -s. -e [zu griech. kerös = Wachs u. f-gen] (Chemie): bituminöse, aus Mineralöl u. dunklen, festen organischen Stoffen bestehende, fette Substanz der Ölschiefer; KeropIgstDt: tZeroplastik; Kerosin [kero'zi:n]. das; -s [engl, kerosine. kerosenel: im Erdöl enthaltenes Petroleum, das besonders als Treibstoff für Flugzeug- u. Raketentriebwerke verwendet wird; LeuchtöL Kerreflekt ['ker-J. der: -[eis [nach dem engl. Physiker J. Kerr (I824-19Ü7)J (Physik): unter der Einwirkung eines elektrischen Feldes auftretende Doppelbrechung von Lichtstrahlen. Kerrie I'keris]. die; -, -n [nach dem engl. Botaniker W. Kerr (gest. 1814)]: (zu den Rosengewächsen gehörender) Zierstrauch mit goldgelben Blüten an grünen, rutenförmigen Zweigen; Ranunkelstrauch, Goldröschen. Kerub: tCherub. Kerne: t 'Kerb. kerygma [ke:rYgmal. das; -s [griech. kerygma = das durch den Herold (griech. keryx) Ausgerufene! (Theol.): Verkündigung (bes. des Evangeliums); <Abl.:) kerygmatisch [Ken gma:tij] <Adj.; o. Steig.): zur Verkündigung gehörend; verkündigend, predigend: -e Theologie. Kerze ['kertßa). die. -. -n [mhd. kerze. ahd. charza, kerza; H. u.J: L in meist zylindrische Form gegossenes Wachs. Stearin, Paraffin o. ä. mit einem Docht in der Mitte, der mit offener Flamme brennend Licht gibt: eine dicke, wächserne K.; eine elektrische K. (Glühlampe in Form einer Kerze); die K. brennt, blakt, flackert, tropft; die K. brennt hell, unruhig, (geh.:) verzehrt sich, brennt herunter; eine K. anzünden, anstecken, auslöschen, (ugs.:) auspusten, ausmachen; -n gießen, ziehen; einem Heiligen eine K. stiften; (geh.:) ihr Leben verlosch still wie eine Kerze; Ü die -n (Blutenstände) der Kastanien leuchten. 2. kurz für ?Zündkerze: die -n sind verölt, verrußt, total verdreckt: die -n auswechseln, reinigen. 3. (Turnen Jargon) svw. tNak- kenstand: eine K. machen. 4. (Fußball Jargon) steil in die Höhe geschossener Ball: eine K. schießen. 5. (Physik veraltet) svw. fCandela: eine Lampe von 100 -n. kurzen-. Kurzen- -beleuchtung, die: bei K. zu Abend essen: -dämmer, der (geh.): sie saßen im K.; -docht, der; ^flamme, die; -gerade <Adj.; o. Steig.): (meist von etwas Aufrechtem) lauf steife, starre Weise] (erstaunlicherweise) vollkommen gerade: ein -er Baum; k. auf dem Stuhl sitzen; sich k. aufrichten: er hält sich noch immer k.: der Rauch stieg k. in die Höhe; -gießer, der: Handwerker, der Kerzen gießt (Berufsbez.); ^glanz,der(geh.): von Kerzenlicht ausgehender Glanz: der Raum war erfüllt vom K.; -grade: t ^gerade; -halter, der: kleine metallene Vorrichtung, mit der Kerzen am Weihnachtsbaum befestigt werden; ^hell <Adj.>: ein -er Raum; -kuchter, der: Gegenstand, der dazu dient, eine od. mehrere Kerzen festzuhalten; -licht, das: bei K. lesen; -machender svw. Ngießer; -schein,der: vgl. -licht; -Schimmer, der (geh.): -Schlüssel, der (Kfz.-T.): spezieller Schraubenschlüssel zum Aus- u. Eindrehen von Zündkerzen; -Ständer, der: svw. t -leuchten -Stecker, der (Kfz.-T. Jargon): Stecker am Zündkabel, der auf die Zündkerze gesteckt wird; -stummel, der; -stumpf, der; -wachs, das; -weihe, die (kath. Kirche): zeremonielle Weihe von Kerzen; -ziehender: svw. Ngießer. Keschan [kejan]. Kaschan [kajan]. der: -[sj. -s [nach der iran. Stadt Kaschan]: meist eljenbeinfarbiger, feingeknüpfter persischer Teppich mit reicher Musterung. Kescher [kejBl, der. -s. - [aus dem Niederd. (ostniederd.) < mniederd. kesser. viell. verw. mit engl, catcher. H. u.J: um einen Ring mit Griff gespanntes Netz zum Fangen von Fischen, Krebsen, Insekten o.a.; <Abl.:> keschern [kejnnj <sw. V.; hat): mit einem Kescher fangen. keß [kesj <Adj.; kesser. kesseste) [aus der Gaunerspr.. eigtl. = diebeserfahren, urspr. jidd. Bez. fürden Laut eh. verhüll, für: chöchem. t kochemj: *)jung u. hübsch u. dabei unbekümmert: ein kesses Mädchen; (salopp:) eine kesse Biene; k. aussehen; b) / auf nicht verletzende Weisel frech, respektlos, ein bifkhen vorlaut: kesse Antworten; sei nicht so k.!; c) auf freche Weise modisch, flott: ein kesser Pullover; sie trug ein k. ins Gesicht gedrücktes Hütchen. Kessel ['keslj. der; -s. - [mhd. ke33el. ahd. kerail < lat. catlllus = Schüsselchen. Vkl. von: catinus = Napf, flache Schüssel]: La) kurz Tür TWasserkessel: ein eiserner, emaillierter K.; der K. summt, pfeift; einen K. mit Wasser aufsetzen; b) sehr großer Topf, großes Metallgefäß zum Kochen: ein kupferner K.; Bier wird in riesigen -n gebraut; in der Kantine wird Suppe in großen -n gekocht: die Masse wird in einem K. unter Umrühren erhitzt; Wäsche im K. (Wascfikessel) kochen. 2.a) kurz für t Dampfkessel: der K. der Lokomotive steht unter Dampf; b) kurz für tHeizkessel: der K. der Zentralheizung muß nachgesehen werden; c) kurz für tGaskessel. 3. von Bergen ringsum eingeschlossenes Tal: die Stadt liegt in einem K. 4.a) (Jä- gerspr.) bei der Treibjagd von Jägern u. Treibern gebildeter Kreis, in den das Wild getrieben wird; Kammer (7): einige Hasen sind dem K. entkommen; b) Gebiet, in dem im Krieg Truppen eingeschlossen sind: einen K. bilden; gehörte er zu denen, die ... aus dem todgeweihten K. ausgeflogen werden sollten (Thielicke, Ich glaube 136); den Feind im K. einschließen, vernichten. 5. (Jägerspr.) a) Lager von Wildschweinen; b) ausgeweiteter Raum nach der Eingangsröhre im Fuchs- od. Dachsbau; c) Stelle, an der Rebhühner od. Fasanen im Sand gebadet haben. Kassel-: -anläge, die (Technik): Anlage mit mehreren Dampfkesseln; -bau, der <o. PL); -blech, das: für Dampjkessel verwendetes Stahlblech; -boden, der: Boden eines Kessels (1, 2); -druck, der: Druck in einem Dampfkessel: der K. war zu hoch: -explosion, die; -fletsch, das (landsch.): svw. T Wellfleisch; -dicker [- fliknl, der (veraltet): jmd., der Kessel ( 1) repariert: -haus, das: Gebäude, in dem ein Dampfkessel steht: -jagd, die: vgl. ^treiben (1); -machen der: svw. t-schmied; -pauke, die: svw. TPauke; -räum, der: vgl. ^haus; --Schlacht, die: Schlacht, bei der der Gegner eingekesselt wird; -schlacke, die: Schlacke aus der Feuerung von Kesseln (2); -schmied, der: Handwerker, der Kessel herstellt (Berufsbez.); ^stein, der: harte, steinartige Ablagerung, die sich allmählich in Gefäßen bildet, in denen Wasser erhitzt wird: den K. im Wassertopf entfernen, dazu: -steinentfer- ner, der: chemisches Mittel, das Kesselstein entfernt; ^trei- 92 GDW 1457
kesseln ben, das: 1. (Jägerspr.) Treibjagd auf Hasen, bei der die Hasen in einen Kessel (4 a) getrieben werden. 2. systematische Hetz- u. Verleumdungskampagne gegen jmdn.: ein erbittertes K. begann, wurde in Gang gesetzt; reaktionäre Kreise veranstalteten ein regelrechtes K. gegen den Politiker; -wagen, der: Eisenbahnwagen mit einem großen Metallbehälter zum Transport von Flüssigkeiten; -wärter, der: jmd., der einen Dampfkessel bedient. kesseln I'kesln] <sw. V.; hat) (Jägerspr.): 1. ein Kesseltreiben (1) veranstalten. 2. (von Wildschweinen) im Kessel (5a) liegen. 3. svw. thudern (b); vgl. Kessel (5c). K^Qheit, die; -: kesses Wesen, Aussehen, Auftreten. Keßler [keslc], der; -s. - [mhd. kesseler] (landsch.): a) svw. tKessel-. Kupferschmied; b) Kesselflicker, Zigeuner. Ketchup [ketjap, engl.: ketjap]. der od. das; -[s]. -s [engl, ketchup < malai. kechap = gewürzte Fischsoße]: pikante dickflüssige I TomatenJsöffe zum Würzen von Speisen. Keton Dce'to:n]. das; -s. -e [von tAceton hergeleitetl (Chemie): in ätherischen Ölen, Pflanzenwurzeln u. Rinde vorkommende organische Verbindung (z. B. Kampfer). Ketsch [ketjl die; -. -en [engl, ketch] (Sport): zweimastige Segeljacht mit einem größeren Mast vorne u. einem kleinen am Heck vor dem Ruder. ketschen ['ketjn]: tkätschen. K^tt- (Kette 3; Weberei): -bäum, der: Walze am Webstuhl, auf dem die Kettfäden aufgewickelt sind; -faden, der: in Längsrichtung laufender Faden in einem Gewebe (Ggs.: Schußfaden); -garn, das: svw. Kfaden. Kettcar© I'kelka:?]. der; -s. -s [wohl zu tKette (1) u. engl, car = Fahrzeug): mit Pedalen über eine Kette angetriebenes Kinderjahr zeug. Kettchen [keUpm]: tKette (1 b). Kette Cketd], die; -. -n [1-3: mhd. keten(e). ahd. ketina < lat. catena; 4: mhd. kütti. ahd. kutti: heute als identisch mit Kette (1-3) empfunden; H.u.]: l.a) Reihe aus beweglich ineinandergefügten od. mit Gelenken verbundenen / Metall j- gliedern; eine eiserne, stählerne K.; die K. klirrt; die K. ölen; die K. (Sicherungskette) an der Haustür vorlegen; der Hofhund liegt an der K.; (früher:) einen Gefangenen in -n legen; der Anker ist mit einer K. befestigt; das Fahrrad wird mit einer K. angetrieben; Ü die -n abwerfen, sprengen, zerreißen (geh.; sich f von Unterdrückung] befreien): * jmdn. an die K. legen (jmdn. in seiner f Bewegungsjfreiheit einschränken; jmds. Tätigkeits-, Wirkungsbereich einengen): der Ehemann legt seine Frau an die K.; (Sport:) den gegnerischen Spieler an die K. legen; b) <Vkl. tKettchen) l HalsJ- schmuck aus beweglich ineinandergefügten Metallgliedern, miteinander verbundenen Plättchen, auf eine Schnur aufgereihten Perlen, Schmucksteinen o. ä.; eine goldene K.; eine K. aus Perlen und Diamanten; sie trug eine K. aus Korallen um den Hals; der Anhänger hängt an einer silbernen K.; der Bürgermeister hatte die K. (Amtskette) umgehängt. 2.a) Reihe von Menschen, die sich an den Händen fassen, unterhaken o.a., die etw. von einem zum anderen geben: die Leute bildeten an der Brandstelle eine K.; die Soldaten bildeten eine K. und räumten die Regale aus (Kuby, Sieg 281); die Polizisten standen in einer K. und drängten die Demonstranten zurück; die Kinder rannten in einer langen K. über den Schulhof; b) ununterbrochene Reihe von Gleichartigem: eine K. von Autos; eine K. von Molekülen; die K. der Beweise war lückenlos; die K. von Ursache und Wirkung läßt sich kaum überblicken; Das Knarren der Maschinengewehre wird eine ununterbrochene K. (Remar- que. Westen 153); im Dunst konnte man die K. der Berge sehen: er ist ein Glied in der K. der Generationen; c) Aufeinanderfolge von gleichartigen Ereignissen, Geschehnissen, Handlungen: eine K. von Unfällen; die K. der Enttäuschungen wollte nicht abreißen; die Geschichte dieses Kampfes zeigt alles andere als eine lückenlose K. von Siegen (Thieß. Reich 174); d) mehrere, an verschiedenen Orten befindliche Betriebe, die zu einem Unternehmen gehören:eine K. von Läden. Kinos. Hotels; Ein Interessent Tür die Übernahme der K. hat sich ... noch nicht gefunden (MM 11.11.70,26); e) (Sprachw.) syntaktisch zusammengehörende Wortgruppe. 3. in Längsrichtung verlaufende Fäden in einem Gewebe ixi. in Längsrichtung aufgespannte Fäden auf einem Webstuhl (Ggs.: Schuß 8): bei diesem StofT ist die K. aus Baumwolle; die K. am Webstuhl aufziehen. 4. a) (Jägerspr.) Familie von Rebhühnern: eine K. aufscheuchen; b) (Milit.) drei in Formation fliegende Flugzeuge. Kettel I'keU]. der; -s. - od. die: -. -n [ostmd.. wohl Vkl. von tKette (1 -3)] (landsch.): Krampe; Kettelmaschine, die: -. -n (Textilind.): / Nähjmaschine zum Ketteln von Strick- u. Wirkwaren: ketteln I'ketln] <sw. V.; hat) [zu tketten] (Textilind.): a) Teile von Strick- od. Wirkwaren mit einer elastischen Naht verbinden; b) die letzte Maschenreihe bei Strick- od. Wirkwaren befestigen: ein gekettelter Rand; ketten [ketn] <sw. V.; hat) [mhd. ketenen = an die Kette, in Ketten legen]: 1. mit einer Kette anbinden, an etw. befestigen: den Hund an einen Pflock k.: das Boot ist an einen Pfahl gekettet; der Gefangene war an die Gefängnismauer gekettet. 2. sehr fest, unauflöslich binden: er hat sie an sich gekettet; die Erinnerung kettet ihn an diesen Ort; <k. + sich:) ich will mich nicht ganz und gar an ihn. an dieses Unternehmen k. ketten-, Ketten-: ^antrieb, der: Antrieb eines Fahrzeugs über Ketten (1 a); -arbeitsvertrag, der: Abschluß von mehreren befristeten Arbeitsverträgen hintereinander; -armband, das: Armband aus Kettengliedern: ein goldenes K.; -artig <Adj.; o. Steig.): in der Art einer Kette (2 b). hintereinander gereiht; -bäum, der: svw. tKettbaum; -bkime, die [aus den biegsamen Stengeln des Löwenzahns flochten sich Kinder früher oft Ketten]: svw. t Löwenzahn; abrief, der: Brief der vom Empfänger mehrmals abgeschrieben u. an andere weiter geschickt wird; -bruch, der (Math.): Bruch, dessen Nenner die Summe aus einer ganzen Zahl u. einem Bruch ist, dessen Nenner wiederum die Summe aus einer ganzen Zahl u. einem Bruch ist usw.; -brücke, die: Hängebrücke, die an Ketten (1 a) aufgehängt ist; -dampfen der: vgl. -schifT; -faden, der: svw. tKettfaden; -fähre, die: vgl. -schifT; -fahrzeug, das: svw. t Gleiskettenfahrzeug; -fläche, die (Math.): svw. tKatenoid; -garn,das: svw. tKettgarn, -ge- birge, das: langgestrecktes, durch Längstäler gegliedertes Gebirge, dessen Berggipfel kettenartig hintereinanderliegen; -flelenk, das: Gelenk, das die Glieder einer Kette (1) verbindet; -geklirr, das; -«erassel, das; -aeschäft, das: svw. Nladen; -getriebe, das (Kfz.-T.): Getriebe, bei dem die Kraftübertragung über eine in Zahnkränze greifende Kette (1 a) geschieht; -gJied, das: Glied einer Kette (1): ein K. ist gebrochen; -handel, der (Wirtsch.): wirtschaftlich nicht gerechtfertigter Zwischenhandel, der den Endpreis unnötig erhöht; -hemd, das (früher): aus ineinandergefügten Eisenringen od. geflochtenem Eisendraht bestehender hemdartiger Schutz des Oberkörpers als Teil der Rüstung eines Kriegers; -hund, der [3: nach der um den Hals getragenen Kette (1 b) mit einem Schild mit der Darstellung des Reichsadlers]: 1. Hofhund, Wachhund, der an einer Kette (1 a) gehalten wird. 2. (Fliegerspr.) Flugzeug, das einer Kette (4 b). einem Verband von Kampfflugzeugen Geleitschutz gibt. 3. (abwertend) Angehöriger der Feldgendarmerie: der Beifahrer vorn in dem Gehäuse aber sagte: -e. verdammt! (H. Kolb. Wilzenbach 180); -karussell, das: Karussell, bei dem die Sitze an langen Ketten (1 a) hängen; -laden, der: einzelner Laden einer Ladenkette; -linie, die (Math.): parabelähnliche Kurve, die entsteht, wenn man eine schwere Kette da) an zwei Punkten befestigt; -panzer, der: vgl. ^hemd; -rad, das (Technik): Zahnrad, in dessen Zähne die Glieder einer Kette (1 a) greifen; -rauchen, das; -s: das Rauchen vieler Zigaretten nacheinander; -raucher, der: jmd., der viel Zigaretten raucht, oft, indem er die neue an der noch brennenden anzündet: er ist K.; -raucherin, die: w. Form zu Kraucher; -reaktion, die: 1. (Physik. Chemie) chemischer, physikalischer od. biologischer Vorgang, der sich nach einmaliger Einleitung von selbst fortsetzt: eine K. von Kernspaltungen. 2. Folge von [sich steigernden] Ereignissen, die durch ein gleichartiges Ereignis ausgelöst wird: auf die Demonstration folgte eine K. von Gewalttätigkeiten; die kühne Flucht löste eine K. aus. Vier, fünf, zehn schlüpften durch (Apitz. Wölfe 320); -reael, die <o. PI.) (Math.): Regel bei der Bildung des Differentialquotienten einer Funktion, deren Veränderliche ebenfalls eine Funktion ist; -reim, der: Reim bei dreizeiligen Strophen, bei dem sich jeweils die mittlere Zeile einer Strophe mit der ersten u. dritten der folgenden reimt; -restaurant, das: eines von vielen gleichartigen, unter einer Oberleitung stehenden Restaurants in verschiedenen Städten; ^säge, die: Motorsäge, bei der auf einer endlosen Kette (1 a) Säge zahne angebracht sind; -Schäkel, der (Seew.): Schäkel für die Ankerkette: -schiff, das: Schiff das sich mit Hilfe einer Vorrichtung an einer im Fluß liegenden Kette (1 a) entlang vorwärts bewegt, dazu: 1458
Khanat -Schiffahrt, die: Schiffahrt mit Kettenschiffen; -Schlepper, der: Zugmaschine. Traktor mit Kettenantrieb; -Schluß, der (Logik): logische Schlußkette, bei der nach der ersten Prämisse die folgenden nicht wiederholt werden u. nur die Schlußfolgerung genannt wird; -schütz, der: Schutzblech bei Fahrrädern, Motorrädern o. ä.; -stich, der (Handarb.): Zierstich mit kettenartig aneinandergereihten Schlaufen; -Stickerei, die: Stickerei mit Kettenstichen; -Stopper, der (Seew.): Vorrichtung, die die Ankerkette abbremst; -strafe, die (früher): Gefängnisstrafe, bei der der Gefangene angekettet war; niemand begreift, daß die Gnadeninstanz den störrischen Busse zu lebenslänglicher K. verurteilt (Mostar. Unschuldig 50), dazu: -Sträfling, der: -stuhl, der (Textilind.): svw. T-Wirkmaschine; -vertrag, der: svw. t ^arbeitsvertrag; -wäre, die: auf der Kettenwirkmaschine hergestellte Wirkware; -Wirkmaschine, die (Textilind.): Maschine, auf der man Stoffe aus ineinander verschlungenen u. verknüpften Längsfäden herstellt. Ketzer fkf.ksR], der; -s. - [mhd. ketzer. kether < mlat. catharus. tKatharer]: 1. (kaih. Kirche) Häretiker (1): K. verfolgen; die Inauisition ließ Tausende von -n verbrennen; der Papst ist selbst den -n heilig (Hochhuth. Stellvertreter 204). l.jmd., der öffentlich eine andere als die in bestimmten Atigelegenheiten für gültig erklärte Meinung vertritt; die Partei ging scharf gegen die K. in ihren Reihen vor. Ketzer- (hist.): -gericht, das: von der Kirche einberufenes Gericht zur Verurteilung von Ketzern; -taufe, die: bes. im 3. u. 4. Jh. von einem Ketzer (1) vorgenommene Taufe; -Verbrennung, die; -Verfolgung, die. Ketzerei [ket^raj]. die; -. -en [mhd. ketzerte, ketherie]: I. (kath. Kirche): Häresie (1): der Priester wurde der K. verdächtigt. 2. das Abweichen von einer allgemein als gültig erklärten Meinung; Ketzerin, die; -. -nen: w. Form zu f Ketzer; ketzerisch <Adj.> [spätmhd. ketzerisch, mhd. ketzerlich): 1. (kath. Kirche) häretisch (I): eine -e Lehre verbreiten. 2. von einer allgemein als gültig erklärten Meinung, Verhaltensnorm abweichend [u. andere dadurch in Verlegenheit, in eine unangenehme Situation bringend]; für einen Ketzer (2) typisch; eine -e Meinung haben; -e Gedanken; ketzern [ket$En] <sw. V.; hat) (abwertend): ketzerisch reden, schreiben. keuchen [k^n] <sw. V.) [Vermischung aus mhd. kuchen (= hauchen) u. klchen (= schwer atmen), lautm.l: I. <hat> a) schwer, mit Mühe u. geräuschvoll atmen; vor Anstrengung k.; er keuchte unter der Last: Der Stabsarzt keuchte, japste nach Luft und schrie dann gurgelnd ... (Kirst. 08/15. 263): mit keuchendem Atem; sie rannte keuchend auf das Haus zu; Ü das alte Auto, die Lokomotive keucht (macht ein keuchendes Geräusch); b) erw. schweratmend, mit Mühe sagen: ..Ich werde dir beibringen, mit meiner Frau zu schlafen!" keucht Watzek (Remarque. Obelisk 315). 2. sich schwer, geräuschvoll atmend fortbewegen <ist>: Aber der Kerl dort.... der in wilden Sprüngen durch den Schnee keuchte (Kirst. 08/15.454); <Zus.:> Kßjchhusten, der: L im Kindesalter auftretende! Infektionskrankheit der Schleimhäute mit schweren, krampfartigen Hustenanfällen; Pertussis: die Kinder haben K. Keulchen: tKäulchen. Keule ['k^ybl. die; -. -n [mhd. kiule. eigtl. = Gebogenes. Gekrümmtes]: l.a) / hölzerne j Schlagwaffe mit einem verdickten Ende: eine mit Eisen beschlagene K.; die Eingeborenen schlugen den Forscher mit -n tot; Spr große -n schlagen große Beulen; * chemische K. {van der Polizei [gegen Demonstranten] eingesetztes Gerät, mit dem Tränengas od. ein anderes, auf die Augen wirkendes chemisches Mittel versprüht wird; LÜ von engl, chemical mace); b) (Gymnastik) hölzernes, flaschenförmiges Sportgerät, das in der Hand gehalten wird: Übungen mit der K. machen. 2. Oberschenkel beim größeren Geflügel, Wild u. kleinerem Schlachtvieh: eine dicke, fleischige, gebratene, gegrillte K.; die K. von Gans. Hammel. Hase. Reh. Huhn; ein saftiges Stück Fleisch aus der K.; Ich ... ziehe ihm nur so spielerisch einen kleinen Schlag über seine mageren •n (ugs. scherzh.; Oberschenkel; Remarque. Obelisk 189); keulen fk^yln] <sw. V.; hat> [eigtl. = mit der Keule niederschlagen] (Tiermed.): seuchenkranke Tiere töten, um die Seuche einzudämmen; <Abl.:> Kajhing, die; -. -en. keulen-, Kisylen-: -ärmel, der: Ärmel an Kleidern, Blusen o. ä.. der oben sehr weit ist u. nach unten eng wird; ^baum, der [wohl nach den keulenförmigen weibl. Fruchtständen]: svw. t Kasuarina; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: eine -e Frucht; -gymnastik, die: Gymnastikübungen mit Keulen (1 b); —lilie, die: auch als Zimmerpflanze gehaltene Tropenpflanze mit keulenförmigen Blättern u. Blüten in verzweigten Rispen; ^pilz, der: Pilz mit keulenförmigem od. korallenartig verzweigtem Fruchtkörper; -schlag, der: Schlag mit einer Keule (\ a): miteinem wuchtigen K. streckte er den Gegner nieder. Wie Keulenschläge sausten nun seine Anordnungen auf uns hernieder (Leonhard. Revolution 4 g); Ü die Nachricht war ein K. (schwerer, vernichtender /Schicksals/schlag) für ihn: ^schwamm, der: svw. f^pilz; -schwingen, das; -s (Gymnastik): Übung, bei der man in beiden Händen eine Keule (1 b) hält u. die Arme in kreisenden Bewegungen schwingt. Keuper [k^ypn]. der; -s [von dem dt. Geologen L. v. Buch (1774-1853) nach der oberfränk. Bez. für Sandstein (vgl. bayr. Kiefer = Sand. Kies) in die wissenschaftl. Terminologie eingef.] (Geol.): I. oberste Abteilung der geologischen Formation Trias. 2. (landsch.) roter, sandiger Ton. keusch [kay.fi <Adj.; -er. -este> [mhd. kiusch(e). ahd. küski. urspr. wohl = (der christlichen Lehre) bewußt < lat. cönscius = eingeweiht, bewußt]: a) sexuell enthaltsafn; frei von sexuellen Bedürfnissen, die nach bestimmten moralischen Grundsätzen verboten sind: eine -e Nonne; Mönche müssen k. leben; b) (geh.. veraltend) schamhaft zurückhaltend; bestimmten, einschränkenden sexuellen u. moralischen Normen entsprechend; sittsam: ein -es Mädchen; er ist ein -er Joseph, k. wie Joseph (ugs. scherzh.; lehnt sexuelle Angebote ab; nach 1. Mose 39); Zuletzt Nausikaa. mädchenhaft und k.. die vor dem Manne erschrickt (Bodamer. Mann 118); sie schlug k. die Augen nieder; c) (geh.. veraltend) von großer sittlicher u. moralischer Reinheit: von Reinheit des Herzens und einer -en Seele (Böll. Haus 60). Keusche fk^yja], die; -. -n [aus dem Slaw.. vgl. slowen. kajia = Hütte] (österr. ugs.): a) kleines Bauenthaus; Kate; b) baufälliges Haus: die Leute lebten in einer elenden K. im Böhmerwald (Fussenegger. Haus 210). Keuschheit, die; - [mhd. kiusch(e)heit): a) sexuelle Enthaltsamkeit; das Keuschsein (zu t keusch a): ein Priester muß K. geloben; ... wird das dazugehörige Ideal unbedingter außerehelicher K. ebensowenig außer Krall zu setzen sein (Schelsky. Soziologie 37); b) das Keuschsein (zu t keusch b): Die raffinierte und wunderliche K. der großen Schauspielerin (K. Mann. Mephisto 196); c) das Keuschsein (zu t keusch c): die K. der Seele; <Zus.:> Kfijdiheitsaelübde, das: von Priestern. Mönchen. Nonnen abzulegendes Versprechen, sexuell enthaltsam zu leben; Kfljschheitsgürtel. der (früher): mit einem Schloß u. einem das Geschlechtsteil bedeckenden Steg versehener, metallener Gürtel, den die Frauen bei längerer Abwesenheit des Ehemannes tragen mußten u. der gewährleisten sollte, daß sie ihren Ehemann nicht betrogen; Kfiuschfaunmstrauch, der; -[e]s. ...sträucher [spätmhd. käusch lamp. LÜ von mlat. agnus castus = Keuschlammstrauch, zu lat. agnus = Lamm u. castus = keusch, rein, falsche LÜ des griech. Pflanzennamens ägnos durch irrtümliche Abi. von griech. ägnos = jungfräulich, rein]: im Mittelmeergebiet u. in Asien wachsender Strauch, aus dessen Früchten Mönchspfeffer gewonnen wird. Keuschler I'k^yflB]. der; -s. - [zu tKeusche] (österr.): jmd., der in einer Keusche (a) lebt: Die armen K. waren zufrieden und lobten Gott (Fussenegger. Haus 210). K-Gruppe, die; -. -n <meist Pl.>: vom politischen Gegner gebrauchte Bez. für (antisowjetische) kommunistische Organisation, die den Marxismus-Leninismus /-Maoismus/ vertritt (z. B. KBW. KPD/ML. KB. KABD). 'Khaki |'ka:ki]. das; -[s] [engl, khaki (Adj.) < pers.-hindust. khäkl = staub-, erdfarben, zu pers. khäk = Staub. Erde]: schmutziges, stumpfes, ins Gelbliche übergehendes Erdbraun; 2Khaki [-], der; -[s]: gelbbrauner Stoff für leichte u. strapazierfähige Tropenkleidung, bes. Uniformen. khaki-, Khgkk Minzug, der: -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Farbe des Khakis; ^hose, die; -jacke, die: kurzärmelige, khakifarbene / Uniformjjacke; -uniform, die. Khan [ka:n]. der: -s. -e [türk. hän. älter: hak an. aus dem Mong.] (hist.): l.a) <o. Pl.> Titel mong.-türk. Herrscher; b) Träger des Titels (dem Namen nachgestellt). 2. hoher staatlicher Würdenträger in Persien; <Abl.:> Khanat [ka'na:t], das; -[e]s. -e: a) als Nachfolgestaat des Mongolen- 92* 1459
Khedive reiches entstandenes zentralasiatisches Fürstentum; b) Amt eines Khans. Khedive [ke'dr.va]. der; -s u. -n, -n [türk. hediw. eigtl. = kleiner König, aus,dem Pers.l (hist.): a) <o. PI.) Titel des Vizekönigs von Ägypten (bis 1914); b) Träger des Titels. Kib[kip].der; -s [mhd. kip] (landsch.): a) Zorn; b) Unmutsäußerung, Gezänk; <Abl.:> kibbein ['kibjnj <sw. V.; hat) [mhd. kibelen] (landsch.): zornig sein; seinen Unmut äußern* schimpfen.' Kibbuz [ki'bu.tßl. der. -. -im [kibu't$i:m] u. -e [hebr. qibüz. eigtl. = Versammlung. Gemeinschaft): ländliche Siedlung mit kollektiver Wirtschaft u. Lebensweise in Israel; im K.. in einem K. leben; in den Ferien arbeiten viele Jugendliche in Israel in den -im; <Abl.:> KibbuznBc [ki'bu:&nik]. der. -s. -s [hebr. qibüzniyq. aus tKibbuz u. der jidd. Nachsilbe -nik, die die Zugehörigkeit zu einer Gruppe kennzeichnet]: Mitglied eines Kibbuz. Kiberer [ki:bore]. den -s. - [aus der Gaunerspr.l (österr. ugs. abwertend): Kriminalpolizist. Kibitka [kibitka]. die; -. -s. Kibitke [...kd]. die; -. -n [russ. kibitkaj: 1. svw. f Jurte. 2. a) überdachter russischer / Reise j- wagen; b) überdachter russischer Schlitten. Kibla [kiblal. die; - [arab. qibla]: Richtung nach Mekka, die die Mo/iammedaner beim Gebet einnehmen. Kicher I'kKjB], die; -. -n [mhd. kicher. ahd. kichera < lat. cicer]: svw. t Kichererbse. Kichere! [kiqaraj]. die; -. -en (abwertend): dauerndes Kichern, Gekicher. Kichererbse, die; -. -n [zu TKicher]: bes. im Mittelmeergebiet u. im Orient angebaute Pflanze mit gefiederten Blättern, weißen bis violetten Blüten u. Hülsetifrüchten, deren Samen wie Erbsen gegessen werden; Kicherlina l'ki^elu)]. der; -s. -e: svw. tKichererbse. kichern ['kic^n] <sw. V.; hat) [lautm.; vgl. ahd. kichazzan für den hellen Lachlaut]: leise, gedämpft, unterdrückt u. mit hoher Stimme [ vor sich hin /lachen; verlegen k.; Backfische lachen nicht. Backfische kichern (Bamm. Weltlaterne 28); R daß ich nicht kichere! (Ausdruck höhnischen, überlegenen Zweifels; das ist völlig unglaubhaft* widersinnig u. dumm): Bewässerungsspezialist... - daß ich nicht kichere (Quick 32. 1958. 16); <subst.:) man hörte unterdrücktes Kichern; ich finde das zum Kichern (sehr komisch). Kick [kik]. der; -[sl. -s [engl, kick, zu: to kick = stoßen, treten]: 1. (Fußball Jargon) Tritt, Stoß mit dem Fuß: der Torhüter klärte mit einem K.; Ü Aktiviert wenden sie (= Mikroben) durch die Änderung ihres biologischen Milieus - und die verbreitetste Methode, dem Milieu einen keimweckenden K. zu geben, ist der Koitus (Spiegel 17. 1975. 76). 2. (Jargon) durch Einnehmen od. Spritzen von Drogen hervorgerufener Zustand der Ekstase. Schwung. K)ck-: ^aufschlagt der (Tennis): besondere Art des Aufschlags, durch die der Ball neben der Vorwärtsbewegung noch einen Drall zur Seite bekommt; -bewegung, die (Hoch-. Weitsprung): Schwung, mit dem die Unterschenkel im Sprung nach vorn gestreckt werden; Mlown [kik'dapn], das; -s. -s [engl, kickdown. zu: to kick down = niedertreten] (Kfz.-W.): plötzliches kräftiges Durchtreten des Gaspedals, um bei automatischem Getriebe durch spätes Herauf- od. frühes Herunterschalten schnelle Beschleunigung zu erreichen; Das Heraufschalten geschieht bei K. in der Nähe der zulässigen Motorhöchstdrehzahlen („Schlag nach!" für Autofahrer, 1974.43); -off (mit Bindestrich) [kik'lDfl. der; -s. -s [engl. kickoff. zu: to kick off = wegstoßen, wegschlagen] (Schweiz.): Anstoß beim Fußballspiel, Spielbeginn; -platz, der (ugs.): Bolzplatz; -schuß, der (Eishockey): (verbotener) indirekter Schlag durch einen Tritt gegen den unmittelbar am Puck gehaltenen Schläger; -service, der (Tennis): svw. f-aufschlag; -Starter, der (Kfz.-T.): [schwenkbarer] Fußhebel bei Motorrädern, der zum Anwerfen des Motors kräftig heruntergetreten wird. kicken [kikn] <sw. V.: hat) [engl, to kick. tKick] (ugs.): 1. Fußball spielen: die Kinder gehen k.; er hat schon seit frühester Jugend gekickt; er kickt für den HSV 2. (einen Ball) mit dem Fuß stoßen, schießen: er hat den Ball ins Tor gekickt; ich ... begnügte mich damit, nur mal eine Konservenbüchse oder einen Stein vor mir her zu k. (Schnurre. Bart 102); Kjcker, der; -s. -[s] (ugs.): Fußballspieler: die besten K. der Welt; ein vielseitiger K.. der als Verteidiger wie als Stürmer eingesetzt werden kann. kicksen fkiksn]: fgicksen; Kickser. der; -s. - (ugs.): hoher. halb unterdrückter Laut des Kicherns, des Überschlagens der Stirmne. Kickxia ['kiksjal. die: -. ...ien [.. jpn: nach dem belg. Botaniker J. Kickx (1775-1831)]: eine Kautschuk liefernde [afrikanische] Pflanze. Kid [kid]. das: -s. -s [engl, kid, eigtl. = Kitz. Zicklein]: I. [fein gegerbtes! Fell einer jungen Ziege, eines Schafs od. Kalbs; [Glaceleder. 2. <P1.) aus diesem Leder gefertigte Handschuhe; kidnappen [kitnEpn] <sw. V.: hat) [engl, to kidnap. eigtl. = Kinder stehlen]: (einen Menschen, bes. ein Kind) entführen [um Lösegeld zu erpressen od. politische Forderungen zu stellen]: ein Kind auf dem Schulweg k.; ... meldete sich der Vater der gekidnappten Jungen Frau bei der Polizei (MM 29. 7. 66. 11); Kidnapper [...pe], der. -s. - [engl. kidnap(p)er]: jmd., der einen Menschen kidnappt. Metischenräuber: die K. fordern Lösegeld; Sie wurde in der väterlichen Villa von dem K. überfallen, gefesselt und betäubt (MM 27. 8. 66. 10); Kidnapping [...pinl. das: -s. -s: Entführung eines Menschen, Menschen-, Kindesraub; Fälle von K.; Kids <PI.>: fKid (2). kiebtg [ki.bkj] <Adj.) [mhd. (md.) kibic = zänkisch] (landsch.. bes. nordd.): a) vorlaut, frech, herausfordernd: -e Bemerkungen über die Zuschauer machen; der Junge ist ganz schön k.; b) gereizt, aufgebracht: sei nicht so k.!: Ü Auf der himmelhohen Süddünung steht eine -e Windsee aus Nordost (Rehn. Zuckerfresser 73). Kiebitz [ki.bitß]. der. -es. -e [1: nach dem mit „kiwil" wiederzugebenden Lockruf des Vogels; urspr. ostmd. Vogelname mit slaw. Endung; 2: zu t kiebitzen mit volksetym. Anlehnung an den Vogelnamen]: 1. Vogel mit auffallendem schwarzem Federbusch am Hinterkopf, schwarzen, metallisch grün u. violett schimmernden, an Bauch u. Brust weißen Federn, der auf [ sumpfigenJ Wiesen und Weiden lebt u. dessen Ruf bes. während der Bah im Frühjahr zu hören ist: Lerchen stiegen ... in die Höhe, -e flatterten schreiend umher (Schröder. Wanderer 100). 2. (ugs.) neugieriger, oft mit unerwünschten Ratschlägen sich einmischender Zuschauer beim Kartenspiel, Schach o.a.: nichts stört mehr beim Skat als ein K.; er mußte mal wieder den K. machen; Ü Welch ein Triumph für den Neuling Tschu En-lai .... den amerikanischen Vertreter wie einen mürrischen K. am Rande der Konferenz umhergeistem zu sehen (Augstein. Spiegelungen 33); <Zus. zu l:> Kkbitzei, das: Ei des Kiebitzes mit olivgrüner, schwarz gesprenkelter Schale, das hartgekocht als Delikatesse gilt. kiebitzen [*ki:bitßn] <sw. V.; hat) [gaunerspr. kiebitschen = untersuchen, durchsuchen] (ugs. scherzh.): a) als lästiger] Zuschauer beim Spiel (z. B. Skat, auch Schach) dabeistehen [den andern in die Karten sehen u. Ratschläge geben/: er kiebitzte die ganze Zeit, aber mitspielen wollte er nicht; b) jmdn., etw. bei etw. neugierig beobachten: Die Kinder ... gehen bei Nachbars k. (Hörzu 11. 1976. 18). kiefetn ['kiiflnl <sw. V.: hat) [wohl zu südd. Kiefel (mhd. kivel), veraltete Nebenf. von t 'Kiefer] (österr. ugs.): nagen; an etw. kauen: sie kiefelten ihre Vesperbrote. Kiefenftiß [ki:fn-h der; -es. ...fuße [zu veraltet Kiefe (mnie- derd. kewe, keiwe) = Kieme; wohl nach dem Vergleich der Bewegungen der Krebsfuße mit denen von Fischkiemen]: vielbeiniger, ziemlich großer Krebs mit flachem, weit nach hinten reichendem Rückenschild. 'Kiefer [ki:fe], der; -s. - [mhd. kiver, auch: kivel. niederd. keve. kiefe]: zangenartig cutsgebildeter Schädelknochen, in dem die Zähne sitzen u. dessen oberer Teil mit dem Ge- sichtsschädel fest verwachsen ist, wä/ire/id der untere sich über ein Gelenk auf u. ab bewegen u. den Zugang zur Mundliöhle öffnen u. schließen kann; Ober- u. Unterkiefer: ein kräftiger, zahnloser, vorspringenderK.; seine K. knackten; die K. zusammenbeißen; auf seinem kantigen Robotergesicht traten die Muskeln der K. hervor (Kirst. 08/15, 337); mit schlaff herabhängendem K. (Unterkiefer). ^Kiefer [-]. die; -, -n Iwahrsch. verdunkelte Zus. aus tKien u. TFöhre; vgl. ahd. kienforha = Kiefer]: 1. auf sandigem Btxlen wachsender, harzreicher Nadelbaum mit pyramidenförmiger, im Alter schirmartig ausgebreiteter Krone mit langen, kantigen, in Bündeln wachsettden Nadeln u. kugeligen bis walzenförmigen, meist hängenden Zapfen: die -n bogen sich und rieben unheimlich knarrend und quietschend ihre Zweige aneinander (Hauptmann. Thiel 26); einzelne -n standen zwischen Heidekraut. 2. <o. PI.) ; vielseitig als Bauholz verwendbares / Holz der Kiefer. 1460
Kieme Kkfer- ('Kiefer): -abdnick. der: vgl. Gebißabdruck; -anomal ie, die (Med.); -brach, der (Med.): Bruch des Oberin!. Unterkieferknochens; -fühler, der <meist PI.) (Zool.): (bei verschiedenen Glieder• füßern. z.B. Spinnen. Milben) paarig auftretende, mehrteilige Gliedmaße, deren auch nach innen zu bewegendes oberstes Glied zum Festhalten u. Zerzupfen der Beute wie eine Sichel od. ein Stilett ausgebildet ist; -fuß,der<metstPI.)(Zool.): (bei verschiedenen Glieder- .füßern. z.B. Krebsen) in mehreren Paaren vorkommende, für die Nahrungsaufnahme ausgebildete Gliedmaße; ^ge- lenk, das (Anal.): Gelenk, durch das der Unterkiefer gegen den Oberkiefer bewegt werden kann; -höhle, die (Anat.. Med.): im Bogen des Oberkiefers gelegene, in die Nase mündende Nebenhöhle, die anfällig ist für Entzündungen u. die Bildung von Polypen, dazu: -htihfenentzündung. die; -klemme,die (Med.): (durch Verwachsungen nach Brüchen. Entzündung. Krampfzuständeo. ä. hervorgerufene) Unfähigkeit zum öffnen des Mundes u. Auseinanderbringen der Zähne; -knochen, der; -krampf.der (Med.): vgl. -klemme u. -sperre: -Orthopädie, die (Zahnmed.): Teilgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit der Behandlung von Gebiß- od. Kieferanomalien befaßt; -spalte, die (Med.): angeborene Mißbildung des Oberkiefers, die oft zusammen mit einer Hasenscharte od. Gaumenspalte vorkommt; -sperre, die (Med.): (durch Verrenkung des Kiefergelenks hervorgerufene) Unfähigkeit zum Schließen des Mundes u. Zusatnmen- bei/Jen der Zä/me. kiefern ['ki:fen] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [zu f tiefer]: aus Kiefernholz. Kkfern-(tiefer): -bestand,der; -blasenrost,dcr(Forstw.): durch Rostpilze hervorgerufene Pflanzenk rankheil, bei der an den Zweigen u. am Stamm der befallenen Kiefer blasenför- mige. gelbrote Gebilde hervorbrechen u. die Borke durch starken Ausfluß von Harz verkient u. keine Feuchtigkeit u. Nährstoffe mehr durchläßt, so daß der obere Teil des Baumes abstirbt; Kienzopf; -etile, die: svw. f Forleule; ^forst. der; -gewächs. das (Bot.): Vertreter der größten Familie der Nadelhölzer, zu der z. B. Fichte. Kiefer. Lärche u. Tanne gehören; -harz, das: svw. f Terpentin; -holz, das; -kreuzschnabel. der: sich vom Fichtenkreuzschnabel bes. durch einen kraft igen Schnabel unter scheidetuler, zur Familie der Finken gehöremler Vogel, der sich vorwiegend von Kiefernsamen ernährt; -markkäfer, der: ein als gefä/trlicher Forstschädling gelteniler Borkenkäfer, der das Mark aus den jungen Trieben der Kiefern saugt, so daß sie abbrechen; -nadel, die; -samen, der: -Schädling, der; -Schonung, die: Anpflanzung von jungen Kiefern; -Schwärmer, der: braungrauer Nachtschmetterling, dessen Raupe an Nadelbäumen, bes. Kiefern, sitzt; Tannenpfeil; -Spanner, der: gelb und dunkelbraun gefleckter Schmetterling, dessen Raupe durch Fraß an Kiefernnadeln Schaden anrichten kann; -Spinner, der: grauer bis braunroter, mit breiter Querbinde u. einem weißen Punkt gezeichneter Nachtfalter, dessen Raupe durch Fraß an Kiefernnadeln Schaden anrichten kann; -stamm, der; -trieb, der: junger Trieb an Kiefernzweigen, dazu: -triebwickler. der: kleiner Schmetterling mit ziegelroten Vorderflügeln, dessen Rattpe im Frühjahr die jungen Kieferntriebe frißt; -waM, der: Wald aus hochstämmigen Kiefern; Kiefernwälder, harzig und leergefegt, hielten ihre Junggesellenhälse hoch (Bieler. Bonifaz 205); -zapfen, der: verholzter Fruchtstand der Kiefer, bei dem die Samen schuppenartig rund um eine Achse angeordnet sind; -zweig, der. Kiek flcirkj, die: -. -en. Kieke [ki.ko]. die. -. -n [mniederd. klke. H. u.J (nordd.): Kohlenhecken zum Wärmen der Füße. kieken [ki:kn] <sw. V.; hat) [mniederd. kiken; H. u.l (nordd.): nach etw. schauen, /neugierig/ Ausschau halten: Er kiekt Über seinen grauweißen Schnauzbart dem Chef grell in die Visage (Fallada, Mann 53); da kickste, wat? (berlin. salopp; da staunst du. nicht wahr?): R ich kieke einmal, ich kieke zweimal (Ausdruck der Verwunderung); <Abl.:> Kieker ['ki:ke]. der; -s. -: I. (nordd., bes. See- mannsspr.) Fernglas. Fernrohr. 2. *jmdn., etw. auf dem K. haben (ugs.: 1. mißtrauisch /längere Zeit] beobachten. 2. jmdn. dauernd kritisieren, ihn für alles verantwortlich machen, an ihm herumnörgeln. 3. großes Interesse an jmdm. haben): Kiekindiewelt [ki:k-l. der; -s. -s [Satzwort zu t kieken) (ugs. scherzh.): kleines Kind, unerfahrener Mensch. kieksen [ki:ksn|: tgicksen. Kfekser. der; -s. -: hoher, halb unterdrückter Laut: ein K. auf einer zerbeulten ... Trompete (BM 25. 9. 76, 1). 'Kiel [ki:ll. der; -[eis. -e Imhd. kil. H. u.l: l.a) mittlerer, harter Teil der Vogelfeder: die -e sind zuerst weich und verhornen dann: (die jungen Dohlen) begannen wegen der unter der Haut sprossenden -e oberseits dunkel auszusehen (Lorenz, Verhalten I, 60); b) (veraltet) Pflanzenstengel, holdes / Schilf/röhr. 2. (früher) Gänsefeder zum Schreiben: der K. kratzt über das Papier: -e zuschneiden. *Kiel [-1, der; -[eis. -e [aus dem Niederd. (Seemannsspr.) < mniederd. kil. kel; wahrsch. verw. mit tKehle in dem Sinne ..halsförmig Geschwungenes"!: I. Munterster, in der Mitte des Schiffsrumpfs liegender Balken od. verstärkter Boden aus Stahlplatten: der K. berührte den Grund; mit dem Wasser trimmte er das Boot aus und brachte es auf ebenen K. (Seemannsspr.; in Normallage; Ott. Haie 226); *(ein Schiff) auf K. legen (Schiflbau; mit dem Bau beginnen, den Anfang machen): ein neuer Tanker wurde auf K. gelegt; b) trapezflossenförmig o.a. nach unten gezogener Teil des Schiffsrumpfs, der dem Schiff Stabilität gibt, es besser auf Kurs hält u. nicht (so leicht) kentern läßt. 2. (dichter, veraltend) Boot. Schuf 'Kfcl- ('Kiel): -feder, die: größere Vogelfeder, die einen festen Kiel hat (im Gegensatz zur weichen Flaumfeder): -flügel, der (Musik): altes, in der Form eines kleinen Flügels gebautes Tasteninstrument, bei dem durch Niederdrücken einer Taste jeweils ein Kiel (aus einer Rabenfeder od. aus Kunststoff) die betreffende Saite anreißt; Cembalo; -Instrument, das: Musikinstrument, bei dem die Saiten durch mechanisch bewegte Kiele angerissen werden (z. B. Spinett). kkk^kMt^iel): ^bo8en,der(Archit.): gotischer Spitzbogen mit geschweiften Seitenlinien; -boot, das: Segelboot mit einem 2Kiel (1 b); -gang, der (Schiflbau): unterste Schicht von Stahlplatten unter dem Rumpf; -holen <st. V.; hat) [niederd. kilhalen; weil der Kiel teilweise aus dem Wasser ragtl (Seemannsspr.): 1. ein Schiff zu Reini- gungs- u. Reparaturarbeiten auf die Seite legen: die Jacht wurde gekielholt. 2. jmdn. /zur Strafe/ über Bord werfen u. mit Hilfe eines langen Taus unter dem Schiff himiurchzie- hen: drei Mann der Besatzung wurden gekielholt; -linie. die: 1. Linie, die von genau hintereinander- (eines im Kielwasser des anderen) fahrenden Schiffen gebildet wird: [in] K. fahren; das SchifThielt sich in der K. 2. (selten) Begrenzung des 2Kiels, Linie, bis zu der ein Schiff üblicherweise im Wasser liegt; -oben [-'--1 <Adv.>: mit dem Kiel nach oben, umgedreht: das Boot treibt k. im Wasser; -planke. die <meist PI.) (Schiflbau): unmittelbar neben dem 2Kiel liegende Planke: -räum, der: tief unten, unmittelbar über dem 2Kielgelegener Raum im Schiff; -schwein, das [niederd. kilswin < schwed. kölsvin, älter: kölsvill = Kielschwelle, -bohle] (Seemannsspr.): ein innerhalb des Schiffskörpers angebrachter Holz- od. Eisenträger zur Verstärkung des 2Kiels; -sdiwert, das (Schiflbau): Holz- od. Stahlplatte, die durch einen in Längsrichtung laufenden Schlitz im 2Kiel eines Segelbootes hinuntergelassen u. hochgezogen werden kann: im seichten Wasser muß das K. heraufgezogen werden, dazu: -Schwertboot, das, -schwertjacht, die: -wasser, das <PI. -wasser): Fahrspur, die sich hinter einem fatiretuten Schuf auf dem Wasser bildet: schäumendes K.: das Boot schaukelte im K. des Dampfers; Ü wobei der Hofrat beinahe an jedem ( = Tisch) ein gemütliches Witzwort fallen ließ, so daß ein K. heiterer Bewegung seinen Weg bezeichnete (Th. Mann. Zauberberg 159); *in Jmds. K. segeln, schwimmen/sich in imds. K. halten (/aus Unentschlossenheit od. SchwächeJ sich jmd/n. in seinem Vorgehen u. seinen Ansichten anschließen u. davon profitieren): Daß meine Freunde ... in hohe Stellungen aufrückten, habe ich bereits erwähnt. Ich hielt mich bescheiden in ihrem K. (Jünger. Bienen 59); K. haben (salopp selten; starken Parfümduft ausströmen): hat die aber ein K.. das riecht man drei Meilen gegen den Wind. 'kielen ['ki:bn] <sw. V.; hat) [zu t 'Kiel] (veraltet): I. Kielfedern bekommen. 2. xKiele (2) zurechtschneiden. fielen [-] <sw. V.; hat) [zu t fciell (veraltet): svw. tkielholen. Kklkropf. der; -[e]s. ...kröpfe [1. Bestandteil wahrsch. zu älter (md.) quil = Quelle, viel!, nach dem alten Volksglauben, solche Kinder seien aus Wasser od. Wellen hervorgegangen. 2. Bestandteil zu tKropf, wohl wegen der angeblichen Dickhalsigkeit od. Gefräßigkeit] (Schimpfwort veraltet): Mißgeburt. Wechselbalg. Kieme ['ki:md]. die; -. -n (meist PI.) [md.. niederd. Form von tKimme, also eigtl. = Einschnitt. Kerbe]: dünnhäuti- 1461
Kiemen - fies, mit Blut od. Körperflüssigkeit gefülltes Atmungsorgan vieler Wassertiere, durch das Sauerstoff dem Wasser entnommen u. Kohlendioxyd abgegeben werden kann: Fische, Kaulquappen atmen durch -n; er steckte sich eine zwischen die -n (salopp: zündete sich eine Zigwette an). Kjgnen-: -atroer [...|a:tnre]. der: -s. - (ZooL): Tier, das durch Kiemen atmet; -atmung, die: -bogen, der (meist Pl.> (ZooL): jeweils paarig in bestimmter Anzahl vorkommende knorpelige od. knöcherne Spange, die die Kiemen stützt; Miaim, der (ZooL): vorderer Teil des Darmtrakts, der zugleich eine embryonale Entwicklungsstufe auch bei den Säugetieren darstellt; Mleckel, der (ZooL): die Kiemen als Schutz überdeckende, bewegliche Haut/falte/; -spalte, die <meist Pl.XZooL): Spalte, Öffnung zwischen den Kiemen im Kiemendarm, durch die das für die Atmung aufgenommene Wasser wieder abströmen kann. Kien [ki:n], der;-[ejslmhd.kien, ahd. chien = abgespaltenes Holzstück, Kienspan. Fackel]: harzreiches [Kiefern [holz: das Feuer im Kamin verbreitete einen würzigen Duft nach K.: * auf dem K. sein (landsch., bes. berlin.: wachsam sein, scharJ aufpassen; immer vornean sein u. Bescheid wissen; H. u.. vidi, weil man auf das leicht entzündbare harzreiche Holz besonders achtgeben mußte): so ein richtiger Hans Dampf in allen Gassen, immer auf dem K. (Zwerenz, Quadriga 22). KJ&k ^apfel.der: svw. tKiefernzapfen; -fackel,die: Fackel aus Kiefernholz: ^holz, das <o. PL>: [ harziges 1 Kiefernholz; -*öl. das: durch Destillation von Kienteer gewonnenes ÖL das besonders reich an Terpentinöl ist u. in der Lack- u. Farbenindustrie verwendet wird; -ruß, der: Ruß von Kiefern- holz; -scheit, das: I größeres] Stück Kiefernholz; -span, der: Span aus Kiefernholz; ^teer, der: Holzteer aus Kiefernholz; -zapfen, der: svw. t Kiefernzapfen: -zopf, der: svw. fKiefernblasenrost. kknig <Adj.) [spätmhd. kinig. zu fKien]: harzreich. Kientopp: tKintopp. Kiepe [kLpa], die; -. -n [mniederd. kipe. küpe. viell. unter Einfluß von lat. cupa = Tonne. Faß; Getreidemaß] (nordd., md.): hoher Tragkorb,der auf dem Rücken getragen u. mit Schulterriemen befestigt wird: eine K. voll Reisig. Torf; Zwei alte Frauen schleppten die -n heran, ein Greis sah zu (Kempowski. Uns 64); <Zus.:> Kkpenhut, der: breitrandiger, oft wie eine Haube geformter [ Stroh Jhut für Frauen, dessen Krempe das Gesicht umrahmt: Schutenhut. Kies [ki:s], der; -es. (Arten:) -e II: mhd. kis = grobkörniger od. steiniger Sand; H. u.; 3: aus der Gaunerspr.. eigtl. = [Silber]geld. wahrsch. als Umdeutung von 1 über die Studentenspr. in die Ugs. gelangt]: 1. kleine, meist runde Steine, die in großer Zahl als Ablagerungen (vor allem an Flüssen, im Erdboden) auftreten: weißer K.; der K. knirschte unter seinen Schritten; K. auf die Gartenwege streuen; die Art und Farbe des -es. mit welchem der Hauptweg bestreut war (Langgässer. Siegel 10). 2. (Fachspr.) schwefel- od. arsenhaltiges, hartes u. schwer zu spaltendes Erz in hellen Farben mit starkem Metallglanz: Eisenkies gehört zu den häufigsten -en. 3. (salopp) Geld [in großer Menge]: ein Haufen K.; Wir wollen wissen, ob K. in der Kasse ist. wo wir jahrelang eingezahlt haben (Fr. Wolf. Zwei 275); hast du was gehabt vom K.? kjes-, Kks-: -abbrand, der: svw. TAbbrand (3b); -bestreut <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ein -er Weg; -beton, der: Beton mit Kies als Zuschlagstoff; -boden, der: Boden, der aus Kies besteht, viel Kies enthält; -fang, der (Technik): Becken, in dem vom Wasser mitgeführter Kies u. Sand aufgefangen werden kann; -grübe, die: Grube, Abbaustelle, aus der Kies geholt wird; -grund, der: svw. t ^boden; -hai- tig, (östenr.:) -bäittg <Adj.; nicht adv.>: Kies enthaltend, mit Beimischung von Kies; -häufen, der; -sand, der: mit Kies vermischter Sand; ^weg.dcr: mit Kies hvstrvntvr Wev. kiesätig [ki:ze:tH}], kieset ig [...ze:tic] <Adj.> Izu t:kiesen u. niederd. eten = essen] (nordostd): wählerisch i im Es- senj.er war sodickfellig.... daß ermit dem -sten Mitschüler fertig wurde (Rasselbande 23. 3. 63.47). Kiesel [ki:zl]. der; -s. - [mhd. kisel, ahd. kisil. zu fKiesl: I. kleiner, durch Strömungen im Wasser [ rund/ abgeschliffener Stein: bunte K. schimmern im Bachbett; einen K. über die Wasseroberfläche schnellen lassen; der Junge hatte die Hosentasche voller K. 2. (landsch.) Hagelt körn]. kjgsel-. Kiesel- [in der alten ehem. fachspr. Bed.: Silicium enthaltend]: -al»e, die (meist PL): svw. tDiatomee; -erde. die: quarzreiche. bes. zur Glasherstellung geeignete Mineralien; -fluorwasserstoflsäure, -fkißsäure, die (Chemie): nur in wäßriger Lösung vorkommende Säure, die als gutes Desinfektionsmittel gilt sowie zum Konservieren von Holz u. zum Gerben verwendet wird; -gahnei,der: svw. Nzinkerz; ^ael, das: reine, nichtkristalline Kieselsäure, die als Adsorhens für Gase, Dämpfe u. Flüssigkeiten verwendet wird; -glas, das: svw. TQuarzglas; ^gur, die (GeoL. Chemie): aus den Panzern von Kieselalgen entstandene, meist helle, poröse Ablagerung ehemaliger Binnenseen; Diatomeenerde; Infusorienerde; -pflanze, die (Bot.): Pflanze, die in ihren Zellwänden Kieselsäure speichert (z.B. Schachtelhalm): -sauer <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Chemie): (von Salzen) von Kieselsäure abgeleitet, aus Kieselsäure entstanden; -saure, die (Chemie): Sauerstoffsäure des Siliciums; -stein, der: svw. t Kiesel (1): ein Mosaik aus bunten -en; -zinkerz, das: farbloses, grünes od. braunes Mineral (ein Zinksilikat). kiesein [ki:z|n] <sw. V.: hat) [zu fKiesel (2)] (landsch.): hageln; 'kiesen [ki:zn] <sw. V.; hat) (selten): mit Kies bestreuen, belegen: wir wollen die Gartenwege k. lassen: <meist im 2. Part.:) der frisch gekieste Vorplatz. diesen [-] <st. V.; hat) [mhd. kiesen.ahd. kiosan; die Formen dieses st. Verbs haben sich mit denen des eigtl. schwachen Verbs tküren vermischt; vgl. erkiesen] (dichter, veraltet): prüfend wählen: du kor[e]st dir etwas Gutes. Kieserit [kiza'rht, auch: ...nt], der. -s, (Arten:) -e [nach dem dt. Naturforscher u. Arzt D. G. Kieser (1779 -1862)1: in farblosen, weißen od. gelblichen pyramidenförmigen Kristallen in natürlichen Salzlagerstätten vorkommemtes wichtiges Magnesiumsalz (ein Magnesiumsulfat). kiesetig: Tkiesätig. kiesig <Adj.: nicht adv.> [zu fKies (1)]: mit Kies bedeckt: -e Ufer; zu einem kleinen.-en. von... Unkraut bewachsenen Platz (Kuby. Sieg 400); der Strand ist sehr k. Kiez 0ci:tß]. der; -es. -e [urspr. = Ortsteil, wo die Fischer wohnen, wohl aus dem Slaw.]: I. (nordostd.. bes. berlin.) Stadtteil, [abgelegener! Ort: anders als die Mädels, die ich kenne, bist ja auch aus einem anderen K. (Brentano. Chindler 405); Reinhard Mey „zwischen K. und Kudamm" (Hörzu 16. 1976. 59). 2. (Jargon) Stadtviertel, indem Strichjungen u. Prostituierte ihrem Gewerbe nachgehen; Strich: Ernst .... 17 Jahre. Gelegenheitsstrichjunge .... Einführung durch einen Gleichaltrigen auf dem K. (Schmidt. Strichjungengespräche 11) Kif [kifl. der; -[s] [engl. kif. kef < arab. kayf, eigtl. = Wohlbefinden]: tabakähnliche Mischung von getrockneten Hanfblättern; Haschisch, Marihuana; <Abl.:> kiflen [krfnl <sw. V.; hat) (Jargon): Haschisch od. Marihuana rauchen: Er hatte stark gekillt und meinte, daß es keine Schwierigkeit sei. im Knast an das Zeug ranzukommen (Ossowski, Bewährung 74); <Abl.:> Kiffer, der; -s, - (Jargon): jmd., der Haschisch od. Marihuana raucht. kikeriki! [kikari'ki:] <lnterj.) (Kinderspr.): lautm. für den Ruf des Hahns: k. machen; <subst.:> 'Kikeriki, das; -s. -s: Ruf des Hahns: das morgendliche K. hatte sie geweckt; Kikeriki, der; -s. -s (Kinderspr.): Hahn: guck mal, ein K.!; Er war ein edler, ein herrlicher, ein echt männlicher K. (Molo. Frieden 104). Kiki I'kiki], den -s (Jugendspr. abwertend): 1. überflüssiges oil. wertloses Zeug: an der Bluse ist mir zu viel K. 2. Unsinn; törichtes Gerede: so ein K.!; ist doch alles K.! Kilbi [kilbi], die; -. Kilbenen [kilbonan; zu alemann. Kilche = Kirche] (Schweiz, mundartl.): svw. f Kirchweih. Kildi Dcil<;]. der, -s, -e [alemann., eigtl. = Kropf, mhd. kelch. ahd. chelch; durch das schnelle Emporziehen des gefangenen Fisches aus großer Tiefe wird seine Luftblase kropfartig aufgetrieben]: (zu den Felchen gehörender) con Grunde der süddeutschen Seen lebender, kleiner Fisch mit bläulichgrünem bis olivfarbenem Rücken u. silbrigweißer Bauch- u. Seitenfärbung, dessen Fleisch schmackhaft ist. kilim [ki:lim]: TKelim. killekille [kib'kib] <Interj.) (Kinderspr.): als scherzender Ausdruck, wenn man ein Kind [unterm Kinn] kitzelt: k.. wo ist das Baby am kitzeligsten?; bei einem Kind k. machen (es [unterm Kinn] kitzeln). 'killen f'kitan] <sw. V.; hat) [engl, to kill] (salopp): kaltblütig, ohne Skrupel gewaltsam töten, umbringen: der Gangsterboß wurde von den eigenen Leuten gekillt. Tillen [-] <sw. V.; hat) [mniederd. kllen] (Seemannsspr.): ( vom Segel, vom Teil eines Segels) im Wind flattern. 1462
Kind Kjller, der; -s. - [engl, killer. zu t'killen] (salopp): jmd.. der einen anderen kaltblütig, ohne Skrupel [gegen Bezahlung] umbringt: gedungener, bezahlter Mörder: Laut ..Time"-Magazin heuerte CIA Anfang 1960 professionelle K. der Mafia dafür an (Zwerenz. Quadriga 106); Ü Nicht Wehner oder Genscher haben den gekippt, der K. war Brandt selber (Spiegel 38. 1974. 22); Kjllersatellit. der. -en. -en (Jargon): Satellit, mit dem Satelliten eines Gegners (die der Aufklärung, der Übermittlung von Nachrichten o. ä. dienen) auf ihrer Umlaufbahn durch Sprengung vernichtet werden können: Jägersatellit. Kiln [kilnj. der. -[eis. -e [engl, kiln < mengl. kilne. kulne < lat. culina = Herd] (Hüttenw.): rechteckiger Schachtofen ohne Rost zur Metallgewinnung aus Schwefelerzen. Kilo [ki:lol. das; -s. -[s]: kurz für tKilogramm: das Baby wiegt genau vier K.; Farah Diba kam im Leopard mit ... 1 200 K. Gepäck (Olymp. Spiele 9); Kilo- [kilo-; frz. kilo- zu griech. chilioi = tausend] (Best, in Zus. mit der Bed.>: das Tausendjache einer Einheit, tausend (z. B. Kilogramm. Kilowatt); Kilogramm, das; -[eis. -e (aber: 5 Kilogramm): tausend Gramm (Maßeinheit: Einheit der Masse): ein zehn K. schweres Gepäckstück; zwei K. Mehl; zwei Pfund sind ein K.; ein K. hat zwei Pfund; sie wiegt, (ugs.:) hat ein paar K. zuviel; Zeichen: kg; KHogr^nmkalorie. die; -. -n (Physik): svw. fKilokalorie; Kilohertz, das; -. - (Physik): tausend Hertz (das Tausendfache der Einheit Hertz): Zeichen: kHz; Kilojoule [- -'-]. das; -[s]. - (Physik): tausend Joule (das Tausendfache der Einheit Joule): Zeichen: kJ; Kilokalork. die; -. -n (Physik veraltend): tausend Kalorien (das Tausendfache der Einheit Kalorie): Zeichen: kcal; Kilometer, der; -s. -: tausend Meter (das Tausendfache der Einfielt Meter): bis zum nächsten Dorf sind es. die Entfernung beträgt zehn K.; Man fährt enorm billig mit dieser Kunststoftkutsche. der K. (die Fahrt pro Kilometer) kostet maximal einen Pfennig (MM 20. 3. 74. 31); er läuft jeden Tag einige, ein paar, fünf K.; das bedeutete etwa 75 K. in der Stunde, das bedeutete ein schnelles Rennen (Olymp. Spiele 12); auf dieser Strecke sind nur 80 K. (Kilometer pro Stunde) erlaubt; Zeichen: km kilometer-, Kilometer-: -fresser, der (ugs. scherzh. od. abwertend): jmd.. der mit dem Auto durch schnelles /rücksichtsloses/ Fahren ohne Pause viele Kilometer, lange Strek- ken zurücklegt: ^aeld, das: Geldbetrag, der für einen in dienstlichem Auftrag im eigenen Fahrzeug zurückgelegten Weg pro gefahrenen Kilometer erstattet wird: ^kosten <P1.>: aus den Gesamtkosten für Anschaffung. Haltung. Versicherung u. a. eines Kraftfahrzeugs sich anteilig für jeden gefahrenen Kilometer ergebende Kosten: je mehr Kilometer jemand mit seinem Auto im Jahr zurücklegt, desto niedriger sind die K.; ^lang <Adj.; o. Steig.;): mehrere Kilometer lang: eine -e Autoschlange; der Weg führte uns k. durch ödes Gebirge; -marke, die: vgl. -stein; -pauschale, die (Steuerw.): Betrag, den jmd.. der täglich mit dem eigenen Kraftfahrzeug zu seiner Arbeitsstätte fährt, steuerlich absetzen kann: -stand, der: auf dem Kilometerzähler gerade angezeigte Anzahl der Kilometer, die ein Fahrzeug bereits zurückgelegt hat: den K. prüfen, ablesen; -stein, der: am Rand einer Straße, auch am Ufer eines Flusses aufgestellter Stein, auf dem die Entfernung, die Weglänge in Kilometern angegeben wird: ^weit <Adj.; o. Steig.: nicht präd.): mehrere Kilometer weit: in -er Entfernung; k. laufen; der Knall war k. zu hören; -zählender: Gerät, das bei einem Fahrzeug die Anzahl der zurückgelegten Kilometer anzeigt. kilometrieren [kilome trtren] <sw. V.; hat) [zu f Kilometer] (Fachspr.): an Strafjen. Flüssen o. ä. Kilometersteine aufstellen: mit Kilometer marken versehen: eine neue Straße k.: kilometrisch <Adj.; o. Steig.): die Kilometer betreffend, auf dem Kilometer als Maßeinheit beruhend: in Kilometern: -e Vermessung; Kilopond, das; -[eis. - (Physik): tausend Pond (Maßeinheit: Einheit der Kraft): Zeichen: kp; Kilopondmeter, das; -s. - (Physik): Arbeit (5). die erforderlich ist. um ein Kilopond einen Meter hoch zu heben (Maßeinheit: Einheit der Energie): Zeichen: kpm; Kilovolt, das; - u. -[eis. - (Physik): tausend Volt (das Tausetuifache der Einheit Volt): Zeichen: kV; Kilovoltampere, das; -s. - (Physik): tausend Voltampere (das Tausendfache der Einheit Voltampere): Zeichen: kVA; Kilowatt, das; -s. - (Physik. Technik): tausend Watt (das Tausendfache der Einheit Watt): Zeichen: kW; Kilowattstunde, die; -. -n (Physik, bes. Elektrot.): Leistung an elektrischer Energie von einem Kilowatt wahrem! einer Stunde (Maßeinheit: Einfielt der elektrischen Energie): Zeichen kWh 'Kilt [kilt].der; -[eis. -s [engl, kilt.zu: tokilt = aufschürzen]: I. zur schottischen Tracht der Männer gehörender, buntkarierter, bis zu den Knien reichender Faltenrock aus festem Wollstoff: ein Schotte mit K. und Dudelsack. 2. karierter Faltenrock für Damen. 'Kilt [-]. der; -[eis [alemann.; mhd. nicht belegt, vgl. ahd. chviltiwerch = Arbeit bis zur Nachtzeit] (südwestd., Schweiz.): Rendezvous eines jungen Mannes mit einem Mädchen, bes. abendlicher Besuch eines jungen Mannes bei seinem Mädchen: <Zus.:) Kjltgang, der: svw. f ^ilt. Kimberlit [kimberliit, auch: ...lit], der; -s. (Arten:) -e [nach der Stadt Kimberley in Südafrika] (Geol.): diamantenhalti- ges vulkanisches Tiefengestein. Kimm [kirn], die; - [zu fKimme] (Seemannsspr.): I. von Himmel u. Meer gebildete Linie des Horizonts: Die K. war nur streckenweise klar auszumachen (Rehn. Nichts 58); Zwei Strich an Steuerbord kam Tür einen Augenblick das Feuer von Vestmanna über die K. (Rehn. Zuckerfresser 80). 2. (bei einem Schiff) gekrümmter, auch kantiger Übergang vom Boden in die Wand (zu beiden Seiten): Kimme fkimal. die; -. -n [urspr. = Kimme (3); verw. mit fKamm, da der scharfzackige Rand mit den Zähnen eines Kammes verglichen werden kann]: I. Einschnitt im Visier einer Handfeuerwaffe, durch den man beim Zielen über das Korn nach dem Zielpunkt sieht: er nahm K. und Korn (visierte, zielte genau) und schoß; durch die K. sehen; über K. und Kom zielen: * jmdn. auf der K. haben (ugs.; mit jmdm. etw. vorhaben: es auf jmdn. abgesehen haben): Ich hatte sie ( = ein Mädchen) schon lange unauffällig auf der K. (Winckler. Bomberg 238). 2. (Böttcherei) Kerbe. Einschnitt in den Dauben, in dem der Boden eines Fasses gehalten wird. 3. (salopp) Gesäßspalte: Weil der Arsch eines Scharführers noch immer der sicherste Verschlußdeckel ist. Wenn sie uns zwischen die -n gucken, hier suchen sie nicht. Klar? (Apitz. Wölfe 197). kimmerbch [ki'me:nJ1 <Adj.: o. Steig.) [nach dem früher im südl. Rußland ansässigen Stamm der Kimmerier] (Geol.): die beiden ältesten Faltungsphasen der Alpen u. anderer Hochgebirge betreffend. Kjmmtiefe, die; -. -n (Seew.): svw. f Depression (6); Kjm- mung, die; - [zu f Kimm] (Seemannsspr.): I. svw. f Kimm (1): eine endlose Prickenreihe ... verlor sich im Dunst der südlichen K. (Hausmann. Abel 133). 2. Luftspiegelung über dem Horizont auf dem Meer. Kimono [ki'mo:no. auch: ki:mono. kirn...], der; -s. -s [jap. kimono = Gewand]: langes, einem Kaftan ähnliches japanisches Kleidungsstück mit weiten, angeschnittenen Ärmeln für Männer u. Frauen: Ihr K. umfaltete sie majestätisch (Remarque. Triomphe 134); in einen K. gehüllt, gekleidet; <Zus.:> Kinonoärmel, der: weiter, angeschnittener Ärmel: Kimonobluse, die: wie ein Kimono geschnittene Bluse. Kin [km], das; -. - [chines. ch'in]: einer Zither ähnliches Saiteninstrument mit 5-7 seidenen Saiten. Kinide Dci'ne.dd]. der; -n. -n [zu griech. kinaidos = männliche Hetäre] (bildungsspr. selten): Päderast. Kinästhesie [kineste'zi:]. die; - [zu griech. kineln = bewegen u. aisthesis = Sinneswahrnehmung] (Med.. Zool.): Fähigkeit. Lage u. Richtung von Bewegungen der Körperteile unbewußt zu kontrollieren u. zu steuern: Kinästhetik Deines'te:tik]. die; - (Med.. Zool.): Lehre von der Kinästhesie: kinästhetisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med., Zool.). Kind Dcmt]. das; -[e]s. -er [mhd. kint. ahd. kind]: 1. <Vkl. f Kindchen) a) noch nicht geborenes, gerade od. vor noch nicht langer Zeit zur Welt gekommenes menschliches Lebewesen: Neugeborenes. Säugling. Kleinkind: ein gesundes, neugeborenes, totgeborenes K.; ein ungewolltes, unerwünschtes, langersehntes K.; ein K. wird geboren, kommt zur Welt; bei ihnen ist endlich ein K. angekommen (geboren worden): das K. ist sehr kräftig, hat schon Haare, kann schon bald sitzen; das K. schreit, strampelt; wie soll das K. heißen?; das K. ist ein Mädchen, ein Junge; ein K. haben wollen, zeugen, erwarten, gebären, bekommen, (ugs.:) kriegen, (ugs.:) in die Welt setzen, (geh.:) zur Welt bringen, austragen, abtreiben; das K. im Mutterleib untersuchen; ein K. unter dem Herzen tragen (dichter.; ein Kind erwarten, schwanger sein): das K. füttern, nähren, stillen, entwöhnen, wickeln, trockenlegen: einem K. das Leben schenken (geh.; ein Kind gebären): er ist der Vater 1463
kind-, Kind- ihres -es; Kommst du mir mit einem K. nach Hause, fliegst du auf der Stelle hinaus (Ruthe, Partnerwahl 81); sie wurde von einem gesunden K. entbunden; R das K. muß [doch] einen Namen haben (die Sache bedarf einer Motivierung, Begründung; für die Sache muß eine Rechtfertigung, ein Vorwand gefunden werden); wir werden das K. schon [richtig] schaukeln (ugs.; wir werden die Sache schon in Ordnung bringen, bewältigen; wir werden es schon schaffen): *ein totgeborenes K. sein (von Anfang an, schon bei seiner Entstehung zum Scheitern, Mißlingen verurteilt sein* keine Aussicht auf Erfolg haben, aussichtslos sein); dieses Unternehmen war ein totgeborenes K.; unschuldig wie ein neugeborenes K. sein (völlig, ganz u. gar unschuldig sein); jmdm. ein K. machen/andrehen (ugs.; eine Frau schwüngern): jmdm. einK. in den Bauch reden (ugs.; jmdm. etw. einreden, ihn mit großer Überredungskunst von etw. überzeugen): ein K. von Lumpen kriegen (landsch.; sich über efiv. sehr wundern, ärgern; zum Verzweifeln sein): das K. mit dem Bade ausschütten (etw. ganz u. gar, ohne Rücksicht auf die auch vorhandenen positiven Seiten verurteilen; übereilt, im Über- elf er das Gute mit dem Schlechten verwerfen); b) Mensch, der sich noch im Lebensabschnitt der Kindheit befindet (etwa bis zum Eintritt der Geschlechtsreife), noch kein Jugendlicher ist; noch nicht erwachsener Mensch; ein kleines, elfjähriges, halbwüchsiges, minderjähriges, unmündiges K.; ein munteres, aufgewecktes, begabtes, frühreifes, verwöhntes, verzogenes, schwieriges, zurückgebliebenes, verwahrlostes, verwaistes K.; -er bis zu zwölf Jahren; ein K. von vier Jahren; die -er spielen, toben, laufen umher, gehen zur Schule; die -er wachsen allmählich heran, sind groß geworden; damals, als wir noch -er waren; sie ist kein K. mehr (ist erwachsen); das weiß, kann doch jedes K. (ist doch ganz einfach, kann doch jeder); der junge Ehemann ist selbst noch ein großes K. (hat ein kindliches Gemüt, die Naivität eines Kindes); er war schon als K. sehr still; er freut sich wie ein K.; ein K. erziehen, großziehen, ernähren, vernachlässigen, verwöhnen; das K. an die Hand nehmen; er behandelt sie wie ein [kleines] K. (er bevormundet sie, läßt sie nicht selbständig handeln); den -ern etwas beibringen; der Lehrer ist bei seinen -ern sehr beliebt; ein Spiel für -er und Erwachsene; er kennt sie von K. an/von K. auf (seit ihrer KimUieit); R wenn das K. in den Brunnen gefallen ist. deckt man ihn zu (erst wenn es zu spät ist. wird etwas unternommen); du bist als K. [wohl] zu heiß gebadet worden (du bist nicht recht gescheit, du bist verrückt, hast einen Tick); wie sag1 ich's meinem -e (wie bringe ich ihm, ihr das am geschicktesten bei)?; aus -ern werden Leute (die Kinder werden erwachsen); das ist nichts für kleine -er (ugs.; das geht dich nichts an, ist nichts für dich): Spr -er und Narren sagen die Wahrheit; [ein] gebranntes K. scheut das Feuer, *das K. im Manne (meist scherzh.; die Freude am Spiel, der Spieltrieb beim Mann; wohl nach einer Stelle in dem Werk „Also sprach Zarathustra" von dem dt. Philosophen Fr. Nietzsche, 1844 1900); Kind [er] und Kindeskinder (die Nachkommen, die gesamte Nachkommenschaft); bei jmdm. lieb K. sein (ugs.; bei jmdm. in gutem Ansehen stehen /u. dadurch Vorteile haben/): sich bei jmdm. lieb K. machen (ugs.; sich bei jmdm. einschmeicheln, sich bei jmdm. ein gutes Ansehen i u. dadurch VorteileJ verschaffen): das K. beim rechten Namen nennen (ugs.; etw. ganz offen, deutlich, ohne Beschönigung aussprechen; etw. [Negatives! ganz klar als das bezeichnen, was es ist): mit K. und Kegel (mit der gesamten Familie; mhd. kegel. kekel = uneheliches Kind; H. u.). 2. vonjmdin. leiblich abstarmnende Person; unmittelbarer Nachkomme (Sohn od. Tochter): ein eheliches, uneheliches, sein eigenes, leibliches K.; sein erstes, zweites K.; ihr drittes K. ist auch schon verheiratet; sie ist das einzige K. [ihrer Eltern]; er ist das K. eines Künstlers; er ist armer, einfacher, ordentlicher Leute K.; sie waren drei -er zu Hause; wir haben drei -er; (ugs.:) sie wollen sich keine -er. nur ein K. anschaffen; er hat das K. verleugnet, nicht anerkannt; jedes seiner -er bekommt bei der Heirat ein Haus; er hat für seine -er gesorgt (ihre Zukunft gesichert); R -er können nichts für ihre Eltern; Spr kleine -er. kleine Sorgen große -er, große Sorgen; U er ist ein K. des 19. Jahrhunderts (ist von dieser Zeit geprägt); wir sind alle -er Gottes; ein K, des Todes (geh.; ein äußerst gefäfir- detpr, dem Tode nafier, geweihter Mensch): er ist ein [echtes] Berliner K. (er stammt aus Berlin, ist ein richtiger Berliner); * ein K. der Liebe (geh. verhüll.; uneheliches Kind): kein K. von Traurigkeit sein (ugs.; ein lebenslustiger Mensch sein): Ich bin gar kein K. von Traurigkeit, aber Kneipen hasse ich (Hörzu 16. 1973. 137); jmds. liebstes K. sein (jmds. besondere Vorliebe genießen, von jmdm. bevorzugt werden); ... ist die Oper immer noch des deutschen Theaterabonnenten liebstesK. (Herrenjournal 3.1966.2); jmdn. an -es Statt annehmen (jmdn. vermittels eines notariell beglaubigten Vertrags als eigenes Kind annehmen, adoptieren). 3.(fam.)a) <Vkl. t Kindchen; o. PI.) Anrede an eine [jüngere] weibliche Person: mein K.. besuche mich bald wieder: ..Nun. liebes K/\ so unterbrach ich sie denn doch (Th. Mann. Krull 205); b) <P1.> Anrede an mehrere Personen: -er. hört mal alle her! kjnd-, kjnd- (vgl. auch: kinder-, Kinder-; Kindes-; kinds-, Kinds-): -bett, das [mhd. k int bette, ahd. chintpette] (veraltend): svw. tWochenbett. dazu: ^betterin [-beterm], die: -. -nen (veraltet): svw. f Wöchnerin, -bettfieber, das (veraltend): svw. fWochenbettfieber; -frau, die: 1. Mädchen, das seinem Alter nach mx-h fast ein Kind, körperlich aber schon entwickelt ist u. zugleich unschuldig u. raffiniert, naiv u. verführerisch wirkt; Ist Lolita, das Nymphchen, der InbegrifTderK..die sich ihr Verführen unschuldig vorstellt (Spiegel 22, 1977. 178). 2. junge, jüngere Frau, die in ihrem Wesen u. in ihrem Aussehen noch sehr k hui lieh wirkt, kindhafte Züge hat, in Denken u. Handeln unselbständig ist u. im Grad der Abhängigkeit von ihrer Umgebung, bes. von ihrem Mann, einem Kind ähnelt; ^ gemäß <Adj.>: einem Kind gerecht werdend, entsprechend; für ein Kind passenil; dem Alter, der Entwicklungsstufe von Kindern angemessen; ein -e Erziehung. Umgebung; -gerecht <Adj.>: vgl. ^gemäß: Die -e Wohnung (Hörzu 39. 1975. 46); -sein, das; -s: Dasein als Kind: Kinder also, die mit dem K. nicht fertig werden (Kaschnitz. Wohin 199); -taufe, die: 1. Taufe eines kleinen, meist eines neugeborenen Kindes: nach dem Gottesdienst fanden noch zwei -n statt. 2. am Tag der Taufe eines Kindes stattfindende I FamilienJfeier: bei der K. gab es am Abend ein kaltes Büfett. Kindchen I'kinujan]. das; -s, - u. Kinderchen: TKind (1. 3 a); <Zus.:> Kjndchenschema, das <o. PI.) (Verhaltensf.. Psych.): Gesamtheit der körperlichen od. verhaltensmäßigen Merkmale beim Kind, beim kindlichen Organismus (z.B. große Augen, runde Wangen, rundliche Körperformen, tolpatschige Bewegungen), die beim Erwachsenen eine emotionale Zuwendung, das Bedürfnis zu helfen, den Trieb zur Pflege o.a. auslösen; Kindel [kindl], das; -s. - [landsch. Vkl. von fKind. mhd. kindel, ahd. chindili] (Bot.): Trieb, Seitensprosse bei bestimmten Pflanzen; <Zus.:> Kjndelbier, das (nordd.): Bewirtung der Gäste bei der Kindtaufe (2). kjnder-, Kjnder- (vgl. auch: kind-, Kind-; Kindes-; kinds-. Kinds-): -alkoholismus, der: vgl. Jugendalkoholismus; ^arbeit, die <o. PI.): von Kindern zu Erwerbszwecken verrichtete Arbeit: K. ist verboten; Jetzt rückt Spanien ... dem in allen Mittelmeerländern akuten Problem der K. zu Leibe (MM 1. 9. 72.33): ^armut. die (Ggs.: ^reichtum); -arzt. der: Facharzt für Krankheiten, die im Säuglings- u. Kindesalter auftreten; ^irztin. die: w. Form zu t^arzt; -äuge, das: große, staunende -n sahen ihn an; U sie bekam große -n (staunte, war sehr verwundert), als sie das alles sah; ^auto, das: kleines Auto als Spielzeug für Kiniler; -ballett.das: Ballett (2). indem nur Kinder tanzen; -beihilfe, die: Beihilfe (1), die jmdm. für den Unterhalt eines Kindes gezahlt wird; ^bekleidung, die: für Kinder hergestellte, in Größe u. Ausfüftrung den Bedürfnissen von Kindern angepaßte, für Kinder geeignete, passende Bekleidung; ^besteck. das: kleineres, für Kinder geeignetes Besteck (1 a): ^bett. das: kleines Bett für Kinder, bes. für Kleinkinder; ^be- wahranstalt, die (veraltet): Einrichtung in einem Gebäude, Heim zur Betreuung u. Erziehung von / Klein /k indem sozial schwacher, notleidender Bevölkerungsschichten; ^bibel, die: vgl. Lexikon; ^bild. das: Bild, das jmdn. als Kind zeigt, auf dem ein Kind dargestellt ist: er betrachtete ein K. seiner Mutter; am liebsten malt er -er; ^boutique, die: vgl. ^laden (1); ^buch, das: für Kinder geschriebenes, geeignetes Buch; ^chor, der: aus Kindern iu. Jugendlichen] bestehender Chor: Mlorf, das: Einrichtung zur ständigen Betreuung. Erziehung u. Ausbildung elternloserod. nicht ausreichend versorgter Kinder in einer aus familienähnlichen Hausgemeinschaften bestehefuien kleitwren Siedlung: Nur etwa 6000 Kinder haben die Chance, in einem der fünfzig 1464
kinder-, Kinder- Kinderdörfer bei £ltern auf Zeit* aufgenommen zu werden (Hörzu 52. 1970. 41); -ehe. die: 1. (bes bei Naturvölkern u. in Indien) Elte zwischen Kitufern od. zwischen einem Mann u. einem Madchen, das noch im Kindesalter ist. 2. Ehe zwischen sehr jungen noch nicht volljährigen! Menschen: Ein Kind sollte ... kein Grund für eine K. sein (Hörzu 40, 1970. III); -ermfißigung. die: von der Anzahl der Kinder in einer Fiunilie abhänget ufe Ermäßigung. Vergünstigung bei Steuern. Fa/irpreisen o.a.; -erziehung. die: vgl. Erziehung (1); -fahrrad. das: kleines Fahrrad für Kinder; -Fasching, der: für Kinder verunstaltetes Faschingsjest; -feindlich <Adj.>: Kindern gegenüber nicht positiv, nicht wo/dwollend eingestellt; für Kinder, für ihre Entwicklung schädlich, nicht förderlich (Ggs.: ^freundlich): eine -e Gesellschaft. Politik; der Vermieter des Hauses hat sich k. verhalten; Ist die Großstadt k.? (MM 30. 10. 65. 4). dam: -feindlichkeit. die <o. PI): -Ferienlager, das vgl. Ferienlager; -fernsehen, das: vgl. -funk (I); -fest, das: für Kinder verunstaltetes Fest; -film, der: für Kinder gedrehter Film; -frau. die: vgl. -mädchen; -fraulein, das: svw. TGou- vernante (a); -freibetrag, der (Stcuerw. früher): Familien mit Kitidern gewälirter Freibetrag; -freund, der: jmd.. der sich gerne mit Kindern befaßt, der Kinder gerne hat: R ich bin [ja] K. (scherzh.-herablassend gesagt, wenn man jmdm.. mit dem man vertraut ist. einen kleinen Gefallen erweist); -freundlich <Adj.>: Kindern gegenüber positiv, wohlwollend eingestellt; für Kinderförderlich, ihrer Entwicklung dienlich (Ggs.: ^feindlich): -e Nachbarn; er hat sich nicht gerade k. verhalten; dieser Urlaubsort ist nicht gerade k.. dazu: -freundlichkeit. die <o. PI.); -funk, der. 1. für Kinder produzierte Sendung; für Kinder gestaltetes Programm im Rundfunk, im Fernsehen: im K. gibt es heute ein Märchen, ein Ratespiel. 2. Abteilung einer Rundfunk-. Fernsehanstalt, in der die Sendungen für Kinder pnxluziert werden: er sei beim Radio beschäftigt, als Sprecher beim K. (Grass. Hundejahre 292): -fürsorge, die: vgl. Fürsorge (2); -garten, der [1840 eingef. von dem dt. Pädagogen F. Fröbel (1782-1852)1: öffentliche Einrichtung (in einem Raum, einem Gebäude) zur Betreuung u. zur Förderung der Entwicklung von Kindern im Vorschulalter: ein Kind in den K. aufnehmen; der Kleine besucht schon den K.. geht schon in den K.; bitte Ruhe, wir sind hier doch nicht in einem K.!; Als er drei Jahre alt ist. gibt sie ihn in einen K. (Chotjewitz. Friede II): -gärtnerin. die: Betreuerin u. Erzieherin von Kleinkindern in Kindergärten, -horten, -tagesstätten u. -krippen (Berufsbez.); -gebet, das: einfaches, leicht fafJliches Gebet für Kinder; -geburts- tag. der: für Kitufer veranstaltete Geburtstagsfeier anläßlich des Geburtstags eines Kindes; -geld. das: finanzielle Unterstützung, die der Staat Fatnilien mit Kindern (in je nach Anzalil der Kinder gestaffelten Beträgen) zahlt; -gemüt. das: kindliches Gemüt (1); Gemüt eines Kindes: ein Mann, der sich für klug ... hält, der aber beinahe ein K. hat (Kirst, 08/15. 115); -geschidite, die: I. Geschichte für Kinder: ein Buch mit vielen schönen -n. 2. von Kindern handelnde, ausjmds. Kinderzeit berichtende Geschichte: bei den Familienfesten wurden immer wieder die allen -n erzählt; -geschrei, das (oft abwertend): Geschrei eines Kindes; von Kindern herrührendes Geschrei; -gesicht, das: 1. Gesicht eines Kindes: ein liebes, rundes, pausbackiges K.; drei -er schauten ihn erwartungsvoll an. 2. noch sehr jung wirkendes, in der Form, im Ausdruck an das Gesicht eines Kindes erinnerndes Gesicht: der Leutnant lachte, dann wurde sein K. ernst (Böll, Adam 63): -glaube, der: naive Vorstellung von jmdm.. etw.; kindlich-naives Vertrauen in jmdn.. etw.; kritiklose Haltung jmdm.. einer Sache gegenüber: das ist doch nur ein [naiver, frommer] K.: sie hat ihm seinen Kinderglauben an das Gute und Edle im Menschen gründlich zerstört: -gottesdienst. der: Gottesdienst für Kinder (in dem die Kinder in einer kindgemäßen Form das Evangelium erfahren u. religiös unterwiesen werden): -grieß. der: vgl. -mehl; -band, die: Hand eines Kindes; -heilkunde. die: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Erkennung. Behandlung. Vorbeugung der bes. im Säuglings- u. Kindesalter aidtretenden Krankheiten beschäftigt; Pädiatrie; -heilstatte, die: vgl. -krankenhaus; -heim, das: I. Erholungsheim für Kinder zum vorübergehenden Aufenthalt: während der Ferien dürft ihr für vier Wochen in ein K. 2. Heim zum ständigen Aufenthalt, zur Unterbringung u. Betreuung von Waisenkitulem. von geistig od. körperlich behitulerten Kindern, von Kindern in Fürsorgeerziehung: die beiden Geschwister leben schon seit zwei Jahren in einem K.; -herz, das: Gefühlswelt. Empfindungen. Gemüt eines Kitides: er weiß was -en erfreut; der Anblick solcher Herrlichkeiten läßt ein K.. läßt die -en höher schlagen (versetzt ein Kind in freudige Erregung, löst bei Kindern Freude. Begeisterung aus); -hört, der: Einrichtung in einem Gebäude. Heim zur ganztägigen Betreuung schulpflichtiger Kinder (die sich tagsüber nicht zu Hause aufhalten können); -Jahre <PI.>: vgl. Jugendjahre; -kaufhaus, das: vgl. -laden (1); -kirche, die: seltener für f -gottesdienst; -kleid, das: vgl. -bekleidung; -klekhing, die: vgl. -bekleidung; -klinik. die: vgl. -krankenhaus; -köpf, der. dazu: -kopfgroß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: etwa so groß wie der Kopf eines kleinen Kindes; -krankenhaus, das: Krankenhaus, in das nur Kinder abgenommen, in dem nur Kinder behandelt werden; -krankenschwester. die: svw. t ^Schwester; ^krankheit.die: I.Krankheit.bes. Infektionskrankheit, die vorwiegend (xf. ausschließlich hei Kitufern vorkommt (z.B. Masern. Keuchhusten): er hat alle bekannten -en bereits gehabt. 2. anfänglich bei etw. auftretender Mangel, der mit der Zeit verschwindet, später behoben wird; Schwierigkeit am Beginn einer Entwicklung, die sich nach u. nach von selbst legt; Atifangsschwierigkeit: All diese störenden Züge und Tendenzen ließen sich als -en eines jungen Staatswesens ... verstehen (K. Mann. Wendepunkt 2%); ... daß Neukonstruktionen durchaus keine -en zu haben brauchen (Auto 7. 1965. 31); -kreuzzug. der (hist): Kreuzzug. an dem Tausende von Kindern teilnahmen; -kriegen, das; -s (ugs.): das Gebären von Kindern: * das/es ist [ja] zum K. (ugs.; dasles ist zum Verzweifeln, zum Verrücktwerden)'. -krippe. die: Einrichtung in einem Gebäude. Tagesstätte zur halb- od. ganztägigen Betreuung von Säuglingen lu. Kleinkindern/ berufstätiger Eltern, alleinstehender Mütter o.a.: -lachen, das; -s: man hörte vergnügtes K.; -laden. der 12: nach der anfänglichen Unterbringung in ehemaligen Lädenl: 1. Laden. Geschäft, in dem Artikel für Kitufer, bes. Kleidung u. Spielwaren, verkauft werden. 2. aus privater Initiative entstatuJener. nicht autoritär geleiteter Kindergarten: die Eltern des Viertels beschlossen, einen K. einzurichten; -lihmung. die: sehr gefährliche htfektionskrankheit. die bes. Kinder befällt u. schwere Lähmungen verursachen kann: eine Schutzimpfung gegen die [spinale] K. durchführen; -lärm, der: vgl. ^geschrei; -lätzchen, das: svw. t Lätzchen; -leicht <Adj.; o. Steig.) (läm.): sehr leicht, ganz einfach; völlig mühelos: ein -es Rätsel; das Gerät ist k. zu bedienen; Das Fliegen selbst ist k. (Grzimek. Serengeti 15); -lexikon. das: für Kinder herausgegebenes, dem Verständnis von Kirutemangepaßtes, illustriertes Lexikon; -lieb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: Kindern sehr zugetan, sich gerne mit Kitidern befassend: -e Nachbarn; sie sind beide sehr k.; -liebe, die: Liehe. Zuneigung zu Kindern; -lied. das: vgl. ^reim: -literatur, die: vgl. -buch; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: kein Kind habend, ohne Kitufer / geblieben/: ein -es Ehepaar; die Ehe ist k. geblieben; Ich bin k. und Herr meiner Handlungen (Th. Mann. Krull 256). dazu: -losigkeit. die; -; -mädchen. das: /jüngere/ weibliche Person, die in einer Familie zur Betreuung der Kinder angestellt ist: sie arbeitet als K. bei einer wohlhabenden Familie; -mantel. der: vgl. -bekleidung; -märchen, das: leicht faßliches, für Kinder bes. geeignetes, bei Khufern beliebtes Märchen; -mehl, das: für die Ernährung von Kleitikitufern aus Weizen od. Hafer hergestelltes, bes. bekömmliches Mehl; -möbel <PL>: kleinere, in Ausjührung u. Größe den Bedürfnissen von Kindern angepaßte Möbel; -mode. die: vgl. -bekleidung: -mord. der: Mord an einem Kitul: der K. von Bethlehem; -mörder. der: jmd.. der einen Mord an einem Kind begangen hat; -mund. der: Mund eines Kindes: ein lachender, schmollender K.; das war eine typische Äußerung aus K. (einekäufliche, durch Altklugheit. Unmittelbarkeit. Unverstelltheit verblüffende u. erheitenufe Äußerung); Spr K. tut Wahrheit kund (Kinder äußern sich in ihrem noch nicht nach Konventionen ausgerichteten Denken in aller Harmlosigkeit viel unverstellter, offener, direkter als Erwachsene); -narr, der: jmd.. der sich ausgesprochen gerne mit Kindern befaßt. Kinder besotufers gern hat; -paradies. das: Ort. an dem es für Kitufer vielerlei Möglichkeiten zur Unterhaltung, zum Spiel o. ä. gibt, an dem sich Kitufer woltl .fühlen; -Pflegerin, die: weibliche Person, die in einer Familie, in einem Kindergarten. Kituferkrankenhaus o. ä. für die Pfle- 1465
Kinderchen ge. Betreuung von Kindern verantwortlich ist (Berufsbez.); -popo, der (ugs.): ein kleiner, rosiger, blanker K.; sein Gesicht, das ebenso glatt war wie ein ... K. (Baldwin [Übers.l. Welt. 375); -porträt, das: vgl. -bild; -post. die: Kinderspiel mit Briefpapier. Briefumschlägen. Briefmarken, Stempeln u.a.; -Psychologie, die: Teilgebiet der Psychologie, das sich bes. mit dem Verhalten, der Entwicklung, der geistig-seelischen Verfassung von Kindern befaßt; -puder, der: bes. verträglicher, keimtötender Puder für die Pflege von Säuglingen u. Kleinkindern; -reich <Adj.; nicht adv.): verhältnismäßig viele Kinder habend: -e Familien. Mütter; Sechs Geschwister, alle k. verheiratet (Fallada. Jeder 208); -reichtum, der <o. PI.) (Ggs.: -armut); -reim, der: einfacher, leicht faßlicher, einprägsamer Reim. Vers für Kinder; -sachen <P1.> (ugs.): vgl. -bekleidung; -schar, die: Vielzahl. Gruppe. Schar von Kindern; -schreck, der <o. PI.): erdachte unheimliche Gestalt, un/ieimlich wirkende Person, vor der sich Kinder fürchten: Er war ein wirklicher K. ... und so hatte er sich auch immer benommen (Fallada. Herr 18); -schritt, die.\/ür ein Kind charakteristische, unausgeprägte Schrift; -schuh, der: für Kinder hergestellter, in Grölieu. Ausführung den Bedürfnissen von Kindern angepaßter Schuh: das Geschäft führt keine -e; *die -e ausgetreten/ ausgezogen abgestreift, sich die -e abgelaufen haben, den -en entwachsen sein (herangewachsen, erwachsen, kein Kind mehr sein, die kindlichen Gewohnheiten abgelegt haben); noch in den -en stecken (noch am Anfang seiner Entwicklung stehen, nwh in der Entwicklung begriffen sein; n<Kh im Anfangsstadium, noch nicht ausgereift sein); -schule, die (landsch.): svw. t-garten; -schütz, der: vgl. Jugendschutz, dazu: -Schutzgesetz, das; -Schwester, die: Krankenschwester, die bes. auf die Pflege von Säuglingen u. Kleinkindern spezialisiert ist; -segen, der <o. PI.) (oft scherzh.): das Bekommen. Vorhandensein von zahlreichen Kindern: Mit ihm ( = dem dritten Kind) schnitt der K. einstweilen ab (Hauptmann, Schuß 25); eine Familie mit reichem K. (mit vielen Kitutern); -sehe, die: Seite in einer Illustrierten, einer Zeitung, die Kindern gewidmet ist. die speziell Jur Kinder zusammengestellte Beiträge enthält; -Sendung, die: vgl. Jugendsendung; -sex, der: der Film befaßt sich mit dem K.; -spiel, das: für Kinder erdachtes, den Ansprüchen. Bedürfnissen von Kindern entgegenkommendes Spiel: lustige, unterhaltsame -e: ..Räuber und Gendarm" ist ein beliebtes K.; * [für jmdn.] ein K. sein (/ für jmdn. / ganz leicht, ganz einfach, gar nicht schwierig sein, kein Problem darstellen): das ist doch für ihn ein K.; Die weitere Rekrutierung ist fast ein K. (Degenhardt. Zündschnüre 118); -Spielplatz, der; -Spielzeug, das; -spräche, die <o. PL): a) dem Stand der Entwicklung kleiner Kinder entsprechende, gratnmatisch noch fehlerhafte Sprache; b) vereinfachte, oft von lautmalenden Wörtern durchsetzte, vermeintlich kindertümliche Sprechweise Erwachsener gegenüber kleinen Kindern: sobald er mit den kleinen Jungen sprach, verfiel er in eine alberne K.; -star, der: Kind, das im Showgeschäft, bes. beim Film zu großer Berühmtheit gekommen ist; -Station, die: Station für Kinder in einem Krankenhaus; -Sterblichkeit, die: Anzahl der Sterbefälle von Kindern (in einem Gebiet. Land während eines bestimmten Zeitraums): eine große, erschreckend hohe, eine niedrige K.; es wurde vergeblich versucht, die K. in dieser Region zu verringern, zu senken; -stimme, die: Stimme eines Kindes, wie sie Kinder haben: aus dem Garten drangen helle, laute -n; sie sang mit hohem, dünnem Kinders timmchen; -stube, die 12: urspr. = Schule]: 1. (veraltet, noch landsch.) svw. t-zimmer (1). 2. <o. PI.) im Elternhaus genossene Erziehung, die sich bes. in jmds. Benehmen. Umgangsformen erkennen läßt: seine K. war nicht die beste: eine gute, schlechte K. gehabt haben (gut. schlecht erzogen worden sein); hast du denn keine K.? -stuhl, der: vgl. -möbet -tag, der: 1. Tag. der den Kindern in besonderer Weise gewidmet ist. an dem die Kinder bei bestimmten Veranstaltungen o. ä. im Mittelpunkt stehen: im Stadtpark ist heute K. 2. <PI.) Zeit der Kindheit /die hinter jmdm. liegt]: eine Erinnerung an ferne, längst vergangene -e; ein Bild aus -en; -tagesheim, das. -tagesstätte, die: Kindergarten, in dem die Kinder ganztägig betreut werden; Kurzwort: Kita; steiler, der. auf einem Teller angerichtete kleinere Portion eines für Kinder geeigneten Gerichts, das in Gaststätten für Kinder serviert wird; -theater, das: Theater, in dem für Kinder gespielt wird: -träum, der: vgl. Jugend- traum; -trommel,die: vgl. -trompete; -trompete, die: kleinere Nachbildung einer Trompete für Kinder; -uhr, die; -vers,der: vgl. -reim; -Vorstellung, die: vgl. Jugend Vorstellung; -wagen, der: kleiner vierrädriger Wagen zum Schieben, in dem ein Säugling od. ein Kleinkind ausgeföftren wird; -Warenhaus, das: vgl. -laden (1); -wüsche, die: vgl. -bekleidung; -weinen, das: -s: in der Nacht war oft ein leises, klägliches K. aus der Nachbarwohnung zu hören; -weit, die <o. PI.): 1. (selten) Gesamtheit der [irgendwo anwesenden] Kinder: ein Spielplatz so recht zum Vergnügen der K. 2. Dasein, Lebensbereich eines Kindes; Umwelt, wie ein Kind sie sieht, erlebt, empfindet: der kleinste seiner Söhne lebt noch ganz in der. in seiner K.; -zahl, die: Anzahl der Kinder in einer Familie: in dieser Bevölkerungsschicht schwankt die K. zwischen zwei und drei; -zeit, die: Zeit, in der jmd. noch ein Kind ist; Kindheit: Sie ist nie die Tauschlust der K. losgeworden (Handke, Brief 13); an die K. zurückdenken; ein Bild aus seiner K.; plötzlich war es wieder wie in-en: -Zeitschrift, die: vgl. -zeitung; -zeitung, die: [mit Beiträgen von Kindern] für Kinder geschaffene Zeitung; -zimmer, das: 1. in der Ausgestaltung. Möblierung o. ä. den Bedürfnissen von Kindern entsprechendes Zimmer, in dem die Kinder einer Familie spielen, arbeiten, schlafen. 2. Einrichtung eines Kinderzimmers (1): ein neues K. kaufen; -zutage, die. -Zuschlag, der: vgl. -geld. Kinderchen: PI. von tKindchen; Kinderei [kmda'r^j], die; -. -en [zu tKindl: albernes, kindisches Benehmen; kindischer Spaß: Natürlich ist das. was wir da tun. nicht vernünftig, es ist eine K. (Hesse. Steppenwolf 223); laß doch diese -en!; kjndertümlidi [-ty:mh<;l <Adj.>: dem Alter, der Entwicklungsstufe eines Kindes entsprechend, angemessen u. deshalb für Kinder verständlich: eine -e Ausdrucksweise. Sprache; -e Erzählungen. Geschichten; sein Stil ist nicht k. genug: k. schreiben: sich k. ausdrücken: <Abl.:> Kinder- tümlichkeit, die; -. Kjndes- (vgl. auch: kind-, Kind-; kinder-, Kinder-; kinds-. Kinds-): -abtreibung,die (seltener): svw. T Abtreibung; -alter, das <o. PL): Altersstufe eines Menschen bis zur Geschlechtsreife; Alter, in dem jmd. ein Kind ist: seine Töchter haben das K. jetzt hinter sich; Deutschland hatten wir bereits im K. (in kindlichem Alter, als wir noch Kinder waren) verlassen (Leonhard. Revolution 197); -annähme. die: svw. f Adoption; -aussetzung, die: das Aussetzen (1 a) eines kleinen Kindes; -beine <Pl.) nur in der Fügung von -n an (von früfiester Jugend, von Kindheit an): wir kennen uns von -n an; Das Opium hat diese Leute zerstört ... sie rauchen es von -n an (Hörzu 18.1973. 30); -entfuhrung, die: Entführung eines Kindes / in erpresserischer Absicht]; -Entziehung, die (jur.): Entführung eines Kindes (durch ein Elternteil), um es der Obhut des anderen Elternteils, des Vormunds o.a. zu entziehen; -kind, das (veraltet): Enkel, Enkelin, Enkelkind: *Kindler] und Kindeskinder üKind 1 b); -liebe, die (geh.): Liebe eines Kindes zu seinen Eltern; -raißhandking, die (jur.): Mißhandlung, böswillige Vernachlässigung, das Quälen eines Kindes durch die Eltern, den Vormund o.a.; -mord, der: Mord an einem, bes. an seinem eigenen Kind: der K. erregte die Bevölkerung; -mörderin. die: Frau, die ihr Kind während od. nach der Geburt getötet hat; -mutter, die (Amtsspr.): Mutter (in bezug auf ein bestimmtes Kind). Wir ... halten es für zweckmäßiger, wenn die K. ... in der Betreuung ihres Kindes unterwiesen wird (MM 26. 3. 69, 4); -nöte <P1.) (veraltet): Wehen; Schmerzen während des Geburtsvorgangs (meist in Verbindung mit ..in"): in -n liegen, sein; nun möge er auch ... beistehen der Magd in -n (Th. Mann. Joseph 347); -Pflicht, die: / rechtlich festgelegte] Pflicht der Kinder ihren Eltern gegenüber; -raub, der: svw. t -entfiihrung; -tötung, die (jur.): Tötung eines Kindes durch die Mutter während od. nach der Geburt; -Unterschiebung, die (jur.): absichtliche Vertauschung zweier Kinder gleich nach der Geburt; -vater, der: vgl. -mutter; -vermögen, das (jur.). kjndhaft <Adj.; -er. -este; Steig, ungebr.): in Art, Wesen. Ausdruck, Aussehen einem Kind ähnlich; wie ein Kind wirkend, wie von einem Kind kommend: sie war von -er Unschuld. Naivität; ein -es Lächeln; ihr Gesicht ist. wirkt noch immer k.; sich k. ausdrücken; Kjndheit. die; - [mhd. kintheit. ahd. kindheitl: Zeit, in der jmd. noch ein Kind ist, in der jmd. aufwächst, heranwächst; Lebensabschnitt eines Menschen als Kind; Altersstufe von der Geburt bis zur Geschlechtsreife: eine fröhliche, sorglose, unbeschwer- 1466
Kinn- te, wohlbehütete, schwere, freudlose K.; sie hatte, verlebte eine glückliche K.; er verbrachte, verlebte seine K. auf dem Lande; aus seiner K. erzählen; er kennt sie seit frühester Kindheit; sie hatten sich seit ihrer K. nicht mehr gesehen; er ist von K. an (schon als er noch ein Kind war) daran gewöhnt worden. Rjndheits-: Erinnerung, die: Erinnerung an Personen, Ereignisse. Geschehnisse, die mit der eigenen Kindheit verbunden sirni: eine schöne K.; gemeinsame -en haben: -erlebnis, das: Erlebnis, das mit der eigenen Kindheit verbunden ist: ein K.. das er nie vergessen konnte; ^taae <P1.> (geh.): svw. tKindertage: unser täglicher Spaziergang und Spielplatz in mythisch fernen -n (K. Mann. Wendepunkt 431). kjndisch <Adj.) [mhd. kindisch, ahd. kindisc = jung, kindhaft, kindlich) (meist abwertend): sich in unangemessener Weise wie ein Kind benehmend, für einen Erwachsenen unpassend: töricht, albern, unreif: ein -es Benehmen. Verhalten; -e Pläne. Träume; ein -es Vergnügen an etw. haben; er hatte eine -e Freude an diesem Spiel; ihr Scheckbuch, dessen sie sich mit einem -en Stolz (Stolz, wie ihn Kinder haben) bediente (Böll. Haus 88); sei nicht so k.!; er ist im Alter k. (in seinen Verhaltensweisen wieder wie ein Kind) geworden; wie kann man sich nur so k. aufrühren, benehmen; kjndlich <Adj.> [mhd. kintlich. ahd. chindlih]: in Art. Wesen. Ausdruck. Aussehen einem Kind gemäß, entsprechend: für ein Kind passend, ihm zukommend, zugehörend: ein -es Gesicht. Aussehen, Gemüt; -e Neugier. Naivität. Unschuld. Natürlichkeit; eine -e Handschrift, Stimme; Probleme der -en Erfahrung (Erfalirung eines Kindes, wie sie ein Kitulmacht: Meyer. Unterrichtsvorbereitung 13); der -e Gehorsam (Gehorsatn des Kindes gegenüber den Eltern): er hat bereits in -em Alter (als Kind) damit begonnen: er ist. wirkt noch ein wenig k.. sieht noch k. aus; sich k. benehmen, über etw. freuen; seine Stimme klingt noch k.; <subst.:> in ihrem Gesicht, in ihren Bewegungen ist noch etwas Kindliches; <Abl.:> Kindlichkeit. die; - (selten). kjnds-, Kinds- (vgl. auch: kind-. Kind-; kinder-, Kinder-; Kindes-): -bewegung, die (Med.): Bewegung eines Kindes im Mutterleib: -köpf, der: jmd., der sich kindisch, albern benimmt, der zu Albernheiten. Kindereien neigt, aufgelegt ist: Das hieß nicht wie ein Mann wählen und handeln, sondern wie ein K. (Th. Mann. Krull 441); er ist doch ein richtiger, rechter, großer K.; -köpfgroß svw. tkinder- kopfgroß; -köpfig <Adj.>: zu Albernfieiten. Kindereien neigend, aufgelegt: albern, kindisch: Er hatte seine -e Redart noch nicht abgelegt (Strittmatter. Wundertäter 383); wie kann man sich nur so k. benehmen, aufführen; -läge, die (Med.): Lage eines Kindes. Fetus im Mutterleib während Schwangerschaftu. Geburt: Geburtslage: ^mord.der: f Kindesmord; -mörderin, die: f Kindesmörderin; -mutter, die: TKindesmutter; -nöte, die: fKindesnöte; -pech, das (Med.): schon vorder ersten Aufnahme von Nahrung erfolgender schwärzlicher Stuhlgang eines neugeborenen Kindes: -taufe, die (bes. südd., österr.. Schweiz.): svw. t Kind Laute; ^teil, der: a) (Med.) bestimmter Körperteil eines Fetus, der in der Geburtshilfe (z. B. bei der Kennzeichnung der Kindslage) eine Rolle spielt: b) (jur.) gesetzlicher Anteil eines Kindes an der von der Mutter od. dem Vater hinter lasse- nen Erbschaft: ^vater, der: tKindesvater; -wasser, das: svw. t Fruchtwasser. Kindschaft, die; - (geh.): Dasein als Kind im Verhältnis zu den Eltern: auch als ihr Vater im Gefängnis saß. hat sie ihre K. nie verleugnet; U So ist die Himmelfahrt das Fest der Herrschaft Jesu ... Es ist das Fest meiner K. (meines Daseins, Status als Kind Gottes: Thielicke, Ich glaube 251); kindischen fkinLfn] <sw. V.; hat) (landsch.): sich kindisch benehmen, auffüfnen, albern sein. Kinemathek [kinema'te:k], die; -. -en [zu f Kinematographie u. griech. theke = Behä\in'\s\:tt) filmgeschichtliches Archiv, das wissenschaftliche, künstlerisch wertvolle Filme, technische Apparate. Drehbücher. Anschauungsmaterial o. ä. enthält: b) Raum. Gebäude mit einer Kinemathek (a); Kinematik [kine'ma:tik]. die; - [zu griech. kinema = Bewegung, zu: kinem = bewegen] (Physik): Lehre von den Bewegungen im Raum in Abhängigkeit von der Zeit: <Abl.:> Kinematiker. der; -s. - (Physik): Fachmann auf dem Gebiet der Kinematik: kinematisch <Adj.; o. Steig.) (Physik): die Kinematik betreffend, auf ihr beruheml. zu ihr gehörend: die Bewegung im Bereich der Kinematik betreffetul, sich aus ihr ergebend: Kinema tograph [kinematogra:f|. der; -en, -en [frz. cinema- tographe. zu griech. kinema = Bewegung u. f-graph] (früher): Apparat zur Aufnahme u. Wiedergabe bewegter Bilder: vgl. Kino; Kinematographie» die; - [t-graphie]: 1. (früher) Verfahren zur Aufnahme u. Wiedergabe bewegter Bilder. 2. Gebiet, das die Gesamtheit der Grundlagen u. Verfahren bei Aufnahme u. Wiedergabe von Filmen umfaßt: Filmtech- nik. -Wissenschaft, -kunst: <Abl.:> kinema tograph isch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Kinematographie betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: filmisch: Seit der Untergang der „Titanic" sich k. mehrfach in Szene setzen ließ (Hörzu 7, 1973, 36); Kinesik [ki'ne.zik]. die; - [zu griech. kinesis = Bewegung!: Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Verständigung ohne Sprache (Mimik. Gestik. Körpersprache) befaßt: Kinesiotherapk [kinezio-]. die; -. -n [zu griech. kinesis = Bewegung]: svw. t Bewegungstherapie; Kinetik [kine:tik], die; - [zu griech. kinetikös = die Bewegung betreffend]: 1. (Physik) Teilgebiet der Mechanik, das die Lehre von den Bewegungen unter dem Einfluß innerer od. äußerer Kräfte umfaßt (Ggs.: Statik). 2. (bild. Kunst) Richtung der mixiernen Kunst, in der mit beweglichen Objekten. Bewegungen u. Spiegelungen von Licht o.a. optisch variable Erscheinungsbilder erzeugt werden: Lichtkunst: <Abl.:) Kinetiker, der; -s, -: Künstler, der die Kunstrichtung der Kinetik (2) vertritt, der vorwiegend kinetische Arbeiten anfertigt: K inet in [kine'ti:nl. das; -s. (Arten.) -e Izu griech. kinesis = Bewegung! (Biochemie): Umwandlungsprodukt von Desoxyribol sejnukleinsäuren bei Tieren, das starken Einfluß auf die Zellteilung hat: kinetisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (Physik) die Kinetik (1) betreffend, zu ihr gehörend, auf den Gesetzen der Kinetik beruhend: -e Theorien, Gesetzmäßigkeiten; -e Energie (Bewegungsenergie). 2. (bild. Kunst) die Kinetik (2) betreffend, zu ihr gehörend: mit den Mitteln der Kinetik geschaffen: mit der Bewegung als Kunstmittel: -e Objekte. Plastiken. Apparaturen; die -e Kunst (svw. tKinetik 2); Jesus Raphael Soto stellt im Pavillon des Kunstvereins ... -e Arbeiten aus (MM 25. 4. 70,5);Kinetose[kine'to:z3].die;-.-n(Med.): beibestimmten Arten des Reisern (z.B. mit dem Schiff) antretender, mit Brechreiz u. Schwindelgefühl einfiergehender Krankheitszustand infolge längerer, starker Reizung der Gleichgewichtsorgane: Reisekrankheit. 'King [kii)l. der od. das; -[sl. - [chines. ch'ingl: chinesisches Schlaginstrument von der Form eines stumpfen Winkels, an dessen kürzerem Schenkel in 2wei Reihen meist 16 klingende Steine aufgehängt sind, die mit Klöppeln angeschlagen werden. ^ing [-1. der; -[sj. -s [engl, king = König) (ugs.): jmd., der in einer Gruppe, in seiner Umgebung als Anfuhrer gilt, bei den anileren das größte Ansehen genießt: Der K. im Knast, vor dem sie alle kuschten (Spiegel 39, 1976. 102); er kommt daher und meint, er wäre der K.!; King-size [kinsaizj. die. auch: das; - [engl, king-size. eigtl. = Königsformat]: (vonbestimmten Waren.bes. Filterzigaretten) besondere Größe. Länge, besonders großes Format. Kinin [ki'ni:n]f das; -s. (Arten:) -e <meist PI.) [zu griech. kineln = bewegen] (Biochemie): aus Aminosäuren zusammengesetzte biogene Substanz im pflanzlichen, tierischen u. menschlichen Organismus. Kink Dcink], der; -. -en [aus dem Niederd. < mniederd. kinke = gewundene Schnecke] (Seemannsspr.): a) Knoten, der sich in einem Tau gebildet hat: b) Knick in einer Stahltrosse. Kinkerlitzchen [kinkRlit^n. auch:--'--] <P1.) [H. u.. viel!, umgestaltet aus frz. cinquaille = Flitterkram od. quincail- leries = Sachen von geringem Wert] (ugs.): Kleinigkeiten. Nichtigkeiten: mach dir nichts daraus, das sind doch alles K.; mit solchen K. gibt er sich gar nicht erst ab. Kinn [km], das; -[eis. -e [mhd. kinne. ahd. kinni]: halbrunder, mehr od. wenigerstark nach vorn gewölbter Teil des Gesichts unterhalb des Mundes beim Menschen: ein rundliches, spitzes, breites, kräftiges, vorspringendes, fliehendes K.; ein energisches (stark ausgebildetes) K.; ein bärtiges, stoppeliges, glattes, glattrasiertes K.; das K. hochrecken. anziehen; das K. aufstützen, in die Hand stützen; er rieb sich nachdenklich das K.; er traf ihn genau am K.; sie griff dem Jungen unter das K. Kjim-: -backe, die. (südd.:) -backen, der: seitlich ans Kinn anschließender, die Wange nach unten begrenzender Teil des Gesichts: Er ... kaute mit mahlenden Kinnbacken auf 1467
Kino seinem Tabakpriem rum (Schnurre. Bart 174): -hart, der: das Kinn bedeckeruier Bart; -haken, der: gegen die Kinnspitze geführter Schlag mit der Faust: jmdm. einen K. geben, versetzen; -lade, die [zu TLade = Behältnis, also eigtl. = Behältnis der Zähnel: Unterkiefer: Der eine ließ die K. fallen vor Schrecken (Brecht, Geschichten 114); er hatte sich beim Fall die K. ausgerenkt (Kant. Impressum 182); -riemen, der: Riemen, mit dem ein Helm unter dem Kinn befestigt wird: den K. enger schnallen, lösen; -spitze, die: unterer Teil des Kinns: er traf ihn genau auf die K. Kino [ki:no], das; -s. -s [Kurzwort für tKinematographl: 1. Raum. Gebäude, in dem vor einem Publikum Filme gezeigt werden, in dem Filmvorführungen stattfinden: Filmtheater, Lichtspielhaus, -theater: ein kleines, modernes, klimatisiertes K.; das größte K. der Stadt; ein gutes K. (Kino, in dem gute Filme gezeigt werden); das K. war heute leer, gut besetzt, füllt sich allmählich: das K. an der Ecke wechselt morgen das Programm: jmdn. ins Kino einladen; dieser Film kommt jetzt in die -s; was wird heute im K. gespielt, gegeben? (wie ist das heutige Kinoprogrammß): wir treffen uns vorm K. 2. <PI. selten) Vorstellung, Vorführung eines Films im Kino (1); Filmvorstellung. -Veranstaltung: das K. ist ausverkauft, beginnt etwas später, dauert länger als gewöhnlich; das K. ist aus. zu Ende; er war schon lange nicht mehr im Kino, geht gerne, oft ins K.; wie in einem billigen K. (Film) geht alles zu (Dürrenmatt. Grieche 73); wir treffen uns nach dem K. 3. <o. PI.) (seltener) Film als Medium, als gesamte Einrichtung: das K. der dreißiger Jahre, in Frankreich; Im Neorealismus, im K. ... der dokumentarischen Kamera (Gregor, Film 21). Kino-: -arbeit, die: fürs Kino gedrehter Film: Frauenarzt Dr. Prätorius ... erste K. von Curt Goetz (Spiegel 25. 1975, 102); -besitzender; -besuch, der: Besuch einer Filmvorführung; -besuchen der; -erfolg, der: Film, der in den Kinos sehr erfolgreich war. von vielen Leuten besucht wurde: dieser Film war der größte, sein größter K. nach dem Krieg; -film, der: für die Aujjütirung im Kino pnxluzierter Film (im Unterschied etwa zum Fernsehfilm od. zum Schmalfilm); -ganger, der: jmd., der öfter] ins Kino geht: er ist ein eifriger K.; wir sind alle keine [großen] K.; -karte, die: Eintrittskarte, die zum Besuch einer Filmvorstellung im Kino berechtigt; -kasse, die: die K. war geschlossen: -köpf, der: bei einer Filmkamera zwischen Stativ u. Kamera eingebautes, in hiprizontaler u. vertikaler Richtung schwenkbares Teil mit einem Handgriff; -leinwand, die: svw. t Filmleinwand; -maschine, die: svw. t Filmvorführgerät; ^orgel. die: (früher in Filmtheatern verwemlete) Orgel, bei der die Töne meist elektromechanisch erzeugt werden: -Programm, das: a) Prografnm zu einem bestimmten Film: b) Programm der in einer bestimmten Zeit zur Vorfidxrung gelangenden Filme; -Publikum, das: ein anspruchsvolles K.; -reklame, die: 1. Reklame (wie Plakat. Zeitungsanzeige) für einen lin einem bestimmten Kino laufenden! Film. 2. bei einer Filmvorstellung vor dem Hauptfilm gezeigte Werbung (wie Kurzfilm, Dia) für die verschiedensten Produkte: -saal, der: Saal für Filmvorführungen: das Gemeindehaus hat auch einen K.: -technik, die <o. PL): Bereich der Technik, der sich mit den technischen Einrichtungen für die Auj'nahme u. bes. die Wiedergabe von Filmen befaßt: -techniker, der: -Vorführer, der: svw. t Filmvorführer; -Vorstellung, die: svw. f Filmvorstellung. Kinonglas [ki'no:n-l, das; -es [Kunstwort!: nichtsplitterndes Sicherheitsglas. Kintopp [ki:ntDpl. der. auch: das; -s. -s. auch: ...löppe [...toepa; scherzh. Bildung aus der berlin. Ugs. lürlKinema- tograph] (ugs., meist abwertend): svw. TKino. Kinzigit [kmtßi'gkt. auch: ...gitl. der; -s [nach dem Kinzigtal im Schwarzwaldl: graphithaltiger, granatreicher Gneis. Kiosk [kpsk. auch: ki.Dskl, der; -[eis, -e [frz. kiosque < türk. kösk = Gartenpavillon, aus dem Pers.l: leicht gebautes Häuschen, in dem Zeitschriften. Getränke. Süßigkeiten. Zigaretten o.a. verkauft werden: Verkaufsbude: sie besitzt einen K. am Bahnhof; Die erste Nummer der Zeitung erschien ... an den -en (Enzensberger. Einzelheiten I. 75). Kipf[kißf|.der;-[els,-e[mhd.kipf(e),ahd.kipfl(a) = Wagenrunge < lat. cippus = Pfahl: nach der länglichen Form] (südd.): längliches Brot; Kipfel [kipfl], das; -s. -. Kipferl ['ki&fel]. das; -s. -n (bayr., österr.): svw. f Hörnchen (2): mürbes K. (Hörnchen aus Mürbeteig). kjpp-, Kjpp-: -achse, die: Achse, um die etw. gekippt werden kann, sich etw. kippen läßt: die K. eines Fensterflügels; -[flügellfenster. das: Fenster, dessen Flügel um eine waagrechte Achse am unteren Rand od. in der Mitte gekippt werden kann; -karre, die. -karren, der: zweirädriger Schubkarren mit einer Vorrichtung zum Kippen (beim Entleeren): -lore. die: kleinerer, auf Schienen laufender, kippbarer Wagen; -pflüg, der: Pflug mit zwei wechselseitig einsetzbaren Pflugscharen: -reael, die (Vermessungsw.): für die Geländeaufnahme u. Kartierung verwendetes Gerät mit einem um eine Achse drehbaren Femroltr; -Schalter, der: / LichtjSchalter, bei dessen Betätigung ein kleiner Hebel gekippt wird; -Schaltung, die (Elektrot.): elektrische txL elektronische Schaltung, die eine angelegte Spannung sprunghaft ixt. nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten zwischen zwei Werten ändert. Kippschwingungen erzeugt; -Schwingung, die (Elektrot.): Schwingung mit sägezahtdörmigem Verlauf; -sicher <Adj.; nicht adv.): so aufgestellt % angebracht, gebaut, daß ein unvorhergesehenes Kippen nicht möglich ist: ein -er Behälter; -wagen, der: vgl. -lore. kippbar [kipba:gl <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): sich kippen lassend; so beschaffen, daß ein Kippen möglich ist: ein -er Wagen. Anhänger; 'Kippe ['kipol. die; -. -n [niederd.-md. Kippe = Spitze. Kante. Eckel (ugs.): Rest einer Zigarette. Zigarettenstummel: eine glimmende K. setzte die Decke in Brand: die K. wegwerfen, auf dem Boden austreten; -n aufheben, sammeln, in der Pfeife rauchen; der Aschenbecher ist voller -n; *Kippe [-1. die; -. -n [zu T'kippen: 2: gepr. von dem dt. Erzieher F. L. Jahn (1778-1852)1: l.a) (Bergmannsspr.) Stelle für die Lagerung von Abraum; Abraumkippe, -halde; b) kurz für f Müllkippe. 2. (Turnen) Übung an Reck, Barren, Ringen u. im Bodenturnen, bei der durch einen Schwung mit in der Hüfte abgeknicktem Körper u. gestreckten Armen eine Stellung im Stütz od. im Stand erreicht wird. 3. *auf der K. stehen (ugs.: I. zukippenu. herunterzustürzen, umzufallen drohen: Vorsicht, die Tasse steht [fast] auf der K. 2. gefährdet sein, sich in einer kritischen Lage. Situation befinden: die Firma steht auf der K. kurz vor dem Bankrott/; drei Schüler der Klasse stehen auf der K. /werden vermutlich nicht versetzt/; der Kranke steht, mit dem Kranken steht es auf der K. . er hat die Krise noch nicht überstandenJ. 3. ntßch unsicher, noch nicht entschieden sein; an einem Punkt sein, wo eine Entscheidung nach der einen od. der anderen Seite , noch nicht möglich ist: ob wir mitkommen oder nicht, steht noch auf der K.: es steht noch auf der K., ob er sich beteiligt: seine Wiederwahl steht noch auf der K. *Kippe [-: gaunerspr. Kippe = Gemeinschaft, auch: Anteil, viell. aus dem Jidd.l in der Wendung K. machen (I. gemeinsame Sache machen: ... wenn drei zusammen sind, muß man immer damit rechnen, daß zwei K. machen [Spiegel 20/21, 1976, 941. 2. svw. [mit jmdm.l Thalbpart machen). kippelig, kipplig [kip(D)li(;; zu ? 'kippen] <Adj.) (ugs.): nicht ganz fest stehend, leicht wackelnd: ein -er Stuhl; der Schrank steht etwas k.: kippeln [kipln] <sw. V.: hat) (ugs.): 1. nicht ganz fest stehen, leicht wackeln: der Tisch kippelt, wir müssen etwas unterlegen. 2. mit dem Stuhl, auf den beiden hinteren Stuhlbeinen schaukeln, wippen: wenn du weiter so kippelst, fällst du noch mal um!; 'kippen [kipn] <sw. V.) [aus dem Niederd.-Md.. viell. zu f'Kippe]: 1. sich neigen, das Übergewicht bekommen i u. umfallen, herunterfallen, stürzen] <ist>: Vorsicht, der Schrank, die Kiste kippt!; Im selben Augenblick kippte das Boot (Schnabel, Marmor 85); der Wagen kippt auf die Seite, seitwärts; das Boot kippte nach vorn (Ott. Haie 226); er ist vom Stuhl, vom Pferd gekippt; Dann kippte sein Kopf zur Seite (Martin. Henker 64); Ü dann kippte ihr Lachen (es schlug um) und wurde zu einem Weinen (Jaeger. Freudenhaus 316). 2. aus seiner ruhenden Lage in eine schräge Stellung bringen, zur Seite heben <hat): wir müssen die Kiste, den Schrank k.. die Tür ist zu niedrig. 3. (den Inhalt von etw.) durch Neigen. Schräghalten des Behältnisses ausschütten, an eine bestimmte Stelle schütten (hat): den Sand auf die Straße, den Müll in die Grube, das Wasser in den Abguß k.; er hat die Steine vom Lastwagen gekippt 4. (ugs.) (ein /scharfes/ alkoholisches Getränk) meist schnell, mit einem Zug trinken <hat>: einen Schnaps. Korn. Kirsch k.; er hat ein Glas nach dem anderen, ein paar Gläschen gekippt; sicher hat er heute schon ein paar gekippt (Fallada. Mann 57); * einen k. (ugs.; ein alkoholisches 1468
kirchen-, Kirchen - Getränk zu sich nehmen. etw. Alkofiolisches trinken) gehen wir noch einen k.? 5. (Jargon) (etw. Vorgesehenes) nicht bringen, absetzen <hat>: Der NDR-Hörfunk kippte das Lach-und-Schieß''-Programm „Im Namen der Direktion" (Spiegel 42. 1977. 274). kippen [-] <sw. V.; hat) [zu t1 Kippe] (ugs.): (eine Zigarette) nicht bis zu Ende rauchen, sondern vorher ausdrücken, halbgeraucht ausmachen (hat): schon nach einigen Zügen kippt sie ihre Zigaretten; Sie ... rauchten die gekippte Zigarette vom Mittag auf (Rehn. Nichts 18): 'Kipper ['kipi?]. der; -s. - [zu f 'kippen (3)]: 1. FaJirzeug zum Transport bestimmter Güter auf der Straße od. auf Schienen, dessen Laderaum beim Entladen schräggestellt, gekippt werden kann; die Kohlen, die Steine werden aufKippern. miteinemK. transportiert. 2. Vorrichtung, Anlage, mit deren Hilfe Güterwagen o. ä. zum Entladen schräggestellt, gekippt werden können. Kipper [-]. der: -[sl. -ls] [engl, kipper. eigtl. = männl. Lachsl (Kochk.): auseinandergeklappter, leicht gepökelter u. kalt j geräucherter großer Hering (beim englischen Frühstück). kipplig: t kippelig. Kips [kips], das; -es. -e <meist PI.) [engl, kips (PI.) = unge- gerbte Felle): / getrocknete ', Haut eines Zebus, die der Herstellung von Leder dient: <Zus.:) Kjpshaut, die. Kirbe ['kirbol. die; -. -n (bayr.): svw. TKirchweih. Kjrch- (vgl. auch: kirchen-, Kirchen-): Miorf. das: Dorf mit Kirche u. Pfarrei / in das Leute aus umliegenden Dörfern (xl. Höfen zum Kirchgang kommen!: -gang, der: Gang zur Kirche, um den Gottesdienst zu besuchen: der sonntägliche K.; sie trafen sich beim K.; sich zum K. fertigmachen, dazu: -ganger, der: jmd., der / regelmäjiigj den Gottesdienst besucht; ein fleißiger, eifriger K.; ich bin kein K. (ich besuche normalerweise nicht den Gottesdienst); -geld, das: freiwillige, von der Kirchensteuer unabhängige Abgabe von Gemeindemitgliedern; -gemeinde, die: svw. fKirchengemeinde: der lauschenden K. sollte der Atem stocken (Strittmatter. Wundertäter 160); -glocke, die: seltener für tKirchenglocke; -hof, der (veraltend): Friedhof bei einer Kirche, dazu: -hofsfrieden, der: vgl. -hofsruhe, -hofsmau- er, die,-hofsruhe, die:dieK. stören, -hofsstille,die: -platz, der: Platz vor der Kirche: die Hochzeitsgäste versammelten sich auf dem K.: -spiel, das [mhd. kir(ch)spil. -spei, eigtl. = Kirchenpredigt(bezirk). zu: spei = Rede. Erzählung; vgl. Beispiel] (veraltend): zu einer Pfarrei gehöretuier Bezirk; -sprenael.der: svw. t ^ spiel; -tag, der (österr.): Kirch- weihj'est; -türm, der: Turm einer Kirche: ein hoher, schlanker K.: man konnte von weit her die Kirchtürme der Stadt sehen, dazu: -turmpolitik, die [von dem dt. Reichskanzler O. v. Bismarck (1815-1898) gepr. BegrifT zur Charakterisierung der Voranstellung persönlicher Belange vor die wichtigeren Interessen des Reiches durch einige Reichstagsabgeordnete]: auf einen engen Gesichtskreis beschränkte, konservative Politik: Wenn wir diese ..Kirchturmpolitik" der christlichen Politiker auf höherer Ebene mit der vor der Tür stehenden Gemeinderatswahl in engsten Zusammenhang bringen (Kurpfalz-Spiegel 5. II. 65. 7). Sturmspitze, die. -turmuhr, die: -vater, der (landsch.): svw. t Kirchenältester; -weg, der; -weih, die; -. -en: jä/irlich gefeiertes/ Fest /aujf dem Land! mit Jahrmarkt //. anderen Vergnügungen, das zur Erinnerung an die Einweihung der Kirche gefeiert wird: nächsten Sonntag ist K.; zur K. ins Nachbardorf gehen: *jmdn. zur/auf die K. laden (landsch. verhüll.; jmdm. mit den Worten „leck mich am Arsch" eine derbe Abfidir erteilen): -weihe, die: feierliche Einweihung einer Kirche; -weihfest, das: svw. t -weih; -zeit, die: Zeit des Gottesdienstes. Kirche L'kinp], die; -. -n [mhd. kirche. ahd. kiricha < spätgriech. kyrikön = Gotteshaus, zu älter: kyriakön, eigtl. = das zum Herrn gehörende (Haus), zu: kyrios = Herrl: 1. <Vkl. f Kirchlein) geweihtes Gebäude mit einem od. mehreren / Glocken jtürmen, in dem die Mitglieder einer christlichen Glaubensgemeinschaft Gottesdienst abhalten, beten, liturgische Handlungen vollziehen u.a.: eine kleine, moderne, katholische, evangelische, romanische, berühmte K.; diese K ist sehr alt: eine K. bauen, einweihen, besichtigen, in der K. riecht es nach Weihrauch; * [in den folgenden Wendungen steht „Kirche" für ..Kirchengemeinde" u. bezeichnet den längeren Weg. der meist bei ländl. Bittprozessionen um das Dorf eingeschlagen wurde] die K. im Dorf lassen (eine Sache in einem vernünftigen Rahmen betrachten, nicht übertreiben): man kann die Dinge ruhig beim Namen nennen, aber man sollte doch die K. im Dorf lassen; die K. ums Dorf tragen (unnötig umständlich, kompliziert vorgehen); mit der K. ums Dorf laufen/fahren (unnötige Umstände machen, die Abwicklung, das Verfahren einer Angelegenheit unnötig kompliziert machen): warum hast du mich nicht gleich gefragt und bist erst mit der K. ums Dorf gefahren? 2. o.<PL> Gottesdienst: die K. fängt um 10 Uhr an: die K. ist zu Ende, (ugs.:) aus; sonntags in die K. gehen; ich war schon lange nicht mehr in der K. 3. einer bestimmten Konfession angehörende, in einer festen Organisationsform zusammengeschlossene christliche Glaubensgemeinschaft: die katholische, evangelische, orthodoxe K.; (kath. Rel.:) die alleinseligmachende, heilige K.; der Zusammenschluß aller -n in der Ökumene; aus derK. austreten; wieder in den Schoß der K. zurückkehren (geh.; wieder in die Kirche eintreten). 4. die durch die Geistlichen, den Klerus repräsentierte, auj bestimmte Weise organisierte u. verwaltete Institution der christlichen Glaubensgemeinschaft: die K. hat sich zu dieser Frage nicht geäußert; die Macht der K. im Mittelalter; Spannungen zwischen K. und Kommunismus in Polen (Dönhoff, Ära 225); die Trennung von K. und Staat. kjrchen-. Kirchen- (vgl. auch: Kirch-): -abgäbe, die: vgl. -Steuer; -älteste, der (ev. Kirche): Vertreter der Gemeinde im Kirchenvorstand, Presbyter; -amt.das: 1. Stellung, Amt innerhalb der kirchlichen Hierarchie: ein K. innehaben. 2. Amt zur Durchführung bestimmter kirchlicher Aufgaben; -austritt, der: die Zahl der -e steigt, geht zurück, stagniert; -bank. die: Sitzbank in der Kirche; -bann, der (kath. Kirche): in der Exkommunikation bestehende Strafe, Anathema (1); -bau, der: 1. <o. PI.) das Bauen von Kirchen: Die mittelalterliche Synagoge lehnt sich stark an den christlichen K. an (Bild. Kunst 3. 39). 2. <P1. ...bauten) Kirche (1): neuzeitliche Kirchenbauten, dazu: -baumeister, der: die mittelalterlichen K.; -behörde, die; -besuch, der: Teil- nattme am Gottesdienst, dazu: -besucher, der: -blatt, das: von der Kirche herausgegebene Zeitung; -buch, das: von der Pfarrgemeinde geführtes Buch über Taufe. Konfirmation, Eheschließung u. Tod von Gemeindemitgliedern: in alten Kirchenbüchern forschen; -bund, der: Zusammenschluß von einzelnen / Landes]kirchen: -bürg, die (MA.): burgähnlich befestigte Kirche, Wehrkirche; -büße, die: von der Kirche auferlegte Buße; Pönitenz; -chor, der: aus Gemeindemitgliedern gebildeter Chor, der während des Gottesdienstes singt: im K. sein, singen; -chronik, die: vgl. -buch: -dach, das; -diebstahl, der: Diebstahl von /geweihten! Gegenständen aus einer Kirche; -dienen der: jmd., der von der Kirche angestellt ist u. der für Instandfialtung, Reinigung u. ä. der Kirche (I) //. für den üulteren Ablaid des Gottesdienstes u.a. verantwortlich ist; Küster, Mesner, Sakristan (Berufs- bez.): der K. läutet die Glocken; -disziplin, die: svw. t-zucht; -dogma, das: Dogma (I); -fabrik, die [LÜ von mial. fabrica ecclesiae = Kirchenvermögen, urspr. = Kirchenbau-. Domhütte, die für die Erhaltung der Kirchengebäude zuständig war]: svw. f -Stiftung; -fahne, die: Fahne, die bei Prozessionen mitgeführt wird od. mit der bei feierlichen Anlässen die Kirche, der Altar o. ä. geschmückt wird; -feindlich <Adj.): antiklerikal (Ggs.: -freundlich): ihr Vater ... galt ... als -er Freidenker (Mostar. Unschuldig 68); -fenster, das; -fest, das: kirchlicher Festtag; -'freundlich <Adj.) (Ggs.: -feindlich): eine -e Einstellung; -fromm <Adj.) (abwertend): [äufierlichj die Lehre u. die Gebote einer Kirche beachtend; Frömmigkeit im Sinne der Kirche zur Schau stellend; -fiihrer, der; 1. jmd., der eine füfwende Rolle in der Kirche spielt. 2. Reiseführer, in dem hauptsächlich Kirchen beschrieben sind; -flink, der: von den Kirchen gestaltete Rundfunksendung; -fürst, der (geh.): hoher geistlicher Würdenträger (bes. Bischof. Erzbischof. Kardinal); -gänser, der: seltener für TKirchgänger: man hüte sich vor einem fleißigen K. (Hochhulh. Stellvertreter 66); ^gebet, das (kath. Kirche veraltet): vom Priester gesprochenes Gebet als Teil der Messe; -gebot, das (kath. Kirche): von der Kirche erlassenes Gebot: das Einhalten der Fasttage ist ein K.; -gegner, der; -gemeinde, die: svw. tGemeinde (1 b, 2 b); -gerät, das: für liturgische Handlungen benutzter Gegenstand; -gesang, der: Gesang in der Kirche; -geschalte, die: a) Geschichte der christlichen Kirche: b) Wissenschaft, die sich mit Kirchengeschichte (a) befaßt: er hat vier Semester K. studiert, dazu: -geschichtsschreibung, die: -gesetz, das: von der Kirche erlassenes, die innere Ordnung 1469
Kirchlein der Kirche betreffendes Gesetz; -gestühl, das; -gewalt, die (christl. Kirche): das dem Klerus zukommefule Recht, die Kirche zu führen u, Sakramente zu neben; -glaube, der: Glaube an die von der Kirche verbreitete Lehre; -glocke, die: Glwke in einem Kirchturm; die -n läuten (zur Messe); -gut, das: Vermögen der Kirche an Grundbesitz, Gebäuden, Kirchensteuer u.a.; -heilige, der u. die (kath. Kirche): jmd., der von der Kirche heiliggesprochen wurde; -hoheit, die: Recht des Staates, sich in bestimmte, äu/Jere Angelegen- heiten einer Kirche einzumischen; -jähr, das: das am I. Advent beginnende Jahr mit allen Sonn- u. Feiertagen u. kirchlichen Festen; -kämpf, der: Auseinandersetzung zwischen Kirche u. Staat; -kantate,die; -konferenz,die: -kon- zert. das: Konzert mit geistlicher Musik in einer Kirche; -kunst, die <o. PI); -ländereien <P1.>: im Besitz der Kirche befindliche Ländereien; -lehen, das (MA.): der Kirche gegebenes Lehen; ^lehre. die: von der Kirche verbreitete Lehre; -lehrer. der (kath. Kirche): frommer, heiligmäßiger u. gelehrter Theologe, der die christliche Lehre weiterentwik- kelt: die K. des frühen Mittelalters; -lehrerin, die: w. Form zu t ^lehren Papst Paul VI. ernannte erstmals Frauen zu -nen: Theresia von Ävila und Katharina von Siena; -leitung,die: die K. hat sich zu dieser Frage nicht geäußert: -licht, das <P1. -er> meist in verneinten Wendungen wie kein/nicht gerade ein [großes] K. sein (ugs. scherzh.; nicht sehr klug, gescheit sein; LÜ von kirchenlat. lümen ecclesiae. urspr. = hervorragender Mann der Kirche, dann hauptsächlich in iron. Sinn gebraucht); -lied, das: von der Gemeinde, den Gläubigen gesungenes geistliches Lied; Choral; -maierei, die; -mann, der: Mann in einer hohen kirchlichen Position; -maus, die in der Wendung arm sein wie eine K. (ugs. scherzh.; sehr arm sein; weil eine Maus in einer Kirche nur schwer etw. Eßbares findet): sie ist arm wie eine K.; -musik, die: für den Gottesdienst bestimmte Musik, dazu: -musikalisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.); -Oberhaupt, das; -Ordnung, die: Sammlung von Anweisungen u. Regeln, die die Aufgaben u. Verwaltung einer Kirche betreffen; -orgel, die; -patron, der (kath. Kirche): Schutzheiliger einer Kirche; -pfleaer, der: Verwaltungsangestellter in der evangelischen Kirche; -Politik, die: Gesamtheit der Maßnahmen eines Staates in bezug auf die Kirche, dazu: -politisch <AdJ.; o. Steig.); -portal, das; -Präsident, der: Leiter einer evangelischen Landeskirche; -provinz, die: Verwaltungseinheit aus Bistümern, die unter der Leitung eines Erzbischofs steht; -rat. der: l.a) svw. N vorstand; b) Mitglied des Kirchenrats (1 a). 2.a) überregionales Selbstverwaltungsorgan einer evangelischen Landeskirche; b) Mitglied des Kirchenrats (2 a); c) <o. PI.) Titel für einen evangelischen Pfarrer, der hauptamtlich im Dienst der Landeskirche tätig ist. 3. svw. T Weltkirchenrat; -raub, der: svw. t -Diebstahl, dazu: -röuber, der; -recht, das: Gesamtheit der Rechtsvorschriften, die das kirchliche Gemeinschaftsleben regeln, dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.); -reform, die; -regiment, das: geistliche Leitung der Kirche, später svw. T-hoheit; -register, das: vgl. -buch; -Schändung, die: das Entweihen einer Kirche durch mutwillige Zerstörung od. Begehen von unsittlichen Handlungen; -schätz, der (kath. Kirche): die Verdienste u. Wohltaten Christi u. der Heiligen, die der Kirche die Möglichkeit geben, Ablaß zu erteilen; -schiff, das (Archit.): mittlerer Längsbau in einer Kirche; Hauptschiff. Mittelschiff; -schriftsteiler, der: Verfasser kirchlicher Schriften aus der Anfattgszeit der christlichen Kirche; -sonate. die (Musik): svw. Sonata da chiesa (tSonate); -Spaltung, die: Spaltung der kirchlichen Einheit; Schisma; -spräche, die: von der Kirche im Gottesdienst u. a. verwendete Sondersprache; -sprenael, der: svw. TKirchspiel; -Staat, der (hist.): unter der Oberhoheit des Papstes stehendes Gebiet in Italien; -Steuer, die: von den Kirchen von ihren Mitgliedern erhobene Steuer, die vom Staat eingezogen wird; -Stiftung, die: das einer Kirche gehörende materielle Vermögen; -stjll <Adj.; o. Steig.) (geh.): sehr, andächtig still: es wurde plötzlich k. [im Saal]; -stjlle, die (geh.): große, andächtige Stille; ^strafe, die (kath. Kirche): von der Kirche verhängte Strafe für Verstöße gegen kirchliche Verhaltensnormen; -streit, der: Auseinandersetzung innerhalb einer Kirche od. zwischen verschiedenen Kirchen; -stuhl, der; -tag. der: Großveranstaltung, beider sich die Angehörigen einer Kirche treffen; -ton, der. -tonart, die (Musik): in der mittelalterlichen Musik verwendete Tonleiter ohne Erhaltungen u. Erniedrigungen von Tönen, dazu: -tonal <Adj.; o. Steig.); -treu <Adj.>; -tür. die; -übertritt, der: das Wechseln der Konfession; Mihr, die: vgl. Kirchturmuhr; -vater, der [nach kirchenlat. patres ecclesiae = Väter der Kirche]: Verfasser einer grundlegenden kirchlichen Schrift in der Anfangszeit der christlichen Kirche; -Verfolgung, die: Unterdrückung der Kirche durch den Staat; -vermögen, das; -Versammlung. die: Versammlung von kirchlichen Würdenträgern; -vertrag, der: vertragliche Abmachung zwischen Kirche u. Staat; -Verwaltung, die: -Visitation, die: Besuch eines vorgesetzten Geistlichen in der ihm unterstellten Gemeinde; -vorstand. der: aus gewählten Mitgliedern einer evangelischen Gemeinde u. einem Pfarrer bestehendes Gremium, das die kirchlichen Angelegenheiten verwaltet; Presbyteriutn; -Zeitung, die: vgl. ^blatt; -nicht, die: Maßnahmen, die die kirchliche Ordnung schützen u. gewährleisten sollen. Kirch lein [kir^lainK das; -s. -: t Kirche (1); kirchlich <Adj.): 1. die Kirche betreffend, zur Kirche gehörend, von der Kirche ausgehend: ein -es Amt; ein -er Würdenträger; -e Bauten; ein -er Feiertag (Feiertag mit religiöser Grundlage); der Karfreitag wurde k. aufgewertet. 2. a) den Bräuchen. Riten der Kirche entsprecheml: eine -e Trauung; k. begraben werden; b) svw. f kirchenfromm: Dabei war der Alte Herr nie sehr k. gewesen (Kempowski. Tadelloser 103); Kjrdt- lidikeit, die; -: kirchliches Wesen; Kirchner [kinjnB]. der; -s, - (veraltet): svw. f Kirchendiener. Kirke [kirka]: fCirce. Kirman: tKerman. Kinnes [kirmas. kirmes]. die; -. ...messen [kirmesn; mhd. kirmesse. eigtl. = die zur Einweihung der Kirche gelesene Messe] (bes. md.. niederd.): svw. tKirchweih; <Zus.:) Kirmeskuchen, der: besonderer, zur Kirmes gebackener Kuchen. Kirne [kirns]. die; -. -n: 1. (Fachspr.) großer Kessel, in dem Margarine hergestellt wird. 2. (landsch.) Butterfaß: kirnen [kirnan] <sw. V.; hat) [md. kimen. mniederd. kernen, kamen = buttern (1).zu t'Karn]: I.(Fachspr.) (Margarine) durch Verrühren u. Vermengen von tierischen, pflanzlichen Fetten u. Ölen herstellen. 2. (landsch.) buttern (1); 2kernen; <Abl.:) Kjrnung. die; -. -en. kirre I'kira] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) mhd. (md.) kirre, mhd. kürrc] (ugs.): gefügig, zahm jmdn. k. machen, kriegen; denkst du. daß ich k. werde und dich heirate (Böll. Haus 79); kirren [kiran] <sw. V.; hat) (veraltend): kirre machen: Aber auch durch den Kuß ließ sich der Alte nicht k. (Th. Mann. Joseph 612); Kjrrung. die; -. -en (Jage rspr.): an bestimmter Stelle ausgelegtes Futter, um Wild anzulocken. Kirsch [kirJl. der; -[e]s. -: kurz für tKirschwasser. kjrsch-, Kjrsch- (vgl. auch: Kirschen-): -auflauf, der (Kochk.): Auflauf aus eingeweichtem Wei/ibrot, Eiern u. Süßkirschen; -bäum, der: I. weiß blühender Obstbaum mit Kirschen als Früchten. 2. <o. PI.) Holz des Kirschbaums (1): ein Schrank aus poliertem K.. dazu: -baumfurnier, das. -baumholz, das; -Mute, die: a) Blüte des Kirschbaums. b) Zeit, in der die Kirschbäume blühen; -fliege, die: Fliege, deren Larven im Fruchtfleisch von Kirschen lehen; -geist, der: durch Zufügen von in Alko/wl eingelegten frischen Früchten zu den gemaischten Kirschen u. Destillation hergestellter Branntwein: -groß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so groß wie eine Kirsche: eine -e Geschwulst; -e Hagelkörner; -holz, das: svw. t -baumholz; -kern, der: die -e ausspucken: er hat einen K. verschluckt, dazu: -kernbeifler, der: svw. tKernbeißer: -knödel, der: svw. tKirschenknödel; -kuchen, der; -likör, der; -lorbeer, der: Zierstrauch mit glänzenden, lederartigen Früchten; -mar- melade, die; -pflaume, die: Zierstrauch od. kleiner Baum mit weißen Blüten u. saftigen, süßen roten oii. gelben Früchten; ^rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): leuchtend rot: ein -er Mund; ^saft,der: aus ausgepreßten Kirschen gewonnener Saft: -schnaps, der: vgl. -wasser; -sorte. die; -stein, der: svw. t-kern; -torte. die: Schwarzwälder K.: -wasser, das: aus Kirschen hergestellter Branntwein. Kirsche ['kirjdl. die: -. -n [mhd. kirse. ahd. chirsa < vlat. ceresia. zu Tat. cerasus = Kirschbaum < griech. körasos = Süßkirschbaum]: l.a) kleine, fast rumle, meist rote, saftige, süß od. säuerlich schmeckende Frucht mit langem Stiel u. hartem, rundlichem Kern; Frucht des Kirschbaums: saftige, rote, reife, saure, wilde, wurmige, madige -n; die -n sind reif, schmecken süß; -n ernten, pflücken, entsteinen, einkochen; R mit jmdm. ist nicht gut -n essen (ugs.; mit jtrubn. ist nicht gut auskommen, er wird leicht ärgerlich; 1470
Kitzel gek. aus älterem: mit hohen Herren ist nicht gut K. essen, sie spucken (werfen) einem die Kerne (Stiele) ins Gesicht; warnt vor zu vertraulichem Umgang mit den ..hohen'* Herren); b) (Fachspr.) svw. f KafTeekirsche: Der .Bergkaffee' kam meistens später als der Kaffee in der Talsohle, und auf den Trockenhöfen mußten die -n verschieden sortiert werden (Jacob. Kaffee 245). 2. svw. f Kirschbaum (1): die -n blühen schon. Kjrsdien- (vgl. auch: kirsch-, Kirsch-): -äugen <P1.>: große, dunkle Augen; -bäum, der: svw. fKirschbaum; -ernte, die; -knödel, der (österr.): Knödel mit Kirschen in der Teigmasse; -michel, der (landsch.): svw. fKirschauflauf; Miund, der (dichter.): leuchtendroter Mund; -zeit, die: Zeit, in der die Kirschen rei] sind. Kirtag [kir-1, der; -[e]s. -e (österr.): svw. fKirchweih. Kismet ['kismet]. das; -s [türk. kismet < arab. quisma = Zugeteiltes] (isiam. Rel.): das dem Menschen von Allah zugeteilte Los, dem er nicht entgehen kann; unabänderliches Schicksal, in das sich der Muslim fügt: Ü K.! (fügen wir uns!; das ist unabänderlich, da ist nichts zu machen). KiOchen [kisqanl. das; -s, -: tKissen. Kissen l'kisn], das; -s. - (Vkl. tKißchen) [mhd. küssen. küssi(n). ahd. kussi(n) < afrz. coissin. cussin. aus dem Galloroman.]: mit weichem Material (Federn, Schaumgummi o. ä.) gefüllte Stoffhülle, die als weiche Unterlage, als Polster für etwas dient: ein rundes, flaches, hartes, weiches, gesticktes K.; zerwühlte K.; das K. ist zu hart: ein K. mit Federn. Roßhaar füllen; die K. aufschütteln; dem Kranken ein K. unter den Kopf schieben; die Orden liegen auf einem schwarzen K. aus Samt; in die K. zurücksinken. Kjssen-: -bezug, der: Bezug, Überzug laus Stoff] für ein K.; -fiillung, die: weiches Material, womit ein Kissen gefüllt ist; -hülle, die: vgl. -bezug; -platte, die: verzierte, schön anzusehende Vorderseite eines Kissenbezugs: Immerzu stickt sie -n für ihre Mutter (Keun. Mädchen 132); -schlacht, die (ugs.): spaßhaftes, lustiges Hinundherwerfen von l Kopf jkissen, wobei man sich gegenseitig zu treffen versucht: die Kinder machten, lieferten sich eine K.; -Überzug, der: vgl. -bezug. Kistchen [kisupn]. das; -s. -: fKiste (1 a. b); Kiste [kista], die; -, -n [mhd. kiste. ahd. kista < lat. cista < griech. kiste = Korb; Kiste]: l.a) <Vkl. fKistchen) größerer, rechteckiger, meist aus Holz bestehender, tragbarer [oben verschließbarer/ Behälter, in dem man Waren o.ä. aufbewahren od, transportieren kann: eine stabile, leere, schwere K.; die K. zunageln, öffnen, die Treppe hochtragen; Bücher in -n packen; sie bewahrt ihre Aussteuer in einer alten K. auf; Ü ich gehe jetzt in die K. (ugs.; ins Bett); ... liegt schon halb inne K. (salopp; im Sarg), aber hat nichts anderes im Kopp wie Sauigeln (Degenhardt. Zündschnüre 125); b) <Vkl. fKistchen) als Maßeinheit für bestimmte, in Kisten da) verpackte, transportierte Waren: eine K. Wein, Sekt bestellen; er hat drei -n Äpfel. Orangen gekauft; ein Kistchen Zigarren geschenkt bekommen; c) (ugs.) Gesäß; seine zweite Frau hat eine ganz schöne K. 2. (salopp) Fahrzeug, in das man sich setzen kann: meine K. (Auto) springt mal wieder nicht an; die K. (Boot) ist beinahe abgesoffen; Laß deine K. (Flugzeug) aus 2000 Fuß Höhe abfallen und dann fang sie auf (Brecht. Mensch 45). 3. (ugs.. bes. berlin.) Sache, Angelegenheit: das ist eine tolle, schwierige K.; eine völlig verfahrene, faule K. kjsten-, Kjsten-: -brett, das: die Kinder bauten sich ein Häuschen aus-ern; -decket, der: den K. aufbrechen; -grab, das (Völkerk.): vorgeschichtliches Grab aus Steinplatten in Form einer Kiste; -Öffner, der: Werkzeug, mit dem man Kisten öffnen kann; -weise <Adv.>: a) in einer Kiste verpackt: diese Ware wird k. geliefert; b) in großer, in Kisten gemessener Menge: die Apfelsinen wurden k. ins Meer geschüttet. Kita ['ki:tal, die; -. -s: kurz für fKindertagesstätte. Kitchenette [kitJVnet], die; -. -s [engl, kitchenette. zu: kitchen = Küchel: KtKhnische: eine Ferienwohnung mit K. Kitfuchs: f Kittfuchs. Kithara [ki:tara]. die; -. -s u. ...taren [ki'ta:ran; lat. cithara < griech. kithäral (Musik): altgriechisches Zupfinstrument mit kastenförmigem Resonanzkörper; Kitharistik [ki- ta'nstik], die; - [griech. kitharlstike (techne) = Kunst des Kitharaspiels] (Musik): Lehre des Kitharaspiels; KHharöde [kita'r0:d9l, der; -n, -n [lat. citharoedus < griech. kitharö- dös] (Musik): Musiker, der Kithara spielte od. Sänger, der sich mit der Kithara begleitete; Kitharodie [...ro'di:], die; -.-n [...i:an: griech. kitharödial (Musik): vonder Kithara begleiteter Sologesang. 'Kitsch [kitjl. die; -. -en [eigtl. = Körnchen. Kleinigkeit, mhd. (md.) klt = Keim, ahd. kldi] (rhein.): Kerngehäuse. Witsch [-]. der; -[e]s [wohl zu mundartl. veraltend kitschen = streichen, schmieren, eigtl. = Geschmiertesl: aus einem bestimmten Kunstverständnis heraus als geschmacklos empfundenes Produkt der darstellenden Kunst, der Musik od. Literatur; geschmacklos gestalteter, aufgemachter Gebrauchsgegenstand: literarischer, sentimentaler, religiöser K.; der Film, das Bild ist reiner, fürchterlicher K.; er hat in seiner Wohnung allen möglichen K. herumstehen; die Grenze zwischen Kunst und K. ist oft fließend; kitschig I'kitjK;] <Adj.> [zu f 2K Uschi: a) auf geschmacklos empfundene Weise gestaltet, einen künstlerischen Wert vortäuschend: eine -e Vase, Lampe; die Zusammenstellung der Farben ist k.; etw. k. kopieren: b) rührselig-sentimental; auf unechte Weise gefühlvoll: Ich ... spürte ihre Tränen auf meiner linken Hand, ich fand mich k. (Frisch. Homo 87). Kitt [kit], der; -[e]s. (Arten.) -e [mhd. küte. ahd. kuti. quiti. urspr. = Harz]: 1. zum Kleben, Dichten od. Ausfüllen von Fugen verwendete, knetbare od. zähflüssige Masse, die an der Luft erhärtet: der K. ist hart; der K. bröckelt vom Fenster; die Risse mit K. ausfüllen; Ü ein Kind ist kein K. (Bindemittel; etw., was den Zusammenhalt erhält) für eine Ehe. 2. (ugs. abwertend) Zeug, Kram: was soll ich mit dem blöden K.?; was kostet der ganze K.?; *K. reden (Unsinn reden). Kittchen [kit^n], das; -s. - [aus der Gaunerspr.. zu älterem KitUe), Kutte = Haus. Herberge; Gefängnis, zu mundartl. Kaute = Grube. Loch od. verw. mit f Kate] (ugs.): Gefängnis; er kam erst gestern aus dem K.; ins K. gehen, kommen, müssen: im K. landen, sitzen. Kittel ['kitjl. der. -s. - [mhd. kit(t)el. H. u.]: 1. mantelartiges Kleidungsstück aus leichtem Stoff, das zum Schutz od. aus hygienischen Gründen wä/irend der Arbeit getragen wird: ein blauer, schmutziger K.; der K. ist frisch gestärkt: der Arzt, die Schwester trägt einen weißen K. 2. weite, hemdartige Bluse, die über Rock od. Hose getragen wird: ein bestickter K.; zur Tracht der Männer gehört ein blauer K. 3. (südd.) Jackett: derK. paßt nicht zur Hose; den K. ausziehen, aufhängen: *jmdm. brennt der K. (südd.: jmd. ist nicht ganz gescheit). 4. (österr.) Damenrock. kittel-, Kjttel- (Kittel 1): -artig <Adj.; o. Steig.): ein -es Kleidungsstück; -kleid, das: einfaches, vorne geknöpftes Kleid: -schürze, die: ärmelloser, vorne geknöpfter Kittel, der anstelle einer Schürze getragen wird: -tasche, die. kitten I'kitn] <sw. V.; hat) [zu fKitt]: 1. mit Kitt kleben, wieder verbinden: die zerbrochene Vase k.; die Tasse ist gekittet; Ü der Bruch in ihrer Beziehung läßt sich nicht mehr k.; ihre Ehe ließ sich nicht mehr k. 2. etw. mit Kitt an etw. befestigen: den Henkel an die Kanne k.; eine neue Scheibe ins Fenster k.; kjttfarben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe des Fensterkitts; graubeige; kjtt- grau <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): svw. fkittfarben. Kittfuchs [kit-]. der; -es. ...fuchse [engl, kitfox. zu: kitten = Tierjunges u. fox = Fuchs]: kleiner, in den Wüsten Nordamerikas lebender Fuchs mit großen Ohren. Kitz [krtß]. das; -es. -e, Kitze [kit^s], die; -. -n [mhd. kiz. kitze. ahd. chizzi(n). urspr. wohl Lockrufl: Junges von Reh. Gemse, Ziege. Kitzel ['kitßl], der; -s. - [zu f kitzeln]: 1. <P1. selten) durch leichte Berührung auf der Haut od. den Schleimhäuten hervorgerufene, dem Juckreiz ähnliche Reizempfindung: einen unangenehmen K. im Hals verspüren: Staub in der Nase verursacht K. 2. mit angenehmen Gefühlen verbundenes Verlangen, etw. zu tun, was man eigentlich nicht tun sollte, was gefährlich, verboten o. ä. ist: einen K. nach etw. verspüren; Und welch einen K. mußte es ihr bereiten, die Münchner Hofkreise hineinzulegen (A. Kolb. Daphne 105); kitzelig: fkitzlig; kitzeln [kitzln] <sw. V.; hat) [mhd. kitzeln, ahd. kizzilön]: l.a) bei jmdm. durch wiederholtes Berühren an bestimmten, empfindlichen Körperstellen eine Empfindung auslösen, die meist zum Lachen reizt: jmdn. k.; Jmds. Fußsohlen k.; jmdn. an den Zehen, unter den Armen k.; sie kitzelte ihn mit einem Grashalm in der Nase: er hat ihn mit dem Messer zwischen den Rippen gekitzelt (salopp; ihn mit Messerstichen verletzt); b) durch leichtes I unabsichtliches J Berühren eine leicht juckende Empfindung 1471
Kitzler hervorrufen, verursachen: die Wolle kitzelt; die Haare kitzeln im Nacken: ein kitzelnder Schnurrbart. 2.a) einen angenehmen Sinnesreiz hervorrufen: gutes Essen kitzelt den Gaumen; der Duft aus der Küche kitzelte ihn in der Nase, kitzelte seine Nase; Hortenses pralle Brüste unter dem dünnen Nachthemd kitzelten seine Augen (Apitz. Wölfe 100); jmds. Eitelkeit k. (jnuhn. schmeicheln): b) einen Kitzel (2)hervorrufen, verursachen: es kitzelt mich (reizt, gelüstet mich), ihm zu widersprechen; der Gedanke an das Abenteuer kitzelt ihn; Er sagte es mit einer Art fürchterlichen Flehens.... das sie grausig kitzelte (H. Mann. Unrat 142); Kitzler ['kiißlrc]. der;-s.-[eigtl. = Organ, das bei Berührung einen Sinnesreiz auslöst]: am oberen Etule der kleinen Scheunlippen gelegenes weihliches Geschlechtsorgan, das sich hei sexueller Erregung aufrichtet u. den Orgasmus auslöst: Klitoris: kitzlig, (auch:) kitzelig I'kitstoMu;] <Adj.; nicht adv.>: l.a) empfindlich gegen Kitzeln (1): eine -e Stelle; er ist überhaupt nicht k. [an den Füßen]; b) empfindlich reagierend: in diesem Punkt, in Ehrensachen ist er sehr k. 2. behutsame Behandlung erfordernd: schwierig, heikel: eine kitzlige Frage. Angelegenheit; da haben wir doch schon kitzligere Sachen gehabt mitunter (H. Kolb. Wilzen- bach 87); die Situation wurde für Ihn k. (unangenehm, bedenklich). 'Kiwi |ki:vi]. der. -s, -s [aus einer ozeanischen Eingebore- nenspr. (Maori). lautm.]: aufNeuseelandbeheimateter.flug- unjä/iiger Laufvogel. HCiwi [-]. die; -. -s [engl. kiwi. H. u.|: kugelige od. eiförmige, behaarte Frucht mit saftigem, säuerlichem, glasigem Fruchtfleisch;^ chinesische Stachelbeere; <Zus.:> KjwHTrudit, die: svw. f2Kiwi. Kjökkenmöddinger l'kjoeknmcediric; norw. kjokkenmoddin- ger]: TKökkenmöddinger. klabastem [klabastBn] <sw. V.> [H. u.] (landsch.): 1. schwerfällig laufen, einher trotten u. dabei Lärm verursachen <ist>. 2. (Menschen od. Tiere) schlagen, prügeln <hat>. 3. (mit den Händen) sich zu schaffen machen <hat>. Klabautermann fkla'baute-], der: -[eis. ...männer [niederd. mundartl. auch: Klafatersmann. wahrsch. zu tkalfatern, da nach dem Volksglauben der Geist gegen die hölzernen Schiflswände klopft, um zur Ausbesserung zu mahnen od. den Untergang des Schiffes anzukündigen] (nordd.): a) guter Geist, der in schwierigen Lagen hilft: b) Kobold, der dem Schiff, auf dem er erscheint. Unglück ankündigt. Klaberiasch [klabnjajl. das; -s. KlaberjaO [...jas]. das; ..Jas- ses. Klabrias ['klabrias]. das: - [vidi, über das Jidd. zu niederl. klaverjas. zu: klaveren = TreiT. Kreuz (Farbe im Kartenspiel, eigtl. = Dreiblatt, nach dem Symbol auf der Spielkarte) u. jas. tJaß]: dem Schafskopf ähnliches Kartenspiel. Klabusterbeere [klabostiH. die; -. -n Itklabusternl (landsch.): (meist bei Tieren) in den Haaren am After klebendes getrocknetes Klümpchen Kot: Ü jmdm. die -n aus dem Arsch fliegen lassen (Soldatenspr.; jmdn. rücksichtslosdrillen)', Kbbustermarech [-], der; in der Wendung jmdm. den K. orgeln (salopp; jmdn. schikanieren): klabustern [kla'bostün] <sw. V.; hat) [bes. md. Nebenf. von Tklaba- stern] (landsch.): beschmutzen, verunreinigen. klack! [klak] <Intcrj.>: a) lautm. für einen kurzen, hellen Ton. wenn zwei harte Gegenstände aufeinandertreffen: WieGoebbelsbeim Einmarsch der Russen den Gullideckel aufreißt und ruft: „Wir haben doch gesiegt!" k. wieder zu (Kempowski. Uns 168); b) lautm. für das Auftreflen breiiger od. dickflüssiger Tropfen auf Festem; Klack [-], der; -s. Kläcke [kleka: mhd. klac. wohl zu: klecken = sich spalten, platzen]: 1. (alemann.) Spalt. Ritze (im Buden* in Türen). 2. (ugs.) a) kleines Häufchen. Klecks: b) Schandfleck. Makel; klacken [klakn] <sw. V.; hat) [lautm. für einen dunkleren Klang (im Ggs. zu f klicken)]: 1. (ugs.) einen kurzen, metallischen, harten Ton von sich geben: ich hörte ihr Feuerzeug k. (Böll. Und sagte 121); auf den Schultern, manchmal an die Helme stoßend, klacken ... die Gewehre (A. Zweig. Grischa); <subst.:> ein Klacken. der Hörer war aufgelegt worden (Quick 12. 1958. 28). 2. (landsch.) klatschend zu Boden fallen: klackern [klaken] <sw. V.; hat) (landsch.): l.a) kleckern; b) gluckern. 2. mehrmals nacheinander einen kurzen, harten Ton von sich geben; b) mehrmals nacheinander mit einem kurzen, harten Ton auf treffen; klacks! [klaks] <Interj.>: svw. f klack: Klacks [-]. der; -es. -e (ugs.): 1. svw. tKlecks (2): ein K. Senf. Marmelade; Ü für uns ist so was nK.( eine leichte Aufgabe, über die man gar nicht lange diskutiert); klacksen [klaksn] <sw. V.; hat) (ugs.): svw. f klacken (2). Kladde [klada]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. kladde = Schmutz. Unredlichkeit, also eigtl. = Schmiererei, viell. gek. aus niederd. kladbök = Konzeptbuch]: l.a) /'Schmier iheft. in das man den ersten Entwurf niederschreibt: etw. in eine K. schreiben; einen Aufsatz in die K. vorschreiben; b) Geschäftsbuch für vorläufige Eintragungen. 2. vorläufiger Entwurf. Konzept: der Arikel liegt bisher nur als K. vor. kladderadatsch! [kladara'da.y. auch: ...datjl <Interj.): lautm. für das Krachen u. Klirren, das man hört, wenn etw. Festes. Hartes [zu Boden] lallt; Kladderadatsch [-]. der; -[e]s. -e [weitere Verbreitung des Wortes durch das 1848 gegr. gleichnamige polit.-satirische Wochenblatt] (ugs.): X.Chaos, heilloses Durcheinander nach einem vorausgegangenen Zusammenbruch: seine Geschäfte endeten mit einem großen K. 2. Skatulal. Aufregung: es gab einen ganz großen K. in unserem Ort wegen dieser Sache. Kladozere [klado't>e:ro|. die: -. -n [zu griech, klädos = Sproß u. keras = Hörn. Fühler] <meist PL): Wasserfloh. klaff tklilT, klaff. klaffen f'klafn] <sw. V.; hat) [mhd. klaffen = schallen, klappern.schwatzen.eigtl. = mit Krachen bersten, öffnen; ahd. klaflon = zusammenschlagen, krachen, schallen]: 1. einen auffallend großen Zwischenraum, eine tiefere Spalte 0. ä. in einer sonst üblicherweise geschlossenen Decke. Fläche bilden: Risse. Löcher klaffen in der Mauer, im Boden: vor uns klafft ein Abgrund (tut sich ein Abgrund auf); eine klaffende Wunde. 2. (niederd.) kmt u. viel schwatzen, plappern: Ja. und dann sind es richtige Schnitzen, die gar nicht wirklich kaufen wollen, die nur schnitzen und k. wollten (Fallada. Mann 99): kläffen [klefn] <sw. V.; hat) [Tklaffen] (abwertend): 1. (vom Hund) mit hellen, kurzen, abgehackten Tönen bellen: der Dackel kläffte wütend, als ich eintrat: ein kläffender Köter; Ü ein Geschütz kläffte sinnlos (Gaiser. Jagd 31). 2. (ugs.) mit hoher Stimme schimpfen: Der Fettsack duckte sich blitzschnell, während er kläffte: ..Ich verbitte mir das!" (Simmel. Stoff 66); Kläffer, der; -s. - (ugs. abwertend): (kleiner! Hund, der viel kläfft:0 Ich möchte beinahe die beiden Kerle laufen lassen. ... es sind doch bloß kleine K. (Fallada. Jeder 52); Ktyffrau- schel, die; -. -n: in nördlichen Meeren lebende, eßbare Muschel mit eiförmigen, auseinanderklaffenden Schalen. Klafter ['klaftol. der. auch: das: -s. -. veraltet, selten: die; -. -n [mhd. kläfter: ahd. kläftra, eigtl. = Armvoll, Amispanne, zu einem untergegangenen Verb mit der Bed. „umfassen, umarmen"]: 1.a) frühere lüingeneinheit (von ungefähr der Länge, die ein Erwachsener mit ausgebreiteten Armen greifen kann): drei K. tief; b) Raummaß für Holz (entspricht einem Klafter [I a] Höhe und Breite): drei K. Holz; Anmachholz für unsere Zentralheizung, das wir in -n auf der Försterei gekauft hatten (Fallada. Trinker 103). 1. (landsch.. Seemannsspr.) Faden. Leine. kltfter-, Kfyfter- (Klafter 1): -hoch <Adj.; o. Steig.): so hoch wie ein Klafter; sehr hoch; -holz, das: Holz, das gespaltet u. in Klafter gestapelt ist; -lang <Adj.; o. Steig.): vgl. -hoch; -tief <Adj.; o. Steig.): vgl. -hoch. klaftern [klaften] <sw. V.; hat): 1. (Holz) in Klafter auf- schichten. 2. (Jägerspr.) (von Flügeln großer Vögel) eine bestimmte Spannweite haben: als ich autblickte, siehe, da war's ein Adler, der über mir klafterte ungeheuer (Th. Mann. Joseph 460). klag-. Klag-: -erhebung, die: svw. tKlageerhebung; -ge- schrei.das: svw. t Klagegeschrei: -gesang.der: svw. ? Klagegesang; ^k» <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): 1. ohne Klage; olme zu klagen: Er kippte k. um und gab keinen Ton mehr von sich (Cotton. Silver-Jet 63). 2. (bes. österr.) ohne Anlaß zur Klage; olme Schwierigkeiten: Außer diesen kleinen Zwischenfällen verläuft das Weltraumexperimenl völlig k. (Express 15. 10. 68. 2). klagbar [kla.kba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. klage- biere = beklagenswert; klagend] (jur.): so beschaffen, daß man vor Gericht darauf klagen kann: eine -e Angelegenheit; k. sein, werden (vor Gericht klagen); <Abl.:> Klgg- barkeit. die; - (jur.): das Geltendmachen einer Klage vor Gericht; Klane ['kla:g3], die: -. -n [mhd. klage, ahd. klaga]: 1. (geh.) Imit entsprechenden Gesten verbundene] Worte od. Laute, durch die man Schmerz. Kutnmer. Trauer 1472
Klammer zum Ausdruck bringt: eine verzweifelte K.; unsere K. um den Verstorbenen; bittere -n ausstoßen; in laute -n ausbrechen; sich in endlosen -n ergehen; die stille, stumme (sich nicht laut äußernde) K. der Mutter über den Tod ihres Kindes; Ü die süße K. (dichter.; der wie eine Klaue klingende Gesang) der Nachtigall. 2. Worte od. Äußerungen, durch die man Mißmut, Unmut, Ärger, Beschwerden zum Ausdruck bringt: die -n über die Jugendlichen werden immer häufiger; in letzter Zeit kamen mehrmals -n über die schlechte Bedienung, wegen dauernder Störungen; es wurden keine neuen -n laut; über etw. K. führen; -n vorbringen; [keinen] Anlaß. Grund zur K. geben, haben; Und der gnädige Herr hat gesagt .... daß ich keine -n höre (scherzh.; er mahnte das Mädchen, sich gut zu benehmen: Lederer. Liebe 19). 3. (jur.) bei Gericht vorgebrachte Beschwerde u. das Geltend- machen dieses Anspruchs durch ein gerichtliches Verfahren: eine verfassungsrechtliche K.; K. auf Zahlung der Schulden, auf Feststellung eines Rechtsverhältnisses; die K. ist zulässig; eine K. [überprüfen, entscheiden, abweisen, zurückweisen; er hat die K. zurückgenommen, zurückgezogen; das Gericht hat der K. stattgegeben; die K. (das Verfahren) läuft [noch]; eine K. (Klageschrift) abfassen, einreichen; eine K. (einen Prozeß) [gegen jmdn.] anstrengen, führen; [gegen jmdn.] K. erheben (ein Verfahren einleiten). 'Klage- (Klage 1): ^frau, die: svw. Nweib; ^gesang. der: vgl. ^lied; -gesdirei. das: mit lautem Geschrei verbundene Klage: ^but, der: Laut, Ton, mit dem man einem Schmerz, Kummer Ausdruck gibt: ^lied. das: melancholisches, wehmütiges Lied: Gedicht, mit dem man einem Schmerz Ausdruck verleiht: *ein K. [über Jmdn., etw.] anstimmen, singen o.a. (seine Unzufriedenheit mit jmdm., etw., seinen Unmut über jmdn., etw. zum Ausdruck bringen, indem man über jmds. Verhalten o.a. klagt, sich beklagt): Auch Monsieur Alphand ... kann da ein K. singen, das über viele Oktaven reicht (Dönhoff. Ära 196): -litanei.dic: vgl. ^lied; -mauer. die [nach den Gebeten, die die Zerstörung des Herodianischen Tempels durch die Römer 70 n.Chr. beklagen]: Teil der Westmauer des Tempels in Jerusalem, der den Juden als Gebetsstätte dient: Ü Bin ich nicht Kaderleiterin, K. (jmd., bei dem man Klagen vorbringen kann) und Klärbecken (Kant. Impressum 141); ^nif, der: Ausruf, mit dem man einem Schmerz Ausdruck gibt: ^schrei, der: vgl. ^ruf; ^weib. das: Frau, die dafür bezahlt wird, daß sie einen Toten laut beweint, solange er aufgebahrt ist. ^Igge- (jur.; Klage 3): ^abweisung. die: Zurückweisung der vom Kläger erhobenen Klage durch gerichtliche Entscheidung: -antra«, der: Antrag, der das Begehren des Klägers enthält: -begehren, das: in Form einer Klage erhobenes, durch den Klageantrag inhaltlich bestimmtes Verlangen nach Rechtsschutz: -erhebung, die: Einreichung der Klage beim Prozeßgericht (durch den Rechtsanwalt]: -punkt, der: Gegenstand der Klage: ^recht, das: Recht, eine Klage bei Gericht vorzubringen: -sache, die: svw. Npunkt; -schritt, die: förmlicher, bei Gericht einzureichender Schriftsatz, der die Bezeichnung der Parteien u. des Gerichts, alle zur Begründung der Klage erforderlichen Tatsachen u. das Begehren des Klägers enthält: ^weg, der: das Klagen (3 a) als Mittel, Möglichkeit: die Miete auf dem K. (durch eine Klage) eintreiben; seine Forderungen im K. durchsetzen. klagen fkla:gn] <sw. V.; hat) [mhd. klagen, ahd. klagön]: l.a) (geh.) jammernd [mit entsprechenden Gebärden] den Schmerz, die Trauer laut äußern /um Mitleid zu erregen]: schon von weitem hörte man die alten Frauen k.; sich klagend die Haare raufen; b) äußern, daß man an etw. (Schmerzen, Beschwerden) leidet: über Rückenschmerzen k.; er klagte den ganzen Tag über Kopfschmerzen; <fachspr. u. in bestimmten Verbindungen auch tr.:> die geklagten Beschwerden (Deutsche Literaturzeitschrift 12. 1972. Spalte 1033); c) Unmut, Ärger äußern, sich beschweren: über die unwürdige Behandlung, über den unverschämten Hausverwalter k.; sie hatte nie darüber geklagt, daß der Lärm von Tag zu Tag stärker wurde; d) Unzufriedenheit in bekümmertem Tonfall äußern: er klagt, wann immer ich ihn treffe; die Geschäftsleute klagen über die schlechten Abschlüsse; <subst.:> sein ständiges Klagen regt uns auf; wie geht's?- Ich kann nicht k. (mir geht es ganz gut, ich habe keinen Grund, mich zu beschweren): e) etw., was einem Sorgen macht, was einen bedrückt, jmdm. erzählen: jmdm. sein Leid, sein Mißgeschick, seine Not k.; „So klagte mein Bruder Jehuda mir Jüngst vertraulich, daß ..." (Th. Mann. Joseph 517); 0 (geh.) den Verlust von jmdm., etw. stark empfinden u. bedauern, jmdm., einer Sache nachtrauern: sie klagt über den Tod ihres Kindes, um ihr verlorenes Glück. 2.a) (von Vögeln) in klagendem Tordali rufen, schreien: am Wasser .... wo ... die Kiebitze über den Wiesen klagten (Wiechert. Jeromin-Kinder 699); ..Ich bin so müde44, klagt sie wie ein Vogel (Remarque. Obelisk 252); b) (Jägerspr.) aus Angst od. Schmerz kläglich- schwache Laute von sich geben: das angeschossene Reh klagt im Dickicht. 3.a) bei Gericht Klage (3) fuhren: er will [gegen die Firma] k., wenn der Vertrag nicht erfüllt wird; auf Schadenersatz, Pfändung k.; die klagende Partei. Seite; b) (österr.) verklagen: Schnappschüsse aus dem Intimbereich der Königsfamilie schockieren England. Klagt die Queen den ..Daily Express44? (Kronen-Zeitung 2996. 6); Kläger ['kleige], der; -s. - [mhd. kleger. klager. spätahd. ciagare]: jmd., der (im Zivilprozeß) Klage (3) führt (Ggs.: Beklagter): K. sein; er tritt als K. auf; den K. vor Gericht vertreten; mit dem K. einen Vergleich schließen; Spr wo kein K. ist. ist auch kein Richter (wenn niemand an eines anderen nicht korrekter Handlungsweise Anstoß nimmt, sie nicht beanstandet, wird der Betreffende auch nicht zur Verantwortung gezogen, hat er nichts zu befürchten /u. kann in seinem Tun fortfahren]): Klägerin, die; -. -nen: w. Form zu TKläger; klägerisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Schweiz.): [gerichtliche] Klage führend: klägerischerseits <Adv.>: von seiten des Klägers: Klftgerschaft, die; -. -en (Schweiz.): 1. alle Kläger. 2. Anklage [vor Gericht]: klüglich ['kle-.klu;] <Adj.> [mhd. klagelich; ahd. cla- galih = klagend; beklagenswert, jämmerlich): 1. hilflosen Jammer, hilflose Angst od. Niedergeschlagenheit ausdrük- kend: das -e Geblöke der verirrten Tiere; eine -e Miene zeigen; ..Das habe ich ja auch schon gesagt44, wandte die Puck k. ein (Sebastian. Krankenhaus 151); er lächelte k. (unglücklich u. hilflos). 2.a) mitleiderregend, beklagenswert: einen -en Anblick bieten; er befand sich in einem recht -en Zustand; er nahm ein -es Ende; k. umkommen; b) (oft abwertend) /durch das Unvermögen Beteiligter] o/me besondere Bedeutung, mittderwertig: geringwertig: ein -es Ergebnis: das war eine -e Leistung; was bei der Sache herauskam, war [ziemlich] k.; es blieb nichts als ein -er (spärlicher) Rest; c) (oft abwertend) in beschämender Weise Ierbärmlich, jämmerlich]: eine -e Rolle spielen; er hat k. versagt; trotz des guten Willens der Beteiligten scheiterten die Verhandlungen k.; <Abl.:> Kläglichkeit, die; -. -en <P1. selten). Klamauk [kla'm^uk], der; -s [aus dem Berlin., vermutl. aus einer lautm. Interjektion entwickelt, vgl. das lautlich ähnliche „pardauz44] (ugs. abwertend): [mit viel Bewegung, ausgelassenem Herumtollen verbundener] Lärm, Krach: ein fürchterlicher K.; die Schüler machen in der Klasse K.; macht nicht so einen K.! (schreit nicht so laut [u. tobt nicht so laut herum]): um den Film wird viel K. (Reklamewirbel) gemacht; schon war der Schuh in der Tiefe des Wasserlochs verschwunden. Zu Hause K. Haute Auseinandersetzung, Krach: Lynen. Kentaurenfährte 10). klamm [klam] <Adj.; nicht adv.) [mhd., mniederd. klam, zu tklemmen]: l./noch] leicht feucht fu. daher auch unangenehm kühl]: -e Wäsche; die Betten waren k.. fühlten sich k. an; die Bücher waren k. von Kälte und Feuchtigkeit (Kuby, Sieg 180); Auch ohne einen Tropfen Regen wird der Park am Abend k. (Wohmann. Absicht 1%); Fußbodentrocken sei der Raum, sagte er, wenn auch etwas k. (Grass, Katz 71). 2. durch Kälte steif, in der Beweglicheit beeinträchtigt: -e Finger haben; Ich bin ganz k. vor Kälte (Andersch. Sansibar 142). 3. meist in der Verbindung *k. sein (salopp; leine gewisse Zeit lang] über kein od. nur wenig Geld verfügen); Klamm [-]. die; -. -en [mhd. klam, zu tklemmen]: enge, tiefe Schlucht in Felsen [mit einem Wildbach]: Klammer ['klamel. die; -, -n [mhd. klam- [m]er; tklemmen]: 1. <Vkl. tKlämmerchen) Gegenstand, der dem Zweck dient, zwei Sachen zusammenzuhalten od. etw. an etw. zu befestigen: die Wäsche auf der Leine mit -n (= Wäscheklammern) befestigen; die Balken werden durch eiserne -n ( = Bauklammern) zusammengehalten; wenn die Wunde geheilt ist. werden die -n (= Wund- klammern) entfernt; Ü eine eiserne K. legte sich um seinen Hals; Berlin ist die K., die an der Nahtstelle beide Teile Deutschlands zusammenheftet (Dönhoff, Ära 72). 2.a) 93 GDW 1473
Klammer- paarweise angeordnetes Schriftzeichen, das am Anfang u. am Ende eines eingeschobenen Textes steht u. den Text einschließt, od. nur dessen einer Teil: runde, eckige, spitze, geschweifte -In]; K. auf... K. zu (beim Diktieren: vordere Klammer ... hintere Klatnmer): etw, in K./in -n setzen; Erklärungen stehen in -n; ich löse zuerst die K. auf (Math.; rechne zuerst das. was in der Klammer steht): b) in Klammern eingeschlossener Text: lesen Sie die K. mit! 3. Griff zum Festhalten des Gegners, indem man ihn mit beiden Armen umfaßt: ... bekam ich ihn in den Griff, hielt ihn geraume Zeit fest in der K. (Hagelstange. Spielball 110). Klammer-: -äflchen, das (ugs. scherzh.): die auf dem Soziussitz eines Motorrades sitzende Person (meist ein Mädchen): -äffe, der: I. in Mittel- u. Südamerika heimischer Affe, der sich mit seinem Greifschwanz allein od. mit seinen langen, dünnen Gliedmaßen festklammern kann. 2. (ugs. scherzh.) jmd., der sich mit Armen u. Beinen an einem Halt festklammert: durch Ihre verkrampften Versuche, die Bügel um jeden Preis halten zu wollen ... geht der ganze Sitz zum Teufel, wird aus dem Mehlsack ein K. (Dwinger. Erde 86); -ausdruck, der (Math.): lAusdruck (5). der in Klammern gesetzt ist: ^beutel, der: Beutel zum Aufbewahren von Wäscheklammern: *mit dem K. gepudert 9em (berlin. salopp; nicht recht bei Verstand, verrückt geworden sein)', -braut, die (scherzh.): svw. Käffchen; -form, die (Sprachw.): um ihr Mittelglied gekürzte, mehrgliedrige Zusammensetzung (z.B. ..Fernamt" aus ..Fernsprechamt"); -fügung, die (Sprachw.): kopulative Wortgruppe mit gemeinsamem, nur eimnal genanntem Glied (z.B. Brot- und Feinbäckerei): -griff, der: 1. Griff, mit dem sich jmd. an jmdm., etw. festklammert: Er befreite sich aus ihrem K.. um neu eintreffende Gäste zu begrüßen (Bunte 49, 1974. 121). 2. (Gewichtheben) Umfassen der Hantelstange, indem man den Daumen mit dem Zeige- u. Mittelfinger einklammert. 3. (Turnen) Griff während der Hilfestellung, bei dem man den Oberarm des Übenden mit beiden Händen umgreift: -katze, die: svw. T-äffchen; -sack, der: svw. t-beutel; -schürze, die: Schürze mit einer größeren Tasche für Wäscheklammem: -tasche, die: vgl. -beutel. Klämnerchen fklemwpn], das; -s, -: TKlammer (1). klammern [klamm] <sw. V.; hat) [zu tKlammert, l.a) <k. + sich) sich festzuhalten suchen, indem man jmdn.. etw. mit den Fingern od. Armen fu. Beinen/ fest umschließt: sich an das Geländer, an ein Boot k.; sie klammerte sich weinend an die Freundin; eine Hand klammert sich um meine Schulter (Remarque. Westen 53); Ü sich an eine Hoffnung, einen Gedanken k.; sich ans Leben k. (am Leben hängen): er klammert sich an sein Elternhaus (sucht bei seinen Eltern Halt): b) (die Finger, die Hand) wie eine Klammer (1) um etw. legen: Ich klammere die Hände um die Tischkanten (Bieler. Bonilaz 122). 2. mit einer Klammer (1) zusammenhalten: eine Wunde k.; der Arzt mußte den Schnitt k. 3. an etw. mit einer Klammer (1) befestigen: einen Zettel, eine Notiz an das Buch k. 4. (Boxen) die Arme um den Gegner legen u. ihn an sich ziehen. klammheimlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [aus dem Nord- ostd.,H.u.;wahrsch.zulat.clam = heimlich, tau tologische Bildung] (fam.): auf ganz heimliche, geschickt-unauffällige Weise [geschehend, etw. ausführendI, so daß niemand weiß, wie es zugegangen ist: sein -es Verschwinden wurde erst nach Stunden entdeckt; k. abhauen. Klamotte [kla'moDJ. die; -. -n [gaunerspr.. eigtl. = zerbrochener Mauer-, Ziegelstein, dann übertr. zur Bez. eines wertlosen Gegenstandes; H. u.]: 1. (salopp) a) <P1.) Kleidung: alte, schäbige -n; „Was trägst denn du für -n? Prima Kluft.4' (Dürrenmatt. Grieche 65); „Dem Jungen können wir nicht an die -n" (Jargon; können ihn nicht überfuhren, das Verbrechen begangen zu haben; Baum. Paris 73); zwei Tage bin ich nicht aus den -n herausgekommen (war ich ununterbrochen im Einsatz, im Dienst); b) <PI.) / wertloses] Zeug. Kram: Öfen. Bettstellen. Schränke ... Die alten -n. sagte der Fahrer ... das Zeug ist wertlos (Kuby, Sieg 52); c) (selten) [alter] Gegenstand. Gerät: „In fünf Minuten hast du die K. (= das Radio) in Ordnung gebracht" (Apitz, Wölfe 114). 2.a) (ugs. abwertend) derber Schwank mit groben Spaßen u. ohne besonderes geistiges Niveau: Erniedrigt zur K.. war die Aufführung ohne Schwung und ohne Humor (Hörzu 12. 1971, 58); b) (Jargon) altes, unbekanntes Theaterstück, an das man keine hohen Erwartungen knüpft. 3. (landsch., bes. berlin.) Gesteinsbrocken; herumliegender Stein: die K inder warfen mit -n; Laut Reiseprospekt befindet sich bei Porto/Korsika ein Kiesel-Sandstrand. Was wir vorfanden, waren ... -n (BM I. 9. 74. 35); <Zus. zu 3:>Klam9ttenberg,Klam9ttenhüael, der (ugs.): Berg aus (durch Kriegseinwirkungen verursachten) Trümmern u. Schutt; <Zus. zu 1.) KlamQttenkkte. die (ugs.): Kiste, in der Klamotten (1) aufbewahrt werden: aus Groß- mutters K. (altmodisch u. verstaubt). Klampel'klampal.die; -,-n [mniederd. klampe = Klammer. Haken] (Seemannsspr.): 1. Vorrichtung aus Holz od. Metall tneist in Form eines kleinen Ambosses zum Belegen (Festmachen) von Tauen. 2. aus zwei Klötzen bestehender Unterbau auf dem Schiffsdeck zum Abstützen des Bei- oder Rettungsbootes: Das Rettungsboot, bisher frei auf den -n ruhend, wurde mit Ketten seefest gemacht (Kisch. Reporter 32). Klampfe [klamgjb], die; -, -n [südd., zu mhd. kl impfen = fest zusammendrucken, -ziehen od. zu südd. Klampfe = Klammer. Hakenl: 1. (volkst.) einfache Gitarre: die K. zupfen; auf der K. spielen; sie zogen mit K. und Rucksack in die Natur. 2. (österr.) Bauklammer; <Abl. zu 2:> Klampferer, der. -s. - (österr.): Klempner. klamüsern [klamy:zpnl <s\v. V.; hat) lzu TKalmäuserl (nordd.): einer Sache [in der Stille, ruhig] nachforschen, nachsinnen; studieren: Diese Einzelheiten mußte ich nicht k., das alles stand ... auf einer Ansichtspostkarte (Grass, Hundejahre 293). Klan lkla:n], der; -s, < [engl. clan. TClan]: a) (Völkerkunde) Gruppe eines Stammes, die sich von gleichen Vorfahren herleitet; b) eindeutschend für tClan (2). klandestin [klandes'tl.n] <Adj.; o. Steig.) [frz. clandestin < lat. clandestlnus] (veraltet): heimlich: -e Ehe (veraltet; Ehe, die nicht nach kanonischer Vorschrift geschlossen u. daher für die Kirche ungültig ist). klang [klanl: I. Tklingen. 2. T kling, klang: Klang [-]. der: -[e]s. Klänge ['kleoa: mhd. klanc, zu tklingenl: l.a) etw.. was akustisch in reiner, dem Ohr wohlgefälliger Weise wahr- genommen wirdu. über eine kürzere Zeit hin. aber allmählich schwächer werdend, atidauert; Ton. der durch das harmonische Zusammenklingen meist heller, reiner Töne entsteht: ein heller, tiefer, metallischer, lieblicher K.; der K. der Glocken weckte mich; b) bestimmte Eigenheit der Töne einer Stimme, eines Instrumentes o. ä.; Klangfarbe: der weiche, warme K. ihrer Stimme; das Orchester hat einen vollen.dunklen K.; jmdn. am K. der Stimme, des Lachens erkennen; Ü Sein Name hat keinen schlechten K. (er ist ein recht angesehener Mann; Kirst. Aufruhr 90); seine Worte hatten einen bitteren K. (es schwang ein bitterer Unterton mit). 2. <P1.) Folge harmonisch aneinandergereihter Töne, die eine Melodie ergeben; Musik: aus dem Saal drangen altbekannte, moderne Klänge, drangen die Klänge Wagners. Mozarts; nach den Klängen eines Walzers tanzen. klQHg-,KI$ng-: -analyse, die (Fachspr.): Analyse eines Klanges (1 a). um Frequenz u. Stärke der einzelnen Töne zu ermitteln; -assoziation, die (Fachspr.): Assoziation, die durch das Hören eines Klanges (1 a) entsteht; -biM, das (Fachspr.): Gesamteindruck eines Klanges da); -blende, die (Technik): svw. tTonblende; -boden, der (Musik): svw. TResonanzboden; -effekt, der: durch /bestimmte] Klänge (1 a) bewirkter Effekt; -färbe, die (Musik): die für einen bestimmten Klang (1 a) charakteristische Art u. Weise, dazu: -farberegier, der (Technik): svw. tTonblende: -figur, die: I. (Musik. Physik) Figur, die entsteht, wenn man einen Klangkörper (1) mit einem Pulver o. ä. bestreut. 2. mehrere aufeinanderfolgende, melodisch od. rhythmisch zusammengehörende Klänge (1 a); -fülle, die: Intensität. Fülle an Klängen (1 a); -«schlecht, das (Musik): svw. tTongeschlecht; -körper, der: 1. (Fachspr.) Hohlkörper, der durch Einwirkung von Schwingungen einen Klang (1 a) erzeugt. 2. (geh.) Gesamtheit der Musiker eines Orchesters; Orchester: Der 70 Mitglieder zählende K. ( = des Studentenorchesters; Neues D. 20. 6. 64, 4); Das „Gürzenich'-Orchester ist einer der besten deutschen K. (Zeit 20.11.64.56); -kulkse, die: Die Weltraummelodien ... waren -n bei den meisten Shows (Spiegel 45. 1977. 270); -los <Adj.; o. Steig.): ohne Klang (lb); tonlos: Edith ... sprach mit einer Stimme, die nun seltsam flach und k. geworden war (Simmel. Stoff 168); vgl. sang- und klanglos, dazu: -losigkeit, die; -; -maierei, die (Sprachw.): svw. t Lautmalerei; -regier, der (Technik): svw. tTonblende: -rein <Adj.>: einen reinen 1474
klapper-, Klapper- Klang (1 a) habend, dazu: -reinheit, die; -schön <Adj.>: vgl. ^rein, dazu: -Schönheit, die: ^voll <Adj.>: I. einen vollen, reichen Klang (I b) habend. 2. (nicht adv.) durch Renommee, guten Ruf bekannt, berühmt: er hatte als Kritiker einen -en Namen; -Wirkung, die. klanglich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): den Klang (1) betreffend: die -e Schönheit einer Komposition: k. gut aufeinander abgestimmt sein. Klapf [klaofl, der: -s. Kläpfe ['kleofa; südd. Nebenf. von veraltet Klapp = Knall. Krach; Schlag, zu tklappen] (südd.. Schweiz, mundartl.): 1. Knall. Schlag. Krach. 2. Ohrfeige: kläpfen fklep/n] <sw. V.; hat) (südd.. Schweiz, mundartl.): 1. knallen, schlagen, krachen. 2. ohrfeigen: klapp! [klap] <lnterj.): lautm. für einen kurzen, stumpfen Ton. der durch einen leichten Schlag auf einen festen Gegenstand erzeugt wird. od. für einen leichten Knall. Kl^pp-: ^altar, der: svw. f Flügelaltar; -bank, die: Bank, die man hoch- od. herunterklappen kann: ^bett, das: Bett, das man (tagsüber) hochklappen kann: ^brot. das: svw. Nstulle: -brücke, die: Brücke, die in der Mitte geteilt ist u. hochgeklappt werden kann, damit Schiffe mit holten Aufbauten passieren können: —deckel, der: mit einer Seite am Gefäß befestigter Deckel, der aufgeklappt werden kann: -fahrrad, das: svw. T ^rad: -fenster, das: Fenster, das hochgeklappt werden kann: --hörn, das: svw. fKlappenhorn; -hornvers, der [nach den ersten. 1878 von dem Göttinger Universitätsnotar Daniel gedichteten Versen dieser Art, in denen von einem Klappenhorn die Rede ist]: Scherzvers in Form eines Vierzeilers (beginnend mit den Worten: Zwei Knaben ...); -hut.der: vgl. ^zylinder; -leiten die: [ Feuer ]- leiter. die man hoch-, zusammenklappen kann: fliege, die: Liege, die man vom Kopf- u. Fußende her zusammenklappen kann: -messer, das: Messer, dessen Klinge man in eine Fuge des ^Heftes klappen kann: -meter, der (Schweiz.): Zollstock: -mutze, die: große Mützenrobbe, die bei Erregung einen einer Mütze ähnlichen Aufsatz auf dem Kopf aufbläst: -nase, die: kleine Fledermaus mit rüsselähnlicher Schnauze u. verschließbaren Nasenlöchern: -pult, das: Pult, dessen Schreibfläche man nach unten klappen kann: -rad, das: Fahrrad, das man zusammenklappen kann: -schute, die: zum Ausbaggern von Wasserstraßen verwendete Schute mit Klappen im Boden des Rumpfes, durch die das Baggergut nach unten entladen werden kann: -sessel. der: Sessel, der zusammengeklappt werden kann: -sitz, der: Sitz, der nach oben od. nach unten geklappt werden kann: -stuhl, der: vgl. ^sessel; -stulle, die (landsch.): /belegtesj Brot, auf dem eine zweite Scheibe liegt: -tisch, der: Tisch, den man zusammenklappen kann: -verdeck, das: Verdeck eines Wagens. Autos, das man zurückklappen kann: -Zylinder, der: svw. tChapeau claque. Klappe ['klaps], die: -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. klappe = Klapper, eigtl. = Gegenstand, der mit einem Geräusch auf etw. auftriflft]: 1. bewegliche Vorrichtung zum Schließen einer Öffnung: Gegenstand, mit dem sich etw. verdecken, auf- u. zumachen läßt: die K. ist, steht offen; die K. am Ofen fiel herunter, schlug zu; die K. öffnen, schließen, herunterlassen; die K, am Fenster, am Briefkasten, an der Manteltasche: die K. einer Klarinette. Trompete; Er stöpselte den Röster wieder ein. legte Brot in die -n (Böll. Haus 125); das Herz hat -n. die sich nur in Richtung des Blutstroms öffnen: er trägt eine schwarze K. ( = Augenklappe) über einem Auge: Deswegen fährt er alle -n (= Landeklappen) des Flugzeugs aus (Grzimek, Serengeti 88): jmdm. die -n (= Achselstücke) von der Uniform reißen; die K. fällt (Film Jargon; die Filmaufnahmen beginnen), nach der letzten K. (Film Jargon: nach Abschluß der Dreharbeiten); R K. zu. Affe tot (salopp; das ist abgeschlossen, die Sache ist erledigt): Ü bei mir ist die/eine K. runtergegangen (ugs.; ich sperre mich dagegen, will damit nichts mehr zu tun haben tu. höre nicht mehr zu]). 2. (ugs.) Bett (in bestimmten Fügungen): in die K. gehen; sich früh in die K. legen, hauen. 3. (salopp, meist abwertend): Mund (in bezug auf ungehemmtes, lautes Reden), Mundwerk: du mußt die K. aufreißen und nicht alles so hinnehmen; Schöne Grüße an Ihren Professor von einem ..Piefke" mit einer ..übergroßen K.,k (Spiegel 22. 1975. 7); «eine große, freche K. haben; die große K. schwingen (salopp abwertend; großsprecherisch, frech sein); die/seine K. halten (salopp; zu reden au/hören, stillschweigen). 4. (österr.) Nebenstelle. Anschluß. Apparat (einer zentralen Telefonanlage): Die Presse Anzeigenabteilung 365250, -n 256. 258 oder 261, bitte durchwählen (Presse 23. 1. 1969). 5. (Jargon) Bedürfnisanstalt. Pissoir (als Ort für homosexuelle Kontakte): In einer „Klappe4* am Zoo. Der war selber schwul (Bruder. Der Homosexuelle 69); klappen fklapn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. (Md.) < mniederd. klappen = klatschen; schallen: plappern (vgl. mhd. klapfen. ahd. klap fön = klappen, schlagen); lautm.; 3: nach der Vorstellung, daß ein Vorgang mit einem klappenden (2 a) Geräusch beendet wird]: 1. etw.. was mit etw. auf einer Seite verbunden ist. in eine bestimmte Richtung bewegen: den Deckel nach oben, nach unten k.; den Mantelkragen in die Höhe k.; Beaujean klappte mit den Augenlidern (bewegte die Augenlider heftig auf und ab: Maass. Goufle 98). 2.a) ein kurzes, meist dumpfes Geräusch, wie es bei einem Schlag entsteht, verursachen: seine Stiefel klappten auf dem Steinboden: man hörte die Fensterläden k.; die Kinder klappen mit den Türen; Ganz zahme Dohlen schnarren nicht .... sondern klappen nur mit dem Schnabel (Lorenz. Verhalten 1. 81); Schulz ... klappte erneut mit den Hacken (schlug erneut die Hacken zusammen: Kirst. 08/15.770); b) mit einem kurzen, dumpfen Geräusch gegen etw. schlagen, stoßen: die Fensterläden klappen gegen die Wand, an die Mauer. 3. (ugs.) durchgeführt werden können, glücken, gelingen / wie es geplant war]: alles hat [großartig] geklappt; etw. klappt wie am Schnürchen (läuft reibungslos ab): wir hoffen, daß es mit dem Termin klappt (daß der Termin allen paßt, nicht geändert werden muß); das Zusammenspiel klappt noch nicht (ist noch nicht gut); <unpers.:> mit dem Holländischen will es bis heute noch nicht recht k. (Schnabel. Anne 32); <subst.:> *etw. kommt zum Klappen (etw. kommt zu einer /positiven] Entscheidung); zum Klappen bringen (zu einer 1 positiven] Entscheidung bringen). 4. (landsch. salopp) [jmdn. während eines Vergehens, nach einem Vergehen] [er]greifen: ..Ist doch egal. Heini4', bitte sie; ..wenn sie dich klappen, dann kommt auch das mit mir heraus!" (Fr. Wolf Zwei 348); er sucht auf einem sonnigen Streifen ... Fliegen zu k. (fangen; ebd. 51). Klappen- (Klappe 1): -fehler, der: kurz für t Herzklappenfehler, -hom, das (Musik): Blechblasinstrument. Hörn mit mehreren Klappen (1); -schrank, der (früher): Anlage für Handvermittlung von Telefongesprächen, bei der bei Anruf [u. bei Beendigung des Telefonats] eine Klappe (1) fällt: den K. bedienen (Böll. Tagebuch 106); ^text, der (Buchw.): auf der vorderen u. hinteren Klappe (1) des Schutzumschlags gedruckter Werbetext für das entsprechende Buch. Klapper [klapp], die; -. -n [zu t klappern]: a) kleiner Gegenstand mit zwei od. mehreren beweglichen Teilen, die ein Geräusch verursachen, wenn sie aneinanderschlagen: auf der Jagd das Wild mit -n aufstöbern; b) mit einem Stiel versehener, kugelähnlicher Gegenstand, in dem sich kleine Kugeln o. ä. befinden, die beim Hinundherbewegen Geräusche verursachen (als Spielzeug für Babys). kfypper-. Klapper-: -dijrr <Adj.: o. Steig.: nicht adv.) (ugs. emotional): besonders hager; so dünn, daß Knochen u. Rippen deutlich zu sehen sind; -gesteil, das (ugs.): I. (emotional) sehr hagerer Mensch. 2. (scherzh.) altes, klapperndes Falirzeug; -iagd, die (Jägerspr.): Jagd, bei der Klappern (a) verwendet werden; ^kästen, der (ugs.): altes, [durch KlappernJ lästige Geräusche verursachendes, kastenförmiges Gerät. Behältnis o. ä.: a) Klavier; b) Auto: Ohne Pause war sie durchgefahren: Berlin-Paris. Und der alte K. hatte durchgehalten (Bild 4. 6. 64, 3); c) Schreibmaschine; d) Radio. Fernsehgerät: stell doch bitte mal den K. ab!; -kiste, die (ugs.): svw. Nkasten (b-d); -latschen <P1.> (salopp): Holzpantoffeln; Schuhe mit Holzsohlen: Schnürstiefel und K. in einer Reihe (Kempowski. Tadelloser 234); -nuß, die: svw. f Pimpernuß; -schlänge, die: gefährliche Giftschlange mit harten, lose miteinander verbundenen Hornrin- gen atn Schwanzende, mit denen sie ein durchdringendes klapperndes Geräusch erzeugt; Ü er hat eine K. (ugs. scherzh.; eine bösartige Frau) geheiratet; für den Vertrieb sollte noch eine K. (ugs. scherzh.; Stenotypistin) eingestellt werden; -storch, der [nach dem Klappern, das Störche in der Paarungszeit mit dem Schnabel hervorbringen] (Kin- derspr): Storch: zur Nachbarsfamilie ist der K. gekommen (fam.; die Nachbarsfamilie hat ein Baby bekommen; nach der Erklärung, die man früher kleinen Kindern gegenüber gebrauchte. Neugeborene bringe der [Klapperlstorch); 93# 1475
Klapperei ^topf, der: an Wurzeln von Wiesenpflanzen schmarotzende Pflanze, deren Samen lose in den reifen Früchten liegen u. beim Schütteln klappern. Klapperei [klapa'rtül. die: -. -en <PI. selten): dauerndes Klappern; klapperig [klaponcl: tklapprig; klappern [klapen] <sw. V.) Imhd. klappern, lautm.]: 1. <hat> a) immer wieder ein helles, hartes Geräusch durch Anemanderschlagen zweier od. mehrerer fester Gegenstände von sich geben: die Tür, das Fenster klappert; die Ventile klappern am Auto: ihre Absätze klappern auf der Treppe; seine Zähne klappern vor Kälte: ihm klappern die Zähne vor Angst: Er klapperte (zitterte am ganzen Körper) vor Frost (Seghers. Transit 109); b) ein Klappern da) erzeugen: mit Geschirr, mit Tellern in der Küche k.; die Störche klappern mit den Schnäbeln; vor Angst, Kälte klapperte sie erbärmlich mit den Zähnen; die Sekretärin klappert (ugs.; schreibt) auf der Schreibmaschine; mit den AugenldeckelnJ k. (ugs.; oft hintereinander die Augenlider auf und ab bewegen). 2. sich mit klapperndem < 1 a) Geräusch irgendwann bewegen (ist): der Wagen klappert durch die holprige Gasse; die Häftlinge klapperten wieder in ihre Zellen; klappern [klepen] <sw. V.; hat) Itklappern] (landsch.): 1. svw. f klappern. 2. mit dem Rührlöffel o.a. / zer] quirlen. /zer]schlagen: Eigelb in Rotwein geklappert. 3. svw. t klimpern. Münzen in der Tasche k. hören. 4. schnell, viel u. laut reden: wenn sie bloß aufhören würde zu k.; klapprig [klapn<;| <Adj.; nicht adv.): I.a) alt, durch längeren Gebrauch abgenutzt u. nicht mehr sehr stabil, intakt: ein -er Wagen; mein Klavier ist schon recht k.; der Bus sieht ziemlich k. aus; b) (fam.) körperlich hinfällig u. kraftlos: ein -er Gaul; nach der Krankheit ist er noch etwas k.; er ist recht k. geworden. 2. wenig stabil u. wenig solide hergestellt: Sucher und Rückwand (= der Kamera) sind freilich etwas k. (DM 45. 1965, 19); <Abl.:) Klfppriskeit. die: -. klaps! [klaps] (Interj.): lautm. für ein leises klatschendes Geräusch: Klaps [-1, der; -es, -e <Vkl. f Kläpschen) [wohl zu t klappen]: 1. (ugs.) leichter Schlag auf einen Körperteil: ein freundschaftlicher, aufmunternder, kräftiger K.; jmdm. einen K. geben; das Kind bekam einen K. auf den Po. 2. (salopp) etw.. was sich anderen als Verrücktheit. Unvernünftigkeit darstellt: einen K. haben (nicht ganz normal, leicht verrückt sein): einen K. bekommen, kriegen; Du hast ja 'nen Klaps (Hausmann. Abel 20). Kfyps- (salopp): -bude, die: svw. Nmühle; -doktor, der: Arzt für seelische, geistige u.a. Krankheiten; Nervenarzt; -kästen, der: svw. Nmühle; -kiste, die: svw. t^mühle: -mann, der: a) leicht Verrückter; b) Patient einer Nervenheilanstalt; Mimihle, die: Nervenheilanstalt: die Arbeit hier bringt mich noch in die K. Kläpschen ['klepsin), das; -s. -: tKlaps; klapsen [klapsn] <sw. V.; hat) [urspr. = klatschen, knallen: lautm.]: einen Klaps geben: jmdm. auf die Hand k.; ktapstg [klapsiq] <Adj.) (salopp): leicht verrückt. klar [kla:5l<Adj.)[mhd. klär < lat.clärus= laut schallend; hell, leuchtend: klar, deutlich: berühmt]: l.a) (nicht adv.) durchsichtig! -sauber j. nicht trübe: -es Wasser; ein -er Ge- birgsbach; etw. ist k. wie Kristall: eine -e (nicht gebundene) Ochsenschwanzsuppe bestellen; -e (nicht gemischte) Farben; sie schaute ihn mit -en (nicht müden, nicht trüben) Augen an; b) nicht durch Nebel, Wolken o. ä. getrübt: -e Sicht haben; ein -er Sternenhimmel; die Nacht, die Luft, der Himmel ist k.; das Wetter scheint k. zu werden, zu bleiben; der Mond scheint k.; Ü die übrigen vier jedoch hielten es für möglich, daß die Sterbende in -en Momenten (Momenten, in denen sie bei vollem Bewußtsein war) auch richtige Antworten gegeben hätte (Mostar. Unschuldig 62); c) deutlich, genau erkennbar, unterscheidbar: -e Umrisse; einen -en Vorsprung haben; die Silhouette hebt sich k. vom Hintergrund ab; jmdn. k. besiegen; er war seinem Gegner k. überlegen; mit einem -en Ergebnis (mit großem Punkte-, Torvorsprung) gewinnen. 2. nicht heiser, rauh, belegt, sondern wohlklingend u. deutlich vernehnbar: ihre -e Stimme; ein -er Ton; die Endungen k. [und deutlich] aussprechen. 3. sachlich-nüchtern, überlegt; von Einsicht u. Vernunft zeugend u. zu scharfem Urteilsvermögen befähigt: einen -en Blick für etw. haben; ein -er Verstand; keinen -en Gedanken fassen können; heute kann ich einfach nicht mehr k. denken: nach Alkoholgenuß nicht mehr k. [im Kopf) sein. 4. fest umrissen, eindeutig, für jedermann übersichtlich u. verständlich: eine -e Frage, Antwort. Auskunft; -e Entscheidungen treffen; seiner Arbeit fehlt die -e Linie; er schreibt einen -en Stil: sich ein -es Bild von etw. machen; -e Vorstellungen von etw. haben; ein -es (bestimmtes, festes) Ziel vor Augen haben; für -e (geordnete, sauber abgegrenzte) Verhältnisse sorgen; [ist] alles k.? (wurde alles verstanden?); ihm ist noch nicht k. (er hat nicht begriffen, verstanden), worauf es ankommt: das ist [doch ganz] k. (ugs.; darüber brauchen wir nicht erst Worte zu verlieren, das versteht sich von selbst): [na] k.! (sicher, selbstverständlich!); etw. k. und deutlich (umnißverständlich) sagen; * das ist k. wie Klareben/wie KloßbrUhe/wie dicke Tinte (ugs.: das versteht sich von selbst, darüber braucht man gar nicht zu reden; Klärchen. ugs. scherzh. = die Sonne, Vkl. von Klara = w. Vorn., zu lat. clarus = hell, leuchtend); sich über etw. k. im -en sein (genau wissen, welche Folgen sich [aus einer Entscheidimg. aus einer Tätigkeit) ergeben werden). 5. <nur präd.) in vorschriftsmäßigem Zustand u. bereit, fertig (zum Einsatz); alle Boote sind k.; ist alles k. zum Gefecht?: das Schiff. Flugzeug ist k. zum Auslaufen, zum Start. 6. <nicht adv.) (landsch.) fein, stark zerkleinert, nicht grob: -er Zucker. Sand: Klar [-]. das; -s. -: kurz für t Eiklar. klar-. Klar-: -apfel, der: saftiger, mäßig süßer Frühapfel mit glatter, fettiger, hellgrüner bis hellgelber Schale: -blick, der: das Erkennen des großen Zusammenhangs: es fehlte ihm am K.; -blickend <Adj.; nicht adv.>: sachlich-nüchtern: ein -er Mensch; -denkend <Adj.; nicht adv\>: nüchtern, vernünftig abwägend, denkend; ^eis% das: Kunsteis ohne jede Trübung: -gehen <unr. V.; ist) (ugs.): ohne Schwierigkeiten verlaufen; in Ordnung gehen: ist alles klargegangen?; -kommen <st. V.; ist) (ugs.): / mit jmdm.. etw.] gut zurechtkommen; etw. ohne Schwierigkeiten bewältigen: kommst du [damit, mit ihm] klar1?; der Junge kommt nun nach dieser Zeit raus, er kann ja gar nicht k.. und er muß praktisch immer gegängelt werden (Eppendorfer. Ledermann 23); -lesen <sw. V.; hat) (ugs.): durch ausjuhrliche Darlegung näfter erklären, dazu: -legung, die: -. -en; -machen <sw. V.: hat) (ugs.): 1. jnuhn.. sich Sachverhalte od. bestimmte Zusammenhänge [die bisher nicht verstanden wurden) deutlich vor Augen führen: jmdm.. sich die Ausmaße, die Folgen einer Explosion im Atomkraftwerk k.; jmdm. seinen Standpunkt k. (jmdm. recht deutlich seine Ansichten über etw. sagen). 2. (Seemannsspr.) zu einem bestimmten Zweck fertig-, einsatzbereit machen: die Fender. Leinen k.!; k. zum Aussteigen!; Machen Sie die Geheimsachen klar zur Vernichtung (Ott. Haie 276): -schiff [-'-]. das <o. PI.) (Seemannsspr.): Gefechtsbereitschaft; -schlag, der (selten): Ansammlung kleingehauener Steine; -schriftle- ser, der (Datenverarb.): Gerät, das die Daten für eine Datenverarbeitungsanlage in einer für den Menschen direkt lesbaren, aber trotzdem abtastbaren Form verarbeitet; -sehen <st. V.; hat) (ugs.): die Zusammenhänge erkennen u. Bescheid wissen, verstehen: endlich sah er klar; Er ist zu diesem Otto Quangel auch nur deswegen gegangen, um wegen Trudeis Sicherheit klarzusehen (Fallada. Jeder 81); -sieht.die: vgl. -blick; -sichtdose, die: Dose aus durchsichtigem Material; -sichtfolie, die: durchsichtige Folie: -sichthülle, die: vgl. -sichtfolie; -sichtig <Adj.): vgl. ^blickend; -Sichtpackung, die: Verpackung aus Klarsichtfolie od. einem anderen durchsichtigen Material; -sidituro- schlag*der: durchsichtiger / Schutz]Umschlag; -spülen <sw. V.; hat): (Wäsche in der Waschmaschine) spülen, bis das Wasser nicht mehr getrübt ist; -stellen <sw. V.; hat): nachdrücklich ein Mißverständnis beseitigen* einer falschen Darstellung entgegentreten; klären: Die Delegiertenkonferenz hat ... unmißverständlich auch klargestellt, daß die Zeit vorüber sein muß, in der die Partei alles entscheidet (Neues D. 5. 6. 64. 6). dazu: -Stellung, die; ^text, der: 1. nicht verschlüsselter, jedermann verstätidlicher Text (Ggs.: Geheimtext): Vor Gericht verlas Watschounek den K. sämtlicher Funkgespräche, die Günter Guillaume ... über Radio empfangen hat (Welt 16. 7. 75. 1); Ü Im K. zielte der Angriff auf (gemeint war) die Senatorin für Familie, Jugend und Sport (Spiegel 42, 1974. 145). 2. (Datenverarb.) nicht verschlüsselte, in normaler Schrift gegebene Information: Lochstreifen im K. ausdrucken; -werden <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben): Klarheit über bestimmte Zusammenhänge gewinnen: .... so daß ihm sein falsches Handeln zu spät klar wurde: ich bin mir über meine Fehler inzwischen klargeworden. 1476
Klassem Kljr- (Technik): ^anläse, die: Anlage zur Reinigung von Abwasser; ^bassin, das: svw. t ^becken; -becken, das: Bek- ken. in das das Abwasser, das geklärt werden soll, geleitet wird; ^grube. die: Grube zur behelfsmäßigen Reinigung kleiner Abwassermengen; ^mittel, das: Mittel, das in einer Kläranlage Abwässern zugesetzt wird, um sie zu reinigen; ^schlämm, der: Schlamm, der in Kläranlagen durch die Reinigung der Abwässer anfällt; ^teich. der: Klärbecken, aus dem der Klärschlamm nicht entfernt wird. Klare [kla:ra]. der; -n. -n [zu fklar da)): Schnaps, bes. Korn; einen -n bestellen, trinken. klären [kle:ran] <sw. V.; hat) [mhd. klaren, auch: verklären]: l.a) durch Untersuchungen o.a. feststellen, wie etw.. was bisher unklar war. ist. wie es sich verhält; eine Frage, einen Tatbestand k.; die Unfallursache muß noch geklärt werden; ein einwandfrei geklärter Fall; b) <k. + sich) klarwerden; sich herausstellen, wie etw.. was bisher nicht klar, deutlich war. ist; die strittigen Fragen haben sich geklärt: schließlich hat sich alles doch noch geklärt. 2.a) von Schmutz befreien, reinigen; Abwässer k.; das Gewitter klärt die Luft; b) <k. + sich) klar (1 a) werden; das Wasser, die Flüssigkeit klärt sich. 3. (Ballspiele) den Ball vor dem eigenen Tor wegschlagen u. eine gefährliche Situation bereinigen; der Verteidiger konnte auf der Linie k.; er klärte zur Ecke (schlug den Ball so vor dem eigenen Tor weg. daß die gegnerische Mannschaft einen Eckball bekam). Klarett [klaret], der; -s. -s u. -e [frz. clairet = blaßroter Wein.zu:clair = hell < lat.clärus.T klar]: ein mit Gewürzen versetzter Rotwein. Klarheit, die: -. -en <PI. selten) [mhd. klärheit = Helligkeit. Reinheit.Glanz; Deutlichkeit]: 1. <o. PL>*) das Ungetrübt- sein; die K. des Wassers, des Gebirgsbaches; der Wein ist von einer wunderbaren K.; b) durch Nebel. Wolken o.a. nicht getrübter Zustand; die K. der Nacht, des Himmels; c) Deutlichkeit. Unterscheidbarkeit: die K. der Umrisse, einer Silhouette. 2. <o. PL) deutliche Vernehmbarkeit: die K. der Töne, ihrer Stimme. 3. <o. PI.) ungetrübte, zu scharfem Urteilsvermögen befähigende Auffassungsgabe: er bestach durch die K. seines Geistes. Verstandes. 4. <o. PI.) durch Einiieutigkcit u. Übersichtlichkeit bewirkte Verständlichkeit: die K. seiner Rede, seiner Ausfuhrungen, seiner Formulierungen beeindruckte. 5. <o. PI.) mit der Klärung einer Sache verbundene Gewißheit: sich über etw. K. verschaffen; für K. sorgen; völlige K. (vollständige Aufklärung) suchen, verlangen; wir müssen hier K. (klare Verhältnisse) schaffen; darüber besteht K. (darüber ist man sich einig). 6. klare Vorstellung: alle -en restlos beseitigt (ugs. scherzh.; nun herrscht totale Verwirrung). klarieren pcla'ri:ron] <sw. V.; hat) [zu lat. cläräre = deutlich machen; zeigen] (Seemannsspr.): I. svw. t klarmachen (2). 2. beim Ein- u. Auslaufen eines Schiffes die Zollformalitäten erledigen; <Abl.:) Klarierung, die; -. -en. Klarinettbläserfldari'net-].der; -s,- (österr.): svw. tKlarinet- tist; Klarinette [klari'neta]. die: -. -n [frz. clarinette < ital. clarinetto. Vkl. von: clarino = hohe Trompete, zu: claro = hell tönend < lat. clärus. tklar]: Blasinstrument in Form einer langen, schlanken, zylindrischen Röhre aus Holz, dessen Tonlöcher mit Klappen od. mit den Fingern geschlossen werden u. dessen schnabelförmiges Mundstück mit einem Rohrblatt versehen ist; <Zus.:) Klarinettenbauer. der: -s. -; Klarinettist [klarine'tist], der; -en. -en: jmd.. der I berufsmäßig ] Klarinette spielt. Klarisse [kla'nsa], die: -. -n [nach der Gründerin, der hl. K lara von Assisi (1194-1253)]: Angehörige des Klarissenordens; <Zus.:> Klarjssenorden, der: ein (im Jahre 1212 gegründeter, zweiter weiblicher) Orden der Franziskaner: Kla- rissin [kla'nsm]. die; -. -nen: svw. tKlarisse. klärlich [kle:?h<;] <Adv.) [zu tklar] (veraltend): klar, deutlich: es liegt k. keine Übertragung der Bezeichnung vor (Forschungen u. Fortschritte 4. 1966. 121); Klärung, die; -. -en: 1. Beseitigung einer Unsicherheit, einer Ungewißheit: eine sofortige, schnelle K., eine K. des Problems wünschen, verlangen; die Aussprache ergab, brachte noch keine K.. hat zur K. der Mißverständnisse beigetragen. 2. Reinigung. Säuberung von sichtbarem Schmutz: die K. der Abwässer. klaO [klas] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tKlasse (8)] (österr. Ugs.): svw. tklasse: ein klasser Typ; das ist k.! KI9O- (südd.. österr.): -lehrer, der: svw. TKlassenlehrer. ^leiter.der: svw. t Klassenleiter; -räum, der: svw. TKlassen- raum; ^zimmer, das: svw. t Klassenzimmer. klasse ['klasa] (indekl. Adj.; o. Steig.) [zu tKlasse (8)] (ugs.): so großartig, hervorragend, daß das od. der Betreffende (beim Sprecher) begeisterte Bewunderung hervorruft: Jeans in spezieller Paßform für junge Damen. Eine .klasse' Idee aus USA (Medaillon-Mode. Prospekt Juni 1967); diese neue Mode ist k.; der Film war einfach k.; die Musik paßt k. zu den Bildern; Klasse [-], die; -. -n [älter = (geordnete) Abteilung < lat. classis. eigtl. = herbeigerufene Volksmasse; unter Einfluß von frz. classe erw. zur Bed. ..Gruppe mit besonderen Merkmalen"]: l.a) Gruppe von / ungefähr gleichaltrigen] Schülern, die zu gemeinsamem Unterricht zusammengefaßt sind: eine große, ruhige, wilde K.; die K. hat 30 Schüler, besteht aus 30 Schülern; die K. macht einen Ausflug; die Schule hat zur Zeit 200 -n; eine K. übernehmen, [zum Abitur] führen, [in Deutsch] unterrichten; er leitet eine gemischte (aus Jungen u. Mädchen zusammengesetzte) K.; b) eine ein Jahr umfassende Stufe innerhalb des Schulaufbaus: er besucht die vierte K.. geht in die vierte K.; eine K. wiederholen, überspringen; er ist zwei -n über mir (ugs.; gehört zu der Gruppe von Schülern, die im Lehrstoff zwei Jahre weiter sind)', in den höheren, oberen Klassen (in den Gruppen von Schülern, die kurz vor dem Schulabschluß, dem Abitur stehen) die Fächer wählen können; c) Klassenzimmer: der Lehrer betritt die K.; nach der Pause gehen die Schüler wieder in die -n; d) (Fachspr.) Abteilung. Fakultät (einer Universität); die philologisch-historische K. der Akademie; er leitet die K. für Medizin. 2. Gruppe der Bevölkerung, deren Angehörige sich in der gleichen ökonomischen u. sozialen Lage befinden / u. die damit verbundenen sozialen od. politischen Interessen vertreten!: die arbeitende, unterdrückte, herrschende, ausbeutende, ausgebeutete, besitzende, bürgerliche, kapitalistische K.; die K. der Arbeiter, der Werktätigen: der K. der Besitzlosen angehören; die oberen -n (Schichten) der Gesellschaft. 3. (bes. Biol.) Gruppe. Einheit mit gemeinsamen, sich von anderen unterscheidenden Merkmalen [im System der Lebewesen (zwischen Stamm u. Ordnung)]: die K. der Wirbeltiere, der Edelhölzer; die Lebewesen in -n einteilen; der Wal gehört in die K.. zur K. der Säugetiere. 4. (Sport) Gruppe von Sportlern od. Mannschaften, die nach Alter. Gewicht od. Leistung zusammengefaßt sind: in der K. der Junioren. Senioren starten; er ist Meister aller -n; in den höchsten -n spielen. 5.a) Gruppe von Fahrzeugen, die nach bestimmten Anforderungen an den Motor u. a. zusammengefaßt ist: beim großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. bei dem die große K. (über 3000ccm) von den drei Mercedes- Werksfahrern ... gewonnen wurde (Frankenberg, Fahren 139); ein Rennwagen der mittleren, der gehobenen K.; der Führerschein K. III (Führerschein, der berechtigt, eine bestimmte Art Autos zu fahren. z.B. PKWs); b) Gruppe von Segelbooten, die nach Bau Vorschrift. Verbreitung. Alter od. Zulassung zu internationalen Regatten eingeteilt sind: der Flying Dutchman gehört der olympischen K. an. 6. Einteilung der Ziehungen in der Klassenlotterie. 7. a) eine Qualitätsstufe (bei [Dienst jleistungen): er fährt [in einem Abteil] erster, zweiter K.; der Zug führt nur Wagen erster K.; der Patient liegt nur dritter K. (im Krankenhaus); b) Teil einer Rang-, Wertskala: Legationsrat erster K.; der Verdienstorden erster K. 8. (ugs.) Güte. Qualität (in bezugaufbes. hervorragende. Begeisterung od. Bewunderung hervorrufende Leistungen): ein Künstler, eine Mannschaft erster K.; Sich die Schwächen des Gegners zunutze machen .... darin liegt die K. eines Boxers (MM 10. 9. 66. 17); die Sängerin bewies erneut ihre K., war eine K. für sich, war internationale K.; ..Morgen gehen wir in den Zirkus." - ,JC.!" (hervorragend, ausgezeichnet!); das ist [einsame, ganz große] K.! Klasse- (Klasse 8; ugs. emotional in der Bed. in Begeisterung od. Bewunderung hervorrufender Weise, gut. hervorragend): -frau. die; -fußball, der (Jargon): -mann, der (Ballspiele Jargon); -mannschaft. die (Sport Jargon); -Spieler, der (Ballspiele Jargon); -weib, das. Klassem [kla'se:m]. das; -s, -e [zu tKlasse, analog zu Glossem. Lexem u.a.] (Sprachw.): a) semantisches Merkmal, durch das eine ganze Gruppe von Wörtern erfaßt wird (z. B. bei Substantiven ..Lebewesen" od. „Sachen"); b) die entsprechende Wortklasse bestimmendes gemeinseunes Merkmal aller derjenigen Wörter, die in einem Satz eine bestimmte Stelle einnehmen können (z. B. Wörter der Wortklasse Ad- 1477
Klassement Jektivals Attribut in: Das... Bauwerk stürzt ein): Klassement [klaso'mä:, Schweiz, auch: ...mentl. das; -s, -s u. (Schweiz.:) -e [frz. classement, zu: classe = Ordnung, Klasse < lat. classis. f Klasse]: I. Ordnung, Einteilung. 2. (Sport) Rangliste, Reihenfolge: sich im K. um einige Plätze verbessern. kfyssen-. Ktyssen-: -älteste, der u. die (selten): svw. t-Sprecher; ^analyse. die (Sozio!.): Versuch, die Gliederung einer Gesellschaft in Gruppen mit unterschiedlichen Interessen u. mit unterschiedlichem Status analytisch festzustellen; ^antagonismus. der: svw. Ngegensatz; -arbeit, die: /umfangreiche] schriftliche Arbeit, die von der ganzen Klasse (1 a) währenddes Unterrichts selbständig als Leistungsnachweis angefertigt wird (Ggs.: Hausarbeit 2); -aufsatz. der: vgl. -arbeit (Ggs.: Hausaufsatz); -au9einandersetzung, die: Auseinandersetzung zwischen einzelnen Klassen (2); -ausflog, der: Autflug, den eine Klasse (1 a) gemeinsam unternimmt; -beste, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete): bester Schüler, beste Schülerin einer Klasse (1 a); -bewußt <Adj.>: (von Angehörigen der Arbeiterklasse) sich der materiellen Bedingungen, der Interessen u. der Beziehungen seiner Klasse (2) zu anderen Klassen (2) od. Gesellschaftsschichten bewußt; -e Arbeiter, dazu: -bewußtsein, das; -bild, das: svw. Nfoto; ^bildend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw.): eine Klasse (3) bildend; -bruder, der (kommu- nist.): (von Angehörigen der Arbeiterklasse) jmd., der der gleichen Klasse (2) angehört; -buch, das: vom Klassenleiter angelegtes Buch mit allen Daten der Klasse (1 a), in das jeder Lehrer das Thema seiner Unterrichtsstundefnj u. sonstige Dinge, die die Klasse (1 a) betreffen, einträgt u. abzeichnet; -ctown, der: svw. Kkasper; -erhalt, der (Sport): das Verbleiben in der betreffenden Spielklasse: um den K. hart kämpfen; ^erste. der u. die: svw. Nbeste; -fahrt, die: vgl. ^ausflug; -feind, der (kommunist.): Feind der Arbeiterklasse; -foto, das: Foto einer Klasse da) [mit dem Klassenleiter]; ^gegensatz, der: Gegensatz zwischen den verschiedenen Klassen (2) der Gesellschaft; -«egner, der (kommunist.): Gegner der Arbeiterklasse; -geist, der: geistige Haltung einer Klasse (1 a) in bezug auf Kameradschaft u. Zusammenhalt; -genösse, der (selten): 1. svw. t ^bruder. 2. svw. Nkamerad; -gesellschaft, die: Gesellschaft mit verschiedenen Klassen (2); ^haß, der: Haß verschiedener sozialer Klassen (2) gegeneinander; ^Herrschaft, die (kommunist.): Herrschaft einer Klasse (2) in einer Klassengesellschaft; -WMier <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (Ballspiele): in einer höheren Spielklasse spielend: eine -e Mannschaft; hinteresse, das (marx.): Interesse der Angehörigen einer bestimmten sozialen Klasse (2), das durch ihre Bedürfnisse u. Ziele bestimmt wird; ^Justiz, die (marx.): Rechtssystem einer Klassengesellschaft; -kamerad, der: Mitschüler; ^ka- meradin, die: w. Form zu f -kamerad; -kämpf, der (marx.): Kampf zwischen den gegensätzlichen Klassen (der herrschenden bzw. ausbeutenden u. der unterdrückten bzw. ausgebeuteten Klasse) um die Entscheidungsgewalt in der Gesellschaft: R das ist Aufreizung zum K.! (ugs. scherzh.; so eine Ungerechtigkeit!): -kasper. der: Schüler, der zur Belustigung seiner Mitschüler viel albert; -keile, die (Schülerspr.): Prügel, die ein Schüler wegen unfairen, unkameradschaftlichen Verhaltens von seinen Mitschülern bekommt; -konflikt. der: svw. f ^auseinandersetzung; -lehrer. der: Lehrer, der für die pädagogische Betreuung u. die organisatorische Leitung einer Klasse (1 a) verantwortlich ist; -lehrerin. die: w. Form zu Klehrer; -leiter. der: svw. t ^lehren -leiterin, die: w. Form zu T^leiter; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht in Klassen (2. 7a) /ein]geteilt: die -e Gesellschaft (marx.; der in der Theorie von Marx nicht näher beschriebene endgültige Zustand der Gesellschaft): man strebt das -e Krankenhaus an; -lotterie. die [zu tKlasse (6)1: Lotterie, deren Gewinne an verschiedenen Tagen gezogen werden u. bei der für jede Ziehung neue Lose verkauft werden; -mäßig <Adj.; präd. ungebr.): hinsichtlich der Interessen einer Klasse (2): -e Erziehung; -räum, der: svw. Nzimmer; -reise, die: vgl. ^ausflug; -schrank, der: Schrank, der in einem Klassenzimmer steht u. in dem die Unterrichtsmaterialien aufbewahrt werden; -sieger. der (Sport): jmd., der den Sieg innerhalb einer Klasse (4) errungen hat; -Spiegel, der: Darstellung der Sitzordnung der Schüler einer Klasse da); -Sprecher, der: von der Klasse (1 a) gewählter Mitschüler, der die Interessen der Klasse vertritt; -Sprecherin, die: w. Form zu t ^Sprecher; -Staat, der (marx.): Staat, in dem eine Klasse (2) der Gesellschaft die Führung innehat; -Standpunkt, der: Art u. Weise des Denkens u. Handelns der Angehörigen einer Klasse (2); -stärke, die: Gesatnt zahl der Schüler einer Klasse da); ^tiefer <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (Sport): in einer tieferen Spielklasse spielend; eine -e Mannschaft; -treffen, das: arrangiertes Zusammentreffen der Schüler einer Klasse da)/ nach dem Schulabschluß]; -unterschied, der: 1. Unterschied auf Grund der Zugehörigkeit zu verschiedenen sozialen Klassen (2). 2. (Sport) Unterschied in bezug auf die Leistung zwischen Angehörigen verschiedener Spielklassen; -verbleib, der (Sport): svw. t ^erhalt; ^Vertreter, der (selten): svw. t ^sprechen -Vertreterin, die (selten): w. Form zu t ^Vertreter; -vorstand, der (österr.): svw. f sichrer; -Wahlrecht, das: vgl. Dreiklassenwahlrecht; -Wahlsystem, das: vgl. -Wahlrecht; -weise <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): in Klassen; ^ziel, das: 1. vom Lehrplan vorgeschlagener, bis zum Ende eines Schuljahres angestrebter Umfang an Wissen einer Klasse da). 2. (Sport Jargon) Leistung, die den Verbleib in einer Spielklasse sichert; -zknmer, das: Zimmer, Raum, in dem eine Klasse (1 a) unterrichtet wird; -Zusammenkunft, die (selten). klassieren [kla'si:ran] <sw. V.; hat) [frz. classer = in Klassen einteilen, ordnen, zu: classe. tKlasse]: 1. nach bestimmten Merkmalen einer Klasse (bes. 3. 4) zuordnen: Wenn er ( = bei einem Frühstart) ... mit 15 Sekunden Vorsprung das Rennen gewinnen sollte, wird er 45 Sekunden hinter dem Zweiten klassiert (Frankenberg. Fahren 50). 2. (Technik) körniges Gut nach Korngröße zerlegen; <Abl.:) Klassierung, die; -. -en; Klassifikation [klasiflka't$io:n], die; -. -en [frz. Classification]: I. das Klassifizieren; das Einordnen, die Einteilung / in aufgestellte Klassen]. 2. das Klassifizierte; klassifikatorfach [klasifika'to:riJ1 <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Klassifikation betreffend; in der Art u. Weise der Klassifikation; klassifizieren pclasifi'tßi:ran] <sw. V.; hat) (zu lat. classis (tKlasse) u. facere (in Zus. -ficäre) = machen]: (eine gegebene Menge) nach aufgestellten Klassen (3) einteilen: Tiere. Pflanzen nach der Gattung, der Art. nach Stämmen k.; Ü einen Menschen als Feigling, als dumm, als vermögend k.; <Abl.:) Klassifizierung, die; -. -en: svw. fKlassifikation; -klassig [-klasig; zu tKlasse (1 a)] in Zusb., z. B. mehrklassig (mit mehreren Klassen). Klassik ['kiasik], die; - [zu tklassisch (1. 2)]: 1. Kultur u. Kunst der griechisch-römischen Antike. 2. Epoche, der durch das griechisch-römische Vorbild eine weitgehende Aufhebung u. Ausgewogenheit der Gegensätze gelungen ist u. die deshalb eine überzeitliche Vollkommenheit erreicht hat, 3. Epoche kultureller Höchstleistung: die mittelhochdeutsche K. 4. klassische (3) Ausführung, Art: in zwei Ausfuhrungen ... K.. Eiche rustikal ... (Augsburger Allgemeine 29./30. 4. 78.46); Klassikaner [klasi'ka:mß]. der. -s. - (österr. salopp veraltet): svw. t Mordskerl; Klassiker, der; -s. - [nach lat. classicus scrrptor = Schriftsteller von höchstem Rang (= frz. auteur classique). urspr. nur fiir die antiken Schriftsteller gebr.]: 1. Vertreter der Klassik d. 2). 2. Künstler od. Wissenschaftler, dessen Werke, Arbeiten als mustergültig u. bleibend angesehen werden: die K. der Malerei; Sir Arthur Conan Doyle, der große K. des Kriminalromans; <Zus.:) Kfyssikeraiisgabe, die: ediertes [ Gesamt /werk eines Klassikers; klassisch CklasiJ] <Adj.; o. Steig.) [lat. classicus = die (ersten) Bürgerklassen betreffend; ersten Ranges, mustergültig, zu: classis. tKlasse]: 1. die antike Klassik betreffend: das -e Altertum; -e Sprachen lernen; -e Philologie (Griechisch u. Latein) studieren; ein -es Profil (ein Profil, das dem der griechischen Plastik od. auf griechischen Malereien der Antike entspricht). 2, im Sinne der Klassik (2); die Merkmale der Klassik (2) tragend; die Klassik (2) betreffend: -e Dichter. Dichtung; -es Ballett (europäischer Kumttanz, besonders seit dem 18. Jahrhundert, im Gegensatz zum moderneren [ Ausdrucksjtanz); -e Musik vorziehen, spielen; ein Drama im -en Stil. 3. (in bezug auf Aussehen od. Formen) in [ althergebrachter j mustergültiger Weise lausgeführt], vollendet, zeitlos; eine -e Formulierung; sie spricht ein -es Französisch; ein -es Kostüm; dieser Fall ist geradezu k. (ist ganz typisch), etw. k. formulieren. 4. herkömmlich, in bestimmter Weise traditionell festgelegt u. so als Maßstab geltend: die -e Nationalökonomie; die -e Lehre der Gewaltenteilung; ein -es Beispiel; Sie sind es nicht, insofern sie gerade die -en Merkmale der Automaten nicht besitzen (Marek. Notizen 53). 5. (ugs.) svw. tklasse: das ist ja k.!; der Film war einfach k.; Klassizismus [klasi't$ismus], der; -.... men: 1. <o. PI.) 1478
klauen Stiljorm. die im Anschluß an antike, besonders römische Vorbilder Klarheit u. Strenge der Gliederung. Geradlinigkeit u. die Gesetzmäßigkeit der Verhältnisse betont. 2. klassizistisches Stilmerkmal; klassizistisch <Adj.; o. Steig.): den Klassizismus betreffend; zum Klassizismus gehörend; Klassizität [klasitßi'te:t], die; -: klassische Mustergültigkeit, klassische Merkmale aufweisende Beschaffenheit (einer Sache). -kUDIer [-klesluj. der; -s. - in Zusb.. z. B. Erst-, Zweitkläßler i Schüler der ersten, zweiten Klasse). klastisch ['klastül <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. klän = (ab)brechen] (Geol.): (von Sedimentgestein) aus den Trümmern anderer Gesteine stammend. Kbter ['kla:te], der; -s, -n [wohl zu mniederd. klatte = Schmutzfleck; vgl. KladdeJ (nordd. veraltend): 1. <P1.> zerlumpte Kleidung; Lumpen. 2. <o. PI.) Schmutz. Dreck; kbterig, klatrig ['kla:tte)n<;] <Adj.) (nordd. veraltend): 1. heruntergekommen, zerlumpt, zerfetzt. 2. schmutzig. 3. jämmerlich, elend. 4. schlimm, bedenklich. klatsch! [klatjl <Interj.) [zu ? klatschen]: lautm. fiir ein Geräusch, das entsteht, wenn man die Hände zusammenschlägt od. wenn etw. [weiches] Schweres flach auf etw. Hartes fällt; Klatsch [-], der; -[e]s, -e: 1. Geräusch, das entsteht, wenn etw. [feuchtes, weiches] Schweres flach aid etw. Hartes schlägt; es gab einen K.; er gab ihr einen K. auf den Hintern. 2. <o. PI.) (ugs.) a) (abwertend) / übles, gehässiges/ Gerede [hinter jmds. Rücken]; der Neugier entgegenkommende Neuigkeiten aus dem Bereich anderer: das ist doch alles nur K.; sich nicht um den K. kümmern: jmdm. Anlaß zum K. geben; b) Plauderei. Gespräch über weniger wichtige] private Dinge; ein gemütlicher K. bei einer Tasse Kaffee. kfytsch-. Klatsch-: -base. die (ugs. abwertend): Frau, die gern klatscht (4 a), die Klatsch (2a) verbreitet; -blatt, das (ugs. abwertend): Zeitung, die gesellschaftlichen Klatsch (2 a) verbreitet; ^geschichte, die (abwertend): Geschichte, die auf Klatsch (2 a) basiert; -kokimnist, der (abwertend): jmd.. der regelmä/Jig für eine bestimmte Zeitung Artikel schreibt, die gesellschaftlichen Klatsch (2 a) zum Inhalt haben; Miiaul, das (ugs. abwertend): vgl. ^base; -mohn, der: scharlachrot blühende, auf Feldern u. Brachland wachsende Blume mit dünnem Stiel u. gefiederten Blättern; Feldmohn; ^n^ß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs. emotional): völlig, durch u. durch naß: ^nest, das (ugs. abwertend): kleiner Ort. in dem viel geklatscht (4a) wird: ^rose, die: svw. I Pfingstrose; -spalte, die (ugs. abwertend): Teil der Zeitung, in dem der gesellschaftliche Klatsch (2 a) steht; -sucht. die <o. PI.) (abwertend): Sucht, zu klatschen (4a). Klatsch (2 a) zu verbreiten, dazu: -süchtig <Adj.; nicht adv.). -süchtigkeit, die: svw. Nsucht; -tante, die (ugs. abwertend): svw. Nbase; -trine, die (ugs. abwertend): svw. T^base; ^weib. das (ugs. abwertend): svw. T^base. Klatsche ['klaLW. die; -. -n: 1. dünne Stange aus Metall od. Kunststoff an der ein elastisches Blatt (5) [beweglich angebracht ist u. die bes. zum Schlagen nach Fliegen benutzt wird: ich versuche, die Fliegen mit der K. zu erwischen. 2. (ugs. abwertend) Klatschbase. 3. (landsch. abwertend) jmd.. der jmdn. verrät; Petze. 4. (Schülerspr landsch.) Übersetzung eines fremdsprachlichen Textes (als Hilfsmittel); klatschen fklatTn] <sw. V.; hat) [lautm.|: l.a) ein helles] scliallewies Geräusch durch das Aufschlagen von etw. i weichem] Schwerem auf etw. Hartem von sich geben: der Regen klatscht gegen die Fensterscheiben, auf das Dach: die nassen Segel klatschten gegen den Mast; <unpers.:) er bekam eine Ohrfeige, daß es nur so klatschte; wir hörten es mächtig k.. als er ins Wasser sprang: b) (ugs.) (etw. Feuchtes o.a.) durch Werfen klatschend ( 1 a) aujetw. auf treffen lassen: die Schüler klatschten mit Begeisterung den nassen Schwamm an die Tafel; den Mörtel an die Wand k.; Ü Betonstädte in die Landschaft k. 2. a) die Innenflächen der Hände [ wiederholt! gegeneinan- derschlagen: das Kind klatschte vor Freude in die Hände; er klatschte [in die Händel, um sich Ruhe. Gehör zu verschaffen; b) durch Klatschen (2a) angeben: den Takt, den Rhythmus k.; c) durch Klatschen (2 a) seine Zustimmung. Begeisterung ausdrücken; applaudieren: zurückhaltend, lange, stürmisch, im Takt k.; einige Abgeordnete der Opposition klatschten; (auch mit Obj.:) sie klatschten [dem Solisten] begeistert Beifall. 3. mit der flachen Hand klatschend i\ a)schlagen: ich klatschte ihm. mir vor Begeisterung auf die Schenkel. 4. a) (ugs. abwertend) in geschwätziger Weise [über nicht Anwesende] reden: mit jmdm. k.; über die neuen Nachbarn k.; b) (landsch.) etw. verraten, petzen: er lief sofort zum Lehrer, um zu k.; klitschenaß: t klatschnaß; Kfytscher, der; -s. -: jmd.. der Beifall klatscht [u. dazu engagiert ist]; Klatscherei fclakfd'r^J], die; -. -en (ugs. abwertend): dauerndes Klatschen (4 a); Kfytscherin, die; -, -nen: w. Form zu tKlatscher; klatschhaft <Adj.; -er.-este; nichtadv.): gerne klatschend (4 a); <Abl.:)Kl^tsch- haftigkeit, die; -; klatschte <Adj.; nicht adv.) (selten): svw. t klatschsüchtig; Ktytschung.die;-. -en (Fachspr.):day Sc/i/a- gen des Masseurs mit der flachen Hand (beim Massieren). Klau [klay]. die. -. -en [niederd. Klau = Klaue] (See- mannsspr.): unteres Endstück der Gaffel, das den Mast gabelförmig (klauenartig) umgreift. Vgl. Klaufall. -klau [-klay], der; -s [zu f klauen]: ugs. scherzh. gebrauchtes Grundwort von Zus. mit der Bed. (gedachtes) Wesen als Verkörperung der in größerem Umfang geschehenden Verschwendung. Entziehung. Entwendung von etw. (z. B. Kohlenklau. Bücherklau): [der] Kohlenklau geht [wieder] um (ns.; Hinweis, der dazu auffordern soll, sparsam mit [dem wertvollen Rohstoff) Kohle umzugehen); An der Philipps- Universität Marburg geht der Bücherklau um {werden Bücher gestohlen; MM 15. 6. 1973. 31). Klaubarbeit [klapp-], die; -. -en (Bergmannsspr.): Arbeit des Klaubens (1 b); klauben [kl^pbn] <sw. V.; hat) [mhd. klüben. ahd. klübön]: l.a) (landsch.) etw. mühsam u. einzeln, eins nach dem anderen (indem man es - mehr mit den Fingerspitzen faßt, greift, herauslöst, herausholt) aus od. von etw. entfernen: die Rosinen aus dem Kuchen k.; die Krümel von der Tischdecke k.; Ü den eigentlichen Sinn aus einer Rede k.; b) (Bergmannsspr.) (brauchbare Stücke) aussondern: Kohle aus dem Geförderten k. 2.a) (bes. südd., österr. ugs.) Stück für Stück. einst%nach dem anderen sammebuJatif-. wegnehmen: Kartoffeln, Äpfel, Beeren k.; Holz, Reisig k.; b) (landsch.) durch Klauben (1 a) laus]sortieren, [aus]lesen: Erbsen, Bohnen k.; <Abl.:> Klauber, der; -s. -: vgl. Wortklauber; Klauberei [klauto'raj], die: -. -en (ugs. abwertend): 1. dauerndes Klauben. 2. vgl. Wortklauberei; <Zus.:) Klaubholz [kl^pp-]. das <o. PI.) (südd.. österr.): im Wald frei am Boden liegendes Holz- [stück], das gesammelt u. als Brennholz verwendet wird. kläuchen [kbj/<^nl. das; -s, -: t'Klaue (la. b); 'Klaue ['klvidl. die; -. -n [mhd. klä(we). ahd. kläwa = Kralle; Pfote, Tatze, eigtl.: die Packende; die Geballte]: l.a) <Vkl. tKläuchen) (bei Haarraubwild u. Raubvögeln) [Fuß mit] Krallen: die scharfen -n des Löwen, des Tigers; der Adler packte sein Opfer mit den -n; die -n (Jägerspr.; Pfoten) des Hundes; Ü in jmds. -n, (auch:) jmdm. in die -n geraten; jmdn. in seine -n bekommen; jmdn. aus jmds. -n befreien; jmdn. den -n des Todes entreißen (geh.; aus Todesgefahr retten); b) <Vkl. tKläuchen) (salopp, oft abwertend) Hand: nimm deine schmutzigen -n da weg!; Plötzlich hatte ich die Luftbüchse in den -n (Plenzdorf, Leiden 125); c) <o. PI.) (salopp abwertend) (schlechte, unleserliche) Hatid- schrift: er hat eine fürchterliche K.; jmds. K. nicht lesen können. 2. (hei Paarhufern) eine der beiden Hälften des hufartigen Fußes. 3. (bes. bei Insekten) scheren-, zangenähnlicher Fortsatz des Fußes. 4. (bes. Handw.. Technik) a) (bei verschiedenen Werkzeugen. Geräten. Vorrichtungen) Teil von klauenartiger od, hakenartiger Form, insbes. mit dem Zweck des Fassens. [Hinein]greifens: die -n eines Greifers; die K. einer Sperrklinke; b) dreiecksförmige Aussparung an der Verbindungsstelle zweier Balken; c) Ansatz an einem Maschinenteil, der bei Einrücken od. Eingreifen in eine entsprechend geformte Aussparung in einem anderen Maschinenteil mit diesem eine lösbare Verbindung herstellt; blatte [-] in der Wendung auf K. sehen (salopp: stehlen gehen; zu t klauen): Nach der Schule gingen wir auf K. Wir sagten Selbstbedienung dazu (Spiegel 25. 1977. 97); klauen f'kl^uan] <sw. V.; hat) [eigtl. (noch mundartl.) = mit den Klauen fassen, kratzen, vgl. mniederd. klouwen, ahd. kläwen = krallen, kratzen; zu t'Klaue] (salopp): ikleinere Dinge ] stehlen: beim Nachbar Kirschen k.; jmdm. die Uhr k.; Im Lokal klauen sie Bierdeckel und Ascher, Ü Scherzkonserven ... Zeugs, bei dem man meilenweit riecht, daß es aus irgendeinem Buch geklaut ist (Rocco [Übers.]. Schweine 139); wer ... nichts Besseres zu sagen hat .... der soll ... nicht ... 5000 Zuschauern den Abend k. (ihnen nicht das Vergnügen an dem Abend nehmen; Kinski, Erdbeermund 10). 1479
klauen-, Klauen- klauen-,Klauen- ('Klaue 1 a): -artig <Adj.; o. Steig.): ^förmig <Adj.; o. Steig.: nicht adv.>: ^feft, das: vgl. mJI; ^ftiß, der: I. (an Möbeln usw.) klauenförmig gestalteter Fuß. 2. (Med.) Hohlfuli mit Krallenstellung der Zehen: ^los <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) (Zool.): o/me Klauen; ^öl, das (Handw.. Technik): bes. aus Rinderklauen gewonnenes feines Schmieröl; -pfleger, der (Landw.): männl. Fachkraft zur Pflege der Klauen (2) des Viehs (Berufsbez.): -seuche, die: kurz für tMaul- und Klauenseuche; -zange, die (Med.): chirurgische Zange mit klauenförmigen Backen. Klaufall, das; -[e]s. -en [zu t2Fall]: Tau zum Aufziehen der Klau. klaufen fkl^jfn] <sw. V.; hat) [zusgez. aus tklauen u. tkaufen] (ugs.. bes. Jugendspr.. scherzh. verhüll.): stehlen (insbes. im Kaufhaus). Klaus [klaps], der: -. -e od. Klause ['klQyzs; nach dem m. Vorn. Klaus. Kurzf. von Nikolaus: 3: scherzh. Übertragung des Namens auf den Nachschlüssel]: 1. (landsch.) svw. tNikolaus. 2. (schweiz. ugs.) Dummkopf. 3. <Vkl. fK läuschen) (Gaunerspr.) Dietrich; Klauschen ['klQys<pn]. das; -s, -: f Klaus (3). Klausdamm ['kl^ps-l. der: -[e]s. ...dämme [zu tKlause (4. 5)] (Flößerei): Damm zum Aufstauen von Bach-, Fhißwasser. das bei Bedarf abgelassen wird u. dadurch die Holzflößerei ermöglicht; Klause [klapzaj. die; -, -n Imhd. klüse, ahd. klüsa < mlat. clusa = (Kloster)zelle, Hinsiedelei; Behausung, zu lat. cl(a)üsum. 2. Part, von: claudere = (ver)- schließen]: 1. Behausung eines Einsiedlers. Einsiedelei. 2. Klosterzelle. 3. kleinere Wohnung, Zimmer (als Ort der Ruhe, des Ungestörtseins für den darin Wohnetulen): eine gemütliche K. haben; in seiner stillen K. lesen, arbeiten. 4. svw. tKlus. 5. (Flößerei) svw. tKlausdamm; Klausel ['klajjzl], die; -. -n [lat. clausula = Schluß(satz). Schluß-. Gesetzesformel, zu: claudere, tKlause]: 1. [als Einschränkung] eingefügte ml. hinzugesetzte Nebenbestimmung, -be- dingung. bes. in einem Vertrag: eine einschränkende, aufhebende K.; eine K. in einen Vertrag einsetzen, einfügen; eine K. anwenden. 2. (Rhet.) (in der antiken Kunstprosa) rhythmischer Satzschluß in einer der festliegenden metrischen Fonnen. 3. (in der mittelalterlichen Musik) formelhafte melodische Schlußwendung; Klausner [kl^psne], der, -s. - [mhd. klüsensre. zu tKlause]: Bewohner einer Klause (I). Einsiedler; Klaustrophilie [klaMstrofi'li:], die; -. -n. [...i:an; zu lat. claustrum = Schloß; Gewahrsam u. griech. philia = (Vor)liebe, (Zu)neigung] (Psych.): krankhafter Drang, sich einzuschließen, abzusottdern; Hang zur Einsamkeit; Klaustrophobie [...fo'bi:]. die; -, -n [...i:an; tPhobie] (Psych.): krankhafte Angst vordem Aufenthalt in geschlossenen Räumen; klausulieren [kla*izu'li:ren] <sw. V.; hat) [zu T Klausel] (selten): in Klauseln fassen, bringen; verklausulieren; Klausur [kl^i'zu:?]. die; -. -en [spätlat. clausuni = Einschließung, zu lat. claudere = (ab-, verschließen]: 1. <o. PI.) Abgeschlossenheit / gemäß der Ordensregel od. Vorschrift}: jmdm. K. auferlegen; in strenger K. leben; in K. verhandeln, tagen. 2. Klosterbereich (Wohnbereich), für den Abgeschlossenheit vorgeschrieben ist: Fremde haben keinen Zutritt zur K. 3. svw. t Klausurarbeit: eine K. schreiben; während der K. kam es zu Störungen; <Zus.:) Klausurarbeit, die: eine unter Aufsicht in einer bestimmten Zeit zu schreibende [wissenschaftliche] Arbeit, die mit einer Leistungsnote bewertet wird; Klausurtagung, die: Tagung unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Klavi: PI. von tKlavus. Klaviatur [klavia'tu:?]. die: -. -en [latinisierend zu t Klavier in der alten Bed. „Tastatur"]: 1. (bei Tasteninstrumenten) Gesamtheit der Tasten: Läufe, die über die ganze K. gehen. 2. (ein gewisses Staunen hervorrufende) Vielfalt, breite Skala der [benutzbaren] Möglichkeiten. Spielarten. Formen: die ganze K. des Menschlich-Allzumenschlichen bleibt mir unverändert vertraut (Thielicke. Ich glaube 49); die K. der demagogischen Rhetorik, des differenzierten Gefühlsausdrucks, der diplomatischen Kniffe und Tricks virtuos beherrschen; Klavichord [klavikort], das; -[eis. -e [mlat; clavic(h)ordium. zu mlat. clavis = Taste u. griech. chordc = Saite, tKlavier]: altes Tasteninstrument, dessen Tasten am Ende Metallstifte od. -plättchen tragen, mit denen die fast parallel zur Tastatur angeordneten, waagerecht liegenden Saiten angeschlagen werden; Klavier [kla'vi:g], das; -s, -e [frz. clavier = Tastenreihe. Tastenbrett, zu mlat. clavis = Taste < lat. clävis = Schlüssel, zu: claudere = schließen]: 1. (wie ein Möbelstück in Räumen aufzustellendes) Musikinstrument von gewisser Breite u. Holte mit Tasten zum Amchlagen der senkrecht zur Tastatur gespannten Saiten: ein verstimmtes K.; ein mechanisches K. (elek- tromechanisches Klavier. Pianola); ein elektrisches K. (1. elektromechanisches Klavier. Pianola. 2. ugs.; elektronisches Klavier; Klavier, bei dem die angeschlagenen Töne elektro- akustisch erzeugt werden): das K. stimmen; K. spielen (auf einem Klavier ixi. Flügelspielen); es singt Fischer-Dies- kau, am K. (^ Flügel begleitet): Gerald Moore; am K. sitzen [und spielen]; etw. auf dem K. spielen: jmdn.. jmds. Vortrag auf dem/am K. begleiten; ein Konzert für K. und Orchester; R ich kann nur auf einem schwarzen, weißen, braunen usw. K. spielen (scherzhafte Antwort auf eine Aufforderung zum Klavierspielen, wenn der Betreffende nicht Klavier spielen kann od. will, wobei immer eine Farbe genannt wird, die das vorhandene Klavier nicht hat): Ü auf jmds. Nerven K. spielen (ugs.; jmdm. mit einer Tätigkeit, mit einem bestimmten Verhalten stark auf die Nerven fallen): *kein K. spielen (veraltend scherzh.; keine Rolle spielen, nicht wichtig sein): auf zwei -en spielen (ugs.: zwei ganz verschiedene i eigentlich unvereinbare] Angelegenheiten zugleich betreiben): mit K. und Geige (ugs.; großartig, mit allem, was dazugehört): ganz groß, K. und Geige! (ugs.; als spontane, emotional geäußerte Anerkennung). 2. (berlin. salopp) breites Gesäß (meist in bezug auf Frauen): Mensch, hat die ein K! Klavkr (Klavier 1): -abend, der: Abenilveranstaltung. die in einem Klavierkonzert (2) besteht; -auszug, der: svw. T Auszug (4 c); -bauer, der: -s. -: Instrumentenbauer, der auf Klaviereo. ä. spezialisiert ist (Berufsbez.): -bearbeitung, die: Bearbeitung eines Musikstücks zur Wiedergabe auf dem Klavier; -begleitender: vgl. ^begleitung; -hegleiüing, die: Begleitung auf dem Klavier; -deckel, der: aufklappbarer Deckel für die Klaviatur eines Klaviers od. Flügels; -hocker, der: vgl. ^schemel; -konzert,das: I. für Klavier u. Orchester komponiertes Konzert. 2. Konzertveranstaltung, beider Klaviermusik vorgetragen, aufgejührt wird; -lehrer, der: Lehrer, der das Klavier spiel lehrt; -lehrerin, die: w. Form zu N lehrer; -literatur, die: Gescuntheit der in Form von Notentexten vorliegenden Werke. Stücke usw. für Klavier; -löwe, der (ugs.): vgl. Tastenlöwe; -mechanik, die: innerer, mechanischer Teil des Klaviers, durch den der Tastenart- schlag auf die Saiten übertragen wird; -musik. die: Musik für Klavier; -part, der: -pedal, das; -quartett, das: 1. Quartett für Klavier u. drei Streichinstrumente (bes. Violine. Bratsche u. Cello). 2. Ensemble, das ein KlavierQuartett (1) od. ein Stück gleicher Besetzung aufführt; -quintett, das: 1. Quintett für Klavier u. vier Streichinstrumente (bes. 2 Violinen. Bratsche u. Cello). 2. Ensemble, das ein Klavier- ouintett (\)od. ein Stück gleicher Besetzung aufführt; -saite. die; -satz, der: I. Tonsatz für Klavier. 2. das für Klavier Gesetzte, bes. in seiner Form. Eigenart; ^schemel, der: / drehbarer u. in der Höhe verstellbarer] Schemel für den Klavierspieler; -schule, die: Lehr- u. Übungsbuch für das Klavierspiel; -sessel,der: vgl. ^schemel; -sonate, die: Sonate für Klavier; -spiel, das: das Spielen auf dem Klavier; -spieler, der: jmd.. der Klavier spielt od. spielen kann; -Stimmer, der; -stockerl, das (österr. ugs.): svw. t ^Schemel; ^stück, das: Musikstück für Klavier; -stuhl, der: vgl. ^schemel; -stunde, die: Unterrichtsstunde, in der jmd. im Klavierspiel unterrichtet wird: K. haben, nehmen, bekommen, (ugs.:) kriegen; -suite, die: Suite für Klavier; -taste. die; ^frio, das: 1. Trio für Klavier u. zwei Streichinstrumente (bes. Violine u. Cello). 2. Ensemble, das ein Klaviertrio (1) od. ein Stück gleicher Besetzung aufführt; -Unterricht, der: Unterricht im Klavierspiel; -virtuose, der: Virtuose auf dem Klavier; ^Vortrag, der: 1. Vortrag auf dem Klavier. 2. Vortragsweise beim Spielen auf dem Klavier. klavieren [kla'vi:ron] <sw. V.; hat) [nach den Bewegungen der Finger beim Klavierspiclen. urspr. = Klavier spielen, auch: mit Klaviatur versehen] (landsch.): herumfingern; klavieristisdi [klavi'ristij] <Adj.; o. Steig.) (Musik): die Technik des Klavierspiels betreffend, ihr entsprechend, ihr gemäß; Klavikel [klavi:kj]. das; -s. -: veraltet für TKlaviku- la; Klavikula [..Jcula], die; -. ...lä: eindeutschend für IClavi- cula;<Abl.:)klavikular[klavikula:?]<Adj.;o.Steig.: nicht adv.) (Med.): das Schlüsselbein betreffend, dazu gehörend; Klavizimbel [...'&anb}].das; -s. - (veraltet): svw. I Clavicem- balo; Kbvus: eindeutschend für TCIavus (2). 1480
Klecks kleb-. Kleb- (vgl. auch: Klebe-): ^Festigkeit, die (Fachspr.): -fläche, die: (mit einem Klebemittel versehene bzw. präparierte) klebende Fläche: ^folie.die: svw. t Klebefolie; -harz. das: als Klebemittel dienendes Harz: ^kitt. der: als Klebemittel dienetuler Kitt: -fcraft. die <o. Pl.>; -kraut, das: (zur Gattung Labkraut gehörende) Unkrautpflanze mit empört/eifernden Stengelnu. Kletten: -mittel, das: svw. TKlebemittel; -papter. (auch:) Klebepapier, das: Papier mit Klebstoff schuht: -pflaster, das: svw. t Klebepflaster; ^rolle, (auch:) Kleberolle, die: als Rolle hergestellter Klebstreifen: ^stelle, (auch:) Klebestelle, die: Stelle, an der etw. geklebt, ani einander] geklebt ist ixt. wird: -Stoff, der: Haftung bewirkender i zähflüssiger I Stoff, der dazu dient, etw. mit etw. an der Oberfläche mehr ixi. weniger fest zu vereinigen, zu verkleben, etw. an etw. zu kleben, dazu: -stoffschidit, die: Schicht, Beschichtung aus Klebstoff: -streifen, (auch:) Klebestreifen, der: Papier-, Kunststoff streifen mit Klebstoffschicht. Klebe ['kle:tol. die; - [1: zu tkleben (1); 2: zu t kleben (7)]: 1. (ugs.) Klebstoff. 2. (Fußball Jargon) Fuß, Bein, in dem sehr viel Schußkraft steckt. Klebe- (vgl. auch: Kleb-): -band, das: / Kunst jstoff-, Papierband, -streifen mit Klebstoffschicht: -bindung.die (Buchw.): Bindeverfahren, bei dem die einzelnen Blätter an der Kante zum BuchbliKk zusammengeklebt werden: -etikett, das; -folie, (auch:) Klebfolie, die: Kunststoffolie mit Klebstoffschicht: -gürtel,der: svw. I Leimring; -mittel,(auch:) Klebmittel, das: zum Anleinander/kleben dienetules Mittel: Klebstoff: -papier, das: svw. t Klebpapier; -pflaster, (auch:) Klebpflaster, das: Heftpflaster ohne Mullauflage: trolle, die: svw. 1 Klebrolle; -schiebt, die: Klebstoffschicht: -stelle, die: svw. f Klebstelle; -streifen, der: svw. TKlebstreifen; -verband, der (Med.): mit Heftpflaster od. Klebstoff hergestellter bzw. befestigter Wundverband: -zettel, der: auf der Rückseite mit Klebstoffschicht versehener Zettel. kleben [kle:bn] <sw. V.: hat) [mhd. kleben, ahd. kleben = kleben, anhaften]: I. durch die Wirkung eines (Kleb)Stoffes od. auf Grund eigner Klebkraft fest an etw. hängen, an, auf etw. haften: am Fenster klebt ein nasses Blatt; an der Litfaßsäule kleben Plakate; an seiner Backe, auf der Tischplatte klebt Marmelade; die feuchten Haare kleben ihr im Gesicht; das Hemd klebt ihm am Körper; etw. an den Fingern k. haben; Ü an den Hängen kleben die primitiven Hütten der Eingeborenen; jmdm. am Auspuff k. (salopp; / in einer Kolonne] dicht hinter einem anderen herfahren): drei Wochen kleben wir nun schon in dieser Hafenstadt (ugs.; sitzen wir fest); die Unterschrift klebt in der rechten unteren Ecke; (Sport Jargon:) Müller bombte, und der Ball klebte im Netz; Ein Samstagnachmittag und das Pokalspiel; alle klebten an ihrem Radio (Brand [Übers.]. Gangster 31); am Mann, am Gegner k. (Sport; den Gegenspieler ganz nah. eng decken): jmds. Blicke kleben an jmdm.. an etw. (sind unablässig auf jmdn., auf etw. gerichtet, geheftet): (Sport:) häufiger Fehler des Torwarts ist. daß er zu sehr an der Linie klebt: sie klebt an ihm (salopp; hängt an ihm u. kann sich nicht von ihm trennen): * einen k. haben (landsch.; angetrunken sein): jmdm. eine k. (salopp; jmdm. mit der flachen Hand einen Schlag ins Gesicht, eine Ohrfeige geben): sie hatte ihm eine geklebt. 2. Klebkrall haben: gut k.; sehr fest k.; das Ptlaster klebt nicht mehr. 3. (ugs.) a) (an der Oberfläche) in einem Zustand sein, der das Klebenbleiben von etw. od. an etw. bewirkt: klebrig sein: die Bonbons kleben; meine Hände kleben [vor Dreck]; mein Hemd klebt (ist feucht u. klebt mir am Körper): ich klebe (meine Hände situl klebrig): sie klebte [am ganzen Körper] (schwitzte, u. ihre Kleider klebten ihr am Körper fest): b) etw. (Atiklebendes) an sich hängen haben: der Fliegenfänger klebt voller Fliegen. 4. (ugs.) sich nicht überwinden, entschliefien können, etw. aufzugeben, sich von etw. zu trennen, zu lösen, loszureißen: im Wirtshaus k.; die Besucher klebten an ihren Stühlen; U an seinem Posten k.: der Minister klebt an seinem Sessel; am Geld, an Äußerlichkeiten, an Einzelheiten k. 5. mit etw. verbunden sein: an dieser Arbeit klebt viel Schweiß: an dieser Bronzeplastik kleben viele Erinnerungen; an ihm klebt die Schande eines schlechten, unehrlichen Lebens (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 140). 6.a) so an, in. an) usw. etw. anbringen, befestigen, daß es daran, darin, darauf usw. klebt: Plakate. Tapeten an die Wand k.; eine Marke auf den Brief k.: Fotos ins Album k.; [Versicherungsmarken] k. (früher ugs.; Sozialversicherungsbeiträge entrichten, indem man Sozialversicherungsmarken kaufte u. sie als Beleg in ein entsprechendes Heft klebte): b) mit Klebstoff o. ä. reparieren, wieder zuseunmenfügen: Teichmann steckte sich eine Zigarre an. Sie war etwas zermanscht, er mußte sie mit Spucke k. (Ott. Haie 347); einen gerissenen Film k.; einen Riß k. (mit Klebstoff schließen). 1. (bes. Fußball) wuchtig schießen, werfen: den Ball in die linke obere Ecke k.; klebenbleiben <st. V.; ist): I. /'anklebend, festklebendj haftenbleiben: die Fliege ist am. auf dem Leim klebengeblieben. 2.a) (ugs.) gezwungenermaßen dicht, fest an, in, auf usw. etw. bleiben, sich immer wieder an, in, auf usw. etw. auflialten: mit seinem Sportwagen hinter einem langsamen Auto k.; Ich rang nach Atem. Ich wollte nicht auf dem Meeresgrund k.. ich wollte dort oben zugrunde gehen mit meinesgleichen (Seghers. Transit 102); Das schwarze Sturmtief bleibt über Italien kleben (Grzimek. Serengeti 25); wegen eines Maschinenschadens blieben wir drei Wochen in dem Hafen kleben; b) (salopp) in der Schule sitzenbleiben (I); c) (ugs.) vgl. kleben (4): an den Stühlen k.: er ist bis zum späten Nachmittag bei seinen Verwandten klebengeblieben; Ü an Einzelheiten k.; d) vgl. kleben (5): die Schande wird an ihm. an seinem Namen k.; Kleber, der: -s. - [1: mhd. kleber = Gummi; Baumharz. Schleim]: 1. (bes. ugs.. Gewerbespr.) Klebstoff. 2. (Fachspr.) die Backfäliigkeii des Mehls bedingende klebrige, zähe Eiweißmasse im Getreidekorn: Gluten. 3. (Jugendspr.) sitzengebliebener Schüler. 4. (Sport Jargon) Reitpferd, das sich im Rennen an ein atuleres drängt u. nicht an diesem vorbeizubringen ist: klebrig ['kle:bru}]<Adj.> [zu mhd. kleber = klebend, klebrig]: 1. <nicht adv.> klebend: mit Klebstoff, mit etwas Zähflüssigem behaftet: -e Hände haben; die Bonbons sind k.; seine Hände sind k. von Schweiß; etw. fühlt sich k. an; Ü -e (zälie u. aiddringliche) Distanzlosigkeit (Acta Paedopsychiatrica 3, 1966. 69). 2. (abwertend) schmierig, aufdringlich-widerlich, zweideutig u. gemein: ein -er Mensen; ein -es Benehmen; k. lachen; <Abl.:> Klebrigkeit, die; -: 1. klebrige (1) Beschaffenheit. 2. klebriges (2) Wesen: Klebung, die; -. -en (Fachspr.): Geklebtes, Klebstelle: die -en halten Belastungen bis zu 300 kg/cm2 aus. klecken [klekn] <sw. V.> [mhd., ahd. klecken = klatschen; ausreichen, zu Tklack] (veraltet, noch mundartl.): I. (von Flüssigkeiten) geräuschvoll fallen <ist>. 2. <hat> a)! schnell I vonstatten gehen: b) ausreichen. kecker-, Kicker- (ugs. abwertend): -fritze, der [t-fritze]: jmd. (meist ein kleiner Junge), der beim Essen kleckert (1 a); -kram, der: aus vielen unbedeutenden, kleinen Teilen nach u. nach] Zuswnmenkommendes. das kein richtiges bzw. kein ins Gewicht fallendes Ganzes ergibt: diese gelegentlichen Aufträge sind doch nur K ; -liese, die [zum 2. Bestandteil vgl. Heulliese]: jmd. (meist ein kleines Mädchen), das beim Essen kleckert (1 a); Mvebe <Adv.>: in vielen kleinen, < zögerndj aufeinanderfolgenden Teilen. Schriften: in /zögernder] off unterbrochener Folge: seine Schulden k. bezahlen; die Teilnehmer trafen k. (nicht alle auf einmal, sondern meistens einzeln in unregelmäßigen Abständen) ein; <auch attr.:> k. Erledigung. Kleckerei (klckd'nyl. die; -. -en (ugs. abwertend): [dauerndes] Kleckernd a,2); kleckern [kicken] <sw. V.) [Iterativbildung zu t klecken] (ugs.): 1. <hat> a) mit herunter tropfender, -laufender Flüssigkeit o. ä. Flecken machen: beim Essen, beim Malen k.; kleckere nicht so!; aufs Tischtuch k.; b) kleckenid verschütten, laufen, tropfen lassen: Suppe über das Tischtuch, auf den Boden k.; <unpers.> Ich ... schrieb ganz gerne Aufsätze, aber es kleckerte (es stellten sich ein) ununterbrochen Rechtschreibfehler (Kempowski, Immer 106). 2. (von Flüssigkeiten o.a.) heruntertropfen, -laufen u. Flecken machen <ist>: etwas Farbe. Soße ist auf die Decke gekleckert. 3. <hat> a) zögernd, mit vielen Unterbrechungen verlaiden. vorangehen: die Arbeit kleckert nur; Wie gehen die Geschäfte? Es kleckert [so]; die Bestellungen kleckern (kommen nur zögernd herein): b) [immer wieder / nur geringe Mittel für etw. aufwenden (Ggs.: klotzen 1 a): die erfolgversprechende Devise ... nicht k.. sondern klotzen!... Keimtötende Medizin wird häufig unterdosiert (Spiegel 17,1975.74); Klecks [kleks], der; -es, -e [zu veraltet Kleck = Fleck. Klümpchen. rückgeb. aus 1 klecken]: 1. Färb-. Tintenfleck: da ist ein K, auf der Leinwand; -e ins Heft machen; Ü die Sonne scheint durch das Laub und malt gelbe -e auf den Boden. 2. (ugs.) kleine Menge 1481
Klecksbild einer weichen Masse; wie man sie zum Gebrauch. Genuß usw. irgendwohin befördert: ein K. Marmelade, Butter. Senf: Kl^cksbild. das: -lels. -er: svw. TKIecksographie: klecksen l'kleksn] <sw. V.: hat) [zu tKlecks od. Iterativ-Intensivbildung zu tklecken]: l.a) Kleckse (1) machen: ins Heft k.; paß auf. daß du nicht kleckst!: der Füllfederhalter kleckst; b) (ugs. abwertend) schlecht malen; schlecht (mit Tinte) schreiben: das ist nicht gemalt, das ist gekleckst. 2. (ugs.) [nach u. nach jeweils] eine kleine zusammenhängende Menge einer weichen od. / dick 1 flüssigen Masse mit einem gewissen Schwung irgendwohin fallen lassen: Farbe auf die Leinwand, Marmelade aufs Brot k.; die Butter aufs Brot k.: <Abl.:> Kleckser, der; -s. - (ugs.): I. (abwertend) jmd.. der kleckst (1). 2. svw. tKlecks (1); Kleckserei [kleksa'nyj. die; -. -en (ugs. abwertend): 1. <o. PI.) dauerndes Klecksen (1.2). 2.a) • Hin] gekleckstes,! -1 geschmiertes. '-1gesudeltes; b) schlecht gemaltes Bild; klecksig <Adj.) (abwertend): voller Kleckse. Flecken: eine -e Tischdecke; k. schreiben: Klecksographie [kleksogra'fi:]. die; -. -n [...i:an; zu tKlecks u. T-graphie] (Psych.): eines von mehreren aus Klecksen erzeugten, keinen Sinn enthaltenden Bildern einer Reihe, die bei bestimmten Persönlichkeitstests von der Testperson gedeutet werden müssen. Kledaae [kle'da:s>]. Kledasche [...a:fc], die: -. (selten:) -n [scherzh. französierende Bildung zu Kleid u. der frz. Nachsilbe -age] (nordd.. nid. salopp, oft abwertend): Kleidung, Kleider: was trägst du denn für eine seltsame K. Klee [kle:]. der. -s [mhd. kle. ahd. chleo]: (zu den Schmetterlingsblütlern gehörende) krautige i Futter] pflanze! nj mit dreiteiligen Blättern u. kugeligen weißen, gelblichen od. rötlich-violetten Blüten, bes. Rot-, Wiesenklee: der K. blüht; den K. schneiden; K. säen: *imdn., etw. über den grünen K. loben (ugs.; übertrieben. übermäßig loben; eigtl. = noch mehr loben als der Dichter den grünen Klee, die blumige [Klee]wiese o. ä.; nach der häufigen Verwendung des Klees [als Inbegriff des Frischen. Frühlingshaften] in Vergleichen bei mhd. Dichtern). k|££-.K|££-: -Matt, das: I.Blatt des Klees ein vierblättriges (sehr seltenes vierteiliges, nach altem Volksglauben glückbringendes) K. suchen, finden. 2. (ugs.) Gruppe von drei Personen, die als zusammengehörig angesehen werden u. gemeinsam auftreten, hamleln. 3. (Verkehrsw.) Straßenkreuz, bei dem zwei quer zueinander in verschiedenen Ebenen geführte Straßen durch Rampen verbunden sind (was von oben wie ein vierblättriges Kleeblatt aussieht), dazu: -blattbogen, der (Archit.): Bogen inFormdes (kleehlattäftnlichen) Dreipasses, -blattförmig <Adj.; o. Steig.), -blattkreuz, das (christl. Rel.): Kreuz mit kleeblattförmigen Enden; -Einsaat, die (mit Bindestrich); -Ernte, die (mit Bindestrich); -farn, der: Wasserfarn mit kleeblattförmigen Blättern: -feld, das: Feld mit Klee; -gras, das (Landw.): Gemengesaat von Klee u. Gras; -reiter, der (südd., österr.): Gestell zum Trocknen von Klee; -salz, das: sehr giftiges, im Sauerklee vorkommendes Salz der Kleesäure, das zum Entfernen von Rost- u. Tintenflecken dient; -säure, die: svw. tOxalsäure; -seide. die (Bot.): Windengewächs in zahlreichen Arten. Klei Mqj), der: -[eis [mniederd , asächs. klei] (bes. nordd.): fette, zülie Tonerde; schwerer Lehmboden. kleiben fkl^jbnl <sw. V.; hat) [mhd., ahd. kleiben, eigtl. = kleben machen. Kausativbildung zu 1 kleben]: landsch. für t kleben; Kleiber l'klajbt?], der; -s. - [viell. zu tkleiben (mhd. kleiber = jmd.. der eine Lehmwand herstellt), weil der Vogel den Eingang zu seiner Bruthöhle mit Lehm enger macht]: kleiner, ober sei ts blaugrauer Klettervogel mit einem dem Specht ähnlichen Verhalten: Spechtmeise. Kfeiboden, der; -s. -böden: vgl. Klei. Kleid [klait], das; -[e]s. -er [mhd. kleit. wohl eigtl. = das mit Klei gewalkte (Tuch)]: 1. <Vkl. t Kleidchen) zur Oberbekleidung von Frauen u. Mädchen gehörendes, einteiliges Kleidungsstück, das [ größtenteils] den Rumpf / sowie die Arme] bedeckt u. meist bis über das Knie reicht: ein hochgeschlossenes, schulterfreies, trägerloses, ärmelloses, kurzes, langes, enganliegendes, leichtes, warmes, sportliches, festliches K.; ein K. zum Durchknöpfen; das K. steht dir gut; ein K. zuschneiden, nähen, ändern; ein K. arbeiten lassen; [sich] ein K. machen lassen; ein rotes K. tragen; das K. anziehen, ausziehen, ablegen, überstreifen, überziehen, auf-, zuknöpfen, auf den Bügel hängen; beim Hinuntergehen das Kleid raffen, hochnehmen; in einem blauen K. zur Arbeit gehen; Ü (geh.:) die Natur trägt ein grünes. weißes K. (eine grüne, weiße Hülle, ist begrünt, ist mit Schnee bedeckt); das bunte K. (Laub) des Herbstes; die Stadt hat ein festliches K. angelegt (ist festlich geschmückt); (bes. Werbespr.:) * erstes K. t Korsett bzw. Mieder u. Büstenhalter); zweitesK. (Unterkleid. Untenväscfie). 2. <P1.) Kleidung[sstücke]. insbes. obere, über der Wäsche getragene Bekleidung: die -er kleben mir am Körper; seine -er ablegen; jmdm. die -er vom Leib reißen: in die -er fahren, schlüpfen: in den -ern schlafen; den Staub aus den -ern bürsten; an seinen -em ist, klebt Blut; Spr -er machen Leute (gepflegte, gute Kleidung fördert das Ansehen); * nicht aus den -ern kommen (nicht ins Bett kommen, keine Zeit finden, ins Bett zu gehen); aus den -ern fallen (salopp; sehr mager, abgemagert sein): das ist ihm nicht in den -ern hängen geblieben (landsch.; hat ihn innerlich, seelisch sehr mitgenommen): sich <Dativ> tüchtig in die -er tun müssen (landsch.; tüchtig essen müssen, um wieder zuzunehmen). 3.a) (veraltet, geh.) Uniform, Tracht; b) (Schweiz.) [Herrenjanzug. 4. (bes. Jägerspr.. Zool.) a) Gefieder; b) Fell (z. B. des Hasen. Hermelins). 5. (See- mannsspr.) a) Schutzbezug. Hülle; b) Beim. Streifen des Segels; Kleidchen ['klajupn], das; -s, - u. (ugs.:) Kleider- chen: 1.1Kleid (1). 2. Kinder-. Puppenkleid. 3. (ugs.) einfaches, leichtes Kleid; kleiden fkl^jdn] <sw. V.: hat) [mhd. kleiden, zu tKleid]: l.a) jmdn.. sich mit Kleidung versehen, in bestimmter Weise anziehen: ein Kind zweckmäßg k.; sich modern, sportlich, jugendlich. auffällig, nach der neuesten Mode k.; sich richtig zu k. verstehen; sich in Schwarz, in Trauer, (geh.. veraltend:) in Samt und Seide k.; immer korrekt gekleidet sein; U die Natur kleidet sich in neues Grün (geh.; wird wieder grün): b) (bes. als Teil. Zubehör der Kleidung) jmdm. stehen, zu jmdm. passen: der Mantel, diese Farbe, dieser Hut kleidet dich gut; <ugs.. bes. nordd. mit Dativ:)etw. kleidet jmdm. gut. 2, etw. in eine bestimmte Mitteilungs-. Ausdrucksjörm bringen: seine Gefühle. Gedanken. Probleme in Worte, in eine gute sprachliche Form k.; <seltener k. + sich.) die politische Theorie kleidet sich (wird gekleidet) ... in die Form der Fürstenspiegcl (Fraenkel. Staat 264). Kleider-: -abläge, die: Garderobe (2); -bad, das: weniger aufwendige chemische Reinigung nur leicht verschmutzter Kleidungsstücke u. ariderer Textilien; -bügel, der: mit nach oben greifendem Haken versehenes /gebogenes! schmales i Holz!teil, über das Kleidungsstücke gehängt werden können; Bügel (1); -bürste, die: Bürste zum Reinigen der Kleider; -geschäft; das: Geschäft, in dem hauptsächlich Kleidungsstücke verkauft werden; -große, die: vgl. Größe (I d); -haken, der: / Wand]haken zum Aufhängen von Kleidungsstücken, insbes. Mänteln. Jacken: den Mantel an den K. hängen, dazu: -hakenbrett. das: Brett mit mehreren Kleiderhaken, das an der Wand befest igt wird; -holz, das (landsch.): svw. ?-bügel; -kammer. die (bes. Milit.): Aufbewahrungsraum, -ort für /vorrätige! Kleidungsstücke o.a. (z. B. Uniformteile): In der K. (des Gefängnisses) nahm man mir meine persönlichen Effekten ab (Ziegler. Konsequenz 27): -karte, die (ns.): amtlich ausgegebene Karte, die zum Bezug rationierter Textilien berechtigte; -kästen, der (südd.. österr., Schweiz.): svw. t-schrank; -laden, der: vgl. -ge- schäft; -laus, die: blutsaugende weißlichgraue Laus am menschlichen Körper, die ihre Eier (Nissen i bes. in Kleidernähten ablegt; -machender(österr.. sonst veraltet): Schneider, dazu: -machergewerbe, das <o. PI.); -maider, der (ugs. emotional): Dieb, der Kleider stiehlt; -mode, die: Mode, die Art. Schnitt. Beschaffenheit der Kleider (1. 2). der I Oberbejkleidung bestbmnt; -motte, die: Motte, deren Raupe Kleider. Wollwaren. Pelze. Federn durch Fraß beschädigt; -netz, das: netzartiger Schutz am Damenfalirrad. der verhindern soll, daß Teileder Kleidung zwischen die Speichen geraten; -Ordnung, die (früher): Gesamtheit von amtlichen7 Vorschriften u. Verboten, die sich auf Art u. Beschaffenheit der Kleidung bezogen; -puppe, die: der Ausstellung von Konfektion dienende, lebensgroße Gliederpuppe; -rechen. der (österr. veraltend): svw. t -hakenbrett; -rock, der: ärmelloses, ausgeschnittenes Kleid, zu dem eine Bluse getragen wird; -sack, der (bes. Milit.): als Gepäck mitgejührter Sack für Kleider o.a.; -schalt, der (Schweiz.): svw. t-schrank: -schrank, der: Schrank zum Aufliängen u. Aufbewaiuen von Kleidungsstücken: Ü ihr Mann ist ein K. (ugs.; ein großer, breitschultriger, kräftiger Mann): -Schutzhülle, die: Schutzhülle für ein Kleidungsstück (Anzug. Mantel u,ä.); 1482
Klein ^schwimmen, das: in Kleidern auszuführende Schwimm- u. Tauchübungen beim Rettungsschwimmen: ^spind, der od. das: vgl. ^schrank -Ständer, der: Ständer mit Haken zum Aufliängen von Kleidungsstücken: -Stange, die: Stange (bes. im Kleiderschrank), an der Kleidungsstücke mit Hilfe von Kleiderbügeln aufgehängt werden können: ^stoff, der: Stoff für Kleider (1,2). Kleidungsstücke: ein bunter, [baum]wolle- nerK. kleidsam <Adj.> [zu tKleid]: so beschaffen, doli es jmdn. gut kleidet Jmdm. gut steht: ein -er Hut. Mantel; die Frisur ist sehr k.; <Abl.:> Kfejdsamkeit, die; -: kleidsame Beschaffenheit: Kleidung, die: -. -en <P1. selten) [spätmhd. kleidun- ge, zu tkleiden]: Gesamtheit dessen, was der Mensch an Bedeckendem u. zugleich Schützendem od. Schmückendem auf dem Körper trägt tu. was Teilseiner äußeren Erscheinung ist]: leichte, warme, zweckmäßige K. tragen; die K. ablegen; sich neue K. für den Winter kaufen; für K. viel Geld ausgeben: für jmds. Nahrung und K. sorgen: <Zus.:> Kleidungsstück, das: einzelnes zur Kleidung gehörendes Stück, Teil: ein leichtes, ein warmes K. Kleie [kl^ia]. die; -. (Arten:) -n [mhd. kli(w)e, ahd. kli(w)a. eigtl. = klebrige Masse]: beim Maiden von Getreide entstehendes Abfallprodukt aus Schalen. Spelzen, Kleber (Du. Mehl: <Zus.:> kfeiehaltig <Adj.; nicht adv.>: mit einem bestimmten Gehalt an Kleie. Kleien-: -flechte, die (Med.): durch Kleinsporen hervorgerufene, schuppende, gelbbraune od. rötlichgelbe Hautflechte: -futter, das: Futter, dem Kleie beigemischt ist: ^grind. der: svw. t ^flechte. 'kfeiig <Adj.> [zu t Kleie]: a) kleiehalt ig: b) kleieartig. ^feiiß <Adj.) [zu fKlei] (bes. nordd.): a) Klei enthaltend: b) von der Beschaffenlieit. Art des Kleis. klein [kl^in] <Adj.) [mhd. kleine, ahd. kleini, wohl urspr. = (mit Fett) bestrichen od. verschmiert]: 1. in Ausdehnung od. Umjäng unter dem Durchschnitt od. einem Vergleichswert bleibend (Ggs.: groß): ein [winzig, verschwindend, mikroskopisch] -es Loch; ein -es Format; etw. auf -stem Raum unterbringen; eine Karte in -em Maßstab zeichnen; Kleider in -en Größen; Münstereifel ist eine -e[re] Stadt; ein Haus mit -en Fenstern; er fährt ein -es Auto; ein -es Lexikon der deutschen Vornamen; sie hat -e Hände. Augen; -e Augen machen (vor Müdigkeit); -e Eier. Kartoffeln; die Schuhe sind ihm zu k. geworden (weil er gewachsen ist): das Kleid ist [dir] [zwei Nummern] zu k.; die Wohnung ist k.; er ist k. [von Gestalt] (ist von geringer Körpergröße, -länge): in dem Kleid wirkst du k.; das Kleid macht dich k.; ein -es Bier (Glas mit etwa einem viertel Liter Bier): ein -es Intervall (Musik; Intervall, dessen beide Töne nur geringen Abstand haben. z.B. Sekunde. Terz); -e (kurze) Schritte machen; eine -e (kurze, niedrige) Leiter; -e (schmale) Straßen; -e Gebiete (von geringer Ausdehnung): etw. auf-er Flamme (mit geringer Hitze) kochen; der -e Zeiger (Stundenzeiger): die -en Buchstaben (Kleinbuchstaben) des Alphabets; ein -es Geschäft machen [müssen] (fam.; Wasser lassen [müssen])', der Junge ist sehr k. (hat eine verhältnismäßig sehr geringe Körpergröße* -länge) für sein Alter; ich bin [einen Kopf) -er als er; du mußt dich k. machen (bücken, ducken), um hineinzukommen; das Schiff wurde klein[er] und -er (seine Größe nahm scheinbar stetig ab). bis es unter dem Horizont verschwand; die Gasflamme auf k. stellen, drehen {auf geringe Sutrke einstellen: vgl. aber kleinstellen, -drehen); ihre Stimme ist zu k. (schwach, hat zu wenig Volumen) für den großen Saal; die Bemerkung stand [winzig] k. in der linken unteren Ecke des Blattes; ein Wort k. (mit kleinem Anfangsbuchstaben) schreiben; k. machen (fam.; Wasser lassen)', <subst.:> Pippin der Kleine; er ist von uns allen der Kleinste: der Rock ist um ein -es (geh.: ein Stückchen) zu kurz: eine Routenbeschreibung gibt also ein klares Bild der Felsgliederung im -en (in ihren Einzellteiten: Eidenschink. Fels 74); eine Welt im -en (von kleineren Abmessungen, aber sonst entsprechend od. vergleichbar): *k.f aber oho (ugs.; klein, aber beachtlich, energisch, selbstbewußt, leistungsfähig usw.): k., aber fein (nicht sehr groß, aber sehr gut). 2. (nicht adv.> a) (von Kindern) eine niedrigere Anzahl von Lebensjahren habend, jünger (Ggs.: groß 2 a): sein -er Bruder; ihre -ere Schwester; als du noch -er warst, mußtest du früher ins Bett: <subst.:> unsere Kleine (jüngere Tochter): mein Kleinster (jüngster Sohn): b) (bes. von Kindern, Tieren) sehr jung /u. noch klein von Gestalt!: -e Kinder, Hunde; er benimmt sich wie ein -er Junge; Klein Franz (der kleine Franz): Klein Susi (die kleine Susi): er gibt sich gern mit -en (ugs.; jungen) Mädchen ab; seine Kinder sind alle noch k.; <subst.:> Spielzeug für die KIeln[st]en; Kleine und Große (Kinder u. Erwachsene): sie hat [etjwas Kleines (ugs.: ein Baby) bekommen; *von k. auf (von Kbtdheit an). 3. <nicht adv.) verhältnismäjiig wenig Zeit beanspruchend, von verhältnismäßig kurzer Dauer (Ggs. oft: groß 3): eine -c Weile; ein -er Augenblick: eine -e Pause machen: die Schüler durften in der -en Pause in der Klasse bleiben; nach einer-eren Verzögerung; eine -e (kurze) Rede halten; in einer -en (knappen) Stunde: *bei -em (nordd.; nach u. nach, allmählich): über ein -es (veraltet; nach kurzer Zeit). 4. <nicht adv.> von verhältnismäßig geringer Menge, Anzahl: sich aus wenigen einzelnen Bestandteilen od. Werten zusammensetzend (Ggs.: groß 4): nur eine -e[re] Zuhörerschaft haben; wir sind eine -e Familie; -e Zahlen. Summen; -e (niedrige) Beträge. Kosten. Preise; eine -e Auswahl an Schuhen; nur ein -es Gehalt beziehen; nur der -ere Teil des gestohlenen Geldes wurde gefunden; kein -es Geld (Kleingeld) haben; -e Münzen (von geringem Geldwert): eine -e Koalition (Politik; im Verhältnis insbes. zur Opposition nicht übermächtige Koalition von Parteien im Parlament): sag mir Bescheid, wenn du das Holz k. hast (ugs.; kleingemacht hast, wenn du fertig bist mit Holzhacken): haben Sie es k. (ugs.; in abgezähltem Geld, passend), -er (ugs.; m kleineren Geldscheinen od. Münzen)'}: im -en (en detail) verkaufen, handeln; im -en (in kleinem Umfang, in kleinem Maßstab,bei geringen Mengen) war die Methode erfolgreich. 5. von geringerem Ausmaß, Umfang, Grad: von geringerer Bedeutung, nicht ganz so erheblich: es wurden -e Erfrischungen gereicht; eine -e Feier veranstalten; -e Tricks und Kniffe: -e Begebenheiten am Rande: die -sten Hinweise beachten: die tausend -en Dinge des täglichen Bedarfs; -e Verbrauchssteuern wie Getränke-, Vergnü- gungs- und Hundesteuer; eine -e (leichte) Erkältung; jmdm. einen -en Schreck einjagen; mir ist ein -es Mißgeschick passiert: das -ere von zwei Übeln, das -ere Übel wählen: beim -sten Geräusch erschrecken: das ist meine -ste Sorge (macht mir von allem am wenigsten Sorge): jmdm. eine -e Freude machen (jmdn. mit einer Kleinigkeit erfreuen): das ist kein -es (ein großes) Verdienst; -es (kein hochelegantes) Abendkleid; das Haus ist eine -e (auf I seine! bescheidenere, einfachere Weise so etwas wie eine) Villa; er ist ein -er (in seinem unbedeutenderen, bescheideneren Bereich so etwas wie ein) König; (fam. abschwächend.) na, du -er Schwindler!; wie wär's mit einem -en Spielchen?: jetzt brauche ich nur noch eine -e Unterschrift von Ihnen; der Unterschied ist k. (gering): warum sollte mein Recht -er sein als seines?; ein klein[es] bißchen (ein wenig): ein k. wenig (etwas): <subst.:> im Kleinen wie im Großen (in allen Dingen) korrekt sein; er ist im Kleinen, bis ins Kleinste (bis ins Detail) genau; es wäre ihm ein Kleines (geh.; es wäre für ihn eine geringe Mühe, fiele ihm nicht schwer, würde ihm nichts ausmachen): um ein -es (geh.: ein wenig, ein bißchen) zu bunt; um ein -es (geh.; fast, beinahe) wäre es mißlungen. 6.a) unbedeutend, bescheiden, einfach: ein -er Angestellter; er ist noch ein -er Student; die Ansichten des -en Mannes (des einfachen, nicht vermögenden Bürgers); er ist ein Kind -er (nicht vermögender) Eltern; in -en (beschränkten) Verhältnissen leben; einen -en (untergeordneten) Posten beim Ministerium haben; <subst.:> die Kleinen (die weniger bedeutenden Firmen) der Autoindustrie; Spr Die Kleinen hängt man. die Großen läßt man laufen (die Unbedeutenden, die Mitläufer werden bestraft, zur Rechenschaft gezogen, während man die Bedeutenden u. Einflußreichen, die Hauptschuldigen unbehelligt läßt): *k. anfangen (ugs.: von der untersten Stufe, insbes. ohne Vermögen, beginnen): b) (ugs.) /niedergeschlagen, kleinlaut u.j bereit nachzugeben, sich zu beugen: [ganz] k. [und häßlich] werden; als man ihn an seine Vergangenheit erinnerte, wurde er (mit einer entsprechenden Geste von Daumen u. Zeigefinger.) so k.!; da wurde er so k. mit Hut! (verstärkend; ganz klein: d.h. ohne Hut noch einmal ein Stück kleiner); *k. beigeben (t beigeben c). 7. kleinlich, eng! stirnig], beschränkt: ein -er Geist; k. und niedrig [von jmdm.] denken; <subst.:> Klein [-]. das: -s [mhd. klein(e)]: I. (Kochk.) kleine Teile wie Innereien. Hals, Flügel bzw. Vorder laufe von Hasen. 2.(Bergmannsspr.) kleine u. kleinste Bruckstücke von Kohlen, Gestein. 1483
klein-, Klein- klein-. Klein-: -aktie, die (Wirtsch.): Akne mit dem niedrigsten zugelassenen Nennwert (von 50DM): -aktionär. der (Wirtsch.): Aktionär, dem nur ein utibedeutender Teil des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft gehört: -anzeige, die (Zeitungsw.): im Inseratenteil einer Zeitung erscheinende, einspaltige Anzeige, deren genaue Plazierung nicht festgelegt ist u. deren Preis nach Buchstaben oii. Worten berechnet wird: -arbeit, die <o. Pl.>: mühevolle Arbeit, die ins einzelne geht: kriminalistische K. leisten; etw. in mühevoller, sorgfaltiger K. herstellen, ermitteln; die K. des Wissenschaftlers; -äugte <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit kleinen Augen: -auto, das: vgl. -wagen; -bahn, die: I schmalspurige / Eisenba/in von nur lokaler. verkehrsmä/Jig untergeordneter Bedeutung: -bär.der: Vertreter einer Familie von baumbewohnenden, teils marder-, teils bärenähnlichen Raubtieren: -bauer. der: l nebenberuflicher; Bauer, dessen landwirtschaftlicher Betrieb sehr klein ist. dazu: -bäuerlich <Adj.; o. Steig.); -bekommen <st. V.; hat): vgl. -kriegen (1. 2); -besitz, der: jeweils nur] kleiner Grutulbesitz: (der) K. wurde nicht enteignet; -beirieb, der: a) kleiner Gewerbe- od. Industriebetrieb: b) kleiner landwirtschaftlicher Betrieb (mit weniger als 5 ha Land); -bild. das (Fot.): kleinformatiges Bild (Ggs.: Großbild a), dazu: -bildfilm, der (Fot.): für die Verwendung in der Kleinlnldkamera bestimmter Film (2), -bildkamera. die (Fot.): Kamera für Aufnahmen im Kleinformat (Ggs.: Großbildkamera), -bildprojektor. der (Fot.): Projektor für Bilder im Kleinformat: -blätt[e]rig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): kleine Blätter (I) habend, mit kleinen Blättern: -blumig <Adj.: o. Steig.: nicht adv.): a) kleine Blumen (1 b) hervorbringend: b) mit kleinen Blumen: -blutig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit kleinen Blüten (1); -buchstabe. der: Buchstabe aus der Reihe der kleinen Buchstaben eines Alphabets: das Wort „besser" beginnt mit einem -n; -bühne, die: kleines Theater: -bürger, der [urspr. (landsch.) = Arbeiterl: 1. Angehöriger des unteren Mittelstandes. 2. (abwertend) Spießbürger, dazu: -bürgerlich <Adj.>: 1. <o. Steig.) das Kleinbürgertum betreffend, zu ihm gehörend, von ihm ausgehen!. 2. (abwertend) spießbürgerlich: k. denken, zu 2: -bürgerlichkeit, die (abwertend): Spießbürger licltkeit. -bürgertum, das: unterer Mittelstand: -bus.der: kleiner Omnibus: -darsteiler, der: Darsteller. Schauspieler mit nur kleineren Aufgaben: -denkend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): A/*'/>///W/. unedel denkend: ein -er Mensch; -deutsch <Adj.; o. Steig.) (hist.): im 19. Jh. ein deutsches Reich ohne Österreich durch den Zusammenschluß der deutschen Staaten unter Führung Preußens anstrebend: die -e Lösung; <subst.) -deutsche, der u. die (hist.): Anhänger'inl der kleindeutschen Bewegung: -drehen <sw. V.; hat) (ugs.): durch Drehen an einem Schalter. Schaltknopf o.a. auf kleine Stärke einstellen: kleinstellen: die Gasflamme k.; -druck, der: kleiner :Druck (1 c): eine Fußnote in K.; -eigentum. das: vgl. -besitz; -empfangen der (Elektrot.):kleiner Rundfunkempfänger: -erzeugender: Erzeuger (2 a), der etw. nur in klein1 stjem Umfang produziert: Obst. Gemüse und andere Produkte der K.; -familie. die (Soziol.): kleine Familie (1 a). in der nur das Elternpaar mit seinen Kindern zusammenlebt (Ggs.: Großfamilie); -feld. das (Handball. Hockey): kleineres Spielfeld, wie es für das Spiel in der Halle vorgeschrieben ist. dazu: -feldhandball. der <o. PI.) (Sport): nach den Hallenliand- ballregeln auf dem Kleinfeld im Freien gespielter Handball: K. spielen; -fenstrig<Adj.; o.Steig.; nichtadv.>:milkleinen Fenstern: -flugzeug. das: kleines Flugzeug: -format. das: kleines Format: eine Aufnahme im K., dazu: -formatig [-forma:tw;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von kleinem Format (1): -e Fotos. Gemälde. Klassikerausgaben; -fruchtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) kleine Früchte (1 a) hervorbringend: b) mit kleinen Früchten: -garten, der: kleiner, /zusammen mit gleichartigen Gärten] für sich liegender, insbes. aus Liebhaberei bearbeiteter u. gepflegter Garten. dazu: -gartenanlage. die; -gärtner. der: jmd.. der einen Kleingarten besitzt, gepachtet hat i u. bearbeitet, pflegt j: * geistiger K. (salopp abwertend; vgl. -rentner); -geböck, das: kleines Gebäck. Gebäck in kleinen Stücken: -geblümt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit kleinen Blumen gemustert: -gedruckt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in kleiner Schrift gedruckt: -e Anmerkungen, allgemeine Geschäftsbedingungen; <subst.:) -gedruckte.das; -n: (leicht zu übersehende u. zu unterschätzende, scheinbar beiläufige) kleingedruckte Zusätze, hinzugesetzte Bestimmungen. Bedingungen, bes. in Verträgen: auf das K. achten; Ärger mit dem -n haben; -geist. der (abwertend): beschränkter, engstirniger, bornierter Mensch, dazu: -geistig <AdJ.): beschränkt, engstirnig, borniert: -geld. das <o. PI.): Geld. bes. in Münzen, zum Bezalilen kleinerer Beträge, zum Herausgeben od. zum Wechseln: ich habe kein K. [bei mir); bitte K. bereithalten!; ich hatte mir genügend K. eingesteckt; für einen Wagen fehlt ihm das nötige K. (iron.; die nötige größere Geldsumme)', ihm ist das K. (scherzh.; Geld) ausgegangen; R das kannst du machen, wie du K. hast (ugs.: wie du willst, wie es dir beliebt): -gemustert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit kleinem Muster (Ggs.: großgemustert): ein -er Kleiderstoff; -geschrieben: t -schreiben; -gewachsen <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): von kleinem Wuchs: -e Menschen; -ge- werbe. das: kleines, mittelständisches Gewerbe: -gläubig <Adj.) (abwertend): unfäliig zu festem Glauben: ängstlichzweifelnd u. olme festes Vertrauen in etw.. jmdn.: ein -er Mensch; -er Pessimismus; <subst.:) die Kleingläubigen ließen ihn bald im Stich, dazu: -gläubigkeit, die: kleingläubige Wesens!ort: MSolf. das: svw. tMinigolf; -hacken <sw. V.; hat): durch Hacken zerkleinern: Holz k.; -handel. der: Handel im kleinen: Einzelhandel: -händler. der: svw. t Einzelhändler; -hausier, der (österr.): svw. t -bauen -herzig <Adj.) (selten): svw. t-mutig; -hirn. das (Med.): Hirnabschnitt zwischen Großhirn u. Nachhirn: -holz, das <o. PI.): kleingehacktes Holz: K. machen (Holz kleinmachen): R es gibt K. (ugs.; etw.. jmd. wird angegriffen o.a. u. entsprechend zugerichtet, zerstört): *K. machen (1. die Einrichtung zertrümmern: in dem Lokal haben Randalierer K. gemacht. 2. Fliegerspr.; eine Bruchlandung machen: der Pilot hat K. gemacht); K. aus etw. machen etw. zu K. machen, verarbeiten usw.; etw. in K. verwandeln (etw. zertrümmern, zerstören): aus der Einrichtung K. machen; K. aus jmdm. machen imdn. zu K. machen usw. (1. jmdn. zusammenschlagen, brutal schlagen, verprügeln, übel zurichten (meist als Drohung]. 2. svw. T heruntermachen (a): den hat der Spieß zu K. gemacht!); zu K. gehen (zertrümmert werden, zu Bruch gehen, zerstört werden): -Industrie, die: Industrie der kleinen Betriebe, -kaliber. das: kleines Kaliber (von 5.6mm). bes. bei Sport- u. Jagdwaffen, dazu: -kaliberge- wehr, das: Gewehr mit Kleinkaliber, -kaliberschießen. das: einer der sportlichen Wettbewerbe für kleinkalibrige Waffen. -kalib[e]rig [-kali:b(3)ru;] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) Izu 1 Kaliber]: von kleinem Kaliher (Ggs.: großkaliberig): ein -es Gewehr; Ü Es liegen noch einige Kilo ( = Aprikosen) im Korb, halbfaul und k. (Blick 16. 8. 68. 9); -kapitalist. der (Politik): mittelständischer Kapitalist: -kariert <Adj.) [2: nach dem Vergleich eines kleinlichen Menschen mit dem Linienmuster auf Millimeterpapier]: l.<o. Steig.: nicht adv.) mit kleinem Karomuster (Ggs.: großkariert 1): ein -er Stoff, Anzug. 2. (ugs. abwertend) kleinlich, engstirnig, ohne jede Großzügigkeit, insbes. provinziell wl. spießbürgerlich: -e Kritik; -e Leute, dazu: -kariertheit, die; -, -en: 1. <o. PI.) kleinkarierte / WesensJart. Eigenart: jmdm. K. vorwerfen. 2. kleinkarierte Eigenheit. Äußerung. Handlung: -katze. die: kleineres, fast weltweit verbreitetes katzenartiges Raubtier, das nur schnurren kann (z.B. Luchs. Ozelot. Wildkatze): -kind. das (bes. Amtsspr.): kleines Kind / vom drittem bis zum sechsten Lebensjahr, dazu: ^kjnderbetystigungswasser. das (Jugendspr. scherzh.): Limonade o. ä.. -kinderbewahranstalt. die (veraltet): vgl. Kinderbewahranstalt: R wir sind doch hier keine K.! (ugs. veraltend; als Vorwurf im Hinblick auf jmds. Benehmen o.a.); -klavier. das: niedriges (etwas über I Meter hohes) Klavier: -kleckersdorf [-klekcs-] <o. PI.; o. Art. außer mit attributiver Bestimmung) [erfundener Ortsn.] (ugs. spött.): irgendein kleiner, unbedeutender Ort: -klein (mit Bindestrich) <Adv.) in der Wendung k. spielen (Sport Jargon; sich den Ball immer wieder auf zu engem Raum zuspielen): <subst.:> -Klein (mit Bindestrich), das; -s (Sport Jargon): zu kurzes Zuspiel. Zuspiel auf zu engem Raum: Ü die Hoffnungen auf den großen Durchbruch ... waren im K. des politischen Alltags längst versandet (Spiegel 19. 1978. 23); -klima. das (Meteor.): örtlich u. stellenweise stark unterschiedliches, btxlennahes Klima: Mikroklima: vgl. Großklima; -knecht. der (früher): junger Knecht: vgl. Großknecht; -kraftrad. das (Verkehrsw.): füh- rerschein- u. versicherungspflichtiges Kraftrad mit kleinem Hubraum: -kraftwagen. der (Verkehrsw.): Kraftwagen mit kleinem Hubraum: -kram, der (ugs.. meist abwertend): 1484
Kleinigkeit a) kleine Dinge. Sachen: altvaterisch nette Möbel, gemütvoller K. aller Art (Feuchtwanger, Erfolg 515); b) Kleinigkeiten.kleine Angelegenheiten: der tägliche K.; dieser ewige K.! -krämer, der: vgl. Krämer (2); -krämerei [ '-], die (ugs. abwertend): Beschäftigung mit Kleinkram (b); -kredit, der (Finanzw.): kleiner (für höchstem zwei Jahre gewährter) Personalkredit .der in bar ausgezahlt wirdiGgs.: Großkredit); -kreis, der (Geom.): Kreis auf einer Kugel, der nicht Grolikreis ist (dessen Mittelpunkt nicht mit dem Kugelmittelpunkt zusammenfällt): Nebenkreis: -krieg: 1. Krieg im Rücken des Feindes mit kleinen Einheiten. Guerilla- krieg. 2. dauernder Streit um Kleinigkeiten, ständige Reibereien: ihre Ehe war ein ständiger K.; -kriegen <sw. V.; hat) (ugs.): I.a) es fertigbringen, etw. zu zerkleinern: den Knochen nicht k.; b) etw. so behandeln, doli es entzweigeht od. unbrauchbar wird: der Junge kriegt jedes Spielzeug klein; der Teppich ist nicht kleinzukriegen (ist sehr strapazierfähig .haltbar). 2. auf-, verbrauchen: er hat den Kuchen, das Erbteil schnell kleingekriegt. 3. unterwerfen, unterkriegen, gefügig machen, entmutigen: er sagte, ich solle mich nicht k. lassen; Aber jetzt hat mich das Leben doch kleingekriegt (Geissler. Wunschhütlein 105). 4. (landsch.) ergründen, verstehen können: ich kriege immer noch nicht klein, wie du das gemacht hast: er kann es nicht k. (verwinden). daß nun alles aussein soll; -kirnst, die <o. Pl.>: 1. in kleinen künstlerischen Darbietungen od. Schöpfungen, inshes. in kaberetfistischen Darbietungen, bestehende Kunst. 2. Kunsthandwerk, zu 1: -kunstbühne. die: Buixne, die Kleinkunst (1) darbietet: Kabarett: -laut <Adj.>: in Ausdruck u. Verhalten plötzlich sehr gedämpft, sehr bescheiden (im Vergleich zum vorherigen / vor j lauten od. / selbst! sicheren Verhalten des Betreffenden selbst): eine -e Antwort; als man ihm diesen Widerspruch nachwies, wurde er k.; k. antworten; -lebewesen. das: /sehr/ kleines Lebewesen, (auch:) Kleinstlebewesen: -machen <sw. V.; hat): I. zerkleinern: Holz k. 2. (ugs.) aufbrauchen, durchbringen: eine Erbschaft k.; Sie (=die Gelieble) wird dir die fünf Taler schon k. helfen (Strittmatter. Wundertäter 201). 3. (ugs.) (Geld) wechseln: können Sie [mir] den Schein k.? 4. (ugs.) (durch Zurechtweisungen. Schikanen) erniedrigen: laß dich von deinem Chef nicht k.!: aber getrennt: klein machen, vgl. klein (1); -maierei: I. svw. tMiniaturmalerei. 2. ausmalende Schilderung. / literarischej Darstellung kleiner u. kleinster Einzelheiten: liebevolle K.; -maschig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit engen Maschen: ein -es Netz; -maßstäbig: t-maßstäblich; -maßstäblich, (selten) -maßstäbig [-ma:sjte:bic] <Adj.; o. Steig.; nur attr): in kleinem Maßstab: eine «e Landkarte; -messe, die: kleine Messe, Ausstellung: -möbel, das (Gewerbespr.): kleines Möbel, möhelartiges Einrichtungsstück: -motor, der: Motor von kleinen Abmessungen: -mit. der [zu tkleinmütig] (geh.): Mangel an Selbstvertrauen u. Entschlußkraft: Verzagtheit: Die ersten brachen zusammen. K. wurde laut (Müthel, Bauern 177); -mutig <Adj.> [mhd. kleinmuotic] (geh.): voll Kleinmut: ein -er Mensch; k. werden; k. aufgeben, dazu: -mütigkeit. die; - (geh.): kleinmütige , Wesens]art, Kleinmut: -Nationale, das (mit Bindestrich; österr. Amtsspr.): einfacher Fragebogen zur Feststellung der Personaldaten: -od. das: T Kleinod; -oktav, das (Buchw.): Buchformat in der Gröfie eines achtel Bogens mit einer Holte bis zu I8jcm (Abk.: Kl.-8°); -omnibus. der: kleiner Omnibus: -pflaster, das: Straßenpflaster aus kleinen, harten Steinen: -plastik, die (bild. Kunst): kleine Plastik (Ggs.: Großplastik); -plastteil, das (DDR): kleines Plastikteil: -preis- gesdiäft. das (Wirtsch.): Geschäft, das (bei reduziertem Service) gängige Artikel zu niedrigen Preisen anbietet: -Produktion, die: Produktion in kleinem Maßstab: landwirtschaftliche, industrielle K.; -rentner, der: Rentner, der von einer kleinen Rente lebt: * geistiger K. (salopp abwertend; beschränkter, geistig anspruchsloser Mensch): -reparatur, die (Gewerbespr.): kleine Reparatur: -schlag, der <o. PI.) (Straßen bau): Schotter von k leiner Korngröße (bis zu 4 cm) : -Schmetterling, der (Zool.): kleiner Schmetterling (z.B. Motte. Wickler); -schmied, der (veraltet): Schlosser: -schneiden <unr. V.: hat): in kleine Stücke schneiden: -schnippeln <sw. V.; hat): vgl. -schneiden: -schreiben <st. V.; hat) meist in der Verbindung kleingeschrieben werden (ugs.; keine Rolle spielen, für unwichtig erachtet werden: Ggs.: großgeschrieben werden 1): Rücksichtnahme wird bei diesen Leuten kleingeschrieben; -Schreibung, die: das Schreiben mit kleinen Anfangsbuchstaben (Ggs.: Großschreibung): gemäßigte, radikale K.; -serie, die: kleine Serie (in der etw. hergestellt wird): ein Modell in K. fertigen; -Siedlung, die (Amtsspr.): Stadtrandsiedlung, die aus Siedlerstellen mit Wohnhaus u. kleinerem Landanteil besteht: -Sparer, der (Finanzw.): Sparer kleiner Beträge: -spore, die: svw. tMikrospore; -sporenflechte, die: svw. t Mikrosporie; -Staat, der: kleiner, zwar souveräner, aber außenpolitisch weitgehend einflußloser od. abhängiger Staat, dazu: -staaterei [-Jta:t3'r^j], die; - (bes. hist.): politische Zerrissenheit durch Aufspaltung in Kleinstaaten: die deutsche K. im 19. Jahrhundert; -Stadt, die kleinere Stadt (amtlich von 5 (XX) bis 20 (XX) Einwohnern) mit überschaubaren, aber auch beschränkteren Verhältnissen, dazu: -Städter, der (oft abwertend): jmd., der in einer Kleinstadt wohnt u. von ihr geprägt ist, -städtisch <Adj.) (oft abwertend): zu einer Kleinstadt gehörend, einer Kleinstadt, dem Leben in einer Kleinstadt entsprechend: -e Enge. Beschränktheit: -stellen <sw. V.; hat): auf kleine Stärke einstellen: die Flamme, das Gas k., dazu: -steller. der: / Spar]Vorrichtung (an Ölöfen, Gaskixhern usw.) zum Einstellen auj(kleinere Stärke: -super, der (Elektrot.): kleiner *Super: -teilig <Adj.) (Fachspr.): in viele kleine Teile, Abschnitte, Felder usw. gegliedert: ein -es Relief; -e Landschaft; -tier. das: kleineres Haustier (z.B. Hund. Katze, Papagei), dazu: -tierhalter, der. -tierhaltung, die. -tierzucht, die: ^Verdiener, der: jmd.. der wenig Geld verdient, der nur ein kleines Einkommen hat: -verkauf, der: Verkauf im kleinen, en detail: -vieh, das: Sammelbez. für Schafe, Ziegen, Schweine, Kaninchen, Geflügel (Ggs.: Großvieh): R K. macht auch Mist (ugs.; /mehrere] auch kleinere Leistungen /zusammengenommen/ lohnen sich: besser wenig als gar nichts), dazu: -Viehzucht, die; -vogel, der; -wagen. der: kleiner [Kraft/wagen, kleines Auto (mit kleinem Hubraum): ^weis [-vais] <Adv.) (bayr.. österr. ugs.): Stück für Stück, in kleinen Schritten, ganz allmählich: -weise: gelegtl. für t -weis; -weit, die: Welt im kleinen: -wild, das (selten); -wjnzig <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) (fam): winzig klein: ein -es Häuschen; -wohnung, die: kleine Einzimmerwohnung (mit Kochnische, Bad od. Dusche): -wuchs, der (Med.): krankhaftes Zurückbleiben des Körperwachstums hinter dem Normalmaß (Ggs.: Großwuchs), dazu: -wüchsig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von kleinem Wuchs (Ggs.: großwüchsig): -e Exemplare einer Pflanze, eines Tieres; -e (Med.; an Kleinwuchs leidende) Menschen; -wuzig [-'vu:t£i<;] <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) [zu t Wuzerl] (österr. fam.): svw. t-winzig; -zeug, das <o. PI.) (ugs. abwertend): svw. t-kram. Kleinchen ['kkün^n], das; -s. - <P1. selten): TL1Kleine (I), -"Kleinen,2); 'Kleine ['kl^ins], der;-n,-n <Dekl. t Abgeordnete) [zu tklein 2b]: 1. <Vkl. tKleinchen) kleiner Junge: der K. läuft schon; unser -r (unser kleiner Sohn). 2. <Vkl. tKleinerchen) (ugs. scherzh., meist in vertraulicher Anrede von seilen eines Mädchens) junger Mann na. -r!; kleine [-1, die; -n. -n <DekI. t Abgeordnete) [zu tklein 2 b] <Vkl. t Kleinchen): 1. kleines Mädchen: dieK. läuft schon; unsere K. (unsere kleine Tochter). 2. (ugs.) a) junges Mädchen: eine hübsche K.; b) junge Freundin: er ist bei seiner -n; ^k leine [-]. das; -n. -n [zu tklein (2b)]: 1. <ugs. scherzh. Vkl. tKleinchen) kleines Kind: das K. weinte jämmerlich; unser -s; die -n sind schon im Bett; die Großen und die -n; (iron.:) ja, ja. die lieben -n! 2. svw. t:Junge (1): Kleine- taltemilicu. das; -s. -s: Milieu der kleinen, einfachen Leute: Kfeinerchen <o. Art.): als umgangssprachliche scherzhafte Anrede für t'Kleine (2): K.. nun sei man nicht böse!; kteiner(e]nteils <Adv.): zum kleineren Teil: Kleinheit, die: - [mhd. kleinheit = Kleinheit, Feinheit]: 1. geringe Größe, geringes Ausmaß, geringer Umfang: ein Partikelchen von unvorstellbarer K.; seine K. (geringe Körpergröße) war kein Handikap: Betriebe, die wegen ihrer K. unrentabel arbeiten. 2. (selten) Beschränktheit. Begrenztheit. Enge: Enge und K. der Verhältnisse; Kleinigkeit, die; -. -en [mhd. kleinecheit = Kleines. Kleinheit]: a) kleine, unbedeutende Sache: ich muß noch einige -en kaufen, besorgen; jmdm. eine K. schenken (ein kleines Geschenk machen): ich muß noch eine K. (ugs.; ein bißchen) essen; sich eine K. (ugs.; etwas Geld) nebenher verdienen; das kostet eine K. (ugs. iron.; ziemlich viel): (ugs. iron.:) das kostet die K. von 3000 Mark; den Schrank um eine K. (ugs.; ein Stückchen) zur Seite schieben: Im vorigen Krieg ein Bein verloren. 1485
Kleinigkeitskrämer auch keine K. (ugs.; sehr belastend: Kempowski, Tadelloser 198); das ist keine K. (ugs.: I. das ist wichtig. 2. das ist nicht so einfach): sich an -en (unwichtigen Dingen) stoßen; sich nicht mit -en (unwichtigen Einzelheiten) abgeben; sich um jede K. (Einzelheit) selbst kümmern müssen; b) wenig Mühe verursachende Aufgabe. Angelegenheit: das ist für dich eine K. (ugs.; fällt dir leicht): „Schaffst du das?" - „K.!" (ugs.; ohne weiteres, ohne Mühe): etw. ist für Jmdn. keine K. (ugs.; fordert jmds. Kräfte, Fähigkeiten): <Zus.:> Kleinigkeitskrämer, der (abwertend): jmd., der Kleinigkeiten übertrieben wichtig nimmt: Kleinigkeitskrämerei, die (abwertend); kleinlich <Adj.) [mhd. kleinlich = fein: genau, ahd. kleinlihho (Adv.)] (abwertend): den eigenen Vorstellungen zuwiderlaufende od. dem eigenen Vorteil abträgliche Kleinigkeiten übertrieben wichtig nehmend, engstirnig od. engherzig, ohne jede Großzügigkeit: ein -er Mensch; -e Verdächtigungen. Bestimmungen: in Geldsachen k. sein; sich k. zeigen; sei doch nicht so k.!: k. handeln, denken; <AbI.:> Kleinlichkeit, die; -. -en (abwertend): I. <o. PI.) kleinliche I Wesens!ort: die K. eines Menschen, einer Handlung tadeln. 2. kleinliche Handlung, kleinlicher Einwand usw.: ärgerliche -en; Kleinod [kl^jno.tj. das; -[eis. -e u. -ien ßd<U'no:dpn; 1: mhd. kleinöt. zu tklein mit dem Suffix -öti; 2: übertr. von: Kleinod (I)] (geh.): 1. <P1. -ien> kostbares Schmuckstück: ein K. aus Brillanten; etw. hüten, bewahren wie ein K.; Ü -ien der mittelalterlichen Baukunst. 2. <Pl. -e> Kostbarkeit, Juwel: diese Werke sind -e der Barockmusik; du bist ein K.! kleinst-. Kleinst-: -betrag, der: sehr kleiner Betrag: -biWka- mera, die: Kamera für Aufnahmen im Kleinstfonnat: ^for- mat, das: sehr kleines Format: ^garage, die: / aus Bauteilen j vorgefertigte Garage von sehr kleinen Abmessungen: --haus, das: I Serien]haus von sehr kleinen Abmessungen: ^kind, das (bes. Amtsspr.): kleines Kind bis zum zweiten Lebensjahr: ^lebewesen, das: mikroskopisch kleines Lebewesen. Mikroorganismus: -maß, das: kleinstes zulässiges Mali: -möglich <Adj.: o. Steig.; nur attr.): so klein wie möglich: das -c Format; -Packung, die: sehr kleine Packung: -serie. die: sehr kleine Serie (in der etw. hergestellt wird): ein Modell in einer K. anfertigen; -super, der (Elektrot.): sehr kleiner ]Super: -wohnung, die: bes. kleine Einzimmer- wohnung (mit Kochnische. Bad od. Dusche). Kleinste ['klainsta], der, die u. das; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): tklein; vgl. 'Kleine (1). kleine (1). ^Kleine. Kleister [klajste]. der; -s. (Arten:) - [mhd. kfister. eigtl. = klebrige Masse]: 1. Klebstoff aus Stärke (od. Mehl) u. Wasser: K. anrühren; die Tapete mit K. bestreichen; Ü diesen K. (ugs. abwertend: dicken, zäfien Brei) esse ich nicht; in dieser Ehe fehlt der K. (ugs.; etw. was die Ehepart- tier zusatnmenhält. die Bindung). 2. (ugs. abwertend) wertloses Zeug. Kram: stell mal den ganzen K. hierher. Kleister- (Kleister I): -papier, das: mit farbigem Kleister überzogenes [ Bunt j papier: -pinsel, der; -topf, der. kleisterig,kleistrig Ckl4Jst(3)nqJ<Adj.; nicht adv.) [zu tKleister (1)]: 1. voll Kleister: -es Papier. 2. (ugs.) in der Beschaffenheit ähnlich wie Kleister: -es Brot; kleistern ['kosten) <sw. V.; hat) [mniederd. klisteren] (ugs.): l.a) mit Kleister ] an. auf. in usw. erw. kleben: ein Plakat an die Wand k.; Ü Ihr ... Haar haben sie sich mit Hilfe von Pomade ... an den Kopf gekleistert (Wolfe [Übers.]. Radical 82): b) /mit Kleister/ kleben, reparieren: eine schadhafte Stelle k. 2. *Jmdm. eine k. (svw. t kleben 4c). 3. dick auf. an. in etw. schmieren, dick auftragen: die Butler aufs Brot k. klebtogam [kl$isto'ga:m] <Adj.; o. Steig.) (Bot.): Kleistoga- mie zeigend, darauf bendtend, dazu gehörend, der Kleistoga- mie eigentümlich: Kleistogamie [...ga'mi:]. die; - [zu griech. kleistös = verschlossen u. gamös = Befruchtung] (Bot.): Selbstbestäubung bei geschlossener Blüte. kleistrig: t kleisterig. Klematis [kle'ma:üs. selten: kle:matis). die: -. - [lat. clematis < griech. klematfs = biegsame Ranke, zu: klema = Zweig der Weinrebe. Schößling. Weinranke]: rankende Zierpflanze mit sternartigen blauen od. weißen Blüten: Waldrebe. Klementine [k lernen'ti.na], die; -. -n [wohl nach dem ersten Züchter, dem franz. Trappistenmönch P6re Clement]: süße {kernloseJ mandarinenäJmliche Frucht. Kl^mm-: -backe, die: 'Backe (2) an Maschinen od. Geräten zum Festklemmen von Gegenständen: -bügel, der: Bügel, mit dem etw. festgeklemmt wird: -mappe (nicht getrennt: Klemmappe), die: eine Art Schnellhefter mit steifen, durch ein entsprechendes Material im Rücken fest aufeinander- drückenden Deckeln, die auseinandergedrückt werden können, um dazwischen einzelne Blätter, Bogen klemmen zu können: -schraube, die: Schraube, mit der etw. festgeklemmt wird: -Spannung, (auch:) Klemmenspannung, die: Spannung an den Polen einer Stromquelle, dort, wo die Klemmen angebracht sind. Klemme ['klema], die; -. -n [mhd. klemme, klemde = Klemmung, Einengung]: l.a) /kleinerer] Gegenstand mit zwei elastischen parallelen Teilen zum Fest- txl. Abklemmen von etw.: b) Hülse (1) mit einer Klemmschraube: c) (Med.) Klammer (I). 2. (ugs.) peinliche od. schwierige Stituation. Lage, in der sich jmd. befbidet u. aus der er herauskommen möchte, ohne daß jedoch schon eine entsprechende Möglichkeit zu erkennen ist: in einer furchtbaren K. sein, sitzen, stecken: in die K. geraten, kommen; jmdn. aus der K. ziehen; jmdm. aus der K. helfen. 3. (Jargon) Strafanstalt: klemmen ['kloran] <sw. V.; hat) [mhd. klemmen, eigtl. = mit den Klauen packen: 4: wahrsch. aus der Studen- tenspr., zur urspr. Bed. „etw. mit der Faust packen"]: 1. durch Drücken bewirken, daß etw. zwischen, auf. an. unter etw. festsitzt, festgehalten wird: die Aktentasche. Bücher. Handtücher unter den Arm k.; der Hund klemmt seinen Schwanz zwischen die Hinterbeine; den Kneifer auf die Nase, die Klips an die Ohren, das Monokel ins Auge k.; Die dritte ... hatte sich ein Gitarrenfutteral vor die ... Brust geklemmt (Kirst. 08/15. 312): *sk* hinter etw. k. (ugs.; sich um der Erreichung eines bestimmten Zieles willen sehr mit etw. anstrengen, erw. mit Nachdruck betreiben: sich hinter die Bücher k. (eifrig, mehr, besser lernen): sich hinter Jmdn, k. (ugs.; bei jmdm. für eine bestimmte Absicht. Forderung. Bitte Unterstützung, Hilfe zu erhalten suchen). 2.a) [in etw. [hinleinzwängen, zwischen etw. zwängen: den Fuß zwischen die Tür k.; Wir klemmen uns in die Masse auf der Tanzfläche (Remarque. Obelisk 55); b) sich Quetschen: ich habe mir den Finger, den Fuß geklemmt. 3. beim Öffnen. Schließen. Ziehen. Schieben nur mit Midie zu bewegen sein, durch zu wenig Spielraum an einer Stelle das Bewegen hemmen: die Tür, Schublade, das Fenster klemmt; Ü wo klemmt es denn? (ugs.; was macht denn Schwierigkeiten'/). 4. (salopp) bei günstiger Gelegenheit meist kleinere Dinge, die sich leicht mitnehmen lassen, stehlen: gibfs bei dem nichts zu k.T' ..Nichts Großartiges. Er hat eine goldene Uhr (Genet [Übers.],Tagebuch 258); Klemmenspannung: t Klemmspannung; Klammer, der; -s. - [gek. aus: Nasenklemmer. LÜ von frz. pince-nez] (landsch.): Kneifer. Zwicker: klemmig rklcmi<;j <Adj.; nicht adv.) [älter: klämmig. klammig. zu veraltet klamm = dicht] (Bergmannsspr.):/^/:-es Gestein. klempern [klempen] <sw. V.; hat) [lautm.l (niederd.): a) Blech hämmern: b) ein klapperndes Geräusch von sich geben: c) ein klapperndes Geräusch verursachen: Klempner [klempm?]. der; -s. - [älter: Klemperer,zu tklempern. entsprechend bayr.. österr. Klampferer = Blechschmied, zu mhd.. ahd. klampfer = Spange, zu: klampfern = fest zusammenfügen] (regional.bes. md.. nordd.): Handwerker, der Gegenstände aus Metall, insbesondere aus Blech bearbeitet od. herstellt (Berufsbez.). Klempner-: ^arbeit, die; ^handwerk, das; -laden, der (ugs. scherzh.): auffallend viele Orden u. E/irenzeichen. die jmd. (auf seinem Uniformrock) trägt: -meister, der: Meister im Klempnerhandwerk: ^waren <P1.>; ^Werkstatt, die. Klempnerei [klanpna'rajL die; -. -en [zu tKlempner]: a) <o. PI.) Klempnerhandwerk: die K. erlernen; b) Klempnerwerkstatt: klempnern [klempnpn] <sw. V.; hat): nicht be- njsmäßig Klempnerarbeiten verrichten. Klenganstalt ['klen-1. die; -. -en [zu fklengen] (Forstw.): Darre zur Gewinnung des Samens aus den Zapfen von Nadelbäumen: Klenge [klena], die; -.-n (Forstw.): svw. I Klenganstalt; klengen fklenan] <sw. V.; hat) [eigtl. = „kling" machen, nach dem Geräusch aufplatzender Samenhülsen] (Forstw.): svw. tausklengen. 'Klepper [klept?]. der: -s. - [spälmhd. (md.) klepper = Reitpferd, zu: kleppe[r]n, mhd. kiepfern = klappern, wohl nach dem klappernden Geräusch der Hufe] (abwertend): ausgemergeltes, schlechtes Pferd: Klepper [-], die; -. -n (landsch.): svw. tKlapper. Kipper-© [nach dem Gründer einer Fabrik. J. Klepper (1868-1949)]: ^boot, das: ein bestimmtes Faltboot: -mantel, der: wetterfester Gummimantel. 1486
Klima- kleppern: tklappern. Kleptomane [klr.pto*ma:n3], der; -n, -n (Psych.): jmd.. der an Kleptomanie leidet: Kleptomanie [kk-ptoma'ni:], die; - [zu griech. kleptein = stehlen u. tManie) (Psych.): zwang- hafter. vom Willen nicht kontrollierbarer Trieb zum Stehlen ohne Bereicherungsabsicht: Kleptomanin, die; -, -ncn: w. Form zu tKleptomane; kleptomanisch <Adj.; o. Steig.) (Psych.): a) an Kleptomanie leidetuL von Kleptomanie befallen: Wonach grapschen denn deine -en Finger jetzt schon wieder (Wohmann, Absicht 269); b) die Kleptomanie betreffend: Kleptophobfc, die; -, -n [...i.an] (Psych.): krankhafte Angst, zu stehlen od. besfohlen zu werden. klerikal [kleri'ka:!] <Adj.> [kirchenlat. clericälis = priesterlich]: a) <o. Steig.) dem Stand der katholischen Geistlichen angehörend, zu ihm gehörend: b) in der Gesinnung unbeirrbar, konsequent den Standpunkt des katholischen Priesterstandes vertretend: Ansprüche des Klerus fördernd, unterstützend: Es liest sich wie ein -es Pamphlet aus den Tagen der Reformation (Zeit 7, 2. 1975. 2); <subst.:> Klerikale, der u. die; -n, -n <Dekl. f Abgeordnete): jmd., der zur AnJtängerschaft der katholischen Geistlichkeit gehört: Klerikaltsmus [...kalismos]. der; -: / politischej Richtung, Bestrebung, die den Eittfluß der katholischen Kirche auf das gesamte öffentliche Leben ausdehnen, stärken will: Unterstützung durch einen in Italien besonders ausgeprägten K. (Fraenkel. Staat 85); klerikaljstisch <Adj.; o. Steig.) (abwertend): ausgeprägt klerikale (b) Tendenzen vertretend, zeigend: Kleriker ['kle:rikv], der; -s, - [mhd. cleric, klerke < kirchenlat. dcricus]: Angehöriger des Klerus (Ggs.: Laie): ein konservativer K.; Klerisei [kleri'z^j], die; - (veraltet): svw. tKlerus; Klerus [kle:ros], der; - (kirchenlat. clerus < griech. klerös = Geistlichkeit, urspr. = Los, eigtl. = Stand der Ausgelosten. AuserwähltenJ: katholische Geistlichkeit: Priesterstaml, Priesterschaft: niederer, hoher K. Klette fkleto], die; -, -n [mhd. klette, ahd. clethal: a) an Wegrändern u. auf Schuttplätzen wachsende Pflanze mit kugeligen, meist rötlichen u. mit hakigen Stacheln versehenen Blütenköpfen, die leicht an Tierfellen u. Kleidern haften: b) einzelner Blütenkopf der Klette (a): die Jungen warfen dem Mädchen -n ins Haar; du hast dich wie eine K. an ihn gehängt (ugs.; / in lästiger Weise] an ihn geklammert)', die Kinder hängen sich wie die -n an ihn (mögen ihn gern): obwohl sie ihn ständig auslacht, hängt er an ihr wie eine K. (läßt er nicht von ihr ab): sie halten, hängen, kleben zusammen wie [diel -n (ugs.; sind unzertrennlich). <Zus.:> Kl$ttenwurzel, die; Klettenwurzelöl, das: aus der Klettenwurzel hergestelltes Haarwuchsmittel. Kutter-: -fisch, der: graubrauner bis olivgrüner Speisefisch, der Luftsauerstoff atmen u. längere Strecken über Land zurücklegen kann: -garten, der (Bergsteigen): Trainingsgelände für Bergsteiger: -gerät, das (Turnen): Gerät zum Klettern: -»erüst, das: /für Kinder vorgesehenes] Gerüst zum Klettern: -hammer. der (Bergsteigen): Hammer zum Einschlagen von Felshaken: -kurs, der: Kurs für Bergsteiger zum Erlernen bestimmter Klettertechniken: -mast, der: *Mast zum Klettern: -maxe. der (ugs. scherzh.): a) Kind, das gern u. bei jeder Gelegenheit aufetw. klettert: b) svw. t Fassadenkletterer; -Partie, die: a) (Bergsteigen) schwierige Strecke an einem steilen Hang, b) (ugs.) Watiderung. auf der viel geklettert wird: ^pflanze, die: Pflanze, die an etw. in die Höhe wächst: ^sdihiß, der (Tumen): geschlossene Haltung der Füße u. Beine beim Klettern am Tau: ^schuh, der: svw. t Bergschuh; ^seil, das: a) (Turnen) svw. Ktau; b) (Bergsteigen) Seil, mit dem sich Bergsteiger gegen Absturz sichern: ^Stange, die (Tumen): befestigte Stange aus Stahl] zum Klettern: ^tau, das (Turnen): herabhängendes starkes Seil zum Klettern: - technik, die (Bergsteigen): Technik beim Klettern: -tour, die: svw. Kpartie; Mvand, die (Turnen): Turngerät mit Sprossen zum Klettern. Kletterei [kleto'rajl. die; -. -en (ugs.): a) (oft abwertend) Idauerndes! Herumklettern: b) (Bergsteigen) das Klettern: Der Übergang ... in die freie, äußerst schwere K. wird durch das Gewicht des Seiles erschwert (Eidenschink. Eis 65); Kletterer ['kletare], der; -s. -: a) jmd., der (ein Tier, das) [beim Bergsteigen! gut klettert: er. die Gemse ist ein vorzüglicher K.; b) (Sport Jargon) Radrennfahrer, der gut steile, bergige Strecken fälirt: klettern ['klctFnJ <sw. V.; ist) [spätmhd. klettern urspr. = sich anklammern; verw. mit..Klette"]: a) nach oben, über ein Hitidernis gelangen, wobei man Hände. Füße o. ä. zum Festhalten benutzt: an den Seilen k.; über den Zaun k.; wie ein Affe auf den Baum k.: an Deck k.; Ü eine kletternde Pflanze (Bot.; Pflanze, die an etw. in die Höhe wächst: Kletterpflanze)'. Nun kam ... der Liebhaber zu der Popentochter ... und wollte auf sie k. (derb; wollte sich auf sie legen, um mit ihr zu koitieren: Afanasjew [Übers.], Märchen 126); die Ladenpreise kletterten (stiegen) um zwei Prozent; der Tachometer kletterte (stieg) auf neunzig; b) (ugs.) ein wenig mühsam / über etw. steigend, sich stützendJ in etw. hinein- od. aus etw. herausgelangen: in das, aus dem Auto k.; diese faule Kröte, die erst mittags aus dem Bett klettert (aufsteht: Remarque. Obelisk 8); Anschließend kletterten die Chemiker aus ihren Schutzanzügen (Natur 38); c) das Klettern als Sport betreiben: er ist in seiner Jugend viel geklettert. K^ttfrucht, die: svw. tKlette (b). Kietze [klelßdl. die; -. -n fbayr. auch: Klötze, wohl zu bayr.. österr. kleuzen = spalten (mhd. kloezen). da die größeren Birnen zum Dörren gespalten werden] (österr.): getrocknete Birne: <Zus.:) KI?tzenbrot, das (österr.): dunkles Brot mit gedörrten Birnen u. verschiedenen Gewürzen. klever: t clever. klick [klik] <Interj.): lautm. für ein klickendes Geräusch: als er auf den Auslöserdrückte, machte es k.; Ü da machte es bei ihm k. (ugs.; er begriff endlich)'. Klick [-1, der; -s, -s <meist PI.) [engl, click. lautm.] (Sprachw.): Schnalzlaut: klicken ['klikn] <sw. V.; hat) [lautm. Tür einen hellen Klang (im Unterschied zu tklacken)]: a) einen kurzen, feinen, metallisch klingenden Ton von sich geben: die Kamera klickte; b) ein klickendes (a) Geräusch verursachen: mit dem Kugelschreiber k.; die Fotografen klickten (fotografierten) ununterbrochen. Klicker [klikc], der; -s, - [zu tklickem] (landseh.): svw. tMurmel: 'klickern [kliknn] <sw. V.; hat): (landsch.): mit Klickern spielen: die Kinder klickerten den ganzen Nachmittag. Kickern [-] <sw. V.; hat) [lautm.] (landsch.): einen hellen, metallischen Ton von sich geben od. erzeugen: sie klickerte mit dem Schlüsselbund (Borchert. Geranien 12). klieben [kli:bn] <unr. V.; kliebte/klob. gekliebt/gekloben) [mhd. klieben (st. V.), ahd. chliubanl (südd.. österr.): spalten: Holz k. Klient [kli'entl, der; -en, -en [lat. cliens (Gen.: clientis) = der Hörige, eigtl. = Schutzbefohlener]: jmd. in bezug auf seinen Rechtsanwalt, als ein von seinem Rechtsanwalt Beratener. Vertretener: .Munde" des Rechtsanwalts: der Verteidiger hatte die bedrohliche Lage seines -en erkannt; Klientel« die; -. -en [lat. clientela = Schutzverwandtschaft, dann: Gesamtheit der Hörigen]: Gesamtheit der Klienten: das Spektrum seiner K. reicht von der Hausfrau bis zum Großunternehmer; Klientgle. die; -. -n (Schweiz.): svw. tKlientel; Klientin, die: -. -nen: w. Form zu f Klient. klieren ['kli:ren] <sw. V.; hat) (landsch.): schlecht, unleserlich schreiben: klier nicht so!; schnell ein paar Zeilen k. Klietsch fkliitjl. der; -[eis (bes. berlin. abwertend): svw. f Klinsch; klktschig <Adj.; nicht adv.) (bes. berlin. abwertend): svw. t klinsch ig; Klktschkuchen. der; -s. - (abwertend): klietschiger Kuchen. Kliff [klif], das; -[e]s, -e [mniederd. klif = schroffer Felsen] (niederd.): steiler Abfall einer [felsigen! Küste. kliff. klaff! [klif klafl (Interi.): lautm. für Hundegebell. Klima [kli:ma], das; -s. -s u. ...mate [...'ma:to; spätlat. clima < griech. klima (Gen.: klimatos) = Abhang; Himmelsgegend, (geographische) Zone]: l.a) (Met.) der für ein bestimmtes geographisches Gebiet typische jährliche Ablauf der Witterung: ein mildes, rauhes, tropisches, gemäßigtes K.; das K. an der Ostsee bekommt ihm gut; b) künstlich geschaffenes Verhältnis mischen Temperatur u. Luftfeuchtigkeit in einem geschlossenen Raum. 2. durch bestimmte Ereignisse od. Umstände hervorgerufene Atmosphäre od. Beziehungen zwischen Personen. Gruppen, Staaten o. ä.: unter den Kollegen herrscht ein angenehmes K.; das politische, wirtschaftliche, geistige K. hat sich verändert; das K. zwischen den beiden Staaten ist keineswegs gut. Klima-: -änderung, die: (tiefgreifende I Veränderung des Klimas in einem bestimmten geographischen Gebiet: ^anläge, die: Anlage (4) zur Klimatisierung von größeren Räumlichkeiten: die K. fiel aus; das Kino hat eine K.; -behandhing, die: Behandlung von bestimmten Erkrankungen in Gegenden 1487
klimakterisch mit einem besonderen Heilklima: -Clement, das (meist PI.) (Met): das Klima bestimmende Witterungsbedingung (z. B. Luftfeuchtigkeit); -faktor.der (Geogr.): die Klimaelemente bedingende geographische Beschaffenheit eines Ortes (z. B. Höhenlage); -geographie, die: Wissenschaft u. Lehre von den klimatischen Erscheinungen unter geograj)hischen Gesichtspunkten: -gerät, das: Gerät zur Klimatisierung von , kleineren J Räumlichkeiten: das Auto kann mit K. geliefert werden; -giirtel, der (Geogr.): svw. t-zone; -kammer, die: Raum, in dem zu Versuchs- u. Heilzwecken künstliche klimatische Verhältnisse geschaffen werden können: -karte, die: kartographische Darstellung der verschiedenen Klimate in verschiedenen geographischen Gebieten: -künde, die: svw. tKlimatologie; -kur, die: svw. f-behandlung. dazu: -kur- ort, der: Kurort mit einem besonderen Heilklima: -scheide die (Geogr.): Gebirge, das Gebiete mit unterschiedlichem Klima trennt: -Schwankung, die; -Station, die: meteorologische Beobachtungsstation: -technik, die <o. PI.): Teilgebiet der Technik, das sich damit befaßt, in Räumlichkeiten eitten bestimmten Luft zustand unabhängig von äußeren Einflüssen herzustellen u. aufrechtzuerhalten: -therapie, die: svw. tkbehandlung; -Veränderung, die: svw. t-änderung; -Verschlechterung, die; -Wechsel, der: das Aufsuchen einer Gegend mit einem anderen Klima: -zone, die: Gesamtheit der Gebiete mit gleichartigem Klima. klimakterisch [klimak'te:nf] <Adj.; o. Steig.) [lat. cITmacteri- cus < griech. klimakterikös] (Med.): a) durch die Wechseljahrebedingt: ein -er Zustand; b) sich in den Wechseljahren befindend: eine -e Frau: Klimakterium [klimak'te:riom], das; -s [zu lat. cITmacter = Stufenleiter; kritischer Punkt im menschlichen Leben < griech. klimakter] (Med.): svw. t Wechseljahre Ider Frau]: ins K. kommen; im K. sein. Klimate: PI. von tKlima: klimatisch [kli'ma:td1 <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): a) das Klima betreffend: durch das Klima bedingt: die -en Verhältnisse eines Landes; sich k. unterscheiden; b) (nur attr.) ein besomlers günstiges / Heil]- klima aufweisend: ein -er Kurort; klimatisieren [klimati- zi:ran] <sw. V.; hat): a) eine Klimaanlage od. ein Klimagerät einbauen: b) Temperatur u. Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Räumen in ein bestimmtes Verhältnis bringen: <Abl.:) Klimatisierung, die: -, -en: Klimatographie [klimatogra'fi:]. die; - [t-graphie]: Beschreibung der klimatischen Verhältnisse auf der Erde: Klimatologie [...lo'gi:], die; * [t-logie]: Wissenschaft u. Lehre vom Klima (1 a). Klimax [kli:maks], die; -. -e <PI. ungebr.) [lat. climax = Steigerung des Ausdrucks < griech. kfimax, eigtl. = Leiter, Treppe, zu: klinein = neigen]: l.a) Höhepunkt: unter Orgasmus versteht man die K. der sexuellen Lust; b) (Stilk.) Übergang vom schwächeren zum stärkeren Ausdruck, vom weniger Wichtigen zum Wichtigeren (Ggs.: Antiklimax). 2. (Med.) svw. tKlimakterium. Klimbim [klim* bim], der; -s[lautm.,urspr. bes. berlin. abwertend f. Musik, dann für alles Unwesentliche] (ugs.): a) überflüssiger, unnützer Kram: unwichtiges Beiwerk: in der Schublade ist lauter K.; sie hat schrecklich viel K. an den Ohren hängen; Ich weiß schon, die große Liebe und lauter so romantischer K. (Kranz, Märchenhochzeit 12); rede nicht so'nen K. (dummes Zeug, Unsinn): b) lautes, ausgelassenes Treiben: Klatnauk: am Samstag war bei uns großer K,; c) Auflieben, überflüssige Aufregung: er macht um jede Kleinigkeit einen fürchterlichen K. Klimme ['klima], die; -, -n [zu tklimmen]: als Zimmerpflanze kultivierte tropische Kletterpflanze. klimmen [klirren] <st. V.; ist) [mhd. klimmen = klettern, steigen]: a) (geh.) mit / großem i Kraftmdwand in die Höhe, nach oben klettern, hinaufsteigen: auf den Gipfel, aufwärts, höher k.; Bevor wir in die Bäume klommen ... (Lentz, Muckefuck 60); U klomm die Verbrauchsziffer... zu nicht dagewesenen Höhen (Jacob. Kaffee 289); b) (veraltend) klettern: ...daßer... keuchend ans Ufer k. konnte (Dorpat. Ellenbogenspiele MI); sie klimmen abwärts (Fallada, Mann 143); <Zus.:> kljmmziehen <st. V.; nur im Inf. gebr.) (Turnen): sich [an einer StangeJ bei gestrecktem Körper mit den Armen hochziehen: vor einem Unterschwung am Reck sollte man stark k.; Kljmmzug, der; -le]s. ...züge (Turnen): Übung, bei der der gestreckte Körper mit den Armen an einer horizontal angebrachten Stange htxhgezogen wird: einen K. machen: Ü mit mächtigen Klimmzügen (großer Anstrengung) sucht er sich auf ein höheres Sprachniveau zu schwingen (Bausinger. Dialekte 46). Klimperei ßclimpo'rai],die; -, -en [zu t klimpern] (ugs. abwertend): svw. TGeklimper: hör endlich mit der K. auf!; Klimperer rklmipdre]. der; -s, - (ugs. abwertend): imd., der schlecht Klavier spielt: Klimperkasten, der; -s, ...kästen: a) (ugs. abwertend) Klavier: die sitzt ja schon wieder vor dem K., statt Schularbeiten zu machen; b) (ugs. emotional) altes, abgenutztes Klavier: auf diesem K. soll man spielen können!: kljroperklgin <Adj.; o. Steig.) (ugs. emotional): winzig klein: klimpern fklimpBn] <sw. V.; hat) [lautm., eigtl. = stümperhaft Klavier spielenl: l.a) (von kleinen metallischen Gegenständen) aufeinander-, durcheinatulerfal- lend ein helles Geräusch von sich geben: die Münzen klimperten im Klingelbeutel; b) mit mehreren kleinen metallischen Gegenständen ein helles Geräusch verursachen: mit Kleingeld, den Hausschlüsseln in der Hosentasche k. 2. (ugs.) a) nur einzelne, zusammenhanglose (hohe/ Töne hervorbringen, sie anschlagen: auf dem Klavier, der Gitarre k.: b) (abwertend) ietw.j ausdruckslos, stümperhaft, schlecht spielen: eine Etüde, einen Schlager auf dem Klavier k.; Er ergriff die Gitarre ... und klimperte darauf (Lynen, Kentaurenfährte 129); Ü er klimperte ihr an den Brüsten. kling! [klin] <Interj.>: lau im. für einen feinen, hell klingenden Ton. Vgl. kling, klang. Klinge f'klup], die; -. -n [mhd. klinge = Schwertschneide, Schwert, zu: klingen = hell tönen, erschallen, nach dem hellen Klang, der beim Auftreffen des Schwertes auf Helm od. Panzer verursacht wurde]: l.a) der flache, aus Stahl, Eisen bestehende, scharf geschliffene, zum Schneiden, Siechendienende Teileines Werkzeugs od. Geräts, einer Waffe: eine scharfe, stumpfe, blanke, verrostete K.; das Messer hat eine große und eine kleine K.: eine neue K. in den Rasierapparat einlegen; b) (geh., veraltend): Waffe mit einer Klinge (z.B. Degen. Säbel): Beim Militär galt die ... aus Italien stammende ... leichte K. (Bergengruen. Rittmeisterin 206); *mit jmdm. die -n, (auch:) die K. kreuzen (geh.: 1. mit jmdm. fechten. 2. mit jmdm. ein Streitgespräch jWxren, eine Kontroverse austragen)', eine [gute] K. schlagen (1. geh.; gut fechten. 2. geh.; sich entschieden für erw. einserzen: Endlich muß für die Gerechtigkeit eine K. geschlagen werden [Fr. Wolf, Zwei 274]. 3. ugs. scherzh.; ausgiebig, viel essen): eine scharfe K. fuhren (geh.; in Aus- einanderserzungen, Diskussionen scharf auftreten, ein ge- fälxrlieber Gegner sein): jmdn. über die K. springen lassen (1. Milit.; ! wehrlose Feinde. Gefangene. Zivilisten/ töten: Ich befehle euch. ... alles über die K. springen zu lassen, was ihr an Bewohnern ... antrefft [Sieburg. Blick 34; nach der Vorstellung, daß bei der Hinrichtung durch das Schwert der Kopf des Delinquenten gleichsam über die Klinge springt]. 2. ugs.; wirtschaftlich, beruflich vernichten, zugrunde richten. 3. Sport Jargon; / einen Gegenspieler! foulen). 2. (landsch.) riefe, enge Schluchr [ohne Talbodenj. Klingel [kluij], die: -. -n [rückgeb. aus t klingeln]: 1. Vorrich- rung zum Klingeln: eine laute, gedämpfte, kleine, elektrische K.; dieK. funktioniert nicht, ging viermal; die K. abstellen; an der K. ziehen; auf die K. (ugs.; den Klingelknopf) drük- ken. 2. kleine Gl<Kke (1 a) zum Klingeln: der Vorsitzende griff zur K. Klingel-: -anläge, die: elektische Anlage, mir der ein Klingelzeichen ausgelöst werden kann: -beutet der: ein I an einem langen Stiel befestigter] Beutel / mir die Aufmerksamkeit der Kirchenbesucher erweckendem GlöckchenJ, mit dem in Kirchen Geld eingesammelt wird, indem man ihn durch die Bankreihen reicht: -draht, der: Kabel, Leitungsdraht für eine elektrische Klingel: -fahrer. der (ugs.): jmd.. der an einer Wohnungstür klingelt (um herauszufinden, ob der Betreffende vielleicht nicht zu Hause ist. um dann dort einbrechen zu können): -fee, die (scherzh.): a) Telefonistin: b) Zimmermädchen: -iagd, die (landsch.): svw. t-putzen; -knöpf, der: Knopf zur Betätigung einer elektrischen Klingel: auf den K. drücken; -putzen, das; -s (ugs.): übermütiger Streich, bei dem die Kinder auf alle Klingelknöpfe eines Hauses drücken u. sich dann möglichst rasch entfernen: -schnür, die: a) Schnur zur Betätigung einer Klingel: b) (ugs.) svw. f-draht; -zeichen, das: Klingeln als ein ganz bestimmtes Zeichen für erw.: -aig, der: Vorrichtung zur Betätigung einer Klingel durch Ziehen. Klingelei [klinalail. die; -. -en: svw. tGeklingel. klingeling[eling]: t klingling. klingeln [klcnln] <sw. V.; hat) Imhd. klingelen. ahd. klingi- lönl: a) metallisch. helU meist schrill klingende Töne sehr 1488 Klippschnell hintereinander von sich geben: das Telefon, der Wek- ker klingelt; <unpers.:> geh an die Tür. es hat geklingelt; es klingelt (ein Klingelzeichen ertönt) im Automaten; R jetzt/gleich hat es geklingelt (ugs.; jetzt/gleich ist meine Geduld zu Ende)', Ü wenn ... für das Fernsehen gespielt wird, klingelt mehr Geld im Kasten (ugs.; wird mehr eingenommen; Bild und Funk 11, 1966. 29); Es ist ganz ruhig - meine Nerven haben geklingelt (ugs.; waren in einem Zustand äu/ierster Anspannung; Keun. Das kunstseidene Mädchen 59); <unpers.:> *es klingelt (Sport Jargon; es ist ein Tor geschossen worden): Es klingelte nur so in Bernards Kasten. 3:1 durch Fäders Mordsschuß (Bild 16. 4. 64, 7); es klingelt bei jmdm. (ugs.; jmd. begreift, bekommt endlich einen Einfall): b) die Klingel betätigen: stürmisch, kurz, laut an der Tür k.; der Radfahrer klingelte ununterbrochen; c) durch Klingeln (a. b) bewirken [wollen], daß sich jmd. zu einer Reaktion (z.B. sich [zum Klingelnden hin] in Bewegung zu setzen) aufgefordert fühlt: nach dem Zimmerkellner, der Sekretärin k.; es hat zum Unterricht geklingelt; jmdn. aus dem Schlaf, dem Bett, nachts aus der Wohnung k.; d) (Kfz.-W. Jargon) metallisch klingend klopfen (2): der Motor klingelt. klinaen [klman] <st. V.; hat) [mhd. klingen, ahd. klingan]: l.a) kürzere Zeit anhaltende, meist helle, reine, dem Ohr wohlgefällige Töne von sich geben, hervorbringen: die Gläser. Glocken klingen: die Stimmen klingen durch das ganze Haus (sind im ganzen Haus zu hören); eine klingende (wohltönende) Stimme haben; Ü Hilfe ist für ihn erst dann interessant, wenn sie ihm klingenden Lohn. Gewinn (Geld) einbringt; <subst.:> in jmdm. eine Saite zum Klingen bringen (geh.; ein bestimmtes Gefühl in jmdm. wecken)', * klingende Münze (f Münze); b) einen bestimmten Klang haben: das Klavier klingt verstimmt; die Wand klang hohl, dumpf; das Instrument klingt nicht (hat keinen schönen Ton); ihre Stimme klingt ungehalten (Becker. Irreführung 205). 2. sich in bestimmter Weise anhören, einen bestimmten Beiklang, Unterton haben: seine Stimme klingt ernst, ruhig; die Geschichte klingt unglaublich: die Nachricht hatte nicht gut geklungen; seine Worte haben spöttisch, nach Groll, wie wütendes Gebell geklungen; das Gedicht klingt nach Hesse (kann, könnte von Hesse sein); der Schlager klingt nach nichts (ist nichts Besonderes); aus seiner Stimme klang Angst (war Angst herauszuhören); <unpers.:> es klang, als ob geschossen würde; sie sprach ein ulkig klingendes Deutsch- Klinsen- (Klinge 1 b. Fechten): -angriff, der: Angriff, der mit dem Wegschlagen der Klinge des Gegners eröffnet wird; -fuhrung, die: Art u. Weise, wie die Klinge bewegt, geführt wird: eine geradlinige K.; -läse, die: bestinunte Stellung der Klinge im Hinblick auf den Gegner; -spiel, das: das Abtasten durch leichte, spielerische Berührung der Klingen [bei Eröffnung des Kampfes]. kljngend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Verslehre): zweisilbig: ein -er Reim; der Versschluß ist k. kling,klang! [klirj klanl <Interj.>: lautm. für hellere Töne, die in der Tonhöhe wechseln; <subst.:> *mit K. und Klang (ugs.; mit fröhlicher [ Blas I musik): die Feuerwehr zog mit K. und Klang durch das Dorf; mit K., Klang und Gloria (ugs.: 1. mit schmetternder [Blas]musik. 2. mit großem Aufwandt: Kljngklang, der; -s: klingling flclrolro]. klinge- ling[eling]! [khna'lm(a'lro)] <Interj.>. lautm. Tür den Klang einer Klingel od. eines Glöckchens; kling. Glöckchen. klingelingeling (aus dem Weihnachtslied ..Christkindchens Ankunft" nach B. Widmann. 1820-1910). Klinik [kli:nik], die; -. -en [lat. clinice ■= Heilkunst für bettlägerig Kranke < griech. klinike (töchne). zu: kline = Bett]: 1. [großes] Krankenhaus [das auf die Behandlung bestimmter Erkrankungen spezialisiert ist]: eine chirurgische, orthopädische K ; eine K. für Herzkrankheiten; jmdn. in die K. einliefern, in der K. besuchen, aus der K. entlassen. 2. <o. PI.) (Med.) praktischer Unterricht im Krankenhaus [für Medizinstudenten], dazu: Kliniker [kli:- nikü], der; -s, - (Med.): 1. in einer [Universitätsjklinik tätiger Arzt, der auch unterrichtet, lehrt. 2. Medizinstudent während seiner [praktischen] Ausbildung in der Klinik; Klinikum [kli:nikom], das; -. Klinika, auch: Kliniken: 1. <o. PI.) (Med.) praktische Ausbildung für Medizinstudenten in einem Krankenhaus. 2. Zusammenschluß mehrerer / Uni- versitätsjkliniken unter einheitlicher Leitung u. Verwaltung; klinisch ['kli.niJJ <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Med.): 1. in der Klinik stattfindend: ein -es Semester; ein -er Fall (Fall, der in der Klinik behandelt werden muß); einen Patienten k. behandeln. 2. durch ärztliche Untersuchung feststellbar od. festgestellt: -e Erscheinungen. Symptome; eine -e Diagnose; der Patient ist k. tot (Herzschlag, Atmung u. Kreislauf haben ausgesetzt). Klinke [klmkal. die; -. -en [mhd. (md.) klinke = Türriegel, zu: klinken = klingen, nach dem klingenden Geräusch des Türriegels beim Schließen der Tür]: 1. beweglicher, hebelartiger Griff zum Schließen od. Öffnen einer Tür: die K. nieder-, herunterdrücken: die Bewerber gaben sich die K. in die Hand (ugs.; es war ein ständiges Kommen u. Gehen der Bewerber): * -n putzen (ugs. abwertend; von Tür zu Tür gehen u. etw. zum Verkauf anbieten od. betteln): jmdm. dieK. in die Hand drücken (ugs.; jmdn. hinauswerfen). 2. (Fachspr.) Hebel an einer technischen Vorrichtung, Maschine; Sperrhebel, Schalthebel o. ä. 3. (Postw.) Hülse, Buchse, in die ein Stöpsel zur Herstellung von elek frischen Verbindungen in Fernmeldeanlagen gesteckt wird; <Abl.:) klinken [klinkn] <sw. V.; hat): a) die [Türjklinke bewegen: an der Tür k.; b) einen Hebel od. eine entsprechende Haltevorrichtung betätigen, um etw. festzumachen od. zu lösen: Stunden später klinkte ... Armstrong die Nase der Raumkapsel in die ... HecköfTnung des ... Zielsatelliten (Spiegel 13. 1966. 166); <Zus,:> Kljnkenputzer, der: jmd., der von Tür zu Tür geht u. etw. zum Kauf anbietet od. bettelt. Klinker [klinke], der; -s. - [aus dem Niederd. < niederl. klinker(t). zu: klinken = klingen, nach dem hellen Klang, der beim Schlagen gegen den Klinker entsteht]: kleiner, sehr scharf gebrannter Ziegelstein. Kl|nker-: -bau, der: 1. <Pl. -ten) Gebäude aus Klinkern. 2. <o. PI.) (SchifTbau) dachziegelartige Anordnung der äußeren Planken bei Holzbooten; vgl. Kraweelbau; -bauweise, die (SchifTbau); -beplankung, die (SchifTbau); -boot, das (SchifTbau): Boot mit Klinkerbeplankung; -gebaut <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (SchifTbau): in Klinkerbauweise hergestellt: ein -es Boot; -stein, der: svw. t Klinker. klinkern [klmkcn] <sw. V.; hat): 1. (Seew.) ein Boot mit Klinkerbeplankung versehen <meist im 2. Part.): eine geklin- kerte Jolle. 2. (Hüttenw.) feines Material durch Erhitzen in einem Ofen mit sehr hoher Temperatur agglomerieren. Klinochlor [klino'klo:^]. das; -s. (Arten:) -e [zu griech. kl ine in = sich neigen (wegen der monoklinen Kristallform) u. tChlor] (Mineral.): lichtgrünes bis gelbliches Mineral; Kli- nograph [...'gra:fl. der; -en, -en [t-graph] (Geogr.): Meßinstrument, das Veränderungen der Neigungswinkel an Hängen ermittelt; Klinometer, das; -s. - [t-meterj (Fachspr.): svw. tGefällemesser: Klinomobil [...mo'bi:l], das; -s, -e [Kurzwort aus tKlinik u. t Automobil]: Rettungswagen, in dem Operationen ausgeführt werden können; Klinostat [,..'sta:t], der; -[eis u. -en. -e[nl [zu griech. klinein = sich neigen u. statös = feststehend] (Biol.): Apparatur, die den Geotropismus von Pflanzen untersucht. Klinsch [klinj]. der; -s (nordd. abwertend): unausgebackener Teig von Brot, Kuchen o. ä.; teigiger, nicht recht aufgegangener Teil eines Gebäcks (z. B. ein Wasserstreifen im Brot); <Abl.:> kljnschig <Adj.; nicht adv.) (nordd. abwertend): glitschig (2); nicht ganz ausgebacken, noch teigig, halb roh. Klinse [klmzsl. (auch:) Klinze l'klmtjö], die; -. -n [älter: Klimmse. spätmhd. klims(e). klummse] (landsch.): sehr schmale Spalte, Ritze. klipp [klipl nur in der Wendung k. und klar (ugs.; völlig klar; unmißverständlich; urspr. niederd.; vgl. tklippen): ich habe ihm k. und klar die Meinung gesagt. Klipp [klip], der; -s. -s [engl. clip. zu: to clip = festhalten, befestigen, anklammern]: 1. Klemme: der K. am Kugelschreiber ist abgebrochen. 2. [modisches] Schmuckstück, das I am Ohr] festgeklemmt wird: sie trug rote -s. 'Kljpp- (Klippe): -dachs, der: Schliefer (2): -fisch, der: aufgeschlitzter, urspr. auf Klippen luftgetrockneter Dorsch; -Springer, der: leicht gedrungene, hochbeinige Antilope in felsigen Landschaften Afrikas. ^Ijpp- [zu tklippen; das kurze, helle Geräusch wird mit der Vorstellung von etwas Kleinem. Geringem verbundene -kram, der (nordd.): Kleinkram; -krämer, der (nordd.): Kolonialwarenhändler; -schenke, die (nordd.): sehr einfache Schenke; -schule, die: a) (nordd.) Grundschule; b) (abwertend) Schule, Lehranstalt ohne hohes Niveau, mit ungenügend qualifizierten Kräften, von der keine besonderen Leistungen zu erwarten sind, dazu: -schüler. der (nordd.). 94 GDW 1489
Klippe Klippe Cklipa], die; -. -n [mniederl. cllppe]: großer [aus dem Wasser herausragender j Felsblock im Meer in der Nähe der Küste: die K. ragt aus dem Meer heraus; an den -n zerschellen; auf -n auflaufen; ein Schiff durch tückische -n steuern; U in der Prüfung. Verhandlung alle -n (Schwierigkeiten) geschickt umgehen, überwinden, umschiffen. klippen l'klrpn] <sw. V.; hat) [lautm.I (landsch.): hell tönen, ein helles Geräusch verursachen. kljppen-, Kljppen- (Klippe): ^fisch, der: svw. tKlippfisch; -küste, die: klippenreiche Küste; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -rand, der; -reich <Adj.; nicht adv.>, Klipper ['khpe]. der; -s. - [engl, clipper. zu: to clip. eigtl. = schneiden, also eigtl. = schnittig gebautes Schiff) (früher): schnelles Segelschiff; vgl. Clipper. klippig [klipi(;) <Adj.; nicht adv.) (selten): mit Klippen durchsetzt; klippenreich; eine «e Küste. klipp, klapp! [klrp kiapKlnterj.): lautm. für ein klapperndes Geräusch; Kljppklqpp, das; -s. Klips flclips). der; -es. -e: svw. tKlipp (2). klirr! [klir] <Interj.>: lautm. für ein klirrendes Geräusch; klirren ['klircn] <sw. V.; hat) [urspr. ostmd.. lautm.|: l.a) (von zerbrechlichen od. metallischen Gegenständen) durch Aneinandersto/Jen. Bewegung od. Zerschellen einen hellen, vibrierenden Ton von sich geben; die Ketten, Säbel klirren; von der Explosion haben die Scheiben geklirrt; Aber gleich wird der Schlüssel im Schloß k. (Fallada. Trinker 89); die Gläser fielen klirrend zu Boden; <subst.:> das Klirren der Eiswürfel im Glas; b) ein klirrendes Geräusch verursachen: der Wärter klirrte mit seinem Schlüsselbund; Ü die Kälte klirrte (es war eisig kalt); <unpers.:> es klirrte vor Kälte; <oft 1. Part.:>es war klirrend (eisig) kalt; klirrender (sehr strenger) Frost; Klirrfaktor, der; -s. -en (Elektrot.): Maß für die Verzerrung bei akustischen Übertragungen. Klischee [kli'Je:]. das; -s. -s [frz. cliche = Abklatsch, billige Nachahmung, subst. 2. Part, von: clicher = abklatschen]: 1. (Druckw. Jargon) svw. tDruckstock. 2. (bildungsspr. abwertend) a) unschöpferische Nachbildung; Abklatsch: dieser Roman enthält eine Unzahl literarischer -s; b) eingefahrene, überkommene Vorstellung: das K. einer gutbürgerlichen Ehe; in -s denken; c) etw».. was durch häufigen Gebrauch abgegriffen wirkt; abgedroschene Redewemiung: in -s reden; <Abl. zu 2:> klischeehaft <Adj.; -er. -este> (bildungsspr. abwertend): in der Art eines Klischees; <Zus. zu 2:> Kltschfifivorstellung, die (bilddungsspr. abwertend): svw. t Klischee (2 b); Klischeewort, das (bildungsspr. abwertend): abgegriffenes Wort; klischieren [kli'Ji:ren] <sw. V.; hat) [zu frz. clicher. tKlischee]: 1. (Druckw.) ein Klischee (1) herstellen. 2. (bildungsspr. abwertend) a) etw. unschöpferisch, talentlos nachahmen* nachbilden: die Zeichnung ist schlecht klischiert; b) etw. in ein Klischee (2) zwängen, klischeehaft darstellen: Operettenmacher und Filmfabrikanten haben sein Bild zu sehr klischiert (Trenker. Helden 22); Klbchogr&ph [klijo...]. der; -en. -en [f-graph] (Druckw.): elektrische Graviermaschine für Druckstöcke. Klister ['klistB]. der; -s [Kunstwort]: weiches Skiwachs, das zum Fahren im Firnschnee aufgetragen wird; <Zus.: > Kljster- wachs, das: svw. tKüster. Klistier[klis'ti:B].das;-s.-e[mhd.klistier. klystier < spätlat. clysterium < griech. klysterion = Spülung] (Med.): svw. tEinlauf (2): jmdm. ein K. geben; bei Verabreichung von -en (Medizin II, 189); <Abl.:> klistieren [khs'ti:ren] <sw. V.; hat) [mhd. klistieren] (Med.): ein Klistier geben; <Zus.:> Klfetkrsdilauch, der (Med.): Schlauch für Klistiere; Klistierspritze, die (Med): Spritze aus Gummi für Klistiere. klitoral [klito'ra:l] <Adj.; o. Steig.): die Klitoris betreffend: ein -er (durch Reizung der Klitoris ausgelöster) Orgasmus; Klitoris ['kli:tons. auch: 'kli...]. die; -. - u. ...ides [kli'to:ri- de:s] [griech. kleitoris, eigtl. = kleiner Hügel] (Med.): svw. tKltzler; <Abl.:> Klitorismus [klito'rismus], der; - (Med.): übermäßige Entwicklung der Klitoris. klitsch! [khtj] <lnterj.) lzu f klitschen]: lautm. für ein helleres klatschendes Geräusch; vgl. klitsch, klatsch; Klitsch [-]. der; -[e]s, «e: 1. (landsch.) a) breiige, weiche Masse; b) (ugs.:) nicht durchgebackenes Gebäck. 2. (landsch.) leichter Schlag; Klitsche ['klitJdl. die; -. -n: 1. (ugs.) a) ärmlicher Bauern/wf; b) armseliges Dorf; c) kleiner Betrieb (1). 2. (ugs.). Schmierentheater. 3. (landsch. Schülerspr.) svw. tKlatsche (4); klitschen ['klijn] <sw. V.; hat) [lautm.] (landsch.): X.eine klebrige Masse bilden: die Erde klitscht. 2.a) jmdn. (mit der flachen Hand) schlagen: sie hat ihm eine geklitscht; b) mit hell klatschendem Geräusch aufschlagen: der nasse Lappen klitschte ihr ins Gesicht; klitschenaß; t klitschnaß; kljtschig <Adj.; nicht adv.) (landsch. abwertend): tglitschig(2); klitsch.klatsch! [klilj'klatj] <Interj.): lautm. für ein klatschendes Geräusch; kljtschiqB <Adj.: 0. Steig.; nicht adv.) (ugs. emotional): völlig, ganz u. gar durchnäßt. klittern lkliten] <sw. V.; hat) [wahrsch. lautm.; bildungsspr. gebr. wohl in Anlehnung an das von dem dt. Satiriker u. Publizisten J. Fischart (etwa 1546bisetwa 1590) geb. t Geschichtsklitterung]: 1. (bildungsspr. abwertend) a) (ein Werk) [ausden verschiedensten Teilen] zusammenstückeln; b) etw. aus dem Zusammenhang reißen u. dadurch fälschlich wiedergeben. 2. (landsch.. sonst veraltet) a) zerkleinern; b) schlecht schreiben; schmieren; <Abl. zu 1:> Kljtterung, die; -, -en (bildungsspr. abwertend): a) zusammengestückeltes Werk [mit wissenschaftlichem AnspruchJ; b) nicht den Tatsachen entsprechende, verfälschende Wiedergabe von etw. klitzeklein ['klit^'kl^n] <Adj.; o. Steig.) (ugs.): winzig. Klivie: tClivia. Klo Iklo:], das; -s. -s (Kurzf. für f Klosett] (ugs. fam.): a) Toilettenraum: er ist auf dem K.; aufs K. gehen, müssen: er ist im K.; b) Toilettenbecken: keine Abfälle ins K. werfen. Kk>-: checken, das (ugs.): svw. tKlosettbecken; -deckel, der (ugs.): svw. tToilettendeckel; -frau, die (ugs.): svw. tToilettenfrau; -papier, das (ugs.): svw. tToilettenpapier. Kloake [klo'a:kd]. die; -. -n [lat. cloäca = Abzugskanal, zu: cluere = reinigen]: 1. [unterirdischer] Abzugskanal für Abwässer; Senkgrube: Ü Die Atmosphäre der geistigen K. (Zwerenz. Kopf 212). 2. (Zool.) gemeinsamer Ausgang für Darm. Harnblase u. Geschlechtsorgane bei verschiedenen [niederen] Tieren; <Zus.:> Kloakentier, das (meist PL): primitives Säugetier mit einer Kloake (2). Klobasse fklcxbasa]. (auch:) Klobassi [ klo:basi], die; -. ...ssen [aus dem Slaw.. vgl. slowen.. slowak. klobäsa = Wurst] (österr.): grobe, gewürzte Wurst. Kloben ['klo:bn]. der. -s. - [mhd. klobe. ahd. klobo = gespaltenes Holz]: l.a) grober Holzklotz: den K. mit der Axt spalten; b) (ugs.) ungehobelter, unhöflicher Mensch. 2. (Handw.) kleiner Schraubstock: etw. in den K. spannen. 3. (landsch.) a) Eisenhaken; b) svw. tAngel (2). 4. (ugs. landsch.) [alte] Pfeife: er zieht bedächtig an seinem K.; Kloben ['kloibn], der; -s, - [zu niederd. kloben = spalten, vgl. klieben. Kluft; der Teig wird so umgeklappt, daß in der Mitte ein Längsspalt entsteht] (niederd.): kuchenartiges Weizenbrot (mit Rosinen); klobig ['klo:bi<;] <Adj.): a) eine grobe, kantige Form habend, unförmig wie ein Klotz; ein -er Tisch; -e Quadern; -e Stiefel. Hände; Er kann gegen den etwas helleren Himmel die -e Gestalt von Krym- na erkennen (Fallada. Mann 222); b) plump u. unbeholfen: ein «er Mensch; eine «e Ausdrucksweise. Klock Dcbk]. die; -. -s [tGlocke] (niederd.): l.a) Uhr: Jantje aus Arnheim. der nach seiner K. ... um 21 Uhr bei der ARD den Krimi einschaltet ... (Hörzu 19. 1977. 5); b) Ulvrzeit. 2. tGlock. Klon [klo:nI.der: -s. -e [engl, clon < griech. klon = Sprößling] (Biol.): der durch ungeschlechtliche Vermehrung aus einem pflanzlichen od. tierischen Individuum entstandene erbgleiche Stamm; klonen ['klo:nan] <sw. V.; hat) (Biol.): 1. die durch ungeschlechtliche Vermehrung entstandenen Nachkommen auslesen. 2. durch künstlich herbeigeführte ungeschlechtliche Vermehrung genetisch identische Kopien von Pflanzen od. Tieren herstellen; klonieren. klönen ['kl0:nan] <sw. V.; hat) [wahrsch. lautm.. älter niederd. klönen = tönen; durchdringend od. weltschweifend reden] (nordd.): gemütlich plaudern: Im Krug von Martin Bisch sitzen die Fischer und klönen (Nachbar. Mond 70): über alte Zeiten k. klonieren [klo:'ni:ren] <sw. V.; hat) [zu f Klon] (Biol.): svw. t klonen (2). Klijnschnack.der [zu f klönen] (nordd.): gemütliche Plauderei: einen K. halten. klonisch [klo:n tfl < Adj.) (Med.): krampfartig zuckend (Ggs.: tonisch): ein -er Muskel; Kkmus [klo:nus], der; -. ...ni [griech. klönos = heftige, verworrene Bewegung] (Med.): krankhafte Zuckungen infolge eines raschen Wechsels von Muskelzusanvnenziehungen und -erschlaffungen in unregelmäßiger Folge-. Schüttelkrampf Kloot [klo:t], der. -[e]s. -en [mniederd. klöt] (niederd.): a) 1490
Kloster- Holzkugel: den K. schießen; vgl. boßeln; b) Kloß; <Zus.:> Ktotsdiieüen, das; -s (lrics): Eisschießen, Boßeln. klopfe) Ckteofl]. der; -s. - (veraltet): svw. tKlöppel. klgpr-.Ktypf». -fechter, der; a) (früher) berufsmäßiger Fechter; b) (abwertend) jmd.. der sich für Geld schlägt; c) (abwertend) bissiger Publizist; -fest <Adj.; nicht adv.> (Fachspr.): das Klopfen (2) von Motoren verhindernd: -es Benzin, dazu: -Festigkeit, die; -seist, der: Spukwesen des Volksglaubens, das sich durch Klopfzeichen bemerkbar macht; -holz, das: hölzernes Werkzeug zum Klopfen; -Jagd, die (Jagdw.): Treibjagd, bei der durch Klopfen gegen Bäume das Wild zusammengetrieben wird; -kSfer, der (nach dem als Signal für den Geschlechtspartner dienenden, durch Aufschlagen des Kopfes an die Wand des Bohrganges erzeugten Klopfen): kleiner brauner ixi. schwarzer Käfer mit langen gesägten Fühlern, der in trockenem Holz (z.B. auch an Möbeln o.a.) bolirt; -massage. die: Massage durch Klopfen mit den Fingerspitzen od. Händen; -peitsche, die (landsch.): kurze Peitsche mit mehreren Riemen zum Ausklopfen von Teppichen, Matratzen u.a.; etw. mit der K. bekommen i eine tüchtige Tracht Prügel beziehen); -spräche, die: Verständigung durchbestimmte Klopf zeichen; -Stange, die: svw. •Teppichstange; -zeichen, das: Zeichen, das durch Klopfen keuchen wird: K. geben; sich durch K. verständigen. klopfen ['kbßfn] <sw. V.; hat) [mhd. klopfen, ahd. clophön, urspr. lautm.j; l.a) mehrnuils leicht gegen, auf, an etw. schlagen: an die Wand k.; mit dem Finger leicht an das Barometer k.; er klopfte an das Glas (um sich Gehör für eine Rede bei Tisch zu verschaffen); Regentropfen klopfen ans Fenster; auf die Matte k. (Ringen [Jargon); zum Zeichen der Aufgabe mehrmals mit der Hand auf die Matte schlagen): jmdm./(auch:) jmdn. auf die Schulter, den Rücken k.; der Reiter klopfte seinem Pferd [liebevoll, anerkennend] den Hals; der Specht klopft (schlägt mit dem Schnabel gegen den Baumstatnm); b) durch Klopfen kumltun. ausdrücken: die Studenten klopften Beifall; mit dem Fuß den Takt der Musik k.; c) svw. tanklopfen: bitte k.!: jmdn. aus dem Bett k. (durch Anklopfen wecken u. zum Aufstehen zwingen); <unpers.:> es klopft (jmd. klopft an); U der Winter klopft an die Tür (geh.: kündigt sich an. naht): d) durch Klopfen weich, mürbe machen: ein Schnitzel k.; Flachs k.; e) durch Klopfen zerkleinern: Steine k. < für den Straßenbau); 0 durch Klopfen entfernen: den Staub von den Schultern k.; Asche aus der Pfeife k.; er klopfte ihm den Schnee vom Mantel: g) durch Klopfen vom Schmutz befreien, reinigen: den Teppich, die Malratzen k.; h) durch Klopfen in etw. treiben: einen Nagel in die Wand k.: die Scheibe ins Tor k. (Eishockey Jargon; aus kurzer Entfer- *wng ins Tor schlagen). 2. in > pulsieretider j Bewegung sein . u. dabei ein schlagendes Geräusch von sich geben j: der Puls des Patienten klopfte unregelmäßig; sein Herz klopfte vor Freude. Schrecken bis zum Hals; mit klopfendem Herzen in die Prüfung gehen; der Motor klopft (Fachspr.; gibt infolge ungleichmäßiger, schlagartiger Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches klopfende (1 a) Geräusche von sich): <Abl.:> Klopfer, den -s, -: 1. svw. tTeppichklopfer. 2. svw. tTürklopfer. 3. * einen K. haben (südd.. österr.: verrückt sein). Kloppe fkbpa], die; - [zu tkloppen) (nordd.. md.): Prügel: K. kriegen; wenn du das tust, gibt es K.; Klöppel [kloep}). der; -s.- [ausdem (Ost)md.. zu Tkloppen.eigtl. = Klopfer): I. a) Schwengel einer Glocke; b) / an einem Ende verdickter] Stab zum Anschlagen von etw.: sie bearbeitete den großen Gong kräftig mit dem K.; Ü Mit spitzen -n hämmerte die Sonne auf meinen Kopf (Roehler. Würde 155). 2. Spule aus Holz für Klöppelarbeiten. Klippel- (Klöppel 2): -arbeit, die: a) <o. PI.) das Klöppeln; b) ein bestimmtes geklöppeltes Erzeugnis; -brief, der: vorgezeichnetes Muster für Klöppelarbeiten; -decke, die; -kissen, das: I.Kissen, auf dem die Klöppelnadeln stecken. 2. Kissen mit geklöppelter Kissenplatte: -maschine, die: Maschine zum Klöppeln; -nadeln <PI.>: Nadeln, um die die Fäden beim Klöppeln geschlungen werden; -sack, der: svw. f -kissen (1); -spitze, die: geklöppelte Spitze. Klöppelei [kloepa'laj]. die; -. -en: svw. tKlöppelarbeit (2); klöppeln f kloeplnl <sw. V.; hat): I. Spitzen herstellen durch Kreuzen, Drehen o. ä. von Fäden, die auf Klöppel gewickelt sind: Bänder k.; ein geklöppeltes Deckchen. 2. (landsch.) a) wie ein Klöppel (1) auf etw. wiederholt auf treffen: dann aber warf er den Bleistift auf den Tisch, der klöppelte über die Platte bis an das Bild (Kempowski. Tadelloser 399); b) schnell hintereinander wie mit einem Klöppel (1) auf etw. klopfen u. dadurch ein Geräusch o.a. hervorrufen; trommeln: Ich klöppelte einen mühsam erlernten Rumbaschlagauf den den Deckel der Schreibmaschine (Kempowski, Tadelloser 303); <Abl. zu 1:> Klöpplerin, die; -. -nen: Frau, die berufsmäßig Klöppelarbeit verrichtet; kloppen fkbpn) <sw. V.; hat) [mniederd. kloppen, zu tklopfenj (nordd.. md.): 1. klopfen, schlagen: Als der ( = Vater) die ( = Tätowierungen) sah. da hat der mich fast in Stücke gekloppt (Degener. Heimsuchung 159). 2. <k. + sich) sich prügeln; <Abl.:> Klopperei flcbpa'rajl. die: -. -en: 1. dauerndes Klopfen. Schlagen. 2. Prügelei; Klops [kbps), der; -es, -e (nordostd.): kleiner Kloß aus Hackfleisch: gekochter, gebratener K.; Königsberger Klopslel (Kochk.; gekochte Fleischklößchen in Kapernsoße). Klosett [klo'zct], das; -s, -s. auch: -e [gek. aus älterem Wasserklosett. Watercloset < engl, water-closet, zu: water = Wasser u. doset = abgeschlossener Raum < afrz. closet = Gehege, zu lat. clausus, tKlausel (wird heute hochsprachlich gemieden): a) Toilettenraum: das K. ist besetzt; b) svw. TToilettenbecken: das K. ist verstopft; etw. in das K. hineinschütten. Vgl. Klo. Klosett- (hochsprachlich dafür Toiletten-): -becken, das: / trichterförmiges / schüsselartiges Becken zur Aufnafime der menschlichen Fäkalien; -brille, die: svw. Nsitz; -bürste, die: Bürste zum Reinigen des Toilettenbeckens; -decket, der: Deckeides Toilettenbeckens; -frau, die: svw. tToilettenfrau; -papa, der (ugs.): svw. tToilettenmann; -papier. das: svw. tToilettenpapier; -rolle, die: eine Rolle Toilettenpapier; -sitz, der: auf dem Toilettenbecken befestigter l hochklappbarer}, ringförmiger Sitz aus Plastik od. Holz; -tür. die; -Umrahmung, -Umrandung, die: textile Umrandung um den Fuß des Toilettenbeckens. Kloß [klo:s], der; -es. Klöße l'kloisa] [mhd.. ahd. klÖ3 = Klumpen; Knäuel; Kugel] (regional, bes. nord- u. md): l.aXVkl. tK lößchen) aus einer Teigmasse bestehende Speise, die zu einer Kugel geformt ist: Klöße aus Grieß. Fleisch. Semmeln: Ü als ich zwölf war, war ich ein [richtiger) K. (ugs.; war ich dick u. unbeholfen): *jmdm. sitzt ein K. im Hals/jmd. hat einen K. im Hals, in der Stimme (ugs.: jmd. verspürt [vor Erregung] ein würgendes Gefüld fit. kann kaum sprechen/): einen K. im Munde haben (undeutlich sprechen); b) (veraltend) Klumpen: ein K. aus Lehm. Kloß- (Kloß I a): -brühe, die: Brühe, die beim Kochen von Klößen entsteht: *klar wie K. (t klar 4 a); -mehl. das: Teig aus Mehl, aus dem Klöße gemacht werden; -wasser, das: svw. Nbrühe. Klößchen ['kl0:s<pn). das; -s. -: fKloß (1 a). Kloster ['kIo:stej. das; -s. Klöster ['kl0:stn; mhd. klöster. ahd. klöstar < mlat. clostrum < (kirchen)lat. claustrum = (abgeschlossener) Raum (für Mönche u. Nonnen), zu lat. claudere = verschließen; 4: scherzh. auch in Anlehnung an tKlosett): l.a) <Vkl. tKlösterchen) ummauertes festes Gebäude, Gebäudekomplex, in dem Mönche od. Nonnen wo/menu. von der Welt abgesondert leben: ein altes, katholisches, lamaistisches K.; ein K. gründen; sie verließ das K. (gab das Leben als Nonne auf); er beschloß, ins K. zu gehen (Mönch zu werden): sie steckten, sperrten das Mädchen ins K.; b) Gesamtheit der in einem Kloster (1 a) lebenden Personen: das ganze K. lief zusammen. 2. (hist.) svw. tKabinett da). 3. (Schülerspr.) Mädchenschule. 4. (fam. verhüll.) Toilette. Kloster- (Kloster 1): -anläge, die; -bau, der; -bibliothek, die: Bibliothek, die zu einem Kloster gehört; -bruder. der: svw. t Laienbruder: -frau,die (geh., veraltet): svw. t Nonne; -fräulein, das: a) junges [adliges/ Mädchen, das in einem Kloster erzogen wurde; b) svw. t Stiftsdame; -garten, der: Garten, der zu einem Kloster gehöft; -gelübde, das: Gelübde, nach den Regeln des Klosters, des Ordens zu leben; -gemein- schaft, die; -gut, das: a) Besitzstand eines Klosters; b) zu einem Kloster gehörende Landwirtschaft; -hof, der; -kel- ler, der: [Weinjkeller eines Klosters; -kipferl, das [1. Bestandteil dient als aufwertender Zusatz, da Erzeugnisse aus Klöstern von hoher Qualität waren) (österr.): mit Schokolade überzogenes Gebäck in Form eines Hörnchens; -kir- die, die; -mauer, die; -pforte, die; -regel, die: Ordnung, nach der die Mönche od. Nonnen eines bestimtnten Klosters leben; -schenke, die: zu einer Klosteranlage gehörendes öffentliches Gasthaus; -schule, die: Schule, die einem Kloster 94- 1491
Klösterchen untersteht: an einer K. erzogen worden sein, dazu: -schüler, der; ^Schwester, die: Bedienstete in einem Kloster; ^zelle. die: kleines, sehr einfaches Zimmer in einem Kloster. Klösterchen [kl0:stft^n]. das. -s, -: t Kloster (1 a); klösterlich <Adj.; meist attr.) [mhd. klösterlich): a) dem Kloster entsprechend: -e Ruhe. Stille; ein -es Leben; b) zu einem Kloster gehörend: der -e Grundbesitz; c) (selten) in einer Klosterge- meinsehaft lebend: ein nicht -er Mönch. Klöten ['kl0:tnl <P1.> [zu mniederd. klöt = Hoden, eigtl. = Klumpen. Kloß; vgl. Klut. Klüten] (derb nordd.. auch md.): Hoden: jmdm. in die K. treten. klöterig, klötrig [kl0.t(3)n<;J <Adj.:> (nordd.): a) klapprig: kümmerlich: ein -es Fuhrwerk; b) schwach, zitterig: ich fühle mich heute ganz k.; kUMern l'kl0:tenl <sw. V ; hat) lvgl. (m)niederl. kloteren = klappern; schlagen 1 (nordd): 1. a) klappernde, rasselnde Geräusche von sich geben: das klötert ja richtig; klöternde Blechbüchsen (Fichte. Versuch 193); b) klappernde, rasselnde Geräusche verursachen: er klöterte mit der leeren Konservendose gegen die Steine. 2. Wasser lassen: <subst.:> Beim Klötern gehe immer was daneben (Kempowski. Tadelloser 428). Klotti [kbt], der; -[eis. -e (österr.): tCloth; <Zus.:> Klpthhose, die (österr.): Turnhose (aus schwarzem Kloth). Klothoide [kloto'ixtol.die;-, -n [zu griedi. klöthein = einen Faden spinnen u. -oeides = ähnlich! (Math.. Technik): ebene Kurve aus zwei gleichen Spiralen, die bei der Trassierung von Straßen zur Gestaltung des Übergangs von einer geraden Strecke in eine kreisbogenförmige Kurve herangezogen wird. klötrig: t klöterig. Klotz [kbt£], der; -es. Klötze ['kloetsa] u. (ugs.:) Klötzer fkloetßBl [mhd. kloz = Klumpen; Kugel; Baumstumpf): l.a) großes, dickes, unbearbeitetes Stück aus Holz o.a.; Stück eines Baumstammes: Klötze spalten; Spr auf einen groben K. gehört ein grober Keil (Grobheit muß mit Grobheit beantwortet werden); er stand, lag da wie ein K. (steif, unbeweglich, hölzern); wie ein K. (sehr tief) schlafen; Ü ein K. von [eineml Mann (ugs.; ein großer, kräftiger Mann): ein K. (ugs.; großes [unförmiges] Gebäude) aus Glas und Beton; *[in den folgenden Wendungen ist wahrsch. an den Klotz gedacht, der Tieren auf der Weide ans Bein gebunden wurde, damit sie nicht weglaufen können] jmdm. ein K. am Bein sein (ugs.; jmdm. hinderlich, jürjmdn. eine Last sein): er ist ihr nur noch ein K. am Bein; sich <Dativ> mit imdm.. etw. einen K. ans Bein binden/hangen (ugs.; sich mit jmdm., etw. belasten): einen K. am Bein haben (ugs.; eine Last zu tragen haben): b) <Vkl. tKlötzchen) kleiner, eckiger Gegenstand aus Holz; c) kurz für t Bauklotz: das Kind baute mit Klötzen eine Burg. 2. <P1. Klötze) (salopp abwertend) Mensch, dessen Benehmen, Verhalten man als rüpelhaft, unbeholfen o. ä. empfindet; grober, roher, dümmlicher Mensch: er ist ein ungehobelter K. 3. <o. PI.) (Schweiz, salopp): Geld: Mann, hat der K.! klQtz-, Klptz-: -beute, die (Imkerspr.): zBeute (2) aus Holz; -köpf, der (salopp abwertend): blöder Mensch: du K.!. dazu: -köpflg <Adj.) (salopp abwertend): sehr dumm: das ist doch ein -er Kerl!: -lied, das [zu t klotzen (2 b)] (Ju- gendspr. früher): Wander-, Marschlied; Mnasdiine. die [zu t klotzen (4)] (Textilind.): Maschine zum Färben. Appretieren u. Imprägnieren von Gewehen; ^ schuh, der (landsch.): Schuh mit Holzsohle. Klötzchen ['kkt^n]. das; -s. -: tKlotz (3). klotzen fkbtßn] <sw. V.) [1: zu tKlotz; 2: zu tKlotzen; 4: nach dem iirspr. Klotz = Holzblock, von dem durch Schlagen die Farbe übertragen wurdel: 1. (landsch.) a) / gleich auf einmal] etw. von großem Maßstab, in beeindruckenden Ausmaßen mit den entsprechenden Mitteln ausfuhren, ins Werk setzen (Ggs.: kleckern 3 b) <hat): Hoflmeister hat bei seinem EröfTnungsball ... geklotzt: Über 7000 Gladiolen (MM 21. 4. 75. 14); Münchmeyer ... empfiehlt, mit ... der Kreditpolitik ... "zu klotzen und nicht zu kleckern" (nicht zurückhaltend zu sein; MM 19. 1.71.14); b) hart arbeiten <hat>: jetzt muß kräftig geklotzt werden; c) laut, massiv auftreten <hat>: Aber warum sollte er noch k. - und vor allem gegen wen? (Spiegel 40, 1974, 30). 2. (landsch.) schwerfällig gehen, sich mühsam fortbewegen <ist>: Wir klotzten ... über die ausgestorbenen Landstraßen (Lentz. Muckefuck 288). 3. (Sport Jargon) dem Gegner gegen das / Schien Ibein treten <hat>. 4. (Textilind.) mit der Klotzmaschine Gewebe färben; Klotzen [-1, der: -s. - (landsch.): svw. tKlotzschuh; klQtzig <Adj.) a) <nicht adv.) (abwertend) unförmig wie ein Klotz, eine grobe, kantige Form habend: ein -es Gebäude; ein -er Schreibtisch; Die südlichen Kalkberge bestehen zum Teil aus -em Dolomit (Eidenschink. Fels 81); Sie landeten an der Insel, die ... dunkel, k. und drohend vor ihnen gelegen hatte (Strittmatter, Wundertäter 495); b) (ugs. emotional) gewaltig, enorm; sehr: eine -e Villa; er verdient k. [viel Geldl. Klub, (auch. bes. in Vereinsnamen:) Club [klopl, der: -s, -s [engl, club < mengl. clubbe, eigtl. = Keule, Knüppel, wohl zu aisl. khibba = Knüppel, (Kerb)stock; nach dem alten Brauch. Einladungen zu Zusammenkünften durch Herumsenden eines Kerbstocks od. einer Keule zu übermitteln]: l.a) IgeschlosseneI Vereinigung von Menschen mit bestimmten gemeinsamen Interessen u. Zielen (z. B. auf sportlichem, geschäftlichem, politischem, kulturellem Gebiet): K. der Langen; ein K. von Fotofreunden; Besonders rege beteiligen sich -s Junger Techniker an Neuerungen (Neues D., 9. 6. 64, 3); einen K. gründen; Mitglieder eines deutsch-englischen -s; er hat den K. gewechselt (ist einem anderen Sportverein beigetreten); er holte zehn Punkte für seinen K.; b) <Vkl. fKlübchen) Gruppe [junger Leute), die sich amüsieren Iu. Unsinn machen!; Clique: da hat sich ja der richtige K. zusammengefunden! 2. Haus od. Raum, in dem Mitglieder eines Klubs (1 a) zusammenkommen; Klubhaus. Vereinslokal: wir essen heute im K. khjb-, Ktyb-: ^beitrag, der: von den Mitgliedern eines I SportJklubs regelmäßig zu zahlender Beitrag; -eigen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) einem Klub gehörend: der -e Fußballplatz; b) von einem Klub auf seinem eigenen Gelände veranstaltet; ein -es Turnier; -garnitur. die: Gruppe von [gepolsterten] Sitzmöbeln; -haus, das: svw. TKlub (2); -jacke, die: sportliches (manchmal von Mitgliedern eines Klubs in gleicher Farbe u. Ausfuhrung getragenes) Jacket. meist mit gemusterten Metallknöpfen; vgl. Blazer ^kamerad. der; -kämpf der (Sport): Wettkampf zwischen den Mannschaften zweier Vereine; -mitglied, das; -räum, der; -sessel, der: tiefer, sehr bequemer Polstersessel in repräsentativer Ausstattung. Kkibchen ['klvp^nl. das; -s. -: TKlub (1 b). kkick! [klok]: tgluck!; khicken [kloknj: tglucken. Khicker fkloküj. der; -s. - [spätmhd. klucker = Globusl (alemann.): svw. tKlicker. kkickern ['klokenl: t gluckern. 'Kluft Okluft], die; -. -en [aus dem Rotwelschen in die Studenten- u. Soldatenspr. übernommen, viell. zu hebr. qilluf = das Schälen, zu: qelipah = Schale. Rinde] (ugs.): a) uniformartige, die Zugehörigkeit zu einer bestinunten Gruppe kennzeichnende Kleidung: die K. der Pfadfinder; Die K. kannste erst mal behalten. Rückgabe nach dem Endsieg (Lentz, Muckefuck 265); b) Kleidung für einen bestimmten Zweck (z.B. Arbeits-. Festkleidung): er zog seine beste k. an: Proleten ... beide in ... verschwitzter K. (Tucholsky. Zwischen 97); *sidi in K. werfen/schmeißen (salopp; sich ijur einen offiziellen Anlaß] fein herausputzen). fchift [-J, die; -. Klüfte ['klvfto; mhd.. ahd. kluft. zu tklie- ben]: 1. (veraltend) [Fels]spalte, tiefer Riß: Klüfte und Schrunden: er war in eine tiefe K. gestürzt. 2. scharfer Gegensatz: die K. zwischen Ost und West; zwischen den beiden Parteien tat sich eine K. auf. besteht eine tiefe K.; eine K. überbrücken, überwinden; über alle Klüfte der Fremdheit hinweg (Th. Mann, Krull 101); <Abl.:> klüftig [klYfti^]. (auch:) kluftig fkloftic] <Adj.; nicht adv.) [spätmhd. kluftig = gespalten] (veraltet, noch Bergbau. Geol.): rissig, zerklüftet: -e Gesteine. klug [klu:k] <Adj.; klüger, klügste) [mhd. kluoc. aus dem Niederrhein.. H. u.J: a) mit scharfem Verstand, logischem Denkvermögen begabt, intelligent: ein -er Mensch: er ist ein -er Kopf; -e Schüler; eine -e (von Klugheit zeugende, durchdachte) Antwort; er hat -e (Klugheit verratende) Augen; Weil du k. redest, k. daherkommst (Seghers. Transit 74); b) gebildet, gelehrt, lebenserfahren, weise: ein -er Alter; die -en (/ Fach] wissen vermittelnden) Bücher hatten ihm sehr geholfen; Vom Lesen wirste nicht klüger (Ott. Haie 202); so k. wie vorher/zuvor sein (etw. nicht verstanden, nichts IdarausJ gelernt haben); R hinterher ist man immer klüger (erst am Ende sieht nwn. wie man etwas besser, geschickter hätte anfangen können); * aus einer Sache nicht k. werden (etw. nicht verstehen); aus imdm. nicht k. werden (jmdn. nicht durchschauen, nicht richtig einschätzen kön- 1492
Klystron nen); c) vernünftig, sinnvoll; i taktisch 1 geschickt u. diplomatisch ! vorgehend); schlau: ein -er Rat; -e Politiker; Sie ist beide Male ein sehr -es. sehr beherrschtes Rennen gelaufen (Maegerlein. Piste 94); er war k. genug, einzusehen, daß es so nicht ging; ich halle es für das klügste, erst einmal abzuwarten: das hat er k. angefangen: <subst.:> er tat das Klügste, was hier möglich war - abwarten; Spr der Klügere gibt nach. klug-. Klug-: -reden <sw. V.; hat) (ugs.): alles besser wissen wollen: mit diesem Mann ist schwer auszukommen, weil er dauernd klugredet, dazu: -redner, der (ugs.): -scheißen •st. V.; hat) (salopp abwertend): svw. Nreden: Quasselt, klugscheißt und macht, was Ihr wollt! (Grass. Hundejahre 611). dazu: ^scheiQer, der (salopp abwertend): aufdringlicher Besserwisser, der überall mitredet, aber nichts davon versteht; -schieter [-Ji:te]. der; -s. - (nordd.): svw. T -scheißen -schnacken <sw. V.; hat) (nordd.): svw. T -reden, dazu: -schnacker [-Jnakü], der; -s. -; -Schwätzer, der (ugs. abwertend): Besserwisser. Klügelei [klyiga'laj], die: -. -en [zu tklügeln] (abwertend): allzu scharfes, spitzfindiges Nachdenken: das sind doch nur-en!; klügeln [kly:glnj <sw. V.; hat): nachsinnen; scharf, grübelnd nachdenken: ich klüg[e]le schon lange an diesem Problem; klüger [kly:gt?]: tklug; klugerweise <Adv.>: aus Klugheit. Vernunft: er hat k. geschwiegen; Klugheit, die; -. -en [mhd. kluocheit = Feinheil. Zierlichkeit; höfisches Benehmen; List]: 1. <o. PI.) a) scharfer Verstand, Intelligenz: sich durch ungewöhnliche K. auszeichnen; ein Mann von großer K.; b) kluges Verhalten. Umsicht. Vernutxft: praktische K.; Es galt nun mit höchster K., Umsicht, Zurückhaltung den neuen Lebensplan aufzubauen (Werfel. Himmel 200). 2. <PI.) (meist iron.) /angeblich! kluge Bemerkungen, weise Sprüche: deine -en kannst du dir sparen; K lügler [kly.gte]. der; -s, - (abwertend): jmd.. der klügelt: der alte leisetreterische K. Metternich mußte verschwinden (Fussenegger. Haus 37); klüglich ['kly:klicj <Adv.) Imhd. kluoelich (md. clüclich. Adv.) = zart, fein: auf kluge, geschickte Weise] (geh.): aus Vernunft: nach sorgfältiger Überlegung: wohlweislich: So tat ich. wie ich tat. und handelte k. wider deine Unvernunft (Th. Mann. Joseph 313); klügste ['kly:kstd]: tklug. Klump [klump], der; -s. -e u. Klumpe ['klympo; mniederd. klumpe, vgl. Klumpen] (nordd.): 1. [gekochter] Kloß, Klumpen: gute, feste Klumpe mit Rosinen. 2. * einen Wagen oi/inK. fahren (salopp; /durch einen Unfall/ zu Schrott faftren. völlig zerstören): in K. schlagen, schmeißen, werfen (salopp; mutwillig u. im Zorn zerschlagen, zerstören)', in K. gehen (ugs.; zerstört werden), kh,pnp-.Klump- -ftiß.der (Med.): /angeborene! Mißbildung mit klumpig verformtem Fuß, bei dem die Fußsohle nach innen u. oben gedreht ist: Klumpfüße müssen rechtzeitig behandelt werden; Da habe Goebbels immer so schön mifm K. den Takt schlagen können (Kempowski. Uns 198). dazu: -füßig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -hand. die (Med.): durch Fehlen eines Unterarmknochens verursachte I angeborene] Veränderung der Handstellung. Klumpatsch I'klompatJ], der; -[e]s [wohl zusgez. aus tKlumpen (Du. nordd. Quatsch = breiartige Masse] (salopp abwertend): Menge, Haufen, wertloses Zeug, unerquickliche Dinge: du kannst den ganzen K. wegschmeißen; ich will von dem K. nichts mehr wissen; Klümpchen [khmp^n]. das; -s. -: t Klumpen (1); klumpen [klumpn] <sw. V.; hat): a) Klumpen bilden, sich zu Klümpchen. Flocken zusammenziehen, gerinnen: Mehl klumpt leicht beim Anrühren; klumpendes Blut: b) in Klumpen an etw. hängenbleiben, kleben: der Schlick klumpte an ihm (Gaiser. Jagd 198): Klumpen [-]. der;-s.-[l: aus dem Niederd. (vgl. Klump) < mniederd. klumpe; 2: mniederd. klumpe, mniederl. klompe = abgehauenes Stück Holz. Holzklotz, also wohl eigtl. = Schuh, der aus einem Stück Holz gefertigt wird]: I. <Vkl. tKlümpchen) meist feuchte, formbare Masse ohne bestimmte Form: ein K. Lehm, Teig, Butter; ein unförmiger K. rohen Fleisches; ein K. Gold. Blei. 2. (rhein.) Holzschuh, -pantoffel; kkimperig. klümprig ['klYmp(3)n<;] <Adj.; nicht adv.) (landsch.): Klümpchen bildend, enthaltend: in Klumpen: -er Pudding; die Soße ist k. geworden; Kkimpersuppe Iklvm- PB-]. die; -. -n (landsch.): Milchsuppe mit Grießklößchen. Khimpert ['klumpet], Glumpert [glumpet].das: -s [zu fGelump] (österr. mundartl.): wertloses Zeug. klympig <Adj.; nicht adv.): a) in Klumpen, voller Klumpen: das Mehl ist k. geworden; b) unförmig wie ein Klumpen: eine -e Gestalt; klümprig: Tklümperig. Klüngel l'klYi)}]. der: -s. - [spätmhd. klüngel. klungel = kleines Knäuel, mhd. klungelin. ahd. clungilln. Vkl. von: clunga = Knäuel; die übertr. Bed. (a) im 19. Jh. aus dem Rhein.]: a) (abwertend) Gruppe von Personen, die sich gegenseitig Vorteile verschaffen; [um eine einflußreiche Persönlichkeit geschürte] Clique: der Diktator und sein K.; einen K. bilden; gegen diesen K. einflußreicher Geschäftsleute ist ein Außenstehender wehrlos: b) (landsch.) traubiger Blütenstand, Rispe: ein K. Trauben. Johannisbeeren; KKingelei[klYoa'lai], die; -. -en (abwertend): I. [dauerndes] Klüngeln (1), Partei-. Vetternwirtschaft. 2. <o. PI.) (landsch.) langsames Arbeiten. Trödeln; kHingeln ['klYnJn] <sw. V.: hat): 1. (ugs.) einen Klüngel bilden, sich zu einer ganz auf die Vorteile ihrer Mitglieder eingestellten Interessengruppe zusammenschließen: sie klüngelten und teilten die Pöstchen unter sich auf. 2. (landsch.) langsam sein beim Arbeiten. Vorwärtsgehen: /schwätzendJ dastehen u. nicht weitermachen. Kluniazenser[klunia'tßenzi?],der;-s,- [nachdem frz. Kloster Cluny] (MA.): der Kongregation von Cluny. einer auf der Benediktinerregel fußenden klösterlichen Erneuerungsbewegung, angehörender Mönch: <Abl.:) khiniaz^nsisch <Adj.; o. Steig.). Klunker ['klunkBl. die; -. -n od. der: -s. - [mniederd.. md.. verw. mit TKlüngel] (landsch.): a) Klümpchen: die -n in der Soße zerdrücken; b) Quaste. Troddel; an einer Schnur. Kette o. ä. angebrachtes beschwerendes Ende aus Metall, Porzellan od. Glas: vor dem Ladeneingang hing ein Vorhang aus Bändern mit bunten -n; Ü Mensch, hat die -n (ugs.; /ungewöhnlich/ große Schmucksteine. Brillanten): sie legte ihre -n (ugs.; ihre Schmucksteine, ihren Schmuck) auf den Nachttisch; <Abl.:) klunkerig, klunkrig ['klunk(d)ri^| <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (landsch.): mit Klunkern versehen: khjnkern <sw. V.: hat) (landsch): herabhängen, baumeln: sieht den Rubin... k an einer Goldkette (Gaiser. Jagd 125); klunkrig: f klunkerig. Khinse [kluna]: TKlinse. Kluppe ['klupa], die;-,-n [mhd. kluppe = Zange; abgespaltenes Stück (Holz)]: a) mit Backen od. Klammern versehenes, auch als Spannrahmen arbeitendes Werkzeug zum Messen (z.B. der Stärke von Baumstämmen), zum Festhalten u. zum Gewindeschneiden; b) (bayr.. österr.) Wäscheklammer: Plastikbügel mit angehängten -n für Strümpfe und Kleinwäsche (Presse 21. 6. 69); <Abl.:> ktyppen <sw. V.; hat) (veraltet): einzwängen, einspannen. Khis [klu:s]. die; -. -en [mhd. klus(e). TKlause] (Schweiz.): enger Taldurchbruch, Engpaß, Schlucht: im Jura hat es viel -en; Klüse [kly.zs]. die; -. -n [wohl zu niederl. kluis = engeöflhung < mniederl. clüse < mlat. clusa. TKlause] (Seemannsspr.): Öfftmng im Schiffsbug für die Ankerkette od. für Taue: der Anker ... hing etwas aus der K. (Kisch, Reporter 353). Kkisil [klu'zi.l]. der; -s. -e [zu lat. clüsilis = sich leicht schließend, zu: clüdere( = claudere, TKlause) = schließen! (Sprachw.): Verschlußlaut: p. b, l.d. k, g sind -e. Kkit [klu:t]. Klüten [kly:tn]. der; -s. Klüten. auch: Kluten (meist PI.) [mniederd. klüt(e) = Kloß; vgl. Klöten] (nordd.): I.Erdscholle. Erdklumpen. 2.a) Kloß (aus Grieß. Mehlo. ä.):zu der gewöhnlichen Kost, wie sie die einfachen Leute noch heute an der Küste zu sich nehmen, als da ist Speck und Klüten (Leip. Klabauterflagge 9); b) kleines zusammengeballtes Stück [im Essen]. Klümpchen: die Soße hat Klüten; <Abl.:> küjtlelrig [...(d)ri^] <Adj.; nicht adv.) (nordd.): klumpig; Klumpen bildend; klütern ['kly:tim] <sw. V.; hat) [mniederd. klüteren = zimmern] (nordd.): [herum /basteln; kleine / nicht unbedingt nötige] Arbeiten verrichten: er klütert den ganzen Tag. Klüver l'klyrvEl. der; -s. - [niederl. kluver (heute: kluiver). zu: kluif = Klaue od. zu: kluiven = von etw. abtrennen, also wohl = Keilförmiges (eigtl. = Spalter)] (Seemannsspr.): dreieckiges, zwischen Fockmast u. Klüverbaum gesetztes Vorsegel; <Zus.:> Klüverbaum, der: den Bugspriet verlängernder {umklappbarer] Mastbaum. Klysma l'klYsma], das; -s. ...men [griech. klysma = Spülflüssigkeit; Klistier] (Med.): svw. TEinlauf (2). Klistier. Klystron fklYstrenl. das; -s. ...one [...'tro-.naj, auch: -s [engl, klystron. zu griech. klyzein = anbranden, u. -tron = Suffix zur Bez. eines Gerätes. Werkzeugs] (Rundfunkt.): 1493
knabbern eine hauptsächlich als SendenVtre verwendete Elektronenröhre zur Erzeugung u. Verstärkung von Mikrowellen. knabbern ['knahnnl <sw. V.; hat) [aus dem Niederd., zu: knappen = nagen, fressen, schnappen (vgl. knappen. Knappsack). lautm.J: a) etwas Hartes od. Knuspriges essen, indem man hin u. wieder kleine Stückchen davon nimmt od. abbeißt: Nüsse. Kekse. Salzstangen. Konfekt k.: beim Wein etwas zu k. haben: <subst.:> wir holten etwas zum Knabbern: * nichts mehr zu k. haben (ugs. verhüll.: kein Geld mehr für die täglichen Bedürfnisse haben: finanziell am Ende sein): b) (von Menschen u. Tieren, bes. Nagetieren) an etwas I Größerem. Festsitzendem] nagen, in spielerischer Absicht od. um von der Oberfläche kleine Stückchen abzulösen: die Hasen knabbern an den Rüben, die Eichhörnchen an den Nüssen: an den Fingernägeln k.; *an ctw. [noch lange] m k. haben (I. sich mit etw. lange u. schwer plagen, sich anstrengen müssen. 2. unter den Folgen des [eigenen] Fehlverhaltens od. eines plötzlichen Schicksalsschlages noch lange leiden müssen). Knabe[kna:bd].der. -n,-n [mhd. knabe = Junge. Jüngling; Bursche. Kerl; Junggeselle: Diener. Page: Geselle, ahd. knabo = kleiner Junge. Kind: eigtl. = Pflock. Knüppel. Klotz; zum Bedeutungsübergang vgl. Bengel. Flegel]: I. <Vkl. TKnäblein) a) (geh.. veraltend, südd.. österr. u. Schweiz, auch Amts- u. Geschäftsspr.) Kind männlichen Geschlechts, [größerer] Junge: ein blonder, aufgeweckter, verschlossener K.: -n und Mädchen: schon der K.... erlebte, was später der Mann zu beschreiben suchte (Jens. Mann 54); er hatte ausschließlich -n zu unterrichten; Anzüge für -n; b) (geh.. veraltend) Sohn: die Geburt eines gesunden -n zeigen an ... 2. (ugs.. oft scherzh.) Bursche. Kerl. Mann: er ist ein lustiger K.; Der K. säuft Ja wie ein gefleckter Waldesel (Remarque, Obelisk 51); (burschikos- vertrauliche Anrede:) hallo, alter K! Knaben-: ^alt.der: Altstimme eines Knaben (vordem Stimmbruch): -alter, das (geh.); -anzug.der; -chor.der; ^gesteht, das (geh.); -Jahre <PI.> (geh.): Jugendzeit. Zeitspanne des Heranwachsens bis zum Mannesalter: -kraut, das [nach dem hodenformigen Wurzelknollen]: (zu den Orchideen gehörende) Wiesenpflanze mit länglichen [gefleckten] Blättern u. meist rosafarbenen Blüten in einer dichten, fast zylindrischen Traube: -liebe, die (geh.): homosexuelle Beziehung von Männern zu Knaben: -Schänder, der (geh. abwertend): Homosexueller, der Minderjährige mißbraucht: ^schule, die; -sopran. der: Sopranstimme eines Knaben (vor dem Stimmbruch): ^stimme, die: -streich, der (geh.): in der Jugend verübter Streich, -zeit, die (geh.): vgl. ^jahre. knabenhaft <Adj.; -er. -este>: a) einem Knaben ähnlich, wie ein Knabe aussehend: ein -es. fast k. wirkendes junges Mädchen: b) für einen Knaben charakteristisch, sich wie ein Knabe benehmend: Nach einigem fast -em Geschrei wegen der plötzlichen Kälte des Wassers (Frisch, Stiller 38); <Abl.:> Knabertaftigkeit. die; -; knSbfech (knr.biJl <Adj.: Steig, ungebr.) (selten): svw. t knabenhaft: das -e Mädchen Johanna (K. Mann. Wendepunkt 298); Pläne von -er Rachsucht gingen Ihm durch den Kopf (Frisch. Stiller 238); Knäblein ['knc:plajn]. das; -s. -: TKnabe (1). knack!: T knacks! Knack [knakj.der; -[eis, -e [spätmhd. knak- ke. Rückbildung zu f knacken od. subst. zu f knack]: kurzer knackender Laut: es gab einen leichten K.. und das Glas hatte einen Sprung; der Taxameter ... warf die Zahlen mit einem leichten K. hoch (Böll. Haus 31). kngek-, Knack-: -arsch, der (bes. südd.): derbes Schimpfwort für einen Mann; ^ng <Adj.; o. Steig.) (salopp): übermäßig eng: warf sich ... in ein -es, bodenlanges Futteral {Kleid: Hörzu 23.1976,18); -frjsch <Adj.: o. Steig.) (ugs.): ganz frisch: ^latit. der: I. kurzer, knackender Laut. 2. (Sprachw.) harter Ansatz beim Sprechen: Glottisschlag: -mandel, die: Mandel mit leicht zerbrechlicher Schale: Mvurst, die: Fleischwurst (mit Speckstückchen] zum Heißmachen, die prall in eine dünne Haut gefüllt ist, so daß beim Hineinbeißen ein knackender Laut entsteht. Knäckebrot f'kneka-]. das; -[e]s, -e [schwed. knäckebröd, eigtl. - Knackbrot, wegen des knackenden Geräusches beim Hineinbeißen]: a) aus Roggen- od. Weizenschrot ge- backenes, sehr knuspriges Dauergebäck mit geringem Wassergehalt in rechteckigen, dünnen. Luftblasen enthaltenden Scheiben: K. ist leicht verdaulich und sehr nahrhaft; b) einzelne Scheibe dieses Brotes: ein K. mit Butter; knacken [knakn] <sw. V.) [mhd. knacken = krachen, platzen; einen Riß, einen Sprung bekommen: lautm.J: I. <hat> a) einen kurzen, harten, hellen Ton von sich geben: das Bett, der Fußboden knackt; seine Schritte knacken; der Boden knackt unter seinen Schritten: das Radio, das Telefon, das Gebälk knackt/<unpers.:) es knackt im Radio, im Telefon, im Gebälk: er ... zog an den Fingern, daß die Knöchel knackten (Fallada, Trinker 73); ... die ersten Radieschen, rot und frisch. Sie knacken, wenn man hineinbeißt (Lentz. Muckefuck 8): b) mit etw. einen kurzen, harten, hellen Ton erzeugen: er knackt mit den Knochen, mit den Zähnen. 2. (ugs.) mit einem kurzen, harten, hellen Ton zerbrechen od. zerspringen (ist): der Ast. die Fensterscheibe ist geknackt; dies Material ist sehr spröde und knackt leicht. 3. <hat> a) / mit einem geeigneten Werkzeug/ so zusammenpressen, daß es mit einem kurzen, harten, hellen Ton zerspringt u. sei tum Mialt freigibt: Nüsse. Mandeln k.; dieweil man Hummerbeine knackt (Frisch. Gantenbein 287); ü an dieser Sache wird er noch lange zu k. haben (sich abmühen müssen, die Folgen zu spüren bekommen): Rätsel k. (lösen): b) (salopp) zerdrücken w. damit vernichten, unschädlich machen: Läuse. Wanzen k.; An meinem Hof werden die Charaktere geknackt wie die Flöhe (Hacks. Stücke 132); c) (salopp) gewaltsatn aufbrechen (um den Inhalt od. die Sache selbst zu zerstören, zu stehlen, unberechtigt zu benutzen): das Schloß, einen Geldschrank. Bunker. Automaten k.; er versteht sich darauf. Autos zu k. und kurzzuschließen; Wir haben ... eine Dose Essiggemüse geknackt, gegessen (Rocco [Übers.]. Schweine 91); Ü einen Geheimkode k. (entschlüsseln u. zu Spionagezwecken 1 weitergeben): d) (Jugendspr. Jargon) zu sexuellem Verkehr überreden: diese Klassefrauen müssen wir k. (Bravo 29. 1976. 39); Knacken, der; -s. - (landsch.): großes, klobiges Stück von etwas: ein K. Brot. Holz; Es waren ... ein paar hölzerne K. über die Fläche der rohgezimmerten Bohlen verteilt (Jahnn, Nacht 115): knackend <Adv.) [1. Part, von tknacken] (ugs.): sehr, übermäßig: der Raum ist k. voll; es ist k. heiß hier; Knacker, der; -s. -: 1. (meist in der Fügung) alter K. (salopp; älterer / mürrischer, geiziger j. der Jugend u. dem modernen Leben gegenüber wenig aui geschlossener Mann)', da kommen wir alten K. nicht mehr mit (Baum. Paris 126); Politisch? ... Ist was für alte K. oder Spinner (Degener, Heimsuchung 91). 2. (ugs.) svw. t Geldschrankknacker: Wie der Geburtshelfer Zange. Nabelschere und Gummihandschuhe mit sich fuhrt, so hat der K. das Gebläse in seinem Ränzel (Beheim-Schwarz- bach. Freuden 57). 3. <meist PI.) (landsch.) Knackwurst: sie kaufte drei Paar K. 4. kurz für f Nußknacker. 5. (ugs.) einen knackenden Ton verursachende, schadhafte Stelle aui einer Schallplatte: Wieviel K. gibt es auf fabrikneuen Platten? (Funkschau 19, 1971, 1927); kn^ckevpll <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (salopp): sehr, brechend voll: Stimmung gab es nun mal nur. wenn der Schuppen k. war (BM 24. 9. 76. 14); Knacki [knaki], der. -s, -s Izu gaunerspr. knacken = jmdn. verhaften, unschädlich machen; vgl. verknacken] (Jargon): Gefängnisinsasse: jmd.. der wegen krimineller Delikte im Gefängnis eine Strafe verbüßt /hat j: KeinK.dabei. Keiner vorbestraft (Degener. Heimsuchung 28); die oft zwangsläufige Entwicklung von Heimkindern zu .Xnackis" (Spiegel 1.1977.96): knackig [knakw;] <Adj.) (ugs.): a) beim Hineinbeißen od. Eindrücken einen kurzen, harten, hellen Ton hervorbingend: fest u. knusprig: -e Brötchen, Möhren; k. frisches Gemüse; Ü es ist k. (sehr) kalt; b) von sinnlich-prallen, elastisch wirkenden Körperformen u. dadurch anziehend u. erotisieremi: -e Mädchen; Die -sten und verführerischsten Pin-up-Girls (Fackclbuch- prospekt 1975); Knapp, k. (ein knackiges Aussehen verleihend), knallig ... Die neuen Einteiler machen dem Bikini Konkurrenz (Hörzu 28.1976. 174); c) brillant, vortrefflich, hervorragend -e Rockmusik: ein -es Angebot; Das war in der Erstfassung des Katalogs „ursprünglich viel pointierter und -er ausgedrückt" (Spiegel 50, 1975. 181); <Abl.:) Kn^ckigkeit, die. -: knackige Beschaffenheit: knacks!« knack! [knak(s)] <Interj.>: lautm. für einen kurzen, harten, hellen Ton. wenn etwas bricht od. springt: k.. da hat das Glas einen Sprung!: der Ast machte k. und brach herunter; knicks, k.; Knacks [-]. der; -es. -e (ugs.): l.knak- kender Ton: man hörte einen kurzen K. 2.a) Riß. Sprung: die Fensterscheibe, die Vase hat einen K.; b) physischer od. psychischer Defekt: ein K. am Herzen; Bei vielen ist ein K. im Leben zu bemerken (FAZ 104. 1958. 4); sie 1494
knapp hat einen seelischen K. abbekommen; diese Ehe hat einen K.: knacksen [knaksn] <sw. V.) [Intensivbildung zu t knak- ken) (ugs.): 1. ein knackendes Geräusch von sich geben <hat>: es knistert und knackst. 2. mit einem Knacklaut brechen, zerspringen <ist>: der Ast ist geknackst. Knagge [knaga]. die; -. -n. Knaggen [...gn]. der; -s. - [aus dem Niederd. < mniederd. knagge = knorren. Pflock]: 1. (Bautechnik) [dreieckiges] Kantholz als Stütze. Verstärkung in Holz- u. Stahlkonstruktionen: ein Fachwerkhaus mit mächtigen Knaggen. 2. (Maschinenbau) a) Winkelstück aus Holz od, Blech zum Spannen od. Zusammenpressen von Werkstücken: b) [angeschweißter/ als Anschlag dienender Vorsprung an Maschinenteilen. Knäkente ['kne:k-J. die; -. -n Ilaulm. nach dem Ruf bes. des Männchens]: als Zugvogel im Sommer auf Seen u. Teichen lebende Schwimmente mit rotbraunem Kopfu. (beim Männchen) breitem weißen Streifen über den Augen. Knall [knal]. der; -[e]s. -e [zu dem untergegangenen st. mhd. Verb (er-. zerMcnellen = schallen, hallen, krachen, wahrsch. lautm.]: plötzlicher, sehr harter, heftiger Laut von einem Schuß, einer Explosion o. ä.: ein heller, dumpfer, scharfer, furchtbarer K.; Der K. peitschte durchs Treppenhaus (Roehler, Würde 7); der K. des Donners; mit einem K. fiel die Tür ins Schloß; ein Düsenflugzeug durchstößt die Schallmauer mit ohrenbetäubendem K.; Ü es gab einen großen K. (Krach. Skandal): die Ehe endete mit einem K.; wenn es zum K. kommt, dann treten einem die besten Freunde in den Hintern (v. d. Grün. Glatteis 112); *K. und Fall (ugs.; plötzlich, unvermittelt: auf der Stelle: urspr. Jägerspr. in der Bed. ..so schnell, wie das Wild nach dem Knall der Büchse umfällt"): jmdn. K. und Fall entlassen; er hat K. und Fall sein Haus verkauft; einen K. haben (salopp; verrückt sein: ein knallender Schlag an den Kopf erschüttert das Gehirn so. daß der Betreffende seines Verstandes nicht mehr mächtig ist). kn^ll-, Kn^JI-: -artig <Adj.; o. Steig.): wie ein Knall: ein -es Geräusch; -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): kräftig, eindeutig, knallig blau: grellblau: ein -er Himmel: -bonbon« der od. das: 1. bunte Papierrolle mit zwei Griffenden u. eingelegtem, beim Auseinanderreißen der Rolle einen Knall auslösendem Zündstreifen, in der sich ein Bonbon, ein lustiger Spruch, ein Papiermützchen o.a. befindet (Scherzartikel). 2. (salopp) svw. t Lockenwickler; -büchse, die (ugs. scherzh.): Gewehr: ich brauche eine möglichst alte Flinte.... eine antike K. (Kant. Impressum 96); -bynt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: knallig bunt: grellbunt: ein Boot mit -en Segeln* ^eflekt, der [urspr. vom Feuerwerk] (ugs.): das völlig Überraschende, verblüffende Wirkung. Pointe: dann kam der K. der Geschichte; der K. war, daß ...; für den K. sorgen; ~$ng <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): sehr eng: -e Hosen: Jeans. ... oben k.. unten ausgestellt (MM 14. 4. 76. 20); -erbse die (meist PL): kleine, mit einem Explosionsstoff gefüllte u. beim Aufprall mit einem lauten Knall zerspringende Kugel (Scherzartikel): die Kinder werfen mit -n; ^frosch, der: unter Springbewegungen in kurz aufeinanderfolgenden Schlägen explodierender kleiner Feuerwerkskörper: Natur, die Frühling spielte u. programmgemäß Knospen wie Knallfrösche springen ließ (Grass. Blechtrommel 543); ^gas. das (Chemie): Gasgemisch aus zwei Teilen Wasserstoff mit [einem Teil/ Sauerstoff od. Luft, das schon bei niedrigen Temperaturen explosionsartig verbrennt: ^»^lb<Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): kräftig, kruillig gelb: grellgelb: ein -er Wagen; ^h^rt <Adj.; o. Steig.) (ugs.; emotional verstärkend): a) unerbittlich die ganze Kraft eines Menschen beanspruchend: den ganzen persönlichen Einsatz erfordernd, so daß einem nichts geschenkt wird: die Showbranche ist ein -es Geschäft; b) unerbittlich hart, rücksichtslos bis zur Brutalität: ein -er Bursche; im Krimi geht es k. zu; c) überaus, in schonungsloser Weise hart: er hat sein Urteil über ihn k. formuliert; d) unmißverständlich, ganz ungeschminkt und an Deutlichkeit nicht zu übertreffen: -e Werbung; „Du willst doch sicher etwas von mir", fragte sie k.; e) besonders hart, stark, kraftvoll: sein -er Vorhandschlag (beim Tennis); k. aufschlagen, einschießen (beim Fußball); -heiß <Adj.; o. Steig.) (ugs.): sehr heiß: -hjtze, die (ugs.): sehr große Hitze: ^kopf, -kopp [-kopj. der, -s. -köppe (Schimpfwort): Dummkopf: verrückter Kerl: -körper, der: Scherzartikel, der bei Temperaturerhöhung. Druck. Aufprall o. ä. mit heftigem Knall explodiert (z. B. Knallfrosch); Mjiecksilber. das (Chemie): mit Quecksilber gebildetes, giftiges, in Wasser nicht lösliches Fulminat. das früher bes. für Zündhütchen verwendet wurde: ^protz, der (salopp abwertend): Prahler, protziger [ungebildeter] Neureicher: ^rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): kräftig, auffallend, knallig rot: grellrot: k. lackierte Fingernägel; er war k. vor Wut; -säure, die (Chemie): eine bei Normaltemperatur gasjörmige. sich leicht zersetzende Säure, die mit Metallen explosive Salze (Fulmi- nate) bildet: -schärf <AdJ.; o. Steig.) (ugs.): sehr scharf: eine -e Abbildung; -schleppe die (Flugw. Jargon): der Knall vom Durchbrechen der Schallmauer, der scheinbar hinter einem mit Überschallgeschwindigkeit fliegenden Düsenflugzeug herzieht: -schote, die: 1. (landsch. salopp) Ohrfeige. 2. (salopp) Mensch, der durch derbe Komik od. groteske Darbietungen andere zum Lachen bringt: -silber, das (Chemie): mit Silber gebildetes, hochexplosives Fulminat: -teppich.der: svw. t ^schleppe; -tüte, die: 1. (Schimpfwort) Dummkopf: verrück terKerl.l.vgl ^schote(2); ^vpll < Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) (ugs.) prall gefüllt: b) (salopp) stark betrunken. knallen ['knabn] <sw. V.) [zu tKnall): 1. <hat) a) einen Knall von sich geben: die Peitsche knallt; Sektkorken, Schüsse knallen; ich höre eine Tür k.; die Schritte knallen laut auf dem Pflaster; <unpers.:) irgendwo hat es geknallt (hat es einen Zusammenstoß gegeben): Ü in der Familie hat es mal wieder geknallt (ugs.; Krach gegeben): Mein Onkel schreit, ich solle mich sofort benehmen, sonst würde es k. (würde ich Ohrfeigen. Prügel bekommen: Imog. Wur- liblume 171); b) mit etw. einen Knall erzeugen, verursachen: mit der Peitsche k.; sie knallen mit den Türen: der Soldat knallte mit den Hacken (standstramm, indem er die Hacken zusammenschlug). 2. (ugs.) <hat> a) [mit lautem Knall] schießen: er knallte in die Luft; wild um sich k.; auf Spatzen k.: er hat sich eine Kugel in den Kopf geknallt: <subst.:) *das ist zum Knallen (ugs.; das ist sehr komisch: vgl. das ist zum t Schießen); b) (Ballspiele) mit Wucht in eine bestimmte Richtung schießen: aufs Tor k.; die Scheibe ins Tor k.: ... nahm ihn ( = den Ball) auf und knallte ihn ... in die lange Ecke (Walter. Spiele 61): zweimal hat er heute das Leder ins Netz geknallt; c) /mit einem Knall/ schlagen: er hat ihm die Faust ins Gesicht geknallt; Als er zuschlagen wollte, knallte sie nicht dem andern, sondern ihm eine Ohrfeige (Johnson. Ansichten 99); *imdm. eine k. (salopp; jmdm. eine Ohrfeige geben): halt den Mund, oder ich knall' dir eine!; d) mit Wucht irgendwohin befördern, werfen, irgendwo hart aufsetzen: die Schuhe in die Ecke k.; wenn Marco mich anriefe, würde ich den Hörer auf die Gabel k. (Rocco [Übers.]. Schweine 145); als Teichmann ihm den Kartoflelpott vor die Füße knallte (Ott. Haie 114); <k. + sich:) sich aufs Bett, in den Sessel k.; ein Farmer ... knallt sich neben mich (Stricker. Trip 20). 3. (ugs.) I mit einem Knall/ gegen etw. prallen, lauf u. heftig anstoßen <ist): er knallte [mit dem Kopf} gegen die Windschutzscheibe; der Wagen ist an die Leitplanke geknallt; der schwere Krug fiel ihr aus der Hand und knallte auf den Steinfußboden: die Tür ist ins Schloß geknallt (gefallen). 4. (selten) mit einem Knall zerspringen, platzen <ist): der Luftballon, ein Reifen ist geknallt. 5. (ugs.) heiß, brennend scheinen <hat>: die Sonne knallt vom Himmel, hat ihm auf den Kopf geknallt. 6. (ugs.) greli auffallend sein u. in die Augen stechen: grelle Farben knallen uns in die Augen; eine schöne Kirche, darin knallt das Gold des alten Barock auf weißgetünchten Mauern (Tucholsky. Werke I. 450); knallende Farben. Leuchtreklamen: Kn$ller. der: -s. -: a) (salopp) Pistole. Gewehr: Also Mensch, was soll der K. kosten? (Kant, Impressum 98): b) (ugs.) Knallkörper: bastelte er aus allerlei Chemikalien lautstarke ..Knaller", mit denen er auf dem Heimweg von der Schule experimentierte (TV 18.1976.71); Knallerei [knab'r^j], die; -. -en (ugs.): dauerndes, lästiges Knallen (1.2a); knallern [knalnn] <sw. V.; hat) (landsch.): anhaltend, aus bloßer Freude am Lärm, schießen, knallen: knollig <Adj.) (ugs.): I. (von Farben u. Tönen) grell, auffallend, schreiend: ein -es Gelb; -e Musik; die Farben sind mir zu k.; Ü ein -er (aufregender, mit Sensationen arbeitender) Film; die Meldung war k. aufgemacht. 2. (intensivierend bei Adj. u. Verben) sehr, übermäßig: es ist k. heiß hier; sich k. amüsieren. 3. sehr eng anliegend: -e Jeans. knapp [knap] <Adj.) [niederd. knap(p) = kurz. eng. gering; hurtig; schlank, hübsch. H. u.]: 1. in so geringen Mengen 1495
Knappe vorkommend, doli es bald verbraucht ist; kaum ausreichet: -er Lohn; die Mahlzeiten waren zu k. [bemessen]; Kaffee ist k. und teuer geworden; ich bin k. mit der Zeit; er bekam k. Luft; die Mittel reichen nur ganz k.; die Reparatur wird. k. gerechnet, fünfzig Mark kosten; im Urlaub wollen wir wandern, und das nicht zu k. (reichlich* ausgiebig). 2. gerade ausreichend, eben noch [erreichtI: ein -er Sieg, eine -e Entscheidung; der Wahlausgang war sehr k.; seine Leistungen wurden mit ..k. befriedigend*' benotet; er unterlag k. nach Punkten; zur Selbstsicherung muß die Schlinge k. zum Standhaken hinaufreichen (Eiden- schink. Fels 53); k.. daß er die Schularbeiten fertigkriegte (Kempowski. Tadelloser 293). 3. etwas weniger (als die genannte Zahl. Zeitspanne o.a.): nicht ganz% kaum: vor einer -en Stunde/vor k. einer Stunde; es dauert -e zehn Minuten/k. 10 Minuten; sie wird k. fünfzig [Jahre alt] sein; starrt genau in die Augen eines großen Löwen, der k. drei Meter vor der Tür auf der Erde liegt (Grzimek. Serengeti 70); k. mannshohes Gras. 4. sehr nahe, dicht: das Flugzeug fliegt k. unter der Schallgrenze; k. vor Mittag; k. nach der Abfahrt des Zuges; die neue Straße fuhrt k. an seinem Haus vorbei; Die Hängezöpfe der Hedwig Lau hängen frei und schwingen k. überm aufgeschlagenen Englischbuch (Grass. Hundejahre 86). 5. (von Kleidung) eng. fest anliegend: ein -er Pullover; k. sitzende Hosen; ihr oben -es. unten weites Sommerfähnchen (Grass. Hundejahre 542); das Kostüm ist sehr k. [geschnitten]; die Schuhe sitzen zu k. 6. kurz, gerafft, auf das Wesentliche beschränkt, konzentriert: eine -e Auskunft; etw. mit -en Worten schildern; die Begrüßung war k.; sich k. vor jmdm. verbeugen; etwas kurz und k. mitteilen. Knappe ['knaps], der; -n. -n [mhd. knappe, ahd. knappo = Nebenf. von T Knabe, später mhd. knappe = Edelknabe]: 1. Bergmann mit abgeschlossener Lehre. Facharbeiter im I SteinkohlenJbergbau (früher Berufsbez.): es werden noch einige -n eingestellt; die verschütteten -n wurden tot geborgen. 2. (MA.) zur höfischen u. Waffenousbildung im Dienst eines Ritters stehender junger [Edel]mann. knappen [knapn] <sw. V.; hat) [vgl. knabbern] (landsch.): a) klappern, ein wenig knallen, knacken: die Peitsche knappt; mit Geschirr k.; Die Uhus ... plusterten sich ... in Imponierstellung auf und knappten (klappten) ärgerlich mit den Schnäbeln (Kosmos 2. 1965. 34); b) schnappend [zu]beißen: der Hund knappte [nach meiner Hand]; knappern l'knapHn]: t knabbern. knapphalten <st. V.; hat) [zu tknapp] (ugs.): jmdm. nur wenig, nur das Nötigste (von etw.) zur Verfügung stellen; dafür sorgen, doli (bei jmdm.) nur kleine Bestände vorhanden sind: er hielt seine Kinder knapp [mit Geld]; Kartelle bemühen sich oft. eine Ware künstlich knappzuhalten; <Abl.:> Kn^pphaltung, die; -: das Knapphalten: Großraubwild ... sorgte für K. des Wildbestandes (Mantel. Wald 126); Knappheit, die; -: a) Mangel. Vorhandensein nur kleiner Mengen: K. an Lebensmitteln, an Devisen; b) Kürze. Gedrängtheit [u. Prägnanz]: sich um K. des Ausdrucks, im Ausdruck bemühen. Knappsack, der; -s. ...sacke [zu tknappen (b)| (veraltet): Proviantbeutel. Reisetasche, -sack. Knappschaft [knap-Jaft], die; -. -en [zu t Knappe (1)] (Berg- mannsspr.): a) Gesamtheit der Knappen eines Reviers, einer Grube; b) Organisation. zunftmäJSiger Zusammenschluß der Knappen; <Abl.:> kn^ppschaftlich <Adj.; o. Steig.): die -e Rentenversicherung; die Zechen sind k. organisiert. Kiqppsdiafts-: -älteste, der: [meist im Ruhestand befindlicher! Bergmann, der im Auftrag der Knappschaft (b) Bergleute eines bestimmten Reviers in Angelegenheiten der Rentenversicherung berät u. über die Leistungen der Knappschaftskasse informiert; Mirzt. der; ^kasse, die: Organisation der Kranken- u. Rentenversicherung für Bergleute; ^ren- te, die: bei Berufs- od. Erwerbsunfähigkeit eines Bergmanns gezahlte Rente; -Versicherung, die: svw. t ^kasse. knaps! [knaps]: t knips!; knapsen l'knapsn] <sw. V.; hat) [zu t knappen im Sinne von t abknappen, abknapsen, volks- etym. beeinflußt von t knapp] (ugs.): knausern, sehr sparsam sein: zum Monatsende hin mußte er immer k.; Sie wollte ... k. und knausern (Werfe]. Himmel 32). Knarre fknare], die; -. -n [zu t knarren]: 1. kleines Gerät, mit dem [durch Drehbewegungen! ein lautes Knarren erzeugt werden kann; Lärminstrument [für Kinder]. Rassel: die Kinder zogen mit ihren -n von Tür zu Tür. 2. (Soldatenspr.) Gewehr: die K. schultern, laden; wenn ich eine K. hätte, ich würde rücksichtslos in eine Bank reingehen und würde rücksichtslos mir das Geld holen (Aberle. Stehkneipen 67); knarren [knarenj <sw. V.; hat) [spätmhd. knarren, mhd. (md.) gnarren. lautm.; vgl. knurren]: ein ächzendes, mit Knacken verbundenes Geräusch ohne eigentlichen Klang von sich geben: das Bett, die Treppe knarrt; die Fensterläden, die Ruder knarren; die Gartenpforte knarrte in den Angeln; die Bäume knarren u. ächzen im Wind; mit knarrender Stimme sprechen; ..Schweig!" knarrte er bitterböse (sagte er mit knarrender Stimme; Th. Mann. Hoheit 163); <Abl.:> knarrig [knanc] <Adj.) (selten): knarrend; knarzen ['knart^n] <sw. V.; hat) [gek. aus älterem knarrezen (vgl. spätmhd. knarssen = knarren), zu tknarren] (landsch.. bes. südwestd.): a) svw. t knarren: Heino schreitet ernst und gemessen ... über die knarrenden Bretter (Hörzu 45, 1977. 20); b) svw. ?quengeln; knarzig ['knartßw;] <Adj.) (selten): schnarrend, knarrend, grob: Plötzlich sagte der Lehrer mit -em Barraston (Kempowski. Immer 153). 'Knast [knastl. der; -[e]s. Knaste ['knesta] (niederd.): a) Knorren. Aststück. Astansatz; b) dickes Stück Brot. 'Knast [-]. der; -[e]s. Knaste, auch: -e [aus der Gaunerspr.; vgl. jidd. knas = Geldstrafe] (ugs.): a) <o. PI.) Haftstrafe: er bekam fünf Jahre K. [aufgebrummt]; daß er bei einer Aufrechnung auf ungefähr acht Jahre K. käme (Genet [Übers.]. Miracle 111); *K. schieben (salopp; eine Gefängnisstrafe verbüßen): b) Gefängnis: im K. sitzen; was kann einer anfangen, wenn er aus dem K. kommt?; Hunger- und Durststreik in den Knasten (Courage 2. 1978. 55). Kraust- (^nast; ugs.): -arbeit, die: Arbeitsleistung im Gefängnis; -aufenthalt, der; -bruder, der: 1. Strafgefangener; jmd.. der (zur Zeit od. besonders häufig) im Gefängnis sitzt: ein polizeibekannter K. 2. jmd.. der mit jmdm. zusammen im Gefängnis sitzt od. saß: sein einstiger K.; nach der Entlassung Briefe an die Knastbrüder schreiben; -bürg, die: svw. *Knast (b): Meisenhof. Mathildenhof. So heißen die -en (Degener, Heimsuchung 147); -iargon, der: besondere Ausdrucksweise. Sondersprache im Gefängnis; -kum- pel, der: svw. t^bruder (2); ^»it, die; -zeitung, die: von Gefangenen für Gefangene herausgegebene Zeitung. 'Knaster [knastel. der; -s. - [gek. ausCanastertobac. Knastertobak; urspr. = edler, würziger Tabak, der in ..Rohrkörben" gehandelt wird, zu niederl. knaster < span. canasto < griech. känastron = Korb]: 1. (veraltet) guter Tabak: Der Rauch des schwarzen, würzigen -s ging mir nach dem Frühstück recht wohlig ein (Th. Mann. Krull 164). 2. (ugs. abwertend) billiger, übelriechender Tabak: was Tür einen K. rauchst du denn da?; Geruch nach billigem K.(Musil.Törleß79). Knaster [-]. der; -s. - [zu tknastern. wohl auch unter Einwirkung von t3Knast] (landsch. abwertend): verdrießlicher, mürrischer [alter] Mann: der alte K. hat dauernd etwas zu meckern!; Seltsam, daß der altmodische K. (=ein General) mit so großem Erfolge ... sich seine Teilsiege geholt hatte (A. Zweig. Grischa 106); Knasterbart, der; -[e]s. -bärte [heute oft auf den Geruch nach T'Knaster bezogen] (landsch.. bes. österr. abwertend): svw. tKnaster; Knasterer. Knastrer ['knast(a)re], der; -s. - (landsch. abwertend): svw. t Knaster; knastern [knastenl <sw. V.; hat) [1: lautm. für einen dunkleren Klang (im Ggs. zu tknistern); 2: Verbindung des lautm. Wortes mit der Geruchsvorstellung von T'Knaster]: 1. (landsch.) verdrießlich brummen, mürrisch sein: sie knastert den ganzen Tag. 2. a) genießerisch ii. Tabaksdunst erzeugend seine Pfeife rauchen: sie berichten und knastern, und der Pfeifenrauch ... hängt wolkig in den niedrigen Zimmern (Tucholsky. Werke I, 160); b) (vom Tabak) qualmen u. puffen: wenn ... der bräunliche Tabak knastert (Tucholsky. Werke II. 190). Knasti ['knastil. der; -s. -s [zu t^Knast] (Jargon): jmd.. der im Gefängnis sitzt; Knastoloee [knasto...]. der. -n. -n [zu t^nast in scherzh. Verbindung mit t-loge] (ugs. scherzh.): jmd..der schon oft im Gefängnis war u. sich mit den Verhältnissen dort bestens auskennt: Rainer .... ein alter K. (BM 10. 4. 76. 5); Knastotogfc, die: - [t-logie] (ugs. scherzh.): gesammelte Kenntnisse u. Erfahrungen aus dem Gefängnisleben. Knastrer: t Knasterer. Knatsch [kna:tjl der: -[e]s [zu t knatschen] (landsch.): Ärger. Streit. Aufregung u. Unannehmlichkeiten: das wird einen schönen K. geben; die beiden haben K. miteinander; Selbst 1496
Knecht bei Theaterproben... ging es meist nicht ohne K. ab (Hörzu 20.1977.24); knatschen[kna:tjn] <sw. V.; hat) [vgl. knut- schenl (landsch.): nörgeln, weinerlich sein, mit weinerlicher Stimme reden: die Kinder sind müde und knatschen dauernd; <Abi.:> knatschig fkna:tj\1. knätschig [kneitji^] <Adj.> (landsch.): weinerlich. Quengelig: mürrisch. knattern [knatEnJ <sw. V.) [lautm. für einen dunkleren Klang (im Ggs. zu tknittern), heute bes. auf Motoren u. Schußwaffen bezogen]: l.kurz aufeinanderfolgende harte, hmllende Laute von sich geben <hat>: Maschinengewehre knattern; die nassen Fahnen knattern im Wind; das Transistorradio knattert. 2. sich mit knatterndem Geräusch fortbewegen <ist>: sie knattern mit ihren Motorrädern durch die Straßen; <Zus.:> Kngtterprotz. der (ugs. abwertend): jugendlicher Motorrad- od. Mopedfahrer, der absichtlich laut knatternd durch die Gegend fährt, um anzugeben. Knäuel [knoydl].derod. das; -s. - Imhd. kniuwel(in). dissimiliert aus: kliuweldn), Vkl. von: kliuwe = Kugel, kugelförmige Masse, ahd. kliuwal: zu einer Kugel aufgewickelter Faden (Garn. Wolle u.a.): ein K. Wolle; ein unentwirrbarer/unentwirrbares K.; einfen] K. aufrollen; ein locker gewickelter K.. der [sich] beim Stricken leicht abrollen kann; Papier zu einem K. zusammenknüllen; U an der Unfallstelle bildete sich schnell ein K. (eine zusammengeballte Masse, ein Durcheinander auf engstem Raum) von Menschen; das K. (unentwirrbare Durcheinander) der mannigfachen Tendenzen und Widersprüche (Becher. Prosa 97); <Zus.:> Knäuelgras, das: wertvolles Wiesen- u. Futter- gras mit kleinen, knäuelig gehäuften Ähren: <Abl.:> knälielig <Adj.; o. Steig.) (selten): in der Art. Form eines Knäuels: knäueln f'knDyaln]. knäulen [knQyten] <sw. V.; hat): sich zusammenballen u. ein unentwirrbares Durcheinander bilden: auf diesem Platz knäu[e]lt sich der Verkehr; die Wartenden knäucln/knäulen sich an den Haltestellen. Knauf Iknapf). der; -[eis. Knäufe ['knDyfal <Vkl. tKnäuf- chen) [mhd. knouf; ablautend zu tKnopf): [verziertes! Ende, etwa in der Form einer Kugel gearbeiteter Griff an einem Gegenstand: der K. einer WafTe; das Bett hatte Messingknäufe; ein feiner Spazierstock mit geschnitztem K.; Knäufchen [knoyf^n]. das; -s. -: tKnauf. Knaul [kn^pl], der od. das; -s. -e u. Knäule [knQyte; zu tKnäuel] (landsch.): svw. tKnäuel; <Vkl.:> Knäulchen ['knoylqan], das; -s, -: kleines Knäuel: das Malteser Schoßhündchen meiner Mama, ein K. weißer Seide (Th. Mann, Krull 389); knäulen: tknäueln; Knaulgras [kn^il-]. das; -es. ...gräser: svw. tKnäuelgras. Knaupelei [knappa'lai]. die; -. -en [zu tknaupeln] (landsch.. bes. md.): schwierige, mühsame Arbeit: knaupelig: tknaup- lig; Knaupelknochen ['knapp)-], der; -s. - (md.): Knochen zum Abnagen: knaupeln [kn^ppjn] <sw. V.; hat) [(ost)md., eigtl. = an etw. nagen, auch: mit spitzen Fingern an etw. herumarbeiten] (landsch.. bes. md.): a) fabjnagen. knabbern: Knochen k.; knauple nicht an deinen Fingernägeln!; b) mühsam etw. zu lösen versuchen, sich mit etw. abmühen: sie mußte lange k.. bis der Knoten aufging; U ich knaup[e]le schon lange an diesem Problem; c) mit etw. innerlich sehr beschäftigt sein: an etw. lange zu tragen haben: sie knaupelt noch immer an diesem Unglück; <Abl.:)knauplig< knaupelig Ckngppte)!^] <Adj.) (landsch.. bes. md.): schwierig, mühsam, knifflig: eine -e Arbeit. Knauser ['knapzr?l. der; -s. - [aus dem Ostmd. (Schles.). wahr seh. zu frühnhd. knaus = hochfahrend, mhd. knÜ3. also eigtl. = Mensch, der hochfahrend gegenüber den Armen ist] (ugs. abwertend): übertrieben sparsamer, geiziger Mensch: ein alter K.; Knauserei [knajiza'r^i], die; -. -en (ugs. abwertend): 1. <o. PI.) knauseriges Wirtschaften: Schwerfälligkeit. Mangel an Koordinierung. K. in den notwendigen Dingen (Presse 12. 10. 68, 7). 2. einzelner Fall von Knauserei (1). knauserig, knausrig [knapz(d)ri<;] <Adj.) (ugs. abwertend): geizig, kleinlich sparend auch in allen Dingen des täglichen Haushalts: ein -er Verwalter; ob denn genug Kuchen und genug Kakao da wären, es sollte bloß nicht knauserig sein (Schnurre, Bart 18); mit etwas k. umgehen; <Abl.:> Knauserigkeit, Knausrigkeit, die; -. -en: svw. f Knauserei; knausern [knapzen] <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): übertrieben sparsam, kleinlich sein: wir sparen jetzt, damit wir im Urlaub nicht zu k. brauchen; mit dem Geld k. Knaus-Ogmo-Methode [kn$ps|o'gi:no-]. die; - [nach den Gynäkologen H. Knaus (1892-1970. Österreicher) u. K. Ogino (1882-1975, Japaner), die gemeinsam die Methode erarbeiteten] (Med.): für Empfängnisverhütung u. Familienplanung anwendbare Methode zur Bestimmung der fruchtbaren u. unfruchtbaren Tage einer Frau. knausrig usw.: tknauserig usw. Knautie [knautßp. auch: knaptpl. die; -. -n [nach dem dt. Botaniker Ch. Knaut (1654-1716)]: (ein zu den Kardengewächsen gehörende) krautige Pflanze mit gefiederten Blättern u. blau- bis rotvioletten Blüten in flachen Köpfchen über einem becherförmigen Kelch. Knautsch-: -falte, die: durch Zuscunmendrücken entstandene Falte. Knitter: -kommode, die (salopp scherzh.): Ziehharmonika: -lack, der. -lackleder, nieder, das: [Nappajleder mit durch Walken hervorgerufenen Knautschfalten, überzogen mit einer elastischen, wetterbeständigen Schicht aus Kunststofflack, dazu: -ledermantel, der; -zone, die (Kfz.- T.): der jeweils am vorderen u. hinteren Ende eines Wagens befindliche Teil der Karosserie, der verformbar gestaltet ist u. bei einem Unfall die Kräfte des Zusammenpralls abfangen soll. 'knautschen [kn^itjn] <sw. V.; hat) [verhochdeutschte Form von tknutschenl: I. (ugs.) a) zusammendrücken, knüllen: dasPapier.die Zeitung, das Kopfkissen k.; ich habe [mir] mein Kleid arg geknautscht; <auch ohne Akk.-Obj.:> sie knautschten mit sandigen Fingern in einer Zeitung (Spoerl. Maulkorb 6); b) Falten bilden, knittern: der Stoff knautscht leicht. 2. (Sport Jargon) trainieren: Beim Abschlußtraining der Gladbacher wurde noch einmal mit voller Konzentration „geknautscht" (BM 25. 5. 77, 7). 2knautschen [-] <sw. V.; hat) [landsch. Nebenf. von tknatschen] (landsch.): Leinen gequetschten. Quietschenden Laut von sich geben: dann knautschte das Gartentörchen (Fussenegger. Haus 268); Einmal knautschte das Saxophon sein Mißbehagen in die Nacht CWerfel. Himmel 54). 2. svw. t knatschen: mußt du den ganzen Tag k.? 3. mäkeln, langsam u. unlustig essen, 'knautschig <Adj.; nicht adv.) [zu f 'knautschenl (ugs.): verknittert, zerknautscht: leicht zu knautschen (1): -er Stoff. 2kittUtsdiig <Adj.) [zu f 2knautsehen] (landsch.): svw. tknatschig. knätschig: ein -es Kind. Knebel [kne:bj]. der; -s. - [mhd. knebel. ahd. knebil = Holzstück, Querholz]: 1. zusammengedrehtes od. -gedrücktes Tuch, das jmdm. /bei einem Überfall/ in den Mund gesteckt wird, um ihn am Schreien zu hindern: jmdm. einen K. in den Mund stecken; einen K. im Mund haben. 2. Querholz, mit dem etw. gehalten, verspannt od. festgezogen werden kann: Griff zum Drehen: ein K. verspannt die Säge; den Druckverband mit einem K. befestigen; er hielt das Paket an einem durch die Schnur gezogenen K. Knebel- (Knebel 2): -bart, der [wohl weil die beiden gedrehten Schnurrbartseiten mit Knebeln vergleichbar sind]: gedrehter Bart an Kinn od. Oberlippe: mit einem dichten K. am Kinn seine revolutionäre Gesinnung unterstreichend (Kühn. Zeit 38); -holz, das: als Knebel dienendes Holzstück: -kette, die: mit einem Knebel befestigte Kette, -schraube, die: svw. t Flügelschraube; -Verschluß, der knebeln [kne:bjn] <sw. V.; hat) [zu tKnebel]: a) jmdm. etw. in den Mund stecken u. ihn dadurch am Sprechen u. Schreien hindern: der Überfallene wurde gefesselt und geknebelt; Ü seine Unfähigkeit. ... einen gehobenen Ausdruck für seine Gefühle zu finden, knebelte ihm den Mund (Langgässer, Siegel 183); b) jmdn. j'estbifiden. an Armen u. Beinen fesseln, so doli er sich nicht bewegen kann: die Jungen haben ihren M itschüler geknebelt; Ü das öffentliche Leben, den Fortschritt k. (behindern, unterdrücken): <Abl.:) Knebelung, (seltener:) Kneblung, die; -, -en: das Knebeln. Geknebeltwerden. Knecht [kne<;t]. der; -[e]s, -e [mhd., ahd. kneht = Knabe. Jüngling; Diener; urspr. Bed. wahrsch. = Stock. Knüppel, Klotz; vgl. Knabe]: 1. (veraltend) imd. (Mann), der für einen Bauern arbeitet, der auf einem Bauernhof die niederen Arbeiten verrichtet fu. dort auch ißt u. schläft! (Ggs.: Magd): ein alter, abgeschaffter K.; der große Hof beschäftigte drei -e; sich alsK. verdingen; Ü ein K. Gottes (dichter.; ein gläubiger Mensch, der sich in seinem gesamten Denken u. Handeln Gott unterwirft). 2. (meist abwertend) jmd.. der /willenlos] Befehlen ixl. Zwängen zu gehorchen hat: Diener. Utifreier. Unterdrückter: Herr und K.; ein K. der Reichen, der Herrschenden sein; die Polizisten werden 1497
knechten oft als -e der Staatsgewalt angesehen; Er war ein K. seines Ehrgeizes und hat erbärmlich wenig geliebt (Thielicke. Ich glaube 156); <Abl.:> knechten [knebln] <sw. V.; hat) (geh. abwertend): unterdrücken, versklaven: willenlos u. gefügig machen: ein Land k.; die Weißen haben andere Völker lange geknechtet: daß die Frauen ... dazu erzogen werden sollen .... sich weder körperlich noch geistig k. zu lassen (Spiegel 13.1975. 162); <oft im 2. Part.:) ein geknechtetes Volk; geknebelt und geknechtet; <subst.:> Geknechtete und Unterjochte; knechtisch <Adj.> (geh. abwertend): sich als Knecht verhaltend, keinen eigenen Willen, keine eigene Meinung habend, unterwürfig, kriecherisch: -e Subjekte; -er Gehorsam; eine -e Gesinnung. Unterwürfigkeit; sich jmdm. k. unterordnen; Knechtsarbeit, die; -. -en (geh. abwertend): niedrige, schmutzige Arbeit: Knechtschaft, die; -. -en <P1. selten) (geh. abwertend): Unfreiheit: Leben in Unterdrük- kung. Gefangenschaft: die K. dauert schon lange; jmdn. aus der K. befreien; ein Volk in die K. führen, stürzen; Knechtsgestalt, die; -. -en (bes. Rel.): äußere Gestalt eines Knechtes (1): K. annehmen: Christus kam auf die Welt in K.; Knechtung, die; -. -en (geh. abwertend): das Knechten. Geknechtetsein: die K. der arbeitenden Massen. Kneif [kn^ifl. der; -[eis. -e [spätmhd. knif = (gebogenes) Messer. Taschenmesser. Schustermesser, zu T kneifen; vgl. engl, knife = Messerl (Handw. veraltend, noch landsch.): Messer (des Schuhmachers. Gärtners. Buchbinders u.a.); kneifen f'knajfn] <st. V.; hat) [verhochdeutschte Form von T 'kneipen; 4: Übertragung von studentenspr. kneifen = bei der Mensur den Kopf vor dem Hieb einklemmen od. wegstecken]: 1. jmdm. ein Stückchen Haut u. Fleisch so I zwischen den Fingern] zusatnmenpressen. daß es schmerzt, zwicken: hör auf. mich dauernd zu k.!; er kniff mir/mich in den Arm; Ein Zebrahengst kneift mit den Zähnen eine Stute unten in die Vorderbeine (Grzimek. Serengeti 207); sich ins Bein k. (salopp scherzh.; über erw. so erstaunt sein, daß man am körperlichen Schmerz nachprüfen will, ob man nicht träumt). 2. a) (von Sachen, bes. Kleidungsstük- ken) sich schmerzhat t in die Haut eindrücken, weil es zu eng ist: die Hose, das Gummiband kneift; b) (ugs. veraltend) Schmerzen machen, weh tun: er hat zuviel gegessen, nun kneift sein/kneift ihn der Bauch. 3. zusammenpressen, -drücken, zukneifen: die Augen, die Lippen k.; der nächste Herr... kniff sein linkes Auge, um zu zielen (Frisch. Stiller 86). 4. (ugs. abwertend) sich jmdm. od. einer Sache nicht stellen: sich I vor etw.] drücken: vor einem Vorgesetzten, vor einer Aufgabe k.; hier wird nicht gekniffen!; <Abl.:> Kneifer, der; -s. - [Lehnübertragung von franz. pince- nezj: Brille ohne Bügel, die auf die Nase geklemmt wird: den K. auf die Nase klemmen: Die Schweinsäuglein hinter dem K. blinzeln tückisch und suffentzündet (Zwerenz. Kopf 25); <Zus.:> Kneifzange, die: svw. t Beißzange (1); Kneip [knajp]. der; -[eis. -e (landsch.): svw. tKneif. KneiP- (2kneipen). -abend, der: f studentischer] Trinkabend: ^bruder, der: jmd.. mit dem man gemeinsam trinkt: Zechkumpan: ^lied, das; ^tour, die (salopp): das Umherziehen von einem Wirtshaus zum andern. Kneipe [knajpal, die; -. -n [zuerst als ,JCneipschenke" studentenspr. für eine schlechte, kleine Schenke u. das dort abgehaltene Trinkgelage, auch: (enges) Zimmer des Studenten; wahrsch. im Sinne von ..enger Raum" zu t'knei- pen]: 1. (ugs.. meist abwertend) kleines, sehr einfaches, wenig ansprechendes, aber für die Stammgäste auch vertrautes u. gemütliches Lokal / mit billigem Essen], in dem alkoholische Getränke ausgeschert werden: eine dunkle, rauchige, anrüchige, altmodische, gemütliche K.; die K. an der Ecke: in einer K. einkehren; dauernd in der K. sitzen; sie blieben in einer K. hängen, zogen von K. zu K. 2. (Studentenspr.) a) in einer studentischen Verbindung fester, nach einem bestimmten Komment ablaufender Abend mit Trinken u. Singen: b) der für solche Veranstaltungen vorgesehene Raum I in einem Verbindungshaus j. 'kneipen [kn^jpnl <unr. V.; knipp/kneipte. hat geknippen/ gekneipt) [mniederd. knipen = (ab)klemmen. zwicken; wahrsch. lautm.l (landsch.): svw. tkneifen (1-3): Der Baron kneipte ihr die Backe (Winckler. Bomberg 35); Fritz hat Bauchweh ... Es kneipt (Bredel. Väter 44). 2kneipen [-J <sw. V.; hat) [zu tKneipel: a) (salopp) Iin einer Kneipe (1) sitzen u.j Bier. Wein cxl. Schnaps trinken: b) an einer Kneipe (2a) teilnehmen. Kneipen- (Kneipe 1): -besitzer, der; -lizenz, die: amtliche Genehmigung, ein Lokal mit Alkoholausschank zu fuhren: ^tür. die; Minwesen, das (Amtsspr.): Häufung von Lärm. Zwischenfällen u. Straftaten in Stadtbezirken mit vielen Wirtshäusern: ^whrt. der. Kneiperei ptn^jpa'raj]. die; -. -en (ugs. abwertend): allzu ausgiebiges u. häufiges 2Kneipen: Kneipier [kn^j'pie:]. der: -s. -s [zu tKneipel (salopp): Kneipenwirt. kneippen [knaipnl <sw. V.; hat) [fKneippkur] (ugs.): eine Kneippkur machen: sie gehen jedes Jahr k.; er hat wieder in Bad Wörishofen gekneippt; Kneippkur, die [nach dem kath. Geistlichen u. Naturheilkundigen S. Kneipp (1821-1897)]: Kur. die vor allem in gezielten Behandlungen (Güssen) mit kaltem Wasser in Verbindung mit Diät u. Bewegungstherapie besteht. Kneipzange, die; -. -n [zu tkneipenl (landsch.): svw. t Kneifzange. kneteten ['kn^istnKsw. V.; hat) (landsch.): die Augen zusammenziehen, mit zusammengepreßten Augen scharf hinsehen, um etw. zu erkennen: kneiste mal!; die Verteidiger ... krampften die Zehen, kneisteten die Augen und rannten ... (Bieler. Bonifaz 10). Kneppchen [knepqan] in der Wendung weeB K. (landsch.; Ausdruck der Verwunderung; wohl entstellt aus: weiß Göttchen = weiß Gott). Knesseth [kneset], die; - [hebr. kn?s$t. eigtl. = Versammlung]: das Parlament in Israel: Neuwahlen zur K. Knet [kne:t]. der; -s (landsch.): svw. tKnete (1). Kngt-: -gummi, der od. das: svw. Tomasse; Mnaschine. die: Maschine zum / Teigjkneten: Mitassage, die: Form der Massage, bei der die Muskeln gründlich durchgeknetet werden: Mnasse. die: [in warmem Zustand] weiche, wachsartige Masse in verschiedenen Färbungen, aus der sich Figuren formen lassen: Plastilin: Mnesser, das: zum Bearbeiten einer Knetmasse verwendetes Messer. knetbar [kne:tba:g] <Adj.; nicht adv.): so beschaffen, daß es geknetet werden kann: eine -e Masse; der Teig muß gut k. sein; Knete ['kne:ta], die; -: 1. (ugs.) weiche, formbare Substanz. Knetmasse; *in der K. sein (DDR ugs.: 1. im Gedränge sein. 2. sehr viel zu tun haben, vor Arbeit nicht aus u. ein wissen): nicht aus der K. kommen (DDR ugs.; den ganzen Tag nicht munter werden). 2. (salopp) Geld: hat die wieder einen Haufen K.KBM 14. 1.77. 10); kneten [kne.tn] <sw. V.; hat) [mhd. kneten, ahd. knetan]: a) eine weiche Masse drückend I mit den Händen] bearbeiten: Ku- chenteigk.; der Masseur knetet die verkrampften Muskeln; die kalten Finger k.; Ü der knetet und massiert jetzt den Betrieb (Chr. Wolf. Himmel 90); b) aus einer weichen Masse formen: Figuren aus Lehm, aus Plastilin k. Knick [knikl. der; -[e]s. -e u. -s [aus dem Niederd. < mniederd. knick, zu Tknicken; 3: mniederd. knick, zu: knicken = die Zweige einer Wallhecke abknicken]: I. <PI. -e> a) Stelle, an der etw. [aus einem geraden Verlauf] stark abgewinkelt, abgebogen ist: das Rohr hat einen K.; die Straße macht einen K.; die Unfallstatistik hat hier einen K. (die gezeichnete Kurve macht eine scharfe Wettdung): * einen K. im Auge/in der Linse/in der Optik haben (ugs. scherzh.: 1. schielen. 2. nicht richtig sehen)', b) (von Eiern) angeschlagene Stelle. 2. <P1. -e) / unbeabsichtigter] scharfer Falz. Bruch: ein K. im Papier; der Rock bekam beim Sitzen viele -e; Hose mit K. auf dem Schuh (Kempowski. Tadelloser 329). 3. <PI. -s> (nordd.) mit einer Hecke bewachsener Erdwall: Es war eine Landschaft voller -s (Gaiser. Jagd 169). knjck-, Kn|ck-: -beinig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit krummen, abgeknickten Beinen: Ein Bettelmann erschien k.. an einer Krücke hängend (Th. Mann. Zauberberg 454); Ü und hier ... liegt unter altmodisch -em Förderturm ... jene Zeche Pluto (Grass. Hundejahre 441); ^ei, das: angeschlagenes Ei: -er sind billiger als andere Eier; ^fuß, der (Med.): Fuß mit nach außen abgeknickter Ferse. Knickebein [knika-l, der; -s [viell. nach der Wirkung des urspr. aus verschiedenen Schnäpsen u. Eigelb gemischten Getränks auf den Jen igen, der zuviel davon trinkt]: Eierlikör [als cremige Füllung in Pralinen. Ostereiern u.a.]: knik- kebeinig: tknickbeinig; knicken [knikn] <sw. V.; hat) /vgl. geknickt (2)/ [aus dem Niederd. < mniederd. knicken; lautm. für einen hellen Klang (im Ggs. zu tknacken); älter = eine Verbeugung machen; auch = knausern 1: l.a) etw. Steifes. Sprödes so brechen, daß die noch zusammenhängenden Teile einen scharfen Winkel bilden: ein 1498
knien Sireichholz. Zweige k.; die Last des Schnees hat viele Bäume geknickt; b) unabsichtlich] falten, falzen: einen Papierbogen, die Seiten im Buch k.; in diesem Umschlag sind Fotos, bitte nicht k. 2.a) sich scharf utnbiegen ohne ab- od. auseinanderzubreehen: im Sturm knickten die Bäume wie Streichhölzer; b) ruckartig eine Bewegung in eine andere [falsche! Richtung machen: beim Klettern kannst du dir den Fuß k.; Brünhilde hing sich ein. aber der hier knickte nicht in den Hüften (Küpper. Simplicius 152). 3. in seiner bisherigen Kraft. Stärke o. ä. entscheidend schwächen: brechen: jmds. Stolz k. 'Knjcker, der; -s, - [zu veraltet knicken = geizig sein] (ugs.): geiziger, kleinlicher Mensch: Geizhals: du bist ein alter, elender K. *Knjcker, der; -s, - Izu älter u. landsch. Knick = Genick. Nacken] (Jägerspr.): svw. TGenickfänger. \njcker, der; -s. - [lautm. für den hellen Klang aneinanderstoßender Murmeln] (niederd.): Klicker. Murmel. Knickerbocker ['kniketoke. auch: nikatokB], (auch:) Knik- kerbockers <PI> [engl, knickerbockers (PL), nach der Romangestalt D. Knickerbocker im Roman ..History of New York" von W. Irving (1783-1859)]: weite Überfallhose mit einem Bündchen unterhalb des Knies. Knickerei [knika'rai]. die; -. -en (ugs. abwertend): svw. !Knauserei; knickerig, knickrig ['knik(d)n<;] <Adj.> (ugs. abwertend): svw. Tknauserig: ein -er Mensch; Vater Staat beliebt bei Krankheitskosten knickerig zu sein (DM I. 1966.46); sich k. verhalten; <Abl.:> Knjckerigkeit, Knickrigkeit, die; -: svw. tKnickerei; knickern [knikim] <sw. V.; hat) [eigtl. = etw. von einem bestimmten Betrag, der gezahlt werden soll, abzweigen u. für sich zurückhalten] (ugs. abwertend): svw. tknausern: er knickert mit den Ausgaben fürs Essen; knickrig usw.: tknickerig usw. knicks! [kniks] (Interj.) lautm. für ein Geräusch, das beim Knicken von Holz o.a. entsteht: k. machen; k.. knacks; Knicks [-], der; -es, -e [zu veraltet knicken = eine Verbeugung (durch Kniebeuge) machen]: das Zurücksetzen eines Fidles u. das Beugen der Knie als Zeichen der Begrü/Jung txl. Ehrerbietung von Mculchen od. Frauen: sie machte einen tiefen K. vor der Fürstin; knicksen [kniksn] <sw. V.; hat): einen K. machen: die Mädchen knicksten tief. Knickstiebel ['knikjti:bl]. der; -s. - [zu tknickern u. landsch. Stiebel = Stiefel] (landsch. abwertend): Geizhals. Knjckung. die; -. -en: das Geknicktsein. Knie [kni:j. das; -s, - ['kni:3, auch: kni:; mhd. knie, ahd. kneo]: l.a) Gelenk zwischen Oberschenkel u. Unterschenkel: spitze, runde, knochige, zitternde, schlotternde K.; das K. ist geschwollen; ihm zittern die K.; die K. durchdrücken; sich das K. aufschlagen; sie standen bis an die K. im Wasser; auf das/auf die K. fallen (niederknien): er warf sich vor ihm auf die K.; sie säuberte auf den -n rutschend den Boden; das Kind saß auf seinen -n; sich eine Decke auf die. über die K. legen; du kannst Gott auf [den] -n danken, daß dir nichts passiert ist; der Rock reicht bis ans. bis zum K.; * weiche K. (ugs.; mit einem Gefiihl körperlicher Schwäche verbundene große Angst): weiche K. bekommen haben; mit weichen -n ging er zum Chef; in den -n weich werden (ugs.; große Angst bekommen): Jmdn. auf/in die K. zwingen (geh.; jmdn. unterwerfen: jmds. Wider- stand brechen): in die K. brechen/fallen/sacken u. ä. (umfallen .hinfallen, indem man in den Knien einknickt: zusammenbrechen): brach mit einem Aufschrei in die K., von einem Flaschenstöpsel getroffen (H. Mann. Stadt 277); in die K. gehen (1. langsam mit einknickenden Knien umfallen: der Boxer ging in die K. 2. eine Kniebeuge machen. 3. sich einer Übermacht beugen: vor Ehrfurcht in die K. gehen; die bloße Bereitschaft, vor den Über-Gaben eines anderen in die K. zu gehen [Chr. Wolf. Nachdenken 100]); jmdn. übers K. legen (ugs.; jmdn. verhauen): der Sohn wurde vom Vater übers K. gelegt; etw. übers K. brechen (ugs.: etw. übereilt erledigen, entscheiden: dünneres Holz, das rasch zerkleinert werden soll, zerbricht man über dem gebeugten Knie, statt es zu zersägen, wobei allerdings eine genaue Teilung des Holzes nicht möglich ist u. so der Eindruck von Ungenauigkeit. Flüchtigkeit entstehen kann): b) (ugs.) Stelle des Knies (1 a) in einem Hosenbein od. Strumpf: das K. ist durchgewetzt; Flicken auf die K. set/jen. 2. / rechtwinklig] gebogenes Stück: Biegung: die Rohrleitung hat ein K.: ein K. ins Ofenrohr einsetzen: westlich des -s .... welches der Rhein bei Mainz beschreibt (Th. Mann, Krull 10). 3. (Technik) mechanisches Gelenk, das sich wie ein menschliches Knie bewegen läßt. knie-, Knk-: -abschwung, der (Turnen): Übung, bei der man in den Hang schwingt, wobei man das eine Knie zwischen od. nebenden Händen einhängt: -aufschwung, der (Turnen): Aufschwung, bei dem ein Knie zwischen od. neben den Händen eingehängt ist: -bank. die: niedrige 'Batik (1), auj der man bequem knien kann: -beuge, die (bes. Turnen) Bewegung, bei der man mit geradem Oberkörper in die Hocke geht u. wieder aufsteht: zehn -n machen; in die K. gehen; -breche, die (landsch.): steiler Weg. steile Höhe: -buckel. der: in Form eines Buckels (5) gearbeiteter Teil der Ritterrüstung, der die Knie schützen sollte: -bund, der: 1 Bund (2) einer Hose unterhalb des Knies, dazu: -bundhose, die: bequeme Hose für bestimmte Sportarten, die mit einem Kniebund abschließt: -fall, der [zu mhd. knievallen = auf die Knie stürzen]: das Fallen auf beide Knie als Zeichen der Verehrung od. Unterwerfung: einen K. tun; er machte einen K. vordem Altar; U In Japan wurde das Nachgeben Tokios gegenüber den Terroristen als schmachvoller K. vor dem internationalen Terrorismus gewertet (Welt 7. 8. 75. 1). dazu: -lallig <Adj.; o. Steig.): a) (veraltet) mit einem Kniefall: im dm. k. die Hände küssen; *k. werden (veraltet; einen Kniefall tun): b) (nicht präd.) demütig, flehentlich: und kein -es Bedanken ereignet sich (Kaiser. Villa 185); jmdn. k. [um etw.] bitten; daß sie mich noch k. zurückholen werden, damit ich mein Referat wieder selbst übernehme (Musil. Mann 1268): -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Kleidungsstücken) die Knie frei lassend: ein -er Rock; -seine, die: svw. TGambe; -aelenk. das: das K. ist entzündet, dazu: -gelenkentzündung, die; -hang, der (Turnen): Hang, bei dem man in den Kniekehlen am Gerät hängt: -hebel, der: 1. (Technik) Mechanismus aus zwei mit einem Knie (3) verbundenen Hebeln. 2. (Musik) Schweller am Harmonium, der mit den Knien bedient wird: --hoch <Adj.; o. Steig.): von unten her bis ans Knie reichend: kniehohe Stiefel; eine kniehohe Mauer; das Gras, der Schnee ist k.; -höhe, die: in K.; -holz, das <o. PI.): in hohen Bergregionen wachsendes, von Natur aus gebogenes Holz: Krummholz: -hose, die: bis kurz übers Knie reichende Hose: -kehle, d ie [zu t Kehle (3)]: Höhlung auf der Rückseite des Knies: jmdn. in den -n kitzeln; -kurz <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von oben her [nur] bis ans Knie reichend: ein -es Kleid; -läge, die (Med.): Lage eines Kindes bei der Geburt, bei der ein od. beide Knie vorangehen: -lang <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von oben her bis ans Knie reichend: ein -er Mantel; -liegestütz, der (Turnen): Liegestütz vorlings, bei dem Füße u. Knie am Boden sind: -Prellung, die; -riemen, der: Riemen, mit dem der Schuhmacher einen Schuh auf dem Knie festspannt: -röhr, das: rechtwinklig gebogenes Rohr: -9cheibe, die: rundlicher, flacher Knochen vor dem Kniegelenk: -Schützer, der (Sport): Bandage. Lederstück o. ä. zum Schutz der Knie: -sehnenreflex, der (Med.): Reflex, bei dem sich der Unterschenkel ruckartig nach oben bewegt, wenn man einer Sehne unterhalb der Kniescheibe einen kurzen Schlag versetzt; -sprang, der (Turnen): Sprung aus kniender Haltung auf die Füße; -stand, der (Turnen): Übung, bei der man bei gestrecktem Oberkörper kniet; -Stiefel, der: bis zum Knie reichender Stiefel; -stock, der: svw. tDrempel (1); -strumpf, der: Strumpf, der bis ans Knie reicht; -stück, das: vgl. -röhr; -tief <Adj.; o. Steig.): bis zum Knie: -es Wasser; er stand k. im Morast; -Umschwung, der (Turnen): Umschwung, bei dem man mit einem Knie zwischen od. neben den Händen am Gerät hängt; -Verletzung, die; -wärmer, der: aus Wolle gestricktes, schlauchartiges Kleidungsstück, das über die Knie gezogen wird; -weich <Adj.; o. Steig.): a) geschmeidig, weich in den Knien: ein -er Gang. Schritt; b) auj Grund von großer Angst erschöpft* unsicher auf den Beinen: Er sei noch k. davon (= von einer Prüfung; Werfel, Himmel 261); -welle. die (Turnen): svw. I-Umschwung. knien [kni:n. auch: knhan] <sw. V.) [mhd. knie(we)n, ahd. kniuwen]: l.a) eine Haltung einnehmen, bei der das Körpergewicht bei abgewinkelten Beinen aujreinem od. beiden Knien ruht <hat/(südd.:) ist): auf dem Boden k.; sie kniete vor dem Altar, um zu beten; diese Arbeit muß man kniend verrichten; b) <k. + sich) sich auf die Knie niederlassen (hat): ich mußte mich k.: er kniete sich neben mich. 2. <k. + sich) (ugs.) sich intensiv mit einer Sache beschäftigen <hat): sich in die Arbeit, die Akten k. 1499
Kniepaugen Kniepausen [kni:p-] <PI.> [zu niederd. kniepen = (zusam- men)kneifen] (landsch.): kleine, lebhatte Augen; knieptg ['kni:pi<;] <Adj.) (zu niederd. kniepen in der Bed. geizen] (ugs.): geizig: sei nicht so k.; <Abl.:> Knkpigkeit. die;-. Knies [kni:s], der; -es (ugs). Kniest [kni:st]. der; -[e]s (landsch.): 1. alte, off klebrige Schmutzschicht. 2. verhaltener, nicht offen ausgetragener Streit. Meinungsverschiedenheit, Unstimmigkeit in der Beziehung zu jmdm.. K. mit jmdm. haben; Den Knies im Knast, das Pro und Contra um den humanen Strafvollzug hat jetzt das ZDF ... aufwendig in Szene gesetzt (Spiegel 30. 1976. 101). knietschen,knitschen ['kniitjn] <sw. V.; hat) [vgl. knutschen] (landsch.): 1. zerdrücken, ausquetschen. 2. knatschen. Kniff [knifl. der. -le]s. -e [zu t kneifen; 3: nach der betrügerischen Kennzeichnung einer Spielkarte durch Einkneifen am Rande]: I. das Kneifen: der übliche K. in den Po der Serviererin; er ärgerte sie mit -en und Püffen. 2. scharf umgebogene Stelle in Papier od. Stoff: Falte. Knick: einen K. in das Papier machen; vom Sitzen hat der Rock lauter -e; die -e herausbügeln. 3,a) bestimmte, praktische Methode. Handhabung von etw. zur Erleichterung od. geschickten Ausführung einer Arbeit: -e für den Heimwerker; alle -e kennen; wenn man die -e mal heraushat, geht es ganz leicht; b) kleiner /unerlaubter/ Kunstgriff, kleines Täuschungsmanöver. Manipulation o. ä. zur Erreichung eines Vorteils: Trick: ein raffinierter, advokatischer K.; er kennt jede Menge -e und Tricks; es mit allen -en versuchen; Kniffelei [knifs'lqj], die; -. -en (ugs.): knifflige, viel Geschick erfordernde Arbeit; kniffelig: t knifflig; kniffen [knifn] <sw. V.; hat) [zu tKnifll: Papier. Stoff o. ä. scharf falten, falzen: den Zettel zweimal k.; den Rocksaum k.; knifflig, kniffelig [kniffo)li<;] <Adj.; nicht adv.) [zu landsch. kniffein = mühselige Arbeit verrichten]: a) Geduld. Geschicklichkeit. Intelligenz bei der Ausführung. Beantwortung o. ä. erfordernd: schwierig: eine -e Arbeit. Aufgabe. Frage; das Rätsel ist k.; b) Vorsicht. Fingerspitzengefühl in der Behandlung erfordernd; heikel: eine -e Situation. Angelegenheit. Knigge [kniga], der; -[s], - [nach der Sammlung von Verhaltensregeln für den tägl. Gebrauch „Über den Umgang mit Menschen" des dt. Schriftstellers A. Freiherr v. Knigge (1752-17%)): Buch mit Verhaltensregeln in einem bestimmten Bereich: ein K. für Studenten, Wohnungssuchende; Kleiner K. für Taucher (Kosmos 8.1969, 319). Knight [nait]. der; -s. -s [engl, knight < mengl. knight = Knabe, verw. mit t Knecht] engl. Bez. für Ritter (als nicht erbliche, unterste Stufe des englischen Adels). Kniich [knilc], Knülch [knyl?]. der; -s, -e [wahrsch. aus dem Rotwelschen, zu: knollig (veraltet knollicht) = bäuerisch, grob, zu f Knolle, also eigtl. = grober, ungeschliffener Kerl] (salopp abwertend): unangenehmer Mann, Kerl: mach, daß du verschwindest, du K.!; ich kann mir ja jeden Abend irgendeinen anderen K. aufreißen, nicht? (Rechy [Übers.]. Nacht 31). knille ['knib]: tknülle; Kniller [knilc]: !Knüller. knips! [knips] <Interj.> lautm. für ein Geräusch, das beim Knipsen entsteht: k., knaps!; Knips [-]. der; -es. -e: knipsen- desGeräusch, knipsen['knipsnKsw. V.: hat) [lautm.] (ugs.): l.a) etw. /mit den FingernJ tun. wobei ein kurzer, heller Laut entsteht: mit den Fingernägeln k.; b) einen Schalter [mit einem knipsenden (la) Geräusch! betätigen u. dadurch etw. einschalten, in Betrieb nehmen: den Schalter, das Blinklicht k.; (auch ohne Akk.-Obj.:> am Lichtschalter k.; c) mit den Fingern wegschnellen: Krümel vom Tisch k.; der Pastor knipste ein Marienkäferchen von seinem Rock (Strittmatter, Wundertäter 18). 2. eine Fahrkarte. Eintrittskarte o.a. lochen tu. dadurch entwerten): der Schaffner knipst die Fahrkarten. 3. /als AmateurJ fotografieren: ich habe im Urlaub viel geknipst; jmdn. k.; er knipst die Kirche, das Schloß; ein Bild, eine Aufnahme k. (machen); <Abl.:> Knjpser. der; -s. - (ugs.): l.a) kleine Klammer, kleines Gerät o.a.. das beim Betätigen ein knipsendes (1) Geräusch macht: Jedenfalls beiße ich meine Zigarre ab. als sähe ich den silbernen K. nicht (Frisch. Gantenbein 319); b) kurz für tKnipsschalter: Den Finger hatte ich ...ständig auf dem K. (Kempowski. Tadelloser 12); c) kurz für tKnipszange. 2. jmd.. der /viel/ knipst (3). 3. jmd.. der Fahrkarten o.a. knipst (2); <Zus :>Knjpsschfllter.der (ugs.): i Licht] Schalter, der beim Betätigen ein knipsendes (I) Geräusch macht; Knjpszange, die (ugs.): Zange zum Knipsen (2). Knirps [knirps], der; -es. -e [aus dem Ostmd.. H. u.l: I. (ugs.) a) kleiner Junge. Dreikäsehoch: ein drolliger, netter K.; als zweijähriger K. durfte ich schon in den Zirkus; b) (abwertend) kleiner, unscheinbarer, unbedeutender Mann: Nichtige -e haben es leicht, Freidenker zu sein (Werfel. Bernadette 352). 2. © ein zusammenschiebbarer Regenschirm. Taschenschirm: Fräulein Luise spannte ihren K. auf (Simmel, Stoff 448); <Abl. zu 1:> knjrpsig <Adj.; nicht adv.) (ugs.): klein fu. schwächlich]. knirschen ['knirjnl <sw. V.; hat) llautm., zu mundartl.. sonst veraltet knirren, lautm. für einen helleren Klang (im Ggs. zu t knarren)]: a) ein hartes, malilendes. reibendes Geräusch von sich geben der Schnee knirscht unter den Schuhen; die Autoräder knirschen auf dem Kiesweg; b) ein hartes, mahlendes Geräusch verursachen, hervorbringen: im Schlaf mit den Zähnen k.; „Was kommt nun noch?" knirschte Bochow durch die Zähne {preßte Bochow zälmeknirschend hervor; Apitz. Wölfe 168). Knispel [knispj].der; -s. - [urspr. = kleinwüchsiger Junge] (landsch. abwertend): Mann, der einem lästig ist: dauernd kommt irgendein K. und will etwas von mir. knispetai [knispjn] <sw. V.; hat) [lautm] (landsch.): durch Nesteln mit den Fingern. Befingern o.a./ ein leises, helles Geräusch verursachen: Dufte knispelte am Nagel seines rechten Zeigefingers (Strittmatter. Wundertäter 363). Knjstergoid, das; -[e]s: svw. t Rauschgold; knistern ['knistenl <sw. V.; hat) [lautm. für einen helleren Klang (im Ggs. zu t knastern)]: a) ein / durch Bewegung verursachtes f helles, kurzes, leise raschelndes Geräusch von sich geben; Papier, Seide knistert; das Feuer knistert im Ofen; in meiner Brusttasche knistert ein Scheck; das Haar knistert beim Bürsten; ein knisternder Taftrock; <auch unpers.:) Eine Wolke aus Schweiß und Duft, in der es elektrisch knistert (Koeppen, Rußland 22); Ü es herrschte eine knisternde (erregte, prik- kelnde) Spannung. Atmosphäre; R es knistert im Gebälk (die bestehende Ordnung. Gemeinschaft, Gesellschaft weist bedrohliche Spannungen auf); b) ein helles, kurzes, leise raschelndes Geräusch hervorrufen, verursachen: er knistert mit Bonbonpapier. knitschen: tknietschen. Kntttel [knitlj: TKnüttel; <Zus.:) Knittelvers, der; -es. -e [Knittel. Knüttel = Reim (vgl. engl, staff = Stock. Stab, auch: Vers. Stanze)] (Metrik): vierhebiger. paarweise gereimter Vers mit unregelmäßigen Senkungen. Knitter [knitc], der; -s, - (meist PI.) [zu t knittern]: unregelmäßige, unbeabsichtigte, durch Sitzen od. Drücken entstandene kleine Falte bes. in einem Stoff: die Tischdecke ist voller K.; die K. im Rock ausbügeln. knjtter-, Knjtter-: -arm <Adj.; nicht adv.): nur wenig, nicht leicht knitternd: ein -es Gewebe; eine Bluse aus -er Baumwolle; -falte, die; ^fest <Adj.; nicht adv.): nicht knitternd; -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv): nicht knitternd. knitterig: tknittrig; knittern [knitBn] <sw. V.; hat) [urspr. lautm.. vgl. knattern]: I. Knitter bilden: der Stoff knittert [leicht]. 2. Knitter in etw. machen: ein Seidenpapier k.; paß auf. daß du beim Nähen den Stoff nicht knitterst; knittrig, knitterig ['knit(a)n<;] <Adj.; nicht adv.): viele Knitter aufweisend: ein -er Zettel; das Leintuch ist ganz k.; U ein -es Gesicht (ein Gesicht mit vielen kleinen Falten). knitz [knit£] <Adj.; -er, -este) [zusgez. aus keinnütz(ig), eigtl. = nichtsnutzig] (südd): auf liebenswerte Weise raffiniert, schlau, gewitzt: ein -es Bürschchen; dem Kollegen ..scharfe Intelligenz und -e Schläue" bescheinigen (Spiegel 21. 1975, 46); der Kleine guckt ganz k. Knobel [kno:bj], der; -s, - [mhd. knübel (md. knubel) = (Finger)knöchel. (aus Knöcheln geschnittener) Würfel] (landsch.): 1. svw. TKnöchel. 2. Würfel; <Zus. zu 2:> Knobelbecher, der: 1. Würfelbecher. 2. (Soldatenspr.) Militärstiefel mit kurzem Schaft: Ich mußte mich mit meinen zivilen Schnürstiefeln zufriedengeben und bekam keine K. (Grass. Blechtrommel 402); knobeln [kno:bln] <sw. V.; hat) [aus der Saidentenspr.. zu fKnobel]: l.a) mit Hilfe von Würfeln. Streichhölzern. Handzeichen o.a. eine Entscheidung herbeiführen, wer von zweien od. mehreren etw. Bestimmtes tun soll od. darf: wir knobeln mit Streichhölzern, wer das Bier bezahlen muß; mit jmdm. um eine Runde Schnaps k.; die Kinder knobelten um das letzte Stück Kuchen; b) zum Zeitvertreib bestimmte, beim Knobeln (1 a) verwendete Spiele machen: während einer langen Bahnfahrt k.; wir knobeln abends gerne. 1500
knochen-, Knochen- 2. (ugs.) angestrengt über die Lösung eines Problems nachdenken: wir knobelten, wie man es machen könnte; an Verbesserungen, an einer neuen Methode k.: an diesem Kätsel habe ich lange geknobelt. Knoblauch ['kno.p-, knap-, auch: kno:b-, knab-], der; -[ejs (mhd. knobelou(c)h. spätahd. cnufloch. dissimiliert aus: chlobi-. chlofalouh, eigtl. = gespaltener Lauch, zu tKloben u. t Lauch): a) lauchähnliche Pflanze mit Doldenblüten u. einer aus mehreren länglichen Zwiebeln bestehenden Wurzelknolle: K. anbauen; b) als Gewürzu. Heilmittel verwendete Wurzelknolle des Knoblauchs (a) mit scharfem, durchdringendem Geruch u. Geschmack: K. an den Salat geben; er mag keinen K.; den Braten mit K. würzen. Knoblauch-: -butter, die (Kochk.): mit Knoblauch gewürzte Butter: -aeruch, der; -kröte, die: hellbraune od. hellgraue Kröte, die. wenn sie bedro/u ml. gereizt wird, ein nach Knoblauch riechendes Sekret absondert: -öl. das: aus Knoblauch gewonnenes, als Heilmittel verwendetes Öl; -pille, die: Knoblauch enthaltendes Arzneimittel; -salz, das (Kochk.): mit Knoblauch gewürztes Salz; -soße, die (Kochk.): mit Knoblauch gewürzte So/Je; -pulver, das: als Gewürz verwendetes Pulver aus getrtKknetem Knoblauch; -wurst. die: mit Knoblauch gewürzte Wurst; -zehe, die: einzelne kleine Zwiebel des Knoblauchs (b); -zwiebel, die: Wurzelknolle des Knoblauchs (a). Knobler [kno:bln]. der; -s, - (ugs.): jmd.. der gerne knobelt (2). Knöchel [knccql]. der; -s. - [spätmhd. knöchel. knochel. Vkl. von tKnöchen]: 1. svw. tFußknöchel: sich den K. verstauchen, verknacksen, brechen; das Kleid reicht bis zum K.; bis an. über die K. im Schlamm versinken. 2. svw. tFingerknöchel: zarte, spitze K.; mit dem K. auf den Tisch, an die Tür klopfen. knöchel-* Kntfchel- (Knöchel 1): -brach, der: Bruch des Fußknöchels; -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Kleidungsstücken) die Knöchel frei lassend; -lang <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von oben her bis an die Knöchel reichend: ein -es Kleid; -tief <Adj.; o. Steig.): bis zum Knöchel: -e Wasserlachen; der Sand ist k.; mit den Füßen, die k. im Herbstlaub versinken (Becker, Irreführung 235). Knöchelchen [kncafjcpn]. das, -s. -: 1 Knochen da. b); knöcheln ['knoe^n] <sw. V.; hat) (selten): mit dem Knöchel (2) an etw. schlagen: die Fräuleins ... knöchelten mit dem Mittelfinger ans Kunstglas (FAZ 2. 9. 61. 50); Knochen [kn^n], der. -s, - [mhd. knoche.zu: knochen = drücken, pressen.eigtl. = das. womit man gegen etw. schlägt; urspr. lautm.J: l.a) <Vkl. Knöchelchen. Knöchlein) einzelner, harter, hauptsächlich aus Kalk bestehender Teil des Skeletts: schwere, feste, zierliche, kräftige K.; der K. ist gebrochen, ist wieder gut zusammengewachsen; Tiger streckt sich, daß die K. knacken (Degener. Heimsuchung 138); sich einen K. brechen: jmdm. die K. zusammen-, kaputtschlagen (salopp; jmdn. verprügeln)', die Wunde geht bis auf den K.; R du kannst dir die K. numerieren lassen (Drohung, jmdn. heftig zu verprügeln); * bis auf die K. (bis ins Innerste, durch u. durch): wir wurden naß bis auf die K.; Da stehe ich, blamiert bis auf die K. (Remarque, Obelisk 72): er war ein Nazi bis auf die K.;b)<Vkl. t Knöchelchen. Knöchlein) Knochen (1 a) von Schlachttieren: der Fleischer löst den K. aus der Keule; aus den K. eine Suppe kochen; der Hund nagt an einem K.; ein Pfund Fleisch mit. ohne K.; das Fleisch fällt vom K. (ist sehr weich u. zart); Ü das ist ein harter K. (ein schweres, hartes Stück Arbeit); c) <o. PI.) Kiuxhensubstanz: eine aus K. geschnitzte Figur; das Ohr besteht aus Knorpel, nicht aus K. 2. <PI.) (ugs.) Glieder. Gliedmaßen: mir tun sämtliche K. weh; die alten K. (der alte Körper) wollen nicht mehr; in dem großen Park ... sich die K. (Beine) ein wenig zu vertreten (A. Zweig. Grischa 227); die K. zusammennehmen, -reißen (Soldatenspr.; strammstehen)', seine K. hinhalten [müssen] (unter körperlichem Einsatz für Jmdn.. etw. einstehen [müssen/); Schon die zwei Trainingsabende ... gehen auf die K. (strengen an; Chotjewltz; Friede 124); ich hau' dir auf die K.! (Finger. Hände); der Schreck, die Angst sitzt mir noch in den K. (wirkt noch in mir nach); ich habe eine Grippe. Erkältung in den K. (spüre Anzeichen einer kommenden Grippe. Erkältung); die Drohung, die Nachricht fuhr ihm mächtig in die K. (löste plötzlich große Angst in ihm aus); hoffentlich hast du dir nicht die K. gebrochen; mit heilen K. (unversehrt) davonkommen. 3. (ugs. abwertend) männliche Person. Kerl: er ist ein elender. fauler, zäher K.; Glauben Sie denn wirklich, den alten K. durch ein bißchen Kellerhaft mürbe zu kriegen? (Fallada, Herr 144). 4. (ugs.) Schraubenschlüssel in Form eines Knochens mit zwei verdickten Enden. kngchen-, Kngchen-: -abszeß. dei iMed.): Eiterbildung in einem Ktuxhen (1 a); -arbeit, die (ugs.): sehr anstrengende körperliche Arbeit: Straßenbau ist K.; -asche, die (Chemie): durch Glühen von Knochen (1 b) gewonnene grauweiße, mineralhaltige Substanz; -atrophie, die (Med.): svw. T-schwund; -bank.die <PI. -banken) (Med.): Einrichtung, in der Knochen (1 a) zur Transplantation präpariert u. aufbewahrt werden; -bau, der <o. PL): Beschaffenheit des Knochengerüsts (1): ein kräftiger, zarter K.; -bildend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Knochenbildung fördernd: Kalk wirkt k.; -bikhmg, die: falsche Ernährung beeinträchtigt die K.: -bolzung. die (Med.): Behandlung eines Knochenbruchs durch Einsetzen eines Bolzetis ins Knochenmark; -brand, der (Med.): Eiterung od. Entzündung eines Knochens da); -brecher, der (ugs.): gewalttätiger Mensch. Schläger; -brecherisch <Adj.; nicht adv.) (ugs.): in einer Weise gefährlich, daß man sich verletzen, sich einen Knochenbruch zuziehen kann: eine -e Turnübung, Skiabfahrt; -bruch, der: 'Bruch (2 a) eines Knochens (1 a): ein komplizierter, zweifacher K.; er zog sich mehrere Knochenbrüche zu; -brüchigkeit, die (Med.): Anfälligkeit für Knochenbrüche; -brühe, die: Brühe aus Knochen (1 b); -dijrr <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.) (ugs.): sehr dürr: eine -e Hand fingerte am Riegel herum (Jens. Mann 183): -entzündung, die (Med.); -Erweichung, die (Med.): Erkrankung des Knochens (1 a) infolge Kalkverlusts; -fett, das: durch Auskochen von Knochen (1 b) gewonnenes Fett, das u.a. als Schmiermittel verwendet wird; -fisch, der (Zool.): Vertreter einer Klasse von Fischen mit verknöchertem Skelett u. meist mit Schuppen bedeckter Haut; -Fortsatz, der (Med.): Fortsatz an einem Knochen (1 a); -fraß, der: svw. t -brand; -gerät, das <meist PI.) (Anthrop.): Gerät (Werkzeuge od. Waffen) aus Knochen (la. b) [bei Naturvölkern]; -gerüst, das: 1. svw. t Skelett. 2. (ugs. abwertend) sehr magerer Mensch: ^Beschwurt, die (Med.): Geschwulst im od. am Knochen (1 a); -gewebe, das (Med.): Gewebe, aus dem ein Knochen (1 a) besteht; -hfrt <AdJ.; o. Steig.) (ugs.): (von etwas, was weich sein sollte) sehr hart: ein -er Kuchen; die Piste ist heute k.; -hauer, der (nordd. veraltet): svw. tFleischer: -haut, die (Med.): die den Knochen (1 a) umgebende Haut. dazu: -hautentzündung, die (Med.); -kohle, die (Chemie): durch Erhitzen von Knochen (1 b) unter Luftabschluß gewonnenes Produkt, das zum Filtern. Entfärben von Flüssigkeiten u. als Arzneimittel bei Darmkatarrh verwendet wird; ^kotzen in der Wendung es ist zum K. (derb; es ist zum Verzweifeln; verstärkend für: es ist zum Kotzen): -krebs, der: bösartige Knochengeschwulst; -leim, der: aus Rinderknochen gewonnener Leim; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): ohne Knochen (1 a, b): -es Fleisch; Ü ein -er Mensch (ohne innere Festigkeit); deren -er Charakter an einen Thorax ohne Rippen erinnerte (Th. Mann. Zauberberg 319); -mann, der <P1. -männer): 1. (bildungsspr.) personifizierter Tod in Gestalt eines Skeletts: Der K.. der ihm den Platz auf der Planke anwies, auch das andere Gespenst ... waren Sanitätsgehilfen (Plievier, Stalingrad 222). 2. (ugs.) menschliches Skelett /für LehrzweckeJ: Knochenmänner aus Kunststoff finden ... reißend Absatz (Spiegel 7.1966.49); -mark, das: weiches Gewebe in den Hohlräumen von Röhrenknochen, dazu: -markentzündung, die (Med.); -mehl, das: aus gemahlenen Knochen (1 b) gewonnenes Produkt, das als Dünge- u. Futtermittel dient; -mühle, die: 1. Mühle, in der Knochen (1 b) gemahlen werden. 2. (ugs.) Ort. an dem körperlich sehr anstrengende Arbeit geleistet werden muß: morgen muß ich wieder in den Betrieb, in die alte K.; -naseking, die (Med.): Behandlung eines Knochenbruchs durch Einsetzen eines Nagels in den Knochen (I a); -öl, das: vgl. -fett; -plastik, die (Med.): plastische Operation mit Teilen von Knochen (la); -riß, der (Med.): svw. t Infraktion; -säge, die: Säge zum Zersägen von Knochen (1 b); -Schinken, der: Schinken, der mit dem Knochen (1 b) gekocht od. geräuchert wird; -Schwund, der (Med.): verminderte Neubildung od. Abbau von Knochensubstanz; Knochenatrophie; -spiel, das (Sport Jargon): besonders rohes, unfaires Spiel; -splitter, der; -Substanz, die (Med.): kalkhaltige Substanz, aus der ein Knochen (1 a) besteht: -transplantation, die (Med.): Transplantation von 1501
knöcherig Knochengewebe; ^trgcken <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): (von etwas, was normalerweise feucht ist) sehr trok- ken: der Kuchen, der Schwamm ist k.: -tuberkulöse, die (Med.): tuberkulöse Erkrankung von Knochengewebe: ^tu- moor.der (Med.); -Verletzung,die; -Wachstum,das; -Werkzeug, das: vgl. -gerät; -zelle, die (Med.). knöcherig: tknöchrig; knöchern ['knoecsnl <Adj.; o. Steig.): 1. <nur attr.) aus Knochen: ein -es Skelett; -e Werkzeuge. 2. (selten) svw. tknochig: -e Hände, Finger; klopfte sie k. hart an seine Stubentür und trat ein (Th. Mann. Zauberberg 233); knochig ['knaxif ] <Adj.; nicht adv.): mit starken* deutlich hervortretenden Knochen: ein -es Gesicht; ein -er Körper; er ist ein k. gebauter Typ; <Abl.:) Knochigkeit. die; -; Knöchlein [knoe^lain], das; -s. -: tKnochen da. b); knöchrig, knöcherig [know;(3)ri<;] <Adj.; nicht adv.) (veraltend): 1. aus Knochen; knöchern. 2. einem Knochen ähnlich. knockdown [nak'daiin] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) [zu engl, to knock down = niederschlagen) (Boxen): niedergeschlagen, aber nicht kampfunfähig; Knockdown l-J, der; -[s], -s (Boxen): Niederschlag; knockout [nDkl'^it] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) Izu engl, to knock out (of üme) = jmdn. beim Boxen so trelTen. daß der Gegner unfähig ist. weiterzukämpfen, wenn der Schiedsrichter „time!" (= Aus!) ruftl: svw. Tk.o. (1): er hat seinen Gegner k. geschlagen; Knockout [-]. der; -[s], -s: svw. tK. o.; <Abl.:) Knockouter [nDkf^ptB]. der; -s. - (Boxen): Boxer, der seine Gegner meist durch K.o. besiegt [u. deswegen gefürchtet ist/; <Zus.:> Knockoutschlag, der: svw. tK.-o.-Schlag.; Knockoutsieg«der: svw. tK.-o.-Sieg. knoddebi [knod|n] <sw. V.; hat) [wohl zu tKnoten] (landsch.): sich lange u. umständlich an etw. zu schaffen machen. Knödel ['knoidl], der; -s. - [spätmhd. knödel. Vkl. von mhd. knode, knote = Knoten) (regional, bes. südd.. österr.): Kloß: Schweinshaxe mit -n; * einen K. im Hab haben (TKloß); knödeln [kn0:d|n] <sw. V.; hat) (ugs.): undeutlich, wie mit einem Knödel im Hals singen od. sprechen: der Tenor knödelte entsetzlich. Knofel [kno:fl]. der; -s (landsch.): svw. tKnoblauch. Knöllchen ['kricehpn], das; -s. -: TKnolle, Knollen; <Zus.:) Kngllchenbakterie, die (meist PI.) (Biol.): in den Wurzeln mancher Pflanzen lebender Mikroorganismus, der kleine Knöllchen bildet; Knolle [knob], die; -. -n <Vkl. TKnöll- chen) Imhd. knolle = Klumpen. Erdscholle; plumper Mensch, urspr. = zusammengeballte Masse; 3: entstellt aus t ProtokollI: 1. dickes, rundliches, unter der Erde wachsendes Gebilde bei fnanchen Pflanzen, in dem Näfirstaffe gespeichert werden: die K. der Dahlie; die -n müssen im Herbst in den Keller. 2. (ugs.) rundlicher Auswuchs an etw., Verdickung: der Baum hat eine K. am Stamm; was hat er für eine K. (Knollennase) im Gesicht! 3. (ugs.) svw. tKnollen (2); Knollen [knobn], der; -s. - <Vkl. TKnöll- chen) (landsch.): 1. rundliches, dickes, knolliges Gebilde, Klumpen: ein K. Lehm. Erde; Dazu frisches Landbrot und einen gewaltigen K. gelber Grasbutter (Fallada. Herr 102); im Pudding sind Knöllchen. 2. polizeilicher Strafzeh tel: wo auch nur ein Vorderrad auf den Gehweg ragte, prangte später ein K. (MM 12. 5. 77, 13). knpllen-, Knpllen-: -begonie, die: Begonienart. die Knollen bildet; -blätterpilz, der: dem Champignon ähnlicher gefäfir- lieber Giftpilz mit weifiem ikI. grünlichem Hut u. einer knolligen Verdickung am unteren Stielende; ^blatterschwamm, der (veraltet, noch landsch.): svw. Nblätterpilz; -faule, die (Bot.): bei Kartoffeln auftretende. Fäulnis verursachende Krankheit; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Gebilde; -frucht, die: als Knolle (1) ausgebildete Frucht einer Pflanze; ^aewadis, das: Pflanze, die Knollen bildet; -nase, die: große, dicke, knollige Nase, dazu: -nasig <Adj.: 0. Steig.; nicht adv.>. knollig [knalicl <AdJ.; nicht adv.): 1. in der Form einer Knolle; rundlich / verdickt): eine -e Nase; standen alte Korbweiden ... mit ihren -en Köpfen (Simmel. Stoff 83). 2. (landsch.) klumpig: -e Erde. Knopf [knaofl. der; -[ejs. Knöpfe ['knoeofa; mhd. knöpf, ahd. knöpf = Knoten, urspr. = Zusammengeballtes]: 1. <Vkl. t Knöpfchen) kleiner, meist runder, flacher, kugeliger od. halbkugeliger Gegenstand aus festem Material an Kleidungsstücken, der zusammen mit dem Knopfloch, durch das er hindurchgesteckt wird, als Verschluß dient od. zur Zierde angebracht ist: ein runder, flacher, bezogener, glänzender, blanker K.; ein K. aus Perlmutter. Hörn; ein Knopf ist ab. auf. zu; alle Knöpfe sind abgerissen; mir ist ein K. [am Mantell abgegangen; einen K. annähen, verlieren; vor der Wäsche alle Knöpfe abtrennen; den Knopf auf-, zumachen, öffnen, schließen; * Knöpfe auf den Augen haben (ugs.; nicht gut sehen (wollen!)', Knöpfe auf den Ohren haben (ugs.; nicht gut hören [wollen])', [sich <Dativ)l etw. an den Knöpfen abzählen (ugs. scherzh.; die Entscheidung über etw. Unwesentliches dem Zufall überlassen, urspr. dadurch herbeiführen, daß man die Knöpfe eines Kleidungsstücks abwechselnd mit Ja od. Nein belegt u. den letzten entscheidend sein läßt). 2. <Vkl. t Knöpfchen) meist runder Teil eines [ elektrischen/ Geräts, das auf Druck od. durch Drehen etw. ein- od. ausschaltet, in Gang setzt, mit dem man etw. betätigt: der K. an der Klingel, am Radio, für das Licht; den/auf den K. drücken; er betätigte viele weiße Knöpfe; durch einen Druck auf einen K. etw. in Bewegung setzen. 3. kugelig verdicktes Ende von etw.; rundlicher Griff- Knauf: der K. am Spazierstock. Degen, an der Stecknadel; neue Knöpfe an die Schubladen machen. 4. a) (ugs.. häufig abwertend) {kleiner] Mann: ein geiziger, komischer, reicher K.; Ein häßlicher K., mit Boxernase (Kempowski, Immer 183); b) (ugs.) niedliches, kleines Kind: dein Töchterchen ist ja ein süßer K. 5. (südd.. Schweiz., österr.) Knoten: einen K. in den Faden machen. 6. (südd., Schweiz., österr.) Knospe: die Rosen haben schon dicke Knöpfe; *jmdm. geht der K. auf (landsch.; jmd. begreift plötzlich). 7. (südd., Schweiz., österr.) Kloß: heute gibt es Knöpfe. 8. (Jägerspr.) nur sehr kümmerlich ausgebildetes Geweih bei Rehböcken. 9. <P1.) (ugs.) Geld in kleineren Mengen: für die paar Knöpfe, die man hier kriegt, strenge ich mich nicht an. KnQpf-: ^ÄUge, das <meist PI.): rumles. glänzendes Auge: lustige, schwarze -n; ein kleiner alter Mann mit -n; die Maus guckte mich mit ihren blanken -n an; -druck, der: das Drücken auf einen Knopf (2): ein K. genügt, und die Maschine läuft; auf einen K. hin öffnete sich die Tür; -kraut, das [nach den kleinen, rundlichen Blüten]: svw. t Franzosenkraut; -leiste, die: verstärkter Stoffstreifen an einem Kleidungsstück], auf dem Knöpfe aufgenäht sind; ein Mantel mit verdeckter K.; die K. in den Bettbezug einknöpfen; -loch, das: an den Rändern eingefa/Jter Schlitz. Einschnitt, durch den der Knopf (1) gesteckt wird: ein ge- sticktesK.;dasK. ist ausgerissen; Knopflöcher [auslnähen; er trägt eine Nelke im Knopfloch (auf dem Revers des Jacketts od. Mantels); (scherzh.:) ein Ausflug in die Nostalgie mit einer Träne im K. (Hörzu 28. 1978, 110); *aus allen/sämtlichen Knopflöchern platzen (ugs.; zu dick geworden sein): aus allen/sämtlichen Knopflöchern schießen (Sol- datenspr.: aus allen Rohren. Luken schießen): aus allen/ sämtlichen Knopflöchern schwitzen, stinken o. ä. (ugs.: sehr schwitzen, stinken): Stinkst wieder aus allen Knopflöchern nach Fusel (Marchwitza. Kumiaks 59); etw. guckt, scheint imdm. aus allen/samtlichen Knopflöchern (ugs.; man sieht etw. jmdm. schon von weitem an): die Freude, die Neugier, der Reichtum guckt ihm aus allen Knopflöchern, dazu: -lochgarn,das: svw. t ^lochscide. -lochschere,die: spezielle Schere, mit der man Einschnitte für Knopflöcher schneiden kann, -lochseide, die: Seidengarn zum Umnä/ien von Knopflöchern, -lochstich, der (Handarb.): Stickstich, mit dem Knopflöcher eingefaßt werden; -reihe, die: Jackett mit doppelter K.; ^streifen,der: vgl. ^leiste; ^taste, die: Taste in Form eines Ktwpfes (2); -verschhiß, der: eine Hose mit K.; -zelle, die: kleine flache u. runde Batterie. Knöpfchen ['knoeofcan], das. -s. -: f Knopf (1. 2); knöpfen [knoeßfn] <sw. V.; hat): a) mit Knöpfen (1) öffnen od. schließen: das Kleid k.; die Bluse wird vorn, hinten, seitlich geknöpft; die Jacke ist falsch geknöpft; b) etw. mit Knöpfen (1) befestigen: das Futter in den Mantel k.; den Bezug an die Bettdecke k.; Knöpfli ['knoeßflij <PI.) (Schweiz.): den Spätzle ähnliche Mehlspeise; Knöpfschuh, der; -[ejs. -e: Schuh, der mit Knöpfen geschlossen wird; Knöpfstiefel, der; -s. -: vgl. Knöpfschuh; Knopp [knop], der: -s, Knöppe ['knoepa] (ugs.): svw. tKnopf (4); Knopper ['knaps), die; -. -n: svw. t ^alle: aus Pfundleder, das man mit Weißbeize schwellt und mit -n gerbt (Lentz. Muckefuck 20). knören ['kn0:n>n| <sw. V.; hat) [lautm.J (Jägerspr.): (von Hirschen) leise röhren. knorke fknorka) <Adj.; o. Steig.; meist präd.) [H. u.. viell. gepr. von der dt. Kabarettistin Cl. WaldofT( 1884 1957) als 1502
Knottenerz scherzh. Reimwort auf tLorke) (berlin. veraltend): fabelhaft, prima: eine k. Sache; mein Onkel ist einfach k. Knorpel [knDrp[]. der; -s.- Ispätmhd. in der Zus. knorpelbein = Knorpel (beim Tier)]: festes, elastisches Bindegewebe, das das Skelett stützt, Knochen od. Gelenke verbindet: der K. zwischen Rippe und Brustbein; die Ohrmuschel ist aus K. knQrpel-, Knorpel-: -artig <Adj.; o. Steig): -es Gewebe; -fisch, der (Zool.): Vertreter einer Klasse von Fischen, deren Skelett aus Knorpel besteht: -hart <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ein -es Gebilde; -haut, die (Med.): den Knorpel umgebendes Bindegewebe: -kirsche, die: rote od. gelbe Kirsche mit festem Fruchtfleisch: -leim, der: durch Kochen von Knorpel gewonnener Leim: ^werk, das (Kunstwiss.): Ornament aus unregelmäßig geformten Gebilden: -zelle, die (Med.). knorpelig, (häufiger:) knorplig [kn^rpio)!^] <Adj.; nicht adv.>: a) aus Knorpel bestehend, Knorpel enthaltend: -es Fleisch; die Grundsubstanz ist k.; b) / aus elastischem Material u. I unregelmäßig geformt. Knorrenfknaran],der; -s. - [mhd. knorre = knotenförmige Verdickung] (landsch.): I. krummer Teil eines Astes od. Baumstammes mit vielen Verdickungen. 2. Baumstumpf, Holzklotz: knorrig ['knarif] <Adj.>: 1. (von Bäumen) krumm gewachsen u. mit vielen Verdickungen u. Asten: eine -e Eiche; Der Wuchs der Bäume ist vorwiegend niedrig und k. (Mantel, Wald 25). 2. [alt u. zäh u. / wenig umgänglich, spröde: ein -er Alter; in seiner -en. holzschnitthaften Art (Eppendorfer. Ledermann 131); doch im Alter hatte er sich zum Gentleman geläutert, k.. aber lieb (Spiegel 33. 1967, 83); Knorz [knortß], der; -es. -e [mhd. knorz. ahd. chnorz] (südd.. Schweiz, mundartl.): svw. tKnorren; Kntirzel ['knoer&ll. das; -s. - (südd.): Brotkanten: knorzen rkror&n] <sw. V.; hat) (Schweiz, mundartl.): 1. sich abmühen, plagen: an dieser Baumwurzel knorzten wir einen ganzen Tag lang. 2. übertrieben sparsam sein: knausern: <Abl.:> Kngrzer, der; -s. - (schweiz. mundartl.): jmd., der übertrieben sparsam ist: Knauser: knorzig <Adj.> (Schweiz, mundartl.): übertrieben sparsatn. Knösel [kn0:z|]. der; -s. - [urspr. = Bez. für jmdn.. etw.. was nicht ganz ausgewachsen ist] (niederd.. md.): kurze, kleine Pfeife: er immer einen völlig schwarz geschmauchten K. im Mund (Fallada. Trinker 150). Knöspchen ['knoesppn], das; -s. -: tKnospe (1); Knospe [knaspa]. die; -. -n [spätmhd. knospe = Knorren; wahrsch. (aus mhd. knobze) zu: knöpf = Knospe]: I. <Vkl. IKnöspchen) Teil einer Pflanze, aus dem sich eine Blüte od. Blätter entwickeln: dicke, feste, schwellende -n; die -n sprießen, platzen, brechen auf. blühen auf; der Baum setzt -n an. treibt -n; Ü die zarte K. (geh.; Anfang) ihrer Liebe; sie ist noch eine K. (geh.; junges Mädchen, das noch nicht voll zur Frau entwickelt ist): er betrachtete ihre -n (geh.; ihre kleinen, noch nicht voll entwickelten Brüste): Wülste mal riechen an der K.. du dämlicher Hund? (Drohung, jmdn. zu schlagen, indem man ihm die geballte Faust vor die Nase hält; Fallada. Jeder 181). 2. (Biol.) bei der Knospung (2) abgeschnürter Teil eines Organismus: knospen ['knaspn] <sw. V.; hat): Knospen treiben, ausschlagen: die Bäume fangen an zu k.; knospende Zweige; Ü das schon welke Leben begann ... wieder zu k. (Lenz. Suleyken 113); die knospenden Brüste des Mädchens. knospen-, Knospen-: -artig <Adj.; o. Steig.); -bildung, die; -hülle, die: die eine Knospe (1) umgebende Hülle, -kaprtell, das (Kunstw.): Kapitell mit knospenartigen Verzierungen. knospig [knospig] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): Knospen aufweisend: noch nicht aufgeblüht: Ein ganzer Arm voll Rosen ... Knospig oder voll aufgeblüht (Petra 11. 1966. 125); KnQspung, die; -, -en: 1. das Knospen. 2. (Biol.) ungeschlechtliche Vermehrung bei verschiedenen niederen Lebewesen, beider sich Auswüchse abschnüren u. ein neues Lebewesen bilden. Knötchen [kno.u^n], das; -s, -: tKnoten (I. 2); <Zus.:> Knötchenau&schlag, der (Med.): Hautausschlag, bei dem sich kleine Knoten (2 c) bilden: Liehen: Knötdtenflechte, die (Med.): svw. tKnötchenausschlag. Knote f'kno'.to]. der; -n, -n [aus der Studentenspr.; entw. in übertr. Bed. zu tKnoten od. (mit Übernahme des K von Knoten) zu ostniederd. gnote = Kaufmannsgehilfe < mniederd. genöt = Genosse] (veraltet): grober, ungebildeter Mensch. knöteln ['kno.tjnl <sw. V.; hat) (Handarb.): kleine Knoten sticken. knoten [kno.tn] <sw. V.; hat): a) (ein Band, einen Faden, eine Schnur o. ä.) um etw. legen u. zu einem Knoten schlingen: die Krawatte k.; sich ein Tuch um den Hals, um den Arm k.; der Mann hatte ... ihr ... die Leine um die Brust geknotet (Hausmann. Abel 55); eine neue Schnur an den Schlitten k.; ich knotete mir eine Schleife ins Haar; b) die beiden Enden eines Bandes, eines Fadens, einer Schnur 0. ä. durch einen Knoten miteinander verbinden, verknüpfen: die Schnürsenkel [fester] k.; die Schnur ist geknotet; Knoten [-]. der; -s. - [mhd. knote, ahd. knoto = knotenförmige Verdickung; 3: engl, knot = Knoten in der Logleine]: 1. <Vkl. tKnötchen) a) festgezogene Verschlingung von Bändern, Fäden. Schnüren o.a.: ein fester, loser, doppelter K.; der K. lockert sich, geht auf; einen K. machen, schlingen, lösen, [nicht] aufbekommen; einen K. in die Schnur machen; [sich <Dativ)] einen K. ins Taschentuch machen (um sich an etw. zu erinnern); Im K. seiner Krawatte trug er stets eine schöne, große Perle (Simmel. Stoff 108); Ü den K. des Dramas schürzen (es zu dramatischen Verwicklungen kommen lassen): * bei jmdm. ist der K. geplatzt/ gerissen (ugs.; jmd. hat endlich etw. verstanden): den [gordischen] K. durchhauen (eine Schwierigkeit auf verblüffend einfache Weise lösen: nach dem makedonischen König Alexanderd. Gr. [356-323 v.Chr.]. der den als unentwirrbar geltenden Gordischen Knoten [nach der antiken Stadt Gordion] mit dem Schwert durchschlug); b) langes, geschlungenes, am I Hinter]köpf festgestecktes Haar [als Haartracht]: sie trägt einen K.; die Haare zu einem K. aufstecken.2« <Vkl. tKnötchen) a) (Bot.) rundliche Verdik- kungan Pflanzenteilen: die K. am Weinstock, an Grashalmen; b) svw. t Ast (2); c) (Med.) /krankhafte] Verdickung von Gewebe: die Gicht verursacht K. an den Fingern; sie hat ein Knötchen in der Brust. 3. Maßeinheit für die Geschwindigkeit bei Schiffen (eine Seemeile pro Stunde): das Schiff fährt, macht 20 K.. fährt mit 15 K.. hat eine Höchstgeschwindigkeit von 35 K. 4. (Fachspr.) Punkt, Stelle, ander sich Linien, Kurven [eines Diagramms] treffen od. von wo aus sie sich verzweigen. 5. svw. t Knotenpunkt. knoten-, Knoten-: Mimt, das (Fernspr.): Vermittlungsstelle an einem Knotenpunkt (b) von Fernsprechleitungen: ^artig <Adj.; o. Steig.): eine -e Verdickung; -bkime, die [nach dem grünen Fruchtknoten, der sich deutlich von den weißen Blüten abhebt] (Bot.): Vertreter einer zu den Amaryllis- gewächsen gehörenden Pflanzengattung: ^förmig <Adj.; o. Steig.): ein -es Gebilde; -punkt, der: a) Ort, Stadt, in der wichtige Verkehrswege zusammentreffen: die Stadt ist K. wichtiger Eisenbahnlinien; b) (Fachspr.) Punkt, Stelle, an der Linien, Leitungen o. ä. zusammentreffen od. sich verzweigen: ein K. im Fernsprechnetz; Ü Eine Handlung wird nicht in allen Zusammenhängen, sondern nur in ihren wichtigsten -en vermittelt (MM 29. 11. 72. 44); -schritt, die: den Inkas als Verständigungsmittel dienende Vorform einer Schrift, bei der verschiedene Schnüre mit bestimmten Knoten Zahlen u. Zeichen ausdrückten: Quipu: ^seil, das: Kletterseil mit Knoten: -stich, der (Handarb.): svw. tKnopflochstich: -stock, der: Stock mit Verdickungen, Knorren: seinen K. nehmen und sich auf den Weg machen; -strick, der: vgl. ^seil. Knöterich ['kiraten?]. der. -s. -e [zu I Knoten mit der in bot. Namen häufigen Endung -rieh zur Bez. eines bestimmten Aussehens od. Standortes, vgl. Wegerich. Weiderich]: krautige Pflanze mit knotigem Stengel u. unscheinbaren Blüten. knotern ['kno.tun], knötern ['kn0:U?n] <sw. V.; hat) [wohl lautm. für ein unverständliches, dumpfes Sprechen; gemeingerm. Wort. vgl. mniederl. cnöteren. schwed. knota] (landsch.): brummig nörgeln: Bis zu dem Zeitpunkt hat er immer wieder geknötert, der Arzt sei ein Pfuscher (Chot- jewitz. Friede 278). knotig [kno:ti<;] <Adj.): a) /viele/ Knoten aufi\feisend: ein -er Stock; -es Gewebe; Kriwe streckte langsam den linken Arm mit -em lederbraunem Finger (Grass. Hundejahre 47); Ü Es ( = das Lachen) ist verkrampft. Er wirkt k. (Eppendorfer. Ledermann 121); b) knotenförmig: eine -e Geschwulst; Knottenerz [knatn-]. das; -es. -e [zu Knotten = landsch. (bes. ostmd.) Nebenf. von tKnoten. wegen der knotenförmigen Einlagerungen]: Buntsandstein mit eingesprengtem Bleiglanz. 1503
knottern knottern [knrttmvl <sw. V.; hat) (landsch.): svw. tknotern. Know-how [noo'hap.engl.: 'nouhaul. das; -[sl [engl.-amerik. know-how. eigtl. = wissen, wie: das Wissen, wie man eine Sache praktisch verwirklicht, anwendet o. ä.: das technische K.; mit den Maschinen auch das K. verkauten; Rund die Hälfte ihrer ölfelder müssen die Libyer heute allein verwalten - ohne ausreichendes K. (Spiegel 44, 1974. 114); <Zus.:> Know-how-Vertrag, der (jur.). Knubbe [knutel. die; -. -n [mniederd. knubbe = Verdik- kung, Knorren. Baumstumpf) (niederd.): 1. svw. tKnorren. 2. svw. tKnospe (1). 3. Geschwulst: Knubbel [knub|]. der. -s. - [zu tknubbeln] (landsch.): 1. knotenäfmliche Verdik- kung: ich habe einen K. am Arm; die Nase war ein kugelartiger K. (Augustin. Kopf 268). 2. kleine dicke, dickliche Person: <Abl.:) knubbelig, knubblig [knub(3)li<;l <Adj.) (landsch.): rundlich dick, mit Knubbeln: eine kleine, -e Nase; -e Hände. Knie; ein -es Kind: <Zus.:) Kn^bbelknie, das (landsch.): knubbeliges. rundes Knie: und schob den Fund solange vor seinen -n hin und her (Grass. Katz 20); knubbeln ['knubln] <sw. V.; hat) (landsch.): a) <k. + sich) sich drängen: Fast zwanzigtausend Zuschauer .Jcnubbel- ten" sich auf der Rennbahn (MM 22. 9. 69. 11); <auch unpers.;) auf der Autobahn knubbelt es sich (kommt es zu Stauungen. Stockungen): b) an etw. herumfingern: an einem Knoten k.; Kn^bbelnase. die; -. -n (landsch.): Knollennase: Knubben fknubn], der; -s. - (landsch.): 1. svw. tKnubbe. 2. kleiner Mensch: Dieser kleine dicke, semmelblonde K. (Fallada. Mann 43); knubblig: tknubbelig. Knuddel [knudl], der; -s. - (landsch.): Knäuel: ein K. Seidenpapier; knuddeln [knudln] <sw. V; hat) (landsch.): a) in der Hand zusatnmendrücken, zerknüllen: b) (bes. ein Kind) umarmen, drücken u. küssen: die Kleine ist ja süß, man möchte sie k.; knudeln [knu:dln|: tknuddeln. Knuff [knufl. der; -[e]s. Knüffe ['knvfö] (ugs.): leichter Stoß mit der Faust od. dem Ellbogen: jmdm. einen freundschaftlichen, auffordernden K. geben, versetzen; er teilte Knüffe und Fußtritte aus; es setzte Knüffe und Püffe; knuffen I'knufn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd.. viell. lautm.] (ugs.): jmdm. einen od. mehrere Knüffe geben: jmdn. heimlich k.; jmdm./(auch.) jmdn. in den Arm. die Rippen, den Rücken k.; knuff« [knufiq] <Adj.; o. Steig.) (ugs. selten): a) toll, phänomenal: ein -es Mädchen; b) gehörig, tüchtig: es ist k. warm hier. Knülch: tKniich. knüll, knülle ['knYl(d)] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) [aus der Studentenspr.. viell. zu t knüllen] (ugs.): 1. betrunken: er war völlig, ganz schön k. 2. erschöpft: diese Arbeit hat mich k. gemacht; knüllen CknYbn] <sw. V.; hat) [mhd. knüllen = stoßen, (er)schlagenj: 1. in der Hand zusammendrücken: zerknittern, zerknüllen: ein Stück Papier, das Taschentuch k. 2. knittern (1): der Stoff knüllt leicht; tagsüber ist er Geschäftsmann, in kaum knüllende Stoffe gehüllt (Grass. Hundejahre 555); Krajller, der; -s. - [wahrsch. aus der Journalistenspr.. zu mundartl. knüllen = schlagen (vgl. engl, striker. zu: to strike = schlagen; verblüffen)] (ugs.): Sache, die großes Aufsehen erregt: sensationelle Neuheit: dieser Film, das Buch ist ein K.; diese Meldung war ein K.; der Ausverkauf hält viele K. bereit. Kngpf-: ^arbeit, die: Handarbeit aus /kunstvoll/ miteinander verknüpften Fäden. Schnüren o.a.: ^kunst, die: Kunst des Knüpfens (2 b): dieser Teppich ist ein Beispiel orientalischer K.; -spitze, die: geknüpfte Spitze: -tedinik, die: Technik des [kunstvollen] Knüpfens (2b); -teppich, der: geknüpfter Teppich: ^werk. das: vgl. -^arbeit. knüpfen CknYQfn] <sw. V.; hat) [mhd. knüpfen, ahd. knüpfen, zu tKnopf): l.a) svw. tknoten (a): Ich zog meine braune Jacke an und knüpfte meine Krawatte (Simmel. Affäre 118); b) svw. tknoten (b): das Schuhband k.; Ü Bande der Freundschaft k.; Er hoffte, dadurch die Verwandschaftsbeziehungen fester zu k. (Thieß. Reich 269); c) svw. t knoten (c); einen neuen Faden an den abgerissenen k.; Es war eine Schweinerei, sich lose Kragen ans Hemd zu k. (Th. Mann. Hoheit 54). 2.a) (selten) durch Verknoten. Verknüpfen von Bändern. Fäden. Schnüren o. ä. entstehen lassen: eine Schleife, einen besonderen Knoten k.; b) etw. in einer bestimmten Knüpftechnik herstellen: Netze k.; Teppiche k. (in gespannte Kettfäden kurze l Wolljfäden in verschiedenen Farben so einknüpfen, daß ein Muster entsteht): Ü Isabel, die daraus ein Wortspiel knüpft (Fries. Weg 18). 3.a) /gedanklich/ aus etw. folgen lassen, an etw. anschließen: / gedanklich J mit etw. verbinden: sie knüpften große Hoffnungen. Erwartungen an den Frieden; Bedingungen an etw. k.; Hans Castrop ... knüpfte unbeholfene, wenn auch scharfköpfige Betrachtungen daran (Th. Mann. Zauberberg 740); b) <k. + sich) mit etw. verbunden sein: / notwendigerweise) zu gleicher Zeit auftreten, erscheinen: an dieses Haus knüpfen sich nette Erinnerungen für mich; ... daß sich die Entstehung einer neuen Kultur an bestimmte Voraussetzungen knüpft (Thieß, Reich 23); <Abl.:) Kntypfung. die; -. -en <PI. ungebr.): Art. in der etw. geknüpft ist: ein Teppich mit feiner K. Knüppel [kmpj], der; -s. - [aus dem Niederd.. (Ost)md.. zu tKnopf (mniederd. knöp); in niederd. Lautung ins Hochdeutsche übernommen unter Vermischung mit älterem Klüppel = Gerät zum Klopfen (mhd. [md.] klüppel, zu tklopfen. kloppen); vgl. Klöppel]: l.a) kurzer, dicker Stock [zum Schlagen]: ein K. aus Hartgummi; die Polizei trieb die Demonstranten mit -n auseinander, da möchte man doch gleich/am liebsten mit dem K. dreinschlagen. den K. nehmen (ugs.; mit Gewalt Ordnung schaffen): *da liegt der K. beim Hund (das ist die notwendige unangenehme Folge): jmdm. ein K. am Bein sein (tKlotz); sich (Dativ) einen K. ans Bein binden, bansen (tKlotz); einen K. am Bein haben (tKlotz): hndm. [einen] K. zwischen die Beine werfen (ugs.: jmdm. Schwierigkeiten bereiten): b) etwa armdickes Rundholz in bestimmter Länge: c) (Metallbearb.) vierkantiger gewalzter Stahl. 2. a) kurz für t Steuerknüppel: Wer getroffen war. sackte über dem K. zusammen. ... und seine Maschine legte sich auch schräg (Gaiser. Jagd 190); b) kurz für tSchaltknüppel. 3. (landsch.) längliches Brötchen. 4. (derb) Penis: vgl. knüppeln (3). kngppel-, Kngppek -brücke, die: aus Knüppeln (1 b) gebaute Brücke: Miamm, der: aus Knüppeln (1 b) gebauter Weg über einen Sumpf: Mljck <Adv.) (ugs.); sehr schlimm: es kam k.; die Straßenbahn, der Saal war k. (übermäßig) voll; -djckevpll <Adj.; nicht adv.) (ugs.): unangenehm voll /mit Menschen]: -h$rt <Adj.; o. Steig.) (ugs.): svw. tknochenhart; -hieb, der: Hieb mit einem Polizeiknüppel: -holz, das: svw. tKnüppel (1 b); -Schaltung, die: Gangschaltung in einem Auto mit einem am Boden angebrachten Schalthebel in Form eines Knüppels (Schaltknüppels): das Auto hat K.; ^vqII <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): vgl. ^dickevoll. KnüppeUuisdemsack [auch: '-] meist in der Verbindung K. spielen (ugs.; prügeln: nach dem Grimmschen Märchen „Tischlein, deck dich!"): wir werden gleich K. spielen; knüppeln I'knYpln] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. knüppelen. knuppelen, zu tKnüppel]: 1. [brutal] mit einem K. schlagen: die Polizisten knüppelten die Demonstranten;... Da kommen sie an. da wird geknüppelt bis zum letzten (Aberle. Stehkneipen 39); die rauhbeinige Verteidigung begann sofort zu k. (Sport Jargon; unfair, hart zu spielen): Ü der Fischdampfer bockt und knüppelt gegen die See (schlägt bei Sturm auf die Wellen auf: Rehn. Zuckerfresser 73). 2. <unpers.) (ugs.) gehäuft auftreten: am Anfang machte er nicht viele Fehler, aber dann knüppelte es. 3. (derb) svw. tkoitieren (vgl. Knüppel 4). Knypperkirsche, die; -. -n (landsch.): svw. tKnorpelkirsche; knuppern ['knupBn] <sw. V.; hat) [lautm.I (landsch.): svw. t knabbern. knurren [knuren] <sw. V.; hat) [lautm. für einen dunklen Klang (im Ggs. zu Tknarren u. zu veraltet knirren. Tknirschen)): 1. (von Tieren) brummende, rollende Laute von sich geben: der Hund knurrte böse; Der Löwe knurrt mir scheußlich in die Ohren (Grzimek. Serengeti 75); <subst.:) ein wütendes Knurren war zu hören; U der Magen knurrt [mir]; mit knurrendem Magen (sehr hungrig): samt ihren großen, hustenden, böse knurrenden ... Automobilen (Hesse. Steppenwolf 213). 2.a) seiner Unzufriedenheit über etw. Ausdruck geben: murren: er knurrte über die neue Anordnung, über das Essen; knurrend ging er davon; b) brummend, aus ärgerlicher Stimmung heraus sagen: „Bist du fertig mit dem Rechtsverdreher?*' knurrte er (Fallada. Herr 208); Krajrrhahn, der; -s, ...hähne: im Meer lebender Raubfisch mit großem Kopf u. großen Brustflossen, der hei Erregung knurrende Laute von sich gibt: Ü er ist ein richtiger K. (mürrischer, verdrießlicher Mensch): knurrig [knuru;] <Adj.): mürrisch, verdrießlich: ein -er Alter; K. und mißgelaunt zogen die Blockältesten in ihre Blocks (Apitz. Wölfe 209); (Abi.:/ Knyrrigkeit, die; -; Knyrrtaut, der; -[e]s, -e: knurrender Laut: -e von sich «eben. 1504
kobalt-, Kobalt- kimiselig [kny:z3lu;J <Adj.> (landsch.): unsauber, schmutzig: kiiiseln [kny:zjn] <sw. V.; hat) (landsch.): beschmutzen. Knipper-: ^brot. das: knuspriges Brot: -flocken <PL>: durch Rösten kmisprig gewordene Mais-, Haferflocken o.a.: -Häuschen, das: aus Lebkuchen gebautes / Hexen i bauschen. Knusperchen, das: -s. -: knuspriges Kleingebäck: knusperig: tknusprig; knuspern ['knospen] <sw. V.; hat) [lautm.] (landsch.): a) geräuschvoll knabbern: Nüsse k.; b) geräuschvoll an etw. knabbern: an einem Keks k.; knusprig, knusperig [knusp(o)n<j] <Adj.: nicht adv.): I. angenehm hart gebacken, gebraten u. mit leicht platzender Kruste: -es Brot. Gebäck; die Brötchen sind k.; eine k. gebratene Gans. 2. (ugs.) jung .frisch u. adrett, knackig (b): ein -es Mädchen; Ich sehe sie an, sie sieht k. und jung aus (Remarque. Westen 173); als wir noch jung und k. waren (früher). Knust [knu:st]. der; -[eis. -e u. Knüste ['kny:sta] <Vkl. 1 Knüstchen) Imniederd. knust = Knorren] (landsch.): Anfangs- bzw. Endstück eines Brotlaibs: ich mag am liebsten den K.; Knüstchen [kny.sUpn], das; -s. -: TKnusl. Knute ['knu:to], die; -. -n [I: russ. knut < anord. knütr = Knoten, Knorren, verw. mit tKnoten]: I. Peitsche mit kurzem Griff u. angehängten Lederriemen: im zaristischen Rußland wurden Verbrecher mit der K. gestraft. 2. unterdrückende Verhaltensweise: brutale / Gewalt]herrschalt: Zweimal ist sie ausgerissen, der K. des Vaters entwischt (Ruthe, Partnerwahl 81); unter jmds. K. stehen, leben, seufzen; sich unter die K. des Herrschers ducken; <Abl.:> knuten ['knu:tn] <sw. V.: hat): I. a) [mit der Knute j prügeln: die Leibeigenen wurden geknutet; b) durch Prügel zu etw. veratüassen. irgendwann treiben: der seine Leibeigenen ... von Tschekisten zur Fron aufs Feld k. ließ (Fühmann. Judenauto 98). L brutal unterdrücken, knechten. Knutsche ['knu:tje]. die; -. -n: 1. (Jugendspr.) Mädchen, das /bereitwilligj knutscht. 2. (schles.) Beule. Geschwulst: Knutschecke, die; -. -n (ugs.): dunkle Ecke in einem Lokal, einer Diskothek o. ä.. in der man knutschen kann: knutschen ['knu:tjn] <sw. V.; hat) [urspr. = (zusammendrücken, pressen] (ugs.): über einen längeren Zeitraum heftig umarmen, küssen u. sexuell berühren o.a.: sich gern k. lassen; Die Dicke knutscht er so. daß sie ... glührot ablatscht (Döblin. Berlin 91); im Hausflur mit jmdm. k.; sie saßen in einer dunklen Ecke und knutschten [sich]; Knutscherei Dtnu:tj3'rai], die; -. -en (ugs.): das Knutschen: Knutschfleck, der; -[e]s. -e (ugs.). durch Saugen [beim Knutschenj entstandene blutunterlaufene Stelle auf der Haut. Knüttel ['knvtj], der; -s, - [mhd. knüt(t)el, ahd. chnutil. zu t Knoten]: svw. t Knüppel; vgl. Knittel; <Zus.:) Knüttelvers: t Knittelvers. k. o. [ka:' |o:: t knockout]: 1. (Boxen) nach einem Niederschlag kampfunfähigu. besiegt: k. o. sein; stehend k.o. sein (k. o. sein, ohne am Boden zu liegen): den Gegner k. o. schlagen; der Boxer ging k.o. (wurde k.o. geschlagen): Ü (salopp) der Politiker ging in der Haushaltsdebatte k.o. 2. (ugs.) (nach einer großen Anstrengung o.a.) körperlich völlig erschöpft, übermüdet: nach der zehnstündigen Reise waren sie völlig k.o; die Kinder sanken k.o. in die Betten; K.o. [-]. der; -, - [tKnockout] (Boxen): Niederschlag, nach dem der Gegner kämpfunfcifiig ist. ausgezählt wird u. den Kampf verliert: technischer K.o. (Abbruch des Kampfes durch den Ringrichter wegen sportlicher Unterlegenheit. Ver- teidigungsunfähigkeit od. Verletzung eines Boxers): er wurde Sieger durch K.o.; durch K.o gewinnen, verlieren. K.-o.- (mit Bindestrichen): -Abbruch, der (Boxen): vorzeitiges Beenden des Kampfes durch den Ringrichter wegen der Kampfunfähigkeit eines der Boxer: -Niederlage, die (Boxen): der Weltmeister mußte eine K. hinnehmen; -Schlag, der (Boxen); -Sieg, der (Boxen); -Sieger, der (Boxen); -Sperre, die (Boxen): Sperre für einen Boxer nach erlittener K.-o.-Niederlage. während der er keinen Kampf austragen darf: -System, das <o. PI.) (Sport): Modus der Austragung eines Wettbewerbs, an dem mehrere Mannschaften od. Spieler teilnehmen, bei dem der Verlierer eines Spiels aus dem weiteren Wettbewerb ausscheidet. Readaptation [auch: '-]. die; -. -en [engl, coadaptation, zu lat. con- = mit- u. engl, adaptation. f Adaptation]: 1. (Genetik) gesteigerte körperliche Anpassung eines Lebewesens an abgeänderte Umweltbedingungen aufGrutut einer günstigen Kombination von Genen. 2. (Psych.) Mit Veränderung von nicht unmittelbar betroffenen Organen bei der Veränderung von Umweltbedingungen. Koadjutor [auch: --'--]. der; -s. -en [spätlat. coadiütor = Mitgehilfe; vgl. Adjutor] (kath. Kirche): Vikar, der den durch Alter od. Krankheit in seiner Arbeit behinderten Inhaber des Amtes mit dem Recht der Nachfolge vertritt. Koagulans[ko'|a:gulans],das;-, ...lantia[...lant$ia]u. ...lan- tien [...lant^pn; lat. coäguläns. 1. Part, von: coäguläre = gerinnen machen] <meisl PL) (Med.): die Blutgerinnung förderndes od. beschleunigendes Mittel: Koagulase [...'la.za]. die; -, -n (Med.): Enzym, das die Blutgerinnung beschleunigt: Koa8ulat[...'la:t].das;-[e]s.-e[lat.coägulätum = Geronnenes] (Chemie): aus einer kolloidalen Lösung ausgeflockter Stoff (z. B. Eiweißgerinnsel); Koagulation [...la'tßio.n]. die; -. -en [lat. coägulälio = das Gerinnen] (Chemie): das KiKigulieren: koagulieren <sw. V.; hat/ist) (Chemie): ausflocken, gerinnen ! lassen I: Koagukim [ko'la.gulom]. das; -s, ...la [lat. coägulum = das Gerinnen. Geronnenes] (Med.): svw. t Blutgerinnsel. Koala [ko'a.la]. der; -s. -s [aus einer australischen Eingebore- nenspr.]: in Australien vorkommendes, zu den Beuteltieren gehörendes, großes, nachtaktives Säugetier, das auf Bäumen lebt u. in der Gestalt einem Bären ähnlich ist. koalieren [kola'Ii.ran]. koalisieren [...li'zi.ran] <sw. V.; hat) [zu frz. coaliser. zu: coalition. t Koalition] (meist Politik): (von Bündnispartnern, bes. Parteien) sich zu einer Koalition zusammenschließen, -geschlossen haben, eine Koalition bilden: die beiden Parteien koalieren in verschiedenen Ländern; mit einer Partei k.; Koalition [...li'tsio:n]. die: -. -en [frz. coalition < engl, coalition < mlat. coalitio. eigtl. = das Zusammenwachsen, zu lat. coalescere = sich vereinigen, zusammenwachsen]: (zum Zweck der Durchsetzung gemeinsamer Ziele geschlossenes) Bündnis bes. von politischen Parteien: eine große, kleine K.; die sozialliberale K. (Koalition zwischen der SPD u. F.D.P.): eine K. mit den Sozialdemokraten bilden, eingehen. koalitions-« Koalitions-: -abkommen, das; -abspräche, die: Absprache. Vere'mbarung unter Koalitionspartnern: ^aussage, die: Erklärung einer Partei, ob sie mit einer anderen koalieren will: -bikiting, die; -fähig <Adj.; nicht adv.); -fraktion, die; -freiheit, die <o. PL): das Recht. Vereine u. Gesellschaften zu gründen, bes. im Rahmen des Arbeitslebens das Recht der Arbeitnehmer u. Arbeitgeber, sich zur Vertretung ihrer sozialen Interessen in Vereinigungen zusammenzuschließen: Vereinigungsfreiheit: -krieg, der: I. gemeinsame Kriegführung mehrerer Staaten mit einem od. mehreren anderen. 2. <nur PI.) die Kriege der verbündeten europäischen Monarchien gegen das revolutionäre Frankreich von J792-1807: -partei, die; -partner, der; -Politiker, den credit, das <o. PI.): vgl. ^Freiheit; -regierung,die; -Vereinbarung, die; -Wechsel, der: Wechsel im Bündnis von Koalitionsparteien. Koautor, (seltener.) KQnautor. der: -s. -en [zu lat. con- = mit- u. t Autor]: Mitautor: er hatte bei seiner Untersuchung einen K.; Koautorin. (seltener:) KQnautorin, die; -, -nen: w. Form zu tKoautor. koaxial <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) Izu lat. con- = mit- u.] axial] (Technik): eine gemeinsame Achse habend: <Zus.:> Koaxialkabel, das (Technik): aus einem zylindrischen inneren u. einem rohrförmigen äu/Jeren Leiter (mit gemeinsamer Achse) bestehendes elektrisches Kabel. Koazervat [ko|atßer'va:t], das; -[e]s, -e [engl, coacervate. rückgeb. aus: coacervation = Vorgang der Bildung eines Koazervats. zu lat. coacervätio = Auf-. Anhäufung] (Biochemie): ein im Schwebezustand zwischen kolloidaler Lösung u. Ausfällung befindlicher Stoff, der im Innern von Zellen od. in den Zwischenräumen der Zellen auftritt. Kob [kop], der; -s. -s (ugsJ: Kontaktbereichsbeamter: Heute nehmen die ersten 18 Kontaktbereichsbeamten (Kobs) ... Ihre Tätigkeit auf (BM 1. 4. 76, 6); -s sind mindestens 40 Jahre alt,... durch einen Lehrgang mit Psychologischem vertraut (Spiegel 40. 1977. 52). Kobalt ['ko.baltl. das; -s [Umbildung von tKobold; urspr. glaubte man. das Mineral sei wertlos u. ein Berggeist habe es böswillig unter die wertvolleren Erze gemischt]: dem Nickel ähnliches, stahlgraues, glänzendes, magnetisches Metall (chemischer Grundstoff): Zeichen Co (tCobaltum). kobalt-. Kobalt-: -bestrahhing. die (Med.): Bestrahlung mit einer Kobaltkanone: -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe des Kobaltblaus: leuchtendblau: das Dekor des Porzellans ist k.; ^blau. das: leuchtendblaues, aus einer Kobaltverbindung bestehendes Pigment, das bes. in der Öl-. 95 GDW 1505
KoBe Glas- u. Porzellanmalerei verwendet wird; -blute, die <o. Pl.>: Mineral von der Farbe roter Pfirsichblüten; Erythrin; -bombe, die: Wasserstoffbombe mit einem Mantel aus Kobalt, das eine langanhaltende radioaktive Verseuchung verursacht: -glänz, der: silberweißes bis stahlgraues undurchsichtiges u. sprödes Mineral; -glas, das <o. Pl.>: durch Kobaltoxyd tiefblau gefärbtes Glas; -kanone, die (Med.): Gerät zur Bestrahlung bösartiger Tumoren mit radioaktivem Kobalt; -legierung. die; -oxyd. das (Chemie): Sauerstoffverbindung des Kobalts; -Verbindung, die. KoBe Oco'be:). der: -[s]. -[s]: Kontaktbereichsbeamter: Die KoBe kommen nach Mannheim! (Rhein-Neckar-Revue 1. 1978.8). Kobel ['ko.blj. der; -s. - Imhd. (md.) kobe(l)]: 1. (südd.. österr.) Verschlag; kleiner Stall für Haustiere. 2. Nest des Eichhörnchens: Eichhörnchen ... verbringen ... mehrere Tage schlafend in ihrem K. (Kosmos 1. 1965. 46); Koben ['ko:bn]. den -s. - [t Kobel]: Verschlag; Stall für Haustiere, bes. für Schweine: In einem K. ... wimmelten fast ein Dutzend Ferkel (Lentz. Muckefuck 316): Kober fko:bi?l. der; -s. - [spätmhd. kober] (landsch.): Korb, in dem bes. Eßwaren transportiert werden; Tragekorb. Köbes fko'.bds]. der; -. - [nach der landsch. Kurzf. des m. Vorn. Jakob] (rhein.): Kellner (mit besonderer Berufs- kleidung) in einem altkölnischen Bierlokal. Kobold fko.'tolt]. der; -[e]s. -e (mhd. kobolt, 1. Bestandteil wahr seh. mhd. kobe (t Koben). 2. Bestandteil mhd. holt (fhold) od. fwalten (vgl. -walt in Zus.). also eigtl. = Stall-, Hausverwalter]: (im Volksglauben existierender) sich in Haus u. Hof aufhaltender, zwergenhafter Geist, der zu lustigen Streichen aufgelegt, zuweilen auch böse u. tük- kisch ist; Wichtel: -e treiben ihr Wesen im Haus; Ü das Kind ist ein kleiner K. (ein lebhaftes, wildes Kind); Kobold- äffchen, das; -s. -: svw. tKoboldmaki; koboidhaft <Adj.; o. Steig.): einem Kobold ähnlich: er sprang k. umher. Ko- boldmaki, der; -s, -s: zu den Nachttieren gehörender, sehr kleiner Halbaffe mit sehr großen Augen u. der Fähigkeit, sich springend von Baum zu Baum fortzubewegen; Kobolz [ko'holl>]. der nur in den Wendungen [einen] K. schießen/ schlagen (landsch.. bes. nordd.; Purzelbaum schlagen; zu t Kobold; wohl nach dem neckischen, quirligen Gebaren eines Kobolds): die Kinder schießen K.; Ü Die Moral des christlichen Abendlandes schlägt K. (Augstein. Spiegelungen 76); <Abl.:> kobQlzen <sw. V.; hat) (landsch.. bes. nordd.): Purzelbaum schlagen. Kobra [ko.bra], die: -. -s [port. cobra (de capelo) = (Kap- pen)schlange < lat. colubra = Schlange], svw. t Brillenschlange (a). 'Koch[kox],der: -[e]s.Köche [kcap; mhd.koch.ahd.choch < lat. coquus (vlat. cocus) = Koch]: jmd.. der im Kochen. Zubereiten von Speisen ausgebildet ist. der berufsmäßig kocht (Berufsbez.): ein junger, chinesischer K.; K. sein, werden; K. lernen; als K. in einem Hotel arbeiten; Spr viele Köche verderben den Brei (aus einer Sache, bei der zu viele Leute mitreden u. mitentscheiden, wird nichts Gutes); ihr Mann ist ein guter, begeisterter K. (kocht gerne u. gut); *Koch [-]. das; -s (bayr.. österr.): Brei. Mus. kpch-, Kgch-: -abitur, das (scherzh.): Abitur an einer Frauenoberschule; -anleitung, die. -anweisung, die: auf der Verpackung eines Lebensmittels aufgedruckte Anweisung für die Zubereitung; -apfel. der: zum Kochen geeignete, meist nicht bes. hochwertige Apfelsorte; -apparat, der: svw. f Kocher (1); -banane, die: große Bananenart. die nur gekocht od. gebraten genießbar ist; -beständig <Adj.; o. Steig., nicht adv.): vgl. -echt; -birne. die: vgl. -apfel; -buch, das: Buch, das eine Zusammenstellung von Rezepten u. Anleitungen für die Zubereitung von Speisen verschiedener Art enthält; zu einem Buch zuseunmengefaßte od. handschriftlich in einem dafür vorgesehenen Heft [ von der Hausfrau ] zusammengetragene Sammlung von Kochrezepten: ein K. für Reisgerichte; ein Rezept aus dem K. der Großmutter; nach dem K. kochen; -butter, die: nur zum Kochen verwendbare Butter: -dampf, der: beim Kochen entstehender Dampf: flauer, die: svw. t-zeit; -dunst, der: vgl. t -dampf: -echt <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): (von Textilien im Hifiblick auf ihre Zusammensetzung. Farbe o. ä.) beim Waschen eine Wassertemperatur von 90° u. mehr zulassend, sich kochen lassend; kochfest, kochbeständig: -e Wäsche; das Gewebe ist nicht k.. dazu: -echtheit, die; -ecke, die: Ecke eines [Wohnjraumes. die. an Stelle einer Küche, zum Kochen eingerichtet ist; -fertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von einem Lebensmittel) soweit bearbeitet, vorbereitet, daß es nur noch gekocht zu werden braucht: -e (bereits geschälte) Kartoffeln; -es Gemüse: -e Suppen (aus trockenen, pulverförmigen u.a. Bestandteilen zusammengesetzt, die ttach Zugabe von Wasser nur noch eine bestimmte Zeit gekocht zu werden brauchen); -fest <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. t-echt; -fett, das: Speisefett, das zum Kochen verwendet wird; -flasche, die: (bes. im chemischen Labor gebrauchtes) einer Flasche ähnliches Gefä/J aus dünnem Glas: -fleisch, das (landsch.): a) Rindfleisch, das zum Kochen geeignet ist; Suppenfleisch; b) gekochtes Rindfleisch als Speise: heute gibt es K. mit Meerrettichspße: -Trau. die (landsch.): im Kochen erfahrene Frau, die bei Fcunitienfe- sten o. ä. zum Zubereiten des Essens engagiert wird; -gele- genheit, die: Möglichkeit zum Kochen, die an einem bestimmten Ort gegeben ist od. jmdm. gewä/irt wird: sie hatten an ihrem Uriaubsort keine K.; ein Zimmer mit K.: -gerät. das: einfaches Gerät, auf dem gekocht werden kann: -ge- schirr. das: 1. kleinerer ovaler Aluminiumbehälter mit Dek- kel zur Aufnahme u. zum Transport von Essensportionen o. ä. bes. als Teil der soldatischen Ausrüstung. 2. (selten) Gesamtheit des Geschirrs, das beim Kochen gebraucht wird; -gut, das <o. PI.) (Fachspr.): bestimmtes zum Kochen vorbereitetes Lebensmittel: dasK. wird mit kaltem Wasser aufgesetzt; -herd, der: svw. t Herd (1); -käse, der: durch Erhitzen aus Quark. Salz u. Gewürzen hergestellter Käse; -keimtnisse <P1.): Kenntnisse. Fertigkeiten im Kochen von Speisen: gute K. haben; K. erwerben; -kessel, der: svw. tKessel (1 b); -kiste. die: mit wärmeisolierenden Stoffen ausgekleideter Behälter, in dem angekochte Speisen im Kochtopf fertiggegart od. warmgehalten werden; -kunst, die: a) <o. PI.) die Kunst des Zubereitens von Speisen. Gastronomie (2): eine hochentwickelte K.; b) (scherzh.) jmds. Fertigkeit im Kochen: sie bot ihre ganze Kochkunst auf. dazu: -künstler. der. -kiinstlerin, die (scherzh.): jmd.. der bes. gut kochen kann; -kurs, -kursus.der: Kurs, der allgemeine od. spezielle Kenntnisseim Kochen vermittelt; -lehre, die <o. PI.): Lehre, in der jmd. zum Koch ausgebildet wird; -lehrling, der: Lehrling, der zum Koch, zur Köchin ausgebildet wird; -loch, das: a) rundes Loch in der Herdplatte, in das der Topf beim Kochen hineingesetzt wird: der Herd war der kleinste Herd von der Welt mit nur einem K. (Fallada, Mann 225); b) Loch in der Erde, über dem der Kochkessel beim Abkochen aufgehängt wird; -löfTel. der: Holzlöffel mit langem Stiel, der bes. zum Umrühren der Speisen beim Kochen verwendet wird;* den K. schwingen (scherzh.; Essen zubereiten; kochen): sie steht in der Küche und schwingt den K.; -margarine.die: vgl. -butter; -mulde, die (Fachspr.): (bei einer Einbaidcüche/ in die Arbeitsplatte eingelassetie Kochplatten; -mutze, die: hohe weiße Mütze aus Stoff, die Teil der Berufskleidung des Kochs ist; -nische. die: meist von einem Wohnraum abgetrennte, durch einen Vorhang verdeckte Nische, in der sich auf engem Raum zusammengedrängt, die notwendigste Kücheneinrichtung befitulet: eine Einzimmerwohnung mit K.; -platte, die: a) einzelne Platte eines Elektro/ierdes: den Topf von der K, nehmen; b) kleines elektrisches Koch gerät mit einer ixl. zwei Heizplatten; -pott. der (landsch.): svw. t-topf: -punkt. der <o. PL): svw. tSiedepunkt; -rezept. das: Rezept, nach dem eine Speise zubereitet werden kann; -salat, der: Kopfsalat, der gekocht als Gemüse gegessen wird; -salz, das: im Bergbau u. durch Eindampfen von Meerwasser gewonnenes\ als Speise salz u.a. verwendetes weißes Salz; Natriumchlorid. dazu: -salzarm <Adj.): nur wenig Kochsalz enthaltend; mit nur wenig KiKhsalz: -e Speisen; k. kochen, -salzfrei <Adj.; o. Steig.): frei von Kochsalz; kein Kochsalz enthaltend: eine -e Diät: k. kochen, essen, -Salzgehalt, der: Gehalt an Kochsalz, -salzhaltig <Adj.; nicht adv.): KiKhsalz enthaltend: eine -e Quelle. -Salzlösung, die: Lösung von KiKhsalz in Wasser: eine physiologische K. (Med.: wäßrige Lösung von Kochsalz, die dem Körper vorübergehend als Ersatz von Blut zugeführt werden kann). -Salzquelle, die: Quelle, deren Wasser mehr als 19 gelöste Bestandteile an Salz, hauptsächlich Kochsalz pro Liter aufweist, -salzrcich <Adj.): reich an Kochsalz. -salzverhist,der: mit bestimmten Krankheiten einhergehender Verlust an KiKhsalz im Körper. -Salzwasser, das: vgl. -Salzquelle: -schinken, der: aus den Hinter schenkein bes. des Schweines hergestellter gepökelter, geräucherter u. gekochter Schinken; -Schokolade, die: svw. 1506
ködern tBlockschokolade; ^schrank, der: Schrank, in den vom Krxhherd bis zu einem Spülbecken u. Kühlschrank alles zum Kochen Notwendige eingebaut ist u. der auf kleinstem Raum eine Küche ersetzt; ^stelle, die: a) Stelle im Freien, an der abgekocht wird; b) svw. t ^platte (a); ^temperatur, die: a) Temperatur, bei der etw. zu kochen (3 a) beginnt; b) Temperatur, beider Kochwäsche [ in der WaschmaschineI gekocht (4) wird; ^topf, der: beim Kochen verwendeter Topf (aus Metall) mit Henkeln fu. Deckel/: ein emaillierter K.; Kochtöpfe aus Aluminium; das Huhn wird bald in den K. wandern (scherzh.; wird bald geschlachtet u. gekiKht werden)\ ^Vorgang, der: Vorgang des Kochens von etw.; ^Vorschrift, die; -wasche, die <o. PI.): a) Wäsche, die sich kochen läßt: K. wird in der Waschmaschine bei 90° gewaschen; b) durch Kochen gesäuberte Wäsche; ^wasser, das <o. PI.): Wasser, in dem etw.. bes. ein Na/irungsmittel, gekocht worden ist: das K. abgießen; ^wurst. die: Wurst, deren Masse vor dem Einfüllen in den Darm gekiKht wurde u. die vor dem Verzehr nochmals erhitzt wird; -Würstchen, das: Würstchen, das vor dem Verzehr in Wasser erhitzt werden muß; ^aeit, die: vgl. Garzeit. Köche: PI. von l'Koch; köcheln [kaajjn] <sw. V.; hat): I. (von einer Speise) auf schwachem Feuer leicht kochen: die Soße muß zwei Stunden k.; <subst.:> Unter ständigem Rühren auf einer nicht zu großen Spiritusflamme bringt man alles bis zum Köcheln (Hom. Gäste 178). 2. (scherzh.; in bezug aufjmdn.. der sich gerne mit Kochen beschäftigt) kochen: sonntags steht er gern in der Küche und köchelt. kochem fksxip) <Adj.; o. Steig.) Üidd. chöchem] (Gau- nerspr.): klug, gescheit; eingeweiht (in alles Gaunerische): „Bist du k.? ... Scheinst dich auszukennen in Kundenzinken" (Lynen. Kentauren fährte 189); Kqchemer, der; -s, - (Gaunerspr.): Vertrauter, eingeweihter Gauner: Der alte K. saß lesend in der Ecke (Lynen. Kentaurenfährte 191). kochen ['kaxn] <sw. V.; hat) [mhd. kochen, ahd. kochön < lat. coquere (vlat. cocere) = kochen, sieden]: l.a) (ein festes Nahrungsmittel) auf dem Herd o. ä. durch Hitze in einer od. unter Zusatz einer Flüssigkeit gar u. zugleich genießbar machen: Fleisch, Gemüse, Kartoffeln k.; diese Früchte müssen gekocht werden (sind nur in gekochtem Zustand genießbar); etw. lange, auf kleiner Flamme, bei mittlerer Hitze k.; gekochtes Rinderherz; gekochte Eier; U die Sonne kocht die Trauben (geh.; die heiße Sommersonne bringt die Trauben zur Reife)', b) eine Speise durch Kochen (1 a) zubereiten: eine Suppe k.; Pudding k.; für das Kind einen Brei k.; heute kochen wir nichts (essen wir kern warmes Essen); das Mittagessen ist schon fertig gekocht; Marmelade k.; Tee. Kaffee k. (durch Übergießen mit kochendem Wasser zubereiten); ich koche mir noch schnell eine Tasse Kaffee; Ü Ich halte die Versuche . ... aus dem Klassenkampf eine neue Ästhetik zu k.. für gründlich verfehlt (Tucholsky. Werke 303); c) (einem Nalirungsmit- tel) durch Kochen (1 a) eine bestimmte Beschaffenheit verleihen: etw. gar. weich k.; die Eier hart k.; der Reis soll körnig gekocht werden. 2.a) Speisen durch Kochen (1 a) zubereiten: zehn Köche kochen in der Hotelküche; die Mutter steht in der Küche und kocht (bereitet das Essen zu); für eine große Familie k.; sie hat bei ihrer Mutter k. gelernt; <subst.:> das Kochen macht ihr Spaß; sie versteht sich aufs Kochen; sie verwendet nur öl zum Kochen; b) in bestimmter Weise kochen (2a): gut. vorzüglich k.; er kocht gerne; wir essen sehr scharf, ich koche viel mit Paprika (Kirsch. Pantherfrau 21); sie hat mit Liebe (mit großer Sorgfalt) gekocht; sie kocht zu fett; ein schmackhaft gekochter Eintopf. 3.a) (in bezug auf eine Flüssigkeit od. einen mit einer Flüssigkeit vermischten Stoff) bis zum Siedepunkt erhitzt u. unter Dampfentwicklung in wallender Bewegung sein: das [Kaffee]wasser. die Milch, der Brei, die Suppe kocht; kochendes Wasser; sie hat sich mit kochend heißem Wasser < mit Wasser, das am Kochen war) verbrüht; (subst.:) am Kochen sein; die Milch zum Kochen kommen lassen, zum Kochen bringen; Ü das Blut kochte in seinen Adem (geh.; er befand sich in einem Zustand höchster Erregung): die See kochte (war wild bewegt); Sie lagen ... nahe genug, um die dunklen Wände noch im kochenden (dicht wallenden) Nebel sehen zu können (Remarque. Funke 183); <subst.:> Sie will nur noch mal kucken, ..was hier so am Kochen is" (worum es hier geht; Hörzu 29. 1977. 20); b) (in bezug auf ein Nahrungsmittel in fester Form) zum Zweck des Garwerdens in kochendem Wasser liegen: die Kartoffeln kochen; der Reis muß 20 Minuten k.; U die Beeren kochen in der Sonne (geh.; werden von der heißen Sonne zur Reife gebracht)', (subst.:> die Äpfel eignen sich zum Kochen. 4. (Textilien) bei Kochtemperatur (b) waschen: die Wäsche kann, muß gekocht werden. 5. durch starkes Erhitzen verflüssigen: Teer, Leim k. 6. (ugs.) innerlich sehr erregt, wütend sein: Zweimal hat die Volksseele gekocht (war sie in Aufruhr; Tucholsky. Werke 126); er kochte innerlich [vor Wut oder Zorn]: kochendheiß <Adj.; 0. Steig.; nur attr.): (von flüssigen Stoffen) mit Kwhtempe- rutur: -es Wasser; -e Fleischbrühe; Kpchendw^ssergerät, das; -[eis, -e: Gerät, das kochendes Wasser bereitet; Kgcher, der; -s. -: 1. einfaches kleines Gerät, auf dem gekocht werden kann: ein elektrischer K.; Am Morgen klopfte sie bei mir an um etwas Spiritus für den K. (Seghers, Transit 255). 2. (salopp) kurz für tRotzkocher. Köcher [kce^B], der; -s. - [mhd. kodier, kochsere. ahd. ko- char. chochäri; H. u.l: 1. auf dem Rücken getragenes längliches Behältnis zum Aufbewahren u. Tragen der Pfeile. 2. Behälter. Futteral für ein Fernglas. Kocherei [kDxa'r^j], die; - (ugs., meist abwertend): /dauerndes j Kochen/müssenJ: die K. macht ihr keinen Spaß. KQcherflieae, die; -. -n [nach dem einem Köcher ähnlichen Gehäuse der Larven) (Zool.): Vertreter einer Ordnung kleiner, den Motten ähnlicher im bzw. am Wasser lebender Insekten mit dichtbehaarten Flügeln. Kochete [kaxats]. die; -. -n [zu f kochen] (1 and seh., bes. Schweiz.): Menge (von Lebensmitteln), die für eine Mahlzeit ausreicht; Mahlzeit. Kochie t'kDxjp], die; -. -n [nach dem dt. Botaniker W. O. J. Koch. gest. 1849] (Bot.): svw. t Radmelde. Köchin ['koafin], die; -. -nen: w. Form zu tKoch. Koda, (auch:) Coda ['ko:da], die; -. -s [ital. coda. eigtl. = Schwanz < lat. cauda = Schwanz] (Musik): Schlußteil eines musikalischen Satzes. Kodder fkode]. der; -s. -n [1: viell. zu t 'Kotze; 2: mniederd. kod(d)er = Schleim] (nordd.): l.a) alter Lappen. Lumpen: braun verschlissenes Zeug: ... Teer- und Schweißflecke machten ihm die -n wertvoll (Grass. Hundejahre 227); Ü die dreckigen -n (abwertend; Kleidungsstücke) ausziehen; b) Scheuertuch. 2. Schleim, schleimiger Auswurf; kodderig, koddrig [kodfelru;] <Adj.) [zu tKodder (2)1 (landsch. salopp): 1. *jmdm. ist k. (jmdm. ist zum Erbrechen übel): als er schoß, war mir wirklich ganz kodderig im Leibe (Fallada. Herr 125). 2. (nicht präd.) frech, unverschämt, vorlaut: Gottverflucht, der kann doch seine koddrige Schnauze nicht halten (Bredel. Väter 226); kgddern <sw. V.; hat) [1: wohl zu tKodder (1); 2: mniederd. köd(d)eren|: 1. (nordd. veraltend) Wäsche waschen. 2. (landsch.) a) sich übergeben, erbrechen; b) ausspucken; <Zus.:> Kgdder- sdmauze, die (landsch. salopp): [ unbekümmert- jfreches Mundwerk: er hat eine K.; koddrig: tkodderig. Kode, (häufig, bes. in der Technik, auch:) Code [ko:t], der; -s. -s [engl. code. frz. code < lat. codex. tKodexj: I. (Informationst.) System von Regeln u. Obereinkünften, das die Zuordnung von Zeichen od. auch Zeichenfolgen zweier verschiedener Alphabete erlaubt; Schlüssel, mit dessen Hilfe ein chiffrierter Text in Klartext übertragen werden kann. 2. (Sprachw.) vereinbartes Inventar sprachlicher Zeichen u. Regeln zu ihrer Verknüpfung. 3. (Soziolinguistik) durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht vorgegebene Weise der Verwendung von Sprache: elaborier- terK. (Sprechweiseder Ober- u. Mittelschicht); restringierter K. (Sprechweise der Unterschicht). Kodein [kode'i.n]. das; -s [zu griech. kodeia = Mohn(kopf)] (Pharm.): aus Opium gewonnener, als hustenstillendes Mittel verwendeter Stoff; <Zus.:) Kodeintropfen <P1.>: Kodein enthaltendes Medikament in Form von Tropfen. Köder[k0:dB],der;-s.- [mhd. kö[r]der,querder,ahd. quer- dar]: zum Fangen bestimmter Tiere benutzte Lockspeise, die entweder in einer Falle o. ä. ausgelegt od. beim Angeln am Angelhaken befestigt wird: ein lebender K.; einen K. auslegen; die Fische beißen auf den K. nicht an; ein Tier mit einem K. anlocken, fangen; sie legte das Wort Scheidung wieeinenK. aus(MusiI. Mann 1073); Ü es ist wirklich ein von der Mutter aufgegebenes Inserat, oder es ist ein K. (ugs. abwertend; etw.. was als Lockmittel benutzt wird, worauf jmd. hereinfallen soll; Simmel. Stoff 694); <Zus.:> Köderfleisdi, das: Fleisch, das als Köder dient; ködern ['k0:dmi] <sw. V.; hat) [mhd. kettlern, querdern]: a) mit ei- 95* 1507
Köderwurm nem Köder anlocken, fangen: Fische mit Würmern k.; Haferflocken ... sollten, über die Türschwelle gestreut. Ratten k. (Grass, Hundejahre 363); b) (ugs.)jmdn. durch Versprechungen. Zuwendungen o. ä. verlocken, etw. Bestimmtes zu tun. sich in bestimmter Weise zu verhalten; sich [mit Geldl nicht k. lassen; Erdal. die ... Jungkunden mit blechernen Knackfröschen zu k. suchten (Lentz. Muckefuck 10); Kgderwurm, der; -[e]s. -würmer: (als Angelköder verwendeter) bräunlich bis grünlicher Ringelwurm, der im Schlick der europäischen Küsten lebt; (Sandjpier, Sandwurm. Kodex ['ko:deks]( der; -es u. -. -e u. ...dizes [...ditße.s; lat. codex = Schreibtafel (aus gespaltenem Holz). Verzeichnis]: l.a) (in der Antike) zu mehreren zusanunengebundene. mit Wachs überzogene, hölzerne Schreibtäfelchen; b) (im MA.) Sammlung von Handschriften (3). zwischen Holzdeckeln zu einer Art Buch zusammengefügt. 2. (im römischen Recht) Gesetzbuch. Gesetzessammlung. 3. Sammlung von Normen. Regeln eines Sachbereichs: ein K. der Normen, Begriffe. 4. ungeschriebene Regeln des Verhaltens, des Handelns, an denen sich eine / gesellschaftliche] Gruppe orientiert: nach diesem K. müssen Sie sich richten. Kodiakbär ['ko.diak-). der; -s. -en [nach Kodlak Island, einer Insel im Golf von Alaska]: (zu den Braunbären gehörender) in Alaska vorkommender großer Bär. kodieren, (häufig, bes. in der Technik, auch:) codieren [ko- 'di:ren] <sw. V.; hat) [zu IKode; vgl. engl, to code. frz. coder] (Ggs.: dekodieren): 1. (Informationst.) eine Nachricht mit Hilfe eines Kodes (1) verschlüsseln. 2. (Sprachw.) etw. Mitzuteilendes mir Hilfe des Kodes (2) in eine sprachliche Form bringen; <Abl.:> Kodierung, die; -. -en. Kodifikation [kodifikat^io.n]. die; -. -en [zu t kodifizieren]: 1. das Kodifizieren (1. 2): die K. von Gesetzen. Normen; Der Beginn der Gesetzgebung ... scheint immer eine K. gewesen zu sein. d. h. eine Aufzeichnung des bereits bestehenden Rechts (Fraenkel, Staat 114). 2. Gesetzessammlung, die das gesamte Recht od. einzelne Gebiete des Rechts systematisch erfaßt; kodifizieren [kodifi'tßi.ran] <sw. V.; hat) [zu tKodex u. lat. facere = machen, tun. bewirken]: I. (jur.) Gesetze. Rechtsnormen in einem Gesetzeswerk zusammenfassen: Gesetze k.; kodifiziertes Recht. 2. (Normen u.a.) zu einem Kodex (3) zusammenfassen, in einem Kodex (3) festlegen: Normen k.; die von Vitruv kodifizierten Begriffe der Komposition und Proportion (Bild. Kunst 3. 16); <AbI.:> Kodifizkning, die; -. -en: svw. t Kodifikation (1); Kodizes: PI. von tKodex; Kodizill flcodi'tsil]. das; -s, -e [(m)lat. codicilus. Vkl. von lat. codex, tKodex]: I. Handschreiben eines römischen Kaisers. 2.a) (im römischen Recht) letztwillige Verfügung; b) Zusatz zu einem Testament. Koedition [auch: '-], die; -. -en [zu lat. con- = mit- u. tEdition] (Fachspr.): a) Edition eines Werkes von znei od. mehreren Herausgebern; b) gleichzeitige Edition eines Werkes von zwei od. mehreren Verlagen. Koedukation [auch: '-]. die; - [engl, coeducation] (Päd.): svw. tGemeinschaftserziehung (b): koedukativ [ko|eduka'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (Päd.): mit Koedukation: in der Form der Koedukation: ein -es Gymnasium; die Erziehung ist k. Koeffizient [kolefi'tßient], der; -en. -en [zu lat. con- = mit- u.efficienstGen.: efficientis). 1. Part, von: efficere. teffizie- ren; in der nlat. Form coefficiens geb. von dem frz. Mathematiker F. Victc U540- 1603)]: 1. (Math.) konstanter Faktor vor einer veränderlichen Größe, z. B. vor einer Potenz (3) od. Funktion(2). 2. (Physik,Technik) kennzeichnende Größe für bestimmte p/iysikalische od. technische Vorgänge. Koenzym [auch: - '-]. das; -s. -e [zu lat. con- = mit- u. t Enzym] (Biochemie): nichteiweißartige Gruppe, die mehr od. weniger fest mit vielen Enzymen verbunden ist u. aus den Reaktionen dieser Enzyme verändert hervorgeht. KoerzitivfeWstärke [koiertsi'ti:f-]. die; - [zu lat. coercere (2. Part.: coercitum) = zusammenhalten, einschließen] (Physik): diejenige magnetische Feldstärke, die an einem Magneten anzulegen ist. um seine Magnetisierung aufziehen; Koerzitivkraft, die; -: svw. tKoerzitivfeldstärke. koexistent [auch: '-] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bil- dungsspr. selten): nebeneinander bestehend; Koexistenz [auch: '-]. die; -. -en <PI. selten) [mlat. coexistentia = gleichzeitiges Bestehen, zu kirchenlat. coexistere = zugleich vorhanden sein] (bildungsspr.): das gleichzeitige Vor- handensein, Existieren; das Nebeneinamlerhestehen / von Verschiedenartigem/: die ... zur Regel werdende K. von Ehe und Beruf (Bodamer, Mann 99); friedliche K. (Politik; das friedliche Nebeneinanderbestehen von Staaten mit unterschiedlichen Gesellschaftsordmmgen; gepr. von dem Sowjet. Staatsmann N. Chruschtschow [1894-1971] auf dem 20. Parteitag der KPdSU 1956); koexistieren [auch: '--] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): nebeneinander, miteinander vorhanden sein, bestehen, existieren: mit den Kommunisten zu leben, mit ihnen zu k. (Dönhoff. Ära 139). Kofel fko-.fl], der; -s. - [mhd. kofel] (bayr.. westösterr.): Bergkuppe. Kofen [ko:fn], der; -s, - [mniederd. koven] (veraltet): svw. t Koben. Koferment [auch: - -'-]. das: -[e]s. -e [zu lat. con- = mit- u. tFerment]: svw. tKoenzym. Koffein [k:>fe'i:n], Kaffein [kaf...]. das; -s [fachspr. Bildung zu engl, coffee = Kaffee]: vor allem in Kaffee. Tee u. Kolanüssen enthaltener, bitter schmeckender Stoff mit anregender Wirkung; koffeinfrei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): kein Koffein [mehr] enthaltend: -er Kaffee; koffeinhaltig <Adj.; nicht adv.): Koffein enthaltend; Koffeintsmus flofeinismos], der; - (Med.): Vergiftung durch Koffein. Koffer ['kafe], der; -s. - [1: spätmhd. coffer, über das Niederl. < frz.coffre = Kasten.Truhe; Koffer.wahrsch. < spätlat. cophinus = Weidenkorb; 2: frz. coffre; vgl. auskoffern]: I. <Vkl. tKöfferchen) größeres rechteckiges Behältnis mit aufklappbarem Deckel u. Handgriff zum Tragen an einer Schmalseite, das dazu bestimmt ist. Kleider u. andere für die Reise notwendige Dinge aufzunehmen; Reisekoffer: ein großer, schwerer, handlicher K.; die K. [aus]packen; einen K. mitnehmen, aufgeben; etw. in den K. packen, tun; mit mehreren -n reisen; *die K. packen (verärgert jmdn., einen Ort verlassen, abreisen): wenn es weiter so regnet, packen wir die K.; die K. packen müssen/komen/dürfen (ugs.; entlassen werden; häufig als Mahnung od. Drohung); einen K. stehenlassen (ugs. scherzh.; eine Blähung abgehen lassen): aus dem K. leben (/ aus beruflichen Gründen/ viel, dauernd unterwegs sein): wenn man ... fast ein ganzes Leben lang ... aus dem K. gelebt hat (Hörzu 6. 1976. 10). 2. (Straßenbau) für den Unterbau einer Straße ausgehobene Vertiefung im Boden, die mit Schotter, Kies o. ä. aufgefüllt H7>rf(vgl. auskoffern). 3. (Soldatenspr.) schweres Geschoß: Es schoß ... aus den legendären Eisenbahngeschützen, die ... ihre großen K. auf die Reise schicken sollten (Kuby. Sieg 236). 5. (Jargon) Päckchen Tabak (als Zahlungsmittel unter Straf gefangenen): Die Währung im Knast ist Tabak ... Ein Päckchen Batavia = 1 K. (Ossowski. Bewährung 20). 4. (ugs.) etw. besonders Großes. Ungefüges. Ungewöhnliches o.a.: das ist ja ein K.! kflffer-, Kpffer-: -anhänger, der: kleines, am Hamigriff des Reisekoffers angebrachtes Schildchen mit Name u. Adresse des Eigentümers; -apparat. der: svw. t-radio; -bock, der: Gestell zum Darauflegen des Reisekoffers bes. beim Aus- od. Einpacken; -dämm, der [engl, cofferdam; vgl. Koffer (2)] (Schiffbau): leerer Raum bestimmter Breite (im Inneren eines Schiffs), der Tanks u. Maschinen- bzw. Besatzungs- räume voneinander trennt: -decket, der: Deckel eines Koffers (1); -empfttnser, der: svw. Kradio; -fisch, der: (zu den KruKhenfischen gehörender, in mehreren Familien vorkommender) kleinerer Fisch mit plumpem, eckigem, von einem knöchernen Panzer fast völlig umschlossenen Körper; -form, die <o. PL>: Form eines Koffers (1): die K. des Gerätes; ein Apparat in K.. dazu: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von. in der Form eines Koffers (1); -«erat, das: svw. T-radio; -geschaft, das (Bankw. Jargon): unerlaubte Transaktion von Wertpapieren durch Verschieben ins Ausland im Koffer (1); -grammophon. das (früher): tragbares Grammophon; -griff, der: Handgriff an einem Koffer (1); -kleid, das: Kleid aus leichtem, knitterfreiem Stoffs das sich gut eignet, im Koffer (1) mitgenommen zu werden; -kuli, der: (für die Reisenden am Bahnhof, bes. auf den Bahnsteigen bereitstehender) kleiner Wagen zum Transportierendes Reisegepäcks; -radio, das: kleines Radio mir flachem Gehäuse u. Bügel zum Tragen: -räum, der: von außen zugänglicher Bereich, meisr im Heck des PKWs. in dem größeres Gepäck (Koffer o. ä.) verstaut werden kann; -schloß, das: Schloß an einem Koffer (1); -Schlüssel, der; -Schreibmaschine, die: vgl. -radio. Köfferchen ['kafapn], das; -s. -: t Koffer (1). Kofftmaael: tCoffeynagel. 1508
Kohle Kog: t Koog; Köge: PI. von tKoog. 'Koeel ['ko:gl], der; -s, - [zu t-fcogel, nach der kapuzenähnlichen Form! (südd.. österr.): kegelförmiger Berg, Bergkup- pe; ^Kogel [-J, die; -. -n [mhd. kogelj: svw. tGugel. Kogge ['kagsl, die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. kogge. wohl eigtl. = kugelförmiges Schill]: vom 13. bis IS. Jh. als Handels- u. Kriegsschiff verwendetes, bauchiges Segelschiff mit hohen Aufbauten md Bug u. Heck. Kognak l'kanjak]. der; -s. -s [nach der frz. Stadt Cognac] (volkst.): Weinbrand, Schnaps: eine Flasche K.; ein doppelstöckigerK.; er trank fünfK. (fünf Gläser Kognak): Herbert gießt zwei -s ein (Döblin, Berlin 260): vgl. Cognac. Kognak-: -bohne.die: mit Kognak gefüllte Pralitw von länglicher, bolmenförmiger Form: -flasche, die: -glas, das <PI. -gläser>; -kirsche: vgl. -bohne; -pumpe, die (salopp scherzh.): jmds. Herz: -Schwenker, der: bauchiges, sich nach oben verengendes Glas mit kurzem Stiel. Kognat [kDgna:t|. der; -en. -en [lat. cögnäiusl (jur.): Blutsverwandter (von männlicher od. weiblicher Seite her): vgl. Agnat; kognatisch <Adj.; o. Steig.): den od. die Kognaten betreffend: -e Erbfolge (Gleichberechtigung der Geschlechter bei der Thronfolge). Kognition flogni'tßio.n],die; -,-en [lat. cögnitio = Kennenlernen, Erkennen] (selten): Erkenntnis; kognitiv [...'ti:f) <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (bes. Psych., Päd.): das Wahrnehmen. Denken. Erkennen betreffend; erkenntnismäliig: -e Fähigkeiten; -es Lernen; kognitivistisch [...nitivistij] <Adj.; o. Steig.) (Psych., Päd.): kognitive Theorien betreffend: -e Entwicklungspsychologie. Kognomen[kDgno:mdn],das;-s.-u. ...mina [lat. cögnömen]: (im antiken Rom) ursprünglich nur von Patriziern geführter, der Unterscheidung dienender dritter Neune (z. B. Gajus Julius Caesar). Kogo ['ko:go], das; -[s], -s [jap. kö-gö): kunstvoll gestaltete kleine japanische Dose, die bei der Teezeremonie als Behälter für Räucherwerk dient. Rohabitation [kohabita tßio:n], die; -. -en [kirchenlat. cohabitätio = das BeisammenwohnenJ (Med.): Geschlechtsverkehr: Der Umkehrschluß, daß ... frühzeitige, häufige und intensive -en dem Krebs Paroli bieten, ist umstritten (Spiegel 45. 1977. 110); kohabitieren l...'ti:ren] <sw. V.; hat) [lat. cohabitäre = beisammenwohnenl (bil- dungsspr. selten): mitjmdm. Geschlechtsverkehr haben: mit jmdm. k.; wenn er seiner eigenen Tochter ... kohabitierte (Wohmann, Absicht 385). kohärent [kohe'rent] <Adj.; o. Steig.) [lat. cohaerens (Gen.: cohaerentis). 1. Part, von: cohaerere, tkohärierenl (Ggs.: inkohärent): 1. (bildungsspr. selten) zusamtnenhängend: ..Billard um halbzehn" ... ist in Stil und Sprache ... k. (Deschner. Talente 42). 2. (Physik) Kohärenz (2) zeigend: -es Licht; ein -es Strahlenbündel; Kohärenz [...l^l. die; - (Ggs.: Inkohärenz): 1. (bildungsspr.) Zusammenhang. 2. (Physik) Eigenschaft zweier Wellen gleicher Frequenz, in ihren Phasen übereinzustimmen od. eine konstante Differenz ihrer Phasen zu haben; <Zus. zu l:> Kohärenzfaktor, der (Psych.): Faktor, der die Verknüpfung von einzelnen Wahrnehmungen zu einem Gestalizusammenhang begünstigt (z. B. räumliche Nachbarschaft. Ähnlichkeit. Symmetrie, Kontur); Kohärenzprinzip, das <o. PI.) (Philos.): Grundsatz vom Zusammenliang alles Seienden; Kohärer [kohe:re], der; -s. - (Physik): früher verwendeter Detektor (1) zum Nachweis elektrischer Wellen; Fritter; kohärieren [kohe'rLren] <sw. V.; hat) [lat. cohaerere = zusammenhängen]: 1. (bildungsspr.) zusammenhängen. 2. (Physik) der Kohärenz (2) unterliegen; Kohäsion [kohe'zio:n], die; - [zu lat. cohaesum. 2. Part, von: cohaerere. tkohärierenl: I. (bildungsspr.) innerer Zusammenlialt: der Beamtenkörper ergänzt sich ... durch Kooptation, und seine K. ist so groß, daß er jeden... Eindringling sofort ausscheidet (Tucholsky, Werke 127). 2. (Physik) der durch die Kraft der Anziehung bewirkte innere Zusammenhalt der Atome. Ionen od. Moleküle in einem festen od. flüssigen Stoff; <Zus. zu 2:) Kohäsionskraft. die <meist PI.) (Physik): zwischen den Molekülen ein und desselben Stoffes wirketide Kraft der Kohäsion; kohäsiv [kohe'zi.l] <Adj.; o. Steig.): auf Kohäsion beruhend. kohibieren [kohi'bi:ran] <sw. V.; hat) [lat. cohibere = zusammenhalten, bezähmen! (veraltet): zurückhalten, mäßigen. Kohl [ko:l]. der. -[e]s. (Arten:) -e [I: mhd. köl. koel(e). ahd. kol(i) < lat. caulis = Kohl, eigtl. = Strunk, Stiel; 2: aus der Studentcnspr.. zu hebr. qöl = Gerücht, eigtl. = Stimme, Rede; schon früh an Kohl (1) angelehnt): l.a) in vielen Arten vorkommende, zu den Kreuzblütlern gehörende Gemüsepflanze; Gemüsekohl; K. anpflanzen, anbauen; * (seinen) K. anbauen/bauen (zurückgezogen leben); b) (regional) kurz für TWeißkohl: auf dem Markt K. kaufen; K. kochen; er ißt nicht gerne K.; heute gibt es K. (ein Gericht aus K.); R das macht den K. [auch] nicht fett (ugs.; das nützt auch nichts, macht etwas nicht besser)'. * [das ist doch] aufgewärmter K. (ugs.; eine alte, längst abgetane Sache; etwas, was niemand mehr interessiert)', den [alten] K. wieder aufwärmen (ugs.; etw.. was erledigt, abgetan ist. niemand mehr interessiert, noch einmal zur Sprache bringen). 2. (ugs. abwertend) <o. PI.) ungereimtes Zeug. Unsinn: das ist doch alles K.. was er da gesagt hat; rede keinen [solchen], mach keinen K.! 'kohl-, Kohl- (Kohl 1): Murtf die: einzelne Art des Gemüsekohls; -blatt, das: einzelnes Blatt eines Kohlkopfs, einer Kohlpflanze; -dampf, der <o. PI.) [urspr. Soldatenspr.. aus dem Rotwelschen, zu: Kohler. Koller = Hunger u. Dampf = Hunger; tautologische Zusammensetzung] (salopp): [durch die fehlende Möglichkeit, seinen Hunger unmittelbar zu stillen, gesteigertes I starkes Hungergefühl; großer Hunger, von dem jmd. befallen ist: unser K. wurde immer unerträglicher; gewaltigen K. haben; *K. schieben (über eine gewisse Zeit nichts zu essen haben. Hunger leiden); -gemüse, das: Gemüse, das zu den Kohlarten gehört; -hernie. die: svw. tHernie (2); ^kopf. der: einzelner Kopf einer Kofdpflanze; -pflanze, die; -räbchen [-'- -], das: zarter, junger Kohlrabi, -rabe [-'--], die; -, -n (landsch.): svw. Nrabi; ^rabi [-ra:bi]. der; -[s], -[s] [älter: Kaulirabi. zu ital. cavoli rape (PI.; mundartl.: cauliravi), aus: cavolo = Kohl u. rapa = Rübe]: Kohlart. bei der der Stengel zu einer rundlichen, als Gemüse gegessenen Knolle verdickt ist; -raupe, die: Raupe des Kohlweißlings; -roulade, die: Gericht aus mit Hackfleisch gefüllten zusanunengerollten Weißkohlblättern, die in einer Soße geschmort werden; -rü- bef die: I. Rübe mit gelbfleischiger Wurzel, aus der ein Gemüse zubereitet wird; Steckrübe. 2. österr. auch für t ^rabi. 3. (salopp scherzh.) Kopf (eines Menschen); ^«proe- se, die (österr.): a) einzelnes Röschen des Rosenkohls; b) <PI.) svw. t Rosenkohl; -Strunk der: a) entblätterter Strunk einer Kohlpflanze, bes. des Rosenkohls od. Winterkohls; b) (ugs. abwertend) kümmerliche Kohlpflanze; -suppe, die: Gemüsesuppe, die vorwiegetui aus Kohl besteht: -Weißling, der: gelblichweißer Schmetterling mit schwarzer Zeichnung an den Spitzen der Flügel, dessen gelbgrüne Raupen in großer Zahl als Schädlinge an Kohlpflanzen auftreten; vgl. ^raupe. \&\V. Kohl- (Kohle 1): -meise, die [mhd. kolemeise]: in Wäldern u. Gärten lebende Meise mit blauschwarzem Hals u. Kopf, olivgrüner Oberseite u. gelber, in Längsrichtung von einem schwarzen Streifen unterteilter Unterseite; -[pechrabenschwarz <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) a) tiefschwarz: -es Haar; b) so dunkel, daß man nichts sieht: eine -e Nacht; -rabe, der: TKolkrabe; -röschen, das [nach den meist sehr dunklen Blüten]: auf Bergwiesen vorkommende Orchidee mit kugeliger [ schwarz Iroter od. rosa Blüte; -schwere <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) (ugs. emotional): a) tiefschwarz: -e Augen; -es Haar; b) schwarz von Schmutz: -e Hände; sein Gesicht war k. Kohle [ko:bl. die; -. -n [mhd. kol, ahd. kol(o): H. u.]: l.aXPl. nur für Sorten) im Bergbau gewonnener brauner bis schwarzglänzender, fester Brennstoffe Braun-. Steinkohle u.a.): K. abbauen, fördern, auf Halde legen; Teer aus K. gewinnen; Diese Rohstoffe ... sind auf dem besten Weg, der K. ihren Rang abzulaufen (Kosmos 3. 1965. 113); ihre Augen sind schwarz wie K.; Ü weiße K. ( Wasserkraft); b) <häufig PI.) als Heiz-. Brentimaterial für Öfen. Herde, technische Anlagen u.a. verwendete Kohle (1 a): -[n] feuern, einkellern; die ... -n aus dem Bunker schallen (Ott, Haie 87); mit -[n] heizen; * feurige -n auf jmds. Haupt sammeln (geh.; jmdn. durch sein Verhalten, durch Großmut o.a. beschämen; nach Sprüche Salomonis 25. 22 u. Rom. 12,21; nach einem für Ägypten im 3. Jh. v. Chr. bezeugten Ritus, der Reue od. Beschämung ausdrücken sollte); [wie] auf [gKihenden] -n sitzen (in einer bestimmten Situation in Erwartung von etw.. durch eine Verzögerung. Behinderung o.a. voller Unruhe sein; wohl nach dem Verfahren bei einem Gottesurteil od. nach einer derartigen Folter). 2. <o. PI.) a) kurz für t Aktivkohle; b) kurz für t Zeichenkohle: in, mit K. zeichnen; c) kurz für t Kohlebürste. 3. <PI.) 1509
kohle-, Kohle - (salopp) Geld: Hauptsache, die -n stimmen (die Bezahlung ist zufriedenstellend}; die -n verdienen müssen. kohle-. Kohle- (vgl. auch: kohle[n]-. Kohleln]-; kohlen-. Kohlen-): -bürste, die (Elektrot.): svw. t Bürste (2): -Chemie, die: Bereich der Chemie, der sich mit der Veredelung der Kohle befalit. mit Kohle als Ausgangsstoff arbeitet; -druck, der: Pigmentdruck (2); -führend <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): ein -es Flöz; -haltig. (österr.:) -hältig <Adj.: nicht adv.): Kohle enthaltend: -e Schichten; -hydrierung, die (Chemie): Verfahren zur Gewinnung von synthetischem Benzin u. Dieselkraftstoff; -lagen das: vgl. ^vorkommen; -lagerstatte, die: vgl. -vorkommen; -papier.das: auf einer Seite mit einer Farbschicht versehenes Papier, mit dessen Hilfe Durchschriften hergestellt werden können; -Präparat, das: Aktivkohle enthaltenes Medikament; -stift, der: Zeichenstift aus Holzkohle; -Veredelung, die (Chemie): Gesamtheit der Verfahren, durch die Kohle aufbereitet u. in andere Formen von Energie umgewandelt wird; -Verflüssigung, die (Chemie): Verfa/iren. bei dem Kohle in Kohlenwasserstoffe umgewandelt wird; -vorkommen, das; -Zeichnung, die: künstlerische Zeichnung mit dem Kohlestift. kohleln]-, Kohleln]- (vgl. auch: kohle-, Kohle-; kohlen-. Kohlen-): -abbau, der <o. PL>; -faden, der: Glühfaden aus Kohle in einer Glühlampe, dazu: -fadenlampe. die; -förderung, die; -herd. der: Küchenherd, der mit Kohle beheizt wird; -hydrat, das (Chemie): aus Kohlenstoff. Sauerstoff u. Wasserstoffbestehende organische Verbindung, die in Form von Stärke. Zellulose od. Zucker zu den wichtigsten Nä/irstoffen des Menschen gehört, dazu: -hydratarm <Adj.> (Ggs.: -hydratreich), -hydratreich <Adj.> (Ggs.: ^hydratarm); -Industrie, die; -ofen, der; ^revier. das: größeres Gebiet, in dem Kohle gefördert wird; ^Vorrat, der: 1. <PL> Vorrat von Kohlevorkommen in einem bestimmten Gebiet. 2. (im Keller gelagerter) Vorrat an Kohlen (1 b). 'kohlen l'ko:l3n] <sw. V.; hat) [1: spätmhd. kolen. zu 1 Kohle]: I. schwelend brennen u. dabei verkohlen, zu Kohle werden: das Holz im Kamin kohlt: ein kohlender Docht. 2. (Seemannsspr.) Kohle übernehmen, laden. fahlen [-] <sw. V.: hat) [zu tKohl (2)] (fam.): (bes. in bezug auf Kinder) aufschneidend od. übertreibend von etw. erzäfden. nicht ganz bei der Wahrheit bleiben, schwindeln: da kohlst du doch wieder; das ist doch alles bloß gekohlt. kohlen-, Kohlen- (vgl. auch: kohle-. Kohle-; kohleln]-. Kohleln]-): -anzündcr. der: mit leicht brennbarem Stoff getränkte, gepreßte Sägespäne u.a.. die das Anzünden von Kohlen erleichtern; -asche. die; -baron. der (veraltend abwertend): Eigentümer von Kohlengruben; -becken, das: 1. (Geol.) Becken (2 b) mit Kohlevorkommen. 2. offenes Metallgefäli. in dem Kohlen zum Glühen gebracht werden (als Wärmequelle /für einen Raum/); -bergbau, der: Bergbau, der Kohle fördert; -bergwerk. das; -brenner, der: Köhler, dazu: -brennerei, die: Köhlerei (1); -bunker, der: Lagerstätte für Kohlen lauf einem Schiff/; -dampfer, der: Frachtschiff, das Kohle befördert; -dioxid, (ehem. fachspr. für:) -dioxyd [—' ]. das (Chemie): färb-, geruch- u. geschmackloses Gas. das bei der vollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe u. bei der Atmung tierischer u. pflanzlicher Organismen entsteht, dazu: -dioxydschnee [--' ]. der: svw. tTrockeneis; -eimer, der; -feuer. das: Feuer, das mit Kohlen unterhalten wird; -Teuerung, die: 1. <o. PI.) das Heizen mit KolUe: eine Heizung für. mit K. 2. Vorrichtung zum Heizen mit Kohle; -fläz, das (Bergbau): kohleführendes Flöz; -gebiet, das: er kam aus dem westfälischen K.; -grübe, die: Grube (3 a). in der Kohle gefördert wird; -grus. der: svw. TGrus(2); -haWe, die: svw. tHalde (2b); -handel, der, dazu: -händler, der. -handhing, die: -heizung. die; -kästen, der: Kasten, in dem Kohlen für Herd u. Öfen aufbewalirt werden; -keller. der: Kellerraum, in dem Kohlen für den Bedarf im Haus gelagert werden; -kraft- werk, das; -magnat. der: vgl. -baron; -melier, der: mit Erde u. Rasenstücken abgedeckter, rund aufgeschichteter, großer Stapel von Holzscheiten, aus denen durch langsames Verbrennen Holzko/de gewonnen wird; -monoxid, (ehem. fachspr. für:) -monoxyd [—' ]. das (Chemie): färb-, geruch- u. geschmackloses, sehr giftiges Gas. das bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe entsteht, dazu: -monoxydvergiftung l—' ], die: Vergiftung durch Einatmen von Kohlemnonoxyd in Form von Leuchtgas od. Auspuffgasen: -oxid, (ehem. fachspr. für:) -oxyd. das (Chemie): svw. t-monoxyd; -re- vier, das: vgl. -gebieu -sauer <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) (Chemie): den Säurerest der Kohlensäure enthaltend: kohlensaures Natron. Kalzium; -säure, die: schwache Säure, die eine Lösung von Kohlendioxyd in Wasser darstellt: Mineralwasser mit. ohneK.,dazu: -Säurebad,das: medizinisches Bad. dem Kohlensäure zugesetzt ist. -säurehaltig <Adj.: nicht adv.); -schaufei. die; -schlacke, die: Rückstand aus der Verbrennung von Kohle; -Station, die (Seew.): Hafen, in dem ein Schiff Kohle übernehmen kann; -staub, der: zu Staub zermaldene Kohle, dazu: -Staubexplosion, die (Bergbau): plötzliche, explosionsartige Entzündung von in der Luft schwebendem Kohlenstaub: -stift, der (Elektrot.): Kohlestück in Form eines Stifts als Elekmxie in Bogenlampen u. Elektromotoren; -stofT, der <o. PL): in vielen Verbindungen enthaltenes nichtmetallisches Element, das als Diamant u. Graphit vorkommt; Zeichen: C (tCarboneum). dazu: -stoffarm <Adj.; nicht adv.) (Ggs.: -stoffreich). -stoflgehalt, der. -stoflhaltig, (österr.:) -stoflhfiitig <Adj.; nicht adv.). -stofTreich <Adj.; nicht adv.) (Ggs.: -stoffarm). -stoffVerbindung, die; -träger, der; -trknmer, der (Seew. früher): jmiL. der auf einem Dampfschiff die Kohlen aus den Bunkern zur Feuerung trägt: -wagen, der (Eisenb.): a) svw. T-waggon: b) Tender; -waggon, der (Ei- senb.): Waggon der Eisenbahn, der für den Transport von Kohle bestimmt ist; -Wasserstoff, der (Chemie): organische Verbindung, die ausschließlich aus Kohlenstoff u. Wasserstoff besteht, dazu: -wasserstoffradikal, das (Chemie): Radikal (1) eines Kohlenwasserstoffs. -wfsserstofTverbindung, die; -; -zange, die; -zeche, die: svw. t-bergwerk; -zug, der: Eisenbatmzug. der Kohle befördert. Kohler l'k0:lp]. der;-s.-ll:mhd. koler. köler = Kohlenbrenner; 2: nach der schwärzlichen Färbung des Rückens, die an einen am Meiler arbeitenden, rußbedeckten Köhler erinnert]: \.jmd.. der im Kohlenmeiler Holzkohle herstellt; Kolilenbrenner. 2. zu den Dorschen gehörender, im Nordatlantik vorkommender Fisch mit dunkelgrünem bis schwärzlichem Rücken u. grauen bis weißen Seiten; Seelachs; Kähle- rei flc0:b'r^i], die; -. -en: 1. Ort. an dem der Köhler (1) sein Handwerk ausübt. 2. <o. PL) die Gewinnung von Holzkohle aus Kohlenmeilern: Die ... K. als ... Grundlage der Metallerzeugung kam auf (Mantel. Wald 35); Köhlerglaube, der. -ns [nach älteren Erzählungen soll ein Köhler auf die Frage nach seinem Glauben eine in ihrer Einfalt sehr klare Antwort gegeben haben] (bildungsspr. veraltend abwertend): blitvder Glaube, der nicht durch Einsicht od. bessere Erkenntnis erschüttert wird. Kohortation pcohorta't>jio:n]. die; -. -en [lat. cohortätio] (veraltet): Ermalinung; kohortativ l...'ti:f) <Adj.; o. Steig.) (veraltet): ermahnend; Kohortativ [-1. der; -s. -e [...i:va] (Sprachw.): Gebrauchsweise des Konjunktivs zum Ausdruck einer Anforderung an die eigene Person (z. B. lat. eamus! = gehen wir!). Kohorte [ko'hoita]. die; -. -n [1: lat. cohors (Gen.: cohortis), eigtl. = Hof: eingeschlossener Haufe. Schar; 3: engl, co- hort]: I. den zehnten Teil einer Legion umfassende Einheit desaltrötnischen Heeres. 2. (bildungsspr. abwertend) Schar. Gruppe (von gemeinsam auftretenden, agierenden Personen): K. böser Gassenjungen, die uns auf dem Spaziergang zu belästigen pflegten (K. Mann. Wendepunkt 32). 3. (So- ziol.) eitie nach bestimmten Kriterien ausgewählte Personengruppe, die in einem bestimmten Zeitablauf soziologisch untersucht wird: die K. der 18-29jährigen (Noelle, Umfragen 270); <Zus. zu 3:) Kohgrtenarailyse, die. Kohyponym [auch: '-]. das; -s. -e (Sprachw.): Hyponym. das mit amleren (auf einer hierarchischen Stufe) zusatnmen- steht (z. B. Rose. Nelke, Aster). Koine Dc^yne:]. die; -. Koinai [...'nai; griech. koine (diälek- tos) = gemeinschaftlichte Sprache)]: 1. <o. PI.) die griechische Umgangssprache im Zeitalter des Hellenismus. 2. (Sprachw.) eine durch Einebnung von Dialektunterschieden entstandene Sprache; Koinon [kgy'non], das; -s. Koina [...'na: griech. koinon, zu: koinös = gemeinschaftlich]: politische o. ä. Vereinigung im alten Griechenland, bes. Bundesstaat in hellenistischer Zeit. koinzident [ko|intßi'd£nt] <Adj.; o. Steig.) [mlat. eoineidens. 1. Part, von: eoineidere = (in eins) zusammenfallen] (bildungsspr. selten): zusatnmenfallend. in eins fallend; Koinzidenz [...ntß], die; -: 1. (bildungsspr.) das Zusammenfallen. Zusammentreffen zweier Ereignisse u. ä.: die K. der Ereig- 1510
Kokosette nisse; eine sehr merkwürdige K. 2. (Med.) gleichzeitiges Auftreten mehrerer Krankheiten bei eitler Person. 3. (Biol.) gleichzeitiges Auftreten zweier verschiedenartiger Organismen, die in einer ökologischen od. ethologischen Beziehung zueinander stehen (z.B. bei einer Symbiose); koinzidieren (...dirranl <sw. V.; hat) (bildungsspr. selten): zusammenfallen, zusammentreffen; sich decken. koitieren flcoi'thron] <sw. V.; hat) [zu tKoitus] (bildungsspr.): a) Geschlechtsverkehr ausüben: im Liegen, im Stehen k.; mit jmdm. k.; Sie priesen die Keuschheit und koitierten wie jedermann (Spiegel 44. 1974. 166); b) jmdn. als Objekt für sein sexuelles Begehren benutzen, an jmdm. sein sexuelles Begehren befriedigen, mit jmdm. den Geschlechtsverkehr vollziehen: Er versuchte ... die Jüngste, die nur ein Jahr älter war als er. zu k. (Graber. Psychologie des Mannes 188); Koitus, (in medizinischen Fügungen:) Coitus ['ko:itos]. der; -. Koitus [...tu:s] u. -se [lat. coitus. zu: coire = zusammengehen] (bildungsspr.): einzelner Geschlechtsakt, der in der genitalen Vereinigung der Partner besteht: Beischlaf: ehelicher, außerehelicher K.; beim K. zwischen Ehepartnern; Coitus a tergo [- a 'tergo] (Form des Koitus, bei der die Frau dem Mann den Rücken zuwendet. Geschlechtsverkehr „von hinten"); Coitus interruptus (Form des Koitus, hei der der Penis vor dem Samenerguß aus der Scheide herausgezogen wird); Coitus per anum l- per 'a:nom] (Geschlechtsverkehr durch Einführen des Gliedes in den After des Geschlechtspartners); Coitus per os [- per o:s] (svw. tFellatio); Coitus reservatus [- rezer- va:tos] (Form des Koitus, bei der der Samenerguß absichtlich über längere Zeit hin od. gänzlich unterdrückt wird). Koje ['ko:jd]B die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd.. mnieder!, koye < lat. cavea = Käfig. Behältnis]: 1. (See- mannsspr.) schmales, fest eingebautes Bett in der Kajüte eines Schiffs. 2. (ugs. scherzh.) Bett: sich in seiner K. ausstrecken: noch in der K. liegen. 3.a) Nische in einem Raum; b) nach oben u. nach der Vorderseite hin offener, durch provisorische Wätuie abgeteilter Bereich in einem größeren Raum, der I vorübergehend'/ für einen bestimmten Zweck eingerichter ist; Ausstellungsstand: die Hallen auf dem Ausstellungsgelände sind in -n eingeteilt. Kojote [ko'jo:t5], der; -n. -n [span. (mex.) coyote < aztek. coyotlj: 1. svw. t Präriewolf. 2. amerik. Bez. Tür verächtlicher Mensch. Schuft. Hund (2b). Koka ['ko:kal. die; -. - [span. coca < indian. (Ketschua) cuca. coca < indian. (Aimara) koka = ein Baum]: kurz für tKokastrauch; Kokain [koka'i.n]. das; -s: als Mittel zur örtlichen Betäubung u. als Rauschgift gebrauchtes Alka- loid. das aus den Blättern des Kokastrauchs gewonnen od. auch synthetisch hergestellt wird: K. schnupfen; Vor der Premiere gibt Otto mirK.. weil ich so aufgeregt bin (Kinski. Erdbeermund 122); Kokainismus [kokai'nismus], der; - (Med.): a) süchtige Gewöhnung an Kokain; b) chronische Vergiftung durch Kokain; Kokainist [...nist], der: -en. -en: jmd.. der an Kokainismus leidet. Kokain-: -sucht, die; -: krankhafte Sucht nach dem Rauschgift Kokain; -süchtig <Adj.; nicht adv.): von einer krankhaften Sucht nach Kokain befallen; -Vergiftung, die. Kokarde [ko'kards], die; -. -n [frz. cocarde, eigtl. = Bandschleife, zu afrz. coquard = eitel, zu: coq = Hahn]: rosette\{förmiges od. rundes Hoheitszeichen in den Landes- od. Stadtfarben an Kopfbedeckungen von Uniformen od. au Militärflugzeugen: die beiden Polizisten mit der städtischen K. am Helm ... (Frisch, Gantenbein 492): <Zus.:> Kokardenblume, die: (zu den Korbblütlern gehörende) Blume mit großen, gelben od. purpurroten Blütenköpfen u. zungenförmigen. zweifarbigen Blütenblättern; Gaillardia. kokarzinogen [ko>], das; -s, -e [zu lat. con- = mit- u. tKarzinogen] (Med.): Stoff, der im Zusammenwirken mit Karzinogenen ein Karzinom entstehen läßt. Kokastrauch, der; -[e]s, -sträucher [tKoka]: in Peru. u. Bolivien vorkommender immergrüner Strauch mit kleinen, gelblichen od. grünlich-weißen Blüten u. kleinen, ovalen. Kokain enthaltenden Blättern. kokein fko:k!n] <sw. V.; hat) (landsch.): svw. tgokeln. koken [ko:kn] <sw. V.; hat/ [zu tKoks]: Koks herstellen; 'Koker, der; -s. -: jmd.. der in einer Kokerei arbeitet. *Koker [-]. der; -s, - [niederd. Form von TKöcher. mniederd. köker. köker] (Seemannsspr.): Öffnung im Schiffsdeck für den Ruderschaft, die Ankerkette txl. für Masten. Kokerei [ko:k3'raJ], die: -, -en: 1. Betrieb, in dem Steink<thle zu Koks verarbeitet wird. 2. <o. PI.) (selten) svw. t Verkokung. kokett [koket, auch: ko...] <Adj.; -er. -este) [frz. coquet. eigtl. = hahnenhaft. zu: coq = Hahn]: [von eitel-selbstgefälligem Wesen u.j bestrebt, die Aufmerksamkeit anderer zu erregen u. ihnen zu gefallen, od. entsprechend wirkend: ein -es Mädchen; ein -er Blick; jmdm. k. zulächeln; seine Wandlungsfähigkeit... solcherart k. zu betonen (K. Mann. Mephisto 85): <Abl.:> Koketterie (koketd'rl:. auch: ko...]. die; - [frz. coauetterie]: I. kokette Art: eine naive K.; Dem Mädchen ... war K. bei seinem Tun fremd (Kuby. Rosemarie 18). 2. das Kokettieren (3): Die K. mit dem eigenen Alter wirkte zusätzlich peinlich (MM 15. 7. 74. 16); kokettieren [...'ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. coquetter]: 1. (von einer weiblichen Person) sich einem Mann gegenüber kokett benehmen u. sein Gefallen, erotisches Interesse zu erregen suchen: sie kokettierte mit ihm; Ü gern kokettierte der Minister mit dem Chaos ... in seiner Behörde (Spiegel 52. 1977. 85). 2. mit etw. nur spielen, sich nicht wirklich auf etw. einlassen: mit der Gefahr k.; kühn wollten sie einmal ... mit der Sünde k. (Jaeger. Freudenhaus 280). 3. auf etw. im Zusammenhang mit der eigenen Person hinweisen, um sich damit interessant zu machen, eine bestimmte Reaktion zu erreichen: sie kokettiert ständigmit ihrem Alter. Kokille [ko'kito], die; -. -n [frz. coquille. eigtl. = Muschel] (Hüttenw.): metallische, wiederholt verwendbare Gußform; <Zus.) Kokillenguß, der. Kokke ['kskaj. die; -. -n. Kokkus ['kakos], der; -, Kokken [spätlat. coecus < griech. kökkos = Kugel]: kugelförmige Bakterie: Ü die Kokken der Reaktion. Kokkelskörner ['kakls-l <PI.) [mlat. coeculae orientales od. coeculi indici = orientalische (indische) Körnchen]: Samen eines südostasiatischen Schlingstrauchs, die (von Eingeborenen) zum Betäuben von Fischen u. als Mittel gegen Läuse u. Krätzmilben verwendet werden. Kökkenmöddinger [koeknmoedinE] <P1.) [dän. kokkenmod- dinger = Küchenabfälle]: Abfallhaufen der Steinzeitmenschen in Dänemark, die bes. Muschelschalen u. Kohlenreste enthalten; vgl. Kjökkenmöddinger. Kokkolith [koko'lr.t. auch: ...ht]. der; -s u. -en. -e[n] [zu griech. kökkos = Kugel. Körnchen u. t-lith. nach der kugel- od. scheibenförmigen Gestalt]: aus Kalkalgen entstandenes Sedimentgestein der Tiefsee; Kokkus: tKokke. Kokolores [koko'lo.res,... ras], der; - [viell. zu einer früheren Form von tGaukler] (ugs.): a) Unsinn. Unfug: das ist doch alles K., was ihr da sagt, macht; b) Getue. Aufheben: mach doch keinen solchen K.! Kokon [ko'kö:. auch: ko'kon. österr.: ko'ko.n]. der; -s. -s [frz. cocon = Seidenraupengespinst < provenz. coueon = Eierschale]: aus einem Sekret gebildete Hülle um die Eier verschiedener Tiere od. um Insektenpuppen (aus der beim Seidenspinner die Seide gewonnen wird). Kokos- [ko:kDS-: zu span. nuez de coco = Kokosnuß, eigtl. = Butzemann (weil man aus der Schale Gesichter schneiden kann)]: -busserl, das (österr.): in Häufchenform gebackene Kokosflocken; ^butter, die: svw. Nfett; Mlieb. der: svw. t Palmendieb; -faser, dte.für Seile. Netze. Matten. Bürsten o.a. verwendete elastische Faser der KokosnulS; ^fett, das: als Speisefett, für Kerzen. Seife o. ä. verwendetes Fett aus dem getrockneten, festen, obeichen Fleisch der Kokosnuß; pflocken <PL>: mit geraspelter Kokosnuß vermischte Fondantmasse; -läufer, der: Läufer aus Kokosfa- sern; ^makrone, die: aus Kokosjlwken hergestellte Makrone; -matte, die: vgl. Käufer; -milch, die: trinkbare weiße Flüssigkeit im Innern der Kokosnuß; -nuß, die: Frucht der Kokospalme, dazu: -nußräuber, der: svw. t Palmendieb; M>l. das <o. PI. >: aus dem getrockneten Fleisch der Kokosnuß ausgepreßtes öl. das für Glyzerin u. Kunstharze verwendet wird; ^pahne, die: an tropischen Meeresküsten wachsende, schlanke Palme mit einer Krone aus langen Fiederblättern u. etwa kinderkopfgroßen. braunen Früchten mit sehr harter, mit einer Faserschicht bedeckten Schale, in denen sich eine milchige Flüssigkeit u. eine weiße, fleischige Schicht befinden; -raspel <PI.): geraspeltes Fleisch der Kokosnuß: ^tep- pich, der: vgl. -läufer. Kokosette [kokozet]. das: -s [geb. nach fNoisette (1) zu frz. cocos = Kokosnuß] (österr.): geraspelte Kokosnuß: Sehr steifen Schnee. K. und Zucker auf ganz dünner Flamme zu einer dickflüssigen Masse verrühren (Das neue Thea- Kochbuch. Wien 1%4. 147). 1511
Kokotte Kokotte [ko'kotd], auch: kD...], die; -. -n [frz. cocotte. eigtl. kindcrspr. lautm. = Henne, Hühnchen] (bildungsspr. veraltend): gutaussehemfe Frau von einer gewissen Eleganz u. mit guten Umgangsformen, die zu Erwerbszwecken mit Männern sexuell verkehrt: stolze -n im Pelz (K. Mann. Wendepunkt 115); sie hatte, obwohl sie im Rufe einer halben K. stand, in zehn Jahren nicht einmal wirklich mit einem anderen Mann geschlafen (Böll. Haus 21). 'Koks [ko:ks]. der; -es. (Sorten:) -e [engl, cokes (PI.) < mengl.colk = Mark.Kern(gehäuse)!: 1. <P1. selten) durch Erhitzen unter Luftabschluß gewonnener Brennstoff aus Stein- ixl. Braunkohle: K. feuern; mit K. heizen. 2. <o. PI.) (salopp scherzh.) zur Verfügung stehendes Bargeld: vgl. Kohle (3). ^oks [-), der; -es [urspr. gaunerspr.l (Jargon): Kokain: Ihre nächste Etappe waren vielleicht noch die billigen Bordelle ... Dann die Straße. Dann K. (Remarque, Triomphe 53). \oks [-], der; -[es), -e [viell. jidd.] (ugs.): steifer Hut. iCoks [-], der; -es [viell. zu TKohl (2) unter scherzh. Anlehnung an Kohle) (salopp): Unsinn. Unfug. Koks- ('Koks 1): -gewinnung, die; -grus, der: fein zerbrök- kelter Koks: -Hochofen, der: Hochofen, der die erforderliche Hitze durch Verbrenming von Hochofetikoks erzeugt; ^kohle, die: zur Verkokung geeignete Steinkohle; -ofen, der: I. mit Koks geheizter Ofen. 2. Ofen fiir die Kokstierstellung in einer Kokerei. Kokse ['ko:kso). die: -. -n (Jargon): kokainsüchtige weibliche Person. 'koksen [ko:ksn] <sw. V.; hat) [H. u.] (salopp): /fest/ schlafen. koksen [-J <sw. V.; hat) Izu t^KoksJ (Jargon): Kokain nehmen: sie hat früher einmal gekokst: Kokser, der; -s. - (Jargon): jmd.% der kokainsüchtig ist. Kokzidie [k:>k't£i:di3l. die; -. -n (meist PI.) [zu griech. kök- kos. tKokkeJ: kleines Sporentierchen, das bes. in Verdauungsorganen. Leber u. Nieren von Haustieren schmarotzt u. die Kokzidiose hervorruft; <Abl.:> Kokzidiose [koktßi- dio:z3l. die; -. -n: durch Kokzidien hervorgerufene, oft seuchenartig antretende Darm-. Leber- u. Nierenerkrankung bes. bei Haustieren. Kola: PI. von tKolon. Kolabaum [ko:la-]. der; -[eis, ...bäume [westafrik. (Temne. Mandingo) kola. kolo]: im tropischen Afrika vorkommender Baum mit ledrigen Blättern, der zur Gewinnung der Samen, der Kolanüsse, kultiviert wird. Kolani flo'la.nij. der; -s. -s [H. u.J: (beider Marine getragenes) hüftlanges Jackett at4S dickem, dutikelhlauem Wollstoff mit Messingknöpfen für Matrosen u. Unteroffiziere ofxne Portepee. Kolanuß, die; -. ...nüsse: für Genuß-, auch Nahrungsmittel, bes. für Erfrischungsgetränke u. Anregungsmittel verwendeter, harter, gelbbrauner bis rötlicher Samenkern des Kolabaums. Kolatsche [ko'la:tJa]. die; -, -n [tschech. koläfi] (österr.): kleines, ursprünglich rundes, heute meist Quadratisches, gefülltes Hefegebäckstück: Eine böhmische Bauernhochzeit: da gab es Gänsebraten... und -n und Kuchen (Fussenegger. Haus 73). Kolatur [kola'tu:?], die: ~. -en [zu tkolieren] (Chemie. Pharm.): /durch ein Tuch) durchgeseihte Flüssigkeit. Kolbe ['kalte], die; -, -n [ältere Form von t Kolben]: scheitellose, die halbe Stirn bedeckende, in Ohrenflöhe rund geschnittene Männerfrisur der Reformationszeit; Kolben ['kolbn]. der: -s, - [mhd. kolbe. ahd. kolbo = Stock od. Stiel mit dickem Ende, klunipenförmiger Gegenstand): I. (Technik) a) zylittdrisches Maschinenteil, das sich im Zylinder hin u. her bewegt u. Druck- in Bewegungsenergie umsetzt: der K. einer Pumpe; (ugs.:) im Motor hat sich der K. festgefressen; b) bewegliches Teil im Zylinder einer Injektionsspritze, eines Füllhalters o.a. 2. (Chemie) hitzebeständiges, flaschenjörmiges. bauchiges Glasgefäß mit längerem Hals, das zum Destillieren od. Erhitzen von Flüssigkeiten verwendet wird; Glaskolben. 3. verstärkter hinterer Teil des Gewehrschafts: Gewehrkolben: der K. eines Karabiners; Er ... riß sich den K. an das Kinn, drückte den Abzug durch, und der Lauf... spuckte Feuer (K irst. 08/15.923); Gefangene mit dem K. schlagen, stoßen. 4. unverzweigter, ährenför- miger Blüten- od. Fruchtstand mit fleischig verdichteter Achse, an der dichtgedrängt die einzelnen Blüten od. Früchte stehen: K. von Mais. 5. (Jägerspr.) Geweih od. Gehörn bei Hirschen u. Rehen, das im Wachsen noch mit Bast (2) überzogen ist. 6. (salopp) dicke Nase: vom Saufen einen roten K. haben; sich den K. anfrieren. 7. (derb) Penis. Kplben-: -blitz, der (Fot.): elektrisch gezütulete Blitzlampe: Bei der für -e besonders geeigneten indirekten Blitzerei (Fotomagazin 8. 1967. 12); -geweih. das (Jägerspr.): svw. t Kolben (5): -fresser. der (Kfz.-T. Jargon): durch längeres Fa/iren mit zu wenig Motorenöl, falsche Schmierstoffe, undichte Kolbenringe u.a. hervorgerufene Reibung eines Kolbens (1 a) an der Zylinderwand, die schließlich zum völligen Festsitzen des Kolbens (1 a) fülirt; -hieb, der: Hieb mit dem Kolben (3): die Nachricht traf ihn wie ein K.; -hirsch, der (Jägerspr.): Hirsch mit einem Kolben (5); -hirse. die: a) in Indien u. Ostasien als Getreide angebaute, grasartige Pflanze mit Ährenrispen u. hirsekomgrofien Früchten; b) als Nahrungsmittel u. Vogelfutter verwertete Früchte der Kolbenhirse (a); ^hub, der (Technik): Weg. den ein Kolben (1 a) in einer Kolbenmaschine zwischen dem oberen u. unteren od. dem unteren u. oberen Totpunkt zurücklegt; -maschine. die (Technik): Maschine mit einem in einem Zylinder hin u. her gehenden od. in einem entsprechenden Gehäuse rotierenden Kolben da); -motor, der (Technik): Motor, bei dem ein Kolben (\ a) von Druckluft od. von einem verbrennenden Lujt-Krafisioff-Gemisch in einem Zylituler hin u. her bewegt wird od. in einem entsprechenden Gehäuse rotiert; -ring, der (Technik): Dichtungsring zwischen Kolben (I a) //. Zylinderwand; -Schieber, der (Technik): Schieber, durch den bei Dampfmaschinen die Dampfs teuerung erfolgt; -schlag,der: svw. Nhieb; -stanze, die (Technik): am Kolben (I a) einer Dampfmaschine befestigte Stange zur Übertragung der auf (Jen Kolben wirkenden Kräfte; ^zeit* die (Jägerspr.): Zeit, in der Hirsche u. Rehe Kolben (5) tragen. Kolchizin,(chem. fachspr. auch:) Co Ich ic in Üol<;i'l>i:n].das; -s [zu griech. kolchikön = Herbstzeitlose] (Med.. Biol.): sehr giftiges Alkaloidder Herbstzeitlose, das zur Behandlung bei Gichtatifällen sowie wegen seiner die Zellkernteilung hemmemlen Wirkung in der Pflanzenzucht verwendet wird. Kolchos l'kokps]. der. selten: das; -. -e [...'«^y.za; russ. kol- chos. gek. aus: kollektiwnoje chosjaistwo = Kollektivwirtschaft]: t Kolchose: die Kommissare, die dem Dorf den K. aufgezwungen hatten (Fühmann, Judenauto 98). Kpldios-: -bauer, der: einer Kolchose angehöretuler Bauer: -mitglied. das: -Vorsitzender, der; -Wirtschaft, die: Landwirtschaft in der Form des Kolchos. Kolchose [k:>r(;o:z3], die; -. -n [tKolchos]: landwinschaftlicher Großbetrieb, landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft in der Sowjetunion: sie halten eine K. besucht, eine Farm ohne Eigentümer (Koeppen. Rußland 106); auf der K. arbeiten; U Wieder auf meiner K. (scherzh.: in meiner Wohnlaube in der Laubenkolonie), hatte ich ... die beste Idee meines Lebens (Plenzdorf. Leiden 51). Kolder ['kokte], der; -s [alemann. Nebenf. von t2Koller] (Schweiz.): /krankhafte/ Reizbarkeit: Hypochondrie; <Abl.:> koUem I'kolden] <sw. V.; hat) (südd.. Schweiz.): schelten, poltern; zanken. Koleda [koleda]. die; -. -s, Kolende [kolendd], die; -, -n [tschech. koleda. poln. koleda. russ. koljada. zu lat. calen- dae. t Kaienden]: in den slawischen Sprachen Bez. für das Weihnachtsfest u. das dazugehörende Brauchtum. Koleopter tColeopter; Koleoptere [koleop'te:n>]. die; -. -n (meist PI.) [zu griech. koleöpteros = mit Flügeldecken versehen, zu: koleös = (Schwert Jscheide u. pterön = Flügel, also eigtl. = Scheidenflügler]: svw. t Käfer (1); Koleo- ptile [...ti.b], die; -. -n [zu griech. ptilon = Feder (1)] (Bot.): scheidenförmige, schützende Hülle um das aufgehende erste Blatt eines Grases, die bei der Keimung mit ihrer harten Spitze die Bodenoberfläche durchbricht. KolibakterJe ['ko.li-l. die; -. -n (meist PI.) [zu griech. kölon = Glied des Körpers, Darm u. t Bakterie]: Bakterie im Dick- u. unteren Dünmiarm. die Kohlehydrate zersetzt u. außerhalb des Darms auch als Krankheitserreger auftritt. Kolibri [ko:libril. der; -s. -s [frz. colibri (wohl karib. Wort)]: in Amerika vorkommender, sich von Insekten u. Nektar ernährender, sehr kleiner Vogel mit metallisch schimmerndem Gefieder, langen, spitzen Flügeln u. langer, gespaltener Zunge in einem röhrenförmigen Schnabel. kolleren [ko'lhran] (sw. V.; hat) [lat. coläre] (Chemie. Pharm.): IdurchIseihen. Kolik [ko:hk.auch: koli:k].die: -.-en [griech. kölike (nösos) 1512
Kollege = Darmleiden, zu: kölon = Glied, Darm]: Anfall von krampfartigenI Leibschmerzen: der Nieren-, Gallenkranke litt an -en; das Pferd wälzte sich bei der K. am Boden; Kolitis [ko'li:tis]. die; -. ...itiden [koli'ti:dn] (Med.): meist durch Bakterien verursachte, mit Diarrhö einlier gehende Entzündung des Dickdarms: Koliurie [koliu'ri:]. die; -, -n [...i:an; zugriech, kölon = Darmu.oüron = Harn] (Med.): Ausscheidung von Kolibakterien im Urin. Kolk [kolk], der; -[e]s, -e [aus dem Niederd. < mniederd. kolk = Vertiefung] (Geol.): a) durch strudelndes Geröll entstandene Vertiefung in einem Flußbett* an Küsten od. am Untergrund von Gletschern: b) durch Humussäuren verursachte braune Wasserstelle an Vertiefungen von Hochmooren. Kolkothar [k3lkota:g], der: -s. -e [span. colcotar < arab. qulqutär < griech. chälkanthos]: rotes Eisenoxyd. Kolkrabe, der; -n. -n [lautm.. nach dem dunklen Ruflaut]: schwarzglänzetuler Rabe mit keilförmigem Schwanz u. großem, gebogenem Schnabel. kullabeszieren[k3lab£s'tßi:r3n] <sw. V. hat/ist) [lat. colabes- cere. Intensivbildung zu: colläbi, t kollabieren] (Med.): körperlich verfallen: kollabieren [...'bi:ren] <sw. V.; ist) [lat. colläbi = zusammensinken]: 1. (Med.) einen Kollaps (1) erleiden: während einer Wahlrede k.; einige Läufer kollabierten, nachdem sie ins Ziel gekommen waren. 2. (Aslron.) (von Sternen in der Endphase ihrer Entwicklung) einen Kollaps (3) erleiden, in sich zusammenlallen: kollabierende Sterne. Kollaborateur [kDlabora'to:^]. der; -s. -e [frz. collaborateur, eigtl. = Mitarbeiter]: jnul.. der gegen die Interessen des eigenen Landes mit dem Gegner, der Besatzungsmacht zu- sammetwrbeitet: jmdn. als K. anklagen; Kollaboration [...'t$io:n], die; -, -en <P1. ungebr.) [frz. collabora- lion]: 1. das Kollahorieren (1): Der ... Priester ... war nach dem Krieg in Belgien wegen K. in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden (MM 20.6. 73,5). 2. (bildungsspr. selten) das Kollahorieren (2): ... beklagten die CDU-Protestanten ungenügende K. katholischer Autoritäten (Spiegel 30, 1966. 18); Kollaborator [...'ra:tor, auch: ...to:?], der; -s. -en [...ra'to:ran] (veraltet): Hilfslehrer, -geistlicher: Kollabo- ratur [...ra'tu:?], die; -. -en (veraltet): Stelle. Amt eines Kollaborators: kollaborieren [...ri:ren] <sw. V.; hat) [frz. collaborer, eigtl. = mitarbeiten < spätlat. collaböräre]: I. mit dem Gegner, der Besatzungsmacht gegen die Interessen des eigenen Landes zusammenarbeiten: während des Zweiten Weltkrieges kollaborierte der Jesuitengeneral ... sogar mit der Gestapo (Deschner. Talente 333). 2. (bildungsspr. selten) zusammenarbeiten. kollagen [kola'ge:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. kölla = Leim u. t-gen] (Med., Biol.): aus Kollagenen bestehend: leimgebend: -e Fasern; Kollagen [-]. das; -s. -e (Med., Biol.): leimartiger, in Wasser stark Quellender Eiweißstoff in Bitidegewebe. Sehnen. Knorpeln. Knochen: <Abl.:> Kollagenase [...ge'na:z3], die; - (Med.. Biol.): Enzym, das Kollage- neu. deren Abbauprodukte angreift: Kollagenose [...'no.za], die; -. -n (Med.): mit krankhalten Veränderungen des kolla- genlialtigen Gewebes einhergehettde Erkrankung (z. B. Rheumatismus). Kollani: TKolani. Kollaps ['kalaps. auch: -'-]. der; -es. -c Im lat. collapsus. zu lat. colläbi, tkollabieren]: 1. (Med.) plötzlicher Schwä- cheanfall infolge Versagens des peripheren Kreislaufs u. verminderter Hirndurchblutung: K. (oder Schock) tritt immer dann ein, wenn ein Mißverhältnis zwischen vorhandener Blutmenge und Fassungsvermögen des Gefäßsystems besteht (Medizin II. 297); einen K. bekommen, erleiden; Ü der kriegt einen K. (ugs.; gerät aus der Fassung), wenn er das hört. 2. /wirtschaftlicher] Zusammenbruch; Wenn die Wehrmacht vor Stalingrad ... einen moralisch-militärischen K. erlitten hat (K. Mann, Wendepunkt 427); Die Anleihe ... soll das Pfund vor einem K. der Abwertung bewahren (Welt 18. II. 67. 17). 3. (Astron.) Endphase der Sternentwicklung, hei der der Stern durch die eigene Gravitation in sich zusammenfällt. 4. (Holztechnik) starkes Schwinden des Holzes senkrecht zur Faserrichtung während der Tnxknung; <Zus.:> KQllapszustand, der <meist PI.) (Med.): svw. tKoIlaps. Kollar (ka'la.gl. das; -s. -e [mlat. collaris = Halstuch < lat. colläre = Halsband für Tiere. Halsfessel]: steifer Halskragen (a). bes. des katholischen Geistlichen. kollateral flolate'ra.l] <Adj.; o. Steig.) [mlat. collateralis = seitlich, zu lat. collateräre = zur Seite nehmen] (Fachspr.): seitlich angeordnet: Kollaterale, die; -n. -n (Med.): svw. tKollateralgefäß; <Zus.:)Kollateralaef?iß.das: -es, -c (Med.): Querverbindung zwischen Blutgefäßen: Umgehungsgefäß: Kollateralverwandte, der u. die; -n. -n (veraltet): Verwandte'^) einer Seitenlinie. Kollation [kr>la'lMo:n], die; -. -en [lat. collätio = das Zusammenbringen, die Vergleichung, zu: collätum, 2. Part, von: cönferre = zusammentragen; 4: mlat. collätio = abendliche Lesung im Kloster u. das Essen od. der Trunk danach]: 1. das Kollationieren (I). 2. das Kollationieren (2). 3. (kath. Kirche) Übertragung eines freigewordenen kirchlichen Amts. 4,a) (kath. Kirche) kleine erlaubte Stärkung an Fasttagen od. für einen Gast im Kloster: b) (landsch.. sonst veraltet) kleine Zwischenmaldzeit; Imbiß. 5. (jur. veraltet) Hinzufügung der Vorausleistungen des Erblassers (an einen Erben) zu dem Gesamtnachlaß: kollationieren [...io- ni:ran] <sw. V.; hat) [1: mlat. collationare]: I. eine Abschrift, einen Text mit der Urschrift* Textvorlage zur Prüfung der Richtigkeit vergleichen: Druckfahnen [mit dem Manusk ript] k. 2. (bes. Buchbinderei) Druckbogen od. Seiten eines Buches auf Vollzähligkeit prüfen. 3. (veraltet) eine Kollation (4 b) einnehmen: Kollator tko'la.tor, auch: ...to:^]. der; -s. -en [...la'to:ran; mlat. collator]: Inhaber der Kollatur; Kollatur (kola' tu:?].die; - (kath. Kirche): Recht zur Kollation (3). Kollaudation Oolayda'tßioin], die; -, -en [lat. collaudätio] (Schweiz.):tKollaudierung;kollaudieren[...'di:r3n]<sw. V.; hat) [lat. collaudäre = belobigen. Lob erteilen] (Schweiz.. österr. Amtsspr.): einen Bau nach der Fertigstellung abnehmen u. die Übergabe an seine Bestimmung baubehördlich genehmigen: <Abl.:) Kollaudjerung. die; -. -en (Schweiz., österr. Amtsspr.): das Kollaudieren. Kolleg [k3'le:k]. das: -s. -s. selten: -ien l...e:gjpn; lat. colle- gium = (Amts)genossenschafl]: 1. akademische Vorlesung: ein vierstündiges (vier WiKhenstunden umfassendes) germanistisches K.; Wir gingen zusammen auf die Universität ... Wenn die -ien vorbei waren ... (Katia Mann, Memoiren 16); ein K. belegen, besuchen; ein K. über etw. halten, lesen; sie hörte die -s verschiedener Professoren; -s schinden (Studentenspr. veraltend; Vorlesungen ohne pflichtgemäße Entrichtung von Kolleggeldern besuchen). 2. Institut zur Erlangung der Hochschulreife im Rahmen des zweiten Bildungsweges: Für diese -s gibt es keine festen Lehrpläne. Sie werden vielmehr von dem jeweiligen Leiter des Hauses selbst festgelegt (DM 45. 1965. 9). 3. kirchliche Studienanstalt für katholische Theologen; Gymnasium der Jesuiten /mit InternatJ. 4. (veraltet) svw. tKollegium. Kolleg-: -geld.das <meist PI.) (Hochschulw.): für eine belegte Vorlesung entrichtete Gebü/ir: die -er wurden an die Professoren abgeführt; ^heft. das: Heft zum Mitschreiben einer Vorlesung; ^mappe, die: mit Reißverschluß zu schließende, leichte, flache /griffloseJ Tasche im Aktenformat; ^stufe, die: Schulform mit Kurssystem, in der alle Schüler der Klassen 11 bis 13 in einer gemeinsamen Schule mit berufs- u. studienorientierter Abteilung unterrichtet werden; -tasche, die (selten): svw. t^mappe. Kollega [k3'le:ga], der; -[s]. -s (meist ohne Artikel als scherzh. Anrede): svw. t Kollege: Ausgezeichnet, meine Anerkennung. Herr K. (Kuby. Sieg 87); sie hatte von nichts anderem reden gehört, daheim und bei den Nachbarn und bei den -s ihres Vaters (Fussenegger. Haus 137); Kollege [...gd], der; -n. -n [lat. collega = Amtsgehilfe. Amtsgenosse, eigtl. = Mitabgeordneter]: a) jmd.. der mit anderen zusammen im gleichen Beruf tätig ist. die gleiche Stellung hat; Fachkollege: der Herr K. vom Zivil (Th. Mann, Krull 124); (mündliche Anrede:) Herr K.!; die Herren -n (Abgeordneten) von der Opposition; der Arzt, Pfarrer, Physiker, Studienrat, Diplomat beriet sich mit seinen -n: Ü (scherzh.:) Der eine der Spatzen (= der Feldsperling) hat an dieser Stelle einen dunklen Fleck, der seinem -n (= dem Haussperling) fehlt (Kosmos 2, 1965. 86); b) jmd.. der mit anderen zusammen im gleichen Betrieb tätig ist; Arbeitskollege: ein junger, netter K.; sie sind -n; er ist ein früherer K. von mir; das ist unter -n nicht üblich; K. kommt gleich (warten Sie bitte, der [für Ihren Tisch/ zuständige Kollege / Kellner J wird Ihre Bestellung aufnehmen); (Anrede:) Liebe -n!; c) jmd.. der mit anderen zusammen der gleichen Einrichtung. Organisation (z. B. der Ge- 1513
Kollegenkreis werkschaft) angehört: bei seinen -n in der Schule galt er als Streber; einige -n im Internat (Eppendorfer, Ledermann 192); K. Meyer; d) (DDR) Genosse (2), Werktätiger: K.. im Wettbewerb kann einer nur gewinnen (Hacks. Slük- ke 305); e) saloppe Anrede an einen Unbekannten: komm mal her. K.!; <Zus:> Kollegenkreis, der: etw. Im K. besprechen; Kollesenrabatt, der: von Verlagen untereinander gewährter Rabatt: kollegial [kale'gia:!] <Adj.) [lat. collegiälis = das Kollegium betrelTendl: 1. dem (guten) Verhältnis zn'ischen Kollegen entsprechend: -er Geist, -es Mitgefühl; (Briefschluß:) mit -em Gruß (einem Gruß von Kollege zu Kollege): das war nicht sehr k. von ihm; sich k. [gegenüber jmdm.] verhalten; jmdm. etw. k. überlassen. 2.a) einem Kollegium entsprechend, darauf bezogen: durch ein Kollegium erfolgend: nach Art eines Kollegiums: ein -er Beschluß; Zwar handelte der Papst in den letzten Konzilswochen k. (Spiegel 5.1965,84); b) nach Art eines Kollegiums zusammengesetzt: eine -e Exekutivbehörde. Kollegial-: ^Bericht, das (jur.): mit mehreren gemeinsam entscheidenden Richtern besetztes Gericht: -prinzip, das <o. Pl.>: gemeinsame Beschlußfassung von gleichberechtigten Personen: Das K. in der Leitung von Wirtschaftsbetrieben (Börsenblatt i960. 101); -System, das <o. PL>: 1. svw. t ^prinzip. 2. frühere Theorie im evangelischen Kirchenrecht, nach der die oberste kirchliche Gewalt nicht dem Landesherrn, sondern der gesamten Kirchengemeinde einschließlich des Landesherrn zukommt. Kollegialität [koIcgiali'ü;:t], die; -: 1. gutes Einvernehmen unter Kollegen, kollegiales Verhalfen, kollegiale Einstellung: im Betrieb herrscht eine nette, wirkliche K.; wenig K. zeigen; sein Verhalten zeugt nicht von K. 2. kollegiales (2) Prinzip, kollegiale (1) Stellung als Grundlage des Handelns: in der Kirchen Führung ist von nun an das Prinzip der K. zwischen Papst und Bischöfen eingeführt (Zeit 10. 12. 65, 9); Kollegiat [...'gia:tl. der. -en. -en: 1. jmd.. der ein Kolleg (2) besucht: Teilnehmer an einem Funk- od. Telekolleg. 2. Stiftsgenosse: Kollegin« die; -. -nen: w. Form zu TKollege (a-d); Kollegium [ko'le:gium], das; -s. ...ien [...pn; lat. collegium. tKolleg]: 1. a) Gruppe von Personen mit gleichem Amt od. Beruf: ein K. von Ärzten behandelte das Staatsoberhaupt; b) Gesamtheit der Lehrer einer Schule: das K. versammelte sich im Lehrerzimmer; etw. im K. besprechen; c) (DDR) Gruppe von Anwälten, die gemeinsam Rechtsfälle bearbeiten. 2. Körperschaft* deren Mitglieder gemeinsam etw. beschließen: er ist Mitglied des -s des sowjetischen Außenministeriums. Kollektaneen [kotek'tainean. auch: ...ta'ne:anl <P1.) [spätlat. collectänea.zu lat. collectäneus = durch Sammeln zusammengebracht] (bildungsspr. veraltet): Sammlung von Auszügen. Zitaten aus literarischen, wissenschaftlichen Werken; Kollekte ßcD'lektal. die: -. -n [lat. collecta = Beisteuer. Geldsammlung, zu: colligere = (ein)sammeln]: 1. Sammlung von Geldspenden im od. nach dem Gottesdienst: die K. erbrachte über 100 Mark; die K. am heutigen Sonntag ist für ein Altenpflegeheim, für eine neue Orgel bestimmt. 2. (kath. Kirche veraltet) zur Liturgie /der Messe] gehören- des Altargebet. Kollekteur[...'t0:E).der;-s.-e [frz. collecteur < afrz. collecteur = Steuereinnehmer, zu lat. colligere. tKollekte] (veraltet): a) Lotterieeinnehmer; b) jmd.. der für wohltätige Zwecke sammelt; Kollektion [...'tßio:n]t die; -. -en [frz. collection < lat. collectio = das Aufsammeln]: a) Mustersammlung von Waren, bes. von neuesten Modellen der Textilbranche: eine K. von Lederwaren. Sportkleidung; Pariser Couturiers zeigten ihre -en für Frühling und Sommer; b) für einen bestimmten Zweck zusammengestellte Sammlung. Auswald: eine K. von Briefmarken, Gemälden; Bolls Analekten sind -en platter Allenveltsgedanken (Deschner. Talente 45): c) aus privater Neigung gesammelte Dinge: der Leuchter, die Spieluhr stammt aus der K. meiner Mutter; Ü diese Frau fehlt noch in meiner K. (scherzh.; diese Frau möchte ich haben)', kollektiv [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) [lat. collectlvus = angesammelt]: a) gemeinschaftlich: eine -e Lebens-. Wohnform, Wirtschaft. Zielsetzung; eine -e Führung; -es Handeln. Mißtrauen; Buchmalereien als Produkte -er handwerklicher Arbeit (Bild. Kunst 3. 63); seine Interessen k. vertreten; die Kinder k. erziehen; b) alle Beteiligten betreffend, erfassend; umfassend: sie würden sich auf das von Rußland gewünschte -e Sicherheitssystem ... einlassen (Dönhoff. Ära 217); Kollektiv [-]. das; -s, -e. auch: -s [2: russ. kollektiw]: l.a) Gruppe, in der Menschen zusammen leben , u. in der die Persönlichkeit des einzelnen von untergeordneter Bedeutung ist]: Den Behörden gegenüber tritt die Gruppe ( = Jugendliche u. Bewährungshelfer) als K. auf (Ossowski, Bewährung 10); Er wollte einer sein unter vielen, zum Ganzen gehören, zum K.; nicht mehr aufTallen. nicht mehr herausfallen (K. Mann. Vulkan 272); b) Gruppe, in der Menschen zusammenarbeiten; Team: wurde ein offizielles K. von Beratern einberufen (Dönhoff. Ära 190); Doch geht es hier ... um die Methoden des -s (= der Gruppe 47; Deschner. Talente 336). 2. in den sozialistischen Staaten von gemeinsamen Zielvorstellungen u. Überzeugungen getragene [Arbeits- u. Produktions 1 gemeinschaft: -e des Stahlwerkes, der Walzenstraßen, der Schmiedemaschine und der Glüherei (Neues D. 8. 11. 76. 3); das K. der Klasse 8 b in der Goethe-Oberschule (Neues D. 10. 6. 64. 8); Wir kämpfen in unserer Brigade um den Titel .Xollekliv der sozialistischen Arbeit" (Neues D. 12.6. 64,1). 3. (Statistik) beliebig große Gesamtheit von Meßwerten. Zälddaten. die an eindeutig gegeneinander abgrenzbaren Exemplaren einer statistischen Menge zu beobachten sind. 4. (Physik) Gesamtheit von Teilchen, deren Bewegungen infolge ihrer gegenseitigen Wechselwirkung mehr od. weniger stark korreliert sind. kollektiv-.Kollektiv-: -arbeit, die: kollektiv (a), im Kollektiv (1 b. 2) geleistete Arbeit; -ausstelhing, die: Ausstellung von Werken. Erzeugnissen eines Kollektivst b. 2): -bauer, der: in sozialistischen Ländern, bes. in der Sowjetunion, einer latuiwirtschßftliehen Produktionsgenossenschaft angehörender Bauer; -bedürfnis, das <meist Pl.> (Sozio!.): Bedürfnis, das erst aus dem sozialen Zusammenleben erwächst; ^be- wußtsein, das: Gesamtheit der Anschauungen u. Gefühle, die der Durchschnitt der Mitglieder einer Gesellschaft hegt; das K. stärken; -bildung, die (Sprachw.): als Kol- lektivum gebildetes Wort; -eigentum, das: Eigentum, das einem Kollektiv (1 a. 2) u. nicht jmdm. privat gehört; Erziehung, die (Päd.): überwiegende od. ausschließliche Erziehung durch das Kollektiv (1); -familie, die: in einem Kollektiv (1 a) lebende Großfamilie (b); -«eist, der <o. PL>: starkes Gefühl des Integriertseins in ein Kollektiv (1 a, 2); -gruppe, die: vgl. -familie; -haftung, die: vgl. -schuld; ^Improvisation, die: gemeinsames Stegreifspiel im Jazz; -iagd, die (DDR): von einem Jagdkollektiv durchgeführte Jagd; -Jäger, der (DDR); -letstung, die: vgl. -arbeit; -leiter, der: Leiter eines Kollektivs (2); -mitgiied, das: 1« Mitglied eines Kollektivs (1.2). 2. Kollektiv (2) als Mitglied einer Organisation. Institution; -schäm, die: vgl. -schuld; -schau, die: svw. t ^ausstelhing: -schuld, die <o. Pl.>: moralische Schuld einer Personengemeinschaft als Gesamtheit: die Frage der K. des deutschen Volkes im Hinblick auf die Verbrechen des Nationalsozialismus; Suffix, das (Sprachw.): Suffix, das ein Kollektivum bildet (z.B. -schart in Gesellschaft); -urteil, das: generalisierende, grob vereinfachende Vorstellung. Meitutng in bezug auf eine Gruppe; -Verpflichtung, die (DDR): das Sichverpflichten eines Kollektivs (2) zu bestimmten [Produktionsleistungen (Ggs.: Einzelverpflichtung); -vertrag, der: 1. arbeitsrechtlicher Vertrag zwischen einer od. mehreren Gewerkschatten einerseits u. einem od. mehreren Arbeitgeberverbänden andererseits; Tarifvertrag. 2. (DDR) kurz für t Betriebskollektivvertrag; ^Vertreter, der (DDR): vgl. -leiter; -Wirtschaft, die: landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft in sozialistischen Staaten, bes. in der Sowjetunion: Kolchose: In der Sowjetunion folgte ... die Zusammenfassung der rd. 24 Millionen bäuerlicher Betriebe in -en ab 1929 (Fraenkel. Staat 24). kollektivieren Dcolekti'vi:ran] <sw. V.; hat): in Kollektive (2) überführen: in den sozialistischen Staaten ist die Landwirtschaft kollektiviert; Ü die Verantwortung der Eltern für die Kinder zu verteilen und zu k. (Wohngruppe 58): <Abl.:> Kollektivierung, die: -. -en: das Kollektivieren; Kollektivismus [...'vismos], der: -: 1. Anschauung, die dem Kollektiv da, 2) unbedingten Vorrang gegenüber dem Individuum einräumt, so daß das Kollektiv u. seine Notwendigkeiten den Entfaltungsspielraum des Individuums bestimmen; Obwohl die letzten Jahrzehnte fast überall zum Vormarsch des K. auf Kosten des Individualismus geführt haben (Fraenkel, Staat 307). 2. kollektive Wirtschaftslenkung mit Vergesellschaftung des Privateigentums; Kollektivist [...'vistj. der; -en. -en: Anhänger des Kollektivismus; kollek- tivjsti§ch <Adj.>: den Kollektivismus betreffend: im Sinne des;Kollektivismus:Kollektivität!...vi'ts.t],die;-: I. Gemein- 1514
kollokieren schajtlichkeit: ... daß die gemeinsamen Erfolge auf K. in der Arbeit beruhen (Volk 10. 7. 64. 1). 2. Gemeinschaft (2): Es geht ja nicht um den Stand - Angriffe gegen eine K. sind immer ungerecht (Tucholsky, Werke II. 147); Kol- ftckttvum [...'ti:vumj. das; -s. ...va [lat. nömen collect/vum] (Sprachw.): Bezeichnung, die mehrere gleichartige Gegen- stände, Lebewesen od. Sachverhalte zusammenfallt; Sammelbezeichnung,-nameiz. B. Herde.Gebirge.Knappschaft); Kollektor [ks'lektor. auch: ...to:£l. der; -s, -en [...'to:ren; zu lat. colligere. fKollektJ: 1. (Elektrot.) auf der Welle einer elektrischen Maschine aufsitzender Bauteil für die Stromzufuhr od. -aufnaJime. 2. (Physik) Vorrichtung, in der> unter Ausnutzung der Sonnenstrahlung] Strahlungsenergie gesammelt wird; <Zus. zu 1:> Kollektorbürste, die; -. -n (Elektrot.): Bürste aus Kupferdralugewebe od. Kohle, die zur Stromzufuhr od. -aufnähme auf dem Kollektor (1) schleift; Kollektiv [...'tu?], die; -, -en (österr.): kurz für ILottokollektur. Kollenchym Dt3lenty:ml. das; -s. -e Izu griech. kölla = Leim u. egchyma = Aufguß] (Bot.): dehnungs- u. wachs- tumsjähiges pflanzliches Festigungsgewebe I in krautigen, 2. T. noch wachsenden Pflanzenteilen ]'. 'Koller ['kalel. das; -s, - [spätmhd. koller, goller. mhd. kol- lier. gollier < frz. collier. tKollier): 1. (früher) a) großer, vorn geschlossener Kragen; b) enges, die Oberarme bedek- kendes. capeartiges Jäckchen. 2. a) (früher) ärmelloses Le- derwanis; b) lose aufliegendes, passenartiges Schulterstück (z. B. am Trenchcoat). Voller [-). der. -s. - [mhd. kolre. ahd. kolero = Wut < mlat. cholera = galliges Temperament. Zornausbruch < lat. cholera < griech. cholera = Gallenbrechdurchfall; vgl. Choleral: 1. (ugs.) Zornausbruch; anfallartiger Zustand, in dem sich Emotionen entladen, die sich im Zusammenhang mit etw. Unangenehmem angestaut haben: jmdn. packt der K.; Dann überfällt sie der K. des Alleinseins (Fussenegger. Zeit 286); einen K. haben, kriegen. 2. (Tiermed.) kurz für t Dummkoller. Kpllergang,der; -[eis. ...gange [zu landsch. Koller = Kugel; Rolle. Walze, vgl. Rollern]: svw. t Brecher (2). kQllerig<Adj.; nicht adv.> [tTCollerJ (ugs.): in Wut geratend: Grob wie ein Hauklotz, k. wie ein Hahn (Fr. Wolf. Zwei 163). Kpllennühle, die; -. -n [vgl. Kollergang]: svw. 7 Brecher (2). 'kollern ['kahm] <sw. V.; hat) [wohl lautm.. nach dem Laut des Truthahns u. den Balztönen einiger Vogelarten]: 1. (bes. vom Truthahn) rollende .kullernde, gurgelnde [kräftige] Laute ausstoßen: der Truthahn kollert; Ü dumpfe Trommeln kollern (Kaiser. Villa 54); kollernd auflachen; in meinem Bauch kollert es; <subst.:> das Kollern in den Gedärmen. \ollern [-1 <sw. V.; hat) [zu t Voller]: 1. (ugs. veraltend) einen ^Koller (1) haben. 2. (vom Pferd) den 2Koller (2). Dummkoller haben. \ollern [-] <sw. V.) [zu (ost)md. Koller = Kugel, (bes. schles.:) Rolle. Walze; Weiterbildung von: Kulle < mhd. kugele = Kugel] (landsch.): a)purzeln, rollen; kullern <ist>: Steine, Früchte kollern zu Boden; ... kollerten sogar dicke Tränen aus ihren blauen Augen auf die rosigen Wangen (Habe. Namen 183); b) <k. + sich) sich irgendwohin wälzen <hat>: „Nicht so'4, sagte das Auto, kollerte sich auf die rechte Seite (Reinig, Schiffe 56). Koliett Oo'letl, das; -s. -e [frz. collet. eigtl. Vkl. von: col = Hals < lat. Collum] (veraltet): Reitjacke. !Kolli ['kalil: PI. von t Kollo; ^olll [-]. das; -s. -[s] [ital. colli (PI.), tKollo] (österr.): Frachtstück, großes Paket. kollidieren [kDli'di.ran] <sw. V.) [lat. collldere = zusammenstoßen, aufeinanderprallen, zu: laedere = verletzen, beschädigen, t lädieren]: 1. (von Fahrzeugen) zusammenstoßen <ist>: mehrere Fahrzeuge kollidierten [miteinander] in dichtem Nebel; die beiden Flugzeuge wären um ein Haar kollidiert; das Schiff ist mit einem Eisberg kollidiert; Ü Ein kleines Mädchen, das einen Pappbecher voll Fresca vor sich her trägt, ist drauf und dran, mit einem Dreikäsehoch zu k. (Wolfe [Übers.]. Radical 105). 2. auf Grund seiner Geartetheit mit anderen [ebenso berechtigten] Interessen, Ansprüchen o. ä. zusammenprallen / u. nicht zu vereinen sein, im Widerspruch zueinander stehen] <hat>: diese Forderungen kollidieren [miteinander!; die Interessen des eigenen Landes kollidierten mit denen der anderen Staaten; in denen ( = den 70er Jahren) man. wenn man schon in den 60er Jahren ständig kollidiert hat... (Bundestag 190.1968. 10304); die beiden Veranstaltungen, Vorträge kollidieren miteinander (überschneiden sich, finden [etwa] zur gleichen Zeit statt, so daß man nicht beide besuchen kann). Kollier Oo'Ue:!. das; -s. -s [frz. collier = Halsband, -kette < mlat. collarium < lat. colläre (fKollar). zu: Collum = Hals]: 1. wertvolle, aus mehreren Reihen Edelsteinen od. Perlen bestehende Halskette. 2. schmaler Pelz, der um den Hals getragen wird: ein K. aus Nerz. Kollimation flolima'tsio:nl. die; -. -en [zu nlat. collimare. verderbte Form von lat. collineäre = in eine gerade Linie bringen]: das Zusammenfallen zweier Linien an einem Meßgerät (z.B. beim Einstellen eines Fernrohrs); Kollimator [...'ma.tor. auch: ...to:g], der; -s. -en [...ma'to:ran]: 1. Vorrichtung in optischen Geräten, mit der ein unendlich entferntes Ziel in endlichem Abstand dargestellt wird. 2. (Kernphysik) Vorrichtung, mit der aus einem / 7 eilchen/strahl ein Bündel mit bestimmtem Raum winkel ausgeblendet wird; kol- linear [kalinea:?] <Adj.; o. Steig.) [vgl. Kollimationl (Math.): eindeutig aufeinander abbildbar; Kollineation [...ea'tßio:n]. die; -. -en (Math.): eindeutige Abbildung zweier geometrischer Figuren aufeinander. Kolliquation [k:>likva'tßjp:n]. die; -. -en [zu lat. con- = mit- u. spätlat. liquätio = das Schmelzenl (Med.): Abbau von Körpergewebe durch Einschmelzung, Verflüssigung. Kollision Doli'zjpm]. die; -. -en [lat. colllsio = das Zusammenstoßen, zu: collldere. tkollidieren]: 1. das Kollidieren (1); Zusammenstoß von Fahrzeugen: eine K. zwischen einem Lastwagen und einem Touristenbus; die K. eines Vergnügungsdampfers mit einem Frachtschiff; auf der Autobahn kam es wegen Glatteis zu zahlreichen -en. 2. das Kollidieren (2) mit jnubn.. etw.; / Widerjstreit: die ersten .... die mit dem ebenfalls nationalbewußten de Gaulle in K. und Rivalität geraten würden (Dönhoff. Ära 202); <Zus, zu 2:> Kollisionskurs, der <o. Pl.>: eingeschlagene Verhaltensrichtung, bei der man es auf Kollisionen (2) mit jmdm., etw. ankommen läßt: auf K. zwischen privaten und öffentlichen Interessen steuern; mit dem Regime, mit den Machthabern auf K. gehen (sich mit ihnen anlegen). Kollo flolo], das; -s. -s u. Kolli [ital. collo, auch: Hals. Nacken < lat. Collum, also eigtl. = das. was auf dem Nacken getragen wird]: Frachtstück (z.B. Ballen. Kiste). Kollodium flo'kxdiom], das; -s [zu griech. kollodes = leimartig, klebrig]: zum Verschluß kleiner Wunden, zur Lack- u. Filmfabrikation verwendete zähflüssige Lösung schwach nitrierter Zellulose in einem Gemisch aus einem Teil Alkohol u. zwei Teilen Äther; <Zus.:> Kollodiumwolle, die: niedrig nitrierte Zellulose, die u. a. zur Herstellung von Kollodium, Zelluloid u. Lacken verwendet wird; kolloid [k:>lo'i:tl: t kolloidal; Kolloid [-1. das; -[e]s, -e [engl, collo id. zu griech. kölla = Leim u. -oeides = ähnlich, wahrsch. gepr. von dem engl. Chemiker u. Physiker Th. Graham (1805-1869)] (Chemie): Stoff, der sich in feinster, mikroskopisch nicht mehr erkennbarer Verteilung in einer Flüssigkeit od. einem Gas befindet; kolloidal floloi'da:ll <Adj.; o. Steig.) [engl, colloidal] (Chemie): a) in einer Flüssigkeit od. einem Gas sehr fein verteilt: -er Schwefel; k. gelöste Stoffe; b) Stoffe in feinster Verteilung enthaltend: eine -e Lösung; Kolloidchemie, die; -: physikalische Chemie, die sich mit den besonderen Eigenschaften der Kolloide befaßt; Kolloidreaktion, die; -. -en (Med.): zur Diagnostik (z. B. von Syphilis. Hirnhautentzündung) herbeigeführte chemische Reaktion, die auf dem verschiedenen Verhalten der einzelnen Eiweißarten in Blut u. Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit beruht. Kollokation Ooloka'tßio:n], die; -. -en [lat. collocätio = Anordnung, zu: collocäre. tkollokieren]: 1. (veraltet) Anordnung der Reihenfolge [zu berücksichtigender Gläubiger 1; Anweisung des Platzes. 2. (Sprachw.) a) inhaltliche Kombi- nierbarkeit sprachlicher Einheiten (z. B. dick + Buch, aber nicht: dick + Haus); b) Zusammenfall verschiedener Inhalte in einer lexikalischen Einheit (z.B. engl, to swim u. to float in dt. schwimmen); <Zus. zu 1:> Kollokationsplan, der: (im schweizerischen Recht) von der Konkursverwaltung angefertigtes Verzeichnis der Konkursforderungen; kollokieren [...'ki:ranl <sw. V.; hat) [lat. collocäre = unterbringen. (an)ordnenl: a) inhaltlich zusammenfassende, sprachliche Einheiten miteinander verbinden:... werden in diesen poesiesprachlichen Diskursen Lexeme kollokiert. die semantisch inkompatibel sind (Henne. Semantik 51); b) zusammen mit einem anderen sprachlichen Inhalt in einer lexikalischen 1515
kolloquial Einheit enthalten sein: mit dem Verbum ..schwimmen" kollokieren sowohl bewegte als auch unbewegte Objekte. kolloquial [lolo'kvia:!] <Adj.; o. Steig.) [viell. unter Einfluß von engl, colloquial, zu tKolloqium] (Sprachw.): wie im Gespräch üblich, hinsichtlich der Ausdrucksweise nicht förmlich od. literarisch; für die Redeweise im Gespräch charakteristisch; Die in -em Ton gehaltene „Einleitung" des ... Ordinarius ... ist eine nachgelassene Vorlesungsschrift (Deutsche Literaturzeitung 10/11, 1972. Sp. 834); Kollo- quialismus [...ahsmos]. der: -, ...men (Sprachw.): der Redeweise im Gespräch od. in einer bestimmten Landschaft angehörender Ausdruck: Neue Mitarbeiter ( =am Wörterbuch) bringen neue Kolloquialismen mit (FAZ 13. 10. 73): Kolloquium (ko'bkviom, auch: k;Vlo:...). das: -s. ...ien [...pn; lat. colloquium = Unterredung. Gespräch!: a) zeitlich festgesetztes wissenschaftliches Gespräch zwischen Hochschullehrern u. Studenten]: ein K. abhalten; gewann das Aufnahmegespräch allmählich den Charakter eines militärischen-s (Kant. Impressum 352); b) Zusammenkunit von Wissenschaftlern od. Politikern zur Erörterung bestimmter Probleme: ein internationales K. über Völkerrecht; c) (österr.) kleinere mündliche od. schriftliche Prüfung an einer Hochschule, bes. über eine einzelne Vorlesung. kollrig: t kollerig. kolludieren [kDludi:ren] <sw. V.: hat) [lat. collüdere = mit jmdm. unter einer Decke stecken! (jur.): zum Nachteil eines Dritten mit jmdm. zusammenwirken; sich zur Täuschung eines Driften mit jmdm. absprechen. Kollumkarzinom [kalom-]. das; -s. -e [zu lat. Collum = Hals (3c) u. tKarzinom! (Med.): Krebs im Bereich des Gebärnmtterhalses. Kollusion [kolu'zio:n). die; -. -en [lat. collüsio = geheimes Einverständnis, zu: collüdere. tkolludieren] (jur.): a) das Kolludieren; b) Verdunkelung, Verschleierung einer Straftat (z. B. durch Vernichtung wichtigen Beweismaterials): (Zus.:)Kolhisionshandlung,die (jur.): Handlung zum Zwek- ke der Verdunkelung einer Straftat. kotmatteren [kDlma'ti:ran! <sw. V.; hat) [frz. colmater, zu: colmate < ital. colmata = aufgeworfener Damm, zu: coimare = aufhäufen.zu: colmo < lat.culmen = höchster Punkt. Gipfel. Kuppe!: eine Kolmation durchführen: Kohna- tion [...'tßio:nJ. die; -. -en: svw. tAuflandung (a). Kölnischwasser [koelnif vas^l, das: -s. -. Kölnisch Wysser. das; - -s. - - [vgl. Eau de Colognel: (ursprünglich tmr in Köln hergestelltes) Dujrwasser (a) unter Verwemlung ätherischer öle aus Zitrone. Bergamotte u. a.: mit Kölnischwasser getränkte Erfrischungstücher; sich gegen Kopfschmerzen die Schläfen mit Kölnisch Wasser einreiben. Kok) ['ko:lo!, der; -s.-s [serb. kolo, eigtl. = Rad): Volkstanz aicf dem Balkan, bei dem sich die Teilnehmer mit wechselndem Schritt im Kreis bewegen. Kolobom [kolo'bo:mJ. das; -s, -e [zu griech. kolöböma = das Verstümmelte! (Med.): angeborene cxi. erworbene Spaltbildung, bes. im Bereich des Auges od. des Gaumens. Kolombine [kobm'biins], Kolumbine [kolom...]. die; -. -n [ital. Colombina, eigtl. = Täubchenj / in buntgeflecktem Kleid, mit schwarzer Halbmaske] als listige, kokette Zofe u. Partnerin des Harlekins auftretende weibliche Hauptfigur der Commedia deir arte. Kotombowurzel [ko'bmbo-]. die; -. -n [wohl zu südostafri- kan. (Bantu) kalumb (Pflanzenname) unter fälschlicher Anlehnung an den Städtenamen Colombo (Hauptstadt von Sri Lanka)]: als Magenmittelu. Adstringens verwendete getrocknete Wurzel einer in Ostafrika wachsenden holzigen Schlingpflanze mit bandförmig gelappten Blättern. Kokmetrie [kolome'tri:]. die; - [zu tKolon (1) u. t-metrie! (Literaturw.): Gliederung bzw. Aufteilung der in antiken u. mittelalterlichen Handschriften fortlaufend geschriebenen Verse in Kola (tKolon 1): Kolon [ko:bnl. das; -s. -s u. Kola [lat. cölon < griech. kölon = (Körper)glied; gliedartiges Gebilde; Satzglied!: I. (antike Metrik, Rhet.) auf der Atempause beruhende rhythmische Sprecheinheit in Vers u. Prosa. 2. (veraltet) Doppelpunkt. 3. (Med.) Grimmdarm. Kolonat [kolo'na.tj. das. auch: der: -[e]s. -e [spätlat. colönä- tus = Bauernstand!: (in der römischen Kaiserzeit) Gebundenheit der Pächter an ihr Land; Kolone [ko'lo:nal, der: -n. -n [lat. colönus!: (in der römischen Kaiserzeit) freier, aber [erblich! an seinen Landbesitz gebundener Pächter. Koionel [kolo'ncl], die: - [ital. colonello = kleine Säule] (Druckw.): Schriftgrad von 7 Pimkt. Koloniakübel: fColoniakübel. kolonial [kolonia:l] <Adj.; o. Steig.) [frz. colonial. zu: colo- nie < lat. colönia. t Kolonie]: 1. <nur attr.) die Kolonien betreffend, kennzeichnend: -e Streitigkeiten; -e Unterdrük- kung. Ausbeutung; -e Eroberungen (Eroberungen von Kolonien); in den -en ... Ländern (in den Ländern mit dem Status von Kolonien; Fraenkel. Staat 51). 2. (Biol.) eine Kolonie (4) darstellend; in der Form einer Kolonie: die -e Lebensweise von Algen; Möwen brüten k. Kolonial- (Kolonie I): -beamte, der: in eimr Kolonie eingesetzter Beamter; Mlienst. der: dienstliche Tätigkeit in einer Kolonie; -gebiet, das: svw. tKolonie (1); -handel, der (veraltend): Handel mit den Kolonien; ^herr, der: Vertreter der in einer Kolonie herrschenden ausländischen Staatsmacht; -herrschaft, die <o. PL): Herrschaft einer ausländischen Staatsmacht in einer Kolonie; -Joch, das <o. PI.) (geh. emotional): svw. Kherrschaft; -krieg, der: um den Enverh od. die Sicherung von Kolonien geführter Krieg; ^land, das <P1. -länder): vgl. ^gebiet; -macht, die: durch den Besitz von Kolonien einflußreiche Großmacht; -metho- den <PI.) (abwertend): inhumane Verhaltensweise, wie sie in den Kolonien üblich war; -Politik, die <o. PL): auf den Erwerb u. die Sicherung von Kolonien gerichtete Politik; -Produkt, das: vgl. -waren: -regime, das (abwertend): vgl. -macht; -reich, das: großes Kolonialgebiet; ^stil. der <o. PL): vom / englischen! Mutterland geprägter, durch eine vornehm-klassizistische Note gekennzeichneter Baustil in den ehemaligen Kolonialländern; -truppe, die: Truppe der in einer Kolonie herrschenden ausländischen Staatsmacht; -volk.das: einheimische Bevölkerung einer Kolonie; -waren <PI.) (veraltend): Lebens- u. Genußmittel laus Übersee], dazu: -Warengeschäft, das (veraltend): Lebensmittelgeschäft, ^warenhandel. der (veraltend): Lebensmittelhandel, -warenhändler, der (veraltend): Lebensmittelhändler, -wa- renladen, der (veraltend): Lebensmittelladen; -zeit, die <o. PL): Zeit, in der bestimmte Länder Kolonien waren. kolonialisieren Ocolonializhran] <sw. V.; hat): jmdn. in koloniale Abhängigkeit bringen; <Abl.:> Kotoniahsjening, die; -. -en: das Kolonialisieren; Kolonialismus [...'lismosl. der; -: auf Erwerb u. Ausbau von Kolonien (1) gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen u. machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung u. wirtschaftlicher Ausbeutung der i unterentwickelten] abhängigen Völker; Kolonialist [...'Iistl. der; -en. -en: Anhänger des Kolonialismus: In der Resolution wird ... der Kampf gegen die „Quisünge der Kolonialisten" ... gefordert (Welt 17. 2. 62. 5); kolonialj- stisch <Adj.; Steig, ungebr.): dem Kolonialismus entsprechend, nach seinen Prinzipien vorgehend: den Bruch zwischen der Dritten Welt und dem -en Westen (MM 17. 4. 72. 26); Kolonie [kolo'ni:]. die; -. -n [...ton; lat. colönia = Länderei; Ansiedlung. Kolonie, zu: colere = bebauen. (be)wohnen bzw. zu: colönus = Bebauer. Bauer. Ansiedler!: 1. auswärtige Besitzung eines Staates, die politisch u. wirtschaftlich von ihm abhängig ist: die ehemaligen französischen -n in Afrika; eine alte britische K.; -n ausr beuten, erwerben; daß in den -n die Entwicklungs- und Erziehungsaufgabe ernst genommen wurde (Fraenkel. Staat 154). 2. Gruppe von Personen gleicher Nationalität, die im Ausland (tun gleichen Ort ] lebt u. dort die Traditionen des eigenen Landes pflegt: die deutsche K. in Rom. Paris; Ü Die Hannoveraner gingen -unterstützt von ihrer mächtigen K. (Sport; ihren beieinandersitzenden Schlachtenbummlern) - zu massiven Gegenangriffen über (Walter. Spiele 163). 3. Siedlung: Diese K. war in den Elendsjahren nach dem Weltkriege aus einem Barackenlager entstanden (Fallada. Trinker 52); eine kleine Laube in der K. Grüne Weide (Baum. Paris83). 4. (Biol.) mehr od. weniger lockerer Verband ein- od. mehrzelliger pflanzlicher od. tierischer Individuen einer Art: -n von Bakterien; Möwen brüten in -n; Ü wie die ... Tabak teile erst in dichter K.. dann sich auflösend, auf der Oberfläche schwammen (Böll. Haus 75). 5. a) kurz für t Ferienkolonie; b) kurz für t Strafkolonie: Kolonisation [koloniza't$io:n]. die; -. -en [frz. colonisation. engl, colonisation; vgl. kolonisieren]: 1. Grürulung u. Entwicklung von Kolonien (1) (Ggs.: Dekolonisation). 2.a) das Kolonisieren (2); die K. des Ostens; b) wirtschaftliche Entwicklung rückstätuiiger Gebiete des eigenen Staates: die innere K.; Kolonisator [...'za:tnr. auch: ...to:g]. der: -s. -en l...za'to:ran; zu Tkolonisieren): 1. jmd., der fiihrend 1516
kolossalisch an der Gründunis u. Entwicklung von Kolonien (1) beteiligt ist: Einer der größten -en (Grzimek. Serengeti 105). 2. jmd., der kolonisiert (2); kolonisatorisch [...za'to:nJl <Adj.: o. Steig.): die Kolonisation betreffend: kolonisieren [...'zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. coloniser (engl, to colonize). zu frz. colonie. tKolonie]: 1. aus einem Gebiet eine Kolonie (1) machen (Ggs.: dekolonisieren): wo die Römer kolonisierten (Kolonien gründeten; Jacob. Kaffee 53). 2. urbar machen, besiedeln u. wirtschaftlich erschließen: durch geraubte Negersklaven Amerika k. zu lassen (Jacob, KafTee 160); KoJontskrung, die; -. -en: das Kolonisieren; Kolonist [...'nist],der; -en.-en [engl, colonistj: 1. europäischer Siedler in einer Kolonie (1): deutsche, englische -en. 2. jmd.. der kolonisiert (2). 3. jmd., der in einer Kolonie (3) wohnt: Ein modernes Altersheim, das der Kolonie angegliedert ist. nimmt sich der arbeitsunfähigen -en an (FAZ 25. II. 67, Bilder und Zeiten). 4. (Bot.) svw. tAdventivpflanze. Kolonnade [kob'na:dd]. die; -. -n [frz. colonnade < ital. colonnato. zu: colonna = Säule < lat. columna): als Teil eines Gebäudes (xl. als selbständige Platzumgrenzung o. ä. errichteter Säulengang, bei dem das die Säulen verbindende Gebälk im Unterschied zu Arkaden gerade ist: die -n Berninis am Petersplatz in Rom; unter den -n; Kolonne [ko'bnal.die; -. -n [frz. colonne = Säule; senkrechte Reihe: Marschformation < lat. columna = Säule): l.a) in langer Formation marschierende Truppe: vorbeimarschierende, im Marsch befindliche -n; *die fünfte K. (ein Spionage- u. Sabotagetrupp; nach der Antwort des Generals Mola im spanischen Bürgerkrieg auf die Frage, welche seiner vier Kolonnen Madrid einnehmen werde, wobei er mit der fünften Kolonne die in der Stadt befindlichen Nationalen meinte): die ferngesteuerte fünfte K. Moskaus; b) lange Formation in gleichmäßigen Abständen hintere inander fahrender Imilitärischer / Fahrzeuge: eine K. vorrückender Panzer; eine lange K. von Kraftfahrzeugen, Lastwagen; „Verkehrsstauungen und Kolonne fahren" haben erlebt oft 13% (Spiegel 53. 1971. 49); c) in langer Formation sich fortbewegende Gruppe von Menschen: eine K. von Demonstranten. Gefangenen, treckenden Flüchtlingen; die K. löste sich auf: eine K. bilden; sich in eine K. einordnen; d) für bestimmte Arbeiten im Freien zusammengestellter Trupp: Es bedurfte vieler... -n Arbeitsloser .... um Straßen ... wieder deutlich zu machen (Grass. Hundejahre 242); Ich habe solche Idioten in der K. gehabt (Aberle. Stehkneipen 81). 2. senkrechte Reihe untereinandergeschriebener Zahlen, Zeichen od. Wörter Ieiner Tabelle): wir ... schrieben die Würfe zu -n untereinander (Kaschnitz. Wohin 210). 3. (Druckw.) svw. tDruckspalte. Kolumne (1). 4. (Chemie) zur Destillation von Stoffen verwendeter säulen- od. turmartiger Apparat. KolQnnen-: -Schrift, die: Schrift, deren Zeichen nicht nebeneinander stehen, sondern in Kolonnen (2) untereinander geschrieben werden (z. B. die chinesische Schrift); -Springer, der (ugs.): in einer Kolonne (1 b) fahrender Autofahrer, der ständig überholt u. dabei die Lücken zwischen den Fahrzeugen zum Ein- bzw. Ausscheren nutzt; ^verkehr, der: Fahren im K. erfordert erhöhte Aufmerksamkeit. Kolophon [kolo'fo:nJ. der: -s, -e [griech. kolophon = Gipfel, Abschluß): 1. in Handschriften u. Frühdrucken des MA. am Schluß stehende Angaben über Autor. Titel, Schreiber bzw. Drucker. Erscheinungsort u. -jaixr: vgl. Impressum. 2. (veraltet) Schlußstein (2); Kolophonium [...njom], das; -s [griech. (he) Kolophönia (rhetine] = kolophonisch(es Harz), nach der griech. Stadt Kolophon in Kleinasienl: gelbes bis schwarzbraunes Harz, das bei der Destillation von Kiefernharz entsteht u. für Lacke u. Seifen sowie zum Bestreichen von Geigenbögen verwendet wird. Koloradokäfer [kolo'ra.do-], der: -s. - [das Insekt wurde im 19. Jh. aus Colorado (USA) nach Mitteleuropa eingeschleppt]: svw. t Kartoffelkäfer. Koloratur [kolora'tu:y], die; -. -en [ital. coloratura = Farbgebung; Ausmalung. Verzierung. Ausschmückung; vgl. kolorieren] (Musik): stimmliche Virtuosität erfordernde, mit Läufen u. Sprüngen versehene Passage einer Arie: die Partie der .»Königin der Nacht" enthält viele -en; sie singt K. (führt im Gesang Koloraturen aus). Koloratur-: -alt. der: 1. vgl. -sopran (1): die Partie der Rosina im „Barbier von Sevilla" hat Rossini für K. geschrieben. 2. vgl. ^sopran (2); -arie, die: stark durch Koloraturen gekennzeichnete Arie; -gesang, der <o. Pl.>: das Singen von Koloraturen; -Sängerin, die: im Koloraturgesang ausgebildete Sängerin; ^sopran, der: 1. für Koloraturen besonders geeignete hohe Sopranstimme; sie hat einen K.; sie singt K. (in hoher, für Koloraturen geeigneter Sopranlage) . 2. Sängerin mit einer für Koloraturen besonders geeigneten hohen Sopranstimme. kolorieren [kolo'ri:ran] <sw. V.; hat) [ital. colorare (auch: colorire) < lat. colöräre = färben, zu: color = Farbe]: 1. eine Zeichnung od. Druckgraphik [mit WasserfarbenI ausmalen: Stiche, Federzeichnungen k.; eine kolorierte Stadtansicht. 2. (Musik; 15./16. Jh.) eine Komposition durch Umspielung der Melodie verzieren; <Abl.:> Kolorjerung, die; -. -en: das Kolorieren; Kolorimeter [kolori-]. das; -s, - [t-meter] (Chemie): Gerät zur Bestimmung der Konzentration farbiger Lösungen: Kolorimetrk. die; - [t-metrie]: 1. (Chemie) Bestimmung der Konzentration einer Lösung durch Messung ihrer Farbintensität. 2. (Astron.) Temperaturbestimmung der Gestirne durch Vergleich von künstlich gefärbten Lichtquellen mit der Farbe der Gestirne; kolorimetrtsdi <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Chemie. Astron.): die Kolori- metrie betreffend; Kolorismus [...'nsmos]. der; - (Kunst- wiss.): Betonung der Farbgebung bei Bildern, die vowiegend von der Farbe her konzipiert sind (z. B. im Impressionismus); Kolortst [...'rist]. der; -en, -en: l.a) jmd., der eine Zeichnung od. Druckgraphik koloriert; b) Maler, der den Schwerpunkt auf das Kolorit da) legt. 2. einer der deutschen Organisten des 16. Jh.s. die durch Kolorieren (2) Lieder. Tänze u. Vokalsätze für ihr Instrument bearbeiteten; kolorjstisch <Adj.; 0. Steig.): das Kolorit betreffend; Kolorit [kolo'rht. auch: ...nt], das; -[e]s. -e, auch: -s [ital. colorito, zu: colorire. Nebenf. von: colorare. vgl. kolorieren]: l.a) Farbgebung in der Malerei; ein tiefbraunes, warmes, blasses, heiteres K.; das K. eines Malers; b) (Med.) Farbe, Pigmentierung der Haut; c) Farbe. Farbmuster: Deshalb ließ man Spezial- dessins und -s entwickeln (Herrenjournal 3, 1966. 14). 2. (Musik) durch Instrumentation u. Harmonik bedingte Klangfarbe: die ... Melancholie dieser Dichtungen sind durch den Komponisten in ein schillerndes, atmosphärisches K. (instrumental) ... gehüllt worden (MM 26. 11. 65.47). 3. eigentümliche Atmosphäre; ausgeprägter besonderer Charakter: das K. einer Stadt, eines Dialekts. Koloß [ko'bs.auch: ka...l, der; Kolosses. Kolosse [lat. colos- sus < griech. kolossös]: a) Riesenstandbild: der K. von Rhodos; Ü war Deutschland nicht wieder zu einer echten Großmacht geworden. Es war ein K. auf tönernen Füßen (konnte jeden Augenblick zusammenbrechen; nach Daniel 2, 31-35; Niekisch. Leben 236): b) (ugs. scherzh.) große, schwergewichtige Person, von der man sich fast erdrückt fühlt; sie ist ein K.; typisches Selbstgespräch eines vitalen Kolosses (Andersch, Rote 224); c) Gebilde von gewaltigem Ausmaß: Der K. aus Stahl ( = Panzer) .. blieb vor ihnen stehen (Kirst. 08/15, 733); Dem gefährlichen russischen „Koloß" Gebiete abzunehmen (Welt 7. 7. 62. Forum); (Abi.:)kolossal [kob'sa:l, auch: k^...] <Adj.> [frz. colossal]: 1. (nicht adv.) in seiner Art von riesenhafter Größe ///. beeindruckender WuchtJ: -e Bauten; eine -e Plastik; eine -e Hornbrille; ein hinreichend -er Schinken (Lenz, Suleyken 35). 2. (ugs. emotional) a) (nicht adv.> sehr groß, stark in bezug auf Ausma/S. Grad, Intensität. Wirkung: ein -es Gehalt; ein -er Irrsinn: -es Glück haben; einen -en Schrek- ken bekommen; Die ... Herren ... lauschten dem festlichen Lärm. .XolossaP\ sagte ... einer von den ... jungen Leuten leise (K. Mann. Mephisto 10); b) (intensivierend bei Adj. u. Verben) sehr, in beeindruckendem Mali: es gab k. viel Schnee; als ob Atheismus etwas k. Katholisches sei (Th. Mann. Zauberberg 649); die Polizei hat k. durchgegriffen; das erleichtert die Sache k. Kolossal-: -biW, das: vgl. ^gemälde; ^film, der. Film /mit OberlängeJ. der große historische, biblische o.a. Themen hauptsächlich in Massenszenen darstellt; Monsterfilm; ^ge- malde, das: Gemälde von kolossalen Ausmaßen; ^Ordnung, die (Archit.): in der späten Renaissance u. im Barock übliche Gestaltung von Fassasien, wobei Säulen od. Pilaster zwei od. mehrere Geschosse übergreifen: -Schinken, der (salopp): a) svw. Nfilm; b) svw. Ngemälde: -statue. die: vgl. ^ge- mälde. kolossglisch (Adj.; nicht adv.) (geh.. veraltet): svw. t kolossal (1): -e Frauengestalten; Die -e Größe und Breite seiner monströsen Figur waren geeignet. Schrecken und Ehrfurcht um sich zu verbreiten (K. Mann. Mephisto 26); 1517
Kolossalitat Kolossalität [...sali'teit], die; - (selten): das Kolossale einer Person od. Sache: riesenhafte Ausmaße. Kolostralmilch [kobs'tra:!-], die; -. Kolostmm [ko'bstrum], das; -s [lat. Colostrum = Biestmilch] (Med.): milchartiges Sekret der weiblichen Brustdrüsen, das bereits vor u. noch einige Tage nach der Geburt abgesondert wird. Kolotomie [koloto'mi:], die; -. :n [...i:dn; zu griech. kölon = Körperglied. Darm u. tome = das Schneiden] (Med.): operative Öffnung des Dickdarms [zur Anlegung eines künstlichen Afters]. Kolpak: t Kaipak Kolpinghaus l'kolp/o-l. das; -es. -häuser [nach dem dt. kath. Theologen A. Kolping (1813-1865), dem Gründer des Kolpingwerks, einer internationalen Bildungs- u. Aktionsgemeinschaft von kath. Angehörigen aller Lehrberufe): dem Kolpingwerk angeschlossenes Jugendwohnheim. Kolpitis [kDl'pi.tisl. die; -. ...itiden [...pi'ti:dn; zu griech. kölpos = Vertiefung] (Med.): Entzündung der weiblichen Scheide. Kolportage frolpor ta:33. österr.: ...a.3].die; -,-n [frz. colpor- tage, vgl. kolportieren): 1. literarisch minderwertiger, auf billige Wirkung abzielender Bericht: ein Stoff, der nahe bei der K. liegt; Verbrechen, wenn nur das Verbrechen gezeigt wird, ist theatralisch öde, kommt über K. nicht hinaus (Welt 26. 7. 65. 5). 2. Verbreitung von Gerüchten. 3. (veraltet) i'Hausierer/Handel mit Kolportageliteratur. Kolportage-: ^Handel, der <o. PI.) (veraltet): svw. tKolportage (3); ^literatur. die: literarisch wertlose / SensationsJUte- ratur: ^roman. der: literarisch wertloser Roman [ in Fortsetzungen]; Schundroman. kolportagehaft <Adj.; -er. -este>: in der Art der Kolportage (1): eine -e Handlung; der Schluß des Stückes wirkt k.; Kolporteur [...'t0:p|, der; -s. -e [frz. colporteur = Hausierer): l.jnul.. der Gerüchte verbreitet. 2. (veraltet) fliegender Händler für Zeitungen, Zeitschriften. Bücher: Vom volkstümlichen Flugblatt bis zum medizinischen Hausfreund ging der große Teil jener frühen Stapelliteratur durch die Hand der -e (Enzensberger, Einzelheiten I. 138); kolportieren [...'tirranl <sw. V.; hat) [frz. colporter = hausieren, älter: comporter < lat. comportäre =. zusammentragen]: 1. (bildungsspr.) eine ungesicherte, unzutreffende Information verbreiten, weitererzählen, ohne sich darum zu kümmern, ob die betreffemle Sache überhaupt stimmt: ein Gerücht, eine Anekdote k.; es wird kolportiert, daß ...; ob diese Äußerung, die er selber nie getan habe, wirklich in München kolportiert worden sei (Dönhoff, Ära 135); der Kardinal kolportiert so gern (Hochhuth. Stellvertreter 87). 2. (veraltet) mit Zeitschriften o.a. hausieren. Kolpos ['kulpos], der; - [griech. kölpos = (busenartige) Vertiefung]: beim griechischen u. römischen Gewarnt durch die Gürtung entstehemier. mitunter als kleine Tasche genutzter Bausch; Kolposkop polpo'sko:p]. das; -s. -e [zu griech. kölpos (tKolpos) u. skopein = betrachten, schauen! (Med.): Gerät mit vergrößerndem Spiegel zur Untersuchung des Scheideninneren; Kolposkopie l...ko'pi:]. die; - (Med.): Untersuchung der Scheidenschleimhaut mit dem Kolposkop. 'Kölsch Qcceljl. das; -[s| [rhein. kölsch = kölnisch, aus Köln, spätmhd. (altkölnisch) coelsch]: in Köln gebrautes kolden- säurearmes, obergäriges Weißbier mit starkem Hopfengehalt; kölsch [-1, der; -[eis [spätmhd. kölsch, eigtl. = Stoff aus Köln] (Schweiz.): zweifarbiger Baumwollstoff mit Würfelmuster. 'Kolter [kDlißl, der; -s. - od. die; -. -n [mhd. kolter, über das Afrz. wohl zu lat. culcit(r)a = Polster. Matratze] (südwestd.): a) Wolldecke; b) Steppdecke. Wolter [-]. das; -s. - Ispätmhd. kolter < afrz. coltre < lat. culter] (bes. nordwestd.): Messer vor der Pflugschar. Kolumbarium [kolum'ba:rium], das; -s. ...ien [...Jon; lat. columbärium. eigtl. = Taubenschlag, wegen der taubenschlagartig angeordneten Nischen, zu: columba = Taubel: l.a) bes. im I. u. 2. Jh. übliche Urnennische römischer Grabkainmern; b) Anlage mit Kolumbarien da). 2. Urnenhalle eines Friediwfs; Kokonbine: t Kolombine. Kolumne [koiumnal. die; -. -n [lat. columna = Säule): 1. (Druckw.) svw. t Druckspalte: auf jeder Seite ein Herrscher in einer K. stehend (Kirsch. Pantherfrau 47). 2. von stets demselben / prominenten / Journalisten verfaßter, regelmäßig an best immter Stelle einer Zeitung od. Zeitschrift veröffentlichter Meinungsbeitrag. 3. svw. t Kolonne (2): von den Eigenschaften der Elemente, die in den -n darüber und darunter lagen (Haber, Welten 39); eine ... Menge von Buchstaben, die links von einer senkrechten K. Zehner flankiert wurden (Thieß. Frühling 43); <Zus. zu 1 :> Kolumnentitel, der (Druckw.): am Kopf od. Fuß einer Kolumne od. Seite angebrachter Hinweis: der tote K. (die Seitenzahl); der lebende K. (Hinweis auf den Inhalt des betreffenden Kapitels (xi. der Seite): Kolumnist [...'nistl, der; -en, -en: f prominenter ] Journalist, der Kolumnen (2) schreibt: Mittlerweile schlachteten die -en allerorten die Affäre gründlich aus (Wolfe [Übers.]. Radical 60). Kam [k0:m].der; -s. (Sorten:) -s [mniederd. körne, kömmel] (nordd.): svw. tKümmel (3): ein. zwei K. (ein. zwei Glas Kümmel). 'Koma [ko:mal, das; -s. -s u. -la [griech. köma = tiefer Schlaf! (Med.): tiefe /durch keine äußeren Reize zu unterbrechende/ Bewußtlosigkeit: im K. liegen. 'Koma [-1. die; -. -s [lat. coma < griech. körne = Haarl: 1. (Astron.) langgestreckte, schweifartige Nebelhülle um den Kern eines Kometen. 2. (Optik) Linsenfehler, durch den auf der Bildfläche eine kometenschweifähnliche Abbildung statt eines Punktes entsteht. komatös [komatö.sl <Adj.; o. Steig.) (Med.): ein lKoma aufweisend; -e Zustande. kombattant flomba'tant] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr. selten ): kämpferisch: Stiller war... im Spanischen Bürgerkrieg gewesen, Freiwilliger bei der Internationalen Brigade ... Es ist etwas unklar, was ihn zu dieser -en Geste getrieben hatte (Frisch. Stiller 164); <subst.:) Kombattant [-]. der; -en, -en [frz. combattant. 1. Part, von: combattre = kämpfen < spätlat.combatt(u)ere, eigtl. = zusammenschlagen]: a) (Völkerr.) Angehöriger der Kampftruppen, die nach dem Völkerrecht zur Durchführung von Kampfhandlungen allein berechtigt sind; b) (bildungsspr. veraltet) Kriegsteilnehmer. Mitkämpfer; <Zus. zu a:> Kombattantenstatus, der <o. PI.) (Völkerr.): Status einer Kampftruppe. Status von Kombattanten (a): die Terroristen beanspruchten den K.; Die Bundesregierung will den K. des Bundesgrenzschutzes erhalten (MM 13.2. 75.4). Kombi [kambi], der. -[s], -s: kurz für tKombiwagen. Kgmbi- (Best, in Zus. mit der Bed. „kombiniert"): -möbel, das: für mehrere Zwecke verwendbares Möbel; ^schiff, das (Seemannsspr.): 1. kombiniertes Fracht- u. Fa/irgastschiff 2. Frachtschiff, das flüssige od. trockene Ladung befördern kann; ^sdiütssel, der: a) mehreren Zwecken dienender Schraubenschlüssel: b) mehreren Zwecken dienemler Schlüssel, bes. Zündschlüssel, mit dem auch das Schloß an der Wagentür u. am Kofferraum betätigt werden kann; -schrank, der: Schrank, bei dem Büfett u. Kleiderschrank kombiniert sind: -waaen, der: kombinierter Personen- u. Lieferwagen; Kurzf: tKombi; -zanae, die: kombinierte Zange, die als Kneif-. Flach- u. Rohrzange benutzt werden kann. Kombinat flombi'na.t], das; -[eis. -e [russ. kombinat < spätlat.comblnätum. 2. Part, von: comblnäre. tkombinie- ren]: in sozialistischen Ländern Großbetrieb, in dem Betriebe produk tionsmäßig eng zusammengehörender Industriezweige zusammengeschlossen sind:... wird in Ust-Ilim ein weiteres holzverarbeitendes K. entstehen (Jugend u. Technik 11. 1973,982); Der Tagebau Welzow-Süd wird als Hauptlieferant für das K. „Schwarze Pumpe" jährlich 20 Millionen Tonnen Kohle fördern (Neues D. 4.6.64.3); 'Kombination [...na't$io:n]. die; -, -en [spällat. combinätio = Vereinigung]: l.a) I zweck gerichtete j Verbindung zu einer Einheit: eineK. verschiedener Eigenschaften, von Wörtern im Satz, von Stärke und Verhandlungsbereitschaft: die K. des Arbeitsplatzes mit dem Gästezimmer oder dem Schlafzimmer (Wohnfibel 7); weil... ich Mutler und Tochter in reizender K. vor mir sah (Th. Mann. Krull 364); Gabel und Löffel in geschickter K. nur mit der Rechten handhabend (Th. Mann. Krull 239): b) zu einer bestimmten Mutmaßung. Vorstellung. Ansicht führende gedankliche Verbindung: eine scharfsinnige, kühne K.; in seinem Kopf jagten sich die -en; -en anstellen; etw. durch K. erschließen. 2. in der Farbe aufeinander abgestimmte u. zusammen zu tragende Kleidungsstücke: eine K. aus Hose und andersfarbigem Sakko, aus Kleid und Jacke. 3. a) (Schach) Folge von Zügen mit häutig überraschenden Effekten zur Erreichung eines bestimmten Ziels; b) (Ballspiele) Aktion, bei der mehrere Spieler planvoll zusammenspielen: geradlinige, flüssige -en; fliegende -en (Zusammenspiel, bei dem die Spieler dauernd 1518
komisch mit dem Ball in Bewegung sind); c) (Ski) aus mehreren Disziplinen bestehender Wettkampf: alpine K. (Abfahrtslauf u. Slalom): nordische K. (Sprunglauf u. 15-km-Lang- lauf): d) (Boxen) Schlagfolge, bei der beide Fäuste eingesetzt werden: e) (Turnen) Aufbau einer Kür aus aufeinander abgestimmten Übungen. 4. (Math.) willkürliche Zusammenstellung einer bestimmten Anzahl aus gegebenen Dingen; vgl. Kombinatorik (b); ^Kombination [-. auch: kombineifen], die; -, -en. bei engl. Ausspr.: -s [engl, combination]: 1. einteiliger Arbeitsanzug [der Flieger]: Zwei Männer in dunklen -en (Kirst. 08/15. 299). 2. (veraltend) Damen- od. Kinderwäschegarnitur, bei der Hemd u. Schlüpfer in einem Stück gearbeitet sind: Damenwäsche, -s. seidene Strümpfe (Tucholsky. Werke 1.454). Kombinations-: ^fähigkeit, die <o. PL): vgl. -gäbe; -gäbe. die <o. Pl.>: besondere Fähigkeit zu kombinieren (2); -mög- lichkeit, die: Möglichkeit zu kombinieren (1); -Präparat. das (Pharm.): Arzneimittel, das zwei od. mehrere Wirkstoffe enthält; -schloß, das: Schloß, das durch von außen verstellbare, nebeneinander angeordnete Ringe mit Zollten- od. Buchstabenreihen, die sich in bestimmter ! Kombination (1 a) befinden müssen, geöffnet od. verschlossen wird; ^ski, der: Ski. der sowohl zum Skiwandern als auch für Abfahrten geeignet ist; -spiel, das (Ballspiele): 1. <o. PI.) Spielweise des planvollen, harmonischen Zusammenspiels: Ihr ergänzt euch in Schnelligkeit. Technik und K. (Walter. Spiele 52). 2. Mannschaftsspiele, bei dem es ein Zusammenspiel, ein Zuspielen des Balles gibt: Fußball ist ein K.; -ton, der (Musik. Physik): schwach hörbarer Ton, der durch das gleichzeitige Erklingen zweier kräftiger Töne entsteht, deren Tonhöhen nicht zu nahe beisammenliegen; -vermögen, das <o. PI.): vgl. ^gabe; -zug, der (Ballspiele): Spielzug. bei dem kombiniert (3) wird. kombinativ Oombina'tr.fl <Adj.; o. Steig.) [engl, combina- tivej: mit * Kombinationen (1 b) arbeitend: * Kombinationen herstellend: die erstaunliche Verbindung von frührealistischer Erzählergabe mit einer -en Phantasie (Börsenblatt 79. 1959, 3969); Kombinatorik [...to.nk], die; - [b: für älteres Kombinationslehre, kombinatorische Analysis]: a) Aufbau I eines Begriffssystems j nach bestimmten Regeln: die K. dieser Metamorphosen (MM 28. 6. 69. 67); Diese Theorie ... arbeitet mit Hilfsmitteln der K. (Gehlen. Zeitalter 32); b) Teilgebiet der Mathematik, das sich mit den möglichen Kombinationen (4) gegebener Dinge (Elemente) befaßt: kombinatorisch <Adj.; o. Steig.): das Kombinieren (2) betreffend; durch Kombinieren; -e Begabung, Fähigkeiten; die -e Leistung des Gehirns; -er Lautwandel (Phon.; von einem Nachbarlaut abhängiger Wandel eines Lauts [z. B. beim Umlaut]); was ein kluger Politiker nicht längst k. gefunden hätte (Habe. Namen 383); Kombine [kombajn. auch: ...bi.na], die; -. -n [...'birnanl. auch: -s (...'bQjns], Combine [kombain], die; -. -s [(russ. kombain <) engl, combine, zu: to combine = kombinieren (1 a)]: latutwirt- schaftliche Maschine, die verschiedene Arbeitsgänge gleichzeitig ausführt (z. B. Mähdrescher); kombinierbar [kombi- 'ni:tfba:5l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich kombinieren da) lassend: vielfältig -e Kleidungsstücke; kombinieren |...'ni:ran] <sw. V.; hat) [spätlal. combinäre = vereinigen, eigtl. = je zwei zusammenbringen!: l.a) für bestimmte 'Gebrauchsjznecke zu einer Einheit zusammenordnen, zusammenstellen: verschiedene Kleidungsstücke, Farben, Entwürfe. Systeme Imiteinanderl k.; Häufig werden Kupferstich und Radierung kombiniert (Bild. Kunst 3. 81); Das kombinierte Wohn-Schlafzimmer (Wohnfibel 15); ein kombinierter Schrank (Kombischrank); Aber Soeft kombiniert (zusammen) mit Kowalski wäre ein Imperium (Kirst. 08/15, 306); an einem Doppelmord die Schuld zu tragen, kombiniert (in Verbindung) mit einem Selbstmord (Th. Mann. Krull 263); b) <k. + sich) sich zu einer Einheit verbinden: In den biologischen Funktionen wirken die beiden Grund triebe gegeneinander oder kombinieren sich miteinander (Freud, Abriß 11). 2. gedankliche Beziehungen zwischen verschiedenen Dingen herstellen; etw. mit etw. in Zusammenliang bringen u. Schlußfolgerungen daraus ziehen, zu einer bestimmten Vorstellung. Ansicht gelangen: blitzschnell, richtig, falsch k.; Ich kombinierte lediglich, worauf die Voruntersuchung hinzielte ("Niekisch. Leben 318); Er ... kombiniert aus diesen Schatten (= hinter den Eisblumen am Fenster) die reale Welt (macht sich aus ihnen ein Bild von der Welt), der er nicht angehört (Reinig, Schiffe 119). 3. (Ballspiele)planvoll, harmonisch zusammenspielen: Unser linker Flügel ... kombinierte sicher (Walter. Spiele 211); <subst. 2. Part.:) Kombinierte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Ski): jmd.. der die nordische 1Kombination (3 c) läuft. Kombüse Oombyiza], die; -. -n [niederd. kambüse < mnie- derd. kabüse = Bretterverschlag auf dem SchifTsdeck. der zum Kochen u. Schlafen dient; H. u.] (Seemannsspr.): Schiffsküche: Achter, in der K leben der Lotse, der Bootsmann ... und ich (Kisch. Reporter 45). kombustibel [kDmbus'ti:bj] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. combustible.zu: combustion. tKombustion] (bildungsspr. veraltet): [verjbrennbar; Kombustion [...tio:n], die; -, -en [spätlat. combüstio] (Med.): Verbrennung. Komedo[ko:medo.auch: ko...].der; -s.-nen [kome'do:nan. auch: kn...; lat. comedo. zu: comedere = aufessen, verzehren): 1. (bildungsspr. veraltet) Schlemmer. 2. (meist PL) Mitesser; komestibel [komes'ti:bl] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. comestible < spätlat. comestibilis. zu lat. come- stum = 2. Part, von: comedere. tKomedo] (bildungsspr. veraltet): genießbar, eßbar; <Abl.:) Komestibilien [...ti'bi:- Ipn] <P1.) (bildungsspr. veraltet): Eßwaren. Lebensmittel. Komet [ko'me:t], der; -en. ^n [mhd. komete < lat. cometa. cometes < griech. kometes = Haarstern, zu: körne = (Haupt)haarj: nebliger, nicht scharf konturierter Himmelskörper, der aus einem scheibchen- od. sternartigen Kern. 2Koma (Du. Schweif besteht u. sich auf langgestreckter BaJw um die Sonne bewegt: ein Komet zerschellt, verlischt; <Abl.:) kometar fleometa:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [engl, cometary]: von [einem] Kometen stammend; durch l einen J Kometen bedingt: -es Gestein; -e Materie. konnten-. Kometen-: -artig <Adj.; o. Steig.): von der Art eines Kometen; ^bahn, die: Bahn (2) eines Kometen; schweif, der: 1. leuchtende Schweifbildung eines Kometen. 2. Zuchtform des Goldfischs mit stark verlängerten Flossen. kometenhaft <Adj.; -er. -este): (in bezug auf die Schnelligkeit einer Entwicklung o. ä.) sich wie bei einem Kometen vollziehend: der -e Aufstieg eines Politikers. Autors, Künstlers. Komfort (kamfo^l. der; -s [engl, comfort = Behaglichkeit. Bequemlichkeit; eigtl. = Trost, Stärkung; Zufriedenheit < frz., afrz. confort, zu afrz. conforter = stärken, trösten < spätlat. cönfortäre, zu lat. fortis = stark, kräftig, fest]: auf technisch ausgereiften Einrichtungen beruhemle Bequemlichkeit. Behaglichkeit, luxuriöse Ausstattung: der K. eines Hotels, einer Wohnung; den K. genießen; das Ferienhaus bietet allen K.; die Räume sind mit allem K. ausgestattet; <Abi.:) komfortabel [k:>mfDr'ta:b!] <Adj.; ...bler.-ste) [engl, comfortable < afrz. confortable = Trost. Stärkung bringend]: mit allem durch technischen Fortschritt möglichen Komfort ausgestaltet: ein komfortables Hotel; eine komfortable Polsterung. Schreibmaschine; ein Erfolg der sehr weichen Laufflächenmischung, die ... ein komfortables Fahren bietet (Auto 6,1965,19); Die Pißbude am Hopfenmarkt war komfortabler (Kempowski. Tadelloser 331); k. eingerichtete Zimmer. Komik [ko:mik], die; - [frz. le comique = das Komische]: von Worten. Gesten, einer Situation. Handlung o. ä. durch einen starken Kontrast ausgehemle erheiternde. Lachen erregende Wirkung: eine unfreiwillige, theatralische K.; die K. einer Situation; eine Szene voller K.. von zwerchfellerschütternder K.; eine Miene von unvergeßlicher K.; die Begegnung war nicht frei von K.; <Abl.:> Komiker, der; -s. -: a) in Variete od. Kabarett auf witzige Art unterhaltender Vortragskünstler: Ü der Junge unseres Nachbarn ist ein K. (reizt durch seine Art zum Schmunzeln. Lachen); (Schimpfwort:) so kannst du das doch nicht lassen. K.!; b) Darsteller komischer Rollen auf der Bühne. Kominform [komm'form, auch: ko...]. das; -s: Kommunist. Informationsbüro (zum Zwecke des Erfahrungsaustausches unter den kommunistischen Parteien u. zu deren Koordinierung eingerichtetes Informationsbüro in den Jahren 1947-1956); Komintern [komm'tern, auch: ks...J. die; -: Kommunistische Internationale ( Vereinigung aller kommunistischen Parteien in den Jahren 1919-1943). komisch ['ko:miJ] <Adj.) [frz. comique < lat. cömicus < griech. kömikös = zur Komödie gehörend, possenhaft, lächerlich, zu: kömos. TKomödie]: 1. durch eigenartige Wesenszüge belustigend wirkend, zum Lachen reizend: ein -es Aussehen; er macht eine -e Figur, ein -es Gesicht; Bist schon 'ne -e Nummer; 'n richtiger Clown bist du 1519
komischerweise (Molsner, Harakiri 12): Jeder kennt sie nur als -e Nudel vom Dienst (Hörzu 20. 1973, 48): eine Grimasse -er Ratlosigkeit (Th. Mann. Tod 54): er konnte sehr k. sein: ihr Aufzug wirkte unvorstellbar k.: jmdn., etw. irrsinnig k. finden: Sein Lächeln zeigte an. daß er sich bemühte, die Sache k. zu finden (Frisch. Stiller 348). 2. sonderbar, eigenartig anmutend, weil die betreffende Person od. Sache mit jmds. Vorstellungen. Erwartungen nicht in Einklang zu bringen ist: ein -er Mensch, (ugs.:) Kauz. Vogel: ein -es Benehmen; -e Ansichten, ein -es Gefühl haben; k.. was?; sei doch nicht immer so k.!: k. [ist nur], daß ...; Kann einer eine Zigarette abgeben? Mir ist verdammt k. {flau; Gaiser. Jagd 141); das kommt mir doch [allmählich] k. vor; <Zus.:> komischerweise <Adv.> (ugs.): obwohl die betreffende Sache eigentlich unverständlich ist; seltsamerweise: er ist k. wieder nicht befördert worden. Komitat [komi ta.tl.das, auch: der: -(e)s. -e [mlat. comitatus. zu: comes = Graf, Vorsieher eines weltl. od. kirchl. Verwaltungsbezirks < lat. comes = Begleiter. Gefolgsmann]: 1. (hist.) von einem lGespan geleiteter Verwaltungsbezirk in Ungarn (bis 1949). 2. (früher) feierliches Geleit für einen die Universität verlassewlen Studenten; KomitatK [komita- 'ti:f. auch: 'ko:...J. der; -s. -e [...i:va; zu lat. comitatus = Begleitung] (Sprachw.): Kasus in den finnougrischen Sprachen, der die Begleitung durch eine Person od. Sache bezeichnet. Komitee [komi'te:. auch: ko...). das; -s, -s [frz. comitc < engl.committee. zu: tocommit = anvertrauen, übertragen < frz. commettre < lat. committere. tKommission]: leitender J Ausschult, der / von den Mitgliedern einer Gruppe: mit einer bestimmten Aufgabe betraut ist: ein leitendes, vorbereitendes K.: ein K. gegen Berufsverbote; K. für Frieden und Abrüstung; dasK. setzte sich aus den Honoratioren der Stadt zusammen; ein K. gründen; mit einem K. zusammenarbeiten. Komitien [ko mi.tßpn] <P1.> [lat. comitia (PI.), zu: com(m)irc = zusammenkommen]: Bürgerschaftsversammlungen im alten Rotn. Komma fkoma], das; -s, -s u. -la [lat. comma < griech. kömma = Schlag; Abschnitt. Einschnitt, zu: köptein = stoßen, schlagen, hauen]: l.a) Satzzeichen, das den Ablauf der Rede u. bes. den Satzbau kennzeichnet, indem es u. a. Haupt- u. Gliedsatz trennt, Einschübe u. Zusätze kenntlich macht u. Aufzählungen von Wörtern u. Wortgruppen unterteilt: an dieser Stelle muß ein K. stehen; ein K. setzen: eine Apposition in -s einschließen; b) Zeichen, das bei der Ziffernschreibung die Dezimalstellen abtrennt: die Differenz bis auf zwei Stellen nach dem K. berechnen, ausrechnen. 2. (antike Metrik. Rhet.) Untergliederung des Kolons (1). 3. (Musik) über der obersten Notenlinie stehendes Phra- sierungszeichen für eine Singstimme od. ein Blasinstrument als Hinweis auf eine günstige Stelle zum Atmen. 4. (Musik) sehr kleines Intervall (2), Unterschied zwischen den Schwin- gungszalden beinalie gleich holier Töne. Komma-: -bazilbs, der (Med.): Bazillus von der Form eines Kommas (la). Erreger der Cholera; -fehler, der: Fehler in der Zeichensetzung inbezug auf ein Komma (1 a): -stelle. die (Math.): Dezimalstelle nach dem Komma (I b). Kommandant (koman'dantj, der; -en, -en [frz. commandant. zu: Commander. Tkommandieren]: I. militärischer Befehlshaber eines Truppenübungsplatzes. Standorts, einer Festung, eines Schiffs. Flugzeugs od. Panzers: war der Flottillenchef der eigentliche K. des Albatros (Ott. Haie 119). 2. (Schweiz.) svw. (Kommandeur; Kommandantur [...dan- tu:^], die: -. -en: vom Kommandanten eines Truppenübungsplatzes. Standorts, einer Festung geleitete Behörde. Dienststelle: sich auf/in der K. erkundigen, melden, eine Genehmigung holen; seit dem Auszug der sowjetischen Vertreter aus der Alliierten K.. dem obersten Verwaltungsgremium Berlins, am 16. Juni 1948 (Dönhoff. Ära 99); Kommandeur [...do:?]. der; -s, -e [frz. commandeur = Vorsteher, Komtur]: Befehlshaber eitles größeren Truppenteils ( vom Bataillon bis zur Division): als einzig überlebender K. einer ganzen untergegangenen Armee (Plievier. Sialingrad 280); Kommandeuse [...'doiza], die: -. -n: 1. w. Form zu tKommandeur: die (= die Kronprinzessin Cecilie) hatte auch ein Regiment gehabt als K. (Kempowski. Uns 179). 2. Frau eines Kommandeurs: ..Ich amtiere also als Kommandeur." ..Dann bin ich die K.!" (Kirst. 08/15. 422). 3. (ugs.) weibliche Person, die andere gern kommandiert; kommandieren [...di.ran] <sw. V.: hat) [frz. Commander < lat. commendäre = anvertrauen, übergeben; Weisung geben, zu: mandäre. fMandant]: l.a) die Befehlsgewalt in bezug auf jmdn.. etw. ausüben; befehligen: eine Kompanie, eine Flotte k.: Der Neger .... der den Abstand kommandierte (Jacob, Kaffee 161); Ich dachte ... an die Bessy von Schalenberg, die meine Fuhrwerke kommandierte (Fallada. Herr 64); (militär.:) hatte er seinem Kommandierenden General ... zugesagt, seinen Gefechtsstand zu verteidigen (Plievier, Stalingrad 328); Ü Tante Marketa kommandierte (regelte) den Tagesablauf in so unmerklicher Weise (Bieter. Mädchenkrieg 228); b) zur Erfüllung einer Aufgabe an einen Ort entsenden; abkommandieren: jmdn. an die Front, zu einer anderen Abteilung k.: daß wir für die nächsten drei Tage in die Küche zum KartofTel- und Steckrübenschälen kommandiert werden (Remarque. Westen 101): Ü Prall war ... eher ein bißchen zweiflerisch, eben nur ..kommandiert" (kein überzeugter Anhänger). wie er mal gesagt hatte (Fallada. Jeder 154); c) einen bestimmten / militärischen J Auftrag erteilen; eine bestimmte I militärischeJ Anordnung geben: den Rückzug k.: „Rük- kendeckung!" kommandiert Georg (Remarque. Obelisk 328): Ü Dem Arbeiter wird kommandiert (vorgeschrieben). welche Züge sein sozialistisches Weltbild anzunehmen hat fNiekisch. Leben 136); zwei Stunden kommandierter (durch den Anlaß aufgezwungener u. zur Schau getragener) Würde (Kant. Impressum 178). 2. (ugs.)jmdm. im Befehlston Anweisungen geben: seine Angehörigen, seine Umgebung k.; ich lasse mich [von dir] nicht k.: seine Frau kommandiert gern, den ganzen Tag ([ist herrschsüchtig u.l beschäftigt ihre Umgebung mit irgendwelchen Arbeiten); <Abl.:> Kommandierung, die; -: das Kommandieren (1 b): eine K. an die Front; Kommanditär [...di'te:g]. den -s. -elfrz. commanditaire. zu: commandite = Geschäftsanteil < ital. aecomandita. zu lat. commendäre = anvertrauen! (Schweiz.): svw. tKommanditist; Kommandite [...*di:to]. die; -. -n: 1. (veraltet) Kommanditgesellschaft. 2. Zweiggeschäft. Niederlassung; Kommanditgesellschaft, die: -. -en: Handelsgesellschaft, die unter gemeinschaftlicher Firma ein Handelsgewerbe betreibt u. bei der mindestens ein Gesellschafter unbeschränkt u. mituiestens einer nur mit seiner Einlage haftet; Abk.: KG: Kommanditist [...di'tist]. der; -en, -en: Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft, dessen Hoftung auf seine Einlage beschränkt ist: ... sind an ihrem ( =der MEDUG-GeschäAsleitung) Unternehmen zu etwa 50 Prozent Ärzte als -en beteiligt (Hörzu 41, 1971. 143); Kommando [ka'mando], das; -s. -s. österr. auch: ...den [ital.comando.zu:comandare = befehlen < lat. commendäre. tkommandieren]: l.a) kurzer [in seinem Wortlaut festgelegter, militärischer} Befehl: ein kurzes, scharfes, militärisches K.; -s ertönen in einer fremden Sprache; ein K. geben: Mehrmals drückten die Astronauten das K. „vier null null" (.Agena-Steuersystcm aus!') - vergebens (Spiegel 14, 1966, 153): der Kanarienvogel fing wie auf K. an zu singen: b) durch einen Befehl erteilter /militärischer] Auftrag: -s hierher waren begehrt (Gaiser, Jagd 20); Großalarm bis runter zum Korps und dann im letzten Augenblick wieder K. zurück (Kuby, Sieg 89); Offiziere mit einem K. beauftragen. 2. <o. PI.) Befehlsgewalt bei der Durchführung einer / militärischen] Aufgabe: das K. über eine Einheit haben, übernehmen, an jmdn. übergeben; keine Gefahr, daß er das K. ergreift über das Cafe „Zum heiligen Agapitus" (H. Mann. Stadt 275); die Division steht unter dem K. von ... 3.a) zur Übeniafime festgelegter Dienstpflichten od. bestimmter Aufgaben zusammengestellte Einfielt. Abteilung. Gruppe: ein K. der Staffel erwies die militärischen Ehren; das letzte noch ausstehende K.. die Ziegelbrenner, rückten ein (Fühmann. Judenauto 171); einem K. angehören; zu einem K. gehören; b) höhere militärische Dienststelle: militärische -s mit den ihnen zugeteilten Stäben. Kommando-: -behörde, die: militärische Behörde, der Verbände unterstellt sind; -brücke, die: auf Schiffen meist in der Mitte befindliche Deckaufbauten für die Schiffsführung; -flagge, die: Flagge, durch die eine Kommandobehörde. Befehlsstelle od. ein Gefecht sstatid gekennzeichnet wird; -führung, die: / bestimmte Art der] Ausübung der militärischen Befehlsgewalt: Das wird ... durch Einheitlichkeit und Unabhängigkeit der K. erreicht (Fraenkel. Staat 369); -gerät, das: 1. Rechen- u. Steuergerät bei Geschützen, das 1520
kommen selbsttätig Richtung u. Zeitpunkt des Abschusses bestimmt. 2. elektrischer Zeigertelegraf, der die jeweils zuletzt gegebene Nachricht anzeigt: -gewalt, die: svw. t Befehlsgewalt: die K. des Kaisers; die K. haben, ausüben; -höhe, die bes. in der Fügung -n der Volkswirtschaft (kommunist.; entscheidende Grundlagen. Schlüsselpositionen [zur Entwicklung der sozialistischen Planwirtschaft] wie Schwerindustrie, staatliche Landwirtschaftsunternehmen. Bank- u. Postwesen u.a., russ. komandnyje wysoty narodnowo chosjaistwa); ^nif, der: Ruf, der ein Kommando beinhaltet: -sadie, die in der Fügung geheime K. (bes. Milit.; etw.% was geheimgehalten werden muß): An sich sollte die Nachricht eine ..geheime Kommandosache" bleiben (Bild 16. 6. 64. 5); Ü Ihr Privatleben war schon immer eine geheime K. (Hörzu 31. 1976. 17); -stab, der: Hilfspersonal des Führers einer Truppe od. des Leiters einer militärischen Dienststelle: -stelle, die: örtlich bestimmter Sitz des Stabes: untergeordnete, höhere -n; ^stimme.die: Stimme im Befehlston: etw. mit K. verkünden, rufen; ~ton, der <o. Pl.>: svw. tBefehlston: Die despotische Vermieterin ... terrorisiert das Mädchen im K. (Spiegel 18.1977.234); -unternehmen, das: Unternehmen eines Kommandos (3 a): Speer mußte ihn ... über den ... Ausgang des -s Bleibtreustraße informieren (Prodöhl. Tod 53); -zentrale, die. Kommassation Qc3masa'tßjo:n]. die; -. -en [zu lat. con- = mit- u. trassieren] (Fachspr.): Flurbereinigung durch Zusammenlegung von Grundstücken: kommassieren |...'si:ren] <sw. V.; hat) (Fachspr.): (Grundstücke) zusammenlegen: Kommasskning. die; -. -en (bes. österr.). Kommata: PI. von f Komma. Kommemoration [ksmemora'tßiornl. die; -. -en [lat. comme- morätio]: 1. (bildungsspr. veraltet) Erwähnung. Gedächtnis. Andenken. 2. (kath. Kirche) a) Gedächtnis. Fürbitte in der Messe: b) Gedächtnisfeier in der Liturgie (z. B. zu Allerseelen); kommemorieren [...ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. comme- moräreKbildun gsspr. V.etw. erwähnen, einer Sache gedenken. kommen ['kamanl <st. V.; ist) [mhd. komen. ahd. koman; 17: vgl. engl. (Slang) to comep. l.a) eintreffen, anlangen: wir sind vor einer Stunde gekommen; rechtzeitig, pünktlich k.; ich komme gleich; da kommen sie (ich sehe sie herankommen): dort kommt der Omnibus; ich komme unangemeldet, nicht allein, zu Fuß. mit dem Fahrrad, mit der Bahn; der nächste Zug kommt in einer halben Stunde; Kollege kommt gleich (f Kollege): der Monteur ist gekommen, um die Heizung zu reparieren, kommt wegen der Heizung; ich komme, um zu helfen; R komm' ich heut nicht, komm' ich morgen (spött. zu jmdm.. der allzu langsam in seinen Bewegungen u. in seiner Arbeit ist); <subst.:) ein ständiges Kommen und Gehen; b) sich in eine Richtung, auf einen Ort. ein Ziel hin bewegen und dorthin gelangen: ins Zimmer, nach Hause k.; ans Ufer, ans Ziel k.; komme ich hier zum Bahnhof?; wie komme ich am schnellsten auf die Autobahn, nach Kiel? <in Verbindung mit einem Verb der Bewegung im 2. Part.:) angebraust, angekrochen k,; da kommt er angefahren; Ü auf etwas zu sprechen k.; ich komme zum Schluß meiner Ausführungen; c) von einem Ausgangspunkt her. aus einer bestimmten Richtung eintreffen: aus Berlin, aus dem Theater, von der Arbeit, vom Spaziergang k.; die Zuschauer kamen von allen Seiten; der Zug kommt aus [Richtung] Mailand; der Wagen kam von rechts; der Wind kommt von Ider] See (weht von der See her): von den Zuschauerbänken kamen Buhrufe; d) einen bestimmten Weg nehmen: der Zug kommt durch, über Frankfurt; wir kamen durch schöne Gegenden. 2.a) erscheinen, teilnehmen: zu einer Tagung k.; ich weiß nicht, ob ich k. kann; bestellt schon Karten, wir kommen bestimmt; er kommt regelmäßig zum Training; b) jmdn. besuchen: kannst du morgen zum Abendbrot k.?; ich komme nur schnell für eine halbe Stunde; wir kommen gern einmal zu euch; morgen wird ein Vertreter. Sachverständiger zu Ihnen k. 3. a) gebracht werden, eintreffen: für dich ist keine Post gekommen; Doch dann kam genau zu Weihnachten die gerichtliche Vorladung (Gerlach. Demission 224); das Essen kommt gleich auf den Tisch; Ü die Streitigkeiten kamen vor den Richter; b) <k. + lassen) veranlassen, daß jmd. kommt od. etw. gebracht wird: bestellen: einen Arzt, die Handwerker k. lassen; die Firma läßt das Essen aus einer Großküche k.; ich habe [mir] einen Kasten Bier, ein Taxi k. lassen. 4.a) sich jmdm. in bestimmter Weise darstellen: das kommt mir sehr gelegen; mein Besuch kommt dir wohl überraschend, unpassend?; b) (ugs.) sich in bestimmter Weise gegen jmdn. benehmen, ihm entgegentreten: er kam seinem Vater frech; so/in diesem Ton lasse ich mir nicht k.!; die Theorie, mit der ich ihnen kam. ... die gefiel ihnen nicht (Kant, Impressum 434); c) (ugs.) sich [in belästigender Weise] an jmdn. wenden: komm mir doch nicht immer mit Ausreden!; mit plumpen Anbiederungsversuchen darf man ihm nicht k.; d) * auf jmdn. nichts k. lassen (jmdn. anderen gegenüber in Schutz nehmen: nicht dulden, daß Schlechtes über jmdn. gesagt wird). 5. [bei jmdm.] auftauchen, hervortreten, in Erscheinung treten: die ersten Blüten kommen; die Saat ist nicht gekommen (nicht aufgegangen): dort hinten kommt es ganz schwarz (ziehen drohend schwarze Wolken auf): bei unserer Kleinen kommt das erste Zähnchen; der Gedanke kam ihm. daß ...; ihr sind schon viele gute Ideen gekommen; es kam ihr (ugs.; fiel ihr ein), daß sie noch etwas besorgen wollte; ihm/bei ihm kommen immer so schnell die Tränen: die Antwort kam spontan, wie aus der Pistole geschossen; seine Reue kam zu spät: meine Glückwünsche kommen aus vollem Herzen; von ihm kommt keine Hilfe. 6. irgendwo aufgenommen, untergebracht, eingestellt o. ä. werden: er kommt zur Schule; aufs Gymnasium, in die Lehre k.; ins Krankenhaus, ins Gefängnis k.; Ü in den Himmel, in die Hölle k. 7.a) seinen bestimmten Platz haben: das Buch kommt ins Regal; diese Löffel kommen (gehören) rechts ins Fach; b) an einer bestimmten Stelle seinen Platz erhalten: der Aufsatz kommt in die nächste Nummer der Zeitschrift; er kommt auf den ersten Platz in der Rangliste. 8. in einen Zustand, eine bestimmte Lage geraten: er kam unter ein Auto; in große Gefahr. Not. Verlegenheit k.; es ist alles ins Stocken, zum Erliegen gekommen; das Auto kommt in Gang; plötzlich kam ich ins Rutschen; <k. + Infinitiv mit zu:) sie kam neben den Minister zu sitzen; der Wagen überschlug sich, kam aber wieder auf die Räder zu stehen. 9.a) in einen geistigen Zustand, eine Stimmung geraten: sie kamen endlich in Schwung; jetzt ist er richtig in Zorn. Wut gekommen; b) (von Stimmungen, geistigen Zuständen) jmdn. erfassen, zu beherrschen beginnen: Zorn. Ärger, ein Gefühl tiefer Zufriedenheit kam über ihn; Verzweiflung kam über die Eingeschlossenen. 10. Zeit. Gelegenheit für etw. haben, können: endlich komme ich dazu, dir zu schreiben: ich bin noch nicht dazu gekommen; ich komme kaum aus dem Haus, oft ins Theater; die Pflege war so anstrengend, daß sie drei Tage nicht zum Schlafen, nicht aus den Kleidern gekommen ist. 11. [langsam herankommen u.J eintreten, eintreffen, sich ereignen: ein Gewitter, die Flut kommt; er hielt den Zeitpunkt zum Eingreifen für gekommen; das Ende wird bald k.; der nächste Winter kommt bestimmt (Werbeslogan des Kohlenhandels); der Tag, die Nacht kommt (geh.; bricht an): es kam alles ganz anders; das kam für mich völlig überraschend; es kommt noch so weit, daß ...; ich sehe |es] schon k.. daß ...; dieses Unglück habe ich schon lange k. sehen; was auch immer k. mag. ich bleibe bei dir; es kommt zum Streit, zum Krieg; zwischen den Parteien ist es zu einem Vergleich gekommen; in diesem Betrieb kommt es schon wieder zur Kurzarbeit, zu Entlassungen; R wie's kommt, so kommt's/wie's kommt, so wird's genommen (ugs.; man soll dem Schicksal ruhig entgegensehen): das durfte Jetzt nicht k. (ugs. spött.; es war sehr töricht, das jetzt zu sagen): so weit kommt es noch! (ugs. iron.; dazu darf es auf keinen Fall kommen!): <subst.:) *im Kommen sein (l wiederJ modern werden): Spitzen und Rüschen sind [wieder! im K. 12. etw. gewinnen, erreichen, [wieder]erlangen: zu Geld. Erfolg, großen Ehren k.; nach der langen Krankheit ist sie langsam wieder zu Kräften gekommen; zur Besinnung, zur Ruhe k.; wenn du dich nicht anstrengst, wirst du nie zu etwas k. (ugs.; nie Erfolg haben, nichts erreichen): * wieder zu sich k. ([nach einer Ohnmacht o. ä.j das Bewußtsein wiedererlangen). 13. etw. verlieren, nicht mehr haben, nicht mehr genießen: um sein Geld, seine Ersparnisse k.; er ist um sein Gehör, seinen Verstand gekommen; warum mußte er auf so tragische Weise ums Leben k.? 14. auf etwas stoßen, etwas entdecken: jmdm. auf die Spur k.; hinter jmds. Pläne. Schliche k.; endlich bin ich hinter das Geheimnis gekommen; wie kommst du darauf? 15. a) an der Reihe sein, folgen: wenn Sie diese Straße entlanggehen, kommt erst eine Schule, dann das Rathaus; erst komme ich an die Reihe; R das Beste kommt zuletzt; b) <1. Part.) folgend. 96 GDW 1521
Kommende nächst...: am kommenden Sonntag; in der kommenden Saison; er ist der kommende (der im Aufstieg befindliche, später für das in Rede stehende Amt am besten geeignete) Mann; diese Aufgabe bleibt kommenden Generationen vorbehalten; c) entfallen, in einem bestimmten Zahlenverhältnis stehen: auf hundert Berufstätige kommen vier Arbeitslose; bald wird auf jeden zweiten Einwohner ein Auto k. 16. a) von etw. herrüftren. herstammen: seinen Ursprung. Ausgangspunkt, Grund in etw. haben: woher kommt das viele Geld, diese Nachricht?; wie kommt es. daß du noch nichts unternommen hast (warum hast du ...)?; sein Husten kommt vom vielen Rauchen; aus einfachen Verhältnissen k.; ..Kunst" kommt von ..können"; R das kommt davon! (das ist die Folge [deiner Handlungsweise]); b) (veraltet) von einer Generation zur anderen weitergegeben, vererbt werden: das Schmuckstück ist von der Großmutter auf sie gekommen. 17. (salopp) den Orgasmus haben: Als Bennett gekommen war und noch keuchend auf mir lag (Jong [Übers.]. Angst 185); Ich komm nur mit meinem Mann (Extra. Sept. 1976.47); (auch unpers.:) mir kommt's; Als es ihm kommt, schneidet er entsetzliche Grimassen (Chot- jewitz. Friede 29). 18. (ugs.) einen bestimmten Preis haben, kosten: die Reparatur kommt auf etwa 500 Mark; wie hoch kommt der Stoff?; die Sache kommt [mich] einen glatten Hunderten deine Ansprüche kommen aber teuer! 19, verblaßt in festen Wendungen mit Verbalsubstantiven a) zur Umschreibung des Vollverbs: zu tFall k. (fallen): zum t Ausbruch k. (ausbrechen): zur tEntfaltung k. (sich entfalten): in tWegfall k. (Papierdt.; wegfallen, entfallen)', b) als Ersatz für ein Passiv: zum t Einsatz k. (eingesetzt werden): zur TAnwendung k. (Papierdt.; angewendet werden)', zur t Verteilung k. (Papierdt.; verteilt werden)', zur tDurchführung k. (Papierdt.; durchgeführt werden): jmdm. zu t Gesicht, tGehör k. (von jmdm. gesehen, gehört werden). KommendetkomEnddl.die^.-ntmlat.commenda = Lehnsherrschaft. Pacht, zu lat. commendäre = anvertrauen] (hist.): 1. (kath. Kirche früher) kirchliche Pfründe ohne Amtsverpflichtung. 2. Ordenshaus der Jofianniter od. des Deutschherrenordens im MA.; Kofnturei. Kommensale [k:>mcn'za:b]. der; -n. -n (meist PI.) [zu lat. con- = mit- u. mensa = Tisch] (Biol.): mit einem anderen von der gleichen Nahrung lebender Organismus (Tier od. Pflanze). der. im Ggs. zum Parasiten, dem Wirtsorganismus nicht schadet: dieser Einsiedlerkrebs beherbergt in seinem Schneckengehäuse einen Borstenwurm als -n; < Abi.:> Kommensalismus [...zalismos], der; - (Biol.): das Zusammenleben von Tieren u. Pflanzen mit gemeinsamer Ernährung. kommensurabel Öomenzu'raibl] <Adj.; ...abier. -sie; nicht adv.> [spätlat.commensuräbilis.zu lat. commetlri (2. Part.: commensum) = ausmessen] (bildungsspr.): mit gleichem Maß meßbar: vergleichbar (Ggs.: inkommensurabel): kommensurable Verhaltnisse, Werte; soU das Gebotene ... ihm zuvor k. gemacht, aufbereitet ... werden (Enzensberger, Einzelheiten 1.150); kommensurable Größen (Math.; Größen. Zalilen. die einen gemeinsamen Teiler haben)'. <Abl.:> Kommensurabilität [...rabili'teit]. die; - (Math.. Physik, bildungsspr.): Meßbarkeit mit gleichem Maß: Vergleichbar- keit (Ggs.: Inkommensurabilität). Komment Qo'mä:l, der; -s. -s [zu frz. comment = wie. also eigtl. = das Wie. die Art u. Weise, etw. zu tun] (Studentenspr.): Brauch, Sitte. Regel [des Student. Lebens]: es herrschte strenger K.; dem K. folgen; ... trank gegen jeden K.. ohne zu warten, bis ihm die Runde folgte (Kuby. Sieg 71); (auch Verhaltensf. u. allg.:) der K. (die angeborenen bestinvnten Töne u. Gesten) der Paarung bei diesen Vögeln; ganz nach [dem] K. gekleidet sein. kontinent-, Komment- [-]: -gemäß <Adj.>: einem Komment entsprechend, folgend: -handhing. die (Verhaltensf.): angeborenen Trieben entsprechende Handlung: wie eine erworbene Gewohnheit ... die Auslösung gewisser, zur Paarbildung ... notwendiger -en ... verhinderte (Lorenz. Verhalten I. 95); -kämpf, der (Verhaltensf.): (bei bestimmten Tierarten) nach festen Regeln ablaufende Art des Kampfes unter Artgenossen, die ernsthafte Verletzungen der Kampfpartner ausschließt: -mäßig <Adj.>; -widrig <Adj.>: gegen Brauch u. Sitte [geschehend!, nicht dem Komment entsprechend. Kommentar [komen ta:£], der; -s. -e [lat. (über) commentä- rius = Notizbuch, Niederschrift, zu: commentäri. t kommentieren]: 1. Zusatz/ werk] mit Erläuterungen u. kritischen Anmerkungen zu einem Gesetzeswerk, einer Dichtung, wissenschaftliche Ausgabe u. ä.: ein K. zur Bibel, zum Grundgesetz; zu diesem Werk ist noch kein K. erschienen; einen K. verfassen, herausgeben; im K. nachschlagen; die kritische Ausgabe des Dichters ist mit einem ausfuhrlichen K. versehen worden. 2. kritische Stellungnahme zu einem aktuellen Ereignis od. Thema (in Zeitung. Rundfunk, Fernsehen u.a.): ein politischer, militärischer, wirtschaftlicher K.; nach den Nachrichten folgt der K.^die -e der Auslandspresse waren größtenteils zustimmend; kein K.! (ich lehne eine [offizielle] Stellungnahme ab: vgl. engl, no comment!); die Presse reagierte mit unfreundlichen -en. 3. (oft abwertend) persönliche Anmerkung. Zwischenbemerkung, Stellungnahme: ein boshafter K.; mußt du zu allem deinen K. geben?; er würdigte diese Bemerkung keines -s, enthielt sich aller -e; <Abl.:> kommentarisch <Adj.; o. Steig.): in der Art. Form eines Kommentars (2). als Kommentar: daß der dokumentarischen Bestandsaufnahme keine -e Analyse folgte (MM 19. 3. 70. 13); <Zus.:> kommentarlos <Adj.; o. Steig.): ohne Stellungnahme: die -e Wiedergabe; etwas k. zur Kenntnis nehmen; Kommentator [...'tator, auch: ...to.'Bl.der; -s.-en [...ta'to:ran; lat. commentätor = Erfinder. Erklärer. Ausleger]: 1. Verfasser eines [wissenschaftlichen! Kommentars (D.I. Journalist. Mitarbeiter an Rundfunk. Fernsehen usw.. der [regelmäßig] aktuelle Ereignisse kommentiert (2): ein politischer K.; er wurde als K. für die Olympischen Spiele verpflichtet; die Meinungen der -en; kommentieren Domen'thren] <sw. V.; hat) Dat. commentäri = überdenken, erläutern, auslegen]: 1. ein Druckwerk (Gesetzestext, wissenschaftliche Abhandlung u. ä.) mit erläuternden u. kritischen Anmerkungen versehen: das Gesetz wurde so kommentiert: ...; eine Faksimileausgabe des erst 1956 wieder aufgetauchten Autographs. kommentiert von W. Virneisel (Welt 28. 6. 65. 7). 2. zu Tagesereignissen (in Presse. Rundfunk.Fernsehen) kritisch Stellung nehmen: die Regierungserklärung wurde ausfuhrlich, vielfach, unterschiedlich kommentiert; man kommentierte dieses Vorgehen als ..taktisches Ablenkungsmanöver". 3. (ugs.) Anmerkungen zu etwas machen, seine Meinung sagen: wie soll man dieses Benehmen k.?; sie pflegte alles und jedes auf ihre Art zu k.: <Abl.:> Kommentkning, die; -. -en: das Kommentieren. Kommers Dco mers], der; -es. -e [zu frz. commerce, t Kommerz; urspr. Bezeichnung für jede Art von geräuschvoller Veranstaltung] (Studentenspr.): aus besonderem Anlaß abgehaltene feierliche Kneipe (2 a); <Zus.:> Kommersbuch, das: Sammlung festlicher u. geselliger Studentenlieder: Kommerz flo'mertß]. der; -es [frz. commerce < lat. commercium = Handelu. Verkehr] (heute meist abwertend): Wirtschaft. Handel u. Geschäftsverkehr: K. und Kultur; Musik als Spiegel des Zeitgeschehens - und der K. ist immer dabei (MM 11. 10. 72. 44); Brecht wollte den Zusammenhang zwischen Krieg und K. aufzeigen; kommerzialisieren [komErlßiali'zi.ran] <sw. V.; hat) [frz. commercialiser = handelsfähig machen, zu: commerce = Handel. ?Kommerz]: 1. (Dinge, ideelle Werte, die eigentlich nicht zum Bereich der Wirtschaft gehören) wirtschaftlichen Interessen unterordnen, dem Streben nach Gewinn dienstbar machen: das Vergnügen, die Kultur k.; altes Brauchtum wurde kommerzialisiert; Man muß das Genie k. (Hacks. Stücke 131); (häufig im 2. Part.:) der kommerzialisierte Sport; die Klischees kommerzialisierter Gefühle. 2. (Finanzw.) öffentliche Schulden in privatwirtschaftliche umwandeln: <Abl.:> Kommerzialiskning, die; -. -en; Kommerzialismus [...'lismos]. der; - (Wirtsch.): nur auf das Erzielen möglichst hoher Gewinne gerichtetes Handeln: Kommerziglrat. der. -[e]s. ...rate [zu veraltet kommerzial < lat. commercialis = den Kommerz betrefTendl (österr.): svw. tKommerzien- rat; kommerziell Domer'tßiel] <Adj.; o. Steig.) [mit französierender Endung]: a) den Handel betreffend, geschäftlich: -e Betriebe; das -e Risiko; diese. Einrichtung ist gemeinnützig, nicht k.; eine Erfindung k. nutzen; k. recht erfolgreiche Filme (Ziegler. Labyrinth 125); b) Geschäftsinteressen wahrnehmend, auf Gewinn bedacht: -es Fernsehen. Denken; Dir -er Sinn war außerordentlich, ihre Habgier einzigartig (Kuby. Rosemarie 76); Kommerzienrat [ko'mErtjpn-]. der; -[e]s. ...rate (früher): Titel für einen Wirtschaftsfachmann u. Träger dieses Titels. Kommilitone [kamilitoma]. der; -n. -n [lat. commilito (Gen.: commllitönis) = Mitsoldat. Waffenbruder] (Studen- 1522
Kommune icnspr): jmd.. mit dem man zusammen studiert [hat], Studienkollege: er diskutierte mit einigen seiner -en; Kommilitonin, die; -, -nen: w. Form zu tKommilitone. kommis [ko'mi:], der; - [ko mi:(s)]. - (ko'mi.s; frz. commis. zu: commettre = beauftragen < lat. committere. t kommittieren] (veraltet): Handlungsgehilfe, kleiner kaufmännischer Angestellter: ein K. lieferte die Lebensmittel ins Haus; U emsig probieren auf allen Seiten die K. des Krieges neue Apparate (Tucholsky, Werke I. 332). Vgl. Commis voyageur. Kommiß [kamis], der; ...mjsses [urspr. = Heeresvorräte; wohl zu lat. commissa (PI. von: commissum) = anvertrautes Gut. subst. 2. Part, von: committere. tkommittieren] (Soldatenspr.): Militär, Militärdienst: er muß zum K.; beim K. werden Griffe gekloppt (Kreuder. Gesellschaft 139). Kommjß-: ^brot, das: rechteckiges, dunkles Brot aus grob gemahlenem Mehl: -»eist, der <o. PI.) (abwertend): innere Einstellung, die nur Drill u. Gehorsam kennt: -hengst, der (salopp abwertend): in sturem Militärdienst aufgehender, in seinem ganzen Wesen zum Militär gehörender [ Unter]Offizier: ein sturer K.; -Stiefel, der: beim Militär üblicher hoher Schaftstiefel: ^ton, der (abwertend): Befehlston: im K. sprechen; ^zeit, die: Zeit des Militärdienstes. Kommissar [kami'sa.'g]. den -s, -e [spätmhd. commissari (PL) < mlat. commissarius = Beauftragter; zu lat. committere, t kommittieren]: 1. jmd., der von einem Staat mit einem besonderen Aujtrag ausgestattet ist u. spezielle Vollmachten hat: das Gebiet wird von einem K. verwaltet. 2.a) <o. PL> Dienstgrad, Dienstrang, bes. bei der Polizei: er wurde zum K. ernannt; b) Träger dieses Amtes: ein K. verhörte den Festgenommenen; Kommissär [kami'se:?]. der; -s. -e (südd.. Schweiz., österr.): svw. tKommissar. <Abl.:> Kommissariat [ksmisa'ria.t]. das; -s. -e: 1. Amtszimmer] eines Kommissars. 2. (österr.) Polizeidienststelle, -revier: kommissarisch <Adj.; o. Steig.): vorübergehend, in Vertretung / ein Amt verwaltend]: der -e Leiter der Dienststelle; er hat das Amt k. übernommen; Kommission [komisio.nl.die; -. -en [mlat. commissio = Auftrag. Vorladung < lat. commissio = Vereinigung, Verbindung, zu: committere. t kommittieren]: 1. a) mit einer bestimmten Aufgabe offiziell betrautes Gremium: eine ständige K.; die K. tagt, tritt in regelmäßigen Abständen zusammen; eine K. einsetzen; man bildete eine gemischte K. [aus Vertretern aller Parteien]; er ist Mitglied einer K. für Fragen des Umweltschutzes; b) Gremium von Sachverständigen, Fachleuten: eine K. von Fachärzten prüfte den Fall. 2. (Kauf- mannsspr.. veraltend) Bestellung, Auftrag, auszuliefernde Ware: der Kaufmann hat noch verschiedene -en auszufahren; Ihre K. kann leider erst morgen geliefert werden; -en machen (Schweiz.; einkaufen gehen): *etw. in K. geben/ nehmen/haben (Wirtsch.; etwas in Auftrag geben/neh- men!haben, damit es für den Besitzer verkauft werden kann). 3. (veraltet) Einkau), Besorgung: -en machen; <Abl. zu 2: > Kommissionär fcomisionc^]. der; -s. -e [frz. commissio naire] (Wirtsch.): a) Kaufmann, der Waren od. Wertpapiere in eigenem Namen für fremde Rechnung an- od. verkauft: b) svw. t Kommissionsbuchhändler; kommfissionieren [...ni:ran] <sw. V.; hat) (österr. Amtsspr.): als staatliche Kommission einen Neubau o.a. abnehmen (5). Kommissions-: -aaent, der (Wirtsch.): für einen bestimmten Unternehmer arbeitender Kommissionär: ^budihandel, der (Wirtsch.): Gewerbezweig, der den Verkehr zwischen Verlag u. Sortimentsbuchhandel im Auftrag u. für Rechnung der Verleger vermittelt: -buchhändler, der (Wirtsch.): im Auftrag u. für Rechnung der Verleger Bücher an die Sortimenter liefernder Buchhändler: ^aeschaft, das (Wirtsch.): im eigenen Namen für fremde Rechnung abgeschlossenes Geschäft: ^8Ut. das (Wirtsch.): Ware, bes. Bücher, für die sich der Besteller für den Fall, doli er sie nicht weiterverkaufen kann, ein Rückgaberecht innerhalb einer bestimmten Frist vorbehalten hat: Bedingtgut: -Handel, der: vgl. ^geschäft; Kläger, das (Wirtsch.): Lager für Kommissionsware: ^mit- glied, das: Mitglied einer Kommission (1); -Sendung, die (Wirtsch.): Sendung mit Kommissionsgut: Bedingtsendung: -sitzung, die: Sitzung einer Kommission (1); -vertrag, der (Wirtsch.): Vertrag zwischen einem Kommissionär u. seinem Auftraggeber: -wäre, die (Wirtsch.): in Kommission (2) gegebene od. genommene Ware. Kommissur [komi'su:?]. die; -, -en [lat. commissüra = Zusammenlegung. Verbindung, zu: committere = verbinden] (Med.): 1. Querverbimlung zwischen symmetrischen Teilen des Zentralnervensystems, bes. den beiden Hemisphären des Großhirns. 2. Verbindung zwischen Weichteilen im Bereich der Organe: Kommittent flcomitent]. der. -en. -en [lat. com- mittens (Gen.: committentis). 1. Part, von: committere. t kommittieren] (Wirtsch.): Auftraggeber, Unternehmer, für dessen Rechnung ein Kommissionär tätig ist: kommittieren [,..'ti:ren] <sw. V.; hat) [lat. committere = ausüben; anvertrauen] (Wirtsch.): einen Kommissionär beauftragen. kommod flcD'mo:t] <Adj.; -er. -este> [frz. commode < lat, commodus = angemessen, zweckmäßig, bequem] (bes. österr.): bequem, angenehm: ein -er Sessel, eine -e Limousine; machen Sie sich's k.!; Der Beifahrer hat es weitaus -er und kann das müde Haupt... sogar auf eine Kopfstütze betten (Auto 7. 1968. 56); diese Arbeit läßt sich ganz k. von daheim aus erledigen; Kommode [ka'morid]. die; -. -en [frz. commode. subst. w. Form von: commode (t kommod), also eigtl. = bequemte Truhe)]: Möbelstück [in der Form eines liegenden Quaders od. eines Kastens] mit mehreren Schubladen: eine breite, alte, wacklige K.; die unterste Lade der K. aufziehen; Haushaltswäsche in einer K. verstauen; Ü die alte K. (das Klavier) ist verstimmt; <Zus.:> Kommodenschublade, die; Kommodität [komo- di'te.t]. die; -en. -en [frz. commoditö < lat. commoditäs, zu: commodus. tkommod] (landsch.. sonst veraltet): Bequemlichkeit, Annehmlichkeit. Kommodore Dcomo'do:rd].der; -s. -n u. -s [engl, commodore, älter: commandore < frz. commandeur, tKommandeur]: 1. Geschwaderführer bei Kriegsmarine od. Luftwaffe (Dienststellenbez.). 1. erprobter, verdienter älterer Kapitän der Handelsmarine (von Reedereien verliehener Ehrentitel). Kommotio Dc3'mo:tßio]. die; -. -nen Dt3mo'tßio:ndn]. Kom- motion [...'tßio.n]. die; -. -en [lat. commötio = Erregung. Bewegung] (Med.): 1. durch stumpfe Gewalteinwirkung, Erschütterung hervorgerufene Funktionsstörung von Organen. 2. svw. tGehirnerschütterung. kommun [ko'mu:n] <Adj.; o. Steig.) [lat. communis = allen od. mehreren gemeinsam, allgemein] (bildungsspr. veraltend): gemeinschaftlich, allgemein, gewöhnlich, alltäglich: das sind ganz -e Geschichten; ziemlich gewöhnliche Briefe von -en Weibern (Fallada. Jeder 144); Der obszöne Wortschatz ist bes. in den intellektuellen Zirkeln der Gesellschaft nach dem letzten Weltkrieg k. (zum Allgemeingut) geworden (Marek. Notizen 134); sich mit jmdm. k. machen; kommunal Dcamu'na.l] <Adj.; o. Steig.) [lat. commünälis; vgl. Kommune]: die Kommune, die Gemeinde/ n / betreffend: gemeindeeigen: Gemeinde...: die -e Verwaltung; -e Angelegenheiten; das wird auf -er Ebene geregelt; ein Teil dieser Wälder ist staatlich, die meisten sind k.; etwas k. verwalten. kommunal-. Kommunal-: -abgaben <PL): Steuern u. Gebühren, die von der Gemeinde erhoben werden: ^anleihe, die: von einer Gemeinde aufgelegte öffentliche Anleihe: ^beamte, der: von einer Gemeinde eingestellter u. besoldeter Beamter: -behörde, die: örtliche Verwaltung, Ortsbehörde: -Obligation, die: svw. Kanleihe; -Parlament, das: Gremium der gewählten Gemeinde- od. Stadträte: -Politik,die; -Politiker, der; -politisch <Adj.; o. Steig.); ^redit, das: rechtliche Vorschriften, die die Zuständigkeit der Gemeinden betreffen: -verband, der: verwaltungsmäßiger Zusammenschluß mehrerer Gemeinden: -Verfassung, die; -Verwaltung, die; -wähl, die: Wahl der Gemeinde- od. Stadträte: Gemeindewahl: -Wirtschaft, die. kommunalisieren Dcomunali'zi:ren] <sw. V.; hat): (Privatbesitz, private Unternehmen) in Gemeindebesitz u. gemeindliche Verwaltung überführen: Verkehrs- und Versorgungsbetriebe sind fast überall kommunalisiert worden; <Abl.:> Kommunaliskning, die; -. -en; Kommunalität [komuna- li'tertl. die; -; Kommunarde [komu'nardd], der; -n. -n [frz. communard = Anhänger der Kommune (2)]: 1. Mitglied ei- nerKommune(3).2.(h'\si.)Anhängerder (Pariser) Kommune (2): Kommune [ka'mu.nd]. die; -. -n [1: mhd. com(m)üne = Gemeinde < (a)frz. commune < (v)lat.commünia. eigtl. Neutr. PI. von: communis = allen gemeinsam, allgemein; 2: frz. Commune de Paris!: 1. (Verwaltungssprache) politische Gemeinde (Dorf. Stadt o.a. als unterste Verwaltungseinheit): Bund, Länder und -n; typisch für die Planungsmisere in vielen westdeutschen -n (Spiegel 22, 1977. 193). 2. * Pariser K. (hist.: 1. der Gemeinderat von Paris während der Franz. Revolution. 2. Pariser Gemeinderat u. seine Anhänger von März bis Mai 1871). 3. Zusammen- 96* 1523
Kommunikant schluß mehrerer Personen in einer Wohn- u. Wirtschaftsgemeinschaft, die bewußt u. oft provozierend gegen die bürgerlichen Lebensformen angeht, um der durch die bisherigen Formen der Familie u. des gesellschaftlichen Zusammenlebenshervorgerufenen Isolierung des einzelnen entgegenzutreten: eine K. gründen; er trat einer K. bei; in einer K. leben. 4. <o. PL; (veraltend abwertend) kurz für [Gesamtheit der] Kommunisten: Kommunikant flomuni'kant], der; -en. -en [1: kirchenlat. commünicäns (Gen.: commü- nicantis) = Teilnehmer am Abendmahl, zu lat. commüni- cäre. tkommunizieren]: 1. (kath. Kirche) jmd., der [zum ersten Mall kommuniziert (3). 2. (Sprachw.. Soziol.) Gesprächsteilnehmer. Teilhaber an einer Kommunikation (1); Komraunikyntin, die; -. -nen: w. Form zu t Kommunikant; Kommunikation [...ka'tßjo:n].die; -. -en [lat. commünicätio = Mitteilung. Unterredungl: 1. <o. PL> Verständigung untereinander: Umgang. Verkehr: K. durch Sprache; alle K. verläuft prozeßhaft über mindestens drei Stationen: Verschlüsselung. Übermittlung. Entschlüsselung; Die K. zwischen den Beteiligten ist... blockiert (Habermas. Spätkapitalismus 44). 2. Verbindung. Zusammenhang: seelische -en unter den einzelnen Gruppen; eine K. zwischen Traum und Wirklichkeit. Kommunikations- (Kommunikation 1): -fähigkeit. die: Fähigkeit, innere Bereitschaft, mit anderen in Kommunikation zu treten: - Forschung, die (Soziol.. Sprachw.. Technik u. a.): wissenschaftliche Erforschung des Wesens f menschIicherJ Kommunikation u. der dazu benötigten Mittel: ^Instrument, das; -mittel, das: / technisches] Hilfsmittel, das der allgemeinen Kommunikation dient: Medium: Presse. Rundfunk, Fernsehen sind die wichtigsten K.; K.: Musik. Bier. Cola und ..allgemeine44 Gespräche (Ossowski. Bewährung 44); -modeil, das: / schematische] Darstellung der Bestandteile, die zu einer Kommunikation gehören: -Satellit, der: der Nachrichtenübermittlung dienender Satellit: Nachrichtensatellit: -Schwierigkeit, die (meist Pl.>: [seelisch bedingte] Unfähigkeit zur Kommunikation: leidet ... an den -en eines frustrierenden Ehelebens (Wohngruppe 20); -Zentrum, das: zentraler Ort der Begegnung von Menschen u. Gruppen. kommunikativ [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.): a) die Kommunikation (1). das Mitteilen. Kommunizieren (2) betreffend: -e Beziehungen; daß der Spracherwerb der Kinder -er Hilfen bedarf (Bausinger. Dialekte 63); viele Störungen im -en Verhalten Jugendlicher beruhen auf Konflikten im Elternhaus; b) mitteilsam: er verhielt sich sehr k.; Kommunion Ocamu'njpin]. die: -. -en [kirchenlat. commünio = das heilige Abendmahl < lat. commünio = Gemeinschaft, zu: communis, t kommun] (kath. Kirche): 1. das Abendmahl als Gemeinschaftsmahl der Gläubigen mit Christus: die heilige K. empfangen; zur K. gehen. 2. der /erste] Empfang des Abendmahls: Erstkammunion. Kommunion-(kath. Kirche): -bank.die: Bank vordem Altarraum, auf der die Gläubigen zum Empfang des Sakraments niederknien: -gespan, der (Schweiz.): Gefäftrte. mit dem zusammen jmd. zur Erstkommunion geht od. gegangen ist: -kind, das; -Sonntag, der. -Unterricht, der: Unterricht zur Vorbereitung auf die Erstkotnmunion. Kommunique [ksmyni ke:. auch: kamu...]. das; -s. -s [frz. communique. zu: communiquer < lat. commünieäre. t kommunizieren]: a) [regierungsjamtliche Mitteilung (z. B. über Sitzungen, internationale Verhandlungen. Vertragsabschlüsse): zum Abschluß des Staatsbesuches wurde ein gemeinsames K. herausgegeben; die Staatsmänner bekräftigten in ihrem K. die Ansicht, daß ...; b) /amtliche] Denkschrift: ein K. über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Kommunismus flomu'nismos], der; - [frz. communisme < engl, communism. zu lat. communis = allen gemeinsaml: 1. nach Karl Marx die auf den Sozialismus folgende Entwicklungsstufe, in der alle Produktionsmittel u. Erzeugnisse in das gemeinsame Eigentum der Staatsbürger übergehen u. alle Klassengegensätze überwunden sind: der K. wird als die höchste Stufe und Erscheinungsform des Sozialismus angesehen; In zwanzig Jahren, in der Zeit, in der wir zum K. übergehen, werden weit mehr Frauen noch als heute arbeiten (Wochenpost 27. 6. 64. 21). 2. politische Richtung. Bewegung, die sich gegen den Kapitalismus wendet u. sozialistische Ziele in Wirtschaft u. Gesellschaft verficht: der internationale K.; das religiös-dogmatische Zentrum desK. (Dönhoff. Ära 212); unter dem K. leben; wie schwierig es für den K. (das kommunistische Lager* ist. mit den divergierenden nationalen Interessen der Mitgliedstaaten fertig zu werden (Dönhoff. Ära 198); im K. (kommunistisch regierten Staat) leben; Kommunist [...'nistj. der. -en. -en: a) Anhänger, Verfechter des Kommunismus: Da war auch mal ein K. in der Klasse, den mochte ich gern (Kem- powski. Immer 94); jmdn. als -en abstempeln; b) Mitglied einer kommunistischen Partei: er ist eingeschriebener K.; In diesem Gebäude wurden koreanische -en geschult (Leonhard. Revolution 159); die -en riefen zu einer Protestversammlung auf; die -en (das kommunistische Lager, die kommunistisch regierten Länder) haben ihre Propaganda gegen den Westen verstärkt; mit den -en ( Vertretern kommunistisch regierter Länder) verhandeln; <Zus.:> Kommunj- stenangst, die: {übertriebene] Furcht vor kommunistischem Einfluß: Kommunistin, die; -. -nen: w. Form zu tKommunist; kommunistisch <Adj.; o. Steig.): a) den Kommunismus anstrebend, zum Kommunismus gehörend: die -e Gesellschaft; -e Ideale: b) den Anschauungen des Kommunismus (2) folgend, für sie eintretend, kämpfend: die -e Weltrevolution; die -en Parteien Europas; eine -e Infiltration; Die Pariser Kommune von 1871 war nicht k. - zudem blieb sie Episode (Fraenkel. Staat 167); der k. beeinflußte Weltgewerkschaftsbund; c) unter der Herrschaft des Kommunismus stehend: die -en Staaten; große Teile Asiens sind k. geworden; k. regierte Länder. Kommunitat [...ite.t]. die; -. -en [1; lat. commünitäs = Gemeinschaft; 2: frz. commu- nautej: 1. (veraltet) a) Gemeinschaft: b) Gemeindegut: c) Ort. an dem sich bes. Studenten zum Speisen versammelten. 2. (ev. Kirche) ordensähnliche Bruderschaft mit besonderen religiösen od. missionarischen Aufgaben: die -en der abendländischen Christenheit; kommunizieren [...ni'tßi:ren] <sw. V.; hat) [lat. commünieäre = gemeinschaftlich tun. mitteilen, zu: communis = allen gemeinsaml: 1. in Verbindung stehen, zusammenhängen: Unsere Dienste kooperieren nicht nur nicht, sie kommunizieren nicht mal miteinander (Zwerenz. Quadriga 174); kommunizierende Röhren (t Röhre 1). 2. sich verständigen, miteinander sprechen: Diese Jungen nehmen ... die Gelegenheit wahr, mit einem Menschen, der sich ihnen intensiv zuwendet, zu k. (Schmidt. Strichjungengespräche 167); wie differenziert man demzufolge über einzelne Schneearten kommuniziert (Sprachpflege 10.1974.209). 3. (kath. Kirche) das Abendmahl empfangen, zur Kommunion gehen: k. gehen; sie kommunizieren jeden Sonntag. kommutabel [komu'ta:b)l<Adj.; o. Steig.) [lat. commütäbilis = veränderlich, wandelbar, zu: commütäre. tkommutie- renp. veränderlich, vertauschbar: kommutable Objekte; Kommutation [...ta*t$io:n], die; -. -en [lat. commütätio = Veränderung. Wechsel, zu: commütäre. tkommutierenl: l.a) (bes. Math.) Umstellbarkeit. Vertauschbarkeit von Größen: b) (Sprachw.) Ersetzen einer sprachlichen Einheit (z. B. eines Buchstabens) durch eine andere u. Untersuchung der dadurch bewirkten Veränderung (z.B. der Bedeutung). 2. svw. tKommutierung; <Zus.:> Kommutationsprobe, die (Sprachw.): svw. tKommutation (1 b); Kommutationste§t. der: svw. tKommutation (1 b); kommutativ [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.): 1. (von math. Größen u. spracht. Einheiten) umstellbar, vertauschbar. Ljdie Kommutierung betreffend: Kommutativitat l...tivite:t|. die; - (bes. Math.. Sprachw.): Mengenlehre ... Da gibt es das Axiom der K. (Spiegel 36. 1974. 32); Kommutator [...'ta:tor. auch: ...to:$). der; -s. -en |...ta'to:ran] (Elektrot.): Kollektor (1). Stromwender: kommutieren [...'ti.ran] <sw. V.; hat) [lat. commütäre = umbewegen, verwandeln, verändern!: 1. (bes. Math.. Sprachw.) a) Größen umstellen, miteituinder vertauschen: nach Aufzählung aller falschen Züge kommutiert Böll abermals die Begriffe (Deschner. Talente 42); b) sich miteinander vertauschen lassen: Im Satz ..Der Kanzler wittert ein Scheingefecht" kommutiert ..wittert" z. B. mit ..eröffnet" (Lewan- dowski. Linguistisches Wörterbuch 1.1973. 332). 2. (Elektrot.) die Richtung des Stromes ändern: <Abl.:> Kommutierung, die; -. -en. Komödiant [komo'diant]. der; -en. -en [über das Engl. < ital. commediante = Schauspieler, zu: commedia = Komödie]: 1. (veraltend, meist abwertend) Schauspieler: armselige -en; die -en einer Wanderbühne. 2. (abwertend) jmd.. der anderen etwas vormacht, Heuchler: Er griff mit einer tragischen Bewegung nach seinem Herzen und taumelte. Verdammter K. .dachte R avic (Remarque. Triomphe 457): <Abl.:> komödiantenhaft <Adj.; -er. -este>: wie ein 1524
Kompatibilität Komödiant [redend, agierend]: die -e Rednergabe eines Staatsanwalts (Mostar. Unschuldig 10); <Zus.:>Komodi$i>- tentruppe, die; Koraödiantentum, das; -s: a) Art, Wesen des Komödianten: b) Heuchelei: Komödüpitik, die; -: Geist. Wesensart des Schauspiels, des Theaters: ... konnte ... der Regisseur nach der Pause einen Hauch von K. über die frustrierte Bühne blasen (MM 19. 2. 69. 22): Komödiantin, die: -. -nen: w. Form zu t Komödiant; komödiantisch • Adj.X' schauspielerisch / begabt ]; dem Wesen des Theaters gemäß: ein -es Spiel; Polly ... unterstrich seine Suada mit großen ... -en Gesten (Ziegler. Labyrinth 215); Komödie fco'moidp], die; -, -n [lat. cömoedia < griech. kömöidia, eigtl. = Gesang bei einem frohen Gelage, zu: kömos = Festumzug mit Gelage u. Gesang für den Gott Dionysos): I. a) <o. PI. > dramatische Gattung, in der menschliche Schwächen dargestellt u. [scheinbare] Konflikte heiter überlegen xelöst werden: b) Bühnenstück mit heiterem Inhalt: eine K. aus den 20er Jahren; John Cassavetes bittere K. ... über drei amerikanische Mittdreißiger, die kurze Zeit aus ihrem Ehetrott ausbrechen (Spiegel 20. 1976, 223); U die Sitzung des Ausschusses war eine einzige K. (erheiternd wie ein Lustspiel). 2. kleines Theater, in dem fast nur Lustspiele aufgeführt werden: eine Platzmiete in der K. 3. unechtes, theatralisches Gebaren. Heuchelei: das ist doch alles nur K.!; ich habe die K. gleich durchschaut; •K. spielen (etw. vortäuschen: jmdm. erw. vormachen). Komödien-: Mlichter, der; -film, der; -haus, das: svw. t Komödie (2); -Schreiber, der; -Stoff, der: Stoff der sich für eine Komödie eignet. Kompagnie Dompa'ni:]. die; -. -n [...'ni:3nj (Schweiz.): svw. TKompanie; Kompagnon Dcampanjo:. kampanjö. auch: 'kompanjanl, der; -s. -s [frz. compagnon = Geselle. Genosse < spätlat. companio. f Kumpan] (Wirtsch.): Teilhaber. Mitinhaber eines Geschäfts. Handelsunternehmens o. ä.: einen kapitalkräftigen K. suchen; sich als K. in der Firma eintragen lassen; er betrieb das Geschäft mit zwei -s. kompakt flcampakt) <Adj.; -er. -este> [frz. compact = dicht, derb, fest < lat. compäctus = gedrungen. 2. Part, von: compingere = zusammenschlagen, -fugen]: a) eng. dicht zusammen: massiv, festgefügt: ein -es Mauerwerk; -e Werkstoffe; die sinkende Nachfrage nach -en Lebensmitteln wie Brot und Kartoffeln (Herrenjournal 2, 1966. 117); dieser Wagen ist sehr kompakt gebaut; Ü -e (starke, sichere) Mehrheiten im Parlament; b) (ugs.) gedrungen, massig: der -e breitschultrige Kupferschmied (Apitz. Wölfe 32); Die Lehrerin, so *ne junge, -e (Kempowski. Immer 23). Kompakt-: -anlaae, die (Funkt.): fest zusammengebaute Stereoanlage mit dem nötigen Zubehör: -auto, das (Werbespr.): fest gebautes, wenig Raum beanspruchendes Auto: -bau, der <PI. -ten): fester Bau feiner Fabrikationsanlage]. bei dem alle Teile unter einem Dach vereinigt sind, dazu: -hflu- weise, die; -motor. der: vgl. ^auto; -ski, der (Werbespr.): Kürzere, sogenannte K. entwickelten sich zum Bestseller der Saison (Spiegel 6,1977.122); -wagen, der: svw. Nauto. Kompaktheit, die; -: kompaktes Aussehen, kompakte Beschaffenheit. Kompanie[kompani:].die;-.-n [...'ni.en; 1: frz. compagnie. eigtl. = Gesellschaft < afrz. compaignie < mlat. compag- n(i)a; 2: ital. compagnia < mlat. compagn(i)a; schon in der Kaufmannsspr. der Hanse, mniederd. companie. cum- penie. kumpenige = (befristete) Handelsgemeinschaft; auch schon mhd. kompänle = Gesellschaft. Genossenschaft; alle Formen über das Mlat. u. Vlat. zu lat. con- = mit- u. pänis = Brot, also eigtl. = BrotgemeinschaftJ: 1. (Milit.) aus mehreren Zügen bestehende untere Einheit von etwa J(K) bis 250 Mann (Abk.: Komp.): die K. ist angetreten; aufmarschierte -n; er kehrte zu seiner K. zurück; Ü Wein stand dort, einige -n von Flaschen (Fallada. Herr 135). 2. (veraltet) Handelsgesellschaft (Abk.: Co.. Comp.. Cie.): eine K. bilden; das Geschäft mit jmdm. in K. fuhren; (noch in Firmennamen.) Müller & Co.. Schulze & Cie.; Ü die seraphische Liebe ... in K. mit der Grausamkeit des heutigen Lebens (Musil. Mann 878). Kompank-: -chef, der (Milit.): / im Range eines Hauptmanns od. Majors stehetider] Führer einer Kompanie (1); ^feldwe- beL der (M ilit.): der für den inneren Dienst in einer Kompanie (1) verantwortliche Feldwebel: ^fiihrer, der: svw. t^:hef; -gesdiäft, das: Geschäft von mehreren Personen: ich mach meine Geschäfte alleene. mach keine -e (Döblin. Berlin 181); -spieß, der: svw. t-feldwebel; -stärke, die (Milit.): Mannschaftsstärke, etwa einer Kompanie (1) entsprechende Anzahl: in K. antreten; Ü du wolltest ein paar Freunde mitbringen, und jetzt kommt ihr gleich in K.! komparabel Otompa'ra.bl) <Adj.; ...bler. -sie) [lat. com- paräbilis.zu.comparäre = gleichmachen, vergleichen! (bil- dungsspr. selten): vergleichbar (Ggs.: inkomparabel a): komparable Größen; <Abl :> Komparabilität [...rabili'te:t], die; - (bildungsspr. selten): Vergleichbarkeit: Komparation [...ra'tßio:nJ. die; -. -en: 1. (bildungsspr. selten) das Vergleichen. 2. (Sprachw.) Steigerung des Adjektivs: Komparatist [...ra'tistj. der; -en. -en: Vertreter der Komparatistik: Die dem Germanisten wie dem -en gleich willkommenen Untersuchungen von Goethes Verhältnis zur französischen Sprache und Literatur (Deutsche Literaturzeitung 5, 1969. Sp. 413); Komparatjstflt [...tik], die: -: a) vergleichet Literaturwissenschaft: b) (veraltend) svw. tKomparativistik; komparatjsttsch <Adj.; o. Steig.): a) die Komparatistik betreffend: b) mit den Methoden der Komparatistik. vergleichend: eine-e Betrachtung; komparativ ['komparativ, auch: -1 <Adj.; o. Steig.) [lat. comparätlvusj (Sprachw. selten): a) (zwei od. mehrere Sprachen) vergleichend: die -e Methode; b) steigernd: Komparativ [-1. der; -s, -e [...i:va; lat. (gradus) comparätlvus = zum Vergleichen geeigneter Steigerungsgrad)! (Sprachw.): Steigerungsstufe beim Adjektiv: Höherstufe. Mehrstufe: ..schöner" ist der K. von ..schön"; wie heißt der K. zu ..gut"?; Komparativistik [...ti'vistücj. die; - (selten): vergleichende Sprachwissenschaft: Komparativsatz [auch: '--J. der; -es. -sätze (Sprachw.): Gliedsatz, der einen Vergleich enthält: Vergleichssatz: Komparator [kDmpa'ra:tor. auch: ...to:ß]. der; -s. -en [...ra'to:renJ: 1. Gerät zum Vergleich u. zur genauen Messung von Längenmaßen. 2. (Astron.) Gerät zur Feststellung von Lage- u. Helligkeitsveränderungen bestimmter Sterne. 3. (Elektrot.) ein elektrischer Kompensator (1); kompa- rierbar [...ri:?ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw.): (von Adjektiven) so beschaffen, daß es gesteigert werden kann, sich steigern lassend: komparieren [...'ri:ran] <sw. V.; hat) [lat. comparärej: a) (veraltet) vergleichen: b) (Sprachw.) steigern. Komparse[kamparaj.der; -n. -n [ital. comparsa.zu: com- parire < lat. comparere = erscheinen, also eigtl. = Darsteller, der nur stumm auf der Bühne „in Erscheinung" tritt) (Theater. Film): [in Massenszenen auftretende] Nebenperson ohne Sprechrolle: für den Film wurden einige hundert -n gebraucht; er hat schon oft als K. im Theater mitgewirkt; <Ab!.:)Komparserie [...za'ri:]. die; -. -n [...i:an; ital. comparseria]: Gesamtheit der Komparsen: ein ... Heimatroman mit internationaler K. (Geist. Welt 14. 12. 63. 3): in der K. mitwirken; Komp^rsin, die: -. -nen: w. Form zu t Komparse. Kompaß ['kampasj. der; ...asses. ...asse [spätmhd. compas < ital. compasso. zu: compassare = ringsum abschreiten, abmessen, über das Vlat. zu lat. passus = Schrittl: Gerät zum Bestimmen der Himmelsrichtung [mit Hilfe eines Magneten]: die Nadel des Kompasses zeigt nach Norden; nach dem K. marschieren; Ü sie ( = die Heilige Schrift) war ihm der K. in allen Wirrnissen des Lebens CNigg. Wiederkehr 82). Kompaß-: -haus, -häuschen, das (Seew. früher): Schutzgehäusejurden Schiffskompaß, bes. auf Segelschiffen: Miadel, die: Magnetnadel, zum magnetischen Nordpol hin sich einpendelnder Zeiger des Kompasses: -pflanze, die: Pflanze, die ihre Blätter nach der Sonne ausrichtet (meist senkrecht gestellt in Nord-Süd-Richtung, um bei der stärksten [mittäglichen] Sonneneinstrahlung nicht auszutrocknen); ^rose, die: Windrose auf dem Kompaß. kompatibel [kompa'tiibl] <Adj.; ...bler. -ste) [engl, compa- tible < frz. compatible. zu: compatir = übereinstimmen < spätlat. compati = mitfühlen!: 1. (Med.) (von Medikamenten od. Blutgruppen) miteinander vereinbar: verträglich (Ggs.: inkompatibel 1). 2. fNachrichtent.) (von verschiedenen Wiedergabesystemen) austauschbar, vereinbar. 3. (Sprachw.) (von einzelnen Lexemen im Satz) syntaktischsemantisch anschließbar.kombinierbar (z. B. der blaue H im- mel; Ggs.: inkompatibel 3); <Abl.:) Kompatibilität [...tibi- li't£:tj. die; -. -en: 1. (Med.) Verträglichkeit verschiedener Medikamente od. Blutgruppen (Ggs.: Inkompatibilität 1). 2. (Nachrichtent.) Austauschbarkeit. Vereinbarkeit verschiedener Systeme (z.B. Schwarzweißempfang von Farbfernsehsendungen). 3. (Sprachw.) Anschließbarkeit. 1525
Kompatriot Kombinierborkeit von Lexemen im Satz (Ggs.: Inkompatibilität 3). 4. Vereinbarkeit der Ausübung öffentlicher Ämter durch eine Person (Ggs.: Inkompatibilität 2). Kompatriot flcDmpatri*o:tl. der; -en. -en [zu lat. con- = mit- u.t Patriot] (veraltet): Landsmann: Brian ... haßt Hitler im Gegensatz zu der Mehrzahl seiner -en (K. Mann. Wendepunkt 342). kompendiarisch flcrxnpen'dja-.nj]. kompendiös [kom- P£n'di0:sJ <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr. veraltet): in der Art eines Kompendiums I abgefaßt], gedrängt, zusammengefaßt: Kompendium [k^m'pendiom], das; -s. ...ien [...pn; lat. compendium = Ersparnis. Abkürzung, eigtl. = das Mitgewogene. Zuwaage, zu: compendere = zusammen-, mitwiegen) (bildungsspr.): Abriß (3). kurzgefaßtes Lehrbuch: ein K. der französischen Grammatik, der Nachrichtentechnik. Kompensation fcrunpenza t£io:n], die; -. -en [lat. compensatio = Ausgleichung. Gegenzählung, zu: compensäre. tkompensieren]: a) (bildungsspr.) Ausgleich eines Fehlers, Schadens, des Fehlens von etw. durch erw., was das Fehlende, Fehlerhafte ersetzen, verdecken soll: Die nächtlichen Heldentaten erweisen sich als -en zur furchtsamen Haltung des wachen Lebens (Graber, Psychologie 74); b) (Wirtsch.) Ausgleich durch Verrechnung od. Entschädigung: c) (Physik) Ausgleich einer Wirkung durch eine Gegenwirkung / gleicher Art]: d) (Med.) Ausgleich einer gestörten Organfunktion durch das Organ selbst od. durch Medikamente. Kompensations-: -betrieb, der (Wirtsch.): Betrieb (1). der eine saisonabhängige Produktion durch Herstellung einer anderen Warenart kompensiert: -geachäft, das (Wirtsch.): a) Tauschgeschäft: b) Ausgleichsgeschäft, bes. zur Aufrechnung von Kauf- u. Verkaufsaufträgen bei Wertpapieren: -Objekt, das: Sache, mit der eine andere vergleichbare kompensiert wird: landwirtschaftliche Produkte dienen im Außenhandel oft als -e für Industriewaren; ^pendel, das (Technik): Pendel für sehr genau gehende Uhren, bei dem sich (durch Ineinanderfügen von einander kompensierenden Metallen) auch bei größeren Temperaturschwankungen die Länge nicht verändert: ^Politik, die: Politik gegenseitiger Zugeständnisse. KompensatorlkDnipen'za:tor,auch: ...to:g], der: -s. -en [...za- to.ran; zu lat. compensäre. tkompensieren): 1. (Elektrot.) Meßeinrichtung zum Bestimmen einer unbekannten Spannung durch Vergleich mit einer bekannten. 2. (Optik) Vorrichtung, mit der der Polarisationszustand polarisierten Lichts wieder rückgängig gemacht werden kann. 3. (Technik) Vorrichtung zum Ausgleich von durch wechselnde Temperaturen hervorgerufenen Längenänderungen (z. B. gebogenes od. mit Faltungen versehenes elastisches Zwischenstück an Rohren);Kompensatorik [...za*to:nkl. die; - (Päd.): kompensatorische Spracherziehung: kompensatorisch <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): ausgleichend: -e Reaktionen; k. für etw. eintreten; -e [Sprachlerziehung (Päd.. Psych.: im Vorschulalter einsetzende Förderungsmaßfwhmen. um / sozial bedingte] Rückstände in der Entwicklung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit von Kindern auszugleichen u. Chancengleichheit herzustellen): kompensieren [...'zi:ran] <sw. V.; hat) [lat. compensäre = gegeneinander abwägen, ausgleichen): 1. ausgleichen, durch Gegenwirkung aufheben: Angst durch/mit Forschheit k.; Kleinwüchsigkeit kann durch besondere geistige Leistungen kompensiert werden (Heiliger. Angst 121); Papiergeld .... das den Goldmangel kompensierte (Fraenkel.Staat 362); (Elektrot.:) kompensierte Spannungen. Frequenzen. 2. (WirtsCh.) gegeneinander aufrechnen: die Banken kompensieren diese Beträge intern; Jetzt handelte er ... mit giftfreier Speisefarbe und mit Aromen, damit konnte man auch k. (abwertend; auf nicht ganz saubere Weise Handel treiben: Kempowski. Uns 323); <Abl.:> Kompensknmg, die; -, -en. kompetent [kompetent] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [lat. competens (Gen.: competentis). zu: competere = zusammentreffen, entsprechen): 1. (Ggs.: inkompetent 1) a) sachverständig, fähig: Diskussionen zwischen politisch erfahrenen und -en Leuten (DönhofT. Ära 142); ein -es Urteil; auf diesem Gebiet ist er k.; sich für k. halten; -er Sprecher (Sprachw.; Sprecher,der über die Fähigkeit verfugt, in seiner Muttersprache beliebig viele Sätze zu bilden u. zu verstehen)', b) <o. Steig.) (bes. jur.) zuständig, befugt: sich an die füreine Angelegenheit -e Behörde wenden; für solche Fälle sind die ordentlichen Gerichte k. 2. (Geol.) (von Gesteinen) tektonisch nicht verformbar (Ggs.: inkompetent 2): -e Gesteinsbänke können gerichteten Druck weiterleiten, ohne sich zu verformen; Kompetenz [...'tentsh die: -. -en [1: lat. competentia = Zusammentreffen; 2: engl.-amerik. competence. nach dem amerik. Sprachwissenschaftler N. Chomsky, geb. 1928): 1. (Ggs.: Inkompetenz) a) Sachverstand, Fähigkeit: seine K. in Fragen der Phonetik ist unbestritten; man ... verlieh seinen Aussagen eine K. (durch Sachverstand legitimierte Gültigkeit), die durch nichts gerechtfertigt wurde (Hasenclever. Die Rechtlosen 419); b) (bes. jur.) Zuständigkeit: bestimmte -en haben, erhalten; -en ausscheiden (Schweiz.; unterscheiden, trennen)', das übersteigt meine K.; seine -en überschreiten; das liegt außerhalb meiner K.; das fällt in die K. der Behörden; die Verteilung der-en. 2. (Sprachw.) (idealisierte) Fähigkeiten eines Sprechers od. Hörers in bezug auf seine Muttersprache, die es ihm ermöglichen, beliebig viele Sätze zu bilden u. zu verstehen u. wireflektiert z. B. über die Zugehörigkeit eines Ausdrucks zur eigenen Sprache zu entscheiden: Beherrschung eines Sprachsystems: vgl. Performanz. Kompetenz-(Kompetenz 1 b): ^aussehekking, die (Schweiz.): Trennung von Kompetenzen: ^bereich, der: Bereich von Zuständigkeiten: -frage, die; -kompetenz, die <o. PI.) (jur.): l.das Recht eines Bundesstaates, seine Zuständigkeiten durch Verfassungsänderung auf Kosten der Gliedstaaten zu erweitern. 2. Befugnis eines staatlichen Organs, msbes. eines Gerichts, über den Umfang seiner eigenen Kompetenzen verbindlich zu entscheiden: -konflikt, der. ^streit, der, -Streitigkeit.die (meist PI.): Konflikt, Streit um die Kompetenz, die Zuordnung bestimmter Aufgabenbereiche: Miber- schreitung, die; -Verlust, der. -Verteilung, die. kompetitiv [kompeti'ti:fl <Adj.; o. Steig.) [zu lat. competere = gemeinsam erstreben): 1. (Chemie) eine notwendige Ergänzung fordernd (z. B. von Reaktionen, die zu ihrem Ablaufein weiteres Reagens erfordern): k. wirksam werden. 2. (veraltet) sich mitbewerbend: konkurrierend. Kompilation [kompilat$io:n]. die; -. -en [lat. compllätio = Plünderung, zu: compüäre. tkompilieren) (bildungsspr.. meist abwertend): a) /unschöpferisches] Zusammentraten u. Zusammenstellen von Quellen u. Auszügen aus anderen Schriften: Ihre Stile werden einfühlsam reproduziert, wobei es nicht selten zu M ischungen kommt: fingerfertiger Eklektizismus, gewitzte K. (Deschner. Talente 281); b) durch Kompilation (a) entstandene Schrift lohne wissenschaftlichen Wert]: Kompilator [...la.tor. auch: ...to:?]. der; -s, -en [...la'to:ran; spätlat. compÜätor) (bildungsspr.. meist abwertend): Verfasser einer Kompilation: kompilatorisch [...SatoTiD <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.. meist abwertend): unschöpferisch aus anderen Werken zusammengetragen, auf Kompilation beruhend: ein -es Werk; Plinius ... hatte in mehrjähriger -er Arbeit das damalige Wissen ... in seiner „Naturalis Historia" zusammengetragen (Bild. Kunst 1. 149); kompilieren [...li:ran] <sw. V.; hat) [lat. compTläre = ausplündern, berauben, eigtl. = der Haare berauben, zu: pilus = Haar) (bildungsspr.. meist abwertend): unschöpferisch aus anderen Werken zusammensuchen u. zusammenstellen, zusammentragen: ein Wörterbuch (aus bereits vorliegenden Wörterbüchern) k.; Aus Aufnahmen der Wochenschauberichte wurden abendfüllende Reportagen kompiliert (Gregor. Film 65). komplanar [kompla'na:?] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. complänä- re = dem Boden gleichmachen] (Math.): in der gleichen Ebene liegend: Komplanation [...na't$jo:n]. die; -. -en [spätlat. complänätio = das Ebnen) (Math.): Berechnung des Flächenintialts von /gekrümmten] Oberflächen. Komplement flcomple'ment), das; -[e]s. -e [lat. complemen- tum = Vervollständigung(smiUel). Ergänzung, zu: com- plere = ausfüllen, vervollständigen, vollenden]: 1. (bildungsspr.) Ergänzung!sstück]: ein logisches K.: Kultur ... als K. des Grauens (Adorno. Prismen 18). 2. (Math.) Menge, die eine Differenz wieder zur ursprünglichen Menge hin ergänzt: Komplementärmenge. 3. (Med.) Serumbestandteil, der die spezifische Wirkung eines Antikörpers ergänzt u. aktiviert: Alexin: komplementär flcamplemente:?] <Adj.; o. Steig.) [frz. complementaire) (bildungsspr.): sich gegett- seitig ergänzend: Huxley erkennt das -e Verhältnis von Kollektivierungund Atomisierung (Adorno. Prismen 100); etw. als k. zueinander bezeichnen; sich k. verhalten: Komplementär [-]. der; -s. -e (Wirtsch): persönlich hottender Gesellscliafter einer Kommanditgesellschaft. 1526
Komplize komplementär-: ^begriff, der (bildungsspr.): zur leichten Aufklärung gehörte als notwendiger K. das ..finstere Mittelalter44 (Greiner. Trivialroman 101); Erscheinung, die ibildungsspr.); -färbe, die (Optik): Farbe, die eine andere Farbe, mit der sie gemischt wird, je nach Mischungsverhältnis zu Weiß od. fast zu Schwarz ergänzt; Ergänzung*)färbe; die K. von Blau ist Gelb; -gene <PI.> (Genetik): Gene, die voneinander abhängen u. nur gemeinsam wirken; ^ große, die (bildungsspr.); -menge, die: svw.: f Komplement (2); -wfakel. der: svw. tKomplementwinkel. Komplementarität[...tari't£:t].die;-.-en [zu fkomplementär] (bildungsspr.): wechselseitige Entsprechung, Ergänzung: die K. zweier Begriffe; K. von Bürgerinitiativen und Parteien (Die Unabhängigen 13. 4. 74. 5): Komplementation [...ta- Uio:n]. die; -. -en [zu t Komplement] (Genetik): Ausgleich von Schäden im Erbgut durch Kombination von Genomen; komplementieren [...'ti:ran| <sw. V.; hat) (bildungsspr.): ergänzen; zu einer bestimmten Grö/Je od. Form vervollständigen: Kleider mit Accessoires k.; <Abl.:> Komplementjgning, die; -. -en; Komplementwinkel, der; -s. - (Math.): Winkel, der einen anderen zu 90° ergänzt: im rechtwinkligen Dreieck sind die beiden anderen Winkel K.; Komplenym [...'ny:m|. das: -s. -e [zu tKomplement u. griech. önyma = Namel (Sprachw.): Gegensatzwort eines bestimmten Wortes, das durch Hinzusetzen einer Negation zu diesem synonym wird (z. B. ledig-nicht verheiratet); 'Komplet [kö'ple:,k3m'ple:]. das; -s. -s [frz. complet = vollständiger Anzug, eigtl. = Vollständigkeit, zu: complet. t komplett]: Kleid mit Mantel od. Jacke aus gleichem Stoff: sie trug ein elegantes, weißes K.; Komplet [kam'pleu]. die; -. -e [kirchenlat. completa. compi£tum. zu lat. completus. f komplett] (kath. Kirche): letzter, abendlicher Teil des Stundengebets; kompletiv (kample'thf) <Adj.; o. Steig.) [spätlat. completlvus = ausfüllend] (Sprachw.): ergänzend; komplett [kom'plEt] <Adj.; -er. -este> [frz. complet < lat. completus = vollständig, zu: complere. tKomplementl: l.a) vollständig, abgeschlossen, vollendet (Ggs.: inkomplett): eine -e Sammlung. Einrichtung; meine Ausrüstung ist k.; die Beweisstücke sind k.; ich bin jetzt k. (ugs.: ausgestattet mit allem Nötigen): ein k. möbliertes Apartment; b) ganz, gesamt, vollzählig: die -e Bücherei verkaufen; das Werk kann nur k. abgegeben werden; der Wagen ist k. (mit allem Zubehör) ausgerüstet, muß k. (in allen Teilen) überholt werden; das Schlafzimmer kostet k. 1498 DM; heute sind wir k. (ugs.; es sind alle da, die dazugehören)', c) <nicht präd.) (ugs.. oft emotional übertreibend od. scherzh.) ganz u. gar, absolut, völlig: ein -er Blödsinn. Wahnsinn; das ist doch -e Dummheit!; er hat k. versagt; du spinnst ja k. (Sommer. Und keiner 65). 2. <nicht adv.) (österr.) voll, besetzt: -e Hotels; die Straßenbahn ist k.; Wir mußten ... Anwärter abweisen, da der Lehrgang bereits k. ist (Leonhard. Revolution 50); komplettieren [...'thranl <sw. V.; hat) [frz. Computer, zu: complet. t komplett] (bildungsspr.): vervollständigen, ergänzen: seine Briefmarkensammlung k.; <Abl.:> Komplettfc- rong. die; -. -en. komplex [kom'plfiks] <Adj.; -er. -este> [lat. complexus. 2. Part, von: complecti = umschlingen, umfassen, zusammenfassen; b: LÜ von russ. kompleksny] (bildungsspr.): a) vielschichtig, viele, sehr verschiedene Dinge umfassend: die Medizin ist ein sehr -es Gebiet; ... eine -e gesellschaftliche Wirklichkeit ... differenziert darzustellen (Stamokap 106); die Frage ist -er Natur; b) (bes. DDR) allseitig, alles umfassend: eine -e Automatisierung; -e Reparaturen; Ganze Straßenzüge wurden k. renoviert (Neues D. 17. 6. 64. 8); er ( = der Vorschlag) ist nicht k. durchdacht (Wochenpost 6. 8. 76. 32): c) zusammengesetzt; nicht allein für sich auftretend, ineinandergreifend, nicht auflösbar: -e Moleküle: Erforschung der -en Lebensgemeinschaft von Mensch. Tier und Virus (Welt 22. 10. 65. 9); eine -e Zahl (Math.; nur noch als Summe aus einer reellen u. einer imaginären Zahl darstellbare Zahl): Komplex [-1. der; -es. -e [lat. complexus = das Umfassen, die Verknüpfung]: 1. a) / zusanvnengefaßterj Bereich, Gebiet; Verknüpfung von verschiedenen Teilen zu einem geschlossenen Ganzen: ein K. von Fragen; der große K. der Naturwissenschaften; ein wirtschaftspolitischer K.; Ohne dieses formale Element zu kennen, läßt sich ... aus den Teilen auch der ganze K. nicht mehr aufbauen (Wieser. Organismen 18); *im K. (DDR; umfassend, allseitig)', b) Gebäudeblock, in sich geschlossene, einheitliche Häusergruppe: der K. des Schlosses; das Krankenhaus ist ein weiträumiger K.; Früherwar in diesem K. eine landwirtschaftliche Schule (Böll. Adam 29). 2. (Psych.) seelisch bedrückende, negative Vorstellung in bezug auf sich selbst: verdrängte -e; -e haben, bekommen; einen K. abreagieren; an -en leiden: er steckt voller -e. komplex-, Komplex-: -äuge, das: svw. t Facettenauge; muis- bildung. die (DDR): umfassende Ausbildung; -beladen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von Komplexen (2) belastet, voller Komplexe; ^brigade.die [LÜ von russ. kompleksnaja brigada] (DDR): für bestimmte gemeinsame Aufgaben zusammengestellte Arbeitsgruppe von Angehörigen der verschiedensten Berufe; -chemle. die: Teilgebiet der Chemie, das sich bes. mit der Darstellung von Komplexverbindungen befaßt; Mieckung, die (Basketball): Deckung des jeweils den Ball spielenden Gegners; -leiter, der (DDR): Leiter einer Komplexbrigade; -methode, die (Päd.): in der Sowjetunion entwickelte Unterrichtsmethode, die den gesamten Unterricht um bestimmte Sachgebiete (Arbeit, Natur usw.) zu ordnen sucht; -Programm, das (DDR): gemeinsame, mehrere Länder umfassende Wirtschaftsplanung; ^Verbindung, die (Chemie): Verbindung, in der ein zentrales Atom od. Ion von mehreren anderen Atomen, Ionen od. Molekülen in räumlich regelmäßiger Anordnung umgeben ist. Komplexheit« die; - (bildungsspr.): svw. t Komplexität: die K. der Waldnatur, die Verknüpfung von biologischen, technischen, wirtschaftlichen u. verwaltungsmäßigen Gesichtspunkten (Mantel. Wald 115); Komplexion [kam- ple'ksio:n), die; -. -en: 1. (bildungsspr.) Zusammenfassung: daß dabei die allgemeine Gesetzmäßigkeit der Kausalität in einer K. mit Faktoren von niedrigerem Abstraktionsgrad ..wirkte" (Adorno, Prismen 37). 2. (Anthrop.) Gesamteindruck der Färbung von Augen, Haaren, Haut: helle, dunkle K.; das erbbedingte Vorkommen hellerund dunkler Merkmale im Erscheinungsbild eines einzelnen Individuums nennt man verschränkte K.; Komplexität [...ksite:t]. die; - (bildungsspr.): Vielschichtigkeit, das Ineinander vieler Merkmale, Vielgesichtigkeit: die K. der Ideen, der gesellschaftlichen Verhältnisse, der Welt; Komplexometrfc [...kso...]. die; - [zu tKomplexone u. t-metrie] (Chemie): Verfahren der Malianalyse zum Nachweis von Metallionen; Komplexone [...kso:nd] <PI.> (Chemie): Verbindungen, die mit Metallionen Koordinationsverbindungen bilden. Komplice: t Komplize. Komplikation [kamplika't^om]. die; -. -en [spätlat. complicata = das Zusammenwickeln. Verwickeln, zu lat.compli- cäre. t komplizieren]: 1. Schwierigkeit, [plötzlich eintretende] Erschwerung, Verwicklung: es gab -en; jede K. vermeiden. 2. (Med.) Verschlimmerung eines Krankheitszustandes, unvorhergesehene Schwierigkeit bei einem chirurgischen Eingriff od. in einem biologischen Verlauf: wenn keine K. eintritt, kann er übermorgen aufstehen; die Geburt verlief ohne -en; <Zus.:> komplikationslos <Adj.; o. Steig.): ohne Komplikationen [verlaufend]: ein -er Eingriff; k. verlaufen. Kompliment [komplimentl. das; -[eis. -e [frz. compliment < älter span.complimiento. eigtl. = Fülle; Übertreibung. zu:complir < lat. complere = ausfüllen): I.Schmeichelei, höfliche Redensart; lobende, schmeichelhafte Äußerung, die mananjmdn. richtet: ein nettes, geistreiches K.; übertriebene -e; ein K. aussprechen; jmdm. [für etw.l -e machen; ein K. erwidern; ich möchte [Ihnen] das K. zurückgeben und...; eine Frau mit -en [über ihr Aussehen] überschütten; Sie wollen einander mit -en überzeugen (Geist. Welt 14. 7. 62. 1); mein K.! (meine Hochachtung!); Ü diese Arbeit ist kein K. für ihn (ist schlecht, zeigt ihn von der negativen Seite); *nach -en fischen (die eigene Tüchtigkeit deutlich zeigen, um andere zum Aussprechen von Komplimenten zu veranlassen; LÜ von engl, to fish for compliments). 2. (veraltet) Gruß: richten Sie bitte meine -e aus!; <Abl.:> komplimentieren [...'thron] <sw. V.; hat) (geh.): jmdn. mit höflichen Gesten u. Redensarten irgendwohin geleiten: jmdn. in den Sessel k.; der Wirt komplimentierte seine Gäste ins Lokal; jmdn. aus dem Zimmer k. (verhüll.; höflich aus dem Zimmer weisen): einige der ... in den Ruhestand komplimentierten Beamten (MM 31. 8. 74.43). Komplize Ocom'plr.t^]. (auch:) Komplice [kam'plrtßö. auch: ...i:sa]. der; -n. -n [frz. complice < spätlat. complex (Gen.: complicis) = eng verbunden; Verbündeter] (abwertend): Mittäter. Helfershelfer bei einer Straftat: ich bin nicht sein K.; Sein Komplice Franz Lorbach beginnt zu ..singen" 1527
Komplizenschaft (Noack. Prozesse 108); er muß -n gehabt haben, will seine -n nicht nennen; jmdn. zu seinem -n machen; <Abl.:> Komplizenschaft, die; -. Komplizentum, das; -s: dos Dasein als Komplize; kriminelle Gemeinsamkeit. komplizieren [kDmpli'tßi:ran] <sw. V.; hat) [wohl rückgeb. aus tkompliziert!: erschweren, verwickeln; das kompliziert die Sache außerordentlich; Ich will Ihre Pflichten nicht unnötig k. (Kirst. Aufruhr 65); (auch k. + sich:) die politische Lage kompliziert sich immer mehr; kompliziert <Adj.; -er. -este) [wohl zu frz. compliQue od. lat. complici- tus. Nebenf. von. complicatus. 2. Part, von compllcäre = zusammenfalten, verwickeln, verwirrcnl: schwierig, verwickelt; [aus vielen Einzelheiten bestehend u. daher] schwer zu durchschauen, zu begreifen; ein -er Charakter. Mensch; -e Apparate. Mechanismen. Berechnungen. Gesetze; das -e. k. gebaute Eiweißmolekül; ein -er (Med.; mit einer offenen Wunde in Zusammenhang stehender) Bruch; die Lage wird immer -er; Ungemein k. sind Sehorgan und Gleichgewichts-Hörorgan aufgebaut (Medizin II. 23); sich k. ausdrücken; R (spött.:) warum einfach, wenn es auch k (umständlich) geht; <Abl.:> Kompliziertheit,die. •; Kom- plizkning,die; -,-en: das Schwierigerwerden. Verwickeltheit; Die ... mit der Industrialisierung ... weitergetriebene K. des sozialen Aufbaus (Gehlen. Zeitalter 39). Komplizin, die: -. -nen: w. Form zu t Komplize. Komplizität flcDmplltßi'te:tl. die; - (selten): svw. tKompliziertheit. Komplott flcam'pbt], das. ugs. auch: der; -[e]s, -e [frz. com- plot. urspr. = Gedränge; H. u.l: Verabredung zu einer gemeinsamen [strafbaren] Tat; Atischlag. Verschwörung; ein K. gegen den Diktator; es sah aus wie ein K.; ein K. aufdecken, durchschauen; an einem K. beteiligt sein; [mit] im K. stehen, sein (an einer Verschwörung beteiligt sein); *ein K. schmieden (sich heimlich gegen jmdn. verschwören; gemeinsam einen Anschlag vorbereiten); <Abl.:) komplettieren [...ti:ren] <sw. V.; hat) [frz. comploter] (veraltet): ein Komplott anzetteln, sich verschwören. Komponente [kDmpo'nentd].die; -. -n [lat. compönens (Gen.: compönentis), 1. Part, von: compönere, tkomponieren|: a) Bestandteileines Ganzen; die chemischen -n eines Stoffes; hat der heutige Anästhesist bei großchirurgischen Eingriffen die einzelnen -n getrennt steuerbar in der Hand (Medizin II. 12); Die syntaktische K. ... erzeugt Formalobjekte, die von der phonologischen K. und der semantischen K. interpretiert werden (Lewandowsky. Linguistisches Wörterbuch 1. 339); b) innerhalb eines Ganzen wirkende [für sich betrachtete] Teilkraft; die horizontale und die vertikale K. in der Baukunst; die historische K.; Zurückdrängung der repräsentativen durch die plebiszitäre K. des Regierungssystems (Fraenkel. Staat 253); <Zus.:> Kompon^n- tenanatyse.die; -, -n (Sprachw.): Analyse einer sprachlichen Einheit nach ihren semantischen Merkmalen sowie die Beschreibung ihrer Bedeutungsstruktur; komponieren [...'nhran] <sw. V.; hat) [lat. compönere = zusammenstellen]: X.ein Musikwerk schaffen, mit Noten-. Stimm-. Instrumenten- u. Vortragsanweisungen niederschreiben; eine Symphonie, eine Oper, einen Schlager k.; es gibt einige sehr vielseitige Künstler, die dichten, malen und k.; gern, schon seit vielen Jahren k.; <subst.:) Schönberg und die Wiener Schule des Komponierens (Adorno. Prismen 155). 2. (bil- dungsspr.) nach bestimmten Gesichtspunkten /kunstvoll/ aufbauen, gestalten, zusammenstellen; Farbwirkungen harmonisch k.: dem Intarsientisch, der aus verschiedenen Hölzern ... komponiert wurde (Fr. Wolf. Zwei 161); dem vortrefflichen Menü .... das der geniale Gastgeber für uns komponiert hatte (Th. Mann. Erzählungen 7); einen neuen Werkstoff k.; (häufig im 2. Part.:) ein geschickt komponierter Roman. Bildband; Komponist [...nist], der; -en. -en: jmd.. der ein musikalisches Werk komponiert; Tonsetzer, -dichter. Komposit- Dompo zi:t-; zu tKompositumI: -bauweise, die (Technik): Konstruktion unter Verwendung verschiedener Werkstoffe (z.B. Stahl u. Holz im Bootsbau); -kapitell, das (Archit.): römisches Kapitell, in dem zwei verschiedene Kapitellformen (vierseitiges Volutenkapitell über dem Korbteil eines korinthischen Kapitells) miteinander verbunden wurden; ^Werkstoff, der (Technik): aus verschiedenen, miteinander fest verbundenen Materialien hergestellter Werkstoff; Verbundwerkstoff. Komposite [kompo'ziito], die; -. -n [vgl. Kompositum] (meist PL): svw. tKorbblütler; Kompositeur [...zi'to:?]. der; -s. -e [frz. compositeur. zu: composer = komponieren] (veraltet, noch scherzh.): Komponist; Es gibt den K.. der über das Notenblatt hinweg seinen Füller ausspritzt, und da. wo die Kleckse thronen, sitzen die Noten seines Oeuvre (Reinig. Schifle 53); Komposition [...'t$io:n]. die; -. -en [lat. compositio = Zusammenstellung. -Setzung]: l.a) (o. PI.) das Komponieren (1): er wurde mit der K. einer neuen Oper betraut; ein Lehrstuhl für K. (Kompositionslehre); b) Musikwerk; dieser Band enthält die nachgelassenen -en des Meisters. 2. (bildungsspr.) a) nach bestimmten Gesichtspunkten erfolgter [kunstvoller] Aufbau, [künstlerische] Gestaltung. Zusammenstellung; eine kleine Stadtansicht .... die. obwohl wahrscheinlich Fragment einer größeren Tafel, den Eindruck einer selbständigen K. erweckt (Bild. Kunst 3. 35); ein Roman in einer hervorragenden K.; das Parfüm ist eine K. kostbarer Essenzen; b) das nach bestimmten Gesichtspunkten [kunstvoll] Aufgebaute, Gestaltete. Zusammengestellte; eine K. aus Beton und Glas; Der organische Befund spielte in dieser K. (= ein Trainingsprogramm) eine Rolle (Lenz. Brot 71). 3. (Sprachw.) Zusammensetzung eines Wortes aus zwei od. mehreren selbständig vorkommenden Wörtern (als Art od. Vorgang der Wortbildung) Kompositions-: -fuge, die (Sprachw.): svw. f'Fuge (2); ^glied, das (Sprachw.): jedes der Einzelglieder einer Zusammensetzung (z. B. Grund- od. Bestimmungswort); -lehre, die (Musik): Lehre vom Aufbau eines Musikstückes, von der Harmonik. Rhythmik, den musikalischen Formen. Möglichkeiten der Instrumentierung u.a.; ~stil, der; ^tedmik, die (Musik): Gesetzmäßigkeit, nach der eine Musik komponiert wurde; die Zwölftonmusik ist eine moderne K. kompositioneil flcompozilßio'nel] (Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Komposition (2). die künstlerische Gestaltung betreffend; Die eigentliche Mitte aber zeigt einen k. wie geistig gleich großartig gestuften Aufbau (Bild. Kunst I. 40); kompositorisch [...zi'to:riJ] (Adj.; o. Steig.): 1. die Komposition (I a) eines Musikwerks betreffend; der -e Aufbau einer Sonate. 2. die Komposition (2), den Bau eines Kunstwerks betreffetxd; gestalterisch, kompositionell: erweiterte Schiller ... den Bericht zu dem philosophischen Gespräch, das er später aus -en Gründen wieder herausnahm (Greiner.Trivialroman 138); Kompositum flcDm'po:zitum], das; -s. ...ta, seltener: ...ten [...po'zi:ton; lat. compositum. 2. Part, von: compönere. t komponieren] (Sprachw.): zusammengesetztes Wort. Zusammensetzung. kompossibel [kDmpo'si:b|] (Adj.; o. Steig.) [mlat. compossi- bilis.zu lat.con- = mit-u. possibilis = möglich] (Philos.): zusammensetzbar; vereinbar; Kompossibilitfit [...sibili'te:t], die; - [mlat. compossibilitas] (Philos.): Zusammensetzbarkeit; mögliche Vereinbarkeit zweier Dinge. Kompost Oom'postl. der; -[e]s. -e [frz. compost < mlat. com postum, zu lat. compositum = Zusammengesetztes. t Kompositum]: als Dünger verwendetes Produkt aus pflanzlichen u. tierischen Abfällen [mit Erde]; K. ausbreiten, untergraben; Papierabfälle gehören nicht auf den K. (Komposthaufen)!; mit K. düngen. KompQst-: ^-bereitung, die; --erde, die: Erde, die viel Kompost enthält; -häufen, der: mit Erde gemischter Haufen, auf den organische / Garten]abfalle. Laub usw. geworfen werden, die albnählich zu Humus werden. kompostieren [kompDs'ti:ren] (sw. V.; hat) [frz. composter. zu: compost. tKompost] (Landw.): 1. zu Kompost verarbeiten. 2. mit Kompost düngen; das Erdbeerbeet k.; (Abi.:) Kompostkning, die; -. -en: Gewinnung von Humus aus organischen Abfällen; (Zus.;) Kompostkrungsanlaae, die. Kompott flcom'pDt], das; -[e]s. -e [frz. compote = Eingemachtes, über das Vlat. < lat. compositum, tKompositumI: gekochtes Obst, das als Nachtisch gegessen wird. KompQtt-: -schale, die; -schüssel, die; -teller (nicht getrennt: Kompotteller). der. Komprehension [komprehenzj^n], die; - [lat. comprehensio] (Philos.): Erfassen. Begreifen durch Vereinigung von Mannigfaltigem zu einer Einheit. kompreB flcompresl (Adj.; o. Steig.) [lat. compressus. 2. Part, von: comprimere. tkomprimieren]: 1. (veraltet) eng. dicht, zusammengedrängt. 2. (Druckw.) ohne Durchschuß (2), in engem Zeilenabstand; einen Text k. setzen; Kompresse, die; -, -n [frz. compresse = Umschlag, kleiner Bausch, zu älter: compresser < spätlat. compressäre. Intensivbildung von lat. comprimere. tkomprimieren] (Med.): 1. 1528 Kondensationsfeuchter Umschlag: heiße od. kalte -n sind bewährte Hausmittel bei Erkältung: Jmdm. eine K. lauf/um die Stirn] machen. 2. zusammengelegtes Mullstück als Unterlage für einen Druckverband; kompressibel [... si:b|] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mlat. compressibilis. zu spätlat. compressäre. * Kompresse] (Physik): (bes. von Gasen) zusammendrück' bar: sich verdichten lassend (Ggs.: inkompressibel); <Abl.:> Kompressibilität [...sibili'te:t]. die; - (Physik): die Eigenschaft von bestimmten Stoffen, bes. Gasen, sich zusammenpressen* verdichten zu lassen (Ggs.: Inkompressibilität); Kompression [...sio:n]. die; -. -en [lat. compressio = das Zusammendrücken, zu: comprimere. tkomprimieren]: I. * Physik. Technik) Zusconmenpressung (z.B. von Gasen u. Dämpfen) mit Erhöhung des Drucks u. Verkleinerung des Volumens; Verdichtung: die K. verringern; die K. des Motors prüfen. 2. (Med.) a) Quetschung eines Organs od. einer Körperstelle durch mechanische Einwirkung; b) mechanisches Abdrücken eines blutenden Gefäßes. Kompressions-: Mtiagramm, das (Kfz.-T.): graphische Wiedergabe der in den einzelnen Zylindern eines Motors gemessenen Kompression (1); ^strumpf, der (Med.): elastischer Stützstrumpf (od. schlauchartiges Teilstück. z.B. für ein Knie) mit Gummifäden od. Kräuselkrepp; ^verband, der <Mcd.): svw. t Druck verband; -wärme, die (Physik): durch Konipression (1) entstehende Wärme. Kompressor [kom'presor.auch: ...so:^].der; -s. -en [...'so:ran; TKompression] (Technik): Apparat zum Verdichten von Gasen u. Dämpfen (z. B. für Kühlmaschinen); Kompressorium |...'so:rjpm]. das; -s. ...ien [jpn; zu tKompression] (Med.): Gerät zur indirekten Ausübung eines schonenden Drucks auf Gefäße u. Organe, bes. zur Blutstillung; komprimierbar (k.Tmpri'mi:?ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: zum Zusammendrücken geeignet; komprimieren [...'mi:ran] <sw. V.; hat) [lat. comprimere = zusammendrücken]: a) zusammenpressen: die beiden Halsschlagadern k.; Ü einen Text auf das Wesentlichste k.; b) (Physik. Technik) (Gase. Dämpfe o.a.) zusammenpressen, verdichten: im Verbrennungsmotorwird das Luft-KraftstofT-Gemisch durch den Kolben komprimiert; <2. Part.:> komprimiert <Adj.>: in gedrängter Kürze [dargestellt], nur das Wesentliche enthaltend: eine -e Wiedergabe. Gestaltung; sich k. ausdrücken; < Abl.:> Komprimierung, die; -. -en. Kompromiß [kompro'mis], der. selten: das; ...misses. ...misse [spätmhd. (Rechtsspr.) compromiss = gegenseitige Übereinkunft vor Gericht, sich einem Schiedsspruch zu unterwerfen < lat. compromissum. zu: compromittere. t kompromittieren]: Übereinkunft durch gegenseitige Zugeständnisse: ein annehmbarer, guter, fairer, (ugs.:) fauler K.; keine Kompromisse!; bei den Verhandlungen zeichnet sich endlich ein K. ab; einen K. aushandeln, annehmen, suchen; mit Jmdm. einen K. schließen: in diesem Punkt darf es keinen K. geben; der Streit endete mit einem K.; es kam zu einem K.; zu Kompromissen bereit sein; es wären Recht und Unrecht... ein für Millionen von Menschen angerichtetes K. (Musil. Mann 795); dieses Modell ist ein K. / Mittelding) zwischen Sportwagen und Limousine. kompromjß-, Kompromiß-: -bereit <Adj.; -er. -este; nicht adv.>: bereit, zu verhandeln u. Kompromisse zu schließen: sich k. zeigen, dazu: -berei tschaft, die <o. PI.); - forme I, die: Text. Formel, auf die sich zwei od. mehrere Verhandlungspartner nach längerem Ringen schließlich einigen; ^los <Adj.; o. Steig.): ohne Nachgeben, ohne [Bereitschaft zu einem] K.: ein -er Kämpfer; Dieser Kirchenfürst war ... gewillt, k. seine Herrscherabsichten zu verwirklichen (Goldschmit. Genius 52). dazu: -losigkeit, die; -; -läsung, die: Lösung eines Streits durch einen alle Seiten befriedigenden Kompromiß: nach -en suchen; -Politik, die; -versuch. der; -Vorschlag, der. Kompromißler, der; -s. - (abwertend): jmd.. der immer gleich Kompromisse schließt u. nicht fähig ist, einen als richtig erkannten Standpunkt zu vertreten: <Abl.:> kompromißlerisch <Adj.>: zu Kompromissen neigend: eine -e Haltung; kompromittieren flcDmpromi'ti-.ren] <sw. V.; hat) [frz. com- promettre = bloßstellen, jmdn. in eine kritische Lage bringen (indem man ihn dem Urteil eines Dritten aussetzt) < lat. compromittere = sich das gegenseitige Versprechen geben, einen Schiedsspruch abzuwarten!: durch eine Äußerung od. ein Verhalten dem Ansehen einer Person schaden; bloßstellen: durch die unüberlegten Äußerungen hat er seinen Freund erheblich kompromittiert; er war zu vorsichtig, um sich zu k. (Niekisch. Leben 111); diese Äußerung ist noch weit kompromittierender; einer Redeweise, die den aufs äußerste kompromittierten Terminus ..Integration" beschwört (Adomo. Prismen 28); <Abl.:> Kompro- mittkrung, die; -. -en: das Kompromittieren. Bloßstellung. Kompulsion [kDmpol'zj^n], die; -. -en [lat. compulsio] (Rechtsspr. veraltet): Nötigung. Zwang. Komputer: tComputer. Komsomol Oomzo'mol], der; - [russ. komsomol, gek. aus: kommunistitscheski so jus molodjoschi]: kommunistische Jugendorganisation in der UdSSR: ein Bericht des K.; dem K. beitreten; er wurde aus dem K. ausgeschlossen; <Zus.:> KomsomQbekretär. der; <Abl.:> Komsomolze, der; -n. -n [russ. komsomolez]: Mitglied des Komsomol; Komsomolzin, die; -, ...nen: w. Form zu tKomsomolze. Komteß, Komtesse [kom'tesO), auch: kö'tes], die; -. ...essen [frz. comtesse. zu: comte. tComte]: unverheiratete Tochter eines Grafen. Komtur flcam'tu^h der; -s. -e [mhd. kumtür. kommentiur < afrz. commendeor < mlat.commendator.zu:commen- da = Lehnsherrschaft. Verwaltungsbezirk, zu lat. com- mendäre = anvertrauen]: 1. (hist.) Ordensritter als Leiter einer Komturei. 2. Inhaber eines Komturkreuzes; <Abl.:> Komturei [...tu'r^j]. die; -. -en: svw. tKommende (2); <Zus.:> Komturkreuz, das: Halskreuz eines höheren Verdienstordens. Konak [ko'nak], der; -s. -e [türk. konak]: (in der Türkei) palastartiges Amtsgebäude, prunkvoller Amtssitz. Konautor: t Koautor; Konautorin: t Koautorin. konaxial: f koaxial. Koncha ['kon^a], die; -. -s u. ...chen [lat. concha = Muschel < griech. kögche]: 1. (Archit.) (infrühchristlichenu. mittelalterlichen Kirchen) halbkreisförmige Apsis; Halbkuppel einer Apsis. 2. (Med.) muschelähnlicher Teil eines Organs; Kgnche [,..<pl. die; -, -n: 1. svw. tKoncha (1). 2. bei der Herstellung von Schokolade verwendeter muschelförmiger Trog; kondiieren flcDn'<;i:ren] <sw. V.; hat): Schokoladenmasse in der Konche (2) zum Zweck der aromatischen Veredelung einer Wärmebehandlung aussetzen; Konchifere [kDn(ji'fe:ra]. die; -. -n [zu tKoncha u. lat. ferre = tragen]: svw. t Schalenweichtier; konchifprm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bes. Kunstwiss.): muschelförmig; Konchoide [korojo'Kda], die; -. -n [zu tKoncha u. griech. -oeides = ähnlich] (Math.): ebene Kurve (vierter Ordnung), die dem Querschnitt einer Muschel ähnelt; Konchylie Ocanty'.ljp], die; -. -n <meist PI.) [zu tKoncha u. griech. hyle = Stoff. Materie] (Zool.): Schale der Weichtiere. Kondemnation Oondemna'tßlo.n]. die; -. -en [1: lat. condem- nätiol: 1. (bildungsspr. veraltet) Verdammung. Verurteilung. 2. (Seew.) Erklärung eines Experten, durch die festgestellt wird, daß ein durch Kollision. Brand. Strandung o. ä. beschädigtes Schiff nicht mehr repariert werden kann, sich eine Reparatur nicht mehr lohnt; kondemnieren [...'ni:ren] <sw. V.; hat) [1: lat. condemnärej: 1. (bildungsspr. veraltet) verdammen, verurteilen. 2. (Seew.) als Experte feststellen, daß ein beschädigtes Schiff nicht mehr zu reparieren ist. Kondens- [kon'dens-; zu t kondensieren]: -milch, die: durch Entzug von Wasser eingedickte, in Dosen abgefüllte sterile Milch; -streifen, der: 1. schmaler, weißer, wolkenähnlicher Streifen am Himmel, der sich durch Kondensation (1) von Wasserdampf in den Abgasen eines Flugzeugs bildet (wenn die Luft ausreichend kalt u. feucht ist): der K. wird allmählich breiter, löst sich auf. verschwindet. 2. (ugs. veraltend) Laufmasche; -wasser. das <o. PI.): durch Kondensation (1) entstehendes Wasser, das sich an etw. niederschlägt. Kondensat [k:>nden'za:t]. das; -le]s. -e [lat. condensätum. 2. Part, von: condensäre. t kondensieren] (Physik): durch den Übergang eines Stoffes vom gas-, dampfförmigen in den flüssigen Zustand bei der Kondensation (1) entstandene Flüssigkeit; Kondensation [...za'tßio:n]. die; -. -en [spätlat. condensätio = Verdichtung]: 1. (bes. Physik) Übergang eines Stoffes vom gas-, dampfförmigen in den flüssigen Zustand; Verdichtung von Gas. Dampf zu Flüssigkeit (durch Abkühlung od. Druck): die K. des Wasserdampfs der Atmosphäre führt zur Bildung von Nebel. Wolken oder Tau. 2. (Chemie) Reaktion, bei der sich zwei Moleküle (des gleichen od. verschiedener Stoffe) zu einem größeren Molekül vereinigen, wobei ein Molekül einer chemisch einfachen Substanz (z.B. Wasser) abgespalten wird. Kondensations-: Miampfinaschine, die: Dampfmaschine, bei 1529
Kondensator der der verarbeitete Dampf in einem Kondensator (2) durch Kühlen zu Wasser verdichtet wird; -kern, der (bes. Met.): in der Luft schwebendes, mikroskopisch kleines Teilchen, an dem die Kondensation (1) des Wasserdampfs in der Atmosphäre (durch Anlagerung von Wassermolekülen) beginnt: -maschine.die: svw. Ndampfmaschine; -punkt, der (Physik): Temperatur, bei der (abhängig vom herrschenden Druck) ein Stoff vom gas-, dampfförmigen in den flüssigen Zustand übergeht: der K. der Luft. Kondensator [konden'za:tor. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...za- to:ran; zu tkondensieren): 1. (Eiektrot.) Gerät, elektrisches Bauelement, das zum Speichern von elektrischen Ladungen, elektrischer Energie dient u. im Prinzip aus zwei sich gegenüberliegenden, aber voneinander isolierten, plattenförmigen elektrischen Leitern besteht: bei dem Fernsehgerät mußte ein K. ausgetauscht werden. 2. (Technik) Vorrichtung. Anlage, die zur Kondensation (1) von Dämpfen dient (z.B. bei Dampf- od. Kältemaschinen); kondensieren [...zi:ran] <sw. V.)[lat.condensäre = verdichten, zusammenpressen]: 1. (bes. Physik) a) (von gas-, dampfförmigen Stoffen) durch Abkühlung od. Druck in einen flüssigen Zustand bringen, zu einer Flüssigkeit verdichten, verflüssigen <hat>: der Abdampfmuß kondensiert werden; b) aus dem gas-, dampfförmigen in einen flüssigen Zustand übergehen; sich zu einer Flüssigkeit verdichten; sich verflüssigen <hat/ist>. 2. durch Eindampfen dickflüssig/ erj machen, durch Verdampfen eindicken [u. dadurch haltbar machen] <hat>: Fruchtsaft k.; kondensierte Milch (Kondensmilch); <Abl.:> Kondensje- rung, die; -. -en; Kondensor Oon'denzDr. auch: ...zo:g]. der; -s. -en [...'zo:ran; zu tkondensieren] (Optik. Technik): System von Linsen in optischen Apparaten, mit dem eine helle u. gleichmä/Jige Ausleuchtung erreicht wird. Kondiktion [kDndik'tßj[o:n]. die; -. -en [lat. condictio, zu: condlcere (Rechtsspr.) = kondizieren] üur.): Anspruch auf Herausgabe einer nicht rechtmäßig erworbenen Sache. konditern pc3n'di:ten. auch: kanditen] <sw. V.; hat) [zu t Konditor]: 1. (ugs.) Konditorwaren herstellen. 2. (landsch.) /häufig] ein Cafe, eine Konditorei besuchen: k. gehen. Kondition Oondi't$io:n|. die; -. -en [mlat. conditio < viat. conditio. Nebenf. von lat. condicio = Beschaffenheit. Zustand: Bedingung, zu: condlcere = verabreden, übereinkommen]: 1. <meist PI.) (bes. Kaufmannsspr.. Bankw.) ein Geschäft (bes. hinsichtlich der Lieferungen. Zahlungen), die Ausgabe von Wertpapieren o. ä. betreffende Bedingung: vor einem solchen Kauf muß man die -en genau prüfen; nennen Sie mir Ihre -en; die Sparkassen hielten dagegen ihre -en ... konstant (MM 7. 12. 65. 11). 2. <o. PI.) a) körperlich-seelische Verfassung eines Menschen: die K. des Kranken bessert sich allmählich; Einer der Gefangenen ... wird trotz schwacher K.... zum Strafexerzieren zugeteilt (Hörzu 5. 1974. 49); b) [gute] körperliche Leistungsfähigkeit (bes. eines Sportlers): eine gute, ausgezeichnete, schlechte K. haben; die beiden alten Leute zeigten bei den Wanderungen eine bewundernswerte K.; er versuchte, seine K. zu halten, zu steigern, zu verbessern; keine K. haben; im Sommer hatte sie sich K. geholt (Maegerlein. Piste 77); eine Mannschaft in K. bringen; sich in hervorragender K. befinden; über eine erstaunliche K. verfügen; konditional [kandi&o'na:!] <Adj.; o. Steig.) [lat. (Rechtsspr.) condiciönälis = bedingungsweise angenommen] (bes. Sprachw.): eine Bedingung kennzeichnend, angebend: bedingend: ein -er Satz; -e Konjunktionen: die Aussageform ist k.; einen Gedanken k. ausdrücken, formulieren; Konditional [-]. der; -s. -e (seltener:) Konditionalis [...'na:hs]. der; -. ...les [...ie.s] (Sprachw.): Modus des Verbs, der die Bedingungausdrückt (z. B. ich würde kommen, älter: ich käme, wenn ...); Konditionalismus [...na'hsmus]. Konditionismus [...nismus], der; - (Philos.): erkenntnistheoretische Lehre. Richtung, bei der nicht von einer selbständigen Ursache eines Ereignisses ausgegangen wird, sondern von der Gesamtheit der Bedingungen, die ein Ereignis ausmachen: Konditionalsatz, der; -es. -sätze: svw. t Bedingungssatz; konditioneil [...'nel] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. conditionnel]: die Kondition (2 b), die körperliche Leistungsfähigkeit betreffend: Er hat mir eine Mannschaft übergeben, die k., technisch und taktisch hervorragend präpariert war (Hörzu 8.1976.26); er ist k. nicht ganz auf der Höhe: Konditionenkartell, das; -s, -e (Wirtsch.): Kartell (1). bei dem sich die Abmachungen zwischen den tednehmenden Unternehmern auf die Verpflichtung zur Einhaltung gleicher Liefer- u. Zahlungsbedingungen beziehen: konditionieren [...ni:ran] <sw. V.; hat) [1: frz. conditionner; 2: nach engl, to condl- tion]: 1. (Fachspr.) Werkstoffe o.a. vor der Verarbeitung an die erforderlichen Bedingungen anpassen (z. B. in der Druckerei das Papier vor dem Drucken an Feuchtigkeit u. Temperatur des Raumes anpassen). 2. (Psych.) bewirken, daß eine Reaktion auch dann eintritt, wenn an die Stelle des ursprünglich die Reaktion auslösenden Reizes ein anderer Reiz tritt: Um zu verleugnen, daß Menschen angeborenermaßen verschieden sind, wurde angenommen, daß man alles k. könne (Hacker, Aggression 155); ein konditionierter (bedingter) Reflex; <Abl.:) Konditionierung, die; -. -en; Konditionismus: t Konditionalismus. konditions-, Kondition»- (Kondition 2 b): -arbeit, die <o. PI.): vgl. Training; Mnanael, der: vgl. ^schwäche: Die Spandauer zeigten ... deutliche Konditionsmängel (Welt 19. 5. 65.6); -schwach <Adj.; nicht adv.): schwache Kondition besitzend.konditioneil schwach (Ggs.: ^stark): -e Spieler, die Mannschaft war zu k. für diesen Gegner; -schwäche, die: Mangel an Kondition, konditioneile Schwäche (Ggs.: ^stärke); -stark <Adj.; nicht adv.): eine sehr gute Kondition besitzend, konditionell stark (Ggs.: ^schwach): eine -e Mannschaft; die Spieler sind sehr k.; -stärke, die: konditionelle Stärke (Ggs.: -schwäche); ^training, das: auf die Verbesserung. Förderung der Kondition ausgerichtetes, meist allgemeines Training. Konditor [kon'drtor, auch: kan'ditor. auch: ...to:;]. der; -s. -en [...di'to.ren; lat. conditor = Hersteller würziger Speisen, zu: condlre = lecker zubereiten]: Handwerker, der Feingebäck herstellt: Feinbäcker (Berufsbez.); <Abl.:) Konditorei PcDndlto'ny], die; -. -en: 1. Betrieb, in dem Feingebäck hergestellt u. verkauft wird u. zu dem oft ein Cafe gehört. 2. <o. Pi.> das Herstellen von Feingebäck: er versteht etwas von der K.; <Zus.:) Konditormeister, der; Konditorwaren <PI.): Feingebäck. Feinbackwaren. kondizieren pcDndi't£i:ran] <sw. V.; hat) [lat. condlcere] (jur.): (eine nicht rechtmäßig erworbene Sache) zurückfordern. Vgl. Kondiktion. Kondolenz [kondo'lent^]. die; -. -en [zu t kondolieren] (selten): a) <o. PI.) Beileid: b) Beileidsbezeigung. Kondolenz-: -besuch, der: Beileidsbesuch: -brief, der: vgl. -schreiben; -buch, das: Buch, das beim Tod einer bekannten Person ausgelegt wird u. in das sich die Kondolierenden eintragen können: -karte, die: vgl. ^schreiben; -liste, die: vgl. -buch; -schreiben, das: Schreiben, in dem jmd. bei einem Todesfall seine Anteilnahme ausdrückt. kondolieren Oondo'Ihren] <sw. V.; hat) [lat. condolere = Mitgefühl haben]: bei einem Todesfall jmdm. seine Anteilnahme ausdrücken, sein Beileid aussprechen: sie hat Ihm [zum Tode seines Vaters] kondoliert. Kondom flon'do:m], das od. der; -s. -e. selten: -s [engl. Condom. H.u.Kbildungsspr.): svw. tPräservativ. Kondominat [kDndomi'na:tj. das od. der. -[e]s. -e [zu lat. con- = mit-u.dominätus = Herrschaft]: svw. TKondomi- nlum; Kondominium DcDndo'mi nj[um]. das; -s. ...len [...pn; aus lat. con- = mit- u. dominium = Herrschaft. Eigentum. Besitz] (Völkerr.): 1. Herrschaft mehrerer Staaten über ein Gebiet: der Vorschlag eines .deutsch-polnischen -s* über die Ostgebiete (Dönhoff. Ära 106). 2. Gebiet, das unter der gemeinsamen Herrschaft mehrerer Staaten steht: die USA und Frankreich verwalten die Inseln als K. Kondor ['kandor. auch: 'kando.'gl. der; -s. -e [span. condor < indian. (Ketschua) cuntur]: in Südamerika heimischer, sehr großer Geier mit überwiegend schwarzem Gefieder, nacktem fleischfarbenem Kopf u. Hals u. einer weißen Halskrause. Kondottiere [k3ncb'tje:r3l. der; -s. ...ri [ital. condottiere. zu: condotta = das Führen. Führung]: (im 14. u. 15. Jh. in Italien) Söldnerfuhrer mit verhältnismäßig unabhängiger Stellung u. teilweise auch politischen Machtbefugnissen: Konduite [kan'dijhtd. auch: kö'dyi:to]. die; - [frz. conduite. zu: conduire = fiihrenl (veraltet): Haltung. Führung: <Zus.:)KonduJtenliste,die; -. -n (österr. veraltet): Führungszeugnis (2) bes. von Beamten u. Offizieren: Der Oberst Kovacs liebte ihn dennoch. Und er hatte sicher eine ausgezeichnete K. (Roth. Radetzkymarsch SO); Kondukt [kan'dukt], der. -[eis. -e Imlat. conductus = Schutz. Geleit, zu lat. condücere = zusammenfuhren, geleiten; mieten, pachten] (bildungsspr. veraltend): I feierliches] Geleit. Gefolge bes. bei Begräbnissen: Kondukteur [ksnduk'to:?]. der; 1530
Konfidenz -s. -e [frz. conducteur. eigtl. = Leiter. Aufseher < lat. conductor = Mieter. Pächter, zu: condücere. tKondukt] (Schweiz., sonst veraltet): Schaffner in Eisenbahnu. Straßenbahn: der K. schob sie aus dem Wagen (Baum, Paris ?0);Konduktometrk(k3ndokto...l. die; - [zu lat. conduetus. 2. Part, von: condücere (tKondukt) u. t-metriej (Chemie): Verfahren {der Maßanalyse) zur Bestimmung der Zusammensetzung. Konzentration einer Lösung, bei dem die Änderung der elektrischen Leitfälugkeit dieser Lösung (während einer Titration) verfolgt u. zur Bestimmung benutzt wird; konduktometractKAdj.; o. Steig.) (Chemie): die Kondukto- metrie betreffend, zu ihr gehörend; mit Hilfe der Kondukto- w/r/>. eine -e Maßanalyse; etw. k. bestimmen; Konduktor [kondoktor.auch: ...to:gl.der; -s, -en [...'to-.ranl: 1. (Elektro!.) elektrischer Leiter, bes. in form einer isoliert aufgestellten Kugel aus Metall als Speicher für elektrische Ladungen. 2. (Med.) jmd.. der eine Erbkrankheit von der vorausgehenden Generation auf die nächste überträgt u. dabei selbst gesund bleibt. Konduktus: t Conductus. Kondylom [kondy'lo'.m], das; -s. -e [zu griech. köndylos Verhärtung. Geschwulstl (Med): svw. t Feigwarze. Konen: PI. von tKonus. Konfabulation [k3nfabula't$jo:n]. die; -. -en [spätlat. cön- läbulätio = Gespräch. Unterredung) (Psych.): auf Erinnerungstäuschung beruhender Bericht über vermeintlich erlebte Vorgänge; konfabulieren [...li:ran] <sw. V.; hat) [lat. cönfabuläri = reden, plaudern) (Psych.): Konfabulationen vorbringen. Konfekt (kan'fekt], das; -[e]s, (Sorten:) -e [spätmhd. confect = (zu Heilzwecken) eingemachtes Obst < mlat. confectum = mit Zucker eingemachtes Obst < lat. confectum, 2. Part, von: cönficere = fertigmachen, zubereitenl: 1. feine Süßigkeiten (Pralinen. Fondant u. ä.). 2. (bes. südd.. österr.. Schweiz.) Teegebäck, feines Gebäck (Kekse. Plätzchen o.a.); Konfektion [...'tßj[o:nJ. die; -, -en <P1. selten) [frz. (vetement de) confection < lat. cönfectio = Herstellung. Anfertigung]: 1. fabrikmäßige Anfertigung von Kleidungsstücken in Serien: die K. von Schürzen; dieses Kleid wurde nicht in der K. hergestellt. 2. in fabrikmäßiger Anfertigung, in Serien hergestellte Kleidung; Fertig/ bejkleidung: mit der frohen Begründung, daß eine auch nur leidliche K, sich an mir ausnehme wie teuerstes Maßwerk (Th. Mann. Krull 297); sie trägt nur K. 3. kurz für tKonfektionsindustrie: Das gilt auch für den Einzelhandel, nicht nur Tür die K. (Herrenjournal 2. 1966. 38); er arbeitet in der K.; Konfektionär [...tßio'ne:?J.der; -s. -e: jmd. der Konfektions- kleidung herstellt, entwirft, der Angestellter. Leiter eines Konfektionsbetriebes ist: er ist K. in einem großen Betrieb; die -e stellen ihre Winterkollektion vor; Konfektioneuse [...'iw.zal. die: -. -n: w. Form zu tKonfektionär; konfektionieren [...ni:ren] <sw. V.; hat) [frz. confectionner]: fabrikmäßig, in Serien herstellen: 90 v. H. der im Lande konfektionierten Koleston-Haarfarben (MM 10. 1. 73. 8); <Abl.:> Konfektionkning, die; -. -en: 1. das Konfektionieren: Die K. des Hemdes wurde exklusiv an eine Reihe von Hemdenkonfektionären ... vergeben (HerrenjournaJ 1. 1966. 65). 2. etw.. was fabrikmäßig, in Serien hergestellt wurde: Neben den beiden Super-8-Universalfarbfilmen ... gibt es inzwischen noch eine ganze Reihe anderer Filmfabrikate und -en (Fotomagazin 8. 1968. 75). konfektions-. Konfektions-: Minzug, der: in der Konfektion (1) hergestellter Anzug; -artikel, der: vgl. ^ware; -betrieb, der: Betrieb, in dem Konfektion (2) hergestellt wird; ^ge- schäft, das: Geschäft, in dem Konfektion (2) verkauft wird; -große, die: Normalgröße in der Bekleidungsindustrie (z. B. 40.48.52); ^Industrie,die: vgl. ^betrieb; -wäre, die: fabrikmäßig, in Serie hergestellte Ware. Konf^ktmadier, der; -s. -: Fachmann für die Herstellung von Konfekt (1) (Berufsbez.). Konferenz [kanfe'rentß. auch: konfo...]. die; -. -en [mlat. conferentia = Besprechung, zu lat. cönferrc. tkonferieren; 3:engl.Conference]: I.Besprechung.Beratung. Unterredung mehrerer Personen über fachliche, organisatorische o. ä. Fragen: lange -en abhalten; er hat heute nachmittag eine K.. mußte die K. [mit seinen Kollegen] absagen, ist in einer K. 2. Zusammenkunft eines Kreises von Experten zur Beratung bes. politischer, wirtschaftlicher o. ä. Fragen, beratende Versammlung: eine internationale, wissenschaftliche K.; eine K. der Außenminister; Darum eben wäre eine K. mit den Sowjets zum jetzigen Zeitpunkt so nutzbringend gewesen (Augstein. Spiegelungen 60); eine K. anberaumen, durchfuhren, abbrechen; an einer K. von Arbeitsmedizinern teilnehmen; dieK. (die Konferenzteilnehmer) hat beschlossen ... 3. kartellartiger Zusammenschluß von Reedereien im Überseegeschäft. Konferenz-: -beschkiß. der: von einer Konferenz gefaßter Beschluß; -pause, die; -räum, der: Raum, der für Konferenzen vorgesehen ist. in dem eine Konferenz stattfindet; ^repor- tage, die (bes. Rund f.): vgl. -sendung; -saal, der: vgl. ^raum; -Schaltung, die (Rundf.. Ferns., Fernspr.): drahtlose od. telefonische Zusammenschaltung verschiedener Teilnehmer (an verschiedenen Orten), bei der jeder der Teilnehmer mit allen sprechen, in Kontakt treten kann; -Sendung, die (Rundf.. Ferns.): Rundfunk- od. Fernsehsendung, beider in einer Konferenzschaltung von verschiedenen Orten gesendet, berichtet wird; -teilnehmer, der; -tisch, der: großer Tisch, an dem die Konferenzteilnehmer sitzen: der K. war mit Akten bedeckt; die Frage muß am K. (in einer Konferenz) entschieden werden; -znrrener, das: vgl. ^raum. konferieren [kanferhren. auch: kanfa...] <sw. V.; hat) [frz. conförer < lat. cönferre = zusammentragen, sich besprechen^ 1. sich mit jmdm. besprechen; mit jmdm. verhandeln; mit jmdm. bei einer Konferenz über etw. beraten; eine Konferenz abhalten: er hat über diese Sache, wegen dieser Sache schon mehrmals [telefonisch] mit seinem Vorgesetzten konferiert; Ministerpräsidenten konferieren in Berlin (Welt 24. 9. 66. 1). 2. als Conferencier sprechen, ansagen; die Conference bei einer Veranstaltung haben: einen bunten Abend, eine Modenschau k.; wer konferiert diese Sendung, bei dieser Sendung?; er konferiert zum ersten Mal. Konfession [kante'sp:n]. die; -, -en [lat. cönfessio = Geständnis. Bekenntnis, zu: cönftteri = eingestehen, bekennen]: 1. [Gesamtheit der Angehörigen einerJ Glaubensgemeinschaft: die christlichen -en; Sie ... hatten die unterschiedlichsten Berufe, gehörten den verschiedenartigsten -en an (Kirst. 08/15. 671). 2. (Theol.) Zusammenfassung von Glaubenssätzen; Bekenntnisbuch, -schrift. 3. (geh.) Bekenntnis. Geständnis: dieses Buch ist mehr als eine Autobiographie, es ist die K. eines Schriftstellers (K. Mann. Wendepunkt. Vorwort); Die Wirksamkeit scheinbarer -en auf den Mitteilungstrieb des anderen (Nossack. Begegnung 69); <Abl.:> konfessionalisieren [kDnfesionali'zi:ran] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): die Besonderheiten einer Konfession (1) in allen Bereichen des Lebens, der Kirche, der Theologie durchsetzen; <Abl.:> Konfessionaüsknmg, die; -, -en (bildungsspr.): das Konfessionalisieren: ... welche die Hauptaufgabe ihrer Schulpolitik in der K. der Volksschulen, der Lehrerbildung und ... der Hochschulen sehen (Fraen- kel. Staat 177); Konfessionalismus [...hsmos]. der; - (bildungsspr.): einseitige Überbewertung einer der christlichen Konfessionen (gegenüber dem allgemeinen Erbe der gesamten Kirche); konfessionalistisch [...listiX] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): den Konfessionalismus betreffend, auf ihm beruhend; konfessionell [...'rel] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): eine Konfession (1) betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: -e Fragen. Unterschiede; er ist k. nicht gebunden. konfessions-, Konfessions-: -k»<Adj.; o. Steig.: nicht adv.): keiner Konfession (1) angehörend; -schule, die: svw. t Bekenntnisschule; -Wechsel, der: svw. tKonversion (1). Konfetti [kon'feti], das: -[s] [ital. confetti. PI. von: confetto = Bonbon; nach den beim Karneval unter die Menge geworfenen Bonbons, die später durch GipsklUmpchen. dann durch bunte Papierschnitzel ersetzt wurden]: 1. kleine bunte Blättchen. Schnitzel aus Papier, die in Mengen bei ausgelassenen Festen, bes. im Karneval u. an Silvester, geworfen werden: sich gegenseitig mit K. bewerfen; nach dem Umzug war der Boden mit K. bedeckt. 2. (österr. veraltet) Süßigkeiten. Konfekt (1); <Zus. zu 1:) Konf$ttipa- rade,die: (bes. in Amerika) Umzug, bei dem eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens gefeiert wird u. bei dem große Mengen von Konfetti geworfen werden. Konfident [konfi'dent]. der; -en, -en [frz. confldent = Vertrauter; vertraut, zu lat. cönfidere = vertrauen]: 1. (veraltet) Vertrauter. Freund. 2. (österr.) / PolizeiJspitzel: Er war immer der K. ihres Vaters gewesen, unweigerlich bereit, ihm jedes Geheimnis seiner Kinder auszuliefern (Musil, Mann 862); konfidentiell [...'tßiel] <Adj.) [frz. confidentiel] (veraltet): vertraidich (bes. von Briefen. Mitteilungen); Konfidenz [...'dEntß],die;-.-en[frz.confidence < lat.cönfiden- 1531
Konfiguration tiaj (veraltet): 1. <o. PI.) Vertrauen. Zutrauen. 2. vertrauliche Mitteilung, Vertraulichkeit. Konfiguration, die; -. -en [lat. cönfigürätio. zu: cönfigüräre = gleichförmig bilden]: 1. (bildungsspr. veraltend) Gestaltung. Formung. Bildung; Gestalt. Form: die Musik ... muß. indem sie sich ihm ( = dem Text) anschmiegt, dieselben Gesten und -en stets wiederholen (Adorno. Prismen 164). 2. (Chemie. Physik) räumliche Anordnung der Atome eines Moleküls, der Elementarteilchen eines Atoms. 3. (Astron.. Astrol.) Stellung. Anordnung. Gruppierung von Gestirnen; Aspekt (2). 4. (Med.) a) Form. Gestalt. Aufbau eines Organs. Körperteils; b) Verformung eines Organs. Körperteils: die K. des kindlichen Schädels bei der Geburt; als er diese merkwürdige K. der Haut (= Zellulitis) ein Matratzenphänomen nannte (MM 24. 3. 72. 14). 5. (Sprachw.) Gruppe syntaktisch verbundener Wörter: konfigurieren <sw. V.; hat) [lat. cönfigürärel (bildungsspr. veraltend): formen, bilden. Konfirmand [kanfirmant], der; -en. -en [lat. cönfirmandus = der zu Bestärkende, zu: cönfirmäre. ? konfirmieren]: Jugendlicher, der den Konfirmandenunterricht besucht, der konfirmiert wird, gerade kofifirmiert worden ist. Konfirmanden-: -Wase, die (scherzh.): svw. ? Sextaner blase; ^stunde, die: vgl. -Unterricht; -Unterricht, der: meist vom Pfarrer erteilter Unterricht für Jugendliche zur Vorbereitung auf die Konfirmation. Konfirmandin, die; -, -nen: w. Form zu f Konfirmand; Konfirmation [...ma't&io.n], die; -. -en [kirchenlat. cönfirmätio = Bestätigung des Taufversprechens < lat. cönfirmätio = Bestärkung. Ermutigung; in der kath. Kirche im 16. Jh. durch t Firmung ersetzt]: im Rahmen einer gottesdienstlichen Feier vollzogene Aufnahme. Einfuhrung jugendlicher evangelischer Christen in die Gemeinde der Erwachsenen: [diel K. feiern; jmdm. etw. zur Konfirmation schenken; die Verwandten zur K. einladen; konfirmieren [...'mi:renj <sw.V;hat)[lat.cönfirmäre = (be)stärkenj: (einenjugendlichen evangelischen Christen) mit der Feier der Konfirmation in die Gemeinde der Erwachsenen aufnehmen, einführen. Konfiserie [kanfizari:. auch: kö...]. die; -. -n [...i:an; frz. confiserie.zu.confire = zubereiten < lat.cönficere.tKonfekt] (schweiz.): svw. tKonditorei, Konfiseur [...'z0:g]. der; -s. -e [frz. confiseur] (Schweiz.): svw. tKonditor (Berufs- bez.). Konfiskation [kanfiska'tßiom]. die; -. -en [lat. cönfiscätio] (Jur.): a) das Konfiszieren, das Einziehen (8 b); Beschlagnahme: die K. ihres Vermögens; b) entschädigungslose staatliche Enteignung einer Person od. Gruppe: die Zulässigkeit von -en ist nach Völkerrecht auch im Kriegsfall strittig; konfiskatorisch [...'to:riJ] <Adj.; o. Steig.) (Jur.): eine Konfiskation betreffend, auf ihr beruhend; in der Art einer Konfiskation: -e Steuererhöhungen; konfiszieren [...'{ßi:ran] <sw. V.; hat) [lat. cönfiseäre = in der Kasse aufheben] (bes. jur.): gerichtlich, von Staats wegen einziehen, beschlagnahmen: jmds. Vermögen, gestohlene Waren k.; die verbotenen Bücher wurden von der Polizei konfisziert; Ü er konfiszierte eine von seines Vaters Renommierzigarren (scherzh.; nahm sie an sich; Kirst, 08/15. 38). Konfltent [kanfitent], der; -en. -en [zu lat. cönfiteri = eingestehen] (veraltet): jmd.. der beichtet; Beichtkind. Konfitüre [kDnfi'ty:ra], die; -. -n [frz. confiture = Eingemachtes, erw. aus afrz. confit = Brühe zum Einmachen von Früchten, zu: confire < lat. cönficere. tKonfekt]: aus nur einer Obstsorte hergestellte Marmelade [mit ganzen Früchten od. Frachtstücken]. Konflikt [kanflikt], der; -[e]s. -e [lat. cönfiletus = Zusammenstoß, zu: cönfilgere = zusammenschlagen, -prallen]: l.a) Zustand des Zerstrittenseins, des Zerwürfnisses; durch unterschiedliche Auffassungen od. Meinungen über etw.. durch Streitigkeiten entstandene schwierige Lage. Situation: ein ständiger, schwelender, schwerer, ideologischer, politischer, sozialer, innerbetrieblicher K.; einen K. heraufbeschwören, auslösen, schlichten, beilegen, beenden; die Ausweitung eines -s vermeiden; in einen K. eingreifen; in der Parteiführung kam es zum offenen K.; *mit etw. inK. geraten/kommen (gegen etw. verstoßen. Schwierigkeiten mit etw. bekommen); b) [mit kriegerischen Mitteln ausgetrageneJ Auseinandersetzung, heftiger Streit zwischen Gegnern: ein bewaffneter, militärischer K.; der K. zwischen den beiden Staaten brach offen aus. spitzte sich zu; Während des -s mit Japan im Sommer 1938. als es mehrere Tage zu örtlichen Grenzkämpfen... kam (Leonhard. Revolution 96); sich aus einem K. zwischen zwei Staaten heraushalten. 2. (bes. Psychoanalyse) innerer Zwiespalt. Widerstreit; inneres Problem, innere Schwierigkeiten: ein persönlicher, manifester, latenter, seelischer K.; Unbewältigte -e und nicht vollzogene Reifungsschritte fuhren ... zu Störungen in der Weiterentwicklung des Kindes (Heiliger. Angst 110); aus einem [inneren] K. wieder herauskommen; das bringt mich in -e. in einen ernsthaften K. mit meinem Gewissen; über einen K. hinwegzukommen suchen. konfljkt-, Konflikt-: -bewäJtigung, die (bes. Psych): -for- schung, die: vgl. Friedensforschung; ^frei <Adj.>: frei von Konflikten (1. 2). ohne jeden Konflikt: -e Beziehungen; ^geladen <Adj.; nicht adv.>: viele Konflikte (1.2) bergend, voller Konflikte: die anderen -en Begegnungen, die von Anfang an als unversöhnbare Feindschaft erscheinen (Goldschmit. Genius 10); -kommission, die (DDR): in Betrieben. Heimen, staatlichen Verwaltungen o. ä. eingesetzte Kommission, die bei bestimmten Streitfällen u. kleineren Vergehen zuständig ist; ^k» <Adj.>: vgl. ^frei; -reich <Adj.; nicht adv.>: vgl. ^geladen; -Situation, die: durch einen Konflikt gekennzeichnete, entstandene Situation od. Lage, in der sich jmd. befindet; schwierige Situation, die jmdn. in innere Konflikte bringt: eine immer wieder neu auftretende K. zwischen Ehepartnern; wenn er in eine echte K. geriet, war ein eigentlich fester Verlaß nicht auf ihn (Nie- kisch. Leben 138); -Stoff, der: etw.. wodurch sehr leicht ein Konflikt entstehen, was Anlaß zu Konflikten sein kann: K. in sich bergen; -Strategie, die (Psych.): Methode der Konfliktbewältigung; -theorie, die (Soziol.): Theorie, die die Konfik te einer Gesellschaft zur Erk lärung sozialer Prozesse heranzieht; -Unterdrückung, die; -Vermeidung, die. konfliktär Ocanflik' ie:b] (Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): einen Konflikt enthaltend, voller Konflikte: eine -e Situation. Konfluenz [kanflu'entß], die; -. -en [spätlat. cönfluentia = Zusammenfluß] (Geol): Zusammenfluß zweier Gletscher (Ggs.: Diffluenz); konfluieren [...'i:ranj <sw. V.; ist) [lat. cönfluere = (von Flüssen) zusammenfließen] (Med.): (von Blutgefäßen) zusammenfließen, sich vereinigen; Konfhix [konfluks], der; -es. -e: svw. t Konfluenz. Konföderation, die; -. -en [spätlat. cönfoederätio = Bündnis]: auf Dauer bestimmter Zusammenschluß von Staaten, bei dem diese gleichberechtigt nebeneinander bestehenbleiben; Staatenbund: eine K. bilden, auflösen; konföde- rkren <sw. V.; hat) [spätlat. cönfoederäre = sich verbünden] (bildungsspr.): sich verbünden, zusammenschließen: Beide deutschen Teilstaaten sollten k. (Spiegel 29. 1966. 58); (auch k. + sich:) die Staaten wollen sich k.; Konfbde- rferte, der u. die; -n, -n (meist PL; Dekl. t Abgeordnete): Verbündeter: auf Seiten der -n (bist.; der von den USA abgefallenen verbündeten Südstaaten, der Truppen der Südstaaten im Sezessionskrieg) kämpfen. konfokal (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. con- = mit- u. t fokal] (Physik): denselben Brennpunkt, zwei gemeinsame Brennpunkte besitzend: -e Kegelschnitte. konform [kanTarm] (Adj.) [spätlat. cönförmis = gleichförmig, ähnlichl: übereinstimmend: ein -es Verhalten; -e Ansichten; -e Abbildung (Math.; [durch eine differenzierbare Funktion mit komplexem Argument darstellbareJ winkeltreue Abbildung): k. flehen/sein (völlig übereinstimmen): darin gehe ich mit Ihnen k.; Wir sind also da mit der Vorstellung unserer Kollegen ... k. (Bundestag 189, 1968. 10226); unsere Ansichten gehen, sind nicht k.; -konform [-kanfarm] (Suflfixoid): (mit dem im 1. Bestatulteil Genannten) übereinstimmend, in Übereinstimmung: marktkonforme Planung; verfassungskonformes Verhalten; Konformation, die; -. -en [engl, conformation < lat. cönförmätio = entsprechende Form. Gestalt, zu: cönförmäre = entsprechend formen, gestalten] (Chemie): eine der verschiedenen räumlichen Anordnungsmöglichkeiten der Atome eines Moleküls, die sich durch Drehung um eine einfache Achse ergeben; Konformismus [...mismos], der; - [engl, confor- mism] (bildungsspr.): Haltung, die dadurch gekennzeichnet ist. daß jmd. seine Einstellung zu etw.. seine Auffassung von etw. der herrschenden Meinung angleicht, daß jmd. sich den bestehenden Verhältnissen anzupassen bemüht ist (Ggs.: Nonkonformismus): politischer, gesellschaftlicher K.; der K. eines Künstlers. Schriftstellers; eine Gesellschaft, die zum K. neigt; Konformist, der. -en, -en [2: engl, conformists (PI.)]: 1. (bildungsspr.) jmd.. der seine Einstellung zu etw.. seine Auffassung von etw. der herrschen- 1532
kongruent den Meinung angleicht, der sich den bestehenden Verhältnissen anzupassen bemüht ist (Ggs.: Nonkonformist 1): Wir Realisten sind Kompromißler, -en - nun ja. wir machen Zugeständnisse (Hochhuth, Stellvertreter 93). 2. Anhänger der anglikanischen Staatskirche (Ggs.: Nonkonformist 2); konformistisch <Adj.) (Ggs.: nonkonformistisch): I. (bildungsspr.) a) den Konformismus betreffend, auf ihm beruhend, zu ihm gehörend: -e Politik; b) als Konformist (1) denkend, handelnd: -c Politiker. Schriftsteller, sich k. verhalten. 2. a) im Sinne der britischen (anglikanischen) Staatskirche: -e Schriften; b) als Konformist (2) denkend, handelnd: -e Geistliche; Konformität [...mi'te:t|. die; - (bil- dungsspr.): Angleichung. Anpassung: Angeglichensein. An- nevaßtheit; Übereinstimmung (Ggs.: Nonkonformität): die Forderung nach Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten mit der Forderung nach K. vereinbaren. Konfrgter, der; -s. ...fratres [mlat. confrater = Mitbruderl: Amtsbruder innerhalb der katholischen Geistlichkeit (bes. als Anrede): Mitbruder: Konfraternitit, die; - [mlat. con- fraiernitas]: 1. (veraltet) Bruderschaft katholischer Geistlicher. 2. svw. TErbverbrüderung. Konfrontation [kanfronta' tßio.nl. die; -. -en [mlat. confronta- tk) = Gegenüberstellung): l.das Gegenüberstellen. Gegenüberstellung (einander widersprechender, nicht übereinstim- mender Personen, Meinungen. Sachverhalte): die unerwartete K. des Angeklagten und der Hauptzeugen, des Angeklagten mit dem HaupLzeugen verfehlte nicht ihre Wirkung; Wie gut täte uns die ständige K. mit den Problemen unserer Landsleute (Dönhoff. Ära 67); die K. von Gegenwart und Vergangenheit mit den Mitteln der Fotografie (Fotomagazin 8. 1968. 52). 2. Auseinandersetzung. Aufeinandertreffen von Gegnern: im Verlauf dramatischer -en zwischen West und Ost (Welt 7. 3. 64, 3); es ist zu einer K. zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen; konfrontativ[...'ti:fl<Adj.;o.Steig.)(Sprachw.): svw. tkon- trastiv: -e Sprachwissenschaft. Grammatik; konfrontieren [...ti:ron] <sw. V.; hat) [mlat. confrontare = (Stirn gegen Stirn) gegenüberstellen, zu lat. fröns (Gen.: frontis) = Stirn]: a) jmdn. jmdm. gegenüberstellen, mit jmdm. zusammenbringen, bes. in der Absicht, einen Widerspruch, eine Unstimmigkeit auszuräumen, Unklarheiten zu beseitigen: der Angeklagte wird dem/mit dem Zeugen konfrontiert; er sah sich plötzlich einem/mit einem seiner politischen Gegner konfrontiert (begegnete ihm unversehens, sah sich ihm gegenübergestellt): b) in eine Lage versetzen, in eine Situation bringen, die zur Auseinandersetzung, bes. mit etw. Unangenehmem, zwingt: er wurde einem/mit einem Problem konfrontiert, das ihm bis dahin unbekannt war; er sah sich plötzlich [mitj der rauhen Wirklichkeit konfrontiert; c) als Kontrast, zum Vergleich einander gegenüberstellen: auf den Fotos der Ausstellung werden Vergangenheit und Zukunft [miteinander! konfrontiert; <Abl.:) Konfron- tferung, die; -, -en. konfundieren Oonfon'di:ron] <sw. V.; hat) [lat. cönfundere = zusammengießen, vermengenl (veraltet): verwirren, vermengen: konfus [kDn'fu.sJ <Adj.; -er. -este) [lat. cönfusus = verwirrt, eigtl. = ineinandergegossen. 2. Part, von: cönfundere. tkonfundieren]: a) nicht klar, nicht einfach durchschaubar: verworren, unklar: -e Sätze. Worte: das -este Zeug reden; -e Vorstellungen von etw. haben; der Aufsatz ist ziemlich k.; b) verwirrt, durcheinander: er war. das machte ihn ganz k.; er antwortete etwas k.; Konfusion [kr)nfii'zio:n], die; -. -en [lat. cönfusio]: a) Verwirrung. Durcheinander: nach seinen Worten herrschte, gab es eine große K ; die allgemeine K. vergrößerte sich noch; das Ereignis hat sie in eine ziemliche K. gestürzt; b) Verworrenheit, Unklarheit: seine Rede war von einiger K.; <Zus.:) Konfusionsrat, der (veraltend scherzh.): jmd., der konfus ist, handelt: sehr zerstreuter Mensch. Wirrkopf: Konfusität [konfuzi'tcit]. die; - (bildungsspr.). konfuzianisch fcDnfu'tßja:niJ10\dj.;o.Steig.)[nach dem chin. Philosophen Konfuzius (etwa 551 bis etwa 470 v.Chr.)]: nach Art des Konfuzius: die -e Philosophie; Konfuzianismus [...tßia'nismus], der: -: auf der Lehre des Konjüzius u. seiner Schüler beruhende philosophische Richtung u. ethische, weltanschauliche, staatspolitische Geisteshaltung (in China u. Ostasien): konfuzianjstisch <Adj.; o. Steig.): den Konfuzianismus betreffeml. auf ihm beruhend, zu ihm gehörend. kongenial [auch: ' . auch: kan-. 'kon-l <Adj.) [zu lat. con- = mit- u. tgeniall (bildungsspr.): auf Kongenialität beruhend, ihr entspringend: geistig ebenbürtig: Selten hat ein Autor einen so -en Interpreten gefunden (Deschner. Talente 325); die -e Übersetzung eines Gedichtes; der Pianist spielt, interpretiert die Werke des Komponisten k.; Kongenialst, die; - (bildungsspr.): Gleichrangigkeit. Entsprechung der Begabung eines (die Werke eines andern) nachempfindenden, interpretierenden, ausführenden Menschen (gegenüber dem schöpferischen, genialen Menschen): geistige Ebenbürtigkeit. kongenital [auch: kan-l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. con- = mit- u. genitum. 2. Part, von: gignere = zeugen, gebären] (bes. Med.): auf Grund einer Erbanlage bei der Geburt vorhanden: angeboren: -e Mißbildungen. Kongestion [kanggs'tjo.'n. auch: kan-l. die; -. -en [zu lat. congestum. 2. Part, von: congerere = zusammentragen, anhäufen] (Med.): bes. die Arterien betreffende Hyperämie; konaestiv [...'ti:f, auch: kon..] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): die Kongestion betreffend, auf ihr beruhend, mit ihr verbunden, sie hervorrufend. Konglobation [kongloba'tßio:n. auch: kan...]. die; -. -en [lat. conglobätio = das Zusammenballen. Häufung] (Zool.): Anhäufung von Individuen einer Art auf Grund bestimmter örtlicher Gegebenheiten. Konglomerat [konglome'ra:t. auch: k9n...]. das; -[e]s. -e [frz. conglomörat. zu: conglomörer = zusammenrollen, -ballen < lat. conglomeräre]: 1. (bildungsspr.) Gemisch. Gemenge aus verschiedenartigen Dingen; Zusammenballung; zusammengewürfeltes Durcheinander: Los Angeles ist... ein enormes K. von Straßen. Gebäuden. Fahrzeugen, wimmelnden Menschenmassen (K. Mann. Wendepunkt 169); Ü Märker und Emigranten - dieses K. (diese Mischung) hat der Mark Brandenburg schon manchen guten Mann geschenkt (Tucholsky. Werke II. 357). 2. (Geol.) grobkörniges Sedimentgestein aus rundlichen Gerollen, die durch kalkige, kieselige o.a. Bindemittel verschmolzen sind; <Abl.: zu 2.) kongkmer&tisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): das Gefüge eines Konglomerats (2) betreffend, ihm ähnlich. Kongkitinatkm [konglutina'tßio:n. auch: kan.], die; -. -en Dat. conglütinätio = das Zusammenleimen; enge Verbindung] (Med.): Verklebung [von roten Blutkörperchen]; kongkitinieren [...'ni:rcn] <sw. V.; hat) [lat. conglütinäre] (Med.): verkleben: sich zusammenballen. Kongregation [kongrega'tßio'.n. auch: kdo—l. die; -. -en [lat. congregätio = Versammlung. Vereinigung, zu: congregäre = sich versammeln] (kath. Kirche): 1. (in den alten Mönchsorden) Zusammenschluß mehrerer selbständiger Klöster unter einem Oberen. 2. Ordensgemeinschaft, deren Mitglieder nur einfache Gelübde abgelegt haben. 3. svw. t Kardinalskongregation; Kongregationalismus [...tßjona- 'lismusj. der; - lengl.-amerik. congregationalism: nach der Selbstverwaltung durch die ..Versammlung" der Kirchen- gemeindemitglieder]: reformiert-kalvinistische religiöse Bewegung in England u. Amerika, die eine übergeordnete Kirchenstruktur ablehnt; Kongregationaljst. der; -en. -en [engl.- amerik. congregationalist]: Vertreter des Kongregationalismus; kongregational|stisch <Adj.: o. Steig.): den Kongregationalismus betreffend, zu ihm gehörig, von ihm ausgehend. Kongreß Dcangres, auch: kan ..]. der; ...esses. ...esse [lat. congressus = Zusammenkunft; Gesellschaft; 2: amerik. Congress]: 1. größere fachliche od. politische Versammlung; Tagung von Vertretern fachlicher Verbände, politischer Gruppierungen, Parteien o. ä.: ein internationaler, medizinischer, naturwissenschaftlicher, kirchlicher K.; einen K. besuchen; auf einem K. sprechen; zu einem K. fahren; der K. (die Kongreßteilnehmer) hat beschlossen ... 2. <o. PI.) (aus Senat u. Repräsentantenhaus bestehendes) Parlament in den USA. Kongreß-: -abgeordnete, der: Abgeordneter des Kongresses (2); -halle, die: für Kongresse (1) vorgesehene, geeignete Halle; Halle, in der ein Kongreß abgehalten wird; -mitglied, das: vgl. -abgeordnete; -saal.der: vgl. -halle; -teilnehmen der: Teilnehmer an einem Kongreß (1). kongruent [kongruent, auch: kan...] <Adj.; o. Steig.) [lat. congruens (Gen.: congruentis) = übereinstimmend, entsprechend. 1. Part, von: congruere. tkongruieren]: 1. (bildungsspr.) in allen Punkten übereinstimmend, völlig gleich (Ggs.: disgment): -e Ansichten. Begriffe; da es in der Medizin überhaupt keine -en Fälle gibt, sondern nur ähnliche (Thieß. Frühling 16). 2. (nicht adv.) (Math.) a) (von geometrischen Figuren) völlig übereinstimmend, deckungsgleich 1533
Kongruenz (Ggs.: inkongruent 2a); b) (von zwei Zahlen, die, durch eine dritte geteilt, gleiche Reste liefern) übereinstimmend (Ggs.: inkongruent 2b); Kongruenz L.'entß], die; -. -en: 1. <o. PL> (bildungsspr.) Übereinstimmung in allen Punkten, völlige Gleichheit: Sein auffallend eifriges Einverständnis ... gründet sich allerdings nicht auf eine K. unserer Gesinnungen (Frisch. Stiller 291). 2. (Math.) a) Deckungsgleich- heit geometrischer Figuren (Ggs.: Inkongruenz 2a); b) Übereinstimmung von zwei Zahlen, die, durch eine dritte geteilt, gleiche Reste liefern (Ggs.: Inkongruenz 2 b). 3« <o. PI.) (Sprachw.) a) formale Übereinstimmung zusammengehörender Teile im Satz (in Kasus, Numerus. Genus u. Person): b) inhaltlich sinnvolle Vereinbarkeit des Verbs mit anderen Satzgliedern: (Zus. zu 2a:) Kongruenzsatz, der (Math.): Lehrsatz, nach dem Dreiecke, die bestimmte Bedingungen erfüllen, kongruent sind: kongruieren [...i:ren] <sw. V.; hat) [lat. congruere = zusammentreffen, übereinstimmen]: 1. (bildungsspr.) in allen Punkten übereinstimmen, völlig gleich sein: ihre Meinungen kongruieren keineswegs. 2. (Math.) kongruent (2a), deckungsgleich sein. 3. (Sprachw.) Kongruenz (3) aufweisen. Konidie [ko'ni:djp], die; -, -n <meist PI.) Izu griech. könis = Staub) (Bot.): ungeschlechtlich entstehende Keimzelle von Pilzen, die der Verbreitung dient. Konifere flconi'fe:ro]. die; -. -n <meist PI.) [zu lat. cönifer = Zapfen tragend! (Bot.): Nadelhölzer (2). König ['k0:ni<;]. der; -s, -e [mhd. künic. ahd. kuning. eigtl. = aus vornehmem Geschlecht stammender Mann]: l.a) <o. PI.) Titel, Würde des höchsten (od. in Monarchien mit einem Kaiser zweithöchsten) weltlichen Herrschers od. des höchsten Repräsentanten in bestimmten Monarchien: Georg III., K. von Großbritannien und Irland; Murat. von Napoleons Gnaden K. von Neapel (Dönhoff. Ära 31); b) höchster weltlicher Herrscher, höchster Repräsentant in bestimmten Monarchien: Inhaber, Träger des Titels König (1 a). der Würde eines Königs: die preußischen -e: der K. regiert sein Land, dankte ab; U der K. der Wüste (dichter.; der Löwe); der K. der Vögel, der Lüfte (dichter.; der Adler)', Der Amerikaner gilt als K. (als tonangebende, dominierende Person) der Modefotografen (Fotomagazin 8, 1968, 6); er ist der [ungekrönte] K. (der beste) unter den Spielern; hier ist der Kunde K. (die Person, nach der man sich richtet). 2.a) wichtigste Figur im Schachspiel (auf deren Matt setzen eine Schachpartie angelegt ist): b) in der Rangfolge an zweiter Stelle stehende Spielkarte: den K. ausspielen; mit dem K. stechen; c) in der Mitte stehender Kegel beim Kegelspiel: Königin [ko:nigm]. die; -. -nen [mhd. küniginne. ahd. kuningin(na)]: l.a) w. Form zu tKönig (1): die K. von England; Ü die K. der Blumen (geh.; die Rose): die K. der Instrumente (geh.; die Orgel): sie war die K. (geh.; die schönste, umschwärm teste, begehrteste Frau) des Festes; K. der Nacht (in Mittel- u. Südamerika heimische, als Zierpflanze beliebte, zu den Kakteen gehören- de Pflanze mit Dornen tragenden, rankenden Trieben, deren große, weiße, stark duftende Blüten sich nur für eine einzige Nacht öffnen): b) Gemahlin, Ehefrau eines Königs. 2. kurz für t Bienenkönigin. 3. svw. t Dame (2 a). Königin-: -rautter* die: Mutter eines Königs, einer Königin: -pastete, die [LÜ von frz. bouchee ä la reine] (Kochk.): Pastete (1 a) mit einer in einer weißen Soße gebundenen Füllung aus gewürfeltem Hidxnerfleisch, Champignons u. anderen Zutaten: -witwe. die: Witwe eines Königs. königlich ['luainiklk;] <Adj.) [mhd. küniciich. ahd. kuni(n)- glih]: l.a) <o. Steig.; nur attr.): einen König, den Titel, die Würde eines Königs betreffend, zu einem König gehörend, ihm zustehend: -e Beamte; die -e Familie; die -en Gemächer; am -en Hof; ein -er (vom König ausgehender) Erlaß: b) einem König gemäß, entsprechend: sehr vornehm, hoheitsvoll: wie ein König: ein -er Gang; -e Gebärden; er schritt in -er Haltung, mit -er Würde durch den Saal; Königin Elisabeth ... ist ... sehr k. in ihrer Art, sich zu kleiden (Dariaux [Übers.]. Eleganz 102). 2. sehr großzügig, reichlich: eine -e Bewirtung; Ihm würde sie schreiben, -e Geschenke senden (Benrath. Konstanze 158); jmdn. k. belohnen, beschenken. 3. <präd. ungebr.) (ugs.) außerordentlich (groß]: ein -er Spaß; ein -es Vergnügen; sich k. freuen, amüsieren; Er ist k. belustigt (Hochhuth. Stellvertreter 199); Königreich [k0:nik-l. das; -[e]s. -e [mhd. künicriche. ahd. kunningrichi]: 1. Reich, das von einem König regiert wird: Herrschaftsbereich eines Königs: einem Vertrag zwischen dem K. Bayern und dem K. Preußen (Dönhoff. Ära 128). 2. Monarchie mit einem König an der Spitze. königs-, Königs- ['ko.ni^s-; in Zus. oft zur Bez. von Außergewöhnlichem. Besonderem, des Besten, Größten seiner Art. z.B. Königsfarn. Königskobra]: -adler. der (volkst.): svw. TSteinadler; -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [die Farbe wurde unter König Ludwig XIV. von Frankreich (1638-1715) eingeführt]: kräftig, leuchtend i helljblau; vgl. kobaltblau; -bürg, die: vgl. -schloß; -farn. der: (in feuchten Wäldern wachsender) hoher Farn mit doppelt gefiederten Wedeln, der als Zierpflanze in mehreren Sorten kultiviert wird: -fasan. der: (in China heimischer) gelbbrauner Fasan mit (beim Männchen) sehr langen Schwanzfedern, der häufig in Zoos u. Fasanerien gehalten wtrd: -galerie. die (bild. Kunst): Galerie (l a) an französischen u. englischen Kathedralen mit Statuen von Königen in Nischen od. unter Baldachinen: -geier, der: (in den tropischen Wäldern Mittel- u. Südamerikas lebender) Geier mit gelblich- u. grauweißem Gefieder, schwarzen Flügeln u. leuchtend gelb u. rot gefärbtem Kopf u. Hals: -haus, das: vgl. Kaiserhaus; -hof. der: Sitz, Residenz eines Königs: -kerze. die: meist wollig behaarte, krautige Pflanze mit flachen bis becherförmigen gelben, weißen od. purpurfarbenen Blüten in hoch aufragenden Rispen od. Trauben: Verbas- kurti; -kind. das: (bes. in Märchen, Sagen o. ä.) Kind eines Königs: -kobra, die: als größte Giftschlange in den Dschungeln Asiens lebende, dunkelbraune bis olivfarbene, hell geringelte Kobra, die sich überwiegend von anderen Schlangen ernährt: -kröne, die: Krone eines Königs ah Zeichen seiner Würde: -kuchen, der: feiner Rührkuchen, der in einer Kastenform gebacken wird: -madier. der (Jargon): jmd., der (dank seiner eigenen einflußreichen Position) in der Lage ist. jnulm., einer politischen Gruppierung o.a. zur Macht zu verhelfen: Heinz Kühn, im Herbst 1969 K. der Brandt/ Scheel-Koalition (Spiegel 22. 1971. 22); -paar, das: König u. Königin: -palast. der: vgl. -schloß; -pilz. der: svw. t-röhrling; -pokal, der <o. PI.) [nach dem Stifter König Gustav V. von Schweden (1858-1950)]: 1. (1936 gestifteter) Pokal für den Sieger in einem in der Halle ausgetragenen Tennisturnier für europäische Nationalmannschaften: den K. überreichen. 2. Tennisturnier, bei dem der Sieger den Königspokal (1) erhält: im K. eine Runde weiterkommen; -rährling, der: in Laubwäldern wachsender eßbarer Pilz mit rosarotem Hut, gelblichem Fleisch u. kräftig gelbem Stengel: -schießen, das: Wettbewerb im Schießen, bei dem ein Schützenkönig ermittelt wird: -schlänge, die: (im tropischen Amerika atn Boden u. auf Bäumen lebende) Riesenschlange mit dreieckigem Kopfu. meist dunkelbraunen eckigen Flecken auf gelblichbraunem Grund, Abgottschlange: -schloß, das: Schloß, in dem ein König wohnt, residiert: -söhn, der: vgl. -kind; -thron, der; -tiger. der. in hidien lebender, sehr großer Tiger mit kurzhaarigem, glänzendem, rötlich- bis gelblichbraunem Fell mit tief schwarzen Streifen: -titel.der; -toditer.die: vgl. -kind; -treu <Adj.; o. Steig.): dem König ergeben, zum König stehend: monarchistisch, royalistisch gesinnt: -wasser, das [das Gemisch löst sogar Gold, den „König" der Metalle] (Chemie. Technik): Gemisch aus Salzsäure u. Salpetersäure, in dem (neben den anderen Edelmetallen) auch Gold löslich ist: ^weg. der (geh.): idealer Weg, beste Methode, Möglicltkeit, ein angestrebtes Ziel zu erreichen, -weihe, die: svw. tGabelweihe; -würde, die. Königtum, das; -s. -tümer Ry:me; 1: LÜ von frz. royaute]: 1. <o. PI.) monarchische Staats-, Regierungsform mit einem König an der Spitze. 2. (veraltet) svw. tKönigreich (1). Koniin [konii.n], das; -s [zu griech. koneion = Schierling] (Chemie): sehr giftiges Alkaloiddes Schierlings. Konimeter [koni-]. das; -s. - [zu griech. könis = Staub u. t-meiert (Bergbau. Klimatechnik, Umweltschutz): Gerät zur Messung des Staubgehalts der Luft: Koniose [ko'nio:z3], die; -. -n (Med.): durch das Einatmen von Staub hervorgerufene Lungenerkrankung. konisch I'ko:niJ] <Adj.; o. Steig.) [zu tKonus]: die Form eines Kegels (1), eines Kegelstumpfs aufweisend: kegelförmig: die Feder ist k.; ein k. zugespitzter Stift; Konizität tko:nitsi'te:t]. die; -. -en <PI. selten) (Fachspr. selten): das Konischsein: Kegelform. Koniektaneen [kanjek ta:nean, auch: ...ta'nean] <PI.) [lat. conieetänea = Notizbuch, eigtl. = inetw. Aufgenommenes] (bildungsspr. veraltet): /gesammelte/ Gedanken, Ein- 1534
Konkordanz fälle, Bemerkungen; Konjektur [kanjEk'tu:?]. die; -. -en [lat. coniectüra = Vermutung, zu: conicere. tkonjizierenj (Lite- raturw.): meist auf Vermutung beruhende Verbesserung, verbessernder Eingriff eines Herausgebers in einem nicht einwandfrei überlieferten Text; mutmaßlich richtige Lesart; koniektural [...tu'ra:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Litera- turw.): eine Konjektur betreffend, auf ihr beruliend: <Zus.:> Koniekturglkritik, die <o. PI.) (Literaturw.): philologische Kritik, die Konjekturen anbringt u. prüft; konjizieren flonji- t^i.TDnJ <sw. V.; hat) [Jat. conicere = vermuten) (Literatunv.): bei einem Text Konjekturen anbringen. konjugal Oonju ga:l] <Adj.; o. Steig.) [lat. coniugälis. zu: coniünx = Gatte] (veraltet): ehelich; Konjugation [...ga- £io:n). die; -. -en [lat. coniugätio. eigtl. = Verbindung, zu: coniugäre. tkonjugieren): 1. (Sprachw.) Abwandlung, Beugung, Flexion eines Verbs in seinen grammatischen Formen. 2. (Biol.) a) Vereinigung der Keimzellen bei der Befruchtung; b) Vorgang der Paarung von Chromosomen; c) bei den Wimpertierchen vorkommende Art der Befruchtung durch Austausch der Zellkerne: konjugierbar [...'grgbaigl (Sprachw.): sich konjugieren lassend, beugbar, flektierbar; konjugieren [...'gi:ran] <sw. V.; hat) [lat. coniugäre = verbinden; verheiraten] (Sprachw.): ein Verb in seinen grammatischen Formen abwandeln, beugen, flektieren; konjugiert <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Math.): (von Zahlen, Punkten, Geraden o.a.) einander zugeordnet, zusammengehörend; Konjunktion Donjonk'tsio:n). die; -. -en [lat. coniünctio - Verbindung; Bindewort): 1. (Sprachw.) Bindewort. 2. (Astron.) Stellung zweier Gestirne in einer Linie mit der Erde. 3. (Astrol.) das Zusammentreffen mehrerer Planeten im gleichen Tierkreiszeichen. 4. (Logik) Verknüpfung zweier od. mehrerer Aussagen durch (die logische Partikel) ,Mnd%; <Abl.:) konjunktional [...&o'na:l] <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): die Konjunktion (1) betreffend, durch sie ausgedrückt; <Zus.:> Konhinktionaladverb, das (Sprachw.): Adverb, das dazu geeignet ist, die Funktion einer Konjunktion (1) zu übernehmen (z. B. außerdem, dagegen, deshalb, trotzdem); Konjunktionalsatz, der (Sprachw.): Bindewortsatz; konduktiv ['kanjuokti'.f. auch: —'-] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bes. Philos.): verbindend, abhängend, auf einer Verbindung beruhend (Ggs.: disjunktiv 1); Konjunktiv Ckanjuokti:!]. der; -s. -e [...i:va; spätlat. (modus) coniünc- tivus = verbindender Modus)) (Sprachw.): Modus des Verbs, mit dem etw. nur mittelbar u. ohne Gewähr wiedergegeben, als möglich, als nicht gegeben, als nur vorgestellt, als irreal dargestellt od. angenofmnen wird; Möglichkeitsform (z.B. sie sagte, sie sei krank; wenn er Zeit hätte, käme er noch); Abk.: Konj. (Ggs.: Indikativ 1); Konjunktiva [...'ti:val. die; -. ...vä [zu spätlat. coniünctfvus = verbindend] (Med.): Bindehaut des Auges; konjunktivisch [...i:vj. auch: ----) <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Sprachw.): im Konjunktiv /stehend], mit dem Konjunktiv [gebildet]: eine -e Verbform; etw. k. ausdrücken; Konjunktivitis [...ti- vi:tis).die; -. ...itiden [...vi'ti:dn; zu tKonjunktival (Med.): Entzündung der Bindehaut des Auges: Konjunktor [kDn'Jonktor. auch: ...to:g]. der; -s [zu lat. coniungere = verbinden] (Logik): die logische Partikel ,Mnct" zur Herstellung einer Konjunktion (4); Konjunktur [...tu:?], die; -, -en [urspr. = sich aus der Verbindung verschiedener Erscheinungen ergebende Lage < mlat. coniunctura = Verbindung, zu lat. coniungere = verbinden) (Wirtsch.): a) gesamtwirtschaftliche Lage (mit bestimmter Entwicklungstendenz): eine stabile, steigende, überhitzte, rückläufige K.; die K. beleben, fördern, in Gang bringen, (ugs.:) anheizen, (ugs.:) ankurbeln, dämpfen, bremsen; die Verbesserung. Entspannung, der Rückgang der K.; b) gute wirtschaftliche Lage; wirtschaftlicher Aufschwung; Hochkonjunktur: die K. setzt ein. setzt sich fort; die K. nützen, herbeizuführen versuchen; Ü die augenblickliche politische K. (günstige Lage, Situation) ausnützen; solche Artikel haben im Augenblick K. (werden viel gekauft); diese Handwerker haben jetzt wieder K. (sind wieder sehr beschäftigt). konjunktur-.Konjunktur- (Wirtsch.. außer: -ritter): ^abhängig <Adj.): von der Konjunktur abhängig; auf eine günstige Konjunktur angewiesen: -e Betriebe; ^abschlag, der: für begrenzte Zeit gewährte Steuererleichterung zur Belebung der Konjunktur; ^absdiwichung, die; ^ankurbeking, die; ^anstieg, den -aufschwung, der; -barometer, das: 1. graphische Darstellung der wirtschaftlichen Entwicklung in bestimmten für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung wichtigen, charakteristischen Bereichen. 2. etw., was als Anhaltspunkt, als Kennzeichen für die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage dient, gelten kann: der Auftragseingang in diesem Industriezweig ist ein K. für die gesamte Wirtschaft des Landes; -bedingt <Adj.; o. Steig.): vgl. -abhängig; -belebung. die; Entwicklung, die; -flaute, die; -forsdming, die: Erforschung, Beobachtung, Analyse der Konjunktur, der konjunkturellen Schwankungen; -gerecht <Adj.>: die Opposition warf der Bundesregierung vor. der Haushalt 1973 sei nicht k. (MM 20. 6. 1973. 1); -Beschichte, die: Beschreibung u. Analyse historisch beobachteter Konjunkturen; -Politik, die: Gesamtheit der Maßnahmen (im Rahmen der Wirtschaftspolitik), durch die übermäßige Schwankungen der Konjunktur vermieden werden sollen; -politisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Konjunkturpolitik betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: ein -es Instrumentarium; sich k. falsch verhalten; die ... k. passiven Länder (Fraenkel. Staat 379); dritter, der (abwertend): jmd., der eine günstige Situation rasch zu seinem Vorteil nutzt, der sich um seines Vorteils willen sehr schnell den jeweiligen Gegebenheiten anpaßt: Ich wußte, daß es Generale gab. die ... Arschkriecher waren oder K. und Feiglinge (Kirst. 08/15. 925); -ruckgang, der; -Schwankung, die; -spritze, die: finanzielle Maßnahme (im Rahmender Wirtschaftspolitik) zur Belebung der Konjunktur; -theorie, die: Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre, das die Ursachen u. Verläufe konjunktureller Bewegungen untersucht; -Zuschlag, der: für begrenzte Zeit zusätzlich erhobene Steuer zur Dämpfung der Konjunktur: -Zyklus, der: zyklischer Wechsel von Perioden des Aufschwungs u. des Nachlassens der Konjunktur. konjunkturell [...tu'rel] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Wirtsch.): die Konjunktur betreffend, auf ihr beruhend: die -e Situation eines Landes; die Wirtschaft k. beleben. konkav flon'ka:f. auch: Ion...] <Adj.; o. Steig.) [lat. concavus = gewölbt] (Optik): nach innen gewölbt (Ggs.: konvex): -e Spiegel. Gläser; die Linse ist k.; die Fläche ist k. gekrümmt, geformt; Ü Die Stirnbeine traten unterhalb der -en. auffallenden Schläfenflächen stark hervor (Kuby. Sieg 405); <Abl.:> Konkavität [krmkavi'te:t. auch: Ion ..]. die; - [spätlat. concavitäs = Höhlung! (Optik): das Nach-innen- Gewölbtsein; Eigenschaft des Konkavseins (Ggs.: Konvexität); <Zus.:> Konkftvlmse, die (Optik): Linse, die konkav gekrümmt ist; Linse, die in der Mitte dünner ist als am Rande (Ggs.: Konvexlinse); Konkavspiegel, der (Optik): svw. t Hohlspiegel (Ggs.: Konvexspiegel). Konklave flon'kla:vd, auch: kor)...], das; -s. -n [lat. conciäve = verschließbares Gemach! (kath. Kirche): 1. streng abgeschlossener Raum, Versammlungsort, meist im Vatikan, für die Kardinäle bei der Wahl eines Papstes. 1, Versammlung der Kardinäle zur Wahl des Papstes. konkludent [konkludent, auch: Ion...] <Adj.; o. Steig.) (bes. Philos.): eine Konklusion, eine Schlußfolgerung zulassend; schlüssig, schließend: eine -e Äußerung; -es Handeln. Verhalten (jur.; Handeln, Verhalten, das auf einen bestimmten Willen schließen läßt u. eine ausdrückliche Willenserklärung rechtlich ersetzt)', konkhidieren [...di:ren] <sw. V.; hat) [lat. conclüderej (bes. Philos.): aus etw. folgern, einen Schluß ziehen, schließen; Konklusion [...zio:n], die; -. -en [lat. con- clüsioj (bes. Philos.): Schlußfolgerung; Satz, der im / syllogi- stischenj Schluß (2 b) die Folgerung enthält; konklusiv [...'zi:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (bes. Philos.) eine Konklusion betreffend, auf ihr beruhend; folgernd. 2. (Sprachw.) (von Verben) den allmählichen Abschluß eines Geschehens kennzeichnend (z.B. verklingen, verblühen). Konkomitanz[ksnkomi'tantß.auch: Ion...].die; - [zu spätlat. concomitäri = begleiten! (Sprachw.): das gemeinsame Vorkommen von sprachlichen Elementen aus verschiedenen Klassen, das obligatorisch (z.B. etw. bekommen), fakultativ (z.B. [etw.J rauchen) oder nie (z.B. kommen) stattfindet. konkordant flemkardant. auch: kon.J <Adj.; o. Steig.) [lat. concordäns (Gen.: concordantis). 1. Part, von: concordärc = übereinstimmen]: 1. (bildungsspr.) übereinstimmend. 2. (Geol.) (von Gesteinsschichten) gleichlaufend übereinander gelagert; Konkordanz [...'dantßl. die; -. -en [mlat. con- cordantia = Übereinstimmung. Register): 1. (Wissensch.) a) alphabetisches Verzeichnis der in einem Buch vorkommenden Wörter u. Begriffe (mit Seitenzahlen od. Angabe der Stellen) zum Vergleich ihres Vorkommens u. Sinngehaltes (bes. als Bibelkonkordanz); b) Tabelle mit den Zählungen der Seiten verschiedener Ausgaben eines Werkes. 2. (Geol.) 1535
Konkordat gleichlaufende Lagerung mehrerer Gesteinsschichten über- einander. 3. (Genetik) Übereinstimmung der Merkmale bei eineiigen Zwillingen. 4. <o. PI.) (Druckw.) Schriftgrad von 48 Punkt od. 4 Cicero. 5. (Sprachw.) (in bestirmnten Sprachen) Ausdruck grammatischer Zusammenhänge im Satz durch formalgleiche Elemente, bes.durch Präfixe: Konkordat l...'da:t].das; -[e|s.-e [rnlat. concordatum. zu lat. concordä- re. tkonkordant]: 1. Vertrag zwischen einem Staat u. dem Vatikan. 2. (Schweiz) Vertrag zwischen Kantonen. Konkrement [kankrement. auch: kDn.]. das; -[eis. -e [lat. concrementum = An-. Zusammenhäufung] (Med.): Aok/>/- sächlich aus Salzen bestehendes festes Gebilde, das im Körper durch Abscheidung entsteht (z.B. Gallen-. Nierenstein); konkret DcDn'kre:t. auch: kon.J <Adj.; -er. -este) [lat. con- cretus. 2. Part, von: concrescere = zusammenwachsen): 1. <o. Steig.; nicht adv.) a) etw. Wirkliches, real Vorhandenes betreffend: in der Realität vorhanden: dinglich, wirklich (Ggs.: abstrakt): die -en Dinge des Alltags; die -e Wirklichkeit. Welt; an der -en Erscheinung des modernen Staates (Fraenkel, Staat 266); -e Kunst (Richtung der modernen Kunst, bes. der Malerei, deren bildnerische Mittel u. Elemente, z. B. geometrische Formen, reine Farben, nicht symbolisch, nicht als Vermittlung von Stimmung o.a. gemeint sind, sondern nur sich selbst bedeuten wollen): -e Literatur (Richtung der modernen Literatur, die versucht, mit sprachlichen Mitteln, losgelöst von syntaktischen Zusammenhängen, rein visuell od. akustisch eine Aussage zu gestalten): -e Musik (Richtung der modernen Musik, bei der reale, in der Wirklichkeit vorhandene Klänge wie Straßenlärm, Geräusche von Maschinen, Vogelgesang o. ä.. meist in elektronischer Verarbeitung, im Vordergrund stehen): der See ist keine Fata Morgana, sondern er ist k. vorhanden; b) tatsächlich in der genannten, in der in Frage stehenden Weise: wirklich gegeben, vorhanden: wie ist deine -e Meinung dazu?; sag mir bitte, wie soll man das k. verstehen?; Bist du k. dafür, daß man Gefangenenbefreiung ... begeht? (Eppendorfer. Ledermann 93); c) gerade anstehend, im Augenblick so gegeben: ein -er Anlaß, eine -e Situation; 2. sachlich, bestimmt u. dabei präzise, genau: anschaulich, fest umrissen, greifbar, deutlich: ein -es Beispiel; -e Pläne haben; -e Anhaltspunkte geben; -e Angaben machen; deine Vorschläge sind nicht k. genug, könnten -er sein; du solltest etwas -er werden, dich -er ausdrücken; Konkretheit, die; -. -en: das Konkretsein (Ggs.: Abstraktheit); Konkretion [...kre't£|o:nl, die; -. -en [lat. concretio = Verdichtung]: 1. (bildungsspr. selten) Vergegenständlichung, Verwirklichung: daß ... die bisherigen Aussagen der Jusos ... eine begrüßenswerte K. erfahren haben (Stamokap 172). 2. (Geol.)knolliger, kugeliger, nieren- od. linsenförmiger mineralischer Körper in Gesteinen: Geode (2). 3. (Med.) Verwachsung. Verklebung (bes. von serösen Häuten): konkretisieren [...ti'zi:ran| <sw. V.; hat): im einzelnen ausführen, näher bestimmen, deutlich machen: seine Vorstellungen, seinen Standpunkt. Vorschläge k.; ... müssen die Jungsozialisten ihren Standpunkt k. (Stamokap 77); <Abl.:> Konkretisierung* die; -. -en: das Konkretisieren: Konkretum. das; -s. ...ta (Sprachw.): konkretes (1) Substantiv: Hauptwort, das etw. Gegenständliches benennt (Ggs.: Abstraktum 2): ..Tisch44 ist ein K. Konkubinat flonkubi'na:t. auch: kan...]. das; -[eis. -e [lat. concubinätus; urspr. = gesetzlich erlaubte außereheliche Gemeinschaft für Personen, die nach röm. Recht eine bürgerliche Ehe nicht eingehen konnten, z. B. Freigelassene! (jur.): eheähnliche Gemeinschaft, Zusammenleben zweier Personen über längere Zeit hinweg ohne förmliche Eheschließung: außereheliche Verbindung: In 13 weiteren Kantonen ist das K. sogar noch strafbar (MM 15. 10. 75. 15); im K. leben; Konkubine [...ku'bira], die; -. -n [lat. concubina = Beischläferin, zu lat. con- = mit- u. cubäre = liegen, schlafen]: 1. (hist.) im Konkubinat lebende Frau: Hendrickje Stoffels, die K. Rembrandts; der seiner K. ledige Argiver ... verlangte als Ersatz die Schöne seines Waffenbruders (Hagelstange. Spielball 85). 2. (abwertend) 2Geliebte (1 a). Konkupiszens lkrmkupis't^ents. auch: kan...]. die; - [spätlat. concupiscentia = heftiges Verlangen. Begierde] (TheoL Philos.): sinnliche Begierde. Begehrlichkeit des Menschen. Konkurrent Donko'rent], der: -en. -en [zu tkonkurrieren]: jmd.. der auf einem bestimmten Gebiet mit jmdm. konkurriert: Mitbewerber (um ein Amt. einen Preis): Rivale (im geschäftlichen Bereich, in einer sportlichen Disziplin o.a.): ein gefährlicher K.; der schärfste K. eines Geschäftsmannes; sein größter K. in diesem Lauf startete auf der Innenbahn; Der Arzt ... war ... von schuftigen -en angezeigt worden (Feuchtwanger. Erfolg 600); Konkurrenten <P1.) Dcirchenlat. concurrentes. zu lat. concurrere. tkonkurrieren] (kath. Liturgie): zwei Feste, die auf aufeinanderfolgende Tage fallen: Konkurrentin, die; -. -nen: w. Form zu t Konkurrent; Konkurrenz [...'rent$]. die; -. -en [mlat. concurren- tia = Mitbewerbung, zu lat. concurrere, tkonkurrieren]: 1. <o. PI.) das Konkurrieren, freier Wettbewerb, bes. im wirtschaftlichen Bereich: Rivalität: eine große, scharfe, starke, unerbittliche K.; auf diesem Gebiet, in dieser Branche herrscht eine ziemliche K.; die beiden Firmen machen sich, (geh.:) einander K. (konkurrieren miteinander, sind Konkurrenten): mit jmdm. in K. treten, stehen, liegen. 2. auf einem bestimmten Gebiet, bes. in einer Sportart, einer sportlichen Disziplin stattfindender Wettkampf. Wettbewerb: die ersten -en der Sportveranstaltung sind bereits im Gange; Finnen, die mit Rennwagen der Formel I -en bestreiten (Frankenberg. Fahren 11); sie hat schon an mehreren Schlagerwettbewerben und anderen -en teilgenommen; er startet in verschiedenen -en; * außer K. ([als Teilnehmer an einem Wettbewerb, Wettkampf J außerhalb der offiziellen Wertung): er startet, läuft bei dem Rennen außer K.: Die hier genannten Musiktitel werden außer K. zusätzlich gewählt (Hörzu 25. 1975. 28). 3. <o. PI.) Gesamtheit von Konkurrenten, von Teilnehmern an einem Wettbewerb, von Personen. Firmen. Unternehmen o.a.. die auf einem bestimmten Gebiet konkurrieren: die in- und ausländische K. eines chemischen Werks; der Arzt, das Uhrengeschäft hat in dem Ort keine, kaum K.; er versuchte vergebens, die K. auszuschalten, auszustechen; sie kaufen Jetzt bei der K. [ein] (bei einem Konkurrenten, beim Konkurrenzunternehmen): er hat den Wettbewerb gegen starke internationale K. gewonnen; die Firma ist hier ohne K. konkurrpiz-, Konkurrenz-: -betrieb, der: vgl. ^unternehmen; Mlruck, der <o. PL): durch starke Konkurrenz (1) entstehender Zwang. Druck: -fähig <Adj.; nicht adv.): geeignet, mit andern zu konkurrieren: wettbewerbsfähig: -e Produkte. Preise; der Betrieb ist nicht mehr k.. dazu: ^f&- higkeit, die <o. PI.): -ftnna, die: vgl. -unternehmen; -kämpf, der: die verschiedensten Maßnahmen. Bemühungen. Anstrengungen, die notwendig sind, um im Wettbewerb mit andern (bes. im wirtschaftlichen Bereich) konkurrieren zu können: Kampf, konkurrenzfä/iig zu sein: ein harter, heftiger, unerbittlicher K.; der K. der Industrie, in der Industrie: der K. der Parteien vor der Wahl; im K. stehen, liegen; -klausel, die <o. PI.) (Wirtsch.. jur.): vertraglich vereinbartes Wettbewerbs verbot: ^los <Adj.; o. Steig.): keine Konkurrenz (3) habend: ohne Konkurrenz: ein -es Unternehmen; -e Produkte; er steht k. da; Seine Nachrichten übermittelte er k. schnell (so schnell wie kein anderer: Kirst. 08/15, 519); -nek). der: Neid auf den Erfolg eines Konkurrenten. dazu: -neidisch <Adj.); -unternehmen, das: wirtschaftliches Unternehmen, das mit andern der gleichen od. einer ähnlichen Branche in Konkurrenz steht. konkurrenzieren l...ren'tßi:ren, auch: kan.] <sw. V.; hat) (südd.. österr.. Schweiz.): jmdm. Konkurrenz machen, jmds. Konkurrent sein: mit jmdm. konkurrieren: Man befürchtet deshalb, daß die neuen Modelle letzten Endes die eigenen größeren Modelle am schärfsten k. könnten (Zeit 7, 1959, 14);konkurrieren [...ku'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. concurrere = zusammenlaufen, -treffen, aufeinanderstoßen, im Wettstreit stehen]: mit jmdm.. einer Sache in Konkurrenz stehen, wetteifern: mit andern in Wettbewerb treten: sich gleichzeitig mit andern um etw.'bewerben: auf dem Weltmarkt konkurrieren viele Produkte dieser Art; Hier konkurrieren zwei Machtansprüche (Musil. Mann 1344); mit diesen großen Finnen, mit solchen Preisen können wir nicht k.; er konkurriert mit ihm. die beiden konkurrieren um diesen Posten; die Rallye Monte Carlo, in der die besten Rallyeautos der Welt konkurrieren (gegeneinander um den Sieg fahren: Auto 7. 1965. 36); Konkurs ßonkors. auch: kr>n ..]. der; -es. -e Hat. concursus = das Zusammenlaufen (der Gläubiger); das Zusammentreffen zweier Rechtsansprüche] (Wirtsch., Jur.): 1. Einstellung aller Zahlungen einer Firma, eines Unternehmens wegen Zahlungsunfähigkeit: Bankrott: das hat den K. des Werks verursacht, herbeigeführt; er muß [den. seinen] K. anmelden; die Firma hat K. gemacht, ist in K. geraten, gegangen, steht vor dem K.; Ü Allein 1536
Konnexität deshalb müßte ö(Tentliehe Erziehung... heute K. anmelden i sich für gescheitert erklären; Spiegel4.1973.81). 2. gerichtliches Verfahren, bei dem das Vermögen eines Unternehmens, das die Zahlungen eingestellt hat. möglichst anteilmäßig an die Gläubiger verteilt wird: den K. eröffnen. durchführen, abwickeln. Konkurs- (Wirtsch., jur.): -eröflnung, die: Eröffnung eines Konkurses (2); ^gläubiger, der: Gläubiger, der bei einem KiHtkursverfahren Anspruch auf einen Teil des Vermögens des zahlungsunfähigen Unternehmens hat; Mnasse, die: getarntes bei der Eröffnung eines Konkurses (2) vorhandenes Vermögen des zahlungsunfähigen Unternehmens: Arbeitnehmer ... haben ... einen Anspruch ... auf Befriedigung aus der K. (MM 5. 8. 67. 38): -Ordnung, die: Smnmlung der gesetzlichen Vorschriften zur Durchführung von Konkursverfahren; -verfahren, das: svw. t Konkurs (2); -Verwalter, der: gerichtlich Bevollmächtigter für die Durchführung eines Konkursverfahrens. konnatal ßona'ta:l] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [zu lat. connätum. 2. Part, von: connäsci = zusammen entstehen] (Med.): (von Krankheiten od. Schädigungen) während der intrauterinen Entwicklung od. bei der Geburt erworben. Konnektiv [kondOLfl. das; -s. -e [...i:vd; zu lat. cö(n)nectum. 2. Part, von: cö(n)nectere. tKonnex] (Biol.): a) Verbindungsglied zwischen den beiden Hälften des Staubbeutels einer Blüte; b) Verbindungsglied im Nervensystem der niederen Tiere; Konnektor [ka'nektor. auch: ...to:^]. der; -s^ -en |...'to:ren;engl.-amerik.connector.connecter.zu lat. cö(n)- nectere. t Konnex] (Datenverarb.): Symbol in Flußdiagram- men. das auf die Stelle verweist, an der der Programmablauf fortgesetzt werden soll. können[keenan]<unr. V.; hat) /vgl. gekonnt/ [mhd. künnen, kunnen.ahd.kunnan = (geistig) vermögen, wissen, verstehen]: 1. <mit Inf. als Modalverb: konnte, hat ... können; ohne Inf. als Vollverb: konnte, hat gekonnt) a) imstande sein, vermögen: er kann gut reden, turnen, Auto fahren; wer kann mir das erklären, hätte mir das erklären k.?; ich konnte vor Schmerzen nicht aufstehen, nicht schlafen; ich konnte das nicht mehr aushalten, mit ansehen; sie wollte sich beherrschen, konnte [es] aber nicht; ich kann hier nicht bleiben (sehe mich nicht dazu imstande); ich kann das nicht mehr hören (ugs.; es ist mir zuwider, das noch weiter. mx:h öfter zu hören)\: ich kann mir vorstellen, wie es war; ich könnte mir [gut] vorstellen (ich bin [sehr] geneigt, mir vorzustellen, halte die Vermutung für / sehr] naheliegend), daß er es getan hat: R [erst einmal] k. vor Lachen (sonst gerne, aber in dieser Situation kann ich nicht); (ugs.: emotional bekräftigend:) ich kann dir sagen! das war ein Tag, ich kann dir sagen!; *es mit imdm. k., [es] mit imdm. gut k. (ugs.; mit jmdm. beim persönlichen Verkehr. Kontakt gut zurechtkommen): sie kann [es] gut mit ihm; er kann mit allen; für etw. nichts k. (ugs.; nicht schuld an etw. sein): für diesen Fehler kann er nichts; (mit ..etwas". ..was*' o.a.:) kann er etwas, was kann er für unsere Versäumnisse?; b) (auf Grund entsprechender Beschaffenheit. Verhältnisse. Umstände usw.) die Möglichkeit haben: das Flugzeug kann bis zu 300 Passagiere aufnehmen; kann hier Wasser eindringen? Nein, es kann nicht; er möchte kommen, aber er kann nicht: ich habe nicht kommen k.; Vorsicht kann nicht[sl. nie schaden; da kann man nichts machen!; es kann sich nicht darum handeln (das liegt nicht in der Absicht). hier eine lückenlose Darstellung zu bringen; man kann nie wissen (weiß nie), was noch kommt; ich konnte sehen (sah), wie er in das Haus eindrang; wenn du das nicht läßt, kannst du was erleben (ugs. als Drohung); man konnte noch so laut rufen (wenn man auch noch so laut rief), niemand gab Antwort; es konnte geschehen (geschah mitunter), daß ...: (in einer höflichen [Anteil nehmenden] Frage:) kann ich Ihnen [aussuchen] helfen?; kann ich etwas für Sie tun?; (in einer höflichen Frage, in die eine Bitte. Aufforderung gekleidet ist:) können Sie mal einen Augenblick zur Seite gehen?; können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?; (in einer Frage, in die ein deutlicher Tadel. Vorwurf gekleidet ist:) kannst du nicht aufpassen? (paß doch auf!); können Sie nicht anklopfen? (ich möchte, daß Sie anklopfen!); (elliptisch:) wo kann man hier mal (ugs. verhüll.; wo kann man hier sein Bedürfnis verrichten; wo ist hier die Toilette)!: R mir, uns kann keiner (ugs.; mir. uns kann keiner etwas anhaben; ich lasse mich, wir lassen uns durch nichts beeindrucken)]: (elliptisch in Verbindung mit einer Richtungsangabe bei Auslassung von gelangen, gehen, kommen o.a..) die Tür war verriegelt, niemand konnte ins Freie; jedenfalls haben wir... den Verbindungsmann. Durch den können wir an weitere (Bredel. Prüfung 61); c) auf Grund bestimmter Umstände zu etw. berechtigt sein, die Berechtigung zu etw. haben; in bestimmten Gegebenheiten die Voraussetzungenfür ein Verhalten o. ä. finden: du kannst ohne Sorge sein; du kannst ruhig die Wahrheit sagen, ich schimpfe nicht: wir können uns freuen, daß es so verlaufen ist; in diesem Kontext kann man beide Wörter gebrauchen; wir können Ihnen heute mitteilen, daß ...; darauf kannst du dich verlassen (verlaßdich darauf)!; du kannst nachher noch abtrocknen (trockne doch bitte nachher noch ab); nun kann ich mich auch noch entschuldigen (ugs.: bleibt mir auch noch die unangenehme Aufgabe. Pflicht, mich zu entschuldigen): er kann einem leid tun (ugs.: ist zu bedauern): darin kann ich Ihnen nur (muß ich Ihnen) zustimmen; (elliptisch, mit Auslassungeines Verbs:) Sie können mich [mal] (salopp verhüll, für: Sie können mich mal am Arsch lecken); der kann mir [mal] (salopp verhüll, für: der kann mir den Buckel [he]runterrutschen o.a.); können wir (ugs.; können wir gehen, anfangen usw.Yt: d) (schwächer als „dürfen**) (insofern es freisteht, zugelassen ist od. wird) die Möglichkeit haben, etw. zu tun: Sie können hier telefonieren; kann ich jetzt gehen?; kann ich (ugs.. eine entsprechende Handlung begleitend: darf ich das. gestatten Sie)'?: das kannst du [meinetwegen] tun (es steht dir [soweit ich das zu bestimmen habe] frei, das zu tun); so etwas kannst du doch nicht machen (es geht nicht an, daß du so etwas tust)!; (elliptisch in Verbindung mit einer Richtungsangabe bei Auslassung von gehen, kommen o. ä.r) Mutti, kann ich auf den Speicher?; e) möglicherweise ... + entsprechendes Verb: das Paket kann verlorengegangen sein; der Arzt kann jeden Augenblick kommen; die Verhältnisse hätten sich schnell ändern k.; er kann es gewesen sein; dieser Einfall könnte von dir sein (er ist nicht von dir. aber seiner Art. Qualität nach, könnte er es sein); 2. <Vollverb> a) fähig, in der Lage sein. etw. auszuführen, zu leisten; etw. beherrschen: er kann etwas, viel, alles, gar nichts; was kann er eigentlich?; der Schüler kann das Gedicht immer noch nicht [auswendig]; er kann [gutl Russisch, kein Russisch; diese Übungen habe ich früher alle gekonnt; b) in bestimmter Weise zu etw. fähig, in der Lage sein: er lief so schnell, wie er konnte/so schnell er konnte, er lief, was er konnte; ich kann nicht anders (ich kann mich nicht anders verhalten, ich sehe mich, bin zu etw. anderem nicht imstande); ich kann nicht anders als ablehnen (muß ablehnen); (elliptisch.) ein Ekelgefühl ... wie konnte er (als Vorwurf; das ist nicht zu verstehen!; Eppendorfer, Ledermann 62); c) (ugs.) (noch) Kraft haben: kannst du noch?; der Läufer konnte nicht mehr und gab auf; (übertreibend:) wir konnten nicht mehr vor Lachen; er aß. bis er nicht mehr konnte (völlig satt, übersatt war); <subst.:>Kfinnen[-].das; -s: erworbenes Vermögen.auf einem bestimmten Gebiet mit Sachverstand, Kunstfertigkeit J o. ä. etwas / BesonderesJ zu leisten: sportliches, handwerkliches, schriftstellerisches K.; sein K. zeigen: sein ganzes K. aufbieten; ein Mann von großem K.; Kpnner, der; -s. -: jmd. mit bestimmtem Können: er ist ein [großer] K. auf seinem Gebiet; diese Skiabfahrt ist nur etwas für K.. dazu: Kennerschaft, die; -: Qualifikation in bezug auf entsprechendes Können; aus der entsprechenden Beschaffenheit ersichtliches besonderes Können. Konnetabel pcane'tarbj]. der; -s. -s [frz. connetable < mlat. con(n)estabilis. constabulari(u)s < spätlat. comes stabuli = für die Pferdeställe zuständiger Hofbeamter] (hist.): Oberfeldherr des französischen Königs. Konnex pcD'neks], der. -es, -e [lat. cö(n)nexus = Verflechtung. Verknüpfung, zu: co(n)nectere = verbinden] (bil- dungsspr.): 1. Zusammenhang* Verbindung: der enge K. zwischen Naturwissenschaft und Philosophie. 2. persönlicher Kontakt; Verbindung: K. [zu jmdm.] finden, haben; mit jmdm. in lengen. näheren] K. kommen; Konnexion |...'ksio:n], die: -. -en [frz. connexion < lat. cö(n)nexio = Verbindung]: 1. (geh. selten) <meist PI.) vorteilhafte, fördernde Beziehung. Verbindung: -en haben, anknüpfen. 2. (Sprachw.) (in der Dependenzgrammatik) die Beziehung zwischen dem regierenden u. dem regierten (abhängigen) Element eines Satzes; Konnexität |...ksi'te:tl. die; - [mlat. 97 GDW 1537
konnivent connexitasl (Jur): 1. innerer Zusammenhang mehrerer [ Straf] rechtsfälle als Voraussetzung für die Zusammenfassung in einem Gerichtsverfahren. 2. innere Abhängigkeit auf demselben Rechtsverhältnis beruhender wechselseitiger Ansprüche von Gläubiger u. Schuldner. konnivent [kDni'vent] <Adj.; -er. -este> [zu tkonnivierenl: 1. (bildungsspr. selten) nachsichtig, duldsam. 2. <o. Steig.) (jur.) (von Vorgesetzten, Aufsichtsbeamten) Amtsdelikte untergebener od. beaufsichtigter Personen bewußt duldend od. dazu verleitend: -es Verhalten; Konnivenz [...ntßl. die; -. -en [lat. cö(n)nivential: 1. <o. PI.) (bildungsspr. selten) Nachsichtigkeit, Duldsamkeit. 2. (jur.) konniventes Verhalten, konniventf Handlung; konmvieren [kDni'virranl <sw. V.; hat) Dat. cö(n)niverel (veraltet): dulden, Nachsicht üben. Konnossement [k^nDö'ment], das; -[eis. -e [Mischbildung aus ital. conoscimento = Erkenntnis u. frz. connaissement = Frachtbrief, zu: connaitre. ital. conoscere < lat.cögnös- cere = erkennen! (Seew.): Frachtbrief Komotat [kDno'ta:t], das; -le]s. -e (Sprachw.): 1. vom Sprecher bezeichneter Begriffsinhalt (im Gegensatz zu den entsprechenden Gegenständen in der außersprachlichen Wirklichkeit). 2. konnotative / NebenJbedeutung (Ggs.: Denotat 2); Konnotation [...tat$io:n]. die; -. -en [1: zu lat. con- = mit- u. notätio. tNotation; 2: engl, connotationl: 1. (Logik) Begriffsinhalt (im Gegensatz zum Umfang). 2. (Sprachw.) a) assoziative, emotionale, stilistische, wertende [NebenJbedeutung, Begleitvorstellung (Ggs.: Denotation 2 a); b) die Beziehung zwischen Zeichen u. Zeichenbenutzer: komotativ [...'ti.f.auch ' J <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [engl, connotativel (Sprachw.): die assoziative, emotionale, stilistische, wertende [NebenJbedeutung, Begleitvorstellung eines sprachlichen Zeichens betreffend (Ggs.: denotativ). konnte [kantal, kannte fkcentaj: tkönnen. Konnubium [k3'nu:biuml. das; -s. ...ien [...jpn; lat. cö(n)nü- biuml (Rechtsspr. veraltet): Ehe/ gemeinschaft/. Konoid [kono'r.tl. das; -[eis. -e [zu giiech. könoeides = kegelförmig) (Geom.): kegelähnlicher Körper (der z.B. durch Rotation einer Kurve um ihre Achse entsteht). Konquistador lkonk(v)ista'do:s!. der: -en. -en [span. conqui- stador = Eroberer, zu: conquistar = erobern < lat. con- quirere (2. Part.: conquisitum) = zusammensuchen, einsammeln! (hist.): Teilnehmer an der spanischen Eroberung Süd- u. Mittelamerikas im 16. Jh. Konrektor, der; -s. -en [konrek toiren. auch: ' ; aus lat. con- = mit- u. tRektor! (Schulw.): Stellvertreter des Rektors [einer Grund-, Haupt- od. Sonderschule]. KonsanBuinitit [konzaouini'te.'t]. die; - [lat. cönsanguinitäsl (veraltet): Blutsverwandtschaft. Konseil [kö'sej). der; -s. -s [frz. conseil = Ratschlag; Ratgeber < lat. cönsilium. tKonsilium! (veraltet): Staats-, Ministerrat, Ratsversammlung. Konsekration [konzekra tßio:n], die; -. -en [lat. cönsecrätio = Weihe, zu: cönsecräre. tkonsekrierenl (kath. Kirche): 1. liturgische Weihe einer Person od. Sache (z. B. Bischofs-. Priester-. Altarweihe): die K. einer Kirche vollziehen. 2. liturgische Weihe von Brot u. Wein durch Verwandlung in Leib u. Blut Christi (entsprechenddem christlichen Glauben): die K. der Hostie; konsekrieren [...'kri:ronl <sw. V.; hat) [lat. cönsecräre = weihen! (kath. Kirche): (durch Konsekration \, 2) liturgisch weihen: eine Kirche k.; die Hostie k.; <Abl.:> Konsekrjgrung, die; -. -en. konsekutiv [konzeku'ti-.f. Sprachw. oft: ' J <Adj.; o. Steig.) [zu lat. cönsecütio = Folge. Wirkung, zu: consequi, tkonsequent!: 1. (Fachspr.) zeitlich folgend: -es Dolmetschen (zeitlich nachgetragenes Dolmetschen: Ggs.: simultanes Dolmetschen). 2. (Sprachw.) die Folge betreffend, bezeichnend, kennzeichnend: -e Konjunktion (die Folge angebetete Konjunktion): ..so daß4* ist eine -e Konjunktion. 3. (Philos.) aus einem konstitutiven Begriffsmerkmal [mit]- folgend, abgeleitet: ein -es Merkmal; <Zus. zu 1 :> Konsekutivdolmetschen, das: -s (Fachspr.): konsekutives Dolmetschen; Konsekutivdoknetscher, der (Fachspr.): Dolmetscher, der konsekutiv übersetzt, <Zus. zu 2:) Konsekutivsatz, der (Sprachw.): Nebensatz, der die Folge (Wirkung) des im übergeordneten Satz genannten Sachverhalts angibt; Umstandssatz der Folge, Folgesatz. Kpnsemester, das; -s. - [aus lat. con- = mit- u. f Semester] (bildungsspr.) svw. tKommilitone. Kommilitonin. Konsens pcan'zens]. der; -es. -e [lat. cönsensus. zu: cönsentiri. tkonsentierenl (bildungsspr.): 1. Übereinstimmung der Meinungen, Einigkeit (Ggs.: Dissens): es gab einen K. in der Frage des §218; im Volk besteht [ein! K. darüber, daß dieses Recht garantiert ist. 2. (veraltend) Zustimmung, Einwilligung: seinen K. [zu etw.l geben; etw. mit [deml K. des Vorgesetzten tun; Konsensualkontrakt [kan- zsn'zya:!-]. der; -[eis. -e (jur): der (allgemein übliche) durch übereinstinvnende Willenserklärungen der Vertragspartner zustandekommetide Vertrag (Ggs.: Realkontrakt); konsensuell [...'zyEll <Adj.; o. Steig.) [zu lat. cönsensus. tKonsens! (Med., sonst veraltet): übereinstiminend, gleichsinnig; im gleichen Sinn wirkend; Konsensus [kon'zßnzusj. der. -.- [...nzu.sl <PI. selten) (bildungsspr.): svw. tKonsens: es besteht ein K. darüber, daß ...; konsentieren [...'ti:ronl <sw. V.; hat) [lat. cönsentiri = übereinstimmen! (veraltet): 1. übereinstimmen, einig sein. 2. genehmigen: etw. k. konsequent [konze'kvent] <Adj.: -er. -este) [lat. cönsequens (Gen.: cönsequentis) = folgerichtig, zu: consequi = nachfolgen!: I. (in bezug auf jmds. Vorgehen o.a.) folgerichtig; [sachlich uj logisch zwingend (Ggs.: inkonsequent): -es Denken; die -e Weiterentwicklung eines Modells; ein -er Denker; seine Entscheidung ist nicht k.; k. denken, handeln; Hier war die geometrische Malweise ... am ... -esten durchgebildet (Bild. Kunst [. 22); 2. unbeirrbar, /fest/ entschlossen: ein -er Gegner des Regimes; -es Eintreten für eine Sache; sein Ziel k. verfolgen; k. für etw. eintreten; du mußt k. bleiben! (du darfst dich nicht beirren, von deinem Entschluß abbringen lassen) k. (beharrlich) schweigen; einen Stürmer k. (Sport; scharf, genau) decken; <Zus.:> konsequentermgBen, konsequ^nterwfijse <Adv.): so wie es einem konsequenten (1) Verhalten auch entspricht: k. mußt du ihm jetzt auch den Apparat zur Verfugung stellen; Konsequenz [...ntßl. die; -. -en [lat. cönsequentia. zu: consequi. tkonsequent!: I. <o. PL; a) Folgerichtigkeit, Schlüssigkeil (Ggs.: Inkonsequenz): seiner Argumentation fehlt noch die letzte K.; etw. entwickelt sich mit logischer, geschichtlicher K.; b) Ufibeirrbarkeit, [feste/ Entschlossenheit: ein Ziel mit äußerster, eiserner, aller K. verfolgen; er ist aus K. (aus Prinzip; weil es sein Grundsatz ist) sparsam. 2. Folge, Auswirkung: die Wahlniederlage war die natürliche K. einer verfehlten Parteipolitik, die praktische K. für den Rücktritt des Vorsitzenden; aus diesem Ereignis ergeben sich wichtige militärische -en; die -en sind noch nicht abzusehen; etw. hat unangenehme, weitreichende -en [für jmdn.l; alle -en [einer Tatl tragen müssen, auf sich nehmen; etw. führt zu überraschenden -en; ihr Liebesverhältnis blieb nicht ohne -en (verhüll.; führte zur Schwangerschaft): den Kampf bis zur letzten K.. bis in die letzte K. (bis zum äußersten) führen; etw. liegt m der K. von etw. (ist als Folge rung 1 darin beschlossen); aus diesem Satz ergibt sich die logische K. ({Schluß /folge- rung), daß ...; als letzte K. (zu ziehende Folgerung) bleibt lihm] nur der Rücktritt; Maus etw.l die -en ziehen (aus etw. die Folgerungen /für künftiges Handeln] ziehen [u. sich entsprechend verhalten}): der Minister zog die -en [und trat zurück!. Konseiratkm [tonzErva'tsip:nl. die; -. -en [lat. cönservätio. zu: cönserväre. tkonservieren! (veraltet): Erhaltung, Instandhaltung (z. B. von Kunstgegenstanden); Konservatismus [...tismusl.der;-[engl.conservatismel (bes. Politik): svw. f Konservativismus; konservativ [,..'ti:f. auch: ' 1 <Adj.) [engl, conservative < mlat. conservativusl: l.a) am Hergebrachten festhaltend, auf Überliefertem beharrend: eine -e Erziehung. Haltung. Gesinnung; er ist in seinen Ansichten sehr k.; k. eingestellt sein; sich k. (nicht modisch, nicht modern) kleiden; b) althergebracht, bisher üblich: die -en Methoden. Techniken. Bauweisen. 2. politisch dem Konservatil vi]smus zugehörend, nahestehend, eigentümlich: -e Kräfte. Politiker, eine -e Partei; der -e Flügel einer Partei; -es Gedankengut; k. bis auf die Knochen, aber doch kein Nazi (Kempowski. Tadelloser 231). 3. (Med.) nicht mit den Mitteln der Chirurgie erhaltend, bewahrend (meist in Verbindung mit ..behandeln" o.a.): -e Behandlung; jmdn.. ein Organ k. behandeln; <subst. bes. zu 2:) Konservative [auch: ' 1. der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): Anhänger {inj des Konservati [ vi Ismus, ins- bes. AithängerI inj eifter / bestimmten I konservativen Partei: die -en verloren (die konservative Partei verlor) bei der letzten Wahl mehrere Parlamentssitze; <Abl.:> Konservativismus [...ti'vismusl. der. -: l.a)am Hergebrachten, überlieferten orientierte Einstellung: der K. in der Mode ist über- 1538
Konsolidierungsphase wunden; b) politische Anschauung. Grundhaltung, die auf weitgehende Erhaltung der bestehenden Ordnung gerichtet ist: sein K. ist allgemein bekannt. 2. konservative [auf weitgehende Erhaltung der bestehenden Ordnung gerichtete] politische Bewegung. Gesamtheit der einzelnen konservativen Bewegungen. Bestrebungen. Parteien u. Organisationen: der englische K.; Konservativst [...tivi'tc:t], die: - (bil- dungsspr.): konservative (1 a) Haltung. Art. Beschaffenheit, konservativer Charakter: Konservator [...'va:br. auch: ...to:?].der; -s. -en [...va'to:ran; lat. cönservätor = Bewahrer. Erhalter]: mit der Bewahrung u. Erhaltung von Kunstwerken. Kunst- u. Kulturdenkmälern. Museumsstücken o. ä. betrauter Beamter, insbes. beamteter Kunsthistoriker (Be- rufsbez.); 'konservatorisch [...va'to:riJ1 <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): die Bewahrung u. Erhaltung (z. B. von Kunstwerken) bezweckend, betreffend: ^onservatorisch [-]. (auch:) konservatoristisch [...vato'nsttf] <Adj.; o. Steig.): das Konservatorium betreffend: Konservatorist [...to'nst]. der; -en, <t\: Schüler eines Konservatoriums: Konservatorfstin, die; -. -nen: w. Form zu tKonservatorist; konservatorjstisch: f^onservatorisch; Konservatorium [...'to'.rjpm], das; -s. ...ien [...jpn; ital. conservatorio. eigtl. = Stätte zur Pflege u. Erhaltung (musikalischer Tradition), urspr. = Pflegeheim für musikalisch begabte Waisenkinder, zu: conscrvare < lat. cönserväre, tkonservieren!: hochschulartige Musikschule: dasK. besuchen; am K. studieren; Konserve [kDn'zervaJ. die; -. -n [mlat. conservaj: l.a) Konservenbüchse od. -glas mit Lebensmitteln. Genulimitteln o.a.: -n herstellen; eine K. öffnen; Ü Musik aus der K. (ugs.; vom Tonband, von der Schallplatte)', b) in einer Konservenbüchse od. einem -glas enthaltenes konserviertes Lebens-. Genußmittel: von -n leben. 2. (Med.) kurz für T Blutkonserve. Konserven-: -büchse, -dose, die: Blechdose, in der Lebens-, Genußmittel luftdicht verschlossen konserviert werden: ^Fabrik, die: Fabrik, die Konserven (1 b) produziert: ^fleisch, das: in Dose od. Glas konserviertes Fleisch: -neschmack, der: charakteristischer Geschmack, den Lebens- u. Genuß- mittel durch Konservierung gelegentlich erhalten: ^glas, das: Glas (2 b) mit / Blech /decket, in dem Lebens-, Genußmittel konserviert werden: ^nahrung, die: aus Konserven (1 b) bestehende Nahrung: -Öffner, der: Dosenöffner: Büchsenöffner: -Vergiftung, die (Med.): bakterielle Lebensmittelvergiftung nach dem Genuß von Konserven (1 b). konservierbar [k:>nz£r'vi:?ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich konservieren lassen: konservieren [...'vi:ran| <sw. V.; hat) Dat. cönserväre = bewahren, erhalten!: 1. (bes. Lebensmittel) durch spezielle Behandlung haltbar machen: Fleisch. Gemüse k.; (Med.:) Blutplasma. Sperma k.; Obst in Gläsern k.; Gurken in Essig k.; einen Leichnam, einen Tierkörper k.; <subst. 2. Part.:) Konserviertes (Konserven od. Eingemachtes) essen; Ü (ugs.:) Musik auf Tonband k. 2. durch besondere Behandlung. Pflege erhalten, bewahren: ein Gemälde, ein Gebäude k.; konservierende (Med.; konservative 3) Behandlung; Ü seine Jugend [gut] konserviert haben; ältere Sprachzustände k. (bewahren, beibehalten, daran festhalten): <Abl.:> Konservierung, die; -. -en. Konservierung^-: -methode, die; -mittel, das: svw. t-stofT; ^stoff, der: bei Konservierungsverfahren verwendete Chemi- kalie: -verfahren, das. Kons! ['kanzil. der; -s. -s (Schweiz.): kurz für T Konsumladen. konsiderabel (konzide'ra.bjj <Adj.; ...bler. -ste) [frz. consi- derable. zu: considerer = (prüfend) betrachten! (bil- dungsspr. veraltet): beachtlich, ansehnlich. Konsignant [kanzignantj. der; -en. -en [zu fkonsignieren] (Wirtsch.): (bes. im Überseehandel) Auftraggeber eines Kommissionärs: Versender von Konsignationsgut: Konsignatar [...gna'ta:?]. Konsignatär [...'te:?]. der. -s. -e [frz. consi- gnataire. zu: consignation. fKonsignation] (Wirtsch): (bes. im Überseehandel) Kommissionär Empfänger von Kommissionsgut:Konsignation [...gna'tßio:n]. die; -. -en [frz. consignation < lat. cönslgnätio = Dokument]: 1. (Wirtsch.) (bes. im Überseehandel) Kommissionsgeschäft: Warenübergabe. -Übersendung an einen Kommissionär. 2. (bildungsspr. veraltet) Niederschrift. Aufzeichnung. Konsignation»- (Wirtsch.. bes. Überseehandel): -geschärt, das: svw. tKommissionsgeschäft; ^aut, das: svw. tKommissionsgut; -lager, das: Lager für Konsignationsgut: ^wane, die: svw. f Kommissionsware. konsignieren [...gni:ran] <sw. V.; hat) [lat. cönslgnäre = schriftlich niederlegen, beglaubigen] (Wirtsch.): (bes. im Überseehandel) als Auftraggeber Waren an einen Kommissionär (Konsignatär) übergeben, übersenden. Konsiliararzt [konzi'Ua:^]. der; -es. ...ärzte: svw. tKonsilia- rius; Konsiliarius [...a:rjius]. der; -, ...rii [lat. cönsiliärius = Berater] (Med.): vom behandelnden Arzt zur Beratung hinzugezogener zweiter Arzt: Konsilium [kanzhlium]. das; -s. ...ien [..Jpn; lat. cönsilium = Beratung. Rat(schlag)] (bes. Med.): 1. Beratung / mehrerer Ärzte über einen Krankheitsfall]: ein K. abhalten; jmdn. zu einem K. hinzuziehen. 2. Gruppe von Beratenden: ein K. bilden. konsistent [kanzistent] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [lat. cönsistens (Gen.: cönsistentis). 1. Part, von: cönsistere = stillstehen; dicht werden] (bildungsspr.): l.a) dicht, fest od. zäh zusammenhängend; fest: -es Material; b) (z. B. in Form. Aufbau) von festem Zusammenhalt: in sich stabil, beständig (Ggs.: inkonsistent [a]): die Ehe als k. bleibende Form des Zusammenlebens. 2. (bes. Logik) im ganzen widerspruchsfrei: zusammenhängend in der Gedankenführung (Ggs.: inkonsistent [b]): -e Theorien. Begriffe; eine -e Argumentation;Konsistenz[...ntß].die; -: 1 a) (bes. Fachspr.) / Grad der I Festigkeit, Gradu. Art des Zusammenhalts eines Stoffes: etw. ist von fester, flüssiger, hoher K.; b) (bildungsspr.) konsistente (1 b) Beschaffenheit, innere Festigkeit. Stabilität, Beständigkeit (Ggs.: Inkonsistenz [a]): die K. einer Gesellschaftsordnung. 2. (bes. Logik) Widerspruchsfreiheit im ganzen; strenger gedanklicher Zusammenhang (Ggs.: Inkonsistenz b). konsjstoriaKk^nzisto'rla:!] <Adj.; o. Steig.) (christl. Kirche): zum Konsistorium gehörend, es betreffend; nach Art. in Form eines Konsistoriums; Konsistorialrat, der; -[e]s. -rate (ev. Kirche): / AmtstitelZur ein J Mitglied des Konsistoriums (2) einer konsistorial verfaßten Landeskirche; Konsistorium [...'to.Tium]. das; -s. ...ien [...pn; lat. cönsistörium = Versammlungsort]: I. (kath. Kirche) a) Plenarversammlung der Kardinäle unter Vorsitz des Papstes; b) (selten) bischöfliches Gericht; c) (in Österreich) Verwaltungsbehörde einer Diözese. 2. (bei bestimmten ev. Landeskirchen) oberste Verwaltungsbehörde. konskribieren [konskri'biiran] <sw. V.; hat) [lat. cönscribere. eigtl. = in Listen eintragen] (früher): zum Wehrdienst einbe- rufen, Konskription[...rip'|$io:n].die; -.-en [lat.cönscriptio = Liste] (früher): Einberufung zum Wehrdienst. 'Konsol [kan'zo:!]. der; -s. -s (meist PI.) [engl, consols (PI.), kurz für: Consolidated Annuities. Bez. f. engl. Staatsanleihen im 18. Jh.] (Finanzw.): englischer Staatsschuldschein. konsol [-], das; -s. -e (landsch.): svw. tKonsole (2). Konsol- [-]: -kran.der: svw. t-Schwenkkran; ^Schwenkkran, der (Technik): an einer Wand angebrachter Schwenkkran; ^spieael, der; -tischchen, das; -s. -: vgl. Konsole (2). Konsole [...b]. die; -. -n [frz. console. H. u.]: 1. (Archit.) aus der Mauer hervortretendes tragendes Element; Vorsprung (als Teil einer Wand. Mauer), der etw. trägt od. auf dem etw. aufgestellt werden kann; Kragträger. 2. Wandbrett, an der Wand angebrachtes tischartiges Möbel mit zwei Beinen [zum Aufstellen von KunstgegenständenJ. Konsolidation flonzolida £ßio:n], die; -. -en [frz. consolida- tion < lat.cönsolidätio = Festigung. Sicherung des Eigentumsrechts, zu: cönsoiidäre. t konsolidieren]: I. (bildungsspr.. Fachspr.) svw. tKonsolidierung. 2. (Wirtsch.) a) Umwandlung kurzfristiger Staatsschulden in Anleihen; b) Vereinigung unterschiedlicher Staatsanleihen zu einer einheitlichen Anleihe. 3. (jur.) feste Bindung eines dinglichen Rechtes (z. B. einer Hypothek) anein Grundstück. 4. (Geol.) Versteifung eines Teils der Erdkruste (durch Faltung, Eindringen von Magma), die keine [weitere] Faltung mehr zuläßt; konsolidieren [...di:ran] <sw. V.; hat) [frz. consolider < lat. cönsoiidäre = festmachen, das Eigentumsrecht sichern]: 1. (bildungsspr.) a) in seinem Bestand festigen, sichern: der Staat konsolidiert seine Wirtschaft, seine Position, sein Ansehen; b) <k. + sich) sich in seinem Bestand festigen: die Wirtschaft hat sich konsolidiert. 2. (Wirtsch.) durch Konsolidation (2) umwandeln od. zusammenlegen: konsolidierte Schuld, konsolidierte Staatsanleihen: <Abl.:> Konsolidierung, die: -. -en (bildungsspr.. Fachspr.): l.a) das [SichJkonsoUdieren; b) das Konsolidiertwerden. 2. (Wirtsch.) a) svw. TKonsolidation (2 a); b) svw. tKonsolidation (2 b). 3. (Med.) a) Verknöcherung des Gewebes, das sich nach einem Knochenbruch neu gebildet hat; b) Stillstand eines Krankheitsprozesses (z. B. bei der Lungentuberkulose); <Zus.:> Konsolidkningsphase, die. 97- 1539
Konsomee Konsomee: tConsommö. konsonant [krmzo'nantl <Adj.; o. Steig.) [lat. cönsonäns (Gen.: cönsonantis) = übereinstimmend, mitlautend, zu: cönsonäre = zusammen-, mittönenl: I. (Musik) harmonisch zusammenklingend (Ggs.: dissonant 1). 2. (Akustik) mitklingend, -schwingend; Konsonant [-1. der; -en, -en [lat. (littera) cönsonäns. eigtl. = mittönend(er Buchstaben (Sprachw.): Laut, bei dessen Artikulation der Atemstrom gehemmt od. eingeengt wird; Mitlaut (Ggs.: Vokal). Konsonanten- (Sprachw): ^einschub, der: Einschuh eines Konsonanten (z. B. als Gleitlaut); ^Häufung, die: gehäuftes Auftreten von Konsonanten an einer Stelle; ^Schwund, der: sprach geschichtlicher Schwund von Konsonanten; ^Verbindung, die; ^verdopp[e]hins« die. konsonantisch <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): leinen/ Konsonanten betreffemi, darauf beruhend, dadurch gekennzeichnet, damit gebildet: -e Endung; Konsonantismus [...'tismusj. der; - (Sprachw.): System, Funktion der Konsonanten; Konsonanz [...'nantßl. die; -. -en [lat. cönsonantia. zu: cönsonäre. tkonsonant]: I. (Musik) Zusammenklang von Tönen, der als Wohlklang empfunden wirdu. nach der überlieferten Harmonielehre keine Auflösung erfordert. 2. (Sprachw.) Konsimantenverbindung, -häufung; konsonieren [...ni:ranj <sw. V.; hat) [lat. cönsonäre. tkonsonant! (selten): zusammenklingen; mitklingen, -schwingen. Konsorte [kon'zartaj. der; -n. -n [1: lat. cönsories. PI. von: cönsors = Genosse. Gefährte; eigtl. = des gleichen Loses Teilhaftiger; 2: zu tKonsortium): I. <PI.)(abwertend) Leute solcher Art; diejenigen, die mit Leuten solcher Art gemeinsame Sache machen; die Mitbeteiligten (bei Streichen, nicht einwandfreien Geschäften o.a.): [die Herren] Kromzack und -n haben das in die Hand genommen; was wollt ihr -n (frechen Burschen)? 2. (Wirtsch.) Mitglied eines Konsortiums. Konsortial- [kDnzDr*tßia:l-l (Wirtsch.): -bank,die: Mitgliedsbank eines Bankenkonsortiums: ^geschäft, das: gemeinsames [ Börsen- od. Kredit Jgeschäft eines Konsortiums; Mnit- glied, das: Mitglied eines Konsortiums. Konsortium [kon'zDrj^iom). das; -s. ...ien [...jpn; lat. cön- sortium = Teilhaberschaft, zu: cönsors. tKonsorteJ (Wirtsch.): vorübergehender Zusammenschluß von Unternehmen, bes. Banken, zur Durchführung eines /Börsen- od. Kredit ]geschäftes. das mit großem Kapitaleinsatz u. hohem Risiko verbunden ist: ein internationales K. von elf Großbanken; ein K. bilden, gründen; sich zu einem K. zusammenschließen; Ü ein K. begabter junger Solisten (Welt 14.8.1968.9). Konsoziation [k3nzot$ia't$io:n]. die; -. -en [lat. cönsociätio = enge Verbindung] (Sprachw.): sprachlicher u. sachlicher Zusammenhang, in dem ein Wort üblicherweise erscheint. Konspekt Qcan'spekt]. der; -[ejs. -e [lat. cönspectus = Betrachtung, zu: cönspicere = betrachten] (DDR): schriftliche, gegliederte Inhaltsangabe. Übersicht. Verzeichnis: von einem Aufsatz, einem Buch einen K. anfertigen; <Abl.:> konspektieren [.. .ti:ran] <sw. V.: hat) (DDR): einen Konspekt von etw. anfertigen. konspezifisdi <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus lat. con- = mit- u. tspezifisch] (Biol.): derselben Art angehörend. KonspOuiitit fkonspikyi'teit]. die; - [zu lat. cönspicuus = sichtbar] (veraltet): Anschaulichkeit. Klarheit. Konspirant [konspi'rant], der; -en. -en [lat. cönspiräns (Gen.: cönspirantis). 1. Part, von: cönspiräre. tkonspirieren] (bil- dungsspr. selten): [politischer] Verschwörer; Konspirateur [...ra'to:?]. der; -s. -e [frz. conspirateurl (bildungsspr. selten): [politischer] Verschwörer; Konspiration [...ra't$lo:n]. die: -. -en [lat. cönspirätiol (bildungsspr.): [politische] Verschwörung; konspirativ [...ra'ti:f] <Adj.; o. Steig.): a) [politisch] eine Verschwörung bezweckend, anstrebend: -e Tätigkeit; in -er Absicht zusammenkommen; Ü ein Arzt wird von der -en Umwelt (von einer Umwelt, die sich gegen ihn verschworen hat) an die Wand gedrückt (Börsenblatt 73, 1967. 5087); b) zu einer Verschwörung, in den Rahmen. Zusammenhang einer Verschwörung gehörend: eine -e Wohnung mieten, observieren, durchsuchen; Konspirator [...'ra:t3r. auch: ...to:g]. der; -s, -en [...ra'to:ran; mlai. con- spirator = Eidbrüchigerl (bildungsspr. selten): [politischer! Verschwörer; konspirieren [...'rr.ran] <sw. V.; hat) [lat. cönspiräre]: sich verschwören (bes. zur Erreichung politischer Ziele).eine Verschwörung anzetteln: mit dem Feind, gegen die Regierung k. Konstabier (kan'sta.blel. der; -s. - [1: engl, constable. tKonstabler (2); 2: tKonnetabel]: 1. (veraltet) Polizist. 2. (früher) Soldat in gehobenem Dienstrang (etwa dem Unteroffizier entsprechend) im Geschützwesen der Marine od. bei der Artillerie; Geschützmeister; Feuerwerker. konstant [kon'stant] <AdJ.; -er. -este) [lat. cönstäns (Gen.: cönstantis), 1. Part, von: cönstäre = feststehen]: a) gleichbleibend, unveränderlich (Ggs.: inkonstant): -eTemperatur; -er Druck; der Sportler zeigt seit Monaten eine -e Form: eine -e (Math.; feste; Ggs.: variable) Größe; die Thematik in seinen Büchern ist k. [geblieben]; b) <präd. ungebr.) beharrlich, von etw. nicht ablassend: mit -er Hartnäckigkeit; er hat sich k. geweigert zu unterschreiben; c) ständig, dauernd: -e Wiederholung; das ist eine -e Gefährdung des Programms; wir hatten k. schlechtes Wetter; k. lügen. Konstantan® flonstan'ta:n|. das: -s [zu tkonstant] (Elek- trot.): Legierung aus Kupfer u. Nickel mit weitgehend temperaturunabhängigem elektrischem Widerstand; Konstante [kDn'stanlal. die; -[n], -n. fachspr. o. Art. meist: - <Dekl. als subst. Adj. t Abgeordnete) (Math.. Physik), konstante (a). feste Größe (Ggs.: Variable): eine physikalische K.; in dieser Form ist a eine K.; mit der Planckschen -[n]; Ü die Verankerung im westlichen Verteidigungsbündnis ist eine K. der deutschen Außenpolitik; Konstanz [...nt$I. die; - [lat. cönstantia] (bildungsspr.; Fachspr.): Unveränder- lichkeit. Beständigkeit; das Gleichbleiben. Konstantbleiben (Ggs.: Inkonstanz): Die große K. der ererbten Triebhandlungen (Lorenz. Verhalten I. 109); konstatieren [...*ti:ranl <sw. V.; hat) [frz. constater. zu lat. cönstat = es steht fest (.daJß)] (bildungsspr.): 1. (selten) svw. t feststellen (1 a): die Herkunft eines Wortes k. 2. svw. t feststellen (1 a. c). der Arzt konnte nur noch den Tod k.; <Abl.:)Konstatkning, die: -. -en (bildungsspr.). Konstellation [konstda'tßio:n], die; -. -en [spätlat. cönstellä- tio = Stellung der Gestirne, zu lat. Stella = Stern]: I. (bildungsspr.) das gleichzeitige Bestehen besonderer Umstände. Verhältnisse. Tatsachen. Dinge usw. im Rahmen einer Gesamtsituation od. eines [räumlichen] Gesamt Zusammenhangs; Gesamt läge, wie sie sich aus dem Zusammentreffen besonderer Umstände. Verhältnisse ergibt: eine neue, [univeränderte, [unigünstige, politische K.; etw. vollzieht sich immer wieder unter gleichen -en. 2. (Astron.. Astrol.) von der Erde aus gesehene, durch den Winkelabstand bestimmte Stellung der Planeten u. des Mondes zur Sonne u. zueinander / in ihrer astrologischen Bedeutung J: die Planeten erscheinen in einer seltenen K.; (Astrol.:) jmd. hat gerade eine günstige K.; die K. ist günstig für Unternehmungen aller Art. Konsternation [kansterna'tßioml. die; -. -en [lat. cönsternä- tio. zu: cönsternäre. t konsternieren] (bildungsspr. veraltet): Bestürzung: Die K. in der Berner Deckung übertrug sich auf deren Angriff (Bund 283. 1968. 17); konsternieren [...ni:ran] <sw. V.; hat) [frz. consterner < lat. cönsternäre = außer Fassung bringen] (bildungsspr.): bestürzt, fassungslosmachen: die Zuschauer k.; diese Frage konsterniert mich; <2. Part.:) konsterniert: bestürzt, fassungslos. Konstipation Qonstipatßio:n]. die; -. -en [spätlat. cönstipätio = das Zusammenstopfen] (Med.): [Stuhl[Verstopfung. Konstituante: tConstituante; Konstituens [kon'stiityens], das; -. ...nzien [konsti'tgentßpn: zu lat. cönstituere. t konstituieren] (bildungsspr.): konstitutiver, wesentlicher [Bestand] teil. Zug: die Sprache als K. des Menschen; Konstituente Oonsti'tuento], die; -. -n Dat. cönstituens (Gen.: cönstituentis). 1. Part, von: cönstituere. t konstituieren] (Sprachw.): sprachliche Einheit, die Teil einer grammatisch komplexen höheren Einheit (Konstruktion) ist. Konstituenten- (Sprachw.): Minatyse. die: Zerlegung in Konstituenten; -satz, der: Satz, der unmittelbare Konstituente eines komplexen Satzes ist (Ggs.: Matrixsatz); ^struktur, die: gestufter Aufbau aus Konstituenten, dazu: ^struktur- grammatik, die: Grammatik, die die Konstituentenstruktur von Sätzen u. Wörtern mit den Mitteln der Konstituentenanalyse beschreibt; KS-Grammatik. konstituieren [kanstituhran] <sw. V.; hat) [frz. constituer < lat. cönstituere = aufstellen, einsetzen] (bildungsspr.): l.a) gründen; ins Leben rufen: eine Republik, eine neue wissenschaftliche Disziplin k.; eine konstituierende (die Organisationsform, Geschäftsordnung festlegende) Sitzung; die konstituierende (Politik; verfassunggebende) Versammlung; b) für etw. konstitutiv, grundlegend sein; etw. begrün- 1540
Konsulent den die Sprache konstituiert das Denken; konstituierende konstitutive) Bedingungen. Grundsätze. 2. <k. + sich) zur Gründung zusammentreten u.J die eigene Organisa- tumsform. Geschäftsordnung o. ä. festlegen: sich bilden, zusammenschließen und festen Bestand gewinnen: eine neue Regierung hat sich konstituiert; sich als Körperschart k.; Abl.:> Konstituierung, die; -. -en: das lSich]konstituieren: Konstitut [...'tu:t], das; -[e]s. -e Dat. constitutum = das Festgesetzte) (veraltet, jur.): fortgesetzter, erneuerter Vertrag; Konstitution [...tu'tßio:n], die; -. -en [lat. cönstitütio, zu: cönstituerc. tkonstituieren]: l.a) allgemeine, insbes. körperliche Verfassung: Gesamterscheinungsbild: eine kräftige, zähe, eiserne, gute, schlechte, zarte, empfindliche K. haben; von schwacher K. sein; b) (bes. Med.) Körperbau. 2. (Chemie) Anordnung der Atome im Molekül: Aufbau. Struktur eines Moleküls. 3. (Politik) Verfassung: Satzung. 4. (kath. Kirche) a) Erla/J eines Papstes bzw. Konzils; b) Statut. Satzung (eines klösterlichen Verbandes); Konstitutionalismus [...tßiona'lismus], der; - (Politik): 1. Staatsform, bet der Rechte u. Pflichten der Staatsgewalt (insbes. des Monarchen) u. der Bürger in einer Verfassung festgelegt suid. 2. für den Konstitutionalismus (1) eintretende Lehre; konstitutionell [...'nelj <Adj.; o. Steig.) [frz. constitution- nel): I. (Politik) verfassungsmäßig; an die Verfassung gebunden: -e Monarchie (durch eine Staatsverfassung in ihren Machtbefugnissen eingeschränkte Monarchie). 2. (bes. Med.) die Konstitution (1) betreffend, dazu gehörend, darauf beruhend: -e Krankheiten; bei k. nicht vollwertigen Tieren (Lorenz. Verhalten 1.48); Ü eine -e Schwäche der heutigen Familie (Wohngruppe 8). Koostitutions-: -formet, die (Chemie): svw. t Strukturformel; -training, das (Sport): Training zur Verbesserung der körperlichen Konstitution (1 a): -typ, der (Med.. Psych.): eine der Grundformen des menschlichen Körperbaus [u. die ihm zuzuordnenden seelischen Eigenheiten/: der leptosome K. konstitutiv [konstitutiv <Adj.; o. Steig.) [zu lat. cönstituere. f konstituieren] (bildungsspr.): als wesentliche Bedingung Jen Bestand von etw. ermöglichend, das Bild der Gesamterscheinung bestimmend: -e Bedingungen, Merkmale; diese Bedingungen sind für die Möglichkeit von Sprache k. Konstriktion [konstnk tßio:n], die; -. -en [spätlat. cönstric- tioj: 1. (Med.) Zusammenziehung (eines Muskels). 2. <Med.. Biol.) Einschnürung. Abschnürung; konstringieren [kDnstnn'gi:ran] <sw. V.; hat) [lat. constringere] (Med.): von Muskeln o.a.) zusammenziehen. konstruieren [konstru'rren] <sw. V.; hat) [lat. cönstruere = zusammenschichten; erbauen, errichten]: l.a) Form u. Zusammen /bau eines technischen Objektes durch Ausarbeitung des Entwurfs, durch technische Berechnungen. Überlegungen usw. maßgebend gestalten: ein Auto, eine Brücke k.; ich habe mir ein kleines Wasserrad, eine Windmühle konstruiert; b) (bes. Math.. Logik) mit Hilfe vorgeschriebener Operationen (aus bestimmten mathematischen, logischen Ausgangsobjekten) herleiten: c) (Geom.) mit Hilfe bestimmter Zeichengeräte (z. B. Zirkel u. Lineal) aus vorgesehenen Größen (z.B. Winkeln. Strecken) zeichnen: aus zwei Strecken und einem Winkel ein Dreieck k.; d) fSprachw.) (Satzglieder. Wortgruppen. Wörter usw.) nach den Regeln der Grammatik zusammenfügen: einen Satz [richtig] k.; das Verb wird mit dem Dativ konstruiert. 2. (bildungsspr.) a) gedanklich, begrifflich, logisch aufbauen, herstellen: ein Begriffssystem k.; [zu einem Fall] einen Parallelfall k.; c) (abwertend) weitgehend gedanklich, theoretisch mit Hilfe von Annahmen u. daher künstlich, in gezwungener Weise aufbauen, herstellen: [aus schwachen Indizienleine Anklage k.; einen Gegensatz k.; eine konstruierte Romanhandlung; die Aussage. Begründung klingt, wirkt konstruiert (gekünstelt, gezwungen): Konstnikt [kan- strokt], das; -[e]s. -e. selten: -s [lat. cönstrüctum. 2. Part, von: cönstruere, tkonstruieren] (Wissensch.): Arbeitshypothese (xJ. gedankliche Hilfskonstruktion für die Beschreibung erschlossener Phänomene: das Sprachsystem, der Begriff des Sprachsystems ist ein K. der Linguistik; Konstrukteur [...'to:*]. der: -s, -e [frz. constructeur]: Fach- tnann (bes. Ingenieur. Techniker), der technische Objekte konstruiert: der K. dieses Automodells; Konstrukteurin, die; -. -nen: w. Form zu fKonstrukteur; Konstruktion [...tßio:n], die; -. -en [lat. cönstrüctio]: 1. das Konstruieren (1 a): die K. einer Brücke; sie planen die K. eines Senkrechtstarters; b) das Ergebnis des Konstruierens (1 a); das [als Mixlell] Konstruierte, bes. bezüglich der Form, in der es konstruiert ist; eine gelungene, ausgereifte, verbesserte, veraltete K.; freitragende -en; Streben und Balken bilden die tragende K. des Daches; eine Konstruktion (einen Entwurf) prüfen; in dieser K. (in diesem Entwurf) muß ein Fehler sein. 2. a) (bes. Math.. Logik) durch Konstruieren (1 b) aus bestimmten mathematischen txl. logischen Ausgangsobjekten hergeleitete Formel. Theorieo. ä.; b) (Geom.) das Konstruieren (1c). das Zeichnen einer geometrischen Figur: die K. eines Dreiecks, einer Ellipse; c) (Sprachwiss.) das Zusammenfügen von Satzgliedern. Wortgruppen. Wörtern nach den Regeln der Grammatik; in Konstituenten zerlegbare, komplexe sprachliche Einheit. 3.a) (bildungsspr.) gedanklicher Aufbau: die K. eines philosophischen Systems; er ... freute sich über die klare K. seiner Gedankensätze (Rehn. Nichts 46); Juristische, philosophische -en (gedanklich-abstrakte Gebilde. Gedankengebäude): b) weitgehend auf Theorien gestützte, mit Hilfe von [unbewiesenen] Annahmen konstruierte (2 b) Aussage. Gedankenfolge: diese Anschuldigung ist eine phantasievolle, eine kühne K.; Gegenüber dieser utopischen K. ... nähern sich die späteren Werke ... der Wirklichkeit ... an (Fraenkel. Staat 262). Konstruktions-: -aufgäbe, die (Geom.); -büro, das: Büro, in dem technische Entwürfe u. Berechnungen angefertigt werden; Clement, das; -fehler, der: die eingestürzte Brücke hatte einen K.: -klasse, die (Sport): Bootsklasse (beim Segeln); -merkmal, das; -plan, der; -prinzip, das; -teil, das: -Zeichnung, die. konstruktiv [konstnuk'tLfl <Adj.> [spätlat. cönstrüctivus, zu lat. cönstruere, t konstruieren]: 1. (bildungsspr.) [folgerichtig] aufbauend, den sinnvollen Aufbau (2) fördernd, entwik- kelnd: -e Politik. Kritik; ein -er Beitrag, Vorschlag; -es Denken; k. sein, mitarbeiten; -es Mißtrauensvotum (Pari.; Mißtrauensvotum gegen den Bundeskanzler, das nur durch die Wahl eines Nachfolgers wirksam wird). 2. <o. Steig.; nicht präd.) a) (bes. Technik) die Konstruktion (1, 2a. b) betreffend, darauf beruhend: -e Probleme, Eigentümlichkeiten. Elemente; b)(bes. Math.,Logik)konstruierend(\ b); operativ herleitend, begründend; in methodisch grundlegender Weise konstruierend (1 b). operativ verfahrend: -e Mathematik. Logik; Konstruktivismus [...ti'vismos], der; -: 1. (bild. Kunst) Kunst/ richtungj. bei der die geometrisch-technische Konstruktion wichtigstes Gestaltungsprinzip ist. 2. (Wissensch.. Philos.) Lehre, die den konstruktiven (2b) Aufbau insbes. der Mathematik u. der Logik vertritt; Konstruktivist [...'vist], der; -en. -en: Vertreter. Anhänger des Konstruktivismus (1. 2): Miro, einer der bedeutendsten -en der Gegenwart (MM 3. 9. 77. 1); konstruktivistisch <Adj.>: den Konstruktivismus (1,2) vertretend, verwirklichend, zu ihm gehörend, ihm eigentümlich. Konsubstantiatkm [konzup-stantßia'tßio:n]. die; -. -en [mlat. consubstantiatio = Wesensverbindung, aus lat. con- = mit- u. substantia, tSubstanz] (ev. Rel.): (nach Luther) die Verbindung der realen Gegenwart Christi mit den un- verwandelten Substanzen Brot u. Wein beim Abendmahl. Konsul[konzol],der; -s.-n[spätmhd.consul = Handlungsbevollmächtigter einer Regierung < lat. cönsul = Konsul (1). zu: cönsulere = sich beraten]: 1. (hist.) einer der beiden auf Zeit gewählten obersten Beamten der römischen Republik . 2. mit der Wahrnehmung bestimmter [ wirtschaftlicher / Interessen u. der Interessen von Staatsbürgern des Heimatstaatesbeauftragter (halbdiplomatischer) offizieller Vertreter eines Staates in einem anderen Staat; zu 1: konsular Dc3nzu'la:g] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [lat. cönsuläris] (hist.): den Konsul (1) betreffend, zu ihm gehörend, von ihm ausgehend: die -e Lautbahn Caesars. Konsular- (Dipl.): -agent, der: Bevollmächtigter eines Konsuls (2): -beamteter: Beamter eines Konsulats (2); -bezirk, der: konsularischer Bezirk. Zuständigkeitsbereich; ^recht, das (jur.): konsularisches Recht. konsularisch <Adj.; o. Steig.) [lat. cönsuläris. tkonsular] (Dipl.): den Konsul (2). das Konsulat (2) betreffend, zu ihm gehörend, von ihm ausgehend: -e Vertretungen; Konsulat DcDnzu'la:t]. das; -[e]s. -e [1: lat. cönsulätus = Konsulamt. -würde]: 1. (hist.) Amt/szeit/ eines Konsuls (1). 2. Dienststelle eines Konsuls (2): die deutschen -e in Spanien. Konsulats-: -dienst, der (Dipl.): konsularischer (Staats)- dienst; -gebäude, das; -gebühren <PL>: Gebühren für Amtshandlungen konsularischer Vertreter. Konsulent [kanzu'lent].der: -en. -en [zu lat. cönsulere. tKon- 1541
Konsult sulj (veraltet): / RechtsJberater. Anwalt; Konsult [kon'zoltj, das; -[eis. -e [lat. cönsultumj (veraltet): 1. Beschluß. 2. Gutachten. Konsultant [...'tant],der; -en.-en [lat. cönsultäns (Gen.: cönsultantis). 1. Part, von: cönsultäre. tkonsultie- ren| (Fachspr.): fachmännischer Berater. Gutachter; Konsultation [...ta'Lsio.nl, die;-.-en [lat. cönsultätio = Beratschlagung, zu: cönsultäre. fkonsultieren]: 1. Beratung durch einen Fachmann, insbes. Untersuchung u. Beratung durch einen Arzt: eine ärztliche K.; für seine -en berechnete der Arzt 386 Mark: jmdn. zur K. heranziehen. 2. (bes. Politik) gemeinsame Beratung. Besprechung, bes. zwischen Regierungen. Vertragspartnern: eine K. zwischen den verbündeten Staaten; Keine K. mit irgendeinem Verbündeten hatte vorher stattgefunden (Augstein. Spiegelungen 128); in ständigen -en mit Frankreich stehen; sich zu politischen -en in wichtigen Fragen treffen. 3. (DDR) Beratung durch einen Fachmann, bes. einen / Hochschullehrer, der Fragen stellt u. auf Fragen antwortet: -en für [Fernstudenten durchfuhren. 4. svw. t Konsultierung; konsultativ [...tati.fl <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.. Fachspr.): Konsultationen (1-3) bzw. die Konsultation durchführend, sie betreffend, dazu gehörend, darauf beruhend: -e Funktion. Tätigkeit; (Zus.:) Konsultativpakt, der (Politik): Vereinbarung mehre- rer Staaten, in bestimmten Fällen eine Entscheidung erst nach gemeinsamer Beratung zu treffen; konsultieren [...ti:ren] <sw, V.; hat) [lat. cönsultäre = um Rat fragen, überlegen. Intensivbildung von: cönsulere. fKonsul]: 1. (bildungsspr.) zu Rate ziehen, um fachmännische Auskunft fu. Hilfe] zu bekommen: einen Arzt, einen Anwalt, einen Experten k.; Ü ein Wörterbuch, ein Lexikon k. (darin nachschlagen, nachsehen). 2. (bes. Politik) (insbes. mit einem Vertrags-. Bündnispartner) beratende Gespräche fuhren, sich besprechen, beratschlagen; <Abl.:) Konsumierung, die; -. -en: das Konsultieren. Konsultiertwerden; Konsultor [...zoltor. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...'to:ran: lat. cönsultor = Ratgeber] (kath. Kirche): 1. wissenschaftlicher Berater der Behörden u. Organe der römischen Kurie. 2. Mitglied eines Kollegiums beratender Geistlicher, die in Diözesen ohne Domkapitel dessen Funktion übernehmen. 'Konsum [k:>n'zu:m]. den -s [ital. consumo = Verbrauch, zu: consumere < lat. cönsümere. t konsumieren]: 1. (bildungsspr.) Verbrauch (bes. von Nahrungs-. Genußmitteln); Verzehr. GenulS (der Menge nach): der übermäßige, starke K. von Alkohol ist schädlich; unser K. an Bier war gestern wieder beachtlich; der K. an Zigaretten steigt, ist hoch, muß eingeschränkt werden; Ü literarischer K.; Literatur für den täglichen K. 2. (Wirtsch.) svw. tKonsumtion (1). ^Konsum ['lonzu:m, ...zom. österr. nur: kon'zu.m], den -s. -s [urspr. kurz für tKonsumverein. Konsumgenossenschaft] (Bundesrepublik Deutschland veraltet): 1. <o. PI.) svw. tKonsumverein, -genossenschaft: die Mitglieder des -s. 2. svw. tKonsumladen: Sie hatten ... zwei Kästen Bier im K. geholt (Gerlach. Demission 68). 'Konsum- ('Konsum): -artikel, der (Wirtsch.); -forschung, die (Wirtsch.): svw. tVerbrauchsforschung; -genossenschaft« die (Wirtsch.): Genossenschaft von Verbrauchern mit dem Zweck des möglichst günstigen Großeinkaufs u. preiswerten Einzelverkaufs von Konsumgütern: -gesell- schaft. die (oft abwertend): auf Massenproduktion u. -kon- sum von Verbrauchs- u. Gebrauchsgütern aufbauende u. in ihrem ganzen Lebensstil vorwiegend auf die Sicherung u. Steigerung des Konsums ausgerichtete Gesellschaft mit relativ hohem Wohlstand breiter Bevölkerungskreise: ^gewohn- heiten (PI.) (Wirtsch.): svw. tVerbrauchsgewohnheiten; --gut, das (meist PI.) (Wirtsch.): für den Konsum bestitnmtes Gut; Verbrauchs- od. Gebrauchsgut; -güterindustrie, die (Wirtsch.): Konsumgüter produzierende Industrie; -güter- produktion, die (Wirtsch.); ^idiot, der (salopp abwertend): kritikloser, leicht zum Kauf irgendwelcher Waren u. zur sinnlosen Steigerung seines Konsums verführbarer Verbraucher; -kraft, die (Wirtsch): Kaufkraft des Verbrauchers; Mnüll, der (oft abwertend): im Zusammenhang mit dem IholtenJ privaten Verbrauch von Konsumgütern (verstärkt! anfallender Müll; -Pädagogik, die: das Fachgebiet Pädagogik/Schwerpunkt Freizeit-und K. (Die deutsche Universitätszeitung. Hochschuldienst 7. 1977. 206); -Steuer, die: svw. t Verbrauchssteuer; ^terror, der (emotional abwertend) durch mehr oder weniger bewußten u. direkten Anreiz zum Kaufu. zum Verbrauch ausgeübter Zwang zum Kaufen; durch die Werbung ausgeübter Druck, der den Verbraucher zur fortgesetzten sinnlosen Steigerung seines Konsums antreibt; ^verein, der: vgl. ^genossenschaft; -verhalten, das (Wirtsch.): svw. tVerbraucherverhalten; -verzieht, der (Wirtsch.): Verzicht des Verbrauchers auf Fortsetzung des Konsums in dem gewohnten Umfang; ^ware, die (Wirtsch.): zu den Konsumgütern gehörende [ Massen]wäre; ^wut, die (abwertend): übermäßiger, hemmungsloser Konsum (der Verbraucher); -zwang, der (o. PL): vgl. ^terror. ^Konsum- (Konsum): -kaufhaus, das: Kaufhaus einer Konsumgenossenschaft; ^ laden, der; -marke, die: Wertmarke einer Konsumgenossenschaft, die das Mitglied bei Einkäufen erhält u. nach der die jährliche Rückvergütung berechnet wird; -verkaufssteile, die. Konsumtion Dt3nzuma'tßio:n].die; -. -en [zu lat. cönsümere. tkonsumieren] (österr.. Schweiz.): Verzehr. Essen u. Trinken (in der Gastwirtschaft): die K. hat der Vater bezahlt, dazu: Konsumationszwang, der (o. PL): Verpflichtung für den Gast (z. B. bei einer Veranstaltung in einer Gaststätte) zum Essen od. Trinken: Konsument [...'man], der; -en. -en [lat. cönsümens (Gen.: cönsümentis). 1. Part, von: cönsümere. t konsumieren]: 1. (bildungsspr.): Verbraucher. Käufer (Ggs.: Produzent): Menschen dieser Gruppe sind die stärksten -en von Bier. 2. (Biol.) (in der Nahrungskette) ein Lebewesen, das organische Nahrung verbraucht (vgl. Produzent. Reduzent): Pflanzen-, Fleisch- und Allesfresser sind -en. zu 1: Konsumpitenpreis, der (Wirtsch.): svw. f Verbraucherpreis; Konsumerismus [...imnsmus]. der; - [amerik. consumerism] (Wirtsch.): organisierter Schutz der Interessen des Verbrauchers; konsumieren [...'mi:ran| (sw. V.; hat) [lat. cönsümere = aufnehmen; verwenden, verbrauchen, verzehren]: Konsumgüter verbrauchen, insbes. verzehren, in sich aufnehmen: Lebensmittel k.; Es wurde 45mal mehr Kaffee konsumiert als Tee (Jacob. KafTee 184); reichlich Bier. Alkohol. Tabletten. Drogen k.; U der Motor konsumiert 1 Liter öl auf 1 000 km; Die Öffentlichkeit, soweit sie Kunst konsumiert ... (Zwercnz. Kopf 13); (Abi.:) Konsumierung, die; -: das Konsumieren; Konsumpti- bilien [...umpti'bi:ljpn]: tKonsumtibilien; Konsumption [...ptßio:n]:fKonsumtion;konsumptiv[...plti:f):t konsumtiv (b): Die anderen -en Bevölkerungsteile können es (= Kapitalsummen beschaffen) ebenfalls nicht (Rittershausen. Wirtschaft 99); Konsumtibilien [...mti'bi.ljpn] (PI.) [zu frz. consumptible.zu lat. cönsümptio. tKonsumtion] (veraltet): Verbrauchsgüter; Konsumtion [...m'tßjo:n]. die; -. -en [lat. cönsümptio = Aufzehrung]: 1. (Wirtsch.) Verbrauch od. Gebrauch von Wirtschaftsgütern. 2. (jur.) das Aufgehen eines einfachen [strafrechtlichen] Tatbestandes in einem übergeordneten, umfassenderen (z.B. Diebstahl u. Nötigung in Raub). 3. (Med.) körperliche Auszehrung, dazu: Konsumtionskrankheit« die (Med.): mit körperlicher Auszehrung u. allgemeinem Kräfteverfall einhergehende Krankheit; Konsumtionsmittel (PI.) (Wirtsch.): Konsumgüter; konsumtiv [...m'ti:f] (Adj.; o. Steig.) (Wirtsch.): a) den Konsum, die Konsumtion betreffend, dazu gehörend: -e Ausgaben; b) am Konsum beteiligt, verbrauchend. Konszientialbmus [k3ns$i£n$ia'lismusl. der. - [zu lat. cön- scientia = Bewußtsein] (Philos.): L*Ar*. nach der die Gegen- stätule der Erkenntnis twr als Bewußtseinsinhalte existieren. Kontagion fleantagiom], die; -. -en [lat. contägio. zu: contin- gere. tKoniakt] (Med.): Ansteckung. Infektion des Körpers mit Krankheitserregern; kontagiös [...'gjp.'s] (Adj.; -er. -este)[spätlat.contägiösus] (Med.): ansteckend, Ansteckung hervorrufend; (Abi.:) Kontagiositfit [...giozite:t]. die; -: kontagiöse Beschaffenheit; Kontagium [k:>n'ta:gium], das; -s. ...ien [...Jen: 2: lat. contägium] (Med.): 1. der bei der Ansteckung durch Krankheitserreger wirksame Anstek- kungsstoff 2. (veraltet) Ansteckung. Kontakt Oon'takt], der; -[e]s. -e [lat. contäctus. zu: continge- re = berühren]: 1. das In-Verbindung-Treten. Verbindung, die man (einmal od. in bestimmten Abständen wieder) für eine kurze Dauer herstellt; Fühlungnahme: persönlicher, gesellschaftlicher, direkter K.: berufliche, geschäftliche, politische, menschliche, -e; das Mädchen hatte bereits sexuelle -e; es kam zwischen uns bald ein K. zustande; der enge K. zwischen Kindern und Eltern. Lehrer und Schüler. Wissenschaft und Praxis; es fehlte der K. zwischen Schauspielern und Publikum; der K. zwischen ihm und uns war bald hergestellt, wieder abgebrochen; er hat den K. zu seinen Freunden verloren; er hatte -e zum Geheimdienst; keinen K. (kein inneres Verhältnis) zu jmdm.. etw. 1542
kontaminieren haben.gewinnen: mit jmdm. K. haben, halten; -e zu jmdm.. etw. herstellen, pflegen; [den] K. mit jmdm.. etw. suchen, finden; mit einer Firma K.. -e aufnehmen; ich habe keinen K. mehr, wenig, kaum K. mit ihm; mit jmdm. keinen K. (kein persönliches Verhältnis) bekommen; wir sind, stehen, bleiben in K., in ständigem, engem, persönlichem K [miteinander]; mit jmdm. in K. kommen, treten; einmal nahm er mich mit zu einem weniger würdelosen K. (Treffen: Küpper. Simplicius 178). 2. (bildungsspr.. Fachspr.) Berülirung: körperlicher K.; der Reifen hat einen guten K. mit der Straße (eine gute Bodenfiaftung): persönlicher K. (Basketball; das körperliche Berü/iren eines Gegenspielers). 3. (EIek trot.) a) Berührung, durch die eine stromführende Verbindung hergestellt wird: die Drähte haben [keinen] K , der Bügel hat [keinen] K mit der Oberleitung; b) Übergangsstelle. Kontaktstelle Jür den Strom, Verbindungsteil zur Herstellung des elektrischen Kontakts (3 a): die -c des Steckers sind verrostet; einen K. (eine Vorrichtung zum Schließen eines Stromkreises) betätigen, öffnen, schließen. 4. (ehem. Technik) aus einem Festkörper bestehender Katalysator. kontykt-, Kontakt-: -abzug, der (Fot.): durch unmittelbare Berührung der negativen u. der lichtempfindlichen Schicht entstandener Abzug: -anzeige, die: Anzeige, durch die jmd. einen persönlichen Kontakt, eine Bekanntschaft usw. sucht: -arm <Adj.; nicht adv.) (bildungsspr.): a) ohne die als normal empfundene Fähigkeit, mit anderen Menschen leicht und von sich aus in /engere/ Verbindung zu treten (Ggs.: -freudig); b) zwangsläufig wenig Kontakte habend: Sprachschwierigkeiten -er Gastarbeiterkinder; -armut, die (bildungsspr.): a) kontaktarme Wesensart: b) Mangel an Kontakt,-aufnähme, die; -beamte, der: svw. t-bereichsbeam- te; -bedürfnis, das <o. PI.): Bedürfnis nach menschlichem Kontakt: -bereidisbeamte, der: Beamter der Polizei. Polizist, der täglich sein Revier zu Fu/J durchstreift u. Kontakte zu den Bürgern aufnimmt die ersten Aufgaben, die Berlins erste -n ... 1973 zu erledigen hatten (Spiegel 40. 1977. 52); Kurzwort: TKob. fKoBe; -fähig <Adj.; nicht adv.) (bildungsspr.): fähig, o/tne Schwierigkeiten menschlichen Kontakt zu finden (Ggs.: -unfähig), dazu: -filhigkeit, die ' o. PI.) (bildungsspr.); -feder, die (Elektrot.): Feder als Kontakt (3 b) bzw. Träger eines Kontakts (3 b); -fläche, die (Fachspr.): berührende Fläche: Fläche, die Kontakt (2. 3a)hat.herstellt: -frage,die (Fachspr.. z. B. Psych.): einleitende Frage, die erst einmal einen zwischenmenschlichen Kontakt herstellen soll: -freudig <Adj.) (bildungsspr.): die Fähigkeit sowie Bereitschalt habend, zu anderen Menschen leicht u. schnell Beziehungen aufzunehmen: (Ggs.: -arm la). -scheu), dazu: -Freudigkeit, die <o. PI.) (bildungsspr.); -gefährdet <Adj.; nicht adv.) (Med.): gesundheitlich gefähr- ilet wegen Kontakts mit einer erkrankten Person: -gespräch, das: Gespräch zur Kontaktaufnahme: -gestein, das (Geol.): durch Kontaktmetamorphose umgewandeltes Gestein: -ge- störtheit, die <o. PI.) (Psych.): Gestörtsein des Kontaktbedürfnisses bzw. der Kontaktfähigkeit: -gift, das: (im Pflanzen- u. Vorratsschutz) einer der chemischen Stoffe, die auf Organismen bei Berührung tlxilich wirken: -glas, das <meist Pl>: svw. t Hartglas; -he bei, der (Technik): Kontakt (3 a) herstellender, verbindender Hebel: -hof, der: 1. / InnenJhof in einem Eros-Center o.a.. in dem die Prostituierten auf Kunden warten. 2. vgl. -räum (1); -Infektion, die (Med.): Ansteckung durch Berührung: -Insektizid, das (Fachspr.): als Kontaktgift wirkendes Insektizid: -knöpf, der: Knopf, durch den ein Kontakt (3 b) geschlossen od. geöffnet wird: -kopie,die (Fot.): svw. t-abzug; -lagerstätte, die (Geol.): Lugerstätte mit Kontaktmineralen: -linse, die: svw. t Haftglas; -los <Adj.; -er. -este; Steig, ungebr.): 1. ohne näfieren menschlichen Kontakt. 2. (Elektrot.) ohne Kontakt (3 b), ohne Kontaktstelle. -Vorrichtung, zu 1: -losigkeit, die <o. Pl.>: kontaktlose / Wesens]ort. Verhaltensweise: -mangel, der: an K. leiden; -mann, der <P1. -männer u. -leute): 1. (Jargon) jmd.. bes. Agent (1). der als Verbindungsmann tätig ist: der K. der Abwehr, der K. des Agenten wurde verhaftet. 2. jmd. mit der Aufgabe. (z.B. geschäftliche, wirtschaftliche, politische) Kontakte zu knüpfen u. zu unterhalten u. dabei Erkundigungen einzuziehen. Verhandlungen o.a. anzubahnen usw.: er ist K. unserer Firma in der Schweiz. 3. svw. TKontakter: -metamorphose. die (Geol.): durch Berührung mit aufsteigendem Magma hervorgerufene Gesteinsumwandlung: -mine, die (Waffent.): Mine, deren Zündung durch Berührung bzw. Druck ausgelöst wird (z. B. Tretmine); -mineral, das: vgl. -gestein; -nähme [-na:ma]. die; -, -n: svw. t -aufnähme; -papier, das (Fot.): Fotopapier für Kontaktabzüge: -person, die: 1. (Med.) jmd.. der mit dem Träger od. der Quelle einer Infektion direkten od. indirekten Kontakt hatteu. daher selbst ansteckungsverdächtig ist: eine K. ersten, zweiten, dritten Grades (Person, die direkten od. indirekten über eine zweite bzw. dritte Person vermittelten Kontakt fiatte); die -en wurden isoliert. 2. (selten) jmd.. zu dem man Kontakt aufnehmen kann: Leder- bar ... die einzige Bar .... wo man -en findet (Eppendorfer. Ledermann 98); -pflege, die; -räum, der: I. / zentraler] Raum für Kontaktaufnahme. Gespräche usw. 2. vgl. — hof (1); -rolle, die (Elektrot.. Verkehrsw.): Rolle, über die der Stromabnehmer Kontakt mit der Oberleitung hat: —schale, die <meist PI.): svw. tHaftglas; -scheu <Adj.; -er. -[e]ste> (bildungsspr.): menschliche Kontakte scheuend (Ggs.: -freudig); -scheu, die (bildungsspr.): Scheu vor menschlichen Kontakten: -schiene, die (Elektrot., Verkehrsw.): svw. tStromschiene; -schwach <Adj.>: vgl. -arm (a); -schwäche, die <o. PL): vgl. -armut (a); -schwelle, die (Fachspr.): vor Verkehrsampeln auf der Fahrbahn angebrachte Vorrichtung, die beim Überfahrenwerden einen Kontakt (3 a) auslöst u. so die Ampelanlage steuert: -Schwierigkeiten <Pl.) (bes. Psych.): persönliche Umstände. Züge, die es jmdm. schwermachen, menschlichen Kontakt zu finden: -sperre, die (jur.): zeitlich begrenzte Unterbindung aller Kontakte bestimmter Häftlinge insbes. mit der Außenwelt, solange von solchen Kontakten eine akute Gefahr für Leib u. Leben anderer Menschen ausgeht, dazu: -Sperregesetz, das; -Stecker, der (Elektrot.): Stecker als Kontakt (3 b); -stillt, der (Elektrot.): Stift als Kontakt (3 b): -Stöpsel, der (Elektrot.): Stöpsel als Kontakt (3 b); -Störung, die (bes. Psych.): Störung des Kontaktbedürfnisses bzw. der Kontaktfähigkeit: -Studium, das (Hochschulw.): weiterbil- dettdes zusätzliches Studium, durch das insbes. der Kontakt mit der stämJigen Entwicklung der Wissenschaften hergestellt bzw. aufrechterhalten werden soll: -suchend <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.); -unfähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.; Ggs.: -fähig), dazu: -Unfähigkeit, die (bildungsspr.); -verfahren, das: 1. (Chemie) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus schwefelhaltigen Erzen unter Verwendung eines Kontakts (4). 2. (Fot.) Verfahren zur Herstellung von Kontaktabzügen: -Wirkung, die (Chemie): katalytische Wirkung: -zäun, der (Technik. Milit.): elektrisch geladener Zaun, durch dessen Berüfirung Warnsignale ausgelöst werden. kontykten <sw. V.; hat) [engl.-amerik. to contact]: 1. (bes. Wirtsch.) (insbes. im Ralimen beruflicher Tätigkeit) Kontakte aufnehmen bzw. unterhalten: einen Gesprächspartner für eine Fernsehsendung k.; er ist ein Journalist, der gut zu k. versteht. 2. (Wirtsch.) als Kontakter tätig sein, dazu: Kontykter, der; -s. - [engl.-amerik. contacterj (Wirtsch.): Fachmann für Werbeberatung, der als Angestellter einer Werbeagentur den Kontakt zu den Auftraggebern der Agentur unterhält: kontaktieren [...'ihren] <sw. V.; hat) (bes. Politik. Wirtsch., bildungsspr.): mit jmdm. Kontakte aufnehmen, unterhalten: jmdn., (auch:) mit jmdm. k. Kontamination [kDntamina'tßio:n], die: -. -en [lat. contämi- nätio = Berührung, zu: conlaminare, tkontaminieren]: 1. (Sprachw.) a) Vermengung von Wörtern, Wendungen, die zu einer Kontaminationsform führt (z. B. „Gebäulichkei- ten" aus „Gebäude" u. „Baulichkeiten"): die K. zweier Wörter ähnlichen Inhalts; die K. einer Wendung mit einer anderen: b) das durch Kontamination (1 a) entstandene Wort: „Gebäulichkeiten" ist eine K. 2. (bes. Med., Biol.. Milit.) i radioaktive] Verunreinigung. Verschmutzung. Verseuchung (Ggs.: Dekontamination 2): die K. der Luft, der Flüsse, der Tiere und Pflanzen. 3. (Physik) Verunreinigung von Kernbrennstoff mit Neutronen absorbierenden Spaltprodukten. 4. Ergebnis der Kontamination (2. 3); zu 1: Kontaminationsform. die (Sprachw.): Ausdruck, dessen Form Ergebnis einer Kontamination (1 a) ist: kontaminieren [...'ni:ranl<sw. V.;hat)[lat.contäminäre = mit Fremdartigem in Verbindung bringen; verderben]: 1. (Sprachw.) im Rahmen einer Kontamination (1 a) vermengen: zwei Ausdrücke [miteinander] k.; Ü in dieser Aussage werden zwei verschiedene Sachverhalte [miteinander] kontaminiert. 2. (bes. Med.. Biol.. Milit.) [radioaktiv] verunreinigen, verschmutzen, verseuchen: alle Lebewesen werden mit Rück- 1543
kontant ständen von Pestiziden kontaminiert; kontaminiertes Grundwasser. 3. (Physik) (Kernbrennstoff mit Neutronen absorbierenden Spaltprodukten) verunreinigen. kontant [kontant] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [ital. contan- te. zu: contare < lat. computäre, fKonto] (Kauf- mannsspr.): bar (1); Konterten <P1.) [ital. contanti] (Geldw.): 1. Bargeld. 2. ausländische Münzen, die nicht als Zahlungsmittel, sondern als Ware gehandelt werden. Kontemplation [kDntempla'tßio:n], die; -. -en [lat. contemplä- tio. zu: contempläri. Tkontemplieren]: 1. (bildungsspr.) konzentriert-beschauliches Nachdenken u. geistiges Sichver- senken in etw. 2. (Rel.) innere Sammlung u. religiöse Betrachtung (unter Ausschaltung des Wolfens u. der äußeren Aktivität); Versenkung; kontemplativ [...'ti:fl <Adj.> [lat. contemplätlvus] (bildungsspr.): auf Kontemplation (1. 2) gerichtet, durch Kontemplation bestimmt, gekennzeichnet; betrachtend; beschaulich, besinnlich; -es Leben; eine -e Natur; kontemplieren [...pli:ran] <sw. V.; hat) [lat. contempläri = betrachten, bedenken] (bildungsspr.): sich der Kontemplation (1) hingeben. kontemporir <Adj.; o. Steig.) [aus lat. con- = mit- u. t temporär] (bildungsspr.): (geschlechtlich) gleichzeitig; zeitgenössisch. Konten [kontn]: PI. von tKonto. Konten-: -bewegung. die (Bankw.): Buchung, die den Konto- stand verändert; -blatt, das (Buchf.): Blatt im Kontobuch mit einer Aufteilung in entsprechende Spalten zur Verbu- chung von Geschäftsvorgängen als Belastung od. Gutschrift bzw. als Aus- od. Eingang; ^Inhaber, der (Bankw.): Inhaber eines od. mehrerer Konten; -plan, der (Wirtsch.): systematische Gliederung der Konten der Buchführung eines Unternehmens; -rahmen, der (Wirtsch.): Schema zur Einordmmg der Konten der Buchführung; -sparen, das; -s (Bankw.): Sparen durch Ansammeln von Geld auf Sparkonten. Kontenance: fContenance; Kontenten fron tentn] (PI.; [älter ital. contento (PI. contenti) = Inhalt; Fassungsvermögen] (Seew.): Verzeichnis der Ladung; Kontentivverband [kont£n'ti:f-], der; -[e]s. ...bände [zu lat. contentum. 2. Part. von:continere = zusammenhalten] (Med.): ruhigstellender, steifer Stützverband. Konter ['kante], der; -s. - [engl, counter, zu frz. contre = gegen < lat. contra]: 1. (Boxen) svw. tKonterschlag: einen K.einstecken, kassieren [müssen].einfangen; ümdm.] in einen K. laufen; er wehrte den Angriff mit einem K. ab. 2. (Ringen) svw. tKontergriff. 3. (Ballspiele, z. B. Fußball) svw. t Konterangriff. 4. (Turnen) svw. tKonterschwung. 5. (Reiten) svw. t Kontergalopp. 6. (ugs.) Aktion, insbes. Äußerung, mit der jmd. etw. kontert: er liebt den ,XampPk am Mikrofon u. harte K. (Hörzu 14, 1973, 100). 'Kanter- (Konter 1-6. kontern: bes. Sport): -angriff, der (Ballspiele, z. B. Fußball): schneller Gegenangriff, nachdem ein Angriff des Gegners abgewehrt werden konnte; -boxer, der: Boxer, dessen Stärke im Kontern (1 a) liegt; -salopp, der (Reiten): beim Rechtsgalopp u. Linksgalopp jeweils die andere Ausführungsart. in die gewechselt wird; -griff, der (Ringen): Griff, mit dem der Ringer einen gegnerischen Angriff unterbindet u. seinerseits angreift; -mutter, die <PI. -n> [zu kontern 3] (Technik): Mutter, die auf einem Schraubgewinde [gegen]über einer anderen Mutter sitzt und. gegensinnig angezogen, das Festsitzen sichert; Gegenmutter; -schlag, der: 1. (Boxen) abwehrender Schlag. 2. (Ballspiele) svw. T -angriff. 3. (bildungsspr.) schneller (rhetorischer) Gegenangriff: zu einem K. ausholen; -schwung. der (Turnen): Pendelschwung zur Verlagerung des Körperschwerpunkts bei Griff- u. Positionswechsel am Stufenbarren; -stoß, der: 1. (Boxen) mit gestrecktem Arm gerade nach vorn ausgeführter Schlag in den gegnerischen Angriff hinein. 2. (Ballspiele) svw. t-angriff; -technik. die (Hammerwerfen): Technik des Konterns (2 a). kQnter-, ^pnter- [frz. contre < lat. contra] <feste Vorsilbe mit der Bed.): gegen (z. B. Konterrevolution, konterrevolutionär); Konteradmiral, der; -s. -e. auch: ...räle [...'re:ta; frz.contre-amiral] (Milit.): Admiralmittleren (früher: unteren) Dienstranges (dem Generalmajor entsprechend); Kgn- terattacke, die; -. -n (österr.): svw. t Konterangriff; Konterbande [-banddl.die; - [frz. contrebande = Schmuggelware < ital. contrabbando. zusgez. aus: contra bando = gegen die Verordnung]: 1. (Völkerrecht) für eine kriegführende Macht bestimmte kriegswichtige Güter, die verbotenerweise von neutralen Schiffen mitgeführt werden. 2. (veraltet) Schmuggelware: Ü geistige K.; Konterfei [...faj. auch: --'-].das;-s,-s.auch:-e [zu frz. contrefait = nachgebildet, zu: contrefaire = nachmachen, nachbilden < spätlat. con- träfacere] (veraltet, noch altertümelnd od. scherzh.): Bild- fnisj. Abbild: jmds. K. betrachten; an den Wänden hingen die -s seiner Ahnen; konterfeien [auch: --'--] <sw. V.; hat) [spätmhd. conterfeyten] (veraltet, noch altertümelnd od. scherzh.): abbilden, porträtieren: sich k. lassen; das alte Männlein hatte ihn vortrefflich konterfeit; Kontergewicht, das; -[e]s. -e (selten): Gegengewicht: konterkarieren [...ka'ri:ran] <sw. V.; hat) [frz. contrecarrer] (bildungsspr.): hintertreiben, durchkreuzen; einer Sache entgegenarbeiten: eine Politik, jmds. Maßnahmen k.; Kontermarke, die; -. -en [frz. contremarque] (Münzw.): als amtliche Markierung nachträglich aufgeprägter kleiner Münzstempel, der insbes. eine Änderung im Geltungsbereich txl. -wert anzeigt; Kontermine, die; -. -n [frz. contremine]: l.a) (bildungsspr. selten) durchkreuzende, hintertreibende Maßnahme; Gegenmaßnahme: b) (Börsenw.) Spekulation, bei der das Fallen der Kurse erwartet wird. 2. (Milit. früher) Mine der Belagerten zur Abwehr der feindlichen Minen; konterminieren <sw. V.; hat) [2: frz. conterminer]: l.a) (bildungsspr. selten): vgl. konterkarieren; b) (Börsenw.) auf das Fallen der Kurse spekulieren. 2. (früher) eine Kontermine (2) legen; kontern I'kDntHn] <sw. V.; hat) [engl, to counter. tKonter]: l.a) (Boxen. Ringen; Ballspiele) den Gegner im) Angriff abfangen u. aus der Verteidigung heraus selbst angreifen: den Gegner, den Schlag [mit einem linken Haken] k.; einen Angriff k.; hart, geschickt k.; b) durch eine Gegenaktion od. eine entgegnende, insbes. schlagfertige Äußerung entschieden abwehren, zurückweisen; sich entschieden zur Wehr setzen; die Firma konterte [die Konkurrenz] mit einem abermals verbesserten Modell: jmds. Maßnahmen k.: Weißbuch soll Untersuchungsbcrichi k. (Well 15. 6. 1973. 3); ..Das wissen Sie selbst am besten!" konterte er. 2.a) (Hammerwerfen) beim Drehen durch entgegengerichtete Bewegung des Beckens dem Zug des Hammers entgegenwirken: mit Rumpfvorlage k.; b) (Turnen) einen Konterschwung ausführen. 3. (Technik) (eine Mutter auf einem Schraubengewinde) durch gegensinniges Aufschrauben einer Kontermutter fest anziehen. 4. (Druckw.) (ein Druckbild) durch Herstellung eines Utndrucks spiegelbildlich umkehren: Konterrevolution, die;-.-en [frz.contrer6volution.zu: contre, tkonter-, Konter-]: 1. svw. TGegenrevolution. 2. (marx.) a) antikommunistische Revolution od. Opposition: die K. im Keim ersticken; b) <o. PI.) Gesamtheit von Kräften. Personen, die die Konterrevolution (2 a) anstreben, dazu: konterrevolutionär <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Konterrevolution betreffetid. bezweckend, anstrebetui: -e Umtriebe, Elemente; Konterrevolutionär, der; -s. -e: jmd. der auf / eine] Konterrevolution hinarbeitet od. an ihr beteiligt ist; Kontertanz, (heute meist.) Contretanz[kontra-].Kontretanz[-],der; -es, ...tanze [frz. contredanse. eigtl. = Gegentanz, nach dem laut). Anklang an: contre = gegen (tkonter-. Konter-) < engl, country- dance = ländlicher Tanz]: alter Gesellschaftstanz, bei dem jeweils vier Paare bestimmte Figuren miteinander ausführen (z. B. Fran^aise. Quadrille). kontestabel flontes ta:b|) <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. contestäri, tkontesiiercn] (bes. Rechtsspr. veraltet): strittig, umstritten, anfechtbar: Kontestation [...ta'ttfp'.n]. die; -, -en [lat. contestätio]: 1. (bildungsspr.) das Infragestel- len bestehender Herr Schafts- u. Gesellschaftsstrukturen. 2. (Rechtsspr. veraltet) das Kontestieren (1. 2); kontestieren [.. .ti:ran] <sw. V.; hat) [1: lat. contestäri = zum Zeugen nehmen, als Zeugen anrufen; 2: frz. contester < lat. contestäri (Rechtsspr.) = in einem Prozeß durch Zeugenaussagen ein Urteil bewirken! (Rechtsspr. veraltet): I. (durch Zeugen, durch Zeugnis) bestätigen. 2. bestreiten, anfechten. Kontext [auch: -'-], der: -le]s, -e [lat. contextus = enge Verknüpfung, Zusammenhang (der Rede), zu: contexere = eng verknüpfen]: 1. (Sprachw.) a) der umgebende Text einer gesprochenen od. geschriebenen spraihlichen Einfieit; b) (relativ selbständiges) Text- od. Redestück; c) der umge- bemie inhaltliche (Gedanken-. Sinn)Zusammenhang, in dem eine Äußerung steht, u. der Sach- u. Situatumszusammen- hang. aus dem heraus sie verstanden werden mu/J: situativer K. 2. (bildungsspr.) umgebender Zusammenhang: etw. gehört in einen politischen, geschichtlichen K.; Der Mensch als Handelnder und Leidender kann aber nur 1544
Kontor aus seinem sozialen K. verstanden werden (Ruthe. Partnerwahl 17); <Zus.:> Kpitextglosse, die (Sprachw., Litera- turw.): in den Text [einer HandschriftJ eingefügte Glosse. kgntextsensitiv [auch: -I <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): i in bezug auf das Vorkommen einer sprachlichen Einheit) vom Kontext (1) abhängig, auf einen Kontext beschränkt; Kontextualismus [...tya'lismus], der; - [engl, contextualism] (Sprachw.): Richtung innerhalb des Strukturalismus, die beim Beschreiben der Sprachverwendung außer dem sprachlichen insbes. den situativen Kontext berücksichtigt; ftontex- tual [...'tya:l]. kontextucll [...tyel] <Adj.; o. Steig.) [engl, contextual] (Sprachw.): den Kontext (1) betreffend, dazu <ehörend. darauf beruhend; Kontextur [...'tu:;], die; -. -en [frz. contexture] (veraltet): Verbindung. Zusammenhang. konti: PI. von tKonto; kontieren [kDn'ti:ran] <sw. V.; hat) [zu f Konto] (Buchf): für die Verbuchung eines Belegs das entsprechende Konto bestimmen [u. ihn verbuchen/; einen Beleg k.; <Abl.:) Kontjfining, die; -. -en: das Kontieren. Kontiguität flcontigyi'te:!], die; - [frz. contiguite, zu: contigu < lat. contiguus = angrenzend, benachbart]: 1. (bil- dungsspr. veraltet) Angrenzung. Berührung. 2. (Psych.) zeih liches ZusanxmetiflielSen (z. B. von Reiz u. Reaktion). Kontinent [kontinent, auch: ' ]. der; -[e]s. -e [lat. (terra) continens = zusammenhängendes Land). Festland, zu: continere = zusammenhalten, -hängen]: 1. Erdteil; die fünf-e; der Schwarze K. (Afrika). 2. <o. PL; mit bestimmtem Art.) Festland; der europäische, asiatische K.; den K. betreten; von England zum K. hinüberfahren, -fliegen; ' Abl.:> kontinental [...ta:l] <Adj.; o. Steig.) [frz. Continental]: den Kontinent betreffend, zu ihm gehörend, ihm eigentümlich; festländisch; die -en Länder {Länder des europäischen Festlands); -es Klima (Geogr.; Kontinentalklima). kontinent«!-: -drift, die: vgl. -Verschiebung; -europa <Ei- genn.; o. Art.; Gen.: -s>: kontinentales Europa; ^grilT. der (Tennis): Griff für Vor- u. Rückhand, bei dem der Schläger wie der Stiel eines Hammers gefaßt wird; Hanimer- wüfibY. -kloma, das (Geogr.): typisches Klima im Innern großer Landmassen (im Gegensatz zum Seeklima charakterisiert durch größere Jahres- u. tageszeitliche Temperaturschwankungen u. weniger Niederschläge); -macht, die 'meist PI.) (Politik): militärisch bedeutender Staat auf dem europäischen Festland; -scbelf, der od. das. -sockel. der: svw. TFestlandssockel; ^sperre, die <o. PI.) [LÜ von frz. blocusContinental] (hist.): durch Napoleon 1806 eingeleitete Wirtschaftsblockade des europäischen Kontinents gegen Großbritannien; -System, das <o. PL): vgl. ^sperre; ^Verschiebung, die (Geol.): sehr langsame gegenseitige Verschiebung der Kontinente im Laufe der Erdgeschichte. Kontinenz Oonti'nentß], die; - [lat. continentia]: 1. (bil- dungsspr. selten) Enthaltsamkeit. 2. (Med.): Fähigkeit, Harn od. Stuhl zurückzuhalten (Ggs.: Inkontinenz). kontingent [kontrogent] <Adj.: o. Steig.) (PhUos.): zufällig; wirklich od. möglich, aber nicht / wesens]notwendig; Kontin- genz (1) aufweisend, beinfialtend; -e Eigenschaften; -e Urteile (Urteile, deren Verneinung als möglich behauptet werden kann); das bestehende politische System als k. ansehen; Kontingent [-]. das; -[e]s. -e [frz. contingent < lat. contin- ö£ns(Gen.: contingentis). 1. Part, von: contingere = berühren; treffen, zuteil werden, zustehen]: 1. anteilmäßig zu erbringende od. zu erwartende Leistung. Menge. Anzahl; von dieser Ware steht nur ein begrenztes K. zur Verfügung; sein K. erfüllen; -e festsetzen; sein K. ausschöpfen; Ü US-Bürger stellen das größte K. der Luftreisenden (Spiegel 48. 1965, 144). 2. svw. tTruppenkontingent; kontingentieren [...ti:ran] <sw. V.; hat) (bes. Wirtsch.): durch Beschränkung auf Kontingente (1) einteilen, in Umfang od. Menge begrenzen; Lebensmittel. Vorräte. Trinkwasser. Benzin, Waren, den Export, den Import k.; <Abl.:) Kontingentje- rang. die; -, -en: 1. das Kontingentieren. 1. das Konümen- tiertsein; die K. [einer Ware], alle -en (kontingentierenden Beschränkungen) autheben; Kontin0?nt[s]zuweisiing, die; -. -en; Kontingen/ [...'gent?]. die; -, -en [spätlat. contingentia]: 1. <o. PL) a) (Philos.) das Kontingentsein; kontingente Beschaffenheit; b) (Logik) Möglichkeit u. gleichzeitige Nicht- notwendigkeit (einer Aussage). 2. (Statistik. Psych.) Häufigkeit bzw. Grad der Wahrscheinlichkeit des gemeinsamen Auftretens zweier Sachverhalte. Merkmale usw. kontinua: PI. von tKontinuum; Kontinuation Oontinya- tßio:n], die; -. -en [lat. continuätio]: 1. (Buchw.) laufende Fortsetzung (einer Lieferung): feste -en; Überprüfen Sie ihre K. (Börsenblatt 34. 1966, 2536). 2. (veraltet) Fortsetzung; Konfinien: PI. von tKontinuum; kontinuieren [...nu'i:ran] <sw. V.; hat) [lat. continuäre = (ohne Unterbrechung) fortsetzen, zu: continuus. tKontinuum] (bil- dungsspr. veraltet): 1. a) fortsetzen; b) fortfahren. 2. fortdauern; <Abl.:> kontinuierlich <Adj.; Steig, selten: nicht präd.) (bildungsspr.): stetig, ununterbrochen; lückenlos zusammenhängend; im gleichen Maße wie bisher, ohne Unterbrechung, gleichmäßig [sich fortsetzend] (Ggs.: diskontinuierlich): eine -e Entwicklung; -e Vorgänge. Prozesse; eine -e Außenpolitik; k. verlaufen; sich k. bessern; k. hohes Fieber; Kontinuität tkontinyi'teit], die; - [lat. continuitäs] (bildungsspr.): kontinuierlicher, lückenloser Zusammenhang; Stetigkeit; ununterbrochener, gleichmäßiger Fortgang von etw. (Ggs.: Diskontinuität 1): historische, politische K.; die K. [in] der Entwicklung; die K. von Vorgängen. Prozessen; die K. [einer Politik] wahren, sichern; Kontinuo: tContinuo; Kontinuum Dcan'ti.nuum]. das; -s. ...ua u. ...uen [...ipn; zu lat. continuus = zusammenhängend, zu: continere, t Kontinent] (Wissensch.): kontinuierlich, lückenlos Zusammenhängendes: ein zeitliches, räumliches K. Konto ['kanto], das; -s. ...ten. auch: -s u. ...ti [ital. conto = Rechnung < spätlat. computus = Berechnung, zu lat. computäre = (be)rechnen): von einem Unternehmen, bes. einer Bank, für einen Kunden im Rahmen längerer gegenseitiger Geschäftsbeziehungen geführte laufende Gegenüberstellung u. Abrechnung von Ein- u. Ausgängen bzw. Gut- u. Lastschriften sowie das entsprechende Guthaben (od. die entsprechende Schuld) des Kunden bei dem Unternehmen; ein laufendes K. (Bankkonto für laufende Ein- u. Auszahlungen; im Gegensatz z.B. zum Sparkonto); bei einer Bank ein K. eröffnen, unterhalten, haben, besitzen; ein K. für jmdn. einrichten, führen; ein K. abrechnen; das K. aufheben, löschen, auflösen, schließen; wir haben Ihr K. mit 200 DM belastet; ich habe mein K. ausgeglichen, überzogen, sperren lassen; wir haben den Betrag Ihrem K. gutgeschrieben, von Ihrem K. abgeschrieben, abgebucht; Geld von einem K. abheben; einen Betrag [von einem auf ein anderes K.] überweisen, auf ein K. einzahlen; der Betrag ist auf dem K. eingegangen; ich habe nichts, es ist nichts mehr auf meinem K.; lebendes K. ( = fiir Personen. Gesellschaften); totes K. (= für Anlagen. Waren usw.); Ü Europas Rolle als Kolonialherr bleibt eine Last auf seinem K.; *auf Umds.] K. (ugs.; auffjmds.J Rechnung): Anschaffungen auf K. des Betriebes; diese Runde geht auf mein K. (diese Runde bezahle ich); etw. geht/kommt auf jmds. K„ auf das K. einer Sache (ugs.; etw. ist jmdm., eitler Sache zuzuschreiben): die Niederlage geht auf das K. des Trainers: Jmdn.. etw. auf dem K. haben (ugs.; jmdn., etw. auf dem Gewissen haben; etw. verschuldet haben, sich zuschulden haben kommen lassen): er hat eine ganze Reihe von Straftaten auf dem K. kQnto-, Konto-: -absdikiß, der (Buchf.); -ausgieich, der (Bankw., Wirtsch.): das Ausgleichen (4 b). Ausgeglichenwerden, der Ausgleich (2) des Kontos; -auszug. der (Bankw.. Wirtsch.): Mitteilung über Kontenbewegung u. Kontostand; -buch, das (Buchf.): Buch, in das die Konten der Kunden u. Lieferanten eingetragen werden; -führend <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Bankw.. Wirtsch.): das Konto führend; den Scheck bei der -en Bank einlösen; -Führung, die (Bankw.. Wirtsch). dazu: -führungsgebühr, die; Inhaber, der (Bankw.); -karte, die (Bankw.. Wirtsch.): Karteiblatt mit dem Konto; -korrent flontokarent], das; -s. -e [ital. conto corrente = laufende Rechnung]: 1. (Wirtsch.) im Rahmen einer dauernden Geschäftsverbindung vereinbarte periodische Abrechnung/ sweise J. bei der die beiderseitigen Leistungen laufend in Form eines Kontos verbucht werden. 2. <o. PI.) (Buchf.) der die Personenkonten, d. h. die Konten der Debitoren u. der Kreditoren umfassende Bereich der Buchführung. 3. (Buchf.) HUfsbuch der doppelten Buclifüh- rung mit den Konten der Kunden u. Lieferanten, dazu: ^kor- r^ntkonto.das (Wirtsch.): ein im Rahmen des Kontokorrents (1) geführtes Personenkonto, -korr^ntkredit, der (Bankw): Bankkredit in laufender Rechnung, den ein Kreditinstitut seinem Kunden auf Grund eines Kontokorrentvertrags bis zu einer bestimmten Höhe einräumt, -kornjntvertrag. der (Wirtsch.): Vertrag, in dem Kontokorrent (1) vereinbart wird; -nummer, die (Bankw.); -stand, der (Bankw.. Wirtsch.): Stand des Kontos zu einem bestimmten Zeitpunkt. Kontor [kDn'to:^]. das;-s,-e [aus dem Niederd. < mniederl. 1545
Kontorist contoor < frz. comptoir. eigtl. = Zahltisch): 1. Niederlassung eines Handelsunternehmens od. einer Reederei im Ausland. 2. (DDR) Handelszentrale, die als Mittler zwischen der Industrie u. dem Einzelhawiel u. zur Versorgung der Betriebe dient. 3. (veraltet) Geschäftszimmer. Büro eines Kaufmanns, einer Firma; *[das war) ein Schlag ins K. (tSchlag I a);<Abl.:>Kontorist[konto'nstf.der: -en, -en (selten): vgl. Kontoristin; Kontoristin, die; -, -nen: kaufmännische Angestellte, die einfachere Verwaltungsarbeiten (z.B. Registraturarbeiten) erledigt (Berufsbez.). Kontorsion flcDntor'zj^n). die; -. -en [zu lat. contorauere = (herumkirehen; wohl zu dem seltenen (spätlat.) Supi- num contorsum) (Med.): gefährliche Verdrehung eines Gliedes od. Gelenks, die zu einer Zerrung od. Verstauchung fidiren kann; Kontorsionist [..zjo'nist). der; -en. -en. als Schlangenmensch auftretender Artist; kontort flon tortl <Adj.; o. Steig.) [lat. contortum. 2. Part, von: contorquere) (Bot.): (von Blumenblättern) gedreht, geschraubt. kontra ['kontra; lat. contra): I. <Präp. mit Akk.) (jur.): (in der Gegenüberstellung von zwei streitenden Parteien) gegen, wider: in Sachen Müller k. Meyer; Ü Fortschritt k. Umweltschutz. II. <Adv.> dagegen, entgegengesetzt, in Opposition (Ggs.: pro): er ist immer k. [eingestellt); mußt du immer k. sein?; <subst.:> Kontra [-]. das; -s. -s (Skat. Bridge. Tarock): Aussage, nach der das Spiel doppelt gezählt wird; jmdm. K. sagen; [ein] K. geben; *jmdm. K. aeben (ugs.; jmdm. heftig widersprechen; gegen jmds. Behauptungen o. ä. energisch Stellung nehmen). Kpntraatt. der. -[e)s, -e (Musik, selten): a) tiefe Altstimme; b) Sängerin mit tiefer Altsihnme: Kontrabaß, der [ital. contrabasso): svw. TBaß (4a). Baßgeige; Kpntrabassist, der: svw. t Bassist (2). Kontradiktion, die; -. -en [lat. conträdictio = Widerspruch) (Philos.): Widerspruch (der durch einander widersprechende Behauptungen über ein u. dieselbe Sache entsteht); kontradiktorisch [...dik'to:nf] <Adj.> (bes. PhDos.): (von zwei Aussagen) einander widersprechend, sich gegenseitig aufhebend; widersprüchlich; -e Steuerungsprinzipien des Wirtschaftssystems. Kpntrafagott, das (Musik): tiefes Fagott. Kontrafaktur, die; -. -en [mlat. contrafactura = Nachahmung) (Literaturw.): (seit dem MA. übliche) Umdichtung eines weltlichen Liedes in ein geistliches Lied od. die Ersetzung eines weltlichen Liedtextes durch einen geistlichen unter Beibehaltung der Melodie. Kontrahage [...'ha:»), die; -. -n [französierend zu t kontrahieren (3)) (Studentenspr. früher): Verabredung eines Duells; Kontrahent [...hcnt], der; -en. -en [lat. contrahens (Gen.: contrahentis) I. Part, von: contrahere. tkontrahieren): I. (bildungsspr.): a) Gegner. Gegenpart in einer geistigen Auseinandersetzung, in einem Streit o.a.: Ost und West als -en in der dritten Welt; b) Gegner in einem sportlichen Wettkampf, in einer kämpferischen Auseinandersetzung o.a.: Real Madrid, unseren nächsten -en im Europacup (Hörzu 8.1976.26). 2. (Jur.. Kaufmannsspr.) Vertragspartner: Der Handel nach Dänemark und Schweden (um nur zwei der wichtigsten -en Brasiliens zu nennen) (Jacob. Kaffee 250); kontrahieren [...'hi:ran) <sw. V.; hat) [lat. contrahere = zusammenziehen; übereinkommen, eine geschäftliche Verbindung eingehen): l.a) (BioL Med.) (von Muskeln, Muskelfasern) sich (auf einen bestimmten Reiz hin) zusammenziehen: der Muskel, kontrahiert; (auch k. + sich:) bestimmte gymnastische Übungen bewirken, daß sich die Bauchmuskulatur stärker kontrahiert; b) das Zusammenziehen von Muskeln bewirken: diese Übung kontrahiert die Armmuskeln; durch dieses Mittel wird der Herzmuskel kontrahiert. 2. (Jur.. Kaufmannsspr.) (einen Vertrag o.a.) abschließen: ein Abkommen k.; Da ... die ... Werften... Aufträge im Werte von 80 Millionen k. konnten (FAZ 21. 7. 61. 7). 3. (Studentenspr. früher) jmdn. zum Duell fordern. 4. (Fechten) einen gegnerischen Stoß, Angriff parieren u. seinerseits angreifen; Kontrahknins&zwang, der. -[e)s. ...zwänge <Pl. selten) (jur.): die besonders Jur gewisse Monopolgesellschaften (wie Post, Eisenbahn usw.) bestehende gesetzliche Verpflichtung zum Abschluß eines Vertrages wegen ihrer gemeinnützigen Zweckbestimnmng. Kgntraindikation, die; -. -en [aus lat. contra = gegen u. t Indikation) (Med.): bei einem Kranken gegebene spezielle Umstände, die die Anwendung eines bestimmten Medikamentes od. einer bestimmten anderen, an sich zweckmäßigen ärztlichen Maßnahme verbieten; Gegenanzeige; Gegenindikation; (Ggs.: Indikation (1)]; kgntraindiziert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): (von bestimmten Medikamenten u. anderen ärztlichen Maßnahmen) nicht anwendbar. Kontrakt Denn' trakt). der: -[e)s.-e [lat. contractus = Vertrag, zu: contrahere. tkontrahieren): a) Vertrag zwischen zwei od. mehreren Partnern, in dem Verbindlichkeiten u. Rechte in bezug auf etw. Vereinbartes fixiert shui: die Künstlerin hat einen K. für 2 Jahre; einen K, Unit Jmdm.) [abschließen, machen; seinen K. erfüllen: einen K. brechen (nicht einhalten); jmds. K. verlängern; jmdn. in K. nehmen (engagieren); b) Schriftstück, in dem der Kontrakt (a) niedergelegt ist: als er ... den K. in die Hände bekam, den er ... abgeschlossen hatte (Baum. Paris 139); <Zus.:> Kontraktabschluß, der: das Abschließen eines Kontraktes (a); Kontrakt- brach, der: das Nichteinhalten eines Kontraktes (a); <Abl.:> kontraktbrüchig<Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen Kontrakt nicht einhaltend: der -e Partner k. werden. kontraktil [kontrak'ti:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. contractum, 2. Part, von: contrahere. tkontrahieren) (Med.): fähig, sich zusammenzuziehen: -es Gewebe: <Ab[.:> Kontraktilitit [...tili'tc.t]. die; - (Med.): Fähigkeit, sich zusammenzuziehen; Kontraktion [...t$io:n). die: -. -en [lat. contractio = Zusammenziehung): 1. (Med.) (bes. von Muskeln) das Sichzusammenziehen: die -en des Herzmuskels, der Gebärmutter. 2. (Wirtsch.) Verminderung der in einer Volkswirtschaft vorhandenen Geld- u. Kreditmenge. 3. (Sprachw.) Zusammenziehung zweier od. mehrerer Vokale zu einem Vokal od. Diphthong, oft unter Ausfall eines dazwi- schenstehenden Konsonanten (z.B. nein aus ni-ein). 4. (Geol.) Schrumpfung der Erdkruste durch Abkühlung od. Austrocknung. 5. (Physik) Zusammenziehung. Verringerung des Volumens, der Länge od. des Querschnitts eines Körpers (z. B. durch Abkühlung). 6. (Fechten) svw. t Sperrdeckung; <Zus. zu 4:) Kontraktionstheorie, die: geotektonische Hypothese, nach der die Bewegungen der Erdkruste auf eine Verminderung des Volumens der Erdkruste durch Abgabe von Wärme od. durch Verdichtung des Erdinnern zurückzuführen ist (Ggs.: Expansionstheorie): kontraktiv [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (Wirtsch.): die Kontraktion (2) betreffend, auf ihr beruhend o.a.: -e Maßnahmen; kontraktlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): durch Kontrakt (a) festgelegt: vertraglich: eine -e Festlegung; etw. k. zusichern, vereinbaren; Kontraktur,die; -. -en [lat. contraetüra = das Schmalerwerden) (Med.): 1. bleibende Einschränkung der Beweglichkeit eines Gelenks. 2. dauernde Verkürzung u. Schrumpfung von Weichteilen (z. B. der Haut nach Verbrennungen). KQntraposition,die; -. -en [mlat. contrapositio. zu lat. contra- pönere. t Kontrapost) (Logik): 1. Ableitung einer negativen Aussage aus einer positiven. 2. Formel der traditionellen Logik (alle A sind B. folglich: kein Nicht-B ist A). KontrapQst,der; -[eis. -e [ital. contrapposto. zu lat. conträpo- situm, 2. Part, von: conträpönere = entgegensetzen, -stellen) (Kunstwiss.): der harmonische Ausgleich in der künstlerischen Gestaltung des stehenden menschlichen Körpers durch Unterscheidung von Stand- u. Spielbein u. entsprechend Hebung u. Senkung der Schulter: die Figur zeigt einen ausgeglichenen K. Kgntrapunkt.der; -[e)s [mlat. contrapunetum. eigtl. = punc- tus contra punctum = Note gegen Note, zu lat. pünetus (mlat. = Note) = Gestochenes; Punkt1:1. (Musik) Technik des musikalischen Satzes, in der mehrere Stimmen gleichberechtigt nebeneinanderher geführt werden: K. studieren. 2. (bildungsspr.) etw., was einen Gegenpol zu etw. anderem bildet: daß sie aus einer sehr langen, dünnen Glasspitze zu rauchen pflegt, vielleicht als K. zu ihrer fülligen Form (Fr. Wolf. Menetekel 44): kontrapunktkren <sw. V.: hat) (bildungsspr. selten): eine Handlung begleiten; etw. parallel zu etw. anderem tun o.a.: Das leichte Niederklatschen der Spielkarten kontrapunktiert ihre Rede (Welt 17. 3. 62. Geist. Welt 1); <l. Part.:) kontrapunktkrend (Musik): den gegenüber anderen Stimmen selbständigen Stimm verlauf betreffend. Kontrapunktik [...'ponktik).die; -(Musik): l.a) Lehre vom Kontrapunkt (1): b) Kunst der kontrapunktischen Stimmführung; Kontrapynktiker, der; -s. -: Komponist, der die Technik des Kontrapunkts (1) verwendet; kontrapynk- theh <Adj.; o. Steig.): 1. (Musik) in der Weise des Kontrapunkts (1): k. gesetzte Musik. 2. (bildungsspr.) einen Kontrapunkt (2) zu etw. bildend: als Kontrapunkt (2): Vielleicht hat er gerade k, zu so viel Freiheit so viel Gebundenheit 1546
kontrollieren gebraucht (FAZ 9. 9. 61. 48); kontrapunktjstbdi: svw. Tkontrapunktisch (1). konträr [kon'tre:?] <Adj.> [frz. contraire < lat. contrarius] (bildungsspr.): völlig entgegengesetzt, gegensätzlich. / einander] widersprechend: sie waren in vielen Dingen -er Meinung. Auffassung; -e Ziele verfolgen; ihre Einstellung zu dieser Frage ist heute -er (unterschiedlicher) denn je. KQntrasignatur, die; -. -en [aus lat. contra = gegen u. f Signatur] (bildungsspr. selten): svw. tGegenzeichnung; kontrasi- gnkren <sw. V.; hat) (bildungsspr. selten): svw. f gegenzeichnen. Kontrast Don'trastl, der; -[e]s. -e [ital. contrasto. zu: contra- stare = entgegenstellen < mlat. contrastare < lat. contra stäre]: 1. starker, ins Auge springender Gegensatz. Unter- schied (zwischen Personen. Dingen. Sachverhalten): der K. zwischen Alt und Neu, Hell und Dunkel, Arm u. Reich; seine Reden bilden einen ausgesprochenen, schroffen K. zu seinen Handlungen; etw. steht im/in K. zu etw. anderem; Gerade im K. zur blutrünstigen Düsterkeit ... wirkte das Milieu ... besonders hell (K. Mann. Wendepunkt 313). 2. (Fol., Film, Fernsehen) der Unterschied in der Helligkeit der hellen u. dunklen Partien eines Bildes: der K. ist zu groß; den K. beim Fernsehbild regulieren. kontrfst-, Kontrast-: -brei, der (Med.): vgl. -mittel; ^einlauft der (Med.): Kontrastmittel, das dem Körper als Einlauf (2) vor einer röntgenologischen Untersuchung des Dickdarms zugeführt wird: -färbe, die: Farbe, die zu einer anderen einen Kontrast bildet: -figur. die: Person [in einer Dichtung], die in ihrem Denken u. Handeln o. ä. einen Kontrast bildet zu einer od. mehreren anderen: -fllter. der (Fot.): in der Fotografie verwendeter Filter zur Verstärkung der Farbkontraste: -mittel, das (Med.): vor einer röntgenologischen Untersuchung von Hohlorganen dem Körper zugeführtes Mittel, das. für Röntgenstrahlen undurchlässig, auf dem Röntgenbild bestimmte Rückschlüsse ermöglicht: —Programm, das: Rundfunk- od. Fernsehprogramm, das eine Alternative zu einem od. mehreren anderen bietet: -reich <Adj>: starke Kontraste aufweisend: ein -es Bild; sie sind k. schwarz und weiß gefärbt (Kosmos 3,1965,124); -verfahren, das (Med.): Verfahren, mit Hilfe von Kontrastmitteln Röntgenbilder herzustellen. kontrastieren [kantras1 ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. contraster] (bildungsspr.): einen augenfälligen Kontrast zu etw. bilden: sich von etw. abheben, unterscheiden: etw. kontrastiert mit etw., zu etw.; erschienen sie ( = die Lippen) ... von einem dunklen Violett, gegen dessen trüben Ton das gesunde Rot des Zahnfleisches ... heftig kontrastierte (K. Mann. Mephisto 72); kontrastierende Farben; kontrastiv [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): vergleichend, gegenüberstellend: -e Linguistik; -e Grammatik (Teilgebiet der modernen Sprachwissenschaft, das mehrere Sprachsysteme auf verschiedenen Ebenen miteinander vergleicht, um Gemeinsamkeiten od. Unterschiede zwischen ihnen aufzudecken). Kgntrasubiekt, das; -[e]s. -e (Musik): svw. f Gegensatz (5). Kontratenor: tContratenor. Kontravenient [...ve'njent], der; -en. -en [zu spätlat. conträ- venire. t kontravenierenl (jur. veraltet): jmd.. der einer Verordnung od. Abmachung zuwiderhandelt: kontravenieren l...ve'ni:ran]<sw. V.; hat) [spätlat. conträvenire = polemisierend, entgegentreten] (jur. veraltet): ordnungs-. gesetz-. vertragswidrig handeln: Kontravention [...ven'tßio:n]. die; -, -en (jur. veraltet): Gesetzes-. Vertragsbruch. Kontrazeption [...t$ep'tßio:n]. die; - [zusgez. aus lat. contra = gegen u. tKonzeption (2)l(Med.): Empfängnisverhütung: kontrazeptiv [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): empfängnisverhütend: eine -e Pille; dieses Mittel ist k.; Kontrazeptiv [-]. das; -s. -e [...i:vd], Kontrazeptivum [...ti:vum], das; -s, ...va (Med.): empfängnisverhütendes Mittel. Kontrektationstrieb [kDntrekta'tßio:ns-]. der; -[e]s [zu lat. contrectätio = das Betasten. Berührung] (Med.): sexuelle Triebkomponente, die vor allem nach der körperlichen Berührung mit dem Partner strebt. Kontretanz: t Kontertanz. Kontribution DcDntribu'lßio:n], die; -, -en [lat. contribütio] (veraltet): von einem besiegten Land geforderte Geldzahlung: einem Land -en auferlegen. kontrieren flcDn'trhron] <sw. V.; hat) [tKontra] (Kartenspiel): Kontra geben. KontritionDcDntri'tßiomJ.diei-.-enllat.contritio = Zerknirschung, eigtl. = Zerreibung] (kath. Rel.): vollständige Reue als Voraussetzung für die Absolution. kontrQll-, Kontrpll-: -abschnitt, der: abzutrennefider Abschnitt an einer Eintrittskarte u. ä.: -aktion, die; -apparat, der: 1. Apparat (1). der eine Kontrollfunktion hat. 2. größere Behörde. Institution, die Kontrollaufgaben wahrnimmt: -aufgäbe, die; -behörde, die: vgl. -apparat (2); -buch, das: Buch, in das Kontrollen eingetragen werden: -datum, das; -frage, die; -frau, die: svw. f-mädchen; -funktton, die: eine K. ausüben; -gang, der: einen K. machen; -gerät, das: vgl. -apparat (1); -gruppe, die (bes. Med.. Psych.): Gruppe I von Personen/, an der etw. (eine Krankheit, eine Entwicklungo. ä.) kontrolliert wird: ^instanz, die: vgl. -apparat (2); -Instrument, das: das Budget... als K. gegenüber der Verwaltung (Fraenkel. Staat 92); -karte, die: vgl. Stechkarte; -kommission, die; -lampe, die (nicht getrennt: Kontrollampe) (Technik): a) (bei verschiedenen Apparaten u. ä.) kleines Licht, das solange aufleuchtet, wie der Apparat läuft od. unter Strom steht: b) (bes. in Kraftfahrzeugen) kleines Licht, das aufleuchtet, wenn eine Störung den einwandfreien Betrieb des Antriebssystems gefährdet (z. B. Ladekontrollampe); -lauf, der (nicht getrennt: Kontrollaui) (Leichtathletik): Lauf, in dem das Gefühl für Strecke u. Tempo überprüft werden soll; -leuchte, die (nicht getrennt: Kontrolleuchte): svw. t^lampe; -liste, die (nicht getrennt: Kontrolliste): Liste, mit deren Hilfe eine Kontrolle über etw. möglich ist: -mädchen, das (Jargon): polizeilich erfaßte Prostituierte: -marke, die; -organ, das: vgl. -apparat (2); -Pflicht, die; -punkt, der: a) Ort. Stelle an einer Grenze, an der eine Kontrolle der die Grenze passierenden Personen u. Fahrzeuge vorgenommen wird; Grenzkontrollpunkt; b) (allg.) Stelle, an der eine Kontrolle ausgeübt wird; -recht, das (meist PL); -runde, die: vgl. -gang; -Station, die: Station, an der. Ort. an dem bestimmte Kontrollen vorgenommen werden: -stelle, die: vgl. -punkt, -Station; -Stempel, der; -System, das: ein lückenloses K.; -türm, der: svw. tTower; -uhr, die: vgl. Stechuhr; -Ziffern <Pi.> [LÜ von russ. kontrolnye zifry] (DDR Wirtsch.): die Planung betreffende Kennzahlen aller Bereiche der Volkswirtschaft. Kontrolle [kon'trete], die; -. -n [frz. contröle. zusgez. aus: contre-role = Gegen-, Zweitregister, aus: contre = gegen u. röle = Rolle, Liste]: l.a) dauernde Überwachung. Aufsicht, der jmd.. etw. untersteht, unterstellt wird: die K. der Regierung durch das Parlament; eine gegenseitige, wirksame K. ausüben; einer laufenden, polizeilichen K. unterliegen; jmdn.. etw. unter K. haben, stellen; unter ständiger K. stehen; b) Überprüfung, der jmd.. etw. unterzogen wird: eine strenge, gründliche K.; die -n verschärfen; -n durchführen; eine K. über sich ergehen lassen müssen; die K. durch die Mark (DDR Wirtsch.; Prüfung der Planerfüllung am finanziellen Ergebnis; entspr. russ. kontrol ru- blem = Kontrolle durch den Rubel); jmdn., etw. einer K. unterziehen; Ich ... komme doch nicht durch die K. ohne Ausweis (Reinig, Schiffe 111); etw. bei einer K. entdecken. 2. Herrschaft. Gewalt, die man über jmdn.. sich, etw. hat: der Fahrer hat die K. über sein Fahrzeug verloren; er verliert leicht die K. über sich (ist sehr leicht unbeherrscht); jmds. K. entgleiten; außer K. geraten; einen Brand unter K. bringen, halten können. 3. (Motorsport) Kontrollpunkt (b), -Station: eine K. anfahren. Kontroller Don'trolB], der; -s. - [engl. Controller] (Technik): Steuerschalter an Elektromotoren (z.B. bei der Straßenbahn); Kontrolleur [kontrD'ta^], der; -s, -e [frz. controleurj: jmd., der / in amtlichem Auftrag] eine Kontrollfunktion ausübt: ein K. verlangte die Fahrscheine zu sehen; kontrollierbar [...'li:?ba:?J <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: so geartet, beschaffen o.a.. daß es kontrolliert, nachgeprüft werden kann (Ggs.: unkontrollierbar): etw. ist schwer, kaum k.; <Abl.:> Kontrollkrbailceit, die; -; kontrollieren [... li:rcm] <sw. V.; hat) [1: frz. contröler; 2: engl, to controll: 1. jmdn.. etw. überwachen, einer Kontrolle (1 a) unterziehen: die Regierung, jmds. Arbeit, Amtsführung k.; sein Gewicht k.; die Lebensmittel werden ständig, chemisch kontrolliert; eine kontrollierte Abrüstung anstreben. 2,a) Kontrollen (1 b) ausüben: in der Bahn wurde scharf kontrolliert; sie konnten, wenn die Polizei kontrollierte. ... auf die gegenüberliegende Straße entkommen (Remarque, Triomphe 53); b) überprüfen, ob jmd. der Ordnung o.a. Genüge tut. etw. den Vorschriften o.a. entspricht: die Ausweise, das Gepäck k.; etw. auf etw. hin. nach etw. k.; ich kontrollierte 1547
Kontrollor mit meiner Zunge, ob mir wirklich meine Zähne wackelten (Frisch, Homo 22); alle Reisenden wurden kontrolliert. 3. in einem bestimmten Bereich o. ä. beherrschenden Einfluß haben: den Marki k.; durch seine Aktienmehrheit einen Konzern k.; in England wird die Labour Party weitgehend von den Gewerkschaften kontrolliert (Fraenkel, Staat 274). 4. die Kontrolle (2) über etw. haben: der Wagen .... der ... vom Fahrer nicht mehr exakt kontrolliert werden kann (Frankenberg, Fahren 86). 5. (Sport Jargon) sich in einem Feld von Wettkämpfern durch Kontrolle des Gegners an der Spitze halten: Kontrollor [...'lo:^l. der; -s, -e (österr.): svw. t Kontrolleur. kontrovers [kontrovers] <Adj.; -er. -este> [lat. contröversus = entgegengewandt, -stehend] (bildungsspr.): / einander] entgegengesetzt, widersprüchlich: -e Meinungen, Aussagen. Standpunkte; sich zu etw. k. äußern; Kontroverse, die; -, -n [lat. contröversia] (bildungsspr.): heftige Meinungsverschiedenheit. Auseinandersetzung (um eine Sachfrage): es gab eine heftige, scharfe, harte K.; eine K. über, um etw. austragen; Kontrov^rstheologie. die; - (christl. Kirche): theologische Auseinandersetzung über die als trennend angesehenen gegensätzlichen Lehren der christlichen Kirchen. Kontumaz Oontu'ma.tßl. die; - [lat. contumäcia = Widerspenstigkeit]: 1. (jur. veraltet) das Nichterscheinen (einer Partei, eines Beschuldigten) vor Gericht; vgl. in contumaciam. 2. (österr. veraltend) svw. tQuarantäne; <zu 1:> Kontumazialbescheid [...ma'tßja:l-]< der Our. veraltet): in Abwesenheit des Beklagten ergangener Bescheid; Kontuma- ziglverfahren, das (jur): Gerichtsverfahren in Abwesenheit einer Partei od. des Beschuldigten; kontumazieren [...tßi.ran] <sw. V.; hat) (jur. veraltet): gegen jmdn. ein Versäumnisur- teil fällen. kontundieren [knnion di.ranj <sw. V.; hat) [lat. contundere. tKontusion] (Med.): Quetschen (z.B. Gewebe). Kontur [kDn'tu:^]. die; -. -en. fachspr. auch: der; -s. -en <meist PI.) [frz. contour < ital. contorno. zu: contornare = einfassen, Konturen ziehen]: a) Linie, die den Umriß von etw. vor einem dank leren od. helleren Hintergrund erkennen läßt: die scharfen, klaren -en der Berge zeichnen sich gegen den hellen Nachthimmel ab; Ü wer sehnte sich nicht manchmal nach den leicht verschwimmenden -en der Kindheit (Chr. Wolf. Himmel 154); b) festumrissene Züge, die etw. hat; klare Linien, durch die etw. begrenzt ist: Der Mund war voll.... die -en verwischt (Remarque. Triomphe 9); die weichliche, den K. unterdrückende Punktmanier (Bild. Kunst 3, 87); Ü etw. gewinnt K., verliert an K. kontur-, Kontur- (vgl. auch: konturen-, Konturen-): ^buchstabe. der (Fachspr.): nur im Umriß gezeichneter od. gedruckter Buchstabe; ^feder, die (meist PI.) (Zool.): eine der Federn, die das Erscheinungsbild eines Vogels bestimmen; ^los <Adj.; o. Steig.): svw. tkonturenlos; -schritt, die (Fachspr.): Zierschrift mit Konturbuchstaben. konturen-, Konturen- (vgl. auch: kontur-, Kontur-): -los <Adj.; o. Steig.): ohne klare, feste Konturen (b): zwei Gesichter ... brutal das eine; das andere kalt. k. (Kirst, 08/15. 798); Ü Bemühungen eines ... Einzelgängers, aus seiner -en Umwelt auszubrechen (Bild u. Funk 17, 1966. 40); -reich <Adj.; nicht adv.): reich an Konturen: U in einer Zeit, die arm ist an-en Köpfen (Welt 2. 12. 61, 3); -schärfe, die (Fot.): Meßgröße, die die Streuung des Lichts in einer fotografischen Schicht festlegt u. damit die Schärfe der Abbildung bestimmt; -Stift, der: Lippenstift in Form eines Bleistifts zum Nachzeichnen der Kontur der Lippen. konturieren [k:>ntu'ri:ren] <sw. V.; hat) [zu tKontur] (bildungsspr.): etw. in seinen äußeren Umrissen zeichnen: eine Figur k.; Ü hier ist endlich einmal ein Chef für hundert gesehen, ohne deshalb ein Atom weniger konturiert. weniger klar geschildert zu sein (Tucholsky. Werke I, 275); <Abl.:) Konturknmg. die; -. -en. Kontusion [kontu'zio:n]. die: -. -en [lat. contüsio. zu: contü- sum. 2. Part, von: contundere = quetschen] (Med.): Quetschung. Verletzung I eines inneren Organs / durch Gewalteinwirkung mit einem stumpfen Gegenstand; Quetschung. Komirbation: IConurbation. Konus ['ko:nos]. der; -. -se u. ...nen [lat. cönus < griech. könos = Kegel]: I. (Math.) Körper von der Form eines Kegels od. Kegelstumpfs. 2. (Technik) Teil an technischen Geräten o. ä. in der Form eines Kegels od. Kegelstumpfs. Konvaleszent flcanvalcs'tpent]. der; -en. -en [lat. convalescens (Gen.: convalescentis). 1. Part, von: convalescere = erstarken, zu Kräften kommen] (selten): svw. tRekonvaleszent; Konvaleszenz [...'t$ent$]. die; -: 1. (Jur.) das nachträgliche Gültigwerden von schwebend unwirksamen Rechtsgeschäften durch Wegfall eines Hindernisses. 2. (Med. selten:) svw. 1 Rekonvaleszenz; konvaleszieren [...'t$i:ren] <sw. V.; hat) (selten): wieder gesund werden: als er ( = J. Conrad) in Singapurs Missionshospital konvaleszierte (MM 14. 1.71, 3). Konvalidation, die; -. -en [aus lat. con- = mit- u. f Validation]: Gültigmachung einer [noch! nicht gültigen Sie nach dem katholischen Kirchenrecht. Konvariet4t. die: -, -en [aus lat. con- = mit- u. t Varietät] (BioL): Gruppe von Vertretern einer Tier-. Pflanzenart mit sehr ähnlichen, für die Züchtung bedeutsamen Merkmalen. Korrektion [konvek tMo:n], die: -. -en [spätlat. convectio = das Zusammenfahren, -bringen]: I. (Met.) vertikale Luftbewegung, die durch Sonneneinstrahlung u. Erwärmung der Erdoberfläche zustande kommt (Ggs.: Advektion). 2. (Geogr.) Bewegung von tVassermassen der Weltmeere in senkrechter Richtung. 3. (Physik) das Mitführen von Energie, elektrischer Ladung o.a. durch die kleinsten Teilchen einer Strömung; konvektiv [...'ti:Q <Adj.; o. Steig.) (Met.): durch Konvektion (1) bewirkt, auf die Konvektion bezogen; Konvektor OcDn'vEktDr. auch: ...to:g].der; -s.-en [...to.ron]: Heizkörper, der die Luft durch Bewegung erwärmt. konvenabel [konve'na:bl] <Adj.; ...bler. -ste) [frz. convenable. zu.convenir < lat. cohvenlre. tkonvenieren] (bildungsspr. veraltet; Ggs.: inkonvenabel): I. gelegen, passend, bequem. 2. schicklich; Konveniat Oonve:niat], das; -s. -s [zu lat. convenlre. tkonvenieren] (kath. Kirche): Zusamtnenkunft der katholischen Geistlichen eines Dechanats; Konvenienz OtDnve'nienlßhdiei-.-enNat. convenientia = Übereinstimmung. Harmonie] (bildungsspr. veraltend; Ggs.: Inkonve- nlenz): 1. das Schickliche, Erlaubte. 2. Bequemlichkeit, Annehmlichkeit; konvenieren [...ni:ran] <sw. V.; hat) [lat. convenlre. eigtl. = zusammenkommen] (österr.. sonst bildungsspr. veraltend): so geartet, beschaffen o.a.. daß es jmdm. zusagt, angenehm ist, jmdn. zufriedenstellt: sagen Sie offen, ob Ihnen ein solches Angebot konveniert (Bieler. Mädchenkrieg 46); Konvent Don vent], der; -[e]s, -e [mhd. convent = Versammlung. Brüderschaft < mlat.conventus = Konvent (1 a) < lat. conventus = Zusammenkunft. Versammlung, zu: convenlre, Tkonvenieren]: 1. (kath. Kirche) a) Versammlung der stimmberechtigten Mitglieder eines Klosters; b) Gesamtheit der Mitglieder eines Klosters; Klostert gemeinschaft]. 2. (ev. Kirche) Zusammenkunft von Pfarrern zum Zweck der Weiterbildung, der Beratung u. ä. 3. a) (von Studentenverbindungen) wöchentliche Zusammenkunft der Mitglieder; b) (Hochschulw.) Gesamtheit der Habilitierten einer Universität; Konventikel [...'ti:k|J. das; -s. - [lat. conventicuhim = kleine Zusammenkunft] (abwertend): a) i heimliche] Vereinigung weniger Gleichgesinnter: einem K. angehören; b) Zusammenkunft von Angehörigen aulierkirchlicher religiöser Gemeinschaften, die sich häufig durch sektiererische Züge auszeichnen: ein K. abhalten; zu einem K. gehen; Konvention [...tßio:n]. die: -. -^n [frz. Convention < lat. conventio = Zusammenkunft. Übereinkunft]: I. (bes. Völkerrecht) Abkommen, /völkerrechtlicher] Vertrag: eine K. zum Schutz der Menschenrechte; die Haager K. verletzen: etwas verstößt gegen die Genfer K. 2. (häufig PI.) Regeln des Umgangs, des sozialen Verhaltens, die für die Gesellschaft als Verhaltensnorm gelten [u. deren Nichtbeachtung als Verstoß angesehen wird]: die gesellschaftliche K. verlangt, den -en zu genügen; die -en durchbrechen, mißachten; sich über die -en hinwegsetzen; der Strom dieser Leidenschaften ... durch K. und Etikette unterdrückt (Goldschmit, Genius 74). 3. (Fechten) Regel (beim Fechten mit Florett od. Säbel); konventkmal [...tßio- na:l] <Adj.; o. Steig.) (selten): ein Abkommen betreffend; konventionalisieren <sw. V.; hat) (selten): zur Konvention (2) erheben; Konventionalismus [...na'hsmus], der; -: 1. (Phi- los.) im 19. Jh. begründete wissenschaftstheoretische Auffassung, nach der sogenannte Naturgesetze eigentlich nur Konventionen, also Übereinkünfte der Wissenschaftler sind. 2. (Sprachw. selten) Auffassung, die den arbiträren Charakter des sprachlichen Zeichens vertritt; Konventionalitat [...li'te:t]. die; - (Sprachw.): der arbiträre Charakter des sprachlichen Zeichens. Arbitrarität; Konventionalstrafe, die (Jur.): (bei Vertragsschluß vereinbarte) Geldsumme od. anderweitige Leistung, die ein Vertragspartner erbringen muß. 1548
Konvoi wenn er die vertraglich vereinbarte Leistung nicht zum festgelegten Zeitpunkt od. in der festgelegten Weise erfüllt hat: eine [hohe] K. zahlen müssen; konventionell [...'nel] <Adj.) [frz. conventionnel]: I. (bildungsspr.; Ggs.: unkonventionell) a) den gesellschaftlichen Konventionen entsprechend: -e Ansichten; -e Kleidung; sie sind sehr k. eingerichtet; er denkt ganz k.; die Methoden sind k. (herkömmlich* nicht modern); b) förmlich, unpersönlich, steif: -e Redensarten. Phrasen; in dieser Gesellschaft geht es sehr k. zu. 2. (Milit.) mit den herkömmlichen Kampfmitteln geführt o. ä.; nicht atomar, nicht biologisch: ein -er K rieg; -e Wallen; -e Streitkräfte; eine k. geführte Auseinandersetzung; Kon- v^ntsmesse, die; -. -n (kath. Kirche): meist als Hochamt gehaltene Feier der Messe mit Chorgebet in einem Kloster od. Stift; Konventuale [...'tya:b], der; -n. -n [mlat. conven- tualis]: 1. (kath. Kirche) stimmberechtigtes Mitglied eines Konvents (1 b). 2. Angehöriger des gleichnamigen Zweiges des Franziskanerordens: Konventuglin, die; -, -nen: Angehörige des gleichnamigen Zweiges des Franziskanerordens. konvergent [konvergent] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. conver- gens (Gen.: convergentis), I. Part, von: convergere. tkonvergieren] (Ggs.: divergent): I. (bildungsspr.) sich einander annähernd, übereinstimmend: -e Ziele; -e Linien (Linien, die auf einen gemeinsamen Schnittpunkt zulaufen). 2. (Math.) einem endlichen Grenzwert zustrebend: -e Reihen (unendliche Reihen, deren Teilsummen einem Grenzwert zustreben); Konvergenz [...nt$]. die; -. -en: I. (bildungsspr.) Annäherung, Übereinstimmung von Meinungen. Zielen u. ä.: eine K. der politischen Ziele anstreben (Ggs.: Divergenz 2). 2. (Math.) konvergentes (2) Verhalten. Verlaufen (Ggs.; Divergenz 3): die K. einer unendlichen Reihe. 3. (Physik) das Sichschneiden von Lichtstrahlen (Ggs.: Divergenz 1). 4. (Biol.) Ausbildung ähnlicher Merkmale hinsichtlich Gestalt u. Organen bei genetisch verschiedenen Lebewesen, meist durch Anpassung an gleiche Umweltbedingungen (z. B. die fischförmige Gestalt von Säugetieren, die im Wasser leben). 5. (Med.) gleichsinnige Bewegung der Augen nach innen beim Sehen in unmittelbarer Nähe. 6. (Psych.) das Zusammenwirken von Anlage u. Umwelt als Prinzip der psychischen Entwicklung. 7. (Meeresk.) Zusatnment reffen von verschiedenen Strömungen des Meerwassers. 8. (Geol.) das Auftreten von gleichen od. ähnlichen Oberflächenformen in unterschiedlichen Klimazonen; <Zus.:) Konvergenztheorie, die (Politik): Theorie, die eine allmähliche Annäherung kapitalistischer u. sozialistischer Industriestaaten auf Grund des Umstandes annimmt, daß beide, unabhängig von ihren verschiedenen politischen Systemen, mit den gleichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert sind; konversieren [...gi:ren] <sw. V.; hat) [spätlat. convergere = sich hinneigen] (Ggs.: divergieren): 1. (bildungsspr.) sich einander nähern; übereinstimmen. 2. (Math.) konvergent (2) verlaufen. konvers flon'vErs] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [engl, conver- se. zu lat. conversum. 2. Part, von: convertere. f konvertieren] (Sprachw.): Konversion (2 b) zeigend; vgl. Konverse. Konversation BkDnverza'tßio:n]. die; -. -en <P1. selten) [frz. conversation < lat. conversätio = Umgang] (bildungsspr.): häuf ig konventionelles, oberflächliches u. unverbindliches Geplauder; Gespräch, das in Gesellschaft nur um der Unterhaltung willen, geführt wird: eine geistreiche K. über etw.; eine K. entspann sich; eine K. mit jmdm. beginnen; K. machen (sich in unverbindlicher Form plaudernd unterhalten); sie treiben K. in Französisch (lernen Französisch durch Übungen in Form von Konversation). Konversations-: -lexikon, das [nach dem zu Beginn des 18. Jh.serschienenen „Staats-. Zeitungs- u. Conversations- lexikon" von J. Hübner. das bevorzugt dasjenige Wissen vermitteln wollte, das zur Konversation unerläßlich war] (früher): alphabetisch gegliederte Enzyklopädie; ^stück. das (Theater): leichtes, der Unterhaltung dienendes Theaterstück, das auf dem witzigen Dialog aufgebaut ist; ^ton, der <o. PI.): leichter, unverbindlicher Plauderton. Konverse [kanvErzs], die; -. -n <Dekl. im PI. t Abgeordnete) (Sprachw.): Begriff. Satz, der zu einem anderen konvers ist (z.B. der Lehrer gibt dem Schüler ein Buch - der Schüler erhält vom Lehrer ein Buch). konversieren flcDnver'zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. converser < lat. conversäri = verkehren. Umgang haben] (bildungsspr.): Konversation machen: mit jmdm. k.; hielt er ... den Kopf in Bewegung, indem er nach rechts und links konversierte (Th. Mann. Zauberberg 189). Konversion [kDnver'zio:n]. die; -. -en [lat. conversio = Umkehrung. Umwandlung. Übertritt, zu: convertere, T konvertieren]: 1. das Konvertieren (1); bes. der Übertritt zur römisch-katholischen Kirche; Konfessionswechsel: jmdn. zur K. bewegen. 2. (Sprachw.) a) Übertritt eines Wortes in eine andere Wortart ohne formale Änderung (z. B. Dank - dank); b) zwischen z*>ei Konversen bestehendes Bedeutungsverhältnis. 3. (Logik) Umformung einer Aussage durch Vertauschung von Subjekt u. Prädikat. 4. (jur.) Umdeutung eines [aus FormgründenJ wichtigen Rechtsgeschäfts in ein anderes. 5. (Kerntechnik) Erzeugung neuer spaltbarer Substanz in einem Kernreaktor. 6. (Psych.) Umsetzung seelischer Erregung in körperliche Symptome, hauptsächlich hei der Hysterie. 7. (Börsenw.) Umwandlung einer Anleihe in eine neue zur Anpassung an veränderte Bedingungen auf dem Kapitalmarkt; <Zus.:) Konversionsfilter, der. fachspr. meist: das (Fot.): Farbfilter, durch den ein Umkehrfarbfilm auf eine andere Art von Licht umgestimmt wird als die. auf die er eingestellt ist; Konverter Qcan'verte]. der; -s. - [engl. Converter, zu: to convert = umwenden, wechseln < frz. convertir. t konvertieren]: I. (Hüttenw.) um die Horizontale drehbares, großes zylindrisches Gefäß mit feuerfester Auskleidung, das bei der Erzeugung von Kupfer u. Stahl verwendet wird. 2. (Fot.) Linsensystem, das zwischen Objektiv u. Kamera geschaltet wird, wodurch sich die Brennweite vergrößert. 3. (Kerntechnik) Kernreaktor, in dem eine Konversion (5) statWindet. 4. (Rundfunk) Zusatzgerät, mit dem bestimmte Frequenzen so umgeformt werden können, daß hierfür nicht eingerichtete Rundfunkgeräte sie empfangen können; konvertibel [...'ti:b|] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. convertible]: svw. tkonvertierbar (Ggs.: inkonvertibel 1): eine Währung k. machen; Ü Jeder hat doch seine Pflichten, und diese ... sind ... nicht k. (nicht austauschbar; Bundestag 189. 1968, 10237); Konnertibilität [...libili't£:t].die; -: svw. TKonvertierbarkeit; konvertierbar [...'ti:^ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Wirtsch.): (von den Währungen verschiedener Länder) frei austauschbar zum jeweiligen Wechselkurs: eine frei -e Währung; die Deutsche Mark ist frei k.; <Abl.:> Konvertierbarkeit, die; - (Wirtsch.): das Konvertierbarsein; konvertieren [...'ti:renj <sw. V.) [frz. convertir < lat. convertere = umkehren, umwenden]: 1. (Rel.) zu einem anderen Glauben, bes. zur römisch-katholischen Kirche, übertreten <hat/ist): er hat/ist vor einiger Zeit konvertiert; vom Judentum zum Christentum k. 2. <hat) (Wirtsch.): eine Währung gegen eine andere tauschen, umtauschen. 3. <hat) (Datenverarb.) Informationen von einem Datenträger auf einen anderen übertragen: Daten von Lochstreifen auf Lochkarten k.; <Abl.:) Konvertierung, die; -, -en: l.das Konvertieren (3). 2. svw. tKonversion (7); Konvertit, l...'ti:t]. der; -en. -en [engl, convertite, zu: to convert < frz. convertir, tkonvertieren]: jmd.. der zu einem anderen Glauben, bes. zur römisch-katholischen Kirche, übergetreten ist; Konvertitentum, das; -s: Art u. Weise. Verhalten von Konvertiten; Konvertitin, die: -. -nen: w. Form zu t Konvertit. konvex [kanveks] <Adj.; o. Steig.) [lat. convexus = nach oben od. unten gewölbt] (Optik): nach außen gewölbt (Ggs.: konkav): -e Gläser. Linsen: der Spiegel ist k.; die Fläche ist k. gekrümmt; <Abl.:> Konvexität [...ksi't€:t], die; - [lat. convexitäs] (Optik): das Nach-außen-Gewölbtsein; die Eigenschaft des Konvexseins (Ggs.: Konkavität); <Zus.:)Kon- v^xlinse, die (Optik): Linse, die konvex gekrümmt ist. die in der Mitte dicker ist als am Rande (Ggs.: Konkavlinse); Konvexspiegel, der (Optik): Spiegel mit konvexer, nach außen gewölbter Oberfläche, der das Spiegelbild verkleinert wiedergibt (Ggs.: Konkavspiegel). Konvflct[k:>n'vikt],das;-[e]s.-e[lat. convictus = das Zusammenleben, die Tischgemeinschaft, zu: convictum. 2. Part, von: convivere = zusammenleben]: 1. Stift. Wohnheim für Theologiestudenten. 2. (österr.) katholisches Internat. Schülerheim; Konviktuale [...tya:b], der; -n. -n: Bewohner eines Konvikts; KonvMum [...'vi:viom], das; -s, ...ien l...jpn; lat. convivium] (bildungsspr. veraltet): Gasunahl. Konvoi Ikon vqy. auch: '- ]. der; -s. -s [engl, convoy < frz. convoi = Geleit, zu: convoyer = begleiten; schon frühnhd. Convoi (< frz. convoi) = Geleit]: 1. (bes. Milit.) Schiffe od. Kraftfahrzeuge, die in einem Verband mit sie zu ihrem Schutz begleitenden Fahrzeugen fahren. 2. Kolonne von zusammengehörenden hintereinanderfahrenden Fahrzeugen: ein K. von PKWs; sie fuhren in einem K. 1549
Konvokation Konvokation [konvoka'tßio:n], die; -. -en [lat. convocätio] (bildungsspr. selten): (von Körperschaften) das Einberufen. Zusammenrufen der Mitglieder. Konvohit [konvo'lu:t]. das; -Ie]s. -e [zu lat. convolütum, 2. Part, von: convolvere = zusammenrollen]: 1. (bildungsspr.) a) Bündel von Schriftstücken. Drucksachen o. ä.: einen ... Brief.... dem ein dickes K. von Broschüren und Separatdrucken beigeschlossen war (Musil, Mann 316); b) Sammelband, Sammelmappe: ein K. mit alten Briefen. 2. (Med.) einem Knäuel ähnliche Ansammlung (z.B. von Darmschlingen od. Krampfadern); Konvolute, die; -, -n: svw. tVolute; Konvulsion [kanvolziom], die; -. -en [lat. convulsio] (Med.): mit schüttelnden od. zuckenden Bewegungen eines Gliedes od. des ganzen Körpers einhergehender Krampf: von -en ergriffen, geschüttelt werden; Ü in der von ideologischen Kämpfen und Konvulsionen zerklüfteten Welt unserer Tage (Kantorowicz, Tagebuch I. 323); konvulsiv [...'zi:fl (Med.), (allg. häufiger.) konvulsivisch [...'zr.viJl <Adj.; o. Steig.): krampfartig zuckend, von Konvulsionen geschüttelt: -e Zuckungen; er warf seinen Körper k. hin und her. Konya [konja], der. -[s], -s [nach der türk. Stadt Konya]: rot grundiger türkischer Teppich mit dichtem Flor, zwei od. drei Medaillons (2) u. mehreren Bordüren. konzedieren [k:>nt$e'di:r3n] <sw. V.; hat) Dat. concedere. eigtl. = beiseite treten] (bildungsspr.): (jmdm. der Einstellung, Überzeugung o. ä. eines anderen entgegenkommend) etw. einräumen, zugestehen: zugeben: man konzedierte [Ihnen], daß ihre Arbeit sehr schwierig war, jmdm. bestimmte Verhaltensweisen k. KonzelebrQnt. der; -en, -en [aus lat. con- = mit- u. tZele- brant] (kath. Kirche): Geistlicher, der mit anderen Geistlichen die Eucharistie in Konzelebration feiert: Konzelebration, die; -. -en. Concelebratio [kon£ßele'bra:tßio]. die; -. ...ones [...a'tßio:ne:s; aus lat. con- = mit- u. tZelebration] (kath. Kirche): Feier der Eucharistie durch mehrere Geistliche: eine Messe in K. mit vier weiteren Geistlichen feiern; konzelebrkren <sw. V.; hat) (kath. Kirche): die Eucharistie in Konzelebration feiern. Konzentrat ßontߣn'tra:t]. das; -[e]s. -e [zu tkonzentrieren] (bes. Chemie): Stoff, bes. Flüssigkeit, in der ein besthnmter Bestandteil in hochkonzentrierter Form enthalten ist: ein K. aus Heublumen. PflanzensäAen; Ü Ein K. (eine Sammlung der wichtigsten Teile) aus den früher erschienenen Bänden von Jürgen Thorwald (B + Z-Berater 9, 1965. 4); Konzentration [...tra'tpio.n], die; -, -en [frz. concentration. zu: concentrer, Tkonzentrieren]: I. (von Kräften, Mächten bes. politischer od. wirtschaftlicher Art) Vereinigung, Zusammenstellung, Verdichtung an einer Stelle, in einer Hand o. ä. (Ggs.: Dekonzentration): eine K. der Macht, des Kapitals; die zunehmende K. in der Wirtschaft. 2. <o. PI.) das Konzentrieren, bewußte, gezielte Hinlenken von etw. auf ein bestimmtes Ziel: die K. aller Kräfte. Gedanken auf das Finden einer Lösung [der Probleme]. 3. <o. PI.) hoher Grad der Aufmerksamkeit u. der geistigen Anspannung, die auf eitte bestimmte Tätigkeit o. ä. gerichtet ist: jmds. K. läßt nach; die Arbeit fordert höchste, äußerste K.; er zeigt einen Mangel an, keine Fähigkeit zur K. 4. (Chemie) Gehalt einer Lösung an gelöstem Stoff: die K. einer Säure feststellen; etw. in hoher, schwacher K. (stark, schwach konzentriert 3) verwenden. konzentrations-, Konzentrations-: -fähig <Adj.; nicht adv.): fähig, in der Lage, sich zu konzentrieren (2 a); dazu: ^fähtg- keit.die <o. PI.): -lager, das [wohl LÜ von engl, concentration camp. Bez. fiir die erstmals 1901 vom brit. Feldmarschall H. H. K itchener (1850-1916) eingerichteten Internie- rungslager im Burenkrieg (1899-1902)] (bes. ns.): Lager, in das Menschen aus politischen, religiösen od. rassischen Gründen u. Gegner eines Regimes verbracht u. unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangengehalten [bzw. einer Massenvernichtung ausgeliefert] werden: ins K. kommen; jmdn. in ein K. einweisen, (ugs.:) stecken; jmdm. mit K. drohen: Abk.: KZ. (ns. offiziell:) KL: Mnanael. der (Med., Psych.): (bes. umweltbedingter) Mangel an Konzentration (3); -schwäche, die (Med.. Psych.): (bes. anlagebedingte) Beeinträchtigung der Konzentrationsfähigkeit: ^vermögen, das <o. PI.). konzentrativ flonl$entra'ti:fl <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Fachspr.): die Konzentration (3) betreffend, auf ihr beruhend: eine ... -e Dauerbelastung (Mensch im Verkehr 24); -e Selbstentspannung; sich k. entspannen; konzentrieren [...'ttr.ran] <sw. V.; hat) /vgl. konzentriert/ [frz. concentrer = in einem (Mittel)punkt vereinigen, zu: con- (< lat. con-) = mit- u. centre = Zentrum]: 1. eine Konzentration (1) herbeiführen (Ggs.: dekonzentrieren): Arbeitskräfte. Truppen an einer bestimmten Stelle k. 2.a) sich, seine Aufmerksamkeit, seine Gedanken, Überlegungen, Bemühungen u.a. vollständig auf Jmdn.. etw. ausrichten, hinlenken: seine Bemühungen, Überlegungen, Beobachtungen auf Jmdn., etw. k.; Er konzentriert seine Interessen nur auf sein Hobby; <auch k. + sich:) sich auf eine Arbeit, sein Examen k.; Ich wollte mich auf irgend etwas k., auf die Schritte, die ... zu hören waren (Jens. Mann 55); b) <k. + sich) sich in hohem Mali auf jmdn.. etw. richten, jmdn.. etw. zum Ziel haben: Bis hierher hat sich ... alle Antipathie auf die Bardame konzentriert (Mostar, Liebe 84); kein einzelner Punkt, auf den das Feuer sich konzentrierte, war lange zu halten (Plievier, Stalingrad 189). 3. <k. + sich) sich sammeln: die geistig-seelischen Kräfte nach innen richten. Störendes, Ablenkendes nicht beachten: er kann sich nicht, nur schlecht k.; bei dieser Arbeit muß man sich k. (muß man konzentriert sein): Ich suchte mich zu k. und... meine Gedanken zusammenzufassen (Jens, Mann 131). 4. (Chemie) feine Lösung) auf einen höheren Sättigungsgradbringen: eine Lauge, Säure k.; Die Narkosemittel ... lassen sich ... nicht so stark k. (Grzimek. Serengeti 199); konzentriert <Adj.; -er, -este): 1. in großer Menge, Intensität u.a. an einem Platz (vorhanden): ein -es Angebot von Waren aller Art. 2. innere Konzentration (3) aufweisend, erkennen lassend: gesammelt (Ggs.: unkonzentriert): mit -er Aufmerksamkeit; k. zuhören, arbeiten; er ist, wirkt sehr k. bei allem, was er tut. 3. (nicht adv.) (Chemie) die Konzentration (4) betreffend: -e (hochprozentige) Schwefelsäure; -e (gehaltreiche) Nahrung; eine Lösung ist stark k.; <Abl. zu 2:> Konzentrkrtheit, die; -: das Konzentriertsein (Ggs.: Unkonzentriertheit); Konzentrierung, die; -, -en: svw. tKonzentration (4): eine Säure. Alkohol in hoher K.; konzentrisch [kon'tßentnJl <Adj.; o. Steig.) [mlat. concentricus] (Math.): (in bezug auf Kreise) einen getnein- samen Mittelpunkt habend (Ggs.: exzentrisch I): -e Kreise; Ü etw. ist k. (um einen gemeinsamen Mittelpunkt herum) angeordnet; <Abl.:> Konzentrizhfit [...tritßit£:tl. die; -. Konzept Ocon'tßept], das; -[e]s. -e [lat. conceptus = das Zusammenfassen, zu: concipere, t konzipieren) (bildungsspr.): 1. skizzenhafter, stichwortartiger Entwurf, Rohfassung eines Textes, einer Rede o. ä.: das K. eines Briefes; [sich] ein K. machen; ein K. haben; er hielt seine Rede ohne K.; der Aufsatz ist im K. fertig; * aus dem K. kommen/ geraten (bei einer Tätigkeit, heim Reden plötzlich durch eine Störung o.a. verwirrt werden, den Faden verlieren): jmdn. aus dem K. bringen (jmdn. in einer Tätigkeit, beim Reden o. ä. [durch eine bestimmte Handlung, einen Einwurf o. äj verwirren, durcheinanderbringen): sich [nicht] aus dem K. bringen lassen (sich durch jmdn.. etw. fnichtJ beirren od. verwirren lassen). 2. klar umrissener Plan, Programm für ein Vorhaben: ein klares, vernünftiges, bildungspolitisches K. haben, entwickeln; nach einem K. verfahren: *imdm. das/sein K. verderben/versauen (ugs.; jmds. Pläne. Vorhaben durchkreuzen); jmdm. nicht in sein/nicht ins K. passen (mit jmds. Plänen o.a. nicht zusammenstimmen). Konzept- (Konzept 1): -bogen, der: einzelner Bogen Konzeptpapier: -halter, der: Haltevorrichtung für das Konzept an einer Schreibmaschine: -kunst, die <o. PI.): svw. tConcept- art; -papier, das <o. PL): einfaches Schreibpapier, das für Konzepte verwendet wird. Konzeption [kon^ept$io:n], die; -, -en Dat. conceptio = das Zusammenfassen, Abfassen, zu: concipere. t konzipieren]: 1. (bildungsspr.) die einer Lehre, einem Programm, [künstlerischen) Werk zugrundeliegende Anschauung, Leitidee: geistiger Gesamtentwurf eitler bestimmten Sache, einer Entwicklung o.a.: der Mensch in der Aristotelischen K.; England gehört nicht in seine K. von Europa (Dönhoff, Ära 129); die Kraft und Größe seiner dramatischen K. (Welt 29. 7. 65, 7). 2. (Med.) svw. TEmpfängnis; <Abl. zu 1 b:> konzeptionell [...tßio'nel] <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (bildungsspr.): die Konzeption betreffend, in bezug auf die Konzeption: <Zus. zu 1:) konzeptionslos <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): ohne Konzeption, dazu: Konzeptions- losigkeit, die; -; Konzeptbeamte, der: -n. -n (österr. Amtsspr.): Beamter, der ein Konzept entwirft: konzeptuali- 1550
konzipieren sicren [...tyali'zi:ran] <sw. V.; hat) [engl, conoeptualize] (bildungsspr.): ein Konzept (2) entwerfen, als Konzept (2) gestalten; <Abl :> Konzeptualisknmg, die: -. -en: Konzep» tualismus [...tya'lismos]. der; - [zu mlat. conoeptus = Allgemeinbegriff < lat. conoeptus. TKonzept] (Philos): Anschauung der Scholastik, wonach das in den Begriffen erfaßte Allgemeine eine ..geistige Wirklichkeit" besitzt: konzeptuell [...tyel] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [engl, conceptual] (bildungsspr.): ein Konzept (2) aufweisend. Konzern [kon'tßern]. der. -[e]s. -e [engl, concern = (Ge- schäfts)beziehung. Unternehmung, zu: to concern = beireffen, angehen < frz. concerner < mlat. concernerel (Wirtsch.): Zusammenschluß von Unternehmen zu einer wirtschaftlichen Einheit, beider die jeweilige rechtliche Selbständigkeit nicht aufgegeben wird: ein multinationaler K.; einen K. gründen, bilden; sich zu einem K. zusammenschließen. Konzern- (Wirtsch.): -bilanz, die; ^herr. der <meist PI.): einer der Männer, die an der Spitze eines Konzerns stehen: monopolistische -en; -leitung, die; -spitze, die: Konzernunternehmen, von dem aus die übrigen Konzernunternehmen beherrscht u. gelenkt werden: -unternehmen, das: Unternehmen, das mit anderen zusanunen einen Konzern bildet: Min- ternehmung. die: svw. t^unternehmen. konzernieren [...ni:ranl <sw. V.; hat) (Wirtsch.): zu einem Konzern zusammenschließen: <Abl.:> Konzenikning, die; -. -en. Konzert [kontßert]. das; -[eis, -e [ital. concerto. eigtl. = Wettstreit (der Stimmen), zu lat. concertäre = wetteifern): l.a) aus mehreren Sätzen bestehende Komposition für / ein od. mehrere Soloinstrumente u.J Orchester: ein K. für Klavier und Orchester; ein K. aufführen, dirigieren; b) Aufführung eines od. meist mehrerer Musikwerke in einer öffentlichen Veranstaltung: ein festliches, öffentliches, geistliches K.; das K. findet morgen statt; ein K. besuchen; ein K. geben; ins K. gehen; wir waren gestern abend im K. 2. <o. PI.) (geh.) das Zusammenspiel od. Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Kräfte. Mächte o. ä.: ein K. von Düften, Gerüchen; die Bundesrepublik ... im K. der westeuropäischen Staaten (MM 31. 12. 73, 2). konz^rt-.Konzert-: -abend, der: Abend (2) mit einer Konzertveranstaltung: -abonnement, das; -aaentur, die: Agentur, die Künstlern Konzerte vermittelt: -anrocht, das: Anrecht (2) für Konzerte: -besucher, der; --direktkm, die: Unternehmen, das Konzerte organisiert u. veranstaltet: -flügel, der: großer Flügel: -führer, der: Buch, das kurzgefaßte Beschreibungen der Werke der konzertanten Musik enthält, die als Vorbereitung für die Konzertbesucher gedacht sind: -halle, die: Gebäude mit einem großen, für die Veranstaltung von Konzerten vorgesehenen Raum: -laaer, das (ns. Jargon verhüll.): svw. tKonzentrationslager; -leben, das <o. PI.): Gesamtheit der Konzertveranstaltungen in einer Stadt, die auf Grund des vorhandenen öffentlichen Musikinteresses zustande kommen: -literatur, die <o. PI.): Gesamtheit der Werke konzertanter Musik: -mäßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): in der Weise. Form eines Konzerts (1 a); -meisten der: erster Geiger eines Orchesters (Berufsbez.); -meisterin, die: w. Form zu t^meister, -musik, die <o. PL): vgl. -literatur; -pavillon. der: Pavillon in einem Park o.a.. in dem ein Orchester für Konzerte im Freien Platz findet: -Pianist, der; -podiura, das; -Programm, das: a) Programmabfolge eines Konzerts: b) gesamtes Progrconm für eine Konzertsaison: c) Heft. Zettel mit dem Konzertprogramm (a); -publiken, das: Gesamtheit der Konzertbesu- cher: ~reif <Adj.; o. Steig.): Konzertreife aufweisend: ein -es Spiel; der Schüler ist, spielt k.; -reife, die: Ausbildungsgrad eines Musikers, der ihn zu einem Auftreten in öffentlichen Konzerten befälligt: jmdm. K. bescheinigen; ein Pianist mit K.; -rebe, die: Reise eines Solisten od. eines Orchesters, bei der in einem kürzeren Zeitraum mehrere Orte auigesucht u. dort Konzerte gegeben werden: -«aal, der; -raison, die; -sänger, der: Sänger, der in Konzerten u. Liederabenden solistisch auftritt: -Sängerin, die: w. Form zu I-Sänger; -stück, das: svw. tConcertino (1); -toumee, die: vgl. ~reise; -Veranstalter, der: vgl. -direktion; -Veranstaltung, die: svw. t Konzert (1 b). konzertant [...tant] <Adj.; o. Steig.) [ital. concertante. 1. Part, von: concertäre = in harmonischen Einklang bringen! (Musik): konzertmäßig: in der Form des Konzerts (1 a): die -e Aufführung einer Oper; eine -e Sinfonie (svw. t Concertante); k. spielen; eine Oper k. einstudieren, aufführen; <subst.:> Konzertante, die: tConcertante; konzertieren [...'ti:ran] <sw. V.; hat) [2: frz. (se) concerter = (sich) verabreden): 1. (bildungsspr.) ein Konzert geben, musizieren: Ein kleines Orchester konzertierte nahe dem Eingang zum Saal (Th. Mann. Krull 250); der besondere Beifall galt den beiden konzertierenden (solistisch spielenden) Celli. 2. (bildungsspr. veraltet) übereinkommen, verabreden: miteinander übereinstimmen: (noch im 2. Part.:) konzertiert <nur attr.): verabredet, aufeinander abgestimmt, übereinstimmend: -e Aktion (t Aktion 1); die Frage wurde in -em Schweigen übergangen; Konzertina [...ti.na], die; -. -s [ital. concertinal: Handharmonika mit vollständiger chromatischer Skala. Konzession [kontßesiom]. die; -. -en [lat. concessio = Zugeständnis, zu: concedere. t konzedieren): 1. (Amtsspr.) befristete behördliche Genehmigung zur Ausübung eines konzes- sionspflichtigen Gewerbes: eine K. erwerben, erteilen; jmdm. die K. entziehen; eine K. für ein Taxiunternehmen. 2. <meist PI.) (bildungsspr.) Zugeständnis, durch das man ein Entgegenkonvnen von der Gegenseite für sich erreicht: -en an den Geschmack des Publikums; -en anbieten; jmdm. eine K.. -en machen; zu -en bereit sein, genötigt werden; Konzessionär [...io'ne:?], der; -s. -e (Amtsspr.): büiaber einer Konzession (1); konzessionieren [...ni:ran] <sw. V.; hat) (Amtsspr.): behördlich genehmigen, mit einer Konzession (1) versehen: einen Gaststättenbetrieb k. konzessions-, Konzession»-: -bereit <Adj.; nicht adv.): zu einer Konzession (2) bereit: ein -er Unterhändler, dazu: -bereitschaft, die <o. PL): keine K. zeigen; -Inhaber, der (Amtsspr.): svw. tKonzessionär; ~los <Adj.; o. Steig.): keine Zugeständnisse, Einschränkungen machend: ^pflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Amtsspr.): eine Konzession (1) erfordernd, dazu: -pflichttgkeit, die; -. konzessiv [kontßE'sirfl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) Dat. con- cessivus, zu: concessum, 2. Part, von: concedere. t konzedieren] (Sprachw.): einräumend: eine -e Konjunktion; <Zus.:> Konzessivsatz, der (Sprachw.): Umstandssatz der Einräumung: Einräumungssatz. Konzetti [kont^etil <PL> [ital. concetti, PI. von: concetto = (geistreicher) Einfall, < lat. conoeptus, tKonzept] (Lite- raturw.): geistreich-witzige Redewendungen, kunstvolle Wortspiele, die dem literarischen Stil etwas Preziöses geben (charakteristisch für bestimmte Epochen [z. B. das deutsche Barock] od. einzelne Dichter [z.B. Petrarcal). Konzil [kon'tsi:ll. das; -s, -e u. -ien [.. pn; lat. concilium = Zusammenkunft, Versammlung]: 1. (kath. Kirche) Versammlung von Bischöfen u. anderen hohen Klerikern zum Zwecke der Erörterung u. Entscheidung theologischer u. kirchlicher Fragen: ein K. einberufen. 2. (Hochschulw.) aus Professoren, Vertretern von Studenten u. nichtakademischen Bediensteten einer Hochschule gebildetes Gremium, das bestimmte Entscheidungsbefugnisse hat: konziliant fleon- tßi'Uant] <Adj.; -er. -este) [frz. conciliant. 1. Part, von: concilier = aussöhnen < lat. conciliäre = geneigt machen, eigtl. = zusammenbringen, zu: concilium, tKonzil] (bildungsspr.): umgänglich, verbindlich, zu Zugeständnissen bereit (Ggs.: inkonziliant): ein -er Mensch; sein Verhalten war nicht sehr k. (nicht sehr entgegenkommend): <Abl.:> Konzilifnz [...nts], die; - (bildungsspr.): Umgänglichkeit, Verbindlichkeit, Entgegenkommen: konziliar[isch] [...'Ua.g, ...a:nj] <Adj.; o. Steig.): zu einem Konzil gehörend, ihm entsprechend u.a.: Konziliarismus [...lja'nsmus], der; - (kath. Kirche): Auffassung, nach der das Konzil (1) als höchste kirchliche Instanz dem Papst übergeordnet sein solle: Konzibvaterv der; -s. ...väter <meist PI.) (kath. Kirche): stimmberechtigter Teilnehmer an einem Konzil (1). konziim [kontßin] <Adj.; o. Steig.) [lat. concinnusl: 1. (Reth.. Stilk.) syntaktisch gleich gebaut: ebenmäßig, harmonisch zusammengefügt (Ggs.: inkonzinn 1). 2. (bildungsspr. veraltet) ansprechend, gefällig (Ggs.: inkonzinn 2); <Abl.:> Kon- zinnität [...ni't£:t], die; - [lat. concinnitäs]: 1. (Rhet.. Stilk.) Ebenmäßigkeit im Satzbau (Ggs.: Inkonzinnität 1). 2. (bildungsspr. veraltet) das Ansprechend-. Gefälligsein (Ggs.: Inkonzinnität 2). Konzipient [kon&i'picnt]. der; -en. -en [t konzipieren]: 1. (veraltet) Verfasser eines Schriftstücks. 2. (österr. Amtsspr.) Angestellter in einem Anwaltsbüro; konzipieren [...pi:ran] <sw. V.; hat) [spätmhd. coneipieren < lat. coneipere. eigtl. = zusammenfassen, aufnehmen]: 1. ein schriftliches Konzept (1) für etw. machen: eine Rede, einen Aufsatz k. 1551
Konzipierung 2. etw. (von einer bestimmten Vorstellung, Idee ausgehend) planen, entwerfen, entwickeln: ein Projekt, ein Gerät k.; der Bau ist als Altenheim, für 10 Wohnungen konzipiert; eine vernünftig konzipierte Limousine. 3. (Med.) schwanger werden: <Abl.:> Konzipierung, die; -. -en; Konzipist [...pist]. der; -en. -en (österr. veraltet): niederer Beamter. konzts DcDntßi:s] <Adj.; -er. -este> [lat. concisus. zu: concide- re = zusammenhauen] (Rhet.. Stilk.): kurz, gedrängt: eine -e Sprache; ein k. geschriebener Text. Koofmich [ko:fmi(;]. der; -s. -s u. -e [zu bcriin. koofen = kaufen u. -mich(el) = abwertende Umgestaltung des Grundwortes -mann) (berlln. salopp): Kaufmann, Geschäftsmann: sowas mag Tür einen K. bei der Einstellung in einen Krämerladen ... genügen (Zwerenz. Quadriga 247). Koog Qco:k]. den -[e]s. Köge [ko.ga; mniederd. koch < mniederl. cooch, H. u.) (niederd.): dem Meer abgewonnenes, durch Deiche geschütztes Land: Polder. Kookkurenz [koiaku'rcntß]. die; -. -en [zu lat. con- = mit- u. occurere = begegnen) (Sprachw.): das gemeinsame Auftreten von sprachlichen Einheiten in einem Satz. Kooperateur [koj -1. den -s. -e [frz. cooperateur < kir- chenlat. cooperätor. tKooperator] (bes. Wirtsch.): Partner bei einem wirtschaftlichen Unternehmen: beteiligen sich die schwäbischen -e ... an der ... Firma, die Kassetten-Filme produzieren soll (MM 6.3.70,22); Kooperation [ko| '-]. die; -. -en [kirchenlat. cooperätio = Mitwirkung, zu: cooperäri. t kooperieren): 1. Zusammenarbeit bes. auf politischem od. wirtschaftlichem Gebiet, bei der jeder der Beteiligten seinen Beitrag leistet zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels u. bei der ein bestimmtes Maß von Gemeinsamkeit erreicht wird: eine K. auf dem Gebiet der Wirtschaft, mit anderen Ländern, zwischen Ost und West: es gibt keine K.; etwas durch K. erreichen; für die Wissenschaft neue Formen der K. entwickeln. 2. (Wettbewerbsrecht) zwischenbetriebliche Zusammenarbeit, die eine Vorstufe der Unternehmenskonzentration darstellt. kooperations-, Kooperation»-: -bereit <Adj.; -er. -este; nicht adv.>: -e Firmen, dazu: -bereitschaft, die <o. Pl.>; -bezie- hung, die <meist Pl.> (DDR); -partner, der; -vertrag, der. kooperativ [ko| -1 <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): zur Kooperation (1) bereit: ein -es Verhalten; seine Haltung ist wenig k.; die Aufgabe ist nur k. (gemeinsam, in Zusammenarbeit) zu lösen; er ist [nicht) k. (ist /nicht sehr] bereit zur Zusammenarbeit, ist [nicht sehr] hilfsbereit): <subst.:> Kooperativ [-], das; -s. -e [...i:va]. auch: -s. Kooperative [...'ti:v3],die;-,-n[russ.kooperatiw.wohl < frz. cooperati- ve) (DDR): Genossenschaft: eine landwirtschaftliche K.; Kooperator [koi--'--]. den -s, -en [kirchenlat. cooperätor = Mitarbeiter, zu: cooperäri. tkooperieren): 1. (veraltet) Mitarbeiter. 2. (landsch.. bes. österr.) kath. HiUsgeistlicher: kooperieren [koi—- -) <sw. V.; hat) [kirchenlat. cooperäri = mitwirken): bes. auf politischem od. wirtschaftlichem Gebiet zusammenarbeiten: auf einem bestimmten Gebiet, mit einer anderen Firma k.; Bereits seit einem Jahr wird zwischen Schwarzkopf und Hoechst kooperiert (MM 29. 4. 69. 18); Du mußt einer sein, der nicht kooperiert (nicht mitmacht: Zwerenz. Kopf 171). Kooptation [ko|Dpta'tßio:n], die; -. -en [lat. cooptätio. zu: cooptäre. t kooptieren) (bildungsspr.): nachträgliche Hinzuwahl neuer Mitglieder in eine Körperschaft durch die dieser Körperschaft bereits angehörenden Mitglieder: kooptieren [...'ti:ranl <sw. V.; hat) [lat. cooptäre) (bildungsspr.): durch Kooptation hinzuwählen: mehrere Kandidaten .... von denen die ... Arbeitnehmerseite zu ihren ... Vertretern jeweils einen .Jcooptierr (MM 4. 12. 73, 1); Kooption Üco|--]. die; -. -en: svw. TKooptation. Koordinate [ko—]f die; -. -n [zu lat. co(n)- u. T Ordinate): 1. <meist PI.) (Math.. Geogr.) Zahl, die die Lage eines Punktes in der Ebene u. im Raum angibt. 2. <PI.) (Math.) Abszisse u. Ordinate zusammen. Koordinaten- (Math.): -achse, die: eine der Achsen des Koordinatensystems: ^kreuz. das: das aus Abszisse w. Ordinate gebildete Achsenkreuz: -netz, das (Geogr.): svw. TGrad- netz; ^System, das (Math.): mathematisches System, in dem mit Hilfe von Koordinaten die Lage eines Punktes in der Ebene od. im Raum festgelegt wird. Koordination [ko| '-], die; -. -en [zu t koordinieren): 1. (bildungsspr.) das Koordinieren: eine mangelnde K.; die K. von Abläufen. Tätigkeiten. 2. (Sprachw.) Neben-. Beiordnung von Satzgliedern od. Sätzen. 3. (Chemie) (von chemischen Verbindungen höherer Ordnung) Zusammensetzung u. Aufhau. Koordinations-: -Störung, die (Med.): svw. t Ataxie; -Verbindung, die (Chemie): chemische Verbindung höherer Ordnung, die sich aus Verbindungen erster Ordnung zusatnmen- setzt: -zahl, die (Chemie): 1. Zahl, die angibt, wieviele Atome einem Atom in einem Kristallgitter benachbart sind. 2. Anzahl der um ein zentrales Atom bzw. Ion gelagerten Liganden. Koordinator fko|Drdina:tor. auch: ...to:g). der; -s. -en [...na- 'to:ran; zu t koordinieren): a) jmd.. der Teilbereiche eines Sachgebietes miteinander koordiniert: b) Mitarbeiter der Rundfunk- u. Fernsehanstalten, der die verschiedenen Pro- gramme aufeinander abstimmt: koordinieren |...ni:ren] <sw. V.; hat) [mlat. coordinare) (bildungsspr.): (verschiedene Dinge, Vorgänge o.a.) aufeinatuier abstimmen, miteinander in Einklang bringen: Pläne. Projekte. Rundfunkprogramme [miteinander! k.; verschiedene Meßdaten k.; koordinierende Konjunktion (Sprachw.; nebenordnende Konjunktion. z. B. ..und'); <Abl.:) Koordinierung, die; -. -en. Kopaivabakam [kopa'i:va-]. der; -s [port. copaiba. aus einer Indianerspr. des östl. Südamerika): Harz des tropischen Kopaivabaumes. das in der Lackindustrie u. als Heilmittel verwendet wird: Kopafrabaum, der; -[e]s. ...bäume: tropischer Baum, dessen Holz den Kopaivabalsam liefert. Kopal [ko'pa:!]. der; -s. -e [span. copal. aus einer mittelame- rik. Indianerspr.]: Harz verschiedener tropischer Bäume, das für die Herstellung von Lacken verwendet wird. Kopal-: ^flehte, die: hoher Baum mit schmalen, blattartigen Nadeln u. harzreichem, duftendem Holz, das als Bauholz verwendet wird: Kaurifichte: -harz, das: svw. t Kopal; -lack, der: unter Verwendung von Kopal hergestellter Lack. Kopeke [ko'pe:kd], die; -. -n [russ. kopeika. zu: kopjo = Lanze. Speer, da die Münze früher den Zaren zu Pferde mit einer Lanze zeigte): Untereinheit der Währung der UdSSR (1 Kopeke = 0.01 Rubel); Abk.: Kop. Köpenickiade [k0:pani'kia:dd]. die; -, -n [nach der Besetzung des Rathauses in Berlin-Köpenick 1906 durch den Schuhmacher Wilhelm Voigt, der in Hauptmannsuniform mit Hilfe einiger Soldaten, die ihm zufällig begegneten, den Bürgermeister verhaftete u. die Stadtkasse beschlagnahmte): Streich. Täuschungsmanöver. das durch die Uniformverehrung der Menschen ermöglicht wird. Kopepode[kope'po:dd],der; -n. -n [zu griech. kope = Ruder u. poüs (Gen.: podös) = Fuß] (Zool.): Ruderfulikrebs. Köper [k0:pB], der. -s. - [aus dem Niederd. < mniederd. keper. eigtl. = Dachsparren. Querbalken, nach dem diagonal verlaufenden Grat (4))(Textilind.): 1. <o. PI.) svw. t Köperbindung. 2. Gewebe. Stoff in Köperbindung: <Zus.:> köperbindig <Adj.; o. Steig.) (Textilind.): in Köperbindung gewebt: <Zus.:) Köperbindung, die (Textilind.): Bindungsart, bei der die Kreuzungspunkte von Kett- u. Schußjäden so liegen, daß eine diagonale Streifung entsteht. kopernikanisch [koperni'ka:niD <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) [nach dem dt. Astronomen N. Kopernikus (1473-1543)]: nach Kopernikus benannt: das -e (heliozentrische) Weltsystem; Ü eine -e (tiefgreifende) Umwälzung in der Sprachwissenschaft. Kopf [kaßfl. der; -[eis. Köpfe [koeßfe; mhd., ahd. köpf, urspr. = Becher. Trinkschale; vermutlich nach dem scherzh. Vergleich der Trinkschale mit der „Hirnschale"; wohl zu spätlat. cuppa < lat. cüpa. t2Kufe): 1. (Vkl. t Köpfchen) oft rundlicher [durch den Hals mit dem Rumpf verbundener] Körperteil des Menschen u. vieler Tiere, zu dem Gehirn. Augen. Nase. Mund u. Ohren gehören: ein dicker, großer, kahler, ausdrucksvoller K.; der K. einer Katze, eines Vogels; mein K. ist schwer (fühlt sich schwer an): sein K. sank auf die Brust; die Zuschauer standen K. an K. (dicht gedrängt): K. oder Zahl (entweder die Seite der Münze mit dem aufgeprägten [Fürstenlkopf od. die Seite mit dem Zahlenwert, benutzt als Hilfe bei Entscheidungsfragen: Es wird die Entscheidung getroffen, die vordem Hinwerfen der Münze mit der nach oben liegenden Seite verbunden wurde; vgl. auf den K. hauen); den K. drehen, abwenden, hochheben, (geh.:) neigen; den K. aus dem Fenster strecken, durch die Tür stecken; sie schüttelte verneinend den K.; Als er sich die beiden Prinzen ... einlud .... schüttelte man am Hofe den K. (hatte man kein Verständnis: Benrath. Konstanze 17); sich den K. (die Haare) waschen; sich den K. anstoßen (mit dem Kopf an etw. 1552
Kopf stoßen); er ist einen ganzen, halben K. größer als ich; ich steck4 dir gleich den K. zwischen die Ohren (ugs. drohend); die Mädchen steckten die Köpfe zusammen > berieten sich tuschelnd); sich die Köpfe heiß reden (sehr lebhaft diskutieren); der Schuß traf ihn am K.; einen Hut auf dem K. tragen; der Turner steht auf dem K.; das Buch steht auf dem K. (umgekehrt) im Regal; auf den K. des Mörders steht eine Belohnung; ich tu das nicht, und wenn du dich auf den K. stellst (scherzhafte Versicherung, etwas Gefordertes auf keinen Fall tun zu wollen); sich eine Kugel durch den K. schießen, jagen (Selbstmord durch Erschienen begehen); sich die Decke über den K. ziehen; jmdm. das Haus über dem K. anzünden (während er im Haus ist); er überragte mich um einen halben K.; dem Kranken ein Kissen unter den K. schieben; der Wind riß ihm den Hut vom K.; das Blut stieg ihm zu K.: R jmdm. nicht gleich den K. abreißen (ugs.; jmdn. nicht so schlimm behandeln, wie er erwartet hat): das kann den K. nicht kosten (daskann so gefährlich nicht sein); * jmdm. brummt der K. (uns: jmd. hat heftige Kopfschmerzen): jmdm. schwirrt der K. (jmd. ist auf Grund sehr vieler Eindrücke verwirrt); jmdm. raucht der K. (ugs.; jmd. denkt längere Zeit angestrengt nach): Jmdm. wächst der K. durch die Haare (ugs. scherzh.; jmd. bekommt eine kahle Stelle auf dem Kopf): nicht wissen, wo einem der K. steht (so viel Arbeit haben, daß man verwirrt ist, nicht weiß, wo man atifangen soll); einen dicken/schweren K. haben (Kopfschmerzen, einen Kater haben); K. hoch! (nur nicht den Mut verlieren!); jmds. K. fordern (1. jmds. Enthauptung verlangen. 2. die strenge Bestrafung von jmdm., der sich in höherer Stellung befindet, fordern): etw. kostet jmdm./imdn. den K. (1. etw. ist schuld daran, da/S jmil. enthauptet wird. 2. etw. kostet jmdm. die Stellung, das Amt): den K. einziehen (sich einschüchtern lassen); den K. hängen lassen (mutlos sein); den K. unterm Arm tragen (ugs.; sehr krank sein): jmdm. den K. waschen (ugs.; jmdn. scharf zurechtweisen): seinen K. riskieren; K. und Kragen riskieren/wagen/aufs Spiel setzen/verlieren (das Leben, die Existenz aufs Spiel setzen, verlieren); den K. hinhalten müssen (ugs.; für etw. geradestehen müssen): sich <Dativ> [an etw.] den K. einrennen (bei einem Vorhaben auf Widerstand stoßen, nicht zum Ziel kommen); den K. aus der Schlinge ziehen (durch geschicktes Verhalten einer Bestrafung entgehen); den K. in den Sand stecken (eine Gefahr nicht sehen wollen; der Realität ausweichen; nach der [irrigenl Annahme, daß der Vogel Strauß bei Gefahr den Kopf in den Sand steckt); den K. hoch tragen (stolz sein); den K. oben behalten (den Mut nicht verlieren); jmdm. den K. zurechtsetzen/zurechtrücken (ugs.; jmdn. durch Kritik zur Vernunft bringen): sich [gegenseitig] einander die Köpfe einschlagen (sich heftig streiten); jmdn. [uml einen K. kürzer/kleiner machen (ugs.; jmdn. köpfen): sich (Dativ/ an den K. fassen/greifen (ugs.; kein Verständnis für etw. haben): wenn ich so einen Unsinn höre, kann ich mir nur an den K. greifen; jmdm. etw. an den K. werfen (jmdm. etw. [Freches! direkt sagen): er warf ihm Unverschämtheiten. Beleidigungen an den K; eins auf denk, bekommen/kriegen (THut); (einen Geldbetrag) auf den K. hauen (ugs.; einen bestimmten Geldbetrag auf einmal für eine Vergnügung o.a. ausgeben; H.u.. viell. in bezug auf die Münze, die man auf den Kopf. d.h. auf die Seite mit dem aufgeprägten [Fürstenjkopf. wirft, damit die Seite mit der Zahl sichtbar ist): heute habe ich hundert Mark auf den K. gehauen; jmdm. auf den K. kommen (ugs.; jmdn. ausschimpfen, zurechtweisen, tadeln)', der Chef wird uns auf den Kopf kommen; ich komm' dir gleich auf den K.! (Drohung); etw. auf den K. stellen (ugs.: 1. das Unterste zuoberst kehren, etw. völlig durcheinanderbringen: die Kinder haben beim Spielen das ganze Haus. Zimmer auf den K. gestellt. 2. sehr gründlich suchen: ich habe das ganze Haus auf den K. gestellt und trotzdem meine Brille nicht gefunden. 3. etw. unrichtig darstellen): jmdm. auf dem K. herumtanzen/herumtrampeln (ugs.; jmds. Gutherzigkeit mißbrauchen, indem man ihn respektlos behandelt u. sich von ihm nichts sagen läßt): sich <Dativ> nicht auf den K. spucken lassen (salopp; sich nichts gefallen lassen): jmdm. auf den K. spucken können (salopp scherzh.; größer sein als ein anderer): nicht auf den K. gefallen sein (ugs.; gewitzt, nicht dumm sein): jmdm. etw. auf den K. zusagen (jmdm. erw. unverblümt, ohne Umschweife sagen); etw. steigt jmdm. in den/zu K. (1. etw. macht jmdn. betrunken. benommen: der Wein ist mir zu K. gestiegen. 2. erw. macht jmdn. eingebildet, überheblich: der Ruhm ist ihm zu K. gestiegen); mit dem K. durch die Wand wollen (ugs.; Unmögliches erzwingen wollen): mit seinem K. für etw. einstehen (mit seinem Leben, seiner Existenz für etw. einstehen); etw. über jmds. K. [hinlweg entscheiden (eine Entscheidung treffen, ohne den Betroffenen zu fragen, zu informieren); über die Köpfe hinwegreden (reden, ohne Rücksicht auf das Verständnis der Zuhörer zu nehmen); jmdm. über den K. wachsen (ugs.: 1. jmdm. nicht mehr gehorchen: der Sohn ist seinem Vater längst über den K. gewachsen. 2. von jmdm. nicht mehr bewältigt werden: die Arbeit ist mir über den K. gewachsen); bis über den K. in etw. stecken (ugs.; völlig von etw. beansprucht, belastet sein): bis über den K. in Sorgen, Arbeit stecken; es geht um K. und Kragen (ugs.; es geht um das Leben, die Existenz): von K. bis Fuß (von oben bis unten; ganz u. gar): sich von K. bis Fuß neu einkleiden, waschen; jmdn. vor den K. stoßen (ugs.; jmdn. in plumper Weise kränken, verletzen): wie vor den K. geschlagen sein (ugs.; vor Überraschung, Schreck wie gelähmt sein). 2. a) Person mit bestimmten [intellektuellen] Fähigkeiten; Person von bestimmter Intelligenz: er ist ein kluger, aufgeweckter, heller, fähiger K.; ein theoretischer K. muß her. ein Mensch mit Bewußtsein (Kant. Impressum 234); seine Mitarbeiter sind hervorragende Köpfe; b) geistige Leitung, geistiges Zentrum: der K. des Unternehmens; die führenden, maßgeblichen Köpfe der Partei. 3. Denk-, Willenskraft: er hat einen eigensinnigen, dicken K. (ist dickköpfig); seinen K. zusammennehmen, anstrengen; du mußt nicht immer deinen K. (Willen) durchsetzen; etw. [noch] frisch im K. haben (ugs.; sich [noch] gut an etw. erinnern): etw. im K. behalten (sich etw. merken); ich weiß nicht, was in den Köpfen der Leute vorgeht (was sie denken); er hat nur Mädchen und Autos im K. (denkt nur an Mädchen u. Autos); du bist wohl nicht ganz richtig im K. (ugs.; bist verrückt): R was man nicht im K. hat. Idasl muß man in den Beinen haben (wenn man etwas vergißt, muß man einen Weg zweimal machen); * jmdm. steht der K. nicht nach etw. (tSinn 3 a); einen klaren/kühlen K.bewahren/behalten (nicht nervös werden, die Übersicht behalten); seinen K. aufsetzen (widerspenstig sein, [trotzig] seinen Willen durchsetzen wollen); den K. voll haben (an vieles zu denken haben, sich mit vielen Dingen gedanklich beschäftigen müssen); den K. verlieren (die Übersicht, die Ruhe, die Fassung verlieren); jmdm. den K. verdrehen (ugs.; sich so verhalten, daß sich jmd. in eitlen verliebt): sie hat ihm ganz schön den K. verdreht: sich (Dativ) den K. zerbrechen (ugs.; sehr angestrengt über etw. nachdenken): ich zerbreche mir den K.. was ich ihr schenken soll: aus dem K. (auswendig; ohne nachzusehen); etw. geht/will jmdm. nicht aus dem K. (etw. beschäftigt jmdn. dauernd); sich (Dativ) etw. aus dem K. schlagen (einen Plan o.a. aufgeben, nicht länger darüber nachdenken); sich (Dativ) etw. durch den K. gehen lassen (über eine Sache /in Ruhe] nachdenken); etw. schießt jmdm. [plötzlichl durch den K. (etw. fällt jmdm. plötzlich ein); etw. geht jmdm. im K. herum (ugs.; etw. beschäftigt jmdn. sehr): sich <Dativ> etw. in den K. setzen (fest entschlossen sein, etw. zu tun): du hast dir in den K. gesetzt, sie zu heiraten; im K. (auslrechnen (rechnen, ohne aufzuschreiben): die Kosten im K. ausrechnen; etw. geht/will jmdm. nicht in den K. (hinein] (ugs.: jmd. kann etw. nicht verstehen). 4. Einzelperson innerhalb einer größeren Menge von Menschen: die Menge war etwa tausend Köpfe stark; Drei Wasserhahnen, auf dreihundert Köpfe ein Wasserhahn (Gaiser. Schlußball 67): das Einkommen pro K. der Bevölkerung; der Eintritt kostet fünf Mark pro K. (für jeden). 5.a) <Vkl. TKöpfchen) rundlicher, oberer Teil von etw.: der K. der Stecknadel, des Streichholzes, einer Pfeife; Er schlug die Köpfe von zwei Ampullen ab (Remarque. Triomphe 410); Disteln mit blauen Köpfchen; Nägel. Schrauben mit flachen Köpfen; die Blumen lassen die Köpfe hängen (werden welk); b) eßbarer, rundlicher Teil bestimmter Gemüse- u. Salatpflanzen, der etwa die Größe eines Menschenkopfes hat: ein K. Salat. Blumenkohl: c) oberer Teil od. Vorderende von etw., dem eine bestimmte Wichtigkeit zukommt: der K. eines Briefbogens, einer Zeitung, einer Buchseite: den K. des Zuges bildet die Musikgruppe; der Hausherr sitzt am K. der Tafel; Er spazierte bis auf den K. der langen Landungsbrücke (Rehn, Nichts 87). 98 GDW 1553
köpf-, Kopf- kQpf-, KQpf-: -ab [-'-] <Adv.> (selten): svw. T-abwärts; -abwärts [-'—] <Adv.>: mit dem Kopf nach unten: er stürzte k. aus dem Fenster; -an-KQpf-Remen (mit Bindestrichen), das (Sport): Lauf. Rennen, bei dem zwei od. mehrere Konkurrenten [fast] gleichauf sich dem Ziel nähern: an der Spitze des Feldes kam es zu einem K.; Ü Die Sozialdemokraten erlitten in einem harten K. mit den Christlichen Demokraten ... geringe Einbußen (Express 1. 10. 68. 2); -arbeit, die: geistige Arbeit (Ggs.: Handarbeit 1 a). dazu: -arbeiten der: jmd.. der vorwiegend geistig arbeitet (Ggs.: Handarbeiter); -bahnhof, der: Bahnhof ohne durchgehende Gleise (Ggs.: DurchgangsbahnhoO; ^ball, der (Fußball): mit dem Kopf gestoßener Bali dazu: -ballabwehr, die: Abwehr des Balles durch einen Kopfball, -ballpendel, das (Fußball): Gerät mit einem an einer Schnur frei hängenden Ball zum Trainieren von Kopfbällen. -ballspeziaJist. der: aufKopjbäl- le spezialisierter Spieler. -balispiel, das <o. Pl.> (Fußball): das Spielen von Kopfbällen, -ballstark <Adj.; nicht adv.) (Fußball): im Kopfballspiel gut. stark: der Libero ist sehr k.. -balltor, das (Fußball): durch einen Kopfball erzieltes Tor: -bedeckung, die: etw.. womit man zum Schutz od. zum Schmuck den Kopf, die Haare bedeckt: mit. ohne K.; -bewenung, die: Bewegung mit dem Kopf: eine rasche, ablehnende K. machen; ^bonen, der (selten): Briefbogen mit Briefkopf: -dünaer, der: Dünger, mit dem eine wachsen- de Pflanze gedüngt wird: MÜinaung, die: das Düngen von Pflanzen während der Wachstumszeit: —ende, das: a) Seite eines Bettes o.a.. an der der Kopf liegt: am K. des Bettes steht ein Nachttisch; b) oberes Ende: am K. des Tisches sitzen; -fessekmg, die (Ringen): Griff, bei dem der Kopf des Gegners umklammert wird: -form, die: Form eines Kopfes: eine runde, charakteristische K.; -filßer, der <meist Pl.> (Biol.): Vertreter einer Klasse von Weichtieren mit Fangarmen am Kopf: Zephalopode: ^geld, das: 1. Geldprämie, die für die Ergreifung eines Verbrechers o. ä. gezahlt wird. 2. (selten) pro Person ausgezahlter Betrag: wenn alle nur über 40 Mark K. verfügten, die man heute eintauschen konnte (Kuhn. Zeit 411); -geschwutet, die (Med.): bei der Geburt entstandene Geschwulst am Kopf eines Neugeborenen: -grind.der: Hautausschlag auf dem Kopf mit Bildung von Schorf: -grippe,die (volkst.): a) epidemische Gehirnentzündung: Enzephalitis: b) Erkältung mit starken Kopfschmerzen: -haar, das: Gesamtheit der auf dem Kopf wachsenden Haare: -haken, der (Boxen): zum Kopf geschlagener Haken (3); -hälfte, die: die linke, rechte K.; -haltung, die: Art u. Weise, den Kopf zu halten: -hänoer. der (ugs.): mutloser, trübsinniger Mensch, dazu: -hängerei [-hena'r^j], die; - (ugs.): Mutlosigkeit, -hängerisch <Adj.>. mutlos, trübsinnig: -haube, die (selten): eng am Kopf anliegende Haube: -haut, die: Haut, die die Oberseite des Kopfes bedeckt: Haarboden: die K. massieren; -hohe, die: das Regal in K. anbringen; -hörer, der: Gerät mit meist zwei kleinen Lautsprechern, die mit einem Bügel auf die Ohren gedrückt werden u. mit dem Töne txi. Gesprochenes direkt ans Ohr übertragen werden: Musik überK. hören; -jagd, die: Erbeutung von Köpfen getöteter Gegner bei bestimmten Naturvölkern: ^iäger, der: Angehöriger eines Volkes, das Kopfjagd betreibt: -jucken, das: das Jucken der Kopfhaut: -keil, der: keilförmiges Matratzenteil am Kopfetule des Bettes, -kis§en, das: zum Bettzeug gehörendes Kissen, auf dem der Kopf liegt, dazu: -kissenbezug, der; -kohl, der: Kohl, dessen Blätter einen Kopf (5 b) bilden: -läge, die: (Med.): Lage des Kindes bei der Geburt, bei der der Kopf zuerst austritt: -länge, die: die Stute gewann mit einer K. Vorsprung; er ist eine K. größer als ich; vgl. Kopfeslänge; -last, die: Last, die auf dem Kopf getragen wird: -lastig [-lasticl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (von Flugzeugen. Schiffen o.a.) vonte zu stark belastet: das Boot. Flugzeug ist k.; Ü wenn Investitionen k. (nicht gleichgewichtig, nicht angeglichen) werden (Zeit 15.5.64,37); eine -e Administration (mit zu vielen Leuten an der Spitze): der Regisseur hat den Film k. gemacht (zu sehr intellektualisiert). 2. (ugs.) sehr stark betrunken, dazu: -lastigkeit, die; -: Ü Auf dem Weg, die K. des Bildungssystems zu entzerren (MM 22. 11. 74. 1): -laus, die: Laus, die sich im Kopfhaar des Menschen ansiedelt: -leiste, die: Leiste im Kopf (5 c) einer Zeitung, in der das Impressum steht: -los <Adj.>: 1. ohne Kopf: -e Lebewesen. 2. auf Grund von Verwirrung. Überraschung o. ä. unfähig, einenklaren Gedanken zufassen, sinnvoll zu handeln: ein -er Mensch; Er konnte sich an einen ähnlich -en Entschluß nicht erinnern (im Zustand der Verwirrung gefaßter Entschluß: Johnson, Ansichten 20); die Leute waren ganz k.: k. umherlaufen: sich k. benehmen, dazu: -losigkeit, die; -; -mas&age, die; -nicken, das; -s: das Nicken mit dem Kopf als Zeichen der Zustimmung od. des Grußes: ein freundliches, kurzes, stummes K.; er verabschiedete sich mit einem K.; -miß, die [1: zu TNuß (3)1 (ugs.): 1. leichter Schlag mit den Fingerknöcheln gegen den Kopf: der Lehrer verteilte Kopfnüsse. 2, bes. schwierige Denkaufgabe: -Dein, die (landsch.): svw. t -schmerz; -pflaster, das: svw. t-Steinpflaster; -Polster, das (österr.): svw. t-kissen; -prämie, die: vgl. -geld: -preis, der: vgl. -geld (1); -putz, der (veraltet): Schmuck für den Kopf: -quote, die: auf den einzelnen entfallende Quote: -rechnen <sw. V.; nur im Inf. gebr.): rechnen, ohne aufzuschreiben: er kann gut k.; -rechnen, das: im K. bin ich schwach; -salat, der: Salatpflanze mit hellgrünen, welligen Blättern, die einen Kopf (5 b) bilden: -scheu <Adj.) [urspr. von Pferden gesagt, die scheuen, wenn sie am Kopf gepackt werden] in den Wendungen jmdn. k. machen (ugs.; jmdn. verwirren u. ängstlich, unsicher machen); k. werden (verwirrt, unsicher, ängstlich werden): -Schlagader, die: svw. t Halsschlagader. Karotis; -schmerz« der (meist PL): Schmerz im Kopf: der K. ist weg; die -en gehen nicht weg; heftige, rasende, wahnsinnige -en haben; eine Tablette gegen -en nehmen; *sich (Dativ) über etw./weaen etw. keine -en machen (ugs.; sich keine Sorgen um. über etw. machen); etw. bereitet/macht imdm. -en (ugs.; etw. bereitet jmdm. Sorgen), dazu: -Schmerztablette, die; -schmuck, der: schmückende Kopfbedeckung: -schuppe, die <meist PL): kleines Hautteilchen, das von der Kopßiaut abgestoßen wird: Schuppe: -schuß, der: Schußverletzung am Kopf: -schütteln* das; -s: (das Schütteln des Kopfes als] Ausdruck der Verneinung od. der Verwunderung, des Unverständnisses: sein Verhalten löste allgemeines K. aus; und betrachte nun mit ungläubigem K. all das Haarsträubende (Hauptmann. Thiel 24); -schüttelnd <Adj.; o. Steig.; in Verbindung mit Vollverben): verwundert, nicht verstehend: k. sah er zu; (seltener auch attr.:> die -en Zuhörer; -schütz, der: Schutz des Kopfes (z. B. Kunststonhelm der Eishockeyspieler, eine Art Lederkappe der Boxer); -Schützer, der: bei großer Kälte getragene wollene Kopfbedeckung, die nur Augen. Naseu. Mund frei läßt: Ein dicker grauer K. umrahmte wulstartig sein Knollengesicht (Kirst. 08/15.484); -sprang, der: Sprung ins Wasser, bei dem die über den Kopf gestreckten Arme vorangehen: einen K. machen; Ü K. ins Glück; -stand, der: Turnübung, bei der man mit gestrecktem Körper auf dem Kopfsteht u. sich mit den Händen abstützt: -stehen <sw. V.; hat/: 1. (selten) auf dem Kopfstehen: der Turner steht köpf. 2. (ugs.) völlig überrascht, durcheinander, verwirrt, bestürzt sein: als sie die Nachricht bekamen, standen sie köpf; das ganze Haus hat kopfgestanden; -stein, der (selten): wenig behauener. oben rundlicher Pflasterstein, dazu: -Steinpflaster, das; -Steuer, die: Steuer, die von jedem in gleicher Höhe erhoben wird, -stimme, die: holte Stimmlage, beider hauptsächlich der Kopf Resonanzraum ist: Falsett: -stoß, der: 1. (Fußball) svw. t-ball. 2. (Boxen) unerlaubter Stoß mit dem Kopf ins Gesicht des Gegners (beim Nahkampf) : -stoßen, das; -s (Boxen): das Stoßen mit dem Kopf: jmdn. wegen -s verwarnen; -stück, das: 1. (Kochk.) vorderer Teil eines Fisches (Ggs.: Schwanzstück). 2. (landsch.) svw. tKopfnuß (1); -stütze, die: Stütze für den Köpf [an Autositzenl: ^teil, der od. das: a) svw. t-ende (a); b) Teil eines Sitzes. Sessels o.a.. der für den Kopf bestimmt ist: -trefler, der (Boxen): Treffer am Kopf: -tuch, das: Tuch, das von Frauen um den Kopf gebutiden getragen wird: -über [-'--] <Adv.>: mit dem Kopf voran: er fiel k. ins Wasser; er stürzte sich k. aus dem Fenster; U sich k. (voller Tatendrang) in die Arbeit stürzen; -unter [ ' -] <Adv.> (selten): mit dem Kopf nach unten: k. am Reck hängen; -verband, der: Verband um den Kopf: -Verletzung, die; -vor [-'-] <Adv.> (landsch.): mit dem Kopf voran, zuerst: er ist k. aus dem Fenster gefallen; U so daß beide Schifte .Jcopfvor" (Bug an Bug) zusammenstießen (MM 15. 10. 71. 5); -wackelnd <Adj.; o. Steig.; in Verbindung mit Vollverben): sie saß k. da; (seltener auch attr.:> -e Greise; -wasche, die: 1. das Waschen der Haare: bei jeder K. ein Pflegemittel verwenden. 2. (ugs.) scharfer Tadel. Zurechtweisung: eine ordentliche K.; -wasser, das: svw. t Haarwasser; -weh, das <o. PI.) (ugs.): svw. 1554
koppeln T ^schmerz: K. haben; ^welde, die: Weidenbaum mit einer rundlichen Verdickung am oberen Ende des Stammes: -Wendung, die; -wunde, die; -wurf, der (Budo): Wurf über den Kopf; -zahl, die: Anzahl von Personen, Tieren: die K. hat sich verdreifacht; -zerbrechen, das; -s: angestrengtes .Machdenken, um eine Lösung, einen Ausweg aus einer schwierigen Situation zu finden: dieses Problem macht, bereitet Ltmdm.] K.; 'sich (Dativ) über etw. (kein] K. machen (sich über etw. /keine] Sorgen machen); ^zier, die (geh.): svw. T ^schmuck. Köpfchen ['koegfcm]. das; -s. -: I. TKopf (1. Sa). 2. (ugs.) pfiffiger Verstand, Findigkeit, Ideenreichtum: Rationalisierung. Automation ... da ist das K. entscheidender als Muskelkraft (Spiegel 16. 1966. 156); er hat K.; K. muß man haben; mit K. arbeiten, spielen; ein Problem mit K. lösen; *K.. K.! (Ideen. Verstand, Intelligenz muß man haben). 3. (Bot.) Blütenstand, bei dem viele Blüten in kugeliger Form dicht beieinanderstehen: das K. des Klees; Köpfe: PI. von TKopf; köpfein [koofln] <sw. V.; hat) (südd.. österr.. Schweiz.): 1. svw. Tköpfen (2). 2. einen Kopfsprung machen; köpfen ['koß/n] <sw. V.; hat) (landsch.): (von Salat) einen Kopf bilden: der Salat köpft; köpfen ['koeßfnl <sw. V.; hat) [1: spätmhd. köpfen): I. jmdn. hinrichten, indem man ihm den Kopf vom Rumpf trennt, (zur Vollstrek- kung der Todesstrafe) jmdm. den Kopf abschlagen: der Verbrecher wurde geköpft; <subst.:) jmdin. zum Tod durch Köpfen verurteilen; Ü das Frühstücksei k.; eine Flasche k. (öffnen, um sie zu leeren); Tabakpflanzen k. (die Herz- triebe ausbrechen). 2. (Fußball) a) einen Ball mit dem Kopf wohin] sto/ien: den Ball [ins Aus) k.; b) durch Köpfen (2a) erzielen: ein Tor k. 3. (Fachspr.) mit eitlem Kopf (5 c) versehen: Karteikarten k. 4. (landsch.) svw. Tköpfen; Kopfeslänge, die; -. -n (geh.): svw. tKopflänge: jmdn. um K. überragen; köpfig ['kcegfu;] <Adj.) (Schweiz.): dickköpfig; -köpfig [-1 in Zusb.. z. B. großköpflg (mit gro- liem Kopf), dreiköpfig (aus drei Personen bestehend, mit Ziffer: 3köpflg); Köpfler [koecflB]. der; -s. - (südd.. österr.): Kopfball; köpflmgs [kceo/lros]. (auch:) kopflings <Adv.): a) mit dem Kopf zuerst: k. die Treppe hinunterstürzen; b) auf dem Kopf: an einem Auto vorbei, das kopflings vor der Oper lag (Kant, Impressum 453). Kophosis [ko'fo:zis], die; - [zu griech. köphös = taub] (Med.): [völlige] Taubheit. Kophta [kofta]. der; -s, -s IH.u.) (hisl.): geheimnisvoller ägyptischer Magier; <Abl.:> kophtisch <Adj.; o. Steig.) <hist.): den Kophta betreffend. fcopblbuch [ko'pia:l-].das; -[e]s, ...bücher [zu T Kopie] (hist.): vom Empfänger angefertigte] Sammlung von Abschriften von Urkutiden, Rechtsfällen o.a.; Kopialien [ko'pia:ljpn] • PI.) (veraltet): Abschreibgebühren; Kopiatur [kopia'tu:?]. die; -, -en (veraltet): das Abschreiben: Kopie [ko'pi:. österr.: ko:pjp]. die; -. -n [...'pi:an. österr.: ko:pjpn; spätmhd. copi < mlat. copia = (den Bestand an Exemplaren vermehrende) Abschrift < lat.cöpia = Vorrat. Menge]: l.a) mit dem Original übereinstimmende Abschrift, Durchschrift eines Schriftstücks: eine beglaubigte K. des Zeugnisses; die K. eines Vertrages, eine K. anfertigen, ausfertigen; b) kurz Tür TFotokopie: eine gute, schlechte, scharfe K.; von einer Buchseite fünf -n machen. 2. (Fot.) a) durch Belichten hergestelltes Bild von einem Negativ; Abzug (2 a): eine K.. mehrere -n machen; b) fotografisch hergestelltes Doppel eines Films, der vorgeführt wird: die K. des Films hat Kratzer, ist gerissen. 3. genaue, originalgetreue Nachbildung eines Gegenstands, meist eines Kunstwerks o. ä.: eine ausgezeichnete, dilettantische K.; eine K. des Gemäldes, des Haustürschlüssels: dies ist eine K. von. nach einem berühmten Gemälde; -n herstellen, verkaufen. 4. (häufig abwertend) Nachahmung, Abklatsch: er ist nur eine [blasse] K. seines Chefs; ihre Paarlaufkür ist eine schwache K. der Olympiakür. Kopkr-. ^anstalt, die (Fot.): Betrieb, in dem Kopien (2) hergestellt werden; -buch, das (Wirtsch. veraltet): Buch, in dem Kopien u. Abschriften gesammelt sind; -gerat, das: a) (Fot.) Gerät, mit dem Kopien (2 a) gemacht werden; b) Gerät, mit dem Fotokopien gemacht werden; -papier, das: a) (Fot.) lichtempfindliches Papier für Kopien (2 a); b) / spezielles] Papier für Fotokopien; c) svw. T Kohlepapier; ^presse, die (veraltet): Gerät zum Herstellen von Kopien; ^rahmen, der (Fot.): Rahmen, in den das Negativ u. das Papier beim Kopieren (2 a) eingespannt wird; ^stift. der: Bleistift mit einer Mine, die wasserlösliche Farbstoffe enthält u. nicht wegradiert werden kann; -verfahren, das; ^werk. das: vgl. ^anstatt. kopieren [ko'pi.ren] <sw. V.; hat) [mlat. copiare = vervielfältigen, zu: copia. TKopie]: l.a) eine Kopie (1 a). eine Abschrift. Zweitschrift, Durchschrift von einem Schriftstück machen: die Urkunde, das Zeugnis k.; b) eine Fotokopie von etw. machen: Buchseiten k. 2. (Fot.) a) eine Kopie (2 a) herstellen; b) von einem Negativfilm einen Positivfilm herstellen: einen Film k. und vertonen lassen. 3. ein Kunstwerk o.a. nachbilden, ein zweites Exemplar nach einem Original herstellen: ein Gemälde k.; Die Pariser Couture- Moden werden in der ganzen Welt mit bemerkenswerter Genauigkeit kopiert (Dariaux [Übers.]. Eleganz 66). 4. jmd., etw. nachahmen, als Vorbild nehmen, imitieren: die Schüler kopierten den Lehrer; Geschäftspraktiken k.; die Schauspielerin kopierte die Gestik und Redeweise ihres Vorbilds; Kopkrer, der; -s. - (ugs.): Fötokopierautomat. Kopilot, der; -en. -en [engl, copilotl: zweiter Pilot in einem Flugzeug; Kopilotin. die: w. Form zu T Kopilot. kopiös [ko'pi0:s] <Adj.; o. Steig.) [frz. copieux < lat. cöpiö- sus. zu: cöpia. TKopie] (veraltet, noch Med.): reichlich. Kopist [ko'pistl. der; -en. -en [mlat. copista]: jmd., der etw. kopiert (1-3). Koppa [kapa]. das; -[s]. -s [griech. köppa]: Buchstabe im ältesten griechischen Alphabet (9). Koppe [kapa], die; -. -n [1: zu TKopf od. TKuppel: I. svw. TGroppe. 2. (landsch.) svw. TKuppe. 'Koppel ['kopl], das; -s. -. österr.: die; -. -n [mhd. koppel. kuppel = Band. Verbindung; mit einem Seil zusammengebundene Tiere (bes. Hunde. Zugtiere) < afrz. co(u)ple = Band < lat. cöpula = Band; Zug-. Hundeleine]: a) zu einer Uniform gehörender [breiter] Ledergürtel: ein breites, glänzendes K.; das K. enger schnallen, umschnallen, festziehen, öffnen, aufmachen, putzen; Der dicke Kuhlmann mit seiner Nullacht am K. (Degenhardt. Zündschnüre 8); b) (Jägerspr.) Gurt, an dem der Hirschfänger getragen wird; Goppel [-]. die; -. -n [1: aus dem Niederd. < mnie- derd. koppel = Umzäunung: eingezäuntes Landstück, eigtl. = Band; vgl. 'Koppel; 2: mhd. koppei. kuppel. T'Koppel]: I. eingezäuntes Weideland: die Pferde weiden auf der K.. in der K.; aus der K. ausbrechen. 2. mehrere, mit Riemen zusammengebundene Tiere, bes. Hunde: eine K. Jagdhunde; eine K. von Meute- und Vorstehhunden (Th. Mann. Krull 388). 3. Riemen. Leine, mit der mehrere Tiere zusammengebunden werden: die Hunde an der K. führen. 4. (Musik) Vorrichtung an der Orgel, mit der Register eines Manuals auf ein anderes umgeschaltet werden können od. die höhere od. tiefere Oktave eines Tons zum Mitklingen gebracht werden kann. 'Koppel- ('Koppel a): -rtemen,der: svw. T 'Koppel; -schloß, das: Verschluß des Koppels; -zeug, das: Koppel mit daran befestigten anderen Ausrüstungsgegenständen: als er ... sich vom Haken das K. griff (H. Kolb. Wilzenbach 150). koppel-, Goppel- (2Koppel): -gängig <Adj.: nicht adv.) (Jägerspr.): leicht in der 2Koppel (3) zu führen; -rick. das: a) Zaun, mit dem eine 2Koppel (1) eingezäunt ist; b) (Reiten) Hindernis beim Springreiten aus zwei Stangen; -weide, die: svw. TGoppel (1); -Wirtschaft, die (Landw.): Wirtschaftsform, bei der ein Stück Land im Wechsel als Weide- od. Ackerland genutzt wird. ^tgppel- (koppeln): -flug.der: Flug von aneinandergekoppel- ten Raumschiffen; -manöver, das: Manöver, bei dem zwei Raumschiffe aneinandergekoppelt werden; -navigation, die (Seew.): Navigation, bei der der Standort des Schiffes durch Koppeln (4)bestimmt wird; ^ort, der (Seew.): durch Koppeln (4) bestimmter Standort eines Schiffes; Mvort. das (Sprachw.): gekoppeltes (3) Wort. koppeln [kapjn] <sw. V.; hat) [mhd. kuppeln, koppeln = an die ^Koppel (3) legen, verbinden]: I. a) Tiere mit Riemen o. ä. aneinanderbifiden; b) ein Fahrzeug an ein anderes hängen; Fahrzeuge miteinander verbinden: die Astronauten koppelten die Raumschiffe; c) zwei Dinge durch technische Vorrichtungen zum Zusammenwirken bringen: Stromkreise k.; das Telefon ist an ein Tonbandgerät gekoppelt; ein Gerät mit einem anderen k. 2. a) mit etw. in Zusammenhang bringen; eine Abhängigkeit zwischen etw. herstellen: ich koppelte meine Zustimmung an zwei Voraussetzungen; er wußte seinen Vorteil mit dem ihrigen ... so eng zu k. (Brod. Annerl 30); b) <meist im Perfekt) mit etw. im 98* 1555
Koppelung Zusammenhang stehen; gleichzeitig stattfinden, auftreten o. ä.: die medikamentöse Behandlung ist mit psychologischer Betreuung gekoppelt; Fragen wie die. ob Geisteskrankheiten und Körperbaumerkmale gekoppelt sind (Gehlen. Zeitalter 24). 3. (Sprachw.) (einzelne Wörter) durch Bindestriche verbinden. 4. (Seew.) den Standort eines Schiffes berechnen, indem man auf einer Seekarte die zurück- gelegte Distanz einträgt; <Abl.>: Koppelung: tKopplung. koppen ['kapn] <sw. V.; hat) [spätmhd. koppen = speien] (Fachspr.): (von Pferden) geräuschvoll Luft schlucken. Köpper [kcepcl. der. -s. - (landsch.): svw. tKopfsprung; koppheister [kop hajstßl <Adv> [1. Bestandteil: niederd. Kopp = Kopf. 2. Bestandteil viell. zu mhd. heistieren (< afrz. haster) = eilen) (nordd.): kopfüber: k. ins Wasser springen; k. schießen (einen Purzelbaum schlagen); Auf einer Chaussee, neben dereine der langbeinigen Maschinen an einem Hindernis k. gegangen war (draufgegangen war; Spiegel 11. 1978. 148). Kopplung, Koppelung [koptaHunh die; -. -en: das Koppeln (1-4); das Gekoppeltsein; <Zus.:> Kopplungsgeschäft, das (Wirtsch.): Geschäft, bei dem der Käufer eine Ware nur bekommt, wenn er gleichzeitig noch eine andere kauft; Kopplungsmanöver, das: svw. t Koppelmanöver. Kopra [ko:pral. die; - [port. copra < tamil. (Eingebore- nenspr. des südl. Indiens) khopra): zerkleinertesu. getrocknetes Mark der Kokosnuß. Koprämie [kopre'mi:]. die; -. -n [...i.an: zu griech. köpros = Kot.Schmutzu.halma = Blut) (Med.): Selbstvergiftung des Körpers durch langdauernde Verstopfung. Koprfisenz.die; - [engl, copresence] (Sprachw.): gemeinsames, gleichzeitiges Auftreten sprachlicher Elemente. Koproduktion, die; -, -en [engl, coproduction]: a) in Gemein- schaftsarbeit produzierter Film od. Fernsehsendung: eine deutsch-italienische K.; b) svw. tGemeinschaftsproduktion (a): der neue Wankelmotor ist eine K. von Peugeot und Citroen; Koproduzent, der; -en. -en: jmd,. der mit jmd. anderem zusammen einen Film, eine Fernsehsendung o.a. produziert; koproduzieren <sw. V.; hat): einen Film, eine Fernsehsendung in Gemeinschaftsarbeit produzieren. koprogen [kopro'ge.n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. köpros = Kot, Schmutz u. t-gen) (Med.): vom Kot stammend, durch Kot verursacht (z. B. Infektionen); Koprolalie [...la'li:]. die; - [zu griech. laliä = Geschwätz. Rede] (Psych.): abartige Neigung zum Aussprechen unanständiger, obszöner Wörter (meist aus dem analen Bereich); Koprolith [.. ii:t. auch: ...litl. der; -s od. -en. -e[n] [t-lith]: 1. (Med.) svw. tEnterolith. 2. (Geol.) versteinerter Kot von urwelh liehen Tieren; Koprom [ko'prorm]. das; -s. -e [zu griech. köpros = Kot. Schmutz) (Med.): scheinbare Geschwulst im Darm in Form von verhärtetem Kot; koprophag fkopro- fa:k] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. phageln = essen, fressen). 1. (Biol.) sich von Mist. Kot ernährend. 2. (Psych.) kotessend (aus einer krankhaften Neigung her- aus); Koprophage [...Ta:ga]: 1. der; -n. -n (Biol.): Tier, das sich von Exkrementen ernährt. 2. der u. die; -n. -n (Med., Psych.): jmd.. der aus einer krankhaften Neigung heraus Kot ißt; Koprophagie [...fa'gi:]. die; - (Med.. Psych.): Kotessen (aus krankhafter Neigung); Koprophilie [...fi'li:]. die; - [zu griech. philia = Liebe. (Zu)neigung): (Med.. Psych.) starkes Ikrankhaftes 1 Interesse an /den eigenen] Exkrementen; Koorootidbiz.d\e\ - [tPhobie]: (Med., Psych.) [krankhafte] Angst vor der Berührung von Fäkalien, oft auch Angst vor Schmutz od. Ansteckung; Koprostsse, die; -, -n [tStase] (Med.): schwere Verstopfung. Kops [kops]. der; -es. -e [engl. cop. eigtl. = Spitze, oberer Teil) (Textilw.): Spule. Spindel mit aufgewickeltem Garn. Kopte ['kDptal. der; -n. -n [arab. Qubjly. qibjiy < griech. Aigyptios = Ägypter): Angehöriger der christlichen Kirche Ägyptens; koptisch ['koptiÜ <Adj.; o. Steig.); Koptologe [kopto...]. der; -n. -n IT-löge): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Koptologie; Koptologfc,die; - [t -logie): Wissenschaft von der koptischen Sprache u. Literatur. Kopula [ko:pula], die; -. -s u. ...lae [...Je; lat. cöpula = Band]: 1. (Biol.) svw. tKopulation (1). 2.a) (Logik) das Glied, das Subjekt u. Prädikat zu einer Aussage verbindet; b) (Sprachw.) Verbform, die die Verbindung zwischen Subjekt u. Prädikativ (Prädikatsnomen) herstellt; Kopulation [kopula'tßio:n]. die; -. -en [lat. cöpulätio. zu: cöpuläre. tkopulieren]: 1. (Biol.) svw. tBegattung. 2. (Gartenbau) Veredlung von Pflanzen, bei der ein schräggeschnittenes Edelreis genau auf die Unterlage gepaßt wird. 3. svw. t Koitus. 4. (veraltet, noch landsch.) Trauung; kopulativ [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [spätlat. cöpuläfivus] (Sprachw.): verbindend, aneinanderreihend: „und" ist eine -e Konjunktion; <Zus.:)Kopulativkonipo6itunivdas. <Abl.:) Kopulativuni [...ti.vom]. das; -s. ...va (Sprachw.): Kompositum aus zwei gleichwertigen Wörtern; Additionswort (z. B. taubstumm); kopulieren [...li:ren] <sw. V.; hat) [lat. cöpuläre = eng verbinden]: 1. (Biol.) svw. tbegatten (b). 2. (Gartenbau) Pflanzen durch Kopulation (2) veredeln. 3. svw. tkoitieren: so wird auf der ganzen Welt in jedem Augenblick des Tages hundertmillionenfach kopuliert (Chotjewitz. Friede 25). 4. (veraltet, noch landsch.) trauen, ehelich verbinden. 5. (Sprachw.) [mit einem Bindewort/ verbinden: Jeder sprachliche Effekt aber geht verloren, kopuliert man wie Gaiser: „und ich merkte schnell ..." (Deschner. Talente 61); <Abl.:> Kopulkrung. die: -. -en: seltener für tKopulation (4): Weil niemand zugegen war. der sie hätte trauen können, besorgte der Bräutigam selbst die K. (Fussenegger. Haus 14). kor [ko:g]: tküren, kiesen. Kör- (kören): -bestmmung, die: Bestimmung für das Kören von Zuchttieren; -gesetz, das: vgl. ^bestimmung; -hengst, der: zur Zucht ausgewählter Hengst; -kommission. die; -Ordnung, die: Zusammenfassung aller Körbestimmungen; -zeit, die: Zeit, in der gekört wird. Korah [ko:ra; nach dem in 4. Mos. 16. 1 ff. genannten Enkel des Levi Korah (hebr. qorar)). der sich mit anderen gegen Moses stellte] in der Fügung eine Rotte K. (bil- dungsspr. veraltet: zügellose Horde). Koralle [ko'rato]. die; -. -n [mhd. koral(le) < afrz. coral < lat. coralKDum < griech. korällionl: 1. in tropischen Meeren meist in Kolonien lebendes, festsitzendes Hohltier mit einem verzweigten Kalkgerüst: -n fischen; aus den Skeletten der -n bilden sich Riffe. 2. Schmuck aus dem Kalkgerüst der Koralle (1): eine Kette. Brosche aus [geschliffenen] -n; korkten <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (nur attr.) aus Korallen (2) bestehend. 2. svw. t korallenrot. kor^Jlen-, Korallen-:-bank, die < PI ...bänke):]Bank (3 b)aus versteinerten Skeletten von Korallen; -bäumchen, das: als Topfpflanze kultivierter, baumartig wachsender Strauch mit weißen Blüten u. kirschgroßen, roten od. orangefarbenen Beeren; -bauten <PI.>: aus versteinerten Korallenkolonien entstandene wallartige Gebilde; -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. ^rot; -fisch, der: in Korallenriffen lebender, sehr farbenprächtiger kleiner Fisch, der auch in Aauarien gehalten wird; -fischer, der: jmd.. der die versteinerten Kalkgerüste von Korallen für die Verarbeitung zu Schmuck aus dem Meer holt, dazu: -fischerei, die; -; -Insel, die: große, eine Insel bildende Korallenbank; -kette, die: Halskette aus Korallen (2); -kirsche, die: svw. Nbäumchen; -mund, der (dichter, veraltet): korallenroter Mund; Mrtter, die: Giftschlange mit schwarzgelbroter Zeichnung; -pilz, der: svw. tZiegenbart; M-iffT, das: vgl. ^bank; ^rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von matter, gelbroter Farbe; -schlänge, die: vgl. ^otter; -schmück, der: Schmuck aus Korallen (2); -Strauch, der: vgl. -bäumchen; -tier, das (Biol.): im Meer lebendes, in vielen Arten vorkommendes Hohltier. Korallin [korali:n], das; -s: roter Farbstoff für Lackfarben. koram [ko:ram] in der Wendung jmdn. k. nehmen (veraltet; jmdn. scharf tadeln; lat. cöram = vor aller Augen, öffentlich; vgl. coram publico); koramieren [kora'mi.ran] <sw. V.; hat) (veraltet): zur Rede stellen, zurechtweisen. Koran [ko'ra:n. auch: ko:ra(:)n]. der; -s. -e [arab. qur'än = Lesung]: 1. <o. PI.) Gesamtheit der Offenbarungen des Propheten Mohammed, das heilige Buch des Islams: den K. auslegen, übersetzen. 2. Buch. Exemplar, das die heiligen Schriften des Islams enthält: ein alter, kostbarer K. Koran-: -auslegung, die: svw. tTefsir; -kapitel, das: svw. tSure; -§chule, die: Schule, in der der Koran gelesen u. ausgelegt wird. Korb Oorp], der; -[e]s. Körbe [karte; 1 a. mhd. korp. ahd. chorp.wahrsch. < lat.corbis = Korb.urspr. = Geflochtenes; 4: nimmt darauf Bezug, daß in früheren Zeiten Frauen gelegentlich ihren Liebhaber zu sich in einem Korb hochziehen ließen; war der Liebhaber ungebeten oder nicht genehm, bekam er einen Korb mit brüchigem Boden, durch den er auf die Erde zurückfiel, oder man ließ den Korb in halber Höhe hängen, um den Liebhaber dem Gespött preiszugeben; 5: LÜ von engl, basket]: l.a) <Vkl. tKörb- 1556
Kork- eben) aus biegsamem / von Pflanzen stammendem J Material geflochtener, meist offener Behälter (mit Griffen, Henkeln o.a.): ein großer, bemalter K.; ein K. aus Weide. Draht; Körbe flechten; zwei Körbe mit Eiern; ein ganzer K. Äpfel; ein K. volller] Kartoffeln; die Wäsche in einen K. legen; das Baby liegt in seinem Körbchen; der Hund hat im Flur einen K. (als Schlafplatz); R husch, husch ins Körbchen (fam.; schnell ins Bett); b) einem Korb (1 a) ähnlicher Behälter als Malieinheit für gefangenen Fisch: der Fischdampfer löschte 9000 K. Fisch. 4000 K. Seelachs und 5000 K. Kabeljau; c) <o. PI.) svw. TKorbgeflecht: Gartenmöbel aus K.; d) (Fachspr.) svw. tFaschine. 2.a) kurz für t Förderkorb; b) Gondel an einem Fesselballon o.a. 3. (Sport) a) (Basketball) am Spielbrett aufgehängter Eisenring mit einem Netz: auf den K. schießen, werfen; b) (Korbball) an einem Ständer befestigter Eisenring mit einem Netz: c) (Basketball, Korbball) Treffer, bei dem der Ball durch den Ring des Korbes (3 a, b) geworfen werden muß: einen K. schießen, erzielen; er schoß drei Körbe hintereinander; d) (Fechten) a) Gesichtsschutz; ß) Handschutz am Degen u. ä.; Glocke (6). 4. ablehnende Antwort auf ein Angebot, einen [Heirats jantrag: einen K. bekommen; als er sie zum Tanzen aufforderte, holte er sich einen K.; die F.D.P. gab der CDU in den Koalitionsverhandlungen einen K. 5. (bes. Dipl.) Gruppe, Kategorie, Reihe: K. 3 der KSZE-Konferenz von Helsinki enthält die Zusammenarbeit im humanitären Bereich. korb-, KQrb-: -ball, der <o. PL): nur von Frauen zwischen zwei Mannschaften ausgetragenes Ballspiel, bei dem der Ball nach bestimmten Regeln in den gegnerischen Korb (3 b) geworfen werden muß: K. spielen, dazu: -ballspiel, das; -bkitler, der (Bot.): Vertreter einer Pflanzenfamilie mit vielen als Kräuter od. Stauden wachsenden Arten, deren Blütenstände als Köpfchen (3) od. Körbchen (3) ausgebildet sind; Komposite; -deckel, der; -(lasche, die: von einem Korbgeflecht umhüllte Flasche; -flechter, der: svw. t ^machen ^flechterei [-fUxjto'r^j]. die: svw. t^macherei; ^ae- flecht, das: Flechtwerk, Geflecht aus Weidenzweigen, Binsen, Rohr, Holzspänen o. ä.; -kindenvagen, der: Kinderwagen aus Korbgeflecht; -leger, der (Basketball): in unmittelbarer Nähe des Korbes (3 a) aus dem Lauf heraus ausgeführter Wurf auf den Korb; -macher, der: Handwerker, der Korbwaren herstellt (Berufsbez.); -macherei [-maxa'raj]. die; -. -en: Betrieb, in dem Korbwaren hergestellt werden; -möbel, das <meist Pl.>: Möbelstück aus Korbgeflecht; -räum, der (Korbball): um den Korb (3 b) gezogener Kreis; -säbel, der: Säbel mit Korb (2 d.ß; z. B. Pallasch); -sessel, der: vgl. ^möbel; -stuhl, der: vgl. ^möbel; -tisch, der: vgl. MTiöbel; -wächterin, die (Korbball): Spielerin, die im Korbraum steht u. den auf den Korb (3 b) geworfenen Ball abzuwehren versucht; -wagen, der: svw. T^k inderwagen; ^ware. die (meist Pl.>: Gegenstand aus Korbgeflecht; Flechtware; ^weide. die: Weide, deren biegsame Zweige zu Korbwaren verarbeitet werden; -weise <Adv.>: in Körben [verpackt]: die Erdbeeren werden k. verkauft; (seltener auch attr.:> -r Verkauf; ^wurf. der (Basketball. Korbball): das Werfen des Balles auf den Korb (3 a. b). Körbchen [koenxpm], das; -s, -: 1. TKorb (1 a). 2. Cup (2). 3. (Bot.) Blütenstand, bei dem viele Blüten auf einer Scheibe nebeneinandersitzen: Korber [korbe], der; -s, - (Schweiz.): Korbmacher; körbeweise ['karte-] <Adv.>: in großer, in Körben gemessener Menge: wir haben k. Pilze ge(linden. Kord frort], der; -[e]s. (Arten:) -e [engl, cord = Schnur; gerippter Stoff < frz. corde. t Kordel]: l.a) strapazierfähiges, geripptes [Baumwolljgewebe: den Sessel mit K. beziehen; b) kurz für t Kordsamt: eine Hose aus K. 2. (Fachspr.) loses Gewebe aus sehr reißfestem Garn, das als Einlage in [ Auto [reifen, Keilriemen o.a. verwendet wird. KQrd-: -anzug, der: Anzug aus Kord (1); -beziig, der: Bezug aus Kord (1); -einläse, die: Einlage aus Kord (2); -hemd, das; -hose, die; Macke, die; -ieans <P1.>; -rock, der; -samt, der: Kordstoff, bei dem die aufgeschnittenen Rippen eine samtige Oberfläche bilden; -schuh, der; -stofT, der: svw.TKord(l). Korde [karda], die; -. -n [mhd. korde = Seil. Schnur < lat. corda. chorda. tChorda] (veraltet): schnurartiger Be- satz; Kordel [kordl], die; -. -n [spätmhd. kordel (mniederd. kordeel) < frz. cordeile = kurzes Seil. Vkl. von: corde = Seil. Schnur < lat. corda. chorda. TChorda]: 1. <Vkl. tKördeichen) a) aus mehreren Fäden zusammengedrehte. dicke, runde Schnur: Es gab hohe Mützen, welche mit ... -n. Sternen oder sonstwas (Zwerenz. Kopf 62); er ist über die K. seines Hausmantels gestolpert (Brand. Gangster 69); b) (landsch.) Bindfaden, Schnur: hast du mal ein Stück K.? 2. (österr.) svw. tKorde; Kördeichen [kcerdJ9dn]. das; -s. -: tKordel (1); KQrdelpatent, das; -s. -e (ugs.): behelfsmäßige Reparatur [mit einer Kordel/. kordial Oor'dia.l] <Adj.) [frz. cordial < mlat. cordialis. zu lat. cor (Gen.: cordis) = Herz] (veraltet): herzlich, freundlich: auf -em Fuß mit jmdm. stehen; unsere Beziehungen ... waren nie sehr k. (Habe. Namen 12); Kordialität DcDrdiali'te:t]. die; - (veraltet): Herzlicfikeit. Freundlichkeit. kontieren Oor'di:rdn] <sw. V.; hat) [zu tKorde] (Fachspr.): zur besseren Handhabung vertiefte Muster in glatte Griffe von Werkzeugen einarbeiten; <Zus.:> Kordfcrmaschine. die; Kordit Oor'di:t. auch: ...dit]. der; -s [engl, cordite, zu: cord = Schnur < frz. corde. t Kordel] (Chemie): Treibmittel für Geschosse in Form einer Schnur; Kordon ÜCDr'dö:. österr.: kordom], der; -s. -s. österr.: -e [...do:nd; frz. cordon. eigtl. = Seil; Reihe, zu: corde, t Kordel]: 1. (bil- dungsspr.) polizeiliche od. militärische Absperrung, Postenkette: ein K. drängte die Demonstranten ab; Und so schirmt ein K. von Flugzeugen. Zerstörern und Minensuchern ... die Stelle im weiten Umkreis ab (MM 20. 2. 66. 3); einen K. bilden, ziehen; den K. durchbrechen. 2. Ordensband für höchste Orden. 3. (Gartenbau) svw. t Schnurbaum; Kor- donettseide Oordo'net-], die; - [zu frz. cordonnet. Vkl. von: cordon. tKordon] (Handarb.): schnurartig gedrehtes Handarbeitsgarn. Korduan [kardijan]. das; -s. Kijrduanleder, das; -s [mhd. corduwän, kurdewän < afrz. corduan = Leder. Schuhwerk, zu: Cordouel = frz. Name der span. Stadt Cördoba]: feines, weiches Ziegen- od. Schafleder (früher bes. als Bucheinband verwendet). Köre [ko.ral. die; -, -n [griech. köre = Mädchen] (Kunst- wiss.): bekleidete Mädchenstatue in der altgriechischen Kunst. Vgl. Koros. Koreferat usw.: tKorreferat usw. Koregisseur, der; -s, -e: jmd.,der mit einem anderen zusammen Regie führt. kören [ko.ren] <sw. V.; hat) [niederd. Form von tkürenl (Fachspr.): männliche Haustiere nach bestimmten Kriterien zur Zucht auswählen. Vgl. Kör-. Koriander [ko'riandß]. der; -s, - [lat. coriandrum < griech. koriandron. zu: köris = Wanze (nach dem Geruch)]: a) in den Mittelmeerländern wachsende, krautige Pflanze mit weißen Doldenblüten u. kugeligen Samen; b) als Gewürz u. Heilmittel verwendeter Samen des Korianders (a); <Zus.:> Korfynderöl. das: aus den Samen des Korianders gewonnenes Öl; Korlandoli Dcoriandoli]. das; -[s]. - [ital. coriandoli. eigtl. = Korianderkörner] (österr.): svw. TKonfetti. Korinthe [konnte], die; -. -n [frz. raisin de Corinthe. nach der griechischen Stadt Korinth]: kleine, dunkle, kernlose Rosine: ein Kuchen mit -n. Korjnthen-: ^brot. das: feines Hefebrot mit Korinthen; -kak- ker, der (derb abwertend): kleinlicher, pedantischer Mensch, dazu: -kackerei [...kakd'raj]. die; -. korjnihisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [nach der griech. Stadt Korinth] (Kunstwiss.): die [Kunst der] Korinther betreffend: -e Säule (altgriechische, sehr schlanke Säule mit einem aus Akanthusblättern gebildeten Kapitell). Kork [kork], der; - [e]s. -e [niederl. kurk < span. corcho < lat.cortex = Baumrinde]: 1. aus der Rinde der Korkeiche gewonnenes, [hell[braunes, sehr leichtes, auf Wasser schwimmendes Material, das zum Verschließen von Flaschen o. ä. u. als Isoliermaterial verwendet wird: ein Flaschenverschluß. Schuhsohlen aus K.; etw. mit K. isolieren. 2. (landsch.) svw. tKorken: Ich werde den K. ziehen und die Flasche heraulbringen (Remarque. Triomphe 69); nach Entfernung des -es (Hauptmann. Thiel 9). Kork- (vgl. auch: Korken-): -bäum,der: vgl. -eiche; -brand, der: eingebrannter Stempel auf dem Korken einer Weinflasche; -clog,der: vgl. - schuh; -eiche, die: im Mittelmeergebiet wachsende immergrüne Eiche, deren dicke Rinde Kork (1) liefert; -geld, das: svw. t Korkengeld; -gürtel, der: Schwimmgürtel aus Kork (1); -holz, das: leichtes, ähnliche Eigenschaften wie Kork (1) besitzendes Holz; -mehl, das: als Isoliermaterial verwendeter, gemahlener Kork (1); ^platte, die: die Decke mit -n isolieren; -rinde, die: Rinde der Korkeiche; -schuh, der: Schuh mit einer Korksohle; -sohle. 1557
korken die: Schuhsohle aus Kork (1); --stein, der: leichtes Baumaterialaus Korkmehl u. Bindemitteln: ^weste.die: vgl. ^gürtel; ^zieher. der (landsch.): svw. tKorkenzieher, dazu: -zieher- hose, die: svw. tKorkenzieherhose, -zieherlocke, die: svw. t Korkenzieherlocke. 'korken [korkn] <sw. V.; hat) (selten): a) mit einem Korken verschließen: b) entkorken: ^korken [-] <Adj.; o. Steig.; nurattr.): aus Kork: Korken [-], der; -s, -: Flaschenverschluß aus Kork [od. Plastik]: der K. sitzt fest, ist in der Rasche steckengeblieben; die K. der Sektflaschen knallen lassen; den K. herausziehen, abbrechen; der Wein schmeckt nach [dem] K.; * einen K. abschieBen/steigen lassen (etw. Unpassendes sagen, tun: einen Fauxpas begehen: nach dem Sekt- korken, den man üblicherweise aus Rücksicht auf seine Umgebung nicht knallen läßt). Korken- (vgl. auch: Kork-): -geld, das (veraltend): Geld, Gebühr, die man dem Wirt zahlen muß, wenn man im Gasthaus seinen eigenen Wein trinkt: ^zieher, der: Gerät zum Herausziehen des Korkens aus einer Flasche mit einem spitzen, spiralig geformten Teil, das in den Korken hineingedreht wird, dazu: ^zieherhose, die (ugs.): Hose mit zu langen Beinen, die sich in Querfalten legen, ^zieherlocke, die: eng gedrehte Locke aus einer langen Haarsträhne, ^zieher- schwanz, der: ein Schwein mit K. kQrkig <Adj.; Steig, ungebr.): nach Kork schmeckend: der Wein ist, schmeckt k. Kormophyt De>rmofy:t]. der; -en. -en (meist PI.) [zu griech. kormös = Stamm u. phytön = Pflanze) (Biol.): in Wurzel. Stengelu. Blätter gegliederte Farn- od. Samenpflanze (Ggs.: Thallophyt). Vgl. Kormus. Kormoran Üe>rmo'ra:n], der; -s, -e [frz. cormoran < afrz. cormare(n)g, corp mareng. eigtl. = Meerrabe < spätlat. corvus marinus): dem Pelikan ähnlicher, meist schwarzgrüner Schwimmvogel mit metallisch glänzenden Federn. Kormus [kormusl. der; - [zu griech. kormös = Stamm) (Biol.): Organismus der Kormophyten (Ggs.: Thallus). 'Korn [kornl,das; -[eis, Körner I'kcemB] u. (Getreidearten:) -e [mhd., ahd. kom, urspr. = samenartige Frucht von Pflanzen, dann die des Getreides): 1. <P1. Kömer; Vkl. t Kömchen) kleine, rundliche Frucht mit fester Schale: Samenkorn: die Kömer des Weizens; das K. vom Mais; Kömer mahlen, aufschütten; den Tauben Körner in den Schlag streuen. 2. <P1. -e. selten) [Brotjgetreide, bes. Roggen: reifes, halbhohes, goldenes K.; das K. steht gut. schlecht, hoch, wächst aus; K. anbauen; das K. mähen, binden, einfahren, einbringen, dreschen; quer durch das K. (Getreidefeld) gehen. 3. <P1. Körner; Vkl. tKömchen) [sehr/ kleines, festes Teilchen in Form eines Korns: einige Kömer Salz; der Hagel fiel in dicken Körnern. 4.a) (Fot.) a) <o. PI.) Struktur einer fotografischen Schicht, die durch ihre [bei Vergrößerung eines fotografischen Bildes sichtbar werdenden I Teilchen aus metallischem Silber von unterschiedlicher Größe bestimmt wird: ß) <P1. Kömer) einzelnes Teilchen des Korns (4 a, a); b) (Geol.) Struktur des Gesteins auf Grund der Größe u. Anordnung der einzelnen Gesteinsteilchen: Kalkstein .... so mannigfaltig im K.. wie ihn kein anderes Land der Erde bringt (Bild. Kunst I, 71); Marmor von feinem K.; c) (Fachspr.) Oberflächenbeschaffenheit eines bestimmten Materials: das feine K. des Papiers fühlen. 5. <P1. -e> als Teil des Visiers auf dem Laufeiner Handfeuerwaffe kurz vor der Mündung befindliche, kleinere Erhöhung, die man beim Zielen mit der Kimme optisch in eine Linie bringt: Kimme und K.; ein Wild aufs K. nehmen (anvisieren: zielen): gestrichenfes) K. nehmen (Fachspr.; Kimme u. Korn beim Zielen optisch exakt genau auf eine Linie bringen)', mit gestrichenem K.; über Kimme und K. visieren; *etw. aufsK. nehmen (ugs.; etw. angriffslustig, kritisch analysieren: gegen etw. polemisieren): Mißstände in der Fabrik aufs K. nehmen; imdn. aufs K. nehmen (ugs.; jmdn. mit bestimmter [feindlicher] Absicht ständig beobachten). 6. <P1. -e> (Münzk. veraltend) Feingewicht einer Münze: vgl. Schrot (3); ^Kom [-). der; -[e)s, - (ugs.): kurz für tKombranntwein: Fräulein, drei K. (drei Gläschen Korn) bitte!; einen K. trinken. kprn-, Korn- (vgl. auch: Kömer-): -Öhre, die: Ähre bestimmter Getreidearten, dazu: -ährenverband, der (Med.): Verband, dessen kreuzförmig übereinander gelegte Lagen an das Aussehen einer Kornähre erinnern: ^bkime, die: Blume mit azurblauen Bluten, die vor allem auf Getreidefeldern u. Feldrainen wächst, dazu: ^bknmenblau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): leuchtendblau (wie die Kornblume): ein -es Kleid; U k. (salopp; sehr betrunken) sein; ^brand, der: Brand (5 b), der das Getreide befällt: ^branntwein, der: klarer Schnaps, der aus Getreide gewonnen wird: -brot, das (südd.. Osten-.): Roggenbrot, -ernte,die;-faule,die: svw. t^brand; -feW, das: svw. t Getreidefeld; -große, die: Größe der in einem bestimmten Material vorhandenen Teilchen: -haus, das (veraltet): svw. tGetreidesilo; -käfer, der: winziger schwarzbrauner Käfer, der in Getreidesilos lebt u. dessen Larven Getreidekörner von innen ausfressen: -kammer, die: svw. tGetreidekammer; -krebs, der (landsch.): svw. Nkä- fer; -motte, die: svw. t Getreidemotte; -rade, die: meterhohe Blume mit violetten Blüten u. giftigen schwarzen Samen, die vor allem auj Getreidefeldern u. Feldrainen wächst: ^reu- ter, der (landsch.): svw. t-käier, -rose, die (landsch.): svw. tKlatschmohn; -rüfller, der (landsch.): svw. t^käfer; -schnaps, der svw. Nbranntwein; ^silo, der, auch: das: svw. tGetreidesilo; -Speicher, der: svw. tGetreidesilo; -wurm, der: Schwarzer K. (svw. Nkäfer); Weißer K. (svw. t^motte). Körnchen [koern<pn]. das; -s. -: TKom (1. 3); Körndlbauer [koemdj-l.der; -n (selten: -s). -n (österr.): Bauer, der vorwiegend Getreide anbaut: vgl. Hörndlbauer. Kornea: tCornea; korneal Dornea:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): die Cornea betreffend, zu ihr gehörend: Kor- neglkontaktschale, die; -v -n (DDR): durchsichtiges, schalenartiges Plättchen aus Plastik, das auf dem vorderen Augapfel aufliegt. Jedoch nur die Hornhaut bedeckt. Korneikirsche Oor'ne:l-], die; -. -n [mhd. churnilobaum. ahd. cumilbaum < mlat. comiola. zu lat. comum. cornus = Kömelkirschbaum): wertvolles Holz liefernder Strauch od. Baum, der gelb blüht u. rote, leicht säuerliche, eßbare Steinfrüchte trägt: Herlitze: Kornelle [kor'neb], die; -. -n [frz. Corneille < mlat. comiola): svw. tKorneikirsche. körnen [kcerran] <sw. V.; hat) [2: mhd. körnen): l.a) in Körner zerkleinern: Schlacke k.; b) <meist 2. Part.) körnig machen: gekörnte Fleischbrühe (körniger Extrakt aus Fleischbrühe): die gekörnte (rauhe) Seite der Pappe. 2. svw. tankörnen (1). 3. svw. tankörnen (2). Korner: t Corner (2). 'Körner [koemB], der, -s, - [zu tkörnen (3)): spitzer Stift aus Stahl, mit dem man auf Metallflächen kleine Markierungspunkte für zu bohrende Löcher einschlägt: Körner: PI. von tKom. Körner- (vgl. auch: kom-, Kom-): -fresser, der: Vogel, der sich hauptsächlich von Körnern ernährt: -frudit, die: a) einzelne Frucht von Getreide, Hülsen- u. Ölfrüchten: b) Getreide, Hülsen- u. Ölfrucht: -ftitter, das: aus Körnern bestehendes Futter für Tiere. 'Kornett [körnet], der; -[e]s, -e u. -s [frz. (le) corneae, zu: (la) comette = Standarte, zu: corne = Horn; wohl nach der Form] (bist.): svw. tFähnrich (1 b); ^Kornett [-), das; -[eis. -e u. -s [frz. cornet. zu: come < lat. comu = Horn): kleines Horn (3) [in Sopranlage] mit Ventilen: <Abl.:> Kornettist [körne' tist). der; -en. -en: jmd.. der [berufsmäßig] Kornett spielt. körnig ['kcernKj] <Adj.) [zu t'Kom): a) (nicht adv.) aus kleinen Teilchen. Körnern bestehend, zusammengesetzt: -er Sand; Reis k. (nicht breiig) kochen; b) eine rauhe Oberfläche aufweisend: das Gestein fühlt sich k. an; die Emulsion dieses Filmes ist stark k.; -körnig [-kcemic] in Zusb.. z. B. feinkörnig; Kernigkeit, die (Fot.): Beschaffenheit des Korns (4a. ü); Körnung, die: a) (Geol.) svw. tKom (4b); b) (Fachspr.) das Körnen (1); c) (Jägerspr.) a) svw. tKirrung; ß) Futterplatz mit Körnerfutter. Koroi: PI. von tKoros. Korolla [ko'rola], Korolle [...b], die; -. ...Uen [lat. corölla. Vkl. von: coröna. tKorona) (Bot): Gesamtheit der Blütenblätter einer Blüte: Korollar [koro'la:?]. das; -s. -e. Korolla- rium [...la:riom]. das: -s. ...ien [...Jan; lat. coröllärium = Zusatz, eigtl. = Kränzchen] (Logik): Satz, der selbstverständlich aus einem bewiesenen Satz folgt: aus einem anderen Satz abgeleiteter, gefolgerter Satz: Korolle: t Korolla. Koromandeholz [koro'mandl-l.das; -es. ...hölzer [nach dem Küstenstrich an der Ostküste Vorderindiens]: glänzendschwarzes, ebenholzartiges Holz der Dattelpflaume. Korona [ko'ro:na]. die:-....nen [lat. coröna = Kranz. Krone < griech. korone = Ring]: 1. (Astron.) (bei totaler Sonnenfinsternis sichtbarer) Strahlenkranz der Sonne. 2. (ugs.) a) Gruppe, Ansammlung von [jüngeren] Menschen, die ge- 1558
Körperschaft meinsam erw. unternehmen; fröhliche Schar: die ganze K. zog von einer Wirtschaft in die andere; in der K. macht das viel mehr Spaß: Ü eine ständig zeternde K. von Kleinvögeln (Lorenz. Verhalten 1.250): b) (abwertend veraltend) Gruppe randalierender o.a. Jugendlicher. Horde: diese K. machte sich überall breit; koronar [koro'na:?] <Adj.; o. Steig.) Hat. coronähus = zum Kranz gehörende 214 den Herzkranzgefälien gehörend, sie betreffend. Koronar- (Med.): -gefäß, das (meist Pl.>: svw. tHerzkranz- gefäß: seine -e sind schlecht durchblutet; -Infarkt, der: svw. tHerzinfarkt; -Insuffizienz, die: svw. tHerzinsuffizienz; -Sklerose, die: Verkalkung der Herzkranzgefä/Je. Koronis [ko'ro:nisl. die; -. ...ides [...nide.s; griech. korönis. eigtl. = das Gekriimmtel (Sprachw.): Zeichen in Form eines Häkchens, das im Altgriechischen die Zusammenziehung zweier Wörter anzeigt: Koronograph [korono'gra:f|. der; -en. -en [zu tKorona (1) u. t-graphl (Astron.): Instrument zur Beobachtung der Korona (1) außerhalb einer Sonnenfinsternis (bei vollem Sonnenlicht). Kon» ['ko:n>sl. der: -. Koroi (ko:n2y; griech. köros = Knabe. Jüngling] (Kunstwiss.): nackte Jünglingsstatue in der altgriechischen Kunst. Vgl. Köre. Körper ['kcerpcl. der; -s. - [mhd. körper, korper < lat. corpus (Gen.: corporis) = Körper. Leib; Masse. Gesamtheit. Körperschaft]: 1. a)das. was (die Substanz) die Gestalt eines Menschen od. Tieres ausmacht: sein bewegungsloser K. lag auf der Straße: die Einheit von K. und Geist: b) äußere Erscheinung eines Menschen od. Tieres, Gestalt: ein schlanker, gedrungener, ausgemergelter, schöner, athletischer K.; der K. des Kranken war mit Geschwüren bedeckt; seinen K. pflegen, massieren lassen; eng am K. anliegende Kleider; sie bebte, flog. fror, zitterte am ganzen K.; sich am ganzen K. waschen; sie hatte nichts auf dem K. (war nackt): c) Organismus eines Lebewesens: der menschliche, tierische K. paßt sich den klimatischen Gegebenheiten an; ihr K. hat sich schnell auf die andere Nahrungumgestellt; sein K. befindet sich noch im Wachstum; seinen K. stählen, abhärten, durchtrainieren; d) Rumpf: Er hat lange Arme an seinem gedrungenen K. (Remarque, Obelisk 126); auf dem breiten K. saß ein viel zu kleiner Kopf (v. d. Grün. Irrlicht 20); ein Treffer auf dem K. (beim Fechten. Boxen). 2.a) (bildungsspr.) Gegenstand, den man sehen od. fühlen kann: ruhende, bewegte K.; denn Zeit sei nur eine durch das Vorhandensein von -n ermöglichte Ordnung (Th. Mann. Krull 313); b) (selten) größter, zusammenhängender, meist mittlerer Teil eines Gegenstandes, ohne die dazugehörigen dickeren od. dünneren Einzelteile: derK. dieser Geige hat keine gute Resonanz; die Kanne- lierung. die den K. der Säule ... aufteilt (Bild. Kunst I, 212). 3.a) (Chemie. Physik) begrenzte Menge eines bestimmten Stoffes: flüssige, feste K.; Luft ist ein gasförmiger K.; b) (Geom.) von allen Seiten durch gekrümmte od. ebene Flächen begrenztes Gebilde: Kugel. Kegel. Zylinder und andere K.; die Oberfläche, den Inhalt eines -s berechnen. 4. (Fachspr.) Dichte (2) eines bestimmten Stoffes: der Wein hat K. (ist nicht wäßrig): einer Farbe mehr K. geben (eine Farbe verdicken). 5. svw. tKörperschaft. körper-, Körper- ^au9dünstung, die: svw. t^geruch; -bau, der <o. PL>: Beschaffen/ieit des Körpers (1 b), dazu: -bautyp, der: svw. t Konstitutionstyp; -behaarung.die: alle Haare, die auf dem Körper (1 a) des Menschen mit Ausnahme des Kopfes wachsen; -beherrschung, die (bes. Sport. Tanz): Fähigkeit, den Körper {\a)bei bestimmten Bewegungsabläufen od. Figuren (6) mühelos / in harmonisch wirkender Weise] zu beherrschen; -behindert <Adj.; nicht adv.> (Amtsspr.): mit dauerndem körperlichem (a) Schaden, infolge eines Gebrechens, einer Verwundung od. Verletzung in seiner Fortbewegung, in der Erwerbstätigkeit behindert; <subst.:> -behinderte,der u. die (Amtsspr.); -behoiderung, die: (angeborener] dauernder körperlicher (a) Schaden; ~be- malung,die (Volkerk.); -beschädigte, dem. die (Amtsspr.): jmd.. der einen ldurch Verletzung o. ä. zugezogenen J körperlichen (a) Schaden hat; -beschaflenheit.die: svw. t Konstitution (1 b): -betont <Adj.; -er. -este>: die Figur (\) betonend: ein k. geschnittenes Kleid; -bewegung, die: a) svw. t Bewegung (1 a); b) bestimmter Bewegungsablauf; -bildung, die: svw. t Bodybuilding; -check, der (Eishockey): svw. t Bodycheck; -eigen <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (Bioi.): im Körper (1c) selbst entstanden (Ggs.: körperfremd): -e Stoffe; -erzieher, der (bes. DDR): svw. t Sportlehrer. -erziehung, die (bes. DDR): svw. t Leibeserziehung; -färbe, die (Fachspr.): a) Farbe, in der ein Körper (2a) bei Beleuchtung erscheint; b) svw. t Deckfarbe; ^forrn, die: -fremd <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (Bioi.): vom Körper (1 c) von außen aufgenommen (Ggs.: körpereigen): eine -e Substanz; -frische, die: körperliche (a) Sauberkeit; -fülle. die: ein Mann von gewaltiger K.; -funktion, die: gewisse Genußmittel beeinträchtigen die -en; -gerecht <Adj.; -er. -este>: den besonderen Formen u. Eigenarten des menschlichen Körpers (1 a) angepaßt: Die Form der Polster ... gewährleistet ein -es Sitzen (Wohnfibel 62); -geruch, der: [unangenehmer] Geruch des menschlichen Körpers da); -gewebe, das (Med.. Bioi.); -gewicht, das, dazu: - gewich ts- klasse, die (Sport): svw. tGewichtsklasse; -große, die; -haare <P1.>: svw. t-behaarung; -hälfte, die: seine linke K. war gelähmt; -haltung, die: Art u. Weise, wie jmd. sich bewegt, steht, geht od. sitzt: eine gelockerte K. annehmen; -hygiene, die: svw. t-pflege; -kontakt, der (Psych.): körperliche (a) Berührung [als Ausdruck einer besonderen Beziehung]: Säuglinge sind auf K. angewiesen; -kraft, die: svw. t Muskelkraft; -kreislauf, der (Med.): svw. t Blutkreislauf; -kultur, die: a) (veraltend) svw. Npflege; b) (bes. DDR) Gesamtheit aller Maßnahmen zur Erhaltung u. Förderung der Leibeserziehung; -kulturistüc, die (bes. DDR): svw. t Kulturistik; -länge, die; -los<Adj.; o. Steig.): a) ohne Körper (1 a, 2 a); immateriell; b) (Sport) ohne körperlichen (a) Einsatz spielend; -massage, die: -maße <P1.>: Maße des menschlichen Körpers; ^nah <Adj.>: eng am Körper (1 a) anliegend: Alle Anzeichen ... deuten darauf hin. daß die -e Linie ... modegültig bleiben wird (Hemenjoumal 2.1966. 52); -organ, das; -parade, die (Fechten): Körperbewegungen, durch die der Fechter Angriffen des Gegners ausweicht; -pflege, die: Pflege, insbes. Reinigung des menschlichen Körpers (1 a): moderne K.. dazu: -Pflegemittel, das <meist PI.): /kosmetisches] Mittel zur Pflege des Körpers (1 a); -puder, der: Puder, der zur Körperpflege verwendet wird; -reich <Adj.) (Fachspr.): (von Wein) viel Körper (4) besitzend; -saft, der <meist Pl.>: Flüssigkeit, die im Körper (1 c) enthalten ist; -schaden, der; -Schädigung, die; -Schlagader, die (Med.): svw. t Aorta; -schule, die (veraltet): Gymnastik; Freiübungen; -schwäche, die <o. Pl.>: körperliche Schwäche; -seife, die: milde Seife, die bes. für die Pflege des menschlichen Körpers (1 a) geeignet ist; -spiel, das (Sport): [bis an Regelwidrigkeiten grenzender] Einsatz des Körpers (1 a); -spräche, die: in Körperhaltung, -bewegung. Gestik, Mimik sich ausdrückende psychische Konstitution, Gestimmtheit; -spray, der od. das: svw. t Deodorantspray; -starke, die <o. Pl.>: körperliche (a) Stärke; -stelle, die: bestimmte Stelle od. Bereich des Körpers da); -Stellung, die: Stellung des Körpers da) bei sportlichen Übungen o.a.; -strafe, die: svw. tZüchtigung; -täuschung, die (Sport): eine Art Täuschungsmanöver, bei dem mit dem Körper eine bestimmte Laufrichtung angedeutet wird, um beim Gegner eine falsche Reaktion zu bewirken; ^teil, der: bestimmter Teil des Körpers (1 a); -temperatur, die: Temperatur im u. am Körper (1 c) bei Mensch u. Tier; -Verletzung, die (jur.): zu körperlichem Schaden führende Tätlichkeiten: schwere K.; Widerstand gegen die Staatsgewalt in Tateinheit mit K.; -Verstümmelung, die; -wärme, die: Wärme des Körpers (1 a. c); -zelle, die (Bioi.). körperhaft <Adj.; -er. -este>: real, gegenständlich [vorhanden]; greifbar: seine Gedanken erschienen ihm im Traum als -e Gebilde; körperlich <Adj.; o. Steig.) den Körper (1) betreffend; auf den Körper (1) bezogen: -e Ertüchtigung; -e Anstrengungen; schwere -e Arbeiten verrichten müssen; über -e Reize verfugen; in guter -er Verfassung sein; -e Gebrechen. Schäden; das Recht auf -e Unversehrtheit: eine geradezu -e Angst empfinden; die -e (geschlechtliche) Liebe. Vereinigung: die Beleidigung tat ihr k. weh; der alte Mann ist k. sehr schwach; k. (vorwiegend unter Aufwendung von Muskelkraft) hart arbeiten; jmdm. k. (im Hinblick auf die Körperkraft) unterlegen sein; jmdn. k. angreifen; sich k. gut entwickeln; <Abl.:> Körperlichkeit, die; -: a) das Körperhafte: Im Barock gewinnt die Architektur plastische" K. (Bild. Kunst I. 56); b) das Körperliche. das Sinnliche des Körpers: Obwohl er ... gesagt hat. daß für ihn Freundschaft nicht ohne K. existieren kann (Rocco [Übers.l. Schweine 45); die K. wurde neu entdeckt (Spiegel 37, 1977. 94); Körperschaft, die; -. -en (jur.): a) einem bestimmten Zweck dienender Zusammenschlu/J von Perso- 1559
körperschaftlich nen. der rechtspflichtig ist: eine gemeinnützige, religiöse, gewerkschaftliche K.; b) rechtsfähiger Verband, der hoheitliche Befugnisse hat: gesetzgebende -en; Gemeinden sind -en des öffentlichen Rechts; <Abl.:> körperschaftlich <Adj.; o. Steig.): a) eine Körperschaft betreffend: b) in Form einer Körperschaft: k. organisiert; <Zus.:> Kprpersdiaftesteuer, (Steuerw.:) KQrpersdiaftsteuer. die; -. -n: Steuer auf das Einkommen von Unternehmen u. [Kapitalgesellschaften. Korpora: PI. von f Corpus. Korporal [kDrpo'ra:l], der; -s. -e u. ...äle [älter frz. corporal. geb. nach: corps = Körper, zu: caporal < ital. caporale = Gefreiter, (älter:) (An)fiihrer, zu: capo = Haupt. Kopf, zu lat. caput = Kopf): 1. (veraltet) Unteroffizier. 2. (Schweiz.) niedrigster Unteroffiziersgrad: <Abl.:> Korporalschaft, die; -. -en (früher): kleinste Einfielt einer Kompanie für den inneren Dienst: <Zus.:> Korporalstock, der <P1. -stocke) (früher): Prügelstock des Korporals. Korporale [korpo'ra:te], das; -s. ...lien [...ljpn; kirchenlat. corporate, eigtl. = Leibtuch, zu lat corpus, t Körper) (kath. Kirche): weißes Tuch als Unterlage für Hostie u. Kelch in der Messe. Korporation [korpora'tßio:n). die; -. -en [frz. Corporation, engl. Corporation, zu lat. corporätum. 2. Part, von: corpo- räre = zum Körper machen, zu: corpus, tKörper) (bildungsspr.): 1. Körperschaft: städtische -en. 2. Studentenverbindung: <Zus. zu 1:> Korporationsrecht« das (jur.): das einer Körperschaft verliehene juristische Recht: korporativ [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): 1. a) die Korporation (1) betreffend, körperschaftlich: b) einheitlich: k. handeln. 2. die Korporation (2) betreffend: korporiert [...'ri:;t] <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.): einer Korporation (2) angehörend: er sprach vor -en Studenten; <subst.:> Korpo- rjerte, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (bildungsspr.): jmd.. der korporiert ist. Korps [ko:?l. das; - [ko:^(s)l. - Dco.^s; frz. corps < lat. corpus. tKörper): 1. (Milit.) größerer Truppenverband. 2. (bildungsspr.) eine [schlagende] studentische Verbindung. Vgl. diplomatisches Korps (tdiplomatisch). Korps-: -bmder, der (Studentenspr.): Mitglied des gleichen Korps (2); ^geist. der: a) (geh.) Gemeinschaftsgeist, wie er in einem Korps (2) herrscht: Hier verlangt der K. das offeneWortdesKameraden (Spiegel.6.1966.101); b)(geh.. meist abwertend) [elitäres] Standesbewußtsein [das den unbedingten Zusammenhalt von Mitgliedern höherer gesellschaftlicher Kreise fordert ]; -Student, der: Student, der Mitglied eines Korps (2) ist. korpulent [korpulent] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [lat. cor- pulentife. zu: corpus, tKörper): von rundlicher, vollschlanker Gestalt: wohlgenährt, füllig: ein -er Mann; sie ist ziemlich k.; Korpulenz [...lentß], die; -[lat. corpulentia): Beleibtheit: Wohlgenährtheit: er neigt zur K.; 'Korpus ['korpus). der; -, -se [lat. corpus, tKörper): 1. (ugs. scherzh.) menschlicher Körper: er legte seinen K. in die Sonne. 2. (bild. Kunst) Christusjigur am Kruzifix: Das steinerne Kreuz wurde zerschlagen, der wertvolle K. gestohlen (MM 6. 5. 75, 22). 3. <o. PI.) (Fachspr.) (bei Möbeln) das massive, hinsichtlich Holz od. Farbe einheitliche, die eigentliche Gestalt ausmachende Teil ohne die Einsatz teile (z. B. ohne Türen, Schubfächer). 4. (Schweiz.) Ladentisch: [Büro]möbel mit Fächern od. Schubladen, dessen Deckfläche als Ablage od. Arbeitstisch dient: ^Korpus [-). das; -. Korpora [korpora] [lat. corpus = Gesamtwerk, Sammlung, eigtl. = Körper): 1. (Sprachw.) Sammlung einer begrenzten Anzahl von Texten, Äußerungen o. ä. als Grundlage für sprachwissenschaftliche Untersuchungen: Auch diese Sprache wäre in einem K. zu dokumentieren (Deutsche Sprache 2, 1974. 77). 2. <o. PI.) (Musik) Klangkörper eines Musikinstruments, insbes. eines Saiteninstruments: ^Corpus [-), die; - (Druckw. veraltet): Schriftgrad von 10 Punkt: Garmond. Korpuskel [korposkl]. das; -s. -n, fachspr. auch: die; -, -n Dat. corpusculum. zu: corpus, tKörper) (Physik): kleinstes {atomares] Teilchen: korpuskular (korpuskular) <Adj.; o. Steig.) (Physik): 1. das Korpuskel, die Korpuskeln betreffend. 2. aus kleinsten Teilchen bestehend: <Zus.:> Korpuskularstrahlen <P1.) (Physik): Strahlung, die aus bewegten Korpuskeln besteht: Teilchenstrahlen (Ggs.: Wellenstrahlen); Korpuskulartheorie, die <o. PI.): Theorie, die davon ausgeht, daß das Licht aus Korpuskeln besteht. Korral Bora:!), der; -s, -e [span. corral): tFang]gehege für wilde Tiere. Pferch. Korrasion [kara'zio:n]. die; -. -en [zu lat. corräsum. 2. Part, von: corrädere = zusammenkratzenKGeol.): Abschiebung von Gesteinen durch Flugsand: Sandschliff. korreal Ekorea:!] <Adj.: o. Steig.; nicht adv.; [zu spätlat. correus = Mitschuldiger! (jur.): zusammen mit einem anderen Schuldner zu einer Leistung verpflichtet. Korreferat [auch: '-]. das: -le)s. -e [zu lat. con- = mit- u. t Referat) (bildungsspr.): Referat, das sich [als Ergänzung/ auf das Thema eines Hauptreferats bezieht: zweiter Bericht (z. B. als Stellungnahne zum vorausgegangenen Referat): Kgrreferent [auch: -1, der; -en, -en (bildungsspr.): a) jmd.. der ein Korreferat hält: b) zweiter Gutachter [bei der Beurteilung einer wissenschaftlichen Arbeit]: korreferieren [auch: '—) (bildungsspr.): a) ein Korreferat halten: b) als zweiter Gutachter berichten. Korregidor: tCorregedor. Corregidor. korrekt [ko'rektl <Adj.; -er. -este) [lat. correctus = zurechtgebracht, berichtigt, zu: corrigerc. t korrigieren): a) richtig: einwandfrei (Ggs.: inkorrekt a): eine -e Auskunft geben; er spricht -es Deutsch; die Bilanzen sind immer k.; ein Wort k. aussprechen; b) angemessen: bestimmten Normen. Vorschriften od. / moralischenj Grundsätzen entsprechend (Ggs.: inkorrekt b): ein -er Beamter; die Herren erscheinen in -em Abendanzug; sich k. benehmen, verhalten; jmdn. k. behandeln, dazu: kon^kterwejse <Adv.): (in hezug auf ein Verhalten o.a.) wie es richtig ist u. auch erwartet wird: sie benutzte k. den Zebrastreifen; er mußte die Frage k. bejahen; <Abl.:) Korrektheit, die; -: a) korrekte (a) Art: Genauigkeit (Ggs.: Inkorrektheit la): der Buchhalter zeichnete sich durch unbedingte K. aus; b) korrektes (b) Verhalten. Benehmen: Aufrichtigkeit (Ggs.: Inkorrektheit 1b): er war ihr gegenüber um letzte K. bemüht; die K. seiner Gedankenführung überraschte; Korrektion Ocorek'tßio:n). die; -. -en [lat. correctio, zu: corrigere. tkorrigieren) (veraltet): 1. Berichtigung: Verbesserung. 2. Besserung (2). 3. Regulierung: <Abl.:> korrektionieren [...tßio'ni:ren] <sw. V.; hat) (Schweiz.): svw. t korrigieren, regulieren; <Zus.:> Korrektionsanstalt, die (früher): svw. t Besserungsanstalt; korrektiv [...'tirfi <Adj.) (veraltet): a) richtigstellend: ausgleichend: b) zurechtweisend: Korrektiv [-). das; -s. -e [...i:vd] (bildungsspr.): etw.. was dazu dienen kann. Fehlhaltungen. Mängel o. ä. auszugleichen: Mittel. Maßnahme zur Milderung von Mißständen. Gegetisätzlichkeiten od. Ungleichheiten: als K. wirken; Meinungs- und Pressefreiheit sind das wirksamste K. gegen staatlichen Totalitarismus (Fraenkel. Staat 129); Korrektor, der; -s. -en [lat. comector = Verbesserer): 1. jmd.. der in einer Druckerei od. einem Verlag Schriftsätze auf [Satzjfehler überprüft (Bcrufsbez.). 2. (bist.) Aufsichtsbeanuer der römischen Kaiserzeit: Korrekto- rgt, das; -[e)s, -e: Abteilung, in der Korrektoren (1) arbeiten: Korrektur Dcorektu:?]. die; -, -en: l.a) (bildungsspr.) Verbesserung: Berichtigung: Richtigstellung: notwendige, kleine, unzureichende-en; die K. einer schriftlichen Arbeit, eines Textes; b) (Druckw.) svw. tKorrekturfahne: K.. -en lesen (einen Schriftsatz auf Fehler überprüfen). 1. (bildungsspr.) / Verjänderung: Niemals kam für ihn geistiger Umsturz ... in Frage, sondern stets nur sanfte K. (Musil, Mann 388); eine K. in der Einschätzung der Lage vornehmen; einen Vertrag mit allen -en vorlegen. Korrektur- (Druckw.): -abzug, der: svw. Nfahne; -bogen, der: svw. Nfahne; -fahne, die: Fahne (3): -n lesen; -lesen, das; -s; -Vorschriften <P1.>: Gesamtheil von Vorschriften über Funktion. Art w. Form von Korrekturzeichen, die für den Korrektor (1) verbindlich sind: -zeichen, das: Zeichen, das Art u. Stelle einer Korrektur (la) angibt. korrekt [kore'la:t] <Adj.; o. Steig.): seltener für tkorrelativ; Korrelat [-), das; -[e)s. -e: 1, (bildungsspr.) erw.. was etw. anderem als Ergänzung, ergänzende Entsprechung zugeord- tiet ist: McDougall lehrt, daß bestimmten instinktiven Verhaltensweisen bestimmte Affekte als... -e zugeordnet seien (Lorenz, Verhallen I, 275). 2. (Sprachw.) Wort, das grammatisch od. bedeutungsmäßig auf ein anderes Wort bezogen ist (z. B. das. was); Korrelation, die; -. -en [mlat. correlatio = Wechselbeziehung): 1. (bildungsspr., Fachspr.) wechselseitige Beziehung: [allgemeiner] Zusammenhang: die K. zwischen Angebot u. Nachfrage; etw. in eine K. zu/mit etw. bringen. 2. (Math.) nur statistisch, mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu erfassender [loser, zufälligerI Zusammenhang zwischen bestimmten Vorkommnissen. Ereignissen. Erscheinungen o, ä. 3. (Med.) funktionelle Wech- 1560
Korsage selbeziehung zwischen verschiedenen Körperorganen; <Zus. zu 2:> Korrelationsrechnung, die (Math.): svw. tWahrscheinlichkeitsrechnung; korrelativ <Adj.; o. Steig.) (bil- dungsspr.): wechselseitig; aufeinander bezogen; Korrelati- vjsmus, den - (Philos.): Erkenntnistheorie, nach der Subjekt u. Objekt des Erkennens in Wechselbeziehung stehen; korrelieren Dcore'li'.ranl <sw. V.; hat) (bildungsspr.): in wechselseitiger Beziehung stehen; einander bedingen: mit etw. k.; Sexuelle Zurückhaltung und Brustkrebs ... sind positiv korreliert (Spiegel 45. 1977. 108). korrepetfcren <sw. V.: hat) [zu lat. con- = mit- u. t repetieren) (Musik. Theater): mit I Opern Jsängern od. -Sängerinnen [Solojpartien ohtie Orchester, nur mit Klavierbegleitung einstudieren; Korrepetition. die: -. -en (Musik. Theater): das Korrepetieren; Korrepetitor, der. -s, -en (Musik. Theater): Musiker, der korrepetiert (Berufsbez.). korrespektiv <Adj.: o. Steig.) [zu lat. con- = mit- u. t respektive) (jur.): gegenseitig bedingt; gemeinschaftlich: -es Testament (gemeinschaftliches, an bestimmte gegenseitige Bedingungen gektiüpftes Testament eines Ehepaares); <Abl.:> Korrespektivität OcorEspEktivi'te.t). die: - (veraltet): gegenseitige Bedingtheit: Gemeinschaftlichkeit. Korrespondent [korcspondent]. der; -en. -en [zu t korrespondieren): 1. (Zeitungsw.)ymt/.. der im Auftrag einer Nachrichtenagentur od. von Presse. Funk od. Fernsehen über etw. von einem bestimmten Ort aus berichtet; auswärtiger Berichterstatter: er ist K. einer großen amerikanischen Zeitung; unser K. berichtet aus London: ... 2.a) (Wirtsch.) jmd.. der den /kaufmännischen] Schriftwechsel eines Betriebes führt (Berufsbez.); b) (Kaufmannsspr.) Geschäftspartner ixi. -freund; c) (veraltet) Briefpartner; Korrespondffitenbe- richt. der; -[e]s. -e: Korrespondentenreeder, der; -s. -: Geschäftsführer einer Reederei (Berufsbez.); Korrespond$ntin, die; -. -nen: w. Form zu tKorrespondent; Korrespondenz [...'deniß).die; -. -en [mlat. correspondentia. zu: correspon- dere. tkorrespondieren) (bildungsspr.): l.a) Briefwechsel. Schriftverkehr: eine rege K. fuhren; jmds. K. erledigen; die K. mit jmdm. abbrechen; mit jmdm. in K. stehen; b) Brief: alle Briefe, die jmd. erhalten hat: die K. öffnen; er unterschrieb zahlreiche -en. 2. (veraltend) Übereinstimmimg: in K. mit etw. stehen. Korrespondenz-: -buch, das: [kaufmännischer] Briefsteller (2): ^biiro, das: Agentur, die Material für die Presse sammelt; -karte, die (österr.. Schweiz.): Postkarte mit eingedrucktem Wertzeichen; -priraip, das <o. PL) (Physik): heuristisches Prinzip, das eine bestimmte Ähnlichkeit zwischen den Gesetzen der klassischen Mechanik u. denen der Quantenmechanik behauptet; ^schach, das: svw. t Femschach. korrespondieren OcDrEspon'di.ren] <sw. V.; hat) [frz. corres- pondre < mlat. correspondere = übereinstimmen; in (geschäftlicher) Verbindung stehen. Briefe wechseln): 1. mit jmdm. im Briefwechsel stehen, brieflich mit jmdm. in Verbindung stehen: seit vielen Jahren miteinander k.; wir haben über die Angelegenheit ausführlich korrespondiert. 2. (bildungsspr.) mit etw. übereinstimmen; einer Sache entsprechen: Sein leuchtendes Blau korrespondiert mit dem Vorhang (Wohnfibel 108); Dieser Tendenz korrespondiert die weitgehende politische Ohnmacht des Individuums (Fraen- kel. Staat 256). Korridor [korido:?), der; -s, -e [ital. corridore = Läufer. Laufgang, zu: correre = laufen < lat. currere): 1. {Flur da): ein langer, enger, finsterer K.; etw. auf den K. stellen; durch den K. gehen: vom K. aus führt eine Tür in die Küche. 2. (Politik) schmaler Streifen Land, der durch das Hoheitsgebiet eines fremden Staates fuhrt u. die Verbindung zu einer Exklave od. zum Meer herstellt; <Zus. zu 1:> KQrridorschlussel, der; Korridortür, die. Korrigend [kori'gent]. der: -en. -en [zu lat. corrigere. tkorrigieren] (veraltet): Sträfling: Führung und Geleit, um mit Hans Carossa zu reden, fehlen beim -en (MM 24. 1. 70. 21); Korrigenda [korigenda] <P1.) [lat. corrigenda = das zu Verbessernde, Gerundivum von: corrigere. t korrigieren) (Schrift- u. Druckw.): a) (veraltet) Druckfehler <P1.>; b) Verzeichnis der Druckfehler (bes. in wissenschaftlichen Ze/7- u7/r///^;.Korrigens['kDng£ns].das; -. ...gentia [...' gent&a] u. ..gentien [...gEntßjpn] (meist PI.) [lat. corrigens. 1. Part, von: corrigere. tkorrigieren) (Pharm.): geschmacksverbessernder Zusatz in Arzneien; korrigierbar OcDri'gi:£ba:$] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es zu korrigieren, zu verbessern, zu ändern ist: das Urteil ist nicht mehr k.; korrigieren Pcori'gi:ren]<sw. V.; hat) [lat. corrigere = verbessern, berichtigen): a) auf Fehler hin durchlesen [u. verbessern]; einen Fehler berichtigen, beseitigen: einen Text, Druckfehler k.; der Lehrer hat die Hefte. Aufsätze noch nicht korrigiert; er brachte die korrigierten Seiten in die Druckerei; b) (bildungsspr.) etw. Fehlerhaftes. Ungenügendes durch das Richtige. Bessere ersetzen, positiv verändern; etw. richtigstellen: überholte Ansichten k.; haben wir also eine Dummheit gemacht. Aber das läßt sich k. (Kirst, 08/15, 458); den Kurs, die Abweichung von etw. k.; c) etw. (bei sich selbst od. einem anderen) richtigstellen; jtndn..sich selbst verbessern: jmds. Aussage k.; den Schüler, seine Aussprache k.; Was fällt Ihnen ein. mich k. zu wollen (Sebastian, Krankenhaus 10). korrodieren Ocoro'dr.ren] <sw. V.) [lat. corrödere = zernagen) (Fachspr.): a) (durch Ätzen) angreifen, zerstören; zerfressen <hat>: die Elektrode wird dadurch korrodiert; b) angegriffen, zerstört, zerfressen werden <ist>: Das Material verschleißt und korrodiert, vor allem die Metalle (Gruhl. Planet 116); Korrosion Dcoro'4o:n). die; -, -en [mlat. corro- sio = Zerstörung): 1. (Fachspr.) zerstörende Veränderung an der Oberfläche von festen Körpern durch Einwirkung von Wasser. Sauerstoff o.a.: etw. gegen K. schützen; in K. übergehen. 2. (Geol.) Zersetzung od. Zerstörung von Gesteinen durch Eitrwirkung von Wasser. 3. (Med.) durch Entzündung od. ätzende Mittel hervorgerufene Zerstörung von Körpergewebe. korrosions-, Korrosions-: -beständig <Adj.; nicht adv.): widerstandsfähig gegen Korrosion, dazu: -bestandigkeit, die: -foule, die: Fäulnis von Holz; ^fest <Adj.; nicht adv.): svw. t-beständig: -er Stahl, dazu: -festigkeit, die; -hemmend <Adj.; nicht adv.): -c Wirkung zeigen; -schütz, der: Schutz! schiebt] gegen Korrosion: -verhütend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). korrosiv Dcoro'zi.f] <Adj.) [frz. corrosif. zu: corroder < lat. corrödere, t korrodieren): a) zerfressend, zerstörend: k. wirken; b) durch Korrosion hervorgerufen: -e Zerstörungen. korrumpieren Otorum'pi:ren] <sw. V.; hat) /vgl. korrumpiert/ [lat. corrumpere) (bildungsspr. abwertend): [durch Bestechung] für zweifelhafte Interessen. Ziele gewinnen; in negativer Weise beeinflussen; zu verachtenswerten Handlungen verleiten: er ließ sich nicht k.; Grundbesitzer und eigentumsfanatische Bürger versuchen die geistige Elite zu k. CNiekisch. Leben 151); (häufig im 2. Partizip:) korrumpierte Politiker; Ü Das Gift kulturfeindlicher Reaktion korrumpierte nicht nur das politische Leben {verpestete es; K. Mann. Wendepunkt 223); <auch k. + sich:)ein sowjetischer Künstler muß sich entweder geistig k. ... oder ... den offenen Bruch wagen (Spiegel 42, 1977. 169); korrumpiert <Adj.; nicht adv.): (vonalten Textenu. Handschriften) verderbt: eine -e Stelle; <Abl.:> Korrumpknmg, die: -. -en: das Korrumpieren; korrupt [ko'rupt] <Adj.; -er, -este; nicht adv.) [lat. corruptus. zu: corrumpere. t korrumpieren) (abwertend): a) um des eigenen Vorteils willen käuflich; bereit, für zweifelhafte Personen od. Interessengruppen [ mit äußerst fragwürdigen Methoden] tätig zu werden: ein -er Geschäftsmann, Minister. Beamter; er war durch und durch k.; b) auf Grund von Abhängigkeiten. Vetternwirtschaft. Bestechung. Erpressung o. ä. so beschaffen, daß bestimmte gesellschaftliche Normen od. moralische Grundsätze nicht mehr wirksam sind: sie führte eine -e Existenz; ein Mann mit. von völlig -er Gesinnung; die Demokratie geriet in den Ruf. die ... -en Systeme zu schützen (Dönhoff, Ära 164); Korniptel DcDrup'te.l]. die: -, -e [lat. corruptela = der Verderb): (von alten Texten u. Handschriften) verderbte Textstelle: Korruption (korup'tßio:n), die; -. -en [lat. corrup- tio, zu: corrumpere. t korrumpieren) (abwertend): a) korruptes Handeln; korrupte Geschäfte: K. greift um sich, war im Spiel; jmdn. der K. beschuldigen: b) Verhältnisse, in denen korrupte Machenschaften das gesellschaftliche Leben bestimmen u. damit den moralischen Verfall bewirken: staatlich sanktionierte K.; Auch die Monarchien des Nahen Ostens, die wie die ägyptische auf K. beruhten (Dönhoff, Ära 167); c) das Korrumpieren: die K. der öffentlichen Meinung. Korsage 0or'za:39]. die; -, -n [frz. corsage = Mieder, eigtl. = Oberleib, zu: corps (< afrz. cors) < lat. corpus, tKörper): trägerloses, sehr eng auf Figur gearbeitetes Oberteil eines Kleides, das durch Stäbchen ixt. Schnürung hält. 1561
Korsak Korsak ['korzak], der; -s. -s [russ. korsak]: kleiner Steppenfuchs mit kurzen Ohren u. sehr dichtem Fell. Korsar [kDr'za:g]. der; -en. -en [1: ital. corsaro = Seeräuber < mlat. cursahus. zu lat. cursus = Fahrt zur See): 1. (früher) a) Seeräuber; b) Seeräuberschiff 2. (Segeln) Zweimannjolle der nationalen Klasse des Rennsegelsports mit Vor- u. Großsegel (Kennzeichen: rotes Krummschwert). Korselett [koraict], das; -s, -s (auch: -e) [zu tKorsett): leichteres Korsett; Korsett [kor'zet]. das; -s. -s (auch: -e) [frz. corset, zu: corps. t Korsage]: a) Mieder, das mit festen Stäbchen versehen istu. durch Gummieinsätze od. Schnürung den Körper in eine bestimmte Form bringt: Die Warze ... war überpudert, das K. saß stramm (Jaeger. Freudenhaus 18); ein K. tragen, aufschnüren; das K. [zu eng] schnüren; Ü Man betrachtet die Institution der Ehe als starres K. (Ruthe. Partnerwahl 180); b) (Med.) meist um den ganzen Rumpf bis unter die Schultern getragener Verband aus festem Material als Stütze für verletzte, insbes. gebrochene Körperteile; vgl. Gipskorsett; <Zus. zu a:> Korsettstab, der: in das Korsett eingenähtes Stäbchen; Kor- s^ttstanse. die: svw. t Korsettstab. Korso [korzo], der; -s. -s [ital. corso = Lauf. Umzug < lat. cursus = Lauf. Fahrt]: l.a. festlicher Umzug mit Wagen; Schaufahrt schöner Gespanne: der K. bewegt sich langsam durch die Innenstadt; einen K. veranstalten: sich an einem K. beteiligen; b) Demonstrationszug in Form einer Fahrzeugkolonne. 2. (selten) Prachtstraße. 3. (früher) Wettrennen von Pferden ohne Reiter in Italien; <Zus.:> KQrsofahrt, die: svw. tKorso da). Kortege [karte:;*), auch: karte:»], das: -s. -s [frz. cortege < ital. corteggio. zu: corteggiare = den Hof machen, aufwarten.zu: corte = Hof < lat. co(ho)rs (Gen.: co(ho)r- tis) I Kohorte] (veraltet): Gefolge. Ehrengeleit. Kortex ['korteks]. der; -[es], -e u. ...tizes [...titße:s] [lat. cortex (Gen.: corticis) = Rinde] (Med.. Biol.): 1. Rinde eines Organs. 2. Hirnrinde; kortikal [kortikal] <Adj.; o. Steig.; nurattr.) (Med.. Biol.): a) den Kortex (1) betreffetui; vom Kortex (1) ausgehend; b) vom Kortex (2) ausgehend; im Kortex (2) befindlich; Kortikosteron [...koste'ro:n], das; -s [zu TKortex u. griech. Stereos = starr, hart, fest] (Med.. Biol.): Hormon der Nebennierenrinde; Kortine [kDr'ti.nal <PL> (Med.. Biol.): Gesamtheit der in der Nebennierenrinde gebildeten Hormone; Kortison, (fachspr.:) Cortison [korti- 'zo:nl. das; -s (Med.): aus dem Hormon der Nebennierenrinde gewonnenes Mittel, das u.a. entzündungshemmend wirkt. Korund [ko'runt], der; -[e]s. -e [engl, corundum < tamil. (Eingeborenenspr. des südl. Indiens) korund = Rubin]: sehr hartes Mineral, das als Schleifmittel od. Edelstein verwendet wird: blauer K. (Saphir); roter K. (Rubin). Körung, die; -. -en [zu tkören] (Fachspr.): das Kören. Korvette [korvcta]. die; -. -n [frz. corvette = Rennschiff. H. u.l: l.a) Kriegsschiff mittlerer Größe bes. zum Geleitschutz; b) (früher) bewaffnetes Segelschiff 2. (Turnen) Sprung in den Handstand: <Zus. zu la:> Korvettenkapitän, der; -s. -e: Offizier der Marine im Rang eines Majors. Korybant [korybant]. der: -en. -en [lat. Corybäs (Gen.: Corybantls) < griech. Korybas]: Priester der phrygischen Vegetationsgöttin Kybele. der im Kult dieser Göttin orgiasti- sche Tänze aufführte; <Abl.:> korytqnttach <Adj.> (bil- dungsspr.): wild begeistert; ausgelassen tobend. Korydalk [ko'ry:dalis]. die; -. - [griech. korydallis = Haubenlerche, nach dem Sporn der Blüte]: svw. t Lerchensporn. Koryphäe [kory'fe:3], die; -. -n. veraltet: der; -n. -n [frz. coryphäe < lat. coryphaeus < griech. koryphalos = Anführer, Chorführer, zu: koryphe = Gipfel. Scheitel]: 1. (bildungsspr.) jmd.. der auf einem bestimmten Gebiet außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt: eine wissenschaftliche, mathematische, sprachliche K.; er soll auf seinem Gebiet eine K. sein. 2. (Ballett [bes. österr.]) erste Solotänzerin. Koryza ['ko:rylßa]t die; - [griech. köryza] (Med.): svw. t Schnupfen. Kosak [ko'zak]. der. -en. -en [poln. kozak < ukrain. kosak < russ. kasak]: 1. (hist.) Angehöriger einer militärisch organisierten u. oft bei der Grenzsicherung eingesetzten Bevölkerungsgruppe im zaristischen Rußland. 2. bewaffneter leichter Reiter im zaristischen Rußland. 3. kurz für tKosakenpferd; <Zus.:> Kosakenmütze, die: runde /Pelzjmütze mit hochgeschlagener Krempe; Kos^kenpferd, das: kleines, zähes, sehr genügsames Pferd. Koschenille [koJVnilk]. die; -. -n [frz. Cochenille < span cochinilla]: a) <ohne PI.) aus einer Schildlaus gewonnener roter Farbstoff; b) Weibchen einer hestinunten Art der Schildlaus; <Zus.:> Koschenjllerot. das: roter Farbstoff der aus getrockneten Koschenillen (b) gewonnen wird; Koschenjl- leschildlaus. die: Schildlaus, deren Körperflüssigkeit einen roten Farbstoff enthält. koscher ['ko:JB] <Adj.; nicht adv.> [jidd. koscher < hebr. k^Ser = einwandfrei]: 1. den jüdischen Speisegesetzen gemäß [erlaubt] (Ggs.: treife): meine Mutter kaufte mit Vorliebe beim jüdischen Metzger -es Fleisch (Spiegel 15,1966. 26); Es gab ... Einsprüche der Rabbiner, und nun sind beide Küchen k. (Zeit 17. 4. 64. 52). 2. (ugs.) einwandfrei, unbedenklich: in Ordnung: die Sache, der Kerl ist [mirl nicht ganz k. (geheuer); immerhin ist es seine Mutter, aber k.. k. ist der Laden nicht (Fallada. Mann 90). Kose-: ^form.die: zärtlich, liebevoll abgewandelte Form ei fies ! Vor]namens; ^name, der: Name, der eine liebevolle, vertrauliche Beziehung zu jmdm. ausdrücken soll; Hypokonsti- kum: ,.Na, was ist los. Puschel?" fragte Marianne und holte den alten -n hervor (Baum, Paris 30); Mvort, das. 1. <P1. ...Wörter) Wort, das Zärtlichkeit ausdrückt. 2. <nur PL: Koseworte) (an jmdn. gerichtete} zärtliche Worte Ich mußte mit anhören, wenn ihr ... Koseworte gegrunzt habt (Fels. Sünden 12). Kosekans [ ko:zekans], der; -. -. auch: ...nten [gek. aus nlat. complementi secans. zu lat. complementum = Ergänzung u. t Sekans] (Math.): Kehrwert des Sinus(\) im rechtwinkligen Dreieck; Zeichen: cosec Kosel [ko:zl], die; -. -n [H. u.] (schwäb.): Schwein. kosen[ko:zn] <sw. V.; hat) [rückgeb. aus tliebkosen; mhd. kosen = plaudern, ahd. köson. eigtl. = eine Rechtssache flihren, verhandeln, zu: kösa = Rechtssache < lat. causa] (dichter, veraltet): zärtlich zueinander od. zu jmdm. sein, liebevoll streicheln: sie standen da und kosten; Jmdn./mii jmdm. k.; Ü Während sie sich wusch, koste die Morgenluft ... ihre Haut (Zuckmayer. Herr 152). Kosinus ['ko:zinosl. der. -. - u. -se [gek. aus nlat. complementi sinus. zu lat. complementum = Ergänzung u. tSinus] (Math.): im rechtwinkligen Dreieck das Verhältnis von Ankathete zu Hypotetmse; Zeichen: cos Kosmetik pcos'meUik]. die; - [frz. cosmdtique < griech kosmetike (techne) = Kunst des Schmückens; vgl. kosmetisch]: 1. Gesichts-. Haut- u. Körperpflege als Schönheitspflege: medizinische K. (chirurgische Beseitigung von Schönheitsfehlern od. Mißbildungen); dekorative, pflegende K. (tdekorativ 1); K. betreiben; sie brauchte jeweils einige Stunden fürK. 2. nur vordergründig vorgenommene Korrektur eines Tatbestandes zum Zweck der Manipulation; mani- pulatives Verhalten, mit dem ein äußerlich günstiger, gewünschter Eindruck erweckt werden soll: Um den Mißstand zu kaschieren, übten sich Bonns Regierung und Parlament ... in der Kunst der K. (Spiegel 38. 1976. 57): -kosmetik. die; -: als Kritik u. Ironie ausdrückendes Grundwort von Zusammensetzungen gebraucht, z. B. Geschichtskosmetik. Firmenkosmetik. Kosmetik-: Mibteilung, die: Abteilung in einem Geschäft, in der Kosmetika verkauft werden: ^artikel.der: svw. TKos- metikum; -Industrie, die: Industrie, die Kosmetik (1) herstellt; -kofler, der: vgl. wasche; ^salon, der: Geschäft, in dem Kosmetikerinnen an anderen Personen Schönheitspflege betreiben; ^tusche, die: Tasche für Kosmetika. Kosmetiker [k3s'me:tike]. der: -s. -: [rückgeb. aus tKosmetikerin]: 1. Chemielaborant für kosmetische Erzeugnisse. 2. (verhüll.) junger Mann, der sich sexuell prostituiert (in Zeitungsanzeigen); Kosmetikerin, die; -. -nen: 1. weibliche Fachkraft für Kosmetik (Berufsbez.). 2. (verhüll.) svw. t Prostituierte (in Zeitungsanzeigen); Kosmetikum [kos'me:- tikum]. das; -s. ...ka [zu tKosmetik] <meist PL): Mittel zur Schönheitspflege: Kosmetika benutzen; sie gab viel Geld für Kosmetika aus; kosmetisch <Adj.; o. Steig.) [frz. cosm6tique < griech. kosmetik6s = zum Schmücken gehörend, zu: kösmos. t Kosmos]: 1. a die Kosmetik (1) betreffend, im Hinblick auf die Kosmetik (1): die -e Industrie; jmdn. k. beraten; b) mit Hilfe der Kosmetik /gepflegt,: -e Behandlung; sich k. behandeln lassen: Auch die Augenpartie war k. bearbeitet (K. Mann. Mephisto 72); c) der Verschönerung dienend, sie bewirkend: -e Mittel anwenden: -e Eingriffe. 2. nur an der Oberfläche, äußerlich, vordergründig [vorgenommen]. ohne den eigentlichen Mißstand o.a. 1562
kostbar zu beheben bzw. ohne etwas von Grund auf wirklich zu verämlern, wie es nötig wäre: das sind nur -e Maßnahmen der Regierung; Kosmetologe pcasmetoio.gd]. der; -n, -n [t-loge]: Fachmann auf dem Gebiet der Kosmetologie: Kos- metologje, die; - [t -logie]: Anleitung zur Entwicklung kosmetischer Präparate: kosmisch I'kDsmiJl <Adj.; o. Steig.) flat. cosmicus < griech. kosmikös = zur Weit gehörend, zu: kösmos. tKosmos): l.a) im Weltall [herrschend, stattfinden/: -e Größenordnungen. Verhältnisse; b) aus dem Weltall stammend: -e Strahlung; -es Eisen (Fachspr.; nickelhalti- ges Eisen eines Meteoriten): c) zum Weltall gehörend: Die Astronomie bemächtigte sich durch die verbesserten Fernrohre immer weiterer -er Räume (Heisenberg. Naturbild 9); d) auf den Weltraum gerichtet, die Weltraumfahrt betreffend: die Astronomie im -en Zeitalter; -e Besatzung; -e Station; -e Forschung; -es Programm; -e Flugkörper. Dieser erste .Ausflug ins Weltall^ ... ist nach einem -en Fahrplan vorbereitet worden (Welt 20. 3.65,4). 2. (bildungsspr.) den ganzen Kosmos erfüllend, sich auf den ganzen Kosmos ausdehnend: den Größenordnungen des Kosmos entsprechend: weltumfassend, unermeßlich, unendlich: Er hatte ein unglaubliches, -es Gelächter (Wolfe [Übers.], Radical 37); du setzt ... die Liebe als eine -e Größe an (Wohngruppe 112); gesteinigt und gefesselt ... mitsamt allen -en (bildungsspr.; unerfüllbaren, unerreichbaren) Hoffnungen und Plänen (Wohmann. Absicht 286). kosmo-, Kosmo- [kosmo-; tKosmos] (Best, in Zus. mit der Bed.): weitall-, Weltall-, Weltraum-, Weltraum-: Kosmobio- toe.der; -n, -n (Fachspr.): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kosmobiologie: Kosmobiologie, die; - (Fachspr.): als Teilgebiet der Biologie die Wissenschaft von den Einflüssen des Weltraums auf alle Erscheinungen des Lebens auf der Erde u. von den Lebensbedingungen im Weltraum: kosmobio- tabch <Adj.; o. Steig) (Fachspr.): die Kosmobiologie betreffend: -e Untersuchungen; Kosmochenue. die; - (Fachspr.): als Teilgebiet der Chemie die Wissenschaft von der chemischen Zusammensetzung u. den chemischen Veränderungen der Materie sowie der Verteilung u. Häufigkeit der chemischen Elemente im Weltraum: Kosmodrom [...'dro:m], das; -s. -e [russ. kosmodrom. zu griech. kösmos = Welt(raum)u.drömos = Laufplatz, Rennbahn]: sowjetischer Raketenstartplatz, Raumfahrtstartgelände: Das ... bemannte Raumschiff... ist... vom K. Baikonur... gestartet worden (Welt 15. 6. 63. 1); Kosmogonte. die; -. -n [...ton; griech. kosmogonia] (Fachspr.): Lehre von der Entstehung u. der Entwicklung des Weltalls sowie der Himmelskörperu, aller anderen kosmischen Objekte in ihm: kosmogp» nbch <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): die Kosmogonie betreffend: Kosmogrymm, das; -s. -e [t-gramm] (bildungsspr. selten): svw. tHoroskop; Kosmogrgph, der; -en. -en [? -graph]: Verfasser einer Kosmographie: Kosmographk. die; -.-n [...ton;T-graphie] (Fachspr.): 1. (veraltet) Beschreibung der Welt, bei der Geschichtliches u. Naturkundliches miteinander verbunden sind. 2. im MA. gebräuchliche Bez. für Geographie: kosmogr&phbch <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): die Kosmographie betreffend: Kosmologk. die; -. -n [...ton; t -logie] (Fachspr.): Lehre von der Entstehung u. Entwicklung des Weltalls: kosmologisdi <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): die Kosmologie betreffend: der -e Gottesbeweis (Gottesbeweis, bei dem von der [erfahrenen] Existenz irgendeines Dinges auf die Existenz eines notwendigen Wesens geschlossen wird): Kosmomedizjn, die; - (Fachspr.): als Teilgebiet der Medizin die Forschung über die Auswirkung eines Raumflugs auf den menschlichen Organismus: Kosmonaut I...'n4jit], der; -en, -en [russ. kosmonawt. zu griech. kösmos = Welt(raum) u. t-naut] (bes. DDR. sonst häufig mit der Nebenvorstellung, daß es sich um einen Weltraumfahrer aus der Sowjetunion od. einem anderen sozialistischen Land handelt): svw. t Astronaut; Kosmonautik, die; - [russ. kosmonawtUta]: svw. TAstronautik; Kosmonautin, die; -, -nen: w. Form zu tKosmonaut; kosmonautisch <Adj.; o. Steig.): svw. tastronautisch; Kosmopolit [...poli:t], der; -en. -en [griech. kosmopolftes = Weltbürger]: 1. (bildungsspr.) a) Weltbürger: b) Anhänger des Kosmopolitismus (b, c). 2. (Biol.) Tier- od. Pflanzenart, die über die ganze Welt verbreitet ist: die Wanderratte ist ein K.; kosmopolitisch <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): den Kosmopoliten (1) betreffend, die Anschauung des Kosmopolitismus vertretend: weltbürgerlich: Es war eine k. bunte Gesellschaft, die Paul Geheeb ... um sich versammelte (K. Mann. Wendepunkt 93); Er ist hochintelligent, liebenswürdig, k., amüsant (Dönhoff, Ära 195); Kosmopolitismus [...poli'tismos], der; - [c: russ. kosmopolitism]: a) (bildungsspr.) Weltbür- gertwn: b) (bildungsspr. selten) Weltanschauung, die davon ausgeht, daß es keinen wertmäßigen Unterschied zwischen den Menschen der verschiedenen Nationen u. Völker gibt: c) (kommunist. abwertend) Weltanschauung, die das Streben der imperialistischen Großmächte nach Weltherrschaft mit dem Vorwand begründet, der Nationalstaat, der Patriotismus usw. sei in der gegenwärtigen Epoche historisch überholt: Kosmos ['kösmos], der; - [griech. kösmos = Weltall. Weltordnung, eigtl. = Ordnung. Schmuck] (bildungsspr.): a) Weltraum, Weltall: der weite, endlose K.; den K. erforschen; die Räume des K. durchmessen; in den K. vorstoßen; b) fdiej Welt / als geordnetes Ganzes J: K. und Chaos; Wie Bauer und Edelmann zueinander stehen, ist im mittelalterlichen K. (in der mittelalterlichen [Gesellschafts]Ordnung) völlig klar (Hofstätter. Gruppendynamik 126); Ü Die industrielle Entwicklung hat die Welt mit einem K. von Organisationen überzogen (Gehlen. Zeitalter 52); Kos- mothejsmus, der; - (Philos.): philosophische Anschauung, die Gott u. Welt als Einheit begreift: kosmothejstisch <Adj.. o. Steig.): den Kosmotheismus betreffend: auf dem Kosmo- theismus beruhend: Kosmotron [kosmotro:n]. das; -s. ...tro- ne u. -s [zu TKosmos u. griech. -tron = Suffix zur Bez. eines Werkzeugs] (Physik): Teilchenbeschleuniger. Kossat [ko'sa:t], Kossäte Dco'sa.to]. Jtossäte [ko'seitej, der; ...ten. ...ten [mniederd. kossät(e), kötsate. zu: köte (TTtote) u. säte (tSaß)] (früher): svw. tHäusler. Kost [kost], die; - Imhd. kost[e] = Aufwand an od. für Nahrung, Futter, eigtl. = Auftvand. Preis]: *)[ zubereitete I Nahrung, Lebensmittel: Ernährung: gesunde, derbe, kräftige, nahrhafte, fette K.; schmale K. (einfaches, mengenmäßig nicht ausreichendes Essen: unzureichende Ernährung): er kann nur leichte K. vertragen; sich mit salzarmer, fettloser, flüssigerK. ernähren müssen; Ü geistige, ideologische K.; b) Verpflegung, Beköstigung: K. und Logis (Verpflegung u. Unterkunft): er hat freie K. (braucht für das Essen nicht zu bezahlen): Die K. hatte er in einer Pension (R. Walser, Gehülfe 15); *jmdn. in K. aeben/nehmen (veraltend; jmdn. beauftragen, / gegen Bezahlung] für jmds. Verpflegung zu sorgen: / gegen Bezafdung] für jmds. Verpflegung sorgen): Da hat ein Mädchen ein ... Kind geboren und mußte es in K. geben (Werfel. Himmel 139). 'Kqst- (Kost): -ganger, der (veraltend): jmd., der bei jnulm. [zur Untermiete wohnt u.) regelmäßig [gegen Bezahlung/ ißt: einen K. [auflnehmen; (J Die Bundesbahn ... ist zu einem ... K. des Staates geworden (Spiegel 4. 1977. 38); Hieber, der (veraltend): jmd., der /einen] Kostgänger versorgt: -geld, das: Geld für den Lebensunterhalt: das K. reicht einfach nicht; -probe, die: TKostprobe; -schmälerung, die: verfügte Rusterholz für ihn ... Arrest mit K. (Ziegler. Konsequenz 203); -Verächter,der in der Wendung keinK. sein (scherzh.; ein sehr genießerischer Mensch sein). ^gst-, Kgst- (2kosten; vgl. auch: Kosten-): -fracht, die (Kaufmannsspr.): Kosten einschließlich Fracht: -geschäft, das (Wirtsch.): svw. TProlongationsgeschäft; -preis, der (Wirtsch.): svw. tSelbstkostenpreis; -spielig [-Jpi:li<;] <Adj.> ß. Bestandteil zu mhd. spildec = verschwenderisch, volksetym. Umdeutung unter Anlehnung an „spielen'']: große Kosten verursachend: teuer: ein -er Prozeß; das ist eine relativ -e Angelegenheit. Maßnahme; niemand wußte, wie er sein -es Leben finanzierte (K. Mann, Wendepunkt 167); <Abl.:> Kostspieligkeit, die; -. kostal DcDsta:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. costa = Rippe] (Med.): a) zu den Rippen gehörend: b) die Rippen betreffend: <Zus.:> Kostglatmung. die (Med.): Atmung, bei der sich beim Ein- u. Ausatmen der Brustkorb hebt u. senkt. kostbar ['kostba:g] <Adj.> [mhd. kostbare, eigtl. = hohe Kosten verursachend]: a) sehr wertvoll: erlesen u. deshalb teuer: -e Bilder. Möbel, Pelze; -er Schmuck; eine Bibliothek mit -en Erstausgaben; Ü Eine Frau, die ein anderer begehrt .... wird sofort -er als vorher (Remarque. Obelisk 117); Sich k. machen (ugs.; 1. sich unentbehrlich machen. 2. sich nicht blicken lassen: selten erscheinen): b) (emotional) für etw. so wichtig u. wertvoll, daß man es nicht unnütz od. gedankenlos vertun darf, daß man sparsam damit umgehen muß: er stolperte kurz vor dem Ziel und verlor -e Sekunden: durstig griff er nach dem -en Naß (dem Wasser): die Gesundheit ist zu k., um sie aufs Spiel zu setzen; 1563
Kostbarkeit schnell, die Zeit ist k.; <Abl.:> Kostbarkeit, die; -. -en: a) sehr wertvoller Gegenstand: architektonische, archäologische -en; die alte Uhr galt als K.; b) <o. PI.) Wert; Erlesenheit: Teppiche. Gemälde von großer K. 'kosten [kastn] <sw. V.; hat) [mhd. kosten, ahd. kostön]: a) (etw. Eß- od. Trinkbares) auf seinen Geschmack prüfen, schmeckend probieren: eine Speise, ein Getränk k.: jmdm. etw. zu k. geben; wollen Sie vom neuen Wein, von dem Käse k.?; <subst.:> jmdm. einen Schluck zum K. geben; b) (geh.) etw. I genießendI empfinden, wahrnehmen: alle Freuden des Lebens k.; du kannst gleich eine Tracht Prügel zu k. (iron.: spüren) bekommen; die Reize des Inkognitos, die ich jetzt kostete (Th. Mann. Krull 292). hosten [-] <sw. V.; hat) [mhd. kosten = aufwenden, ausgeben; hosten < afrz. coster, über das Vlat. zu lat. cönsläre = (im Preis) feststehen]: 1. a) einen bestimmten Preis haben (von): das Buch kostet zehn Mark; was kostet ein Pfund Butter?; das kostet gar nichts; wieviel kosten die Äpfel?; das Bild kostete ihn 5 000 Mark (für das Bild mußte er 5000 Mark bezahlen): das hat ihn einen schönen Batzen Geld, ein Vermögen gekostet; <ugs. auch mit Dativ:) Das kostet dem Staatsapparat unnötig Geld und der Anstalt Zeit (Ossowski. Flauer 201); 'koste es/es koste, was es wolle (unbedingt: um jeden Preis): das Ziel muß erreicht werden, koste es. was es wolle; sich <Akk. od. Dativ) eine Sache etw. k. lassen (ugs.; für eine Sache eine größere Summe ausgeben): ich habe mich/mir das [Geschenk] etwas k. lassen; b) /von jmdm.J etw. erfordern, verlangen: das kostet mich nicht mehr als ein Wort, einen Anruf, ein Lächeln; es kostete sie Überwindung. Mühe, unbefangen mit ihm zu sprechen; der Krieg hat viele Menschenleben gekostet; der Aufenthalt hatte Zeit gekostet; Die (= weißen Pfeffernüsse) kosteten soviel Fett (Kempowski. Tadelloser 281). 2. für jmdn. einen Verlust von etw. nach sich ziehen: dieser Fehler kann dich /(seltener:) dir die Stellung k.; die Schließung der Zechen kostet etwa 60000 Kumpelln] die Arbeitsplätze; das kostet den/(seltener:) dem Minister den Posten; Das kostete die Mannschaft den Sieg (Thieß. Reich 286); Die Affären haben dem Fußball viele Fans gekostet (Hörzu 10. 1973. 145); Kosten <P1.>: finanzielle Ausgaben: erhebliche, steigende, geringe K.: die K. einer Neuanschaffung, für die Reise; Der Angeklagten fallen die K. zur Last (Noack. Prozesse 168); K. sparen, verursachen; man scheut keine K.; er kommt für alle K. auf; * auf seine K. kommen (in seinen Erwartungen zufriedengestellt werden): Das blutgierige Publikum ist auf seine K. gekommen (Thieß. Legende 198); auf jmds. K./auf K. von jmdm.. etw. (1. von. mit jmds. Geld: er lebt auf K. seiner Eltern. 2. zum Nachteil. Schaden von jmdm., von etw.: er macht seine Witze immer auf K. anderer; das geht auf K. der Gesundheit). kosten-, Kgsten- (2kosten; vgl. auch: Kost-): Minsatz, der (jur.): [Entscheidung über die] Höhe der Kosten, die in einem [GerichtsJverfahren entstanden sind; -an9chlag, der: svw. t-Voranschlag; Minteil, der: Anteil an bestimmten Kosten; -aufwand, der; -beredinung, die; -dampfend <Adj.) (Wirtsch.): die Einsparung von Kosten bewirkend: -e Maßnahmen; k. wirken; -dämpfting, die (Wirtsch.). dazu. -dämpfiingsgesetz, das: Gesetz zur Kostendämpfung in den Sozialversicherufigen durch Senkung der Leistung für die Versicherten; -deckend <Adj.; o. Steig.) (Wirtsch.): so berechnet, daß die Kosten für etw. wieder eingebracht werden: -e Preise. Mieten. Pflegesätze; die Gebühren sind nicht k.; -deckung, die; -druck, der <o. PI.) (Wirtsch.): durch steigende Kosten verursachte Verminderung der Gewinnspanne: der zunehmende K. bei den Sparkassen (Welt 20. 8. 65. 11); -entscheklung, die (Jur.): gerichtliche Entscheidung darüber, wer die Kosten eines Verfahrens zu tragen hat; -entwickking, die (Wirtsch.): die K. macht dem Wirtschaftsminister Sorge; Verstattung, die; -exptosion, die (Wirtsch. Jargon): schnellesu. starkes Ansteigen der Kosten; -frage, die: ob wir uns ein neues Auto leisten können, ist eine reine K.; ^frei <Adj.; o. Steig.) (jur.): nicht mit Kosten verbunden: das Verfahren ist k.; -»erecht <Adj.; o. Steig.) (Wirtsch.): den [notwendigen] Kosten entsprechend: er hat k. kalkuliert; -günstig <Adj.) (Wirtsch.): nicht so hohe Kosten verursachend u. daher vorteilhaft: k. produzieren; -intensiv <Adj.) (Wirtsch.): in bes. hohem Maße Kosten verursachend; -Iflwine, die (Wirtsch. Jargon): eine Unmenge von sich aneinanderreihenden Preissteigerungen: ^los <Adj.; o. Steig.): unentgeltlich, gratis: -er Unterricht; etw. k. reparieren, dazu: -lostgkeit, die; -miete. die (jur.): Miete [für Sozialwohnungen]. die sich aus dem eigentlichen Mietpreis u. Zuschlägen o. ä.. die die laufenden Kosten des Vermieters decken sollen, zusammensetzt; Mnin- derung. die; -neutral <Adj.; o. Steig.) (Wirtsch.): nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden; -pflichtig <Adj.; o. Steig.) (jur.): mit der Zahlung der entstandenen Kosten verbunden: eine -e Verwarnung; das Auto wird k. abgeschleppt; -punkt. der (ugs.): Preis. Höhe der Kosten von etw.. was gekauft od. in Auftrag gegeben werden soll: ein ... Mann ... möchte einen Ulster: .JC. höchstens fünfundzwanzig Mark ..." (Fallada. Mann 180); -rechnung. die (Wirtsch.): Erfassung u. Verrechnung der bei der Produktion anfallenden Kosten als Teil des betrieblichen Rechnungswesens; -senkend <Adj.; Steig, ungebr.) (Wirtsch.); -Senkung, die; -sparend <Adj.) (Wirtsch.): die alten Straßenbahnen wurden durch -e Gelenkwagen ersetzt; -Steigerung, die (Wirtsch.); -stelle, die (Wirtsch.): [betriebliche o.a./ Organisationseinheit, die in der Kostenrechnung selbständig abgerechnet wird; -träger, der (Wirtsch.): Produkte u. Leistungen eines Betriebs, deren Kosten in der Kostenrechnung pro Stück, Einheit o. ä. ermittelt werden; -Überschlag, der. grobe Schätzung von [anstehenden] Kosten: einen vorläufigen K. machen; -Vergütung, die; -Voranschlag, der (Wirtsch.): Berechnung von [anstehenden] Kosten im voraus; Veranschlagung; Kalkulation: einen K. aufstellen. köstlich [kastln;] <Adj.) [mhd. kost(e)lich, eigtl. = viel kostend, wertvoll): a) (emotional) (bes. von Speisen, Getränken u. anderen Genüssen) besonders gut. herrlich, schön: -e Leckerbissen; uns wurden die -sten Speisen gebracht; die -e Abendkühle genießen; das Essen war einfach k.. hat k. geschmeckt; b) (emotional) unterhaltsam, amüsant od. so komisch, daß man dabei großes Vergnügen empfindet: ein -er Einfall; du mußt unbedingt diese -e Geschichte erzählen; dieser Clown war k.!; das ist einfach k.. zu k.; wir haben uns k. (über alle Maßen) amüsiert; c) (geh.. veraltet) sehr wertvoll (u. als besonders schön empfunden): -es Geschmeide; ein Junimorgen auf dem Pester Donaukorso gehört ... zu ihrem -sten Besitz (Härtung. Junitag 6); <Abl.:> Köstlichkeit, die; -. -en: a) <o. PI.) (geh.) das Köstlichsein, Vortrefflichkeit: ein Mahl von großer K.; b) köstliches Ding; köstliche Sache: kulinarische, literarische -en. Kostprobe, die; -. -n [zu t1 kosten): ein wenig von etw. Eß- od. Trinkbarem, das auf seinen Geschmack hin geprüft werden soll: eine K. nehmen, reichen; Ü das war nur eine K.. er gab damit eine K. (ein kleines Beispiel) seines Könnens. Kostüm [kos'ty:ml. das; -s. -e [frz. costume < ital. costume = Tracht. Kleidung, eigtl. = Brauch. Gewohnheit < lat. cönsuetüdo; vgl. mniederd. kostüm = Gewohnheit. Brauch): 1. zweiteiliges, aus Rock u. dazugehöriger Jacke bestehendes Kleidungsstück für weibliche Personen: ein sommerliches K.; sie trug ein maßgeschneidertes K. 2.a) Kleidung, die in einer bestimmen historischen Epoche od, für einen gesellschaftlichen Stand der Vergangenheit typisch war: mittelalterliche -e; ein K. aus der Zeit des Rokoko; b) (veraltet) Tracht: sie trug... ein K leid, das an ein nationales K. erinnerte. 3.a) Kleidung für Schauspieler, Artisten o.a. bei Aufführungen (zur Darstellung od. Charakterisierung einer bestimmten Person. Rolle od. Funktion): das K. des Clowns; die nächste Theaterprobe ist in -en; b) Verkleidung, bei der mit Hilfe von typischen Attributen eine bestimmte Figur (Berufsgruppe. Volksgruppe o. ä.) dargestellt wird: in welchem K. gehst du zum Fasching? Kostüm-: -ball, der: Ball, beidemdie Teilnehmer in Kostümen (2. 3) erscheinen; -bildner, der (Theater. Film): jmd.. der Kostüme(3a)entwirft (Berufsbez.); -biHnerin.die: w. Form zu t-bildner; ^fest.das: vgl. -ball; -füm, der: svw. t Ausstattungsfilm; -fundus. der: svw. t Fundus (1); -geschichte, die: a) Geschichte des Kostüms (3) als Teilgebiet der Theatergeschichte; b) Geschichte des Kostüms (2); -Jacke, die: Jacke eines Kostüms (1); -künde, die: Lehre vom Kostüm (2) in seiner historischen Wandlung; -probe, die (Theater): Probe in Kostümen (3a): die erste K.; -rock, der: Rock eines Kostüms (1); -stück, das (Theater): svw. t Ausstattungsstück; ^verleih, der: Geschäft od. Unternehmen, das Kostüme (2. 3) ausleiht. kostümieren [kosty'mi:ran] <sw. V.; hat) [frz. costumerl: a) verkleiden: sie hat ihre Kinder zum Fasching als Cow- 1564
Koxalgie boys kostümiert; sie kostümierten sich für den Ball; alle kamen kostümiert; b) (ugs. abwertend) unpassend, merkwürdig od. ausgefallen anziehen: o Gott, wie hast du dich denn kostümiert!; <Abl.:> Kostiimkning. die; -. -en. Kot [ko:t]. der; -[e]s, -e u. -s <P1. selten) [md. köt. mhd. kwöt. kät. quät, ahd. quät = Ausscheidung von Tier u. Mensch] (geh.): 1. Ausscheidung des Darms: Exkrement: Fäkalien: Fäzes: K. ausscheiden; Fast alle Singvögel ... tragen den von den Jungen abgesetzten K. vom Nest fort (Lorenz, Verhalten I, 194); in K. treten; sich mit K. beschmieren. 2. (veraltend) aufgeweichte Erde, schlammiger Schmutz auf einem Weg od. einer Straße: seine Stiefel waren von, mit K. bespritzt; *etw. in durch den K. ziehen (geh. abwertend; etw. verunglimpfen, sehr herabwürdigen): etw.« jmdn. mit K. bewerfen/besudeln (geh. abwertend; in übelster Weise verleumden, mit üblen Methoden angreifen). Kot-: -Mech, das (selten): svw. t-Hügel; -erbrechen, das (Med.): Erbrechen von Kot (\)bei Darmverschluß: Miserere: -flügel, der: Teil der Karosserie über den Rädern von Kraftfahrzeugen (der den Kot [2] abhalten soll): die K. waren leicht eingebeult; -fresser, der (Biol.): svw. TKoprophage (1); -geruch, der; -geschwulst, die (Med.): svw. TKoprom; -käfer.der: mittelgroßer, metallisch schwarzglänzender Käfer, der von Kot (1) lebt: -stein, der (meist PI.) (Med.): svw. TEnterolith. Koprolith. Kotangens, der; -. - [gek. aus nlat. complementi tangens. zulat.complementum = Ergänzung u. TTangens] (Math.): Kehrwert des Tangens im rechtwinkligen Dreieck: Zeichen: cot. cotg. ctg Kotau [ko'tap], der; -s. -s [chin. ketöu. eigtl. = Schlagen mit dem Kopfl: (in China früher übliche) tiefe Verbeugung vor Respektspersonen u. im Kultus, die im Niederknien u. Neigen des Kopfes bis zur Erde bestand: der K. war in China bis ins 20. Jh. üblich; *[vor imdm.l einen/seinen K. machen (bildungsspr.; sich unterwürfig-demütig jmdm. gegenüber verhalten). 'Kote [ko:tal. die; -. -n [frz. cote = Buchstabe. Kennziffer < afrz. quote < lat. quota (pars) = der wievielte (Teil)] (Geogr.): Höhenangabe auf einer topographischen Karte. *Kote [-1. die; -. -n (landsch.. bes. nordd.): svw. TKate. ^tpte [-]. die; -. -n [finn. kotal: kegelförmiges Zelt mit einer Öffnung an der Spitze, durch die der Rauch abziehen kann. Kote ['k0:tdl. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. köte] (Fachspr): hintere Seite der Zehe bei Rindern u. Pferden. Kötel [ko.tjl. der; -s. - [zu tKot] (nordd.): a) kleines Klümp- chen Kot: b) kleines, freches Kind. Kotelett [katlct. auch kotlet, kota'kt], das; -s. -s. selten: -e [frz. cötelette. eigtl. = Rippchen. Vkl. von: cöte < afrz. coste < lat. costa = Rippe]: Rippenstück vom Kalb. Schwein. Lamm od. Hammel, das als beliebte Speise gebraten wird: ein paniertes K.; Kotel^tten <P1.) [nach der Ähnlichkeit mit einem Kotelett (1)1: stehengelassene Haare an beiden Seiten des Gesichts neben den Ohren: lange K.; K. tragen; er ließ sich die K. kürzen. koten [ko:tnl <sw. V.; hat) [zu tKotl (Zool.): (von höheren Tieren) Kot ausscheiden. Kötenaelenk. das; -[eis. -e [zu tKötel: svw. t Fesselgelenk. Kotenlaser.das; -s. - [zu t ^ote]: Zeltlager /der Pfadfinder]. Kotentafel, die; -. -n [zu t 'Kote] (Geogr.): topographische Karte mit Höhettangaben. Köter [ko.te]. der; -s, - [aus dem Niederd.; urspr. laulm.l (abwertend): Hund: ein räudiger K.; das Gekläff eines -s; Passen Sie doch besser auf Ihren K. auf! Koterie [koto'ri:]. die; -. -n [...i:anl [frz. coterie. urspr. = Vereinigung von Kotsassen, zu: cotier = lehenszinspflichtig; verw. mit ^otel (veraltet abwertend): Kaste: Clique. Kotext, der; -[eis, -e (Sprachwiss): svw. tKontext (1) (in der sprachwiss. Terminologie zur Unterscheidung von einem Kontext 2). Kothurn [ko'torn]. der; -s. -e [lat. cothurnus < ghech. kcV thornos]: (im antiken Trauerspiel) von den Schauspielern getragener Schuh mit hoher Sohle: *auf hohem K. [einher]- schreiten. -flehen (bildungsspr. veraltend; erhaben, pathetisch, hochtrabend reden). kotieren [ko'ti:ranl <sw. V.; hat) [frz. coter = notieren, zu: cote. t 'Kote): 1. (Börsenw.) ein Wertpapier zur Notierung an der Börse zulassen. 2. (Geogr. veraltet) (Höhen) messen: <Abl.:> Kotierung, die; -, -en: 1. (Börsenw.) das Kotieren (1). 2. (Geogr. veraltet) das Kotieren (2). kotig ['ko:ti?] <Adj.; nicht adv.) [zu tKot]: a) mit. voller Kot(l): -e Unterhosen; b) von Kot (2) bedeckt, sehr schmutzig: -esGelände; Leinenhose... deren Säume in -en Knobelbechern steckten (Fels. Sünden 16). Kotillon ['kotiljö, auch: kotil'jö:], der; -s. -s [frz. cotilIon. eigtl. = Unterrock, Vkl. von: cotte = Rock; H. u.l: alter Gesellschaftstanz, der einen 2Ball beschloß u. mit dem Freiheit der Wahl, allerlei Neckereien u. kleine Geschenke verbunden waren. Kotinga [ko'troga], die; -. -s [span. cotinga. aus dem Tupi (Indianerspr. des östl. Südamerika)]: in Mittel- u. Südamerika beheimateter, farbenprächtiger Vogel. Kodier [k0:tni2]. der; -s. - [zu t^ote] (niederd.): Kätner. Koto['ko:to].das; -s. -s. auch: die; -. -s [jap. kotol: zitherähnliches japanisches Saiteninstrument. Koton[ko'tö:l.der;-s.-s[frz.coton < arab.qutun.tKattun]: selten für Baumwolle: vgl. Cotton; kotonisieren [kotoni- zi:ran], (auch:) cottonisieren fltDtoni'zi.ran] <sw. V.; hat) (Chemie): Bastfasern die Beschaffenheit von Baumwolle geben: <Abl.:)KotonisJ£iung, die; -, -en (Chemie). Kotsaß [ko:t-l. der; ...sassen. ...sassen. Kotsasse, der; -n. -n [zu t^ote u. tSaß. Sassel (niederd.): svw. tKossat. Kotschinchinahuhn [kotjin'^na-]. das; -[e]s. ...hühner [nach der alten Bez. des südlichsten Teils von Vietnam. Kotschin- chinal: Vertreter einer / in England gezüchteten] Rasse großer u. kräftiger Haushühner. Kotten [katn]. der; -s. - (niederd.): svw. t^ote; Kotier [kots], der; -s. -: 1. (nordd. veraltend) svw. t^ote. 2. (österr. veraltend) Arrest: Gefängnis: Kötter [kcete], der; -s, - (niederd. veraltet): Inhaber einer 2Kote. Kotyledone [kotyle'do'.nal. die; -. -n [griech. kotyledon = Vertiefung; (Saug)napfl: 1. (Biol.) <meist PI.) Keimblatt der Samenpflanze. 2. (Biol., Med.) Zotte der Embryonalhülle: Kotylosaurier [kotylo-]. der; -s, - [zu griech. kötylos = kleine Schale, nach der flachen Schädelform]: ausgestorbenes Kriechtier von eidechsenähnlichem Körperbau. kQtz-, Kotz- (t kotzen; derb): -brocken, der: jmd.. den man als äußerst abstoßend, widerwärtig empfindet: -elend <Adj.; o. Steig.): äußerst elend, erbärmlich: er fühlte sich k.; mir war k. [zumute]; -Jämmerlich <Adj.; o. Steig.): äußerst jämmerlich: -langweilig <Adj.; o. Steig.) (abwertend): äußerst langweilig: ein -er Vortrag. Film; -übel <Adj.; o. Steig.): äußerst übel: bei dem Gedanken wurde mir k.; ihm ist k. (Chotjewitz. Friede 35). 'Kotze ['katsdl. die; -. -n Imhd. kotze, ahd. chozzo. chozza] (südd.. ösFerr.): 1. grobe Wolldecke: sollen sie sich doch in der Portiersloge unter braunen -n verkriechen (Fischer. Wohnungen 6). 2. Umhang. *Kotze [-1. die; - [zu t kotzen] (derb): Erbrochenes: er erstickte fast an seiner K.; *die K. kriegen (angewidert sein). Kötze [kcey»]. die; -. -n [spätmhd. kötz(e)] (md.): Korb, der auf dem Rücken getragen wird. kotzen ['katßn] <sw. V.; hat) [wohl zusgez. aus älter: koppe- zen. Intensivbildung zu spätmhd. koppen = speien] (derb): [sich/ erbrechen: ich mußte k.; er kotzte auf den Boden, wie ein Reiher (erbrach sich heftig): bis er den letzten Brocken in den Kommandoraum gekotzt hatte (Ott. Haie 329); <subst.:> ich fühle mich zum Kotzen (sehr schlecht): R das ist gekotzt wie geschissen (derb; das ist gleichgültig, einerlei); Ü ..Raus aus der Mühle, der Motor kotzt!44 (ugs.; hat einen Schaden: Küpper. Simplicius 34); ich kotze (verzichteangewidert) auf die Ehre; sie sah wie gekotzt (leichenblaß) aus; <subst.:> *zum Kotzen (äußerst abstoßend, unerträglich): das. es ist einfach zum K.! (drückt Ärgerlichkeit u. Unmut aus); ich finde ihn zum K.; er findet das Ganze zum K.; Immer diese feinen Sitten, zum Kotzen (Dorpat. Ellenbogenspiele 101); zum K. schön (iron.; scheußlich): das [große] Kotzen kriegen/bekommen (angewidert sein). Kotzen [-]. der; -s. - (südd.. österr.): svw. t 'Kotze; kptzengrob <Adj.; o. Steig.) (südd.. österr.): äußerst grob. Kötzer [koe^B]. der; -s. - [md.] (Textilw.): svw. tKops. kotzerig [kDtßaru;]. kotzig [kot^ic] <Adj.) (derb): übel: mir ist k.; Ü die Passanten hätte ich ankotzen mögen, so ... kotzig glotzten sie mich an (v. d. Grün. Irrlicht 14). Kovarfyntenphänomen, das; -s [tKovarianzl (Psych.): Täuschung in der Wahrnehmung von Raum u. Tiefe: Kovarianz [auch: —-1. die; -. -en [zu lat. con- = mit- u. t Varianz] (Physik): die Unveränderlichkeit der Form bestimmter physikalischer Gleichungen bei bestimmten Rechenvorgängen. Koxalgie [kaksalgi:]. die; -. -n [...i:an] [lat. coxa = Hüfte. 1565
Koxitis Hüftgelenk] (Med.): Schmerz im Hüftgelenk od. im Bereich der Hüfte; Koxitis pCD'ksi:tis]. die; -, ...itiden |...si'ti;dn] (Med.): Entzündung des Hüftgelenks. Kraal: tKral. Krabbe ['krabo], die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. krabbe = kleiner Meerkrebs; eigtl. = krabbelndes Tier): 1. (zur Gattung der Krebse gehörendes) vor allem im Meer lebendes, meist seitwärts laufendes, eßbares Tier mit gedrungenem Körper u. umgeschlagenem Hinterleib. 2. (ugs. scherzh.) in Art u. Wesen munteres, drolliges, niedliches o.a. Kind. Mädchen: deine kleine Schwester ist ja eine muntere K.; Fräulein Terhoven ... Eine hübsche K. ist sie ja (Remarque. Obelisk 284). 3. (bild. Kunst) Blume. Blatt aus Stein an Kanten von Giebeln. Türmen o.a. als Verzierung; Kriechblume. Krabbel- (ugs.): -alter, das: Alter, in dem ein Kleinkind anfängt zu krabbeln; ^kind, das: Kleinkind im Krabbelalter; -sack, der (landsch.): tGrabbelsack; -stube, die: Raum als Kindergarten für Krabbelkinder; -wasser, das: svw. t Kribbelwasser. Krabbelei Berate'l^j]. die; -, -en <P1. selten) (ugs.): [dauerndes] Krabbeln; krabbelig: t krabblig; krabbeln [krabin] <sw. V.) [aus dem Niederd. < mniederd. krabbelen; mhd. krap- pelen): 1. <ist> a) (von Käfern u.a.) sich fortbewegen: der Käfer krabbelt an der Wand, am Baumstamm: b) (meist von Kleinkindern) auf Händen u. Füßen kriechen: das Kind fängt an zu k.. krabbelt schon, krabbelt auf allen vieren durchs Zimmer; Ich krabbele ins Bett und decke mich zu (Remarque. Westen 173). 2. <hat> (ugs.) a) ein Kitzeln. Jucken verursachen, erzeugen: der neue Pullover krabbelt [auf der Haut]; b) die Spitzen der leicht gebeugten Finger auf od. in etw. ofwe Druck hin u. her bewegen: er krabbelt sie an den Zehen, im Nacken. krabben[krabnKsw. V.: hat)Ilandsch. Nebenf. von tkreppen 1 (Textilind.): ( von gewebten, noch nicht weiterbehandelten Wollstoffen) mit kochendem Wasser unter Druck von Walzen die Formbeständigkeit erhöhen. krtbben-. Krabben- (Krabbe 1): -artig <Adj.: o. Steig.): in der Art einer Krabbe; wie eine Krabbe; -fang, der <o. PL): auf K. gehen; -fänger, der: für den Krabbenfang ausgerüstetes Schiff; -fischer, der; -Fischerei, die; -kutter, der: vgl. ^fangen -spinne, die: kleine, oft bunt gefärbte Spinne, die keine Netze webt u. wie eine Krabbe (1) seitwärts läuft; -taucher. der: nicht sehr großer Meeresvogel mit schwarzgrauer Oberseite, weißer Unterseite u. kurzem Schnabel, der nach kleinen Krebsen taucht; -zucht, die. Krabbler ['krablel. der; -s, - (ugs.): svw. tKrabbelkind: krabblig, krabbelig ['krab(d)li<;l <Adj.) (ugs.): a) einen unangenehmen Reiz wie von kurzen stechenden Haaren verursachend; der Pullover ist k.; b) kitzlig: sie ist sehr k. krach! Btrax] <Interj.) lautm. für plötzliches, meist nur kurzes, hartes, lautes Geräusch, das bes. dann entsteht, wenn ein fester Gegenstand mit Wucht getroffen wird od. auf den Boden fällt |u. dabei zerbricht]; Krach H, der; -[eis. -e u. -s. ugs. scherzh. auch: Krache [mhd. krach, ahd. chrac, zu tkrachenl: l.a) <o. PI.) etw.. was in unangenehm lauter, unartikulierter Weise zu hören ist / u. als störend empfunden wird]: hier ist. herrscht ein unerträglicher K.; die Maschine macht leinen 1 fürchterlichen K.; die Kinder machen solch einen K., daß es kaum noch auszuhalten ist; vor lauter K , vom vielen K. nicht schlafen können; *K. machen/schlagen (ugs.; beijmdm. laut schimpfend gegen etw. Einspruch erheben): wenn er nach 22 Uhr Platten hört, schlagen die Nachbarn K.; b) <P1. -e u. -s> plötzliches, hartes, lautes Geräusch, das durch einen Aufprall o. ä. verursacht wird: als das Haus zusammenstürzte, gab es einen lauten K.; mit einem fürchterlichen K. saß ich plötzlich auf dem Fußboden: unter lautem K. einstürzen. 2. <PI. -e u. -s, scherzh.: Krache) (ugs.) heftiges, lautes Schimpfen; laute Auseinandersetzung: in der Familie gibt es oft K.; mit jmdm. K. anfangen, kriegen; Nun sollen zwischen den Geistlichen der beiden Kirchen ununterbrochen Krache sein (Streitigkeiten; Bemdorff. Himmelbett 157); wegen des Geldes kam es zwischen ihnen zum K. 3. <PI. -e u. -s> (ugs.) a) plötzlicher wirtschaftlicher Zusammenbruch; b) plötzlicher militärischer Zusammenstoß: wenn es zum großen K. zwischen Ost und West kommen sollte. krych-, Knjch-: -eisen, das (soldatenspr. veraltet): Gewehr; -ledern <Adj.; o. Steig.) (südd.): von derb-heftiger Art: -e Musik: Ü Bayerns -e Polit-Köche essen ihr Süppchen eben weit weniger heiß, als sie es gekocht haben (Hörzu 46. 1972. 18); -lederne, die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete) (südd.): kurze Lederhose (a); Mnacher, der (ugs.): jmd.. etw.. was Krach (la) macht; -mandel, die (landsch.): svw. t Knackmandel; -saiat, der [nach dem ..krachenden" Geräusch beim Kauen 1: Salat mit festen, kräftigen grünen Blättern; Eissalat. kridielig [krapln;] <Adj.; nicht adv.) (Schweiz.): gebrechlich, altersschwach; krachen [kraxnl <sw. V.) [mhd. krachen; ahd. krahhön. lautm.): l.a) einen Krach (lb) verursachen, auslösen <hat): die Dielen krachten unter seinen Schritten; ein gewaltiger Donnerschlag krachte: in allen Fugen k.; in der Ferne hörte man Bomben, Schüsse k.; bei jeder Bewegung kracht es im Gelenk; <unpers.) der Blitz schlug ein - es krachte und splitterte; auf dieser Kreuzung kracht es dauernd (ugs.; gibt es dauernd Unfälle. Zusammenstöße): R (etw. tun), daß es nur so kracht (ugs.; etw. sehr intensiv, mit großer Leidenschaft tun): Diesem Witterer ziehe ich noch einmal das Fell über die Ohren, daß es nur so kracht (Kirst, 08/15. 535); Ü der Winter brachte krachende Kälte, krachenden Frost (große Kälte, heftigen, starken Frost); <unpers.:> wenn du noch lange meckerst, kracht's (ugs.; setzt es Schläge): bald kracht's, es wind bald k. (ugs.; ich sehe mir das nicht länger tatenlos, duldend mit an): <subst.:> es kam zum Krachen (ugs.: zu Auseinandersetzungen): b) mit einem Krach (1 b) zusammenbrechen, bersten, reißen, zerreißen <ist): das Eis kracht; Vorsicht, sonst kracht das Brett; jetzt ist mir auch noch die Hose, die Naht gekracht. 2.a) mit einem Krach (lb) auftreffen <ist>: das Auto kracht gegen die Leitplanke; b) auf. gegen etw. hart, heftig schlagen, stoßen, werfen <hat): den Koffer in die Ecke k.; dann springt er auf dich los. kracht dir den Kolben ins Kreuz (Apitz. Wölfe 228). 3. (ugs.) <k. + sich; hat) miteinander Krach (2). Streit haben; sich streiten: ich habe mich mit ihm gekracht; wir k. uns oft; habt ihr euch gekracht? 4. (ugs.) einen Krach (3a) erleiden. Bankrott machen: Täglich krachen neue Banken (Quick 27. 1958. 20); in der großen Krise krachte ... auch der (= Betrieb), in dem er arbeitete (Fr. Wolf, Menetekel 227); Krachen [-1. der; -s. - [viell. = Stelle, wo die Erdrinde geborsten ist od. nach dem tosenden Geräusch der Wasserfälle in diesen Tälernl (Schweiz.): kleines, unwirtliches Tal; Schlucht; Kracher ['kraxcl, der; -s, - (ugs): 1. (abwertend) älterer Mann. 2. Knallkörper, der kracht (la); Kracherl [kraxFl]. das; -s. -n [wohl nach dem Geräusch der sprudelnden Kohlensäure] (südd.. österr): Limonade mit Kohlensäure; Brause (1); krachig [kraxwjl <Adj.; nicht adv.): von frischer Festigkeit: frische, -e Brötchen; der Salat ist k.; Ü -e Robustheit. krächzen [kraj^nl <sw. V.; hat) [spätmhd. krachitzen. Weiterbildung zu tkrachenl: I. (vongrößeren Vögeln) heisere, rauhe Töne von sich geben: die Raben. Krähen krächzten; der Papagei spricht nicht, er krächzt nur; Ü er war erkältet und konnte nur noch k.; der Lautsprecher krächzte; ..Was hast du hier zu suchen?', krächzte (sagte mit krächzender Stinutie) die Alte. 2. (ugs.) husten: ich konnte nicht schlafen, da er die ganze Nacht gekrächzt hat; Krächzer, den -s, - (ugs.): a) gekrächzter Laut. Ton; b) jmd., der mit heiserer, rauher Stimme spricht: jmd.. der krächzt. Krackbenzin, das; -s. -e (Chemie): im Krackverfahren hergestelltes Benzin. Kracke [krakd]. die; -. -n [wohl zu einer urspr. Bed. „schwach, hinfällig"; vgl. anord. kraki = magere Person] (md., nordd.): altes, schwaches Pferd. kracken l'krakn. auch: kreknl <sw. V.: hat) [engl, to crack. eigtl. = spalten, brechen) (Chemie): Schweröle spalten, in Leichtöle (Benzin) umwandeln. Kricker [krekel.der; -s. -: eindeutschend für tCracker(1). Krtckung, die; -. -en. Krackverfahren, das: -s, - (Chemie): chemisches Verfahren zum Kracken. Krad Qcra:t. auch: krat], das; -[eis. Kräder [kre:dB] (bes. Milit.): Kurzwort für tKraftrad. Krad-: -fahrer, der; -melder, der (Milit.): mit einem Krad ausgerüsteter Melder; -schütze, der (Milit.): vgl. ^melder. kraft [kraft] <Präp. mit Gen.) [aus: durch, in usw. Kraft] (Papierdt.): durch den Einfluß, das Gewicht, die Autorität von .... auf Grund: k. [eines] Gesetzes: k. [meines] Amtes konnte ich sofort eingreifen; es liegt ein Beschluß vor, k. dessen Zuschüsse gewährt werden; Kraft [-], die; -, K räfte [krefto; mhd.. ahd. kraft; urspr. = Zusammenziehung 1566
krähe-, Kräfte- (der Muskeln)]: I.Energie, Vermögen. Fähigkeit zu wirken: körperliche, seelische, sittliche, moralische, geistige, jugendliche K.; ihm fehlt die K.; seine Kräfte versagen, erlahmen, lassen nach; die K. des Geistes; in ihm steckt eine ungeheure K.; seine K. erproben; er hat seine K ./Kräfte überschätzt; im Urlaub neue Kräfte sammeln: bei dieser Arbeit kannst du deine überschüssige K. abreagieren; seine ganze K. für etw. aufbieten; alle Kräfte anspannen; ich hatte nicht mehr die K. aufzustehen; dieser Posten nimmt seine ganze K. in Anspruch, übersteigt seine K.: die Sorge um das Kind verlieh ihr ungeahnte Kräfte, verbrauchte ihre K.; ungeahnte K. in sich fühlen; unter Aufbietung aller Kräfte wurde das Projekt zu Ende geführt; an K. zunehmen; bei Kräften sein, bleiben; mit letzter K.; mit seinen Kräften haushalten, sparsam umgehen; mit neuen Kräften an die Arbeit gehen: über ungeheure K.. über geheimnisvolle, schöpferische Kräfte verfügen; er strotzt vor. (auch:) von K.; K. haben (stark sein, über Körperkraft verfügen): die Sonne hat im Herbst noch viel K. (scheint noch sehr warm): aus eigener K. (ohtw fremde Hilfe) schafft er das nicht mehr; keine K. mehr in den Knochen haben (ugs.; schwach sein): ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht (ich werde tun, was ich kann): mit vereinten Kräften (durch gemeinsame Anstrengung) etw. erreichen; jmdm. nach [besten] Kräften (soweit es irgend möglich ist) helfen: das geht über meine K. (das ist zu viel für mich: das kann ich umnöglich leisten): Ü die militärische, wirtschaftliche K. eines Landes. 1. etw., was einer Sache als Ursache einer Wirkung od. als Möglichkeit, in bestimmter Weise zu wirken, innewohnt: die K. der Kräuter, der Medikamente; die ungebändigten Kräfte der Natur; selbst ein Gift besitzt heilende K./Kräfte; *die treibende K. sein (derjenige sein, der etw. anregt u. eifrig dafür tätig ist, doli es auch durchgeführt wird): er war die treibende K. bei diesen Neuerungen. 3. Arbeitskraft (2): eine neue, zuverlässige K.; sie, er ist eine tüchtige K.; mehrere weibliche Kräfte einstellen. 4. <PL> in besonderer Weise Einfluß ausübende, ideologisch ausgerichtete Gruppe von Menschen: fortschrittliche, liberale, konservative, reaktionäre, bürgerliche Kräfte; hier sind KräAe am Werk, die ...; die Regierung will die revolutionären Kräfte ausschalten. 5. (Physik) physikalische Größe, die Ursache von Bewegungsänderungen frei beweglicher Körper od. die Ursache von Formänderungen ist: K. ist Masse mal Beschleunigung; K. mal Weg ist Arbeit; elektrische, magnetische Kräfte; mit voller/halber K. (Seemannsspr.; [von Schiffen mit Motor o.ä.j mit Hikhstgeschwindigkeitlmit geringer Geschwindigkeit) fahren. 6. * außer K. setzen (ungültig.unwirksam werden lassen): eine Verordnung außer K. setzen: außer K. sein/treten (keine Wirkung, Gültigkeit . mehr] haben): der Befehl ist außer K.; Das Instrument of Government trat nach kurzer ZeitaußerK. (Fraenkel. Staat 332); inK.gesetzt werden treten/sein/befindlich sein bleiben (wirksam, gültig werden/sein/ bleiben), die bis zum Jahre 1918 in K. befindliche ständische Verfassung (Fraenkel, Staat 334). kr^ft-, Krgft-: ^akt. der: außerordentliche Kraft (1) erfordernde Leistung: das Anschieben des Autos war ein ziemlicher K.; im Zirkus einen K. vorführen; U verbale -e; Hin- und hergerissen... entschlossen sich die Bundesrichter zu einem Juristischen K. (Spiegel 44. 1976. 111); -anspan- nung, die: das Anspannen (3a) aller Kräfte (1); -anstrengung, die: vgl. -anspannun& -antrieb, der: Antrieb durch Maschinenkraft: -arbeit, die: svw. t^training; -arm, der (Physik): derjenige Hebelarm, an dem die Kraft (5) ansetzt: -aufwand, der: Aufwand an Kraft (1) für eine bestimmte Arbeit o. ä.. -ausdruck, der: derber, vulgärer Ausdruck als Äußerung von Ärger, Erstaunen o. ä.: mit Kraftausdrücken um sich werfen; -brühe, die: kräftige Fleischbrühe: -droscb- ke, die (veraltend): svw. tTaxi: -drücken, das (Ringen): Drücken ohne einleitende Bewegung, nur durch Einsatz von Kraft: ^eck,das(Math.): bei der geometrischen Vektoraddition durch , aneinandcrgehängteJ Vektoren gebildete Figur, Kräftepolygon: -Entfaltung, die; -erfüllt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von Kraft erfüllt: die Höchstleistungen -er Sportler: -erspamis, die <o. PI.): Einsparung von körperlicher Kraft (I): etw. bedeutet, stellt eine K. dar; -erzeugung, die; ^fahrer, der (Amtsspr.): svw. t Fahrer, dazu: -fahrer- gruß, der: svw. t Autofahrergruß; -fahrzeug, das: TKraftfahrzeug u. Kraftfahrzeug-: -feld, das (Physik): Feld (7). in dem an jeder Stelle auf einen Körper eine Kraft (5) ausgeübt wird: -fiißball, der (Sport Jargon): mit übertriebenem Einsatz von Körperkraft, mehr mit Kraft als mit Eleganz gespielter Fußball: ^futter, das: besonders gehaltvolles ^Futter; -aefiihl. das <o. PI.) (selten): Gefühl der Kraft: -lackel. der (österr. ugs. abwertend): vgl. -protz; -le istung, die: vgl. -akt; -linien <P1.) (Physik): Linien, durch die ein Kraftfeld graphisch dargestellt wird: ^los <Adj.; -er. -este; nicht adv.): schwach: kaum Kraft habend: ein -er kranker Mensch; er war so k., daß es ihm nicht gelang, sich zu erheben; ein Arm ist halb gebeugt, der Kopf drückt k. darauf (Remarque. Westen 154); Ü Ende März schien eine -e Sonne, schmolz ein -er Schnee (Kaschnitz. Wohin 204). dazu: -loserklärung, die: / offizielle] Mitteilung, daß eine Bestimmung, ein Gesetz o. ä. nicht mehr in Kraft (6) ist. -losigkeit, die; -; -maschine, die (Technik): Maschine, die mechanisch Energie erzeugt (z. B. Dampfmaschine, Turbine o. ä.); Mneier, der: -s, - [2. Bestandteil der als Gattungsname gebrauchte häufige Familienn. Meier] (ugs. abwertend): Mann,der mit seiner Körperkraft protzt, dazu: Miieie- rei, die (ugs. abwertend): Protzen mit der Körperkraft, -meierisch, -meierlich <Adj.) (ugs. abwertend): von der Art eines Kraftmeiers: sich wie ein Kraftmeier benehmend, Mittlertum, das; -s (ugs. abwertend): svw. t^meierei; -mensch,der: jmd.,der über /außergewöhnlich] große Körperkraft verfügt: Mitesser, der: svw. t Dynamometer (1); -nahrung. die: vgl. -futter; -paket, das (Jargon scherzh.): schnelles Auto mit starkem Motor: -post, die: von der Post betriebenes Unternehmen zur Beförderung von Personen mit Omnibussen: -probe, die: Anstrengungen Rivalisierender, aus denen hervorgeht, wer der Stärkere, Bessere ist: eine militärische K.; -protz, der (abwertend): jmd.. der seine Körperkraft protzend herausstellt, dazu: -protze- rßi, die (abwertend), -protzig <Adj.) (abwertend): /sich/ wie ein Kraftprotz / benehmend): -quell, der (geh.). --quelle, die: etw., was Ineue] Lebenskraft gibt: -rad, das (Amtsspr.): zweirädriges Kraftfahrzeug (z.B. Motorrad); Kurzwort: TKrad; -räum, der (Sport): besonderer Raum für Geräte zum Krafttraining: -reserve, die <meist PL): über genügend -n verfügen; -Speicher, der (Technik): Gerät zum Speichern von Energie: Akkumulator: -spendend <Adj.; nur attr.): die -en Strahlen der Sonne; -sport, der: svw. t Schwerathletik; -spruch, der (selten): svw. Kausdruck; -Stoff, der (Kfz.-W.): Stoff, durch dessen Verbrennung ein Motor angetrieben wird (z. B. Benzin), dazu: -stoffleitung, die (Kfz.-T.): kleines Röhrchen aus Metall zur Leitung des Kraftstoffs, -stoff-Luft-Gemisch, das (Kfz.-T.): svw. tGemisch (2a). -stoflanzeiger. -stoflmengenanzetger, -Stoffmesser, der (Kfz.-T.): Einrichtung zum Anzeigen bzw. Messender im Tank vorhandenen Menge Kraftstoff: Benzinuhr, -stoffpumpe, die (Kfz.-T): Aggregat zur Förderung des Kraftstoffs vom Tank zum Vergaser od. zur Einspritzpumpe, -stoflVerbrauch, der: der Wagen hat einen extrem niedrigen K.. -stofTvorrat, der: sobald die Kraftstoflvorrä- te knapp zu werden drohten, brach Panik aus. -stoffzufuhr, die; -ström, der: elektrischer Strom, der vom Verbraucher vorwiegend zum Betrieb elektrischer Motoren verwendet u. deshalb nach einem anderen TarU bezahlt wird: -strotzend <Adj.; nicht adv.): überaus stark u. kräftig /aussehend]: voll von deutlich sichtbarer körperlicher Kraft (1); so atdsse- hend, als ob man vor Kraft (1) birst: -teil, der (Turnen): Teil einer Übung, bei der der Einsatz von Körperkraft vorherrscht: -trainlng, das (Sport): Training, das dazu dient, die Körperkraft zu verbessern, zu steigern: -Überschuß, der: Überschuß an [Körper/kraft: -Übertragung, die: das Übertragen von Kraft (5); -Übung, die (Sport): 1. Übung innerhalb des Krafttrainings. 2. svw. t-teil; -Vergeudung, die. das ist reine K.; -verkehr, der (Amtsspr.): Gesamtheit aller am Verkehr teilnehmenden Kraftfahrzeuge: -vertust, den -Verschwendung, die: vgl. -Vergeudung; -voll <Adj.>: a) viel Kraft besitzend: voll Kraft: ein -er Menschenschlag; k. wirken; b) mit viel Kraft durch-, ausgeführt: ein -er Endspurt; sich k. hinaufschwingen; -Vorrat, der: -wagen, der (Amtsspr.): svw. TAuto. dazu: -wagengetriebe, das. -wagensport, der: Autorennsport: -werk, das: Anlage zur Gewinnung elektrischer od. atomarer Energie, dazu: —wer- ker.dcr (ugs.): jmd.. der in einem Kraftwerk arbeitet: -wort, das <P1. -e u. -Wörter): vgl. -ausdruck. krffte-, Kräfte-: -ausgleich, der: -bedarf, der: Bedarf an Arbeitskräften: Gleichgewicht, das: dasK. stören: -mäßig <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (ugs.): k. war er mir überlegen; 1567
Kraftfahrzeug -messen, das; -s: svw. tKraftprobe; -paar, das (Physik): zwei gleich große, entgegengesetzt wirkende Kräfte (5); -^Parallelogramm, das (Physik): Parallelogramm, das durch die graphische Darstellung der Addition zweier, am selben Punkt angreifender Kräfte (5) entsteht; -polygon, das (Math.): svw. t Krafteck; -Potential, das: Potential an Kräften (1); -spiel, das: Zusammenwirken verschiedener Kräfte (1); -verfall, der: Nachlassen der körperlichen Kräfte (1); -vergleich, der (bes. österr.): svw. t Kraftprobe; -Verhältnis, das (bes. Politik): das militärische K. zwischen Ost und West; -verschleiß, der; -Verteilung, die; -Zerlegung, die (Physik): Aufspaltung einer Kraft (5) in zwei od. mehrere Komponenten (z. B. in ein Kräfteparallelogramm). Kraftfahrzeug, das; -[eis. -e (bes. Amtsspr.): durch einen Motor angetriebenes, nicht an Schienen gebundenes Fahrzeug; Abk.: Kfz. Kraftfahrzeug-: -bau, der <o. PL): im K. beschäftigt sein; abrief, der: Urkunde, die als Nachweis für den rechtmäßigen Besitz eines Kraftfahrzeugs dient (u. in der der Name des jeweiligen Besitzers, die Zulassungsnummer u. die technischen Daten des Kraftfahrzeugs eingetragen sind); Fahrzeugbrief; -Elektrik, die: svw. t Autoelektrik; -Elektriker, der: Elektriker, der elektrische Anlagen in Kraftfahrzeugen wartet u. repariert (Berufsbez.): -fiihrer, der (Amtsspr.): svw. tKraftfahrcr; -Haftpflichtversicherung, die (mit Bindestrich): Versicherung, die Schäden deckt, die einem Dritten durch ein Kraftfahrzeug entstehen; -halter, der (Amtsspr.): svw. t Fahrzeughalter; -Industrie, die: bidu- striezweig. der Kraftfahrzeuge herstellt; -Instandsetzung, die; -kenraeichen, das: svw. t Autonummer; -mechanfker, der: Mechaniker, der Kraftfahrzeuge u.lod. Motoren wartet u. repariert (Berufsbez.); -nummer, die: svw. t Autonummer; -papiere <PI.>: Kraftfahrzeugbrief u. Kraftfahrzeug- schein; -reparatur, die; -reparaturwerkstatt, die: Werkstatt, in der Kraftfahrzeuge repariert werden; -schein, der: amtliches Papier, das als Nachweis für die ordnungsgemäße Zulassung eines Kraftfahrzeugs dient (u.in dem die Personalien des Fahrzeughalters u. die technischen Daten des Kraftfahrzeugs eingetragen sind); Zulassung; -Schlosser, der: vgl. Mtiechaniker (Berufsbez.); -Steuer, die: Steuer für das Halten eines Kraftfahrzeugs zum Fahren auf öffentlichen Straßen; -technik, die <o. PL); -Versicherung, die: svw. t^Haftpflichtversicherung; Mverk, das: Werk, in dem Kraftfahrzeuge hergestellt werden; -Werkstatt, die: svw. t ^reparaturwerkstatt; -wesen, das <o. Pl.>: Gesamtheit aller für die Herstellung u. Instandhaltung von Kraftfahrzeugen nötigen Einrichtungen; -Zubehör, das: Teile, die zur t Grund jausstattung eines Kraftfa/irzeugs gehören; -Zulassung, die: 1. mit der Betriebserlaubnis u. der Zuteilung eines Kraftfahrzeugkennzeichens verbundene Erlaubnis der Zulassungsstelle, ein Kraftfahrzeug zufahren. 2. (ugs.) svw. t ^schein. kräftig [kreftK;] <Adj.> [mhd. kreftic. ahd. chrefti): La) über Körperkraft verfugend; voller Kraft, stark: sehr k. sein; der Alte war erstaunlich k. und setzte sich zur Wehr. Sie hatte sich k. genug gefühlt, aufzustehen (Benrath. Konstanze 165); b) Körperkraft erkennen lassend; stabil gebaut: ein -er junger Mann; sie hat -e Arme; sein Körper ist k. und durchtrainiert; c) mit Kraft ausgeführt: nach einem -en Schlag sprang die Haustür auf: jmdm. einen -en Tritt in den Hintern geben; k. zuschlagen; d) [körperlich] äußerst gut entwickelt: ein -es Baby; -e Stauden. Pflanzen; die Sträucher sind schon recht k.; Seine Oberlippe, obwohl sie k. entwickelt war (Gaiser. Jagd40). 2.a) <nur attr.) stark [aus]geprägt: ein -es Hoch liegt über Deutschland; -en (starken, großen) Hunger haben; einen -en {großen) Schluck nehmen; ein -er (dicker) Strahl; es weht eine -e (heftige) Brise; b) <nur adv.> in gro/Jem Maße, stark, sehr: es regnete, schneite k.; mit Wasser k. nachspülen; Nach 1948 begann der Holzpreis k. aufzuholen (Mantel. Wald 68); Trudel Hergesell, die ebenso k. hassen wie lieben konnte (Fallada. Jeder 347); den Boden k. düngen; der Flasche, dem Alkohol k. zusprechen (ugs.; viel / von etw.J trinken): c) von besonders ausgeprägter Intensität: -e Farben; ein ^es Muster; ein -er (deutlich wahrnehmbarer) Geruch, Geschmack; dieses Rot ist für deinen blassen Teint zu k.; d) <nur adv.> mit Nachdruck u. Entschiedenheit: für jmdn.. für eine Sache k. eintreten; Jmdm. k. die/seine Meinung sagen; wir werden ihn k. anscheißen (Gaiser. Jagd 52). 3. (nicht adv.) reich an Nährstoffen; gehaltvoll (in bezug auf enthaltene Nährstoffe); Kraft gebend: eine -e Suppe. Mahlzeit zu sich nehmen; ein -es Brot. Futter; Sehr vernünftig, daß Sie sich ein -es (würziges, stärkendes) Bier zum Abendessen bestellen (Th. Mann. Krull 300); <subst.:> etw. Kräftiges essen. 4. in derb-deutlicher Weise geäußert; ziemlich grob: ein -er Ausdruck, Fluch; eine -e Sprache fuhren; <Abl.:> kräftigen ['kreftignl <sw. V.; hat) [mhd. kreftigen. ahd. chrefti- gön): bewirken, daßjmd.. etw. kräftig da. c. d) wird. Kraft (1) bekommt: der Urlaub hat ihn sichtlich gekräftigt; Sport kräftigt den Körper; nach dieser Operation mußt du dich zunächst k.; <Abl.:> Kr$ftigkeit. die; - (selten): kräftige da) Beschaffenheit; kräftiglich [kreftiklu;] <Adv.> (veraltet): svw. tkräftig (2c); Kräftigung, die; -. -en <P1. selten): das i Sich]kräftigen; <Zus.:> Kräftigungsmittel, das. Krag-[kra.k-; tKrage)(Archit.): -dach,das: fast waagrecht verlaufendes Dach (meist über Freitreppen. Rampen o.a.). das nur an einer Seite mit dem Gebäude fest verbunden ist; -platte, die: / aus der Mauer] herausragende, nicht abgestützte I Stein Iplatte als Boden eines Balkons o. ä.; -stein, der: [aus der Mauer] herausragender Stein, als Stütze, Träger für Gebälk; -träger, der: svw. t Konsole (1). Krage [kra:g3]. die; -. -n [zu tKragen in der fachspr. Bed. ..vorspringender (Mauer)teil") (selten): svw. t Konsole (1); vgl. Krag-;Krägelchen [kre:gl^n].das; -. -: tKragen da); Kragen [kra.gn]. der; -s. -. südd.. österr.. Schweiz, auch: Kragen [kre:gn; mhd. kragel: l.a) <Vkl. Krügelchen) den Hals teilweise od. ganz umschließender Teil der Kleidung; ein hoher, enger, steifer, halsferner, weißer, schmutziger K.; der K. des Hemdes, der Bluse ist [mir] zu weit; der K. des Mantels ist mit Pelz besetzt; den K. offen tragen, hochschlagen; jmdn. am K. packen; b) einzelner, nicht fest an ein Kleidungsstück genähter Kragen da): der K. läßt sich anknöpfen, abnehmen; Im Kaufhaus ... erstand ich ... drei, vier Kragen (Th. Mann. Krull 190); den K. stärken. 2. (landsch.) a) (meist von Geflügel) Hals: beim Hühnerklein fehlt der K.; einen langen K. machen (Jage rspr.; [von Federwild] mißtrauisch um sich blicken)', b) Hals einer Flasche: der Flasche den K. abschlagen. 3. (Jägerspr.) gegen das übrige Fell od. Gefieder usw. abstechender Streifen um den/am Hals von Tieren. 4. (veraltet) Hals, noch in den Wendungen * jmdm. platzt der K. (salopp; jmd. wird über etw. so wütend, daß er es nicht länger hinnehmen kann; nach den anschwellenden Zomesadem); etw. kostet imdm./jmdn. den K. (ugs.; tKopf): diese Aktion kann dich/dir den K. kosten; dem kömte/möchte ich den K. umdrehen (ugs.; Drohung, wenn man auf jmdn. sehr wütend ist); imdn. am K. kriegen/packen; imdn. beim K. packen/nehmen (ugs.; jmdn. ergreifen [weil er etw. Unerlaubtes o.a. getan hat]): es geht jmdm. an den Kragen (ugs.. jmd. wird für etw. zur Verantwortung gezogen): imdm. an den K. wollen (ugs.; jmdn. zur Verantwortung ziehen wollen). kragen-.Kragen- ^bar. der: großer, schwarzer Bär mit aufgestellten, wie ein Kragen wirkenden Halshaaren u. einer weißen Zeichnung auf der Brust; ^ecke, die: runde -n; Hochstehende Kragen mit abgewinkelten -n (Simmel, Stoff 107); -knöpf, der: 1. Knopf, mit dem ein Kragen db) an einem Hemd, einer Bluse o. ä. festgemacht wird. 2. oberster Knopf eitler Knopfleiste (an Hemd. Bluse o.a.). mit dem man den Kragen zuknöpft; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Kragen da, b): eine -e Jacke; -nummer, die: Nummer, die die Kragenweite näher bestimmt; -Spiegel, der (Milit.): Abzeichen auf den Kragenecken der Uniformjacke, fl/i denen man die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Truppe o.a. erkennt; -Stäbchen, das: kleines flaches Stäbchen aus Plastik in den Kragenecken von Hemden od. Blusen, damit sich die Ecken nicht umbiegen; ^weite. die: Länge des Kragens da) eines Hemdes, gemessen von der einen Seite des Verschlusses zur gegenüberliegenden: ein Hemd mit K. 38; welche K. brauchtst du?; Ü Ich hab' nie ein Mädchen von der K. gehabt (Baldwin [Übers.]. Welt 80); *[nicht] imds. K. sein (salopp; [nicht] genau so sein, wie es jmd. gerne hat), diese Frau ist genau meine K. Krähe ['krcdl. die; -. -n [mhd. krä(e). kraja. ahd. krä(wa. -ja. -ha) = Krächzerin; zu tkrähen): (mit den Raben verwandter) großer Vogel mit schwarzem, metallisch schimmerndem Gefieder, der krächzende Laute ausstößt: auf den Feldern saßen Scharen von -n;Spreine K. hackt der anderen kein Auge aus (Jmd.. der einen anderen od. die Tätigkeit 1568
Krambambuli eines anderen beurteilen soll, mit dem er durch gleichen Beruf, gleiche Herkunft, gleiche Absichten o. ä. verbunden ist. wird aus eigenem Interesse nichts sagen, was den anderen belastet od. ihm schadet); krähen [kre:3n] <sw. V.; hat) [mhd. kra(je)n. ahd. kräen. lautm.l: 1. (vom Hahn) heiser-durchdringende Schreie in verschieden langer Dauer von sich gebeti; kikeriki machen: wir saßen zusammen, bis die Hähne krähten (bis Tagesanbruch): Ü das Baby krähte vor Wonne. 2. [vor Erregung. Begeisterung o.a.] mit hoher, heller Stimme sprechen: ..Hab' ich dich doch reingelegt", krähte er schadenfroh. Krähen-: -äuge, das (landsch.): a) Warze: b) Hühnerauge: ^beere, die: immergrüner, dem Heidekraut ähnlicher kleiner Strauch mit unscheinbaren Blüten u. Beerenfrüchten: -fuße <P1.>: 1. (ugs.) feine Hautfalten, die aus dem Bereich der äußeren Augenwinkel strahlenförmig nach den Seiten verlaufen. 2. (ugs.) unleserliche, krakelige Schrift. 3. (ugs.) kleine, spitze Eisenstücke, die bei eitler Verfolgung aus dem Auto auf die Straße gestreut werden, um die Reifen des hinterherfahrenden [ Polizei]fahrzeugs zu beschädigen u. es dadurch zu zwingen, die Verfolgung aufzugeben. 4. (Jä- gerspr.) drei schmale Schneisen, die bei der Treibjagd vom Standort des Schützen aus gehauen werden, damit er das Wild früh genug sehen kann: -geschrei, das; -hütte, die (Jägerspr.): Hütte, vor der auf einem Pfalil die Attrappe eines Uhus als Lockvogel angebracht ist u. von der aus der Jäger Krähen u. Raubvögel schießt: -nest, das: I. Nest einer Krä/ie. 2. (Seemannsspr.) Ausguck am vordersten Mast eines großen Segelschiffes: Mastkorb. Krähl [kre:l]. der; -[eis. -e[r] [zu landsch. krallen, krellen. Tkrellenl: 1. (Hüttenw.) Schaufel od. Rechen zum Umrütiren u. Weiter transportieren des Röstguts im Ofen. 2. (landsch.) svw. tKraue 1; krähten [kre:bnl <sw. V.; hat) (Hüttenw.): das Röstgut im Ofen mit einem Krähl (1) bearbeiten. Krähwinkel [kre:vu)kjl <o. Art.; Gen.: -s> [nach dem Ort Krähwinkel in dem Lustspiel ..Die deutschen Kleinstädter" des dt. Dramatikers A. v. Kotzebue (1761-1819)1 (spött.): spießbürgerliche Kleinstadt: Krähwinkelei [...vmka'l^jl. die; -. -en (abwertend): Tat. Handlungsweise, die von kleinstädtischer, spießbürgerlicher Beschränktheit zeugt: Krüiwinkler [...klßl. der; -s, - (abwertend): spießbürgerlicher Mensch aus der Provinz: krähwinklig <Adj.; nicht adv.> (abwertend): von spießbürgerlicher, kleinstädtischer Beschränktheit, provinziellen Ansichten [zeugend]. Krakauer ['kra:kajje], die; -. - [nach der poln. Stadt Krakow (dt. Krakau)!: kräftig gewürzte u. geräucherte Brühwurst aus Rind- u. Schweinefleisch. Krake [kra:kd]. der; -n. -n [norw. mundartl. krake(n)]: 1. großer Tintenfisch mit sackförmigem Körper u. acht kräftigen Fangarmen mit Saugtiäpfen. 2. sagenhaftes Meerungeheuer in Gestalt eines Kraken (1). Krakeel [kra'ke:l]. der; -s [H. u.] (ugs. abwertend): lautes u. heftiges Schreien, lautstarkes Schimpfen, um Streit anzufangen: Streit: K. anfangen, machen; krakeelen [kra'ke: tan] <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): laut schreien [um Streit anzufangen]: lautstark schimpfen: sich lautstark streiten: die Betrunkenen krakeelen auf dem Heimweg; in einer Versammlung k.; Bevor er verschwand, krakeelte er zwar noch: „Das werde ich Euch eintränken" (Remarque. Westen 24); Krakeeler, der; -s. - (ugs. abwertend): jmd., der krakeelt: Die hitzigen K. hinter ihm fluchen lauthals (Degener. Heimsuchung 177); Krakeelerei [krake:ta'raj], die; -. -en (ugs. abwertend): [dauerndes! Krakeelen: krakeelig [kra'ke:!^] <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.) (ugs. abwertend): wie ein Krakeeler: wenn er trinkt, wird er k. Krakel ['kra:kl], der; -s. - [(ost)md. krakel = dürrer Ast; viell. venv. mit TKrackel (ugs. abwertend): dünner, utiregel- mäßig verlaufender Strich: von wem ist denn dieser K. auf dem Block?; [einenl K. machen; deine K. (Schriftzeichen) kann kein Mensch lesen. Krakelee fCraqueie. Krakelei [kra:kd'l^i].die; -. -en [zu t Krakel] (ugs. abwertend): 1. <o. PI.) das Krakeln. 2. das Gekrakelte: KrgkeWuß, der; -es. ...fuße <meist PI.) (ugs.): krakeliges Schriftzeichen. krakelieren [kraka'lkran] <sw. V.; hat) [frz. craqueler. TCra- quele]: die Glasur von Keramiken od. die Oberfläche von Gläsern mit Craqueles (2) versehen. krakelig: tkraklig; krakeln [kra:k|n] <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): schlecht u. ungleichmäßig, zittrig schreiben: Krgkebchrift, die; -. -en: kraklige Schrift. Krakekire, (auch:) Craquelure [krakd'ly:ra]. die; -. -n [frz. craquelure. zu: craqueler = rissig machen, zu: craquer = krachen] <meist PI.): feiner Riß, der durch Austrocknung der Farben u. des Firnisses auf Gemälden entsteht. kraklig, krakelig [kra:kdli(;] <Adj.) [zu f Krakel] (ugs. abwertend): zittrig, ungelenk u. kaum leserlich [geschrieben]. Krakowiak [kra'kDvjakl. der; -s, -s [poln. krakowiak = Krakauer (Tanz)]: polnischer Nationaltanz im 2lrTakt, bei dem tiach abwechselndem Aufsetzen von Ferse u. Fußspitze drei Zwischenschritte getanzt werden. Vgl. Cracovienne. Kral [kra:l]. der; -s, -e. auch: -s [afrikaans kraal < port. curral = Hürde. Zwinger; vgl. Korral]: 1. kreisförmig angelegtes Dorf bei afrikanischen Stämmen. 2. kreisförmig angelegter Pferch bei afrikanischen Stämmen. Krällchen ['krclfanl. das; -s. -: tKralle; Kralle [krata], die; -. -n [eigtl. = die Gekrümmte] <Vkl. TKrällchen): (bei Vögeln sowie manchen Reptilien u. Säugetieren) langes, gebogenes, an den Enden spitz zulaufendes Gebilde aus Hörn an den letzten Gliedern der Zehen: stumpfe, spitze, scharfe, starke -n; die -n des Adlers; die Katze zeigt die -n. zieht die -n ein. hielt eine Maus in den Krallen; Ü (geh.:) die -n der Eifersucht packten sie; das Mißtrauen Robespierres hat eiserne -n (St. Zweig. Fouchö 50); Jmdn. aus den -n des Todes retten; *jmdm. die -n zeigen (ugs.; zeigen, daß man nicht gewillt ist. sich etw. gefallen zu lassen/daß man sich einem Ansinnen widersetzen wird): etw. in die -n bekommen/kriegen (ugs.; etw. in seine Gewalt bekommen/ kriegen): etw. [nicht] aus den -n lassen (ugs.; etw.. was man hat. [nicht mehr] hergeben): krallen fkraln] <sw. V.; hat) [zu !Kralle; vgl. mhd. krellen. spätahd. bichrellen = kratzen]: l.a) <k. + sich) sich mit den Krallen od. wie mit Krallen an jmdm.. etw. festhalten: die Katze krallte sich an den Baumstamm; sich an jmds. Kleid, an das Geländer k.; sich in den Boden k.; ich kralle mich mit Zehen und Füßen tief in den Salzteig (Grzimek. Serengeti 332); b) wie mit Krallen fest um etw. greifen: ich krallte meine Finger um das Rohr, um das Seil; c) <k. + sich) [wie eine Kralle] fest umschließen, umklammern: seine Hand krallte sich um den Revolver; d) wie Krallen in etw. schlagen, bohren: sie krallte ihre Finger in das Kissen. 2. wie eine Kralle krümmen: er krallte seine Finger; die armselig gekrallten Hände (Remarque. Westen %). 3. (salopp) a) bei günstiger Gelegenheit kleinere Dinge, die sich leicht bewegen lassen, schnell u. unauffällig an sich nehmen od. stehlen: er hat [sich] das Fahrrad gestern im Stadtpark gekrallt; b) jmdn.. etw. in seine Gewalt bringen: [sich] jmdn.. etw. greifen: Gekrallt haben die mich dann, als ich das Fahrradöl stibitzt hab' (Degener. Heimsuchung 50); den werde ich mir noch k. (mir vornehmen). krallen-. Krallen-: ^affe, der: in Südamerika heimischer, sehr kleiner, einem Eichhörnchen ähnlicher Affe mit Krallen an Fingern u. Zehen: -artig <Adj.; Steig, ungebr); -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -fro9ch, der: in Afrika heimischer, meist im Wasser lebender Frosch mit Krallen an den drei inneren Zehen der Hinterfüße. krallig ['krallt;] <Adj.) a) wie eine Kralle: krallenartig: krallenförmig; b) mit Krallen: c) von Krallen herrührend: bis zu den Lenden rauf wiesen die Beine -e Kratzer ... auf (Schnurre. Bart 181). Kram [kra:m], der; -[e]s [mhd., ahd. kräm = Zeltdecke; Bedachung einer Krambude; Laden; Kaufmannsware] (ugs. abwertend): 1. <Vkl. TKrämchen) nicht näher bezeichnete [unnütze, wertlose] Gegenstände. Sachen, Zeug: das ist alles alter, unnützer K.; was liegt denn hier für K. herum?; räum doch endlich deinen K. auf! Ü den ganzen K.. all den K. hinschmeißen (ugs.; keine Lust mehr haben, etw. weiterzufuhren, bis zum Ende durchzuführen). 2. nicht näher bezeichnete Angelegenheiten, die [zur Erledigung/ anstehen: ich will den K. noch schnell erledigen; mach doch deinen K. alleine, wenn es dir nicht paßt!; *jmdm. [nicht] in den K./[nicht] in jmds. K. passen (ugs.; [als Forderung, Aufgabe o. ä.J meinem für den Betroffenen [unjgünsti- gen Zeitpunkt kommen): nicht viel K./keinen K. machen (ugs.; keine Umstände, kein Aufhebens von etw. machen). 3. (landsch.) Innereien geschlachteter Tiere. Kram- (Kram 1; ugs. abwertend): -bude, die: vgl. -laden; -handel. der: Handel mit vielerlei kleinen Waren; -laden, der: Laden, in dem Kramwaren angeboten werden; -markt, der: vgl. -laden; -waren <P1.>: vielerlei kleine Waren. Krambambuli [krambambuli], der; -[s]. -[s] [urspr. = Danzi- 99 GDW 1569
Krämchen ger Wacholderschnaps; wohl scherzh. umgebildet aus TKrammet) (Studentenspr.): alkoholisches Getränk. Krämchen [kre:m<pn]. das: -s. -: fKram (1); kramen ['kraiiran] <sw. V.; hat) [mhd. kramen = Kramhandel treiben): 1. (ugs.) a) (aus Neugier od. um die weitere Brauchbarkeit o. ä. von etw. zu prüfen) in einem unübersichtlichen, unordentlichen Raum, in einer Ansammlung ungeordneter Dinge herumwühlen (u. nach etw. suchen]: im Keller, auf dem Boden, in den Akten k.; ich habe [im Archiv] nach alten Photographien gekramt; Er... kramte in seinen Taschen nach Streichhölzern (Remarque. Triomphe 6); Ü in seiner Erinnerung k.; b) durch Kramen da) hervorholen. den Schlüssel. Geld. Zigaretten aus der Tasche k.; sie kramte die vergilbten Fotos aus der Schublade. 2. (landsch.) ein Verhältnis, eine Liebesbeziehung haben: mit jmdm. k.; die beiden kramen schon lange miteinander. 3. (Schweiz.) a) Kleinhandel treiben; b) kleimre Geschenke einkaufen; Kramer, der. -s, - (landsch.): svw. TKrämer. Krimer [kre:mi?]. der; -s. • [mhd. kramsere, ahd. kramäri = Kleinhändler): 1. (landsch.. sonst veraltet) a) jmd.. der einen kleinen Laden mit Lebensmitteln hat; b) (früher) jmd.. der Handel treibt; Handelsherr. 2. (abwertend) svw. tKrämerseele: Sieh dir diesen erbärmlichen K. an (Remarque. Obelisk 152). Krimer- (abwertend): -seist, der <o. PL): von Kleinlichkeit u. Engstirnigkeit zeugende Geisteshaltung; -laden, der: svw. tKramladen; -latein, das (landsch., sonst veraltet): den Leuten unverständliche Sprache. Jargon der Händler; ^-Seele, die: kleinlicher, nicht großzügig handelnder (Geben u. Nehmen peinlich genau aufrechnender) Mensch; -waren <P1.): svw. tKramwaren. Kramerei [krama'raj], die; -. -en: 1. (abwertend) / dauerndes] Kramen (1). 2. (landsch.. sonst veraltet) svw. tKrämerei; Kramerei [kreim^raj], die: -. -en (landsch.. sonst veraltet): svw. tKramladen; krimerhaft <Adj.; -er. -este) (abwertend): einem Krämer (2) entsprechend, gemäß: Kr&merin, die; -,-nen (veraltet): w. Form zu tKrämer(la); krimerisch <Adj.) (abwertend): wie ein Krämer (2): -e Sparsamkeit. Kramme ['kramal. die; -. -n [mniederd. kramme, zu tKram- pe) (niederd.): svw. tKrampe; krammen [kraman] <sw. V.; hat) (niederd.): svw. tkrampen. Krammet [kramst], der; -s. -s [mhd. kranewite, ahd. krana- witu. tKranewit) (landsch. veraltet): Wacholder; <Zus.:) Krammetsbeere, die (landsch.): Wacholderbeere. Kr^m- metsvogel, der [mhd. kran[e]witvogel; der Vogel frißt gerne Wacholderbeeren) (landsch.): Wacholderdrossel. Krampe [krampa], die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. krampe, asächs. krampo = Haken: vgl. ahd. chramph = krumm): Haken in Form eines U mit spitzen Enden, mit dem man Dra/it o. ä. an Brettern, hölzernen Pflöcken o.a. festmachen kann; krampen fkrampn] <sw. V.; hat): mit einer Krampe befestigen; Krampen [-). der; -s. -: 1. svw. tKrampe. 2. (bayr., österr.) eiserne Hacke. Spitzhacke. Krampf Dcramßf). der; -[eis. Krämpfe [kremßjb; mhd. krampf. ahd. kramph(o). im Ablaut zu: krumphan = krümmen): 1. unwillkürliches, schmerzhaftes Zusammenziehen eines od. mehrerer Muskeln; Spasmus: ein heftiger, furchtbarer K ; der K. löste sich allmählich; einen K. bekommen, (ugs.:) kriegen, im Bein haben; er wand sich in Krämpfen; jmd. wird von Krämpfen befallen, gepackt, geschüttelt. 2. (ugs. abwertend) krampfhaft-gequält es Tun; Bemühen, um jeden Preis etw. zu erreichen: das ist doch alles K.; er brachte diese Fähigkeit zur Liebe auf. ohne daß sie K. wurde (Thielicke. Ich glaube 124); hör doch endlich mit diesem K. auf!. 3. (Schweiz.) Straftat. Verbrechen: * einen K. drehen (salopp: etw. Unrechtmäßiges tun). krumpf-, Krampf- (Krampf 1): -ader, die: krankhaft erweiterte Vene, die als sich schlängelnder od. knotiger Strang hervortritt; Varize.dazu: -aderbikhing,die. -aderverödung. die (Med.): svw. t Varizenverödung; ^artig<Adj.; o. Steig.): in der Art eines Krampfes: wie in Krampf; spasmisch, spas- modisch; -husten, der: Keuchhusten; -lindernd <Adj.; nicht adv.); -lösend <Adj.; nicht adv.): -e Medikamente; -stillend <Adj.; nicht adv.): vgl. ^lösend: diese Tropfen wirken k.; -zustand, der: durch einen Krampf verursachter Zustand. krampfen ['kramcjn] <sw. V.; hat) [zu tKrampf): l.a) sich im Krampf zusammenziehen: Sein Herz stockte einen Augenblick, krampfte dann plötzlich (Molsner. Harakiri 12); <auch k. + sich:) ich fühlte, wie sich mein Magen krampfte; b) (selten) wie im K. zusammenziehen: die Verteidiger ... krampften die Zehen, kneisteten die Augen (Bieter. Bonifa2 10). 2.a) etw. ergreifen u. mit allen Kräften festhalten; ich krampfe die Fäuste um die Eisenstäbe meines Bettes (Remarque. Westen 133); b) <k. + sich) krampfhaft umschließen, umklammern: die Finger krampften sich um die Lehne, um den Revolver; c)<k. + sich) sich in etw. bohren u. darin verkrampfen: Seine Hände krampften sich in das Kissen (Ott. Haie 300). 3. (landsch.) / bei günstiger Gelegenheit! nehmen, an sich bringen: er hatte sich die Unterlagen gekrumpft und war damit verschwunden; sich eine Frau k. 4. (Schweiz.) sich [in der falschen WeiseJ anstrengen, verrenken: er krampfte und schuftete (Frisch, Stiller 474); <Abl. zu 4:> Krgmpfer, der. -s, - (Schweiz.): verbissener Arbeiter. Streber: seine Kameraden stempelten ihn zum K.; Krfmpfertum, das; -s (Schweiz.): Lebensweise eines Krampfers; Hang zum Krampfen (4); krampfhaft <Adj.; -er. -este): 1. in der Art eines Krampfes sich vollziehend; wie im Krampf -e Zuckungen. Verrenkungen; sie brach in -es Lachen aus. 2. alle Kräfte aufbietend; verbissen: er machte -e Anstrengungen, sie einzuholen; sich k. um etw. bemühen: ich hielt mich k. wach; er hielt sich k. am Geländer fest; k. über ein Problem nachdenken; krumpfte <Adj.>: gequält u. unnatürlich / wirkend]: -es Auftreten. Benehmen; sein Lächeln ist etw. k. (Frisch. Stiller 431). 2. svw. t krampfartig: eine -e Verengung der Herzkranzgefäße; krämpfig ['krcmofif] <Adj.) (veraltet): svw. tkrampfig; 'Krampus [krampusj. der; -. ...pi [latinisiert aus dt. Krampf) (Med.): svw. tKrampf (1). Itrampus [-]. der; -[ses], -se [viell. zu tKrampen (2). nach der eisernen Hacke, die er mit sich führt] (bes. österr.): Begleiter des Nikolaus; Knecht Ruprecht. Krams [kra:ms], der, auch: das; - (landsch.. bes. nordd.): svw. tKram (1): Meint ihr. ich wollte das kalte K. an meinem Hintern haben? (Hausmann, Abel 42). Kramuri [kra'mu:ri], die; -. ...ren <P1. selten) [aus tKram u. der rumän. Pluralendung -uri] (österr. ugs.): Kram (1); Gerumpel: Spitzhütel zeigte ihm eine mit verstaubten Kra- muren gefüllte Kammer (Fussenegger. Haus 333). Kran [kra:n].der; -[e]s, Kräne [kre:nd], fachspr.: -e. landsch. auch: -en [spätmhd. kran(e). eigtl. = Kranich; nach der Ähnlichkeit der Hebevorrichtung mit dem Hals eines Kranichs, zu mhd. krane. tKranich] <Vkl. tKränchen): 1. Vorrichtung, die aus einer einem Gerüst ähnlichen, fahrbaren Konstruktion mit Führerhaus fu. einem (beweglichen) Ausleger (2)7 besteht, die zum Versetzen od. Heben von Lasten od. sperrigen Gegenständen benutzt wird: ein hoher, schwerer K.; der K. stürzte um; einen K. aufstellen, einsetzen; der Schwenkbereich des -s. 2. <P1. Kräne, -en) a) (südwestd.) Wasserhahn: den K. auf-, zudrehen: In zahlreichen deutschen Gemeinden sprudelt nur recht kalkhaltiges Wasser aus den Kränen (MM 21. 10. 72.47); b) (landsch.) Gashahn; c) (landsch.) Zapfhahn. Krgn-: -beere, die: tKranbeere; -brücke, die (Technik): brückenähnliche Konstruktion, auf der ein Laufkran hin- u. herfährt: -fahrer, der: vgl. ^führer: ^führer. der: jmd.. der einen Kran (1) bedient (Berufsbez.). dazu: -fiihrerhaus, das; -wanen, der (Technik): unterer, mit Rädern versehener Teil eines fahrbaren Krans (1); -winde, die: Winde, die das Tragseil eines Krans (1) bewegt. Kranawett [kramavet], der; -s (österr. mundartl.): svw. tKranewit; kranbar [kra:nba:?)<Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Technik): mit dem Kran (1) transportierbar: -e Güter; diese Behälter sind k.; Kranbeere [kra:n-]. Kränbeere [kre:n-l.die;-.-n[eigtl. = Kranichsbeere; vgl.Kronsbeere] (veraltet): svw. tPreiselbeere; Kränchen [kre:n<pn], das; -s. -: tKran; Kranebenjer [kra.ndbergB]: tKranenberger; kranen ['kra:nan] <sw. V.; hat) [zu tKran] (Technik): mit dem Kran (1) transportieren: kann man diese Kisten k.?; Kranenberger [kramanbergu], Kmnenheimer [...hajme]. der; -s [zu tKran (2a)] (südwestdt. scherzh.): trinkbares Leitungswasser; Kranewit [kramavit], Kranewitter [kra:ndvitB], der; -s [mhd. kranewite, ahd. kranawitu, eigtl. = Kranichholz, zu: krano = Kranich u. witu = Holz, Wald; Kraniche fressen gern Wacholderbeeren] (bayr.. österr.): Wacholderschnaps. Krangel ['krai)|], der; -s. -n [mhd. krangel = Kreis. Kranz. Nebenf. von: kringel. tKringel] (Bergsteigen. Schweiz.): spiralenförmiges. knotenähnliches Gebilde, das durch Verdrehungen eines Seiles o. ä. um die Längsachse entsteht; Ver- 1570
kranken-, Kranken- ichlmgung: Beim Aufhängen (= eines nassen Seils) alle -n entfernen (Eidenschink. Fels 26); kranaelig, k ran gl ig [ krdn(3)lu;l <Adj.) [zu tkrangeln (2)1 (landsch.): weinerlich. Quengelig;krangeln[krangln]<sw. V.;hat)[1: zutKrangel; 2: zu landsch. Krangel = Verwirrung; Ärgernis, mhd. krangel.eigtl. = Kreiselbewegung),tKrangell: l.(Bergsteigen. Schweiz.): Krungeln bilden. 2. (landsch.) (bes. von Kindern) nörgeln; weinerlich sein. lurin0en['kn:ndn]<sw.V.;hat)[ausdemNiederd. < nieder! krengen. eigtl. = sich abwenden] (Seemannsspr.): (von Schiffen) sich seitlich neigen; sich seitlich um die (waagerechte) Längsachse drehen. knuiglig: tkrangelig. krfnsung, die; -. -en <P1. selten): das Krängen. kranial [kra'nia:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech, kranion = Schädel! (Med.): I. zum Kopf gehörend. 2. (veraltend) kopfwärts .i gelegenJ. Kranich ['kra:ni<;]. der; -s. -e [mhd. kranech. ahd. chranih. cranuh. Weiterbildung zu ahd. krano; eigtl. = heiserer Rufer): großer Vogel mit meist grauem Gefieder u. langem, kräftigem Schnabel, der den langen Hals u. die langen Beine während des Fluges ausgestreckt hält (u. der sein Nest auf dem Boden in sumpfigem Gelände baut); <Zus.:> Krgnichvogel,der(Zool): zu einer Ordnung verschiedenartiger Familien von Vögeln ohne Kropf gehörender Vogel. kranio-, Kranio- [kranjp-; zu griech. kranion] (Best, in Zus. mit der Bed.X Schädel (z.B. kraniofazial, Kraniotomie); kranioklast [...'klastl. der; -en. -en [zu griech. klastös. zu: klän = (zer)brechenj (Med.): einer Zange ähnliches Instrument zur Zertrümmerung des Schädels bei der Embryotomie; Kraniologk. die; - [t-logie] (Med.): Lehre vom Bau des Schädels; <Abl.:) kraniologisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): zur Kraniologie gehörend; Kraniometer, das; -s. - [t-meterl (Med.): Gerät zur Vermessung des Schädels; Kraniometrje, die; -. -n [t-metrie] (Med.): Messung des Schädels; Bestimmung des Schädeldurchmessers mit einem Kraniometer; kraniometrisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): zur Kraniometrie gehörend; Kraniotabes, die; - [tTabesl (Med.): Erweichung der Schädelknochen beim Säugling (Frühzeichen der Rachitis}; Kraniotomie l...to'mi:l. die; -. -n [...i:an; zu griech. lome = das Schneiden] (Med.): operative Öffnung u. Zerkleinerung des Schädels eines toten Kindes bei der Embryotomie; Kranium I'kra:niom]. das; -[s]. ...ia u. ...ien [,..j[3n;mlat.cranium < griech. kranion = Schädel] (Anat.): bei Mensch u. Wirbeltier der knöcherne Schädel. krank [krank] <Adj.; kränker, kränkste; nicht adv.) [mhd. kranc = schwach; schmal, schlank; leidend, urspr. = gebeugt, gekrümmt, hinfällig]: 1. im körperlichen u./od. geistigen Wohlbefinden beeinträchtigt, gestört (weil in den normalen physischen u. psychischen Funktionen eine [vor- übergehende 1 Störung eingetreten ist); physisch od. psychisch leidend (Ggs.: gesund la): ein -er Mann; -e Tiere; ein -es Herz, einen -en Zahn haben; das Kind ist [seit einem Monat] k.; auf den Tod k. sein; (geh..) er ist k. an Leib und Seele; er wurde schwer k.; er sieht k. aus; er fühlt, stellt sich k.; (ugs.:) er spielt k.; sich k. melden; k. zu/im Bett liegen; (geh.:) k. darniederliegen; der dauernde Ärger, die vielen Sorgen haben ihn k. gemacht; vor Heimweh, vor Liebe k. sein (sich elend fühlen, darunter leiden); nach jmdm. k. sein (veraltend; sich heftig nach jmdm. sehnen): Der Junge machte mich k. (ging mir sehr auf die Nerven) (Frisch. Homo 266); sich k. ärgern (sich sehr ärgern}; Jmdn. k. schreiben (bestätigen, daß jmd. auf Grund einer Krankheit, eines Leidens vorübergehendarbeit s- utxfähig ist); (auch von Pflanzen:) ein -er Baum; Ü ein -es Staatswesen; eine -e Währung. 2. (Jägerspr.) durch einen Schuß verwundet u. daher Blut verlierend (Ggs.: gesund 4): der Bock ist k.; eine -e Fährte (Fährte mit Blutspuren eines durch Schuß verletzten Wildes). kr^nk-, Kr^nk- -feiern <sw. V.; hat): a) (ugs. scherzh.) für einige Zeit der Arbeit fernbleiben, ohne wirklich so krank zu sein, daß es ein Zuixausebleiben rechtfertigt; b) (landsch). arbeitsunfähig sein; -lachen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sehr lachen; es war alles so komisch, ich habe mich krankgelacht; -machen <sw. V.; hat) : svw. tkrankfeiern; -mekiung, die: jmds. Mitteilung an den Arbeitgeber, vorgesetzte Stelle o.a.. daß er krattk ist; -schießen <st. V.; hat) (Jägerspr.): (Schalenwild) durch Schuß verletzen. Kranke [kranke], der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete): intd. der krank (1). nicht gesundist (Ggs.: Gesunde); Kränke [krenka], die; - [mhd. krenke = Schwäche, Schwachheit] (landsch.): krampfartiges Zucken. Epilepsie; daß dich die K.! (Ausruf, mit dem man seinem Zorn Luft macht, wenn man sich über Jmdn. sehr ärgert); hier ärgere ich. mir noch die K. an den Hals (durch den dauernden Ärger hier werde ich noch krank); Krinkelei [krEoka'l^j], die; -, -en <P1. selten): [dauerndes/ Kränkeln; kränkeln ['kreokjn] <sw. V.; hat): nie so recht gesund u. leistungsfähig, sondern über längere Zeit hin immer ein wenig krank sein; das Kind kränkelt, seit es seine Mutter verloren hat; kranken [krankn] <sw. V.; hat) [mhd. kranken = schwach, leidend werden od. sein]: 1. (veraltet, noch landsch.) sich wegen erw. über längere Zeit hin in einem Zustand des Krankseins befinden: an Asthma k.; Ü Ihr Herz krankte (sehnte sich leidend) nach ihrem kleinen Sohn .... den sie verlassen hatte (Baum, Bali 245). 2. unter etw. (einem Mangel auf einem bestimmten Gebiet) leiden u. daher für etw. von Nachteil sein: dieses Auto krankt mehr als Autos anderer Typen an Defekten; das Projekt krankte daran, daß nicht genug Geld zur Verfügung stand; kränken [kreokn] <sw. V.; hat) [mhd. k renken = schwächen, schädigen; erniedrigen]: l.jmdn. [demman nahesteht] mit einer Äußerung od. einer Tat. durch die er sich zurückgesetzt, gedemütigt od. in seiner guten Absicht verkannt fühlt, in seinem Selbstgefühl treffen: ich wollte ihn damit nicht k.; jmdn. in seiner Ehre k.; das ist für mich sehr kränkend; er fühlt sich [in seiner Eitelkeit] schwer, tief gekränkt; er zog sich gekränkt zurück; sein gekränkter Stolz, seine gekränkte Ehre läßt den ersten Schritt nicht zu. 2. <k. + sich) (geh.. veraltend) Gram empfinden. kranken-. Kranken-: -anstalten <PI.) (Amtsspr.): großes Krankenhaus mit mehreren Gebäuden für verschiedene medizinische Fachbereiche; -auto, das: svw. t-wagen; -beridit, der: (für einen Facharzt geschriebener) Bericht des behandelnden Arztes über den Zustand eines Patienten; -besuch, der: Besuch, den man bei einem Kranken macht; ^bett, das: 1. Bett, in dem ein Kranker liegt: Beobachtungen, Studien am K.; sie... unterrichtete den Jungen vier Wochen lang am K. (Wolf. Menetekel 45). 2. für die besonderen Belange eines Kranken konstruiertes Bett (im Kranketthaus) . 3. (selten) svw. t -lager (2); -blatt, das: schriftlicher Bericht, in dem die Vorgeschichte der Krankheit nach Angabe des Patienten, die Bestimmung der Krankheit durch den Arzt u. die Maßnaftmen zur Heilung der Krankheit stehen; -fahrstuhl, der (Amtsspr.): Fortbewegungsmittel in der Form eines Stuhls mit drei od. vier Rädern für gehunfähige Kranke od. Körperbehinderte; Rollstuhl; -geld, das: Geld, das die [gesetzliche/ Krankenversicherung dem Versicherten zahlt, wenn er durch Krankheit einen Verdienstausfall hat. dazu: -geldanzug. der [zu t Anzug (6)] (Schweiz.): Antrag auf Krankengeld; -aesdiichte, die: 1. a) schriftlicher Bericht des behandelnden Arztes, der die Vorgeschichte der Krankheit, den Befund bei Beginn der Behandlung, fortlaufende Beobachtungen. Untersuchungen. Behandlungen u. erzielte Ergebnisse enthält; b) Akte, die die Krankengeschichte (la) enthält: er blätterte in der K. des Patienten. 2. svw. t ^blatt; -gut, das: alle Kranken (in einem bestimmten Bereich. Zustand od. unter einem bestimmten Gesichtspunkt o.a.): so errechnet sich bei einem K. von rund 2 300 Patienten eine Heil- bzw. Besserungsquote, die weniger über ein Prozent liegt (Noack. Prozesse 224); -gymnast, der: männliche Fachkraft für Krankengymnastik (Berufsbez.); -gymnast It, die: nach einem bestimmten Plan durchgeführte Gymnastik zur Besserung von Haltungs- u. Körperschäden od. zur Kräftigung nach Operationen o.a.; -gymnastin, die: weibliche Fachkraft für Krankengymnastik (Berufsbez.); -gymnastisch <Adj.; o. Steig.); -haus, das: Gebäude, in dem sich Kranke [über längere Zeit] zur Untersuchung u. Behandlungaufhalten: ein modern eingerichtetes, städtisches, konfessionelles K.; das K. ist [überlbelegt; jmdn. aus dem K. entlassen; im K. operiert werden; im K. liegen; jmdn. ins K. bringen, einliefern, dazu: -hausarzt, der: Arzt, der im Krankenhaus arbeitet, -hausaufenthalt, der, -hausbau, der <P1. -ten). -Jiausbehandhing, die: Behandlung eines Leidens o. ä. im Krankenhaus, -hausbett. das; -hauseinweisung, die. -hausreif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in einem solchen Zustand [ befindlich J. daß man ins Krankenhaus aufgenommen werden müßte: k. aussehen; jmdn. k. schlagen; -kassa, die (österr.): svw. t^kasse; -kasse, die: Institution, bei der man sich gegen die Kosten, die durch eine Krankheit 99* 1571
krankhaft entstehen, versichert, dazu -kas9enbeitrag, der; -kost, die: leichtverdauliche, speziell für Kranke geeignete Kost; ^ lager. das (geh.): 1. svw. tKrankenbett (I): Der Mann erhob sich sofort von seinem K. (Brecht, Geschichten 67). 2. Zeit des Krankseins, die im Bett verbracht werden muH; -pflege, die: Gesamtheit aller Malinahmen, die zur Pflege u. Betreuung Kranker nötig sind; -pfleger, der: männliche Fachkraft für Krankenpflege (Berufsbez.); -pflegerin, die (selten): svw. tKrankenschwester; -saal, der: großer Raum in einem Krankenhaus mit vielen Betten; -salbung, die (kath. Kirche): Salbung eines Schwerkranken durch einen od. mehrere Priester; -schein, der: Schein, der die Mitgliedschaft des Patienten in einer Krankenkasse bestätigt u. bei dessen Vorlage der Arzt die Behandlungskosten mit der Krankenkasse abrechnet; -Schwester, die: weibliche Fachkraft für Krankenpflege (Berufsbez.); -stand, der: / augenblicklicheJ Anzahl von Kranken in einem Betrieb o.a.: ein hoher K.; im K. sein (österr.; wegen Krankheit nicht zur Arbeit kommen): ~stuhlf der: svw. t^fahrstuhl; -suppe, die vgl. ^kost; -tagegeld. das: svw. t-geld; -trage, die: Trage zum Transport gehunfähiger Kranker; -träger, der: -transport, der: Beförderung gehunfähiger Kranker (mit einem Krankenwagen); -Unterstützung, die (selten): vgl. -geld; -versichert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: eine Krankenversicherung ha- hend; -Versicherung, die: a) Versicherung gegen Kosten, die durch Krankheit auftreten; b) Unternehmen, das Krankenversicherungen (a) abschließt, dazu: -versicherungspflichtig <Adj.;o. Steig.; nicht adv); Mvache.die: [ Nacht I- wache bei einem Kranken; -wa»n, der: speziell für den Krankentransport ausgestattetes Auto; Ambulanz (b); -wärter, der: Kratikenpfleger (meist in einer Nervenheilanstalt o.a.); ^revier,das: svw. tRevier (6b); -Zimmer, das. krankhaft <Adj.; -er, -este>: 1. von einer Krankheit herrührend; pathologisch: -e Veränderungen. Wucherungen des Gewebes; -e Prozesse; k. bedingte Appetitlosigkeit; k. veränderte Knochensubstanz. 2. vom Normal-Gesunden abweichend; wie eine Krankheit sich äußernd: -e Eifersucht zeigen: sein Ehrgeiz, seine Neugier ist geradezu k.; er ist k. eitel; <Abl.:> Krankhaftigkeit, die; -; Krankheit, die; -, -en [mhd. krancheit, krankeit = Schwäche; Dürftigkeit, Not; Leiden): a) körperliche, geistige od. seelische Störung mehr od. weniger schwerwiegender Art. die an bestimmten Symptomen erkennbar ist: eine bösartige, schleichende, akute, chronische K.; psychische od. körperliche -en; die Flucht in die neurotische K. (Freud. Abriß 116); die K. klingt ab. ist im Abklingen; einer K. vorbeugen; an einer K. leiden, sterben; Jmdn. von einer K. heilen; von einer schweren K. genesen; englische K. (t 'englisch a); [hinjfal- lende K. (volkst.: Epilepsie): Ü eine K. unserer Zeit; (ugs. scherzh.:) das ist doch kein Auto, das ist eine K.; diese K. von (diese schlechte) Torte willst du deinen Gästen anbieten?; b) <o. PI.) Zeit des Krankseins: während meiner K. hat mich meine Freundin oft besucht. kr^nkheits-, Kr^nkheits-: -anzeichen, das: vgl. -Symptom: -biW, das: Gesamtheit aller für eine Krankheit charakteristischen Erscheinungen; Syndrom; -dauer, die; —erregend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -erreger, der; -Erscheinung, die: wahrnehmbares Zeichen einer Krankheit; ^fall, der: zahlreiche Krankheitsfälle; Lohnfortzahlung im K.; -ge- schichte, die: svw. tKrankengeschichte; -halber <Adv.>: wegen einer Krankheit: (an Ladentüren o. ä.) k. geschlossen; -herd, der: Ausgangsstelle einer Krankheit; Fokus (2); -keim, der: Ursache einer Krankheit; -Symptom, das: Symptom, an dem man eine Krankheit erkennt; -Überträger, der: jmd.. erw.. wodurch eine Krankheit übertragen wird; -Ursache,die; -verlauf, der; -zeichen, das: vgl. -Symptom. kränklich [krcnklicj] <Adj.:>: nicht richtig gesund; stets ein wenig leidend u. anfällig für Krankheiten: der Alte ist neuerdings ziemlich k.. sieht k. aus; <Abl.:> Kränklichkeit, die; -; Kränkung, die; -, -en: Verletzung der Gefühle od. des Selbstgefühls eines anderen: eine schwere K.; jmdm. eine K. zufügen; etw. als K. empfinden. Kranz [krantß], der: -es. Kränze [krcnt^o; mhd.. spätahd. kränz]: 1. <VkL tKränzchen) in der Form eines Rings geflochtene od. gebundene Blumen. Zweige o.a.: ein K. aus Tannenzweigen und Blumen; einen K. binden, (geh.:) winden, flechten; einen großen K. mit Schleife aufs Grab legen; einen K. am Ehrenmal niederlegen; dem Sieger den K. (Siegerkranz) umhängen; die Braut trug K. (Brautkranz) und Schleier. 2.a) (Schweiz.) IEhren]preis; erster. zweiter od. dritter Platz sich kurz nach den Kränzen auf der Rangliste plazieren; in die Kränze kommen (erfolgreich sein; ausgezeichnet werden); b) kurz für tKranzkuchen: die Torte ist vom Konditor, aber K. und Gugelhupf habe ich selbst gebacken; c) kurz für t Haarkranz: sie hatte die Zöpfe zum K. aufgesteckt. 3.a) einem Ring ähnliche Form, in der etw. erscheint: ein K. von Feigen; ein K. von Haaren wuchs auf seinem sonst kahlen Schädel; b) Anzahl von Personen od. Sachen, die um eine Art Mittelpunkt gruppiert sind: Ein K. von Pulver türmen umgab jede größere Stadt (Musil, Mann 1232); im K. seiner Lieben (geh.; seiner Familie)', die Stadt ist von einem K. Seen umgeben; ein K. von Anekdoten umgibt ihn. 4. <Vkl. tKränzchen) (Jägerspr.) Fährte des Rotwildes auf trockenem Boden, auf dem nur ein düntier Abdruck der äußeren Kante des Hufs sichtbar ist. 5. (Kegeln) Figur, die dadurch entsteht, daß außer dem König (2 c) alle Kegel fallen. kr^nz-, Krfnz-: -abzeichen, das (Schweiz): Abzeichen für den Sieger; -ader, die: vgl. ^gefäß; -binder, der (selten): vgl. Blumenbinder; -binderin, die (selten): w. Form zu t-binder; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -gefäß, das: svw. t Herzkranzgefäß; -geW, das [nach dem Kranz, der früher bes. der Jungfrau als Schmuck zukam! (jur.): Geldsumme, die ein Mann seiner Verlobten bei Auflösung der Verlobung für die Defloration zahlen muß. dazu: ^geld- anspruch. der; -gesims, das (Archit.): Gesims, das einen Bau unter dem Dachfuß abschließt; -geweil, das (Jägerspr.): stark geschwungenes Geweih eines Hirsches, dessen Enden sich fast berühren; -gewinnend <Adj.; o. Steig.; nur attr.> (Schweiz.): siegend; den ersten Preis gewinnend; -Jungfer, die (landsch.): svw. t Brautjungfer; -kuchen, der: Kuchen, der die Form eines Kranzes (1) hat; -naht, die: Quer durch das Schädeldach von Säugetieren u. Menschen verlaufende Linie, die durch die Verwachsung des Stirnbeins mit den beiden Scheitelbeinen entstanden ist; -niederlegung, die: Gedenkfeier, beider an einem Grab od. Ehrenmal ein Kranz (I) niedergelegt wird; -schleife, die: langes breites Band an einem Kranz (1) für einen letzten Gruß o.a. an einen Verstorbenen; -schwinger, der (Schweiz.): Ringer, der wiederholt einen Preis errungen hat; -spende, die: Kranz (1), der von jmdm. zu jmds. Beerdigung gesandt wird; -turner, der (Schweiz.): vgl. ^schwingen Kränzchen [krentß<pn]. das; -s. -: 1. tKranz (1. 4). 2.a) verschiedene Per soften (meist Damen), die sich regelmäßig (meist nachmittags) zum Unterhalten. Kaffeetrinken. Handarbeiten o.a. treffen: sie gehört auch zu diesem K.; unser K. trifft sich wöchentlich; b) Zusammenkunft des Kränzchens (2a): zum K. gehen; <Zus zu 2a. > Kr^nzchensdme- ster, die: Dame, die zu einem Kränzchen gehört; Kranzel- jungfer: tKranzljungfer; kränzen [krcntßn] <sw. V; hat) [mhd. krenzen]: 1. (geh.. selten) bekränzen. 2. (Jägerspr.) (vom Rotwild) einen Kranz (4) hinterlassen: Kranzljungfer: [krantßj-]. die; -. -n (südd.. österr.): Kranzjungfer. Kräpel [kre:pl], der; -s. - [zu md. kräpeln = sich mühsam vorwärts bewegen] (landsch.): svw. tKrüppel (b). Kräpfchen ['kregj^an]. das; -s, -: tKrapfen (2). Kräpfel l'kreR/1], der; -s. - (südd.): svw. tKrapfen (2); vgl. Kräppel; Krapfen [kraßfnl. der; -s. - [mhd. kräpfe = hakenförmiges Gebäck, eigtl. = Haken. Klammer, ahd. kräpho = Haken. Kralle. Klaue]: 1. (Kochkunst) kleine Stücke Fleisch. Gemüse. Früchte o.a. in Teig getaucht u. in Fett schwimmend gebacken. 2. (landsch.) <Vkl. t Kräpfchen) kleines, rundes, meist mit Marmelade gefülltes, in schwimmendem Fett gebackenes Gebäckstück aus Hefeteig. Krapp [krap]. der; -[e]s [niederl. krap < mniederl. crappe. eigtl. = Haken, vgl. Krapfen; nach den hakenförmigen Stacheln der Pflanzel: svw. t Färberröte. Kr^pp-: -farbstoff, der: roter Farbstoff, der in der Wurzel der Färberröte vorkommt: -lack,der: roter Lack.der lichtbeständig ist; ^rot, das: vgl. ^farbstolT. Kräppel [krepl], Kräppelchen, das; -s. - (md): svw. t Krapfen (2). Vgl. Kräpfel. krappen [krapnl: tkrabben. Krase [kra:zal! die; -. -n. Krasis [kra.zisl. die; -. ...sen [griech. kräsis = Mischung]: (inderaltgriech. Grammatik) Zusammenziehung zweier aufeinanderfolgender Wörter, deren erstes auf einen Vokal endet u. deren zweites mit einem Vokal beginnt, in ein einziges Wort. krasmen [krasman] <sw. V.; ist) [Nebenf. von Schweiz, kresen; mhd. kresen = kriechen! (Schweiz.): klettern. 1572
Kraue/ kraß [kras] <Adj.; krasser, krasseste) [zu tat. crassus = dick, grob: wohl unter Einfluß von älter graß. mhd. gras. f gräßlich): in seiner Art besonders extrem: ein krasser Fall von Korruption; er ist ein krasser Egoist: er ging als krasser Außenseiter ins Rennen; in krassem Gegensatz zu etw. stehen; die Unterschiede sind sehr k.; er drückt sich immer recht k. aus; <Abl.:> Kraßheit, die; -, -en. 'Krater [krate^l. der; -s. -e [lat. cräter < griech. krater]: im alten Griechenland üblicher Krug, in dem Wein mit Wasser gemischt wurde; Krater [kratH). der; -s. - [lat. cräter < griech. krater. eigtl. = 'Krater, nach der Form der ErdöfTnung): bes. durch eitlen Vulkanausbruch hervorgerufene trichter- od. kesseiförmige Öffnung. Vertiefung im Boden; der K. des Ätna; tiefe K.. die Bomben in den Boden gerissen haben; U das Meer war ein K. von geschmolzenem Blei und Silber (Zuckmayer. Herr 113); <Zus. zu 2:> Kraterlandschaft, die: so gut wie keine Vegetation, nur viele 'Krater aufweisendes u. daher trostlos, öde aussehendes Gebiet; die K. des Mondes; die Insel wurde durch das Bombardement in eine K. verwandelt; Kratersee, der: See im 2Kra- ter eines /erloschenen] Vulkans. kratOculieren [kratiku'li:ran] <sw. V.; hat) [zu lat. craticula = kleiner Gitterrost] (Math.): eine Figur mit Hilfe eines darübergelegten Gitters ausmessen, übertragen, verkleinern od. vergrößern. Kraton['kra:ton].das;-s [zu griech. krateTn = stark, mächtig sein] (Geol.): verfestigter Teil der Erdkruste, bei dem keine Faltung (2) mehr möglich ist. sondern bei dem sich nur noch Brüche (6) bilden können. Kratt [krat], der u. das; -s. -e [mniederd. krat(t)] (nordd): (bes. von Eichen gebildeter) Buschwald. Unterholz. Kratten fkratn] (Schweiz, nur so). Krätten [kretn]. der: -s. - (südd.. Schweiz, mundartl.) [mhd. kratte. ahd. cratto]: großer Handkorb aus ungeschälten Weidengerten; Krattler ['kratte]. der; -s. - [eigtl. = mit einem Handkarren umherziehender Händler (aus Tirol), zu bayr. Kratte = kleiner Handkarren (mit einem geflochtenen Aufbau), wohl zu tKrattenl (südd.): Mensch, der nicht viel taugt; Tagedieb. Kratz [kratßl. der: -es. -e [mhd. kraz. zu tkratzen] (landsch.): Schramme. kr?tz-. Kratz-: -band, das (Bergmannsspr.): svw. T Kratzerförderer: ^beere.die [vgl. Kroatzbeere] (landsch.): svw. t Brombeere; -bürste, die (ugs. scherzh.): kratzbürstiger Ijunger] Mensch, bes. junges Mädchen, dazu: -bürstig 1-bYrstu;] <Adj.>: sich spröde, widerspenstig gebend, dazu: -bürstigkeit. die; -. -en: a) <o. PI.) kratzbürstiges Wesen. Benehmen; b) kratzbürstige Äußerung. Handlung; -distel, die: Distel mit purpurnen, gelblichen od. weißen Blüten; -eisen, das: kleine, flache, senkrecht stehende Metallplatte (vor der Haustür), an der man sich den Schmutz von den Schuhsohlen kratzt; ^fest <Adj.; nicht adv.>: so beschaffen, daß es keine Kratzer bekommt; -er Lack; -förderen der: svw. tKratzerförderer, ^fiiß. der (scherzh.): tiefe Verbeugung (eines Herrn). hei der ein Fuß in weitem Bogen (scharrend) hinter den anderen gezogen wird; -putz, der (Bauw.): Verputz, dessen Oberfläche durch Kratzen (4) mit verschiedenen Instrumenten aufgerauht wird; -spur, die: deutlich sichtbares Zeichen, das durch Kratzen (1 a) [auf erw. I entstanden ist; -wunde, die; -wurm, der: svw. TKratzer (3). Krätzchen [kret^n], das: -s. - [scherzh. Vkl. von t ■Krätze, weil die Kopibedeckung mit einem Körbchen verglichen wird] (Soldatenspr.): 1. (früher) runde Feldmütze ohne Schirm. 2. svw. t Schiffchen. Kratze [kratßd]. die; -. -n [mhd. kratze, zu tkratzen]: (bes. bn Bergbau) Werkzeug zum Kratzen od. Scharren. ^Krätze [kret^], die; -. -n [mhd. kretze. zu tKratten] (landsch.): Rückentragekorb. ^Krätze [-]. die: - [mhd. kretze. zu tkratzen]: 1. durch die Krätzmilbe hervorgerufene Hautkrankheit, die durch rötlich- bräunlichen Ausschlag u. heftigen Juckreiz gekennzeichnet ist: Skabies: die K. haben; *sich die K. an den Hals ärgern (ugs.; sich sehr ärgern). 2. svw. tGekrätz; <Zus. zu 1:> Kr$tzemittel, das: Medikament gegen die 2Krätze. kritzeln <sw. V.; hat) (Schweiz.): svw. tkritzeln: kratzen [kratßn] <sw. V ; hat) [mhd. kratzen, ahd. chrazzön]: l.a) mit etw. Spitzem. Scharfem. Rauhem, bes. mit Nägeln od. Krallen, ritzen <xi. schaben; jmdn. im Gesicht k.; die Katze hat ihn gekratzt; die Katze hat ihn blutig gekratzt, hat ihm den Arm blutig gekratzt (hat ihn so gekratzt, daß er blutete, sein Arm blutete); Ü die Geige k. (ugs.; scherzh.; auf der Geige kratzen [t kratzen 1 c]); sich den Bart k. (ugs. scherzh.; sich rasieren)', b) die Nägel od. Krallen gebrauchen; Vorsicht, die Katze kratzt; das Mädchen wehrte sich, kratzte und biß; Ü [hart] zu k. haben (ugs.; sich einschränken u. sich abplagen müssen, um etw.. bes. die Mittel für den Lebensunterhalt, zu beschaffen); c)a) mit der Spitze, mit der scharfen, rauhen Seite [von etw.] auf etw. reiben, scheuern u./od. ein entsprechendes Geräusch von sich geben; die Feder kratzt; die Nadel kratzte auf der Grammophonplatte; <subst.:> das dauernde Kratzen im Radio ärgerte ihn: ß) mit etw. Spitzem. Scharfem, Rauhem, bes. mit Nägeln od. Krallen, an od. auf etw. reiben, scheuern / u.lW. ein entsprechendes Geräusch verursachen]; mit dem Messer [im Topf) k.; etw. blank k. (so kratzen, daß es blank wird); das Huhn kratzt (scharrt) im Sand: der Hund kratzte an der Tür und wollte herein; er kratzt (scherzh.; spielt [dilettantisch, insbes. mit falscher u. rauher Tongebung]) auf seiner Geige; Ü an Jmds. Ehre. Vormachtstellung k. (sie durch gezieltes Handeln an einer Stelle, in bestimmter Hinsicht in Umfang u. Grad beeinträchtigen); d) (Spinnerei) mit der Kratze in einzelne Fasern auflösen: Wolle k. 2* wegen eines Juckreizes [leicht] kratzen (1 a). an einer Körperstelle reiben, scheuern: kratz mich bitte mal [auf dem Rücken]!; sich hinter dem Ohr, sich den Kopf k. (als Ausdruck von Verlegenheit. Ratlosigkeit); sich blutig, wund k. (sich an einer Körper stelle kratzen, bis man blutig, wund ist); sich die Haut rot kratzen (kratzen, bis sie rot wird); Ü das Lob hat ihn mächtig gekratzt (landsch.; hat ihm wohlgetan). 3.a) auf Grund seiner hart- rauhen o.a. Beschaffenheit bei jmdm. eine Art Juckreiz verursachen: der neue Pullover kratzt fürchterlich [auf der Haut]; die Wolle kratzt mich [an den Armen]; Ü das kratzt (stört, beunruhigt) mich [nicht]; wen kratzt das schon?; b) auf Grund seiner Beschaffenheit, seiner [schlechteren] Qualität eine Empfindung von Wundsein, Brennen im Rachen hervorrufen: der Wein kratzt [im Hals]; der Tabak, Rauch kratzt in der Kehle; <unpers.:) es kratzt [mir/mich] im Hals (bei einer Erkältung). 4. durch Scharren. Ritzen. Kratzen (1 a) in, auf etw. erzeugen: der Hund hat ein Loch in den Boden gekratzt; seinen Namen, ein Zeichen in die Wand k. (einritzen). 5. a) kratzend entfernen: die Asche aus dem Ofen k.; mit dem Schaber das Eis von der Scheibe k.; den Ball, die Scheibe von der Linie k. (Sport Jargon; ganz knapp vor Überschreiten der Torlinie abwehren); b) kratzend wohin bringen: die Butter aufs Brot k. (mit dem Messer kratzend, nur dünn auftragen). 6. (landsch.) durch Wegnehmen. Ansichnehmen beschaffen, stehlen. Krätzenkraut [kretßn-], das; -[e]s [das Kraut wurde als Heilmittel gegen Krätze verwendet]: svw. tSkabiose; Kratzer [kratßB]. der; -s. - [zu tkratzen]: 1. (ugs.) Kratzspur: sich die K. auf dem Kotflügel besehen; ein paar K. im Gesicht haben. 2. Gerät zum Kratzen (1 c). Schaben. 3. Eingeweidewurm (Schlauchwurm) mit hakenbesetzem. einstülpbarem Rüssel zur Verankerung in der Darmwand; Krätzer ['kretßB]. der; -s. - [zu tkratzen] (landsch.): 1. (abwertend) [im Hals kratzender] saurer Wein. 2. svw. t Federweiße; Kratzerförderer, der; -s. - (Technik): Rinne aus Stahlblech, in der an Ketten umlaufende Querbleche das Fördergut weiter schieben; Kiqtzerwurm, der; -[e]s. -würmer: svw. TKratzer (3); kratzig fkratßu;] <Adj.): nicht weich, rauh [u. daher auf der Haut eine unangenehm kratzende Empfindung hervorrufe^]: -e Wolle; ein -er Pullover: der Wein ist k. (sauer, kratzt im Hals); Ü eine -e Stimme; k. lachen; sie ist immer sehr k. (ugs.; kratzbürstig)', k. antworten; krätzig [kre^n;] <Adj.; nicht adv.) [zu t^rätze]: von 2Krätze befallen; auf der Haut die Erscheinungen der 2Krätze zeigend: -e (Veränderung der] Haut; Krgtzkraut: tKrätzenkraut; Krätzmilbe. die; -, -n: kleine, kugelige Milbe, die Menschen, Säugetiere. Vögel befällt u. 2Krätze verursacht. krauchen ['kn&ixn] <sw. V.; meist im Präs.) Imd. Neben f. von tkriechen]: 1.(landsch..bes. md.) svw. tkriechen (1-4). 2. (ugs.): tmr mit gewisser Mühe, Anstrengung sich wie kriechend fortbewegen: Ich kann zwar noch keine Bäume ausreißen, aber ich krauche durch den Garten (Hörzu 14. 1976, 32); Der Arm ist ab ... Erst mal k. (wieder sich bewegen, laufen) können (Döblin. Berlin 202); Ü während die beiden anderen Frauenfilme wirklich „liefen", krauchte die ..Frau unter Einfluß44 eher (Spiegel 26. 1977, 162). Kräuel [kr^ol], der; -s. - [mhd. kröuwel] (landsch.): Hacke mit gebogenem Zinken (zum Lockern des Bodens); Krähl. 1573
kraueln kraueln fkragaln] <sw. V.; hat) [zu tkrauenl: landsch. selten dir tkraulen; krauen [kr&ian] <sw. V.; hat) [mhd. krou- wen. ahd. krouwön]: svw. t2kraulen: Jmdm. das Haar, jmdn. hinter den Ohren k.; der Hund ließ sich [das Fell] k. Kraul [kr^il]. das; -s (meist o. Art. u. ungebeugt) [engl.- amerik. crawl. t 'kraulen] (Sport): Kraulschwimmen. Kraul- stil: nächster Wettbewerb: 100m K. Kraul- (Sport): -schlag, der: für das Kraulschwimmen typischer Armschlag; -schwimmen, das: dasl Kraulen; ^Schwimmer, der; -Sprint, der: Kurzstreckenschwimmen im Kraulstil; -Staffel, die: Mannschaft beim Staffelschwimmen im Kraulstil; ^stil. der: Schwimmstil des {Kraulens. 'kraulen [krapbn] <sw. V.) [engl.-amerik. to crawl. eigtl. = kriechen, krabbeln]: a) mit schnellem, lockerem Beinschlag (2) schwimmen, wobei man die Arme, rechts u. links abwechselnd, über Wasser fuhrt u. unter Wasser zurückzieht <hat): er hat [eine halbe Stunde] gekrault; b) kraulend sich irgendwohin bewegen <ist>: er ist über den See [ans westliche Ufer] gekrault; „Wie bist du hinübergekommen?' - ..Ich bin gekrault."; c) kraulend zurücklegen <hat/ist): er hat/ist die Strecke in Rekordzeit gekrault. kraulen [-] <sw. V.; hat) [zu tkrauen]: mit den sich leicht l zart lieh J hin u. her bewegenden Fingerkuppen der gekrümmten Finger liebkosen od. in entsprechender Weise berühren: jmdm. das Kinn. jmdn. unter dem Kinn k.; den Hund zwischen den Ohren k.; nachdenklich seinen Bart k.; einem Tier das Feil k. Krauler, der; -s. - (Sport): svw. tKraulschwimmer. kraus [kr^ps] <Adj.; -er. -este) [mhd. krüs]: l.a) (von kürzerem Haar) sehr stark, in widerspenstig-spröder Weise gelockt, geringelt: -es Haar; b) voller unregelmäßiger enger Linien. Falten: -e See; -e Stellen glattbügeln; Ulla hob den Rock, damit er nicht k. werde, und setzte sich (Kem- powski. Tadelloser 71); die Nase k. ziehen (rümpfen); [unmutig] die Stim k. (in Falten) ziehen. 2. (abwertend) /absonderlich uj wirr, verworren, ungeordnet: -e Gedanken. Reden; seine Ausrührungen klangen ziemlich k. 3. <o. Steig.) (Handarb. nordd.) svw. tlink... (1 b) u. Tlinks (I 1 d; Ggs.: schlicht 4) k. stricken. kraus-. Kraus-: -beere, die [zu (landsch.. sonst veraltet) kraus = rauh, widerspenstig] (landsch.): Stachelbeere; -blätt[e]rtg <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.); -haar, das: krauses (1 a) Haar; -haarig <Adj.; nicht adv.); -kohl, der: svw. t Grünkohl; -köpf, der: 1. Kopf mit krausem (1 a) Haar. 2. a) Person mit krausem (1 a) Haar; b) (abwertend) Person mit dem Hang zu krausen (2) Gedanken. 3. (Technik) Senker mit kegelförmigem, gefurchtem Kopf; Spitzsenker; -köpfig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Krauskopf (\). Krause [ki^izd]. die; -. -n [zu t kraus]: 1. gefältelter Kragen. Saum. Besatz; gefältelte Manschette: Ü eine K. (einen Bart) ums Kinn haben. 2. [künstliche] krause (1) od. stark wellige Beschaffenheit des Haares: eine starke, schwache K.; in dem Haar ist keine K. mehr; Kriusel [kr^yzl]. die; -, -n od. der; -s. - [zu tkräuseln]: Gekräuseltes, gekräuselte Stelle; Kräuself alte: der Rock fällt in lockeren -n. Kriusel- (bes. Textilind., Handarb.): -arbeit, die: in Kräuseln genähtes Stück; -band, das <PI. -bänder): Band als [Rand]besätz (z.B. für Gardinen), das (bes. durch eine eingezogene Schtwr) gekräuselt werden kann; -falte, die: durch Kräuselung erzeugte Falte: -garn, das: sehr dehnbarer, gekräuselter Zwirn aus verschieden gedrehten od. bei der Herstellung ungleich zugeführten Garnen; -krankheit, die (Bot.): Pflanzenkrankheit, die sich zuerst in einer Kräuselung der Blätter zeigt; -krepp, der: 1. mittelfeines Baumwollgewebe mit kreppartig gekräuselter Oberfläche. 2. Krepp aus gekräuseltem Zwirn. krausein [kr^yzlnl <sw. V.; hat) [zu tkrausen]: 1. durch entsprechende Einwirkung od. Behandlung. Bearbeitung ein wenig kraus (1) nutchen: jmds. Haar k.; der Wind kräuselte die Wasseroberfläche; Stoff k. (locker fälteln); die Nase k. (ein wenig kraus ziehen); spöttisch gekräuselte Lippen. 2. <k. + sich) eine leicht krause (1) Form annehmen, zeigen: sein Haar kräuselt sich von Natur aus leicht; die See kräuselt sich im Wind; der Rauch kräuselt sich über den Dächern (schwebt gekräuselt, steigt gekräuselt hoch); R ich könnte mich k. [vor Lachen]. 3. (bes. von Textilien o.a.) sich /leichtJ kräuseln: der Stoff, die Naht kräuselt [leicht]; <Abl.:) Kräuselung, die; -. -en: 1. das Kräuseln. 2. das Gekräuselte; Krauseminze, die; -. -n: Pfefferminze einer krausblättrigen Art; krausen [kr^izn] <sw. V.; hat) [spätmhd. krüsen. zu tkraus]: 1. durch entsprechende Entwicklung od. Behandlung. Bearbeitung kraus (1) machen: das Haar k.; den Stoff k. (in lockere Falten legen, ankrausen); die Stirn, die Nase k. (kraus ziehen); ein Kleid mit leicht gekraustem Rock. 2. <k. + sich) sich furchen, sich in Falten legen: seine Stim krauste (runzelte) sich. 3. (von Textilien o. ä.) / leicht / kraus (1 b) werden. 'Kraut [kr^jjt], das; -[e]s. Kräuter [knjytB; mhd.. ahd. krüt; 4: zu Kraut in der Bed. ..Wurzkraut". also eigtl. wohl = mit Gewürzen zubereitete Speise; 5: zu veraltet Kraut = Schießpulver, schon mhd.. viell. nach der Verwendung von Heilkräutern als Zaubermittel, wobei dem Schießpulver dann ebenfalls eine geheimnisvolle Kraft beigemessen wurde]: 1. <meist PL; Vkl. tKräutchen. Kräutlein) grüne Pflanze mit mehr od. weniger dichtem Blatrwerk. insbes. Heilkraut. Würzkraut: Kräuter sammeln, trocknen; er raucht nicht jedes K. (ugs.. oft abwertend: Tabak): * gegen jmdn.. etw. ist kein K. gewachsen (ugs.; gegen jmdn.. etw. gibt es kein Mittel, kommt man nicht an). 2. <o. PI.) das Grüne, Stengel u. Blätter (bei Kräutern u. Halbsträuchern. insbes. bei bestimmten Nutzpflanzen im Unterschied zu dem für die menschliche Ernährung verwertbaren Teil): das K. der Rüben. Kartoffeln; das K. abschneiden, verbrennen, verfüttern; * ins K. schießen (üppig wucherml wachsen, insbes. zuviele große Blätter bekommen): die Tomaten, die Rüben sind [zu sehr] ins K. geschossen; Ü der Aberglaube, der Tourismus, jmds. Ehrgeiz schießt [üppig] ins K.; wie K. und Rüben (ugs.; unordentlich; wohl nach dem Bild eines Rübenackers, auf dem nach der Ernte die [abgeschnittenen] Blätter der Pflanze u. die Rüben durcheinander liegen): es lag alles wie K. und Rüben herum, durcheinander; in seinem Aufsatz geht alles wie K. und Rüben durcheinander. 3. <o. PI.) (bes. südd.. österr.) / Wei/JJkohl: K.anbauen, schneiden,einlegen; gern K. essen; Würstchen mit K. (Sauerkraut); R das macht das K. [auch] nicht fett (ugs.; tKohl 1 b). 4. <o. PI.) (bes. nordwestd.) aus gekiKhten od. gedämpften Zuckerrüben. Äpfeln u. Birnen o.a. Obst durch Auspressen u. Eindicken gewonnener zäti- flüssiger Sirup. 5. *K. und Lot (Jägerspr.; Pulver u. Blei): ^raut [-]. der; -s. -s [amerik. (bes. Soldatenspr. im 2. Weltkrieg) kraut, gek. aus: Sauerkraut; Sauerkraut gilt im Ausland als eine typisch deutsche Beilage]: amerik. ugs. abwertende Bez. für Deutscher. ^Craut [-]. der; -s [mniederd. krevet < mniederl. crevet. verw. mit tKrebs] (dithmarsisch): Krabben. Garnelen. kraut-, Kraut- ('Kraut): -artig <Adj.; o. Steig); -baron, der (früher salopp abwertend): Großgrundbesitzer; ^faß. das (südd.. österr.): Sauerkraut faß; -faule, die: (durch Pilzbefall verursachte) Blattfäule bes. der Kartoffelpflanze; ^fi- scher: tKrautfischer; ^fresser, der (salopp abwertend; im Ausland): Deutscher; vgl. *Kraut; -garten, der (landsch.): Gemüse-. Küchengarten; -gärtner, der (südd.. österr.): Gemüsegärtner; -hacke, die (Landw.): Hacke zum Unkrautjäten; -häuptel, das (südd.. österr.): Kolilkopf; ^hobel, der (südd.. österr.): Küchengerät zum Hobeln von Kohl; ^Junker, der (früher abwertend): I. / bäurischer / Landedelmann. 2. Großgrundbesitzer von Adel;: -köpf, der (südd.. österr.): Kohlkopf: ^netz: tKrautnetz; -rock, der [zu t^raut]: tKrautrock; -roulade, die (südd.. österr.): Kohlroulade; -salat, der: Salat aus Ko/il. bes. aus Weiß- ixl. Rotkohl; -scheuche, die [urspr. im Krautfeld, zu t'Kraut (3)] (ostmd.): svw. t Vogelscheuche; -Schneider, der (südd.. österr.): Gerät zum Schneiden von Kohl; -stiele <PI.) (schweiz.): Mangokirippen [als GemüseJ: -wickel. der (südd., österr.): svw. Nroulade. Kiüutchen [knjytcpnl. (auch:) Kräutlein [...lajn], das; -s. -. T 'Kraut (1); Kräutchen Rührmichnichtan, Kräutlein Rührmichnichtan [- ry.^mi^nKjtlan]. das; -s -. - [tRührmichnichtan] (veraltend): leicht verletzlicher, überempfindlicher Mensch: sie ist ein K. R.; krauten [kraptn] <sw. V.; hat) [mhd. krüten. zu T'Kraut] (landsch.): Unkraut jäten; Krauter, der; -s. - [zu T'Kraut (3)1: 1. (scherzh.) > alter} Sonderling: ein alter K. 2. (salopp abwertend) kleiner, unbedeutender in seinen Leistungen mäßiger/ Geschäftsmann. Handwerksmeister o. ä.: er ist bloß ein kleiner K. 3. (veraltet,noch salopp abwertend) svw. t Krautgärtner; Kräuter: PI. von t'Kraut (1). krauter-. Kräuter- -aufguß. der: vgl. -tee; -bad, das: Beul (1) mit Wasser, das Heilkräuter bz*>. einen aus Heilkräutern gewonnenen Zusatz enthält; -bewohnend <Adj.; o. Steig.; 1574
Krebs nurattr.) (Zool.): -e Tiere; -buch, das: / bebildertes] Buch über Heilkräuter u. ihre Anwendung; ^butter. die: mit Kräutern gewürzte Butter; Mloktor, der <PI. ungebr.) (ugs.): .Arzt. Heilpraktiker.der hauptsächlich Heilkräuter anwendet u. verschreibt; ^essigtder: milden Würzstoffen von Kräutern aromatisierter Essig; Gewürzessig; ^frau, die: Frau, die Heilkräuter sammelt u. sich auf deren Anwendung versteht; -fressend <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Zool.): -e Tiere; ^heilkunde, die; -hexe, die (salopp; scherzh. abwertend): alte Kräuterfrau; -käse, der: vgl. ^butter. -kissen, das: 1. Duftkissen (z.B. für Wäsche- u. Kleiderschrank), das den Geruch getrockneter Kräuter verbreitet. 2. (Gastr.) 'z.B. zum Würzen von Suppen benutzter) durchlässiger Beutel o. ä. mit Gewürzkräutern; -likör, der: Likör, dem die Würzstoffe von Kräutern zugesetzt sind; Mgiark, der: vgl. ^butter; ^salbe.die: Salbe mit Zusatz von Heilkräutern; Sammler, der; -Sammlerin, die: w. Form zu -sammler, -Sammlung, die: aus getrockneten Kräutern bestehende botanischeJ Sammlung; -schnap6, der: vgl. ^likör; ^tee. der: Tee aus Heilkräutern; Mveib, das (veraltet): svw. f^frau; -wehe, die (kath. Kirche): Segnung der von den Gläubigen mitgebrachten Pflanzen; ^wein, der: vgl. ^likör. -werk, das <o. Pl.> (veraltet): Küchenkräuter. Krauterer [kr^itorel. der; -s, -: 1. svw. TKrauter. 2. (bes. Schweiz.) jmd.. der kr auter t, knttltern <sw. V.; hat) [zu 'Kräuter! (landsch. abwertend): Stümperarbeit machen. Kiautfischer. der. -s. - [zu t fcraut] (dithmarsisch): Krabbenfischer. Krftuticht [kr^ytiqt], das: -s. -e [spätmhd. krüteht] (veraltet): 1 Kraut (2) als Blätterabfall nach der Ernte; krautig [kraptiql <Adj.; o. Steig.): krautartig, wie lKraut (1): -e Gewächse; Krautlein: tKräutchen; Kräutler [kr^ytlß], der; -s. - [zu TKraut (3)1 (österr. veraltend): Gemüsehändler. Krautnetz das; -es. -e [zu f3Kraut] (dithmarsisch): Netz zum Krabbenfang. Krautrock, der; -[sl [zu t^rautl (Jargon): deutscher RcKk. deutsche Rockmusik. Krawall [kra'vall.der; -s.-e[H.u..wahrsch. zu älter crawal- len = das Lärmen < mlat. charavallium = Katzenmusik. Straßenlärml. 1. Tumult mit Tätlichkeiten; Gewalttätigkeiten; Aufruhr; politische -e; nach der Kundgebung brach ein K. aus. kam es zu blutigen -en. 2. <o. PI.) (ugs.) äußerst lebhaftes od. erregtes Lärmen u. Treiben (bes. einer größeren Anzahl von Menschen): [großen! K. machen; *K. §chbgen (sich Ilaut uj energisch beschweren). Krawall- (ugs.): -blatt, das (ugs. abwertend): Zeitung, die die Massen aufputscht od. in reißerischer Weise über Skandale. Verbrechen u. ä. berichtet; -bruder, -macher, der (ugs. abwertend): jmd.. der Krawall (2) macht. Kraw^ller, der; -s. -: seltener für tKrawallmacher. Krawatte flcra'vatol. die; -. -n [frz. cravate. zu dt. (mundartl.) Krawat = Kroate: also eigtl. = die Kroatische (Halsbinde)!: l.a) aus Stoff hergestelltes, etwa streifenförmiges, schmückendes Teil bes. der Herrenkleidung, das unter dem Hemdkragen um den Hals gelegt u. vorne zu einem Zierknoten gebunden wird, so daß das breitere Ende sichtbar herunterhängt: eine seidene, gestreifte K.; [sich! die K. [umjbin- den; die K. knüpfen, zuziehen, festziehen, zurechtrücken, lockern, lösen, ablegen; eine K. tragen, (ugs.:) umhaben; die K. auf halbmast (ugs.; stark gelwkert. mit herunterhängendem Knoten) tragen; * eiserne K. (ugs. scherzh.; vorgeformte Krawatte, die vorgesteckt wird): jmdm. die K. zuziehen (salopp; jmdn. /er]würgen, erhängen): Jmdn. an/bei der K. nehmen/packen (ugs.; jmdn. bei der Gurgel nehmen! packen): einen hinter die K. gießen (ugs. scherzh.; f Binde 3); b) kurz für ? Pelzkrawatte. 2. (bes. Catchen) zangen-. scherenartiger Würgegriff, bei dem sich Arme od. Beine um den Hals des Gegners schließen. 3. (Med.) kurz für f Gipskrawatte. Krawatten- -halter, der: Klemme, mit der der untere Teil der Krawatte am Hemd befestigt werden kann; -knoten, der; -macher, der [gaunerspr. Krawatte = Strick des Henkers, dereinem die Luft abschnürt! (ugs. verhüll.): Wucherer. Halsabschneider; -rauffei, der (Werbespr. abwertend): jmd.. der dem Tragen von Krawatten völlig gleichgültig gegenübersteht, keinen besonderen Wert auf Krawatten an sich od. auf eine entsprechende Auswahl legt; -nadel, die: für die Krawatte gedachte Schmucknadel, die meist im Knoten getragen wird; -schleife, die (früher): vorn am Hals gebutidene schmale Schleife mit herunterhängenden Enden (als Teil der Herrenkleidung); -zwang, der <o. PL): Zwang. Vorschrift, eine Krawatte zu tragen. kraweekKraweel-[kra've:l-;ausdemNiederd. < mniederd. kravel. karavel(e) < span. carabele < port. caravela. ?Ka- ravelle; die Bauweise war bei den Karavellen üblich] (Schiffbau): -bau, der <o. PL): Bauweise, bei der die Holzplanken eng aneinander gesetzt werden; vgl. Klinkerbau (2); -boot, das: kraweelgebautes Boot; -gebaut <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): im Kraweelbau hergestellt. Kraxe [krakssl. die; -, -n [1: mhd. kräxe. krechse] (österr. ugs.): 1. (auch bayr.) a) Traggestell. Rückentrage für Steine. Ziegel o.a.; b) Kiepe; {Krätze. 2. (derb) häßliche Frau. 3. unleserlicher Schriftzug; Kraxelei [krakss'l^jl. die; -. -en (ugs.. bes. südd.. österr., oft abwertend): [dauerndes] Kraxeln; kraxeln [kraksjnl <sw. V.; ist) [österr. kragein. bayr. krachsein = auf dem Rücken tragen, wohl eigtl. = mit der Kraxe (1) einen Berg hinaufsteigen] (ugs., bes. südd.. österr.): Imühsam] steigen, klettern: auf einen Berg k.; ob man da k. könne... Sie wolle mal so richtig k. (Kempow- ski.Tadelloser 74); <Abl.:)Kr»xlertder. -s. - (südd.. österr.. oft abwertend): jmd.. der [dauernd] auf Berge, im Gebirge klettert; Bergsteiger. Krayon flcre'jö:!. der; -s. -s [frz. crayon. zu: craie = Kreide! (veraltet): 1. Bleistift. 2. Kreide]stift]; <Zus.:> Krayon- manier, die <o. PI.) (bild. Kunst): zur Nachahmung des Bleistift- od. Kreidestrichs beim Kupferstich verwendete Technik. Kräze [kre:tß3l. die; -, -n (Schweiz, mundartl.): {Krätze. Kitas [kre:asl. das; - [gek. aus Kreasleinen. älter: Crea < span. crea < afrz. cr& < bret. kr6s = Hemd! (früher): ungebleichte, sehr dichte Leinwand. Kreatin [krea'ti:nl. das; -s [zu griech. kröas (Gen.: kreatos) = Fleisch! (Biol., Med.): chemische Verbindung, die als Stoffwechselprodukt des Eiweißes im Muskelsaft der Wirbeltiere u. des Menschen vorkommt. Kreation [krea'tßio:n], die; -, -en [1: frz. creation < lat. creätio. zu: creäre. t kreieren; 2: lat. creätiol: 1. (Mode) Mode Schöpfung. Modell (4 a): die neuesten -en aus Paris wurden vorgeführt. 2. (veraltend) a) künstlerische Schöpfung. Erschaffenes: der junge Hofmannsthal war derart kunstreicher -en noch nicht mächtig (Adorno. Prismen 199); b) <o. PI.) Schöpfung. Erschaffung: daß es zur K. von Helden nur der Schaffung möglichst unmöglicher Situationen bedarf (Habe. Namen 95); kreativ [...'U:fl <Adj.) [engl, creativel (bildungsspr.): schöpferisch; Ideen habend u. diese gestalterisch verwirklichend: ein -er Mensch, Texter; -e Phantasie, Begabung; -es Spiel; sie ist sehr k.; k. veranlagt sein; <Abl.:> Kreativität [...tivi'te:tl. die; -: 1. (bildungsspr.) schöpferische Kraft, kreatives Vermögen: die K. des Menschen, einer Leistung; ein Künstler von großer K. 2. (Sprachw.) mit der sprachlichen Kompetenz verbundene Fähigkeit, neue, nie gehörte Sätze zu bilden u. zu verstehen. Kreativit&ts- (Psych.): -forschung, die: Forschung, die Erkenntnisse über die Kreativität (1) sammelt; ^test. der; -training. das. Kreatur [krea'tu:g]. die; -, -en [kirchenlat. creätüra. zu lat. creäre. t kreieren!: 1. (bildungsspr.) a) Geschöpf. [ Lebe] we- sen: wir sind alle Gottes -en; b) <o. PI.) das als Lebewesen Geschaffene: Mitleid haben mit der hungernden, frierenden K. 2.a) bedauernswerter od. verachtenswerter Mensch: eine arme, armselige, elende, unglückselige, erbärmliche, gemeine, widerliche K.; b) (bildungsspr. abwertend) willenloses, gehorsames Werkzeug eines atidem: er ist doch nur die/eine [willenlose] K. seines Chefs; <Abl.:> kreatürlich [...'ty.'gligl <Adj.) (bildungsspr.): der Kreatur (1) eigen: -e Liebe; -er Schmerz, dazu: KNatürlichkeit• die; -. Krebs [kre:psl. der; -es -e [mhd. krebi3. ahd. crebi3. eigtl. = krabbelndes Tier; 2,3: LÜ von lat. Cancer = Krebs(tier); Sternbild des Krebses; Krebsgeschwür (es zerstört gleichsam wie ein heimtückisch fressender Krebs das Gewebe od. nach der Feststellung, daß sich beim Krebs der Brustdrüsen, der zuerst beobachtet wurde, die Blutgefäße wie Krebsscheren od. -fuße ausbreiten]: l.a) wasserbewohnendes, vielfüßiges Tier (Krebstier. Krustentier) mit bräuntich- bis olivgrünem Panzer (der [ Krebs [schale), zwei Paar Füli- lern. starken Scheren u. kräftig entwickeltem, breitem Schwanz: Flußkrebs: die Scheren des -es; -e fangen, kochen, essen; nach dem Sonnenbad war er rot wie ein K.; rückwärts gehen wie ein K. (nach der unzutreffenden Vorstellung, daß der Krebs sich rückwärts fortbewegt); * einen 1575
krebs-, Krebs- K. fangen (Rudern Jargon; das Ruderblatt falsch durchziehen, so daß es kein Wasser faßt od. im Wasser hängenbleibt). b) <meist Pl.> (Zool.) svw. tKrebstier: höhere, niedere -c; c) (Musik) rückläufige Form (eines Themas, einer Passage usw.); d) <PI> tBuchw. Jargon) Remittenden; e) (Gau- nerspr.) Taschettdieb. 2. (Astrol.) a) Tierkreis zeichen für die Zeit vom 22. 6. bis 22. 7.: im Zeichen K.. des -es geboren sein; b) jmd.. der im Zeichen Krebs (2 a) geboren ist: er ist [ein] K.. sie sind -e. 3.a) Krankheit, die in einer bösartigen, wuchernden Geschwulstbildung besteht: K. der Luftwege, der inneren Organe; der K. wurde bei ihm zu spät erkannt; K. haben; an K. leiden, sterben; Ü die Rüstung verschlingt Geld, ist ... ein schrecklich wuchernder K. (Koeppen. Rußland 59); b) kurz für tPflanzenkrebs. 'krebs-, 'Krebs- (Krebs 1): -äuge,das (volkst.): svw. t -stein. -gang, der [vgl. 'Krebs (1 a)l: 1. <o. Pl.> rückläufige, sich verschlechternde Entwicklung: seine Geschäfte gehen den K. (verschlechtern sich) .2. (Musik) rückläufige Bewegung. Ablauf in umgekehrter Reihenfolge; ^otter, der: Nerz (1); ^rol [auch: --I <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: stark gerötet (wie ein gekochter Krebs): nach dem Sonnenbad hatte er ein -es Gesicht; k. anlaufen; -schere, die: 1. Schere des Krebses. 2. Wasserschere. Wasseraloe; -schwänz, der: Hinterleib des Krebses (als Ware): Krebsschwänze verkaufen, essen; -stein, der (volkst.): hartes, kalkspeicherndes Gebilde im Magen des Krebses; -suppe, die; ^tier. das <meist PI.) (Zool.): kiemenatmender Gliederfüßer mit Chitinpanzer, zwei Paar Fühlern (sowie Scheren! u. mindestens vier Paar Schreit-. Schwimm- od. Springfüßen; Krustentier. 2krebs-, Strebs- (Krebs 3a; meist Med.): -angst, die <o. Pl.:> [krankhafte] Angst vor einer Krebserkrankung; Karzi- no-. Kanzerophobie; -artig <Adj.; o. Steig.): kanzerös; karzinomatös; Mirzt. der: auf die Behandlung von Krebs spezialisierter Arzt; Karzino-, Kanzerologe: -behandking, die; -bekömpfung, die; -diagnostik, die; -Erkrankung« die: Erkrankung an Krebs; -erregend, -erzeugend <Adj.: o. Steig.): karzino-. kanzerogen; -e Stoffe. Faktoren. Wirkungen; k. wirken; -form, die: eine besonders bösartige K.; -forscher, der: Forscher auf dem Gebiet der Krebskrankheiten; -forschung. die: -früherkennung, die; -geschwukt, die: Karzinom; -gesdrwür, das: Geschwür, wie es beim Krebs auftritt: ein K. wegschneiden; Ü Der Nationalsozialismus ... war ein politisches K. (geh.; äußerst gefährliches Übel, das sich festgesetzt hatte u. um sich griff; Niekisch. Leben 382); -gewebe, das: krebsartig entartetes, aus Krebszellen bestehendes Gewebe: -hemmend <Adj.; o. Steig.): -e Substanzen; -klinik, die: Klinik für Krebskranke; -knoten, der: Knoten in od. unter der Haut im ersten Stadium bes. des Brustkrebses; -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): an Krebs erkrankt; <subst.:) -kranke, der u. die; ^krank- heil, die: svw. t Krebs(3 a); -leiden,das: durch Krebserkrankung verursachtes Leiden; -schaden, der (geh.): größtes Übel; Hauptübel, das der Ausgangspunkt für bestimmte, negative Erscheinungen o.a. ist: Die Industrie sollte ... zugleich den K. Frankreichs, die öffentliche Armut, töten (Jacob. Kaffee 121); -Spezialist, der: vgl. -arzt; -therapie, die: Therapie bei Krebserkrankungen; ^lod, der: die Opfer des -es; ^tote. der <meist PL); -übel, das: vgl. -schaden; -verdacht, der: Verdacht auf Krebst erkrankung]: -verdächtig <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): Krebsverdacht nahelegend; so beschaffen, daß Verdacht auf Krebs besteht: -e Symptome. Hautveränderungen; -e Patienten; ^Vorbeugung, die: Vorbeugung gegen Krebs; -Vorsorge, die: 1. svw. t ^Vorbeugung. 2. (bes. Amtsspr.) Maßnahmen, insbes. regelmäßige Untersuchungen, zur Früherkennung von Krebserkrankungen, dazu: -Vorsorgeuntersuchung, die; -zelle, die: krebsig entartete Körperzelle. krebsen [kre:psn] <sw. V.) [1: mhd. kreb(e)3en. zu tKrebs (1)1: 1. Krebse fangen <hat>: Es gab da ... weder einen Fuchsbau noch einen Wiesenbach, in dem man k. gehen konnte (Strittmatter. Wundertäter 75); *mit etw. k. gehen (I and seh.; durch Berufung auf erw. einen Vorteil für sich zu erlangen suchen). 2. (ugs.) sich ohne rechten Erfolg abmühen <hat>: mit etw. zu k. haben; Ja. wir haben dies Jahr auch schwer zu k. (Aberle. Stehkneipen 35). 3. <ist) a) (ugs.) sich schleppen, sich mühsam dahinbewegen. mühsam dahinkriechen: über das Geröll weg zur Mauer k.; Ü das Unternehmen krebst immer noch am Rande des Defizits; b) (Schweiz.) zurückweichen; krebsig <Adj.; o. Steig.) [zu t Krebs (3)]: in Form von Krebs (3). krebsartig. Kredenz [kre'dentjl. die; -. -en [ital. credenza. eigtl. = Glaube, Vertrauen, Glaubwürdigkeit, aus der Wendung: far la credenza = (als Mundschenk an einem Seitentischchen) Speisen u. Getränke vorkosten, damit auf deren Unschädlichkeit vertraut werden kann < mlat. credentia. zu lat. credere. tKredo] (veraltet): Anrichtet schrank] (bes. als Teil der Eß- od. Wohnzimmereinrichtung); <Abl.:> kredenzen [-tßn] <sw. V.; hat) (geh.): (ein Getränk) feierlich anbieten: jmdn. ein Glas Sekt k.: 'Kredit [kredi:t. auch: ...dit]. der; -[eis, -e [frz. credit < ital. credito < lat. creditum = auf Treu u. Glauben Anvertrautes. Darlehen, subst. 2. Part, von: credere, tKredo]: l.a) (bes. Wirtsch.) (im Rahmen eines Geschäfts) befristet zur Verfügung gestellter Geldwert. Betrag; Darlehen. Darlehensbetrag. Darlehensgeld: ein zinsloser, [univerzinslicher, [unikündbarer, [unigedeckter, privater, öffentlicher K.; langfristige -e an Entwicklungsländer; ein K. [in Höhe] von 10000 Mark; einen K. sichern, in Anspruch nehmen, überschreiten, überziehen, kündigen, sperren, abdecken (zurückzahlen, tilgen); er hat bei seiner Bank einen K. erhalten, aufgenommen; jmdm./für jmdn. einen K. eröffnen; jmdm. einen K. zu einem günstigen Zinssatz geben, gewähren, einräumen; b) <o. PI.) (gewährter) Zahlungsaufschub, zugestandener Spielraum für Zahlungsaufschub. Stundung: jmdm. K. geben, gewähren; bei jmdm. K. haben; * auf K. (mit Zahlungsaufschub, ohne sofortige Bezahlung): auf K. kaufen, leben; jmdm. Waren auf K. überlassen. 2. <o. PI.) (Kaufmanns- spr.) einer Person od. einem Unternehmen entgegengebrachtes Vertrauen in die Kreditwürdigkeit; finanzielle Vertrauenswürdigkeit: [bei jmdm.] K. haben, genießen; das hat ihm im Ausland großen politischen K. verschafft: Kredit [kre:dit]. das; -s. -s [lat. credit = er glaubt (er ist Gläubiger), zu: credere. tKredo] (Bankw.): rechte Seite {Habenseite) eines Kontos (Ggs.: Debet). kredit-, Kredit- (Bankw.. Wirtsch.): -abteiking, die: für das Kreditgeschäft zuständige Abteilung; -antrag, der: Antrag auf Gewährung eines Kredits (1 a); -auftrag, der: Auftrag, einem Dritten einen Kredit (1 a) zu gewähren; -bank, die <P1. -banken): [private] Bank (die das Kreditgeschäft betreibt); -betrag, der; -betrug, der: Betrug zur Erschleichung von Krediten (1 a); abrief, der [LÜ von frz. lettre de credit]: Anweisung einer Bank an eine andere Bank, einem Dritten einen bestimmten Kredit zu gewähren; -büro, das: vgl. -abteilung; ^empfönaer, der; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -würdig, dazu: -fähigkeit, die <o. PL); -fazilttit, die: svw. tFazilität (2); -geber, der. -gefährdung, die: Gefährdung des Kredits (2) eines anderen durch Verbreitung unwahrer Behauptungen; -genossen- schaft, die: Genossenschaft! sbank] zur Versorgung der Mitglieder mit Krediten (1 a); -geschäft, das: Geschäft (1). das in der entgeltlichen Gewährung von Kredit [en] (la) besteht od. damit verbunden ist; -gewährung, die; ^hai. der (ugs. abwertend): wucherischer od. mit unsauberen Mitteln arbeitender Kreditgeber; -hilfe, die; -Institut, das: Bank, die auch Kreditgeschäfte betreibt; -kauf, der: Kauf auf Kredit (I b); -linie, die: die für einen Kreditnehmer festgelegte obere Grenze für einen Kredit (la); -markt, der: Markt für kurz-, mittel- u. langfristige Geldforderungen; -nachfrage, die: -nehmer, der; -plafond, der: [staatlich festgelegte! Kreditlinie od. obere Grenze für das Kreditvolumen der Kreditinstitute; -Politik, die: alle Maßnahmen der Notenbank zur Lenkung des Kreditwesens; -politisch <Adj.; o. Steig.); -restriktion, die: Einschränkung der Kreditgewährung; -schütz, der: Schutz gegen Kreditbetrug; ^Sicherung, die; -unwürdig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: kreditwürdig), dazu: -unwürdigkeit, die; -Versicherung. die: Versicherung des Risikos bei Kreditgewährung; ^Volumen, das; -wesen, das <o. PI.): Bankwesen bes. hinsichtlich der Kreditgeschäfte; -Wirtschaft, die; -würdig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (als etwaiger Kreditempfänger) finanziell vertrauenswürdig (Ggs.: kreditunwürdig): ein -es Unternehmen; er ist k.. dazu: -Würdigkeit, die; -zins, der. kreditär [kredi'u-:?] <Adj.; o. Steig.) (Bankw.. Wirtsch.): das Kreditwesen. Kredite (1) betreffend: -e Maßnahmen der Notenbank; kreditieren [krediti:renl <sw. V.; hat) [frz. cr&iiter = gutschreiben] (Kaufmannsspr.): l.a) [als bzw. auf] Kredit (la) gewähren: jmdm. großzügig k.; [einem Schuldner] einen Betrag k.; kreditierte Warenlieferungen; b) für etw. Kredit (1 a) gewähren. Kredite bereitstellen: Bauaufträge, eine Finanzhilfe k. 2. gutschreiben: [jmdm.] einen 1576
kreis-, Kreis- Betragk.; jmdn. für etw.. mit etw. k.; <Abi.:> Kreditierung, die: -. -en: das Kreditieren; Kreditiv [...'ti:fl. das; -s. -e (...i:va; gek. aus Kreditivschreiben. zu mlat. creditivus = Glauben erweckend! (selten): Vollmacht, Beglaubigungsschreiben; Kreditor ['kre:ditor. auch: ...to.g; österr.: kre- di:...].der; -s. -en [kredi'to:ren; ital. creditore < lat. credi- lorl (Kaufmannsspr.): Gläubiger; <Zus.:> Kreditorenkonto, das (Bankw.. Buchf): Konto, auf dem die Verbindlichkeiten m bezug auf Lieferungen u. Leistungen verbucht werden; krcditseite, die; -. -n (Buchf.): Habenseite; Kredo [kre:do], das; -s. -s [mhd. crcdö < lat. credo = ich glaube, nach dem Anfang des Kredo (1 a): Credo in unum deum = Ich glaube an den einen Gott ...]: l.a) (christl., bes. kath. Rel.) Apostolisches Glaubensbekenntnis; b) (kath. Kirche) Teil der Messe, der das Glaubensbekenntnis enthält. 2. (bil- dungsspr.) Glaubensbekenntnis (c). kregel [kre:gj]<Adj.; ...gier. -ste>[mniederd. kregel = streitsüchtig, eigensinnig] (nordd.. md.): körperlich u. geistig beweglich; munter u. gesund. Kreide l'krajda], die: -. -n [mhd. krlde. spätahd. krida < vlai. (galloroman.) creda < lat. creta. viell. gek. aus: terra acta = gesiebte Erde, zu: cretum. 2. Part, von: cernere = scheiden, sichten]: 1. <o. PI.) [fossiler] in unvermischter Form weißer u. weiß färbender, erdiger, weicher Kalkstein; K. abbauen; Felsen aus K.; bleich, weiß wie K. werden erbleichen). 2. [als Stift. Mine od. anderswie geformtes Stück I feste Kreide (1). feinkörniger fester Gips o. ä. zum Schreiben, Zeichnen. Markieren: weiße, rote, grüne K.; ein Stück K.; etw. mit K. an die (Wandjtafel schreiben; mit K. zeichnen; *[die folgenden Wendungen beziehen sich auf das früher bes. in Gasthäusern übliche .Ankreiden4* von Schulden]: bei jmdm. [tief] in der K. stehen sein sit- «n (ugs.; bei jmdm. [viele} Schulden haben): bei jmdm. mit 100 Mark in der K. stehen; bei jmdm. [immer tiefer] in die K. geraten/kommen (ugs.; [immer mehr] Schulden machen): auf K. leben (ugs.; auf Kredit leben); mit doppelter K. [anschreiben (in unlauterer Absicht geschuldete Beträge überhöht anschreiben, ansetzen; eigtl. = mit doppelter Kreidespitze schreiben, damit unbemerkt zwei Zählstriche zugleich entstehen). 3. <o. Pl.> (Geol.) jüngste Formation des Mesozoikums (zwischen Jura u. Tertiär): obere, untere K. kreide-,Kreide- -bleich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (emotional verstärkend): durch einen besonders großen Schreck, durch Zorn od. große Furcht sehr bleich; von weißlicher Gesichtsfarbe, sehr blaß; -feben, der: Felsen aus Kreide (1); Formation, die (Geol.): vgl. Kreide (3); -haltig <Adj.; nicht adv.>: Kreide (1) enthaltend; -küste. die: aus Kreidelelsen bestehende Küste; -manier, die (bild. Kunst): svw. • Krayonmanier; -papier.das: glattes Kunstdruckpapier mit aufgebrachter Schicht aus Schlämmkreide u. Leim; --Stift, der: Stift [mit Mine] aus Kreide (2) od. anderer, z.B. tonerdehaltiger, gefärbter Substanz; —strich, der: 1. mit Kreide (2) ausgeführter Strich: einen K. wegwischen. 2. Strichart, mit der die Kreide (bei Kreidezeichnungen) geführt wird; -Wfiiß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): weiß wie Kreide; auffallend, überaus blaß: -e Zähne; der Lehrer ... wurde k. und zitterte am ganzen Körper (Leonhard, Revolution 24); -Zeichnung, die: mit Kreidestift!en] ausgerührte Handzeichnung; -zeit, die <o. PI.) (Geol.): erdgeschichtliches Zeitalter der Kreide (3). kreiden [kr^idn] <sw. V.; hat) [2. 3: spätmhd. kriden] (selten): 1. mit Kreide (1) bestreichen od. vermischen. 2. mit Kreide (2) bezeichnen, markieren: Gegen 19.55 Uhr wurde der Endstand auf großen Tafeln im Sitzungssaal... gekreidet (Bergsträßer Anzeiger 23. 10. 72, 3). 3. mit Kreide Kl) auf, an etw. zeichnen, schreiben: Georg ... kreidet Heiligenbilder auf das Trottoir (Spiegel 39, 1966. 70); kreidig [kr^jdKj] <Adj.): 1. voller Kreide* spuren]; mit Kreide bedeckt, befleckt: -e Hände. 2. (bes. Geol.) kreidehaltig: -es Gestein. 3. (geh.) wie Kreide beschaffen, [weiß] wie Kreide aussehetid]: -es Licht; -e (kreideweiße) Gesichter. kreieren [kre'i:ren] <sw. V.; hat) [nach frz. cröer = schaffen, erfinden < lat. creäre = erschaffen]: 1. (bildungsspr.) a) (eine neue Mode) schaffen: diese Modeschöpferin hat den Minirock kreiert; b) als Eigenes, eigene, persönliche Prägung o.a. hervorbringen: einen neuen Stil, ein neues Wort k. 2. (Theater o.a.) eine Rolle als erste[r] spielen: er hat die Titelrolle, den Titelhelden des neuen Bühnenstücks kreiert. 3. (kath. Kirche) zum Kardinal ernennen; • Abl.:> Kreferung, die; -, -en <P1. selten): das Kreieren. Kreis [knys], der; -es. -e [mhd.. ahd. krei3 = Kreislinie; Zauberkreis; abgegrenzter Kampfplatz; Gebiet, Bezirk; Umkreis]: 1. a) gleichmäßig runde, in sich geschlossene Linie mit gleichbleibendem Abstand von einem Punkt (Mittel- putikt) I u. eingeschlossener ebener Fläche j: der Durchmesser, der Radius, die Peripherie eines -es; den Inhalt, den Umfang eines -es berechnen; einen K. zeichnen; mit dem Zirkel einen K. schlagen, beschreiben; die Gerade berührt den K. im Punkt A. schneidet den K. in den Punkten C und D; ein magischer K. (Zauberkreis); * jmds. -e stören (geh.; jmdn. in seinem persönlichen Bereich, in seinem Wirken stören; nach den Worten: ..Noli turbare circulos meos! = Zerstöre mir meine Kreise [= geometrische Figuren] nicht!" des Archimedes [etwa 278-212 v. Chr.]); b) (Handball) kurz für tWurflkreis: die deutschen Spieler waren amK. zu unbeweglich; in den K. hineinspringen, hineinfallen. 2.a) Gruppe, Anordnung, [ Bewegungsjfigur mit der zugrundeliegenden Form einer runden, in sich geschlossenen Linie; Ring: der K. der Berge. Gesichter; den K. der neugierigen Zuschauer sprengen; hier schließt sich der K. [unserer Wanderung]; die Kinder bildeten, schlössen einen K. [um die Lehrerin]; der Raubvogel zieht seine -e; in einem K. [um jmdn.] stehen, sitzen; im K. sitzen; sich im K. drehen, bewegen; es drehte sich ihm alles im K. (ihm war schwindlig); sich im -e (rings) umsehen; R der K. (die Beweiskette) schließt sich; Ü der K. (die in sich geschlossene Kette der Abschnitte, Monate) des Jahres; *-e ziehen (breite Auswirkung haben u. sich auf immer mehr Personen, Gruppen ausdehnen; nach der ringförmigen Ausbreitung von Wasserwellen): die AfFäre zog [weite] -e, immer weitere -e; seine -e ziehen (geh.; nach eigenen Gesetzen, Regeln o.a. stetig wirken): eines Lebens, das über der banalen, jedermann sichtbaren Welt seine -e zog (Fries, Weg 152); sich im K. bewegen/drehen (immer wieder auf dasselbe zurückkommen, nicht von der Stelle kommen): die Argumentation dreht sich im K.; wir bewegen uns mit unseren Überlegungen im K.; b) (Elektrot.) kurz für tStromkreis, Schaltkreis, Schwingkreis. 3.a) Gruppe von Personen, die sich getroffen, zusammengefunden, eingefunden usw. haben, zusammen sind; Runde: der K. der Gäste; einen K. andächtiger Zuhörer um sich [verlsammeln; etw. in kleinem, im familiären -e, im [engsten] K. der Familie feiern; b) mehr od. weniger lockere Gemeinschaft von Personen mit gleichen Interessen od. persönlichen Beziehungen: ein geselliger, exklusiver K.; der K. der Bastler trifft sich donnerstags um 20 Uhr; einen K. Gleichgesinnter um sich sammeln; im engsten K. (unter Vertrauten); c) <P1.) Gruppen, Teile der Bevölkerung, der Gesellschaft usw.; gesellschaftliche Gruppen: kirchliche, militärische -e; einflußreiche, maßgebliche -e; die besseren -e (die bessere Gesellschaft); aus gut unterrichteten -en verlautet: ...; in politischen, fachlichen -en gilt er als Experte; in seinen -en (in den Kreisen, in denen er verkehrt) ist das verpönt; das kommt in den besten -en vor (das braucht einem also gar nicht so peinlich o. ä. zu sein); in den besten/ersten -en einer Stadt verkehren; in weiten/breiten -en der Bevölkerung beliebt sein; er hat Verbindung zu -en der Unterwelt. 4. Gruppe, Reihe, Kette von [locker zusammenhängenden] Dingen, Sachverhalten usw.; [ Teiljgruppe von Personen, Dingen usw. mit bestimmten gemeinsamen Kennzeichen: ein breiter K. von Problemen; der K. der in Frage kommenden Personen, Dinge. Lösungen; den K. der Verdächtigen einengen; aus dem K. seiner Leser erhielt der Dichter begeisterte Zuschriften. 5. umgrenzter Bereich: jmd., etw. ist auf den [engen] K. eines Staatswesens, einer Wissenschaft, einer Begabung beschränkt. 6. (insbes. der den Gemeinden unmittelbar übergeordnete) Verwaltungsbezirk: die Gemeinden des -es; der Ort gehört zum K. Malzstadt; * schwarzer, weißer K. (Verwaltungssprache früher; Kreis mit, ohne Wohnraumbewirtschaftung); Abk.: Kr., auch: Krs. 'kreis-. 'Kifcfc- (Kreis 1-5): -abschnitt, der (Geom.): durch eine gerade Linie von einem Kreis (1) abgeschnittenes Teilstück: Kreissegment; ^ausschnitt, der (Geom.): durch zwei Halbmesser aus einem Kreis (1) herausgeschnittenes Stück; Kreissektor; -bahn, die: kreisförmige Bahn; -bewegung, die: kreisförmige Bewegung; Bewegung im KreisXI); -bogen, der (Geom.): Stück der Kreislinie; -bücke, die (Turnen): Übung, bei der man aus dem Rückschwung im Stütz eine halbe Drehung um einen Arm mit gestreckten Beinen u. vorübergehend in den Hüften stark gewinkeltem Körper aus- 1577
kreis-, Kreisführt; -durchmessen der; -flache, die: von einem Kreis (1) eingeschlossen Fläche; -flanke, die (Turnen): Übung am Barren, bei der man aus dem Ruckschwung im Stütz eine viertel Drehung um einen Arm ausfuhrt, wobei eine Seite des Körpers zum Gerät zeigt; -förmig <Adj.; o. Steig. >: eine -e Bahn. öflhung; sich k. aufstellen: -frequenz, die (Physik): die mit der doppelten Kreiszahl multiplizierte Frequenz (2a); -funktion, die (Math.): trigonometrische Funktion; -grätsche, die (Turnen): Übung, bei der man aus dem Rückschwung mit gegrätschten Beinen eine viertel od. halbe Drehung um einen Arm ausführt: eine K. am Barren. Reck; -hocke, die (Turnen): Übung, bei der man aus dem Stütz mit angehockten Beinen eine halbe Drehung um einen Arm ausführt: eine K. am Barren. Seitpferd; -inhalt, der (Geom.): Flächeninhalt eines Kreises (1); -kesel. der (Geom.): Kegel mit kreisförmiger Grundfläche (im Ggs. zu anderen Kegelformen); -kehre, die (Turnen): Übung, bei der man aus dem Schwung im Stütz eine halbe Drehung um einen Arm ausführt: eine K. am Seitpferd; -kolbenmo- tor. der: svw. t Wankelmotor; -körn, das fWaflent.): Korn mit Fadenkreuz (z.B. bei Geschützen); -lauf, der: 1. in sich zurückverlaufende Bewegung: der ewige K. (die in sich geschlossene Reihe der Veränderungen) des Lebens, der Natur; der K. (der in sich zurückkehrende Wechsel) der Staatsformen; (Met.. Technik:) der K. des Wassers; (Bot.:) der K. der Säfte; (Wirtsch.:) der K. des Geldes. 2. kurz für tBlutkreislauf: sein K.. der K. hat versagt; einen schwachen K. haben; den K. anregen, (ugs.:) ankurbeln; etw. belastet den K.; ein Zusammenbruch des -s; ein Mittel für den K.; großer K. (Med.; Körperkreislauf)'. kleiner K. (Med.: Kreislauf zwischen Herz u. Lunge; Lungenkreislauf): ^läufer, der (Hallenhandball): Spieler, der sich beim Angriff unmittelbar am Wurfkreis bewegt, um in Wurfposition zu gelangen od. Raum für Weitwürfe zu schaffen; -lauflunktion, die (Med.); -laufkollaps. der (Med.): Kollaps infolge Kreislaufversagens; -laufmittel, das (Med.): Mittel gegen Kreislaufschwäche bzw. -Störungen; -laufstillstand, der; -laufstörung, die (meist PI.) (Med.): -en haben; an -en leiden; -laufversagen, das; -»nie, die: in Form eines Kreises (1) verlaufende Linie; -mittelpunkt, der; -prozefi, der: 1. (bildungsspr.) in sich zurückkehrender Prozeß. 2. (Physik) in sich zurückkehrende Folge von Zu- standsänderungen eines Systems; -regner, der (Gartenbau): Regner mit rotierendem Teil zur kreisenden Beregnung; -ring, der (Geom.): von zwei konzentrischen Kreisen (1) begrenzte Fläche; -rund <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: so rund wie ein Kreis: ein -es Loch; -säge, die: 1. Sägemaschine mit kreisförmigem Sägeblatt. 2. (ugs. scherzh.) kreisrunder, flacher Strohhut; -schere, die (Technik): zum Schneiden von Pappe usw. dienende Maschine mit kreisenden, runden Messern; -schlag, der: 1. (Fechten) Schlag, bei dem die Klingenspitze einen ganzen Kreis beschreibt. 2. (bes. Faustball) Schlag, bei dem der Ball aus einer nach hinten gerichteten Kreisbewegung des Armes heraus geschlagen wird; -schhiß. der (Philos): svw. t Zirkelschluß; -schreiben, das (Schweiz.): Rundschreiben; Umlauf; -schwung,der: 1. (Turnen) Übung, bei der man aus dem Schwung im Stütz mit beiden Beinen kreisförmige Bewegungen ausfuhrt. 2. (Gymnastik) mit Schwung ausgeführte kreisförmige Bewegung: Kreisschwünge mit der Keule, mit den Armen; -segment, das: svw. t ^abschnitt; -sektor, der: svw. t ^ausschnitt; -spieler, der: svw. Nläufer; -stoß, der (Fechten): svw. tZirkulation; -ström, der (Elektrot.): in einem geschlossenen elektrischen Leiter fließender Strom; -traming. das: svw. tCircuittraining; -umfang, der; ^verkehr, der (Ver- kehrsw.): besonders geregelter kreisförmiger Verkehr um einen Platz herum: -wende, die (Turnen): Übung am Barren, bei der man aus dem Rückschwung eine halbe Drehung um einen Arm ausführt; -wulst, der (Geom.): svw. TTorus; ^zahl.die(Math.): svw. tPi; -zylinder, der (Geom.): Zylinder mit kreisförmiger Grundfläche. ^rejs-, ^Krefc- (Kreis 6): -amt, das: Landratsamt; -angehörig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Amtsspr.): einem Kreis angehörend (Ggs.: kreisfrei): -e Städte: -arzt, der: Amtsarzt eines Stadt- od. Latidkreises; -aussehekl, der (DDR): Ausscheid innerhalb eines Kreises; -ausschuß. der: vom Kreistag bestellter ständiger Ausschuß zur Verwaltung eines Landkreises; -bauernfiihrer, der (ns); -behörde, die; ^frei <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (Amtsspr.): keinem Landkreis angehörend, sondern einen eigenen Stadtkreis bildend (Ggs.: kreisangehörig): -e Städte; -gebiet, das: -gericht, das (früher, noch DDR u. österr.): Gericht eines Kreises; -grenze, die; -hauptmam, der (früher in Sachsen): Leiter einer Kreishauptmarinschaft; -hauptmanrachaft, die (früher in Sachsen): einer der großen Verwaltungsbezirke; -karte, die: Landkarte eines Kreises; -klasse, die (Sport): Spielklasse, die aus den Vereinen eines bestimmten Kreises gebildet wird: in der K. spielen; in die K. ab-, aufsteigen; -komitee, das (DDR): ^krankenhaus. das: -kulturhaus, das (DDR); ^leitender (ns.); -lertung,die(DDR): Leitung eines Kreises der SED; -liga, die: vgl. -klasse; -meisterschaft, die (Sport): Meisterschaft auf Kreisebene; -physfkus, der (veraltet): svw. Narzt; ^rat, der: 1. (Baden-Württemberg. Saarland) svw. Nausschuß. 2. Mitglied des Kreisrates (1); -richter, der: Richter beim Kreisgericht; -schulrat, der (DDR): Leiter der Abteilung Volksbildung in einem Kreis; -sekretär, der (DDR): der bedeutsamen Rede von Erich Honecker vor den 1. -en der SED (Neues D. 25. 3. 78. 8); -Sparkasse, die; -Stadt, die: Stadt, in der die Verwaltung eines Landkreises ihren Sitz hat; * Große K. (Amtsspr.; kreisangehörige Gemeinde, die Aufgaben der Kreisverwaltung wahrnimmt): -synode, die (ev. Kirche): Synode eines Kirchenkreises; -tag, der: politische Vertretung des Volkes in einem Landkreis: er ist Mitglied des -es: in den K. gewählt werden, dazu: -tagsabgeordnete, der u. die. -tag&- raitglied. das; -Verwaltung* die; -wehrersatzamt, das: der Wehrbereichsverwaltung unterstehende militärische Behörde zur Erfassung* Musterung u. Einberufung der Wehrpflichtigen eines Kreises; Abk.: KWEA; -zeitung, die. kreischen [krajjnl <sw.. veraltet: st. V.; hat) [mhd. krischen, lautm.]: 1. schrill, mißtönend schreien: vor Schreck, vor Wut k.; die Kinder kreischten vor Vergnügen; ..Hör auf!" kreischt sie; die Möwen. Papageien kreischen. 2. helle, mißtönende, schrille Geräusche machen: die Säge kreischt: die Tür kreischte in den Angeln; der Wagen hält mit kreischenden Bremsen, bremst kreischend. Kreisel [kraizj]. der; -s, - [unter Anlehnung an ..Kreis, kreisen" aus älterem Kräusel. wahrsch. Vkl. von mundartl. Krause = Krug. Topf < mhd. krüsel: 1. (insbes. rundgebauter, als technische Vorrichtung od. Spielzeug dienender) Körper, der eine Drehbewegung um die eigene, in einem Punkt feste Achse ausführt: sich wie ein K. drehen. 2. (Jargon) Kreisverkehr. 3. (Fußball) Spielweise, bei der der Ball in direktem Zuspiel zwischen mehreren Spielern kreisend durch die Reihen des Gegners gebracht wird. krejsel-, Kreisel- (Kreisel 1. kreiseln): -formig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Form eines Kreisels; -horizont, der (Technik): Gerät bes. in eitlem Fahrzeug (Schiff. Flugzeug), das dessen Lage gegenüber der horizontalen Ebene anzeigt; -kompaß. der (Schiffahrt): an der Drehachse eines Kreisels orientierter Kompaß; -lüftender svw. TTurboven- tilator. -magnetisch <Adj.; o. Steig.): svw. fgyromagne- tisch; -pumpe, die (Technik): Pumpe, deren Saugwirkung durch ein rotierendes Laufrad zustande kommt: ^rad. das (Technik): Laufrad, bes. der Kreiselpumpe, dazu: -radpunv pe, die: svw. T ^pumpe; -Verdichter, der (Technik): Maschine mit rotierendem Laufrad zum Fördern od. Verdichten von Luft. Dämpfen od. Gasen. kreiseln [kraizln] <sw. V.) [zu tKreisel]: l.a) sich wie ein Kreisel drehen <ist/hat>: Die Kunstläufer ... zogen Figuren, sprangen und kreiselten (Th. Mann. Zauberberg 438): b) sich wie ein Kreisel drehen u. sich dabei in eine bestimmte Richtung bewegen <ist>: Er (= der Wind) ... ist von Nord nach Nordost, von Nordost auf Nordwest ... gekreiselt (Nachbar. Mond 29/30). 2. mit dem Kinderkreisel spielen, indem man ihn mit der Peitsche schlägt u. dadurch od. auf andere Weise in Bewegung hält <hat>. 3. (Fußball) den Ball in direktem Zuspiel zwischen mehreren Spielern kreisen lassen, um ihn durch die Reihen des Gegners zu bringen <hat>: die Schalker kreiselten wie in alten Tagen; kreisen [krajzn] <sw. V.> [mhd. kreisen = sich kreisförmig bewegen, zu TKreis]: 1. <hat/ist> a) sich im Kreis bewegen: die Erde kreist um die Sonne; das Flugzeug hat/ist 30 Minuten über der Stadt gekreist; die Geier kreisen in der Luft; der Hund kreist um die Herde (läuft immer um die Herde herum); das Blut kreist (fließt, strömt) in den Adern; Ü die Flasche [in der Runde] k. (herumgehen) lassen; die Gespräche, seine Gedanken kreisten (bewegten sich) immer um dasselbe Thema; b) (Turnen) mit geschlossenen u. gestreckten Beinen kreisförmige Schwünge ausfüh- 1578
kretazisch ren: am Seitpferd, aus dem Hockstand mit Stütz der Hände auf dem Boden k. 2. <hat> a) mit etw. kreisförmige Bewegungen machen: bei der Gymnastik mit den Armen, mit den Füßen k.; b) (Gymnastik) kreisförmig bewegen: die Arme. Füße k. 3. (Jägerspr.) (WildlStandorte) insbes. bei Neuschnee) durch einkreisende Spuren-, Fährtensuche ausmachen <hat>; <Abl. zu 3:> Kreiser, der; -s, - (Jägerspr.): jmd.. der zum Kreisen eingesetzt ist. kreißen [kr^jsn] <sw. V.; hat) [eigtl. = beim Gebären schreien; mhd. kri3en = gellend schreien, kreischen (lautm.)] (veraltet): in Geburtswehen liegen, gebären: <noch im subst. I. Part.:) die Kreißende (Med.; die Gebärende): <Zus.:> Krdßbett. das (Med.): bes. konstruiertes Bett zum Entbinden: Krejflsaal. der (Med.): Entbindungsraum (im Krankenhaus). tollen fkrebn] <sw. V.; hat) [zu landsch. krellen. krallen = kratzen (1 a). zu TKralle] (Jägerspr.): ( Wild) mit einem Schuß streifen u. für Augenblicke läftmen; <Zus.:> Ki^ll- schuB. der (Jägerspr.): Streifschuß, der das Wild kr eilt. Krem [kre:ml. die; -. -s: 1. ugs. auch: der; -s. -e u. -s: eindeutschend für tCreme (2 a, b). 2. (selten) eindeutschende Schreibung für TCreme (1). Kremation [krema'i$io:n]. die; -, -en [lat. cremätio = das Verbrennen, zu: cremäre. tkremieren): Einäscherung (2); Krematorium [krema to:rjiom]. das; -s, ...ien [...jpn; zu lat. cremäre = kremieren): Anstalt für Feuerbestattung: Einäscherungshalle: kremieren [kre'mi:ran] <sw. V.; hat) [lat. cremäre) (Schweiz., sonst veraltet): einäschern (2). kremig: t cremig. Krempe [krempa]. die; -. -n [aus dem Niederd.. eigtl. = die Krumme, die Gekrümmte): Hutrand: die K. herunterdrücken, -biegen, hochschlagen; ein Hut mit breiter K.; R du hast wohl keine K. am Hut? (du bist wohl nicht recht bei Verstand?). 'Krempel [krcmpjl. der. -s [älter: grempel. wohl zu mhd. grempeln = Kleinhandel treiben) (ugs. abwertend): Sachen, die nicht viel wert sind od. als solche angesehen werden: Zeug: den alten K. wegwerfen; was kostet der K. (das alles)?; Ü den [ganzen) K. hinwerfen (z.B. aus Ärger. Überdruß an einer Arbeit nicht mehr weitermachen); jmdm. den K. vor die Füße werfen Krempel [-). die; -. -n [spätmhd. krempel = Häkchen. Vkl. von tKrampe): svw. tKarde (2). Krempel- (Krempel; Textilind.): ^band, das: bandförmiges Zwischenprodukt, wie es die Krempelmaschine liefert; mII- stel, die [nach der Verwendung der Blütenköpfe als Krempel): svw. tKarde (1); Mnaschine.die: vgl. Krempel; ^satz, der: Kette der Krempelmaschinen, die das Krempelband herstellen. Krpnpeknarkt.der; -[e]s. -markte [zu t 'Krempel] (landsch.): Trödelmarkt. 1krempein [krempln] <sw. V.; hat> [zu tkrempen): 1. (in einer bestimmten Richtung, bes. nach oben) umschlagen: die Hemdsärmel nach oben, in die Höhe k. 2, (Schweiz.) auf-, hochkrempeln: die Ärmel k.; das Mädchen mußte ... ihre Bluse k. (Frisch, Homo 103). Htrempeln [-1 <sw. V.; hat) [zu tKrempel] (Textilind.): mit der 2Krempel bearbeiten, auflockern. Krempler ['kremple], der; -s. - [mhd. grempler. vgl. 'Krempel] (südd.): Kleinhändler. Vgl. Krempelmarkt. Krempling [kremplinl. der. -s, -e [zu tKrempe): Hutpilz mit umgebogenem Rand. Kremser ['kränze], der; -s, - [nach dem Berliner Fuhrunternehmer M. Kremser, der die ersten Wagen dieser Art 1825 in Betrieb nahm] (früher): von Pferden gezogener, vielsitziger. an den Seiten offener Mietwagen mit Verdeck. Kremser Weiß, das; - -les] [nach der österr. Stadt Krems]: svw. T Blauweiß. Kren [kre:nl. der; -[eis [mhd. kren. ehren; aus dem Slaw.. vgl. russ. ehren, tschech. kfen] (südd.. bes. österr.): Meerrettich: *zu etw. seinen K. geben (österr. ugs.; tSenf). krenelieren [krena'li:ran] <sw. V.; hat) [frz. creneler. zu: cr&ieau = Zinne < vlat. crena = Kerbe) (veraltet): mit Zinnen versehen. Krenfleisch, das; -[e]s [das Fleisch wird meist mit viel Meerrettich (= Kren) angerichtet] (südd., bes. österr.): gekochtes Schweinefleisch vom Kopf od. Bauch. Krengel [kren[l. der; -s. -: Nebenf. von tKringel. krengen ['kreipn]: Tkrängen. Krenotherapk [kreno-]. die; - [zu griech. krene = Quelle] (Med.): svw. TBalneotherapie. Kreodonten [kreo'dantn] <PI.) [zusgez. aus griech. kreas = Fleisch u.odoüs (Gen.: odöntos) = Zahn]: ausgestorbene Urraubtiere. Kreole [kre'o:ta]. der; -n. -n [frz. creole < span. criollo. zu: criar = nähren, erziehen < lat. creäre = erzeugen]: 1. Nachkomme weißer romanischer Einwanderer (in Süd- u. Mittelamerika): weißer K. 2. Nacfikomme von Negersklaven (in Brasilien); schwarzer K.; Kreolin, die; -, -nen: w. Form zu tKreole; kreolisch <Adj.; o. Steig.). Kreophage [kreo'fa.gs]. der; -n, -n [zu griech. kreophägos = von Fleisch lebend] (Biol.): svw. TKarnivore; Kreosot [kreo'zo:t], das; -[e]s [zu griech. kräas = Fleisch u. sözein = retten, schützen] (Chemie. Med.. Pharm.): aus Holzteer destilliertes öl mit antiseptischer Wirkung. Krepeline [kre'pli:n], (auch:) Crepeline [kreps'lr.n]. die; -. -s tu frz. crepe, tKrepp] (Textilind.): leichtes, wollenes Kreppgewebe. Krepidoma [kre'pi:doma]. das; -[s]. Krepis [krepis]. die; - [griech. krepidoma]: stufenförmiger Unterbau u. Fundament bes. des altgriechischen Tempels. krepieren [kre'pi:ran] <sw. V.; ist) [urspr. Soldatenspr. im 30jährigen Krieg < ital.crepare < lat. crepäre = knattern, krachen (lautm.)]: 1. (von Sprenggeschossen) durch Zündung eines Sprengstoffs zerplatzen, zersprengt werden, daß Teile od. Splitter durch die Luft fliegen: krepierende Bomben. Schrapnelle; Die Granate war im Rohr krepiert (Ott, Haie 287). 2. (salopp) verenden, elend sterben: das Schwein ist an Rotlauf krepiert; (derb auch vom Menschen.) Tausende sind in den Bombennächten krepiert; soll er doch k.! Krepis: f Krepidoma. Krepitation flcrepita'tßio:n]. die; -. -en [spätlat. crepitätio = das Knarren, zu lat. crepitäre. Intensivbildung von: crepäre, tkrepieren] (Med.): 1. Reiben u. Knirschen (bei Knochenbriichen). 2. knisterndes, rasselndes Atmungsgeräusch (bei Lungenentzündung). Krepon [kre'pö:]. der; -s, -s [frz. eräpon. zu: crepe. tKrepp] (Textilind.): Gewebe mit blasenähnlichen Erhöhungen; kne- ponieren: tkrepponieren; Krepp [krep], der; -s. -s u. -e [t^repe]: weich fallendes, genarbtes od. fein gekräuseltes Gewebe mit sandig rauher Oberfläche. kr^pp-, Kr^pp-: -artig <Adj.; o. Steig.); ^flor [t2Flor], der: schwarzer Krepp; ^aimmi. der: poriger Kautschuk; ^papier (nicht getrennt: Kreppapier), das: fein gefälteltes, elastischweiches Papier; -schuh, der: Schuh mit Kreppsohle; -sohle, die: Schuhsohle aus Kreppgummi. kreppen ['krepn] <sw. V.; hat) [frz. creper. zu t^Crepe] (Fachspr.): 1. (Textilfasergewebe) durch spezielle Behandlung (bes. mit Natron- od. Kalilauge u. durch Kochen) zu Krepp verarbeiten. 2. (Papier) durch feine Fältelung zu Kreppapier verarbeiten. 3. svw. tkrabben; kr^ppig <Adj.; 0. Steig.): kreppartig; aus Krepp; krepponieren [krepo- ni:ran] <sw. V.; hat): svw. tkreppen (1). Krescendo: t Crescendo. Kresol [kre'zo.l], das; -s. (Arten:) -e [zusgez. aus tKreosot u. tPhenol] (Chemie): u.a. im Steinkohlen- u. Buchenholzteer enthaltene (zu den aromatischen Kohlenwasserstoffen gehörende) Substanz, die bes. als Desinfektionsmittel u. zum Imprägnieren von Holz verwendet wird; <Zus.:) Kresol- seife, die <o. PL): Kresol enthaltende, desinfizierende Seife. kreß[kresl<Adj.; kresser. kresseste; Steig, selten; nicht adv.) [zu T'Kresse, nach der Farbe der Kapuzinerkresse; von dem dt. Naturwissenschaftler u. Philosophen W. Ostwald (1853-1932) eingef. dt. Name für den Farbton Orange]: orange! färben]; <subst.: > Kreß [-]. das; -: das Orange; 'Kresse ['kresol. die; -. -n [mhd. kresse. ahd. kresso. kressa]: 1. svw. t Brunnen-, Gänse-. Garten-, Kapuzinerkresse. 2. (Bot.) Pflanze einer Kreuzblütlergattung mit verschiedenen Salat- u. Gewürzpflanzen (niedrige Kräuter mit kleinen, weißlichen od. grünlichen Blüten in Trauben sowie eiförmigen bis rundlichen Schäfchen). Stresse [-], die; -. -n [mhd. kresse. ahd. chresso. eigtl. = Kriecher] (landsch.): Gründling; Kreßling fkreslu)], der; -s. -e: Gründling. Kreszenz [kres'tßentß], die; -. -en [lat. crescentia = Wachstum, zu: crescere = wachsen]: 1. (Fachspr.) a) Herkufift (edler Weifie). Wachstum; b) Rebsorte; c) (früher) Qualitätsbezeichnungfür naturreine, ungezuckerte Weine. 2. (veraltet) Ertrag. kretazeisdi [kreta'tße:iJl kretazisch [kre'ta.tßtf] <Adj.; o. 1579
Krete Steig.; nicht adv > [lat. cretäceus = kreideartig, zu: creta = Kreide] (Geol.): die Kreide[formationl betreffend, zu ihr gehörend: -e Formation. Krete fkre:t3]. die; -, -n [frz. crete < lat. cristal (Schweiz.): i Gelände Ikomm, Grat: die steile K. schreckte uns ab. Krethiund Plethi [kre:ti ont ple:ti] <PI.. auch Sg.; o. Art.; o. Gen.) [nach der Lutherschen Übersetzung von 2. Sam. 8. 18 (u.a.) Bez. für die Kreter u. Philister in der Söldnertruppe des biblischen Königs David) (abwertend): svw. Hinz und Kunz (THinz): K. u. P. warfen! da: Kretikus [kre:tikos].der; -. ...izi [lat.Creticus(pes) < griech. Kreti- kös (jxnis) = kretisch(er Versfuß)] (Verslehre): antiker Versfuß (-^-). Kretin [kre't?:]. der; -s. -s [frz. cretin. in der Mundart des Wallis für afrz. crestien < lat. christiänus. eigtl. = (armer) Christenmensch]: 1. (Med.) an Kretinismus leidender Mensch, hochgradig Schwachshmiger. 2. (salopp abwer- tend) jmd.. dessen Handeln. Benehmen man für unvorstellbar dumm o.a. hält: Ja. ja. dich schau ich an. gerade dich, du K. (Rocco [Übers.]. Schweine 21); <Abl.:> Kretinismus ptreti'nismusl. der; - (Med.): mit körperlicher Mißgestaltung verbundener hochgradiger Schwachsinn: kretinoid [kre- tino'i:t] <Adj.; o. Steig.) [zu TKretin u. griech. -oeides = ähnlich) (Med.): kretinartig, wie ein Kretin. Kretizi: PI. von tKretikus. Kreton [kre'to:n]. der; -s. -e (österr.): svw. tCretonne; Kretonne: tCretonne. Kretscham [kretjam], Kretschem [kretjm]. der: -s. -e [aus dem Slaw.; vgl. tschech. kröma] (ostmd.): Wirtshaus: So habe er vor fünf Jahren einen harmlosen Bauern angeschossen, der betrunken aus dem K. kam (Hauptmann. Schuß 43); <Abl.:>Kretschmer [kretJmB]. der; -s.^- (ostmd.): Wirt. kreucht [kroy<;t; ältere Form von (er. sie. es) ..kriecht", tkriechen) in: alles, was da k. und fleucht: t fleucht. Kreude ['kraydal. die; - [zu t 'Kraut (4)] (landsch.): Pflaumenmus. kreuz frr^ytß) in der Verbindung k. und quer ((regellos, ohne Plan] in den verschiedensten Richtungen): k. und quer durch die Stadt fahren; Einige Wagen ... standen k. und quer ... auf den Gleisen (Grass. Blechtrommel 711); <subst.:> in die Kreuz und [in die] Quere: die ... Pfade .... welche in die Kreuz und Quere zwischen den hohen Gestellen hinführten (Th. Mann. Krull 11); Kreuz [-]. das: -es. -e [mhd. kriuz(e) = Kreuz Christi. Mühsal. Leid, Qual. ahd. krüzi = Kreuz Christi < lat. crux (Gen.: crucis); 9: nach dem Kreuzbein (t^reuz-, Kreuz-)]: l.a) aus zwei sich rechtwinklig, seltener schräg schneidenden Linien bestehendes graphisches Zeichen: an Stelle seines Namens, seiner Unterschrift hat er ein K. gemacht; drei -e (als Ersatz für den Namen) unter ein Schriftstück setzen; ein K. an den Rand des Textes machen; elw. durch ein, mit einem K. kennzeichnen; b) graphisches Zeichen in der Form des christlichen Kreuzes mit der Bedeutung ..gestorben" (Zeichen: t): Johann Meyer t; Johann Meyer 110. 11. 1899; c) Anordnung von sich [rechtwinklig] überschneidenden Dingen: ein K. bilden: *etw. über[s] K. legen, falten o.a. (so legen, falten o,ä„ daß die einzelnen Lagen im rechten Winkel zueinander zu liegen o.a. kommen): mit jmdm.. untereinander überls] K. sein/stehen (mit jmdm. Streit haben. Differenzen haben). 2. aus zwei od. mehr sich rechtwinklig bzw. schräg schneidenden, verschieden ausgestalteten Balken od. Armen gebildeter Gegenstand, der häufig Zeichen od. Symbol für etw. ist: ein griechisches, russisches, lothringisches K.; ein liegendes K. (Kreuz mit sich schräg schneidenden Balken): ein stehendes K. (Kreuz mit sich rechtwinklig kreuzenden Balken): das Eiserne K. (als Kriegsauszeichnung verliehener Orden in Form eines silberumrandeten schwarzen Kreuzes: Abk.: E. K.); das Rote K. (I inter Inationale Organisation zur Versorgung der Verwundeten u. Gefangenen im Kriege, zur Leistung Erster Hilfe, von Rettungsdiensten. Krankenpflege o. ä.. deren Symbol u. Erkennungszeichen ein rotes Balkenkreuz auf weißem Grund ist): das Blaue K. (Name u. Symbol einer Vereinigung zur Betreuung von Alkoholikern): *K. des Südens; Südliches K. (Sternbild des südlichen Himmels): K. des Nordens; Nördliches K. (Sternbild des nördlichen Himmels). 3. (hist.) aus einem senkrecht aufgerichteten u. einem am oberen Ende waagerecht darüber liegenden Balken bestehendes Gerüst, an das im Altertum ein zum Tode Verurteilter mit ausgebreiteten Armen angenagelt wurde: Jesu Tod am K.; am K. hängen; die Mörder wurden ans K. geschlagen, genageil. 4. (christl. Rel.) a) bes. in der Kunst dargestelltes, von der Form des Kreuzes (2) abgeleitetes christliches Symbol ! in gegenständlicher Form]: ein vergoldetes, edelsteinverziertes K. auf dem Altar (Altarkreuz): ein an der Wand hängendes K.; ein K. als Anhänger; ein K. aus Moos, Tannengrün; ein K. mit dem gekreuzigten Christus (Kruzifix): der Grabstein hat die Form eines Kreuzes (Grabkreuz): Ü das K. predigen (hist.; zur Teilnalime an einem Kreuzzug aufrufen): das K. nehmen (hist.; sich an einem Kreuzzug beteiligen): *ai -e kriechen (unter demütigenden Umständen in einer bestimmten Lage einem anderen gegenüber nachgeben, seine Position aufgeben / müssen I: nach dem Brauch bei der Liturgie des Karfreitags, sich dem Kreuz Christi auf den Knien zu nähern); b) svw. t Kreuzzeichen: das, ein K. schlagen (sich bekreuzigen): das K. über Jmdm., über Stirn und Brust machen; *ein K./drei -e hinter imdm.. etw. machen; drei -e machen, wenn ... (ugs.; froh, erleichtert sein, mit jmdm.. etw. nichts mehr zu tun zu haben). 5. <o. PI.) Leid, schwere Bürde, die jmd. zu tragen hat: sein K. haben (ugs.; seine Sorgen haben): sein K. auf sich nehmen, geduldig tragen: Gott hat ihm ein schweres K. auferlegt; mit jmdm.. etw. sein K. haben (ugs.; mit jmdm.. etw. große Last. Midie haben, schwer fertig werden): es ist ein K. mit jmdm., etw. (ugs.; jmd.. etw. bereitet jmdm. dauernd große Schwierigkeiten, macht jmdm. das lieben schwer): R jeder hat sein K. [zu tragen]. 6.a) <o. Art.; o. PI.) höchste/ Farbe im Kartenspiel: K. sticht, ist Trumpf; K. ziehen, spielen müssen; b) <PI. Kreuz) Spiel mit Karten, bei dem Kreuz (6a) Trumpf ist: er hat [ein] K. ohne zwei gespielt; dieses K. wirst du verlieren; c) <P1. Kreuz) Spielkarte mit Kreuz (6a) als Farbe: er hat sein einziges K. abgeworfen; er hat noch mindestens drei K. auf der Hand. 7. (Musik) Zeichen, das die Erhöhung eines Tones um einen Halb ton vorschreibt (Zeichen: Jt ). 8. <o. PL; in Verbindung mit Ableitungen von Ortsnamen) kurz für t Autobahnkreuz: das Frankfurter K. 9. Teil des Rückens im Bereich des Kreuzbeins: ein steifes, hohles K.; wer nimmt mich schon mit meinem kaputten K. (v. d. Grün. Glatteis 187); jmdm. tut das K. weh: er hat sich bei der Arbeit das K. ausgehängt (ugs.; verrenkt): aufs K. fallen; jmdn. aufs K. legen (salopp; [bei einer tätlichen Auseinandersetzung o. ä. I auf den Rücken werfen): Schmerzen im K. haben; er hat es im K. (ugs.; hat Kreuzschmerzen): er geht, als hätte er einen Stecken im K. (hält sich übertrieben gerade): * jtndm. das K. aushängen (salopp: jmdm. übel mitspielen): jmdn. aufs K. legen (salopp: 1. jmdn. übertölpeln, hereinlegen. 2. mit einer Frau schlafen): fast/beinahe aufs K. fallen (salopp; über etw. sehr erstaunt, entsetzt o.a. sein): imdm. etw. aus dem K. leiern (salopp: jmdn. mit Mühe durch Reden. Bitten o.a. dazu bringen, einem e(n\ Bestimmtes zu geben, zu überlassen). 10. (Jägerspr.) (beim Haarwild) der Teil des hinteren Rückens, andern die Keulen sitzen. 11. (Jägerspr.) svw. t Parierstange. 'kreuz-, Kroiz- (Kreuz 1 c. 2. 3. 6a; vgl. auch: Kreuzes-): -abnähme, die (bild. Kunst): Darstellung der Abnahme Christi vom Kreuz (3): eine K. von Rubens; ^altar. der: (bes. in mittelalterlichen Kirchen) für den Gemeindegottesdienst bestimmter, dem hl. Kreuz (3) geweihter Altar in der Mitte des Langhauses bzw. vor dem Lettner: Laienaltar: -arm, der (Archit.): einer der über das Langhaus zur Seite hin vorspringenden Teile des Querhauses bei einem Kirchenbau; mis [auch: -'-]. das: As (1) der Farbe Kreuz (6a); -band, das [2: lat. ligamentum cruciatum: vorderes u. hinteres Kreuzband liegen über Kreuz]: 1. svw. TStreifband. 2. (Anat.) das Kniegelenk stabilisierendes lBand (I 2 g); ^biB, der (Anat.): Anomalie der Zahnstellung, bei der die Zähne des Oberkiefers nicht einheitlich diejenigen des Unterkiefers übergreifen; -bkime, die [1: viell. weil sich die Pflanze in der Karwoche am besten entfalten soll; 2: nach der rechtwinkligen Stellung der einzelnen Blätter zueinander]: 1. in zahlreichen Arten vorkommende krautige od. strauchartige Pflanze mit weißen, rosa bis roten od. blauen Blüten. 2. (Archit.) aus Blattwerk bestehendes Ornament an gotischen Türmen. Giebeln u.a.; -blütler. der [nach der rechtwinkligen Stellung der Kelchblätter] (Bot.): Vertreter einer Pflanzenfamilie mit vielen, als Kräuter od. Stauden wachsenden Arten, deren Blüten in Trauben wachsen u. deren Früchte meist als Schoten ausgebildet sind; -bock, der (Jägerspr.): Rehbock, dessen Gehörn an einer bzw. an 1580
kreuz-, Kreuz- beiden Stangen eine Kreuzform aufweist; -bube, der: Bube »2> der Farbe Kreuz (6a): -dpnnerwetter <o. Art., o. PI.) «salopp): Ausruf der Verwünschung, des Zorns; -dorn, der [nach den gegenständigen Zweigen]: 1. <o. PI.) Gattung der Kreuzdorngewächse. 1. Baum od. Strauch mit dornigen Zweigen* gesägten Blättern u. schwarzen Beeren, dazu: Mtornbeere. die <meist PI.): zur Herstellung eines Abfuhr- mittels verwendete Beere des Purgierkreuzdorns; Gelbbeere; Miomteewächs, das: Vertreter einer Pflanzenfamilie mit mehreren Gattungen u. Arten, zu denen der Kreuzdorn gehört; -erhöhung, die <o. PL): am 14. September gefeiertes Fest bes. der Ostkirche; -fahne, die (bild. Kunst): Stab, an dem ein Wimpel mit dem Kreuzzeichen befestigt ist, den der auferstehende Christus in der Hand trägt; -fahren st. V.; ist; nur im Inf. u. 1. Part, gebr.) (ugs.): eine Kreuzfahrt unternehtnen; einen dieser kreuzfahrenden Abenteurer (Hildesheimer.Tynset 106); -fahrer, der (hist.): Teilnehmer an einem Kreuzzug (1). dazu: -fahrerlied, das «Literaturw.): a) <o. PI.) mittelhochdeutsche höfische Lyrik, die zum Kreuzzug aufruft; b) einzelne, zu den Kreuzfahrerliedern (a) gehörende Dichtung; -fahrt, die: 1. (hist.) svw. f ^zug. 2. Seereise auf einem Luxusschiff, das ein Meer od. größeres Binnengewässer durchkreuzt, befährt u. dabei verschiedene Häfen anläuft, von denen aus die Touristen für Besichtigungen, Ausflüge u. ä. an Land gehen können, dazu: -fahrtschiff, das; -feuer, das <PI. selten) (Milit. Neraltet): Beschuß von mehreren Seiten zugleich; das K. eröffnen; ein Ziel unter K. nehmen: *im K. [der Kritik o.W stehen (heftiger Kritik o.a. von mehreren Seiten zugleich ausgesetzt sein); ins K. [der Kritik o.a.] geraten (öffentlich scharf kritisiert o.a. werden); er. sein Verhalten geriet ins K. der Kritik, der Öffentlichkeit; -fMigel, der: svw. t -arm; -form, die: ein Grabmal in K.. dazu: -förmig • Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -er Grundriß; -gang« der [wahrsch, nach den Prozessionen mit dem Kreuz, die hier abgehalten wurden! (Archit.): um den Innenhof eines Klosters laufender, offener Bogengang; -gebiß, das: vgl. ^biß; -gelenk, das: svw. t Kardangelenk; -gewölbe, -gratgewölbe, das (Archit.): aus zwei sich rechtwinklig überschneidenden Tonnengewölben bestehendes Gewölbe; -griff, der: 1. (Tumen) Griff, bei dem die Arme gekreuzt sind. 2. (Golf) Griff, bei dem beide Hände den Schaft des Schlägers ganz umfassen; -hacke, die: große Hacke mit zwei Armen, von denen einer mit einer Spitze, der andere mit einer Schneide versehen ist; -hang, der (Tumen): Stütz an den ruhig hängenden Ringen mit zur Seite gestreckten Armen; -beer, das (hist.): Heer von Kreuzfahrern; -heiren <P1.) (kath. Kirche): Natne verschiedener Ordensgemeinschaften, die in der Zeit der Kreuzzüge entstanden; -hob. das: 1. (Bot.) volkst. Bez. für T-dorn u. tMistel. 2. (Holzt.) vierkmxtiger Balken, der zusammen mit drei weiteren gleichartigen Balken aus der Mitte eines Stammes herausgeschnitten wurde; ^kappe, die (Archit.): Kappe (2c) eines Kreuzgewölbes, dazu: -kappengewölbe, das: svw. t-gewölbe; -knoten, der (Seemannsspr.): Knoten, durch den zwei gleichartige, gleich dicke Taue miteinander verbunden werden können; -könig, der. König (2b) der Farbe Kreuz (6a); -kröte, die [H.u.]: Kröte mit olivbrauner bis -grüner Oberseite mit bräunlicher Fleckung u. längs über den Rücken verlaufendem gelbem Streifen; -kümmel, der [H. u.]: dem Kümmel ähnliche, zum Würzen verwendete Pflanze; -kuppelkirche.die: Kirchenbau mit dem Grundriß eines griechischen Kreuzes u. einer Kuppel über der Vierung bzw. weiteren Kuppeln über den vier Kreuzarmen; -läge, die (bild. Kunst): svw. T-schraflur; -Med. das: svw. T-fahrerlied; -meißel, der [nach der kreuzförmigen Schneide]: Meißel, dessen Schneide nach vorn spitz zuläuft; -nimbus.dcr (bild. Kunst): Heiligenschein mit eingezeichnetem Kreuz (3), mit dem allein Christus dargestellt wird; -otter, die [nach dem dunklen Rückenband, das aus vielen, hintereinanderliegenden kreuzförmigen Teilen besteht]: giftige, graugefärbte Viper mit dunkelbrauner bis schwarzer Musterung; -peihing. die (Seemannsspr.): Standortbestimmung eines Schiffes durch gleichzeitige Peilung zweier Punkte der Küste; -probe, die (Med.): vor einer Blutübertragung durchgeführte Überprüfung der Verträglichkeit des Blutes von Spender u. Empfänger; ^rebe, die [H.u.]: svw. fBignonie; -reim, der (Verslehre): Reimform, bei der die erste u. dritte, zweite u. vierte Zeile miteinander reimen; -rippengewölbe, das (Archit.): Kreuzgewölbe, bei dem die Schnittstellen mit Rippen unterlegt sind; dritter. der: (hist.) I. dem Ritterstand angehörender Teilnehmer an einem Kreuzzug. 2. Angehöriger eines geistlichen Ritterordens . bes. des Deutschen Ordens; eine Burg der K.; -Schlitzschraube, die: Schraube, die eine kreuzförmige Einkerbung im Kopf (5 a) hat; -Schlüssel, der: Werkzeug von der Form eines gleichschenkligen Kreuzes (2) zum Lösen der Radmuttern (bei Autos); -Schnabel, der: Gattung der Finken mit kräftigem, gekreuztem Schnabel; vgl. Fichtenkreuzschnabel. Kiefernkreuzschnabel; -sch<?cksdiwere- not <o. Art.. o. PI.) (veraltet, derb): Ausruf der Verwünschung, des Zorns; -schraffur. die (bild. Kunst): Schraffierung aus zwei einander kreuzenden Lagen von Schraffurstri- chen; -schraube, die (ugs.): kurz für t ^Schlitzschraube; -schritt, der (Tanzen): Schritt, hei dem das eine Bein seitlich vor das andere gesetzt wird; -see, die (Seemannsspr.): durch das Zusammentreffen verschiedengerich- teter Meereswellen entstehender starker Seegang; -sitz, der: svw. T Schneidersitz; -spinne, die: große, ein Radnetz bauende Spinne mit weißer, kreuzförmiger Zeichnung auf dem Hinterleib; -standig<Adj.; o. Steig.)(Bot.): (von Blättern) so am Stiel angewachsen, daß je zwei einander gegenüberstehen u. die darüber- od. darunter sitzenden Blätter im rechten Winkel dazu angeordnet sind; -stich, der (Handarb.): Zierstich aus zwei sich schräg kreuzenden einzelnen Stichen, dazu: -Stichstickerei, die: a) <o. PI.) das Sticken mit Kreuzstichen; b) mit Kreuzstichen verzierte Handarbeit; -stock, der (Archit.): steinerne Einfassung einer Fensteröffnung; -verhör, das [LÜ von engl, crossexamination] (jur.): Form der Vernehmung, bei der Zeuge od. Sachverständiger allein durch den Staatsanwalt u. den Verteidiger u. nicht durch den Richter verhört werden; Den Schluß der Vernehmung bildet ein detailliertes K. des Angeklagten (Noack, Prozesse 55); Ü jmdn. ins K. nehmen, einem K. unterziehen (jmdn. mit vielen Fragen in bezug auf etw. hart bedrängen mit der Absicht, etw. Bestimmtes zu erfahren); -weg, der: 1. Stelle, an der sich zwei Wege kreuzen; der Chauffeur ... sei zu Fuß auf dem anderen Arm des -s in das nächste Dorf gegangen (Seghers. Transit 18); *am K. stehen; an einen K. gekommen sein (geh.: in seinem Leben, in seiner Entwicklung o. ä. an einen Punkt gekommen sein, an dem eine für die Zukunft wichtige Entscheidung zwischen mehreren Möglichkeiten zu treffen ist). 2. (kath. Kirche) a) bildliche od. plastische Darstellung des Leidenswegs Christi (vom Haus des Pilatus bis nach Golgatha) in 14 einzelnen Darstellungen (= Stationen) in einer Kirche od. im Freien, die von den Gläubigen betend abgeschritten werden; b) Folge von Gebeten, die bes. in der Fastenzeit (beim Abschreiten des Kreuzwegs 2 a) gesprochen werden; den, einen K. beten; <Zus. zu 2a.) -wegstation, die: einzelne Darstellung aus der Zahl der 14 Darstellungen ( = Stationen) des Kreuzwegs (2 a); -weise, (ugs.:) ^weis <Adv.>: über Kreuz; gekreuzt; in Form eines Kreuzes verschränkt; etw. k. übereinanderlegen, einschneiden; zwei Patronengürtel kreuzweise über der Brust (Oegenhardt. Zündschnüre 15); du kannst mich/er kann mich k.!. leck mich k.! (derbe Ausdrücke der Zurückweisung, mit denen jmd. das Ansinnen o. ä. eines anderen zurückweist); -Worträtsel, das: Rätsel, bei dem zu ratende Wörter buchstabenweise in ein System von über- u. nebeneinanderliegenden Quadratischen Kästchen eingetragen werden müssen, dazu: -wortrfitseheft, das; -zeichen, das (bes. kath. Kirche): Zeichen des Kreuzes, das mit einer das Kreuz (4) nachzeichnenden Gebärde der Hand ausgeführt wird: das große, kleine K.; ein K. über jmdm., jmdn. machen; ein K. über der, über die Stirn machen; -zug, der: 1. (hist.) a) im MA. von der Kirche propagierter od. unterstützter Krieg gegen Ungläubige u. Häretiker; b) bes. im Hochmittelalter unternommener Kriegszug (christlicher Ritter) in den Vorderen Orient zur Befreiung heiliger Stätten von islamischer Herrschaft; zum K. aufrufen. 2. mit missionarischem Eifer geführte Kampagne für od. gegen etw.; einen K. für, gegen etw. starten, führen; um auf diese Weise einen antikommunistischen K. zu entfachen (Spiegel 42. 1977. 282). zu 1 b: -zugsdichtung, die (Literaturw.). ^roiz-, Kreuz- (Kreuz 9): -bein, das [H.u.] (Anat.): aus fünf miteinander verschmolzenen Wirbeln gebildeter, keilförmiger Teil der unteren Wirbelsäule, der zusammen mit dem Hüftbein den Knochengürtel des Beckens bildet; ^geeeüd, die <o. PI.) (ugs.): Körperregion, die das Kreuz umgibt; -lahm <AdJ.; nicht adv.) (ugs.): (von Menschen u. bestimmten Säugetieren) [durch schwere körperliche Arbeit! von 1581
kreuz- Schmerzen in der Kreuzgegend befallen: ein -es Pferd; ^läh- mung, die <o. PI.) (Tiemned.): vorübergehende Lätimung der Muskeln im Bereich der Hinterhand bes. bei Pferden; -schmerz, der (meist PI.), -weh, das (ugs.): Schmerz in der Kreuzgegend; ^Wirbel, der (Anat.): einer der fünf zunt Kreuzbein verschmolzenen Wirbel. •^kröjz- (als Verstärkung od. Steigerung des folgenden Adj.; urspr. bezogen auf das Kreuz der christl. Religion. z.B. kreuzgut = so gut wie das Kreuz des Christentums): -brav <Adj.; o. Steig.) (ugs.. leicht spött.): von großer Redlichkeit, Biederkeit. Bescheidenheit o.a.: er ist ein -er Mensch; Mfyran <Adj.; o. Steig.) (ugs.): sehr dumm: er ist einfach k.; ehrlich <AdJ.; o. Steig.) (ugs): unbedingt ehrlich: -elend <Adj.; o. Steig.) (ugs.): sehr elend; -fidel <Adj.; o. Steig.) (ugs.): sehr fidel, sehr lustig: ^unglücklich <AdJ.; o. Steig.) (ugs.): sehr unglücklich, verzweifelt. kreuzbar ['kr^ytßba'.gl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Biol.): sich kreuzen lassend: -e Sorten, Rassen; kreuzen [knjytßn] <sw. V.) Imhd. kriuzen = kreuzigen, bekreuzigen, ahd. krüzön = kreuzigen): 1. verschränken, schräg übereinanderlegen o. ä. <hat): die Arme, die Beine k.; er hielt die Hände auf dem Rücken, hinterm Kopf, vor der Brust gekreuzt; das Symbol besteht aus zwei gekreuzten Balken. 2. sich in Querrichtung über etw.. eine Fläche bewegen, überqueren <hat): Fußgänger kreuzen die Straße, den Platz; einen Fluß k. 3. sich überschneiden, (in seinem Verlauf) schneiden <hat>: wo die Jägerstraße die Friedrichstraße kreuzt (Fallada. Mann 240); die Straße kreuzt eine Bahnlinie; (auch k. + sich:) die Straßen. Linien kreuzen sich; Ü hätten sich Bebras und meine Wege im Herbst... schon gekreuzt (wären wir uns schon im Herbst begegnet: Grass. Blechtrommel 38Ü); Da kreuzten sich ihre Blicke mit denen Gregors (begegneten ihre Blicke denjenigen Gregors; Kafka, Erzählungen 71); unsere Briefe haben sich gekreuzt (waren gleichzeitig in jeweils entgegengesetzter Richtung unten\>egs). 4. <k. + sich) / einander] entgegenstehen, zuwiderlaufen <hat>: ihre Interessen. Meinungen. Pläne, kreuzten sich; seine Ansicht kreuzte sich mit der seiner Parteifreunde. 5. (von Fahrzeugen, bes. von Schiffen) in einem bestimmten Bereich ohne angesteuertes Ziel hin u. her fahren <hat/ist): Da ... allenthalben Dampfschiflehen kreuzen, müssen wir uns anziehen (Frisch. Stiller 204); das Schiff kreuzt auf dem Atlantik, im Mittelmeer, vorder Küste; Aber die Flugzeuge, nachdem sie einige Male über dem Gelände gekreuzt hatten, flogen wieder ab (Apitz, Wölfe 354). 6. (See- mannsspr.) im Zickzackkurs gegen den Witid ansegeln, ein Ziel zu erreichen suchen, das in der Richtung liegt, aus der der Wind weht <hat/ist): die Boote mußten k. 7. (Biol.) (zum Zwecke der Züchtung neuer Arten. Rassen o. ä.) Pflanzen bzw. Tiere verschiedener Arten. Rassen od. Sorten miteinander paaren <hat>: Weizensorten k.; Pferde mit Eseln k.; Kreuzer, der; -s. - II. 2: nieder! kruiser. eigtl. = hin u. her fahrendes Schiff; 3: mhd. kriuzer): 1. (Milit.) für Aufklärung, Sicherung von Geleitzügen w. ähnliche Aufgaben verwendetes Kriegsschiff. 2. (Segelsport) Segelschiff, das für größere Reisen ausgerüstet u. geeignet ist (z. B. Jollenkreuzer. Kiclkreuzer). 3. (bist.) vom 13. bis 19. Jh. in Süddeutschland. Österreich u. der Schweiz verbreitete Münze aus unedlem MvtaU mit einem aufgeprägten Kreuz. Kreuzes- (vgl. auch: 'kreuz-. Kreuz-): ^tod. der: Tod /Christi] am Kreuz (3); -weg, der <o. PI.): der Leidensweg des sein Kreuz tragenden Jesus (vom Haus des Pilatus bis nach Golgatha); -zeichen, das (selten): Kreuzzeichen. kreuzigen [krQytßign] <sw. V.; hat) [mhd. kriuzigen. ahd. crüzigön] (hist.): einen zum Tode Verurteilten durch Annageln od. Festbinden an eitlem Kreuz G) zu Tode bringen, hinrichten: Christus wurde gekreuzigt; ich bin bereit, mich k. zu lassen (man kann mit mir machen, was man will). wenn das nicht stimmt; <subst. 2. Part.:) der Gekreuzigte (Christus); <Abl.:) Kreuzigung, die; -. -en [mhd. kriuzigun- gs. ahd. chrüzigunga]: I. das Kreuzigen. 2. (bild. Kunst) Darstellung der Kreuzigung Christi; <Zus.:> Kroiziguiro- biM, das: bildnerische Darstellung der Kreuzigung Christi; Kroiztaungsgruppe, die (bild. Kunst): Kreuzigung (2). Kraizung. die; -. -en [zu tkreuzen): 1. (bes. Verkehrsw.) Stelle. an der sich zwei od. mehrere Verkehrswege kreuzen, überschneiden: eine niveaugleiche, niveauverschiedene, beampelte K.; eine K. überqueren; die K. räumen; ein Wirtshaus, das an der K. zweier Landstraßen lag (Bieter. Bonifaz 178); bei Rückstau nicht in die K. einfahren: bei Rot über die K. fahren. 2. (Biol.) a) das Kreuzen (7): eine K. vornehmen, versuchen; b) züchterisches Ergebnis des Kreuzens (7): diese Tulpen sind eine gelungene K.;U sein Gesicht... Eine K. aus Essiggurke und Blindgänger (Remarque. Westen 125). kraizungs-, Krcuzungs-: ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Verkehrsw.): (von bestimmten Verkehrswegen) nicht durch Kreuzungen unterbrochen; -punkt, der: Punkt. Stelle, an der sich Wege. Straßen u.a. kreuzen; -stelle, die: vgl. Mrnnkt; ^verkehr, der (Verkehrsw.): der auf einer Kreuzung (1) herrschende Verkehr. Krevette, (auch:) Crevette [kre'veto]. die; -, -n [frz. crevette. norm. Form von: chevrette = kleine Ziege, wohl nach dem Hüpfen der gefangenen Tiere im Netz): (an der südeuropäischen Atlantikküste u. im Mittelmeer vorkommende) Garnele mit durchsichtigem, mit blauen w. rotbraunen bis gelben Linien u. Flecken gezeichnetem Körper. Kribbe [kntel. die; -. -n [zu tKrippe, wohl nach der einer Futterkrippe ähnelnden Form) (nordd): Buhne. Kribbel- [ knbl-; zu t kribbeln): ^krankheit. die <o. PI.) (Med.): svw. tErgotismus; Mnücke.die: svw. tKriebelmük- ke; -wasser, das (Kinderspr.): Sprudel. kribbelig, kribblig [knbteMu;] <Adj.) (ugs.): a) (meist präd.) (durch eitieBefürchtung. Erwartung o. ä. in innere Spannung versetzt u. dadurch) unruhig, nervös, gereizt: jmd. ist. wird k.: diese Arbeit macht mich ganz k.; b) (nur attr.) (seltener) svw. tkribbelnd: ein -es Gefühl in den Händen; <Abl.:> Kr}bbeligkeit. Kribbligkeit, die; - (ugs.): Zustand des Kribbeligseins; kribbein [knbjn] <sw. V.) [mhd. kribeln): 1. von einem prickelnden Gefühl befallen sein, jucken (la) <hat): mein Rücken juckt und kribbelt (Strittmatter. Wundertäter 78); <auch unpers.:) es kribbelt mir/mich in der Nase, in den Fingerspitzen, unter der Haut; Es kribbelte in ihrem ganzen Körper, als durchflute sie ein Strom (Sim- mel, Stoff 391); Ü es kribbelt mir in den Fingern (es reizt mich, die Sache zu tun; ich bin schon ganz ungeduldig). 2. (von einer großen Zahl von Insekten o.a.) eilig, kreuz u. quer durcheinanderlaufen <ist): überall kribbelt [und krabbeltl eine Unzahl von Ameisen; kribblig: Tkribbelig; Kribbliskeit: t Kribbeligkeit. Kritakrabs [knpskraps]. der od. das; - [wohl zu f kribbeln u. t krabbeln; vgl. Krimskrams] (1 and seh. veraltend): a) svw. tKrimskrams; b) unleserlich Geschriebenes; c) unverständliches Gerede. Durcheinander von Stimmen. Krickel [knkll. das; -s. -[n] [mundartl. Vkl. von tKnickei (Jägerspr.): svw. tKnicke. krickelte, kricklig [knk(d)ii<;] <Adj.) (landsch.): unzufrieden, nörglerisch: er ist immer so k.; Krickelkrakel [knkfkrakl]. das; -s [zu I krickeln u. tkrakeln] (läm.): unleserliche Schrift: unleserlich Geschriebenes; krickeln ['knkjn] <sw. V.; hat) [md. Nebenf. von tkritzeln]: 1. (ugs.) unleserlich schreiben, kritzeln. 2. (landsch.) nörgeln, streiten. Krfckelwild, das; -[e]s: svw. tGamswild. Krickente [krik-]. die; -. -n [lautm.. nach dem Balzruf des Männchens]: kleine, graugetüpfelte Wildente. Kricket [knkat]. das; -s [engl, cricket]: englisches Schlagballspiel, das auf einer Rasenfläche von zwei Mannschaften ausgetragen wird u. bei dem die Partei der Werfer den Ball nach bestimmten Regeln ins gegnerische Tor zu bringen sucht; <Zus.:> Krjckethall. der. Krjcketspieler. der. kricklig: f krickelig. Krida [krirda], die; - [älter ital. crida < mlat. crida = Zusammenrufung der Gläubiger; Konkurs, eigtl. = öffentliche Bekanntmachung] (österr. Jur.): fahrlässiges od. betrügerisches Herbeiführen der Zahlungunfähigkeit: wegen fahrlässiger K. verurteilt werden; Kridar [kri'da.g], Kridatar [krida'ta:^!. der; -s. -e (österr. jur.): Gemeinschuldner. Knebelkrankheit ['kri:bl-]. die; - [zu: knebeln = landsch.. sonst veraltete Nebenf von t kribbeln]: t Kribbelkrankheit; Kriebelmücke, die: kleine, gedrungene Mücke mit breiten Flügeln, die als Blutsauger u. Krankheitsüberträger bes. bei Weidetieren auftritt. kriech-. Kriech-: -band, das <PI. ...bänder) (Bergsteigen): Band (I 2 m). das so stark von überhängendem Gestein überwölbt ist. daß es nur kriechend überwunden werden kann; -blurae.die: svw. t Krabbe (3); -gang, der (Kfz.-T.): Gang, der durch extreme Untersetzung die Überwindung großer Steigungen ermöglicht; -gewächs. das: svw. t ^pflanze; -pflanze, die (selten): Pflanze, die nicht in die Höhe wächst, sondern sich am Boden ausbreitet; kriechende Pflan- 1582
kriegen ze: ^rose. die: svw. t Feldrose; -sohle, die: svw. TFuß (1 d); -spur, die: 1. durch Kriechen (2 a) eines Tieres od. Menschen bewirkte Spur auf dem Boden o. ä. 2. (Verkehrsw.) (auf Autobahnen) für langsamfahrende Fahrzeuge vorgesehene Fahrspur auf der Außenseite der Fahrbahn: -ström, der (Elektrot.): bei mangelhafter Isolation, Feuchtigkeit, Rissen im Material o. ä. auftretender elektrischer Strom, dazu: -stromfest <Adj.; nicht adv.> (Elektrot.): so isoliert, daß kein Kriechstrom auftreten kann: -tempo, das (abwertend): sehr langsames Tempo, in dem sich ein Fahrzeug od. eine Fahrzeugschlange fortbewegt: ^ller, das: (zu einer Klasse der Wirbeltiere gehörendes) wechselwarmes Tier, dessen Körper mit verhornten Schuppen bedeckt ist u. das voll ausgebildete od. auch ganz zurückgebildete Gliedmaßen hat: Reptil (z. B. Echse. Schlange). Krieche ['kri.cp]. die; -. -n [mhd. krieche, wohl zu: Krieche = Grieche, nach mlat. prunum graecum = Pflaume aus Griechenland] (landsch.): svw. THaferpflaume. kriechen ['kri:$n] <st. V.> /vgl, kreucht/ [mhd, kriechen, ahd. kriochan]: 1. (von bestimmten Tieren) sich mit dem ganzen Körper dicht am Boden od. unmittelbar über dem Boden gleitend, meist nicht schnell fortbewegen <ist>: Würmer. Schnecken, Raupen kriechen; eine Kreuzotter kroch über den Weg; Ü jetzt geht alles gut, aber ... wenn Sie einmal nicht mehr k. können (nicht tnehr gehen können, alt u. gebrechlich sind: Werfel. Tod 19). 2. <ist> a) (von Tieren u. Menschen) sich mit an den Boden gedrücktem Körper fortbewegen: auf dem Bauch, auf allen vieren durchs Zimmer k.; der Dachs kriecht aus seinem, in seinen Bau; sie krochen durch einen Tunnel, in eine Höhle; Eine junge Tsetsefliege kriecht aus der Puppe {schlüpft aus: Grzimek. Serengeti 2%); Ü Der Rauch kroch (zog langsam) in dichten Schwaden über die Tische (Kirst. 08/15, 345); b) sich schutzsuchend] an einen bestimmten Ort begeben, in eine bestimmte Stelle hineinkriechen, sich verkriechen: der Hund kroch hinter den Ofen, in die Ecke, unter den Tisch; todmüde krochen sie ins Bett (ugs.; gingen sie zu Bett): fröstelnd kroch er unter die Decke. 3. (von Pflanzen, die nicht in die Höhe wachsen) sich mit ihren Trieben, Ausläufern o.a. am Boden ausbreiten <ist>: die Ausläufer des Efeus kriechen am Boden, über die Mauer; Sandwege, die nur schütter die kriechenden Wurzeln der Sandkiefern bedeckten (Grass, Hundejahre 33); kriechende Pflanzen. 4. (bes. von Fahrzeugen. Kolonnen o.a.) sich auf Grund einer Behinderung o. ä. besonders langsam fortbewegen <ist>: langsam ... kroch ein Zug ... bergwärts (L. Frank. Wagen 22); der Verkehr bewegt sich nur noch kriechend vorwärts; U die Zeit kriecht; der Zeiger kroch (rückte langsam) über das Zifferblatt. 5. (abwertend) sich unterwürfig verhalten: allzu dienstfertig sein gegenüber einem Höher gestellten <ist/hat>: er kriecht vor jedem Vorgesetzten; eine kriechende Unterwürfigkeit zeigen. 6. (Technik) (von festen Werkstoffen) sich bei bestimmter Temperatur u. Beanspruchung plastisch verformen, dehnen <ist>; <Abl.:> Kriecher, den -s, - [t kriechen (5)1 (abwertend): jmd.. der sich unterwürfig verhält, allzu dienstfertig gegenüber einem Höhergestellten ist: er ist ein widerlicher K.. das Musterbeispiel eines -s; Kriecherei [krixpr^j], die; -. -en (abwertend): 1. <o. PI.) die Verhaltensweise des Kriechens (5): die übliche K. und das heuchlerische Verhalten.... mit dem man ... Vorgesetzte zu düpieren versucht (Ossowski, Bewährung 19). 2. einzelne kriecherische Handlung: seine -en sind widerwärtig; kriecherisch <Adj.) (abwertend): in der Weise eines Kriechers: ein -er Mensch; Baumann kam herüber, k. ihn zum Bier einladend (Jaeger. Freudenhaus 65). Kriecherl ['kri^ll. das; -s. -n (österr.): svw. TKrieche; <Zus.:> Krfccherlbaum. der (österr.). Krieg [kri:k], der. -[e]s. -e [mhd. kriec. auch: Anstrengung, Streben; ahd. chreg = Hartnäckigkeit!: mit Waffengewalt ausgetragener Konflikt zwischen Staaten, Völkern: größere militärische Auseinandersetzung, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt (Ggs.: Frieden 1 a): ein konventioneller, atomarerK.; ein verlorener K.; der totale K.; ein schmutziger K. (nicht offiziell erklärter Krieg einer Groß- od. Kolonialmacht gegen eine nationale Befreiungsbewegung, der unter Mißachtung der Bestimmungen des Völkerrechts bes. grausam geführt wird: viel), nach frz. guerre sale); ein gerechter K. [LÜ von lat. bellum iustum]; ein heiliger (religiös motivierter) K.; ein K. zu Wasser, zu Lande und in der Luft; der K. [zwischen den beiden Staaten] ist aus; einen K. anfangen, beginnen, abwenden, vermeiden, verhindern; den K. beenden, überstehen, überleben, gewinnen, verlieren; K. führen; einen K. entfesseln; einem Land den K. erklären; er hat den K. von Anfang bis Ende mitgemacht; am K. teilnehmen; er ist nicht aus dem K. heimgekehrt; im K. umkommen, bleiben, fallen; das Land steht im K.. befindet sich im K. [mit einem anderen Landl; in den K. ziehen; Die Holländer wollen das Land mit K. überziehen (geh.; einen Krieg in das Land hineintragen: Baum. Bali 256); nach, vor dem K.; zum. für den K. rüsten; zum K. hetzen; Ü der häusliche, eheliche K. zermürbte sie; die beiden leben, liegen ständig im K, miteinander; *der kalte K. (ohne Waffengewalt, bes. auj psychologischer Ebene ausgetragener Konflikt zwischen Staaten, die verschiedenen ideologischen Machtblöcken angehören: LÜ von frz. guerre froide); jmdm., einer Sache den K. ansagen(tKampf); <Abl.:> 'kriegen [kri:gn] <sw, V.; hat) [mhd. kriegen, auch: sich anstrengen, nach etw. streben] (veraltet): Krieg führen: Luther machte sich weniger vor: Nicht der Mensch, sagte er. sondern Gott hänget, rädert, würget und krieget (Hochhuth. Stellvertreter 200); Kriegen [-1 <sw. V,; hat) [zu t 'kriegen, ausgehend von der mhd. (md.) Präfixbildung erkrigen (gek. zu mhd. krigen) = strebend erlangen, erringen) (ugs.): l.a) bekommen, erhalten: mit etw. bedacht, versehen werden: zum Geburtstag ein Buch. Spielzeug k.; er hat für sein gutes Zeugnis von seinen Eltern ein Fahrrad gekriegt; er hat 50 DM Finderlohn gekriegt; eine Belohnung, einen Orden, einen Preis k.; b) jmdm. (als Äquivalent, als Bezahlung o.a.) zuteil werden: (etwas, worauf man Anspruch hat) bekommen, erhalten: Gehalt, Arbeitslosenunterstützung k.; keine Verpflegung, keinen Urlaub k.; ich kriege noch 5 Mark von dir (du schuldest mir noch 5 Mark): was kriegen Sie (verlangen Sie) für Ihre Arbeit?; er kriegt 20 Mark für die Stunde (verdient 20 Mark in der Stunde): für das Auto wirst du nicht mehr viel k. (wird dir niemand mehr viel bezahlen): c) jmdm. zugestellt, übermittelt o. ä. werden: Post, einen Brief, eine Nachricht k.; er hat Bescheid gekriegt, daß er sofort zurückkommen soll; d) (als Strafe o.a.) hinnehmenmüssen: bekommen, erhalten: eine Ohrfeige, einen Rüffel. Schelte. Schläge k.; er hat eine Strafe gekriegt; für den Einbruch hat er [ein Jahr] Gefängnis gekriegt (ist er mit [einem Jahr] Gefängnis bestraft worden): e) (an einer bestimmten Körperstelle) plötzlich von etw. getroffen werden: einen Stoß, einen Tritt k.; er kriegte einen Schlag auf den Kopf, in den Bauch; f) von etw. befallen werden: als Folge einer physischen od. psychischen Veränderung haben: Wut, Angst, Heimweh k.; allmählich Hunger k.; er hat einen furchtbaren Schrecken gekriegt; einen roten Kopf. Falten, eine Glatze k.; g) sich etw. zuziehen: erleiden: eine schwere Krankheit. Fieber. Schnupfen, einen Herzinfarkt k.; er kriegte einen Krampf im Bein und mußte das Rennen aufgeben; h) zu erwarten hohen: mit etw. rechnen müssen: Besuch. Gäste k.; Unannehmlichkeiten. Ärger k.; Schnee. Regen k.; wir kriegen heute noch schönes Wetter; i) in einen bestimmten Zustand geraten: Löcher. Risse k. (löcherig, rissig werden): J) jnubn. erteilt werden: einen Auftrag. Befehl k.; du kriegst keine Erlaubnis; er kriegt immer seinen Willen (man gibt immer seinen Wünschen nach ).!.*)( durch eigenes Bemühen) zu etw. kommen: sich verschaffen: keine Arbeit, eine [neue] Stellung k.; es ist schwer. Personal zu k.; er hat noch einen Platz gekriegt; keinen Anschluß, keine Verbindung (beim Telefonieren) k.; einen Einblick in etw.. einen Eindruck von etw. k. (gewinnen, erlangen): einen Mann, eine Frau k. (finden): er hat sie. sie haben sich endlich gekriegt (geheiratet): b) kaufen können, (gegen Geld) erhalten: das Buch ist nicht mehr zu k.; er hat die Sachen billig gekriegt; was kriegen Sie? (was wünschen Sie. was möchten Sie liaben?): c) hervorbringen, entstehen lassen: der Baum hat Knospen. Blüten gekriegt; sie kriegt ein Baby, ein Kind (ist schwanger): der Hund hat Junge gekriegt (geworfen): d) zu einem bestimmten Verhalten o. ä. bringen: er hat ihn nicht dazu gekriegt, mitzugehen; ob ich ihn dazu k. kann, mir einen Pelzmantel zu kaufen?; er war bei dem Wetter nicht aus dem Haus zu k.; e) erreichen, doli jmd., etw. in einen bestimmten Zustand versetzt wird: das Fleisch weich k.; sie kriegt ihre Kinder nicht satt; wir haben die Gefangenen frei gekriegt; 0 erreichen, daß etw. irgendwohin gelangt: das Klavier durch die Tür k.; der Mittelstürmer kriegte 1583
Krieger den Ball nicht ins Tor; g) hinkriegen, schaffen, bewältigen: die Sache ist nicht ganz einfach, aber wir werden es schon k.; h) (noch zum richtigen Zeitpunkt) erreichen: den Zug, die Straßenbahn [noch, nicht mehrl k.; \)jmds.. einer Sache habhaft werden: fangen, fassen: den Dieb, den Ausbrecher, den Flüchtigen k, 3. <k. + Inf. mit „zu") a) in den Stand gesetzt werden, die Möglichkeit haben, etw. [zu seinem Nutzen! zu tun: ctw. zu kaufen, zu essen, zu sehen k.: er kriegte den Ast zu fassen; b) ertragen müssen: jmds. Haß zu spüren k.; wenn er das tut. kriegt er von mir etw. zu hören (werde ich ihm die Meinung sagen). 4. <k. + 2. Part.; als Umschreibung des Passivs:) etw. geschenkt, geschickt, gesagt k. 5. *es nicht über sich k. (ugs.; sich nicht zu einer / für die eigene od. eine andere Person] unangenehmen Handlung entschließen können): ich habe es nicht über mich gekriegt, ihn abzuweisen; <Abl. zu 'kriegen:; Krieger, der. -s, - [mhd. krieger]: 1. (hist.) Angehöriger eines Heeres, einer Truppe: die K, der Antike; das Bildnis eines sterbenden -s. 2. (Völkerk.) zum Kampf ausziehender männlicher Stconmesangehöriger: mit Pfeil und Bogen bewehrte K. 3. (geh.. veraltend od. scherzh.) Soldat: Ober, bringen Sie unseim jungen K. auch ein Bier (Remarque. Westen 120); er gehört zu den alten -n (Veteranen); Ü die müden K. kehren heim; *ein kalter K. (Politiker, der die Methoden des kalten Krieges / in einem bestimmten Fall] befürwortet, unterstützt). Krieger-: -adel, der (hist.): adliger Stand, dessen Angehörige berufsmäßig Krieger (1) sind; -bund. der <PI. -bünde): svw. t-verein: -denkmal, das (veraltend): Ehretunal zum Gedenken an die Gefallenen eines Krieges; -friedhof, der (selten): svw. t Soldatenfriedhof; -grab, das (selten): svw. t Soldatengrab: -käste, die (meist abwertend): Kaste (2) von Berufssoldaten; -verein, der (veraltend): Verein, in dem sich Soldaten nach einem Krieg zusammengeschlossen haben; -witwe, die: Witwe eines im Krieg gefallenen Soldaten. kriegerisch <Adj.: meist attr.): a) zu kämpferischen Aktionen geneigt, bereit; kämpf, angriffs-. kriegslustig: ein -es Volk; ein -es Auftreten, Aussehen; Militärs und Beamte aus Mischblut -er Rassen (A. Zweig. Grischa 74); b) <nur attr.) in der Form von Krieg; militärisch: -e Auseinandersetzungen. Aktionen, Ereignisse; sich k. auseinandersetzen: Knegertum, das; -s (selten): svw. f Soldatentum. kriegführend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): einen Krieg füJxrend, in einen Krieg verwickelt: die -en Staaten, Länder. Mächte; Kriegführung, die; -. -en <PI. selten): das Führen eines Krieges (im Hinblick aid Strategie u. Taktik). eine moderne K; Ü psychologische K. (Beeinflussung von Menschen in Kriegszeiten mit psychologischen Mitteln, um bestimmte Haltungen. Einstellungen. Denkweisen zu erzeugen; nach engl.-amerik. psychological warfare). krkgs-,Krk&-: -abenteuer.das; -abitur.das: svw. t Notabitur: -abdeichen, das: vgl. Kampfabzeichen; -ähnlich (Adj.; o. Steig.): ein -er Zustand; -akademie, die (früher): Akademie für militärische Führungskräfte; -anleihe, die: langfristige Anleihe, durch die ein Land, das sich im Krieg befindet. • die Mittel zur Kriegführung aufzubringen sucht; -ausbrach, der <o. PL): /plötzlicher, unerwarteter; Beginn eines Krieges: am Tag des -s; bei. kurz vor. nach [deml K.; -auszeich- nung, die: im Krieg erworbene Auszeichnung (3); -bedingt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch die Kriegsverhältnisse bedingt, verursacht: eine -e Verknappung der Rohstoffe; -beginn, der <o. PI.): vgl. -ausbruch; -bell, das: Streitaxt der Indianer; Tomahawk; *das K. ausgraben/begraben (scherzh.; einen Streit beginnen/beenden; nach den Kriegsbräuchen der Indianer); -bemahmg, die (Völkerk.): Bemalung des Gesichts u. der Brust bes. bei indianischen Kriegern (2); *in [voller! K. (scherzh.; 1. [von Soldaten/ mit allen Orden u. E/irenzeichen geschmückt. 2. I von Frauen i sehr stark geschminkt): -bericht, der: Bericht über Kriegsereignisse, dazu: - berieh ter. (kurz für:) -berichterstatter, der. -berichterstattung, die; -beschädigt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch eine im Krieg erlittene körperliche Schädigung dauernd gesumiheitlich beeinträchtigt: er ist k.; <subst.:) -beschädigte, der u. die. dazu: -beschädigtenfürsorge, die: vgl. ^opferversorgung; -beute, die: im Krieg von der Truppe Erbeutetes (bes. Waffen u. anderes Kriegsmaterial); ^blinde, der u. die: jmd.. der infolge kriegerischer Ereignisse erblindet ist; -braut, die: Mädchen, junge Frau, die sich während des Krieges verlobt od. verheiratet hat u. deren Schicksal durch die Kriegsereignisse beeinflußt ist; -dich- tung. die: Dichtung, die den Krieg zum Thema hat. die aus dem Erlebnis des Krieges entstanden ist; -dienst, der: I.Dienst als Soldat im Krieg: K. leisten; zum K. einberufen werden; sich zum K. melden. 2. svw. t Wehrdienst: den K. verweigern, zu 2: -dienstgegner, der. svw. t-dien st Verweigerer, -dienstverweigerer, der: Wehrdienstpflichtiger, der sich unter Berufung auf Gewissensgründe weigert. Kriegs- od. Militärdienst zu leisten, -dienstverwetgerung, die; -dro- hung, die: Drohung mit Krieg: den Gegner mit -en einschüchtern; -eintritt, der; -einwirkung, die: die Gebäude waren durch K. zerstört worden; --ende, das; -entschädi- gung, die: vom Sieger dem besiegten Land abgeforderte Entschädigung; -entscheidend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): den Krieg entscheidend: die Konstruktion neuer, -er Waffen; -ereignis, das (meist PI.): ein Bericht über die ersten -se; -erklärung, die [LÜ von frz. declaration de guerrel: formelle Ankündigung der Kriegsabsichten; -erlebnis, das; -fall, der: sich auf den K. vorbereiten; im -lel (im Falle eines Krieges); -film, der; -flagge, die: von einem Kriegsschiffgeführte Flagge; -flotte, die; Gesamtheit der Kriegsschiffe eines Landes: -folge, die (meist PL): Schaden, der als Folge eines Krieges entstanden ist. dazu: -folgelasten (PI. >: finanzielle Lasten eines Landes, die durch KriegsJ'olgen verursacht sind; -freiwillige, der: (bes. im l. Weltkrieg) jmd., der sich freiwillig zum Kriegsdienst (1) meldet; -fiih- rung, die: svw. tKriegführung; -fuß, der [nach frz. sur le pied de guerrel nur in den Wendungen mit jmdm. auf [deml K. stehen/leben (scherzh.; mit jmdm. im Streit liegen)'. mit etw. auf [dem] K. stehen (scherzh.; etw. [eine bestimmte Fertigkeit] nur unzureichend beherrschen)', mit der Rechtschreibung auf [deml K. stehen; -gebiet, das; -gefahr, die <o. PI.): es bestand höchste K.; -gefangen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): -e Soldaten; [nicht] lange k. bleiben; (subst.:) -gefangene, der u. die: Soldat, der im Krieg vom Feind gefangengenommen wird, in die Hand des Gegners gerät, dazu: -gefangenenlager. das. -gefangen- schaft. die: -gegner, der: I. (in einem Krieg) Angehöriger der gegnerischen Seite: ihre damaligen K. waren die Russen . 2, jmd.. der den Krieg als Mittel der Auseinandersetzung zwischen Staaten verneint; -generation, die: a) Altersgruppe von Menschen, die im Krieg geboren od. aufgewachsen sind; b) Altersgruppe derjenigen, die den Krieg aktiv mitgemacht od. bewußt miterlebt haben: -gerät, das <o. PI.) (veraltend): svw. t-material; -gericht, das: (bis zu/n Ende des 2. Weltkriegs) Organ der militärischen StraJgerichtsbarkeit [im Krieg], dazu: -gerichtsbarkeit, die; -geschädigt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch Kriegseinwirkung materiell geschädigt; (subst.:) -geschädigte, der u. die; -geschehen, das; -gesdiidite, die: I. Geschichte (1 a) der kriegerischen Auseinandersetzungen. 2. Geschichteil), deren Inhalt von Kriegsereignissen handelt; -geschrei, das: I. das laute Schreien der Kämpfenden vor u. während des Kampfes. 2. (veraltet) Gerüchte über das vermeintliche Bevorstehen eines Krieges: überall erhob sich [ein] K.; -gewinn, der (selten): Profit eines Heereslieferanten im Krieg, dazu: -gewinnler [...gavmlB], der; -s. - (abwertend): jmd.. der am Krieg verdient. Kriegsgewinne macht; -glück, das (geh.); -gott, der (Myth.): Mars war der K. der Römer; -grab, das (meist PL): Grab eines gefallenen Soldaten; -hafen, der: Hafen der Kriegsmarine; -handhing, die (meist PI.): kriegerische Handlung. Aktion; -handwerk, das (o. PI.) (geh.. veraltend): [Kunst der) Kriegführung: das K. erlernen, betreiben; -held, der (geh.): Soldat, der sich durch große Tapferkeit ausgezeichnet hat; -herr, der (geh.. veraltend): oberster militärischer Führer: der König als oberster K.; -hetze, die (o. PI.) (abwertend): das Hetzen zum Krieg, dazu: -hetzer, der (abwertend), dazu: -hetzerisch (Adj.; nicht adv.): -es Auftreten. Gerede; -{unterbliebene, der u. die; -Industrie, die: Kriegsmaterial her stelletide Industrie; -invalide, den ^iahr, das: er fiel schon im ersten K.; während der -e (während der Zeit des Krieges); -Jahrgang, der: Jahrgang von im Krieg Geborenen; -kamerad, der; -kasse, die in den Wendungen eine K. mit sich tragen/die K. auf dem Rücken wegtragen (scherzh.; einen Buckel haben, bucklig sein): Er war ... besonders kurz geraten und trug eine K.... mit sich (Degenhardt, Zündschnüre 59); -kind, das: jmd.. der im Krieg geboren ist; -knecht, der (veraltet): Soldat; -kosten (PI.); -krüppel, der (emotional): svw. t -beschädigter, -Versehrter; -kunst, die (geh.. veraltend): vgl. -handwerk; -läge, die: Stand der Kriegsereignisse: 1584
Kriminalität die K. hat sich verschlechtert; -laufte [...Igyfto] <PL> (geh., veraltend): Kriegszeiten: Erinnerung ... an harte K. (Tucholsky. Werke I. 169); -list. die: im Krieg angewendete List, mit der man den Gegner zu täuschen versucht: Ü (scherzh.:)mit Hilfeeiner K. hatte sie ihm das Geld herausgelockt; -hist, die <o. Pl.>: rasche Bereitschaft zu einer kriegerischen Auseinandersetzung: -lüstern <Adj.; nicht adv.>: erpicht auf eine kriegerische Auseinandersetzung: -lustig <Adj.; nicht adv.>: rasch bereit zu einer kriegerischen Auseinandersetzung: -e Völkerschaften; -marine, die: Seestreitkräfte eines Landes: -maschine, die: 1. (hist.) bei der Belagerung einer Stadt od. Burg verwendetes Kriegsgerät. 2. (abwertend) das gesamte militärische Potential eines Staates: -mäßig <Adj.; o. Steig.): den Gegebenheiten des Krieges entsprechend: eine -e Ausrüstung; -material, das: jede Art Waffen u, Ausrüstung, die für einen Krieg bestimmt sind: -minister, der (früher): svw. t Verteidigungsminister, dazu: -ministerium, das (früher); -müde <Adj.>: Ich war schon k.. ehe der Krieg überhaupt losging (Kirst. 08/15. 684); -opfer, das (Amtsspr.): jmd.. der durch die Kriegsereignisse Schaden erleidet od. einen Angehörigen verliert, dazu: -opferrente, die. -opferversorgung, die; -pfad, der [LÜ von engl, warpath] in der Wendung auf dem K. sein (im Begriff eine Attacke gegen etw. zu führen): -plan, der <meist PI.): Vorhaben eines Krieges: die Kriegspläne des Gegners aufdecken; Ü Wir haben einen wahren K. ausgeheckt (scherzh.: für unser Vorhabeneine regelrechte Strategie entworfen: Grzimek. Serengeti 328); -Propaganda, die; -psychose, die: in der Bevölkerung herrschende Angst vor einem vermeintlich bevorstehenden Krieg, -rat, der in der WendungK. [ablhalten(scherzh.; über ein gemeinsames Vorhaben (xl. Vorgehen berat schlagen)', -recht, das <o. PL): völkerrechtliche Vorschriften, die kriegführenden Staaten in ihren Handlungen bestimmte rechtliche Grenzen setzen: -roman, der: vgl. -dichtung; -rühm, der: im Krieg erworbener Rulim; -schaden, der (bes. Amtsspr.): durch Kriegseinwirkung entstandener tnaterieller Schaden od. Schaden an Leib u. Leben: -Schauplatz, der [LÜ von frz. theätre de guerre]: Gebiet, in dem sich ein Krieg abspielt: -schiff, das: Schiff mit besonderer Waffenausrüstung, das Kampfhandlungen auf See durcfiführt: -Schluß, der: vgl. >*ende; -schuld, die: Schuld am Ausbruch eines Krieges: -schulden (PI.): Schulden des Staates, die durch eine Kriegführung entstehen: -schuldfrage, die <o. PL): Frage nach den Urhebern //. den Ursachen eines Krieges: -spiel, das: 1. (Milit.) svw. tPlanspiel. 2. Spiel von Kitidern im Freien, hei dem sie Kämpfe gegeneinander ausführen: -Spielzeug, das: Kinderspielzeug, das Waffen u. anderes Kriegsgerät darstellt: -stärke, die <o. PL): Stärke einer Armee, wie sie der Kriegsfall vorsieht: -tagebuch, das; -tanz, der: bei Naturvölkern von bewaffneten Kriegern ausgefü/irtes tänzerisches Zeremoniell: -tauglich <Adj.>: tauglich zum Kriegsdienst (Ggs.: -untauglich); -teilnehmen der: jmd.. der aktiv am Krieg teilnimmt: -tote, der <meist PL): jmd.. der durch die Kriegsereignisse sein Leben verloren hat: -trauen <sw. V.; hat; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): svw. t ferntrauen, dazu: -trauung,die; -treibender (abwertend): vgl. -hetzen -trophae, die; -tüchtig <Adj.; nicht adv.); -untauglich <Adj.) (Ggs.: -tauglich); -verbrechen, das (jur.): gegen das Völkerrecht versto/Setides Verbrechen in einem Krieg: -Verbrecher, der: jmd.. der ein Kriegsverbrechen begangen hat. dazu: -verbrecherprozeß, der; -verdienstkreuz, das: für Verdienste im Krieg verliehene Auszeichnung von der Form eines Kreuzes (2); -Verhältnisse <P1.): durch die K. bedingt; -verletzt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -beschädigt; (subst.:) -verletzte, der u. die: vgl. -beschädigte: -Verletzung, die: im Krieg erlittene Verletzung. Verwundung: -versehrt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -beschädigt, -verletzt; <subst.:> -Versehrte, der u. die: vgl. -beschädigte, -verletzte; -verwendungsßhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Amtsspr.): für den Kriegsdienst tauglich: k. sein; jmdn. k. schreiben; Abk.: kv.; -veteran, der; -volk, das (veraltet): Krieger. Soldaten: -Vorbereitung, die <meist PI.); -wafle, die (meist PI.) (veraltend): im Krieg einzusetzende Waffe: -wagen, der: svw. t Streitwagen; -waise, die: Kind eines im Krieg gefallenen Soldaten: -wichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): militärisch, strategisch wichtig: -e Anlagen; ein -er Wirtschaftszweig; -wirren <PI.): sie hatten sich in den K. aus den Augen verloren; -Wirtschaft, die: auf die Erfordernisse des Krieges hin ausgerichtete Volkswirtschaft eines Landes (Ggs.: Friedenswirtschaft); -Wissenschaft, die: svw. t Wehrwissenschaft; ^zeit, die: in -en; während der K. war er dienstverpflichtet; -zerstört <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): im Krieg zerstört: ein -es Gebäude; -ziel, das; -zug, der (früher): Feldzug: Zug eines Heeres in einen .Krieg: -zustand, der <P1. selten): Zustand des Krieges, in dem sich ein Land mit einem od. mehreren anderen befindet: ein dreißig Jahre währender K.; das Land befindet sich [mit einem anderen Land] imK. (imKrieg):-zweck,der <meistPL). Kriekente [kri:k-]: fKrickente. Krikotomie flcrikoto'mi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech, krikos = Ringu. tome = das Schneiden. Schnitt] (Med.): operative Spaltung des Knorpels der Luftröhre bei drohender Erstik- kung (z. B. bei Diphtherie). Krill [knll, der; -[e]s [engl, krill < norw. (mundartl.) kril = Fischbrut]: (bes. in den Polarmeeren aultretendes) oft orangerot gefärbtes, sehr eiweißreiches tierisches Plankton, das vor allem aus winzigen Krebsen u. Schtwcken besteht. Krimi [kri:mi. knmi], der; -[s]. -[s] [gek. aus Kriminalroman] (ugs.): 1. Kurzf. von T Kriminalfilm: sich einen K. [im Fernsehen] anschauen; Ü die Quizsendung war diesmal der reinste, ein richtiger K. (es ging dabei sehr spannend zu). 2. Kurzf. von fKriminalroman: sie liest, verschlingt einen K. nach dem andern. 3. Kurzf. von IKriminalstück: das Theater hat einen K. auf dem Spielplan; kriminal [krimina:!] <Adj.; o. Steig.) [lat. criminälis = ein Verbrechen betreffend, zu: crimen = Vergehen. Verbrechen] (veraltet): strafrechtlich: Kriminal [-]. das; -s. -e (österr. veraltend): Strafanstalt. Zuchthaus. Kriminal-: -beamte, der: [nicht uniformierter] Beamter der Kriminalpolizei: -fall,der: lFall(3). bei dem eine Strafsache untersucht, verhandelt wird, aufgeklärt werden soll: -film, der: Film, bei dem ein Verbrechen u. seine Aufklärung im Mittelpunkt stehen: -Bericht, das (veraltet): Strafgericht: -aeriditsbarkeit, die (veraltet); -geschichte, die: 1. vgl. -film. 2. <o. PL) Geschichte der Kriminalistik, der Kriminalität: ein einmaliger Fall in der K.; ^Hörspiel, das: vgl. -film; -kommissar,der: vgl. -beamte; -komodie, die: vgl. -film; ^museum, das: vorwiegend polizeilichen Zwecken dieneniie. museumsähnliche Einrichtung mit einer Sammlung von Gegenständen, die als Hilfsmittel für Straftaten verwendet wurden: -Pädagogik,die: Pädagogik, die im Strafvollzug den Gedanken der Resozialisierung in den Vordergrund stellt: forensische (2) Pädagogik: -polizei, die: Zweig der Polizei, dessen Aufgabe in der Verhütung. Aufdeckung u. Bekiunp- fung von Straftaten besteht: Kurzwort: Kripo; -prozeß. der (veraltet): Strafprozeli: -Psychologie, die: forensische (2) Psychologie: -recht, das (veraltet): Strafrecht: -roman. der: vgl. -film; -Soziologie, die: Teilgebiet der Soziologie, das die Kriminalität als Ergebnis gesellschaftlicher Verhältnisse untersucht: -Statistik, die: amtliche Statistik über Kriminalität, -stück, das: vgl. -film; -technik, die: Teilgebiet der Kriminologie, das alle mit technischen Mitteln durchführbaren Untersuchungen (z.B. Spurensicherung) zur Aufklärung einer Straftat umfaßt: -Zeitschrift, die. Kriminale, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete). Kriminaler. der: -s. - (ugs.): svw. tKriminalbeamter: Sofort spurteten die beiden-n zu dem Fahrzeug (MM 28. 3.69.12); kriminalisieren [...nali'zi:ran] <sw. V.; hat): 1. beijmdm. kriminelle Neigungen wecken: kriminell machen, in die Kriminalität treiben: die sozialen Mißstände haben dazu beigetragen, die Jugend zu k. 2. als kriminell erscheinen lassen, hinstellen: eine Erklärung .... in der das Vorgehen ... als Versuch bezeichnet wird, die demokratischen Bestrebungen der Schülerschaft zu k. (MM 18.1.72.10); Abi / Kriminalist rung. die; -. -en: das Kriminalisieren, das Kriminalisiertwerden: Kriminalist [...hst]. der; -en, -en: 1. (veraltend) Lehrer. Professor des Kriminalrechts: Strafrechtler. 2. Beamter. Sachverständiger. Mitarbeiter der Kriminalpolizei: einige -en der Mordkommission; Kriminalistik, die; -: (als Teilbereich der Kriminologie) Wissenschaft* Lehre von der Aufklärung u. Verhinderung des Verbrechens: kriminalistisch <Adj.; o. Steig.): die Kriminalistik betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: die Mittel der Kriminalistik anwendend: -e Fähigkeiten; -er Spürsinn; seine Kombinationen waren geradezu k.; k. vorgehen; etw. k. untersuchen; Kriminalität [...lite:t], die; -: 1. das Sich-strafbar-Machen. Straffälligwerden: Straffälligkeit: mit der Boheme verbindet ihn die Möglichkeit der K. (Adorno, Prismen 203). 2. Gesamt- 100 GDW 1585
kriminell heit. Umfang der in einem bestimmten Gebiet / innerhalb eines bestimmten Zeitraums] vorkommenden Straftaten: eine hohe, erschreckende K.; die K. ist in dieser Stadt im letzten Jahr beachtlich zurückgegangen, gesunken, greift immer mehr um sich; die K. bekämpfen; gegen die K. angehen; kriminell [kriminell <Adj.) [frz. criminel = verbrecherisch; strafrechtlich < lat. crlminälis. t kriminal]: l.a) strafbare, verbrecherische Handlungen, Straftaten begehend, begangen habend; zu strafbaren, verbrecherischen Handlungen neigend: -e Jugendliche; -e Elemente: sie sind in einem -en Milieu (in einem Milieu, in dem strafbare, verbrecherische Handlungen üblich sind) aufgewachsen; er wird gesucht wegen Unterstützung einer -en Vereinigung; er ist k. (straffällig) geworden; Ich bin nicht k.. ich bin homosexuell. Das ist wesentlich schlimmer (Ziegler. Konsequenz 57); k. handeln (eine strafbare, verbrecherische Handlung begehen); b) <nicht adv.) eine strafbare, verbrecherische Handlung darstellend: ein -es Verhalten, Vergehen; eine solche Tat ist k. (ist strafbar, verbrecherisch). 2. (ugs.) sich an der Grenze des Erlaubten bewegend; unverantwortlich, schlimm; rücksichtslos, unverschämt: das sind ja [geradezu] -e Methoden!; er fährt k.; was er mit seinem Gegenspieler macht, ist schlichtweg k.; <subst.:> Kriminelle, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd. der straffällig geworden ist, eine Straftat, ein Verbrechen begangen hat; kriminogen [...no'ge:n] <Adj> [t-gen] (bil- dungsspr.): das Verbrechen begünstigend; die Bereitschaft. Neigung zu kriminellen Handlungen fördernd: Kriminologe [...no'kv.gd]. der; -n. -n [t-loge]: Wissenschaftler, Fachmann auf dem Gebiet der Kriminologie; Kriminologie [...nolo'gi:]. die; - [t-logie]: Wissenschaft, die Ursachen u. Erscheinungsformen des Verbrechens unter suclu u. sich mit der Verhinderung, Aufklärung u. Bekämpfung des Verbrechens befaßt; kriminologisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Kriminologie betreffend, zu ihr gehörend; mit den Methoden, Mitteln der Kriminologie arbeitend. Krimmer [krimc], der; -s. - [nach einer erstmals auf der Halbinsel Krim (älter: Krimm) in der Sowjetunion gezüchteten Rasse von Schafen]: 1. dem Persianer ähnliches, meist graues Lammfell. 2. dem Persianer ähnliches* bes. als Stoff für Jacken, Mäntel u. Besätze verwendetes Gewebe. krimpen [krimpn] <sw. V.; hat) [mniederd. krimpen, verw. mit tKrampf): 1. (landsch.) a) einschrumpfen, eingehen, einlaufen: der StofT krimpt in der Wäsche; b) einschrumpfen lassen. 2. (Seemannsspr.) (vom Wind) sich (auf der nördl. Halbkugel) entgegen dem Uhrzeigersinn od. (auf der südl. Halbkugel) in Richtung des Uhrzeigersinm drehen. Krimsekt [knm-]. der; -[e]s: aus Weinen der Halbinsel Krim {Sowjetunion) hergestellter Schaumwein. Krimskrams ['krimskramsl. der; -[es] [verdoppelnde Bildung mit Ablaut zu tKram. viel], unter Anlehnung an nordd. krimmein = kribbeln] (ugs.): wertloses /durcheifumderlie- gendesj Zeug, Kram: da sind sie noch, die fast vergessenen Schätze seiner Kindheit; Spielsachen. K.. Kartons (Bild u. Funk 21. 1966. 41); K. (dieses u. jenes, Kleinigkeiten) kaufen: mit solchem K. (mit solchen Belanglosigkeiten) gebe ich mich doch nicht ab. Kring [knnl. der; -[eis. -e. Kringe [krwa]. die; -. -n [spätmhd. kringe. zu tKringel] (landsch.): ringförmiges Kissen, Polster für Lasten, die auf dem Kopf getragen werden; Kringel ['krroj]. der; -s. - [mhd. kringel = Kreis, ringförmiges Gebilde. Brezel. Vkl. von: krine = Kreis. Ring. Bezirk]: 1. kleiner, nicht exakt gezeichneter Kreis, kleitier Ring; Kreisförmiges; er malte ein paar K.; Wie die Dogge gelb wurde und braune K. bekam (Reinig. Schiffe 37). 2. kleines ringförmiges Gebäck; kringelig ['krmdli^l <Adj.; o. Steig.): wie Kringel, Schnörkel geformt; in Kringeln; sich kringelnd; schnörkelig: lauter schöne nackte Mädchen mit gelben -en Haaren (Keun. Mädchen 171); *sich k. lachen (ugs.; sehr, herzhaft lachen); kringeln [krmlnl <sw. V.; hat): a) zu einem Kringel (\),zu Kringeln formen; Kringel, kleine Kreise, Ringe. Bogen, Schnörkel tnachen, bilden: das Schwein kringelte wieder seinen Schwanz; Wind und Feuchtigkeit kringelten ihr Haar; b) <k. + sich) sich zu einem Kringeld ), zu Kringeln formen; die Form von Kringeln annehmen: die Hobelspäne kringeln sich; Die schwarzen Strümpfe kringeln sich (werfen Falten) über ihren Füßen (Imog. Wurliblume 346); *sich [vor Lachenl k. (ugs.; herzhaft, heftig, unbändig lachen; sehr lachen müssen): zum Kringeln sein (ugs.; zu heftigem Lachen reizen). Krinoline [krinoilmal. die; -. -n [frz. crinoline. eigtl. = Roßhaargewebe < ital. crinolino. aus: crino = Pferdehaar (<lat. crlnis = Haar) u. lino = Leinen (<lat. llnum)] (früher): (im 19.Jh. in der Damenmode üblicher) unter einem Kleid mit weitem Rock getragener langer, durch Fischbeinstäbchen versteifter <xf. über ein Gestell gearbeiteter, ringsum weit abstehender Rock. Kripo ['kri:po]f die; -: Kurzwort für tKriminalpolizei; <Zus.:> Kripochef, der (ugs.). Krippe ['knpdl. die; -, -n [mhd. krippe. ahd. krippa. eigtl. = Flechtwerk. Geflochtenes]: 1. auf einem Gestell od. an einer Wand befestigter Trog für das Futter von Vieh od. Wild: die K. reinigen, mit Futter füllen; im Winter werden auf einem Futterplatz -n für Rehe und Hirsche aufgestellt; das Jesuskind lag in einer K.; U zur Krippe (zum Essen) kommen, eilen: * an die K. kommen/an der K. sitzen (t Futterkrippe). 2. bildliche Darstellung einer Szenerie aus der Weihnachtsgeschichte mit figürlichen Nachbildungen von Josef u. Maria mit dem Jesuskind in der Krippe, von Hirten, Engeln u.a.: eine K. unter dem Christbaum aufbauen. 3. kurz für tKinderkrippe, die Kinder in die K. bringen. 4. (veraltet) aus Holz, Flechtwerk o. ä. hergestellter Schutz an Deichen od. bestimmten Stellen eines Ufers; <Abl. zu 4:> krippen [kripn] <sw. V.; hat) (veraltet): mit Flechtwerk o.a. befestigen, schützen: einen Deich k. Krjppen-: -beißer, der (Fachspr.): Pferd, das die Unart hat, die Zähne auf den Rand der Krippe (1) aufzusetzen u. dabei Luft zu schlucken; ^figur, die: Figur, die zu einer Krippe (2) gehört; -setzer, der: svw. t ^beißen -spiel, das: meist von Laien aufgeführtes Spiel, das in szenischer Abfolge das Geschehen um die Geburt Christi darstellt. Kris [kri:s]. der; -es. -e [malai. kris]: malaiischer Dolch mit zweischneidiger, gewellter Klinge u. verziertem Griff Krise f kri:za], die; -. -n [frz. crise < lat. crisis < griech. krisis = Entscheidung, entscheidende Wendung]: I. schwierige Lage, Situation, Zeit /die den Höhe- u. Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstelltJ; Schwierigkeit, kritische Situation: Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins: eine wirtschaftliche, politische, materielle, finanzielle K. steht bevor, droht, deutet sich an. wird sichtbar, die K. flaut ab; eine schwere, seelische, geistige, moralische K. durchmachen, überwinden; eine drohende K. voraussehen: aus einer gefährlichen K. wieder herauskommen: in eine K. geraten; das Unternehmen, die Wirtschaft, die Partei steckt in einer handfesten K.; ich glaube, daß diese Frau sich in einer K. befindet (H. Mann. Stadt 114). 2. (Med.) svw. tKrisis (2); kriseln [kri.zln] <sw. V.; hat; unpers.): (von einer Krise, einem knsenhaften Zustand) irgendwo bevorstehen, drohen, vorhanden sein, herrschen: bei einer Firma, in einer Ehe. einer Partei, einem Verein kriselt es; es kriselt zwischen den Ehepartnern. krjsen-, Krisen- (Krise 1): -anfällig <Adj.; nicht adv.): zu Krisen neigend, leicht in eine Krise geratend: ein -es Unternehmen. Land, dazu: -anfälligkeit, die; -Erscheinung, die: eine Krise kennzeichnende Erscheinung; ^fest <Adj.; nicht adv.): gegen Krisen gesichert, nicht anfällig für Krisen: ein -es Wirtschaftssystem. Unternehmen; dazu: ^Festigkeit. die; -gebiet, das: Gebiet, das sich in einer politischen, auch wirtschaftlichen Krise befindet, in dem es leicht zu politischen Krisen, zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommen kann; -herd, der: vgl. -gebiet; Management, das: die Gesamtheit der Maßnahmen zur Lösung politischer, wirtschaftlicher o. ä. Krisen u. Konflikte; -sicher <Adj.; nicht adv.): vgl.-fest: -e Arbeitsplätze: -Situation, die; -Stab. der. offizielles Gremium sachverständiger Persönlichkeiten, das zur Behebung politischer, wirtschaftlicher o. ä. Krisen, Konflikte od. bestimmter Notsituationen gebildet wird; -zeit, die: Zeit, in der eine Krise herrscht. krisenhaft <Adj.; o. Steig.): eine Krise kennzeichnetuie Erscheinungen aufweisend; mit den für Krisen typischen Kennzeichen: -e Zustande, Zeiten; eine -e Zuspitzung der weltpolitischen Lage (Welt 27. 10. 62. 10); sich k. entwickeln, zuspitzen, dazu: Krisenhaftigkeit, die; -; Krisis [kri:zis], die; -. Krisen: 1. (veraltend) svw. tKrise (1). 2. (Med.) kritischer Wendepunkt im Verlauf einer akuten Krankheit. krispeln [knsplnl <sw. V.; hat) [wohl zu md. krispeln = rascheln, knistern, lautm.] (Gerberei): (Leder) mit einem entsprechenden Holz od. einer Maschine weich u. geschmeidig machen u. dabei die Narbung hervortreten lassen. 'Kristall [kns'tal], der; -s. -e [mhd. cristalle. ahd. cristalla 1586
Kritiker < mlat. cryslallum < lat. crystallus < griech. krystallos -Eis; Bergkristall]: chemisch einheitlich zusammengesetzter fester Körper, der von gleichmäßig angeordneten ebenen Flächen begrenzt ist: die Struktur, der Aufbau, das Wachsten, die Bildung eines -s; Kristall [-]. das; -s: 1. stark Hmzendes. meist geschliffenes Glas (von bestimmter chemi- xher Zusammensetzung); Bleikristall; Kristallglas: eine Schale. KarafYe, Vase aus K.: der Wein funkelte im geschliffnen Kristall der Gläser. 2. Gegenstände aus Kristall (1): Ae Vitrine, in der sie ihr K. aufbewahrt. krät*U~. Kristall-: -bildung. die: Entstehung von 'Kristallen; ^tktmk. die: (als Teilgebiet der Chemie) Wissenschaft •am der chemischen Zusammensetzung der Kristalle, ihren mm dieser Zusammensetzung abhängenden physikalischen Eigenschaften, ihrem inneren Aufbau u. ihren äußeren Formen; -diode, die (Elektrot.): elektrisches Schaltelement. das vor allem zur Gleichrichtung von Wechselspannungen ±ent; -*eis, das: aus destilliertem Wasser hergestelltes, ganz klares u. keimfreies Eis; -gitter, das (Chemie): räumlich atterartige Anordnung der Ionen. Atome od. Moleküle in Kristallen; -glas, das: 1. <o. PI.) svw. f Kristall (1). 2. Trsnkgefäß aus 1Kristall (1); -hell <AdJ.; o. Steig.; nicht aiO: vgl. -klar; -klar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: klar « durchsichtig wie 2Kristall: -es [Brunnenjwasser; ein -er See; U war er bereit.... mit -er Logik genau das Gegenteil /u vertreten (Leonhard. Revolution 161); -leuchter (un- trtrennt: Kristalleuchter), der: Leuchter, der überwiegend »5 geschliffenem ^Kristall (1) gefertigt ist; -hister (unge- txnnl: Kristalluster). der (österr.): svw. t-lüster; -Kister funtfetrcnnt: Kristallüster), der: vgl. -leuchten -optik.die: Lthre vom Verhalten der Kristalle gegenüber dem Licht ab Teilgebiet der Kristallphysik; -physik, die: (als Teilge- S*7 der Physik bzw. der Kristallographie) Wissenschaft. Jx sich bes. mit den physikalischen Eigenschaften der Kristalle u. den in ihnen auftretenden physikalischen Erscheinungen befaßt; -schale, die: Schale aus geschliffenem 2Kristall <l); -struktur, die: vgl. -gitter; -vase. die: vgl. -schale; -tiolett, das: violetter Farbstoff, der sich in Wasser u. öl löst u. der zur Herstellung von Minen für Kopierstifte ml Kugelschreiber, von Farbe für Stempelkissen. Farbbänder u ä. verwendet wird; -wasser, das <o. PI.) (Chemie): Was- irr. das am Aufbau von Kristallen beteiligt, an kristallisierte Verbindungen chemisch gebunden ist; -zucken der (bes. Fachspr.): gereinigter, veredelter, aus farblos glänzenden Körnern bestehender weißer Zucker. krittelten <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [spätmhd. kristallen, mhd. kristallin < lat. crystallina < griech. kryställinos]: jus ^Kristall (1) bestehend: eine -e Vase; Ü ein -er (geh.; kristallklarer) See; kristallin [knsta'li:n]. (veraltend.) kri- «mMinLsch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bes. Mineral.): m^ Kristallen bestehend, zusammengesetzt: -er Schiefer; ein -es Pulver. Kristallisation [...liza'tßio.n], die; -. -en [frz. crisiallisation.zu:cristalliser = Kristalle bilden] (bes. Chemie): das Kristallisieren; Prozeß. Zeitpunkt der Kristallbil- Jking: die K. eines Stoffes; U Dieser geschichtliche Augenblick ... ist die K. seiner Metaphysik (Adorno. Prismen 263): <Zus.:)Kristallisationsprozeß,der (Chemie): Kristalli- «ttonspunkt, der (Chemie): Punkt, an dem ein Stoff kristallisiert. Kristalle bildet: der K. einer übersättigten Lösung; JdiePolis...K. (Zentrum. Ausgangs- u. Kernpunkt. Grundlage) griechischer Kultur und politischer Aktivität (Fraen- kcl. Staat 257); kristallisch <Adj.): I. <o. Steig.; nicht adv.) isehener) aus Kristallen bestehend; die Form, das Aussehen mvi Kristallen aufweisend: -es Gestein; langsam schweben d* -en Flocken (K. Mann. Vulkan 270). 2. (geh.) hell. *4r. durchsichtig wie 2Kristall (1); kristallklar: ein -es Funkeln; der See schimmerte k.; kristallisieren [...tali'zi:ren] s*. V.; hat) [frz. cristalliser] (bes. Chemie): a) Kristalle bilden, entstehen lassen: Diamant kristallisiert kubisch; in Würfeln kristallisierende StofTe; b) <k. + sich) sich zu Kristallen umformen, sich in Kristalle verwandeln, zu Kristallen werden: Der Zuqker kristallisiert sich braun (Hörn. Gäste 252); Ü Die Reise hinterließ Eindrücke, die sich n der Folgezeit kristallisierten (geh.; deutliche Konturen gewannen. Gestalt annahmen) und weiterwirkten (Kantoro- hkz, Tagebuch I. 469): <Abl.:) Kristallisierung, die; -. <n; Kristallit [...tali:t. auch: ... lit], der; -s. -e: kleiner Kristall mit unregelmäßiger, nicht deutlich ausgeprägter OArr/7or/i^-Kristallo8raphk«die; - [t-graphie]: (als Teilgebiet der Physik u. der Mineralogie) Wissenschaft vom Aufbau u. der Bildung der Kristalle u. von ihren chemischen u. physikalischen Eigenschaften; kristallographfoch <Adj.; o. Steig.): die Kristallographie betreffend, zu ihr gehörend; mit den Mitteln der Kristallographie; Kristalloid [...talo'i:t], das; -[e]s, -e [zu griech. -oeides = ähnlichl: einem xKristall ähnlicher Körper; Stoff mit einer den Kristallen ähnlichen Struktur; Krfetallomantjgt die; - [zu griech. manteia = das Weissagen] (Parapsych.): seit dem späten Mittelalter, insbes. im 17. Jh.. geübte Kunst des Wahrsagern mittels eines' Kristalls, in dessen spiegelnde Flächen visionäre Inhalte hineingesehen werden. Kristiania [kns'tja.'nia]. der; -s. -s [nach dem ehemaligen Namen der norw. Hauptstadt Oslo] (Ski veraltet): Schwung quer zum Hang. Kriterium [kri'te:riumhdas; -s. ...ien [...jpn; griech. kriterion. zu: krinein. tkritisch]: 1. (bildungsspr.) kennzeichnendes, unterscheidendes Merkmal; entscheidendes Kennzeichen: ein objektives, hinreichendes, brauchbares K.; Kriterien fiir etw.. aufstellen, geltend machen, finden; den Kriterien nicht genügen: etw. zum K. für eine Auswahl machen. 2. (Sport) a) in verschiedenen Sportarten meist mit einer großen Zahl von Teilnehmern ausgetragenes Wettrennen, bei dem keine Meisterschaft ausgetragen, sondern nur ein Sieger ermittelt wird: die junge Skiläuferin hat das erste K. dieses Jahres, das K. des ersten Schnees gewonnen; b) (Radsport) Straßenrennen auf einem Rundkurs, bei dem der Sieger durch die Ergebnisse einzelner Wertungen nach Punkten ermittelt wird: Kritik [kri'ti:k. auch: kri'tik]. die; -. -en [frz. critique < griech. kritike (techne) = Kunst der Beurteilung, t kritisch]: 1. <PI. selten) a) [fachmännisch] prüfendes Beurteilen. Begutachten; Bewertung. Einschätzung; beurteilende Äußerung: eine objektive, gerechte, offene, sachliche, helfende, kameradschaftliche, harte, negative K.; Am völlig freien Gestalten verhinderte ihn seine stets wache K. (seine kritische Haltung, sein wacher Verstand; Friedell, Aufklärung 49); etw. einer, der K. unterziehen (es prüfend beurteilen, begutachten); er legte Wert auf die K.. war stets dankbar für die K. seines Freundes; b) das Beanstanden. Bemängeln; Tadel: seine K. [an den Zustanden] störte sie nicht; er kann keine K. vertragen; an jmdm.. etw. K. üben (etwas auszusetzen, zu beanstanden haben); diese Maßnahmen stießen auf heftige K.; '"unter aller/jeder K. (ugs.; sehr schlecht): die Mannschaft war. spielte heute unter aller K.; c) (DDR) Fehler u. Versäumnisse beanstandende [öffentliche] kritische Stellungnahme als Mittel zur politischen u. gesellschaftlichen Weiterentwicklung. 2.a) kritische da) Beurteilung. Besprechung einer künstlerischen Leistung, eines wissenschaftlichen, literarischen, künstlerischen Werkes (in einer Zeitung, im Rundfunk o. ä.J: die K. in der Zeitung über sein letztes Konzert war wohlwollend, schonungslos, scharf, vernichtend, nicht gerade positiv; das ist keine gute (keine gut geschriebene, sachverständige) K.; er hat nur gute (positiv wertende, wohlwollende) -en bekommen; die Zeitschrift bringt öfter -en (Rezensionen); -en schreiben, lesen, sammeln; der Film kam in der K. noch gut weg (ugs.; wurde noch recht positiv kritisiert); b) Gesamtheit. Gruppe von Kritikern (2): die K. war einhellig der Meinung, daß die Aufführung gelungen sei; die K. nahm die Neuinszenierung unterschiedlich auf; das Buch kam bei der K. nicht an. kriük-, Kritik-: -fähig <Adj.; nicht adv.): imstande, fähig. Kritik zu üben, dazu: -fähigkeit, die <o. PL); -fest <Adj.): durch Wissen, unanfechtbare Richtigkeit u. ä. gegen Kritik geschützt, gefeit: Ein derart versachlichtes ... Denken ist k. (Gehlen. Zeitalter 105). dazu: -Festigkeit, die; -los (oft abwertend): kein kritisches Urteil habend; ohne prüfende Beurteilung. Begutachtung: eine -e Haltung, ein -es Hinnehmen der Dinge; er ist einfach zu k.. läßt alles k. über sich ergehen, dazu: -losigkeit, die; -: Die wohlpräparierte Schaufenster-Darstellung einer sozialistischen Brigade ... war oft von entwaffnender K. (Hörzu 16, 1973. 181); ^punkt, der: einzelner Punkt einer Kritik; -würdig <Adj.; nicht adv.): wert, kritisiert zu werden, dazu: ^Würdigkeit, die. Kritikaster [kritikaste], der; -s. - [zu t Kritiker nach spät lat. Philosophaster = Scheinphilosoph] (bildungsspr. abwertend): kleinlicher, nörgelnder Kritiker; Kritteler: die Staustufen selbst sind so flach und unauffällig .... daß sie nur noch ein paar ganz besonders voreingenommene K. zu stören vermögen (Zeit 29. 5. 64, 24); Kritiker [kri:tikB. •CO' 1587
Kritikerin auch: 'kn...]. der; -s, - [lat. criticus < griech. kritikös]: 1. jmd., der jmdn., etw. prüfend beurteilt, kritisiert: er ist ein wohlwollender, unbestechlicher, strenger, schonungsloser K. des Präsidenten, der neuen Politik; diese Eigenschaft wurde ihm weder von seinen Bewunderern noch von seinen -n zuerkannt. 2. jmd., der in einer Zeitung, Zeitschrift [berufsmäßig! Kritiken (2a) schreibt, die bes. den Bereich der Kunst betreffen: prominente K. verschiedener Zeitungen waren bei der Premiere zugegen; sein neues Stück wurde von den -n zerrissen, durchweg gelobt; Kritikerin, die; -. -nen: w. Form zu t Kritiker; Kritikus [kri:tikus, auch: kn...], der; -, -se (veraltet, noch scherzh. od. abwertend): svw. tKritiker, kritisch [kri:tif, auch: 'kn...] <Adj.> [frz. critique < lat. criticus < griech. kritikös = zur entscheidenden Beurteilung gehörend, zu: krinein = scheiden, trennen; entscheiden, urteilen]: l.a) nach präzisen wissenschaftlichen, künstlerischen o. ä. Maßstäben gewissenhaft, streng prüfend u. beurteilend: genau abwägend: ein -er Kommentar, Bericht. Beitrag; er ist ein sehr -er Leser; ein Kunstwerk mit -en Augen betrachten; der -e Apparat (Wissensch.; Gesamtheit der Lesarten, textkritischen Anmerkungen u. Verbesserungen) eines Textes; eine -e Ausgabe (Wissensch.; textkritisch bearbeitete Ausgabe mit Angabe von Lesarten, Verbesserungen o. ä.) eines literarischen Werkes; seine Bemerkungen zu diesem Problem hätten etwas -er sein können; etw. k. betrachten; einer Sache k. gegenüberstehen; b) negativ beurteilend: eine negative Beurteilung enthaltend: mißbilligend, tadelnd: seine -en Bemerkungen. Worte verletzten sie; er fürchtete ihre -en Blicke; sie sah ihn k. an und schüttelte den Kopf. 2. <nicht adv.) a) <o. Steig.) einen Wendepunkt bedeutend, eine Wende bringend: den Höhe- u. Wendepunkt einer [gefährlichen] Entwicklung darstellend: entscheidend: jetzt kommt ein -er Augenblick, eine -e Phase; die Verhandlungen haben einen -en Punkt erreicht; der Prozeß nimmt eine -e Wendung; die -en Jahre (Wechseljahre) der Frau; Wenn Männer in die -en Jahre kommen (Hörzu 39. 1970. 132); der -e Punkt einer Sprungschanze (Skisport; Weite, bis zu der auf einer Schanze unter normalen Bedingungen ohne zusätzliche Gefährdung gesprungen werden kann)', die -e Temperatur (Chemie; Temperatur, oberhalb deren ein Gas auch bei stärkstem Druck nicht mehr verflüssigt werden kann)', der Reaktor wird k. (Kernphysik; kommt in einen Zustand, in dem ebensoviel Neutronen erzeugt werden wie aus dem Reaktor ausfließen u. in dem eine Kettenreaktion ermöglicht u. aufrechterhalten werden kann): b) eine Gefahr, große Schwierigkeiten bergend: bedrohlich, gefährlich, schwierig: der Fahrer kam in eine -e Lage, Situation: der Kranke ist in einer -en Phase; sein Zustand ist sehr k.. wird als sehr k. bezeichnet; kritisieren [kriti'zi.ran] <sw. V.; hat): 1. [als Kritiker (2)7 fachlich beurteilen, besprechen: eine Aufführung, ein Konzert positiv, gut. abfällig, scharf k.; ein Buch, eine Neuerscheinung k. (rezensieren). 2. an jmdm., erw. Kritik (1 b) üben: beanstanden, bemängeln: tadeln: jmdn.. jmds. Handlungsweise scharf, heftig, öffentlich, ohne Rücksicht k.; er hat immer, an jmdm.. an allem etwas zu k.; die Regierung, die Maßnahmen der Polizei in der Presse k.; Kritizismus [...tßismus]. der; - (Philos.): ( von Kant eingeführte) wissenschaftlich-philosophische Methode, vor der Aufstellung eines philosophischen, ideologischen Systems die methodischen Prinzipien u. Mittel festzustellen u. die Möglichkeit, Gültigkeit u. Gesetzmäßigkeit sowie die Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens zu kennzeichnen: Kritizjst [...tßist]. der; -en. -en (Philos.): Vertreter des Kritizismus. Krittelei [kntal^i]. die; -. -en (abwertend): dauerndes, als lästig empfundenes Kritteln: kleinliche, als ungerechtfertigt erscheinende Kritik (1 b); Nörgelei: Was soll denn die K.! Die Preise waren ... nie stabiler als im gegenwärtigen Jahr (Bundestag 189.1968.10229); Kritteler. Krittler [kntO)te]. der; -s. - (abwertend): jmd., der in lästiger, als ungerechtfertigt erscheinender Weise kleinliche Kritik (1 b) übt: Nörgler: Kritikaster: krittelig, krittlig ['knt(3)li<;] <Adj.> (abwertend): zur Krittelei neigend: in lästiger, als ungerechtfertigt erscheinender Weise kleinliche Kritik (1 b) übend: nörgelig: er ist ein -er alter Mann geworden; sich k. äußern; kritteln fkntln] <sw. V.; hat) [unter Einfluß von Kritik, kritisch, kritisieren zu älter: grittelen = mäkeln, unzufrieden sein, zanken] (abwertend): kleinliche, als ungerechtfertigt erscheinende Kritik (1 b) üben: nörgeln: er hat immer etwas zu k.; an seiner Arbeit gibt es nichts zu k.; Krittler: f Kritteler, krittlig: t krittelig. Kritzelei [kritpal^)]. die; -. -en (ugs. abwertend): 1. <o. PI.) / dauerndes J Kritzeln: hör endlich auf mit deiner [ewigen] K.! 2. etw. Gekritzeltes: Gekritzel: diese -en kann kein Mensch lesen; Ü bis sich die Pirouetten, die -en (Schnörkel, Kreise, Linien) auf dem Eis in der Dunkelheit verloren (Fries, Weg 276); kritzelig, kritzlig ['kntßü)li(j] <Adj.) (ugs. abwertend): (von etw. Geschriebenem, einer Schrift) klein, eng u. schlecht leserlich: nicht flüssig, sondern unregelmäßig, unkontrolliert wirkend: eine -e Schrift; die Schriftzüge waren klein und k.; er schreibt ganz k.; kritzeln [kntßjn]<sw. V.; hat)(Vkl. vonmhd. kritzen.ahd.kri33Ön = (ein)ritzen]: 1. wahllos Schnörkel, Striche o.a. zeichnen: das Kind kritzelt Unit seinen Stiften] auf ein/auf einem Blatt Papier. 2.a) flüchtig, schlecht leserlich, oft klein u. eng, in unregelmäßigen Schriftzügen schreiben: was kritzelst du denn da?; rasch ein paar Zeilen k.: b) flüchtig, schlecht leserlich irgendwohin schreiben, zeichnen: ein paar Worte, Bemerkungen an den Rand k.; er kritzelte eine Telefonnummer in sein Notizbuch; kritzlig: t kritzelig. Kroatzbeere [kro'atß-]. die; -. -n [zu ostmd. kr(o)atzen = kratzen, nach dem dornigen Strauch] (landsch.): svw. t Brombeere. kroch Ocrox], kröche fkrowp]: tkriechen. Krocket [krekot], auch: kro'ket]. das; -s [engl, croquet < afrz. crochet. Vkl. von: croc = Haken]: auf Rasen ausgeübtes Spiel, bei dem Kugeln mit hammerähnlichen Schlägern aus Holz durch kleine Tore bis zu einem Pflock, der das Ziel darstellt, getrieben werden: krockettieren [krskEthron]. (auch:) krockieren [kn>'ki:ren] <sw. V.; hat): (beim Krok- ket) die Kugel eines Gegners (mit Hilfe der eigenen Kugel) wegschlagen u. in eine ungünstige Position bringen. Krokant [kro'kant], den -s [frz. croquante = Knusperkuchen, zu: croquer = knabbern, zu: croc = Krach; lautm.]: a) aus zerkleinerten Mandeln od. Nüssen u. karamelisiertem Zucker hergestellte knusprige Masse: Pralinen aus K.; der Kuchen ist mit K. bedeckt; b) Konfekt, Pralinen, Feingebäck aus Krokant (I): eine Schachtel mit kandierten Früchten und K.; Krokette [kroketo]. die; -. -n (meist PI.) [frz. croquette. zu: croquer = knabbern, f Krokant]: in Fett knusprig gebackenes, meist längliches Klößchen aus Kartoffelbrei, auch aus zerkleinertem Fleisch, Fisch o. ä. Kroki [kro'ki:], das; -s. -s [frz. croquis. zu: croquer = skizzieren] (Fachspr.): einfach ausgeführte Skizze eines Geländes (bes. für militärische Zwecke): künstlerische Skizze, künstlerischer Entwurf: krokieren [kroki.ranl <sw. V.; hat) (Fachspr.): ein Kroki zeichnen: skizzieren, entwerfen. Kroko ['kro:ko]t das: -[s], -s: Kurzf. von TKrokodilledcr: Krokodil [kroko'di:l]. das; -s, -e [lat. crocodilus < griech. kroködeilos]: (in verschiedenen Arten vorkommendes) in tropischen u. subtropischen Gewässern lebendes, großes, räuberisches Reptil mit einer aus meist höckerigen Schuppen od. Platten aus Hörn bestehenden Panzerung, langgestrecktem Kopfu. großem Maul mit vielen scharfen, unregelmäßigen Zähnen u. eitiem langen, kräftigen, seitlich abgeplatteten Schwanz: <Zus.:> Krokodilleder, das: aus der Haut von Krokodilen gefertigtes Leder, das bes. zur Herstellung von Handtaschen, Schuhen, Gürteln o. ä. verwenilet wird: krokodilledern <Adj.; o. Steig.; nur attr.): ein -es Köfferchen; Krokodilsträne, die (meist PI.) [nach der Legende, daß Krokodile, um ihre Opfer anzulocken, wie Kinder weinen u. viel), im Hinblick auf die Beobachtung, daß Krokodile tränenähnliche Sekrete absondern] (ugs.): Rührung, Mitgefühl heuchelnde Träne: vorgespieltes, geheucheltes Weinen, Jammern, bes. mit der Absicht, Mitgefüfd, Mitleid vorzutäuschen (xl. bei andern zu erwecken: deine -n kannst du dir sparen; Krokodilwächter, der: in Afrika heimischer, graubrauner Vogel mit schwarzem Kopf u. weißen, über den Augen zum Rücken hin verlaufenden Streifen, der sich meist in der Nähe von Krokodilen aufhält. Krokus [kro:küs], der; -. - u. -se [lat. crocus < griech. krökos = Safran; schon ahd. cruogo = Safran]: (zu den Schwertliliengewächsen gehörende) anj feuchten Wiesen wachsende, auch als Gartenblume beliebte, im Vorfrühling blühende Blume mit trichterförmigen violetten, gelben od. weißlichen Blüten, die ohne Stengel aus der Erde wachsen. kroll [kroll <Adj.; nicht adv.) [mhd. (md.) krol] (landsch.): kraus, geliKkt, Iwkig: -e Haare; Krolle ['krotel. die; -. -n (landsch.): Locke: er hat den Kopf voll -n. 1588
Kropf kranlech [ knmlek, auch: kro:m.... auch: ...le<;]. der; -s. < u. -s [engl., frz. cromlech. zu walisisch crom = Krümmung. Kreis u. Ilech = flacher Stein]: als Anlage von Kren- od. halbkreisförmig aufgestellten Steinen erhaltene Jungsteinzeit liehe Kultstätte. kioo- [kro:n-] (vgl. auch: krönen-, Kronen-): -anwalt, der *jur.): (in England) oberster Staatsanwalt; -bein, das [zu • Krone (6 c)] (Zool.): Knochen des zweiten Gliedes der Zehe •Sr/ Huftieren; -blatt, das (Bot.): meist kräftig gefärbtes, mr Krone (5) gehörendes Blütenblatt; -domäne, die: vgl. ^gut; ^erbe, der: svw. tThronerbe; -gelenk. das (Zool.): mjw Kronbein u. dem ersten Glied der Zehe gebildetes Gelenk b*( Huftieren; -glas, das [LÜ von engl, crown glass; früher wurde bei der Herstellung das noch flüssige Glas über eine Kugel geblasen u. erhielt die Form einer Krone (1 a)): ipnielles Glas für Linsen u. andere optische Geräte; -gut. das: einem Landesherrn. Herrscher gehörende, zur freien Verfügung stehende Ländereien; -juwel, das. auch: der meist Pl.>: Juwel, wertvolles Schmuckstück im Besitz eines Herrscherhauses; die -en der Königin; Ü ist das Pergamon- Museum wieder ein K. (eine besondere Kostbarkeit) der Museumsinsel (FAZ 29. 4. 61, 57); -kolonie. die [nach engl, royal od. crown colony]: durch einen Gouverneur verwaltete auswärtige Besitzung Großbritanniens; die K. Hongkong; -korken, der: svw. ?Kronenkorken; ^feuchter, der: von der Decke frei herabhängender, großer, oft reich *rrzierter Leuchter mit mehreren Armen od. einem Reifen, auf dem die einzelnen Lampen angebracht sitid: ein K. aus Kristall; * Jmdm. geht ein K. auf (ugs. scherzh.. t Licht): plötzlich ging ihm ein K. auf. und er begann zu begreifen, daß ... (Kirst, 08/15, 386); -Prätendent, der. svw. tThron- pratendent; -prinz, der: Sohn. Enkel eities regierenden Kaisers od. Königs als Thronfolger: der K. eines Königreichs; ü Verteidigungsminister Lin Piao. der als Kr (Nachfolger) Maos gilt (MM 19. 11. 66); -Prinzessin, die: 1. Gemahlin. Ehefrau eines Kronprinzen. 2. w. Form zu t^prinz; ^rat, der: Ministerrat unter dem Vorsitz eines Monarchen; -schätz,der: vgl. -juwel; -wicke, die [wegen der kronenartig gestellten Blüten]: (zu den Schmetterlingsblütlern gehörende) in vielen Arten als Strauch od. Staude an sonnigen Plätzen wachsende Pflanze mit meist in Dolden wachsenden, hangenden Blüten in verschiedenen Farben, die auch als Zierpflanze gezogen wird; -zeuge, der [nach engl. King's evidence] (jur.): (in englischen u. amerikanischen Strafverfahren) jmd.. der (gegen Zusicherung der Befreiung von der zu erwartenden Strafe) als /Haupt!zeuge der Anklage in einem Prozeß um eine Straftat auftritt, an der er selbst beteiligt war; als K. benannt werden, auftreten; Ü Nach der Musik ist nämlich die Poesie ... der erwählte K. spartanischer Kultur (Hagelstange. Spielball 212). kronchen [kr0:n<pn], das; -s. -: tKrone (la, 2a); Krone (kro:na|. die; -, -n [mhd. kröne, ahd. Corona < lat. Corona = Kranz. Krone < griech. koröne = Ring, gekrümmtes Ende des Bogens. zu: korönös = gekrümmt; 11: dän.. norw. kröne; isl.. schwed. krona; tschech. koruna]: l.a) .Vkl. TKrönchen) (als Zeichen der Macht u. Würde eines Herrschers auf dem Kopf getragener) breiter, oft mit Edelsteinen reich verzierter goldener Reif mit Zacken, sich kreuzenden Bügeln o. ä.: eine schwere, goldene, mit Edelsteinen besetzte, achtzackige K.; die K. der deutschen Kaiser; sich die K. aufsetzen, aufs Haupt setzen: der Kaiser legte dieK.nieder (dankteab), ertrugdieK. (regierte.herrschte) zehn Jahre lang; Ü ihr Haar ist eine geflochtene K. (Faller, Frauen 39); * einer Sache die K. aufsetzen (alles an Unverschämtheit. Gemeinheit o. ä. überbieten, das Maß an Frechheit o.a. vollmachen); mit dieser Bemerkung hat er allem die K. aufgesetzt; das setzt seiner Frechheit noch die K. auf; [in den folgenden Wendungen steht .Xrone" scherzh. für ..Kopf:] jmdm. in die K. fahren (ugs.; jmdn. ärgern, verstimmen): was ist dir denn in die K. gefahren?; imdm. in die K. steiaen (ugs.; jmdn. eingebildet, hochmütig machen)', einen in der K. haben (ugs.; betrunken sein): b) durch einen Kaiser. König repräsentiertes Herrscherhaus; die englische K.; Die oktroyierte Verfassung Tür Preußen vom 31. Januar 1850 hält deutlich dm Vorrang der K. gegenüber der Volksvertretung fest < Fraenkel. Staat 201). 2. a) < Vkl. t K rönchen > Spitze, oberer Teil von etw.; bei etw. oben aufgesetzter [in der Form an eine Krone erinnernder/ Teil; die Wellen hatten alle eine weiße K. aus Schaum; Die staubigen -en des Löwenzahns flogen auf (Remarque. Triomphe 197); Er stand in der engen K. des Turmes (H. Mann, Stadt 440); b) kurz für t Baumkrone: alte und wohlgeformte Bäume mit tief herabreichenden -n (Th. Mann. Herr 17). 3. <o. PI.) das höchste denkbare Maß von etw.; das Höchste. Äußerste; etw.. was den Höhepunkt, die Vollendung einer Sache darstellt; die K. des Glücks, des Lebens; der Mensch ist, hält sich für die K. der Schöpfung; Als K. des Widersinns aber will uns erscheinen, daß ... (Thieß. Reich 332). 4. (meist einfacherer) Kronleuchter; eine K. mit sechs Armen. 5, (Bot.) innere, meist kräftig gefärbte, von einem äußeren grünen Kelch umgebene Blütenblätter einer Blüte: Gesamtheit der Kronblätter. 6.a) (Jägerspr.) oberster, mindestens drei Sprossen umfassender Teil des Geweihs bei Hirschen; b) (Jägerspr.) Geweih des Rehbocks; c) (Zool.) wulstartiger Rand oberhalb des Hufes od. der Klaue. 7. (Zahnmed.) a) kurz für tZahnkrone. 8. aus Metall. Porzellan o.a. gefertigter Ersatz für eine Zahnkrone. 9, geriffeltes Rädchen, geriffelter Knopf an Armband- od. Taschenuhren zum Aufziehen des Uhrwerks od. zum Richten der Zeiger. 10, kurz für t Dammkrone. 11. Währungseinheit in Dänemark (100 Ore; Abk.: dkr). Island (100 Aurar; Abk.: ikr). Norwegen (100 Ore; Abk.: nkr). Schweden (100 Ore; Abk.: skr) u. in der Tschechoslowakei (100 Halefu; Abk.: KCs). krönen-,Kronen (vgl. auch: Krön-): -artig <Adj.; o. Steig.): wie eine Krone (1 a) gestaltet, an eine Krone erinnernd; ein -er Kopfputz; ^hirsch, der (Jägerspr.): Hirsch, dessen Geweih in einer Krone (6 a) endet; ^korken, der: flacher, metallener Verschluß mit gewelltem Rand, mit dem Flaschen maschinell verschlossen werden, indem der Rand von außen gegen den Flaschetihals gepreßt wird; ^kranich, der: (in Afrika heimischer) seh warzweißer Kranich mit einem großen kronartigen Büschel feiner, gelber Federn auf dem Kopf; Miaitter, die <PI. -n>: Schraubenmutter mit einem kleinen, mehrfach eingekerbten, kronenartigen Aufsatz, durch den sie mit Hilfe eines Stifts. Splints o. ä. in einer bestimmten Stellung festgehalten werden kann; ^Verschluß, der: svw. ? ^korken. krönen [kro:nan] <sw. V.; hat) (mhd. kroenen = (be)krän- zen; krönen; auszeichnen]: 1. durch Aufsetzen der Krone (1 a) zum Herrscher machen, in Amt u. Würde eines Königs od. Kaiserseinsetzen; der Papst krönte die deutschen Kaiser in Rom; er hat sich selbst zum Kaiser. König gekrönt; Ü der Sieger wurde mit einem Lorbeerkranz gekrönt. 2. als oberster, aufgesetzter Teil wirkungsvoll abschließen; den oberen wirkungsvollen Abschluß von etw. bilden: eine gewaltige Kuppel krönt den Dom. 3. den abschließenden Höhepunkt von etw. bilden; der eindrucksvolle Abschluß von etw. sein: diese Arbeit krönt das Lebenswerk des Künstlers; seine Bemühungen waren schließlich von Erfolg gekrönt (waren schließlich erfolgreich, wurden erfolgreich abgeschlossen); b) mit einer eindrucksvollen Leistung, mit einem großen Erfolg, der den Höhepunkt darstellt, beenden, abschließen: er krönte seine sportliche Laufbahn mit dem Olympiasieg; es gelang, die Verhandlungen mit einem Friedensvertrag zu k. Kronsbeere [kro.ns-]. die; -. -n [zu mniederd. krön = Kranich, da die Beere gern von Kranichen gefressen wird] (landsch.): svw. tPreiselbeere. Krönung, die; -. -en (mhd. kitenunge. zu tkrönen]: 1. das Krönen (1); feierlicher Akt der Einsetzung als Herrscher: die K, zum deutschen Kaiser fand im Lateran statt; die K. vollziehen, vornehmen. 2. eindrucksvoller, erfolgreicher Abschluß. Höhepunkt: der Olympiasieg ist. bildet die K. einer sportlichen Laufbahn; dieser Wahlsieg stellt die K. seiner politischen Laufbahn dar. Krönungs- (Krönung 1): ^Feierlichkeit, die <meist Pl.>: Feierlichkeit anläßlich einer Krönung (1); -insignien <P1.>: Insi- gnien. die dem Herrscher in einem symbolischen Akt bei der Krönung übergeben werden; ^ornat, der: Ornat, den der Herrscher während der Krönung trägt; ^saal, der; ^Zeremonie, die. -zeremoniell, das. Kropf [kroo/l. der; -[e)s. Kröpfe ['kroeß/a; mhd.. ahd. kröpf, urspr. = Rundung]: 1. (durch eine krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse bewirkte) nach außen meist sichtbare, oft sehr auffällige Verdickung des Halses an der Vorderseite: sein K. ist bei der Behandlung schon zurückgegangen; sie hat einen K.. läßt ihren K. operieren; ♦überflüssig/unnötig sein wie ein K. (ugs.. oft scherzh.; völlig überflüssig, ganz und gar nicht notwendig): diese Bemer- 1589
kröpf-, Kropf- kung war wirklich überflüssig wie ein K. 2. <Vkl. TKröpf- chen) bei vielen Vogelarten vorhandene Erweiterung der Speiseröhre, in der die Nahrung vorübergehend aufbewahrt, für die Verdauung aufbereitet wird: das Futter für die Brut aus dem K. würgen. krQpf-, Ki-Qpf-: ^ artig <Adj.; o. Steig.): wie ein Kropf (\) aussehend, wirketid; an einen Kropf erinnernd: eine -e Verdickung; -felchen, der: svw. tKilch; -milch, die (Bot.): bei Tauben während der Brutzeit im Kropf (2) entstehende Masse, die als Nahrung für die Jungen dient: staube, die: Taubenrasse, bei der der Kropf (2) sehr stark entwickelt u. weit flach au/Jen gewölbt ist. Kröpfchen ['kroeoJqanl. das; -s. -: tKropf (2); kröpfen ['kreßfnKsw. V.: hat) [mhd. krüpfen = den Kropf füllenp. 1. (Jägerspr.) (von Raubvögeln) Nahrung in den Kropf {2) aufnehmen: fressen. 2. (landsch.) durch zwangsweise Fütterung mästen: Gänse k. 3.a) (Archit.. Bauw.) (von Gesims, Gebälk o.a.) um einen Vorsprung der Mauer (z.B. einen Pf eiler, eine Säule) herumführen: b) (Handw.) (von Holzleisten o.a.) an Ecken von Möbeln o.a. durch schrägen Zuschnitt genau aneinanderfügen, auf Gehrung (a) zusammenfügen: c) (Technik) (von Stäben, Wellen, Rohren o.a.) an mindestens zwei Stellen so biegen, daß die nicht gebogenen Teile danach parallel verlaufen: Profilstäbe k.; ein gekröpfter Schraubenschlüssel; eine mehrfach gekröpfte Welle; Kröpfer [kroeo/gl. der; -s. -: svw. tKropftaube; kropfig <Adj.; nicht adv.): 1. <o. Steig.) einen Kropf (1) habend. 2. (Bot.) verkrüppelt, verwachsen, im Wuchs zurückgeblieben: Kröpfung, dte; -, -en: 1. <o. PI.) (Jägerspr.) das Kröpfen (1). 2. (Technik) Stelle, an der ein Stab, eine Welle, ein Rohr o. ä. gekröpft (3 c) ist. Kroppe ['krapo]. die; -, -n: landsch. Nebenf. von tGroppe. Kroppzeug ['krop-l. das; -s [niederd. kröptüg. zu: kröp = (Klein)viehl: 1. (landsch.. oft scherzh.) kleine Kinder, Kittderschar: Die Kinder ... dieses blonde, gesunde K.! (Schnurre. Fall 55). 2. (ugs. abwertend) Gesindel, Pack: Hier verkehrte und schlief nur das letzte an Hefe und Ausgestoßenen. K.. viele Stromer (Lynen. Kentaurenfährte 29). 3. (ugs. abwertend) unnützes Zeug: wertlose, minderwertige Dinge: nutzloser Kram: Abfall: wirf doch das ganze K. endlich in den Müll! Kröse Ckraza],die; -, -n [1: zu t Krause; 2: wohl zu mniederd. krüs (tkraus) = ornamentiert): 1. (früher) zu bestimmten Trachten, Amtsroben o.a. gehörende große, steife Halskrause. 2. (Böttcherei) svw. t Gargel; <Zus. zu 2:> Krfee- eben, das (Böttcherei): Werkzeug, mit dem die Krösen (2) eingeschnitten, gezogen werden: krfeebi [...zjn] <sw. V.; hat): 1. (Böttcherei) Krösen (2) mit dem Kröseeisen einschneiden, ziehen. 2. (Glaserei) mit Hilfe eines Glasschneiders, einer Kröselzange Glas schneiden, ab-, wegbrechen: <Zus. zu 2:> Krfeelzanae, die (Glaserei). Zange, mit deren Hilfe Glas [das bereits geschnitten ist] ab-, weggebrochen wird. kroß [kresl <Adj.: krosser. krasseste; nicht adv.) [niederd.. eigtl. = brüchig, spröde, lautm.] (landsch.): knusprig: -e Brötchen; das Brot ist ganz k.; die Kartoffeln k. mit Speck braten. Krösus [kre:zusl, der; - u. -ses. -se [nach lat. Croesus. griech. KroTsos. dem letzten, unermeßlich reichen König von Lydien im 6. Jh. v.Chr.) (oft scherzh.): jmd., der über große Reichtümer verfügt, der im Verhältnis zu andern sehr reich ist: sich als K. fühlen, aufspielen; er ist ein [wahrerl K.; wir sind alle keine -se. Krotalin [krota'lhn], das; -s [nach der nlat. zool. Bez. crotu- lus (< lat. crotulum = Klapper) für die Klapperschlange): Gift bestimmter Klapperschlangen, das in der Medizin Anwendung findet. Kröte fkroito], die; -. -n [mhd. kröte. krot(te). ahd. krota; 3: viell. zu niederd. Groschen (PI.) = Groschen od. nach einer alten Bez. für eine bestimmte Münze]: 1. (zu den Froschlurchen gehörendes) dem Frosch ähnliches, plumpes, kurzbeiniges Tier mit warziger, viele Drüsen aufweisender, Giftstoffe absondernder Haut, das vorwiegend am u. im Wasser lebt u. sich vor allem von Schnecken u. Insekten ernährt: eine häßliche, widerwärtige, giftige K.; *etne K. schlucken (landsch.; etw. Unangenehmes f stillschweigend] hinnehmen: sich mit einer lästigen Sache [ohne Sträuben] abfinden): Über die Kunst, in der Ehe -n zu schlucken (Bergsträßer Anzeiger 25. 11. 69. Frauenseite). 2.a) (ugs. scherzh.) kleines Kind, bes. Mädchen: so eine kleine, freche K.!; wo sind denn eure -n?; b) (ugs. abwertend) dumme. bequeme, widerwärtige, bösanige Person: das würde ich mir von dieser [unverschämten] K. nicht sagen lassen; trotzdem reizt er mich, weil diese faule K.... ihrer Wirkung so unverschämt sicher ist (Remarque, Triomphe 8); (auch als Schimpfwort:) du blöde, dumme, widerliche K.! 3. <P1.) (salopp) a) Geld: eine Menge -n verdienen; b) Mark: sich ein paar -n hinzuverdienen; die letzten -n für etwas ausgeben; daß er dem Jungen Strammin mit fünfhundert -n aus der Klemme geholfen hatte (Fallada. Herr 72). krtften-, Kröten- (Kröte 1): -artig <Adj.; o. Steig.): wie eine Kröte gestaltet, aussehend: an eine Kröte erinnernd: ^frosch.der: (zu den Froschlurchen gehörendes) krötenartig plumpes Tier mit kurzen Beinen u. glatter Haut: -maul, das: bei Pferden, bes. bei Schimmeln, helles od. weißes Maul mit dunklen Flecken: -fest, der: vgl. Froschtest. krötig [kre.ti«;] <Adj.) (nordd. veraltend): frech, unverschämt: sei nicht so k.! Kroton [kro.ton], der; -s, -e [griech. krötön]: (zu den Wolfs- miIchgewächsen gehörende} in vielen Arten als Kraut, Strauch od. Baum bes. in den Tropen wachsende Pflanze: <Zus.:> Krotonöl, das <o. PI.): aus den Sa/nen einer Art des Krotons gewonnenes, braungelbes Öl, das (bes. in der Tiermedizin) als starkes Abführmittel dient. Krazetin pcrot$e'ti:n]. das; -s [zu tKrozin]: aus dem Krozin gewonnener ziegelroter Farbstoff: Krozin [kro tsi:n], das; -s [zu lat. crocus, tKrokus]: der in Teilen der Sojranblüte enüxaltene gelbe Farbstoff. Knicke [kruka], die; -. -n (meist PI.) [zu tKrücke] (Jägerspr.): Hörn der Gemse: Krücke [krYka], die; -. -n [mhd. krücke. ahd. krucka): 1. Stock (für Gehbehituierte) mit gebogenen Querhölzern zum Stützen in den Achselhöhlen od. an den Unterarmen: seit seinem Unfall muß er an/(auch:) auf -n gehen: Wie ich zum erstenmal aufstand auf meinen -n (Seghers, Transit 152); er kann sich nur noch mit -n fortbewegen. 2. Griff an einem Stock, Schirm o.a.: die silberne K. eines Spazierstocks; Klaus Heinrich in langen Stiefeln, die K. der Reitpeitsche zwischen die Knöpfe seines grauen Mantels gehängt (Th. Mann. Hoheit 210). 3. (ugs. abwertend) a) unfähiger, nicht besonders tüchtiger Mensch: Versager: so eine K.!; der Schiedsrichter war eine richtige, unheimliche K.; b) etw., was nur [noch! schlecht funktioniert: alter, minderwertiger Gegenstand: er selbst hatte noch einen Pkw. eine ..alte K.*4. aber immerhin (Plievier. Stalingrad 249); mit der K. [von Radiol bekommt er nur noch zwei Sender; <Zus.:> Knjckenkreuz. Ki^pcken- kreuz. das (bes. Heraldik): Kreuz mit Querbalken an den vier Enden: Krückstock, der: beim Gehen als Stütze dienender Stock mit handlichem Griff. krud [kru:t]. knide ['kru:cbl <Adj.; krüder, krüdeste) [lat. crüdusl: 1. (nicht adv.) (veraltet) a) roh, ungekocht: ein -es Stück Fleisch; b) unverdaulich. 2. (bildungsspr.) grob, derb, plump: ohne Feinheit: ein -es Benehmen; -e Sitten; Skandale und betont -er Wortschatz (MM 23. 4. 68, 20); sich krud[e] ausdrücken, benehmen; <Abl.:) Kruditit Peru- di't£:tl, die; -. -en [lat. erüditäs = Unverdaulichkeitl (bildungsspr.): a) <o. PI.) das Grob-, Derb-, Plumpsein: Rohheit: die K. seines Benehmens. Handelns, seiner Ausdrucksweise; b) grober, derber Ausdruck: rohe, rücksichtslose Handlung: Grobheit: die Härten und -en des unbedachten Lebens (Th. Mann. Zauberberg 280). Krug [kru.k]. der. -[e]s. Krüge [kry:ga; 1: mhd. kruoc, ahd. kruog; 2: mnd. kroch, krüch; im heutigen Sprachgefühl als identisch mit Krug (1) empfunden!: l.<Vkl. tKrügelchen. Krüglein) zylindrisches od. bauchig geformtes Gefäß aus Steingut, Glas, Porzellan o. ä. mit einem od. auch zwei Henkeln, das der Aufnahme, der (nur vorübergehenden) Aufbewahrung, dem Ausschenken einer Flüssigkeit dient: ein irdener, gläserner K.; ein K. aus Ton; ein K. [mit] Milch. Bier, Wasser, ein K. voll Wein; die Blumen in einen K. mit Wasser stellen; Spr der K. geht so lange zum Brunnen, bis er bricht (jedes fortgesetzt begangene Unrecht, jede fragwürdige, unrechtmäßig fortgesetzte Handlungsweise nimmt einmal ein böses Ende, wird eines Tages doch bestraft: jede Geduld, Langmut erschöpft sich einmal, wenn sie zu sehr in Anspruch genommen, ausgenutzt wird). 2. (landsch.. bes. nordd.) Wirtshaus, Schenke: im -e von Dorf Schalenberg habe ich gesessen und habe mir tüchtig die Nase begossen (Fallada, Herr 220); Krügelchen [kry.gl^n]. das; -s. -: tKrug (1); Kriiaer ['kry:gB|. der. -s. - [zu tKrug (2)] (nordd. veraltend): Wirt, Gastwirt. 1590
Krümper Kitaer-Klappe, die: -. -n [nach dem Namen des Konstrukteurs] (Flugw.): an der Unterseite der Tragflächen von Flugzeugen anliegender klappenähnlicher Teil, der zur Erhöhung des Auftriebs nach vorn geklappt wird; Flap. Kriigfein ['kry:klajrt]. das; -s. -: TKrug (1). Kruke [kru:kd]. die; -. -n [mnd. krüke. wohl verw. mit Krug (1)1 (bes. nordd.): 1. größerer Krug, größeres krug-. flaschenähnliches Gefäß aus Ton. Steingut o.a.: eine K. mit Salbe; eine K. Schnaps; In solche -n legt man Eier ein (Kempowski. Uns 121). 2. (bes. nordd.. berlin. salopp) drollige, liebenswert-schrullige, sonderbare, kauzige Person: eine komische, ulkige, putzige K.; Heimine ... nannte sich eine ungeschickte K. (Bredel. Väter 352). Krolle ['krula], die; -. -n [zu Tkroll] (früher): (in den Niederlanden) mit Spitzen besetzte Halskrause; Kröse; Krüllschnitt [ krvl-1, der; -[eis. -e <PI. selten) [zu niederd. Krull = Locke(nkopf). mniederd. kruel. zu: krullen = kräuseln]: mittelfein bis grob geschnittener Pfeifentabak; Krtylltabak, der. -s. -e <PL selten): svw. TKrüllschnitt. Krümchen [kry:m<j3nl, das; -s -: tKrume (1); Krume ['kru:ma].die; -.-n [mhd. (md.) krume. mnd. krume. krome = (innerer) weicher Teil; Bröckchen]: l.<Vkl. tKrümchen, Krümelchen) kleines [abgebröckeltes] Stück. Bröckchen xo9i etw. Eßbarem, bes. von Backwerk wie Brot. Kuchen o.a.: nach dem Essen lagen viele -n auf dem Tisch, auf dem Boden: er hat den großen Kuchen bis auf die letzte K. (ganz u. gar) aufgegessen; bei einer K. (ein wenig, einem kleinen Stück) Brot und einer dünnen Pferdesuppe iPlievier. Stalingrad 241); ich ... verhandelte sie gegen ein paar-n (ein wenig, eine geringe Menge) Tabak (Fallada. Trinker 184). 2. <PI. selten) weiches Inneres von Brot, auch Brötchen o.a.: er ißt am liebsten die K.. die Kruste schneidet er ab. 3. kurz für t Ackerkrume: die K. wird aufgebrochen beim Pflügen, der Same fällt tief und weich (Hacks. Stücke 32); Krümel [kry:mj|. der; -s. - [Vkl. von tKrümel: 1. <Vkl. tKrümelchen) sehr kleines, winziges abgebröckeltes Stück. Bröckchen von etw. Eßbarem, bes. von Backwerk: laß nicht so viele K. auf den Boden lallen!; ich wisch die K. mit dem Handrücken von den Lippen (Imog. Wurliblume 108); In euren Waggons ... haben wir wieder keine Briketts gefunden, nur K. und Grus (Hacks, Stücke 304); wir haben keinen K. (ugs.; überhaupt kein) Brot, Salz mehr im Haus. 2, (fam., meist scherzh.) kleines Kind: sieh mal. was der K. schon alles kann! Krümel-: ^besen, der: kleiner Besen mit oft verziertem Griff, mitdem Krümelauf dem Eßtisch zusammengekehrt werden; ^kacker, der (derb): unangenehm kleinlicher, pedantischer Mensch; -kuchen, der: 1. (meist abwertend) trockener, leicht krümelnder Kuchen. 2. (landsch.) svw. tStreuselkuchen; -struktur, die (Landw.): Struktur des Bodens, der Erde, bei der die einzelnen Teilchen (Krümel) eine gewisse Beständigkeit aufweisen. Kiümekhen [kry:mkpnl, das; -s. -: tKrume (1). Krümel (1): krümelig, krümlig ['kry:m(d)li<;] <Adj.; nicht adv.): 1. leicht in Krümel zerfallend; aus Krümeln bestehend: eine -e Masse; -e Erde; der Kuchen, das Brot war ganz k. 2. mit Krümeln bedeckt; voller Krümel: um den Teller herum war das Tischtuch ganz k.; krümeln [kry:mln] <sw. V.; hat): 1. leicht in Krümel zerfallen; krümelig (1) sein: das Brot krümelt sehr; kalkiger Möwenmist krümelte und tanzte bei jedem Schlag mit (Grass. Katz 175). 2. / viele] Krümel machen, entstehen lassen: iß den Kuchen vorsichtig, und krümele nicht so sehr!; krümlig: t krümelig. krumm [krum] <Adj.; -er. -ste. landsch.: krümmer [krvmp]. krümmste ['krvmstdl: nicht adv.) [mhd. krump. ahd. chrump]: 1. in seinem Wuchs, seiner Form nicht gerade, sondern eine od. mehrere bogenförmige Abweichungen aufweisend: eine -e Linie. Nase; ein -er Schnabel. Nagel: -e Beine; mit -en Knien den Berg hinuntergehen; das ( = ein Tal) ein -es (unregelmäßiges) Dreieck bildete (Musil. Mann 287): er. sein Rücken ist mit den Jahren ganz k. geworden; ein k. gewachsener Baum; k. dasitzen, gehen; einen Draht k. biegen; er konnte das Knie nicht k. machen; jmdn. k. und lahm schlagen (zusammenschlagen, heftig schlagen); R der ist auch k., wenn er sich bückt (berlin.; er gibt nicht gern, ist geizig): *sich k. und 9chief lachen (ugs.; über etw. sehr Komisches. Lustiges überaus heftig lachen /müssen/). 2. <nur attr.) (ugs.) unrechtmäßig, unter Anwendung utierlauhter Mittel: -e Sachen. Geschäfte: -e Wege gehen; etw. auf die -e Tour versuchen. knpnm-.Krymm-: -beinig <Adj.; nicht adv.): durch krumme Beine gekennzeichnet; mit krummen Beinen: ein -er Dackel; Miarm, der: svw. tlleum; -gehen <unr. V.; ist) (ugs.): mit einem Mißerfolg enden; ^holz, das: 1. <o. PI.) svw. t Knieholz. 2. im Schiffbau, für Schlittenkufen. Kummethölzer verwendetes, natürlich gekrümmtes Stück Holz, zu 1: -holzkiefer, die: niedrige Bergkiefer mit kugeligen Zapfen, die auch als Zierpflanze kultiviert wird; -hörn, das: 1. a) bes. im 16.117. Jh. verwendetes Holzblasinstrument in Form einer zylindrischen, am Ende kegelförmig gebohrten Röhre mit doppeltem Rohrblatt: b) zart klingendes Zungenregister der Orgel mit zylindrischem Aufsatz. 2. ausgestorbener, aus dem Silur bekannter, meerbewohnender Kopffüßer mit kegelförmigem, gekrümmtem Gehäuse; -lachen, sich <sw. V.; hat) (ugs. emotional): über etw. Komisches. Lustiges überaus heftig lachen Imüssen]: Der Bursche lacht sich halb krumm (Becker. Irreführung 24); -legen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich bei seinen Ausgaben für den Lebensunterhalt sehr einschränken, um einen Teil seines Einkommens für einen bestimmten anderen Zweck zu erübrigen: sich ein Pferd zu halten, sich dafür krummzulegen (Böll. Adam 22); -liegen <st. V.; hat) (ugs.): sehr eingeschränkt leben [müssen]; -lintg [-li:ni(jl <Adj.>: in krummer (1) Linie verlaufend: eine -e Straße: -messer (ungetrennt: Krummesser), das: Messer mit gekrümmter Klinge; -nase, die (abwertend): Mensch mit krummer, gebogener Nase, dazu: -nasig <Adj.; nicht adv.): durch eine krumme, gebogene Nase gekennzeichnet; mit krummer, gebogener Nase; -nehmen <st. V.; hat) (ugs.): svw. tübelnehmen: er hat meine Bemerkung nicht krummgenommen; -säbel.der Säbel mit gekrümmter Klinge (z. B. Jatagan); -schere, die: Schere, deren Schenkel in eitler Richtung gekrümmt sind; -schließen <st. V.; hat): im Gefängnis in Fesseln legen: er hat halb wahnsinnig, krummgeschlossen im Bunker vielleicht irgendeine winzige Sache zugegeben (Fr. Wolf. Zwei 147); -schwert, das: vgl. -säbel: -stab, der: svw. t Bischofsstab. Krumme [krumal. der; -n, -n <Dekl. TAbgeordnete) (Jä- gerspr. scherzh.): Feldliase; Krümme [krYirol. die; -. -n (veraltet): / Wegjbiegung; krümmen ['krymanl <sw. V.; hat) [mhd. krümben. ahd. chrumbenl: 1. krumm machen: ein Bein, einen Finger k.: die Jahre hatten seinen/ ihm den Rücken gekrümmt (allmählich krumm werden lassen); Ein ... Lächeln krümmte die Lippen des ... Konsulatskanzlers (Seghers. Transit 217); Wind krümmt seine (= des Balles) Bahn (lenkt ihn ab; Frisch. Gantenbein 379); in gekrümmter Haltung, gekrümmt (krumm) sitzen. 2. <k. -I- sich)a) eine krumme Haltung annehmen; sich winden: sich in Krämpfen, vor Schmerzen. Wut. Lachen k.; sich wie ein Wunm k.; Die Blätter krümmten sich in den Flammen (Geissler. Nacht 191); b) krummlinig, in Form eines Bogens verlaufen: die Straße krümmt sich [wie eine Schlange] zwischen den Häusern; Waldbuckel, die sich gegen den Himmel krümmten (Musil. Mann 1192); (Geom.:) eine gekrümmte Linie. Fläche; krümmer: t krumm; Krümmer, der; -s. -: 1. gebogenes Rohrstück in einer Rohrleitung. 2. svw. tGrubber; krümmste: tkrumm; Krümmung, die; -. -en: 1. (selten) das Krümmen (1): Da sein (= des Ostereis) Durchmesser ganz andere -en des Halses verlangte als ein Gänseei (Lorenz. Verhalten I, 369). 2.a) bogenförmige Abweichung von einer geraden Richtung, einem geraden Verlauf: die K. der Wirbelsäule, eines Weges; ihre Nase zeigte eine leichte K.; b) (Geom.) Abweichung einer Kurve od. Fläche von einer Geraden bzw. Ebene. Krümmungs- (Krümmung 2 b): -kreis, der: Kreis, der eine ebene Kurve in einem bestimmten Punkt berührt u. dessen Krümmung an dieser Stelle gleich der der Kurve selbst ist; Mittelpunkt, der: Mittelpunkt des Krümmungskreises; ^ra- dius, der: Radius des Krümmungskreises. Krumpel [krump)]. (seltener:) Krümpel ['kramp)], die; -. -n [verw. mit tKrampe, Krampf! (landsch.): Knitterfalte; <Abl.:> krumpelig, krumplig ['krompteMu;]. (seltener:) krumpelig [krYmpalicl <Adj.; nicht adv.) (landsch.): zerknittert, faltig: Als dem Kleberand warm wurde, warf er sich krumpelig auf (Johnson. Mutmaßungen 21); krumpeln ['krumpln], (seltener.) krumpeln [kirmplnl <sw. V.; hat) [verw. mit f krimpenl (landsch.): knittern: das Manchesterzeug krumpelt um seine Beine (Johnson. Mutmaßungen 8); Kriimperl'krYmpPl. der; -s.-[wohl eigtl. = Krüppel, zu mhd. krump. tkrumm; viell. urspr. scherzh. Bez. für ausgediente Soldaten im preuß. Heerl (hist.): 1808-12 nach 1591
Krümperpferd dem Krümpersystem kurzfristig ausgebildeter preußischer Wehrpflichtiger; <Zus.:)Kiymperpfeni.das (Milit. früher): zu Wirtschaftszwecken verwendetes Pferd der Reserve; Krijmpersystem, das <o. Pl.> (hist.): im preußischen Heer 1808-12 praktiziertes System, Rekruten kurzfristig auszubilden u. unter Umgehung des Pariser Vertrags dem kleinen stehenden Heer eine starke Reserve zu schaffen. knjmpf-, Krympf- (krumpfen): -arm <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.) (Textilind.): kaum einlaufend: -e Gewebe; -echt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Textilind.): nicht einlaufend: Diolen ist k.; ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Textilind.): svw. t^echt; -maß, das <o. PI.) (Landw. früher): beim Einlagern von Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchten o.a. durch Gärung, Schädlingsfraß, Austrocktien o. ä. entstehender Gewichtsverlust; ^wert. der (Textilind.): in Prozent ausgedrücktes Maß des geringen Einlaufens von Geweben. krumpfen [kromßjh] <sw. V.; hat) [eigtl. = einlaufen (von Stoffen), verw. mit t krimpen] (Textilind.): ein Gewebe so präparieren, daß es beim Naßwerden nicht einläuft. krumplig: t krumpelig. krunkeltg. kiunklig ['krunk(3)li<j] <Adj.; nicht adv.) [zu mniederd. krunkelen = zerknittern] (landsch.): zerknittert, faltig: Erst sind sie ( = die chinesischen Wunderblumen) ganz klein und krunkelig (Keun. Mädchen 16). Krupp [krup]. der; -s [engl, croup = heiseres Sprechen od. Schreien] (Med.): mit heiserem, tonlosem Husten u. Einengung des Kehlkopfes einixergehende, entzündliche Schwellung der Kehlkopf Schleimhaut. Kruppade fltru'pa.da]. (auch:) Croupade [kru...]. die; -. -n [frz. croupade. zu: Croupe, tKruppe] (Reiten): Sprung des Pferdes in die Hohe mit eingezogenen Hinterbeinen als eine Figur der Hohen Schule; Kruppe [krupo]. die; -. -n [frz. Croupe; verw. mit tKropf): Kreuz (9) des Pferdes: die K. abklopfen;aufderK. sitzen; Ü Grischa wußte von Luchsen gar nichts. Daß das kein Hund sei mit seiner buckligen K.. sah er sofort (A. Zweig. Grischa 45). Krüppel ['knrpj]. der; -s. - [mhd. (md.) krüp(p)el. mniederd. krop(p)el. kröpel. eigtl. = der Gekrümmte] (emotional): a) in seiner Bewegungsfähigkeit auf die Dauer behinderter Mensch mit Mißbildungen od. fehlenden Gliedmaßen; er ist nur noch ein K.; jmdn. zum Krüppel schlagen, schießen; der Unfall machte ihn zeitlebens zum K.; Ü daß ich einmal als geistiger K. diese Stätte verlasse (Ossowski, Bewährung 27); b) (Schimpfwort) du elender K.!; krgppetoaft <Adj.; -er. -este): durch Behinderungen im Wachstum Mißbildungen aufweisend: ein -er Wuchs; <Abl.:> Krtyppeliaftigkeit, die; -: krüppelhafte Art; Krüppelholz, das; -es: Holz von krüppelig gewachsenen Bäumen; kriipp[e]lis ['knrpta)!«;] <Adj.; nicht adv.): durch behindertes Wachstum mißgestaltet; verkrüppelt: zwei Mann, krüppelig und zerlumpt (Tucholsky. Werke II. 98); Die Finken hämmerten in den krüppligen Stadtlindenbäumen (Strittmatter. Wundertäter 98). kruppös [kru'poisl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. crou- peux. zu: croup = Krupp] (Med.): den Krupp betreffend, auf Krupp beruhend. krural [kru'ra:l] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. crürälis, zu: erüs (Gen.: erüris) = Unterschenkel] (Med.): zum / Unter] Schenkel gehörend, ihn betreffend: -c Neuralgien. krilsch [kry:J] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [mit Umstellung des r aus kürsch. zu: küren = (aushvählen] (nordd): wählerisch im Essen: bist du k.?; Ü wenn es sich um Zahlen handelt, wind er (= der Verleger) k. wie eine Klavierlehrerin im Biedermeier. (Börsenblatt 20, 1971. 585). Kruse ftaar |'kru:zj-]. das; -[e]s [zu tkräuseln] (Schweiz.): Kraushaar: ich greife nach seinem K. (Frisch. Homo 249); 'kniselig ['kru:z3li<;] <Adj.; nicht adv.) (Schweiz.): (vom Haar) kraus, gekräuselt: sein Haar. ... wie Roßhaar fühlt es sich an. aber k. und kurz (Frisch, Homo 249). Gruselig [-) <Adj.; nicht adv.) [niederd.; auch: krüsel ig] (landsch.): würzig: ein Korb mit Schwarzbrot, k. und duftend (Bieter, Bonifaz 125). krüseln['kry:z)n]<sw. V.; hat) [zu niederd. krüsel = Kreisel] (nordd.): kreiseln, sich drehen: dann fing er ( = der Wind) an zu k., das Segel flappte (Fallada. Herr 67); <Zus.:> Krtfselwind, der (nordd.): kreiselnder, sich drehender Wind. Kruska® [kruska]. die; - [schwed. kruska]: aus verschiedenen Getreidesorten bestehende Grütze (Diätmittel). kruspeln [krospfn] <sw. V.; hat) [südd. Nebenf. von tkris- peln; lautm.] (österr.): knistern; knusprig zerbröseln: Der frische Toast kruspelte ihnen zwischen den Zähnen (Fussenegger. Haus 324); <Zus.:)Ktvspebpitz,der (österr.): Fleisch vom Rind unter dem Kamm; Kavalierspitz. Krustade [krus'ta.dd]. die; -. -n (meist PI.) [frz. croustade. zu:croüte < lat.crüsta.tKruste] (Kochk.): zylinderförmige (xi. viereckige Teigpastete, die scharf gebacken u. gefüllt i u. dann nochmals überbacken/ wird; Krustazee [krosta- 't?e:a]. die; -. -n <meist PI.) [zu lat. erüsta. tKruste] (Zool.): Krebstier, Krustentier; Kruste [krusta]. die; -. -n [mhd. kruste. ahd. krusta < lat. erüsta = Rinde. Schale]: a) hart gewordene Außenschicht, Oberfläche: die K. (Rinde) des Brotes, der Erde; der Braten hat eine gleichmäßige K.; Ü alles Harte und die vermännlichende K. ihrer Seele (A. Zweig. Grischa 69); b) harter Überzug aus einer bestimmten Schicht: eine K. aus/von Blut und Dreck; Weinbrandbohnen mit K. (harter Zuckerschicht); Nachts tastete ich mit prüfenden Fingern nach der rauhen K. der Farbe (Kaiser. Villa 76); Krustel [krustj]. die; -, -n (meist PI.) (landsch.): svw. tKrokette; Krystenechse. die: -. -n [nach den teilweise verknorpelten Schuppen]: in Nordamerika vorkommende, giftige Echse; Knjstentier, das; -[e]s. -e: svw. tKrebstier; krustig ['krustig] <Adj.; nicht adv.): mit einer Kruste (b) bedeckt: Glieder k. von Blut. Krux: tCrux; Kruzifere [krutßi'fe:ra]. die; -. -n <meist PI.) [zu lat. crux (Gen.: crucis) = Kreuz u. ferne = tragen] (Bot.): svw. t Kreuzblütler; Kruzifix [kru.tßifiks. auch: kru- tßifiks]. das; -es. -e [mlat. crueifixum (Signum) = ans Kreuz gehefteUes Zeichen), zu lat. crucifigere = kreuzigen]: Nachbildung, plastische Darstellung des gekreuzigten Christus: an der Wand, über der Tür hängt ein K.; ein K. vor sich her tragen; ein K. an einer Kette um den Hals tragen; ein Altar mit einem K.; Kruzifixus [krutpi- fiksos]. der; - (Kunstwiss.): Figur des Gekreuzigten; Kruzitürken! [...hrrkn; wohl zusgez. aus Kruzifix u. Türken, viell. gepr. zur Zeit der Türkeneinfälle (16./17. Jh.) in das Gebiet des heutigen Österreich] (salopp): a) Ausruf der Verwünschung, des Zorns; b) Ausruf des Erstaunens: K.. ein Kater mit Sommersprossen! (Faller. Frauen 100). Kry-: tKryo-; Kryästhesie [kryleste'zi:], die; - [zu tKryo- u. griech. aisthesis = Wahrnehmung] (Med.): ( Überjemp- findlichkeit der Haut gegen Kälte; Kryo-, (vor Vokalen:) Kry-. [kry(o)-; zu griech. kryos] <Best, in Zus. mit der Bed.): Kälte, Frost (z. B. Kryästhesie, Kryobiologie); Kryo- biologje [kryo-]. die; -: Teilgebiet der Biologie, das sich mit der Einwirkung sehr tiefer Temperaturen auf Organismen o.a. befaßt; Kryochirurgk, die; - (Med.): Kältechirurgie; Kryonenflt [...ge.nik]. die; - [engl, cryogenic] (Physik). Wissenschaft vom Verhalten der Stoffe bei extrem niedrigen Temperaturen; Kryolith [...Ü:t. auch: ...lit]. der; -s od. -en. -ein] [t-lith. urspr.. weil das Mineral so leicht schmelze wie Eis. später nach dem eisähnlichen Aussehen]: weißes, auch rötliches bis bräunliches, sehr leicht schmelzbares Mineral, das bei der Herstellung von Aluminium, Milchglas, Emaille u.a. verwendet wird; Kryomagnet, der; -en u. -[e]s. -e. seltener: -en (Physik): mit flüssigem Wasserstoff gekühlter Elektromagnet; Kryometer, das; -s. - [t -meter] (Physik): Thermometer für tiefe Temperaturen: Kryoskatoell, das; -s. -e (Med.): in der Kältechirurgie verwendetes Skalpell; Kryoskopk« die; - [zu griech. skopein = betrachten] (Chemie): Analyseverfahren, bei dem durch Messung des Erstarrungsverhaltens von chemischen Verbindungen deren Reinheit bestimmt wird; Kryostat [...sta:t]. der; -[e]s u. -en. -e[n] [zu griech. statös = feststehend] (Physik): Thermostat für tiefe Temperaturen; Kryotherapie* die; - (Med.): Anwendung von Kälte zur Zerstörung von krankem Gewehe durch Erfrieren; Kryotron [kryotron], das; -s. -e [kryo'tro:na]. (auch:) -s [engl, cryotron] (Datenverarb.): Tieftemperatur- Schaltelement aus zwei verschiedenen Supraleitern. krypt-, Krypt-: tkrypto-. Krypto-;, Krypta [krypta]. die; -. ...ten [lat. crypta < griech. krypte = verdeckter, unterirdischer Gang; Gewölbe, zu: kryptein = verbergen, verstekken]: meist unter dem Chor einer [ romanischen I Kirche liegender, /halb/ unterirdischer gewölbter Raum, der als Aufbewahrungsort für Reliquien, als Grabstätte geistlicher u. weltlicher Würdenträger u. zu kultischen Zwecken diente; Krypte ['krypto], die; -, -n (meist PI.) [zu griech. kryptös = versteckt, verborgen] (Med.. Anat.): Einbuchtung, Ein- senkung, Zerklüftung (z.B. der Schleimhaut); kryptisch <Adj.)[spätlat.crypticus < griech. kryptikös = verborgenl (bildungsspr.): unklar in seiner Ausdrucksweise od. Darstel- 1592
Kuchen lungu. daher schwer zu deuten, dem Verstiindnis Schwierigkeiten bereitend: ein -er Redestil; Bei den ... Zitaten sind die Quellenangaben meist k. oder unvollständig (Zeit IS. 10. 71. LIT 1); sich k. ausdrücken; krypto-, Krypto-, (vor Vokalen auch:) krypt-. Krypt- [krypt(o)-; zu griech. kryp- tös] <Best. in Zus. mit der Bed.>: verhornen, versteckt, geheim (z. B. Kryptogame. kryptogen. Kryptonym); Kryp- togame (...'garmal. die: -. -n (meist PI.) lzu griech. gamos = Befruchtungl (Bot.): blütenlose Pflanze (z.B. Farn, Moos): Sporenpflanze; kryptogen, kryptogenetisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [t-genl (Med): von unbekanntem, verborgenem Ursprung hinsichtlich einer Krankheit ixt. eines Krankheitsherdes; Kryptogramm, das; -s. -e [t-gramm]: 1. in einem Text nach einem bestimmten System versteckte Buchstaben mit einer über den Text hinausgehetiden Information (z. B. Verfassername. Widmung). 2. (veraltet) Geheimtext; Kryptogr&ph.der; -en. -en [t-graph] (veraltet): Apparat zur Herstellung von Geheimschriften [für den telegrafischen Verkehr}; Kryptographie« die; -. -n [t-graphie]: 1. (Psych.) absichtslos entstandene Kritzelzeichnung eines Erwachsenen. 2. (veraltet) Geheimschrift; kryptokristalljn, kryptokristalli- nisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Geol.): erst bei mikroskopischer Untersuchung als kristallinisch erkennbar; krypto- roer L.'me:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> [zu griech. meros = (An)teill (Geol.. Genetik): mit bloßem Auge nicht erkennbar; verborgen; 'Kryptomerie [...me'ri:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. meros = (An)teil] (Genetik): Verborgenbleiben einer Erbanlage bis zum Zusammentreffen mit einem ganz bestimmten anderen Faktor; Htryptomerie [...'me:ri3], die; -. -n [nlat. cryptomeria, zu griech. meros = (An)teil; die Zapfen des Baumes sind teilweise von Deckblättern umhüllt]: in Japan u. China vorkommetuier. hoher Nadelbaum von pyramidenförmigem Wuchs; Krypton 1'knrpDn. auch: krYp'to:nl. das; -s [zu griech. kryptös = verborgen; 1897 gepr. von dem brit. Chemiker W. Ramsey (1852-1916)1: färb- u. geruchloses Edelgas, das u. a. zur Füllung von Glühlampen verwendet wird (chemischer Grundstoff); Zeichen: Kr; <Zus.:> Kryptonlampe, die: mit Krypton gefüllte Glühlampe von starker Leuchtkraft; Kryptonym l...'ny:m], das: -s. -e [zu griech. önyma = Name]: Verfassername, dessen Buchstaben in Wörtern bzw. Sätzen verborgen sind od. der nur aus den Anfangsbuchstaben od. -silben besteht; Kryptor- chismus l...Dr'(jismos]. der; -. ...men [zu t'Orchisl (Med.): krankhaftes Zurückbleiben eines od. beider Hoden in der Bauchhöhle od. im Leistenkanal; Hodenhochstand. Ksabi: PI. von tKasbafli]. KS-Grammatik [ka: l'ES-J.die; -(Sprachw.): Abk. fürt Konsti- tuentenstrukturgrammatik. Ktenoidschuppe [kteno'rt-]. die; -. -n [zu griech. ktenoeides = kammähnlich] (Zool.): bei Knochenfischen Schuppe, deren freier Hinterrand mit vielen Zähnchen besetzt ist. Kubatur [kuba'tu:?]. die; -. -en [zu tKubus] (Math.): 1. Erhebung zur dritten Potenz. 2. Berechnung des Rauminhalts dreidimensionaler Gebilde. Kubba I'koba], die; -, -s od. Kubben [arab. (al-)qubba. I Alkoven] (islam. Archit.): a) Kuppel einer Moschee od. eines Grabbaus; b) kleiner gewölbter Grabbau od. Kenotaph. Kübbung [kYbünl. die; -. -en [niederd. kübbe < mniederd. kübbe = Anbau am Bauernhaus] (Archit.): als Stall genutzter Seitenbau des niedersächsischen Bauernhauses. Kubebe [ku'be:to], die; -. -n [mhd. kübebe < mlat. cubeba < arab. kubäba. kabäba]: Frucht eines indonesischen Pfefferstrauchs. Kübel ['ky:b|l. der; -s. - [mhd. kübel. ahd. kubelen (PI.) < mlat. cupellus = kleines Trinkgefäß. Vkl. von lat. cüpa, t^ufe]: a) größeres, nach oben hin etwas weiteres Gefäß aus Holz. Metall. Ton o. ä. mit einem od. zwei Henkeln; ein K. mit Abfällen; als würden K. eisigen Wassers über sie ausgeschüttet (Kirst. 08/15.441); den K. [ausleeren; Oleander. Palmen in -n; Essen in -n transportieren; Sekt in den K. stellen; Ü K. voll/von Bosheit. Schmutz, Verleumdung über jmdn./(selten:) jmdm. ausgießen (ugs.; sehr schlecht über jmdn. reden): *es gießt [wie] mit/[wie] aus/in -n (ugs.; es regnet heftig): b) im Gefängnis an Stelle eines WC benutztes Gefäß; auf dem K. sitzen. Kübel- (Kübel I): -mann, der <PI. -en> (Schweiz, ugs.): jmd.. der im Auftrag der Müllabfuhr die Mülltonnen ausleert; -pflanze, die: im Kübel wachsende, für einen Kübel geeignete lgrößere] Pflanze; -wagen, der [1: nach der offenen, eckigen Form des Fahrzeugs]: 1. offenes Militärauto; Man ... stieg gegen Mitternacht in ausgekühlte K. ... (Bieler. Mädchenkrieg 348). 2. (Eisenb.) Güterwagen mit abnehmbaren Kübeln; ^weise <Adv.>: in großen Mengen (wie aus Sektkübeln]; Sekt gleich k. trinken. kübeln ['ky:bjn] <sw. V.; hat): 1. (ugs.) (aus Kübeln) ausgießen, ausleeren; Rabumm ... kübelte ins Feuer, was wir ihm hinaufreichten (Lentz. Muckefuck 201). 2. aui den Kübel (b) gehen; Morgens, wenn ich k. ging, blieb seine Zelle immer geschlossen (Fallada. Trinker 116). 3.a) (salopp) in großen Mengen [Alkohol] trinken; sie haben gestern abend mächtig gekübelt; b) (salopp) / sich / erbrechen. Kuben: PI. von tKubus; kubieren [ku'bi:ren] <sw. V.; hat) [zu IKubus] (Math.): in die dritte Potenz erheben; Kubik [ku'bi:k. auch: ...bik] <o. Art.) [kurz für tKubikzentimeter; der Hubraum eines Pkw wird meist in cm3 angegeben] (Jargon): svw. t Hubraum: mein Mazda hat 1263 K. Kubik- [frz. cubique < lat. cubicus < griech. kybikös tkubisch]: Mlezimeter, der. auch: das: Raummaß von je 1 dm Länge. Breite u. Höhe; Zeichen: cdm. fachspr. nur noch: dm3: ^fiiß, der <PI. ...fuß): vgl. ^dezimeter: jüngeres Holz ... kann auch in K. gemessen werden (Mantel. Wald 76); -inhalt.der: svw. t Rauminhalt; -kilometer.der: vgl. ^dezi- meter; Zeichen: cbkm. fachspr. nur noch: km3; -maß, das: svw. t Raummaß; -meter,der.auch: das: vgl. ^dezime- ter; Zeichen: cbm. fachspr. nur noch: m3; -millimeter, der. auch: das: vgl. ^dezimeter; Zeichen: cmm. fachspr. nur noch: mm3; -wurzel, die (Math.): dritte Wurzel aus einer Zahl; -zahl, die (Math.): Zafd. die als dritte Potenz einer anderen darstellbar ist; -Zentimeter, der. auch: das: vgl. ^dezimeter; Zeichen: ccm. fachspr. nur noch: cm! kubisch l'ku.bij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. cubicus < griech. kybikös, zu: k£bos, tKubusl: 1. (Fachspr., bil- dungsspr.) würfelförmig; -e Architekturformen; k. einfache Kapitelle; Kubische Keksbüchsen aus Zinnblech (Kuby. Sieg 222). 2. (Math.) in der dritten Potenz vorliegend; eine -e Gleichung (Gleichung dritten Grades); Kubismus [ku'bismos]. der; - (Kunstwiss.): Kunstrichtung des frühen 20.Jh.s. die durch Auflösung des Organischen in geometrische Formen. Betonung des Kubischen u. Simultandarstellung als Folge der zerlegenden Strukturprinzipien charakterisiert ist; Kubist (ku'bist], der; -en. -en (Kunstwiss.): Vertreter des Kubismus; <Abl.:> kubjsti9ch <Adj.) (Kunstwiss.): im Stil des Kubismus / dargestellt]; den Kubismus betreffend. Kubier [ky:blB]. der; -s. - [zu tKübel] (südwestd.): Böttcher. Kubus[ku:bos],der:-.Kuben [lat.cubus < griech. kybos]: 1. (Fachspr.) Würfel; Das Haus selbst - ein länglicher heller K. (würfelähnlicher Block; Fr. Wolf. Zwei 36). 2. (Math.) dritte Potenz einer Zalii Küche [kY9d]. die; -. -n [mhd. küchen. ahd. chuhhina < spätlat. coquina (vlat. cocina) = Küche, zu: coquere. t kochen]: 1. Raum zum Kochen. Backen. Zubereiten der Speisen; eine geräumige, kleine, enge, verräucherte, modern eingerichtete K.; die K. liegt im Erdgeschoß, im Keller, in der K. essen, hantieren; in der K. helfen; Das Rote Kreuz hatte Kaffee und Tee gekocht in einer fahrbaren K. (v. d. Grün. Glatteis 217); den ganzen Tag in der K. stehen [müssen] (ugs.; in der Küche arbeiten [müssen]): eine Zweizimmerwohnung mit K. und Bad; *was K. und Keller zu bieten haben (das Beste, was an Eß- u. Trinkbarem im Haus ist). 2. Kücheneinrichtung: eine K. mit allen technischen Neuerungen; eine K. kaufen, anschaffen. 3.a) das Kochen. Backen, die Zubereitung von Speisen als Arbeitsbereich: als er... die K. zu schlampig geführt fand (Augustin. Kopf 75); b) Art der Speise, des Zubereitens: eine gute, gut bürgerliche, feine, vorzügliche K.; die heimische, französische, chinesische, Wiener K.; eine K. für Diabetiker; es gibt warme und kalte K. bis 22 Uhr. 4. Küchenpersonal: die Küche hat heute ihren freien Tag. Küchel [ky:(f|]. das; -s. - [zu tKuchen] (südd.): Schmalzgebackenes. Krapfen; <Abl.:> kücheln [ky:(j|n] <sw. V.; hat) (südd., Schweiz.): Küchel, Schmalzgebackenes bereiten; Kuchen [ku:xn], der; -s. - [mhd. kuoche. ahd. kuocho. urspr. wohl Kinderspr. = Speise. Brei]: l.a) größeres [in einer Backform gebackenes] Gebäck aus Mehl. Fett. Zucker. Eiern u. anderen Zutaten: ein frischer, alter, trockener, Rächer K.; ein K. mit Schokoladenüberzug, mit Rosinen; derK. ist nicht durchgebacken; einen K. anrühren, backen, anschneiden; ein Stück K. essen; in der Sandkiste K. bak- ken (Sand in Förmchen pressen u. so auskippen, daß die Form erhalten bleibt); ein Tablett mit K.; jmdn. zu Kaffee 1593
Kuchen- und K. einladen; R [ja] K. (ugs.; Pustekuchen; damit ist es nichts): Ich dachte, ich würde schön mit ihm Spazierengehen können ... K.. Möbel polieren (Fallada. Mann 30); kleiner K. <meist PI.) (landsch.; Plätzchen. Kleingebäck): Man bietet mir Kaflee und kleine K. an (Hörzu 44, 1974, 10); Ü daß sie ( = die Gewerkschaft) den Autoarbeitern ein großes Stück aus dem K. sichern will (Zeit 15. 5. 64. 37); b) (landsch.) <o. PI.) svw. tGebäck. 2. Rückstand von ausgepreßten Trauben od. Ölfrüchten. Kuchen-: -böckcr, der: svw. t Feinbäcker, -berg, der (ugs.): große Mengen übereinandergelegter. gleichsam zu einem Berg aufgetürmter Kuchenstücke; ^Mech, das: Backblech für Kuchen: ein K. einfetten, mit Plätzchen belegen, in den Backofen schieben; -boden, der: unterste Schicht eines Kuchens; ^brett. das: Platte aus Holz, auf die aus dem Backofen kommender / Blech Jkuchen gelegt wird; ^brot. das (landsch.): brotartiges Gebäck aus Kuchenteig; ^büfett, das: Büfett, an dem man Kuchen auswählen, kaufen kann; ^form, die: metallene od. irdene Form, in der ein Kuchen gebacken wird; ^gabel, die: kleine Gabel mit drei Zinken, mit der Kuchen, bes. Torte, gegessen wird; ^kriimel. der. -platte, die: vgl. -teilen -rad, -ridchen, das: kleines Rad an einem Stiel zum Ausradeln (1) von ausgerolltem Kücheft- teig; -Schlacht, die (ugs.): das Essen von viel Kuchen in Gesellschaft; -stuck, das; -tetg. der; -teller, der: a) Teller mit Kuchen; b) Teller für Kuchen; -zahn, der (scherzh.): einzelner verbliebetier. gerade noch zum Kuchenessen geeigneter Zahn: Tante Basta. die gute Alte ... Ragte in die neue Zeit wie so ein alter K. (Kempowski. Uns 49). Kychen-: -abfall, der (meist PL); -arbeit, die <o. PL): -bank. die; -benutzung, die; -bufett, das: Büfett (1) in der Küche; -bulle, der (salopp, bes. Soldatenspr.): Koch in einer Großküche. Kantine: Miief. der: Chef der Küche (4); -dienst, der <P1. selten): (bes. beim Militari Dienst in der Küche, für den man für bestimmte Zeit eingeteilt wird: K. haben: -dragoner, der [urspr. amtliche Bez. für bestimmte Regimenter, die im 17./18. Jh. am preuß. Hof den Dienst beim Hofstaat versahen] (salopp scherzh.): energische, derbe Köchin; -fahrplan, der (ugs. scherzh.): svw. t^zettel; ^fee. die (ugs. scherzh.): Köchin; -fenster, das; -garten, der: kleiner Garten für Küchenkräuter u. etwas Gemüse; -gerät, das: für die Arbeit in der Küche verwendetes Gerät; -geschirr, das: einfaches, in der Küche verwendetes / Eßjgeschirr; -handtuch, das: in der Küche verwendetes, schmaleres, kleineres Handtuch; -herd, der; -hiHe, die: weibliche Person, die in einer fGroß/küche hilft; -kinge, der (veraltet): Lehrjunge in einer Küche; -kästen, der (österr.): svw. t ^schrank; -kraut, das: im Garten angebaute Gewürzpflanze; -lampe, die; -latein, das [gepr. von dem ital. Humanisten L. Valla( 1407-57). der dem ital. Humanisten G. F. Poggio Bracciolini (1380-1459) vorwarf, er habe sein Latein bei einem Koch gelernt u. zerschlage das grammatisch richtige Latein, wie jener Töpfe zerbreche] (iron.): schlechtes Latein, bes. der Universitäten u. Klöster im späten MA.; -leiter, der: svw. t ^chef; -raädchen, das: vgl. ^ hilfe; -mamsell, die: mit gewisser Selbständigkeit arbeitende Küchenhilfe in einem Speiselokal; -masdiine. die: 1. elektrisches Küchengerät zur Erleichterung der Arbeiten in der Küche. 2. (landsch. veraltet) Küchenherd f besonderer Bauart]; meisten der: [als Küchenchef tätigerJ Koch, der die Meisterprüfung abgelegt hat: ^messer. das: bei Arbeiten in der Küche verwendetes, kleineres spitzes Messer mit Holz- od. Kunststoffgriff; -möbel, das <meist PI); -nische, die (selten): svw. tKochnische; -personal, das: Personal einer Großküche; -schabe, die: dunkelbraune bis schwarze Schabe mit unangenehmem Geruch, die Nahrungsmittel schädigt; -schelle, die: t Küchenschelle; -schrank, der: zur Küche gehörender Schrank für Geschirr u. bestimmte Lebensmittel; -schürze, die: bei der Arbeit in der Küche getragene Schürze; -spind, das (landsch.): svw. ? ^schrank; -stuhl, der; -technik, die <o. PL): technische Einrichtungen für die Küche; -tisch, der: / viereckiger i Tisch zum Essen u. Arbeiten in der Küche; -tuch, das: svw. tGeschirrtuch; -tür, die; -uhr. die; -waage, die: beim Backen u. Kochen verwendete kleinere Waage; -wagen, der: Gerätewagen der Feldküche; ^Wecker, der: beim Kochen u. Backen verwendeter Wecker; -zeile, die: an einer Wand nebeneinander aufgestellte technische Einrichtungen einer Küche; -zettel, der: für eine bestimmte Zeit im voraus festgelegte Zusammenstellung von Speisen: den K. [mit etw.] aufbessern. Küchenschelle, die; -. -n [wahrsch. aus mundartl. Gucke. Kucke = halbe Eierschale (volksetym. an Küche angelehnt) u. Schelle, nach der glockenförmigen, im Wind hin u. her schaukelnden Blüte]: svw. tKuhschelle. Küchlein [ky.^lajn]. das; -s. - [spätmhd. kuchelln. Vkl. von: kuchen = Kükenl (veraltet, noch geh.): Küken. kucken [kukn] (nordd.): t gucken: man kuckte so weit über die Berge (Kempowski, Immer 202). Kücken [kvkn] (österr.): tKüken. kuckuck [kukuk]: 1. lautm. für das Rufen des Kuckucks. 2. (ugs.) Ruf beim Versteckspiel, mit dem die betreffende Person sich kurz bemerkbar macht, um sich / leichter ] suchen zu lassen; Kuckuck [-]. der; -s. -e [1: aus dem Niederd.-Md. < mniederd. kukuk. lautm.; 2: iron. Bez. für den früher auf das Siegel aufgedruckten Wappenadler]: 1. weitverbreiteter, bes. in Wäldern o. ä. vorkommender, seine Eier zum Ausbrüten in Nester von Singvögeln legetider. braun u. grau gezeichneter Vogel mit langem Schwanz u. leicht gekrümmtem Schnabel: der K. ruft; R der/die hört den K. nicht mehr rufen/schreien (ugs. veraltend; der/die erlebt den nächsten Frühling nicht mehr); *etai K. unter Nachtigallen (scherzh.; ein Laie unter Fachleuten): an einem Ort/bei imdm. ist der K. los (ugs.; an einem Ort. bei Jmdm. geht es drunter u. drüber); [das] weiß der K. (salopp: 1. wer weiß.... es ist unbekannt; wohl weil der Vogelname verhüll, für ..Teufel" gebraucht wurde. 2. wahrhaftig; überraschenderweise ist es so); hol dich der K.; der K. soll dich holen (salopp; Ausruf der Verwünschung); zum K. [noch mal] (salopp; Ausruf der Verärgerung, der Ungeduld); etw. ist zum K. (salopp; erw. ist verloren); imdn. zum K. wünschen (verhüll.; imdn. zum Teufel wünschen); sich zum K. scheren (salopp; verschwitiden). 2. (scherzh.) Siegel, das der Gerichtsvollzieher bei der Pfändung an Einrichtungsgegenstände klebt: bei ihm klebt der K. an/auf allen Möbeln. Kuckucks-: -blume, die [die an diesen Pflanzen oft zu findenden Absonderungen der Schaumzikade wurden für Speichel des Kuckucks ( = des Teufels) gehalten]: volkst. Bez. für verschiedene Pflanzen (Sumpfdotterblume. Schaumkraut. Frauenschuh u.a.); --ei, das: 1. Ei eines Kuckucks. 2.a) (ugs.) erw. Untergeschobenes, was sich für den Betreffenden als etw. von zweifelhaftem Wert od. als unangenehme Aufgabe „herausstellt: sich als K. erweisen: als schmuggle sie der Anne doch mit Enno Kluge ein rechtes K. ein. (Fallada. Jeder 197); b) (salopp) Kind eines anderen Vaters, das in einer Familie großgezogen wird; -lichtnelke, die [vgl. ^blume]: auf feuchten Wiesen u. in Mooren wachsende Nelke mit rosavioletten aufgeschlitzten Blüten in lockeren Trugdolden; ^nif. der. -uhr, die: kleinere Wanduhr mit der Nachbildung eines Kuckucks, der aus einer aufspringenden Tür hervorguckt, wenn die halben u. vollen Stunden mit einem Kuckucksruf angezeigt werden. Kuddelmuddel [kodlmodl. auch: '—'—]. der od. das; -s [wahrsch. zu niederd. koddeln = unsorgfältig, nicht sauber waschen u. t Modder] (ugs.): Durcheinander. Wirrwarr: ein K. unzusammenhängender Vorfälle; Überfülle ist ein Schönwort für knäueliges K. (Kant. Impressum 216). Kudelkraut [ku:d|-]: tKuttelkraut. Kuder [ku:dB]. der; -s. - [alemann. Nebenf. von tKater. auch: Kuter, Käuter] (Jägerspr.): männliche Wildkatze. Kudu [ku:du]. der; -s. -s [afrikaans koedoe (afrik. Wort)]: graue, grau- od. rötlichbraune Antilope in Afrika. 'Kufe [ku:fd]t die; -. -n [dissimiliert aus älter: Kueche. ahd. nur in slitochöho = Schlittenkufe; eigtl. = Stange. Ast (als Laufholz)]: a) schmale, vorn hochgebogene Schiene unter einem Schlitten. Schlittschuh zum Gleiten über Schnee. Eis: b) gebogenes Brett, auf dem ein Segelflugzeug landet; c) Gestell, auf dem sich ein leichter Hubschrauber bei der Landung vom Boden abstützt. *Kufe [-], die; -. -n [mhd. kuofe. ahd. kuofa < mlat. copa. Nebenf. von lat. cüpa = Tonne]: I. (landsch.) Bottich. Kübel. 2. altes deutsches Hohlmaß unterschiedlicher Größe (z. B. 4.85 hl in Preußen. 7.85 hl in Sachsen); Küfer [ky:ft?]. der; -s, - [mhd. küefer]: 1. (südwestd.. Schweiz.) Böttcher, der bes. Weinfässer herstellt. 2. svw. tWeinküfer: Kuff Pcofl. die; -. -e [fries. kuRschip). nieder!, kof. verw. mit ? ^ufe] (früher): breites, flaches Segelschiff zur Beförderung von Frachten vor der ostfriesischen u. niederländischen Küste. kufisch [ku'.fiT] <Adj.; o. Steig.) [nach der Stadt Al-Kufa (Irak)] in der Fügung -e Schrift (in Koranhatukchriften 1594
Kuh u auf Münzen bis ins 10. Jh., später noch in Inschriften verwendete arabische Schrift, die durch gerade Strichführung u. das Fehlen differenzierender Punkte gekennzeichnet ist). Kugel [ku:gj], die;-,-n [mhd. kugelte), urspr. = Rundung]: I. <Vkl. TKügelchen) völlig runder [geometrischer] Körper, bei dem alle Punkte seiner Oberfläche gleich weit vom Mittelpunkt entfernt sind: eine schwere, durchsichtige K.; eine K aus Metall. Holz. Glas; die K. hat einen Durchmesser von 20cm; wohin rollt die K. (beim Roulette)?; die Sonne ging als leuchtende K. unter; die Erde ist eine K. (hat anna/iernd die Form einer Kugel): (Kegeln:) die K. werfen, schieben; (Kugelstoßen:) er stieß die K. über 18 m; den Weihnachtsbaum, das Schaufenster mit -n (Weihnachtsku- gelm und Lametta schmücken; wenn sie nicht aufhört, sich mit Süßigkeiten vollzustopfen, wird sie noch eine K.isodicku. rund wie eine Kugel. Rocco [Übers.], Schweine 74); *eine ruhige K. schieben (ugs.; sich bei der Arbeit nicht sehr anstrengen: keine anstrengende Arbeit haben: wohl nach dem scheinbar ohne Kraftaufwand bewirkten Dahinrollen der Kugel auf der Kegelbahn). 2. (ugs.) kugelförmiges] Geschoß: Gewehr-, Pistolen-, Kanonenkugel: eine feindliche K.; die K. verfehlte ihr Ziel, traf ins Schwarze; die -n pfiffen uns um die Ohren; die K. streifte ihn am Arm, drang ihm in die Brust; eine K. im Leib haben; sich eine K. durch/in den Kopf schießen, (ugs.:) jagen; -n (aus Blei) gießen; Man könnte ihm von hier aus die K. geben (veraltend; ihn erschießen: A. Zweig, Grischa47); ein von -n durchbohrter Körper. 3. (Ballspiele Jargon) Ball: die K. ging am Kasten vorbei, flog ins Tor. kmei-« Kugel-: -abschnitt, der (Geom.): svw. Nsegment; ^amarant, der: Zierpflanze mit runden od. eiförmigen Blütenständen, silberweißen, gelb, braun od. rot glänzetiden Blüten: ^ausschnitt, der (Geom.): svw. t^sektor; -Witz, der: Blitz in Form einer etwa köpf großen, leuchtenden Kugel, die durch die Luft schwebt, spurlos verschwindet od. sich unter starkem Krach u. Funkenbildung entlädt: -Mume, die: krautige od. strauchartige Pflanze mit kugeligen Blutenständen: Globularia, -distel. die: als Zierpflanze kultivierte Distel mit meist blauen kugeligen Blütettständen: Mlreieck, das (Geom.): Dreieck auf der Oberfläche einer Kugel; -fang, der Vorrichtung, bes. Erdwall, der bei einem Schießstand hinter den Schießscheiben die durchschlagenden od. fehlgehenden Geschosse auffängt: etwa hundert Meter vor dem Hang, der als K. dient (Fr. Wolf. Menetekel 67); Ü Er schob den alten Mann als K. (Person, die man als Schutz vor feindlichen Kugeln benutzt) vor sich her (MM 24. 1. 67. 8); ^fest <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: nicht verwundbar durch, gefeit gegen Gewehrkugeln: -fisch, der: bes. in tropischen u. subtropischen Meeren vorkommender, auch in Aquarien mit Warmwasser gehaltener i bunter] Korallenfisch, der sich durch Luft- od. Wasseraufnahme kugelig aufbläst: -form, die <o. PI.): einer Kugel gleichende, ähnliche Form, dazu: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in der Form einer Kugel ähnlich: -aelenk. das: 1. (Anat.) Gelenk, das freie Bewegungen nach allen Richtungen ermöglicht: das Schultergelenk des Menschen ist ein K. 2. (Technik) Gelenkverbindung zweier Maschinenteile, bei der sich eine Kugel in einer Hohlkugel nach allen Richtungen drehen läßt: -hagel, der (emotional): starkes Gewehr- od. Geschützfeuer: Der Fluchtversuch scheiterte ... im K. der Grenzsoldaten (MM 12. 11. 65. 15); -haube, -kalotte, die (Geom.): svw. T -kappe; -kappe, die (Geom.): zur Kugeloberfläche gehörender Teil eines Kugelabschnitts: -köpf, der: kugelförmiger Typenträger einer elektrischen Schreibmaschine, der mit Hilfe der Tastatur so gestellt werden kann, daß er mit der jeweils gewünschten Type das Farbband gegen das Schreibpapier schlägt, dazu: -kopfinaschine. die: Schreibmaschine mit Kugelkopf: -lager, das (Kfz.-T.. Fahrzeugbau): / Achsjlager, bei dem sich zwischen Achse u. dem Gehäuse des Lagers Kugeln befinden, die die Reibung stark herabsetzen: -lauf, der: (bei einem kombinierten Jagdgewehr im Unterschied zum Schrot lauf) Gewehrlauf für Kutteln: -mühle, die (Technik): gepanzerte Trommel, in der bei der Rotation Stahlkugeln Erz, Kohle o. ä. zerkleinern: -Oberfläche, die (Geom.); -regen, der (emotional): svw. *-hagel; -njnd <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) rutid wie eine Kugel: in seiner Rundheit geradezu einer Kugel gleichend: ein -er Apfel, Kopf; b) (scherzh.) wohlgetüihrt u. entsprechend dick [als Ausdruck bester GesundheitI: ein -es Baby; -schale, die (Geom.): zwischen den Oberflächen zweier konzentrischer Kreise liegender Raumteil: U Eine K. voll Sterne stand ... über dem Hochland (Jahnn. Geschichten 225); -schaufler, der (Technik): auch als Bagger betmtztes Raupenfahrzeug für Schüttgüter, dessen Schaufeln am Etide eines Auslegers (2) ein kugelförmiges Teil bilden: -Scheiben <scheibt Kugel, schob Kugel, hat kugelgeschoben) (österr): Murmeln spielen: -schiebt, die (Geom.): Schicht, die entsteht, wenn eine Kugel von zwei parallelen Ebenen geschnitten wird: -schlag, der (Jägerspr.): dumpfer Ton, der durch das Einschlagen der Kugel / in den Körper eines Wildes] verursacht wird: Er hörte K. und sah durch das Feuer, daß der Hirsch stark zeichnete (Löns, Gesicht 143); -schocken, das; -s: Trainingsform des Kugelstoßens, bei der man die Kugel mit einer Hand seitlich am Körper vorbeischwingt u. wirft: ^Schreiber, der: Schreibstift, bei dem eine kleine rollende Kugel in der Spitze der [zum Schreibenein wenig herausgedrückten] Mine eine Farbmasse auf das Schreibpapier überträgt: Als ich den K. zurückschnappen ließ (Simmel, Stoff 108); vgl. fculi, dazu: -schreibermine, die; -segment, das (Geom.): Segment, das zu beiden Seiten einer Ebene entsteht, die eine Kugel durchschneidet: -sektor, der (Geom.): Kreiskegel mit der Spitze im Mittelpunkt einer Kugel: -sessel, der: Sessel, der in seiner Form einer Kugel ähnelt: Wie in einer Höhle, nur sehr viel weicher kommt man sich in diesem K. vor (Gut wohnen 9. 1974. 22); -sicher <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) von Gewehrkugeln nicht zu durchdringen u. gegen sie Schutz bietend: mit -en Westen geschützte Polizisten; -e Trennwände für Taxis; b) gegen Gewehrkugeln gefeit: Du warst ja mit Hilfe der Jungfrau k. (Grass. Katz 147); Ü in immer neuen, keineswegs -en Existenzen ein schwächeres Ich zu bewahren (Kaschnitz. Wohin 107); -spiel, das; -stoß, der: a) <o. PI.) svw. tKugelstoßen; b) Stoß beim Kugelstoßen: ein K. über 20m, dazu: -Stoßbalken, der: im Boden befestigter, in der Mitte der vorderen Kreishälfte außen am Kugelstoßring angebrachter Holzbalken, der beim Kugelstoßen nicht betreten werden darf, -stoßen, das; -s: leichtathletische Disziplin, bei der eine massive Metallkugel (von bestimmtem Gewicht) aus einem Kreis mit der Hand möglichst weit gestoßen wird, -stoßer, (Schweiz.:) -Stößer, der; -s, -: jtnd., der das Kugelstoßen als sportliche Disziplin betreibt, -Stoßkreis, -stoßring, der: Kreis aus in den Boden eingelassenen Bandeisen, aus dem heraus die Kugel gestoßen wird: ^venlil, das: durch eine Kugel od. eine kugelig gewölbte Fläche geschlossenes Ventil: -Wechsel, der <o. PI.): Schußwechsel [zwischen Duellanten]. Kügekhen [ky:g}<pn]. das; -s. -: tKugel (1); kugelig, kuglig [ku:gte)h(j] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. kugeleht): in seiner Art einer Kugel gleichend: wie eine Kugel geformt, gestaltet, aussehend: einer Kugel ähnlich: ein -es Gefäß; eine Brille mit -en Gläsern (Spoerl. Maulkorb 36); eine graugrobe Kochschürze vor dem -en Bauch (Johnson. Ansichten 217); die Spatzen ... saßen k. aufgeblasen in den Sparren (A. Zweig. Grischa 352); Ü eine -e (scherz.; kugelrunde) kleine Person; sich k. lachen (ugs. emotional; über etw. Lustiges sehr lachen [müssen])', kugeln ['ku:g|n] <sw. V.) [spätmhd. kugelen): 1. wie eine Kugel sich um sich selbst drehend rollen Ost): der Ball kugelt unter die Bank; über ihr Gesicht kugelten dicke Tränen; ... so daß er auf den Rücken kugelte (Winckler. Bomberg 101). 2. rollen lassen <hat): einen Ball über die Dielen k.; sie ( = die Winker auf den Gefecht stürmen) kugelten (drehten) sich fast ihre schwarz-weißen Arme aus den Gelenken (Tucholsky, Werke II, 124); <auch k. + sich:) Belotti kugelte sich (drehte sich um sich selbst), vom Apotheker hingestreckt, im Staube (H. Mann, Stadt 240); Ü sich k. vor Lachen (ugs. emotional; über etw. Lustiges sehr lachen [müssen])', <subst.:> das ist zum Kugeln (so lustig, daß man darüber sehr lachen muß): KUaerl ['ky:gpl], das; -s, - (österr.): Stück Kochfleisch von der Rinderbrust: (meist in der Fügung:) dickes K.; kuglig: tkugelig. Kuguar [ku:gyar], der; -s, -e [frz. couguar. nach indian. Tupi (Indianerspr. des östl. Südamerika) susuaranal: svw. tPuma. Kuh [ku:], die; -. Kühe ['ky:a; mhd., ahd. kuo = (weibliches) Rind; viell. lautm.]: l.a) weibliches Hausrind (nach dem ersten Kalben): eine braune, schwarzbunte, gescheckte, störrische, tragende K.; die K. kalbt, blökt, gibt [keine] Milch, käut wieder; die Kühe melken, auf die Weide treiben; R (salopp) man wird so alt wie 'ne Kuh und lernt 1595
kuh-, Kuh- immer noch dazu; * melkende K. (ugs.; einträgliches Unternehmen, einträgliche Quelle für jmdn.; zu veraltet intr. melken = Milch geben); heilige K. (ugs.; etw. Unantastbares: etw.% was nicht angegriffen, woran nicht gerüttelt werden darf: nach der indischen Vorstellung von der Kuh als heiligem Tier); dastehen wie die K./der Ochs vorm neuen Tor/vorm Scheunentor/vorm Berg (salopp; angesichts einer neuen Situation o. ä. völlig ratlos sein): von etw. soviel verstehen wie die K. vom Sonntag/Brezelbacken (salopp; gar nichts von einer Sache verstehen): b) weibliches Tier von Rindern, Hirschen, Elefanten. Giraffen. Flußpferdenu. a. 2. (Schimpfwort) weibliche Person, über die man sich ärgert: sie ist eine dumme, blöde, alte, langweilige K. kuh-,Kuh-: -antilope.die: in Afrika vorkommende hochbeinige Antilope mit schmalem Körperu, langem, horntragendem Kopf: -äuge, das <meisi PI.) (salopp): großes, rundes, meist braunes Auge [das vor sich hin blickt, scheinbar ohne etw. zu erfassen]: Mutti hatte ... seelenvolle, blöde -n (Simmel, StqfT 249). dazu: -äugi« <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [LÜ von griech. boöpis]: Kuhaugen habend: die -e Hera in der llias; Ü Machtmißbrauch ... mit einer k. (dumm) gemachten Konsumanhängerschaft (Spiegel 47.1976.227); -bauer, der (abwertend): a) Bauer: diese -n in nach Stall riechenden Kleidern; b) (Schimpfwort) ungehobelter Mensch: dieser K.!; -bäum, der: im tropischen Amerika vorkommender Maulbeerbaum, dessen trinkbarer Milchsaft früher zu Kaugummi verarbeitet wurde: -blume, die [wohl nach dem häufigen Vorkommen auf Weideflächen]: volkst. Bez. für t Sumpfdotterblume, t Löwenzahn; -dorf, das (salopp abwertend): kleines, abgelegenes Dorf, das keine Anregungen o. ä. bietet: sie wollte endlich aus diesem K. herauskommen; -dreck, der (ugs.): Kuhfladen: --düng, der: Dung aus den Exkrementen von Rindern: -dünget*, der: vgl. -düng; -euter, das; -fladen, der: Kot von Rindern als flache, breiige Masse: ^ftifl, der: 1. (Fachspr.) Brechstange mit gebogenem u. geteiltem Ende. 2. (Soldatenspr.) Gewehr: -glocke, die: Glocke am Hals der im Gebirge weidenden Ritider (durch die sie gegebenenfalls leichter gefunden werden köntwn): -handel, der (ugs. abwertend): Feilschen, kleinliches Aushandeln bei etw.. wo es sich eigentlich verbietet: sich auf keinen K. einlassen; K. bei der Kabinettsbildung (Dönhoff, Ära 43). dazu: -handeln <sw. V.; hat): Kuhhandel treiben: ein Haupteinwand gegen die Parteien, daß sie zuviel ..kuhhandelten" (Niekisch. Leben 165); -haut die: Haut. Fell der Kuh: * das/etw. geht auf keine K. (salopp; das übersteigt jedes Maß u. ist unerträglich: nach der Verarbeitung von Kuhhäuten zu Pergament, eigtl. = das läßt sich schwerlich alles aufschreiben): deine Dummheit geht auf keine K.; -hessig [-hesw;] <Adj.; o. Steig.) [zu landsch. Hesse = unteres Bein von Rind od. Pferd] .fehlerhaft in der Beinstellung, wobei die Sprunggelenke eng zusammenstehen: Steht (= der Hund) nicht faßbeinig und nicht k. (Grass. Hundejahre 438); ^hirt. der: Hirt, der Kühe hütet: ^iunae.der: vgl. ^hirt; -kaff, das (salopp): svw. t ^dorf; -kalb, das: weibliches Kalb: -köpf, der (salopp): svw. t Dummkopf: Wie je ein Halbgebildeter immer gefährlicher ist als ein K. (Tucholsky, Werke II. 223); -leder, das: Leder aus Kuhhaut: -magd, die (veraltend): Magd, die die Kühe melkt u. versorgt: -milch, die: Milch von der Kuh: ^mist, der: vgl. -düng; ^pilz, der [viell. weil der Pilz gerne von Kühen gefressen wird od. weil der bei feuchtem Wetter schmierige Pilz mit einem Kuhfladen verglichen wird): eßbarer, gelblichbrauner Röhrling: -Pocken <PI.>: a) schwächere Form der Pocken bei Rindern: b) zur Impfung von Menschen verwendeter Virus der Kuhpok- ken (a); -reisen, -reihen, der: (in den Alpenländern, bes. in der Schweiz) alter Gesang der Kuhhirten mit einem Mittelteil, in dem die Namen der Rinder aufgezählt werden: -röhrling, der: svw. t -pilz; -scheiße, die (derb): Kot von Rindern: R wie kommt K. aufs Dach? (als Entgegnung auf eine dumme Frage); Ü Das wollen nun Kanoniere sein! ... K. seid ihr! (Kirst. 08/15. 557); -schelle, die [vgl. Küchenschelle]: (zu den Hahnenfußgewächsen gehörende) giftige Pflanze mit glockigen, hellvioletten Blüten: -stall, der: Stall für die Rinder: -warm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Wärme der Kuh habend: frisch von der Kuh u. daher nixh warm: -e Milch; Ü in -er Güte umfängt sie ( = die Nacht) alles, was in ihr geschieht (Th. Mann. Joseph 289). Küher ['ky:«]. der; -s. - [zu Kuh) (Schweiz.): a) Kuhhirt: b) Senn: früher brachte uns ein K. die Milch ins Haus. Kühl [ku:l], die; -. -en (Seew. veraltet): svw. tMitteldeck kühl fkyrl] <Adj.) [mhd. küele. ahd. kuoli]: I. ein wenig kalt: mehr kalt als warm (oft mit der Nebenvorstellung des Unbehaglichen od. des Erfrischenden): ein -er Abend. Herbst; -e Meeresluft; -es Wetter; ein -es Bier, (ugs.:) Blondes; (dichter.:) das -e Grab; (dichter.:) sich in die -en Fluten stürzen; im Zimmer. Hof ist es k.; für die Jahreszeit ist es zu k.: es kam k. von draußen herein; hier ist es mir zu k.; Man fuhr dorthinauf ... und hatte es k. (Th. Mann. Krull 267); mir ist k. (ich friere ein wenig): der Wein dürfte etwas -er (mehr gekühlt) sein; das Kunstleder fühlt sich k. an; Lebensmittel k. lagern; der Traubenzucker schmeckt k. 2.a) leicht abweisend u. auf andere distanziert u. frostig wirketid: ein -er Blick. Empfang; der -e Ton seiner Rede; mit -er Eleganz. Gemessenheit; sie ist ein -er Typ; unsere Beziehungen blieben k.; er war zuersi recht k. [zu mir]; sie gab sich k. bis ans Herz hinan {äußerst kühl: nach Goethes Formulierung in der Ballade „Der Fischer"); etw. k. erwidern; jmdn. k. mustern; eine Nachricht k. aufnehmen; sich k. von jmdm. verabschieden: b)frei von Gefühlen: nur vom Verstand. Intellekt bestimmt eine -e Nüchternheit. Vernunft. Logik, Systematik; -es. wissenschaftliches Interesse; eine -e. klassizistische Architektur. Fassade; ein -er Rechner. Realist; -en Sinnes; aus einem -en Grunde (ugs.; aus einem einfachen Grund: scherzh. nach dem Volksliedanfang ..In einem kühlen Grunde [ = Wiesengrund]%1); k. kalkulieren; er sprach sachlich und k. Kühl-: -aggregat, das (Technik): Aggregat (l)zur Erzeugum von Kälte: -anläge, die: größere Anlage zum Kühlen von Lebensmitteln u.a.: -auto, das: vgl. -wagen; -box, die: vgl. -schrank; -fktssigkeit. die: vgl. -mittel; -halle, die: vgl. -haus; -haus, das: mit Küfilanlagen ausgestattetes Gebäude, in dem Lebensmittel o. ä. aufbewafirt werden: -kette, die (Wirtsch.): svw. tGefrierkette: Legen Findus-Jopa und Langnese-lglo nun ihre -n zusammen (MM 5. 11. 69. 18); -mittel, das (Technik): Gas od. Flüssigkeit als Mittel zum Kühlen: K. für Kernreaktoren, Hochspannungsanlagen, dazu: -mitteltemperatur, die (Technik); -möbel, das <meist Pl.>: Behälter zum Kühlen (wie z.B. Kühlschrank. Kü/dtruhe). der hauptsächlich im Haushalt u. im Einzelhandel verwendet wird: -räum, der: vgl. -haus; -rippe, die (Technik): zur Vergrößerung der Oberfläche z. B. an Kühlern angebrachter rippenförmiger Teil zum Kühlen: ^rohr, das (Technik): Rohr, durch das ein Kühlmittel geleitet wird, -schiff, das: 1. vgl. -wagen. 2. (Brauereiwesen) flache, eiserne Wanne zum Abkühlen heißer Bierwürze: -schlänge. die (Technik): gewundenes Kühlrohr (z.B. als Teil einer Gefrieranlage); -schrank, der: mit einer Kältemaschine ausgestatteter schrankartiger Behälter bes. zum Küiden od. Frischhalten von Lebensmitteln: -System, das: bestimmtes System der Kühlung: -tasche, die: gegen Wärme isolierte Tasche zum Frischhalten von Proviant: -truhe, die: mit einer Kältemaschine ausgestatteter, größerer, trutienähti- licher Behälter zum [TiefIkühlen von Lebensmitteln auf längere Zeit: Obst. Gemüse. Fleisch in der K. einfrieren; -türm, der (Technik): turmartige Kühlanlage, in der das in Kraftwerken u. Fabriken anfallende Kühlwasser durch Berührung mit Luft wieder gekühlt wird: ^wagen, der: mit einer Kühlanlage ausgestatteter Eisenbahnwagen od. Lastwagen, in dem Lebensmittel transportiert werden: -waggon, der: vgl. ^wagen; -wasser, das <P1. -wässer): vgl. ^mittel: das K. aus dem Kühler ablassen, dazu: -Wassertank, der. Kuhle,Kule [ku:b],die; -. -n [aus dem Niederd. < mnie- derd. kule] (ugs.): muldenartige Vertiefung, [flache] Grube: eine [tiefe] K. in der Matratze; eine [große] K. in den Dünen, im Wald; die Hühner scharrten sich -n in den Sand; ob du selber sang- und klanglos in die K. geschippt (begraben) werden möchtest? (Kant. Impressum 355). Kühle ['ky:ldl. die; - [mhd. küele. ahd. chuolT]: 1. das Kühlsein: Frische: eine feuchte, morgendliche K.; die K. der Nacht, eines Raumes; die Steinfliesen des Fußbodens strömten K. aus. 2. a)kühle (2 a) Art: jmdm. mit zurückhaltender K. begegnen; ein Blick voll K.; allmählich etwas von seiner K. verlieren; b) kühle (2 b) Haltung. Wirkung: Nüchternheit: so zeigen auch die englischen Bauten eine fast akademische K. (Bild. Kunst 3. 29); kühlen [ky.bn] <sw. V.; hat) [mhd. küelen. ahd. chuolen = kühl machen]: a) kühl machen: einer Sache die unerwünschte Hitze nehmen, ihre Temperatur wieder auf die normale Stufe reduzieren 1596
Kulisse icin Gesicht an der Fensterscheibe k.; jmdm. die Stirn knit Wasser] k.; einen Motor mit Wasser. Luft k.; Ü seinen Zorn, seine Rache k.; b) Kühle verbreiten, ausströmen: Jas Lederpolster kühlt; jmdm. kühlende Umschläge machen; c) für bestimmte / Verbrauchs /zwecke eigens einer k'älteeinwirkung aussetzen, damit die betreffende Sache aus- rtichendkalt wird: Sekt, Wein, Bier, Milch k.; Wir müssen die Leiche k., wenn sie sich ... unverändert erhalten soll •Jahnn, Geschichten 205); [gut] gekühlte Getränke; Kühler, der -s, -: a) Vorrichtung zur Kühlung von Kraftfahrzeugmo- toren: ein lecker K.; der K. war eisfrei, und der Motor liefe Dürrenmatt, Grieche 87); b) (Chemie) bei der Destillation zum Abkühlen u. Verdichten von Dämpfen verwendetes Gerät: c) Gefäß. Kübel, in dem durch Eisstücke Sekt. Wein o. ä. kühl gehalten werden: eine Flasche Champagner nature m einem K. (Remarque, Triomphe 317); d) (salopp «cherzh.) kurz für t Spitzkühler. Mhler-: -figur, die: kleine, auf der Kühlerhaube angebrachte Figur: Ü Polizist als K. ( = bei Jagd auf Autodieb; MM 26. 3. 69,12); -grill, der: gitterartige Verkleidung des Kühlers eines Kraftfahrzeugs: -haube, die: Schutzhaube über dem Kühler (a) bzw. dem Motor eines Kraftwagens: die K. aufklappen; -Jalousie, die (selten): svw. t-grill. kohlte ['ky:lto], die; - (Seemannsspr.): leichte, mäßige Brise: Kühlung, die; -. -en: 1. das Kühlen (a, c). 2. Vorrichtung zum Kühlen. 3. <o. PI.) kühlende Frische der Luft: der Abend, die Nacht brachte [keine] K. kühn [ky:n] <Adj.) [mhd. küene, ahd. kuoni = mutig, stark; im Kampf erfahren, tüchtig; urspr. = weise; verw. mit 'können]: a) trotz des Bewußtseins der Gefa/ir diese voll Selbstvertrauen verachtend u. mutig etw. wagerul: von Kühnheit (a) zeugend: ein -er Bergsteiger, Taucher; einer der -sten Förderer unserer Sache; eine -e Tat; sich durch einen <n Sprung, eine -e Flucht retten; k. zum Mond streben; b) eigenwillig in seiner Art weit über das Übliche hinausgehend: -e Konstruktionen: eine -e Idee, Anschauung. Kombination, Zusammenstellung. Deutung; meine -sten Träume (höchsten Erwartungen) wurden übertreffen; dein Plan erscheint mir sehr k.; eine k. gebogene Nase; ein k. geschnittenes Kleid; c) von wagemutiger Dreistigkeit u. Verwegenheit in einer Äußerung od. seinem Verhalten gegenüber amiern. dreist: eine -e Frage; Ein -er Kniff sollte die deutsche Jugend düpieren (Niekisch. Leben 135); eine -e (unter Umständen eine Kränkung, eine starke Herausforderung o.a. darstellende) Behauptung; Sie sind sehr k.; k. etw. antworten, sagen; <Abl.:> Kühnheit, die; -. -en [mhd. kuonheit. ahd. chuonheit]: 1. <o. PI.) a) kühne (a) Art: eine bewundernswerte, verwegene K.; die K. eines Entschlusses, einer Tat. der Verzweiflung; Er hatte die selbstlose K., noch ... 1933 ... den ... Kongreß ..Das freie Wort" einzuberufen (A. Kantorowicz. Tagebuch 1. 393); bei aller K. war er doch umsichtig; b) küline (b) Art: jmds. geistige K.; die K. eines Gedankens; Der Wortlaut des Briefes ... ist... nicht... ohne K. der Einsichten (Frisch, Gantenbein 373); c) kühne (c) Art: eine herausfordernde K.; Und mit jener blitzhaften K.. mit jener Frechstimigkeit ... wartet er diese Empörung gar nicht ab (St. Zweig. Fouche 21). 2. kühne (c) Hatidlung: der Geruch ... seines Mundes könnte mich zu den wahnwitzigsten -en verleiten (Genet [Übers.]. Tagebuch 56); kühnlich <Adv.> [mhd. küenlich] (veraltet): kühn, aus einer kü/inen Haltung heraus. kujawiak [ku'javiakj, der; -s, -s [poln. kujawiak, nach der Landschaft Kujawien im nordwestl. Polen): langsamer polnischer Volkstanz im V od. J!s-Takt. kujiehnen [ku'ji.'nan] <sw. V.; hat) (preuß.): (von jungen Hunden) winseln: ein kujiehnender Hund. Kujon |ku'jo:n], der; -s. -e lälter frz. coion, couillon = Schuft, Memme, eigtl. = Entmannter < ital. coglione. über das Vlat. zu lat. coleus = Hodensack] (veraltend abwertend): Schuft: Anteilnahme ist Anteilnahme - ein K.. der gar keine Dankbarkeit dafür aufbringt (Th. Mann. Krull 256); <Abl.:> kujonieren [kujo'ni:ran] <sw. V.; hat) (älter frz. cöinner = als Kujon behandeln] (ugs. abwertend): [bei der Arbeit] unwürdig behandeln, schikanieren, unnötig u. böswtig bedrängen: Widerstandslos ließ er sich ... bis zur Demütigung k. (Spiegel 43. 1966. 44). k.u.k. ['ka:|unt'ka:J: kaiserlich undköniglich (im ehemaligen Österreich-Ungarn beide Reich st eile betreffend): die k. u. k. Monarchie, das k. u. k. Postwesen. Koken [ky:kn]. das; -s. - laus dem Niederd. < mniederd. küken. urspr. lautm. Vkl.]: 1. Junges von Geflügel (bes. des Huhns): die K. sind ausgeschlüpft, piepsen, laufen hinter der Glucke her, K. aufziehen. 2. (ugs.) kleines Kind; junges, unerfahrenes Mädchen: die K. in den Kindergarten bringen; Ich war ein K. von etwa 13 Jahren (Hörzu 14, 1976,40). 3. (Technik) in einen Hahn (3) eingebauter, drehbarer, kegelförmiger Teil zum Öffnen u. Schließen. Ku-Klux-Klan [kukluks'klam. engl, (selten): kju.kUks- klaai], der; -[s] [engl.-amerik. Ku Klux Klan, umgebildet aus: cyclos. dem urspr. Namen des Bundes < griech. kyklos = Kreis u. tClan]: 1865 gegründeter, amerikanischer terroristischer Geheimbund, der gegen die Gleichberechtigung der Neger u. gegen Minderheiten u. Ausländer kämpft. Kukulle [ku'kold], die; -, -n [mlat. cuculla < spätlat. cuculla = Kapuze]: Teil der Mönchskleidung, der früher aus einem kleinen SchulHerumhang mit Kapuze bestand, heute aus einem nur bei bestimmten Anlässen getragenen, faltenreichen Übergewand. Kukumer Dcukumn], die; -. -n [lat. cueumer, tGummer] (südwestd.): Gurke. Kukuruz ['kokurut£. auch: ku:...]. der; -[e]s [serb. kukuruz. tschech. kukufice] (landsch.. bes. österr.): Mais: <Zus.:) Kukuruzkolben, der (landsch.. bes. österr.): Maiskolben. Kulak Dcu'Iak], der; -en, -en [russ. kulak]: Großbauer im zaristischen Rußland. Kulan [ku'la(:)n], der; -s. -e [russ. kulan]: in Turkmenien vorkommender, auf der Oberseite Jaßilbrauner Wildesel. Kulani [ku'la.ni]: tKolani. kulant [kulant] <Adj.; -er. -este) [frz. coulant, eigtl. = fließend, flüssig, zu: couler = durchseihen; fließen < lat. cöläre = durchseihen]: (bes. im Geschäftsverkehr als Geschäftsmann) entgegenkommend, gewisse Erleichterungen gewährend (Ggs.: inkulant): ein -er Geschäftspartner; -e (annehmbare) Preise; die Polen machten die Gegend dort unsicher, die Russen seien gewiß -er (Kempowski. Uns 190); jmdm. k. entgegengekommen; <Abl.:> Kulanz [ku- lant^J.die; -.kulantes Verhalten {Ggs.: Inkulanz): K. zeigen; eine Reparatur auf K.; jmdm. etw. aus K. überlassen. Kule: tKuhle. 'Kuli [ku:li]. der: -s. -s [engl, cooly, coolie < Hindi küli = Lastträger (urspr. Name eines Volksstammes)]: a) jmd. (in Süd- u. Ostasien). der gegen schlechte Bezahlung schwere körperliche Arbeiten verrichtet: für einen Hungerlohn arbeitender ostasiatischer Tagelöhner. Lastenschlepper: Die Inder sind meistens als -s ... zum Bahnbau herübergeholt worden (Grzimek, Serengeti 115); wie ein K. (abwertend; /körperlich/ sehr schwer) arbeiten müssen; b) jmd., dessen Arbeitskraft von einem anderen ausgenutzt wird: du bist nur sein K.; jmdn. als K. behandeln. ^Kull [-]. der; -s. -s (ugs.): kurz für TKugelschreiber. ITintenkuli. Kulierware [ku'lhg-l. die; -. -n [wohl zu frz. cueillir = (einen Faden) aufrollen]: Wirk- lkI. Strickware mit Maschen, die in der Querrichtung gebildet .v/W. kulinarisch [kuli'na:nJT] <Adj.) [lat. cullnärius = zur Küche gehörend, zu: culina = Küche]: a) die Kochkunst, feine Küche, den Bereich der Küche betreffend: -e Genüsse: der -c Rufeines Hotels; in Manhattan läßt eine -e Weltreise sich ohne jede Schwierigkeit durchfuhren (K. Mann, Wendepunkt 164); b) (leicht abwertend) ohne Anstrengung geistigen Genuß verschaffend, ausschließlich dem Genuß dienend: die träge Gewohnheit des -en Hörens (Adorno, Prismen 153); weg von der strengen Dokumentation, hin zum -en Feuilleton (Hörzu 11, 1976, 72). Kulisse [ku'hsdl. die; -. -n [frz. coulisse = Schiebewand, eigtl. = Rinne, zu: couler = fließen, tkulant]: 1. Teil der Bühnendekoration, bes. zusammen mit mehreren andern parallel <xi. schräg zur Rampe angeordnete, verschiebbare, bemalte Seitenwand, die (zusammen mit anderen) einen Schauplatz darstellt: -n malen; die -n auf-, abbauen; -n schieben (ugs.; auswechseln): der Darsteller kam beim Auftritt meist aus der rechten K. (aus einem Gang zwischen den Kulissen der rechten Bühnenseite): Ü das ist doch alles nur K. (ugs. abwertend; vorgetäuscht): die vollbesetzten Ränge, die 80(XX) Zuschauer bildeten eine großartige K. (einen großartigen, äußeren Rahmen) für das Spiel; daß ich über die Vorgänge hinter den -n (Vorgänge, die der Öffentlichkeit verborgen blieben) ... gut im Bilde sei (Niekisch. Leben 117); wer einmal hinter die -n des Eiskunstlaufs geschaut (die wirklichen Verhältnisse im Bereich des 1597
Kulissen- Eiskunstlaufs kennengelernt) hat (Maegerlein. Triumph 36): Die erbaulichen Seiten des Lebens spielen in den -n (Fries, Weg 313). 2. Börsenbesucher, die sich berufsmäßig auf eigene Rechnung am Börsenhandel beteiligen: Da die K. ... sehr vorsichtig disponierte .... verlief die Kursentwicklung ... nicht hektisch (Welt 24.9.66.18). 3. (Technik) Hebel mit verschiebbarem Drehpunkt. Kulissen-: -bühne, die: Bühne mit Kulissen (1) als Seitenbe- grenzung u. mit abschließendem Hintergrund od. Bühnenhimmel; ^Schieber, der (ugs. scherzh.): Bühnenarbeiter; -Steuerung, die (Technik): Steuerung von Dampfmaschinen durch eine Kulisse (3); -Wechsel, der: Auswechseln von Kulissen. kuljssenhaft <Adj.; -er. -este; nicht adv.>: in der Art einer Kulisse; wie eine Kulisse u. nicht echt wirkend. Kullani [kula:ni|: tKolani. Kuller [kole], die; -, -n [zu mundartl. Kulle. zusgez. aus mhd. kugele, t Kugel] (1 and seh.): kleine Kugel: Murmel. Kyller-: ^augen <P1.> (ugs. scherzh.): große Augen: ein kleines Kind, eine Puppe mit [dunklen] K.; K. machen (er- staunt mit den Augen rollen), dazu: -äugig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine -e Schöne; ^ball. der (Kinderspr.): Ball: -Pfirsich, der (ugs.): in einem unten bauchigen Glas servierter, sehr reifer, mehrfach durchstochener Pfirsich, der sich, mit Sekt übergössen, durch die aufsteigende Kohlensäure dreht; -tränchen, das. -träne, die <meist PI.) (fam.): Träne (die einem kleinen Kind über die Wange läuft). 'kullern [kulun] <sw. V.) [zu tKullerl (ugs.): 1. wie eine Kugel, Kuller sich um sich selbst drehend rollen <ist>: die Äpfel kullerten auf die Erde, über die Dielen, vom Tisch; er ließ sich in den Graben k.: langsam kullerten die Tränen [über ihre Wangen]; In meinem Magen kullert unangenehm das warme Kohlwasser (Fallada. Trinker 129). 2. rollen lassen <hat>: Steine in die Tiefe k.; ... kullere ich dem ... Minister die Klöße auf den Teller (Hörzu 47, 1975, 21); Ü <k. + sich:) sich k. vor Lachen (emotional; über etw. Lustiges sehr lachen [müssen]). 3. etw. im Kreis bewegen; rollen <hat>: mit den Augen k. tallern [|. t'kollernd). 'Kulm [kulml. der od. das; -[e]s. -e [älter: chulm. aus dem Slaw.. vgl. tschech. chlum = Hügel, verw. mit t^olml: abgerundete lBerg]kuppe. ^uhn [-]. das; -s [engl. eulm. mengl. eulme. wohl verw. mit engl, coal = Kohle] (Geol.): sandig-schiefrige Ausbildung des unteren Karbons. Kulmination Oculmina t^io:nL die; -. -en [frz. eulmination. zu: culminer < lat. eulminäre = gipfeln, zu: eulmen = Gipfel]: 1. Erreichung des Höhe-, Gipfelpunktes einer Laufbahn. Entwicklung: die K. einer Karriere. 2, (Astron.) Durchgang eines Gestirns durch den höchsten od. tiefsten Punkt seiner Bahn in bezug auf den Beobachter; <Zus.:> Kulminationspunkt, der: 1. Höhe-. Gipfelpunkt einer Laufbahn, Entwicklung: der Künstler hat seinen K. bereits überschritten; Die Sportkombination hat auch jetzt noch nicht ihren K. erreicht (HerrenJournal 1. 1966, 69). 2. (Astron.) höchster od. tiefster Stand eines Gestirns in bezug auf den Beobachter: der Stern befindet sich im oberen, unteren K.; kulminieren [...ni:ran] <sw. V.; hat) [frz. culminer. t Kulmination]: 1. seinen Höhepunkt erreichen: die Begeisterung kulminierte in Bravorufen; Die Handlung kulminiert (Fries. Weg 172); ein kulminierendes (einen Höhepunkt darstellettdes. herausragendes) Ereignis (Welt 1. 9. 62, 1). kulmisch [kulmij] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Geol.): das 2Kulm betreffend. Kult fruit], der; -[e]s. -c [lat. eultus = Pflege; Bildung; Verehrung (einer Gottheit), zu: eultum, 2. Part, von: colere = bebauen, pflegenl: 1. an feste Formen, Riten, Orte, Zeiten gebundene religiöse Verehrung einer Gottheit durch eine Gemeinschaft: ein heidnischer, der christliche K.; nichtchristliche -e: der K. des Dionysos; jmdn. in einen K. einweihen; die Verbindung von K. und Politik im römischen Staat; Ü die Qual des Zöpfe Hechtens ... erschien mir nötig, war ein Opfer, gehörte zum K. (Rinser. Jan Lobel 4). 2. übertriebene Verehrung, die manjmdm. angedei- hen läßt; auf einer starken inneren Beziehung beruhende Form des Umgangs mit jmdm., einer Sache: der K. mit dem Star, ein K. der Schönheit; Der K. mit Krawatten. Hemden (Hörzu 20.1973. 6); mit einem Filmschauspieler, mit dem Andenken. Bild eines Menschen einen K. treiben. Kylt-: -bau, der <PI. -ten): kultischen Zwecken dienender Bau; -bild, das: kultischen Zwecken dienende bildliche Darstellung; -form, die; -gemeinschaft, die: 1. religiöse Ge- meifischojt, die an einem Kult teilnimmt. 2. (christl. Rel.) Teilnahme von Angehörigen verschiedener Konfessionen am Kult; -aeritt, das (meist PI.): kultisches Gerät; ^handking* die: kultische Handlung; -statte, die. kultisch <Adj.; o. Steig.): den Kult betreffend, zum Kult gehörend: -e Geräte. Handlungen. Feiern; Ü Sie gestaltete den Beischlaf zu einer -en Handlung (Jaeger. Freudenhaus 221); Kultismus frul'tismus], der; - [span. eultismo, wegen der zahlreichen Anspielungen auf die antike Mythologie in Werken dieser Stilart]: svw. TGongorismus; Kultivator [kulti'va:t3r.auch: ...to:?]f der; -s, -en [...vato:ran; zu mlat. cultivare. t kultivieren!: svw. tGrubber: kultivierbar [...'vi:^ba:5l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich kultivieren (1) lassend: -er Boden; kultivieren [...'vi:ranl <sw. V.; hat) [frz. cultiver < mlat. cultivare = (be)bauen. pflegen, zu lat. eultus. tKult]: 1. urbar machen: Moore. Brachland k. 2. als Kulturpflanze züchten, anpflanzen, anbauen: in einem Gebiet Reis zu k, versuchen; als er (= Napoleon) ... die Zichorie kultivierte (Jacob. Kaffee 172). 3.a) sorgsam, besonders pflegen: eine Bekanntschaft, eine Freundschaft, seine äußere Erscheinung k.; er hat seinen Stil kultiviert; b) verfeinern, besser ausbilden: daß er ihn ( = seinen Humor) auf eine unverwechselbare Weise kultiviert hat (Welt 14. 7. 62. Geist. Welt 1); wie der ... Sinn deutscher Fußballstars fürs Toreschießen kultiviert werden könne (Welt 8. 10. 66. 8); kultiviert <Adj.; -er. -este): a) durch Übung, Ausbildung, Behandlung o.a. gepflegt, verfeinert: einen -en Geschmack, eine -e Sprache haben; seine Stimme klingt sehr k.; in diesem Restaurant kann man k. speisen; Ü ihr Kummer war k. (Lenz. Brot 81): b) von vornehmer, gebildeter, zivilisierter Art / die auf einem über Generationen hin erworbenen Grad geistiger u. sittlicher Verfeinerung beruht]: ein -er Herr; eine -e Umgebung. Gesellschaft; sie ist, benimmt sich sehr k.; <Abl.:> Kultiviertheit, die; -; Kultivierung, die: -. -en <PI. ungebr.): das Kultivieren; Kultur [kultu:?]. die; -. -en [lat. cultüra = Landbau; Pflege (des Körpers u. Geistes)]: l.a) <o. PI.) Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung: die menschliche K.; das Ressort K., die Abteilung für K. (Kunst u. Wissenschaft); K. ist für Bunyan lediglich Götzendienst (Nigg. Wiederkehr 76); ein durch Sprache und K. verbundenes Volk; führende Kräfte im Bereich von Politik und K.; von der K. [unjbeleckt sein (ugs.; / unjzivilisiert, kulturell! nichtj entwickelt sein): b) Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet wälirend einer bestimmten Epoche geschaffenen, charakteristischen geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen: die abendländische, bürgerliche K.; primitive, frühe, verschollene, versunkene -en; die K. der Griechen, der Renaissance in Italien: aus der Arbeiterbewegung werde von selbst eine neue K. entstehen (Musil. Mann 1339); eine neue K. schaffen; die Sumerer brachten eine überlegene ... K. mit. die sie den ... Semiten aufzwangen (Ceram, Götter 334); die weitere Entwicklung einer ausgeprägten klösterlichen K. (Bild. Kunst 3.18); ein Land mit alter K. 2. <o. PL) a) Verfeinerung, Kultiviertheit einer menschlichen Betätigung. Äußerung. Hervorbringung: außer Dienst hat man Ekarte gespielt oder ist auf die Jagd gefahren, und bei dem allen war eine gewisse K. (Musil. Mann 1235); seine Stimme hat K. (klingt / auf Grund sorgfältiger Ausbildung] ausgewogen); worauf bei Tienappels mit aller K. zu Mittag gegessen wurde (Th. Mann. Zauberberg 46); b) Kultiviertheit einer Person: sie besitzen [keine] K.; er ist ein Mensch ohne jede K.; Was nun die persönliche K.... des byzantinischen Menschen angeht (Thieß. Dämonen 400). 3. <o. PI.) (Landw.. Gartenbau) a) das Kultivieren (1) des Bodens: die K. des Bodens verbessern; ein Stück Land in K. nehmen (kultivieren); der Boden ist in K. (ist kultiviert); b) das Kultivieren (2): die K. von Erdbeeren. Rosen betreiben; das Klima läßt hier die K. bestimmter Getreidesorten nicht zu. 4. (Landw.. Gartenbau. Forstw.) auf größeren Flächen kultivierte junge Pflanzen; -en von Zuckerrüben. Rosen. Birken, Buchen; die -en stehen gut. 5. (Biol.. Med.)a) <o. P\.>die Anzucht von Mikroorganismen od. Gewebszellen auf geeigneten Nährböden; b) auf geeigneten Nährböden in besonderen Gefäßen gezüchtete Mikroorganismen od. Gewebszellen: bakteriologische -en: eine K. anlegen, in frisches Nährmedium bringen. 1598
kultur-, Kultur- fcafcgr-. Kultur-: -abgäbe, die (DDR): beim Kaufeiner Ein- snttskarte für eine kulturelle Veranstaltung zu zahlender Zuschlag, der zur Finanzierung kultureller Projekte be- utmntt ist: -abkommen, das: gegenseitiges staatliches Abkommen über den Kulturaustausch: -abteihing, die: Abtei- kmg für kulturelle Angelegenheiten: -anthropologie, die: Anthropologie, die bes. den Aspekt der Kultur (1 b) berück- uchtigt. dazu: -anthropologisch <Adj.; o. Steig.): -arbeit, de <o. PI.) [nach russ. kultrabota) (bes. DDR): Arbeit als Beitrag zur Förderung der Kultur: K. im Ausland, in den Betrieben; -attache, der: für kulturelle Belange zuständiger Attache (2) einer Auslandsvertretung: -anstansch, der: auf Grund eines Abkommens zwischen zwei Staaten stattfindender kultureller Austausch: -autonomle, die: kulturelle Autonomie: -hanause, der (abwertend, oft scherzh.): jmd. ebne Kunstverständnis: Ü Du K.! Wie kannst du das (= das ode Drecknest) hier mit Frankreich ( = in bezug auf die Mädchen) vergleichen (Kirst. 08/15. 333); -barbar. der «abwertend): svw. T Barbar(2). dazu: -barbarei, die (abwertend): svw. t Barbarei (2); -bau, der <P1. -ten): kulturellen Zwecken dienender Bau: -beilage, die: kulturelle Themen behandelnde Beilage einer Zeitung: -beitrag, der: svw. •-abgäbe; -betrieb, der <o. PI.) (ugs.): Kulturleben, das mehr geschäftiger Betriebsamkeit als echtem Kulturbewußtsem entspringt: eine höhnische Parodie auf den Wiener K. (Spiegel 24. 1975. 116); der herkömmliche K„ wie er sich in Theatern. Konzertsälen und Museen abspielt «MM 20. 6. 73, 17); -beutet, der: Beutel od. Tasche /mit Fächern] zur Aufbewahrung von Toilettensachen während einer Reise: Toilettentasche: -boden, der: a) kultivierter, bearbeiteter Boden: hie autochthoner Waldboden, hie K. (Mantel. Wald 105); b) Gebiet, auf dem sich eine bedeutende Kultur (1 b) entwickelt hat: -bolschewismus, der: 1. (hist.) Bestrebungen, auf marxistischer Grundlage eine revolutionär-proletarische Kultur u. Kunst zu schaffen. Kultur u. Kunst in den Dienst des Aufbaus von Sozialismus u. Kommunismus zu stellen (bes. in der ns. Zeit häufig benutztes Schlagwort zur Diffamierung der als artfremd empfundenen darstellenden u. bildenden Kunst der 20er Jahre). 2. (veraltend scherzh.) Verhaltensweise, die von wenig Kunstverständnis zeugt: Banausen tum. dazu: -bobehewist, der (veraltend, scherzh.): svw. t Banause, -bolschewistisch kAdj.) (veraltet abwertend): den Kulturbolschewisnms (1) betreffend, dazu gehörend: -bringer, der; -s. -: svw. t -heros; -denkmal, das: etw. (bes. künstlerisches Werk), was als Zeugnis einer Kultur erhaltenswert ist: Bautechnische Maßnahmen zum Schutz von -en gegen Erdbebenwirkungen (Buchtitel); -dünger. der (bes. ns.): die erste Schicht der bei der Kolonisation untergehenden Siedler, die den Grumt für die Ausbildung einer Kultur legt: -ensemWe, das [nach russ. chudoschestwenny ansambl] (DDR): Ensemble für Folklore(2a)u. Schauspielaufführungen: -epoche, die: Epoche einer bestimmten Kultur (1 b); -erbe, das [LÜ von russ. kultumoje nasledijel (bes. DDR): überliefertes Kulturgut einer Gemeinschaft, eines Volkes: das nationale K.; -flhig <Adj.; nicht adv.): svw. t kultivierbar; -feindlich •:Adj.; nicht adv.). dazu: -feindlichkeit, die <o. PL); -film. der: der Allgemeinbildung dienender. / kürzerer] dokumentarischer od. künstlerischer Film über ein Thema von allgemeinem Interesse: -flüchter, der (Biol.): Pflanzen od. Tierart, die nur aulierhalb der Kulturlandschaft gedeiht u. deshalb allmählich daraus verschwindet (Ggs.: ^folger); -föderalismus, der; -folger, der (Biol.): Pflanzen- od. Tierart, die auf Grund der günstigen Lebensbedingungen die Kulturlandschaft bevorzugt u. ihre Verbreitung weitgehend dem Menschen verdankt (Ggs.: -flüchter); -fonds, der [LÜ von russ. kultfond] (DDR): Fonds zur Finanzierung kultureller Projekte: -form, die: spezielle Ausprägung der erreichten Kultur (1 a) einer Gemeinschaft, eines Volkes: -funktional", der (DDR): Funktionär im kulturpolitischen Bereich: -Geographie, die: Geographie, die sich bes. mit den Auswirkungen der Umgestaltung der Naturlandschaft durch den Menschen beschäftigt: -Beschichte, die: a) <o. PI.) Ablauf u. Wandlung des gesellschaftlichen, geistigen, künstlerischen u. wirtschaftlichen Lebens in der Vergangenheit: die K. des Menschen; b) <o. PI.) Wissenschaft von der Kulturgeschichte (a): c) Werk über die Kulturgeschichte (a): der Verfasser einer bedeutenden K., dazu: -geschichtlich <Adj.; o. Steig.); -gruppe, die (DDR): Gruppe von Laien, die singen, tanzen, spielen: -gut, das: etw.. was als kultureller Wert Bestand hat u. bewahr^ wird: mittelalterliches K. bewahren; -haus, das [1: LÜ von russ. dorn kultury]: 1. (bes. in den sozialistischen Ländern) Gebäude für kulturelle od. politische Veranstaltungen. 2. svw. l-institut; -heros, der: Gestalt, der die Menschen nach mythischem Verständnis wichtige kulturelle Errungenschaften (wie z.B. das Feuer) verdanken: -historie, die (veraltend): svw. Ngeschichte; -historisch <Adj.; o. Steig.): svw. t -geschichtlich; -hoheit, die <o. PI. >: oberste Staatsgewalt. Souveränität in kulturellen Angelegenheiten: die K. liegt bei den Bundesländern; -Industrie, die (bes. neomarx.): spätkapitalistische Industriezweige, die den kulturellen Bereich als Mittel zur Steigerung des Warenabsatzes einbeziehen: eine... Figur (= der Durchschnittsleser), die in allen Sparten der K. anzutreffen ist (Enzensberger. Einzelheiten I. 81); -institut, das: Institut, das ein Staat im Ausland zum Zwecke kultureller Arbeit u. zur Förderung der eigenen Kultur unterhält: -kämpf, der <o. PL) [durch den dt. Pathologen u. (Sozial)politiker R. Virchow (1821-1902) seit 1873 zum polit. Schlagwort geworden] (hist.): Auseinandersetzungen zwischen dem (protestantischen) preußischen Staat u* der katholischen Kirche von etwa 1871-1887: -kommission, die [LÜ von russ. kul- turnaja komissijal (DDR): Igewerkschaftliche] Kommission für kulturelle Angelegenheiten: -kreis, der: Gebiet, in dem bestimmte Wohnformen. Waffen. Geräte, religiöse u. soziale Ordnungen charakteristisch sind: ein prähistorischer K.; -kritik, die <o. PI.): Kritik an den Folgeerscheinungen der zeitgenössischen Kultur (als philosophische Haltung), dazu: -kritiker, der. -kritisch <Adj.; o. Steig.): ein -er Aufsatz; ein -es Programm entwerfen; -land, das: 1. <o. PI.) svw. t-boden (a). 2. Land mit einer bedeutenden Kultur: -landschaft, die: vom Menschen umgestaltete Naturlandschaft (Ggs.: Naturlandschaft); -leben, das <o. PI.): kulturelles Geschehen in einem bestimmten Bereich: eine Stadt mit einem regen K.; -los <Adj.; -er. -este): ohne Kultur (2 b); unkultiviert, dazu: -losigkeit.die; -; -ma- gazin, das: svw. t-Zeitschrift; -mensch, der: Mensch, der eine Kultur (1 a) ausgebildet hat. dazu: -menschheit, die; -minister, der (bes. DDR): svw. tKultusminister, dazu: -ministerium, das (bes. DDR); -morphologie, die: völkerkundliche Richtung, die die eigengesetzliche Entwicklung der Kulturen der Völker erforscht: -nachriditen <P1.>: Meldungen i im Rundfunk] über kulturelle Ereignisse: -nation, die: Nation mit Kulturbewußtsein: -notiz, die <meist PL): vgl. -nachrichten; -obmarai, der (DDR): Obmann für kulturelle Angelegen/ieiten in einer Gewerkschaftsgruppe: -pa- last, der [LÜ von russ. dworez kultury]: (in den sozialistischen Ländern) großes, prächtiges Kulturhaus (1); -park. der [LÜ von russ. park kultury]: (in den sozialistischen Ländern) Parkanlage mit kulturellen Einrichtungen: -Periode, die (Paläont.); -Pessimismus, der: Abwendung vom zivilisatorischen Fortschritt, der als Zerfalls- od. Zerstörungsprozeß einer Kultur kritisiert wird: -Pessimist, der: jmd. mit kulturpessimistischer Einstellung, dazu: -pessimistisch <AdJ.; nicht adv.): den Kulturpessimismus vertretend, zum Ausdruck bringetid: -pflanze, die: aus entsprechenden wildwachsenden Arten gezüchtete Pflanze, die als Nutz- (xi. Zierpflanze angebaut wird: -Philosoph, der: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kultur Philosophie: -Philosophie, die <o. PI.): Philosophie, die sich mit den allgemeinen Erscheinungen der Kultur u. den in ihr wirksamen Entwicklungs- u. Ordnungsgesetzen befaßt: -Politik, die <o. PL): Politik, die sich mit Förderung u. Erhaltung der Kultur (1 b) befaßt. dazu: -politisch <Adj.; o. Steig.): die Kulturpolitik betreffend: -preis, der: für Leistungen auf kulturellem Gebiet verliehener Preis: -Programm, das: Progratnm kultureller u. künstlerischer Darbietungen: ein reichhaltiges K. darbieten; -Propaganda, die: Propaganda auf kulturellem Gebiet. dazu: -Propagandist, der. -propagandistisch <Adj.; o. Steig.); -Psychologie, die: Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den seelischen Kräften befaßt, die der Entwicklung von Kulturen u. Kulturkreisen zugrunde liegen: -rasse, die: (bei Haustieren) durch Züchtung u. bestimmte Pflege o. ä. verbesserte Rasse: -räum, der: 1. Gebiet einer einheitlichen Kultur. 2. (DDR) Raum für kulturelle Veranstaltungen in einem Betrieb o. ä.: -referat, das: Referat für kulturelle Angelegenheiten: -referent, der: Referent für kulturelle Angelegenheiten: -revokition, die [LÜ von russ. (sozialisti- tscheskaja) kulturnaja rewoljuzija] (marx.): sozialistische Revolution im kulturellen Bereich mit dem Ziel der Heraus- 1599
kultural bildung einer sozialistischen Kultur: Seit der K. (= in China) sind alle Zeitungen. Zeitschriften ... und Verlage in der Hand der Radikalen (Spiegel 38. 1976. 121); -«aal. der (DDR): vgl. -räum; -schaffende, der u. die; -n. -n <meist PI.) [urspr. ns. Bez. für die in der Reichskulturkammer zusammengefaßten Angehörigen der freien Berufe] (DDR): jmd.. der auf geistigem, kulturellem Gebiet produktiv tätig ist: Künstler: Intellektueller: der Club der -n .Johannes R. Becher" (National-Zeitung 5. 11. 76, 6); -schände, die (abwertend): Schande angesichts der vom Menschen erreichten Kulturstufe: Die neue Haltung der Hühner in Drahtkäfigen, sprich Batterien, ist eine K. (Hör- zu 27, 1971. 42); -schätz, der <meist PL): svw. Kgut; -Schicht, die (Archäol., Prähistorie): Bodenablagerung mit Hinterlassenschaften des Menschen: -schock, der (Soziol.): (beim unmittelbaren Kontakt mit einer fremden Kultur) schreckhaftes Erleben der Andersartigkeil der durch die fremde Kultur erlebbaren Realität: -Schöpfer, der: Urheber. Hervorbringer von Kultur da), als der der Mensch sich darstellt, dazu: -schöpferisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv>; -soziolooe, der: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kultursoziologie; -Soziologie, die: Teilgebiet der Soziologie, das sich mit einer soziologischen Untersuchung u. Betrachtung der Geschichte u. der Phänomene der Kultur (1) befaßt. dazu: -soziologisch <Adj.; o. Steig.); -Sphäre, die: kulturelle Sphäre; -spräche, die: Sprache eines Kulturvolks; -spuren <PL>: Reste früherer / Landlbebauung: K. im Watt entdek- ken; -Staat, der: svw. T -land (2); -statte, die (geh.): Stätte mit Zeugnissen einer bestimmten Kultur (1 b): -steppe, die: Landstrich, in dem durch menschlichen Eingriff die natürliche Vegetation (bes. der Wald) u. der Tierbestand stark reduziert sind, -strick, der (ugs. scherzh.): Krawatte; -stufe, die: Stufe der erreichten Kultur (1 a). der kulturellen Entwicklung: die K. eines Volkes; -szene. die <o. PI.) (ugs.): kultureller Bereich; -technik, die: Maßnahmen. Verfahren, die der Gewinnung u. Erhaltung landwirtschaftlicher Nutz/lachen, der Verbesserung des Bodens u. der Steigerung der Erträge dienen; -träger, der: Person od. Sache, die der Vermittlung kultureller Werte dient; -trägerin, die: w. Form zu I-träger; -Veranstaltung, die; -verfall, den -volk. das: Volk mit hochentwickelter Kultur (1): das K. der Azteken; -voll <Adj.) [nach russ. kulturny] (bes. DDR): niveauvoll: ein -es Gemeinschaftsleben (Neues Leben 10, 1975, 9); -wert, der <meist PL): svw. f-gut; -Wissenschaften <P1.>: svw. tGeisteswissenschaften; -Zentrum, das: a) Mittelpunkt, wichtiger Ort des kulturellen Lebens: der europäische Kontinent - nur ein K. unter anderen (K. Mann. Wendepunkt 186); b) größere Anlage mit verschiedenen kulturellen Einrichtungen: neues deutsches K. in Tokio. kultural [koltu'ra:l] <Adj.; o. Steig.) [engl, cultural] (selten): die Kultur (1) in ihrem Vorhandensein an sich betreffetui die -e Funktion der Vereine (Bausinger, Dialekte 133); kulturalistisch [...ra'listij] <Adj.; o. Steig.) (selten): auf die Kultur (1) ausgerichtet, abgestellt: die ( = psychische Mechanismen) dem -en Relativismus mancher ethnologischer Forscher verborgen bleiben (Börsenblatt 89, 1974. 5391); kulturell [..,'rel] <Adj.; o. Steig.): die Kultur (1) betreffend: der -e Bereich. Hintergrund, Austausch; das -eErbe, Leben; -e Werte, Beziehungen, Aufgaben, Leistungen, Veranstaltungen; ein -er Verfall. Niedergang; auf-em Gebiet; k. führend sein; historisch und k. zum abendländischen Bereich gehören; Die Gewerkschaft hob sie (= die Arbeiter) moralisch und k. auf einen höheren Status (Fraenkel.Staat 273); Kulturistik [...nstik], die; - [wahrsch. zu engl, cultuhst = Anhänger der Körperkultur] (bes. DDR): sportliche Disziplin mit einem besonderen Muskeltraining zur Ausbildung einer möglichst vollkommenen Muskulatur; Kraftsport; kultürlich [korty:^li<;l <Adj.; o. Steig.) (selten): der Kultur (1) entsprechend, gemäß: die ... stete Hörigkeit eines Mannes aber läuft dem -en Bild zuwider (PsychologischeRundschau2.1966,140);Kultus [koltusl. der; - [TKult]: 1. (bildungsspr.) svw. TKult (I): Die Legende ist also nicht als „Unterart der Sage" Bestandteil eines K. (Curschmann, Oswald 69). 2. (bildungsspr.) a) svw. t Kult (2 a); b) svw. t Kult (2 b): derK. des Leidens (Adorno. Prismen 105): daß er ... einen sehnsüchtig närrischen K. damit ( = mit dem Sonnenbild) trieb (Hesse, Sonne 51) 3. (Amtsspr.) kultureller Bereich, kulturelle Angelegenheiten: dafür ist das Ministerium für Unterricht und K. zuständig. Kultus-: -freiheit, die <o. PI.) (Jur.): Freiheit der Religionsausübung; -gemeinde, die: religiöse Gemeinschaft [in der Diaspora]; -kongregation, die (kath. Kirche): Kurienkongregation für die liturgische Ordnung in der römisch-katholischen Kirche; -minister, der (Bundesrepublik Deutschland): Leiter des Kultusministeriums. -ministeriim, das (Bundesrepublik Deutschland): oberste Behörde eines Bundeslandes für das Bildungs- u. Erziehungswesen, die Pflege von Wissenschaft u. Kunst sowie für sonstige kulturelle Angelegenheiten; -ministerkonferenz.die: Kurzbez. Tür die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland; -Senator, der: vgl. -minister: der Berliner, Hamburger K.; -Verwaltung, die: städtische Behörde für kulturelle Angelegenfieiten. Kumarin [kuma'ri:nl. das; -s [frz. coumarin. zu: coumaru < Tupi (Indianerspr. d. östl. Südamerika) cumaru = Tonkabohnel: ein bes. aus der Tonkabohne gewonnener Duftstoff, der u.a. für Parfüms u. zur Aromatisierung von Tabak verwendet wird; Kumaron [...'ro:nl, das; -s (Chemie): ein aus dem Steinkohlenteer gewonnenes aromatisches öl; <Zus.:> Kumaronharz, das: als Binde- u. Klebemittel, auch bei der Herstellung von Schallplatten verwendetes, aus der Polymerisation von Kumaron gewonnenes Produkt. Kummv der; -s. -e. Kumme ['kom(d)], die; -, -n [mniederd. kumme, verw. mit TKumpen, Kumpfl (nordd.): tiefe, runde Schüssel, f Trink /schale; eine K. mit Salat; Der Junge hatte verwundert seinen eingeseiften Kopf aus der Kumme gehoben (Bredel. Väter 16). Kümmel [kYmj], der; -s. - [mhd. kümel. ahd. kumil. kumin < lat.cumeniim < griech. kyminon. wohl aus dem Semit.l: 1. eine Arznei- u. Gewürzpflanze mit doppelt od. dreifach gefiederten Blättern u. kleinen, weißen bis rötlichen Blüten in doppelten Dolden. 2. aus den kleinen, dunklen, sichelförmig gebogenen Samenkörnern dieser Pflanze bestehendes Gewürz: K. auf den Quark tun; mit K. bestreute Kartoffeln. 3. Branntwein mit Kümmel (2) od. Kümmelöl als Geschmacksstoff; einen K. trinken; Herr Ober, zwei K.! Kgmmel-: -branntwein, der <o. PI.); -brot, das; -brötchen, das; -geruch, der <o. PL); -8esdunack,der<o. PI.); -käse, der; -körn, das: einzelnes, längliches, sichelförmig gebogenes Samenkorn der Kümmelpflanze; -öl, das: aus Kümmelkörnern gewonnenes würziges Öl; -schnaps, der; -spalter, der: svw. t Haarspalter, -tiirke, der [urspr. Name für einen Studenten aus dem Umkreis von Halle, weil dort viel Kümmel angebaut u. die Gegend scherzh. als .JCümmeltürker bezeichnet wurde („Türkei", weil Gewürze sonst meist aus dem Orient kamen): dann Bez. für einen langweiligen, spießbürgerlichen Menschen]: 1. (salopp abwertend) Türke; türkischer Gastarbeiter. 2. (salopp abwertend; veraltend: Schimpfwort): hau ab. du alter K.! * arbeiten wie ein K. (ugs.; schwer arbeiten, schuften). kymmebi <sw. V.; hat): mit Kümmel (2) bestreuen: ich küm- m[e)le den Käse; <meist im 2. Part.:) gekümmeltes Brot. 2. (ugs.) Alkohol, bes. Schnaps, trinken: laß uns einen k.! Kummer [komn). der; -s [mhd. kumber = Schutt, Müll: Mühsal; Not, Gram; Beschlagnahme, Verhaftung < mlat. cumbrus, combrus = Verhau, Sperre, Wehrl: a) Gram. Schmerz über ein schweres Geschick <xl. ein Leid, das einen betroffen hat; trauriger, niedergedrückter Gemütszustand: großer, schwerer, herber K.; der Kummer um/über ihren Sohn hat sie überwältigt; Der K. frißt an der besten Kraft, aber die Arbeit frißt den K. auf (Waggerl. Brot 60); viel K. haben, tragen müssen; sie hat ihm großen K. zugefügt; aus K.; er vergräbt sich ganz in seinen K.; man muß allein mit seinem K. fertig werden; von K. gebeugt; vor K. nicht schlafen können; seinen K. herunterspülen (ugs.; viel Alko/iol trinken, um sich aus ehiem traurigen Gemütszustand zu befreien): R ich bin K. gewöhnt (ugs.: ich habe schon viele böse Überraschungen erlebt, mich kann nichts mehr erschüttern): b) (ugs.) Niedergeschlagenheit. Arger über einen Mißerfolg od. eine Schwierigkeit, mit der man nicht fertig wird: Der Herd war Lämmchens größter K. (Fallada, Mann 225); was hast du denn für K.? kymmer-, Kummer-: -bund. T Kummerbund; -falte, die <meist Pl.>: durch vieles Leid /verfrüht/ hervorgetretene Falte im Gesicht: -n haben; -kästen, der (scherzh.): von Behörden. Kirchen. Organisationen o.a. eingerichteter Hausbriefkasten für Anregungen u. Beschwerden; -miene. die (ugs.): kummervolle Miene; -speck, der (ugs.): durch unbewältigte seelische Probleme u. (aus Trostbedürfnis) 1600
kund-, Kund- neles Essen hervorgerufene Fettleibigkeit: K. ansetzen; ^%oll <Adj.>: voller Kummer, großen Kummer ausdrückend: ein -es Gesicht: jmdn. k. ansehen; ... sagte er k. Kqpmmerbund, der; -[e]s. -e [engl, cummerbund < Hindi kamarband. wohl aus dem Pers.]: (statt einer Weste) zum Smoking od. Frack getragenes breites, gefaltetes Seiden- band: alle Accessoires vom Hemd bis zum K. in exquisiter Auswahl (MM 19. 12. 72,5). Kämmerer ['kraians], der; -s. - [zu tkümmern (3)]: a) (Jä- •crspr.) Wild mit einem schlecht entwickelten Geweih: b) (Landw.) in der Entwicklung zurückgebliebenes /Jung/tier ad. verkümmernde Pflanze: Ki^imerform, die (Bot., Zool.): **rkümmerte /degenerierte] Form einer Pflanzen- od. Tier- <v7. die Legföhre ist die im Hochgebirge wachsende K. der Kiefer; kümmerlich ['kvmBli^] <Adj.> [mhd. kumberlich = bedrückend; gramvoll): 1. (von Menschen. Tieren. Pflanzen) klein u. schwächlich, in der Entwicklung zurückgeblieben: eine -e Gestalt; ehemaliges Waldland .... das Jetzt kahl liegt oder -es Buschland trägt (Mantel, Wald 76); Jizchak .... bevor er blind und k. wurde (Th. Mann. Joseph 421). 2, ärmlich, armselig, dürftig: eine -e Behausung; in -en Verhältnissen leben; sich k. ernähren, durchbringen. 3. (abwertend) hinter den Erwartungen. Ansprüchen, gesetzten Zielen weit zurückbleibend: bestehenden Bedürfnissen nicht genügend: ein -es Ergebnis; -e Erträge; ein -er Rest; obwohl ich damals nur ein -es Französisch konnte (Roth. Beichte %); sie lebt von einer -en (sehr niedrigen) Rente; der Bestand der Bibliothek ist k.; <Abl.:> Kümmerlichkeit. die: -: Dazu hören wir einen in seiner K. rührenden Gesang zwischen den Steinen (Kosmos 3. 1965. 126); Kümmerling [...lml.der. -s.-e (abwertend): schwaches, zurückgebliebenes Geschöpf: Kümmerer: zwei -e sind eingegangen; Ü Gemessen an der Fülle schöner und nutzbringender K inderbücher »t das Jugendbuch immer noch ein echter K. (Berliner Morgenpost 9. 6. 77. 20): kümmern <sw. V.; hat) [mhd. kümmern, kumbem = belästigen, bedrücken. Quälen]: 1. k. 4- sich) a) sich einer Person od. Sache annehmen: iich helfend, sorgend um jmdn.. etw. bemühen: sich um die Kinder, die Gäste, das Gepäck, den Haushalt k.; sich um nichts k.; kümmere dich doch bitte mal um diese Sache (sorge dafür, doli etwas geschieht)!: (seltener mit Gliedsatz als Obj.:> ..Kümmern Sie sich gefalligst, daß die Kerle aufmarschieren!" (Apitz. Wölfe 316): (seltener o. Obj.:> Er singt vom unehelichen ..Kind einer Nacht**, das kriminell wird, weil sich keiner kümmert (Hörzu II. 1977, 8); b)jmdm.. einer Sache Aufmerksamkeit schenken: beachten: sich mitjmdm.. etw. beschäftigen, befassen (meist >emeint>: um dies Geschwätz habe ich mich niemals gekümmert; sie kümmert sich nicht um (interessiert sich nicht für) Politik; kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten!; (Fußball u.a. Jargon:) er hatte die Aufgabe, sich um den gefährlichen Linksaußen zu k. (ihn zu decken, seine Absichten zu durchkreuzen). 2. betreffen, angehen: wen soll das k.?; was kümmert dich das?; wie ich das Geld beschalle, braucht dich nicht zu k.; In Amerika aber hatte mich die Geburtshilfe ... wenig gekümmert (Thorwald.Chirurgen 184). 3. (von Lebewesen u. Pflanzen) schlecht gedeihen, sich flicht weiterentwickeln, verkümmern: Auch Pflanzen können krank werden ... Emährungsschä- den lassen sie k. (Kosmos 3. 1965. 97); Anita muß zu Hause das Kind versorgen ... und kümmert als „steinerne Witwe** vor sich hin (MM 25. 8. 1971. 22); kümmerndes Wild; Kümmernis [kYmBnisl. die; -, -se [mhd. kumbernisse] (geh.): /kleiner] Kummer. Schwierigkeit, die jmdn. bedrückt: eheliche -se. allerlei -se haben; sein Schicksal erfüllte sie mit K. Kummet ['komat]. das. Schweiz.: der; -s. -e. Kumt [komtl. das: -[eis, -e [mhd. komat < poln. chom^t(o)]: gepolsterter Bügel, der um den Hals von Zugtieren gelegt wird: dem Pferd das K. anlegen: (Zus.:> Kipnmetgeschirr, das. Kümo [(ky:mo]. das; -s. -s: Küstenmotorschiff. Kumpan [kumpa:n]. der; -s. -e [mhd. kompän < afrz. compain < spätlat. companio = Gefährte, über das Vlat. zu lat. con- = mit- u. pänis = Brot; c: erstmals gebraucht von dem dt. Biologen J. J. von Uexküll (1864-1944)] (ugs.): m) Kamerad, mit dem man bestimmte Dinge gemeinsam erlebt od, unternimmt: mit seinen -en [vom Stammtisch! Ächen; er teilt die Wohnung mit sieben -en; ein etwas verrückter K.. aber immer ein K. (Seghers. Transit 16); b> (abwertend) Mittäter. Helfershelfer bei einer strafbaren Handlung: er wollte seine -e nicht nennen; er trat gegen seine -e als Kronzeuge auf; c) (Verhaltensf.) Partner in einem bestimmten Funktionskreis (z. B. Geschwister. Geschlechtspartner); (Abl.:> Kumpanei [...pa'n^J]. die; -. -en (ugs.. oft abwertend): a) Gruppe. Zusammenschluß von Kumpanen: eine lustige K.; die Angehörigen der braunen K. (der ehemaligen Nazis: Volk 11. 7. 64. 2); b) (o. PI.) kameradschaftliches Zusammengehörigkeitsgefühl. Freundschaft unter Kumpanen: aus falschverstandener K. hat er ihn gewarnt; mit jmdm. K. machen; Kumpel ['kompj]. der; -s. -. ugs. auch: -s. österr. auch: -n [volkst. Vkl. von t Kumpan]: 1. (Bergmannsspr.) Arbeitskamerad unter Tage: die K. fahren ein; Schicksale aus dem deutschen Kohlenbergbau, dargestellt an zweimal umgeschulten und wieder arbeitslosen -n (Spiegel 7, 1977. 159). 2. (salopp, bes. Ju- gendspr.) / Arbeits Jkamerad. Mitarbeiter: jmd..auf den man sich bei allen gemeinsamen Unternehmen unbedingt verlassen kann: ein dufter K.; ein K. von mir; sie sind -s geworden; einen alten K. wiedersehen: zusammen mit einem K. räumte er den Laden aus; (auch als Anrede:) grüß dich. K.!; (Abl.:> kympelhaft (Adj.; -er. -este>: kameradschaftlich: in einem bewußt saloppen, vertrauten Ton mitjmdm. verkehrend: ein -er Umgangston. dazu: Kympelhaftigkeit, die; -. kümpeln ['kvmplnl (sw. V.; hat) [zu tKumpenl (Technik): (Bleche. Schiffsplatten.Kesselbödenu. ä.) wölben u. formen: Kumpen [kumpnl. der; -s. - [mniederd. kump] (nordd.): Gefäß, große Schüssel: Kumpf Ocomitfl. der; -[e]s. -e u. Kümpfe [kYmßfa; mhd. kumpfl (südd.. österr.): Schüssel. Behälter, bes. für den Wetzstein. Kumquat fkomkvat]. die; -. -s [engl, kumquat < chin. kam kwat): aus Ostasien stammende, kleine Orange. Kumst [kumst]. der; -[eis [mhd.. spätahd. kumpost = Eingemachtes, eingemachtes Sauerkraut < lat. compositum, vgl. Kompost. Kompott] (nordostd.): [SauerJkohl. Kumt: t Kummet. Kumulation [kumula'tßiom]. die; -, -en [spätlat. cumulätio. zu lat. cumuläre. tkumulieren] (Fachspr.): Anhäufung. Sammlung u. Speicherung: die K. von Immissionen in Ballungsgebieten; innere K. einer reaktionsspezifischen Erregung (Lorenz. Verhalten I, 347); Computer fertigen Register und deren -en an; kumulativ [...a'ti.fl (Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): [sich] anhäufend, steigernd: ein -es Defizit im Staatshaushalt; diese Zahl ist k. (Enzensberger, Einzelheiten 1.139); kumulieren [...li:ran] (sw. V.; hat) [lat. cumuläre. zu: cumulus. tKumulus] (bildungsspr.. Fachspr.): anhäufen: ansammeln fu. steigern, verstärken/: bei Wahlen mehrere Stimmen auf einen Kandidaten k.; ... als würde irgendeine reaktionsspezifische Energie kumuliert (Lorenz. Verhalten I. 334); kumulierende/kumulierte Bibliographie (regelmäßig erscheinende Bibliographie, deren neueste Ausgabe jeweils die Titel aus den vorhergehenden mit enthält): R das Leben ist ein kumulierendes Gift; (auch k. 4- sich:) Mit der Zeit könnten sich diese ( = Schadstoffe) aber im menschlichen Körper k. (MM 29. 11. 71. 10): (subst.:) bei diesem Taschenrechner läßt der Speicher ein direktes Kumulieren von Zwischenergebnissen zu; (Abi.:) Kumulk- rung, die; -. -en; Kumukmimbus [...lo'nimbos], der; -. -se [zu tKumulus u. lat. nimbus = (Regen)wolkel (Met.): dichte, schwarze, wie ein Berg aufgetürmte u. von oben her nach allen Seiten sich ausbreitende Gewitterwolke: Abk.: Cb; Kumulus [ku.mulos], der; -. ...li [lat. cumulus = Haufen] (Met.): scharf begrenzte, sich zusammenballende od. auftürmende Wolke (die nach oben hin heller wird u. deren weiße Wolkenränder von der Sonne durchleuchtet werden): Haujenwolke: Quellwolke: Über der Kimm lagen schwache Kumuli (Rehn. Nichts 7); Abk.: Cu; (Zus.:) Kumuluswolke, die. Kumys.Kumyß[ku:mYs.auch: ku'mYs]. der; - [russ. kumys < tat. kumyz]: alkoholhaltiges Getränk aus vergorener Stutenmilch. kund [kont] (Adj.: o. Steig.; nur präd.) [mhd. kunt. ahd. kund = kennengelernt, bekanntgeworden; alte Partizipial- bildung zu tkönnen] nur noch in der Verbindung jmdm. etw. k. und zu wissen tun (altertümelnd; jmdm. etw. bekanntgeben, in aller Deutlichkeit mitteilen). k^nd-, Kynd-: -fahrt, die (österr.): [wissenschaftliche] Exkursion: -gäbe, die (PI. selten) (geh.): das Kundgeben. Sichäußern: -geben (st. V.; hat) (geh.): 1. bekanntgeben, mitteilen: limdm.] seine Meinung, seine Ansichten k.; Den Schöpfer, so gibt er kund, den könne er noch verstehen 101 GDW 1601
kundbar (Thielicke. Ich glaube 53). 2. <k. + sich) sich zeigen, sich äußern: in seiner Aggressivität gibt sich die innere Unsicherheit kund; -gebung, die; -. -en: I. öffentliche, politische Massenveranstaltung (zu der sich die Massen auf einem freien Platz od. in einem großen Saal versammeln): eine machtvolle K.; eine K. für die Freiheit, gegen den Krieg; am. zum 1. Mai finden überall -en statt; eine K. [auf dem Marktplatz] veranstalten, mitmachen, verbieten, stören; auf einer K. sprechen; zu einer K. aufrufen. 2. (veraltend) das Kundgeben. [ öffentliche] Äußerung. Bekanntgabe: die K. seines Willens; Dies Streichen Ihrer bloßen Hand über des Kindes Lausehaar ... ist vielleicht eine erstaunlichere K. der Liebe als ... (Th. Mann. Krull 421); -machen <sw. V.; hat) (österr. Amtsspr.. sonst veraltend): bekanntmachen: Das Gesetz ... wird neu kundgemacht (Vorarlb. Nachrichten 20.11.68); Hirten erst kundgemacht durch der Engel Halleluja (J. Mohr. Stille Nacht); Mnachung [-maxunl. die; -. -en (südd.. österr.. Schweiz.): [amtliche] Bekanntmachung: ^tun <unr. V.; hat) (geh.): a) ausdrücken, äußern: kundgeben: seine Meinung, seinen Willen k.; Während ihm die Botschaft kundgetan wurde (Buber. Gog 200); b) <k. + sich) sich ausdrücken, sich zeigen: es ( = das Gefühl) trachtet, sich zu bekennen, sich kundzutun (Th. Mann. Joseph 84); -werden <unr. V.; ist) (veraltet): a) bekanntwerden: bald wurde die Nachricht kund, daß ...; b) innewerden, etw. erkennen: so daß man ... im Schlafe kund wird der Anschläge des Rates (Th. Mann. Joseph 115). kündbar [kontba.g] in der Verbindung k. werden (veraltet; bekanntwerden, zu jmds. Kenntnis gelangen): davon war ihm noch nichts k. geworden; kündbar [kYntba.g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X* die Möglichkeit einer Kündigung enthaltend: -e Anleihen; ein nach Ablauf von 3 Jahren -er Vertrag; 68 Prozent der Bevölkerung ... sind der Meinung, daß auch Staatsdiener k. sein sollten (Welt 11.2. 76.1); <Abl.:) Ktjndbarkeit, die; -: Möglichkeit der Kündigung: 'Kunde [konda]. der, -n. -n [1: älter = Bekannter. Einheimischer, mhd. künde, ahd. kundo; 2 a: eigtl. = Kundiger. Eingeweihter): 1. jmd.. der [regelmäßig! eine Ware kauft od. eine Dienstleistung in Anspruch nimmt (u. daher in dem Geschäft, in der Firma bekannt ist]: ein alter, guter, langjähriger, anspruchsvoller K.; faule -n (Kunden, die erst nach Mahnungen od. überhaupt nicht bezahlen); hier ist der K. König (alles hat sich nach den Wünschen der Kunden zu richten): [die] -n bedienen, beliefern; [neue] -n werben; das ist Dienst am -n (das wird als zusätzliche Leistung kostenlos erledigt): er zählt zu unseren besten -n. 2.a) (Gaunerspr.) Landstreicher: Bei ihm aber trafen sie sich alle: -n. Monarchen. Palmbrüder, vereinzelt auch Schwere (Lynen. Kentaurenfährte 187); b) (ugs., oft abwertend) Kerl. Bursche: ein übler K.; diesem -n traue ich nicht über den Weg; Servus, Ihrig, wie geht's, alter K.! (K. Mann, Mephisto 279); Stande [-1, die; -. -n <P1. selten) [mhd. künde, ahd. chundi]: 1. (geh.. veraltend) Nachricht. Botschaft: eine frohe, traurige K.; Die K. von seiner Ankunft verbreitete sich wie ein Lauffeuer; von/über etw. K. (Kenntnis) erhalten; jmdm. von etw. K. geben; jmdm. die K. bringen, daß ... 2. (meist in Zus.. z.B. Erdkunde. Naturkunde) Ijehre. Wissenszweig: die K. vom Lauf der Gestirne; der Ausdruck .JCunde" für die Darlegung eines Wissensgebietes (Mantel. Wald 85); Stunde [-]. die; -. -n (österr.): svw. t Kundschaft: die K. bedienen; künden [kyndn] <sw. V.; hat) [mhd. künden, künden, ahd. kundan = bekanntmachen, (an)zeigen): 1. (geh.) a) öffentlich mitteilen, verbreiten: Die Wahrheit zu wissen, die Wahrheit zu k sind Sie zu Richtern berufen (Maass, Goufle 319); diese Zeichen künden Unglück (kündigen es an. deuten darauf hin): b) von etw. Kunde. Nachricht geben: die Inschriften künden von vergangenen Zeiten. 2. (bes. Schweiz.) kündigen: ihre Wohnung haben sie gekündet. Kunden- ('Kunde): -beratung, die: 1. Beratung von Kunden. 2. Beratungsstelle für Kunden: -besuch, der: -e erledigt er nach Feierabend (Chotjewitz. Friede 18); -buch, das: Beschwerdebuch für Kunden: -dienst,der: 1. <o. PI.) [unentgeltliche] Dienstleistungen, die dem Kunden Kaufu. Nut zum von Waren angenehmer machen sollen: Service: als K. bietet das Kaufhaus eine große Parkfläche und einen Kindergarten an. 2. Einrichtung, Stelle in einem Geschäft, einer Firma für Kundendienst (1): den K. anrufen; das Werk hat -e in allen größeren Städten; Reparaturen werden von unserem K. fachmännisch und preiswert durchgeführt, dazu: -dienstbüro, das. -dienstleistung, die, -dienstwerkstatt, die; -fang, der <o. PI.) (abwertend): das / in grober u. aufdringlicher Weise erfolgende] Werben neuer Kunden: er geht auf K. [aus]; -kartei, die: (von einem Geschäft, einer Firma geführte) Kartei mit den Anschriften der Kunden; -kredit, der (Wirtsch.): 1. Kredit, den eine Firma einem Kunden einräumt. 2. Kredit, den ein Lieferant (als Sicherheit od. zum Vorfinanzieren) vom Kunden nimmt, dazu: -kredit- bank. die <P1. ...banken); -kreis, der: Gesamtheit der Kunden einer Firma, eines Gewerbetreibenden o. ä.: -Produktion. die (Wirtsch.): Fertigung von Gütern auf Bestellung u. nach den persönlichen Wünschen des Kunden (Ggs.: Marktproduktion 1); -spräche, die (zu 'Kunde 2 a) (veraltet): Gaunersprache: -stamm, der: fester Kutidetikreis: -stock, der (österr.): svw. t ^kreis; ^werber.der: Akquisiteur; -Werbung, die: Akquisition (2); -wünsch, der. Künder [kyndc], der; -s. - (geh.): jmd.. der (von) etw. kündet: ein K. der Wahrheit; kundig [kündig] <Adj.) [mhd. kündec. ahd. chundig = bekannt, klug, schlau]: erfahren, kenntnisreich: von großer Erfahrung. Kenntnisreichtum zeugend: ein -er Bergführer; das muß von einem -en Fachmann geprüft werden; -er Rat; mit -em Blick; er hat sich als sehr k. erwiesen; diesen Schatz von Wasser verteilte man k. in viele Terrassen und Schleusenwerke (Jacob, Kaffee 112); <subst.:> der Kundige, ein Kundiger weiß diese Zeichen zu deuten; * einer Sache k. sein (geh.; etw. gut können, mit etw. vertraut sein): einer Sprache [nicht] k. sein; fühlte sich Heydenreich als ein Teil dieses Balls, k. seines Geheimnisses, einbezogen, wissend und glücklich (Jens. Mann 164);kündigen ['kvndign] <sw. V.; hat) [(uralter: aufkündigen = die Auflösung eines Vertrages kundtun: mhd. kündigen = kundtun]: a) eine vertragliche Vereinbarung, etwas, was auf einer vertraglichen Vereinbarung beruht, zu einem bestimmten Termin nicht weiterbestehen lassen, für beendet erklären: eine Hypothek, einen Kredit, Gelder bei der Bank k.; die Tarifverträge sind von den Gewerkschaften gekündigt worden; einen [Mietvertrag [zum Quartalsende] k.; die Wohnung wurde mir auf Ende 1978 gekündigt; Ü jmdm. die Freundschaft k. (aufsagen), jmdm. den Gehorsam k. (Jmdm. nicht mehr gehorchen): b)jmds. Mietver- hälinis zu einem bestimmten Termin für beendet erklären: meine Wirtin hat mir gekündigt; der Hausbesitzer hat ihm zum 30. Juni gekündigt; c) jmds. Arbeits-. Dienstverhältnis zu einem bestimmten Termin für beendet erklären; jmdn. entlassen: die Firma hat wegen schlechter Auftragslage 100 Mitarbeitern gekündigt; seinem Vater war gekündigt worden; <österr. immer, sonst ugs. mit Akk.:> wenn er einen von uns kündigt, kündigen die beiden anderen auch (Fallada. Mann 55); er ist gekündigt worden; Der vor mehr als einem Jahr fristlos gekündigte Oberarzt (MM 26. 7. 74. 8); d) sein Arbeits-, Dienstverhältnis zu einem bestimmten Zeitpunkt für beendet erklären, lösen: ich habe heute [schriftlich], mündlich, bei der Geschäftsleitung gekündigt; er will zum 1. April k.; <Abl.:) Kündigung, die: -, -en: das Kündigen (a-d), Lösung eines Vertrages. Miet- od. Arbeitsverhältnisses: eine fristlose, ordnungsgemäße K.; meine K. war etwas voreilig; -en aussprechen; die K. annehmen, zurücknehmen, anfechten; eine K. für ungesetzlich erklären; die Firma verzichtete für diesmal auf eine K., nahm von einer K. Abstand; die K. (das Kündigungsschreiben) wurde ihm per Einschreiben geschickt; halbjährige K. (eine Kündigungsfrist von einem halben Jahr). Kündigung»-: abrief,der: vgl. -schreiben; -frist.die: vertraglich od. gesetzlich festgelegte Zeitspanne vom Eintreffen einer Kündigung beim Empfänger bis zu ihrem Inkrafttreten: die K. beträgt drei Monate; -grund, der: Grund (S) für eine Kündigung; -rate, die; -schreiben, das: Schreiben, mit dem eine Kündigung ausgesprochen wird; -schütz, der: durch Gesetz od. Tarifvereinbarungen gesicherter Schutz der Arbeitnehmer vor ungerechtfertigten od. sozial nicht tragbaren Kündigungen: werdende Mütter genießen K.; K. für ältere Angestellte; -termin, der: vertraglich od. gesetzlich festgelegter Zeitpunkt, bis zu dem eine Kündigung ausgesprochen werden kann. Kundin [kondin], die; -. -nen: w. Form zu t'Kunde (1); Kundschaft [kuntjaft], die; -. -en [1: zu f'Kunde (1); 2: mhd. kuntschaft = Nachricht; Bekanntschaft, zu t Bündel: La) <o. PI.) Gesamtheit der Kunden. Kundenkreis: eine zahlreiche K.; die K. bleibt weg. ist unzufrieden; 1602
kunst-, Kunst- alles für die K. tun; zur festen K. gehören; auf K. gehen •Jargon; Kunden besuchen); b) (landsch.. bes. österr.) Kunde, Interessent: ich bin es. eine alte K.. treu ergeben (Kafka. Erzählungen 276); gerade die betuchteren -en liebten das Moderne. Neue (Kühn. Zeit 199); c) (veraltend) <o. Pl.> Jas Kundesein: jmds. K. schätzen; Die Herzogin, die ... einige... Pariser Modehäuser mit ihrer K. beehrte (Sieburg. Blick 130). 2. (veraltet) a) Erkundung: auf K. ausgehen; <n einziehen; b) Nachricht. Botschaft: K. traf von hier und dort ein. daß deutsche Abteilungen sich sammeln «Kaiser. Villa 49); kundschaften <sw. V.; hat) (veraltet): auf Erkundung ausgehen: Kundschafter, der; -s. -: jmd., der etw. auskundschaftet: Späher: K. aussenden. ftaneiform [kunei'fbrm] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. oineus = Keil u. forma. tForml (Med.): keilförmig, zugespitzt (z. B. Knochen). Känttte (ky'neUl. die; -. -n [frz. eunette < ital. eunetta = (Straßen)grabenl (früher): Abzugsgraben auf der Sohle eines Festungsgrabens. kinftig [kYnftu;; mhd. kümftic. ahd. kumftig. eigtl. = im BegrifTzu kommen, zu: kumft = das Kommen!: 1. <Adj.; o. Sieig.; nur attr.) der kommenden Zeit angehörig, in Ar eintretend: zukünftig: -e Zeiten, Generationen; mein -er Arbeitsplatz; sie kam mit ihrem -en Mann, ihrer -en Schwiegertochter. II <Adv.> in Zukunft, von nun an: das soll k. anders werden; k. fange ich früher an; <Abl.:> konftighin <Adv.) (geh.): svw. tkünftig (II): k. soll dies nicht mehr geschehen. lUnsefei [kurp'kjl. die; -. -en (abwertend): geheime Absprache : zwischen Einfluß ausübenden Personen], die bestimmte Entscheidungen vorwegzunehmen versucht: -en um Minister- amter und Koalitionen (MM 23.9. 72.2); kungeln [kunfn] sv» V.; hat) [landsch. auch: kunkeln = heimlich schwatzen u. dabei Pläne schmieden] (abwertend): etw. in geheimer Absprache entscheiden, abschließen: die Gewerkschaften kungeln mit den Bossen (FAZ 19. 5. 72. 32); sie kungeln um Ministerämter. Kinkel [konklj. die; -. -n [mhd. kunkel. ahd. chuncla < mlat. conueula. zu lat. colus = Spinnrocken] (landsch.): Spinnrocken, Spindel: <Zus.:> Kynkellehen, das [weil die Kunkel als Symbol für die Frau galt! (hist): auch auf eine Frau, auf die weibliche Linie einer Familie vererbbares Lehen: Kynkelstube, die (landsch.): Spinnstube. Kaonilfaiflys: tCunnilingus. Kanst [kunst], die; -. Künste ['kvnste; mhd.. ahd. kunst. urspr. = Wissen(schaft). auch: Fertigkeit, zu tkönnenl: l.a) die schöpferische, gestalterische Tätigkeit des Menschen: das Formen, Bilden, Gestalten aus den verschiedensten Materialien od. mit den Mitteln der Sprache bzw. der Töne m .Auseinandersetzung mit Natur u. Welt: die bildende K. (t bilden 1 b); die darstellende K. (tdarstellen 2); angewandte K. (t angewandt); abstrakte K. (t abstrakt); Natur und K.; K. und Wissenschaft; Alle K. ... wurzle in dem Bedürfnis, sich auszudrücken (Feuchtwanger. Erfolg 577); die K. fördern; die Akademie der Künste in Berlin; sich der K. widmen; er ist in allen Künsten bewandert, beschäftigt sich viel mit K.; von [der] K. allein kann man nicht ieben; *die Schwarze K. (1. die Zauberkunst, Magie: wohl Verdeutschung des spätlat. necromantia [TNekromantiel. das fälschlich mit lat. niger = schwarz in Verbindung Gebracht wurde. 2. die Kunst des Buchdrucks: wohl nach der Druckerschwärze); die Sieben Freien Künste (vgl. Artes liberales; LÜ von lat. Septem artes liberales, nach einer philos. Allegorie des spätlat. Schriftstellers Martianus Capeila [4. Jh. n. Chr.], urspr. die Künste, die von ..freien" Bürgern gepflegt wurden); was macht die K.? (ugs.; wie teht es dir?: in bezug auf jmds. Betätigung, den Fortgang von etw.): b) <o. PI.) einzelnes Werk od, Gesamtheit der Werke eines Kütistlers, einer Epoche o.a.: künstlerisches Schöffen: die antike, moderne, mittelalterliche, europäische K.; die K. der Ägypter, der Romantik; die Kunst Rembrandts. Bachs; in dieser Wohnung steht viel K.; dies Bild ist keine K.. sondern Kitsch; K. sammeln; diese K. khne ich ab; etwas, nichts von K. verstehen. 2. das Können, besonderes Geschick, [erworbene] Fertigkeit auf einem be- uimmten Gebiet: die ärztliche K.; die K. des Lesens und Schreibens; hier kann keine K. mehr helfen; Politik ist die K. des Möglichen (nach verschiedenen ähnlichen Äußerungen Bismarcks); Bachs K. der Fuge (Klavierwerk mit exemplarischen Fugen- u. Kanonkompositionen, die auf das- selbe Thema zurückgehen): die K. des Reitens; die K. des Schweigens beherrschen nur wenige; er will seine K. an dieser Aufgabe erproben; hier kannst du deine Künste zeigen, beweisen; man muß all seine Künste aufwenden, wenn man etwas erreichen will; seiner diplomatischen K. ist schon vieles gelungen; sie ist in den Künsten der Liebe bewandert (verhüll.; versteht sich auf sexuelle Praktiken), R K. kommt von können (meist iron. gesagt, wenn Jmds. [künstlerische! Fähigkeiten nicht ausreichen); *eine brotlose K. (t brotlos); das ist keine K.! (ugs.; das ist leicht, erfordert keine besonderen Fähigkeiten)', alle seine Künste spielen lassen (ugs.; alle möglichen psychologischen Tricks anwenden), mit seiner K. am Ende sein (nich t mehr weiterwissen, sich od. anderen nicht mehr helfen können). 3. <meist als Best, im Zus.. z. B. Kunstleder. Kunststoff künstlich Geschaffenes: Produkt, das ein anderes, natürliches ersetzen od. übertreffen soll (Ggs.: Natur 5). kynst-, Kynst-: -akademie. die: svw. Nhochschule; -an- schauung, die: Theorie, Ansicht vom Wesen der Kunst (1 a); -auktion, die: Versteigerung von Kunstwerken: -ausstel- hing, die; -banause, der; -band, der: gut ausgestatteter Bildband mit Wiedergaben von Werken der bildenden Kunst: -bau, der <P1. -ten. meist PI.) (Bauw.): vgl. Ingenieurbau (2); -beflissen <Adj.) (veraltet); (meist subst.:) -beflissene, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) a): (veraltet) Künstler in der Ausbildung: b) (scherzh.) jmd., der sich mit Eifer der Kunst (1 a) widmet: -begeistert <Adj.; nicht adv.); ^be- geisterung.die; -beilage.die: Zeitungs- od. Zeitschriftenbeilage mit Wiedergaben von Werken der bildenden Kunst: -bein.das: vgl. -glied; -besitz, der: Besitz an Kunstwerken; -betrachtung, die: erläuternde u. wertende Würdigung eines Kunstwerks: -betrieb, der <o. PI.) (abwertend): hauptsächlich geschäftlichen Zwecken dienende Betriebsamkeit, Rummel im Bereich der Kunst: -blatt, das: einzelnes Blatt aus Kunstdruckpapier mit der Wiedergabe eines Gemäldes, einer Graphik o. ä.: -bkime, die: künstliche Blume: -buch, das: Buch mit Abbildungen u. Beschreibungen von Kunstwerken: -darm, der: Wursthülle aus einem künstlich hergestellten Material (Ggs.: Naturdarm); Mienkmal, das: Bauwerk, Plastik o. ä. von künstlerischem u. historischem Wert: -dieb, der: jmd., der Gemälde u. Kunstgegenstände stiehlt: -dieb- stahl, der; -druck, der <P1. -e): a) <o. PI.) Herstellung von künstlerisch hochwertigen I Färb] drucken [für die Wiedergabe von Kunstwerken J: b) nach diesem Verfahren hergestelltes Kunstblatt, dazu: -druckpapier, das: bes. hochwertiges Papier mit glatter Oberfläche, -druckverfahren, das; -dünger, der: industriell erzeugtes, anorganisches Düngemittel: ^eis, das: künstlich, durch Kältemaschinen hergestelltes Eis, dazu: ^eisbahn, die: Bahn zum Eislaufen mit Kunsteis, -eisstadion, das; Enthusiast, der; -erlebnis, das; -erzeug- nis, das: Erzeugnis künstlerischen Schaffens, künstlerisch gestalteter /Gebrauchs]gegenständ; ^erzieher, der: Fachlehrer für Kunsterziehung (Berufsbez.); -erziehung, die: 1. Erziehung zum Erkennen u. Verstehen von Werken der bildenden Kunst u. zur eigenen Ausdrucksfähigkeit. 2. Schulfach, das Zeichnen [, WerkenJ u. Kunstgeschichte umfaßt; -fahren, das. -s: Radfahren mit artistischen Kunststücken; -föbehung. die: Fälschung von Kunstwerken; -fan, der; -faser, die: svw. tChemiefaser, dazu: -faserstoff, der: Gewebe aus Kunstfasern; -fehler, der: ärztlicher Fehlgriff, falsche Maßnahme im medizinischen Bereich: ärztliche K.; In den Gesetzestexten kommt der Begriff .J(." gar nicht vor (Spiegel 17. 1977. 49); Ü dem Protokollchef ist ein K. unterlaufen (scherzh.; ein Versehen passiert): -feindlich <Adj.): gegen alles Künstlerische eingestellt; -fertig <Adj.>: handwerklich besonders geschickt: -e Handwerker, dazu: -fertigkeit, die; -fliegen der: Pilot, der Kunstflüge ausführt; -flug, der: kunstvoller (zur Schulung od. als Sport ausgeführter) Flug mit vielerlei Figuren, Drehungen, Geschwindigkeitsänderungen usw.; -form, die: der Film ist eine moderne K.; -freund, der; -freundin. die: w. Form zu t-freund; -fUhrer, der: Handbuch, in dem die Kunstdenkmäler eines bestimmten Gebietes beschrieben sind; -galerie, die: svw. tGalerie (3 b); -gattung, die; -gegenständ, der: svw. t ^Erzeugnis (1); -gelehrte, der u. die; -gemäß <Adj.) (veraltet): nach den Regeln der Kunst; kunstgerecht; -genuß, der; -gerecht <Adj.; Steig, ungebr): fachmännisch, genau in der richtigen Weise: ein -er Verband; suchte ... eine dieser dicken, behäbigen Flaschen, köpfte sie k. (Fallada. Herr 132); -geschichte, die: 1. <o. PI.) Geschichte der Entwick- *or 1603
kunst-, Kunst- lung u. der Epochen der bildenden Kunst. 2. (ugs.) Buch über die Kunstgeschichte (1): in einer K. nachschlagen, dazu: -geschichtlich <Adj.; nicht präd.; o. Steig.): die Kunstgeschichte (1) betreffend, sie behandelnd: ein -es Werk; das ist k. sehr bedeutsam; -»schmiedet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): als künstlerische Schmiedearbeit gefertigt: ein -es Geländer. -Bewerbe, das: Gebiet der bildenden Kunst, das Entwurf u. Herstellung von künstlerisch gestalteten Gebrauchsgegenständen u. von Schmucksachen umfaßt, dazu: -gewerbemuseum, das. -gewerbler [-gaverple]. der; -s. -: jmd.. der kunstgewerbliche Erzeugnisse entwirft od. herstellt, -gewerblerin, die; -. -nen: w. Form zu T-gewerbler. -gewerblich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): das Kunstgewerbe betreffend, zu ihm gehörend: -e Arbeiten, Erzeugnisse. Gegenstände; -glas, das: künstlerisch verziertes [geschliffenes, farbiges/ lGlas: -glied.das: Ersatz für ein fehlendes Körperglied: Prothese: -gömer, der: vgl. -mäzen; -griff, der [urspr. wohl = geschickter Griff beim Ringen]: geschickter, schneller Handgriff, durch den sich etw. plötzlich bewerkstelligen läßt: /kleiner] Trick: ein technischer K.; Ü wenn nicht stets der fatale K. angewandt würde, mit Berufung auf irrationale Größen Rationales zu verlangen (Tucholsky. Werke II. 166); -haar, das: künstliches Haar: -halle, die [gepr. von dem dt. Sprachforscher J. H. Campe (1746-1818) für Museuml (veraltet, noch erhalten in Namen): öffentliches Gebäude, in dem Werke der bildenden Kunst ausgestellt werden: -hand, die: vgl. -glied; -handel, der: An- u. Verkauf von Werken der bildenden Kunst: -händler, der; -handking, die: Geschäft, in dem Kunsterzeugnisse gehandelt werden: -handwerk, das: Handwerk, bei dem man sich bemüht. Gebrauchsgegenstände, Schmuckwaren u. dgl. künstlerisch zu gestalten: ^Handwerker, der: jmd.. der ein Kunsthandwerk ausübt: -harz, das (Chemie): vgl. -leder; -herz, das (Med.): Ergänzung der Herz-Lungen-Maschine, die außerhalb des Körpers den Blutumlauf ersetzt: -Historie, die <o. PL) (selten): svw. T-ge- schichte (1); -Historiker, der: Wissenschaftler. Forscher. Kenner auf dem Gebiet der Kunstgeschichte (1); -historisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd): svw. t-geschichtlich; -Hochschule, die: Hochschule für bildende Kunst: -honig, der: auf chemischem Weg aus Zucker. Färb- u. Geschmacksstoffen hergestellter Honig (Ggs.: Bienenhonig); -hörn, das: synthetisch hergestellter, dem Hörn (2) ähnlicher Kunststoff: -ideal, das; -interessiert <Adj.; nicht adv.): interessiert für die Kunst, an der Kunst: -jünger, der (scherzh.): Kunststudent, junger Maler <xi. Bildhauer in der Ausbildung: -ka- lender, der: Wandkalender mit Wiedergaben von Werken der bildenden Kunst: -kautschuk.der: vgl. -leder; -kenner, der; -kniff, der: Kunstgriff: Kniff (3 a): der neueste K. französischer Chirurgen (Quick 12. 1958, 33); -köpf, der (Rundfunkt.): Aufnahmegerät in Form eines menschlichen Kopfes mit Mikrophonen im Abstand der Ohren, wodurch eine dem natürlichen Höreindruck entsprechende Wiedergabe ermöglicht werden soll, dazu: -kopfstereophonie, die (Rundfunkt.): Schallübertragung mit Hilfe eines Kunstkopfes u, entsprechende Wiedergabe: -kraftsport, der: zur Schwerathletik gehörende Sportart, bei der akrobatische u. artistische Übungen ausgeführt werden: -kritBt, die: kritische Auseinandersetzung mit / neuen / Werken der bildenden Kunst: -kritiker, der; -lauf, der usw.: tEiskunstlauf usw.; Rollkunstlauf usw.; -leder, das: synthetisch hergestelltes Material, das in Eigenschaften u. Aussehen dem Leder ähnlich ist: ein Bucheinband aus flexiblem K.; -licht, das <o. PI.): künstliches Licht. Lampenlicht (Ggs.: Tageslicht), dazu: -lichtaufnahme, die: fotografische Aufnahme bei Kunstlicht: -liebend <Adj.; nicht adv.): -liebhaber, der; -lied.das: (von einem Komponisten) künstlerisch vertontes Lied (Ggs.: Volkslied); -los <Adj.; -er. -este): einfach, schlicht, ohne künstlerische Ausformung od. Verzierung hergestellt (Ggs.: kunstvoll [a]): ein -er. nüchterner Bau; der Faden war k. vernäht, dazu: -losigkeit, die; -: -maier, der: Künstler, der Gemälde u. Graphiken herstellt (im Gegensatz zum Maler als Handwerker. Anstreicher; Berufs- bez.); -mappe, die: aufklappbare Mappe, in der Kunstdrucke gesammelt sind: -märchen, das: von einem bestimmten Autor erfundenes u. gestaltetes Märchen (im Ggs. zum überlieferten Volksmärchen); -markt, der: Markt mit Kunsterzeugnissen: -marmor, der: vgl. -stein (a); -mäßig <Adj.; o. Steig.: nicht präd.) (selten): der Kunst entsprechend.künstlerischen Gesetzen folgend: von der -en Anwendung der Sprache (Seidler. Stilistik 62); -mäzen, der: Mäzen, der Künstler unterstützt: -obiekt, das: etwas künstlerisch Gestaltetes. Kunstwerk: -pause, die [urspr. im Theater eine vom Schauspieler beabsichtigte, wirkungsvolle Pause]: kurze [gewollte] Unterbrechung im Ablauf eines Vortrags, einer Rede o. ä.: eine K. machen, einlegen, eintreten lassen; es folgte eine längere K; es gab eine peinliche K.; nach einer K. fuhr er fort: ...; -postkarte, die: Postkarte mit einer Abbildung in Kunstdruck (a); -preis, der: Preis für eine bedeutende künstlerische Leistung: der K. der Stadt Köln; -produkt, das: svw. t-erzeugnis; -prosa, die: künstlerisch gestaltete Prosa: -radfahren, das: svw. t-fahren; -rasen, der: svw. t-stoffrasen; -reich <Adj.): a) svw. t-voll: eine -e Handarbeit; b) geschickt: -e Weber folgten seinen Plänen (Jahnn. Geschichten 58); -reiter, der: Zirkusreiter, der akrobatische Kunststücke auf dem Pferd vollfuhrt: -reiterin, die: w. Form zu t-reiter; -richter, der (veraltet, selten): Sachverständiger in Fragen der Kunst: -richtung, die: bevorzugter Stil. Geschmacksrichtung in der Kunst: -Sammler, der: jmd.. der Kunstgegenstände sammelt. dazu: -Sammlung, die: eine wertvolle K.; -schaffen, das: das künstlerische Schaffen: -schaffende, der u. die: Künstler: -schätz, der: a) wertvoller Kunstgegenstand: b) reiche Sammlung von Kunst: nationale Kunstschätze; -Schlosser, der (früher): Handwerker, der kunstvoll Beschläge. Schlösser. Türklopfer. Schlüssel u.a. herstellt: -schmied, der: Handwerker, der künstlerische Schmiedearbeiten durchführt: -schreiner, der: (landsch.) svw. t-tischler; -schritt, die: künstlerisch gestaltete Schriftl ort]: -schule, die: allg. Bez. für [Privat]schule, in der bildende Kunst. Kunsthand werk. Gebrauchsgraphik u. ä. gelehrt werden: -schwimmen, das; -s: in Gruppen durchgeführtes rhythmisches Schwimmen nach Musik mit Darstellung von Figuren: -seide, die: der Naturseide ähnliches, aus chemisch behandeltem Zellstoff hergestelltes Gewebe, dazu: -seiden <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus Kunstseide: ein -es Kleid; -siim, der <o. PI.): sicheres Empfinden. Verständnis für Kunst: -sinnig <Adj.>: die Kunst verstehend, liebend u. fördernd (geh.): ein -er Fürst; Blumen k. arrangieren; -spräche, die: künstlich geschaffene Sprache: -springen, das: -s: Disziplin (des Schwimmsports), in der kunstvolle Sprünge (z.B. Salti. Schrauben) von einem federnden Sprungbrett ins Wasser ausgeführt werden: er gewann das K.. wurde Meister im K.; -Stadt, die: Stadt, in der die Kunst bes. gepflegt wird [u. die wertvolle Kunstdenkmäler u. -Sammlungen hat]: München ist als K. weltbekannt; -stein, der: a) (bildende Kunst) Stein aus zermahlenen Brocken von Natursteinen u. einem Bindemittel, der in Aussehen u. Eigenschaften dem betreffenden Naturstein sehr ähnlich ist (z. B. der Kunstmarmor im Barock); b) (Baut, veraltet) künstlicher Baustein aus Beton: -Stoff, der: vollsynthetisch od. durch Umwand lung von Naturprodukten hergestellter Werkstoff, der in vielen verschiedenen Arten u. für die verschiedensten Zwecke gebraucht wird: Plast. Plastik: das Zeitalter der -e; Tüten. Geschirr. Platten. Kleidung. Spielzeug. Karosserien aus K.. dazu: -Stoffbahn, die (Sport): Laufbahn (2) aus Kunststoff, die haltbarer u. weniger witterungsempfindlich sein soll als eine Aschenbahn, -stoffbkime, die. -stoflboot, das: Boot, dessen Wände aus Kunststoff sind, -stoffeimer, der, -Stoffindustrie, die. -stoflkarosserie, die. -stoffolle (getrennt: -stoff-folie), die: vgl. 'Folie (1). -stoffplatte, die. -stoffrasen, der (Sport): Rasen aus Kunststoff, auf dem Ballspiele u. a. ausgetragen werden, -stoffschale, die, -stoff- sdilosser, der: jmd.. der Teile aus Kunststoff miteinander verschweißt (Berufsbez.). -stoffski, der; -stoffVerarbeitend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Industrie; -stopfen <sw. V.; hat; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): / mit einem Faden] aus demselben Stoff (ein Loch) so stopfen, daß die Webart nachgemacht wirdu. die Stelle nachher kaum noch zu erkennen ist: du mußt die Hose k. lassen; das Loch ist kunstgestopft worden; <subst.:)eine Decke zum Kunststopfen bringen, dazu: -stopferei, die: 1. <o. PI.) (selten) das Kunststopfen: die K. erlernen. 2. Gewerbebetrieb, in dem kunstgestopft wird: -stück, das [urspr. auch = Kunstwerk]: Übung. Darbietung, die Geschicklichkeit u. Können verlangt: akrobatische -e; -e zeigen, vorführen; jmdm. ein K. beibringen; eine risikoreiche Kür ... fehlerlos zu laufen, ist ... ein K. (MM 1. 2. 68. 17); Ü er brachte das K. fertig, den Betrieb aus der Verlustzone zu fuhren; R das ist kein K. (ugs.; das ist ganz einfach)\K.\ (ugs. iron.; unter diesen Umständen 1604
kupfer-, Kupfer- lsi das Kar nicht verwunderlich, nicht schwer zu verstehen): \*tknt, der: a) Student an einer Kunstakademie od. -hoch- schult: b) Student der Kunstgeschichte u. -Wissenschaft: -«udentin. die: w. Form zu !-Student; -tanz, der: Art des Tanzes, bei dem in virtuos-artistischer Form Gedanken. Gefühle o.a. durch rhythmische Bewegung u. Gebärden abgedrückt werden (z.B. Ballett); -theorie, die: Theo- ne über Wesen. Formen u. Gesetze der Kunst; -tischler, äen Handwerker, der Möbel nach künstlerischen Gesichts- tmnkten herstellt, verziert od. renoviert; -töpfer, der: Handwerker, der künstlerische Töpferwaren herstellt; -turnen, das: wettkampfmäßiges Geräte- u. Bodenturnen, dazu: ^tur- an^der. -turnerin, die: w. Form zu: Nturner; Minterricht, der. Unterricht in Kunst (1 a); ^verein, der: Verein zur Förderung der Kunst; -vertag, der: Verlag, der Kunstbücher, -kaknder. -drucke herausgibt; -verstand, der: auf Einfüh- hng u. Kenntnis beruhende Fähigkeit. Kunstwerke zu erkennen u. zu beurteilen: [viel, keinen] K. haben; -verständig Adj.>: Kunstverstand besitzend, mit Kunstverstand [urtei- knd : ein -es Publikum; -Verständnis, das: Verständnis Sr Kunst (la). Kunstsinn; ^voll <Adj.>: a) künstlerisch mksneformt u. gestaltet (Ggs.: kunstlos): -e Schnitzereien; etw k. [ausjgestalten; b) mit großem Geschick hergestellt, technisch) kompliziert: eine -e Maschine; c) sehr geschickt: dieses k. ausbalancierte innenpolitische Gebäude (Nie- kach. Leben 199); ^werk. das: a) schöpferisch gestaltetes Werk. Erzeugnis künstlerischen Schaffens: ein literarisches K.; von diesem Maler stammen bedeutende -e; b) I technisch] kompliziertes, kunstvolles (b) Gebilde: der Computer ki ein K. der Technik; die Frisur ist ja ein wahres K.; ^wert. der: 1. künstlerischer, ideeller Wert einer Sache: an altes Möbel von hohem K. 2. <meist Pl.> Kunstgegen- aand: sein Haus war voller -e; -Wissenschaft, die: Wissenschaft vom Wesen der Kunst, ihren Formen u. Gesetzen wwie ihrer Geschichte, dazu: -Wissenschaftler, der; ~wort, das <P1. -Wörter) (Sprachw.): künstlich gebildetes Wort das als wissenschaftlicher od. technischer Terminus dient); -arttschrift, die: reich bebilderte Zeitschrift, in der hauptsächlich Themen der bildenden Kunst behandelt werden. Unstelei [kynstplaj], die; -. -en (selten; abwertend): a) <o. P!.> gekünsteltes Wesen, gekünstelte Art; Manier: das ist Joch alles bloß K.; b) etw. gewollt, gekünstelt Hervorgebrachtes: was er als Dichtungen bezeichnet, sind -en; kün- rtefci[kYnstjnl:tgekünstelt;Künstler[...ttel.der;-s,- [urspr. m älter: künsteln = (ver)bessern. dann an „Kunst" an- ieschlossen]: 1. jmd.. der künstlerisch (produzierend od. reproduzierend) tätig ist: ein großer, begabter, eigenwilliger K^ er ist freier, freischaffender, darstellender K.; bildende K. 'Maler. Graphiker. Bildhauer u.a.); ein K. der Farbe; die K. verneigten sich vor dem Vorhang, erhielten viel Beifall; einen namhaften K. für ein Gastspiel gewinnen; das (Deckengemälde ist das Werk eines unbekannten -s; jum K. geboren sein. 2. jmd.. der auf einem Gebiet bes. geschickt ist; Könner: er ist ein K. der Improvisation, erweist sich als K. der Verstellung; er ist ein K. im Sparen. lipMfler-: -allüre, die (meist PI.) (abwertend); -atelier, das; -beruf, der; -dasein, das; -gruppe, die; -hand, die: er hat schmale, wohlgeformte Künstlerhände; die Postkarle ist von K. (von einem Künstler) entworfen; -kalender, der. a) Kalender mit Reproduktionen von Gemälden u. anderen Kunstwerken; b) Kalender mit den Porträts namhafter Künstler (1); -kneipe, die: kleines, intimes Lokal, in dem for allem Künstler (1) verkehren; -kollektiv, das (DDR); -kolonie, die: Stadtteil, Wohnbezirk, in dem hauptsächlich Künstler (1) wohnen; -kreis, der: der Münchner K.; in -en verkehren; -laune, die; -leben, das <o. PI.); -locke, die (oft scherzh.): Locke, die jmdm. ins Gesicht fällt u. tun den Ausdruck eines Künstlers früherer Zeiten verleiht; -mihne. die (ugs. veraltend scherzh.): üppiges, langes Haar, das jmdm. das Aussehen eines Künstlers früherer Zeiten verleiht; -monogramm, das: Monogramm. Namenszeichen des Künstlers (1) auf einem Gemälde o.a.; -name, der: angenommener Name eines Künstlers (1); Pseudonym; -natur. die: a) Künstler (1). Künstlerpersönlichkeit: er ist eine K.; b) Wesensart des Künstlers: Empfindsamkeit tehört zur K.; -pech, das (ugs. scherzh.): kleines Mißgeschick [das jmdm. bei der Ausübung einer Sache widerfährt 1: -jiersönlichkeit, die: -Porträt, das; -postkarte, die: Postkarte mit einer von einem Künstler (1) entworfenen bildlichen Darstellung; -zknmer, das: Raum hinter der Bühne, in dem sich die Künstler (\)in den Pausen zwischen ihren Auftritten aufhalten können. Künstlerei [...ta'rajl. die: - (Schweiz.): svw. tKünstlertum: Ganz im Anfang meiner K. ... war ich allein (Frisch. Stiller 397); Künstlerin, die; -. -nen: w. Form zu tKünstler; künstlerisch <Adj.>: im Sinne, nach der Art der Kunst od. eines Künstlers; die Kunst, das Wesen von Kunst od. Künstlern betreffend: -e Kraft. Aussage; eine -e Veranlagung haben; um -e Anerkennung ringen; die -e Leitung hatte ...; -e Freiheit (die Freiheit des Künstlers, von der Realität u. von engstirnigen Normen abzuweichen); die Gestaltung war wenig k.; etwas k. darstellen; Kynstlerschaft, die; -: 1. die Eigenart, das Sein als Künstler; Künstlertum: niemand zweifelt an seiner K. 2. Gesamtheit der Künstler: die gesamte K. der Stadt protestierte gegen den Beschluß: Künstlertum, das; -s: svw. f Künstlerschaft (1); künstlich [kYnstl«;] <Adj.) [mhd. künstlich, urspr. = klug, geschickt]: a) (nur attr.) nicht natürlich; von Menschen (mit chemischen u. technischen Mitteln) nachgebildet; nach einem natürlichen Vorbild angelegt, gefertigt, geschaffen: -e Blumen; ein -er See; -e Schluchten. Tropfsteinhöhlen; ein -es Auge^Gebiß; -e Haare, Glieder; die -e Niere; -es Licht, -e Beleuchtung; -e Sprachen; b) natürliche Vorgänge nachahmend, nicht auf die natürliche Weise vor sich gehend: -e Ernährung (Ernährung durch eine Sonde. Infusion o. ä.); -e Besamung, Düngung; Jmdn. k. beatmen; das Land k. bewässern; Ü mein Leben war falsch und k. (A. Zweig, Claudia 135); c) gekünstelt, unnatürlich: ein -es Lachen; -e (gewollte, gezwungene) Heiterkeit; ihre Anteilnahme war nur k. (geheuchelt, nicht echt); ein Verfahren k. (mit voller Absicht) in die Länge ziehen; sich k. (mehr als nötig, übertrieben) aufregen; <Abl.:> Köstlichkeit, die; -. -en <P1. selten): künstliche Beschaffenlieit; Unechtheit. kunterbunt [kunte-1 <Adj.; -er (Komp. ungebr.), -este) [spätmhd. contrabund = vielstimmig, zu tKontrapunkt; die heutige Bed. unter Anlehnung an ..bunt"]: a) bunt, vielfarbig: -e Sonnenschirme; k. bemalte Ostereier; b) abwechslungsreich, bunt gemischt: ein -es Programm; sein Leben verlief recht k.; c) ungeordnet: ein -es Durcheinander. <subst.:) Kunterbunt, das; -s: hier herrscht ja ein unbeschreibliches K.; <Abl.:) Kynterbuntheit, die; -. Kunz [kuntß]: tHinz. Küpe [ky:pd]. die; -. -n [1: nach fKüpe (2); 2: aus dem Niederd. < mniederd. küpe = Bottich; vgl. ^ufe): 1. mit bestimmten chemischen Mitteln umgewandelte, wäßrige Lösung eines Küpenfarbstoffs, in der Textilien gefärbt werden. 2. (früher) in der Färberei verwendeter Holzbottich. Kupee: eindeutschend für tCoupe (1. 2). Kupelle [ku'peld] usw.: t^Kapelle usw. Küpenfarbstoff.der; -[eis, -e [zu Küpe (1)]: wasch- u. lichtechter, auf Gewebefasern gut haftender Farbstoff {z. B. Indigo); Küper. der [mniederd. küper] (nordd.): 1. Böttcher. 2. Warenkontrolleur. Sachverständiger in Häfen, bes. in Bremen (Berufsbez); <Abl. zu 2:> Küperei [ky:pa'raj], die; -, -en: Büro für Warenempfang u. -Prüfung in Häfen; <Zus.:> Kü- perlehre, die; Küpermeister, der. Kupfer ['küQf*]. das; -s, - [mhd. kupfer, ahd. kupfar < spätlat. cuprum < lat. aes cyprium = Erz von der Insel Zypern): 1. <o. PI.) ein rötlich glänzendes, weiches, dehnbares u. sehr gut leitendes Schwermetall (chemischer Grundstoff): Zeichen: Cu (tCuprum): reines K.; K. ist ein guter Stromleiter; das K. hat Grünspan angesetzt; K. enthaltendes Erz; K. abbauen, fördern; Töpfe, Pfannen aus K.; in K. gestochen; ein Dach mit K. decken. 2. <o. PI.) aus Kupfer Hergestelltes; kupfernes Geld. Geschirr o.a.: auf den Regalen stand blankgeputztes K.; ich habe nur noch K. (Kupferpfennige, d.h. fast gar nichts mehr) im Geldbeutel. 3. <auch: der) kurz für tKupferstich (2): der Band enthält wertvolle K.; ein gerahmter K. kypfer-, Kypfer-: -bahn, die (Fechten): mit Kupfer (1) (für die elektrische Anzeige) belegte Fechtbahn; -bergwerk, das: Bergwerk zum Abbau von Kupfer[erzJ; -beschlagen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Kupfer beschlagen: eine -e Truhe; -blech, das: dünn ausgewalztes Kupfer; -blute, die <o. PI.) (Mineral.): Ausblühung von rotem Kupfer in haarfeinen Aggregaten (3); -brand, der <o. PI.) (Landw.): Krankheit beim Hopfen, durch die die Blätter sich rötlichbraun verfärben u. abfallen; -braun <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): braun mit einem etwas rötlichen Schimmer: -es Haar; -bronze, die <o. PI.): Bronze mit bes. hohem Anteil an Kupfer; -dach. 1605
kupferig das: mit Kupferplatten gedecktes Dach; -draht, der: Draht aus Kupfer; -druck, der <P1. -e>: I. <o. PL) Verfahren, bei dem der Druck manuell von einer (geritzten od. geätzten) mit Kupfer beschichteten Tiefdruckplatte unter einer Presse erfolgt. 2. in diesem Verfahren bedrucktes Blatt; ^erz, das: kupferhaltiges Erz; -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -fiime, die [t'Finne (2)]: vgl. ^rose; -geld, das: Münzen aus Kupfer; -geschirr, das: Küchengeschirr aus Kupfer; -glänz, der: dunkelgraues od. blaues, schwefelhaltiges Kupfererz; -ghicke, die: kupferbrauner Nachtfalter, dessen Raupe Schallen an Obstkulturen anrichtet; vgl. Glucke (2); -hahig, (Osten*.:) -hältig <Adj.; nicht adv.): -e Minerale; -hammer, der (veraltet): Werkstatt, in der Kupfer aus Erzen gewonnen u. verarbeitet wird; -flaut, die (Bauw.): Dachhaut aus Kupfer; -bütte, die: Industriebetrieb zur Gewinnung von Kupfer aus Erzen; -kalkbriihe, die: svw. t Bor- delaiser Brühe; -kaime, die; -kessel, der; -kies, der (Mineral.): gold- bis grünlichgelb anlaufendes, eisenhaltiges Kupfererz; -legierung.die; -mine.die: svw. Nbergwerk; -münze, die; -nase, die (ugs. scherzh.): rote Nase; -oxid, (ehem. fachspr. für:) -oxyd, das (Chemie): Verbindung von Kupfer mit Sauerstoff; -pfanne, die; -Pfennig, der: Pfennigstück aus Kupfer; -platte, die: eine Wand mit -n belegen; -presse, die: beim Kupferdruck (1) verwendete Presse; ^ro§e, die (Med.): Hautkrankheit mit Rötung. Schuppen- u. Knötchenbildung im Gesicht; Rosazea: ^rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen roten Farbton besitzend, der ins Braune spielt; kupferfarben; -schale, die; -schiefer, der (Geol.): schwärzlicher, bituminöser Schiefer, der in geringen Mengen Kupfer enthält, dazu: -Schieferbergwerk, das; -sdwnied, der: l.a) Facharbeiter für die Fertigung von Rohren. Platten. Leitungen aus Kupfer. Messing u. anderen nicht eisenhaltigen Metallen u. Legierungen (Berufs- bez.); b) Kunsthandwerker, der kleinere /Gebrauchs]gegenstände aus Kupfer. Messing u.a. herstellt; --Stecher, der: 1. Künstler, der Kupferstiche herstellt: Dürer war einer der hervorragendsten K.; R alter/mein lieber Freund und K.l (ugs. scherzh., etwas erstaunt u. meist auch ein wenig drohend gesagt; Hu.); Mein lieber Freund und K.. dachte er ... meine Frau geht dich doch einen Dreck an (Kirst. 08/15. 16). 2. ein braunrot glänzender Borkenkäfer, der bes. Fichten befällt; -stich, der (Graphik): I. <o. PI.) Verfahren, bei dem mit dem Grabstichel eine Zeichnung in eine polierte Kupferplatte eingeritzt u. diese dann zur Herstellung von Abzügen in den Vertiefungen eingefärbt wird: Häufig werden K. und.Radierung kombiniert (Bild. Kunst 3. 81). 2. nach diesem Verfahren hergestelltes Blatt: eine Sammlung von -en, dazu: -Stichkabinett, das: Museums-. Ausstellungsraum, in dem Kupferstiche gezeigt werden. -stichverfahren, das: svw. - stich (1); -stück, das: a) einzelnes lutibearbeitetes] Stück Kupfer; b) svw. Kmünze; -«il- fat, das (Chemie): Salz aus Kupfer u. Schwefelsäure; -teller, der; -tiefdruck.der svw. f Rakeltiefdruck; -topf, der; ^va- se. die; -Verbindung, die: Kupfer enthaltende chemische Verbindung; -Vergiftung, die: svw. fKuprismus; -vitriol, das: technisch wichtigstes, bes. in der Form blauer Minerale auftretendes Kupfersulfat, das bei der Herstellung von Kupferfaserstoffen u. zur Schädlingsbekämpfung gebraucht wird; ^aeit, die <o. PL): svw. tChalkolithikum. kupferig, kupfrig [kojj/teJru;] <Adj.; nicht adv.): wie Kupfer wirkend, kupferfarben; kupfern [köpfen! <Adj.; o. Steig.) Imhd. kupferin]: 1. <nur attr.) aus Kupfer: eine -e Kanne. 2. <nicht adv.) wie Kupfer schimmernd, kupferfarben: k. leuchteten die Bergspitzen in der Abendsonne; kupfrig. t kupferig. Kupidität [kupidi t£:t], die; - [lat. cupiditäs. zu: cupidus = begierig! (veraltet). Begierde. Lüsternheit; Kupido [ku'pi:- dol. die; - [lat. cupidol (veraltet): sinnliche Begierde, sexuelles Verlangen. kupieren [ku'pi:n>nl <sw. V.; hat) [frz. couper = abschneiden < afrz. coper, eigtl. wohl = die Spitze abschlagen, zu spätlat. cuppa. 1'Kuppel (Fachspr.. sonst veraltet): l.a) durch Schneiden kürzen, stutzen: einem Hund den Schwanz, dem Vogel die Flügel k.: Georg bohrte sich den kupierten Daumen in die Nase (Bieter. Mädchenkrieg 477); b) (ein Lebewesen, eine Pflanze) durch Beschneiden an bestimmten Teilen im Aussehen verändern: das Pferd am Schwanz, den Hund an den Ohren k.; Rosenstöcke, eine Hecke k.; ein kupierter (nach den Merkmalen seiner Rasse gestutzter) Hund; dieser Pinscher ist schlecht kupiert: * kupiertes Terrain/Gelände (veraltet; von Gräben. Hecken o. ä. durchzogenes Gelände). 2. (Med.) (einen Krankheitsprozeil [in seinem Beginn]) auflialten od. unterdrücken: eine Grippe k.; Die Pillen haben den Anfall kupiert (Molsner. Harakiri 20). Kupolofen [ku'po:!-]. Kuppelofen. der. -s, ...Öfen [ital. cupola < spätlat. cüpula. Vkl. von: cuppa. t 'Kuppel: Schmelzofen zum Umschmelzen von Schrott u. Gußeisen. Kupon: tCupon. 'Kuppe ['kupol. die; -. -n [mhd. (md.) kuppe = (Berg)spitze. wahrsch. < spätlat. cuppa, tKopf): I. abgerundeter oberster Teil eines Berges o.a.: die kahle, bewaldete K. des Berges; Schnee bedeckt die -n; auf der bemoosten K. eines Hünengrabes (Fischer, Wohnungen 65). 2. Fingerkuppe: die -n ihrer Finger sind vom vielen Nähen zerstochen. *Kiippe [-1. die; -, -n [Hu.] (Jargon): Einnahmen einer Prostituierten: der kriegt mein ganzes Geld, ich muß die K. ... abgeben (Aberle. Stehkneipen 110). Kuppel ['kop}]. die; -, -n [ital. cupola < lat. cüpula. Vkl. von: cüpa. t^Kufe]: Wölbung [in Form einer Halbkugel] über einem Raum: eine mächtige K.; die K. des Domes; eine K. über der Vierung; eine kleine K. krönt das Mittelschiff; U unter der mächtigen K. von Lärm (Johnson, Achim 17). 'Kuppel- (Kuppel): ^bau. der <P1. -ten): Gebäude mit einer Kuppel; -dach, das: gewölbtes Dach; -aewölbe, das; -grab. das; Grabmal in Form einer Kuppel; -kirdie, die; -rooschee, die; -ofen, der: svw. t Kupolofen. ^yppel- (kuppeln): -lohn, der (abwertend): Lohn für eine Kuppelei; -omitter, die (abwertend): svw. f Kupplerin; -pelz, der in der Wendung sich (Dativ) den/einen K. verdienen (abwertend; eine Heirat vermitteln; der Heiratsvermittler wurde früher für seine Tätigkeit mit einem Pelz bezahlt); -Produktion, die (Wirtsch.): gemeinsame Herstellung von zwei od. mehreren Produkten, die durch das Ausgangsmaterial od. das angewandte Verfahren bedingt ist (z.B. die Herstellung von Koks u. Gas aus Kohle). Kuppelei [kupa'lai], die; -, -en (abwertend): a) (veraltend) Vermittlung einer Heirat durch Anwendung bestimmter [unlauterer] Mittel; b) (jur.) Duldung od. [eigennützige] Vermittlung außerehelichen Sexualverkehrs: wegen K. bestraft werden; kuppein [kupjn] <sw. V.; hat) [mhd. kuppeln, koppeln = an die Goppel (3) legen; verbinden, zu: kuppel. koppel. tGoppel]: l.a) (Verkehrsw.) mehrere Wagen od. ein ziehendes u. ein gezogenes Fahrzeug miteinander verbinden, koppeln (1 b): drei Wagen zu einem Straßenbahnzug k.; an den LKW wurde ein Anhänger gekuppelt; <auch ohne Akk.:) Rangierer, k.!; b) (Technik) svw. f koppeln (lc): eine Kamera mit gekuppeltem Entfernungsmesser; Blendenregelung mit Bildfrequenzen gekuppelt (Fotomagazin 8. 8.67.62). 2. svw. t koppeln (2 b): Sukamos Aufstieg ... war gekuppelt mit dem Anfang eines wirtschaftlichen Niedergangs (MM 19. 2. 66,15). 3. die Kupplung in einem Kraftfahrzeug betätigen: erst einmal muß der Fahrschüler lernen, richtig zu k. und zu schalten; weil man auf dem Motorrad doch praktisch alles mit den Händen tut. man kuppelt mit der Hand (Frankenberg. Fahrer 187). 4. (veraltend) (andere Menschen. Paare) zu verkuppeln suchen; sich als Kuppler betätigen; Kuppelung: f Kupplung. kuppen [kupnl <sw. V.; hat) [zu t'Kuppe]: (bes. bei Pflanzen) die Kuppe. Spitze abhauen: die Platanen müssen gekuppt werden; kuppig [kupi<;l <Adj.; nicht adv.): viele 1Kuppen aufweisend: eine -e Landschaft. Kuppler [kuplel. der; -s. - [mhd. kuppeler] (abwertend): jmd.. der / gewerbsmäßig] Kuppelei betreibt: Wer ist Nata- scha. du K.? Doch nicht etwa eine von deinen Küchenmädchen (Kirst. 08/15. 340); Kgpplerin, die: -. -nen [mhd. kuppterinne]: w. Form zu tKuppler; kypplerisdi <Adj.; o. Steig.) (abwertend): wie ein Kuppler, als Kuppler [auftretend]: in -er Absicht;Kgppking,Koppelung.die; -.-en: l.<o. PI.) das An- od. Einkuppeln. Verbinden: die K. der Eisenbahnwagen erfolgt heute meist automatisch; Ü Die Kuppelung von Weltanschauung mit Tätigkeiten, die nur wenig von ihr vertragen, wie die Politik (Musil. Mann 594). 2.a) (Verkehrsw.) lösbare Vorrichtung zum Verbinden. Aneinanderkoppeln von Fahrzeugen od. Wagen: die Kupplungen einhängen, die Bremsschläuche verbinden (Johnson. Mutmaßungen 166); b) (Technik) [bewegliche} Verbindung zwischen Maschinen- u. Geräteteilen, durch die Kräfte. Drehmomente übertragen werden u. ein synchrones 1606
Kurbel- Funktionieren ermöglicht wird: die K. aus-, einrücken; In r*ies Objektiv wird ein Zentralverschluß eingebaut und »mit Kupplungen versehen, daß er mit dem Filmtransport topannt wird und die Blende mit dem Auslösen einspringt •Kosmos 2. 1965. 44). 3. (nur Kupplung) a) Einrichtung ^m Unterbrechen der Verbindung zwischen Motor u. Getriebe bei Fahrzeugen: die K. lösen, nachstellen; mit schleifender 'absichtlich noch nicht voll eingerückter) K. fahren; fci Pedal, mit dessen Hilfe die Kupplung (3 a) betätigt wird: je K. treten, zu schnell loslassen. i'jpphüm'j (Kfz.-T.): -automat, der: automatisch, ohne Pe- Jüi funktionierende Kupplung (3 a); -belag, der: Belag auf 4en Kupplungsscheiben; -hebel, der: Hebel, mit dem eine Kupplung (3 a) bedient wird (z. B. beim Motorrad); -pedal, das: svw. t Kupplung (3 b): das K. voll durchtreten; -schade*, der, -Scheibe, die: axial verschiebbare, mit dem Getriebe verbundene Scheibe, die durch Federkraft mehr od. weniger stark gegen das Schwungrad des Motors gepreßt wird; -9ieJ. das: Abstand innerhalb der Teile der Kupplung bei **cht niedergedrücktem Kupplungspedal: das K. prüfen. Kapramus [ku'pnsmos]. der: Izu spätlat. cuprum. tKupfer] 1 Med.): a) akute Verätzung des Magen-Darm-Kanals durch KupfersuUat od. ein anderes Salz des Kupfers; Kupfer vergiftung; b) allergische Reaktion auf das Einatmen kupferhalti- ter Dämpfe. \km Iku:?]. die; -. -en [lat. cüra = Sorge. Fürsorge. Pflege]: bestimmtes, unter ärztlicher Aufsicht u. Betreuung durchgeführtes Heilverfahren: Heilbehandlung: eine anstrengende, wirkungsvolle K.; offene K. (nicht an einen bestimmten Kurort u. an die normale Dauer einer Kur gebundener Kuraufenthalt); die K. dauert 3 Wochen; eine K. machen, beantragen, abbrechen, fortsetzen; jmdm. eine K. verordnen; sich einer K. unterziehen; in K. gehen; jmdn. zur K schicken; er fuhr nach Bad Ems zur K.; Ü nur eine strenge K. konnte die Währungsstabilität retten; *jmdn. m die K. nehmen (ugs.; eindringlich auf jmdn. einreden; jmdm. Vorhaltungen machen). km [ky:g]. die; -. -en [mhd. kür(e). ahd. kuri = Wahl. zuT kiesenl (Sport): Übung, deren einzelne Teile der Sportler nach freier Wald zusammenstellen kann: eine ausgezeichnete, schwierige K.; die K. der Damen im Kunstturnen. W-. 'Kur- ('Kur): -anläse, die: Kurpark mit Kurhaus, Badehäusern o.a.; -anstalt, die (veraltet): Sanatorium; -arzt, der: Arzt, der / in einem Kurort] in Kur befindliche Patienten betreut; -aufenthalt, der: mit einer Kur verbundener Aufenthalt in einem Kurort; -bad, das: svw. tBad (3); Direktion, die: vgl. -Verwaltung; -direkter, der: Direktor der Kurverwaltung; ^einriditung, die (meist Pl.>: Haus, Einrichtung, in der man eine Kur machen kann; --erfolg, der ^gast, der: Gast in einem Kurort; -haus, das: größeres Gebäude in einem Kurort mit Kursaal u. anderen Räumen für die Kurgäste; -heim, das: Heim (2 b) für Kurgäste; -fcotel, das: vgl. -heim; -kapeile, die: Kapelle, die in einem Kurort zur Unterhaltung der Kurgäste spielt; -karte, die: Karte, die man bekommt, wenn man die Kurtaxe bezahlt katu. die zur Teilnahme an Veranstaltungen od. zum Benutzen bestimmter Entrichtungen berechtigt; -klinik, die: Klinik, die darauf spezialisiert ist, Kuren durchzuführen; -kodiert, das: Konzert in einem Kurort zur Unterhaltung der Kurgäste; -kosten <P1>: die K. übernimmt die Krankenkasse; -laub: t Kurlaub; -mittel, das: Mittel, das bei einer Kur verabreicht, angewendet wird: Bäder. Massagen, Inhalationen sind K.. dazu: -mittefoaus, das: Gebäude, in dem Kurmittel verabreicht werden; -musik, die: vgl. -kapeile; -Orchester, das: vgl. ^kapelle; mmI. der: Ort, der / wegen »eines günstigen Klimas oder seiner Heilquellen] die Möglichkeiten zur Kur bietet; -Packung, die: 1. größere Packung *on Medikamenten, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollen. 2. Haarpflegemittel in Form einer Packung; -park, der: Park in einem Kurort; -patient, der; -pfuschen <sw. V.; hat) (selten): als Kurpfuscher arbeiten: er ist bestraft worden, weil er gekurpfuscht hat: -pfuscher, der: a) (jur.) jmd., der ohne medizinische Ausbildung u. behördliche Genehmigung Kranke behandelt; b) (ugs. abwertend) schlechter [betrügerischer] Arzt: der Arzt, der mich operiert hat. ist ein elender K.. dazu: -pfuscherei, die. -pfuschertum, das; -s; -platz, der: Möglichkeit der Unterbringungfür einen Kurgast: im November sind noch einige Kurplätze frei; -Promenade, die: Promenade in einem Kurart, Kurpark; -saal, der: Saal für gesellschaftliche Veranstaltungen in einem Kurort (bes. im Kurhaus); raison, die; -schatten, der (ugs. scherzh.): jmd., der sich mit einer Person des anderen Geschlechts während einer Kur anfreundet u. häufig mit ihr zusammen ist: einen K. haben; er ging mit seinem, sie ging mit ihrem K. tanzen; -taxe, die: Gebühr, die ein Gast in einem Kur- od. Fremdenverkehrsort bezahlen muß; -Verschickung, die: Verschickung in einen Kurort; -Verwaltung, die: Dienststelle, die die Kureinrichtungen verwaltet. %&-. ^Kur- [veraltet Kur = Wahl. mhd. kürte). tKür] (hist.): -fürst, der: Fürst, der zusammen mit anderen berechtigt war. den deutschen König zu wählen, dazu: -fürstenhut, der: roter, mit Hermelin besetzter Hut als Zeichen des Kurfürsten, -fiirstentum, das: Herrschaftsbereich eines Kurfürsten, -fürstlich <Adj.; o. Steig.; nurattr.); ^hut, der: svw. t ^fürstenhut; -prinz, der: Erbe eines Kurfürsten, dazu: -prinzlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -würde, die. Kür- (Sport): -lauf, der: Kür beim Eis- u. Rollkunstlauf; -laufen, das; -s:*Sieger im K. der Paare; -läufer, der; -läuferin, die: w. Form zu !-laufen -sprung, der: Sprung bei der Kür; -tanz, der: Kür beim Eistanz; -turnen, das: Kür beim Turnen; -Übung, die: Übung in einer Kür. kurabel [ku'ra.bl] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) Dat. cüräbilis. zu: curare, tkurieren] (Med.): (von Krankheiten) heilbar (Ggs.: inkurabel); Kurand [ku'rant]. der; -en, -en (Med. veraltet): Pflegling. kurant [ku'rant] <Adj.; o. Steig.) [frz. courant, 1. Part, von: courir = laufen < lat. currere] (veraltet): im Umlauf befindlich: -e Münzen; Abk.: crt.; 'Kurant [-]. das; -[e]s, -e (veraltet): Münze, deren Materialwert dem aufgeprägten Geldwert entspricht. ^Kurant (-]. der; -en.-en [zu tKur] (Schweiz.): svw. t Kurgast. kuranzen [ku'rantßn] <sw. V.; hat) [bayr.. ostmd. auch: karanzen; Hu., viell. zu mlat. carentia = Buße, unter Einfluß von veraltet kumentzen = prügeln] (veraltet): svw. t kujonieren: von den verlorenen Mädchen der Straße ließ ich mich k. (Fallada. Herr 250). Kurare [kura.ra], das; -[s] [span. curare < indian. (Tupi) urari. eigtl. = auf wen es kommt, der fällt] (Med., Pharm.): zu [tödlichen] Lähmungen führendes indianisches Pfeilgift, das in niedrigen Dosen als Narkosemittel verwendet wird; Kurarin: tCurarin. Küraß [ky:ras], der; ...asses, ...asse [frz. cuirasse. eigtl. = Lederpanzer, zu spätlat. coriäceus = ledern]: (vom 15. bis 19.Jh.) Brustharnisch; Kürassier [kyra'si:g], der; -s. -e [frz. cuirassier]: (vom 15. bis 19. Jh.) Soldat der schweren Reiterei, der einen Küraß trug; <Zus.:) Kürasskrhehn. der. Kurat [ku'ra:t], der; -en, -en [mlat. curatus, zu lat. cüra, t !Kur] (kath. Kirche): a) Hilfsgeistlicher mit eigenem Seel- sorgbezirk; b) geistlicher Betreuer von Pfadfindergruppen o.a.; Kuratel [kura'te:l], die: -. -en [mlat. curatela, zu lat. curare, t kurieren] (jur. veraltend): Vormundschaft: eine K. beantragen; unter K. stehen: man ließ ihn unter K. stellen; Ü ... nimmt die Partei ihre Künstler Jetzt wieder stärker unter K. (kontrolliert sie stärker, bevormundet sie; Spiegel 47.1973. 102); Kuratie [kura'ti:]. die; -. -n [...ti:an] (kath. Kirche): mit einer Pfarrei lose verbundener Außenbezirk eines Kuraten; kurativ [kura'ti:fl <Adj.) [mlat. curativus, zu lat. curare, tkurieren] (Med.): heilend: -e Behandlung; Kurator [ku'ra:lDr. auch: ...toigl. der; -s, -en [...ra'to:ran; lat. cürätor = Wärter; Bevollmächtigter. Vormund]: 1. (veraltet) Vormund. 2. Verwalter. Treuhänder einer Stiftung o.a.: Als er noch K. für Reptilien im Zoo von St. Louis war. biß ihn eine afrikanische Gabun-Viper (Grzimek. Serengeti 182). 3. Beamter an einer Universität, der das Vermögen verwaltet u. Rechtsgeschäfte wahrnimmt; Kuratorium [kura'to:rjum], das; -s, ...ien [...jpn; zu lat. cürätörius = zum Amt eines Kurators (1) gehörend]: 1. Gremium, das die Auf sieht über eine öffentliche Körperschaft, eine Stiftung o. ä. hat. 2. Dienststelle eines Kurators (3). Kurbel I'kurbJ], die; -. -n [zu älter Kurbe = Winde am Ziehbrunnen, mhd. kurbe. ahd. churba. über das Vlat. zu lat. curvus = gekrümmt]: im [rechten] Winkel angebrachte od. anzusetzende, mit einem Griff versehene Stange o.a., mit der eine Kreisbewegung ausgeführt u. dadurch eine Welle, ein Zahnrad o.a. in Drehbewegung versetzt wird: die K. der Kaffeemühle, der Spieldose, des Autofensters: die K. drehen; den Motor mit der K. anwerfen. Kyrbel-: -gehäuse. das (Kfz.-T.): Gehäuse der Kurbelwelle bei einem Verbrennungsmotor, dazu: -gehäusespühmg. die 1607
kurbeln (Kfz.-T.); -Betriebe, das (Technik): Getriebe, bei dem eine Hinundherbewegung mit Hilfe einer Kurbel in eine Drehbewegung verwandelt wird; -induktor, der (Elektrot.): kleiner Generator, der von Hand mit Hilfe einer Kurbel angetrieben wird; -kästen, der (Kfz.-T.): svw. Ngehäuse; -lager, das (Technik): Lager, in dem sich die Kurbelwelle dreht; ^Stickerei, die: maschinell ausgeführte Kettenstickerei; ^trieb, der (Technik): svw. Ngetriebe; ^welle. die (Technik): [mehrfach] abgewinkelte Welle, mit deren Hilfe Auf- und Ab- bewegungen von Kolben. Pleuelstange o. ä. in eine Drehbewegung der Welle verwandelt werden od. umgekehrt. kurbeln ['kurbln] <sw. V.>: 1. <hat> a) an einer Kurbel drehen: du mußt schneller k.: er kurbelte, bis ihm der Arm weh tat: Ü in den Kurven mußte er ganz schön k. (ugs.; das Lenkrad drehen, hin- und herbewegen): b) durch Drehen an einer Kurbel bewegen: das Autofenster in die Höhe k.: Eugenie kurbelte mit dem Fuß den Tisch wieder horizontal (Remarque. Triomphe 101). 2. <hat> (Jargon, ugs.) filmen, drehen: Im Jahre 1895 stellten die Brüder Lumtere ihre Filmkamera mitten auf die Straße und kurbelten eine Reportage (Enzensberger. Einzelheiten I. 124). 3. <hat> a) (ugs.) durch Drehbewegungen [maschinellJ herstellen: wie sie sich Zigaretten aus Kippenresten kurbelten (Fels. Sünden 45): b) mit einer Maschine für Kurbelstickerei anfertigen: gekurbelte Muster. 4. Ost (auch:) hat) (ugs.) kreis-, schleifenförmige Bewegungen ausführen: draußen kurbelten die Tiefflieger (Lentz. Muckefuck 252): die Fahrer beim Sechstagerennen kurbeln schon (fahren schon ihre Runden) seit 48 Stunden. Kurbette [kor'teto], die: -. -n [frz. courbette, zu: courber = krümmen < lat. curväre. zu: curvus = gekrümmtl (Pferdesport): Sprung der Hohen Schule, bei der das Pferd auf den Hinterbeinen mit angezogenen Vorderbeinen mehrere kleine Sprünge macht; kurbettieren [korbe'ti.ran] <sw. V.: hat) (Pferdesport): eine Kurbette ausführen. Kürbis [kYrbtsl. der: -ses. -se Imhd. kürbis. ahd. kurbis, über das Vlat. < lat. Cucurbita]: l.a) lam Boden entlang]rankende Gemüsepflanze mit meist sehr großen, runden, gelben Früchten: K. anpflanzen: b) Frucht des Kürbisses (1 a): ein K. wog 10 kg: süß-sauer eingelegte -se. 2. (salopp) Kopf: Sie stehen alle mit der Axt hinter der Tür. um mir eins über den K. zu hauen (Erich Kästner. Fabian 122). Kürbis- -Hasche, die: svw. tKalebasse; -gewächs, das: -kern, der <meist PI.): Samen des Kürbisses; -kompott, das. kuren [ku:ran] <sw. V.: hat) (ugs.): eine Kur machen: Immer mehr Leute kuren im Urlaub (MM 7. 9. 72. 13). küren [ky:ran] <sw. u. (veraltet): st. V.; hat) [zu TKür] (geh.): jmdn. [aus einer größeren Gruppe von Anwärtern] für einen Ehrenposten. Ehrentitel ausersehen, auserwählen: Jmdn. zum Sportler des Jahres k.: die Faschingsprinzessin k.: Ü hat sich Lübke am Montag großzügig bereit erklärt, sich für weitere fünf Jahre zum Bundespräsidenten k. zu lassen (scherzh.; wählen; Neues D. 10. 6. 1964. 7). Kürettage [kyrc'ta:3s], die: -. -n [frz. curettage] (Med.): Ausschabung der Gebärmutterhöhle: nach einer Fehlgeburt muß eine K. gemacht werden; Kürette Qty'reto], die: -. -n [frz. curette. zu: eurer = reinigen < lat. curare, eigtl. = pflegen] (Med.): löffelartiges Instrument zur Ausschabung der Gebär- mutter; kürettieren [kyre'ti:ran] <sw. V.: hat) (Med.): eine Kürettage vornehmen; ausschaben (c). Kursan [kurgan], der; -s. -e [russ. kurgan < türk. kurgan = Festung]: / vorgeschichtliches] Hügelgrab in Osteuropa. kurial [ku'rla:l] <Adj.: o. Steig.; meist attr.) [mlat. curialis < spätlat. cüriälis = zum kaiserlichen Hof gehörend, zu lat. curia, t Kurie] (bildungsspr.): zur päpstlichen Kurie (1 a) gehörend: Pünktlich kam der Monsignore. ein ... Mann ... mit Wesen und Formen eines -en Diplomaten (Niekisch. Leben 265); 'Kuriale [ku'ria:b]. die; - [mlat. curiale]: Schreibschrift der Kurie (1 a) im frühen Mittelalter; ^uriale [-1. der; -n. -n <meist PI.; Dekl. t Abgeordnete) [mlat. curialis < spätlat. cüriäles (PI.) = Bedienstete am Kaiserhofl: (geistlicher od. weltlicher) Beamter der päpstlichen Kurie (1 a); Kurialien [ku'ria.lpn] <P1.>: im Kurialstil überlieferte Formeln von Titel. Anrede u. Schluß in den Briefen der ehemaligen Kanzleien: Ü Die ... Absender nämlich suchten einander schon auf den Umschlägen in K. und Wohldienerei zu überbieten (Th. Mann, Hoheit 188); Kurialismus [kurja'lismos], der. - (kath. Kirche): kirchenrechtliche Richtung, die der päpstlichen Kurie (1 a) die oberste Gewalt zuspricht (Ggs.: Episkopalismus); Kurialist [ku- ria'list], der; -en. -en: Vertreter des Kurialismus; Kurialstil. der; -[e]s (veraltet): svw. tKanzleistil; Kuriatstimme [ku- ria:t-]. die; - [zu lat. cüriätus = zur Kurie (2) gehörend|: (bis ins 19. Jh.) Stimme in einem Kollegium, die von einem Stimmberechtigten nur mit anderen zusammen als Gesamtstimme abgegeben werden konnte (z. B. im Reichstag des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation); Kurie [ku:rp], die; -. -n [(1: mlat. curia <) lat. curia = Kurie (2)]: l.a) Gesamtheit der päpstlichen Behörden; päpstlicher Hof: die römische K.; die K. hat einen Beschluß gefaßt: b) Sitz der Kurie (1). 2. (hist.) eine der Körperschaften, in die die altrömische Bürgerschaft aufgeteilt war; <Zus. zu 1:) Kurienkardinal, der (kath. Kirche): in der Kurie da) tätiger Kardinal; Kurienkongregation, die <o. PL): oberste Behörde der Kurie (1 a). Kurier [ku'ri:?]. der; -s. -e [frz. courrier < ital. corriere. zu: correre < lat. currere = laufen, rennen|: jmd.. der im Auftrag. Dienst des Staates, beim Militär o. ä. wichtige Nachrichten. Infonnationen überbringt: ein diplomatischer K.; eine Nachricht durch einen K. überbringen lassen: er wurde als K. an die Front geflogen. Kurier-: --dienst, der: einen K. einrichten; -e leisten: -flug- zeug, das: Flugzeug, mit dem wichtige, eilige Nachrichten überbracht werden; -gepäck, das: Reisegepäck eines Kuriers: K. darf vom Zoll nicht kontrolliert werden; -masdii- ne, die: svw. Kflugzeug; -post, die: durch einen Kurier beförderte Post; -mg. der (veraltet): Schnellzug. kurieren[ku'ri:ran]<sw.V.; hat) llat. curare = Sorge tragen, pflegen; heilen, zu: cüra. IKur]: jmdn. erfolgreich behandeln, von einer Krankheit befreien, heilen: der Heilpraktiker hat ihn Ivon seinem Ausschlag] kuriert; Arme Patienten kuriert er um Gotteslohn (Jünger. Bienen 112): seine Grippe mit Schnaps k.; Ihr seid hier, um eure Schüsse zu k.. nicht eure Plattfüße! (Remarque. Westen 182); U jmdn. von seinen Illusionen k.; ich bin ldavon] gründlich kuriert (bin klüger geworden u. habe genug davon). kurios lku'rio:s] <Adj.; -er. -este) [unter Einfluß von frz. curieux < lat.cüriösus,auch = pedantisch, zu: cüra. ^Kurl (bildungsspr.): auf unverständliche, ungereimte, fast spaßig anmutende Weise sonderbar, merkwürdig: ein -er Vorfall auf [eine] ganz -e Art: eine -e Situation. Geschichte. Idee, er ist ein -er Kauz: das ist Ja wirklich k.; dieses Vergnügen durfte man schon als k. bezeichnen (R. Walser. Gehülfe 98); die Unterredung ist k. verlaufen; kurioserwfijse <Adv.; merkwürdiger-. seltsamerweise; Kuriosität [kurjpzi't£:tl. die; -. -en [frz. curiositö < lat. cüriösitäs = Wißbegierde. Neugierde]: 1. <o. PI.) dos Kuriossein; Sonderbarkeit. Merkwürdigkeit: etwas nur der K. wegen erzählen; 2. kuriose Sache; etw.. was merkwürdig ist. vom Normalen abweicht [u. deshalb selten ist u. besonderes Aufsehen erregt]: diese Pflanze ist eine K.; er hatte in seiner Briefmarkensammlung einige -en: <Zus.:> Kuriositätenhändler, der: jmd.. der mit Kuriositäten (2) handelt; Kuriositätenkabinett, das: Museums l räum], in dem Kuriositäten (2) zu sehen sind; Kurio» sum [ku'rlo:zom], das; -s, ...sa (bildungsspr.): kuriose Sache % Angelegenheit. Situation: ein literarisches, medizinisches K.; denn Berendsohn hat, und das ist das K.. .. niemals farbig gemalt (Jens. Mann 82). Kurkuma [korkuma], die; -. ...men [...ku:mdn; ital.. span curcuma < arab. kurkum = Safran]: l.svw. tGelbwurzel 2. aus den Wurzeln der Gelbwurzel gewonnenes, u.a. zw Herstellung von Curry (1) verwendetes, gelbes Gewürz. Kurkuma-: -gelb, das: svw. tKurkumin; -papier, das (Chemie): mit Kurkumin getränktes Papier zum Nachweis vim Laugen; -pulver, das: svw. t Kurkuma (2); -wurzel. die Kurkumin flcorku'mi:n], das; -s: aus der Kurkumawurztt gewonnener, gelber Farbstoff. Kurlaub [ku^l^ip], der; -|e]s. -e [aus Kur u. Urlaub]: tms einer Kur verbutidener Ferietiaufenthalt: K. machen. 'Kurre fkura], die; -. -n [niederd. (ostfries.) kur(r)e < afries koer = Korb, wohl nach dem urspr. verwendeten korbähnr liehen Weidengeflecht] (Fischereiw.): Grundnetz, bes. zum Fischen von Krabben. Garnelen o. ä. 'Kurre [-]. die; -. -n [zu veraltet, noch landsch. kurren = schnurren, gurren, mhd. kurren = grunzen, lautm. (landsch.): Truthenne. Kurrendaner [koren'da:nB], der; -s. -: Sänger in einer Kurren <fc; Kurrende[korEnda],die; -. -n [zu lat. currere = laufen] 1608
Kurve a) (früher) Schülerchor, der vor Häusern, bei Begrabnissen o ä. gegen Geld geistliche Lieder sang; b) evangelischer Jugend- od. Studentenchor; kument flco'rent] <Adj.; o. Steig.) [lat. currens (Gen.: currcntis). 1. Part, von: currcre = laufenl (österr.): indeutscher, gotischer Schrift: k. schreiben; Kurrentschrift, die; -, -en: 1. (veraltet) fortlaufend Geschriebene Schreibschrift im Unterschied zur Druckschrift. 2. (österr.) deutsche Schreibschrift. Korrtiahn [kor-], der; -[e]s. ...hähne [vgl. *Kurre] (landsch.): Truthahn; kurrig ['konc;] <Adj.) (landsch.): mürrisch. kurrfleukum: tCurriculum. Kars [kursl. der; -es. -e [I: frz. cours(e). niederl. koers < lat. cursus; 2: mlat. cursus = Reihe von Gebeten < la( cursus = Verlauf. Reihenfolge; 3: ital. corso. frz. cours < mlat. cursus < lat. cursus = Umlauf; das lat. Grundwort zu: cursum. 2. Part, von: currere = laufenl: 1. eingeschlagene od. einzuschlagende Fahrtrichtung eines Schiffes od. Flugzeuges: ein gerader, falscher K.; einen K. steuern, einschlagen; den K. wechseln, beibehalten, halten; den K. auf der Seekarte eintragen; K. auf Hamburg nehmen; auf K. bleiben; das Flugzeug geht auf K.. fliegt auf dem/den vorgeschriebenen K.; vom K. abkommen, abweichen; Ü einen härteren politischen K. einschlagen, verfolgen; außenpolitisch auf einen anderen K. gehen. 2. (Sport) Rennstrecke: ein einfacher, gefährlicher, schneller K.; fehlerfrei über den K. kommen. 3. a) zusammengehörende Folge von Unterrichtsstunden. Vorträgen o. ä.; Lehrgang: einen K. besuchen, mitmachen, einen K. abhalten, absetzen, leiten; -e für Sprachen; die Betriebe selbst unterhalten < und Schulen (Niekisch. Leben 223); am Ende des -es findet eine Prüftmg statt; b) Gesamtheit der Teilnehmer eines Kurses (3 a): er lud seinen K. zu sich nach Hause ein: der ganze K. bestand die Prüfung. 4. Marktpreis von Wertpapieren. Devisen o.a.: hohe, stabile -e; der amtliche K. des Dollar; wie ist der K. der Mark?: die -e steigen, fallen, bleiben stabil; jmdm. eine Währung zu einem bestimmten Kurs überlassen; *etw. außer K. setzen (1. etw. für ungültig erklären: Briefmarken außer K. setzen. 2. einer f wichtigenJ Funktion entheben: der Parteichef wurde außer K. gesetzt: außer K. kommen/sein (unbeliebt werden, sein): hoch im K. stehen (hohe Wertschätzung genießen). kyrs-: ^abschlag, der (Börsenw.): svw. t Deport; -Abweichung, die: Abweichung vom Kurs (1 a); -abzug, der (Börsenw.): svw. t Deport; Minderung, die: Änderung des Kurses da); ^angäbe, die (Börsenw.); ^angleichung. die (Börsenw.): Angleichung der Wechselkurse; -anstieg, der (Börsenw.); ^aufschlagt der (Börsenw.): svw. t Report (2); -beginn, der: Beginn eines Kurses (2 a); -beridit, der (Börsenw.): svw. t ^zettel; -bewegung, die (Börsenw.): -buch. das: Verzeichnis von Fahrplänen der Eisepibahn; -differenz, die (Börsenw.): Differenz zwischen Wechselkursen; --ein- bmch. der (Börsenw.): starker Kursrückgang; -einbüße, die (Börsenw.); -entwickhing, die (Börsenw.); -festigung. die (Börsenw.); ^Festsetzung, die (Börsenw.): Festsetzung der Wechselkurse; ^Feststellung, die (Börsenw.): Feststellung der Börsenkurse; -gefiiae. das (Börsenw.); -gewinn, der (Börsenw.): Unterschied zwischen einem niedrigen Ankaufspreis u. höherem Verkaufspreis bei Wertpapieren. Devisen o.a. (Ggs.: Kursverlust): -korrektur, die: Korrektur des Kurses (1 a): die Bodenstation leitete eine K. des Raumschiffes ein; Ü ... hält die baden-württembergische Landesregierungeine K. in der Landespolitik für notwendig (MM 23. 1. 1975.2); -leiter. der: Leiter eines Kurses (2 a); -mak- ler, der (Börsenw.): amtlich bestellter Vermittler bei Wertpapierkäufen, der auch bei der Kursfeststellung mitwirkt; -notierung, die (Börsenw.); -Parität, die (Börsenw.): Parität der Devisetikurse; -pflege, die (Börsenw.): von Banken vorgenommener Kauf u. Verkauf von Wertpapieren zum Ausgleich größerer Kursschwankungen; -regulierung, die (Börsenw.): vgl. ^pflege; -rückgang, der (Börsenw.); -Schwankung, die (Börsenw.); -Sicherung, die (Börsenw.); -Stabilität, die (Börsenw.); -Steigerung, die (Börsenw.); -stürz, der (Börsenw.): plötzliches Sinken der Börsefikurse; -stutzung, die (Börsenw.): vgl. -pflege; -System, das (Päd.): Unterrichtssystem, bei dem der Unterricht in den einzelnen Fächern in Form von Kursen (3 a) erteilt wird; -tabelle. die (Börsenw.): Tabelle mit den Devisenkursen; -teilnehmen der: Teilnehmer an einem Kurs (3 a); -unter- licht, der: vgl. ^System; -verfall, der (Börsenw.); -Verlust, der (Börsenw.): Unterschied zwischen einem hohen Ankaufspreis u. einem niedrigen Verkaufspreis bei Wertpapieren. Devisen o.a. (Ggs.: Kursgewinn); -wagen, der: Eisenbahnwagen, der auf dem Weg zum Zielort an verschiedene Züge angehängt wird: der K. befindet sich am Ende des Zuges; ein D-Zug mit K. nach Rom; -Wechsel, der: vgl. Wanderung: Ü einen K. in der Außenpolitik vornehmen; -wert, der (Börsenw.): Wert eines Wertpapiers, der sich aus dem Börsenkurs ergibt; -Zettel, der (Börsenw.): regelmäßig erscheinende Liste aller Börsenkurse. Kursant [kor'zant]. der; -en. -en [russ. kursant] (DDR): Teilnehmer an einem Kurs (3 a). Kürsdi [kYrJl. das; -[eis (Her.): Pelzwerk auf Wappen; Kürschner [kYrfnB]. der; -s. - [mhd. kürsensre. zu: kürsen. ahd. kursin(n)a = Pelzrock, aus dem Slaw.. vgl. russ. korsno = Mantel mit Pelzbesatz!: Handwerker, der Tierfelle zu Pelzkleidung verarbeitet (Berufsbez.); <Abl.:> Kürschnerei DcYrJna'r^il. die; -. -en: a) <o. PI.) Handwerk des Kürschners; b) Betrieb eines Kürschners. kursieren [kor'zi:ren] <sw. V.; hat/(seltener.) ist) [lat. cursärc = umherlaufen, -rennen]: in Umlauf sein; zirkulieren: falsche Banknoten kursieren in der Stadt; Aktbilder von dir kursierten (Dürrenmatt. Meteor 33); Ü über ihn kursierten Gerüchte (wurden weitererzählt, machten die Runde); Kursist [kor'zistl. der; -en, -en (DDR): Kursteilnehmer; kursiv [kur'zi'.n <Adj.: o. Steig.) [rückgeb. aus tKursive] (Druckw.): (von Druckschriften) schräg, nach rechts geneigt: eine -e Schrift; ein Wort k. setzen; Kursivdruck, der; -[e]s:2Druck (1 a) mit Kursivschrift; Kursive [kor'zi:v3]. die; -. -n [mlat. cursiva (littera). eigtl. = laufendte Schrift)] (Druckw.): Kursivschrift; Kursivschrift die; -. -en (Druckw.): nach rechts geneigte Druckschrift; kursorisch Dcor'zo:nJl <Adj.; o. Steig.) [zu spätlat. cursörius = zum Laufen gehörend] (bildungsspr.): ohne Unterbrechung fortlaufend, rasch hintereinander: die -e Behandlung eines Themas; -e Lektüre (schnelles Lesen eines Textes, das einen raschen Überblick verschaffen soll); Kursus fkurzos]. der; -. Kurse [mlat. cursus. TKurs]: svw. tKurs (3). Kurtage: tCourtage. Kurtine [kur'ti:nd], die:-.-n [frz. courtine < spätlat. cortlna = Vorhang]: 1. (früher) Teil des Hauptwalls einer Festung. 2. (österr.. sonst veraltend): mittlerer Vorhang auf der Bühne; Kurtisane [korti'za:nd]. die; -. -n [frz. courtisane < ital. cortigiana. w. Form zu: cortigiano = Höfling, zu: corte = [Fürstenjhof < mlat. cortis. curtis < lat. cörs. tCourt] (früher): [adlige] Geliebte eines Fürsten o.a. Kurtschatovium [kurtja'to.vium], das; -s [von der UdSSR vorgeschlagene Bez.. nach dem Sowjet. Atomphysiker J. W. Kurtschatow (1903-1960)] (Chemie): das Transuran 104; Zeichen: Ku; vgl. Rutherfordium. Kuru$ [kuruJI. der; -. - [türk. kuru$. älter, ghrush. nach ital. grossi. dt. Groschenl: Untereinheit des türk. Pfundes. Kurvatur [korva'tu:!?]. die; -. -en [lat. curvätüra = Krümmung. Wölbung, zu: curvus. tKurve] (Med.): Krümmung eines Organs, bes. des Magens; Kurve ['korva, 'korfal. die; -. -n [lat. curva (llnea) = gekrümmUe Linie), zu: curvus = gekrümmt]: l.a) (Geom.) gekrümmte Linie als Darstellung mathematischer od. statistischer Größen u. Berechnungen: eine K. zeichnen; diese K. veranschaulicht ...; der Plan zeigt die K. der Stahlproduktion (Koeppen. Rußland 136); Ü die K. seines Erfolgs fiel jäh ab; b) Bogenlinie. Bogen: sie zeichnete ihre Augenbrauen in einer schwungvollen K. nach. 2. Biegung. Krümmung, die eine Straße, ein Verkehrsweg beschreibt: eine scharfe, enge, unübersichtliche, überhöhte K.; die Straße windet sich in vielen -n den Berg hinauf; eine K. schneiden, ausfahren, [zu schnell] nehmen; das Auto wurde aus der K. getragen, geschleudert; der Zug fährt langsam in die K.; der Motorradfahrer legte sich in die K.; Ü das Gespräch war in eine gefährliche Kurve hineingesaust (Geissler. Wunschhütlein 150); *die K. kratzen (ugs.; sich schnell u. möglichst unbemerkt entfernen; eigtl. = so scharf um eine Ecke biegen, daß man die Mauerkante berührt): als es brenzlig wurde, kratzte sie die K.; die K. kriegen/bekommen, schaffen (ugs.; etw. [schließlich doch noch] schaffen, erreichen): der ist raus, einer von denen, die die K. noch bekommen haben (Kuby, Sieg 88); die K. [noch nicht] heraushaben (ugs.: den richtigen Weg zur Lösung I noch nicht] wissen). 3. Linie, die ein Körper. Gegenstand beschreibt, der sich in einer nicht gerade verlaufenden Bewegung befindet: eine flache, weite K. fliegen; die Skiläufer fuhren in großen -n ins Tal: Der Ballon 1609
kurven stieg in steiler K. empor (Hausmann. Abel 112). 4. <P1.> (ugs.) als erotisierend empfundene weibliche Körperformen: sie hat aufregende -n; Die Tore der Haute Couture öffneten sich Tür das Mädchen ohne -n (Spiegel 16. 1967, 140); kurven l'kurvn. korfn] <sw. V.; ist): l.a) in Kurven fahren, fliegen: Panzer kurvten im Gelände; Flugzeuge .... die ... waagerecht hereinglitten, schräg kurvten (Johnson. Ansichten 144); der Radfahrer kurvte um die Ecke; b) (ugs.) / ziellos] umherfahren: im Urlaub wollen wir durch Spanien k.: ich bin den ganzen Tag durch die Stadt gekurvt. 2. (selten)kurvetxlörmig biegen: gekurvte Ornamente. 3. (ugs.) sich mit etw. innerlich beschäftigen, über etw. nachdenken: er kurvt schon eine ganze Weile darüber. kyrven-, Kgrven-: -außenseite, die: äußere Seite einer Kurve (2); -dfekussion.die (analytische Geom.): rechnerische Untersuchung mit graphischer Darstellung einer Kurve (1 a) u. ihrer Eigenschaften; MÜva, die: vgl. ^star; -fahren, das; -s: K. will gelernt sein; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -Betriebe, das (Technik): Getriebe, bei dem Bewegungen durch eine Scheibe mit kurvenförmigem Umriß übertragen werden; - innenseite, die: innere Seite einer Kurve (2); -läge, die: Lage, die ein Fahrzeug in einer Kurve (2) einnimmt; -lineaJ, das: schablonenartiges, gebogenes Zeichengerät, mit dem man Kurven (1 a) zeichnen kann; -messen der (Fachspr.): svw. TKurvimeter (1 b); ^reldi <Adj.; nicht adv.>: a) mit vielen Kurven (2): eine -e Straße, Strecke; b) (ugs. scherzh.) mit üppigen Kurven (4): ein -er Filmstar. -schar, die (Math.): mehrere Kurven, die in einer bestimmten, durch einen Parameter festgelegten Beziehung zueinander stehen; -schneiden, das; -s: K. ist oft sehr gefährlich; -Schreiber, der (Technik): Meßgerät mit einer Schreibeinrichtung, mit dem Meßgrößen eingetragen werden, deren zeitlicher Verlauf festgehalten werden soll; -stabil <Adj.; nicht adv.> (Kfz.-T.): (von Reifen) in Kurven (2) gut auf der Straße haftend; -star, der: vgl. Busenstar; -technik, die: bestimmte Methode. Kurven (2. 3) zu fahren, zu fliegen; -verhalten, das (Kfz.-T.): Verhalten beim Kurvenfahren: der Reifen hat ein gutes K.; -vorgäbe, die (Leichtathletik): Vorgabe bei Wettkämpfen, die durch eine od. mehrere Kurven führen, die die Läufer von der Innenbahn nach außen gestaffelt erhalten, um den längeren Weg der Außenkurven auszugleichen. Kurverei flcurva'r^j. kürf...]. die; -. -en: dauerndes Fahren, Fliegen in Kurven (2. 3); kurvig ['kurvuj. kurfu;] <Adj.; nicht adv.>: a) bogenförmig, gekrümmt: -e Linien; b) svw. T kurvenreich (a): eine -e Straße; Kurvimeter [kurvi-], das; -s. - [T-meter]: a) (Math.) Gerät zum Messen der Bogenlänge einer Kurve (1 a); b) (Geogr.) Gerät zur Entfernungsmessung auf Landkarten; Kurvenmesser;Kun/tmetrj&,dte; - [T-metrie] (Geogr.): Entfernungsmessung mit Hilfe eines Kurvimeters (b); kurvimetrisch <Adj.; o. Steig.). kurz flcurtß] <Adj.; kürzer, kürzeste) Imhd.. ahd. kurz < lat. curtis = verkürzt, gestutzt, verstümmelt]: l.a) (nicht adv.) von [vergleichsweise] geringer räumlicher Ausdehnung. Länge in einer Richtung (Ggs.: lang 1 a): ein -er Mantel, Ärmel; ein -es Seil; sie trägt sehr -e Röcke; eine -e Straße; er hat eine -e Telefonnummer (mit wenigen Ziffern); ein -er Zug (mit wenigen Wagen); es ist nur noch ein -es Stück zu laufen; (Sport:) er läuft am liebsten -e Strecken; der Faden ist zu k.; das ist der kürzeste Weg zum Bahnhof; ich muß einige Kleider kürzer machen; sie trägt das Haar k. [geschnitten]; *etw., alles k. und klein schlagen (ugs.; zerschlagen, zertrümmern)', zu k. kommen (benachteiligt werden, zu wenig bekommen; wohl aus der Soldatenspr. mit Bezug auf nicht weit genug tragendes Feuer 4): im Leben zu k. kommen; Wir trinken weniger, damit du nicht zu k. kommst (Ott, Haie 200); den kürzeren ziehen (auf Grund einer ungleichen Ausgangslage bei einer Auseinandersetzung, einem Streit o. ä. unterlegen sein; nach dem Losen mit Zündhölzern o. ä., wobei derjenige verliert, der das kürzere Hölzchen zieht): Straßenkämpfe, bei denen die Polizei den kürzeren zog (Thieß, Reich 314); b) (nur adv.; in Verbindung mit Adverbien od. Adverbialbestimmungen des Ortes) in / vergleichsweise] geringer Entfernung von etw.: mit geringem Abstand (Ggs.: weit): k. davor, vor der Mauer kam das Auto zum Stehen; k. hinter dem Bahnhof zweigt die Straße ab. 2.a) von [vergleichsweise] geringer zeitlicher Ausdehnung. Dauer (Ggs.: lang 2 a, lange 1): ein -er Besuch, Urlaub; wir machen eine -e Pause; eine sehr -e Frist; ein Vertrag mit -er Laufzeit; er warf ihr einen -en Blick zu; eine -e. k. gesprochene Silbe; er hat ein -es Gedächtnis (ugs.; vergißt Dinge schnell wieder): die Zeit ist zu k.; sein Leben war k. (er ist früh gestorben); die Freude währte nur k.. -e Zeit; die Arbeit k. unterbrechen; * binnen -em (innerhalb kurzer Zeit): er muß binnen -em hier sein; Suzanna wird ..., wahrscheinlich binnen -em. die Gattin von Dom Miguels (Th. Mann. Krull 441); über k. oder lang (ziemlich bald; irgendwann in nicht zu ferner Zukunft): über k. oder lang wird es Krach geben; vor/seit -em (vor. seit nicht langer Zeit): ich habe ihn vor -em getroffen; sie wohnt seit -em in einer anderen Stadt; b) (nur adv.; in Verbindung mit Adverbien od. Adverbialbestimmungen der Zeit) mit geringem zeitlichem Abstand: k. nach Mitternacht, der Zug fährt k. vor 3 Uhr; ich kam k. vor ihm nach Hause; k. zuvor hatte ich ihn noch gesehen. 3. a) nicht ausführlich; auf das Wesentliche beschränkt; knapp: ein -er Brief; eine -e Mitteilung. Rede: ich erwarte einen -en Anruf von Ihnen; etw. in -en Worten sagen; das Protokoll ist k. abgefaßt; sie war heute sehr k. (unfreundlich); etw. nur k. andeuten; Kurz (um es zusammenzufassen). ich war ein Stück weitergekommen (Jens. Mann 51); *sich k. fassen (nicht viele Worte machen): am Telefon sollst du dich k. fassen; k. und bündig/knapp (präzis u. bestimmt): die Antwort war k. und bündig; „Du bist also der Neffe", sagte Teta k. und bündig (Werfet, Himmel 131); k. und gut/(scherzh. auch:) k. u. klein (zusammenfassend kann man sagen): Kurz und gut, der Mann wußte seinen Vorgänger Zug um Zug zu vertreten (Musil. Mann 1154); b) rasch; ohne Umschweife: einen -en Entschluß fassen; er ist k. entschlossen abgereist; eine Sache k. abtun; ich komme morgen k. (mal eben) vorbei; sich k. zusammensetzen, um ein Problem zu klären; *es k. machen (nicht viel Aufhebens von etw. machen): ich will es k. machen; k. und schmerzlos (ugs.; rasch u. ohne große Umstände; offen u, direkt). kyrz-, Ktyrz-: -arbeit, die: verkürzte Arbeitszeit, die [bei efit sprechender Kürzung des Lohnes] vom Unternehmer wegen Auftragsmangels o.a. angeordnet wird: K. machen, anordnen; Weniger bekannt ist, daß ... zahlreiche Betriebe K. einführen mußten (Fr. Wolf. Menetekel 424). dazu: -arbeiten <sw. V.; hat): Kurzarbeit machen [müssen]: in dieser Firma wird kurzgearbeitet, -arbeiter. der: Arbeiter, der Kurzarbeit macht, -arbeitergeld, das: unter bestimmten Voraussetzungen vom Arbeitsamt an Kurzarbeiter gezahlter Betrag, der einem Teil des Stundenlohnes der nicht gearbeiteten Stunden entspricht; -ärm[e]lig l-|erm(a)lis) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit kurzen Armein / versehen] (Ggs.: langärm[e]lig): ein -es Kleid. Hemd; -atmig <AdJ.>: unter Atemnot leidend, stoßweise atmemi: ein -er alter Mann; k. sprechen; Ü eine -e Lokomotive; daß der allzu -e (abgehackte) Rhythmus der Sätze... in vielem noch anfängerhaft anmutet (Jens, Mann 89), dazu: -atmigkeit, die; -; -beinig <Adj.; nichtadv.): kurze Beine besitzend (Ggs.: langbeinig): ein -er Dackel, Mensch; -beridit.der: kurzgefaßter Bericht. -biographie, die: kurzgefaßte Biographie (1); -fassung, die: gekürzte Fassung eines Textes o. ä.: die K. eines Aufsatzes; man würde sich ... mit einer K. der Rede begnügen können (Kant. Impressum 348): -film, der: kurzer Film (3 a; Ggs.: Langfilm): dieser Regisseur dreht hauptsächlich -e; ^fin- g[e]rig <Adj.; nicht adv.): mit kurzen Fingern [versehen (Ggs.: langfing[e]rig 1); -duselig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Zool.): kurze Flügel besitzend: ein -es Insekt; -flügler, der: -s. - (Zool.): Vertreter einer Familie von Käfern mit langem Hinterleib u. sehr kurzen Flügeldecken; ^form. die (Sprachw.): Wort, das aus einem Teil eines längeren Wortes gebildet ist (z. B. „Auto" aus „Automobil**): ^fri- stig [-fristiq] <Adj.>: a) (meist adv.) plötzlich, überraschend, ohne lange Vorbereitung: bei -en Absagen muß das Konzert ausfallen; eine Sendung k. vom Programm absetzen; jmdm etw. k. mitteilen; b) nur kurze Zeit dauernd: für kurze Zeit geltend. Geltung habend (Ggs.: langfristig): -e Verträge. Kredite (mit kurzer Laufzeit); Der meist -e Erwerbsausfail durch Krankheit (Fraenkel. Staat 314): in einigen Bereichen kann es k. noch schlimmer werden; c) in kurzer Zeit [stattfindend/; man muß -e Losungen finden; die bestehenden Möglichkeiten einer aktiven Beschäftigungspolitik sollten k. verbessert werden (MM 29.12.66,2); k. (rasch entschlossen) eine Entscheidung treffen; -gebraten <Adj.; o. Steige nur attr.): -es Fleisch; -gefaßt <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: ein -er Bericht; -geschichte, die [LÜ von engl, short storyl 1610
kurz-, Kurz- *Literaturw.): Form der erzählenden Dichtung, bei der eine alltägliche] Begebenheit knapp berichtet wird, die Personen mr skizziert werden u. der Schluß meist eine Pointe enthält; -•»chnitten <Adj.; kürzer, am kürzesten geschnitten; nur ittr.>: sie trägt -e Haare; -geschoren <Adj.; kürzer, am kürzesten geschoren; nur attr.): -e Hunde; -geschwänzt Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: einen kurzen Schwanz besitzend •Ggs.: langgeschwänzt); -haar, das <o. Pl.>: 1. (bei Hunden m. Katzen) kurzes.dichtes Fell (Ggs.: Langhaar 1). 2. (selten) kurzgeschnittenes Haar (Ggs.: Langhaar 2), zu 1: -haardak- fcri, der: Dackel mit kurzem Fell, zu 2: -haarfrisur, die: « trug eine modische K.; -haarig <Adj.; o. Steig.; nicht *H.>: a) ein Fell mit kurzen Haaren besitzend (Ggs.: langhaarig a): ein -er Hund; b) kurzgeschnittene Haare, eine Frisur mit kurzen Haaren tragend (Ggs.: langhaarig b); ci mit kurzen Haaren /ausgestattet/ (Ggs.: langhaarig c): an <r Pinsel; -haarkatze, die: Katze mit Kurzhaar (a); -habig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen kurzen Hals besitzend (Ggs.: langhalsig); -halten <st. V.; hat) [urspr. \on Tieren (bes. Hunden) gesagt, die an einer kurzen Leine gehalten werden, damit sie wenig Bewegungsfreiheit haben]: jmdm. über einen längeren Zeitraum hinweg aus erzieherischen Gründen relativ wenig Geld. Essen o. ä. geben; die Eltern haben ihren Sohn immer kurzgehalten; ich muß reinen Mann k.. damit er nicht noch dicker wird; -hfn Adv.> (veraltet): beiläufig: etwas nur k. erwähnen; -kom- ■ratar. der: kurzer, knapper Kommentar; -köpfig <Adj.; lacht adv.> (Anthrop.. Med.): Kurzköpßgkeit aufweisend iGgs.: langköpfig). dazu: -köpfigkeit, die <o. PL): a) (An- Sirop.) für bestimmte Menschenrassen charakteristischer, rrlativkurzer Schädel; b) (Med.) /angeborene/ Mißbildung, bei der der Schädel abnorm kurz ist; -lebig <Adj.; nicht adv.; (Ggs.: langlebig): 1. (meist Fachspr.) nur kurze Zeit hebend: -e Tiere. Pflanzen; -e (schnell zerfallende) Elementarteilchen. 2. a) nur für kurze Zeit Aktualität. Wirksamkeit besitzend: eine -e Modeerscheinung; In meiner Erinnerung *ird die -e „Räterepublik*4 zur wüsten Farce (K. Mann. Wendepunkt 59); b) ttur über kurze Zeit hinweg funktionstüchtig, gebrauchsfähig: Waschmaschinen gehören heute m den -en Konsumgütern, dazu: -lebigkeit. die; -; -lehr- twg, der; -meidung, die: vgl. -nachricht; -nachricht, die meist Pl.>: kurzgefaßte, knappe Nachricht, in der nur das Wichtigste berichtet wird: im Radio kamen -en; -parken, das; -s: Parken für nur kurze Zeit: -parken der: Autofahrer. *er nur kurze Zeit parkt: vor dem Bahnhof gibt es Plätze fiir K.; -pafl, der (Ballspiele): auf geringe Entfernung gespielter Paß (Ggs.: Langpaß); -Programm, das (Eiskunstlauf): Teil des Einzellaufs beim Eiskunstlauf', in dem mehrere festgelegte Figuren hintereitiatuler gelaufen werden müssen; Pflichtkür; -referat, das; -schließen <st. V.; hat): 1. durch Verbindung von zwei elektrischen Leitungen einen Stromkreis schließen u. dadurch einen Schalter. Widerstand o.a. überbrücken: einen Stromkreis k.; die Zündung, ein Auto k. / ein Auto zum Anspringen bringen, indem man die Leitungen des Zündschlosses überbrückt). 2. <k. + sich) eifie direkte Verbindung zu jmdm. herstellen, um rasch Informa- twnen o.a. austauschen zu können: Wir wollen uns mit dem Kanzleramt... k.. um zu erfahren, wie die Verständigung gelaufen ist (BM 10.1. 75. 3); -Schluß, der (Elektrot.): 1. sich als Störung auswirkende] unmittelbare Verbindung *um zwei unter Spannung stehenden elektrischen Leitungen: einen K. hervorrufen, verursachen; es gab einen K.. als er die Lampe montierte; der Brand war durch einen K. entstanden. 2.a) falsche (logische/ Schlußfolgerung: es ist ein K. zu glauben, kürzere Arbeitszeit schaffe mehr Arbeitsplätze; b) vorübergehende, auf einem Affekt beruhende feistige Störung: sein Verhalten läßt sich nur aus einem K. heraus erklären, zu 2 b: -schkißhandhing, die: im Affekt begangene, unüberlegte Handlung: es kam zu einer K.; Vermutlich in einer K. setzte sich der Lehrer ... den Revolver andieStirn und drück teab(MM 1.3.74.14). -schlüssig Adj.): auf einem Kurzschluß (2a) beruhend. -Schlußläufer, der [zu Kurzschluß (1)] (Elektrot.): svw. ?Käfigläufer. -schkißreaktion.die; -schritt, die: svw. tStenographie; vgl. Langschrift, dazu: -schriftler. der [-Jnftlß]: svw. tStenograph, -schriftlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): svw. tstenographisch; -Schuljahr, das: Schuljahr, das kürzer als ein mormales Schuljahr ist; -sichtig <Adj.) [1: wohl LÜ von engl, shortsighted]: 1. (nicht adv.) an Kurzsichtigkeit leistend (Ggs.: weitsichtig a): ein -er alter Mann; sie hielt das Buch vor ihre -en Augen; er ist sehr, hochgradig k. 2. nicht an die Zukunft, an Zukünftiges denkend, nur das Nächstliegende beachtend, nicht weitblickend, nicht vorausschauend: eine -e Politik betreiben; Im Anfang war er noch k. genug, den Unteroffizieren deutlich zu verstehen zu geben, wie gering das Interesse war (Kirst. 08/15. 26); k. handeln; -sichtigkeit, die: 1. <o. PI.) Fehlsichtigkeit, bei der man Dinge in der Nälie deutlich, in der Ferne undeutlich od. gar nicht sieht (Ggs.: Weitsichtigkeit): er muß wegen K. eine Brille tragen; seine K. wird immer schlimmer. 2. kurzsichtiges (2) Denken. Handeln: politische K.; -silbig <Adj.>: a) (nicht adv.) (Sprachw.) aus kurzen Silben bestehend: ein -es Wort; b) (veraltet) wortkarg, einsilbig; -ski. der: Ski. der kürzer als ein normaler Ski ist: für Anfänger werden K. empfohlen; -stämmig <Adj.>: einen kurzen Stamm besitzend: -e Obstbäume; -Starter, der (Flugw.): Flugzeug, das nur eine kurze Strecke zum Starten braucht; -stielig [-Jti:li(jl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) mit kurzem Stiele (Ggs.: langstielig 1 a): -e Gläser; b) einen kurzen Stengel besitzend (Ggs.: langstielig 1 b): -e Blumen; --strecke, die: a) kurze Strecke, geringe Entfernung: der Benzinverbrauch eines Autos ist höher, wenn man immer nur -en fährt; b) (Sport) bei einem Laufwettbewerb über eine kurze Distanz zurückzulegende Strecke, dazu: -strek- kenlauf. der (Sport): Laufwettbewerb über eine kurze Strek- ke (bis 4(X)m). -Streckenläufer, der (Sport): Läufer, der auf Kurzstreckenlauf spezialisiert ist. -Streckenrakete, die: Rakete mit vergleichsweise geringer Reichweite, -streckenverkehr, der: das Auto nur im K. einsetzen, -streckler [-JtreklB]. der (Sport Jargon): svw. ?-Streckenläufer; -stunde, die: Schulstunde, die kürzer als eine nortnale Schulstunde ist; -tagpflanze, die (Bot.): Pflanze, die nur blüht u. Früchte bildet, wenn die tägliche Lichteinwirkung eine bestimmte Dauer nicht überschreitet (Ggs.: Langtagpflanze); -treten <sw. V.; hat) [aus der Soldatenspr.; die auf der Innenseite einer Kolonne Marschierenden müssen beim Abbiegen kleinere Schritte machen, um den Gleichschritt beizubehalten]: 1. (selten) in kleinen Schritten marschieren. 2. sich in bestimmten Aktivitäten einschränken, zurückhalten: nach dem Krieg mußten wir alle k.; Ich habe ... die Auffassung vertreten, daß alle, die die Hand aufhalten, kurzzutreten haben (Spiegel 48, 1965, 18); nach einem Herzinfarkt muß man k.; -trieb, der (Bot.): kurzer Seitentrieb einer Pflanze; Mim [-'-, auch: '-'-] <Adv.>: um es kurz zu machen; um vorher Gesagtes zusammenzufassen u. auf eine knappe Formel zu bringen: auf dem Fest waren Politiker. Filmstars. Vertreter der Wirtschaft, k.. alles was Rang und Namen hat; Kurzum, es war eine erstklassige Vorstellung, und wir genossen es sehr (K. Mann. Wendepunkt 70); -Urlaub, der: über die Feiertage werde ich einen K. machen; -vers. der (Verslehre): Vers mit bis zu vier Hebungen; (Ggs. Langvers); -waren <P1.>: kleinere Gegenstände, die man zum Nähen, in der Schneiderei braucht: Knöpfe. Schnallen. Faden sind K.. dazu: -Warenabteilung, die: Abteilung in einem Kaufhaus, die Kurzwaren führt. -Warengeschäft, das. -wa- renhändler, der, -Warenhandlung, die; -weg [-'-. auch: '-'-] <Adv.>: kurz entschlossen, ohne Umschweife; kurzerhand: ich habe ihn k. vor die Tür gesetzt; Als ich nämlich einen der Vögel... k. mit der Hand packte, wurden plötzlich die zunächst sitzenden Dohlen ganz aufgeregt (Lorenz. Verhalten I, 18); -wegig [-ve:gic] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nur kurze Wege erfordernd: eine -e Verbindung zwischen zwei Orten; -weil, die; - [mhd. kurz(e)wile, auch = kurze Zeit] (veraltend): Zeitvertreib: [allerleilK. treiben; Hohlwind, der neue Geselle, brachte K. in die Backstube (Strittmatter. Wundertäter 244); etw. nur zur/aus K. machen; -weilig [-v^jlic;] <Adj.; nicht adv.) (veraltend): unterhaltend, unterhaltsam, vergnüglich (Ggs.: langweilig 1): ein -es Buch; Das höfische Schäferspiel in barocken Kostümen hatte Helmuth Matiasek beschwingt und k. inszeniert (MM 7. 8. 67. 26); -welle, die: l.a) (Physik, Funkt.. Rundf.) elektromagnetische Welle mit kurzer Wellenlänge; b) (Rundf.) Wellenbereich im Radio, der Kurzwellen (1 a) empfängt: diesen Sender bekommt man auf K. 2. kurz für tKurzwellentherapie, dazu: -wellensender, der (Funkt.. Rundf.): / RadioJsender. der mit Kurzwellen setidet. -wel- lentherapie. die (Med.): Therapie, bei der mit Kurzwellen da) bestrahlt wird; -wellig <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.) (Physik): von kurzer Wellenlänge: -e Strahlen; -wort, das (Sprachw.): Wort, das aus Bestandteilen eines od. mehre- 1611
Kurze rer Wörter gebildet ist (z. B. .JCripo" aus Kriminalpolizei); -zeitöedäditnis, das<o Pl.XPsych.): Fähigkeit des Gehirns, eine Information kurze Zeit zu speichern (Ggs.: Langzeitgedächtnis); -zeitig <Adj.; o. Steig.): kurze Zeit dauernd; für kurze Zeit: es traten -e Engpässe auf; dieser Raum wird nur k. genutzt; k. aussetzen; -zeitwecker, der: kleiner, meist in der Küche benutzter Apparat, der so eingestellt werden kann, daß er nach einer nur Minuten dauernden Zeit klingelt. Kurze [kurtßa]. der; -n, -n (ugs.): 1. svw. TKurzschluß (1): einen -n machen, bauen; es gab einen -n. 2. kleines Glas Schnaps: einen -n bestellen; ein paar K. trinken; Kürze [kYrlßD], die; -. -n <P1. selten) [mhd. kürze, ahd. kurzi): 1. <o. PI.) geringe räumliche Ausdehnung in einer Richtung, geringe Länge: die K. des Kleides, der Haare; die K. der Transportwege ermöglicht die Kostensenkung. 2. <o. PI.) geringe zeitliche Dauer: die K. der Zeit erlaubt keine langen Diskussionen; *in K. (bald): wir werden die Entscheidung in K. treffen; der Film läuft in K. an. 3. <o. PI.) Knappheit: prägnante, schlagende, lapidare K.; K. des Ausdrucks/im Ausdruck gehört zum Stil dieses Autors; R in der K. liegt die Würze (eine knappe Darstellung ist oft treffender u. besser als eine ausführliche). 4. (Verslehre) kurze Silbe eines Wortes im Vers (Ggs.: Länge 5): Kürzel [kyrtßp. das; -s. -: Abkürzungs-, Schriftzeichen in der Stenographie: sie beherrschte noch nicht alle K.; Ü Wenn er sich daran gewöhnte, seine Gefühle und Meinungen in K. und Chiffren zu fassen (Kant. Impressum 88); kürzen [kyr^nl <sw. V.; hat) [mhd. kürzen, ahd. kurzen): 1. kürzer machen: den Rock, das Kleid, den Ärmel [um einige Zentimeter] k.; die Schnur muß noch etwas gekürzt werden; jmdm. das Haar k., die Nägel k. 2.a) (selten) verkürzen: die Arbeitspausen k.; Sie haben sich wohl mit einigem Staunen gefragt, warum ich Ihnen Ihren Schlaf kürze (Benrath. Konstanze 68); b) von etw. einen Teil wegnehmen; verringern: jmdm. das Gehalt, die Rente k.; Vater hat mir das Taschengeld um die Hälfte gekürzt; der Etat mußte gekürzt werden. 3. in kürzere, knappere Form bringen: eine Rede, einen Aufsatz k.; der Roman liegt nur in einer gekürzten Fassung vor. 4. (Math.) einen Bruch vereinfachen, indem man Zähler u. Nenner durch die gleiche Zahl teilt: der Bruch kann noch gekürzt werden; kürzer [kYrtjsB] <Adj.>: 1. (absoluter Komp.; nur attr.) a) von relativ geringer räumlicher Ausdehnung in einer Richtung: bei -en Fahrten nehme ich lieber das Auto; b) sich über einen relativ kurzen Zeitraum erstreckend: er war für-e Zeit verreist. 2. Komp. zu Tkurz; kurzerhand <Adv.): rasch u. ohne langes Überlegen, ohne Umschweife; kurz entschlossen: k. abreisen, aufbrechen; eine Bitte, ein Gesuch k. ablehnen; er entzog ihm k. das Wort; sich k. zu etw. entschließen; ktyrzertreten <st. V.; hat): sich einschränken, sich zurückhalten inetw.: wirmüssen in Zukunft k.; kürzeste ['kvrtßasto]: tkurz; kürzlich l'kvrtßlK;] <Adv.) [mhd. kurzlich, ahd. kurz(i)lich): vor kurzer Zeit, unlängst: ich sprach k. mit ihm darüber; als wir uns k. trafen; mir ist k. eine merkwürdige Sache passiert; (seltener attr.:) seine -e Reise nach Prag (MM 20. 1. 68. 16); eine Darstellung des -en ZwischenfallsamGrenzübergang (Der Abend 15.11.76.1); Kürzung, die; -. -en [mhd. kürzunge]: l.a) (selten) das Kürzen (2 a): die K. der Arbeitspausen; b) das Kürzen (2 b). Verringerung: die K. des Gehalts; das Parlament beschloß eine K. der staatlichen Ausgaben. 2. das Kürzen (3): bevor das Buch in Druck geht, müssen noch an einigen Stellen -en vorgenommen werden. kusch! [kuj] <Interj.) [aus der Jägerspr.. frz. couche = leg dich (nieder)!, zu: coucher = niederlegen < afrz. colchier < lat. collocäre): a) Befehl an einen Hund, sich hinzulegen u. still zu sein: k.. Bello!; b) (österr. derb) Aufforderung an jmdn.. still zu sein. Kuschet [kujj]. die; -. -n [vgl. Kussel] (nordd.): niedrige, buschig wachsende Kiefer: Wenn wir... durch den knöcheltiefen Sand gewatet waren, der von den Wanderdünen zwischen die -n wehte (Lentz. Muckefuck 204). kuschelig. kusch 1 ig [kuj(d)h(;] <Adj.; nicht adv.) [zu tkuscheln): .9ö beschaffen, daß man sich darein, daran kuscheln möchte, kann; gemütlich-warm: ein -er Pullover, diese Couchecke ist wunderbar k.; kuscheln [kujln]. sich <sw. V.; hat) [zu t kuschen): aus einem Bedürfnis nach Wärme ii. Geborgenheit die [körperliche/ Nähe von jmdm.. eitler Sache suchen; sich anschmiegen: im Bett liegen und k.; sich an den Geliebten k.; ich kuschelte mich in die Sofaecke; sich in eine Wolldecke k.; Da hat sich die Katze ganz nah an mich gekuschelt (Rinser, Jan Lobel 70); Ü Die Straße war still, die Häuser kuschelten sich in den Sonnenschein (Fühmann. Judenauto 125); <Zus.:> Kuscheltier. das: Spielzeugtier aus Samt, Plüsch od. ähnlichem kuscheli- gern Stoff; kyschehvejch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so weich, daß man sich darein, daran kuscheln möchte, kann; kuschen [kujn] <sw. V.; hat) [zu t kusch): 1. sich auf Grund von Machtlosigkeit, Unterlegenheit nicht wehren, nicht seine Meinung sagen, nachgeben: wenn der Vater brüllt, kuschl die ganze Familie; er kuschte vor seinem Vater. Chef 2. (von Hunden) sich still hinlegen: der Förster befahl seinem Hund zu k.; (auch k. + sich.) kusch dich!; der Hund kuschte sich; kuschlig: tkuschelig. küsebi ['ky.zln] <sw. V.; hat) [mniederd. küsel(e)n, zu: küsel = Kreisel) (nordd.): (vom Wind) sich schnell in kreisender Bewegung drehen: der Wind küselt. Kusinchen [ku'ziin^n], das; -s, -: TKusine; Kusine [ku'zi:ra]. die; -. -n <Vkl. t Kusinchen): eingedeutschte Schreibung für tCousine. Kuskus['kuskus].der;-.-[berberisch kuskus.arab.kuskusu): nordafrikanisches Gericht aus Weizen-, Hirse- od. Gersten- mehl. Hcunmelfleisch, verschiedenen Gemüsen u. Kichererbsen. Kuß [kus], der; Kusses. Küsse [kYsa] <Vkl. tKüßchen) [mhd.. ahd. kus. rückgeb. aus tküssen): / sanft I drückende Berührung mit den [ leicht gespitzten, leicht geöffneten] Lippen (als Zeichen der Zuneigung od. Verehrung, zur Begrüßung o.a.): ein zarter, herzlicher, inniger, langer, leidenschaftlicher, heißer K.; ergab ihr einen K. [auf den Mund, die Stirn); jmdm. einen K. aufdrücken; er raubte ihr einen K. (geh. scherzh.; küßte sie gegen ihren Willen)'. Küsse tauschen; sie bedeckte, überschüttete sein Gesicht mit Küssen; die beiden Politiker begrüßten sich mit einem K. auf die Wange; Gruß u. K. [dein Julius) (scherzh.; Schlußformel in Briefen od. beim Abschied). kyß-.Kuß-: -echt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Lippenstiften) nicht abfärbend, fest haftend: ^fesl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. t^echt; -hand, die: Kuß auf die eigenen Fingerspitzen, der durch Handbewegungen symbolisch an entfernt stehende Menschen gegeben wird: der Filmstar warf Kußhände in die Menge; *mit K. (ugs.; sehr bereitwillig, sehr gerne): Fachleute wie du, ... dich nehmen sie überall mit K. (v. d. Grün, Glatteis 150); -händchen, das: vgl. ^hand; Miund.der: zum Küssen geformter, zum Küssen herausfordernder Mund: sie hat einen roten K. KUOchen [kvs(pn]. das; -s, -: tKuß: R ein K. in Ehren kann niemand verwehren. Kussel [kus!), die; -, -n [viell. aus dem Slaw.. vgl. preuß. kus = klein, kurz. poln. kusy = gestutzt, kurz) (nordd.): svw. TKuschel: wenn die ( = die Feinde) sich jetzt auch erst bereitstellen hinter den -n (H. Kolb. Wilzenbach 156). küssen [kvsn] <sw. V.; hat) [mhd. küssen, ahd. küssen, lautm.): a) jmdm. einen od. mehrere Küsse geben: sie küßt gut. gerne; er hat noch nie geküßt; b) jmdn., etw. küssen (a): jmdn. leidenschaftlich, stürmisch, zärtlich, herzlich, flüchtig k.; er küßte sie auf den Mund, auf die Schulten er küßte ihr die Hand, die Wange; sie küßten sich/(geh.:) einander lange; sich [nicht] k. lassen; den Ring des Papstes k.;Ü die Frühlingssonne küßte die ersten Knospen; Küsserei [kYsa'raj], die; - (ugs.): dauerndes Küssen; küsserig. kUBrig [kYS(3)ri(;l <Adj.) (veraltend): zum Küssen aufgelegt. Küste[kYstd].die; -.-n [nieder! kust(e) < mniederl. cost(e) < afrz. coste (= frz. cöte) = Rippe; Seite. Abhang; Küste < lat. costa]: a) unmittelbar ans Meer angrenzender Streifen des Festlandes: eine felsige, flache, steil abfallende K ; die atlantische K. Frankreichs; die K. Norwegens zeichnet sich durch Fjorde aus; an der K. entlangfahren; auf die K. zusteuern; b) Gebiet an der Küste (a): die K. hat mildes Klima; er kommt, stammt von der K. kosten-, Kosten-: -artillerie, die (Milit.): zur Verteidigung der Küste eingesetzte Artillerie; -batterie, die (Milit.): vgl. -artillerie; ^befestt&ing. die: 1. (Wasserbau) Bauwerk. Anlage, das die Küste vor Beschädigungen durch Wasser, Wind o. ä. schützen soll. 2. (Milit.) Anlage zur Verteidigung einer Küste; -befeuerung, die: Kennzeichnung einer Küste durch Leuchtfeuer o.a.; -bevöflterung, die; - bewohne r, der. ^blockade, die (Milit.): Blockade (1) eines Landes vom Meer aus; Mlampfer, der: in der Küstenschiffahrt eingesetz- 1612
Kyathos ier Dampfer: -fahrzeug, das: vgl. -dampfer; -fischerei, die: Fischerei in der Nähe der Küste: Frachter, der: vgl. -dampfer; -gebiet, das; -gebirge. das; ^gewisser, das: das Meer in der Nähe der Küste: Zone des Meeres an einer Küste, die zum Hoheitsgebiet eines Landes gehört; ^l»i, der: in der Nähe der Küste lebender Hai; -handel. der: Handel entlang einer Küste od. zwischen nahegelegenen Küsten; -meer, das: vgl. -gewässer; -motorschifT, das. vgl. ^dampfer; Kurzwort: t Kümo: ^nah <Adj.; nicht adv.>: m -en Gewässern; -nähe, die; -säum, der: vgl. ^streifen; Schiffahrt, die: Schiffahrt entlang einer Küste, zwischen nahegelegenen Küsten od. auf Binnenmeeren (Ggs.: Seeschiffahrt); -schütz, der: Sicherung der Küste durch den Bau von Deichen o. ä.; -segler, der: vgl. ^dampfen -Staat, der: Staat, der an einer Küste liegt: -Stadt, die: vgl. -Staat; -streifen, der: / schmalerJ Streifen Land, der sich an der Küste entlangzieht; -strich, der: vgl. -streifen; -verteidi- 8mg,die(Milit.); -wache,die: / militärischerJ Wachtdienst. der eine Küste beobachtet; -wacht, die: svw. t-wache. lUkter [kyste], der; -s. - [mhd. kuster, ahd. kustor < mlat. custor = Hüter (des Kirchenschatzes), zu lat. cüstös. t Kustos]: svw. tKirchendiener; <Abl.:> Küsterei [kYstoraj], die; -. -en: Wohnung des Küsters: 'Kustode [kos'toxla]. die: -. -n [t Kustos) (Buchw. früher): 1. aus Buchstaben od. Zahlen bestehende Kennzeichnung der einzelnen Lagen einer Handschrift auf der letzten Seite der Lage. 2. svw. t Kustos (3): ftustode [-]. der: -n. -n: svw. tKustos (1); Kustos [ kostos], der, -. ...toden [...'to:dn; lat. cüstös (Gen.: cüstö- dis) = Wächter. Aufseher): 1. wissenschaftlicher Sachbearbeiter bes. an Museen. 2. (veraltet) Kirchendiener. 3. (Buchw. früher) Wort (Silbe) in der rechten unteren Ecke einer Buchseite, das das erste Wort (Silbe) der folgenden Seite vorwegnimmt u. als Lesehilfe <xJ. zur Kontrolle der Blattfolge dient. kstan [kuta:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) lzu lat. cutis. fKutis] (Med.): zur Haut gehörend, sie betreffend; Kutan- reaktion, die; -. -en (Med.): / Quaddelbildung u.J Rötung der Haut als Reaktion auf einen künstlichen Reiz. karte [ku:to]. die; -. -n [mhd. (md.) kute] (bes. berlin.). kleinere, flache Vertiefung; Kuhle: eine K. graben. laitBcula [ku'ti:kula]. die; -. -s u. ...lae [lat. cuticula. Vkl. von: cutis. tKutis] (Biol.): dünnes Häutchen über der äuße- ren Zellschicht bei Pflanzen u. vielen Tieren: Kutin [ku'ti:nl. das; -s [zu tKutis) (Bot.): wachsartiger, wasserundurchlässiger Überzug auf pflanzlichen Blättern u. Sprossen; Kutis fku:tis). die; - [lat. cutis = Haut] (Biol.): 1. Lederhaut der Wirbeltiere. 1. nachträglich verkorktes Pflanzengewebe: Zus.:> Kutisreaktion, die: svw. tKutanreaktion. Ketsch-: -bock, der: erhöhter Sitz an der Kutsche (1) für den Kutscher; -kästen, der: a) auf Federn ruhender, kastenförmiger Unterbau einer Kutsche (1); b) Kasten unter dem Kutschbock zum Unterbringen von Gepäck; -pferd, das; -wagen, der: svw. t Kutsche. Kutsche [kotjal. die; -. -n [ung. koesi. eigtl. = Wagen aus dem Ort Kocs]: 1. (früher) von Pferden gezogener, meist geschlossener Wagen zur Beförderung von Personen: eine K. fährt vor; eine von vier Pferden gezogene K.; in eine K. steigen, in einer K. fahren. 2. (salopp abwertend, auch scherzh.) /größeres/ altes Auto: eine alte, klapprige, rostige K.; seine K. fährt noch ziemlich schnell; kutschen fkü^n] <sw. V.>: 1. <ist> a) (salopp) mit einem Fahrzeug irgendwohin fahren: durch die Stadt k.; er ist mit seinem neuen Auto nach Italien gekutscht: b) (veraltet) mit einer Kutsche (1) irgendwohin fahren. 2. <hat> a) (salopp) jmdn. in einem Auto o.a. irgendwohin fahren: er hat seine Tante durch die Stadt, zu allen Sehenswürdigkeiten gekutscht; b) (veraltet) jmdn. in einer Kutsche (1) irgendwohin fahren; Kytschenschlag, der; -[e]s. ...schlage: Tür einer Kutsche (1); Kutscher ['kotje], der; -s, -: jmd.. der eine Kutsche (1) lenkt: der K. sitzt auf dem Bock, knallt mit der Peitsche: er befahl dem K. zu halten. Kutscher-: -bock, der: svw. t Kutschbock; -kneipe, die: Kneipe, in der hauptsächlich Kutscher einkehren; -manieren <PI.> (ugs. abwertend): schlechte Manieren; -mantel, der: weiter Mantel od. Cape mit einer Pelerine; -mutze, die; sitz, der; svw. tKutschbock; -tuch, das <PI. -e> [aus diesem Tuch wurden meist Mäntel für Kutscher gefertigt]: dichter, feiner, leicht glänzender Mantelstoff. kutschieren [kü'tji:ran] <sw. V.): 1. <ist> a) mit einer Kutsche (1) fahren: die reichen Bauern kutschierten vierspännig zur Kirche; b) (ugs.) mit einem Fahrzeug irgendwohin fahren: sie sind mit einem alten Bus zwei Monate durch Europa kutschiert; Ü direkt ins Verderben k. 2. <hat> ü)jmd.t etw. in einer Kutsche (1) irgendwohin fahren: jmdn. durch die Gegend, zum Bahnhof k.; er hat die Damen zum Schloß kutschiert: b) (ugs.) jmdn.. etw. in einem Fahrzeug irgendwohin fahren, an einen bestimmten Ort bringen, transportieren; jmdn. nach Hause, durch die Stadt k.; Aus Berlin, wo der Autokran gerade zur Montage war. mußte das Ungetüm nach Mannheim kutschiert werden (MM 20.8.68.5). 3. <hat> a) eine Kutsche (1) lenken: Er versuchte, den Zweispänner zu k.; Sie kutschierte und trug zu diesem Zweck ein enganliegendes Kostüm (Strittmatter. Wundertäter 342); b) (ugs.) ein Fahrzeug lenken, steuern. Kutte Ckuta], die; -.-n [mhd. kutte < mlat.cotta = Mönchsgewand; aus dem Germ., verw. mit t 'Kotze]: 1. von Mönchen u. Nonnen getragenes, langes, weites Gewand mit Kapuze, das mit einer Schnur o. ä. zusammengehalten wird: eine schwarze, braune, härene K.; Ü Bevor er zur K. kam (Mönch wurde), geriet er in politische Intrigen (Ceram. Götter 130); aus der K. springen (oft scherzh.; ein geistliches Amt niederlegen). 2.a) (Jugendspr.) Kleidung, bes. Mantel. Parka: ich muß mir eine neue K. kaufen; du hast ja eine tolle, dufte K. an; b) (südd.) Arbeitskittel. Kutte ['kYto]. die; -, -n [mhd. küt(t)en] (alemann.): Quitte. Kyttel ['kotjj. die; -, -n (meist PI.) [mhd. kutel. H. u.] (südd.. österr.. Schweiz.): Kaidaune. Kyttel-: -fleck, der (meist PI.) (südd.. österr.): Kaidaune; -hof. der (landsch. veraltet): Schlachthof; -kraut, das [nach der Verwendung als Gewürz in Gerichten aus Kaidaunen] (österr.): Thymian. Kyttenträger, der; -s. - [zu tKutte] (veraltet): Mönch. Kutter ['kute], der; -s. - [engl, cutter. zu: to cut = schneiden, eigtl. = Schiff, das die Wellen schneidet]: 1. a) einmastiges /plumpes] Segelschiff für die Küstenschiffahrt: b) Jacht mit Kuttertakelung. 2. motorgetriebenes Fischereifahrzeug; Fischkutter. 3. Rettungs-. Beiboot eines Kriegsschiffes. Kvttereimer.der; -s. - [1. Bestandteil viell. verw. mit tKauder (2)] (südd.): Abfalleimer; Kytterschaufel, die; -, -n (südd.): Kehr ich t schaufei. Kyttertakehing, die; - [zu tKutter (1)1 (Segeln): Takelung mit einem Großsegel u. zwei bis drei Vorsegeln. Kuvasz [kuvas, ung.: kuvos], der; -, - [ung. kuvasz < türk. kavas. tKawaß]: ungarischer Hirtenhund mit Hängeohren u. weichem, weißem Fell. Küvelage [kyvsia:33]. die; -. -n [frz. cuvelage. zu: cuve = Faß (t Küvette). nach den ein Holzfaß zusammenhaltenden eisernen Reifen] (Bergbau): Ausbau eittes wasserdichten Schachtes mit gußeisernen Ringen: küvelieren [kyv9Ü:ren] <sw. V.; hat) [frz. cuveler] (Bergbau): eine Küvelage vornehmen; <Abl.:> Küvelkrung, die; -. -en (Bergbau). Kuvert [ku've:g. ku've:£. landsch. auch: ku'vert], das; -s u. (bei dt. Ausspr.:) -[eis. -s u. (bei dt. Ausspr.:) -e [frz. couvert = Tischzeug. Gedeck; Umschlag, zu: couvrir = bedecken < lat. cooperire]: 1. (veraltend) Briefumschlag: die Adresse auf das K. schreiben. 2. (geh.) /Tafel/gedeck für eine Person: noch ein K. auflegen; <Abl. zu 1 :> kuvertie- ren [kuver'ti:ran] <sw. V.; hat) (Fachspr.): mit einem [Brief]Umschlag versehen: Briefe. Glückwunschkarten. Kontoauszüge. Schecks k.; <Abl.:> Kuvertkning, die; -. -en; Kuvertüre [kuver'ty:r9], die; -. -n [frz. couverture]: Überzugsmasse aus Schokolade für Kuchen. Gebäck o. ä. Küvette [ky'veto], die; -. -n [frz. cuvette = Napf, Vkl. von: cuve < lat. cüpa, t^ufe] (veraltet): 1. kleines Gefäß. 2. Innendeckel der Taschenuhr. kuvrieren [ku'vri:ran] <sw. V.; hat) [frz. couvrir. tKuvert] (veraltet): bedecken, verbergen. Kux [kuks], der; -es. -e [älter: Kuckes, Kukus, H. u.; viell. aus dem Slaw.j (Wirtsch. veraltend): Wertpapier über den Anteil an einem Bergwerk. Kwaß [kvas], der; - u. Kwasses [russ. kwas]: schwach alkoholisches Getränk aus gegorenem Brot. Mehl u. Malz. Kyanisation [kyaniza'tßio.n], die; -. -en [zu tkyanisieren] (Fachspr.): Verfahren zum Imprägnieren von Holz mit einer Lösung aus Quecksilberchlorid; kyanisieren [kyani'zi:ran] <sw. V.; hat) [engl, to kyanize. nach dem Namen des engl. Erfinders J. H. Kyan (1774-1850)] (Fachspr.): (Holz) durch Kyanisation imprägnieren. Kyathos [ky:atDs], der; -, - [griech. kyathos]: altgriechischer Becher mit nach oben gezogenem Hetikel. 1613
Kybernetik Kybernetik [kyber'ne:tik], die; - [1: engl.-amerik. cybernetics. gepr. 1948 von dem amerik. Mathematiker N. Wiener (1894-1964) nach dem von dem frz. Physiker A. M. Ampere 1834 gebildeten Wort ..cybernötique" = Kunst des Regierens < griech. kybernetike (techne) = Steuermannskunst, zu: kybernetes = Steuermann]: 1. wissenschaftliche Forschungsrichtung, die Systeme verschiedenster Art (z. B. biologische, technische, soziologische Systeme) auf selbsttätige Regelungs- u. Steuerungsmechanismen hin untersucht. 2. (ev. Kirche) Lehre von der Kirchen- u. Gemeindeleitung; Kybernetiker, der; -s. -: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kybernetik (1); kybernetisch <Adj.; o. Steig.): die Kybernetik (1) betreffend; mit den Methoden der Kybernetik. Kykliker [ky:klikB.auch: kvk...]: tZykliker. Kyklop [ky'klo:p] usw.: tZyklop usw. Kyma [ky:ma], das; -s. -s. Kymation [ky ma:tpnj, das; -s, -su. ...ien [...jpn; griech. kyma. kymation. eigtl. = Welle) (Archit.): Zierleiste aus stilisierten Blattformen, bes. am Gesims altgriechischer Tempel; Kymogramm [kymo gram], das; -s, -e [t-gramm] (Med.): Röntgenbild von sich [rhythmisch] bewegenden Organen; Kymograph [...'gra:f). der. -en.-en [t-graph] (Med.): Gerät zur mechanischen Aufzeichnung von / rhythmischen/ Bewegungen von Organen; Kymo- granhie [...gra'fi:]. die; - [t-£raphie] (Med.): das Röntgen mit dem Kymographen; kymographieren [...gra'fi:ron] <sw. V.; hat) (Med.): mit dem Kymographen röntgen; Kymoskop [...'sko:pl. das: -s. -e [zu griech. skopein = betrachten! (Med.): Gerät zur Sichtbarmachung der [rhythmischen] Bewegungen von Organen. Kyniker [ky:nikBl. der. -s, - [griech. Kynikös, zu: kynikös I, L [el; ta. AI. das; -. - [mhd. 1. ahd. (h)l): zwölfter Buchstabe des Alphabets, ein Konsonant; ein kleines 1. ein großes L schreiben. X. A: TLambda. I3 (gesprochen: 1 hoch drei): lausig lange Leitung (t lausig 2). 'la [la:; ital. la. t SolmisationJ: Silbe, auf die beim Solmisieren der Ton a gesutixen wird. 2la [-1: Silbe, auf die eine Melodie gesungen werden kann; wir singen das Lied auf la la (nicht mit seinem Text). Lab Da:p]. das; -[eis. -e [mhd. lap. ahd. lab; vgl. mhd. liberen = gerinnen (machen)]: a) ein im Magen junger Kälber. Schafe u. Ziegen vorkommendes Ferment, das die Milch zum Gerinnen bringt; Labferment; b) aus zerkleinerten Labmägen bes. von Kälbern gewonnenes Ferment, das bei der Käseherstellung verwendet wird. Lab-: -ferment, das: svw. tLab (a); -käse, der (Molkerei): (jeder) Käse, bei dessen Herstellung Lab verwendet wird; -kraut, das [das Kraut wurde als Gerinnungsmittel bei der Milchverarbeitung verwendet]: krautige Pflanze mit zahlreichen kleinen, gelben, nach Honig duftenden Blüten; -krautgew&chs.das svw. t Rötegewächs; Kinasen, der: Teil des Magens der Wiederkäuer, in dem die eigentliche Verdauung einsetzt u. in dem bei den Jungtieren das für die Verdauung der Milch nötige Labferment produziert wird. La Samba [la'bamba]. die; - - -s. ugs. auch: der; - -[s], - -s [port. (bras.) bamba]: lateinamerikanischer Modetanz. Laban [la:ban], der; -s, -e [viell. in Anspielung auf die lange Zeit, die nach 1. Mos. 29 Jakob bei Laban diente; verstärkende Alliteration in der Fügung ..langer L."] (ugs. scherzh.): hochgewachsene, hagere männliche Person. Labbe ['lato], die; -. -n [zu tlabbern] (landsch.): Mutui; hängende Lippe; labberig, labbrig [labblru;] <Adj.) (ugs. abwertend): 1. fad im Geschmack. /zu] wenig gewürzt, schal: eine -e Suppe; ein -es Getränk; etw. ist. schmeckt 1. 2. von etw.. was unerwartet od. in unangenehmer o.a. Weise weich, ohne feste Konsistenz ist: ein -er Stoff; das Gummiband ist ganz 1.; Ü jmdm. 1. (ohne festen Händedruck) die Hand geben. 3. flau, elend: ein -es Gefühl im Magen haben; jmdm. ist ganz 1. [zumute]; labbern ['laben] <sw. V.; hat) [niederl. labberen = sich schlaff hin u. her bewegen] (nordd. abwertend): \.etw. schlürfend = hündisch; die Anhänger dieser Schule wurden wegen ihrer Bedürfnislosigkeit u. ihrer gewollten Armut, dann wegen ihrer Art. die Leute rücksichtslos anzufallen, um ihnen ihre Lehre zu predigen, mit Hunden verglichen]. Angehöriger einer antiken Philosophenschule, die Bedürfnislosigkeit u. Selbstgenügsamkeit forderte; vgl. aber: Zyniker. Kynokwe Dcyno'lo:gd]. der; -n. -n [zu griech. kyön (Gen.: kynös) = Hund u. t-loge] (Fachspr.): Hundezüchter. Hundekenner; Kynologie [...lo'gi:]. die; - [T-logie] (Fachspr.): Lehre von der Zucht. Dressur u. den Krankheiten der Hunde. Kypho§e[ky'fo:z3l, die; -,-n [zu griech. kyphös = gekrümmt] (Med.): Wirbelsäulenverkrümmung. Buckel nach hinten. Kyrie [ky:rjd].das;-.-s: kurz für t Kyrieeleison: Kyrie eleison! [ky:rp e'l^jzDn, auch: 'ky:ne -J <Interj.) Imgriech, kyrie eleison = Herr, erbarme dich!]: Bittruf in der lMesse (1) u. im lutherischenu. unierten Hauptgottesdienst; Kyrieeleison [ky :rie|e' l^jzsnl.das; -s. -s: Bittruf i als Teil der musikalischen MesseJ; Kyrie lefc! [kyrJe'l^jsKInterj.): svw. t Kyrie eleison! kyrillisch [ky'nlij] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [nach dem Slawenapostel Kyrill (826-869)]: (in bezug auf das Alphabet, die Buchstaben verschiedener slawischer Sprachen) von Kyrill festgelegt, eingeführt; Kyrilliza flcy'nlitßa]. die; - [russ. kirilliza]: die kyrillische Schrift. Kyu [kju:]. der; -s. -s [jap. kyü = vorherige Stufe)] (Budo): in sechs Leistungsgrade eingeteilte Rangstufe der Schüler in den Budosportarten. KZOca(:)'tßet].das: -.auch: -s.-.auch: -s: Konzentrationslager; <Zus.:)KZ-Häftling.der: Häftling in einem KZ; KZler, der; -s. -: svw. tKZ-Häftling; KZ-Methoden <P1.): brutale Methoden der Behandlung von Menschen. Häftlingen. L essen od. trinken: Milch 1.2. (von Segeln) schlaff herabfiärt gen: bei dieser Flaute labbern die Segel. 3. dummes Zeug reden: er labbert den ganzen Tag; labbrig: t labberig. Labdanum [lapdanum]: TLadanum. Labe [la:te].die; - [mhd. labe.ahd. laba] (dichter, veraltet, geh.): etw. Labendes; Speise od. Trank, derjmdn. erfrischt, stärkt: eine köstliche, kühlende L. Labe-: -Hasche, die: (bei Rennrädern) unterhalb der Lenkstange befestigte Plastikflasche für ein mit zuführendes erfrischendes Getränk; -trank, der (dichter, veraltet): labendes Getränk: -trunk, der (dichter, veraltet): vgl. ^trank. Label [lcibl], das; -s. -s [engl, label, verw. mit dt. Lappen] (Werbespr.): 1. Klebeetikett. Klebemarke, die auf ein Produkt bzw. auf die Verpackung eines Produkts aufgeklebt wird. 2. Etikett einer Schallplatte: Ü (ugs.:) das L. wechseln (/von einem Künstler o.ä.j den Schallplattenproduzenten wechseln). 3. (Datenverarb.) Markierung eines Programmbeginns; <Zus. zu 1:> Labebysteoi, das; -s [engl.-amerik. label system. eigtl. = Etikettsystem, da dieser Boykott darin besteht, daß nur Waren mit einem bestimmten Etikett gekauft werden, das diese als Produkte gewerkschaftlich organisierter Betriebe ausweist] (Wirtsch): in den USA entstandene u. hauptsächlich dort angewendete Art des indirekten wirtschaftlichen Boykotts. laben [la:bn] <sw. V.; hat) [mhd. laben, ahd. labön = erfrischen, erquicken, viell. zu lat. laväre = waschen; benetzen]: a) (geh.) mit Speise od. Trank erquicken, erfrischen: Jmdn. mit einem kühlen Trunk 1.; ein labender Trunk; Ü die herrliche Aussicht labte (erfreute) das Auge; b) <1. + sich) sich [an etw.] gütlich tun; [etw.] mit großem Genuß essen od. trinken: sie labten sich an/mit Kaffee und Kuchen; prächtig leuchtete der Vogelbaum ... und die Stare labten sich jubelnd auf ihm (Molo. Frieden 172). Laberdan [labe'da:n]. der. -s. -e [niederl. labberdaan. wohl aus dem Afrz.]: in Fässern eingesalzener Kabeljau. labern [la:bHn] <sw. V.; hat) [urspr. md.; zu t Labbe] (salopp abwertend): dummes Zeug reden, schwätzen: er labert den ganzen Tag. labet [la'be:t; zu frz. la bete, tbet] in der Verbindung I. sein (veraltet, noch mundartl.: 1. verloren haben [ im Kartenspiel]. 2. müde, abgespannt sein). 1614
lach-, Lach- UMa: PI. von T Labium: labial [la bia:l] <Adj.: o. Steig.) talat. labialis = mündlich, zu lat. labium = Lippel: 1. »Med.) zu den Lippen gehörend, die Lippen betreffend. 2. «Sprachw.) (von Lauten) mit den Lippen gebildet; Labial H. der. -s. -e (Sprachw.): mit Hilfe der Lippen gebildeter Konsonant, Lippenlaut (z.B. b); Labialis [la bia.hs]. die; -. les [...le:s] (veraltet): svw. t Labial; labialisieren [labiali- ziiranl <sw. V.; hat> [engl, to labializel (Sprachw.): (von Lasten) zusätzlich zur eigentlichen Artikulation mit Rundung dtr Lippen sprechen: der Laut [fl in ..Schach" wird labiali- «en; <Abl.:) Labialiskrung. die; -. -en. Labial -laut, der: svw. t Labial; -pfeife, die: Orgelpfeife, hei der der Ton durch Reibung des Luftstroms an der xharfkantigen Schneide des Labiums (2) erzeugt wird: Lip- ßenpfeife; ^stimme, die: von der Labialpfeife erzeugte Orgel- utmme. Labiale [labia.td]. die; -. -n (meist PI.) (Bot.): Lippenblütler: Labien: PI. von t Labium. tabfl fla bi:l] <Adj.; nicht adv.) [spätlat. läbilis = leicht ckitcnd. zu lat. läbi = gleiten] (Ggs.: stabil): 1. (bil- dunssspr.) so wenig festgefügt, daß etw. leicht störbar ist, k*:ht Veränderungen. Schwankungen ausgesetzt ist: eine < politische Situation; ein -es Gleichgewicht (Physik; Oitichgewicht, das bei Veränderung der Lage nicht erhalten bleibt); (Met.:) eine -e Luftschichtung; Das ... Wirtschaftssystem erwies sich als 1. (Fraenkel. Staat 376). 2.a) (Med.) kicht von Störungen befallen, anfällig, schwankend: eine < Konstitution. Gesundheit: der Kreislauf, sein Organismus ist sehr 1.; b) (Psych.) nicht in sich gefestigt: Stimmungen mnierworfen; leicht das seelische Gleichgewicht verlierend: cm (psychisch] -er Mensch; er ist ein -er (leicht beeinflußbarer, ungefestigter) Charakter; Meine Frau war sehr 1. und momentanen Stimmungen unterworfen (Hörzu 37. 1971. 2*K bbilbieren [labili'zi.ren] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): labil nutchen: <Abl.:) Labiliskning, die; -. -en; Labilität I.- t£:t].die; -. -en <P1. selten) [mlat. labilitas]: das Labilsein. taModentgl [labio] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. labium = Lippe u. T dental] (Sprachw.): (von Lauten) mit Lippen u. Zähnen Gebildet; Labiodental [-]. der; -s. -e (Sprachw.): mit Hilfe nwt Lippen u. Zähnen gebildeter Konsonant; Lippenzahnlaut •z-B.f.w); Labiodentallaut, der: -[eis. -e: svw. t Labiodental; tobiovel&r [labio-] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. labium = Lippe u Tvelarl (Sprachw.): (von Lauten) mit Lippen u. hinterem GiMunen gleichzeitig gebildet; Labiovelar [-]. der; -s, -e iSprachw.): 1, (inder indogermanischen Grundsprache angenommener) mit Hilfe von Lippen u. hinterem Gaumen gebildete Laut; Lippengaumenlaut (ku. gu, g"h). 2. Lautfolge aus iabudisiertem velarem Konsonanten plus Halbvokal (z. B. ra engl, quiz [kwiz]); Labium [larbium], das; -s. ...ien u. ia [lat. labium = Lippe]: 1. (Anat.) lippenförmiger Rand «z.B. eines Hohlorgans, bes. Schamlippe). 2. <P1. ...ien) bei der Labialpfeife u. der / Block Jflöte) Teil, der die Öffnung, an der die Luft austritt, nach oben u. unten begrenzt u.danüt die Qualität des Tones bestimmt. 3.(Zool.) Unterlippe bei den Mundwerk zeugen von Insekten. Labor [la'bo:?. ösierr., Schweiz, auch: la:bo:?]. das; -s, -*, auch: -e [la'bo:ra; Kurzf. für t Laboratorium]: a) Einrichtungfür naturwissenschaftliche, technische od. medizinische .Arbeiten, Untersuchungen. Versuche o. ä.: ein chemisches, technisches L.; das L. einer Klinik, eines Zahntechnikers; Blutproben in, von einem medizinischen L. untersuchen lassen; b) Raum, in dem ein Labor (a) untergebracht ist. Labor-: -experiroent, das: vgl. -versuch; -kittet, der: Arbeitskittel für Arbeiten im Labor; -platz, der: Arbeitsplatz für einen Studenten der Medizin, Pharmazie od. Naturwissenschaften in einem Labor der Universität; -tbch, den -versuch, der: in einem Labor vorgenommener wissenschaftlicher Versuch. Laborant [labo'rant], der: -en. -en [zu lat. laböräns (Gen.: labörantis). 1. Part, von: laböräre, t laborieren]: jtnd., der als Fachkraft in einem Laboratorium mit Analysen, Versuchen u.a. beschäftigt ist (Berufsbez.): Laborantin, die; -, -nen: w. Form zu t Laborant; Laboratorium [labora'to:- rjum], das; -s. ...ien [...pn; mlat. laboratohum. zu lat. laböräre. t laborieren]: a) Einrichtung für experimentelle wissenschaftliche Arbeiten im Bereich von Naturwissenschaften u. Medizin: ein chemisches, bakteriologisches L.; ein L. unterhalten; b) Räumlichkeiten, Gebäude, in dem ein Laboratorium (a) untergebracht ist; laborieren [...ri.ran] sw. V.; hat) [lat. laböräre = sich anstrengen, abmühen; arbeiten]: 1. (selten) Laborarbeiten machen. 2. (ugs.) an einer Krankheit o. ä. leiden u. sie ohne rechten Erfolg zu überwinden suchen: er laboriert schon seit Wochen an einer Grippe. 3. (ugs.) sich ohne rechten Erfolg mit etw. abmühen: er laboriert schon zwei Jahre an seiner Arbeit. LaBostella [labos'tela]. die; - -. - -[s] [H. u.]: lateinamerikanischer Modetanz, der in Gruppen getanzt wird. Labra: PI. von t Labrum. Labrador [labra'do:?]. der; -s, -e [nach der gleichnamigen nordamerikanischen Halbinsel]: 1. svw. TLabradorit. 2. svw. t Labradorhund; <Zus.:> l^abradorhund. der: großer Jagdhund mit schwarzem, gelegentlich gelblichem Fell, mit Hängeohren u. kräftigem Schwanz; Labradorit [labrado ri:t. auch: ...nt], der; -s, -e: (als Schmuckstein verwendeter) farbloser, auch grauer, bläulicher od. brauner Feldspat mit schillerndem Farbenspiel; Labradorstein; Labradorstein, der; -[e]s, -e: svw. t Labradorit. Labrum [la:brumk das; -s. Labra [lat. labrum = Lippe. Lefze]: 1. (Med.) lippenförmiges Gebilde. 2. (Zool.) Oberlippe bei den Mundwerkzeugen von Insekten. Labsal [ia:pza:l]. das; -[e]s, -e. siidd.. österr. auch: die; -. -e [mhd. labesal. zu t laben] (geh.): etw., was jmdn. erquickt, erfrischt: das kühle Quellwasser war ein L. für die Wanderer; der Blick über Wiesen und Felder war ein L. für die Augen; die beiden ... atmeten ... die ... Luft des Ganges wie ein L. (Fallada. Jeder 324). labsalben [la:pzalbn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < niederl. lapsalven. eigtl. = mit einem Lappen ab-, einreiben] (Seemannsspr.): bestimmte Teile der Takelage mit Teer u. Fetten gegen Witterungseinflüsse schützen. Iahskaiw [lapsk^ps], das; - [aus dem Niederd. < engl, lobscouse; H.u.] (Kochk.): (ein altes Seemannsgericht, bestehend aus einem) Püree aus Rindfleisch, Kartoffeln u. Zwiebeln, vermischt mit zerkleinerten roten Rüben u. Salzgurken, zu dem Spiegeleier gegessen werden. Lgbung, die; -. -en (geh.. selten): 1. das Laben, Erfrischen: die L. der Durstigen. 2. etw. Labendes: eine kühle L. Labyrinth [labyrmt], das; -[e]s. -e [lat. labyrinthus < griech. labyrinthos = Haus mit Irrgängen]: l.a) Anlage (als Teil eines Parks od. Gartens), deren verschlungene Wege (die zu einem Punkt in der Mitte der Anlage führen) von hohen Hecken gesäumt sind, so daß man sich darin verirren kann, Angst hat, den Ausgang nicht mehr zu finden; Irrgarten: eine Gartenanlage des Barock mit einem L.; Ü das Grandhotel ... ein L. von 600 Zimmern (Welt 22. 2. 64. 14); ... der ich mich doch im L. (unentrinnbaren Gewirr, verworrenen Dunkel) der germanischen Seele ein wenig auszuken- nen glaube (K. Mann. Wendepunkt 383); b) (Kunstwiss.) in den Fußboden von Kirchen eingelegte Figur nach dem Grundriß eines Labyrinths (1). die den Weg eitles Büßenden nach Jerusalem symbolisiert. 2. (Anat.) der als Gehörorgan u. Gleichgewichtsorgan fungierende innere Teil des Ohrs beim Menschen u. bei Wirbeltieren. lafayrjnth-, Labyrjnth-: -artig <Adj.): ähnlich wie ein Labyrinth beschaffen; -fisch, der: (häufig als Aquarienfisch gehaltener) meist lebhaft gefärbter Süßwasserfisch, der mit einem (labyrinthartig aussehenden) zusätzlichen Atmungsorgan Luft an der Wasseroberfläche aufnimmt; -versuch, der (Verhaltenst*.): Versuch in einem labyrinthartigen Kofis zur Feststellung der Lernfähigkeit von Tieren. labyrjnthisch <Adj.; o. Steig.): einem Labyrinth ähnlich; verschlungen: 1. verschlungene Wege. Lacerna [la'tßerna], die: -. ...nen [lat. lacerna] (hist.): über der Toga getragener, mit Fransen besetzter Umhang. Lacetband [läse:-], das: -[e]s. ...bänder [zu frz. lacet = (Schnür)band] (Textilind.): schmales, biegsames Flechtband, das für Besätze verwendet wird. lach-. Lach- [lax-]: -anfall, der: Ich ... kriegte einen furchtbaren L. (Katja Mann. Memoiren 27); -erfolg, der: Erfolg einer Darbietung o. ä„ der sich im Gelächter der Zuhörenden, Zusehetiden, des Publikums dokumentiert: das Volksstück war ein großer L.; er hatte, erntete mit seinen Darbietungen -e; -fältchen, das <meist PI.): Fältchen in der Haut des Gesichts, bes. in der Umgebung der Augen, das sich beim Lachen zeigt od. durch häufiges Lachen entsteht; -falte, die: vgl. ^fältchen: -gas, das: färb- u. geruchloses Gas, das früher als Narkosemittel verwendet wurde; -kabinett, das: Jahrmarktsbude mit Zerrspiegeln; —krampf, der: a) (Med.) (anfallweiseauftretendes) grundloses Lachen, hysterisches Gelächter, in dasjmd. ausbricht: aiser die Geschichte 1615
Lache hörte, bekam er einen L.; So zornig ich war. es kam mich beinahe ein L, an (Fallada. Herr 48); ^kist, die <o. PI.): /unbezwingliche/ Lust zu lachen: jmd. verspürt, jmdn. überfällt eine unbändige L.; Jmds. L. reizen; -lustig <Adj.; nicht adv.X* gerne lachend; stets zum Lachen bereit: eine -e Gesellschaft; Mnöwe, die: im Binnenland (an Seen, in Sümpfen u.a.) lebende, kleinere Möwe mit grauen Flügeln, deren Ruf an ein Lachen erinnert: Mnuskel, der (Anat.): Muskel im Bereich der Mundwinkel, durch den beim Lachen der Mund in die Breite gezogen wird; ^reiz, der <o. PL): vgl. ^lust; -sähe, die: plötzlicher kurzer Ausbruch von lautem Gelächter meist mehrerer Personen; -taube, die: Taube mit gelblichbraunem Gefieder u. schwarzem Band über dem Nacken, deren Ruf an ein dumpfes Lachen erinnert; Ü sie ist eine L. (veraltet; sie lacht gerne): -zwang, der <o. PI.): heftiger Lachreiz. 'Lache ['laxal. die; -, -n <P1. selten) Imhd. lache, rückgeb. aus t lachen) (ugs.): a) kürzeres Lachen. Auflachen: eine [laute] L. war zu hören; eine fröhliche, hämische L. anschlagen (fröhlich, hämisch [aufjlachen. zu lachen beginnen); b) bestimmte, meist unschöne Art zu lachen, die jmdm. eignet: seine L. ist nicht schön; sie hat eine schrille, häßliche, dreckige L. *Lache [-. auch: la:xd]. die; -. -n [mhd. lache, ahd. lahha]: kleinere Ansammlung von Flüssigkeit, bes. von Wasser, die sich auf einer Fläche od. in einer flachen Vertiefung gebildet hat: auf den Straßen hatten sich große -n von Regenwasser (Pfützen) gebildet; eine L. von Bier, von öl; der Tote lag in einer L. von Blut. 3Lache [-], (fachspr.:) Lachte [laxto]. die; -. -n [mhd. lache- (ne). ahd. Iah = Grenzzeichen] (Forstw.): zum Zweck der Harzgewinnung angelegter rinnenförmiger Einschnitt in den Stamm von Nadelbäumen. lächeln [Icqfn] <sw. V.; hat) Imhd. lechelnl: l.a) durch eine dem Lachen ähnliche Mimik Freude. Heiterkeit, freundliche Aufmerksamkeit o. ä. erkennen lassen: als er ins Zimmer trat, lächelte sie; Die Oberin lächelt über ihr zerknittertes Elfenbeingesicht (Remarque. Obelisk 216); sie lächelte unter Tränen; sie sah uns lächelnd an; <subst.:> ein flüchtiges Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, spielte um ihren Mund; U die Sonne, der Himmel lächelt (dichter.; die Sonne scheint)', b) eine bestimmte andere Gefühlsregung mit einem Lächeln (1 a) verbinden, lächelnd ausdrücken: dankbar, traurig, verlegen, ironisch, hämisch, böse 1.; <subst.:) ein rätselhaftes, gewinnendes, verführerisches Lächeln; ein süffisantes Lächeln spielte um ihre Lippen; für dieses Angebot hatte er nur ein müdes Lächeln (ugs.; es interessierte ihn nicht, machte ihm keinen Eindruck). 2. sich über jmdn.. erw. lustig machen: jeder lächelt über ihn. über seine Marotte; darüber kann man nur 1. (das kann man nicht ernst nehmen). 3. (dichter, veraltet) jmdm. günstig, gewogen sein: Das Raheiskind ... Wie angenehm es ist! Die Leute haben recht, ihm zu I. (Th. Mann, Joseph 496); Ü der Erfolg, das Glück lächelte ihm; 'lachen [laxn] <sw. V.; hat) [mhd. lachen, ahd. (h)lahhan. urspr. lautm.]: l.a) durch eine Mimik, bei der der Mund in die Breite gezogen wird, die Zähne sichtbar werden u. um die Augen Fältchen entstehen, [zugleich durch eine Abfolge stoßweise hervorgebrachter, unartikulierter Laute] eine heitere, positive Gemütsverfassung. Freude. Erheiterung. Belustigung u. ä. erkennen lassen (Ggs.: weinen): er ist ein fröhlicher Mensch, der oft lacht; das Baby lacht den ganzen Tag; als sie die Geschichte hörten, mußten sie sehr, furchtbar I.; laut, schallend, wiehernd, leise, meckernd 1.; er lacht aus vollem Halse (lacht sehr); sie lachte über das ganze Gesicht; er lachte vor Vergnügen; du hast/kannst gut/leicht 1. (du bist nicht in meiner unangenehmen Lage); es darf gelacht werden (scherzh. od. iron. Aufforderung bei einer mehr gutgemeinten als wirklich witzigen Darbietung); da/hier gibt's [gar] nichts zu I. (da ist Unernst nicht am Platz); ..Wie gefällt es Ihnen hier?** ..Sie werden 1. (auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen), aber ich habe mich schon gut eingelebt'*; über sein Verhalten kann man nur 1. (man kann es nicht ernst nehmen); er begrüßte uns lachend; <mit einem Subst. des gleichen Stammes als Obj.:> Teta lachte ein kurzes gurrendes Lachen (Werfet. Himmel 16); R lachen ist gesund/ist die beste Medizin; Spr wer zuletzt lacht, lacht am besten (auf das erfolgreiche Ende kommt es an); <subst.:) ein strahlendes, herzhaftes, unangenehmes Lachen; das Weinen war ihm näher als das Lachen; sein Lachen wirkte ansteckend; ein Lachen überkam ihn. schüttelte ihn; sie hat das Lachen verlernt (ist immer sehr ernst, traurig); er mußte ein Lachen unterdrücken, sich das Lachen verbeißen; sie kamen aus dem Lachen nicht heraus, brachen in heftiges Lachen aus; sich vor Lachen nicht mehr halten können (unbändig lachen); die Leute platzten, starben [beinahe] vor Lachen (ugs.; mußten heftig lachen): vergeblich versuchte er. das Publikum zum Lachen zu bringen; etw. reizt [jmdn.] zum Lachen; in dieser Situation war ihnen nicht zum Lachen [zumute]; Ü die Sonne, der Himmel lacht (dichter.; die Sonne scheint): * nichts zu I. haben (ugs.; es nicht leicht haben, schlecht behandelt werden, hart arbeiten müssen o.a.): es, das wäre ja/doch gelacht, wenn ... (ugs.; es gibt gar keinen Zweifel /darüber, doli etwas Bestimmtes ausgeführt, geschafft werden kann/): jmdm. vergeht [nochl das Lachen (jmd. hört auf zu spotten od. leichtfertig über etw. zu reden [wenn er erst mit den Fakten konfrontiert ist/): dir wird das Lachen noch vergehen, wenn du erst in diese Lage kommst; zum Lachen sein (ugs. abwertend; lächerlich, in ärgerlicher Weise nicht ernst zu nehmen sein): es ist doch zum Lachen, wenn er jetzt behauptet, er hätte nichts davon gewußt; b) eine bestimmte andere Gefühlsregung mit einem Lachen da) verbitiden. lachend ausdrücken: gehässig, hämisch, böse, verächtlich, schadenfroh 1.; fröhlich, traurig, schmerzlich, verlegen I.; er lachte triumphierend; er hat nur dreckig gelacht, als er das hörte; (subst.:> ein bitteres, höhnisches, gezwungenes Lachen. 2. sich über jmdn.. etw. unverhohlen lustig machen: man lacht über ihn und seine Marotten; sie mußte innerlich darüber 1.; über dieses Verhalten kann man doch nur I. (abwertend; es ist in ärgerlicher Weise unverständlich, kindisch o.a.): darüber kann ich gar nicht 1.! (dafür habe ich gar kein Verständnis, das kommt mir ganz ungeheuerlich vor!); Eine Frau wie mich ... vor der Welt verheimlichen? Daß ich nicht lache! (das ist doch etwas ganz Unsinniges. Unmögliches!; Maass, Gouffe 284). 3. (dichter, veraltet) jmdm. günstig, gewogen sein: die Welt lachte uns. da wir ihr entgegenlachten (K. Mann, Wendepunkt 162); das Glück hatte ihnen gelacht. 4. (dichter, veraltet) etw. nicht achten, sich von etw. nicht einschüchtern, ängstigen lassen o. ä.: sie lachten der Gefahren. 2lachen [-] <sw. V.; hat) [mhd. lächenen = mit einem Grenzzeichen versehen] (Forstw.): 1. eine 3Lache herstellen. 2. einen zum Gefälltwerden bestimmten Baum markieren. Locher, der. -s. -: 1. jmd.. der in einer bestimmten Situation [über jmdn.. etw.] lacht; Lachender: ein Lachen, das ... klingt, als hätte sich plötzlich eine Faust in die Magengrube des -s gebohrt (Wolfe [Übers.]. Radical 81); 'die L. auf seiner Seite haben (bei einer Diskussion. Auseinandersetzung o. ä. durch einen Scherz, durch eine geistreiche Bemerkung die darüber Lachenden für sich einnehmen). 2. unvermittelt einsetzendes kurzes Gelächter: einen L. ausstoßen; ein gutgemachtes Stück mit wohlplazierten -n (Theater Jargon; Stellen, die darauf berechnet sind, daß sie Gelächter hervorrufen; MM 20. 2. 74. 28); Lpcherin, die; -. -nen: w. Form zu t Lacher (1); lächerlich flache;] <Adj.) [mhd. lecher lieh = lächelnd; zum Lachen reizend] (abwertend): l.a) komisch [wirkend/, zum Lachen reizend. Spott herausfordernd: ein -er Aufzug; ... trugen einige Fatzkes -e Fliegen (Grass. Katz 91); das Getue wirkt 1.. kommt mit 1. vor (wirkt albern, zum Lachen): jmdn.. etw. lächerlich machen (dem Gespött preisgeben); die Sorge, mich 1. zu machen (mich dem Gespött preiszugeben; Grzimek. Serengeti 116); <subst.:> er versucht, die Sache ins Lächerliche zu ziehen (sie nicht ernst zu nehmen); b) (in ärgerlicher Weise) töricht, albern, unsinnig: ein -er Einwand; es ist einfach 1., so etwas zu behaupten; ich finde ihn, sein Verhalten ganz 1.; c) (selten) zum Lachen geneigt, unernst: sie waren in einer -en Stimmung; ihm war I. zumute. 2. (nicht adv.) a) (in ärgerlicher Weise) minimal, gering: eine -e Summe; ein -er Betrag; Wie wir uns alle verändern. In der -en Zeit von zwei Jahren (H. Mann. Unrat 143); die Bezahlung war [geradezu] 1.; b) (in ärgerlicher Weise) geringfügig, unbedeutend: ein -er Anlaß; eine -e Kleinigkeit hatte ihn aufbrausen lassen; die Sache war im Grunde ganz 1. 3. <intensivierend bei Adj. u. Verben) in einem f ärgerlicherweise J hohen Maß; sehr: der Tisch mit vier 1. hohen Beinen (Fallada. Mann 196); er sieht meinem Mann so 1. ähnlich (Th. Mann. Tod 81); was er verdient, ist 1. wenig; <Zus.:> l$cherlicherw£j$e <Adv.>: in einer ärgerlichen, dummen Wei- 1616
Lade- w i. hat er Angst vor Mäusen; <Abl.:> Lächerlichkeit, tat. -. -en: 1. <o. PI.) das Lacherlichsein (1. 2): die L. naer Lage wurde ihm bewußt; hatte das Ganze einen Ajpckt sublimer L. (Zwerenz, Quadriga 115); jmdn. der L. preisgeben (jmdn. zum Gegenstand des allgemeinen Spot- » machen): Spr L. tötet (Lächerlichkeit bringt jmdn. um «ir Achtung seiner Mitmenschen). 2. <meist PI.) unwichtige, hindeutende, geringfügige Sache. Handlung: Kleinigkeit, öerwxfügigkeit: mit solchen -en gibt er sich gar nicht crä ab; lächern [le(jpnl <sw. V.; hat) (landsch.): belustigen. m% Lachen reizen: erheitern: Sie zuckte die Achsel .... Ais lächerte sie des Bruders Frage (Fussenegger. Haus Äi; lachhaft <Adj.; -er. -este) (abwertend): 1. (in ärger- ^her Weise) nicht ernst zu nehmend, unsinnig: eine -e \u*rcde; ein -er Einwand; das. die Sache, sein Verhalten si doch I.; Früher wollte ich mal ... Forscher im Urwald »erden - 1.! (Remarque. Obelisk 286). 2. svw. t lächerlich •3>: er verdient I. wenig; <Abl.:> Ladihaftigkeit, die; - cibwrtend): das Lachhaftsein (1). Lad» [laks]. der; -es. -e [mhd.. ahd. lahs; viell. urspr. = vto Gefleckte): großer, meist silberfarbener, räuberischer Ueercsfisch mit rosafarbenem Fleisch, der zum Laichen ±e Flüsse aufsucht: Salm: frischer, geräucherter L. Ipda , L^chs-: -artig <Adj.; o. Steig.): in der Art von Lachs: ^«rtiBt <PI.) (Zool.): Familie der Lachsfische: Salmoniden: ^fcrot, das: mit Räucherlachs belegte Brotscheibe: ^bröt- dKa, das: vgl. -brot; ^ersatz, der: in dünne Scheiben od. tierne Schnitzel geschnittenes, lachsfarben gefärbtes, in öl emxelegtes Fleisch des Seelachses: -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv. >: von der Farbe eines ins Orange spielen- am Rosas: -fisch, der (Zool.): Vertreter einer Ordnung •iwi itn Meer u. im Süßwasser lebenden Knochenfischen: -lordle, die: svw. t Meerforelle; -bering, der: kalt geräucherter Salzhering: -rosa: svw. t ^färben; ^rot: svw. t^färben: -schinken, der: mit Speck umwickeltes u. mit Schnur zusammengeschnürtes, leicht gepökeltes u. geräuchertes Ko- leiettstikk vom Schwein: -schnitze! <PI.>: Lachsersatz in Form von kleinen Schnitzeln: -treppe, die: Fischpaß. Lohte: T3Lache. Lachler [laxtel, die; -, -n od. das; -s, - [mhd. (md.) lachter]: altes bergmännisches Längenmaß (etwa 2 Meter). tarieren [la'si:ran] <sw. V.; hat) [frz. lacer < lat. laqueäre) «selten): a) schnüren, einschnüren: b) mit Band durchflechten. Lack [lakl. der; -[e]s, (Arten:) -e [ital. lacca < mlat. lacca < arab. lakk < pers. läk < aind. läksä): I. [farbloses 1 flüssiges Gemisch, mit dem u. a. Möbel. Türen. Fensterrahmen u. Gegenstände aus Metall angestrichen werden u. damit tuwn glänzenden* schützetulen Überzug erhalten: farbloser, *ciüer. schwarzer Lack; der L. (Lackanstrich) blättert, platzt, springt ab. bekommt Risse; das Auto hat schon einige Kratzer im L. (der Lackierung): *der L. ist ab <salopp: 1. etw. hat bereits von seiner Anziehungskraft, temem Reiz, seiner Frische verloren. 2. jmd. ist nicht mehr tanz jung, hat seine Jugendfrische verloren): und fertig ist 4er L. (ugs.; das ist alles: so leicht ist das: damit ist es urhon geschafft: bezieht sich wohl darauf, daß Lack ungewöhnlich schnell trocknet): du brauchst nur auf einen Knopf zu drücken, und fertig ist der L. 2.a) kurz für 'Nagellack; b) kurz für t Lippenlack. 3. kurz für tGoldlack. Ipcfc-. L^ck-: -äffe, der (ugs. abwertend): eitler, übertrieben elezant gekleideter Mann: Geck: -anstrich, der: Anstrich mit Lackfarbe: -arbeit, die: vgl. -kunst; -bäum, der: (in Asien heimischer zu den Wolfsmilchgewächsen gehörender) immergrüner Baum, der einen milchigen Saft absondert: -benzin.das: svw. t Ligroin; -bild.das: vgl. -kunst; -färbe, die: mm Anstreichen verwendeter Lack (1), dem ein Farbstoff zugesetzt ist: -gewebe, das: mit Lack (1) getränkter Stoff: -glänzend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): glänzend wie Lack (1); -gürtel, der: Gürtel aus Lackleder: -kästchen, das: vgl. -kunst; -kratzer, der: Kratzer im Lack (1) feines Kraftfalirzeugs]: -kunst, die <o. PL): von China ausgehende, w Ostasien verbreitete künstlerische Technik, bei der Gegenstände verschiedenster Art (Möbel. Kästchen. Bilder u.a.) mit einer meist schwarzen od. roten Lackschicht überzogen, mit Perlmutt od. Elfenbein eingelegt od. mit Farben bemalt werden: -leder, das: mit Lack (1) überzogenes, stark glänzendes Leder bes. für Schuhe. Handtaschen. Gürtel: -man- tel, der: Damenmantel aus einem glänzenden, kunststoffbeschichteten Stoff: -papier, das: mit einem Öllack getränktes, als elektrisches Isoliermaterial verwendetes Papier: -pflege. die: Pflege des Lacks (1) beim Kraftfahrzeug, dazu: -Pflegemittel, das; -reiniaer, der: Reinigungspolitur zur Pflege des Lacks beim Kraftjahrzeug: -rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): hellrot: -Schilden, der: Schaden an der Lackierung eines Kraftfahrzeugs: -schiebt, die: auf einen Gegenstand aufgebrachte Schicht aus Lack (1); -schildlaiis, die: Schildlaus, aus deren Ausscheidungen Schellack gewonnen wird: -schuh, der; -schwarz <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): tiefschwarz: -Stiefel, der; -tasche, die: vgl. -gürtel. Lacke [lakal. die; -. -n (österr. mundartl.): svw. t2Lache. Lackel ['lakl).der; -s. - [H. u.) (bes. südd.. österr. abwertend): unbeholfener, tölpelhafter Mann: einfältiger Mensch: paß doch auf. du L.! lacken [lakn] <sw. V.; hat) [zu TLack]: 1. (selten) svw. t lackieren (1): die Türen müssen neu gelackt werden; ein gelackter Stoff (Stoff, der durch einen lackartigen Überzug einen Hochglanzeffekt bekommen hat): Ü Vom gelackten (abwertend; allzu glatten u. perfekt ionist ischen) Perfektionsfernsehen haben die Leute die Schnauze voll (Spiegel 52.1975. 107). 2. mit Lack (2) überziehen, bedecken: [sich] die Fingernägel 1.; Das erste, was ihrem ... gelackten Mund entfährt (MM 3. 2. 65. 3); lackieren [la'ki:ren] <sw. V.; hat) [ital. laccare; 3: viell. nach der Vorstellung, daß jmd. etw. gekauft hat, dessen Mängel mit einer Lackschicht überdeckt worden sind): 1. Lack (1) aufbringen, mit einem Lackanstrich versehen: Fenster. Möbel 1.; das Auto ist neu lackiert; lackierte Türen; Ü Dieser schlanke, lackierte (wie geleckt aussehende) Bursche (Prodöhl. Tod 40). 2. mit Lack (2) bestreichen: [sich] die Fingernägel 1.; lackierte Fußnägel. 3. (ugs.) jmdn. täuschen, betrügen, hintergehen: sie haben ihn bei dem Kauf ganz schön lackiert; wenn die Sache bekannt wird, ist er lackiert (ist er übel dran): <subst.:> wenn die Sache herauskommt, bist du der Lak- kierte (der Hereingelegte). 4. * jmdm. eine I. (salopp; jmdm. eine Ohrfeige geben)'. <Abl. zu 1:> Lackierer, der; -s. -: Facharbeiter, der Farben. Lacke auf Gegenstände aus Holz. Metall u. a. aufbringt (Berufsbez.); Lackiererei [laki.Ta'raj]. die; -, -en: 1. Werkstatt o.a.. in der Gegenstände lackiert werden. 2. <o. PI.) (ugs. abwertend) mühsame, lästige Arbeit des dauernden Lackierens: endlich bist du mit der L. fertig; Lackjgrung, die; -. -en: 1. das Lackieren. 2. auf einen Gegenstandaufgebrachte Lackschicht: die L. ist beschädigt, zerkratzt; eine neue L. aufbringen; <Zus.:> Lackkrwerkstatt, Lackkrwerkstitte, die. lackmeiern: t gelackmeiert. Lackmus flakmus). das od. der; - [niederl. lakmoes, H.u.] (Chemie): aus Lackmusflechten gewonnener, als Indikator (2) verwendeter blauer Farbstoff: <Zus.:> Lgckmusflechte, die: Flechtenart. aus der Lackmus gewonnen wird: L^ckmus- papier, das: mit Lackmus getränktes, saugfähiges Papier, das als Indikator (2) für Säuren u. Basen'verwendet wird. Lacrimae Christi [la:krime knsti). der; - -. - - [lat. lacrimae Christi = Tränen Christi): würziger, goldfarbener od. roter süßer Wein, der an den Hängen des Vesuv wächst: lacrimoso [lakri'mo.zo] <Adv.) [ital. lacrimoso. zu: lacrima < lat. lacrima = Träne] (Musik): klagend, traurig. Lacrosse [la'kros]. das; - [engl, lacrosse < frz. (la) Crosse = Kolben, Schläger, aus dem Germ.): dem Hockey verwandtes amerikanisches Ballspiel, bei dem ein Gummiball mit Schlägern in die Tore geschleudert wird. lad-, Lact-: tlakto-, Lakto-; Lactam [lak'ta:m]. das; -s. -e [zu lat. läc(Gen.: lactis) = Milch) (Chemie): aus Aminosäuren durch innermolekularen Wasserentzug entstehende, in der Natur nicht vorkommende Verbindung: Lactat [lak- la:t]. das; -s. -e (Chemie): Salz bzw. Ester der Milchsäure: lacto-, Lacto-: tlakto-. Lakto-; Lactose: tLaktose. ladamm [la:danum]; das; -s [mlat. la(b)danum < lat. lädanum < griech. ledanon = Zistrose. aus dem Semit.|: aus Zistrosen gewonnener [ Duftjstoff: Lahdanum. Lädchen [le:Upm]. das; -s. -: 1. TLaden (1). 2. TLade (1); Lade ['larcbl. die; -. -n [mhd. lade, zu t'laden): 1. <Vkl. tLädchen (2)> (landsch.) svw. tSchublade: die L. öffnen, aufziehen, zuschieben; das Geld liegt in der oberen L. 2. (landsch. veraltet) mit einem Deckel zu schließender Kasten: Truhe für Kleidungsstücke u.a.: Kleider in einer L. verstauen. 3. (beim Pferd) der zahnlose Teil des Unterkiefers (auf dem das Gebiß aufliegt). 4. kurz für t Bundeslade. 5. (Weberei) kurz für tWeblade. Lade-: ^aggregat, das (Physik): Gerät zum Aufladen von Akkumulatoren: Ladegerät: ^aufsieht, die: 1. Aufsicht über 102 GDW 1617
laden das l Ladenil a); die L. führen. 2. Person, die die Ladeauf- sicht(l) führt: Abfertigungsbeamter; -bäum,der: schwenk- barer Teil der Ladeeinrichtung auf Schiffen; -bühne, die: svw. Krampe; Einrichtung, die: (auf einem Frachtschiff) Gesamtheit der Vorrichtungen, mit deren Hilfe Lasten beim Be- u. Entladen gehoben, von der Stelle bewegt werden können; -fähigkeit.die; -fläche, die: (bei einem Transportmittel) zum Beioden zur Verfügung stehende Fläche; -gerät, das: svw. Kaggregat; -«eschirr, das: svw. t-Einrichtung: -gewicht, das: höchstes zulässiges Gewicht, mit dem ein Transportfahrzeug beladen werden darf; ^gut. das: Fracht. Ladung (1); ^Hemmung, die: 1. Defekt bei einer Feuerwaffe, durch den das lLaden (4a) (u. damit das Schießenkönnen) verhindert wird; wegen einer L. konnte er nicht schießen; Nach diesem Schuß hatte die Pistole L. (MM 16. 6. 75. 15); Ü der Fotoapparat hat L. (scherzh.; er funktioniert nicht): der Mittelstürmer hat L. (schießt keine Tore mehr); * [eine] L. haben (scherzh.; vorübergehend völlig begriffsstutzig sein; etw.. was man gerade tun möchte od. sollte, nicht zustande bringen): -kapazität. die; -klappe, die: Verschluß des Laderaums eines Flugzeugs; -kontrolle, die (ugs.): kurz fiir t-kontrolleuchte; -kontrollelichte, die (Kfz.-T.). kleine Kontrollampe, die aufleuchtet, wenn ein einwandfreies Aufladen (2aa) der Autobatterie nicht mehr gewährleistet ist; -kran, der: Kran (auf Deck eines Schiffes], mit dessen Hilfe Güter verladen werden; -Imie, die: Markierung am Schiffsrumpf, die anzeigt, bis zu welcher Tiefe das belade- ne Schiff ins Wasser eintauchen darf; -hike. die: (bei einem Schiff) Luke, durch die Güter ein- u. ausgeladen werden; -marke, die: svw. ? Minie; -mast, der: Mast, an dem der Ladebaum befestigt ist; -platz, der: -rampe, die: -räum, der: Frachtraum; -stock, der <PI. ...stocke) (früher): Stab, mit dessen Hilfe bei einem Vorderlader die Munition in den Lauf geschoben wurde; * wohl einen L. verschluckt haben (scherzh.: 1. sich sehr gerade halten, steif gehen. 2. ungewandt sein). • 'laden [la:dn] <st. V ; hat) /vgl. geladen/ [mhd. laden, ahd. [h]ladan. urspr. = hinbreiten, aufschichten]: l.a) (eine zum Transport bestimmte Ladung. Fracht o. ä. (auf. in einem Transportmittel) verstauen, verladen (Ggs.: entladen 1 a): Kisten. Gepäck. Kohlen 1.; (auch ohne Obj.:) wir laden gerade, haben noch nicht geladen: ihr habt schlecht geladen: <subst.:> sie sind noch beim Laden [des Gepäcks]; b) (von einem Transportmittel) etw. zum Transport aufnehmen: die Schiffe laden Getreide; der Zug hat Kohle. Erz geladen; der LKW hat schwer geladen (hat ein Gut bis zu äußersten Ladekapazität geladen); * schwer /ganz schön geladen haben (ugs. scherzh.: stark betrunken sein): c) (seltener) svw. tbeladen (a) (Ggs.: entladen 1 a): den LKW I.; die Schiffe werden mit Hilfe von Kränen geladen; <subst.:> zum Laden des Autos brauchen sie mindestens eine Stunde. 2.a) (eine Last. Ladung. Fracht o.a.) zum Transport auf. in ein Transportmittel bringen, darauf- od. hineinlegen, -stellen o.a.: die Kisten auf einen LKW. das Gepäck. Säcke auf die Lasttiere I.; der Kranke wurde auf eine Bahre geladen (zum Abtramport daraufgelegt); er hat [sich] den Verletzten auf seine Schulter geladen (hat ihn auf die Schulter genommen, um ihn zu tragen); das Frachtgut in den Laderaum I. (einladen); Ü er hat eine schwere Schuld. Verantwortung, einen Vorwurf auf sich geladen: b) (seltener) (eine Ladung. Fracht o.a.) aus. von einem Transportmittel nehmen: die Kisten aus dem Waggon 1. (ausladen); das Heu vom Wagen I. (abladen). 3.a) Munition in eine Feuerwaffe einlegen (Ggs.: entladen 1 c): ein Gewehr, eine Pistole, ein Geschütz 1.; der Revolver war nicht geladen; <auch ohne Obj.:> er hat scharf geladen (so geladen, daß er zum Schießen nur abzudrücken braucht) ; b) eine Sprengladung in ein Bohrloch od. eine Sprengkammer einbringen: eine Sprengkammer 1.; c) (Jargon) einen Film o.a. in die Kamera einlegen: die Kamera 1. 4. (Physik) mit einer elektrischen Ladung versehen; aufladen (2 a. a) (Ggs.:entladen 2a): eine Batterie, einen Akku I.; der Draht ist mit Starkstrom, ist elektrisch geladen; die Elektrode ist positiv, negativ geladen; Ü die Atmosphäre im Haus war mit Spannung geladen (war sehr gespannt); er ist geradezu mit Energie geladen (ist voller Tatendrang). 2laden [-] <st. V. (landsch. im Präs. auch mit nicht umgelaute- ten Formen); hat) [mhd. laden, ahd. ladön, wahrsch. urspr. = durch Übersendung eines Brettes (mhd. laden, t Laden) mit einer Nachricht zum Kommen auffordern; nach dem Brauch. Boten ein (mit Zeichen eingekerbtes) Brett als Aufforderung zu einer Zusammenkunft austragen zu lassen]: 1. (geh.) svw. tEinladen (a): Gäste 1.; jmdn. in sein Haus 1.; jmdn. zu sich, zum Essen, zum Tee I.: man hat ihn geladen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen; er war nicht geladen worden; der Vortrag findet vor geladenem Publikum statt; Ü in milder Wohnstubenhelle luden die Auslagen der Läden zum Verweilen (Maass. Gouffö 116). 2. (Jur.) auffordern, vor [dem] Gericht zu erscheinen: mehrere Zeugen, jmdn. als Zeugen I.; er wurde vor Gericht, vor den Richter, zu der Verhandlung geladen. Laden [-]. der. -s. Läden [le.dn]. seltener: - [mhd. laden = Brett; Fensterladen, Kaufladen; 1: nach den Brettern, auf denen die Waren zum Verkauf angeboten wurden; 3: nach dem Brett, das als Schutz vor dem Fenster angebracht wurde): 1. <PI. Läden; Vkl. tLädchen (1)> a) Einzelhandelsgeschäft: ein teurer, eleganter L.; der L. an der Ecke (ugs.; das nicht weit entfernte Lebensmittelgeschäft, in dem jmd. seine täglichen Einkäufe macht): Läden für Schmuck. Sportbekleidung; ein L. mit Selbstbedienung; sonntags sind die Läden hier geschlossen: ein neuer L. hat aufgemacht (ugs.; wurde eröffnet): einen L. eröffnen, (ugs.:) aufmachen: * einen L. aufmachen (ugs.; sich aufspielen, angeben, großtun): b) Ladenlokal. Geschäft (2 b): der L. ist klein, nicht sehr sauber sie haben eine Frau, die den L. putzt; sie bedient im L.. steht den ganzen Tag im L.; kaufen, wenn niemand im L. ist (ugs. scherzh.; einen Ladendiebstahl begehen). 2. <o. PI.) (ugs.) (eine nicht näher bestimmte) Sache. Angelegenheit. Unternehmung o.a.: Wenn der L. nicht klappt, gehe ich eben wieder an meine Hobelbank (Spiegel 19. 1966. 174); der L. läuft (die Sache, die Unternehmung geht reibungslos vor sich); wie ich den L. (die Verhältnisse. Umstände) so kenne, wird man fiir die Entscheidung noch lange Zeit brauchen; er warf den L. hin (resignierte, gab auf); sie schmeißt den ganzen L. (ist sehr tüchtig, schafft die Sache, ihre Aufgabe spielend); das ist vielleicht ein müder L. (ein lahmer, langweiliger Betrieb; eine langweilige Gesellschaft o.a.). 3. <P1. Läden, seltener: Laden) kurz fiir tFensterladen. Rolladen: die Läden öffnen, hochziehen, herunterlassen, aufklappen; ein Fenster mit geschlossenen Läden. 4. (Ballspiele Jargon) Tor: der Keeper hat seinen L. verlassen. Laden- [Laden (1)]: -angestellte, der u. die; -besitzer, der. -besitzerin, die: w. Form zu t^besitzen -dieb, der: jmd.. der einen Ladendiebstahl begangen hat: -diebin, die: w. Form zu t-dieb; -diebstahl. der: in einem Laden (1 b) während der Verkaufszeit begangener Diebstahl; -einrich- tung, die: Mobiliar eines Ladens; -fenster. das (seltener): Schaufenster; -fräulem, das (veraltend): vgl. -angestellte; -front, die: aus Läden u. deren Schaufenstern bestehende Front eines Gebäudes: -gehilfe, der (veraltet): -gehilfin, die: w. Form zu t ^gehilfe; -geschäft, das: Einzelhandelsgeschäft, das in einem Ladenlokal betrieben wird; -glocke, die: Türglocke an einer Ladentür. die heim öffnen ertönt; -büter, der (abwertend): Ware, meist Einzelstück, das sich schlecht od. überhaupt nicht verkauft; ^Inhaber, der; -Inhaberin, die: w. Form zu t-inhaber; -kasse. die: Registrierkasse eines Einzellxandelsgeschäfts: die Waren sind an der L. zu bezahlen; er hat Geld aus der L. entwendet; die Weihnachtszeit bringt die -n zum Klingeln (scherzh.; bringt durch gesteigerte Kauflust den Geschäften große Einnahmen); ^kette.die: organisatorisch miteinander verbundene u. unter gleichem Namen geführte Anzahl gleichartiger Läden; -Kombinat, das (DDR) [LÜ von russ. magasinny kombinatl: -lokal, das: für ein Einzelhandelsgeschäft geeignete Räumlichkeiti enj: L. zu vermieten; -mädchen, das (ugs.): Auszubildende in einem Einzelticmdelsge schüft; ^miete, die; -preis, der: Einzelhandelspreis; -Schild, das <PI. -er): über der Tür. an der Front eitles Ladens angebrachtes, meist als Blickfang gestaltetes Schild, das über die Art des Ladens Auskunft gibt; -schkiß. der: (gesetzlich geregeltes) Ende der täglichen Verkaufszeit in Einzelhandelsgeschäften: kurz vor L. noch etwas besorgen, dazu: -sdikiß- gesetz, das; -Schwengel, der lurspr. Studentenspr., geb. nach t Galgenschwengel wohl in Anlehnung an Schwengel (derb) = Penis) (ugs. abwertend): Auszubildender, junger Verkäufer in einem Einzelhandelsgeschäft; ^Straße, die: Geschäftsstraße; -tisch, der: Theke eines Einzelhandelsgeschäfts: sie steht den ganzen Tag hinterm L. (sie ist den 1618
Lage- tanzen Tag im Laden tätig); * unterm L. (ugs.; I in bezug auf bestimmte verbotene od. nur in geringer Menge zur Verfügung stehende Waren] nicht offiziell, nicht offen angeboten, nur durch Beziehungen): das Magazin gibt's nur unterm L.v kann man nur unterm L. kaufen, wird unterm L verkauft; -tochter, die (Schweiz.): Verkäuferin; -trakt, der: Gebäudetrakt mit Läden; ^tür. die; -verkauf, der: Verkauf einer Ware im Laden; -viertel, das: Geschäftsviertel; ^wohnung, die: mit einem Laden verbundene, daran anschließende Wohnung; -Zentrum, das: Geschäftszentrum. Lider, der; -s, -: 1. svw. t Auflader. 2. Kraftfahrzeug, das mit einer Vorrichtung ausgestattet ist, mit der Lasten aufgeladen werden können; -lader [-laxte], der; -s, - [zu t 'laden •3a)l: Grundwort in Zus., die zur Bez. bestimmter Handfeuerwaffen dienen, z.B. Hinter-, Vorder-, Selbstlader. Büeren [le'di:ran] <sw. V.; hat) [lat. laedere = verletzen 1: a) etw. beschädigen [in einer Weise, die das Aussehen sehr beeinträchtigt]: Ein ... Attentäter hat die Nymphen ... mit einem Messer schwer lädiert (Bamm, Weltlateme 184); meist im 2. Part.:> das schwer lädierte Auto wurde abtransportiert; etw. ist leicht, schwer lädiert; sein Fuß war stark lädiert (verletzt); Ü das Vertrauen in seine Zuverlässigkeit war dadurch ziemlich lädiert (beeinträchtigt); b) physisch, psychisch angreifen; die haben ihn ziemlich lädiert; von der Wanderung ist er ganz lädiert (erschöpft) heimgekehrt; leicht lädiert (mitgenommen) aussehen; : Abl.:> Lädkrtheit, die; -; LAdkrong. die: -, -en. Lad* [la:dik], der. -[s], -s [nach dem türk. Ort Lädik]: rot-od. blaugrundiger Gebetsteppich. Ladino [la'di:no], der; -s. -s [amerik.-span. ladino. eigtl. = spanisch Sprechender < lat. Latinus = lateinisch; das Spanische ist aus dem Lat. entstanden): Mischling von Weißen u. Indianern in Mexiko u. Mittelconeriku. Ladnerin [la:dndrin], die; -, -nen [zu t Laden] (südd.. österr veraltend): Verkäuferin. Bd* [le:tj>t]. lädt [le:t]: t'-laden. 'Ladung, die; -. -en [zu t 'laden]: l.a) mit einem Fahrzeug zu transportierendes od. transportiertes Frachtgut: eine schwere, wertvolle L.; die L. ist verrutscht; eine L. (Schiffsladung) löschen; ohne L. (leer) fahren; b) als Ladung < 1 a) beförderte Menge, Anzahl o. ä. von etw.: eine L. Holz; das Schiff, der Lastzug übernimmt ein L. Kohle; Mit einer L. toter Fische ... kam es ( = das Beiboot) zurück «Ott, Haie 70); Ankunft des griechischen Dampfers ... mit einer L. (ugs.; mit einer an Bord befindlichen größeren Zahh emigrierter deutscher Dichter (K. Mann. Wendepunkt 369). 2. bestimmte Menge von Sprengstoff, Munition od. Treibladung für eine Feuerwaffe: eine L. Dynamit in das Bohrloch einbringen: eine geballte L. (aus gebündelten Handgranaten); Ü eine geballte L. von Energie. 3. (ugs.) größere Menge von etw.: er bekam eine L Wasser. Schnee über den Kopf; er ... schob die ganze L. ( = belegtes Brot) mit Mühe in sich hinein (Kirst 08/15. 302). 4. (Physik) die auf einem Körper vorhandene negative od. positive Elek tri- zitätsmenge: eine negative, positive L. besitzen. ^jdung, die; -, -en [zu t2laden (2)1 (jur.): Zitierung vor Gericht; Vorladung: er hat eine gerichtliche L. bekommen; die L. von Zeugen fordern. Lady ['leidi], die; -. -s. auch: ...dies [engl, lady < mengl. tävedi < aengl. hlaefdige = (Haus)herrin. zu: hläf. hlaef - Brot(laib) u. -dige, wohl verw. mit daege = Magd. Kneterin. also eigtl. = Brotherstellerin; vgl. Lordl: 1. (in England) a) <o. PL> Titel der Frau bes. des Peers; b) Dameit b): auf den Hotelterrassen ... nur alte Engländerinnen, hervorragende Ladies (Bamm, Weltlateme 17). 2. kurz Tür tLady Mary Jane; <Zus.:> Ladykiller, der ischerzh.): Frauenheld; ladylike [leidilaik] <Adj.; o. Steig..nicht atlr.> [engl, ladylike]: (von Frauen) von vornehmer Zurückhaltung, Distinguiertheit in Erscheinung u. Auftreten: sie ist, benimmt sich [nicht gerade] 1.; Lady Mary Jane [-'mean djem], die; — [der engl. w. Vom. entspr. der Erklärung von t Marihuana (engl, marijuana) aus den 9an. Namen Maria (engl. Mary) und Juana (engl. Jane)] (verhüll.): Haschisch. Lafette [la1 feto], die; -. -n [älter: Laflete < frz. l'aflut. Ai.föt,älter: fast = Schaft < lat. füstis = Stock]: /fahrbares] Untergestelleines Geschützes; <Abl.:> lafettieren [lafe- Ü:ran] <sw. V.; hat) (Milit.): (ein Geschütz) auf eine Lafette bringen; <Abl.:> Lafettfcnmg, die; -. -en: 1. das Lafettieren. 2. als Lafette dienendes Gestell. 'Laffe ['lafol. der; -n, -n [viell. zu mhd. lallen = lecken od. zu frühnd. laflfe = Hängelippe, also viell. = jmd., der mit offenem Mund gafft; beide Formen zu mhd. laffe = Lippe] (veraltend abwertend): geckenhafter /junger] Mann: Mein geschniegelter L. von Sohn (Fallada. Herr 22); 2Laffe [-]. die; -. -n [mhd. laffe, ahd. laffa. auch: flache Hand; wohl gleichbed. mit mhd. laffe. lefs(e). ahd. lefs = Lippe; wohl weil die Form an eine Lippe erinnert] (landsch.): 1. vorderer Teil des Löffels. 2. svw. t Ausguß. lag [la:k]: fliegen. Lag [lieg], der; -s. -s [engl, lag] (bes. Wirtsch.): Verzögerung zwischen dem Eintritt eines Ereignisses u. seinen Folgen. Lagan ['toegan], Ligan [lajgan], das; -s, -s [engl, lagan. ligan < afrz. lagan(d). aus dem Germ., eigtl. = etwas Liegendes] (Seew.): bei einem Schiffsunglück über Bord geworfenes Gut, das zur späteren Bergung mit einer Boje versehen wird. Lage [la:gd]. die; -, -n [mhd. läge = (lauerndes) Liegen, Nachstellung; das Gelegensein; Zustand. Beschaffenheit; [Warenllager. ahd. läga = Hinterhalt. Nachstellung, zu t liegen]: l.a) Stelle, wo etw. (in bezug auf seine Umgebung) liegt/gelegen ist; eine ausgezeichnete, verkehrsgünstige L.; die geographische L. eines Landes ist für den Handel entscheidend; die Villa hat eine schöne, sonnige, ruhige L. [am Hang]; (Met.:) in höheren -n ist mit Frost zu rechnen; die L. (Med.; Position) eines Organs vermessen; eine bestimmte L. (Flugw.; Flughöhe) beibehalten; b) (Ge- werbespr.) a) Rebfläche (in bezug auf ihre Lage), Weinlage: eine gute L.; ß) Wein aus einer bestimmten Lage (1 ba): gute -n werden besser bezahlt. 2.a) Art des Liegens: eine senkrechte, horizontale, schiefe L.; der Kranke hat keine bequeme L., befindet sich nicht in der richtigen L.; die Feuerwehr befreite den Verunglückten aus seiner mißlichen L.; etw. in die richtige L. bringen; (Med.:) die L. des Kindes bei der Geburt; weite, enge L. (Musik; weite, enge Stellung der Akkordtöne zueinander): b) (Fechten) kurz für tKlingenlage; c) <meist PI.) (Schwimmen) eine der vier verschiedenen Stilarten (Delphin, Rücken. Brust, Kraul), wie sie beim Lagenschwimmen bzw. bei der Lagenstaffel geschwommen werden: Meisterschaft über 400 m, über4 x 100 m -n. 3. a) die / augenblicklichenJ Verhältnisse, Umstände, die bestehende Situation: eine gute, günstige, [uniangenehme, mißliche, aussichtslose, verzweifelte L.: die wirtschaftliche, militärische L. ist ernst, kritisch, gespannt, hat sich zugespitzt, verschärft; die rechtliche L. (Rechtslage) klarstellen; die L. der Dinge erfordert es, daß ...; er hat die L. sofort erfaßt, überblickt, überschaut; sein Eingreifen schuf eine völlig neue L.; den Ernst der L. sofort erfassen; in eine gefährliche, bedrängte L. geraten; jmdn.. sich [selbst] in eine schiefe L. bringen (in eine Lage, die einen ungünstigen, negativen Eindruck vermittelt) ; ich bin in der glücklichen L. (freue mich), Ihnen diesen Gefallen tun zu können; der Kranke war nicht in der L. (imstande) aufzustehen; ich bin nicht in der L.. die Rechnung sofort zu bezahlen (kann die Rechnung nicht sofort bezahlen)', ich werde wohl nie in die L. kommen, mir so etwas leisten zu können: jmdn. in die L. versetzen, sorgenfrei leben zu können; versetze dich einmal in meine L.!; sich in allen -n des Lebens zurechtfinden; nach L. der Dinge war nichts anderes zu erwarten; die Stürmer schössen aus allen -n (Sport; bei jeder sich bietenden Torgelegenheit): +die L. peilen (ugs.; die L. erkunden): b) <o. PI.) (Milit., Politik Jargon) Lagebesprechung: kleine L. 4.a) Schicht: einige -n Papier; abwechselnd eine L. Sand und eine L. Isolierstoff; eine L. von Steinen; b) (Buchw.) aus ineinandergeschobenen u. in der Mitte gefalzten od. zusammengeklebten Papierbogen hergestellter Teil eines Buchblocks (bestehend aus 8 bis 32 Seiten); c) (ostmd.) Zimmerdecke. 5.a) Ton- <xl. Stimmbereich; Tonlage, Stimmlage: die obere, mittlere, untere L. der menschlichen Stimme; in der tiefen L. ist seine Stimme voll und sicher; b) (Musik) Stellung der Hand auf dem Griffbrett eines Saiteninstruments u. der dadurch verfügbare Tonraum: die erste, zweite L. 6. (ugs.) Runde: eine L. Bier ausgeben, spendieren, schmeißen. 7. (Milit.) Geschützsalve: eine L. abfeuern. Lgge-: ^bericht. der: Bericht über die Lage (3 a); -bespre- chung, die: vgl. ^bericht; -plan, der: Plan der Lage (1 a) u. Umgebung; -skizze, die; -tisch, der (Milit.): Kartentisch für die Lagebesprechung; ^zhnmer (Milit.. Politik): Zimmer für die Lagebesprechung. %029 1619
läge läge [1e:g3l: fliegen. Läget ['le:g)]. der od. das; -s. - [mhd. laegel. lägel, ahd. läget Dia < lat. lagoena, laguena < griech. lägynos = kleine Flasche. Gefäß] (veraltet, noch I and seh.): 1. kleinfe- rjes Faß od. Gefäß mit ovalem Boden, in dem etwas getragen, mitgeführt werden kann. 2. (Schweiz.) 45 od. SO Liter (als Weinmaß). 3. (österr.) Eisenmenge od. Packen Hanf von etwa 70kg Gewicht. 4. (Seemannsspr.) svw. TLegel (1). lögen-, Lagen-: -schwimmen, das (Sport): (als Wettkampf über eine bestimmte Strecke durchgeführtes) Schwimmen mit vorgeschriebenem Wechsel der Lage (2 c); -Staffel, die (Sport): 1. Staffelschwimmen mit vorgeschriebenem Wechsel der Lage (2 c). 2. Mannschaft bei der Lagenstaffel (1); ^webe <Adv.>: in Lagen, Schichten. Lager [1a:gBl. das; -s. - u. (für Lager 3 auch:) Läger [le.gr;; spätmhd. (mundartl.) lager. unter Anlehnung an „Lage" für älteres Läger. Leger, mhd. leger, ahd. legar. zu t liegen]: 1. a) für das vorübergehende Verbleiben einer größeren Anzahl Menschen eingerichteter / provisorischer j Wohn- od. Übernachtungsplatz: die Truppen schlugen vor der Stadt ihr L. auf. brachen ihr L. ab; ein L. [ftir Flüchtlingel einrichten; ein L. räumen, auflösen; in einem L. leben, untergebracht werden; ins L. (Ferienlager) fahren, gehen, ziehen; aus dem L. (Gefangenen-, Straf-, Konzentrationslager o. ä.) ausbrechen; er wurde zu drei Jahren L. ( Verbleiben in einem Lager als Strafe) verurteilt; b) gemeinschaftlicher Aufenthalt in einem Ferienlager: an einem L. teilnehmen; c) (geh.. veraltend) Schlafstätte: ein bequemes, hartes L.; ein L. aus Stroh; ein L. für die Nacht [finden]; eine tückische Krankheit warf ihn aufs L. (machte ihn bettlägerig): d) (Jägerspr.) Ruheplatz bestimmter jagdbarer Tiere: das L. eines Hasen. Hirschs. Wolfs. 2. Gesamtheit von Personen, Staaten o. ä. die bes. im politischen od. weltatt- schaulichen Kampf auf derselben Seite stehen: das östliche, sozialistische L ; ins feindliche, westliche L.. ins L. des Feindes überwechseln; die Partei, die Anhängerschaft ist in zwei L. gespalten; in welchem L. stehen Sie eigentlich? 3. <PI. in der binnendt. Kauftnannsspr. oft: Lager): a) / Betriebsabteilung u.J Platz, Raum, Gebäude teil, für die Lagerung insbes. des Warenbestandes, -Vorrats: das L. ist leer, die Bestände des -s kontrollieren; im L. arbeiten; ein L. leiten, verwalten; das L. (die Lagerverwaltung) hat einen Lieferschein ausgestellt; (Kauftnannsspr.:) Lieferung ab, frei L.; das Ersatzteil haben wir nicht auf/am L.; Waren auf L. nehmen, legen; *etw. auf L. haben (ugs.; etw. aus einem größeren Vorrat, was insbes. zur Unterhaltung od. Überraschung beiträgt, bereithaben): immer ein paar Witze auf L. haben; b) gelagerter Warenvorrat, -bestand: ein umfangreiches L. von etw. haben; sich ein L. an/von Vorräten anlegen; das L. geht zur Neige, ist stark gelichtet, ist erschöpft; das L. räumen, auffüllen. 4. (Geol.) eingelagerte Erz-, Mineral-, Gesteinsschicht: ein reiches, ergiebiges L. von Eisenerz. Kohle; das L. abbauen. 5.a) (Technik) Maschinenelement, das ein anderes drehendes od. schwingendes Teil aufnimmt, trägt od. führt: die L. sind heißgelaufen; das L. ölen; b) (Bauw.) Bauteil, der Lasten (von Balken, Tragwerken) aufnimmt u. auf einen stützenden Körper überträgt. 6. (Bot.) Körper der Lagerpflanze. Igger-, Loger-: -apfel.der: vgl. -obst; -arbeiten der: Arbeiter in einem Lager (3 a); -aufseher, der: Aufseher eines Lagers (1 a, 3 a); -bestand, der (Wirtsch.): Bestand an Waren in einem Lager (3 a): den L. aufnehmen; die Lagerbe- stände räumen; ^bler, das: untergäriges Bier, das erst bei der Lagerung seinen vollen Geschmack entwickelt: -buch, das: vgl. -kartei; -budise, -büdwe, die (Technik): vgl. Buchse (a); -butter, die (Wirtsch.): Butter, die gekühlt gelagert wird: -fähig <Adj.; nicht adv.>: -es Gemüse; -faule, die (Landw., Gewerbespr.): durch Pilzbefall verursachte Fäule bei gelagertem Obst od. Holz: ^fesl <Adj.; nicht adv.> (Gewerbespr.): widerstandsfähig gegen schädliche Einflüsse bei der Lagerung, dazu: -festigkeit, die; -feuer. das: offeptes Feuer in einem Lager (1 a): am. um das L. sitzen, dazu: -feuerromanttk, die; -fieber, das (Med.): gern in Lagern (1 a) auftretendes epidemisches Fleckfieber: ^flfr- che, die (Wirtsch.): Fläche für die gewerbliche Lagerung von Gütern: -frkt, die (Wirtsch.): Zeit .für die eine bestimmte Ware gelagert wird; -fiihrer, der: Führer eines Zelt-, Jugend-, Ferienlagers o. ä.; -gebühr, die (Wirtsch.): Gebühr für das Lagern von Gütern; -geld, das: svw. Ngebühr. -geschäft, das (Wirtsch.): Geschäft. Gewerbe der Lagerung von Gütern; -halle, die: Halle zum Lagern von Gütern; -halter, der (Wirtsch.): jmd.. der die Lagerung von Gütern übernimmt od. leitet; -Haltung, die (Wirtsch.): Lagerung u. Verwaltung insbes. von Warenvorräten in einem Lager (3a); -haus, das: vgl. -halle; -insasse, der (meist PI.): jmd., der in einem Lager (1 a) lebt (xt. festgehalten wird; -Jargon, der: Jargon, wie er in Straf-. Konzentrationslagern o.a. üblich ist; -kartei, die (Kauftnannsspr.): fortlaufend geführtes Verzeichnis über den Lagerbestand; -koller, der: Koller bei Lagerinsassen; -konraandant. der: Kommandant eines Gefangenen-, Straf-, Konzentrationslagers o.a.; -kosten <PI.) (Wirtsch.): Kosten der Lagerung; -leben, das: Leben in einem Lager (bes. Zelt-, Ferien-, Jugendlager): -leitender: Leitereines Zelt-, Ferien-, Jugend-, Flüchtlingslagers o.a.; -meister, der; svw. t-Verwalter; -metall, das (Technik): Metallegierung zur Herstellung der Lauffläche an Achs- u. Wellenlagern; -miete, die (Wirtsch.): Miete für in Anspruch genommenen Lagerraum; -obst, das (Landw., Gewerbespr.): für die Lagerung geeignetes od. bestimmtes Obst; gelagertes Obst; -pflanze, die (Bot.): eine der niederen Pflanzen, die nicht in Wurzel, Sproß u. Blätter gegliedert sind (wie z.B. Algen. Moose); -platz, der: 1. Platz zum Lagern, Rasten, Übernachten im Freien. 2. Platz, Stelle für die Lagerung; -räum, der: 1. (einzelner) Raum für die Lagerung: Waren in den L. bringen. 2. Raum, Platz, Fläche für die Lagerung: L. mieten; 100m: L.; ^schale, die (Technik): schalenförmiges Lager für gleitend bewegte Maschinenteile; -schein, der (Wirtsch.): Schein, auf dem der Lagerhalter den Empfang des einzulagernden Gutes bestätigt; -schuppen, der: vgl. -halle; -spesen <PI.>: vgl. ^gebühn ^statt, die (geh.): Bett; Lager (1 c); Schlaf statte: sich von seiner L. erheben; -statte, die: 1. svw. t^slatt. 2. (selten) Stätte, Stelle, wo etw. lagert: der tote Knochen an geeigneten -n überdauert Jahrtausende (Medizin II. 78). 3. (Geol.) Stelle, Gebiet mit einer Ansammlung nutzbarer Bodenschätze: -n der verschiedensten Erze, Mineralien; -typhus, der (Med.): svw. t^fieber; -Verwalter, der: Verwalter eines Lagers (3 a, b); -wache, die (bes. Milit.): 1. Wache, die das Lager (1 a) bewacht. 2. Wache, Wachdienst zur Bewachung des Lagers da); -zäun, der: Zaun des Lagers (1 a); -zeit, die: Zeit, Dauer der Lagerung. Liger ['le:ge]. das; -s, - (Schweiz.): Strohlager (des Viehs); Lagerei [la.'ga'nyl, die; - (Wirtsch.): Gewerbe der Lagerung von Gütern: Bundesverband Spedition und L. e. V.; Lagerist [la:g3'nst]. der; -en. -en: Lagerverwalter; Laaerjstin, die; -. -nen: w. Form zu tLagerist; lagern [la:gBnl <sw. V.; hat) [älter: lägern, legem, mhd. Ieg(e)ren. zu tLager]: l.a) sein Lager haben; insbes. vorübergehend an einem Rast-, Ruheplatz bleiben, nachdem man sein Lager aufgeschlagen hat: die Truppen lagerten am Fhiß; die Gäste mußten auf Luftmatratzen I. (Luftmatratzen als provisorischen Schlafplatz benutzen); Und auf der Höhe der Rampe stehen, sitzen und lagern (ruhen in liegender Stellung) ... die Modelle (Th. Mann. Tod u.a. Erzählungen 171); b) in eine bestimmte [ruhende] Stellung legen, Lage bringen: den Verletzten flach, bequem I.; das Bein hoch 1.; den gebrochenen Knochen richtig 1. (Med.; in die richtige Stellung bringen): (Technik.) etw. in, auf etw. 1. (etw. in etw. Aufnehmendem, auf etw. Tragendem, Stützendem in eine bestimmte Lage bringen); etw. auf Stützen I.; etw. drehbar I.; c) (Technik) ruhen: der Achsantrieb lagert in einem Gehäuse; etw. lagert aufstützen; d) (Geol.) in einer Lagerstätte (3) vorkommen: hier lagern Eisenerze, Salze. 2.a) <l. + sich) sich niederlegen, -lassen, -setzen u. eine ruhende Stellung einnehmen: die Herde lagert sich; sich im Gras, (seltener:) ins Gras 1.; sich unter einem Baum, (seltener.) unter einen Baum I.; sich [im Kreis] um das Lagerfeuer I.; b) <l. + sich) sich als Schicht bzw. ausgebreitet irgendwohin legen: Wolken lagerten sich um den Gipfel; das Getreide hat sich gelagert-(Landw.; ist durch Nässe, Sturm o.a. umgesunken)', c) als Schicht bzw. ausgebreitet o.a. (auf, über etw., um etw.) liegen: auf den Blättern lagert Staub; dicker Nebel, eine brütende Hitze lagert über der Gegend; Ü Stille lagert (geh.; liegt, ist) über der Landschaft. 3.a) zur Aufbewahrung od. zur späteren Verwendung [an einem geeigneten Ort] liegen, stehen, bleiben: die Butter lagert in Kühlhäusern; der Wein hat schon sieben Jahre gelagert; Medikamente müssen kühl und trocken 1.; lagernde (Postw.; beim Postamt liegende u. dort abzuholende) Post; b) zur Aufbewahrung od. zur späteren Verwendung [an einem 1620
Laisse geeigneten Ort] Iliegen, stehen] lassen: Holz, Waren. Lebensmittel [trocken] 1. 4. * gelagert sein (als Sachverhalt. Sachlage in bestimmter Weise beschaffen sein): der Fall ist ähnlich, anders gelagert; schwierig gelagerte Verhältnisse, <Abl.:> Laserung, die; -. -en <PI. selten): 1. das Lagern ilb,c, 3b). Gelagertsein: die kühle L. von Lebensmitteln; Schäden infolge unsachgemäßer L. 2. (Technik) svw. tLa- ■cr (5 a). 3. (Geol.) das Gelagertsein, die natürliche räumliche Anordnung der Gesteine. La« [lak]. der. -[s] [schwed. lagg. eigtl. = Einschnitt] (Fachspr.): grabenförmige\ der natürlichen Entwässerung dienende, sumpfige Einsenkung am Rand von Hochmooren. hgrimoso [lagri'mo:zo]: tlacrimoso. Lasting [laiktml. das; -s [norw. lagting. eigtl. = Versammlung mit richterlicher Gewalt, aus: lag = (in Zus.) Gesetz u. ting, tThing]: das norwegische Oberhaus. Lagune [la'gu:na]. die; -. -n [ital. laguna < lat. lacüna. zu: lacus = See]: vom offenen Meer durch einen natürlich entstandenen Streifen Land. Riffe o.a. abgetrenntes [flaches] Wasser: <Abl.:> Lagunenriff, das (Geol.): ringförmiges Riff (eines Atolls), das eine Lagune umschließt. Lahar [la.har]. der; -s. -s [malai. lahar] (Geol.): bei Vulkanausbrüchen austretender heißer Strom von Schlamm. Wan[la:m]<Adj.>[mhd..ahd. lam.eigtl. = gliederschwach, •ebrechlich]: La) <o. Steig.) (auf Arm. Bein o.a. bezogen) durch Körperschaden, -fehler o. ä. gelähmt u. datier unbeweglich: ein -es Bein; ein -er Arm. Flügel; er ist I. (hat ein lahmes Bein, eine lahme Hüfte): auf dem linken Bein, in der Hüfte I. sein; 1. gehen (lahm sein u. sich entsprechet^ fortbewegen): <subst.:> ein Blinder und ein Lahmer. 2.a) (ugs.) wie gelähmt: stark ermüdet u. daher kraftlos, schwer beweglich: -e Glieder; ein -es Kreuz haben; jmdm. wird vom Koflertragen der Arm I.; er wurde von dem langen Sitzen ganz I. (bekam vom langen Sitzen ganz lahme Glieder, wurde ganz steif): Ü er legte seinen dunklen Abendanzug in den Koffer, faltete ihm die-en (schlaffen) Ärmel (Frisch. Gantenbein 123); b) (ugs. abwertend) unzureichend: eine < Ausrede. Entschuldigung. Erklärung; c) (ugs. abwertend) ohne jeden Schwung: schwach, matt: ein -er Kerl; eine -e Ente (tEnte 1 a); -e Proteste; eine -e Diskussion; ein -er (schleppender) Geschäftsgang; -e (langweilige) Witze; sei nicht so 1.!; du hast heute aber 1. gespielt! Ighoi-, Lahm-: -arsch, der (derb): temperamentloser, energieloser Mensch, dazu: -arschig Harfi^l <Adj.> (derb.): lahm (3). ohne jeden Schwung, temperamentlos, energielos: ein -er Kerl; -er kann man wirklich nicht an die Sache rangehen!, dazu: -arschigkeit, die; -; -legen <sw. V.; hat): zum Erliegen, zum Stillstand bringen: durch den Unfall wurde der gesamte Verkehr lahmgelegt, dazu: -legung. die; -. -en: das Lahmlegen, -gelegtwerden. Uhme [le:rru)], die; - [mhd. lerne = Lähmung, gelähmtes Glied, zu tlahm] (Tiermed.): Lähmung: lahmen [la:mon] <sw. V.; hat) [mhd. lamen]: lahm sein, gehen: das Pferd lahmt auf/an der rechten Hinterhand; (seltener von Personen:) Der Vater ... lahmt mit dem linken Bein (Fries. Weg 178); er ging lahmend zur Tür hinaus; lähmen [le:mdn] <sw. V.; hat) [mhd. lernen, ahd. lemjan = gliederschwach machen]: 1. der Bewegungskraft* -fähigkeit berauben: das Gift lähmt die Muskeln, lähmt die Nerven (bringt die Serventätigkeit zum Erliegen), lähmt den Atem (bewirkt Atemstillstand): seit dem Unfall ist er linksseitig, an beiden Beinen gelähmt; er war vor Schreck wie gelähmt; (Med.:) spastisch gelähmt sein. 2. der Kraft u. Lebendigkeit völlig berauben: etw. lähmt Jmdn.. Jmds. Schritte. Willen. Schaffenskraft. Eifer; der Bürgerkrieg lähmte das gesamte wirtschaftliche Leben des Landes; lähmende Müdigkeit, lähmendes Entsetzen befiel ihn; Lahmheit, die; -: das Lahmsein: Lihmung,die; -, -en: 1. das (körperliche) Gelähmtsein: eine fortschreitende L.; eine linksseitige L.; eine L. der Hand, beider Beine; L. des Atemzentrums; Gifte, die spezifische -en hervorrufen; ein Zustand der L. 2. Erliegen. Stillstand der Kraft u. Lebendigkeit: Erstarrung: etw. bewirkt eine L. der Initiative; die L. der Wirtschaft; Auch andere raflert sich aus ihrer tödlichen L. auf (Sieburg. Robespierre 228); <Zus.:> Löhmungserscheinung. die (meist PI.): typisches Zeichen der [eintretenden] Lähmung. •Lahn [la:n]. der; -[e]s. -e [frz. lame. tlame] (Textilind.): flachgewalzter Metalldraht aus Gold, Silber. Kupfer u.a. 1Lahn [-]. die; -, -en [mhd. lene = Lawine; Gießbach] (bayr.. österr. mundartl.): Lawine: Lahne ['la:na]. die; -, -n (bayr.. österr. mundartl): svw. t2Lahn; lahnen [1a:nan] <sw. V.; hat) (bayr.. österr. mundartl.): tauen: es lahnt. Lahnung [la.noQ]. die; -. -en [aus dem Niederd. (fries. laaning),zumniederd. läne = schmaler Weg] (Wasserbau): niedrige Dammanlage zur Landgewinnung im Watt. Lahnwind, der; -[e]s. -e [zu 12Lahn] (bayr., österr.): Tauwind. Läi [1e:1. das; -[s]. -s [(a)frz. lai. aus dem Kelt.]: 1. Instrumentalstück in der afrz. Musik. 2. gereimte Kurzerzählung in der afrz. Literatur. 3. (formal dem Leich entsprechendes) liedhaftes Gedicht in den^afrz. Literatur. Laib [lajp]. der; -[e]s. -e [mhd. leip. ahd. (h)leib; wahrsch. eigtl. = ungesäuertes Brot]: rund od. oval geformte Masse (Brot. Käse): ein halber L. selbstgebackenes Brot; ein L. Käse; Laibchen, das; -s. - (österr.): 1. kleines, rundes Gebäckstück (eine Art Brötchen). 2. * faschiertes L. (Frikadelle): Laibung, (auch:) Leibung [lajbuol. die; -. -en (Bauw.. Archit.): überdeckende bzw. begrenzende innere Fläche bei Maueröffnungen (Portalen. Türen. Fenstern). Bögen u. Gewölben: innere, äußere L. eines Fensters (drinnen, draußen liegender Teil der Laibung), eines Bogens (innere, äußere Begrenzungsfläche). Laich [14)9]. der; -[e]s. -e [spätmhd. leich. eigtl. = Liebesspiel, mhd. leich. t'Leichj: ins Wasser abgelegte Menge in Gallerte (xJ. Schleim gehüllter Eier (z. B. von Fischen). Laich-: -kraut, das <P1. selten) [das Kraut dient oft als Laichplatz]: in dichten Beständen wachsende Wasserpflanze mit Schwimmblättern u. kleinen, grünen od. braunrötlichen Blüten: -platz, der: Platz, an dem Fische laichen: -Wanderung, die (Zool.): Wanderung von Fischen zu den Laichplätzen: -zeit, die: Zeit, in der bestimmte Fische laichen. Laiche [laj<^]. die; -. -n (Zool.): svw. ?Laichzeit; laichen [i%lqn] <sw. V.; hat) [spätmhd. leichen]: den Laich ablegen. Laie [lajaj.der; -n. -n [mhd. lei(g)e; ahd. leigo = Nichtgeistlicher; Nichtgelehrter < kirchenlat. läicus = zum Volk gehörig, gemein; Nichtgeistlicher < griech. läikös. zu: laös = Volk(smenge)]: 1. jmd.. der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse hat: Nichtfachmann: er ist auf diesem Gebiet, darin L.. völliger, (ugs.:) blutiger L.; der Aufsatz ist auch den gebildeten, interessierten, medizinischen -n verständlich; R da staunt der L. [und der Fachmann wundert sich] (das sollte man nicht für möglich halten). 2. weltlicher Christ: Christ, der nicht Geistlicher. [Priester]manch o. ä. ist: die katholischen -n. Laien-: -altar.der. svw. t Kreuzaltar; -apostolat, das. fachspr. auch: der (kath. Theol.): Apostolat (b) der Laien: -brevier, das (kath. Kirche); -bnider, der (kath. Kirche): (insbes. praktisch arbeitender) Ordensbruder ohne geistliche Weihen: -bühne, die: Bühne für das Laienspiel (1); -chor, der: Chor, dessen Mitglieder keine Berufssänger sind: ^dar- steller.densvw. t-Schauspieler; -investitur.die: (imMA.) Investitur (2) eines nicht zum Priester Geweihten in das Bischofsamt durch den König: -kelch, der <o. PI.) (christl. Kirche): dem Laien gewährtes Trinken von konsekriertem Wein bei der Kommunion bzw. beim Abendmahl: -kunst, die: nicht berufsmäßig ausgeübte od. hervorgebrachte Kunst: -künstler. der: vgl. -kunst; -maier, der: vgl. -kunst; -pfründe, die (kath. Kirche): geistliche Pfründe für einen Laien (2); -Prediger, der (Rel.): Prediger, der Laie (2) ist: ^Priester, der (volkst.): Weltpriester. Weltgeistlicher: -richter, der (volkst.): Schöffe: -Schauspieler, der: jmd.. der nicht beruflich als Schauspieler tätig ist: -Schwester, die: vgl. ^bruder; -spiel, das <o. PL): 1. Theaterspiel o.a. von Laien. Liebhabern. 2. Bühnenstück o. ä. für die Auffuhrung durch Laien. Liebhaber: -spielgruppe, die: vgl. -spiel; -stand, der (Rel.): Stand der Laien (2): einen Geistlichen in den L. zurückversetzen; -theater, das: 1. svw. NbUhne. 2. <o. PI.) svw. t^spiel; -theologe, der: Theologe, der Laie (2) ist: ^verstand, der: gesunder Menschenverstand eines Laien (1): schon mein L. sagt mir. daß das technisch unmöglich ist; -zirkel, der: Zirkel für Laien]künstler]. laienhaft <Adj.; -er. -este): in der Art eines Laien, nicht fachmännisch: ein -es Urteil abgeben; Laientum, das; -s: 1. Wesen des Laien (1,2); das Laiesein. 2. (selten) Gesamtheit der Laien (2); laflcal [laika:l] <Adj.; o. Steig.) [kirchenlat. läicälis] (Rel.): den Laien (2) betreffend. Lais: PI. von tLai. laisieren [lai'zi:ren] <sw. V.; hat) (kath. Kirche): (einen Kleriker) in den Laienstand zurückführen: <Abl.:> Laisk- rung, die; -. -en (kath. Kirche). Laisse [le:s]. die; -. -s [le:s] [(a)frz. laisse. eigtl. = Gürtel, 1621
Laisser-faire Schnur < mlat. laxa = Gürtel; Zügel]: durch Assonanz verbundene Strophe des altfranzösischen Heldenepos. Laisser-faire [lcse'fe.r], (selten:) Laisser-aller [lesea'le]. das: - [frz. le laisser-faire. le laisser-aller] (bildungsspr.): 1, das Gewährenlassen; Nichteinmischung. 2. (veraltet) Ungezwungenheit. Ungebundenheit; das Sich gehenlassen; Laissez faire, laissez aller [l£'se'f£:r. te'se a'lel. (auch:) Laissez faire, laissez passer I- -. - pa'se] [frz. = lassen Sie machen, lassen Sie laufen] (bildungsspr): 1. Schlagwort des wirtschaftlichen Liberalismus (bes. des 19.Jh.si. nach dem sich die von staatlichen Eingriffen freie Wirtschaft am besten entwickelt. 2. Schlagwort für das Gewährenlassen (z.B. in der Kindererziehung). Laizismus [lai'tßismos]. der; - [zu kirchenlat. läicus. TLaie] (Politik. Geschichte): weltanschauliche Richtung, die die radikale Trennung von Kirche u. Staat fordert; Laizjst, der; -en, -en: Anhänger, Vertreter des Laizismus; laizjstisdi <Adj.; o. Steig.): 1. den Laizismus betreffend, zum Laizismus gehörend. 2. (Rel.) das Laientum (1) in der Kirche betonend. Lakai [la'k^j], der. -en. -en [frz. laquais. urspr. = gemeiner Fußsoldat, viell. über das Span, aus dem Türk.: H.u.]: 1. (früher) herrschaftlicher Diener /in Livree]. 2. (abwertend) Mensch, der sich willfährig für die Interessen anderer gebrauchen läßt: die -en der Diktatur; die DDR-Regierung als treuer L. ihrer Herren in Moskau (Grundsatzerklärung der KPD/ML 1977. 10); <Abl.:> lakaiertaft <Adj.; -er. -este> (abwertend): wie ein Lakai, kriecherisch, unterwürfig. Lake [la:kdl. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. lake = (Herings)salzbrühe; eigtl. = stehendes Wasser. T 2Lache]: Salzbrühe, in der Fische. Fleischstücke od. andere Lebensmittel eingelegt /gewesen] sind. Laken [la:kn], das; -s, - [mniederd. laken. asächs. lakan, waiirsch. eigtl. = (schlaff herabhängender) Lappen] (regional, bes. nordd., md.): Bettuch. Lakkase[la'ka:»].die;- [zuf Lack](Chemie): bes. im Lack- bäum vorkommendes Enzym, dessen gelber Milchsaft zum tiefschwarzen Japanlack oxydiert. LakkoJith [lako li:t. auch: ...lit]. der; -s od. -en. -e[n] [zu griech. läkkos = Vertiefung u. T-lith] (Geol.): pilzförmige Masse aus Eruptivgestein, das unter der Erdoberfläche zum Stillstand gekofnmen ist. Lakoda [la'ko:da], der; -[sl. -s [nach dem gleichnamigen, zu einer US-Inselgruppe im Beringmeer gehörenden Gebiet]: kostbarer, kurzgeschorener Seal (Robbenfell). Lakontk [la'ko:nik]. die; - [nach griech. brachylogia Laköni- ke = lakonische Wortkargheit (wegen der treffenden Kürze, die die Einwohner der peloponnesischen Landschaft Lakonien liebten)! (bildungsspr.): lakonische Art des Ausdrucks; lakonisch <Adj.>: kurz, einfach u. ohne Erläuterung: eine -e Feststellung. Auskunft; eine Frage in -er Kürze beantworten; 1. antworten; Lakonismus [lako'nismosl. der; -, ..jnen [...man] (bildungsspr.): 1. <o. PI.) Lakonik. 2. lakonischer Ausdruck, lakonische Aussage. Lakritz [la'kn&l. der od. das; -es. -e (landsch.). svw. T Lakritze; Lakrjtze,die;-.-n[mlat. liquiricia < lat.glycyrriza < griech. glykyrrhiza = Süßholz. Süßwurzel]: X.ausSüliholz- saft eingedickte, wohlschmeckende, süße schwarze Masse: L. herstellen; -n (Süßigkeiten aus Lakritze) kaufen. 2. svw. T Lakritzensaft. Lakritzen-: ^saft. der: eingedickter Saft aus Lakritze: ^Stange, (auch:) Lakrjtzstanae, die: Stange aus Lakritze; -wasser, das <o. PI.>: dünner Lakritzensaft. lakt-, Lakt-: tlakto-. Lakto; Laktalbumin [laktalbu'mi:nl. das; -s. -e (Biochemie): in der Milch von Säugetieren enthaltener, biologisch hochwertiger Eiweißstoff; Laktam: T Lac- tam; Laktase [lak'ta:zdl. die; -. -n (Biochemie): Enzym, das die Spaltung von Laktose in G lue ose u. Galaktose steuert; Laktat: tLactat; Laktation [lakta't$io:n]. die; -. -en (Med.. Biol.): La) Milchabsonderung aus den Milchdrüsen; b) das Stillen. 2.a) Zeit. Periode der Laktation (1 a); b) Stillzeit; <Zus.:> Laktationshormon, das: svw. tProlaktin; taktieren [Iakti:ran] <sw. V.; hat) [lat. lactäre] (Med.. Biol.): 1. Milch absondern. 2. säugen, stillen; Laktizinien [lakti'lßi:- njanl <PI.> [mlat. lacticiniaKkath. Kirche): Milch u. Milchprodukte, deren Genuß nach röm.-kath. Kirchenrecht an Fasttagen heute erlaubt ist; lakto-, Lakto-, (vor Vokalen:) lakt-. Lakt-, (ehem. fachspr.:) lacto-, Lacto-, (vor Vokalen:) lact-. Lact- [lakt(o)-; lat. läc (Gen.: lactis)] (Best, von Zus. mit der Bcd.): milch-, Milch- (z. B. Laktoskop. lakto- trop. Laktalbumin); Laktodensimeter, das: svw. f Galaktometer; Laktometer, das: svw. f Galaktometer; Laktose [lak- to.za]. die; - (Biochemie): Milchzucker; Laktoskop [lakto- sko:p]. das; -s. -e [zu griech. skopein = betrachten, (beischauen]: Gerät zur Prüfung der Durchsichtigkeit der Milch; Laktosurie [...zu'ri:], die; -. -n [...i:an; zu T Laktose griech. ouron = Harn] (Med.): /normales) Ausscheiden von Laktose mit dem Harn (z.B. bei Wöchnerinnen); laktotrop [../tro:p] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. tröpos = (Hinwendung] (Med.): die Milchabsonderung anregend: -es Hormon (Prolaktin). lakunir [laku'nE:?] <Adj.: o. Steig.) (Med.): mit Lakunen (2) I verbunden], höhlenartig; Lakune [la'ku:nd], die; -. -n (lat. lacüna, T Lagune]: 1. (Sprachw.) Textlücke. 2. (Anat.) Vertiefung, Ausbuchtung. Lücke (z.B. an Organen. Gefäßen); lakustrisdi [la'kostnf] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. lacus = See]: svw. Tlimnisch. lala [lala; frz. lä la (la la). bes. zum Ausdruck des Mittelmäßigen in Antworten, die eine Bewertung enthalten sollenl in der Verbindung so I. (ugs.; einigermaßen; bedingt gut. bedingt erträglich): das Wetter ist so I.; es geht ihm sol. L4II-: -Periode, die (Psych.): (frühkindliche) Lebensperiode des Lauern; ^phase, die: vgl. -Periode; wort, das (Sprachw.): Wort/gebildet aus der Lallperiode (z.B. Mama). Lille [leb], die; -. -n (Schweiz.): Zunge; lallen I'Iabn] <sw. V.; hat) [mhd. lallen; lautm.. aus der Kinderspr.]: 1. mit versagender Zunge, undeutlich artikulierend sprechen; undeutlich artikulierte, sprachähnliche Laute /ohne Bedeutung] äußern, hervorbringen: der Säugling lallt; der Betrunkene konnte nur noch I. 2. lallend äußern, sprechen, sagen: unverständliche Laute. Worte I.; ein Gebet I. Lalopathk [lalo-]. die; - [zu griech. laleln = sprechen u. t-pathie] (Med.): SummeIbez. für jede Art von Sprachstörung; Lalophobk, die; - [T Phobie] (Med.): Scheu vor dem Sprechen. Sprechangst (bes. bei Stotterern). 'Lama ['la.ma]. das; -s. -s [span. Uama (aus dem Peruan.)]. 1. in Südamerika (bes. in den Anden) heimisches, als Haustier gehaltenes, höckerloses Kamel mit kurzem Schwanz, das Milch, Fleisch u. Wolle liefert. 2. <o. PI.) flanellartiger Stoff aus [Baum]wolle für Mäntel. Decken, Futter. 2Lama [-], der; -[s], -s [tib. (b)lama = der Obere]: lamaisti- scher Priester. Mönch; <AbI.:> Lamaismus [lama'ismos]. der. -: tibetischer Buddhismus; Lamajst, der; -en. -en: Anhänger des Lamaismus; faunajstisch <Adj.; o. Steig.); <Zus.:> Lamakloster, das. Lamäng [lamenl. die [frz. la main = die Hand < lat. manus] (ugs. scherzh. in bestimmten Wendungen): Hand. aus der [kaJtenl L. (unvorbereitet u. mit Leichtigkeit): wieviel es waren, kann ich dir so aus der [kalten] L. nicht sagen; aus der freien L. (1. svw. aus der [kalten] L. 2. aus der Hand, ohne Benutzung von Teller u. Besteck)', nicht in die Dkaltel L.! (auf keinen Fall!). Lamantin [Iaman'ti:n]. den -s. -e [frz. lamantin (volksetym. angelehnt an: lamenter = jammern) < span. manati < indian. (Araua) manati = weibl. Brust, nach den bes. Merkmalen des Tieres]: Seekuh im tropischen Amerika. Lamarekismus [lamar'kismosl. der; - [nach dem frz. Naturforscher J. B. de Lamarck (1744-1829)] (Biol.): (hypothetische) Lehre Lamarcks von der Entstehung neuer Arten auf Grund einer durch Anpassung bewirkten Veränderung erblicher Merkmale; <AbI.:> hunarckjstisdi <Adj.; o. Steig.): den Lamarckismus betreffend, zu ihm gehörend, ihm eigentümlich, ihn vertretend, auf ihm beruhend. Lamawolle, die; -. (Arten:) -n: Wolle vom xLama (1). Lambda ['lampda]. das; -[s]. -s (Kriech, lämbda]: elfter Buchstabe des griech. Alphabets CA. >-); <Zus.:i Lfmbdanaht, die [nach der dem griech. Buchstaben >. entspr. Verlauf der Naht] (Anat.): Schädelnaht zwischen dem Hinterhauptsbein u. den beiden Scheitelbeinen; <Abl.:i' Lambdazismus [lampda Ißismos], der; - (Med.. Sprachw.): 1. fehlerhafte Aussprache des R als L. 2. falsche Aussprache des L-Lautes bzw. Unvermögen, das L auszusprechen. LambertsnuQ ['lamberyH, die; -. ...nüsse [älter: lampertische Nuß. zu mhd. lampartisch = lombardisch, aus der Lombardei]: 1. dem Haselnußstrauch ähnlicher, eßbare Nüsse tragender hoher Strauch (in Südosteuropa u. Kleinasien). 2. Frucht der Lambertsnuß (1). LambethwaOc [Iaembo9w3:k], der; -[s] [engl. Lambeth walkt nach dem Londoner Stadtteil Lambeth benannter, etwa 193S in Mode gekommener englischer Gesellschaftstanz. 1622
Lampe I —liiüii [lambitos]. der; - [spätlat. lambitus. zu lat. lambe- vt = lecken] (Sexualk.): Igegenseitigesj Belecken. Küssen o ä. der Genitalien, des Afters od. anderer Körperstellen. Lambliasis [Iam'bli:azisl. (auch:) Lambliose [IambIi'o:z3]. üc - [zu T Lamblie] (Med.): durch Lamblien hervorgerufene Darminfektion; Lamblie [lamblial. die; -. -n <meist PI.) toadi dem tschech. Arzt V. D. Lambl (1824-95)] (Zool.. Med.): im Dünndarm schmarotzendes od. freilebendes Gei- 6ettterchen; Lambliose: T Lambliasis. I —hmjuin [läbskS:, auch: läbre'ke:]. der; -s. -s [frz. lam- frequin. älter: lambequin. mit dem Harn, (niederl.) Verkleinerungssuflfix -Quin geb. zu: lambeau = Lappen. Lumpen]: 1. (veraltet) drapierter Querbehang eines Vor- kangs (bes. an Fensternu. Türen). 2. (Archit.) Nachbildung mes Lambrequins (1) bes. im Barock. Lasbrie [lam'bri:]. Lamperie [lampo'ri:]. die; -. -n [...i:an] •bes. mundartl.): svw. TLambris(b); Lambris [lä'bri:]. der; - L..i:(s)l. - [...i:s], österr.: die; -. - u. ...ien [...i:3n; frz. kambris = Täfelung, über das Roman, (vgl. ital. lambrusca) üi lat. läbrusca (üva) = wild(e Rebe), nach den Rankenmu- aern]: a)halbhohe Wandverkleidung (ausHolz. Stuck. Marmor usw.); b) Wandsockel; Lambrusco [lam'brosko], der; - Rtal. lambrusco. zu: lambrusca = eine Traubensorte < lat. läbrusca (üva). T Lambris]: fruchtiger, leicht süßer, meist etwas schäumender Rotwein. Ljnbskin [laemskin], das; -[s]. -s [engl. lambskin = Lamm- fcUI (Textilind.): Lammfellimitation aus Plüsch (z. B. für Kindermäntel); Lambswool [laemzwul],die; - [engl, lambs wool] (Textilind.): weiche, zarte Lamm-. Schafwolle. Ihbt Name:] (indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. lamö. zu:lame = Metallfaden.-blättchen. Klinge < lat. Iäm(i)na = Blatt]: mit Leone (2) durchwirkt; Lame [-]. der; -fei. -* [frz. lamel: 1. mit Metallfäden durchwirktest Seiden ]ge~ +*be. 2. Metallfäden, die mit Textilmaterialien umsponnen imd; lamellar Pamela:?] <Adj.; o. Steig.) [engl, lamellar] (Fachspr.): in Form, in der Art von Lamellen [angeordnet]; Lamelle [la'meta], die; -. -n [frz. lamelle < lat. lämella = (Metall)blättchen. Vkl. von: läm(i)na. Tlamö; schon mhd. lämel = Klinge]: 1. (bes. Fachspr.. z.B. Technik) al Plättchen. Blättchen; [schmale] mehr od. weniger dünne Platte. Scheibe (bes. als Glied einer Schicht. Reihe usw.): die -n einer Jalousie; b) Glied. Rippe eines Heizkörpers. 2. (Bot.) eines der strahlenförmig stehenden Blättchen an der Unterseite des Hutes der Blätterpilze. Infllen-, Lamellen-: ^bremse, die (Technik): mehrfache Scheibenbremse; ^förmig <Adj.; o. Steig.): von. in der Form nm Lamellen; ^Heizkörper, der: Heizkörper mit Lamellen «1 b); -kühler, der (Kfz.-T.): [Lift/kühler mit lamellenför- mig angeordneten Kühlelementen; -pilz,der (Bot.): Blätter- pik; -Verschluß, der (Fot.): Verschluß an Kameras, der aus kreisförmig angeordneten Lamellen besteht. iMieUieren [lame'li.ranl <sw. V.; hat) (Fachspr.): lamellenar- ng formen, lamellenförmig gestalten. iHBentabel [lamenta:bl] <Adj.; ...bler. -ste) [wohl über frz. tamentable < lat. lämentäbilis. zu: lämentäri. T lamentieren]: jämmerlich.kläglich; beklagenswert; lamentabile [...bi- kt svw. Tlamentoso; Lamentation [...ta'tßio:n], die; -. -en Ntrtil über frz. lamentation (vgl. mniederd. lamentäcien) < lat. lämentätio. zu: lämentäri. t lamentieren]: I. (bil- ilungsspr.) das Jammern. Wehklagen. 2. <PI.) a) die Klagender Jeremias im Alten Testament; b) (früher) die bei den kath. Stundengebeten der Karwoche aus den Klageliedern Jeremias verlesenen Abschnitte; lamentieren [...ti:ren] 9A. V.; hat) [lat. lämentäri = wehklagen]: I. (ugs. abwerfend) Haut u.j ausgiebig klagen. Jammern; den ganzen Tag 1.; bei jeder Gelegenheit, über jede Kleinigkeit I.; <Jer Essayist lamentierte (entrüstete sich, klagte in ausgiebiger Weise) über den allgemeinen Verfall der Sitten. 2. •türkisch.) jammernd um etw. betteln; nach/um etw, I.; La- ■tto [lamento]. das; -s. -s u. ...ti [ital. lamento < lat. Omentum = Wehklage]: 1. <PI. -s> (ugs. abwertend) das Lmnentieren. [ lautes] Gejammer, heftige Klage: ein lautes L anstimmen; das L. (die Entrüstung, das Geschrei) der Kritiker furchten; ein großes L. [über/um etw.] machen. erheben, anstimmen (sich / über etw.] sehr entrüsten; heftig • ausgiebig, mit viel Aufhebens [über etw.] klagen, sich * heftigen Klagen [über etw.] ergehen); kein L. machen EmH'ände unterlassen u. kein Aufhebens machen). 2. <PI. auch: -s> (Musik) Musikstück von schmerzlich-leidenschaft- **Mem Charakter, bes. Klagegesang; lamentoso [lamen'to:- zo] <Adv.) [ital. lamentoso. zu: lamento. t Lamento] (Musik); wehklagend, traurig. Lametta [la'meta]. das; -s [ital. lametta. Vkl. von: lama = Metallblatt. Klinge < lat. läm(i)na. tlame]: 1. aus schmalen, dünnen, glitzernden Metallstreifen bestehender Christbaumschmuck; den Weihnachtsbaum mit L. schmük- ken. 2. (ugs. iron.) a) angelegte Orden in großer Zahl [u. Rangabzeichen]: [viel] L. tragen. Lamia [la:mja]. die; -. ...ien [...i?n; griech. Lämia] (griech. Myth.): weibliches Schreckgespenst, das Kinder raubt bzw. schöne Jünglinge an sich lockt u. ihnen das Blut aussaugt. laminar [lami'na:g] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. lämina, tlame] (Physik): gleichmäßig schichtweise gleitend: -e Strömung (Strömung ohne Wirbel. Turbulenzen); Laminat [...na:t], das; -[e]s, -e: svw. fSchichtstofT; laminieren [lami'ni.ren] <sw. V.; hat) [frz. laminer. zu: |ame, tlamö] (Fachspr.): 1. ([ textile] Materialien) strecken, um die Fasern in Längsrichtung zu ordnen. 2. (Werkstoffe, z. B. Karton) mit einer lDeck]schiebt (z.B. Glanzfolie) überziehen: laminierter Bucheinband; laminiertes Blech; <Zus.:> Laminkrharz.das; -es. -e <meist PI.): bei der Herstellung von Schichtstoffen als Bindemittel dienender flüssiger Kunststoff; <AbI.:> Lami- nkrung, die; -. -en: 1. das Laminieren (1.2). 2. Deckschicht, mit der etw. laminiert ist: beschädigte L. Lamm [lamj. das; -[e]s. Lämmer ['lerne; mhd. lamp. ahd. lamb. H. u.]: 1. a) <Vkl. T Lämmchen > junges Schaf im ersten Lebensjahr: die weißen Lämmer springen auf der Weide umher; sanft, geduldig, unschuldig wie ein L. sein; Ü hast du deine Lämmer (Schäflein 2) alle beisammen?; *L. Gottes (1. christl. Rel.; T Agnus Dei [a]. 2. bild. Kunst.; Lamm als Symbol für den sich opfernden Christus; bezogen auf das Lamm als Opfertier); b) (selten) junge Ziege im ersten Lebensjahr. 2. <o. PI.) Lammfell: ein Mantel aus L.; Indisch L. (persianerähnliches Lammfell, bes. aus Indien od. Rußland). 3. <Vkl. TLämmchen) sanfter, geduldiger Mensch [voller Unschuld]: sie ist ein [wahres] L. I?mm-, Lpm- (Lamm 1 a): ^braten, der; ^fell, das: ein Mantel aus L.. dazu: ^felbnütze, die; ^fleisch, das; -fr^mm <Adj.; o. Steig.): gehorsam u. sanft, geduldig wie ein Lamm: das Pferd ist 1.; ich hab Ihn doch 1. zu irgendeinem anderen Schwachkopf begleitet (Rocco [Übers.]. Schweine 154); -keule, die; -kotelett, das; -pelz, der. Lfimmchen [lernen], das; -s. -: fLamm da. 3); lammen [laman] <sw. V.; hat): ein Lamm werfen. Lämmer-: Mteier, der [man nahm (fälschlich) an. der Vogel ernähre sich von geschlagenen Lämmern]: großer, aasfressender Geier des Hochgebirges mit schwarzen, bartähnlichen Federn an der Unterseite des Kopfes; Bartgeier; ^hüpfen, das (Jugendspr. scherzh.): Tanzvergnügen (bes. im Tanzen wenig geübter) junger Leute; -schnee, der [H. u.] (landsch.): Schneeregen; -schwänz, der. (Vkl.:) -Schwänzchen, das: *wie ein L. (ugs.; sich unruhig [hin u. her] bewegend; pausenlos wackelnd): etw. wackelt wie ein L.; das Herz klopfte ihm wie ein L. (er hatte starkes Herzklopfen); ihm geht das Maul wie ein L. (er redet, schwätzt schnell, pausenlos); -wölke, die <meist PI.) [nach der Form u. der weißen Farbe] (volkst.): Feder-. Schäfchenwolke. Lämmerne, das; -n (bes. österr.): svw. f Lammfleisch; Lammesgeduld, (häufiger:) Lammsgeduld, die; - (ugs.): (bewundernswerte) große Geduld; L^mmung, die; - (Zool.. Tier- med.): das Lammen. Lampas [lampas], der. -. - [frz. lampas. H.u.] (Textilind.): vor allem für Möbelbezüge verwendetes, schweres, dichtes. gemustertes Damastgewebe; Lampyssen [österr.: ' ] <PI.>: Streifen an [Uniform]hosen. Lämpchen [lenuxpn], das; -s. -: f1 Lampe (1. 2); 'Lampe [lampdl. die; -. -n [mhd. lampe < (a)frz. lampe (= ital. lampa) < vlat. lampada (lat. lampas. Gen.: lampadis) < griech. lampas (Gen.: lampädos) = Fackel. Leuchte]: 1. <Vkl. T Lämpchen) zum Leuchten dienendes Gerät mit od. ohne die gewöhnlich darin enthaltene künstliche Lichtquelle: eine gedämpfte, helle, grelle, schwenkbare L.; die L. brennt, leuchtet [zu schwach], blendet, geht aus; die L. ein-, ausschalten, an-, ausknipsen, an-, ausmachen; der trauliche Schein der L.; bei. unter der L. sitzen; beim/im Licht der L. war das nicht zu erkennen; ümdm.) mit einer L. leuchten; die L. (Petroleum-. Öllampe) füllen; die L. (Signallampe) schwenken; *die Ewige L. (kath. Kirche; das Ewige t Licht 2 b); einen auf die L. gießen (salopp; einen od. mehrere Schnäpse o. ä. trinken; übertragen vom 1623
Lampe Füllen der Öllampe); einen auf der L. haben (salopp; angetrunken sein). 2. <Vkl. TLämpchen) (bes. Fachspr.) künstliche Lichtquelle (z.B. Glühlampe. Leuchtstofflampe. Gasentladungslampe): eine neue L. (Birne) einschrauben; ein rotes Lämpchen warnt bei Druckabfall. 2Lampe [-]: T Meister. lampen [lampn] <sw. V.; hat) [spätmhd. lampen] (südwestd.. Schweiz.): schlaff hängen. Lampen [-]. der; -s. - [entstellt aus gaunerspr. Lamden = jmd.. der ein kriminelles Unternehmen stört, zu jidd. lamden = im Talmud Bewanderter. Gelehrter] (Gaunerspr.): 1. Verhinderung, Störung eines kriminellen Unternehmens: * L. machen (jmds. kriminelle Handlungen verraten: jmdn. verraten, preisgeben). 2. Polizist, Wächter o.a. Lumpen ['lempnl.der; -s.- [spätmhd. lempe = Stück Fleisch] (Schweiz.): Doppelkinn. Lampen- ('Lampe): Miocht, der: Docht der Öllampe o.a.: -fieber, das [Lampen = Rampenlicht(er). wohl dem älteren t Kanonenfieber nachgebildet]: starke nervöse Erregung, Angst u. innere Angespanntheit unmittelbar vor einer Situation, in der man sich zu bewähren hat. insbes. vor einer Prüfung, vor einem öffentlichen Auftreten o.a.: L. haben; -Bestell, das; -glocke, die (vgl. Glocke 2); -licht, das: bei L. lesen, schreiben; -putzer, der (früher): Arbeiter, der die Gas-, Petroleumlampen betreute: -schein, der <o. PI.): Schein, Licht der Lampe: -schirm, der: Schirm Über der od. um die Lampe (zum Abblenden des Lichts). Lamperie: f Lambrie. Lamper! ['lampn!].das; -s.-[n] [Vkl. von südd.. österr. Lamp. Lamb = Lamm] (österr. ugs.). 1. kleines Lamm. 2. (abwertend) völlig harmloser, unschuldiger Mensch. lämpig ['lempKj] <Adj.) [zu tlampen] (Schweiz.): schloff. Lampion [lam'ppn. auch: lam'piö:. österr.: Iampio:n]. der. selten: das; -s. -s [frz. lampion < ital. lampione. Vgr. von: lampa. T Lampe]: (bes. bei festlichen Anlässen gebrauchte) Laterne aus Papier, dünnem Stoff o. ä.: die Terrasse mit -s schmücken, erleuchten; Umzüge mit -s. Lampion-: -blume, die: (zu den Nachtschattengewächsen gehörende) Pflanze, deren Frucht von einem lampionähnlichen, geschlossenen, roten Kelch utngeben ist: Physalis: -fest, dias: Fest, das im Freien im Licht von Lampions gefeiert wird: -pflanze, die: svw. Nblume. Lamprete [lam'pre:to], die; -, -n [mhd. lampride, ahd. lam- preta < mlat. lampreda, H.u.]: svw. T Meerneunauge. Lampropfayr [lampro'fy:?], der; -s. -e [zu griech. lamprös = leuchtend u. phyrein = (ver)mischen] (Geol.): dunkles, häufig feinkörniges Ganggestein. Län [Ie:n], das; -. -[s] [schwed. län < mhd. len. t Lehen]: Verwaltungsbezirk in Schweden u. Finnland. Lanameter [lana-], Lanometer [lano-]. das; -s. - [aus lat. läna = Wolle u. T -meter] (Textilind.): Meßgerät zur Bestimmung des Feinheitsgrades von Wollfasern. lancade [Iäsa:cb]. die; -, -n [zu frz. lancer. f lancieren] (Reiten): Sprung aus der Levade nach vorn (Figur der Hohen Schule); Lancier [läsje:], der; -s. -s [frz. lancier, zu: lance. t Lanze] (früher): Lanzenreiter: Ulan: lancieren [lä'si:ren] <sw. V.; hat) /vgl. lanciert/ [frz. lancer = schleudern; loslassen; in Schwung bringen < (spät)lat. lanceäre = die Lanze schwingen]: 1. (bildungsspr.) gezielt in die Öffentlichkeit gelangen, bekannt werden lassen (in der Absicht, damit erw. Bestimmtes zu erreichen): eine Nachricht [in die Presse] L; auch wurden absichtlich Falschmeldungen lanciert (inder Öffentlichkeit verbreitet: Zwerenz. Quadriga 5). 2. a) (bildungsspr.) durch geschickte Manipulation, durch Ausnutzen seiner Position, seiner Beziehungen o. ä. fördern, in eine vorteilhafte Position bringen o.a.: er hat seinen Neffen in den Aufsichtsrat lanciert; der Minister ist lanciert worden; b) (bes. Werbung. Wirtsch.. Politik o.a.) durch gezielte Maßnahmen bekannt machen: eitxer Sache durch gezielte Maßnahmen zu Anerkennung, Ansehen, Verbreitung verhelfen: einen Modeartikel, einen Markennamen I.; eine Anleihe I. (Wirtsch.; in Umlauf, auf den Markt bringen). 3. (Jägerspr.) einen Hirsch mit dem Schweißhund verfolgen, um ihn einem Schützen zuzutreiben: einen Hirsch 1.4. (Milit. veraltet) torpedieren: ein Schiff I.; Das lancierte SchÜT dampft ab - wie weit es kommen mag? (Kisch. Reporter 249); lanciert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu frz. lancer = einschießen (3d)] (Textilind.): (von Stoffen, Geweben) so gemustert, daß die Figuren durch die ganze Stoffbreite hindurchgehen: -e Gewebe; Lancknmg, die; -, -en. Land [lant], das; -es. Länder [lendB] u. -e [mhd.. ahd. [antl: 1. <o. PI.) Teil der nicht von Wasser bedeckten Erdoberfläche (bes. im Unterschied zum Meer, zu größeren Gewässern): Festland (2): ganz in der Ferne wurde [das] L. sichtbar; (Seemannsspr.:) L. in Sicht!; sie waren froh, als sie wieder [festes] L. unter den Füßen hatten; einige Schiffbrüchige erreichten schwimmend das L.; die Passagiere gehen an L. (verlassen das Schiff u. betreten festen Boden), werden an L. gesetzt (ausgeschifft): kommen nicht an L.; etw. wird an L. (vom Wasser ans Ufer) gespült, geschwemmt; diese Tiere leben im Wasser und auf dem L.; zu Wasser, zu L. und in der Luft; * L. unter (im Sprachgebrauch der Küstenbewohner; das Land, die Insel ist unter Wasser, ist überflutet, überschwemmt): die Halligen meldeten L. unter; [wieder] L. sehen (einen Ausweg, die Möglichkeit zur Überwimlung von Schwierigkeiten sich abzeichnen sehen): an L. ziehen (ugs.. oft scherzh.: für sich gewinnen, in seinen Besitz bringen): sie hat sich einen Millionär an L. gezogen; die antike Truhe wollte er gleich an L. ziehen. 2. <o. PI.) nutzbares Stück Erdboden: bebautes, genutztes Gelände: Ackerboden: fruchtbares, gutes, ertragreiches, sumpfiges, steiniges L.; das L. liegt brach; ein Stück L.. einige Hektar L. kaufen; sein L. bebauen, bestellen, bewässern; er hat. besitzt viel L.; dem Meer L. abgewinnen. 3. (veralteter, noch dichter., gelegtl. scherzh. PI. -e> nicht näher abgegrenztes Gebiet [in seiner natürlichen Beschaffenheit], Gelände, Landstrich, Gegend: hügeliges, flaches, ebenes, blühendes, dünnbesiedeltes L.; das weite, offene L.: als sie nach einer Zeit aufs freie L. hinauskamen (Schnabel. Marmor 78); er reist viel durch die -e (reist, kommt viel umher): Das ist immer so in deutschen -en (R. Walser. Gehülfe 34); *ins L. gehen/ziehen (vergehen, verstreichen, dahingehen): die Zeit ging, zog ins L.: viele Jahre waren ins L. gegangen, gezogen. 4. <o. PI.) Gebiet außerhalb der städtischen Zivilisation, das bes. durch das Betreiben von Landwirtschaft geprägt ist: dörfliche Gegend: was dies betrifft, haben Städte und Land die gleichen Interessen: sie wohnen lieberauf dem L.; aufs L. ziehen; die Sache wurde in Stadt und L. (geh.; überall, allenthalben) bekannt; sie fuhren über L. (veraltend; durch die Dörfer)', sie sind vom L. in die Stadt gezogen; sie sind, stammen beide vom Landle]; *auf dem flachen/(ugs.:) platten L. (in der Ebene weit außerhalb der Stadt, der städtischen Zivilisation). 5. <P1. Länder; Vkl. TLändchen) a) politisch selbständiges, abgeschlossenes, von Grenzen umgebenes Gebiet: Staatsgebiet: Staat: die europäischen Länder; ein demokratisches, sozialistisches, neutrales L.; ein fremdes, unbekanntes, noch unerschlossenes. armes, reiches, unterentwickeltes L.; die Länder Afrikas; Frankreich ist da? L. seiner Träume (ist das Land, in das er gerne reisen, in dem er gerne leben möchte): das Land ist. wurde unabhängig, erhielt die Unabhängigkeit; ein L. überfallen, besetzen, okkupieren, völkerrechtlich anerkennen; er will L. und Leute (das Land u. seine Bewohner, ihre Sitten u. Gebräuche) kennenlernen; einem L. den Krieg erklären; die Bräuche ferner Länder, im Inneren des Landes; er wurde des -es verwiesen; außer -es gehen; in ein L. reisen, eindringen, einfallen; er reist von L. zu L ; R andere Länder, andere Sitten; Spr bleibe im -e und nähre dich redlich (Ps. 37. 3); * das Gelobte L.; das Heilige L. (bibl.; Palästina als das Land der Verheißung)', das L., wo Milch und Honig fließt (Ort, wo alles im Überfluß vorhanden ist, wo es einem, bes. in materieller Hinsicht, sehr gut geht: nach 2. Mos. 2. 14); das L. meiner/seiner/usw. Väter (geh.; mein, sein usw. Vaterland, meine, seine usw. Heimat)', das L. der Mitte (veraltet; China)', das L. der unbegrenzten Möglichkeiten (USA. Amerika): das L. der aufgehenden Sonne (Japan): das L. der tausend Seen (Finnland): wieder im Landle] sein (ugs.; wieder zurückgekehrt sein); b) svw. f Bundesland: die Länder der Bundesrepublik Deutschland; Bund, Länder und Gemeinden; das ist Sache der Lander. tynd-, L$nd- (vgl. auch: 1 ander-, Länder-; landes-, Landes; lands-. Lands-): mJ> [-'-]: vgl. ^auf; -adel, der (früher): auf dem Lande lebende adelige Familien mit Grundbesitz: ^ambubtoriian, das (DDR): auf dem Land, für die Landbevölkerung eingesetztes Ambulatorium: Munmam. der (Schweiz.): Ammann, Regierungschef bestimmter Kantone in der Schweiz: ^arbeit, die: auf dem Lande anfallende Arbeit, bes. in der Landwirtschaft: schwere, harte L.; ^arbei» ter, der: in der Landwirtschaft beschäftigter Arbeiter: arzt. 1624
land-, Landtier. Arzt, der seine Praxis auf dem Lande, in ländlicher, dörflicher Gegend hat; -auf [-'-] <Adv.> nur in dem Wortpaar I.. landab (geh.. veraltend; überall im Land, allenthalben, weit u. breit): Landauf, landab erschallen in diesen Tagen die Alarmrufe der Warner (Welt 4. 11. 67. 2); -aufenthalt, der: vorübergehender Aufenthalt. Urlaub o. ä. in ländlicher, dörflicher Umgebung; -aus [-'-] <Adv.> nur in dem Wortpaar I.. landein (f -auf); -bau, der: vgl. Ackerbau, dazu: -bauschule, die: vgl. Ackerbauschule; -besitz, den vgl. Grundbesitz (a, b); -bevölkening, die: auf dem Lande, in ländlichen, dörflichen Gegenden lebende, arbeitende Bevölkerung; -bewohner. der; -brot, das: vgl. Bauernbrot; -brücke, die (Geogr.): auf beiden Seiten von Gewässern begrenzter, relativ schmaler Streifen Land, der eine Verbindung zwischen Kontinenten, zwischen Inselu. Festland o.a. darstellt; -butter, die: Butter der unteren von drei Handelsklassen mit gesetzlich genau festgelegten Qualitätsmerkmalen; Deutsche L.; -ei, das: 1. [frisches/ Ei vom Lande. 2. (ugs. abwertend, auch scherzh.): vgl. -Pomeranze; -ein [-'-]: vgl. -aus: -hinwärts [-'—1 <Adv.>: von der Küste aus ins Innere des Landes: der Wind weht I.; -enge, die (Geogr.): schmaler Streifen Land zwischen zwei Meeren, der größere Landmassen verbindet; -erziehungs- heim, das: auf dem Land gelegene Schule mit angeschlossenem Heim, in der sowohl im Unterricht als auch bei der allgemeinen Erziehung das Gemeinschaftsleben gefördert wird; -fahrend <Adj.; o. Steig.: nur attr.) (veraltend): ohne festen Wohnsitz umherziehend: -e Leute, Personen; -es Volk; -fahrer, der: jmd.. der ohne festen Wohnsitz umherzieht; -fahrer in. die: w. Form zu T-fahren -fahrzeug, das: im Unterschied zum Wasserfafirzeug ein Fahrzeug, das zum Fahren auf dem Land(\) geeignet ist; -fein in der Wendung sich I. machen (Seemannsspr.; sich für den Aufenthalt, das ^Ausgehen an Land anziehen, zurechtmachen): -film, der (DDR): Kino ohne festes Haus, das abwechselnd in verschiedenen kleineren Gemeinden auf dem Land Filme vorfülirt; -flucht, die: Abwanderung vieler Landbewohner, bes. bäuerlicher Herkunft, aus den ländlichen Gebieten in die Städte * um dort wegen der meist besseren Arbeits- u. Lebensbedingungen Arbeit zu suchen); -flüchtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (veraltet): aus seinem Land geflohen: -e Verbrecher; er wurde I. (floh aus seinem Land); -frau, die: im ländlichen, bes. im landwirtschaftlichen Bereich tätige Frau, dazu: -frauenschule, die: haus- u. landwirtschaftliche Fachschule für Mädchen; -fremd <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: ein Land, das als augenblicklicher Aufenthalt dient, nicht kennend, in diesem Lande fremd, nicht heimisch: -e Soldaten, Touristen; -friedefa]. der (hist.): (imMA.) vom Landesherrn festgelegter, zunächst zeitlich begrenzter Friede für das ganze Land od. für bestimmte Gebiete (bes. zum Schutz gegen den Mißbrauch der Fehde), dazu: -friedensbruch, der: 1. (hist.) Vergehen gegen den Landfrieden (bes. durch eine Fehde). 2. (jur.) Gewalttätigkeiten einer Menschenmenge, die eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellen; -funk, der: bes. landwirtschaftliche Themen behandelnde Rundfunksendung für die Landbevölkerung; -gang, der (Seemannsspr.): 1. Freizeit, die von Seeleuten dazu benutzt wird, an Land zu gehen: L. haben; die Besatzung ist auf L. 2. (selten) Steg, der dazu dient, von einem Schiff ans Ufer oder auf ein anderes Schiff zu gelangen; -gemeinde, die: kleinere Ortschaft mit ländlichem, dörflichem Charakter; -Bericht, das: a) für Zivil- u. Strafsachen zuständiges Gericht, das dem Amtsgericht übergeordnet ist; b) Gebäude, in dem das Landgericht (a) untergebracht ist. dazu: -gerichts- pr&sident, der: Jurist, der einem Landgericht als Leiter vorsteht; -graf, der (hist.): l.<o. Pl.> Adelstiteleines Fürsten im Rang zwischen Graf(\) u. Herzog (1 b). 2. Angehöriger des Adels. Reichsfürst im Rang zwischen Graf u. Herzog. dazu: -grafschaft, die (hist.): Herrschaftsbereich eines Landgrafen; -gut, das: größerer Bauernhof; Gut (2); -haus, das: im Stil seiner ländlichen Umgebung angepaßtes Haus, Villa auf dem Land; -heim, das: auf dem Land gelegenes Heim für Kinder; Landerziehungsheim; Landschulheim; -Jäger, der [2: vidi, scherzh. entstellt aus Schweiz, mundartl. lang tigen Wurst, also eigtl. = lange, getrocknete Würste]: 1. (landsch. veraltet) auf dem Land eingesetzter Polizist; Gendarm. 2. kleine, flach gepreßte, stark geräucherte Wurst aus scharf gewürztem rohem Fleisch; -Jugend, die: vgl. -kind (1); -kärtchen, das: zu den Edelfaltern gehörender Schmetterling, bei dem die Unterseiten der Flügel eine einer Landkarte ähnliche Zeichnung tragen; -karte, die: auf einem meist zusammenfaltbaren Blatt in maßstäblicher Verkleinerung dargestellte Abbildung der Erdoberfläche od. bestimmter Ausschnitte davon: eine L. auseinanderfalten, vor sich ausbreiten; einen Ort. einen Fluß auf der L. suchen, ausfindig machen, dazu: -kartenflechte, die: im Hoch- u. Mittelgebirge auf Felsen wachsende, leuchtend gelbgrüne Flechte, die oft große, an Landkarten erinnernde Flächen überzieht. -kartenzunge, die (Med.): Zunge mit rötlichen, von einem weißen Saum umgebenen Flecken, die stellenweise zu Formen, die an eine Landkarte erinnern, zusatntnenfließen; -kind, das: 1. Kind, das auf dem Lande aufwächst. 2. jmd.. der auf dem Lande aufgewachsen u. vom Leben in ländlicher Umgebung stark geprägt ist; -klima, das: svw. t Kontinentalklima; -kommune, die: in ländlicher Umgebung lebende Kommune (3). die meist Landwirtschaft betreibt; -kreis. der: mehrere, meist kleinere Gemeinden umfassender Bezirk der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde; -krieg, der: auf dem Festland geführter Krieg (im Unterschied zum Seekrieg u. zum Luftkrieg); -läufig <Adj.>: allgemein verbreitet, bekannt; allgemein üblich, gängig; im allgemeinen, üblicherweise, normalerweise: -e Ansichten, Vorstellungen: im -en Sinne; nach -er Meinung; eine I. verbreitete Ansicht; -leben, das <o. Pl.>: durch das Wohnen, den Aufenthalt in ländlicher, dörflicher Umgebung geprägte, sich ergebende Lebensweise; Leben auf dem Lande: das L. lieben; sich ans L. gewöhnen: -lebend <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Zool.): als Landtier, auf dem festen Land lebend (Ggs.: wasserlebend): -e Wirbeltiere; -leute, die: 1. (veraltend) vgl. -bevölkerung. 2. PI. von t-mann; -hift, die: reine Luft ländlicher Gegenden: sich in guter, unverbrauchter, gesunder L. erholen; -macht, die: Staat, dessen militärische Macht [überwiegend] auf den Landstreitkräften beruht (Ggs.: Seemacht); -mann, der <PI. -leute) (geh.. veraltend): 1Bauer (1); -marke, die (Seew.): weithin sichtbarer Punkt an der Küste (z.B. ein Hügel, Kirchturm o.a.). der für die Navigation verwendet werden kann; -maschine, die: in der Landwirtschaft eingesetzte Maschine; -masse, die: zusammenhängendes Festland von großer Ausdehnung: die asiatische L.; -messer, der: Vermessungsingenieur, der bes. auf die Vermessung von Land spezialisiert ist; -nähme [-na:msj. die <o. PL): Eroberung, Inbesitznahme u. Besiede- lung von Land; -Partie, die (veraltend): Ausflug in eine ländliche Gegend; -pfarrer, der: vgl. -arzt; -pfleger, der [von Luther eindeutschend gebr. für lat. pröcürätor] (bibl.): Statthalter einer Provinz des Römischen Reiches; Prokurator; -plage, die: Plage, die in weiten Gebieten eine große Belästigung darstellt u. durch die großer Schaden entsteht: die Wespen sind dieses Jahr zu einer schlimmen, üblen L. geworden; Ü ihre Kinder sind eine wahre, richtige L. (scherzh.; sind unausstehlich)', -Pomeranze, die [wohl urspr. Studentenspr.] (ugs. abwertend, auch scherzh.): aus ländlicher, dörflicher Umgebung stammende, in Aufmachung u. Auftreten ungeschickt, unbeholfen wirkende weibliche Person; -rat, der: 1. oberster Beamter eines Landkreises, Leiter der Kreisverwaltung. 2. (Schweiz.) Parlament bestimmter Kantone, zu 1: -ratsamt, das: a) einem Landrat (1) unterstellte Behörde; b) Gebäude, in dem ein Landratsamt (a) untergebracht ist; -ratte, die [LÜ von engl, landrat] (ugs., oft scherzh. od. leicht abwertend, bes. aus der Sicht der Seeleule): jmd.. der auf dem Land, im Binnenland lebt, nicht zur See führt; jmd.. der zur See-. Schiffahrt kein Verhältnis hat; -recht, das: (im MA.) allgemeines, für das ganze Land geltendes Recht für Fälle, die nicht unter besondere Rechte (z.B. eines Standes, einer Stadt o.a.) fallen; -regen, der [eigtl. = über das ganze Land hin ausgedehnter Regen]: lang anhaltender, gleichmäßig u. nicht sehr heftig fallender Regen; -rücken, der: langgestreckter Bergrücken, Höhenrücken; -sasse.der: (im MA.) von einem Grundherrn Abhängiger, der aber nicht Leibeigener ist; Untertan eines Landesherrn, dazu: -sässig [-zesic] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen Landsassen betreffend, den Stand eitles Landsassen besitzend, zu den Landsassen gehörend: -e Bauern; -Säugetier, das (Zool.): Säugetier, das auf dem festen Land lebt; -Schildkröte, die: vgl. - Säugetier; -Schreiber, der (Schweiz.): Kanzleivorsteher eines Bezirks; -schule, die (veraltend): meist nicht sehr große, oft nur wenig gegliederte Volksschule in kleinen dörflichen Gemeinden: eine einklassige L.; -schulheim, das: vgl. -heim; -seite, die: dem Wasser, dem Meer abgewandte, dem Land zugewandte 1625
Land-an Seite (Ggs.: Seeseite); --sitz, der: ausgedehntes Landgut mit einem meist herrschaftlichen Wohnhaus: spitze, die: vgl. -zunge; -Stadt, die: kleinere Stadt mit ländlicher Umgebung u. teilweise noch dörflichem Charakter: -stände <PI.> (hist.): (im Ständestaat) Vertretungen der bevorrechtigten, dem Landesherrn gegenübertretenden Stände, bes. auf den Landtagen (2); -ständisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (hist.): die Landstände betreffend: -störzer I-Xtcert$B], der; -s, - [mhd. sterzer = Landstreicher, zu: sterzen = im Land umherziehen, wohl zu t2Sterz; vgl. schwänzeln! (früher): jmd.. der nicht seßhaft ist. ständig umherzieht: Landstreicher: -störxeriiu die; -. -nen: w. Form zu T ^störzer. -Straße, die: außerhalb von Ortschaften verlaufende, klebte- re. befestigte Straße, die bes. dem Verkehr zwischen den Ortschaften dient: -Streicher, der leigtl. = jmd.. der im Lande umherstreichtl: jmd.. der nicht seßhaft ist. meist keinen festen Wohnsitz hat. ziellos von Ort zu Ort zieht fu. in bezug auf seinen Lebensunterhalt überwiegend anderen zur Last fällt]: -streicherd, die <o. Pl.>; -streicherin, die; -. -nen: w. Form zu t ^Streicher; -streifen, der; -Streitkräfte <PI.>: svw. t Heer (1 b); -strich, der: Bereich innerhalb eines größeren Gebietes, einer Landschaft: Gegend: ein bewaldeter, fruchtbarer, kahler L.; -stufe, die: svw. T Schichtstufe; -stürm, der: 1. svw. t Landwehr (2). 2. (früher, noch Schweiz.) Gesamtheit der zum Wehrdienst herangezogenen Männer älterer Jahrgänge, dazu: -sturmmam. der <PI. -männer) (früher, noch Schweiz.): Angehöriger des Landsturms (2); -tag, der: l.a) aus Wahlen hervorgegatigene Volksvertretung der Bundesländer: die bundesdeutschen -e; der bayerische L.; b) Gebäude, in dem der Landtag (1 a) untergebracht ist. 2. (hist.) Versattimlung der Landstände, zu 1: -tagsabeeordnete, der u. die. -tagsfraktion, die. -tagswahl, die; -technik, die (DDR): Teilgebiet der Agronomie, das sich mit der Technisierung von Produktionsprozessen in der Landwirtschaft befaßt: ^tier, das: Tier, das auf dem festen Land lebt (Ggs.: Wassertier); -Urlaub, der: Urlaub von Seeleuten, der mit der Erlaubnis, an Land zu gehen, verbunden ist: ^vennesser, der: svw. t ^messen -Vermessung, die: svw. fLandesvermessung; -vogt, der: (im MA.) vom König eingesetzter Verwalter eines reichsunmittelbaren Bezirks: -vogtei,die: (im MA.) Verwaltungsbezirk eines Landvogtes: -voik, das <o. PI.) (geh.. veraltend): vgl. -bevölkerung: das L. ist bekannt dafür, daß es seine eigene Situation nüchtern ... betrachtet (Bundestag 190. 1968. 10277); -wärts <Adv.> [t-wärtsl: zum Land hin. dem Land zu. ins Land: vom Meer, von der See weg: der Wind weht I.; Sie liefen I. über die Kanalbrücke (Fries. Weg 158); -weg, der: 1. über freies Land führender (Fahr)weg: Feldweg: staubige, aufgeweichte -e. 2. Weg über das Festland (Ggs.: Wasserweg): bei ihren Reisen bevorzugt sie immer den L.; sie sind auf dem L. nach Indien gefahren: ^wehr, die (früher): 1. Grenzbefestigung meist kleinerer Gebiete aus Wällen. Gräben u. Buschwerk. 2. Aufgebot von wehrfähigen Männern, oft von Reservisten, das bes. zum Festungsbau. zur Verteidigung, zum Schutz des Landes bei der Abwehr des Feindes eingesetzt wurde, zu 2: Mvehr- mann, der <PI. -männer) (früher): Angehöriger der Landwehr: -weh, der: einfacher, leichter (nur regional bekannter) Wein: -wind, der: (verhältnismäßig schwacher) vom Land zum Meer wehender Wind (Ggs.: Seewind); ^wlrt, der: jmd.. der selbständig Landwirtschaft. Ackerbau u. Viehhaltung betreibt, einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, leitet, verwaltet: Bauer: ein wohlhabender L.; er will L. werden; er ist gelernter L. (er hat eine landwirtschaftliche Ausbildung auf einer Fach- od. Hochschule genossen): -Wirtschaft, die: 1. <o. PI.) planmäßiges Betreiben von Ackerbau u. Viehzucht zum Erzeugen von tierischen u. pflanzlichen Produkten: die heutige, moderne L.; die L. fördern; Betriebe der L. und des Gewerbes; er ist in der L. tätig; innerhalb der L. (bei den für die Landwirtschaft Zuständigen) regte sich Opposition (Fraenkel, Staat 186). 2. meist nicht sehr großer landwirtschaftlicher Betrieb (im allgemeinen nur mit Haltung von Kleintieren): er betreibt eine kleine L., dazu: -wirtschaftlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Landwirtschaft betreffend, auf ihr beruhend, von ihr herrührend, zu ihr gehörend: der Landwirtschaft dienend, für sie nutzbar: -e Erzeugnisse. Produkte, Maschinen; die -e Nutzung von Land; -e Nutzfläche, Forschung; ein -er Betrieb; etw. I. nutzen. -wirtschaftsausstelKing, die. -wirtschaftskammer, die: Kammer (8 c), die die Belange der Land- u. Forstwirtschaft wahrnimmt, -wirtschaftsministerium, das. -wirt- schaftsschule, die: landwirtschaftliche Fachschule. -Wirtschaftswissenschaft, die: vgl. Agronomie; -zunge, die: langgestreckte, schmale Halbinsel. Land-art [Iaend|a:t|.die; - [engl.-amerik. land-art. zu: engl, land = Land. Landschaft u. art = Kunst): moderne Kunstrichtung, beider Aktionen im Freien im Mittelpunkt stehen, durch die die Landschaft (z.B. durch Ziehen von Furchen. Aufstellen von Gegenständen o. ä.) künstlich verändert wird. Landauer [land^iB]. der; -s. - [nach der Stadt Landau in der Pfalzl (früher): viersitzige Kutsche mit zurückschlagbarem Verdeck: Landaulett [lando'tet]. das; -s, -e [frz. landaulet) (früher): Landauer, bei dem nur ein Teil des Verdecks zurückgeschlagen werden konnte. Landdien ['tentt^n]. das; -s, - u. Länderchen [lendtnjanl: tLand (5). Lfnde- (landen 1; Flugw.): -anfkig, der: svw. f Anflug (1 b); -bahn, die: für die Landung von Flugzeugen eingerichtete Bahn. Piste auf Flugplätzen u. -häfen: -brücke, die: svw. t Landungsbrücke; -erlaubnis, die: Erlaubnis für ein Flugzeug zur Landung auf einem Flugplatz, -hafen: -fähre, die: kurz für f Mondlandefähre; -klappe, die: an den Tragflächen von Flugzeugen angebrachte Klappe, die bes. bei der Landung zur Verminderung der Geschwindigkeit ausgefahren wird: Miianöver, das: Vorgang des Landens da); das Ansetzen eines Flugzeugs. Hubschraubers zur Landung u. ihre Durchführung: -piste, die: svw. t ^bahn; -platz, der: 1. a) kleinerer Flugplatz: b) für die Landung eines Flugzeugs, eines Hubschraubers geeigneter Platz im Gelände. 2. svw. f Landungsplatz; -Steg, der: vgl. Landungsbrücke; -stelle, die: vgl. Landungsplatz; -verbot, das: vgl. -erlaubnis. Lände [lenda]. die; -. -n [mhd. nicht belegt, ahd. lenti. zu T landen] (landsch.): Stelle. Platz zum Anlegen von Schiffen. Booten: Er ... wandte sich ... stromaufwärts, die L. entlang (Doderer. Wasserfälle 38); landen Ilandn] <sw. V.) [mhd. lenden. ahd. lenten. zu tLand; nhd. Form unter Anlehnung an ..Land" nach niederd. landen]: 1. <ist) a) (von oben her. von der Luft aus) auf festen Untergrund, auf die Erde niedergehen, auf dem Boden aufsetzen (von/mit Luftfahrzeugen): das Flugzeug landete sicher, glatt, pünktlich; wir sind auf dem Flughafen, in Frankfurt gelandet; wann wird die Maschine I.?; der Pilot konnte wegen Nebels nicht I.; Gewöhnlich landet der Vogel nun auf der Person des Pflegers (Lorenz. Verhalten I. 176); der norwegische Weitenjäger landete ... bei der 96-m-Marke; das Raumschiff ist auf dem Mond weich gelandet (hat auf dem Mond aufgesetzt, ohne zu zerschellen): <subst.:> die Passagiere müssen sich beim Landen anschnallen; b) (vom Wasser her) am Ufer, an Land ankommen, am Festland anlegen (von/mit Wasserfahrzeugen): das Schiff ist pünktlich [im Hafen] gelandet; sie landeten mit einem Boot an der Küste, auf der Insel; *bei imdm. nicht I. [könnenl (ugs.; bei imdm. keinen Erfolghaben, keinen Anklang finden: von imdm. abgewiesen werden): trotz heftiger Bemühungen konnte er bei ihr nicht I.; bei mir landet er mit solchem Gerede nicht. 2. <ist> a) (fam.) nach einer Reise. Fahrt an seinem Ziel ankommen: wir sind gestern wohlbehalten, pünktlich hier, an unserem Bestimmungsort, in Meran gelandet; schreibt gleich eine Karte, wenn Ihr wieder zu Hause gelandet seid; b) (ugs.) [überraschenderweise, unversehens] an einen nicht vorgesehenen Ort kommen, an eine nicht erwartete Stelle gelangen, auf etw. zu liegen kommen: der Wagen kam ins Schleudern und landete auf/in einem Acker, er rutschte aus und landete auf dem Bauch, auf dem Rücken; Ich landete schließlich bei der Firma Maßmann AG (v. d. Grün. Glatteis 16); wenn er so weiter macht, landet er noch im Zuchthaus; Dagegen landeten auffallend viele Pässe beim Gegner (gab es auffallend viele Fehlpässe: MM 5. 5. 67,17); die meisten Anträge landeten im Papierkorb (wurden in den Papierkorb geworfen). 3. <hat> a) (aus der Luft) mit einem Luftjahrzeug auf der Erde, auf dem Boden absetzen: die Alliierten haben hinter den feindlichen Linien Fallschirmjäger gelandet; b) (aus dem Wasser) mit einem Wasserfahrzeug an Land bringen, aufs Festland schaffen: der Gegner hat Truppen an der Küste gelandet; die Passagiere konnten trotz hohen Wellengangs gelandet werden; Der Hecht war im Netz .... nachdem wir ihn glücklich gelandet hatten (Lenz. Brot 118). 4. <hat> a) (Boxen) einen Schlag beim Gegner anbringen: er landete einen schweren Haken am Kopf, am Kinn 1626
Landrover des Gegners; b) (ugs.) [glücklich, überraschend] zustande bringen, erringen, erreichen: er konnte einen eindrucksvollen Sieg, einen Volltreffer I.; Einen Riesenhit landete die in Australien aufgewachsene Sängerin (Hörzu 41, 1974, 63); er hat einen Coup gelandet (eine große Sache, ein kühnes, bedenkliches, anrüchiges Unternehmen erfolgreich durchgeführt): landen [lendn] <sw. V.; hat) [Tlanden] (landsch.): (bes. von Ertrunkenen) aus dem Wasser holen u. an Land bringen: Im Rhein bei Erfelden ... wurde eine ...männliche Leiche gelandet (MM 7. 7. 65, 7). I|nder-, Länder- (vgl. auch: land-. Land-; 1 an des-, Landes-; Iands-, Lands-): -kammer. die: svw. t Bundesrat (1): -kämpf, der: sportlicher Wettkampf, an dem zwei od. mehrere Länder beteiligt sind: -künde, die <o. PL>: Teilgebiet der Geographie, das sich mit der Erforschung u. Darstellung der geographischen Gegebenheiten u. Eigenarten von Ländern befaßt, dazu: -kundlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Länderkunde betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: -e Forschungen; ein -es Handbuch; -name, der <meist PI.): Name eines Landes od. einer Landschaft: -par- famente <P1.): Gesamtheit der Parlamente verschiedener Länder, bes. der Bundesländer: Bis heute haben die L. kein Gesetz erlassen, das die Gewerbefreiheit einschränkt (Hörzu 20, 1973, 28); -spiel, das: Spiel (verschiedener Sportarten, bes. Fußball) der Nationalmannschaften zweier Länder: ein L. besuchen; der junge Spieler bestreitet sein erstes L. (spielt zum ersten Mal in der Nationalmannschaft) : -vergleich, der: vgl. -kämpf. Linderchen: PI. von T Ländchen; Ländereien [lenda'rajan] <P1.>: ausgedehnter Grundbesitz (b): -en haben. lindes-, Landes- (vgl. auch: land-. Land-; länder-, Länder-; Iands-, Lands-): -amt, das: in den Zuständigkeitsbereich eines Bundeslandes gehörendes Amt: L. für Flurbereinigung und Siedlung: -aufnähme, die: svw. t-Vermessung; -bank, die <P1. -banken): gemeinnütziges, öffentlich-rechtliches, auf kommunaler Ebene für eine bestimmte Region, oft für ein Buttdesland, geführtes Bankinstitut: -behörde, die: vgl. -amt; -bischof.der (ev. Kirche): einer Landeskirche vorstehender Bischof: -brauch, der: vgl. -sitte; -^ebene, die meist in der Fügung auf L. (in der Zuständigkeit eines / Bundes j- landes: von einem / Bundes /land aus als der zuständigen Stelle): etw. auf L. regeln, verhandeln; -e«en <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. einem Bundesland gehörend: -e Einrichtungen. Gebäude. 2. für ein Land (5 a) charakteristisch, dort üblich: -e Trachten. Speisen, Sitten; -färben <P1.>: Farben, wie sie die Fahne eines Landes (5) zeigt: die L. Frankreichs; Dekoration und Kostüme waren ganz in den bayrischen L.; -flüchtig: svw. t landflüchtig; -fürst, der: vgl. -herr; -Bericht, das (österr.): Gericht erster Instanz in einer Landeshauptstadt: -Beschichte, die <o. PL): Geschichte (1) eines bestimmten (unter historischen Gesichtspunkten in sich geschlossenen) meist kleineren Gebietes, Territoriums: ihn interessiert besonders die pfälzische L., dazu: -geschichtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Landesgeschichte betreffend: -grenze, die: svw. t Grenze da): innerhalb der -n; er war weit über die -n hinaus bekannt; -gruppe, die (Politik. Pari.): Zusammenschluß der Bundestagsabgeordneten einer Partei aus demselben Bundesland: der Leiter der bayerischen L. der CSU; -haupt- maim, der<PI. ...hauptleuteu. ...Hauptmänner): 1. (früher) i in Preußen bis 1933) Leiter der Verwaltung einer Provinz. 2. (österr.) Regierungschef, Vorsitzender der Landesregierung eines Bundeslandes: -Hauptstadt, die: 1, Hauptstadt eines Landes (5 a). 2. Hauptstadt eines Landes (5 b), eines Bundeslandes: -Herr, der (früher): (vom MA. an) Herrscher, Monarch eines Landes, eines Staates: die -n strebten nach Vereinigung aller Hoheitsrechte; (scherzh.:) er wollte nicht Minister in Bonn werden, sondern lieber L. in seinem Bundesland bleiben; -Herrin, die: w. Form zu t-herr; -herrlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (früher): einen Landesherrn betreffend, von ihm ausgehend: -e Waldungen; die -c Gewalt; ein -er Erlaß, dazu: -Herrlichkeit, die <o. PI.): svw. Nhoheit; -hoheit, die <o. PL) (früher): oberste Regierungsgewalt eines Landesherrn: -innere, das: ins L. fahren; -kind, das <meist PI.) (veraltet, noch scherzh.): jmd., der zur Bevölkerung eines bestimmten Landes gehört: die -er sollten künftig bei der Zulassung zum Studium bevorzugt werden (MM 4. 4. 70. 23); -kirche, die: verwaltungsmäßige, organisatorische Einheit der evangelischen Kirche, deren jeweiliger Bereich im allgemeinen dem der einzelnen deutschen Länder entspricht: -kultur, die <o. PI.) (Fachspr.): Gesamtheit der Maßnahmen zur Verbesserung der land- u. forstwirtschaftlichen Nutzung des Bodens u. zur Erhaltung der Kulturlandschaft: -künde, die <o. PL): Wissenschaft von der Kultur, den geographischen Verhältnissen, den historischen Entwicklungen o.a. eines Landes: -kundig <Adj.; nicht adv.): ein Land genau ken- netid; mit den Verhältnissen in einem Land vertraut: ein -er Reisebegleiter: -kundlich <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): die Landeskunde betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend, mit den Mitteln der Landeskunde: -e Forschungen; -liste, die (Politik, Pari.): beider Bundestagswahl als Wahlvorschlag für ein Bundesland geltende Zusarmnenstellung der Kandidaten einer Partei in einer bestimmten Reihenfolge: -meister, der (Sport): Gewinner einer Landesmeisterschaft: -metstersdiaft, die (Sport): Wettbewerb in einer bestimmten Sportart, bei dem um die Meisterschaft auf nationaler Ebene gekämpft wird: -mutter, die (geh. veraltet): ehrende Bez. für Fürstin eines Landes: -Parlament, das: Parlament eines Bundeslandes: -Parteitag, der: Parteitag einer Partei aus einem Bundesland: -pflege, die <o. PL): Gesamtheit der Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege u. Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen in den verschiedenen Lebensbereichen: -Planung, die <o. PI.) (bes. Politik, Wirtsch.): Gesamtheit der geplanten Maßnahmen, mit deren Hilfe für ein bestimmtes Gebiet den sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen Erfordernissen auf bestmögliche Weise entsprochen werden kann: -Politik, die <o. PI.): die Belange eines Buttdeslandes betreffende Politik, dazu: -Politiker, der; -politisch <Adj.; o. Steig.); -Produkt, das: Produkt eines Landes, das meist für dieses Land bes. charakteristisch ist: -recht, das (Jur.): in den Zuständigkeitsbereich eines Bundeslandes fallettdes Recht (dem das Recht des Bundes übergeordnet ist): -regierung, die: Regierung eines Bundeslandes: - rekord, der (Sport): für ein bestimmtes Land geltende Rekord in einer Sportart: -sitte, die: in einem Land herrschende, für ein Land bes. charakteristische Sitte: sich mit den -n vertraut machen; nach -e gekleidet sein; ^spräche, die: Sprache, die von /dem überwiegenden Teil] der Bevölkerung eines Landes gesprochen wird: sich mit den Einheimischen in deren L. unterhalten: -tracht, die: eine Bäuerin in der L.; -trauer, die (früher): obrigkeitlich angeordnete allgemeine Trauer nach dem Tod des Landesherrn, der Landesherrin od. des Thronfolgers: -üblich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in einem Land üblich, sehr gebräuchlich u. für dieses Land charakteristisch: die -e Kleidung, Tracht tragen; -vater, der (geh.. veraltet): ehrende Bez. für Fürst eines Landes: -Vermessung, die: Teilgebiet der Geodäsie, dessen Aufgabe bes. die Vermessung eines bestimmten Landes od. Gebietes ist: -verrat, der (jur.): Verbrechen, durch das die äußere Sicherheit eines Staates gegenüber anderen Staaten gefährdet wird: L. begehen, dazu: -Verräter, der: jmd., der Landesverrat begeht, -verräterisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Pläne. Beziehungen. Handlungen; -Versicherungsanstalt, die (Bundesrepublik Deutschland): öffentlich-rechtliche Versicherungsgesellschaft, die für die Arbeiterrentenversicherung u. die Rentenversicherung der Handwerker sowie für die gesetzliche Krankenversicherung zuständig ist: ^Verweisung, die (bes. österr.): svw. t Ausweisung; -Währung, die: in einem bestimmten Land, Staat gültige Währung: in [der] L. zahlen; -weit <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): im Bereich eines ganzen (Bundeslandes. Ländler ['lernte], der; -s. - (eigtl. = Tanz, der im „Landl" ( = Oberösterreich) getanzt wird]: langsamer Volkstanz im Dreivierteltakt: ländlich Dentin;] <Adj.) [mhd. lantlich] das iMtid (4) betreffend, zu ihm gehörend: für das Land, das Leben auf dem Lande charakteristisch, ihm entsprechend: dörflich: -e Gegenden; sich in -er Umgebung aufhalten; -eGemeinden; -e Sitten. Gebräuche; das -e Leben bevorzugen; die -e Ruhe. Stille, -e Kost lieben: Alle gehen I. früh (früh, wie es auf dem Lande üblich ist) schlafen (Joho, Peyrouton 112); hier geht es 1. zu, sind die Zustände schon ganz 1.; I$ndlidi-sjttlich <Adj.; o. Steig.) (scherzh., oft mit gutmütigem Spott): im Lebensstil, in der Ausstattung o. ä. recht einfach, bieder, ohne Luxus od. Komfort, nicht von städtischer Zivilisation geprägt: -e Zustände; bei dem Fest ging es noch so richtig 1. zu. Landrover© ['IcendroovaJ. der; -[s], - [engl, landrover. eigtl. = Landwanderer]: geländegängiges Kraftfahrzeug, bei dem der Antrieb auf alle Räder wirkt. 1627
lands-, Lands- tynds-, Lands- (vgl. auch: land-, Land-; länder-, Lander-; landes-, Landes-): -gemeinde, die (seh wetz): Versammlung der stimmberechtigten Bürger in einigen kleinen Kantonen; ^krocht,der [eigtl. = ein im kaiserlichen Land angeworbener Soldatl (bist.): (im 16. Jh.) berufsmäßiger, zu den Fuß- truppen gehörender Soldat; zu Fuß kämpfender Söldner. dazu: -knechtslied, das. -knechtstradit, die; -mann, der (PI. ...leutc): jmd., der aus demselben Land stammt, aus derselben Landschaft. Gegend kommt wie ein ariderer: er ist sein L.. ein L. von ihm; sie sind Landsleute von mir (stammen aus meiner Heimat); wir sind Landsleute (haben dieselbe Heimat); Was sin' denn Sie fiir'n L., Fräulein Helga? (aus welchem Land, aus welcher Gegend stammen Sie?; Hochhuth. Stellvertreter 207); -männin, die; -. -nen: w. Form zu t ^mann; -mannschaft, die: 1. <o. PI.) Herkunft aus demselben Land, derselben Landschaft. Gegend: er hat die [gleichel L. mit ihm geleugnet. 2. a) (früher) Zusammenschluß von Studenten aus demselben Land, derselben Landschaft an einer / auswärtigen ] Universität; b) waffenstudenti- sche Verbindung. 3. (Bundesrepublik Deutschland) Vereinigung von Flüchtlingen u. Heimatvertriebenen, dazu: -mannschaftlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): 1. die Landsmannschaft (1) betreffend, auf ihr beruhend, für sie charakteristisch, zu ihr gehörend; den Bewohnern eines Landes, einer Landschaft* Gegend in gemeinsamer, verbindender Weise eigentümlich: -e Bindungen. Gemeinsamkeiten, Ausprägungen; die Aufteilung des Landes in Gliedstaaten geschah nicht nach -en Gesichtspunkten, war nicht I. begründet; sie waren sich I. verbunden. 2. die Landsmannschaft (2) betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: eine -e Korporation. 3. die Lamlsmannschaft (3) betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: ein -es Treffen. Landschaft, die; -. -en [mhd. lantschaft. ahd. lantscaflt)]; 1. hinsichtlich des äußeren Erscheinungsbildes (der Gestall des Bodens, des Bewuchses, der Besiedelung o. ä.) in bestimmter Weise geprägter Teil, Bereich der Erdoberfläche: Gebiet der Erde, das sich durch charakteristische äußere Merkmale von andern Gegenden unterscheidet: eine karge, öde. baumlose, steppenartige, gebirgige, malerische, liebliche, schwermütige L; die spanische L.; eine L. von besonderem Reiz; diese L. hat ihre Bewohner geprägt; die Erhaltung der natürlichen L. als Geborgenheit für den ... Menschen (Mantel. Wald 67); er fährt durch die L. (durch die Gegend, durchs Land), ohne etwas von ihr wahrzunehmen; der moderne Bau paßt gut in diese L.; die Lehre von den verschiedenen -en (Geogr.; den ganz bestimmte geographische Merkmale aufweisenden Gebieten, Zonen) der Erde; Ü die Seele ist eine schöne L.; die [innenpolitische L. (Situation) hat sich geändert; das paßt nicht in diese L. (nicht hierher): wenn es gilt, den eigenen Standort innerhalb der modernen wissenschaftlichen L. (des Standes, der augenblicklichen Gegebenheiten der Wissenschaft) zu bestimmen (Welt 1. 11. 67, 2). 2. künstlerische Darstellung, bes. Gemälde einer Landschaft (1): eine romantische, realistische L.; eine in düsteren Farben gemalte L.; Dürers -en; Landschafter, der; -s. - (veraltend): svw. f Landschaftsmaler, landschaftlich <Adj.; o. Steig.): 1, die Landschaft (1) betreffend, für sie charakteristisch, zu ihr gehörend: die -en Gegebenheiten. Bedingungen. Gebräuche; eine 1. herrliche Gegend; Der I. schönste Zugang zu einem Berg (Eidenschink. Berg 46). 2. die besonderen sprachlichen Eigentümlichkeiten, die Sprechweise der Bewohner eines bestimmten Gebietes betreffend, für diese Sprechweise charakteristisch, zu ihr gehörend: -e Wörter; eine -e Ausdrucksweise; der -e Gebrauch eines Wortes; sich I. ausdrücken; eine 1. gefärbte Lautung; dieser Ausdruck ist I. kundschafte-, Lfndschafts: -aquarell, das: vgl. -bild (1); ^aufnähme, die: vgl. -bild (1); -blld, das: 1. Bild, auf dem eine Landschaft (1) dargestellt ist; Landschaft (2). 2. Landschaft, wie sie sich [mit ihren typischen Ausprägungen] einem Betrachter darstellt: das riesige Bauwerk verändert, zerstört das gesamte L.; Herr Wo blickte ... auf vorübergleitendc -er (Seidel, Sterne 33); -Charakter, der: vgl. ^bild (2); -gärtner, der: Gärtner, Gartenarchitekt, der sich bes. mit der Planung u. Gestaltung größerer Gelände, Garten-, Parkanlagen befaßt; -gebunden <Adj.; nicht adv.>: nur in einer bestimmten Landschaft vorhanden, möglich: -e Architektur; -aestaltung, die <o. Pl.>: Gesamtheit der Maßnahmen zur planvollen landschaftlichen Gestaltung im Rahmen der Landes- u. der Landschaftspflege; -maier, der: Maler, der [überwiegend] Landschaften darstellt; -maierei, die <o. Pl.>; -pfleue, die <o. PI.>: Gesamtheit der Maßnahmen zur Pflege u. zur Erhaltung einer Landschaft, ihrer besonderen Eigentümlichkeiten u. natürlichen Werte; -schütz,der: vgl. -pflege, dazu: -Schutzgebiet, das: Gebiet, das unter Landschaftsschutz steht. Landseer [laensial. der; -s, -s [nach dem engl. Tiermaler E. H. Landseer (1802-1873)1: zur Rasse der Neufundländer gehörender, schwarzweiß gefleckter Hund. Landser [lantßB], den -s. - [zu veraltet Lanz = Kurzf. von: Lanzknecht = frühnhd. Schreibweise für tLandsknecht (unter Anlehnung an tLanze)] (Soldatenspr.): (einfacher) Soldat: Türen seh lagen. Stiefelschritte, die Stimme vom Spieß und von -n (Böll. Adam 70). Landsting [lantßtinl. das; -s [dän. landsting, eigtl. = Versammlung des Landes, aus: land = Land u. ting. fThing): bis 1953 die erste Kammer des dänischen Reichstags. Landung, die; -, -en: 1. a) das Landen (1 a). das Niedergehen. Aufsetzen auf den Boden: die glatte, einwandfreie, geglückte L. des Flugzeugs; die weiche L. eines Raumschiffs auf dem Mond; Ü der Storch, der Skispringer setzt zur L. an; b) (seltener)das Landend b),das Ankommen. Anlegen an Land: die L. des Schiffes. 2.a) das Landen (3), das Absetzen aus der Luft [in gegnerisches Gebiet]: Sie ( = die Vorschlage) sahen alliierte -en bei Bremen und Hamburg ... vor (Rothfels. Opposition 161); b) das Landen (3 b) vom Wasser her / in gegnerischem Gebiet]. Landung»-: -boot, das: vgl. -fahrzeug; -brücke, die: vom Ufer ausgehende, brückenähnliche Vorrichtung, die den Übergang von anlegenden Schiffen an Land u. umgekehrt ermöglicht; -fahrzeug, das: für das Anlegen an flachen Küsten eingerichtetes Kriegsschiff zum Transportieren u. Absetzen von Truppen; -platz, der: für das Anlegen von Schiffen, Booten geeignete, eingerichtete Stelle am Ufer; -steg, der: vgl. ^brücke; -stelle, die: vgl. ^platz. 'hüls Dan] <Adj.; länger, längste) /vgl. lange, länger, längstens, längst/ [mhd. lanc. ahd. lang]: 1. (nicht adv.) a) in räumlicher Ausdehnung nach einer Richtung den Durchschnitt od. eine Vergleichsgröße übertreffend; von [vergleichsweise] großer räumlicher Ausdehnung in einer Richtung (Ggs.: kurz 1 a): ein -er Mantel. Rock; ein Kleid mit -em Ärmel; sie trägt gern -e Kleider, eine [endlosl -e Straße; Autos glitten in -en Kolonnen ... die Straße entlang (Simmel. Stoff 38S); er hat ziemlich -e Anne; sie hat schöne -e Haare; er hat eine [ganz] -e (ugs.; aus vielen Ziffern bestehende) Telefonnummer; ein -er (aus sehr vielen Waggons bestehender) Güterzug; der Schal ist I. genug; der Zug der Demonstrierenden war I.; sie mußte das Kleid länger machen; sie trägt das Haar jetzt wieder I.. länger; der Weg zieht sich [unendlichl I. hin; <subst.:> ich komme in Lang (trage ein langes Kleid); Ü eine -e (ugs.; mit Wasser verdünnte) Suppe. Soße; b) eine bestimmte räumliche Ausdehnung in einer Richtung aufweisend, von bestimmter Länge (in Verbindung mit Maßangaben, diesen nachgestellt): ein fünf Meter -es Seil; der Teppich ist [um] ein paar Zentimeter zu I.; Eine dieser Zellen, sechs Schritt I. und zwei Schritt breit (Plievier. Stalingrad 286); c) (ugs.) hochgewachsen, von hohem Wuchs, groß: ein -er Kerl, Bursche; ein -er, schlaksiger Junge; (scherzh.:) er ist eine < Latte, ein -es Gestell; obwohl Borkhausen 1. war. sah ihn Enno Kluge nicht (Fallada. Jeder 183) <subst.:> komm mal her. Langer, du kannst mir das herunterholen; d) in viele Worte gefaßt u. daher einigen Platz beanspruchend; ausführlich: ein -er Brief. Artikel; eine -e Liste; der Aufsatz ist zu I.; das Schreiben ist etwas I. geworden, geraten. 2.a) <adv. svw. t lange) sich über einen großen Zeitraum erstreckend; eine beträchliche, relativ große Zeitspanne um- fassend; von / vergleichsweise] großer zeitlicher Ausdehnung (Ggs.: kurz 2a): ein -er Aufenthalt. Urlaub im Ausland; nach -er Krankheit ist er gestorben; ein -er Vortrag; eine [endlos] -e Rede; an den -en Winterabenden spielten sk Schach; das ist eine -e Zeit (ein großer Zeitraum); er kommt seit -er Zeit (schon sehr lange) nicht mehr; nach einem -en Blick drehte sie sich um; er antwortete ohne -es Nachdenken; das wird eine -e Nacht (man wird nur wenig schlafen); sie hat drei -e (nur langsam verstreichende Jahre gewartet; die Pause war nicht 1.; die Tage werden Jetzt wieder länger. 1. anhaltender Beifall; der Brief war sehr I. unterwegs (Handke. Brief 13); sie konnte es nicht mehr länger ertragen; je längeres dauerte, desto unruhiger 1628
lang-, Lang- wurde er; * I. und breit/des «en [und breiten] (sehr ausführlich , u. daher einige Zeit in Anspruch nehmend/): sich I. und breit von etw. berichten lassen; sich des -en und breiten über etw. ergehen, auslassen; Aus Potsdam versuchte die Muttererst des -en zu erklären, daß ... (Johnson. Ansichten 53); seit -em (seit geraumer Zeit; über einen großen Zeitraum hin); b) (nicht präd.) sich über einen bestimmten Zeitraum erstreckend, eine bestimmte Zeitspanne unifassend; von bestimmter zeitlicher Ausdehnung, Dauer (in Verbindung mit Maßangaben, diesen nachgestellt): sein drei Stunden -es Warten hat sich gelohnt; sie mußten mehrere Stunden I. laufen; den ganzen Winter I. trainierten sie in der Halle; er zögerte nur eine Sekunde, einen Augenblick, einen Atemzug, einen Herzschlag I.; das wird er sein Leben I. nicht (niemals) vergessen; 2tang[-] (landsch.. bes. nordd.): 1. <Präp. mit Akk.. nachgestellt) svw. Tentlang (I): gehen Sie lieber diesen Weg, den Fluß I. IL <Adv.> svw. Tentlang (ID: sie gingen auf einem Pfad am Ufer I.; komm, wir müssen hier I. (wir müssen in diese Richtung); geht es wirklich da I. (ist das der richtige Weg)?; Wo geht's denn hier nach London I. {welches ist der Weg nach London; Kant. Impressum 26S); * wissen/erkennen/sehen o.a.. wo es I. geht (ugs.; wissen, erkennen, vorhersagen können o.a., wie sich eine Sache entwickelt u. wie man selbst dabei am besten vorwärtskommt, sein Ziel erreicht). ftfng-, L91K- (Mang): -ärm[e)lig [-eim(3)lic] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit langen Ärmeln [versehen] (Ggs.: kurzärmelig): eine -e Bluse; -atmig <Adj.>: allzu ausführlich, weitschweifig: -e Schilderungen. Erklärungen. Beschreibungen; sich I. über etw. auslassen, dazu: -atmigkeit, die; -; -beinig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: lange Beine besitzend (Ggs.: kurzbeinig): ein -er Hund; eine -e Rasse; der -e amerikanische Student Jesse Owens (Welt 25. 5. 65. 6); -Hdig <AdJ.) (Schweiz.): weitschweifig, langatmig u. langweilig: seine -e Erzählung war ermüdend; -film, der: abendfüllender Film (3a; Ggs.: Kurzfilm); -finger, der (oft scherzh.): Dieb, Taschendieb: L. bestahl Sportsfreunde (MM 6. 2. 67. 6); -fing[e]rig <Adj.; nicht adv.>: 1. mit langen Fingern [versehen] (Ggs.: kurzfingfelrig): -e Hände. 2. (oft scherzh.) zum Diebstahl, zu Diebereien neigend, diebisch: er war ein -er alter Gauner; -fisch, der: svw. TLeng; -florteppich, der: Teppich mit langem 2Flor (2); -flügelig <Adj.; nicht adv.) (Zool.): lange Flügel besitzend (Ggs.: kurzfiügelig): -e Insekten; -fristig [-Frist«;] <Adj.>: lange Zeit dauernd, anhaltend; für lange Zeit geltend, Geltang habend; für lange Zeit; auf lange Sicht (Ggs.: kurzfristig b): -e Verträge. Darlehen. Kredite; eine -e Planung; sich in einem Vertrag I. binden; Sie sollten I. sparen; -gehegt <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: schon lange Zeit bei jmd. innerlich vorhanden, von jmdm. genährt, in sich getragen: ein -er Wunsch. Plan; -«esdiwänzt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen langen Schwanz besitzend (Ggs.: kurzgeschwänzt); -gestielt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit langem Stiel versehen: -e Früchte. Werkzeuge; -gestreckt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: in die Länge gestreckt, eine beträchtliche Länge aufweisend: ein -es Gebäude; -gezogen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in die Länge gezogen, gedehnt, lange angehalten: -e Töne. Laute; ein -es Heulen. Pfeifen; -glied- rig <Adj.; nicht adv.): lange, langgestreckte Glieder besitzend, aufweisend: Der -e Knabe glitt wie eine Schlange vom Bett herab (Kuby. Sieg 385); ihre Hände waren schmal und I.; -haar, das <o. PI.): 1. (bei Hunden u. Katzen) Fell mit langen Haaren (Ggs.: Kurzhaar 1). 2. (selten) lange Kopfhaare, Frisur mit langen Haaren (Ggs.: Kurzhaar 2): L. braucht mehr Pflege, zu 1: -haardackel, der: Dackel mit langhaarigem Fell, zu 2: -haarfrisur, die: eine modische L.; -haarig <Adj.; nicht adv.): a) ein Fell mit langen Haaren besitzend (Ggs.: kurzhaarig a): ein -er Terrier; -e Katzen; -e Pelzjacken (Dariaux [Übers.]. Eleganz 92); b) lange Haare, eine Frisur mit langen Haaren tragend (Ggs.: kurzhaarig b): ein -er Typ; sie ist blond und I.; c) mit langen Haaren ausgestattet] (Ggs.: kurzhaarig c): ein feiner, -er Pinsel; -haarkatze, die: Katze mit Langhaar (a); -halsig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen langen Hals besitzend (Ggs.: kurzhalsig); -haus, das (Archit.): langgestreckter Hauptteil einer Kirche, der aus Haupt- u. Seitenschiffen bestehen kann; -4i|n <Adv.) (geh.): weithin in einer bestimmten Richtung: einen ... Weg.... der zur Seite eines geschwind strömenden Meeresarmes sich I. in nördlicher Richtung erstreckte (Th. Mann. Hoheit 187); -holz, das <o. PL): Baumstämme, die nach dem Fällen nicht od. nur unwesentlich gekürzt wurden u. eine bestimmte Länge aufweisen; -Jährig <Adj.; 0. Steig.; nur attr.): viele Jahre, sehr lange existierend, vorhanden, während, dauernd; von langer Dauer: ein -er Mitarbeiter. Kunde. Freund; eine -e Bekanntschaft; über -e Erfahrungen verfugen; Ich hatte als einziger keine -e Parteitätigkeit aufzuweisen (Leonhard. Revolution 279); eine -e Gefängnisstrafe verbüßen; -köpfig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Anthrop.. Med.): Langköpf igkeit aufweisend (Ggs.: kurzköpfig). dazu: -köpfigkeit, die <o. PL): a) (Anthrop.) für bestimmte Menschenrassen charakteristischer, relativ schmaler, langgestreckter Schädel; b) (Med.) /angeborene] Mißbildung, bei der der Schädel abnorm schmalu. lang ist; -lauf, der <o. PI.) (Sport): das Skilaufen über große Strecken in relativ ebenem Gelände (bes. als Wettlauf u. Disziplin im nordischen Skisport), dazu: Käufer, der: jmd., der Langlauf betreibt, -laufski, der: für den Langlauf geeigneter bes. schmaler, leichter Ski; -lebig <Adj.; nicht adv.) (Ggs.: kurzlebig): 1. (meist Fachspr.) eine lange Lebenszeit besitzend; lange Zeit lebend: -e Tiere. Pflanzen; Der geistliche Neffe mußte gesund sein, stark und I. (Werfel. Himmel 43); -e (langsam zerfallende) Elementarteilchen. 2. a) für lange Zeit Aktualität, Wirksamkeit besitzend; lange aktuell bleibend: eine -e und große Angelegenheit (Becker. Prosa 95); diese Einrichtung hat sich als 1. erwiesen; b) für lange Zeit funktionstüchtig, gebrauchsfähig: -e Konsumgüter. Waren; -es (solides, strapazierfähiges) Material, dazu: -lebigkeit, die; -: -legen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich zum Ausruhen, Entspannen, Schlafen hinlegen: Der Professor hat sich nach dem Mittagessen für eine Weile langgelegt (Fussenegger. Zeit 194); -liegen (ugs.): zum Ausruhen, Entspannen, Schlafen ausgestreckt liegen; -lochziegel, der (Bauw): Hohlziegel, bei dem die Löcher in Längsrichtung verlaufen; -machen (ugs.): a) <l. + sich) svw. Telegen; b) svw. Tausstrecken (2): Sie wird ihren Körper nicht mehr I. an meinem (Brasch. Söhne 68): -mähnig <Adj.; nicht adv.) (oft abwertend): svw. T ^haarig (b): ein -er Gammler, -mut, die; - [rückgeb. aus T langmütig, nach spätlat. longanimitäs] (geh.): durch ruhiges, beherrschtes, nachsichtiges Ertragen od. Abwarten von etw. gekennzeichnete Verhaltensweise; große Geduld, Nachsicht: unendliche, durch nichts zu erschütternde L.: seine L. ist bewundernswert, ist jetzt zu Ende: viel L. zeigen: gegenüber jmdm. L. üben, an den Tag legen; -mutig <Adj.) [mhd. lanemüetec, ahd. langmuotig = geduldig. LÜ von spätlat. longanimis] (geh.): Langmut besitzend, zeigetid; voller Langmut; sehr geduldig, nachsichtig: drohte der an- sonst so -e Vater mit der äußersten Strafe (Fussenegger. Haus 131); er war. erwies sich als sehr I.; etw. I. über sich ergehen lassen, dazu: -mütigkeit, die; - (geh.): das Langmütigsein; -~ohr, das (scherzh.): 1. Hase, Kaninchen. 2. Esel; -ohrig [-|o:n<;] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): lange Ohren besitzend; -paß, der (Ballspiele): auf größere Entfernung gespielter Paß (3) (Ggs.: Kurzpaß); -pferd, das (Turnen): Sprungpferd, das (im Unterschied zum Seitpferd) in Längsrichtung steht; -schadel, der: schmaler, langgestreckter Schädel; -sdiäfter [-Jeftc]. der; -s, -: Stiefel mit langem Schaft; -schäftig [-Jefti<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit langem Schaft [versehen]: -e Stiefel; -schläfer, der: jmd., der [gern] lange in den Morgen hinein schläft; -schnäb[e]lig [-Jne:b(d)li<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen langen Schnabel besitzend; -schnauzig [-Jn^yat^K;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine lange Schnauze besitzend; -schrift, die (selten, nur im Ggs. zur Kurzschrift gebraucht): normale, nicht gekürzte Schrift; -schwänzig [-Jventßw;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. T ^geschwänzt; -«eite, die: längere Seite eines Gebäudes: nur an der L. des Hauses waren Fenster; -spielplatte, die: große Schallplatte mit langer Spieldauer; Abk.: LP; -stielig [-Jti:li<;] <Adj.; nicht adv.): 1. <o. Steig.) a) mit langem Stiel [ versehen] (Ggs.: kurzstielig a): -e Gläser; eine -e Axt; b) einen langen Stengel besitzend (Ggs.: kurzstielig b): -e Rosen. 2. (ugs.) umständlich, weitschweifig; langweilig, eintönig: er ist ein furchtbar -er Mensch; sein Vortrag war ziemlich I.. zu 2: -stieiigkeit, die; - (ugs.); -strecke, die: a) lange Strecke, weite Entfernung: auf-n ist der Benzinverbrauch nicht so hoch wie auf Kurzstrecken; das Flugzeug wird vorwiegend für -n eingesetzt; b) (Sport) bei einem Laufwettbewerb über eine lange Distanz zurückzulegende Strecke, dazu: -streckenflug, der: Flug über weite Entfernungen, 1629
Langage -streckenlauf, der (Sport): Laufwettbewerb über eine lange Strecke (von 3000 man), -Streckenläufer, der (Sport): Lau- fer. der auf Langstreckenlauf spezialisiert ist. -Streckenrakete, die: Rakete mit vergleichsweise großer Reichweite. -streckler [-JtrekiB], der (Sport Jargon): svw. T -Streckenläufer, -tagpflanze, die (Bot.): Pflanze, die nur blüht u. Früchte bildet, wenn die tägliche Einwirkung des Lichts länger ist als die tägliche Periode der Dunkelheit (Ggs.: Kurz- tagpflanze); -vere, der (Verslehre): Vers mit fünf u. mehr Hebungen od. Takten (Ggs.: Kurzvers); -weile, die: T Langewelle, dazu: -weilen <sw. V.; hat): 1. bei jmdm. Langeweile, ein Gefühl des Überdrusses hervorrufen, für jmdn. uninteressant, reizlos, nicht abwechslungsreich, nicht anregend, nicht unterhaltsam sein: diese Arbeit, die Aufführung, der Film langweilte ihn; der Redner langweilt seine Zuhörer [zu Tode]; ich will dich nicht mit Einzelheiten 1. (dir die für dich uninteressanten Einzelheiten ersparen): sie standen gelangweilt herum. 2. <I. + sich) Langeweile Itaben. empfinden: sich sehr, maßlos, schrecklich, zu Tode L: ich habe mich auf der Party gelangweilt (sie war reizlos, uninteressant, nicht unterhaltsam für mich): Ich fühlte freilich, daß er sich mit mir langweilte (nichts mit mir anzufangen wußte, meine Gesellschaft für ihn uninteressant, reizlos war: Seghers. Transit 118): -weiter, der (ugs. abwertend): a) jmd.. der für andere langweilig ist. der andere langweilt: mit diesem L. ist einfach nichts anzufangen; b) jmd.. der durch seine Langsamkeit. Unentschlossenheit andere ungeduldig macht: beeile dich ein wenig, du L.!; -weilig [-v^jIk;] <AdJ.>: 1. Langeweile verursachend, bereitend: für jmdn. uninteressant, reizlos, nicht abwechslungsreich, nicht anregend, nicht unterhaltsam (Ggs.: kurzweilig): ein -er Vortrag. Abend; eine kleine, -e Stadt; eine -e (öde. eintönige, monotone) Landschaft; er ist ein ziemlich -er (temperamentloser) Mensch; die Reise, die Veranstaltung war ziemlich 1.; hier ist es entsetzlich, zum Sterben I.; es war ihm sehr 1. (er langweilte sich sehr): das Faschingsfest war ... sehr würdig und sehr I. verlaufen (Reinig. Schiffe 93). 2. (ugs.) viel Zeit in Anspruch nehmend: zeitraubend, schleppend: das ist eine ziemlich -e Angelegenheit; so ein -er (langsam denkender, handelnder) Mensch. Kerl!; sei doch nicht so I.! (beeile dich doch etwas!): wie kann man nur so I. (langsam) sein, daherkommen!, dazu: -weiligkeit, die; -; -welle, die: (Physik. Funkt.. Rundf.) a) elektromagnetische Welle mit großer Wellenlänge: b) (Rundf.) Wellenbereich im Radio, der Langwellen (a) empfängt: den Sender bekommt man nur auf L.. dazu: -wellensender, der (Funkt.. Rundf.): / RadioJsender. der mit Langwellen sendet: -wellig <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.) (Physik): von großer Wellenlänge: -e Strahlen; -wierig usw.: T langwierig usw.; -zeile, die (Verslehre): (bes. in der all- u. mittelhochdeutschen Dichtung übliche) aus zwei Kurzversen bestehende Verszeile: -zeitauto, das: haltbares, lange Zeit brauchbares Auto: Auch ich fahre ein L.. einen im Jahre 19S6 geborenen VW-Käfer (Gute Fahrt 4. 1974. 5); -zeitaedichtnis, das <o. PI.) (Psych): Fähigkeit des Gehirns, eine Information lange Zeit zu speichern (Ggs.: Kurzzeitgedächtnis): -zeitökonotnie, die: für einen langen zukünftigen Zeitraum planende Wirtschaft: -zeitprogramm, das (Fachspr.): einen größeren Zeitraum umfassende Planung: das gesundheitspolitische L. einer Partei; -Zeitstudie, die: vgl. -zeitpro- gramm; -zeitversuch, der: sich über eine lange Zeit erstrek- kender Versuch: -zeitwirkung. die (Fachspr.): lange Zeit anhaltende Wirkung: Wirksamkeit von längerer Dauer. langagp [läga:3(d)]. die; - [eingef. von dem Schweizer Sprachwissenschaftler F. de Saussure (1857-1913); frz. langage = Rede. Sprache, zu: langue. TLangue] (Sprachwiss.): svw. T Sprachfähigkeit. lange, (auch:) lang (vgl. 'lang 2a) flante)] <Adv.; länger, am längsten) /vgl. Mang, länger, längst, längstens/ [mhd. lange, ahd. lango. zu t flang]: I. einen relativ großen Zeitraum lang: viel Zeit beanspruchend, lange Zeit (Ggs.: kurz 2a als Adv.): es dauert I.; wir mußten 1. warten: er hat sehr 1. gesprochen, geschlafen, gearbeitet; er hat es nicht 1.. nicht länger, hat es am längsten dort ausgehalten; I. nach etw. suchen müssen; er ist I. (seit geraumer Zeit) fertig; es ist schon I. her (liegt lange Zeit zurück), ist schon länger her (liegt einige, aber noch nicht allzu lange Zeit zurück), daß wir darüber gesprochen haben; lang, lang ist's her (nach engl. long, long ago in der Übers, eines engl. Liedes von Th. H. Bayly. 1797-1839); es dauert nicht mehr I.. und es geschieht ein Unglück (es wird bald ein Unglück geschehen): auf meinen Anruf kann er I. warten (ich werde ihn nicht anrufen): die können I. warten, bis er das bezahlt (er ist nicht geneigt, nicht in der Lage, ihnen das zu bezahlen): er wird's nicht mehr l. machen (ugs.: er wird bald sterben): was fragst du noch I. (noch viel), geh doch einfach. 2. (in Verbindung mit nachgestelltem .jlicht") bei weitem, längst: das ist [nochl I. nicht alles, das Schlimmste; er spielt 1. nicht so gut wie du: Länge [ lerp], die; -. -n [mhd. lenge. ahd. lengi, zu t Mang]: La) räumliche Ausdehnung in einer Richtung: die L. von etw. bestimmen, messen, schätzen; die [ganzel L. des Hauses abschreiten; auf der ganzen L. des Hafendamms (den ganzen Hafendamm entlang): bei dieser L. des Weges (bei einem so langen Weg) stellen sich leicht Ermüdungen ein; wir liefern die Stücke in verschiedenen -n; das deutsche Boot gewann mit einer L. (Sport; Strecke, die der Länge eines Bootes entspricht) [Vorsprung). wurde um eine ganze L. geschlagen; etw. der L. nach (in Richtung der Längsachse) falten, durchschneiden; bevor er sich der L. nach hinwarf (so hinwarf, daß er ausgestreckt, flach am Boden lag: Lenz. Brot 12); * um -en aewinnen/verlieren/aeschlagen werden o.a. (ugs.; eindeutiger Sieger/ Verlierer sein): Er verlor das Duell gegen den überragenden Rivera um -en (MM 27. 2. 74, 8); b) <o. PI.) bestimmte räumliche Ausdehnung in einer Richtung (in Verbindung mit Maßangaben): drei Zentimeter L. ist bei diesen Insekten nicht ungewöhnlich; ein Zimmer von sechs Meter L.; die Straße ist auf einer L./in einer L. von zwei Kilometern nur einseitig befahrbar, c) <PI. selten) hoher Wuchs. Größe: seine L. kommt ihm bei dieser Sportart zugute; als er sich in seiner ganzen L. (so groß er war) erhoben hatte, merkte man erst den Größenunterschied; d) Ausführlichkeit, beträchtlicher Umfang: Briefe. Artikel von solcher L. sind bei ihm nicht selten. 2. (Geogr.) Abstand eines Ortes der Erdoberfläche vom Nullmeridian (in Greenwich): die geographische L. einer Stadt [auf der Kartei bestimmen; die Insel liegt [auf. unter] 15° östlicher L. 3.a) <PI. selten) zeitliche Ausdehnung. Dauer: die L. der Veranstaltung ist noch nicht bekannt; Die Barzahlungen richten sich ... nach ... der L. der nachgewiesenen Versicherungszeit (Fraenkel. Staat 315); die L. der Winterabende (sehr langen Winterabende) wirkte sich positiv auf das Familienleben aus; ein Vortrag von solcher L. (von einer so langen Dauer) ist eine Zumutung; * auf die L. (ugs.; für lange, längere Zeit: auf die Dauer): in die L. ziehen (langsam vorankommen, ablaujen lassen: verzögern, hinausziehen): sie zogen die Verhandlungen bewußt in die L.; sich in die L. ziehen (länger dauern als erwartet: sich verzögern, sich hinziehen): das Gespräch zog sich sehr in die L.; b) <o. PI.) bestimmte zeitliche Ausdehnung, bestimme Dauer (in Verbindung mit Maßangaben): einen Vortrag von [rund] einer Stunde L. halten; für eines Atemzugs L. (Doderer. Abenteuer 28). 4. <PI.) zu weitschweifige, spannungslose, langweilige Stelle, langatmiger Abschnitt: das Buch, das Theaterstück hat viele -n. weist manche L.. -n auf. 5. (Verslehre) (in der antiken Metrik) lange Silbe eines Wortes im Vers (Ggs.: Kürze 4); <Zus.:> Ifnsebuig <Adv.) (ugs.): der Länge nach, in seiner ganzen Größe: ausgestreckt: I. am Boden, im Gras liegen; Ich schlug I. hin und knallte mit dem Kopf gegen die Radkappe (Martin, Henker 71); lanaen [lanan] <sw. V.; hat) [mhd. langen, ahd. langen] (ugs.): l.a) in einem Maß. einer Menge vorhanden sein, die für etw. reicht: ausreichen, genügen: die Vorräte langen [noch] bis zum Monatsende; das Geld langt für dieses Vorhaben, für diesen Zweck; für ein langes Kleid langt der Stoff nicht; *jmdm. langt es (ugs.; jmds. Geduld ist zu Ende): also jetzt langt's mir aber!; b) (mit etw.) auskommen: mit dem Brot langen wir bis morgen. 2. sich bis zu einem bestimmten Punkt erstrecken, bis zu einer Grenze hin reichen: der Vorhang langt bis zum Boden: der Mantel langt ihm fast bis zum Knöchel. 3.a) irgendwohin mit der ausgestreckten Hand kommen, mit der Handerreichen: wenn er sich streckt, langt er bis an die Decke, bis zum obersten Regalfach; er kann weit über den Zaun I.; b) irgendwohin greifen, fassen: auf den Tisch, in den Korb 1.; er langte in die Tasche und holte zehn Mark heraus; das Kind hat nach der Flasche, hat mir ins Gesicht gelangt. 4. mit der Hand packen, ergreifen: nehmen, holen: kannst du mal ein sauberes Glas [vom Regal] I.?; sie ... langte ein Taschen- 1630
Lanthan tuch aus der Bluse (Bieler. Bonifaz 84); ich langte ihm das Buch aus dem Schrank, vom Regal; *hndm. eine I. «ugs.; jmdm. eine Ohrfeige geben); längen [lenan] <sw. V.; hat; tmhd. lengen. ahd. lenganl (veraltend): l.a) länger machen, verlängern: den Rock ein wenig I.; Ü du kannst die Suppe, die Soße noch etwas I. (mit Wasser verdünnen); bl <l. + sich) länger werden: das Gummiband hat sich gelängt. 2.a) in die Länge ziehen, länger dauern lassen: er schwieg, um das Gespräch nicht noch mehr zu I.: b) 1 + sich) sich in die Länge ziehen, länger dauern: die Tage langen sich bereits. Mögen-: -einheit, die (Fachspr.): svw. t-maß; ^grad, der •Geogr.): von zwei um 1° auseinanderliegenden Längenkreisen eingeschlossene Zone der Erdoberfläche; ^krete, der (Geogr.): svw. t Meridian; Mitaß, das: Malieinheit für d* Ausdehnung in der Länge (I a); -Wachstum, das (Biol.): das Wachstum von Organismen. Organen in ihrer Längsrichtung. Hager 1'IcqbI <Adj.) /vgl. 'lang, lange, längstens, längst/: 1. ^absoluterKomp.)a) eine größere räumliche Ausdehnung meiner Richtung, eine gewisse Länge besitzend, aufweisend; mcht ganz kurz, aber auch nicht ausgesprochen lang: bis zu eurem Ziel ist es doch [schon] eine -e Strecke; b) uch über einen größeren Zeitraum erstreckend; von nicht ganz kurzer, aber auch nicht ausgesprochen langer Dauer: nach -er Abwesenheit wieder zu Hause sein; die Behandking wird sich I. hinziehen. 2. Komp. zu t'lang; <Zus. zu 1 b:> längerfristig [-fristKjl <Adj.; o. Steig.): für längere Zeit geltend. Geltung habend; auf längere Sicht: eine -e Planung. Finanzierung. Regelung; -e Ersparnisse, ein I. gesicherter Markt (Stamokap 63). Langette [längste], die; -. -n. Lang?ttenstich, der; -[e]s. -e [frz. languette. eigtl. = Zünglein. Vkl. von: langue. TLan- gue]: svw. T Festonstich; langettieren [lange'ti.ran] <sw. V.: hat): svw. Tfestonieren. Langeweile, die; - u. Langen weile, (auch:) Langweile, die; - Izusgez. aus: lange Weilel: als unangenehm, lästig empfundenes Gefühl des Nichtausgejulltseins. der Eintönigkeit, öd- keil, das aus Mangel an Abwechslung. Anregung. Unterhaltung, an interessanter, reizvoller Beschäftigung entsteht: eine entsetzliche, trostlose, gräßliche, tödliche L.; Immer lähmendere L. verbreitete sich (Feuchtwanger. Erfolg 404); L. verspüren; die L. zu vertreiben suchen, nicht mehr ertragen können; etw. aus lauter, reiner, purer L. machen; aus L./Langerweile fast einschlafen; vor L./Langerweile fast sterben, vergehen; Lfngezeit, die; - (Schweiz.): Sehnsucht. Heimweh: sie kam vor L. fast um; l*nggehen <unr. V.; Lst) (ugs.): svw. tentianggehen: am Bach, am Strand I.. * [nicht] wissen, wo's langgeht (ugs.; sich in einer bestimmten Situation / nichtJ zurechtfinden): länglich ['leoligl AdJ.; Sup. ungebr.; nicht adv.) [mhd. lengeleht]: eine im Verhältnis zur Breite) größere Länge aufweisend; nicht allzu breit, aber in die Länge gezogen: ein -er Kasten. Fleck; eine -e Öffnung: ein -es Brötchen; dieser Brief ist in der Form etwas länglicher; länglichrund < Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. Toval: ein -es Gesicht; längs [lais; mhd. ienges. langes (erstarrter Gen.) = der Länge nach: vor langer Zeit]: I. <Präp. mit Gen.. seltener mit Dativ) an et*', in der ganzen Länge hin; entlang: I. des Flusses; die Wälder 1. der Straße; I. den Gärten des Palastes; I. dem Doppelzaun (Grass. Hundejahre 432). IL <Adv.) der Längsachse nach (Ggs.: quer): das Sofa 1. stellen. Ifrgs-, L$ngs-: ^actoe, die: der Länge, der längeren Ausdehnung eines Körpers nach, in der Längsrichtung verlautende AchseiGss.: Querachse): sich um seine L. drehen; ^gestreift <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: in Längsrichtung, der Länge nach gestreift (Ggs.: quergestreift); -läge, die (Med.): Geburtslage längs zur Öffnung der Gebärmutter; ^richtung, die: Richtung der längsten Ausdehnung von etw. (Ggs.: Querschnitt): I. Schnitt in Längsrichtung eines Körpers, der Länge nach durch etw.: bei einer Pflanze [mit einer Rasierklingel einen L. ausfuhren. 2. Darstellung der bei einem Längsschnitt (1) entstehenden Schnittfläche: auf dieser Tafel ist der L. eines Regenwurms zu sehen; ^seite, die: der Längsrichtung eines Körpers entsprechende Seite; Breitseite (Ggs.: Querseite): die L. eines Tisches; -seits (Seemannsspr.): I. <Präp. mit Gen.) an der langen Seite, entlang der Längsseite (eines Schiffes): das Boot liegt I. des Dampfers. IL <Adv.) mit der langen Seite, mit der Längsseite: I. am Ufer anlegen; -streifen, der: längs verlaufender Streifen (Ggs.: Querstreifen); ~tal, das (Geogr.): Tal. das in Richtung eines Gebirgszugs verläuft (Ggs.: Quertal); ^wand,die: in Längsrichtung (eines Gebäudes, eines Raumes) verlaufende Wand (Ggs.: Querwand). langsam [lanza:m] <Adj.) [mhd. lancsam. ahd. langsam, eigtl. = lange dauerndl: 1. durch geringe Geschwindigkeit gekennzeichnet, mit wenig Geschwindigkeit, ohne Schnelligkeit; relativ lange Zeit in Anspruch nehmend (Ggs.: schnell): ein -es Tempo; eine -e Fahrt; mit -en Schritten gehen; die Sache macht nur -e Fortschritte; der Läufer wurde auf der Zielgeraden -er (konnte das Tempo nicht durchhalten); der Zug fährt I. in die Halle; die Zeit vergeht nur l.;es ging ihm alles viel zu 1.; er spazierte I. (gemächlich) durch den Park; immer schön I.! (ugs.; immer schön ruhig, nichts überstürzen!)'. U die Abfahrtspiste wurde gegen Ende des Rennens -er (Skisport; ließ gegen Ende nur noch geringere Geschwindigkeiten zu)\ * I.« aber sicher (ugs.; / von etw.. was sich entwickelt, einem Ziel zusteuert J nicht sehr schnell, aber unaufhaltsam): mit ihm geht es I.. aber sicher bergab; er hat sich 1.. aber sicher nach vorne gearbeitet. 2. umständlich, schwerfällig, nicht flink u. wendig; lange Zeit für etw. benötigend: ein -er Schüler. Mitarbeiter; er denkt und handelt sehr I.; er ist seiner gesamten Veranlagung nach ziemlich I.; sie ist bei/in ihrer Arbeit außerordentlich 1. 3, <attr. nur bei Verbalsubstantiven; nicht präd.) allmählich, nach u. nach; mit der Zeit: das -e Nachlassen der Kräfte; 1. wurde ihm klar, worum es ging; all das wurde ihm I. lästig; es wird 1. Zeit, daß du gehst; (Abi. zu 1.2:) Langsamkeit, die; -; längst [lenstl <Adv.) /vgl. Mang, lange, länger, längstens/ [zu t'lang]: 1. schon lange; seit langer, geraumer Zeit: das wußte ich I.; das hättest du [schon] 1. erledigen müssen; den Brief hat er doch I. abgeschickt; endlich zahlte er seine I. fälligen Schulden: I. hat das Holz jede Farbe verloren (Koeppen. Rußland 18S); für mich ist diese Geschichte I. erledigt (sie existiert nicht mehr für mich, ich denke gar nicht mehr daran). 2. (in Verbindung mit nachgestelltem ..nicht") bei weitem, lange (2): das ist I. nicht alles; dort ist es 1. nicht so schön wie hier; die Sache ist 1. noch nicht (noch keinesfalls) ausgestanden; daran ließen ihre Gedanken und Handlungen I. nicht (keineswegs, überhaupt nicht) mehr zweifeln (Musil. Mann 1150); längste [lenste]: t'lang; längstens [lenstns] <Adv.) /vgl. 1lang. lange, länger, längst/ (ugs.): a) nicht länger als. im äußersten Fall, höchstens: Im Zoo geben sie sich ... I. eine gute Stunde am Tage mit dem Essen ab (Grzimek. Serengeti 72); b) nicht später als. spätestens: der Brief wird I. morgen. I. in zwei Tagen bei dir sein; c) längst (1). seit langem: das ist mir schon I. bekannt. Langue [lä:g(d)l. die: - [eingef. von dem Schweizer Sprachwissenschaftler F. de Saussure (1857-1913); frz. langue = Sprache < lat. lingual (Sprachwiss.): die Sprache als grammatisches u. lexikalisches System. Vgl. 2Parole. languendo [languendo]. bmguente [lan'gyentd]. languido [languido] <Adv.) [ital. languendo. languente. languido. zu: languire = schmachten < lat. languere = matt, schlaff sein] (Musik): schmachtend (als Vortragsanweisung). Languste [lan'gosto]. die; -. -n [frz. langouste < aprovenz. langosta < lat. locusta = Heuschrecke. Languste]: (bes. am Mittelmeer u. Atlantischen Ozean lebender) großer, meist rötlichvioletter bis weinroter Krebs ohne Scheren, dessen schmackhaftes Fleisch als Delikatesse gilt. Lanka! [lani'ta:!]. das; -s [geb. aus ital. lana italiana = italienische Wolle; das Herstellungsverfahren wurde um 1930 in Italien verbessert] (Textilind.): aus dem Kasein der Magermilch hergestellter, mottensicherer Faserstoff; <Zus.:> Lanit&lfaser, die. Lanolin [Iano'li:n], das; -s [zu lat. läna = Wolle u. oleum = öl]: aus dem in Schafwolle enthaltenen, gereinigten Fett hergestellte, hellgelbe, salbenartige Masse, die sich mit anderen ölen u. Fetten beliebig mischen läßt u. bes. als Grundlage für Salben verwendet wird; Lammeter: t Lanameter; Lanon © [la'no:n]. das: -s QCunstw.. zu lat. läna = Wolle] (Textilind.): vollsynthetische Kunstfaser aus Polyester. Lantana [lan'ta:na]. die; - [nlat.] (Bot.): svw. tWandelröschen. Lanthan [lan'ta:n), das; -[s] [zu griech. lanthänein = verborgen sein; gepr. von dem Entdecker des Elements, dem schwed. Chemiker C. G. Mosander (1797-1858). da es nur sehr schwer auffindbar u. analysierbar ist] (Chemie): 1631
Lanthan id weißgraues Metall, das an der Luft sofort bunt anläuft (chemischer Grundstoff); Zeichen: La; Lanthanid [lanta'ni:t], das; -[e]s, -e (Chemie): svw. TLanthanoid; Lanthanit [lanta'nr.t.auch: ...mtl. das;-s.-e (Chemie): weißes, glänzen- des Mineral; Lanthanoid [lantano' i:t]. das; -[eis. -e [zu griech. -oeides = ähnlichl (Chemie): eines der zu den seltenen Erden gehörenden unedlen Metalle, die in ihrer chemischen Zusammensetzung dem Lanthan sehr ähnlich sind. Lanuao [Ia'nu:gol. die; -. ...gines [...gine:s; lat. lanügo = Wollhärchenl (Med.): 2Flaum (2 a) des Fetus, der sich während der zweiten Schwangerschaftshälfte bildet w. kurz vor od. bald nach der Geburt verlorengeht. Lanze [lant^s], die: -. -n [mhd. lanze < (a)frz. lance < lat. lanceal: aus einem langen Schaft u. einer Spitze (aus Metall od. anderem harten Material) bestehende, für Stoß u. Wurf bestimmte alte Waffe (die bis zum ersten Weltkrieg in Gebrauch war): eine L. werfen; Picadores ... stießen nach ihm mit ihren spitzen -n (Th. Mann. Krull 432): *fiir hndn.. etw. eine L. bredien/(seltener.) einlesen (mit Entschiedenheit für jmdn.. etw. eintreten, jmdn.. erw. verteidigen; nach den ma. Turnierkämpfen). lenzen-, Lanzen-: -farn, der; -fisch, der: kleiner Fisch mit lanzenförmigem Körper, der in zahlreichen Arten im Salz- u. im Süßwasser vorkommt (Aquarienfisch); -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -reiter, der (früher): mit einer Lanze bewafftxeter Reiter; -spitze, die; -stich, der; -stoß, der. Ianz?tt-, Lanz^tt- -bösen, der (Archit.): (bes. in der englischen Gotik) in einer längeren Spitze auslaufender, sehr schmaler Spitzbogen; -fenster, das (Archit.): (in der englischen Frühgotik) langes, schmales Fenster, dessen Laibung in einem Lanzettbogen ausläuft; -fischchen, das; -s. -: (zu den Schädellosen gehörendes) im Sand der Meeresküsten lebendes, in der Gestalt einem Fisch ähnliches, etwa fingerlanges Tier: -Tonnig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X Lanzette flantpeto]. die; -. -n [frz. lancette. Vkl. von: lance. t Lanze] (Med.): kleines, zweischneidiges Operationsmesser (bes. für Operationen am Auge); buiz^ttlidi <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Bot.): (von bestimmten Laubblättern) lanzen-. lanzettförmig: -e Laubblätter. lanzinieren [lantsi'ni:ran] <sw. V; hat; meist im 1. Part.) [lat. lancinäre = zerfleischen] (Med.): (von bestitnmten Schmerzen) blitzartig, plötzlich mit Heftigkeit auftreten: lanzinierende Schmerzen. Laparoskop flaparo'sko.p]. das; -s. -e [zu griech. lapära = Teil des Leibes zw. Rippen u. Hüfte u. skopein = betrachten] (Med.): mit elektrischer Lichtquelle u. Spiegeln versehenes Instrument, das zur optischen Untersuchung der Bauchhöhle u. der in ihr liegenden Organe durch die Bauchdecke eingeführt wird: die Betrachtung der Leberoberfläche mit dem L.; Laparoskopie [laparosko'pi:]. die; -. -n [...i:anl (Med.): Untersuchung der Bauchhöhle mit dem Laparoskop: eine L. durchführen, vornehmen; Laparotomie [...to'mi:!. die; -. -n [...ton; zu griech. tome = das Schneiden. Schnitt] (Med.): Bauchschnitt. lapidar [lapi'da:g] <Adj.) [lat. lapidärius = zu den Steinen gehörend; in Stein gehauen; nach dem gedrängten knappen Stil altröm. in Stein gehauener Inschriften] (bildungsspr.): ohne weitere Erklärung überraschend kurz u. knapp, aber sehr wirkungsvoll fu. treffendJ: -e Worte; eine -c Feststellung; Diese -e Art zu denken, ist typisch für ihn (Dönhoff, Ära 59); etw. in -er Kürze mitteilen; etw. 1. formulieren; Lapidar [lapi'dc:?!. der; -s, -e [frz. lapidaire, zu: lapidaire < lat. lapidärius, t lapidar] (Fachspr.): Schleif- u. Poliergerät (eines Uhrmachers]: Lapidariuni [Iapi'da:riom], das; -s. ...ien [...pnl (Fachspr.): Sammlung von Steindenkmälern; Lapidarschrift, die; - [nach der Schriftart der altrömischen Stein inschriflenl (Schrift- u. Druckw.): Schrift in Großbuchstaben ohne Verzierungen: Lapidarstil, der: -[eis (bildungsspr.): knappe, kurze Ausdrucksweise; Lapilli [la'pili] <PI.> [lat. lapilli. PI. von: lapillus = Steinchen] (Geol.): kleine vulkanische Auswürflinge; Lapislazuli [lapisla.tßuli]. der: -. - [mlat. lapis lazuli = Blaustein, zu lat. lapis = Stein u.mlat. lazuhim. lazurum. T Lasur] (Mineral.): blaues, manchmal auch grünliches bis violettes Aggregat (3) verschiedener Minerale, das als Schmuckstein verwendet wird. Läpp [lap], der; -en. -en [mhd. läppe = einfältiger Mensch, zu f Lappen od. zu veraltet läppen = schlaff herabhängen] (bayr.. österr. abwertend): einfältiger, tölpelhafter Mensch: Lappalie[la'pa.ip],die;-.-n [urspr.studentenspr..scherzh. latinisierende Bildung zu T Lappen]: höchst unbedeutende Sache. Angelegenheit; Belanglosigkeit: sie bezahlten gar nicht und bezeichneten ihre Zechen als L. (Strittmatter. Wundertäter 145); es kam zum Streit über -n; sich wegen -n aufregen; Läppchen [lep<pn]. das; -s. -: TLappen (1); Lappen [lapn]. der; -s. - [mhd. läppe, ahd. lappo. lappa. urspr. schlaff Herabhängendes]: 1. <VkI. t Läppchen) [minderwertiges] kleineres Stück Stoff. Leder o. ä.: lehm- und blutverschmierte L.. verkrustete Wunden (Pllevier. Stalingrad 42); einen L. auswaschen, auswringen; Scheuerweiber führten feuchte L. (Scheuer-. Putzlappen) über den ... Boden (Th. Mann. Krull 134); etw. mit einem L. säubern, blank polieren, umwickeln, zustopfen, flicken; ein Hemd zu L. zerschneiden. 2. (salopp) Geldschein [mit größerem Wert]: für die paar L. arbeite ich nicht; Felix .... pump mir *nen blauen L. (Hundertmarkschein; Bredel. Väter 17): Sie (= die Nutten) streiten... um jeden grünen L. (Zwanzigmarkschein; Sobota. Minus-Mann 20). 3. (ugs. abwertend; landsch.) Schwächling; Du wolltest mir beweisen, was ftir ein L. ich bin mit meinen großen Sprüchen (Brasch. Söhne 35).4. a) / herunterhängendes] Stück Haut am tierischen Körper: Die Hennen wurden von einem schneeweißen ... Gok- kel regiert, der saftige L. ... hatte (Molo. Frieden 104); b) <PI.) (Jägerspr.) Häute zwischen den Zehen eines Schwimmvogels; c) <PI.> (Jägerspr.) Lefzen des Hundes; d) flächiger Teil eines Organs: der rechte L. der Lunge. 5. (Jägerspr.) um ein bestimmtes Gebiet gezogene lange Schnüre mit weißen od. bunten Lappen, die u. a. bei Treibjagden das Wild abschrecken sollen, aus dem Gebiet auszubrechen: mehrere Wechsel durch L. verblenden; *Jmdm. durch die L. gehen (ugs.; /jmdm. I entkonunen. entgehen): er ist der Polizei durch die L. gegangen; Was mir dadurch an Angeboten ... durch die L. ging (Bild 6. 6. 64, 3). läppen [lepn] <sw. V.; hat) [engl, to lap. zu lap = Polier-. Schleifscheibe, verw. mit T Lappen] (Metallbearb.): metallische Werkstücke mit in Fett gebundenen feinsten Schleifmitteln maschinell so bearbeiten, daß eine glatte Oberfläche entsteht; reibschleifen; <subst.:> Läppen I-]. das; -s. Lwpentaucher, der. -s. - [zu T Lappen (4b)l: Schwimmvogel mit weit hinten am Körper befindlichen Beinen, der gut tauchen kann: Steißfuß (z. B. Haubentaucher). L^ppenzett. das; -[e]s. -e [nach dem im Norden Skandinaviens lebenden Volksstamm der Lappen]: svw. T3Kote. Lapperei [lapd'r^j].die; -.-en [zu TLappen] (seltener): Läpperei; Läpperei [lepa'r^j]. die; -, -en (ugs.): unwichtige Kleinigkeit: die Bedingung sei erfüllt, es sei keine solche L. gewesen, wie er sich vorgestellt (Th. Mann. Joseph 172). läppern [lepcn] <sw. V.; hat) [Intensivbildung von mniederd. lapen = lecken, schlürfen]: I. (landsch.) etw. in kleitien Zügen trinken. 2. <unpers.) (landsch.) plötzlich großen Appetit auf etw. haben: es läppert mich nach einem guten Stück Fleisch. 3. * das/es läppert sich (ugs.; etw. häuft sich aus kleineren Mengen nach u. nach zu einer beachtlichen Menge an). lappig [lapicj] <Adj.) [zu fLappen]: I. (ugs.) ohne festen Halt, weich u. schlaff: -e Wäsche wird wieder chic wie neu (Hörzu 37. 1974, 9); gehüllt in -e Dickhaut, das Nashorn (Th. Mann. Krull 350); l. gewordene Gewebe. 2. (salopp) lächerlich gering: reg dich doch wegen der -en 10 Mark nicht so auf! 3. svw. tgelappt: -e Blattformen: läppisch [lepill <Adj.) [zu fLapp] (abwertend): in einer Weise dümmlich, daß es peinlich od. lächerlich wirkt; kindisch: ein -es Spiel; ihr -es Wesen geht mir auf die Nerven; er hat nur -e Einfälle; sei nicht so 1.!; diese Erklärung ist einfach 1.; sich 1. benehmen. Lappjagd [lapja:kt], die; -. -en [zu T Lappen (5)] (Jägerspr.): Treibjagd, bei der um ein bestimmtes Gebiet Schnüre mit Lappen. Tuch- od. Papierfetzen gezogen werden, die das Wild abschrecken sollen, aus dem Gebiet auszubrechen. L$ppma9chine, die; -. -n (Metallbearb.): Maschine zum Läppen. Lapsus [lapsosl. der; -. - [bildungsspr.: 'lapsu.s; iat. läpsus. eigtl. = das Gleiten. Fallen, zu: läpsus. 2. Part, von: läbi = (aus)gleiten] (bildungsspr.): Fehler aus Nachlässigkeit od. Ungeschicklichkeit beim Sprechen, Schreiben od. in bezug auf gesellschaftliche Umgangsformen o.a.; einen [peinlichen] L. begehen; mir ist ein [schlimmer, kleiner! L. unterlaufen, passiert; Lapsus calami [- ka.lami]. der ~. - [zu lat. calamus. TKalmus] (bildungsspr.): Schreibfehler; Lapsus linguae [- Iinßye], der; - -. - - [zu lat. lingua. f Langue] (bildungsspr.); das Sichversprechen; Lapsus me- 1632
laschen moriae [- me'mo:rie]. der; - -. - - [zu lat. memoria = Gedächtnis] (bildungsspr.): Gedächtnisfehler. LJfdie [lenp]. die; -. -n [mhd. lerche. larche (ahd. nicht belegt) < lat. larix (Gen.: laricis)]: a) in kühleren Regionen wachsender Nadelbaum mit hellgrünen büscheligen Nadeln, die int Herbst od. Winter abfallen; b) <o. PI.) zähes harziges Holz der Lärche (a). Laren [Ia:ren] <PI.) [lat. lares (Sg.: Lar). Hu.: viell. aus dem Etrusk] (Myth.): altrömische Schutzgeister. Ine [lanl <Adj.) [frz. large < lat. largus = freigebig; reichlich] (schweiz.): großzügig: jmdn. I. behandeln; <Abl.:> Ljrgeheit, die; -. -en (schweiz.): a) <o. PI.) großzügiges Wesen. Großzügigkeit: b) großzügige Tat. Handlung: lar- tftetto [lar'gEto] <Adv.) [ital. larghetto. Vkl. von: largo, 'largo] (Musik): etwas getragen (2); <subst.:> Larghetto (-1. das; -s. -s u. ...tti (Musik): larghetto gespieltes Musik- uück: L^rghi PI. von fLargo; largo [largo] <Adv.) [ital. largo < lat. largus = reichlich] (Musik): sehr langsam, breit u. gedehnt; <subst.:> Largo [-]. das; -[s]. -s u. ...ghi [ .gi] (Musik): largo gespieltes Musikstück. brifari [lari'faxi; scherzh. Bildung aus den Tonsilben: la. xt. fa. TSolmisation] (ugs.): I. <lnterj.) Ausruf der Ablehnung: Aber du hältst ja sonst auf gute Sitten." ..Larifari ...". sagte er (Hagelstange. Spielball 126). II. <Adj.; o. Steig.; nicht attr.) oberflächlich; nachlässig: Nichts passiert. Das war alles so'n bißchen I. (Kempowski. Immer 12); etw. I. machen; Larifari [-]. das; -s (ugs.): Geschwätz; Unsinn: alles, was er sagte, war L.; <Zus.:) Larifari-Einstellung, die (ugs.): völlig desinteressierte, gleichgültige Einstellung. Urm Herrn], der; -s. seltener: -es [älter: Lärmen, frühnhd. terma(n). larman = Lärm. Geschrei, gek. aus T Alarm]: als störend u. unangenehm empfundenes Gewirr von lauten, durchdringenden Geräuschen: ein entsetzlicher, ohrenbetäubender, donnernder L. brach los; der L. im Saal war verebbt, legte sich, wuchs von Minute zu Minute; der L. der Maschine, des Verkehrs drang von draußen herein; der L. erstickte jedes Wort; die Kinder machten einen heillosen L.; den L. bekämpfen; seine Stimme ging im L. der Motoren unter: R viel L. um nichts (völlig unbegründetes Aufbauschen einer unbedeutenden Sache; nach engl, much ado about nothing, dem Titel eines Lustspiels des engl. Dichters W. Shakespeare. 1564-1616); Ü um diesen Filmstar wird viel zu viel L. gemacht (diesem Fibnstar wird viel zu viel Bedeutung beigemessen); *L. schlagen fdie [öffentliche] Aufmerksamkeit auf etw. lenken; laut protestieren). Ifrm-, Lgrm-: -bekämpfung, die <o. PI.): Maßnahmen zur Verhinderung od. Minderung von Lärmbelästigungen (u. deren schädlichen Auswirkungen); ^belastigung, die: starke Belästigung durch Lärm: L. ist Thema Nr. 1 (MM 4. 10.77.17); -empfindlich <Adj.; nicht adv.): sehr empfindlich segen Lärm; -immission, die (Fachspr.): das Einwirken vim Lärm auf Menschen u. Tiere; Mnacher, der (ugs.): jmd.. etw.. was Lärm macht: ^pegel, der: gemessene Lautstärke des Lärms: ein L. von 83 Phon; Miuelle, die: Ursache des Lärms; -schluckend <Adj.; nicht adv.): vgl. schallschluckend; -schütz, der: a) /gesetzlicher] Schutz gegen schädliche Lärmbelästigung; b) Vorrichtung zum Schutz gegen Lärm, dazu: -schutzwall, der: Erdwall [mit Bepflan- zungj an Autobahnen o. ä. in der Nähe von Wohngebieten; ^schutzwand,die: aus Platten o. ä. errichtete, hohe, mauerartige Wand, -schutzzaun.der: vgl. -schutzwand: -Schwerhörigkeit, die: Schwerhörigkeit, die durch anhaltenden Lärm verursacht worden ist; -stufe, die: bestimmte /meßbare/ Lautstärke des Lärms; -wall, der: vgl. ^schutzwall; -wand, die: vgl. -schutzwand. ttrmen [lenron] <sw. V.; hat): a) Lärm machen: man hörte die Kinder auf der Straße I.; Was lärmte das Volk um das Fort? (Reinig. Schiffe 20); ein paar Schulkinder gehen lärmend vorbei; die Musik, das Radio lärmte ohne Pause; (unpers.:) Es lärmte überall von den Liegeplätzen (Gaiser. Jagd 79); b) (selten) mit lauter, zeternder Stimme sagen: Sie lärmte, plötzlich außer sich: ..Schauen Sie sich das an!" (Simmel. Stoff 47); Statt auf der Tribüne ... zu I. (laute Reden zu halten). läßt er sich lieber in die Ausschüsse ... wählen (St. Zweig. Fouche 16); lärmig <Adj.) (schweiz.. sonst veraltet): laut, von Lärm erfüllt: ein -er Rasenmäher. Ich erinnere mich ... an ziemlich -e und feuchte Abende mit Zuck" (K. Mann. Wendepunkt 124). larmayant [larmQa'jant] <Adj.; -er. -este) [frz. larmoyant. 1. Part, von: larmoyer = weinen, jammern, zu: lärme < lat. lacrima = Träne] (bildungsspr. leicht abwertend): sentimental-weinerlich; mit allzuviel Gefühl [u. S*Z6s/m/7- fe/tf/.ein-erPoefcetw. in-emTon sagen; <Abl.:> Larmoyanz [...'jantßl.die; -. Larnax [ larnaks], die; -. Larnakes [...nake:s; griech. lärnax (Gen.: lärnakos). eigtl. = Kasten. Kiste] (Archäol.): kleinerer Sarkophag; Urne. Lart pour l'art [larpur'la.r], das; [frz. = die Kunst für die Kunst] (bildungsspr.): Kunst, die keine bestimmte Absicht u. keinen gesellschaftlichen Zweck verfolgt: Kunst als Selbstzweck. larval [lar'va.l] <Adj.; o. Steig.) [lat. lärvälis = gespensterhaft, zu: larva. T Larve] (Zool.): die Larve (1) betreffend; im Stadium der Larve (1) befindlich: ein -er Organismus; im -en Stadium; Lärvchen [lerfifan]. das; -s. -: I. (selten) t Larve (1). 2. (leicht abwertend) a) hübsches, puppenhaftes Gesicht: sie hat ein hübsches L.; b) hübsches, puppenhaftes Mädchen: sie ist ein ganz hübsches L.; Larve [larfol.dle;-.-n [spätmhd. larve < lat. lärva = Gespenst. Maske, zu: lar, t Laren; also eigtl. = das Aussehen von Laren]: I. <Vkl. T Lärvchen) (Zool.) frühes Entwicklungsstadium bestimmter Tiere, das im Hinblick auf die Gestalt [u. Lebensweise] von der endgültigen, ausgewachsenen Gestalt [u. Lebensweise] stark abweicht: die L. ist aus dem Ei geschlüpft; wir fanden die L. eines Insekts. 2. (veraltend, noch landsch.) a) Gesichtsmaske: eine hübsche L. tragen, aufsetzen; sie hatte ihr Gesicht hinter einer L. versteckt; Ü Das Gefühl, daß sie eine L. trägt (nicht ihr wirkliches Wesen zeigt). eigentlich hat er's schon seit Wochen (Frisch, Gantenbein 345); b) (abwertend) /leeres, nichtssagendes] Gesicht: obgleich er... nur der hübschen L. hätte vertrauen mögen, die Gott ihm gegeben (Th. Mann. Joseph 63); <Zus.:> l^rvenähnlich <Adj.): einer Larve ähnlich; larviert [lar'vi.'Bt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu veraltet larvieren = verstecken, verbergen, zu TLarve] (Med.): (von Krankheiten od. Krankheitssymptomen) verborgen, versteckt; ohne typische Merkmale verlaufend: -er Eisenmangel; die Depression ist in diesem Stadium 1. Laryngal [larYn'ga.I], der; -s. -e [zu TLarynx] (Sprachw.): Kehlkopf] laut; laryngeal [...gea:l] <Adj.; o. Steig.) (Med.): den Kehlkopf betreffend, zu ihm gehörig; Laryngen: PI. von t Larynx; Laryngitis [...gi.tis] die; -, ...itiden [...gi'ti:dn] (Med.): Keüikopfentzündung; Laryngologe [lanijgo-] der; -n. -n [t-loge]: Facharzt auf dem Gebiet der Laryngologie; Laryngologjcdie; - [f -logie] (Med.): Teilgebiet der Medizin, das sich mit dem Kehlkopf u. seinen Krankheiten befaßt; Laryngoskop [... sko:p], das; -s. -e [zu griech. skopein = betrachten] (Med.): a) svw. T Kehlkopfspiegel; b) svw. T Kehlkopfspatel; Laryngoskopie [...sko'pi:]. die; -. -n [...l:an] (Med.): Untersuchung des Kehlkopfs mit dem Laryngoskop; Laryngotomie [...to'mi:]. die; -. -n [...han; spätlat. laryngoto- mia < griech. laryggotomia] (Med.): operatives Öffnen des Kehlkopfs; Larynx [' Ia:m]ks]. der; -. Laryngen [la'rYnan; griech. lärygx (Gen.: läryggos)] (Med.): Kehlkopf; <Zus.:> Larynxkarzinom, das (Med.): Kelhkopfkrebs. las [la.s]: t lesen. Lasagne [la'zanja] <P1.) [ital. lasagne. PI. von: lasagna = Bandnudel, über das Vlat. zu lat. lasanum < griech. läsanon = Kochgeschirr] (Kochk.): sehr breite Bandnudeln, die mit verschiedenen Zutaten (z. B. mit Butter. Tomatensoße, geriebenem Käse u.a.) gegessen werden. lasch flaJl <Adj.; -er. -[eiste) [aus dem Niederd. < mniederd. lasch, verw. mit T lässig]: a) ohne Antrieb, ohne Energie; schlaff: ein -er Händedruck; er hat einen -en Gang; „Was ist das ftir'n -er Heini?" (Kempowski. Immer 155); du sollst mir nicht so I. die Hand geben; Ü er hat recht -e (keine klaren u. festen) Anschauungen; b) (landsch.) fade; nicht stark gewürzt: eine -e Suppe; das Essen schmeckt I.; Lasche[laja],die; -.-n [mhd. lasche = Lappen. Fetzen, wahrsch. eigtl. = schlaff Herabhängendes]: a) (Technik) vernietetes, verschraubtes od. verschweißtes Verbindungsstück von Bauelementen od. Werkstücken: die L. der Eisenbahnschiene hat sich gelöst; b) [ovales od. zwickeiförmiges/ Stück Stoff Leder. Papier o.a. /als Verschluß od. Teil eines Verschlusses]: die L. meines Gürtels ist kaputt; die zugeklebte L. auf der Rückseite des Kuverts (Sebastian. Krankenhaus 23); die L. (Zunge) im Schuh; laschen ['lajnl <sw. V.; hat): a) (Technik) Bauelemente od. Werkstücke durch Laschen verbinden; b) (Seemannsspr.) Gegenstände 103 GDW 1633
Laschheit an Bord mit Tauwerk festmachen: Laschheit, die; -. -en: a) <o. PI.) lasches Wesen. Verhalten: Energielosigkeit: bei ihrer L. wird sie nie etwas Vernünftiges zustande bringen; b) lasches Verhalten: die -en der Regierung kritisieren; Löschung, die; -. -en (Technik): Verbindung durch Laschen. Läse [la.za]. die: -. -n [eigtl. = Auslaßgefäß, zu tlassen] (md.): großer, bauchiger [Bierjkrug. läse [Ie:z3]: fiesen. Laser ['leizal. der; -s. - [1: engl, laser. geb. nach: maser (f Maser). Kurzwort für: light ampliflkation by stimulated emission of radiation]: 1. (Physik) Gerät zur Erzeugung u. Verstärkung von kohärentem Licht: die Anwendung von -n in der Schweißtechnik. 2. (Segeln) internationalen Wett- kampjbestimmungen entsprechende Einmannjolle für den Rennsegelsport (Kennzeichen: stilisierter Laserstrahl). Laser- (Laser 1): -anläge, die: Anlage zur Erzeugung eines Laserimpulses od. -Strahls: -gerat, das: svw. f Laser (1); ^gewehr, das: Gewehr mit Laserzielgerät: -hnpuls, der: von einer Laseranlage erzeugter Impuls: -kristall, das: Kristall zur Erzeugung von Laserstrahlen: -strahl, der: von einer Laseranlage erzeugter Lichtstrahl: Schwere Blutungen ... können Jetzt mit einem L. gestillt werden (Hörzu 25. 1976. 121); -technflc, die: Technik der Anwendung des Lasers: -zielgerät, das: Zielgerät, das mit Laser arbeitet. lasieren [la'zi:ren] <sw. V.; hat) [zu tLasur] a) (ein Bild) mit durchsichtigen Farben übermalen:Erst im 14. und 15. Jh. gewinnt die lasierende Aquarellmalerei ... an Bedeutung (Bild. Kunst 3. 13); b) (insbes. Holz) mit einer durchsichtigen Schicht überziehen: Deckenbalken I.; ein lasierter Bau- ernschrank; über... lasierte Rumtörtchen hinweg würde er ihrzulächeln (Böll. Haus 38); <AbI.:)Laskning.die; -. -en: a) das Lasieren: b) svw. t Lasur. L&sion [le'zjornl. die; -. -en [lat. laesio. zu: laesum. 2. Part, von: laedere = verletzen] (Med.): Verletzung od. Störung der Funktion eines Organs od. Körpergliedes. Laskar ['laskarl. der: -s, -en [laska.ran; angloind. lascar. aus dem Pers.] (früher): ostindischer Matrose. Soldat. 'laß [las] <Adj.; attr. ungebr.; lasser. lasseste) [mhd.. ahd. Ia3. verw. mit t lassen] (geh.. selten): matt: müde: schlaff: mein Arm ist I. geworden; eine Hand ... hängt 1. herunter (Tucholsky. Zwischen 189). 2laß! [-1: t lassen. LassaTieber ['lasa-l, das; -s [nach dem nigerianischen Dorf Lassa] (Med.): gefährliche Infektionskrankheit, die mit hohem Fieber. Geschwüren. Hautblutungen u. Lungenentzündung verbunden u. oft tödlich ist. lassen [lasnl <st. V.; hat; in Verbindung mit einem Inf. mit Ersatzinf: ließ, hat ... lassen; ohne Inf.: ließ; hat gelassen) /vgl. gelassen (2)1 [mhd. läsen, ahd. laxsan. urspr. = matt, schlaff werden]: 1. <in Verbindung mit einem Inf. + Akk.) veranlassen, bewirken (daß etw. geschieht): ein Haus bauen, einen neuen Anzug machen, das Auto waschen, das Essen kommen. Wasser in die Wanne laufen, das Licht über Nacht brennen 1.; jmdn. rufen, warten, grüßen, erschießen 1.; Er hielt seine Mundharmonika in die Luft und ließ sie singen und orgeln (Hausmann. Abel 170); er läßt das Mädchen nichts Vernünftiges lernen; du läßt dich verleugnen; jmdm. etw. mitteilen 1.; ich habe mir sagen 1. (habe erfahren), wie es passiert ist; sie ließ mir eine Nachricht zukommen; er hatte den Kindern noch einen Sprudel bringen I.; er ließ mich wissen, daß ...; ich lasse bitten (bringen Sie den Besucher herein): (verblaßt:) meine Eltern lassen sich scheiden. 2.a) <in Verbindung mit einem Inf. + Akk.) zulassen, erlauben: dulden: nicht an etw. hindern: die Kinder schreien und toben, auf die Straße, ins Kino 1.; jmdn. sterben, verhungern 1.; ich lasse mich nicht beleidigen; laß dich nicht erwischen!; laßt mich doch bitte arbeiten, ausreden, ausschlafen; das lasse ich mir nicht bieten, gefallen; er läßt sich nichts sagen (duldet keine Bevormundung): laß dir das bloß nicht in den Sinn kommen!; der Hund ließ alles mit sich geschehen; b) <ohne Inf.) jmdm. etw. zugestehen: jmdn. nicht behindern: sie ließ ihm seinen Glauben, seine Freude, den Spaß; sie läßt ihn nicht (salopp verhüll.; sie will mit ihm nicht geschlechtlich verkehren): sie ließ ihn nicht aus der Tür. ins Zimmer; R das muß man ihm/ihr 1. (das kann man ihm/ihr wirklich nicht abstreiten: das tnuß man bei ihm/ihr ohne Vorbehalte anerkennen). 3. veranlassen od. bewirken, daß jmd.. etw. irgendwohin gelangt: hinein-, herauslassen: frische Luft ins Zimmer I.; die Tiere auf die Weide I.; Wasser in die Wanne I.; Öl aus dem Kessel I.; ein Boot zu Wasser 1.; die Träger ließen den Sarg in die Tiefe; er hat mir die Luft aus den Reifen gelassen; spät abends wurde niemand mehr in den Saal gelassen: * einen I. (derb; eine Blähung [hörbar] abgehen lassen): alles unter sich I. (veraltend verhüll.; ins Bett machen). 4. veranlassen, daß jmd.. etw. unverändert bleibt, in einem bestimmten Zustandgehalten wird, an einer bestimmten Stelle bleibt: belassen: die Sachen im Koffer I.; das Wasser in der Wanne I.; die Kiste unter dem Bett I.; jmdn. in Frieden, im Stich, ohne Aufsicht I.; etw. unerörtert I.; etw. ungesagt, ungetan 1.; nichts unversucht 1.; er ließ alles stehen u. liegen; die Nachricht ließ ihn kalt; Der Einfachheit halber haben wir den Untergrund gleich so gelassen (Bieler. Bonifaz 169). 5. <1. + sich in Verbindung mit Inf.) die Möglichkeit zu etw. bieten: in bestimmter Weise geeignet sein: das Material läßt sich gut verarbeiten, dehnen, biegen; das Fenster läßt sich [leicht] öffnen; der Käse läßt sich [gut] streichen; der Wein läßt sich [gut] trinken (ist gut): dieser Vorfall läßt sich nicht so richtig beschreiben; das läßt sich nicht beweisen; das läßt sich machen (ist möglich): das läßt sich hören (ist akzeptabel): das läßt sich denken (ist verständlich): mit Vernunft läßt sich eine Menge ausrichten; <unpers.:> hier läßt es sich leben (hier kann man gut leben): es läßt sich nicht leugnen, daß ... 6.a) unterlassen, nicht tun. einstellen: er kann das Rauchen nicht 1.; wenn er auch das Stänkern nie ganz 1. konnte (Fallada. Trinker 142); laß das!; laßt doch die dummen Witze!; Er will etwas sagen, läßt es aber, ab er Georgs Gesicht sieht (Remarque, Obelisk 111); ich konnte es nicht 1. (ich mußte einfach), das Mädchen immer wieder anzusehen; R tu. was du nicht 1. kannst ((ich möchte mich mit dir nicht streiten] du mußt selbst wissen, was du tust, willst: tu dir keinen Zwang an): *etw. sein I. (ugs.; sich von etw. abwenden [u, etw. anderes tun]: etw. nicht mehr beachten)', ich lasse Jetzt die Arbeit [Arbeit] sein (höre auf zu arbeiten): Später ließ er Muse Muse sein und wurde Sekretär eines älteren ... ölmillionärs (Ziegler. Labyrinth 62); b) von etw. absehen: etw. nicht weiterhin tun: [nichtl vom Spielen. Trinken. Alkohol I. [können]; c) (veraltend) sich von jmdm.. etw. trennen: jmdn.. etw. aufgeben: wir können nicht voneinander 1.; der Bauer hat von seinem Land ... I. müssen (Plievier. Stalingrad 339); ich ließ von seinem Hals (Bieter. Bonifaz 239). 7. zurücklassen: die Tasche im Wagen I.; ich habe mein Auto zu Hause gelassen; du läßt deine Sachen am besten an der Garderobe; wir I. die Kinder nicht allein in der Wohnung; I. Sie mir/für mich (lassen Sie mir noch übrig) bitte noch etwas Kaffee in der Kanne!; wo habe ich nur meinen Schlüssel gelassen (hingetan)?: das Gepäck habe ich am Bahnhof gelassen; Ü ich habe beim Pokern viel Geld gelassen (ugs.; viel Geld verloren): Manchmal läßt er (zahlt er. gibt er aus) ... hundert Mark in der Gastwirtschaft (Chotjewitz, Friede 81). S.jmdm. etw. über-, hinterlassen, zur Verfügung stellen: ich kann dir das Buch bis morgen I.; sie will mir ihre alte Nähmaschine billig I. (verkaufen): ich lasse Ihnen meinen Ausweis als/zum Pfand; sein Vater hat ihm den Wagen für den Urlaub gelassen; uns wurde nichts gelassen (wir wurden aller Sachen beraubt). 9. als Imperativ in Verbindung mit einem Inf., drückt eine freundliche Aufforderung aus: laßt uns gehen, feiern) Laßheit, die; - [zu t 'laß] (veraltet): das Laßsein: lässig [lesitf [mhd. leraic. zu t'Iaß]: a) [in selbstsicherer Weise] ungezwungen u. ohne große Förmlichkeit: -e Eleganz; eine < Art haben; er ist ein -er Typ; er ist immer sehr 1. (salopp) angezogen; er grüßte 1.; sie stand I. an die Tür gelehnt; b) (veraltend) nachlässig, nicht sorgfältig: etw. 1. abschreiben; Die Dächer werden 1. geflickt (Sieburg. Robespierre 164); c) (landsch.) leicht, ohne Schwierigkeiten: er lief die Strecke 1. in 11 Sekunden; d) (Schülerspr.) hervorragend, ausgezeichnet, außerordentlich: seine Honda ist einfach L <Abl. zu a. b:> Lässigkeit, die; -: lässige [Lebensjart: lässiges Wesen: amerikanische L.; mit ausgesuchter L. angezogene Jünglinge (Böll. Haus 126); läßlich [leslu;] <AdJ., [mhd. läßlich = was unterlassen wird, zu tlassenl: a) (kath. Kirche) nicht so schwerwiegend u. deshalb zu vergeben: -e Sünden; b) (geh.. veraltend) geringfügig: ein -es Versehen; eine -e Schwindelei; c) (geh.. veraltend) etw. nicht sehr genau nehmend, mild, tolerant: ein Gesetz I anwenden; <Abl. zu c:> LfBlidtkeit, die; - (geh.. veraltet). 1634
lästig Lasso ['laso]. das (österr. nur so), seltener: der; -s. -s [engl, lasso < span. (südamerik.) lazo. über das Vlat. zu lat. laqueus = Schlinge]: 1. Seil mit Schlinge, dos (bes. Cowboys. Gauchos) zum Einfangen von Rindern. Pferden o. ä. dient: ein L. werfen; einen Büffel mit dem L. einfangen; U Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein L. um den Hals wirft (Tucholsky. Werke I. 194). 2. (Eis-. Rollkunstlauf) Figur im Paarlauf, bei der der Partner seine Partnerin mit beiden Armen in Drehbewegungen über seinen Kopf stemmt u. sich dann selbst einmal dreht. fttfk [lest]: T lassen. Last [last], die; -. -en [mhd. last. ahd. [hllast. urspr. = Ladung, zu Fladen]: La) etw.. was fvonjmdm.J getragen od. transportiert wird fu. durch sein Gewicht als drückend empfunden wird/: eine schwere, leichte, wertvolle L.; du bist eine süße L. (ugs. scherzh.; ich trage dich gern): die L. abwerfen; -en heben, tragen, schleppen; -en mit dem Kran befördern, von der Stelle bewegen; b) etw.. was drückend, schwer auf jmdm.. etw. liegt; I größeres] Gewicht, das etw, belastet: die L. des Schnees war für das Dach zu schwer; die Brücke trägt eine enorme L.; er keuchte unter der L. des Holzes; Ü die schwere L. des Amtes, der Verantwortung; die L. (das Bedrückende) der Erinnerungen lag ihm auf der Brust (Hesse. Narziß 365); sein Leben war Mühe u. L.; die L. auf andere abwälzen, auf sich nehmen; du wirst deine liebe L. (ugs. Iron.; viel Kummer u. Sorgen) mit ihm haben; mit der schweren L. (Belastung) des Favoriten ins Spiel gehen; unter der L. der Anforderungen zusammenbrechen; ich bin mir selbst zur L. (bin meiner selbst überdrüssig, komme mit mir selbst nicht zurecht); *imdm. zur L. fallen/werden (jmdm. zusätzliche Arbeit. Mühe od. Kosten bereiten u. dadurch lästig sein): Und seiner jungen Frau will er auch nicht zur L. fallen (Ruark [Übers.]. Honigsauger 622); Jmdm. etw. zur L. legen (jmdn. beschuldigen, fiir etw. verantwortlich machen): ihm wurden zwei Morde zur L. gelegt; c) (bes. Fhigw.) [schwere] [Ladung (2a): er gab das Flugzeug mit seiner kostbaren L. preis (Gaiser. Jagd 95); d) (Seemannsspr.) svw. f Ballast (1). 2. <PI.> finanzielle, wirtschaftliche Belastung. Verpflichtung; Abgaben (2). Steuern o.a.: soziale, drückende -en; der Bevölkerung wurden immer wieder neue steuerliche -en auferlegt; auf dem Haus. Grundstück liegen erhebliche -en (Schulden; rechtliche Verbindlichkeiten); *zu imds. -en (1. Kaufmannsspr.; auf imds, Rechnung: Betrag zu Ihren -en; die Kosten gehen zu -en des Käufers. Beklagten. 2. von Schaden. Nachteil für jmdn.. etw.: zu -en einer Minderheit; zu -en des Schienenverkehrs). 3. (Elektrot.) Belastung einer Anlage durch elektrischen Strom: Wird ... durch Schalten unter L. die Goldschicht an der Kontaktstelle aufgerissen ...(Elektronik 12.1971,440). 4. (Seemannsspr.) Raum für Vorräte. Tauwerk o. ä. [unter Deck]; Frachtraum. Lfst- (vgl. auch: lasten-. Lasten-): ^anhängen der: Anhänger (2) eines Lastkraftwagens; -arm, der (Physik): der Teil des Hebels, der vom Drehpunkt aus die Last (1 a) bewegt: ^auto, das: svw. t Lastkraftwagen; ^esel, der: Esel, der vorwiegend zum Tragen von Lasten (1 a) gebraucht wird: einen L. bepacken; Ü ich bin doch nicht dein L.!; -fahrer, den svw. f^kraftwagenfahrer; -führe, die: a) [schwere] Wagenladung; b) Fahrt, bei der Lasten (1 a) befördert werden; -kflhn.der: Kahn.der Lasten (1 a) befördert; -kraftwa- flen, der: großes Kraftfahrzeug mit Ladefläche zur Beförderung von schweren Lasten (1 a); Abk.: Lkw. auch: LKW. dam: -kraftwagenfahrer, der: Fahrer eines Lastkraftwagens (Berufsbez.); -kran, der: Kran für schwere Lasten < 1 a); -pfettl, das: vgl. -esel. -schiff, das: Schiff mit Laderaum zur Beförderung von Lasten. (1 a); ~9chrift, die (Bankw.; Ggs.: Gutschrift): a) Verbuchung auf der Sollseite eines Kontos; b) Mitteilung an den Kontoinhaber über eine Buchung auf der Sollseite; c) kurz für t ^Schriftverkehr: Gebühreneinzug durch/per L., dazu: -sdirtftanzeige, die (Bankw.): svw. Nschriftzettel. -Schriftverkehr, der (Bankw.): Form des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, wobei auf Grund einer Vollmacht des Kontoinhabers laufende Verbindlichkeiten regelmäßig abgebucht werden, -schriftzettel, der (Bankw.): Beleg, auf dem die Lastschrift (a) vermerkt ist; ^tler, das: vgl. ^esel; -trä»er, der: jmd.. der Lasten < 1 a) trägt; ^Verteiler, der (Elektrot.): zentrale Schaltanlage zur gleichmäßigen Last (3) von Hochspannungsleitungen; -wagen, der: svw. Nkraftwagen; -zug, der: Lastkraftwagen mit Anhänger[ n] (2). lasten ['lastn] <sw. V.; hat) [spätmhd. lasten, mhd. lesten = (be)laden; belästigen; beschuldigen]: a) als Last da. b) drückend, schwer auf jmdm., etw. liegen; Druck ausüben: er lastete schwer in ihren Armen (Musil. Mann 13S6); ... so daß ein ... Teil seines Gesamtgewichtes auf dem Unterschnabei der Gans lastet (Lorenz. Verhalten I. 359); Ü Es war klar, daß der schwärzeste Verdacht auf mir 1. mußte (Salomon. Boche 85); das Amt lastet schon allzulange auf seinen Schultern; Wieder lastete dieses Schweigen zwischen ihnen allen (Sebastian. Krankenhaus 67); lastende (drückende) Stille. Hitze lag im Raum; b) etw. stark [finanziell, wirtschaftlich] belasten: zahlreiche Schulden lasten auf dem Grundstück; die große Zahl der Arbeitslosen lastet auf der Wirtschaft. lösten-, Lasten- (vgl. auch: Last-): -aufzug, der: Aufzug (2) zur Beförderung von Lasten (1); -ausgleidi, der (Bundesrepublik Deutschland): Entschädigung, die bestimmten Personenfür Schäden u. Verluste aus der Kriegs- u. Nachkriegszeit gezahlt wird; Abk.: LAG; ^Fahrstuhl, der: svw. T Aufzug; ~frel <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: frei von finanzieller Belastung: das Haus ist 1.; regier, der: großes Segelflugzeug für den Transport von Truppen u. Lasten. 'Laster ['lastn], den -s. - (ugs.): kurz für f Lastkraftwagen. 2Laster [-]. das; -s. - [mhd. laster. ahd. lastar = Kränkung; Schmach; Tadel; Fehler]: La) schlechte Gewohnheit, von der jmd. beherrscht wird; ausschweifende, unsittliche Lebensweise: ein gefährliches L.; Trunksucht ist ein verhängnisvolles L.; das L. des Opiumrauchens; sich einem L. hingeben; einem L. frönen; das Trinken wurde bei ihr zum L.; das L. (der charakterliche Fehler) des Geizes; Sie kämpfen, wie der Kleptomane gegen sein L. (seine unheilvolle Neigung) kämpft (Hesse. Steppenwolf 11); (oft scherzh.:) das L. des Kaffeetrinkens; viele [kleine] L. haben; "lanaes L. (ugs.; sehr großer, dünner Mensch; wohl in gemilderter Bed. zu veraltet „der Laster44 = lasterhafter Mensch). Lfster- (lästern 1) (abwertend): Mnaul, das (salopp): a) jmd.. der [ständig u.J gern lästert: er ist ein altes, großes, rechtes L.; b) ständiges Bedürfnis zu lästern: er hat ein entsetzliches L.; diese Lästermäuler von Kritikern; -rede, die: lästernde Rede; ^zunge, die: svw. t-maul. Lästere! [lesto'raj]. die; -, -en: dauerndes Lästern; Lästerer, der; -s, - [spätmhd. festerer]: jmd.. der gern lästert: ich ... sehe wohl, daß du ein L. bist (Th. Mann. Joseph 671); lasterhaft <Adj. -er. -este> (abwertend): einem 2Laster ergeben: moralisch verwerflich, verdorben: ein -er Mensch; 1. leben; <Abl.:> Lasterhaftigkeit, die; -: moralisch verwerfliches, verdorbenes Wesen. Verhalten; Lasterhöhle, die; -, -n (ugs. abwertend): [verborgener] Raum. Haus, wo man ungestört seinem Laster frönen kann: weil er eine L. samt Mafiosi ausgeräuchert... hat (Spiegel 41.1976.214); Leiterin, die; -. -nen: w. Form zu f Lästerer; Lasterleben, das; -s (abwertend, oft auch scherzh.): lasterhaftes Leben: ein L. rühren; lästerlich <Adj.) [mhd. lesterlich]: als Lästerung empfunden; lästernd: -e Reden fuhren; 1. fluchen;... bekräftigte Bunyan jede ... Äußerung mit einer 1. klingenden Schwurformel (Nigg. Wiederkehr 35); <Abl.:> L$sterlich- keit, die; - <P1. selten): lästerliche Eigenschaft; listern ['lesten] <sw. V.; hat) [mhd. lestem, ahd. lastirön = schmähen, beschimpfen, zu f 2Laster in der urspr. Bed. ..Schmähung44]: l.a) (abwertend) sich über jmdn [der abwesend ist], über etw. abfällig, mit kritischen od. ein wenig boshaften Kommentaren äußern: über jmdn.. etw. 1.; die Mädchen lästerten über den Abteilungsleiter; in der Pause lästerten sie über die Inszenierung; Bilder ansehen, herumstehen. 1. (Kempowski. Tadelloser 341); das viel gelästerte Gießkannenprinzip; U komm her. wir sind gerade dabei, über dich zu 1. ([auf lustige, spöttische Weise] über dich zu sprechen). 2. (veraltet) schmähen: es ist heute billiger geworden, die Götter zu 1. (Wiechert. Jeromin-KInder 242); aber du lästerst deine Mutter (Jahnn. Geschichten 117); <Abl.:>Lästerung,die;-.-en [mhd. lesterunge.ahd. lastrun- ga]: lästerliches Wort. Schmähung: -en gegen Gott ausstoßen; HansCastorp lachte... Über diesen Sturzbach zungenfertiger -en (Th. Mann, Zauberberg 91). Lastex © [lasteks], das; - [engl, lastex. unter Einfluß von engl, elastic = elastisch geb. zu t Latex]: Gewebe, das durch eingewebte Gummifäden stark dehnbar ist; <Zus.:> Lfstexhose, die; -, -n: Hose (1 a) aus Lastex. -lastig [-lästig in Zusb.. z.B. linkslastig; lästig [lestiq] <Adj.) 103* 1635
Lästigkeit [spätmhd. lestec = lastend, schwer, zu fLast]: jmdn. in [aufdringlich ] unangenehmer Weise beanspruchend\ störend, ihn in seinem Tun od. seinen Lebensgewohnheiten behindernd; sehr unangenehm: ein -er Mensch. Vertreter. Auftrag; eine -e Krankheit. Pflicht; an den Fensterscheiben hingen -e Gewitterfliegen (v. d. Grün. Glatteis 299); jmdm. I. fallen; bei der Hitze wird mir der Mantel 1.; Am -sten ist natürlich das Geldproblem (K. Mann. Wendepunkt 377); Listigkeit, die; - [zu t Last] (See- u. Flugw.): bestimmte Lage eines Schiffes im Wasser od. eines Flugzeuges in der Luft, die von Gewicht u. Verteilung der Ladung abhängt; Listigkeit, die; -. -en <P1. ungebr.): das Lästigsein. Lasting [lastml. der; -s. -s [engl, lasting. eigtl. = Dauerhaftigkeit), zu: to last = dauern]: damastartiger Stoff bes. für Möbel, Schuhe o. ä. last not least [la:st not li.st; engl., nach der Stelle im Drama .♦König Lear44 des engl. Dichters W. Shakespeare (1564 bis 1616): ..although the last, not least4'. eigtl. = die jüngste, nicht geringste] (bildungsspr.): zwar in der Reihenfolge am Schluß, zuletzt, aber durchaus nicht in der Bedeutung; nicht zu vergessen. Lasur [Ia'zu:?l. die; -. -en [mhd. läsür(e). läzürte) = Lasurstein.-färbe < mlat. Iazur(i)um < arab. läzaward f Azur]: a) <PI. selten) Schicht aus Farbe, die das Material, auf das sie aufgetragen wird, durchscheinen läßt: die L. auftragen; b) svw. f Lasurfarbe. Lasur-: ^farbe, die: durchsichtige Farbe: -lack, der: durchsichtiger Lack; -stein, der: svw. f Lapislazuli. Lasurit [Iazu'ri:t. auch: ...rrt]. der; -s. -e [zu T Lasurl (Mineral.): meist in Form von Mischkristallen vorkommendes blaues Mineral (Hauptbestandteil des Lapislazuli). lasziv [las'tßi:f] <Adj.) Hat. lascivus. eigtl. = übermütig, zügellos] (bildungsspr.): a) durch gekünstelte Schläfrigkeit Sinnlichkeit verbreitend fu. bei anderen sexuelle Begierde auslösend]: Die Frauen beherrschen Newtons Photos mit einer ... -en Körperlichkeit (Spiegel 9. 1976. 160); Sie ... öffnete ihr Hemd ... Sie tat das ganz langsam, mit einem -en Blick auf den Kommissar (Zwerenz. Quadriga 61); sie saß da in -ster Pose; sich I. bewegen; 1. aussehen; b) [in zweideutiger Weise/ anstößig, unanständig, schlüpfrig: eine-e Bemerkung; -e Fotografien; <AbI.:> Laszivität flas&i- vi't£:t]tdie;-[spätlat.lascTvitäs = Mutwille; Ausschweifung] (bildungsspr.): laszives Wesen, laszive Art: die L. seines Körpers (Genet [Übers.]. Totenfest 28). Lätare [Ie'ta:ra] <o. Art.; indekl.) [lat. laetäre = freue dich, nach dem ersten Wort des Eingangsverses der Liturgie des Sonntags. Jes. 66. 10] (ev. Kirche): dritter Sonntag vor Ostern. Latein [latajn], das; -s [mhd. latin < lat. Latinum = das Lateinische, zu: Latlnus = lateinisch; zu Latium (hist. Landschaft in Italien zwischen dem Tiber u. Kampanien) gehörend]: die lateinische (a) Sprache; *mit seinem L. am Ende sein (nicht mehr weiter wissen; nach der früheren Bed. des Lateins als Gelehrtensprache, also eigtl. = mit seinem Wissen am Ende sein). Latein-: ^lehrer, der: Lehrer, der lateinische Sprache u. Literatur unterrichtet; -schrtft, die: svw. T Antiqua; -schule, die (früher): svw. TGymnaslum; -segel, das: svw. f Lateinersegel; -stunde, die: Unterrichtsstunde in lateinischer Sprache u. Literatur; -Unterricht, der: [Schul]Unterricht in lateinischer Sprache u. Literatur. Lateiner [la'tajnp], der; -s. - (bildungsspr.): jmd.. der die lateinische Sprache beherrscht od. lernt: ein tüchtiger L., Humanist vom Scheitel bis zur Sohle (Kempowski. Tadelloser 123); Latejnersegel, das; -s. - [nach der schon in der Antike verwendeten Segelform]: an einer schräggestellten Rah befestigtes dreieckiges od. trapezförmiges Segel; lateinisch <Adj.; o. Steig.): a) in der Sprache der alten Römer; b) in lateinischer Schrift, in Antiqua geschrieben. La-Tene- [la't£:n-; nach dem Schweiz. Fundort La Tenel (Archäol.): -Kultur, die: [keltische] Kultur u. Kunst in der La-Tene-Zeit; ^Stil, der: in der La-Tene-Zeit entstandene Stilrichning der bildenden Kunst, die durch stilisierte pflanzliche u. abstrakte Ornamentik. Tiergestalten u. menschliche Maskenköpfe gekennzeichnet ist; -Zeit, die: zweite Hälfte der Eisenzeit. latent [latent] <Adj.; o. Steig.) [wohl unter Einfluß von frz. latent < lat. latens (Gen.: latentis), 1. Part, von: latere = verborgen sein] (bildungsspr.): vorhanden, aber l noch I nicht in Erscheinung tretend; nicht unmittelbar sichtbar od. zu erfassen: eine -e Gefahr; die sogenannte -e Homosexualität; -e kindliche Sexualität; -e (schlummernde) Energien. Kräfte freimachen; eine -e (Med.; noch nicht akut gewordene, ohne typische Symptome verlaufende) Erkrankung; ein -es (Fot.; durch Belichtung erzeugtes, noch nicht entwickeltes) Bild; -e (Physik; gebundene, nicht durch Temperaturerhöhung erkennbare) Wärme; die Krise hat sich I. entwickelt; Latenz [...ntßl. die; - (bildungsspr.): 1. Vorhandensein einer Sache, die [noch] nicht in Erscheinung getreten ist: sich im Stadium der L. befinden; Was man die ..Latenz44 des deutschen Romans 19S9 nennen könnte (Zeit 41. 1959. 9). 2. (Physiol.) die durch die Nervenleitung bedingte Zeit zwischen Reizeinwirkung u. Reaktion. Latenz-: -alter, das: svw. T -Periode; -«i, das: svw. t Dauer- ei; -Periode, die [gepr. von dem österr. Psychiater u. Neurologen S. Freud (1856-1939)] (Psych.): relativ ruhige Phase in der sexuellen Entwicklung des Menschen zwischen dem Abschluß der kindlichen Sexualität u. der Pubertät; -zeit, die: 1. (Med.) svw. T Inkubationszeit. 2. (Physiol.) svw. T Latenz (2). latenezeitlkh [la t£:n-l <AdJ.; o. Steig.): aus der La-Tene-Zeit stammend. lateral [latera:l] <Adj.; o. Steig.) [lat. lateralis, zu: latus (Gen.: lateris) = Seite] (Fachspr.): seitlich, die Seite betreffend, von der Seite ausgehend: die -e Eruption eines Vulkans; der -e (Med.; seitlich gelegene, zur Seite fuhrende) Ast einer Arterie; Lateral [-]. der. -s. -e (Sprachw.V. Laut, bei dem die Luft nicht durch die Mitte\ sondern auf einer od. beiden Seiten des Mundes entweicht (z. B. I). Lateral-: -Infarkt, der (Med.): Infarkt im Bereich der Vorder- u. Hinterwand der linken Herzkammer; -laut, der (Sprachw.): svw. f Lateral; -plan, der (Seew.): Fläche des Längsschnittes desjenigen Schiffsteils, der unter Wasser liegt. Lateralität [...rali't£:t]. die; - (Psych.): das Vorhandensein besonders ausgeprägter Eigenschaften einer Körperseite: la- terieren [lateri:ron] <sw. V.; hat) [spätlat. lateräre = mit Seiten(teilen) versehen] (veraltet): seitenweise zusammenzählen. Laterisation [Iateriza'tßio:n], die; -. -en [zu f Latent] (Geol.): svw. T Laterisierung: Das Problem der dortigen Böden ist die L. (Gruhl, Planet 87); Laterisierung [lateri'zi.runh die; -. -en (Geol.): Entstehung von Laterit; Laterit [late'ri:t. auch: ...nt]. der; -s. -e [engl, laterite. zu lat. later = Ziegeltstein)] (Geol.): unfruchtbarer, bes. Aluminium enthaltender gelber bis roter Boden in den Tropen od. Subtropen; <Zus.:> Lateritboden. den svw. f Laterit. Laterna Magica [laterna 'ma.gika], die; - -; ...nae ...cae [...ne ...t$e; nlat. laterna magica = Zauberlaterne: vgl. Laterne u. magischI: einfachster Projektionsapparat. Laterne [laterna], die; -. -n [mhd. la[n]terne < (spät)lat. la(n)terna < griech. lampter = Leuchter. Fackel. Laterne]: l.a) zum Leuchten dienendes Gerät, dessen [offene] Lichtquelle zum Schutz vor Witterungseinflüssen mit einem durchsichtigen Gehäuse umgeben ist: eine stark leuchtende, schwache, schmiedeeiserne L.; eine L. anstecken, anzünden, auslöschen, tragen; sich mit einer L. in der Hand auf den Weg machen; R geh mir aus der L. (salopp; du stehst mir im Licht, so daß ich etw. nicht sehen, nicht richtig erkennen kann; Aufforderung, sich woanders hinzustellen): * jmdn., etw. mit der L. suchen können (ugs.; jmdn.. etw. von dieser Art selten finden): b) svw. T Lampion; c) kurz für f Straßenlaterne: die -n sind noch nicht angegangen; unter einer L. stehen, parken. 2. (Bauw.) türmchenarti- ger, durch Fenster Licht einlassender Abschluß über einer Gewölbe- od. Deckenöffnung. 3. svw. T Blesse. 4. *die rote L. (Sport Jargon; letzter Platz in der Tabelle; nach der roten Schlußleuchte bes. bei Eisenbahnzügen): mit dieser Niederlage übernahm die Berliner Elf die rote L. Laternen-: Minzünder, der (früher): jmd., der beruflich die Straßenlaternen anzündete u. löschte: Der L. kam schon mit seiner Stange (Sommer. Und keiner 45); -fest, das: vgl. -umzug; -fbch, der: in der Südsee lebender kleiner Fisch mit großem paarigem Leuchtorgan: -garage, die (scherzh.): ständiger Parkplatz eines Autos auf der Straße [unter einer Laterne]; blicht, das; -parker, der (scherzh.): jmd.. der sein Auto ständig auf der Straße parkt; -pfähl, der: im Boden befestigter, langer Teil der Straßenlaterne, meist in Form einer Stange aus Stahl, Beton o. ä.. der einen Leuchtkörper trägt: jmdn. am L. aufhängen; Der Pudel blieb an einem L. stehen. ... und hob ... ein Hinterbein 1636
Latzschürze (Remarque, Triomphe 83); mit voller Wucht gegen einen L. fahren, rennen; *mit dem L. winken (ugs.; jmdn. unmißverständlich, sehr deutlich aufetw. hinweisen)', -schein, der. ^umzug, der: Umzug von Kindern, die Lampions tragen. Latex [la:teksl. der; -. Latizes [la:titße:s; lat. latex < griech. lätax = Flüssigkeit): Milchsaft bestimmter tropischer Pflanzen, aus dem Kautschuk. Klebstoff o.a. hergestellt wird u. der zur Imprägnierung dient: <Zus.:> Latexfarbe, die: mit Latex hergestellte Farbe; latexieren [lat£'ksi:ren] <sw. V.; hat): mit einer aus Latex hergestellten Substanz beschichten, bestreichen o. ä. Latierbaum [la'ti:g-]. der, -[e]s, ...bäume [viell. zu lat. latus = Seite]: waagrecht angebrachter Holzbalken zw. den Ständen im Pferdestall. Latifundienwirtschaft [lati fündpn-]. die; -: Bewirtschaftung eines Großgrundbesitzes durch abhängige Bauern in Abwe- senlieit des Besitzers (z. B. in Südamerika); Latifundium [latifundiuml. das; -s. ...ien [...pn; lat. lätifimdium. zu: latus = breit u. fbndus. T Fundus] (hist.): von Sklaven bewirtschaftetes großes Landgut im Römischen Reich. latinisieren [latinizi.ren] <sw. V.; hat) [spätlat. latinizare, zu lat. Latlnus. t Latein] (Sprachw.): in lateinische Sprachform bringen; der lateinischen Sprachart angleichen; Latini- &knmg, die; -. -en (bildungsspr.): das Latinisieren; Latinismus [lati'nismus], der; -. ...men (Sprachw.): Übertragung einer für das Lateinische charakteristischen sprachlichen Erscheinung auf eine nicht lateinische Sprache: Latinist [la- ti'nist]. der; -en. -en: jmd., der sich wissenschaftlich mit der lateinischen Sprache u. Literatur befaßt; Latinität [lati- m t£:t],die; - [lat. Latinitäs. zu: Latlnus. tLatein]: ü) klassische lateinische Schreibweise; b) klassisches lateinisches Schrifttum: goldene L. (lat. Schrifttum von etwa 100 v. Chr. bis etwa 14 n. Chr.); silberne L. (lat. Schrifttum von etwa 14 bis etwa 120); Latinum [la'ti:num], das; -s: a) an einer höheren Schule vermittelter Wissensstoff der lateinischen Sprache: b) durch eine Prüfung nachgewiesene Kenntnisse in der lateinischen Sprache: das L. haben, machen. LatHüde [iatityda], die; - [frz. latitude < lat. lätitüdo. zu: latus = breit] (veraltet): Breite: er hat eine Neigung zu romanhafter L.; Latitudinarier [latitudinairie], der; -s. - (meist PI.) [engl, latitudinahan. zu lat. lätitüdo = Breite]: Anhänger des Latitudinarismus; Latitudinarismus [...na'nsmus], der; -: (im 17.Jh. entstandene) Richtung der anglikanischen Kirche, die wegen ihrer konfessionellen Toleranz u. ihrer Offenheit gegenüber den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft bekannt ist. Latizes: PI. von t Latex. Latrie [la tri:], die; - [spätlat. latria < griech. latreia = (Opfer)dienst. zu: latreüein = einem Gott (mit Gebet u. Opfer) dienen] (kath. Kirche): die Gort u. Christus allein zustehende Verehrung. Anbetung. Latrine [latri:nd]. die; -. -n [lat. lätrina. älter: lavätrina. zu: laväre = (sich) baden, waschen]: 1. in Lagern o.a. behelfsmäßig erbauter Abort, der von mehreren Personen gleichzeitig benutzt werden kann: die L. reinigen; Er hatte in diesem Scheißkrieg Stoßtrupps geführt und -n ausgehoben (Kirst, 08/15. 362); auf die L. gehen. 2. (abwertend) svw. t Latrinengerücht: eine L. verbreiten. Latrinen-: -gerucht, das (ugs. abwertend): (frei erfundenes] Gerücht mit äußerst fragwürdigem Inhalt, das heimlich verbreitet wird: verbreite nicht solche -e!; -parole, die (ugs. abwertend): svw. t^gerücht: das ist doch nur eine L.; -n ausgeben, verbreiten; ^reinigung, die. Latsch [la:tJ1, der; -[e]s. -e [wohl zu t latschen]: 1. (ugs.) svw. t Latschen. 2. (ugs. abwertend) jmd., der einen schlurfenden, schwerfälligen od. nachlässigen Gang hat. 3. (landsch., bes. ostmd.) dünner Kaffee; 'Latsche [*la:tjd]. die; -, -n: 1. (ugs.) svw. tLatschen. 2. (ugs. abwertend) liederliche weibliche Person. 3. <meist PI.) (Jägerspr.) Fuß bestimmter Schwimmvögel. Steche ['latJdl. die; -. -n [aus dem Bayr.. Tirol.. H.u.]: niedrig wachsende Bergkiefer mit dichten Ästen u. stark ausgeprägten Knospen (auch als Zierstrauch kultiviert). latschen [la:tjn] <sw. V.; ist) [wohl laut- u. bewegungsnach- ahmend. H.u.; 2: wohl = im dm. eins mit dem Latschen geben]: 1. (salopp) [langsam schlurfend, schwerfällig od. nachlässig] gehen: wissen Sie vielleicht, wie lange wir noch zu 1. haben ...? (H. Kolb. Wilzenbach 42); durch die Gegend, nach Hause, über den Flur 1.; Mensch, latsch (schlurf) nicht so! 2. (landsch.): jmdm. eine Ohrfeige versetzen: ich latsch' dir gleich eine!; Latschen [-]. der; -s, - (meist PI.) (ugs.): alter bequemer, ausgetretener [Haus]- schuh: schiefgelaufene L.; er hat L. an; R sie passen zusammen wie ein paar alte L. (obersächs.; sie verstehen sich sehr gut)', *aus den L. kippen (ugs.: 1. ohnmächtig werden. 2. die Fassung verlieren; sehr überrascht sein). Latschen- (2Latsche): -dickicht, das; -gebüsch, das; -kiefer, die: svw. t2Latsche, dazu: -kiefemöl, das: ätherisches (2) Öl aus den Nadeln der Latsche, das vor allem als Badezusatz, zum Luftreinigen u. als Inhalationsmittel verwendet wird; mM, das: svw. T^kiefernöl. latschig [la:jji<j] <Adj.) [zu T latschen] (salopp): (vom Gang) nachlässig: einen -en Gang haben. Latte [lata], die; -. -n [mhd. lat(üe. ahd. lat(t)a. urspr. = Brett. Bohle, verw. mit T Laden]: 1. langes, meist kantiges Stück Holz, das im Verhältnis zu seiner Länge sehr schmal u. flach ist: verfaulte, morsche -n am Zaun ersetzen; eine L. an-, festnageln; ein Verschlag aus -n u. Brettern; * lange L. (ugs.; sehr großer, dünner Mensch)', jmdn. auf der L. haben (ugs.; es auf jmdn. abgesehen haben; jmdn. nicht leiden können): wenn sie dich erst mal auf der L. haben, kommst du nicht mehr zur Ruhe (Kuby. Sieg 17); [sie] nicht alle auf der L. haben (ugs.; nicht ganz bei Verstand, verrückt sein): du hast [sie] wohl nicht alle auf der L.!; einen auf der L. haben (ugs.; sehr betrunken sein); etw. auf der L. haben (ugs.; etw. [gut] können): Sie werden gleich mal zeigen können, was sie auf der L. haben (Kirst, 08/15. 625). 2. (Sport) a) (Fuß-. Handball) Querlatte des Tores: der Ball donnerte, krachte an die Latte; der Stürmer setzte den Ball an die L.; einen Schuß über die L. lenken; b) (Leichtathletik) [dreikantige] Stange aus Holz od. Metall, die übersprungen werden muß: der Hochspringer riß die L. nur knapp; c) (Jargon) svw. tSki. 3. in der Fügung eine [lange, große, schöne usw.] L. (ugs.; eine Menge; viel): eine L. von Vorstrafen; das muß eine ganz schöne L. gekostet haben. 4. (salopp) [erigierter] Penis: Er hätte ja eine L.f sagte Inge, kam vor. griff an die Hose (Degen- hardt. Zündschnüre 91). Letten-: -aerüst, das; -gestell, das; -gitter, das: Gitter, Zaun aus Latten (1); -holz, das: Holz für Latten (1); -kiste, die: ... und der Geruch der Kartoffeln, die in den -n keimten, zog die Ratten an (Böll. Haus 83); -kreuz, das (Fuß-. Handball): von Pfosten u. Latte (2a) gebildete Ecke des Tores: Der Ball war gut plaziert ... Im L. sauste er ins Netz (Walter. Spiele 20); -rost, der: Rost aus Latten (1); -schuO, der (Fuß-. Handball): Schuß an die Latte (2a); -treffer, der (Fuß-. Handball): svw. t^schuß; ^tür, die: Tür aus Latten; -verschlag, der; -zäun, der. Lattich ['latuj], der; -s. -e [mhd. lattech(e). ahd. lattüh < lat. lactüca = Lattich. Kopfsalat, zu: lac = Milch, nach dem milchartigen Saft der Pflanze]: 1. in vielen Arten vorkommendes Unkraut mit zungenförmigen gelben od. blauen Blüten u. Milchsaft in den Stengeln. 2. Salat, der keinen Kopf bildet u. auch gekocht als Gemüse gegessen wird. Latüchte [Ia'tY<jto]. die; -. -n [aus dem Niederd., zusgez. aus Laterne u. Lüchte = Leuchte] (ugs. scherzh.): svw. t Laterne (1 a): mach mal die L. an!; R geh mir aus der L. (salopp; du stehst mir im Licht, so daß ich etw. nicht richtig sehen kann). Latwerge [lat'verga], die; -. -n [mhd. latwerge. la(c)twärje < afrz. (e)lectuaire < vlat. (e)lactuärium < spätlat. elec- t(u)ärium. volksetym. angeschlossen an lat. electus = erlesen, zu griech. ekleiktön = Arznei, die man im Munde zergehen läßt]: a) breiig zubereitetes Arzneimittel; b) (landsch.) Fruchtmus, bes. Pflaumenmus. Latz [latß]. der. -es. Lätze [letßd], österr. auch: -e [mhd. laz. auch: Schleife. Fessel, über das Roman, (vgl. afrz. laz. ital. laccio = Schnürband) zu lat. laqueus. T Lasso]: 1. <Vkl. T Lätzchen) svw. T Lätzchen. 2. an eine Schürze, Hose od. einen Rock angesetztes Stück Stoff, das über der Brust da) getragen u. von Trägern gehalten wird: * jmdm. eine/einen/eins vor den L. knallen/ballern/donnern (salopp: 1. jmdm. einen kräftigen [Faust]schlag [ins Gesicht, vor die Brust] versetzen: Ich knallte ihm eine vorn Latz - Mann! (Rechy [Übers.]. Nacht 201). 2. jmdn. scharf zurechtweisen; der Chef hat mir eins vor den L. geballert). 3. herunterklappbares Vorderteil an Trachtenhosen. 4. svw. T Hosenlatz (2); <Vkl.:> Litzchen flet^n]. das; -s. -: kleines Tuch, das kleinen Kindern beim Essen umgebunden wird; <Zus.:> Latzhose, die: Hose mit Latz (2); Latzschürze, die. 1637
lau lau [I&i] <Adj.; -er, -[e]ste> [mhd. lä. ahd. läo]: l.a) (von Flüssigkeiten) weder warm noch kalt, mäßig warm: im -en Wasser der Wanne liegen; das Glas mit -em Whisky in beiden Händen (Frisch. Gantenbein 353); die Suppe, der Kafle ist nur I.; Ich spüre das Blut I. (/warm u.J fad) in meinem Munde (Remarque. Obelisk 77); U das Geschäft, die Nachfrage ist I. (mäßig): b) (von der Luft. Witterung) [angenehm] mild: -e Luft: ein -er Abend; die Sommernacht war I.; *fiir I. (landsch.; unentgeltlich): „Sowat krich* ich fiir 1." (Spiegel 3. 1977. 52). 2. in nicht einschätzbarer, festlegbarer Weise unsicher, unentschlossen, halbherzig: ein -er Kerl; man will keine -en Zusicherungen (Thieß. Reich 527); sich I. verhalten. Laub [l^pp], das; -[e]s [mhd. loup. ahd. loub. urspr. wohl = Abgeschnittenes. Abgerissenes]: die Blätter von Bäumen u. Sträuchern: frisches, grünes, dichtes, herbstliches, fallendes, moderndes L.; das L. raschelt, verfärbt sich, fällt von den Bäumen; die Bäume bekommen wieder L.; der Wald riecht nach Moder und faulem L.; die Beeren der Eberesche stehen rot im L. (Remarque. Westen 204). laub-, LauIk ^baum, der: laubtragender Baum (Ggs.: Nadelbaum); -blatt, das: svw. f Blatt (1); Mladi, das (dichter.): Art Dach, das ein laubtragender Baum bildet: ^fall. der <o. PI.) (selten): das Abfallen der Laubblätter im Herbst: ^färbung, die: svw. t Herbstfärbung; -flechte, die: Flechte (2). die wie Laub aussieht: ^frach, der: kleiner, grüner Frosch mit weißlicher Bauchseite, der sich überwiegend in Bäumen u. Sträuchern aufhält: ^aehölze <PI.>: laubtragende Gehölze (2) (Ggs.: Nadelgehölze); ^gewinde, das (veraltend): Gewinde (2) aus Laub: --grün <Adj.; o. Steig.: nicht adv.X* von heller, lebhafter, gelbgrüner Farbe: -Heuschrecke, die: (in vielen Arten vorkommende) grasgrüne Heuschrecke mit langen Fühlern: -holz, das (Ggs.: Nadelholz): 1. Holz von Laubbäumen: Möbel aus afrikanischen Laubhölzern. 2. <PI.> laubtragende Gehölze, Holzgewächse: Laubhölzer anbauen; (seltener im Sg.:> das anspruchsvollere L.. insbesondere die Eiche, heranziehen; -bütte, die: Hütte, die mit laubtragenden Zweigen bedeckt ist, dazu: ^hütteofest, das (jüd. Rel.): mehrtägiges Jüdisches Herbstfest (Erntedankfest) mit dem Brauch, in Laubhütten, die in Gärten od. innerhalb der Wohnungen gebaut werden, zu essen u. zu wohnen: *etw. ist jmdm. ein L. (scherzh. selten; etw. ist für jmdn. ein Anlaß zu großer Freude): das wird mir ein L. sein!; -küfer, der: in vielen Arten vorkommender Käfer, der Laub frißt: ^krara, der: vgl. ^gewinde; -kröne, die (geh.): Wipfel: -tnoos, das: in vielen Arten vorkommendes, auf kleinen Stengeln wachsendes Moos mit Blättchen: -säge, die [urspr. = feine Säge zum Ausschneiden laubför- miger Zierstücke]: leichte Handsäge mit sehr dünnem, feingezahntem Sägeblatt für feine Holzarbeiten (bes. zum Aussägen von Figuren), dazu: -stoearbeit, die: a) <o. PI.) Arbeit (1 b) mit der Laubsäge: b) mit der Laubsäge hergestellte Arbeit (4 a); -länger, der [nach der laubähnlichen Färbung des Gefieders auf dem Rücken]: (in zahlreichen Arten vorkommende) zierliche, bräunliche od. graugrüne Grasmücke mit gelbweißer Bauchseite: -tragend <Adj.; o. Steig.: nur attr.): Blätter tragend, hervorbringend: -wald, der: Wald aus Laubbäumen: Mverk. das: 1. (geh.) svw. T Belaubung. 2. (Archit.. Kunst) Verzierung an Kapitellen, Konsolen o. ä. in Form von [stilisierten] Blattformen. 'Laube ['l^pto]. die: -. -n [mhd. loube = Vorbau; Gang; Speicher, ahd. louba = Schutzdach. Hütte, urspr. = aus Laub gefertigtes Schutzdach]: l.a) an der Seite offenes, leicht gebautes Gartenhäuschen [aus Holz od. Holzlatten, das von Pflanzen umrankt ist]: eine L. bauen; in. vor der L. sitzen; Mund] fertig ist die L.! (ugs.; damit ist die Sache schon erledigt!): ..Und wo soll ich die Munition lassen?44 Irgendwohin. Zeltbahn darüber, und fertig ist die L." (Kirst. 08/15. 307); b) überdeckter Sitzplatz in Gärten. 2. (Archit.) [gewölbter] Bogengang od. / gewölbte] Bogenhalle, die dem Erdgeschoß eines Gebäudes vorgelagert od. direkt Teile des Erdgeschosses sind. 2Laube [-]. der: -n. -n (H.u.l: svw. tUkelei. Lauben- ('Laube): -gang, der (Archit.): a) svw. t'Laube (2); b) durch ein Dach überdeckter, offener Gang an Wohnhäu- serno. ä\. -haus, das: [ Bauern] haus mit lLaube(2): -kolonie, die: svw. TGartenkolonie; -pieper, der (berlin. scherzh.): jmd., der in einer Laubenkolonie einen Garten hat: heute ist Lampionfest bei den -n; U Der Teil 2 ist ... Diktion politischer L. (Spiegel 4. 1978.10). laubig <Adj.: Steig, ungebr.; nicht adv.) (veraltet): belaubt: mit viel Laub: -e Triebe: ein -er Wald. Lauch [lqiix]. der; -[e]s, -e [mhd. louch. ahd. louh. viell. urspr. = Gebogener. Gedrehter, nach den nach unten gebogenen Blättern]: 1. in vielen Arten vorkommende, aus einer Zwiebel entstehende, häufig als Gemüse kultivierte Pflanze mit Doldenblüten am Ende eines röhrenförmigen Schafts. 2. (landsch.) svw. t Porree; <Zus.:> buchgrün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von matter blaugrüner Farbe. Laudanum [lapdanum]. das; -s [mlat. laudanum. wohl zu lat. lädanum. TLadanum]: svw. t Opium. Laudatio [%j'da:t£io], die; -. -nes [I^ida't£io:ne:s] u. -nen [...'t$io:ndn; lat. laudatio, zu: laudäre = loben]: im Rahmen eines Festaktes gehaltene feierliche Rede, in der die Leistungen u. Verdienste eines Menschen, der geehrt wird, gewürdigt werden: die L. halten; Auch Lübke zeigte sich bei den -nes ... weniger klatschfreudig als sein Nachfolger (MM 2.6.69.2); Laudation fl%ida't£io:n], die: -. -en: svw. t Laudatio; Laudator [l^ida:tor. auch: ...to:g]. der; -s, -en [dato.ran; lat. laudator]: jmd., der eine Laudatio hält. Laudeorium [l3p'de:mium].das; -s. ...ien [...pn; mlat. laude- mium = Abgabe, mit der ein bestehendes Abhängigkeitsverhältnis anerkannt wird, zu lat. laudäre. f Laudatio] (hist): Abgabe an den Lehnsherrn: Laudes [I^pde:s] <PJ.> [lat. laudes = Lobgesänge PI. von: laus = Lob] (kath. Kirche): Morgengebet des Breviers (1 a). Laue [l^io], Lauene [l^pandl. die; -. -n [mundartl. Neben f. von T Lawine] (Schweiz.): Lawine. 1Lauer [lgins]. die [mhd. Iure = Hinterhalt, zu flauem] in den Wendungen auf der L. lie»en/(seltener:) sein/(selte- ner.)sitzen/(seltenen) stehen (ugs.: in Erwartung von etw. [heimlich, unauffällig] bestimmte Vorgänge o. ä. genau verfolgen, sehr aufmerksam beobachten): sich auf die L. legen (ugs.; angestrengt, gespannt auf eine bestimmte Situation, Person, einen bestimmten Augenblick warten, um schnell reagieren zu können). 2Lauer [-]. der; -s. - [mhd. Iure. ahd. Iura < lat. Iörte)a = verdünnter Wein]: aus Trestern gewonnener Wein. lauern I'l^icn] <sw. V.: hat) [mhd. lüren = im Hinterhalt liegen, (hinterhältig) spähen od. beobachten]: a) in feindlicher, hinterhältiger Absicht (um jmdn. zu überfallen, jmdm. Böses anzutun, um Beute zu machen) in einem Versteck sich verbergend auf jmdn., etw. angespannt warten: auf eine Patrouille I.; oben auf dem Turm lauerte der erste WachofTizier hinter der Zielsäule (Rehn. Nichts 65); der Raubvogel lauert auf seine Beute; Jmdm. lauernd eine Frage stellen; Ü Am Wasser lauert der Tod (Grzimek. Sercngeti 219); der Mittelstürmer lauert am Strafraum; Ein langer rostiger Nagel lauerte da (Lentz. Muckefuck 156): einen lauernden (hinterhältigen) Blick haben; b) (ugs.) angespannt, begierig, voller Ungeduld auf jmdn., etw. warten: er lauerte auf das Klingelzeichen; sie lauerten darauf, daß der Alte krepierte; die katholischen Priester lauerten nur darauf. Andersgläubige einzulangen (Tucholsky. Werke I. 168); und lauernd wartete sie auf die Stelle, wo die Melodie ausklinkte (BöU. Haus 25); <Zus.:> Lauer- stelhmg, die; -. -en: die Katze hat ihre L. eingenommen. Lauf [layfl. der; -[e]s. Läufe [loyfo; mhd.. ahd. loufl: 1. <o. PI.) das Laufen (1, 2): Jmdn. im L. einholen; plötzlich im L. anhalten: sie kam in eiligem L. daher; er war von dem L. völlig erschöpft; *sich in L. setzen (zu laufen (1 b) beginnen): So eilte sie ... zur Treppe, blieb plötzlich stehen ... setzte sich ... wieder in L. und verschwand (Th. Mann. Zauberberg 189). 2. (Sport) Durchgang in einem Wettbewerb od. Rennen: zweiter L. der Vorrunde; Dafür werden meistens zwei Läufe gefahren (Frankenberg. Fahren 112); den L. gewinnen; In den ... bisher ausgetragenen Läufen hatte es nur amerikanische Erfolge gegeben (Welt 2. 6. 65. 9). 3. <o. PI.) das Laufen (6) einer Maschine o.a.: [schnelle] ununterbrochene Bewegung von etw.: der Motor hat einen runden, leisen, leichten, angenehm klingenden L.; den L. einer Maschine überprüfen, überwachen. 4. <o. PI.) das Sicherstrecken, Verlauf in einer bestimmten Richtung: der L. eines Flusses, einer Straße, Eisenbahnlinie; am oberen, unteren L. des Rheins; sie folgten dem L. des Baches. 5. <o. PI.) a) Verlauf, den etw. nimmt: den L. der Gestirne beobachten; das Verfahren, den Prozeß in seinem L. nicht beeinflussen, hindern: * im Laufte] (während: innerhalb eines bestimmten Zeitraums): im L. des Tages, der Zeit, des Lebens; im L. von sechs Stunden 1638
Laufet tauft bei Flut das Wasser auf; einer Sache ihren L./freien L lassen (bewirken, daß sich etw. völlig ungehindert entwik- kelt: etw. nicht zurückhalten, hemmen od. zügeln): seinem Zorn, seiner Wut freien L. lassen; den Dingen ihren L. lassen (etw. ungehindert geschehen lassen): sie ließ ihren Tränen, ihrer Phantasie freien L.; b) gesetzmäßige Entwick- hing von etw.: notwendige Folge zusammenhängender Ereignisse: das ist der L. der Geschichte, der Dinge, der Welt; 'ttinen L. nehmen (nicht aufzuhalten sein): damit nahm das Geschehen, Verhängnis seinen L. 6. (Musik) schnelle gleichmäßige Tonfolge: ein Stück mit schnellen, schwierigen Laufen spielen. 7. <Vkl. Läufchen) (Jägerspr.) Bein bestimmter Wildarten od. des Hundes: ein Karnickel... sprang mit gestreckten Läufen ins hohe Spargelkraut (Kreuder, Gesellschaft 57). 8. Rohr (2) von Schußwaffen: der L. des Gewehrs ist gezogen; er reinigte den verrosteten L. der Pistole; Die Waffe schob sich mit mattglänzendem L. durch den Türspalt (Simmel. Stoff 164); imdin. ist der L. eingerostet (Soldatenspr. scherzh.; jmd. ist impotent). IhT-« Lauf-: ^achse, die (Technik): nicht angetriebene Achse nm Fahrzeugen (bes. Lokomotiven) zum Tragen des Gewichts: -arbeit, die (Sport Jargon): das während eines Ballspieles erforderliche Laufen (1 a): der Mittelstürmer leistete enorme L.; -bahn, die [1: seit dem 18. Jh. für frz. carriere. f Karriere!: l.a) festgelegter Weg des Aufstiegs in einem Beruf, beruflicher Werdegang: die L. eines Offiziers; Ingenieure der gehobenen L.; er bereitete sich auf die L. eines Bahnbeamten vor; Verordnung über die -en der Polizeivoll- zugsbeamten (Bundesgesetzblatt 6. 1967. 173); b) persönlicher Werdegang, [erfolgreiches/ Vorwärtskommen im Leben: eine große, glänzende, steile L.; die kriminelle L.. wie sie von Thomas ... in Aussicht genommen wird (Schmidt. Strichjungengespräche 241); eine akademische, künstlerische, wissenschaftliche L. einschlagen; er hatte seine L. als literarischer Bohemien begonnen (K. Mann. Wendepunkt 126); c) bestimmter Lebensabschnitt, währetvd dessen jmd, eine bestimmte Tätigkeit, einen bestimmten Beruf ausübt: er fühlte, daß seine L. als Diener zu Ende war, Es warder größte Erfolg in der L. eines... Langläufers (Olymp. Spiele 1964. 25). 2. (Leichtathletik) abgegrenzte, ebene Strecke für Wettkämpfe im Laufen: das Stadion hat eine L. von 400m. 3. (selten) gesetzmäßige Bewegung frei beweglicher Körper: die L. der Gestirne; -bursche, der: / junger] Mann, der in einer Firma o. ä. für Botengänge eingestellt ist: -feuer, das [2: urspr. = Feuer, das an ausgestreutem Pulver entlangläuft, um zu zünden, dann auch: Gewehrfeuer entlang einer Schützenlinie]: 1. sich rasch ausbreitendes Feuer, das trockene Bodenflora erfaßt. 2. • wie ein L. (ungemein schnell durch Weitererzählen): -fläche, die: a) (Technik) äußerer Belag (2) eines Reifens od. Rades, der direkt mit der Fahrbahn in Berührung kommt: b) untere Fläche des Skis, die beim Skifahren direkt mit dem Schnee in Berührung kommt: c) (Kegeln) Teil der Kegelbahn, auf der die Kugel rollt: -freudig <Adj.> (Sport Jargon): während eines Ballspiels einsatzfreudig laufend: -frfct, die: vgl. -zeit (1); -gang, der: 1. svw. f Durchgang: ein in Arkaden geöffneter, schmaler L. (Bild. Kunst 3. 21). 2. svw. TGangway. 3. geschlossenes Verbindungsstück für l wilde] Tiere, durch das sie von Käfig zu Käfig od. vom Käfig in die Arena gelangen: -gesdiäft, das (Jargon): svw. t Prostitution: -gesteil, das: Gestell bes. für kleine Kinder zum Laufenlernen: -gewicht, das: verschiebbares } Gewicht (2) an der Laufgewichtswaage, dazu: -gewichts- waaae, die: Waage mit Laufgewicht: -gitter, das: meist aus einem Boden u. einem Gitter bestehendes Gestell, in dem kleine Kinder das Gehen lernen, umherlaufen u. spielen können (ohne sich zu verletzen): -graben, der (Milit.): Graben in einer Stellung, Verteidigungslinie, durch den man, for feindlichem Feuer geschützt, irgendwohin gelangen kann: Verbindungsgraben: ein L. zum Sanitätsplatz; Unmittelbar neben der Stellung sprang Witterer in einen L. (Kirst. 08/15. 451); -hund, der: svw. f Bracke; -Junge, der: svw. * ^bursche; -käfer, der: (in zahlreichen Arten vorkommender) brauner od. schwarzer, oft metallisch glänzender Käfer, der sehr schnell laufen kann: -katze, die (Technik): als Teil des Laufkrans auf Trägern, Seilen od. Schienen laufender Wagen mit Winde zur Beförderung von Lasten: -kraft- wetk, das (Technik): Kraftwerk, in dem eine zufließende Wassermenge sofort u. regelmäßig verarbeitet wird: ^kran, der (Technik): Kran, der auf Schienen läuft: -kundschaft. die: ständig wechselnde Kunden: nur L. haben; -lahm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Jägerspr.): (vom Wild) am Lauf (7) stark verletzt: -mädchen, das: vgl. ^bursche; -masche, die: (bei Strick- od. Wirkwaren, bes. Strümpfen) Masche (1 a), die sich gelöst hat u. nach unten od. oben gleitet: eine L. haben, dazu: -maschensicher <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: widerstandsfähig gegen Laufmaschen: -milbe, die: in zahlreichen Arten vorkommende, meist rötliche, dicht behaarte Milbe, die sehr schnell laufen kann: -paß, der in den Wendungen Jmdm. den L. geben (ugs.; die Beziehungen zu jmdm. abbrechen, sich von jmdm. trennen: urspr. = Paß. der bei der Entlassung aus dem (Militärdienst mitgegeben wurde; Entlassungsschein): der Präsident gab seinem persönlichen Berater den L.; Die Mädchen liefen mir davon, oder ich gab ihnen den L. (Hörzu 14, 1972. 133); den L. bekommen/erhalten (selten; abgeschoben, entlassen werden), -Pensum, das (Sport): durch Laufen erbrachte Leistung während eines Spiels: -pianke, die: Planke, auf der man gehen kann: ^rad. das: 1. (Technik) a) mit schaufelähnlichen Teilen versehenes, radförmiges Teil an Turbinen: b) nicht angetriebenes Rad an [ Trieb]fahr zeugen. c) Rad einer Laufkatze, eines Fahrwerks o. ä. 2. svw. t Draisine (1); -richtung, die: Richtung, in die jmd. läuft, in der sich etw. maschinell bewegt: die L. ändern; -rolle, die (Technik): an einem Gegenstand beweglich angebrachte Rolle: -ruhe, die (Technik): das ruhige, störungsfreie Laufen (6) einer Maschine o.a.: dieser Motor behält selbst bei hoher Drehzahl seine L.. dazu: -ruhig <Adj.>; -schiene, die (Technik): Schiene, auf der ein Gegenstand hin u. her bewegt werden kann: -schreiben, das (Postw.): Antrag auf Nachforschung nach vermißten od. verlorengegangenen Postsendungen: -ächrift, die: durch gesteuertes Ein- u. Ausschalten von verschiedenen Lampen sich optisch vorwärtsbewegende Schrift /als Reklame o.a. an Fassaden]: -schritt, der: a) in der Fügung im L. (mit leicht springenden Schritten): im L. aus dem Haus eilen; Dann ging es im L. zu einem Sportplatz (Leonhard. Revolution 157); (militär. Kommando:) im L.. marsch, marsch!; b) (Leichtathletik) bestimmte Art des Schrittes beim Laufen (5 a): Kurz-, Mittel- und Langstreckenlauf haben einen unterschiedlichen L.; -schuh, der: a) bequemer Schuh zum Spazierengehen o.a.: b) (meist PI.) (Leichtathletik) besonderer Schuh für Läufer: Spikes: -schuß, der (Jägerspr.): Schuß, der das Wild am Laufü) trifft: -spiel, das (Sport): a) Mannschaftsspiel,das hauptsächlich Laufen (1 a) erfordert: b) (Handball) ständiges Hinundherlaufen der angreifenden Spieler, um den Gegner zu täuschen od. zu irritieren: c) Bewegungsspiel für Kinder: -stall, der: svw. t^gitter; -Steg, der: schmaler, erhöhter Steg, auf dem man [hin u. her] gehen kann (bes. für Mannequins zum Vorfuhren neuer Modelle): Auf dem L. im Kaufhof zeigt sich der modische Winterlook (MM 4.9.68,5); -stil, der (Leichtathletik): ein ruhiger, kraftvoller, lockerer L.; -stuhl, der: Gestell mit Rädern für kleine Kinder zum Laufenlernen: -treppe, die: svw. t^gang (2); -vogel, der: Vogel, der nur am Boden laufen, nicht fliegen kann (z.B. Strauß. Emu); -werk, das: 1. (Technik) a) gesamter Mechanismus einer Maschine o. ä.: b) das Räderwerk im Gehwerk einer Uhr: c) Räder u. Achslager der Eisenbahnwagen. 2. (ugs. scherzh.) Beine: ^zeit, die: l.a) (Bankw.) Zeit von der Ausstellung eines Darlehens o.a. bis zu dem Tag, an dem es zurückgezahlt sein muß: ein Kredit mit befristeter L.; dieser Wechsel hat eine L. von drei Monaten; b) Gültigkeitsdauer eines Gesetzes, Tarifs o.a. 2. Zeit, in der ein Film o.a. auf dem Spielplan steht: in Hamburg betrug die L. dieses Filmes sechs Wochen. 3. Zeit, die jmd., etw. braucht, um eine bestimmte Strecke zurückzulegen: die -en der Langstreckenläufer waren recht gut; -zettel, der: a) Schreiben o. ä., das zur Kenntnisnahme in Umlauf gesetzt wird: Rundschreiben: b) Zettel, auf dem durch Unterschrift o. ä. bestätigt wird, daß jmd. etw. zur Kenntnis od. in Empfang genommen hat: c) Zettel, der jmdm. beim Betreten von Werksanlagen nicht öffentlicher Einrichtungen (3) od. bewachter, kontrollierter Gebiete mit der Auflage ausgehändigt wird, die einzelnen Stationen des Aufenthalts schriftlich bestätigen zu lassen: d) Zettel an Werkstücken o.a., auf dem jeder Arbeitsgang eingetragen wird: e) (Postw.; früher) svw. t ^schreiben. Läufchen [layf^n], das; -s. -: tLauf (7). Läufel [layflj.die; -.- [mhd. löufel. loufel. H. u.] (südwestd.): Nußschale, bes. äußere grüne Schale der Walnuß. 1639
laufen laufen [l%}ifn] <st. V.) tmhd. Iouten, ahd. (h)IouftDan. wahrsch. urspr. = (im Kreise) hüpfen, tanzen]: 1. <ist> a) sich in aufrechter Haltung auf den Füßen in schnellerem Tempo so fortbewegen, daß sich jeweils schrittweise für einen kurzen Augenblick beide Sohlen vom Boden lösen: nicht I.. sondern ruhig gehen; er mußte 1.. um den Bus noch zu bekommen; immer schneller 1.; Und wer Füße hatte, der benutzte sie und lief, was er konnte (ugs.; so schnell er konnte: Plievier, Stalingrad 246); er lief wie der Blitz, wie ein Wiesel; er kam eilig, keuchend gelaufen; die Kinder kamen freudig gelaufen (herbeigelaufen); auf die Straße, aus dem Haus, ins Freie, über das Feld, um die Ecke 1.; <subst.:> Einer überschlug sich im Laufen (Kirst.08/15,679); b) (ugs.) gehen (1): grübelnd im Zimmer auf und ab. hin und her 1.; [schnell einmal] zum Metzger, zur Post 1.; an Stöcken 1.; Dabei hatte er nicht mal Stiefel an. sondern lief auf Fußlappen (Lenz. Suleyken 11); *eine [Frau, Puppel I. lassen/zu I. haben (salopp; eine Frau als Prostituierte für sich arbeiten lassen): c) zu Fuß gehen (u. nicht fahren): zu ihrer Zeit mußte man diese endlosen Strecken noch I.; wir sind im Urlaub viel gelaufen (spazierengegangen; gewandert); nach diesem Geschenk bin ich lange gelaufen (ugs.; habe ich lange suchen müssen): von der Haltestelle aus sind es noch fünf Minuten zu 1.; d) die Fähigkeit haben, sich auf den Beinen fortzubewegen: das Kind lernt I.. kann schon, noch nicht 1.; ich kann kaum noch richtig 1.; e) beim Laufen da. b) an. gegen etw. geraten, stoßen: in der Dunkelheit lief er gegen den Zaun; der Mann lief in ein Auto, dem Autofahrer vor die Räder; f) (von bestimmten Tieren) sich [schnell, flink] auf mehreren Beinen fortbewegen: Tausende von Ameisen liefen über den Weg; ein Reh lief mir in die Fahrbahn. 2. eine bestimmte Strecke gehend zurücklegen <ist>: wir sind 20km. einen Umweg gelaufen. 3. <1. + sich; hat) a) sich durch Laufen in einen bestimmten Zustand versetzen: sich außer Atem I.; hatte mich ... in den Gassen müde gelaufen (Hesse. Steppenwolf 151); b) durch Laufen etw.. einen bestimmten Körperteil in einen bestimmten Zustand versetzen: sich die Füße wund 1.; du hast dir ein Loch in die Schuhsohle gelaufen; c) (unpers.) [unter bestimmten Umständen] in bestimmter Weise gehen (1) können: zu zweit läuft es sich angenehmer; in diesem Schuh läuft es sich bequemer; auf diesem Weg, über den Schotter, bei/in dieser Kälte läuft es sich schlecht. 4. (ugs.; meist leicht abwertend) sich ständig / aus Gewohnheit] irgendwohin begeben <ist>: er läuft in jede Veranstaltung, dauernd ins Kino, wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt; Leute, die aus Angst... in die Kirche liefen (Ott. Haie 244). 5.a) als Läufer in einem sportlichen Wettbewerb. Rennen an den Start gehen <ist>: der Titelverteidiger läuft im nächsten Rennen; sie läuft für Italien; die besten Pferde sind gestern schon gelaufen; b) in einem sportlichen Wettbewerb. Rennen als Läufer eine bestimmte Zeit erzielen, erreichen <hat/ist>: einen Rekord, neue Bestzeit mit 10.2 Sekunden 1.; c) in einem sportlichen Wettbewerb eine bestimmte Strecke zurücklegen <hat>: einige Runden. 800 m 1.; d) unter bestimmten Umständen in bestimmter Weise an einem sportlichen Wettbewerb als Läufer teilnehmen <ist>: die Schweizer Abfahrtsasse sind einfach phantastisch gelaufen; noch nie sind die Eiskunstläufer vor so vollen Tribünen gelaufen. 6.a) die Fähigkeit haben, sich mit einem an den Füßen befestigten Sportgerät fortzubewegen <ist/hat>: er kann Rollschuh laufen; ich bin/(seltener:) habe früher Schlittschuh gelaufen; b) sich auf einem an den Füßen befestigten Sportgerät fortbewegen: ich werde morgen Ski 1. 7. <ist> a) in Gang, in Betrieb sein: die Maschine läuft ruhig, laut, auf Hochtouren, nicht richtig; den Motor 1. lassen; das Tonband, der Fernsehapparat läuft (ist eingeschaltet); das Radio lief leise; endlich lief (funktionierte) der Apparat, die Uhr wieder; Arbeiter, die ... dem Tempo des laufenden Bandes eingeordnet sind (Niekisch. Leben 223); b) sich [gleichmäßig, gleitend) durch, über, um o.a. etw. bewegen: der Kran läuft auf Schienen; das Seil läuft über Rollen; der Faden läuft (wickelt sich) auf die Spule; ihre Finger liefen (glitten) leicht über die Tasten [des Klaviers); die Erde läuft [dreht sich] um die Sonne; von den Fließbändern liefen 1.27 Millionen Fahrzeuge (wurden auf den Fließbändern hergestellt, produziert); die Masche läuft (löst sich); Ü ein Zittern läuft durch ihren Körpen das Gerücht lief schnell durch den Betrieb (wurde im Betrieb schnell verbreitet); sein Blick lief suchend durch die Menge; ein befreites Raunen läuft über die Tribünen; <unpers.:> [vor Grauen] lief es mir eiskalt über den Rücken. 8. (gelegtl. Fachspr.) fahren (1 a) <ist>: Seit Wochen läuft der Testwagen ... quer durch Deutschland (DM 5. 1966. 20); der Zug läuft (verkehrt) zwischen Stuttgart und München; die Schiffe laufen auf neuem Kurs; Das Boot lief mit Höchstfahrt aus dem Feuerbereich (Ott. Haie 230): der Kutter ist auf Grund gelaufen. 9. <ist> a) fließen: das Wasser läuft (fließt aus der Leitung); das Bier läuft nur so (ugs.; wird pausenlos ausgeschenkt): dem Kind liefen die Tränen aus den Augen; das heiße Wasser läuft in die Wanne; der Schweiß, das Blut lief ihm [in Strömen] über das Gesicht; der Käse läuft (ugs.; ist weich u. beginnt zu zerlaufen): b) Wasser. Flüssigkeit austreten, ausfließen lassen: das Faß läuft (ist undicht); dem kleinen Mädchen lief (tropfte ständig) die Nase; sein rechtes Ohr läuft (sondert Flüssigkeit ab. eitert); Man hielt den Kopf unter den laufenden Wasserhahn (Fallada. Trinker 14S). 10. sich in bestimmter Richtung erstrecken; in bestimmter Richtung verlaufen <ist>: die Anschlüsse liefen irgendwo durch die Wand; die Straße läuft (fuhrt) am Fluß entlang, geradeaus; die Narbe läuft quer über sein Gesicht; eine niedrige Bank läuft um den Ofen. IL <ist> a) [in bestimmter Weise; vor sich gehen, vonstatten gehen, verlaufen: die Sache kann so oder so 1.; er läßt einfach alles 1. (ugs.; kümmert sich um nichts): der Laden läuft (ugs.; geht gut): der Ausflug läuft wie geplant, nach Wunsch; der Vortrag läuft mit der Vorlesung parallel; ich möchte wissen, wie der Prozeß gelaufen ist; Bei allem, was seit 1963 in Deutschland zwischen Ost und West gelaufen ist (Spiegel 11. 1978. 31); (unpers.:> daß sie schon gebumst hat und darum weiß, wie's läuft (ugs.; wie man es macht; Rocco [Übers.]. Schweine 62); 'gelaufen sein (ugs.; nicht mehr zu ändern sein; vorbei, abgeschlossen sein): um 19 Uhr ist alles gelaufen; Die Sache ist gelaufen, jetzt sprechen die Gewehre (Hörzu 37.1976.113); b) eingeleitet, aber nicht abgeschlossen od. entschieden sein: die Ermittlungen laufen (es wird ermittelt); der Antrag, das Gesuch, die Bewerbung läuft (ist eingereicht u. wird bearbeitet); die Verhandlungen über die Finanzierung des Projekts laufen noch (dauern noch an); inzwischen lief gegen ihn erneut eine Anzeige, ein Verfahren. 12. Gültigkeit haben; wirksam sein <ist>: der Bausparvertrag, das Abkommen läuft nur noch bis zum Jahresende; wie lange läuft der Paß noch? 13. in einer Kartei o.a. geführt, registriert, festgehalten sein <ist>: das Auto. Konto. Projekt läuft [nicht mehr] auf meinen Namen; Will... I/tt an einer Krankheit, die unter dem Namen Nachtschweiß lief (Böll. Haus 11); also ich lauf jetzt auf Bewährung (Aberle. Stehkneipen 56). 14. gezeigt, gespielt werden <ist>: der Film läuft schon seit Wochen in allen Kinos; seit 10 Minuten läuft bereits der Hauptfilm; die Sendung lief im dritten Programm; die Show ist gestern über den Bildschirm gelaufen (ugs.; wurde gestern im Fernsehen gezeigt). 15. (ugs.) gut verkäuflich, absetzbar sein <ist>: dieser Artikel, das Buch läuft sehr gut. 16. (Jäger- spr.) läufig sein <ist>; laufend <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [urspr. in derKaufmannsspr. fürfrz.(au)courant. tKurant]: a) regelmäßig wiederkehrend; ständig, dauernd: die -en Ausgaben. Geschäfte. Arbeiten; die Produktion ist 1. gestiegen; die Insassen der Anstalt wechseln 1.; b) gegenwärtig; gerade ablaufend, erscheinend o. ä.: das -e (dieses) Jahr ist sehr erfolgreich; am Achten [des] -en Monats (Abk.: lfd. M); die -e Nummer der Zeitschrift, einer Serie (Abk.: lfd. Nr.); c) unmittelbar aufeinanderfolgend: der -e Meter (ein Meter vom großen Stück) kostet ... (Abk.: lfd. m); eine 1. numerierte Bildfolge; *auf dem laufenden sein/bleiben (immer über das Neueste informiert sein); mit etw. auf dem laufenden sein (etw. sofort erledigt haben; nicht im Rückstand sein); jmdn. auf dem laufenden halten (jmdn. ständig informieren); laufenlassen <st. V.; hat) (ugs.): jmdn. freilassen, freigeben: sie ließ ihn laufen; wir haben die Täter 1.. (seltener:) laufengelassen. Läufer [loyfBl. der. -s. - [mhd. löufer. loufaere = laufender Bote. Schachfigur, auch: Rennpferd. Dromedar, ahd. lou- fari = laufender Bote. Wandermönchl: l.a) jmd.. der das Laufen (5) als sportliche Disziplin betreibt, an einem Laufwettbewerb teilnimmt: die L. gehen an den Start; er kam als schnellster L. ins Ziel; b) (Fuß-. Handball) Spieler, der die Verbindung zw. Stürmern u. Verteidigern herzustellen 1640
Lauscherei hos: er spielt als rechter, linker L. 2. längerer, schmaler Teppich, bes. in Gängen u. auf Treppen: ein schwerer, dicker, roier L.; den L. ausrollen. 3. Schachfigur, die man nur diagonal bewegen kann: den L. vor den König stellen, schlagen. 4. (Technik) sich drehender, rotierender Teil von bestimmten Geräten od. Maschinen. 5. (Bauw.) Mauerstein, der mit der Längsseite nach außen liegt (Ggs.: Binder 3 a). 6. (Landw.) junges, nicht mehr saugendes Schwein: Lauferei U^pfa'rajl. die; -. -en (ugs.): wiederholte, zeitraubende u. mit Unannehmlichkeiten verbundene Gänge (2): bei der Wohnungssuche viele -en haben; jmdm. unnötige -en bereiten; LJuferin, die; -. -nen: w. Form zu T Läufer (1): Beide sind der Typ der kraftvollen L. (Maegerlein. Piste 133); läufe- rfadi <Adj.; o. Steig.): im Hinblick auf das Laufen (5). die Fähigkeit im Laufen (5): -es Können; die Kür des deutschen Paares war musikalisch und 1. ... gut; läufig [l^yfu;] <Adj.; nicht adv.) [mhd. löufec = gangbar, üblich; bewandert): (bes. von Hündinnen) brünstig (1). geschlechtlich erregt: Stanislaus besah sich den putzigen Hund und Aepte wie eine -e Hündin (Strittmatter. Wundertäter 99); U Bin ich nicht auch eines von diesen ... liebeskranken. -en (geilen, mannstollen) Weibern? (Bieler. Mädchenkrieg 258); <Abl.:> Uufigkeit, die; -: das Läufigsein. läufst [loyfstl. läuft Dayftl: t laufen. Lauge ['layga], die: -. -n [mhd. louge. ahd. louga = Lauge (b)l: l.a) (veraltend) scharfe, ätzende Flüssigkeit. [SalzJ- lösung: sich an einer L. verätzen; b) kurz für T Waschlauge: eine L. bereiten; Wäsche in der L. einweichen. 2. (Chemie) wäßrige Lösung einer 2Base. die alkalisch reagiert: in -n wird Lackmuspapier blau; <Abl.:> lausen <sw. V.; hat) vgl. auslaugen/ (veraltend): mit Lauge entfernen: wenn ... Maria ... mir ... mit Bürste und Seife den Staub ... von der Haut laugte (Grass. Blechtrommel 324). lausen-. Lausen-: -artig <Adj.; o. Steig.): wie eine Lauge ätzend]: eine -e Verbindung; diese Flüssigkeit reagiert I.; ^bad, das: Lauge in einem Behälter, in die etwas (zur Behandlung) eingetaucht wird: -brezel, die (landsch.): vor dem Backen in kochende Natronlauge getauchte u. mit groben Salzkörnern bestreute Brezel: ^brötdien, das (landsch.): vgl. -brezel; -faß, das; -hömehen. das (landsch.): vgl. ^brezel; -salz, das (veraltet): in einer Lauge (2) gelöstes Salz. bes. Pottasche: -Vergiftung, die; -wasser, das. laugig <Adj.; Steig, ungebr.): wie Lauge: ein -er Geschmack; LflUflung, die; -. -en: das ( Aus] laugen. Lauheit, die; -: laue Beschaffenheit, laues, unentschlossenes Verhalten: seine L. verhinderte eine schnelle Entscheidung. Laui ['lqpU- die; -. Lauenen (Schweiz, mundartl.. veraltend): Lawine. Lauigkeit [I^JKjk^jt] (veraltet): svw. TLauheit; laulich <Adj.) (veraltet, noch landsch.): ein wenig lau: im -en Lampendunst (Doderer. Wasserfälle 110); das Wasser war [nur] I.; <Abl.:> Laulichkeit. die; -. Laumann, der; -[e]s. -männer [zu tlaul (ugs. abwertend): temperamentloser Mensch, der niemals einen eindeutigen Standpunkt od. eine bestimmte Meinung vertritt u. deshalb nicht genau einschätzbar od. festlegbar ist: ein ..Laumann*4, der weder heiß noch kalt ist (Thielicke. Ich glaube 111). Laune [lajjna], die; -. -n [mhd. lüne. urspr. = Mondphase. -Wechsel < lat. lüna = Mond; die Stimmungen des Menschen wurden als abhängig vom wechselnden Mond empfunden]: a) <o. PI.) Stimmung, augenblickliche Gemütsverfassung: seine L. hat sich gebessert; Am folgenden Morgen ist Muttis L. schon wieder gefallen (Imog. Wurliblume 121); schlechte, gute, rosige, miese L. haben; jmdm. die L. verderben; heiterer, bester, trüber L. sein; in/bei L. sein (gut gelaunt sein): nicht in/bei L. sein (schlecht gelaunt sein): jmdn. bei guter L. halten, in gute L. versetzen; hat der aber heute eine L. (schlechte Laune)!: dazu hab' ich heute keine L. (keine Lust): Mensch, macht das L. (macht das Spaß)!: b) (meist PI.) wechselnde Gemütsverfassung. Stimmung/en]: -n haben; seine -n an anderen auslassen; Seit 17 Jahren ... nie eine L.. nie eine Willkür (Frisch. Cruz 48); unter jmds. -n zu leiden haben; Ü die -n des Wetters, des Schicksals; c) einer Laune entspringender Einfall, spontane [ein wenig abwegige] Idee: das war nur so eine L. von ihm; Ü eine seltsame L. der Natur hat diese Formen geschaffen; <Abl.:) hünenhaft <Adj.; -er. -este; nicht adv.): von wechselnden Stimmungen abhängig, unberechenbar: ein -er Mensch; -e Naturen; sie ist sehr I.; Ü -e Witterung; Venus ist sehr I.. der Haussegen hängt oft schief (Astrol.; Petra 10.1966.81). dazu: Launenhaftigkeit. die; -; launig <Adj.) [mhd. (md.) lünic]: von guter Laune zeugend: witzig, humorvoll: -e Verse; eine -e Rede; er hat das sehr 1. erzählt; launisch <Adj.) [spätmhd. lunisch] (abwertend): wechselnden Stimmungen unterworfen u. ihnen nachgebend: häufig von schlechter Laune beherrscht: -e Vorgesetzte; ein -er Charakter; mit dem Alter wurde er immer -er; Ü der -e April; das Glück ist I. Laura [k&ira]. Lawra [lavral. die; -. ...ren [(m)griech. laura. urspr. = Gruppe von Einsiedlern, eigtl. = enge Gassei: Bez. für ein zönobitisches Kloster. Laureat [I^ire'a:t], der; -en. -en [zu lat. laureätus = mit Lorbeer bekränzt): a) (hist.) ein mit dem Lorbeerkranz gekrönter Dichter: vgl. Poeta laureätus; b) preisgekrönter Wissenschaftler od. Künstler. Empfänger einer öffentlichen Auszeichnung: Immerhin waren zehn der elf in Lindau erschienenen -en über 60 Jahre (MM 8. 7. 67. 11). laurentisch [I^j'rentiJ] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [nach dem latinis. Namen des Sankt-Lorenz-Stromes] in der Fügung -eGebinBsbikhing/Faltung (Geol.; währenddes Archaikums erfolgte Gebirgsbildung). lauretanisch [lapreta:niJ1 <Adj.; o. Steig.) [nach dem latinis. Namen des ital. Wallfahrtsortes Loretol in der Fügung * Lauretanische Litanei (kath. Rel.; im 16. Jh. in Loreto entstandenes Wechselgebet zu Ehren Mariens). Laus [laysl. die; -. Läuse [Igyza; mhd.. ahd. lüs; H.u.l <Vkl. T Läuschen): kleines, flaches, flügelloses Insekt, das als Ungeziefer an Menschen u. Säugetieren lebt u. Blut saugt: das Kind hat Läuse; Läuse fangen, zerdrücken, knacken; einem Tier die Läuse absuchen; der Kopf wimmelt von Läusen; * imdm. ist eine L. über die Leber gelaufen (ugs.; jmd. ist schlecht gelaunt, ärgert sich scheinbar grundlos über alles u. jedes: nach der alten Vorstellung, daß die Leber der zentrale Sitz des Gemütes sei; die Verbindung mit ..Laus" wohl wegen des Stabreims); jmdm. eine L. in den Pelz/ins Fell setzen (ugs.: 1. jmdm. Ärger. Schwierigkeiten bereiten. 2. jmdn. mißtrauisch machen): sich eine L. in den Pelz/ins Fell setzen (ugs.: 1. mißtrauisch werden. 2. einen heimlichen Widersacher od. Verräter einstellen, zu seinem Vertrauten machen). laus-, Laus-: Millee,die (salopp scherzh.): T Lauseallee; -bub, der [bes. durch die ..Lausbubengeschichten" des bayr. Dichters L. Thoma (1867-1921) bekannt geworden) (meist scherzh.-wohlwollend. selten als Schimpfwort): frecher, kleiner Kerl: zu Streichen aufgelegter (ungezogener] Junge: komm her. du L.!; was haben die -en schon wieder angestellt!, dazu: -bubengesidit, das. -bubenhaft <Adj.; -er. -este. Steig, ungebr.) (ugs.): wie ein Lausbub, lausbübisch: ein -es Lachen; er sah mich 1. an. -bubenstreich, der, ^büberei [ '-]. die: Streich von Lausbuben, -bübisch <Adj.) (ugs.): svw. Nbubenhaft; -rechen, der (bes. südd. salopp scherzh): svw. t Lauseharke. Lauschaktion, die; -.-en. Lauschangriff, der; -[eis. -e. Lauschoperation, die; -, -en: gewaltsames Eindringen eines Geheimdienstes in eine Wohnung u. heimliches Anbringen einer Abhöranlage bei einem der Spionage o.a. Verdächtigen. lauschen [layln] <sw. V.; hat) [spätmhd. lüschen = aufmerksam zuhören]: a) [heimlich] mit gespannter Aufmerksamkeit zuhören, so daß einem kein Wort, kein Ton entgehen kann: horchen: hingegeben, ergriffen 1.; ich preßte mein Ohr an die Wand und lauschte; I.. ob etwas zu hören ist; hast du gelauscht (heimlich mit angehört, was nicht für dich bestimmt war)?: er lauscht an der Wand, ins Zimmer; erwartungsvoll lauschte sie nach draußen (Sebastian, Krankenhaus 16); b) bestimmten Worten od. Klängen, jmdm. zuhören: dem Bericht, den Geschichten, den Klängen der Geige, dem Gesang der Vögel I.; das ungebildete Volk, welches ihm offenen Mundes lauschte (Thieß. Reich 321); c) genau auf etw. hören, achten: auf jmds. Stimme. Schritte I.; Draußen war es sehr still - er lauschte gespannt und erregt auf die Stille (Böll. Adam 38). Läuschen [l^ys^n]. das; -s. -: TLaus. Lauscher, der; -s, -: 1. jmd.. der lauscht, heimlich zuhört: paß auf. daß wir bei unseren Verhandlungen keinen L. haben; Spr der L. an der Wand hört seine eigene Schand! (wer heimlich lauscht. muH oft mit anhören, was für eine schlechte Meinung andere von ihm haben: vgl. Horcher). 2. (meist PI.) (Jägerspr.) Ohr beim Schalenwild (außer Wildschwein), bei Wolf. Fuchs u. Biber: Eine junge Ricke ... sichert mit vorgelegten -n (MM 27. 8. 66. 3); Lauscherei 1641
lauschig [lajjJVraj], die; -. -en (abwertend): Idauerndes] heimliches Lauschen. Spionieren; lauschig [Iajjji$l <Adj.; nicht adv.) [für älter: lauschicht = gern horchend]: traulich u. halb versteckt, verborgen u. gemütlich gelegen: ein -es Plätzchen; ich finde es hier sehr 1. lause-. Lause- [zu TLaus: in Zus. häufig zum Ausdruck von etw. Frechem. Dreistem (z.B. Lausejunge) od. von etw. bes. Unangenehmem (z. B. Lausekälte)!: -allee, die (salopp scherzh.): scharf u. glatt durchgezogener Scheitel; -bensei, der (salopp abwertend, gelegtI. wohlwollend): frecher, rüpelhafter Junge: -s! Raus mit euch! (Remarque. Obelisk. 183); -forke, die (bes. nordd. salopp scherzh.): vgl. -harke; -harke, die [man harkt mit dem Kamm Läuse zusammen wie z. B. Laub mit einer Harke] (bes. nordd. salopp scherzh.): Kamm; -hinge, der (ugs. abwertend, gelegt I. wohlwollend): frecher, vorlauter Junge: ich leg* dich gleich übers Knie, du L.!; Ü Der politische Witz ist ein respektloser L. (Tucholsky. Werke H. 134); -k»K <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.> (salopp): sehr, unangenehm kalt; so kalt, doli man sich unwohl fühlt, dazu: -k$lte, die (salopp); -kerl, der (salopp abwertend, gelegtl. wohlwollend): frecher, nichtsnutziger Kerl; -Mimmel, der (salopp abwertend): frecher Lürnmel: eine aufgeputschte Menge unreifer, politisch indifferenter -s (Spiegel 26. 1967. 13); R (scherzh. alliterierend) L. liebt man nicht: -madchen, das: vgl. ^junge; -pack, das <o. PI.) (salopp abwertend): Gesindel; -rechen, der: f Lausrechen. Ulise-: -befall, der: Befall (von Menschen. Tieren. Pflanzen) durch Läuse; -forke, die: f Lauseforke; -harke: f Lauseharke; —kämm, der: 1. Kamm mit bes. feinen, eng stehenden Zinken, mit dem hei von Kopfläusen Befallenen Läuse u. Nissen aus den Haaren gekämmt werden. 2. (salopp scherzh.) Kamm: -kraut, das <o. PI.) [aus der Pflanze wurde früher ein Absud gegen Läuse bereitetl: ziemlich hoch wachsende Pflanze mit gefiederten Blättern u. zwei lippigen, meist roten Blüten in Ähren od. Trauben; -rechen, der: t Lausrechen. lausen ['lgiiznl <sw. V.; hat) [1: mhd. lösen]: 1. (jmdn.. sich) /am Kopf] mit den Fingern bearbeiten, um Läuse zu suchen u. zu vernichten: der Hund muß gelaust werden; der Affe laust sich, seine Jungen; Ü er wurde bei der Festnahme gründlich gelaust (salopp; bis auf die Haut untersucht). 1. (ugs.) jmdm. beim (Karten)spiel nach u. nach Geld abnehmen; jmdn. schröpfen: die beiden haben mich beim Skat ganz schön gelaust; Lauser, der; -s. - (landsch.. fam.. meist scherzh. wohlwollend): frecher, kleiner Junge. Lausbub: na warte, du L.. gleich komme ich!; Lauserei [l^pzs'r^j], die; -. -en (landsch. fam.): dummer Streich; lausig <AdJ.) [spätmhd. lusecl (ugs.): I. (abwertend) a) schlecht, unangenehm, widerwärtig: eine -e Arbeit. Angelegenheit; die Zeiten sind 1.; b) schäbig, geringfügig, ganz unbedeutend: wer wird sich wegen so ein paar -er Pfennige aufregen!; warum Sie sich ... von einem -en Kanonier bescheißen ließen (Kirst 08/15. 79). 2. (emotional verstärkend) sehr [groß]: eine -e Kälte; hier zieht es I.; es tat 1. weh; R 1. lange Leitung! (scherzh. alliterierend, wenn jmd. sehr lange braucht, ehe er etwas versteht). 'laut [l^it] <AdJ.; -er. -este) [mhd. lüt. ahd. (h)lüt. urspr. = gehört]: a) weithin hörbar, mit kräftigem Klang (Ggs.: leise 1): -e Worte; -e Musik; -es Rufen, Getrampel; -er Jubel. Beifall; der Motor, das Radio ist zu I.; die Maschine läuft 1.; du mußt -er sprechen; 1. lachen, schreien; 1. und deutlich seine Meinung sagen; ein -es Wesen haben (unbekümmert laut sprechen u. wenig Feingefühl haben); er hat I. gedacht (vor sich hin geredet, zu sich selbst gesprochen): das darfst du nicht 1. sagen, aussprechen; Ü -e (grelle) Farben; eine -e (aufdringliche) Reklame; *l. werden (bekannt werden, in die Öffentlichkeit dringen): Klagen, Gerüchte wurden I.. daß ...; Zweifel an der Wahrheit dieser Aussage sind 1. geworden; über die Verhandlungen hat man nichts 1. werden lassen; b) geräuschvoll, lärmer füllt: eine -e (Ggs.: ruhige) Gegend. Straße; eine -e (hellhörige) Wohnung; -e (häufig Lärm verursachende) Nachbarn; hier ist es mir zu 1.. geht es aber 1. zu; seid doch nicht immer so 1.!; Haut [-1 <Präp. mit Gen.. auch mit Dativ (bes. dann, wenn der Gen. PI. des alleinstehenden Subst. nicht eindeutig zu bestimmen ist) od. mit ungebeugter Form, wenn das alleinstehende artikellose Subst. im Sing, steht) [mhd. nach lüt = nach dem Inhalt. (Wort)Iautl (Amtsspr.): nach den Angaben, dem Wortlaut deslderlvon ... gemäß. entsprechend: I. amtlicher Mitteilung; I. unseres Schreibens, (auch:) unserem Schreiben; laut belügender, (auch:) beiliegenden Rechnungen; 1. Berichten der Polizei; 1. dpa; I. Radio Bremen; 1. Grundgesetz; 1. §51: 1. Anlage; Laut [-1. der; -[e]s. -e [mhd. lüt. urspr. = das mit dem Gehör Wahrnehmbare, dann: = Inhalt eines (vorgelesenen) Schriftstücks]: 1. etw. Hörbares, [bewußt hervorgebrachtes] Geräusch von kurzer Dauer: ein dumpfer, schriller, leiser L.; piepsende -e; -e des Schmerzes, der Wut; aus dem Zimmer drang kein L.; keinen L. von sich geben; Irgend etwas brach mit einem metallenen L. (Kuby. Sieg 376); *L. geben (Jägerspr.; [vom Jagdhund] etwas durch Bellen melden): im Gebüsch war eine Bewegung, und der Hund gab L.; Ü (ugs.:) Vielleicht, daß einer (=der Verhafteten) was läuten gehört hat und L. gibt (etw. verrät), um wieder rauszukommen (Fallada. Blechnapf 351): du mußt rechtzeitig L. geben (Bescheid sagen). 2. mit dem Strom des Atems bei bestimmter Stellung der Sprechwerkzeuge hervorgebrachter Schall: kleinste Einheit der gesprochenen Sprache: ein kurzer, offener, gutturaler L.; der L. a. b; vertraute, fremde -e; Die -e taumelten in seinem Mund (Rehn. Nichts 44); unartikulierte -e drangen an sein Ohr; wirre -e ausstoßen; einen L. mit den Lippen bilden; -e hervorbringen, nachsprechen. laut-« Laut-: -archlv, das: Archiv mit Aufnahmen gesprochener Sprache (z.B. Mundarten) auf Schallplatten. Tonbändern zur wissenschaftlichen Dokumentation; -Äußerung, die (Zool.. Verhaltensf.): von einem Tier hervorgebrachter Laut (1). der der Verständigung innerhalb der eigenen Art dient; -bikhing, die (Sprachw.): [Art der] Bildung von Lauten mit Hilfe der Sprechwerkzeuge; Artikulation; -form, die (Sprachw.): svw. Kaestalt; -geben, das; -s (Verhaltensf.): vgl. ^äußerung; -gemäß <Adj.) (Sprachw.): dem Laut (2) entsprechend: eine -e Rechtschreibung; -gesetz, das (Sprachw.): in der Natur der Sprache liegendes Gesetz, nach dem sich einzelne Laute im Laufe einer langen Entwicklung verändern; -gestalt, die (Sprachw.): hörbare Form. Ausdrucksseite eines sprachlichen Zeichens; -getreu < Adj. >: genau nach den Lauten: eine Mundart 1. wiedergeben; -hak <Adv.) [verhochdeutschend für niederd. lüdhalsl: aus vollem Halse, aus voller Kehle, übertrieben laut: I. [los]lachen, singen: es wurde 1. geschimpft, protestiert; <ugs. scherzh. auch attr.;) -e Zwischenrufe (Spiegel 15. 1966. 9); -lehre, die (Sprachw.): Wissenschaft von den Lauten (2). ihrer Erzeugung in den Sprachwerkzeugen, ihrer Entwicklung u. Geschichte (Phonetik) u. ihrer Funktion in den sprachlichen Systemen (Phonologie) als Teilgebiete der Sprachwissenschaft; ^los <Adj.: o. Steig.): ohne jedes Geräusch, ohne Ton: -e Stille; mit -en Schritten; unter kleinen Atemstößen, die I. waren (Th. Mann. Krull 439); I. herankommen; er bewegte 1. die Lippen, dazu: -losigkeit, die; -: das Fehlen jedes Geräusches. Unhörbarkeit [obwohl eine Bewegung da ist/; -malend <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): mit. in der Art von Lautmalerei: „hatschi" ist ein -es Wort; -maleret, die (Sprachw.): Wiedergabe von Geräuschen. Naturlauten. Klängen durch sprachlich ähnlich geformte Laute; Klangmalerei; -mäßig <Adj.; o. Steig.) [t-mäßig]: die Laute betreffend, nach dem Klang [beurteilt]; -nachahmend <Adj.; o. Steig.): vgl. -malend; -Physiologie, die: Wissenschaft von der Hervorbringung der Laute bei Mensch u. Tier; -sdirtft, die (Sprachw.): Schrift, die mit bes. Zeichen jeden Laut in den einzelnen Sprachen phonetisch genau darzustellen versucht: die Internationale L.; -spräche, die: Sprache, die aus Lauten besteht (im Gegensatz zur Gebärden-. Zeichensprache o. ä.); -Sprecher, der [LÜ von engl, loudspea- ker]: Gerät zur [verstärkten] Wiedergabe von Sprache u. Musik durch Umwandlung elektromagnetischer Wellen in hörbare Töne: in dem Raum waren mehrere L. verteilt; den L. einschalten; eine Rede mit -n übertragen; Dann sagte der L.: ... (der Mann am L.; Richartz. Büroroman 228). dazu: -Sprecheranlage, die: Anlage, bei der mehrere Lautsprecher so verteilt sind, daß der Schall möglichst überall in gleicher Stärke gehört werden kann, -sprecherbox* die: in einen [quaderartigen) Resonanzkasten eingebauter Lautsprecher, -sprechermusik, die: aus einem Lautsprecher ertönende Musik; -sprecherstimme, die: Stimme aus dem Lautsprecher, -sprechehibertragung, die. -sprechenvagWL der: Auto, das zur Verbreitung von offiziellen Durchsagen od. Werbung mit aufmontiertem starkem Lautsprecher durch die Straßen fährt; -stand, der (Sprachw.): die Eigenart 1642
Lavendel u. Besonderheit einer Sprache od. Mundart in all ihren Lauten; -stark <Adj.>: sehr laut, weithin hörbar: -e Auseinandersetzungen; I. protestieren, schimpfen; die Schlachtenbummler unterstützten ihre Mannschaft 1.; -stärke, die: a) regulierbarer] Stärkegrad eines Schalles: die L. des Radios zurückdrehen; bei. in voller L.; sie sprachen mit gleichmäßiger L.; b) (meist abwertend) große Intensität des Schalles: die L. macht mich nervös; L. überzeugt nicht; als könnte er Amerys Ungeschick durch L. vergessen machen (Bieter. Mädchenkrieg 239). zu a: -stfirkemesser, der: Gerät zum Messen der jeweiligen Lautstärke, -stärke- rcgfer, der: Vorrichtung an Lautsprechern. Tonbandgeräten u. ä. zur Einstellung der gewünschten Lautstärke; -symbo- tik, die: symbolische Bedeutung bestimmter Laute (bes. in der Lyrik, z. B. a für Freude, o fiir Schmerz); ^treu <Adj.>: svw. t ^getreu; -Veränderung» die: svw. t^wandel; ~ver- «hiebung, die (Sprachw.): nach bestimmten Gesetzen erfolgte Veränderung der Konsonanten im Laufe der Sprachgeschichte (z.B. b zu p. d zu t): man unterscheidet die 1. od. germanische und die 2. od. hochdeutsche L.; -wandet. der (Sprachw.): [nach bestimmten Gesetzen verlaufende] Änderung im Lautstand einer Sprache; -Wechsel, der <Sprachw.): Wechsel zwischen zwei od. mehreren Lauten innerhalb verschiedener [Beugungs]formen eines Wortes ^zeichen, das: einzelnes Zeichen einer Lautschrift. lautbar [laptba^] <Adj.; o. Steig.) [mhd. lütbaere] in der Verbindung I. werden (veraltet; bekanntwerden, in die Öffentlichkeit dringen, ruchbar werden). Laute n$ptd]. die; -. -n [spätmhd. lüte < afrz. leut. apro venz. laiut. lahut < arab. (mit Art.) al-üd. eigtl. = (Instrument aus) Holz]: Zupfinstrument mit 6 od. II Saiten über einem hölzernen Resonanzkörper in der Form einer halben Birne, einem Griffbrett mit Bändern u. kurzem, meist abgeknicktem Hals: [die] Laute spielen, (veraltet:) schlagen; ein Lied auf. mit der L. begleiten; Lieder zur L. L&|te- (läuten; Eisenb.): -signal, das: über den Streckenfern- sprecher gegebenesKlingelzeichen (mit dem z. B. das Nahen eines Zuges angezeigt wird); -werk, das: Anlage, aus der die Läutesignale ertönen; -zeichen, das: svw. t-Signal. tauten [laytn] <sw. V.; hat) [mhd. lüten. ahd. (h)lüten, zu t 'laut]: La) einen bestimmten Wortlaut haben: das Gesetz lautet: ...; sein Auftrag lautet dahin, daß ...; ..Keine Experimente4', so lautete die Wahlparole; nach anders lautenden Meldungen; b) (geh.) sich in bestimmter Weise anhören: das lautet gut. ganz vernünftig, wenig tröstlich; die Nachrichten lauteten schlecht; die Stimme, die ... eher unwirsch und etwas rauh lautete (Th. Mann. Krull 332); c) einen bestimmten Inhalt haben: die Anklage lautet auf Mord; das Urteil lautet auf 18 Monate Gefängnis; die Firma lautet auf den Namen ... (wird unter dem Namen ... geführt); auf wessen Namen lauten die Papiere (auf wessen Namen sind die Papiere ausgestellt)?. 2. (Sprachw.) aussprechen: dieser Name wird meist falsch gelautet; Untersucht an einem hochdeutsch gelauteten Einwortsatz (Mutiersprache 11.1967. 353); Outen [lQytn] <sw. V.; hat) [mhd. liuten. ahd. (h)lüt(t)an): La) (von einer [Kirchen]glocke) m Schwingung gebracht werden u. dadurch ertönen, klingen: die Glocken läuten von allen Türmen;... fingen die Glocken an zu I.. aufgeregt und angstvoll (Hesse. Steppenwolf 226); die Glocke läutet zu Mittag; <subst.:> beim letzten Läuten ' letzten Klang der Glocken) betrat er die Kirche; b) durch Lauten (1 a) anzeigen: die Glocken läuten 12 Uhr. Mittag; alle Glocken läuteten Feuer. Sturm (hist.); c) eine / Kirchen Jglocke in Schwingung versetzen: der Küster läutet die Glocken [zum Gottesdienst]; die Glocken werden jetzt elektrisch geläutet; *von etw. I. hören (nur in Vergangenheitsformen; etw. Gerüchten entnehmen, nichts Genaues über eine Sache erfahren): ich hörte, habe davon I. hören/gehört, daß Sie auswandern wollen. 2. (landsch.. bes. südd.. österr.) a) klingeln (a): das Telefon, der Wecker läutet; die letzte Kleinbahn ... läutete schneller, als sie fuhr (Grass. Hunde- jähre 52); <unpers.:> es läutete an der Wohnungstür; hat es geläutet?; es läutet zur Frühstückspause; <subst.:> mit dem gefürchteten Läuten der Wohnungsklingel um 5 Uhr morgens (Rothfels. Opposition 33); b) eine Klingel betätigen: an der Tür I.; energisch läutete er dreimal; c) durch Läuten (2 b) herbeirufen: nach der Nachtschwester/(geh.:) der Nachtschwester 1.; er läutete nach dem Kellner. Lauten- [t Laute]: -band, das: an der Laute befestigtes [ verziertes] Band, das über die Schulter gehängt werden kann; -musik. die; -Schläger, der (veraltet): svw. ^spielen -spiel, das; -Spieler, der. Lautenist [Internst], der. -en. -en [älter: Lutenist; vgl. mlat. lutinista]: svw. f Lautenspieler. 'lauter [ l^itn] <Adj.) [mhd. lüter. ahd. (h)lüttar = rein; hell. klar, eigtl. = gespült, gereinigt] (geh.): 1. rein, unver- mischt. ungetrübt: -es Gold; -er als alle Bäche war das Blau des vielufrigen Sees (A. Kolb. Daphne 182); Ü das ist die -e Wahrheit. 2. aufrichtig, ehrlich, vertrauenswürdig: ein -er Charakter; -e Gesinnung; ein sonderbarer Heiliger**, aber durchaus I. und einlinig (Hochhuth. Stellvertreter 231); 2buiter [-] <indekl.; Adj.; o. Steig.; nur attr.) [erstarrte ungebeugte Form von f Mauter. entstanden z. B. aus: das ist lauter Wahrheit ( = die lautere Wahrheit)]: nur. nichts als: 1. Lügen; so ganz ohne Menschen und bloß I. Natur (Schnurre. Bart 41); aus 1. Barmherzigkeit; er fuhr durch 1. enge Gassen; vor 1. Freude; <Abl. zu 'lauter:> Lauterkeit, die; - [mhd. lüterkeit]: Reinheit. Anständigkeit, untadeliges Wesen: menschliche, seelische L.; die L. seiner Worte war überzeugend; läutern ['lQytFn] <sw. V.; hat) [mhd. Hütern, ahd. (h)lütaren] (geh.): 1. reinigen, klären, von Schlacken befreien: Erz I.; die Flüssigkeit ist trübe und muß noch geläutert werden. 2. zur Besserung, inneren Reife, zum Ablegen von Fehlern od. Überwinden von Schwächen vercuüassen: die Krankheit hat ihn. sein Wesen geläutert; seit dem Unglück ist er geläutert (reifer geworden); Beamte. Wirtschaftler .... deren Verstand noch ausreichte, sich zu I. (Kirst, 08/15. 9SS); Leid läutert (Brecht. Mensch 94); Läuterung, die; -. -en [spätmhd. leuterung]: 1. das Läuternd): die L. der flüssigen Glasmasse. 2, das / Sich J läutern, Weiserwerden. Besserung: geistige L.; Wandlung und L.; deine Gestalt aber scheint in der Zwischenzeit eine gewisse L. erfahren zu haben (Th. Mann.Tod u.a. Erzählungen 149). 3. (Forstw.) Auslichten in einem jungen Waldbestand. Lautheit, die; - [zu T Maut]: a) das Lautsein; b) (subjektiv empfundene) Stärke eines Schalls; lautieren [lQp'ti:ran] <sw. V.; hat) (Sprachw.): Laut für Laut lautgetreu aussprechen; <Zus.:> Lautiermethode, die (Päd.): vom einzelnen Laut u. seinen Verbindungen ausgehende synthetische Methode des Lesenlernens; lautlich <Adj.; o. Steig.): die Laute der Sprache betreffend: -e Verschiedenheiten; etw. I. genau wiedergeben; Lautung, die; -. -en [zu flauten (2)] (Sprachw.): 1. Art des Aussprechens: die Hochlautung wurde als Norm nach den gebräuchlichsten und besten -en festgelegt; Timm sagte Oer Klugschieter. scharf holsteinisch mit deutlicher L. und ganz langem i (H. Kolb. Wilzenbach 31). 2. die wahrnehmbare Gestalt eines sprachlichen Zeichens (im Ggs. zum Inhalt); Form: das Wort ist eine Einheit von Inhalt u. L.; Homonyme sind Wörter mit gleicher L.; <Zus.:> lautungsmiBig <Adj.; o. Steig.) [t-mäßig] (Sprachw.): die Lautung betreffend. Läutwerk: svw. f Läutewerk. lauwarm <Adj.; o. Steig.): nicht richtig warm, aber auch nicht kalt: -e Milch; -es Essen; das Bier ist ja I.!; Ü -e (nur halbe, halbherzige) Zustimmung. Lava [*la:va]. die; -, Laven [ital. lava = Schlammassen, viell. zu lat. läbes = Erdrutsch] (Geol.): bei Vulkanausbrüchen austretendes Magma u. das daraus entstehende Gestein: glühende, erstarrte L.; man unterscheidet... die erkalteten Laven von den heißen (Carossa. Aufzeichnungen 114). Lava-: -block, der <P1. -blocke); -decke, die: Bodenfläche (2) aus erstarrter Lava; -gestern, das; -masse, die: -schlämm, der: weite Hänge erstarrten -es (Ceram. Götter 20); -ström, der: ausströmende glühende Lava. Lavabel [Ia'va:b|], der; -s [frz. lavable = waschbar, zu: laver < lat. laväre = waschen]: gut waschbares, kreppartiges Gewebe aus Seide od. Kunstfasern, das sehr weich ist u. kaum knittert; Lavabo [la'va:bo, Schweiz.: la.vabo], das; -[s], -s [lat. laväbo = ich werde waschen; nach Psalm 26.6; 2: frz. lavabo]: 1. (kath. Kirche) a) liturgisches Hände- waschen des Geistlichen in der] Messe (1); b) vom Geistlichen beim Lavabo (a) verwendetes Waschbecken mit Kanne. 2. (Schweiz.) Waschbecken: Bad mit Duschkombination. WC und L. (Anzeige Swiss Chalets Interhome 1974/75). Laven: PL von TLava. lavendel [la'vendl] <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe des Lavendels; 'Lavendel [-]. der; -s. - [mhd. lavendel(e) < ital. lavendola, zu: lavanda = was zum Waschen u. Baden dienlich ist, zu: lavare < lat. laväre 1643
Lavendel = [sich] waschen. baden; nach der Verwendung als Badezutat): bes. im Mittelmeer gebiet heimische Pflanze mit silber- grauen, filzigen Blättern u. zartvioletten, stark duftenden Blüten, aus denen ätherisches öl für die Parftimindustrie gewonnen wird: ein duftender Strauß getrockneten -s: Lavendel [-1. das; -s. - [nach der lavendelblauen Farbe] (Film): Kopie vom Negativfilmstreifen des Originals, die zur Herstellung von weiteren Negativen dient: Lavendel [-], das; -s: kurz für f Lavendelwasser: ein paar Spritzer L. lav^ndel-, Lavendel-: -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -geruch, der; skopie, die: svw. t2Lavendel; M)l, das: aus den Blüten des Lavendels gewonnenes öl; -«trauß, der; -wasser, das: mit Lavendelöl hergestelltes Parfüm. 'lavieren [Ia'vi:ran] <sw. V.; hat) [1: mniederd. laveren < mniederl. lave(e)ren. loveren. eigtl. = die Windseite abgewinnen, zu TLuv|: 1. (Seemannsspr. veraltet) kreuzen. 1 geschickt durch etw. hindurchbringen: der Lotse lavierte das Schiff geschickt durch die Untiefe; Ü zwischen Machtblöcken 1.; er mußte geschickt ].; (auch 1. + sich:) er lavierte sich aus den schwierigsten Lagen. kavieren [-] <sw. V.; hat) [ital. lavare = (ver)waschen < lat. laväre] (bild. Kunst): a) die Konturen einer {farbigen! Tuschzeichnung mit wassergefülltem Pinsel verwischen: b) (eine Zeichnung) mit Wasserfarben kolorieren: die Federzeichnung, die fallweise mit durchscheinenden Wasserfarben laviert wird (Bild. Kunst 3. 62); lavierte Zeichnung. livogyr [l£vo'gy:g] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. lae- vus = links u. griech. gyros = Kreis] (Physik. Chemie): die Ebene polarisierten Lichts nach links drehend. Lavoir [la'vQa:?]. das; -s. -s Ifrz. lavolr. zu: laver = waschen < lat. laväre] (österr.. sonst veraltet): Waschgelegenheit. Waschschüssel: einfaches Waschbecken: das geblümte L. (Fussenegger. Haus 423); klappte er ein kleines L. aus der Wandtäfelung ... und wusch sich die Hände unter dem kalten Wasser (Bieler. Mädchenkrieg 127). Lävokardie [levokar'di:]. die; -. -n [...i:an; zu lat. laevus = links u. griech. kardia = Herz] (Med.): die normale Lage des mit seiner Spitze nach links zeigenden Herzens. Lavor [...'vo:;; ...To:;] (südd.): svw. TLavoir. Lävulose [levulo:zd]. die; - [zu lat. laevus = links; bei optischer Darstellung in ehem. Versuchen wird die Ebene des polarisierten Lichts nach links gedreht] (Chemie): linksdrehende Form der Fructose. Law and order [b: and o:dd; engl. = Gesetz und Ordnung] (oft iron.): Schlagwort, das die Bekämpfung von Kriminalität. Rauschgiftsucht u. Gewalt durch drastische Gesetze u. harte polizeiliche Maßnahmen fordert. Lawine [la'vhnal, die; -. -n [ladin. lavina < mlat. labina. zu lat. läbi = gleiten]: an Gebirgshängen niedergehende [u. im Abrollen immer grö/ier werdende/ Masse von Schnee od. Eis: eine L. geht nieder, donnert zu Tal; an diesem Hang gehen immer wieder -n ab; die L. begrub drei Menschen unter sich; ein unvorsichtiger Schritt kann eine L. auslösen; Ü eine L. von Zeitschriften; die rollende L. der Ereignisse; der zweite Strom, der ... mit lautem Knall die L. meiner Gedanken auslöst (Stricker, Trip 82). lawinen-, Lawinen-: -abgang.der: das Abgehen einer Lawine: -artig <Adj.; o. Steig.): wie eine Lawine, immer größer od. schneller werdend: 1. anschwellender Lärm; -bahn, die: der Weg einer niedergehenden Lawine: -bildung, die; -gaie- rie, die: Überdachung eines Straßenstücks, das an einem Lawinenhang entlangführt: -gefahr, die; -hang, der: bes. gefährdeter Berghang, an dem schon oft Lawinen niedergegangen sind: -Hund, der: svw. t-Suchhund; -katastrophe, die; -schnür, die: lange, leuchtendrote Schnur, die man in einem Gebiet mit Lawinengefahr hinter sich herzieht, um die Bergung im Falle eines Lawinenunglücks zu erleichtern: -schütz, der. dazu: -schutzgaterie svw. t-galcrie; -sicher <Adj.>: nicht durch Lawinen gefährdet, vor niedergehenden Lawinen geschützt: ein -er Weg; 1. bauen; -Suchhund, der: Hund, der bes. darauf abgerichtet ist. von Lawinen Verschüttete im Schnee aufzuspüren: Minglück, das; —warn- dienst, den -warnung, die: -zone, die. Lawn-Tennis [b:n'tenis]. das; - [engl, lawn tennis, zu: lawn = Rasen]: auf kurzem, dichtem Rasen gespieltes Tennis. Lawra: f Laura. Lawrencum [lo'rentßium]. das; -s [nach dem amerik. Physiker E. O. Lawrence (1901-1958)]: radioaktives Transuran (chemischer Grundstoff): Zeichen: Lr lax [laks] <Adj.; -er. -este) [lat. laxus = schlaf!, locker] (oft abwertend): nachlässig, ohne feste Grundsätze, nicht streng: eine -e Auffassung; -e Führung; -e Moral; Das Leben ist -er geworden (Zeit 6.6. 75.7); etw. I. handhaben, durchfuhren: Laxans [laksans]. das; -. ...antia [laksan$jal u. ...anzien [...tßjpn]. Laxativ [Iaksa'ti:f). das; -s. -e [...i:va]. Laxativuni I...'ti:vum], -s. ...va [zu spätlat. laxätivus = lindernd, zu lat. laxäre. t laxieren] (Med.): Abführmittel (von verhältnismäßig milder Wirkung): Laxheit, die; -. -en: a) <o. PI.) laxes Wesen, laxe Haltung, laxe Art: b) laxe Handlung, Nachlässigkeit: solche -en dürfen nicht wieder vorkommen!; laxieren [la'ksi:ran] <sw. V.; hat) [lat. laxäre = erleichtem, lindern, eigtl. = schlaff machen, lockern] (Med.): abfuhren, den Stuhlgang fördern u. beschleunigen; Laxisnus [la'ksismus].der; - [zu flax] (kath. Theol.): (von der Kirche verurteilte) Richtung der katholischen Moraltheologie, die Handlungen auch dann für erlaubt hält, wenn nur eine schwach begründete Wahrscheinlichkeit besteht, daß sie erlaubt seien. Layout [lei'aut. auch: '—]. das; -s, -s lengl. layout. eigtl. = das Ausbreiten, der Grundriß, zu: to layout = aufreißen (5)]: a) (Druckw.) skizzenhaft angelegter Entwurf von Text- u. Bildgestaltung für ein Werbemittel (Plakat. Prospekty. eine Zeitschrift, ein Buch u. ä.: um mit ihm (= dem Fotografen) das L. eines Werbeprospektes für die Herbstmesse zu besprechen (Bieler. Mädchenkrieg 98); im L. veranschaulichen: b) (Elektronik) Schema für die Anordnung der Bauelemente einer Schaltung: das L. wurde mit einer numerisch gesteuerten Zeichenanlage entworfen; <Abl.: • layouten llei'aytn] <sw. V.; hat) (Druckw. Jargon): Layouts anfertigen: Layouter, der; -s. -: Fachmann (z. B. Werbegrafiker), der Layouts entwirft od. zusammenstellt. Lazarett llatsa'rct]. das; -le]s, -e [frz. lazaret = Seuchenkrankenhaus < ital. lazzaretto. venez. lazareto. nazareto; Abi. vom Namen der venez. Kirche ..Santa Maria di Nazaret". bei der im 15. Jh. ein Hospital für Aussätzige gewesen war; Wechsel im Anlaut unter Einfluß von ital. lazzaro = aussätzig. Aussatz. T Lazarus]: Krankenanstalt für verwundete od. erkrankte Soldaten, Militärkrankenhaus. lazar^tt-, Lazarett-: -baracke, die: als [behelfsmäßiges] Lazarett dienende Baracke: -fhigzeug, das (M ilit.): als behelfsmäßiges Lazarett eingerichtetes Flugzeug zur Behandlung u. zum Transport von Verwundeten: -gehilfe, der; M*if <Adj.) (Jargon): so krank od. verletzt, daß man ins Lazarett muß: -schiff, das: vgl. -flugzeug; -wagen, der: als Lazarett eingerichteter [Eisenbahn]wagen: -zug, der. Lazarist [latßa'nst], der; -en. -en [nach dem Mutterhaus Saint Lazare in Paris]: Angehöriger einer kath. Kongregation von Missionspriestern: Lazarus [la:t$arus]. der; - [sesl. -se [nach der Gestalt des kranken Lazarus im N. T. (Luk. 16. 20 ff.)] (ugs.): jmd.. der [körperlich] schwer leidet: bedauernswerter Mensch. Lazeratkn [lat$era't$io:n], die; -. -en [lat. lacerätio. zu: laoe- räre = zerfetzen] (Med.): Einriß. Ri/3, Zerreißung /von Geweben]: bzerieren [...ri:ren] <sw. V.; ist) (Med.): (von Geweben) reißen, einreißen. Lazulith [lat$uli:t. auch ...lit], der; -s. -e [zu mlat. lazurus = Blaustein u. T -lith]: ein himmelblaues bis bläulich-weißes. Magnesium u. Eisen enthaltendes Mineral. Lead [li.d]. das; -[s] [1: amerik. lead: 2.3: engl, lead; 1-3 zu engl, to lead = (an)führen]: 1. Führungsstimme in einer [JazzJbandU. B. Trompete). 2. (Wirtsch.) das Vorauseilen. Vorsprung bestimmter Werte vor anderen im Koniunkturver- lauf. 3. (Zeitungsw. Jargon) [kurz zusammenfassende] Einleitung zu einer Veröffentlichung od. Rede: Leader ['Ii:del. der: -s. - [engl, leader = (An)fiihrer] (Sport, bes. österr u. Schweiz.): in einer Meisterschaft führender Klub: Leadgi- tarrist.der. -en. -einführender Gitarrist in einer [Jazz] band leasen[li.zn]<sw.V.;hat)[engl.tolease]: (ein[Investition - gut) zur eigenen Nutzung mieten, pachten: Warum immer kaufen? Leasen Sie Ihren Wagen (wie Sie Ihre Wohnung und Dir Telefon mieten)! (Powerslide 7. 1968. Anzeige); ein geleaster Farbfernseher; Leasing [Ii:zm]. das. -s. -s [engl.-amerik. leasing] (Wirtsch.): Vermietung von [Invesu- tionsjgütern u. Industrieanlagen (wobei die Mietzahlungen bei späterem Kauf angerechnet werden können). 'Leb- (Ie:p-1: -kuchen, der [mhd. leb(e)kuoche; 1. Bestandteil viell. zu f Laib, also viel!, eigtl. = Brotkuchen; volk*- etym. angelehnt an „leben"]: ein mit Sirup od. Honig u vielen Gewürzen hergestellter dunkler Kuchen: Nürnberger L.. dazu: -kuchenherz, das; -küchler [-ky:<jlt?]. -küchner 1644
Leben U.918I, der; -s. - (bayr.. fränk.): Bäcker, der Lebkuchen herstellt; -küchlerei, -küchnerfci, die; -. -en: auf Lebkuchen %vezialisierte Bäckerei; -zelten, der; -s. - (mundartl. veraltend): svw. t^kuchen; -zeiter, der; -s. - (mundartl. veraltend): svw. Nküchner. fcfc-, 2Leb-: ^los <Adj.; -er. -este (Steig, selten u. nur bei U» (mhd. lebelösl: ohne Anzeichen von Leben, [wie] tot: «n -er Körper; [wie] 1. daliegen; ein -es (starres, unbewegtes) Gesicht; jmdn. mit -en Augen anblicken (mit starren Augen anblicken, ohne etw. wahrzunehmen); Ü die Herrschaft einer-en (unbeseelten) Dingwelt (Nigg. Wiederkehr 19), dazu: -losigkeit, die; -: das Leblossein, lebloser Zu- uand; ^tag, der [mhd. lebetac = Lebenszeit] in den Wendungen [all] mein (dein, sein, ihr) L. (ugs.; das ganze Leben kmg. solange ich lebe/du lebst/er. sie lebt): all sein L. hatte er gearbeitet; daran wirst du dein L. denken; (geh., veraltend auch mit Gen. Pl.:> Seiner -e vergaß Jakob nicht den Schrecken (Th. Mann. Joseph 136); mein (dein, sein, fcr) L. nicht (ugs.; nie. niemals): das lernst du dein L. nicht; einen L. machen/anstellen (schwäb.; Lärm. Geschrei. Aufhebens machen): Macht doch nicht solchen Lebtag. Krieg ist wie Frieden (Gaiser. Jagd 116); -zelten in den Fügungen bei/zu L. (während des Lebens; zu der Zeit, als jmd. noch am Leben war); auf L. (für die /weitere/ Dauer des Lebens): das hat er auf L. gelernt. fcfcbar [le:pba:g] <Adj.; nicht adv.) (Schweiz.): es ging ihm um die Idee einer -en Ehe (Frisch. Stiller 246); das Leben wieder I. machen. Icke-, Lebe-: -dame, die [geb. nach f Lebemann] (abwertend): Frau, die ganz dem Genuß (auch in sexueller Hinsicht) u Luxus lebt; -hoch [—'-], das; -s. -s [für TVivat]: Ruf. mit dem man jmdn. hochleben lälit: drei donnernde -s wurden auf den Jubilar ausgebracht; in ein L. einstimmen; ^lai« in der Fügung mein (dein, sein, ihr) I. (veraltend; mein/dein/sein/ihr Leben lang; während jmds. ganzen Lehens): Der hatte sein 1. in einem Teich von Wichtigkeit gepatscht (Tucholsky. Werke II. 513); -mann, der <P1. ..männer) [1794 von dem dt. Schriftsteller E. Langbein 11757-1835) erstmals für TBonvivant u. frz. viveur gebraucht] (abwertend): eleganter, reicher Mann, der ganz dem Genuß lebt u. sich in sexueller Hinsicht auslebt: was ein Genießer und L. ist, der bevorzugt immer die seltenen Sachen (Kirst. 08/15. 811). dazu: -männisch <Adj.>: wie ein Ubemann: -schön in der Verbindung L. machen (ugs.; uch ein schönes Leben machen, das Leben genießen (statt m arbeiten]): ^welt, die <o. Pl.>: 1. Gesamtheit der Tier- u. Pflanzenwelt, der Lebewesen: ... in welchem Sinne hier die beiden Begriffe Leben oder L. sowie Umwelt verwendet werden (Thienemann. Umwelt 7). 2. Gesellschaftsschicht der Lebedamen u. Lebemänner: smarter Treffpunkt der internationalen L. (K. Mann. Wendepunkt 328); -wesen, das: Wesen mit organischem Leben, bes. Mensch od. Tier; Organismus (1 b): einzellige L.; der Mensch als höchstentwickeltes L.; -wohl [—'-]. das; -[e]s. -s u. -e (geh.): der Gruß ..Lebe wohlt\ mit dem jmd. sich od. jmdn. verabschiedet: sie riefen sich ein letztes L. zu; *]mdm. L. sagen <*eh.; sich vonjmdm. verabschieden). Wien [ie:bn] <sw. V.; hat) [mhd. leben, ahd. leben, eigtl. wohl = übrigbleiben (im Sinne von: überleben nach einem Kampf); 3: wohl unter Einfluß von engl, to live]: l.a) am Leben, lebendig sein; nicht tot sein: seine Großeltern leben noch; der Verunglückte lebte nicht mehr, als der Arzt eintraf; lebt er?; das Kind hat nur wenige Stunden gelebt; ohne dich kann ich nicht 1.; nicht mehr lange zu I. haben (schwerkrank sein); sie wollte nicht mehr länger L: laß das arme Tier doch 1. (töte es nicht)!; nicht I. und nicht sterben können (sich sehr krank u. elend fühlen); lebst du noch? (ugs. scherzh. zu jmdm.. der sehr lange nichts von sich hören ließ); es stimmt, so wahr ich lebe lugs. Beteuerungsformel); Ü die Bilder dieses Künstlers leben (wirken lebendig); der Glaube lebt (ist lebendig): in den Menschen lebt die HofTnung (sie hoffen) auf eine bessere Welt; <1. Part.:) die noch lebenden Nachkommen; lebende (echte, nicht künstliche) Blumen; lebendes Inventar (jur.; Viehbestand)', ein lebender (die Fähigkeit zu Stoffwechsel. Wachstum. Vermehrung zeigender) Organismus; lebende Sprachen (Sprachen, die irgendwo noch gesprochen werden)', der Täter muß gefaßt werden. lebend oder tot; < subst.:) die Lebenden und die Toten; *es von den Lebenden nehmen (sehr hohe, überhöhte Preise fordern); jmd., etw. lebe! (Wunschformel): lang lebe der König!; es lebe die Freiheit!; er lebe, wachse und gedeihe (nach lat. vlvat, crescat. flöreat)!; b) auf der Welt sein, (als Lebewesen) dasein, existieren: wie viele Menschen leben auf der Erde?; Luther lebte im 16. Jahrhundert; diese Riesenechsen haben in grauer Vorzeit gelebt; „Wie geht es dir?" - „Man lebt!" (ugs.; es geht nicht gut. aber auch nicht übermäßig schlecht, das Leben geht gleichmäßig weiter): er weiß zu I. (sein Leben zu gestalten); Im Knast lebt man nicht. Da wird man gelebt (Hörzu 21. 1977. 59); die lebende (heutige) Generation; R und so was lebt! (ugs. Ausruf des Erstaunens; so etwas existiert, ist tatsächlich vorhanden): 1. und 1. lassen (jedem wie sich selbst seine eigene Existenz u. Lebensart, seinen Bereich zugestehen); c) fortbestehen, weiterleben: der Künstler lebt in seinen Werken; der Name dieses Mannes wird für alle Zeiten I.; sein Andenken lebt in uns. 2. sein Leben in bestimmter Weise verbringen: gut. anständig, bürgerlich, armselig, enthaltsam, flott 1.; Ieb(e] wohl! (Abschiedsgruß); er lebt wie ein Fürst; hier lebt es sich gut; herrlich und in Freuden 1.; im Wohlstand, in glücklicher Ehe I.; er mußte aus dem Koffer I. (immer unterwegs sein); viele Tiere leben in Herden; mit seinen Freunden, mit einer Frau 1.; sie lebt von ihrem Mann getrennt; er hat über seine Verhältnisse gelebt; sie lebten unter falschen Namen; er lebt in dem Wahn, dauernd verfolgt zu werden; in der Hoffnung auf bessere Zeiten 1. 3, wohnen, seinen Wohnsitz haben: er lebt in Hamburg; sie hatten lange im Ausland gelebt; auf dem Lande, in der Großstadt 1.; Affen leben auf Bäumen; auf dem Land, im Wasser lebende Tiere; Ü er lebt in einer anderen Welt (ist verträumt, nicht bei der Sache). 4.a) sich von etw. ernähren: fleischlos, diät I.; nur von Kartoffeln I.; die Gefangenen mußten von Wasser und Brot I.; du lebst wohl von der Luft? (ißt überhaupt nichts mehr); Spr der Mensch lebt nicht vom Brot allein {nicht nur von Nahrungsmitteln, sondern auch von geistigen Gütern; Matth. 4.4); b) seinen Lebensunterhalt von etw. bestreiten: von der Rente, von seiner Hände Arbeit I.; von/mit diesem Gehalt kann man nicht I.; von der Wohlfahrt, von jmds. Gnade und Barmherzigkeit I.; <subst.:> R das ist zum Leben zuwenig, zum Sterben zuviel. 5.a) (mit einem Subst. des gleichen Stammes als Objekt) verbringen, zubringen; ein glückliches, erfülltes Leben I.; er lebt sein eigenes Leben (kümmert sich nicht um das Urteil anderer); b) (selten) durch sein Leben zeigen, vorleben: seinen christlichen Glauben 1. 6. sich in einem bestimmten Verhältnis befinden: mit jmdm. im Frieden, im Streit, in einem nachbarlichen Verhältnis I. 7. sich einer Sache widmen, hingeben: ganz seiner Familie/für seine Familie I.; für eine Idee, für die Wissenschaft I.; dieser Künstler lebt nur seiner Musik; Leben [-]. das; -s. - <P1. selten) [mhd. leben.ahd. leben, urspr. subst. Inf.]: X.das Lebendigsein. Existieren: organisches, irdisches L.; L. und Tod; das L. ist vergänglich; das keimende, werdende L.; in ihm ist kein L. mehr; das L. verlieren (sterben); viele mußten im Krieg ihr L. lassen (sind im Krieg umgekommen); jmdm. das L. retten; sein L. wagen, für etwas einsetzen, aufs Spiel setzen, (geh.:) hingeben: er hat sich das L. genommen (hat Selbstmord begangen); die Entstehung. Erhaltung. Bedrohung. Zerstörung des -s; (geh.:) des -s müde, überdrüssig sein; sich seines -s nicht mehr sicher fühlen; am L. sein, bleiben; trotz seines Leidens hängt er am L. (will noch nicht sterben); sie ist freiwillig aus dem L. geschieden (hat Selbstmord begangen); man fürchtete für sein L.; der Arzt konnte den Bewußtlosen nicht mehr ins L. zurückrufen; sie hat mit dem Leben abgeschlossen (ist bereit zu sterben); sie haben mit dem L. gespielt, haben ihren Leichtsinn mit dem L. bezahlen müssen; (Rel.:) Gott, der Herr über L. und Tod; er rannte vor den Verfolgern um sein L.; um jmds. L. bangen, kämpfen; er ist durch einen Unfall ums L. gekommen; der Wille zum L.; zwischen Tod und L. schweben; Ü in seine Gestalt kam wieder L. (kam Lebenskraft; er löste sich aus seiner Erstarrung od. Lethargie); die Show hatte kein L. (wirkte nicht lebendig, hatte keinen Schwung); * das nackte L. retten (sich selbst retten können, aber allen Besitz verlieren); einem Kind das L. schenken (geh.; ein Kind gebären): sein L. teuer verkaufen (sich in einem Kampf erbittert wehren): sein L. [für jmdn., etw.] in die Schanze schlagen (sein Leben riskieren, um jmdn. od. eine Sache zu verteidigen); seinem L. ein Ende machen/setzen (verhüll.; Selbstmord 1645
leben- begehen): auf L. und Tod Ok&mpfenl (erbittert u. mit letztem Einsatz [kämpfen]); für sein L. gern (ugs.: sehr gern): etwas ins L. rufen (etwas gründen); ins L. treten (sich konstituieren); ins ewige L. eingehen (geh.. verhüll.: sterben): mit dem L. davonkommen (aus einer großen Gefahr gerettet werden: nach 2. Makk. 3, 38): hndm. nach dem L. trachten (jmdn. umbringen wollen); wie das blühende L. aussehen (ugs.: sehr gesund aussehen). 2.a) Dauer. Verlauf des Lebens (1). der Existenz, des Daseins: ein kurzes, langes L.; L. und Werk eines Künstlers: ein [ganzes] L. lang: sein L. genießen: er hat sein L. verpfuscht: sein L. verwirken, wegwerfen (nicht sinnvoll gestalten); seinem L. ein Ziel geben: der Sinn des -s; Freuden und Leiden, die Vielfalt des -s; sich des -s freuen; zeit seines -s; die Stationen des -s; das war der größte Wunsch seines -s: die Geschichte seines -s niederschreiben: er durchlitt die schwersten Stunden seines -s; auf ein erfülltes L. zurückblicken: aus meinem L.; für das ganze L.; das geschah zum erstenmal im L.; *fmdm. das L. sauer machen (jmdm. immer wieder Schwierigkeiten. Unannehmlichkeiten bereiten; nach 2. Mos. 1. 14): sich durchs L. schlagen (sich mühsam im Daseinskampf behaupten); nie im L./im L. nicht (ugs.: niemals, unter keinen Umständen): b) Art zu leben. Lebensweise: ein einfaches, einsames, ruhiges, geregeltes, geordnetes, freies, unstetes, üppiges, liederliches, bürgerliches, arbeitsreiches L.; das L. als Artist ist hart: das L. in der Großstadt, auf dem Land: ein L. in Wohlstand. Zufriedenheit; unser L. wird von der Technik geprägt: das L. eines Einsiedlers führen: sein L. ändern; ein neues L. anfangen (einen anderen Lebenswandel führen); du machst dir das L. bequem, etwas zu leicht; R was soll das schlechte L. nützen? (man soll es sich lieber möglichst angenehm machen); *das süße L. (Leben im Luxus, ohne arbeiten zu müssen; ital. la dolce vita. seit 1960 bes. bekanntgeworden durch den gleichnamigen Titel eines Filmes des ital. Regisseurs F. Fellini): c) Lebensinhalt: Sport war sein Leben: die Musik ist für sie das L.; du mein L.! (dichter, veraltend; vertrauliche Anrede). 3.a) der Alltag, die Wirklichkeit, in der sich das Leben abspielt; die Gesamtheit der Lebensformen: das L. prägt den Menschen; das L. verlangt Opfer; diese Geschichte hat das L. geschrieben; das L. meistern; dem L. die guten Seiten abgewinnen; die Stürme des -s; diese Geschichte ist aus dem L. gegriffen; für das L. lernen; seinen Mann im L. stehen; R wie das L. so spielt; man muß das L. eben nehmen, wie das L. eben ist (ugs. scherzh.; man muß sich mit allem abfinden): b) Gesamtheit der Vorgänge, das Geschehen innerhalb eines Bereichs: das gesellschaftliche, wirtschaftliche, künstlerische L. einer Stadt; im öffentlichen L. stehen. 4. Betriebsamkeit, lebhaftes Treiben: das L. auf den Straßen; auf dem Markt herrscht reges L.; nachts ist in der Innenstadt alles L. ausgestorben; die Kinder haben L. ins Haus gebracht. leben-: -bejahend: t lebensbejahend; -fördernd <AdJ.: nicht adv.): -gebend, -spendend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): die -e Sonne; -sprühend <Adj.>: voller Leben u. Lebenskraft; -verneinend: t lebensverneinend; -zerstörend <Adj.; o. Steig.): eine -e atomare Strahlung. lebend-. Lebend-: -gebärend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Zool.): lebendige Junge zur Welt bringend (im Ggs. zu den eierlegenden Tieren); -geborene <PI.) (Amtsspr.. Statistik): die lebend zur Welt gekommenen Säuglinge (Ggs.: Totgeborene); -geburt. die (Ggs.: Totgeburt): a) Geburt eines lebenden Kindes. Tieres; b) lebend zur Welt gekommenes Kind. Junges: -gewicht, das: a) (Fachspr.) Gewicht eines lebenden, in den letzten Stunden vor dem Schlachten nicht gefütterten Tieres (Ggs.: Schlachtgewicht); b) (scherzh.) [auffallend hohes od. geringes] Gewicht eines Menschen: Mutters Gesicht, schon sonst von der Anstrengung gerötet, fast zwei Zentner L. treppauf, treppab zu tragen (Lentz. Muckefuck 121); -maske, die: Gipsabdruck vom Gesicht eines Lebenden; ^vleh, das: lebend zum Schlachten verkauftes Vieh. lebendig [lebendig] <Adj.) [mhd. lebendec. ahd. lebendig, weitergebildet aus dem 1. Part, mit urspr. Betonung der 1. Silbe): 1. lebend, am Leben (1) (Ggs.; tot): ein -es Wesen; -e Junge zur Welt bringen; keine -e Seele (veraltend; niemand) war zu sehen; bei -em Leibe verbrennen; er war mehr tot als 1.; hier fühlt man sich wie 1. begraben; Ü eine -e Demokratie; ein -es (anschauliches) Beispiel für etwas geben; Ich würde leben, wenn unsere Rechtspflege -er wäre (Mostar. Unschuldig 129); -e (anschauliche) Wissenschaft; R jmd. steht da wie ein -es Fragezeichen (jmd. weiß überhaupt nicht, wie er anfangen soll zu fragen, weü ihm alles unklar geblieben ist); * es von den Lebendigen/vom Lebendiaen nehmen (vgl. leben 1 a). 2, wirksam, fortwirkend -e Tradition. Wirklichkeit; -er Glaube; die Erinnerung wurde wieder 1. in ihm; dies Erlebnis wird mir immer 1. bleiben. 3. lebhaft, munter, voll Leben: eine -e Stadt die Kinder waren sehr 1.; auf den Straßen wurde es allmählich -er; er hat sehr 1. berichtet; Ü -e (bunte, lebhafte Farben; zahlte der Fiat 1500 zu den -sten Wagen seiner Klasse (Auto 6. 1965. 21): <Zus.:) lebendiggebärend: svw. f lebendgebärend; <Abl.:) Lebendigkeit,die; -: l.dasLeben- digsein. 2. lebendiges Wesen. Lebhaftigkeit. lebenfi-, Lebens-: -abend, der (geh.): letzter Lebensabschnitt [im Ruhestand]: ein behaglicher L.; er mußte seinen L in einem Altersheim verbringen; -ablauf, der: Verlaufeines Lebens; -abriB, der: knappe Darstellung eines Lebenslaufs -abschnitt, der: Periode innerhalb eines Lebens; -ader, die: lebenswichtige Ztxfahrtsstraße. lebensnotwendige Versorgung: einer Stadt die L. durchschneiden; Der Handel war die einzige L. der Venezianer (Jacob. Kaffee 49): -alter, das: a) Zahl der Lebensjahre: das durchschnittliche L.; ein hohes L. erreichen; b) bestimmter Abschnitt. Altersstufe: das frühe, kindliche L.; Man begegnet ... allen -n Picassos (Koeppen. Rußland 202); -anfang, der (Ggs. -ende); -angst, die: svw. f Existenzangst; Munpruch, der Anspruch an das Leben; -arbeit, die: Arbeit. Arbeitsergebnis eines ganzen Lebens: mit diesem Werk hat der Gelehrte seine L. vorgelegt; ^art, die: l.die Art zu leben. Lebensweh se: die heutige, eine bürgerliche L. 2. ansprechendes Benehmen, gute Umgangsformen: er hat keine L.; ein Mann von feiner englischer L.; -aufTassung, die: Auffassung vom Leben; -aufgäbe, die: Aufgabe, der jmd. sein ganzes Leben widmet: die Kunst wurde seine L.; sich etwas zur L. machen; -äußerung, die: sichtbares Zeichen. Ausdruck eines Lebens: die -en der Tiere. Pflanzen und Kristalle beobachten (Menzel. Herren 52); -aussieht, die; -bahn, die (geh.): [vorgezeichneter] Lebensweg; -bäum, der [1: wohl nach den immergrünen Nadeln; 2a: nach 1. Mos. 3. 22]: 1. schlank u. kegelförmig gewachsenes immergrünes Gewächs, mit weichen, schuppigen Nadeln, das häufig auf Friedhöfen u. in Parks angepflanzt wird. 2.a) (Rel.) Baum des Lebens, der Erkenntnis: b) (Volksk.. Kunstwiss.) symbolisches, den Baum des Lebens darstellendes Ornament; -bedarf, der das zum Leben Notwendige; -bedingungen <PI.): Bedingungen, unter denen sich das Leben abspielt: die L. verbessern, unter optimalen L; ^bedrohend, -bedrohlich <Adj.): vgl. ^gefährlich: 1. erkrankt sein; -bedürfnisse (PL): vgl. -bedarf: -beichte, die; -beiahend < Adj.): optimistisch denkend, immer die guten Seiten des Lebens hervorhebend (Ggs. -verneinend): -e Menschen; 1. eingestellt sein, dazu: -beja- hung, die <o. PI.); -bereich, der: Bereich. Gebiet, Umkreis, in dem sich das / menschliche} Leben abspielt: der private L.; ein totalitärer Staat durchdringt alle -e; -bericht, der vgl. -beschreibung; -beruf, der: für das ganze Leben erwählter u. auszuübender Beruf: -beschreibung, die: literarh sehe Beschreibung des Lebens einer [bedeutenden] Persönlichkeit. Biographie (2); -bezirk, der: svw. t ^bereich; -büd, das: vgl. -beschreibung; -buch, das (dichter.):... neu beginnen und alles Vorherige aus dem L. ausstreichen (Fallada. Herr 56); -bund, der (dichter.): Ehe; -chance, die (meist PI.): Aussicht für das [weitere] Leben; -dauer, die: a) Zeitspanne eines Lebens von der Geburt bis zum Tod: die durchschnittliche L. des Menschen; b) Dauer der Haltbarkeit eines Materials, der Funktionstüchtigkeit einer Mascha ne: die L. zweier Fabrikate vergleichen: dieser Motor ha: eine lange L.. ist auf L. gebaut; -echt <Adj.): vgl. ^wahn -element, das: 1. Urstoff. Element: das L. Wasser. 2. ehim für das Leben [eines bestimmten Menschen] bes. Wichtiges die Musik ist sein L.; ~elixier, das (Volksk.): Zaubertrank, der Jugend. Schönheit u. langes Leben verleihen sollte Paracelsus braute ein L.; Ü Ruhelosigkeit schien sein L . das meine heißt Ruhe (Fallada, Herr 244); -ende, das (Ggs.: -anfang): bis ans L.; -energie, die; -entfahung. die; -erfahren <Adj.): reich an Erfahrungen, die für das praktische Leben nützlich sind; -erfahrung, die: Erfahrum durch das Leben u. für das Leben: eine Frau von großer L.; ^erimerunoen <PI>: I aufgezeichnete] Erinnerungen ems 1646
lebens-, Lebensfern eigenen Leben. Memoiren: seine L. schreiben; -erschei- ■ng. die (Biol.. Med.): Erscheinung, die das Vorhandensein hm Leben anzeigt: das Besondere an den Viren, daß sie ■n freien Zustand... in einer reaktionslosen Form vorliegen ohne jegliche -en (Medizin II. 132); -envartung, die: Zeitspanne, die ein Mensch voraussichtlich [noch] leben •**/ höhere L. durch bessere Lebensbedingungen; die mittlere L. (Lebensalter, das innerhalb einer bestimmten Gruppe durchschnittlich erreicht wird): Ü haben spezifisch bochbelastete Motoren ... in der Regel keine hohe L. tAuto 8. 1165. 35); -faden, der in der Wendung jmdm. den L. abschneiden (geh.: 1. jmdn. töten. 2. jmdm. das nehmen, was ihm für sein Leben am wichtigsten ist: nach der Vorstellung der griech. Myth.. daß das Leben jedes Menschen an einem von Schicksalsgöttinnen gesponnenen u. zuletzt durchschnittenen Faden hängt); -fähig <Adj.; o Steig.; nicht adv.>: fähig, imstande zu leben (Ggs.: -Unfall*): -e Zellen; das Neugeborene war nicht 1.; Ü -e Staaten, dazu: -flhigkeit, die <o. PI.); -feindlich <Adj.>: so beschaffen, daß fast jede Lebensmöglichkeit ausgeschlossen ist: die -e Kälte der Arktis; -fern <Adj.>: den tatsächlichen Gegebenheiten des Lebens (3 a) nicht entsprechend (Ggs.: -nah), dazu: -ferne, die <o. Pl.>; -form, die: Gestaltung des Lebens: Form, in der das Leben sich organisiert: vermiedene pflanzliche oder tierische -en untersuchen; Demokratie, die... nicht nur System und Methode ist. sondern auch eine L. (Dönhoff. Ära 167); -frage, die: Frage. Angelegenheit von entscheidender Bedeutung: -n eines Volkes; das ist für ihn eine L ; -fremd <Adj.>: a) nicht lebenserfah- nra, nicht der Lebenserfahrung entsprechend: ein -er Mensch; er hat völlig 1. entschieden; b) nicht im alltäglichen Leben stehend: ein -er Gelehrter; -freude, die: Freude am Leben. Daseinsfreude: er hat seine L. wiedergewonnen; es war ein Gefühl der Erleichterung, der neuen L. (Frisch. Miller 255); -froh <Adj.>: voller Lebensfreude, lebensbejahend: er war 1.. aber nicht leichtsinnig; -fiihnmg, die: sittliche/ Gestaltung des Lebens: -funkeln], der (dichter.): schwaches Zeichen von Leben: -ftinktion, die (meist PL > (Biol.. Med.): das Leben kennzeichnende Funktion (z. B. Stoffwechsel) eine Störung der -en; Zellen in ihren -en «nregen; -gang, der: svw. t-weg; -gebiet, das: svw. t-bezieh; -gefahr, die <o. PI.>: das Leben bedrohende, tödliche Gefahr: es besteht akute L.; Achtung. Starkstrom! L.!; außer L. sein; er schwebt in L.; jmdn. unter [eigenerl L. retten; -gefährlich <Adj.; o. Steig.): mit Lebensgefahr verbunden: ein -es Unternehmen; er wurde I. verletzt, verunglückte 1.; -geführte, der (geh.): Gefährte, mit dem sich ßnd. zu gemeinsamem (meist ehelichem) Leben verbunden 4or er war ihr ein treuer L.; -geflhrtin, die: w. Form mx\ t-gefährte; -gefiihl, das: bewußtes Gefühl, am wirk- hchen Leben teilzuhaben, mitten im Leben zu stehen: Daseinsgefühl: dies Erlebnis steigert, hebt mein L.; -gebt, der <o. PI.) [zu 'Geist (2)1: svw. t-wille; -geister <PI.>: Fnsche. Munterkeit. Beweglichkeit: der starke Kaffee [erj- »eckte seine L.; seine L. erwachten; -gemeinschaft, die: a> Gemeinschaft von [zwei] Lebensgefährten. Zusammenleben: die Familie bildet eine L.; die L. der Ehe; b) (Biol.) svw. t Biozönose: der Wald als L.; -genuß, der; -gesuchte, die; -gestaltung, die; -gewandt <Adj.>: sich geschickt im Leben zurechtfindend, dazu: -gewandtheit, die; Gewohnheit, die (meist Pl.>: typische Art. wie jemand sein Leben zu verbringen pflegt: -gier, die: Gier, etwas zu erleben: Mit einem Schlag springt die L. auf (Remarque. Westen 160); von wilder L. erfüllt sein, dazu: -gierig <Adj.> «selten); -glück,das: Erfüllung. Glück im eigenen {privaten] Lebensbereich: er hat sein L. gefunden; -groß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: in natürlicher Größe: eine -e Darstellung; ^größe, die in der Fügung in [voller] L. (in natürlicher Größe): eine Plastik in L.; plötzlich stand er in voller L. (ugs. scherzh.; leibhaftig, persönlich) vor uns; Ü obwohl du jeden Tag in voller L. vor dir hast (Kuby, Sieg 159); ^gnindbge, die; -haltung, die: wirtschaftliche Gestaltung des Lebens: einfache, üppige, bürgerliche L; die L. ist teurer geworden, dazu: -haltungsindex, der (Wirtsch.): Index (3). der die Veränderung der durchschnittlichen Lebenshaltungskosten innerhalb eines bestimmten Zeitraums angibt, -haltungskosten <PI.> (Wirtsch.): Kosten für die gesamte Lebenshaltung bei einer Einzelperson od. einer Familie: die L. sind wieder gestiegen; -hllfe, die: soziale Unterstützung, psychologische Beratung u. ä.: Maßnahmen, die anderen Menschen helfen sollen, ihr Leben sinnvoll zu gestalten: jmdm. L. geben; -höhe, die: Stadium erfolgreichen, glücklichen Lebens: die sieben Jahre, die Jaakobs Sohn zu neuer L. ... führten (Th. Mann. Joseph 898); -höhepunkt, der; -hunger, der: vgl. -gier, dazu: -hungrig <Adj.>; -ideal. das: Ziel. Idee, nach derjmd. sein Leben ausrichtet: -Inhalt, der: Inhalt. Sinngebung eines Lebens: Reisen ist für ihn der L.; -Interesse, das: sehr wichtiges Interesse. Anliegen: die -n eines Volkes; -iahr, das: mit dem vollendeten 18. L. wird ein Jugendlicher nach dem Gesetz mündig; -käme- rad, der: vgl. -gefährte; -kameradin, die: w. Form zu t-kamerad; -kämpf, der: Kampf ums Leben. Daseinskampf: -keim, der; -kerze, die: svw. t—licht; -klug <Adj.>: klug u. erfahren in den Dingen des praktischen Lebens, dazu: -khigheit, die <o. PI.>; -kosten <PI.>: svw. t-haltungskosten; -kraft, die: Kraft zum Leben, Vitalität: die alle Zeiten und Verfolgungen überdauernde L. (Goes. Hagar 124). dazu: -kräftig <Adj.; nicht adv.>; -kreis, der: vgl. -bereich; -krise, die; -künde, die: a) (früher) Biologie als Schulfach: b) (selten) Gemeinschaftskunde als Schulfach: c) Lehre von einem natürlichen Leben, wie es den Grundsätzen der Lebensreform entspricht: -kunst, die: die Kunst, das Leben zu meistern, mit den Gegebenheiten fertig zu werden u. stets das Bestmögliche daraus zu machen: —künst- ler, der: jmd.. der die Lebenskunst beherrscht: -läge, die: Situation im Leben: jede L. meistern; in allen -n wußte er sich zu helfen; -lang <Adj.; o. Steig.): ein Leben lang, das ganze Leben dauernd: ein -es Siechtum; er fühlte sich 1. an sein Versprechen gebunden; -länglich <Adj.; o. Steig.): a) (von Freiheitsstrafen) erst mit dem Tod endend: ein I. Inhaftierter, -er Freiheitsentzug; er bekam dreimal ..I.44; b) (selten) lebenslang: eine -e Rente; so sinnlos wie der Versuch. I. ein Läufer zu bleiben (Lenz. Brot 123). dazu: -längliche, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Jargon): jmd.. der eine lebenslängliche Freiheitsstrafe verbüßt: -lauf, der [LÜ von lat. curriculum vltae]: a) (selten) der individuelle Verlauf eines Lebens. Lebensgeschichte: er hat einen abenteuerlichen L. hinter sich; b) schriftliche Darstellung des eigenen Lebenslaufs (bes. für Bewerbungen): ein handgeschriebener L.; Bewerbung mit L. und Paßbild; einen L. einreichen; -licht, das: a) (geh.) brennendes Licht als Symbol des Lebens (1): sein L. brennt hell (er steckt voller Lebenskraft): sein L. ist erloschen (er ist gestorben): *Jmdm. das L. ausblasen/auspusten (ugs.; jmdn. töten): b) dicke Kerze, die jmdm. am Geburtstag angezündet wird u. die nur er selbst ausblasen darf: -linie, die: (in der Handlesekunst) Furche der Innenhand, deren Länge die Lebensdauer anzeigen soll, -hift, die: Luft zum Leben: -lüge, die: Selbsttäuschung, auf der jmd. sein Leben aufbaut: sich in eine L. verstricken; -kist, die <o. PI.): überquellende Lebensfreude, dazu: -lustig <Adj.>: fröhlich [u. ein wenig leichtsinnig! das Leben genießend: —maxime, die: für das ganze Leben gültige Maxime: —mitte, die: die Lebenszeit etwa zwischen 40 u. 50 Jahren: die Krise der L.; die L. überschritten haben; -mittel, das (meist PI.): Ware zum Essen od. Trinken, die zum Bedarf des täglichen Lebens gehört: leicht verderbliche L.; tierische und pflanzliche L.. dazu: -mittelbewirtschaftung, die, -mit- telbranche, die. -mittekhemie, die: Wissenschaft, die die chemische Beschaffenheit von Lebensmitteln untersucht. -mitteldiemflter, der. -mittelfiliale, die: Filiale eines Lebensmittelgeschäftes, -mittelgeschäft, das. -mittelgesetz, das: Gesetz, durch das gesundheitsschädliche / Farbstoff]Zusätze bei Lebensmitteln verhindert werden sollen, -mittel- graOhandhmg, die. -mittelhandel, der. -mittelindustrie, die, -mittelkarte, die: in Kriegs- u. Krisenzeiten ausgegebene Karte, auf deren Abschnitte die rationierten Lebensmittel zugeteilt werden, -mittelliefemng, die. -mittelmarke, die: einzelner Abschnitt der Lebensmittelkarte, -mittelpaket, das. -mittelpreis, der. -mittelrationierung, die. -mittelver- gifhing, die (Med.): durch den Genuß giftiger od. verdorbener Lebensmittel hervorgerufene Erkrankung, -mittelversor- gung, die. -mittelvorrat, der; -möglichkeit, die; -monat, der: Säuglinge in den ersten -en; -müde <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Willen zum Weiterleben, den Tod herbeisehnend: Gespräche ... mit verzweifelten -n Männern (Welt 22. 12. 65, 9); I. sein; du bist wohl I.? (scherzh. zu jmdm.. der leichtsinnig etw. Dummes u. Gefährliches tut), dazu: -müdigkeit, die; -mit, der: Mut zum [tätigen] Leben. Unternehmungslust u. Optimismus: keinen L. haben; er 1647
Leber schöpfte neuen L.; -nah <Adj.>: den tatsächlichen Gegebenheiten des Lebens (3 a) entsprechend (Ggs.: -fern): ein -er Unterricht; ein I. geschriebener Roman, dazu: -nähe, die; -nerv, der: etwas zum Leben u. Weiterbestehen unbedingt Notwendiges: Jmds. L. durchschneiden; die Industrie ist in ihrem L. getroffen worden; -niveau, das; -notwendig <Adj.; o. Steig.): so nötig, daß sozusagen das Leben davon abhängt: -e Spurenelemente; diese Freundschaft war für ihn 1.. dazu: -notwendigkeit, die; -Ordnung, die: vgl. Gesellschaftsordnung; -partner, der: vgl. -gefahrte; -Partnerin, die: w. Form zu T-partner; -Periode, die: vgl. ^abschnitt; -pfad, der (geh.): svw. T-weg; -phase, die; -Philosophie, die: 1. (Philos.) Philosophie, die sich mit dem menschlichen Leben befaßt. 2. Art u. Weise, das Leben zu betrachten: -prinzip, das: -Problem, das; -prozeß, der. -Qualität, die <o. PI.) [LÜ von engl.-amerik. quality of lifel: Qualität des Lebens in bezug auf die gesamte Umwelt, humane Arbeitsbedingungen, gesunde Ernährung, reine Luft u. ä.: Schlagworte wie Selbstverwirklichung und L. (Hörzu 25. 1976. 115); die L. verbessern; Mniell, der. -quelle, die (dichter.): Quelle des Lebens, lebenspendende Kraft: -räum, der: 1. (Biol.) svw. t Biotop (a. b). 2. Raum, Umkreis, in dem sich jmd. od. eine Gemeinschaft [frei] bewegen u. entfalten kann: der L. eines Volkes; er braucht mehr L.; Ü die großen Radkästen die dem Kupplungsfuß den L. beschneiden (Auto 7. 1969. 65); -recht, das: Recht auf [eigenständiges] Leben: ^refonn, die: Reform des Lebens, bes. durch natürliche, gesunde Ernährung, dazu: -re- former, der: Anhänger einer Bewegung zur Lebensreform: -reael, die: Grundsatz, den jmd. für seine Lebensführung hat, Richtschnur: sich etw. zur L. machen; -reise, die (dichter.): vgl. -lauf (a); -rettend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einer tödlichen Bedrohung entgegenwirkend: ein -es Medikament; die schnelle Hilfe hat sich I. ausgewirkt; -retter, der: a) jmd., der einem Menschen [unter Einsatz des eigenen Lebens] das Leben rettet: er hatte seinem unbekannten L. nicht einmal danken können; Ü der Sturzhelm war schon so oft ein L.! (Frankenberg. Fahren 24); b) zur Rettung in Notfällen bes. Ausgebildeter (z.B. Rettungsschwimmer); -rettungsmedaille. die: svw. T Rettungsmedaille; -rhythnmis, der: Rhythmus, in dem das Leben abläuft: ein veränderter L.; sich an einen bestimmten L. gewöhnen; -saft, der (dichter.): Blut: -Schicksal, das; -schwach <Adj.; nicht adv.); -schwäche, die; -smn, der <o. PI.); -spur, die (meist PI.) (Paläont.): Versteinerung eines tierischen Fußabdrucks o. ä.: Erforschung fossiler -en; -Standard, der: Höhe der Bedürfnisse u. Aufwendungen für das tägliche Leben: der L. steigt nur langsam, sinkt; einen hohen L. haben; den L. eines Volkes zu heben versuchen: -Stellung, die: feste Anstellung [mit entsprechenden Aufstiegsmöglichkeiten] bis zum Ausscheiden aus dem Berufsleben: eine L. gefunden haben; wir bieten L.; —stil« der: Stil, Art der Lebensführung: -tag, der: am ersten L.; -träum, der: etwas, was sich jmd. im Leben als Schönstes erträumt: -tüchtig <Adj.>: den Anforderungen des Lebens gewachsen, mitten im praktischen Leben stehend (Ggs.: -un- tüchtig): Kinder zu -en Menschen erziehen, dazu: -tüchtig- keit, die; -Überdruß, der: starke Abneigung gegenüber dem Leben, dazu: -überdrüssig <Adj.); -umstände <PI.>: die Umstände, Verhältnisse, in denen jmd. lebt: Minfähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zu schwach, nicht fähig zu leben (Ggs.: -fähig), dazu: -Unfähigkeit, die <o. PI.); -unterhalt, der: gesamter finanzieller Aufwand, mit dem die lebensnotwendigen Dinge (Ernährung, Kleidung, Wohnung usw.) bezahlt werden müssen: seinen L. als Zeichner/ mit Zeichnen verdienen; du mußt dir deinen L. selbst verdienen; womit soll ich meinen L. bestreiten?; für jmds. L. sorgen; etwas zum L. der Familie beitragen; -untüchtig <Adj. >: den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen (Ggs.: -tüchtig), dazu: -Undichtigkeit, die; -unwert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ns.): so krank u. schwach, daß es nicht wert ist, am Leben erhalten zu werden: -es Leben; eine Theorie .... die - wie bei Hitler - auf die Aussonderung von ..lebensunwerten" Völkern hinausläuft (Horizont 12. 1977. 2); -veräditer, der; -Verhältnisse <P1): svw. t-umstände; -Verlängerung, die (Med.): Erhaltung der Lebensfunktionen, wenn sich der Betreffende im Zustand tiefer Bewußtlosigkeit befindet: -verneinend <Adj.>: dem Leben negativ gegenüberstehend, pessimistisch denkend (Ggs.: -bejahend), dazu: -Verneinung, die <o. PI.); -Versicherung, die: Versicherung über eine bestimmte Summe, die im Todesfall an die Erben da Versicherten, im Erlebensfall an den Versicherten selbst ausbezahlt wird: eine L. abschließen; U ... war er bei seinem ersten Feindflug abgeschossen worden, aber nach dem gebräuchlichen Aberglauben bedeutete das eine L. (Gaber. Jagd 135). dazu: -Versicherungsgesellschaft, die. -versiehe» rungspolice, die. -Versicherungssumme, die; -voll <Adj./ a) voller Leben, lebendig: ein -es Bild; das hat er sehr 1. wiedergegeben; b) den Gegebenheiten des Lebens gerecht werdend, lebensecht: Aristoteles ... knüpft in einer -en und differenzierten Typenlehne an die bestehenden Verfassungen an (Fraenkel. Staat 262); -Vorgang, der (Med.. Bio!.): die Lebensvorgänge in einem See; -wahr <Adj.>: so [dargestellt], wie das Leben wirklich ist: lebensecht: eine -e Schilderung; er hat den komplizierten Vorgang sehr I. nächst zeichnet, dazu: -Wahrheit, die; -wandel, der: Art der Lebensführung, des sittlichen Verhaltens im Leben: ein einwandfreier, ruhiger L.; sie führte einen liederlichen, lockeren L.; -wasser, das [h: wohl nach frz. eau de vie] (Myth.) a) [aus einem Jungbrunnen geschöpftes] Krankheiten heilendes, ewige Jugend u. Unsterblichkeit verleihendes Wasser b) (ugs. scherzh.) Branntwein. Schnaps: -weg, der: Wet durchs Leben, Verlauf des / weiteren] Lebens: ein langer L.; verschlungene -e; sie wollen ihren L. gemeinsam gehen (geh.; heiraten): viel Glück auf deinem weiteren L.!; -weise, die: die Art u. Weise, wie jmd. (im Hinblick auf Ernährung, Bewegung, Gesundheit) sein Leben verbringt: eine gesunde, solide, karge, sportliche L.: die vegetarische L. bevorzugen, viele Gesundheitsstörungen werden durch die sitzende L. (durch vieles Sitzen, wenig Bewegung) verursacht; das Streben nach einer naturgemäßen L.; -Weisheit, die: ai im Leben, durch das Leben erworbene Weisheit: das ist eine L.; b) weiser Ausspruch über das Leben: -werk, das: schöpferische Leistung eines Lebens: etwas, was jmd. aufgebaut hat u. was ihn überdauern soll: diese Firma ist sem L.; Rutherford krönte 1919 sein L.. indem er ... Stickstoff in Sauerstoff umwandelte (Menzel. Herren 122); -wert <Adj.; nicht adv.): wert, gelebt zu werden: das Leben ist I.; das Dasein I. gestalten; -wert, der: gültiger, zu erhalten- der Wert des Lebens: sittliche -e; -wichtig <Adj.; nichi adv.): sehr wichtig, von entscheidender Bedeutung für das Leben u. seine Weiterentwicklung: -e Nährstoffe; diese Anschaffung ist nicht I.; -wille[n], der: Wille zum [ Weiterleben: sein L. war ungebrochen; keinen Lebenswillen mehr haben; -zeichen, das: Anzeichen, Beweis dafür, daß jmd [noch] lebt: Herzschlag und Atem sind die wichtigsten L.; der Schrei als erstes L. des Neugeborenen; kein L [mehr] von sich geben; U seit seiner Abreise vor einigen Wochen haben wir noch kein L. (keinerlei Nachricht von ihm bekommen; -zeit, die: 1. Zeitdauer eines [Men- schenjlebens: eine lange, erfüllte L.; vieles Rauchen verkürzt die L.; *auf L. (für das ganze weitere Leben: lebenslänglich): Beamter auf L.; eine Rente auf L. beziehen, der Sportler wurde auf L. gesperrt. 2. (selten svw. f -abschnitt: das Alter ist eine besondere L.; -ziel, das: vgl -zweck: ein L. suchen; -zuschnitt, der: Art der Lebensführung, Lebenshaltung: -zweck, der: innerer Zweck des Lebens. Leber ['le:be], die; -. -n [mhd. Ieber(e). ahd. lebara; H u.. viell. zu t leben (als ..Sitz des Lebens") od. urspr. = die Klebrige. Fettigel: a) Körperorgan (beim Menschen rechn im Oberbauch gelegen), das durch eine Furche in zwei ungleiche Lappen geteilt wird u. der Regelung des Stoffwechseb sowie der Entgiftung des Blutes dient: die L. ist geschwollen, entzündet; die L. sondert Galle ab; Verfettung der L, er hat es mit der L. [zu tun) (ugs.; ist leberkrank); *etw» frißt jmdm. an der L. (ugs.; jmd. hat viel Ärger od. Kummer, ohne sich aussprechen od. davon befreien zu können . n wird allmählich krank davon]: nach der alten Vorstellung, daß die Leber Sitz der Lebenssäfte u. auch der Temperamente sei); frisch/frei von der L. weg sprechen/reden (ugs-, ganz offen, ohne Hemmungen sprechen, seine Meinung sogen): sich <Dativ> etw. von der L. reden (ugs.; über etw . was einen belastet, offen reden u. sich dadurch davon befreien)', b) Leber eines Schlachttieres als Gericht: L. Berliner Art; gebratene L. mit Kartoffelbrei. Itber-, Leber-: -abszeß, der (Med.); -bkimchen, das [mhd liberblume. nach der Form der gelappten Blätter]: eint blaublühende Frühlingsblume, die meist mit anderen zusammen in großer Zahl dicht beieinander auf dem Boden von 1648
Leder Laubwäldern wächst; -diät, die; -egel. der: ein in der Leber hes. von Rindern, Pferden, Schweinen, selten auch beim Menschen, schmarotzender Saugwurm; -Entzündung, die: entzündliche Erkrankung der Leber mit / vorübergehenderJ Schädigung der Zellen u. Gelbsucht; Hepatitis; -fleck, der ILü von mlat. macula hepatica; nach dem braunen Farbton): bräunlicher bis [braun]schwarzer kleiner Fleck auf Jtr Haut; -fiinktionsprüfimg, die (Med.): Untersuchung der Functionen der Leber; Lebertest; -gallengang, der (Med.); -Judten, der (Boxen): Haken auf die Leber des Gegners; -infarkt, der (Med.): vgl. Infarkt; -in§ufTizienz,die(Med.) tgl. Insuffizienz (2); -karzinom, das (Med.): svw. -krebs; -kise, der <o. PI.) (bes. südd., österr.): Gericht ausfeinge- Nacktem Fleisch / u. gehackter Leber j mit Gewürzen, Speck. Eiern, das in einheitlicher Masse gebacken u. nach dem Erkalten in Scheiben geschnitten lu. kurzgebraten] serviert *ird: zwei Scheiben L.; Spiegelei auf L: -knödel. der •südd.. österr.): Kloß aus gemaldener Leber mit Zwiebeln. Speck, Eiern u. wenig Mehl; L. mit Sauerkraut, dazu: -knodelsuppe, die (bes. österr.): Rindfleischsuppe mit Leberknödeln; -kolik, die (Med.); -koma, das (Med.): Koma bei Leberinsuffizienz; -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): wer 1. ist, muß diät leben; -krebs, der (Med.); -tappen, der: einzelnes Teilstück der Leber; -leiden, das <Med.): chronischer Krankheitszustand der Leber; Hepato- pathie; -moos, das [nach dem den Leberlappen ähnlichen Thallus]: in vielen Arten vorkommendes, ohne Stengel flach <wn Boden wachsendes Moos; -pastete, d ie (K ochk.): aus fein- gewiegter [Geflügellieber bereitete Pastete; -pilz, der: ein flacher, fleischiger, braunroter Ständerpilz, dessen einem Leber läppen vergleichbarer Fruchtkörper sich an den Stümpfen alter Eichen ausbreitet; -reim, der: kurzes, aus dem Stegreif erfundenes, meist scherzhaftes Gelegenheitsgedicht, Jessen erster Vers das Stichwort „Leber" enthält; -schaden, der. dauernde Schädigung der Leber; -schmerz, der (Med.): Schmerz, der von der Leber ausgeht; Hepatalgie; -Schonkost, die (Med.); -Schrumpfung, die: svw. t-Zirrhose; ^Schwellung, die; -stein, der (Med.): Stein, der sich in Jen Gallengängen der Leber gebildet hat; Hepatolith; -test, ier (ugs.): svw. t-funktionsprüfung; -trän, der: aus der Leber verschiedener Fische gewonnenes, vitaminreiches Öl. das medizinisch bes. zur Beköjnpfung von Rachitis u. als allgemeines Kräftigungsmittel verwendet wird; -Verfettung. die: vgl. Fettleber; ^wert, der (Med.): Maliwert, der bei Jer l^eberfunktionsprüfung ermittelt wird; ^wurst, die [mhd. rterwurst, ahd. leparawurst]: aus Kalbs- u. Schweineleber mit Speck würfeln, Zwiebeln, Majoran u. aruleren Gewürzen bereitete Wurst: feine, grobe L.; ein Brötchen mit Thüringer L ; •die gekränkte/beleidigte L. spielen (ugs.; aus nichtigem Anlaß beleidigt tun, schmollen; urspr. wohl von der Vorstellung der Leber als Zentrum der Geflihle, dann volks- etym. mit der Erzählung verbunden, die Leberwurst sei not Wut geplatzt, als die Blutwurst vor ihr aus dem Kessel «Kimmen wurde): nun komm und spiel nicht die gekränkte L.!. dazu: -wurstbaum, der: im tropischen Afrika heimischer Baum mit an langen Stielen herabhängenden, einer Leberwurst ähnlichen Früchten, -wurstbrot, das; -zirrhose, die (Med.): chronisch fortschreitende Erkrankung der Leber, bei der sich das Bindegewebe vermehrt, aber der eigentliche Aufbau der Leber zerstört wird. Uhaft [lc:phaft] <Adj.: -er. -este) [mhd. lebehaft = lebend, iebendigj: l.a) (inden Lebensäußerungen) voller Bewegung. Temperament erkennen lassend, lebendig: ein -er Mensch; < Bewegungen; er hat ein sehr -es Wesen; die Kinder sind sehr I.; anschaulich und 1. erzählen; nun aber ein bißchen I.! (ugs.; schnell u. mit Bewegung vora/t): eine -e angeregte) Unterhaltung; Ü ein -er (beweglicher) Geist; eine -e Phanstasie; b) rege: -e Tätigkeit; hier herrscht -es Treiben; eine -e Straße; der Verkehr ist immer -er geworden; c) deutlich, klar, genau: etwas in -er Erinnerung haben; das kann ich mir I. vorstellen. 2.a) kräftig in den Farben: ein -es Grün, Rot; diese Farben sind mir zu 1.; eine I. gemusterte Krawatte; b) sehr stark: -er Beifall. Widerspruch; sich I. über etwas ärgern; etw. I. bedauern; das interessiert mich 1.; <Abl.:) Lebhaftigkeit, die; -: lebhaftes Wesen; lebig <Adj.; nicht adv.) (schwäb. veraltend, sonst scherzh.): lebendig; -lebig [-le.buj] in Zusb., z. B. langlebig ein langes Leben habend). Lebkuchen usw.: t leb-; 'Leb-; Lebzelten usw.: Heb-, 'Leb-. Irchzen ['le<jtsn] <sw. V.; hat) [mhd. Iech(e)zen = austrocknen; dürsten, Intensivbildung zu: lechen = austrocknen; brennenden Durst verspüren! (geh.): nach erw., was man nicht hat. aber für seine Existens o. ä. dringend braucht od. herbeisehnt, mit heftiger Begierde verlangen: nach Wasser, nach Kühlung I.; er lechzte nach Macht, nach Rache; Ü die Natur lechzt nach Regen. Lecithin [letsiti:n]: t Lezithin. leck [lek] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [niederd. leck; verw. mit tlechzen, eigtl. = tröpfelnd): (von Schiffen, Tanks o.a.) ein Loch, einen Ri/J, eine undichte Stelle aufweisend, die Wasser eindringen bzw. eine Flüssigkeit auslaufen läßt: ein -es Boot; die Tanks waren 1.; Leck [-]. das; -lels. -s: Loch, Riß, undichte Stelle, die Wasser eindringen bzw. eine Flüssigkeit auslaufen läßt. I$ck-, L^ck-: -schlagen <sw. V.; ist) (Seemannsspr.): (von Schiffen) durch äußere Einwirkungen eine undichte Stelle bekommen; -segel. das (Seemannsspr.): besonders starkes Segeltuch, das von außen über ein Leck im SchÜfsrumpf gezogen wird, um es behelfsmäßig abzudichten; -sicher <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): gegen Lecks gesichert; -springen <st V.; ist) (selten): svw. t ^schlagen: Der Kahn springt leck (Hausmann. Abel 55). Leckage [le'ka:». österr.: ...3]. die; -. -n [aus TLeck u. frz. -age = einen SammelbegriIT kennzeichnende Nachsilbe]: 1. Gewichtsverlust durch Verdunsten od. Aussickern auf Grund einer undichten Stelle. 2. svw. t Leck. Lecke fleka], die; -, -n: I. Stelle, an der Vieh od. Wild Salz leckt. 2. (Jägerspr.) svw. tSalzlecke; 'lecken [leknl <sw. V.; hat) /vgl. geleckt (2)/ [mhd. lecken; ahd. lecchön): l.a) mit der Zunge über etw. hinstreichen; die Katze leckt ihre Jungen, leckt sich [die Pfotchen]; der Hund leckt seine Wunde, leckt mir die Hand, leckt an meiner Hand; des köstlichen Bratens gedenkend leckte sie sich die Lippen (A. Zweig, Grischa 37); Ü die Flammen lecken bis zum First; Höher leckt das Wasser, höher schlagen Wellen ans Ufer (Nachbar. Mond 262); *leck midi [doch]! (derb; laß mich [doch] in Ruhe!; vgl. Arsch 1): „Ach. leckt mich doch alle!", sagte Quangel gelangweilt (Fallada. Jeder 395); b) mit der Zunge /als Nahrung/ aufnehmen: die Katze leckt Milch; Wild leckt gerne Salz; das Kind leckte Eis; c) mit der Zunge darüberfahren u. dadurch etw. entfernen: Schaum von den Lippen 1.; das Kind leckte sich das Blut vom Arm; Herr Feldafing ... leckte das Fleisch von den Gräten (Bieler. Bonifaz 166). 2. (vulg.) durch Cunnilingus geschlechtlich verkehren: Gespräch Nummer eins ist hier ficken.l.und blasen (Schmidt. Strichjungengespräche 128). 2lecken [-] <sw. V.; hat) [zu t leck]: durch eine undichte Stelle, ein Loch Flüssigkeit herauslaufen lassen: das Faß, der Tank leckt; das Schill leckte nach der Havarie. 3lecken [-]: t locken. lecker [lekc] <Adj.) [mhd. lecker = feinschmeckend]: I. von seinem Aussehen, seinem Geruch her auf besonderen Wohlgeschmack schließen lassend od. besonders wohlschmeckend: zum Abendessen ein paar -e Kleinigkeiten richten; dieser Auflauf sieht 1. aus. riecht 1.; der Apfelkuchen schmeckt aber I.; Ü sie ist ein -es Mädchen. 2. (selten) eigen in der Wald; wählerisch: ein schlenkrichter Jüngling, I. und ... nicht gewöhnt, sich einen Wunsch ... zu versagen (Th. Mann, Joseph 173): Lecker [-], der; -s, - [mhd. lecker, ahd. lecchäri = Schlemmer. Fresser, auch: Schelm]: 1. (veraltet) jmd., der gerne nascht, der gerne Leckerbissen zu sich nimmt. 2. (landsch.) Lutscher. 3. (Jägerspr.) die Zunge des Schalenwildes (das Schwarzwild ausgenommen). Lecker- (lecker 1): -bissen, der: erw. besonders Gutes zu essen. Wohlschmeckendes: auserlesene L.; Ü technische, künstlerische, musikalische L.; -maul, das. (Vkl.:) -mäul- chen, das (ugs.): a) jmd., der gerne Leckerbissen ißt; Feinschmecker; b) jmd., der gerne Süßigkeiten ißt. Leckerei [lEka'nyl.die; -. -en (ugs.): erw. besotidcrs Leckeres, bes. etw. Süßes; Leckerli ['lekvli], das; -s, - (Schweiz.): in kleine Rechtecke geschnittenes, dem Honigkuchen ähnliches Gebäck: Basler L.: leckern [lekT?n] <sw. V.; hat) (ugs.): I. Süßigkeiten essen: ich leckere gerne. 2. <unpers.) großen Appetit auf etw. haben: ihn leckert/es leckert ihn nach Haselnüssen; Leckstein, der; -[c]s. -e (Jägerspr.): mit verschiedenen anderen Zusätzen versehener Brocken Salz, an dem Wild leckt (um seinen Salzbedarf zu decken). Leder ['le:dc], das; -s. (Sorten:) - [mhd. leder. ahd. ledar. viell. aus dem Kelt.]: 1. Haut von Tieren, die durch Gerben haltbar u. fest geworden ist: weiches, schmiegsames, glattes. 104 GDW 1649
Zeder-, Leder- genarbtes L.; L. verarbeiten, färben, pflegen; Kleidung aus L.; diese Tasche haben wir auch in L; jmd.. erw. ist zäh wie L.; die dunkle Haut seines Gesichts faltig wie verwittertes L. (Cotton, Silver-Jet 8); dieses Steak ist das reinste L. (ist zäli); dieses Buch kann auch in L. (mit einem aus Leder angefertigten Einband) geliefert werden; viele Motorradfahrer kleiden sich in L. (tragen einen aus Leder angefertigten (SchutzJanzug); als er sich ins L. (in den mit Leder bezogenen Sitz des Autos) zurücklehnte (Zuckmayer. Herr 89); *was das L. hält (ugs.; kräftig; nach dem ledernen Geschirr der Zugtiere); [die folgenden vier Wendungen beruhen auf veraltet Leder = menschliche Haut:l jmdm. das L. «erben/versohlen (T Fell); imdnu ans L. gehen/wollen (ugs.; jmdn. angreifen): jmdm. auf dem L. knien (veraltend; jmdn. unter Druck halten u. dadurch zu etw. zwingen); jmdm. aufs L. rücken (jmdn. bedrängen); vom L. ziehen (1. selten; von der Waffe Gebrauch machen [Leder = lederne Schwertscheide]: Die Gendarmen müssen vom L. ziehen, um drei Angriffe der Masse zurückzuwerfen (Werfel. Bernadette 33). 2. selten; etw. verteidigen: Die ..göttliche Ordnung*4... für die katholische Bischöfe eineinhalb Jahrtausende lang vom L. gezogen haben [Augstein. Spiegelungen 97). 3. seine schlechte Meinung vonjnubn.. etw., seinen Unmut über jmdn., etw. abfällig u. in Einzelheiten äußern; gegen jmdn., etw. vom L. ziehen). 2. kurz für t Fensterleder: den Spiegel mit einem L. putzen. 3. (Fußball Jargon) Fußball: das L. schlagen, treten, nach vorn treiben; er drosch das L. ins Tor. leder-, Leder- (Leder 1): -absatz, der: Schuhabsatz aus Leder; -artig <Adj.; o. Steig.): wie Leder; -ball, der: Ball aus Leder; -band, der <PI. -bände): in Leder gebundenes Buch; -bar, die: [Bar(\) in der Lederfetischisten verkehren; -braun <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: braun wie Leder; -*i, das (Rugby Jargon): eiförmiger Ball aus Leder: -einband, der: aus Leder hergestellter Bucheinband; -färben, farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Farbe des Leders; -fetischismus, der: sexuelle Faszination u. Erregbarkeit durch Kleidungsstücke aus Leder, dazu: -fe tisch ist, den -fett, das: für die Pflege von Leder hergestelltes Fett; ^ga- masche, die (veraltet): Gamasche aus Leder; -geweil, das (Jägerspr.): Geweih des Hirsches, dessen Haut nicht abgeschabt wurde, sondern eintrocknete; -gurt, der Gurt aus Leder; -gürtel, der: vgl. -gurt; -handsdmih, der Handschuh aus Leder; -haut, die: (bei Wirbeltieren u. Menschen) unter der Oberhaut liegende, zähe Hautschicht, dazu: -Hautentzündung, die: svw. tSklentis; -Herstellung, die: das Verarbeiten der Haut von Tieren zu Leder; -hose, die: Hose aus Leder; -Imitation, die: Material, das so bearbeitet ist, daß es aussieht wie Leder; -Industrie, die <o. Pl.>: Industriezweig, der die Verarbeitung von Leder umfaßt; -Jacke, die: vgl. -hose; -knöpf, der: mit Leder überzogener Knopf; -kofTer, der: Koffer aus Leder; -koller, das: Koller aus Leder; -koralle, die [nach der lederartigen Konsistenz des Skeletts der Koralle]: in warmen Gewässern der Küste lebendes Korallentier, das fleischige Stöcke mit einer gallertigen Mittelschicht bildet: -kugel, die (Ballspiele Jargon): Ball aus Leder, bes. Fußball; -läppen, der: die Gläser mit einem L. nachreiben; -leim, der: aus Abfällen der Lederherstellung gewonnener Leim; -mantel, der: vgl. -hose; -mappe, die: vgl. -kofTer; -mosaik, das (bild. Kunst): Ornament, das aus verschieden gefärbten Stücken Leder zusammengesetzt ist; -nacken, der [LÜ von engl.-amerik. leatherneck, nach der früher vir Uniform der US-Marine gehörenden, mit Leder umkleideten steifen Halsbinde]: Soldat einer amerikanischen Eliteeinheit; -pappe, die: Pappe, zu deren Herstellung u. a. Abfälle von Leder verwendet werden; -Polster, das: mit Leder bezogenes Polster; -ranzen, der: vgl. -kofTer; -riemen.der: vgl. -gurt; -Schildkröte, die: im Meer lebende Schildkröte, deren Rückenpanzer aus kleinen, knöchernen, von einer dicken, ledrigen Haut überzogenen Platten besteht; -schnitt, der: Verzierung des Leders durch eingeschnittene Figuren od. Ornamente: -schuh, der: Schuh, dessen Obermaterial Zu. Sohle] aus Leder besteht; -schürz, der: Schurz aus Leder; -sessel, der: Sessel mit Lederpolstern: -sex, der (ugs.): Sex in Verbindung mit Lederfetischismus; -sofa, das: vgl. -sessel; -sohle, die: Schuhsohle aus Leder; -Stiefel, der: vgl. -schuh; -Stollen, der (Fußball): aus Leder hergestellter Stollen des Fußballschuhs; -tapete, die (früher): Wandverkleidung aus Leder, die durch Malerei, eingepreßte Muster, Gold od. Silber verziert war; -tasche, die: vgl. -kofTer; -täubling, der: in Laub- u. Nadelwäldern vorkommender Speisepilz mit flach trichterförmigem, braunem bis rotviolettem Hut mit weißen Lamellen, die später lederbraun werden; -tuch, das: vgl. -läppen, -verarbeitend <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: -e Industrie; -vertrieb, der: Vertrieb von Lederwaren; -waren <PI.>: f GebrauchsJgegenstände aus Leder; -zeug, das: Kleidung, Gegenstände aus Leder. Lederer, der; -s. - [mhd. lederare, ahd. lederäri] (südd. veraltend, noch österr.): Gerber; lederig ['le:dan<;] <Adj.>: tledrig; 'ledern ['le.dunl <sw. V.; hat) [mhd. lidern = mit Leder besetzen]: 1. mit einem Ledertuch abreiben, polieren: die Scheibe [blank11. 2. (landsch. salopp) heftig verprügeln: sie hatten die beiden Burschen ordentlich geledert; 2ledern [-1 <Adj.; nicht adv.) [mhd. liderin. ahd. Lidirin]: La) <o. Steig.; nur attr.) aus Leder: -e Handschuhe; ein -er Einband; b) wie Leder aussehend, zäh wie Leder: -e Haut; Mit der Handtasche schlug sie um sich, das kleine -e Weib (Kempowski. Uns 212); das Fleisch ist I. 2. (ugs.) nicht besonders unterhaltsam, langweilig u. trocken: ein -er Mensch; sein Vortrag war ziemlich I.; es soll bei Hofe zeitweise etwas 1. zugegangen sein (Seidel. Sterne 36). ledig [leidig] <Adj.; o. Steig.) [mhd. ledic. wahrsch. eigtl. = gelenkigl: 1. nicht verheiratet: ein -er junger Mann; ihre Tochter ist noch I.; eine -e Mutter (eine Frau, die nicht verheiratet ist u. ein uneheliches Kind hat); ein -es (landsch.. sonst veraltend; nichteheliches) Kind [haben]; I. bleiben (nicht heiraten). 2. (landsch.) leer, frei: ein -er Acker; Sein Gepäck war noch im Hafen. So fühlte er sich 1. (Frisch, Gantenbein 393); Niemand saß auf dem Sarg. Ledig schwankte er unter den Ulmen (Grass. Blechtrommel 197); -es (Bergmannsspr.; keine Mineralien enthaltendes) Gestein; -e Schicht (Bergmannsspr.; Zeit, die ein Bergmann neben der üblichen Schicht im Bergwerk arbeitet; Überstunden)', ein -es Schiff (Seemannsspr.; ein Schiff ohne Fracht)', ein Pferd I. (landsch.; ohne Reiter) gehen lassen; ♦einer Sache, (selten:) jmds. I. sein (geh.; frei von etw. (bes. von Verantwortung o.a.), jmdm. sein): jmdn. einer Sache I. sprechen (geh.; jmdn. [von Schuld o.a.] lossprechen). Sie wollten ... ihrer eigenen ehrenhaften Vergangenheit I. gesprochen werden (Spiegel 52. 1965. 6); <subst. zu 1:) Ledide [' le.digs], der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete): jmd., der ledig (1), nicht verheiratet ist; <Zus.:> Ledigenheim, das: Wohnheim für Ledige; lediggehend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Steuerw.): aus beruflichen Gründen vorübergehend getrennt lebend; lediglich [Ie:dikli<j] <Adv.) [mhd. ledecliche = ohne Hindernis, ohne anderes; auch: herrenlos]: weiter nichts als; nur (sich auf das Genannte beschränkend, sich auf die genannte Funktion, Tätigkeit beziehend, aber auf weiter nichts): ich berichte I. Tatsachen; er verlangt I. sein Recht; diese Bemerkung sollte I. dazu dienen, das Interesse daran wachzurufen. Ledischifr[le:di-]. das; -[e]s. -e [mhd. lede = Last(schiff)] (Schweiz, mundartl.): Lastschiff. ledrig ['lerin^J (Adj.) [t Leder]: wie Leder; lederartig. Lee [le:; aus dem Niederd. < mniederd. le = Ort, wo die See dem Wind nicht ausgesetzt ist. eigtl. = milde, geschützte Seite, verw. mit T laul (Ggs.: Luv): 1. *in, nach L. (Seemannsspr.; in der dem Wind abgekehrten, in die dem Wind abgekehrte Seite des Schiffes): die Insel liegt in L.; den Bug des SchifTes nach L. drehen. 2. (das; -s> (Gtogx.) die dem Wind abgekehrte Seite (eines Berges o.a.). Ififi-, L«£-: -boje, die (Segeln); -gierig <Adj.; nicht adv.) [zu t2gieren] (Seemannsspr.): (von Schiffen) mit dem Bug vom Wind wegdrehend (Ges.: luvgierig), dazu: -gierigkett die (Seemannsspr.); -marke, die (Segeln): svw. t^boje; -seite, die (Seemannsspr.); -wärts <Adj.) [t-wärts] (Seemannsspr.): in Richtung nach Lee; zu der dem Wind abgekehrten Seite hin (Ggs.: luvwärts). leer [le:?] <Adj.; o. Steig.) [mhd. laere. ahd. läri. verw. mit t lesen, also urspr. = was vom abgeernteten Feld noch aufgelesen werden kann]: 1. (nicht adv.) a) nicht mit etw. gefüllt; ohne Inhalt (Ggs.: voll): ein -es Glas. Faß; eine -e Kiste, Tasche; auf -en Magen etw. essen, trinken; die Kanne, der Tank ist 1.; die Kasse ist leider I. (ugs.; es ist kein Geld da); ich trinke, esse, (ugs.:) mache das eben noch I. (trinke, esse alles, ohne einen Rest zu lassen); mein Magen ist I. (ich habe längere Zeit nichts gegessen); b) ohne daß etw. auf, in etw. vorhanden ist in diesem Jahr gab es viele -e Ähren; der Wind fegt über -e Felder, ein -es (von den Vögeln verlassenes) Nest; dieses 1650
Legat o Blatt ist noch I. (unbeschrieben); einen Laden, ein Zimmer I. (unmöbliert) mieten; <subst.:> der wohlgemeinte Rat ging ins Leere, war ins Leere gesprochen; Ü sein Leben war I. [an Freuden); *l. ausgehen ({bei einer Verteilung] nichts bekommen); I. laufen (nicht produktiv arbeiten); die Maschine, das Wirtschaftsunternehmen läuft I.; c) IfastJ ohne einen Menschen, ohne ein Lebewesen; menschenleer: durch -e Straßen. Gassen gehen; das Kino, die Bahn war I.; diese Gegend ist öde und I.; vor -en Bänken. Rängen, vor -em Haus (vor wenig Zuhörern, Zuschauern, vor kleinem Publikum) spielen; sein Platz blieb I. (er kam nicht); diese Wohnung steht schon lange I. (ist schon lange nicht bewohnt); d) (österr., Schweiz.) (von bestimmten Haustieren) nicht trächtig; Schönes, -es Rind (Vorarlberger Nachr. 30. 111. 68. 27). 2. (abwertend) unter der Oberfläche, hinter dem Äußeren nichts weiter enthaltend, Sinn u. Inhalt vermissen lassend; -er Prunk; -e (nichtssagende) Worte. Phrasen. Begriffe; das ist doch alles -es Gerede (Gerede ohne tiefere Bedeutung); -e Versprechungen (Versprechungen, die doch nicht gehalten werden) machen; jmdn. I.. mit -en Augen, mit -em Blick ([starr u.J abwesend-ausdruckslos) ansehen; ..Ich bin 1." (seelisch-geistig völlig erschöpft), sagte Otto verloren (Remarque. Obelisk 259). teer-. Leer-: -darm, der [wohl weil dieser Darm bei Sektionen meist leer ist] (Med.): Abschnitt des Dünndarms vom Zwölffingerdarm bis zum Krummdarm; ^ fahrt, die: Fahrt mit einem Transportmittel ohne Ladung; ^formel, die (Soziol.): Behauptung, die nur etw. über Sachverhalte aussagt, die nicht überprüft werden können, dazu: ^formelhaft <Adj.; o. Steig.) (Soziol.): l.a) in der Art der Leerformel; b) zu einer Leerformel erstarrt. 2. in einer, durch eine Leerformel dargestellt, dazu: ^formelhaftigkeit, die (Soziol.); -gewicht, das (bes. Kfz.-W.): Gewicht bei ständiger Ausrüstung ohne Ladung; MWt.das: mehrmals verwendbarer Behälter (z.B. Flasche, Kiste) ohne Inhalt (in bezug auf die Rückgabe); -kikmeter.der: Strecke von einem Kilometer, die ein Fahrzeug ohne Nutzlast zurücklegt (Ggs.: Nutzkilometer); -kosten<PI> (Wirtsch.): durch ungenutzte Kapazität entstehende Kosten; -lauf, der: 1. <o. PI.) Zustand, bei dem ein Motor, eine elektrische Maschine od. ein Getriebe läuft, ohne Arbeit zu leisten; die Maschine auf L. stellen; an L. den Berg hinunterfahren; in den L. schalten (ugs.; beim Autofahren/ den Gang herausnehmen). 2. svw. •-laufhandlung: Leerläufe höher differenzierter Instink thandlungen (Lorenz. Verhalten I. 349); -laufen <st. V.; ist): 1. auslaufen (1 b), bis etw. leer ist; das Faß läuft leer 2/imdn. I. lassen (Ballspiele: durch eine entsprechendes Täuschungsmanöver bewirken, daß ein gegnerischer Spieler, der in den Besitz des Balls kommen will, in die falsche Richtung läuft), immer wieder ließ der trickreiche Linksaußen seinen Bewacher 1.; ^laufhandkmg, die (Verhal- •ensf.): ziel- u. sinnlos erscheinende Instinkthandlung; ^lauf- «trom, der (Elektrot.): Strom, der in einem Elektromotor ad. in einem Transformator bei Verlauf fließt; Miiasse, die: vgl. ^gewicht; -Packung, die: leere, nur der Dekoration dienende Packung; -stehend <Adj.; o. Steig.; meist attr.): ohne Mobiliar u. nicht bewohnt; -stelle, die: 1. Stelle, die nicht besetzt ist, bei der etw. fehlt. 2.a) (Sprachw.) eine Stelle im Satz, die durch das Verb geöffnet wird u. die mit einer Ergänzung besetzt werden muß, damit ein richtiger u. sinnvoller Satz entsteht; b) svw. t Nullmorphem; -tablet- •e. die (Pharm.): svw. tPlacebo; -taste, die: Taste der Schreibmaschine für den Zwischenraum zwischen Wörtern o. ä.; -verkauf, der (Börsenw.): Verkauf von Wertpapieren, die der Verkäufer noch gar nicht besitzt (u. die er zu einem Preis, der viel niedriger als der Verkaufspreis ist, zu erwerben hofft); -znimer, das: nicht möbliert vermietetes od. gemietetes Zimmer; -zug, der: Zug ohne Fahrgäste u. ohne Fracht. Leere [Ie:r3], die; -: a) das Leersein; die L. des Zimmers, des Weltalls; Allmählich nahm die L. in seinem Leib zu und wurde zu Hunger (Musil. Mann 1517); im Saal, im Stadion herrschte gähnende L. (war kaum jemand da); U eine geistige, innere L.; die L. des Gedankens, des Gemüts; sie überdachte die L. ihrer Stunden, des Daseins; b) leerer Raum fremd bewegt er sich unter den Leuten, geht im Gemenge und gleichsam doch von einer L. umgeben (Th. Mann. Hoheit 6); leeren [Ie:ran] <sw. V.; hat) tmhd. teren. ahd. [irjlären): 1. machen, daß etw. leer wird: den Mülleimer, den Briefkasten 1.; ein Glas, eine Flasche [auf Jmds. Wohl, auf Jmdn.. etw.) I. (austrinken); er hatte seinen Magen geleert (sich erbrochen; Frisch, Stiller 509). 2. (österr., sonst landsch.) an eine bestimmte Stelle gießen, schütten: du kannst das Wasser an den Strauch I.; den Eimer (den Mialt des Eimers) in den Ausguß I. 3. <I. + sich) leer werden: der Saal, das Haus leerte sich langsam (die Besucher verließen den Saal, das Haus). 4. (landsch.) a) (einen Baum, Strauch o.a.) durch Ernten der Früchte völlig leer machen: den Birnbaum, den Johannisbeerstrauch I.; b) (Früchte) ernten, pflücken: heute abend müssen wir Erdbeeren I.; Leerheit, die; -. -en <PI. selten): Zustand des Leerseins; Lägning, die; -. -en: das Entfernen, Entnehmen des Inhalts: nächste L. ( = des Briefkastens) um 16 Uhr. Lefce ['teffea]. die; -. -n [mhd. lefsfel. ahd. lefs. eigtl. = schlaff Herabhängendes]: Lippe (bei Hund u. Raubwild). legabile [lega:bib; ital. legabile]: T legato; legal [Ie'ga:l] <Adj.; 0. Steig.) [tat. iegalis. zu: lex (Gen.: legis) = Gesetz]: gesetzlich [erlaubt], dem Gesetz gemäß; mit behördlicher Genehmigung (Ggs.: illegal): etw. auf -em Weg erwerben; diese Gesetzesänderung ist völlig 1.. 1. durchgeführt worden; <Zus.:> Legaldefinition, die (jur.): durch ein Gesetz gegebene Begriffsbestimmung, Legalinterpretation, die (jur.): Erläuterung eines Rechtssatzes durch den Gesetzgeber selbst; im Gesetz formulierte Auslegung einer [anderen] gesetzlichen Vorschrift; Legalisation [legaIlza'tßio:n]. die; -. -en [frz. lögalisation, zu: lögaliser. flegalisieren] (Jur): Beglaubigung (von Urkunden]; legalisieren [Iegali'zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. lögaliser. zu: lögal = gesetzlich. T legal]: 1. (Jur.) [Urkunden] amtlich beglaubigen. 2. (bildungsspr.) legal machen: durch das Gesetz hat der Staat diese Zustände legalisiert; <Abl.:> Legalisierung, die; -. -en: das Legalisierend. 2): Legalismus [legalismus]. der; - (geh.): striktes Befolgen der Gesetze; starres Festhalten an Paragraphen u. Vorschriften; legalistisch [legahstij] <Adj.) (geh.): a) (abwertend) kleinlich an Paragraphen u. Vorschriften festhaltend; b) auf Legalismus beruhend; Legalität [Iegali'te:t], die; - [mlat. legalitas = Rechtmäßigkeit]: Gesetzmäßigkeit (im Vorgehen, im Handeln); legale Beschaffentieit (von etw.) (Ggs.: Illegalität 1 a): Anordnungen den Schein der L. verleihen; das Prinzip der L. unter allen Umständen wahren; etwas außerhalb der L. sein (spött.; [von Handlungsweisen, von Vorgängen] eigentlich mit dem Gesetz nicht mehr zu vereinbaren); <Zus.:> Legal itötsmaxime. die. Legalitätsprinzip, das <o. PI.) (jur.): Pflicht der Staatsanwaltschaft, alle strafbaren Handlungen zu verfolgen. legasthen [legas'te:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Psych.. Med.): seltener für f legasthenisch: Die bereits erwähnte Untersuchung der schriftlichen Leistungen -er Schüler (Linguistik u. Didaktik 31.1977. S. 212); Legasthenie [...te- ni:]. die; -. -n [...i:an; zu lat. legere = lesen u. f Asthenie] (Psych.. Med.): das Versagen, das Gestörtsein, Fehlleistungen beim Lesen od. Rechtschreiben von Wörtern; Legasthe- niker [Iegas'te:nikB]. der; -s. - (Psych.. Med.): jmd. (meist ein Kind), der an Legasthenie leidet; legasthenisch [le- gaste:nij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Psych., Med.): an Legasthenie leidend. 'Legat [Ie'ga:t], der; -en. -en [lat. legätus = Gesandter, zu: legäre = Jmdn. absenden; eine Verfügung treffen]. 1. (kath. Kirche) päpstlicher Gesandter (meist ein Kardinal) , der die Interessen u. Rechte der Kirche bei [ Verhandlungen mit] weltlichen Regierungen vertritt. 2. (im alten Rom) a) Gesandter in diplomatischer Mission des eigenen Senats od. eines fremden Staates; b) Stabsoffizier des Oberbefehlshabers der römischen Truppen; c) mit der Verwaltung der römischen Provinzen beauftragter General. 2Legat [-], das; -[e]s. -e [lat. legätum, zu: legäre, f'Legat] (jur.): Zuwendung einzelner Vermögensgegenstände durch letztwillige Verfügung; Vermächtnis; Legatar [lega'ta:^]. der; -s. -e [(spät)lat. legätärius] (Jur.): jmd., der ein 2Legat erhält; Legation [Iega'lßio:n], die; -, -en [lat. legätio = Gesandtschaft]: 1. (bildungsspr.) /päpstliche] Gesandtschaft. 2. (kath. Kirche früher) Provinz des Kirchenstaates; <Zus. zu 1:> Legationsrat, der: Vertreter eines Staates in diplomatischer Mission, der im Rang unter dem Gesandten steht, Legationssekretär, der: Sekretär einer Gesandtschaft. legatissimo: tlegato; legato [le'ga.to] <Adv.; Sup.: legatissi- mo [lega'tisimo]) [ital. legato. Sup.: legatissimo. zu: legäre < lat. ligäre = binden] (Musik): (von Tönen) so hervorgebracht, daß der eine Ton in den anderen übergeht; gebunden; Abk.: leg.; Legato[-].das; -[s].-su. ...ti (Musik): gebundenes Spiel. 104. 1651
Legbüchse Legbüctae['Ie:g-].die; -. -n [zu t legen (4)1 (Jägerspr.): Gewehr, das eine Vorrichtung zum selbsttätigen Auslösen hat. Lege [le.gal. die; -, -n [zu tlegen) (landsch.): Lage. Schicht. Lege-: ""batterie, die: mehrere nebeneinander u. übereinander stehende Drahtkäfige, in denen Legehennen gehalten werden; -bohrer, der: svw. N röhre; -henne, die: Henne, die bes. viel Eier legt; -Kuhn, das: vgl. -henne; ^kästen, der: vgl. -batterie; ^le istung« die (Fachspr.): (von Hennen) Ertrag an gelegten Eiern; -nest, das: (für Geflügel) künstlich angelegtes Nest; MKrt, die (Fachspr.): erschwertes Eierlegen bei Vögeln u. besonders bei Geflügel; -röhre, die (Zool.): längliches, röhrenförmiges Organ am Hinterleib vieler weiblicher Insekten, durch das Eier abgelegt werden; ^scheide, die: svw. Nröhre; -Stachel, der: svw. T^röhre; -zeit, die: Zeit, in der Hühner die meisten Eier legen. lege artis ['— artis; lat.. zu: lex = Gesetz (t legal) u. ars = Kunst] (bildungsspr.): nach den Regeln der [ärztlichen] Kunst; vorschriftsmäßig; Abk.: 1. a. Legel [le:gl]. der od. das; :s. - [1: mniederd. leghelen = Lägel (1). wohl nach der Ähnlichkeit mit einem kleinen Faß]: 1. (Seemannsspr.) Ring aus Tauwerk o.a. an einem Segel. 2. (veraltet, noch landsch.) svw. t Lägel (1-3). legen [Ie:gn] <sw. V.; hat) Imhd. legen, ahd. leg[g]an. eigtl. = liegen machen; Veranlassungsverb zu fliegen]: l.a) bewirken, daß jmd.. etw. eine waagerechte Lage einnimmt; etw. zum Liegen (1 a) bringen: den Verletzten sofort I.; Weinflaschen soll man 1.. nicht stellen; er legte das Kind auf den Rücken; den Gegenspieler 1. (Sport Jargon; [durch Anwendung unfairer Techniken) zu Fall bringen): der Ringer legte seinen Gegner (warf ihn auf die Matte) mit einem Hüftschwung; b) schräg hinstellen: die Leiter an den Baum, an die Mauer I. 2. <I. + sich) a) sich in eine waagerechte Lage bringen: leg dich! (Aufforderung an den Hund, sich hinzulegen); sich an den Strand, auf die Terrasse, in den Sand, in die Sonne I.; sich auf den Bauch, auf die Seite 1.; ich lege mich für eine halbe Stunde auf die Couch, auf/in das Bett; er legte sich zu Bett (ging schlafen); eine Frau ... legt sie sich zu ihm (geh. verhüll; zum Beischlaf; Th. Mann. Joseph 97); der Zustand eines Knaben, der krank wird und sich 1. (landsch.; für längere Zeit im Bett bleiben) muß (Gaiser. Jagd 97); b) sich in eine bestimmte Richtung. Lage bringen: das SchlfT. das Flugzeug legt sich auf die Seite; ich lege mich mit den Ellbogen auf den Tisch; die Straßenbahn ... legte sich kreischend ... in die Kurve (Fries. Weg 162); Erst legte sich der alte Herr breit ins Fenster (stützte die Arme auf das Fensterbrett u. schaute hinaus: Fallada. Herr 172); Hobelspäne und Holzstücke ... legten sich als gelber Ring um den Kahn (Klepper. Kahn 81); c).sich auf erw. niedersenken u. dort liegenbleiben: auf das Schuttfeld legt sich Schnee wie eine Decke; Nebel legt sich auf. über die ganze Stadt; Ü es war wüstes Licht, das sich über das Land legte (Plievier. Stalingrad 19); das Wissen um all diese Dinge legte sich mir auf die Seele (bedrückte mich sehr): d) (ein Organ) gesundheitlich angreifen, in Mitleidenschaft ziehen: der Rauch, die rauhe Luft legt sich auf die Bronchien; seine Erkältung hat sich auf die Nieren gelegt. 3. jmdn.. etw.. sich irgendwo in eine bestimmte Lage. Stellung bringen: die Hand [zum Gruß] an die Mütze, an die Stirn I.; sie legte ihren Kopf an seine Schulter, ihre Hand auf seinen Arm; das Tuch auf den Tisch, das Besteck neben den Teller 1.; bitte leg die Füße nicht auf den Sessel; es wäre nicht nötig gewesen, ein Pflaster auf. über die Wunde zu 1.; den Hammer, den Bohrer aus der Hand 1.; das Buch in ein Fach, in ein Regal 1.; Wäsche in den Schrank, in die Schublade I.; er legte das Brot wieder in das Körbchen; das Fleisch in den Kühlschrank I.; ein Präparat in Spiritus \. (in ein Gefäß mit Spiritus geben, um es haltbar zu machen); die Männer legten vorsichtshalber Bretter über die Grube; voller Stolz legte ich mir die neue Kette um den Hals; jmdm. den Schal, den Mantel um die Schultern legen; Jmdm. eine Binde, die Hände vor die Augen I.; den Riegel vors Tor I.; ein Kind an die Brust I. (es stillen); Ü Madame Bernard liebte es offenbar, in ihren jeweils letzten Satz eine Frage zu 1. (Geissler. Nacht 85); Nach der Mittagsrast legten wir unseren Weg wieder mehr nach Norden (Schaper. Tag 45); b)jmdn.. erw. irgendwohin bringen: einige Flaschen Wein in den Keller 1.; einen Patienten in ein Einzelzimmer I. 4. auf eine bestimmte Stelle. Fläche bringen u. dort befestigen; verlegen: Gleise, Rohre. eine Leitung, ein Kabel I.; der Teppichboden, das Parkett muß noch gelegt werden; gestern wurden bei uns die Fliesen gelegt; überall sind Minen. Schlingen gelegt; Ü diese Fußangel habe ich mir selbst gelegt. 5. in eine bestimmte Form bringen: den Stoff in Falten I.; ich muß heute noch die Wäsche I. (vordem Bügeln od. Mangeln glätten u. ordentlich zusammen- u. aufeinanderlegen); sie läßt sich jede Woche die Haare 1. (einlegen); Ü er legte sein Gesicht in ernste Falten. 6. <1. + sich) zur Ruhe kommen, sich beruhigen; nachlassen u. weniger werden: der Wind, der Sturm legt sich [allmählich]; die Aufregung, der Zorn, die Begeisterung hatte sich schnell gelegt; auch ihre Trauer wird sich einmal I.; die Schmerzen legten sich glücklicherweise bald. 7. <I. + sich) sein Tun ganz auf etw. ausrichten, seine Aktivitäten bes. einer bestimmten Sache widmen: sich auf ein bestimmtes Fachgebiet I.; er will sich weitgehend auf Autoverkauf 1.; somit legte er sich vom Drohen aufs Bitten (Winckler. Bomberg 80). 8. (von Hühnern u. Vögeln) ein Ei. Eier hervorbringen: die Henne hat gerade ein Ei gelegt; (auch o. Akk.-Obj.:) die Hühner legen noch fleißig, obwohl die Zeit eigentlich vorbei ist. 9. (landsch.) Samen od. Keime einzeln u. in bestimmten Abständen in den Erdboden bringen: Bohnen. Erbsen. Kartoffeln I.; Ü So wurden ... die Keime einer Saat gelegt, die ... für die Vorbereitung zum Handeln bedeutsam war (Rothfels. Opposition 59). legendär [legen'da:?] (veraltet): t legendär; Legendär [-1. das; -s. -e [mlat. legendarium. zu lat. legere = lesen] (bes. kath. Kirche): Sammlung von Aufzeichnungen des Lebens von Heiligen, bes. zum Vorlesen in der Mette; legendär [legende:?] <Adj.) [tLegende]: 1. nach Art der Legende; die Merkmale einer Legende aufweisend: ein -es Bild [einer Person] prägen, schaffen. 2. so erstaunlich [ausgeprägt], daß man davon wie von einer Legende spricht; unwahr- scheinlich, unglaublich: das I. tapfere Volk der Ungarn (Augstein. Spiegelungen 78). 3. zu einer Legende geworden: die -e Partie zwischen dem Schachmeister Capablanca und seinem Herausforderer Aljochin (Welt 27.11. 65. 8); legenda- rbd) [legen'da:nJl <Adj.>: a) eine Legende betreffend; zu einer Legende gehörend; b) in der Art einer Legende; legendär (1); Legendarium [leg£n'da:riom], das; -s. ...ien [...jpnl (veraltend): svw. tLegendär; Lesende [legenda], die; -. -n [mhd. legende < mlat. legenda. eigtl. = die zu lesenden (Stücke), zu lat. legere = lesen]: 1. kurze, erbauliche religiöse Erzählung über Leben u. Tod od. auch das Martyrium von Heiligen: Ü jmd.. etw. wird L. (jmds. Leben, ein Ereignis bekommt durch ausschmückende mündliche Überlieferung nahezu den Charakter einer Legende). 2. (Musik) lyrisch- episches Tonstück, dessen Text auf einer Leitende (1) basiert. 3. etw.. was von jmdm. erzählt, angenommen, behauptet wird, aber nicht den Tatsachen entspricht: die ... törichte L..daß Rennläuferinnen männlich-hart sein müßten (Mae- gerlein. Piste 133). 4. erklärender Text zu den auf Abbildungen. Karten o. ä. verwendeten Zeichen. legenden-. Legenden-: -erzähier, der: jmd.. der Legenden (1) erzählt; ^spiel, das: Darstellung einer Legende (1) als Schauspiel; Mimwoben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine Heilige. I. und voll Ausstrahlungskraft. legendenhaft <Adj.; -er. -este): svw. t legendär (1). leger [lese:?, lese:?] <Adj.) [frz. leger < afrz. legier < lat. levis = leicht, leichtfertig]: 1. (von Benehmen u. Haltung) lässig: ungezwungen u. zwanglos: eine -e Handbewegung; er grüßte 1.. hatte die Beine I. übereinandergeschlagen. 2. (nicht adv.) (von Kleidung) salopp u. bequem: eine -e Jacke. 3. (von der Ausführung o. ä. einer Sache) oberflächlich u. etwas nachlässig: er hat eine -e Ausbildung gehabt; die Abrechnung I. handhaben. Leger [Ie:gp], der; -s. - [tlegen]: 1. svw. TLegehenne. 2. (selten) Handwerker, der etw. legt (4). Legerwall, der; -s Izu niederd. leg. mniederd. lege = niedrig u. seemannsspr. Wall = Festland] (Seemannsspr.): Küste auf der Leeseite eines Schiffes, zu der der Wind weht. auf L. liegen (vom Wind so weit in Küstennähe getrieben werden, daß die Gefahr einer Strandung besteht). Leges: PI. von tLex. Legfaire[le:k-].die; -.-n [H. u.l (landsch.): svw. t2Latsche leggiero[Ie'd3e:ro] <Adv.) [ital. leggiero < afrz. legier, fleger] (Musik): leicht, spielerisch, perlend. Leggings [legms]. Lenins [legmsl <P1.) [engl. Ieggin(g)s. zu: leg = Bein]: aus Leder hergestelltes, einer Hose ähnliches Kleidungsstück der nordamerikanischen Indianer. 1652
Lehne Leghenne [le.k-]. die; -. -n: svw. t Legehenne; Leghorn, das; -s: -Isl. mundartl. auch: ...hörner [nach dem engl. Namen ikr ital. Stadt LIvorno (älter ital. Legorno). des urspr. .\usfuhrhafens; im Dt. in Ausspr. u. Bed. an legen (8) angelehnt): Huhn einer besonders gut legenden Rasse. legieren [le'ghren] <sw. V.; hat) [ital. legare < lat. ligäre = (ver)bindenj: 1. eine Legierung herstellen. 2. (Kochk.) Suppen u. Soßen mit Ei. Sahne od. Mehl eindicken: eine legierte Gemüsesuppe; <Abl. zu 1:) Legierung, die; -. -en: Mischung verschiedener Metalle, die durch Zusammenschmelzen entstanden ist: Bronze ist eine L. aus Kupfer und Zinn. Legion [Ie'gio:n].die; -, -en [lat. legio. eigtl. = ausgehobene Mannschaft, zu: legere, t lesen; 3: frz. tegion (ötrangere)]: 1. Heeresein/ieit in alt römischer Zeit. 2. Truppe aus freiwilligen /fremdländischen) Soldaten, Freiwilligen-, Söldnerheer. 3. <o. PI.) /französische] Fremdenlegion: Ich bin in der L.-L. Franchise - ich war in der L. (Aberle. Stehkneipen 48). 4. <PI. selten) unbestimmt große Anzahl. Menge: die L der Touristen führt nach Spanien; -en von Ameisen; Die ..Times44 druckt -en ungekürzter Texte (Spiegel 16. 1966. 110); * L. sein (geh. emotional; in kaum zu überblik- kender Anzahl vorhanden sein): Die Zahl der natürlichen Waldgesellschaften allein in Mitteleuropa Ist L. (Mantel. Wald26);Legionär[legio'na:?].der;-s.-e[lat. legiönärius]: Soldat einer Legion (1); Legionär [le^one:?]. der. -s, -e lfrz. legionnaire]: Soldat einer Legion (2. 3); <Zus.:> Legion&rskrankheit, die [nach dem ersten Auftreten 1976 bei einem Legionärstreflen (= Veteranentreffen) in den USA) (Med.): durch bisher noch unbekannte Krankheitserreger hervorgerufene Injektionskrankheit mit starkem Fieber, Anzeichen einer Lungenentzündung od. schweren Grippe [u. oft tödlichem Verlauf/: In Pennsylvania starben 1976 ... 29 Menschen an der L. (MM 12. 9. 78. 21); Legioresoldat. der. -en. -en: a) svw. t Legionär; b) svw. f Legionär. legislativ []egisla'ti:fl <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [frz. legis- latif. zu: legislation < lat. legislätio = Gesetzgebung] (Politik): a) gesetzgebend: b) durch Gesetzgebung: mit dem Ziel, die erreichten innerbetrieblichen Strukturreformen 1. abzusichern (Stamokap 179); Legislative [legisla'thvdl. die; -. -n [frz. (assembtäe) legislative] (Politik): a) gesetzgebende Gewalt. Gesetzgebung: b) gesetzgebende Versamm- lußig: während die L. (Parlament) die Gesetze gibt (Fraen- kel. Staat 370); vgl. Exekutive. Judikative; legislatorisch llegisIa'to:riJ] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (selten): gesetzgeberisch: Legislatur [legisla'tu:?]. die; -. -en [frz. legislature < engl, legislature. zu: legislation < lat. legislätio. t legislativ] (Politik): a) Gesetzgebung: b) (veraltet) gesetzgebende Versammlung: c) kurz fiir t Legislaturperiode: Kam es in der ersten L. darauf an. den Willen der SPD zu brechen, so geht es in der zweiten darum ... (Augstein. Spiegelungen 47); <Zus.:> Legislaturperiode, die: Amtsdauer einer gesetzgebenden Volksvertretung. kgitkn [legitim] <Adj.; o. Steig.) [lat. legitimus, zu: lex. ?legall (bildungsspr.): l.a) gesetzlich anerkannt, rechtmäßig: im Rahmen bestimmter Vorschriften [erfolgend] (Ggs.: illegitim 1 a): einen -en Anspruch [auf etw.] haben; mit -en Mitteln; b) (von einem Kind) in einer Ehe geboren: ehelich (Ggs.: illegitim 1 b): der Fürst hatte keine -en Kinder. 2. allgemein anerkannt, vertretbar: berechtigt, begründet (Ggs.: illegitim 2): eine -e Forderung: -es Interesse an etw. haben; Dein Anliegen ist theologisch nicht ganz 1. (Thielicke. Ich glaube 233); Legitimation [legitimatßio.n]. die; -.-en [frz. legitimation] (bildungsspr.): 1.Berechtigung: die L. der Parapsychologie als Wissenschaft bezweifeln. 2. Berechtigungsausweis. Beglaubigung: eine L. verlangen, vorzeigen. 3. (jur.) Ehelicherklärung (eines zuvor nicht ehelichen Kindes): <Zus.:> Legitimationspapier, das: 1. (Jur.) Schuldurkunde, die den Berechtigten natnentlich nennt (z. B. Sparkassenbuch. Versicherungsschein). 2. der Legitimierung dienendes Papier. Dokument: Ihre Mutter fand, es sei Zeit, daß ich irgendein L. herbeischaffte, in der Zeitung stehe, es gebe bald Brotkarten (Seghers. Transit 25); lesitj- merw£ise<Adv.>: wie es einem legitimen Verhalten. Handeln entspricht: zu Recht, berechtigterweise: legitimieren [legitimeren] <sw. V.; hat) [mlat. legitimare = (ein uneheliches Kind rechtlich) anerkennen] (bildungsspr.): l.a) jmdn.. etw. für legitim (1 a) erklären: ein Vorgehen. Verhalten nachträglich I.; b) mit einem bestimmten Recht, einer Vollmacht ausstatten: *Wer hat sie eigentlich legitimiert, für die DDR zu sprechen? (Dönhoff. Ära 140). 2. <l. + sich) sich ausweisen (2): können Sie sich I.? 3. (ein nicht eheliches Kind) für legitim (1 b) erklären: <Abl. zu 1-3:) Legitimierung, die; -. -en; Legitmität [legitimi'te.t]. die; - [frz. Iegitimit6] (bildungsspr.): legitime (1.2) Art einer Person od. Sache (Ggs.: Illegitimität); <Zus.:> Legitimitits- prinzip, das (Politik): innere Rechtfertigung der Legalität einer monarchischen od. demokratischen Regierungsform. Leguan [le'gya:n. auch: le:gya:n]. der: -s. -e [niederl. leguaan < span. (la) iguana < Araua (Indianerspr. des nördl. Südamerika) iuwana): in den Tropen lebende Echse mit gezacktem Kamm auf dem Rücken. Legionen [legu:mdn]. das; -s. - [lat. legümen = Hülsenfrucht] (Bot.): Frucht der Hülsenfrüchtler: Legumin [legu- 'mi:n], das; -s. -e: in Hülsenfrüchten vorkommendes Eiweiß: Leguminose [...mi'no:z3], die; -. -n (meist PI.) (Bot.): svw. t Hülsenfrüchtler. Lehen fleian], das; -s. - [mhd. lehen. len. ahd. lehan. f leihen] (hist.): / Grundjbesitz. der von einem Kaiser. König. Fürsten o. ä. an einen { verdienten] Untergebenen mit der Verpflichtung verliehen wird, daß der Betreffende u. seine Familie dem Lehnsherrn jederzeit mit persönlichen Leistungen (bes. Kriegsdiensten) zur Verfügung steht. Lehens- (vgl. auch: lehns-. Lehns-) (hist.): -adel, der: svw. t Feudaladel; abrief, der: svw. T Lehnsbrief; -fehler, der: svw. T Felonie; -träger, der: svw. f Lehnsträger; -wesen, das: svw. f Lehnswesen; -zins, der. dazu: -zinspflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). Lehm [Ie:m], der; -[e]s. (Arten:) -e [mhd. (md.) lern. ahd. leimo. zu TLeim]: aus Ton u. Sand bestehende, schwere, schmierig-klebrige, nahezu wasserundurchlässige, gelblich- braune Erde (1 a): Ziegel aus L. brennen; im L. stecken bleiben. fehm-, Lehm-: -bed, das (Med.): mit Lehm zubereitetes Bad (la) zu Heilzwecken: -batzen. der (ugs.); -bau, der: 1. <o. PI.) svw. T Lehmbauweise. 2. <PI. -ten) Gebäude, bei dem bes. Lehm als Baustoff verwendet wurde: -bauweise, die: Bauweise, bei der hauptsächlich Lehm als Baustoff verwendet wird: ^boden, der; Boden (1). der [hauptsächlich] aus Lehm besteht: -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe des Lehms: gelblichbraun: -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -färben; -grübe, die: Ort, an dem dem Boden Lehm entnommen wird: ^haltig <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.): Lehm enthaltend: -hütte, die: aus Lehm gebaute Hütte: -klumpen, der; ^kur. die (Med.): Kur mit Lehmbädern: -wespe, die: Wespe, die für ihre Brut Nester aus Lehm anfertigt: —Ziegel, der: aus getrocknetem Lehm hergestellter Ziegel. Lehmerei [Ie:ma,r^j]. die; -. -en <PI. selten) (Schweiz.): das Bilden (1b) in Lehm: lehmig [Ie:mi<;] <Adj.) [spätmhd. laimich. ahd. leimic): a) aus Lehm bestehend: Lehm enthaltend: -er Boden; b) (nicht adv.) mit Lehm beschmutzt, bedeckt: ein -er Spaten; die Schuhe sind ganz 1.; c) nach Lehm schmeckend, riechend. Lehn [le:nl: f Lehen. Lehn- (2lehnen): -bedeutung, die (Sprachw.): Übernahme der Bedeutung eines laut- od. bedeutungsähnlichen Wortes einer anderen Sprache (z. B. realisieren in der aus dem Englischen [to realize] entlehnten Bedeutung klar erkennen, einsehen, erfassen, sich klarmachen)', -bildung, die (Sprachw.): Neubildung eines Wortes nach fremdem Vorbild: -fonnung, die (Sprachw.): svw. t-bildung: -prägung, die (Sprachw.): svw. t-bildung; -Schöpfung, die (Sprachw.): svw. t -bildung; -Übersetzung, die (Sprachw.): Glied für Glied wiedergegebene Übersetzung eines Wortes aus einer anderen Sprache (z. B. Gemeinde aus lat. com-mun- io zu gi-mein-ida); -Übertragung, die (Sprachw.): freiere Übertragung eines Wortes aus einer anderen Sprache (z. B. Vaterland aus lat. patria): -Wendung, die (Sprachw.): feste Wendung, durch die eine feste Wendung aus einer anderen Sprache übersetzt wird (z.B. Irren ist menschlich aus lat. errare humanum est): ^wort, das (Sprachw.): aus einer fremden Sprache übernommenes Wort, das sich in Aussprache u.lod. Schreibweise u./od. Flexion der übernehmenden Sprache angepaßt hat (z. B. Mauer aus lat. murus). Lehne [Ie:n3], die; -, -n [mhd. lene. ahd. (h)Jina, t1 lehnen]: 1. Teil eines Sitzmöbels, an den man sich Ilehnen (2 a) kann: Stütze für Rücken u. Arme: eine feste, verstellbare L.; den Arm auf die L. stützen 2. (südd.. österr.. Schweiz.) Abhang: Hang: von villenbesetzten -n. die sich in die Wald- 1653
lehnen täler schieben (Doderer. Dämonen 32); 'lehnen ['le:nanl <sw. V.; hat) [in der nhd. Form sind zusammengefallen mhd. leinen (md. lenen). ahd. (h)leinen (tr.) u. mhd. lenen. linen.ahd. (h)Iinen(intr.)]: 1 .etw. mit leichter Neigung, schräg an einen stützenden Gegenstand stellen u. ihm dadurch Halt geben: die Leiter, das Rad an. gegen die Wand 1.; müde lehnte sie den Kopf an. gegen seine Schulter, die anderen setzen sich und lehnen den Rücken an das Gitter (Re- marque. Westen 139). 2. <l. + sich) a) sich in leichter Neigung, schräg gegen jmdn. etw. legen, um Halt zu finden: sich an. gegen die Säule 1.; sie lehnte sich an ihn. mit dem Rücken gegen die Wand; (Schweiz, auch ohne sich:) er lehnte an das Geländer; b) sich über einen Gegenstand beugen u. sich dabei mit dem Körper auf ihm abstützen: er lehnt sich über den Zaun, aus dem Fenster. 3. mit leichter Neigung, schräg gegen etw. gestützt sein, stehen od. sitzen u. dadurch Halt haben: das Fahrrad lehnt am Gartenzaun; jmd. lehnt an der Wand, in der Tür[öffnungl; der (= ein Mann) in seiner unglücklichen ... Haltung übers Bett lehnte (Sebastian. Krankenhaus 77). 2lehnen [-] <sw. V.; hat) [mhd. Ieh(e)nen. ahd. lehanön; t Lehen): 1. (hist.) zu Lehen geben. 2. (landsch.. sonst veraltet) a) sich etw. bei jmdm. leihen: die Nachbarin hat [sich] ein Pfund Mehl [bei. von mir] gelehnt; b) jmdm. etw. leihen, borgen: etw. verleihen. lehnig [le.nic] <Adj.; nicht adv.) [wohl zu niederd. Leen. Lehn = Seil. Leine, weil das sonst schwere Tauwerk sich leicht wie eine Leine auf- od. abwickeln läßt] (See- mannsspr.): (von Tauwerk) geschmeidig u. biegsam; weich. fehns-, Lehre- (vgl. auch: Lehn-) (hist.): abrief, der: schriftliche Bestätigung, daß jmd. ein Lehen bekommen hat; -dienst, der: Dienst, den ein Lehnsmann seinem Lehnsherrn zu leisten hat; ^eid, der: Eid, mit dem der Lehnsmann seinem Lehnsherrn die Treue schwört; -folge, die: 1. Pflicht des Lehnsmannes, nach dem Tode seines Lehnsherrn einen Erben als neuen Herrn anzuerkennen. 2. svw. t ^dienst; MBit, das: svw. f Lehen; ~herr, der: jmd., der jmdm. ein bestimmtes Gut zu Lehen gibt, dazu: -herrlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): a) den Lehnsherrn betreffend; b) dem Lehnsherrn zustehend, gehörend, -herrlichkeit, die <o. PI.): die auf der Gesamtheit aller Gesetze basierende Herrschaft des Lehnsherrn; -herrschaft, die: svw. t^herrlichkeit; Mnam, der <P1. ...männer u. ...leute. seltener: ...mannen): jmd., der ein Lehen bekotnmen hat u. deshalb seinem Lehnsherrn zu Treue u. Lehnsdienst verpflichtet ist; -pflfcht, die: 1. Pflicht des Lehnsmannes, Lehnsdienst zu leisten u. dem Lehnsherrn Treue zu halten. 2. Pflicht des Lehnsherrn, den Lehnsmann im Notfall zu schützen; -recht, das: Gesamtheit aller rechtlichen Vorschriften, die für das Lehnswesen gelten, dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.); -wesen, das <o. PI.): Gesamtheit aller Dinge, die mit einem Lehen u. dessen Vergabe zusammenhängen. Lehnsessel, der; -s. - [t1 lehnen]: vgl. Lehnstuhl; Lehnstuhl, der; -[e]s. ...stuhle: einem Sessel ähnlicher, bequemer Stuhl mit Armlehnen u. einer hohen Rückenlehne. lehr-,'Lehr- [le:^-I: Mimt, das (Amtsspr.): Amt da) des Lehrers, dazu: -amtsanwärter, der (Amtsspr.): im Vorbereitungsdienst stehender Bewerber um ein öffentliches Lehramt im Volksschuldienst, -amtskandkiat, der (Amtsspr.): im Vorbereitungsdienst stehender Bewerber um ein öffentliches Lehramt im höheren Schuldienst; -anstalt, die (Amtsspr.): (höhere] Schule: Gymnasium; Fach [hoch] schule, an der ein bestimmtes Spezialgebiet gelehrt wird; -auftrag, der: Auftrag, an einer Hochschule Vorlesungen, Seminare od, Übungen zu halten.-ausbildender (DDR): vgl. ^facharbei- ter; -beauftragte, der u. die: jmd., der einen Lehrauftrag hat; -befShigung« die: (durch eine Prüfung erworbene) Befähigung, an Grund- u. Hauptschulen zu unterrichten; -behelf, der (österr.): svw. t-mittel: -berechtigung, die: (durch eine Prüfung erworbene) Berechtigung, an höheren Schulen u./od. Hochschulen zu unterrichten; -beruf, der (früher): 1. Beruf, der eine xLehre (1) erfordert: Ausbildungsberuf. 2. Beruf des Lehrers; -betrieb, der: 1. (früher) Firma, Fabrik o.a., in der Lehrlinge ausgebildet werden. 2, organisierter Ablauf des Unterrichts in einer Schule od. Hochschule: nach den Ferien lief der L. langsam an; -brief, der: 1. (früher) Urkunde, die eine abgeschlossene lLehre (1) bescheinigte. 2. svw. tStudienbrief; ~bub, der (südd.. österr.. Schweiz.): männlicher Lehrling; -buch, das: Buch, das Informationen für den Lehrenden u.lod. den Lernenden enthält, dazu: -buchmäßig <Adj.): so, wie etw. im Lehrbuch steht: ein -er Unterricht; -dichtung, die (Literaturw.): Dichtung, beider Vermittlung von Wissen u. Reflexion im Vordergrund stehen; -fach, das: Fach (4 a), das an Schulen, Universitäten o.a. gelehrt wird; -facharbeiter, der (DDR): Facharbeiter, der die Kenntnisse seines Arbeitsbereichs anderen vermitteli; -film, der: lim Unterricht verwendeter] kurzer Film, bei dem Vermittlung von Wissen im Vordergrund steht: ^frel- heit, die: Recht, die aus der wissenschaftlichen Forschung gewonnenen Erkenntnisse zu lehren, ohne daß der Staat Einfluß nehmen kann; -gang, der [für t Kursus]: svw. tKurs (3 a). dazu: -gangsteilnehmer, der: jmd.. der an einem Lehrgang teilnimmt: -nebfiude, das (geh.): (zur besseren Vermittlung) in systematischem Aufbau dargestelltes Wissen; -gedieht, das (Literaturw.): vgl. -dichtung; -gegenständ, der (österr.): svw. tFach (4 a): -gekJ, das: 1, (früher) Geld, das ein Lehrling bzw. dessen Eltern dem Lehrherrn für die Ausbildung zahlen mußten: R du kannst dir das L. zurückgeben lassen! (wird gesagt, wenn jmd. etw., was er auf Grund seiner Ausbildung können müßte, nicht od. nur schlecht kann); * L. geben/zahlen [müssen] (da die nötige Erfahrung fehlt, Mißerfolg haben, Schaden erleiden); ~got- te, die (Schweiz.): Lehrerin an einer Mädchenschule; ~gut, das (selten): Gut, auf dem landwirtschaftliche od. hauswirt- schaftliehe Lehrlinge ausgebildet werden; -hauer, der (Berg- mannsspr.): jmd., der eine 'Lehre (1) als Hauer (1) macht; ^herr, der (früher): [selbständiger Handwerks Jmeister, der Qualifiziert war, Lehrlinge auszubilden; -jähr, das: eines der Jahre, in denen jmd. als Lehrling seine Ausbildung erhält: im ersten, letzten L.; Spr -e sind keine Herren jähre (solange man n<Kh lernen tnuß, in der Ausbildung ist, muß mai\ Einschränkungen o.a. in Kauf nehmen); -Junge, der: männlicher Lehrling; -kanzel, die (österr.): svw. Nstuhl. dazu: -karaehnhaber, der (österr.): svw. t-stuhlinhaben -knabe, der (Schweiz.): svw. t Lehrjunge; -kombinat, das [LÜ von russ. utschebny kombinat] (DDR): Einrichtung zur Ausbildung von Lehrlingen, in der Lehrwerkstatt, Berufsschule u. Lehrlingswohnheim zusammengeschlossen sind; -körper, der (Amtsspr.): Gesamtheit aller Lehrenden an einer Schule od. Hochschule; -kraft, die (Amtsspr.): Lehrer [in] als Teil der Lehrerschaft einer Schule: -küche, die: Küche einer Berufs- od. Fachschule, in der praktischer Unterricht im Kochen erteilt wird; -mädchen, das: weiblicher Lehrling; -masdiine, die: svw. t Lernmaschine; -mäßig <Adj.>: a) in bezug auf das Lehren, hinsichtlich des Lehrens; b) dem Lehren, der 'Lehre (2) gemäß; -material, das: alles, was im Unterricht zum Lehren nötig ist; -meinung, die (geh.): auf wissenschaftliche Forschung u. Lehre gegründete, allgemein anerkannte Meinung; -meister, der (geh.): jmd., von dem man etw. lernt od. gelernt hat u. der Vorbild ist: Ü Wenn das deutsche Volk dennoch viel gelernt hat. so ... weil die Geschichte sein L. war (Dönhoff, Ära 30); -methode, die: neue -n im Unterricht anwenden; -mittel, das (meist PI.) (Schulw.): Hilfsmittel, das der Lehrende zur Unterstützung seines Unterrichts einsetzen kann (z. B. Karten, physikalische Gerate. Filme), dazu: -mittelfrei- heit, die <o. PI.) (Schulw.): kostenloses Überlassen der Lehrmittel bzw. ihres Gebrauchs für den Lehrenden od. Lernenden; -pfad, der: Weg, der angelegt ist, um über eine Landschaft od. bestimmte Bäume od. Pflanzen Kenntnisse zu vermitteln; -plan, der (Schulw.): Plan, in dem die Ziele u. Aufgaben sowie Hinweise für die didaktisch-methodische Gestaltung des jeweiligen Unterrichtsfaches erfaßt sind, dazu: -plangestaltung, die; -probe, die (Schulw.): Unterrichtsstunde, die ein Lehramtsanwärter od. ein Lehramtskandidat hält u. die von einer Prüfungskommission beurteilt u. benotet wird: -Programm, das: 1. vgl. -plan. 2. gedrucktes od. auf Tonband gesprochenes Programm einer Lernmaschine; -reich <Adj.; nicht adv.): so beschaffen, daß man daraus viel lernen, erfahren kann: eine -e Abhandlung; dies war der zweite -e Schock, dessen ich mich erinnere (K. Mann. Wendepunkt 258); der Versuch war sehr I.; -saal, der (selten): a) Hörsaal einer Universität; b) größerer Unterrichtsraum einer Schule; -satz, der: grundlegende beweisbare Erklärung eines Phänomenkomplexes einer wissenschaftlichen Lehre; -schau, die: Dinge, die zur Schau gestellt sind, um über bestimmte Wissensgebiete Kenntnisse zu vermitteln; -schiff, das (DDR): Schulschiff der Handelsmarine; -Schwimmbecken, das: [kleineres, nicht zu tiefes] vom Badebetrieb getrenntes Schwimmbecken für den Schwimm- 1654
Leib Unterricht; -stand, der <o. PI.) (veraltet): a) Stand der Lehrer; b) Gesamtheit der zu diesem Stand gehörenden Personen; vgl. Nährstand. Wehrstand; -stelle, die: Ausbildungsplatz eines Lehrlings in einer Firma o.a.; --Stoff, der (Schulw.): [wissenschaftliche] Erkenntnisse, die im Unterricht gelehrt u. besprochen werden; -stück, das (Litera- turw.): vgl. -dichtung; -stuhl, der (Amtsspr.): planmäßige Stelle eines Professors an einer Universität od. Hochschule, dazu: -Stuhlinhaber, der (Amtsspr.): Professor, der eine planmäßige Stelle an einer Universität od. Hochschule hat; -titigkeit, die (Amtsspr.): Ausübung des Berufs als Lehrender; -tochter, die (Schweiz.): weiblicher Lehrling; -Veranstaltung, die: a) svw. f -gang; b) Vorlesung an einer Universität od. Hochschule; ^verfahren, das: Verfahren, nach dem jmd. lehrt, nach dem etw. gelehrt wird; -Verhältnis, das: durch einen Vertrag festgelegtes Arbeitsverhältnis zwischen Lehrling u. ausbildendem Betrieb; -vertrag, der: Vertrag zwischen dem ausbildenden Betrieb u. dem Lehrling; -Wanderung, die: Wanderung, die veranstaltet wird, um über eine Landschaft, über Pflanzen od. Tiere Erkenntnisse zu sammeln; -weise, die: Art u. Weise zu lehren; -Werkstatt, -werkstätte, die: Werks tat i eines Betriebs, in der Lehrlinge m enger Verbindung mit dem Arbeitsprozeß praktisch ausgebildet werden; -Wirtschaft, die: landwirtschaftlicher Betrieb, der Lehrlinge ausbildet; ^zeit, die: Zeit, in der jmd. Lehrling ist, ausgebildet wird; die L. wird mit einer Prüfung abgeschlossen; ^ziel, das: durch Lehren, Unterrichten angestrebtes Ziel; -zuchtverfahren, das (ev. Kirche): Maßnahme zur Abwehr von abweichenden Lehren. \jüv- [-] (2Lehre): -bogen, der (Bauw.): Gerüst zum Bau von Bogen u. Gewölben; -dorn, der (Technik): Werkzeug, das zum Messen der Toleranzgrenzen einer Bohrung dient; -«erüst, das (Bauw.): Gerüst aus Holz od. Stahl, das beim Bai mit Beton verwendet wird. 'Lehre ['le:r»|. die; -. -n [mhd. lere. ahd. lera]: I. [Zeit der fachlichen] Ausbildung für einen bestimmten [handwerklichen] Beruf; Lehrzeit; eine dreijährige L.; die L. abbrechen; eine gute L. gemacht haben; die L. bei einem Friseur, in einem Büro, in einem Laden machen; er ist im letzten Jahr aus der L. gekommen; bei. zu einem Handwerker. Künstler in die L. gehen; er hat seine Tochter zu einem Goldschmied in die L. gegeben, geschickt: nach der L. die Firma wechseln; Ü Einheimische Künstler sind bei den Griechen in die L. gegangen (haben von ihnen gelernt; Bild. Kunst 1.48); sein Vater hat ihn hart in die L. genommen (ist sehr streng u. unnachgiebig gewesen). 2. a) gesamter Inhalt einer Weltanschauung, eines Gedanken- od. Glaubenssystems; die christliche, marxistische, kommunistische L.; eine neue, falsche, irrige L.; die L. der Kirche, Buddhas. Kants. Hegels; eine Lehre ablehnen, angreifen, verteidigen; einer L. anhängen; für eine L. eintreten; wir wenden uns gegen die herrschende L.; b) in einem System von wissenschaftlichen Lehrsätzen zusammenhängend Gelehrtes; Lehrmeinung; die Newtonsche L. von der Brechung der Lichtstrahlen; die L. vom Schall; eine L. aufstellen, beweisen. 3. a) Erfahrung, die man auf Grund bestimmter Vorfälle macht u. aus der man lernt, lernen kann: eine harte, bittere, notwendige L.; das sollte [dir] eine L. sein; jmdm. eine heilsame L. erteilen, geben; aus etw. eine L. ziehen; b) für bestimmte Fälle gegebene, durch Lebensweisheit aufgestellte Verhaltensregel: eine L. annehmen, befolgen; die Eltern haben ihrem Kind eine gute L.. gute -n mit auf den Weg gegeben; 2Lehre [-1, die; -. -n Imhd. lere, zu !'Lehre, eigtl. = Anleitung zum Messen] (Bauw., Technik): Gerät, Werkzeug, mit dem die Formen u. Maße eines Werkstücks überprüft werden; lehren fle:ren] <sw. V.; hat) /vgl. »lehrt. Gelehrte/ [mhd.. ahd. leren): l.a) (an einer Hoch- od. Fachschule) Kenntnisse vermitteln; Vorlesungen halten: in Göttingen, an der Technischen Universität Karlsruhe I.; obwohl er bereits das Pensionsalter erreicht hat. lehrt er noch; b) ein bestimmtes Fach unterrichten, in einem bestimmten Fach Vorlesungen halten: sie lehrt Deutsch. Mathematik; er lehrt Medizin in Erlangen. 2. in einer bestimmten Tätigkeit unterweisen; jmdm. etw. beibringen: jmdn. lesen, tanzen, schwimmen 1.; jmdn.. (auch:) jmdm. das Schreiben. Reiten. Kochen I.; er hat uns fürchten/das Fürchten 1. wollen; sie lehrte die Kinder, (selten:) den Kindern malen; er hat ihn musizieren gelehrt, (veraltet:) lehren; er lehrte ihn ein Pferd satteln, ein Pferd zu satteln; er lehrt ihn. ein/(selten:) einen Freund der schönen Künste zu sein; er hat uns gelehrt, immer kritisch zu sein; mir ist das/ich bin das in der Schule nicht gelehrt worden; ..Ich werde dich I.. bockig zu sein.44 (ich werde dir das Bockigsein schon abgewöhnen; Jens. Mann 134); R lehre du mich Menschen kennen! (sagt man. wenn man hervorheben will, daß man glaubt, man habe in diesem bestimmten Fall seine, mehr [Lebenserfahrung). 3. etw. ganz deutlich zeigen, deutlich werden lassen: die Geschichte lehrt, daß nichts endgültigen Bestand hat; das wird die Zukunft 1.; Lehrer, der; -s. - [mhd. leraere. ahd. leräril: l.a) jmd., der an einer Schule unterrichtet (Berufsbez.): ein junger, guter, erfahrener L.; er ist L. für Französisch, an einem Gymnasium, an einer Hauptschule; er will L. werden; die Klasse hat einen neuen L. bekommen; ich hatte ihn als L. in Physik; jmdn. als/zum L. ausbilden; b) Lehrender [an] einer Hochschule od. Universität; Abraham Gottlob Werner, der seit 1775 an der Bergakademie in Freiberg als gefeierter L. wirkte (Friedeil. Aufklärung 24); c) jmd., der auf Grund seines Könnens Ausbilder (bes. in sportlichen Disziplinen) ist: in den Ferien verdient er sich Geld als L. in einer Skischule. 2. jmd., der anderen sein Wissen vermittelt, der durch sein Wissen, seine Persönlichkeit als Vorbild angesehen wird; Lehrmeister: der große Gründgens war einer seiner L. Lehrer-: -ausbildung, die; -biMung, die: das Ausbilden von Lehrern; -bildungsanstalt, die (früher): Ausbildungsstätte für Volksschullehrer; -fortbikkuifc, die; -kollegium, das: Gesamtheit aller an einer Schule unterrichtenden Lehrer; -kollektiv, das (DDR) [LÜ von russ. utschitelskij kollektiv); -konferenz, die (Schulw.): Zusammenkunft von Lehrern einer Schule zur Beratung u. Entscheidung von Angelegenheiten, die die Schule betreffen; -mangel, der: Mangel an Lehrern (1 a); -schwemme, die (salopp): das Zur- Verfü- gung-stehen von wesentlich mehr ausgebildeten Lehrern, als gebraucht werden; -seminar, das (früher): svw. t-bildungsanstalt; -zimmer, das: Raum in einer Schule, in der sich die Lehrer (z. B. in der Pause) aufhalten können. lehrerhaft <Adj.; -er. -este> (abwertend): wie ein Lehrer (1 a): -e Zurechtweisungen; er sprach in -em Tonfall; Lehrerin, die; -. -nen: w. Form zu f Lehrer; Lehrerinnenschaft, die; -. -en <PI. selten): vgl. Lehrerschaft; Lehrerschaft, die; -, -en <PI. selten): Gesamtheit der Lehrer [einer Schule]; Lehrersfrau,die; -. -en: Ehefrau eines Lehrers (1 a); Lehffcrs- witwe, die; -. -n: vgl. Lehrersfrau; lehrhaft <Adj.; -er. -este): a) belehrend: b) (abwertend) svw. t lehrerhaft; <Abl.:> Lebhaftigkeit, die; -; Lehrling ['le:gln)]. der; -s, -e [spätmhd. KeMrlinc (im Kunsthandwerk)): jmd. (meist Jugendlicher), der innerhalb einer festgesetzten Zeit in einem bestimmten Beruf ausgebildet wird; Auszubildender. Lehrlings-: -ausbiWer, der; -ausblkhing, die; -heim, das: svw. t-wohnheim; -kollektiv, das (DDR); -Vergütung, die: Geld, das ein Lehrling verdient; -Werkstatt, die: svw. f Lehrwerkstatt; -wohnheim, das. hörendes) Wohnheim für Lehrlinge. 1Ljei: PI. von t2Leu. *Lei (I4)). die; -. -en [spätmhd. leye. mhd. Iei(e). H.u.l (rhein.): 1. Schiefer. 2. Fels. -lei [-1 <Suffix> Imhd. leifel = Art u. Weisel: wird zur Bildung [unibestimmter Gattungszahlwörter verwendet, z.B. achterlei, keinerlei, mancherlei, vielerlei. Leib [lajp], der; -[eis. -er [mhd. 11p. ahd. IIb. zu f leben]: 1. (geh.) a) svw. t Körper (1 a): ein kranker, ausgemergelter, abgemagerter L ; die dampfenden -er der gehetzten Pferde; mir klebten die nassen Kleider am L.; am ganzen L. zittern, frieren, schwitzen; bei lebendigem -e/lebendigen -es verbrennen; diese Krankheit steckte mir schon lange im L. (ich fühlte mich schon krank, bevor es zum eigentlichen Ausbruch kam); er hat sich das alles vom eigenen L. abgespart (hat sich selbst nichts gegönnt, um jeden Pfennig zu sparen); du bist so stark erkältet - bleib mir vom -[el (komm nicht zu nah an mich heran)!; *der L. Christi, der L. des Herrn (kath. Rel.; Oblate, die dem Gläubigen zur Kommunion gereicht wird; LÜ von kirchenlat. corpus Christi); etw. am eigenen L. erfahren (eine Erfahrung selbst machen); Jmdm. auf den L., zu -e rücken (ugs.; jmdn. bedrängen); mit L. und Seele (mit Begeisterung u. innerer Beteiligung; in bezug auf bestimmte Aktivitäten): sie ist mit L. und Seele Krankenschwester; sich imdn. vom -e halten (salopp; näheren Kontakt mit jmdm. vermeiden): jmdm. mit einer Sache vom -e bleiben (jmdn. mit einer Sache 1655
leib-, Leib- nicht behelligen, belästigen): einer Sache zu -e gehen/rücken (eine schwierige, unangenehme Aufgabe angehen u. sie zu bewältigen versuchen): b) svw. TKörper (1 b): ein schöner, ebenmäßig gewachsener, zarter, jugendlicher L.; nichts weiter am -e als eine Unterhose (Th. Mann. KruII 38); sie besaß nur noch das. was sie auf dem -e trug; *etw. ist jmdm. auf den L. geschnitten/zugeschnitten/gesdineidert (etw. ist für jmdn. so geeignet, als sei es nach seinem Mali gearbeitet): etw. ist jmdm. lwie] auf den L. Beschrieben {etw. ist wie geschaffen, ganz besonders geeignet für jmdn.: urspr. vom Schauspieler); c) Rumpf von Menschen u. Tieren: ein rundlicher, zerschlagener, geschundener L.; Schmetterlinge mit ihren bunten Schwingen und dem zarten L. (Strittmatter. Wundertäter 148). 2. (geh.) der untere Teil des Körpers (1 a), bes. der Bauch: ein dicker, aufgetriebener, voller L.; du bist gut bei -e (siehst wohlgenährt aus): nichts lOrdentlichesl im L. haben, in den L. bekommen haben (nichts / Ordentliches] gegessen haben): * gesegneten/schweren -es sein (geh.. veraltend; ein Kind erwarten: schwanger sein), 3. (veraltet) Leben: heute noch in der tautologischen emotional-verstärkenden Verbindung mit „Leben": L. und Gut für etw. wagen; eine Gefahr für L. und Leben. 4. (Archit.) senkrechter Teil einer Säule od. Fiale: Schaft. leib-, Lfiib-: -arzt. der [eigtl. = Arzt eigens für die Person eines Fürsten]: Arzt, der vornehmlich hochgestellte Persönlichkeiten [u. deren Angehörige] betreut: -binde, die: breite l wollene] Binde zum Wärmen des Leibes (2); -bursch, der (Verbindungswesen): aktiver Bursch (1). der dem neuaufge- nonunenen Fuchs (7) als Freund u. Betreuer zur Seite steht: -diener. der (veraltend): vgl. ^arzt; -fuchs, der (Verbindungswesen): Fuchs (7) im Verhältnis zu seinem Leibburschen: ^eisen <Adj.; nicht adv.) [aus der mhd. Formel: mit dem libe eigen = mit dem Leben zugehörig] (bist.): in Leibeigenschaft befindlich: unfrei, dazu: -eigene, der u. die; -n, -n <DekI. T Abgeordnete) (bist.): jmd.. der unfrei, persönlich u> wirtschaftlich von einem Herrn abhängig ist: Eigenschaft, die <o. PI.) (bist.): persönliche u. wirtschaftliche Abhängigkeit von einem Herrn: -garde, die: svw. TGarde (1 b). dazu: -gardist, der: Atigehöriger der Leibgarde: bedinge, das [mhd. lipgedinge = auf Lebenszeit ausbedungenes Einkommen] (früher): 1, Unterhalt auf Lebenszeit (bes. für Witwen der gehobenen Gesellschaftsschicht). 2. svw. T Altenteil; -gericht, das: svw. T Lieblingsgericht: ^Betrink, das: vgl. -Bericht; -gurt.der (veraltet): svw. TGürtel; ^jäger, der (früher): Jäger, der die Jagd einer hochgestellten Persönlichkeit (eines Fürsten o.a.) betreute: -koch, der (früher): vgl. ^arzt; -kutscher, der (früher): vgl. ^arzt; -Pacht, die (früher): auf Lebenszeit zu zahlende Pacht: -pferd, das (selten): svw. t Lieblingspferd: -regiment, das (früher): Regiment, dessen Kommandierender der Landes- fürst od. ein Angehöriger seines Hauses war: -rente, die: 1. vertraglich vereinbarte Zahlung o. ä.. die man einem Gläubiger leisten muH. so lange er lebt. 2. (Versicherungsw.) a) Rente an eine bestimmte Person, die bis zu deren Tod zu zahlen ist: b) Rente, die jmdm. nach dem Tode des Ehepartners auf Lebenszeit gezahlt wird: -rieraen, der (veraltet): svw. T Gürtel; ^rock, der (veraltet): svw. T Gehrock; -schmerz, der <melst PI.): Schmerz im Bereich des Leibes (2); -schneiden, das; -s (landsch.): svw. t-schmerz; -seelisch <Adj.; o. Steig.): den Leib wie die Seele betreffend, auf ihnen beruhend o.a.: der menschliche Organismus ist ein -es Ganzes; ein -es Phänomen; -speise, die: vgl. ^ge~ rieht; -wache, die: vgl. ^garde; -Wächter, der: jmd.. der jmdn. berufsmäßig bewacht, um ihn zu schützen: -wasche, die: Wäsche, die auf dem Leib(\ b) getragen wird: Unterwäsche: ^weh, das: svw. N schmerz; -Wickel, der: [feuchter] Wickel um den Leib (2). Leibchen [l^jptpn]. das; -s, -: 1. (veraltet) enganliegendes Oberteil der Trachtenkleidung für Frauen u. Mädchen: Mieder. 2. a) (landsch.) Unterhemd mit kurzem Arm: b) (österr.. Schweiz.) Unterhemd für Herren: c) (österr.. Schweiz.) Trikot eines Sportlers: 11 deutsche Fußballspieler in ihren grünen L. (Kronen-Zeitung 13. 10. 68. 27); d) (veraltend) einem Unterhemd mit Trägern ähnlicher Strumpfhalter für Kinder: leiben [lajbn; urspr. = leibliches Dasein haben, auch: dem Leib angenehm sein] nur in der Wendung wie er/sie leibt(e) und lebtte] (ganz genauso, wie erIsie wirklich [gewesen] ist). Leibes-: -beschaflenheit, die: körperliche Konstitution: -erbe, der: leibliches Kind des Erblassers: -ertuchtigung, die (veraltend); Erzieher, der (Amtsspr.): jmd.. der Sportunterricht gibt: -erziehung, die (Amtsspr.): Sportunterricht in der Schule: -frucht, die (Med.): [ungeborenes] Kind im Mutterleib: -fülle, die <o. PI.): svw. TFülle (3): -kräfte <PI.) nur in der Wendung aus/nach -n (unter Einsatz aller aufzubringenden Kräfte): aus -n schreien, schlagen; Kaspar bemüht sich nach -n um ein Wort (Handke. Kaspar 25): -not, die (veraltet): Mangel an lebensnotwendigen Dingen: -schaden, der (selten): körperlicher Schaden: -strafe, die (früher): am Körper vollzogene Strafe (z.B. Auspeitschen. Abhauen der Hand o.a.): die -n wurden in Deutschland im 19. Jh. abgeschafft; *bei L. (früher; unter Androhung einer körperlichen Züchtigung): -Übungen <PI.) (Amtsspr.): vgl. -erziehung; -umfang, der: vgl. -fülle; -Visitation. die: das Durchsuchen der auf dem Körper getragenen Kleidung einer Person. leibhaft['laJphaft]<Adj.)lmhd. liphaft = leibhaftig; lebend, ahd. liphaft = lebend] (selten): svw. T leibhaftig; leibhaftig [laip'haftic, ' ; mhd. Ilphaft(ic)]: I. <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) 1. in eigener Person: wirklich u. wahrhaftig- wir bedauerten gerade sein Fernbleiben, da stand er 1. vor uns; Du selbst bist der -e Beweis (der Beweis in Person Hagelstange, Spielball 201). 2. ganz genauso wie die im folgenden Substantiv genannte Person od. Sache: er ist ein -er Satan; Das ist alles schon so alt, daß es aussieht wie eine-e Wahrheit (Bobrowski. Mühle 174). II. <Adv.) (ugs.) tatsächlich: es ist kaum zu glauben, man kann es sich kaum vorstellen: er hat doch I. seine Mutter angeschnauzt; Leibhaftige lauch:' ], der. -n (verhüll.): Teufel: Leibhtftig- keit [auch:' ], die; -; leiblich <Adj.; nicht adv.) [mhd. llplich. ahd. IlpIIh = lebend, lebendig]: 1. den Leib, das körperliche Wohlbefinden betreffend: -e Bedürfnisse; auf das -e Wohl der Gäste bedacht sein. 2. von jmdm. direkt abstammend: blutsverwandt: <Abl.:) Lgjblichkeit, die; -. Leibung: t Laibung. 'Leich l'tafc]. der; -[e]s, -e [mhd. leich = Tonstück, Gesang aus ungleichen Strophen, ahd. leih = Spiel, Melodie, Gesang] (Literaturw.): aus ungleichen Strophen gebautes Gedicht der Minnesänger mit durchkomponierter Melodie. 2Leich [-1. die; -, -en [zu T Leiche] (südd.. österr.): Begräbnis. Lfijchdorn, der; -[e]s. -e u. -dömer [zu ahd. llh(h). T Leiche] (landsch.): a) Warze: b) Hühnerauge. Leiche [ I^J9^1, die; -. -n [mhd. lieh. ahd. lih(h) = Körper. Leib(esgestalt); Fleisch; toter Körper]: l.a) der Körper eines Toten. Gestorbenen: eine verkohlte, verstümmelte L.; die L. eines Ertrunkenen; die L. des verstorbenen Politikers; die L. verbrennen, exhumieren, obduzieren, fleddern; die Polizei hat die L. freigegeben; einige Seeleute konnten nur noch als -n geborgen werden; er sieht aus wie eine [lebende/wandelnde] L.. wie eine L. auf Urlaub (salopp: sieht sehr blaß, elend aus): R nur über meine L.! (als entschiedene Ablehnung; das lasse ich auf keinen Fall zu!): *einc gemeinsame L. im Keller haben (ugs.; gemeinsam et*. [Schlimmes. Strafbares] getan haben): über -n gehen (abwertend; im Verfolgen seiner Ziele keine Skrupel kennen): daß es Generale gab .... die ihrer Karriere wegen über -n gingen (Kirst. 08/15. 925); b) (selten) totes Tier. Tierleiche: Als ... die Jungen einer Dohlenbrut zugrunde gingen, trugen die Eltern ... alle -n weg (Lorenz. Verhalten I. 204). 2. (landsch. veraltend) Begräbnis. Leichenbegängnis: eine schöne (große, feierliche), große L.; mit/zu jmds. L. gehen (an jmds. Beerdigung teilnehmen). 3. (Druk- kersor.) beim Setzen eines Textes versehentlich ausgelassene Wörter od. Sätze. kjehen-, Leichen-: -acker, der (landsch.): Friedhof: -auto, das: vgl. -wagen (a); -bahre, die: Totenbahre: -befund, der: Befund einer Obduktion: -begängnts, das (geh.): feierliche Beisetzung eines Toten: -beschau, die: svw. Kschau. dazu: -beschauer, der: die Leichenschau vornehmender Arzt: -bestatter, der: jmd.. der die Bestattung von Verstorbenen vorbereitet (Berufsbez.). dazu: -bestattung, die (geh.): Beerdigung: -bitter, der; -s. - (veraltend): (im ländlichen Bereich) jmd.. dem die Aufgabe übertragen wird, einen To- desfall bekanntzugeben u. zu einer stattfindenden Beerdigung einzuladen, dazu: -bittermiene, die (iron.): nicht ganz ernst- zunehmende, übermäßig traurige od. trübsinnige Miene, die jmd. zur Schau trägt: eine L. machen, aufsetzen, zur Schau tragen: sich mit L. beklagen; -btyß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (durch Schreck. Angst. Aufregung o.a. verursacht 1656
leicht-, Leicht- von sehr bleichem Aussehen: 1. kletterte er aus dem zertrümmerten Auto, dazu: -blässe, die: a) Blässe eines Sterbenden od. Toten: b) (seltener) sehr blasses Aussehen eines Menschen: auflallend war die L. seines Gesichts; -brand. der ' o. PI.) (Archäol.): Überreste eines verbrannten Leichnams bei einer Brandbestattung): -etile, die [der Schrei der Vögel wurde als Vorbote des Todes angesehen]: volkst. Bez. für Steinkauz. Waldkauz u. Schleiereule; ^fahl <Adj.; o. Sieig.; nicht adv.>: vgl. ^blaß; ^feier, die: Totenteier: -feld.das: Trümmerfeld, Schlachtfeld o. ä., auf dem zahlreiche Tote liegen: -finger, der <meist PI.) (landsch. scherzh.): Handkäse von fingerlanger u. etwa fingerdicker Form, -Heck, der (meist PI.): svw. TTotenfleck; ^fledderei, die <jur); -fledderer, der (jur.): jmd., der Tote, Schlafende, Bewußtlose od. sinnlos Betrunkene bestiehlt: -frau, die: Frau, die Leichen wäscht u. ankleidet: -fund, der: Fund (1) einer Leiche: -geruch, der: Verwesungsgeruch, der von einer Leiche ausgeht: ^gift, das: giftiger Stoff, der bei der Verwesung von Leichen entsteht: -halle, die: Gebäude auf einem Friedhof, in dem die Särge mit den Toten bis zur Beerdigung aufgebahrt sind: ^haus.das: vgl. -halle; -band, das: Totenhemd: -huhn, das: vgl. -eule; -kammer, die: kleiner Raum, in dem Verstorbene vorübergehend abgestellt werden: -ka- pelle, die: svw. TFriedhofskapelle; -lader. der: svw. t-bitter, -mahl, das (geh.): Totenmahl: -Obduktion, die: vgl. -Öffnung; -öflrung, die: Obduktion: -paß, der (Amtsspr.): behördliches Dokument, das die Erlaubnis erteilt, einen Toten an einen anderen Ort überzuführen: -raub, der: a) Beraubung eines Leichnams: b) Raub eines Leichnams: -rede, die: 1. (geh.) Ansprache zu Ehren des Verstorbenen bei der Beerdigung: Umdm.] die L. halten; * keine L. halten (ugs. [meist als Aufforderung]; nicht über etw. klagen, was nicht mehr zu ändern ist). 2. bei den Skatspielern übliche Kommentierung des abgeschlossenen Spiels im Hinblick auf gemachte Fehler, dazu: -redner, der; -sager, der: svw. '-bitter; -Schänder, der: jmd.. der Leichenschändung begeht: -Schändung,die (jur.): das Vornehmen sexueller Handlungen an einem Leichnam: Ü Es sollte ... dem Kritiker erspart werden, nachträglich zur L. verpflichtet zu sein Negatives über den Verstorbenen zu sagen): -schau, die: Untersuchung einer Leiche durch den Arzt zur Feststellung des Todes bzw. der Todesursache: -schauhaus, das: Gebäude, indem Tote, deren Idendität nicht bekannt ist, vorübergehendaufgebahrt werden: -schmaus, der (scherzh.): gemeinsames Essen od. Kaffeetrinken, zu dem die Angehörigen des Verstorbenen die Trauergäste einladen: -starre, die: Totenstarre: -stein, der (veraltet): Grabstein: -teil, der: Teil einer zerstückelten Leiche: -träger, der (veraltet): Sargträger: -transport, der; -tuch, das (veraltend): a) Tuch, in das ein Leichnam eingehüllt wird: b) svw. t Bahrtuch: U (dichter.:) dicker, schwarzer Qualm ... legte sich wie ein schwarzes L. über das Feuer (Ott. Haie 265); -Verbrennung, die: Feuerbestattung: -vogeLder: vgl. -eule; -wache, die (seltener): Totenwache: -wagen, der: a) meist durch eine dunkle Farbe äußerlich gekennzeichnetes Auto, mit dem der Sarg mit dem Verstorbenen abtransportiert wird: b) offener j Pferde] wagen, auf dem der Sarg mit dem Verstorbenen, vom Trauerzug gefolgt, /feierlich / zur Begräbnisstätte gebracht wird: -warter, der: vgl. -bestatter; -Wäscherin, die: vgl. -frau; -zug. der (geh.): Trauerzug, der dem Sarg zur Begräbnisstätte folgt. teidienhaft <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einer Leiche (1 a) ähnlich: eine -e Blässe; sein Aussehen erschien I. Leichnam [laj^naim], der; -s. -e [mhd. Ilchname. ahd. Iih(i)- namo. Nebenf. von mhd. lichame. ahd. lfliamo. eigtl. = Leibeshülle] (geh.): der leblose Körper, die sterbliche Hülle eines verstorbenen Menschen: jmds. L. autbahren, einbalsamieren, beisetzen; er ist [nur noch] ein lebendiger/wandelnder L. (ist körperlich ganz verfallen u. elend). leicht [üy<;t]: l.<Adj.; -er. -este) [mhd. liht(e). ahd. Ilht(i)]: l.a) von geringem Gewicht, nicht schwer (Ggs.: schwer 1 a): -es Gepäck; ein -er Koffer, das Material ist. wiegt I.; sie ist I. wie eine Feder (wiegt sehr wenig, ist sehr zart): R gewogen und zu I. befunden (in bezug auf etwas, was nicht den Erfordernissen od. Erwartungen entspricht: nach Dan. 5. 25); Ü -es (nicht derbes) Schuhwerk; -e (aus dünnem Stoff hergestellte, luftige) Kleidung; -e (klein- kalibrige) Waffen; -e (mit kleineren Geschützen ausgerüstete) Artillerie; ein -es Pferd (von nicht schwerem Körperbau) : die Häuser dort sind I. (nicht tnassiv) gebaut; sie waren l. (mit wenigen dünnen Kleidungsstücken) bekleidet; die Soldaten waren 1. bewaffnet (hatten nur kleinkalibrige Waffen): * jmdn. um etw. -er machen (ugs.; jmdm. [auf listige o.a. Weise/ Geld abnehmen, ihn um einen Geldlwtrag bringen)', b) <o. Steig.; nicht adv.) (ugs. scherz.) ein bestimmtes ! vergleichsweise] geringes Gewicht habend: 33 Jahre alt. 67 Kilo I., 1.76m groß (Hörzu 29. 1978. 13). 2.a) keine große Anstrengung, keinen grolien Einsatz erfordernd: nicht schwierig, einfach (2a). unkompliziert (Ggs.: schwer 2a): eine -e Arbeit; er hat einen -en Dienst; das ist gerade kein -er (leichtfallender) Entschluß; sie hatte ein -es Leben (es ging ihr immer gut, sie wurde nicht vor schwierige Probleme gestellt u.a.): eine nicht gerade 1. zu lösende Aufgabe; die Frage ist nicht 1. zu beantworten; die Maschine ist I. zu bedienen; das kannst du 1. sagen (du bist nicht in meinerschwierigen Situation); er hat I. reden (er ist nicht in der schwierigen Situation); du machst dir die Sache zu 1. (gibst dir keine Mühe): sie hat es niemals I. gehabt (hatte kein leichtes, bequemes, sorgenfreies Leben): Ihr habt es 1., euch über mich lustig zu machen (Remarque. Obelisk 259); er hatte es immer -er bei den Mädchen (hatte immer mehr Glück bei den Mädchen) als ich; sie hatte es nicht 1. mit ihrem Mann; nichts ist -er als das (es ist ganz ohne Schwierigkeiten): es war nicht 1. für sie. sich mit den Kindern allein durchzuschlagen; nach seinen Worten wurde es uns allen etwas -er (fühlten wir uns etwas besser): es wird Ihnen ein -es sein (es wird Sie nicht viel /MidieI kosten), uns weiterzuhelfen; R das ist I. gesagt, aber schwer getan; das ist -er gesagt als getan (läßt sich nicht einfach machen): b) <nicht präd.) schnell u. ohne Schwierigkeiten (Ggs.: schwer 2 b): die -e Löslichkeit des Stoffes; etw. ist I. löslich; der Stoff läßt sich I. färben, verarbeiten; du kannst dir 1. (unschwer) denken, ausrechnen, was daraus wird; so jemanden findest du nicht so I. wieder; es ist 1. (ohne weiteres) möglich, daß ich schon früher fahre; er wird nicht so 1. bereit sein, das zu tun; er findet so I. (so schnell) kein Ende; c) mühelos, spielend: er hat eine -e Auffassungsgabe: er lernt, begreift 1. 3. geringfügig, von geringem Ausmaß, nur schwach ausgeprägt o.a.: er hat einen -en Akzent; es gab einen -en Rückschlag; -er Regen; -es Fieber; -e Zweifel; er bekam einen -en Stoß: seine Verletzung ist 1. (nicht schlimm): es hat 1. (ein wenig, nicht viel) geschneit; sein Gesicht war I. (ein wenig) gerötet; er war 1. (ein wenig) irritiert, verstört; er schielt 1. (ein wenig). 4. (bes. von Speisen u.a.) bekömmlich, nicht bela- stendiGes.: schwer 4): eine -e Mahlzeit; -e Kost, -e Speisen, Weine bevorzugen; eine -e Zigarre; ein -es Parfüm (Parfüm mit einem zarten, unaufdringlichen Duft): das Essen für die Kranken soll I. sein; 1. essen; <subst.:> er möchte gerne etwas Leichtes essen. 5.a) heiter, schwerelos: er war -en Sinnes (beschwingt u. heiter): der Ton der Unterhaltung war frei und 1. (ungezwungen): b) ohne hohen geistigen Anspruch, nur unterhaltend (Ggs.: schwer b): -e Lektüre; ein -es Buch; er bevorzugt -e Musik; der Schriftsteller versteht es, I. zu schreiben; <subst.:> sie liest am liebsten etw. Leichtes. D. <Adv.) (bayr.. österr.): vielleicht, etwa, gar: Leicht [-]. das; -s: t Leichtgewicht (1). leicht-. Leicht-: -athlet, der: jmd., der Leichtathletik betreibt: -athletflt, die: sportliche Disziplin, die Laufen, Gehen, Springen, Werfen u. Stoßen umfaßt: -athletin, die: w. Form zu t-athlet; -athletisch <Adj.; o. Steig.): der Leichtathletik zugehörig, eigentümlich: -bau, der <o. PL): svw. T-bauwei- se. dazu: -bauplatte, die (Bauw.): aus sehr leichtem Material hergestellte Bauplatte, -baustoff, der (Bauw.): a) Bau- od. Werkstoff, der sich durch ein geringes Gewicht auszeichnet: b) aus einem Leichtbaustoff (a) hergestelltes Bauelement, -bauweise, die (Bauw.. Fahrzeug-. Maschinenbau): Bauweise, die sich durch spezielle Konstruktion u. Verwendung besonders leichter Baustoffe od. leichten Materials auszeichnet: -bekleidet <Adj.; leichter, am leichtesten bekleidet; nur attr.): nur mit leichter Kleidung Iversehen!: -e Mädchen; -benzin, das: Benzin mit einem niedrigen Siedepunkt (als Ausgangsstoff für petrochemische Produkte): -beton, der (Bauw.): Beton mit leichten, porösen Zuschlagstoffen: -bewaffnet <Adj.; leichter, am leichtesten bewaffnet; nur attr.): nur mit leichten Waffen ausgerüstet (Ggs.: schwerbewaffnet): -e Soldaten; <subst.:) -bewaffnete, der; -blutig <Adj.; nicht adv.): das Leben von der heiteren Seite nehmend: von unbeschwerter Fröhlichkeit: er ist ein -er Mensch, dazu: -blütigkeit. die; -; -entzündlich <Adj.; o. 1657
Leichte Steig.; nur attr.): sich leicht entzündend, leicht brennend: -es Material; ^fallen <st. V.; ist): keine Schwierigkeiten bereiten, keine Mühe machen (Ggs.: schwerfallen): die Arbeit, der Lernstoff. Mathematik fiel ihm immer leicht; es ist [ihm] nicht leichtgefallen, die Schlappe hinzunehmen; ^fertig <Adj.> (abwertend): a) unbedacht u. vorschnell: in verantwortungsloser Weise gedankenlos; fahrlässig: ein überaus -es Verhalten. Versprechen; du bist zu leichtfertig; etw. I, aufs Spiel setzen; b) (veraltend) moralisch bedenkenlos: eine -e Person; -e Gedanken, dazu: ^fertig- keit, die; -; -flüchtig <Adj.) (Chemie): leicht verdunstend, verdampfend; -flüssig <Adj.) (Technik): bei niedriger Temperatur schmelzend: -e Legierungen; -fuß, der (abwertend): Mann ohne moralische Skrupel; Frauenheld: indes steht dem ... L. der Sinn lediglich nach einem flüchtigen Abenteuer (Bild u. Funk 20. 1966. 25); -fiiflig <Adj>: mit leichten Schritten, ohne Schwerfälligkeit (in der Bewegung): -en Schrittes kam er daher: L. eilte sie treppab (Zuckmayer. Herr 153), dazu: -füßigkeit, die; -; -gangig <Adj.; nicht adv.> (Technik): leicht zu bewegen, zu handhaben: eine -e Kupplung; Drehschalter, die so 1. sind (Elektronik 11. 1971. 383); -geschürzt [-gaJVrtßt] <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.> (meist scherzh.): wenig bekleidet: ein -es Mädchen; sie ging 1.; -gewicht, das: 1. <o. PI.) (Schwerathletik) mittlere Körpergewichtsklasse. 2.a) Sportler der Körpergewichtsklasse Leichtgewicht (1); b) (ugs. scherzh.) jmd. mit geringem Körpergewicht; -gewichtig <Adj.; nicht adv.): mit. von leichtem Gewicht: -e ... Gläser, mit denen sich auch starke Kurzsichtigkeit ausgleichen läßt (Hörzu 44. 1975. 119); das Mädchen ist sehr 1. (hat ein sehr geringes Körpergewicht): -gewiditler [-gavKjtte], der; -s. -: svw. t-gewicht (2 a); -gliubig <Adj.>: in unkritischer Weise allzu leicht bereit, etwas zu glauben, was ein anderer sagt; vertrauensselig: die -en Käufer wurden hereingelegt; er ist so 1.. dazu: -gläubigkeh, die: seine L. hat ihn ins Verderben geführt; -gradig <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): einen leichten Grad von etw. aufweisend: eine -e frühkindliche Schädigung; -gut, das (Seemannsspr.): Fracht von geringem Gewicht, die aber viel Raum beansprucht; -herzig <Adj.) (selten): sorglos, unbekümmert, dazu: -Herzigkeit, die; - (selten); ^hjn <Adv.>: a) ohne lange zu überlegen, ohne vieles Nachdenken: was für Worte sie I. im Munde führte! (Th. Mann. Hoheit 164); b) so obenhin. [wie] nebenbei: Er sagte, so i. ihm das vom Mund gehen wollte: ... (Kant, Impressum 237); ^Industrie, die (DDR): Konsumgüter Industrie; -lebig <Adj.; nicht adv.>: oberflächlich in seiner Lebensführung: sie ist ein sehr -er Mensch, dazu: -lebigkeit, die; -; -lohn, der: vgl. Lohngruppe; -lohngruppe, die: unterste Tarifgruppe, nach der bes. Frauenarbeit eingestuft wird; -lohntarif, der; -machen <sw. V.; hat) (Ggs.: schwermachen): a) sich wenig Mühe geben: er hat es sich bei/mit der Sache sehr leichtgemacht; b) durch Entgegenkommen. Hilfsbereitschaft o. ä. jmdm. etw. erleichtern: du hast ihm das Eingeständnis seiner Schwäche nicht leichtgemacht; -matrose, der: Matrose im Rang zwischen Schiffsjunge u. Vollmatrose; -metall, das: Metall mit geringem spezifischem Gewicht (z.B. Aluminium); -nehmen <st. V.; hat): in bezug auf etw. unbekümmert sein, nicht viel Verantwortungsgefühl haben (Ggs.: schwernehmen): er hat seine Aufgabe, seine Verantwortung nicht leichtgenommen; sie nimmt das Leben leicht (von der leichten Seite); er hat den Verlust leichtgenommen (sich nicht besonders zu Herzen genommen, sehr leicht verschmerzt); -öl, das: beider Destillation von Steinkohlenteer anfallendes Öl; ^schwer, das; -s: svw. t Leichtschwergewicht (1), -Schwergewicht, das: 1. (Schwerathletik) <o. PL): mittlere Körpergewichtsklasse. 2. Sportler der Körpergewichtsklasse Leichtschwergewicht (\). -Schwergewichtler [-gswKjttel, der. -s. -: svw. t ^Schwergewicht (2); -sinn, der <o. PI.): 1. Mangelan Überlegtheitu. Vorsicht; Fahrlässigkeit in seinem Verhalten vorhandenen Gefa/iren. Unwägbarkeiten o. ä. gegenüber; es war ein furchtbarer, unerhörter L.. alle Sicherheitsvorkehrungen zu mißachten; Mut darf nicht zum L. ausarten; das sagst du in deinem jugendlichen L.! (ugs.; in deiner Unerfahrenheit). 2. (seltener) oberflächliche, nur auf Lebensgenuß ausgerichtete Einstellung. Leichtlebigkeit: es entging ihm nicht, daß Diotimas Unterkleidung Fortschritte zu einem gewissen mondänen L. gemacht hatte (Musil. Mann 334). dazu: -sinnig <Adj.) [urspr. = leichten Sinnes, froh]: 1. durch Leichtsinn (1) gekennzeichnet: er ist ein sehr -er Autofahrer; ein -er Vogel (ugs.; Menscht. wie konntest du so 1. sein?; er hat sehr 1. gehandelt; du hast dein Leben I. aufs Spiel gesetzt. 2. (häufiger abwertend) ohne allzu große moralische Skrupel: ein -es Mädchen: sie ist ein bißchen 1.. -sinnigerweise <Adv.): aus Leichtsinn (1): I. hatte er sein ganzes Geld ausgegeben, -sinnigkett die; -: svw. t-sinn (1). -sinnsfehler, der (seltener): svw tFlüchtigkeitsfehler; -traben, das; -s: svw. f Englischtraben; -tun, sich <unr. V.; hat) (ugs.): etw. mit Leichtigkeit, ohne Schwierigkeiten, ohne innere Hemmnisse o. ä. schaffen, bewältigen (Ggs.: schwertun): er hat sich immer leichtgetan mit allem, was er angefaßt hat; ich habe mir mich nicht leichtgetan dabei; -verdaulich <Adj.; leichter, am leichtesten verdaulich; nur attr.): (von Speisen) leicht zu verdauen (Ggs.: schwerverdaulich): -e Speisen; -verkäuflich <Adj.; leichter, am leichtesten verkäuflich; nur attr.) (Ggs.: schwerverkäuflich): ein -er Artikel; -verletzt <Adj.; leichter, am leichtesten verletzt; nur attr.) (Ggs.: schwerverletzt): die -en Passagiere. <subst.:) -verletzte, der u. die; -verständlich <Adj.; leichter, am leichtesten verständlich, nur attr.): so dargestellt, geschrieben o.a.. daß es für das Verständnis keine Schwierigkeiten bietet (Ggs.: schwerverständlich): etw. ist in -er Sprache abgefaßt; -verwundet <Adj.; leichter, am leichtesten verwundet; nur attr.) (Ggs. schwerverwundet); <subst.:> -verwundete, der u. die. 'Leichte [lai^te], die; -. -n: (ugs.): leichtes Mädchen: Heirat*, oder such dir halt so eine, eine L. (Kühn. Zeit 28); 2LeidUt H.die; - tmhd. lihte. ahd. IlhtU (dichter.): Leichtheit; Leichter [lajctB], der; -s. - [a: niederd. lichter] (Seemannsspr.): a) zum Leichtern von Seeschiffen verwendetes kleineres Wasr serfaftrzeug (meist ohne Motor); b) großer, geschlossener, schwimmfähiger Container, der im Lastverkehr verwendet wird; leichtem [h|i<jtBn] <sw. V.; hat) [niederd. lichtem] (Seemannsspr.): ein Seeschiff mit einem Leichter teilweise entladen; Lfijchtheit, die; -: das Leicht sein (1.2a); Leichtigkeit [I^j<jtK;k%jt]. die; - [mhd. lihtecheit]: 1. geringes Gewicht; Eigenschaft des Leichtseins (1): Außer der zweckmäßigen Form wird auch auf L. der Werkzeuge geachtet (Mantel. Wald 112); das Material zeichnet sich durch besondere L. aus. 2. das Leichtsein (2); Mühelosigkeit: es ist eine L.. die Dinge zu verändern; Die Bevorzugung des Tees hing ... mit der L. seiner Bereitung zusammen (Jacob. Kaffee 290); in diesem Wagen finden mit L. (ohne Schwierigkeiten, ohne weiteres) 5 Personen Platz. 3. Schwerelosigkeit: Ein Himmel ... von magischer L.. schwebte über den Tannen (A. Zweig. Grischa 71); (sichtlich <Adv. (veraltend): ohne Mühe; ohne Anstrengung: Dies bewirkte die Wewerka 1.. indem sie ... unterließ, die Türangeln zu schmieren (Doderer. Wasserfälle 10S). leid [I^)t] <Adj.) [mhd. leit. ahd. leid = betrübend, widerwärtig, unangenehm]: 1. <-er, -este) (Schweiz, mundartl.) ungut, unlieb; unangenehm: dies ist eine -e Sache. 2, *er*u imdn./(geh.. selten:) einer Sache, knds. I. sein/werden; etw.. imdn. I. haben (ugs.; einer Sache, jmds. überdrüssig sein/werden; erw.. jmdn. nicht tnehr leiden, ertragen können): das Genörgel. das schlechte Essen 1. sein; er war seines Lebens 1.; er schmiß die Freunde ... hinaus, wenn er sie 1. war (Spoerl, Maulkorb 33); Die Gruppe wurde es schnell I. (hatte schnell keine Lust mehr), weiterzureden (Ossowski. Bewährung 130); imdm. I. sein/werden (veraltend: 1. einer Sache überdrüssig sein/werden: diese Arbeit Ist ihm längst I. 2. von jmdm. bereut, bedauert werden: seine zornigen Äußerungen waren ihm 1.); imdm, I. sein um Jmdn./etw. (veraltend; jmds.. einer Sache wegen Bedauern empfinden* Meinem Großvater ist es ... 1. um das schöne Geld (Bo- browski, Mühle 211); jmdm. I. tun (1. etw. bedauern: es tut mir 1.. daß ich nicht kommen kann, daß ich Sie gekränkt habe; es würde mir sehr 1. tun. wenn die Sachen verlorengegangen wären; das braucht dir nicht 1. zu tun [du brauchst dir keine Vorwürfe. Gedanken o.a.. darüber zu machen,. das wird dir noch einmal I. tun [du wirst es noch einmal bereuen]; <als Formel der Entschuldigung:) es tut mir sehr, schrecklich 1., daß ich Sie gestört habe; (als Formd der Zurückweisung.) so 1. es mir tut. aber das können wir nicht dulden; (als Formel der scharfen Zurechtweisung:) [es] tut mir 1.. aber so geht es nicht. 2. Mitgefühl für jmdn. haben: die alternde Diva tat ihm einen Augenblick lang 1.; er kann einem 1. tun mit den Sorgen, die er am Hals hat; [auch iron.:] Sie tun mir ja direkt 1.); Leid [-1 das; -[eis [mhd. leit. ahd. leidl: 1. tiefer seelischer Schmerz 1658
Leidenschaft als Folge erfahrenen Unglücks: unsägliches, namenloses L.. der Krieg hat unermeßliches L. über die Menschen gebracht; schweres L. [um jmdn.] tragen, erfahren, erdulden; Spr geteiltes L. ist halbes L.; *imdm. sein L. klagen jmdm. von seinem Kummer, Ärger o. ä. erzählen: sein Herz ausschütten). 2. Unrecht, Böses, das jmdm. zugefügt wird: jmdm. ein L. tun. zufügen; ihm soll kein L./(veraltet:) -s geschehen; man könnte... erlittenes L. nicht „wiedergutmachen" (Mostar. Unschuldig 16); *sich (Dativ) ein L (veraltet.) -s antun (geh.; Selbstmord begehen). 3. * Jmdn. ins L. laden (Schweiz.; jmdn. zur Beerdigung u. zum Leichen- schmaus laden). Iö*-. Leid-: ^erfahrung. die <o. PI.) (geh.): Erlebnis des Lt\d{enjs: -erfüllt <Adj.; -er, -este; nicht adv.): von tiefem Leidd) erfüllt, beschwert: -gebeugt <Adj.; -er. -este; nicht adv\>: von Leid (1) gebeugt: -geprüft <Adj.; -er. -este; nicht adv.): von einem schweren Leid (1) betroffen: die -e Familie; -karte, die (Schweiz.): Kondolenzkarte: -mahl, das (Schweiz.): svw. TLeichenschmaus; -tragend <Adj.; o. Sieig.; nur attr.): 1. (selten) trauernd: die -e Familie. 2. d»e schlimmen, bösen Folgen eines bestimmten Ereignisses, einer bestimmten Handlung tragen müssend: die Kinder waren der -e Teil bei der Scheidung; <subst.:> -tragende, der u. die <Dekl. t Abgeordnete): 1. (selten) trauernde[rj Hinterbliebene/rj. 2. * der/die L. sein (derjenige sein, der du? schlimmen Folgen, die Nachteile o.a. von etw. (was er nicht selbst verschuldet hat) tragen muß): der Bürger tst der L. der Behördenwillkür; ^voll <Adj.; nicht adv.) <geh.): durch Leid (1) geprägt: er hatte eine -e Jugend; Äin Leben war I.; er hatte die -e (traurige, schmerzliche) Erfahrung gemacht, daß...; -wesen, das nur in der Fügung m fcnds. L. (zu jmds. Bedauern). Leideform, die; -. -en <PI. selten) (Sprachw.): Passiv: leiden rtydnl <unr. V.; hat) /vgl. leidend/ Imhd. Ilden, ahd. lidan, wohl rückgeb. aus: irlldan = erfahren, durchmachen; urspr. = gehen, fahren, reisen]: La) einen Zustand nm schwerer Krankheit, Schmerzen, seelischem Leiden o. ä. auszuhalten, zu erdulden, zu ertragen haben: er hatte schwer, lange, unmenschlich zu I.; sie waren alle gleich tot ... es hat keiner gelitten (Zuckmayer, Herr 1S4); sie hat in ihrem Leben viel gelitten (viel Schweres durchgemacht): Ziele, für die immer wieder Menschen leiden (Leiden er trauen, auf sich nehmen) und sterben (Grzimek. Serengeti 43); Er litt um sie, also liebte er sie (Strittmatter. Wundertäter 295); b) an einer bestimmten Krankheit, einem bestimmten Leiden erkrankt sein: an Rheuma, an Zucker I.; er leidet an einem hartnäckigen Ekzem, unter ständigen Kopfschmerzen, unter starken Minderwertigkeitskomplexen; c) von. durch etw., jmdn. körperlich od. seelisch stark beeinträchtigt werden: etw., jmdn. als schwer erträglich empfinden: er litt an. unter dem Gefühl der Unsicherheit; sie leiden unter Hunger, Krankheit und Kälte (Plievier, Sialingrad 62); Frauen, die unter ihren banausischen Gatten litten (K. Mann. Wendepunkt 13); d) durch etw. Schaden nehmen: die Bäume haben durch den Frost gelitten: die Teppiche hatten unter der Feuchtigkeit gelitten; seine Gesundheit leidet durch die/unter den Strapazen. 2. (verblaßt od. als Funktionsverb) von etw. (Negativem) betrof- Jen sein: Mangel. Not. Schaden. Ängste. Pein. Höllenqualen I.; sie haben großen Hunger gelitten (hungerten): Stanislaus... litt Durst und Gliederschmerzen (hatte Durst u. hatte Gliederschmerzen: Strittmatter. Wundertäter 327); einige litten Bruch (machten eine Bruchlandung. Gaiser, Jagd 167). 3.a) (in Verbindung mit ..können" od. ..mögen*4) gern haben: als sympathisch, angenehm o.a. empfinden: jmdn. [gut. nicht] I. können; er konnte, mochte den Kollegen nie [so recht11.; Achtern ... ist ein Spinner, dachte Freddy und mochte ihn trotzdem gern I. (Rehn, Nichts 79); etw. nicht I. können (etw. unerträglich o.a. finden): er kann, mag [es] nicht I., wenn man ihn stört; b) (selten) mögen, dulden, hinnehmen: Ich fühlte, daß alle drei mich litten (Seghers. Transit 61); er konnte niemanden um sich I. (ertrug niemandes Nähe): er litt (duldete) das Tier nicht in seinem Haus; <im 2. Part, in Verbindung mit „sein4'): er ist hier gelitten (man erträgt ihn, nimmt ihn hin), aber nicht gerade geliebt; nicht sehr gelitten sein; er ist überall, bei seinen Vorgesetzten gut gelitten (ist beliebt): sie waren dort nur gelitten (sie waren nicht sehr beliebt). 4.a) (von Sachverhalten o. ä.) etw. zulassen (meist verneint): der Plan leidet keinen Aufschub; diese Arbeit, der Zustand litt keine Verzögerung der Reise; ihre Unruhe litt den Rückschritt nicht lange (duldete ihn nicht lange: Th. Mann. Hoheit 45); b) <unpers.. meist verneint) (veraltend) es an einem bestimmten Ort aushalten: Lilian litt es nicht mehr daheim auf dem Sofa (Strittmatter. Wundertäter 29S); Leiden [-]. das; -s. - [mhd. Ilden. subst. Infi: 1. Gebrechen, Krankheit, mit der jmd. über längere Zeit od. meist dauernd behaftet ist: ein erbliches, chronisches, unheilbares L.; sein L. ist organisch, hat seelische Ursachen; ein altes L. machte sich wieder bemerkbar, macht ihm zu schaffen; er verstarb nach langem, schwerem L.; er sieht aus wie das L. Christi (ugs.; sieht sehr schlecht, sehr elend aus): R [es ist] immer das alte L. (immer die gleiche, ärgerliche Sache): *ein langes L. (ugs. scherzh.; nicht sehr kräftiger, großer Mann od. große Frau: vlell. nach der bildl. Darstellung des leidenden Christus am Kreuz mit unnatürlich verlängerten Gliedern): er ist ein langes L. 2. (meist PI.) leidvolles Erleben: die namenlosen L. der Menschen im Krieg; das L. (der Leidensweg) Christi; wie denn jeder Mensch die ihm zufallenden L. (leidvollen Erfahrungen) für die größten hält (Hesse. Steppenwolf 3); die Freuden und L. des Lebens; leidend ['l^idntl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. mit einem langwierigen od. chronischen Leiden behaftet: sie haben einen -en Onkel bei sich; jmd. sieht I. aus; er ist schon lange I. (hat ein chronisches Leiden): <subst.:> viele der Leidenden resignierten. 2. von seelischem Schmerz niedergedrückt, gezeichnet: schmerzvoll: eine -e Miene. leiden»-, Leidens-: -druck, der <o. PI.) (Psych.): durch eine psychische Störung bewirkte starke seelische Belastung, unter der der davon Betroffene leidet: -fähig <Adj.; nicht adv.): Leidensfähigkeit habend, dazu: -fählgkeit, die <o. PI.): innere Kraft, Leiden bewußt anzunehmen u. seelisch zu verarbeiten: Constanza ... in ihrer L., von der nichts nach außen dringt (Kaschnitz. Wohin 111); -gefährte. der: svw. t-genösse: einen L. [in jmdm.] finden; -geflhrtin, die: svw. t-genossin; -genösse, der (auch scherzh.): jmd.. der mit einem anderen das gleiche Schicksal teilt, ein gleiches Leiden zu ertragen hat o. ä.: -genossin, die: w. Form von t ^genösse; -geschichte.die <o. PI.) (christl. Rel.): die Passion (Christi): die L. Christi darstellen, berichten; Ü er erzählte allen seine L.; er mußte viel -n (jmds. [leicht übertreibende od. mitleidheischende] Erzählungen von seinen Krankheiten, Schicksalsschlägen u.a.) anhören; -gesicht, das (selten): svw. t^miene; -miene, die: dem wirklichen Zustand nicht entsprechender, übertriebener Ausdruck von Schmerz in jmds. Gesicht: eine L. aufsetzen, zur Schau tragen; -Station, die (christl. Rel.): einzelne Station des Leidensweges Christi: ^weg« der (geh.): Weg des Leidens, der Krankheit, den jmd. / zu] durchmessen hat: ein schwerer L. stand ihm bevor; -Werkzeug, das (meist PI.) (Kunst- wiss.): eines der Sinnbilder der Leiden Christi in bildlichen Darstellungen: Passionswerkzeug: -woche.die <o. PI.) (selten): svw. TKarwoche; -zeit, die <PI. selten): Lebensabschnitt, der für jmdn. von Schicksalsschlägen, Krankheit o.a. gekennzeichnet ist: nach diesem Ereignis begann für sie eine lange L.; -zug, der: durch Traurigkeit u. Leiderfahrung in jmds. Gesicht hervorgetretener Zug. Leidenschaft, die; -, -en [gepr. für frz. passion]: 1. sich in emotionalem, vom Verstand nur schwer zu steuerndem Verhalten, in Maßlosigkeit äußernder Gemütszustand (aus dem heraus etw. erstrebt, begehrt, ein Ziel verfolgt wird): eine dämonische, schöpferische, blinde L.; die L. beherrscht jmdn., reißt jmdn. fort, erfaßt jmdn.; die -en der Menge aufrühren, entfesseln; er ist der Spielball seiner -en; er ist ein Mensch frei von -en (von nüchterner Besonnenheit): er hat sich mit L. (mit großem Engagement) für die Sache eingesetzt, gegen die Ungerechtigkeit gekämpft. 2. große Begeisterung, ausgeprägte [auf Genuß ausgerichtete] Neigung, Passion für etw., was man sich immer wieder zu verschaffen, was man zu besitzen sucht, für eine bestimmte Tätigkeit, der man sich mit Hingabe widmet: Reiten ist eine L. bei ihm; Autos sind seine L.; seine L. für etw. entdecken; seiner L. frönen; der L. des Glücksspiels verfallen sein; er ist Sammler aus L.; er betreibt sein Hobby mit wahrer L.; sie war von einer L. zum Theater besessen. 3. <o. PI.) sich in starkem Gefühl, in heftigem, ungestümem Besitzverlangen äußernde Zuneigung zu einem Menschen: eine wilde, unselige, große, stürmische L.; von einer heftigen L. für jmdn. erfaßt werden; warum hatte er ... die 1659
leidenschaftlich Neigung des Mädchens erst bemerkt, als er selbst von L. geschüttelt war? (Edschmid. Liebesengel 185); <AbI.:> leidenschaftlich <Adj.>: 1. sehr emotional\ stark gefü/ilsbe- tont. nicht vom Verstand gelenkt: er ist ein sehr -er Mensch, eine -e Natur; ein -er Haß beseelt ihn; es gab eine -e Diskussion über das Problem; etw. I. ablehnen, verteidigen. 2. von Leidenschaft (2) bestimmt: begeistert, eifrig: ein -er Sammler. Bergsteiger; er gärtnert 1.3. voll großer Leidenschaft (3): eine -e Liebe; ein -er Liebhaber: sehr I. sein; I. lieben; jmdn. I. küssen. 4. (Intensivierend bei Adj. u. Verben) überaus, sehr: er hat sich I. (sehr stark) engagiert; sie ißt I. gern Schokolade; <Abl. zu l-3:> Leidenschaftlichkeit, die: -: das Leidenschaftlichsein: leidenschaftslos <Adj.; -er. -este): frei von emotionalen Einflüssen, sachlich, ver- nunftbestimmt: er ist ein ganz -er Mensch; Die ... Argumente ... sind sachlich und -er ... Betrachtung würdig (Mostar. Unschuldig 17); I. sein; etw. I. behandeln; er wirkte allzu I. (zu kühl, ohne innere Anteilnalime); b) frei von Leidenschaften (1): das Lebensideal dieser Menschen ist es. völlig I. zu werden; <Abl.:> Leidenschaftslosigkeit, die; -. leider [lajdcl <Adv.) [mhd. leider, ahd. leidir. eigtl. Komp. von T leid (mhd. [Adv.l leide, ahd. leido)]: bedauerlicherweise: ich habe I. (zu meinem Bedauern) keine Zeit; I. habe ich keine Zeit; ich habe keine Zeit. I.! (es tut mir leid!): Hast du Zeit? - L. nicht. 1. nein!; Ist er wieder da? - L. ja! (zu meinem Bedauern ist es so): 1- I.. sind wir nicht in der Lage, das zu machen. leidig [lajdi^] <Adj.; nur attr.) [mhd. leidec. ahd. leideg. zu T Leid]: (in bezug auf etwas, was als ärgerlich, störend o. ä. empfunden wird, was man gerne abschütteln möchte) unangenehm: lästig:eine-e (dumme) Sache. Angelegenheit; das ist ein -es Thema. Problem; wenn nur das -e Geld (das Geldproblem) nicht wäre; das ist ein -er (schwacher, schlechter) Trost; kam er ... nach Hause mit dem -en (widerwärtigen j Geruch von Wirtschaften (Frisch, Stiller 119); (eidigenveise <Adv.>: lästigerweise: dummerweise. leidlich [Uütlu;] <Adj; seltener präd.) [spätmhd. Kdelich, eigtl. = was zu leiden, zu ertragen ist. zu f leidenl: einigermaßen den Erwartungen entsprechend, zureichend, annehmbar: eine -e Anzahl. Menge; wir hatten -es Wetter; er ist ein -er (einigermaßen guter) Schüler; seine Kenntnisse sind so I. (gerade noch annehmbar): es geht ihm wieder ganz I. (ugs.; einigermaßen gut): schießen und I. treffen können wir; er arbeitet unter I. günstigen Umständen; die Frage wurde 1. zufriedenstellend gelöst. Leier [hitel. die; -, -n [mhd. lire. ahd. Iira < lat. lyra < griech. lyral: l.a) svw. TKithara: die L. spielen; Nie hörte ich einen Menschen ... meisterlicher die L. schlagen (Hagelstange. Spielball SO); b) kurz für f Drehleier: die L. spielen, drehen. 2. (ugs. abwertend) häufig wiederholte, immer wieder vorgebrachte Äußerung, Klage o.a.. mit der jmd. einem anderen lästig wird: was er vorbringt, ist immer die alte, dieselbe L.; Rudolf, der oft gehörten L. müde, antwortet ... (Noack. Prozesse 142). 3. (ugs.) Kurbel. Leier-: MUitilope, die [nach der Form des Gehörns]: in den Steppen u. Savannen Afrikas lebende, zur Familie der Kuhantilopen gehörende Antilope: -kästen, der (ugs., bes. berlin.): svw. t Drehorgel, dazu: ^kastenmam, der: Stra- ßenmusikant. der mit einer Drehorgel umherzieht: -mann, der <PI. -männer): a) (veraltend) Spieler einer Drehleier: b) svw. t ^kastenmann; -orgel, die (selten): svw. t Drehorgel; -schwänz, der: Vogel im Osten Australiens, dessen lange, aufgestellte Schwanzfedern an eine Leier erinnern. leiern [lajwil <sw. V.; hat) [mhd. ITren = die Leier spielenl (ugs.): l.a) eine Kurbel drehen: kurbeln (1): er leierte so lange, bis die Kurbel abbrach; b) an etw. drehen: an der Kurbel I. 2. kurbeln (2): das Autofenster in die Höhe, die Jalousie nach unten I. 3. (einen Text) mechanisch, monoton, ausdruckslos vortragen, hersagen, herunterleiern: ein Gebet I.; Alle zehn Strophen ... leierte er wie am Schnürchen (Grass. Katz 73); <auch ohne Obj.:> du darfst nicht so I.; Ü hinter ihm. diesem ... Bretterzaun, fing die Orgel der SchifTsschaukel leise an zu I. (mechanisch, gleichförmig zu spielen: Böll, Adam 57). tejh-,l_£jh-: Munt, das: vgl. -haus; -anstatt, die: vgl. -haus; -arbeit, die <o. PI.) (Wirtsch.): vgl. ^arbeitsverhältnis, dazu: -Arbeitnehmer, der, ^arbeitsverhältnis, das (Wirtsch.): Arbeitsverhältnis, bei dem ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Zeit von seinem Arbeitgeber an einen anderen Betrieb ausgeliehen wird: -auto, das: svw. T ^wagen; ^bl- Miothek, die: vgl. - bucherei; -bucherei, die: Bücherei, d* im allgemeinen Unterhaltungsliteratur, Sachbücher u. ä. im eine befristete Zeit gegen Entgelt ausleiht: -buchhandiunt. die: Buclihandlung. die I neben dem Verkauf auch J Bücher ausleiht: -[fahrlrad, das: gegen Entgelt zu leihendes Fahrrad: ^frack. der: (von einem Verleih) gegen Entgelt m leihender Frack: ^frist, die: Frist, für die eiw. offiziell ausgeliehen wird: -gäbe, die: einem Museum von einem anderen Museum od. von einer Privatperson für eine bestimmte Zeil zur Verfügung gestelltes Kunstwerk: die Ausstellung enthält viele -n; Ü der Mittelstürmer der Berliner ist eine L. von Schalke 04; -geber, der: Institution. Einzelperson, die eine Leihgabe zur Verfügung stellt: ^gebühr, die: Gebühr, dm für einen bei einem entsprechenden Unternehmen ausgeliehenen Gegenstand, bes. für Bücher einer Leihbibliothek. erho» ben wird, entrichtet werden muß: ^haus. das: von einem Pfandleiher betriebenes od. auch öffentlich-rechtliches Unternehmen, in dem Gegenstände als Pfand für Bargeld entgegengenommen werden: einen Pelz, Schmuck aufs L. tragen, ins L. bringen; -karte, die: Ausweiskarte, die eine öffentliche Bibliothek dem Entleiher ausstellt: -kauf, der: svu f Mietkauf; -rad, das: t -fahrrad; -schein, der: 1. Quittung für ein gegebeties Pfand (bei einem Leihhaus). 2. betm Entleihen eines Buches aus einer öffentlichen Bibliothek vom Entleiher auszufüllendes Formular: -verkehr, der: zutschen öffentlichen Bibliotheken stattfindender leihweiser Austausch von Büchern: -Verpackung, die (Kaul- mannsspr.): Verpackungsmaterial, das leihweise zur Verfugung gestellt wird: ^wagen.der: Personenwagen. Lastwagen, der gegen Gebühr für eine bestimmte Zeit gemietet werden kann: -weise <Adv.) nur im Wege des Leihens: jmdm etw. I. überlassen; (seltener auch attr.:) der I. Austausch von Büchern; ^»it, die: vgl. ^frisu -zins, der (Wirtsch.f. (in der Wirt Schaftstheorie) der für die zeitweilige Überlassung von Kapital zu zahlende Preis. Leihe [l^jal. die; -, -n [zu T leihen]: 1. (jur.) die unentgeltliche Überlassung von beweglichen od. unbeweglichen Gütern het Verpflichtung der Rückgabe. 2. (ugs.) Leihhaus. leihen [Igdn] <st. V.; hat) [mhd. Ilhen. ahd. Ilhan = (zurück-, übriglassen]: 1. (gegen das Versprechen der Rückgabe) jmdm. vorübergehend etw. aus seinem Besitz zur Verfügung stellen: ausleihen (2): jmdm. ein Buch, den Staubsauger, das Auto I.: kannst du mir [bis morgen) zwanzig Mark I.?; jmdm. eine größere Summe gegen eine Sicherheit I.; er hat ihm Geld mit. zu 5% Zinsen geliehen, (auch ohne Obj.:)er leiht nicht gerne (verleiht nicht gerne etw.). 2. sich (gegen das Versprechen der Rückgabe) et» aus dem Besitz od. dem Verfügungsrecht eines anderen erbitten, ausleihen (1): ich habe [mirl den Frack für die Festlichkeit geliehen; [sich] bei. von jmdm. etw. I.; ich habe mir das Geld bei der Bank geliehen (ugs.; einen Kredit An der Bank aufgenommen); er war mit einem geliehenen Fahrzeug unterwegs. 3. (geh.) zuteil werden lassen, geben, zur Verfügung stellen: jmdm. seine Hilfe, seinen Beistand L wie sie ( = die Sonne) ihr Licht den Planeten leihe (Th Mann. Joseph 75); jmdm. seine Stimme I. (für ihn eintreten );(Ab\.m 1.2:)Lfi|herfder;-s.-(ugs.): 1. svw. {Verleiher. 2. svw. t Entleiher. Leflt [lajkl (selten): T Liek. Leikauf, Leitkauf f'litj(t).. ]. der: -[eis. ...kaufe [spätmhd Iei(t)kauf. mhd. litkouf. aus: llt = Obst-, Gewürzwein u. kouf. tKauft (landsch.): Trunk, mit dem der Abschluß eines Vertrags od. Handels bekräftigt wird. Leilach [lajlaxl. Leibk [lajlakl. das; -[eis. -e[n] [mhd. Iitn>- lach(en), ahd. linlahhan. zu T Lein u. TLakenl (nordd. veraltend): Bettuch. Leintuch. Leim [lajm], der; -[e]s. (Sorten:) -e [mhd.. ahd. lim. urspr eine zum Verschmieren. Verkleben o. ä. dienende, klebrige Erdmasse]: aus pflanzlichen, tierischen od. synthetischen Ausgangsstoffen gewonnener, wasserlöslicher, zähflüssiger Klebstoff, bes. zum Verleimen von Holz u. Papier: L. kochen; * [jmdm.] auf den L. gehen/kriechen (ugs.; auf jmdn. jmds. Tricks hereinfallen: sich hereinlegen lassen: nach den mit Leim bestrichenen Ruten, die schon im MA. zum Vogelfang benutzt wurden); imdn. auf den L. führen/lock» (ugs.; hereinlegen, überlisten): laß dich nicht von seinen großartigen Versprechungen auf den L. fuhren; aus den L. gehen (ugs.: I. /von etw., was aus zusammengefügten Teilen besteht/ entzweigehen, sich in seine Einzelteile auflösen: der Stuhl, die Bank ist aus dem L. gegangen 1660
leise-, Leise- 2-dick werden.die Figur verlieren. 3. / von einer Freundschaft. Bindung/ keinen Bestand haben, zerbrechen: ihre Ehe ist jus dem L. gegangen). Leim-: -färbe, die: mit Leim versetzte Farbe: -gürtel, der. svw. t-ring; -kraut, das [nach den klebrigen Stielen] »Bot.): Nelkengewächs mit vielen als Kräuter od. Halbsträu- cker wachsenden Arten: -ring, der: mit einer klebenden Ifasse beschichteter Papierstreifen, der. um den Stamm wn Obstbäumen gelegt. Schädlinge abfangen soll, die am Stamm hochklettern: Klebegürtel: -rate, die: für den Vogel- iang verwendete, mit Leim bestrichene Rute, an der sich darauf niederlassende Vögel hängenbleiben: -n legen, dazu: Minenleger, der; -sieder, der [2: wohl nach der als sehr ontönig empfundenen Tätigkeit eines Leimsieders (DJ: I. (veraltet) Hersteller von Leim. 2. (Schimpfwort) unbeholfener, energieloser od. langweiliger Mensch: —Stange, die: vgl -rute; -süß. das:svw.tGlykokoü; -topf.der;-zeichen, das [1. Bestandteil zu mhd. llchame, t Leichnam] (landsch.): Sorbe, die von einer Wunde zurückbleibt. fernen ['lajman] <sw. V.; hat) [mhd. llmen, ahd. limanj: l.a) ([Holz]teile) mit Hilfe von Leim [wieder] fest zusammenfügen: den zerbrochenen Hampelmann 1.; der wacklige Stuhl muß geleimt werden; etw. ist schlecht geleimt; Ü Are Ehe ist nicht mehr zu 1. (ugs.; ist so zerrüttet, doli oe sich nicht mehr stabilisieren läßt): b) mit Hilfe von Leim an etw. befestigen: etw. an, auf. unter etw. 1. 2. <ugs.) hereinlegen, übertölpeln: Die Kellnerin ... merkte ... daß sie .geleimt' worden war (BM 22. 2. 75, 14); <subst. Part.:> schließlich war er der Geleimte (der Hereingelegte): feknig ['l^jmi<jj <Adj.>: klebrig von Leim. Lein [l^jn]. der; -[eis. -e (mhd.. ahd. lin, urspr. viell. = der Bläuliche, nach der Farbe der Blüten] (Bot.): Leinge- *ächs mit vielen als Kräuter od. Halbsträucher wachsenden Arten. lEPKLfiin-: -gewächs,das(Bot.): Pflanze einer weitverbreiteten Pflanzenfamilie, zu der bes. der Flachs gehört: -kraut, das [die Blätter ähneln dem Flachs (1 a)l: I. (Bot.) Rachenblütler mit vielen Arten. 1. auf Dünen, Äckern u. a. wachsendes Kraut mit zahlreichen, um die Achse des Stengels an- istordneten, leuchtendgelben Blüten: -kuchen, der (Landw.): bei der Herstellung von Leinöl anfallender, gepreßter Rückstand, der als Futtermittel verwendet wird: -öl, das: aus Leinsamen gewonnenes Öl. das u. a. als Speiseöl verwetidet wird, dazu: -Ölsäure, die: svw. tLinolsäure; -pfad, der: TLeinpfad; -saat, die <o. Pl.>: svw. l-samen; -samen, der: stark ölhaltiger Samen des Flachses, dazu: -samenbrot, das: -tuch, das (landsch.): svw. 1 Betluch; -wand, die; -, -wände [mhd. llnwät = Leinengewebe, im Frühnhd. nach 'Gewand umgebildet; vgl. mhd. lingewant = Leinenzeug, Leinengewand 1: 1. <o. P\.) festes Gewebe in Leinwatidbin- dung. vor allem aus leinen u. Hanf. 2. aalf einen Holzrahmen gespanntes Stück Leinwand (I), auf das der Kunstmaler seine Farben imfträgt: eine L. grundieren. 3. Projektionswand für Filme I im Kino/ u. für Dias: Filmleinwand: Kinoleinwand: eine transportable L.; Ü einen Roman auf die L. bringen, übertragen (verfilmen): einen Schauspieler auf der L. (im Film) sehen, von der L. (vom Film, vom Kino) kennen; eine saubere L. fordern (Filme, die über ein gewisses MafJ an Freizügigkeit nicht hinausgehen), zu 1: -wandbindig <Adj.; o. Steig./ (Textilind.): in Leinwandbindung gewebt, -wandbtndung, die (Textilind.): einfachste Bindungsart. bei der die Kettfäden abwechsebid über bzw. unter dem Schußfaden liegen, -wandgröße, die (scherzh.): bekannter Filmschauspieler. -Schauspielerin: -wandhekJ, der (scherzh.): Er schritt ... wie -en in den Filmtod schreiten (Kirst. 08/15. 218); -weber. der: Weber, der Leinwarui herstellt (Berufsbez.); -zeug, das <o. Pl.>: Wäsche od. anderes aus Leinen (1) Hergestelltes. Leine [Iqjna], die; -, -n [mhd. llne. ahd. Ilna, zu TLein. urspr. = ein aus Flachs hergestelltes Seil]: a) Seil. Tau von mittlerer Stärke: etw. mit einer L. festbinden, absperren; (Seemannsspr.:) die -n losmachen, loswerfen; die L. einholen, aufschießen; b) dünnes Seil o. ä.. auf das Wäsche im Freien! zum Trocknen aufgehängt wird: Wäscheleine: eine L. spannen, ziehen; die L. abnehmen; Wäsche auf die L. hängen, von der L. [abinehmen; *L. ziehen (ugs.; sich davomnachen. verschwinden: die Binnenschiffe wurden früher vom Leinpfad aus mit Zugleinen vorwärts bewegt, also eigtl. = dafür sorgen, daß man von der Stelle kommt): die Iwans packten schon, zogen L.. latschten wieder ab (Kempowski, Uns 80); c) am Halsband befestigter Riemen aus Leder o.a.. an dem ein Tier. bes. ein Hund, geführt wird: Hunde-. Pferdeleine: den Hund an die L. nehmen, an der L. führen, haben, halten; die Gestalt eines Jägers mit seinen Hunden, die kurz an der L. gingen (Langgässer. Siegel 447); das Tier von der L. losmachen; * lange L. (/ ErziehungsJgrundsatz. der bes. einem Jugendlichen ein gewisses Maß an Freiheit eitiräumt. aber nicht gänzlich auf eine Lenkung od. Führung I in der Erziehung] verzichtet): jmdm. L. lassen (ugs.; jmdm. Handlungsspielraum, ein gewisses Mali an Freiheit für eigene Initiativen gewähren)', jmdn. an der [kurzen] L. haben/halten, jmdn. an die L. legen (ugs.; jmdn. gängeln, jmdm. wenig Freiheit lassen). 'leinen [lajnan] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [mhd.. ahd. HninJ: aus Leinen (hergestellt/: einem ... Wagen mit rundem -em Verdeck (Jahnn. Geschichten 1%). 2leinen [-] <sw. V.; hat) [zu t Leine] (selten): (ein Tier. bes. einen Hund) an die Leine nehmen: anleinen. Leinen [-]. das; -s. (Sorten:) - [subst. aus f'leinen]: l.a) svw. t Flachsfaser; b) aus Flachsfasern hergestelltes, dauerhaftes u. gut waschbares Gewebe in Leinwandbindung: grobes, weißes, gestärktes L.; Kleidung. Bettwäsche. Tischtücher aus L. 2. (Buchw.) fester Einband, der ganz aus Leuten od. einem anderen Gewebe besteht: eine Ausgabe in L. feinen-, Leinen- (Leinen): '-band, das <PI. -bänder): sBand (1) aus Leinen: 2-band, der <P1. -bände): in Leinen (2) gebundenes Buch: -batist.der: Batist aus sehr feinen Leinengarnen: -bettuch, das; -bindung, die: svw. t Leinwandbindung; -damast, der: /großjgemusterstes Leinengewebe: -drell, der: geköpertes Leitiengewebe: -einband, der: svw. t Leinen (2); -faden, der: Faden aus Leinengarn: -faser, die: svw. t Flachsfaser; -garn, das; -gewebe, das; -hose, die: Hose aus Leinen (I); -imitat, das; -kleid, das: vgl. -hose; -kostüm, das: vgl. -hose: -laken, das (landsch.); -papier, das: Papiersorte mit einer Oberflächenstruktur, die an Leinen (1) erinnert: -schuh, der: Schuh, der mit Ausnahme der Sohle aus Leinen (xi. ähnlichem Stoff besteht: -schürze, die; -Stoff, der; -tuch, das; -wasche, die <o. PI.): Bett-. Tischwäsche aus leinen: -weber: TLeinweber; -weberei, die; -zeug, das: svw. T Leinzeug. teinenfuhrig <Adj.; nicht adv.) (Jägerspr.): svw. t fuhrig (1): Lfiinenzwang, der; -[e]s: behördliche Anordnung, nach der Hunde in bestimmten Fällen, an bestimmten Orten an der Leine zu führen sind. Leineweber, der; -s, - (veraltet): svw. TLeinweber, Leinpfad, der; -[e]s. -e: svw. tTreidelpfad. leis [lais): 1 leise. Leis [-). der; - u. -es. -e[n]: [mhd. leis. gek. aus tKyrie eleison]: geistliches Lied des MA.. das auf den Refrain .JCyrieleis" endet. leise ['Uyza] <^Adj.) [mhd. Ilse. ahd. (Adv.) ITso = sanft, sacht, langsam, schwach hörbar]: I. nur schwach hörlxir. nicht laut (Ggs.: 'laut a): ein -s Geräusch; eine 1. Stimme; ein 1. laufender Motor; er ist ein ganz -s Kind (ist sehr ruhig, nicht sehr temperamentvoll): über uns wohnen ganz I. Mieter (Mieter, die keinen Lärm machen): 1. singen, lachen: die Tür I. (lautlos, ohne ein Geräusch zu verursachen) öffnen; das Radio -r stellen; ihr müßt ein wenig -r sein (nicht so viel Lärm machen). 2. <nicht präd.) a) kaum merklich, kaum wahrnehmbar: ein -r Regen. Duft, Lufthauch; Ein -r Dunstschleier lag vor ihnen im Himmel (Rehn, Nichts 61); sie hat einen sehr -n Schlaf (wacht beim geringsten Geräusch auf): bei der -sten (geringsten) Berührung der Scheibe wird Alann ausgelöst; die Soße darf nur I. (ugs.; ganz leicht, nicht stark) kochen; sie lächelte 1.; die Veränderung, die sich 1. (fast unmerklich) am Himmel vollzog (R. Walser. Gehülfe 9); b) /nur/ schwach ausgeprägt laber trotzdem unabweislich. unüberhörbar]. in Andeutung vorhanden, leicht (3): ich habe 1. Zweifel, einen -n Verdacht, eine 1. Hoffnung, daß ...; er hatte nicht die -ste (überhaupt keine) Ahnung; sie verspürte ein -s Unbehagen; er hatte eine I. Andeutung gemacht; mit -m Bedauern von etw. sprechen; ich zweifle I. an dem Erfolg der Aktion; * nicht im -sten (nicht im mindesten, überhaupt nicht). leise-, Leise-: -fuß, der (abwertend): svw. t Leisetreter; -treten <st. V.; ist) [zu t Leisetreter] (abwertend): sich möglichst unauffällig, wie ein Leisetreter verhalten: August Kühn war längere Zeit leisegetreten, hatte sich nicht... gemuckst (Kühn. Zeit 100); sollte Loewe nun lieber I.? (Spiegel 1. 1977.21); -treter, der: 1. (Schimpfwort)y>w/.. der es vermei- 1661
Leishmania det aufzufallen, der sich unterordnet, keine Zivilcourage hat. 2. (scherzh.) Schuh mit weichen Sohlen, mit dem man unhörbar geht: Herbert warf sich in Schale und zwängte sich in seine L. (Grass. Blechtrommel 222). zu 1: -treterei [-tre:t3'r^j], die; -: das Leisetreten, ^tretertech <Adj.> (abwertend): in der Weise eines Leisetreters (1): der alte -e Klügler ... mußte verschwinden (Fussenegger. Haus 37). Leishmania [l^jf ma:nla], die; -. ...ien [...pn; nach dem engl. Arzt W. B. Leishman (1856-1926)1 (BioL Med.): schmarotzendes, verschiedene Krankheiten übertragendes Geißeltierchen: Leishmaniose [...manio:z3). die; -, -n (Med.): durch Leishmanien hervorgerufene Tropenkrankheit. 'Leist [I^jstl. der; -[eis [zu t Leisten) (Tiermed.): entzündliche Erkrankung von Bändern it. Sehnen am Fuß bei Pferden. 2Leist [-]. der: -es. -e [rückgeb. aus f leisten in der Wendung: Gesellschaft leisten) (Schweiz.): a) von Zeit zu Zeit sich versammelnde Gesellschaft: b) Gesellschaftslokal. Leiste ['lajstal. die: -. -n [mhd. liste, ahd. listal: I. schmale Latte aus Holz od. Band aus Kunststoff bzw. Metall, das als Randleiste zur Verzierung od. zum Abdecken von Fugen dient: etw. zur Zierde, zum Abdichten mit -n einfassen; die Tapete hat ein Mäanderband als abschließende L. 2. kurz für tKnopfleiste: ein Mantel mit verdeckter L. 3. (WebereO Webkante eines Stoffs. 4. (Bergsteigen) sehr schmaler horizontaler Felsabsatz (der gerade einem Fuß Platz bietet). 5. (Anat.) (beim Menschen u. bei Säugetieren) seitlicher Teil der Bauch wand am Übergang zum Oberschenkel bzw. beim Tier zu den hinteren Extremitäten. leisten [l^Jstnl <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. leisten = befolgen, erfüllen, ausführen, zu TLeisten, also eigtl. = einer Spur nachgehenl: l.a) schaffen, vollbringen, zustande bringen, erreichen: er hat etwas, viel, wenig. Außerordentliches, Erstaunliches geleistet; das Buch leistet keine echte Kritik, keine Neuorientierung; b) (Arbeit o.a.) verrichten, tun, machen: gute politische Arbeit 1.; ganze, hervorragende Arbeit 1.; zehn Überstunden 1.; c) (nutzbare Leistung) erbringen: der Motor leistet 80 PS. leistet zu wenig; d) bieten, gewähren (insbes. die Zahlung von etw.): der Bund hat jährlich Zahlungen in Höhe von 5 Milliarden zu I. (zu zahlen): e) (verblaßt od. als Funktionsverb:) Beistand 1. (beistehen): Hilfe 1. (helfen): einen Beitrag 1. (beitragen zu etw.): jmdm. einen guten Dienst, gute Dienste 1. (einen Dienst, gute Dienste erweisen: von Nutzen sein): Umdm.l Ersatz 1. (fjmdnij etw. ersetzen): einen Eid 1. (schwören); [beil Jmdm. Abbitte 1. (jmdm. etw. abbitten): Urndm.) Gehorsam 1. (gehorchen): ümdm.) Gefolgschaft 1. (treu folgen): Widerstand 1. (sich widersetzen): Gewähr. Garantie 1. (garantieren): Verzicht 1. (verzichten): eine Anzahlung 1. (einen Betrag anzahlen): eine Zahlung 1. (einen Betrag bezahlen): eine Unterschrift 1. (unterschreiben). 2. (ugs.) a) sich etw. Besonderes, was mit nicht ganz üblichen, größeren Ausgaben verbunden ist, zukommen lassen, anschaffen: sich einen Maßanzug, ein neues Auto, eine große Reise 1.; (scherzh.:) heute leiste ich mir mal ein Eis mit Sahne; *sich (Dativ) etw. I. können (die finanziellen Mittel zu etw. haben): kannst du dir das auch 1.?; von seinem Gehalt kann er sich kein Auto 1.; b) etw. zu tun wagen, ohne auf Normen o.a. Rücksicht zu nehmen: was der sich heute wieder dem Chef gegenüber geleistet hat!; sich eine Frechheit, unverschämte Bemerkung 1. (herausnehmen): ich kann es mir nicht 1. (erlauben), zu spät zu kommen; sie kann sich trotz ihres Alters diese jugendliche Frisur noch 1.; er kann sich jetzt keine Fehler mehr 1. (er kann jetzt keine Fehler mehr machen, ohne daß es ihm schadet: er darf jetzt keine Fehler mehr machen): da hast du dir einen groben Schnitzer geleistet (da ist dir ein grober Schnitzer unterlaufen). Leisten [-]. der; -s. - [mhd.. ahd. leist. auch: Spur. Weg; eigtl. = (Fuß)abdruckp. I. bei der Schuhmacherarbeit gebrauchtes Modell in Form eines Fußes: Pantoffeln werden nur über einen L. gearbeitet, geschlagen; Spr Schuster, bleib bei deinem L. (tu nur das, wovon du etwas verstehst)!: ♦alles über einen L. schlagen (ugs.; alles mit dem gleichen Maßstab messen: ohne Rücksicht auf wesentliche Unterschiede alles gleich behandeln: wohl nach dem Bild eines nachlässig arbeitenden Schusters, der alle Schuhe über einen Leisten schlägt und so nur Schuhe gleicher Größe anfertigt). 2. Schuhspanner: die Schuhe auf L. spannen. Ugste*- [zu t Leiste (5)]: --band, das <P1. -bänder) (Anat.): unterer Abschluß der Bauchdecke, an dem die Bauchmuskeln ansetzen: -beuae, die (Anat.); -bruch, der (Med.): Eingeweidebruch oberhalb des Leistenbandes: -dreieck, dm (Med.): unterhalb der Leistenbeuge liegende dreieckige Region zwischen dem Leistenband u. dem Schneidermuskel an der vorderen Innenseite des Oberschenkels: -fneal. die (Anat.); -hemie, die (Med.): svw. t^bruch; -bodm* der (Med.): anormale Lage des Hodens in der Bauchhckk od. im Leistenkanal: -kanal, der (Anat.): Kanal (3) m der Leistengegend zwischen Bauchhöhle u. Schamgegend, der beim Mann den Samenstrang, bei der Frau das runk Mutterband enthält: -zerning, die (Med.): Zerrung im Bereich der den Oberschenkel anziehenden Muskeln. Leistung, die; -. -en [mhd. leistunge, zu f leisten]: 1. o PI.) das Leisten (1): die L. unzumutbarer Arbeiten verweigern; zur L. des Wehrdienstes bereit sein; die L. (Beztäh lung) bestimmter Beträge verlangen; L. (Begleichung i m Geld, in Naturalien; den Schuldner auf L. (Jur.; Erfülltem eines Anspruchs) verklagen. 2.a) das Geleistete: geleistete körperliche, geistige Arbeit: unternommene Anstrengung & das erzielte Ergebnis: eine gute, hervorragende, schlechte, schwache, mangelhafte L.; eine große sportliche, technische L.; diese Erfindung ist eine großartige L.; die *«n des Schülers lassen nach; gute -en aufweisen können, bieten, vollbringen, erzielen; die Mannschaft hat eine reift. geschlossene L. gezeigt; die -en steigern, erhöhen; etw beeinträchtigt die L.; reife L! (Jugendspr.; großartigst b) <P1. selten) das durch eine Tätigkeit, ein Funktionier** [normalerweise] Geleistete: die L. eines Mikroskops, de» menschlichen Auges, des Denkvermögens, der Fachsprachen; die L. (den Ausstoß, die Produktion) einer Fabrik, einer Maschine steigern, verbessern; c) <P1. selten) (Physik) Arbeit[sleistung] in der Zeiteinheit: die L. des Elektromotors beträgt 100 Watt; ausgestrahlte L. [des Senders]: 30 Kilowatt: ein Motor mit einer L. von 50 PS. 3. (im Rahme* einer / finanziellen] Verpflichtung) Geleistetes, Gewährtet, insbes. geleisteter, gezahlter Betrag: die sozialen -en der Firma, der Krankenkasse; -en beziehen, erhalten. tejstungs-, Lgistun&s-: -abfall, der: Abfall in der Leistung (2). in der Leistungsfähigkeit: -abgäbe, die (Technik* Abgabe von Leistung (2 c); -abzeidien, das (Sport): einn der verschiedenen Abzeichen für abgelegte sportliche o. d Prüfungen: -anreiz, der; -ansprudi, der (Amtsspr): Anspruch auf Leistungen (3); -anstieg* der: vgl. ^abfall; -berechtigt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Amtsspr.): berechtigt. Leistungen (3) zu empfangen: -bitanz, die (Wirtsch,): « der Za/ilungsbilanz enthaltene Teilbilanz, in der die Exporte von Waren u. Dienstleistungen den Importen gegenüberge* stellt werden: -dichte, die (Sport): Vorhandensein guter Sportler u. guter Leistungen in einer Sportart: -druck, der psychischer Druck durch Zwang zu hoher Leistung (2afc -durchschnitt, der: Durchschnitt des Geleisteten: der Schuler hat einen L. von 2.4; -föhig <Adj.; nicht adv.): 1. von einer Beschaffenheit, Verfassung, die [gute] Leistungen ermöglicht: fähig od. geeignet, etwas zu leisten (1): -e Betnebe. Maschinen; gesund und 1. bleiben. 2. in der Lax*, angemessene, beträchtliche Leistungen (3) zu erbringen: eint -e (Krankenversicherung, dazu: -ßihigkeit, die <o. Pl.r bis zur Grenze seiner L. arbeiten; -gerecht <Adj>: der Arbeitsleistung entsprechend: -e Entlohnung; -aeselbchaft. die (oft leicht abwertend): Gesellschaft (1). in der vor allem die für die Gesamtheit erbrachten Leistungen im Hinblick auf soziale Stellung, Ansehen, Erfolg usw. ausschlaggebend sind: in unserer inhumanen, profitorientierten L. ist für die Alten kein Platz; Chancengleichheit in der soziales L.; gewicht, das (Technik. Kfz.-W.): (bei Motoren, Fahrzeugen) das Verhältnis des Gewichts zur Höchstleistung. -grenze, die <o. PI.): Grenze der Leistungsfähigkeit; -giW* pe, die (Schulw.): vgl. -kurs; -gymnastik, die (Sportr Wettkampfgymnastik; -klage, die (Jur.): Klage auf Leistung (3), auf Erfüllung eines Anspruchs; -klasse, die: I. (bes Sport) Klasse, in die insbes. Wettkämpfer od. Mannschaften nach Können, Leistung/sfähigkeit/ o.a. eingestuft werden. 2. (Wirtsch. gelegt!) Qualitätsklasse eines Produkt*. -knick, der: Knick in der Leistungskurve, Leistungsabfall -kontrolle, die: Kontrolle der / schulischen] Leistung (2at -kraft, die: svw. sfähigkeit; -kurs.der (Schulw.): unixers* tären Arbeitsformen ähnelnde Unterrichtsveranstaltung. die im Gegensatz zum Grundkurs zusätzliche Kenntnisse in einem Lehrfach vermitteln soll; -kurve, die: I gedachte] Kt*- ve, die das im Verlauf einer Zeit Geleistete seinem jeweiligem 1662
Zeit-, Leit- Betrag (pro Zeiteinheit) od. seiner jeweiligen Qualität nach darstellt: die L. des Sportlers, Arbeiters. Politikers fällt mit zunehmendem Alter; die L. eines Motors aufzeichnen; ^tahn.der(bes. DDR): nach der Arbeitsleistung berechneter Lakn, -messer, der: 1. (Elektrot.) Gerät zum Messen der Wirkleistung eines elektrischen Stroms. 2. (Technik) Gerät a*m Messen der mechanischen Leistung; -motivation, die »Psych.); -nachweis, der: [Schulzeugnisse und andere -e; -aheau, das (bes. Päd.): allgemeines Niveau der Leistungen •2ä) einer Gesamtheit von Personen]; -norm, die: Norm fir die Quantität lu. QualitätJ der Arbeitsleistung; MMrlen» ■nt <Adj.; -er. -este>: an Leistung orientiert, die Leistung Mi Wertmalistab, Motivation ansehend; eine -e Gesellschaft; *m%% der (jur.): Erfüllungsort; -prämie, die (bes. DDR): Geldprämie für gute Leistungen (2 a); -prinzip, das <o. ?1 > CWirtsch.. Päd.): in der heutigen Gesellschaft (1) praktizierte Auffassung, nach der sich die materiellen u. sozialen Chancen des einzelnen allein nach der Qualität u. dem Umfang ttmer Leistung bemessen sollen; -Prüfung, die: 1. (Schulw.) Prüfung zur Ermittlung der Lern- u. Arbeitsleistung. 2. Pferdesport. Motorsport u. a.) Prüfung in Form eines Lei- f^nfsvergleichs, ^Wettbewerbs. 3. (Landw.) Prüfung zur Erfassung der Leistungen u. besonderen Qualitäten von Nutz- ■vwi bzw. der Zuchtleistung bei Nutztieren od. Pflanzen; Reaktor, der (Technik): Kernreaktor, der hauptsächlich der Erzeugung nutzbarer Wärmeenergie dient; ^reserve. ä (bes. Technik. Med.): Reserve an Leistungskraft; ^4duu, die (Wirtsch.. Landw.): Schau, bei der bestimmte Leistungen, Produkte ausgestellt, vorgeführt werden; Schild, das (Technik): Schild auf Maschinen u. Geräten mit Angaben über die Leistung (2c); -schütz, der (Jur.): *heberrecht lieber Schutz für bestimmte wissenschaftliche, technische, organisatorische od. künstlerische Leistungen; schwach <Adj.; nicht adv.>: in der Leistung nur schwach, w geringer Leistungsfähigkeit (Ggs.: leistungsstark): ein <r Schüler; die Maschine ist 1. <Abl.:> -schwäche, die; spitze, die: 1. Höhepunkt der Leistungsfähigkeit. 2. (Tech- alt) Maximum der Leistung (2 c); -sport, der: Sport zur Erzielung besonderer [ WettkampfJleistungen; --Sportler, der vgl. -sport; --stand, der: Stand des Geleisteten, derzeiti- an Leistungsniveau: ein hoher L. [in] der Technik; der L des Schülers ist gut; -Standard, der: vgl. -niveau; -stark Adj.; nicht adv.>: bes. gute Leistungen erbringend, von waßer Leistungsfähigkeit (Ggs.: leistungsschwach): ein -er Schüler. Sportler; eine -e Wirtschaft; ein -es Benzin; die Maschine ist 1.; -Steigerung, die; -stufe, die: 1. Stufe *es Geleisteten, der Leistungen (2a). 2. (Technik) Stufe 4er Leistung/sabgabej; -test, der: Test zur Erfassung der Leistung (2) bzw. der Leistungsfähigkeit; -tief, das (Sport): «*L Formtief; -turnen, das: wettkampfmäßiges Turnen; ^ vergleich, der: 1. Wettbewerb zur vergleichenden Feststellt* des Leistungsstandes, der Leistungsfähigkeit: ein sport- kfaer. internationaler L.; ein L. zwischen den Betrieben. ait anderen Betrieben. 2. Vergleich der Leistungen bzw. &r Unterschiede in Leistungsstand od. -fähigkeit; -vermö- mm. das <o. PL): svw. -fähigkeit; -Verweigerung, die: 1. •hes. SozioI.. Päd.) gegensätzlicher Einstellung entspringendes Verhalten bes. Jugendlicher im Hinblick auf das, was ^fdere (Lehrer, Ellern, die Gesellschaft) an Leistung von +men erwarten, verlangen als Protest gegen Leistungsprin- HP. Leistungsdruck w. Leistungsgesellschaft. 2. (jur.) Verorderung einer vertraglichen Leistung (1); -verzug, der jur.): svw. tSchuldnerverzug; -Wettbewerb, der: 1. Wettbewerb, bei dem die bessere Leistung über den Sieg entscheidet. ifWirtsch.) Wettbewerb auf dem Gebiet der Produktionsieh tauigen u. der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit; -wille. ät. Wille, etwas zu leisten; -Zentrum, das: Sportstätte, m der Hochleistungssportler bestimmter Sportarten durch mensives Training gefördert werden; -Zeugnis, das: Zeugnis aber berufliche, schulische o. ä. Leistungen (2 a); -ziel, das; ^ariaae.die: vgl. -Zuschlag; -Zuschlag, der: Zuschlag zum Grundgehalt, -lohn für zusätzliche Leistungen (2 a); -zwang, vier. (bes. Soziol.): das Gezwungensein, das Sich-gezwungen- Fühlen, möglichst höhe Leistungen (2 a) zu erbringen. tt-, Lfift-: -art. die (Biol.): Pflanzen* od. Tierart, die hauptsächlich in einem bestimmten Lebensraum vorkommt u. für diesen charakteristisch ist; vgl. Leitpflanze; -artikel, der von engl, leading articlel (Zeitungsw.): kommentierender Artikel an bevorzugter Stelle (meist auf der ersten Seite) einer Zeitung od. Zeitschrift, in dem zu wichtigen aktuellen Problemen Stellung genommen wird, dazu: Partikeln <sw. V.; hat) (Zeitungsw. Jargon scherzh.): Leitartikel schreiben: die .Augsburger Allgemeine" .... in der Herbert Wehner hin und wieder leitartikelt (Spiegel 4. 1976. 20). -artikebchreiber, der. -artikler. der (Zeitungsw. Jargon): jmd., der regelmäßig Leitartikel verfaßt; -aufsatz, der: zentraler bzw. das Thema umreißender Aufsatz bes. in einer Zeitschrift od. in einem Buch; -begriff, der: zentraler Begriff; -bein, das (Sport): Sprungbein beim Stabhochspringen, das nach dem Absprung gestreckt nach vorn geschleudert wird; -betrieb, der (DDR): Betrieb, der innerhalb eines Produktionsbereichs die besten Voraussetzungen hat [u. als Leitbild fungiert]: der L. für chemische Anlagen; -bild. das: leitende Vorstellung od. deren Verkörperung; Ideal, Vorbild: Stars und andere -er der Mode; ein L. der Jugend/ für die Jugend; -block, der <PI. ...blocke) (Schiftbau): Block zur Führung eines Taus; -bündel, das (Bot.): aus einem Röhren-, Gefäßbündel bestehender, strangförmiger Verband von Leitgewebe bei höheren Pflanzen; -faden, der [1: wohl unter Anlehnung an t Ariadnefaden für T Vademe- cum): 1. kurzgefaßte Darstellung zur Einführung in ein Wissensgebiet; Lehrbuch: ein L. der Physik. 2. den Fortgang von etw. Leitendes: ... und findet so am L. seines eigenen Denkens ... den Zugang zum Ganzen (Enzensberger. Einzelheiten I. 157); -flhlg <Adj.; nicht adv.> (Physik. Technik): so beschaffen, daß Energie geleitet werden kann; die Beschaffenheit von Stoffen aufweisend, die Energie leiten f können J: -e Stoffe, dazu: -fähigkeit, die <o. PI.>: leitfähige Beschaffenheit; -feuer. das (Schiffahrt): Leuchtfeuer, dessen schmales Strahlenbündel den Kurs im Fahrwasser anzeigt; -form, die (Zool.): vgl. -art; -fossil, das (Geol.): für einen bestimmten geologischen Zeitabschnitt charakteristisches Fossil; -funkstrahl« der (Flugw.. Milit.): kursweisender od. -bestimmender, durch Funk gesendeter Strahl; -geb, -geber: t Leitgeb. f Leitgeber; -gedanke, der: leitender Gedanke. Grundgedanke: der L. eines Buchs, einer Epoche; -gewebe, das (Bot.): Nähr- u. Aufbaustoffe transportierendes pflanzliches Dauergewebe; -haar, das <ZooI.): steifes, gerades Deckhaar; -hammel, der: 1. Hammel, der die Herde fuhrt. 2. (abwertend) Anführer, dem die Menge willig u. gedankenlos folgt; -henast, der: vgl. -hammel (1); -hund, der: 1. Hund, der die Meute führt. 2. Blindenhund. 3. am Leitseil (1 a) geführter Hund des Gespanns, das den Hundeschlitten zieht. 4. (Jägerspr.) am Leitseil (1 a) arbeitender Jagdhund\ der die Fährte u. den Aufenthalt des Wildes ausmacht; -idee, die: vgl. -gedanke; - inst i tut, das: vgl. -betrieb; -karte, die (Bürow. usw.): jeweils vorangestellte Karteikarte mit leitendem Hinweis, der sich auf die folgenden Karteikarten bezieht; -kauf: t Leitkauf; -ke- ael, der (Verkehrsw.): kegelförmiges Verkehrszeichen, das zur provisorischen Markierung bzw. Abgrenzung der Fahrbahn reihenweise aufgestellt wird; -kurve, die (Geom.): Trajektorie der erzeugenden Geraden einer Regelfläche; -li- nie, die: 1. bestimmender Grundsatz, leitender Gesichtspunkt, richtungweisender Anhaltspunkt (für das Handeln): die -n der Politik festlegen. 2. (Verkehrsw.) abgrenzende Fahrbahnmarkierung in Form einer weißen od. gelben meist unterbrochenen Linie. 3, (Geom.) senkrecht auf der Hauptachse von Kegelschnitten stehende Gerade, mit deren Hilfe sie definiert werden können; -motiv, das: 1. leitendes, bewegendes Motiv. Leitgedanke; ein L. seines Denkens. Schaffens. 2.a) (Musik) häufig wiederkehrendes charakteristisches Motiv mit fester Zuordnung zu einer bestimmten (auftretenden od. vorgestellten) Person. Situation. Stimmung usw. (bes. in Opern, sinfonischen Dichtungen o. ä.); b) (Lite- raturw.) häufig wiederkehrende, einprägsame Formulierung. Aussage, die in der Art eines musikal. Leitmotivs (2 a) fest mit einer bestimmten Person. Sache. Situation. Stimmung usw. verbunden ist. dazu: -motivisch <Adj.; o. Steig.): a) das Leitmotiv betreffend; b) in der Form. Art eines Leitmotivs; -pflanze, die (Bot.): 1. einen Lebensraum od. eine Pflanzengesellschaft kennzeichnende Pflanze[nart]; Leitart. 2. svw. t Indikatorpflanze; -planke, die: 1. seitliche Planke aus Stahl. Beton o. ä.. die von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge aufhalten soll: der Wagen prallte gegen die L., wurde über die L. geschleudert. 2. (Technik) svw. t Führungsschiene; -rad. das (Technik): feststehender Ring von Drall vermittelnden Schaufeln in Turbinen bzw. von Drall entziehenden Schaufeln in Pumpen o.a.; -riemen, der (Jägerspr. usw.): lederne Hunde-. Pferdeleine; -satz. 1663
leitbar der: leitender Grundsatz: Leitsätze des Handelns, der Politik, der Partei; -schiene, die: 1. (österr.) svw. T^planke. 2. (Technik, bes. Eisenb.): Schiene innen neben der Fahrschiene, bes. zum Schutz gegen Entgleisen; -schnür, die (selten): Richtschnur; -seil,das: l.a) (Fachspr., auch südd., österr.. Schweiz.) Leine zum Führen des Hundes. Zugtiers; b) (veraltend, geh.. oft abwertend) das Handeln Leitendes, Bestimmendes; am L. einer Idee, Partei hängen. 2. Schleppseil; -spindel, die (Technik): mit Gewinde versehene Spindel am Werkzeugschlitten von Drehbänken, die den Vortrieb beim Gewindeschneiden erzeugt; -spruch, der: Wahlspruch. Motto: -stand, der (Technik): Schaltzentrale: der L. eines Atomkraftwerks; -stelle, die: zentrale Stelle. Einrichtung, von der aus etw. geleitet, gelenkt, befehligt wird: ^stern, der: Stern, der als richtungweisender Orientierungspunkt dient; U (geh..) der L. eines Menschen, eines Zeitalters; -strahl, der: 1. svw. Kfiinkstrahl. 2.a) (Geom.) Verbindungsstrecke zwischen dem Punkt eines Kegelschnittes u. seinem Brennpunkt; Fahrstrahl. Radiusvektor; b) (Physik) bei einer Zentralbewegung die gerichtete Verbindungslinie (Vektor) vom Kraftzentrum zum jeweiligen Ort des Massenpunktes (xi. Körpers: Fahr strahl. Radiusvektor; -Studie, die: svw. T Pilotstudie; -thcma, das: durchgehend bestimmendes Thema; ^tier, das: 1. (Jägerspr.) weibliches Tier, das ein Rudel Rotwild ixl. Damwild führt. 2. (Zool.) ranghöchstes, führendes Alttier (in Herden mit Rangordnung); -ton, der (Musik): Ton. der nach harmonischer bzw. melodischer Auflösung in einen um einen Halbtonschritt entfernten Ton strebt, (im Dur-Moll-System) bes. der Halbton unter der Tonika; -trieb, der (Bot., Gartenbau): (bei bestimmten I Obst ]bäumen währetiddes Jugendwachstums) der Haupt-. Mitteltrieb in der Krone, von dem die Äste u. Zweige abgehen; -vermerk,der (Bürow. o.ä.): (bei Schriftstücken. .Akten usw.) Vermerk über die Weiterleitung; -vermögen, das <o. Pl.>: svw. t -fähigkeit; -Währung, die (Wirtsch.): international weitverbreitete Währung, an deren Kursen sich andere Währungen orientieren: —weg, der (Postw.): Übermittlungsweg (bei Ferngesprächen od, Telegrammen); -werk, das: I. (bes. Flugw.. Waflent.) Gesamtheit der Steuerflächen (bes. am Heck). 2. (Schiffahrt) Bauwerk (an einer Schleuse, engen Durchjährt o. ä.) zur Führung einfahrender Schiffe. 3. (Datenverarb.) Abruf-, Steuerungs-, Überwachungsteil einer Datenverarbeitungsanlage: -wert, der (Physik. Klektrot.): Kehrwert des elektrischen Widerstandes: -wort,das: l.a) <P1. ...Wörter) Wort, das einen Leitgedanken ausdrückt; Ausdruck, der einen Leitgedanken zur Geltung bringt; b) <P1. ...worte) svw. !-spruch. 2. <PI. ...Wörter) (Bürow. usw.) im weiteren maßgebendes Stichwort (z. B. einer Kartei); -zahl, die (Fot.): Kennzahl bei Blitzlichtgeräten, die durch das Produkt aus einzustellender Blendenzahl u. Entfernung gegeben ist. leitbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich leiten lassend, dazu: Lfijtbarkeit. die; -; 'Leite ['Iqjtal. die; -. -n (Schweiz.): 1. Wasserleitung. 2. Holzrutschbahn. *Leite N. die; -. -n Imhd. Ute, ahd. (h)llta. verw. mit t lehnen, eigtl. = die Geneigte] (südd., österr.): Berghang, Abhang. leiten[lajtn] <sw. V.; hat)[mhd. leiten, ahd. leiUDan. Veranlassungswort zu t leiden in der urspr. Bed. ..gehen, fahren"; also eigtl. = gehen, fahren machen): 1. verantwortlich führen: eine Arbeitsgruppe, eine Schule, einen Betrieb I.; ein Orchester, einen Chor 1.; eine Expedition 1.; eine Sitzung, eine Diskussion, die Verhandlungen 1.: ein [Fußballl- spiel 1. (Sport; bei einem / Fu/Jball J spiel als Schiedsrichter tätig sein): <auch ohne Akk.-Obj.:> der Schiedsrichter hat gut geleitet; <1. Part.:) leitender Angestellter. Beamter. Ingenieur; eine leitende Stellung. Funktion haben; <subst. 1. Part.:) der. die Leitende. 2.a) begleitend, geleitend [hin J- führen, [hin/gelangen lassen: jmdn. ins Zimmer I., durch mehrere Räume I.; Ü mein Instinkt, ein Gefühl leitete mich an die richtige Stelle; b) hinweisend führen, durch bestimmenden Einflu/S lenken: diese Bemerkung leitete [uns] auf die richtige Spur, sich schwer 1. lassen; sich nur von wirtschaftlichen Gesichtspunkten I. lassen; <1. Part.:) der leitende Gedanke war, daß ...; es fehlt die leitende Hand; c) in eine bestimmte Bahn bringen, irgendwohin lenken: Erdöl. Gas durch Rohre I.; der Bach wird in einen Kanal, in ein anderes Bett geleitet; der Verkehr wurde über eine Umgehungsstraße geleitet; Akten, ein Gesuch an die zuständige Stelle 1. 3. (Physik. Technik) Energie hindurchgehen lassen, weiterführen: Metalle leiten Strom. Elektrizität, Wärme; Medien, die den Schall leiten; dieser Stoff leitet gut; leitende Materialien; 'Leiter [l^jte]. der; -s, - [mhd. leitaere. ahd. leitäri = Führer): 1. jmd.% der etw. leitet. jmd.,der leitend an der Spitze von erw. steht: ein technischer, kaufmännischer, künstlerischer L.; der L. einer Firma, Abteilung. Schule. Delegation. Expedition, Diskussion, eines Orchesters; L. sein; der L. (Sport; Schiedsrichter) des [Fußballspiels. 2. (Physik. Technik) Stoff, der Energie leitet: ein guter, schlechter L.; als L. wirken. *Leiter [-]. die; -. -n [mhd. leiterte), ahd. leitara, verw. mit T lehnen, also eigtl. = die Angelehnte]: Gerät mit Sprossen od. Stufen zum Hinauf- u. Hinuntersteigen: eine hohe, ausziehbare L; die L. anstellen, an die Wand stellen, lehnen; die L. (Drehleiter, Feuerwehrleiter usw.) ausschwenken, ausfahren; die L. hinauf-, hinuntersteigen; auf die L. steigen; auf der L. stehen; über eine L. ins Freie gelangen; ander [schwedischen! L. (svw. t Gitterleiter) turnen; Ü die L. des Erfolgs. Ruhms emporsteigen. teiter-, Leiter- (2Leiter): -artig <Adj.; o. Steig.); -bäum. der: Holm (1 b) der Leiter; -sprosse, die; -wagen, der Pferde- od. Handwagen mit leiterartigen Seilenteilen. Leiterin, die; -, -nen [mhd. leitaerinne = (An)führerinJ: w Form zu t'Leiter (1); Lgjtersdileife, die; -. -n (ElektrotJ: System von langer Erstreckung, das aus zwei elektrischen Leitern, je einem für die Hin- u. für die Rückleitung besteht Leitgeb [Iqjtge.-p]. den -en, -en, Leitgeber [...ge:be], der. -s. - [mhd. lltgebe(r). aus: lit = Obst-, Gewürzwein u geber (in Zus.: gebe) = Geber) (mundartl.): Wirt; Leitkauf [l^jt-1: Nebenf. von tLeikauf. Leitung [l^jtonl. die;-.-en: l.a) <o. PL) Tätigkeit, Funktion. Amt des Leitern (1): die L. der Firma, der Expedition, der Diskussion übernehmen; jmdm. die L. von etw. übertragen, anvertrauen; die L. niederlegen; die Abteilung steht unter der L. eines Diplomkaufmanns; unter [der] L. eines Managers tätig sein, durchgeführt werden; bei einem [Fußballspiel die L. haben (Sport; Schiedsrichter sein): b) leitende Personen, Führungsgruppe: der kaufmännischen L. eines Warenhauses angehören. 2. <o. PI.) das Geleitetwerden. Führung, Betreuung: der Jugendliche braucht eine feste, straffe L. 3. a) aus einer Röhre od. aus mehreren aneinander angeschlossenen Röhren bestehende Einrichtung, Anlage, durch die Stoffe geleitet, befördert werden; Rohrleitung eine L. für Gas, Wasser legen; b) Energie transportierende, insbes. Elektrizität leitende Einrichtung, Anlage von langer Erstreckung; insbes. Draht, Kabel zum Transport von elektrischem Strotn: die L. steht unter Strom. Hochspannung eine L. ziehen, anzapfen; c) Leitung (3 b) für die Übermittlung elektrischer Signale; insbes. Telefonleitung: die L. ist besetzt, frei, überlastet, unterbrochen, gestört; die L. ist tot (ugs.; übermittelt kein Zeichen); eine L. anzapfen, abklemmen; eine direkte L. zum Ort des Geschehens einrichten, schalten; es knackt in der L.; es ist jmd. in der L. (ugs.: l.jmd. hört mit. 2. jmd. spricht auf derselben Lei tum: t. gehen Sie aus der L.!; R lange L., kurzer Draht! (salopp. er, siebegreift schwer, du begreifst schwer; eigtl. = langwie^ rige Übermittlung, auch bei kurzem Draht b); bei ihm steht einer auf der L. (salopp; er versteht, erfalSt das nichi sofort, er ist begriffsstutzig)', *eine lange L. haben (u£>-, schwer begreifen, begriffsstutzig sein)\ auf der L. stehen, sitzen (salopp; etw. nicht sofort verstehen, erfassen, begriffsstutzig sein). Lgjtungs-: -anästhesie. die (Med.): Anästhesie durch Betäubung der Nerven, deren (Leitungs)bahnen in das zu betäubende Körpergebiet führen; -bahn,die (Fachspr.. z. B. BioL Med.): Bahn, Weg, auf dem erw. an eine bestimmte Stelle, in ein bestimmtes / Körper jgebiet geleitet wird (z. B. Blutgefäß); -draht, der: Draht einer elektrischen Leitung; ^aewe* be, das (Med.): Reize weiterleitendes Gewebe (z. B. Nervenzellen); -gremhim, das: leitendes Gremium; -hahn, der Hahn an der / Wasser Jleitung; -heimer, der [geb. nach t Hohenastheimerl (ugs. verhüll, scherzh.): Leitungswasser -kader, der (DDR); -kollektiv, das (DDR); -kraft, die: leitende Kraft (3); -mast.der: tragender Mast für die Strom- od. die Telefonleitungienl; -netz, das: Netz, System um Leitungen (3a. b); ^rohr, das: Rohr der Leitung (3ar. -schnür, die: Schnur, die den Strom zu einem elektrischen Gerät leitet; -tätigkeit.die <o. PL): die L. der Staatsorgane: -vermögen, das: svw. f Leitfähigkeit; -wasser, das <o. PI. " Wasser [aus] der Wasserleitung; -widerstand, der (Physik. Elektrot.): Widerstand einer elektrischen Leitung. 1664
Lenk- U4 [lek], der; -. - [alban. Lek. eigtl. = Kurzf. des männl. Vom. Alexander, nach der Abbildung Alexanders d. Gr. auf den älteren Münzen]: Währungseinheit in Albanien • ILek = lOOQindarka). Lektion [lektßjo:n]. die: -. -en [kirchenlat. lectio = Lesung aus der Bibel < lat. lectio = das Lesen. Vorlesen, zu: legere = auflesen.sammeln; auswählen; lesen]: l.a) (Päd.) Chungseinheit. Unterrichtspensum. Pensum einer Unterrichtsstunde. Kapitel in einem / fremdsprachlichenJ Lehr- u. Übungsbuch: die zehnte L. eines Lehrbuchs durchnehmen; seine L. [in Französisch] lernen, gut können; b) (Päd. veraltend, noch regional) Unterrichts-. Lehr stunde (bes. w einem Kurs, in einer Vortragsreihe): eine L. [über ein Thema] ausarbeiten, vorbereiten, halten, geben: Beginn der -en um 8 Uhr (St. Galler Tagblatt 3. 10. 68. 5); c) t Fechten) Übungseinheit. Trainingsstunde: stumme L. ' Fechttraining ohne mündliche Anweisungen des Übungsleiters): d) (Reiten) Aulgabenteil einer Dressurprüfung. 2.a) (bildungsspr.) einprägsame Lehre. Belehrung (insbes. in Form einer Äußerung, einer beziehungsvollen Handlung od. einer lehrreichen Erfahrung): eine gründliche, bittere L.; das sollte dir eine L. sein; diese Niederlage dürfte eine heilsame L. für die Mannschaft sein: eine L. [in Höflichkeit] bekommen, erhalten; die L. begreifen; jmdrn. eine scharfe L. (Zurechtweisung) erteilen, geben; b) svw. T Lesung (1 b); Lektionar [lektßiona:^]. das; -s. -e u. -ien [...a:rpn], Lektio- narium [...'na:rium].das; -s. ...Ien [...pn; kirchenlat. lectio- narium. zu lat. lectio. T Lektion] (christl. Kirche): 1. liturgisches Buch mit den im Gottesdienst zu lesenden Bibelabschnitten in der Reihenfolge ihrer Verlesung im Kirchenjahr (Sammelbez. für Epistolar 1 u. Evangeliar). 2. Lesepult, an dem die Verlesung der nach der kirchlichen Ordnung vorgeschriebenen Bibelabschnitte vorgenommen wird: Lektor [lektor. auch: ...to:?], der; -s. -en [l£k'to:ran; lat. lector = Leser. Vorleser, zu: legere. T Lektion]: 1. Lehr/ beauftrag- tjer. bes. an einer HiKhschule. der [ergänzende] Kurse gibt u. /praktische/ Übungen leitet (Berufsbez.): ein L. für Sprecherziehung. 2. Mitarbeiter, bes. bei einem Verlag, der Manuskripte prüft u. bearbeitet. Projekte vorschlägt u. Kontakt mit Autoren aufnimmt bzw. unterhält (Berufsbez.). 3. (christl. Kirche) a) (ev. Kirche) Laie, der in Vertretung des Pfarrers Lesegottesdienste hält: b) (früher) Person mit dem zweiten Grad der katholischen niederen Weihen: c) (kath. Kirche) Laie, der während der Messe liturgische Texte vorliest, dazu Lektorat [lekto'ra:t], das; -[e]s, -e: 1. (Hochschulw.) Lehrauftrageines Lektors (1). 2. (Verlagswesen) a) / Verlagslahteilung. in der die Lektoren (2) arbeiten: b) Gutachten (eines Lektors), in dem die Prüfung u. Beurteilung eines Manuskripts. Buchs o. ä. zusammengefaßt wird: von einem Manuskript ein L. anfertigen; lektorieren [lEkto'ri.ran] <sw. V.; hat)(bes. Verlagswesen): /als Lektor (2)7 (ein Manuskript. Buch o.a.) prüfen, begutachten: ein Buchlmanuskript] I.; (auch ohne Akk.-Obj.:> er lektoriert in einem Frankfurter Verlag; Lektorin [lek'to.nn], die; -. -nen: w. Form zu t Lektor; Lektüre [lek'ty:re], die; -. -n [frz. lecture < mlat. lectura = das Lesen, zu lat. legere. T Lektion]: 1. <o. PI.) a) das fortlaufende, den inhaltlichen Zusammenhang verfolgende Lesen (bes. eines längeren Textes): aufmerksame, kursorische L.; bei der L. [des Buchs. Briefs] fiel mir auf. daß ...; ein Buch zur L. empfehlen; b) (Päd.) Lesen u. Übersetzen im Rahmen des Unterrichts bzw. einer Unterrichtsstuwle: (Schülerspr.:) L. haben. 2. <P1. selten) Lesestoff: [eine] gute, wertvolle, erbauliche, spannende, leichte, schwierige L.; das Buch ist nicht die richtige L. für dich, für den Urlaub; jmdm. etw. als L. empfehlen; <Zus. zu 1 b:> Lektürestunde, die. Lekythos [le.kytos], die; -. ...then [le'ky:tn; griech. lekythos = ölflasche] (Archäol.): altgriechischer, als Ölgefäß dienender Tonkrug mit schlankem Hals u. Henkel. Le-Mans-Start [b'mä:-], der: -[e]s. -s [nach den Rennen auf der Rennstrecke bei der nordwestfrz. Stadt Le Mans. bei denen diese Startart früher vorgeschrieben war] (Motorsport früher): Start bei Autorennen, bei dem die Fahrer wer über die Fa/irbahn zu ihren Wagen laufen müssen. Lerama [lona], das; -s. -ta [lat. lemma = Titel. Überschrift; Sinngedicht < griech. lemma. eigtl. = alles, was man nimmt, zu: lambänein = nehmen]: 1. (Fachspr.) Stichwort in einem Nachschlagewerk (bes. Wörterbuch od. Lexikon): eine Wortform als L. ansetzen; etw. unter einem L. suchen. 2.a) (Math.. Logik) Hilfssatz (bei einer Beweisführung): b) (antike Logik) Prämisse. 3. (veraltet) Überschrift. Motto o.a. zur Inhaltsanzeige: <Abl.:> lemmatisieren flemati- zi:ran] <sw. V.; hat) (Fachspr.): mit Stichwort versehen / u. entsprechend ordnen]: Karteikarten I.; <Abl.:> Lemmati- sknmg, die: -. -en. Lemming [lemml. der; -s. -e [dän. lemming. H. u.. vidi, urspr. lautm.; H. u.l: in der nördlichen kalten Zone lebende Wühlmaus. Lemniskate [lemnis'ka:t3]. die; -. -n [zu lat. lemniseätus = mit Bändern geschmückt, zu: lemniscus = Band. Schleife < griech. lemniskos] (Math.): ebene algebraische Kurve vierter Ordnung von der Form einer liegenden Acht. Lempira [lem'pi:ra], die; -. -s (aber: 5 Lempira) [nach dem Namen eines Indianerhäuptlings]: Währungseinheit in Honduras (\ Lempira = 100 Centavos). Lemur [le'mu:£]. der; -en. -en. Lemure [le'mu:re], der; -n. -n (meist PI.) [1: lat. lemures <PI.) = Seelen der Abgeschiedenen; 2: nach dem lauten nächtlichen Treiben der Tiere]: 1. (röm. Myth.) Geist eines Verstorbenen, der als Spukgeist. Gespenst umgeht. 2. madagassischer Halbaffe mit dichtem, weichem Fell u. langen Hinterbeinen: Maki: <Abl. zu 1:> lemurenhaft <Adj.; -er. -este) (bildungsspr.): Lemuren. Gespenstern ähnlich, eigentümlich: lemurisch <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): a) zu den Lemuren (1), Gespenstern gehörend: b) den Lemuren (1) ähnlich, eigentümlich. Lenden [lene:dn] <P1.) [lat. lenaea < griech. Lenaia. zu: lentfs = Kelter]: Fest im alten Athen zu Ehren des Gottes Dionysos mit Aufführungen von Tragödien u. Komödien. Lendchen [lent^dn]. das; -s, - (Kochk.): kleines Stück Lende (2); Lende [lendd]. die; -. -n [mhd. iende = Lende; ahd. lenti = Niere]: l.a) (meist PI.) (bes. Anat.) Körperteil, -gegetid über Hüfte u. Gesäßhälfte (bzw. entsprechender Teil beim Körper der Säugetiere): er arbeitete, bis ihm die -n schmerzten; b) <P1.) (dichter.) Körperteil, der die Gegetid der Lenden (1 a). Leisten u. Geschlechtsteile umfaßt. 2. <Vkl. T Lendchen) (beim Schlachtvieh) Fleisch der Lendengegend: ein Stück L.; die L. braten. landen-, Landen-: -braten, der (Kochk.); -»egend, die; -lahra <Adj.; nicht adv.): lahm in den Lenden (1 a). kreuzlahm: von der Arbeit 1. werden; Ü eine -e (abwertend; sehr schwache) Ausrede; -schmerz, der: Schmerz in der Lendengegend /wie er bei einem Hexenschuß auftritt/: ^schürz, der (Völkerk.): Geschlechtsteile u. Gesäß bedeckendes Kleidungsstück: einen L. tragen; -steak, das (Kochk.): Steak von der Lende (2); ^stich,der(Med.): svw. T Lumbalpunktion; -stück, das (Kochk.); ^wirbel, der (Anat.): einer der Rückenwirbel zwischen Kreuzbein u. Brustwirbeln. Lenes: PI. von TLenis. Leng [lenl. der; -[e]s. -e [aus dem Niederd. < mniederd. lange, wohl zu Hang, nach dem länglichen Körper]: als Speisefisch geschätzter, im nördlichen Atlantik u. in der westlichen Ostsee vorkommender, dem Schellfisch ähnlicher Fisch mit brauner bis grauer Oberseite u. weißlichem Bauch: Langfisch: <Zus.:> Langfisch, der: svw. TLeng. Lenierung [leni:runl. die; - [zu lat. lenire = schwächer machen, zu: lenis, fLenis] (Sprachw.): Schwächung von Konsonanten, bes. in den keltischen Sprachen. Leninismus [leni'msmus]. der; -: der von W. 1. Lenin (1870-1924) weitergeführte Marxismus: Leninist, der; -en, -en: An/iänger. Vertreter des Leninismus: leninistisch <Adj.; o. Steig.): a) den Leninismus betreffend, zu ihm gehörend: b) auf dem Leninismus beruhend, in seinem Sinne. Lenis [le:ms]. die; -. Lenes [le:ne:s; lat. lenis = (ge)- linde] (Sprachw.): mit schwachem Druck u. ungespannten Artikulatiotxsorganen gebildeter Verschluß- od. Reibelaut: lenisieren [leni'zi:ren] <sw. V.; hat) (Sprachw.): (stimmlose Konsonanten) zu stimmhaften Konsonanten erweichen. L$nk-: -achse, die (Eisenb.): beweglich gelagerte Achse an Lokomotiven u. langen Schienenfahrzeugen: -flugkörper, der (bes. Waflent.): Flugkörper, der durch Fern- od. Eigenlenkung die Flugrichtung [u. die Geschwindigkeit / ändern kann: -Betriebe, das (Kfz.-T.): Getriebe (1). in dem die Drehbewegung des Lenkrades so untersetzt wird, daß ein Lenken ohne großen Kraftaufwand möglich ist: ~kufe. die: bewegliche Kufe zum Lenken: ^rad, das: svw. T Steuerrad, dazu: -radschaltung, die (Kfz.-T.): Gangschaltung, deren Hebel an der Lenksäule angebracht ist: ^radschloß, das (Kfz.-T.): das Lenkrad blockierendes Schloß: -siule, die: svw. t Steuersäule; -*stanae.die: (bes. beim Fahrrad u. Motorrad) einer Stange ähnlicher Teil mit zwei Griffen zum Lenken. 105 GDW 1665
lenkbar lenkbar [lenkba:g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: 1. sich lenken (1 a) lassend; steuerbar: ein -es Luftschiff. 2. sich leicht lenken (2b) führen, leiten lassend; lenksam: ein -es Kind; <Abl.:> Lenkbarkeit, die; -: 1. lenkbare (1 a) Beschaffenheit, lenkbarer Zustand; Steuerbarkeit. 2. lenkbare L Wesens ]art. Lenksamkeit; lenken [lenkn] <sw. V.; hat) [mhd. lenken, zu: lanke. TGelenk]: La) steuern; mit Hilfe der Steuerung, der Zügel einer Sache, einem Tier eine bestimmte Richtung geben: ein Auto, ein Fahrrad, ein Fuhrwerk I.; ein Reittier [am Zügel] I.: den Wagen nach links I.; (auch ohne Akk.:> mit einer Hand, sehr sicher I.; laß mich mal I.!; b) (geh.. veraltend) [s/eine Richtung nehmen: nach Hause I. (nach Hause gehen); der Pfad lenkte (führte) in die Schlucht. 2.a) veranlassen, daß sich etw. auf etw. richtet bzw. in eine bestimmte Richtung bewegt: das Gespräch in eine andere Richtung, auf ein anderes Thema I.: jmds. Gedanken auf etw. I.; den Verdacht auf jmdn. 1.; seinen Blick, seine Aufmerksamkeit auf etw. I. (richten); seinen Schritt/seine Schritte zum Bahnhof I.; <l. + sich:) der Verdacht lenkte (richtete) sich auf den Ehemann; b) leiten, führen: er läßt sich schwer I.: es fehlt [bei] ihm die lenkende Hand; das Gespräch, den Gang der Verhandlungen I. (richtunggebendbestimmen): einen Staat I. (führen, regieren); die Wirtschaft, die Presse, die Sprache I. (oft abwertend; durch Reglementierung, weitgehende Eingriffe, Vor- Schriften od. Weisungen maßgeblich bestimmen, beeinflussen); eine gelenkte (durch Lenkung, Weisung beeinflußte (xi. zustande gekommene) Meldung; <Abl.:) Linker, der. -s. -: La) Lenkrad, Lenkstange: den L. loslassen; *sich (Dativ) den goldenen L. verdienen (ugs. spött.. bes. Solda- tenspr.. Schülerspr.. Studentenspr.: sich durch kriecherisches Verhalten bei Vorgesetzten. Lehrern o. ä. einschmeicheln: nach der übertr. Bed. von TRadfahrer); b) (Maschinenbau) Konstruktionsteil, das der Führung eines bestinun- ten Bauteils dient. 2.a) jmd.. der ein Fahrzeug lenkt: der L. des Wagens; (österr.. Schweiz, häufig ohne Genitivattribut; Kraft-, /Mutorjradfahrer. Fahrer.) die Fahrdisziplin der L. (Sonntagspost 3. 12. 67. 2); b) (geh.) jmd.. der etw., jmdn. lenkt (2 b). leitet: der L. des Staates, einer Schlacht, unseres Schicksals; Lpikerin, die; -, -nen: w. Form zu TLenker (2); lenksam [lcnkza:m] <Adj.; nicht adv.) (selten): svw. T lenkbar (2); <Abl.:> Lpiksamkeit, die; - (selten): svw. T Lenkbarkeit (2); Lenkung, die; -. -en: 1. <o. PI.) a) das Lenken (1 a): die L. eines Wagens, eines SchilTes; b) das Lenken (2 b); Führung, Leitung: die L. eines Staates; die L. der Wirtschaft. 2. Vorrichtung zum Lenken eines Fa/irzeugs; die L. eines Fahrzeugs reparieren; <Zus. zu 1 b:> Lenkungsausschuß, der (bes. Politik): Ausschuß für die / wirtschaftliche) Lenkung. lentamente[lenta'mento] <Adv.) [ital. lentarnente. zu: lento. t lento] (Musik): langsam; lentando [lentando] <Adv.) [ital. (s)lentando. zu: lentare = verlangsamen, zu: lento. t lento] (Musik): nach u. nach langsamer; zögernd; <subst.:> Lentando [-]. das; -s. -s u. ...di: nach u. nach langsamer werdendes Zeitmaß: fentement [lät'mä] <Adv.) [frz. lentement. zu: lent < tat. lentus = langsam] (Musik): langsam. Lentigo [len'thgo]. die; -. ...gines l...gine:s; lat. lentlgo] (Med.): kleines, linsenähnliches Muttermal; fentikular [lEnti- ku'la:g]. lentikulär [...'k:g] <Adj.; o. Steig.) [lat. lenticularis, zu: lenticula. Vkl. von: lens (Gen.: lentis) = Linse] (Med.): I. linsenförmig. 2, zur Linse des Auges gehörend; Lentuellen [lenti't^ebn] <P1.) (Bot.): dem Gasaustausch dienende, nach außen warzenförmige Erhebungen bildende Kanäle in der Korkschicht von Holzgewächsen. lento [lento] <Adv.) [ital. lento < lat. lentus = langsam] (Musik): langsam (etwa wie largo); <subst.:> Lento [-]. das; -s. -s u. ...ti: L langsames, gedehntes Zeitmaß. 2. Musikstück (od. ein Teil davon) mit der Tempobezeichnung ,'lento"; <Zus.:) Lpitofonn.die (Sprachw): beim langsamen Sprechen verwendete volle Form; vgl. Allegroform. lenz [lentß] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mniederd. lent (in Zus.) = zu Ende, end-, zu: lenden = etw. zu Ende bringen] (Seemannsspr.): leer, frei (von Wasser). Lenz 1-1. der; -es. -e [mhd. lenze, ahd. lenzo. zu Hang, nach den länger werdenden Tagen]: 1. (dichter, veraltet) Frühling: der L. ist da; Ü der L. des Lebens (die Jugend); * einen sonntaen/schonen/ruhtaen/faulen usw. L. haben; einen ruhiisen/faulen/schlauen usw. L. schieben (salopp abwertend; ein angenehmes, bequemes Leben bzw. eine leichte, bequeme Arbeit haben): du hast einen [schönen] L.!; sich (Dativ) einen schönen L. machen (salopp abwertend; sich das Leben bz*'. die Arbeit bequem machen). 2. <PL; (scherzh.) Lebensjahre: sie zahlt erst 17 -e; mit 20 -en. Lenz- ([dichter.] veraltet): -roonat, der: 1. März. 2. Frühlingsmonat; Mnond, der: svw. T -monat (1); ^tag, der; ^zeit die <o. PI.) 'lenzen [lent^n] <sw. V.; hat) [mhd. lenzen] (dichter, veraltet): Frühling werden: es lenzt. 2lenzen [-1 <sw. V.; hat) [zu flenz] (Seemannsspr.): La) (einen Schiffsraum von Leck- od. Ballastwasser) leer pumpen: ein Boot, einen Ballasttank 1.; b) durch Lenzen (1 aJ entfernen: das Wasser aus dem Kohlenbunker ... I. (Ott. Haie 173). 2. mit kleinster Segelfläche vor dem Sturm laufen. Lenzing [Icntßinl. der; -s. -e [zu TLenz] (veraltet): März: lenzlich <Adj.; o. Steig.) (dichter, veraltet): wie im Lenz. Lenzpumpe, die; -. -n (Seemannsspr.): Pumpe zum 2Lenzen (1). Leo [le:o]. der: -s. -s [1: H.u.: viell. nach einer löwenähnlichen Abbildung auf der Verpackung (lat. leo = Löwe)* 2: H. u.l: L (landsch. salopp) Zigarrenstummel. 2. (Fußball Jargon) Abspiel mit dem Absatz: einen L. spielen. Leonberger ['leionbergr»]. der; -s. - [nach der Stadt Leonberg (Baden-Württemberg)]: zu den Doggen gehörender großer, bes. als Wach- u. Begleithund dienender Hund mit Hängeohren, langem Schwanz u. langem, gelb- bis rotbraunem Haar. leoninisch [Ieoni:niJ]: fVers; t Vertrag. leonisch [le'o:niJ] <Adj.; nur attr.) [nach der nordspan. Stadt Leon] (Textilind.): aus Metallfäden durch Umspinnen od. Umwickeln anderer Fäden hergestellt: -e Garne, Gespinste. Leontiasis[Ie3n'ti:azis].die; -. ...iasen [...'Ua:zn; griech. leon- tiasis.zu: leön (Gen.: leontos) = Löwe] (Med): krankhafte i durch Verdickung der SchadeIknochen hervorgerufene Veränderung des Gesichts zu löwenartigem Aussehen. Leonard[leo'part],der;-en.-en[spätlat. leopardus < griech. leöpardos; das griech. Wort formal beeinflußt von lat. leo (griech. leön) = Löwe u. pardus (griech. pärdos) = Parder]: in Afrika w. Teilen Asiens heimisches, dem Jaguar sehr ähnliches Raubtier (Großkatze) mit meist fahl- bis rötlichgelbem Fell mit gleichmäßig über den ganzen Körper verteilten, kleineren schwarzen Flecken u. langem Schwanz: <Zus.:> LeopQfdenfell, das: Fell eines Leoparden. LeopoMi [leo'paldi] <o. Art.), LeopQlditag, der; -[e]s. -c (österr.): Tag des heiligen Leopold (15. November). Leotard [Iö'ta:d], das; -s. -s [frz. löotard. engl, leotard. nach dem frz. Artisten J. Leotard (1830-1870)]: zum Turnen, beim Ballett o. ä. getragenes, einteiliges, enganliegendes [ärmelloses] Trikot. Lepidolith [lepido li:t. auch: ...lit], der; -s u. -en. -e[n] [zu griech. lepis (Gen.: lepidos) = Schuppe u. T-Iith]: in schuppiger od. blättriger Form vorkommendes, zartrotes, weißes od. graues Mineral; Lepidopteren [...dop'te:ran] <PI.) [zu griech. pterön = Flügel] (Biol.): svw. TSchmetterlinge; Lepidopterotooe [...ptero'lo:g3]. der; -n. -n [Möge]: Fachmann, Wissenschaftler auf dem Gebiet der Lepidopterologie; Lepidopterologie [...lo'gi.l.die; - [T-Iogie]: svw. tSchmetter- lingskunde; lepidopterologisch U'lo:gij] <Adj.; o. Steig.; nichi präd.): die Lepidopterologie betreffend. Leporello [lepo'relo], das; -s. -s [nach der langen Liste der Geliebten des Don Giovanni, die sein Diener Leporello - in Mozarts Oper - angelegt hat] (Druckw.. Buchw.): harmonikaartig gefalteter, breiter u. längerer Streifen Papier, bes. Leporelloalbum. Leporello-: ^album. das: harmonikaartig gefaltete Bilderreihe (z. B. Ansichtskartenreihe. Bilderbuch); -buch, das: vgl. ^album; -liste, die: Liste der Geliebten. Lepra [le:pra]. die; - [lat. lepra < griech. 16p ra. zu: leprös = schuppig, uneben, rauh, aussätzig]: svw. f Aussatz; <Zus.:> leprakrank <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): an Lepra erkrankt, <subst.:) Leprakranke, der u. die; Leprom [le- pro:m], das; -s, -e (Med.): Knoten unter der Haut bei Erkrankung an Lepra; lepros [...o:s], leprös [...e:s] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [spätlat. leprösus] (Med.): La) in der Art der Lepra; b) auf Lepra beruhend. 2. an Lepra leidend, aussätzig; Leprosorium [lepro zo.riüm], das; -s, ...ien [...pn]; (Med.): I.Krankenhaus zur Pflege Leprakranker. 2. Siedlung, Dorf od. Kolonie, in der Leprakranke isoliert sind u. medizinisch versorgt werden. Lepta: PI. von t'Lepton; lepto-, Lepto- [lepto-; zu griech. leptös] (Best, in Zus. mit der Bed.): schmal, dünn, klein (z. B. leptosom. Leptosome); leptokephal [...keTa.l]: t lepto 1666
Lese- ÄPhal; Leptomeningitis,die: -. ...itiden (Med.): Entzündung äer weichen Hirnhaut: leptomorph [...'morfl <Adj.; o. Steig.) Uu griech. morphe = Gestalt]: svw. f leptosom; 'Lepton Ocp um], das; -s. Lepta [griech. leptön]: l.a) sehr kleines atigriechisches Gewicht: b) kleine altgriechische Münze. 2. Währungseinheit in Griechenland (100 Lepta = 1 Drachme); 2Lepton [Isptan]. das; -s. -en [lepto.ndn] (Physik): mcht einer starken Wechselwirkung unterworfenes Fermion mit kleiner Masse): leptosom [leptozo:m] <Adj.; o. Steig.) bu griech. söma = Körper] (Med.. Anthrop.): (in bezug mf den Körperbautyp) schmal, schlankwüchsig: -er Typ. Korperbau; I. sein; <subst.:> Leptosome, der u. die; -n. -o • Dekl. t Abgeordnete); Leptospira [...spi:ra], die; -. -n bu tat. spira < griech. speTra. fSpirale] (BioL. Med): tpiralförmiger Krankheitserreger: Leptospirose [...spi- nxo], die; -. -n (Med.): durch Leptospiren hervorgerufene Infektionskrankheit (oft mit Gelbsucht einhergehend): leP: tOKphal [...tßefa:l] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. kephale = Koptl (Biol.. Med.): svw. f dolichozephal; Leptozephgle. der u. die; -n. -n <Dekl. TAbgeordnete) (Biol.. Med.): «w. tDolichozephale; Leptozephalie [...tßefa'li:]. die; - ißiol.. Med.): svw. TDolichozephalie. Lerche [lenp]. die; -. -n [mhd. lerche. lerche. ahd. lerahha. Hu.]: am Boden niste tider Singvogel von unauffälliger Fär- Imns. mit einer Haube auf dem Kopf der oft mit trillerndem Gesang steil in die Höhe steigt: die L. trillert, jubiliert: Zus..) Lerchensporn, der: Erdrauchgewächs mit roten, weiten od. gelben Blüten, die in einem langen, zur Erde gebogenen Sporn auslaufen. Ip». Lp-n-: -aktiv, das [zu t2Aktiv] (DDR Schulw.): zur Vertiefung u. Erweiterung des Wissens freiwillig außerhalb des Unterrichts arbeitende Gruppe von Schülern. Lehrern ad. Smdenten: Arbeitsgemeinschaft: ein L. für Mathematik bilden; -begier, die: vgl. -eifer. -begierde, die <o. PI.): *vw. t-begier; -begierig <Adj.): vgl. -eifrig; -behindert (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Päd.): schwachbegabt, leicht minderbegabt (u. acuter im Unterricht der normalen Grundschule nicht zu fördern). <subst.:) -behinderte, der u. die meist PL), dazu: -behindertenpädagogik, die; Pädagogik du Förderung lernbehinderter Kinder: -eifer, der: Eifer. Fleiß im Lernen: den L. der Schüler anregen, belohnen; -eifrig <Adj.): eifrig, fleißig im Lernen: -e Schüler; -fähig Adj.; nicht adv.): fähig zu lernen, dazu: -fahigkeit, die o. PL); -frage, die (Päd.): den Vorgang u. die Fähigkeit Jet Lernens dialogisch fördernde (methodische) Frage: Mvstört <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Psych.. Päd.): in Jer Lernfähigkeit gestört: -hilfe, die: Hilfe. Mittel od. Anhaltspunkt beim Lernen von etw.: -inhah, der (Päd.): Inhalt. Gegenstand des Lernens (bes. im Unterricht): -ma9chine, die (Päd.): mechanisches od. elektronisches Hilfsmittel für Jen programmierten Unterricht: -mittel, das <meist PI.) *Päd.. Schulw.): Hilfsmittel für den Lernenden (z. B. Lehrbucher. Hefte): freie L.. dazu: -mittelfreiheit, die <o. PI.) * Schulw.): kostenloses Überlassen der Lernmittel bzw. ihres Gebrauchs für den Schüler: -motivation, die (Päd.): Motivation (1) zum Lernen: -Programm, das (Päd.): einen Lerninhalt vermittelndes Programm im programmierten Unterricht; -prozeß, der: 1. (Psych.. Päd.) Vorgang des Lernens. 2. (bildungsspr.) Prozeß, bei dem man durch Erfahrungen. Erleben usw. Einsichten gewinnt. Zusammenhänge begreift a. daraus lernt: sich in einem langwierigen, schwierigen L. befinden; etw. wird zu einem wichtigen L.; -Psychologie, die: psychologische Wissenschaft, die das Lernen (Lernfähigkeit. Lernprozesse usw.) zum Gegenstand hat: -schritt, der (Päd.): Schritt, kleinste Einheit in einem Lernprogramm: -schule, die (Päd.): Schule, in der hauptsächlich aufs Lernen Wert gelegt u. die Ausbildung von Fähigkeiten u. Fertigkeiten vernachlässigt wird: -Schwester, die: Krankenschwester tn der Ausbildung: -spiel, das (Päd.): Spiel\ bei dem gleichzeitig etwas gelernt wird: ^stofT, der (Päd.): zu lernender Stoff: den L. eines Lehrbuchs bewältigen; -vermögen, das; ^Vorgang, der; -willig <Adj.): -zeit, die: Zeitraum, in dem man etwas lernt: -ziel, das (bes. Päd.): angestrebtes Ziel des Lernens bzw. eines Lernprogramms. Imfaar [lernba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich lernen käsend: lernen ['Icrnan] <sw. V.; hat) /vgl. gelernt/ [mhd. kernen, ahd. lernen, lernön]: l.a) sich [in bestimmter Weise] Wissen. Kenntnisse aneignen: gut. schlecht, gerne, leicht, schwer I.; bis in die Nacht hinein I.; man kann nie genug 1.; Mutter lernt mit ihm (ugs.; hilft ihm beim Lernen //. Üben): b) sich, seinem Gedächtnis durch Üben. Wiederholen einprägen: eine Sprache. Französisch, ein Gedicht. Vokabeln I.; die Hauptstädte (ugs.; die Neunen der Hauptstädte) I.; etw. auswendig I.; c) Fertigkeiten erwerben: gehen, sprechen, lesen, schreiben, rechnen, schwimmen, kochen. Stenographie und Schreibmaschine I.; Auto fahren I.; ein Instrument. Geige. Klavier spielen I.; etw. lernt sich leicht/ läßt sich leicht I.; ich muß noch I.. Englisch zu sprechen; ich habe schnell [zu] arbeiten gelernt; von/bei jmdm. noch etw. I. können; etw. am Beispiel, aus Büchern I.; R etw. will gelernt sein (man muß etw. intensiv gelernt bzw. geübt haben, wenn man es beherrschen will): gelernt ist gelernt (anerkennend; was man richtig gelernt hat. weiß bzw. beherrscht man dann auch)\\ d) im Laufe der Zeit (durch Erfahrungen. Einsichten] zu einer bestimmten Einstellung, inneren Haltung, einem bestimmten Verhalten. Handeln gelangen: dazu in der Lage sein: er hat verzichten gelernt: du hast nicht gelernt zu warten; wir haben gelernt, selbständig zu sein; etw. durch [diel Erfahrung I.: etw. aus der Erfahrung I.: aus Fehlern, aus der Geschichte I.; Pünktlichkeit. Manieren I. (sich zu eigen machen, angewöhnen): da kann man das Fürchten I. (da kann auch ein sonst Furchtloser sich fürchten): er lernt es nie/wird es nie I.. diplomatisch zu sein, seinen Mund zu halten; R mancher lernt's nie [und auch dann nicht/und auch dann nur unvollkommen] (salopp; drückt ärgerliche Verstimmung od. leichte Resignation darüber aus. daß jmd. sich in seinem Verhalten o.a. nicht geändert hat. sich nicht verhalten hat. wie man es gewünscht hätte). 2. [ein Handwerk] erlernen: einen Beruf I.; <auch ohne Akk.:> er muß drei Jahre I. (seine Ausbildungszeit beträgt drei Jahre): er lernt noch (ist noch in der Ausbildung): (ugs.:) er hat Bäcker. Kaufmann gelernt; (salopp:) er lernt auf Dreher (Spiegel SO. 1976. 112). 3. (mundartl. od. in nachlässiger Um- gangsspr.) lehren: jmdm. etw. I.; Der (=der Lehrer) hat uns ... das Telefonieren gelernt (Kempowski. Immer 52); <subst.:> Lernende, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete). Lesart ['le:s-]. die; -. -en: 1. unterschiedliche Fassung eitler Text stelle in Handschriften od. verschiedenen / historisch/- kritischen Ausgaben: die -en einer Handschrift miteinander, im kritischen Apparat zusammenstellen. 2.a) Formulierung. Darstellung eines Vorgangs o. ä.. die nur eine bestimmte Deutung zuläßt: Zu Guillaume wird der Bundestag ... zwei -en in zwei getrennten Drucksachen entgegennehmen müssen (Zeit 7. 2. 75. 2); b) Deutung. Interpretation eines Vorgangs o.a. in einem bestimmten Sinne: ob diese L. zutreffend ist?; die amtliche L. lautet ...; lesbar [le.sba:?] <Adj.; nicht adv.): 1. für die Augen zu entziffern u. sich lesen lassend: eine -e Preisauszeichnung. Schrift; ein Versuch, die Hieroglyphen I. zu machen; Ü wie war sie (= die Zukunft) dann I.? (Th. Mann. Joseph 342). 2. auf verständliche Art. in klarem Stil geschrieben, so daß die Lektüre keine Schwierigkeiten bereitet: das anatomische Lehrbuch war nicht I.; der knappe Stil macht das Buch gut I.; <Abl.:) Lesbarkeit, die; -. Lesbe ['lest»], die; -. -n (salopp): kurz für fLesbierin: -n. die sich vom Mann nicht zur Heterosexualität bekehren lassen (Spiegel 36.1974. 62); Lesbianismus [lesbianismus], der: - [engl, lesbianisme; nach der vor der Westküste der Türkei gelegenen griech. Insel Lesbos mit Bezug auf die griech. Dichterin Sappho (etwa 600 v.Chr.). die hier lebte u. diese Form der Liebe bevorzugt haben soll]: Homosexualität bei Frauen: Lesbierin ['lesbjpnn]. die: -. -nen: homosexuell veranlagte weibliche Person: vgl. Homosexuelle; Issbisch <Adj,; o. Steig.): (in bezug auf Frauen) homosexuell: ein -es Verhältnis; -e Liebe; sie ist I. [veranlagt]. Lese [le:zö]. die; -. -n [1: zu t2lesen (a); 2: zu t2lesen (b)J: I.Ernte, bes. von Wein. 2. (geh.) Auswahl aus dichterischen Werken. Lese-: -abend, der: am Abend veranstaltete [ Autoren jlesung; -automat: Gerät, das auf einem Datenträger niedergeschriebene Zeichen abtastet u. zugeordnete Schaltvorgänge in Maschinen auslöst: ^brille, die: zum Lesen u.für den Nahbereich eingerichtete Brille: -buch, das: Buch, das eine [für Kinder. Schüler j zusammengestellte Lektüre enthält: Mlrama, das: mehr zum Lesen als für eine Aufführung geeignetes Drama: -exemplar, das: /noch ungebundenes] Exemplar eines Buches, das jmdm. zugeleitet wird, damit er sich über den Text informieren kann: der Verlag verschickte -e an die Buchhändler; -fertigkeit, die <o. PL): Fähigkeit, selbstän- ^06# 1667
lesen dig Texte zu lesen u. mit dem Verstand zu erfassen: nach zwei Jahren Deutschunterricht in der Schule war die L. nur schwach entwickelt; - (nicht, die (meist Pl.> (geh.): etw.. was man durch Lektüre weiß, sich angeeignet hat: Erst Jetzt konnte ich ... Intuition und L. recht voneinander trennen (Jens. Mann 72); -gerät, das; 1. Vergrößerungsgerät, mit dem man auf Mikrofilme aufgenommene Texte lesen kann. 2. svw. Kautomat; MBeschwindigkeit, die: a) Geschwindigkeit des Lesens: eine L. von 200 Wörtern pro Minute; b) Geschwindigkeit automatischer Zeichenerkennung: die höchste L. beträgt 1 200 Zeichen pro Sekunde; -halle, die: a) öffentliche Bibliothek: b) größerer / öffentlicher] Raum, in dem man [ausgelegte Zeitschriften o.a.] lesen kann: ^heft, das: Heft, das einen bestimmten Lesestoff. z. B. einen / TrivialIrontan. enthält: ^hunger, der: starkes Bedürfnis zu lesen: der jugendliche L.; seinen L. während des Urlaubs stillen müssen; -karte, die: Ausweis für den Benutzer einer Bibliothek: -kreis, der: kleine Gruppe, die regelmäßig zu gemeinsamem Lesen I von Dramen] zusammenkommt: -lampe. die: kleine Lampe zum Lesen: -lupe, die: Lupe zum Ijesen: -maschlne, die: svw. Nautomat; ^probe, die: 1. gesondert veröffentlichter od. gelesener Abschnitt aus einem Buch, durch den man einen Eindruck gewinnen soll: eine Buchbesprechung im Rundfunk mit einer L. 2. Theaterprobe, bei der die Rollen noch weitgehend! abgelesen u. Textänderungen o. ä. festgelegt werden: -Publikum, das: aus Lesern bestehendes Publikum: -pult, das: kleineres (schmales] Pult zum Auflegen eines Buches: ^rotte, die (ugs. scherzh.): [jugendliche] Person, die sehr viel liest: ^raum, der: vgl. ^halle (b); -«aal. der: Saal einer öffentlichen Bibliothek od. der Bibliothek einer Hochschule, in dem entliehene od. dort als Präsenzbibliothek bereitstehende Bücher u. Zeitschriften gelesen werden können: ^stoff, der: das. was zur Unterhaltung, zur Erweiterung des Wissens, zur Bildung. Information o.a. gelesen wird: sich mit L. versorgen; -stück, das: kurzer Prosatext, der im Unterricht gelesen wird: -mit. die: große Begierde zu lesen: ^zeichen, das: Zeichen, das man zwischen die Seiten eines Buches legt, um sich zu merken, bis wtßhin man gelesen hat: -zimmer, das: vgl. ^halle (b): -Zirkel, der: gewerbliches Unternehmen, das eine Zusammenstellung verschiedener Zeitschriften in Mappen /wochenweise] an Abonnenten vermietet. 'lesen [le.zn] <st. V.; hat) [mhd. lesen, ahd. lesan. urspr. = zusammentragen, sammeln: die Bedeutungsentwicklung zu „Geschriebenes lesen11 wohl nach lat. legere, f Lektionl. l.a) etw. Geschriebenes, einen Text mit den Augen u. dem Verstand erfassen: laut, leise, schnell, langsam I.; I. lernen; das Kind kann schon I.; abends im Bett 1.; etw. aufmerksam, nur flüchtig 1.; viel 1.: einen Satz [zweimal], die Zeitung, einen Roman, einen Bericht, die Post 1.; ein Drama mit verteilten Rollen 1.; etw. am Schwarzen Brett, in einem Buch 1.; lange an einem Buch 1.; in einem Buch 1.; wo hast du das gelesen?; man konnte überall 1.. daß ...; Noten, eine Partitur 1. können (in Töne umsetzen, verstehen): einen Autor (das Werk, die Werke eines Autors) [im Original] 1.; ein Gesetz 1. (Politik; vor dem Parlament beraten)'. Korrekturen. Fahnen 1. (Druckw.; neu gesetzten Text auf seine Richtigkeit durchlesen)', eine Messe 1. (kath. Kirche; halten, zelebrieren)', seine Handschrift ist schlecht zu 1. (zu entziffern): etw. nicht mehr I. (entziffern) können; der Text Ist so zu 1. (verstehen, interpretieren), daß ...; hier ist zu 1. (steht geschrieben), daß ...; Ich habe darüber, davon gelesen (durch Lektüre mich darüber informiert, etwas davon erfahren): <subst.:> bring dir was zum Lesen mit!; b) vorlesen, lesend vortragen: aus eigenen Werken 1.; der Schauspieler. Schriftsteller las eine neue Erzählung; c) eine Vorlesung halten: an der Heidelberger Universität, zweimal in der Woche, sechs Stunden 1.; er liest [über] neue Geschichte, [überl moderne Lyrik; d) <1. + sich) in einem bestimmten Stil geschrieben sein u. sich entsprechet lesen (I a) lassen: das Buch liest sich leicht, flüssig, schwer; der Bericht las sich wie ein Roman; e) <1. + sich) [unter Mühen] ein umfangreiches Werk bis zum Ende lesend a): sich durch einen Roman 1.; Ein Kleinbürgertum ... las sich hier durch Storni und Keller (Enzensberger. Einzelheiten I. 161). 2. etw. aus etw. erkennend entnehmen: aus jmds. Zeilen einen Vorwurf, gewisse Zweifel 1.: in seiner Miene konnte man die Verbitterung 1.; aus seinem Blick. Gesicht war deutlich zu 1., was er dachte; der Genuß war ihm doch von der blanken und geröteten Miene zu I. (Th. Mann. Krull 23); in jmds. Augen I. (jmds. Blick zu deuten versuchen): Gedanken I. (erraten) können; sie liest in der Zukunft (versucht die Zukunft zu deuten) und ist überzeugt, daß ... (Sieburg. Robespierre 231). 3. (Daten verarb.) (van Leser 2) Daten aus einem Datenspeicher od. -träger entnehmen: lesen [-] <st. V.; hat) [t'lesenl: a) einzeln [sorgfältig] von etw. abnehmen, aufnehmen: Ähren. Beeren. Trauben I.; Die Armen lasen ihr Brennholz im Walde (Th. .Mann. Hoheit 24); sie las ihm die Wollspinne von dem Ärmel (Langgässer. Siegel S83); b) einzeln [sorgfältig] in die Hand nehmen u. Schlechtes dabei aussondern: Erbsen. Mandeln. Rosinen I.; Salat I. (schlechte od. die äußeren Blätter davon entfernen); lesenswert < Adj.; nicht adv.): die Lektüre lohnend, rechtfertigend: wert, gelesen zu werden: ein -es Buch; dieser Roman ist durchaus L; Leser, der; -s. - [mhd. lesaere]: l.a) jmd.. der in einem einzelnen Fall, momentan etw. liest: ein aufmerksamer, kritischer L.; lieber, geneigter L.! (Anrede des Lesenden durch den Autor); der Erzähler des Romans wendet sich wiederholt an den L.; b) jmd.. der sich mit Lesen [in bezug auf bestimmte Lektüre] befaßt: jugendliche, weibliche, westliche L.; der bürgerliche L.; die L. einer Zeitung; Zuschriften von -n erhalten. 2. Teil eines Leseautomaten, der eine Folge von Zeichen elektronisch erfaßt u. einer Verarbeitung zufuhrt. feser-, Leser-: ^analyse, die: auf Grund einer repräsentativen Umfrage durchgeführte Analyse einer bestimmten Leserschaft: eine L. durchführen; abrief,der: -e an die Redaktion einer Zeitung, an einen Autor; -echo, das: Resonanz beim Lesepublikum: ^kreis, der: die Leser eines Buches, einer Zeitung o.a.: die Zeitung hat einen großen L.; dies Buch wendet sich besonders an volkstümliche -e; Miah <Adj.>: auf den Leser ausgerichtet, dessen Interesse man wecken u. dem man etw. verständlich machen will: die -e Darstellungsweise einer Zeitung; -Publikum, das: svw. t Lesepublikum; -schiebt, die: der Autor spricht sehr verschiedene -en an; ^stimme, die: vgl. abrief: -n zu einer Fernsehsendung; Munfrage, die: Umfrage unter den Lesern einer Zeitung o. ä.: -Werbung, die: Werbung neuer Abonnenten einer Zeitung o.a.: -wünsch, der: Wunsch, den Leser gegenüber ihrer Zeitung o. ä. äußern: -zahl, die: eine Zeitschrift mit großer L.; -Zuschrift, die. Leserin, die; -. -nen: w. Form zu t Leser (1); leserlich <AdJ.>: auf Grund der Deutlichkeit der Schriftzüge lesbar (Ggs.: unleserlich): eine -e Handschrift; er schreibt nicht I.; <Abl.: > Leserlichkeit, die; -; Leserschaft, die; -; -en <P1. ungebr.): Gesamtheit der Leser von Büchern. Zeitungen. Autoren u. anderer Publikationen. Lesginka [lesginka], die; -. -s [russ. lesginka. nach dem Namen des kaukas. Volksstammes der Lesgier]: kaukasischer Tanz. Lesgistan [lesgistanl, der; -s, -s [nach der kaukasischen Landschaft Lesgistan]: meist blaugrundiger Teppich mit buntfarbiger Musterung im Fond u. stilisierten Blättern u. Blüten in den Borten. Lesley [lezlil. Leslie ['lesh], das; -s. -s [nach dem Namen der Herstellerfirma]: (bes. bei moderner Unterhaltungsmusik verwendetes) hauptsächlich durch Schallumlenkung mii Hilfe rotierender Lautsprecher od. einer um einen Lautsprecher rotierenden Trommel bewirktes Vibrato. teste Neste], der; - [span. leste < frz. Test = (der) OstenI: warmer Wüstenwind aus der Safiara in Richtung auf die Kanarischen Inseln u. Madeira. lesto desto] <Adv.) [ital. lesto] (Musik): flink, behend. L$sung, die; -. -en: La) das Vorlesen (aus dem Werk eines Autors als Veranstaltung, aus der Bibel im Gottesdienst): eine L. in der Gruppe 47; eine L. aus dem Evangelium, dem Alten Testament; unmöglich kann er bereits, dazu in der halbdunklen Loge, die L. vollendet haben (das Programm gelesen haben: Kaiser. Villa 24); b) (christl. Kirche) gelesener Abschnitt aus der Heiligen Schrift: Vier chinesische Priester verlasen sowohl L. als auch Evangelium (Glaube 3. 1967. 3). 2. Beratung eines Gesetzentwurfs vor dem Parlmnent: bei der zweiten L. können Abände- rungsanträge gestellt werden. 3. svw. t Lesart (1). Let [let], das; -[s]. -s [engl, let] (bes. Tennis): Schlag. Aufschlag, der nicht zählt u. wiederholt werden muß. letal [le'ta:l] <Adj.; o. Steig.) [lat. letalis, zu: letum = Tod] (Med.): tödlich, zum Tode führend, todbringend: das vorzeitige -e Ende eines Kranken: eine Krankheit mit -em Ausgang; <Zus.:> Letftldosis, die (Med.): bestimmte Menge 1668
letzt-, Letzt- vküdigender Substanzen, die tödlich ist (Abk.; LD); Letftl- Mttor. der (Med.): krankhafte Erbanlage, die zum Ausfall rmtr lebenswichtigen Funktion führt u. damit bereits in Jkr Entwicklung den Tod zur Folge hat: <Abl.:> Letalität fleuli'tc.tl. die; - (Med.): Wahrscheinlichkeit, an einer Liwfkheit zu sterben. lidwmii [letar'gi:). die; - [lat. lethargia < griech. lethargia * Schlafsucht): 1. Zustandkörperlicher u. seelischer Trägheit, in dem das Interesse ermüdet ist. so daß man sich :» mchts mehr aufrafft: eine allgemeine L. scheint sich ■«zubneiten; jmdn. aus seiner L. erwecken, herausreißen, roueln: in die alte L. zurückfallen. 2. (Med.) Schlafsucht: starkes Schlafbedürfnis mit Bewußtseinsstörungen: lethar- wmb [le'targtf] <Adj.) [lat. lethargicus < griech. lethargi- kösl: I. durch Lethargie (1) gekennzeichnet. 2. <o. Steig.) •Med.) durch Lethargie (2) gekennzeichnet: Lethe [Ie:te. mich: ...toi. die; - [lat. leihe < griech. lethe (Unterweltsfluß der griechischen Sage), eigtl. = Vergessenheit! (dichter.): Gemessen. Vergessenheit. Vergessenheitstrank. LctfÜH [tetkis], der; -. - [anglisierende Umdeutung (nach 4em lautlichen Anklang an engl, let kiss = laßt uns küssen) *on Ann. ugs. letkis. Kurzf. von letkajenkka = Schlangen- xmu (die Tanzenden bilden eine Kette)]: Modetanz mit fo&laristischem Charakter. fcudm ['le:tjmi <Adj.; nicht adv.) [zu bayr.. österr. let- xhcn. latschen, tlatschen] (bayr.. österr. mundartl.): a) tckhpp. matt: kraftlos: hart und brutal, aber ... was sind * v jetzt. Kanaken. weich und 1. (Sobota. Minus-Mann «r. b) fade: eine -e Suppe; letschig Ne:tJi$J <Adj.; nicht mis.' (bayr.. österr. ugs.): tletschert. Leiten [ letn], der; -s, (Arten:) - [mhd. lette. ahd. letto]: T<m. Lehm. Letter [tete], die; -,-n [frz. lettre < lat.littera = Buchstabe. Schrift; älter: Litter, mhd. litter; vgl. Litera]: 1. svw. * Druckbuchstabe: weiße -n auf schwarzem Grund; in goti- «chen -n; mit flüchtigen -n; mit großen, fetten -n stand aoi" der Titelseite: ... 2. (Druckw.) svw. t Drucktype: die ersien mit beweglichen -n gedruckten Bücher; <Zus.:> L?t- Mwiefluiaschine, die: Maschine zur Herstellung von Lettern CLL Lctternmetall, das: Blei-Zinn-Antimon-Legierung zur Herstellung von Lettern (2); Letterset [druck] [leteset-l. der. -fefe [zusgez. aus engl, letterpress = Hochdruck u. t Oftset] <Druckw.): Hochdruckverfahren, bei dem der Abdruck zumächst auf einen Gummizylinder u. von hier auf das Papier erfolgt. kmm [let«;] <Adj.; nicht adv.) [mhd. lettec. ahd. lettig]: »omkaltig. lehmhaltig. Unu [leine], der; -s, - [spätmhd. lettener, mhd. lectener. ircier = Lesepult im ^hor < mlat. lectorium. lectiona- njm = Lesepult]: in mittelalterlichen Kirchen den 2Chor Srdie Kleriker) vom Langhaus (für die Laien) trennende, plastisch ausgestaltete, hohe Schranke mit mehreren Durch- mmgen u. einer Art Empore, auf der liturgische Schriftlesun- mn stattfanden u. auch die Chorsänger Aufstellung nahmen. Lcttrianus [letnsmus]. der; - [frz. lettrisme]: literarische Belegung in Frankreich nach 1945. für die in Weiterführung Jes Dadaismus u. Surrealismus Dichtung nur im Klang u. z T. optischen Reiz willkürlich aneinandergereihter Vokale m Konsonanten bestand: Lettrist [le'trist], der; -en. -en [frz. ieuriste]: Vertreter des Lettrismus: <Abl.:> lettrjstisdi <Adj.; o Steig.): den Lettrismus betreffend, dazu gehörend: in Jkt Art des Lettrismus: ein -es Gedicht. fca flet£] <Adj.; -er, -este) [mhd. letze, lez. ahd. lezze. wem. mit tlaß, also urspr. wohl = gehemmt): 1. (südd.. Schweiz, mundartl.): verkehrt, falsch. 2. (österr. mundartl.): wcklecht. mühsam. taen [letßn] <sw. V.; hat) [mhd. letzen, ahd. lezzen. eigtl. = schlaff machen, zu tlaß] (dichter., geh.): laben, erquik- ken Jmdn., sich an etw. I.; die Fliegen ... letzten sich m Plinsenresten (Strittmatter. Wundertäter 25). Lrtzi [l£t£i]. die; -. -nen [mhd. letze = Hinderung; Schutz. Wehr] (Schweiz.): mittelalterliche Grenzbefestigung: Letzt, dtc [mit sekundärem t statt älterem Letze (mhd. letze = Abschiedsmahl. vgl. Letzi; heute als zu ..letzt..." gehörig empfunden] in den Wendungen zu guter L. (ganz zum Schluß; schließlich doch noch): zu guter L. fiel ihm ein. 4*8 ...; zu guter L. machte sie noch eine Szene; auf die L tösterr.; zuletzt, am Ende, schließlich). letzte, [letßt...] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [aus dem Mittel- a Niederd. < mniederd. letst; mhd. lest, aus: lesist. ahd. lajöst. lesist. eigtl. Sup. von tlaß]: 1. das Ende einer I ReihenJfolge bildend: das -e Haus [in der Straße]; der -e Buchstabe des Alphabets; am -en Tag des Jahres; zum -en Mal[e); die -e Möglichkeit; ein -er Versuch; die -en Nachrichten am Abend; -e (abschließende) Vorbereitungen treffen; das ist mein -es Angebot (bei diesem Angebot bleibe ich; ich mache kein neues, noch günstigeres Angebot); er ist der -e; er ist. wurde -er; er ging als -er durchs Ziel; du bist der -e. dem ich es sagte (dir würde ich es am allerwenigsten sagen); <subst.:> am Letzten (letzten Tag) des Monats; ein Letztes habe ich noch zu sagen (am Schluß möchte ich noch etwas sagen); Spr die Letzten werden die Ersten sein [und die Ersten werden die Letzten sein! (der letzte in einer Reihenfolge kann schließlich doch der Begünstigte sein / u. umgekehrt]; nach Matth. 19, 30); Ü im -en Moment (gerade noch vor dem Eintreten von etw.). 2. schließlich noch /als Rest] übriggeblieben: das ist mein -es Geld; das sind die -en Exemplare; auf sein -es bißchen Bequemlichkeit nicht verzichten wollen; etw. bis auf den -en Heller (ugs.; vollständig) bezahlen; <subst.:> er ist der Letzte seines Geschlechts; Ü jmdm. [vor seinem Tod] einen -en Wunsch erfüllen; etw. ist jmds. -e Hoffnung; für jmdn. die -e Rettung sein. 3. (drückt einen stärksten Grad aus)äußerst...: mit der -en Perfektion. Beherrschung; zum -en Mittel greifen; mit -er Kraftanstrengung; nach dem -en (eigentlichen, tiefsten hinter etw. verborgenen) Sinn fragen; das rührt an die -en (tiefsten) Geheimnisse; <subst.:) jmdm. das Letzte an Kraft. Technik abverlangen; aus jmdm. das Letzte herausholen; das Letzte hergeben; bis zum Letzten gehen; jmdn. zum Letzten (Äußersten) treiben; das ist doch das Letzte (Unerhörteste) an Frechheit; das wäre noch das Letzte (niemals käme das in Frage); * bis aufs -e (völlig, total). bis ins -e (bis in alle Einzelheiten genau); bis zum -en (sehr, in äußerstem Maße). 4. das Ende einer Rangfolge bildend; hinsichtlich seiner Qualität% Bedeutung o.a. am geringsten, schlechtesten: die Erbsen waren von der -en Sorte; <subst.:> er ist Letzter: der Letzte in der Hierarchie; sie war die Letzte (schlechteste Schülerin) in der Klasse; diese Show war wirklich das Letzte (ugs.; hatte nicht das geringste Niveau)', sie seien alle das Letzte (ugs.; taugten nicht das geringste; Rechy [Übers.], Nacht 128). 5. gerade erst vergangen; als Ereignis. Zeitpunkt od. -abschnitt in der zeitlichen Reihenfolge (auf Grund der Betrachtungsweise) unmittelbar vor der gegenwärtigen Entsprechung liegend: den -en Urlaub verbrachten wir am Mittelmeer; bei meinem -en Besuch war er verreist; [am] -en Sonntag; in -er/der -en Zeit besuchte] er uns öfter; -es Mal/beim -en Mal[e] haben wir darüber gesprochen; die -e (gerade erst mitgeteilte) Nachricht; die -e (gerade erst aufgekommene) Neuheit. letzt-, L^tzt-: endlich <Adv.>: schließlich [auch noch]: das Zielfoto war I. ausschlaggebend; bei ständigem Mißbrauch geht I. die Gesundheit verloren: -geboren <Adj.; o. Steig.; nur attr. >: als letztes Kind in einer Geschwisterreihe geboren: der -e Sohn: <subst.:> -aebor[e]ne, der. die. das; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete); -genannt <Adj.; o. Steig.; nur attr.): an letzter Stelle in der gerade aufgeführten Reihenfolge genannt: die -e Möglichkeit; diese beiden -en Tatsachen: <subst.:> der Letztgenannte jeder Gruppe; -händig <Adj.; 0. Steig.; nicht präd.): noch zu Lebzeiten eigenhändig vorgenommen, ausgeführt: -e Änderungen; **hjn <Adv.>: l.a) kürzlich [einmal, bei einer Gelegenheit!: die Partei hätte 1. mehr Stimmen gewinnen können, wenn ...; als ich ihn I. sah. machte er einen kranken Eindruck; b) über den gerade vergangenen Zeitraum hin; in letzter Zeit: sie hatte I. sehr viel Pech gehabt. 2. svw. t letztlich: die... Psychosen, deren I. körperliche Ursachen zu erforschen ... ein aussichtsreiches Forschungsprogramm bildet (Natur 95); -jährig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): vom letzten Jahr stammend; im letzten Jahr stattgefunden habend: das -e Produkt der Serie; auf der -en Veranstaltung; -maJtg <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): zum letzten Mal. beim letzten Mal vorkommend, vorgenommen o.a.: die -e Auszahlung; bei der -en Untersuchung; -mak <Adv.>: zum letzten, beim letzten Mal: der Rennfahrer startete I. vor drei Jahren, füreine neue Firma; -möglich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): noch als letztes möglich: die -e Frist; -e Anmeldung am ...; -verbindlich <Adj.; o. Steig.): letztlich verbindlich: die -e Entscheidung in Verfassungsrechtsfragen, dazu: -Verbindlichkeit, die <o. PI.); -Verbraucher, der (Wirtsch.): svw. 1669
letztemal TEndverbraucher, dazu: -Verbraucherpreis, der (Wirtsch.): svw. T Endverbraucherpreis; -willig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>: als letzter Wille erklärt; testamentarisch: kraft -er Bestimmung; etw. I. verfügen. letztemal (Zusschr. als Adv.) in den Fügungen: das I.; beim, zum letztenmal; letztens [letßtns] <Adv> [2: geb. nach erstens, zweitens usw.): 1. kürzlich (mit Bezug auf die Gegenwart des Sprechenden): I. las ich zu diesem Thema einen Bericht. 2. (in Verbindung mit anderen Zahladverbien) an letzter Stelle: viertens und I. bin ich zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich verreist; letzter... ['letzter...] (Komp. zu T letzt...): der, die. das letztgenannte [ von zweien] .... zuletzt erwähnte ...: im -en Falle; mit -em konnte man sich einverstanden erklären; Der Sinn dieser beiden -en Affichen (Fr. Wolf, Zwei 26); letztlich <Adv.>: a) wenn man es genau bedenkt; im Grunde genommen: schließlich doch: ein I. nutzloses Bemühen; sich I. doch nicht zu etw. berechtigt fühlen; darauf kommt es I. allein an; I. kommt es uns zugute, wenn .... wird damit I. nicht jedes Mittel gebilligt?; b) in einem letzten Stadium: für die Planung der nächsten Erkundungsschritte, die I. zur Landung ... auf dem Mond führen sollen (Kosmos 1. 1965. 17); <auch attr.r) durch eine -e (schlielilich erreichte) Verständigung der Völker und Staaten (Bundestag 199.1968. 10161). L?tzung, die; -. -en [älter = Abschiedsmahl, zu f letzen] (dichter.): etw.. woran man steh letzen kann: ohne Labe noch L. (Th. Mann. Joseph 575). 'Leu Uayl. der; -en. -en [mhd. leu. T Löwe) (dichter, veraltet): Löwe; 2Leu Hey], der; -. Lei [lefc rumän. leu. eigtl. = Löwe < lat. leo, wohl nach der Abbildung eines Löwen auf älteren Münzen]: rumänische Währungseinheit (1 Leu = 100 Bani); Abk.: I Laicht-: ^bake, die (Verkehrsw.): Bake (la) mit einem Leuchtfeuer; ^bakterie, die (Biol.): Bakterie, die das Meeresleuchten <xi. Leuchten von [toten] Fischen verursacht; ^boje.die (Seew.): vgl. -bake; ^bombe, die: von Flugzeugen vor dem Angriff zur Beleuchtung des Ziels abgeworfene Leuchtkugel an einem Fallschirm; -buchstabe, der: für Leuchtreklame verwendeter Buchstabe; -dichte, die (Optik): gemessener Helligkeitsgrad, den eine leuchtende Fläche hervorruft; ^erscheinung, die: leuchtende Erscheinung (1); -färbe, die (Physik): [als Anstrich verwendeteJ durch einen zugesetzten Leuchtstoff Licht aussendende Farbe; -feuer, das (Verkehrsw.): Orientierungshilfe für Schiffe u. Flugzeuge in Form einer starken Lichtquelle, die in gleichmäßigem Rhythmus Lichtsignale abgibt u. auch bei Nacht die Bestimmung des Standorts ermöglicht; -gas, das <o. Pl.>: svw. T Stadtgas; -geschoß, das: svw. t-kugel; -käfer, der: in zahlreichen Arten bes. in wärmeren Ländern verbreiteter Käfer, der auf der Bauchseite des Hinterleibs Leuchtorgane hat; --kraft, die <o. Pl.>: a) leuchtende Wirkung einer Farbe bzw. einer Sache auf Grund ihrer Färbet n]: die L. einer Farbe, einer Blume, eines Bildes; b) (Astron.) von einem Stern in einer Sekunde ausgestrahlte Energie; -kugel, die: mit einer Leuchtpistole o. ä. abgeschossene Leuchtmunition, deren abbrennender Leuchtsatz als farbige Kugel sichtbar ist lu. als Signal dient ]; -masse, die (Physik): svw. T ^stoff; -munition, die: Munition, deren abbrennender Leuchtsatz zur Beleuchtung des Geländes od. als Signal dient; mH, das <o. Pl.>: svw. tKerosin; -organ, das (Biol.): Licht er zeuge mies od. durch Leuchtbakterien Licht ausstrahlendes Organ bestimmter, bes. im Meer lebender Tiere: -pistole, die: Pistole zum Verschießen von Leuchtmunition; -Plakette, die: (bei Verdunkelung im Krieg getragene) mit Leuchtstoffen versehene Plakette; -rahmensucher, der (Fot.): Sucher an Fotoapparaten, bei dem die Bildbegrenzung als heller Rahmen im etwas größeren Sehfeld markiert ist; -rakete, die: vgl. -kugel; -reklame, die: Reklame in Form von Schrift od. Figuren aus Leuchtstoffröhren: die L. flammte auf; an der Hauswand war eine L. angebracht; -röhre, die (Elektrot.): für Leuchtreklame verwendete, röhrenförmige Gasentladungslampe; -salz, das (Physik): Metallsalz, dem Leuchtstoffe beigemengt sind; -satz, der (Technik): in der Feuerwerkerei verwendetes Gemenge von Stoffen, die unter / farbigem/ Leuchten verbrennen; -Schaltbild, das (Technik): Nachbildung einer Schaltanlage mit verschiedenfarbig leuchtenden Symbolen; -schiff, das: svw. T Feuerschiff; -schirm, der (Physik): Projektionsschirm mit fluoreszierenden Substanzen, die beim Auftreten von Elektronenstrahlen. Röntgenstrahlen od. Ultraviolettlicht aufleuchten; -schrift, die: Reklame in Leuchtbuchstaben; -Signal, das: /in bestimmten Abständen/ aufleuchtendes Signal; -«punje- schoß, das (Milit.): Geschoß mit einem Leuchtsatz, das während seines Fluges eine leuchtende Spur hinterläßt; -spurmu- nitkm.die (Milit.): vgl. -spurgeschoß; -Stoff, der (Physik): Stoff, der. wenn er dem Licht ausgesetzt war. im Dunkeln längere Zeit nachleuchtet od. bei Bestrahlung mit unsichtbaren Strahlen sichtbares Licht aussendet, dazu: -stofflampe, die (Elektrot.): Lampe, deren Innenseite mit einem Leuchtstoff beschichtet ist. so daß verschiedene Farben erreicht werden können, -stoffröhre, die (Elektrot.): Leuchtröhre, deren Innenseite mit einem Leuchtstoff beschichtet ist; -techntk, die: svw. Beleuchtungstechnik; -tonne, die (Seew.): svw. T^boje; -türm, der: Turm (an od. vor einer Küste) mit einem starken Leuchtfeuer, dazu: -turmwärter. der: jmd., der die Anlage eines Leuchtturms bedient: Mihr. die (selten): Uhr mit LeuchtZifferblatt; -Werbemittel, das: vgl. -reklame; -zeichen, das: svw. t-signal; -zeiger, der vgl. -Ziffer; -Ziffer, die: durch Leuchtstoff leuchtende Stun denzahl auf einem Zifferblatt, dazu: -Zifferblatt, das; Zifferblatt mit Leucht Ziffern u. -zeigern. Leuchte ['l^tal. die; -. -n [1: mhd. liuhte. ahd. liuhta. zu Tlichtl: La) (Fachspr.) Lampe; b) etw. (Kerze. Taschen- lampe o.a.). womit man ijmdm.] leuchten kann: eine L. mit in den Keller nehmen; seine L. ausmachen. 2. großer Geist, kluger Kopf: in der Schule war sie nicht gerade eine L.; er gilt als eine L. seines Fachs; leuchten [l^tnl <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. liuhten. zu Tlicht]: La) als Lichtquelle Helligkeit verbreiten, abgeben: die Kerze, das Feuer, die Sonne, der Mond leuchtet; einige Sterne leuchten in der Nacht; die Lampe leuchtet von der Decke; der Mond leuchtet ins Zimmer; Welche Fackel aber leuchtet uns greller ins Gesicht als die unserer Todesstunde? (A. Kolb. Schaukel 57); <subst.:> das Leuchten des Meeres (Meeresleuchten): b) Licht widerstrahlen: das Meer, das bunte Kirchenfenster leuchtete in der Sonne; im Westen leuchtete der Himmel rot; seine Augen leuchteten wie Vogelaugen (Brand [Übers.]. Gangster 54); eine leuchtende Frühlingslandschaft; c) auf Grund seiner Farbe den Eindruck von Licht. Helligkeit hervorrufen: der Schnee, der weiße Marmor leuchtete; die Bäume im Herbst leuchteten golden; die Gischt leuchtet über der See; sein Gesicht leuchtete rot vom Wind; sanft leuchtende Farben; ein leuchtendes Blau; leuchtende blaue Augen; Ü der Herr lasse sein Antlitz 1. über dir (Teil der Segensformel am Schluß des ev. Gottesdienstes; nach 4. Mos. 6.25); Seine Augen leuchteten vor Freude; Sein Knollengesicht begann verwegen zu 1. (Kirst, 08/15.571); auf ihrem Gesicht leuchtete eine große Freude; aus ihren Augen leuchtete die Hoffnung; d) svw. T glänzen (b): sie (= Schriftsteller, Maler. Bildhauer in einer Gruppe) leuchteten durch eher laute als gediegene Reden (Jahnn. Geschichten 170); ein leuchtendes (großartiges) Beispiel. Vorbild; ein leuchtendes (hohes) Ziel vor Augen haben. 2. eine Lichtquelle aufjmdn.. etw. richten, um etw. Bestimmtes zu erkennen o. ä.: mit einer Taschenlampe, einer Kerze auf eine Stelle, durch den Türspalt, in den Keller, unter den Schrank, jmdm. ins Gesicht 1.; Professor Sartorik ... leuchtete in die Augen, fühlte den Puls (Sebastian. Krankenhaus 154); U Wir wollen doch, wenn wir diskutieren. ... in jede Ecke 1. (Dönhoff. Ära 194); <Abl.:> Uuchter. der; -s. - [mhd. liuhtfere]: Vorrichtung für eine od. mehrere Kerzen bzw. kleine [wie Kerzen geformte] Lampen: ein holzgeschnitzter, siebenarmiger L.; ein L. aus Messing. Porzellan; eine neue Kerze auf den L. stecken; <Zus.:> LfiuchterMume, die [die Pflanze ähnelt einem Beleuchtungskörper]: Zierpflanze (Topfpflanze) mit Blüten mit verlängerter, an der Basis kugelförmig aufgetriebener Röhre. leugnen ['loygnan] <sw. V.; hat) [mhd. löugenen. lougenen. ahd. louganen]: a) etw.. was jmdm. zur Last gelegt od. in bezug auf seine Person behauptet wird, hartnäckig für nicht zutreffend od. bestehend erklären: standhaft, weiterhin hartnäckig 1.; seine Schuld, seine Mittäterschaft, eine Tat. seine Identität 1.; er leugnete nicht, den Mann gesehen zu haben/daß er den Mann gesehen hatte; <subst.:> alles Leugnen half ihm nichts; b) etw. Offenkundiges wider besseres Wissen für unwahr od. nicht vorhanden erklären u. nicht gelten lassen: seine Tüchtigkeit hat niemand geleugnet; ich kann nicht I. (gebe gerne zu), daß es mir gutgeht; es war nicht zu 1. (stand eindeutig fest), daß das Geld 1670
Leuwagen fehlte; c) etw.. was im Utnkreis des Sprechers als Lehre. Weltanschauung o.a. anerkannt ist u. vertreten wird, für rocht bestehend erklären: das Dasein Gottes, die Unsterblichkeit I.; diese Staaten leugnen Grundrechte des Menschen; <Abl.:> Loigner, der; -s. - [mhd. lougener]: jmd.. der etw. leugnet: L&jgnung, die; -. -en [mhd. lougenunge]. buk-, Leuk-: tleuko. Leuko; Leukämie [loyke'mil. die; -. -n [...i:an; zu griech. halma = Blutl (Med.): bösartige Erkrankung mit einer Überproduktion an weißen Blutkörperchen; Blutkrebs: an L. leiden; leukämisch [l^>'ke:miJl <Adj.; o. Steig.) (Med.): a) die Leukämie betreffend, zum Krank- heitsbild der Leukämie gehörend: b) an Leukämie leidend; leuko-, Leuko-, (vor Vokalen gelegtl.:) leuk-. Leuk- [layk(o)-; zu griech. leukös] (Best, in Zus. mit der Bed.): *eiß, glänzend (z. B. Leukozyten. Leukonychie); Leukoba- «e, die; -, -n (Chemie): bei der Herstellung künstlicher Farbstoffe auftretende chemische Verbindung, die nicht selbst färbt, aberjur die Färbung wichtige Salze bildet; Leukoblast [...blast], der; -en. -en (meist PI.) [zu griech. blastös = Sproß.Trieb] (Med.): weiße Blutkörperchen bildende Zelle; fcukoderm [...'denn] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. dirma = Hautl (Med.): (von der Haut) pigmentarm; hellhäutig; Leukoderma, das; -s. ...men (Med): durch Pigment- schwund bedingte rundliche weiße Flecken in der Haut; Leukoderm* [...der'mi:]. die; -: svw. t Albinismus; Leukom (l3y'ko:m].das;-s,-e(Med.): weißer Fleck, weißlich verfärbte Wucherung od. Narbe auf der Hornhaut des Auges: Leuko- neter, das; -s. - [t -meter] (Technik): Gerät zur photoelektrischen Messung des Reflexionsgrades weißer od. heller Objekte bzw. Stoffe; Leukonychie [IgykonY'^i:]. die; -, -n [...i:an; zu griech. önyx (Gen.: önychos) = Nagel] (Med.): / teilweife Weißfärbung der Nägel; Leukoplakie [...pla'ki:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. pläx (Gen.: plakös) = Fläche. Fleck] (Med): das Auftreten weißlicher Flecke. Verdickungen der [Schleimjhaut (bes. an der Zunge); lLeukoplast ( .plast]. der; -en. -en [zu griech. plastös = gebildet, geformt, zu: plässein = bilden, formen] (Biol.): z. T. in Knollen. Wurzeln o.a. vorkommender, meist Stärke bildender m. speichernder Bestandteil der pflanzlichen Zelle; *Leuko- ftast® H. das; -[eis. -e [zu griech. emplastron = Pflasterl: Zinkoxyd enthaltendes Heftpflaster ohne Mullauflage; Leu- kose [l^y,ko:za]. die; -. -n (Med.): Sammelbez. für die verschiedenen Formen der Leukämie; Leukotomie [...to'mi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. tome = der Schnitt, das Schneiden! (Mal.): operativer Eingriff in die weiße Gehirnsubstanz bei bestimmten Geisteskrankheiten; Leukozyt [...tßy.t], der. -en. -en (meist PI.) [zu griech. kytos = Höhlung. Wölbung] «Med.): farbloser, fester Bestandteil des Blutes; weißes Blutkörperchen; Leukozytose [...t$yto:z3]. die; - (Med.): krankhafte] Vermehrung der weißen Blutkörperchen. Lamuna [ loymont], der; -[eis [mhd. liumunt. ahd. (h)liu- tnunt. eigtl. = Gehörtes]: guter od. schlechter Ruf. in dem ßnd. auf Grund seines Lehenswandels bei seiner Umgebung steht: sein L. ist schlecht; jmdm. einen guten L. bescheinigen: ein Mensch mit gutem L.; Er hat nichts gestohlen Die Rupp gibt ihm den besten L. (weiß nur Gutes aber ihn zu sagen; Baum. Paris 32); * böser L. (üble Nachrede: Verleufndung); (Zus.:) l^umundszeuae, der: jmd.. der cm Leumundszeugnis über jmdn. abgibt; Leumundszeugnis, dis: a) über den Leumund eines Beklagten abgegebenes Zeugnis: ein L. über jmdn. abgeben; jmdn. um ein L. ersuchen; b) (Schweiz, jur.) Führungszeugnis. Iä Djyt], das; -s, -e (südd.): Mensch. / weiblicheI Person: sie war eben ein sehr altes L. (Feuchtwanger. Erfolg 663). Ist-.Lajt-: -priester, der (kath. Kirche veraltet): Weltgeist- itcher: -selig (Adj.) [rnhd. liutsaelec = den Menschen wohlgefällig]: im Umgang mit Untergebenen od. einfacheren Menschen von einer verbindlichen, anteilnehmenden Freund- hchkeit u. bemüht. Rangunterschiede nicht spürbar werden da lassen; eine entsprechende Haltung ausdrückend: ein -er Vorgesetzter; eine -e Freundlichkeit. Laune; der Herr Amtsvorsteher hatte einen -en Tag (war an diesem Tag einmal besonders leutselig: Kühn. Zeit 96); er ist, gibt «h I.; der Landesherr winkte ihnen I.. dazu: -Seligkeit, d* <o. PI.) [mhd. liutsalecheit]: leutselige Art. Laadien ['IgyUft] (PI.) (ugs.): tLeute (1. 3): wegen der paar L. lohnt es sich doch gar nicht; Leute l'lgyto] (PI.) fcnhd. Nute. ahd. liuti. zu mhd.. ahd. Hut = Volk, eigtl. = Wuchs, Nachwuchs. Nachkommenschaft]: 1. (Vkl. * Leutchen) mit anderen zusammen auftretende, als Menge o. ä. gesehene Menschen: junge, alte, erwachsene, fremde, verheiratete, vornehme, einflußreiche, ordentliche, nette, tüchtige, kluge, viele, manche L.; es waren etwa 20 Leute da; die feinen L.; L. von Rang und Namen; auf. ihr L.!; (ugs.:) hört mal her. L.!; (ugs.:) L.. wird das was geben!; (abwertend:) das vergessen diese L. gern; kleine (einfache, in bescheidenen Verhältnissen lebende) L.; (ugs,:) was werden die L. (die andern, unsere Bekannten, wird man [in der Öffentlichkeit!) dazu sagen?; die jungen L. wohnen (das junge Bxepaar wohnt) bei den Eltern der Frau; wenn du deinen Entschluß nicht rückgängig machst, dann sind wir geschiedene L. (will ich nichts mehr mit dir zu tun haben); im Gerede. Geschrei der L. sein (von andern kritisiert werden); ehrlicher L. Kind sein (veraltend; aus einer ordentlichen, wenn auch nicht wohlhabenden Familie stammen)', etw. nur der L. wegen (um nicht unangenehm aufzufallen) tun; (iron.:) auf L. wie Sie haben wir gerade gewartet; mit -n umzugehen wissen, verstehen; du mußt wieder unter L. gehen (gesellschaftliche Kontakte pflegen); (abwertend:) was will, soll man von solchen -n anderes erwarten?; vor allen -n (vor aller Öffentlichkeit); R aus Kindern werden L. (drückt das Erstaunen des Sprechenden darüber aus. daß der betreffende junge Mensch schon eine bestimmte soziale Stellung erreicht, es zu etwas gebracht hat); hier ist es Da/doch] nicht wie bei armen -n (scherzh.; etw.. dessen man den Gast sich zu bedienen bittet, ist im Haushalt I immerhin, in ausreichendem MafSe] vorhanden)'. * in aller L. Munde/in der L. Miuler[n] sein (viel beredet werden; Gegenstand des Klatsches sein); etw. kommt unter die L. (ugs.; etw. wird bekannt): daß es die Klugen ... im eigenen Interesse verschweigen. Sie sorgen dafür, daß es nicht unter die L. kommt (Erh. Kästner. Zeltbuch 139); etw., (selten:) jmdn. unter die L. bringen (ugs.; dafür sorgen, daß etw. von jmdm. bekannt wird). 2.a) (ugs.) Personen, die unter jmds. Leitung arbeiten, bei jmdm. angestellt sind. Mitarbeiter eines Unternehmens o. ä.: sich für seine L. einsetzen; der Betrieb braucht neue, fähige L.; Wir haben ein paar gute L. (Spieler) in der Nationalmannschaft (Sim- mel. Stoff 78); der Bundesnachrichtendienst entsendet keine seiner L. in die Kommission? (Zwerenz. Quadriga 7); b) Soldaten als Untergebene: zusammen mit sieben -n ein Spähtruppuntemehmen auszuführen (Jens. Mann 142); der General. Offizier hatte ein gutes Verhältnis zu seinen -n; c) (veraltet) Arbeiter. Hausangestellte auf einem Guts-. Bauernhof; Gesinde: seine L. schinden. 3. <Vkl. t Leutchen) (ugs.)jmds. Familienangehörige: über die Feiertage fahre ich wieder zu meinen -n. talte-, Leute-: -arbeit, die (veraltet): Arbeit, die die Arbeiter. Hausangestellten auf einem Guts-. Bauernhof zu verrichten haben: Oh. Baron, es war mir heute sofort möglich ... Die Einteilung der L. ist eine Kleinigkeit (Nachbar. Mond 114); ^haus, das (veraltet): Haus, in dem die Arbeiter. Hausangestellten eines Guts- od. größeren Bauerniwfs leben; -scheu <Adj.) (selten): svw. tmenschenscheu: Man hielt sie für stolz und L.denn sie redete nur das Nötigste (Rinser, Jan Lobe) 14); -scheu, die: svw. tMenschenscheu; ^schulder, der (abwertend): jmd.. der seine Untergebenen roh behandelt u. in gemeiner Weise ausnutzt: -schinderei, die (abwertend): rohe Behandlung von Untergebenen u. deren schamlose Überbeanspruchung; ^stube, die (veraltet): Aufenthalts- u. Eßraum für die Arbeiter. Hausangestellten auf einem Guts-. Bauernliof. Leutnant [l^ytnant]. der; -s. -s. selten: -e [frz. lieutenant. eigtl. = Stellvertreter (eines milit. Führers) < afrz. luete- nant = Statthalter (= Stellvertreter des Königs) < mlat. locumtenens,zu lat. locus = Ort.Stelleu. tenere = haben, halten]: a) <o. PI.) unterster Offiziersdienstgrad: jmdn. zum L. befördern; Abk.: Lt.; b) Träger des Dienstgrades eines Leutnants (a): ein junger L.; (bei der Heilsarmee:) Beförderungen zum Kapitän folgende -s: Evelin Binsch ... (Der Kriegsruf 20. 1967). Leuwaaen [by-1. der; -s. - [1. Bestandteil zu (m)niederd. leu. loi. lei = faul, träge, in Zus. oft zur Bez. eines der Bequemlichkeit des Benutzers dienenden Hilfsmittels; 2. Bestandteil viell. zu niederd. wage = Waage, urspr. = Hebel(stange); volksetym. fälschlich angelehnt an „Wagen"]: l.(nordd.)S</irw/>/w: Frau Hardekopf... fuhrwerkte ... mit L. und Feudel in den großen Räumen der Bank herum (Bredel. Väter 81). 2. (Seemannsspr.) Stahlbügel oii. Schiene für den Seitenwechsel der Segel, 1671
Leuzismus Leuzismus [l^ytßismus]. der; - [zu griech. leukös. tleuko-. Leuko-] (Tierzucht): unerwünschte Weißfärbung des Haar- kleides von Hunden, wobei im Unterschied zwn Albinistnus die Augen normal gefärbt bleiben; Leuzit Dsy'tßi't. auch: ...tsit]. der; -s. -e [zu griech. leukös. tleuko-. Leuko-]: glänzendes, weißliches bis graues, zu den Feldspaten gehörendes Mineral. Levade [le'va.da], die; -, -n [zu frz. lever < lat. leväre = heben] (Reiten): das Sichaufrichten des Pferdes auf der Hinterhand als Übung der Hohen Schule. Levantine [levanti:nd]. die; - [frz. levantine. eigtl. = die Levantinische (Seide), da dieser StolT früher bes. in der Levante (T Levantiner) hergestellt wurde]: für Steppdecken- bezugstoffe. Futter- u. Kleiderstoffe verwendetes Seiden- od. Chemiefasergewebe in Köperbindung; Levantiner, der; -s. - [nach der ital. Bez. levante (eigtl. = Sonnenaufgang, zu: tevare < lat. leväre. f Lever) für die Küstenländer des östl. Mittelmeers]: in der Levante geborener u. aufgewachsener Abkömtnling eines Europäers u. einer Orientalin. Levee [Id've:]. die; -. -s [frz. Iev£e. zu: lever = ausheben (5). t Lever] (veraltet): Aushebung von Rekruten. Level [levi]. der; -s. -s [engl, level. eigtl. = Waage < lat. Ilbella. t Libelle] (bildungsspr.): Niveau, das etw. erreicht hat: verschiedene sprachliche -s; der qualitative L. der Antiquitätenmesse ist etwas gestiegen; Unterschiede auf dem bestmöglichen L. ausgleichen; eine Wohlstandsgesellschaft von hohem L.; Leveller ['levaldl. der; -s. -s (meist PI.) [engl. leveiDler, eigtl. = Gleichmacher. zu: to level = gleichmachen, zu: level. t Level]: während der Revolution unter Cromwell Angehöriger einer radikalen demokratischen Gruppe mit z. T. kommunistischen Zügen, die nach vollkommener bürgerlicher u. religiöser Freiheit strebte. Lever Dave:], das; -s, -s [frz. lever. zu: (se) lever = aufstehen < lat. leväre = hochheben, (sich) erheben] (hist.): Audienz eines Fürsten (bes. des französischen Königs) od. eineranile- ren hochgestellten Persönlichkeit während der Morgentoilette; <Zus.: > Lever&zene, die (Theater): das Erwachen u. Aufstehen am Morgen darstellende Szene in der Komödie. Levtathan, (ökum.:) Leviatan [le'via:tan, auch: levia'ta:n]. der; -s, -e [1: hebr. liwy^ian, wohl = gewundenes Tier; 2: wohl nach der langen Reihe der Waschbottiche]: 1. <o. PI.) Ungeheuer des Alten Testaments in Form eines Drachens. Krokotlils als Sinnbild des Chaos u. der gottfeindlichen Weltmächte. 2. (Textilind.) Waschmaschine für die Entfettung u. Reinigung von Wolle. Levirat pevi'ra:t]. das: -[e]s. -e. Leviratsehe, die; -. -n [zu spätlat. levir = Bruder des Ehemannes] (Völkerk.): Ehe eines Mannes mit der Frau seines kinderlos verstorbenen Bruders zur Zeugung eines Erben für den Verstorbenen. Levit [le'vi:t], der; -en. -en [kirchenlat. levita, levites < griech. leuiles. nach dem jüdischen Stamm Levi (nach dem Stammvater Levi. hebr. Lewi). dessen Angehörige mit den Aufgaben des Priesteramtes betraut waren]: 1. jüdischer Tempeldiener aus dem Stamm Levi. 2. <nur PI.) (kath. Kirche früher) Subdiakon u. Diakon als Assistenten des Priesters beim feierlichen Hochamt. Levitation [levita'tßio:n], die; -. -en [engl, levitation. zu lat. levitäs = l^ichtigkeit](Parapsych.):M.v^7ca/wrAw/^r)t/ar- liches freies Schweben einer Sache od. Person (auch als Phänomen in Heiligenlegenden u. als Traumerlebnis). 'Leviten [le'vi.tn] (PI.) in der Wendung jmdm. die L. lesen (ugs.; jmdn. wegen seines tadelnswerten Verhaltens, seiner Pflichtvergessenheil nachdrücklich zur Rede stellen u. ihn energisch auf sehte Obliegenheiten hinweisen; urspr. = aus den Vorschriften für Priester u. Leviten 2 vorlesen); 2Leviten: PI. von T Levit. levitieren [levi'ti:ren] <sw. V.; hat) [zu t Levitation] (Para- psych.): a) sich erheben lassen, frei schweben lassen: die (= Psychokinetikerin) unter wissenschaftlicher Kontrolle Gegenstände levitierte. die bis zu 200 Gramm wogen (Spiegel 5. 1974. 123); b) sich erheben u. frei schweben. Levitflcus [le'vi:tikus]. der; - [mlat. Leviticus]: lateinische Bezeichnung des 3. Buches Mose (im Alten Testament), das hauptsächlich Vorschriften für Leviten (2) enthält; levjtisch <Adj.; o. Steig.): auf die Leviten (1.2) bezüglich, sie betreffend. Levittowns [levitaonz] <P1.) [nach der Stadt Levittown im Bundesstaat New York, dem Vorbild dieser Bauweise]: in den Außenbezirken amerikanischer Großstädte errichtete, große Wohnsiedlungen aus einheitlichen Fertighäusern. Levkoie [lefk^ya]: älter für t Levkoje; Levkoie llefko:p], die; -. -n [griech. (mit ngricch. Aussprache) leuköion. eigtl. = Weißveilchen, zu: leukös = weiß u. ion = Veilchen, nach den helleuchtenden, veilchenartig duftenden Blüten]: (als Zierpflanze kultivierte) Pflanze mit länglichen, blaßgrünen Blättern u. weiß bis violett gefärbten, meist stark duftenden Blüten in Trauben. Lew [lefl. der: -[s]. Lewa [leva; bulgar. lew, eigtl. = Löwe, vgl. 2Leu]: bulgarische Währungseinheit (1 Lew = 100 Stotinki); Abk.: Lw Lewisit [lui'zi:t]. das; -s. (Arten:) -e [nach dem amerik. Chemiker W. L. Lewis (1878-1943)]: chemischer Kampfstoff in Form einer stark geranienartig riechenden Flüssigkeit, die schmerzhafte Hautrötungen mit Blasenbildung verursacht. Lex [leks]. die; -. Leges [le:ge:s; lat. lex. flegal] (Pari.): aus bestimmtem Anlaß ergangenes Gesetz (wobei unter An- spielung auf die altrömische Gesetzgebung der Name des Antragstellers od. der betreffenden Sache hinzugefügt wird): die L. Heinze; die sogenannte L. St. Pauli. Lexem [le'kse.m]. das; -s. -e [russ. leksema. zu griech. lexis. T Lexikon] (Sprachw.): Einheit innerhalb des Lexikons (3 a). die die begriffliche Bedeutung trägt; Lexematik [lekse- ma:tik], die; - (Sprachw.): Lehre von den Lexemen; lexemg- tisch <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): Lehre von den Lexemen; lexemgtisch <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): die Lexematik betreffend, zum Gebiet der Lexematik gehörend, Lex generalis ['leks generalis], die; - -. Leges generale* [le:ge:s gene'ra:le:s; lat.. aus t Lex u. lat. generalis, t General] (jur.): allgemeines Gesetz. Vgl. Lex specialis. lexigraphtech [lcksi'gra.fij] <Adj.; o. Steig.) (selten): svw. Tlexikographisch; Lexik Cltksik], die; - [fLexikon] (Sprachw.): Wortschatz einer Sprache: Sprachlenkung im Bereich der politischen L.: Lexika: PI. von f Lexikon; lexi- kal [leksi'ka:l], lexikalisch <AdJ.; o. Steig.): 1. das Lexikon (1.2) betreffend, in der Art eines Lexikons: die lexikalische Gestaltungeines Buches, Stoffes; Der lexikale Teil umfaßt das Schlagwortverzeichnis, ein ... Verzeichnis der ... Forscher (Buchanzeige in: Börsenblatt 75. 1959. 3561). 2. (Sprachw.) die Untersuchung von isolierten Wörtern ohne Berücksichtigung des Text Zusammenhangs betreffend: lexikale Begriffe. Stilwerte; die lexikalische Bedeutung eines Wortes; lexikalische Paradigmen: lexikalisieren [...kali- zi:ran] <sw. V.; hat) (Sprachw.): als ein neues Lexem festlegen, zum festen inhaltlich-begrifflichen Bestandteil der Sprache machen: ein Teil dieser Zusammensetzung wurde inzwischen lexikalisiert: diese Ableitung ist noch nicht lexika- lisiert; <Abl.:) Lexikaüsferung, die; -. -en (Sprachw.): a) das Lexikalisieren: die L. eines Neuworts: b) lexikalisiertes Wort; Lexiken: PI. von t Lexikon; Lexikograph [...ko'gra.fl. der. -en. -en [zu griech. lcxikogräphos = ein Wörterbuch schreibend]: a) jmd.. der auf dem Gebiet der Lexikographie tätig ist; Verfasser. Bearbeiter /einzelner Artikel] eines Wörterbuchs; b) (selten) Verfasser. Bearbeiter eines Lexikons (1); Lexikographie, die; - [t-graphie]: Wissenschaft von der] Aufzeichnung u. Erklärung des Wortschatzes in Form eines Wörterbuchs; lexikographisch <Adj.; o. Steig.): die Lexikographie betreffend: eine -e Methode; Lexikok)». der; -n, -n [t-loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Lexikologie: Lexikologie, die: - [t-logie]: Bereich der Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung des Wortschatzes (bes. mit der Struktur des Wortschatzes) befaßt iu. die theoretischen Grundlagen für die Lexikographie schafft!; toxikologisch <Adj.; o. Steig.): die Lexikologie betreffend; Lexikon [leksikan]. das; -s. ...ka u. ...ken [griech. lexikön (biblion) = Wörterbuch, zu: lexikös = das Wort betreffend, zu: lexis = Rede. Wort, zu: lögein = auflesen, sammeln; reden]; I. nach Stichwörtern alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk für alle Wissensgebiete od. für ein bestimmtes Sachgebiet: ein mehrbändiges, umfassendes L.; ein L. in fünfzehn Bänden: ein L. der Kunstwissenschaft; L. für Justiz, Verwaltung, Wirtschaft und Handel (Buchanzeige in: Börsenblatt 95, 1966. 7240); L. zur Sexualität (Buchanzeiae in: Börsenblatt 13,1969.936); ein L. bearbeiten, herausgeben, herausbringen; U er ist ein wandelndes, lebendes L. (ugs. scherzh.; weiß auf allen Gebieten Bescheid, so daß man ihn immer fragen kann). 2. (veraltet) svw. t Wörterbuch: mit Hilfe des ihm zur Verfügung stehenden -s. eine ... ungefähre Übersetzungslösung vorzuschlagen (G. Gutzmann in: PAKS-Arbeitsberichte 5.1970,150). 1672
Libido 3. (Sprachw.) a) Gesamtheit der bedeutungstrageiulen Einheiten einer Sprache, der Wortschatz im Unterschied zur Grammatik einer Sprache; b) (in der generativen Grammor tik j Sammlung der Lexikoneinträge einer Sprache. Lexikon-: -eintrag, der (Sprachw.): (in der generativen Granunatik) formale Beschreibung eines Lexems an Hand der phonologischen. syntaktischen u. semantischen Merkmale; ^Format, das; ^oktav, das: bei Lexika übliches Buchformai von etwa 25 bis 30 cm; Abk.: Lex. -8°; -vertag, der. Lexltostatjstik [leksiko-]. die; - (Sprachw.): a) svw. f Sprachstatistik: b) selten für fGlottochronologie; Lexflkothek |...'le:k], die; -, -en [geb. nach t Bibliothek]: Sammlung um verschiedenartigen Lexika; l^xisch <Adj.; o. Steig.) «Sprachw.): die Lexik betreffend; Lexothek [Iekso'te:k], die; -. -en [zu griech. lexis, t Lexikon, geb. nach t Bibliothek]: in Rechenanlagen gespeichertes, in Morpheme zerlegten Wortmaterial, das nach Bedarf nach verschiedenen Gesichtspunkten abgerufen, sortiert u. ausgedruckt werden kann; maschinelles Wörterbuch. Lex specialis ['leks spe'tßia:lis], die: - -. Leges speciales [le:- ae:s spe'tßja:le:s; lat., aus TLex u. lat. specialis, tspezial] Uur): das der Lex generalis vorangehende Sondergesetz. Lezithin, (fachspr.:) Lecithin [letßi'ti:n], das; -s. -e [griech. lekithos = Eigelb] (Chemie. Biol.): als Bestandteil aller Zellen wichtiger, phosphorhalt iger, fettähnlicher Stoff, der als Nervenstärkungsmittel verwetidet wird. fbombre ['IÖ:be]: TLomber. Liaison [lie'zo:]. die; -, -s [frz. liaison. zu: her, T liieren]: 1. (bildungsspr. veraltend) Liebesverhältnis. Liebschajt; er hat eine L. mit der Gräfin; seine Frau hat von seiner L. erfahren: Ü die L. (enge Verbituiung. Zusammenarbeit) zwischen den beiden Staaten besteht hauptsachlich auf wirtschaftlichem Gebiet. 2, (Sprachw.) im Französischen das Aussprechen eines sonst stummen Konsonanten am Wort- ende vor einem vokalisch beginnenden Wort. Liane ['IJa:n9]a die; -, -n (meist PI.) [frz. liane. H.u.]: bes. in tropischen Regenwäldern vorkommende Schlingpflanze, die an Bäumen o. ä. emporklettert u. häufig herabhängende, sehr starke Ausläufer bildet. Uas [Ii:as], der od. die; - [frz. lias < engl. lias. zu frz. liais = feinkörniger Sandstein] (Geol.): untere Abteilung des 2Jura; liassisch ['UasiJ] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (frz. lias(s)ique] (Geol.): zum Lias gehörend. Ubation [liba'y»io:n], die; -. -en [lat. libätio, zu: libäre = ein wenig wegnehmen od. ausgießen]: / altrömischesj Trankopfer für Götter u. Verstorbene. Lftell [H'bel], das; -s. -e [lat. libellus = Büchlein. Vkl. von: Über. t Liber]: 1. altrömische Klageschrift. 2. (bil- dunsspr. veraltet) Schmähschrift. Streitschrift. Libelle [li'bcb], die; -. -n [lat. Ilbella = kleine Waage. Wasserwaage; 1: nach dem gleichmäßigen Flug mit waagrecht ausgespannten Flügeln; 3: nach der einer Libelle (1) ähnlichen Form]: 1. am Wasser lebendes, größeres räuberisches Insekt mit langem, schlankem Körper u. zwei Paar schillernden Flügeln. 2. Teil von Me/Jinstrumenten. j. B. der Wasserwaage, bestehend aus einem mit Flüssigkeit gefüllten Glasröhrchen, in dem eine Luftblase die horizontale od. vertikale Lage anzeigt; die Lage eines Balkens mit der L. [überprüfen. 3. Haarspange bestimmter Art; libellie- ren [libeli.ren] <sw, V.; hat): mit Hilfe der Libelle (2) nachmessen, die horizontale bzw. vertikale Lage nachprüfen. Über [li:be], der; -. Libri [li:bri; lat. Über, eigtl. = Bast (als Schreibmaterial)]: lat. Bez. für Buch. liberal [libo'ra.i] <Adj.) [frz. liberal < lat. überaus = freiheitlich; freigebig; edel, zu: liber = frei]: 1. dem einzelnen wenige Einschränkungen auferlegend, die Selbstverantwortung des Individuums unterstützend; freiheitlich (Ggs.: illiberal I): ein -er Chef; ein -es Gesetz; diese Verordnungen sind sehr I.; der Lehrer geht I. mit seinen Schülern um. L die Weltanschauung des Liberalismus (1) betreffend, sie vertretend (Ggs.: Illiberal 2): eine -e Politik vertreten; -e Grundsätze; eine -e Partei. Gruppe; ein -er Staatsmann: seine politischen Vorstellungen sind ausgesprochen I.; ein -er Scheißer (derb abwertend; jnut.. der sich nicht festlegt, nicht eindeutig Stellung bezieht, nach allen Seiten offen ist). 3. eine den Liberalismus vertretende Partei betreffend, vertretend, zu ihr gehörend; ein -er Abgeordneter, Parlamentarier; eine -e Zeitung; die -e Fraktion; I. wählen; Liberale« der; -n, -n: Mitglied. Anhänger einer liberalen Partei; als -r vertritt er die Grundsätze der freien Marktwirtschaft: die -n (die liberale Partei) müssen ihre Politik ändern, wenn sie die Wahl gewinnen wollen; liberalisieren [litarali'zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. liberaliser]: 1. von Ein- schrätikungen befreien; liberal(\) machen; das Abtreibungsgesetz I.; ein liberalisiertes Slrafrecht. 2. (Wirtsch.) Einfuhrverbote u. -beschränkungen im Außenhandel beseitigen; Die Bundesrepublik ... zähle nicht zu den Staaten, die ... ihre Einfuhren gelockert oder gar völlig liberalisiert haben (Welt 21. II. 64. 9); <Abl.:> Liberalisierung, die; -. -en: 1. das Liberalisieren (1): man strebt eine L. des Sexualstrafrechts an. 2. das Liberalisieren (2): die L. des Handels mit den USA; Liberalismus [libdralismus], der; - [frz. liWralisme]: 1. Im IV. Jh. entstandene, im Individualismus wurzelnde Weltanschauung, die in gesellschaftlicher u. politischer Hinsicht die freie Entfaltung u. Autonomie des Individuums fordert u. staatliche Eingriffe auf ein Minimum beschränkt sehen will. 2. liberales (1) Wesen, liberaler Zustand; während eine Verminderung der Gefahr das Bedürfnis nach L. und mehr Freiheit weckt (Dönhoff. Ära 132); Liberalist [liborahst],der; -en. -en: Vertreter. Anhänger des Liberalismus (1); liberaljsttsch <Adj.>: a) den Liberalismus betreffend, auf ihm beruhend; im Sinne des Liberalismusdenkend, handelnd; -e Auffassungen; b) extrem liberal; Liberalität [liboralit£:t], die;-[lat. liberälitäs = edle Gesinnung. Freigebigkeit]: liberales (1) Wesen. Denken; liberale Gesinnung (Ggs.: Illiberalität): die L. des Lehrers wurde mißbraucht; eine L. der Auflassung, deren ein deutscher Nationalsozialist nicht fähig gewesen wäre (Niekisch, Leben 268); Liberation [libora'tßio:n].die; -. -en [frz. liWration < lat. Iiberätio] (veraltet): Befreiung. Entlastung; Libero [Ü:boro]. der; -s, -s [ital. libero. eigtl. = der Freie] (Fußball): Abwehrspieler ohne unmittelbaren Gegenspieler, der als letzter in der eigenen Abwehr steht, sich aber ins Angriffsspiel einschalten kann; [als] L. spielen; libertär [liber te:^] <Adj.) [frz. libertaire] (bildungsspr. selten): extrem freiheitlich; anarchistisch; der -e Sozialismus; Libertät [über'te:t], die; -. -en [lat. Iibertäs = Freiheit]: 1. (hist.) ständische Freiheit. 2. (selten) Freiheit, Unabhängigkeit; Den Drang nach „Libertät", nach großer, wirtschaftlicher, politischer, kultureller Unabhängigkeit von der Sowjetunion (MM 28. 1. 66. 15); libertin [liber'ti:n] <Adj.) [frz. libertin. zu lat. liber = frei] (geh.. veraltend): zügellos, schrankenlos; Der -e Bildhauer war Hitler-Gegner, und von ihm hat sie's gelernt (FAZ 22. 4. 61. 57); Libertin [liber'tg:]. der; -s, -s [frz. libertin]: 1. (veraltet) Freigeist. 2. (geh., veraltet) ausschweifend, zügellos lebender Mensch; Libertinage [liber- ii'na:33). die; -. -n [frz. libertinage] (bildungsspr.): weitreichende /sexuelle/ Freizügigkeit; Zügellosigkeit: Harriet Andersson interpretiert ihre zwischen bürgerlicher Verhärm theit und fröhlicher L. angelegte Rolle durchaus überzeugend (Welt 28. 8. 65. Film); Libertinismus [...nismos], der; - (bildungsspr.): ausschweifende Haltung. Lebensführung, Zügellosigkeit. Liberty [Iiboti], der: -[s] [nach dem Namen einer Londoner Textilfirma]: feiner Stoff in Atlasbindung aus Seide od. Chemiefasern. Liberty ship ['liboti Jrp], das; - -[*], - -s [engl.: eigtl. = FreiheitsschifT; die Schiffe wurden bes. zur Versorgung der amerik. Truppen in Europa eingesetzt]: während des 2. Weltkriegs in den USA in Serie gebauter 10000 t großer Frachtschifftyp. Liberum arbitrium [li:berom arbi:triom], das; - - [lat. = freie Entscheidung] (Philos.): Willens- u. Wahlfreiheit. libkUnisieren [Iibidini'zi:ren] <sw. V.; hat) [engl.-amerik. libi- dinize] (Psych.): libidinös besetzen; Masochisten, die Straf- zufügung zum erotischen Genuß libidinisiert haben (Hak- ker, Aggression 244); Libidinist [...nist], der; -en. -en (Psych.): sexuell triebhafter Mensch; libidinös [...no.s] <Adj.; -er. -este) [lat. libidinösus. zu: libido. t Libido] (Psych.): auf die Libido bezogen; die sexuelle Lust betreffend; sexuell; -e Energie; Es besteht heute kein Zweifel mehr darüber, daß -e Lustempfindungen bereits zum Erfahrungsbestand des kindlichen Lebens gehören (Schelsky, Soziologie 67); Libido [Ii:bido. auch: li'bj.do], die; - [lat. libido = Lust. Begierde]: 1. (bildungsspr.. Psych.) auf sexuelles Erleben u. Befriedigung gerichteter Trieb; Bedürfnis. Trieb, sexuelle Lust zu empfinden. 2. (Psych.) allen psychischen Äußerungen zugrundeliegende psychische Energie; Die rebellische L. ist nicht weniger explosiv als der revolutionäre Klassenkampf (K. Mann, Wendepunkt 329). 1673
Libra Libra [Ir.bral. die; -. -[sl [I: lat. ITbra. tLira; 2: span.. port. libra < lat. libra. tLiral: 1. altrömisches Gewichtsmaß. 2. früheres Gewichtsmali in Spanien. Portugal u. Brasilien. Librarius [li'bra:riosl. der; -. ...rii [...ii; lat. librärius, zu: Über, t Liberi: (imalten Rom) Bücherabschreiber fu. Buchhändler]. Libration [libra'tßio:nl, die;-.-en [lat. Hbrätio = das Wägen, zu: flbräre = wägenl (Astron.): auf der Ungleichförmigkeit der Bahnbewegung des Mondes, optischen Effekten o.a. beruhende, scheinbare teilweise Drehbewegung des Mondes um die eigene Achse nach beiden Seiten. librettisieren [Iibreti'zi:ren] <sw. V.; hat): in die Form eines Librettos bringen: Librettist [llbre'tistl, der; -en. -en: jtnd.. der ein Libretto verfaßt: Libretto [li'breto], das. -s. -s u. ...tti [ital. libretto. eigtl. Vkl. von: libro < lat. Über = Buch]: Text [buch] von Opern. Operetten. Singspielen. Oratorien: Libri: PI. von TLlber. licet [li:t$£t; lat.. zu: licere. t Lizenz] (bildungsspr. veraltet): es ist erlaubt. Licheq CIi:9e:n], der; -s [lat. liehen (PL: Iichenes) < griech. leichen = Flechte] (Med): svw. TKnötchenausschlag; lichenoid [liceno'Ltl <Adj.; o. Steig.) [zu t Liehen u. griech. -oeides = ähnlich! (Med.. Bot): flechtenartig, flechtenähnlich; Lichenoide, der; -n. -n [t-Ioge] (Bot.): Botaniker, der sich auf Lichenologie spezialisiert hat; Lichenotogk, die; - [t-logie] (Bot.): Spezialgebiet der Botanik, auf dem man sich mit den Flechten (2) befaßt. licht [h<;t] <Adj.; -er. -este) [mhd. lieht, ahd. lioht. urspr. = leuchtend, strahlend]: l.a) (geh.) offen u. dadurch angenehm von viel [ Tages]licht erhellt; voll freundlicher Helligkeit, lichtdurchflutet: ein -er Raum; ein -er Morgen brach an; am -en Tag (bei Tageslicht, am Tag); der Nebel hob sich, es wurde -er; Ü befassen wir uns einmal mit -eren (angenehmeren) Aspekten (Weiss, Marat 75); b) von angenehm heller Farbe: ein -es Rot; das -e Grün der jungen Birken leuchtete. 2. dünn bewachsen, große Zwischenräume aufweisend: spärlich: eine -e Stelle im Wald; -e (weite) Maschen; der Wald wurde -er. sein Haar ist schon ziemlich 1.; die Bäume stehen I.; Ü die Reihen der alten Kameraden wurden -er. 3. <o. Steig.) (von Öffnungen o.a.) von der einen zur anderen inneren Begrenzungsfläche gemessen: die -e Weite. Höhe einer Brücke; das Rohr hat eine -e Weite von 20 Zentimetern; Licht [-1. das; -[eis. -er u. (veraltet, dichter.:) -e [mhd. licht, ahd. lioht. urspr. = das Leuchten. Glanz; 5: der Nasenschleim wird mit einem überlaufenden Talglicht verglichen]: 1. <o. PI.) a) etw.. was die Umgebung hell macht, erleuchtet u. dadurch Dinge sichtbar macht; Helligkeit; von einer Lichtwelle ausgehender Schein: helles, schwaches, mildes, fahles L.; natürliches, künstliches, ultraviolettes L.; das L. der Sonne, der Lampe; das grelle L. blendet; L. fällt durch den Türspalt: das L. bricht sich im Prisma; die dunkle Tapete schluckt viel L.; etw. gegen das L. halten; jmdm. das L. [weg]nehmen, im L. stehen; der Raum ist von künstlichem L. erhellt; Spr wo [viel] L. ist. ist auch [viel] Schatten (wo es (viel] Positives gibt, gibt es auch /viel] Negatives); Ü das göttliche L.; das L. des Geistes; *dasL. der Welt erblicken (geh.; geboren werden): ein bestimmtes L. auf jmdn. werfen (auf jmds. Ansehen bestimmte [negative] Auswirkungen haben): das Verfahren ... wirft ein so schreckliches L. auf die berufliche Fähigkeit unserer Dorfpolizei (Dürrenmatt, Richter 16): L. in etw. bringen (eine dunkle Angelegenheit o. ä. aufhellen, aufklären): sein Geständnis hat L. in die Affäre gebracht; jmdn. hinters L. (Uhren (jmdn. täuschen; eigtl. = jmdn. nach der Seite führen, nach der hin der Lichtstrahl einer Lampe abgeschirmt ist); imdn., etw. ins rechte o.a. L. nkken/setzen/stellen (dafür sorgen, daß jmd.. etw. vorteilhaft o. ä. erscheint): etw. in rosigem, im rosigsten L. sehen/ darstellen (etw. sehr positiv beurteilen); etw. in einem milderen L. sehen (etw. für nicht mehr so schlimm halten); sich selbst im L. stehen (sich selbst schaden); b) svw. tTageslicht: das L. kommt durch zwei große Fenster; die richtige Farbe kann man nur am L. sehen; der Baum vor dem Fenster nimmt viel L. weg; *das L. scheuen (etw. zu verbergen haben);etw. ans L. bringen/ziehen/zerren/holen (etw. [ Verheimlichtes] an die Öffentlichkeit bringen); ans L. kommen ([von etw. Verheimlichtem. Verborgenem] bekanntwerden, offenbar werden): irgendwann werden deine Taten ans L. kommen; ans L. treten (geh.; erscheinen, auftauchen): ein riesiges Arsenal aller subversiven Ideen, die im Laufe der letzten Generationen ans L. getreten waren (FriedeIL Aufklärung 17); bei L. besehen (genauer betrachtet*, c» svw. t Beleuchtung (1 a): schlechtes L.; im Keller gibt es kein L.; bei diesem L. kann ich nicht arbeiten; L. machen (die Beleuchtung einschalten); *in einem guten/günstige» schlechten o.a. L. erscheinen/sich zeigen/stehen (einen o*- ten. günstigen, schlechten o.a. Eindruck machen). 2.a) '..PI -er; Vkl. tLichtchen) Lampe, Lichtquelle: ein spärliches, helles L.; das L. ist an. brennt, geht aus. ist aus: das L. anknipsen, anmachen, ein-, ausschalten; im Wohnzimmer brennen alle -er; der Dachboden darf nicht mit offenem L. (freibrennender Lichtquelle) betreten werden; * grünes L. geben (die Erlaubnis geben, mit etw. zu beginnen, en* in Angriff zu nehmen; nach dem grünen Licht von Verkehrsampeln o.a.); in einem Land, an einem Ort gehen die -er aus (um etw. sieht es düster aus. ist es schlecht bestellt in Deutschland gingen damals die -er aus; b) <PI. auch -e; Vkl. t Lichtchen) Kerze: das L. flackert, brennt ruhig: die -er anzünden, ausblasen: die -er am Christbaum aufstecken; das Ewige L. (kath. Kirche; ständig brennende Flamme als Zeichen der Gegenwart Gottes)', kein/nicht gerade ein großes L. sein (ugs.; tKirchenlicht); imdm. gebt ein L. auf (ugs.; jmd. versteht, durchschaut plötzlich etwas*. sein L. leuchten lassen (sein Wissen. Können zeigen, zur Geltung bringen; nach Matth. 5,15 f.); sein L. [nicht] unter den Scheffel stellen (seine Leistungen. Verdienste [nicht] aus Bescheidenheit verbergen; nach Matth. 5. 13 f.): imdm. es L. aufstecken (ugs.: jmdn. [tadelnd, vorwurfsvoll] in bezux auf einen bestimmten Sachverhalt belehren, aufklären, jmdm. erklären, wie sich die Dinge in Wirkliclikeit verhalten. nach dem Bild des Aufsteckens einer Kerze auf einen Kerzenleuchter); c) <o. PI.) (ugs. veraltend) elektrische Strom, bes. zur Speisung von Beleuchtungskörpern: wir lassen uns L. legen; die Rechnung für L. und Gas war sehr hoch. 3. <PI. -er) (meist bild. Kunst) svw. TGlanzlicht (b). wenn man ... dann mit dem Schabeisen -er herausholt (Bild. Kunst 3. 89); kastanienbraunes Haar mit goldenen -ern; Ü Mutter und Tochter, deren Beschreibung du mit einigen ironischen -ern versiehst (Th. Mann. Krull 402) 4. <PI. -er. meist PI.) Auge des Haarwildes. 5. <P1. -er) (bes berlin. ugs.) herabhängender Nasenschleim: Der Junge zog ein kräftiges L. hoch (Tucholsky. Zwischen 115). 'Ijdit- (licht 1 b): -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von lichtem Blau; -blond <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -blau; -braun <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -blau. -grau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -blau; -grün <Adj. o. Steig.; nicht adv.): vgl. -blau. 2l)cht-, L|cht- (Licht): -ableser der (ugs.): Stromableser -anläge, die: elektrische Beleuchtungsanlage; -arm <Adj^ nicht adv.): nicht gut beleuchtet, düster; -bad, das (Med.): Bestrahlung des Körpers mit künstlichem Licht od. mit Sonnenlicht zu Heilzwecken; -behandhmg,die (Med.): Behandlung mit Lichtbädern; -beständig <Adj.; nicht adv.): sich unter der Einwirkung von Licht nicht verändernd; -bild. das: a) (Amtsspr.) svw. t Paßbild: mit dem Antrag sind zwei -er einzureichen; b) (veraltend) im Verfahren der Fotografie hergestelltes Bild; Fotografie (2); c) (veraltend) svw t Diapositiv, zu c: -bilderabend, der: Abendveranstaltung, bei der Dias gezeigt werden, -bildervortrag, der; -bildner. der (veraltet): svw. t Fotograf; -blick, der: erfreuliches Ereignis, erfreuliche Aussicht während eines sonst eintönigen od. trostlosen Zustandes: der Feiertag ist ein L.. der einzige L.; diese Begegnungen gehörten zu den wenigen -en seines Daseins; Ü Daphne fühlte wohl, daß sie nunmehr Ant<v niens einziger Trost und L. geworden war (A. Kolb. Daphne 93); -bogen, der (Technik): helleuchtende elektrische Entladung zwischen zwei stronxführenden Elektroden, dazu: -bogenlampe. die (Elektrot.): svw. t Bogenlampe, -bogen- ofen, der (Technik): Ofen zum Schmelzen von Metallen, der mit Hilfe eines Lichtbogens erhitzt wird, -bogensdiwti» Bung, die (Technik): Schweißung mit Hilfe eines Lichtbogens: -brechend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Optik): Uchi in eitie andere Richtung lenkend; -brechung, die (Physik) Brechung (1) des Lichts; -bündel, das: durch eine relatii kleine Öffnung tretender LichtstrahL der sich deutlich von der Umgebung abhebt: die L. der starken Scheinwerfer. -dicht <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. t-undurchlässig; -druck, der: 1. <o. PI.) (Physik) Druck, den ein auf eine Fläche auftrejfender Lichtstrahl ausübt. 2.a) <o. PI.) Flachdruckverfahren zur Vervielfältigung von Gemälden. Fotogro- 1674
licht-, Licht- fien u. ä.: b) <P1. -drucke) einzelnes, im Verfahren des Lichtdrucks (2 *) hergestelltes Bild; -durchflutet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): von Licht erfüllt: ein -er Raum; -durchlässig <AdJ.; nicht adv.): für Licht durchlässig (Ggs.: lichtundurchlässig): ein -er StofT. Vorhang, dazu: -durchlässig- keit, die; —echt <Adj.; nicht adv.): (von Farben) sich unter der Einwirkung von I Tages]licht im Farbton nicht verändernd: -e Druckfarben; der StofT, die Gardine ist 1.. dazu: ^editheit, die; -effekt, der: durch Licht hervorgerufener Effekt: in dem Film wurde viel mit -en gearbeitet; -einfall, der: das Einfallen (3) von Licht: die Pupille verengt sich bei L.; Einheit, die (Physik): Maßeinfieit in der Photometrie; -Einstrahlung, die; -einwirkung, die: bestimmte Farben verändern sich unter L.; elektrisch <Adj.; o. Steig.) (Physik): die beim Auf treffen von Licht auf bestimmte Stoffe hervorgerufene Elektrizität betreffend: -e Zelle (Photozelle); -empfindlich <Adj.; nicht adv.): a) unter Lichteinwirkung auf bestimmte Weise [ leichtj reagierend: -es Filmmaterial; die Netzhaut des Auges ist 1.: b) überempfindlich gegen Lichteinwirkung: -e Haut; weil seine Augen sehr 1. sind, trägt er eine dunkle Brille, dazu: -empfindlichkeit, die <P1. selten): Empfindung, die: durch Licht ausgelöste Empfindung inden Augen; -erfüllt <Adj.; nicht adv.) (geh.): von Licht erfüllt: -filter, der, fachspr. meist: das: svw. T Filter (2); -fleck, der: von Licht verursachte helle Stelle m einer dunkleren Umgebung; -flut, die (geh.): viel helles Licht; -fülle, die (geh.): vgl. -Hut: -gaden, der (Archit): svw. TGaden (1); -garbe, die (geh.): svw. T-bündel; -geld, das (ugs.): Geld, das man für elektrischen Strom bezahlen muß; -geschwindigkeit, die: Geschwindigkeit, mit der sich Licht ausbreitet; -aestalt, die (geh.): sehr hell leuchtende Gestalt, die aus Licht zu bestehen scheint: Schließlich begegnet ihm eine L eine liebevolle, warmherzige Erscheinung (Spiegel 26. 1977. 87); -halter, der (landsch.): svw. ! Kerzenhalter; -hof. der: 1. von mehrgeschossigen Gebäudeteilen umschlossener Hof, von dem aus Licht in die angren- zemien Räume fällt. 2. (Fot.) Schleierbildung an stark belichteten Stellen einer Fotografie. 3. (selten) heller Schein um einen leuchtenden Körper: der Mond hat einen L.; die Motten tanzen im L. der Laterne; -holz, das (Forstw.): Baumart. die zum Gedeihen viel Licht braucht; -hungrig v.Adj.; nicht adv.): ein großes Bedürfnis nach Licht habend: < Pflanzen; nach einem so langen Winter ist man richtig I.; -hupe, die: Vorrichtung in Kraftfahrzeugen, die dazu dient, mit den Scheinwerfern Lichtsignale zu geben: die L. benutzen, betätigen; -iahr, das (Astron.): Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt (Maßeinheit für die Entfernung von Himmelskörpern): dieser Stern ist viele ■€ entfernt; -kegel, der: von einer Lampe, einem Scheinwerfer o.a. ausgehender kegelförmiger Schein: der schmale L. war so stark, daß man nichts außerhalb erkennen konnte (Remarque. Triomphe 388); im L. des Scheinwerfers stand ein Mann; -kreis,der: vgl. -kegel; -kunst, die: vgl. Kinetik (2); -lehre, die <o. PI.) (selten): svw. tOptik; -leitung, die (ugs.): elektrische Stromleitung; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Tageslicht: Wir hockten uns in dem fast -en Keller auf die Knie (Lentz, Muckefuck 195); Ü ein -es (trostloses) Dasein; -mangel, der: die Pflanzen gingen wegen L. ein; -mann, der (ugs.): svw. t-ablesen Mnasdiine. die (Kfz.-T.): vom Motor über einen Keilriemen angetriebener Generator, der Strom für die elektrischen Anlagen eines Fahrzeugs liefert u. die Batterie lädt; -maß, das (Technik): lichtes (3) Maß; -mast, der: Mast für elektrische Leitungen, bes. für die Straßenbeleuchtung; -menge, die (Fachspr.): Zum Waldklima, wenigstens äußerlich gesehen, gehört auch die L. (Mantel, Wald 33); -meß <o. Art.; indekl.) [mhd. liehtmesse, nach der an diesem Tag stattfindenden Kerzenweihe u. Lichterprozession] (kath. Kirche): (nicht gesetzlicher) kirchlicher Festtag (2. Februar): Maria L.; zu. (landsch.:) an L.; -messer, der. svw. T Photometer; -messung, die: svw. t Photometrie; -minute, die (Astron.): vgl. -jähr; -motte, die: svw. tZünsler; -nel- ke, die [nach dem lat. Gattungsnamen Lychnis. zu griech. lychnos = Leuchte! (Bot.): in vielen Arten als Kraut od. Staude vorkommende Pflanze mit meist behaarten Blättern u. Stengeln u. roten od. weißen Blüten; -netz, das (ugs.): svw. t Stromnetz; -omel, die: Beleuchtungsanlage in Diskotheken o.a. mit vielen [verschiedenfarbigen/ Lampen, die im Rhythmus der Musik aufleuchten; -pause, die: Kopie einer transparenten Zeichnung od. Schrift auf lichtempfindlichem Papier; -pausen <nur im Inf. gebr.): Lichtpausen herstellen; als Lichtpause vervielfältigen: -pausgerät, das; -pausverfahren, das; -punkt, der: punktförmige Lichtquelle: die -e der Scheinwerfer entgegenkommender Autos; Ü das war ein kleiner L. (Lichtblick); -putzschere, die: svw. t Dochtschere; -quant, das: svw. t Photon; -quelle, die: etw.t was Licht ausstrahlt, bes. künstlicher Beleuchtungskörper: eine nackte Glühbirne war die einzige L.; beim Lesen sollte die L. über dem Kopf sein; -rechnung, die (ugs.): svw. t Stromrechnung; -reflex, der: von einer spiegelnden Fläche reflektierter Lichtschein: Er patschte ins Wasser, und die -e zersprangen, schwankend und funkelnd (Tucholsky. Werke II, 277); -regle, die: nach bestimmten /künstlerischen] Erwägungen vorgenommenes Einsetzen, Steuern von Beleuchtung u. Lichteffekten bei Theater auf fuhrungen, Filmen o.a.: der Regieassistent macht auch L.; -regier, der: svw. tHelligkeitsregler; -reiz, der: von Licht ausgeübter Reiz aufetw.: die Netzhaut reagiert auf-e; -reklame, die: svw. T Leuchtreklame: wo die grelle L. ... sich im glitzernden Asphalt spiegelte (Böll, Mann 10); -satz, der (Druckw.): besondere Art des Fotosatzes; —Schacht, der: l.a) mit Glas gedeckter Schacht innerhalb eines Gebäudes; b) [mit einem Rost gedeckter] Schacht vor Kellerfenstern, die unterhalb der Erdoberfläche liegen. 2. (Fot.) Schacht im Sucher einer Spiegelreflexkamera; -Schalter, der: Schalter zum Ein- u. Ausschalten der elektrischen Beleuchtung: nach dem L. suchen, tasten; -schein, der: ein greller, matter, fahler L.; ein L. fiel heraus zu mir (Fallada. Trinker 79); -schere, die: svw. T-putzschere; -scheu <Adj.; nicht adv.>: 1. das [Tages]licht meidend: überempfindlich auf Licht reagierend: ein -es Tier; Und Äuglein haben, die niemals blicken - immer blinzeln. Ein wenig 1. (Kaiser, Villa 188). 2, die Öffentlichkeit aus Angst vor Entdeckung fürchtend, weil man etw. zu verbergen hat: -es Volk, Gesindel; -scheu,die: das Lichtscheusein; -Schimmer, der; -schranke, die: Vorrichtung, bei der eine Sperre, Alarmanlage o. ä. ausgelöst wird, wenn ein auf eine Photozelle fallender Lichtstrahl unterbrochen wird: der Aufzug, die Maschine hat eine L.; -schütz, der: Schutz vor [schädlichen Einwirkungen von] Licht, dazu: -schutzfaktor, der: Faktor, der angibt, wie stark ein Sonnenschutzmittel die Haut schützt /bezogen auf die Dauer der Sonnenbestrahlung): Sonnen- Öl mit L.; -Schutzmittel, das: svw. t Sonnenschutzmittel; -schwach <Adj.; nicht adv.): wenig Licht ausstrahlend; -seite, die: günstige, gute Seite einer Sache: nur die -n des Lebens sehen; alles hat seine Licht- und Schattenseiten; -Setzmaschine, die (Druckw.): Maschine für den Lichtsatz; -sigraü, das: mit Hilfe von Lichtern (2 a) gegebenes Signal zur Verkehrsregelung, Übermittlung einer Nachricht o. ä.: ein rotes, blinkendes L.; -e geben; der Verkehr an der Kreuzung wird mit -en ( Verkehrsampeln) geregelt; -sinn, der (Biol.): Fähigkeit von Lebewesen, mit Hilfe bestimmter Organe Lichtsinnesreize aufzunehmen; -Sinnesreiz, der: Sinnesreiz, der von Licht ausgelöst wird; -spalt, der: Spalt, durch den Licht fällt; -spiel, das (veraltend): svw. tFilm (3 a). dazu: -spielhaus, das (veraltend): svw. f Kino, -spiel- theater, das (veraltend): svw. TKino; -stark <Adj.; nicht adv.): von großer Lichtstärken, 2); -starke, die: 1. (Physik) meßbare Stärke des von einer Lichtquelle ausgestrahlten Lichts: die L. wird in Candela gemessen. L (Fot.) größtes mögliches Verhältnis zwischen Blendenöffnung u. Brennweite bei einem fotografischen Objektiv; -strahl, der: ein schmaler, heller L.; Ein wenig weiter im Raum, in einem von Staub tanzenden L. (Hildesheimer. Legenden 161); U ein kleiner L. fiel in sein Leben; -streifen, der: streifenförmiger Lichtstrahl: ein schmaler L. fiel auf den Boden; die Frühlingssonne warf grelle L. in den Raum (Kirst. 08/15. 754); -ström, der (Physik): von einer Lichtquelle in einer bestimmten Zeiteinheit ausgestrahlte Lichtmenge; -stumpf, der: svw. t Kerzenstumpf; -technik, die: Zweig der Technik, der sich mit Lichtmessung, der Erzeugung von Licht u. Fragen der Beleuchtung befaßt; -technisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>; die Lichttechnik betreffend: I. perfekte Leuchten (Wohnfibel 9); -telegraphie, die: Übermittlung von Nachrichten mit Hilfe von Lichtsignalen; -therapie, die (Med.): svw. t^behandlung; -tonverfahren, das (Film): Verfahren zur fotografischen Aufzeichnung von Schallwellen beim Tonfilm; -trunken <Adj.) (geh.): wie betrunken von Licht: Um die Tischlampe ... gaukelten zwei -e Schmetterlinge (Sebastian, Krankenhaus 144); -undurchlässig <Adj.; o. Steig.; 1675
Lichtchen nicht adv.>: undurchlässigJüiLicht (Ggs.: lichtdurchlässig); -Verhältnisse <PL>: in diesem Zimmer herrschen ungünstige, erstklassige L.; Es ist statt dessen notwendig, für die jeweiligen L. den entsprechenden Film in die Kamera einzulegen (Foto-Magazin 8.1967.62); -voll <Adj.> (geh.): a) lichtdurchflutei. hell: trägt er ( = der Spiegel) dazu bei. den Räumen neue Dimensionen zu geben, sie 1. zu weiten (Wohnfibel 170); b) einen Sachverhalt erhellend, verdeutlichend: er machte -e Ausführungen; was er sagte, war nicht gerade I.; c) freudvoll, glücklich: wir haben eine -e Zukunft vor uns; -Wechsel, der: 1. (Astron.) Änderung der I scheinbaren I Helligkeit eines Himmelskörpers. 2. Wechsel der Beleuchtung: L! rief der Schauspieler und trat ab (Kuby. Sieg 310); -welle, die (Physik): von einer Lichtquelle ausgestrahlte elektromagnetische Welle: -wendig <Adj.) (Biol.) svw. f phototropisch, dazu: -Wertigkeit, die <o. PI.) (Biol.): svw. f Phototropismus; -wert der (Fol.): Zahl, mit deren Hilfe sich mögliche Kombinationen von Belichtungszeit u. Blendenöffnung bei einem Fotoapparat errechnen lassen: -Wirkung,die: mit indirekter Beleuchtung besondere -en erzielen; -zeichen, das: svw. t -Signal; -zeit, die (Astron.): Zeit, die ein Lichtstrahl benötigt, um von einem Gestirn zur Erde zu gelangen. Lichtchen ['iKjt^nl. das: -s. - u. Lichterchen: TLicht (2a. b); Lichte ['li^tol. die; -: lichte (3) Weite: 'lichten [Ii<jtnl <sw. V.; hat) [zu Tlicht): l.a) bewirken, doli bestimmte Dinge weniger dicht stehen: ausdünnen: den Baumbestand, das Unterholz I.; die aufgegangene Saat I.: U der Krieg hat die Reihen der ehemaligen Klassenkameraden gelichtet; b) <1. + sich) weniger dicht werden: der Wald lichtet sich; sein Haar hat sich schon stark gelichtet; gegen Mittag lichtete sich der Nebel; U die Reihen lichten sich (von einer bestimmten Anzahl Menschen werden es immer weniger): nach und nach lichtete sich Helenes Bekanntenkreis (wurde kleiner: Zwerenz. Quadriga 116). 2. (geh.) a) heller machen: die Sonne lichtet das Dunkel; U Bis zu jener Begegnung, die die Verworrenheit ihres Lebens mit einem Schlag lichtet (Joho. Peyrouton 175); b) <l. + sich) heller werden: das Dunkel, der Himmel lichtet sich; Ü das Dunkel über dem Mordfall beginnt sich zu 1. Richten [-1 <sw. V.; hat) [mniederd. Ilhten = leicht machenl (Seemannsspr.): den Anker hochziehen [um wegzufahren]: das Schiff lichtete die Anker; Lichter [Ii<jtBl. der; -s. -: svw. T Leichter. Lichter- [zu Licht (2a. b)l: -bäum, der: svw. t Weihnachtsbaum; -fest, das: jüdisches Fest der Tempeleinweihung im Dezember; -glänz, der: Glanz, Helligkeit von vielen Lichtern: das Zimmer erstrahlte im L. des Weihnachtsbaumes; -kette, die: Kette aus aneinandergereihten Lampen: die Straßen waren mit -n geschmückt; -meer, das: große Menge von helleuchtenden Lampen u. Lichtern: das L. der Stadt. Lichterchen: PI. von TLichtchen; lichterloh [iKjte'Io:] <Adj.; nicht präd.) [aus älterem li(e)hter Lohe = mit heller Flamme): mit hellen, aufschlagenden Flammen brennend: der -e Brand der Nixon-Puppe wurde stürmisch beklatscht (MM 4. 5. 70, 2); die Scheune brannte I.; U sein Herz brannte I. (er war leidenschaftlich verliebt). lichtem [IictBn] <sw. V.; hat): svw. Tleichtern. Lichtung [lujtuol. die; -. -en [zu 'lichten]: 1. von Bäumen freie Stelle im Wald. 2. (Med.) svw. T Lumen (2 b). Licker ['Iike], der; -s. - [mit eindeutschender Aussprache geb. zu engl, (fat)liquor): Fettemulsion, mit der Leder nach dem Gerben eingefettet wird: lickern [Iikcnl <sw. V.; hat): Leder nach dem Gerben mit Licker einfetten. Lid [li:t], das; -[eis. -er [mhd. lit. ahd. (h)lit = Deckel, Verschluß, eigtl. = das Angelehnte): Haut, die beim Öffnen u. Schließen des Auges von oben u. unten bewegt wird: Augenlid: das obere, untere L.; entzündete, gerötete -en seine -er zucken; die -er wurden ihr schwer (geh.; sie war müde): die -er senken, aufschlagen, schließen. Lid-: -entzündung, die: Entzündung des Lidrandes; -krumpf, der (Med.): krampfartiges Schließen der Lider; -rand, der: Rand des Lides: am L. wachsen die Wimpern; -sack, der: erschlaffte Haut unter den Augen; -schatten, der: 1. Färbung des Lides mit Schminke zum Betonen der Augen: sie trägt auffallenden L. L kosmetisches Mittel (Puder, Paste od. Stift) zum Schminken der Lider: -spalte, die: Öffnung zwischen oberem u. unterem Lid; -strich, der: mit Eyeliner gezogener [dunkler] Strich am Lidrand. Lido [li.do], der; -s. -s. auch: Lidi [ital. lido < lat. lltus = Strandl: langgezogemr Strand vor mehr od. wemgef abgetrennten Meeresteilen: der L. von Venedig. lieb[li:p|<Adj.)[mhd.liep.ahd.liobl:La)L/>^.Fr^/it//jd^ keit, Zuneigung, Herzlichkeit zum Ausdruck bringend: em -er Brief; ein paar -e Worte; jmdm. viele -e Grüße senden; alle waren sehr 1. zu mir; sei so 1. und komm nicht za spät; das ist sehr 1. von Ihnen; er schaut sie I. an; (subst. jmdm. etwas Liebes tun; b) durch angenehme, liebenswerte Wesensart, Freundlichkeit Zuneigung auf sich ziehend: a ist wirklich ein -er Kerl; ein -es Gesicht; eine -e alte Frau, seine Frau ist sehr 1.; sie sieht sehr I. aus; c) auf Grumt einer freundlichen, herzlichen Wesensart mit seinem Verhalten Freude bereitend: ein -es Kind; das ist aber ein -er Hund; bist du heute I. (brav) gewesen?; sei schön 1. (brat 2. jmds. [persönliche] Liebe, Zuneigung besitzend; geliebt, geschätzt: meine -e Mutter, seine -e Frau; der -c Gocc er ist mir 1. und wert. 1. und teuer; wenn dir dein Lebe» 1. ist. dann verschwinde; (in vertraulichen Anreden.) lieber Hans. liebste Mutter, liebe Verwandte; (iron. od. verblaßt* die -en Verwandten; das -e Geld; jetzt scheint die -e Sonnt wieder; ich brauche das so nötig wie das -e Brot; <subst~: er freut sich, wenn er alle seine Lieben (die Menschen, die er liebt) um sich hat. 3. willkommen, angenehm: cm -er Gast; -er Besuch; es wäre mir I.. wenn du erst morgen kämst; das ist mir gar nicht 1.; es wäre mir -er. wen ...; je länger, mehr, öfter, je -er. das wirst du noch früher erfahren, als dir 1. ist; wir hatten im Skiurlaub mehr Schnee, als mir 1. war; Lieb [-]. das; -s (dichter, veraltet): Geliebte (2), Geliebter (2): komm zu mir. mein L. Ikb-, Lieb-: säuseln <sw. V.; hat): a) sich gedanklich m* etw. Erstrebenswertem beschäftigen tu. es zu verwirklichen suchen], etw. Bestimmtes gerne haben, erreichen wollen. ich liebäugele mit diesem roten Sportwagen; sie hat scher lange mit einer schwarzen Pelzjacke geliebäugelt; b) (*etu jmdm. durch liebevolle, zärtliche Blicke seine Zuneigung zeigen, mit jmdm. flirten: er liebäugelt mit der Laborantin. Ü die Chinesen liebäugeln mit den afrikanischen Staaten, ^behalten <sw. V.; hat): die Zuneigung zu jmdm. bewohn jmdn. weiterhin gern haben: ich werde dich immer I.; ^»> wimen <sw. V.; hat): nach einer gewissen Zeit jmdn.. er* gern haben; jmdn., etw. ins Herz schließen: ich habe de* Kleinen richtig liebgewonnen; ^geworden <Adj.; o. Steig- nur attr.): /allmählich] für jmdn. so angenehm, wichs* geworden, doli er es nicht missen möchte: eine -e Gewohnheit; Welche Willenskräfte erforderte es. sich von -en Gegenständen zu trennen (Zwerenz. Erde IS); --haben %'•* V.; hat): aus einem innigen, vertrauten Verhältnis herma herzliche Zuneigung für jmdn. empfinden; jmdn. sehr gm haben: den Kleinen muß man einfach 1.; ich habe d*± sehr lieb; er hat sie immer liebgehabt; -haber [...ha:b«i. der [mhd. liephaberl: La) svw. t'Geliebter da): einen L. haben; sie legte sich einen L. zu; wenn ihr Mann abenk weg ist. geht sie mit ihrem L. aus; b) (veraltend) Mann. der um eine Frau wirbt: ein stürmischer. leidenschaftlicher, aufmerksamer L.; der verschmähte L. nahm sich das Leben; c) Mann im Hinblick auf seine sexuellen Fähigkeiten er ist ein guter, schlechter, erfahrener L.; genau so w» große Sporthelden oft schlechte L. abgeben (Musil. Mmm 525); d) (Theater veraltend) Rollenfach des Liebhabers (I t* der Schauspieler war erster, jugendlicher L.; er wechsele vom L. ins Charakterfach über. 2. jmd., der an einer Sacht ein besonderes Interesse hat; jmd.. der eine besondere Verhebe für etw. hat: er ist ein L. alter Bücher, von schönem Teppichen; eine Sendung für die L. des Sports; die«» teure Stück ist etwas für L. 3. (veraltet) svw. t Dilettant (a). dazu: ^haberausgabe, die: besonders wertvolle u. j*ot Ausgabe eines Buches, ^haberfaiihne, die: vgl. ^theaier ^haberdruck, der: seltener, wertvoller Druck, ^bnwtmm [...haba'raj], die; -, -en: meist künstlerische od. wissenxhn+- liehe Tätigkeit, die jmd. als Autodidakt in seinen Mußeinm den ausübt u. die er mit Freude u. Eifer betreibt: zu seine* -en zählt das Sammeln alter Bilder; die Beschäftig** mit der griechischen Mythologie ist eine L. von ihm. -*■■** rin, die: w. Form zu T Liebhaber (2, 3). ^haberprek, der dem Wert einer Sache nicht entsprechender, hoher Pm. den nur Liebhaber (2) für eine Sache zu zahlen bereit smnt ^haberstück, das: Gegenstand mit Liebhaberwert, -äatar- theater, das (veraltet): (bes. im 18. u. 19. Jahrhutmnw bei der höfischen Gesellschaft beliebtes) Laientheanw ^haberwert, der: Wert, den eine [alte, seltene] Sache mw 1676
liebes-, Liebesallem deshalb hat. weil sich ein Liebhaber (2) dafür interessiert: -kosen [-'- -, auch:' ] <sw. V.; hat) [mhd. liepko- sen. zusgez. aus: einem ze liebe kosen = einem zuliebe sprechen, vgl. kosen] (geh.. veraltend): zärtlich streicheln. an sich drücken, küssen o.a.: er liebkoste sie. ihre Hand; sie liebkoste zärtlich sein Haar; das Kind hat die Katze liebkost,(auch:)geliebkost.dazu: -kosung,die (geh.. veraltend): zärtliche Berührung. Sireicheln o. ä.: ^los <Adj.; -er. -este): a) auf eine die Gefühle, die Erwartung nach Zuneigung. Zuwendung verletzende Art unfreundlich, barsch, herzlos: eine -e Kindheit; jmdn. I. behandeln; b) <nur adv.) ohne Sorgfalt (Ggs.: liebevoll 1 b): ein 1. angerichtetes Essen; ein I. ausgestattetes Buch, dazu: -losigkeit, die; -. -en: a) liebloses Verhalten, lieblose Behandlung. Art: ... spürte aber die L. ihrer Worte und wollte mildern (Frisch. Stiller 355); b) <o. PI.) lieblose (b) Art u. Weise: die U mit der der Tisch gedeckt ist, spricht für sich; -reich <Adj.>: a) (geh.) liebevoll: ein -es Lächeln; Konnte ich mehr für sie tun. und war es nicht I. geredet? (Th. Mann. Krull 245); b) (selten) angenehm: der -e Duft der Rosen; ^reiz, der <o. PI.) (geh.): a) nettes, reizendes Aussehen: der L. ihrer Erscheinung; mit einem ... Lächein. das ihrem Gesicht einen überraschenden L. gab (Ott, Haie 101); b) natürlicher, nicht auf Wirkung bedachter Charme: der L. ihres Wesens; -stocke!, das od. der; -s. - [spätmhd. Ifebstockel. mhd. liebstück, lübestecke. ahd. lubistechal < mlat. levisticum < lat. ligusticum, eigtl. = aus Ligurien (Norditalien) stammende Pflanzel: krautige Pflanze mit gelben Blüten u. würzig riechenden, dem Sellerie ähnlichen Blättern, die als I Suppen Jgewürz u. als Heilmittel verwendet werden: Maggikraut: ^werf <Adj.) (veraltet, noch scherzh.): lieb (3). teuer: Sie sammeln, ein -es Lasterchen (Frisch. Cruz 33); in der Anrede: -er Herr! Liebchen[li.p^n].das;-s.- [spätmhd. liebchin]:a)(veraltet) teliebte Frau: Schatz (meist in der Anrede): komm zu mir, mein L.; b) (abwertend) lGeliebte (b): sie ist das L. eines bekannten Geschäftsmanns; Liebden [li:pdn], die; - (veraltet): ehrende Anrede an Adlige: Euer L.; Es sollte eigentlich ein Geheimnis sein .... aber Dero L. dürfen es schon wissen (Fallada. Herr 3); Liebe [ll:to], die; -. -n [mhd. liebe, ahd. liubi. zu Tlieb]: 1. <o. PI.) a) starkes Gefühl des Hingezogenseim zu einem I nahestehenden I Menschen, verbunilen mit der Bereitschaft, für das Wohl des anderen zu sorgen, Fehler zu übersehen od. zu verzeihen o.a.: mütterliche, kindliche, reine, innige L.; die L. der Eltern; seine L. zu ihr war groß; Gottes L. (Barmherzigkeit): um L. bitten, flehen: R bei aller L. (bei allem Ver- uändnis. das ich dafür habe), aber das ist mir zu viel; b) auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen [des anderen Geschlechts], verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein. Hingabe o.a.: die wahre, richtige, große L.; eine verschwiegene, heimliche, leidenschaftliche L.; die eheliche, platonische (bildungsspr.; rein geistige) L.; bevor sie ihn kennenlernte, wußte sie nicht, was L. ist; seine L. zu ihr erlosch, erkaltete; sie erwiderte nicht seine L.. verschmähte seine L.; er fühlte, empfand keine L. zu ihr. für sie; er gestand, beteuerte, zeigte, verheimlichte ihr seine L.; jmdm. L. und ewige Treue schwören; an die L. glauben; sie haben aus L. geheiratet; R alte L. rostet nicht; die L. [des Mannes] geht durch den Magen (scherzh.; die Liebe eines Mannes zu seiner Frau hängt davon ab. ob tut gutkocht): L. macht blind; wo die L. hinfällt (Ausspruch der Verwunderung über die Wahl eines Partners); * Bren- aende L. (als Staude wachsende Pflanze mit behaarten Blättern u. scharlachroten, in Trugdolden wachsenden Blüten: nach dem kräftigen Rot der Blüten): L. auf den ersten Blick (das gegenseitige Empfinden von Liebe bei der ersten Begegnung): c) sexueller Kontakt. Verkehr: heterosexuelle, •cnitale L.; käufliche L. (Prostitution): L. machen (ugs.; koitieren). 2. <o. PI.) a) gefühlsbetonte Beziehung zu einer Sache. Idee o. ä.: die L. zum Geld, zur Kunst, zur Wahrheit, mm Beruf; meine ganze L. gehört dem Meer; aus L. zur Sache: b) *mit L. (mit großer Sorgfalt. Mühe. Geduld): mit L. kochen, den Tisch decken; etw. mit L. schmücken. 3. <o. PI.) Gefälligkeit: freundschaftlicher Dienst: jmdm. eine L. erweisen; tu mir die L. und gehe zu ihm; R eine L. ist der anderen wert. 4. (ugs.) geliebter Mensch: sie war meine erste, große.ist eine alte L.von mir,erzähl... nie etwas von deinen anderen -n (Remarque, Obelisk 301). Ifcbe-, Liebe-: -bedürftig <Adj.; nicht adv.): viel Zuwendung benötigend: ein -es Kind; er ist nicht selbstbewußt und sehr I.; -diener, der (veraltend abwertend): jmd.. der liebedienert, dazu: -dienerei [-di'.na'ny], die; -: unterwürfige, kriecherische Schmeichelei: wie Cäsar von Muck ... in demutsvoller L. zerfließen zu wollen schien (K. Mann. Mephisto 261), -dienerisch <Adj.>: unterwürfig, kriecherisch schmeichelnd, -dienern <sw. V.; hat): sich mit unterwürfiger, kriecherischer Dienstfertigkeit bei einem Vorgesetzten o.a. einschmeicheln: ^leer <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): ohne Liebe: ein -es Dasein, Leben; ^voll <Adj.>: l.a) zärtlich besorgt, fürsorglich: eine -e Behandlung; den Kranken I. pflegen, umsorgen; b) mit großer Sorgfalt. Mühe (Ggs.: lieblos b): ein Geschenk I. verpacken. 2. Liebe zum Ausdruck bringend: zärtlich: eine -e Umarmung; jmdn. I. anschauen. Liebelei [li:te'l%i], die; -, -en [zu T liebeln) (abwertend): kurze, unverbindliche Liebesbeziehung: Flirt (b): eine kurze, flüchtige L.; für -en war sie zu ernsthaft; liebeln [li:bjn] <sw. V.; hat): 1. (veraltet) flirten. 2. (Jägerspr.) svw. Tabliebeln; lieben [li:bn] <sw. V.; hat) /vgl. beliebte/ [mhd. lieben, ahd. liuben, -ön, -en = jmdm. etw. angenehm machen]: l.a) Liebe (I a) für jmdn. empfinden u. zum Ausdruck bringen: seine Mutter, sein Kind, die Eltern I.; seinen Nächsten I.: jmdn. von ganzem Herzen I.; eine liebende Mutter: mein geliebtes Kind; b) eine besonders starke geistige, körperliche, emotionale Bindung zu einem bestimmten Menschenhaben: jmdn. leidenschaftlich, heiß, innig, abgöttisch, zärtlich, eifersüchtig 1.; er liebt seine Frau; die beiden lieben sich schon lange; ich werde ihn immer I.; eine liebende Ehefrau; ein geliebter Mann; er ist unfähig zu I. (hat nicht die Fähigkeit. Liebe zu empfinden): Spr was sich liebt, das neckt sich; c) ein stark gefühlsbetontes, positives Verhältnis zu einer Sache. Idee o.a. haben: das Vaterland, das Geld, seinen Beruf I. 2. mit jmdm. Geschlechtsverkehr haben: wir ... krochen in das breite Bett und liebten uns (Simmel. Stoff 684); er liebte sie mehrmals in einer Nacht. 3.a) eine besondere Vorliebe. Schwäche für etw. haben: etw. sehr gerne haben [wollen]: sie liebt den Luxus und teure Kleider, gutes Essen I.; diese Pflanze liebt sandigen Boden (gedeiht darin besonders gut): b) <l. + es) etw. gern haben, mögen: ich liebe es. im Mittelpunkt zu stehen; er liebt es nicht, wenn man ihn unterbricht; liebenlernen <sw. V.; hat): jmdn.. etw. nach einer gewissen Zeit u. nach der Überwindung von inneren Widerständen lieben: ich habe ihn, diese Stadt liebengelernt. Ikbens-, Lfebens-: ~wert <Adj.>: von anziehender, gewinnender Art: von so einnehmendem Wesen, daß man ihn (sie. es) liebt: ein -er Mensch; seine Art ist richtig I.; das ... macht dich direkt I. (Ott. Haie 136); -würdig <Adj.) [für älter: Liebens würdig]: freundlich u. zuvorkommend: eine -e Dame; sie begrüßte uns mit -em Lächeln; er war sehr 1. zu ihr. das ist sehr 1. von Ihnen (höfliche Dankesformel); seien Sie so I. und schließen Sie das Fenster (würden Sie bitte das Fenster schließen), dazu: -würdigerweise <Adv.>: aus Liebenswürdigkeit: freundlicherweise: er hat ihr I. beim Umzug geholfen, -Würdigkeit, die: 1. <o. PI.) liebenswürdige Art: liebenswürdiges Verhalten. Wesen: seine L. war wohltuend; er konnte von ausnehmender, entwaffnender L. sein; erwardie L. selbst (war sehr liebenswürdig): würden Sie [bitte] die L. haben, das Fenster zu schließen (würden Sie bitte das Fenster schließen). 2. liebenswürdige Äußerung. Handlung: Das sowohl Geistreiche wie Bizarre seiner Sitten,... die unvermuteten -en (Bamm. Weltlaterne 91); (iron.:) jmdm. einige -en (Unverschämtheiten) sagen, an den Kopf werfen. lieber ['li:bc; mhd. lieber.ahd. lieber, liuber. tlieb]: I. <Adj.: Komp. von Tgern) mehr als gern: ich mag ihn noch 1.: ich glaube, er macht diese Arbeit I. als ich. II. <Adv.) 1. vorzugsweise: ich trinke lieber Tee als Kaffee; ich würde I. mit dem Auto fahren; I. heute als morgen. 2. besser: klugerweise: ich hätte 1. warten sollen; das hättest du I. nicht tun, sagen sollen; je eher, je 1.; mach es I. gleich. Ikbes-, Liebes-: -abenteuer, das: kurze [romantische] Liebesbeziehung: ^affare, die: vgl. ^abenteuer; ^akt, der (geh.): Geschlechtsakt, Koitus: -antrag der: Vorschlag an jmdn., eine Liebesbeziehung einzugehen: sein L. wurde zurückgewiesen; -apfel, der [a: wohl mit Bezug auf Rot als Farbe der Liebe u. auf den Apfel als häufig verwendetes Symbol des Liebeszaubers; b: wohl wegen der roten Glasur 1677
lieblich an Bed. a angelehnt]: a) (veraltet) Tomate: b) [auf Jahrmärkten o.a. verkaufter] Apfel mit roter Zuckerglasur: -bände <PL> (dichter, veraltet): enge Verbindung zwischen Liebenden: -bedurfhis, das: Bedürfnis nach Liebe (1 a). Zuwendung: das Kind hatte ein großes L.; -betötigung, die (selten): sexuelle Betätigung: -beweis, der: Liebe. Zuneigungausdrückende Handlung: als L. schickte er ihr Blumen; -bezeigung, die (veraltet): vgl. -beweis: -beziehung« die: von erotischer Liebe bestimmte Beziehung zwischen zwei Menschen: eine L. eingehen; zwischen uns besteht eine L.; eine L. zu jmdm. haben; -blick, der (geh.): Liebe ausdrückender Blick: -böte, der (veraltet): jmd.. der zwischen Liebenden Nachrichten übermittelt: abrief, der: zärtlicher Brief zwischen Verliebten: -e schreiben; einen L. bekommen; -dichtung, die: Dichtung, die vor allem den seelisch-geistigen Bereich von Liebesbeziehungen zum Thema hat: Mlienerin, die (verhüll.): Prostituierte: Der Gang zur L. galt in Italien nicht als Ehebruch (Spiegel 49. 1965. 133); -dienst, der: aus Freundlichkeit erwiesene Hilfe. Gefälligkeit: jmdm. einen L. erweisen; als handle es sich um einen persönlichen L. (Th. Mann, Krull 239); -dinge <PI.>: mit Liebe (1 b) zusammenhängende Dinge. Angelegenheiten: in -n kannte sie sich aus; -ehe, die: vgl. -heirat; -entzug, der (Psych.): [zu psychischen Schäden führender] Entzug von Zuwendung [vor allem bei Kindern]: -erkläning, die [LÜ von frz. declaration d'amour]: das Äußern. Offenbaren von Liebesgefühlen an die Geliebte, den Geliebten: eine L. machen; seine L. brachte sie zum Erröten; -erlebnis, das: sexuelles, erotisches Erlebnis: ihr erstes L. war enttäuschend; ^fahig<Adj.; nicht adv.> (Psych.): fähig. Liebesbeziehungen herzustellen u. aufrechtzuerhalten (Ggs.: liebesunfähig): ausgeglichene Menschen sind meist auch I.; -föhtg- keit, die <o. PI.) (Psych.): L. hängt von vielen Faktoren ab; -film, der: Film, der eine Liebesbeziehung zum Thema hat: -gäbe, die: aus Mildtätigkeit gegebenes Geschenk an Notleidende o.a.: -n für Häftlinge; -n verteilen; Teta ... sandte dem Schützling weitere -n (Werfel. Himmel 34). dazu: -gabenpaket, das: zu Weihnachten -e verschicken; -garten, der (Kunstwiss.): bildliche Darstellung eines Liebespaares od. von Liebespaaren in einem Garten: -gedieht, das: Gedicht, in dem die Liebe zu jmdm. ausgedrückt wird: -gefühl, das; -geschidite, die: 1. vgl. -film. 2. vgl. -aben- teuer: Nichts Politisches, sagte er müde, eine ganz blödsinnige L. (Rinser. Mitte 18); -geständnts, das: vgl. Verklärung; -gluck, das; -gott, der: Amor war der L. der Römer; -göttin, die; -heirat, die: Heirat aus Liebe (1 b); -knochen, der [wohl nach der Form u. weil das Gebäck ..süß wie die Liebe" schmeckt] (landsch.): svw. tEclair; -kraft, die (selten): sexuelle Potenz: Er traute seiner unverbrauchten L. viel zu (Strittmatter. Wundertäter 217); -krank <Adj.: nicht adv.>: sich aus Verliebtheit in einem Zustand der Übererregtheit befindend: -kummer, der: durch eine unglückliche Liebesbeziehung verursachte gedrückte Stimmung: er. sie hat L.; Fräulein Dr. Engel hat sich nicht aus L. umbringen wollen (Sebastian. Krankenhaus 179); -kunst, die: a) <o. PI.) verfeinerte Art u. Weise des Umgangs zwischen Liebenden: die indische L.; b) sexuelle Praktik. Technik: in allen Liebeskünsten erfahren sein; Es gab Frauen, die mit ihren Liebeskünsten Männer zugrunde richteten (Baum. Paris 107); -lager, das (geh.): sie machten sich ihr L. auf weichem Moos; -laube, die: versteckt gelegenes Häuschen o.a.. wo Verliebte sich ungestört treffen können: -leben, das <o. PI.): svw. t Sexualleben: ein ausschweifendes L. führen; das L. bestimmter Tiere beobachten; -leute <PI> (veraltet): vgl. ^paar; ^lied, das: vgl. ^gedieht; -kist, die (geh.. selten): bei der Liebe (1 b) empfundene Freude: -mahl, das: 1. (Rel.) gemeinsame Mahlzeit als Ausdruck christlicher Verbundetiheit. 2. (früher) gemeinsames Essen des Offizierskorps: -müh[e], die in der Wendung verlorene/ vergebliche L. sein (keiner Anstrengung wert sein, vergeblich sein: ihn zum Arbeiten zu bewegen ist vergebliche L.; LÜ von engl, love's labour 's lost, dem Titel eines Lustspiels des engl. Dichters W. Shakespeare [1564-16161); -nacht, die (geh.): und in ihrer kalten stallähnlichen Unterkunft glücklicher ist als in Jeder L. zuvor (Kaschnitz. Wohin 181); -nest, das [wohl LÜ von frz. nid d'amourl: kleine Wohnung o.a.. wo Verliebte sich [heimlich] treffen: ... werde ich Zaza und mir ein L. einrichten (Th. Mann. Krull 290); -objekt, das: derjenige, auf den jmds. Liebe. Zuwendung gerichtet ist: -paar, das: Paar, das sich liebt [u. dies nach außen hin zeigt J: ein zärtliches L.; auf des Parkbänken saßen -e; -pärchen, das: junges, sich uni*- schwert gebendes Liebespaar: -partner, der; -perlen • o PL): sehr kleine, bunte Perlen aus Zuckermasse, die meui zur Verzierung von Torten od. bestimmtem Gebäck verarm* det werden: -quäl, die: vgl. -kummer; -roman, den \gi ^fllm; -schwur, der: Schwur, jmdn. [immer] zu hebern. -spiel, das: erotisch-sexuelle Handlungen wie Streichet*. Küssen o.a. [als Vorbereitung od. Einleitung des Geschlechtsverkehrs]: ein langes, ausgedehntes L.; Tiere bam L. beobachten; -szene, die: erotische Szene in einem Romm* Film. Theaterstück o.a.: alle -n fielen der Zensur a» Opfer; ^tat, die (selten): wohltätige Handlung: der Lehrer. der den Kindern Papier und Buntstifte verschafft hatte, war für diese L. ermordet worden (Kaschnitz. Wohin 711 -tätigkeit, die: svw. TMildtätigkeit; -toll <Adj.>: sehr mg*- liebt u. im Bemühen, den geliebten Partner zu besitze*, zu unnormalen Handlungen u. Verhaltensweisen fähig, es -er Kater: der -e Mann wartete die ganze Nacht vor ihres Haus; -töter <PI.> (ugs. scherzh.): a) Damenunterhas** mit knielangem Bein: b) lange Männerunterhase* -tragodie, die: tragisch ausgehende Liebesgeschichx -trank, der: Zaubertrank, der bewirken soll, daß jmd. eine* anderen liebt: -trunken <Adj.> (dichter.): wie betrunkem aus Liebe: -unfähig <Adj.) (Psych.): unfähig, eine Liebesieziehung herzustellen u. aufrechtzuerhalten (Ggs.: liebesfa- hig): Narzißmus ist eine Selbstbezogenheit, die I. macht (Ruthe. Partnerwahl 167); -Unfähigkeit, die <o. PI (Psych.): -Verhältnis, das: vgl. -beziehung; -verlust, der <o. PI.) (Psych.): die Angst vor L. macht ein Kind folgsam. -werben, das; -s; -werk, das: vgl. -tat; -wiese, die (ust scherzh.): großes, breites Bett: -zauber, der. lieblich [li:plu;l <Adj.) [mhd. lieplich. ahd. liublih] (geh.r a) voller Anmut. Liebreiz: entzückend: ein -es Kind. Madchen; sie hat ein -es Gesicht; eine -e Landschaft lernt in Formen u. Farben sanfte, friedlich anmutende Landschaft): ein -er Anblick; I. aussehen: b) einen angenehmem Sinneseindruck hervorrufend: der -e Duft des Flieders: m/m hörte -e Töne. Musik; der Braten duftet I.; der Wcic ist I. (von milder Süße): c) (ugs. iron.) unangenehm, unerfreulich: das ist ja eine -e Geschichte; das kann ja I. werden <Abl.:> Lieblichkeit, die: :la) liebliches Aussehen. Wesen sie bezauberte ihn mit ihrer L.; b) lieblicher Sinneseindruck der Hall der Vogelstimmen ...mit seiner feinen L. (Gets&ler Wunschhütlein 138). 2. Anrede der Fastnachtsprinzessm Ihre L. Prinzessin Annemarie; Lkbling, der; -s. -e: X.jmd. der von jmdm. besonders geliebt wird: der Jüngste ist der L. der Mutter; (in vertrauter Anrede:) Ja. so meine ich das. mein kleiner L. (Wendtland. Eisprinzeßchen 18h u die vierbeinigen und gefiederten -e (Haustiere). 2. jmd. der in besonderem Maße jmds. Gunst. Sympathie gentefk der L. des Chefs, des Lehrers; der Sänger war der L des Publikums geworden; Ü der L. des Glücks, der Götter Lieblings- [in Zus. zur Bez. von bes. bevorzugten Personen. Gegenständen. Orten, abstrakten Begriffen, zu denen mar eine persönliche Beziehung hat u. von denen es mehrere vergleichbare gibt]: -aufenthalt. der; -ausdruck, den -be- schäftigung, die; -buch, das; -dichter, der; -essen, das; -fach, das: Zeichnen war sein L.; -färbe, die: Blau ^ meine L.; -Trau, die: besonders bevorzugte HaremxJriMi -gedanke, der; -gedieht, das; -gericht, das; -getränk, da* -hose, die: seine L. war eine verwaschene Jeans; -Jünaer. der (christl. Rel.): Johannes war der L. Jesu: -kind, das -krawatte, die; -lied, das; -musik, die; -platz, den -pui- over, der; -Schallplatte, die; -Schriftsteller, der; -schükr. der; -söhn, der; -Spaziergang, der; -speise, die; ~spUL das; -thema, das; -wort, das. Liebschaft, die; -. -en [mhd. liep-, liebeschaft]: kurzes, nicht sehr ernsthaftes Liebesverhältnis: sie hatte eine L. mit dem Chef; Nach 20 -en weiß man, daß nichts anders wiid (Hörzu 48. 1972, 41); liebst... [Ii:pst...l <Adj.; Sup. von Tgern): in höchstem Maße od. Grade gern: sein liebstes Spielzeug: ich mag am liebsten Bier; 'Liebste ['lhpsDL der; -n. -n <Dekl. TAbgeordnete) (veraltet): Mann, dem eine Frau liebt: ihr -r war nicht gekommen; sie hat einen -n; 2Liebste [-1. die; -n. -n <DekI. T Abgeordnete) (veraltet* Frau, die ein Mann liebt: zur -n gehen. Lied flhtl. das; -[eis. -er [mhd. liet. ahd. liod]: I. auf einem l gereimten] meist aus mehreren Strophen bestehenden Text gesungene Melodie: ein ernstes, heiteres, fröhliches, traun- 1678
liegen Cts L.; ein altes, volkstümliches, geistliches L.. das L. hat drei Strophen: -er ohne Worte (Musik; einem Lied ähnliche Instrumentalstücke)', das L. (die Weise, der Gelang; der Amsel. Nachtigall; ein L. singen, anstimmen, monieren, schmettern; *das alte/gleidie/dasselbe L. sein tugs.; sich nicht ändern): es ist immer das alte L. mit dir. von etw. ein L. sinnen können/zu singen wissen (über etw. aus eigener unangenehmer Erfahrung zu berichten wissen). 2. epische Dichtung: die -er der Edda; das L. von der Glocke. (cd-. Lkd- (vgl. auch: Lieder-): -form, die (Musik): vom VoDcslied abgeleitete, einfachste musikalische Form: -gut, das: Gesamtheit der überlieferten Lieder eines Volkes, eines Zeitabschnitts o.a.: das französische, mittelalterliche L.; -linaer, der: svw. Liedersänger; -text, der. Lifider- (vgl. auch: lied-, Lied-): -abend, der: Konzertabend mit Liedern; -buch, das: Buch mit Text i u. Musik] von Liedern: -dichter, der; -handschrift, die: Sammlung von handschriftlich aufgezeichneten mittelalterlichen Liedern; -komponist, der; -macher, der: jmd., der zu Liedern mit aktuellem Inhalt Text u. Musik verfaßt [u. sie selbst vorträgt 1; -macherin, die: w. Form zu f -machen -Sammlung, die; -sänger, der; -schätz, der (geh.): svw. T Liedgut; -Zyklus, der: Anzahl zusammengehörender Lieder. Liederjan ['li:deja:n]. der; -[eis. -e [urspr. ostmd.. für älter: liederlicher Jan. vgl. Dummerjan] (ugs.): liederlicher Mensch; liederlich [li:deli<;l <Adj.> [mhd. liederlich = «leichOfertig. oberflächlich): l.a) nicht fähig, Ordnung zu machen od. zu halten: ein -er Mensch; er war schon immer ein bißchen I.; b) keine Ordnung, Sorgfalt aufweisend; nachlässig: eine -e Arbeit; sie hat eine -e Frisur; jmd. macht einen -en Eindruck; Hortense ... wühlte in dem Kram. der 1. im Kasten durcheinanderlag (Apitz. Wölfe 99). 2. (abwertend) moralisch verwerflich; ausschweifend: sie ist ein -es Weibsstück; in -e Gesellschaft geraten; einen -en Lebenswandel führen; <Abl.:> Liederlichkeit, die; -. ledhaft <Adj.> (Musik): in der Art eines Liedes: eine -e Komposition. Liedrian [li:dria:n], der: -[e]s. -e: svw. t Liederjan. ■bT 111:11: T laufen. fcfcr-. Liefer-(vgl auch: lieferungs-. Lieferungs-): -auftrag, der: Auftrag an jmdn., eine Ware zu liefern; -auto, das: tgl. -wagen: -bedingungen <P1.>: Bedingungen, unter denen eine Ware geliefert wird; -betrieb, der: Betrieb, der eine Ware lherstellt u.J ausliefert; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: in der Laxe, eine Ware zu liefern: die Firma ist nicht I.; -firma, die: vgl. -betrieb; -frfet, die: eine lange, kurze L.; -land, das; -monopol, das (Wirtsch.): Monopol, eine bestimmte Ware liefern zu dürfen: die Stadtwerke haben ein L. auf Strom; -schein, der Schein, auf dem bestätigt *ird.daß eine bestimmte Ware geliefert worden ist; ^Schwierigkeit, die (meist Pl.>: die Firma hat -en; -tag, der: vgl. ^termin; -termin, der: Zeitpunkt, zu dem eine Ware geliefert wird od. geliefert werden soll: der L. wurde nicht eingehalten; -vertrag, der; -wagen, der: kleiner, meist geschlossener Lastkraftwagen zum Transport leichterer'Güter; ^frerk. das: vgl. -betrieb; -zeit, die: vgl. -frist. Lieferant [life'rantl. der; -en. -en [mit romanisierender Endung zu T liefern]: jmd., der an jmdn. eine Ware liefert: diese Firma ist der L. für Ersatzteile; meine -en von Zubehör haben mich im Stich gelassen; der Zahlmeister hatte verschiedene -en. aber mittwochs kam nur Szarka (Böll. Adam 30); <Zus.:> Liefer^nteneingang, der: besonderer Einfang, den die Lieferanten beim Abliefern von Waren benutzen; lieferbar rii:fi»ba:s) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (von Waren) vorrätig, so daß es geliefert werden kann; erhältlich: ein Verzeichnis über alle -en Bücher; diese Möbel sind zur Zeit nicht I.; Lfeferer, der; -s. -: svw. T Lieferant; liefern Cli:fen] <sw. V.; hat) /vgl. geliefert (2)/ [aus der niederd. Kaufmannsspr. < mniederd.. mnlederl. leveren < frz. livrer < mlat. liberare = freilassen; ausliefern < tat. liberäre = befreien, zu: Über = frei): 1. bestellte od. gekaufte Waren dem Empfänger bringen, zustellen, ausliändigen: Möbel. Ersatzteile. Kohlen I.; die Ware wird frei Haus geliefert; pünktlich, in vierzehn Tagen 1.; das Werk kann zur Zeit nicht I.; Aber Frau Rakitsch hatte mir ja gesagt, daß wir nur an Privat lieferten (Gaiser. Schlußball 50). 2. hergeben, hervorbringen: das Land liefert Rohstoffe; die Biene liefert Honig; Von den drei großen Mundspeicheldrüsen liefert die Ohrspeicheldrüse ... einen relativ dünnflüssigen Speichel (Medizin II, 26). 3.a) (verblaßt:) beibringen, vorlegen, geben: den Beweis. Nachweis für etw. I.; die Geschichte liefert uns dafür genug Beispiele; Überall in der Welt lieferten grauenhafte Verbrechen dicke Schlagzeilen (Kirst. Aufruhr 99); jmdn. jmdm. in die Hände 1. (verraten u. ausliefern); b) <1. + sich) miteinander austragen: sich einen Kampf, ein Duell, blutige Auseinandersetzungen I.; jmdm. eine Schlacht I. (mit jmdm. kämpfen); <AbI.:> Lieferung, die; -. -en: 1. das Liefern (1): pünktliche, termingerechte L.; die L. der Waren erfolgt in vier Wochen; die L. quittieren; L. erfolgt nur gegen Barzahlung; die Rechnung ist innerhalb von acht Tagen nach L. zu bezahlen. 2. bestimmte Menge einer zu liefernden, gelieferten Ware: eine lang erwartete L.; die letzte der drei -en wurde beanstandet; die L. ist eingetroffen. 3. (Buchw.) Teil eines nach u. nach erscheinenden, größeren Buches, Werkes: das Wörterbuch erscheint in -en. Ikfenings-, Lieferung»- (vgl. auch: liefer-. Liefer-): -bedin- gungen <PL>: svw. T Lieferbedingungen; -frist, die: svw. T Lieferfrist; -geschäft, das (Wirtsch.): Geschäft, bei dem die Ware eine bestimmte Zeit nach Abschluß des Kaufes geliefert wird; -ort, der: svw. T Erfüllungsort; —sperre, die (Börsenw.): Sperrfrist bei der Ausgabe von Wertpapieren; -termin, der: svw. T Liefertermin; -vertrag, der (Wirtsch.): Vertrag über ein Lieferungsgeschäft; -weise <Adv.>: in Lieferungen (3); -zeit, die (selten): svw. T Lieferzeit. Liege [ li:ga], die; -. -n [zu fliegen]: zum Liegen, Ausruhen usw. dienendes, gepolstertes, flaches Möbelstück ohne Rük- ken- u. Seitenlehnen: auf der L. schlafen. Liege-: -bank, die (PI. -bänke): Bank zum Liegen; -geM, das (Schiffahrt): Entgelt, auf das der Verfrachter Anspruch hat, wenn das Be- u. Entladen des Schiffes nicht innerhalb der Liegezeit erfolgt; -halle, die: offene, windgeschützte Halle für Liegekuren: -hang, der (Turnen): Hang (3) mit gestreckten Armen, bei dem gleichzeitig ein Teil des Körpers auf dem Gerät liegt: ein L. vorlings am Stufenbarren. Reck; -kur, die: Heilkur durch Liegen, bes. an der frischen Luft: jmdm. eine L. verordnen; 5 Stunden L. (Liegen im Rahmen einer Liegekur) täglich: -möbel, das (meist PL): Möbel zum Liegen; -platz, der: Platz, an dem Schiffe festmachen u. liegen können: Liegeplätze im Fischereihafen; -Polster, das: Polster zum Liegen; --sitz, der: verstellbarer Sitz, der auch zum Liegen dient (bes. in Auto od. Eisenbahn); -sofa, das: Sofa zum Liegen; -statt, die; -. ...Stätten (geh.): zum Liegen, Ruhen, Schlafen eingerichteter Platz; -statte, die: vgl. -statt; -stuhl, der: zusammenklappbares u. verstellbares [Holzjgestell mit einer Bahn aus festem Stoff zum Sitzen u. Liegen im Freien; -stütz, der (Gymnastik. Turnen): Übung, bei der der auf den Fußspitzen od. Innenseiten der Füße ruhende gestreckte Körper von den sich streckenden bzw. gestreckten Armen gestützt wird: fünfzig -e machen; in den L. gehen; -tag, der: 1. (Schiffahrt) Tag der Liegezeit. 2. (nordd.) Rasttag; -terrasse, die: Terasse zum Liegen, Ruhen usw.; -waren, der: D-Zug-Wagen, dessen Sitzplätze in dreifach übereinander angeordnete Liegebänke umgewandelt werden können, dazu: -wagenabteil, das; -wiese, die: 1. besondere Wiese, auf der man liegen, ruhen, sich sonnen usw. kann: ein Schwimmbad, ein Hotel mit großer L. 2. (ugs. scherzh.) breite Liege o.a.; -zeit, die (Schiffahrt): Zeit, während deren ein Schiff im Hafen liegt. liegen ['li.gnl (st. V.; hat. südd.. österr.. Schweiz.: ist) /vgl. gelegen/ [mhd.. ahd. ligen): l.a) eine waagerechte Lage einnehmen; in rufiender bzw. in /fast] waagerechter Lage, Stellung sein; /der Länge nach ausgestrecktJ auf einer Unterlage ruhen: wenn er liegt, hat er keine Beschwerden; Weinflaschen sollen 1.. nicht stehen; flach, ausgestreckt, ruhig 1.; der Kopf des Kranken muß hoch, tief 1.; gerne hart, weich I.; er hat die ganze Nacht wach gelegen (hat nicht schlafen können); auf dem Rücken. Bauch 1.; auf dem Sofa I.; auf dem/am Boden, im Sand, in der Sonne I.; schon früh im/zu Bett 1.; krank im/zu Bett 1.; im Krankenhaus 1. (krank sein); er kam unter das Auto zu I. (wurde überfahren); in einer Gruft auf dem Friedhof [begraben] I.; (oft verblaßt:) der Hund liegt an der Kette (ist angekettet); der Gefangene liegt in Ketten (wird angekettet, in Fesseln gefangengehalten); im Hinterhalt I. (im Hinterhalt lauern); eine liegende Acht (horizontale Schleijenlinie); in liegender Stellung (liegend) arbeiten; liegender Anschlag (Milit.. Jägerspr.. Schießsport; liegende Stellung beim Schießen); liegender (Technik; horizontal angeordne- 1679
liegenbleiben ter) Motor; Ü die Kugel, der Diskus liegt (ist nach dem Wurf zur Ruhe gekommen); liegende (schräge, kursive) Schrift; liegende Kreuze (mit schräx gerichteten Aufwärtsbalken): b) (Schweiz.) sich legen: zu jmdm. I.; auf eine Bank I.; c) (an etw.) lehnen, sich (an etw.) ruhend befindende Leiter liegt [schrägl am Baum; er lag an ihrer Brust; d) eine bestimmte Lage (auf einer Unterlage, in etw. Umge- berulem usw.) haben: der Griff des Gerätes liegt bequem in der Hand: der Wagen liegt gut. sicher [auf der Straße] (hat eine gute, sichere Straßenlage); der Skispringer lag fast waagerecht in der Luft. 2.a) (auf einer Fläche) Iin bestimmter Weise) vorhanden sein, sich über etw. hin ausdehnen, erstrecken: der Schnee liegt meterhoch: Schnee liegt auf den Dächern; es liegt Schnee (es hat geschneit): Nebel liegt auf/über den Feldern; die Landschaft liegt öde. wüst vor dem Betrachter; der Stoff liegt (die Bahn 4 ist) 80cm breit; b) gelegt, angelegt, verlegt sein: Reifen liegen um das Faß (sind um das Faß gelegt); ein Riegel liegt vor dem Tor (ist vorgelegt); wann werden die Gleise. Rohre. Fliesen endlich I.?; c) in bestimmter Weise gelegt sein, sich legen; eine bestimmte Lage haben: das Haar liegt in Locken, in Wellen, liegt gut; der Teppich liegt gerade, schief: d) sich (in einem Zustand des Bedecktseins mit etw.) befinden: der Tisch liegt voller Bücher; die Straße liegt übersät mit Papier. 3. irgendwo, in einer bestimmten Weise an einer Stelle sein, sich befinden: gesondert, geordnet I.; die Pläne liegen ausgebreitet auf dem Tisch; auf dem/am Boden liegen Papierschnitzel. Steine; hast du den Ball, das Buch irgendwo I. sehen?; das Schiff liegt auf der Reede, in der Werft, am Kai; im Keller, im Schrank liegen Vorräte: das Originalschreiben liegt [bei der Firma] in Stuttgart; das Geld liegt auf der Bank (ist auf ein Bankkonto eingezahlt u. wird als Guthaben geführt); der Wein liegt auf Flaschen (Gewerbespr.; ist auf Flaschen gezogen): ich habe 50 Flaschen Wein [im Keller] I. (habe sie vorrätig, verfüge über sie); ich habe noch viel Arbeit I. (habe noch viel unerledigte Arbeit): was liegt, liegt (Kartenspiel; die einmal auf den Tisch gelegte, hingelegte Karte darf nicht zurückgenommen werden): ein spöttisches Lächeln lag um ihren Mund; die Erbsen liegen lange, liegen [mir] schwer im Magen (beschweren den Magen, sind (für mich] schwer verdaulich): es lag mir wie Blei in den Gliedern; der Ton liegt auf der ersten Silbe; eine große Last. Verantwortung liegt auf mir. 4.a) an einem Platz (in der Landschaft, in einem Gebäude o.a.) zu finden sein, seine (feste) [ geographische] Lage haben: verkehrsgünstig, zentral, nördlich, sehr hoch, ruhig, mitten im Wald I.; ein einsam liegender/ gelegener Bauernhof; ein Ort. der an der Elbe, an einer Bahnlinie, bei Kassel liegt/gelegen ist; etw. rechts, links I. lassen (so daran vorbeigehen, fahren usw.. daß es rechts, links liegt); das Zimmer, das Fenster liegt nach vom. zur Straße, nach Süden; b) eine Lage. Stelle im Raum od. in der Zeit einnehmen: die Einschläge der Geschütze lagen alle zu weit; der Punkt liegt auf der Diagonalen; etw. liegt in der Zukunft, schon in der Vergangenheit, noch vor mir. schon hinter mir; dazwischen liegen drei Tage; die Mauer, der Turm lag plötzlich im Scheinwerfer- licht; Ü die Wahrheit liegt in der Mitte [zwischen zwei Gegensätzenl. 5. seinen Aufenthaltsort haben, verweilen: (bes. Milit.:) wir liegen in. bei Holzdorf; er liegt bei uns im Quartier; in Garnison I.; (abwertend:) im Wirtshaus I. (sich oft u. lange im Wirtshaus aufhalten u. trinken); den ganzen Tag auf der Straße I. 6. seine Lage. Position. Stufe, seinen Platz. Rang in einem Zusammenhang haben: [im Rennen, im Wettbewerb! an der Spitze I.; auf dem fünften Uabellenlplatz I.; in Führung, im Rückstand I.; die Preise liegen höher, niedriger, liegen über, unter dem Durchschnitt: er liegt gut [im Wettbewerb]; die Verhältnisse liegen [etwasl anders; diese Angelegenheit scheint schwieriger zu I.; die Sache liegt (steht) gut; wie liegen (stehen, verhalten sich) die Dinge?; [soj wie die Dinge liegen (unter den gegebenen Verhältnissen). 7. (verblaßt in bestimmten Verbindungen:) mit jmdm. im Streit, im Wettbewerb, in scharfer Konkurrenz I.; mit jmdm. in Scheidung (in einem Scheidungsprozeß) I.; unter Beschuß liegen (beschossen werden). 8. enthalten, zu finden, eingeschlossen, inbegriffen sein: der Fehler lag im Getriebe; das Übel liegt tiefer, darin liegt eine große Gefahr; es liegt nun einmal nicht in ihm (ist nicht in ihm angelegt, ist ilim nicht gegeben); Sorge liegt in ihren Mienen (spiegelt sich darin, kommt darin zum Ausdruck); das liegt [mit] in meinen Worten; in seiner Behauptung liegt etwas Wahres; in diesem Spruch liegt eine tiefe Weisheit verborgen; es liegt im. außer dem Bereich des Möglichen; es liegt in meiner Macht. Hand. Gewalt, in meinem Ermessen. Belieben; das liegt nicht in meiner Absicht, in meinem Interesse (ich beabsichtige das nicht, ich habe kein Interesse daran); der Unterschied Hegt (besteht) im Silbergehalt. 9.a) von jmdm. abhängen, in jmds. Macht. Entscheidung/ sfreiheit ] stehen: etw. liegt in jmds. Emiessen; der Zeitpunkt der Evakuierung liegt bei uns (Apitz. Wölfe 244); es liegt ganz allein an/bei dir. ob du teilnimmst; die ganze Verantwortung liegt bei dir (fällt dir zu; du trägst die ganze Verantwortung); die Schuld liegt bei dir (ist bei dir zu suchen); b) <unpers> durch jmdn.. etw. verschuldet, begründet, verursacht sein, auf erw. zurückzuführen sein: ich weiß nicht, woran es liegt; es lag an ihm; an mir soll es nicht 1. (ich will kein Hindernis sein). 10. a) jmds. Begabung. Neigung od. Einstellung entgegenkommen, entsprechen, so daß er ein Verhältnis, eitxe Beziehung dazu haben kann; ansprechen u. gemäß sein; diese Arbeit, dieser Mensch liegt mir nicht; es liegt mir nicht, mich dauernd anzupreisen; b) zu den Menschen. Dingen usw. gehören, auf die jmd. Wert legt bzw. die jmd. schätzt u. für sich zu gewinnen sucht: es lag mir viel, einiges, nichts an ihm. an seiner Mitarbeit; an jenem Schmuckstück war ihm gelegen; es liegt mir daran/ist mir daran gelegen, daß ...; Iraenbfteiben <st. V.; ist): l.a) in liegender Stellung bleiben: bleibt liegen!; lange [im Bettl I. (im Bett bleiben, nicht aufstehen); auf den Knien I. (in vorgebeugter, zu Boden gebeugter, kniender Stellung bleiben): b) in liegender Stellung zurückbleiben: der Spieler blieb verletzt liegen, 2. gelagert, ausgebreitet bleiben: bei dieser Kälte bleibt der Schnee sicher liegen. 3. (bes. von Dingen, die / normalerweise] liegen); a) bleiben: die Bücher blieben monatelang auf dem Schreibtisch liegen; das Geld bleibt auf der Bank liegen; der Wein bleibt im Keller liegen; das Fallobst blieb liegen (blieb, wo es lag. wurde nicht aufgelesen); b) zurückbleiben, liegengelassen werden: ein Buch war auf dem Katheder liegengeblieben; paß auf. daß dein Schirm nicht liegenbleibt (daßdu deinen Schirm nicht vergißt); der Brief ist liegengeblieben (nicht abgesendet worden); c) nicht verkauft, nicht abgesetzt werden können: d ie Ware bleibt liegen; d) beiseite gelegt, gelassen werden, nicht fortgeführt, nicht erledigt werden: das Drama bleibt liegen (bleibt [einstweilen] unvollendet); die Arbeit bleibt liegen (bleibt unerledigt), kann bis Donnerstag I. (aufgeschoben werden). 4. eine Lage. Stelle im Raum beibehalten: der Turm blieb im Scheinwerferlicht liegen; das Haus blieb links liegen (wurde links liegen gelassen). 5. seinen Weg nicht fortsetzen können, nicht weiterkommen, steckenbleiben: mit einer Panne auf der Autobahn I.; Liegende, das; -n (Bergmannsspr.): Gesteinsschicht unter einer Lagerstätte (Ggs.: Hangende): Ljfigendkampf, der (Sport): Schießwettbewerb, der in liegender Stellung ausgeführt wird; liegenlassen <st. V.; hat): 1. (bes. von Dingen, die [normalerweise] liegen) a) jmdn.. etw. lassen, wo u. wie er/es ist [u. weggehen, -laufen usw.: er hat die Sachen auf dem Boden liegen lassen/(seltenen* liegengelassen; der Einbrecher hat alles liegen- und stehenlassen und ist geflüchtet; die Gangster ließen ihn liegen; b) zurücklassen, insbes. vergessen: er hat den Schirm im Restaurant liegenlassen; c) beiseite legen, lassen; nicht fortführen, unerledigt lassen: eine Arbeit [einstweilen! I.; einen Brief I. (nicht absenden). 2. * jmdn., etw. links I. (t links): Ufisensdiaft.die; -. -en: a) <meist PI.) (bes. jur.) Grundstück. Grundbesitz: der Sohn eines reichen ... Vaters, der ihm ... Zinshäuser und andere -en hinterlassen hatte (Fallada. Trinker 102); b) (Schweiz.) bebautes Grutuistück: Anwesen. lieh Di:l:t leihen. Liek [li.kl. das; -[eis. -en [mniederd. lik. leyk] (See- mannsspr.): Kante eines Segels, insbes. das als Einfassung u. zur Versteifung dienende, eingenähte dünne Tau: die Segrf fliegen knatternd aus den -en (Radecki. Tag 113); <Abl.:/ lieken [li:knl <sw. V.; hat): svw. teinlieken. lies fli:s]: t lesen. Liesch [li:JJ. das od. der; -[e]s. Liesche, ['li:Jal. die; -. -n [spätmhd. liesche. ahd. lisca = Farn]: volkst. Bez. für verschiedene schilfähnliche Pflanzen; 'Lieschen ['II.inj <PI.>: Hüllblätter des Maiskolbens. Lieschen [ll:s<pn: Kurz- u. Kosef. des w. Vorn. Elisabeth* 1. * L. Müller (das durchschnittliche od. anspruchslose Mäd- 1680
Lilie chen bzw. die durchschnittliche od. anspruchslose Frau; zu beziehen auf die Durchschnittlichkeit des Vornamens ..Lieschen" u. die Häufigkeit des Namens „Müller"): L. Müllers Ansichten. Verbrauchergewohnheiten. 2. das; -s. -: svw. t'Liese: sie ist ein vergeßliches L.; 'Fleißiges L. (das ganze Ja/tr über reich blühende Zierpflanze mit roten. rasa od. weißen, flachen Blüten an einem langen Sporn; *ohl weil die Pflanze sehr lange blüht). Lieschgras, das; -es. -gräser [I. Bestandteil zu tLiesch]: mittelhohes Wiesengras mit kolbenförmigem Blütenstand. Uese fll:»]. die; -. -n <Vkl. T Lieschen 2) [Kurzf. des w. Vorn. Elisabeth] (ugs. abwertend): Mädchen od. Frau: eine dumme, liederliche L. ^iese [-1. die; -. -n [H.u.] (Bergmannsspr.): enge Kluft. Liesen [ li:zn] <PL> [mniederl. liese. Hesse, liesche] (nordd.): Fett von der Bauchwancl des Schweins. fcfl [li:s], ließest [ii:sost], ließt [lirstj: Tlassen. ist [li:stl: t lesen. Liest H. der; -[e]s. -e [H.u.l: Eisvogel einer im afrikanisch- asiatisch-australischen Raum heimischen, insektenfressenden Gattung mit kräftigem, langem, spitzem Schnabel. Lietze ['li:tsd|. die; -. -n [ost(nieder)d.. wohl aus dem Slaw.. *gl. poln. lyska] (landsch.): Bläßhuhn. Linie [lio:]. die; -.-s [frz. lieue < spätlat. leuca. kell. Wort]: altes französisches Längenmaß (französische Meile). Lüe-island [laif aibnd], das; -[s], -s [engl, life Island, eigtl. - Lcbensinsell (Med.): steriles Plastikgehäuse, in dem <w Patient für einige Zeit untergebracht wird, wenn seine körpereigenen Abwehrreaktionen nicht mehr funktionieren. lift [hftl. der; -[eis. -e u. -s [engl. lift. zu: to lift = in die Höhe heben]: 1. svw. f Fahrstuhl (1 b): der L. ist außer Betrieb; das Hotel hat mehrere -s; den L. benutzen, mit dem L. fahren. 2. <PI. -e> kurz für t Skilift, t Sessellift: Die Schweiz bietet 776 -e (Spiegel 53. 1966. 34): mit dem L. hinauffahren; 2Lift [-]. der od. das; -s. -s [engl, lift = das Hochheben, zu: to lift. t 'LiftJ: kosmetische Operation zur Straffung der alternden Haut (insbes. Facelifting). Lfft- ('Lift): ^bay.dcr: junger Fahrstuhlführer: -fuhrer. der; -hinge, der: vgl. -boy; -schacht, der; -tür, die. ifteln [lifilnl <sw. V.; ist/hat>: landsch. für t'liften: 'liften [liftnl <sw. V.; ist) [zu I 'Lift (2)1: mit dem Skilift fahren: Für 262,60 DM ... kann (man) 6 Tage unbegrenzt 1. in den nahegelegenen Skigebieten (ADAC-Motorwelt 10, 1972. 19); Giften [-1. <sw. V.; hat) [zu engl, to lift. t 'Lift]: l.a) (Med.) durch 2Lift heben, straffen: die Gesichtshaut i.; b) (ugs.) jmdn. einem :Lift unterziehen: sich I. lassen. 2- a) in die Hö/ie heben, wuchten: (Technik:) M it Gabelstaplern werden die Gerüsttürme geliftet (MM 16. 11. 74. 17); Menschlein ... liftete die ... Behältnisse ans Tageslicht tLentz, Muckefuck 59); b) atüieben. erhöhen: Indonesien ... wagte seine Preise nur um drei Prozent zu I. (Spiegel 9.1976.93); Ljfter,der; -s, - [engl.-amerik. lifterl (Fachspr.): Person. Unternehmung, die einen lLift (2) betreibt; Lifting [liftml, das;-s.-s [engl, lifting]: l.svw. t2Lift. 2. (Leichtathletik) Übung t sformj. beider man auf der Stelle läuft, wobei nur die Fersen vom Boden abfedern, während die Fußspitzen auf dem Boden bleiben; Ljftkurs, der; -es. -e Izu engl, to lift. T 'Lift] (Päd. gelegtl.): Förderkurs; Lift-Van [liftvenl. der; -[s], -s [engl, amerik. lift van. zu engl. lift. T Lift. u. van = Möbelwagen]: Spezialmöbelwagen für Umzüge nach Übersee ohne Umladung. Liga [li:ga]. die: - Ligen [span. liga = Bund. Bündnis, bx\ ligar = binden, vereinigen < lat. ligäre. ? legieren]: 1. nationaler od. internationaler Bumt. Zusanimenschluli mit politischer od. weltanschaulicher Zielsetzung); Bündnis. Vereinigung: die Arabische L.; die L. der Arabischen Staaten; die L. für Menschenrechte. 2, (Sport) Spielklasse. Wettkampfklasse bes. im Mannschaftssport, in der Vereinsmannschaften eines Gebietes, die sich qualifiziert hohen, zusammengefaßt sind: in die l. L. aufrücken, aufsteigen: in die 2. L. absteigen; in welcher L. spielt dieser Verein?; Ligade [liga.dd]. die; -. -n [span. ligada = das Binden, zu: ligar. t Liga] (Fechten): das Zur-Seite-Drücken der gegnerischen Klinge; Ligament [liga'mcnt], das; -[eis. -c. Ligamentum [-uml, das; -s. ...ta [lat. ligämentum, zu: ligäre. t legieren] (Anat.): svw. t 'Band (2g). Ugan: tLagan. ligand [li'gant], der; -en. -en [zu lat. ligandus. Gerundiv von: ligäre. T legieren] (Chemie): Atom. Molekül od. Ion. das in einer Koordinationsverbindung dem zentralen Atom ad. Ion angelagert ist; ligato [li'ga:to; ital. (mundartl.) liga- to]: f legato: Ligatur [liga'tu:?], die: -, -en [spätlat. llgätüra = Band. Bündel, zu: ligäre. tlegieren]: l.a) (Druckw.) Buchstabenverbindung auf einer Drucktype (z.B. (T. ae); b) (Paläographie) flüssigeres Schreiben ermöglichende Buchstabenzusammenziehung. 2. (Musik) a) svw. T Haltebogen; b) (bes. in der Mensuralmusik des 13. bis lö.Jh.s) auf bestinunte Weise notierte Zusammenfassung mehrerer lauf einer Silbe gesungener] Noten zu einer Gruppe. 3. (Med.) Unterbindung bes. von Blutgefäßen mittels Naht; Ligen: PI. von tLiga. Liger [ii:gc]. der; -s. - [engl, liger. zusgez. aus: lion = Löwe u. tiuer = Tiger] (Zool.): Bastard aus der Kreuzung eines Löwetunännchens mit einem Tigerweibchen. Light-Show [laitjoo], die; -, -s [engl.-amerik. light-show. aus engl, light = Licht u. show, tShow]: mit bes. Licht- u. Beleuchtungseffekten ausgestattete musikalische Show. ligieren[li'gi.ren] <sw. V.; hat) [älter: legieren < ital. legare < lat. ligäre, T legieren] (Fechten): die gegnerische Klinge zur Seite drücken; Ligist [li'gist], der; -en. -en (bes. Sport): Angehöriger einer Liga (2); ligjstisch <Adj.; o. Steig.) (selten): die Liga (1) betreffend, dazu gehörend. Lignin [h'gni:n|. das; -s. -e [zu lat. lignum. = Holz] (Chemie): Verholzung bewirkender, farbloser, fester Stoff, der neben der Zellulose wichtigster Bestandteil des Holzes ist; Lignit [li'gni:t, auch: ...nit], der; -s, -e: 1. verhältnismäßig junge Braunkohle, in der die Holzstruktur noch mit bloßem Auge erkennbar ist. 2. svw. tXylit. Ligroin [ligro'i.n], das: -s [Kunstw.J: als Treibstoff sowie als Lösungsmittel für Öle u. Fette verwendetes Leicht öl (Bestandteil des Erdöls); Lackbenzin. Liguster [li'goste], der; -s. - [lat. ligustrum]: (häufig in Zierhecken angepflanzter) Strauch mit glänzenden, grünen Blättern, weißen Blütenrispen u. schwarzen Beeren; Rainweide. Liguster-: -hecke, die: Hecke aus Liguster; -schwänner, der: großer, rosagrauer Schwärmer, dessen Raupe bes. auf Liguster. Flieder u. Esche lebt; -Strauch, der: vgl. Liguster. liieren [li'i:ran], sich <sw. V.; hat) [frz. (se) Her < lat. ligäre. t legieren]: 1. (bildungsspr.) eine Liaison, ein Liebesverhältnis eingehen: sich mit jmdm. 1.: <meist im 2. Part.:) mit jmdm. liiert sein (ein Liebesverhältnis haben). 2. (bes. Wirtsch.) sich eng verbituien. eine enge Verbindung, enge Beziehungen eingehen: das britische Unternehmen hat sich mit zwei deutschen Firmen liiert; <meist im 2. Part.:) diese Bank ist mit einer Reederei liiert; die Herrschaft einer mit der Aristokratie eng liierten Oberschicht (Fraen- kel. Staat 68); <subst. 2. Part.:) Liierte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (veraltet): Vertraute/rj; <Abl.:> Likrung, die; -, -en (bes. Wirtsch.): 1. das Eingehen einer engen f geschäftlichen J Verbindung. 2. enge /geschäftliche] Verbindung. Likör [li'ko:^], der, -s, -e [frz. liqueur. eigtl. = Flüssigkeit < lat. liquor, t Liquor]: süßes alkoholisches Getränk mit Zusatz von Geschmackstoffen. Fruchtsäften. Essenzen o. ä.: ein grüner L.; hochprozentige -e; [eine Flasche] L. trinken; die -e (die Gläser mit dem Likör) servieren; drei -e (Gläser Likör) bestellen, trinken. Likör-: -essenz, die: Essenz zur Bereitung von Likör; -fabdk. die; -flasche. die; -glas, das <P1. -glaser); -service, das: aus Likörgläsern mit Karaffe bestehendes Service. Liktor [liktDr, auch: ...to:^]. der; -s. -en [likto:ran; lat. Ilctor. zu: ligäre, t legieren]: Amtsdiener als Begleiter hoher Beamter im alten Rom (Träger des Liktorenbündels); <Zus.:) Liktorenbündel. das: svw. f Faszes. lila [li:la] <indekl. Adj.; o. Steig.) [1: gek. aus: lilafarben, zu TLila; 2: viell. weil die Farbe Lila nicht eindeutig als Rot od. Blau zu bestimmen ist od. entstellt aus t lala]: 1. (nicht adv.) fliederblau, hellviolett: ein I. Kleid; der Hut ist I.; (ugs. auch gebeugt:) sie trägt lilae/lilane Unterwäsche. 2. <nicht attr.) (ugs.) mittelmäßig, einigermaßen: es geht mir I.; (subst.:) Lila [-]. das; -s. -. ugs.: -s [frz. lilas. älter: lilac = Flieder(blütenfarbe) < arab. lilak. pers. Illäk. niläk = Flieder < aind. nllas = schwarz; schwärzlich, bläulich]: lila Farbe, lila Aussehen: ein helles, kräftiges L.; modische Kleider in L.; lilafarben, lilafarbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in der Farbe Lila. Lilie I'li:lp], die; -, -n [mhd. lilje, ahd. lilia < lat. Illia. PI. von: lilium]: 1. Pflanze mit langem Stengel, schmalen Blättern u. duftenden, trichterförmigen od. fast glockigen, weißen od. auch farbigen Blüten, die als Zierpflanze in :06 GDW 1681
lilien-, Lilien- Gäiten gezogen wird (Symbol der Unschuld u. Reinheit). 2. (Her.) stark stilisierte Blüte der Lilie: die L.. drei -n im Wappen führen. Ulien-, Lilien-: -bamer, das (hist.): Flagge Frankreichs (weiß, mit Lilien besät); -fries, der (Kunstwiss.): Spitzbo- Kenfries* dessen Bogen lilienähnliche Abschlüsse haben; ^w wachs, das (Boi.): Gewächs einer Familie* deren Vertreter meist Knollen od. Zwiebeln, linealische Blätter u. endständi- Ke Blüten haben (z. B. Tulpe. Zwiebel): -grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: blaß gelbgrün; -kreuz, das (Her.): Kreuz mit gleichlangen Balken, die in stilisierten Lilien enden; -schweif, der: svw. TEremurus; -weiß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. weiß mit einer kaum merklichen Abtönung ins Gelbe. 2. (dichter.) weiß wie Lilien. Lilipul- [Ii:lipot-; nach ..Lilliput", einem fiktiven Land mit winzigen Menschen in dem Buch „Gullivers Reisen" des engl. Schriftstellers J. Swift (1667-1745)] <Best. in Zus. mit der Bed.X winzig klein. Zwerg- (z.B. Liliput(eisen)- bahn. -format, -portion); Liliputaner [lilipu ta:ne]. der; -s, -: Mensch von zwergenhaftem Wuchs, Zwerg; liliput&nisdi <Adj.; o. Steig.: nicht adv.> (selten): winzig klein. Liman [li man], der; -s. -e [russ. liman < türk. Jiman. eigtl. = Hafen < mgriech. limenion < griech. limen]: lagunenartiger Strandsee an der Küste des Schwarzen Meeres. Limba [limbal. das; -s [westafrik. Wort): afrikanisches [ Furnier Jholz von gelb- bis grünlichbrauner Farbe. Limbi: PI. von t Limbus; limbisdi [ limbill <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [zu tLimbus] in der Fügung -es System (Med.; Randgebiet zwischen Großhirn u. Gehirnstamm, das die hormonale Steuerung u. das vegetative Nervensystem beeinflußt ti. von dem gefühlsmäßige Reaktionen auf Umweltreize ausgehen). Limbo [limbol, der; -s, -s [karlb. Wort): akrobatischer Tanz westindischer Herkunft, bei dem der Tänzer den Körper von den Knien an zurückbeugt u. sich mit schiebenden Tanzschritten unter einer Querstange hindurchbewegt, die nach jedem gelungenen Durchgang niedriger gestellt wird. Limburger [IimburgF], der; -s, -, Ljmburger Käse, der; - -s, - - [urspr. nur in der belg. Landschaft Limburg hergestellt): stark riechender, pikanter Weichkäse mit etwas schmieriger, rötlichgelber Oberfläche. Limbus [limbosl. der; -, ...bi [1: kirchenlat. limbus < lat. limbus = Rand, Saum): 1. <o. PI.) svw. tVorhölle. 2. (Bot.) oberer, nicht verwachsener Teil. Saum einer Blüte. 3. (Technik) Grad-. Teilkreis an Winkelmeßinstrumenten. Limeridt ['limankl, der; -[sl. -s [engl, lirner ick. nach der gleichnamigen Stadt in Irland|: nach festliegendem Reim u. Versschema verfaßtes / englisches] Gedicht humorvoll-ironischen od. grotesk-komischen Inhalts. Limes ['liimesl. der; -, - [lat. Ilmes (Gen.: limitis) = Grenzwall, -linie; Rain; Querweg; vgl. Limes als Name des römischen Grenzwalls zwischen Rhein u. Donaul (Math): svw. TGrenzwert (2); Zeichen: lim Limette [li'meto]. (auch:) Lim^tta. die; -, ...tten [frz. limette. Vkl. von: lime = kleine süße Zitrone, rückgeb. aus: limon, T Limonadel: dünnschalige westindische Zitrone; <Zus.:> Lim$ttensaft, der. lanikd llimi'ko.i] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. limus = Schlamm u. colere = (an einem bestimmten Ort) wohnen! (Zool.): (von Tieren) im Schlamm lebend. Limit [ lunit]. das; -s, -s u -e [engl, limit < frz. limite < lat. Times. TLimesj: a) festgelegte Grenze, die räumlich, zeitlich, mengenmäßig o.a. nicht über- bzw. unterschritten werden darf: das [obere, oberste! L. für das Manuskript sind 300 Seiten; ein L. festlegen; das L. über-, unterschreiten; jmdm. ein L. setzen; b) (Wirtsch., bes. Finanzw., Börsenw.) obere od. untere Preisgrenze, insbes. vom Aid- traggeberfestgelegte Preisgrenze für ein Geschält: c) (Sport) für die Qualifikation festgelegte Mindestleistung; d) (Boxen) Grenze der jeweiligen Gewichtsklasse; Limitation [limita- tßio:nl.die;-.-en[lat. llmitätio = Festsetzung, zu: limitäre. T limitieren) (Fachspr.): das Limitieren; Begrenzung. Beschränkung; limitativ [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): begrenzend, einschränkend; -es Urteil (Philos.; Satz, der der Form nach bejahend, dem Inhalt nach aber verneinend ist): Limite [li'mi:tol. die; -, -n [frz. limitel: Schweiz, für t Limit; limited l'limitid; engl.. 2. Part, von: to limit = begrenzen < frz. limiter < lat. limitäre. T limitieren! (Wirtsch.): Zusatz bei Handelsgesellschaften mit beschränkter Haftung in Großbritannien; Abk.: Ltd.. lim.. Lim. od. Ld.; limitieren llimi'ti.ranl <sw. V.; hat) [lat. limitäre = abgrenzen, bestimmen, zu: Ilmes, t Limes] (bes. Fachspr.): nach oben bzw. unten od. im Umfang begrenzen, beschränken: der Richtpreis ist nach oben nicht limitiert; eine Auflage auf 300 Exemplare I.; limitierte Order (mit Angabe eines Limits b); <Abl.:> Limitkning, die; -. -en. limnikol [Iimni ko:II <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. limne = See. Teich u. lat. colere = (an einem bestimmten Ort) wohnenl (Biol.): (von Organismen) im Süßwasser lebend; Limnimeter, das; -s. - [T-meterl: Pegel zum Messen u. selbständigen Aufzeichnen des Wasserstandes (z.B. eines Sees); limnisch [limnij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (Biol.) (von Pflanzen u. Tieren) im Süßwasser lebend od. entstanden (Ggs.: terrestrisch 2. marin 2). 2. (Geol.) im Süßwasser entstanden od. abgelagert (Ggs.: paralisch): -e (in Süjiwasserbecken entstandene) Kohle; Limnograph [limno'gra:fl, der; -en, -en [t-graph]: svw. T Limnimeter, Limnoloae, der; -n. -n [T-Iogel: Wissetischaftler auf dem Gebiet der Limnologie; Limnologte, die; - [T-Iogie]: svw TSeenkunde; Ifcimolggisdi <Adj.; o. Steig.); Limopl^nkton. das; -s: das Plankton des Süßwassers. Limo [Iimo. auch: li:mo]. die. auch das; -. -[sl: ugs. Kurzf. für t Limonade; Limonade [limo'na:ddl. die; -. -n [frz. Iimo- nade. eigtl. = Zitronenwasser, wohl unter Einfluß von ital. limonata zu: Iimo = Limone, T Limonel: insbes. kohlensäurehaltiges Getränk aus Obstsatt od. entsprechender Essenz. Zucker u. Wasser: eine Flasche L. trinken; eine L.. zwei -n (ein Glas, zwei Gläser Limonade) bestellen; <Zus.:> Limongdetolflasche, die; Limone [limo.nd]. die; -. -n [ital limone < pers.,arab. limün = Zitrone(nbaum)]: 1. (selten) svw.fZitrone. 2, svw. tLimette; Lknonelle [limo'neta].die; -. -n [frz. limonellel: svw. fLimette; Limonen [limo'ne:n]. das; -s. -e (Chemie): Izur Herstellung von Parfüm verwendeter] zitronenartig riechender flüssiger Kohlenwasserstoff, der als Bestamlteil vieler ätherischer öle vorkommt. Limonit [limo'nht. auch: ...mtl. der: -s. -e [zu griech. leimön = Wiese, weil das Mineral oft offen auf dem Erdboden liegend zu finden ist]: svw. t Brauneisenstein. limos [li'mo:s], limös [Ji'mois] <Adj.: -er. -este; nicht adv./ [zu lat. limus = Schlamm] (Biol.): schlammig, sumpfig. Limousine [limuzl:nd]. die; -. -n [frz. limousine. eigtl. = weiter (Schutz)mantel. urspr. bes. der Fuhrleute in der frz. Landschaft Limousin): geräumiger Personenwagen mit festem Verdeck (od. Schiebedach): eine schwere L. limpid [ImVpi.t] <Adj.) [lat. limpidus. zu: limpa = (QuellK wasserl (veraltet): klar. hell, durchsichtig. Lincrusta: T Linkrusta. lind [Imtl <Adj.; -er. -este) [mhd. linde, ahd. lindi = weich, zart, mild; urspr. = biegsam]. 1. (geh.) a) angenehm mild, nicht rauh od. kalt: ein -er Sommerabend. Herbsttag; die Luft ist I.: eine steinerne, heller leuchtete und I. durchwärmte Halle (Th. Mann. Hoheit 152); b) sanft, zart: ein -er Windlstoß]; mit -er Stimme; mit -er (gelinder) Gewalt; Die Folge ist ein -er Größenwahn (Tucholsky. Werke II. 229). 2. <indekl.; attr. nachgestellt od. präd.) svw. T lindgrün: ein schöner Stoff. I.. mit apartem Muster. Linde [lindo]. die; -. -n [mhd. linde, ahd. linta. wahrsch. verw. mit Tlind. also eigtl. = die Biegsame, nach dem weichen, biegsamen Bast (1 )1:1. Laubbaum mit ausladender Krone, herzförmigen, gesägten Blättern u. gelblichen, süß did'tenden Blüten; eine uralte L. 2. <o. PI.) Holz der Linde. <Abl.:) linden [lindn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) |mhd lindin] (selten): aus Lindenfiolz / bestehend]. Linden-: -allee, die; -bäum, der (geh.): Linde (1): -biatt das; -blute, die. dazu: -btütenhonig, der. -blütentee, der. MBewächs, das (Bot.): Gewächs eitler Familie, zu der Linde* Jute u. zafilreiche andere, vor allem tropische Bäume u. Sträucher gehören; -holz, das; -honte, der: ^Schwärmer, der: gelblichbräunlich, weißlichgrüner Schwärmer, dessen Raupe vor allem an Blättern von Linden frißt. lindern ['lindsnl <sw. V.; hat) [spätmhd. lindern, zu Tllndl: mildem, erträglich/er/ machen: jmds. Leid. Schmerzen. Not I.; sie wollten das Elend der Flüchtlinge I.; Um die Langweile ... zu I.. ersann ... Tauchnitz die Reiselektüre als Palliativ (Enzensberger, Einzelheiten I, 203); lindernde Umschläge; <Abl.:> Linderung, die; -: das Lindern; die L. der Schmerzen; das Mittel hatte ihm keine L. gebracht; zur L. der Not beitragen; <Zus.:) Linderungsmittel, das. lindgrün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu T Linde, nach der Farbe des geflügelten Samens]: zart gelbgrün. 1682
Linie Lflfltett, die; -: a) linde (a) Beschaffenheit. Mildheit; b) Zm+eii. Sanftheit. Lm^mmm [Imt-], der; -[eis. ...würmer [mhd. lintwurm. zu Ad Imt = Schlange. Drache; also eigtl. verdeutlichend * Schlangenwurm] (Myth.. Her.): dem Drachen ähnliches 4*r ungeflügeltes I Fabeltier. Lmam I linndsJ. die od. das: -. -s [engl, lineage. zu lat. ioea. t Linie] (Völkerk.): soziale Ein/ieit, deren Angehörige mit um einem gemeinsamen väterlichen od. mütterlichen 4kmen abstammen u. meist an einem Ort wohnen. iMalHine'a.l] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. Hnealis]: svw. f linea- sch: Lineal [-]. das; -s. -e [zu einer mlat. Bildung zu «ttttal lineälis = in Linien bestehend, in Linien gemacht. jd tat. Hnea. t Linie]: einfaches Gerät mit / Längenskala * gerader Kante, längs deren man Linien ziehen kann: 4äs L. anlegen; mit dem L. eine Linie ziehen; etw. mit Jon L. unterstreichen; er geht, als hätte er ein L. ver- «iüuckl (spött.; steif u. in unnatürlich gerader Halfung): tatlfcdi <Adj.; o. Steig.) (Bot.): (von Blättern) lang u. mit parallelen Rändern: -e Blätter; Lineament [linea'ment]. £fts -(e]s. -e [lat. lineämentum = Umriß. Grundriß, zu: &Ka. -Linie]: I. (blld. Kunst) Gesamtheit von gezeichneten ad- uch abzeichnenden Linien in ihrer besonderen Anord- mmt. in ihrem eigentündichen Verlauf: mit rhythmisch proportionierten Farbpartikeln, die leuchtkräftig das zeichen- taAe L. umstellen (MM 8. 11. 71. 24); die -e (Linien) Aer Hand, des Gesichts. 2. (Geol.) svw. tGeofraktur; linear inea^l <Adj.; o. Steig.) [lat. linearis = aus Linien bestehend]: l.a) (bildungsspr.) geradlinig, linienförmig: ein -es Gebilde; (Physik:) -e Bewegung. Beschleunigung; b) JCanstwlss.) zeichnerisch, das Zeichnerische betonend: Die F*urcn sind flach und I. angelegt (Bild. Kunst I. 14). 2. AMbildungsspr.) geradlinig, einfach u. stetig / verlaufend/: cm -er historischer Prozeß: eine -e Geschichtskonzeption; fcMSprachw.) sukzessiv, in Form einer Abfolge: die -e Redeten*; c) (Musik) nicht den harmonischen Zusammenklang. Mmiern den gleichzeitigen Verlaut selbständiger Melodien, Simmen in den Vordergrund stellend: -e Musik; der -e Söl. 3. (Math.) eindimensional, [nur] der Länge nach: der < Ausdehnungskoeffizient. 4. a)(Fachspr.) in gleicher Weilt erfolgend, gleichbleibend, gekennzeichnet durch bzw. ver- mmden mit einer gleichmäßigen Zu- bzw. Abnahme der Beträge: -e Zunahme. Lohnerhöhung. Besteuerung; -e Abtreibung (Abschreibung gleichbleibender Beträge): b) •Math.) unbestimmte Größen in erster Potenz enthaltend: < Gleichungen (Gleichungen ersten Grades). Ukit- ^beschleunigter, der [LÜ von engl, linear accelera- *or| (Kernphysik): Beschleuniger, in dem Elementarteilchen m etne geradlinige, beschleunigte Bewegung gebracht werben, ^eruption, die (Geol.): von Erdspalten ausgehende m&anische Tätigkeit: -motor. der (Elektrot.): Elektromotor, bei dem sich der eine Motor teil gegenüber dem anderen mser dem Einfluß elektromagnetischer Kräfte geraiilinig irschiebt, so daß eine geradlinige Bewegung, ein Vortrieb, erzeugt wird; -schritt, die (Schriftw.): weiterentwickelte Bilderschrift, deren ursprünglich figürliche Formen mit einfachen Strichen dargestellt sind: ^vulkan. der (Geol.): entlang emer Spalte ausbrechender Vulkan: -Zeichnung, die «Fachspr.): nur mit Linien gearbeitete Zeichnung, insbes. Lmrißzeichnung. Riß. Länrhät [linearite:t], die: - [zu t linear]: (Fachspr.): lineare Beschaffenlieit; Lineatur [...'tu:£]. die; -. -en [zu lat. Tinea. *Lnie|: I. Linierung (2) (z.B. von Schulheften. Notenpapier). 2. (bild. Kunst) Linienführung: knappe grafische L.; Lmer [l^ne]. der; -s. - [engl, liner. zu: line = Linie (6a)j •Schiffahrt): Überseedampfer, Linienschiff. Lmtiie [lineto], die; - [frz. linette, eigtl. Vkl. von: linon. 'Linon]: auf beiden Seiten appretierter, feinfädiger Linon. UmMim) ['lmga(m)], das: -s [sanskr. linga(m)]: Phallus als Umtbild Schiwas, des indischen Gottes der Zeugungskraft. Vmm (12:3h die; - [frz. linge. eigtl. = Leinwand, zu lat. faeus = leinen] (Schweiz. Hotelw.) = Wäsche; Linaerie Kp'ri:]. die; -. -n [...i:on; frz. lingerie] (Schweiz.): a) Wäschekammer; b) betriebsinterne Wäscherei; c) Wäschegeschäft. bwal [Im'ßua:!] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. lingua = Zunge: Sc>rache] (bes. Med.): die Zunge betreffend, auf die Zunge bezüglich; Lingual l-l. der; -s. -e (Sprachw.): mit der Zunge gebildeter Laut, Zungenlaut (z. B. das Zungen-R); Lingual- tast. der; -[e]s. -e: svw. f Lingual; Linauglpfeife. die: -. -n: Orgelpfeife, bei der durch ein schwingendes Metallblätt- chen der den Ton erzeugende Luftstrom periodisch unterbrochen wird; Linguist [lin'guist], der; -en. -en: jmd. der sich wissenschaftlich mit der Linguistik befaßt; Sprachwissenschaftler; Linguistik, die; - [als Bez. für die moderne Sprachw. (frz. linguistique) eingef. von dem Schweizer Sprachwissenschaftler F. de Saussure (1857-1913)]: Sprachwissenschaft, insbes. der modernen (systembezogenen) Prägung: kontrastive, mathematische L.; linguistisch <Adj.; o. Steig.): sprachwissenschaftlich. liniar: [linia:?]: flinear; Linie ['li:n]?]v die; -, -n [mhd. linie. ahd. Hnea < lat. Ilnea = (mit einer Schnur gezogene) gerade Linie; Faden, Schnur, zu: lineus = aus Leinen, zu: linum = Leinen; Faden. Schnur; 7: nach den genealogischen Linien auf den zeichnerischen Darstellungen von Stammbäumen]: l.a) längerer (gezeichneter od. sich abzeichnender) Strich: parallele, gerade, punktierte -n; mit dem Lineal, aus der freien Hand eine L. ziehen; Briefpapier mit -n (liniertes Briefpapier); auf-n schreiben; die durchgehende, unterbrochene L. (die durchgehende, unterbrochene Markierungslinie auf einer Fcüxrbahn) überfahren; die zeichnerische L. (Linienführung); die -n (leichten Einkerbungen) der Hand, des Gesichts; die -n eines Spektrums (Physik; Spektrallinien): b) (Math.) zusammenhängendes, eindimensionales geometrisches Gebilde ohne Querausdehnung: eine gerade L. (Gerade); c) (Sport) Markierungslinie, Begrenzungslinie (2): L.! (Zuruf beim Tennis, daß der Ball die Linie berührt hat); der Ball hat die L. überschritten (ist im Aus); den Ball über die L. [ins Aus] schlagen; an der L. (Außenlinie) entlangstürmen; auf der L. (Torlinie) abwehren, klären, retten; keiner brachte den Ball über die L. (ins Tor); die blaue, rote L. (Eishockey; Drittel-. Mittellinie); c) (Seew.) kurz für t Wasserlinie; d) (Druckw.) Metallstreifen mit Druckbild zum Drucken einer Linie; e) (früher) kleines Längenmaß (zwischen 2 u. 2ll4 mm). 2. Umriß[ linie]. Umrißform, -gestalt, Kontur bestimmter Art: etw. tritt in scharfen -n hervor; ein Kleid in modischer, strenger L.; auf die [schlanke] L. (ugs. scherzh.; Figur) achten. 3.a) gedachte, angenommene Linie, die etw. verbindet: auf der L. Freiburg-Basel; b) <o. PI.) (Seemannsspr.) Äquator: die L. passieren, kreuzen; c) (Fechten) kurz für t Fechtlinie: L. bieten, geben; Klinge in L.; d) (Schach) einer der acht senkrechten, ein Feld breiten Abschnitte des Schachbretts. 4. Reihe: eine L. bilden; in einer L. stehen; die Schüler stellten sich in einer L. (nebeneinander) auf; in L. (Militär. Sport: nebeneinander, Schulter an Schulter) antreten; aus der zweiten L. (Ballspiele; aus der zweiten Reihe, aus einer vor der gegnerischen Verteidigung liegenden Position auf das Tor) schießen; die Kanadier schickten ihre erste L. (Eishockey; ihren ersten Sturm) aufs Eis; die Gebäude stehen in einer L. (Fluchtlinie): *L. halten (Druckw.; eine gerade Zeile bilden): die Schrift hält [nicht] L. S.a) <Sg. u. PI. gleichbed.) (Milit.) Front. Kampfgebiet mit den Stellungen der auf ehier Seite kämpfenden Truppen: die feindlichen -n durchbrechen; hinter den -n Sabotage treiben; in der vordersten, in vorderster L. liegen, kämpfen; *in vorderster L. stehen (I im Kampf um. gegen etwj im Vordergrund, mit an der Spitze stehen); b) (Milit.) die in gleichmäßigen Abständen nebeneinander aufgestellten Truppen; c) <o. PI.) (Milit. früher) die Truppen des stehenden Heeres. 6. a) von / öffentlichen! Verkehrsmitteln regelmäßig befahrene, beflogene Verkehrsstrecke zwischen bestimmten Orten. Punkten: stark befahrene, beflogene -n: die L. Hamburg-London; die L. Schloß-Stadion, die L. {Straßen- bahn-, Buslinie) 8; Flugzeuge, die auf den innerdeutschen -n verkehren; eine L. (den Linienverkehr auf einer bestimmten Strecke) einrichten, stillegen, einstellen: b) die Verkehrsmittel. Fahrzeuge einer bestimmten Linie: die L. 12 fährt nach Neustadt, [bis] zum Bahnhof, nur werktags; er fährt die L., auf der L. 12 (Jargon: ist als Fahrer, Schaffner dort eingesetzt): da kommt die L. 12 (eine Bahn, ein Bus der Linie 12). 7. Verwandtschaftszweig: die ältere, jüngere, männliche, weibliche L. (von einem älteren, jüngeren, männlichen, weiblichen Glied des Geschlechts, der Sippe begründete Linie); diese L. ist ausgestorben; in gerader, direkter L. von jmdm. abstammen; Verwandte in aufsteigender L. (bes. Genealogie, jur.; Eltern, Großeltern, Urgroßeltern usw.), in absteigender L. (Kinder, Enkel, Urenkel usw.). 8. allgemeine Richtung, die bei eitlem Vorhaben, Verhalten usw. eingeschlagen, befolgt wird: die geistige, politische ?»• 1683
Unten-, Linien- L. [einer Gruppe): eine gemäßigte, radikale L.; eine liberale L. haben, vertreten, verfolgen, einhalten, einschlagen: eine gemeinsame L. suchen: die große L. wahren; das Parteiprogramm, die Arbeit läßt keine [klare] L. erkennen, hat keine [klare] l.; sich auf eine [einheitliche] L. festlegen; seine Karriere befand sich auf einer an-, absteigenden L.; etw. bewegt sich auf der gleichen L. (Ebene); etw. auf eine L.. auf die gleiche L. stellen (gleich behandeln); L. (Formai) in eine Sache bringen; (Sport:) die Mannschaft bemühte sich. L. in das Spiel zu bringen (das Spiel planvoll anzulegen, aufzubauen). verlor vorübergehend jede L. (verlor völlig das Konzept). 9. * in erster/zweiter L. (an erster! zweiter, weniger wichtiger Stelle); in erster L. geht es darum.daß ...; diese Angelegenheit interessiert uns erst in zweiter L.; auf der ganzen L. (völlig, in jeder Beziehung); auf der ganzen L. siegen; er hat auf der ganzen L. versagt. linien-, Linien-: -ball, der (Tennis): 1. Bali der eine Linie (1 c) berührt. 2. entlang der Seitenlinie geschlagener Ball; -Matt, das: Blatt mit aufgedruckten Linien, das unter das Schreibpapier gelegt wird u. als Hilfsmittel zum Schreiben gerader Zeilen dient; -blitz, der (Met.): linienförmiger Blitz; -bus, der: im Linienverkehr eingesetzter Bus; -dampfer, der: im Linienverkehr eingesetzter Dampfer; -dienst, der: Linienverkehr, bes. von Flugzeugen u. Schiffen; -flug, der: Flug mit einem Linienflugzeug (Ggs.: Charterflug); -flug- zeug, das: im Linienverkehr eingesetztes Flugzeug (Ggs.: Charterflugzeug); -förmig <Adj.: o. Steig.); -führung, die (bes. Fachspr.): I.a) Art u. Gestaltung der zeichnerischen bzw. graphischen Linie; sparsame, harmonische L.; b) Führung. Gestaltung der formprägenden Umrißlinien; eine Plastik mit strenger L.; das Kleid ist schlicht in der L. 2. festgelegter Verlauf einer Verkehrslinie, insbes. einer Stra- ßenbalin. Buslinie; -maschine, die: vgl. -flugzeug; -netz. das: 1. Netz von Verkehrslinien. 2. (selten) Netz von Linien. Strichen; -omnibus, der: vgl. -bus; -papier, das: Papier mit aufgedruckten Linien, liniertes Papier; auf L. schreiben; -richter, der (Ballspiele): Helfer des Schiedsrichters, der vom Spielfeldrand aus insbes. die Grenzlinien überwacht l u. Regelverstöße anzeigen kann/; -schiff, das: 1. im Linienverkehr eingesetztes Schiff 1. (früher) (mit atideren Schüfen in linienförmiger Formation fahrendes) schweres Kriegsschiff; -Schiffahrt, die: fahrplanmä/Sige Schiffahrt auf festgelegten Routen; -Spektrum, das (Physik): aus Spektrallinien bestehendes Spektrum der Atome eines Gases; -Spiegel, der: österr. für t-blatt; -Stecher, der: svw. tGuillocheur; -System, das (Musik): zur Notenschrift gehörendes System pat alleler Linien (Notenlinien); -taufe, die: svw. tÄquatortaufe; -treu <Adj.> (abwertend): streng, engstirnig einer !politischen / Ideologie, insbes. einer Parteilinie, folgend, gehorchetui; ein -er Kommunist; sich I. verhalten; -treue, die (abwertend): linientreue Art. Gesinnung, linientreues Verhalten; -truppen <PL> (Milit. früher): svw. T Linie (5c); -verkehr, der: regelmäßiger, insbes. fa/irplanmäßiger Verkehr auf einer Verkehrslinie: im L. fahren. Linkr-, Linifer- (Druckw): ^gerät, das: vgl. -maschine: -maschine, die: Maschine zum Linieren (Ziehen von Linien); -platte, die: Druckplatte für den Druck einer Linierung. linieren lli'ni:n>n| (österr. nur so), liniieren [lini'Lrcm] <sw. V.: hat) [nach mlat. lineare = mit einer Linie unterstreichen < lat. lineare = nach dem Lot einrichten, zu: llnea. T Linie]: mit Linien, mit Linierung versehen; lini[i]ertes Papier, dazu: Linkning (österr. nur so). Linikrung, die; -. -en: 1. das Linieren. 1. Gescuntheit der Linien auf liniertem Papier o. ä. Liniment [lini'ment]. das; ~[e]s. -e [spätlat. linlmentum = Schmiere, zu lat. linire = (auOschmieren] (Med.): dickflüssiges Einreibemittel, bes. zur Rheumabehandlung. link [link] <Adj.; -er, [eiste) [aus der Gaunerspr., zu tlink...] (salopp): falsch, verkehrt, schlecht, anrüchig, fragwürdig; nicht vertrauenswürdig, hinterhältig; -e Geschäfte machen; komm mir nicht auf die -e Tour!; ein -er Vogel (ein zwielichtiger Mensch); das war sehr 1. von ihm; Mein Vater meinte ... Und das kam ganz I. (Schmidt, Strich Jungengespräche 103); link... [link...] <Adj.; nur attr.) [mhd. linc, lenc. urspr. - schlaft*, matt, auch: linkisch: 2: nach frz. (cote) gauche. zu T:Linke (2)] (Ggs.: recht...): I.a) <o. Steig.) auf der Seite / befindlich j. die beim Menschen der von ihm selbst aus gesehenen Lage des Herzens im Körper entspricht; die -e Hand; das -e Auge. Ohr: der -e Schuh; die -e obere Ecke eines Heftes; auf der -en Straßenseite gehen; das -e Ufer (in Flußrichtung linke Ufer) des Flusses; -er Außenstürmer (Ballspiele; Linksaußen): -er (Boxen: mit dem linken Arm ausgeführter) Haken; die Figur ist im -en (Her.; vom Betrachter aus im rechten) Wappenfeld gelegen; *-er Hand (THand 1); b) <o. Steig.) (bei Stoffen, Wäsche o.a.) innen, hinten, unten befindlich u. normalerweise nicht sichtbar (meist in Verbindung mit „Seite"; die -e Seite eines Hemds. Strumpfs, Tischtuchs; -e Maschen (Handarb.; Maschen .auf der Innenseite bzw. linken Seite], bei denen mit der rechten Stricknadel nach links vorn in die Masche der linken Nadel eingestochen u. ein vorgelegter Faden durchgezogen wird). 2. (Steig, scherzh.: -er. -[eiste) politisch zur 2Linken (2) gehöretid. der Linken eigentümlich, gemäß; -e Abgeordnete. Zeitungen. Ansichten; der -e (stark od. stärker linskorRentierte) Flüge einer Partei; <subst.:> er ist ein Linker, gibt sich als Linker; 'Linke, der. -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Ballspiele Jargon): Linksaußen; ein hervorragender -n 2L|nke, die; -n. -n <DekI. T Abgeordnete) [1 a:-schon ahd. lenka = linke Hand: 1 b: engl, left: 2: im Anschluß an frz. gauche nach der Sitzordnung im Parlament (vom Präsidenten aus gesehen)] (Ggs.: Rechte): I.a) <P1. ungebr.) linke Hand; etw. in der -n halten; (Boxen:) seine L. einsetzen; *air -n (zur linken Hand): zur -n sitzen; er saß zu ihrer -n. zur -n der Gastgeberin; b) (Boxen) mit der linken Faust ausgeführter Schlag: er traf ihn mit einer knallharten -n. 2, <P1. ungebr.> Parteien, politische Gruppierungen. Strömungen, die den Sozialismus. Kommunismus vertreten: ein Vertreter der radikalen, äußersten -n; die neue L. (vor allem von Studenten u. Intellektuellen getragene marxistischsozialistische Gruppierung bes. in den 6()er Jahren in den USA u. den westeuropäischen Demokratien); Linkeh^nd- reael, die: - (Physik): an Daumen. Zeige- u. Mittelfinger der linken Hand veranschaulichte Regel für die Richtung der im Magnetfeld auf einen Strom wirkenden Kraft; linken [lmkn] <sw. V.; hat) [zu t link] (ugs.): täuschen, hereinlegen: Das hier ist doch eine heiße Sache. Ihr habt mich doch gelinkt (Spiegel 6,1976.30); linker Hand: t Hand (1); linkerseits <Adv.): auf der linken Seite, links (Ggs.: rechterseits): die Tür I.: Ijnkisch <Adj.) [zu Tlink...] (abwertend): (aul eine Art. die Hemmung. Scheu ausdrückt) unbeholfen u. ungeschickt in Benehmen. Bewegungen. Verrichtungen; ungewandt: mit ihren kleinen, -en Liebkosungen (Hesse. Narziß 33); 1. grüßen. Linkrusta [Im'krusta, auch: lin..l. die; - [Kunstwort]: linoleumähnlicher, abwaschbarer Wandbelag mit reliefartiger Prägung; <Zus.:) Linkrystatapete, die. links [links] [spätmhd. lincks. urspr. = Gen. Sg. von Tlink...]: I. <Adv.) I.a) auf der linken da) Seite (Ggs.: rechts l 1 a): die Bücher stehen I. [auf dem Schreiblisch]; im Vordergrund I. steht ein Baum; die zweite Tür [Querlstraße 1: I. vom Eingang; sich [auf der Straße, auf der Wanderung] mehr/weiter I. halten; rechts fahren, I. überholen!; jmdn. I. und rechts ohrfeigen; I. (nach links) abbiegen (im Verkehr); die Augen I.! Uujch links; militär. Kommando); I. um! (nach links umdrehen; militär. Kommando; vgl. links- um); 1.. zwei, drei, vier (Schrittangabe beim Marschieren); von I. (von der linken Seite) kommen; von I. her; sich nach I. (tweh der linken Seite) wenden; nach 1. hin; von rechts nach I.; I. und rechts verwechseln; *imdn., etw. I. liegenlassen (ugs.; bewußt nicht beachten): weder I. noch rechts/weder rechts noch I. schauen (T rechts I 1 a): nicht [mehr] wissen, was I. und [was] rechts/was rechts und [was] I. ist (Trechts I 1 b); b) (ugs.) mit der linken Hand: I. schreiben, essen; * I. sein (ugs.; Linkshänder sein): mit I. (ugs.; mit der linken Hand, mit Leichtigkeit): das mache ich doch mit 1.: c) auf bzw. von der linken (I b) Seite (Ggs.: rechts I 1 b): die Tischdecke I. auflegen; den StotT [von] 1. bügeln; ein Kleidungsstück [nach] l./(ugs.:) auf I. drehen, wenden; *imdn. [auf] usw.): d) (Handarb.) mit linken Maschen (Ggs.: rechts I 1 c): ein I. gestrickter Pullover. 2. politisch zur 2Linken (2) gehörend (Ggs.: rechts I 2): [weit] I. stehen: [stark] 1. eingestellt sein; empfindlich gegen Kritik von I. sein; I. (ugs.; links eingestellt) sein. II. <präp. mit Gen.) (seltener) auf der linken Seite von etw. (Ggs.: rechts II): 1. des Rheins, der Straße. Ijnks-, L|nks-: ^abbieaer, der (Verkehrsw.): jmd.. der mit seinem Fahrzeug nach links abbiegt (Ggs : Rechtsabbieger), dazu: ^abbieserspur, die; -ahweidiler. der (kommunisl. abwertend): Abweichler mit stärkerer Linksorientierung. 1684
Linotype- als die Parteilinie zuläßt (Ggs.: Rechtsabweichler): als sektiererischer L. gelten; -anwalt. der (ugs. abwertend): schlechter Rechtsanwalt. Winkeladvokat; -ausfall, der (Boxen): schnelle Vorwärtsbewegung mit dem linken Bein, hei der das Statuibein gestreckt bleibt (Ggs.: Rechtsausfall); -ausläse, die (Boxen): Auslage (3 b) des rechtshändigen Boxers, der das linke Bein vorsetzt u. dessen linke Hand die Führhand ist (Ggs.: Rechtsauslage): in der L. boxen; Hausierer, der (Boxen): Boxer mit Linksauslage (Ggs.: Rechtsausleger); -außen [-'—1 <Adv.) (Ballspiele): auf der äußersten linken Seite des Spielfelds (Ggs.: rechts- außen): sich auf I. durchspielen; U (Politik Jargon.) 1. iganz links I 2) stehen; Kritik von I. (von linksradikaler Seite); -außen [-'- ], der (Ballspiele): Stürmer auf der äußersten linken Seite des Spielfeldes (Ggs.: Rechtsaußen): lalsl L. spielen; -bündig <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): an eine /gedachte] senkrechte linke Grenzlinie angeschlossen, angereiht (Ggs.: rechtsbündig): die Adresse ist 1. zu schreiben; -drall, der (Ggs.: Rechtsdrall): 1. (Fachspr.) linksdrehender, dem Uhrzeigersinn entgegengerichteter Drall. 2. (ugs.) Tendenz zur Abweichung nach litiks: Der Bugspriet hatte einen L. (Bieter. Bonifaz 218). 3. (Politik Jargon) Seigung zur Linksorientierung: eine Regierung, ein Schriftsteller, ein Buch mit starkem L.; -drehend <Adj.; o. Steig.) (Ggs.: rechtsdrehend): 1. (bes. Technik) einer nach links dem Uhrzeigersinn entgegen) gerichteten bzw. ansteigenden Drehung um die Längsachse folgend: -es Gewinde. 2. (Chemie. Physik) die Ebene des polarisierten Lichts nach links drehend; -drehung, die (Ggs.: Rechtsdrehung); ^extrem 'Adj.; o. Steig.) (seltener): svw. T ^extremistisch (Ggs.: rtchtsextrem); -Extremismus, der (Politik): linker Extremismus (Ggs.: Rechisextremismus); ^extremist, der (Politik): Vertreter des Linksextremismus (Ggs.: Rechtsextremist); ^extremistisch <Adj.; o. Steig.) (Politik): extremistisch im Sinne einer politischen Richtung bzw. Ideologie der äußersten Linken (Ggs.: rechtsextremistisch): -galopp. der (Reiten): Galopp, bei dem das Pferd mit dem linken Vorderfuß am weitesten ausgreift (Ggs.: Rechtsgalopp); -gfingig <Adj.; o. Steig.) (Technik): svw. t ^drehend (1) (Ggs.: rechtsgängig); -gerichtet <Adj.; o. Steig.): svw. •^orientiert (Ggs.: rechtsgerichtet); -gewebt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs. verhüll.): homosexuell; -gewinde, das (Technik): linksdrehendes Gewinde (Ggs.: Rechtsgewinde); -gläubig <Adj.; o. Steig.) (Politik Jargon): einer linken Ideologie anhängend; -händer [-hendnl, der: jmd.. der linkshändig ist (Ggs.: Rechtshänder): L. sein; -händig <Adj.; 0. Steig.) (Ggs.: rechtshändig): I. <nicht adv.) mit der linken Hand allgemein geschickter als mit der rechten, die Unke Hand bevorzugend: -e Menschen. 2. <nicht präd.) mit Hilfe, unter Einsatz der linken Hand: eine Tätigkeit 1. verrichten,dazu: -Müdigkeit,die; - (Ggs.: Rechtshändigkeil); ^her<Adv.) (veraltet): von links her {Ggs.: rechtsher); -herum <Adv.): in der linken Richtung herum (Ggs.: rechtsherum): du mußt die Scheibe 1. drehen; ^hin <Adv.) (veraltet): nach litiks hin (Ggs.: rechtshin); -innen [-'--1. der «Ballspiele): in haiblinker Position spielender Stürmer (Ggs.: Rechtsinnen); -intellektuelle, der (Politik): linksstehender Intellektueller; ^katholizismus. der (Politik): linksorientier- ter Katholizismus; -koalition, die (Politik): linke Koalition «Ggs.: Rechtskoalition); -konter. der (Boxen): mit der linken Faust geschlagener Konter {Ggs.: Rechtskonter); -kurs, der (Ggs.: Rechtskurs): 1. (Pferdesport) Kurs, der linksherum gelaufen wird. 2. (Politik) linksorientierter Kurs einer Regierung; ^kurve. die: nach links gekrümmte Kurve (Ggs.: Rechtskurve); -lastig <Adj.; nicht adv.) (Ggs.: rechtslastig): 1. links zu stark belastet. 2. (Politik Jargon abwertend) unverhältnismäßig stark linksorientiert: -e Hochschulen: Christdemokraten werfen dem Sender -e Programme vor (Spiegel 18. 1975. 57). dazu: Lästigkeit, die; -: -läufig Adj.; o. Steig.) (Ggs.: rechtsläufig): 1. (Technik) svw. '^drehend (1): -e Gewinde. 2. (Fachspr.) (bes. von der Schrift l von rechts nach links laufend: die arabische Schrift st I. 3. (Graphologie) a) (von Schrijtzügen) entgegen der Schreibrichtung laufend; b) (von der Handschrift) verhältnismäßig viele linksläidige Züge enthaltend: eine [stark! -c Handschrift; -lenker, der (Kfz.-W.): linksseitig (vom änken Vordersitz aus) gelenktes Kraftfahrzeug (Ggs.: Rcchtslenker); -liberal <Adj.; o. Steig.) (Politik): links- orientiert u. liberal: eine -e Regierung. Politik. Weltanschauung: -Opposition, die (Politik): linke Opposition (Ggs.: Rechtsopposition); -orientiert <Adj.; o. Steig.) (Politik): an einer linken Ideologie. Parteilinie usw. orientiert (Ggs.: rechtsorientiert): -e Politiker; -Orientierung, die <o. PI.) (Politik): das Linksorientiertsein% linksorientierte Haltung (Ggs.: Rechtsorientierung); -partei, die (Politik): linke Partei (Ggs.: Rechtspartei); -radikal <Adj.) (Politik): radikal im Sinne der politischen Richtung bzw. Ideologie der äußersten Linken (Ggs.: rechtsradikal). <subst.:) -radikale, der u. die: ^radikalismus. der (Politik): linker Radikalismus (Ggs.: Rechtsradikalismus); -r^chts-Kambination, die (mit Bindestrichen) (Boxen): Schlagfolge, hei der einem Schlag mit der linken ein Schlag mit der rechten Faust folgt: -regierung.die (Politik): linke Regierung (Ggs.: Rechtsregierung); -ruck, der (Politik Jargon) (Ggs.: Rechtsruck): a) /überraschend/ hoher Stimmengewinn der 2Linken (2) bei einer Waid; b) Stärkung des Eitiflusses eines linksorientierten Parteiflügels (innerhalb einer Partei, der Regierung o. äJ: ^nmi <Adv.) ugs. lür t ^herum (Ggs.: rechtsrum): Walzer 1. tanzen; -schnitt, der (bes. Tennis. Tischtennis): Schnitt, der dem Ball durch ein von rechts nach links gerichtetes Anschneiden gegeben wird (Ggs.: Rechtsschnitt); -schuß, der (Fußball): mit dem linken Fuß ausgeführter Schuß(Ggs.: Rechtsschuß); -Schwenkung, die: Schwenkung nach links (Ggs.: Rechtsschwenkung): -seitig <Adj.; o. Steig.; selten präd.): auf der linken Seite (Ggs.: rechtsseitig): 1. gelähmt sein; -Sektierer, der (kommunist. abwertend): linker Sektierer; sektiererischer Abweichler. dazu: -sektiererisch <Adj.; o. Steig.) (kommunist. abwertend): sektiererisch im Bereich einer linken Ideologie; auf sektiererische Weise abweichlerisch: die -en, abenteuerlichen Angriffe der Führer der Kommunistischen Partei Chinas (Neues D. 13. 6. 64. 7); -stehend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Politik): (meist von Personen. Gruppen o.a.): linksorientiert (Ggs.: rechtsstehend); -Steuerung, die (Kfz.- W.): linksseitige Steuerung (Ggs.: Rechtssteuerung); -ufrig <Adj.; o. Steig.; selten präd.): auf dem linken Ufer / gelegen, verlaufend usw./ (Ggs.: rechtsufrig): der -e Teil der Stadt; Mim [auch: -'-] <Adv.) (bes. in militär. Kommandos): nach links herum, linksherum (Ggs.: rechtsum): 1. kehrt!; I. machen; vgl. links (I 1 a); -unterzeichnete, der u. die: jmd.. der links seinen Namen unter ein Schriftstück gesetzt hat (Ges.: Rechtsunterzeichnete); -verbindender (Ballspiele): haiblinker Verbimier; Linksinnen (Ggs.: Rechtsverbinder); ^verkehr, der (Verkehrsw.): Form des Fahrzeugverkehrs, bei der man links fährt u. rechts überholt (Ggs.: Rechtsverkehr); ^vortritt, der (Schweiz. Verkehrsw.): Vorfahrt von links (Ggs.: Rechtsvortritt); -wendung, die: Wendung nach links (Ggs.: Rechtswendung). Linkser flwkse], der; -s, - (landsch.): Linkshänder (Ggs.: Rechtser). linnen ['lman] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [mniederd. linen. asächs. Ilnln. niederd. Form von T leinen]: veraltet für T leinen; Linnen [-], das; -s. - [mniederd. linen. asächs. Ilnln. niederd. Form von t Leinen]: veraltet für t Leinen. Limesche System [li'ne:fe], das; -n -s (Bot.); von dem schwedischen Naturforscher C. von Linne (1707-1778) geschaffenes künstliches System, worin das Pflanzenreich nach den Merkmalen der Blüte eingeteilt ist. Linoleum [li'no:leom. österr. meist: linole.om], das; -s [engl, linoleum. zu lat. llnum. 1 Linie u. oleum = öl, nach dem wesentlichen Bestandteil, dem Leinöl]: glatter / Fußboden/- belüg, der unterseilig aus starkem Jutegewebe besteht, auf das eine aus Leinöl. Kork. Farbstoffen. Harzen o.a. hergestellte Masse aufgepreßt ist: ein Zimmer mit L. auslegen, dazu: Linoleumbelag, der: Belag aus Linoleum; Linoleum- Schnitt, der (bild. Kunst): svw. tLinolschnitt: Linokaure, die; -, -n [vgl. Linoleum] (Chemie): (u. a. im Leinöl enthaltene) flüssige ungesättigte Fettsäure; Linolschnitt, der; -[e]s. -e: 1. <o. PI.) graphische Technik, bei der die Darstellung l mit Feder od. Stift vorgezeichnet u. / mit scharfem Messer aus einer später als Druckstock dienemlen Linoleumplatte herausgeschnitten wird. 2. in der Technik des Linolschnitts (1) hergestellter Abzug: Linon [li'nÖ:, auch: liron] der; -ls], -s [frz. linon < lat. llnum = Leinen] (Textilind.): leinenähnliches Baumwollgewebe in Leinwandbindung. Linotype© [lainotajp], die; -. -s [engl, linotype. zu: line = Linie, Zeile u. type = Druckbuchstabe] (Druckw.): Maschine, die Zeilen setzt u. gießt. Linotype- (Druckw.): -satz, der: mit der Linotype-Setzmaschine durchgeführter bzw. hergestellter Schriftsatz; ^setzer. 1685
Linse der: Setzer für die Linotype-Setzmaschine. -Setzmaschine, die (mit Bindestrich): svw. T Linotype. Linse [linzal. die; -. -n [I: mhd. linse, ahd. linsi, H.u.; 2: nach der einer Linse (1 a) ähnlichen Form; 4; wohl nach der flachen Form): l.a) kraut ixe Gemüsepflanze mit zumeist in Ranken auslautenden Blättern u. in rautenförmigen Hülsen sitzenden kleinen, flachen, kreisrunden Samen von gelbbrauner, roter od. schwarzer Farbe: die -n blühen; -n anbauen, ziehen; b) Frucht der Linse (1 a): -n pflücken: c) als Nahrungsmittel verwendeter Samen der Linse (1 a): -n einweichen, kochen; heute gibt es -n mit Rauchfleisch. 2. a) (Optik) ein- od. beiderseitig kugelig gekrümmter Körper aus durchsichtigem Material, der durch Brechung des hindurchgehenden Lichts eine optische Abbildung vermittelt: eine bikonkave L.; stark vergrößernde -n; der Durchmesser, die Dicke. Brennweite. Krümmung einer L.; -n schleifen; b) (ugs.) Objektiv: er knipst alles, was ihm vor die L. kommt; ängstlich, frech in die L. starren; c) (Med.) in Form u. Funktion einer Linse älmlicher. glasklarer Teil des Auges: *die L. spannen (Schülerspr.; scharf äugen): d) (Physik. Technik) wie eine Linse (2a) wirkendes elektrisches bzw. magnetisches Feld, das durch Brechung der hindurchgehenden Flektronenstrahlen eine elektronenoptische Abbildung vermittelt: die -n eines Elektronenmikroskops. 3. (Geol.) große Einlagerung. lutgerstätte in Form einer Linse. 4. (PI.) (ugs.) Geldmünzen: rück mal mit den -n raus!; linsen l'lmznj <sw. V.; hat> [zu T Linse (2)] (ugs.): versto/ilen blicken: spähen: um die Ecke 1.; durch den Türspalt I.; bei der Klassenarbeit I. (Schülerspr.; beim Mitschüler abschreiben): Ü ... linst die untergehende Sonne ... schräg über die Sportanlagen (Grass. Hundejahre 209). linsen-, Ljnsen-: -erz, das (Mineral.): linsenförmiges, blaugrünes Kupfer-Aluminium-Arsen-Mineral: -fehler, der (Optik): Fehler in einer Linse (2 a); -fleck, der: svw. T Leberfleck; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -gericht, das: Gericht aus Linsen (1 c); * für ein L. (geh.; für etw. Geringes, das nur im Augenblick ein Gegenwert zu sein scheint: nach 1. Mos. 25. 29-34): etw. für ein L. hergeben, verkaufen; -kern der (Anal.): 1. zentraler Teil der Linse des Auges. 2. Nervenkern im Gehirnstamm: -suppe,dic: / dicke! Suppe aus Igetrockneteni Linsen (1 c). (Speck.j Gewürzen u.a.: -System, das (Fachspr.): optisches System aus mehreren Linsen (2a); -triibung, die (Med.): Trübung der Linse des Auges: -wicke.die [nach der Form der Fruchtl: als Futterpflanze angebaute Wickenart. Linters ['limes] (PI.) [engl, linters (PL), zu (mundartl.): lint = Flachs < lat. linteum = Leinwand): Fasern des Baumwollsamens, die für das Verspinnen zu kurz sind. Linzer Torte, die: - -. - -n [nach der oberösterr. Stadt Linz a.d. Donaul: Torte mit gitterähnlicher Oberfläche, roter Marmeladefüllung u. Zutaten wie gemahlenen Mandeln od. Nüssen. Kakao. Gewürzen usw. lip-.Lip: f lipo-. Lipo-; Lipase [li'pa.zal.die; -. -n [Biochemie): fettspaltendes Enzym: Lipid [Ii'pi:t]. das; -[eis. -e (Biochemie): a) (meist PI.) Fett od. fettähnliche Substanz: b) <nur PI.) Sammelbez. für alle Fette u. Lipoide. Lipizzaner [üpi'y>a:ne], der; -s. - [nach dem (heute Jugoslaw.) Gestüt Lipizza (Lipica) bei Triest): edles Warmblutpferd, meist Schimmel, mit etwas gedrungenem Körper, breiter Brust u. kurzen, starken Beinen. lipo-. Lipo-, (vor Vokalen auch:) lip-, Lip- [lip(o)-; griech. lipos = Fett) <Best. in Zus. mit der Bed.): fetthaltig, fettähnlich (z.B. Lipolyse. Lipämie); Lipochrome [...'kro:m3l <PI.) [zu TChroml: svw. TKarotinoide; lipoid [lipo'i:t] (Adj.; o. Steig.) [zu griech. -oeides = ähnlich] (Biochemie):.fettähnlich: Lipoid [-]. das; -s. -e (Biochemie): a) (meist PI.) lebenswichtige, in tierischen u. pflanzlichen Zellen vorkommende fettähnliche Substanz: b) (nur PI.) Sammelbez. für die uneinheitliche Gruppe fettähnlicher Substanzen: Lipolyse, die; -. -n [tLysel: svw. T Fettspaltung; Lipom [li'po:ml. das; -s. -e (Med.): gutartige Fettgeschwulst: Lipomatose [lipoma'to'.za]. die; -. -n (Med.): a) vermehrtes Auftreten von Lipomen: b) svw. T Fettsucht; lipophil [ afi:l] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. phileln = lieben, gern haben! (Chemie): in Fett leicht löslich (Ggs.: lipophob); lipophob [...To:p] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. phobein = furchten] (Chemie): in Fett nicht löslich (Ggs.: lipophil); Lipoprotein, das; -[eis. -e (Biochemie): bes. als Bestandteil des Blutplasmas vorkommender, physiologisch wichtiger Eiweißstoff mit einem Fettanteil. Lippe [lipo], die; -. -n [aus dem Md.. Niederd. < md.. mniederd. lippe. urspr. = schlaff Herabhängendes]: l.a) fleischiger oberer od. unterer Rand des [menschlichen] Mundes: schmale, breite, dünne, dicke, volle, wulstige, aufgeworfene, rote, blaue, feuchte, trockene, spröde, aufgesprungene -n; die -n zusammenkneifen, -pressen, öffnen, runden, vorschieben, [zum Kuß] spitzen: sie kräuselte, schürzte verächtlich die -n; sich (Dativ) die -n schminken, rot anmalen, nachziehen, lecken, (mit der Zunge] anfeuchten; das [Bierlglas an die -n setzen [um zu trinken]; auf ihren -n lag ein Lächeln; den Finger auf die -n lesen (den Zeigefinger auf die Lippen legen, um zum Stillsein, zum Schweigen aufzufordern): sich (Dativ) auf die -n beißen (insbes. um ein Lachen zu unterdrücken od. weil man eine unmittelbar vorher gemachte Äußerung sofort bereut); einen Laut mit den -n bilden; Äußerungen von den -n ablesen; *an irods. -n hingen (einem Sprechenden konzentriert, gespannt zutiörenu. ihn dabei anblicken): etw. auf den -n haben (etw. gerade äußern, von sich geben Iwollen/): ein Wort auf den -n haben; etw. mit etw. auf den -n (etw. äußernd, singend o.a.): ein fröhliches Lied auf den -n. wanderten sie durch das Tal; mit einem Fluch auf den -n (fluchend) kam er hereingestolpert; etw. liegt schwebt jmdm. auf den -n (etw. liegt jmebn. auf der Zunge i : etwas erstirbt Urahn.] auf den -n (jmd. hört unter einem starken Eindruck o.a. plötzlich auf. etw. zu äußern): das Wort erstarb ihm auf den -n: etw. drängt sich Ümdm.) auf die -n (jmd. fühlt sich gedrängt, etw. zu äußern): etw. kommt [nicht] über jmds. -n/kommt jmdm. [nicht] über die -n (es geschieht, kommt so weit, daß jmd. etw. [nicht ausspricht, äußert): das Wort kam nicht über seine -n; etw. [nicht] über die -n bringen (es [nicht] fertigbringen, etw. auszusprechen, zu äußern): etw. fließt/geht jmdm. leicht« glatt o. ä. von den -n (es fällt jmdm. leicht, etw. zu äußern, auszusprechen): b) (o. PI.) (salopp) Mundwerk: das ist die freche Berliner L.; *eine [dicke/große] L. riskieren (ugs.. es wagen, dreist seine Meinung zu sagen, großsprecherisch, herausfordernd zu reden). 2. (Bot.) oberer od. unlerer hervorstehender Teil der Blumenkrone (z.B. an Lippenblütlern). Ijppen-, Lfppen-: -bar, der: in Vorderindien u. auf Sri Lanka lebender Bär. der bei der Nahrungsaufnahme seine Schnauze rüsselförmig vorstülpt: -bekemtnis, das (abwertend): Äußerung, mit der sich jmd. zu etw. bekennt, die aber nicht der inneren Überzeugung entspricht: seine Versicherungen sind nur [ein] L.; -bUtler, der (Bot.): Gewächs einer artenreichen Familie krautartiger Pflanzen mit lippenförmigen Blüten: -förmig (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Form einer Lippe, von Lippen aufweisend: -g&ymenlaut, der: svw. tLabiovelar (1); -lack, der: farblose lackartige Substanz, die dazu dient, den aufgetragenen Lippenstift zu fixieren u. glänzen zu lassen./; -laut, der (Sprachw.): svw. t Labial; -lesen, das; -s: Ablesen der stummen od. nicht gehörten Sprechbewegungen von den Lippen: -pfeife, die: svw t Labialpfeife; -pflock, der (Völkerk.): in die durchbohrte Lippe gesteckter Pflock o.a.. der als Schmuck getragen wird: -pomade, die: pomadeähnliche Substanz I in Stift- form/ zum Einfetten der Lippen: -rot, das (veraltend): auf die Lippen aufgetragene rote Schminke: -«palte, die: svw. t Hasenscharte; -Stellung, die; -sttft, der: 1. meist rotgetönter, fetthaltiger Stift zum Schminken der Lippen. ein kußechter L.; [keinen] L. benutzen. 2. Lippenstiftfarbe. am Kragen ist L.; den L. abwischen, dazu: -stiftfarbe, die; -synchron (Adj.; o. Steig.) (Film): in der Weise synchronisiert, synchron, daß Lippenbewegung u. Ton zeitlich genau parallel gehen: -e Tonwiedergabe. Vertonung; -Synchronisation, die (Film): lippensynchrone Synchronisation: -zghnlaut. der (Sprachw.): svw. t Labiodental. Lippfisch [lip-]. der; -[e]s. -e: in tropischen u. getnäßigten Meeren vorkotnmender Fisch einer Familie barschähnlich aussehender Knochenfische mit vorstreckbaren Lippen: -lippig [-lrpKjl in Zusb.. z. B. dünnlippig. schmallippig. Lipsi ['lipsü, der; -s. -s [nach Lipsia = nlat. Name von Leipzig] (DDR): moderner Gesellschaftstanz im %Takt. Liptauer [Iiptaye]. der; -s. - [nach dem früheren dt. Namen einer Landschaft im tschechoslowakischen Teil der Karpaten!: slowakischer Schafkäse. Liquefaktion[likvefak'lßio:n],die; -. -en [spätlat. liquefactk). zu lat. liquefacere = flüssig machen, zu: liquidus. t liquid u. facere = machen] (Chemie): Überführung eines festen Stoffes in flüssige Form. Verflüssigung: liqueszieren [likvcs- 1686
Liter tßi:ran] <sw. V.; ist) [lat. liquescere. Intensivbildung von: liquere. t liquid] (Chemie): flüssig werden, schmelzen; liquid tli'kvi'.t] (österr. nur so), liquide [li'kvi.da] <Adj.; ...der. ...deste; nicht adv.) [lat. liquidus = flüssig, zu: liquere = flüssig sein, eigtl. = klar, deutlich sein]: 1. (Wirtsch.) verfügbar: -e Gelder. Mittel. 2. (Wirtsch.) zahlungsfähig (Ggs.: illiquid): ein -es Unternehmen. 3. (Chemie) flüssig. 4. <nur attr.) (Sprachw.) die Eigenschaften einer Liquida aufweisend: ein -er Laut (eine Liquida); <subst.:> Liqujd, der; -s. -e (Sprachw.J: svw. tLiquida: Liquida [li:kvida], die;-. ...dä[...de]u. ...den [li'kvi:dn; lat. (cönsonäns) liquida] (Sprachw.): bei kontinuierlich ausströmender Luft gebildeter stimmhafter Laut. Fliefilaut (z.B. ..I" u. .,r"); Liquidation (likvida't$jp:n].die: -. -en [mlat. liquidatio]: l.das Liquidieren (1-3). 2. das Liquidiertwerden (1.3). Uquidations- (Wirtsch.): -bilanz, die; Mnasse, die: gesamtes Vermögen eines Unternehmens bei Eintritt in die Liquidation; Mvert, der: Wert der Liquidationsmasse. Liquidator [Iikvi'da:tor, auch: ...to:g]. der; -s. -en [...da- to:ron] (Wirtsch.): Jmd.. der liquidiert (1 a. c); liquide: Tli- quki; Liquiden: PI. von T Liquida; liquidieren [likvi di:r^n] vsw. V.; hat) [itah liquidare < mlat. liquidare = flüssig machen, zu lat. liquidus. t liquid]: 1. (Wirtsch.) a) (ein Unternehmen, insbes. eine Gesellschaft o.a.) auflösen u. die damit verbundenen Rechtsgeschäfte abwickeln: eine Firma, einen Verein 1.; b) (von einem Unternehmen, insbes. einer Gesellschaft o. ä.) sich auflösen u. die damit verbundenen Rechtsgeschäfte abwickeln: die Firma hat liquidiert; c) (Sachwerte usw.) in Geld umwandeln, flüssigmachen: einen Nachlaß, das Inventar I.; d) (Schulden o.a.) begleichen: eine finanzielle Verpflichtung 1. 2. (bei freien Berufen für eine erbrachte Leistung) eine Rechnung ausstellen: ftir ärztliche Bemühungen einen Betrag 1. 3. (bildungsspr.) a) nicht länger bestehen lassen, beseitigen, tilgen: eine Staatsordnung, eine alte Tradition; einen Konflikt I. (beilegen); b) (verhüll.) (bes. aus politischen o.a. Gründen) töten, hinrichten, umbringen /lassen!: Gefangene 1.; <Abl.:> Liqui- dkrrng, die; -, -en: das Liquidieren (I a. b, 3); Liquidität |likvidi't£:t]. die; - (Wirtsch.): 1. Fähigkeit eines (liquiden) Unternehmens, seine Zalilungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen; Zahlungsfähigkeit (Ggs. Illiquidität). 2. flüssige Mittel (wie Bargeld. Bankguthaben o.a.). Liquidität»-(Wirtsch.): -engpaß.der: Engpaßinder Liquidität (1); -grad.der; ^reserve.dte: flüssige Mitteleines Kreditinstitutsais Reserve zur Aufrechterhaltung seiner Zahlungsbereitschaft; ^Steigerung, die. Liquidlaut, der; -[e]s, -e (Phon.): svw. t Liquida. Liquor ['Ii:kvDrj. der; -, -es [li'kvo:re:s; lat. liquor = Flüssigkeit, zu: liquere, t liquid]: 1. (Anat.) seröse Körperflüssigkeit. 2. (Pharm.) flüssiges Arzneimittel; Abk.: Liq. Um [li:ra], die; -. Lire [ital. lira < lat. Ilbra = Waage: Gewogenes; Pfand]: italienische Währungseinheit (1 Lira = lOOCentesimi); Abk.: L.. Lit Hrico [li.riko: ital. Ilrico < lat. lyricus. Ilyrisch] (Musik): lyrisch (2). fach [IUI, lischst [lifst), lischt [ltft]: Hoschen. Lfeene [lize:nd|. die; -. -n [zu frz. lisi&re. fLisiere] (Kunst- wiss.): senkrechter, flach hervortretender, pfeilartiger Mauerstreifen zur Gliederung der /Außen] wand (bes. in der romanischen Architektur); Lisiere [lizie:re, ...e:re], die; -. -n [frz. lisiere = Saum. Kante] (veraltet): Rand. Saum. Iteien [iisman] <sw. V.; hat> [mhd. (ge)lismen] (Schweiz, mundartl.): stricken; <Abl.:> Ljsmer, der: -s. - (schweiz. mundartl.): Strickweste. fepeln [lispln] <sw. V.; hat) (Weiterbildung zu mhd.. ahd. Itspen = lispeln, urspr. lautm.]: 1. beim Artikulieren der Zischlaute fehlerhaft mit der Zunge an die oberen Vorder zahne stoßen: das Kind lispelte [stark]. 2. (geh.) mit leiser, tonloser Stimme u. eitler gewissen Scheu od. Zaghaftigkeit sprechend hervorbringen, zu jmdm. sagen: unverständliche Sätze. Beschwörungen 1.: „Ich komme morgen wieder", lispelte sie ihm ins Ohr; daß sie ... in Gebeten zu ihm i = dem Gott) lispelten (Thieß. Reich 248); ein gelispeltes Merci; Ü ein zartes, wie sehnsüchtig lispelndes Rauschen im ... Laub der Bäume (Maass, Gouffe 240). Usse riisa]. die; -. -n [viell. md. für spätmhd. leuchse. mhd. liu(c)hse] (landsch.): Seitenstütze am Leiterwagen. List [list], die; -. -en [mhd.. ahd. list. urspr. = Wissen]: a) schlau, hinterlistig ausgeklügelter Plan u. entsprechendes Vorgehen, um einen Gegner od. Verfolger zu täuschen u. sich dadurch in einer gefährlichen Situation zu retten od. um die Oberhand über jmdn. zu gewinnen, um etw. Bestimmtes zu erreichen: eine teuflische L.; nun konnte nur eine L. helfen; eine L. ersinnen, anwenden, gebrauchen, durchschauen: auf eine L. hereinfallen; zu einer L. greifen; b) <o. Pl.> listige [ Wesens ]art: die L. in jmds. Augen; L. mit Stärke vereinen: *mit L. und Tücke (ugs.; unter Aufbietung aller Überredungskünste). Liste ['liste], die; -. -n [ital. lista = Leiste; (Papier)streifen. Verzeichnis, germ. Wort. T Leiste]: a) schriftliche Zusammenstellung. Aufstellung nacheinander, bes. untereinander unter einem bestimmten Gesichtspunkt aufgeführter Personen od. Sachen; für diesen Zweck eingerichtetes Blatt Papier: eine lange, ausführliche, vollständige L.; die L. der Gefangenen, aller Kunden; eine L. zum Eintragen liegt im Institut aus; die L. enthält unsere Bücherwünsche; diese L. (Aufzählung) ließe sich noch beliebig verlängern; eine L. aufstellen, zusammenstellen, anfertigen, fuhren, ergänzen, einsehen; Jmdn.. etw. auf die L. setzen; jmdn.. etw. in einer L. fuhren, in eine L. aufnehmen: jmdn.. etw. in eine/(selte- ner:) einer L. eintragen; etw. in einer L. ankreuzen, abhaken; der Name wurde in/aus der L. gestrichen; etw. ist nicht in der L. der zollpflichtigen Gegenstände enthalten (gehört nicht zu den zollpflichtigen Gegenständen); Ü ich habe ihn längst von meiner L./der L. meiner Freunde gestrichen; *die schwarze L. (ugs.; [geheimgehaltene] Zusammenstellung verdächtiger Personen; „schwarz" bezieht sich hier auf etw. im Dunkeln. Verborgenen Liegendes): Verhafteten an Hand einer schwarzen L. Parteifeinde aller Art (Feuchtwanger. Erfolg 726); bei jmdm. auf der schwarzen L. stehen (bes. bei einer Regierung, einem Regime zu den verdächtigen Personen gehören; unbeliebt sein); b) kurz für t Wahlliste: eine L. einreichen, wählen; die Kandidaten einer L.; jmdn. auf die L. für die Gemeindewahlen setzen; seine Stimme für eine L, abgeben; eine grüne L. (auf Grund einer Absprache zwischen Umweltschutzbewegungen. Bürgerinitiativen o.a. bes. bei Kommutialwahlen aufgestellte Wahlliste); <Abl.:> 'listen [listn] <sw. V.; hat): a) svw. t auflisten: Worlmaterial I.; b) als Serie führen: Taschenbuch-Verlag ... mit ... 25 ... Sachbuchtiteln in allen Kaufhauskonzernen in Präsenz gelistet - zu verkaufen (Anzeige in: Börsenblatt 30. 1970. 2339). 2listen [-] <sw. V.; hat) [mhd. listen = listig sein, zu t List] (Sport): mit einem Trick, durch eine List irgendwofiin gelangen lassen: den Ball (am Verteidiger vorbei) ins Tor I. Ijsten-, Ljsten- (Liste): ^ftihrer, der: jmd.. der eine Liste führt; -fühnmg, die; -mäßig <Adj.; o. Steig.) (Papierdt.): in einer Liste, in Listen f auf geführt ]: Standardausführungen ... stehen 1. zur Verfugung (Elektronik 11. 1971. A 48); HPreis, der: in einer Preisliste festgehaltener Bruttopreis; -Sammlung, die: Sammlung, bei der die gespendeten Beträge mit den Namen der Spender in eine Liste eingetragen werden; -wähl, die (Pari.): Art der Wahl, bei der in Listen zuscmvnengestellte Personengruppen gewählt werden. Ijstenreich <Adj.) (geh.): viele Listen kennetid u. davon Gebrauch machend od. diese Anlage erkennen lassend: der -e Odysseus; eine heitere und -e Behendigkeit (Frisch, Gantenbein 225); Ijstig <Adj.) [mhd. listec. ahd. listig]: über die Fertigkeit verfügend, sich gewisser, dem andern verborgener Umstände zur Erreichung seiner Absichten vorteilhaft zu bedienen, (xt. diese Anlage erkennen lassend; durch Anwendung besonderer Mittel. Tricks o. ä. zum Ziel zu gelangen versuchend: ein -er Held. Bursche; ein -er Plan. Gedanke; er ist I. und verschlagen: jmdn. I. ansehen, angrinsen; seine Augen funkelten 1. ristessotempo[listeso tempo; ital.] (Musik): dasselbe Zeitmaß, im selben Tempo wie zuvor. Litanei [litanaj], die; -. -en [mhd. letanle < kirchenlat. litania = Bittgesang < griech, litaneia = das Bitten. Flehen]: 1. in der christlichen, bes. katholischen Liturgie zwischen Vorbeter u. Gemeinde wechselndes / gesungenes] Bittgebet: Sie redete tonlos, wie mechanisch, es klang wie eine L. (Rinser. Jan Lobel SD; eine L. beten, singen. 2. (abwertend) a) langatmige, monotone Aufzählung: eine ganze L. von Wünschen. Klagen vorbringen; jmdm. lange -en vortragen; die Zeitungsverkäufer wiederholten ihre L.; b) immer wieder vorgebrachte Ermahnung. Klage o. ä.: Diese L. höre ich nun schon alle Tage (Fallada. Herr 13). Liter ['Ii:te. auch: litis], der (schweiz. nur so), auch: das; -s. - [frz. litre < mfrz. litron (ein Hohlmaß) < mlat. 1687
fiter-, Liter- litra < griech. litra = Pfund]: Hohlmaß von einem Kubikdezimeter: zwei L. Milch; mit drei L./(seltener:) -n Wein kommen wir aus; (Technik:) ein Rauminhalt von 1 000 -n; der Motor hat einen Hubraum von 6.3 -n; Zeichen: I liier-, Liter-: -flasche, die: Flasche von einem Liter Fassungs- vermögen: -glas, das: vgl. -flasche; -leistung, die (Technik): Leistung eines Kraftfahrzeugmotors aus jeweils HKXJcm' Hubraum: -maß, das: Meßgefäß, mit dem man nach Litern messen kann: -topf, der: vgl. -flasche; -weise <Adv.>: in Litern: etw. 1. abfüllen, verkaufen; die Kinder trinken den Saft I. (ugs.; begierig in großen Mengen). Litern ['htdral. die; -. -s u. ...rä [lat. littera = Buchstabe, urspr. wohl = Geschmiere. Schmiererei): a) (veraltet) Buchstabe: Abk.: Lit. od. lit.: Absatz 4. L. 3; b) (Bankw.) ataf Banknoten o. ä. Buchstabe zur Kennzeichnung der Emission (la); Literalsiim [lita'ra:!-]. der; -[e]s: buchstäblicher Sinn einer Textstelle, bes. in der Bibel. literar-, Literar- [liU>'ra:g-; zu Tliterarisch): -geschichtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): svw. T literaturgeschichtlich: -historiker, der: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Literaturgeschichte: -historisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): svw. T literaturgeschichtlich: eine -e Kuriosität; -kritik, die: a) literatun\>issenschaftliches VerJahren bes. der biblischen Exegese, mit dem die verschiedenen Quellen eines Textes isoliert werden, um eine Geschichte seiner Entstehung zu rekonstruieren: b) svw. t Literaturkritik; -kritisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd); -soziologisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd,): svw. t literatursoziologisch. literarisch <Adj.; o. Steig.) [lat. litterärius = die Buchstaben, die Schrift betreffendl: a) die Literatur als Kunstgattung, die Belletristik betreffend: eine -e Zeitschrift. Veranstaltung, Mode, Schwärmerei; -e Beiträge, Werke, Gattungen; die -e Kritik; das -e Leben unserer Zeit; sich vom -en Betrieb zurückziehen; dieses Buch war das -e Ereignis des letzten Jahres; der Roman präsentiert sich mit -em Anspruch; sich auf -em Gebiet auskennen; Hier stand das Buch von Anfang an im Dienste der -en (schriftlichen) Verbreitung der humanistischen Geisteskultur (Bild. Kunst 3.59); die-e Ausbeute (das Buch) zum Thema Weltmeisterschaft (Welt 22. 9. 62, 17); seine Begabung ist im wesentlichen 1.; 1. hervortreten; sich I. betätigen; I. gebildet, interessiert sein; b) (bildungsspr.) mit allzuviel Bildungsgut befrachtet: vordergründig symbolisierend: seine Gemälde sind sehr L; literarisieren [...rari'zi:ran) <sw. V.; hat): a) literarisch (a) gestalten: Der Drang. Autobiographisches zu 1. (Spiegel 38, 1974. 10); b) in allzu literarischer (b) Weise gestalten: Literariskrung, die; -. -en: a) das Literarisieren (a); b) das Literarisieren (b): Auch Rploff (= Pianist) liegt alles Pathos fem. jeder romantische Überschwang, jegliche L. der Musik (MM 28. 10. 59); Uterat [...'ra.tl. der; -en. -en [urspr. = Schriftkundiger, Sprachgelehrter, zu lat. litterätus = schriftkundig, gelehrt, gebildet] (oft abwertend): / unschöpferischer, ästhetisierender] Schriftsteller: in das Cafe kamen -en. Musiker und Maler; <Zus.:) Literatencafe, das: bes. von Literaten besuchtes Cafe': <Abl.:> Litera- tentum.das; -s.Jmds. Handeln. Verhalten als Literat: Literatur [...'ra:tor. auch: ...to:tf). der; -s. -en [...ra'to:ran; lat. litterätor = Sprachgelehrter] (bildungsspr. veraltet): Schriftsteller: Gelehrter: sein Nimbus ... des raffinierten -s (Adorno. Prismen 235); Literatur [...ra'tu:?]. die; -. -en [lat. litterätüra = Buchstabenschrift; Sprachkunst]: 1, <o. PI.) a) /gesamtes/ Schrifttum, veröffentlichte [gedruckteJ Schriften: ausländische, kommunistische, wissenschaftliche L.; belletristische, schöngeistige, schöne L. (Literatur 2); die Verbreitung von L.; b) (fachliches] Schrifttutn über ein Thema. Gebiet: die einschlägige, kulturkritische, philosophische, scholastische, medizinische L.; die L. über dieses Problem, zu diesem Thema ist umfangreich; die L. kennen, lesen, zusammenstellen, zitieren, [in Fußnoten] angeben; c) (Musik) in Form von Notentexten vorliegende Werke für Instrumente od. Gesang: die L. für Violine. Bläseroktett. gemischten Chor ist sehr umfangreich; der Pianist spielt hauptsächlich die romantische L. (Musik der Romantik). 2, künstlerisches Schrifttum: Belletristik: die zeitgenössische, avantgardistische, moderne [deutsche, französische], neueste, klassische, novellistische L.; die L. des Expressionismus; die -en einzelner Nationen; L. (Literaturwissenschaft) studieren; jmd.. etw. ist in die L. eingegangen (ist eine Gestalt, ein Thema der Literatur geworden): dieses Buch zählt zur L. (ist literarisch wertvoll). literatur-, Literatur-: -angäbe, die (meist PI.): bibliographische Angabe der für eine wissenschaftliche Arbeit in einem bestimmten Zusattimenhang benutzten / Fachliteratur: ^Ästhetik, die: Ästhetik (2) der Literatur (2). dazu: -ästhetisch <AdJ.; o. Steig.): die Literaturästhetik betreffend: ^austauscht der: Austausch auf dem Gebiet der Literatur: -beila- ge, die: literarische Beiträge enthaltende Beilage einer Zeitung: -betraditung, die <o. PI.): Auseinamiersetzung mit Literatur: eine weltanschaulich gebundene L.; -betrieb, der <o. PI.) (oft abwertend): literarisches Leben: ein wichtiges Ereignis für den L.; abriefe <PI.): (bes. im 18.Jh.) literaturkritische Erörterungen in Form fingierter Briefe: -denkmal, das: literarisches Werk, das als wertvolles Zeugnis, z. B. einer Literaturgattung od. -epoche. bewahrt wird: -epoche, die: Epoche der Literatur (2): -fähig <Adj.; nicht adv.): als Literatur gelten könnend, literarischen Ansprüchen genügend: Das deutsche Couplet, das keineswegs 1. ist (Tucholsky. Werke II. 17); -forscher, der: svw. t-Wissenschaftler; -gattung, die: Gattung der Literatur (2): die L. des Dramas. Romans; -geschalte, die: 1. <o. PL; a) Geschichte (1 a) der Literatur: das ( = das Literaturreich des Insel-Verlages) in der jüngeren L. kaum ein Gegenstück hat (Welt 23. 7.65. 7); b) svw. t -Wissenschaft: L. studieren. 2. Werk, das die geschichtliche Darstellung einer Literatur (2) enthält: der Verfasser einer L.; an einer L. schreiben, dazu: -geschichtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Literaturgeschichte (1) betreffend: -Besprach, das: verunstaltetes Gespräch von Fachleuten über Literatur (2): im Rundfunk fand ein L. statt; -hinweis. der (meist PL): mit bibliographischen Angaben versehener Hinweis auf i weitere] Literatur zu einem Thema. Stichwort: -historiker, der: svw. 1 Literarhistoriker, dazu: -historisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): svw. t -geschichtlich; -kalender, der: Kalender mit Daten. Beiträgen. Abbildungen aus dem Bereich der Literatur (2); -kritit, die: i wissenschaftliche/ Beurteilung von ! zeitgenössischer] Literatur (2): die angelsächsische, moderne L., dazu: -kritiker, der: jmd.. der sich auf dem Gebiet der Literaturkritik betätigt: -lexikon, das: alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk zur gesamten Literatur (2) od. zu einzelnen Teilbereichen: -nadweis, der: vgl. -angäbe: -papst,der(iron., scherzh.): maligebender, wichtigster Literaturkritiker einer Zeit, eines Gebietes: -preis, der: als Auszeichnung für bedeutende literarische Leistungen od. zur Förderung junger Autoren verliehener Preis: -Produzent, der (Jargon): jmd.. der als Schriftsteller, Autor, Lyriker o. ä. Literatur hervorbringt: -Propaganda, die (DDR): Werbungfür Literatur: -satire, die: literarisches Werk als Satire gegen das Werk eines andern Autors od. eine Stilrichtung: -seite, die: Zeitungsseite, -teil mit Uterarischen Themen. Beiträgen: -Soziologie, die: Wissenschaft von der Wechselwirkung zwischen Literatur (2) u. Gesellschaft, dazu: -soziologisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): -spräche, die (Sprachw.): 1, in der Literatur (2) verwendete Sprache, die oft. z. B. durch Stilisierung, von der Gemeinsprache abweicht. 2. (DDR) einheitlich genormte Schriftsprache, dazu: -sprachlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Sprachw.); -Studium, das: Fachstudium der Literatur (2); -theorie, die: Theorie der Literatur (2); -Unterricht, der: ] Schul]Unterricht in Literatur (2); -verweis, der (selten): svw.! -hinweis; -Verzeichnis, das: Verzeichnis, in dem die Literaturangaben zusammengestellt sind: -Wissenschaft, die <P1. selten): Wissenschaft, die sich mit der Literatur einer od. mehrerer Sprachen im Hinblick auf Geschichte. Formen. Stilistik. Interpretation. Rezeption, soziale Voraussetzungen u.a. befaßt, dazu: -Wissenschaftler, der. -wissenschaftlich <Adj.; o. Steig.); -Zeitschrift, die: a) Zeitschrift mit literarischen Originalbeiträgen: b) Zeitschrift mit Berichten u. Besprechungen literarischer Neuerscheinungen: c) Fachzeitschrift, die Mitteilungen über philologisch-literaturwissenschaftliche Forschungsergebnisse u. Besprechungen literaturwissenschaftlicher Werke enthält: -zirkel.der: literarischer Zirkel. Litewka [litefka], die; -. ...ken [poln. litewka. eigtl. = litauischer Rock] (früher): bequemer, weicher Uniformrock mit Umlegekragen. Litfaßsäule [litfas-1, die; -. -n [nach dem Drucker E. Lit faß. der sie erstmals 1855 in Berlin aufstellte): frei stehende, niedrigere Säule von größerem Durchmesser, auf die Plakate. Bekanntmachungen geklebt werden: Plakatsäule: Plakate an eine L. kleben, an einer L. anschlagen; er ist verschwiegen wie 'ne L. (iron., berlin. veraltend; plaudert alles aus). 1688
Living-wage -lith [...'li:t. auch: ...lit; griech. lithos = Stein] Grundwort in Zus.. z. B. Eolith. Gastrolith: lith-, Lith-: T litho-. Litho-; Lithagogum [lita'go:gum], das; -s. ...ga [zu Tlitho-, Litho u. griech. agögös = (ab)führend. zu: ägein = (ab)führen] (Med.): Medikament, das die Ausschwemmung von Gallen- u. bes. Blasen- od. Nierensteinen herbeiführt; Lithiasis [li- ti:azis], die; -. ...sen [li'tja:zn; griech. lithiasis] (Med.): Erkrankung, bei der sich Nieren-, Gallen- od. Blasensteine bilden; Steinleiden; Lithium [li:tiuml. das; -s [zu griech. lithos, t litho-. Litho-; das Element wurde zuerst in Mineralien festgestellt]: nur in Verbindungen vorkommendes, silberweißes, sehr weiches, mit Wasser u. feuchter Luft schnell reagierendes Alkalimetall, das als Zusatz bei Legierungen, als Katalysator u.a. verwendet wird (chemischer Grundstoff); Zeichen: Li: Litho [Ii:to]. das; -s. -s: Kurzf. von t Lithographie (2); litho-, Litho-, (vor Vokalen auch:) lith-. Lith- [lit(o)...: griech. lithos = Stein] <Best. in Zus. mit der Bed.:> stein .... gestern .... Stein .... Gestein ... (z.B. lithologisch. Lithograph. Lithagogum): tithogen I..ge:n] <Adj.; o. Steig.) [t-gen] (Med.): zur Bildung von Konkrementen führend; Lithogenese, die: -. -n (Geol.): Ge- uuntheit der Vorgänge bei der Entstehung von Sedimentgesteinen (wie Verwitterung. Abtragung usw.); Lithograph, (oft eingedeutscht:) Lithograf. der; -en. -en [t-graph]: 1. in der Lithographie, im Flachdruck verfahren ausgebildeter Drucker. 2. Künstler, der Lithographien herstellt; Lithographie, (oft eingedeutscht:) Lithografie, die; -. -n [...i:an; t-graphiej: l.a) <o. PI.) graphische Technik, bei der auf eine präparierte Steinplatte mit fetthaltiger Kreide od. lithographischer Tusche die Zeichnung aufgebracht u. im Flachdruckverfahren vervielfältigt wird; b) Originalplatte für Stein- u. Offsetdruck. 2.a) graphisches Kunstblatt in Steindruck: eine farbige L.; -n sammeln; b) künstlerische Zeichnung für eine Vervielfältigung in Steindruck; lithographieren [...gra'fi:ren], (oft eingedeutscht:) lithografleren [-1 <sw. V.; hat): l.a) in Steindruck wiedergeben: lithographierte Plakate von Toulouse-Lautrec; b) im Flachdruckverfahren arbeiten. 2. Lithographien (2) herstellen; lithographisch, (oft eingedeutscht:) lithogrgfisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Lithographie betreffend, dazu gehörend; Lithologe, den -n. -n [t-loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Litholo- nie; Lithologfe, die: - [f -logie]: Gesteinskunde, bes. in bezug auf Sedimentgesteine; lithologisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.); Lithofrse, die; -, -n [TLyse] (Med.): Auflösung von Blasen-, Nieren- od. Gallensteinen durch Arzneimittel: Li- thophanie [...fa'ni:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. phanös = hell, leuchtend]: reliefartig in eine Platte aus dünnem Porzellan eingepreßte bildliche Darstellung, die bei durchscheinendem Licht in verschiedenen Helligkeitsabstufungen erscheint; lithophil [...Ti:l] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. phileTn = lieben, gern haben] (Geol.): (von chemischen Elementen wie z. B. Sauerstoff) in der Lithosphäre angesammelt, im wesentlichen die Lithosphäre bildend; Lrthopone [...po-.na]. die; - [zu griech. ponos = Mühe. Arbeit]: lichtechte, gut deckende weiße Farbe, die bes. für Innenanstriche verwendet wird; Lithosphäre, die; - (Geol.): bis in 1200km Tiefe reichende Gesteinshülle der Erde; Lithotomie [...to- mi:]. die; -, -n [...i:dn; zu griech. tome = das Schneiden] (Med.): operative Entfernung von Steinen; Lithotripsie [...tn'psi:]. die; -. -n [...i:an] (Med.): Zertrümmerung von Blasensteinen; Lithotripter [...'tnpte], der; -s [zu griech. tribein = zertrümmern] (Med.): durch die Harnröhre eingeführtes Instrument zur Zertrümmerung von Blasensteinen; Uthurgik [liturgik]. die; - [zu griech. lithourgikös = die Bearbeitung von Stein betreffend]: Lehre von der Verwendung u. Verarbeitung von Gesteinen u. Mineralien. litoral [litora:l] <Adj.; o. Steig.) [lat. Iltorälis. zu: litus (Gen.: litoris) = Küste] (Geogr.): die Ufer-. Strandzone betreffend: <subst.:> Litoral,das; -s, -e. Litorale, das; -s. -s [ital. litorale < lat. Iltorälis. t litoral] (Geogr.): Uferregion. -zone; Lito- ralfauna.die; -. ...nen: Tierwelt der Uferregionen; Litoralflo- ra, die; -. ...ren: Pflanzenwelt der Uferregionen; Litorina, (fachspr.:) Littorina [lito'ri:na], die; -. ...nen [nlat.. zu lat. litus. t litoral]: an der Nord- u. Ostsee häufig vorkommende Strandschnecke; Litorinameer, Littorinameer. das; -[e]s (Geol.): Stadium in der nacheiszeitlichen Entwicklung der Ostsee mit der Litorina als Leitfossil; Litorjnazeit, Littori- nazeit. die: - (Geol.): Zeitraum der Existenz des Litorina- meeres (5500-2000 v.Chr.); Litorinen: PI. von TLitorina. Litotes [litote:s], die; -. - [griech. litötes. eigtl. = Sparsamkeit. Zurückhaltung (im Ausdruck), zu: litös = schlicht, einfach] (Rhet.. Stilk.): rhetorische Figur, die durch doppelte Verneinung od. durch Verneinung des Gegenteils scheinbar eine vorsichtige Behauptung ausdrückt, aber eine (oft ironisierende) Hervorhebung des Gesagten bewirkt (z. B. er amüsierte sich nicht schlecht = sehr). Litschi [lit/ü. die; -, -s. Ljtschipflaume, die; -. -n [chines. li-chi]: pflaumengro/ie. erdbeerähnlich schmeckende Frucht (mit dünner, rauher Schale u. weißlichem, saftigem Fleisch) eines in China beheimateten Baunies. litt [ht]: Heiden. Littorina usw.: f Litorina usw. Liturg [li'tork], der; -en, -en. Liturge [...rga]. der; -n, -n [mlat. liturgus < spätlat. liturgus < griech. leitourgos = Staatsdiener, zu: leltos. t Liturgie] (christl. Kirche): den Gottesdienst, die Liturgie haltender Geistlicher im Unterschied zum Prediger; Liturgie [litor'gi:], die; -, -n [...i:an; kirchenlat. Ilturgia < griech. leitourgia = öffentlicher Dienst, zu: leltos = das Volk betreffend u. ergon = Arbeit, Dienst] (christl. Kirche): a) offiziell festgelegte Form des christlichen Gottesdienstes: die Ambrosianische L. (Form des Gottesdienstes in der Kirchenprovinz Mailand); b) (ev. K irche) am Altar im Wechselgesang mit der Gemeinde gehaltener Teil des Gottesdienstes: bei dem Festgottesdienst hält der Gemeindepfarrer die L.; Liturgik [litorgik], die; - (bes. ev. Theol.): theologische Beschäftigung mit der Liturgie u. deren Geschichte: liturgisch <Adj.; o. Steig.) [kirchenlat. liturgicus < griech. leitourgikös] (christl. Kirche): die Liturgie betreffend, dazu gehörend: -e Texte, Handschriften; die -e Ordnung des Gottesdienstes; -e Gewänder (von dem Liturgen beim Gottesdienst getragene Kleidungsstük- ke); -e Farben (kath. Kirche; Farben der liturgischen Gewänder u. Tücher für Altar. Kanzel o. ä.Y. -e Formeln (formelhafte Wendungen der Liturgie, z. B. der Herr sei mit euch; halleluja; amen); -e Geräte. Litze I'litßa]. die; -. -n [mhd. litze = Schnur. Litze < lat. licium = umschlungener Kettfaden; Faden. Band]: 1. schmale, flache, geflochtene od. gedrehte Schnur als Besatz auf verarbeiteten Stoffen, zur Einfassung, als Rangabzeichen an Uniformen: eine Uniform. Mütze mit bunten -n: ein Himmelbett mit Vorhängen aus rotem, mit goldener L. besetztem WollstofTfTh. Mann, Krull 138). 2. (Weberei) in der Mitte mit einem Öhr versehener, feiner Stahldraht zum Durchziehen der Kettfäden. 3. (Technik) Strang eines Drahtseils. 4. (Elektrot.) Leitungsdraht aus dünnen, verflochtenen o.a. Einzeldrähten: <Zus.:) Ljtzenflechter, den jmd.. der Litzen (1) flicht (Berufsbez.); Ljtzenflechterin, die; -. -nen: w. Form zu tLitzendechter. Lituus [Ii:tuos], der; -. Litui [...ui; lat. lituus]: 1. Krummstab der Auguren im antiken Rom. 2. a) altrömische Trompete für militärische Signale; b) (16.-18. Jh.) Krununhorn (1 a). live [lajf. engl.: laivKindekl. Adj.;o. Steig.; attr. nachgestellt, meist adv.) [engl. live, eigtl. = lebend] (Rundf.. Ferns.): direkt gesendet, als Direktsendung, in einer Direktsendung: München-Brüssel-Bonn I. ( = Sendereihe) steht alle sechs Wochen als Konferenzschaltung im Programm (Bayerischer Rundfunk, Winterprogramm 1966/67); eine Sendung 1. übertragen, hören, verfolgen; jmdn. 1. interviewen, auf der Bühne erleben; in einer Show 1. singen. Live-(mit Bindestrich):-Aufzeichnung, die (Rundf., Ferns.): zu einem späteren Zeitpunkt gesendete, ungekürzte u. unveränderte Aufzeichnung einer Veranstaltung; -Bericht, der (Rundf.. Fems.): vgl. -Sendung; ^Diskussion, die (Rundf.. Fems.): vgl. ^Sendung; ^Foto, das: vgl. ^Fotografie: -Fotografie, die <o. PI.) (Fot.): bes. bei Bildjournalisten übliche Art des Fotografierens, bei der es weniger auf die technische Vollkommenheit als auf die Aussage des Bildes ankommt; -Konzert, das (Rundf., Fems.): vgl. -Sendung; -Reportage, die(Rundf..Ferns.): vgl. ^Sendung; -Sendung,die (Rundf.. Fems.): Direktsendung; Originalübertragung (Ggs.: Auf- zeichnung2b); ^Show.die (Rundf.. Fems.): vgl. ^Sendung: Ü -s in privatem Rahmen. Sex, Erotik. Spannung, auch für Paare (Abendpost 11.10. 74. 12). Irvid [livi.t]. livide [livi:dd] <Adj.; ...der. ...este) [lat. lividus = bläulich): 1. (Med.) bläulich. bla/Jblau. fahl (von Haut u. Schleimhäuten). 2. (veraltet) neidisch, mißgünstig. Living-waae [Iivin weidsl. das; - [engl, amerik. living wage, aus: living = Leben(sunterhalt) u. wage = Lohn] (Wirtsch.): für den Lebensunterhalt unbedingt notwendiger Lohn. Existenzminimum. 1689
Livre Livre [Ii:vra]. der od. das: -[s]. -[sl <aber: 6 Livre) [frz. livre < lat. Iibra, tLira]: 1. frühere französische Ge- wichtseinheit unterschiedlicher Größe, 2. französische Münze bis zum Ende des !8.Jh.s. Livree [li'vre:], die; -. -n [...e:an; frz. livree. eigtl. = gestellte (Kleidung), zu: livrer. Tliefern]: mit Litzen o.a. besetzte uniformartige Kleidung für Diener. Bedienstete (bes. im Hotelgewerbe): ein Liftboy. Chauffeur in L.: livriert [li- 'vri:?t]<AdJ.;o. Steig.: nicht adv.>: mit einer Livree bekleidet. Livree tragend: ein -er Hotelboy: -e Bedienstete. 'Lizentiat [litten 't$jp:t]a das: -[e]s, -e: im MA. dem Bukkalem- reat folgender, heute noch in der Schweiz, sonst nur noch im Bereich der katholischen Theologie verliehener akademischer Grad: L. der Theologie; 2Li2entiat [-]. der; -en. -en [mlat. licentiatus = der mit Erlaubnis Versehene, 2. Part, von: licentiare = die Erlaubnis erteilen, zu lat. licentia. t Lizenz]: Inhaber eines {Lizentiats; Abk.: Lic. [theol.], (in der Schweiz:) lic. phil. usw.; Lizenz fli't$£nt$]. die; -. -en [lat. licentia = Freiheit. Erlaubnis, zu: licere = erlaubt sein]: a) [gegen eine Gebühr erteilte] rechtskräftige Genehmigung (z.B. zur Ausübung eines Gewerbes, zur Nutzung eines Patents, zur Übersetzung od. Übernahme eines Werks): eine zeitlich befristete L.; eine L. der Firma ...; eine L. erwerben; jmdm. eine L. erteilen, verschaffen, ausstellen, verweigern, entziehen; eine L. auf eine andere Firma übertragen; etw. in L. herstellen; Ü L. (bildungsspr.; Erlaubnis) für mich, prohibitiv gegen Verbrechen entschieden aufzutreten (Hochhuth. Stellvertreter 18); Nur eine politische L. (bildungsspr.; Freiheit, die icti mir gestatte: Remarque. Obelisk 147); b) (Sport) durch einen Verband erteilte Erlaubnis, einen Sport beruflich auszuüben od. im Sport als Schiedsrichter o. ä. zu fungieren: eine L. als Berufsboxer. Rennfahrer haben; seine L. zurückgeben. liz^nz-, Lizenz-: -ausgäbe, die (Buchw.): Ausgabe eines Buches, für die der berechtigte Verlag einem anderen Verlag das Recht zur Veröffentlichung erteilt hat: Entzug, der. Mteber, der: jmd.. der eine Lizenz erteilt: -gebühr, die: für die Überlassung eines Nutzungsrechts entrichtete Gebühr. -Inhaber, der; -nehmer, der; -s. -: jmd., dem eine Lizenz erteilt wird; -nummer, die (Buchw.): Nummer einer Lizenzausgabe; -pfliditig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): eine Lizenz erfordernd; -Spieler, der (Sport): Sportler, der über eine Lizenz (b) verfugt u. als Angestellter eines Vereins von diesem feste monatliche Bezüge erhält: -träger, der (jur.): jmd.. dem eine Lizenz (a) erteilt worden ist; ^vertrag, der: Vertrag, durch den jmdm. eine Lizenz erteilt wird. lizenzieren [lits£n'tsi:ren] <sw. V.; hat): für etw. [behördlich/ Lizenz erteilen: ein Patent I.; Unter den zunächst lizenzierten demokratischen Parteien ... (Fraenkel. Staat 248); Das dritte in England lizenzierte Auto gehörte ihm (Ceram. Götter 193); lizenzife [...tap:s] <AdJ.; -er. -este) [frz. licen- cieux = allzu frei; liederlich, zu: licence = Freiheit. Erlaubnis < lat. licentia. t Lizenz] (bildungsspr.): sehr frei in den vertretenen Anschauungen; zügellos; Lizitant [litsi'tant]. der; -en. -en [lat. licitäns (Gen.: licitantis). zu: licitäri. tlizitierenl: Bieter bei einer Versteigerung; Lizitation [...ta- 't$io:n]. die: -. -en [lat. licitätio = Gebot (4)]: Versteigerung; lizitieren [...ti:ran] <sw. V.; hat) [lat. licitäri = auf etw. bieten (1 b)] (veraltend): versteigern. Lkw, (auch:) LKW [elka.ve:. auch: elka:ve:l. der; -[s], -s. selten: -: Lastkraftwagen; <Zus.:> Lkw-Fahrer, (auch:) LKW-Fahrer, der. Llano [lja:n3]. der; -s. -s (meist PI.) [span. Ilano = Ebene, zu: llano = flach < lat. planus]: baumlose od. baumarme Ebene in den lateinamerikanischen Tropen u. Subtropen. 1mA feilem'la:] U salopp verhüll, für leck mich am t Arsch! Load [loudl. die; -. -s [1: engl. load. eigtl. = Ladung. Last: 2: amerik. load = Ladung (3)]: 1. altes britisches Maß. bes. Hohlmaß unterschiedlicher Größe. 2. (Jargon) für einen Rauschzustand benötigte Dosis eines Rauschgiftes. 'Lob [lo:p].das; -[e]s. -e <P1. selten) [mhd.. ahd. lop. rückgeb. aus t loben]: anerkennend geäußerte, positive Beurteilung, die man jmdm.. seinem Tun. Verhalten o.a. zuteil werden läßt (Ggs.: Tadel): ein wohlverdientes, hohes, überschwengliches L.; das L. des Lehrers ermunterte ihn; L. der schöpferischen Faulheit (Buchtitel 1977); Gott sei L. und Dank! (Gott sei gelobt [c]. u. ihm sei gedankt!); jmdm. uneingeschränktes L. erteilen, (geh.:) spenden, zollen; ein L. erhalten, bekommen; nur karges L. ernten; Er... verteilte -e und Tadel (Strittmatter. Wundertäter 329); er verdient [ein] L. für seinen Fleiß; das L. einer Person. Sache singen (u&.'.jmdn.. etw. überschwenglich immer von neuem loben* (geh.:) des -es voll sein [über jmdn.. etw.]; er geizte nicht mit L.; über jedes/alles L. erhaben sein; das muß zu ihrem -e (um ihr gerecht zu werden) gesagt werden. 2Lob [bb]. der. -[s]. -s [engl. lob. zu: to lob. tlobben] (bes. Tennis): hoch über den am Netz angreifenden Gegner hinwet- geschlagener Ball: einen L. spielen, schlagen. W>-, Lob- (!Lob): ^aesang, der: Gesang. Dankflied] zum Lobe Gottes: der L. der Engel; lombrosianischer L ([fälschlich auf die Kirchenväter Ambrosius. Bischof v<wt Mailand, u. Augustinus zurückgeführtes ] Tedeum); ~hmfe» fei. die [zu t lobhudeln] (abwertend): übertriebenes, unberechtigtes Lob. mit dem man sich bei jmdm. einschmeicheln will; -hudeler Khudler: -hudeln <sw. V.; hat) [urspr = durch Lob plagen, vgl. hudeln] (abwertend): jmdn. auf übertriebene Weise unverdientermaßen loben, um sich bei ihm einzuschmeicheln: man hat dem/den Minister gelobhudelt; -hudler, der (abwertend): jmd.. der sich durch Lobhudelei bei andern einzuschmeicheln sucht; ^lied, das: sv* t^gesang: ein L. auf Gott anstimmen; Ü das Buch ist ein L. auf ihre ( = der Archäologie) Ergebnisse (Ceram, Götter 14); 'ein L. auf jmdn., etw. anstimmen, sine» (jmdn.% etw. vor andern sehr loben, um der Person od Sache besondere Beachtung zu verschaffen); ^preis, der <P1. ungebr.) (dichter.): jubelndes Preisen der Werke Gottes/: der L. der Schöpfung; zum L. des Schöpfers, dazu: -preisen Oobpreiste/lobpries. hat gelobpreist/lobgepriesen) (dichter.): durch Lob verherrlichen; überschwenglich loben: die Werke Gottes 1.; GrafT lobpreiste darin seinen... Führer (Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Leipzig 7. 1965. 139). ^preisung, die (dichter.): das Lobpreisen; -rede, die: Rede zu jmds. Lob; schmeichlerisches überschwengliches Loben: wir wollen hier keine -n halten, dazu: -redner, der: jmd., der Lobreden hält, -rednerisch <Adj.): in schmeichlerischer Absicht überschwenglich lobend: sich 1. über jmdn.. etw. auslassen; fingen <st V.; hat): Gott durch Lobgesang preisen: Gott 1.; -sprudk der<meist PI.): [in schmeichlerischer Absicht vorgebrachte überschwenglich lobende Äußerung. lobben [bbn] <sw. V.; hat) [engl, to lob. eigtl. = von unten her hochwerfen] (bes. Tennis): den Ball hoch über den am Netz angreifenden Gegner hinwegschlagen. Lobby fbbi]. die: -. -s u. Lobbies [1: engl, lobby = Vor-. Wandelhalle < mlat. lobia = Galerie. 'Laube (aus dem Germ.); 2: engl. (bes. amerik.) lobby. zu tLobby (Dt 1. Wandelhalle im [britischen, amerikanischen] Parlament* gebäude. in der die Abgeordneten mit Wählern u. Interessen- gruppen zusammentreffen. 2. Interessengruppe, die [in der Lobby (1)7 versucht, die Entscheidung von Abgeordnetem zu beeinflussen /u. die diese ihrerseits unterstütztJ: eine wirkungsvolle L. haben; die Ansicht der L.; etw. ist das Werk einer einflußreichen L.; über keinerlei L. verfügen 3. (bildungsspr.) Vestibül. Hotelhalle: Aber ehe ich mich n die L. Ihres Hotels setzte, um auf Sie zu warten (Andersch. Rote. 115); Lobby mg ['fobiro]. das; -s. -s [amerik. lobbyin*, zu: lobby. T Lobby (1.2)]: Beeinflussung von Abgeordneten durch Interessengruppen; Lobbyismus [bbi'ismos], den - [amerik. lobbyism]: [ständiger] Versuch. Gepflogenheit. Zustand der Beeinflussung von Abgeordneten durch Interessengruppen; Lobbyist [...'ist], der. -en. -en [amerik. to*v byistl: jmd.. der Abgeordnete für seine Interessen zu gewinnen sucht. Lobelie flo'be:Ip]. die; -. -n [nach dem flandrischen Botaniker M. de PObel (latinis.: Lobelius; 1538-1616)]: zu den Glockenblumengewächsen gehörende, niedrige, buschige, v* Sommer blühende Pflanze mit zahlreichen blauen, seltener violetten od, weißen Blüten; Lobelin [lobe'Iiml. das: -* (Pharm.): aus der Lobelie gewonnenes giftiges AlkalouL das die Atemtätigkeit anregt. loben [1o:bn] <sw. V.; hat) [mhd. loben, ahd. lobön = für lieb halten, lieb nennen, gutheißen; verw. mit f liebt a) jmdn.. sein Tun. Verhalten o. ä. mit anerkennenden Warten (als Ermunterung. Bestätigung o.a.) positiv beurteilen u. damit seiner Zufriedenheit. Freude o. ä. Ausdruck gehen (Ggs.: tadeln): jmdn.. Jmds. Leistung. Tüchtigkeit. EinfaS 1.; jmdn. öffentlich, uneingeschränkt, überschwenglich, zurückhaltend 1.; jmdn. als einen verständigen Menschen I.; der Lehrer lobte den Schüler [für seine gute ArbeiL wegen seines Fleißes]; man lobte ihm ... die menschlicher 1690
Locke Vorzüge dieses Jungen Mannes {hob sie ihm gegenüber anerkennend hervor; Frisch. Stiller 264); dieses Getränk. Essen Ist sehr zu I. (ist sehr gut); er lobte sich für seine Vorsicht (fand sie richtig); das lob* ich mir (das gefällt mir); da lob' ich mir eine kräftige Scheibe Schwarzbrot 'gefällt sie mir besser); etw. lobend erwähnen; b) lobend <a) sagen (Ggs.: tadeln b): ..Bravo!44 lobte er; c) Gott, das Schicksal o. ä. preisen u. ihm danken; Gott sei gelobt; Warum wohl lobte er Gott für seine geringe Herkunft? (Nigg. Wiederkehr 32); gelobt sei Jesus Christus (katholische Grußformel): das Leben, den milden Abend I. (schön finden); <Zus:> lobenswert <Adj.; [zusgez. aus älter: lobens werth = eines Lobes wert): als Tun, Verhalten, Detiken 0. ä. Lob, Anerkennung verdienend: ein -er Entschluß; diese Idce.Tat wardurchaus I.; sich I. verhalten; lobenswertenvfiise *;Adv.>: so daß es Lob, Anerkennung verdient. Lobes-: -erhebung, die (meist PI.) (geh.): in hochtrabenden Worten vorgebrachtes, übertriebenes Lob: sich in -en über jmdn. ergehen; imdn. mit -en überhäufen; -hymne, die (oft iron.): überschwengliches Lob: in -n ausbrechen; *eine L -n auf imdn.« etw. singen/anstimmen (ugs.; jmdn., etw. vor andern überschwenglich loben)', -worte <P1.>: Worte, die ein besonderes Lob enthalten. ftobesam [lo:boza:m] <Adj.; meist attr. nachgestellt) [mhd. lobesam. ahd. lobosam] (veraltet, sonst altertümelnd): verdienstvoll; löblich ['loiph^l <Adj.; nicht adv.) [mhd. lob(e> lich. ahd. lob(e)Hch] (oft iron.): zum Lobe gereichend, lobenswert: eine -e Absicht; dein Plan ist sehr I.; etw. nicht 1. finden; <Zus.:> Kjblicherweise <Adv.X Lobotomie [loboto'mi.l. die; -. -n [...i.an; zu griech. lobös = (Ohr)läppchen u. tome = das Schneiden. Schnitt): svw. T Leukotomie. "Loch [bx]. das; -[eis, Locher ['Iokjb; mhd. loch. ahd. loh = Verschluß; Versteck; Höhle. Loch; Gefängnis]: 1. <Vkl. ! Löchlein) an einer flächigen od. räumlichen Sache durch Beschädigung, [absichtliche] Einwirkung o.a. entstandene offene Stelle, an der die Substanz nicht mehr vorhanden ist: ein großes, rundes, tiefes L.; ein L. graben, [in die Wand] bohren, [ins Eis] schlagen, stopfen, zuschütten, zuschmieren, ein L. im Strumpf, im Zahn haben; sich ein L. in die Hose reißen; die Zigarette hat ein L. in den Stoff gebrannt; durch ein L. im Zaun sehen, kriechen; U ein L. stopfen (ein Defizit, Schulden beseitigen); dieser Kauf hat ein großes L. in den Geldbeutel, ins Portemonnaie gerissen (ugs.; hat viel Geld gekostet)', er machte das eine L. zu und ein anderes auf (ugs.; er machte neue Schulden, um alte zu tilgen); * schwarzes L. (Astron.; infolge hoher Gravitation völlig in sich zusammenstürzender Stern)', saufen wie ein L. (derb; sehr viel Alkohol trinken): jmdm. ein L/Löcher in den Bauch fräsen (salopp: jmdm. mit seinen Fragen lästig werden)', imdm. ein L. Löcher in den Bauch reden (salopp; pausenlos auf jmdn. einreden); ein L./Löcher in die Luft gucken (ugs.; geistesabwesend sein, vor sich hin träumen); ein L./Löcher in die Wand stieren (ugs.; starr, geistesabwesend irgendwohin sehen); ein L./Löcher in die Luft schießen (ugs.; beim Schießen nicht treffen); ein L. airückstecken (ugs.; in seinen Ansprüchen zurückgehen: nach dem Gürtel, den man enger schnallt); auf/(selten:) aus dem letzten L. pfeifen (salopp; mit seiner Kraft o. ä am Ende sein% nicht mehr können: nach dem (von unten Bezählt) letzten Loch einer Flöte, mit dem der höchste (dünn klingende) Ton gespielt wird). 2.a) (salopp abwertend) kleiner, dunkler / Wohnjraum; kleine, dunkle Wohnung: in einem kalten, feuchten, schmutzigen L. hausen; Einige ( = Treppen) führten in Läden, dunkle Löcher mit winzigen Schaufenstern (Kuby, Sieg 62); b) (salopp) Gefängnis: Jmdn. ins L. stecken; ins L. kommen; im L. sitzen; c) Höhle bestimmter Tiere: der Fuchs fährt aus seinem L.; die Maus ist ins L. geschlüpft. 3. (derb) a) After; b) Gesäß, Hintern: jmdm. das L. voll hauen; setz dich aufs (auf dein) L. 4.a) (vulg.) Vagina: Ihr L. ist so eng. daß ich gleich beim Hineingleiten spritze (Kinsky. Erdbeermund, 112); R L. ist L. (gleichgültig wie eine Frau aussieht od. ist, wichtig ist nur, daß man mit ihr koitieren kann); b) (vulg. abwertend) weibliche Person: mit diesem blöden L. will ich nichts zu tun haben. 5. (Golf) svw. tHole. *Loch [bkl. der; -[s]. -s [engl, (schott.) loch < air. loch, verw. mit lat. lacus = See]: Binnensee, Fjord in Schottland. iQdi-, Loch-: -band svw. t-streifen, dazu: -bandgesteuert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.;; -beitel, der: Beitel zum Ausarbeiten von Löchern; -billard, das [2: zu TLoch (4a)l: 1. svw. fPoolbillard. 2. Meine Partie] L. spielen (verhüll, scherzh.; koitieren); -blende, die (Optik): Blende mit konstantem Durchmesser; weisen, das: Werkzeug mit kegelförmigem Stahlkeil zum Ausarbeiten von Erdlöchern für Pfähle o.a.; -kamera, die: svw. tCamera obscura; -karte, die (Technik, bes. Datenverarb.): Karte, in die zur späteren maschinellen Abtastung durch Lochung bestimmter Felder Verschlüsselungen von Schrift zeichen od. von Arbeitsanweisungen zur Steuerung einer Maschine eingestanzt werden: Daten auf-n festhalten; die Jacquardmaschine arbeitet mit -n; die Eingabe von Informationen in den Computer per L.. dazu: -kartenmasdiine, die: Maschine, beider Lochkarten als Datenträger verwendet werden, ^kar- tentechnik. die <o. PI.), -kartenverfahren, das <o. PI.): svw. tHollerithverfahren; -kugel, die (Kegeln): Kegelkugel mit [zwei] Löchern für die Finger der Wurfhand; -lehre, die (Technik): zum Ausmessen verschieden starker Bolzen dienende, mit Löchern verschiedenen Durchmessers versehene Stahlplatte; -maschine, die: Maschine zum Lochen; -säge, die: Säge mit spitz zulaufendem od. kreisförmig gebogenem Sägeblatt zum Aussägen von Löchern; -schwager, der (vulg. scherzh.): jmd., der den gleichen weiblichen Geschlechtspartner hat wie ein anderer; -stein, der (Bauw.): svw. tHohlziegel; -Stickerei, die (Handarb.): a) <o. PI.) Art der Stickerei, bei der ausgeschnittene Löcher verschiedener Form u. Größe mit engen überwendlichen Stichen eingefaßt werden; b) mit Lochstickerei (a) verzierte Handarbeit; -streifen, der (Technik, bes. Datenverarb.): mit Lochungen versehener Papierstreifen zur Eingabe von Daten in Fernschreiber, Datenverarbeitungsanlagen u. a., dazu: -streifengesteuert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -Streifenmaschine, die: vgl. -kartenmaschine; -zange, die: Zange, mit der man eine Fahr-, Eintrittskarteo. ä. mit ein oder zwei Löchern versieht; -ziegel, der (Bauw.): svw. t Hohlziegel. lochen [bxn] <sw. V.; hat) [mhd. lochen!: l.a) mit der Lochzange mit einem od. mehreren Löchern versehen u. dadurch entwerten: der Kontrolleur lochte die Fahrkarten; b) mit dem Locher für die Ablage, das Abheften mit zwei Löchern versehen: einen Durchschlag, eine Rechnung 1. 2. (Datenverarb.) Daten auf Lochkarten übertragen, festhalten: Der Facit 4060 locht ... in Rekordzeit: Bis zu 150 Zeichen/s (Elektronik 11. 1971. A23); Locher, der; -s. -: 1. Gerät, das ein Blatt Papier o.a. mit zwei Löchern versieht. 2. (Datenverarb.) a) Maschine zum Übertragen von Daten in Lochkarten; b) jmd., der mit einer Maschine Daten in Lochkarten überträgt (Berufsbez.); löcherig, (seltener.) löchrig ['tej(3)ncl <Adj.; nicht adv.) [mhd. loche- rechtl: zahlreiche Löcher aufweisend: -e Wollhandschuhe; ein -er Zaun; Locherin, die; -, -nen: w. Form zu t Locher (2b); löchern [loe^nl <sw. V.; hat) [mhd. löchern] (ugs.): durch hartnäckiges Fragen od. Bitten beiäst igen, jmdm. keine Ruhe lassen: die Kinder löcherten mich [mit ihren Fragen); sie löcherte mich, mit ihr tanzen zu gehen. Lochien [foxjpn] <P1.) [zu griech. locheTa = Reinigung der Wöchnerin nach der Geburt) (Med.): svw. tWochenfluß. Löchlein ['Ice^lajn], das; -s, - [mhd. löchelin): tLoch (1); löchrig: tlöcherig: ... bekam ich dunkle Ringe um die Augen und ganz -e (eingefallene) Backen (Schnurre, Bart 39); Lpchung, die; -. -en: 1. das Lochen. 2. gelochte Stelle. Lpck- ('locken): -ente, die: vgl. -voge] (1); ^Instrument, das: svw. f2Locke (a); -lagd, die (Jägerspr.): Jagd, bei der das Wild durch Nachahmung seiner eigenen od. anderer Laute angelockt wird; -mittel, das: Person od. Sache, die jmdm. zum Anlocken dient: jmdn. als L. benutzen; -pfeife, die: vgl. ^instrument; ^ruf, der: Ruf, Laut zum Anlocken [bes. von Vögeln]: der L. der Glucke; -e, den L. ausstoßen; -speise, die (geh.): Köder; -Spitzel, der (abwertend): svw. t Agent provocateur: -taube, die: vgl. ^vogel (1): ^ton, der: vgl. Miif; -vogel, der: 1. gefangener Vogel, der durch seinen Lock ton od. durch seine Anwesenheit andere Vögel anlocken soll. 2. (abwertend) jmd., der andere zu verbrecherischen Zwecken anlocken soll: sie war der Polizei schon als L. bekannt, dazu: -vogehverbung, die: (verbotene) Werbung mit besonders preisgünstigen Artikeln, die die Preisgünstigkeit der übrigen Waren suggerieren sollen. Löckchen [kriopnl. das: -s. -: T'Locke (a): 'Locke [bkd]. die:-.-n[mhd..ahd.loc,urspr. = die Gebogene. Gewundene]: a) <Vkl. t Löckchen) geringeltes Haarbüschel: blonde, kurze -n; eine L. fiel ihm in die Stirn; -n haben, tragen. 1691
Locke eindrehen; sich -n legen lassen; das Haar in -n legen; ihr Haar ringelte sich in natürlichen -n um ihr Gesicht: b) (Kürschnerhandwerk) geringeltes Haarbüschel im Fell bestimmter Tiere: der Pelz hat eine flache L.; ein Persianer mit tiefglänzender L./(selten:) tiefglänzenden -n. 2Locke [-1. die; -. -n [zu T Mockenl (Jägerspr.): a) Instrument zum Nachahmen des Lockrufs; b) svw. t Lockvogel (1). 'locken [bkn] <sw. V.; hat) [mhd. locken, ahd. lockönl: l.a) (ein Tier) mit bestimmten Rufen. Lauten, durch ein Lockmittel veranlassen, sich zu nähern: den Hund mit einer Wurst, einen Vogel mit Mehlwürmern I.; die Henne lockt die Küken [zum Futter); b) durch Rufe. Zeichen, Versprechungen o. ä. bewegen, von seinem Platz. Standort irgendwohin zu kommen, zu gehen od. durch Versprechungen zu erw. zu veranlassen suchen: den Fuchs aus dem Bau I.; die Kinder lockten den Hamster in den Käfig; einen Künstler an ein Theater I.; jmdn. in einen Hinterhalt, auf eine falsche Fährte I.; Ü selbst dieser großzügige Vorschlag konnte ihn nicht aus seiner reservierten Haltung I.; das schöne Wetter, der Frühling lockte [siel ins Freie; die Wälder der Umgebung lockten zu Spaziergängen, ljmdm. so gut od. angenehm erscheinen, daß er die betreffende Sache gern tun. haben od. sich damit beschäftigen möchte: diese Aufgabe lockte Imich] sehr; es lockte mich, ins Ausland zu gehen; ein lockendes Angebot; lockende Abenteuer. Pocken [-] <sw. V.; hat) [mhd. nicht belegt, ahd. lochön. zu t 'Locke]: a) in Locken legen, drehen: das Haar [etwas, leicht] I.; er läßt sich die Haare I.; sie hat [von Natur aus] gelocktes Haar; b) <l. + sich) sich in Locken legen; in Locken fallen: sein Haar lockte sich ein wenig im Nacken. locken [laden] <sw. V.; hat) Imhd. lecken = mit den Füßen ausschlagen] (geh.): etw.% was als Einschränkung der persönlichen Freitieit empfunden wird, nicht hinnehmen u. sich dem widersetzen; lecken: soll der Mann ... nicht ... I. wider der Frauen Beschluß (Th. Mann. Joseph 333); meist in der Wendung wMer/(auch:) gegen den Stachel I. [nach dem Ochsen, der gegen den Stachelstock des Viehtreibers ausschlägt; nach Apg. 9. 5 u. 26. 141. Lgcken- 0Locke), -frisur, die: Frisur, bei der das Haar in Locken gelegt ist; —fülle« die: schönes, volles gelocktes Haar: -haar, das: gelocktes Haar; -haupt. das (geh.): svw. Kkopf (1); -köpf, der: 1. Kopf mit Lockenhaar. 2. Kind, junger Mensch mit Lockenhaar; ein kleiner blonder L.; -perücke, die: Perücke mit Lockenhaar; spracht, die (scherzh.): svw. t-fülle; -wickel. (selten), -wlckler, der: k leine Rolle aus Metall od. Plastik. auf die [für eine Locken- fr isur] jeweils eine nasse Haarsträhne gewickelt wird. locker [bkül <Adj.) [spätmhd. locker, zu mhd. lücke. lugge = locker]: l.a) nicht [mehr] fest mit dem. woran, worauf, worin die betreffende Sache befestigt ist. verbunden: ein -er. I. sitzender Zahn; die Schraube, der Nagel ist 1. geworden, sitzt I.; Ü Locker wie nie saß ... den Verbrauchern ihre Deutsche Mark (sie gaben soviel Geld aus wie noch nie; Spiegel 52. 1965. 19); Da war wieder der Haß in ihnen I. (geh.; entfesselt; Jahnn. Geschichten 75); b) nicht dicht / so doli Zwischenräume bleiben]; durchlässig; nicht festgefügt: -er Boden; -es Gewebe; ein -er Waldbestand; 1. stricken, häkeln; I. mit Bäumen bestandene Hügel; die Eigenart der ... Wasserfarbe, eine Darstellung atmosphärisch duftig und I. zu gestalten (Bild. Kunst 3. 13); c) nicht straff7gespanntJ\ nicht starr; nicht fest: eine -e Haltung; -e Muskulatur; sich in -er Ordnung, -em Halbkreis aufstellen; das Seil, die Zügel 1. lassen; 1. (unverkratnpft) laufen; das Haar fällt [ihr] I. in den Nacken; eine I. gebundene Krawatte; Ü eine-e (nicht feste, nicht enge) Verbindung. Beziehung; ein -er Zusammenhang; mit der Zeit wurde die Bindung -er; ein Gesetz. Vorschriften I. handhaben; es geht hier immer [sehr] I. (ugs.; zwanglos, leger) zu. 2. sich nicht an moralische, gesellschaftliche Vorschriften gebunden fühlend u. leichtfertig in seiner Art zu leben, sich zu benehmen od. von einer entsprechenden Haltung zeugend: eine -e Dame; (ugs.:) ein -er Vogel; ein -es Gebaren, (ugs.:) Mundwerk; ein -er Lebenswandel; Lockerheit, die; -: lockere Art: Igckerbssen <st. V.; hat) (ugs.): von erw.. was man sich vorgenommen hat. nicht ablassen: sie haben nicht lockergelassen, bis er zusagte; Der Sanitätssoldat ließ nicht locker. Er schlängelte sich an die .Jcesse Biene" heran (MM 9. 11. 66. 11); lockermachen <sw. V.; hat) (ugs.). a) Geld für jnuln.. etw. hergeben: ein paar Tausender I.; Die Bundesregierung hat 30 Millionen Mark für arbeitslose Jugendliche lockergemacht (Hörzu 13.1976.107); b) jmdn bewegen, für jmdn.. etw. Geld herzugeben, zu bewilligen. ... die ( = die Kriegerwitwe) ... bei den Finanzministem aller Legislaturperioden Milliardenbeträge lockermachte (Spiegel 10. 1967. 190); lockern [bken] <sw. V.; hat): l.a) locker da) machen: eine Schraube I.; das Schloß schien mir gelockert; b) (Erde) mit einem Gerät locker (1 b) machen, auflockern: vor dem Einsäen die Erde I.; über die frisch gelockerten Gartenbeete (Winckler. Bomberg 172); c) locker (1 c) machen, weniger fest anziehen: die Leine, die Krawatte, den Kragen 1.; seinen Griff, seine Haltung, seine Muskeln 1.; Ü daß wir Engländer ... gern ein wenig nachhelfen möchten. 1. und entspannen (Dönhoff, Ära 138); etw. lockert eine Bindung. Beziehung; die scharfen Bestimmungen, Gesetze I. (liberaler fassen); in gelockerter (gelöster) Stimmung. 2. <l. + sich) a) locker (1 a) werden: ein Zahn hat sich gelockert; die Schwellen, die Bremsen hatten sich gelockert; b) locker (1 b) werden, an Dichte verlieren: der Nebel, die Wolkenschicht lockert sich; c) locker (1 c) werden; in seiner Anspannung, seinem Druck o.a. nachlassen: die Starrheit ihrer Glieder, der Druck ihrer Finger, ihr Griff lockerte sich; Ü ihre innere Spannung. Verkrampfung lockerte sich; die Verbindung. Beziehung, das Verhältnis hatte sich inzwischen gelockert (war nicht mehr so eng); die Sitten haben sich gelockert (sind nicht mehr so streng); Zwar lockerte sich die staatliche Einflußnahme ... (war sie nicht mehr so stark; Mantel. Wald 95); Lgckersdmee, der; -s (Fachspr.): svw. TPulverschnee; Lockerung, die; -. -en <PI. selten): das Lockern (1.2); <Zus.:)LQckerangsgyiiinastik,die: vgl. -Übung; Lgk- kenmgsübung, die (meist PL): gymnastische Übung zur Lockerung der Gelenke u. verkrampfter Muskelpartien. lockig [hku;] <Adj.) [älter: lockicht. mhd. lockechtl: xLokken aufweisend; gelockt; mit. in Locken: -es Haar; ein -er Bart; I. frisiertes Haar. Lockout [bk|4pt], das. auch: der; -[sl. -s. (selten): die; -. -s [engl, lockout. zu: to lock out = aussperren (2)1 (Wirtsch.): Aussperrung von Arbeitern als Gegenmaßnahmt zu einem Streik, Lockung, die; -. -en [mhd. lockunge. ahd. lochungal: a) verführerisches ]Loeken (2). das von jmdm.. etw. ausgeht: die L. der Feme, des Verbotenen; die L. ihrer Augem er versuchte ihren -en zu entgehen, zu widerstehen; b) das {Locken (1 b): der L. mit der Zigarette nicht erliegen. Lockwelle, die; -. -n: (bes. 1950-60) Lockenfrisur mit kleineren Wellen. loco [lo.ko. bko] [lat. loco = am (rechten) Platze, zu: locus = Ort): I. (Kaufmannsspr.) a) am Ort. hier, greifbar, vorrätig; b) (in Verbindung mit einer Ortsbezeichnuna) ab: I. Berlin. 2. (Musik) in der gewöhnlichen Tonhöhe. Lage (Bez. zur Aufhebung eines vorangegangenen Oktavenzeichens); loco citato [- t?i'ta:to; lat.] (bildungsspr.): an der angeführten Stelle [eines Buches]); Abk.: I. c. locosigilli [- zi'gili; lat.] (bildungsspr.): anstatt des Siegels (auf Abschriften gesiegelter Urkunden); Abk.: 1. s. od. L. S.; Locus amoenus [bkus a'momus], der; - -. Loci ...ni [lo.tsi ...ni; lat.. = lieblicher Ort] (Literaturw.): aus bestimmten Elementen zusammengesetztes Bild einer lieblichen Landschaft als literarischer Topos (bes. der Idyllei. Locus communis [-kD'mu:ms]. der. - -. Loci ...nes [- ...ne:s; lat.] (bildungsspr.): Gemeinplatz, bekannte Tatsache, allgemeinverständliche Redensart. Lodde [bdd]. die; -. -n [dän.. norw. loddel: svw. t Kapelan Loddel [iDdl]. der; -s. -. ugs.: -s [wohl zu nordostd. loddem = müßig gehen, faulenzen. Neben f. von t lottern] (salopp): Zuhälter: Zwei Typen .... zwei ausgewachsene -s (Degener. Heimsuchung 175); zwei Nutten mit ihren -n. lodd[e]rig [fod(3)ru;]: t lotterig. Lode ['lo:dd]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniedeni lode. urspr. = Auswuchs]: I. [einmal umgepflanzter Schilling. 2. <PI.) (berlin.) [zu lange] Haare. Loden [lo:dn]. der; -s. - [mhd. lode. ahd. lodo = grobe» Wollzeug]: imprägnierter, grüner, brauner od. grauer, haariger od. filziger Wollstoff bes. für Jäger-. Wander-od. Trach- tenkleidung: ein Mantel aus grünem L. Loden-: -Joppe, die: Joppe aus Loden; -kostüm, das: vgl ^ Joppe; Mnantel.der: vgl. ^joppe; ^«toff.der: svw. T Loden lodern [lo-dun] <sw. V.; hat) [spätmhd. (niederd.. md./ lodern, wahrsch. eigtl. = emporwachsen, verw. mit t Lodel mit großer Flamme in heftiger Aufwärtsbewegung brenne* 1692
Logik die Flammen, die Fackeln lodern; das Feuer, das Holz lodert im Kamin; die Feuersbrunst loderte zum Himmel; U das Feuer der Empörung loderte in ihnen: ihre Augen loderten [vor Zorn); das ist doch lodernder Wahnsinn (Plievier. Stalingrad 199). Löffel [loefll. der: -s. - [mhd. leflel. ahd. leffil. Instrumentalbildung zu einem germ. Verb mit der Bed. lecken, schlürfen «mhd. laflen. ahd. laflan)): l.a) <Vkl. TLöffelchen) [metallenes 11 Eli]gerät, an dessen unterem Stielende eine schalenartige Vertiefung sitzt u. das zur Aufnahme von Suppe, Flüssigkeiten, zur Zubereitung von Speisen o. ä. verwendet wird: silberne, verchromte L.; ein L. aus Zinn; den Eierschnee so steif schlagen, daß ein L. darin stehen bleibt: L. spülen, polieren; einen L. Zucker in den Tee nehmen; man nehme zwei L. [voll] Zucker, dreimal täglich 10 Tropfen auf einen L. Zucker; etw. mit dem L. essen; *den L. sinken lassen/wegwerfen/wegschmeifien/abgeben (salopp; sterben): etw. (bes. die Weisheit) [auch nicht! mit -n gefressen o.i. haben (ugs.; oft iron.; etw.. bes. Intelligenz, Klugheit, nicht gerade! in sehr hohem Maße besitzen): die. welche die Tugend mit -n geschluckt haben (Thieß. Reich 330); mit einem goldenen/silbernen L. im Mund geboren sein (ugs.; reich geboren sein): imdn. über den L. barbieren/halbieren (ugs.; jrndn. plump betrügen: viell. nach einer früher bei den Barbieren üblichen Gewohnheit, zahnlosen Männern zur leichteren Rasur einen Löffel in den Mund zu schieben, um die eingefallenen Wangen nach außen zu wölben); b)(Med.) svw. t Kürette; c) * scharfer L. (Med.; löffeiförmiges Instrument mit scharfem Rand, das zur Entfernung von Wucherungen auf der Haut od. an Knochen od. zur Ausräumung von abszeßartigen Eiterherden dient). 2. (Jägerspr.) Ohr von Hase u. Kaninchen: die L. zurücklegen, anlegen, stellen, spitzen; *die L. aufsperren (ugs.; zuhören): die L. spitzen (ugs.; aufmerksam zuhören): jmdm. eins/ein paar hinter die L. geben: jmdm. [eins, ein paar] hinter die L. schlagen, hauen (ugs.; jrndn. ohrfeigen): eins/ein paar hinter die L. kriegen/bekommen (ugs.; geohrfeigt werden): sich 'Dativ) etw. hinter die L. schreiben (ugs.; sich etw., womit einem eine Lehre erteilt worden ist, gut merken). Ipflel-, Löffel-: -bagger, der: Bagger mit löffeiförmigen Schaufeln: -biskuit, das. auch: der: Biskuit in länglicher, an den Enden gerundeter Form: -ente, die: Ente mit loffelför- migem Schnabel: ^rbsen<PI.>: svw. T Erbseneintopf; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Form eines Löffels: -kraut, das: zu den Kreuzblütlern gehörende Pflanze mit löffeiförmigen Blättern, weißen od. violetten Blüten u. kleinen Schotenfrüchten, die als Heilpflanze verwendet wird: -retier.der: / weißer] Ibis mit langem, am Ende löffeiförmig verbreitertem Schnabel: Löffler: -stiel, der; -weise <Adv.>: in einer Menge von jeweils einem od. mehreren Löffeln: in Löffeln: eine Medizin I. einnehmen. Löffelchen ['tefl^nl. das; -s. -: T Löffel (1 a): löffeln [ locflnl <sw. V.; hat): l.a) mit dem Löffel essen: eine Suppe. Briine I.; sie löffelten alle aus einer Schüssel; b) mit dem Löffel herumrühren: weil sie... gern ... in ihrem Eis löffelte (Musil. Mann 22); c) mit dem Löffel in etw. füllen: Suppe aus der Terrine I. 2. (landsch. salopp) verstehen: Ich stimmte ihm zu. nur um nicht weiter diskutieren zu müssen. Ehrlich, ich löffelte das nicht (Neues D. 13. 6. 64. Beilage 2). 3. (bes. Tennis. Tischtennis Jargon) den Ball mit eitwr Aufwärtsbewegung des Schlägers von unten schlagen, wobei der Schläger ziemlich waagerecht gehalten wird. 4. * )mdm. eine I. (ugs.; jrndn. ohrfeigen): Löffler, der. -s. -: 1. svw. ! Löffelreiher. 2. (Jägerspr.) junger Damhirsch mit löfjelför- migem Geweihansatz. log [lo:k]: t lügen. Log [bk]. das; -s, -e [engl. log. eigtl. = Holzklotz (der an der Logleine hinter dem Schiff hergezogen wurde)! (Seew.): Gerät zur Messung der Schiffsgeschwindigkeit. -log: t-loge; log-. Log-: Tlogo-. Logo-. Lpg- (Seew.): -buch, das: Tagebuch auf Seeschiffen, in das alle für die Seefahrt wichtigen Beobachtungen eingetragen werden: -gast, der: 2Gast, der das Log bedient: -glas, das: Sanduhr zur Bedienung des Logs: -leine, die: mit Knoten versehene Leine am Log zwn Messen der Schiffsgeschwindigkeit: ^rolle, die: Rolle, Spule für die Logleine. Logarithmand Üogarit'mant]. der; -en, -en (Math.): zu log- arithmierende Größe: Logarithmen: PI. von t Logarithmus; Logarithmentafel, die; -. -n (Math.): tabellenartige Zusammenstellung der Logarithmen: logarithmieren [logant- 'mi:ranl <sw. V.; hat) (Math.): a) den Logarithmus von etw. bilden, feststellen: b) mit Logarithmen rechnen: log- arjthmisch <Adj.; o. Steig.) (Math.): den Logarithmus betreffend: au)einem Logarithmus beruhend, ihn anwendend: im -en Meßbereich; ein nichtlinearer Verstärker, der für -e Radar-ZF-Verstärker entwickelt wurde (Elektronik 12. 1971. A 21); Logarithmus [loga'ntmos], der; -. ...men [nlat. logarithmus. zu griech. lögos. t Logos u. ärithmos = Zahl; 16l4 gepr. von dem schott. Mathematiker J. Napier (1550 bis 1617)1 (Math.): Zahl, mit der man eine andere Zahl, die Basis (3c). potenzieren muß, um eine vorgegebene Zalil, den Numerus, zu erhalten: Zeichen: log Logasthenie llogaste'ni:). die; -. -n [...i:an; zu tlogo. Logo- u. TAstheniel (Med.): Gedächtnisstörung, die sich in Form von Sprachstörungen (Verdrehen od. Vergessen von Wörtern) äußert. Loge ['lo:39l. die; -. -n [1: frz. löge = abgeschlossener Raum < afrz. löge < mlat. lobia, aus dem Germ., verw. mit T Laube; 2: engl, lodge < afrz. löge. TLoge (I)]: l.a) kleiner, durch Seitenwände abgeteilter i überdachterI Raum mit mehreren Sitzplätzen im Theater o. ä.: eine L. im Theater: die königliche L.; die L. des Intendanten; in einer L. sitzen; b) kleiner Raum i in einem größeren GebäudeI, in dem der Pförtner o. ä. hinter einer Art Schalter sitzt: der Pförtner des Hotels hatte seine L. abgeschlossen, saß in seiner L. 2.a) geheime Gesellschaft von Freimaurern: eine L. gründen; einer L. beitreten, angehören; (ugs.:) in der L. sein; b) Versammlungsort einer Loge (2 a). -löge [...'lo:g»]. (veraltet:) -log [...'lo:kl. der; -logen, -logen [zu griech. lögos. t Logos] in Zus.. z. B. Ethnologe. Graphologe. löge ['l0:gal: T lügen. Logement [lo&'mä:!. das; -s. -s [frz. logement. zu: löge, T Loge! (veraltet): Wohnung, Bleibe, Quartier. Logen- [' lo:3n-l: ^bruder. der: Mitglied einer Freimaurerloge: Abrüstung, die: Brüstung einer Loge (1 a); -diener, der: svw. ^schließen -aeschoß, das: aus Logen bestehendes Geschoß im Zuschauerraum eines Theaters: -platz, der: Platz in einer Loge (1 a); -Schließer, der: Türschließer im Theater: -theater, das: Theater mit Logengeschossen: ^tür, die: Tür einer Loge (1 a). Logge ['bgal. die: -. -n [schwed.. norw. logg < engl. log. TLog): TLog: loggen [bgnl <sw. V.; hat) [engl, to log) (Seew.): die Schiffsgeschwindigkeit mit dem Log messen. Logger t'bgp]. der; -s. - [niederl. logger < engl, lugger] (Seew.): kleines Fischereifahrzeug für den Heringsfang. Loggia I'bdj5(i)a], die; -. ...ien [...(iten; ital. loggia. eigtl. = Laube < afrz. löge. TLogel: 1. nicht od. kaum vorspringender, nach der Au/Jenseite hin offener, überdachter Raum im I Ober /geschoß eines Hauses: in neue Wohnblocks Loggien statt Balkons einbauen. 2. (Archit.) zu einer od. mehreren Seiten hin offene, von Säulen, Pfeilern getragene Halle als selbständiger Bau od. als Teil des Erdgeschosses. Logical [bd^ikl]. das; -s. -s [zu engl, logical = logisch, wohl geb. nach t Musical): nach den Gesetzen der Logik aufgebautes Rätsel. -logie [...lo'gi:]. die; -. -n [...i:an: zu griech. lögos. tLogosI in Zus.. z. B. Ethnologie. Graphologie. Logier- [lo'sl:?-; T logieren): -besuch, der: 1. Gast, denjmd. für eine gewisse Zeit in seiner Wohnung aufnimmt: er war bei uns ein häufiger L.; sie haben oft L. 2. Besuch, bei dem der Gast für eine gewisse Zeit in jmds. Wohnung aufgenommen wird: auf L. zu uns zu kommen (K. Mann. Wendepunkt 272); -gast, der: svw. T ^besuch (1); -nacht, die (Schweiz., österr.): Übernachtung in einem Hotel o.a.: ... stiegen die Logiernächte von Schweizern um etwa 1.5 Prozent (Vorarlberger Nachr. 26. 11. 68. 3). logieren [lo'3l:ranl <sw. V.: hat) [frz. loger, zu: löge, TLoge] (veraltend): 1. an einem Ort, an dem man sich vorübergehend aufhält, in einem Hotel od. Privatquartier [ohne großen Komfort] wohnen: in einem kleinen Hotel, in der Vorstadt I.; Heinrich und Thomas logierten nicht mehr zusammen (K. Mann. Wendepunkt 12). 2. (Schweiz.) als Gast aufnehmen, unterbringen: jrndn. bei sich I. Logik floigik). die; - [lat. logica < griech. logike = Wissenschaft des Denkens, zu: logikös = zur Vernunft gehörend, zu: lögos. T Logos): 1. Lehre, Wissenschaft von der Struktur, den Formen u. Gesetzen des Denkens: Lehre vom folgerichtigen Denken, vom Schließen auf Grund gegebener Aussagen: Denklehre: die formale L. (von Aristoteles begründete, auf 1693
Logiker der Dreiteilung Begriff, Urteil, Schiuli u. auf der wissenschaftlichen Methodenlehre beruhende Logik); die mathematische L. (sich mit der Analyse der Richtigkeit logischer Gesetze befasse fuie Logik, die sich eines strengen Formalismus bedient). 2. a) Folgerichtigkeit des Denkens: eine klare, zwingende,, bestechende, brüchige, kühne, messerscharre L.; seiner Äußerung fehlt Jede L.; das ist/verstößt gegen alle L.; er hielt nichts von weiblicher L.; b) [zwangsläufige] Folgerichtigkeit von etw.: daß ... die geschichtliche L. nicht für den Fortbestand eines Blockes spricht (Dönhoff, Ära 206); <Abl.:> Logiker [lo:gike], der; -s. -: 1. Wissenschaftler auf dem Gebiet der Logik (1). 2. rein logisch Denkender: Nicht ein scharfsinnig zu ergliedernder Analytiker,... sondern ein engbrüstiger L. (Thieß. Reich 465); Logion [lo:- gjpnl.das; -[s], ...ien [...pn; griech. lögion = Orakelspruch, zu: lögos. t Logos] (Theol.): Ausspruch, Wort Jesu Christi. Logis [lo3i:l. das; - |...i:(s)l. - [...i:s; frz. logis. zu: löge. t Loge): 1. [nicht besonders komfortable] Unterkunft, Wohnung [bei jmdm.,: bei jmdm. Kost und [freies! L. haben; sie hat ihr L. in einer Nebenstraße, im Souterrain, unter dem Dach. 2. lauch: *lo:gis] (Seemannsspr.) [Gemeinschafts] Wohnraum auf Schiffen für Mannschaft u. niedrige Dienstgrade. logisch ['lo'.giJI <Adj.) [lat. logicus < griech. logikös. tLogik): 1. <o. Steig.; nicht präd.) die Logik (1) betreffend, dazu gehörend, sich damit befassend: -e Übungen. 2* den Gesetzen der Logik (1) entsprechend; folgerichtig (Ggs.: unlogisch): -es Denken; ein -es Schema; eine -e Systematisierung; das steht in keinem -en Zusammenhang; er bemüht sich. I. zu sein; seine Ausführungen waren scharf I.; etw. I. durchdenken; I. handeln. 3. <nicht adv.> (ugs.) sich von selbst ergebend: die -e Konsequenz war ...; das ist doch I. (selbstverständlich)!; Iggischerweise <Adv.) aus Gründen der Logik (2): I. stimmt das nicht; daß er. als der Dienstälteste und Ranghöhere ... I. (natürlich, selbstverständlich auch) zu gewinnen habe (Kirst. 08/15. 161); logfeieren [logl'zi:ran] <sw. V.; hat) (Philos.): der Vernunft, der Erkenntnis zugänglich machen: <Abl.:> Logiskrung, die; -, -en; Logismus [lo gismus). der; -. ...men [griech. logismös. zu: lögos. tLogos] (Philos.): 1. Vernutiftschlufi. 2. <o. PI.) Auffassung, daß die Welt logisch aufgebaut ist; 'Logistik [logistik],die; - [griech. logistike(t£chne) = Rechenkunst, zu: logistikös = zum Rechnen gehörig, zu: logizesthai = (be)rechnenl: fnathematische Logik (1). zLogistik [-1, die; • [frz. logistique. zu: logis = Quartier, t Logis] (Milit.): Planung, Bereitstellung u. Einsatz der für militärische Zwecke erforderlichen Mittel u. Dienstleistungen zur Unterstützung der Streitkräfte; Versorgung! sapparat] einer Truppe. Logjstiker, der; -s. -: Vertreter der lLogistik; 'logjstbdi <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): diel Logistik betreffend, darauf beruhend: -e Kriterien. zlogjstisdi <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die 2Logistik betreffend, dazu gehörend: -e Aufgaben. Logizismus [logi'tpismus], der; - [zu TLogik]: 1. (Philos.) (in der Erkenntnistheorie) Bevorzugung der logischen Argumentation gegenüber der psychologischen. 2. (Math.) Rückführung der mathematischen Begriffe u. Methoden auf eine allgemeine Logik. 3. (bildungsspr. abwertend) Überbewertung der Logik; Logizistik [...'tsistik). die; - (bildungsspr. abwertend): svw. t Logizismus (3): logizjstisch <Adj.) (bildungsspr. abwertend): die Logik überbewertend: -e Richtungen der Linguistik; Logizität [...t^i'te.t], die; - (Philos.) das Logischsein, logischer Charakter eines Sachverhalts; Folgerichtigkeit des Denkens. logo [lo:go] <indekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.) (salopp, bes. Jugendspr): svw. tlogisch (3): Gehst du mit ein Bier trinken?- (Ist doch) I.!; logo-, Logo-. (vor Vokalen auch:) log-. Log- (log(o)-; zu griech. lögos, t Logos] <Best. in Zus. mit der Bed.): wort-, Wort-, Rede-, Vernunft- (z.B. logopädisch. Logogramm. Logasthenie); Logogriph [...'gri.fl. der; -s u. -en, -e[n] [zu griech. grlphos = Rätsel]: Buchstabenrätsel, bei dem durch Wegnehmen, Hinzufügen od. Ändern eines Buchstabens ein neues Wort entsteht; Logoi: PI. von t Logos; Logoneurose« die; -. -n (Med.): neurotisch bedingte Sprachstörung; Logopäde [...'pE'.da], der; -n. -n: männliche Fachkraft, die Sprachstörungen behandelt (Berufsbez.); Logopädie [...pe'di:]. die; - [zu griech. paideia = Lehre. Ausbildung]: Wissenschaft u. Behandlung von (physiologisch od. psychisch bedingten) Sprachstörungen; Sprachheilkunde; Logopidin, die; -. -nen: w. Form von t Logopäde; logopfldisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Logopädie betreffend, darauf beruhend; Logopathie [...pa'ti:]. die; -. -n [...i.dn; t-pathie] (Med.): Sprachstörung auf Grund von Veränderungen im Zentralnervensystem; Logorrhö, Logorrhöe [loga'ra:]. die; -. ...öen [...o:3n; zu griech. rheTn = fließen] (Med.): krankhafte Geschwätzigkeit; Logos I'bgDS], der; -, Logoi CbgQ>l <PI. selten) [griech. lögos = das Sprechen; Rede. Wort; Vernunft]: 1. (antike Philos., Rhet.) auf Verstehen angelegte Rede, Sprache. 2. (antike Philos.) logisches Urteil; Begriff. 3. <o. PI.) (antike Philos.) menschliche od. göttliche Vernunft; umfassender Sinn; Weltvernunft. 4. <o. PI.) (Theol.) Gott, Vernunft Gottes als Weltschöpfungskraft; logotherg- MUtisdi <Adj.; o. Steig.): die Logotherapie betreffend, auf ihr beruhend; Logotherapk« die; -, -n |...i:an] (Psych.): auf die Existenzanalyse gegründete psychotherapeutische Methode zur Behandlung von Neurosen, die aus geistigen Problemen entstanden sind; Logotype« die; -. -n (Druckw. früher): beim Handsatz verwendete Drucktype mit häufig vorkommender Buchstabenverbindung. loh [lo:] <Adj.; -er. -este; Steig, ungebr.) [rückgeb. aus t Ifch- terloh, zu ^Lohe] (dichter, [veraltet]): lodernd: wie die -e Flamme (Th. Mann. Joseph 104). 'Loh [-]. das od. der; -[e]s. -e [mhd.. ahd. löh] (bayr.. hess.): kleiner Wald mit buschartigem Baumbestand. 2Loh [-]. die; -. -en [spätmhd. lö, mhd. lä. Hu.] (bayr.): Sumpfwiese. Wi-. Loh- (2Lohe): ^bad. das (Med.): hydroelektrisches Vollbad mit 2Lohe als Zusatz: -beize, die: svw. t 'Beize (1 c); -Wüte, die: auf faulendem Eichenlaub im Wald od. auf 1Lohe wachsender, dottergelber Schleimpilz; -brühe, die (Gerberei): mit Wasser aufgefüllte 2Lohe für die Gerbung. ^gar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Gerberei): mit Lohe gegerbt; MWber.der: mit pflanzlichen Gerbstoffen arbeitender Gerber (Berufsbez.), dazu: -gerberei, die: mit pflanzlichen Gerbstoffen arbeitende Gerberei, -gerbung, die: das Gerben mit pflanzlichen Gerbstoffen; -grübe, die (Gerberei >: Grube für die Lohgerbung; -mühle,die: Mühle, in der Baumrinde zerkleinert u. zu Gerbstoff verarbeitet wird; -müJler, der: Handwerker, der in einer Lohmühle Baumrinde zerkleinert u. zu Gerbstoff verarbeitet (Berufsbez.); -rinde, die: svw. tGerbrinde. 'Lohe ['loa], die; -. -n [mhd. lohe. ahd. loug = Flamme. Feuer; verw. mit T licht] (geh.): in heftiger Aufwärtsbewegung brennemie. große Flammet nj: eine gewaltige L. schlug aus dem brennenden Haus; Ü eine L. des Zorns. 2Lohe [-], die; -. -n [mhd., ahd. lö, urspr. = Abgeschältes. Losgelöstes]: zum Gerben verwendete, zerkleinerte Rinde, bes. von jungen Eichen u. Fichten; Gerber lohe. 'lohen [lo.an] <sw. V.; hat) [mhd. lohen, ahd. lo(h)en. zu f lLohe] (geh.): svw. T lodern. 2lohen I-] <sw. V.; hat) [zu t2Lohe] (Gerberei): mit 2Loht gerben: Tierhäute I. Lohn [lo:n]. der: -[eis. Löhne [ l0:na; mhd.. ahd. lön. urspr = (auf der Jagd od. im Kampf) Erbeutetes]: 1. Inaeh Stunden berechnetes/ Entgelt für geleistete Arbeit /das dem Arbeiter täglich od. wöchentlich ausgezahlt wird]: ein fester, niedriger, tariflicher L.; der wöchentliche L. beträgt ..„ Löhne und Gehälter sind gestiegen; höhere Löhne zahlen: die Löhne erhöhen, kürzen, senken, (ugs.:) drücken; sich seinen [restlichen] L. auszahlen lassen; für einen bestimmten L. arbeiten; der Alte, der gemahlen hat gegen L. (Bo- browski, Mühle 17S); * in L. und Brot stehen (eine feste Anstellung haben); hndn. um L. und Brot bringen (jmdm. seine Arbeit u. Erwerbsquelle nehmen). 2. <o. PI.) er*.* womit man für eine Leistung, Mühe o. ä. entschädigt wird. Belohnung; ein [univerdienter, [über]reichlicher, königlicher L.; das soll der L. für meine Treue sein?; seinen L. für etw. empfangen, [in Empfang] nehmen; gute Taten tragen ihren L. in sich (bedürfen keines Lohnes); Ü eine Ohrfeige war der L. für seine Frechheit; er wird schon noch seinen L. ([vom Schicksal] seine Strafe, Vergeltung bekommen. lohn-, Lohn- (Lohn 1): -abbau. der: [indirekte] Verringerung, Senkung des Lohns; -abhängig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (manc.): durch seinen Lohn vom Arbeitgeber abhängig die -en Arbeitnehmer. <subst.:) -abhängige, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete); -abrechnung, die: Abrechnung über den Lohn; -Abschluß, der: Tarifabschluß über Löhne 1694
lokal-, Lokal- MÜmig. der: Abzug einer bestimmten Summe vom Lohn; -arbeit, die: a) <o. PI.) (marx.) gegen Lohn von einem Arbeiter geleistete Arbeit; b) (Wirtsch.) zur Durchführung eines Produkt ionsauftrags von einem Betrieb für einen anderen gegen Entgelt geleistete Arbeit, dazu: ^arbeiter. der: Lohn beziehender Arbeiter; -aufwand, der: svw. t Personalkosten; -ausfall, der: ein L. auf Grund monatelanger Krankheit; -ausgleich, der: durch den Arbeitgeber [über einen bestimmten Zeitraum] erfolgende Zahlung der Differenz zum Nettolohn, wenn die Arbeit aus bestimmten Gründen (z.B. Krankheit) nicht geleistet werden kann: kürzere Arbeitszeit bei vollem L.; -auszahlung, die; -bescheinigung, die: sich vom Arbeitgeber eine L. ausstellen lassen; -buch, das: Heft, in das die Lohnauszahlungen eingetragen werden; -buchhalter, der: Buchhalter in der Lohnbuchhaltung; -tauchhaltertn, die. w. Form von ! -buchhalter; -buchhal- tung, die: 1. <o. PI.) Berechnung des Lohns. 2. Abteilung eines Betriebs, in der der Lohn berechnet u. seine Auszahlung veranlaßt wird; -büro, das: svw. T-Buchhaltung (2); Wiener, der: stundenweise bezahlter Diener zur Aushilfe / bei bestimmten Anlässen/: Stadthotel sucht L. (Kronen-Zeitung 29%. 41); -diktat, das: die Gewerkschaften wollten sich kein L. aufzwingen lassen; -drift,die (Wirtsch.): Unterschied der statistisch gemessenen Veränderungsraten zwischen Lohntarif u. Verdienst; -drikker, der (ugs. abwertend): billige Arbeitskraft, die bei einem Überangebot an .Arbeitskräften ein Steigen der Löhne verhindert; -empfän- ter.der: Arbeiter, der Lohn bezieht; ^erhähung, die; -folge- kosten <PI.>: Kosten außer dem Lohn, die dem Arbeitgeber durch die Sozialleistungen entstehen; -fonds, der (DDR): Fonds (1 b) für die Auszahlung der Löhne; -forderung, die ..meist Pl.>: Forderung eines höheren Lohnes in bestimmter Höhe; -fortzahlung, die: Fortzahlung des Lohns über einen bestimmten Zeitraum durch den Arbeitgeber im Krankheitsfall; -front, die (Wirtsch. Jargon): Bereich der Auseinandersetzungen um Lohnerhöhungen; -gruppe. die: x Gruppe (1 b). m die Arbeitnehmer eines Berufszweigs auf Grund ihrer Tätigkeitsmerkmale eingestuft sind, so daß sie etwa den gleichen Tariflohn erhalten; -hierarchie, die (Jargon abwertend): svw. t^skala; -intensiv <Adj.> (Wirtsch.): mit hohem Anteil der Lohnkosten an den Gesamtkosten arbeitend od. verbunden: das -e graphische Gewerbe; -e Produktionsweise; dieser Betrieb bleibt trotz der Rationalisierung sehr I.; -kämpf, der: Kampf der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer um höhere Löhne; -konto, das: Konto, auf das der Lohn überwiesen wird; -kosten <PI.>: Bruttolohn der gewerblichen Arbeitnehmer; -kürzung, die: vgl. -abzug; -kutsche, die (veraltet): gemietete Kutsche; -leitlinie, die: Leitlinie für Lohnforderungen: sich gegen feste -n wehren; -liste, die: Liste eines Betriebs o.a.. in der die Löhne der Arbeitnehmer eingetragen sind; -niveau, das: Niveau der Löhne in einem bestimmten Bereich. Gebiet: Länder mit niedrigem L.; -pause, die: Stagnieren der Löhne. Verzicht auf Lohnerhö/wngen auf eine bestimmte Zeit; -pfiindung, die: Pfändung eines Teils des Lohns zugunsten eines Gläubigers; -Politik, die: a) Maßnahmen des Staates, der Arbeitgeber- u. Arbeitnehmerverbände zur Einflußnahme auf das allgemeine Lohnniveau; b) (Wirtsch.) Überlegungen u. Maßnahmen eines Unternehmens auf dem Sektor der Löhne. dazu: -politisch <Adj.; o. Steig.); -Preis-Spirale, die: (mit Bindestrichen; Wirtsch.): angenommene Wechselwirkung von Lohnerhöhungen auf Preissteigerungen; -quote, die: Anteil der Löhne am Umsatz od. am Bruttosozialprodukt; -raub, der (abwertend): svw. t-Senkung; -redinung, die <bes. DDR): Berechnung des Brutto- u. Nettolohns: -runde, die- /jährlich wiederkehrendeJ Phase, in der zwischen Gewerkschaften u. Arbeitgeberverbänden neue Löhne ausgehandelt werden; -Senkung, die: 1. svw. t-abzug. 2. Verminderung des Reallohns; -skala, die: Staffelung, Rangfolge der Löhne; -Steigerung, die: svw. t Erhöhung; -Steuer, die: Steuer für Einkünfte aus unselbständiger Tätigkeit, dazu: -steueriahresausgleich, der: Verfahren jährlicher Steuererstattung bei zuviel entrichteter Lohnsteuer, -steuerkarte, die: von der Gemeinde ausgestellte Urkunde mit Angaben über Familienstand, Religionszugehörigkeit u.a. als Unterlage zur Berechnung der Lohnsteuer, -steuertabel- le, die: Tabelle in der die zu berechnende Lohnsteuer jeder Steuerklasse für einzelne Lohnheträge abzulesen ist: -stopp, der: staatliches Verbot von Lohnerhöhungen [bei gleichzeitigem Preisstopp J ab Mittel der Wirtschaftspolitik; -streifen. der: Beleg, auf dem die Lohnabrechnung vermerkt ist; -summe, die: Gesamtheit aller Lohnkosten, die ein Betrieb aufbringen muß, dazu: -summensteuer, die: Gewerbesteuer, die auf der Grundlage der Lohnsumme erhoben wird; -tag, der: Tag, an dem der Lohn ausgezahlt wird: -tarif, der: Tarif der Löhne, dazu: -tarifverhandhing, die. -tarifvertrag, der; -tüte, die: Tüte mit dem ausgezahlten Lohn u. dem Lohnstreifen: seine L. in Empfang nehmen; weniger in seiner L. finden; -veredehing, die (Wirtsch.): Veredelung einer Ware, eines Produkts im Ausland gegen Entgelt; -Verteilung, die: eine gerechte L.; -zettel, der: vgl. -streifen. lohnen [lo:n3n] <sw. V.; hat) [mhd. Ionen, ahd. lönön = Lohn geben, vergelten]: l.a) <l. + sich) in ideeller od. materieller Hinsicht von Nutzen sein: die Anstrengung, der Aufwand hat sich gelohnt; das Geschäft lohnte sich für ihn nicht mehr; ich glaube [kaum], daß sich das I. würde; ein Ziel, für das es sich zu leben lohnt; (auch ohne „sich") lohnt das?; die Mühe hat gelohnt; ich wußte doch, daß es mit dir lohnt (Wlechert. Jeromin-Kinder 138); b) aufzuwendende Mühe od. Kosten rechtfertigen: das alte Auto lohnt keine Reparatur mehr; das lohnt die/(geh.. veraltend:) der Mühe nicht; es lohnte keinen Streit. 2. eine gute Tat, ein gutes Verhalten [mit etw. Gutem] vergelten: jmdm. seine Hilfe. Gastfreundschaft I.; er hat dir deinen Einsatz übel, mit Undank gelohnt; Gott wird es dir I.; löhnen I'l0:n3n] <sw. V.; hat) [mhd. loenen. Nebenf. von: lönen. t lohnen]: a) jmdm. Lohn auszahlen: die Landarbeiter 1.; b) (ugs.) /als Lohn/ zahlen: 40000 Mark will Ellenbeck für den .Job" 1. (Stern 11. 1970. 37); lohnend <Adj.; nicht adv.): aufzuwendende Mühe od. Kosten rechtfertigend, weil die betreffende Sache (selten: Person) einen sicheren Gewinn verspricht: ein -es Ziel; eine -e Aufgabe; sie waren seine -sten Gäste (Chr. Wolf. Himmel 73); das macht das Studium dieses Buches so I.; Löhnung, die; -, -en: a) Auszahlung des Lohns. Wehrsolds: am Freitag ist L.; b) ausgezahlter Lohn, Wehrsold; Niemand konnte von seiner L. solche Sprünge machen wie dieser... Leutnant (Böll. Adam 55). Loipe ['Igypol. die; -. -n [norw. loypel (Skisport): markierte Bahn, Piste für den Langlauf: drei präparierte -n stehen bereit; -en spuren; der Finne ging als erster in die L. Lok [bkl. die; -. -s: Kurzf. von t Lokomotive. lokal [loka:l] <Adj>: o. Steig.) [frz. local < spätlat. localis = örtlich, zu lat. locus = Ort. Platz. Stelle]: a) örtlich [beschränkt], für einen bestimmten Ort od. Bereich geltend: -e Nachrichten; das ist nur von -em Interesse; der -e Teil einer Zeitung; die Wirkung dieser Arznei ist nur I.; bei dem Eingriff will der Arzt nur I. (an der betreffeftden Körperstelle) betäuben; <subst.:> er arbeitet für das Lokale (den lokalen Teil der Zeitung); b) (Gramm.) den Ort, die räumliche Erstreckung ausdrückend: -e Adverbien; eine -e Umstandsbestimmung; Lokal [-1. das; -s. -e [frz. local = Ort. Platz. Raum]: 1. Raum od. Örtlichkeit, wo man gegen Bezahlung essen u. trinken kann; Gaststätte, [ Schank]Wirtschaft: ein gutes, gemütliches, gutbesuchtes. L.; unser L. ist montags geschlossen; ein L. betreten; das L. wechseln (in ein anderes Lokal gehen); verlassen Sie sofort mein L.!; in diesem L. ißt man hervorragend. 2. / im Nebenzimmer einer Gaststätte befindlicher] fester Versammlungsraum eines Vereins, Ortsklubs, der örtlichen Organisation einer Partei u.a.: der Schützenverein sucht ein neues L.; die Genossen trafen sich in ihrem L. lokal-« Lokal-: -anästhesie, die (Med.): örtliche Betäubung; -augenschein, der (österr.): svw. TMermin; -bahn, die: Eisenbahn, die nur zu den Vororten od. auf einem begrenzten Streckenabschnitt [als Kleinbahn] verkehrt; -beben, das: lokales Erdbeben, das nur in einem begrenzten Gebiet spürbar ist; -behörde, die: örtliche Behörde; -bericht, der: / Zei- tungs] bericht, der sich auf örtliches Geschehen bezieht, dazu: -berichterstatter, der; -blatt, das: I. kleine Zeitung mit räumlich begrenztem Verbreitungsgebiet. 2. Lokal teil einer Zeitung; -färbe, die (Malerei): die einem Gegenstand eigentümliche Farbe, wenn sie auf dem Bild nicht durch Schattierungen od. Anpassung an die Farben der Umgebung verändert wird; -gruppe, die (Völkerk.): kleine soziale Einheit, Gemeinschaft von Zusammenlebenden; -kolorit, das: besondere Atmosphäre einer Stadt od. Landschaft; [ in einem Kunstwerk, einer Schilderung o.a. eingefangene] örtliche Färbung: ein Roman voller L.; -matador, der (bes. Sport): örtliche Berühmtheit, gefeierter Held in einem Ort, in einem 1695
Lokalisation begrenzten Gebiet; -nadiricht, die; -notiz, die: kurze Zeh tungsmeldung von nur lokaler Bedeutung; ^Patriotismus, der: / übertrie/yenj starke Liebe zur Heimatstadt od. heimatlichen Landschaft; -Politiker, der. -posse, die: meist mundartliche Posse mit viel Lokalkolorit; -redaktair, der; ^re- daktion. die: 1. Redaktion (2 a) einer Zeitung, die die Lokalnachrichten bearbeitet. 2. Geschäftsstelle einer Zeitung, die für die Erstellung der Lokalseite verantwortlich ist; -runde, die (ugs.): Runde Bier od. Schnaps für alle in einem Lokal (1) Anwesenden: eine L. ausgeben; -satz, der (Sprachw.): Umstandssatz des Ortes; ^seite.die: Zeitungsseite mit Nachrichten u. Berichten über Vorgänge u. Ereignisse im engsten Verbreitungsgebiet der betreffenden Zeitungsausgabe; -spitze, die (Zeitungsw. Jargon): Glosse (1 b) zu einem lokalen Ereignis; -stück, das: vgl. ^posse; ^teil. der vgl. ^seite; -termin, der: Gerichtstermin am Tatort. Ort des Geschehens: einen L. veranstalten, ansetzen; ^ton, der: 1, svw. Kfarbe. 2. Mundart, Redeweise des Ortes: er hat in dieser Geschichte den L. gut getroffen; -verbot, das: / vom Wirt ausgesprochenes/ Verbot, ein bestimmtes Lokal /wieder zu betreten: L. bekommen, haben; -verkehr, der: innerörtlicher/Berufs/verkehr; -zeitung, die: vgl. ^blati (1); -zug, der: Zug der Lokalbahn. Lokaltsation [lokaliza'tsio:n], die; -. -en [frz. localisation. zu: localiser. t lokalisieren] (Fachspr): 1. Ortsbestimmung. Zuordnung zu einer bestimmten Stelle: die L. von Schmerzen ist oft nicht einfach. 2. Niederlassung, Ansammlung an einem bestimmten Platz: In den Tropen und Subtropen finden sich auch andere -en ...von Würmern (Medizin II. 137); lokalisierbar [...'zi^ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X* zur Lokalisierung geeignet: Das Fühlen lokalisierte man in der nicht -en Seele (Marek, Notizen 105); lokalisieren [...zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. localiser] (bildungsspr.): 1. örtlich bestimmen, festlegen, zuordnen: einen Ort geographisch I.; einen Krankheitsherd I.; es war schwer zu I.. von wo der Ruf kam. 2. auf einen bestimmten Punkt od. Bereich begrenzen, eingrenzen: einen Konflikt, ein Feuer I.; Die Entzündung ist... geeignet.... schädigende Fremdstoffe im Gewebe zu I. (Medizin II. 170); <Abl.:> Lokalisierung, die; -. -en (bildungsspr.): das Lokalisieren (1. 2); Lokalität [...i'te:tl.die; -.-en [frz. localis < spätlat. locäli- täs]: Örtlichkeit. Raum (bes. in seiner Lage u. Beschaffenheit): die -en genau kennen; das fahle Licht, das alle Bahnhöfe der Welt zu so herzbrechenden -en macht (Baum. Paris 12); wo ist hier die L. (verhüll.; Toilette. Waschraum^; Lokation [lokat$io:n]. die; -. -en [lat. locätio = Stellung, Anordnung, zu: locäre = an einen Platz (lat. locus) stellen]: 1. moderne Wofinsiedlung. 2. Bohr stelle (bei der Erdölförderung); Lokativ [lo:kati:fl. der; -s, -e [...i:vo|: den Ort bestimmender Kasus (Frage: wo?). Lokführer, der; -s. •: kurz für t Lokomotivführer; Loki [lo:- ki], die; -, -s (Schweiz, mundartl.): Lokomotive. loko: floco; Loko- (Kaufmannsspr.) [zu tlocol: -aeschäft, das: an einer Warenbörse zur sofortigen Erfüllung abgeschlossenes Geschäft: ^verkehr, der: Geschäftsverkehr mit sofortiger Liderung; -wäre, die: sofort lieferbare Ware. Lokomobil, das; -s. -e. Lokomobile [lokomobi:l(d)l. die; -. -n [frz. locomobile = fahrbare Dampfmaschine, zu: locomobile = von der Stelle bewegbar, zu lat. locus = Ort, Stelleu. mobilis = beweglich]: fahrbare Dampf. Kraftmaschine; Lokomotion [...'t$io:n]. die; -. -en [zu lat. locus = Ort. Stelle u. mötio = Bewegung] (Biol.): das Fortbewegen. Fortbewegung. Gcumartj bei Mensch u. Tier; Lokomotive [...ti:vo; ugs. auch: ...irfal, die; -, -n [engl.; locomotive (engine) = sich von der Stelle bewegend(e Maschine), zu lat. locus = Ort. Stelle u. spätlat. mötivus = beweglich, zu lat. movere = (sich) bewegenl: mit Strom. Dampf o.a. angetriebenes Fahrzeug auf Schienen zum Ziehen der Eisenbahnwagen: eine elektrische L.; die L. pfeift, pufft, stampft; wie eine L. {schwerfällig u. keuchend) daherkommen; Ü er ist die L. (treibende Kraft, zugkräftiger Kandidat) des Wahlkampfes; <Zus.:> Lokomotivführer, der: Beamter der Eisenbahn, der die Berechtigung erworben hat. selbständig eine Lokomotive zu führen u. zu warten (Berufsbez.); Lokomotivschuppen, der: Abstellhalle für Lokomotiven; lokomo- torisch I...'to:nJ] <Adj.; o. Steig.) (Biol.): den Gang, die Fortbewegum betreffend, ihr dienend: -e Muskeln; Lokus [lo.kus], der; - u. -ses. - u. -se [wohl in der Schülerspr. verkürzt aus lat. locus necessitätis =? Ort der Notdurft] (salopp; teils auch als derb empfunden, teils fam. gebräuchlich): a) Toilettenraum: er hat sich im L. eingeschlossen: b) svw. t Toilettenbecken: der L. ist verstopft; auf dem L. sitzen; <Zus.:> Lokusbrille, die; Lgkusdeckel, der; Lgku- tür, die. Lokutkn[loku|ßio:nl.die;-.-en[lat. locütio = Rede(nsart). zu: locütus. 2. Part, von: loqui = reden] (Sprachw. selten): lokutiver Akt; tokutionär [...o'ne.g] <Adj.\ lokutiv [...'tirfl <Adj.) in der Fügung lokutionärer/ lokutiver Akt (Sprachw.; Sprechakt im Hinblick auf Artikulation, Konstruktion u. Bedeutungsfestlegung). Lolch [bl<;]. der; -[eis. -e [mhd. lulch. ahd. lolli < lat lolium = Trespe] (Bot.): Vertreter einer Gattung von Gräsern mit vielen Blüten u. kleinen Ähren in zwei Zeilen. Raigras (1). Lolita [lo'li:la. auch: b...]. die; -. -s [nach der Heldin des gleichnamigen Romans des russ.-amerik. Schriftstellers V Nabokov (1899-1977)]: svw. tKindfrau (1). Lollo ['biol. der: -s. -s [nach der ital. Filmschauspielerin G. Lollobrigida (geb. 1928)] (salopp, scherzh. veraltend): großer, üppiger Busen. Lombard [bmbart. auch: -'-]. der od. das; -[eis, -e [frz. lombard, gek. aus: Maison de Lombard = Leihhaus, nach den vom 13.-15. Jh. als Geldverleiher privilegierten Kaufleuten aus der Lombardei (frz. Lombard = Lombarde)! (Bankw. Jargon): Lombardgeschäft. Lombardkredit. Lombard- (Bankw.): ^gesdiäft, das: von einer Bank mit Lombardkrediten getätigtes Geschäft; kredit, der: Kredit gegen Verpfändung beweglicher Sachen, kurzfristige Belet- hung von Waren od. Wertpapieren; ^satz, der: von der Notenbank festgesetzter Zinsfuß für Lombardgeschäfte ^Zinsfuß, der: svw. Nsatz. lombardieren [bmbardi:ren] <sw. V.; hat) (Bankw.): bankmäßig beleihen: Effekten, einen Wechsel I. Lomber [bmbB], das; -s [frz. V hombre < span. hombre = Spielmacher, eigtl. = Mann. Mensch]: meist von drei Personen gespieltes Kartenspiel mit französischen Karten (ohne 8, 9. 10), bei dem die Spieler vorerst je neun Karten erhalten u. durch Reizen denjenigen ermitteln, der gegen die anderen spielt; <Zus.:> Lpnberspiel, das. Ions-, Long- ['bn-: engl, long = lang]: -drink, der [engl, long drink]: mit Soda- od. Mineralwasser, Fruchtsäften. Eiswürfeln u. ä. verlängertes alkoholisches Getränk, dazu: Mlrinkglas, das; '^line Main; amerik. long linc = entlang der(Seiten)linie] <Adv.> (Tennis): ander Seitenlinie entlang den Ball I. schlagen; 2^line [-]. der. -[s|. -s (Tennis): entlang der Seitenlinie gespielter Ball: seine flachen -s waren Befürchtet, dazu: -linehall, der: svw. Kline; -seller, der [anglisierende Bildung nach f Bestseller]: Buch, das über einen langen Zeitraum gut verkauf) wird. Longe [lö:3d]. die; -, -n [frz. longe, zu: long < lat. longus = lang]: a) (Reiten) sehr lange Leine, mit der ein Pferd beider Dressur geführt wird: an der L. arbeiten; b) (Turnen. Schwimmen) an einem Sicherheitsgurt befestigte Leine zum Abfangen von Stürzen bei gefährlichen Übungen od. beim Schwimttumterricht; <Abl.:> longieren [IÖ3l:ran] <sw. V.: hat): (ein Pferd) an der Longe laufen lassen. Longknetrie [bngimetri:], die; - [zu lat. longus = lang u. t-metrie] (veraltet): Längenmessung; kmgitudinal [...itu- di'na:l] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. longitüdo = Längel: m) in der Längsrichtung verlaufend, längsgerichtet, längs.... durch -e Forschung will man Klarheit über den Prozeß des Alterns bekommen; b) (Geogr.) die geographische Lange, den Längengrad betreffend; <Zus.:> Longitudinglsdiwb» gung, Ijongitudin&lwelle, die (Physik): Welle, bei der die Schwingungsrichtung der Teilchen übereinstimmt mit der Richtung, in der sie sich ausbreitet: Schallwellen sind Longi- tudinalwellen. Look OokJ. der; -s. -s [engl, look]: Aussehen, Note, Moderich- tung, Model erscheinungj (meist in Zus. wie Mao-Look, Safari-Look): der sportliche L.; einen neuen L. kreieren loopen [lu.pn] <sw. V.; hat) [engl, to loop (the loop). zu. loop, t Looping] (Flugw.): einen Looping. Loopings ausfuhren: Ü Ein Lichtseil loopte wahnsinnige Kurven am Himmel (FAZ 15. 4. 61. 54); Looping [1u:piol. der. auch das; -s, -s [engl, looping (the loop) = das Drehen eines Loopings, zu: loop = Looping. Schleife] (Fllegerspr t Flug, bei dem das Flugzeug einen vertikalen Kreis beschreibt einen L. drehen, machen. Lorbaß l'brbas], der. ...basse. ...basse [lit. liürbis, lett. JufbW (nordostdt. veraltend): Lümmel. Taugenichts. 1696
los-, Los- Lorbeer I'brbe:?]. der; -s. -en [mhd. lörber. ahd. lörberi = Beere des Lorbeerbaums, zu lat. laurus = Lorbeer- (baum)]: 1. immergrüner Baum des Mittelmeerraumes mit lederartigen Blättern, die getrocknet als Gewürz dienen, u. ölhaltigen Beerenfrüchten: -en anpflanzen. 2. Lorbeerblatt als Gewürz: das Fleisch mit L. und einigen Gewürzkörnern kochen. 3. Lorbeerkranz od. -zweig [als Sinnbild des Ruhms, Sieges-, Ehrenzeichen]: einen L. in der Hand halten; der Kopf der Figur ist mit einem L. geschmückt; Ü Er fügte ... seinen dichterischen -en keine militärischen hinzu (Niekisch. Leben 99); * Wütiger L. (kriegerischer Ruhm, der unter allzu großen Opfern erworben wurde); -en pflücken/ernten (viel Erfolg haben, Lob bekommen); mit etw. keine -en pflücken/ernten können (mit etw. keinen Eindruck machen, nichts erreichen können): jmdm. den L. reichen (jmdn. öffentlich ehren, anerkennen); [sich] auf seinen -en ausruhen (ugs.; nach einmal errungenem Erfolg sich nicht mehr anstrengen). Igrbeer-, Lorbeer-: -bäum, der: svw. T Lorbeer (1); -beere, die: Frucht des Lorbeerbaums; -Watt, das: vgl. Lorbeer (2); -grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe der Lorbeerblätter; -kirsche, die: svw. tKirschlorbeer; -kränz, der; -laub, das; -äl, das: grünes, salbenartiges öl der Lorbeerbeere; -waM. der; -zweig, der. Lorchel Cbn;l]. die; -. -n [unter Einfluß von Morchel wohl zu nlederd. Lorch. Lork. tLork]: (zu den Schlauchpilzen gehörender) wohlschmeckender Pilz mit meist weißem Stil u. braunem Hut mit wellenartig verlaufenden Falten. Lord [brt]. der; -s. -s [engl, lord < meng], löverd < aengi. hläford = Herr, zu: hläf = Brot(laib) u. weard = Schutzherr. Wart, also eigtl. = Brotherr, -schützen vgl. Lady]: 1. <o. PI.) hoher engl. Adelstitel. 2. Träger dieses Titels. Lord-: -kanzler, der [engl. Lord Chancellorl: höchster britischer Staatsbeamter, Präsident des Oberhauses u. des Obersten Gerichtshofs; -Mayor [-me:B] (mit Bindestrich), der. -s, -s [engl. Lord Mayor]: Oberbürgermeister einer großen Stadt im britischen Commonwealth; -Siegelbewahrer, der [engl. Lord Privy Seal]: Träger eines hohen Amtes in England, der als Minister ohne Geschäftsbereich u. Kabinettsmitglied das königliche Siegel führt. Lordose [br'do:z3]. die; -. -n [zu griech. lordös = vorwärts gekrümmt] (Med.): Krümmung der Wirbelsäule nach vorn. LQrdsdiaft, die; -. -en: svw. f Lordship; Lordahip [b:djip]. die; - [engl, lordshipl: l.a) Rang, Titel eines Lords; b) engl. Anrede an einen Lord. 2. Grundbesitz, Herrschaftsbereich eines Lords. Lore [lo:ra], die; -. -n [älter: Lori < engl, lorry; H.u.l: offener, auf Schienen laufender [kippbarer] Wagen zum Transport von Gütern in Bergwerken, Steinbrüchen u.a.: Kies in eine L.. in -en laden, füllen. Lorgnette [brn'jeto], die; -. -n [frz. lorgnette. zu: lorgner = verstohlen betrachten]: bügellose, an einem Stiel vor die Augen zu haltende Brille: <Abl.:> lorgnettieren [...je'ti:ren] <sw. V.; hat) (veraltet): durch die Lorgnette betrachten, scharf mustern: Mama, die ... den fremden Anzug von Bessys Bruder lorgnettiert hatte, sagte streng ... (Fallada. Herr 211); Lorgnon [brn'jö:]. das; -s. -s [frz. lorgnon. zu: lorgner. TLorgnette]: a) Einglas mit Stiel: ein L. vors Auge halten; b) svw. f Lorgnette. 'Lori I'loTi]. der; -s, -s [engl, lory < malal. luri. nuril: in Australien od. Neuguinea heimischer, sperling- bis taubengroßer, bunter Papagei. 2Lori [-1. der; -s. -s [frz. loris. H. u.]: schwanzloser Halbaffe. Lork [brkl, der; -[e]s. Lörke [loerka; niederd. Form von tLurch] (niederd.): Kröte. Lorke I'brka], die; -. -n <PI. selten) [vlell. zu mhd. Iure. t2Lauer] (landsch. abwertend): dünner, schlechter Kaffee: eine fade, lauwarme L.; Ü in der L. sitzen (in einer mißlichen Lage sein). Lorokonto [io:rol. das; -s. ...ten [ital. il loro conto = das Konto jener (anderen Bank)! (Bankw): bei einer Bank geführtes Konto einer anderen Bank (Ggs.: Nostrokonto). k» [lo:s; mhd.. ahd. lös]: I. <Adj.; o. Steig.; nur präd.) 1, nicht mehr fest I gehalten J, gelöst, abgetrennt: der Knopf ist los; der Hund ist von der Leine I.; *jmdn„ etw. I. sein (ugs.: 1. von jmdm., einer Sache befreit sein: sie möchten den lästigen Frager endlich I. sein; meine Erkältung bin ich immer noch nicht I. 2. jmdn., etw. verloren, vertan haben: die Bauflrma hat pleite gemacht und viele Gutgläubige sind ihre Einlagen I.); I. und ledig (frei u. unbehindert. von allen Bindungen gelöst). 2. * es ist etwas I. (ugs.; es geschieht etwas [Ungewöhnliches]; es ist eine besondere Lage eingetreten; entstanden aus der Vorstellung, etwas habe sich gelöst, so daß es nicht mehr funktioniert): was ist [denn hier] I.?; was ist I.? (Frage, wenn man etwas nicht verstanden hat. mit betontem „was"; was hast du gesagt?): da drüben muß etwas I. (passiert) sein; bei den beiden, in ihrer Ehe ist immer etwas I. (geht es turbulent zu, gibt es oft Krach); in diesem Lokal ist viel, wenig, immer etwas I. (ist viel, wenig, immer Betrieb, kann man viel, wenig, immer etwas erleben); in unserer Stadt ist nichts I. (geht es langweilig zu, kann man nichts erleben); wo ist denn hier was I.? (wo kann man sich denn hier amüsieren?; mit dem neuen Automodell ist nichts, nicht viel I. (es taugt nichts, nicht viel); wenn sie zu wenig geschlafen hat. ist mit ihr nichts I. (ist sie schlecht gelaunt, nicht in Stimmung); was ist denn mit dir I.? (was hast du denn, was fehlt dir denn?); er sieht schlecht aus. mit ihm ist nicht mehr viel I. (er ist kränklich, nicht mehr leistungsfähig); mit dir ist doch etw. I. (mit dir ist doch etw. nicht in Ordnung, stimmt doch etw. nicht). II. <Adv.) 1. (als Aufforderung) schnell!; ab!: L. beeil dich!; nun aber I.!; mal I.! sagte sie. erzählen Sie mal; Achtung, fertig. L! (Startkommando). 2. <in Verb, mit der Präp. ..von") weg: (hist.:) I. vom Reich, von Rom; I. von allen Traditionen. 3. (ugs.) a) <kurz für los- + Verb der Bewegung im Inf. od. 2. Part.): der war gleich raus aus dem Bett und auf ihn I. (losgesprungen; Sebastian. Krankenhaus 87); Sag ihr. daß der Junge extra mit dem Wagen I. (losgefahren) ist. um das Holz zu holen (Borchert. Geranien 23); ich will schon I. (losgehen), bitte komm schnell nach!; b) <kurz für los- + ..gedreht, geschraubt" o.a.) gelöst: ich habe die Schraube, das Brett schon I. Los [-]. das; -es. -e [mhd. lös. auch = Losungswort, Orakel, ahd. hlÖ3. zu einem germ. Verb mit der Bed. „losen, wahrsagen, zaubern" (ahd. hliosan. mhd. Iie3en); 3: urspr. wohl das jmdm. durch Auslosung Zugefallene]: l.a) verdeckt gekennzeichneter Zettel od. sonstiger Gegenstand, durch den eine Zufallsentscheidung herbeigeführt werden soll: das L. soll entscheiden; das L. werfen; die -e mischen; ein L. ziehen; jmdn.. die Reihenfolge durch das L. ermitteln, bestimmen; b) mit einer hohen Zahl od. Zahlenkombinationen versehener, käuflich zu erwerbender Zettel /für den die Gewinnzahlen erst nach dem Kauf ausgelost od. ermittelt werden]; Lotterieanteilschein: ein halbes, ganzes L. [der Klassenlotterie]; jedes zweite L. gewinnt; das L. war eine Niete; ich habe drei -e gekauft; auf das L. Nr. ... entfiel ein Gewinn von 10000 DM; *das Große L. (der Hauptgewinn); mit jmdm.,etw. das Große L. ziehen/ge- zooen haben (mit jmdm., etw. Glück haben, eine bes. gute Entscheidung getroffen haben). 2. (geh.) Schicksal, Geschick: ein schweres, hartes, bitteres, beneidenswertes L.; das L. der Flüchtlinge; ihm war ein schweres L. beschieden; daß es unser aller L. ist. einmal alt zu werden (v. d. Grün. Glatteis 218); sein L. tragen müssen; jeder hat sein L.. und leicht ist keines (Hesse. Steppenwolf 2); mit seinem L. zufrieden sein. 3. (Wirtsch.) bestimmte Mengeneinheit: für die Kabelfertigung sind große -e wichtig; die Bundeswehr bezieht ihre Munition in -en; Kaffee wird nach der Güte und nach der Herkunft in Serien und -e eingeteilt (Jacob, Kaffee 218). los-. 'Los- (los): -arbeiten <sw. V.; hat): 1. zu arbeiten beginnen. 2. auf ein Ziel hinarbeiten: Die Führer arbeiten stramm und erfolgreich auf den nächsten Krieg los (Hesse. Steppenwolf 174); -ballern <sw. V.: hat) (ugs.): plötzlich anfangen zu schießen; -bekommen <st. V.; hat) (ugs.): lösen können, abbekommen (3); -bellen <sw. V.; hat): plötzlich anfangen zu bellen; -binden <st. V.; hat): von einer Befestigung, Leine lösen: ein Tier, den Kahn I.; -brausen <sw. V.; ist) (ugs.): vgl. ^rasen; -brechen <st. V.): l.a) abbrechen, mit schnellem, hartem Griff abmachen <hat>: einen Ast I.; b) sich plötzlich von etw. lösen, abbrechen <ist>: der Bergsteiger verlor den Halt; offenbar war ein Felsstück losgebrochen. 2. <ist) a) plötzlich [u. lautstark] beginnen: lauter Jubel, ein Aufruhr, das Inferno brach los; ein Gewitter war losgebrochen; b) zu schimpfen beginnen: ..Aber das ist doch ... Wahnsinn!** brach er plötzlich los (Plievier. Stalingrad 199); -bringen <unr. V.; hat): svw. t^bekommen; -brüllen <sw. V.; hat): zu brüllen beginnen: unbeherrscht brüllte er los; Ü die Flugzeugmotoren brüllten 107 GDW 1697
los-, Los- los; -donnern <sw. V.) (ugs.): 1. sehr schnell u. mit lärmendem Motor losfahren <ist>. 2. laut zu schimpfen anfangen <hat>; -drehen <sw. V.; hat): durch Drehen lockern, lösen; -dreschen <st. V.; hat) (ugs.): auf jmdn.. etw. heftig einhauen: mit Stuhlbeinen aufeinander I.; -drucken <sw. V.; hat): / den Abzug einer Schußwaffe drücken u.J einen Schuß abfeuern; -eisen <sw. V.; hat) [eigtl. = ein festgefrorenes Schiff aus dem Eis befreien, wieder flottmachen! (ugs.): a) (jmdn., sich) mit Mühe freimachen; erreichen, daß jmd. sich I vorübergehend/ von einer Verpflichtung löst od. von den Menschen, bei denen er sich gerade au/hält, weggeht: ich möchte dich heute abend von deiner Arbeit, von deiner Verwandtschaft I.; durch gute Beziehungen gelang es, den Mann aus dem Gefängnis loszueisen; b) (etw.. bes. Geld) mit Geschick irgendwo auftreiben u. herbeibringen: bei jmdm. ein paar Mark I.; -fahren <st. V.; ist): 1. sich fahrend in Bewegung setzen, abfahren, starten: wir wollen morgen noch vor Sonnenaufgang I.; er fuhr zuerst los. 2. auf etw. zufahren: auf die Straßensperre I. 3. gegen jmdn. drohend od. handgreiflich vorgehen: Er fährt auf den Kellner los wie ein Schießhund (Johnson. Mutmaßungen 98); wütend aufeinander 1. 4. aufbrausen, wütend zu reden beginnen: Was grinsen Sie, Fink, fährt der Alte verdutzt los (Gaiser. Jagd 125); -fliegen <st. V.; ist): 1. sich fliegend in Bewegung setzen, abfliegen: der Luftballon fliegt los; Ü Die Leine flog abermals los (Seemannsspr.; wurde weit durch die Luft geworfen; Hausmann. Abel 55). 2. in Richtung auf ein bestimmtes Ziel fliegen: Der Ballon flog jetzt mitten auf die Schwärze los (Hausmann. Abel 112); -flitzen (sw. V.; hat) (ugs.): vgl. ^sausen; -fluchen <sw. V.; hat) (ugs.): vgl. ^schimpfen; -galoppieren <sw. V.; ist): galoppierend losreiten; -geben <st. V.; hat) (selten): entlassen, freigehen: Gefangene, die Geiseln I.; -gebundenheit. die [vgl. losbindenl (selten): Ungebundenheit, Freiheitlichkeit; ~gfc- hen <unr. V.; ist): 1. sich gehend in Bewegung setzen; aufbrechen, weggehen; gleich nach dem Frühstück 1.; wann müssen wir 1.?; geh schon immer los!; Ü geh [mirl los (laß mich in Ruhe!) mit deiner ewigen Fragerei!; Ich hatte nicht gedacht, daß ich gleich so bei ihr I. (forsch drauflosgehen) würde (Plenzdorf, Leiden 71). 2.a) auf etw. zugehen; etw. zum Richtpunkt, Ziel nehmen: wir müssen auf das Haus dort hinten I.; Ü auf ein Ziel I.; b) in feindlicher Absicht auf jmdn. zugehen: er ging mit dem Messer auf den Rivalen los; aufeinander I. 3. (ugs.) seinen Anfang nehmen, beginnen: die Vorstellung geht um 20 Uhr I.; jetzt geht es erst richtig los! es geht los/los geht's!; gleich wird der Rummel wieder l./wird es wieder I. mit dem Rummel; R (scherzh.:) auf .,los!t% geht's los! 4. (ugs.) sich lösen, abgehen: ein Knopf, der Bindfaden ist losgegangen; Vorsicht, wenn die Halterung losgeht! 5.a) sich lösen (6 b): ein Schuß ging los; der Schuß ging nach hinten los; das Gewehr, der Revolver ging plötzlich los; b) [zünden u.j explodieren: der Feuerwerkskörper ging nicht los; die Mine war losgegangen, als der Flüchtling drauftraU -haben <unr. V.; hat) in der Wendung etwas, viel« wenig, nichts I. (ugs.; etwas, viel, wenig, nichts [auf einem bestimmten Gebiet/ können, verstehen u. leisten): er hat in seinem Beruf viel los; mit den Radios hat er wirklich was losgehabt (Fallada. Jeder 22); -hacken <sw. V.; hat) (ugs.): auf jmdn. einhacken: der Starke hackt auf die Schwachen los; -haken <sw. V.; hat): aus einem Haken lösen: die Kette I.; -halten <st. V.; hat) (Seemannsspr.): in eine bestimmte Richtung auf ein Ziel zusteuern: halt mal lieber auf die erste Pricke dahinten los! (Hausmann. Abel 31): -hämmern <sw. V.; hat): zu hämmern anfangen; -hauen <unr. V.; hat) (ugs.): vgl. -schlagen (1.2); -heulen <sw. V.; hat): a) zu heulen anfangen: der Sturm heulte los; b) (ugs.) zu weinen anfangen: sie sieht aus. als wollte sie gleich I.; -kauf, der: das Loskaufen: er gewährte ihr den L. eines Gefangenen (Hagelstange, Spielball 135); -kaufen <sw. V.; hat): durch ein Lösegeld freikaufen: eine Geisel I.; -keifen <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): vgl. ^schimpfen; -ketten <sw. V.; hat): von der Kette lösen; -kichern <sw. V.; hat): vgl. ^lachen; -knallen <sw. V.; hat) (ugs.): zu knallen, schießen anfangen; ^knattern <sw. V.; hat): a) zu knattern anfangen: das MG knatterte los; b) (ugs.) knatternd losfahren; -kommen <st. V.; ist) (ugs.): 1. weg-, fortkommen: ich hatte noch soviel zu tun. daß ich nicht eher loskam; mach, daß du loskommst!; alle Fahrer sind beim Start gut losgekommen. 2. auf jmdn. zukommen: Als er mich sieht, kommt er gleich auf mich los (Remarque. Obelisk 149). 3. sich (von jmdm., etw.) lösen, trennen; freikommen: der Gefangene versuchte immer wieder, [von den Kettenl loszukommen; Ü obwohl sie ihr Mann schlug, kam sie von ihm nicht I.; von einer Verpflichtung, einem Gedanken nicht I.; jmdm. helfen, daß er vom Alkohol loskommt; -koppeln <sw. V.; hat/ svw. tabkoppeln (1, 2); -krähen <sw. V.; hat) (ugs.): zu krähen, mit lauter, sich überschlagender Stimme zu reden anfangen: still, flüsterte Viehmann, aber der Alte krähte erst richtig los (Degenhardt, Zündschnüre 17); -kriegen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. lösen können, freibekommen: kriegst du den Deckel los? 2,a) loswerden: wie krieg ich diese Frau nur wieder los; b) verkaufen können: ich kann mir nicht vorstellen, daß du diesen alten Wagen noch loskriegst; -kuppeln <sw. V.; hat): svw. abkoppeln (2); -lachen <sw. V.; hat): plötzlich zu lachen anfangen; -lassen <st V.; hat): l.a) nicht mehr festhalten: jmds. Hand, die Tür. das Steuer I.; laß mich los!; sie sanken sich in die Arme und ließen sich nicht wieder los; seine Hand ließ nicht los; Ü einen Menschen nicht mehr I. (fest an sich binden). seine Blicke ließen sie nicht los (er blickte sie unverwandt an); das Bild, der Gedanke, die Frage läßt mich nicht los (beschäftigt mich immer wieder); b) laus einem Gefängnis. Zwinger o.a.] freilassen, der Fesseln entledigen, von der Leine lassen: einen Gefangenen 1.; die Hunde, Falken wurden losgelassen; <2. Part.:) er war heute wie losgelassen (landsch.; ausgelassen, übermütig). 2. (ugs. abwertend) jmdn. [ von dessen Qualifikation man sich noch nicht überzeugen konnte) auf einem Arbeitsgebiet andern gegenüber frei u. unkontrolliert wirken, sich betätigen lassen: und diesen jähzornigen Kerl hat man auf die Kinder losgelassen!; unqualifizierte Arzte auf die Menschen I. 3. (ugs.) redend od. schreibend von sich geben, verfassen u. verlautbaren: gehässige Bemerkungen, einen Fluch, Witze, ein Donnerwetter 1.; ein Telegramm, ein Rundschreiben an die Eltern I.; -latschen <sw. V.; ist) (salopp): svw. t^gehen (1); -laufen <st. V.; ist): sich laufend in Bewegung setzen; -legen <sw. V.; hat) (ugs.): a) stürmisch, ungestüm anfangen, etw. zu sagen, zu äußern: er hat sofort losgelegt und seinem Ärger Luft gemacht; na, leg schon los (erzähl schon)!; wenn der loslegt (zu reden anfängt), hört er so schnell nicht mehr auf; hat der aber losgelegt (geschimpft)!; b) stürmisch, ungestüm anfangen, etw. zu tun: er legte sofort [mit der Arbeitl los; Wenn du Kinder hättest, würdest du nicht so schnell fahren, hat Joachim jedesmal gesagt, wenn ich loslegte (anfing, immer schneller zu fahren; Andersch, Rote 14); -lößen <sw. V.; hat): a) lösen (1 a): eine Briefmarke [vom Umschlagl I.; b) <l. + sich) sich lösen (lb): der schlecht befestigte Anhänger hat sich losgelöst und ist den Abhang hinuntergerollt; Ü sich aus den überkommenen Bindungen I., dazu: -lösung, die: das Loslösen: die L. der Kolonien vom Mutterland; -machen <sw. V.; hat>: 1. (ugs.) [etw. Angebundenes] lösen, loslösen, befreien: die Leine, den Anhänger, ein Brett I.; er machte sich aus den Gurten des Fallschirms los; das Kind hat sich von der Hand der Mutter losgemacht; sie machte sich los (löste sich aus der Umarmung); Ü sich von allen Bindungen I.; *einen/etw. I. (ugs., bes. Jugendspr.; sich ausgelassen amüsieren, in übermütiger Weise feiern): auf der Geburtstagsfeier haben wir gestern ordentlich einen losgemacht. 2. (Seemannsspr.) svw. t ablegen (5). 3. (ugs.) sich beeilen nun mach aber los, daß du fertig wirst!; -marschieren <sw. V.; ist): vgl. ^gehen; -müssen <unr. V.; hat) (ugs.h losgehen od. -fahren müssen; -plärren <sw. V.; hat) (ugs.): vgl. ^weinen; -platzen <sw. V.; ist) (ugs.): a) unbeherrscht, plötzlich etwas sagen: ..Unsinn!" platzte er los; b) unbeherrscht, plötzlich loslachen: alle Falten um den breiten Mund ... begannen zu spielen, aber er platzte nicht los (Broch. Versucher 198); -poltern <sw. V.; hat): a) zu poltern anfangen: dererste Donner polterte los; b) (ugs.) zu schelten anfangen; -prasseln <sw. V.; ist) (ugs.): zu prasseln anfangen: der Regen prasselte los; -preschen <sw. V.; ist): vgl ^rasen; -prusten <sw. V.; jiat) (ugs.): prustend loslachen. -rasen <sw. V.; ist): a) da vonrasen; b) in Richtung auf jmdn., etw. rasen: er raste auf die Straßensperre los; -rattern <sw. V.; ist): vgl. ^knattern; -reden <sw. V.; hat>: a) (ugs.) zu reden anfangen; b) gegen jmdn. reden: die Schwestern redeten aufeinander los (Degenhardt, Zündschnüre 71); -reißen <st. V.; hat): a) herunter-, heraus-, abreißen, gewaltsam aus einer Verbindung od. Befestigung 1698
löschen lösen: der Sturm hat einige Dachziegel losgerissen; U ... um den Blick von dem Bild eines Wachtraums loszureißen iSchaper. Kirche 68); b) <l. + sich) sich Igewaltscunj losen: der Hund riß sich von der Leine los; das Kind reißt sich los und läuft auf die Straße; das Kabel hat sich aus der Verankerung losgerissen; Ü ich kann mich (von dem Buch, dem Anblick] nicht losreißen, dazu: -reiftag, die; -: das Losreißen: -reiten <st. V.; ist): sich reitend in Bewegung setzen: -rennen <unr. V.; ist): svw. t ^laufen; -ringen, sich <st. V.; hat) (geh.): sich gewaltsam ringend lösen: -sagen, sich <sw. V.; hat): erklären, daß man sich von jmdm. trennen, mit jmdm., etw. nichts mehr zu tun haben möchte: sich von einer Partei, einer Überzeugung, von der Kirche I.; er sagte sich von allen Bindungen, von der Familie, den alten Freunden los; er hatte sich losgesagt, machte nicht mehr mit (Gaiser. Jagd 70); dazu: -sagung. die; -. -en; -sausen <sw. V.; ist) (ugs.): sehr schnell loslaufen od. -fahren: -schicken <sw. V.; hat) (ugs.): auf den Weg schicken, (mit einem bestimmten Auftrag! wegschicken: ein Telegramm I.; die Kinder zum Einkaufen I.; -schieben <st. V.; ist) (salopp): svw. t losgehen (1): schieb endlich los. es ist schon spät; -schießen <st. V.) (ugs.): I. zu schießen anfangen <hat): plötzlich schoß die Flak los. 2. <ist> a) sich plötzlich, schnell in Bewegung setzen: er schoß los wie ein Blitz; b) auf jmdn., etw. zustürzen: der Hund schießt auf seinen Herrn los. 3. zu sprechen anfangen: eilig etwas sagen od. berichten, was einem sehr am Herzen liegt <hat>: „So geht es nicht!" schoß er los; nun schieß schon los!; -schimpfen <sw. V.; hat): plötzlich anfangen zu schimpfen: -schlagen <st. V.; hat): I. durch Schlagen [mit einem Werkzeug] loslösen, entfernen: abschlagen: Gestein, ein Brett I.; den Verputz von der Wand 1. 2. auf jmdn., etw. einschlagen: auf den Gegner I.; die Brüder schlugen aufeinander los. 3. (bes. Milit.) überraschend angreifen: in den Morgenstunden hat der Feind tosgeschlagen; <subst.:) die Zeit zum Losschlagen schien günstig. 4. (ugs.) [notgedrungen/ billig verkaufen: er hat den ganzen Posten für einen Spottpreis losgeschlagen; er mußte das teuer erworbene Hotel sehr bald wieder I.; -schmeißen <st. V.; hat): svw. Nwerfen; -schmettern <sw. V.; hat): anfangen zu schmettern: -schnallen <sw. V.; hat): aus einer Ver schnallung lösen: -schneiden <st. V.; hat): durch Zerschneiden eines Stricks o.a. lösen, befreien: -schrauben<sw V.; hat): svw. tabschrauben (a. b); -schreien <st. V.; hat): plötzlich zu schreien anfangen: -segeln sw. V.; ist): 1. sich segelnd in Bewegung setzen: fortsegeln. 2. auf etw. zusegeln: auf die Wendemarke I.; -sprechen <st. V.; hat): l.a) (von einer Schuld, Verpflichtung o.a.) freisprechen (1 b): er wurde von der Verantwortung losgesprochen; ich habe dennoch mitgetan, ich will mich nicht I. (Kant. Impressum 314); b) (Rel.) erklären, daß jmdm. seine Sünden vergeben sind: der Priester hat ihn losgesprochen. 2. svw. t freisprechen (2). dazu: -sprechung, die; -. -en: das Lossprechen (1.2). Absolution, -sprechungsfeier, die (Handw.): Feier zur Übergabe des Gesellen- od. Facharbeiterbriefs: -sprengen <sw. V.): I. durch Sprengen lösen, absprengen (hat): das überhängende Gestein mußte losgesprengt werden. 2. schnell wegreiten, im Galopp davonreiten 'ist); -springen <st. V.; ist): 1. (ugs.) abspringen <lc): ein Knopf [vom Mantel] ist losgesprungen. 2.a) (landsch.) svw. T-laufen: spring schnell los und hol frische Brötchen!; b) / in feindlicher Absicht] auf jtndn. zuspringen: plötzlich sprang der Mann auf ihn los; -sprudeln <sw. V.; hat): überstürzt, sprudelnd zu reden anfangen: -stechen <st. V.; hat) (ugs.): vgl. ^schlagen (1, 2); -steuern <sw. V.; hat): sich in Richtung auf ein bestimmtes Ziel bewegen, (jmdn., etw.) ansteuern: auf den Hafen I.; Ü.auf ein Berufsziel, aufs Examen I.; mit dieser Politik steuert das Land auf einen Krieg los; -stiefeln <sw. V.; ist) (ugs.): svw. T^gehen (1); -stürmen <sw. V.; ist): vgl. ^rasen; -stürzen <sw. V.; Ist) (ugs.): a) davonstürmen: b) sich {in feindlicher Absicht] auf jmdn., etw. stürzen: mit einem Tigersprung stürzte er auf Sibylle los, schrecklich wütend (Geissler, Wunschhütlein 57); -tauen [-'t^yan] <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): van den Tauen lösen, losmachen: das Boot I.; -toben <sw. V.) (ugs.): I. zu toben anfangen <hat>: beim kleinsten Anlaß tobt er los. 2. f wütend] loslaufen <lst>: Ich ließ alles stehen und liegen und tobte sofort los (Plenzdorf. Leiden 117); -traben <sw. V.; Ist) (ugs.): sich in Trab setzen: ^trennen <"sw. V.; hat): svw. tabtrennen (1); -treten <st. V.; hat): durch einen Tritt, beim Auftreten lösen: einen Stein [im Fels] I.; -weinen <sw. V.; hat): zu weinen anfangen: -werden <unr. V.; ist; Zusschr. nur im Inf. u. Part.): l.a) sich von jmdm., einer Sache befreien: erreichen, daß man nicht mehr von jmdm. belästigt, mit einer Sache behelligt wird: den lästigen Besucher, einen Vertreter I.; so schnell wirst du mich nicht wieder I.; eine Erkältung [nicht wieder] I.; das Gefühl, den Verdacht, den Eindruck nicht I.. daß ...; b) etwas, was einem sehr am Herzen liegt, endlich aussprechen können: seinen Spruch I.; Er will etwas I., dachte Kreysler (Gaiser. Jagd 137). 2. (ugs.) verkaufen, absetzen können: er ist die ganze Kollektion losgeworden; diesen Ladenhüter werden wir nicht mehr los. 3, (ugs.) abgenommen bekommen, einbüßen, verlieren: sie ist ihr ganzes Geld losgeworden; beim Glücksspiel ein Vermögen I.; im Zug bin ich meinen Koffer losgeworden; bei den Wettkämpfen wurde er seinen Meistertitel los; ^werfen <st. V.; hat) (Seemannsspr.): (die Vertäuung) zur Abfahrt lösen: die Leinen, den Anker L; das Schiff hat losgeworfen (abgelegt): -wettern <sw. V.; hat) (ugs.): vgl. ^schimpfen; -wetzen <sw. V.; ist) (salopp): vgl. -laufen; -zerren <sw. V.; hat) (ugs.): durch Zerren lösen: die Krawatte I.; -ziehen <unr. V.; ist) (ugs.): 1. losgehen (1). davonziehen (I): gemeinsam zogen sie los; einfach I. übers Wochenende (Lenz. Brot 45); sie ist mit einem Kerl losgezogen (mitgegangen, um Liebesabenteuer zu erleben). 2. (abwertend) schimpfend über jmdn., etw, herziehen: er ist über die Regierung losgezogen; es ist unfair von dir. so gegen deinen Freund loszuziehen; Alle staunen, wie der ruhige Ohm Ernest jetzt loszieht (Fr. Wolf. Menetekel 231); -zittern <sw. V.; ist) (salopp): losgehen (1): der Mahlke zitterte Morgen für Morgen los (Grass. Katz 139); -zotteln, -zuckeln <sw. V.; ist) (salopp): sich langsam in Bewegung setzen, sehr gemächlich losgehen, losfahren. *Lgs- (Los): -anteil, der: Teillos in der Lotterie: -entscheid, der: Entscheidung, Ermittlung des Gewinners durch das Los: -nacht, die (Volksk.): eine der nach altem Volksglauben für Liebesorakel mit Bleigießen u.a. bes. günstigen Nächte (z. B. die Nacht vor dem Barbaratag); -nummer, die; -tag, der (Volksk.): einer der nach altem Volksglauben für das Wetter der kommenden Wochen bedeutsamen Tage (z. B. „Siebenschläfer" am 27. Juni); -trommel, die: /rotierender] trommel- od. kugelförmiger Behälter, in dem die Lose für die Ziehung gemischt u. dann gezogen werden: ^verfahren, das: Verfahren, bei dem das Los über die Vergabe von etw. entscheidet: Vergabe der verfügbaren Studienplätze im L.; -Verkäufer, der; -Ziehung, die. läsbar [lo.sba:?! <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß man es [auf]lösen kann (Ggs.: unlösbar): eine nicht -e Aufgabe; dies Problem ist kaum I.; dieser Stoff ist in Alkohol I. (löslich): <Abl.:> Lösbarkeit, die; -. losch [hfl:t löschen. Lösch- ['tej-l: -apparat, der: svw. t Feuerlöschapparat; -arbeit, die: die Arbeit des Feuerlöschens: -blatt, das: Blatt aus Löschpapier: -boot. das: svw. t Feuerlöschboot; Weimer, der: Wassereimer zum Feuerlöschen: -fahrzeug, das; -gerät, das: Gerät der Feuerwehr: -hutchen, das: kleine, an einem Stiel befestigte Kappe, die über eine brennende Kerze gestülpt wird, um sie auszulöschen: -kalk, der: gelöschter Kalk (1 b); -kommando, das: vgl. -mannschaft; -köpf, der (Elektronik): ringförmiger Bauteil an Tonbandgeräten zum Löschen magnetischer Aufzeichnungen: ^mannschaft, die: [im Einsatz befindliche] Mannschaft der Feuerwehr: -papier. das: sehr saugfähiges Papier zum Trocknen von Tinte: -rolle, die: als Rolle od. über eine Rolle gelegtes Löschpapier: -sand, der: 1. Sand, mit dem ein kleineres Feuer erstickt u. gelöscht werden kann. 2. (früher) Streusand zum Trocknen von Tinte: -taste, die: Taste an Tonbandgeräten, mit der der Löschkopf betätigt wird: -teich, der: svw. t Feuerlöschteich; -trapp, der: vgl. ^mannschaft; -wasser, das <o. PI.); -wiese, die: Gerät (auf dem Schreibtisch), dessen untere, mit Löschpapier bespannte Fläche, abgerundet ist u. sich zum Trocknen der Tinte wie eine Wiege hin u. her bewegen läßt: -zug, der: svw. t Feuerlöschzug. löschbar [IceXbarBl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß man es löschen kann: 'löschen ['loejnl <sw. V.; hat) Imhd. leschen. ahd. lescen; urspr. Veranlassungsverb zu Tlöschen]: l.a) nicht weiterbrennen lassen, auslöschen, ersticken: die Kerzen I.; sie löschte die Glut im Herd; b) ein Feuer, einen Brand bekämpfen u. zum Erlöschen bringen: 107f 1699
löschen das Feuer konnte schnell gelöscht werden; (auch o. Obj.:> niemand versuchte zu I.; mit Schaum I.; c) (geh.) ausschalten, ausmachen: das Licht, die Scheinwerfer, die Nachttischlampe I.; d) nach dem Brennen mit Wasser übergießen, vermischen: Kalk I.; gelöschter Kalk; e) stillen: seinen Durst [mit Wasser) I. 2. beseitigen, tilgen: eine Eintragung [in das/im Strafregister] I.; ein Konto, eine Schuld I.; die Firma wurde im Handelsregister gelöscht; eine Aufnahme auf dem Tonband, eine Magnetbandaufzeichnung I.; die Spur kann beliebig oft gelöscht (das auf der Spur Aufgenommene getilgt) werden; eine Schande, einen Tadel, die Erinnerung [aus dem Gedächtnis] I.; die Zeit löscht alles. 3. mit Löschpapier trocknen: einen Tintenklecks I.; dies Löschblatt ist zu dünn, es löscht nicht gut; 2Rtechen [-1 <st. V.; ist) [mhd. leschen. ahd. lescan; urspr. Weiterbildung zu t liegen, also eigtl. = sich legen] (veraltet): aufhören zu brennen od. zu leuchten: ausgehen, er-, verlöschen: die Flamme, das Leben lischt. 3lö§chen [-1 <sw. V.; hat) [(m)niederd. lossen = ausladen, zu flos. also eigtl. = frei, leer machen] (Seemannsspr): a) ausladen: die Fracht. Ladung L; im Hafen sollte Erdöl gelöscht werden; die Säcke wurden aus dem Schiff in Waggons gelöscht; b) leer machen: das Schiff mußte in drei Schichten gelöscht werden. Löschender; -s. - [zu T1 löschen]: 1. Löschrolle, Löschwiege. 2. kurz für t Feuerlöscher; 'Löschung, die; -. -en: das Löschen, Tilgen: die L. einer Vorstrafe beantragen. 2Lösdwng [-]. die; -, -en: das Löschen einer Ladung. lose [lo:za] <Adj.; -r, -ste) [urspr. Nebenform von tlos. mhd. löse (Adv.)]: 1. <o. Steig.) a) nicht [mehr] fest verbunden: nicht [mehr] fest [an]haftend: ein -r Nagel. Knopf; -s Gestein kann gefährlich werden; der Knoten ist zu I.; in dem Buch sind einzelne Seiten I.; die Tür hängt I. in den Angeln; I. aufgestecktes Haar; das Ende hing I. herunter; Ü ein -r Zusammenschluß; I. Bekanntschaften; sein Kontakt zu den Nachbarn war I.; die Szenen des Stückes hängen nur I. zusammen; b) nicht eng anliegend, locker: I. Jacken; ein I. fallender Stoff; ein Polokleid ... spielt I. um die Figur (Petra 11. 1966. 30); Ü I. Umarmungen; c) (geh.) aufgelockert, nicht dicht: I. Bebauung; sie umstanden ihn in einem -n Halbkreis. 2. <o. Steig.) nicht verpackt, in einzelnen Stücken: I. Ware ist billiger; I. Zigarren; überall lagen I. Zettel herum; das Manuskript besteht nur aus -n (einzelnen) Blättern; Aprikosen in eine I. (aus einem Blatt Papier gedrehte) Tüte füllen; das Geld I. in der Tasche tragen. 3. <fast nur attr.) a) leichtfertig, ohne sittlichen Halt, unmoralisch: ein -s Mädchen; er ist ein -r Mensch, (veraltend, aber noch scherzh.:) Vogel; I. Reden führen; <subst.:> du Loser!; b) frech, dreist: einen -n Mund haben; jmdm. einen -n Streich spielen. Lose [-]. die; -. -n (Seemannsspr.): schlaffes, durchhängendes Taut stück]: die L. wird durchgeholt (die Leine wird straffer gespannt), Losebiftt-: ^ausgäbe, die: in einzelnen [gelochten] Blättern od, Karteikarten mit den zugehörigen Ordnern erscheinende Veröffentlichung (z. B. von Gesetzen), die laufend ergänzt u. auf den neuesten Stand gebracht werden kann: ^buchfiih- nmg, die (Buchf): Buchführung mit einzelnen, in Ordnern lose zusammengehefteten Blättern; Sammlung, die. Loseseid ['fcz»-]. das; -[e]s. -er: GeldfbetragJ, mit dem ein Gefangener, eine Geisel freigekauft werden soll od. wird: der Vater hatte 500000 Dollar L. gezahlt; [ein] L. fordern, erpressen; er wurde gegen ein hohes L. freigelassen; Lösemittel, das; -s. - (selten): svw. f Lösungsmittel. 'losen [ lo:zn] <sw. V.; hat) [mhd. IÖ3en]: durch das Los bestimmen, das Los entscheiden lassen: wir wollen I. [wer anfängt]; um die Karten I.; Das Ende ... war .... daß um die Geliebte gelost wurde (Jahnn, Geschichten 73). zlosen [-]. lusen [lu:znl <sw. V.; hat) [mhd. losen, lusen. ahd. hlosen, verw. mit tlauschen] (südd.. österr.. Schweiz, mundartl.): horchen, zuhören: los mal!; er hat scharf gelost. läsen l'ltf.zn] <sw. V.; hat) /vgl. gelöst/ [mhd. tesen. ahd. lösen, urspr. = losmachen; zu tlos]: l.a) bewirken, daß etw. lose wird, nicht mehr fest verbunden ist, nicht mehr [anjhuftet: eine Briefmarke [mit Wasserdampfl I.; die alte Tapete von der Wand I.; das Fleisch von den Knochen I.; dies Mittel löst schnell den Schmutz; den Anker, die Taue I.; Ü den Blick von Jmdm.. etw. nicht I. können; etw. aus dem Zusammenhang I.; b) <l. + sich) lose werden, nicht mehr fest verbunden sein, nicht mehr [an]haften: abgehen: die Tapete löst sich; eine Lawine hat sich gelöst; Brandteig muß so lange gerührt werden, bis er sich als K lumpen vom Topf löst; Ü ihre Blicke lösen sich voneinander; c) <l. -I- sich) sich von etw. frei machen, trennen: sich aus Jmds. Armen. Umarmung I.; das Flugzeug löst sich vom Boden; ein Läufer löste sich aus dem. vom Feld und ging in Führung; Ü es fiel ihm schwer, sich aus dem Elternhaus, von seinen Freunden zu I.; sich aus einer Verpflichtung, von Vorurteilen I. 2.a) lockern, lockerer machen: eine Schraube, den Gürtel. Bindfaden, die Krawatte, die Haare I.; vorsichtig die Handbremse I.!; Milch mit Honig löst den Schleim, den Husten; die Spritze hat den Krampf schnell gelöst; Ü jmds. Qualen. Hemmungen I.; des Freundes Anteilnahme löste ihm die Zunge/löste seine Zunge (brachte ihn zum Reden); Wein löst die Zunge; lösende (befreiende, erlösende) Tränen; b) <l. -I- sich) lose werden, sich lockern: eine Schraube, der Verputz, die Verpackung löst sich; ihre Haare hatten sich gelöst; der Einband löst sich; der Muskelkrampf, mein Husten hat sich endlich gelöst; Ü die Spannung, [seelische] Verkrampfung hat sich gelöst; der Schmerz löste sich in Tränen. 3.a) durch Nachdenken herausfinden, wie etw. Schwieriges zu bewältigen ist; etw. klären, entwirren: ein Rätsel, eine mathematische Gleichung, eine Aufgabe [im Kopf) 1.; ein Problem [mit Verstand, durch Probieren] ].; das hast du genial gelöst!; die Frage, der Widerspruch konnte nicht gelöst werden; b) <l. + sich) erkennen lassen, wie etw. Schwieriges zu bewältigen ist; sich klären, entwirren: das Rätsel hat sich gelöst; nicht alle Probleme lösen sich so einfach von selbst; alles hat sich zur Zufriedenheit gelöst. 4. auflösen, annullieren, für nichtig erklären: einen Vertrag, eine Verbindung, die Verlobung I.; er hat sein Arbeitsverhältnis gelöst; sie lösten ihre Beziehungen. 5.a) zergehen lassen, [in einer Flüssigkeit] auflösen, verteilen: Zucker im KafTee, eine Tablette in Wasser ].; in dieser Quelle sind verschiedene Mineralien gelöst; b) <l. + sich) zergehen, sich auflösen, sich verteilen: Salz löst sich schnell in Flüssigkeit; Fett löst sich in Terpentin. 6. (geh.) a) durch Betätigung des Abzugs auslösen; einen Schuß I.; b) versehentlich ausgelöst werden: plötzlich löste sich ein Schuß. 7. (einen Berechtigungsschein) käuflich erwerben: eine Eintritts-, Theaterkarte I.; Fahrscheine [am Automaten, im Zug] I.; ich muß noch einen Zuschlag I.; gelöste Karten behalten ihre Gültigkeit. 8. (veraltet) svw. f erlösen (2): Orang-Babies lösen bis zu 1 000 Franken (MM 22. 11.74.3). Loser [Io:zb], Luser ['lu:zel. der; -s. - [zu T2losen] (Jägerspr.): svw. t Lauscher (2). löslich ['foslif] <Adj.; nicht adv.> [zu t lösen]: so beschaffen, daß es sich [in Flüssigkeit] auflöst: ein -er Kaffee; leichter -e. für die Wurzeln aufnehmbare Verbindungen (Mantel, Forst 24); Paraffin ist in Alkohol nicht I.; <Abl.:> Löslichkeit, die; -: lösliche Beschaffenheit. Löß [loes], der; Lösses. Lösse. auch, bes. 9chweiz.: [I0:st bei langer Aussprache: Lößes. Löße [1823 gepr. von dem dt. Geologen K. C. v. Leonhardt (1779-1862). wahrsch. zu alemann, lösch = locker, zu tlos] (Geol.): größtenteils in der Eiszeit vom Wind zusammengetragene, stark kalkhaltige, gelbliche, poröse Ablagerung. L#B- [auch: l0:s-] (Geol.): -anwehung, die; -boden, der Boden aus Löß; -aebiet, das; ^kindel, das; -s. -: bizarr geformte Konkretion (3) von versickertem Kalk aus höhergelegenen Lößschichten; ^bindschaft, die; -männchen, das: svw. Nkindel; -Schicht, die. loßig ['I0.su;] <Adj.; nicht adv.) (Geol.): [hauptsächlich aus Löß bestehend: ein -er Boden. Lost [bstl, der; -[eis [Deckname nach den Chemikern Lom- mel u. Steinkopft, die den Kampfstoff mit entwickelten): svw. t Gelbkreuz. Lost8enerat{on['bstd3£ndreiJdn].die;--[engl. = verlorene Generation; gepr. von der amerik. Schriftstellerin G. Stein (1874-1946)]: a) Gruppe der jungen, durch den l. Weltkrieg desillusioniertenu. pessimistisch gestimmten amerikanischen Schriftsteller; b) junge amerikanische u. europäische Generation nach dem 1. Weltkrieg. 'Losung [Io:züi)], die; -. -en [mhd. lösunge = das Werfen von Losen; zu t Los; 1 b: gepr. von N. L. Graf v. Zinzendorf (1700-1760). dem Stifter der Hermhuter Brüdergemeine]: l.a) Leitwort, Parole. Wahlspruch, nach dem man sich richten will: politische -en; eine L. ausgeben; die Monotonie 1700
lotsen und Langeweile der als Nachrichten verbrämten -en (En- zensberger, Einzelheiten 1.32); b) (ev. Rel.) als Tagesspruch mit dem Los ermittelte Bibelstelle der Herrnhuter Brüder- gemeine): die L. lesen. 2. (Milit.) vereinbartes Kennwort, ohne das niemand die Wachen passieren kann: die L. fordern, nennen; der Ankommende wurde nach der L. gefragt. ^Losung [-]. die; -. -en [zu weidm. veraltet losen = den Kot loslassen, zu tlos] (Jägcrspr.): Kot vom Wild u. vom Hund: die L. des Hirsches, von Hunden; ein Wild an der L. erkennen. 3Losung H, die; -. -en [zu t lösen (8) = als Erlös einbringen] (Kaufmannsspr.): Tages-, Kasseneinnahme in einem Einzelhandelsgeschäft od. Kaufhaus: die L. abrechnen, abliefern; Lösung[teizun].die;-,-en[mhd. kesunge.ahd. lösun- ga; zu tlösen]: La) das Lösen (3a). Bewältigen einer schwierigenJ Aufgabe: die L. ist kompliziert; eine L. des Problems versuchen; sich an der L. der Schwierigkeiten versuchen; sich um eine friedliche L. des Konflikts bemühen; etwas zur L. beitragen; b) Auflösung, das Ergebnis des Nachdenkens darüber, wie etw. Schwieriges zu bewältigen ist: eine elegante, kluge, überraschende L.; das ist des Rätsels L.; es gibt verschiedene -en; die. eine L. finden; die L. ist auf einer Postkarte einzuschicken. 2. das : Sich 1 lösen. Befreien, Loslösen: die L. der Fesseln; L. der Figur aus Relief- und Blockzwang (Bild. Kunst 3, 53). 3. das Lösen (4), Auflösen, Annulieren: die L. der Ehe, des Arbeitsverhältnisses; man hat ihm die L. des Fusionsvertrages empfohlen, zur Lösung der Verlobung geraten. 4. (Physik. Chemie) a) das ISich]auflösen eines Stoffes in einer Flüssigkeit: die allmähliche L. eines Stoffes beobachten; dieses Salz geht sofort in L.; b) Flüssigkeit, in der ein anderer Stoff gelöst ist: eine homogene, hochprozentige, wäßrige, gesättigte L.; eine L. ansetzen, bereiten; chemische -en fixieren. 5. (schweiz.) das Auslösen, Erwerben einer Steuerplakette für Fahrräder ü. Mopeds: Fahrradlösung. Losungs-: -ansäte der (Chemie): das Ansetzen einer Lösung: -druck, der (Physik): die Neigung bestimmter Stoffe (bes. Metalle), sich durch Abgabe von Ionen in einer Flüssigkeit zu lösen: Mnittel, das (Physik, Chemie): Flüssigkeit (z. B. Wasser), in der ein Stoff aufgelöst wird: Mnöglichlteit, die: Möglichkeit zur Lösung eines Problems, einer mathematischen Aufgabe: -versuch, der; -Vorschlag, der; -wärme, die (Physik): beim Lösen eines Stoffes freiwerdende od. verbrauchte Energie: ^weg. der: vgl. ^möglichkelt. 'Lot [lo:t], das; -[e]s. -e [mhd. löt; viell. kelt. Ursprungs; 4: urspr. ein Gewicht aus Blei (etwa 16 g)]: 1. (Bauw.) a) an einer Schnur hängendes, spitz zulaufendes Stück Blei od. Stahl, das durch sein Gewicht die Schnur immer genau in der Senkrechten hält: die Mauer mit dem L. messen; die Wand muß nach dem L. ausgerichtet werden; b) <o. Pl.> die durch das Lot angezeigte Senkrechte: die Mauer ist nicht im L.. ist außer L.; man darf beim Aufmauem keinesfalls aus dem L. weichen; * [nicht] im L./aus dem L. sein (1. [von Personen] gesundheitlich [nicht] auf der Höhe sein. 2. (von Sachen) [nicht] in Ordnung sein): imdn.« etw. ins [rechte] L. bringen (imdn. wieder zur Vernunft bringen: erw. wieder in Ordnung bringen: etw. bereinigen): Der Alte, der ihn ins L. bringt und ihm ein paar runterhaut (Gaiser. Jagd 32); imdn., etw. aus dem L. brinsen (jmdn. verwirren, unsicher machen: erw. in Unordnung bringen): (wieder] ins L. kommen (1. gesund werden. 2. /wieder] m Ordnung kommen). 2. (Seew.) markierte Leine mit einem Bleigewicht zum Messen der Wassertiefe, Senkblei: das L. [auslwerfen, hinunterlassen; die Tiefe mit dem L. messen. 3. (Geom.) Gerade, die auf einer anderen Geraden od. einer Ebene senkrecht steht. Senkrechte: man fällt das L. vom Punkt P auf die Gerade g. indem man ...; der Fußpunkt des -[e]s. 4. <PI. ungebeugt) (veraltet, für Kaffee im Haushalt noch gebräuchlich) kleine Gewichtseinheit: drei L. Kaffee mahlen; Ü Sie wissen beide - nur sie immer ein L. mehr als er (Tucholsky. Werke I. 235); Spr Freunde in der Not gehen hundert auf ein L. (die sogenannten Freunde sind im Ernstfall nichts wert). 5. (Technik) Material, das beim Löten aufgetragen wird (z. B. Lötzinn): verschiedene Legierungen ergeben verschieden harte -e. 2Lot [bt], das; -ls], -s [engl, lot = Menge (zusammengehörender Dinge)]: a) zusammengestellter Posten einer bestimmten Zucht od. Ware: ein Haflingergestüt ... lieferte ... jährlich ein L. von zehn Remonten für die Gebirgsjäger (Dwinger. Erde 33); b) (Phllat.) abgepackte, geschlossen angebotene Zusanvnenstellung von einzelnen Briefmarken od. Markensätzen: als rund 730 Sammlungen, -s und Händlerposten ... unter den Hammer kamen (MM 9. 8. 69, 52). k>t-, Lot-: -blei, das; -leine, die (Seew.): die [mit Längenangaben markierte/ Leine, an der das Lot hängt: -recht <Adj.; o. Steig.): senkrecht [stehend]: im rechten Winkel, gerade nach oben gerichtet: eine fast -e Felswand; den Mast I. stellen; <subst.:> -rechte, die: Senkrechte: von der-n abweichen; -schnür, die: svw. t kleine; -weise <Adv.> (selten): nach lLot (4) gerechnet: den Kaffee I. abmessen. Löt- [l0:t-|: -apparat, der: Apparat zum Löten: -draht, der: lLot (5) in der Form von Drähten: -fuge, die: vgl. ^stelle; -gerät, das: Arbeitsgerät, Werkzeug zum Löten. -kolben, der: 1. Werkzeug aus einem isolierten Griff u. einem vorn zugespitzten Kupferstück, das /elektrisch/ erhitzt wird u. dadurch das aufzutragende *Lot (5) an der vorgesehenen Lötstelle zum Schmelzen bringt. 2. (salopp) dicke, rote [Trinker/nase: -lampe, die: [mit Benzin betriebener] Brenner zum Löten: -material, das: das gesamte zum Löten benötigte Material. Lötmetall u. Flußmittel: -metall, das: Metallegierung zum Löten: -mittel, das: vgl. ^material; -naht, die: Nahtstelle, an der gelötet wurde: -ofen, der: zum [Hart]löten benutzter Ofen: ^plstole. die: pistolenartig geformtes Lötgerät: ^rohr. das: gebogenes Messingro/ir, durch das eine [Gas- od. Kerzen [flamme mit einem Luftstrom auf eine bestimmte Stelle gerichtet u. verstärkt werdenkann, dazu: -rohranalyse, die (Chemie): Prüfverfahren mit Hilfe des Lötrohrs, bei dem durch Schmelzrückstände Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der untersuchten Substanz möglich werden: -spitze, die: Spitze eines Lötgeräts, mit der das Lot auf das zu bearbeitende Werkstück aufgetragen wird: ^stelle, die: Stelle, an der gelötet wurde od. werden soll: ^verfahren, das; -wasser, das [2: urspr. gaunerspr.]: 1. wäßrige Lösung von Zinkchlorid [u. Salmiak], mit der die Oxydschicht von dem zu lötenden Werkstück entfernt werden soll. 2. (ugs. scherzh.) Schnaps: -zürn, das: Zinnlegierung zum [Weich/löten. lötbar [l0:tba:$] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: zum Löten geeignet: dies Material ist gut I.; <Abl.:> Lötbarkeit, die; -; loten I'lo.tn] <sw. V.; hat) [zu T'Lot]: 1. (Bauw.) die senkrechte Lage bestimmen: die Mauer [mit der Wasserwaage] 1.2. (Seew.) die Wassertiefe bestimmen: der Kapitän ließ immer wieder [die Tiefe] I.; Ü Stiller ... hatte seinerseits nicht das mindeste Bedürfnis, in dieser Geschichte tiefer zu I. (Frisch. Stiller 167); löten ['latn] <sw. V.; hat) [1: mhd. töten; 2: urspr. gaunerspr.]: 1. (Technik) [Metallteile] mit Hilfe einer geschmolzenen Legierung miteinander verbinden: eine Gießkanne, ein Loch im Topf I. 2. (salopp scherzh.) svw. t verlöten (2). Lotion [lo't>io:n. engl: loofen], die; -. -en u. (bei engl. Ausspr.:) -s [unter Einfluß von engl, lotlon < frz. lotion = Waschung, Bad < spätlat. lötio. zu lat. laväre = waschen]: flüssiges Kosmetik um in Form einer [mi Ichigen J Lösung od. einer Emulsion zur Reinigung u. Pflege der Haut: eine L. auftragen; das Gesicht mit L. reinigen; -s. die in die Haut einziehen (Drogerie-Journal 10. 1972. 5). Lotos [lo:t^s]. der; -. - [lat. lötus. lötos < griech. lötös. viell. aus dem Semit.]: Wasserrose mit weißen, rosa od. hellblauen Blüten u. schildförmigen Blättern auf kräftigen, hochragenden Stielen: der L. gilt als Symbol der Reinheit; Ü Lieber den Tod. ehe daß ein Dreister meinen L. pflücke {mich entjungfert: Hacks. Stücke 37). Lotos-: -bkime, die: svw. T Lotos (1); -blute, die; -säule, die (Archäol.): altägypt. Säule mit einem stilisierten Pflanzenkapitell: -sitz, der <o. PI.) [die Sitzhaltung ähnelt einer geöffneten Lotosblüte] (Joga): Schneidersitz, bei dem die Füße auf den Oberschenkeln liegen. Lotse [lo.tßd], der; -n. -n [gek. aus: Lootsmann < engl, loadsman = Geleitsmann. Steuermann, zu: load = Weg. Straßel (Seew): jmd., der Schiffe durch schwierig zu befahrende Gewässer, in denen er sich genau auskennt, leitet (Berufsbez.): der L. kommt an Bord; einen -n anfordern; U jmdm. als Lotse die fremde Stadt zeigen; vgl. Fluglotse. Verkehrslotse; <Abl.:> lotsen [lo.tsn] <sw. V.; hat): l.a) (Seew.) als Lotse beratend hinleiten: ein Schiff durch die Klippen, in den Hafen I.; b) (Flugw.) vom Boden her auf die richtige Flug- u. Landebahn dirigieren: der Flugleiter lotste das Flugzeug per Funk durch den Nebel; die Maschine wurde auf die dritte Landebahn gelotst; c) (Verkehrsw.) 1701
Lotsen- durch unbekanntes Gebiet od. starken Verkehr leiten: jmdn. durch die Stadt lotsen: die Schüler mußten über die Straße gelotst werden: Ü ... auch nicht sachkundige Genossen durch wissenschaftliche Prüfungen zu I. (Spiegel 3. 1974. 50). 2. (jmdn.) durch Überredungskunst od. Versprechungen dazu bringen, doli er etw. unternimmt, was er ursprünglich gar nicht vorgehabt hatte: den Freund [mit] ins Kino I.; der publikumsscheue Künstler wurde mühsam vor die Kamera gelotst. Lotsen-: -boot, das: Boot, mit dem der Lotse auf das Schiff kommt u. wieder abgeholt wird: Mlienst. der: 1. Bereitstellung, Dienst von Lotsen: der L. auf den deutschen Flüssen hat Nachwuchssorgen. 2. (Verkehrsw.) Bereitstellung, Dienst von Verkehrslotsen: während der Feiertage hat der ADAC in München einen L. eingerichtet; -fisch, der [wohl nach der Vorstellung, dieser Fisch locke die Haie zur Beute]: in / sub jtropischen Meeren beheimateter, silbriger Raubfisch mit blauschwarzen Querbinden, der in Schwärmen bes. den Hai begleitet: Pilot (3); -flagge, die: Signalflagge zur Anforderung eines Lotsen: -Freiheit, die <o. PI): vgl. -zwang (Ggs.: -zwang); -aek). das: -mutze, die: -Signal, das: vgl. -flagge; -Station, die: Leitstelle an Land, von der aus die Lotsen eingesetzt werden: -zwang, der <o. PI.): gesetzliche Vorschrift, daß in einem bestimmten Gebiet kein Schiff ohne einen Lotsen fahren darf (Ggs.: Freiheit): für diesen Hafen besteht L. Lotter ['btel. der; -s. - [zu mhd. lot(t)er, ahd. lotar = locker, schlaf!; nichtig; leichtfertig] (veraltet, noch mund- artl.): svw. f Lotterbube. LQtter-: ^bett. das: a) (veraltend) weiches [altes, ein wenig schlampiges] Bett, das als Liebeslager dient: übrig bleibt ... eine armselige Schnulze vom L. (Noack, Prozesse 21): b) (veraltet) Sofa, Couch: Plüschmöbel mit L.; *auf dem L. liegen (veraltet; faulenzen); -bube, der (veraltet abwertend): jmd., der sich herumtreibt: Nichtstuer, Faulenzer: -leben, das <o. PI.) (abwertend): liederliche Lebensweise: ein L. führen; -Wirtschaft, die <o. PI.) (abwertend): liederliche, schlampige Wirtschaftsführung. Lotterei [btd'r^j], die; -, -en (abwertend, selten): liederliche Lebensart, liederliches, anstößiges Verhalten: tytterhaft <Adj.; -er, -este) (abwertend, selten): liederlich: ein -es Leben; sich I. benehmen. Lotterie [bta'ri:]. die; -. -n [...i.dn; niederl. loterije. zu: lot = Los]: [staatliche! Auslosung von Gewinnen, an der man durch Kauf eines Loses teilnimmt: L./in der L. spielen. Lotterte-: -anleite, die (Wirtsch.): Anleihe, für die keine Zinsen gezahlt, statt dessen aber Prämien unter den Einzahlern verlost werden: -einnehraer, der: Kaufmann, der mit staatlicher Konzession Lotterielose vertreibt: -«-los, das; -spiel, das: das Spielen in der Lotterie: das L. kann zu einer Leidenschaft werden; Ü das Leben ist ein L. (ist Glückssache, hängt vom Zufall üb). lotterig, lottrig [bt(3)nc] <Adj.) [zu tLottert (ugs. abwertend): unordentlich, schlampig, liederlich: moralisch nicht einwandfrei: -e Kleidung; Sein Häuschen war das lottrigste im ganzen Dorf (Frisch. Stiller 82); I. wie in einem Babel (Kühn. Zeit 160); <Abl.:> LQtt(e)rigkeit. die; -. -en. lötterlen [Icetebn] <sw. V.; hat) [zu TLotterie, wohl mit bewußter Anlehnung an t Lottert (Schweiz.): in der Lotterie spielen: <Abl.:> Lptterler, der; -s. - (Schweiz.): jmd., der /leidenschaftlich] Lotterie spielt. tyttern <sw. V.; hat) [zu TLottert: 1. (landsch.) liederlich leben, schlampen. 2. (Schweiz.) aus den Fugen gehen. Lotto [bto], das; -s, -s [ital. lotto = Losspiel. Glücksspiel < frz. lot = Losl: 1. Art der Lotterie, bei der einzelne Zahlen aus einer begrenzten Anzahl ausgelost u. die Gewinne nach der Anzahl der richtig angekreuzten Nummern gestaffelt werden: vier Richtige im L. haben. 2. Gesellschaftsspiel, bei dem Tafeln mit Bildern od. Zahlen durch die zugehörigen einzelnen (wahllos aus einem Beutel gezogenen u. ausgerufenen) Karten zugedeckt werden müssen. LQtto-: -amahmestelle, die: Stelle (Geschäft, Kiosk o.a.). die Lottoscheine annimmt: -block, der <PI. -s od. -blocke): Zusammenschluß mehrerer regionaler Lottogesellschaften: die öffentliche Ziehung der Gewinnzahlen im deutschen L.; ^fee. die (ugs. scherzh.): Fernsehansagerin bei der Ziehung der Lottozahlen: -gewinn, der; -kollektur, die (österr.): svw. t-annahmestelle; -könig, der (ugs.): jmd.. der einen sehr hohen Gewinn im Lotto bekommen hat, durch das Lotto reich geworden ist: -kuael, die: mit einer Nummer versehene Kugel, die mit der entsprechenden Anzahl gleichartiger zusammen in die Lostromtnel kommt: ^mittel <PI.'.v durch die Einsätze im Lotio zusammengekommene Beträge den Sport mit -n unterstützen; -schein, der: vorgedruckter Schein, auf dem man seine Zahlen [in mehreren Tippreihen ankreuzt u. mit dem man an der Ausspielung teilnimmt den L. ausfüllen, abgeben: -spiel, das; -trommel, die: Lostrommel für die Lottokugeln: -zahlen <PI.>: die Ziehung der L.; -zentrale, die; -zettel, der: svw. t -schein. lottrig: t lotterig. Lotung, die; -. -en: das Loten. Lotung, die; -. -en: das Löten. Lotus [lo:tos]. der; -.- [lat. lötus. T Lotos]: 1. svw. t Hornklee. 2« svw. t Lotos (1. 2). Louis ['hi:il, der; - ['lu:l(s)l, - ['Iuris; frz. Louis = Ludwig, viell, in Anlehnung an die gleichnamigen frz. Könige im 17./18. Jh.. die wegen ihrer zahlreichen Maitressen bekannt waren] (ugs.): Zuhälter: Die Huren brachten ihre L. und ihre Kunden mit (Genet [Übers.]. Tagebuch 66); Louisdor [lui'do:^], der; -s, -e (aber: 5 Louisdor) [frz. louis d'or. eigtl. = goldener Ludwig] (früher): frz. Goldmünze, die zuerst unter Ludwig XIII. (1601-1643) geprägt wurde: Louk-quatorze Nuika'torzJ. das; - [frz. quatorze = vierzehnl (Kunstwiss.): frz. /BarockJstil zur Zeit Ludwigs XIV. (1638-1715): <Zus.:> Loufc-quatorze-Möbel. das <meisi PL); Loufc-quatorze-Stuhl, der: Louis-quinze [...k£:z]. das; - [frz. quinze = fünfzehn] (Kunstwiss.): frz. / Rokoko/st il zur Zeit Ludwigs XV. (1710-1774): <Zus.:> Louis-quirae- Uhr.die; Louis-seize [...se:z]. das; - [frz. seine = sechzehnl (Kunstwiss.): frz. Kunststil zur Zeit Ludwigs XVI. (1754 A/577Wy,Louis-treize[...,tre:z].das;-[frz.treize = dreizehnl (Kunstwiss.): frz. Kunststil zur Zeit Ludwigs XIII. (1601 bis 1643). Lounge [l^jndj]. die; -. -s [...31z; engl, lounge, zu: to lounge = faulenzen]: Gesellschaftsraum in einem Hotel o. ä., Hotelhalle: sie treffen sich in der L.; <Zus.: > Lounge-chair [-tje:?l. der: -s. -s [engl, lounge-chair. zu: lounge (T Lounge) u. chair, tChairman]: bequemer Sessel. Klubsessel. Loure [lu:£]. die; -. -n [lu:ran; H.u.l (Musik): Tanz im gemäßigten 6lrTakt, der Ende des P.Jh.s Eingang in die französische Opern- u. Ballettmusik fand u. von dort m die Suite übernommen wurde. Love-in [Lw-'m], das; -s. -s [engl, love-in. wohl geb. nach TGo-in]: aus einer Protesthaltung hervorgehende Veranstaltung jugendlicher Gruppen, bei der es zu öffentlichen Ue- beshandlungen kommt: Love-Story [lAV-sto:n], die; -. -4 [engl, love story; bekannt geworden durch den Roman von E. Segal (geb. 1937) u. den gleichnamigen Film]: sentimentale Liebesgeschichte /mit traurigem Ausgang/: eine Inszenierung von Romeo und Julia als moderne L. Low-Church ['loo'tfotj], die; - lengl. Low Church]: vom Methodismus beeinflußte, evangelikale Richtung in der anglikanischen Kirche. Vgl. High-Church. Löwe [l0:v3], der, -n. -n [mhd. lewe. ahd. le(w)o < laL leö < g riech. I6ön): 1. in Afrika heimisches, großes katzenartiges in kleinen Rudeln zusammenlebendes Raubtier mit kurzem graugelbem bis ockerfarbenem Fell, langem Schwanz u. beim männlichen Tier langer Mähne um Nacken u. Schultern: der L. brüllt, faucht, schlägt, reißt seine Beute im Sprung; der L. trifft die Gazelle mit der Pranke; in der Fabel ist der L. der König der Tiere; der L. gilt als Sinnbild der Kraft und des Muts; kämpfen wie ein L. (sehr tapfer, mit letztem Einsatz): brüllen wie ein [hungriger] Lö\*« (sehr laut brüllen): R gut gebrüllt. L.! (tbrüllen); der L des Tages/des Abends sein (veraltend* im Mittelpunkt des Interesses stehen, der Held sein: LÜ von engl, lion o( the day. weil früher im Londoner Tower als besondere Sehenswürdigkeit für die Besucher Löwen gehalten wurden); nicht den schlafenden -n wecken (nicht jmdn. unnötig auf erw. hinweisen, was nur seinen Zorn erregen würde 2. Wappentier in Gestalt eines Löwen: der bayrische L 3. (Astrol.) a) Tierkreiszeichen für die Zeit vom 23. 7.-23 8.: b) jmd., der im Zeichen Löwe (3a) geboren ist: sie. er ist ein L. löwen-, Löwen-: -äflchen, das: meist goldgelber Krallenafk mit löwenartiger Mähne: ^antell. der [nach einer Fabd Äsops. in der der Löwe als der Stärkste den größten Ted der Beute für sich beansprucht]: der größte u. beste Ante^ von etw.: sich den L. [von etw.] sichern; -bindiger, der Dompteur, der mit Löwen arbeitet: -freigehege. das; ^»* 1702
luetisch brüll, das; -iaad, die; -käfig, der. -kraft, die: unbändige Kraft: -mahne, die: 1. die Mähne des Löwen. 2. (ugs.) ziemlich langes, sehr fülliges Haar (dasjmdm. ein würdevolles Aussehen verleiht): ein Mann mit einer schlohweißen L.; -maul, das <o. PI.) [nach der mit einem aufgesperrten Löwenrachen verglichenen Blüte]: in vielen bunten Farben in Gärten gezogene Zierpflanze mit meist in Trauben stehenden zweilippigen Blüten: -mäulchen, das: svw. t-maul; >4nut. der: großer Mut: -rächen, der; -stärke, die: svw. t^kraft; -stimme, die (ugs.): bes. laute, kräftige Stimme: ^nüin, der <o. PI.) [wohl nach den sehr spitz gezahnten Blätternl: bes. auf Wiesen wachsende Pflanze mit dicken, einen milchigen Saft enthaltenden Stielen, gezähnten Blättern u. gelbblühenden Köpfen, die sich in der Reife zu durchscheinenden, weißgrauen, im Wind zerstäubenden Kugeln \J*usteblumen") entwickeln: eine Wiese voller L.; aus L. Salat bereiten; -zwinger, der. Löwin I'l0:vinl. die; -. -nen: w. Form zu tLöwe. taxodrom[bksodro:m]<Adj.;o.Steig.)[griech, loxodrömos = schräg (ver)laufend, zu: loxös = schief u. drömos = Lauf) (Math.): (von Kurven) die Meridiane einer Kugel, bes. der Erdkugel, unter gleichem Winkel schneidend: die Schiffahrt bevorzugt -e Wege; Loxodrome, die; -. -n (Math.): Verbindungslinie zweier Punkte lauf der Erdoberfläche], die alle Meridiane unter gleichem Winkel schneidet: laxodrom verlaufende Kurve: loxogonal [...gona:l] <Adj.; 0. Steig,) [2. Bestandteil zu griech. gönia = Winkeil <Math.): schiefwinklig. loyal [iQa ja:ll <Adj.) [frz. loyal < lat. legälis. t legall (bil- dungsspr.): a) den Staat, die Regierung, Gesetze u. Instanzen respektierend(Ggs.: illoyala, disloyal): -e Truppen; Gegen die Obrigkeit muß man I. sein (Johnson. Mutmaßungen 8); b) vertragstreu, redlich: nach Treu u. Glauben Ihandelnd] (Ggs.: illoyal b): ein -er Kollege; -e Zusammenarbeit; I. handeln; c) anständig, auch den Gegner respektierend (Ggs.: illoyal c): eine -e Opposition; Warum können fromme Menschen so selten I. sein? (Remarque. Triomphe 81); sich gegen den Sieger I. verhalten; <Abl.:> Loyalität [...ja- li't£:t], die; -, -en <PI. selten) [nach frz. loyautäl: loyale Gesinnung, Haltung, Verhaltensweise: L. dem Staat gegenüber; L. der Beamtenschaft zu ihrem Dienstherm (Welt 1.10.66,3); jmdn. zur L. verpflichten; Begriffe mit klaren, überschaubaren -en (Bindungen, Verpflichtungen: Dönhoff, Ära 104); <Zus.:> Loyalititserkläning, die. LP [El'pe:], die; -. -[s] [aus engl, long-playing recordi: kurz für t Langspielplatte: es wurden schon mehrere LPs von dem Sänger hergestellt. LPG [elpe:ge:l. die; -. -[sl (DDR): landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft: sich einer LPG anschließen. LSD [elles'de:], das; -[s] [kurz für: Lysergsäurediäthylamid]: etn aus chemischen Bestandteilen des Mutterkorns gewonnenes Rauschgift [in Pulverform], das bewußtseinsverändernd wirkt: Wenn Hugo jetzt LSD nehmen würde, hätte er eine Vision (Jägersberg. Leute 148). Lieh [lu:x], die; -. Lüche [ly.^l od. das; -[eis, -e [mniederd. hich; H.u.l (landsch.): Sumpfwiese, Moor. Lad» [luks], der. -es. -e [mhd.. ahd. luhs. eigtl. = Funkler. nach den funkelnden bernsteingelben Augen): 1. <Vkl. • Lüchschen) kleines, hochbeiniges katzenartiges Raubtier mit gelblichem, häufig dunkel geflecktem Fell, kleinem, rundlichem Kopf u. kurzem Schwanz: *wie ein L. aufpassen scharf aufpassen auf das, was um einen herum vorgeht). 2. Fell des Luchses: ein Mantel aus L.; <Zus.:> Luchsauge, das: Auge des Luchses: funkelnde -n; Ü seinen -n (seiner Wachsamkeit) entgeht nichts; mit -n (mit höchster Aufmerksamkeit) hat er die Vorgänge beobachtet; <Zusb.:> IpJisfiugig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Augen wie etn Luchs: Lüchschen [lYks<pnl. das; -s. -: t Luchs (1); hdisen ['loksnl <sw. V.; hat) (ugs.): angespannt, aufmerksam spähend schauen, nachjmdm., etw. ausschauen: er luchst nach allen Seiten, um die Ecke; Ü er luchst auf eine Gelegenheit, sich aus dem Staub zu machen. Lacht [lüxtl, die; -. -en [mniederd. lucht, eigtl. = Luftl tnordd. veraltend): Dachboden, Bodenraum. Licke [lYkd], die; -. -n [mhd. lücke, lucke, ahd. lucchaj: 1. offene, leere Stelle; Stelle, an der etw. fehlt (in einem zusammenhängenden Ganzen), durch die etw. unvollständig erscheint: eine große, klaffende L.; eine L. im Zaun, in der Mauer; sein Gebiß hat erhebliche -n (es fehlen ihm «v/e Zähne): eine L. lassen (an einer Stelle einen freien Platz lassen für etw. später Einzufügendes); eine L. füllen, schließen; etw. auf L., L. auf L. stellen (etw. gegeneinander versetzt aufstellen): Ü sein Tod hat eine schwer zu schließende L. hinterlassen, hat eine L. gerissen; diese Neuerscheinung schließt eine L.; (Sprachw.:) eine semantische L., eine L. im Wortschatz. 2. etw., was nicht ausreichend vorhanden ist; Mangel: sein Wissen hat einige -n; es gab -n in der Versorgung; eine L. im Gesetz (Fall, der vom Gesetz nicht erfaßt ist); es fehlt ihm der Mut zur L. (das Sicheingestehen von u. Sichabfinden mit Wissenslücken). Hjcken-, Lücken-: -büßer, der [zu: die Lücke büßen (früher = ausbessern, t büßen)!: a) jmd., der für den eigentlich für etw. Bestimmtes Ausersehenen / in letzter Minute] als Ersatzmann angefordert wird: er darf immer den L. spielen; er wollte nicht nur L. sein; b) etw., was in Ermangelung von Besserem od. Geeigneterem für etw. verwendet wird; -fiiller, der: vgl. ^büßer; ^los <Adj.; -er. -este): 1. keine Lücke (1) aufweisend: ein -es Gebiß; die Teile lassen sich I. (ohne Zwischenräume) ineinanderfügen. 2. absolut vollständig; ohne, daß etw. fehlt: eine -e Beweiskette; ein -er Lebenslauf; etw. I. darstellen, dokumentieren; seine Kenntnisse auf diesem Gebiet waren I.. dazu: -losigkeit, die; m-\ -Springer, der (ugs.): vgl. Kolonnenspringer; -test, der (Psych.): Intelligenztest, bei dem Leerstellen in einem Textbzw, in einer bildlichen Darstellung vom Probanden ergänzt werden sollen; ^text. der: Text auf Formularen u.a., der Leerstellen aufweist zum Einsetzen der individuellen Daten: ein vorgedrucktes Formular mit L. lückenhaft <Adj.; -er. -este; selten adv.): 1. Lücken (1) aufweisend: ein -es Gebiß; seine Zähne sind I. 2. unvollständig; Mängel aufweisend: -e Kenntnisse; sein Wissen, seine Erinnerung an die Vorgänge ist I.. <Abl.:> Lückenhaftigkeit, die; -; lucktg [loki<;l <Adj.; nicht adv.) [Nebenform vom t lückig] (Bergmannsspr.): (vom Gestein) großporig; lückig ['Ivki^l <Adj.) (selten): a) Lücken (1) aufweisend: ein -er Bestand; daß ... der Wald ... I. und ertragsarm geworden war (Mantel. Wald 30); b) mit Zwischenräumen: I. verlegte Schrittplatten (Bergsträßer Anzeiger 29. 12. 69, 6). lud [lu:t]: Triaden. Lude ['Iu:d3l, der; -n, -n QCurzf. von: Lud(e)wig. für TLouisl (salopp abwertend): 1. Zuhälter; Ich wäre ganz gerne ihr L. gewesen (Lynen. Kentaurenfährte 39). 2. (veraltend) Herumtreiber. lüde [ly.dd]: Triaden. Luder [lu:del. das; -s. - [mhd. luoder; H.u.l: 1. (salopp) durchtriebener, gemeiner, niederträchtiger Mensch: sie ist ein [freches, gemeines, dummes] L.; sie ist ein armes L. (jmd., der einem leid tut); (als Schimpfwort für einen Menschen, seltener für ein Haustier:) „Das dumme L.!" konnte Duftermann ... schimpfen (Fallada, Trinker 102); vorwärts, faules L. (Werfel, Himmel 106); (mit dem Unterton wiederstrebender Anerkennung:) ein feines L. (gutgekleideter Mensch); sie ist ein kleines L. (eine gewitzte, kokette o. ä. Person); ein süßes L. (ein reizendes Mädchen, Kind). 2. (Jägerspr.) a) totes Tier, das als Köder für Raubwild verwendet wird; b) Federspiel, mit dem der zur Beizjagd abgerichtete Greifvogel angelockt wird. luder-. Luder-: ^jan, der (selten): svw. t Liederjan: Babett versorgte sich und ihren L. von Sohn (H. Grzimek, Tiere 73); -leben, das <o. PI.) (abwertend): Lotterleben; -mäßig <Adv.) (landsch.): sehr, überaus: es ist I. kalt; -platz, der (Jägerspr.): Platz, an dem ein Köder ausgelegt ist; ^Wirtschaft, die (abwertend): Unordentlichkeit, Schlampigkeit (in der Lebensführung). luderig ['lu:ddn<;] <Adj.) [mhd. luoderic] (veraltet abwertend): schlampig; liederlich: Sie sind begabt .... aber I. (Hacks, Stücke 175); ludern [lu:dml <sw. V.; hat) [mhd. luodernl (veraltet abwertend): ausschweifend, liederlich leben; <Abl.:> Ludtelrer ['lu:d(a)rBl.der; -s. - [mhd. luoderaerel (veraltet abwertend): liederlicher Mensch. Ludi: PI. von TLudus. Ludolfsche Zahl ['lu:dolfte -]. die; - - [nach dem dt.-niederl. Mathematiker Ludolf van Ceulen (1540-1610)1 (Math.): gelegtl. verwendete Bez. für die Zahl Pi. Ludus [lu.dusl. der; -. Ludi [lat. lüdus = Spiel]: 1. öffentliches Fest u. Schauspiel im Rom der Antike. 2. (Llteraturw.) geistliches Drama des Mittelalters. Lues [lu:esl. die; - [lat. lues = Seuche, Pestl (Med.): Syphilis; <Abl.:> luetisch [lye.tiD. luisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): syphilitisch. 1703
Luffa Luffa flufa]. die; -. -s [arab. lüfl (Bot.): tropisches Kürbisge- wachs, aus dessen Früchten Badeschwämme o. ä. hergestellt werden; <Zus.:> UjfTasdiwamm, der. Luft [loftl. die; -. Lüfte [Ivfts; mhd.. ahd. luft; H. u.|: 1. <o. PI.) a) (die Lufthülle der Erde bildender) in der Hauptsache aus Sauerstoff u. Stickstoff bestehender gasförmiger Stoff, den Menschen u. Tiere zum Atmen brauchen; Atmosphäre (1 a): dünne, sauerstoflreiche. ozonhaltige, feuchte L.; Die weiche italienische L. (das italienische Klima; Thieß. Legende 173); flüssige L. (Physik; durch Kühlung u. Kompression verflüssigte Luft): die L. ist klar, staubfrei, verschmutzt; der Ballon ist mit L. gefüllt; der Motor wird mit L. gekühlt; du mußt mehr an die [frische] L. gehen (ins Freie gehen, Spazierengehen); die Kinder sind den ganzen Tag in der L. (im Freien, draußen); * die L. ist rein/sauber (ugs.; es ist niemand da. der horcht, beobachtet, eine Gefahr darstellt o.a.): irgendwo ist/herrscht dicke L. (ugs.; es herrscht eine gespannte Atmosphäre, eine gereizte Stimmung): aus etw. ist die L. raus (ugs.; etw. hat seine Aktualität, seine Bedeutung. Wirkung o.a. verloren, ist verpufft): L. für jmdn. sein (ugs.; [in bezug auf Personen] von jmdm. demonstrativ nicht beachtet werden): gesiebte L. atmen (ugs. scherzh.; eine Freiheitsstrafe verbüßen; die Gitter des Gefängnisfensters werden scherzh. mit einem Sieb verglichen); die L. aus dem Glas lassen (ugs. scherzh.; Wein. Bier o. ä. in das Glas nachfüllen): die L. rauslassen (ugs.; sich in seiner Erregung mäßigen): sich in L. auflösen (ugs.: 1. [meist von Dingen! spurlos verschwinden, unauffindbar werden. 2. / von Plänen. Vorhaben} nicht verwirklicht wer den. fallengelassen werden): jmdn. wie L. behandeln (ugs.; jmdn. demonstrativ nicht beachten): b) Atemluft: schlechte, verbrauchte, stickige L.; vor Schreck blieb ihm die L. weg (ugs.; vergaß er zu atmen): die L. einziehen, anhalten, ausatmen; tief L. holen (tief einatmen); etw. schnürt jmdm. die L. ab; Der stechende Dunst ... nahm Beifontaine die L. (ließ ihn schwer atmen; Langgässer. Siegel 244); Er ging ... zum Fenster, um L. zu schnappen (frische Luft zu atmen; Böll. Adam 64); keine L. bekommen, kriegen (nur schwer atmen können); nach L. ringen; R na. [dannl gute L.! (ugs. iron.; da steht ja noch Schlimmes bevor f); 41 jmdm. bleibt die L. weg (ugs.; jmd. ist sehr erstaunt, erschrocken o.a.): imdm. geht die L. aus (fAtem); Jmdm. die L. abdrehen/abdrücken (ugs.; jmdn. wirtschaftlich ruinieren): imdm. die L. zum Atmen nehmen (jmdn. in seinem Handeln o.a. sehr einengen); L. holen/(geh.:) schöpfen (fAtem); wieder L. holen/schnappen können (ugs.; zeitlich, finanziell o.a. nicht mehr so sehr unter Druck stehen): die L. anhalten (ugs.; bei etw. große Bedenken haben im Hinblick auf seinen guten, glücklichen Verlauf. Ausgang o.a.): halt die L. an! (ugs.: 1. hör auf zu reden!; sei mal still! 2. übertreibe nicht so!); Jmdn. an die [frische] L. setzen/befördern (ugs.: 1. jmdn. aus der Wohnung, aus dem Haus o.a. hinauswerfen. 2. jmdn. aus einer Stellung entlassen): nach L. schnappen (ugs.; geschäftlich, wirtschaftlich in einer schlechten Lage sein): von L. und Liebe leben (ugs. scherzh.; so wenig essen, daß es jmdn. verwundert): du lebst wohl von L. und Liebe?; nicht von der L./von L. und Liebe leben können (ugs.; nicht ohne materielle Grundlage existieren können). 2. <PI. gehoben) der freie Raum über dem Erdboden; Himmel/sraum/: Die L. war blau, noch voller Schatten (Schnabel. Marmor 74); die Aufnahmen waren aus der L. gemacht (von einem Luftfahrzeug aus); Trümmer flogen durch die L.; Schornsteine ragen in die L.; das Flugzeug erhebt sich in die L.; ein Gebäude in die L. sprengen, jagen (es sprengen, um es zu zerstören od. zu beseitigen);das Silo flog/ging in die L. (ugs.; explodierte); sie ließen den Bunker in die L. gehen (ugs.; sprengten ihn); *etw. ist aus der L. gegriffen/geholt (eh\>. entspricht nicht den Tatsachen, ist frei erfunden); in der L. liegen (1. bevorstehen, sich zu entladen drohen: ein Gewitter lag in der L. 2. dem Zeitgeist entsprechen; mancherlei Erfindungen lagen in der L.); in der L. hängen/schweben (ugs.: 1. noch ganz ungewiß, unsicher, noch nicht entschieden sein: die ganze Angelegenheit hängt [noch] in der L. 2. ohne finanziellen Rückhalt sein); [schnell/leicht] in die L. sehen (ugs.; sehr leicht, häufig aus nichtigem Anlaß, in einem heftigen Ausbruch seinem Ärger, seiner Wut freien Lauf lassen); in die L. reden (fWind); in die L. gucken (ugs.; das Nachsehen haben; leer ausgehen); jmdn. in der L. zerreißen (salopp: 1. lim Hinblick auf eine künstlerische o.a. Leistung 1 jmdm. eine vernichtende Kritik zuteil werden lassen. 2. [als Drohung; in Verbindung mit .Mannen"] aui jmdn. sehr wütend sein: ich könnte ihn in der L. zerreißen); per L. (mit dem Flugzeug): per L. reisen. 3. <Vkl. tLüftchen; PI. nur dichter.) schwacher Wind; Brise; Luftbewegung: es weht eine scharfe, kalte L.; ein kühlendes Lüftchen (ein kühler Windhauch); Die L. bringt Hunderte Wiesengerüche mit sich (Musil, Mann 1140); * frische/eine andere/ freiere/frischere/bessere L. in etw. (hineMbringen (etw. in Schwung bringen; einer Sache neue Impulse geben). 4. <o. PI.) (ugs.) freier Raum, Platz. Spielraum [der an einer Stelle (unerwarteterweise) vorhanden ist]: da ist noch viel L. [drin]; zwischen den Teilen muß etw. L. bleiben; er versuchte in dem Bücherschrank etwas L. zu schallen, zu machen; an der nächsten Haltestelle wird es L. geben (steigen so viele Leute aus. daß wieder mehr Platz vorhanden sein wird); Ü er konnte sich etwas L. (Bewegungsfreiheit für seine Handlungen) [verjschaflen; *in etw. ist noch L [drin] (ugs.; bei etw. gibt es noch einen Spielraum zum Manövrieren, noch eine bestimmte Handlungsfreiheit o.a.). in der Kalkulation, in den Preisen ist noch genügend L.; sich <Dativ) L. machen (ugs.: 1. sich entlastenden Ausdruck verschaffen: das unregelmäßige Atmen ihrer Brust .... in dem sich die ... Erregung L. machte [Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 119]. 2. aufgestauten Ärger o.a. aussprechen u. sich dadurch Erleichterung verschaffen: ich mußte mir einmal L. machen); einer Sache L. machen (ugs.; über das, was einen sehr ärgert, sehr zornig o. ä. macht, sprechen od. sich schimpfend äußern, um sich dadurch Erleichterung zu verschaffen): er machte seinem Zorn. Ärger, L. Igft-. Lvft-: -abschkiß, der <o. PL): unter L. haben sich die organischen Stoffe lange erhalten; -abwehr, die (M ilit.) a) aus der Luft (2) vorgenommene Abwehr feindlicher Flugobjekte; b) Einheit, die in der Luftabwehr (a) eingesetzt ist; -abzug, der: 1. <o. PI.) das Abziehen der Luft durch einen Schacht. Kamin o. ä.: der L. ist schlecht, funktioniert nicht. 2. Entlüftung (2); -akrobat, der: Akrobat, der seine Kunststücke auf dem Seil ausführt, dazu: -akrobatik, die; ^akt. der (Kunstkraftsport): in der Luft, am Trapez ausgeführte Übung; -alarm, der: svw. T Fliegeralarm; -angriff, der (Milit.): Angriff auf ein gegnerisches Ziel mit Flugzeugen. Luftlandetruppen od. Flugkörpern; -ansieht, die: vgl. -aufnähme: —annee, die (DDR Milit.): für bestimmte operative od. strategische Zwecke zusammengestellter Verband der Luftstreitkräfte; -aufklftning. die (Milit.): aus der Luft (2) vorgenommene Aufklärung (4); -aufnähme, die: von einem Luftfahrzeug aus gemachte fotografische Aufnahme eines Teils der Erdoberfläche; -austausch, der (Met.): Aus- tausch von Luftmassen; -bad, das (veraltend): a) Aufenthalt im Freien in wenig od. unbekleidetem Zustand, bei dem der Körper laus gesundheitlichen Gründen] der Luft u. der Sonne ausgesetzt wird: der Arzt hat den Kindern Luftbäder verordnet; b) zum Luftbaden vorgesehenes Gelände mit Ue- gewiese. zu a: -baden <sw. V.; nur im Inf. u. im 2. Part gebr.): ein Luftbad (a) nehmen; -ballon, der: 1. bunter Ballon (1 a) von verschiedener, meist runder Form, der an einem Stöckchen aus Draht od. einem Bindfaden gehalten wird (Spielzeug für Kinder). 2. mit Luft gefüllter Ballon (1 b); -befeuchter, der: in beheizten Räumen aufzustellende* Gerät, das der Luft durch Verdampfen von Wasser Feuchtigkeit zuführt; -befeuchtung, die: die L. drosseln; -behand- hing, die: vgl. Aerotherapie; -bereifung, die: mit Luft gefüllte Reifen (eines Fahrzeugs): der Pferdewagen hat L^ -betankung« die: das Betanken eines Flugzeugs in der Luft. -bewegung. die <P1. selten) (Met.): Bewegung der Luft (2); schwacher Wind: eine vertikale, horizontale L.; es herrscht schwache L.; -bild, das: 1. svw. t-aufnähme 2. (dichter.) svw. Kspiegehing, zu 1: -bildarchäologit. die: Verfahrensweise der Archäologie, bei der mit Hilft von fotografischen Aufnahmen aus der Luft archäologische Tatbestände ausgemacht werden, -bildkamera, die. -bildkarte, die: aus Luftbildern zusammengesetzte Karte, du ein bestimmtes Areal wiedergibt; -Maschen, das; -blase. die: mit Luft gefüllte Blase (1 a): -n im Glas; im Wasser aufsteigende -n; seine Illusionen zerplatzten wie -c\ -bremse, die <meist PL): am Tragflügel od. Rumpf eines Luftfahrzeugs angebrachte ausfahrbare Klappe, die zur Bremsung in Tätigkeit gesetzt wird; -brücke, die Inadi engl.-amerik. air lift]: zur Versorgung eines von der Außen* weit abgeschnittenen Gebietes errichtete Verbindung mu 1704
luft-, Luft- Luftfahrzeugen; -brüst, die: svw. T Pneumothorax; -dicht <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: undurchlässig für Luft (1 a): ein -er Verschluß; eine -e Verpackung; etw. 1. abpacken; -dichte, die (Physik. Met): von Luftdruck, Temperatur u. Luftfeuchtigkeit abhängige Dichte (2) der Luft; -dribbel, das (Basketball): Form des Dribbeins, bei dem der Ball zu Beginn in die Luft geworfen wird u. vom Spieler wieder berührt wird, bevor er den Boden berührt; -druck, der; -[eis: 1. (Physik) Druck, den die Luft (1 a) infolge der Schwer- kraft auf eine Fläche ausübt; atmosphärischer Druck: ein hoher L.; der L. steigt, fällt, ist gleichbleibend. 2. Druckwelle, die durch eine Explosion hervorgerufen wird: die Verletzten waren durch den L. aus dem Gebäude herausgeschleudert worden, zu 2: -druckkrankheit, die: svw. fCaissonkrankheit, -Druckmesser, der: Gerät, mit dem der atmosphärische Druck gemessen wird; Barometer, -druckwelle, die: svw. t Druckwelle; -durchlässig <Adj.; nicht adv.): durchlässig für Luft (1 a): -es Material; diese Stoffe sind kaum 1.. dazu: -Durchlässigkeit, die; -dusche, die (Med.): das Ein- od. Durchblasen von Luft durch ein Organ, z. B. das Ohr. zu diagnostischen od. therapeutischen Zwecken; Elektrizität, die (Physik. Met.): Gesamtheit der in der Atmosphäre auftretenden Formen von Elektrizität; -embolie, die (Med.): durch das Eindringen von Luft in die Blutbahn entstehende Embolie; -fahrer, der (selten): Pilot [eines privaten LuftfaftrzeugsJ; -fahrt, die: 1. <o. PI.) a) alles mit der Nutzung des Luftraums durch Luftfahrzeuge Zusammenhängende; b) das Fliegen mit Luftfahrzeugen; Flug: die zivile L.; die Anfänge, die Entwicklung der L. 2. (selten) Fahrt durch die Luft (mit einem Luftschiff od. Ballon): an einer L. mit einem Luftschiff teilnehmen, zu 1: -fahrtfor- schung, die, -fahrtgesellschaft, die svw. t Fluggesellschaft. -fahrtindustrie, die. -fahrtkarte, die (Flugw.): spezielle Navigationskarte für den Flugverkehr. Fliegerkarte, -fahrtme- dizin, die; -fahrzeug, das: Fahrzeug, das sich in der Luft fortbewegt; -fedenmg, die (Kfz.-T.): Federung von Kraft- fahrzeugen. bei der luftgefüllte Bälge als Stoßdämpfer verwendet werden; -feuchte, die (bes. Fachspr.). -feuchtigkeit, die (Met.): in Gestalt von Wasserdampf in der Luft vorhandene Feuchtigkeit; -filter. der, fachspr. meist: das (Technik): Filter (lb). der Verunreinigungen aus der Luft abfängt; -flotte, die (Milit.): großer Verband der Luftwaffe; -fracht, die: 1. Fracht (1). die mit dem Flugzeug befördert wird. 2. Fracht (2) für die Beförderung mildem Flugzeug: die L. bezahlen; ^gas.das: svw. tGeneratorgas; -gefahr, die <o. PL): aus der Luft, durch Bombenflugzeuge drohende Gefahr; Fliegergefahr; -gefedit, das (Milit.): vgl. -kämpf (Ggs.: Bodengefecht); -gefüllt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Luft gefüllt; -seist, der: zu den Elementargeistern gehörendes, in der Luft lebendes Wesen; --gekühlt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Technik): mit Hilfe von Luft gekühlt: ein -er Motor; -gepäck, das: bei einer Flugreise mitgeführtes Gepäck; -geschäft, das (selten): vorgetäuschtes, fingiertes Geschäft; -geschwindigkeit, die (Technik): Geschwindigkeit bewegter Luft; -getrocknet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): an der Luft getrocknet: -es Fleisch; -gewehr, das: Sportwaffe, bei der das Geschoß durch Druckluft aus dem Lauf getrieben wird; -hafen, der (selten): svw. tFlughafen; ^haltig <Adj.; nicht adv.) (Fachspr.): mit Luft durchsetzt. Luft enthaltend; porös; -härten, das; -s (Metallbearb.): das Härten von Stahl durch Abschrecken an der Luft; -hauch, der (geh.): kaum spürbare Luftbewegung: kein L. war zu spüren; -heizung, die: Heizung (1 a). bei der die Luft als Wärme träger dient: -herr- schaft, die <o. PI.) (M ilit.): (in bezug auf die Luftstreitkräfte eines Landes) Beherrschung des gegnerischen Luftraums; -heuler, der: Feuerwerkskörper, der zischend u. mit einem Heulton in die Luft schießt; -hieb, der: 1. (Fechten) fehlgehender Hieb. 2. (Rudern) Ruderbewegung, bei der das Ruderblatt zu spät ins Wasser eintaucht; -hoheit, die: Hoheit. Souveränität eines Landes über den zugehörigen Luftraum; -holen, das; -s: svw. TAtemholen; -hülle, die: die Erde wie eine Hülle umgebende Schicht atmosphärischer Luft; Atmosphäre da); -hunger. der: starkes Bedürfnis nach frischer Luft, nach Sauerstoff dazu: -hungrig <Adj.; nicht adv.); -hutze. die (Kfz.-T.): Hutze. die [bei Rennwagen] zum Ansaugen zusätzlicher Luft für den Vergaser dient; -kabel, das (Technik): über der Erde verlegtes Kabel; -kalb, das: svw. T Dunstkalb; -kalk, der (Bauw.): svw. f Kalziumoxyd; -kämpf, der: Gefecht von Kampfflugzeugen in der Luft; -kissen, das: 1. aufblasbares Kissen aus Gummi o. ä.. das als /Sitz/polster dient. 2. (Technik) komprimierte Luft (von der das Luftkissenfahrzeug getragen wird), zu 2: ^kis- senfahrzeug, das: für die Überquerung von Wasserflächen u. unwegsamem Gelände geeignetes Fahrzeug, das von einem Luftkissen (2) getragen wird; Hovercraft; -klappe, die: 1. Klappe, mit deren Hilfe die Luftzufuhr reguliert werden kann. 2. Choke; -koffer, der: bes. leichter Koffer (speziell für Flugreisen); -kondensator, der (Technik): elektrischer Kondensator, bei dem die Isolierung durch Luft bewirkt wird; -korrkior, der (Flugw.): festgelegte Luftstraße, die Flugzeuge beim Überqueren eines fremden Staates benützen müssen: ^krankheit, die: beim Fliegen auftretendes Unwohlsein; -*rieg, der: Krieg mit u. zwischen Luftstreitkräften; -kühking, die; - (Technik): 1. Kühlung durch Luft bei Verbrennungsmotoren. 2. Einrichtung zur Kühlung von Räumen u.a.; ^kurort, der: Kurort, der sich durch günstige klimatische Verhältnisse, bes. durch gesunde Luft, auszeichnet: -kutscher (ugs. scherzh.): svw. t Wahrer; -läge, die (Milit.): Verhältnisse im Luftraum eines im Krieg befindlichen Landes im Hinblick auf eingeflogene feindliche Flugzeuge: die neuesten Meldungen zur L. abhören; -landeartillerie, die (Milit.): Truppenteil der Waffengattung Artillerie, der speziell für den Einsatz bei einer Luftlandung ausgebildet u. ausgerüstet ist; -landeeinheit. die (Milit.); -landetruppe,die (Milit.); -landung, die (Milit.): das Absetzen von Truppen in einem bestimmten Kampfgebiet durch Flugzeuge; ^leer <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): keine Luft (1) enthaltend: ein -er Raum (Physik; Vakuum)', -linie, die: 1. (selten) Fluggesellschaft. 2. <P1. selten) kürzeste gedachte Entfernung zwischen [zwei] geographischen Punkten: die Entfernung beträgt 1000 km L.; Sie hausen in L. hundertdreißig Kilometer ... entfernt (Grzimek, Seren- geti 57); -loch, das: 1. Öffnung, durch die Luft ein- u. austreten kann: in den Karton ein paar Luftlöcher machen. 2. (ugs.) wechselnde Geschwindigkeit bzw. Richtung der Luftströmung, die ein Luftfahrzeug für einen kurzen Moment absacken läßt: die Maschine geriet in ein L.; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Schweiz.): svw. Nleer; -mangel, der <o. PI.): a) Atembeschwerden: der Kranke leidet an akutem L.; b) Mangel an frischer Luft, an Sauerstoff: in dem Raum herrschte nach kurzer Zeit ein unerträglicher L.; -masche, die (Handarb.): (bes. beim Beginn einer Häkelarbeit verwendete) Masche, die dadurch entsteht, daß die Häkelnadel den Faden durch eine Schlinge des Garns durchzieht; -masse, die <meist PI.) (Met.): über einem größeren Bereich lagernde od. zirkulierende Lujimenge mit einheitlichen Eigenschaften: feuchte, kalte -n. dazu: -mas- sengrenze.die(Met.): Grenze zwischen Luftmassen verschiedener Herkunft; ^matratze. die: vgl. Geissen (1); -menge, die; -mine.die: dünnwandige große Fliegerbombe mit großer Sprengwirkung; -offensive, die: vgl. -kämpf; -parade, die: von Flugzeugen der Luftwaffe gezeigter Schauflug; -Passagier, der (seltener): svw. f Flugpassagier; -Perspektive, die (Kunstwiss.): (in der Landschaftsmalerei) der Bildhintergrund, der durch bestimmte Farbgebung den Eindruck von Raumtiefe bewirkt; ^pfeife, die (Technik): Öffnung in einer Gießform, durch die die Luft entweichen kann; -pirat, der (abwertend): Flugzeugentführer. Hijacker; -Piraterie, die; -piratin, die (abwertend); -pistole, die: vgl. -gewehr; -Polizist, der: svw. tHimmelspolizist; -polster, das: vgl. Geissen; ^post, die: a) Beförderung von Postsendungen mit dem Flugzeug: etw. per, mit L. schicken; b) mit dem Flugzeugbeförderte Post: L. ist teurer als eine normale Postsendung, dazu: -postbrief. der. -postpapier, das: bes. dünnes Schreibpapier, das für Luftpostbriefe verwendet wird; ^pumpe, die [LU für nlat. antlia pneumatica]: Gerät, mit dessen Hilfe Luft in einen Holdraum o. ä. hineingepumpt od. aus einem Hohlraum o. ä. abgesaugt wird; -räum, der: der freie Raum über der Erdoberfläche / der jeweils zu dem Hoheitsgebiet des Landes gehört, über dem er sich erstreckt]: den L. eines Landes überfliegen, verletzen; ^recht. das <o. PI.) (jur.): Gesamtheit der die Nutzung des Luftraums durch Luftfahrzeuge betreffenden Rechtsvorschriften; -reifen, der: mit Luft gefüllter Reifen eines Fahrzeugs; ^reinigung, die: Reinigung der Luft; ^rehe. die (seltener): Flugreise; -rekla- roe, die: svw. T^Werbung; ^röhre. die (Anat.): knorpeliges röhrenförmiges Verbindungsstück zwischen Kehlkopf u. Bronchien, durch das die Luft in die Lunge gelangt, dazu: -röhrenast, der. -röhrenkatarrh, der. -röhrenschnitt, der 1705
Lüftchen (Med.): operativer Eingriff bei bestimmten akuten Erkrankungen, bei dem durch einen Einschnitt in die Luftröhre die Atmung erleichtert wird; -rolle, die: 1. (Turnen) Salto über den Holmen. 2. (Flugw.) Drehung eines Flugzeugs um seine Längsachse im Flug: eine L. fliegen; -sack, der: 1. svw. t Airbag. 2. (Zool.): sackförmige Anhänge der Lunge bei Vögeln; -Sauerstoff, der: in der Luft enthaltener Sauerstoff; -söule, die (Physik): der sich über einer Bodenfläche in vertikaler Richtung erstreckende Bereich der Luft; -Schacht, der: der Belüftung dienender Schacht; -schall, der (Physik): der sich über die Luft ausbreitende Schall; -schaukel« die (I and seh.): svw. T Schiftschaukel; -Schicht, die (Met.); -schiff, das: aus einem großen, langgestreckten, mit Gas gefüllten Körper mit rundem Querschnitt bestehendes, langsam fliegendes Luftfahrzeug, dazu: -Schiffahrt, die: 1. <o. PI.) Luftfatirt (1) mit Luftschiffen. 2. (selten) Fahrt, Reise mit einem Luftschiff, -schiffer, der (selten): Führer eines Luftschiffs od. Ballons; -Schlacht, die: vgl. ^kampf; -schlänge, die <meist PI.): zunächst aufgerollter, schmaler, farbiger Papier streifen, der-durch die Luft geworfen - sich entrollt u. bes. im Fasching o.a. als Dekoration verwendet wird; -schleuse, die (Technik): hermetisch abschließbarer, kammerartiger Verbindungsraum zwischen zwei Räumen mit unterschiedlichem Luftdruck, der den Druckausgleich zwischen den Räumen verhindert; -schlitz, der (Technik): Schlitz für die Belüftung, die Luftzufuhr; -schloß, das <meist PL): etw. Erwünschtes, das man sich in seiner Phantasie ausmalt, das aber nicht realisierbar ist: all seine Pläne waren nur Luftschlösser; * Luftschlösser bauen (sich seinen Wunsch träumen überlassend Pläne machen in seiner Phantasie, die sich nicht realisieren lassen); -schraube, die (Technik): svw. t Propeller; -schütz, der: a) Gesamtheit der Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung bei Luftangriffen im Krieg: der zivile L.; b) für den Luftschutz (a) gebildete Organisation: Der L. hatte ihn entdeckt und in seinen Einsatzkarten eingeplant (Grass. Hundejahre 309). dazu: -schutzbunker, der. -schutzkeller, der. -schutzraum, der. -schutzsirene, die. -schutzübung, die, -schutzwart, der (früher): jmd., der für Maßnahmen des Luftschutzes in einem Stadtbezirk verantwortlich ist; -seilbahn. die: svw. t Seilschwebebahn: -Sicherung, die: svw. t Flugsicherung; -Sperrgebiet, das: Teil des Hoheitsgebietes eines Landes, dessen Überfliegen untersagt ist; -Spiegelung, die: durch Brechung der Lichtstrahlen an verschieden dichten Luftschichten verursachte optische Täuschung, bei der ein entferntes Objekt mehrfach od. auch auf dem Kopf stehend gesehen wird; -spitze, die (Textllind.): maschinell hergestellte Stickerei, bei der die Stoff Zwischenräume nachträglich mit Hilfe von Säure entfernt werden; -sport, der (seltener): svw. f Flugsport; -sprang, der: kleiner Sprung in die Höhe (als Ausdruck der Freude o.a.): vor Freude machten, vollführten die Kinder Luftsprünge; ^Stewardeß, die: zum fliegenden Personal einer Fluggesellschaft gehörende Stewardeß; -Stickstoff, der: in der Luft enthaltener Stickstoff: -Straße,die (Flugw.): festgelegte Flugstrecke im Luftverkehr; -Streitkräfte <PI.) (Milit.): Teil der Streitkräfte, der den Krieg in der Luft führt; -ström, der: als Sog spürbarer starker Luftzug; -Strömung, die (Met.); -Stutzpunkt, der (Milit.): Militärbasis an einem strategisch wichtigen Punkt; -tanken, das; -s: (von Flugzeugen) das Tanken von Treibstoff in der Luft; ^taxe, die. ^taxi. das: Hubschrauber od. Kleinflugzeug, das Fluggäste über kurze Strecken befördert; -temperatur, die (Met.); -trichter, der (Technik): Vorrichtung zur Regulierung der Luft menge bei Verbren- nungsmotoren; -trocken <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (durch längeres Lagern) an der Luft getrocknet: -es Holz, -e Ziegel; -trockenheit, die (Met.); -tüchtig <Adj.; nicht adv.): a) (von einem Luftfahrzeug) intakt u. flugbereit; b) (von Personen) das Fliegen gut vertragend, dazu: -tüchtigkeit, die; -Überlegenheit, die (Milit): vgl. -herrschaft; -Veränderung, die: (aus gesundheitlichen Gründen notwendiger) Wechsel des Klimas, Aufenthalt an einem Ort mit anderem Klima: L. würde dir guttun; L. brauchen, nötig haben; -Verflüssigung, die; -verkehr, der: svw. t Flugverkehr, dazu: ^ver- kehrsgeselbchan, die; -Verpestung, die: vgl. -Verunreinigung.; -Verschlechterung, die: vgl. -Verunreinigung; -Verschmutzung, die: vgl. -Verunreinigung: die L. nimmt ständig zu; die L. einzudämmen versuchen; -Verteidigung, die: vgl. -kämpf; -verunremtgung, die: a) das Verunreinigen der Luft durch Fremdstoffe (bes. Abgase der Kraftfahrzeuge, Emissionen der Industrien); b) Zustand der Verunreinigung. Verschmutzung der Luft; -waffe. die: für den Ijuftkrieg bestimmter Teil der Streitkräfte eines Staates, Landes, dazu: -waffendivision,die (Bundesrepublik Deutschland. Milit.): Großverband der Luftwaffe, -waffenhelfer, der: (gegen Ende des zweiten Weltkriegs) als Helfer bei der Luftverteidigung eingesetzter, noch nicht wehrpflichtiger Jugendlicher; -Warnung, die: Warnung vor Fliegergefahr; -Wechsel, der: svw. t ^Veränderung; -weg, der: 1. vgl. Landweg (2). 2. <PL> (Anat.) svw. t Atemwege: die oberen, unteren -e; -Werbung, die: Werbung aus der Luft (mit Ballon durch Flugzeug. Flugblätter u. a.); -widerstand, der (Physik): der Bewegung eines Körpers entgegenwirkender Druck, der von der umgebenden Luft ausgeübt wird; -würze!, die (Bot.): bei verschiedenen Pflanzen auftretende, über der Erde wachsende Wurzel: -ziegel, der: an der Luft getrockneter Ziegel; -zufuhr, die: die L. regeln; -mg,der<PI. selten): spürbare, strömende Bewegung der Luft: ein kühler L. kam vom Fenster herein. Lüftchen I'lYfUpn]. das; -s. - <PI. selten): TLuft (3); lüften rlYftn] <sw. V.; hat) [mhd. lüften = in die Höhe heben]: 1. a) durch Öffnen der Fenster, mit Hilfe von Durchzug o. ä. frische Luft in einen Raum hereinlassen: das Zimmer I.; <auch ohne Akk.-Obj.:> wir müssen gründlich I.; <subst.:> das tägliche Lüften des Krankenzimmers ist wichtig; in der Luft lag ... Pfeifenrauch, der selbst durch beständiges Lüften nicht zu vertreiben war (Langgasser. Siegel 437); b) etw., bes. Kleidung, eine gewisse Zeit (zum Entfernen daran haftender Gerüche) der Luft aussetzen. die Wintersachen, die Betten I. 2. etw. ein wenig hochheben, von der Stelle, an der es sich befindet, kurz wegnehmen. den Deckel, den Vorhang I.; den Hut zum Gruß !.; Lüftet gefälligst eure Hintern {erhebt euch; Kirst. 08/15. 767). 3. etw. nicht länger aufrechterhalten, bestehenlassen: seine Anonymität, sein Inkognito I.; er lüftete schließlich sein Geheimnis (gab es preis); Lyfter.der; -s. -: 1. svw. t Ventilator. 2. Heizlüfter; luftig ['luftnj] <Adj.) [mhd. hiftecl: l.a) <nicht adv.) (bes. in bezug auf einen Raum) [hell u. groß u.J mit genügend Luftzufuhr: ein -er Keller. Speicher. Raum; b) <nur attr.) hoch in der Luft, in der Höhe angesiedelt o. ä.: sie wanderten auf-er Höhe; auf der... Dachterrasse .... von deren -er Höhe man ... sich eines weiten Blicks ... erfreute (Th. Mann. Krull 267). 2. (bes. in bezug auf Kleidung) leicht u. luftdurchlässig: -e Sommerkleider. Gewänder; sie waren I. angezogen; du bist zu I. (nicht warm genug) angezogen. 3. (selten, abwertend) a) (in bezug auf Personen) flatterhaft, nicht zuverlässig: ein -er Bursche; b) nicht stichhaltig, nicht ernst zu nehmen: eine -e Begründung; der Vorwand ist sehr I.; Luftikus f loftikus]. der. -[sesl. -se [Studentenspr. mit latinis. Endung zu älter (der) Luft = leichtsinniger Mensch] (ugs. abwertend): leichtsinniger, oberflächlicher, wenig zuverlässiger Mann. er ist ein L.; Lüftlmaler ['Ivftl-l. der; -s. -; Ltyftknalerei, die; -. -en [die Malerei befindet sich an der Luft = im Freien): 1. <o. PI.) Malerei an den Fassaden bayrischer Häuser u. Kirchen. 2. einzelne Darstellung in der Technik der Lüftlmalerei (1); Lgftung. die; -. -en: 1. das Lüften. 2. Vorrichtung, technische Anlage, mit deren Hilfe Räume o. ä. belüftet werden; <Zus.:> Lüftungsanlage, die; Lüftung*- klappe, die; Ltyftungsstein, der (Bauw.). Lug [lu.k; mhd. lue. ahd. lug. zu t lügen] in der Fügung L. und Trug (geh.; Betrug. Täuschung): alles ist L. und Trug; er ist voller L. und Trug (ist unehrlich, lügt nur> Lugaus. der; -, - [zu t lugen] (landsch.): Aussichtsturm. Lüge ['Iy:g3l. die; -. -n [mhd. lüge. ahd. lugi]: bewu/Jt falsche, auf Täuschung angelegte Aussage; absichtlich, wissentlich geäußerte Unwahrheit: eine grobe, freche, unverschämte, faustdicke, glatte L.; eine barmherzige L. (Unwahrheit, durch die man jmdn. zu schonen sucht); -n in Umlauf setzen, ausstreuen; jmdm. -n auftischen; jmdn. der L. bezichtigen; er verstrickte sich immer mehr in -n; Spr -n haben kurze Beine (mit Lügen kommt man nicht weit/. L. vergeht. Wahrheit besteht; Ü ihre Ehe war eine einzige L. (war auf Täuschung aufgebaut); *eine fromme L. (svw. ein frommer Betrug (2). t Betrug); imdn. -n strafen (Jmdn. der Unwahrheit überführen); etw. -n strafen (beweisen, offenbar werden lassen, daß etw. nicht so ist, wie es den Anschein hatte od. wie es dargestellt wurde). lugen [lu:gn] <sw. V.; hat) [mhd. (md.) lügen, luogen. ahd luogen] (geh.. veraltend, noch landsch.): 1. aufmerksam, spähend (aus/schauen, [nach jmdrn., etwj blicken: aus 1706
lumineszieren dem Fenster, durch das Schlüsselloch, nach jmdm. L; U die Sonne lugte durch die Wolken: die bloße Haut lugt durch das zerschlissene Hemd. 2. svw. f hervorgucken (2): eine Zeitung lugt aus seiner Manteltasche. fiaen [ly:gn] <st. V.; hat) [mhd. liegen, ahd. lioganl: a) bewußt u. absichtsvoll die Unwahrheit sagen: er lügt; da lügst du doch! (was du da sagst, ist doch nicht wahr!); hier wird nur gelogen und betrogen; sie lügt wie gedruckt (!drucken a); ich müßte I.. wenn ich sagte, es gefiele mir; R wer lügt, der stiehlt; Spr wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht; <subst.:> sich aufs Lügen verlegen; Ü die Sterne lügen nicht; b) (selten) etw. Unwahres behaupten; vortäuschen: er hat das alles gelogen; wenn er Verständnis lüge, so sei das Diebstahl (R. Walser, Gehülfe 16); „Ich weiß es nicht", log er; das ist gelogen (das ist doch nicht wahr)! Läsen-: -beutel, der (derbes Schimpfwort): Lügner; ^bold, der: t Lügenbold; -detektor, der: Detektor (1). mit dem unwillkürliche körperliche Reaktionen eines Befragten registriert werden, die möglicherweise Rückschlüsse auf den Wahrheitsgehalt gemachter Aussagen zulassen; Miichtung, die (Literaturw.): erzählende Dichtung, die unwahrscheinliche od. phantastische Geschichten zum Inhalt hat: ^-feldzug, der: Kampagne, die mit Lügen arbeitet, um einer Person od. Sache zu schaden; ^gebäude, das: vgl. -gespinst; -ge- schichte, die: erlogene Geschichte; -aespinst, das (geh.): aus lauter Unwahrheiten bestehende Darstellung o.a.; ^ge- webe, das: vgl. -gespinst; -hetze, die: vgl. -feldzug; -kam- pagne, die: vgl. ^feldzug; -märchen, das vgl. -geschichte: was er da berichtet hat. sind doch lauter L.; -maul, das (derbes Schimpfwort): Lügner; -netz, das: vgl. ^gespinst; -peter, der [zum 2. Bestandteil vgl. Heulpeter] (ugs.. oft als Schimpfwort): Lügner; -Propaganda, die. Ui&cnbold [...tolt]. der. -[eis. -e [zum 2. Bestandteil vgl. Witzbold] (Schimpfwort): jmd., der häufig oder gewohnheitsmäßig lügt: dem L. kannst du nichts glauben; lügenhaft (Adj.; -er, -esle. Steig, ungebr.) (abwertend): a) unwafir: eine -e Darstellung; der Bericht war I.; b) (seltener) (von Menschen) zum Lügen neigend: Es gibt nur ein -es Wesen, das ist der Mensch (Grzimek. Serengeti 160); <Abl.:> Lügenhaftigkeit, die; -; Lügerei [Iy:g3raj]. die; -. -en (abwertend): 1. <o. PI.) jmds. beständiges Lügen: seine L. geht wirklich zu weit. 2. lügenhafte Äußerung o.a. Lugger ['löge]: t Logger. Luginsland ['lu:k| mslant]. der; -[e]s. -e [zu f lugen] (veraltend): 1. Wachturm. 2. Aussichtsturm. Lugner [ly:gmj], der. -s. - [mhd. lügenxre. ahd. luginärl]: jmd., der zum Lügen neigt, der häufig lügt: er ist ein notorischer L.; Lügnerin, die; -. -nen: w. Form zu t Lügner; lügnerisch <Adj.; nicht adv.) (abwertend): a) unwahr: -e Reden. Behauptungen; b) (seltener) zum Lügen neigend, verlogen: er ist ein -er Mensch; ich war ein beispiellos -es, ungezogenes Kind (Keun. Mädchen 135). kigubre [lugu:bre] <Adv.> [ital. lugubre < lat. lügubris = traurig] (Musik): klagend, traurig. Luiter ['Ulrike], der; -s. -e [zu tLues] (Med.): an Syphilis Erkrankter; kiisch ['lurifl: tluetisch. Luisine[lyizi:nd],die;-[frz. luisine,zu: luisant = leuchtend, glänzend, I. Part, von: luire = leuchten, glänzen < lat. lücere]: aus Naturseide od. Chemiefäden bestehendes weiches Gewebe in Taftbindnng, das bes. als Hutfutter verwendet wird. Luk [lu:k], das; -[e]s, -e [f Luke] (Seemannsspr.): viereckige, wasserdicht verschließbare Öffnung im Schiffsdeck. Lukarne [lu'karnd], die; -. -n [frz.. afrz. lucarne < lat. lucerna = Leuchte. Lampe, zu: lücere = leuchten]: 1. (landsch.) Dachfenster, Dachluke. 2. (Archlt.) Zwerch/iaus mit meist reicher Wer zierung (bes. in der Baukunst der französischen Spätgotik). Lukas [' lu:kas. auch:' lokas]. der; -.- [H. u.|: auj Jahrmärkten aufgestellter Apparat, an dem jmd. seine Kraft erproben kann, indem er auj die dafür vorgesehene Fläche einen Schlag mit einem großen Hammer od. auch mit der bloßen Faust ausführt: Ü hau den L.! (anfeuernder Ausruf eines Zuschauers bei einer Schlägerei). Luke [lu:kd]. die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. lüke. zu asachs. lükan = schließen, also eigtl. = Verschluß]: I. kurz für t Dachluke. 2. verschließbare, als Ein- u. Ausstieg u.a. dienende Öffnung bes. bei Schiffen: die -n schließen, öffnen, dichtmachen; Aus den -n der Panzer sahen Soldaten mit Lederhelmen (Simmel, Affäre 50); <Zus.:> Lukendeckel, der. lukrativ [lukrathf) <Adj.) [lat. lucrätivus = gewonnen, mit Gewinn verbunden, zu: lucräri = gewinnen] (bildungsspr.): einträglich, gewinnbringend (i) u. dadurch jür jmdn. erstrebenswert: ein -es Angebot; eine -e Arbelt; das Geschäft war nicht sehr I.; -er arbeiten. kikulent [lukulent] (Adj.; -er. -este) [lat. lüculentus, zu: lücere = leuchten] (bildungsspr. selten): a) hell, lichtvoll; b) augenscheinlich, klar. lukullisch [lukolUI <Adj.; nicht adv.) [nach dem röm. Feldherrn Lucullus (etwa 117-57 v.Chr.)] (bildungsspr.): (von einem Essen) üppig u. dabei erlesen: ein -es Mahl. Menü; man hatte I. gespeist; Lukulkis [lu'kolos], der; -. -se (bildungsspr. scherzh.): jmd., der gerne erlesen ißt. Lulatsch [lu:l(a:)tj]. der; -[e]s. -e [H.u.] (ugs.): hochaufgeschossener, schlaksiger / jungerJ Mann: Sohn Max (ein L. von 1.90) (Hörzu 18. 1977, 16); er ist ein langer L. Lullaby ['(Abbat], das; - ...bies [...bais. auch: ...baiz; engl, lullaby. zu: to lull = lullen u. bye. tgood bye]: engl. Bez. für: Schlaflied, Wiegenlied. Lulle [lob], die; -. -n [zu tlullen (2a)] (ugs.): Zigarette: Die kaum angezündete L. fliegt in die Kloschüssel (Ossow- ski. Flauer 81). lullen [Jutan] <sw. V.; hat) [eigtl. = saugen; urspr. lautm.]: 1. leise u. in einförmigem Rhythmus singend o.a. in einen bestimmten Zustand versetzen, bes. zum Einschlafen bringen: das Kind [mit einem Lied] in den Schlaf I.; Ü Die ... Schwüle, die meine Gefährten in ein einnickendes Dösen lullte (Th. Mann. Krull 105). 2.a) (landsch.) saugen; b) (landsch.): urinieren; LyHerder; -s, - [zu f lullen (2 a)] (südd.. österr.. Schweiz.): svw. tSchnuller; lullern ['loten] <sw. V.; hat) (landsch.): urinieren. Lumb [lomp], der; -[e]s. -e [norw. lubbe (fisk). schwed. lubb; im Dt. wohl angelehnt an engl, lump(fish) = Seehase]: in den ark tischen Gewässern lebender großer, lang gestreck ter, hellgrauer Fisch. Lumbago [lom'ba:go], die; • [lat. lumbägo = Lendenlähmung, zu: lumbus = Lende] (Med.): Schmerzen im Bereich der Lendenwirbel u. angrenzenden Körperteile; von der Wirbelsäule im Bereich der Lenden ausstrahlende Schmerzen; Hexenschuß; lumbal [lomba:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): die Lenden da), die Lendenwirbel betreffend, zu ihnen gehörend, von ihnen ausgehend. Lumbal- (Med.): ^anüsthesie, die: örtliche Betäubung des Rückenmarks im Bereich der Lenden (1 a); ^gegend, die <PI. selten): Bereich der Lenden (1 a). der Lendenwirbel; ^Punktion, die: Punktion zwischen den Lendenwirbeln, Lendenstich; ^wirbel, der: svw. f Lendenwirbel. Lumbalgie [lombal'gi:]. die; -, -n [...i:an; zu lat. lumbus = Lende u. griech. älgos = Schmerz] (Med.): Schmerzen in der Lendengegend; Kreuzschmerzen; Lumbago. kimbecken [lumbekn] <sw. V.; hat) (Buchbinderei): im Lumbeckverfahren binden: diese Taschenbücher sind gelum- beckt; Lgmbeckverfahren, das [nach dem dt. Erfinder E. Lumbeck (geb. 1886)] (Buchbinderei): Verfahren zum Binden von Büchern (bes. von Broschüren, Taschenbüchern o. ä.) durch Kleben ohne Fadenheftung. Lumber flambe], der; -s. -: kurz für f Lumberjack; Lumberjack ['lÄmbddsaek]. der; -s. -s [engl.-amerik. lumberjack. eigtl. = Holzfäller, nach der Jacke der Holzfällerl: kurze, hochgeschlossene sportliche Jacke aus Kord, Leder o.a., meist mit Reißverschluß u. /gestricktemI Bund an Taille u. Ärmeln. Lumen ['Jtr.man], das; -s. - u. Lumina [ lu:mina; lat. lümen (Gen.: lüminis) = Licht]: 1. (Physik) photometrische Einheit für den Lichtstrom; Zeichen: Im 2. (Med.. Biol.) a) Hohlraum eines (röhrenförmig) hohlen Organs (z. B. Blutgefäß, Darm); b) innerer Durchmesser eines röhrenförmig hohlen Organs. 3. (bildungsspr. scherzh. veraltet) kluger Mensch, Könner: er ist nicht gerade ein L.; (Zus. zu 1:) Lumenstunde, die (Physik): photometrische Einheit für die Lichtmenge; Abk.: Im h; Luminanzsignal [lumi'nantß-]. das; -s. -e [zu engl, luminance = Leuchtkraft, zu lat. lümen, tLumen] (Ferns.): das beim Farbfernsehen zur Übertragung der Hellig- keilswerte ausgestrahlte Signal; Lumineszenz [luminestßent, s], die; -. -en [engl, luminescence] (Physik): Leucten eines Stoffes, das nicht durch Erhöhung der Temperatur bewirkt wirdiz. B. das Leuchten von Phosphor im Dunkeln); <Zus.:> Lumfinesz^nzschirm.der: svw. t Leuchtschirm; lumineszieren 1707
Luminographie [...t$i:ren] <sw. V.; hat) (Physik): leuchten, ohne gleichzeitig eine hohe Temperatur aufzuweisen; Lumineszenz aufweisen, zeigen; Luminographie [...nogra'fi:]. die: - [f-graphie] (Fachspr.): Verfahren zur Herstellung von Fotokopien (ohne Kamera) mit Hilfe von Lumineszenzschirmen, Leuchtstoffo- lien o.a. als Lichtquelle; Luminophor [...To:£]. der; -s, -e [zu griech. phorös = tragend] (Physik): svw. t Leuchtstoff; luminös [...'no-.sl <Adj.; -er. -este) [frz. lumineux < lat. lüminösusl (bildungsspr. veraltet): 1. hell, leuchtend, voller Licht. 2. deutlich; vortrefflich. Lumme [loma], die; -, -n [dän.. schwed. lom < isl. lömr < anord. lömr, wohl lautm.]: in großen Kolonien auf steilen Felsenküsten der Nordmeere nistender Seevogel mit schwarzer Oberseite, weißer Unterseite u. kurzen Flügeln. Lümmel [lamll. der; -s, - [mhd. lumbel(e) = Lenden fleisch, ahd. lumbal < lat. lumbulus. Vkl. von: lumbus = Lende] (südd.): Lendenbraten, Lendenstück. Lümmel ['lYmlL der; -s, - [viell. zu veraltet lumm = schlaff, locker, verw. mit Tlahm]: l.a) (abwertend) ungezogener, sich flegelhaft benehmender, frecher (junger] Mann; Flegel: ein niederträchtiger, gemeiner, frecher L.; sie wurde von zwei -n angerempelt; b) (ugs.. fam.) Bursche, Kerl: na. du L.; ein kleiner, sommersprossiger L. 2. (salopp) Penis: seinen L. rausholen; <Abl. zu 1 a:> Lümmelei [lyrns- Uyl. die; -, -en (abwertend): grobe Ungezogenheit, Frechheit; Flegelei: seine -en lasse ich mir nicht gefallen; lümmelhaft <Adj.; -er, -este) (abwertend): sehr ungezogen, frech; flegelhaft er benahm sich geradezu I.; lümmeln I'lYmln], sich <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): sich in betont nachlässiger, unmanierlicher Weise irgendwohin setzen, legen o.a.: er lümmelte sich aufs Sofa; Der Leutnant lümmelte sich tief in einen Sessel und streckte die Beine aus (Kirst. 08/15, 161). Lump [lomp]. der. -en, -en [gek. aus spätmhd. lumpe, t Lumpen, eigtl. = Mensch in zerlumpter Kleidung] (abwertend): charakterlich minderwertiger, gesinnungsloser, betrügerisch, gewissenlos handelnder Mensch: ein gemeiner, erbärmlicher, elender L.; diese -en haben die alte Frau bestohlen; du feiger L.!; Lumpazi [lompa.tßil, der; -s, -s, Lumpazkis [lom'pa.Lßios], der; -, -se [scherzh. latinis. Bildung zu tLump] (scherzh. veraltend): Gauner. Vagabund; Lumpazivagabundus [lompa:tßivaga'bundüs], der, -. -se u. ...di [nach der Titelgestalt einer Posse des österr. Dichters J. N. Nestroy (1801-1862)]: svw. T Lumpazkis. Lümpchen [lYmp^n]: fLumpen (1); lumpen [lompnl <sw. V.; hat) [zu tLump] (ugs.): 1. unsolide leben, bes. mit viel Alkohol tüchtig feiern: ihr habt wohl wieder die ganze Nacht gelumpt? 2. *sidi nicht I. lassen (sich großzügig, freigebig zeigen; eigtl. = sich nicht für einen Lumpen ansehen lassen): ich werde mich doch nicht I. lassen; Viele Krankenkassen lassen sich im übrigen nicht mehr I., wenn es um Kuren im Ausland geht (MM 7. 9. 72, 13); Lumpen H. der, -s, - [mhd. lumpe = Lappen. Fetzen]: 1. <Vkl. t Lümpchen) a) altes, verschmutztes [abgerissenes] Stück Stoff; Lappen, Stoffetzen: er sammelt L. und Papier; aus [alten] L. hergestelltes Papier; Er greift in den blutgetränkten L., der die Wunde Anders' bedeckte (Jahnn, Nacht 152); b) (landsch.) Putzlappen, Scheuertuch: sie nahm Eimer und L.. um die Treppe zu putzen. 2. <meist PI.) (abwertend) abgetragene, zerschlissene [u. verschmutzte] Kleidung; als nicht mehr tragbar betrachtete Kleidung: die malerischen L. der älteren Bettlerknaben (Musil, Mann 1303); in L. herumlaufen müssen; mit diesen L. kann ich unmöglich ins Konzert gehen; *jmdn. aus den L. schütteln (salopp; jmdn. sehr heftig tadeln; jmdm. ordentlich die Meinung sagen). Lumpen-: -aesindel, das (abwertend, emotional verstärkend): svw. t Gesindel: -händler. der: svw. t Altwarenhändler; ^hund, der (abwertend): gemeiner, niederträchtiger Mensch, Lump; -kerl, der: vgl. ^hund; -mann, der (früher): svw. t^sammler (1); -pack, das (abwertend): vgl. ^gesin- del; ^Proletariat, das (marx.): (im kapitalistischen Gesellschaftssystem) unterste Gesellschaftsschicht, die unfähig ist zum politischen Kampf, da sie kein Klassenbewußtsein entwickelt hat; ^Proletarier, der: Angehöriger des Lumpenproletariats; -sammier, der: 1. (früher) jmd., der gewerbsmäßig alte Kleider, unbrauchbar gewordene Textilien, Altpapier, Altmetallo. ä. sammelt u. zur weiteren Verwertung verkauft: ... in der Stimme des -s, der auf der Straße nach Altpapier schrie (Schnurre. Bart 7). 2. (scherzh.) öffentliches Verkehrsmittel (Straßenbahn, Omnibus o.a.), das auf seiner Strecke als letztes in der Nacht fährt u. die letzte Möglichkeit der Beförderung bietet: sie erreichten gerade noch den L ; -zeug, das (ugs. abwertend): vgl. -gesindel. Lumperei [lompa'raj], die; -. -en [zu tLump]: 1. (abwertend) betrügerische, gewissenlose Tat; üble, gemeine Handlungsweise: er hat sich immer wieder zu irgendwelchen -er hinreißen lassen. 2. (ugs., meist abwertend) Nichtigkeit Kleinigkeit, Lappalie: es lohnt sich nicht, wegen solch einer L. Streit anzufangen; lumpig [lomp 19] <Adj.): 1. (abwertend) gemein (1 b). niederträchtig, nichtswürdig: eine -e Gesinnung, Handlungsweise. Tat; ich will nicht I. sein (Fallada. Mann 65); er hat sich sehr I. gegen sie benommen 2. <nlcht adv.) (selten) heruntergekommen, armselig; zerlumpt: ein -es Hotel; seine Kleidung war I. und zerrissen 3. <nicht adv.) (ugs. abwertend) {in ärgerlicher Weise gering, unbedeutend; erbärmlich wenig; kümmerlich; nichts wert: ein -es Gehalt, ein -es Honorar; Sie wollten mir wohl ein paar -e Mark auf den Tisch legen? (Fallada. Jeder 225); die -en (lächerlich wenigen) Kilometer werden wir auch noch schaffen. Luna [lu:na] <meist o. Art., Gen.: -s, mit Art.: die; - [lat. lüna] (dichter, veraltet): Mond; <Zus.:> Luna park. der. -s. -s [viell. nach dem ehemaligen Vergnügungspark in Berlin] (veraltet): Vergnügungspark, Rummelplatz; Auf dem Platz vor dem Stadttheater hatte sich ein L. etabliert (K. Mann. Vulkan 63); In hellerleuchteten -s ... sah man Zwerge und Riesendamen (Jacob, Kaffee 85); kinar [luna:^ <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. lünärisl (Astron Raumf.): den Mond betreffend, von ihm ausgehend, zu ihm gehörend: -es Gestein; *-e Meere: eine -e (um den Mona führende) Umlaufbahn; hmgrisch (veraltet): svw. tlunar. Lunarium [luna:riom], das; -s, ...ien l...pn; zu lat. lünäris. t lunar] (früher): Gerät zur Darstellung, zum Anschaulichmachen der Bewegung des Mondes um die Erde; LungrorbiL der; -s, -s lengl. lunar orbit, aus: lunar = den Mond betreffend. Mond... (< lat. lünäris) u. tOrbit] (Astron.. Raumf.): Umlaufbahn um den Mond; Lunatiker [luna:tikeL der; -s, - [zu (spät)lat. lünäticus, tlunatischj (Med. selten» Mondsüchtiger, Schlafwandler; Lunatkm [luna't$io:n], dat. -, -en [mlat. hinatiol (Astron.): Umlauf des Mondes itm Neumond zu Neumond: hmgtisch <Adj.; o. Steig.; niefa: adv.) [(spät)lat. lünäticus = dem Mondwechsel unterworfen; epileptisch] (Med. seltener): mondsüchtig, somnambul Lunatismus [luna tismos], der; - (Med. seltener): Mondsüchtigkeit, Somnambulismus; Lunaut [lu'najjt], der; -en. -en [gek. aus TLunonaut] (Schweiz.): Astronaut. Lunch [lanj, lantj, engl.: LvntJ]. der: -[e]s u. -. -[e]s u. -< [engl, tünch, urspr. = Brocken. Bissen]: finden angelsächsischen Ländern) kleinere, leichte Mahlzeit in der Mittagszeit sich mit jmdm. zum L. treffen; <Abl.:) lunchen [lan/n. lantjn] <sw. V.; hat) [engl, to lunch]: den, einen L. einnehmen; <Zus.:> Lunchpaket, das: [von einem Hotel an Stellt einer Mahlzeit zusammengestelltes/ kleines Paket mit Verpflegungfür die Teilnehmer an einem Ausflug, einer Tastt*- fahrt o. ä. Lünette [ly'neto], die; -. -n [frz. hinette. eigtl. = Möndchen. Vkl. von: lune < lat. lüna = Mond]: 1. (Archlt.) bogenförmiges bis halbrundes Feld über Türen u. Fenstern od. als Bekrönung eines Rechtecks (bes. im Barock). 2. (Technik) mit Rollen versehene Vorrichtung an Drehbänken, Schleifmaschinen o. ä., mit der das Durchbiegen langer Werkstückt verhindert wird. 3. (früher) Form des Grundrisses im Fe* stungsbau bei Schanzen u. Forts. Lunge Munal, die; -. -n [mhd. lunge. ahd. lunga. Iungu(n&*. eigtl. = die Leichte]: Organ, das beim Menschen u. dem Luft atmenden Wirbeltieren der Atmung dient (indem « den Gasaustausch (2) mit dem Blut besorgt); Pulmo: seine L. ist angegriffen; die L. der Vögel ist mit dem Skelett verwachsen; eine kräftige, starke, gute, gesunde, schwache L. haben; schone deine L.! (scherzh.; rede nicht sovtelX sie hat es auf der L. (ugs.; ist lungenkrank): Haben Sir schon mal was mit der L. (ugs.; schon einmal eim Lungenkrankheit) gehabt? (Aberle. Stehkneipen 54); er raucht auf L./überdle L./(seltener:) durch die L. (Inhalten den Rauch. macht einen Lungenzug); * grüne L. (Parkanlawe Grünanlage}; eiserne L. (Med.; Gerät zur künstlichen Beah mung bei Atemlähmung, das durch Druckeinwirkung dm Lunge in Tätigkeit hält): eine gute L. haben (scherzh.; kmr kräftig schreien können): sich (Dativ) die L. aus dem Hab* 1708
Lusche Leib schreien (ugs.; sehr laut reden, schreien)', aus voller L. singen/schreien o.a. (sehr laut sinnen, schreien o.a.). tyngen- Längen-: -atmer [...a.tmB], der; -s, - (Zool.): Tier, das eine Lunge als Atmungsorgan hat: Molche sind L.; -atmung. die (Med.. Zool): Atmung durch die Lunge; ^Maschen, das <meist Pl.>: kleiner blasenähnlicher Hohlraum der Lunge, durch dessen dünne Wand der Gasaustausch (2) stattfindet; -braten, der [1. Bestandteil zu t Lümmel, volksetym. an Lunge angelehnt] (österr.): Lendenbraten, Rinderfilet; -embolie, die (Med.): Embolie im Bereich der Lunge; -Emphysem, das: vgl. Emphysem; Entzündung. die: durch Bakterien od. Viren hervorgerufene Erkrankung der Lunge, Pneumonie: eine akute, chronische L.; eine L. bekommen, haben; ^fell, das (Med.): Teil des Brustfells, das die Lunge au/Jen überzieht: -fisch, der <meist PL> (Zool.): im Süßwasser lebender Fisch, der abwechselnd durch Kiemen u. Lunge atmen kann; Lurchfisch; -flechte, die: vorwiegend auf Rinden u. Holz wachsende große Laubflechte von graugrüner Farbe (die früher als Heilmittel bei Lungenkrankheiten verwendet wurde); -flügel, der: einer der beiden Teile, Flügel (2 a) der Lunge; -haschee, das (Kochk.): aus der Lunge bestimmter Schlachttiere zubereitetes Haschee; ^Heilstätte, die: Heilstätte zur Behandlung von Lungenkranken: -infarkt, der (Med.): Absterben eines Bereichs vom Gewebe der Lunge durch Unterbrechung der Zufuhr von Blut; -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: an einer Lungenkrankheit, bes. an Lungentuberkulose, leidend; <subst.:> -kranke, dem. die; -krankheit, die: Erkrankung (z. B. Tuberkulose. Entzündung, Embolie) im Bereich der Lunge; -kraut, das: (zu den Rauhblattgewächsen gehörende) Pflanze, die als niedrige Staude mit blauen od. rötlichen Blüten bes. in Laubwäldern wächst (u. die früher als Heilmittel gegen Lungenkrankheiten verwendet wurde); -krebs, der: Krebs in der Lunge; -leiden, das: vgl. -krankheit; -leidend <Adj.; 9. Steig.; nicht adv.>: vgl. -krank: ^odem, das (Med.): ödem in der Lunge; -Schnecke, die: Schnecke, die mit einem in der Funktion einer Lunge ähnlichen Organ den Sauerstoff aus der Luft aufnimmt; -Schwindsucht,die (volkst. veraltend): svw. t^tuberkulöse; ^spitze, die: oberes spitz auslaufendes Ende eines Lungenflügels, dazu: -spitzenkatarrh, der: -tuberkulöse, die: Tuberkulose im Bereich der Lunge; -zug, der: das Einziehen des Zigarettenrauchs bis in die Lunge: er machte einen L. (inhalierte den Rauch). Lungerer [lonarel, der; -s. - (selten): jmd., der irgendwo herumlungert, sich herumtreibt; lungern [lonBn] <sw. V.; hat) [urspr. = auf etw. begierig sein, lauern; zu mhd. hinger. ahd. lungar = schnell, flink] (selten): svw. t herumlungern: Die Gäste trinken, lungern auf den Ledermatten 1 Imog. Wurliblume 156); Soldaten lungern vor einer Schenke (Koeppen. Rußland 198). tango l'longo] <Adv.) [ital. lungo < lat. longus = lang] (Musik): lange gehalten. tanisolar [hinizo'la:?] <Adj.; o. Steig.) [engl.-amerik. lunisolar, zu lat. lüna = Mond u. sölärius. t solar] (Astron.): a) Mond u. Sonne betreffend; b) von Mond u. Sonne ausgehend. Lunker [lonkg]. der; -s. - [zu rhein. lunken - hohl werden] (Gießerei): beim Gießen von Metallen im erstarrenden Guß entstehender Hohlraum. Umonaut [luno'napt], der; -en. -en [zu lat. lüna = Mond u. t -naut] (Raumf. selten): für einen Flug zum Mond eingesetzter Astronaut. Lflnse ['huzal. die; -. -n [mniederd. luns(e) < altsächs. hinisa. ahd. Kin(a)]: svw. T Achsnagel. Lunte [lonto], die; -. -n [urspr. = Lappen. Fetzen; Hu.; 2: nach der Form; 3: nach der feuerroten Farbe]: I. (früher) langsam glimmende Zündschnur: die L. glimmt; die L. anzünden; Er ... legt L. an eine Kanone (Hacks. Stücke 153); *L. riechen (ugs.; eine Gefahr, Bedrohung, etw. Unangenehmes, was auf jmdn. zukommt, schon im voraus merken; nach dem scharfen Geruch einer glimmenden Zündschnur, die den Standort eines verborgenen Schützen verriet); die L. ans Pulverfaß legen (durch eine bestimmte Äußerung, Handlung einen bereits vorhandenen Konflikt, eine gespannte Situation zum offenen Streit werden lassen). 2. (Textilind.) ichwach gedrehtes Vorgarn. 3. (Jägerspr.) Schwanz des Fuchses u. des Marders. Lunub [hi:nula]. die; -. ...lae [...le] u. Lunulen [lu'nu.bn; lat. lünula. eigtl. = Möndchen. Vkl. von: lüna = Mondl: I. halbmondförmiger, um den Hals getragener, kragenähnlicher Schmuck aus der, Bronzezeit. 2. (kath. Kirche) von Glas umschlossener Behälter für die Hostie in der Monstranz. 3. (Anat.) svw. TNagelmöndchen; hinubr [lunu'la:e] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Fachspr.): halbmondförmig. Lupe ['Iu:p3], die; -. -n [frz. loupe; H.u.]: in eine Halterung mit Griff od. Vorrichtung zum Aufstellen gefaßtes, einfaches Vergrößerungsglas: eine scharfe, stark vergrößernde, schwache L.; eine Briefmarke durch die L.. mit der L. betrachten; etw. nur mit der L.. unter der L. lesen können; *jmdn., etw. unter die L. nehmen (ugs.; jmdn., etw. sehr genau beobachten, kontrollieren, betrachten, kritisch prüfen): den Burschen werden wir [uns] mal etwas unter die L. nehmen; jmdn., etw. mit der L. suchen können (ugs.; jmdn., etw. /mit solchen positiven Eigenschaften] nur selten finden,antreffen): lupenrein<Adj.; nichtadv.>: I. <o. Steig.) (von Diamanten) bei einer bestimmten starken Vergrößerung große Reinheit zeigend, keinen Einschluß erkennen lassend: ein -er Einkaräter; ihre Brillanten waren I. (An- dersch. Rote 216). 2. ein einwandfreies Exemplar, eine mustergültige Verkörperung von etw. darstellend: in seiner Art einwandfrei, musterhaft: diese Sportler sind noch -e Amateure; eine -e Fälschung; ... bekennt sich das Gesetz zu einem fast -en Gruppenprinzip (MM 8. 5. 70. 2). Luperkalien [luperka.lpn] <PI.) [lat. lupercälia. zu: Luper- cus = Beiname des altröm. Gottes Faunus]: altrömisches Fest, ursprünglich zu Ehren des Hirtengottes Faunus, das später zur Reinigungs- u. Fruchtbarkeitsfeier wurde. Lupf [tußfl. der; -[e]s. -e [mhd. lupf, rück geb. aus: t lupfen] (Schweiz, mundartl.): l.a) das Lüpfen, das Hochheben, Anheben [mit einem Ruck]; b) Last, die man eben noch heben kann. 2. svw. t Hosen lupf; lupfen [logfn] (südd.. Schweiz., österr.). lüpfen I'lYßfn] <sw. V.; hat) [mhd. lupfen, lüpfen]: / teilweise, an einer Seite] leicht anheben, kurz hochheben; lüften (2): den Vorhang, die Decke, den Deckel, die Mütze I.; ihr könnt euch Jetzt ein wenig von euren Stühlen 1. (scherzh.; kurz aufstehen). Lupine [lupi.na], die; -, -n [mhd. nicht belegt, ahd. luvina < lat. lupinus. zu: lupus = Wolf; die Beziehung zum Tiernamen ist ungeklärt]: in vielen Arten vorkommende Pflanze mit gefingerten (2) Blättern u. verschiedenfarbigen, in großen Trauben wachsenden Blüten, die in der Landwirtschaft bes. als Grünfutter u. zur Gründüngung verwendet, aber auch als Zierpflanze in Gärten angepflanzt wird; <Abl.:> Lupinose [lupi'no:z3], die; -, -n (Tiermed.): nach dem Füttern mit bestimmten Arten von Lupinen bes. bei Schafen auftretende Vergiftung. lupfe [Ui'p0:s] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu f Lupus] (Med.): den Lupus betreffend, auf ihm beruhend; an Lupus erkrankt. Luppe [lopal. die; -. -n [frz. loupe = Klumpen in der geschmolzenen Eisenmasse; H.u.] (Gießerei): rohes, von Schlacken durchzogenes Eisen, das bes. der Erzeugung von Stahl als Rohmaterial dient. Lupulin [lupu'li.n], das; -s [geb. aus nlat. (humulus) lupulus. dem bot. Namen des Hopfens]: aus Hopfen gewonnener Bitterstoff, der bei der Bierbrauerei als Würze u. in der Medizin als Beruhigungsmittel verwendet wird. Lupus [lu:pus], der; -, - u. -se [mJat. lupus < lat. lupus = Wolf; die Krankheit wird mit einem gierig fressenden Wolf verglichen] (Med.): meist chronische tuberkulöse Hautflechte, die oft entstellende Narben [im Gesicht] hinterläßt; Lupus in fabula [- in fa:bula; lat. = der Wolf in der Fabel] (bildungsspr.): Ausruf, wenn jemand kommt, von dem man gerade gesprochen hat. Lunch [Ion;], der; -[eis. -e [älter: Lorch. niederd. lork = Kröte; H.u.; vgl. Lork]: svw. tAmphibie; <Zus.:> Lyrch- fisdi. der. svw. t Lungenfisch. Lure [']u:rel. die; -. -n [norw. lur = Blasinstrument aus Holz < aisl. luörj: einem Hörn (3 a) ähnliches Blasinstrument der Germanen der Bronzezeit mit einem langen S-förmig gewundenen Rohr, das in einer verzierten Scheibe endet. Lurex© ['lu:rEk$], das; - [Kunstwort]: mit metallisierten Fasern hergestelltes Garn, Gewebe. 'Lusche [lojd]. die; -. -n [1: nach 'Lusche (3) zur Bez. der Minderwertigkeit; 2: viell. zu tlutschen, H.u.; 3: wohl zuostmd. Lusche = (läufige) Hündin]: 1. (ugs.) Spielkarte, die nichts zählt, die beim Zusammenrechnen keine Punkte einbringt: ich habe wieder nur -n auf der Hand; Ü wir haben nur -n (Nieten) in der Mannschaft. 2. (landsch.) 1709
Lusche Zigarette: hast du eine L. für mich? 3. (landsch.) a) liederliche Person, Schlampe; b) Prostituierte. 2Lusche H. die; -. -n [aus dem Slaw.. vgl. russ. luschal (ostmd.): Pfütze. luschig [IoJk;! <AdJ.> [zu t 'Lusche (3)] (landsch.): liederlich, schlampig, flüchtig, oberflächlich, ungenau: Die Kriminalpolizei muß sich den Vorwurf machen lassen, in der Spurensicherung ... I. gearbeitet zu haben (Kieler Nachrichten 12. 11. 74. 20); sie ist furchtbar I. ki9en: 12losen; Luser: t Loser. kisfngando [luzro'gandol <Adv.) [ital. lusingando. zu: lusin- gare = schmeicheln! (Musik): schmeichelnd, gefällig. Lust [lost], die; -. Lüste [hrste; mhd.. ahd. lust]: 1. <o. PI.) a) <scherzh. Vkl. tLüstchen> inneres Bedürfnis, etw. Bestimmtes zu tun. haben zu wollen: auf die Befriedigung eines Wunsches gerichtetes Verlangen: in ihm erwachte die L., ihn überkam, erfaßte die L.. ihn kam die L. an. etw. zu tun; die L. dazu ist mir vergangen; große, keine rechte, nicht die geringste L. zu etw. haben; keine L. verspüren, etw. zu tun; er hatte, bekam plötzlich L., dorthin zu fahren; das kannst du machen, wie du L. hast (wie es dir gefällt); du kannst es behalten, solange du L. hast (solange du willst); ich hätte jetzt L. auf ein Stück Torte (würde jetzt gerne ein Stück Torte essen): seine L. auf etw. zügeln, befriedigen; *nach L. und Laune (ganz nach eigenem Belieben. Geschmack, ganz wie es jmdm. gefällt); b) aus der Befriedigung, der Erfüllung eines Wunsches, dem Gefallen an etw. entstehendes angenehmes, freudiges Gefühl; gesteigerte Freude, Vergnügen: es ist eine [wahre] L.. ihm zuzusehen; sie sangen so schön, daß es eine L. war (geh.. veraltend; daß es allen sehr gefiel): bei einer solchen Arbeit kann einem die ganze L. vergehen (wird man unlustig, verliert man die Freude): L. an etw. haben, bei etw. empfinden; die L. an etw. verlieren; er tat es aus purer L. am Bösen; *L. und Leid (geh.. veraltend; tFreude 1); L. und Liebe (bei etw. vorhandene innere Bereitschaft, Freudigkeit; Vergnügen, Freude an etw.): es fehlten ihm L. und Liebe zu dieser Tätigkeit; etw. aus. mit, ohne L. und Liebe tun. 2. (geh.) a) heftiges, auf die Befriedigung sinnlicher, bes. sexueller Bedürfnisse gerichtetes Verlangen; [triebhafte/ Begierde nach sinnlichen, bes. geschlechtlichen Genüssen: weltliche, sinnliche, unreine, sündige Lüste; die Lüste des Fleisches (Fleischeslüste); eine wilde L. befiel, packte, erfaßte ihn; seine L. befriedigen, stillen, zügeln; jmdm. die L. nach etw. nehmen; seinen Lüsten nachgeben; obwohl ich bereits losgelöst war von aller fleischlichen L. (Roth. Beichte 61); b) aus der Befriedigung sinnlicher, bes. geschlechtlicher Genüsse entstehendes Gefühl; Erfüllung einer Begierde; Wollust: sie gab. bot ihm. fand bei ihm die höchsten Lüste; Nur eben daß es nicht um der Erzeugung von Nachkommenschaft geschah, sondern ... nur um die L. zu kosten (Nossack. Begegnung 326). hjst-, Lyst-: ^betont <Adj.; nicht adv.>: von einem sehr angenehmen Gefühl begleitet; von einem Wohlgefühl entscheidend bestimmt: -e Handlungen; die Tränenszenen sind ... ausgesprochen I. (Greiner. Trivialroman 49); ^empfinden, das: vgl. -gefühl; -fahrt, die (veraltet): svw. TVergnügungs- fahrt; -garten, der (früher): großer, parkartig angelegter Garten zum Promenieren o. ä.; -gefiihl. das: das Verspüren. Gefühl von Lustd b. 2 b); -gewinn, der <o. Pl>: das Befriedigtwerden in seinem Bedürfnis nach angenehmen Dingen, nach Vergnügen. Freude. Wohlgefühl; das Erlangen von Lust (1 b. 2 b); -grefe, der (ugs. abwertend): älterer Mann, der in übersteigerter Weise an geschlechtlichen Dingen interessiert ist, sich sexuell betätigt; -haus, das (früher): pavillonartiges Haus in einem meist zu einem Schloß o. ä. gehörenden Park, in dem man beim Promenieren verweilte u. sich die Zeit vertrieb; -knabe, der (geh., veraltend): Junge, männlicher Jugendlicher, mit dem ein Homosexueller ein Verhältnis hat; ^los <Adj.; Steig, ungebr.): 1. keine Lust da) zu etw. verspürend, erkennen lassend; ohne inneren Antrieb: ein -es Treiben; mit -er Miene zuschauen; er löffelte I. seine Suppe. 2. <nicht adv.) (Börsenw.) einen Mangel an Kauflust aufweisend, kennzeichnend: ein -er Aktienmarkt; die Tendenz an der Börse ist I.; dazu: -losigkeit, die; -; -molch, der [2. Bestandteil zu t Molch (1 b)] (ugs., meist scherzh.): svw. t Lüstling; -mord, der: der Befriedigung des Geschlechtstriebs dienender Mord, der meist aus übersteigerter, abnormer sexueller Begierde verübt wird; -mörder, der: Mann, der einen Lustmord begangen hat; -objekt, das: jmd.. der zum bloßen Objekt der geschlechtlichen Lust gemacht wird, der nur dazu benutzt wird, sexueüe Bedürfnisse zu befriedigen: Allgemein gilt die Frau immer noch als L. des starken Mannes (Wohngruppe 20): ^parör. die (veraltet): svw. t Vergnügungsfahrt; -priiuip, dfe» (Psych.): Prinzip des Verhaltens, bei dem der psychisch* Antrieb von dem Streben nach unmittelbarer Befriedigtem der Triebe u. Bedürfnisse bestimmt wird; -schloß, das (früher): kleineres Schloß, in dem sich ein Herrscher gelegentlich für kürzere Zeit aufhielt, im Sommer residierte; -seudk. die: 1. <o. PI.) (veraltet) svw. tSyphilis. 2, (geh.) sv* tGeschlechtskrankheit: die Furcht vor den einst schwer heilbaren -n (Spiegel 34, 1967. 106); -spiel, das [seit dem 18.Jh. für .JComödie"]: svw. TKomödie da, b); ^%«i <Adj.) (geh.): von einem sehr angenehmen Gefühl begleitet voller Lust: er ... murmelte mit einer Art -er Grimmigkeit, beinah wie für sich: „Süße Kleine ..." (Maass, Goufle 63); I. koitieren; -Wäldchen, das (früher): kleiner gepflegter Wald. Boskett (2) zum Spazierengehen; -wandeln <sw. \ . ist/(auch:)hat>(geh., veraltend): meinem Park o. ä. lang*** u. gemächlich Spazierengehen, sich ergehen: die Bäume - unter denen ich lustwandle (Musil. Mann 1324); ^wkae. die (ugs. scherzh.): breites Bett, breite Couch. Lustbarkeit [lostba:sk%jtl. die: -. -en [mhd. lustbxrechetL zu: lustbaere = Freude, Vergnügen bereitend, angenehm? (geh.. veraltend): Veranstaltung, bei der man sich vergmtgt. angenehm die Zeit vertreibt: sie besuchten im Winter emior -en; daß er ... die etwas rohen -en (Vergnügungen) dieser halbselbständigen Jungen Menschen verkostete (Musi Mann 1498); Lüstchen [Ivst^n], das; -s. -: TLust (t*x Luster ['loste], den -s. - (österr.): svw. t Lüster (1); Lutfer I'lYStB]. der; -s, - [frz. lustre < ital. lustro = Glanz, bl lusträre < lat. lusträre = hell machen, erleuchten): 1. (veraltend): meist prunkvoller, mit Prismen aus Glas o.a. reich verzierter Kronleuchter. 2. stark glänzender, meist in verschiedenen Farben schillernder Überzug auf Glas. Porzellan u. Keramik. 3. leichter, glänzender, dichtgewebter Stoff meist aus Baumwolle: ein dünner grauer, abgeschabter Rock war es aus billigem L. (Fussenegger, Zeit 42). 4> (Druckw.) metallähnlicher, samtiger Glanz in Farben >** auf glatte Flächen gedruckt sind). 5. (Gerberei) Appret*. die dem Leder einen leichten Glanz verleiht od. die Leuchtkraft der Farben erhöht; <Zus. zu 2>: Ujsterfarbe, dac für den Lüster (2) verwendete Farbe, die etwas Metall <mt- hält. lüstern [lYStHn] <Adj.) [aus: lüsternd. 1. Part, von veralin lüstern = Lust haben, begierig sein, zu mhd. lüsten. histen. zu TLustl (geh.): 1. von großem Verlangen nach etw. erfaßt sehr begierig, voll Begierde: er betrachtete mit -en Blicken. Augen die Pastete; sie war geradezu I. auf Erdbeere«, barbarische Volksstämme, die stets nach Plünderunjoe und Zerstörungen I. waren (Thieß. Reich 454). 2. *a§ sexueller Begierde erfüllt; geschlechtlich erregt: ein -er aller Kerl; sein -es Lachen erschreckte sie; -e Gedanken; seat Blicke glitten I. über ihre Gestalt; <Abl.:> LysteraheiL die; -; lustig [lost 19] <Adj.) [mhd. lustec = vergnügt, munter]: l.a) von ausgelassener, unbeschwerter Fröhlichkeit erfüllt; Vergnügen bereitend; vergnügt, fröhlich, heiter, ausgelassen: ein -er Bursche. Mensch; -e Leute; eine -e Gert- schaft; es war ein -er Abend; er hat. macht ein -es GeschL sie waren an dem Abend alle sehr I.; hier ist es immer sehr I. geht es immer sehr I. zu; -e Person (svw. t Hanswura 1); R das kann ja I. werden! (ugs. iron.; da steht 10» noch einiges bevor; das kann noch unangenehm werden r Ü Stoffe in vielen -en (hellen, bunten, fröhlich stimmendem Farben; das Feuer brannte I. (lebhaft bewegt u. so emem fröhlichen Eindruck vermittelnd) im Kamin; die Fahrer flattern I. im Wind; *sich über imdn.. etw. I. machen > jtmtt seinen Spott fühlen lassen, auslachen, imdn.. etw, mit Iromat. Schadenfreude. Hohn betrachten, verspotten u. sich da/bei amüsieren): er machte sich über ihre Sprechwelse U * Heiterkeit erregend; auf spaßhafte Weise unterhaltend, komisch: -e Streiche, Einfälle, Geschichten; So beschranke ich mich darauf, ihm einige -e Sachen zu erzählen <R** maraue. Westen 120); es war sehr I.. dem Affen zuzuschauen; er kann sehr I. erzählen; <subst.:> ihm fällt immer etwas Lustiges ein. 2. <nur adv.) munter, unbekümmert ohne große Bedenken: sie unterhielten sich I. weiter, uöfe» rend die Kunden im Laden warteten; er parkt seinen Wajo immer I. im Halteverbot. 3. * solange/wie/wozu o.i. M» 1710
luzid I. ist (ugs.; solange, wie. wozu o.a. jmd. Lust hat: solange, wie es jmd. will, jmdm. gefällt, wonach es jmdn. verlangt): du kannst damit spielen, solange du I. bist; -lustig Hostel (Sufllxoid in Verbindung mit Verben u. Substantiven, die eine Fähigkeit bezeichnen): (zu dem im ersten Bestandteil Genannten) stets bereit, aufgelegt, neigend: kauflustige Kunden; legelustige Hennen; Listigkeit, die; -; Lüstling [lYStlml. der; -s. -e [zu t Lust] (veraltend abwertend): Mann, der in übersteigerter Weise an geschlechtlichen Dingen interessiert ist. sich sexuell betätigt: er ist ein widerlicher L. Lustra ['lustra]: PI. von t Lustrum: Lustraticn [lustra'tßio:n]. die; -. -en [lat. lüsträtio, zu lüsträre. tlustrieren] (Rel.): feierliche kultische Reinigung durch Sühnopfer o. ä.: histrativ [...'tl:fl (Rel.): kultische Reinigung bewirkend: Lustren: PI. von tLustrum; kistrieren [lus'tri:ren] <sw. V.; hat) [lat. lüsträre = hell machen, beleuchten; (durch Sühnopfer) reinigen] (Rel.): eine kultische Reinigung vornehmen, feierlich reinigen:Kistrieren[lYStri:ran]<sw.V.;hat)[frz. lustrer. zu: lustre = Glanz < ital. lustro. zu: lustrare < lat. histräre, Tlustrieren] (Textilind.): (von Garnen, bes. Baum- woll- u. Leinengarnen) durch Appretieren. Bürsten u. Strek- ken glänzend machen: Lüstrine [lYStrhna]. die; - [frz. lustri- ne. zu: lustrer. tlüstrierenl: stark glänzendes, leichtes Hut- futtergewebe in Taftbindung: Lustmm [lustrum], das; -s. ..ren u. ...ra [lat. lüstrum. zu: lüsträre. tlustrieren]: 1. (Rel.) alle fünf Jahre stattfindendes, der kultischen Reinigung dienendes altrömisches Sühnopfer. 2. (in der römischen Antike) Zeitraum von fünf Jahren. Lutein [hite'i:n], das: -s [lat. lüteus = mit Wau gefärbt, goldgelb, zu: lütum = Wau]: gelber Farbstoff in Blättern von Pflanzen u. im Eidotter: Luteolin [luteoli:n], das; -s [zu lat. lüteolus = gelblich. Vkl. von: lüteus. tLuteinl: in der Reseda u. im Fingerhut vorkommender gelber Pflanzenfarbstoff: Luteotropin[...tro'pi:n]. das; -s. -e [2. Bestandteil zu griech. tröpos = (Hin)wendung; eigtl. = den Gelbkörper beeinflussend]: svw. t Prolaktin. Lutetium [lute:tßiom].das; -s[nach Lutetia.dem lat. Namen von Paris]: ein Seltenerdmetall (chemischer Grundstoff): Zeichen: Lu Lutheraner [luto'ra:nB], der; -s, - [nach dem dt. Reformator Martin Luther (1483-1546)]: Anhänger Luthers: Angehöriger einer evangelisch-lutherischen Kirche: lutherisch ['loten!, veraltet: lüte:rij] <Adj.; o. Steig.): 1. Luther, seine Lehre betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: im Sinne, nach der Art Luthers: die -en Christen; im -en Glauben erzogen werden; seine Denkweise ist ganz und gar L; I. denken, handeln. 2. kurz für tevangelisch-lutherisch; die -e Kirche; er und seine Familie sind I.; sie wurden I.erzogen; Lutherrock Mute-], der; -Ie]s. -rocke: einreihiger, hochgeknöpfter, schwarzer Gehrock mit kleinem Stehkragen als Amtstracht evangelisch-lutherischer Geistlicher: Lyther- rose. die; -. -n [M. Luther führte diese Rose als Wappen]: (heraldische) Darstellung einer Rose, deren Mitte ein rotes Herz mit einem schwarzen Kreuz bildet: Luthertum, das; -s: 1. auf Luther gegründeter Protestantismus, evangelischlutherische Glaubenslehre: Das L. wurde die herrschende Konfession im Norden und Osten Deutschlands (Fraenkel. Staat 153). 2. Wesen der auf Luther gegründeten Glaubenslehre, die davon geprägte Lebens- u. Geisteshaltung: das Freiheitsverständnis des -s. kitschen Motfn] <sw. V.; hat) [lautm.]: a) [saugend] im Mund zergehen lassen [u. auf diese Weise verzehren]: Bonbons, ein Eis I.; b) an etw.. was man in den Mund gesteckt hat. saugen: er lutscht noch am Daumen; er lutschte an ihren Brustwarzen: <Abl.:> Latschen der; -s. -: 1. großes Bonbon an einem Stiel. 2. (ugs.) svw. t Schnuller. lütt flvt] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [niederd; vgl. gleichbed. mhd. lützeO). ahd. Iuz(z)il] (nordd.): klein: ein -er Junge. Lutte Mute], die; -, -n [H. u.] (Bergbau): Röhre zum Abführen verbrauchter Luft in einer Grube. Lutter [lote], der; -s. - [zu tlauterl: Fuselöl enthaltende Flüssigkeit mit geringem Gehalt an Weingeist, die sich bei der Herstellung von Branntwein bildet. luttuoso [lu tyo:zo] <Adv.) [ital. luttuoso < lat. lüctuösus = traurig] (Musik): schmerzvoll, traurig. Lutz [lütß], der; -. - [nach dem österr. Kunstläufer A. Lutz] (Eis-, Rollkunstlauf): Drehsprung rückwärts. Luv [lu:f; aus dem Niederd. < niederl. loef, gek. aus: loefzij- de = Luvseite, eigtl. = Ruder-. Steuerseite] (Ggs.: Lee): 1. * in. nach L. (Seemannsspr.; in der dem Wind zugekehrten, in die dem Wind zugekehrte Seite des Schiffes)', die Insel liegt in L.; der Bug des Schiffes dreht nach L. 2. <das; -s> (Geogr.) die dem Wind zugekehrte Seite (eines Berges o.a.): das L. der Düne soll bepflanzt werden. luv-. Luv-: -boje, die (Segeln); -gierig <Adj.; nicht adv.) [zu t2gieren] (Seemannsspr.): (von Schiffen) mit dem Bug gegen die Windrichtung drehend: zum Wind hindrehend (Ggs.: leegierig), dazu: -gierigkeit, die (Seemannsspr.); -marke, die (Segeln): svw. t^boje; -seite, die (Seemannsspr.); -wärts <Adv.) [t-wärts] (Seemannsspr.): in Richtung nach Luv: zu der dem Wind zugewandten Seite hin (Ggs.: leewärts). luven [lu:vn. auch: lu:fn] <sw. V.; hat) [zu tLuv] (Seemannsspr.): (ein Schiff) luvwärts drehen. Lux [lüksl. das; -, - [lat. lux (Gen.: lücls) = Licht]: Einheit der Beleuchtungsstärke: 60 bis 120 L. stellten die Lichtstärkeprüfer fest (MM 14. 12. 65. 7); Zeichen: Ix Luxation [loksa'tßio:n],die; -. -en [lat. luxätio] (Med.): Verrenkung eines Gelenks: taxieren [lu'ksi:ren] <sw, V.; hat) [lat. luxäre] (Med.): (ein Gelenk) verrenken. Lyxmeter. das; -s, - |zu tLux u. t-meter]: svw. t Beleuchtungsmesser; Lvx9ekunde, die; -. -n: photometrische Einheit der Belichtung: Zeichen: Ix s luxurieren [lyksu'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. lüxuriäre. zu: luxuria = Üppigkeit. Schwelgerei, zu: lüxus. t Luxus]: 1. (veraltet) üppig leben, schwelgen: sehr großen Aufwand machen. 2. (Blol.) a) (nach bestimmten Kreuzungen) gegenüber der Elterngeneration an Wuchs, Vitalität zunehmen, sich üppig entwickeln: die Nachkommen aus der Kreuzung zweier rein gezüchteter Hühnerrassen luxurieren; b) sich übermäßig entwickeln, wuchern: die Schnäbel dieser Vögel, die Geweihe luxurieren; luxurierender (übermäßiger) Bewegungsüberschuß bei seelisch retardierten Kindern; luxuriös [luksu'ri0:s]<Adj.;-er. -este) [lat. lüxuriösus = üppig, schwelgerisch]: großen Luxus aufweisend, mit Luxus ausgestattet: sehr komfortabel, prunkvoll, verschwenderisch: eine -e Wohnung. Einrichtung; ein -es Hotel, Appartement; ein -es Leben führen; Sie war ein -es (an Luxus gewöhntes), schönes Geschöpf (Remarque. Triomphe 163); sein Lebensstil ist sehr I.; der Wagen ist I. ausgestattet; er lebt sehr I.; Luxus I'luksus]. der; - [lat. lüxus]: kostspieliger, verschwenderischer, den normalen Rahmen (der Lebenshaltung o. ä.) übersteigender, nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand: Pracht, verschwenderische Fülle: ein unerhörter, unwahrscheinlicher L.; ein solches Auto ist doch reiner L. (ist nicht notwendig, ist höchst überflüssig): einen solchen L. kann sich nicht jeder erlauben, leisten; sie liebt den L.. treibt großen L.. lebt im L.; Imma Spoelmanns Studio war ... mit großzügigem, herrenhaftem und zweckmäßigem L. hergerichtet (Th. Mann. Hoheit 198); ein Leben ohne L.; Ü so einen L. (so etwas Überflüssiges) wie Moral, das können wir uns nicht leisten (v.d. Grün. Glatteis 234). Lyxus-: -artikel, der: Gegenstand, Artikel, der in den Bereich des Luxus gehört, -Ausführung, die: mit besonderem Luxus ausgestattete Ausführung von etw.: sein Wagen ist die L. dieses Modells; -ausgäbe, die: besonders kostbare, schöne, prunkvolle Ausgabe eines Buches: -auto, das: mit besonderem Komfort u. technischen Raffinessen ausgestattetes Auto: -dampfer, der: mit viel Komfort u. Eleganz ausgestatteter großer Dampfer: -erzeugnis, das: vgl. ^artikel; -gegenständ, der: vgl. -artlkel; -geschöpf, das (oft abwertend): hohe Ansprüche stellende, verwöhnte Frau: MBit, das: vgl. Partikel; -hotel, das: vgl. ^dampfer; -jacht, die: vgl. -dampfen -kabine,die: vgl. -dampfen -klas8e, die: Klasse, Kategorie, die mit besonderem Luxus verbunden ist: -limousincdie: vgl. -auto; -nutte,die (salopp): Edelnutte: -schütten, der (ugs.): svw. Nauto; -villa, die: vgl. -Wohnung; -wagen, der: svw. T-auto; -weibchen, das (meist abwertend): vgl. -geschöpf; -wohnung,die: mit viel Komfort u. Eleganz ausgestattete Wohnung. Luzerne [lu'tßeiro]. die; -. -n [frz. luzerne < provenz. luzer- no. eigtl. = Glühwürmchen < lat. lucerna = Leuchte, zu: lücere = leuchten, wegen der glänzenden Samen]: Pflanze mit meist blauen bis violetten od. gelben Blüten u. dreiteiligen Blättern, die als Futterpflanze angebaut wird. luzid [lutßiitl <Adj.; -er. -este) [lat. lücidus, eigtl. = lichtvoll, zu: lux. tLux]: 1. (bildungsspr. veraltet) hell, durchsichtig, klar. 2. (bildungsspr.) klar [u. eindeutig]: verständlich, einleuchtend: -e Formulierungen. Erläuterungen; Oh- 1711
Luzidität ne -e Bewußtheit entsteht keine Kunst (Deschner. Talente 163); etw. I. formulieren: <Abl.:> Luzidität [lutsidi t£:t], die; - (spätlat. lüciditäsl: 1. (bildungsspr. veraltet): Helle, Durchsichtigkeit. Klarheit. 2. (bildungsspr.) das Klar-, Eindeutig-, Einleuchtendsein, Verständlichkeit. 3. (Parapsych.) ^/o5//W/^/i^/i;Luzifer['lu:tßifer],der;-s[kirchenlat. LQcifer. eigtl. = Lichtbringer]: Teufel, Satan. Luztferin[lulßife'ri:n]. das: -s [zu lat. lücifer = Licht bringend] (Chemie. Biol.): chemische Verbindung, die das Leuchten bei bestimmten Tieren (z. B. Glü/iwürmchen) ixl. bei faulendem Holz hervorruft; hiziferisdi[...,fe:riI]<Adj.> [zu t Luzifer] (bildungsspr.): teuflisch, bösartig: ein -es Grinsen. Lyase [ly a:z3], die; -. -n [zu griech. lyein. f Lyse] (Biochemie): Enzym, das organische Stoffe aufspaltet. Lycopodhim: TLykopodium (1). Misch [ly:dij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [nach der hist. Landschaft im asiat. Teil der Türkei]. Lydien, die Lyder, ihre Kunst, Kultur, Sprache betreffend: die -e Sprache. Schrift; die -e Kunst; -er Kirchenton {auf dem Grundton f stehende Kirchentonart). Lykopodium [lyko po:dium], das; -s [zu griech. tykos = Wolf u. poüs (Gen. podös) = Fuß. wohl nach der Ähnlichkeit der Zweigspitzen mit dem Fuß eines Wolfes]: 1. svw. f Bärlapp. 2. svw. t Hexenmehl. Lymph- [lyrnf-]: -bahn, die: svw. t -gefaß; Mirüse, die (veraltet): svw. t^knoten; -aefäfl, das: Leitungsbahn, in der die Lymphe / gesammelt u.J in die Venen geleitet wird, dazu: -aeffißentzündung. die; -knoten, der: kleines, rundliches, oft hohnenförmiges Organ in den Lymphgefäßen, das die Lymphozyten bildet u. gleichzeitig eine Art Filter gegenüber Krankheitserregern darstellt, dazu: -knotenentzündung, die. Lymphangiom [.. .an'gio:mJ. das; -s. -e [zu t Lymphe u. griech. aggeTon = Gefäß] (Med.): gutartige Geschwulst an den Lymphgefäßen: Lymphan8itis[...'gi.tis].die; -. ...itiden [...gi- ti:dn] (Med.): Lymphgefäßentzündung; lymphatisch [lYm;fa:un <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t Lymphe] (Med.): die Lymphe, die Lymphknoten, -gefäße betreffend, zu ihnen gehörend, von ihnen ausgehend: das -e System; -e Diathese. Konstitution; Lymphe [lymfd]. die; -. -n [lat. lympha = Quell-. Flußwasser, dissimiliert aus griech. nym- phe. t Nymphe]: 1. svw. tGewebsflüssigkeit. 2. aus Lymphe (1) von Kühen od. Kälbern gewonnener Impfstoff gegen Pocken; lymphogen [lYmfoge.n] <Adj.; o. Steig.) [t-gen] (Med.): auf dem Lymph weg entstanden (z. B. von Infektionen); Lymphogranulomatose [lYmfo-1. die; - (Med.): Granulomatose des lymphatischen Gewebes; Lymphographk« die. -. -n [...i:an; t-graphie] (Med.): röntgenologische Darstellung von Lymphbahnen u. Lymphknoten; Lymphom [lYmform], das; -s. -e. (Med.): gutartige Schwellung der Lymphknoten; Lymphozyt [...tßy:t], der; -en. -en <meist PI.) [zu griech. kytos = Höhlung. Wölbung] (Med.): im lymphatischen Gewebe entstehendes, im Blut, in der Lymphe u. im Knochenmark vorkommendes weißes Blutkörperchen; Lymphozytose [...tßy'to:z3], die; -. -n (Med.): [krankhafte] Vermehrung der Lymphozyten im Blut. lynchen [lyn^n. auch: lin^n] <sw. V.; hat) [engl, to lynch, wahrsch. nach dem nordamerik. Pflanzer u. Friedensrichter Ch. Lynch (1736-1796)]: an jmdm. Lynchjustiz üben, ihn wegen einer (als Unrecht angesehenen) Tat grausam mißhandeln od. töten; Kurz nach seiner Festnahme ... wollten empörte Bürger ... den Sittlichkeitsverbrecher I. (Bild 24. 6. 64, 6); (oft emotional übertreibend od. scherzh.:) wenn ich heute wieder so spät komme, werde ich gelyncht; <Zus.:> Lynchjustiz, die: grausame Mißhandlung od. Tötung eines Menschen als ungesetzliche Bestrafung bes. durch eine aufgebrachte Volksmenge: an jmdm. L. üben; Lynchmord, der: Mord durch Lynchjustiz. Lyoner [lio:m2], die; -. -. Lyoner Wyrst, die; - -. - Würste [wohl nach der frz. Stadt Lyon]: svw. t Fleischwurst. lyophil [lyofl:l] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. lyein. tLyse u. philein = lieben, gern haben] (Chemie): Lösungsmittel aufnehmend, leicht löslich (Ggs.: lyophob); Lyophilisate [...filiza't$io:n].die;-.-en: svw. tGefriertrocknung; lyophob [...fo:p] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. I£ein. tLyse u. phobeln = fürchten] (Chemie): Lösungsmittel abstoßend, schwer löslich (Ggs.: lyophil). Lyra I'lyrra]. die; -. ...ren [lat. lyra < griech. lyra]: 1. altgriechisches, der Kithara ähnliches Zupfinstrument mit fünf bis sieben Saiten. 2. svw. t Drehleier. 3. altes, der Violine ähnliches Streichinstrument. 4. bei Militärkapellen gebrauchtes, dem Schellenbaum ähnliches Glockenspiel. 5. kurz für TLyragitarre; <Zus.:> Lyragitarre, die: (im frühen 19. Jh. beliebte) einer Kithara ähnliche Gitarre. Lyrik [ly:nk], die; - [frz. poösie lyrique, zu lat. lyricus < griech. lyrikös = zum Spiel der Lyra gehörend]: literarische Gattung, in der mit den formalen Mitteln von Reim. Rhythmus, Metrik, Takt, Vers, Stropheu. a. bes. subjektives Empfinden, Gefühle, Stimmungen od. Reflexiomn, weltanschauliche Betrachtungen o. ä. ausgedrückt werden; lyrische Dichtkunst: die französische L.; Tendenzen in der modernen L.; L. lesen; Lyriker, der; -s. -: Dichter, der Lyrik verfaßt; der Autor des Romans ist auch als L. hervorgetreten; Lyrikerin* die; -. -nen: w. Form zu t Lyriker; lyrisch <Adj.) [lat. lyricus < griech. lyrikös]: 1. <o. Steig.) a> <nicht adv.) die Lyrik betreffend, kennzeichnend, zur Lyrik gehörend; die -e Dichtung; das -e Werk des Künstlers; -e Gedichte schreiben; b) in der Art der Lyrik, ihr entsprechend, ähnlich; Elemente der Lyrik od. ihr entsprechende Elemente aufweisend u. dabei bestimmte Stimmungen, Gefühle ausdrückend, hervorrufend: -er Stil; -e Passagen in einer Oper; Ich hatte in einem Aufsatz eine Landschaft beschrieben, so richtig schön I. (Kempowski. Immer 106). 2. <o. Steig.; nur attr.) (Musik) (von Gesangsstimmen• weich, von schönem Schmelz u. daher bes. für stimmungs-, gefühlsbetonte Musik geeignet; ein -er Tenor. Bariton. Sopran; eine -e Stimme; seine Stimme ist wie geschaffen für das -e Fach (Fach 4b für lyrische Stimmen). 3. ganz dem Gefühl hingegeben; voller Empfindungen; gefühlvoll, stimmungsvoll: in -er Stimmung sein; I. werden; lyrisieren [lyri'zi:ran] <sw. V.; hat) (bildungsspr. selten): dichterisch od. musikalisch /übertrieben] stimmungsvoll, gefühlsbetont gestalten, darbieten; Lyrismus [lynsmos], der; -. ...men (bildungsspr.): a) <o. PI.) lyrische (1 b) Art einer literarischen od. musikalischen Darstellung, Gestaltung, Darbietung; b) lyrische (I b) Stelle, Passage in einem Werk der Literatur od. der Musik: die Lyrismen Debussyscher Lieder (Welt 17. 9. 66. 14). Lyse [Iy:z3]. die; -. -n [griech. lysis = (Auflösung, zu lyein = (auOlösen]: 1. svw. t Lysis. 2. (Chemie) Vorgang des Lösens einer Substanz in einem Lösungsmittel u. der damit verbundenen Spaltung ihrer Moleküle; lysigen [lyzi- ge:n] <Adj.; o. Steig.) [t-gen] (Med.. Biol.): durch Auflösung entstanden (z. B. von Gewebslücken); Lysimeter, das; -s. - [t-meter]: Gerät für wasser- u. landwirtschaftswissenschaft- liche Untersuchungen zur Messung des Niederschlags, zur Bestimmung von Boden- u. Pflanzenverdunstung; Lysin Ry- zi:n], das; -s. -e (meist PI.) (Med.): Antikörper, der die Fähigkeit hat, Bakterien, Blutzellen, fremde Zellen u. Krankheitserreger im Körper aufzulösen; Lysis I'ly.zis], Lyse, die; -, Lysen [vgl. Lyse]: 1. (Med.) langsamer, kontinuierlicher Abfall des Fiebers. 2. (Med., Bio].) Auflösung vom Zellen (z.B. Bakterien, Blutkörperchen) nach Zerstörung ihrer Membran. 3. (Psych.) Auflösung des Charakter liehen Gefüges, Persönlichkeitszerfall; Lysoform <S> [lyzo'forml. das; -s [Kunstwort]: Desinfektionsmittel, das aus einer wäßrigen Alkalilösung besteht; Lysol® [ly'zo:l], das: -s (Kunstwort]: als Desinfektionsmittel u. zur Wundbehandlung verwendete, karbolsäureartig riechende ölige Flüssigkeit; Lyso» som [lyzo'zo.m], das; -s. -en (meist PI.) [zu griech. söma = Leib, Körper] (Med.. Biol.): bläschenartiges Zellteikher. mit Enzymen, die bei Freiwerden die Zelle auflösen u. eine wichtige Rolle bei der intrazellulären Verdauung spielen. Lysozym [...' tßy :m]. das; -s. -e [zusgez. aus t Lyse u. t Enzym] (Med.. Biol.): bakterientötender Stoff in zahlreichen tierischen u. menschlichen Geweben, bes. in Drüsenabsonderun- gen (z. B. in Tränen, im Speichel). Lyssa [Ivsa]. die; - [griech. lyssa] (Med. selten): Tollwut ly tisch [ly.Ufl <Adj.) [zu t Lysis]: 1. (Med.) (vom Fieber allmählich sinkend. 2. (Biol.) eine Lysis (2) bewirkend. lyzeal [lytße'a:!] <Adj.; o. Steig,; nicht adv.) (veraltet): das Lyzeum betreffend, zu ihm gehörend; -e Einrichtungen. Lyzeum [ly'tße:um], das; -s. Lyzeen [ly tse:an; lat. Lyceum < griech. Lykeion = Name einer Lehrstätte im alten Athen]: 1. (veraltet) höhere Schule für Mädchen: das L besuchen; er ließ seine Töchter alle aufs L. gehen, schickte sie alle aufs L.; R von hinten L., von vorne Museum (ugs. scherzh.; von Frauen, die - wenn man ihre Figur [u. Kleidung] von hinten betrachtet - jugendlich wirken, dagegen alt aussehen, wenn man plötzlich ihr Gesicht sieht). 2. (schweiz.) Oberstufe des Gymnasiums. 1712
M m, M [an; ta. A]. das; -. - [mhd., ahd. ml: dreizehnter Buchstabe im Alphabet: ein Konsonant: ein kleines m, ein großes M schreiben. M: TMy. äander [me'andi?]. der; -s. - [lat. Maeander < griech. maiandros, nach dem Fluß Mäander (türk. Menderes)): 1. (Geogr.) (bei Wasser laufen) eine der Windungen, Schleifen, die in dichter Aufeinanderfolge den Verlauf des Fluß-, Bachbettes bestimmen. 2. (Kunstwiss.) Mäanderband. Mäander-: ^band, das <PI. -bänder): bandförmiges Ornament, das aus einer rechtwinklig gebrochenen Linie od. einer fortlaufenden Spirale besteht: -bouen, der (Geogr.): svw. t Mäander (1); ^linie, die: mäandrisch verlaufende Linie. mäandern [mc'andun], mäandrieren [mean'dri:rdn) <sw. V.; hat): 1. (Geogr.) (von Wasserläufen) in Mäandern (1) verlaufen. 2. (Kunstwiss.) mit Mäandern (2) verzieren: mäandrisch <Adj.; o. Steig.): in Mäandern (1,2). Maar [ma:g], das; -[e]s. -e [wohl zu mlat.. vlat. mara = stehendes Gewässer, See < lat. mare = Meer) (Geogr.): meist mit Wassergefüllte,kratetförmige Senke vulkanischen Ursprungs. Maat [ma:t]t der; -[e]s, -e[n] [aus dem Niederd. < mniederd. mat(e) = Kamerad. Geselle, eigtl. = Tisch-. Eßgenosse]: 1. (Seemannsspr. früher) Gehilfe des Steuermanns od. des Bootsmanns auf Segelschiffen. 2.a) <o. PI.) Dienstgrad des Unteroffiziers bei der Bundestnahne; b) Inhaber dieses Dienstgrades. Macchia fmakial. Macchie [makpl. die; -. ...ien [...jpn: ital. macchia. eigtl. = Fleck, zu lat. macula = Fleck; die Büsche auf den kahlen Hängen erscheinen dem Auge wie Flecken): (für den Mittelmeerraum charakteristischer) immergrüner Buschwald. Mach [max], das; -[s], - [Kurzf. von TMach-Zahl. nach dem österreichischen Physiker E. Mach (1838-1916)1 (Physik): Bez. für das Verhältnis der Geschwindigkeit eines Flugkörpers zur Schallgeschwindigkeit: bei der Geschwindigkeit von 1 M. durchbricht der Flugkörper die Schallmauer; Zeichen: Ma. M Machandel Ima xandl], der, -s. • [mniederd. machandel, Nebenf. von Wachandel = Wacholderl (nordd.): I. Wacholder >i Strauch /. 2. ein Wacholderschnaps: sein Frühstück hob an mit M. (Grass. Hundejahre 283); <Zus.:> Mach^n- delbaum. der (nordd.): Wacholder\ Strauch/. Mlpchart, die; -. -en: Schnitt, Form eines Kleidungsstücks: die M. des Kleides gefällt ihr nicht; Ü das ist meine M. (ugs.; das gefällt mir): machbar [maxba.^1 <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) sich (bei gegebenen Voraussetzungen, bei gutem Willen o.a.) ausfuhren% verwirklichen lassendt realisierbar: etw. für m. halten; gäbe es genug Geld dafür, so wäre die Sache schon m.; b) so zu gestalten o.a., wie man es wünscht <mJ. sich vorstellt: manipulierbar: eine -e Zukunft: die Überzeugung, daß Konjunktur beliebig m. sei (Zeit 7. 2. 75, 1); <Abl.:> Machbarkeit, die; -: das Machbarsein: Mache I'maxa], die; -: 1. (abwertend) unechtes 'auf Vortäuschung von groffer Wichtigkeit, Bedeutsamkeit o.a. abzielendes] Gehabe: solche M. ist leicht zu durchschauen; das war doch reine M.. nichts als M.; alles an ihr ist M. (ist unecht, gekünstelt). 2. (Jargon) Form (bei einem literarischen Produkt): das Theaterstück hat eine geschickte M. 3. *etw. in der M. haben (ugs.; an etw. arbeiten, mit der Herstellung, Bearbeitung von etw. beschäftigt sein): imdn. in der M. haben (salopp: 1. jmdin. mit etw. heftig zusetzen. 2. jmdn. verprügeln o.a.): etw. in die M. nehmen (ugs.; sich etw. zur Bearbeitung o. ä. vornehmen): imdn. in die M. nehmen (salopp: 1. jmdn. ausschimpfen. 2jmdm. mit etw. heftig zusetzen. 3. jmdn. verprügeln o.a.): machenl'maxnl<sw. V.;hat)/vgl.gemacht/ [mhd.machen, ahd. mahhön. urspr. = (den Lehmbrei zum Hausbau) kneten, formen]: I. häufig an Stelle eines Verbs, das die entsprechende Tätigkeit genauer benennt a) herstellen, an]fertigen o.a.: die Firma macht Möbel. Schuhe; er macht (schreibt) Gedichte, macht (komponiert) Lieder; ein Foto von jmdm. m. (jmdn. fotografieren); einen Knoten ins Taschentuch m. (knoten): die Kinder haben einen Schneemann gemacht (gebaut): wir müssen noch Essen m. (kochen, zubereiten): ich habe mir eine Tasse Kaffee gemacht (gekocht): von einem Film Abzüge m.; sich einen Anzug m. (arbeiten) lassen; Der Hauswirt läßt nichts m. (lädt keine Reparaturen ausführen: Gaiser, Schlußball 174); Plätzchen mit guter Butter m. (backen): verblaßt: das Zimmer m. (in Ordnung bringen): jmdm., sich die Haare m. (ugs.; / sichJ frisieren): b) verursachen, bewirken, hervomdenu.a. (häufig verblaßt): jmdm. Arbeit m.; Lärm m. (lärmen): sich einen Flecken auf die Bluse m.; diese Arbeit macht keine Mühe; sich mit etw. Freunde, viele Feinde m. (erwerben): großen Eindruck m. (heeindruk- ken): Musik m. (musizieren): jmdm. Sorgen. Freude m. (bereiten): jmdm. Mut m. (jmdn. ermutigen): der Marsch hat uns Hunger. Durst gemacht (hat uns hungrig, durstig werden lassen): c) ausführen, durchjültren: erledigen u.a. (häufig verblaßt): eine Arbeit, seine Hausaufgaben m.; er hat alles ganz alleine, aus Holz, in Handarbeit gemacht; eine Mitteilung, eine Bestellungm.; ein Examen, das Abitur m. (ablegen): einen Sprung über den Graben m. (darüberspringen): einen Spaziergang m. (Spazierengehen): eine Reisern. (verreisen); ein Spiel m. (spielen); eine Beobachtung m. (etw. beobachten); einen Besuch m. (jmdn. besuchen); R wieman'smacht, macht man's falsch (resignierende Feststellung, die ausdrückt, daß es immer jemanden gibt, dem etwas, was man gemacht hat. nicht gefällt); * es nicht unter etw. m. (ugs.; eine bestimmte Menge. Summe als mindestes fordern o.a.): er macht es nicht unter I 000 Mark. 2. a) in einen bestimmten / veränderten] Zustand bringen, versetzen: etw. neu, unbrauchbar, zugänglich m.; etw. größer, besser, schöner m.; du hast ihn mit deiner Bemerkung böse, unsicher, neugierig gemacht; sie hatte sich für den Abend besonders hübsch gemacht; man hatte ihn betrunken gemacht; b) in eine bestimmte Stellung, einen bestimmten Status o.a. bringen, erheben: zu etw. werden lassen: er hat etwas aus seinen Kindern gemacht, hat seine Kinder zu tüchtigen Menschen gemacht (ihnen eine Erziehung zuteil werden lassen, die sie zu tüchtigen Menschen werden UelS); jmdn. zum Ritter der Ehrenlegion, zum General, zu seinem Vertrauten m.; er machte sie zu seiner Frau (geh.. veraltend; heiratete sie). 3. (durch Geschälte o. ä.) verdienen, erzielen: er hat bei dem Auftrag ein Vermögen. Millionen gemacht; ein großes Geschäft m. (sehr viel verdienen); Die kennen nur ein Gesetz, das heißt Gewinn oder Profit m. (Kühn. Zeit 54). 4. etw. tun, unternehmen; sich mit etw. Bestinuntem] beschäftigen: was machst du gerade?; wir haben im Urlaub gar nichts gemacht; die Kinder dürfen nicht alles m.. was ihnen gerade einfällt; was willst du mit den alten Sachen m. i was hast du damit vor)?; ich weiß nicht mehr, was ich noch m. soll (bin ratlos); dagegen kannst du nichts m. (nichts ausrichten); daran läßt sich nichts m. (nichts ändern); R mach was dran! (ugs.; das ist leider so): Kannst du mir ma) helfen? Ich weiß nicht, wie man's macht (ich kenne mich damit nicht aus); mit mir könnt ihr es ja m. (ugs.; ihr könnt mir auf der Nase herumtanzen)*:, (auch ohne Akk.:> laß mich nur m. (ugs.; üherlaß die Sache nur mir)\: ich mach sowieso nicht mehr lang (ugs.; ich lebe nicht mehr lange; Aberle, Stehkneipen 55); „Mach ich! Wird gemacht!" (ugs.; als Bekräftigung der Zusicherung einer Hilfeleistung o. ä.); verblaßt: was macht deine Frau (wie geht es deiner Frau)?: was macht die Arbeit, deine Gesundheit (wie ist es darum bestellt)?; Was soll man da groß m., solchen Leuten ist man doch hilflos ausgeliefert (v.d. Grün. Glatteis 197); was habt ihr denn da wieder gemacht (angestellt)?; mach's gut (ugs.; als Abschiedsgruß; lati es dir gutgehen)\: wir werden euch helfen, gemacht? (ugs.; als Bekräftigungsformel; abgemacht, einverstanden?). 5. <m. + sich) mit etw. beginnen, eine bestimmte Tätigkeit aufnehmen: sich an die Arbeit, ans Kochen, an die Lektüre m.; sie haben sich ans Werk gemacht (mit der Arbeit begonnen). 6. (ugs.) <m. -I- sich) sich in bestimmter, meist positiver Weise entwickeln: das Wetter macht sich wieder (wird wieder besser); das Baby hat sich gut gemacht (es gedeiht sichtlich); das kranke Bein wird sich schon wieder m. 7. (ugs.) jmdn. durch Protektion o. ä. in eine bestimmte Position bringen; imdn. aufbauen: einen Schlagersänger m.; Ein Eiskunstläufer wird nicht „gemacht", er muß wachsen (Maegerlein, 108 GDW 1713
Machenschaft Triumph 70). 8. «salopp) / als Schauspieler / einen bestimmten Part übernehmen, eine bestimmte Rolle spielen: er macht den Hamlet; sie hat bei uns den Nikolaus gemacht; Heute macht Genosse Brech den Bootsführer und Genosse Geist den Maschinisten (Wochenpost 23. 7. 76. 18). 9. (saiopp abwertend) auf eine plumpe, aufdringliche o. ä. Weise etw. mimen, in eine bestimmte Rolle schlüpfen: Machen Sie doch nicht auf mitfühlenden Bullen (Prodöhl. Tod 97); er macht zur Zeit in Großzügigkeit (gibt sich betont großzügig). 10. <in Verbindung mit Inf. + Akk.> bewirkenxdaß etw. Bestimmtes geschieht, zu etw. veranlassen: seine Äußerung hat uns lachen gemacht, (seltener:) m.; jmdn. leiden m ; Wenn Schwesterntracht gedacht war .... durch Unform Formen vergessen zu m. (Kant. Impressum 282). 11. <m. + sich) (an einer Stelle) in bestimmter Weise passen, sich einfügen, harmonisieren: die Blumen machen sich sehr schön in der Vase; daß ein Aquarium sich in seinem Zimmer gut m. würde (Gerlach. Demission 155); <unpers.:> Du kannst mich gern der Dame ... vorstellen, wenn es sich gerade so macht {ergibt; Th. Mann. Zauberberg 62). 12. (ugs. verhüll.) seine Notdurft verrichten: das Baby will, kann nichts m.; ein Vogel hat ihm auf den Hut gemacht; das Kind hat in die Hose, ins Bett gemacht. 13. (ugs.) ein bestimmtes Geschäft o. ä. betreiben; in einer bestimmten Branche tätig sein: er macht seit einiger Zeit in Lederwaren. 14. (ugs.) a) (in bezug auf einen zu entrichtenden Geldbetrag) ausmachen, betragen: das Reinigen macht 15 Mark; alles zusammen macht 1 000 Mark im Jahr; was macht das/es (wieviel kostet das)?; b) (in bezug auf das Ergebnis einer Addition. Subtraktion od. Multiplikation) ergeben: 4 und 3 macht 7; 4 minus 3 macht 1; 4 mal 3 macht 12. 15. (ugs.) rufen, ausrufen (bei Interjektionen u.a.): „Oh'\ machte der Leutnant (H. Mann, Stadt 108). 16. (ugs.) sich beeilen: als das Gewitter begann, machten sie. daß sie nach Hause kamen; mach, daß du wegkommst; nun mach schon! (beeildich!). 17. <hat> *esm. (salopp; koitieren a): hast du es schon mal gemacht?; sie macht es mit jedem; ich habe es schon mal mitbekommen, wenn sie es gemacht haben (Schmidt. Strichjungengespräche 124); *es jmcbiL m. (salopp; jmdn. geschlechtlich befriedigen): er hat es ihr gemacht. 18. (landsch.) an einen bestimmten Ort gehen, fahren* sich begeben <ist>: in die Stadt m.; sie sind aufs Land gemacht. 19. * macht nichts! (ugs.; schon gut. nicht weiter schlimm! [Antwort auf eine Entschuldigung, eine Frage, ob etw. schlimm warl); mach dir. macht euch nichts daraus/draus (ugs.; ärgere dich nicht, ärgert euch nicht dar- über)', sich (Dativ; wenig/nichts o.a. aus etw. m. (ugs.; etw. nicht / besonders I gernmögen, essen o. ä.; kein besonderes/ Interesse an etw. haben): wir machen uns kaum was aus Pflanzen. Uns sind Pflanzen weitgehend egal (Woh- mann. Absicht 332); sich (Dativ) wenig/nichts o.a. aus jmdm. machen (wenig, nicht viel o. ä. für jmdn. übrig haben; jmdn. nicht!besondersj schätzen). Machenschaft, die; -. -en (meist PI.) (abwertend): sich im Verborgenen abspielende, unlautere Handlung od. Unternehmung, mit der sich jmd. einen Vorteil zu verschaffen od. einem anderen zu schaden sucht: üble, dunkle -en; jmds. -en durchkreuzen; die -en der Gegenpartei; -en gegen jmdn. aufdecken; Macher, der; -s. - [1: mhd. macher. ahd. (ga)mahhari; 2: LÜ von engl.-amerik. maker]: 1. jmd., der etw. Bestimmtes in die Tat umsetzt; Handelnder, Ausführender: die eigentlichen M. sind überhaupt nicht in Erscheinung getreten. 2. jmd. [in einer Führungsposition], der sich durch große Tatkraft, Durchsetzungskraft, durch die Fähigkeit zum Handeln auszeichnet: er ist der Typ des -s; als Topmanager muß er ein M. sein; -midier, der. -s. -: Grundwort von Zus. mit der Bed. „Schöpfer. Verfertiger u. ä.k% (z. B. Filme-, Objekte-. Lieder-. Büchermacher); Macherlohn, der; -[e]s. -löhne <PI. selten): (von einem Schneider, einer Schneiderin) für die Anfertigung eines Kleidungsstücks geforderte Geldsumme. Machete [maxe.to. auch: matje:to], die; -. -n [span. mache- te, viell. zu: macho = mozarabische Nebenf. von: mazo = Schlegel, Kolben]: südamerikanisches Buschmesser. Machiavellismus [makiavelismos]. der. - [nach dem ital. Staatsmann N. Machiavelli (1469-1527)]: politische Lehre u. Praxis, die der Machtpolitik den Vorrang vor der Moral gibt; rücksichtslose Machtpolitik; Machiavelljst, der; -en. -en: Anhänger des Machiavellismus; machiavelljsti9ch <Adj.>: nach der Lehre, im Sinne des Machiavellismus. Machination [maxina't£io:n], die; -. -en [lat. mächinätio = List. Kunstgriff, zu: mächinäri = aussinnen, erdenken]: 1. <PI.) (geh.) Winkelzüge, Machenschaften, Ränke. 2, (veraltet) Kniff, Trick. Kunstgriff Machtsmo [ma'tJismo]. der; -[s] [span. (südamerik.) machis- mo. zu: macho = männlich; (Tier)männchen < lat.mascu- lus = männlich] (bildungsspr.): übersteigertes Männlichkeit sge fühl. Männlichkeitswahn, Betonung der männlichen Überlegen/teil u. Vitalität. 'Machorka Ima'xorkaJ.der; -s. (Sorten.) -s [russ. machorka. wahrsch. zu: mochor = Franse. Faser; wohl wegen des groben Schnitts]: [grob geschnittener/ russischer Tabak mit großen, dicken Rippen; 2Machorka, [-]. die; -. -s: Zigarette aus l Machorka. Mactoche Zahl [maxjd -]. die; -n •. -n -cn: svw. TMach. Machsorlmax zo:?].der; -s. -su. -im [...zo'ri:m; hebr. mafyä- zor = Zyklus]: jüdisches Gebetbuch für die Festtage. Macht [maxt]. die; -, Mächte [mexto; mhd., ahd. mäht, zu tmögen]: 1. <o. PI.) a) Gesamtheit der Kräfte u. Mittel, die jmdm. od. einer Sache gegenüber Lebewesen od. Dingen zur Verfügung stehen; Kraft: geringe, große M.; seine ganze M. aufbieten; aus eigener M.; mit aller M. bemüht sein, etw. zu erreichen; sich mit aller M. gegen jede Neuerung stemmen; sie wollen alles tun, was in ihrer M. steht (was sie vermögen); b) natürliche Kraft, Stärke, Gewalt: die M. (Heftigkeit) des Fiebers ist gebrochen; er warf es mit M. (heftig), mit aller M. (so heftig er konnte) von sich; der Frühling kommt mit M. (rasch u. mit allen Anzeichen); *etw. ist eine M. (Jugendspr.; etw. ist eine Wucht; t Wucht). 2.a) <o. PI.) (beherrschender) Einfluß auf Grund einer bestimmten Macht (1 a): das ist die M. der Gewohnheit, der Verhältnisse; M. ausüben; M. über jmdn. haben, bekommen; jmd.. etw. übt eine unwiderstehliche M. auf über jmdn.. auf/über jmds. Gemüt aus; jmdn. in seiner M. haben; b) etw., was eine besondere bzw. geheimnisvolle Macht (2a) besitzt, ausübt: eine geistige M.; eine überirdische M.; böse, dunkle Mächte; die Mächte der Unterwelt, der Finsternis. 3. <o. PI.) a) Befugnis, Freiheit (von höherem od. geringerem Grad), über jmdn.. etw. zu bestimmen [u. entsprechender Einfluß]: er hat die M. zu tun. was er will; seine M. gebrauchen, ausspielen; jmdn. seine M. fühlen lassen; er stand auf dem Gipfel seiner M.; es steht, liegt nicht in meiner M.. ihn davor zu bewahren; die M. (Herrschaft) über Leben und Tod; die Gefangenen waren in seiner M. (Gewalt); jmdn. in seiner M. (Gewalt) haben; b) mit dem Besitz einer besonderen (führenden, herrschenden) politischen, gesellschaftlichen, öffentlichen Stellung u. Funktion, insbes. mit dem Besitz der politischen Gewalt. Staatsgewalt verbundene Befugnis. Möglichkeit ifd. Freiheit, über Menschen u. Verhältnisse zu bestimmen: die politische, staatliche, wirtschaftliche M; die M. Roms reichte bis nach Kleinasien; alle M. war in einer Hand. Person vereinigt; [die] M. über jmdn.. etw. erringen; die M. ausüben, festigen, haben; die geistliche (kirchliche), weltliche (staatliche) M. in [den] Händen haben; seine M. behaupten, mißbrauchen; die M. einer Klasse,Clique brechen; die M. (Staatsgewalt. Herrschaftj übernehmen, ergreifen, an sich reißen; Mißbrauch der M.; mit uneingeschränkter M. regieren; an die/zur M. kommen, gelangen (die Regierungsgewalt erlangen); an der M. sein, bleiben (die Regierungsgewalt haben, behalten); jmdn. von der M. fernhalten; jmdm. zur M. verhelfen; Spr M. geht vor Recht (in der Realität erweist sich Macht stärker als Recht). 4.a) politisch u. wirtschaftlich einflußreicher Staat: eine ausländische, verbündete, feindliche M.; die kriegführenden Mächte (Staaten); b) mächtige, einflußreiche Gruppe. Schicht o. ä.: die geistliche (kirchliche) und die weltliche (staatliche) M. im Mittelalter; die Mächte der Reaktion; eine M. sein, bilden. 5. (veraltend) Heer, Truppen: mit einer großen M., mit bewaffneter M. anrücken, angreifen. raucht-, M?cht-: ^anhäufung, die: vgl. -ballung; ^ansprach. der: Anspruch auf Macht (3); -antritt, der (selten): Übernahme der Macht (3b): Hitlers M.; -apparat, der (Politik): der Aufrechterhaltung der politischen Macht (3 b) dienender Apparat (2): der staatliche M.; sich einen M. schaffen; -ausübung, die; -balking: die: Ballung politischer Macht (3 b); -befiignis. die: Befugnis, Macht (3) auszuüben: staatliche -se; M. haben; jmdm. -se übertragen; seine -se überschreiten; das überschreitet meine M.; jmdn. mit -sen ausstatten; -bereich, der: Bereich, in dem [die] Macht (3) 1714
Madamchen ausgeübt wird: einen M. ausweiten; in jmds. M. eindringen; etw. in seinen M. einbeziehen; -besessen <Adj.; nicht adv.>: von dem Wunsch besessen, möglichst viel Macht (3) auszuüben: ein -er Politiker; -bewußtsein, das: Bewußtsein der eigenen Macht (3. seltener: 1 a); -block, der <PI. -blocke, selten: -blocks): Block (4), der bedeutende politische] Macht (3 b) besitzt: Entspannung zwischen den Machtblöcken: -ergreifung, die (Politik): Ergreifung der Macht (3 b), insbes. die Ergreifung der Macht durch Hitler u. die Nationalsozialisten (1933): Hitlers M.; die M. der Kommunisten in Osteuropa (Fraenkel. Staat 299); -faktor, der: etw., was als Macht (4) od. in bezug auf die] Macht (3) ein bedeutender Faktor ist: ^frage. die: Frage der /politischen] Macht (3); -fülle, die: die M. des Königs; -gier, die: Gier nach Macht (3), dazu: -gierig <Adj.; nicht adv.); -gruppe, die (Politik): Macht (3 b) ausübende Gruppe: soziale -n: -haber [-ha.bß]. der; -s. - (oft abwertend): die Macht (3 b). Regierungsgewalt Besitzender, Ausübender: die M. im Kreml; -hunger, der: Hunger, heftiges Streben nach Macht (3), dazu: -hungrig <Adj.; nicht adv.): ein -er Politiker. Staat; -Instrument, das (Politik): Instrument, Werkzeug der Machtausübung: der Staat wird im Marxismus grundsätzlich als das M. der herrschenden Klasse angesehen (Fraenkel. Staat 191); -kämpf, der (bes. Politik): Kampf um mehr Macht (3): politische, soziale Machtkämpfe; M. zwischen Kindern und Eltern (Hörzu 25, 1976. 46): -konzentration, die; -los <Adj.; -er. -este; nicht adv.): ohne Macht da, 3) u. Einfluß: nicht über die nötigen Mittel, über die nötige Macht od. Autorität verfügend, um etwas ausrichten zu können: -e Splitterparteien: sie waren m. gegen den. gegenüber dem Eindringling: gegen soviel Engstirnigkeit ist man m.; da ist man m. da]gegen] kann man nichts machen): R da stehst du m. vis-ä-vis (ugs.; dem steht man hilflos gegenüber, dal gegen] kann man nichts machen), dazu: -losigkeit. die: -; -mittel, das: Hilfsmittel, das dazu dient, [die] Macht (3) auszuüben bzw. aufrechtzuerhalten: politische, militärische M.; m>t- gan, das (Politik): staatliches Organ der Machtausübung: -Politik, die: einseitig auf die Entfaltung u. Behauptung von Macht (3 b) gerichtete i Außen] politik, dazu: -politisch <Adj.; o. Steig.): politisch im Sinne der Machtpolitik: -e Interessen. Erwägungen; die -e Lage: -Position, die (bes. Politik): Macht (3) begründende Position, mit dem Besitz u. der Ausübung von Macht verbundene Position: wirtschaftliche -en; die M. eines Politikers; Leute in -en: -probe, die: Probe, die jmds. Macht (3) erweisen soll: eine M. zwischen zwei Gegnern. Staaten; eine M. bestehen; es auf eine M. ankommen lassen: -rausch, der <o. PL): rauschhaftes Gefü/d, Überwältigtsein durch den Besitz von Macht (3); -spruch, der: keinen Widerspruch duldende Äußerung, mit der etw. auf Grund überlegener Macht (2 a) entschieden wird od. durchgesetzt werden soll: sich jmds. M. beugen; -Stellung, die: vgl. -Position; -streben, das; -s: Streben nach Ipolitischer] Macht (3); -struktur, die (Politik): Struktur der Machtverhältnisse: -Übernahme, die (Politik): Übernahme der Macht (3 b), Regierungsgewalt: insbes. Machter' greifung: ... um eine kommunistische M. in Vietnam zu verhindern (Spiegel 1/2, 1966, 6): -Verhältnisse <P1.>: die Entwicklung der internationalen M.; widerstandsloses Unterordnen unter Autoritäls- und M. (Heiliger, Angst 9); -Verschiebung, die: Verschiebung der Machtverhältnisse: -Verteilung, die; ^voll <Adj.): mit Entfaltung, Einsatz großer Macht (1, 2a, 3) ; geschehend, handelnd]: ein -es Auftreten; ein -es Bekenntnis zu etw. ablegen; eine -e Demonstration, Protestbewegung, geschichtliche Entwicklung; m. zuschlagen; -Vollkommenheit, die: Uneingeschränktheit der Macht (i)jmdässende Berechtigung, [die] Macht (3) auszuüben: Entscheidungsbefugnis, -freiheit, wie sie dem zukommt, der die] Macht (3) besitzt, ausübt: Beseitigung der M. des Königs, des Staates; in. kraft eigener M. handeln, entscheiden; * aus eigener M. (auf Grum! vorausgesetzter od. angemaßter Entscheidungsfreiheit: eigenmächtig): -Wechsel, der (Politik): Wechsel der Machtverhältnisse, insbes. durch Übergang der Macht (3 b), Regierungsgewalt in andere Hände: -wille, der: Wille. Macht (bes. 3, auch I a, 2 a) zu besitzen, auszuüben: -wort, das <PI. -e): Aufforderung od. Entscheidung, die keinen Widerspruch zuläßt u. auf Grund entsprechender Macht (2 a, 3 a) durchgesetzt werden kann: das M. des Fraktionsvorsitzenden. der Eltern respektieren; * ein M. sprechen (seine Macht 2 a. 3 a, Autorität geltend machen u. entscheidend eingreifen): die Kinder tobten so lange, bis der Vater ein M. sprach; -Zentrum, das: Zentrum der Macht (3 b); -zusammenballung. die: vgl. -ballung; -Zuwachs, der. Mächtegruppe, die; -. -n (Politik): Gruppe von Mächten (4 a); Mächtegruppierung, die; -. -en (Politik): Gruppierung von Mächten(4a); mächtig[majtK;] <Adj.) [mhd. mehtic. ahd. mahtig): l.a) <nicht adv.) große Macht (2a. 3), Gewalt besitzend od. ausübend, von großer Wirkung, einflußreich: ein -er Staat, Herrscher. Feind; die Unternehmer waren sehr m.; Worte sind oft -er als Handlungen; <subst.:> die Mächtigen dieser Welt; b) * einer Sache m. sein (geh.; etw. auf Grund entsprechender Fähigkeit! en] können, beherrschen): des Englischen, der Rede mächtig sein; einer Sache, seiner [selbst] m. sein ([oft verneint] etw., sich / selbst] in der Gewalt haben): seiner Sinne. Worte, seiner Sprache, seiner [selbst] kaum noch m. sein. 2. a) beeindruckend groß, umfangreich, ausgedehnt, stark: von beeindruckendem Ausmaß. Grad: gewaltig (2 a): ein -er Wald; eine -e Eiche, Woge. Wirkung; ein -er (überaus kraftvoller) Schlag; mit -er Stimme; seine Stimme m. erheben; b) <nicht adv.) (landsch.) sehr sättigend: schwer: das Essen ist mir zu m.; c) (nicht adv.) (Bergmannsspr.) (von Schichten o.a.) dick (2a): ein [etwa 10 Meter] -es Flöz. 3. (ugs.) a) <nur attr.) sehr gro(3. stark, beträchtlich: -en Hunger, -e Angst, -es Glück haben: b) (intensivierend bei Adj.. Adv. u. Verben) sehr, überaus: bes. stark, heftig usw.: m. viel, groß, gut. gern; sich m. freuen, beeilen; m. toben, brüllen; (Abi.:) Mächtigkeit, die; -, -en [mhd. mehticheit]: 1. (o. PI.) das Mächtigsein. Reichtum an Macht (2 a. 3). Einfluß. 2. (o. PI.) mächtige (2 a) Beschaffenheit. 3. (Bergmannsspr.) (von Schichten o.a.) Dicke. 4. (Math.) Größe (einer Menge), Beschaffenheit einer Menge in bezug auf das (im Vergleich zu einer anderen Menge) mehr od. weniger zahlreiche Enthaitensein von Elementen: die [unendliche] Menge C ist von geringerer, größerer M. als die Menge D; (Zus.:) M$ditigkeitsspringen, das; -s, - (Sport): Wettbewerb im Springreiten über eine kurze Strecke mit schweren Hindernissen, bei dem bes. das Springvermögen der Pferde geprüft wird. machulle [ma'xob] (Adj.; o. Steig.) [zu jidd. mechulle = krank, zu hebr. mafyel^h = Krankheit] in der Verbindung m. sein (1. salopp; bankrott, pleite sein. 2. bes. mundartl.: ermüdet, erschöpft sein. 3. bes. mundartl.; verrückt sein). Machwerk, das; -[eis. -e (abwertend): schlecht, pfuscherhaft gemachtes, minderwertiges Werk, Erzeugnis: das Gedicht ist ein übles M. Mfdi-Zahl, die: -. -en (Physik): svw. tMach. Macis: TMazis. Macke fmaks], die; -. -n [Jidd. macke = Schlag, auch: Fehler < hebr. mak^h = Schlag; Verletzung]: 1. (salopp) absonderliche Eigenart, Verrücktheit. Tick. Spleen: das ist bei ihm zur M. geworden; der hat doch eine M. mit seiner Sammelleidenschaft; Ich soll dir 100 Mark pumpen? Du hat ja 'ne M. (das kannst du nicht im Ernst annehmen: das kommt überhaupt nicht in Frage)\\ Nimmt der Kerl mir einfach die Vorfahrt! Der hat doch wohl *ne M. (ist wohl verrückt)\ 2. Fehler, Schallen, Makel. Defekt: der Kotflügel, der Lack hat eine M.; die Maschine hat so ihre -n, zeigt ihre -n. 3. * stumpfe M. (Jugendspr.; stumpfsinnige, langweilige Sache). Macker fmakB], der; -s. - [aus dem Niederd., eigtl. = Kamerad. Kumpel; 1: für T Macher]: 1. (Jugendspr.) Freund (insbes. eines Mädchens): sie hat einen neuen M.; „Ach was", sagte der Junge, „er ( = der angebliche Vater) ist bloß dein M.4t (Fels, Sünden 14). 2. (Jugendspr.) /junger! Mann. Bursche. Kerl: er ist ein dufter M. (netter Bursche, guter Kamerad. Kumpel): ein linker M.: was will der M. bei uns? 3. (salopp) Anführer, Macher: spiel du hier nicht den M.! 4. (nordd.) Mitarbeiter. Arbeitskollege. Mackintosh[madcintof],der; -ls],-s[engl.mackintosh.nach dem engl. Chemiker Ch. Mackintosh, gest. 1843]: 1. mit Kautschuk imprägnierter Baumwollstoff. 2. Regenmantel aus Mackintosh (1). Macrame: TMakramee. Madam [madam], die; -, -s u. -en [frz. madame, t Madame] (ugs.): a) (veraltet) Hausherrin, gnädige Frau: b) <Vkl. tMadamchen) (scherzh.) [dickliche, behäbige] Frau: c) (landsch. scherzh.) Ehefrau: Bringst du heute abend deine M. mit zum Kegeln?; Madamchen [ma'damQon). das; -s. :08' 1715
Madame - (ugs. scherzh.): junge Frau. Frauchen; Madame [ma'dam] <meist o. Art.); -, Mcsdames [mc'dam; frz. madame = Frau. Zusschr. von ma dame. eigtl. = meine Herrin. T Dame]: titelähnlich od. als Anrede gebrauchte frz. Bez. für Frau: haben Sie noch einen Wunsch, M.?; Abk.: Mme. (Schweiz.: Mme). PL: Mmes. (Schweiz.: Mmes). Madapolain [madapola(:)m]. der; -[s], (Sorten:) -s [nach der gleichnamigen Vorstadt der Stadt Narsapur im indischen Bundesstaat Andrah Pradesh]: glatter, feinfädiger, weicher Stoff aus Baumwolle ixt. Zellwolle, der bes. für Hemden u. Wäsche verwendet wird. Madarose[madaro:z3], die; -.-n [griech. madärösis = Haarausfall] (Med.): chronische Entzündung der Lidränder mit Ausfall der Wimpern. Madchen [mc:t(^n]. das; -s. - [für älter: Mägdchen, eigtl. Vkl. von TMagd]: l.a) Kind weiblichen Geschlechts (Ggs.: 'Junge 1 a): ein blondes, liebes, reizendes, niedliches [kleines] M.; du bist doch schon ein großes M.!; eine Schule für Jungen und M.; sie hat ein M. bekommen (eine Tochter zur Welt gebracht); er ging mit seinen drei M. (Töchtern) spazieren; sie war noch [ein] M. (selten; noch unberührt), als er sie kennenlernte; *fur kleine M. müssen (fam.; scherzh. verhüll.; die Toilette aufsuchen müssen): b) junge bzw. jüngere weibliche Person: ein hübsches, anständiges (junges] M.; ein leichtes (leichtlebiges) M.; ein käufliches M. (verhüll.: Prostituierte): ein gefallenes M. (tfallen 1 c); das M. gefiel ihm; ein M. kennenlernen, verführen, sitzenlassen, heiraten; (als vertrauliche Anrede an eine Frau:) na, [altes] M., wie geht es dir?; ein altes, älteres, spätes M. (iron.; eine nicht mehr junge, unverheiratete Frau). 2. (ugs.) Freundin (einesjungen Mannes): ein festes M. haben; er kam mit seinem M. 3. Hausmädchen, Hausangestellte, Hausgehilfin: ein tüchtiges M. [für Hausarbeit]; das Mädchen (Zimmermädchen) machte die Betten; *M. für alles (ugs.; Person für alle anfallenden Arbeiten, Aufgaben): er. sie ist M. für alles. Midchen-: -alter, das <o. PI.); ^fuBball. der <o. PI.) (ugs.): svw. t Frauenfiißball; -Beschichten <PI.) (ugs.): Liebeserlebnisse, -affären mit Mädchen; -aesicht, das; ^Handel, der <o. PL): Vermittlung, Verkauf von Mädchen iz. B. zur Prostitution) in ein anderes Land; -händler. der: jmd., der Mädchenhandel betreibt; -herz, das: da schlug manches M. höher; ^hirt. der (Schweiz.): Zuhälter; -jähre <PI.>: sie erinnerte sich an ihre M.; -kammer, die (früher): Kammer für das Dienstmädchen; -klassc, die: vgl. -schule; -kleid, das: Kleid für ein Mädchen; -name, der: 1. weih- lieber Vorname. 2. Familiennarne einer Frau vor ihrer Verheiratung: Vor- und Mädchenname der Ehefrau; -Pensionat, das: Pensionat für Mädchen; -raub, der (bes. früher, auch Völkerk.): Raub, gewaltsame Entführung eines Mädchens, insbes. zur Eheschließung; -schule, die: Schule, die nur von Mädchen besucht wird; -Sport, der: Sport für Mädchen; -stimme, die: er hörte ihre helle M.; -tage <PL): vgl. ^ jähre; ^weihe.die (Völkerk.): Initiationsfeier für Mädchen; ^zimmer. das: 1. Zimmer eines Mädchens. 2, Zimmer für das Dienstmädchen. mädchenhaft <Adj.; -er. -este): einem Mädchen eigentümlich, gemäß; wie ein Mädchen: eine -e Gestalt; -e Anmut; -e Kleidung; ihr Gesicht ist noch ganz m.; m. aussehen; <Abl.:> Märchenhaftigkeit, die; -. Made l'ma:dd]. die; -. -n [mhd. made, ahd. mado]: wurmähn- liehe, fußlose Insektenlarve: in dem Fleisch. Käse sind die -n; die Radieschen sind von -n zerfressen; * leben wie die M. im Speck (ugs.; sehr gut, im Überfluß leben). made in ... ['meid in ...; engl. = hergestellt in ...]: Aufdruck auf Waren in Verbindung mit dem jeweiligen Herstellungsland (z.B. made in Germany [...Üv^mani] = hergestellt in Deutschland). Madeira. Madera [ma'de:ra], der; -s. -s [nach der Port. Insel Madeira]: Süßwein aus Madeira: <Zus.:) Madeirastik- kerei, die: svw. T Lochstickerei; Madeirawein. der. svw. T Madeira. Madel. Madl [ma:d|], das; -s. -n (südd.. österr. mundartl.): Mädchen (1 at b, 2, 3); Mädel [me:d|], das; -s, -. nordd.: -s. bayr.. österr. ugs.: -n [Vkl. zu TMagd] (landsch.): Mädchen (1 a, b, 2. 3). Mademoi9elle [madamQa'zcl], die (meist o. Art.); -. Mesde- moiselles [meddmQa'zel; frz. mademoiselle, Zusschr. von mademoiselle = mein Fräulein. TDemoiselle]: titelähnlich od. als Anrede gebrauchte frz. Bez. für Fräulein (vgl. Madame); Abk.: Mlle. (Schweiz.: Mlle), PL: Mlles. (Schweiz.: Mlles). Maden-: -fraß, der: Fraß (2) von Maden; -fresser, -hacker. der: l.in Amerika heimischer, insektenfressender, schwarzer Kuckuck mit hohem, seitlich zusammengedrücktem Schnabel. 2. in Afrika heimischer, kurzschnäbeliger Star, der Großwild u. -vieh von Zecken, Maden u.a. befreit; -wirm.der: weißlicher Fadenwurm, der als Parasit im Darm des Menschen lebt. Madera: t Madeira. Mäderl ['merdcl], das; -s, -n (österr. ugs.): I. / kleines] Mädel, Mädchen (1 a). 2. (Kosef.) /junges] Mädel, Mädchen (1 b). MidesüB [me:cb-]. das; -. - [aus niederl. u. niederd. mede soet (nd. soet = süß); wohl Umdeutung eines nord. Pflanzennamens mit der Bed. Metkraut, vgl. schwed. (mundartl.) mjödört]: Rosengewächs ([ Zier]staude) mit weißen od. purpurfarbigen Blüten in spinnenartigen Blütenständen. madig [ma:di<;] <Adj.; nicht adv.) [mhd. madic]: von einer od. vielen Maden angefressen bzw. zerfressen, voller Maden: -e Früchte; der Käse ist m.; *imdn.. etw. m. machen (ugs.: 1. schlechtmachen, bloßstellen. 2. sich überjmdn., etw. lustig machen, jmdn., etw. verspotten): jmdm. etw. m. machen (ugs.; jmdm. die Freude an etw. nehmen, jmdm. etw. verleiden, indem man es gründlich kritisiert): sich m. machen (ugs.; sich unbeliebt machen). Madison l'm&disn]. der; -[s], - [amerik. Madison. H.u.]: 1962 aufgekommener, dem Twist ähnlicher, aber langsamerer Mode tanz im 4lrTakt. madjarisieren [madjari'zi:ron] <sw. V.; hat) [zu ung. magyar = ungarisch; Ungar]: ungarisch machen: im 19./20.Jh. wurden große Teile der in Ungarn lebenden Nationalitäten madjarisiert. Madl: t Madel. Madonna [madana], die; -. ...nen [ital. madonna. Zusschr. von: ma donna = meine Herrin, t Donna] (chrisl. Rel.): 1. <o. PI.) die Gottesmutter Maria. 2. bildliche ixi. plastische Darstellung der Madonna (1) /mit dem Kinde/. Madgnnen-: -bild, das: Bild der Madonna; -gesteht, das: madonnenhaftes Gesicht; -kult, der (abwertend); -lilie, die [weil die Blume im MA. oft auf religiösen Bildern dargestellt wurde]: Lilie einer südeuropäischen u. orientalischen Art mit wohlriechenden, weißen, trichterförmigen Blüten; -Scheitel, der: Mittelscheitel (bei lang getragenem Haar von Mädchen, Frauen); -statue. die. madonnenhaft <Adj.; -er. -este): wie eine Madonna, wie bei einer Madonna: ein -es Gesieht: m. lächeln. Madras ImadrasJ, der; - Inach der ind. Stadt Madrasl: Jeinfädiger, gitterartiger / Gardinen j stoff mit Karo/muste- rung; <Zus.:> Mfdrasgewebe. das; M^draskaro. das. Madrcporarie Imadrepo'ra.ria], Madrepore [...po:ra|. die; -. -n <meist PI.) [frz. madrepore < ital. madrepora, viell. entstellt aus: madreperla < mlat. mater perlarum. t Perlmutter]: svw. tSteinkoralle; <Zus.:> Madreporenkalk. der (Geol.). Madrigal Imadri'ga:!]. das; -s, -e [ital. madrigale; H.u.]: I. (Literaturw.) aus der italienischen Schäferdichtung entwickelte Lyrik in freier Form mit verschieden langen Zeilen, im 16./17. Jh. in festerer Form mit weltlichen Motiven. 2. (Musik) a) im 14. Jh. meist zwei- bis dreistimmiger, mu Solostimmen besetzter Gesang; b) im 16.117. Jh. vier- od. mehrstimmiges weltliches Lied mit reichen tonmalerischen Klangeffekten: <Zus.:) Madrigalchor, der (Musik): seit etw 1920übliche Bez. für einenkleiner besetzten {Chor: madriga- lesk <Adj.; o. Steig.) [frz. madrigalesque. zu: madrigal = Madrigal]: svw. Tmadrigalistisch; Madrigalist |...'list],der. -cn. -en [frz. madrigaliste. zu: madrigal = Madrigal] (Musik): a) Komponist eines Madrigals (2); b) Vertreter des Madrigalstils; Madrigaljstik. die; - (Musik): Kunst der Komposition von Madrigalen (2); madrigaljstisch. (auch.) madrigalesk [...ga'tesk] <Adj.. o. Steig.; (Musik): a) das Madrigal (2) betreffemi; b) nach der Art des Madrigals (2); Madrigaion [... lo:n], das; -s. -c [ital. madrigalonel (Literaturw.): Madrigal (1) ///// mehr als 14 Zeilen. Maesti [maestal.dic; - [ital. maestä. eigtl. = Größe. Erhabenheit < lat. maiestäs. T Majestät] (bild. Kunst): Darstellung der inmitten von Engeln u. Heiligen thronenden Muttergottes: maestoso [maes to:zo] <Adv.) [ital. maestoso, zu: maestä, TMaestä] (Musik): feierlich, würdevoll, gemessen. Maestoso [-], das; -s. -s u. ...si (Musik): feierliches, getragenes Musikstück. 1716
magen-, Magen - Maestro [ma'estrol. der: -s. -s. auch: ...stri [ital. maestro < lat. magister. T Magister]: a) großer Musiker od. Komponist. Meister: b) (bildungsspr. veraltend) Musiklfhrer. Mäeutik [me'^ytikl. die: - Izu griech. maieutike techne, eigtl. = die Fertigkeit der Hebamme]: von Sokrates entwik- kelte Methode, durch geschicktes Fragen die im Partner schlummernden, ihm aber nicht bewußten richtigen Antworten u. Einsichten ans Licht zu bringen: mfeytisch <Adj.; o. Steig.): die Mäeutik betreffend, auf ihr beruhend. Mafa [ma(:)fa]. die; -. -s (DDR): Kurzwort von T Maschinenfabrik. Mafia, (auch:) Maffia [maQa], die; -. -s [ital. maftOla = erpresserischer sizilianischer Geheimbund, eigtl. = Überheblichkeit, Anmaßung, vielleicht < arab. maljyä? = Prahlerei]: erpresserische Geheimorganisation: die Methoden der M.: eine M. autbauen: die Bauindustrie dieses Gebietes wird von der M. kontrolliert; Ü eine M. von Literaturkritikern; -mafia [-mafial, die: -: ugs., oft auch scherzh. gebrauchtes Grundwort von Zus. mit der Bed. Clique. Klüngel (a): die Altproduzenten beschimpfen die Jungfilmer und die dazugehörige Kritikermafia (Spiegel, 3. 1977,109); M$fiaboß. der; -bosses, -bosse (ugs.); M^fia- methoden <PL>; Mafioso [ma'Qo:zo], der; -|s], ...si [ital. mafioso]: Angehöriger einer Mafia: Mafiote [ma'Qo:to], der: -n. -n (selten): svw. T Mafioso. maflsch ['maOfiJ] <Adj.; o. Steig.) [Kunstwort zu Magnesium u. lat. ferrum = Eisen]: svw. T femisch. mag [ma:k]: T mögen. Magazin [maga'tsi:n], das; -s, -e [ital. magazzlno = Vorratshaus, Lagerraum < arab. mabäzin, PI. von mabzan = Warenlager; später beeinflußt von frz. magasin = Warenhaus; 4: engl, magazine. eigtl. = Sammelstelle (von Neuigkeiten)]: l.a) Lagerlraum, -haus]: die -e [auflfiillen, räumen; etw. im M. aufbewahren; b) (selten) Warenhaus (bes. im Auslattd). 2. Lager-. Aufbewalwungsraum für die Bücher einer Bibliothek <xJ. für die nicht ausgestellten Sammelstücke eines Museums o. ä.: Bücher aus dem M. holen; die Graphiken werden im M. gelagert. 3. a) Behälter in ixi. an [halb]automatischen Handfeuerwaffen, aus dem die Patronen durch einen Mechanismus nacheinander in den Lauf' geschoben werden: das M. leer schießen, wechseln; ein neues M. einlegen, in die Pistole stecken; er feuerte sein ganzes M. (den ganzen Inhalt des Magazins) auf ihn ab; b) (Fot.) Kasten zum reihenweisen Einstecken. Vorführen od. Aufbewahren von Diapositiven: c) (Technik) Behälter an einer Werkzeugmaschine zur Versorgung mit Material. 4, a) reich bebilderte, unterhaltende od. populär unterrichtende Zeitschrift: ein literarisches, pornographisches M.; b) berichtende u. kommentieretide politischeI Rundfunk-. Fernsehsendung mit Beiträgen zu aktuellen Ereignissen. Problemen. Magazin-: -arbeiten der: Arbeiter in einem Magazin da); -gewehr, das (Fachspr.): Gewehr mit Magazin (3 a); ^Sendung, die: svw. t Magazin (4 b); -Verwalter, der: Verwalter eines Magazins da). Magaziner [maga'tßi.nc]. der. -s. - (Schweiz): Magazinarbeiter: Magazineur [...t^i'ne:?]. der; -s. -e [französierende Bildung zu t Magazin d )l (österr.): Magazin-. Lagerverwalter: magazinieren l...ni:ron] <sw. V.; hat): im Magazin d. 2) lagern: Bilder m.; Ü Während Hermann Groths Soldatenhirn das Herkömmliche und Regelhafte magazinierte (bildungsspr.; speicherte: Kant. Impressum 55). Magd [ma:kt], die; -, Mägde [mc:kd3; mhd. maget. ahd. magad = Mädchen. Jungfrau]: 1. (veraltend) dienende, zur Verrichmng grober Arbeiten (insbes. von Haus- od. landwirtschaftlicher Arbeit) angestellte weibliche Person (Ggs.: Knecht): die Knechte und Mägde des Bauernhofs; als M. dienen; Ü Eine Kritik, die keinen anderen Ansatz hat .... wird sich stets zur M. der Ereignisse machen (En- zensberger, Einzelheiten I, 91). 2. (dichter, veraltet) Jungfrau. Mädchen: eine holde M.; (christl. Rel.:) Maria, die reine M. Magdalenien [makdaleni£:],das; -[s] [frz. magdalönien. nach dem frz. Fundort, der Höhle La Madeleine] (Prähistorie): Stide der jüngeren Altsteinzeit. Mägdelein [me.kdalain], Mägdlein [mE.ktlajn]. das; -s, - [mlid. magetlin. Vkl. von: maget. TMagd] (dichter, veraltet): Mädchen (1 a. b); Migdestube, die (früher): Raum im Bauernhaus, in dem sich die Mägde aufhielten: Mägdlein: T Mägdelein; Mggdtum, das; -s (veraltet): svw. T Jungfräulichkeit (1). Mage ['ma:ga], der; -n. -n [mhd.. ahd. mag] (Rechtsspr. veraltet): Blutsverwandter. Magen [ma:gn], der; -s. Mägen [me:gn], auch: - [mhd. mage. ahd. miago. urspr. wohl = Beutel]: beuteiförmiges inneres Organ, das die zugeführte Nahrung aufnimmt u.. nachdem sie bis zu einem bestimmten Grad verdaut ist. an den Darm weitergibt: ein voller, leerer, gesunder, kranker, schwacher, empfindlicher M.; das verträgt mein M. nicht; mein M. streikt (ugs.; nimmt nichts mehr auf. ich kann nichts mehr essen): mir knurrt der M. (ugs.; ich habe Magenknurren [vor Hunger]: auch: ich habe großen Hutt- ger): mein M. wird rebellisch, rebelliert, revoltiert; ich habe mir den M. verdorben, verkorkst; sich den M. überladen, vollstopfen, vollschlagen; jmdm. den M. auspumpen, aushebern; etw. auf nüchternen M. (wenn man noch nüchtern ist) trinken, einnehmen; die Aufregung schlägt (sich)/legt sich/geht ihm jedesmal auf den M. (verursacht bei ihm Appetitlosigkeit. Magenbeschwerden, eine Magenverstimmung) : etw.. nichts im M. haben (ugs.; etw.. nichts gegessen haben): sieh zu. daß du etw. in den M. bekommst (ugs.; ißt): mir ist [vor Hunger] ganz flau im M.; die Erbsen liegen mir Ischwer] im M. (verursachen mir Magenbeschwerden. Magendrücken): mit leerem M. (hungrig) zu Bett gehen; das Essen steht mir vor dem M. (landsch.; ist mir nicht bekommen): die vier Mägen eines Wiederkäuers; es kommt ja doch alles in einen M. (oft iron.; die Reihenfolge u. Zusammenstellung der Speisen beim Essen ist unwichtig: im Magen kommt ja doch alles zusammen): und das auf nüchternen M.! (ugs.; und so etwas [Unangenehmes] passiert einem ganz unvermittelt, ohne daß man sich darauf einstellen könnte): R lieber den M. verrenken, als dem Wirt etwas schenken!; *jmdm. hängt der M. in die/in den Kniekehlen (salopp; jmd. hat großen Hunger): jmdm. dreht sich der M. um (ugs.; jmd. fühlt sich so angewidert, daß ihm schlecht werden könnte): jmdm. den M. umdrehen (ugs.; jmdn. so anwidern, daß ihm schlecht werden könnte): imdm. [schwer] im/(auch:) auf dem M. liegen (ugs.; jmdm. sehr zu schaffen machen, sehr unangenehm sein): die Prüfling morgen liegt mir schon die ganzen Wochen auf dem M.; jmdn. im M. haben (ugs.; jmdn. {über den man sich bei einer bestimmten Gelegenheit geärgert hat) nicht [mehr/ leiden können, auf ihn zornig sein). magen-, Magen-: -ausgang, der; -ausheberung, die (Med.); -beschwefden <PI.>; ^bitter, der: -s. -: bitterer Kräuterlikör, der den Magen beruft igt, das Völlegefühl behebt: -bluten, das; -s. -bftutung, die (Med.): -bremse, die: svw. t^dassel; -D$rm-Entzündung, die (Med.): svw. TGastroenteritis; -D$rm-Kanal, der (Anat.):der aus Magen u. Darm bestehende Teil des Verdauungskanals; -Darm-Katarrh, der (Med.): svw. T Gastroenteritis; -dassel, die: pelzig behaarte Fliege, deren Larven im Magen u. Darm von Einhufern schmarotzen; -drücken, das: -s: Druck gefühlj im Magen; -durchbrach, der (Med.): Durchbruch der Magenwand; -eingang, der; -Erweiterung, die (Med.): krankhafte Erweiterung des Magens; Gastrektasie; -fahrplan, der (ugs. scherzh.): feststehender Küchenzettel [für eine bestimmte Zeitspanne]; ^fi- stel, die (Med.): 1. zur künstlichen Ernährung angelegte Fistel, die vom Magen durch die Bauchdecke nach außen führt. 2. Fistel, die den Magen mit einer benachbarten Darmschlinge verbindet; -gegend, die: ein unangenehmes Gefühl in der M. haben, [verjspüren; -geschwür, das: Geschwür in der Magenschleimhaut; -grübe, die: Grube (4), Vertiefung unterhalb des Brustbeins; Herzgrube; -haken. der (Boxen): in den Magen geschlagener Haken; -inhalt. der; -innere, das: Untersuchung des -[e]n; -katarrh, der (Med.): svw. T -Schleimhautentzündung; -knurren, das; -s; -krampf, der: svw. tGastrospasmus; -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: an einer Magenkrankheit leidend: -e Patienten; m. sein,aussehen; <subst.:> Diät dir Magenkranke; -krankheit, die: Erkrankung des Magens; Gastropathie; -krebs, der; -leiden, das: vgl. -krankheit; -leidend <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: vgl. -krank: -mittel, das (Med.): Mittel, das den Appetit u. die Verdauung anregt u. fördert; Stomachikum; ^mund, der (Anat.): svw. -eingang; -nerven <PI>; -Operation, die; -Perforation, die (Med.): svw. t^durchbruch; -pfortner, der (Anat.): Schließmuskel am Magenausgang; -resektion, die (Med.): Resektion eines Teiles des Magens; -saft, der: im Magen abgesonderte. Verdauung bewirkende Flüssigkeit; -säure, die (Med.): im Magensaft enthaltene Salzsäure; -Schleimhaut, die (Anat.): 1717
mager Schleimhaut, mit der der Magen innen ausgekleidet ist, dazu: ^schleimhautentzündung,die: Entzündung der Magenschleimhaut; Gastritis; -Schluß, der (ugs.): etw., was eine Mahlzeit beschließt: einen Kognak als M. trinken; -schmerz, der (meist PL): Schmerz, Krampf in der Magen- gegend; Gastralgie: -en haben; -Senkung, die (Med.): svw. TGastroptose; ^sonde. die (Med.): schlauchförmige Sonde, die (bes. zur Entnahme von Mageninhalt od. zur künstlichen Ernährung) durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird; -spiegel, der (Med.): svw. TGastroskop; ^Spiegelung, die (Med.): svw. IGastroskopie; -*pü)ung, die (Med.): Entleerung u. Spülung des Magens durch einen Schlauch; -stärkend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -e Mittel; -stein, der: hauptsächlich aus Salzen bestehendes Konkrement im Magen; -tropfen <PL>: Tropfen gegen Magenbeschwerden; -übel, das (geh.): Magenleiden; -Übersäuerung, die; -Verstimmung, die: vom Magen ausgehende, leichtere bzw. vorübergehende Verdauungsstörung; -wand, die. mager [ma:ge] <Adj.) [mhd. mager, ahd. magar]: 1. (nicht adv.) wenig Fleisch u. Fett an den Knochen habend; dünn (Ggs. fett lc; dick 1): ein -es Schwein; ein -er Mensch; -e Arme, Schultern; zu m. sein. 2. kaum Fett enthaltend, fettarm (Ggs.: fett 1 a): -es Fleisch; er darf nur -e Kost essen; -er Schinken; Sie müssen m. (ugs.; magere Kost) essen; Ü ein -es Benzingemisch (Fachspr.: Gemisch mit verhältnismäßig geringem Ölgehalt): -er Beton (Fachspr.; Beton, bei welchem der Anteil des Bindemittels [Zement, Kalk o.a.] verhältnismäßig niedrig ist). 3.a) nicht üppig, nicht ertragreich (Ggs.: fett 2a): -e Wiesen. Felder; der Boden ist m.; Ü eine -e Ernte; ein -er Gewinn; die Ausbeute war m.; b) arm. dürftig (Ggs.: fett 2 b): -e Jahre; damit seine Tochter in dem -en Beamtenhaushalt nicht vom Fleisch fiel (Kühn. Zeit 40); ein -es Programm; ein -er Bericht. 4. (Druckw.) (von gedruckten Bucfistaben) in der Strichdicke normal, mit normal dicken Grundstrichen (Ggs.: fett 3): -e Schrift; ein Wort m. drucken. Mager-: -beton, der (Bauw.): magerer (2) Beton; -fleisch, das (Fachspr.): mageres, fettarmes Fleisch; -käse, der: magerer, fettarmer Käse; -kohle« die (Fachspr.): mit kurzer Flamme brenrwnde. besonders kohlenstoffreiche Steinkohle; -milch, die: stark entrahmte Milch; Miuark.der: vgl. ^käse; -sucht, die <o. PI.) (Med.): abnormes Abmagern. Magerkeit, die; -: 1. magere (1) / Körper jform, Beschaffenheit. 2. magere (3. 4) Beschaffenheit. MaggKS) [magi],das; -[s] [nach dem Schweizer Industriellen J. Maggi (1846-1912). dem Gründer der gleichnamigen [Firmal: flüssige, dunkelbraune Speisewürze (bes. Suppen-, Soßenwürze); <Zus.:> Mfggikraut. das <o. PI.) [der Geruch der Pflanze ähnelt dem der Maggiwürze]: volkst. für f Liebstöckel; Maggiwürze, die; -: svw. f Maggi. Magie [ma'gi:]. die; - [spätlat. magla < griech. mageia = Lehre der Magier; Zauberei, tMagier]: l.a) [Geheim]- kunst. die sich übersinnliche Kräfte dienstbar zu machen sucht; Zauberei: M. treiben; * Schwarze M. (Magie, die sich mit der Beschwörung böser Geister befaßt); Weiße M. (Magie, die sich mit der Beschwörung guter Geister befaßt); b) Tricks des Zauberkünstlers (im Variete): ein Meister der M. 2. magische, geheimnisvoll wirkende Kraft: die M. des Wortes; die M. (geheimnisvolle Anziehungskraft) des Schachspiels; Magier [ma:gie|. der; -s. - [zu lat. magi. PI. von: magus < griech. mägos = Zauberer: aus dem Pers.]: a) jnui.. der die Magie (1 a) betreibt, beherrscht; Zauberer: ein großer M.; Ü der brasilianische Stürmer ist ein M. auf dem Rasen; b) jmd., der die Magie (1 b) betreiht, beherrscht; / berufsmäßiger ] Zauberkünstler; Magiker [ma:gike], der; -s. - (selten): svw. fMagier (1 a); magisch [ma:gill <Adj.; o. Steig.; selten präd.) [lat. magicus < griech. magikös. zu: mägos. f Magier]: 1. auf Magie (1 a) beruhend: eine -e Handlung. Formel; -e Kräfte besitzen; -es Denken (Psych.. Völkerk.; Form des vor logischen Denkens, hei dem kausale Vorgänge noch geheimnisvoll erlebt und nicht rational gedeutet werden). 2. auf Magie (2) beruhend, geheimnisvoll [ wirkendj. zauberisch: eine -e Anziehungskraft haben, ausüben; -es Licht, Halbdunkel; -e Beleuchtung; m. leuchten; sie zog die Blicke der Männer m. auf sich; von etw. m. angezogen werden. Magister [ma'giste], der; -s. - [lat. magister = Vorsteher. Leiter; Lehrer, zu: magis = mehr, in höherem Grade]: l.a) (Bundesrepublik Deutschland) kurz für fMagister Artium: (ugs.:) den M. haben; *M. Arthim im den geisteswissenschaftlichen Hochschulfächern verliehener, mit einem Diplom gleichwertiger Grad; Abk.: M.A.; eigtl. = Meister der [Freien] Künste): Franz Meyer M.A.; b) (österr.) m einigen Hochschulfächern verliehener, mit einem Diplom gleichwertiger Grad: *M. pharmaciae {Magister der Pharmazie; Abk.: Mag. pharm.); M. philosophiae (Magister der Philosophie /d.h. in einem Fach der philosophischen Fakultät]; Abk.: Mag. phil.); M. rerum naturalhim (Magister der Naturwissenschaften; Abk.: Mag. rer. nat.); M. theologiae (Magister der Theologie; Abk.: Mag. theol* c) (früher) akademischer Grad, der zum Lehren an Universitäten berechtigte. 2.a) (Bundesrepublik Deutschland. Österreich) Inhaber des Magistergrads; b) (österr.) jmd.. der ein Pharmaziestudium abgeschlossen hat. Apotheker vgl. Magister pharmaciae. 3. (veraltet, noch scherzh. od abwertend) Lehrer. Schulmeister; <Zus. zu 1,2:) Magister- grad.der; magistral [magis'tra:!] <Adj.) [spätlat. magisträlß = zu einem Magister gehörend]: 1. (bildungsspr. selten, abwertend) in belehrender Manier, lehrferjhaft: sich sehr m. geben; seine Ausführungen wirkten m. 2. <o. Steig, nicht präd.) (von Arzneien) nach ärztlicher Vorschrift berettet; Magistrale [-ol. die; -. -n (bes. Verkehrsw.): Hauptverkehrslinie, -Straße I in einer Großstadt j: Porschestraße heißt die M. Wolfsburgs (MM 22. 7. 72. 24); 'Magistrat [magis'tra:t], der; -[e]s. -e [lat. magisträtus. zu: magister. fMagister]: 1. (im alten Rom) a) hoher Beamter (z.B. Konsul. Prator); b) öffentliches Amt; c) Behörde. Obrigkeit. 2. städtische Verwaltungsbehörde. Stadtverwaltung (in Berlin u. einigen anderen Städten); 2Magistrat [-1. den -en. ■en (Schweiz.): Mitglied der Regierung bzw. der ausführenden Behörde. Magistrats-: -beamte, der; -beschkiß, der; -Vertreter, der Magma ['magmal. das; -s. Magmen Hat. magma < griech mägma = geknetete Masse, Bodensatz] (Geol.): glühemi flüssige Masse im od. aus dem Erdinnern. die beim Erkalte* zu Gestein wird: das M. ist in der Tiefe, an der Erdoberfläche erstarrt; magmatisch Imagma.tifl <Adj.; o. Steig. (Geol.): a) aus dem Magma kommend (z. B. von Gasen bei Vulkanausbrüchen); b) aus Magma entstanden: -e Gesteine; Magmattsmus [magma'tismosl, der; - (Geol.): mit dem Magma zusammenhängende Vorgänge; Magmatit [... ti.L auch: ...tit], der; -s, -e: svw. t Eruptivgestein. Magna Charta [magna 'kartal. die; - - [mlat. Magna C(h)ar- ta (libertatum) = Große Urkunde (der Freiheiten), zu lat. magnus = groß u. Charta, f Karte] (hist.): englisches i Grund]gesetz von 1215. in dem der König dem Adel grundlegende Freiheitsrechte garantieren mußte: Ü sich eine M. Ch. (bildungsspr.; Grundgesetz. Verfassung) schaffen. magna cum laude [magna kom layda; lat. = mit großem Lob]: sehr gut (zweitbestes Prädikat bei der Doktorprüfung); Magnat [ma'gna:t], der; -en. -en [1: spätlat. magna- tus = führende Persönlichkeit. Oberhaupt, zu lat. magnus = groß; 2: poln. magnat, ung. mägnäs < mlat. magnatus = (hoher) Adliger, f Magnat (1)|: 1. Inhaber /branchenbeherrschender] wirtschaftlicher Macht (z. B. Zeitungsmagnat, ölmagnat. Finanzmagnat). 2. (hist.) hoher Adliger (bes. in Polen u. Ungarn). Magnesia [ma'gne:zja. ugs.: mai)'ne:zia], die: - [mlat. magne- sia < griech. magnesie (lithos) = Magnetstein (t Magnet); nach der Ähnlichkeit mit dem Magnetsteinl (Chemie* Magnesiumoxyd [in Form von weißem Pulver], das vor allem als Mittel gegen Magenübersäuerung u. zum Einreiben u. Trockenhalten der Handi lachen beim Geräteturnen gebraucht wird. magnesia-, Magnesia-: -binder, der (Fachspr.): vgl. -zc- ment; -haltig <Adj; nicht adv); -stein, der: svw. t Magnesitstein; -zement, der (Fachspr.): zementähnliches Bindemittel, das im wesentlichen aus Magnesia besteht, die sich bei Zusatz insbes. von gelöstem Magnesiumchlorid mit Wasser verbindet u. allmählich steinartig erstarrt. Magnesit [magne zi:t. auch: ...zitl. der; -s. -e: weißes bis gelbliches, technisch wichtiges Mineral, das u.a. zu feuerfesten Steinen verarbeitet wird u. ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Magnesium ist; <Zus.:> Magnesitstein. der; Magnesium [magnesium, ugs.: mao'ne:ziom], das; -s [zu f Magnesia (weil es daraus gewonnen werden kann)): (nur in Verbindungen vorkommendes) silberweißes, glänzendes, dehnbares, weiches Leichtmetall, das sich bei Erhitzung entzündet u. mit blendendhellem Licht verbrennt (chemischer Grundstoff); Zeichen: Mg 1718
Mahagoni Magnesium- -chlorid, das (Chemie): farbloses Salz, das im Meerwasser u. in Salzseen vorkommt; -fackel, die (Technik): Fackel, die angezündet ein blendendhelles Licht verbreitet; -legierung, die (Technik); -licht, das (Chemie. Technik): durch verbrennemies Magnesium erzeugtes, blendend- helles Licht; ^oxyd, (ehem. fachspr.:) MDxid, das (Chemie): weißes, im Wasser unlösliches Pulver, das beim Verbrennen von Magnesium entsteht; Magnesia; -sulfat, das: svw. t Bittersalz; -Verbindung, die (Chemie). Viagnet [ma'gne:t.ugs.: man'ne:t). der; -en u. -[eis, -e. seltener: -en [mhd. magnet(e) < lat.# mägnes (Gen.: mägnetis) < griech, mägnes. Klhos magnetes = Magnetstein, eigtl. = Stein aus Magnesia.einer Landschaft im alten Griechenland]: 1. a) Eisen- od. Stahlstück, das die Eigenschaft besitzt. Eisen, Kobalt u. Nickel anzuziehen u. an sich halten zu lassen: ein M. in Hufeisenform; die Pole des -en; Stecknadeln mit einem -en vom Boden aufsammeln; b) svw. T Elektromagnet. 2. Sache od. Person, die auf viele Menschen eine große Anziehungskraft hat: das Volksfest, der Schlagerstar hat sich als M. erwiesen. Magnet-: -band, das <PI. -bänder) (Datenverarb.): mit einer magne ti sie rbaren Schicht versehenes xBand{\)% auf dem Informationen in Form magnetischer Aufzeichnungen gespeichert werden können, dazu: -band-Fernsehaufzeichner. der: svw. tMAZ, -bandgerüt, das (Datenverarb.): zur Ein- u. Ausgabe sowie als Speicher von Daten verwendetes Gerät; -berg. der: (nach der Vorstellung der Antike u. des MA.j Berg, der durch magnetische Kräfte Schiffe anzieht u. an sich zerschellen läßt; weisen, das, -eisenerz, das, -ebenstem, der: svw. t Magnetit; ^feld. das (Physik): durch / Elektro Jmagneten entstehendes magnetisches Feld (7); -kern, der (Physik): aus Eisen bestehender Kern eines Elektromagneten; -kompaß. der: Kompaß, der mit einem Magneten (1 a) arbeitet; Bussole; -nadel. die: sich zum magnetischen Nordpol hin einpendelnde Nadel in einem Kompaß; -platte. die (Datenverarb.): vgl. ^band; hpoI. der (Physik): a) Pol eines Magneten: gleichnamige -e stoßen sich ab; b) magnetischer Pol (der Erde): der nördliche, südliche M.; -Schwebebahn, die: Schnellbahn, bei der die räderlosen Wagen mit Hilfe von Magnetfeldern an eisernen Schienen schwebend entlanggeführt werden; -spule, die: Spule eines Elektroma- uneten; -Stab, der: Magnet (1 a) in Form eines Stabes; -stein, der: svw. tMagnetit; -tongerät, das: svw. tTon- bandgerät; -tonverfahren,das<o. PL> (Technik): Verfafiren der Film- u. Fernseh technik zur Aufzeichnung u. Wiedergabe von akustischen Vorgängen (Musik, Sprache u.a.); -Zündung, die (Kfz.-T.): (bei einem Verbrennungsmotor) Zündung, die mit einer im Kraftfeldeines Magneten sich drehenden Spule arbeitet. Magnetik, die; - (Physik): Lehre vom Verhalten der Materie im magnetischen Feld; magnetisch <Adj.>: a) die Eigenschaften eines Magneten (1) aufweisend: -es Eisen. Erz; der Stahl ist m.; b) (Technik) mit Hilfe der Eigenschaften des Magnetismus; auf der Eigenschaft des Magnetismus beruhend: das -e Feld (Magnetfeld); der -e Pol (Magnetpol); eine -e Bildaufzeichnung; etw. m. speichern; Ü eine -e Anziehungskraft auf jmdn. ausüben; sie fühlten sich m. (auf geheimnisvolle Weise) angezogen von dem ungewöhnlichen Menschen; Magnetiseur [magneti'se:^]. der; -s. -e Ifrz. magnetiseur. zu: magnetiser = magnetisiercn]: jmd.. der (als Heilpraktiker o.a.) mit Hilfe der Magnetisierung Heilwirkungen zu erzielen sucht; magnetisierbar [magneti- zi^ba:^] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.>: geeignet, magnetisiert zu werden, sich magnetisiercn (1) lassend: ein -es Metall; eine -e Beschichtung; <Abl.:> Magnetisierbarkeit, die; •; magnetisieren [... zr.ron] <sw. V.; hat) [mit französierender Endung zu t Magnet]: 1. (Physik) magnetisch machen (Ggs.: entmagnetisieren): eine Nadel m.; das Magnetband wird bei einer Aufnahme magnetisiert. 2. mit Magnetismus (2) behandeln: einen Patienten m.; <Abl.:> Magnetisierung« die; -, -en; Magnetismus [...tismos], der; -: l.a) Eigenschaft der Stoffe, in einem magnetischen Feld Kraftwirkungen zu erfahren; Gesamtheit der magnetischen Erscheinungen (vgl. Dia-, Ferro-, Paramagnetismus): Ü Ich weiß nicht, durch welchen M. (welche geheime Anziehungskraft) sie angelockt worden waren (Seghers. Transit 32); b) svw. t Magnetik. 2. svw. tHeilmagnetismus: tierischer M. (Mesmeris- mus); Kranke mit M. behandeln; Magnetit bnagneti:t. auch: ...tit], der: -s, -e: schwarzes, metallisch glänzendes Mineral, das natürlichen Magnetismus aufweist: Mugnet- stein. Magnet eisen/ stein/; Magnetohydrodynamik [magne- to-1, die; -: Lehre von den Wechselwirkungen zwischen elektrisch leitfähigen, strömenden Medien u. Magnetfeldern; magnetokalorisch <Adj.; o. Steig.) (Physik): -er Effekt (von magnetischen Zustandsänderungen der Materie herrührende Temperaturänderung); Magnetonieter, das; -s. - [t-meterl (Physik): Instrument zum Messen magnetischer Feldstärke u. des Erdmagnetismus; Magneton I'magne ton. auch: ...to:n], das; -s. -|sl <aber: 2 Magneton) [frz. magneton, gepr. von dem frz. Physiker P. Weiss (1865-1940)] (Kernphysik): Einheit des magnetischen Moments; MagnetOQptik. die; -: Wissenschaft von den optischen Erscheinungen, die durch die Einwirkung eines magnetischen Feldes auf Licht entstehen; Magnetopath [magneto'pa:t], der; -en, -en [t-pathl: Magnetiseur; Magnetopathk« die; - [T-pathie]: Heilwirkung durch magnetische Kräfte; Magnetophon ©. das; -s, -e [1935 gepr. vom Hersteller; zu T Magnet u. t-phonl: ein Tonbandgerät: ein Band auf einem M.. aus dem eine monotone ... Stimme spricht (Lynen, Kentaurenfährte 177); <Zus.:) Magnetophonband, das <PI. -bänder): Tonband; Magnetophonbandgerät, das: svw. t Magnetophon; Magnetosph$re. die; -: Teil der die Erde umgebenden Atmosphäre, in dem die Elektronen u. Ionen durch das Magnetfeld der Erde beeinfhdSt werden; Magnetostriktion, die; -, -en: Formänderung, die an einem ferromagnetischen Körper unter Einfluß eines magnetischen Feldes auftritt; Magnetron [magnetron, auch: ...tro:nJ. das; -s, ...one [...tro:n3], auch: -s [aus T Magnet u. griech. -tron = Suffix zur Bez. eines Gerätes, Werkzeugs] (Physik): Elektronenröhre, die magnetische Energie verwendet (für hohe Impulsleistungen ). magnifik [manjiTi:k] <Adj.; o. Steig.) [frz. magnifique < lat. mägnificus = großartig] (bildungsspr. veraltet): großartig, herrlich, wunderbar; Magnifika [magni:fika], die; -. ...kae [...ke]: w. Form zu f Magnifikus; Magnifikat [magni:- fikat], das; -fei. -s [lat. mägnificat. 3. Pers. Sg. von: mä- gnificäre = rühmen, nach dem ersten Wort des Gesangstextes]: 1 a) <o. PI.) (kath. Kirche) urchristlicher Gesang (im N. T. [Luk. 1.46-55] Maria, der Mutter Jesu, zugeschrieben), der in der katholischen Kirche Teil der Versper ist: b) aiif den Text von Luk. 1. 46-55 komponiertes Chorwerk. 2. (landsch. früher) katholisches Gesangbuch; Magnifikus [magni:fikos], der; -, ...fizi (veraltet): Rektor einer Hixhschule: Magnifizenz [magnifitßentß], die; -. -en [lat. mägnificentia = Großartigkeit. Erhabenheit, zu: mägnificus. t magnifik]: a) <o. PI.) Titel für den Rektor einer Hix-h- schule: Seine M. läßt bitten; in der Anrede: Eure. Euer M.; Ew. M.; b) Träger des Titels Magnifizenz: die -en haben sich im Sitzungssaal versammelt; Magnifizi: PI. von t Magnifikus. Magnitude[magnitu:dd].die;-,-n[lat.mägnitudo = Größe, Weite, zu: magnus = groß] (Geogr.): Meßgröße für die Stärke eines Erdbebens: Erdbeben mit -n von 0.0 bis 8.6; Zeichen: M; Magnitudo [...do]. die; - (Astron.): Meßgröße für die Helligkeit eines Gestirns; Abk.: mag Magnolie [ma'gno;ljp], die; -, -n [nach dem frz. Botaniker P. Magnol (1638-1715)]: Zierbaum od. -Strauch mit sehr früh im Frühjahr erscheinenden großen, weißen bis rosafarbenen, an Tulpen erinnernden Blüten; <Zus.:> Magnoliengewächs, das (Bot.): Vertreter einer Pflanzenfamilie mit vielen Arten(Magnolie, Tulpenbaum u.a.). Magot l magot], der; -s. -s [frz. magot, urspr. = barbarische Völker, aus dem Hebr.]: in Nordafrika u. auf Gibraltar heimischer, zu den Makaken gehörender Halbaffe mit dichtem, braunem Fell. Magus [ma:gos], der; -. ...gl (selten): svw. tMagier (I). magyarisieren: tmadjarisieren. mäh! [me:] <Interj.): lautm. für das Blöken von Schafen: <subst.:) ein vielstimmiges Mäh, Mäh war zu hören. Mih- (mähen): ^binder, der: landwirtschaftliche Maschine, die das Getreide mäht u. gleichzeitig zu Garben bindet; Bindemäher; Getreidebinder; -dreschender: große landwirtschaftliche Maschine, die in einem Arbeitsgang Getreide [Öl- u. Hülsenfrüchte/ mäht u. drischt; -drusch, der (Landw.): das Mähen u. Dreschen mit dem Mähdrescher; ^lader, der: landwirtschaftliche Maschine, die bes. Futterpflanzen mäht u. gleichzeitig auf ein nebenherfahrendes Fahrzeug lädt; Miiaschine, die: landwirtschaftliche Maschine, mit der Getreide bzw. Gras gemäht wird. Mahagoni [mahago.nil. das; -s [gepr. 1762 von dem schwed. 1719
mahagoni-, Mahagoni - Naturforscher C\ von Linne (1707-1778) nach einem wahrsch. karib. Wortl: wertvolles, rotbraunes, hartes Holz (verschiedener tropischer Bäume), das bes. Jur Möbel u. im Bootsbau verwendet wird. mahagoni-, Mahagoni-: -bäum, der: zu den Zedrachgewäch- sen gehörender Baum, der das echte Mahagoniholz liefert; -braun <Adj.; o. Sieig.; nicht adv.>: von der Farbe des Mahagoniholzes; -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: vgl. ^braun; -bolz, das; Mnöbel. das <meist PL): Möbel aus Mahagoni; ^rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: vgl. ^braun; -schrank, der. Mahajana [maha*Jamal, das; - [sanskr. mahäyäna = großes Fahrzeug (der Erlösung)!: Richtung des Buddhismus, die vielen Menschen das Erlangen des Heils ermöglicht. Vgl. Hinajana. Wadschrajana. Maha! [ma'hal], der; -[s], -s [nach dem iran. Ort Mahallatl: meist rotgrundiger. lose geknüpfter Perserteppich von mittlerer Qualität. Maharadscha [maha'raJa. auch: ...ra:43a], der: -s. -s [sanskr. mahäräjat). zu: mahä- = großu. räjä(n) = König (TRadscha)]: a) <o. PI.) Titel eines indischen Gro/ifürsten; b) Träger des Titels Maharadscha; Maharani [mahara:ni]. die; -. -s [Hindi maharani. zu: räni = Königin): a) <o. PI.) Titel für die Frau eines Maharadschas; b) Trägerin des Titels Maharani; Maharischi [mahariji]. der. -[s|. -s [Hindi mahä^i. eigtl. = großer Seher, zu: Ri = Seher): a) <o. PI.) (in Indien) Ehrenbezeichnung für einen geistig-religiösen Führer; b) Träger der Ehrenbezeichnung Mafiart- schi; Mahatma [maha:tmal.der; -s, -s [sanskr. mahätman = mit großer Seele): a) <o. PI.) (in Indien) Ehrentitel für eine geistig hochstehende Persönliclikeit. einen Weisen od. Heiligen; b) Träger des Ehrentitels Mahatma. 'Mahd [ma:t|, die; -. -en [mhd. mät. ahd. mad. zu tmähen| (landsch.): a) das Mähen; Das Gras stand reif zur M. unter der schrägen Mittagssonne (Th. Mann. Hoheit 190); b) das gemähte Gras o.a.; die M. trocknet; *Mahd [-1. das; -[eis, Mähder l'mf::dT?l (österr.. Schweiz.): Bergwiese; 'Mähder [me:d«l, der; -s, - (landsch.): svw. TMäher (2): 2Mahder: PI. von T:Mahd. Mahdi [maxdi. auch: ma:di], der; -[sl. -s [arab. mahdi. eigtl. = der auf den richtigen Weg Geführte!: von den Mohamedanern erwarteter Welt-. Glaubenserneuerer. 'mähen [me:dn] <sw. V.; hat) [mhd. maejen, ahd. mäen]: a) mit der Sense, mit einer Mähmaschine dicht über dem Erdboden abschneiden; Getreide. Gras, Klee [mit der Sensel m.; (auch ohne Obj.:) er hat den ganzen Morgen gemäht; b) von zum Schnitt reifem Gras. Getreide u.a. befreien; die Wiese, der Rasen muß gemäht werden; das Feld m. 2mähen [-1 <sw. V.; hat) [zu Tmäh]: (von Schafen) blöken. Mäher [me:el. der; -s. -: 1. (ugs.) svw. tMähmaschine. 2. (veraltend) jmd.. der mäht. Mah-Jongg©.Ma-Jongg [ma'&ool. das; -s, -s [engl. ma(h>- jong(g). anglisiert aus chines. (Dialekt von Schanghai) ma-tsiang = SpatzenspielJ: (ursprünglich chinesisches) Gesellschaftsspiel mit Spielsteinen od. -karten, aus denen bestimmte Bilder zusammengestellt werden müssen. 'Mahl [ma:ll, das; -le]s. Mähler rme:lc] u. -e <PI. selten) [mhd. mal. eigtl. = zu einer festgesetzten Zeit aufgetragenes Essen. T 'Mail (geh.): 1. Essen (2). Spetse: ein einfaches, kärgliches, kräftiges, opulentes M.; ein M. einnehmen, zu sich nehmen, zubereiten. 2. das Einnehmen eines Essens (2). einer Mahlzeit (la): man aß nach der Vorstellung zu dreien. Es wurde ein behagliches M. (Feuditwanger. Erfolg 565); bei einem M. sitzen. *Mahl M. das; -lels. -e [mhd. mahel-, mal- (nur in Zus.). ahd. mahall: altgermanische Gerichtsverhandlung. 'Mahl- (mahlen): -gang* der (Technik): Zerkleinerungsmaschine, in der das eingegebene Mahlgut durch horizontale, sich gegeneinanderbewegende runde Steine zerrieben wird; -gut, das (Fachspr.): zu zerkleinerndes Material; Mimihle, die (veraltet): Mühle, die Getreide mahlt (im Unterschied zur Ölmühle u.a.); -sand, der [LÜ von nieder!, maalzand. vgl. ^stroml (Seemannsspr.):iMr auflaufende Schiffe gefäfir- licher lockerer Sand einer Satulbank. Treibsand; U plötzlich ... gerät er... in den tückischen M.... politischer Verdächtigungen (Hörzu 40.1976.55); -stein, der: svw. t Mühlstein: U Stanislaus Büchner, durch die harten -e einer Unterofli- ziersmühle gedreht (Strittmatter. Wundertäter 329); -ström, der [niederl. maalstrom. zu: malen = drehen]: gefährlicher Strudel. Wirbel; Ü Die Begeisterung für den Fußballsport gerät immer mehr in den M. des Wandalismus (BM 9. 11. 76. 1); -werk, das (Technik): vgl. -gang: -zahn, der: (bei Säugetier u. Mensch) einer der hinteren Zähne, der eine breite Krone hat u. zum Zerma/ilen der Nahrung dient; Backenzahn. 2M*hl- (2Mahl): -schätz, der (Rechtsspr. veraltet): Gabe. die der Bräutigam der Braut bei der Verlobung überreicht: -statt, -statte, die: Gerichts- u. Versammlungsstätte der alten Germanen im Freien. mahlen [ma:bn] <V.; mahlte, hat gemahlen) [mhd. malen, ahd. malanl: a) (von körnigem, bröckligem o.a. Material in einer Mü/ile. mit Hilfe einer Mühle durch Zerquetschen od. Zerreiben mehr od. weniger fein zerkleinern, pulverisieren; Kom. Weizen. Getreide [zu Mehl] m.; den Kaffee [pulverlfein. grob, zu Pulver m.; <auch ohne Obj.:> der Müller mahlt nicht mehr (übt seinen Beruf nicht mehr aus); Spr wer zuerst kommt, mahlt zuerst (wer zuerst da ist. hat ein Vorrecht gegenüber dem später Kommenden*. gemahlener Pfeffer, gemahlenes Fleisch (landsch.; Hackfleisch): Ü jmds. Kiefer, Zähne mahlen (kauen langsam u. gründlich); Die Hinterräder des Jeeps mahlten im Sand (drehten sich, ohne zu greifen; Cotton. Sllver-Jet 115); b) durch Mahlen (a) herstellen; Mehl m. Mähler PI. von t'Mahl. mählich [me:licl <Adj.; meist adv.. seltener attr. od. präd. [spätmhd. melichl (geh.): nach und nach, langsam; allmählich: und m. schien ihm zu dämmern: Hier stimmt etwas nicht! (Kant, Impressum 236). Mahlzeit, die; -. -en [spätmhd. mälzlt, urspr.: festgesetzte Zeit eines 'Mahlsl: 1. (regelmäßig, zu bestimmten Zeilen des Tages eingenommenes) Essen (2). das aus verschiedenen kalten od. warmen Speisen zusammengestellt ist: eine leichte, schwere, deftige M.; er ißt nur eine M. am Tag; eine M. in einem Lokal einnehmen, zu sich nehmen; die -en zubereiten; der Säugling bekommt fünf-en am Tag (wird fünftnal gefüttert); Wer Zeit hatte, zog sich zudem aus diesem Wässerlein eine M. (die für eine Mahlzeit ausreichende Menge) Kleinfische (Strittmatter, Wundertäter 439). 2. lias [gemeinschaftliche! Einnehmen der Mafilzeit (1): an einer gemeinsamen M. teilnehmen; er hält sich nicht an die -en (er ißt unregelmäßig): die Arznei ist nach, vor den -en zu nehmen; die Familie trifft sich zu den gemeinsamen -en; M. halten (veraltend; Essen einnehmend gesegnete M! (Formel, mit der man jmdm. guten Appetu wünscht); M! (ugs. Gruß, bes. zwischen Arbeitskollegen vor u. nach der Mittagspause); * [na dann] prost M.!9 M..' (ugs.; das ist ja eine schöne Bescherung!; das kann ja schlimm werden!): wenn es so weiter schneit, na dann prost M.! Mahn- [ma:n-l: -bescheid, der (jur.): Aufforderung, eine bereits fällig gewordene Zahlung zu leisten; abrief, der Brief, derjmdn. an etw.. was man von ihm erwartet, er innen (bes. einen Schuldner an die Fälligkeit einer geschuldeten Summe, einer Rechnung o.a.); -frist, die; -gebühr, die: Gebühr, die für einen amtlichen Mahnbescheid erhoben wird: -mal, das <PI. -e. selten: ...mäler): Denkmal, das an etw erinnern, etw. im Gedächtnis halten soll, von dem man hofft, daß es sich nicht wieder ereignet: ein M. in einem ehemaligen Konzentrationslager errichten; ^nif, der (geh.): zu etw. auffordernder, an erw. gemahnender Zuruf; -schreiben, das: vgl. abrief; -statte, die: vgl. Gedenkstätte; -verfahren. das (jur.): vereinfachtes gerichtliches Verfahren, bei dem einem Schuldner ein Mahnbescheid ohne vorherige gerichtliche Verliandlung zugestellt wird; -wort, das <PI. ...worte. meist PI.) (geh.): mahnendes Wort; Ermahnung; -zeichen, das (selten): svw. T Warnzeichen; -zettel, der: vgl. abrief Mähne ['me:ndl. die; -. -n [frühnhd. mene (PL), mhd. mantet. ahd. mana. urspr. = Nacken, Hals]: 1. langes, herabhängendes Haar am Kopf u. bes. an Hals u. Nacken bestimmter Säugetiere: eine zottige M.; galoppierende Pferde mit fliegenden -n; der Löwe schüttelt seine M. 2. (scherzh.) (beim Menschen) I ungepflegt wirkender! Haarschopf mit langem, dichtem, wallendem Haar: eine lange, lockige, blonde M , er hat sich seine M. stutzen lassen. mahnen[ma:n^n]<sw. V.; hat) [mhd. manen, ahd. manön) 1. nachdrücklich zu einem bestimmten, geboten erscheinenden Verhalten <xJ. Tun auffordern, drängen: jmdn. zur Eile, zur Ruhe, zur Geduld, zur Vorsicht m.; jmdn. eindringlich, nachdrücklich m.: ..Bleiben Sie ernst", mahnte Sohnemann väterlich (Sebastian. Krankenhaus 38); jmdn. mahnend, mit einem mahnenden (ermahnenden) Blick ansehen; U 1720
mais-, Mais- die hereinbrechende Dunkelheit mahnte zum Aufbruch. 2. a) nachdrücklich an etw.. bes. eine eingegangene Verpflichtung u.a.. erinnern: Jmdn. an seine Pflichten, an sein Versprechen m.; der Brief mahnte ihn an sein Versäumnis; er hat uns wegen der versprochenen Sachen gemahnt; einen Schuldner schriftlich m. (ihn schriftlich zur Zahlung seiner Schulden auffordern); Ü Die Glocke mahnte ihn fbrachte ihm zum Bewußtsein), wie weit schon die Nacht vorgeschritten (Th. Mann, Tod u.a. Erzählungen 191); b) (geh.) auf Grund seines Aussehens o. ä. an einen bestimmten Gegenstand, eine bestimmte Person denken lassen, erinnern, gemahnen (b): Jede dieser Galerien ist vergittert, so daß ihre Fassade an einen riesigen ... Käfig mahnt (Ziegler. Labyrinth 123). 3. (Jägerspr.) (von weiblichem Rotwild) einen kurzen, näselnden Lock- bzw. Warnlaut ausstoßen: das Rottier mahnt. mihnen-, Mähnen-: -artig <Adj.; o. Steig.): wie eine Mä/me beschaffen; -gerate, die: (als Zier gras beliebtes) Gras, dessen vornübergeneigte Ähren lange Grannen haben; -robbe, die: Robbe mit mähnenartig verlängerten Nackenfiaaren. Mahner ['ma:ne], der; -s. -: jmd.. der (bes. in der Öffentlichkeit, in öffentlichen Dingen) als Mahnender auftritt, der zu etw. ermahnt od. vor etw. warnt. mähnig [me:ni<;] <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (selten): mit einer Mähne: ein -er junger Mann (Spiegel 43, l%6. 3). Mahnung, die; -. -en [mhd. manungel: 1. das Mahnen (1); malmende Äußerung: eine M. zur Eile, zur Geduld, zur Vorsicht; eine M. überhören, befolgen, beherzigen; Ü hatten sie vom Schicksal eine besondere M. mitbekommen (Hesse, Narziß 25). 2.a) nachdrückliche Aufforderung, etw. Bestimmtes zu erledigen. Erinnerung an eine Verpflichtung: er reagierte auf keine M.; b) svw. t Mahnbrief, Mahnschreiben: eine M. vom Vermieter, vom Finanzamt bekommen. Mahonie [ma'ho:njp], die; -, -n [nach dem amerik. Gärtner B. MacMahon (1775-1816)) (Bot.): Zierstrauch mit dornig gezähnten Blättern, gelben, buschigen Blüten u. meist blauen, runden Früchten. Mahr [ma:g], der; -[eis. -e [mhd. mar(e), ahd. mara, urspr. viell. = Zermalmerini (selten): svw. f 'Alp (1). Mähre ['m£:ro], die; -. -n [mhd. merhe. ahd. mer(i)ha = Stute] (geh., veraltend): !altes] abgemagertes Pferd, das nicht mehr zu gebrauchen ist: eine alte, lahme M. mähren: t 'mären. Mährte ['mental: t Märte. Möhschaf, das; -[eis. -e (Kinderspr.): svw. TSchaf. Mai [maj], der; -[eis u. -. dichter, auch noch: -en. -e <PI. selten) [mhd. meie. ahd. meio < lat. (mensis) Maius (nach einem italischen Gott des Wachstums)]: fünfter Monat des Jahres: ein kühler M.; der Erste M. (Demonstrations- u. Feiertag der internationalen Arbeiterbewegung; Feiertag der Werktätigen); U er steht noch im M. seines Lebens (geh.; ist noch sehr jung): *am 17. M. geboren sein (ugs. scherzh. od. verhüll.; homosexuell sein; nach dem ehemaligen §175 des Strafgesetzbuches, dessen Ziffern wie eine Datumsangabe gelesen werden); wie einst im M. (wie früher, wie einst in glücklicheren Tagen): Mama, gegen die Vater noch immer so galant war wie einst im M. (Kranz, Märchenhochzeit 37). mai-,Mai- (vgl.auch: Maien-): -andacht, die (kath. Kirche): im Mai im allgemeinen täglich [atn Abend 1 stattfimlende MarienantJacht: -bäum, der: a) nach altem Brauch in der Zeit zwischen Frühling u. Frühsommer bes. hei Volksfesten aufgestellter, hoher, von Rinde und Ästen befreiter Baum, an dessen Spitze ein mit bunten Bändern umwundener Tannenkranz hängt: einen M. aufstellen; um den M. tanzen: b) geschlagenes Birkenbäumchen. das zu Maifesten als Schmuck an die Türpfosten des Hauses gebunden wird; -bKimchen. das: svw. T-glöckchen; -blume. die: volkst. Bez. für verschiedene Frühjahrsblumen (bes. Maiglöckchen. Waldmeister, Löwenzahn); -bowle. die: aus Weißwein u. Sekt unter Zusatz von frischem Waldmeister hergestellte Bowle; -demonstration, die: zum Ersten Mai stattfindende Demonstration; -feier.die: offizielle Feier zum Ersten Mai; -feiertag, der: der Erste Mai: -fehl, das: t Maifeld; -fest, das: im Mai traditionsgemäß stattfindendes Volksfest; -fisch, der: zu den Heringen gehörender Fisch, der zur Laichzeit (im Mai) aus der Nordsee in die Flüsse wandert; -glöckchen. das: (wildu. in Gärten wachsende) im Frühjahr blühende Blume, deren Blütenrispen mit kleinen weißen, dufteniien Blüten von zwei großen, elliptischen Blättern umschlossen situi; -käfer, der: größerer Käfer mit braungelben Flügeldecken /schwarzem, behaartem Kopfu. weißen Flek- ken an beiden Seiten des Hinterleibs], der im Mai schwärmt u. sich von Laubblättern ernährt; * strahlen wie ein M. (ugs.; über das ganze Gesicht lachen. strahlen). dazu: -käfer- lahr. das: Jahr, in dem es bes. viele Maikäfer gibt, —käfern <sw. V.; hat) [wohl nach dem Bild eines Maikäfers, der zum Flug ansetzt u. dabei zuerst sorgsam seine Flügel zu ordnen scheint u. so auch den Anschein erweckt, als zögere er wegzufliegen] (ugs. scherzh.): 1. über eine zu haltende Rede nachdenken. 2. still vor sich hin arbeiten. 3. unschlüssig sein, zögern; -kätzchen, das: svw. t Kätzchen (4); -könig. der: vgl. -königin; -königin. die (Volksk.): Mädchen, auf das bei einer Versteigerung der Mädchen bei einem Mai fest das höchste Gebot ergeht u. das neben dem Maikönig die Hauptperson des Festes ist; -kraut, das <o. PI.) (landsch.): svw. t Waldmeister; -kundgebung. die: Kundgebung anläßlich des Ersten Mai; -lehen. das (Volksk.): Brauch, bei einem Maifest die Mäilchen zu versteigern; -nelke, die: rote Papiernelke, die am Ersten Mai als Ansteckblume getragen wird: -parade. die (DDR): Mili- tärparcule aus Anlaß des Ersten Mai; -pilz, der: svw. t-rit- terling; -regen, der: im Mai fallender Regen (der bes. wichtig für das Austreiben der Vegetation ist); -ritterling [-ntelin], der, -s, -e: an grasigen Stellen des Waldes wachsender, eßbarer, weißlicher Blätterpilz mit wellig gebogenem Hut: -schwamm, der: svw. t-ritterling; -tanz, der: [im Freien stattfindendes] Tanzvergnügen im Mai; -trieb, der: junger, hellgrüner Trieb an Nadelbäumen; -wem. der: svw. t -bowlc. Maid [majt], die; -, -en [mhd. meit, zusgez. aus: maget, tMagd] (dichter, veraltet, noch spött.): junges Mädchen; junge Frau. Maiden [meidn], das; -[$], - [engl, maiden, eigtl. = Jungfrau] (Pferdesport): auf der Rennbahn noch unerprobtes Pferd; <Zus.:> Maidenrennen, das [nach engl, maiden race] (Pferdesport): mit Maiden verunstaltetes Rennen. Maie [map], die; -. -n [zu t Mail (veraltend): a) junge Birke: Birkengrün als Laubschmuck, der bei Volksfesten im Frühling, bes. im Mai. an die Pfosten der Haustüren gebunden wird; b) geschmückter Maibaum; maien fmajan] <sw. V.; hat; unpers.) [zu TMai] (dichter, veraltet): Mai werden: es grünt und mait; Maien [-1. der; -s. - [zu f Mai] (Schweiz, mundartl.): 1. / Feld/blumenstrauß. 2. kurz für T Maiensäß. Maien- (dichter, veraltend): -blute, die: Zeit des Blühens im Mai; -grün, das: vgl. Maie; -hift, die: von Duft erfüllte, linde Lujt im Mai; -nacht, die; -zeit. die. Mfljensaß, das; -es, -e [2. Bestandteil Schweiz. Saß. Sess (mhd. se33e) = unterste Stufe einer Alm] (bes. Schweiz.): Weide, auf die das Vieh im Mai gebracht wird, bevor es auf die Almen weiterzieht. Maifeld, das: -[eis. -er [eigtl. = Mähfeld, zu ostfries. maien = 'mähen]: (an der Nordsee) außerhalb der Deiche u. oberhalb des mittleren Hochwassers gelegenes, mit Gras bewachsenes Marschland. Mailins [meilin], das; -[s] [amerik. mailing, zu: to mail = (mit der Post) senden] (Werbespr.): Versenden von Werbematerial durch die Post; Mail-Order [meil 'o:d3l. die; -, -s [engl.-amerik. mail order, aus: mail = Post(sendung) u. order = Auftrag. Bestellung] (Kaufmannsspr., Werbespr.): postalisch erteilte Bestellung I im Versandhandel], Maire [me:?]. der; -s, -s [frz. maire < afrz. maire = Herr, eigtl. = der Größere < lat. maior, t Major]: Bürgermeister in Frankreich; Mairie [me'ri.l.die; -. -n [...i:an; frz. malrie]: Bürgermeisterei in Frankreich. Mais [majs], der; -es. (Sorten:) -e [frz. mäis. span. maiz < Taino (Indianerspr. der Karibik) mays. mahiz]: a) aus Mittelamerika stammende, htxhwachsende Getreideart mit breiten, langen Blättern u. einem großen, als Kolben wachsenden Fruchtstand mit leuchtendgelben Körnern, die bes. als Viehfutter Verwendung finden; b) Frucht des Maises (a): Brot aus M. backen; Hühner mit M. füttern. mais-, Mais-: -birne. die (Boxen): (mit Mais gefüllter/ birnenförmiger, an einem Seil von der Decke herabhängender Trainingsball aus Leder; -brei. der; -brot, das; -flocken <PI); -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe reifer Maiskörner: -kolben. der: großer, zylinderförmiger Fruchtstatui des Maises, der rundherum dicht mit gelben Körnern besetzt ist; -körn, das <P1. -körner): einzelnes Korn des Maiskolbens: -mehl. das; -öl, das; -papier. das 1721
Maisch (Tabakind.): gelbliches Zigarettenpapier, das in der Farbe an ein echtes Maisblatt erinnern soll; -stärke, die: aus Mais (b) gewonnene Stärke, dazu: -stürkepuder, der; --Staude, die; -stroh, das. Maisch Imatf]. der; -[e]s, -e. Maische l'majja]. die; -. -n [mhd. meisch. urspr. wohl = Brei] (Fachspr.): 1. (bei der Bierherstellung) mit Wasser verrührtes, geschrotetes Malz. 2. (bei der Spiritusherstellung) Gemisch aus stärkehaltigen Rohstoffen mit Darrmalz u. Wasser. 3. (zur Weinherstellung) gekelterte Trauben; <Zus.:> MaischemaB, das: Maligefäß für Maische; maischen <sw. V.; hat) (Fachspr.): a) etw. zu Maische verarbeiten; Trauben m.; b) Maische herstellen. Maisonette, (nach frz. Schreibung auch:) Maisomette [meza'netl. die; -. -s [engl, maisonette < frz. maisonnette = Häuschen, Vkl. von: maison = Haus < lat. mänsio. T Menage]: zweistikkige Wohnung mit eigener, innerhalb der Wohnung hegender Treppe in einem [Hoch]haus; <Zus.:> Matsonlnlettewohnung. die. Maiß [m^js], der; -es, -e od. die; -. -en [mhd. mei3. eigtl. = Einschnitt, zu: mei3en. t Meißel] (bayer.. österr.): a) Holzschlag; b) Jungwald. Maitre [metr], der; -. -s [metr; frz. maitre < afrz. maistre < lat. magister. t Magister]: a) frz. Bez. für Herr. Gebieter; Lehrer. Meister; b) <o. PI.) Titel juristischer Amtspersonen in Frankreich; c) Träger des Titels Maitre (b); Maitre de plaisir [metraptezr.r], der; , -s [metra] - - [frz., zu t Maitre u. TPläsier] (veraltet, noch scherzh.): jmd., der bei einer gesellschaftlichen Veranstaltung das Unterhaltungsprogramm leitet, der bei einem Fest für die Unterhaltung der Gäste sorgt; Maitresse: T Mätresse. Maizena® lm^j'tßc:na]. das; -s [Kunstwort]: zum Kochen u. Backen verwendeter Maisstärkepuder. Maja [ma:ja], die; - [sanskr. mäyä = Trugbild]: (in der wedischen u. brahmanischen Philosophie) die als Blendwerk angesehene Erscheinungswelt (die als verschleierte Schönheit dargestellt wird). Majestas Dcmini [ma'jestas do:mini], die; - - [lat.. eigtl. = die Herrlichkeit des Herrn] (bild. Kunst): frontale Darstellung des in einer Mandorla thronenden Christus; Maiestat [maj£St£:t|. die; -. -en [mhd. majestät < lat. maiestäs = Größe. Erhabenheit, zu: maior = größer, t Majori: 1.a)<o. PI.) Titelu. Anrede von Kaisern u. Königen: Kaiserliche. Königliche M.!; Seine M. (Abk.: S[e|. M.); Ihre M. (Abk.: I. M); Eure. Euer M. (Abk.: Ew. M.); b) Träger des Titels Maiestat (1 a): Seine M. der König betritt den Saal; Ihre-en (das kaiserliche, königliche Paar) wurden festlich empfangen. 2. <o. PI.) (geh.) a) Erhabenheit. Größe, die einer Sache innewolint. von ihr ausgeht: die M. der Berge, des Todes; den weiten Raum des Himmels, der sich in der wolkenlosen M. seiner tiefen Bläue über der Stadt erhob (Kasack, Birkenwäldchen 51); b) hoheitsvolle Würde: sein Wesen strahlte M. aus; <Abl.:> maiestfttisdi <Adj.>: a) Erhabenheit. Größe erkennen lassend: der -e Anblick der Berge;... blickten über den m. dahinfließenden Strom (Böll. Erzählungen 418); b) hoheitsvoll, würdevoll: eine -e Erscheinung; -e Ruhe; die großen Tiere schreiten m. durch die Menge: <Zus.:> MajestStsbeleidigung. die: 1. (Jur. veraltet) svw. T ^verbrechen: wegen M. angeklagt sein. 2. (spött.) Äußerung. Handlung, mit der jmd. einem anderen in höherer Stellung zu nahe tritt u. ihn damit beleidigt: das ist Ja M.!; Majestätsverbrechen, das (jur. veraltet): Verbrechen, das sich gegen den Kaiser od. König u. das Reich richtete. Majolika [majo:likal. die: -. ...ken u. -s [ital. maiolica. nach Majorica. dem spätlat. Namen der span. Insel Mallorca]: zinnglasierte Töpferware. Majonäse: t Mayonnaise. Ma-Jongg: TMah-Jongg. Major [majori, der; -s, -e [span. mayor = größer, höher; Vorsteher. Hauptmann < lat. maior = größer, Komp. von: magnus = großl (Milit.): a) <o. PI.) unterster Dienstgrad bei den Stabsoffizieren; b) Offizier dieses Dienstgrades. Majoran [ma:joran. auch: majo' ra.n], der; -s. -e [mhd. maio- rän. spätahd. maiolan < mlat. majorana. Hu.]: a) (zu den Lippenblütlern gehörende) aromatische Gewürz- u. Heilpflanze mit kleinen, weißen Blüten; b) als Gewürz, bes. für Fleischspeisen u. Wurst, verwendete, getrocknete Blätter des Majorans (a). Majorat [majorat], das; -[e]s. -e [mlat. maioratus. zu lat. maior = größer, älter. T Major] (Ggs.: Minorat; Rechtsspr.): 1. svw. TÄltestenrecht (2). 2. nach dem Ältestenrecht (2) zu vererbendes Gut: <Zus.:) Majoratsgut. das; Majoratsherr, der: Gutsherr eines Majorats (2); Majorio- mus [ma:pr'do:mos]. der; -, - [spätlat. maior domus (ir- giae) = königlicher Hausverwalter, zu: maior = Meier (1). domus = Haus u. regius = königlich]: svw. tHausmeier; majorenn [majoren] <Adj.; nur präd.) [mlat. majoren- nus. zu lat. maior = größer, älter u.annus = Jahr] (Rechtsspr. veraltet): volljährig, mündig (Ggs.: minorenn); <Abl.:/ Majorennität [majorem*te:t], die; • (Rechtsspr. veraltet): Volljährigkeit, Mündigkeit(Ggs.: Minorennität); Maiorettr [majoren, die; -. -s u. -n [amerik. (drum) maiorette. eigtl = weibl. Tambourmajor]: junges Mädchen in Uniform, das bei festlichen Umzügen paradiert; <Zus.:> Major^tteo- gruppe. die; Majorin, die; -. -nen: 1. weibliches Mitglied der Heilsarmee im Majorsrang. 2. (veraltet) Frau eines Majors; majorisieren [majori zi:ran] <sw. V.; hat) [zu lat maior, T Major] (bildungsspr.): (bes. im politischen Bereich durch Stimmenmehrheit) überstimmen u. damit beherrschen die schwarze Bevölkerung wird hier von den Weißen majo- risiert; <Abl.:> Majorfcknmg. die; -. -en; Majorist [...nsi). der; -en. -en (kath. Kirche): Träger der höheren Weihen (vom Subdiakon aufwärts); Majorität [majori'te:t]. die; -. -en [frz. majorite < mlat. majoritas]: Mehrheit, die sich für od. gegen jmdn., etw. entscheidet od. entschieden hw u. damit in einem bestimmten Zusammenhang ausschlaggebend od. beherrschend ist (Ggs.: Minorität): eine große M. entschied sich für den Plan; eine M. von 350 Stimmen, einfache M. (fünfzig Prozent der Stimmen); qualifizierte M. (mindestens fütifundsiebzig Prozent der Stimmen). Majoritjts-: -besdihiß, der; -prinzip, das: Prinzip, nach dem die Mehrheit der Stimmen bei einer Wahl o. ä. den Ausschlag gibt; -wähl, die: svw. T Mehrheitswahl. Majorsrang, der; -le]s: Rang eines Majors (a). Majore [majDrts], der; -es [geb. nach T Proporz] (Schweiz .r svw. TMajoritätswahl; Majuskel [majoskj], die; -. -n [lat. maiusculus = etwas größer. Vkl. von: maius. Neutr. voa maior. T Majori (Druckw.): Großbuchstabe (in einer lateinischen Schrift); Versal (Ggs.: Minuskel); <Zus.:) Mafcpkel» schrift. die (Druckw.): Druckschrift, die nur aus Großbuchstaben besteht. makaber [ma'ka:be] <Adj.; ...b[e]rer. -ste; nicht adv.) [frz. macabre. gek. aus: danse macabre. t Danse macabrel (bildungsspr.): a) (durch eine bestimmte Beziehung zum Tod unheimlich, Grauen hervorrufend: eine makab[e]re Szene; die Ereignisse. Vorgänge waren sehr m.; b) mit Tod u Vergänglichkeit Scherz treibend: er führt makab[e]re Reden; das waren makab[e]re Scherze. Makadam [makadam], der od. das; -s. -e [nach dem schon Straßenbauingenieur J. L. McAdam (1756-1836)] (Tiefbau): Straßenbelag, in dem sich zahlreiche Hohlräume befinden; <Abl.:> makadamisieren [makadami'zi:ren] <sw. V„ hat) [engl, macadamize] (Tiefbau): Makadam aufbringen, Makak [ma.kak. auch: maka(:)k], der; -s u. -en. -en [ma- ka(:)kn; port. macaco. afrik. Wort]: zu den Meerkatzen gehörender Affe mit gedrungenem Körper. Makame [ma'ka:md]. die; -. -n [arab. maqäma, eigtl. = Zusammenkunft; (bei einer Zusammenkunft gehaltene! Rede] (Literaturw.): kunstvolle, alte arabische Stegreifdichtung. Makarismus [makarismos]. der; -. ...men (meist PI.) [griech makarismös = das Glücklichpreisen, zu: mäkar = glück- lich. glückselig] (Rhet.. Stilistik): altgriechische u. biblische Stilform des /Lobjpreises. Makartbukett. das. Makartstrauß [makart-1, der [nach dem österr. Maler H. Makart (1840-1884)] (veraltet): dekorativer Strauß aus getriKkneten Blüten, Blättern u. a. Makel ['ma:kl], der; -s. - [mhd. makel < lat. macula - Mal; (Schand)fleck] (geh.): 1. etw. (ein Fehler, Mangei o.a.), was für jmdn., in seinen eigenen Augen od. im Urtem anderer, als Schmach, als herabsetzend gilt: ein geheimer M. haftet an ihm; ist denn seine uneheliche Geburt ein M.?; seine Herkunft als M. empfinden. 2. Fehler, fehlerhafte Beschaffenheit von etw., die etw. als unvollkommen erscheinen läßt, die seinen Wert herabsetzt; das Obst weist keinerlei M. auf. Mäkelei [me:kdlaj]. die: -. -en [zu Tmäkeln] (abwertend! a) <q. PI.)dauerndes Mäkeln, Nörgeln; b) (seltener) mäkelnde Äußerung; mäkelig, mäklig [me:k(3)li(jl <Adj.; nidü 1722
Makrostruktur adv.) (abwertend): (bes. im Essen) sehr wählerisch, an vielem etw. auszusetzen habend: er ist ein sehr -er Mensch; du bist zu m. [im Essen]; Die Lehrersfrau krank, mäkelig wie eine Ziege (Strittmatter. Wundertäter 22). makellos <Adj.; -er. -este; Steig, ungebr.): ofme Makel (2). ohne einen die Vollkommenheit o. ä. von etw. beeinträchtigenden Fehler od. Mangel: eine -e Figur. Haut. Oberfläche; Ein -er Himmel. Nirgends auch nur ein Wölk lein (Trenker. Helden 261); das Porzellan ist von einem -en (reinen) Weiß; etw. ist m. (vollkommen) sauber; U er hat einen -en Ruf. Leumund; <Abl.:> Makellosigkeit, die; -. makein ['ma.kjn] <sw. V.; hat) [aus dem Md.. zu tmäkelnl (Wirtsch. Jargon): /mit etw.] Maklergeschäfte. Vermittler- geschäfte machen: er mäkelt (Häuser. Grundstücke); mäkeln rme:kln)<sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. mekelen, urspr. = makein. später = bemängeln, nach dem Versuch der Händler, durch das Feststellen von Mängeln bei der Ware den Preis zu drücken]: 1. (abwertend) an jmdm.. etw.. bes. am Essen, beständig etw. auszusetzen hohen u. seiner Unzufriedenheit durch nörgelnde Kritik Ausdruck verleihen: er hat dauernd etwas [am Essen] zu m.; mäkle doch nicht immer über das Essen!;..Ihr Mund ist zu klein", mäkelte Christine (Bieler. Mädchenkrieg 276). 2. (selten) svw. Tmakein; <Zus.:> Mäkelsucht, die <o. PI.) (abwertend): übersteigertes Bedürfnis zu mäkeln (1); <Abl.:> mäkelsudittg <Adj.; nicht adv.): Das sei... schief, überfein und m. (Th. Mann. Joseph 342). Makette: TMaquette. Make-up [me:k'lap]. das; -s. -s lengl. make-up. eigtl. = Aufmachung]: l.a) kosmetische Präparate, die der Verschönerung (der dekorativen Kosmetik) dienen: das M. der Firma ist sehr teuer; keinerlei M. verwenden; b) getönte {flüssige] Puder creme, mit der die Flächen des Gesichts bedeckt werden: M. auflegen, auftragen. 2. kosmetische Verschönerung des Gesichts mit Make-up (1): ein gekonntes, dezentes, korrektes M.; kein M. tragen (sich nicht schminken): sie verzichtet auf ein M. Maki l'ma.k/]. der; -s. -s [frz. maki < madagassisch makyl: svw. TLemure (2). Makimono Imaki'mo.no]. das; -s. -s [jap. makimono]: für die ostasiatische Kunst typische Form der Bildrolle im Querformat, die von rechts nach links aufgerollt wird u. in einzelnen Abschnitten betrachtet werden kann. Makkabiade [maka'b|a:d3], die; -. -n [nach dem jüd. Volkshelden Judas Makkabäus (1. Jh. v.Chr.)]: alle vier Jahre stattfindende, den Olympischen Spielen vergleichbare Sportveranstaltung, deren Teilnehmer nur jüdischer Herkunft sinil. (Makkaroni [makaro:ni] <PI.) [ital. (mundartl.) maccaroni (PL), zu: maccarone. T Makrone]: lange, röhrenförmige Nudeln: Makkaroni [-1. der; -[s]. -s: svw. T Makkaronifresser; <Zus. zu 'Makkaroni:) Makkaronifresser, der: ugs. abwertende Bez. für Italiener: makkaronisch [maka'ro:niJ] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): -e Dichtung, Poesie (scherzhafte Dichtung, in die Wörter j bes. lateinische od. lateinisch deklinierte Wörter] einer anderen Sprache eingestreut sind: ital. Poesia maccaronica, eigtl. = Knödeldichtung, zu: maccaroni. ! Makkaroni). Makler [ma:kle]. der; -s. - [ausdem Niederd. < mniederd. makeler. mekeler. zu T makein]: jmd.. der Verkauf. Vermietung, den Abschluß von Verträgen in verschiedenen Bereichen vermittelt (Berufsbez.): einen M. einschalten; zum M. gehen; Ü er wird ein fairer M. ( Vermittler) sein; ein ehrlicher M. (ein uneigennütziger Vermittler: nach dem Ausspruch des dt. Reichskanzlers O. v. Bismarck (1815-1898). der sich am 19. 2. 1878 auf dem Berliner Kongreß selbst so bezeichnete); 'Mäkler [mc:klc]. der; -s, - (landsch.. sonst seltener): svw. t Makler; Mäkler [-]. der; -s. - [zu Tmäkeln] (abwertend): jmd.. der häufig mäkelt (1). Makler-: ^firma. die; ^gebühr, die: Gebühr, die ein Makler für seine Vermittlung verlangt: ^geschäft, das; ^Bewerbe, das; -Provision, die: svw. t-gebühr. miklerisch <Adj.) (seltener): mäkehid: er hatte eine -e Bemerkung gemacht; mäklig: T mäkelig. MakoJ'mako]. die; -, -s od. der od. das; -[s]. -s [nach dem Ägypter Mako Bey, dem maßgeblichen Förderer des ägypt. Baumwollanbaus im 19. Jh.]: 1. (in Ägypten angebaute) Baumwollsorte mit langen, gelblichen, leicht glänzenden Fasern. 2. Gewebe aus Mako (1): Unterwäsche. Tischdecken aus M.; <Zus.:) M^kobaumwolle. die: svw. TMako (1). Makore [mako're.l. das; -Isl [frz. makore. afrik. Wort]: rotbraunes Hartholz des afrikanischen Birnbaums. makr-. Makr-: tmakro-. Makro-. Makramee [makra'me:]. das; -[s]. -s [ital. macrame, zu arab. miqram = bestickter Schleier]: a) <o. PI.) ursprünglich arabische Knüpftechnik, beider gedrehte Fäden mit Fransen zu kunstvollen Mustern miteimtuler verknüpft werden: b) (selten) Knüpfarbeit in Makramee (a). Makrele [ma'kre:b], die; -, -n [mhd. macrel < mniederl. mak(e)reel < afrz. maquerel < mlat. maquerellus. maca- rellus, H.u.J: in Schwärmen im Meer lebender, größerer Raubfisch mit grünlich schimmerndem, von blauen Querbän- dem bedecktem Rücken, der wegen seines schmackhaften Fleisches als Speisefisch geschätzt wird. makro-. Makro-, (vor Vokalen meist.) makr-, Makr- [ma- kr(o)-. ma:kro-; griech. makrös] <Best. in Zus. mit der Bed.): lang, groß (z.B. makroskopisch, Makrokosmos. Makropsie; Ggs.: mikro. 'Mikro-); Makroanalyse [auch: 'ma:kro-J. die; -. -n (Chemie): chemische Analyse, bei der Substanzmengen von etwa OJ-10 g eingesetzt werden (Ggs.: Mikroanalyse); Makroaufnahme,die; -. -n: svw. t Makrofotografie (2); Makrobiotik [...'bio:tik].die; - [zu griech. biöti- kös. T biotisch]: 1. (Med.) Kunst, das Leben zu verlängern. 2. spezielle, hauptsächlich auf Getreide u. Gemüse basierende Ernährungsweise: Makrofotografie, die; -, -n [...ton]: 1. <o. PI.) fotografisches Aufnahmeverfahren mit vergrößernder Abbildung speziell für Aufnahmen im Nafibereich (z. B. von Pflanzen, Mineralien). 2. Aufnahme in natürlicher Größe od. mit nur geringer Verkleinerung: Nahaufnahme: Makrogamet [auch: ma:kro-],der; -en. -en (Biol.): größere u. meist auch weniger bewegliche weibliche Geschlechtszelle bei niederen Lebewesen (Ggs.: Mikrogamet); Mgkrogefüge, das; -s. - (Metallographie): vgl. -struktur; makrokephal [...kefa:l] usw.: tmakrozephal usw.; Makroklima, das; -s. -su. ...mate [...kli'ma.td]: svw. t Großklima; makrokQsmisdi [auch: ma:kro-] <Adj.; o. Steig.): den Makrokosmos betreffend (Ggs.: mikrokosmisch); Makrokosmos, MakrokQsmus [auch: T ma.kro-]. der; -: das Weltall. Universum (Ggs.: Mikrokosmos 2); makrokristallin, (veraltend:) makrokristallinisch <AdJ.; o. Steig.): (von Gesteinen) aus großen ^Kristallen bestehend (Ggs.: mikrokristallin); Makromolekül [auch: ma.kro-]. das; -s. -e (Chemie): aus tausend u. mehr Atomen aufgebautes Molekül, dazu: makromolekular [auch: ma.kro-] <AdJ.; o. Steig.) (Chemie): a) Makromoleküle betreffend: b) aus Makromolekülen bestehend: MakronährstofT, der; [-e]s, -e (Biol.): von Pflanzen in größeren Mengen benötigter Nährstoff (z. B. Sauerstoff. Stickstoff) (Ggs.: Mikronährstofl). Makrone [makro:n3]. die; -. -n [frz. macron = Mandeltörtchen < ital. maccarone = Makkaroni. wohl zu ngriech. makaria = (verhüll.) Leichenschmaus < spätgriech. ma- karia = ein Gericht das bes. bei Begräbnisfeiern gegessen wurde]: aus gemahlenen süßen Mandeln, Haselnüssen od. Kokosflocken. Eiweiß u. Zucker hergestelltes Gebäck meist in der Form eines kleinen Kegels: * jmdm. auf die M. fallen/ gehen (landsch.; jmdm. lästig werden). Makroökonomie [auch: ma:kro-|. die; - [tmakro-. Makro-] (Wirtsch.): Teilgebiet der Wirtschaftstheorie, dessen Gegenstand die Untersuchung gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge ist (Ggs.: MikroÖkonomie); makroökonomisch [auch: ma:kro-| <Adj.; o. Steig.) (Wirtsch.): die Makroökonomie betreffend (Ggs.: mikroökonomisch); Makrophage [...fa:g9]. der; -n. -n (meist PI.) [zu griech. phageln = essen, fressen] (Zool.. Med.): svw. TMakrozyt (Ggs.: Mi- krophage); Makrophysik [auch: ma:kro-]. die: -: Teilbereich der Physik, der den atomaren Aufbau der Materie nicht berücksichtigt (Ggs.: Mikrophysik); Makropode [...'po:d3], der; -n. -n <meist PI.) [zu griech. makröpous (Gen.: makröpodos) = langfüßig. nach den großen Schwanz- u. Rückenflossen]: zu den Labyrinthfischen gehö- rentier Aquarienfisch: makroskopisch [...sko:piJ] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. skopein = betrachten, (be)schauen]: ohne optische Hilfsmittel, mit bloßem Auge erkennbar: Ma- krosmat [makrosma:t], der; -en, -en [zu griech. osme = Geruch] (Biol.): Tier mit gut entwickeltem Geruchssinn (Ggs.: Mikrosmat); Makrosoziologfc [auch: ma:kro-], die; -: Soziologie der großen gesellschaftlichen Einheiten (Ggs.: Mikrosoziologie); Makrospore, die; -. -n (meist PI.) (Bot.): große weibliche Spore einiger Farnpflanzen (Ggs.: Mikro- spore); Makrostruktur, die; -, -en (Fachspr.): ohne optische 1723
makrozephal Hilfsmittelerkennbare Struktur (z. B. von pflanzlichen oder tierischen Geweben od. Steinen); makrozephal [...tsefa:l] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [zu griech. makrokephalos = langköpfig] (Med.): einen abnorm grollen Kopf aufweisend (Ggs.: mikrozephal); Makrozephale. der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete) (Med.): jmd., der einen abnorm grölten Kopf hat (Ggs.: Mikrozephale): Makrozephalie [...fa'li:]. die; -. -n [...i:an] (Med.): anomale Vergrößerung des Kopfes {Ggs. Mikrozephalie); Makrozyt [...'lyyrt], der; -en, -en <meist PI.) [zu griech. kytos = Höhlung. Wölbung] (Med.): bei bestimmten Blutkrankheiten auftretende, über grölte, unreife Form der roten Blutkörperchen; Maknilfie [makru'li:], die; -, -n [...i:an; zu griech. oulon = Zahn- tleischl (Med): Wucherung des Zahtijleischs. Makuba [maku:bal.der; -s [frz. macouba. nach einem Bezirk der frz. Antilleninsel Martinique]: ein Schnupftabak. Makulatur [makulatu:^!. die: -. -en [mlat. maculatura = beflecktes, schadhaftes Stück, zu lat. maculäre. tmakulieren]: 1. (Druckw.) beim Druck schailhaft gewordene od fehlerhafte Bogen. 2. Altpapier, das aus wertlos gewordenem bedrucktem Papier (z.B. Zeitungen, alte Akten o.a.) besteht: eine ganze Buchauflage als M. einstampfen; U Parteiprogramme, die nur die Täuschung der Bevölkerung zum Ziel hatten und ... M. wurden (Spiegel 3. 1978. 8); M. reden (ugs. abwertend; Unsinn reden): makulieren [maku- li:ran] <sw. V.: hat) [lat. maculäre = fleckig machen, besudeln, zu: macula. T Makel] (Druckw.): zu Makulatur (2) machen; einstampfen. mal [ma:l] <Adv.) [zu T 'Mall: 1. Ausdruck der Multiplikation; malgenommen, multipliziert mit: vier m. zwei ist acht; Ü künstliche Entzündung m. Entzündung gleich Beseitigung der Entzündung (Fr. Wolf, Menetekel 86); Zeichen: x od. . 2. (ugs.) kurz für Teinmal (1-4); 'Mal [-1. das; -[e]s. -e [mhd.. ahd. mal = Zeit(punkt). auch: Mahlzeit; Markierung. Ziel, urspr. = Abgestecktes. Abgemessenes. Maß; vgl. messen]: durch eine bestimmte Angabe od. Reihenfolge gekennzeichneter Zeitpunkt eines sich wiederholenden od. als wiederholbar geltenden Geschehens: das. dies eine M. nur; ein anderes M.; [klein einziges M.; ein oder mehrere -e; es ist das erste M.,daß ...; es war das erste und [zugleich] das letzte M. (die betreffende Sache wird nicht wiederholt); nächstes/das nächste M. wäre es einfacher gewesen: das habe ich schon manch liebes/manches [liebe] M. gedacht; er hat es etliche, einige, mehrere, unzählige, [so] viele, ein paar [Dutzend] -e versucht; ein und/oder das andere M. begleitete er uns; jedes zweite M.. ein M. über das andere, ein M. um das/ums andere kommt sie dran; gleich beim ersten M. glückte es; für dieses leine] M.; ich habe dir das jetzt zum dritten, x-ten. soundsovielten, letzten Mal[e] gesagt; das geschah zu wiederholten -en; *M. für M. (jedesmal erneut); aufs M. (selten; auf einmal): mit einem Mal[e]/(landsch.:) mit M. (plötzlich, unerklärlicherweise); von M. zu M. (jedesmal in fortschreitendem Malte): die Begeisterung wuchs von M. zu M.. ließ von M. zu M. nach. 2Mal [-], das; -[e]s. -e u. Maler ['mchs: in der nhd. Form sind zusammengefallen mhd.. ahd. meil = Fleck. Zeichen; Befleckung, Sünde. Schande u. eine Vermischung aus mhd. mal (t 'Mal) mit mhd. mal. ahd. mäl(i) = Zeichen. Fleck. Markierung]: 1. (PI. meist -e> (meist geh.) kennzeichnender Fleck, Verfärbung in der Haut, oft als Wundmal od. Muttermal: ein dunkel unterlaufenes M.; das frische M. einer Wunde; sie hatte ein M. am linken Bein; Ü Wollt ihr diesen Makel auf euch tragen, der euch mit einem scharfen M. zeichnet ...? (Kaiser. Bürger 20). 2. <P1. meist Maler) (geh.) größeres plastisches, architektonisches Gebilde als Denkmal, Mahtunal o.a.: ein M. aufrichten. 3. <PI. -e> (Sport) a) als Markierung aufgestellter Gegenstand innerhalb eines Spielfelds od. einer Sportanlage: der Schlagballspieler hat das M. berührt; b) (Rugby) von den Malstangen gebildetes Tor; c) (Rugby) kurz für T Malfeld. 'Mal- (malen 1): -buch, das. Buch, Heft, dessen in Umrissen vor gedruckte Bilder vom Kind mit Farbstiften ausgemalt werden; ^ färbe, die: Farbe zum Malen; ^gerät, das: svw. t-Utensilien: -grund, der (Kunstwiss.): aufgetragene Schicht als farblich einheitlicher Untergrund eines Bildes; -kästen, der: Kasten mit Farben zum Malen, Farbkasten; -klasse, die: Klasse (an einer Kunsthochschule o.a.), in der man im Malen unterrichtet wird: -kreide, die: Kreide für Pastellmalerei; -kunst. die; -stift. der: ^talent. das; -technik.die; -Utensilien <PL): zum Malen benötigte Lttw*- lien; -verbot, das: im Dritten Reich bekam er M.; -w«. die: Art, in der jmd. mall; -zeug, das: svw. t-Utensil«* ^gl- (2Mal 3): -feld. das (Rugby): hinter der Ballinie gekw* ner, nicht mehr als 23 m tiefer Streifen; -lauf, der (Ba schal* svw. THomerun; -llnie, die (Rugby): das Malfeld be&e** zende u. durch das Mal verlaufende Linie; -Spieler, oe (Baseball): Spieler, der das erste, zweite od. dritte sBm* deckt; -stange, die (Rugby): einer der Pfosten od. die Qfc^ laue des Mals; -wedisel, der (Schlagball). Malachit [malaxi:t,auch: ...xit],der,-s.-e[mhd. melochiaa < Lat.molochitis < griech. molochites. zu: molöche. m*te» che = Malve; nach der Farbe der Malvenblätter): m schwärzlichgrünen, nadligen, zu Büscheln verwachsenen Kristallen od. in smaragdgrünen, wie Seide glänzenden, achnm- tig gebänderten Verwachsungen vorkommendes Kupfererz, das als Schmuckstein verarbeitet wird: ein Amulett, emt Vase aus M.; <Zus.:) malachitgrün <Adj.; o. Steig.: ni» adv.): grün wie Malachit; Malachitgrün, das: ?n«r wasserlöslicher Farbstoff malade [mala:ddl. (seltener:) malad [ma'la.t] <Adj.; de -ste; nicht adv.) [frz. malade < vlat. male habitus * In schlechtem Zustand befindlich; vgl. Malusl (oft emou^ nal): / leicht] krank u. sich deshalb lustlos, unwohl, ei**: fühletui: malade Urlauber in ihren Quartieren; ich br heute ganz m.; U ... bewertet sie ( = die Veba-Aktien* de Börse wie die maladen VW-Papiere (Zeit 6. 6. 75, 2? mala fkle [ma:la 'fi:da; lat.] (bildungsspr.): in böser Abs*** arglistig; trotz besseren Wissens. Malaga [mälaga], der; -s. -s [span. mälaga (nach der gfc*** namigen spanischen ProvinzM: südspanischer brauner £■*- wein; Malaguefta [mala gen ja], die; -. -s [span. malagudh. zu: malaguefio = aus Mälaga stammend]: südspamsek* dem Fandango ähnlicher Tanz, dessen ständig wiederkäme* Thema Grundlage für eine meist improvisierte Melodie & Malaise[ma Ie:z3|.die: -,-n.Schweiz.: das; -s. -s [frz. mala« zusgez. aus (etre) mal ä l'aise = mißgestimmt <»r aus: mal = übel, schlecht (< lat. malus) u. alse = Frcofe Wohlbehagen] tbildungsspr.): I. Unbehagen, Mißsr*** mung: die Boulevardpresse, die kraß und subtil mit der M. ihrer Leserinnen spielt (Spiegel 6,1977,46). 2. unbefriedigende Situation; Kalamität, Misere: die M. des Allurt die gegenwärtige M. in der Bildungspolitik: er trägt <fe Hauptschuld an der M. Malakologie [malakolo'gi:], die; - [zu griech. malakös = weich u. T-Iogie]: svw. ! Malakozoologie; Malakozoofaäc. die; - [zu griech. malakös = weich]: wissenschaftliche Erforschung der Weichtiere, Lehre von den Weichtieren. Malaria [ma'la:rja], die; - [ital. malaria. zusgez. aus: rata aria = böse, schlechte Luft, Sumpfluft]: in wärmeren Ladern, bes. in den Tropen, auftretende, durch im Blut 4o Menschen schmarotzende Einzeller hervorgerufene, ein» Stechmücken übertragene Infektionskrankheit mit (¥^ odisch auftretendem, hohem Fieber. Malaria-: ^anfall. der: -erreger, der: -mücke, die: wm T Anopheles. Malazie [mala't$i:], die; -. -n [...i.an; griech. malaka = Weichheit 1 (Med.): Erweichung, Auflösung der StrukMv eines Organs od. Gewebes. Malediktion [maledik'isip:nl. die; -. -en [lat. maledkftc zu: maledicere = schmähen, eigtl. = Böses sagen] (vtratet): Verwünschung, Fluch; Schmähung. Malefütairt [malefi'kant]. der; -en, -en [zu lat. maleficÄ TMalefiz] (veraltet): Missetäter, Übeltäter: scheitert der ehemalige M. vermeintlich daran, daß die Gesellsctu^ ihn hartnäckig behindert, Fuß zu fassen (MM 24. 1 >. 21); Malefikus [ma'le:fikosl. der; -. ...izi [lat. malcfi» TMalefiz]: 1. (Astrol.) unheilbringender Planet. 2. (veraltet' svw. TMalefikant; Mafefiz [male'fi:$], das; -es. < ftei maleficium. zu: maleflcus = Böses tuend, zu: malefacoc = Böses tun]: I. (veraltet) Missetat, Verbrechen, t (landsch.) Strafgericht. 3. (landsch., bes. südd. salopc als Verstärkung auftretendes Best, in Zus. (z.B. Malefizkerl); <Abl.:> Malefizer, der: -s. - (landsch.. bes. sudd salopp): svw. T Malefizkerl (2): als hätte er einen Deppco» häufen vor sich, der M, (Fels, Sünden 62): <Zus.:> Malt» Qzkerl, der (landsch.. bes. südd. salopp*. I. Draufgänger 2. jtnd., über den man sich ärgert, auf den man wüten: ist. malen [ma:bn] <sw. V.; hat) [mhd. malen, ahd. mäkV- 1724
Malteser -en = mit Zeichen versehen; verzieren; schminken; sticken; in Farben darstellen; schreiben, zu mhd. mal. ahd. mäl(i). !:Mal]: l.a) mit Pinsel u. Farbe ein Bild herstellen: ein Bild [in öl. mit Wasserfarben, auf Glas, nach dem Gedächtnis, nach der Natur] m.; ein Aquarell. Stilleben. Porträt m.; Schilder m. (anfertigen): <auch ohne Akk.-Obj.:> er malt in öl; U ... In der ( = der Sprache) er ... das Bild der Verführerin malte (Maass. Gouflfö 294); b) mit Pinsel u. Farbe ein Bild von jtndm.. etw. herstellen. jmdn.. etw. im Bild / künstlerisch j darstellen: jmdn. in Lebensgröße, ein Motiv in Pastell m.; Tiere. Blumen, seine Visionen m.; das Kind hat ein Haus gemalt (mit Farbstiften gezeichnet); Ü er ... malt üppige Formen in die Luft (deutet sie mit den Händen in Umrissen an; Remarque. Obelisk 165); seine Jugend in düsteren, schwarzen Farben m. (negativ schildern); die Zukunft allzu rosig m. (allzu optimistisch sehen); c) mit Pinsel u. Farbe künstlerisch tätig sein: in seiner Freizeit m.; mein Freund malt (1. ist Kutistmaler. 2. hat die Malerei als Hobby). 2. langsam, wie maleml (Ic) Buchstaben od. Zahlen schreiben. Zeichen auf etw. aufbringen: er malt [beim Schreiben]; Buchstaben, ein Wort mit Druckbuchstaben auf Papier m. 3.a) mit Farbe streichen; Farbe auf etw. auftragen; die Fenster. Türen m.; U der Herbst malt (färbt) die Blätter bunt; b) als. in Farbe auftragen; Auf die senkrechte Schwanzflosse sind ... die schwarzrotgoldenen deutschen Farben gemalt (Grzi- mek. Serengeti 24); hatten die Maler auf jedes Möbelstück Paradies" gemalt (Bieler, Bonifaz 6). 4. (ugs.) Lippenstift. Nagellack auf etw. auftragen; schminken: sich die Lippen m.; Joy malte ihre Fingernägel (Frisch. Homo 84). 5. <m. + sich) (geh.) sich in etw. ausdrücken, widerspiegeln: auf ihrem Gesicht malte sich Erstaunen. Entsetzen. Malepartus [male*Partus], der; - [nlat. Umbildung von älter frz. malepertuis = schlimmer Durchgang]: Wohnung des Fuchses in der Tierfabel. Maler [ma:le]. der; -s. - [mhd. mälaere, ahd. mälari]: 1. Künstler, der Bilder malt: ein berühmter, unbekannter, niederländischerM.;ein M. des Impressionismus. 2. Handwerker, der etw. mit Farbe streicht (Berufsbez.): der M. streicht Fenster und Türen, die Küche, weißt die Decke; nächste Woche kommt der M. [zu uns ins Haus). Maler-: ^betrieb, der: Handwerksbetrieb eines selbständigen Malers (2); -dichter, der: jmd.. der Maler (1) u. Dichter zugleich ist: der M. ... Friedrich Müller (Hörzu 49. 1977, 74); -färbe, die; -gehilfe, der; -geselle, der; -Handwerk. das <o. Pl.>; -innung. die; -kittel, der; -lehrling, der; -leinwand, die: Leinwand für Ölgemälde; -meister, der: Meister im Malerhandwerk; -muschel, die [die Schalen der Muschel wurden früher zum Anrühren von Wasserfarben benutzt]: olivgelbe bis schwärzlichgrüne Flußmuschel mit langgestreckter, dicker Schale; -pinsel, der. Malerei [ma.b r^i], die; -, -en: 1. <o. PI.) das Malen (1 c) als Kunstgattung: die moderne, zeitgenössische, abstrakte M.; die M. des Expressionismus; M. als Hobby haben. 2. <meist PI.) einzelnes Werk der Malerei (\): -en in Museen; -en verschiedener Epochen schmücken die Wänäe. 3. <o. PI.) (salopp) aufgetragene Schminke: sie hat viel M. im Gesicht < ist stark geschminkt): Malerin, die; -. -nen Imhd. malcerinne]: w. Form zu t Maler (I); malerisch <Adj.>: 1. <o. Steig.: präd. ungebr.) die Malerei betreffende dazu gehörend: für die Malerei typisch: die -e Auffassung eines Künstlers; die Landschaft als -es Motiv; ein -es Talent. 2. so schon, daß die betreffende Sache zum Malen geeignet wäre: ein -er Winkel. Anblick; die Zeit .... wo die Stände sich in -er Eigenwürde voneinander abhoben (Th. Mann, Krull 219); der Ort liegt m. an einem Berghang; malern ['ma:lHn] <sw. V.; hat) (ugs.): sich als Maler (2) betätigen. Malesche [malefc], die; -. -n [wohl zu frz. malaisc, t Malaise] (nordd.): Unannehmlichkeit. Malheur [malo:^]. das; -s, -e u. -s llrz. malheur. aus: mal (< lat. malus = schlecht) u. älter heur = glücklicher Zufall, zu lat. augurium = Vorzeichen] (ugs.): nicht sehr folgenschweres Mißgeschick. Unglück, das den Betroffenen > der es durch Ungeschick selbst verschuldet hat I in eine peinliche Situation bringt: mir ist ein [kleines] M. passiert; das gibt ein M.!; das ist doch kein M. (nicht so schlimm)!: da war das M. fertig (geschehen). Vgl. Stück Malheur. Malice [ma'liisa], die: -. -n [frz. malice < lat. malitia. tmaliziös](veraltend): X.Bosheit(a). 2. boshafte Äußerung, bissige Bemerkung: sie konnte seine -n nicht mehr ertragen. -malig [-ma:lu;: zu t'Mal] in Zusb.. z.B. achtmalig (acht Male stattjindend. geschehend, wiederkehrend), einmalig (nur ein [einziges/ Mal vorkommend). maligne [maligna] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. malignus. zu: malus = schlecht, böse] (Med.): (bes. von Tumoren) bösartig; <Abl.:) Malignität [maligni'te:t], die; - [lat. ma- lignitäs] (Med.): (bes. von Tumoren) Bösartigkeit. maliziös [mali'tßj0:s] <Adj.; -er. -este) [frz. rnalicieu* < lat. malitiösus, zu: malitia = Arglist, zu: malus. T Malus] (bildungsspr.): arglistig, hämisch in bezug auf Mimik od. Äußerungen: ein -es Lächeln; eine -e Bemerkung; ein -er Vers; jmdn. m. ansehen; sich m. nach etw. erkundigen. malkontent [malkDn'tent] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. malcontent. zu: mal (tMalaise) u. content < lat. contentus = zufrieden] (landsch., sonst veraltet): [mit den politischen Zuständen j unzufrieden. mall [mal] <Adj.; nicht adv.) [aus dem Niederd. < mniederl. mal = töricht, närrisch, H. u.] (ugs.. bes. nordd.): 1. nicht ganz richtig im Kopf; wunderlich: Fiete Lassahn, den die andern für ein büschen mall" halten (Nachbar. Mond 70). 2. (Seemannsspr.) (vom Wind) umspringend, plötzlich aus einer anderen Richtung kommend. Mall [-], das; -[e]s. -e [niederl. mal (landsch. auch: molde), wohl zu afrz. molle. modle < lat. modulus = Einheit. Maßstab] (Seew.): Schablone od. Modell für Schiffsteile. malle ['mala] <Adj.; -r, -ste; nicht adv.) (berlin.): svw. tmall. 'mallen l'matan] <sw. V.; hat) [zu IMall] (Seemannsspr.): nach einem Mall arbeiten. 2mallen [-] <sw. V.; hat) [niederl. mallen = Possen treiben, zu: mal. tmall] (Seemannsspr.): (vom Wind) umspringen, drehen. 'M^lhing, die; -. -en [zu T Mall] (Seemannsspr.): das Arbeiten mit einem Mall. 2Mgllung, die; -. -en [zu t2mallen] (Met.. Seemannsspr): Kalmengürtel. Malm [malm], der; -[e]s [engl, malm = kalkreicher Lehm, verw. mit mhd. malm, tmalmen] (Geol.): obere Abteilung (3) des 2Juras; mahnen [malman] <sw. V.; hat) [zu mhd. malm. melm. ahd. melm = Staub. Sand] (geh.): die Zähne in langsamer Bewegung laut aneinanderreihen [u. Nahrung zermahlen/: mit den Zähnen m.; darauf (= auf der Streu) lagen sie ( = die Reitkamele), hochmütig malmend (Th. Mann. Joseph 371). malnehmen <st. V.; hat): um eine bestimmte Zahl vervielfachen; multiplizieren: eine Zahl mit einer anderen m. Malocchio [ma'bkio], der; -s. -s u. Malocchi l...ski; ital. malocchio, zu: malo (<lat. malus = böse) u. occhio < lat. oculus = Auge] (bildungsspr.): böser Blick. Maloche [ma'bxo], die; - Uidd. melocho < hebr. mel^k^h, zu: la'^k = Dienst verrichten] (salopp): < schwereI Arbeit: sie fluchten über die M. unter Tage; <Abl.:) malochen Ima'bxn] <sw. V.; hat) (salopp): [körperlich j schwer arbeiten: in der Fabrik m.; die ganze Woche nichts als m.; Mancher, der; -s, - (salopp): Arbeiter (b): Gastarbeiter-Anwerbung: Südosteuropa nach -n abgesucht (Spiegel 14, 1977, 176). Malossol [mab'sDl], der: -s [zu russ. malosolny = wenig gesalzen]: schwach gesalzener Kaviar. malproper Imal'propt?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. malpropre, aus: mal (t Malaise) u. propre, t proper] (landsch., sonst veraltet): unsauber: eine malpropre Schürze. Person. -mals [-ma:ls; zu f'Mal] in Zus.. z.B. abermals (zu einem neuen Zeitputikt; von neuem; wieder!umI). Malstrom: t Mahlstrom. Maltafieber l'malta-]. das; -s [nach der häufigen Verbreitung im Mittelmeergebiet]: meist durch infizierte Ziegen od. Ziegenmilch übertragene Injektionskrankheit mit Fieberanfällen. Milz- u. Leberschwellung od. auch mit typhusartiger Ausprägung. Maltose [mal'ta:zd], die; - [zu nlat. mal tum = Malz] ([Bio]- chemie): in Hefe. Gerstenmalz. Bauchspeicheldrüsen- u. Darmsaft vorkommendes Enzym, das Malzzucker in Traubenzucker spaltet. Malter ['malte], der od. das; -s, - [mhd. malter. ahd. maltar = Getreidemaß. urspr. = auf einmal gemahlene Menge Korn, zu tmahlen]: 1. (altes deutsches, heute nicht mehr gebräuchliches) Hohlmali unterschiedlicher Größe (zwischen 13 u. etw. 7 Hektolitern) für Getreide od. Raummaß für Holz. 2. (österr. ugs.) Mörtel. Malteser [mal'te:ze]. der: -s. - [nach der Mittelmeerinsel 1725
Malteser- Malta]: 1. Angehöriger des Malteserordens. 2. Schoßhund mit weiliem, langhaarigem Fell, Malteser-: ^Hilfsdienst (mit Bindestrich), der: Hilfsdienst, dessen freiwillige Helfer im Sanitätsbereich, im Katastrophenschutz u. in der Unfallhilfe tätig sind; ^kreuz. das [nach dem Zeichen des Malteserordensl: 1. Kreuz, dessen vier Arme in je zwei Spitzen auflaufen. 2. in der Form einem Malteserkreuz (1) älinelndes Teil am Filmprojektor zur ruckweisen Fortbewegung des Films; MmJen, der <o. PI): katholischer Zweig des Jo/ianniterordens (Sitz von 1530 bis 1798 auf Malta); -ritter. der: Malteser (1). Malteser Händchen: t Malteser (2). Malthusianer [maltu'zia:m?]. der; -s. -: Vertreter des Malthusianismus; Malthusianismus [maltuzia'n/smosl. der; - [nach dem engl. Nationalökonomen u. Sozialphilosophen Th. R. Malthus (1766-1834)1 (Bevölkerungswissenschaft): wirtschaftspolitische Bewegung, die (nach den Erkenntnissen, daß die Bevölkerung tendenziell schneller zunimmt als die Produktion der Nahrungsmittel) für eine Regelung u. Beschränkung der Geburten eintritt; malthusianjstisch <Adj.; o. Steig.). Maltose [mal'to:z3l. die; - [zu nlat. mal tum = Malz] (Chemie): bes. in Malz u. Biermaische enthaltener Zucker, der aus Stärke u. Glykogen entsteht; Malzzucker, malträtieren [maltre'ti:ronl <sw. V.; hat) [frz. maltraiter. aus: mal (T Malaise) u. traiter < lat. traetäre = behandeln]: mißhandeln; mitjmdm.. etw. übel umgehen; jmdn. mit Fäusten und Füßen m.; ein Pferd beim Reiten m.: seine Schuhe m.; Ü diese Musik malträtiert das Ohr; Malus ['malus], der: - u. Malusses. - u. Malusse [zu lat. malus = schlecht): 1. nachträglicher Prämienzuschlag bei Häufung von Schadensfällen in der Kfz.-Versicherung (Ggs.: Bonus 1 b). 2. (Schulw., Sport) zum Ausgleich für eine bessere Ausgangsposition erteilter Punktnachteil (Ggs.: Bonus 2). Malvasier [malva zi:?I. der; -s [nach dem ital. Namen Malva- sia für die ghech. Stadt Monemwasia): likörartig süßer u. schwerer, goldfarbener Weißwein mit reichem Bukett. Malve ['malvol. die; -. -n [ital. malva < lat. malva. aus einer Mittelmeerspr.l: (in zalilreichen Arten vorkommende) kraut- od. strauchartige Pflanze mit teller- bis trichterförmigen Blüten, die als fast mannshohe Gartenpflanze mit meist rosa oder lila Blüten kultiviert wird; <Zus.:> m^lvenfarben. malvenfarbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe der Malve; blaßlila; M$Iveraewächs. das (meist PI.) (Bot.) Pflanze einer als Kräuter. Sträucher (xl. Bäume vorkommenden Pflanzenfamilie mit Blutenständen od. einzelnen Blüten. Mglz [malts]. das; -es [mhd.. ahd. malz, eigtl. = weiche Massel: bes. zur Herstellung von Bier u. verschiedenen Nährpräparaten dienetides Produkt aus Getreide (meist Gerste), das bis zu einem bestimmten Grad zum Keimen gebracht u. danach gedarrt wurde. mglz-, Mflz-: ^bier. das: süfJes, malzhaltiges dunkles Bier mit geringem Alkoholgehalt; ^bonbon, der od. das: / Husten Ibonbon. der einen Zusatz von Malz enthält; Miarne, die: Darre zum Trocknen von Malz; -extrakt, der, fachspr. auch: das: als Näfir- u. Stärkungsmittel dienender Extrakt aits Gerstenmalz; -haltig <Adj.: nicht adv.): Malz enthaltend; -kaffee, der: 1. Kaffee-Ersatz aus zum Keimen gebrachter, getrockneter u. gerösteter Gerste. 2. Geträtik aus gemahlenem, mit kochendem Wasser übergossenem Malzkaffee (1); -zucker, der: svw. t Maltose. Malzeichen, das: -s, - [zu Tmal]: Zeichen zum Malnehmen. Multiplizieren; Zeichen: od. * . malzen [maltsnl (veraltet), mälzen [meltsri] <sw. V.; hat) [mhd. malzenj (Brauereiwesen): aus etw. Malz bereiten: Gerste mälzen; <Abl.:> M$lzer. der; -s. - [spätmhd. melzerl: Arbeiter in einer Mälzerei, der Malz herstellt; Mälzerei [meltßo'nyi. die; -, -en: zu einer Brauerei gehörender Betrieb, in dem Malz hergestellt wird. Mama [mama. veraltend, geh.: ma'ma:|, die; -, -s [frz. maman. verw. mit lat. mamma. TMammal (fam): Mutter: liebe M.: das sage ich meiner M.; wie geht es Ihrer [lieben] Frau M. [ma'ma:l?; -s Liebling; <Abl.:> Mamachen [ma- 'ma:<pnj. das; -s, -: Kosef für t Mama; <Zus.:> Mamapuppe [auch:' 1. die: Puppe, die durch Betätigung einer eingebauten Mechanik einen als „Matnä% zu deutenden Laut von sich gibt (Vorläufer der Sprechpuppe). Mamba [mambal. die; -. -s [Zulu (südafrik. Eingebore- nenspr.) im-ambal: in Afrika heimische, schlanke, giftige Natter, die auf Bäumen u. im Gebüsch lebt. Mambo [mambol. der; -[sl, -s, auch: die; -. -s [wohl aus dem Kreol. der Insel Haiti (Karibik)l: südamerikanischkubanischer Gesellschaftstanz im 4lrTakt, mit schnellen Schritten u. ruckartigen Hüftbewegungen. Mameluck [mamdlok], der; -en. -en [ital. mammalueco < arab. mamlük] (hist.j: Söldner islamischer Herrscher. Mami [mamil. die; -, -s (fam.): svw. TMama [mamal; Ma- milb: t Mamille; Mamille Ima'm/bl. die; -. -n. Mamilla [mamilal. die; -. ...llae [...le; lat. mam(m)illa. Vkl. von mamma.tMamma(I)1 (Med.): Brustwarze; Mamma [mamal. die. -, Mammae [...me; lat. mamma = Muttertbrusu. Amme, auch: Großmutter < griech, mamma. Lallwon der Kinderspr.]: 1. (Med.) weibliche Brust, Brustdrüse. 1 (Tiermcd.) Euter; Mammalia [ma'ma:lial <P1.) [zu TMammal (Zool.): Säugetiere; Mammatuswolke [ma'ma:tos-l. die: -. -n [zu lat. mammätus = mit Brüsten versehenl (Met.): bes. wäfirend od. nach Gewittern auftretende WoBce mit beuteiförmiger Quellung an der Unterseite; Mammographie [mamo-1. die; -. -n [...i:an; zu tMamma u. T-graphiel (Med.): röntgenologische Untersuchung der weiblichen Brusi zur Feststellung bösartiger Geschwülste; Mammologk. die; - [zu t Mamma u. f-logiel: Teilgebiet der Zoologie, das sich mit der Erforschung der Säugetiere befaßt. Mammon ['maman]. der; -s [kirchenlat. mammönä(s) < griech.mamönäs < aram.mamöna = Besitz. Habel (meist abwertend): Geld als I leidige I materielle Voraussetzung für irgendeinen Zweck, zur Erfüllung luxuriöser Bedürfnisse o.a.: dem M. nachjagen; um des schnöden -s willen. Mammopfystik [mamo-1. die; -. -en [zu t Mamma u. t Plastik) (Med.): plastische Operation der weiblichen Brust (z. B zur Straflung). Mammut [mamot], das; -s. -e u. -s [frz. mammouth < russ. mamo(n)t. viell. aus dem Jakut.J: gegen Ende der Eiszeit ausgestorbener Elefant mit dichter, langer Behaarung u. langen, gebogenen Stoßzähnen. Mammut- (meist emotional; kennzeichnet die Überdimen- sionalität der betreuenden Sache in bezug auf räumliche od. zeitliche Ausdehnung. Ausmaß. Umfang, Anzahl, Menge o.a.): -anläge, die: industrielle -n; -aufgeboL das ein M. an Darstellern; -bau, der <PI. -ten); -bäum, der im westlichen Nordamerika wachsender riesiger Baum mit rissiger, hellbrauner Borke, schuppenförmigen Nadeln u pyramidenförmiger Krone, der in Parks angepflanzt wird -betrieb, der: industrielle -e; -film, der; -gebiWe, das ein M. von einem Roman; -konzert, das; -Produktion. die; -Programm, das: eine Tagung mit einem M.; -siedlun*. die: -Sitzung, die; -unternehmen, das; -Veranstaltung« die mammuthaft <Adj.; -er. -este) (meist emotional): überdimensional in bezug auf Ausmaß. Unijäng. Anzahl, Menge, räumlicher od. zeitlicher Ausdehnung. mampfen [mamplnl <sw. V.; hat) [eigtl. = mit vollem Munde sprechen u. nur undeutliche Laute hören lassen wohl lautm.l (salopp): behaglich /mit vollen BackenJ essen zufrieden m.; er mampfte Streuselkuchen, seine Stullen Mamsell [mam'zell. die; -. -en u. -s [frz. ugs. mamsetk, Kurzf. von tMademoisellel. I. Angestellte, die in einem Gaststättenbetrieb für die Zubereitung u. Ausgabe der h <r- menu. kalten Speisen verantwortlich ist (Berufsbez): jmdn als kalte M. (Kaltmamsell) einstellen. 2. Hauswirtschafterm auf einem Gutshof(Berufsbez). 3. (veraltend) Hausgehilfin Als mich eine saubere M. in den Salon führte (Quid 16. 1958. 22). 4. (veraltet) Fräulein da. 2a). 'man [man] <lndefinitpron. im Nom.; zu den gebeugten Fällen T'ein (IL 2b)) [aus dem Nom. Sing, von fMana mhd.. ahd. manl: 1. der, die Betreffende (sofern er, oe in einer bestimmten Situation stellvertretend für jedernum genommen werden kann): von dort oben hat man eine herrliche Aussicht; in solchen Fällen, bei anhaltenden Schmerzen suche man den Arzt auf; In Koch-, Backrezeiv ten: man nehme ...; oft in sentenzhaften Formulierungen wenn einem nicht wohl ist, bleibt man besser zu Hause, man kann nie wissen, wozu es gut ist. 2. irgend jenuma od. eine bestimmte Gruppe von Personen (im Hinblick am ein bestimmtes Verhalten, Tun; oft an stelle einer passivischen Konstruktion): man (selten: es) klopft; man vermutet (es wird allgemein vermutet), daß ...; man hat die Kirche nach dem Brand wiederaufgebaut (die Kirche ... wurde wiederaufgebaut); man spricht schon darüber (es wira schon darüber gesprochen); wie sagt man [dazul (wie hetite die betreffende Sache, es) auf Italienisch? 3.a) die Leute 1726
Mandat (stellvertretend für die Öffentlichkeit): man ist heute in diesem Punkt viel toleranter; man trägt das heute (das ist jetzt Mode); b) jemand, der sich an bestimmte gesellschaftliche Normen. Gepflogen/teilen hält: so etwas tut man nicht; in diesen Kreisen trägt man keine Konfektionskleidung. 4. ich. (seltener:) wir (wenn der Sprecher in der Allgemeinheit aufgeht od. aufgehen möchte): seid doch mal still, man versteht ja sein eigenes Wort nicht!; ehe man sich's versah ...; wenn man sich die Sache richtig überlegt, hat er doch recht gehabt; man hat sich Mühe gegeben, und es war doch umsonst; er sieht einen an. als hätte man was verbrochen; man ist schließlich auch nicht mehr der Jüngste; immer muß man alles allein machen. 5. du. ihr, Sie. (seltener.) er, sie (Sg.. PL; zum Ausdruck der Distanz, weil man die direkte Anrede scheut od. zwischen du u. Sie schwankt): hat man sich gut erholt?; (spött.:) man ist wohl eingeschnappt, wie? 2man [-] <Adv.> [mniederd. man = nur. zusgez. aus: newan = nur. ausgenommen < asächs. ne-, nowanl (bes. nordd.): nur (als Bekräftigung des Gesagten): laß man gut sein!; na. denn man los!; er soll man ruhig sein! Minade [me'naria], die; -. -n [lat. maenas (Gen.: maenadis) < griech. mainäs = ekstatisch-orgiastische (efeubehängte, den Thyrsosstab schwingende) weibliche Person im Gefolge des Weingottes Dionysos, eigtl. = die Rasende. Verzückte, zu: mainesthai = rasen, toben, verzückt sein] (bil- dungsspr.): sich wild gebärdende, rasende Frau: diese M. ließ sich nicht aufhalten. Management [maenidsmant], das; -s. -s [engl.-amerik. mana- gement. zu: to manage, tmanagen 1: 1. <o. PI.) Leitung. Führung eines Großunternehmens o. ä.. die Planung. Grundsatzentscheidungen u. Erteilung von Anweisungen umfaßt: rationelles M.; ein Mitspracherecht beim M. haben. 2. Führungskräfte in einem Großunternehmen o.a.: wird ... das mittlere und obere M. zur Kategorie der ..Unselbständigen" ... gerechnet (Stamokap 55); dem M. angehören; managen [menid^n] <sw. V.; hat) [engl.-amerik. to manage = handhaben, bewerkstelligen; leiten, fuhren < ital. maneggiare = handhaben, zu: mano < lat. manus = Hand]: 1. (ugs.) mit Geschick handhaben u. bewerkstelligen od. bewältigen: etw. geschickt m.; ... wurde die elektronische Ausrüstung der Starfighter von einem General ... gemanagt, der bis 19SS ohne technische Praxis gewesen war (Spiegel 5.1966.28). 2. a) einen Künstler {der Unterhaltungsbranche ]', einen Berufssportler geschäftlich betreuen: der Popsänger wurde von seiner Frau gemanagt; b) (ugs.) imdm. einehöfiere Position verschaffen: jmdn. m.; Idealbilder. Typen und Idole können durch Kommunikationsmittel sozusagen gemanagt werden (Ruthe. Partnerwahl 43); <Abl.:> Manager I'menici^J. der; -s. - [engl.-amerik. mana- ger]: 1. mit weitgehender Verfügungsgewalt u. Entscheidungsbefugnis ausgestattete, leitende Persönlichkeit eines Großunternehmens: das Unternehmen suchte einen M. 2. geschäftlicher Betreuer von Künstlern [der Unterhal- tungsbranche ]. Berufssportlern: Meine M. haben die Deutschlandhalle gemietet (Kinski. Erdbeermund 10); der Star trennte sich von seinem M. manager-. Manager-: -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (volkst.): an der Managerkrankheit leidend: -krankheit. die <o. PI.) (volkst.): bes. bei Männern mittleren Alters infolge körperlicher u. seelischer Überbeanspruchung auf tretende Erkrankung mit Störungen des Kreislaufs; ^typ, der. Managerin Cmsnid^rm]. die; -. -nen: w. Form zu t Manager. Manati[ma'na:ti].der; -s.-s[span. manati]: svw. t Lamantin. mancando [man'kando] <Adv.) [ital. mancando. I. Part, von: mancare = mangeln, fehlen, zu: manco. TMankol (Musik): abnehmend, die Lautstärke zurücknehmend. manch [man(j] <Indefinltpron. u. unbest. Zahlwort) [mhd. manec. man ig. ahd. managl: 1. mancher, manche, manches; <unflekt.:> manch <Sg.) vereinzelte Person od. Sache, die sich mit andern einzelnen ihrer Art zu einer unbestimmten, aber ins Gewicht fallenden Anzahl summiert: <attr.:> -er Beamte; -es schöne Kleid; die Ansicht -es Gelehrten; auf Grund -en/( seltener:} -es Mißverständnisses; in -em schwierigen Fall; so -e Überraschung; in -er Beziehung hast du recht; ich habe mich schon so -es Mal (schon öfter) gewundert; <unflekt.:> m. ein Beamter; m. schönes Kleid; die Ansicht m. eines Gelehrten; in m. schwierigem Fall; m. einer macht in der Großstadt üble Erfahrungen; (alleinstehend:) so -er mußte das erleben!; -er macht im Ausland sein Glück; gar -es ist wahr geworden, was unmöglich schien. 2. manche <PI.) einige, in ihrer Anzahl aber trotzdem ins Gewicht fallende Personen od. Sachen unter anderen: <attr.:> -e schöne/schönen Aussichten; -e ältere/älteren Menschen; -e Leute sind anderer Meinung; -e hundert Mark mußte er dafür opfern; an -en Stellen ist das Gewebe schon brüchig; (alleinstehend:) -e der. von den. unter den Verletzten; -e sind anderer Meinung. manchenorts: tmancherorts; mancherlei (unbest. Gat- tungsz.; indekl.) [t-leil: verschiedene einzelne [ins Gewicht fallende/ Dinge. Arten o.a. umfassend: <attr.:> m. Unbilden. Ursachen; Geruch nach... Butterund m. Käse (Broch. Versucher 87); (alleinstehend:) m. gelernt, gehört haben; m. mit jmdm. gemeinsam haben; sonst gab es noch m.. was ...; aufm, verzichten müssen; mancherplen (selten): t mancherorts; mancherorts <Adv.) (geh.): an manchen, einigen Orten: m. werden die alten Bräuche noch gepflegt; m$nchenv$rts <Adv.) [t-wärts] (geh.): svw. Tmancherorts: daß die Akzente sich m. verschoben haben oder daß anderwärts sich neue Möglichkeiten abzeichnen (Dönhoff. Ära 73). Manchester fmentjeste. mentjeste. man'JestBj. der; -s [nach der gleichnamigen engl. Stadt]: strapazierfähiger, steifer, gerippter Baumwollsamt bes. für Arbeitsanzüge. Manchester-: -anzug. der; -hose, die; -jacke, die; -samt, ^stoff. der: svw. T Manchester. Manchestertum [mentJestBtu:m]. das; -s [nach der engl. Stadt Manchester als dem Zentrum dieser Richtung im frühen 19. Jh.l: extremer wirtschaj'ispolitischer Liberalismus mit der Forderung nach völliger Freiheit der Wirtschaft ohne jeden staatlichen Eingriff manchmal <Adv.) [zusgez. aus unflekt. tmanch u. t'Mal]: a) nicht immer, nicht regelmäßig, sondern je nach den Umständen unterschiedlich häufig, mehr od. weniger oft; hin u. wieder, immer wieder einmal: ich treffe ihn m. auf meinem Weg ins Büro; m. will es mir scheinen, als ob ...; b) in einigen Fällen: m. ist diese Vorliebe gerechtfertigt; Der Mensch sucht Schutz in natürlichen, m. aber auch künstlichen Höhlen (Bild. Kunst 3. 14); <Abl.:) mfnchmalig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): manchmal (a) vorkommend: Verbote und ihre -en Wiederaufhebungen (Zeitschrift für Deutsche Sprache 3. 1967. 181). Manchon [mä'Jö:]. der; -s. -s [frz. manchon. zu: manche = Ärmel < lat. manica = kurzer Ärmel an der Tunikal (Papierherstellung): Filzüberzug der Gauischwalze bei Maschinen zur Papierherstellung. Mandala[mandalal.das; -[s],-s[sanskr.mai)<Jala = Kreis]: 1. in den indischen Religionen als Meditat ionshilfe dienende abstrakte od. bildhafte Darstellung (meist in Kreis- od. Viereckform) .2. (Psych.) Traumbild od. von Patienten angefertigte bildliche Darstellung als Symbol der Selbst findung. Mandant [mandantl. der; -en. -en [lat. mandäns (Gen.: mandantis). 1. Part, von: mandäre = anvertrauenl (jur.): jmd. in bezug auf einen bestimmten Rechtsanwalt, der ihn in einer Angelegenheit juristisch vertritt: für seinen -en Revision einlegen; jmdn. als -en annehmen; Mandantin, die; -. -nen: w. Form zu T Mandant. Mandarin [mandari.n]. der; -s. -e [port. mandarim (in Anlehnung an: mandar = befehlen) < malai. mantari < Hindi man tri < sanskr. mantri(n) = Ratgeber. Minister] (bist.): (bis zur Revolution von 1911) zur politischen u. sozialen Führungsschicht gehörender chinesischer Staatsbeamter; Mandarine [...na], die; -. -n [frz. mandarin < span. (naranja) mandarina. eigtl. = Mandarinenorange (wohl nach der gelben Amtstracht der Mandarine u. auch well die Frucht als erlesen galt)]: der Apfelsine ähnliche, aber kleinere u. flachere Zitrusfrucht mit süßerem Aroma u. leichter ablösbarer Schale als bei der Apfelsine; Frucht des Mandarinenbaums. Mandarinen-: -bäum, der; ^ente, die: t Mandarinente; -kern, der; -saft, der; -schale, die; -scheibe, die. Mandarinente, die; -, -n [LÜ von engl, mandarin duck; die Ente stammt aus China, u. das Männchen hat ein farbenprächtiges Gefieder]: in Ostasien heimische, häufig auf Parkteichen gehaltene Ente mit orangeroten, segelartig aufstellbaren Schulterfedern beim Männchen. Mandat [manda:t]. das; -[e]s. -e [lat. mandätum = Auftrag. Weisung, eigtl. 2. Part, von: mandäre. TMandant]: l.a) (bes. jur.) Auftrag, etw. für jmdn. auszuführen, jmdn. in einer Angelegenheit juristisch zu vertreten: ein M. überneh- 1727
Mandatar men; sein M. niederlegen; b) Auftrag, den ein Abgeordneter durch seine Wahl erhalten hat: imperatives M. (Mandat, bei dem der Abgeordnete an Weisungen [seiner Wähler/ gebunden ist): freies M. (Mandat, bei dem der Abgeordnete nicht an Weisungen gebunden ist): die Frage des politischen -s (der Berechtigung einer Körperschaft, wie z. B. Ärztekammer <xf. Studentenausschuß, im Namen ihrer Mitglieder Erklärungen zu allgetneinen politischen Fragen abzugeben). 2. auf einer Wahl berulxendes Amt eines Abgeordneten mit Sitz u. Stimme im Parlament; Abgeordnetensitz; ein freigewordenes M. übernehmen; sein M. niederlegen; einer Partei auf die Rest stimmen weitere -e zuteilen; die Partei hatte in diesem Wahlkreis eine größere Anzahl -e erworben, gewonnen, errungen, bekommen; die Berechnung der auf die einzelnen Parteien entfallenden -c. 3. (im Auftrag des früheren Völkerbundes) von einem fremden Staat in Treuhand verwaltetes Gebiet; die Kolonien des Deutschen Reiches wurden in -e umgewandelt; Mandatar [manda'taigl. der; -s. -e Imlat. mandatarius. zu tat. mandätum, T Mandat]: 1. jmd., der im Auftrag, kraft Vollnmcht eines anderen handelt (z. B. ein Rechtsanwalt). 2. (österr.) Abgeordneter; <Zus.:> Mandatarstaat, der: Staat, der ein Mandat (3) in Treuhand verwaltet; mandatieren l...'ti:ran] <sw. V.; hat) (jur. veraltet): beauftragen, bevollmächtigen. Mandats-: -gebiet, das: svw. T Mandat (3): ^träger, der. jmd.. dem ein Mandat (1) übertragen worden ist: die Kontrolle der eigenen M. im Betriebsrat (Stamokap 92); ^vertat, der: Verlust des Mandats (2). 'Mandel [mandl]. die; -. -n [1: mhd. mandel. ahd. mandala < spätlat. amandula, Nebenf. von lat. amygdala = Mandel. Mandelbaum < griech. amygdale, amygdale; H.u.; 2: nach der äußeren Ähnlichkeit mit einer Mandel (1); 3: nach den mandelförmigen Hohlräumen]: l.a) von einer braunen Haut umgebener, gelblichweißer Samenkern der Steinfrüchte des Mandelbaums, der für die Herstellung von Süßwaren u. zum Backen verwendet wird; süße, bittere -n; gebrannte -n; -n überbrühen und abziehen; -n hacken, reiben, durch die Mandelmühle drehen; b) meist glatter Steinkern mit kleinen Vertiefungen, der in den Steinfrüchten des Mandelbaums sitzt u. die Mandel (1 a) enthält. 2. (meist PI.) a) volkst. kurz für tGaumenmandel: die -n sind geschwollen, leicht gerötet; als Kind waren ihm die -n gekappt worden; entzündete, vereiterte -n haben; sich die -n herausnehmen lassen [müssen;] b) (Anat.) mandelförmiger Ge- webslappen od. mandelförmiges Organ aus lymphatischem Gewebe (wie z.B. Rachen-, Zungenmandel). 3. (Gcol.) svw. tGeode (2). 2Mandel [-1. die; -. -In] [spätmhd. mandel < mlat. mandala = Bündel, Garbe, im Sinne von ..Handvoll" wohl zu lat. manus = Hand] (veraltend): a) (bes. von Eiern j Menge von 15 od. 16 Stück: drei -[n] Eier; eine kleine M. (15 Stück); eine große M. (16 Stück); b) Gruppe von etwa 15 aufgestellten Getreidegarben: das Getreide in -n aufstellen. mandel-, Mendel- ('Mandel): ^auge. das (meist PI.): mandelförmiges Auge (wie es z. B. für Angehörige fernöstlicher Völker kennzeichnend ist), dazu: ^ äugig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); ^baum. der: a) in Mittel- u. Ostasien, im Mittelmeergebiet u. in den wärmeren Gebieten Europas u. Amerikas wachseruier kleiner Baum od. Strauch mit weißen, im Frühling vor den Blättern erscheinenden Blüten u. abgeflacht eiförmigen Steinfrüchten mit einem Steinkern, der die Mandel (1 a) enthält; b) kleiner, aus China stammender Zierstrauch, der oft htKhstäftunig veredelt ist u. zahlreiche gefüllte rosa Blüten trägt; -baulichen, das: svw. Kbaum (b); -entzündung, die: Entzündung u. Schwellung der < Gaumen i wandeln mit Schluckbeschwerden; ^förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Form einer Mandel (1), iabgeflacht! eiförmigu. an den beiden gegenüberliegenden Enden spitz auslaufend: -e Augen; ^geback, das: Kleingebäck, dessen Teig hauptsächlich aus geriebenen Mandeln besteht; -kern, der: svw. t 'Mandel (1 a); -kleie, die: Reinigungsmittel für empfindliche Haut aus den kleieartigen Rückständen bei der Gewinnung von Mandelöl; -kuchen, der: mit Mandeln belegter od. mit geraspelten Mandeln bestreuter j Blech Jkuchen; -milch, die: Mittel zur Hautpflegeaus geschälten Mandeln mit bestinunten Zusätzen; ^mühte, die: Küchengerät zum Mahlen von Mandeln; ^öl. das: aus den Früchten des Mandelbaums gepreßtes Öl. (Grundlage für Salben u. Hautpflegemittel); -Operation, die: svw. tTonsillektomie; -reibe, die: vgl. -mühle; -säure, die aus bitteren Mandeln gewonnene Säure; -schale, die: Sc hak der lMandel (1 b); -seife, die: Seife aus Mandelöl; -slem. der (Geol.): svw. tGeode (1). Manderl [mandel]: TMandl; Manderbtehauf: TStehaufman- derl. Mandibebi[man'di:bln] <PI.) [TMandibula] (Biol.): Oberkiefer, erstes Paar der Mundgliednuißen bei Gliederfüßern Mandibula [mandi:bula]. die; -, ...lae [...le; lat. mandibuU. zu: mandere = kauen] (Anat.): Unterkiefer; mandibutar [mandibular], mandibular L.'le:p] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Med.): zum Unterkiefer gehörend. Mandinao [mandingo], der; -s, -s [afrikan. Wort]: von Frau** zur Selbstbefriedigung sowie zu homosexuellen Handlungen verwerteter künstlicher Penis. Mandioka [man dio:ka], die; • [span. mandioca < indiait (Tupi) mandioca. manioca]: aus den Wurzelknollen da Manioks gewotmenes Stärkemehl (wichtiges Na/trungsmt*- tel in Afrika. Südamerika u. Westindien). Mandl [mandfl.das; -s-n (bayr., österr. ugs.): a) Männlem kleiner i alter/ Mann: ein steinaltes M.; *M. mit Kre« (jmd.. der imponieren will, als starker Mann auftritt); nfc 's M. beim Sterz (in einer bestimmten Situation ratio* wie der Ochs vorm Scheunentor); b) etw. in der Form etne* Männleins (z. B. Vogelscheuche). Mandola [mando:la], die; -. ...len [ital. mandola. älter: man- dora. viell. umgestaltet aus: pandora, tBandura]: a) sea dem 12. Jh. in Europa bekanntes, aus dem Orient stamme** des. kleines, lautenälmliches Zupfinstrument mit vier / Dop* peljsaiten; b) (seit dem 18. Jh. bezeugte neapolitanische Mandoline in Altlage; Mandoline [mandoli:nd]. die; -. -o [frz. mandoline < ital. mandolino, Vkl. von TMandolaf kleines, lautenähnliches Musikinstrument mit mandelförmigem, auf der Unterseite stark gewölbtem Schallkörper, kurzem Hals u. vier Doppelsaiten aus Stahl, die mit einem Plektron angerissen werden. Mandorla [mandarla]. die: -. ...len [mandsrbn; ital. man- dorla = Mandel, älter: mandola < spätlat. amandub. T'Mandel] (bild. Kunst): (bei Christus- u. Mariendarste* lungen) mandelförmiger Heiligenschein um die ganze Fin* Mandragora [mandra:gora]. Mandragore [mandra'go.r^L die;-,...ren[... go:ron;lat.mandragoräs < grlech. mandra- göras): (zu den Nachtschattengewächsen gehörende) im Mit- telmeergebiet heimische, stengellose Pflanze mit großem Blättern u. glockigen Blüten. Vgl. Alraunwurzel. Mandrill [man'dnl], der; -s, -c [engl, mandrill, zu: nur = Mann. Mensch u. drill. t3Drill]; in Westafrika heirm* scher, in Herden lebender, dunkelbrauner, meerkatzenartiro* Affe mit großem, buntfarbigem Kopf u. Stummelschwanz Mandrin [mä'dre:]. der; -s, -s |frz. mandrin < proveor mandre = Balken. H.u.] (Med.): 1. fester Führungsstot für Katheter aus weichem Material. 2. Metalldraiu. dtf in Kanülen zur Verhütung von Verstopfungen e ingefuhr, wird. Manege [ma'ne:»], die; -. -n [frz. manege = das Zureiust Reitbahn < ital. maneggio, zu: maneggiare = handhaben t managen]: runde Fläche für Darbietungen im Zirkus, m einer Reitschule: ... wenn er ( = der Liliputaner Emil) ait seinen kurzen Beinchen durch die M. wirbelte, das Sägemehl aufstäubend (Jaeger. Freudenhaus 5); die Vorführung Sakuntalas ... fand in der M. (Reitbaixn) der Spanischer Reitschule statt (Thieß. Frühling 138). Manen [ma:nan] (PI.) [lat. mänes. zu älter lat. mänus = gut. also wohl verhüll, im Sinne von „gute Geister'] (ah- röm. Rel.): gute Geister eines Toten. Totengeister. mang <Präp.> [man(k); mhd.. mniederd. mang, manü asächs. an gimang, eigtl. = Akk. von: gimang = Schar Haufen; verw. mit I mengen] (nordd., berlin.): 1. (mit Dativ) zur Angabe des Ortes; zwischen, unter: die Brille liec m. den Zeitungen. 2. (mit Akk.) zur Angabe der Richtung zwischen, unter: m. die Leute gehen; m. die Büsche kr* chen. Mangabe [man'ga:te]. die; -, :n [nach der Landschaf. Mangaby auf Madagaskar]: in Äquatortalafrika heimischer, meerkatzenartiger Affe mit dunkelgrauer Oberseite. wc& licher Unterseite, langem Schwanz u. hellen Augenlider* die als Signal hei der Verständigung dienen. Mangan [mai)'ga:n]. das; -s [gek. aus älter: Manganeshw < frz. manganese < ital. manganese = Mangan < mki magnesia, T Magnesia]: silberweißes, sehr sprödes MetaiL 1728
Manie das bes. zur Veredelung von Staßd u. zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit verwendet wird (chemischer Grundstoff); Zeichen: Mn Mangan-: -bronze, die; -erz. das: Erz, das Mangan enthält; ^knollen <PI.>: in den Tonablagerungen der Tiefsee knollenartig angereicherte Manganerze; ^säure, die: Säuerst off säure des Mangans; --spat, der <o. PI.): rosarotes, auch graues od. braunes, durchscheinendes, glänzendes* in derben körnigen od. traubenartigen Vem'achsungen vorkommendes Manganerz. Manganat [manga'na:t]. das; -s. -e: Salz einer Mangansäure; Manganin(© [mangani:n], das; -s: für elektrische Widerstände verwendete Kupfer-Mangan-Nickel-Legierung; Manganit [mangani:t. auch: ...mtl. der; -s. -e: vorwiegetvd in rhombischen Kristallen vorkommendes, metallisch glänzendes Mineral. Mange: t2Mangel. 'Mangel ['man}], der; -s. Mängel [menl; mhd. mangel. zu T'mangeln]: 1. <o. PI.) /teilweisesJ Fehlen von etw., was man braucht: M. an Nahrung, Geldlmittelnl. Arbeit. Kontakten. Pflichtgefühl. Takt. Selbstbeherrschung. Vertrauen; überall herrscht, besieht M. an Arbeitsplätzen; dieser M. machte sich mit der Zeit immer stärker bemerkbar, einen M. empfinden, ausgleichen; keinen M. leiden (keine Not leiden, in verhältnismäßigem Wohlstand leben; reichlich zu essen haben); einem M. abhelfen; aus Mangel an Erfahrung; jmdn. aus M./wegen -s an Beweisen freisprechen; seine Äußerungen zeugten von einem M. an Verständnis. 2. (meist PI.) etw., was an einer Sache nicht so ist, wie es sein sollte, was die Brauchbarkeit beeinträchtigt u. von jmdm. als unvollkommen, schlecht o. ä. beanstandet wird: technische Mängel; die Mängel (Unzulänglichkeiten) des irdischen Daseins (Langgasser, Siegel 222); an der Maschine traten später größere Mängel in Erscheinung, auf. zutage; der Sache haften einige Mängel an; seine Mängel zu verbergen suchen; Mängel aufdecken, beseitigen, beheben; die Arbeit zeigt, hat einige Mängel; mit Mängeln behaftet sein. Mangel I-). (südd.. Schweiz.:) Mange [mana]. die; -. -n [mhd. mange = Glättpresse, deren Walzen mit Steinen beschwert wurden, urspr. = Steinschleudermaschine < mlat. manga(na). manganum < griech. mägganon = Schleudermaschinel: größeres Gerät, in dem Wäsche zwischen zwei rollenden Walzen geglättet wird: Bettwäsche. Tischwäsche, leinene Handtücher durch die M. drehen; ♦jmdn. durch die M. drehen/in die M. nehmen/in der M. haben (salopp; jmdm. sehr zusetzen, wobei es für ihn kein Entrinnen gibt): sie nahmen ihn bei der Prüfung ganz schön in die Mangel. mangel-, Mangel- ('Mangel): -beruf, der: Beruf, in dem der Bedarf an Arbeitskräften f noch] nicht gedeckt ist; ^er- nährung, die (Med.): einseitige od. nicht ausreichende Ernährung, bei der ein Mangel an bestimmten lebenswichtigen Stoffen besteht; ^erkrankung, die (Med.): svw. T^krank- heit; -erscheinung, die (Med.): Symptom dafür, daß dem Körper bestimmte lebenswichtige Stoffe fehlen; ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv); -kost, die (Med): vgl. ^ernährung; -krankheit, die (Med.): durch Mangelernährung bedingte Krankheit; -Situation, die: Situation, wirtschaftliche Lage, Inder Mangel an etw. besteht; -wäre, die: Ware, die überaus geschätzt u. gefragt ist, aber nur schwer od. überhaupt nicht zu erhalten ist: Butter. Kaflee war zu dieser Zeit M.; Ü Männer waren auf dem Fest M.; in den Breiten, in denen der Schnee oft M. ist (in denen es oft keinen Schnee gibt, er oft ausbleibt; Gast. Bretter 76); ^zeil, die: vgl. -läge. Mangel- ('Mangel 2; jur.): -anzeige, die: svw. t-rüge; -berichte der (Technik): Bericht, in dem Mängel (an einer Maschine, einem Fahrzeug o. ä.) aufgeführt sind; ^Haftung, die (jur.): Haftung für Mängel (z. B. an einer verkauften Ware); Gewährleistung (2); -liste, die: vgl. ^bericht; -rüge, die: Mitteilung über Mäßigel an einer gekauften Ware, einer bestellten Arbeit o. ä. mangelhaft <Adj.; -er. -este) [zu t 'Mangel): nicht ausreichend in Quantität od. Qualität u. bestimmten Anforderungen nicht entsprechend: eine -e Leistung; ein in -em Deutsch abgefaßtes Schreiben; bei -er Beleuchtung arbeiten; ein -es (schlechtes) Namengedächtnis haben; die Klassenarbeiten einiger Schüler wurden mit der Note „mangelhaft" zensiert: m. ausgerüstet, vorbereitet sein. 'mangeln [manlnl <sw. V.; hat) [mhd. mang(e)len. ahd. mangolön; H.u.l (oft geh.): a) <unpers.) nicht od. nur in unzureichendem Maß [bei Jmdm.J vorhanden, [jmdm.] zur Verfügung stehen: es mangelt [jmdm.] an allem, an Geld, an Platz, an Nahrungsmitteln, an Arbeitskräften, an Gelegenheit; es mangelt ihm an Erfahrung, Entschlossenheit; er läßt es an gutem Willen, an Arbeitseifer m. (zeigt keinen guten Willen, keinen Arbeitseifer); <l. Part.:) mangelnde Menschenkenntnis; eine mangelnde Bereitschaft zu Kompromissen; b) als etw. Wichtiges bei jmdm., etw. nicht vorhanden sein: jmdm. mangelt der rechte Ernst, die Zivilcourage; daß ... mir nichts m. kann (ich nichts entbehren muß; Th. Mann. Joseph 428). 2mangetai 1-1. (südd.:) mangen l'marpn] <sw. V.; hat) [mhd. mangenl: ([fast] trockene Wäsche) auf der 2 Mangel glätten: Bettwäsche, Handtücher m.; <subst.:> Wäsche zum Mangeln bringen. mangels [manls] <Präp. mit Gen.) [analog geb. zu anderen als Präpositton gebrauchten ursprünglichen Genitiven wie anfangs, betreffs u.a.] (Amtsdt.): aus Mangel an: m. notwendiger Geldmittel; m. eines eigenen Büros; (bei alleinstehenden, stark deklinierten Substantiven im PI. mit Dativ:) er wurde m. Beweisen freigesprochen; (bei alleinstehenden, stark deklinierten Substantiven im Sg. oft schon mit ungebeugter Form:) Freispruch m. Beweis. Mangelwäsche, die; -: zu 2mangelnde od. gemangelte Wäsche; mangen: T Triangeln. Manglebaum [manb-1. der; -[eis. ...bäume [span. mangle < indian. (Taino) mangle): zu den Mangrovebäumen gebärender, dauerhaftes Holz liefernder Baum der amerikanischen u. westafrikanischen Mangrove. Mangler l'mante]. der; -s. -: jmd.. der im Wäschereigewerbe o.a. die Tätigkeit des Mangeins ausübt; M^nglerin, die; -. -nen: w. Form zu t Mangler. Mango [mango], die; -. -nen [man'go-.nan] od. -s [port. manga < tamil. (Eingeborenenspr. des südl. Indien) män- käy]: saftige, säuerlich schmeckende Frucht des Mangobaums. M^ngo-: ^baum, der: in den Tropen wachsender, großer Baum mit kugeliger Krone, länglich zugespitzten Blättern u. eiförmigen, rundlichen od. länglichen Früchten (mit einem Stein); -frucht, -pflaume, die: svw. tMango. Mangold [mangolt], der; -[eis. -e (PI. ungebr.) [mhd. man(e)- golt, H.u.l: zu den Runkelrüben gehörende Gemüsepflanze mit großen, hellgrünen Blättern, die zusammen mit den Blattstielen als Gemüse gegessen werden. Mangostanbaim [mang3s'ta:n-]. der; -[eis. ...bäume [malai. mangustanl: in den Tropen wachsender Baum mit dicken, ledrigen Blättern u. apfelgroßen Früchten, von denen die weiße, fleischige Samenschale eßbar ist. Mangrove [man'gro:vdl. die; -. -n [engl, mangrove. zu span. mangle (t Manglebaum) u. engl, grove = Gehölz]: in flachen, sandigen Küstenzonen der Tropen wachsender [niedriger] Wald, dessen Bäume mit ihren Wurzeln weit aus dem Wasser herausragen; (Zus.:> Mangrovebaum, der: kleiner Baum der Mangrove mit kurzem Stamm, abstehenden dicken Ästen u. dicken, lederartigen Blättern; Mangroveküste, die: Küste mit Mangrove als Baumbestand. Manguste [man'gosto], die; -. -n [frz. mangouste < port. mangu(s). älter: mangu<;o < Marathi (Eingeborenenspr. des mittleren Indien) mungüs): in Südeurasien u. Afrika vorkommende Schleichkatze mit schlankem Körper, oft kurzen Beinen u. braunem bis grauem [Quergestreiftem/ Fell. maniabel [ma'nia.bl] <Adj.; ...bler, -ste) [frz. maniable. zu: manier = handhaben, zu: main < lat. manus = Hand] (bildungsspr. veraltet): leicht zu handhaben, handlich. Manidiäer [mani^e:^]. der; -s. • [nach dem pers. Religionsstifter Mani (216-277); 2: im Anklang an mahnen]: 1. Anhänger des Manichäismus. 2. (salopp scherzh.) Gläubiger, der den Schuldner häufig mahnt; Manichäismus [...ce'ismus], der;-: von Mani gestiftete, dualistische Religion (eine gnosti- sche Erlösungslehre). Manie [mani:]. die; -. -n [...i:an; spätlat. mania < griech. mania = Raserei. Wahnsinn]: 1. (bildungsspr.) Besessenheit, etw. Bestimmtes zu tun, sich in bestimmter Weise zu verhallen; krankhafte Sucht: eine M. entwickeln; das Kaufen ist bei ihr zur M. geworden. 2. (Psych.) a) bes. durch Enthemmung u. Selbstüberschätzung gekennzeichneter heiter-erregter Gemütszustand als Phase des manisch-depressiven Irreseins; b) (veraltet) Wahnsinn: Wie Drähte 109 GDW 1729
Manier eine Marionette, so schüttelte ihn die M. (Jacob, Kaflee 276). Manier [ma'ni:£|. die; -.-entmhd. maniere < (a)frz. maniere = Art u. Weise, zu: main < lat. manus = Hand]: 1. <PI. ungebr.) a) charakteristische Art u. Weise, wie sie zu jmdm.. etw. gehört: eine typisch angelsächsische M.; aufeine bravouröse M.; in bewährter M.; James I spielte ... den Statthalter in altrömischer M. OCirst. 08/15. 894); b) typischer Stil eines Künstlers, einer Kunstgattung], einer Darstellungsform: ein Gemälde in Rembrandtscher M., in der M. Picassos; in bestimmter Manier über etw. schreiben; c) (bildungsspr. abwertend) Künstelei, Manieriertheit: Er möchte den Reiz und die Gewalt der Verfremdung ohne Risiko einheimsen; Ohnmächtige M. wäre die Folge (Adorno, Prismen 259). 2. <meist PI.) Art, sich zu benehmen; Benehmen, Umgangsforml en}: gute, feine, schlechte -en; er hat keine -en; dem muß man erst noch -en beibringen; Er hat die -en eines Räubers (unzivilisierte, üble Manieren; Remarque. Obelisk 470; das ist keine M. (ugs.: das gehört sich nicht: so sollte man sich nicht benehmend; Ü Die politischen -en der Männer an unserer Spitze sind ... schlecht (Augstein. Spiegelungen 38). 3. (Musik) Verzierung; manieriert lmani'ri:?tl <Adj.; -er, -este) [frz. maniötf, zu: maniere, t Manier] (bildungsspr. abwertend): in einer bestimmten Manier da, b) erstarrt; gekünstelt: ein -er Stil; seine Aussprache ist. klingt m.; die Ballerina tanzte etwas m.; <Abl.:> Manieriertheit, die; -. -en: manierierte Art, wie sie in den verschiedenen Ausdrucksformen eines Menschen zutage tritt: Deine Schrift ist nicht ohne M. (Th. Mann. Krull 399): Manierismus [mani'nsmosl, den -: a) (Kunstwiss.) S//7 im Übergang zwischen Renaissance u. Barock, der durch eine Auflösung u. Verzerrung der ausbalancierten Formen der Renaissance, durch komplizierte f FigurenJgruppierungen, groteske Ornamentik, überlange Proportionen, Asymmetrie u. a. gekennzeichnet ist; b) (Lite- ratunv.) Stil der Übergangsphase zwischen Renaissance u. Barock, der durch eine Verbindung von Ungleichartigem, Unvereinbarem zu einer künstlichen Einheit, durch eine her- metisch-dunkle Sprache mit überreichen Metaphern, mythologischen Anspielungen u.a. gekennzeichnet ist; c) Epoche des Manierismus (a. b) von etwa 1520 bis 1580; d) (Kunstwiss.. Literaturw.) in verschiedenen Epochen (z. B. Hellenismus. Manierismus c, Romantik, Jugendstil, Hermetismus) dominierender gegenklassischer Stil; Manierist L.'nst]. der. -en, -en: Vertreter des Manierismus (a. b, d); manierjstisdi <AdJ.>: in der Art des Manierismus (a. b. d); manierlich <Adj.>: a) (fam.) sich gut u. anständig benehmend u. nicht zu Klagen Anlaß gebend: ein ganz -er Mensch; sonst ist er ganz m.; sich m. benehmen; die Kinder saßen m. am Tisch; b) (ugs.) einigermaßen gut, so daß man damit zufrieden sein kann: -e Autoreifen; diese Arbeit ist ganz m. manifest [manifest] <Adj.; o. Steig.) [lat. manifestus = sichtbar gemacht, eigtl. = handgreiflich gemacht; 1. Bestandteil zu: manus = Hand. 2. Bestandteil H.u.]: a) (bildungsspr.) eindeutig als etw. Bestimmtes zu erkennen: die Unzulänglichkeit der Methode, der Konflikt wird an diesem Beispiel m.: etw. m. machen; wenn sie ( = die Wochenschau) kaum m. politische Informationen vermittelt (Enzensberger. Einzelheiten I. 127); b) (Med.) im Laufe der Zeit deutlich erkennbar: die Krankheit, der Krebs ist bei ihm m. geworden; Manifest [-1, das; -[eis. -e [mlat. manifestum]: 1. öffentlich dargelegte Grundsatzerklärung, dargelegtes Programm [einer Kunst- od. Literaturrichtung, einer politischen Partei, Gruppe]: politisch-ideologische -e; ein M. verfassen; das Kommunistische M. (von Marx u. Engels im Auftrag des Bundes der Kommunisten unter dem Titel „Manifest der Kommunistischen Parter 1847 verfaßte programmatische Schrift mit der Darstellung der marxistischen Theorie). 2. (Seew.) Verzeichnis der Güter auf einem Schiff; Manifestant [...s'tant], der; -en. -en [frz. manifestant, zu: manifester < lat. manifestäre. tmanifestieren]: 1. (öslerr.. Schweiz., sonst veraltet) Teilnehmer an einer /politischen] Kundgebung o.ä.; Demonstrant: gegen eine Gruppe von -en vorgehen. 2. (jur. veraltet) jmd., der den Offenbarungseid leistet; Manifestation [...sta't$io:n]. die; -, -en [spätlat. maniiestätio]: a) das Sichmanifestieren, Bekundung von etw. Bestimmtem: -en des Geistes, seelischer Kräfte, der Volksseele; b) (Med.) das Manifestwerden (z. B. einer Krankheit); c) das Manifestieren; öffentliche Bekundung: ... auf dieser M. an besonders erfolgreiche Grundorganisationen der FDJ das Wilhelm-Pieck-Banner zu verleihen (Neues D. 20. 5. 76. 1); manifestieren [...s'ti:ran] <sw V.; hat) [lat. manifestäre. eigtl. = handgreiflich machenl: 1. (bildungsspr.) a) <m. + sich) sich als etw. Bestimmtes offenbaren, bekunden, zu erkennen geben: hierin manifestieren sich bestimmte Ansprüche. Widersprüche; b) als etw Bestimmtes offenbaren, zum Ausdruck bringen: Ein Rem* brandt kann das Wesen der bürgerlichen Kultur im Bild m. (Reinig, Schiffe 130). 2. (Jur. veraltet) den Offenbarungseid leisten. 3. (veraltet) an einer [politischen] Kundgebung 0. ä. teilnehmen; demonstrieren. Manihot [ma:nihDt]. der; -s, -s [frz. manihot < Guarani (Indianerspr. des südöstl. Südamerika) manihot, eigtl. svw t Maniok] (Bot.): Vertreter einer Gattung tropischer Wolfsmilchgewächse, zu der u.a. Kautschukpflanzen u. insbes. Maniok gehören. Maniküre [mani'ky.ra. österr.: ...ky:?],jiie; -. -n [frz. manu-, manicure. zu lat. manus = Hand u. cüra = Sorge, Pflege): 1. <o. PI. > Pflege der Hände, bes. der Fingernägel; Handpflege: M. machen; zur M. gehen. 2. Kosmetikerin od. Friseuse mit Zusatzausbildung in Maniküre (1). 3. Necessaire für die Geräte zur Nagelpflege; <Zus.:> Maniküreetui, Manitf- rekästchen. das: svw. t Maniküre (3); <Abl.:> maniküre» I...'ky:ran] <sw. V.; hat): die Hände, bes. die Nägel pflegen seine Fingernägel m.; manikürte Hände. Manilafaser [ma'ni:la-]. die; -, -n, (auch:) Manilahanf, der. -[e]s [nach der philippinischen Hafenstadt Manila]: weiße bis ockerfarbene Hartfaser aus einer philippinischen Faserpflanze von hoher Reißfestigkeit, die bes. zur Herstellung von Seilen, Tauen, Netzen u. Säcken verwendet wird. Maniok [ma'njpk], der, -s, -s [frz. manioc < span. mandioca. TMandioka]: (zu den Wolfsmilchgewächsen gehörender) m den Tropen angebauter Strauch, dessen stärkereiche Wurzelknollen als Kartoffelersatz dienen. Manipel [ma'ni.pl], der; -s, - [1: lat. manipulus, eigtl. = eine Handvoll; 2: mlat. manipulus = Schweißtuch. Handtuch]: 1. Unterabteilung der altrömischen Kohorte: Ü Ein M. der weltbeherrschenden Armee schlendert ... zurück zu den Lagerbaracken (A. Zweig. Grischa 491). 2. (auch die: -. -n) (bis 1969) am linken Unterarm getragenes, gesticktes Band des katholischen Meßgewandes; Manipufatt [manipu'lantl. der: -en, -en [zu Tmanipulieren]: 1. (bildungsspr.) Person od. Einrichtung, die durch direkte od unterschwellige Beeinflussung bestimmte /soziale] Verhaltensweisen auslöst od. steuert: Der Band richtet sich nicht gegen die Jugend, sondern ihre -en (Börsenblatt 74, 1960. 4129). 2. (österr. Amtsspr. veraltend) Hilfskraft; Amtshelfer: Der Fahrer u. die zwei -en sind gut geschult (Fussen- egger. Zeit 470); Manipulation [...a't$io:n], die; -. -en [frz manipulation = Handhabung, zu: manipule = HandvoD < lat. manipulus, t Manipel]: 1. (bildungsspr.) das Manipulieren (1): M. von Bedürfnissen und Meinungen; die M der menschlichen Natur durch die Genetik; auf dem Weg ... der scheinrechtlichen M. demokratischer Institutionen (Fraenkel. Staat 329). 2. (meist PI.) (bildungsspr.) undurchschaubares, geschicktes Vorgehen, mit dem man sich einen Vorteil verschafft, etw. Begehrtes gewinnt: betrügerische, geschickte, geheime, scheinbar legale -en; daß solche -en des Bergbaus dem Selbsterhaltungstrieb entsprachen (Weh 21. 11.64.10); daß Studioaufnahmen für -en (Kunstgriffe. Verfremdungstechniken) nach der Aufnahme besonders geeignet sind (Fotomagazin 8. 1968, 38). 3.a) (bildungsspr veraltend) das Hantieren: gemordet haben will er. um dk Zeuginnen (und Opfer) seiner unsittlichen -en stumm zu machen (Spiegel 9.1966. 61); b) (Med.) bestimmter Handgriff, bestimmte Hantierung (z. B. zur Einrenkung von Gelenken): ihr Kind ist das Geschöpf einer M. (= einer künstlichen Befruchtung; Petra 10.1966, 68). 4. (Techniki Handhabung; vgl. Manipulator (2). 5. (Kaufmannsspr » das Manipulieren (4); <Zus.:> Manipulationsgebühr, dk (österr. Amtsspr.): Bearbeitungsgebühr; maniputart» [...a'ti:fl <Adj.; o. Steig.) [engl, manipulative] (bildungsspr.): auf Manipulation (1, 2) beruhend; durch Manipulation: -e Absichten; etw. m. verschleiern; Manipulator [...la:tor.auch: ...to:g].der; -s, -en [...la'to:ran; frz. manipu- lateur]: 1. svw. TManipulant (1): Industriekartelle ... ah -en von Menschen und Nationen (Börsenblatt 69, 1961 4826). 2. (Technik) Vorrichtung zur Handhabung glühender, staubempfindlicher od. radioaktiver Substanzen aus größerem Abstand od. hinter / Strahlen)schutzwänden. 3. Zauber- 1730
Mann künstler. Taschenspieler, Jongleur: Zum Schluß zeigt dann ... Wesly, wie weit -en es mit Illusionen treiben können (MM 3. S. 73. 44); manipulatorisch (.. la'torij] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): als Manipulation (1. 2) wirkend: Zweifel ... an einer -en Pressekonzentration (MM 21. 2. 69, 28); manipulierbar [...'li'.gbaig] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.): 1. sich manipulieren (1. 2) lassend: den Menschen als -es Objekt betrachten; diese Bedürfnisse sind konjunkturpolitisch nicht m.; ist der gläubige Mensch ... leichter m.? (MM 9. 5. 66. 20). 2. zu handhaben: der Mechanismus ist leicht m.; <Abl.:> Manipulkrbarkeit, die; • (bildungsspr.): das Manipulierbarsein: manipulieren |...'li:ran] <sw. V.; hat) [frz. manipuler = handhaben, zu: manipule. t Manipulation]: 1. (bildungsspr.) durch bewußte Beeinflussung in eine bestimmte Richtung lenken: die Sprache, die Meinung des Volkes, die Öffentlichkeit m.; eine manipulierende Werbung; manipulierte Bedürfnisse. 2. (bildungsspr.) Manipulationen (2) bei etw, anwenden: die Zusammensetzung eines Gremiums m.; Auf die gleiche Weise manipulierte er auch einige Postbarschecks, mit denen er sich 3 390 Mark verschaffte (MM 29. 7. 67. 4); Das manipulierte (durch Tricks verfremdete) Aktbild (Fotomagazin 8. 1968. 36); manipulierte Währung (staatlich gesteuerte Währung, bei der die ausgegebene Geldmenge nach den jeweiligen wirtschaftlichen Erfordernissen reguliert wird u. an keine Deckung durch Gold, Silber o. ä. gebunden ist). 3. (bildungsspr.) a) geschickt handhaben, mit etw. kunstgerecht umgehen: eine Handgranate. Panzerfaust vorsichtig m.; Ü Er manipuliert mit Frauen wie ein Jongleur mit bunten Bällen (Thieß. Frühling 77); b) bestimmte Handgriffe an jmdm.. etw. ausführen, hantieren: an seinen Beinkleidern war manipuliert worden (MM 11. 4. 71, 1); c) mit bestimmten Handgriffen an eine bestimmte Stelle bringen: Der ..Berg" manipulierte geschickt das Rinderstück auf den Tisch und griff zum Messer (Brecht. Geschichten 87). 4. (Kaufmannsspr.) eine Ware an die Bedürfnisse des Verbrauchers durch Sortieren, Auszeichnen, Mischen, Veredeln (z. B. bei Tabak) o. ä. anpassen: <Abl.:> Manipuliere!*, der; -s. - (ugs,): svw. TManipulant (1); Manipulierung, die; -. -en (bildungsspr.). manisch [ma:nij] <Adj.; o. Steig.) Igriech. manikös = zur Manie gehörend]: 1. (bildungsspr.) einer Manie (1) folgend, entspringend: krankhaft übersteigert: eine -e Eifersucht; im Sturme -er Einbildungskraft (Jacob. Kaffee 163). 2. (Psych.) a) für die Manie (2 a) kennzeichnend: krankhaft heiter, erregt: -e Zustände; b) (veraltet) für die Manie (2 b) kennzeichnend: walmsinnig: ein -es Stammeln und schon den Wahnsinn in den Augen (Hochhuth. Stellvertreter 224); manisch-depressiv <Adj.; o. Steig.) (Psych.): im raschen Wechsel manisch u. depressiv in bezug auf die einzelnen Phasen eines periodischen Irreseins: -es Irresein; sie ist m. Manismus [ma'nismos], der; - [zu lat. mänes. t Manen] (Völ- kerk): Ahnenkult, Totenverehrung. Manitu I'ma:nitu]. der; -s [aus dem Algonkin (Indianerspr. des östl. Nordamerika), urspr. = geheimnisvoll, heilig]: allem innewohnende, unpersönliche (od. auch als f Großer 1 Geist personifizierte) Macht des indianischen Glaubens. nankieren [mai)ki:ren] <sw. V.; hat) [franz. manquer < ital. mancare. tmancando] (laJndsch.. sonst veraltet): a) fehlen, mangeln: b) verfehlen: Manko I'manko]. das; -s. -s[ital.manco < lat.mancus= verstümmelt.unvollständig, urspr. = einen Fehler an der Hand habend]: 1. etw., was einer Sache [noch] fehlt, sie beeinträchtigt: ein entscheidendes, das größte M.; ein M. ausgleichen; etw. nicht für ein M. halten. 2. (Wirtsch.) Fehlbetrag, Fehlmenge: U Gerade durch unser M. an Bildungspolitik (Eppendorfer. Ledermann 94). Mann [man], der; -[e]s. Männer [mene]. -en u. (als Mengenangabe nach Zahlen:) - [mhd.. ahd. man. viell. urspr. = Überlegender, Denkender]: 1. <PI. Männer; Vkl. ! Männchen. Männlein, nordd.. bes. berlin.: Männeken) erwachsene Person männlichen Geschlechts (Ggs.: tFrau 1): ein junger, gut aussehender, alter, kranker, vom Schicksal geschlagener, kluger, berühmter, großer, frommer, höflicher, gestandener M.; er ist ein ganzer M.; er ist ein M. der raschen Entschlüsse, in den besten Jahren, von vornehmer Gesinnung; sei ein M.! (zeige dich als mutiger Mann!): typisch M.! (ugs. abwertend; das entspricht ganz der männlichen im Unterschied zur weiblichen Art: so kann auch nur ein Mann denken, handeln o. ä.); für solche Arbeiten benötigen wir einen kräftigen M.; das Kind im -e (TKind 1); er ist durch diese Ereignisse zum M. geworden, gereift; R ein M.. ein Wort (in bezug auf einen Mann, auf den man sich verlassen kann): selbst ist der M. (man muß sich selbst helfen: nach Goethe. Faust II. 4. Akt. 10467); ein alter M. ist doch kein D-Zug (ugs. scherzh.; ich kann mich nicht so schnell bewegen, wie es gewünscht wird): verblaßt: der gemeine M. (veraltet; der Durchschnittsbürger); der dritte M. (Mitspieler) beim Kartenspiel; ein M. der Tat (jmd., der zu gegebener Zeit zur Tat schreitet, etw. unternimmt): ein M. des Todes (geh.; jmd., der dem Tode nahe ist); ein M. der Feder (geh.; ein Literat); ein M. des Volkes (jmd., der mit dem Volk eng verbunden ist u. in seiner übergeordneten Stellung dessen Vertrauen hat): der M. am Klavier (Klavierspieler bei einer geselligen Veranstaltung, im Lokal o. ä.); ein M. aus dem Volk (jmd., der aus dem Volk, aus einem einfachen Milieu kommt u. in seiner übergeordneten Stellung das Vertrauen des Volkes hat): ein M. von Geist. Charakter. Format, hohem Einfluß (jmd., der Geist, Charakter, Format, hohen Einfluß hat): ein/sein freier M. sein (auf Grund seiner Lebensverhältnisse, seiner Stellung o.a. unabhängig sein): er ist für uns der geeignete, richtige M. (Mitarbeiter): die Männer (die Regierenden, die Parlamentarier) von Bonn (Hörzu 51. 1975. 5); der Verteidiger konnte seinen M. (bes. Fußball; Gegenspieler) nicht halten; die Kompanie kämpfte bis zum letzten M. (Soldaten): M. über Bord! (Seemannsspr.; Notruf, wenn jmd. vom Schiff ins Wasser gefallen ist); alle M. an Bord! (Seemannsspr.; alle sind anwesend); alle M. an Deck! (Seemannsspr.; Aufforderung, sich an Deck zu begeben); morgen fahren wir alle M. [hoch] (ugs.; alle zusammen) nach München; sie standen dicht gedrängt. M. an M. (einer am anderen);M.furM. (einer nach dem anderen) traten sie vor; ein Kampf M. gegen M. (zwischen einzelnen): die Kosten betragen 5 Mark pro M. (ugs.; für jeden); * der kleine M. (1. ugs.; jmd., der finanziell nicht besonders gut gestellt ist. 2. salopp; Penis); der böse/schwarze M. (Schreckgestalt für Kinder): freier M. (bes. Fußball; Libero); letzter M. (bes. Fußball; Ausputzer 1); alter/toter M. (Bergmannsspr.; abgebaute, nicht mehr benutzte Gänge, Stollen eines Bergwerkes); der M. des Tages (männl. Person, die gegenwärtig das öffentliche Interesse auf sich zieht): der IM. auf der Straße (der den Durchschnitt der Bevölkerung repräsentierende Bürger: viell. nach engl, the man in the street); der M. im Mond (aus den Mondflecken gedeutete Sagengestalt): ein M. von Welt (jmd., der gewandt im Auftreten ist): [mein lieber] M.! (salopp; Ausruf des Erstaunens, des Unwillens); M. [Gottes]! (salopp; ärgerliche od. warnende Anrede; nach 5. Mose 33.1 u.a.): M. [Gottes], stell dich nicht so an!; wie ein M. (ganz spontan einmütig, geschlossen: nach Richter 20; 1.8.11): sie protestierten dagegen wie ein M.; ein gemachter IM. sein (ugs.; / von männlichen Personen] auf Grund eines [plötzlichen! wirtschaftlichen Erfolges in gesicherten Verhältnissen leben); ein toter M. seh (ugs.; / von männlichen Personen] erledigt sein, keine Zukunftsaussichten mehr haben); der erste M. an der Spritze sein (salopp; [von männlichen Personen] in einem bestimmten Bereich eine entscheidende Funktion u. zu bestimmen haben: im älteren Feuerlöschwesen leistete der erste Mann an der Spritze entscheidende Arbeit); ein M. von Wort sein [von männlichen Personen] ein Mensch sein, auf den man sich verlassen kann); [nicht] der M./-s genug sein, etw. zu tun ([nicht] die Entschlußkraft, Energie besitzen, es [nicht] fertig bringen, etw. Nötiges zu tun): den lieben Gott einen guten M. sein lassen (ugs.; unbekümmert leben, ohne sich für etw. zu engagieren od. sich durch etw. beunruhigen zu lassen); den toten M. machen (ugs. scherzh.; sich ohne Bewegung auf dem Rücken im Wasser treiben lassen); den starken M. markieren/mimen (salopp; so tun, als ob man sich besonders stark fühlt); den wilden IM. spielen/machen (ugs.; unbeherrscht lohne Berechtigung] wütend sein: toben); seinen IM. stehen/stellen (auf sich gestellt tüchtig sein u. sich bewähren): sie mußte schon früh im Leben ihren M. stehen; [wohl] einen kleinen IM. im Ohr haben (salopp; anscheinend nicht ganz normal sein: nach der Vorstellung, dieser kleine Mann flüstere einem die merkwürdigsten Einfälle zu); seinen IM. Befunden haben [von männlichen Personen] einen ebenbürtigen Gegner gefunden haben); IM. decken (Ballspiele; seinen unmittelbaren Gegenspieler decken); dieser Beruf o.a. [er]nährt seinen IM. (dieser 109* 1731
Mann- Beruf garantiert jmdni. ein ausreichendes Einkommen} ; wenn Not am M. ist (tNot 5); etw. an den M. bringen (ugs.: 1. seine Ware verkaufen. 2. im Gesprach etw. attbrin- gen)\ er wollte die neuesten Geschichten. Witze unbedingt an den M. bringen; an/in den M. gehen (bes. Fußball: den Gegenspieler mit körperlichem Einsatz angreifen, dek- ken)\ mit M. und Maus untergehen (untergehen, ohne daß einer gerettet wird); von M. zu M. (unter Männern u, dabei ehrlich, ohne Beschönigung [geführt, vorgenommen, vollzogen)). 2. Ehemann (wobei weniger die gesetzmäßige Bindung als die Zusammengehörigkeit mit der betreffenden Frau hervorgehoben wird; Ggs.: Frau 2): ihr [verstorbener, geschiedener, erster, zweiter] M.; als/wie M. und Frau (wie Eheleute) leben; sie stellte uns ihren M. vor; grüßen Sie bitte Ihren M.!; sie hat keinen M. (ist nicht verheiratet); sie hat dort einen M. gefunden (kennengelernt u. geheiratet); sie lebte von ihrem M. getrennt; sie hat ihn zum M. genommen (geheiratet); *(eine weibl. Person) an den M. bringen (ugs. scherzh.; verheiraten): sie hat ihre Tochter endlich an den M. gebracht. 3. <PI. -en> (dichter.) Lehnsleute, Gefolgsleute: der König versuchte mit seinen -en die Burg im Sturm zu erobern; Ü seine -en (bes. Sport scherzh.; Anhänger; Mannschaft) um sich scharen; der Kanzler und seine -en (sein Kabinett). M$m-: -deckung, die (Ballspiele): Deckung, bei der jeder Spieler seinen unmittelbaren Gegenspieler deckt: (Handball:) offene M.; von der Raumdeckung zur M. übergehen; -geld,das: svw. T Wergeid; -loch, das: Öffnung zum Einsteigen in große Behälter (Kessel, Tanks o. ä.; z. B. zum Ausführen von Reparaturen); -monat, der (Industrie u. ä.): Monat pro Mann: für die Arbeit braucht man 3 -e; -weib, das [LÜ von griech. andrögynos = Zwitter, zusgez. aus: aner (Gen.: andrös) = Mann u. gyne = Frau] (abwertend): große, starke, männlich wirkende Frau. Manna ['manal. das; -[s], auch: die; - [mhd. manna (bröt) < spätlat. manna < griech. manna < hebr. man. wohl = Manna (2)]: 1. (bibl.) durch ein Wunder vom Himmel gefallene Nahrung fiir die Israeliten in der Wüste nach ihrem Auszug aus Ägypten: Himmelsbrot (nach 2. Mose 16.11 ff.): Ü die Milch, jenes M.. das es auch im allerletzten Nest in Irland ... gihi (Böll. Tagebuch 57). 2. Honigtau der Mannaschildlaus. 3. zuckerhaltiger, leicht eintrocknender Saft der Mannaesche. M$nna-: -esche, die: in Südeuropa u. Kleinasien wachsende Esche, deren Rinde einen zuckerhaltigen Saft liefert; ^flechte, die: eßbare Flechte der Steppen u. Wüstensteppen Nord- afrikas u. des Vorderen Orients; -schildbais, die: auf Tamarisken lebende Schildlaus, deren eingedickter Honigtau als Manna (2) gescunmelt wird. mannbar ['manba-.g] <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) [mhd. man- baere = für einen Mann geeignet, heiratsfähig (von Mädchen)] (geh.): l.a) (von Mädchen) heiratsfähig: -e Mädchen; b) (vom jungen Mann) geschlechtsreif, zeugungsfähig. 2. (selten) männlich in seinem Verhalten, seiner Haltung o.a.; <Abl. zu l:> Mannbarkeit, die; - (Völkerk.); <Zus.:> M^imbarkeitsritus, der (meist PI.) (Völkerk.): svw. t Initiationsritus; Männchen [menipn]. das; -s. -. ugs. auch: Män- nerchen ['mem^an]: 1. kleiner I u. deswegen bedauernswerter! Mann: ein altes, verhutzeltes M.; M.. Männerchen aufs Papier malen. 2. <PI. nur -> männliches Tier: das M. hat im Gegensatz zum Weibchen ein buntes Gefieder. * M. machen (/ von Tieren] sich aufrecht auf den Hinterpfoten halten): der Hase, der Hund macht M.; [sein! M. machen/bauen (Soldatenspr.; vor einem militärischen Vorgesetzten strammstehen u. militärisch grüßen): nicht mehr wissen, ob man M. od. Weibchen ist (ugs.: 1. völlig durcheinander sein. 2. völlig erschöpft sein); Minne [mens]: Kosef. zu TMann (2); Männeken [menakn]. das; -s. -s (nordd.. bes. berlln.): Männchen(\); mannenI'manan] <sw. V.; hat)(See- mannsspr.): von Mann zu Mann reichen; bringen, herbeischaffen; Mannequin [manakg. auch: manakS:]. das. selten: der; -s, -s [frz. mannequin. eigtl. = Modellpuppe < mnie- derl. mannekijn = Männchen. Vkl. von: man = Mann]: 1. weibliche Person, die Modekollektionen, Modellkleider vorführt: -s auf dem Laufsteg; sie hat die Figur eines -s (ist sehr schlank). 2.a) (selten) Schaufensterpuppe: -s in den Schaufenstern von Kaufhäusern und Textilgeschäften (Börsenblatt 14. 1971. 294); b) (früher) Gliederpuppe. m$imer-, Mgimer- (Mann 1): -arbeit, die: bes. für Männer geeignete Arbeit <xi. Verrichtung; ^art, die <o. Pl.>: das ist so M.; nach M.; -bekanntschaft, die: svw. THerrenbekanntschaft; -bordell,das: Bordell, in dem sich männliche Personen prostituieren; -bund, der <PI. ...bünde): a) (Völ- kerk.) (bei Naturvölkern) Zusammenschluß der erwachsenen Männer eines Stammes od. einer Siedlung; b) Geheimbund fiir Männer; -chor, der: ]Chor da), der nur aus Männerstimmen besteht: -fang, der nur in der Wendung: auf M. [auslaehen/aussein (salopp abwertend od. scherzh. versuchen, Herrenbekanntschaften zu machen); -feindlich <Adj.>: den Männern gegenüber feindlich eingestellt: -freundschaft, die: Freundschaft zwischen Männern; -vfle* sangverein, der; -geschichte, die (ugs.): Liebeserlebms. Liebschaft mit einem Mann: Seit ihr diese M. passiert war (Kühn. Zeit 325); -gespräch, das: Gespräch unter Männern: -hand, die (meist geh.): Hand eines Mannes; eine schmalknochige, zügelfeste M. (A. Zweig. Grlscha 468); -haus, das (Völkerk.): (bei Naturvölkern) Gebäude, indem sich die MännerIbünde] zu Beratungen, Gerichtssitzungen u. religiösen Zeremonien versammeln; ^heilkunde, die: Fachrichtung der Medizin, die sich mit den fgeschlechtsab- hängigenj Erkrankungen des Mannes befaßt: Andrologie. -herz, das: das [erlfreut ein M.. läßt ein M./-en höher schlagen (das versetzt einen Mann/Männer in freudige Erregung, in Begeisterung); -hose, die; -klekler <PI.>: üblicherweise von Männern getragene Kleidung: in dieser Bühnenrolle trug sie M.; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Mann, Männer: eine -e Familie; -mordend <Adj.; o. Steig., nicht adv.> (ugs.): a) (scherzh.) als Frau in gefährlichem Maße verführerisch: der Typ des -en Vamps; b) Männer in starkem Maße beanspruchend u. verschleißend: Das Verteidigungsministerium ist ein -es Amt (Spiegel 53, 1966. 100); -orden, der (kath. Rel.): männliche Ordensgemein- schaft; -pullover, der; ^rock.der: svw. f 'Rock (2); -sache, die: Sache, Angelegenheit von Männern; -schuh, der; -seile* die: Südseite im Kircheninnern, auf der früher, bes. im MA.. die Männer saßen (Ggs.: Frauenseite 2); -Station, die: Station für männliche Patienten in einem Krankenhaus; -stimme, die: männliche Sprech- od. Singstimme: eine tiefe, dröhnende M.; -treu, die; -. - [die Blüten werden scherzh mit der angeblich nicht lange währenden Treue der Männer verglichen): volkst. Bez. für Pflanze mit leicht abfallenden Blüten wie Ehrenpreis o.a.; -Überschuß, der: Überschuß an Männern gegenüber der Zahl von Frauen; Milk. der. -Unterhose, die; -verein, der; -weh, die <o. PI.) (scherzh): Gesamtheit der [irgendwo anwesenden] Männer; -Wirtschaft, die (scherzh.): von einem Mann, von Männern geführte Hauswirtschaft in einem frauenlosen Haushalt; -Wohnheim, das: Wohnheim für Männer. Männerchen: PI. von t Männchen. Mannes- [manas-l (Mann 1): -alter, das: Lebensalter des erwachsenen Mannes: er war im besten M. (auf der Höhe seiner Schaffenskraft); ^ Jahre <PI.>: vgl. ^alter; -kraft die: a) <o. PI.) Fähigkeit des Mannes zum Geschlechtsverkehr; Potenz, Zeugungsfähigkeit: die Erhaltung der M^ b) (dichter.) Leistungskraft, Schaffenskraft des Mannes. -länge, die: Länge, Höhe von der Größe eines Mannes (als ungefähre Maßangabe); -mut, der (geh.): den Mann auszeichnende mutige Haltung; -schwäche, die (selten): svw T Impotenz (1); -stamm, der: männliche Linie einer Familie. -stärke,die; -tilgend,die (geh.): sittlich wertvolle männliche Eigenschaft; ^wort. das <PI. -e) (geh.): Wort eines Mannes, von Männern, auf das man sich verlassen kann: Wo M vor Thronen Notwendigkeit ... gewesen wäre (Plievier. Stalingrad 283); -würde,die <o. PI.) (g&h.Y.jmds. männliche Würde; -nicht, die (geh.): Haltung eines Mannes, der sich in der Gewalt hat: M. ist die Seele der Heerr (Hacks. Stücke 195). Mfimestum, das; -s (geh.): das Mannsein: spartanische Zucht, spartanisches M. (Hagelstange. Spielball 206); mannhaft <Adj.; -er. -este) [mhd. manhaA = mutig, tapfer): einem Mann geziemend, gemäß; in männlicher (mutiger, tapferer, entschlossener o.a.) Haltung: eine -e Tat; ein -er Entschluß; m. Widerstand leisten; sein Verhalten war sehr m.; etw. m. überwinden; Nun stand er da. m. aufgereckt (H. Mann. Unrat 122); <Abl.:> M«irtiaftigkeit. die; -: mannhafte Art, einem Mann geziemende Haltung; M$nn» heit, die; - [mhd. manheit] (geh.. veraltet): l.a) das Mannsein, Mätmlichkeit: es ist Zeit, daß man ... auf die Probe stellt deine M. (prüft, wieweit du schon ein Mann bist Th. Mann. Joseph 525); b) Mannhaftigkeit: Ein ... Mann 1732
manoli von großer Frömmigkeit und M. (Hacks. Stücke 16). 2. Zeugungskraft. ■Billig- [manu;-; zu tmanch]: -fach <Adj.; nicht präd.): m großer Anzahl u. von verschiedener, auf verschiedene Art: -e Möglichkeiten. Aktivitäten, Beschränkungen; in -er Ausführung; sie hat uns m. (auf vielerlei Art) geholfen; -faltig <Adj.> (geh.): I in großer Anzahl vorhanden u.J auf vielerlei Art gestaltet: -e Irrtümer, Einflüsse, Typen; -e Einflußnahme; Arbeiten -ster Art; Die kulturellen Aufgaben der Gemeinde sind m. und umfassend (Fraenkel, Staat 163); -ßltig <Adj.> (bayr.): svw. T-faltig: Eine ..Mundartkunde" muß ... in sich breit und m. geraten (Alois Brandstetter in: Germanistik 1, 1965. 35); - faltigkeit, die; -: mannigfaltige Art. mimiglich [menikl^l <indekl. IndeHnitpron. u. unbest. Zahlwort) [mhd. men nee lieh, mannegelich. ahd. manno- gallh. eigtl. = gleichviel, welcher von den Menschen] (Schweiz., sonst veraltet): jeder ohne Ausnahme, allgemein: In einer Zeit. ... in der ... man m. zu den ... Faustregeln primitiver Epochen greife (Dürrenmatt. Grieche 92); Männin [menin], die; - [w. Form zu T Mann (1). mhd. menninne, auch = Mannweib]: a) (bibl.. dichter.) Frau als Gefährtin des Mannes: in der höheren Welt, wo der Mann anständig die M. besucht (Th. Mann. Joseph 862); b) (dichter.) männlich wirkende, heldenhafte Frau: Sie begafften die jünglingshafte, schöngewachsene M. und ihr kleines Gefolge (Hagelstange. Spielball 299); mäimisch [menijl <Adj.) (dichter.): männlich (in einer abwehrenden Haltung gegenüber allem Weiblichen): das -e Autbegehren gegen die weibliche Welt (Fussenegger. Haus 221). Mamit [mani:t. auch: ...nit]. der; -s. -e [zu tManna]: in der Natur weitverbreiteter, bes. im Saft der Mannaesche vorkommender, sechswert iger. kristalliner Alkohol. VUimlein [menl^in], das; -s. -: 1. svw. TMännchen (1). 2. (ugs. scherzh.. in Verbindung mit Weiblein) Mann: daß man .... gleichgültig ob M. oder Weiblein, auf Bergfahrt gehen kann (Eidenschink. Fels 31); männlich [menli^l <Adj.)[mhd.menlich.manlich,ahd.manlich = dem Mann angemessen; tapfer, mutig] (Ggs.: weiblich): 1. <o. Steig.: nicht adv.) dem zeugenden, befruchtenden Geschlecht (1 a) angehörend: eine -e Person; ein -er Erbe. Nachkomme; die -e Linie eines Adelsgeschlechts; ein -er (einen Mann darstellender) Akt; das -e Geschlecht (die Männer): -e Wesen (Männer) haben hier keinen Zutritt; das -e Tier (das Männchen 2): -e (Bot.; Staubgefäße tragende) Blüten. 2. <o. Steig.) zum Mann als Geschlechtswesen gehörend: das -e Glied; -e Geschlechtsmerkmale; -e Vornamen, Berufe; -e Kleidung; sie braucht -e Begleitung, -en Schutz (die Begleitung eines Mannes); eine -e Stimme (Männerstimme) meldete sich am Telefon; er spricht schon ganz m. (mit einer Männerstimme). 3. für den Mann typisch, charakteristisch (Ggs. auch: unmännlich): eine typisch -e Eigenschaft; ein -er Gesichtsausdruck; ein -er Zug in ihrem Gesicht; ein -es Auftreten. Benehmen. Wesen; -e Haltung. Kraft. Stärke. Energie; ein -er Entschluß; die -e Eitelkeit; das galt früher als besonders m.; das war nicht m. (eines Mannes würdig) [gehandelt]; <subst.:> er hat wenig Männliches in seinem Wesen. 4. <o. Steig.) a) <nicht adv.) (Sprachw.) meist mit dem Artikel %Mer" verbunden: ein -es Substantiv; dasselbe Wort ist im Französischen m.; dieses Substantiv hat -es Geschlecht (ist ein Maskulinwn u. wird mit dem Artikel .Aer" verbunden): b) (Verslehre) mit einer Hebung (4) endend: stumpf: ein -er Reim; dieser Versendet m.; <Abl.:> Männlichkeit,die; - [spätmhd. man- lichkeit]: 1. männliches (3) Wesen: Ein seltener Ernst klingt durch diese Sätze, früh gereifte, stolze M. (Trenker. Helden 93). 2. a) das Mannsein in bezug auf die Potenz. Zeugungsfä- higkeit: Zweifel, die seine M. betrafen (Küpper. Simplicius 147); b) (verhüll.) Geschlechtsteile: Ekataerini ... befiehlt einem Helfer, dem Miltiades die M. auszureißen (Spiegel 28. 1966. 25); <Zus.:> Mfymlichkeitswahn. der; -[e]s: übertriebener Kult mit der Männlichkeit (1. 2 a). Machismo: Maimomann! [mano'man] <Interj.) [zusgez. aus: ..Mann, o Mann!"] (salopp): Ausruf des Erstaunens; Mann! m^nns-, Mqiuis- (Mann 1): -bild, das [mhd. mannes bilde, urspr. = Gestalt eines Mannes] (ugs.. bes. südd.. Osten*.): Mann (meist mit Betonung des Körperlichen. Äußeren der männlichen Gestalt): ..gestandene Mannsbilder'4 (Hör- zu 4. 1975, 86); Im übrigen kommt ein M. überall durch, wenn es allein ist (Gaiser. Schlußball 139); -dick <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): dick wie ein Mann: -hoch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so hoch, wie ein Mann groß ist: ein mannshoher Zaun; die Wellen waren m.; der Roggen stand schon m. auf den Feldern, dazu: -höhe, die <o. PI.); -leute <PI.) (ugs. veraltend): Männer: Cäcilie hatte einen Riesenspaß daran, auch noch andere M. kennenzulernen (Bredel, Väter 389); -person, die (ugs. veraltend): Ijmdm. nicht näher bekannter I Mann: -toll <Adj.; nicht adv.) (ugs. abwertend): svw. T nymphoman: (von weiblichen Personen) von einem krankhaft gesteigerten Geschlechtstrieb beherrscht: nymphoman: eine -e Frau; sie ist m., dazu: - tollheit, die <o. PL); -volk, das (ugs. veraltend): Männer: das M. nach draußen schicken; ... hatte er richtig wie alles andere M. gepoltert (Winckler, Bomberg 174). Mannschaft, die; -, -en [mhd. manschaft = Lehnsleute; Gefolgsleute]: l.a) Gruppe von Sportlern, die gemeinsam einen Wettkampf bestreiten: die siegreiche M.; die -en laufen [ins Stadion] ein; ihre M. stieg in die Oberliga auf; eine M. aufstellen; die M. ändern; b) Besatzung eines Schiffes (selten eines Flugzeugs o.a.): die M. auf dem Deck antreten lassen; das Schiff ging mit der ganzen M. unter; c) Gesamtheit der Soldaten einer militärischen Einheit: der Gefreite wurde vor versammelter M. getadelt; Ü jmdn. vor versammelter M. (ugs.; vor allen Anwesenden) abkanzeln; d) (ugs.) Arbeitsteam: Unternehmen mit junger M. sucht ...; der Bundeskanzler und seine M. (sein Kabinett): eine tüchtige M. (Regierungsmannschaft) aufbieten. 2. <PI.) einzelne gemeine Soldaten im Unterschied zu Offizieren: ... daß auch -en das Ritterkreuz bekämen (Kempowski. Tadelloser 120); mit Oberleutnant... und fünf-en (Spiegel 8. 1967.40); Abi. zu 1 a:) mannschaftlich <Adj.; o. Steig.; präd. ungebr.) (Sport): das Zusammenspiel in der Mannschaft betreffend: als Mannschaft: -e Geschlossenheit, Stärke; -es Zusammenwirken; die Fußballer aus München wirkten m. geschlossener. M^mschafts-: -aufstelhmg, die (Sport): a) das Aufstellen einer Mannschaft: b) festgelegte Zusammensetzung einer Mannschaft (1 a): die M. bekanntgeben; -dienstgrad, der (Milit.): Dienstgrad (a, b) von Mannschaften (2); -fahren, das; -s (Radsport): svw. T -rennen; -fiihrer, der (Sport): a) Funktionär, der eine Mannschaft (1 a) nach au/Jen vertritt, repräsentiert: b) svw. TSpielführer, -fiihrung, die: /Gruppe der] Mannschaftsführer (a); -geist, der <o. PI.) (Sport): Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer Mannschaft (1); -kamerad, der (Sport): Mitspieler in jmds. Mannschaft (1 a); -kämpf, der (Sport): Wettkampf von aus Einzelsportlern bestehenden Mannschaften (1 a); -kantine, die (Milit.): Kantine für die Mannschaften (2); -kaphän. der (Sport): svw. T Spielführer; -leitung, die (Sport): svw. t -fuhrung; -meisterschaft, die (Sport): Meisterschaft in Mannschaftskämpfen: -messe, die (Seemannsspr.): Speise- u. Aufenthaltsraum der Matrosen auf einem Schiff: -rang, der (Milit.): svw. T -dienstgrad; -räum, der (Seew.): einer der Räume, in denen die Besatzung auf einem Schiff untergebracht ist: ^reimen, das (Radsport): Radrennen, bei dem drei Fahrer der vierköpfigen Mannschaft geschlossen das Ziel erreichen müssen, wobei die Zeit des dritten Fahrers gewertet wird: ^spiel. das (Sport): 1. zwischen zwei Mannschaften (1 a) ausgetragenes Spiel. 2. <o. PI.) planvolles, harmonisches Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft (1 a): -sport. der: Sportart, die durch Wettkämpfe zwischen zwei Mannschaften (la) gekennzeichnet ist: -springen, das; -s (Reiten): Springwettbewerb für Mannschaften (1 a). die aus drei od. vier Reitern bestehen: -stärke. die(Milit.,Sport): zahlenmäßige Stärke einer Mannschaft (1 a. c); -Verfolgungsrennen. das (Radsport): Mannschaftsrennen über 4000 od. 5000m zwischen zwei Mannschaften (1 a); -wagen, der: Transportwagen für eine größere Anzahl Soldaten, Polizisten: -wertling« die (Sport): Wertung, nach der bei Mannschaftskämpfen die siegende Mannschaft (1 a) ermittelt wird: -Zeitfahren, das; -s (Radsport): svw. t -rennen. mano destra [ma:no destra; ital.. zu lat. manus = Hand u. dexter = recht...] (Musik): mit der rechten Hand [zu spielen]: Abk.: m.d. Vgl. mano sinistra. manoli [ma'no:li] <indekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.) [nach einer früheren Zigarettenmarke u. ihrer Lichtreklame, deren kreisende Bewegung mit der Handbewegung verglichen wird, die man macht, um anzudeuten, daß jmd. nicht ganz normal ist] (ugs. veraltend): geistig nicht ganz normal, leicht verrückt: du bist wohl m.; m. rechtsrum! (mit der 1733
Manometer entsprechenden kreisenden Bewegung des Fingers an der Stirn gesagt). Manometer [mano...L das; -s. - [frz. manomätre. zu griech. manös = dünn, locker u. t-meter; 2: verhüll, für Mann!]: 1. (Physik) Druckmesser für Gase u. Flüssigkeiten. 2. (salopp) Ausruf des Erstaunens, des Unwillens; Mann!, Men- schenskind!; <Abl.:> Manometrk, die; - [T-metriel (Physik): das Messen von 'Drücken; manometrisch <Adj.; o. Steig.) (Physik): mit dem Manometer [gemessen]. manontanto[ma nDn tantol.manon troppo [- - trepo; ital.l (Musik): aber nicht so. zu sehr: allegro ma non tanto. manosinistra [- zi'mstra; ital.; lat. manus = Hand u. sinister = link...] (Musik): mit der linken Hand [zu spielen]; Abk. m. s. Vgl. mano destra. Manöver bna'neivel. das; -s. - [frz. manoeuvre, eigtl. = Handhabung; Kunstgriff zu vlat. manuoperare < lat. manu operäre = mit der Hand bewerkstelligen]: 1. große militärische Übung im Gelände, bei der Truppenbewegungen zweier gegnerischer Heere simuliert werden: Feldübung: im Herbst finden M. statt; ein M. abhalten; ins M. ziehen, rücken. 2. geschickt ausgeführte Wendung, taktische Bewegung (eines Truppenteils. Schiffes. Flugzeugs. Autos o.a.): ein schwieriges M. war nötig, um dem Hindernis auszuweichen; der Fhigkapitän mußte das M. wiederholen; mit einem geschickten M. wendete er das Boot. 3. (abwertend) geschicktes Ausnutzen von Menschen u. Situationen für eigene Zwecke; Winkelzug: ein plumpes M. zur Ablenkung; finanzpolitische M.; die Auflösung der Komintern sei lediglich ein Trick, ein M. (Leonhard. Revolution 205); auf solche M. fallen wir nicht herein. Manöver-: -gebiet, das: gesamtes Gebiet, in dem ein Manöver (1) stattfindet; -gelande. das: vgl. -gebiet; -kritik, die: kritische Besprechung der Erfahrungen u. Ergebnisse nach einem Manöver (1): die Heeresrührung hielt M. ab; Ü Nach der Premiere ... war nun hinter den Kulissen ... eine M. fällig (MM 6. 5. 75. 18); -schaden, der: Schaden, der durch ein Manöver (1) verursacht worden ist. manövrier-. Manövrier- [mane'vrhe-]: -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: fähig. Manöver (2) auszuführen (Ggs.: -unfähig): das Steuer war gebrochen und das Schi IT nicht mehr m.. dazu: -flhigkeit, die <o. PI.) (Ggs.: Minfähigkeit); -unfähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: -fähig), dazu: -Unfähigkeit, die <o. PI.) (Ggs.: -fähigkeit). manövrieren [...vri: ran] <sw. V.; hat) [frz. manoeuvrer]: l.a) ein Manöver (2), geschickte Bewegungen ausführen: das Schiff manövrierte sicher [durch die enge Hafeneinfahrt]; Trotzdem wir ... mit nur vier Stürmern manövrierten, gingen wir ... in Führung (Walter. Spiele 123); b) ein Fahrzeug geschickt an einen Ort od. durch eine schwierige Strecke lenken: den Wagen in eine enge Einfahrt m.; das Raumschiff wurde in die Landeposition manövriert. 2. (meist abwertend) a) durch geschicktes Handeln od. Verhandeln etw. zu erreichen suchen: So schlecht hatte er politisch manövriert, daß er sich am Ende in schimpflicher Weise ... den Stuhl vor die Tür setzen lassen mußte (Niekisch, Leben 173); b) geschickt in eine bestimmte Lage. Stellung bringen: jmdn. in eine einflußreiche Position m. manque [mä:k; frz. manque, eigtl. = Mangel. Weniges, nach dem geringeren Gewinn im Gegensatz zu t passe, zu: manquer = fehlen < Ital. mancare. tmancandoj: die Zahlen von 1-18 betreffend (in bezug auf eine Gewinnmöglichkeit beim Roulett). Mansarddach [man'zart-1, Mans?rdendach. das; -[eis. ...dä- cher (Archit.): Dach, dessen Flächen durch ein Gesims gebrochen werden, wobei die unteren Flächen steiler sind als die oberen; Mansarde [...'zardal. die; -. -n [frz. mansarde. nach dem frz. Baumeister J. Hardouin-Mansart (1646 bis 1708)1: Zimmer od. Wohnung im ausgebauten Dachgeschoß /mit einer schrägen, vom Dach gebildeten Wand]: eine gemütlich eingerichtete M.; in der M. wohnen. Mansarden-: -dach, das: t Mansarddach; -kammer, die. -stube, die. -wohnung, die. -zimmer, das: vgl. Mansarde. Mansch [manj]. der; -[eis [zu Tmanschen! (ugs. abwertend): unansehnliche trübe Flüssigkeit, breiige Masse; Matsch; manschen [manjnl <sw. V.; hat) [nasalierte Form von tmatschen] (ugs.): in einer breiigen Masse herumwühlen, matschen: mansch nicht so im Essen!; von der Wolga her manschte ein „T 34" schluchtaufwärts durch klafterhoch liegende Leichen (Plievier. Stalingrad 331); <Abl.:> Manscherei [...Ja1 raj]. die; -. -en (ugs. abwertend): a)dauerndes Manschen; b) durch Manschen entstandene wässert**, unappetitliche Masse; Mansch. Mamdiester [man'fcste] usw.: veraltete eingedeutschir Schreibung von t Manchester usw. Manschette (man'Igte], die; -. -n [frz. manchette = Hand- krause, eigtl. = Ärmelchen, zu: manche = Ärmel < lat manica = Ärmel.zu:manus = Handl: l.a) verstärkter Abschluß des Ärmels an einem Herrenhemd, einer Hemdbluse, einem Kleid: steife, frisch gestärkte -n; das Hemd hat ausgefranste -n; die -n bügeln, zuknöpfen; Ü Ich stieg von der Leiter, als die M. (Handschelle) einschnappte an meinem Handgelenk (Lynen. Kentaurenfährte 160); *[ra imdm., etw.] -n haben (ugs.; Angst haben; urspr. studen- tenspr.. eigtl. spöttische Anspielung auf die Angst von vornehmen Jünglingen, ihre bis auf die Hand reichenden Spitzenmanschetten könnten sie beim Führen des Degens behindern); b) (Med.) um den Oberarm zu legender, aufblasbarer Gummischlauch (zur Blutdruckmessung). 2. zierende [mit einem abstehenden Rand versehene] Umhüllung <M3 Kreppapier o. ä. um einen Blumentopf. 3. (Sport) / verbotener] Würgegriff beim Ringen: eine M. ansetzen. 4. (Technik) Dichtungsring aus Gummi. Leder od. Kunststoff mit eingestülptem Rand; <Zus.:> Manschettendichtung, die: sv» T Manschette (4); Manschettenknopf, der: [doppelter. Knopf, mit dem die Manschette (1) geschlossen wird. Mantel [mantll. der; -s. Mäntel [mentl; mhd. mantel. ahd mantal < lat.mantellum = Hülle.Decke]: 1.<Vkl. TMäntelchen) Kleidungsstück, das zum Schutz gegen die Witterung über der sonstigen Kleidung getragen wird, meist mit langen Ärmeln u. vorne durchgeknöpft: ein leichter, warmer, heller, gefutterter, auf Taille geschnittener M.; der M paßt [nicht], steht ihr gut; einen M. aussuchen, kaufeit keinen M. anziehen, anhaben; den M. ablegen; den M offen tragen; den M. über den Arm nehmen; jmdm. in den M. helfen; in M. und Hut; in einen M. gehüllt sein, sie liefen in dicken Mänteln; im offenen M.. ohne M gehen; Ü den M. des Schweigens über etw. breiten, decken, (geh.. dichter.:) im M. der Nacht; *den M./das Mäntelchea nach dem Windle] hänaen/kehren/drehen (abwertend; steh immer zum eigenen Vorteil der herrschenden Meinung anpav- sen. Opportunist sein; urspr. ohne abwertenden Nebensinn = sich in etw. schicken; den Mantel, der früher die Form eines weiten, ärmellosen Umhangs hatte, drehte man zu der Seite hin, aus der Wind u. Regen kamen); etw. mit dem Mantel der [christlichen Nächstenliebe bedecken/n- decken (über eine Verfehlung o.a. großzügig hinwegsehe*, nicht darüber reden, damit die Sache möglichst bald tn Vergessenheit gerät).!, (bes. Fachspr.) äußere Hülle, [zum Schutz] um etw. gelegte Umhüllung: der M. eines Ofens* eines Rohres, eines Kabels, eines Geschosses; der Manid einer Glocke {Glockenmantel 1); mit ... einem feinen M edler Schokolade (Freizeitmagazin 12, 1978. 21). 3. (bei einem Reifen mit Schlauch) die um den Schlauch gelegte feste Umhüllung aus einem Gewebe, auf das eine dicke Gummischicht mit eingeschnittenen Profilen aufgetragen ist beide Mäntel der Reifen seines Fahrrads sind brüchig. 4. (Zeitungsw. Jargon) allgemeiner, bei den verschiedenen Ausgaben einer Tageszeitung gleichlautender Teil (Politik. Wirtschaft u.a.). zu dem der jeweilige Lokal teil hinzukommt. 5. (Wirtsch.) (bei einer Kapitalgesellschaft) Gesamtheit der Rechte u. Anteile. 6. (Finanzw.) (bei Wertpapieren o.a.) Urkunde, die den entsprechenden Anteil twn Besitz garantiert u. der die Coupons für die jeweiligen Gewinne beigefügt sind: der M. einer Aktie. 7. (Geom.) die L gekrümmte] Oberfläche eines Körpers mit Ausnahme der Grundfläche[n]: wenn man den M. eines Zylinders auf einer Ebene abrollt, erhält man ein Rechteck. 8. (Jägerspr > (beim Federwild) Rückengefieder, 9. (Forstw.) kurz für tWaldmantel. mantel-, Mantel-: -ärmel, der; -artig <Adj.; o. Steig.): wie ein Mantel, in der Art eines Mantels; -aufschlag, der Aufschlag (4), Revers am Mantel; ^fiitter. das: ausknöpfbares M.; -seschoß, das: aus einem Bleikern mit einer Umhüllung aus härterem Metall bestehendes Geschoß; -gesetz, das: svw. t Rahmengesetz; -kind, das (früher): unehelich geborenes Kind, das nach altem Recht dadurch legitimiert wurde, daß die Mutter es bei der späteren Eheschließung unter ihrem Mantel mitnahm; -kleid, das: wie ein Mantel geschnittenes, vorn durchgeknöpftes Kleid; -knöpf, der. -kragen, der. -kröne, die (Zahnmed.): Krone, die den erhaf- 1734
Marabut tenen Stumpf eitles Zolines wie ein Mantel umhüllt u. in Form u. Funktion der natürlichen Zahnkrone angeglichen ist; ^möwe, die: sehr große Möwe mit schwarzem Rücken u. weitgespannten, an der Oberseite schwarzen, mantelartig ausgebreiteten Flügeln; ^pavian, der: Pavian mit einer beim Männchen mantelartigen, langen Mähne um Kopf u. Schul- lern; ^rohr. das (Technik): um ein mehrteiliges / Geschütz ]- rohr gelegte äußere Röhrenschicht; -sack, der (veraltet): hinter dem Sattel aufs Pferd zu legender! Reise sack für Proviant, Kleidung u.a.; -saim, der; -Stoff, der: bes. für Mäntel geeignetes Gewebe; ^tarif. der (Wirtsch.): Tarif, in dem die Arbeitsbedingungen (Arbeitszeit, Urlaub, Mehr- arbeit, Fragen der Einstellung u. Kündigung) geregelt wer- den: einen neuen M. aushandeln, dazu: -tarifvertrag, der (Wirtsch.); -tasche, die: die Hände in die -n stecken; ^tier, das: (zu den Chordaten gehörendes) kleines, sack- od. tonnenförmiges Meerestier, dessen Körper von einem gallertigen od. knorpeligen, lebhaft bunten Mantel umgeben ist. Mäntelchen [mentjcan], das; -s. -: tMantel (I): Ü solange es zwei deutsche Staaten gibt, wird der 20. Juli für Jede Art Frontwechsel das moralische M. herleihen müssen (Augstein. Spiegelungen 39); * einer Sache ein M. umhängen (etw. als harmlos hinstellen, bemänteln, beschönigen). Mantflt [mantik]. die; - [griech. mantike (techne)] (bil- dungsspr.): Wahrsage-, Seherkunst. Mamille [man' tdütel. die; -,-n[span.mantilla < lat. mantel- lum. tMantel] (früher): von Spanierinnen getragener Spit- zenschleier um Kopf u. Schultern od. Schulterumhang aus Spitze: sie trug eine schwarze M. Mantisse [mantisa], die; -. -n [lat. manti(s)sa = Zugabe. Gewinn] (Math.): Reihe der beim /dekadischen] Logarithmus hinter dem Komma stehenden Ziffern. Mantsch [mantjl usw.: svw. T Mansch usw. Manual, das; -s. -e. Manuale [ma'nua:l(3)], das; -[s], -[n| Izu lat. manuälis = zur Hand gehörend, zu: manus = Hand]: 1. mit den Händen zu bedienende Tastatur an Orgel, Harmonium, Cembalo u.a. 2. (veraltet) Handbuch, Tagebuch; manugliter [...litis; lat. manualiter, Adv. von manuälis. T Manual] <Adv.> (Musik): auf dem Manual [der Orgel j zu spielen: Manubrium [ma'nuibriom], das; -s. ...ien [...idn; lat. manubrium = Griff. Stiel, zu: manus = Hand] (Anat.): handgriffartig geformter Teil eines Organs od. Knochens; manuell [ma'nyel] <Adj.; o. Steig.) [frz. manuel < lat. manuälis. T Manual]: a) mit der Hand [ausgeführt], von Hand: -e Tätigkelten; das Gerät kann m. oder durch eine externe Gleichspannung abgestimmt werden (Elektronik 12,1971. A 30); b) in bezug auf die Hand: -e Ungeschicklichkeit; Manufaktur [manufak tu:?]. die; -. -en [engl, manufac- turc, eigtl. = Handarbeit < mlat. manufactura. zu lat. manus = Hand u. factüra = das Machen, die Herstellung, zu: facere = machen] (früher): 1. /vorindustrieller] gewerblicher Großbetrieb, in dem Waren serienweise mit starker Spezialisierung u. Arbeitsteilung, aber doch im wesentlichen noch in Handarbeit hergestellt wurden. 2. (veraltet) in Handarbeit hergestelltes gewerbliches Erzeugnis; <Zus.:> Manufakturbetrieb, der: svw. tManufaktur (I); manufakturieren [...turi:ran] <sw. V.; hat) (veraltet): in Handarbeit ver-, anfertigen,bearbeiten:TevQ\chc. Porzellan m.; Manufakturist [...'rat], der; -en, -en (früher): 1. Leiter einer Manufaktur (1). 2. jmd., der mit Manufakturwaren handelt; Kurzwarenhändler; Manufakturwaren <PI.> (veraltet): Textilwaren, die nach Maßgabe des Käufers als Meterwaren geschnitten u. verkauft werden, od. Kurzwaren. Manuldruck [ma nu:l-]. der; -[eis. ...drucke [nach dem Erfinder F. Ullmann durch Umstellung seines Namensl (Druckw.): a) <o. PI.) Spezialverfahren zur Vervielfältigung von Strichzeichnungen od. schon gedruckten Textvorlagen im Offsetdruck ohne Verwendung der ursprünglichen Druckformen; b) in diesem Verfahren hergestellter Druck. manu propria [ma:nu pro:pria; lat. = mit eigener Hand]: eigenhändig; Abk.m.p.:Manus[ma:nos],das; -,- (österr.. Schweiz.): kurz für t Manuskript: Geben Sie mir das M., Doktor (Doderer. Dämonen 341); Manuskript [manu'sknpt], das; -[e]s. -e [mlat. manuscriptum = eigenhändig Geschriebenes (Dokument o.a.). zu lat. manus = Hand u. scriptum. 2. Part, von: scribere = schreiben]: 1. Abk.: Ms. od. Mskr., PL: Mss. a) mit der Hand od. auf der Schreibmaschine angefertigte Niederschrift eines literarischen od. wissenschaftlichen Textes (als Vorlage für den Setzer): ein [unifertiges, umfangreiches M.; das M. überarbeiten, durchsehen; er hat dem Verlag ein neues M. eingereicht; an seinem M. arbeiten; das Werk Ist im M. fertig; als M. gedruckt (Jur.; Vermerk auf einem nicht für die Allgemeinheit, sondern nur für einen begrenzten Personenkreis bestimmten Druckwerk); b) vollständige od. stichwortartige Ausarbeitung eines Vortrags, einer Vorlesung, Rede u.a.: sich nicht ans M. halten; der Redner zog sein M. aus der Tasche: er hat ohne M. gesprochen. 2. Handschrift, handgeschriebenes [u. kunstvoll ausgemaltes] Buch der Antike u. des Mittelalters: er entdeckte ein vergilbtes M. aus dem 13. Jh. Manzanilla [mantßa'mlja. (auch:) mansa...], der; -s [span. mansanilla. eigtl. = Kamille, nach der Ähnlichkeit der Knospen des Weinstocks mit denen der Kamille]: ein trok- kener, weißer, ähnlich wie Sherry bereiteter Süßwein aus dem Süden Spaniens; <Zus,;> ManzanfIlawein. der. Maoismus [mao'ismos], der, - [nach dem chin. Parteivorsitzenden Mao Tse-tung (1893-1976)]: Ideologie nach dem Vorbild der von Mao Tse-tung entwickelten Variante des Marxismus-Leninismus, Weltanschauung, die am chinesischen Kommunismus orientiert ist; <Abl.:> Maojst, der, -en, -en: Anhänger, Vertreter des Maoismus; maojstisch <Adj.): a) <o. Steig.) den Maoismus betreffend, zu ihm gehörend: eine -e Partei; b) den Prinzipien des Maoismus folgend: eine -e Hinstellung; Mao-Look [ma:o-]. der <o. PI.) [nach der Kleidung, in der Mao-Tse-tung öffentlich aufzutreten pflegte]: aus einem halbmilitärischen Anzug mit hochgeschlossener, einfacher blauer Jacke [u. einer flachen Schirmmütze] bestehende Kleidung: er kandidiert im Mao- Look (MM 23. 1.75. 13). Mäppchen[mep^nl.das; -s,-: tMappe(1); Mappe [mapa], die; -. -n [frühnhd. = Umschlagtuch] dir Landkarten < mlat. mappa mundi = Weltkarte, eigtl. = Tuch mit einer Darstellung der Welt, zu lat. mappa = (Vor)tuch, Serviette u. mundus = Welt]: 1. <Vkl. T Mäppchen) auf- k lappbare Hülle aus zwei steifen, durch einen Rücken verbundenen od. aneinandergehefteten Pappen zum Aufbewahren von Akten, Briefen, Kunstblättern u. ä.: die M. aufschlagen; alles war säuberlich in -n geordnet; in einer M. blättern. 2. rechteckige, flache Tasche, meist aus [Kunstlieder [mit einem überzuklappenden Verschluß u. Tragebügel od. einem (umlaufenden) Reißverschluß]: eine mit Büchern prall gefüllte M.; die M. unter dem Arm tragen; Mappeur [ma'po:^]. der; -s, -e [älter frz. mappeur, zu mfrz. mappe < mlat. mappa. T Mappe] (veraltet): svw. tKartograph; mappieren [...pl:renl <sw. V.; hat) (veraltet): kartographisch aufnehmen u. zeichnen; <Abl.:> Mappjerung. die; -. -en (veraltet): kartographische Aufnahme u. Wiedergabe. Maquette [ma'ketd], die;-,-n [frz. maquette, eigtl. = Skizze. Entwurf < ital. macchietta = kleiner Fleck. Vkl. von: macchia < lat. macula. T Makel]: (bes. in der Bild/tauerei) Entwurf, Modell. Maquillaae [maki'ja:3dl. die; - Ifrz. maquillage, zu: maquiller = schminken]: 1. (bildungsspr. selten) Make-up. 2. das ertastbare Kenntlichmachen von Spielkarten durch Falschspieler. Maquis [ma'kl:], der; - [...i:(s); frz. Form von TMacchial: frz. Widerstandsorganisation im 2. Weltkrieg, deren Mitglieder vor allem in unzugänglichen Gebieten als Partisanen kämpften: dem M. angehören; Ü In Berlin-Kreuzberg, dem M. der Linken. ... zeichnen sie ihr Künstlerleben kritisch nach (Spiegel 46.1969,222); <Abl.:> Maquisard [maki'za^]. der; -. -s u. -en [...zardn]: Angehöriger des Maquis. Mär [me:^]. die; -. -en.'(seltener:) Märe [me:ra], die; -. -n Imhd. maere, ahd. märi. zu mhd. nrueren, ahd. mären = verkünden, rühmen, zu einem Adj. mit der Bed. ..groß, berühmt"] (dichter., sonst veraltet, gelegtl. spöttisch): Erzählung, seltsame Geschichte, unglaubwürdiger od. unwahrer Bericht: einealte M.; die M. vom Klapperstorch; Mischung aus M. und Verkündigung (Th. Mann, Joseph 34). Vgl. Märchen. Marabu [ma:rabu],der; -s, -s [frz. marabout. eigtl. = mo- hammedan. Asket (wegen des würdigen Aussehens des Vogels) < port. marabuto < arab. muräbij = Einsiedler. Asket]: in Afrika od. Südasien heimischer, großer Storch, weiß mit dunklen Federn auf dem Rücken, mit mächtigen Schwingen, einem großen, kräftigen Schnabel u. meist kropfartigem, aufblasbarem Hautsack unter der Kehle; Marabut [marabu:t], der; -[s], -[s] [frz. marabout, T Marabu]: mohammedanischer Einsiedler, Heiliger. 1735
Maracuja Maracuja [marakuja]. die; -. -s [port. maracuja. indian. Wort des östl. Südamerika u. der Karibik]: eßbare Frucht der Passionsblume; <Zus.:> Maracyiasaft, der. Maral [ma:ral], der; -s, -e [mara:b; pers. maräl]: im Altai lebender, im Sommer rotbrauner, im Winter schiefer grauer, großer Hirsch mit kräftigem Geweih u. gelbem Spiegel. Maräne [ma're:n3], die; -, -n [H.u.) (nordostd.): svw. TFel- chen. marantisch [ma'rantij; griech. marantikös. zu: marainein, t Marasmus): svw. Tmarastlsch. Maraschino [maraski:no]. der; -s. -s [ltal. maraschino. zu: (a)marasca = Sauerkirsche, zu: amaro < lat. amärus = bitter, sauer]: farbloser Likör aus dalmatinischen Sauerkirschen. Marasmus [ma'rasmos], der; - [griech. marasmös. zu: marainein = ausdörren; verzehren] (Med.): fortschreitender Verfall der körperlichen u. geistigen Kräfte (durch Alter od. Krankheit): Ü Der Marasmus der Demokratie kam dem entgegen (Musil. Mann 1344); marfstisch. marantisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Med.): a) den Marasmus betreffend, durch Marasmus hervorgerufen; b) (von körperlichen u. geistigen Kräften) verfallend, schwindend. Marathon[ma(:)raDn].das; -s.-s [nach dem gleichnamigen griech. Ort, von dem aus ein Läufer die Nachricht vom Sieg der Griechen über die Perser (490 v. Chr.) nach Athen brachte; 2: wohl unter Einfluß von engl, marathon]: 1. svw. t Marathonlauf. 2. (ugs.) etw. übermäßig lange Dauerndes u. dadurch Anstrengendes: Als Frohnatur übersteht man -s (= lange Sitzungen bei der EWG) am besten (MM 8. 1.72. 16). 'Marathon- [-]: Best, in Zus. zur Bez. von Veranstaltungen, Tätigkeiten o. ä.. die sich durch eine übermäßig lange Dauer auszeichnen: -film, der; ^rede. die; -Sitzung, die; -Veranstaltung, die; -verhandhing, die. ^Marathon- [-]: -lauf, der: Langstreckenlauf über 42.2km (olympische Disziplin), dazu: -laufer, der; -strecke, die (Leichtathletik): die beim Marathonlauf zurückzulegende Strecke. -marathon [-ma(:)raton|. das; -s. -s: drückt aus. daß das im Best. Genannte sich durch übermäßig lange Dauer [u. für die Teilnehmer durch übermäßige Beanspruchung] auszeichnet, z. B. Verhandlungs-, Sitzungsmarathon. Marbel [ marbl], Marbel [merb|]. die [spätmhd. marbel, märbel.mhd.marmel.t Marmel] (landsch.): svw. t Murmel: Wenn das alte Spiel mit ... Marbeln oder Marmeln beginnt, ist der Winter endgültig vorbei (MM 9. 5. 70. 12). Marc [ma:?]. der; -s [ma:?; frz. marc (de raisin). zu: marcher = mit den Füßen treten, t marschieren]: starker Branntwein aus den Rückstäruien der Trauben beim Keltern. marcando [markando] <Adv.) [ital. marcando, zu: marcare. tmarcato]: svw. tmarcato; marcatissimo [...a'tisimo] <Adv.> [Superlativ zu tmarcato] (Musik): in verstärktem Maße marcato; marcato [...ka:to] <Adv.> [ital. marcato. zu: marcare = markieren, betonen, aus dem Germ.] (Musik): markiert, scharf hervorgehoben, betont (Vortragsanweisung). Mardi [man;], die; -, -en [mhd. march, südd. Nebenf. von mark, t2Mark] (Schweiz.): Flurgrenze. Grenzzeichen; <Abl.:> marchen [marc;n] <sw. V.; hat) (Schweiz.): eine Grenze festsetzen. Märchen [me:^pn]. das; -s. - [spätmhd. (md.) merechyn. Vkl. von mhd. m<ere, t Mär]: 1. im Volk überlieferte Erzählung, in der übernatürliche Kräfte u. Gestalten in das Leben der Menschen eingreifen u. meist am Ende die Guten belohnt u. die Bösen bestraft werden: alte, vertraute M.; die M. der Brüder Grimm; M. für Kinder; ein M.aus 1001 Nacht; das klingt wie ein M.; M. erzählen, sammeln, aufzeichnen; so etwas gibt es bloß im M.; das mutet wie Im M. an; Ü ein so reines M. an Schönheit und Grazie, eine so echte kleine Dame (Dürrenmatt. Grieche 18). 2. unglaubwürdige, [als Ausrede] erfundene Geschichte; Lüge: jmdm. ein M. auftischen; dies M. von dem Überfall glaube ich nicht!. Märchen-: -buch,das: [Kinder/buch mit Märchen: ein bebildertes M.; -dichter,der; -Dichtung, die <o. Pl.>; -erzählen der; -flgur, die; -film, der; -forschung, die: Wissenschaft, die sich mit Herkunft u. Verbreitung der Märchen (1) u. mit ihren Motiven befaßt; -gestalt, die; -gbmz, der: zauberhafter, unwirklicher Glanz; -held, der; -heldin, die; -bind, das; Mnotiv. das: typisches, in vielen Märchen (1) wiederkehrendes Motiv. Thema; -onkel, der (fam.): Märchenerzähler (z.B. im Radio, Femsehen); -oper, die: Oper mit einer märchenhaften Handlung; -pracht, die: märchenhafte Pracht; -prinz, der: der ersehnte wunderschöne / aus reichem Hause stammetule] Mann: endlich konnte sie ihren -cn heiraten; -Prinzessin, die; -Sammlung, die; -schadi, das eine bestimmte Form des Problemschachs; -schätz, der <PI. selten) (geh.): Sammlung von Märchen (I); -schkA. das: Schloß in einem Märchen (1); -spiel, das: Theaterstück. Aufführung mit märchenhaftem büialt; -stunde, die: Sendung für Kitider. in der Märchen (1) gesendet werden; -tante, die (fam.): vgl. ^onkel; -wald, der; Mvelt, die <o. PL märchenhaft <Adj.; -er. -este>: 1. wie ein Märchen (1), m ein Märchen erinnernd: eine -e Erzählung; die Motive dieser Dichtung sind m. 2. a) zauberhaft schön: eine -e Schneelandschaft; -e Fernen bauten sich ... auf (Jacob. Kaffee 80): b) (ugs. emotional übertreibend) ungewöhnlich, sehr / groß,. großartig, unglaublich: eine -e Geschwindigkeit; eine m. geringe Miete; sein Reichtum ist m.; die Kinder sind m heute m. brav!; der Pianist spielt m. Marchesa [mar'ke:za], die; -, -s od. ...sen [ital. marchesaj w. Form zu T Marchese; Marchese [...za], der; -. -n [ital marchese. eigtl. = Markgraf, zu: marca = Grenze. Gren/- land. aus dem Germ.]: a) <o. PI.) holier ital. Adelstitel vgl. Marquis; b) Träger des Titels Marchese. Marching Band [ma:tj in baend], die; - -, - -s [engl, marchinc band, zu: to march = marschieren u. t3Band]: durch dx Straßen ziehende (im New-Orleans-Stil spielende) Kapelle. M^rdizins, der, -es. -en [Schweiz. March = (zeitliche) Begrenzung, f March] (Schweiz): bis zu einem Zwischentermm aufgelaufener Zins. Marcia [martja], die; -. -s [ital. marcia < frz. manche tMarsch] (Musik): Marsch: M. funebre [- fu:nebrd (Trauermarsch). Vgl. alla marcia. Marder [march?]. der; -s. - [mhd. marder, ahd. mardlarfc H.u.]:kleines,hauptsächlich von Nagetieren lebendes Raubtier mit langgestrecktem Körper, kurzen Beinen, langem Schwanz u. dichtem, feinem, als wertvoller Pelz geschätztem Fell: ein M. ist in den Hühnerstall eingebrochen; Ü Die Reifen abmontiert, Polster raus, das raus ... Und Jeden Tag haben die M. (Räuber. Diebe) da immer gewühh (Aberle. Stehkneipen 53). Mörder: -feil, das; -hund, der [nach der Ähnlichkeit mit einem Marder]: urspr. in Asien beheimatetes, kleines, waschbärartiges Raubtier, dessen langhaariges, drahtiges Fell sehr begehrt ist; -jacke, die: Jacke aus Marderpelz; -petz, der Mare [ma:ra], das; -. - od. ...ria [...rja; lat. mare = Meert als dunkle Fläche erscheinende große Ebene auf dem Mond od. dem Mars. Märe: tMär. Marelle [ma'reb]: tMarille. mären [me:ran], mähren <sw. V.; hat) [mhd. mer(e)n = Brot in Wein od. Wasser tunken, einbrocken; umrühren, wahrsch. Abi. von mhd. meräle. mer(ö)t. t Märte]: 1. (landsch. veraltend): herumwühlen, -rühren: mär nicht so im Dreck! 2. (landsch., bes. ostmd.) a) langsam u. umständlich sein, trödeln; b) umständlich reden, sehr viel erzählen Märend [ma'rent], das; -s. -i [...ndi; rätoroman. mareixia < ital. merenda. < spätlat. merenda. t Märte] (schweiz. mundartl.): svw. tMärende; Mar^nde, die; -, -n (tirol.r Zwischenmahlzeit. Vesper. marengo [marengo] <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv. [nach dem oberital. Ort Marengo]: (von einem Gewehe grau od. braun mit weißen Punkten; Marengo [-]. der, -s graumelierter Kammgarnstoff für Mäntel u. Kostüme. Märerei [me:rar^j], die; -. -en (landsch.. bes. ostmd. abwertend): dauerndes Mären. Margaretenblume [marga're.tn-]. die; -. -n [volkst. Verbindung mit dem w. Vom. Margarete]: svw. tMargerite. Margarine lmarga'ri:no. österr. ugs. auch: ...ri:n]. die: - [frz. margarine. geb. aus: aeide margarique = perlfarbene Säure, zu aeide = Säure (tAzid...)u. margarique. zu griech märgaron = Perle]: streic/ifäliiges, der Butter ähnliches Speisefett aus tierischen u. pflanzlichen od. rein pflanzlichem Fetten: M. ist billiger als Butter; M. zum Kochen nehmen Margarine-: -fabrik, die; -Industrie, die; -würfel, der. Marse [mar»], die; -. -n [frz. marge = Rand. Spielraum < lat. margo = Rand]: 1. Unterschied. Spielraum. Spanne die M. der Erwartungen ist sehr hoch gespannt. 2. (Wlrtsch.) a) Differenz zwischen Selbstkosten u. Verkaufs- 1736
Marionetten- preis; Handelsspanne; b) Differenz zwischen den Preisen für die gleiche Ware an verschiedenen Orten; c) Differenz zwischen Ausgabekurs u. Tageskurs eines Wertpapiers. Margerite [marga'rLto], die; -. -n [frz. marguerile. eigll. = Maßliebchen < afrz. margarite = Perle < lat.margari- ta < griech. margarites. wohl nach dem Vergleich der Blütenköpfe mit Perlen]: zu den Korbblütlern gehörende Wiesen jblume. deren sternförmiger Blütenkopf aus weißen Randblüten um eine Scheibe aus leuchtendgelben Blüten besteht; Wucherblume: die Wiese war weiß von -n; <Zus.:> Maraeritenbkime, die: svw. T Margerite. marginal [marginal] <Adj.; o. Steig.) [nlat. marginalis = den Rand betreffend (wohl aus der Druckerspr.), zu lat. margo = Rand; 2: eng), marginal]: 1. am Rande liegend, den Rand betreffend; beiläufig: t\n -es Thema; -e Gruppen (Randgruppen); eine nur -e Änderung des Konzepts. 2. (Sozio 1.. Psych.) in einer Grenzstellung befindlich; nicht fest einem bestimmten Bereich zuzuordnen: -e Persönlichkeit. 3. (Bot.) (von Samenanlagen) am Rande eines Fruchtblattes gelegen. Marginal-: -analyse. die (Wirtsch.): Untersuchung der Auswirkung einer geringfügigen Veränderung einer od. mehrerer Variablen auf bestimmte ökonomische Grö/Jen mit Hilfe der Differentialrechnung; -bemerkung, die (bildungsspr.): Randbemerkung; -glosse, die (Sprachw., Literaturw.): an den Rand geschriebene Glosse (2). Marginale [margi'na:ta], das; -[s], ...lien [...ton] <meist PL): svw. tMarginalie; Marginalie l...ljp], die; -, -n (meist PL): Anmerkung am Rand einer Handschrift od. eines Buches; Marginalität [...nalit£:t], die; • [engl, marginality] (Soziol., Psych.): Existenz am Rande einer sozialen Gruppe. Maria [mari:a; Name der Mutter Jesu] in den Ausrufen des Erschreckens, Erstaunens o.a. [Jesus]» Maria und Josef, Jesses Maria. Vgl. Jesses, Jesus. Mariage [ma'ria:33. österr. ...a:3l. die; -. -n [frz. mariage, zu: marier < lat. maritäre = verheiraten; 3: frz. mariage, nach den anzustrebenden Mariagen (2) mit besonderem Punktgewinn]: 1. (veraltend, meist abwertend) Heirat. Ehe. 2. (Kartenspiel) Zusammentreffen von König u. Dame ein und derselben Farbe in einer Hand: eine M. haben. 3. (veraltet) dem Sechsundsechzig ähnliches Kartenspiel. marianisch lma'ria:nij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mlat. Marianus] (kath. Kirche): auf die Gottesmutter Maria bezüglich: -e Theologie. Marie [ma'ri:], die; - [viell. nach dem Mariatheresientaler] (salopp): Geld: keine M. haben; bei mir wird M. vorneweg abgelegt, jeden Ersten (Fallada. Mann 128); kommt ein Jüngling ... mit haushoher M. (ebd. 217). Marien- [mari.an-; zu I Maria]: -altar, der: der Mutter Maria geweihter Altar; -andacht. die: besonderer Gottesdienst zu Ehren Marias in der kath. u. orthodoxen Kirche; -bild. das (christl. Rel.. Kunst): bildliche Darstellung der Maria; -dichtung, die (Literaturw.): Dichtung, die in legendärer Form das Leben Maria darstellt od. in der Maria verherrlicht u. angerufen wird; -faden <PI.) (österr. veraltend) [nach der volkst. Vorstellung der spinnenden Jungfrau Marial: Altweibersommer (2): Die M. flogen sacht und zärtlich über ihn dahin (Roth, Kapuzinergruft 39); -fest, das (kath. Kirche): Fest zu Ehren Marias: Maria Himmelfahrt ist das älteste M.; -glas, das <o. PL): svw. t Alabasterglas; -käfer, der [vgl. Herrgottskäfer]: kleiner, halbkugeliger Käfer mit meist roter Oberseite u. schwarzen Punkten; -kult, der: svw. t -Verehrung; -leben, das (Literaturw., Kunstwiss.): künstlerische Darstellung des Lebens Marias [ in einzelnen Szenen od. BildernJ; -legende, die: vgl. -dichtung; -seide.die <o. PL): svw. t -faden; -statue, die; -tag, der. svw. t-fest; -Verehrung, die (christl. ReL): kultische Verehrung Marias , als einer Heiligen j. Marihuana [marihya.na, auch: ...ri'xy...],das; -s [span. ma- rihuana. wohl zusgez. aus den w. Vom. Maria u. Juanal: aus getrockneten, zerriebenen Blättern. Stengeln u. Blüten des in Mexiko angebauten indischen Hanfs gewonnenes, im Aussehen einem feingeschnittenen, grünlichen Tabak ähnliches Rauschgift: M. rauchen. Marille [ma'rib], die; -. -n [wohl nach ital. armellino < lat. armeniacum (pomum) = Aprikose, eigtl. = armenischer Apfel] (landsch.. bes. österr.): Aprikose: halten die Weiber die leckeren Erdbeeren feil, die glänzenden Schwarzbeeren, die feurigen -n (Fussenegger, Haus 378). Marjllen-: -brand, der (österr.. Schweiz.): svw. t-geist; -geist, der: aus Aprikosen hergestellter Branntwein; -knödel, der (österr.): Knikiel aus Kartoffelteig mit einer Aprikose in der Mitte; -koch, das: vgl. ^och; -likör, der; -marmelade, die; -schnaps, der; -wasser, das <PI. ...wässer): vgl. -schnaps. Marimba [marimba], die; -. -s [span. marimba. aus einer afrik. Sprache] (Musik): (bes. in Guatemala beliebtes) dem Xylophon ähnliches Musikinstrument aus auf einem Rahmen rufienden Holzplättchen mit darunterliegenden einzelnen Resonanzkörpern; Marimbaphon I-'fo:n], das; -s, -e [t -phon] (Musik): Marimba mit Metallröhren als Resonanzkörpern. marin [ma'ri:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. marinus. zu: mare. I Marc]: 1. zum Meer gehörend, das Meer betreffend: -e Fachzeitschriften. 2. im Meer lebend, aus dem Meer stammend(Ggs.: limnisch 1. terrestrisch 2): -e Lebensformen; Marinade [mari'na:dd], die; -, -n [frz. marinade, zu: mariner = Fische (in Salzwasser, Meerwasser) einlegen, zu: marin < lat. marinus. tmarin]: l.a) aus öl. Zitrone od. Essig u. Gewürzen bereitete Beize zum Einlegen von Fleisch. Fisch. Gurken u.a.; b) aus ähnlichen Zutaten [mit Kräutern, saurer Sahne u.a.] bereitete Salat soße: die M. abschmecken; den Salat in der M. durchmischen. 2. Fischkonserve in einer Marinade (1): in der Auslage lagen Rollmöpse, Bratheringe in Dosen und andere -n; Marine [ma'ri:na], die; -. -n [frz. marine, eigtl. = die zum Meer Gehörende, zu: marin, tMarinade]: l.a) Seewesen eines Staates; Flotte u. alles damit Zusammenhängende: daß die Ägypter, die Phönizier u. Venetianer höchst respektable -n besessen haben (Kisch, Reporter 186); b) für den Seekrieg bestimmter Teil der Streitkräfte eines Staates. Landes; Kriegsmarine: er dient bei der M.; zur M. eingezogen werden. 2. (Kunst) svw. TSeestück. marine-, Marine-: -artillerie, die: der Kriegsmarine unterstehende Abteilung der Artillerie; -attache,der: vgl. Militärattache; -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): tief dunkelblau (wie die Farbe von Marineuniformen); -blau, das: marineblaue Farbe; ^flieger, der (ugs.): Angehöriger der Marineluftwaffe; -infanterie, die: der Kriegsmarine unterstehende u. für Kämpfe an Land (nach Landungen) bes. ausgebildete Truppe; - Ingenieur, der; -hiftwafle, die: zur Marine gehö- rende [auf Flugzeugträgern stationierte/ Luftstreitkräfte; -maier, der (Kunst): Maler, der Meer. Schiffe. Häfen usw. / in historischen BildernJ darstellt; -Offizier, der; -soldat, der; -Station, die: Hafen. Ort. an dem Marine stationiert ist; -Stützpunkt, der: von Seestreitkräften geschützter Stützpunkt, den ein Land außerhalb seiner Grenzen unterhält: ein M. der Amerikaner im Pazifik; -uniform, die. Mariner, der; -s, - (Jargon): Angehöriger der Marine. Matrose; marinieren [mari'nLran] <sw. V.; hat) [frz. mariner, TMarinade]: in eine Marinade da) einlegen od. mit Marinade beträufeln: weichgekochten Spargel mit Salz. Zitronensaft oder Essig m.: marinierte Heringe; 'Marinismus [mari'nismos], der; - [zu t Marine] (Politik selten): Streben eines Staates nach Aufbau u. Unterhaltung einer möglichst starken Flotte. 2Marintsmus [-], der; - [ital. marinismo, nach dem ital. Dichter G. Marino (1569-1625)] (Literaturw): literarische Ausprägung des Manierismus (b) in Italien. Mariolatrie [mariolatri:], die; - [zu Maria, dem Namen der Mutter Jesu, u. tLatrie]: Marienverehrung; Mariologe, der: -n, -n [T-logel: Vertreter der Mariologie; Mariologie, die; - [t-logie] (kath. Theol.): Lehre von der Gottesmutter Maria; mariologisch <Adj.; o. Steig.): die Mariologie betreffend: -e Dogmen; Marionette [marioneto], die; -, -n [frz. marionnette, eigtl. = Mariechen, Abi. von dem frz. w. Vorn. Marion]: Puppe zum Theaterspielen, die mit Hilfe vieler an den einzelnen Gelenken angebrachter u. oben an sich kreuzenden Leisten befestigter Fäden ixi. Drähte geführt wird: die -n geschickt bewegen; das Stück wurde mit -n gespielt; Es war gespenstisch und war wie das Tun von -n (Plievier, Stalingrad 176); Ü Sie braucht einen Mann, aber keine M. {keinen unselbständigen, von einem anderen als Werkzeug benutzten Mann; Kirst. 08/15. 279). Marionetten-: -biihne, die: svw. t-theater; -regierung, die: von einem fremden Staat eingesetzte u. von ihm abhängige Regierung eines Landes. Scheinregierung: eine M. einsetzen; -spiel, das: mit Marionetten gespieltes Theaterstück; -Spieler, der: Künstler, der eine Marionette bewegt u. ihre Rolle spricht; -Staat, der: vgl. -regierung; -theater, das: Theater, auf dem mit Marionetten gespielt wird. 1737
marionettenhaft marianettenhaft <AdJ.; -er. -este>: wie eine Marionette, in der Art einer Marionette: -e Bewegungen. Marist [ma'nst], der; -en. -en [frz. mariste. zu t Maria, gepr. von dem Gründer, dem frz. Priester J. C. M. Colin (1790-1875)]: Angehöriger einer 1816 gegründeten kath. Priesterkongregation. maritim [mariti.m] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> [lat. mariti- mus, zu: mare, tMareJ: 1. das Meer betreffend; Meer.... See...: -es Klima; die -e Fauna. 2. das Seewesen, die Schiffahrt betreffend: -e Mächte. Mariell [mar'jel], die; -. -en. Marielichen, das; -s, - [lit. mergele = Magd; Mädchen. Jungfrau. Vkl. von: mergä = Bauernmädchen] (ostpreuß.): Mädchen: zwei dralle Marjellen; als vor zwei Jahren etwa die Torpedobootflottil- le aus Pillau hier festmachte ... und de Marielichen me- schugge wurden (Grass. Blechtrommel 215). 'Marti [mark], die; -. -. Markstücke u. (ugs. scherzh.:) Märker ['merke; mhd. marc. marke = Silber- od. Goldbarren mit amtlichem, den Wert garantierendem Zeichen, urspr. identisch mit mhd. marc = Zeichen. t2Mark]: Einheit der deutschen Wahrung: die Deutsche M. (Einheit in der Bundesrepublik: Abk.: DM); die M. der Deutschen Demokratischen Republik (Einheit in der DDR; Abk.: M); die M. wurde aufgewertet; eine M. hat hundert Pfennige; hundert Pfennige machen, geben eine M.; der Eintritt kostet zwei M. fünfzig; kannst du mir fünfzig M. wechseln (einen Fünfzigmarkschein in verschiedene Scheine u. Münzen mit dem Gesamtwert von fünfzig Mark umtauschen)/; Lüders hat seine paar Märker hingelegt (Döblin. Berlin 102); ich habe die. meine letzte M. ausgegeben; auf eine M. [mehr oder weniger] soll es mir nicht ankommen; sie müssen mit jeder M. rechnen (haben wenig Geld); er dreht jede M. [dreimal] um, ehe er sie ausgibt (ugs.; ist sehr sparsam, knauserig); R zehn M. haben oder nicht haben sind zwanzig M. Unterschied!; * keine müde M. (ugs.; keine einzige Mark): Keine müde M. Entwicklungshilfe (Spiegel 14. 1975.84). 'Mark [-]. die; -. -en [mhd. marc. march = Grenze. (Grenz)- zeichen, Grenzland, Gau. Gebiet, Gemeindeeigentum an Grund u. Boden, ahd. marcha = Grenze] (hist.): Grenzland. Gebietanden Grenzen [des Reiches]: die M. Brandenburg; die -en mußten geschützt werden. 3Mark [-]. das; -le]s [mhd. marc, ahd. mar(a)g. urspr. = Gehirn]: l.a) inneres Gewebe, meist weichere Substanz in den Knochen, in verschiedenen Organen bei Mensch u. Tier sowie im Zentrum pflanzlicher Sprosse: das M. einer Pflanze dient als Wärme- u. Wasserspeicher; Die Nervenzellen des Gehirns und des verlängerten -es sind am empfindlichsten (Medizin II, 161); Ü ans M. (an den Kern, das Innerste) gehen; Geld verdienen mit dem Schweiß der andern .... leben vom M. der andern (Tucholsky, Werke II. 83); *kein M. in den Knochen haben (1. anfallig. kränklich sein. 2. keine Energie haben, entschlußlos sein): jmdm. das M. aus den Knochen saugen (ugs.; jmdn. ausbeuten)', jmdn. bis aufc M. quälen, schikanieren (jmdn. ganz bes. heftig quälen); jmdn. bis ins M. erschrecken (jmdn. bes. heftig, zutiefst erschrecken); jmdm. durch M. und Bein/(ugs. scherzh.:) durch M. und Pfennig gehen, dringen (als bes. unangenehm, als Quälend f lautJ empfunden werden); jmdn. ins M. treffen (jmdn. tief verletzen); b) weiche, gelbliche, fettreiche Masse aus dem Inneren gekochter [ RinderJknochen: das M. aus den Knochen lösen; ... backt die Schnitten in der Röhre, bis das M. glasig und durchgegart ist (Hom. Gäste 173); Klößchen aus M. 2. konzentriertes, zu einem einheitlichen Brei verarbeitetes Fruchtmark: M. aus Tomaten bereiten; Marmelade aus dem M. verschiedener Früchte kochen. 'm^rk-, 'Mfric- ('Mark): -betrag, der: in Mark angegebener Betrag; -münze, die: auf einen Markbetrag lautende Münze; -schein, der (früher): kleiner Geldschein mit dem Wert von einer Mark; -stück, das: svw. tEinmarkstück, dazu: -stückgroß <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: von der Größe eines Markstückes; -Währung, die: auf Mark (Deutsche Mark od. Mark der DDR) lautende Währung. zm*rk-, 2M«rk- (2Mark): -genossenschaft, die (hist.): Siedlungsverband mit gemeinschaftlich genutztem Eigentum (in germ. Zeit u. im frühen MA.); -graf, der [mhd. markgrä- ve = Markgraf (1)1 (hist.): 1. königlicher Amtsträger in den Grenzlanden. Befehlshaber einer 2Mark. 2.a) <o. PI.) Adelstitel eines Fürsten im Rang zwischen Graf(\) u. Herzog (1 b): bei den Zäh ringe m vererbte sich der Titel M. von Baden; b) Träger dieses Titels, dazu: -gräfin, die: w. Form zu Ngraf. -gräfler [-grE:flB], der; -s. - [nach „Markgrafler Land"]: leichter, säurearmer Tischwein aus der lumilschafi zwischen dem Rheinknie bei Baselu. dem Breisgau. -griffidi <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: einem Markgrafen gehörend, ihn betreffend: die -e Forstverwaltung, -grafschaft, die (hist.): Amts-. Herrschaftsbezirk eines Markgrafen; -scheide, die: a) (veraltend) Grenze. Grenzlinie: der Fluß bildec hier die natürliche M.; b) (Bergmannsspr.) Grenze eint* Grubenfeldes. zu b: -scheidekunde, -schekiekunst, die 'o PL): Vermessung. Darstellung der Lagerungs- u. Abbauve** hältnisse beim Bergbau, -scheider [-J^idHl, der; -s. - (Berg- mannsspr.): Ingenieur für Vermessungen über u. unter Tatt (Berufsbez.); -stein, der [mhd. marcstein = Grenzstein* wichtiger Punkt. Wendepunkt, bedeutender Einschnitt: es» M. in der Geschichte; -wald, der (hist.): einer Markgenossenschaft gehörender Wald, Gemeinschaftswald. 3m^rk-, 3M«rk- (3Mark): Mkirchdringend <Adj.; o. Steig sehr laut, gellend, bis ins Innerste durchdringend: mit <r Stimme; m. schreien; -erschütternd <Adj.; o. Steig.>: lau u. zugleich Mitgefühlu. Schrecken erregend: ein -es Schluchzen; -kkiOchen, das OCochk.): aus Mark. Paniermehl. Eiern u. Gewürzen hergestelltes Klößchen: Suppe mit M.; ^km> dien, der: Knochen, der sehr viel Mark enthält: ^k» <Adi- o. Steig.; nicht adv.) (selten): kraftlos; -nagelung* dr (Med.): Nagelung von Knochenbrüchen bei Röhrenknochen, bei der der Nagel in die das Mark enthaltende Höh htm des Knochens getrieben wird; -scheide, die (Anat.): umhüllende Gewebeschicht um Nervenfasern; -stanmkohl, der (Landw.): eine bes. als Futter verwendete, winterfeste An des Kohls. markant [markant] <Adj.: -er. -este) [frz. marquant = sich auszeichnend, hervorragend. 1. Part, von: marquer, tmarkieren]: auffallend, eigenartig; stark ausgeprägte Merkmak aufweisend: eine -e Erscheinung; -e Gesichtszüge; das -esic Beispiel für diese Entwicklung: m. gestaltete Wandt (Wohnfibel 127); Markasit [markazi:t. auch: ...zitl. der. -s. -e [mlat. marcas(s)ita, H.u.J: metallisch glänzendes, gelbes, oft bunt anlaufendes Mineral aus einer Verbindum von Schwefel u. Eisen. Marke I'marka], die; -. -n [frz. marque = auf einer Wair angebrachtes Zeichen, Kennzeichen, zu: marquer = kennzeichnen, bezeichnen, tmarkieren]: l.a) kurz für tErkennungsmarke; b) kurz für t Dienstmarke: der Kriminalbeamte zog. zeigte seine M.; c) kurz für tGarderobenmarke eine M. (von der Garderobenfrau) bekommen; d) kuir für t Lebensmittelmarke; Coupon: seine -n sorgfältig aufbewahren; keine -n mehr haben; diese Ware gibt es nur auf -n; e) kurz für t Beitragsmarke: die -n bitte in den Ausweis kleben; 0 kurz für t Briefmarke: zehn -n aii 60 [Pfennig!. 2.a) unter einem bestimmten Namen. Wurem* zeichen hergestellte Warensorte: das ist eine gute, bekannir M.; diese Zigarette ist nicht meine M.; der Wein ist etne führende M.; es wurden 20 verschiedene -n getestet; weiche M. wünschen Sie?; eine neue M. ausprobieren, rauch«. ... ist sowohl ein Pokal für den besten Fahrer als auefe für die beste M. (Automarke) ausgeschrieben (Auto *. 1965. 56); b) (salopp) seltsamer Mensch: unser Nachbar ist eine komische M.. eine M. für sich; du bist [mir] vk*~ leicht eine M.! (du benimmst dich ungewöhnlich, hast seilst me Ansichten). 3. an einer bestimmten Stelle als MelSpurAi angebrachtes Zeichen. Markierung für einen erreichtem [ Höchst /wert: am Brückenpfeiler ist die M. vom letztes Hochwasser zu sehen; Alle zehn Schritte machte ich eint M. aus Ruß (Frisch. Stiller 190); sie hat die alte M. dem Rekord) um 12 Zentimeter verbessert, überboten. Marke f merka], die; -, -n (österr.): [Namens]zeichen. Momy» gramm [auf der Wäsche]; marken I'markn] <sw. V.; hat- (Seemannsspr.): mit Marken (3) versehen; die Lotleine wurde in Abständen von je einem Meter gemarkt; witkm [rrerkn] <sw. V.; hat) (österr.): mit einer Märke versehe* die Wäsche m.; Dort schichtet er es ( = das Holz) a*M und markt die Stöße mit blauer Kreide auf seinen Namer (Waggerl. Brot 208). merken-, Marken- (Marke): Partikel, der (Wirtsch.): Artikel der durch ein genau festgelegtes u. geschütztes Markende* chen vom Hersteller gekennzeichnet u. als Ware von gleichbleibender Qualität u. Ausstattung garantiert ist. dazu: ^ar- tfkler, der (Wirtsch.): a) Vertreter, der Markenartikel anbietet u. vertreibt: bekannte Weinbrennerei sucht rührige» 1738
Markt M.; b) Hersteller von Markenartikeln: Bemühungen der M die Preise des Großhandels zu binden (FAZ 11. 11. 61, 7); ^butter. die: Butter der höchsten Handelsklasse mit gesetzlich genau festgelegten Qualitätsmerhnalen; -*er- zeugnis, das. -fabrikat, das: vgl. -artlkel; -frei <Adj.; o. Steig.): (in Zeiten der Bewirtschaftung) ohne Abgabe von Lebensmittelmarken erhältlich: -e Wurst; dort konnte man m. essen; -gerät, das: vgl. -artlkel; -heft, das (Postw.): zu einem kleinen Heftchen zusammengefügtes Sortiment von Briefmarken: -likör, der; -name, der; -schütz, der: gesetzliche Regelung, durch die eingetragene Markennamen vor Nachahmungen geschützt werden: ^ware. die: svw. Partikel; -zeichen, das: in einer bestimmten graphischen Form gestaltetes u. geschütztes Zeichen, mit dem alle Artikel einer Marke (2 a) gekennzeichnet werden: Warenzeichen. Marker [markp], der; -s. -[s] [engl, marker. eigtl. = Kenn-. Merkzeichen]: 1. (Sprachw.) a) Merkmaleines sprachlichen Elements, dessen Vorhandensein mit + u. dessen Fehlen mit — gekennzeichnet wird: b) Darstellung der Konstituentenstruktur in einem Stefnma: c) Darstellung der Reihenfolge von Transformationsregeln. 2. (Biol.) genetisches Merkmal bei Viren. 'Märker [merke], der; -s. - [zu T2Mark] (früher): svw. t Markgenosse. ^MärkerH: PI. von T'Mark. Marketender [markatendc], der; -s. - [soldatenspr. Umformung von Ital. mercatante = Händler, zu: mercatarc = Handel treiben, zu: mercato < lat. mercätus. t Markt] (früher): die Truppe (bei Manövern u. im Krieg) begleitender Händler: <Abl.:> Marketenderei [...cbr^j], die; -. -en (früher): a) <o, PI.) Verkauf von Marketenderwaren an Angehörige der Truppe: b) [mobile/ Verkaufsstelle für Marketenderwaren: Marketenderin, die: -. -nen: w. Form zu T Marketender; market^ndern <sw. V.; hat) (veraltet, noch scher*.): Marketenderware feilbieten, weniger wertvolle Dinge des Alltagsgebrauchs verkaufen: Im inneren Halbrund marketenderten junge Leute mit Schmuck, T-Shirts, Taschen und Gürteln (MM 28. 6. 71. 10); <Zus.:> Marke- tenderwagen, der (früher): mit der Truppe mitfahrender [Plan]wagen mit Marketenderwaren; Marketenderware, die <meist PI.): für den Bedarf der Soldaten zum Verkauf stehende Lebens- u. Genulimittel sowie Gebrauchsgegenstände: Dereine Lkw enthielt M. (Klrst. 08/15, 630). Marketerie [marketori:!, die; -. -n [...hon] (meist PI.) [frz. marqueterie.zu.marqueter = mit Intarsien versehen, eigtl. = besprenkeln, zu: marque. T Marke] (Kunstwiss.): Art der Intarsien, bei der gesägte Furnierblätter auf eine Grund- Hache geleimt werden: eine Kommode mit -n. Marketina ['markdtwl. das; -[s] [engl, marketing, zu: to market = Handel treiben. Märkte besuchen, zu: market < lat. mercätus. TMarkt] (Wirtsch.): Ausrichtung eines Unternehmens auf die Förderung des Absatzes durch Werbung, Beobachtung u. Lenkung des Marktes sowie durch entsprechende Steuerung der eigenen Produktion: M. für neue Produkte (Buchtitel); ein Fachmann für M. und Werbung. marketing-,Marketing- (Wirtsch.): ^abteiking, die: besondere Abteilung eines Unternehmens für das Marketing: ^agen- tur. die: Werbebüro, das das Marketing im Auftrag für andere Firmen durchführt; -manager, der: Fachmann für Marketing; -mix, das (mit Bindestrich) [amerik. marketing mix] (Wirtsch.): Kombination verschiedener Maßnahmen zur Absatzförderung im Hinblick auf eine bestimmte Zielsetzung; -orientiert <Adj.; o. Steig.): den Gesetzen des Marketings folgend: m. produzieren. markieren [mar'khran] <sw. V.; hat) [frz. marquer < ital. marcare = kennzeichnen, zu: marca = Marke. Zeichen, aus dem Germ.; vgl. 2Mark]: l.a) be-. kennzeichnen /durch Zeichen, Linien, Lichter o. ä.J kenntlich machen: die Fahrrinne durch Bojen m.; Zugvögel [durch mit einer Nummer versehene Ringe] m.; die Stelle auf der Landkarte m. (ankreuzen); ein markierter (mit Wegzeichen versehener) Wanderweg; mit radioaktivem Stickstoff markierte Aminosäure; b) anzeigen, verdeutlichen, kenntlich machen: Bojen markieren die Fahrrinne; eine Schneise markiert den Grenzverlauf; Ü der Kongreß ... markiert... eine bedeutsame Etappe in der Entwicklung der Sprachwissenschaft (Germanistik 1. 1966, 17). 2.a) hervorheben, betonen: der Anzug markiert die Schultern; eine stark markierte Taille; b)<m. + sich) sich abzeichnen, hervortreten, die Körperformen markierten sich in dem Kleid besonders stark; die Baumgrenze ... markiert sich ja auflallend scharf (Th. Mann. Zauberberg 18). 3. (österr.) (eine Fahrkarte) durch Lochen od. Stempeln entwerten. 4. a) (eine Rolle im Theater, eine Stimme o.a.) nur andeuten, [bei der Probe] nicht ausspielen, nicht mit vollem Einsatz klingen lassen: der Sänger markierte nur, um seine Stimme zu schonen; der Begleiter mußte den Part des Chores am Klavier m.; ich begnügte mich.... die Achtungsbezeugung lediglich zu m. (Niekisch. Leben 328); b) (ugs.) vortäuschen; so tun, als ob.... einen Zusammenbruch, Schmerzen m.; den Dummen m.; er ist nicht krank, er markiert bloß; ein [zur Übung] markierter Unfall. 5. (Sport) a) (einen Treffer, ein Tor) erzielen, durch einen Treffer einen bestimmten Spielstand erreichen: die Tore Nr. 3 und 4 markierte der Mannschaftskapitän selbst: Das längst fällige ...2:2 markierte Schneider in der 82. Minute (Vorarlberger Nachr. 25. 11. 68. 10); b) (einen gegnerischen Spieler) decken: der Stürmer wurde von seinem Bewacher genau markiert; <Abl.:> Markierung, die; -, -en: a) das Markieren, Kennzeichnen: der Wanderverein übernimmt die M. der Wege; die M. eines Elements mit Radioisotopen; b) Kennzeichnung, / Kenn]zeichen: eine deutliche, gut sichtbare M.; die M. ist kaum noch zu erkennen; etw. durch -en kennzeichnen. Markierung»-: -böte, die; -ßhnchen, das; -linie, die; -Punkt, der. Markjerverhalten, das; -s (Verhaltensf): Verhaltensweise zur Abgrenzung eines Territoriums od. zur Kennzeichnung von Artgenossen. markig [marku;] <Adj.) [zu 13Mark]: kraftvoll, stark, kernig: eine -e Kommandostimme; sein StlJ ist sehr m.; m. antworten; <subst.:> Von jeher war das Markige die Kehrseite der Sentimentalität (Enzensberger, Einzelheiten I, 169); <Abl.:> M^rkigkeit, die; -: markige Beschaffenheit, Art. Markise [marki.za], die; -, -n [1: frz. marquise. in der Soldatenspr. scherzh. Bez. für das zusätzliche Zeltdach über dem Zelt eines Offiziers (= älter frz. marquis, T Marquis), das es von dem des einfachen Soldaten unterscheiden sollte; 2: H.u.J: 1. aufrollbares, schräges Sonnendach, Schutzdach vor einem [SchauJfenster. über einem Balkon o.a.: eine weiß und rot gestreifte M.; die M. aufspannen, herunterlassen; unter einer M. sitzen. 2. (Edelsteinkunde) a) Edelsteinschliff mit schiffchenförmiger Anordnung der Facetten; b) Schmuckstein mit Markise (2 a); <Zus.:> Marki- sendrell. der: sehr fester u. dichter Stoff für Markisen; Markiseschliff, der: svw. t Markise (2a). Markisette: t Marquisette. Markka [marka],die; -. Markaa [finn. markka < schwed. mark < anord. mark; vgl. 'Mark]: svw. T Finnmark: 10 Markaa; Abk.: mk Markör [mar'ko:?], der; -s, -e [frz. marqueur. zu: marquer. tmarkieren] (österr. veraltend): Kellner. Markt [markt], der; -[e]s, Märkte ['merkte; mhd. mark(e)t, ahd. markät. merkät < lat. mercätus = Handel. (Jahrmarkt, Messe, zu: mercäri = Handel treiben, zu: merx (Gen.: mercis) = Ware]: 1. Verkaufsveranstaltung, zu der in regelmäßigen Abständen an einem bestimmten Platz Händler zusammenkommen, um Waren des täglichen Bedarfs an ffliegendenJ Ständen zu verkaufen: dienstags und freitags ist M.; hier wird regelmäßig M. abgehalten; den M. beschicken, aufsuchen; die Bauern bringen ihr Gemüse auf den M.; auf den M., zum M. gehen; ich habe mich auf dem M. gut eingedeckt; auf dem M. herrscht fürchterliches Gedränge; Hausfrauen gehen mit prüfenden Blicken über den M. 2. [ zentralerJ Platz in einer Stadt od. einem Stadtteil, auf dem der Markt (1) stattfindet od. in früheren Zeiten stattfand; Marktplatz: der M. dient an den übrigen Wochentagen als Parkplatz; die schönen, alten Häuser am M. 3.a) Angebot u. Nachfrage in bezug auf Waren, Kauf u. Verkauf; Warenverkehr: der M. für Zigaretten, Waschmittel. Haushaltsgeräte; der M. ist übersättigt, liegt danieder (Kaufmannsspr.; das Angebot ist grölier als die Nachfrage)', den M. genau studieren; Kunststoffe überschwemmen den M.; den M. drücken (Kaufmannsspr.; viel u. billig verkaufen)', das freie Spiel der Kräfte auf dem M.; neue Produkte auf den M. werfen; diese Ware ist nicht, fehlt auf dem M.. ist nicht am M. (Kaufmannsspr.; wird nicht angeboten, nicht gehandelt)', mit billigen Angeboten in einen M. eindringen; * der Gemeinsame M. (unrichtige Bez. für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft; LÜ 1739
markt-, Markt- von frz. Marche Commun); schwarzer M. (illegaler Handel mit verbotenen od. rationierten Waren); grauer M, (stillschweigend geduldeter, aber nicht ganz korrekter Handel; z.B. verbilligter Verkauf preisgebundener Waren u.a.); b) Absatzgebiet; die Industrieländer versuchen, für ihre Produkte neue Märkte zu gewinnen, zu erschließen; in den Entwicklungsländern einen M. für Industrieprodukte suchen. m$rkt-,M£rkt-(Wirtsch): -abspräche, die: Absprache (zwi- schen Firmen) über die Aufteilung des Marktes u. den Absatz von Produkten; -analyse, die: Analyse der Marktlage, der wirtschaftlichen Möglichkeiten für den Absatz eines bestimmten Produkts; -anteil, der: Anteil eines Produkts. Unternehmens od. Gebiets am entsprechenden Gesamtumsatz; der M. dieser Firma liegt etwa bei vier Prozent; seinen M. zu vergrößern suchen; -aufkommen, das: Gesamtmenge der auf den Markt gebrachten landwirtschaftlichen Erzeugnisse; großes M. drückt die Preise; -beherrschend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: eine monopolartige Stellung auf dem Markt besitzend; ein -es Unternehmen; eine -e Stellung einnehmen, dazu: -beherrschung, die: herrschende Stellung auf dem Markt mit der Macht, die Preise zu diktieren; -bericht, der: Bericht über die Angebote auf dem Markt u. über die Preisenwicklung; -bewußt <Adj.>: auf die Gegeben/ieiten des Marktes u. der Preise achtend; Hausfrauen müssen -er werden; m. einkaufen; -brunnen, der: Brunnen aul einem Marktplatz; -bilde, die: svw. f -stand: -chance, die (meist PI.): alle Mitglieder der EG sollen gleiche -n haben; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Waren) für den Markt, für den / Massen jabsatz geeignet; dieses neue Produkt ist noch nicht m.; -fahrer, der (österT.): Händler, der von Markt zu Markt fährt; -fierant, der (österr\): svw. t Fierant; -flecken, der (geh.. veraltend): kleiner Ort. der das Marktrecht hat /u. in dem Markt abgehalten wird/; -forschung, die: nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgende Untersuchung des Marktes (3): die Firmen geben große Summen für M. aus. dazu: -for- schungsabteiking, die; -frau, die: Händlerin, die ihre Waren auf dem Markt verkauft; -friedein], der (MA.): besonderer Rechtsschutz für Markt u. Marktbesucher; -gängig <Adj.; nicht adv.>: leicht absetzbar, problemlos zu verkaufen; -e Ware; dieser Gerätetyp ist m.; -gebühr, die. -aeld, das: für die gewerbliche Teilna/ime am Markt u. die Errichtung eines Verkaufsstandes zu entrichtende Gebühr; -gemeinde, die (österr.): svw. Nflecken; -gerecht <Adj.>: den Bedingungen des Marktes (3) entsprechend.) ... daß die Kollektion ... m. im Preis ... ist (Herrenjournal 3. 1966. 52); m. kalkulieren; -halle, die: große Halle mit festen Ständen, bes. für den Großmarkt; -händler, der: Verkäufer auf dem Markt; -händlerin, die: w. Form zu Khändler; -helfer, der: Gehilfe auf dem Markt; -konform <Adj.; o. Steig.): mit den Gesetzen des Marktes (3) übereinstimmend; -korb, der: 1. Einkaufskorb. 2. (früher) großer Tragekorb, mit dem die Marktfrauen ihre Ware auf den Markt brachten; ^lage.die: Wirtschaftslage. Verhältnis von Angebot U.Nachfrage (in einem bestimmten Bereich); die M. untersuchen; -Kicke, die: fehlendes Angebot in einer Warei nsortej. für die beim Käufer Bedarf besteht; Hier gibt es eine echte M. (Funkschau 20. 1971, 2083); eine M. entdecken; in eine günstige M. vorstoßen; -nische, die: svw. t-lücke; -Ordnung, die: 1. staatliche Bestimmungen, die Angebot u. Preise in gewissem Umfang regeln (bes. bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen zur Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungenfür alle Staaten der EG). 2. Vorschriften zur Abhaltung von WiKhen- u. Jahrmärkten u. ä.; -orientiert <Adj.; o. Steig.): auf die Gesetze des Marktes (3) u. die jeweilige Marktlage gerichtet; -e Produktion; MMt. der <P1. -e> (selten): vgl. ^flecken; -platz, der: svw. t Markt (2); -Politik, die: Gesamtheit der Bestrebungen, die sich mit dem Absatz von Produkten, mit dem Markt (3) befassen. dazu: -politisch <Adj.; o. Steig.): die Marktpolitik betreffet^; -e Maßnahmen; -preis, der: Preis, der sich auf dem freien Markt (3) im Zusammenspiel von Angebot u. Nachfrage gebildet hat; -Produktion, die: 1. (Wirtsch.) Herstellung von Produkten in Massen- u. Serienfertigung, für die erst nachher Käufer geworben werden müssen (Ggs.: Kundenproduktion). 2. (DDR) landwirtschaftliche Produktion für den direkten Verkauf u. Verbrauch; Erfüllung des Planes der M. (Neues D. 1.6. 64, 1); -Psychologie, die: Teilgebiet der Psychologie, das die psychologischen Grundlagen, Gesetzmäßigkeiten u. Beziehungen von Angebot u. Nachfragt (u. den Trend der Kundenwünsche) untersucht; -recht, du (hist.): 1. das einem Ort verliehene Recht, Markt abzuhalten 2. die für den Markt u. seine Abhaltung geltenden Rechtste- Stimmungen; -schreier, der: a) Händler, der seine War* lautstark ausruft; b) (abwertend) jmd.. der etw. in aufdringe licher Weise anpreist, lautstark für etw. wirbt, dazu -schreierisch <Adj.) (abwertend): lautstark, aufdringU* i werbend); -e Propaganda; das Plakat wirkt grell uaä m.; m. bunt; -Schwankungen <PI.): [kurzzeitige] Schwur kungen von Angebot u. Nachfrage; -Situation, die: s\* f -läge; -stand, der: leicht auf- u. abzubauender [mit einem Zeltdach überspannter J Verkaufstisch für den Markt; -t» der: Tag, an dem Markt gehalten wird: mittwochs ist hier M.; -tasche, die: große Einkaufstasche; -üblich <Adj, <x Steig.): wie es auf dem freien Markt (3) üblich ist: -e Zinses, -weib, das (salopp, meist abwertend): [kräftige, derbe Markthändlerin: Sie hatte wie ein M. die Fäuste in dte Hüften gestemmt (Augustin, Kopf 121); -wert, der. auvew» blicklicher Wert, den eine Ware dem Verhältnis von Angeb** u. Nachfrage entsprechend auf dem Markt (3) hat: da M. dieses Bildes ist gestiegen; Ü Grass ... habe seine« ..Marktwert*' als Autor gut genutzt (Spiegel 25. 191fr. 124); -Wirtschaft, die: auf dem Mechanismus von Angebe* u. Nachfrage (Freiheit des Wettbewerbs) u. der Grundiam privatwirtschaftlicher Produktion beruhendes Wirtschaftest stem: die Spielregeln der M.; in der freien M.; soziik M. (Marktwirtschaft, bei der der Staat zur Minderem sozialer Härten u. zur Sicherung des freien Wettbeneri* eingreift; 1947 gepr. von dem dt. Nationalökonomen & Soziologen A. Müller-Armack. 1901-1978). dazu: -wirtschaftlich <Adj.; o. Steig.): die Marktwirtschaft betreffe*! nach der Marktwirtschaft ausgerichtet: ein -es System; a orientierte Staaten. markten [marktn] <sw. V.; hat) (selten): zäh um günsttpe* Preise u. Bedingungen verhandeln; feilschen: Wir mark« mit uns selbst, damit wir Ihnen gegenüber großzügig jck können (MM 31. 8. 67. 10 [InseratD; m^rktlich <CAdi~ o. Steig.) (selten): den Markt betreffend, vom Markt abgegeben: die -en Möglichkeiten voll ausschöpfen. Marl- [marl-1 (Seemannsspr.): -leine, die: dünnere Sckmw die zum Marien benutzt wird; Reihleine; -schlag, der. Kj**> ten, der beim Marien verwendet wird: ^spieker. der: Art (2 b) aus Metall od. Hartholz, der zum Spleißen von Taubem, verwendet wird. marlen [marbn] <sw. V.; hat) Iniederl. marlen. wohl m> mniederl. marren = (fest)bindenl (Seemannsspr.): emSrm? am Mast anschlagen (7 b). 'Marmel [marmll. die; -, -n Imhd. marmel. ahd. mannet murmul = Marmor, eigtl. = marmorne Spieüu«* (landsch.): svw. t Murmel; 2Marmel [-1. der; -s. - (veralieLr Marmor. Marmelade Imarma'laidsl. die; -, -n [port. manmcbdi - (Quitten)marmelade.zu:marmelo = Quitte < lat.mclgw lum < griech. melimelon = Honigapfel]: Brotaufir** aus mit Zucker eingekochten Früchten: ein Glas M, W aus Erdbeeren. Stachelbeeren und Johannisbeeren; M cm~ kochen, einmachen, aufs Brot streichen; ich esse zum Frm> stück am liebsten M. (Marmelade als Brotaufstrich Vg Konfitüre. Marmelade In]-: -brot, das: mit Marmelade bestnekemo i Butter jbrot; -eimer, der: Eimer, der Marmelade entmmt od. in dem sich Marmelade befunden hat; -fabrfe. <Sk -fiilkmg, die: Schmalzgebäck mit M.; -glas, das <PI ~&* ser): [Einmach]glas für Marmelade; -schnitte, die %*. ^brot; -sorte, die; -topf, der. marmetn [marmln] <sw. V.; hat) (landsch.): mit Mmmtm spielen; M^rmektein, der; -[eis. -e (veraltet): Marmor M»- mor [marmor, auch: ...mo:g], der; -s, (Arten:) -e flaL aar mor < griech. märmaros. eigtl. = Felsblock, gebraäncr Stein]: weißes od. farbiges, häufig geädertes, sehr mwm Kalkgestein, das bes. in der Bildhauerei u. als Baumasenm verwendet wird: weißer, schwarzer, glatter, polierter. *c*~ witterter M.; eine Statue. Skulptur aus M.; der BildhJMC arbeitet am liebsten in M. m^rmor-, Marmor-: -arbeit, die: [künstlerischer Gerne*- stand aus Marmor; -artig <Adj.; o. Steig.): -er KunsUML -bank, die: Sitzbank aus Marmor; -bild, das: St&mmm aus Marmor; -bleich <Adj.; o. Steig.; nicht adv *M± selten): bleich wie Marmor; -block, der <PI. -blocke: mm** 1740
marsch-, Marsch- hauener Block aus Marmor; -broch, der: Steinbruch, in dem Marmor gehauen wird; -büste, die: Büste (1) aus Mar- mor; -getafelt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit einer Täfelung aus Marmor versehen; -gips, der (Bauw.): doppelt gebrannter, mit Alaun getränkter Gips; -grübe, die: Grube (3 a). in der Marmor gehauen wird; -gruppe, die: Gruppe von Marmorstatuen; -kamin, der; -kuchen, der: Sandkuchen, bei dem ein Teil des Teiges, der mit Kakao vermengt wurde, so mit dem hellen Teig vermischt wird, doli die aufgeschnittenen Scheiben marmoriert aussehen; -papier, das: Buntpapier mit Marmorierung; -plastflc, die: Plastik, Standbild aus Marmor; -platte, die: Platte aus Marmor: Tische mit -n; einen Gartenweg mit -n belegen; -säule, die; -Schleifer, der: Handwerker, der Marmor bearbeitet (Berufsbez.); -skulptur, die: vgl. -plastik; -sockel, der: -statue, die; -stein, der: behauener Stein aus Marmor; -tafel, die: eine Inschrift auf einer M.; -tisch, der; -treppe, die; -zement, der: svw. t-gips. marmorieren [marmori:ren] <sw. V.; hat) [nach lat. marmo- räre = mit Marmor überziehen]: mit einem der Zeichnung von Marmor ähnlichen Muster versehen: eine marmorierte Platte aus Kunststoff; <Abl.:> Marmorierung, die; -. -en: das Marmorieren, das Marmoriertsein; marmorn [marmorn] < Adj.: o. Steig.: nur attr.) (geh.): 1. aus Marmor Ihergestellt]: eine -e Tischplatte. 2. wie /ausj Marmor: ein -es Antlitz; sie war von -er Blässe. Marmotte [mar'moto], die; -. -n [frz. marmotte. H.u.]: in den Alpen lebendes Murmeltier. Marocafai Imaro'kS:]. der od. das; -s. -s [frz. (crepe) maro- cain, eigtl. = marokkanisch (er StotT). aus t^repe u. frz. marocain = marokkanisch]: feingeripptes / Kunst jseiden- gewebe in Taftbindung. marod [ma'ro:t] <Adj.> [zu tmarode] (österr. ugs.): leicht krank; marode [...o:da] <Adj.) [urspr. (Soldatenspr. des 30jährigen Krieges) = marschunfähig u. während des Nachziehens plündernd, zu frz. maraud = Lump. Vagabund.H.u.]: l.a) (Soldatenspr. veraltet) marschunfä- hig: die andere Hälfte lag m. in den Bunkern (Plievier, Stalingrad 173); b) (veraltend) erschöpft, ermattet. 2* j durch u. durch] ruiniert, moralisch verdorben, krank: wir sind ein -r Haufen; daß allein die Regierung die -n Branchenriesen noch retten könnte (Spiegel 53, 1974. 24); eine Welt, langweilig und m. vom Wohlstand (Lynen. Kentaurenfährte 47); Marodeur [marodo:?]. der; -s. -e [frz. maraudeur] (Soldatenspr.): plündernder Nachzügler einer Truppe; marodieren [maro'di:ren] <sw. V.; hat) [frz. marauder] (Soldatenspr.): als Nachzügler einer Truppe plündern. Marone [ma'roma]. die; -. -n. landsch. auch: ...ni [1: frz. marron < ital. marrone, H.u.; 2: zu tMarone (1). wegen des kastanienbraunen Hutes]: 1. [geröstetel eßbare Kastanie: heiße -n. 2. <PI. -n> eßbarer Röhrenpilz mit dunkelbraunem Hut; <Zus.:> Maronenpilz, der: svw. tMarone (2); Margnenröhrling, der; -s. -e: svw. t Marone (2); Maroni [ma'ro:ni]: 1. die; -. - (südd.. österr.): svw. tMarone (1). 2. PI. von tMarone (1); <Zus.:> Maronibrater [-bra:te], der (österr.): jmd., der im Freien Kastanien röstet u. verkauft. Maronit [maroni:t], der; -en, -en <meist PI.) [nach dem am Grab des hl. Maro (gest. vor 423) gegr. Kloster, das Ausgangspunkt der Vereinigung wurde]: Angehöriger der mit Rom unierten syrischen christlichen Kirche im Libanon; maronitisch <Adj.; o. Steig.). Maroquin [maroke:]. der. auch: das; -s [frz. maroquin. zu: Maroc = Marokko, da diese Art Leder hier zuerst gefertigt worden sein soll]: feines, genarbtes Ziegenleder. Marotte [ma'rc>to]. die; -, -n [frz. marotte = Narrenkappe. Narrheit, urspr. = kleine Heiligenfigur (der Maria). Puppe, dann: Narrenzepter mit Puppenkopf. Viel, von: Marie t Maria]: seltsame, schrullige Eigenart, Angewohnheit: das ist eine M. von ihm, nie ohne Schirm auszugehen; Uns fiel auf, daß Mrs. Kahn beim Tee den Hut aufbehielt ... - eine gewiß sehr elegante, aber doch nicht besonders kostspielige M. (K. Mann. Wendepunkt 168). Marquis [mar'ki:]. der; - [...ki:(s)l. - [...ki:s; frz. marquis (afrz. marchis) = Markgraf, zu: marche = Grenzland, Grenze, zu t2Mark]: 1. <o. PI.) französischer Adelstitel im Rang zwischen Graf u. Herzog. 2. Träger des Titels Marquis; Marquisat [marki'za:t], das; -[e]s, -e [frz. marqui- sat]: 1. Würde eines Marquis. 2. Herrschaftsbereich eines Marquis; Marqutse [mar'kLza], die; -. -n: 1. w. Form zu T Marquis. 2. Ehefrau eines Marquis; Marquisette [mar- ki'zetl. die; -. auch: der; -s [Phantasiebezeichnung. Vkl. zu: Marquise]: durchsichtiger Gardinenstoff. Marroni [maro:ni] (Schweiz.): T Maroni (1). Mars [mars], der; -, -e [mniederd. mars, merse < mniederl. me(e)rse. eigtl. = Waren(korb) < lat. merces (PI.) = Waren] (Seemannsspr.): Plattform am unteren Ende der Marsstenge; Mastkorb. 'M^rs- (Mars): ^rahe.die (Seemannsspr.): am Mast befestigtes Querholz; -segel, das (Seemannsspr.): Rahsegel an der untersten Rahe auf großen Segelschiffen; -Stenge, die (Seemannsspr.): Verlängerung des unteren Teils eines Mastes. 2Mgrs- [nach dem Planeten Mars, der nach dem röm. Kriegsgott Mars benannt ist]: -be wohner, der: vgl. ^mensch: -mensch, der: gedachtes, auf dem Mars lebendes, menschenähnliches Wesen; -Oberfläche, die; -rakete, die: zum Mars geschossene Rakete; -sonde, die: Raumsonde zur Erforschung des Planeten Mars. Marsala [mar'za:lal. der; -s, -s [nach der gleichnamigen sizilianischen Stadt]: Süßwein von goldgelber Farbe; <Zus.:> Marsalawein, der: svw. t Marsala. marsch! [marl] <Interj.> [älter: marche < frz. marche. Imp. von: mancher, t marschieren]: a) militärisches Kommando loszumarschieren: Abteilung-m.!; im Gleichschritt - m.!; kehrt - m.!; b) (ugs.) Aufforderung wegzugehen, sich zu beeilen o.a.: m., hau ab!; m. [m] ins Bett!; m.. an die Arbeit!; 'Marsch [-], der; -[e]s. Märsche ['mErJa; frz. marche. zu: marcher. tmarschieren]: l.a) das Marschieren in geordfielen Gruppen, Verbänden: die Truppe war nach stundenlangen Märschen erschöpft; b) das Zurücklegen einer längeren Wegstrecke zu Fuß in relativ schnellem Tempo: ein weiter, anstrengender M.; ein M. von zwei Stunden, über zwanzig Kilometer; einen langen M. hinter sich haben; Ü der lange M. durch die Institutionen. Instanzen (der lange u. beschwerliche Weg durch Institutionen, Instanzen; nach dem ..Langen M.%% der chin. Roten Armee unter MaoTse-tung 1934/35 von Kiangsi nach Schensi); c) (Mi- lit.) organisierte Fortbewegung einer Truppe, eines Truppenverbandes: die Einheiten, die Panzer waren auf dem M. an die Front; ...wußte schon die ganze Stadt, daß die Nordkoreaner in ungehemmten Märschen auf Seoul zustrebten (Habe, Namen 319); jmdn., sich in M. setzen (fjmdn. veranlassen] los [zu] mar schieren); jmdn. in M. setzen (jmdn. veranlassen, etw. zu tun, zu erledigen): Also setzten sie die „Ex-Gang-Chefs44... in M. mit dem Auftrag, eine Verbindung ... herzustellen (Wolfe [Übers.], Radical 88). 2. Musikstück in gleichmäßigem Rhythmus, der dem Takt des Mar schierens entspricht [u. das bei Märschen (1) gespielt wird/: ein M. ertönt; einen flotten M. spielen, schmettern; * jmdm. den M. blasen (ugs.; jmdn. zurechtweisen). 2Marsch [-1, die; -. -en [aus dem Niederd. < mniederd. marsch, mersch. asächs. mersc]: flaches, sehr fruchtbares Land hinter den Deichen an der Nordseeküste: die schleswigholsteinischen -en. morsch-, 'Marsch- ('Marsch): -befehl, der (Milit.): Befehl, sich [zu einem bestimmten Ziel] in Marsch zu setzen; -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: fertig, bereit zum Abmarsch: die Truppe ist jederzeit m.; wir waren alle schon m. (ugs.; fertig zum Weggehen), als plötzlich Besuch kam. dazu: -bereitschaft, die; -block, der <PI. -blocke u. -s>: in sich geschlossener Teil marschierender Personen: auf einer Demonstration einen M. bilden; -erleichteriing, die (Milit.): Erleichterung beim Marschieren durch Öffnen enger Uni- formkragen o.a.: sich M. verschaffen; -fertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: vgl. ^bereit; ^foxtrott, der: Foxtrott im Marschtempo (b); ^gepäck,das (Milit.): vorschriftsmäßige Ausrüstung eines Soldaten für einen Marsch; MBesdiwindigkeit, die; -gliederung. die. vgl. -Ordnung; -kolonne, die (Milit.): marschierende Kolonne; ^kompaß, der: einfacher Kompaß, der bes. zum Marschieren verwendet wird; ^lied, das: beim Marschieren gesungenes Lied im Marschrhythmus; -mäßig <Adj.; o. Steig.): wie für einen 'Marsch (1) ausgerüstet: m. angezogen sein; -melodie, die; -musfk, die; vorder, die (Milit.): svw. t-befehl; -Ordnung, die (Milit.): Aufstellung eines Truppenverbandes für einen Marsch, während eines Marsches: sich in M. aufstellen; -pause, die: Pause, Rast während des Marsches: eine M. einlegen; Auf kurzen -n am Wege stauten sie sich in Erdlöchern (Plievier. Stalingrad 346); -rhythmus, der: gleichmäßiger Rhythmus eines'Marsches (2); ^richtung, die (Milit.): Rieh- 1741
Marsch- tung, in die ein Marsch geht: Ü daß der Kampf um die künftige M. (politischeRichtung) der portugiesischen Militärs noch keineswegs entschieden ... ist (Spiegel 37, 1976, 141); -route, die (Milit.); / vorgeschriebene/ Route für einen Marsch: die M. festlegen; Ü die M. (das taktische Vorgehen) für die nächsten Verhandlungen besprechen; ^säule, die: großer [beeindruckender] Zug marschierender Personen bei Paraden, Demonstrationen o. ä.; ^schritt, der: gleichmäßiger Schritt beim Marschieren: dumpfe, feste -e; ^Stiefel, der: fester Stiefel zum Marschieren; ^teoipo, das: a) / schnelles) Tempo, in dem marschiert wird; b) (Musik) Tempo eines lMarsches (2): ein Stück im M. spielen; stritt, der: svw. t^schritt; -Verpflegung, die (bes. Milit.): Verpflegung für einen Marsch: M. ausgeben; -ziel, das. 2M^rsdv- (2Marsch): -bauer, der; -boden, der: fruchtbarer, lehmhaltiger M.; -bind, das. Marschall [marjall. der; -s. Marschälle [...feb; frz. mare- chal. aus dem Frank., vgl. mhd. marschalc. ahd. marah- scalc = Pferdeknecht; zu mhd. marc(h). ahd. marah = Pferd u. mhd. schale, ahd. scalc. tSchalk]: 1. (hist.) hoher höfischer Beamter; Hofmarschall. 2. (früher) a) <o. PI.) hoher militärischer Dienstgrad; b) Offizier dieses Dienstgrades; <Zus.:> Mfrschalllslstab, der: Stab als Zeichen des Ranges eines Marschalls (2): den M. im Tornister tragen (die Möglichkeit, die Chance haben, [militärische] Karriere zu machen; nach dem Napoleon 1.(1769-18211 zugeschriebenen Ausspruch ..tout soldat fran^ais porte dans sa giber- ne [ = Patronentasche] le bäton de mardchal de France"). Marschendorf [marjn-]. das; -[e]s. ... dörfer: Dorf in der 1 Mar seh. marschieren Imar'fi:ran] <sw. V.; ist) [frz. marcher < afrz. marcher = mit den Füßen treten, wahrsch. zu einem afränk. Verb mit der Bed. „eine Marke, ein Zeichen setzen; eine Fußspur hinterlassen". zu 12Mark]: 1. a) (von geordneten Gruppen od. Formationen) sich in gleichmäßigem Rhythmus lüber größere Entfernungen] fortbewegen: im Gleichschritt m.; die Soldaten marschieren zur Front, durch die Stadt; sie waren wochenlang marschiert; marschierende Kolonnen; b) in relativ schnellem Tempo mit großen Schritten [eine größere Strecke] zu Fuß gehen: wir sind heute drei Stunden marschiert; Von den beiden Adlaten gefolgt, marschierte er zielstrebig durch die steinernen Korridore (Maass. Gouflfö 94); c) (ugs.) sich [unaufhaltsam] vorwärts auf ein Ziel zubewegen: der Fortschritt marschiert; von der zweiten Runde an marschierte der Weltmeister (Sport; strebte auf den Sieg zu): die Sache marschiert (läuft in vorhergesehener Weise ab); Ü das Unternehmen marschiert in die roten Zahlen. 2. (Milit.) (von Truppen/verbänden]) sich geordnet in geschlossenen Gruppen fortbewegen: Panzerdivisionen marschierten gen Osten. Marseillaise [marzeje.zs. marse.... österr.: ...je:s]. die; - [frz. Marseillaise, nach der franz. Stadt Marseille; das Lied wurde zuerst von Revolutionären aus Marseille gesungen, die 1792 zu einem Fest nach Paris gekommen waren]: französische Nationalhymne. Marstall [marjtal]. der. -[eis.... stalle [...Jteb; mhd. mar(ch)- stal. ahd. marstal = Pferdestall; vgl. Marschall] (früher): 1. Gebäude, Stallungen für Pferde und Wagen eines Fürsten. 2. Gesamtheit der Pferde eines Fürsten. Märte ['mertah die; -. -n (mhd. mer(ö)t. ahd. meröde < spätlat. merenda = Vesperbrot, zu lat. merere = bekommen, erwerben] (md.): Kaltschale aus Milch u. Brot. martellato [mart£'la:to], (seltener auch:) martele [martole:] <Adv.> [ital. martellato bzw. frz. martele. eigtl. = gehämmert, zu spätlat. martellum = kleiner Hammer] (Musik): (bei Streichinstrumenten) mit fest gestrichenem Bogen: eine Phrase m. spielen; Martellato [-]. das; -s. -s u. ...ti, (seltener auch:) Martele [-]. das; -s. -s (Musik): gehämmertes, scharf akzentuiertes od. fest gestrichenes Spiel bei Streichinstrumenten. Marter ['marte]. die; -. -n [mhd. marterte), ahd. martira. martara < kirchenlat. martyrium. t Martyrium] (geh.): [absichtlich zugefügte] seelische od. körperliche Qual: höllische, entsetzliche -n; -n erdulden, erleiden; jmdm. körperliche, seelische -n zufügen, bereiten. mfrter-, Marter-: -bank, die (veraltet): svw. t Folterbank; Mierät, das (veraltet): svw. t Foltergerät; -holz, das (dichter.): Kreuz Christi: ^instrumenta das: svw. t-gerät; -kam- mer, die (veraltet): svw. t Folterkammer; -knecht, der (veraltet): svw. t Folterknecht; -pfähl, der: (früher bei nordamerikanischen Indianern) hölzerner Pfahl, an den Gefangemr gebunden /u. an dem sie gefoltert] wurden: am M. sterben. ^tod, der (geh.): Tod durch Foltern, Märtyrertod; ^nM <Adj.> (geh.): Qualvoll: Die Verwüstungen des Krieges nehmen ein -es Ausmaß an (Hacks. Stücke 21); -werluneaa. das (veraltet): svw. t Folterwerkzeug; -woche, die (dickter.): svw. t Karwoche. Marterl[martel].das; -s. -n [zu veraltet Marter = Darsto- lung des gegeißelten Christus] (bayr., österr.): Tafel ma Bild u. Inschrift, Holz- od. Steinpfeiler mit Kruzifix an Heiligenbild [zur Erinnerung an ein Unglück]; martere [märten] <sw. V.; hat) [mhd. marter(e)n = zum Märtyrer machen, ans Kreuz schlagen, quälen, peinigen, ahd. man> rön. martarön] (geh.): a) foltern; physisch Quälen: jrwfci grausam, zu Tode m.; Während die oppositionellen Phesier aus Polen ins KZ kamen und manchmal fürchterlich abmartert wurden (Hochhuth, Stellvertreter 241); b) jmcän . sich [seelische, geistige] Qual, Pein bereiten; jmdn. m* Vorwürfen m.; schreckliche Träume marterten sie; ich habt mich mit diesen Vorstellungen gemartert; Na. marfcsc Sie Ihr Köpfchen mal ein bißchen (denken Sie angestreng: nach; Fallada, Jeder 130); <Abl.:> M^rterung, die; -. <d (geh.): das Martern. martialisch [mar'tßia:ltf] <Adj.) [lat. Martiälis. = am Kriegsgott Mars gehörend] (bildungsspr.): kriegerisch furchteinflößend, grimmig: -e Kleidung; -es Aussehen; Sehr -e Polizisten stehen müßig herum (Koeppen. Rußland 13t sein Blick war m.; m. drohen, aussehen. Martinaal [martmgal]. das; -s. -e [frz. martingale < pro» venz. martengalo] (Reiten): im Pferdesport verwendeter Hilfszügel, der zwischen den Vorderbeinen des Pferdes hm- durchführt. Martin-Horn© [marti.n-]. das; -[e]s, -Hörner [nach des Namen der Herstellerfirma ..Deutsche Signal-Instrume»* ten-Fabrik Max B. Martin KG". Philippsburg in Baden* akustisches Warnsignal von Polizeiautos, Feuerwehr imt Krankentransporten. Martini [marti:ni]: svw. tMartinstag. Martins-: -gans, die: Gans, die nach altem Brauch am Mcr- tinstag gegessen wird; --hörn, das: volkst. für Martin-Honi der Krankenwagen raste mit Blaulicht und M. durch de Stadt; ^tag. der: Fest des heiligen Martin (Bischtrf **m Tours, etwa 316-397) am 11. Nov.: am M. machen d* Kinder Laternenumzüge. Märtyrer[martyre],der;-s.-(kath.Kirche): svw.tMärtyrer (a); Märtyrer ['mertyre]. der. -s, - [kirchenlat. martyr < griech. martyr = (Bhjt)zeuge]: a) (kath.. seltener auX ev. Kirche): jmd., der um des christlichen Glaubens wilim Verfolgungen od. den Tod auf sich nimmt: die frühchns- lichen M.; dieser Heilige starb als M.; b) (bildungsspr • jmd.. der sich für seine Überzeugung opfert od. bereit uz für seine Überzeugung Nachteile, Verfolgungen o. ä. in Kirnt zu nehmen: den M. spielen; so arrivierte er nun über Nacht zum nationalen M.. fast zum Heros (K. Mann. Wenden punkt 425); nicht zum M. geboren sein; jmdn. zum Vi machen; Märtyrerin, die; -. -nen: w. Form zu t Märtyrer. MJrtyrerkrone, die; -. -n: Symbol des Leidens als Märtyrrr die M. tragen (als Märtyrer gelitten haben); MfyrtyravuL der; -[eis. -e: den M. erleiden; M$rtyrertum, das; -s, Mart>- rin [martynn], die; -. -nen (kath. Kirche): w. Form a t Märtyrer; Märtyrin ['mertyrml. die; -. -nen: svw. f Märtyrerin; Martyrium [mar'ty:riomj. das; -s. ...ien [...jpn; kr- chenlat. martyrium = Blutzeugnis für die Wahrheit ckx christl. Religion < griech. martyrion = (Bluüzeugntsi 1. schweres Leiden um des Glaubens od. der Überzeug** willen: Ü die Ehe war für sie ein einziges M. (bildungsspr. eine große Qual). 2. Grabkirche eines christlichen Märtyrer* Martyrokxpum [martyro'lo:giom]. das; -s. ...ien [...pt mlat. martyrologium] (kath. Kirche): liturgisches Buch mg Verzeichnis der Märtyrer u. Heiligen u. ihrer Feste. Marunke [ma'runks], die; -. -n [aus dem Slaw.; tscheck meruftka = Aprikose. poln.(mundartl.)mierunka, marun- ka < lat. (prünus) armeniaca = armenische Pflauraa (ostmd.): gelbe Pflaume, Eierpflaume. Marxismus [marksismos], der; -. ...men [...rren; nach dem dt. Philosophen u. Nationalökonomen K. Marx (1818 £* 1883) J: 1. <o. PI.) von Marx u. Engels begründete Lehrt. die auf einer mit der Methode des dialektischen Matenah*- mus erfolgenden Betrachtung der Gesellschaft, ihrer Strukar u. Entwicklung beruht u. die die revolutionäre Umgestalte* 1742
maschinen-, Maschinen- der Klassengesellschaft in eine klassenlose Gesellschaft zum Ziel hat: die Lehre des M.; den M. studieren, weiteren twik- keln; Kritik am M. üben; die Verbindung von M. und Psychoanalyse. 2. aus dem marxistischen Jargon stammendes sprachliches od. stilistisches Element in gesprochenen od. geschriebenen Texten: der Aufsatz ist voll von Marxismen; Marx jsraus-Leninismus, der; -: von Lenin weiterentwickelter Marxismus (1) (mit der Interpretation des zeitgenössischen Kapitalismus als Imperialismus); Marxist [mar'ksist], den -en, -en: Vertreter, Anhänger des Marxismus (1): ein überzeugter M.; Allzu leicht haben sich Konservative und -en darauf geeinigt, deren (= der Massenmedien) kommerziellen Charakter zu beklagen (Enzensber- ger. Einzelheiten I. 12); marxistisch <Adj.; o. Steig.): a) den Marxismus betreffend: -e Literatur; b) die Grundsätze des Marxismus vertretend, ihnen entsprechend: -e Literaturkritik; -esGedankengut; ein -er Politiker, Hochschullehren die Gruppe ist m.; etw. m. interpretieren, analysieren; marxjstisch-leninjstisch <Adj.; o. Steig.): a) den Marxismus- Leninismus betreffend: den Grundsätzen des Marxismus-Leninismus entsprechend: die -e Staatstheorie; b) den Marxismus-Leninismus vertretend: eine -e Partei; Marxist-Leninist, der; des Marxisten-Leninisten, die Marxisten-Leninisten: Vertreter, Anhänger des Marxismus-Leninismus: Marxolo- ge, der; -n, -n [t-loge] (meist scherzh. od. abwertend): jmd., der sich wissenschaftlich mit dem Marxismus beschäftigt [ohne selbst Marxist zu sein]: Marxologk, die; - [t-lo- gie]: Wissenschaft, die sich mit dem Marxismus beschäftigt. Mary Jane [mean daeinl. die; - [vgl. Lady Mary Jane] (Jargon verhüllend): svw. tMarihuana. März lmert$], der; -[es] (dichter, auch noch:) -en, -e <PI. selten) [mhd. merz(e), ahd. merzo. marceo < lat. Märtius (mensis) = Monat des Kriegsgottes Mars]: dritter Monat des Jahres. Vgl. April. M$rz- (vgl. auch: Märzen-): -becher, der: svw. t Märzenbecher; -bier, das: svw. t Märzenbier; -Befallene, der: 1. im Zusammenhang mit der Revolution im März 1848 Gefallener. 2. (iron.) jmd., der nach den Reichstagswahlen im März 1933 aus Opportunismus in die NSDAP eintrat: -giöckchen, das: svw. t Märzenbecher; -nacht, die: eine kalte M.; ^sonne.die: M. bräunt besonders intensiv; ^Veilchen, das: stark duftendes, im Frühjahr blühendes Veilchen. Märzen- (vgl. auch: März-): -becher, der. svw. t Frühlingsknotenblume; -bier, das [weil es urspr. im März gebraut wurde]: dunkles Bockbier: -flecken <PI.) [wohl weil die Wirkung der Sonnenstrahlen im März (u. April) bes. stark ist u. dadurch vermehrt Sommersprossen hervorgerufen werden können] (Schweiz): Sommersprossen. Marzipan [mart$i'pa:n.auch. Osten*, nur:' ], das. Osten*.. sonst selten: der; -s. (Sorten:) -e [ital. marzapane, H. u.]: weiche Masse aus Mandeln, Puderzucker u. Aromastoffen, die zu Süßigkeiten verarbeitet wird. Marzipan-: ~brot. das: Marzipan in Form eines Brotes: ^ei. das: vgl. ^brot; -ferkel, das: svw. Nschweinchen; -kartof- fel, die: kleine, mit Kakao bestäubte Kugel aus Marzipan: -schwein, -schweinchen, das: Schweinchen aus Marzipan; -torte, die: Torte mit einer Schicht aus Marzipan. 'Mascara [maska:ra], das; -. -s [engl, mascara < span. mäscara. älter ital. mascara, t Maske]: pastenförmige Wimperntusche: Ihr Gesicht war verschmiert, das M. war von den Wimpern getropft (Remarque. Triomphe 445); *Mas- cara [-], der, -, -s: Stift od. Bürste zum Auftragen von Wimperntusche. maschallah [ma'Jala:; arab. mä Sä'alläh]: in islamischen Ländern üblicher Ausruf der Bewunderung, Verwunderung o.a. Masche[maja].die; -, -n [mhd. masche. ahd. masca, urspr. = Geknüpftes. Knoten; 3: wohl nach der alten Bed. ..Fangnetz, zur Jagd verwendete Schlinge"]: 1. Schlinge aus einem Faden, Garn, Draht o.a., die beim Stricken od. Häkeln od. durch Verknüpfen entsteht: -n aufnehmen, abnehmen, abketten; eine rechte, linke M. stricken; feste -n häkeln; eine M. fallen lassen (beim Stricken von der Nadel gleiten lassen); an ihrem Strumpf läuft eine M.; der Fisch ist in den -n des Netzes hängengeblieben; den Ball in die -n donnern (Sport Jargon; in das hinter dem Tor aufgespannte Netz schießen): Ü durch die -n des Gesetzes schlüpfen, entkommen. 2. (Osten*.) Schleife: das Mädchen trägt eine rote M. im Haar; die M. des Schuhbands ist aufgegangen. 3. (ugs.) a) überraschende, schlaue Vorgehensweise (die zur Lösung eines Problems führt]: das ist die M.; diese M. kommt immer gut an; b) unlautere Handlungsweise; Trick, bei dem jmd. betrogen werden soll: die Gauner versuchten es mit einer neuen M.; die M. kennt man inzwischen; mit dieser M. hat er schon viele übers Ohr gehauen. mischen. Mischen-: -draht, der: flächiges Drahtgeflecht für Zäune u.a., dazu: -drahtzaun, der; -fest <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (von Damenstrümpfen) so hergestellt, daß sich keine Laufmaschen bilden können; Mnode, die: Strick warenmode; -netz, das; -probe, die (Handarb.): [quadratisches] Stückchen Strickwerk, mit dessen Hilfe die Anzahl der Maschen für ein bestimmtes Strickmuster ermittelt wird; -stich, der (Handarb.): Stickstich, der wie eine rechte Masche aussieht; ^ware. die: Strick- u. Wirkware; ^werk. das: Geflecht aus Maschen; -zahl, die (Handarb.). Mascherl [maj-ßl], das; -s. -n (Osten*.): Schleife; Fliege (2); -maschig I-maJu;] In Zusb.. z.B. engmaschig (aus engen Maschen bestehend). Maschikseite[majüc-],die; -. -n [zu ung. mäsik = andere] (ostösten*.): entgegengesetzte Seite, Rückseite: Ü auf der M. (Schattenseite) des Lebens stehen. Maschinchen [ma'Ji:ncpn],das; -s. -: t Maschine (1); Maschine [mafi:n9], die; -, -n [frz. machine < lat. mächina = (Kriegs-, Belagerungs)paschine < griech, (dorisch) machanä für: mediane = Hilfsmittel, Werkzeug; vgl. Mechanik]: l.a) <Vkl. tMaschinchen) mechanischer, aus beweglichen Teilen bestehender Apparat, Vorrichtung, die Kraft od. Energie überträgt u. mit deren Hilfe bestimmte Arbeiten unter Einsparung von menschlicher Arbeitskraft ausgeführt werden können: eine moderne, einfache, komplizierte M.; landwirtschaftliche, elektronische -n; die M. läuft, steht still, ist in Betrieb, ist kaputt; eine M. in Betrieb setzen, ölen, putzen, pflegen, warten, anstellen, bedienen; eine M. bauen, erfinden, konstruieren, reparieren; das Zeitalter der M.; er arbeitet wie eine M. (gleichmäßig u. schafft dabei viel); an einer M. arbeiten (eine Maschine bedienen); b) (ugs.) Motor eines Autos: die M. hat 70 PS; ich fahre noch mit der ersten M.; die M. hochdrehen, überdrehen. 2.a) Flugzeug: eine M. der Lufthansa; die M. startet, landet; meine M. hatte Verspätung; er nahm die planmäßige M. nach Rom; b) (ugs.) Motorrad: eine schwere, leichte M.; seine M. macht furchtbaren Lärm; bei dem Rennen kamen nur drei -n ans Ziel; c) (selten) / Dampf]Lokomotive: die M. steht schon unter Dampf; mit der M. rangieren, die Wagen über den Ablaufberg drücken. 3.a) kurz für tSchreibmaschine: ich schreibe M. (vgl. aber: maschineschreiben); sich an die M. setzen; auf der M. klappern; einen Bogen Papier in die M. spannen; der Chef diktiert [der Sekretärin] einen Brief in die M. (die Sekretärin tippt den Brief unmittelbar, ohne ein Stenogramm aufzunehmen); einen Brief mit der M. schreiben; b) kurz für TNähmaschine: eine Naht mit der, auf der M. nähen; c) kurz für t Waschmaschine: die M. hat vier Waschgänge; Hemden kann man in der M. waschen. 4. (ugs. abwertend) große, dicke Frau: mein Gott, ist das eine M.!; maschinegeschrieben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit der Schreibmaschine geschrieben (Ggs.: handgeschrieben): ein -es Manuskript; vgl. maschineschreiben; maschinell [maji'nel] <Adj.; o. Steig.) [nach frz. machinal < lat. mächinälis]: a) mit Hilfe einer Maschine durchgeführt, hergestellt: die -e Herstellung eines Produkts; die Verpackung der Waren geschieht m.; b) eine Maschine betreffend; in der Art einer Maschine: er bewegte sich mit -er Gleichmäßigkeit; hängt die Leistung ... von den -en Gegebenheiten ab (Frankenberg. Fahren 126). maschinell-, Maschinen-: -antrieb, der: Antrieb durch Maschinen (1); -arbeit, die: Arbeit mit Maschinen (1; Ggs.: Handarbeit 1 b); -arbeitet*, der: Arbeiter, der eine Maschine (1) bedient; ^bau. der <o. Pl.>: 1. das Bauen, Herstellen von Maschinen (1): eine Firma für M. 2. Lehrfach an einer technischen Hochschule, in dem die Konstruktion von Maschinen (1) gelehrt wird: er studiert M., dazu: -bauer, der; -s. -: jmd., der Maschinen (1) konstruiert od. herstellt, -bauingenleur, der: Ingenieur im Fach Maschinenbau; -bediener, der; -s. -: svw. tOperator (2); Mle- fekt,der: svw. t ~ schaden; -einsatz, der <o. PL): das Einsetzen von Maschinen (1) für bestimmte Arbeiten; -element, das (meist PI.) (Technik): Bauelement, das für die verschiedensten Maschinen (1) verwendet wirdu. jeweils dem gleichen Zweck dient; -fabrik, die: Fabrik, die Maschinen (1) herstellt; vgl. Mafa; -garn, das: spezielles Nähgarn zur Verwen- 1743
Maschinerie düng in der Nähmaschine; -geschrieben <Adj.; o. Steig.: nicht adv.>: Tmaschinegeschrieben; -Beschütz, das: svw. Kkanone; ^gestickt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -e Muster: -gestrickt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X der Pullover ist m.; -gewehr, das: [auf einem Zweibein aufliegende/ automatische Schnellfeuerwaffe mit langem Lauf, bei der (nach Betätigen des Abzugs) das Laden u. Feuern automatisch erfolgt; ein leichtes, schweres M.; ein M. begann zu tacken (Strittmatter. Wundertäter 465); Abk.: MG. dazu: -ae- wehrfeuer, das. -gewehrsalve, die; -halle, die: Halle in einer Fabrik, in der Maschinen (1) stehen; -hammer. der (Technik): durch eine Maschine (1) angetriebener Hammer; -haus, das: vgl. -räum; -kanone, die (Milit.): zu den Maschinenwaffen zählende, leichte Kanone; -kraft, die: M. ersetzt menschliche Arbeitskraft; -künde, die: svw. T ^lehre; -lärm, der; -lehre, die: Lehrfach an Berufsschulen, in dem Bau u. Funktionsweise von [bestimmten, für einen Beruf notwendigen] Maschbien (1) gelehrt werden; -lesbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Datenverarb.): für einen Computer o. ä. lesbar: -e Datenträger; -müßig <Adj.; o. Steig.): svw. T maschinell (b); -meister, der: 1. jmd.. der für die Wartung der Maschinen (1) eines Betriebes verantwortlich ist. 2. jmd.. der für die maschinellen Anlagen eines Theaters verantwortlich ist. 3. (Druckw. veraltet): Drucker, der eine Maschine (1) bedient; -mensch, der (selten): svw. T Roboter: ..Dynamo Joe", ein M.. den Studenten der Universität Bristol zusammenbastelten, hat sogar das Radfahren gelernt (Menzel. Herren 12); -messer, das: Messer als Teil einer Maschine (1); -naherin. die: Arbeiterin an einer Nähmaschine; ^öl. das: Schmieröl für Maschinen (1); -papier, das: 1. maschinell hergestelltes Papier. 2. svw. T Schreibmaschinenpapier; -park, der: Gesamtheit der Maschinen (1) eines Betriebes; -pistole. die: automatische Schnelljeuerwaf- fe mit kurzem Lauf, bei der das Laden u. Feuern automatisch erfolgt u. die, am Körper in Anschlag gebracht, im Nahkampf verwendet wird; die M. im Anschlag halten; Abk.: MP. MPi; -räum, der: Raum, z. B. auf Schiffen, in dem sich die Maschinen (1) befinden; -revision, die (Druckw.): letzte Überprüfung des Druckbogens vor Beginn des Druckes; ^ring. der: Zusammenschluß von Landwirten zur besseren Ausnutzung von landwirtschaftlichen Maschinen (1) u. Geräten; -saal, der: vgl. -halle; -satz, der (Druckw.): mit einer Setzmaschine, bes. einer Maschine, die ganze Zeilen setzt u. gießt, hergestellter Satz (Ggs.: Handsatz a); -schaden, der: Schaden, Defekt an einer Maschine, bes. an einem Motor, in einem Flugzeug. Schiff Auto o.a.; das SchifT hatte einen M.; wir mußten wegen -s die Reise abbrechen; ^Schlosser, der: jmd.. der [in einem Industriebetrieb] große, komplizierte Maschinen zusammensetzt, baut (Berufsbez.): er ist. lernt M.; -schreiben, das; -s: das Schreiben auf einer Schreibmaschine; -Schreiber, der: jmd., der [gut] auf einer Schreibmaschine schreiben kann; ^sdireiberin, die: w. Form zu t-Schreiber; -schrift, die: mit einer Schreibmaschine geschriebene Schrift, dazu: -schriftlich <Adj.; o. Steig.): mit einer Schreibmaschine geschrieben; -seide, die: Nä/iseide zur Verwendung auf der Nähmaschine; ^setzer. der: jmd., der Maschinensatz herstellt (Berufsbez.): -spitze, die (Textilind.): auf einer Maschine hergestellte Spitze; -spräche, die (Datenverarb.): svw. TProgrammiersprache; ^stricken, das; -s: das Stricken auf einer Strickmaschine; -stunde, die: einzelne Stunde, während der eine Maschine (l)in Betrieb ist: wir berechnen 25 DM für die M.; -Stürmer <PL> (hlst.): Arbeiter od. Handwerker, die zu Beginn der industriellen Revolution die neu eingeführten Spinn- u. Web/maschinen zerstörten, weil sie in ihnen die Ursache für Arbeitslosigkeit u. Armut sahen: die Bewegung der M. begann in England; Ü wir sind keine M. (wehren uns nicht gegen technischen Fortschritt}; -telegraf, der (Technik): Vorrichtung auf Schiffen, mit der Kommandos (die die Geschwindigkeit betreffen) von der Kommandobrük- ke in den Maschinenraum gegeben werden können; -und- Traktoren-Station.die [LÜ von russ. maschinnotraktorna- ja stanzijal (DDR veraltend): Stelle, bei der landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften Maschinen ausleihen können; Abk.: MTS; Mvaffe, die (Milit.): automatische Waffe; ^wärter. der: vgl. ^meister (1); -wasche, die (Ggs.: Handwäsche): 1. das Waschen von Wäsche mit der Waschmaschine. 2. Wäsche, die mit der Waschmaschine gewaschen wird; ^Wechsel, der: das Auswechseln einer Lokomotive: -Zeitalter, das. Maschinerie [majina'ri:]. die; -. -n [...i:an; mit französierender Endung zu t Maschine]: I. a) [komplizierte, aus mehreren zusammenarbeitenden Teilen bestehende] maschinelle Einrichtung: eine einfache, genial ausgedachte M.; (Sie» führte mich zu dem Tisch, auf dem die M. stand, um die Daumenabdrücke der Transitäre festzuhalten (Seghers. Transit 210); b) (Theater) Gesamtheit der maschinellen Buh- neneinrichtungen. 2. (bildungsspr.) als unangenehm, negatn empfundene Einrichtung, System, o.a., in dem bestimmte Vorgänge automatisch ablaufen u. ein Eingreifen nur schwer od. gar nicht möglich ist: die seelenlose M. des Staatsapparates; damit setzt er eine erbarmungslose M. des Hasses u. der Rachsucht in Gang (Bild 18. 1966. 21); in die gnadenlose M. der Justiz geraten; maschineschreiben <s* V.; hat; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben, vgl Maschine (3a)>: auf der Schreibmaschine schreiben: sie kann sehr schnell, fehlerfrei m.: ein maschinegeschriebener Brief; maschinieren [maJTni:ran] <sw. V.; hat) [eigtl. = mit einer Maschine bearbeiten, frz. machiner] (Kürschnerhandwerk): bei der Pelzveredelung die zarten Grannen (2» des Fells abscheren; Maschinist [maJVnist], der; -en -en [frz. machiniste]: 1. Facharbeiter, der Maschinen (1) bediem u. überwacht. 2. Leiter des Personals, das auf Schiffen die Maschinen bedient u. wartet; maschinschreiben <su V.; hat; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben (österr.): svw. tmaschineschreiben; Maschinschreiben, das: •s: (österr.): svw. T Maschinenschreiben; Maschjnschreiber, den -s. - (österr.): svw. t Maschinenschreiber; Maschinschreibkraft, die; -. ...kräfte (österr.). 'Maser [ma.zi?]. die; -, -n [mhd. maser. ahd. masar. H.ul unregelmäßige, wellige Zeichtmng. Musterung in bearbeitetem Holz: Holz mit feinen, ausdrucksvollen -n. 2Maser [meiza]. der; -s. - [engl.-amerik. maser. Kurzwort für engl, microware amplification by stimulated emission of radiation; gepr. von dem amerik. Physiker Ch. H. To*- nes(geb. 1915)1 (Physik): Gerät zur Erzeugung bzw. Verstärkung von Mikrowellen. Maserhob, das; -es, -hölzer: Holz mit Masern; maserig <Adj.: nicht adv.>: Maserung aufweisend; gemasert; masera [ma:zBn] <sw. V.; hat; meist im 2. Part.): mit Maser um versehen: gemasertes Holz; fein gemaserter Marmor: Masern [-1 <PI.> [wohl PI. von T 'Maser]: [im Kindesalter auftretende] sehr ansteckende Infektionskrankheit mit hohem Fieber u. rotem Hautausschlag: die Kinder haben [diel M^ Maserung, die; -. -en: wellige Musterung in bearbeitetem Holz, Marmor. Leder o.a.: eine schöne, unruhige M.; dk M. des Fells dieser Katze ist typisch für die Rasse. Masette [mazEto], die; -. -n [ital. mazzetto. Vkl. von: mazzo = Kartenstoß, -block. H. u.l (österr.): Eintrittskartenblock, aus dem die perforierten Eintrittskarten zum Verkauf herausgerissen werden (im Kino, Theater usw.). Mashie [meji. engl.: maeji], der; -s. -s [engl, mashie. mashy] mit Eisenkopf versehener Golfschläger. Maskarill [maska'nl], der; -[sl. -e [span. mascarilla, eigtl = kleine Maske. Vkl. von: mäscara, t 'Mascaral: (Theater) typisierte Figur des als Marquis verkleideten Dieners im spanischen Lustspiel; Maskaron [maskaro.nl. der; -s. -c [frz. mascaron < ital. mascherone. eigtl. = große Maske. Vgr. von: maschera. T Maske] (Archit.): Menschengesicht <xt. Fratze als Ornament in der Baukunst / des Barock . Maske [maskd]. die; -. -n [frz. masque < ital. maschera. älter: mascara. wohl zu arab. masbara = Verspottung: Possenreißer; drollig]: l.a) vor dem Gesicht getragene, das Gesicht einer bestimmten Figur, einen bestimmten Gesichtsausdruck darstellende [steife/ Form aus Pappe, Leder, Hob o.a. als Requisit des Theaters, Tanzes, der Magie: eine tragische, komische, groteske M.; eine M. tragen, vorbinden, umbinden; die M. ablegen, abnehmen; sein Gesicht erstarrte zur M. (wurde starr, unbewegt); Ü hier zeigt sich das Laster ohne M. (unverhüllt); er trägt die M. des Unschuldigen (tut so, sieht so aus, als ob er unschuldig sei); Hinter der M. (dem nach außen gezeigten Aussehen u. Verhalten) eines Biedermannes verbirgt sich ein notorischer Wüstling (Kempowski, Uns 145); Seine Nervosität war so groß, daß sie die glatte M. der Unangreifbarkeit zerfressen hatte (Sebastian, Krankenhaus 126); *die M. fallen lassen/von sich werfen (eine Verstellung aufgeben, sein wahres Gesicht zeigen); imdm. die M. vom Gesicht reißen (jmdn. entlarven, jmdn. zn'ingen, sein wahres Gesicht zu zeigen); b)maskierte, verkleidete Person: die M. flüsterte 1744
maß-, Maß- ihm etwas zu: die schönsten -n des Festes bekommen einen Preis; c) mit Hilfe eines Gipsabdrucks hergestellte Nachbildung eines Gesichts; Gipsmaske; Totenmaske. 2.a) (als Kurzf. von Zus.) Gegenstand, der zu einem bestimmten Zweck vor dem Gesicht getragen wird (z. B. Atemmaske, Gasmaske. Schutzmaske); b) kurz für tGesichtsmaske (3): eine M. erfrischt und belebt die Haut. 3. (Theater) das einer bestimmten Rolle, Figur entsprechende Geschminktsein eines Schauspielers; die M. des Mephisto war sehr überzeugend; die Schauspieler waren schon in M. (geschminkt). 4. (Biol.) Zeichnung am Kopf von Tieren, die sich farblich deutlich abhebt; der Hund hat eine schwarze M. 5. (Fot.) a) Schablone zum Abdecken eines Negativs beim Belichten od. Kopieren; b) halbdurchlässiger Filter, mit dem die Farb- und Tonwerte bei der Reproduktion von Fotografien korrigiert werden können. Mfsken-: ^ball, der: 1. Ball, bei dem die Teilnehmer maskiert sind. 2. (Soldatenspr.) a) schikanöse Übung, bei der die Rekruten innerhalb kurzer Zeit mehrfach in verschiedenen Ausrüstungen antreten müssen; b) Exerzierübung mit aufgesetzter Gasmaske; -bildner, der: jmd.. der bei Theater, Film, Fernsehen die Schauspieler schminkt u. frisiert (Be- rufsbez.); -bikinerin, die: w. Form zu Nbildner; ^fest, das: vgl. -ball (1); -gesteht, das (Med.): als Folge verschiedener Krankheiten auftretende Lähmung des Gesichts; ^ko- stikn, das: svw. tKostüm (3 b); -spiel, das: Theaterstück, bei dem die Schauspieler Masken da) tragen; -treiben, das; -s vgl. ^zug; -verfahren, das (Fot.): mit Hilfe von Masken (5 b) durchgeführtes fotografisches Verfahren; -verteil, der: Unternehmen, das Kostüme [u. Masken] verleiht; -zug« der: Umzug von verkleideten, maskierten Personen. maskenhaft <Adj.; -er. -este; Steig, ungebr.): in der Art einer Maske; starr, unbeweglich; ihr Gesicht war bleich und m.; <Abl.:> Mfskenhaftigkeit, die; -; Maskerade [mas- kd'racb]. die; -. -n [frz. mascarade < span. mascarada < älter ital. mascarata = Maskenzug. zu: mascara. t Maske]: 1. Verkleidung. Kostümierung: eine komische, phantasievolle M.; Ü seine Freundlichkeit ist nur M. (Heuchelei, Verstellung). 2. (veraltend) Kostümfest. Maskenball; auf eine M. gehen; maskieren [maski:ren] <sw. V.; hat) [frz. masquer, zu: masque. t Maske]: l.a) das Gesicht [mit einer Maske] verändern od. unkenntlich machen; die meisten Gäste waren maskiert; maskierte Gangster drangen in die Bank ein; b) (landsch.) mit einem Kostüm verkleiden; kostümieren: die Mutter maskiert ihre Kinder zum Karneval; viele waren als Indianer maskiert; wir maskierten uns. 2. etw. verbergen, verschleiern, verdecken, tarnen: seine Schwäche. Unsicherheit mit forschem Auftreten m.; dieses Buch ist ein maskiertes Pamphlet. 3. (Kochk.) eine Speise mit einer Soße, Glasur o. ä. überziehen. 4. (Fot.) Färb- und Tonwerte mit Hilfe einer Maske (5 b) korrigieren; <Abl.:> Maskierung, die; -. -en: l.a) das Verkleiden; b) die Verkleidung. 2. das Verbergen, Tarnen. 3. (Zool.) Schutztracht mit Hilfe von Steinchen, Schmutz, Blättern o.a. bei bestimmten Tieren. Maskottchen [mas kot^nl. das; -s. -. Maskotte [maskotd]. die; -. -n [frz. mascotte < provenz. mascoto = Zauberei, zu: masco = Zauberin. Hexe < mlat. masca. wohl aus dem Germ.]: kleiner Gegenstand (z.B. Tier, Püppchen, Anhänger), der Glück bringen soll: ein M. haben; die Fußballmannschaft hat als M. einen Ziegenbock. maskulin [masku'li:n] <Adj.) [lat. mascullnus. zu: masculus = männlichen Geschlechts. Vkl. von: mäs = männlich]: l.a) für den Mann charakteristisch, männlich in bezug auf Menschen: das -e Geschlecht; b) das Männliche betonend, hervorhebend: die Herrenmode ist dieses Jahr sehr m.; c) (oft abwertend) als Frau männliche Züge habend, nicht weiblich; ein -es Wesen; sie ist sehr m. 2. <o. Steig.) (Sprachw.) mit männlichem Geschlecht: ein -es Substantiv; maskulinisch <Adj.) (selten): svw. t maskulin: Maskulinisfe- rung [...lini'zi:ruQ]. die; -. -en: 1. (Med.) Vermännlichung der Frau im äußeren Erscheinungsbild. 2. (Biol.) Vermännlichung weiblicher Tiere; Maskulinum [maskuli:num. auch: —'—]. das; -s. ...na [lat. (genus) mascullnum] (Sprachw.): a) Substantiv mit männlichem Geschlecht: ..Hund" und ..Stuhl4* sind Maskulina; b) <o. PI.) (veraltend) männliches Geschlecht eines Substantivs. Masochismus [mazsxismus]. der. - [nach dem österr. Schriftsteller L. v. Sacher-Masoch (1836-1895)]: a) (Psych.) das Empfinden von sexueller Erregung, Lust beim Erdulden von körperlichen u./od. seelischen Mißhandlungen; b) (allg.) wehrloses, unterwürfiges Ertragen. Erdulden von Leid, Schmerz; Masochist [mazDxist]. der; -en. -en: 1. (Psych.) jmd.. der beim Erdulden von körperlichen u./od. seelischen Mißhandlungen sexuelle Erregung, Lust empfindet. 2. (allg.) jmd., der sich widerstandslos Quälen, erniedrigen läßt; jmd., der sich gegen Schmerzen, Nachteile o. ä. nicht wehrt: wenn ich Kopfschmerzen habe, nehme ich eine Tablette, ich bin doch kein M.; Personen, die von administrativen Maßnahmen der Partei betroffen werden und die Partei dafür loben .... handeln entweder unfrei oder als -en (Zwerenz, Kopf 153; Masodijstin,die; -. -nen: w. Form zu t Masochist; masochjstisch <Adj.): 1. (Psych.) von Masochismus (a) bestimmt, geprägt; -e Züge. 2. (allg.) von Masochismus (b) bestimmt, geprägt. Masora usw.: TMassora usw. maß [ma:s]: tmessen; 'Maß [-]. das; -es. -e [spätmhd. mäs (Neutr.). vermischt aus mhd. mäse (Fem.; ahd. mäja) = Zu-. Angemessenes: Art und Weise; Mäßigung u. mhd. mes (Neutr.) = Meßgerät; Ausgemessenes. Richtung. Ziel; zu tmessen]: l.a) Einheit, mit der etwas gemessen werden kann, mit der die Größe od. Menge von etw. festgestellt, angegeben wird; beim Messen geltende, verwendete Norm: deutsche, englische, amerikanische -e; alte -e und Gewichte; der Meter ist das M. für die Bestimmung der Länge; in diesen Ländern wird mit anderen -en gemessen, nach anderen -en gerechnet; b) genormter Gegenstand (wie Metermaß. Litermaß) zum Messen, zum Feststellen von Größe od. Menge: die -e eichen lassen; das M. an etwas anlegen; etw. mit einem M. nachmessen; Ü (geh.): das M. unserer Leiden ist voll (Plievier. Stalingrad 272); *ein gerüttelt M. [an/von etw.] (geh.; (bezogen auf etw. Negatives, auf etw. als unangenehm, als Zumutung Empfundenes] sehr viel, ziemlich viel, eine gehörige Menge [von etw.]; nach Luk. 6. 38): zu einer solchen Handlungsweise gehört doch schon ein gerüttelt M. [an] Dreistigkeit, [von] Unverschämtheit; das M. ist voll (nun ist es aber genug, jetzt ist meine Geduld zu Ende); das M. vollmachen (bewirken, daß die Grenze des Erlaubten, Erträglichen. Zumutbaren erreicht ist); mit zweierlei M. messen (unterschiedliche Maßstäbe anlegen; nicht nach objektiven Gesichtspunkten u. daher ungerecht urteilen). 2. (meist PI.) durch Messen festgestellte Zahl, Größe: die -e eines Zimmers, eines Fensters; für die Anfertigung der Vorhänge brauchen wir die genauen -e; der Schneider hat ihm/bei ihm M.. die -e genommen (die Körpermaße festgestellt); er hat für diese Sportart die idealen -e (die dafür am besten geeigneten Körpermaße); sie hat ideale Maße (eine ideale, sehr gute Figur); die Sendung wurde auf M. und Gewicht überprüft; der Schrank wurde nach den angegebenen -en gefertigt; *imdn. M. nehmen (ugs.: 1. jmdn. in scharfem Ton zurechtweisen, abkanzeln, ihm gehörig die Meinung sagen. 2. jmdn. gehörig verprügeln, zusammenschlagen). 3. Gradd a). Ausmaß. Umfang: das hohe M. an Vertrauen in die eigene Kraft (Dönhoff. Ära 197); welches M. von Gemeinheit ist notwendig und zulässig (Musil. Mann. 545); er sollte seine Kritik auf das rechte M. bringen, auf ein erträgliches Maß reduzieren; die Anschuldigungen gingen über das übliche M. weit hinaus; er hat das alles in vollem, in höchstem Maßle] (ausgiebig, außerordentlich, sehr) genossen; in demselben, im gleichen Maß[e] (ebenso) wie früher; in besonderem, gewissem Maß[e] (besonders, in gewisser Weise); in höherem, stärkerem Maß[e] (mehr, stärker), in zunehmendem -e (immer mehr, immer stärker) als Jemals; * weder M. noch Ziel kennen (maßlos sein, keine Grenzen kennen); ohne M. und Ziel (maßlos, grenzenlos u. dabei ohne rechten Sinn, ohne Überlegung); in/mit -en (sehr maßvoll, gemäßigt; ohne Übertreibung): er ißt und trinkt gern, aber immer in. mit -en; Über die/alle -en (geh.; überaus, außergewöhnlich, außerordentlich): die Prinzessin war über die. über alle -en schön: *MaB [-]. die; -. -[e] (aber: 3 Maß [Bier]) [mhd. mäae. t'Maß] (bayr.. österr.): Menge von einem Liter Bier: hier sind die bestellten Maßle]; er hat zwei M. Bier. Maibock getrunken. maß-, MgB-: ^analyse, die (Chemie): Verfahren der chemischen Analyse zur Bestimmung des quantitativen Gehaltes eines in einer Lösung gelösten Stoffes: Titeranalyse; ^anzug, der: für jmdn. eigens nach seinen Körpermaßen gearbeiteter Anzug; ^arbeit, die: 1. Herstellung, Anfertigung von Gegen- 110 GDW 1745
Massa ständen (wie Möbel. Kleidung) genau nach angegebenen Maßen: die Schuhe sind M. 2. <o. PI.) sehr gute u. genaue Arbeit. Erledigung. Ausführung: Der Kanzler hat immer ... M. geleistet (Dönhoff, Ära 21); er schoß den Ball genau in die Ecke, das war M. (ein präziser Schuß): -einheil. die: Einheit (2) zum Messen. Angeben von Größe. Menge. Gewicht: physikalische -en; der Meter ist die M. für die Länge; —einteilung, die: nach einer Maßeinheit vorgenommene Einteilung: die M. auf dem Meßbecher gibt die Gewichte der verschiedenen Stoffe an; ^flanke, die (Fußball Jargon): sehr genau gespielte, präzise Flanke (5 b); -gäbe, die in den Fügungen mit der M. (mit der Weisung, Anordnung. Direktive): Mir wurde erlaubt, vierzehn Tage nach Hause zu fahren, mit der M. freilich, mich nicht politisch zu betätigen [Niekisch. Leben 931. nach M. (geh.; einer Sache entsprechend, gemäß: von Personen .... die jeweils nach M. der Gesetze zu diesem Zweck bestellt werden [Fraenkel. Staat 1191; -gearbeitet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: eigens nach angegebenen Maßen hergestellt, angefertigt: ein -er Anzug; -gebend <Adj.; selten adv.}: für die weitere Entwicklung o. ä. bestimmend: richtungweisend, entscheidend: -e Personen. Fachleute. Politiker; dies war eine -e Entscheidung; das -e Buch über Mescalin (Jens, Mann 49); sein Urteil ist ganz und gar nicht m. (zählt nicht, ist völlig ohne Bedeutung): er hat m. zu dieser Entwicklung beigetragen; -geblich I-ge.plHjl <Adj.; seltener präd.): ausschlaggebende Bedeutung habend: wichtig, bedeutswn, entscheidend: -e Vertreter der amerikanischen Regierung (MM 29. 10. 65, 1); -en Anteil an etw. haben; m. (in besonderem Maße, entscheidend) an etw. beteiligt sein; er hat diese Entwicklung m. (in besonderer Weise, in hohem Maße) beeinflußt, bestimmt; Für einen Vertrag sind grundsätzlich nur die Bedingungen m.. die beim Abschluß vereinbart werden (Hörzu 45. 1970, 59); -gerecht <Adj.>: in den richtigen Maßen: den gegebenen Verhältnissen genau entsprechend: genau passend: eine -e Flanke; ein m. zugeschnittenes Brett; -geschneidert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -gearbeitet: ein -er Anzug; Ü eine -e Politik; Für durchschnittlich große Menschen ist das muntere Mobil m. (genau passend, gerade richtig: MM 29. 1. 72. 57); -halteappell, der: (bes. Politik) Appell, öffentlich ausgesprochene Mahnung zum Maßhalten, zur Mäßigung: M. an die Sozialpartner (MM 24. 10. 73. 1); -halten <st. V.; hat): das rechte Maß einhalten. Mäßigung üben, nicht übertreiben: er muß in Zukunft ein wenig m. im Essen und Trinken; er rief die Bürger dazu auf. im Energieverbrauch etwas mehr maßzuhalten; -haltig <Adj.; nicht adv.) (Technik): die vorgeschriebenen Maße einhaltend, beibehaltend: sich nicht verändernd: Rasterdruk- keauf-en Folien (Elektronik 12,1971. A6). dazu: -haltig- keit, die; - (Technik): einen Werkstoff auf seine M. hin überprüfen; -hemd, das: vgl. -anzug (Ggs.: Fertighemd); -holder, der: t Maßholder; -konfektioa, die: nach Angabe individueller Körpermaße von einem Konfektionsbetrieb angefertigte Oberbekleidung: -krug, der: t Maßkrug; -leidig <Adj.): t maßleidig; -lieb, -liebchen, das: t Maßliebchen; ^k» <Adj.; -er. -este): a) <nicht adv.) über das gewöhnliche Maß weit hinausgehend: unmäßig, übertrieben groß: in äußerst starkem Maße vorhanden: -e Ansprüche, Forderungen; -er Zorn. Ärger; -e Wut. Erregung. Gier; Damals sind wir durch -es Ungiück zu Menschen geworden (Re- marque, Obelisk 10); seine Forderungen waren einfach m.; er Ist m. (übertreibt) in allem, was er tut; b) <intenslvie- rcnd bei AdJ. und Verben) sehr, äußerst, außerordentlich, ungeheuer: sie ist m. eitel, eifersüchtig; er war m. enttäuscht, verblüfft; er übertreibt m.; er empörte, ärgerte sich m. darüber, zu a: -losigkeit, die; -; -nähme [-na:md], die: Handlung, Anordnung, Regelung, Vorkehrung, die etw. Bestimmtes bewirken will, einem ganz bestimmten Zweck dient: eine vorsorgliche, vorausschauende, provisorische M.; politische, wirtschaftliche -n; diese M. hat sich bewährt, erwies sich als richtig, reichte offensichtlich nicht aus; die geeigneten -n gegen die Inflation, zur Verhütung von Unfällen einleiten, ergreifen, treffen; -regel, die: als genau einzuhaltende Richtlinie geltende Maßnahme, Vorschrift, Weisung: strenge, scharfe -n ergreifen, treffen; Sie ( = die kirchliche Opposition) hat zweifellos mehr als einmal die Regierung vor extremen -n zurückscheuen lassen (Rothfels, Opposition 48); -regeln <sw. V.; hat): [von offizieller Seite aus] streng zurechtweisen, tadeln: jmdm. eine offizielle Rüge erteilen, ihn durch bestimmte Maßnahmen bestrafen: wegen angeblicher Versäumnisse maßregelte man einige Angestellte sehr streng; dazu: -reglelhing, die; -Schneider, der Schneider, der Oberbekleidung nach angegebenen Maßen anfertigt,-^stab.derlspätmhd.mässtab = Meßlatte, -stabt 1. (als Vorbild wirkende) Norm, nach der jmds. Handel*. Leistung beurteilt wird: bei der Auswahl gelten strenge Maßstäbe, müssen hohe Maßstäbe angelegt werden; was war der M. deines Handelns?; den M. für etw. abgeben, er hat einen M., Maßstäbe für die Zukunft gesetzt; fcn. seine Arbeiten kannst du dir zum M. nehmen. 2. (bes. Geogr.) Verhältnis zwischen nachgebildeten Größen, bei Strecken auf einer Landkarte, u. den entsprechenden Großem in der Wirklichkeit: der M. dieser Karte ist 1:100000t welchen M. hat diese Karte. In welchem M. ist diese Karte gezeichnet?; das Modell einer mittelalterlichen Burg im M. 1:100; etw. in natürlichem, in größerem, in einem kleineren M. modellieren, zeichnen, entwerfen; Ü zwei Dinge ... die er. in großem M.. als erster tat (Ceram. Götter 132). 3. (selten) mit der Einteilung nach Einheile* der Längenmaße versehener Stab: Lineal, Band o. ä. zw* Messen von Längen: ein M. aus Holz, Metall; der Handwerker arbeitete mit einem zusammenlegbaren M.. zu 2: -*t*- big [-Jte:bicl. (seltener:) -stäblfch [-Jte:pli(;l <Adj.; o. Steig, nicht präa.): in einem bestimmten Maßstab dargestellt was da säuberlich mit hartem Stift und maßstäblich aufgezeichnet worden ist in Grundriß und Aufriß (Frisch, Gantenbein 398). -stablslaerecht <Adj.; o. Steig.): genau tm richtigen Maßstab: die -e Zeichnung des Grundrisses einer Burg; die Einzelheiten waren auf der Karte nicht ganz m. wiedergegeben, -stablslgetreu <Adj.; o. Steig.): vgL ^stablsjgerecht; -System, das: System, systematische Zusammenfassung der (für bestimmte Bereiche geltenden Maßeinheiten: ^voll <Adj.>: das rechte Maß einhaltend das gewöhnliche Maß, die normalen Grenzen nicht über- schreitend: nicht unmäßig: -e Forderungen; -e Lohnpolitik, in allem m. sein, bleiben; m. leben, essen; er urteilt immer äußerst m.; -vorläge, die (Fußball Jargon): vgl. ^flanke ^werk. das <o. PI.) (Archit.): aus geometrischen Formen gebildetes Ornament an gotischen Bauwerken, das bes. der Ausgestaltung von Fensterbögen u. zur Gliederung vcm Wandflächen, Brüstungen, Portalen dient: -zahl, die: m technischen Zeichnungen die Länge der eingezeichnete* Strecken angebende Zahl. Massa I'masal. der; -s, -s [in der Sprache der Neger verstümmelt aus engl, master. t Master! (früher): von der afrik. Negerbevölkerung, bes. den Negersklaven, in den amerik Südstaaten verwendete Bez. für Herr. Massage [ma'sa:». österr.: ...a:3l. die; -. -n [frz. massaae, zu: masser. t 'massieren!: der Heilung, Lockerung u. Kräftigung der Muskeln sowie der Förderung der Durchblutung 0. ä. dienende Behandlung des Körpergewebes mit den Htm- den (durch Kneten, Klopfen, Streichen o.a.) od. mit mechanischen Apparaten: der Arzt hat ihm zwölf -n verschrieben; er bekommt dreimal in der Woche eine M. Massage*: -gerät, das; -institut, das: Praxis eines Masseurs. mH. das: Öl. das bei der Massage verwendet wird: -sakm, der: 1. (veraltend) vgl. ^institut. 2. (verhüll.) einem Bordell ähnliche, meist nicht offiziell geführte Einrichtung, in der bes. mosturbatorisehe Praktiken geübt werden: -Stab, der. 1. vgl. ^gerät. 2. mit Vibration arbeitendes stabförmiges Gerät, das zur sexuellen Reizung benutzt wird. Massaker [ma'sa:kel. das; -s. - [frz. massacre. H. u.J: grausames, verbrecherisches Hifimorden einer großen Anzahl i umschuldiger, wehrloser) Menschen: Blutbad. Gemetzel: ein M. anrichten, verüben; es gab ein M., es kam zu einem M.; massakrieren [masa'kriiren] <sw. V.; hat) [frz. massa- crerj: 1. in grauscaner, brutaler Weise umbringen, hinmorden. Sie waren Spanier... Ihre Vorfahren hatten die Guanchen beinahe vollständig massakriert (Jahnn. Geschichten 195) 2. (ugs., meist scherzh.) Quälen, mißhandeln: die haben uns in der zweiten Halbzeit ganz schön massakriert. Masse ['masol. die; -, -n [mhd. masse, spätahd. massa < lat. massa < griech, mäza = Teig aus Gerstenmehl, Fladen; (Metall)klumpenl: l.ungeformter, meist breiiger Stoff, unstrukturierte, meist weiche Materie: eine weiche, klebrige, zähe, hartgewordene M.; eine glühende M. zum Gießen. Formen; die M. vor dem Weiterverarbeiten erst erkalten lassen; sie konnte sich mit den -n ihres Körpers (ihrer großen Körperfülle) kaum noch fortbewegen. 2. große Anzahl, Menge: -n an/von ausgedienten Autos standen auf 1746
massen-, Massen - dem Schrottplatz; riesige -n Papier türmten sich in der leeren Halle; beim Verkauf dieses Artikels bringt es. macht es nur die M. (bringt nur die große Menge an Verkauftem einen Vorteil); wahre -n (eine große Menschenmenge) strömten zu der Veranstaltung; die M. (der Großteil, die meisten) der Befragten war dagegen; er verdient eine M. (ugs.; sehr viel) Geld; sie hat eine M. (ugs.; sehr viele) Bekannte getroffen; die Zuschauer kamen in -n; der Täter verschwand in der M.. verstand es. in der M. unterzutauchen. 3.a) (oft abwertend) Vielheit von Personen, breite Schichten einer Gesellschaft, großer Teil des Volkes, der Bevölkerung bes. im Hinblick auf das Fehlen individuellen, selbständigen Denkens u. Handelns, auf den Mangel an Urteils- u. Kritikfähigkeit: die breite, namenlose, anonyme M.; die M. ist in Bewegung geraten; er hat die -n hinter sich; eine typische Illustrierte für die M.; b) <PI.) (marxist.) unterdrückter Teil der Gesellschaft, eines Volkes, der nach Emanzipation strebt u. daher lauf revolutionäre Weise] gesellschaftspolitisch bes. aktiv ist: die revolutionären, werktätigen -n; die Regierung mußte dem Druck der -n nachgeben. 4.a) (Wirtseh.) kurz für TKonkursmasse: das Konkursverfahren wurde mangels M. eingestellt; seine Sammlungen fallen nicht in die M.. wurden zur M. geschlagen; Ü einen so teuren Wagen können wir uns mangels M. (scherzh.; aus Mangel an den notwendigen Geldmitteln) nicht leisten; b) (Jur.) kurz für T Erbmasse: auch der kostbare Familienschmuck ist Teil der M. 5. (Physik) Eigenschaft der Materie (1 b). die Ursache u. Maß der Trägheit eines Körpers u. dessen Fähigkeit ist, durch Gravitation einen anderen Körper anzuziehen od. von ihm angezogen zu werden. mäße [m£:s9]: Tmessen. 'Massel ['masjl. der. österr.: das; -s Lüdd. massei < hebr. mazz^l] (ugs.): [unverdientes, unerwartetes] Glück: Der hat einen unglaublichen M. (Bredel. Prüfung 277). 'Massel [-], die; -. -n [ital. massello. eigtl. Vkl. von: massa < tat. massa. t Masse] (Gießerei. Hüttenw.): durch Gießen in einer entsprechenden Form hergestellter, plattenförmiger Metallblock. Bfsselos <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Physik. Astron.): keine Masse (5) besitzend: -e Elementarteilchen; myssereich <AdJ.; nicht adv.) (Physik. Astron.): Masse (5) in hoher Konzentrierung besitzend: ein -er Planet. nafien['ma.snl <Konj.) [zu T■Maß] (veraltet): weil,da: -maßen [-ma.sn; erstarrte Kasusform (Gen. Sg.) von veraltet Maße = Art u. Weise] in Zus. (Adverbien), z. B. gleichermaßen, verdientermaßen. nassen-, Massen-: -abfertigung, die (oft abwertend): Abfertigung einer großen Anzahl von Personen, Erledigung einer Vielzahl von Angelegenheiten o.a. ohne Berücksichtigung individueller Unterschiede, Wünsche: -abfutterung, die (salopp abwertend): vgl. ^abfertigung; -absatz, der: Absatz, Verkauf von Waren in großen Mengen: durch Werbung geförderter M.; -aktion, die: Aktion, an der eine große Anzahl von Personen beteiligt ist: ^andrang, der: Zustrom vieler Menschen an einen Ort: an der Kasse herrschte M.; -anziehung,die (Physik. Astron.): svw. TGravitation; -arbeit, die <o. PI.) (DDR): politisch-ideologische Propaganda bei Massen (3 b); - arbeite loßtgkeit, die: Arbeitslosigkeit, von der eine große Anzahl von Menschen betroffen ist. -artikel, der: in großen Mengen hergestellter u. verkaufter Artikel: -aufgebot, das: Aufgebot (1) einer großen Anzahl von Menschen, Materialo. ä.: ein M. an Polizisten. Sanitätswagen. Hubschraubern; der Film wurde mit einem M. von Stars und Statisten gedreht; -aufläge, die: sehr große Auflage eines Buches, einer Zeitung o. ä.: -aufinarsch, der: vgl. Aufgebot; -basis, die (bes. Politik): durch die Zustimmung, Mithilfe breiter Kreise der Bevölkerung, geschaffene Basis: die Partei bemüht sich um eine M.; -bedarf, der: bei einer großen Anzahl von Menschen bestehender Bedarf: der M. an Konsumgütern steigt immer noch an, dazu: -bedarfsartikel, der: Artikel, der von einer großen Anzahl von Menschen notwendig gebraucht wird, -bedarfsgut, das <meist PL): vgl. ^bedarfsartikel; -beförderung, die: Beförderung (1) von Menschen, Gütern, Waren in großen Mengen, dazu: -belorderunasinittel, das: der Massenbeförderung dienendes BeiOrderungs-, Verkehrsmittel: -bewegung,die: weltanschauliche o.a. Bewegung (3a). von der sehr viele Menschen erfaßt werden: -blatt, das: in einer Massenauflage erscheinende, von sehr vielen Menschen gelesene, auf einem nicht sehr hohen Niveau stehende Zeitung: -defekt, der (Kernphysik): Differenz zwischen der Masse eines Atomkerns u. der Summe der Massen seiner Nukleonen: -demon- stration.die: vgl. -aktion; Minima, das (Literaturw.): Drama, in dem nicht einzelne Personen, sondern ganze Gruppen mit ihren Problemen u. Schicksalen im Vordergrund stehen: -drucksache, die (Postw.): in großer Menge zu ermäßigter Gebühr versandte Drucksache: -entlassung, die (meist PL): Entlassung einer großen Anzahl von Arbeitnehmern (innerhalbkurzer Zeit): -erzeugung« die: [serienmäßige] Erzeugung, Herstellung von Waren. Artikeln in großen Mengen: -fabrikation, die: vgl. -Erzeugung; -fertigung, die: vgl. ^erzeugung; -gesellschaft, die (Soziol.): Gesellschaft, die durch Nivellierung u. anonymes Leben, durch Mangel an Individualität gekennzeichnet ist: -«estein, das (Geol.): kompaktes, nicht geschichtetes u. nicht stark zerklüftetes Gestein, das meist durch Erstarrung von Magma entstanden ist: ^grab. das: Grab, in dem eine große Anzahl von Toten beerdigt ist: ^«it. das <meist PL): 1. vgl. ^artikel. 2. in großen Mengen u. meist regelmäßig transportiertes Frachtgut: Herstellung, die: vgl. -Erzeugung; ^Hinrichtung, die: vgl. Mnord; -Hysterie, die: Hysterie (2). von der aus gleichem Anlaß viele Menschen gleichzeitig od. innerhalb einer kurzen Zeit erfaßt werden: -illustrierte, die: vgl. -blatU -karambolage.die: Karambolage(\ä),ander viele Fahrzeuge beteiligt sind: -kommunikationsmittel, das: svw. t -medium; -konsim, der: durch eine sehr große Anzahl von Verbrauchern bewirkter Konsum, dazu: ^konsumait, das; -kundgebung, die: vgl. -Veranstaltung; -medium, das <meist PL): Kommunikationsmittel (z.B. Fernsehen, Rundfunk, Zeitung), das auf breite Kreise der Bevölkerung einwirkt: Mnord, der: Mord an einer großen Anzahl von Menschen: von den Konzentrationslagern .... in denen -e an der Tagesordnung waren (Hochhuth. Stellvertreter. Nachwort 247); -mörder, der: a) jmd., der mehrere Morde begangen hat: b) jmd.. der an einem Massenmord beteiligt war: -Organisation, die (bes. DDR): Organisation, der breite Kreise der Bevölkerung als Mitglieder angehören: -Partei, die: Partei, die geeignet u. fähig ist, die Massen (3 b) zu beeinflussen u. zu vertreten: -Produktion, die: vgl. Erzeugung; -Psychologie, die: Gebiet der Psychologie, in dem bes. die Bedingungen für das Entstehen von Massen (3 a) u. die Verhaltensweisen des einzelnen Menschen in der Masse untersucht wird: -Psychose, die: vgl. -hysterie; -<juartier, das (abwertend): in einem armseligen, behelfsmäßigen M. wohnen; -sport, der: Sport, der sehr verbreitet ist, von sehr vielen Menschen betrieben wird: -sterben, das: das Sterben, Umkommen vieler Lebewesen gleichzeitig od. innerhalb kurzer Zeit: das M. von Fischen in verunreinigten Flüssen; -streik, der: in großem Urnfang stattfindender Streik: -s in der Metallindustrie; -Sturz, der (Sport): Sturz, in den mehrere Teilnehmer am Wettkampf verwickelt werden: -Suggestion, die: vgl. -hysterie; -szene, die: Szene (in Drama, Oper u. Film) mit einer großen Anzahl von Personen: ^terror. der: Terror, der auf breite Kreise der Bevölkerung ausgeübt wird: -tierhaltung, die: technisierte Tierhaltung in Großbetrieben zur Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte: ^tourismus. der: in großem Umfang betriebener Tourismus für breite Schichten der Bevölkerung: -Unterkunft,die: vgl. -quartier; -Veranstaltung,die: Veranstaltung, an der eine große Anzahl von Menschen teilnimmt: -verbrauch, der: vgl. -konsum; -Verhaftung, die: es kam zu -en; -Verkehrsmittel, das: vgl. -beförderungsmittel; -Vernichtung* die: vgl. -mord. dazu -Vernichtungsmittel, das <meist PL): zu den ABC-Kampfmitteln gehörende Waffe, die in ihrer Wirkung eine herkömmliche Waffe um ein Vielfaches übertrifft u. Zerstörungen großen Ausmaßes anrichtet, -Vernichtungswaffe, die <meist PL): vgl. -Vernichtungsmittel: -Versammlung, die: vgl. -Veranstaltung; -wahn, der: vgl. ^hysterie; ^weise <Adv.>: in großer Zahl, in großen Mengen: sehr zahlreich, sehr viel: dort gibt es, wachsen m. Pilze; Kumpels hätte er... m. gefunden (Plenz- dorf. Leiden 37); (seltener auch attr.:) die m. Produktion dieses Gerätes; -wirksam <Adj.): eine starke Wirkung auf breite Schichten der Bevölkerung ausübend: -e Werbung. Reklame; das Image des Politikers ist nicht sehr m.. dazu: -Wirksamkeit, die; -Wirkung* die: Wirkung, die jmd., etw. auf breite Schichten der Bevölkerung ausübt: -zahl, die (Physik): Summe der Anzahl von Neutronen u. Protonen in einem Atom: -Zivilisation, die: (bes. Soziol.): Zivilisation der modernen Massengesellschaft. 110* 1747
massenhaft massenhaft <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (oft emotional): in großer Zahl, in großen Mengen vorhanden, gegeben; sehr viel: das -c Auftreten von Schädlingen in diesem Sommer, dort gibt es, wachsen m. (ugs.; sehr viele) Pilze; Geld hat er wirklich m. (ugs.; im Überfluß). Masseur [ma'so:?]. der, -s. -e [frz. masseur, zu: masser. t 'massieren]: jmd.. der jmdm. Massagen verabreicht (Be- rufsbez.); Masseurin [ma's0:nn], die; -, -nen: w. Form zu tMasseur; Masseuse [ma's0:z3]. die; -, -n: 1. w. Form zu t Masseur. 2. (verhüll.) Prostituierte, die sich in einem Massagesalon (2) betätigt (bes. in Anzeigen). Maßholder ['masteld*. auch: -'—]. der. -s. - [mhd. massol- ter, ahd. ma33altra, eigtl. = Eß-. Speisebaum, weil die Blätter früher als Futter verwendet wurden; zum 1. Bestandteil vgl. Mett] (landsch.): svw. t Ahorn. 4nassieren [ma'si:ren] <sw. V.; hat) [frz. masser, wohl zu arab. massa = berühren, betasten]: Jmds. Körper oder einen Teil davon mit den Händen streichen, kneten, klopfen 0. ä.. um bes. die Durchblutung zu fördern, die Muskulatur zu lockern: jmdn. m.; jmdm. den Rücken, die Beine, die Kopfhaut m.; sich m. lassen; ich massierte [mir] die schmerzende Stelle vorsichtig mit den Fingerspitzen. 2massieren [-] <sw. V.; hat) [frz. masser, zu: masse < lat. massa. t Masse]: (bes. im militärischen Bereich) an einem Ort. an einer Stelle zusammenziehen, konzentrieren, sammeln: Truppen an strategisch wichtigen Punkten m.; (Sport:) die Abwehr m. (häufig im 2. Part.:) massierte (verstärkte) Polizeieinsätze; Ü Massierte Hilfe für das Pfund gilt in Paris als unvermeidlich (Welt 18. 11. 67, 17); <Ab).:> Massj&ung. die; -. -en. massig [masK;] <Adj.) (zu tMasse]: 1. (nicht adv.) groß, breit, massiv [u. daher schwer, plump wirkend]; auf Grund der Größe, des ausladenden Umfangs den Eindruck von lastendem Gewicht vermittelnd; wuchtig: -e Felsen. Bäume; eine -e Gestalt; die Silhouette der Festung wirkte m.; er stand vor ihr, m. und drohend. 2. <nur adv.) (ugs.) sehr viel, massenhaft: er hat, verdient m. Geld; wir haben hier m. Arbeit; er ... hatte ... m. Haare auf der Brust (Küpper, Simplicius 139). mißig[mEisuj]<AdJ.)[mhd.maejic,ahd. mäsig.zu t'Maß]: 1. das rechte Maß (3) einhaltend, maßvoll; nicht übertrieben, nicht unmäßig: eine -e Lebensweise; -e Forderungen aufstellen; einen -en/m. Gebrauch von etw. machen; er trinkt, raucht nur m.; R m., aber regelmäßig (scherzh. bes. vom Alkoholgenuß). 2. nicht besonders groß. viel, stark, ausgeprägt o. ä.; relativ gering; in nicht besonders hohem Maße: ein -es Einkommen, Vermögen; eine -e Besucherzahl; der Besuch der Veranstaltung war m.; ein m. großer Raum; die Ränge waren nur m. besetzt. 3. nicht sehr gut, wenig befriedigend, mittelmäßig; von nicht sehr hohem Rang, großer Qualität: ein -er Schüler; ein recht -es Stück; ein -er Film; seine Leistungen sind nur m.; das Essen war ziemlich m.; er hat bei dem Test nur m. abgeschnitten; -mäßig [-me:siq] <SufTix> [zu veraltet Maße, t maßen]: a) in der Art von; wie: frühlingsmäßig, routinemäßig, robotermäßig; ingenieurmäßig ausgebildete Fachkräfte; b) mit Hilfe von: mittels, durch: bildmäßig, erlebnismäßig, gehörmäßig, erbmäßig; etw. werbemäßig vertreiben; c) wie verlangt, gefordert von; entsprechend, gemäß: fahrplanmäßig, (ugs. oft statt -gemäß): ordnungsmäßig, pflichtmäßig, vernunftmäßig; d) (meist ugs.) in bezug auf; hinsichtlich, nach: ausdrucksmäßig, bildungsmäßig, entwickhingsmäßig, gefühlsmäßig, mengenmäßig, schwerpunktmäßig, wertmäßig, zahlenmäßig; mäßigen ['me:sign] <sw. V.; hat) /vgl. gemäßigt (2)/ [mhd. massigen, zu tmäßig] (geh.): a) auf ein geringeres, aufs rechte Maß (3) herabmindern; geringer werden lassen, abschwächen, mildern, dämpfen, zügeln: die Geschwindigkeit, seinen Schritt m.; sein Temperament, seine Ungeduld, seine Worte, seine Begierde, die Stimme m.; b) <m. + sich) maßvoller werden, das rechte Maß (3) gewinnen; sich zusammennehmen, bezähmen, beherrschen, zügeln: du mußt dich beim/im Essen und Trinken etwas m.; er muß noch lernen, sich zu m.; c) <m. + sich) geringer, schwächer werden; nachlassen, sich abschwächen, mildern: die Hitze, der Orkan hat sich etwas gemäßigt. Massigkeit, die; -: das Massigsein; massige (1) Art. Beschaffenheit: die M. des Gebirgsstocks; er hatte eine Figur von der M. eines Schwerathleten. Mißigkeit, die; -: 1. das Maßhalten, maßvolles Verhalten; mäßige (1) Lebensweise: der Arzt hat ihm M. im Trinken und Rauchen empfohlen. 2. (seltener) mäßige (3) Beschaffenheit. Qualität; Mittelmäßigkeit: die M. seiner Leistungen; Mäßigung« die; -: das Mäßigen (a): zur M. mahnen massiv [ma'si:f| <Adj.) [frz. massif. zu: masse < lat. massa. tMasse]: 1. (nicht adv.) a) <o. Steig.) durch u. durch aus dem gleichen festen Material bestehend, keinen anderem Stoff enthaltend: -es Gold; ein m. silbernes Tablett; der Schrank ist m. Elche (ist ganz aus Eichenholz, ist nickt furniert); b) <o. Steig.) keine Zwischen-. Hohlräume aufweisend: eine -e Statue aus Metall; bei dem Schokoladenosterhasen sind nur die Ohren m.; c) von fester, stabiler, solider Beschaffenheit u. dabei oft schwer, wuchtig wirkend: ein -es Gebäude; ein -er Tisch; dieses Haus ist, wirkt noch -er als das andere; vor ihr stand plötzlich ein kräftiger, -er (kompakt, stämmig gebauter) Mann; m. bauen. 2. « kräftiger, grober Weise erfolgend; stark, heftig, nachdrücklich: -e Angriffe, Vorwürfe, Drohungen. Forderungen. Beleidigungen; -e Kritik an jmdm. üben; die Fliegerangriffe werden auch immer -er werden (Fallada, Jeder 226); s* haben ganz -en/m. Druck auf ihn ausgeübt; Massiv [-L das; -s, -e [...i:vo; frz. massif): 1. Gebirge in seiner Gesamtheit; Gebirgsstock: das M. der Schweizer Alpen. 2. (Geol * durch Hebung u. Abtragung freigelegte Masse alter Gesteine; Massivbau, der; -[eis. -ten: 1. <o. PI.) das Bauern. Bauweise mit Beton. Stahlbeton u. Steinen als hauptsächlichen Baustoffen. 2. in Massivbauweise errichteter Bau. Massivbauweise, die; -: svw. t Massivbau (1); Masshiüi [masivl'te:t], die; -: das Massivsein, massive (2) Beschaffen heit. Grobheit. Heftigkeit: die M. seiner Forderungen, Vorwürfe, Beleidigungen. Mgßkrug, der; -[e]s, -krüge (bes. südd., österr.): Bierkwz. der eine 1 Maß faßt: sie tranken aus Maßkrügen. maßleidig <Adj.; nicht adv.) [zu veraltet Maß = Speist (vgl. Mett) u. veraltet Leide = Ekel, also eigtl. = appetitlos] (südwestd., Schweiz.): mürrisch, verdrossen. Maßlieb [auch: -'-]. das; -[e]s, -e. (häufiger:) MaßUehta [auch: -'—], das; -s. - [LÜ von mniederl. matelieve, H.u^ vidi, eigtl. = Eßlust, nach der angeblich appetitanregenden Wirkung (zum 1. Bestandteil vgl. Mett)]: Kulturform da Gänseblümchens (a). Massör: eingedeutscht für t Masseur, Masstirin: eingedeutscht für t Masseurin. Massora Imaso ra:l, die; - [hebr. m^sör^h = Überlieferung* von jüdischen Schriftgelehrten des 7. bis 10. Jh.s gesammeltes Material zur Sicherung des hebräischen Textes des Altem Testamentsu. dessen Aussprache; Massoret [maso're:t], der. -en, -en [zu hebr. m^sorf I = Überlieferung]: mit der Massora befaßter Jüdischer Schriftgelehrter u. Textkritiker. 'Mast [mast], der; -[e]s. -en, auch: -e [mhd.. ahd. mastt 1. hoher, senkrecht stehender, stangenförmiger Teil des Schiffes aus Holz od. Metall, an dem die Segel, die Laie- bäume o.a. befestigt sind: im Sturm brach, splitterte der M.; den M. des Segelbootes aufrichten, umlegen. 2. lange, starke, hoch aufgerichtete Stange aus Holz od. Metall, dx je nach Funktion zur Befestigung, zum Halten. Tragen verschiedener Gegenstände dient, auch pfeilerähnlicher Traf» aus Metall od. Beton: die -en einer Hochspannungsleitung: der M. eines Zirkuszeltes; -en für die Antennen; -en au Scheinwerfern; -en aufstellen, errichten; die Fahne webt am M., geht am M. hoch. 2Mast [-], die; -. -en <PI. selten) [mhd., ahd. mast, unpr = von Feuchtigkeit od. Fett Triefendes; verw. mit mhd. ahd. ma3. t Mett]: 1. das Mästen bestimmter zum Schlächtern vorgesehener Haustiere: die M. von Schweinen, Gänsen. Enten; für die M. geeignetes Schlachtvieh; sie verwende» vorwiegend Körner zur M. 2. (Jägerspr.) Nahrung, ww Insektenlarven. Wurzeln o.a.. die sich Wildschweine cm der Erde wühlen. 3. (Forstw.) Gesamtheit von Eicheln. Buckeckern, bes. ab Ertrag eines Jahres: es gibt nicht in Jedem Jahr eine volle Mast. 'Mfst- ('Mast 1): -bäum, der (seltener): svw. t 'Mast; -kork der: am oberen Teileines lMastes angebrachte [einem großen Korb ähnliche] Plattform; -spitze, die. m*st-, 2Mfst- (2Mast): -bulle, der: gemästeter, für die 2Max (1) geeigneter, vorgesehener Bulle; -dann, der [spätmhd masdarm (1. Bestandteil zu mhd. mas. TMett), eigtl. - Speisedarm]: letzter Abschnitt des Dickdarms, der am After endet, dazu: -daimfbtel, die (Med.). Mlannkrebs, der (Med.), -darmspiegel. der: svw. t Rektoskop, -darmspiet^ hing, die: svw. t Rektoskopie, -darmvorfall, der (Med-t 1748
Material -ente, die: vgl. -buile; ^flhig <Adj.; nicht adv.X* für die 2Mast (1) geeignet: -e Rinder, dazu: -fähigkeit, die <o. PI. >; -fütter, das: für die 2Most (1) bestimmter Tiere geeignetes, vorgesehenes Futter; -gans.die: vgl. -bulle; ^hflhnchen, das: vgl. -bulle; -huhn. das: vgl. -bulle; -iahr, das (Forstw.): Jahr, in dem es eine volle lMast (3), d.h. viele Eicheln bzw. Bucheckern gibt; -kur. die: Kur, die der Erhöhung eines zu geringen Körpergewichts dient; -ochse, der: vgl. -bulle; -rind, das: vgi. -bulle; -sdiwein, das: vgl. -bulle; -vteh, das: vgl. -bulle. misten I'mestn] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. mesten, zu 12Mast]: (bestimmte Schlachttiere) reichlich füttern, mit Mastfutter versorgen, um eine Zunahme an Fleisch, Fett zu bewirken: Schweine m.; Gänse mit Körnern m.; gemästetes Vieh, Geflügel; Ü wie kann man nur seine Kinder so m.! (ugs.; so überfüttern, ihnen soviel zu essen geben)', ich will mich doch nicht m. (ugs.; nicht soviel essen, daß ich zunehme)* -master [-master; zu t'Mastl in Zus.. z.B. Dreimaster. Master [ma:stBl. der; -s. - [engl, master < mengl. malstre < afrz. malstre, TMaitre]: 1. englische Anrede für junger Herr. 2.a) <o. PI.) (in den Vereinigten Staaten u. England) akademischer Grad: M. of Arts (etwa unserem Dr. phil. entsprechend; Abk.: M. A.); b) Inhaber des Grades Master. 3. (Sport) Leiter bei Parforcejagden. Master [mestc]. der; -s. -: jmd., der Schlachttiere mästet; Mästerei [mestdr^j], die; -, -en: 1. <o. PI.) [dauerndes] Mästen: er ist mit der M. des Geflügels beschäftigt. 2. Betrieb, in dem bestimmte Schlachttiere gemästet werden. MastifT[mastifl.der; -s. -s [engl. mastifT. eigtl. = gezähmt < afrz. mastin, über das Vlat. zu lat. mänsuetus. eigtl. = an die Hand gewöhnt]: der Dogge ähnlicher, massiger, vorwiegend rehbrauner, kurz- u. glatthaariger Hund mit kleinen Hängeohren, der meist als Schutzhund gehalten wird. mfstig <Adj.; nicht adv.) Izu t2Mast] (landsch.): a) (von Menschen) fett, dick: er ist ziemlich m.; b) (von Speisen) fett fu. reichlich], schwer [verdaulich]: das Essen dort war mir zu m.; c) (von bestimmten Pflanzen, Wiesen o. ä.) feucht, fett, üppig: -e Weiden; das Gras ist zu m. -inastig [-mastu;] in Zusb., z. B. zweimastig (mit zwei Masten ausgerüstet). Mastikator [masti'ka.tor. auch: ...to:?]. der; -s. -en [...kaueren; zu spätlat. masticare = kauen|: Maschine zum Kneten u. Aufbereiten weicher Massen (z. B. Teig, Zement). Mastitis [mas'tl.tis]. die; -. ...itiden [...i'ti:dn; zu griech. mastös = (Mutter)brust] (Med.): Brustdrüsenentzündung. Mastix[mastdes],der;-[es][spätmhd.mastix < lat. mastix, Nebenf. von: mastic(h)e < griech. mastiche]: 1. Harz des Mastixstrauches, das für Lacke, Kitte, Firnisse sowie in der Medizin verwendet wird. 2. bes. als Straßenbelag verwendetes Gemisch aus Steinmehl u. Bitumen; <Zus. zu 1 :> Mastixstrauch, der: in Mittelmeergebieten kultivierter, immergrüner Strauch, dessen Rinde wertvolle Gerbstoffe u. Harze enthält. Mastodon [mastodon], das; -s, -ten [...'dantn; zu griech. mastös = (Mutter)brustu. odön (Gen.: odöntos) = Zahn, nach den brustwarzenähnlichen Höckern an den Backenzähnen]: ausgestorbenes, etwa elefantengroßes Rüsseltier des Tertiärs. Mfstung, die; -, -*n <PI. selten): das Mästen, 2Mast (1). Masturbation [masturba'tßjo.-n]. die; -. -en [zu Tmasturbie- ren] (blldungsspr.): a) sexuelle Selbstbefriedigung, Onanie; b) geschlechtliche Befriedigung eines anderen durch manuelle Reizung der Geschlechtsorgane: Dauerstrichjunge ... Praktiken: einseitige M. (Schmidt. Strichjungengespräche 11); masturbatorbch [...to:nJ] <Adj.; o. Steig.) (bes. Fachspr.): die Masturbation betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: sexuelle Betätigung -er Art; er ... entledigte sich des Samens bei Umarmungen und m. (Graber, Psychologie 89); masturbteren [...bl:ren] <sw. V.; hat) [lat. masturbäri] (bes. Fachspr.): 1. sich durch Masturbation befriedigen: Pels ... holt sein Glied hervor und beginnt zu m. (Chotje- witz, Friede 30); <auch m. + sich.) sie ... hat angefangen, sich zu m. (Rocco [Übers.], Schweine 158). 2. bei jmdm. die Masturbation (b) ausüben: ich habe ihn masturbiert. während er mich masturbierte (Rocco [Übers.], Schweine 49). Masurka: t Mazurka. Matador [mata'do:?]. der; -s, -e, auch: -en. -en [span. mata- dor. zu: matar = töten < lat. maetäre = schlachten]: 1. Stierkämpfer, der (als Hauptkämpfer in einem Stierkampf) den Todesstoß gegen den Stier jührt. 2. hervorragender, berühmter, wichtigster Mann, führende Person: er wurde bei diesem Rennen wieder als der große M. gefeiert; Die -e des Wahlkampfes verloren den Glanz des Übermenschen (Welt am Sonntag 5. 12. 65. 2). Match [metj], das, auch: der; -[e]s, -s, auch: -e [engl, match]: Spiel bestimmter sportlicher Disziplinen; Wettspiel: ein spannendes M.; nach dem anstrengenden M. waren beide Tennisspieler total erschöpft. Match-: -ball, der ((Tischltennis, Badminton): Gelegenheit, Chance eines Spielers, bei einem Ballwechsel (in dem über den Gewinn des Spiels entscheidenden Satz) den letzten zum Sieg noch benötigten Punkt zu erzielen: er hatte drei Matchbälle, vergab den ersten M., wehrte den M. des Gegners ab; -betitel, der: vgl. -sack; -sack, der: größerer Beutel (aus festem Tuch, Leder o.a.), den man über die Schulter hängen kann u. in dem Dinge untergebracht werden, die bei einer Reise, einer Wanderung, beim Sport o.a. benötigt werden; -strafe, die [nach engl.-amerik. match penalty (t Penalty)] (Eishockey): Strafe eines Spielers in Form des Ausschlusses für den gesamten Rest des Spieles. Mate [ma:td], der; - [span. mate < Quechua (Indianerspr. des südwestlichen Südamerika) mati, eigtl. = Gefäß. Korb (zur Aufbewahrung von Tee)]: aus den gerösteten, koffeinhaltigen Blättern der Matepflanze zubereiteter Tee. Mate-: -pflanze, die: in Südamerika heimischer, zur Gattung der Stechpalmen gehörender Baum od. Strauch mit immergrünen, elliptischen Blättern, die zur Herstellung des Mate benutzt werden; -Strauch, der: svw. t ^pflanze; ^tee. der: svw. TMate. Matelasse [matdia'se:], der; -[s], -s [frz. matelassä. zu: mate- lasser = (aus) polstern]: Gewebe mit plastisch hervortretender Musterung, das bes. für Möbelbezüge verwendet wird. Matelot [matd'lo:]. der; -s, -s [frz. matelot, tMatrosel: l.a) (im 19. Jh.) von Kindern zum Matrosenanzug getragener runder Hut mit Band u. leicht gerollter Krempe; b) dem Matelot (1 a) nachgebildeter Damenhut. 2. niederländischer Seemannstanz im raschen 2lrTakt. Matelote [mato'bt], die; -. -s [frz. matelote, zu: matelot = Matrose]: Fischragout mit scharfer Weißweinsauce. Mater[ma:tB],die;-,-n [lat.mäter = Mutter]: svw. tMatrize (l);Mgter dolorosa [-dolo'ro.za], die;--[lat. = schmerz- erfUllte Mutter, zu tMater u. mlat. dolorosus, tdoloroso] (Kunstwiss.): Darstellung der Maria in ihrem Schmerz um die Leiden ihres Sohnes Jesus. material [mate'ria:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv., selten präd.) [spätlat. mäteriälis, zu: mäteria, t Materie]: 1. (bildungsspr.) einen Stoff betreffend, stofflich, als Material (3) gegeben: in seiner theoretischen und -en Wörterbuchkonzeption (Henne, Semantik 60). 2. (Philos.) das Inhaltliche einer Gegebenheit betreffend, es hervorhebend, betonend; Material [-]. das; -s, -ien l...pn; mlat. materiale = stoffliche, dingliche Sache. Rohstoff, zu spätlat. mäteriälis, t material]: 1. Stoff, Werkstoff, Rohstoff, aus dem etw. besteht, gefertigt wird: haltbares, strapazierfähiges, teures, minderwertiges, fehlerhaftes M.; ein M. auf 9eine Haltbarkeit [hin] prüfen; aus einem bestimmten Material bestehen, gearbeitet, hergestellt werden; Ü der Junge Sänger hat gutes M. (gute stimmliche Voraussetzungen, eine gute Stimme), aber eine miserable Technik. 2. Hilfsmittel, Gerätschaften, Utensilien, Gesamtheit von Dingen, Gegenständen, die für eine bestimmte Arbeit, für die Herstellung von etw., als Ausrüstung o. ä. benötigt werden: das erforderliche M., die verschiedenen -ien für die Arbeit im Büro; das M. für den Bau anliefern; das rollende M. (Eisenb.; die Fahrzeuge, Wagen, Lokomotiven der Eisenbahn) überprüfen; die Verwendung von einwandfreiem, hochwertigem M. 3. schriftliche Angaben, Unterlagen, Belege, Nachweise o.a., die bei einer bestimmten Arbeit benötigt, benutzt werden: biographisches, statistisches M.; M. [für eine wissenschaftliche Arbeit] zusammentragen, auswerten, sichten, ordnen; Eifrig stürzte ich mich in meine neue Arbeit, las die -ien durch (Leonhard. Revolution 143); belastendes M. (Beweismittel) gegen jmdn. beibringen; die Verteidigung konnte mit einer Fülle von entlastendem M. aufwarten. 4. (in gelegtl. inhumaner Redeweise) für etw. zur Verfügung stehende, für etw. gebrauchte, zu etw. dienende Personengruppe (meist in Zus. wie Menschenmaterial. Schülermaterial u.a.): er verfugt in dieser Schulklasse über sehr gutes M. (eine Vielzahl sehr guter Schüler). 1749
material-, Material- materiftk Material-: -ausgäbe, die: 1. das Ausgeben von Material (2). 2. Stelle (in einem Betrieb o.a.), an der Material (2) ausgegeben wird; ^beschafliing, die; Einsparung, die; -fehler, der: in einem zur Herstellung von etw. verwendeten Material (1) bereits vorhandener Fehler: ein Unfall infolge von -n in der Rädaufhängung; -gerecht <Adj.>: einem bei der Herstellung, Gestaltung von etw. verwendeten Material (1) entsprechend, gemäß, zu ihm passend: der Architekt versteht es, die Baustoffe m. zu verarbeiten, einzusetzen; -konstante, die (Physik): Konstante, feste Größe, die vom Material (1) eines untersuchten Körpers abhängt (z. B. die Dichte); -kosten <PL>: allein für das Material (1.2) anfallende Kosten; -Prüfung« die; -Sammlung, (auch:) Materialiensammlung, die: Sammlung, Zusammenstellung von Material (3): eine umfangreiche M. für eine wissenschaftliche Arbeit; -schaden, der: vgl. -fehler; -schlacht, die (Milit.): Schlacht mit starkem Einsatz von Kriegsmaterial; -waren <PL> (veraltet): Haushaltswaren, Kolonialwaren, dazu: -warenhindler, der (veraltet); -Wirtschaft, die: Bereich der Wirtschaft, der sich mit der Bereitstellung, Beschaffung, Lagerhaltung o. ä. von Materialien (\. 2) befaßt. Materialiensammlung: t Materialsammlung; Materialisation [matorializa'tßio:n),die; -,-en [zu t materialisieren]: 1. (Physik) Umwandlung von Strahlungs- od. Bewegungsenergie in materielle Teilchen. 2. (Parapsych.) angebliche Bildung von stofflichen, körperähnlichen Erscheinungen durch Vermittlung eitles spiritistischen Mediums; materialisieren [...'zr.ranl <sw. V.; hat): 1. (Physik) a) Strahlungs- od. Bewegungsenergie in materielle Teilchen umwandeln, eine Materialisation (1) bewirken; b) <m. + sich) (von Strahlungs- od. Bewegungsenergie) sich in materielle Teilchen umwandeln. 2. (Parapsych.) a) (angeblich) stoffliche, körperähnliche Erscheinungen hervorrufen, eine Materialisation (2) bewirken: das Medium versuchte, den Geist des Verstorbenen zu m.; Ü wie Sie ... jetzt die beiden verschwundenen Agenten, nachdem sie sich in Luft aufgelöst haben, m. (iron.; wieder herbeischaffen) werden (Zwerenz, Quadriga 176); b) <m. + sich) in einer Materialisation (2) angeblich stofflich, körperlich in Erscheinung treten: sie glaubte wirklich, der Geist ihrer Mutter habe sich materialisiert; Materialismus [...lismusl, der, - [frz. materialisme]: I. (oft abwertend) Streben nach bloßem Lebensgenuß u. materiellen (2 a) Werten meist otine ethische Ziele u. geistige Ideale; materielle (2 b), auf Besitz u. Gewinn bedachte Einstellung. Lebenshaltung, -fuhrung: blanker, bloßer, M.; in allem, was er tut. wird sein schnöder M. erkennbar. 2. philosophische Anschauung, Lehre, die die ganze Wirklichkeit, die Welt u. das Sein als Materie interpretiert od. als von ihr abgeleitet, abhängig, bestimmt sieht (Ggs.: Idealismus 2): der französische, englischeM.; derM. Darwins; dialektischerM. (wissenschaftliche Lehre, Weltanschauung des Marxismus, die das Verhältnis des Bewußtseins zur objektiven Realität, die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der Natur, der Gesellschaft u. des Denkens sowie der Stellung des Menschen in der Welt unter dem Blickwinkel der wechselseitigen Durchdringung von Dialektik (2) u. Materialismus (2) betrachtet u. untersucht); historischer M. (von Marx u. Engels begründete philosophische Lehre, Geschichtsauffassung, -Philosophie, nach der die menschliche Geschichte von den ökonomischen Verhältnissen, also das Sein des Menschen nicht von seinem Bewußtsein, sondern von seinen gesellschaftlichen Verhältnissen bestimmt wird); ethischer M. (Materialismus, für den die Befriedigung materieller Bedürfnisse, das Streben nach materiellen Gütern u. dem eigenen Nutzen das eigentliche Ideal der Menschen sind); Materialist [...'listl. der, -en. -en [frz. matirialistel: 1. (oft abwertend) jmd., der dem Materialismus (1) verhaftet, nur auf Besitz u. Gewinn, auf seinen eigenen Nutzen u. Vorteil bedacht ist: er ist ein entsetzlicher, unverbesserlicher M.; sei nicht ein solcher M.! 2. Vertreter, Anhänger des Materialismus (2) (Ggs.: Idealist 2). 3. (veraltet) svw. t Materialwarenhändler: materialistisch <Adj.): 1. (oft abwertend) den Materialismus (1), den Materialisten betreffend; auf Materialismus (1) beruhend, zu ihm gehörend, für ihn charakteristisch; nur auf Besitz u. Gewinn, auf eigenen Nutzen u. Vorteil bedacht: ein -er Mensch; eine -e Einstellung, Haltung, Lebensführung; er ist, denkt, handelt sehr m. 2. <o. Steig.) den Materialismus (2) betreffend, auf ihm beruhend, zu ihm gehörend; mit den Mitteln des Materialismus (Ggs.: idealistisch 2): eine -e Weltanschauung, Philosophie; sein Wehbild ist m.; m. argumentieren; etw. m. interpretieren; Materialität [...li'te.t], die: - (bes. Philos.): das Bestehen aus Materie (1 a), aus einer stofflichen Substanz; Stofflichkeit. Körperlichkeit (Ggs.: Spiritualität): die M. der Welt und ihrer Erscheinungen; M. und Subjektivität des Bewußtsein (Johnson. Mutmaßungen 119). Materie [ma1 te:rjp], die; -, -n Ispätmhd. materi. mhd. materi? < lat. mäterla = Stoff; Angabe. Thema]: 1. <o. PI.) a> (bildungsspr.) das rein Stoffliche als Grundlage alles dinglich Vorhandenen; Substanz, aus der in irgendeiner Form Ae Dinge bestehen; stoffliche Substanz: organische, lebende, belebte, tote. Iicht[un]durchlässige M.; b) (Physik,Chemie) Stoff, Substanz ungeachtet des jeweiligen Aggregatzustandn u. im Unterschied u. Gegensatz zur Energie u. zum Vakuum (bes. im Hinblick auf die atomaren Bausteine makroskopischer Körper): Anhäufungen strahlender M. (Medizin IL 68). 2. <o. PI.) (Philos.) a) (bes. bei Aristoteles) ewiger, völlig unbestimmter, unterschiedsloser Urstoff der als Ur- Prinzip der Bewegung dem Werden zugrunde liegt; b) außerhalb des menschlichen Bewußtseins vorhandene Wirklichkeit im Unterschied u. Gegensatz zum Geist. 3. (bildungsspr J Gegenstand, Thema (einer Untersuchung, eines Gespräch* o.a.), Stoff, Wissensbereich: eine interessante, schwierige, trockene, vielschichtige M.; Droste wußte nicht, wie lange er las. die M. nahm ihn gefangen (Baum. Paris 38); eine M. behandeln, beherrschen; er ist ein Kenner dieser M, sich in eine M. einarbeiten; sich in einer M. auskeimen, sich mit einer M. vertraut machen; materiell [materiell <Adj.) [frz. matöriel < spätlat. mäteriälis, tmaterial): 1. <o. Steig.; nicht adv.) die Materie da) betreffend, mf ihr beruhend, von ihr bestimmt; dinglich, gegenständlich stofflich, körperlich (greifbar): sie sprach über die < Grundlage alles Geistigen, der Seele; Die Bewegung etnes -en Körpers wird in der Mechanik ... beschrieben (Natur 54). 2.a) <o. Steig.) die zum Leben notwendigen dinglichem Voraussetzungen, die lebensnotwendigen Dinge, Güter betreffend, auf ihnen beruhend, zu ihnen gehörend; wirtschaftlich, finanziell (Ggs.: ideell, ideal 3. immateriell): -e Bedurfnisse. Gesichtspunkte. Ziele. Werte; -en Vorteil aus etw ziehen; etw. dient idealen und -en Zwecken; der Nutzen war sowohl ideell als auch m.; jmdn. m. unterstützen, er ist m. abgesichert; b) (oft abwertend) auf Besitz a Gewinn, auf eigenen Nutzen u. Vorteil bedacht; unempfänglich für geistige, ideelle Werte; materialistisch (1): er st ein sehr -er Mensch; seine Haltung. Lebensführung ät ganz und gar m.; sie sind alle zu m. eingestellt. 3. dm Material(1) betreffend: der -e Wert der Uhr, des Schmuck* ist gering. matern [ma:tenl <sw. V.; hat) [zu tMateri (Druckw.): *m einem Satz Matern herstellen. MaternitiU[mat£rni't€:t],die; - [zu lat. maternus = mütterlich] (Med.): Mutterschaft. Mathe [matdl, die; - [kurz Tür tMathematik] (Schülers* Jargon): Mathematik als Unterrichtsfach an der Schule heute haben wir M.; gut in M. sein; <Zus.:> M^thearkeü. die; Mathematik [matama ti:k, auch: ...tik, Osten ... matik],die;-[lat.(ars)mathematica < griech. mathem»- tike (t&hne). zu: mäthema = Gelerntes, Kenntnis): Wissenschaft, Lehre von den Zahlen, Figuren, Mengen, ihrem Abstraktionen, den zwischen ihnen möglichen Relationen. Verknüpfungen, der Struktur ihrer Beziehungen: höhere, angewandte M.; M. studieren; er hat in M. (in dem Unterrichtsfach Mathematik) versagt; R das ist ja höhere M . (scherzh.; das ist [mir] zu schwierig): Mathematfcer [...'ma:tikBl, der; -s, -: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mathematik; jmd., der sich wissenschaftlich mit Mathematik befaßt; mathematisch <Adj.; o. Steig.): die MathemaA betreffend, auf ihr, ihren Gesetzen beruhend, zu ihr gehöremt mit Hilfe der Mathematik, ihrer Gesetze: -e Theorien. AuP gaben, Studien: ein -es Verfahren; -e Formeln, Gleichungen; etw. mit -er Genauigkeit (genau, präzise wie in der Mathematik üblich) voraussagen; eine m. exakte Berechnung; etw. m. berechnen, darstellen; mathematisiocB [...matl'zi.ranl <sw. V.; hat): [in verstärktem Maß, mr mathematischen Methoden behandeln od. untersuchen. <Abl.:) Mathematisfcning, die; -. Matinee [mati'ne:]. die. -. -n [...e:an; frz. matinde. zu m*m = Morgen < lat. mätütinum (tempus) = fruöc A* am Vormittag stattfindende künstlerische Verantmmwm +> 1750
matt ne M. veranstalten, besuchen; an einer M. teilnehmen; die M. findet um 10 Uhr statt. Matjeshering ['mattes-], der; -s. -e [niederl. maatjesharing, älter = maagdekens haering = Mädchenhering]: gesalzener junger Hering (oline Milch od. Rogen). Matratze [matrat^d], die; -. -n [älter ital. materazzo < arab. matral) = Bodenkissen]: l.a) mit Roßhaar, Seegras o. ä. gefülltes od. aus Schaumstoff bestehendes, mit festem Stoff überzogenes Polster, das dem Sprungfederrahmen od. dem Lattenrost eines Bettes aufliegt: die -n lüften, klopfen, saugen: Ü sie ist seine M. (derb; sie ist seine Geliebte, er beschläft sie); *die M. belauschen; an der M. horchen (scherzh.; im Bett liegen u. schlafen); b) kurz für tSprungfedermatratze: Und wenn Glum dann aufstand und die Stahlfedern der M. quietschten (Böll. Haus 6); c) kurz für tLuftmatratze: die M. aufblasen; er lag auf der M. im Wasser und sonnte sich. 2. (ugs. scherzh.) dichter Vollbart: sich die M. abnehmen lassen; er ist stolz auf seine M.; <Zus. zu 1 a:> Matrytzenball, der in der Wendung auf den M. gehen (landsch. fam. scherzh.; schlafen gehen); Matr^tzenlager, das: [notdürftig] mit Matratzen auf dem Boden hergerichtete Schlafgelegenheit. Mätresse Ime'trEsa]. die; -,-n [frz. maltresse. eigtl. = Herrin, zu: maitre. TMaitre]: 1. (früher) [offizielle] Geliebte eines Fürsten: sich -n halten. 2. (bildungsspr. veraltend abwertend) Geliebte bes. eines verheirateten Mannes: sie war jetzt M.; und als solche tauchte sie. in Taxi und neuem Kleid, zuweilen im Heimatdorf auf (Mostar, Liebe 31). matriarchal (matriar'qa.'l], (häufiger:) matriarchalisch <Adj.; o. Stf ig.) [zu lat. mäter (Gen.: mätris) = Mutter u. griech. arche = Herrschaft): das Matriarchat betreffend, auf ihm beruhend, zu ihm gehörend: mutterrechtlich: eine -e Staatsform; Matriarchat I...'9a:t], das; -[eis. -e: Gesellschaftsordnung, bei der die Frau eine bevorzugte Stellung in Staat u. Familie innehat u. bei der in Erbfolge u. sozialer Stellung die weibliche Linie ausschlaggebend ist: Matrik [ma'trhk]. die; -. -en (österr.): svw. tMatrikel (2); Matrikel [...k|], die; -, -n [älter: Matricul < spät lat. mätricula = öffentliches Verzeichnis. Vkl. von: mätrix. tMatrix): 1. (in bestimmten Bereichen, bes. an der Universität) Verzeichnis von Personen. 2. (österr.) svw. t Personenstandsregister; Matrfloilarbeitrag [matrikula:^-]. der; -[eis. ...beitrage (meist PI.) (hist.): besondere Steuer, die die Länder des Deutschen Reiches je nach ihrer Bevölkerungszahl bis 1879 an die Reichsregierung zu zahlen hatten: matrilineal [matrili- nea:l], matrilinear [...a:?] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. mäter (Gen.: mätris) = Mutter u. Tinea, t Linie, linear] (Rechts- spr., Völkerk.): in der Erbfolge der mütterlichen Linie fol- gendiGus.: patrilineal. patrilinear); Matrix [ma:triksl. die; -. Matrizes [ma'tri:t$e:s] u. Matrizen [matri:t$n; spätlat. mätrix (Gen.: mätrlcls) = öffentliches Verzeichnis. Stamm- rolle.eigtl. = Gebärmullcr]:l.(B\o\.)a) Hülle der Chromosomen; b) amorphe Grundsubstanz (z. B. des Bindegewebes); c) Keimschicht, Bildungsschicht, aus der etwas entsteht (z. B. das Nagelbett). 2. (Math.) System von (mathematischen) Größen, das in einem Schema von waagerechten Zeilen u. senkrechten Spalten geordnet ist. 3. (Sprachw.) Schema zur Zuordnung von Merkmalen zu sprachlichen Einheiten, bes. zur Darstellung der Lautstruktur einer Sprache: <Zus. zu 3:) Matrixsatz, der (Sprachw.): übergeordneter Satz in einem komplexen Satz (Ggs.: Konstituentensatz); Matri- ae [ma'tri:t$3], die; -. -n [frz. matrice, eigtl. = Gebärmutter < spätlat. mätrix, t Matrix): l.(Druckw.)a) (in der Schriftgießerei verwendete) Form aus Metall mit seitenverkehrt eingeprägten Buchstaben, die die Lettern liefert: b) in Pappe, Wachs, Blei od. anderem Werkstoff geprägte Abformung eines Schriftsatzes od. Bildes zur Herstellung einer Druckplatte: c) Folie, bes. gewachstes Blatt zur Herstellung von Vervielfältigungen. 2. (Technik) a) unterer Teil einer beim Fließpressen verwendeten Preßform, in dessen Hohlform ein Werkstoff mit einer Patrize hineingedrückt wird: b) negative Form zum Pressen von Schallplatten: Matrizen: PI. von f Matrix; Matrizenrechnung, die; -. -en [zu t Matrix (2)1 (Math.): Rechnung mit Hilfe von Matrizen (2); Matrizes: PI. von t Matrix. Matrone [ma'tro:n3], die; -. -n [lat. mätröna = verheiratete Frau, zu: mäter. t Mater): ältere, Gesetztheit u. Würde anstrahlende Frau: sie ist eine füllige M., eine richtige tt ar*orden; <Abl.:)matronenhaft <Adj.; -er. -este) (meist 0*u%utd): wie eine Matrone wirkend: in der Art einer Matrone: eine -e Frau; ihr -es Aussehen; m. gekleidet sein. Matrose [ma'tro:»], der; -n, -n [niederl. matroos, umgebildet < frz. matelot. altfrz. matenot, wohl < mniederl. mattenoot. eigtl. = Matten-. Schlafgenosse]: 1. Seemann der Handelsschiffahrt mit mehrjähriger Ausbildung (Berufs- bez.). 2.a) <o. PI.) unterster Mannschaftsdienstgrad bei der Bundesmarine: b) Soldat dieses Dienstgrades. Matrosen-: MUlzug, der: der Kleidung der Matrosen ähnlicher Anzug für Jungen: -bluse, die: vgl. -anzug; ^kleid, das: vgl. ^anzug; -kneipe, die (ugs.. meist abwertend): Kneipe, die hauptsächlich von Seeleuten besucht wird: -kragen, der: für die Kleidung der Matrosen charakteristischer, breiter, umgelegter, auf dem Rücken rechteckig abschließender Kragen: -mutze, die: zur Kleidung der Matrosen gehörende runde Mütze, von deren hinterem Rand zwei lange Bänder herunterhängen: -uniform, die: Uniform der Matrosen. matsch [matjl <Adj.; nur präd.) [a: zu tmatschen; c (u. wohl auch b): zu t 'Matsch] (landsch.): a) (von Obst o.a.) [durch Überreife] weich u. schmierig, faul: b) völlig er- schöpft, schlapp: c) (Kartenspiel. Sport) verloren, besiegt: jmdn. m. machen (jmdn. vollständig schlagen): m. werden (verlieren): 'Matsch [-]. der; -[e]s. -e [älter: Martsch. zu ital. marcio = faul, verdorben < lat. marcidus = welk, morsch: nach dem Ausdruck beim (Karten)spiel far (dar) marcio = einen 'Matsch machen, alle Stiche verlieren] (Kartenspiel): vollständiger Verlust eines Spiels. 2Matsch [-], der; -[e]s [zu tmatschen] (ugs.): a) feuchter, breiiger Schmutz: nasse, schmierige Erde, halb getauter, schlammiger Schnee: in den M. fallen; b) weiche, breiige Masse: die Tomaten waren zu einem einzigen M. geworden; Matsche fmatja]. die; - (landsch.): svw. tMatsch: Kartoffelsammeln im Regen ... die Kartoffeln aus der M. herausklauben (Kempowski. Tadelloser 384); matschen I'matjn] <sw. V.; hat) [lautm.] (ugs.): in feuchtem Schmutz, in einer breiigen Masse, im Wasser manschen, herumwühlen, -sudeln: die Kinder matschen in den Pfützen; matschig <Adj.; nicht adv.) (ugs.): a) durch Niederschläge, Hochwasser o.a. aufgeweicht: schlammig, voller 2Matsch: -e Felder. Wiesen, Wege; die Straßen waren m. b) durch Überreife weich u. schmierig (geworden), nicht mehr die erwartete Festigkeit aufweisend: -e Tomaten. Kartoffeln; der Salat ist schon ganz m.; Matschwetter, das; -s (ugs.): durch häufige Niederschläge gekennzeichnetes Wetter, bei dem die Wege aufgeweicht, die Straßen voll von nassem Schmutz sind. matt [mat] <Adj.; -er, -este) [mhd. mat = schwach; glanzlos durch roman. Vermittlung (frz. mat. ital. matto. span. mate) < arab. mäta = (ist) gestorben, tot, in: Sah mäta. t schachmatt]: 1. a) (nicht adv.) von Müdigkeit, Erschöpfung o. ä. schwach: ermattet, zerschlagen, schlapp: die -en Glieder ausstrecken; sie war. fühlte sich nach der Krankheit, vor Hunger und Durst ganz m.; Matt an Nerven und Gliedern betrat Krämer dann den Block 3 (Apitz. Wölfe 287); b) nicht kräftig, nicht heftig, nur wenig ausgeprägt, von nur geringer Stärke: -er Beifall; sie sprach mit -er Stimme; ein -es (nur angedeutetes) Lächeln; mit einer -en Geste abwinken; sein Händedruck, sein Puls war m.; sie lächelte, winkte nur m. 2.a) (nicht adv.) ohne [rechten] Glanz, glanzlos, nicht spiegelnd: -es Gold; eine -e Politur; der -e (schwach schimmernde) Glanz der Perlen; -es (undurchsichtiges) Glas; -es (nicht sehr glattes, glänzendes) Papier, die Abzüge sollen nicht auf Hochglanzpapier gemacht werden, sondern m. (Fot.; auf mattem Papier); sie hatte ganz -e (trübe, glanzlose) Augen; der Lack war an manchen Stellen ganz m.; m. gebeizte Möbel; b) nur schwach leuchtend, nicht intensiv, gedämpft: -es Kerzenlicht; ein -er Lichtschein; das-e (helle, zarte) Lila der Herbstzeitlosen (Geiss- ler. Wunschhütlein 98); die Farben waren, wirkten sehr m.; die m. erleuchteten Fenster; der Mond scheint m. durch die Zweige. 3. schwach, mäßig, nicht sehr überzeugend: eine -e Entschuldigung; ein paar -e Worte; die Angriffe der gegnerischen Mannschaft waren zu m.; er protestierte, widersprach m. (ohne Nachdruck): die Börse schloß m. (Kaufmannsspr.; nicht den Erwartungen entsprechend, mit mäßigen, dürftigen Ergebnissen). 4. * [Schach] m.!« Schach und m.! (Schachspiel; [von Laien gemachte] Bemerkung, die den Gegner informiert, daß er das Spiel verloren hat); m. sein (Schachspiel; besiegt sein, die Schachpartie verloren haben); jmdn. m. setzen (1. Schachspiel; den Gegner 1751
Matt besiegen. 2. jmdm. jede Möglichkeit zum Handeln nehmen, ihn als Gegner ausschalten): Matt [-]. das; -s. -s <PI. selten) (Schachspiel): das Ende einer Schachpartie bedeutende Stellung, bei der die Bedrohung des Königs durch keinen Zug mehr abgewendet werden kann: ein baldiges M. erzwingen; das M. herbeiführen. m»tt-. M«tt- (matt 2): -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: nicht leuchtend, nicht intensiv blau; -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -blau; -glas, das: undurchsichtig gemachtes, oft milchig wirkendes, aber lichtdurchlässiges Glas; -goM. das: matt schimmerndes, stumpfes Gold, dazu: -golden <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.); -grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -blau; -lack, der: matter, nicht glänzender Lack; -lila <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. ^blau; ^rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -blau; -Scheibe, die: 1. Scheibe aus Mattglas: die M. in einer Spiegelreflexkamera; *M. haben (ugs.; leicht benommen, geistig nicht voll aufnahmefähig sein). 2. (ugs.) Bildschirm eines Fernsehgerätes: was gibt es heute auf der M. [zu sehen]?; vor der M. sitzen. 'Matte[matd].die;-.-n [mhd.matte.ahd. matta < spätlat. matta; 2: eigtl. = Unterlage, auf der die geronnene Milch zum Trocknen ausgebreitet wird]: l.a) grobes Geflecht od. Gewebe aus Binsen, Stroh, künstlichen Fasern o.a. in Gestalt eines kleinen Teppichs, einer Unterlage o. ä.: eine M. aus Schür flechten; der Raum war mit -n ausgelegt; Er ... legte den Schlüssel unter die M. (Fu/imatte; Böll. Haus 184); b) (Sport) Unterlage aus weichem, federndem Material mit festem Überzug (z. B. zur Abschwächung von Sprüngen beim Turnen, als Fläche für die Kämpfe im Ringen o. ä.): die Ringer betraten die M.; der Herausforderer mußte die M. aufsuchen; den Gegner auf die M. legen, werfen; er ist beim Absprung unglücklich auf die M. gekommen. 2. kurz Tür t Käsematte. ^atte [-]. die; -. -n [mhd. mat(t)e. ahd. matta = Wiese, eigtl. = Wiese, die gemäht wird (im Unterschied zur Weide), zu TMahd. mähen] (Schweiz., sonst dichter, veraltend): Wiese, Weide im Hochgebirge; Bergwiese: -n, steinig. Bäche mit Sonnenglitzern (Frisch, Gantenbein 83). Matten- ('Matte 1 b): -flucht, die (Ringen): absichtliches Verlassen der Matte, um einem Griff des Gegners zu entgehen; -leiten der (Ringen): Kampfrichter, der den Ringkampf auf der Matte leitet; -richter, der (Judo. Ringen): vgl. -leiten -springen, das; -s (Skisport): Skispringen auf einer mit Matten aus Kunststoff (die den Schnee ersetzen) belegten Sprungschanze. Matthäi [ma'te:i] in der Wendung bei imdm. ist M. am letzten (ugs.; jmd. ist finanziell, gesundheitlich am Ende; wohl in Anspielung auf das in den letzten Worten des Matthäusevangeliums ausgesprochene Ende der Welt [Matth. 28, 20]. eigtl. = am Ende des Matthäusevangeliums). Mattheit, die; - [zu tmatt] (geh.. selten) das Mattsein. mattieren [ma'thron] <sw. V.: hat): matt (2 a). glanzlos, stumpf, undurchsichtig machen: Metall. Holz [durch Beizen] m.; mattiertes Glas (Mattglas); <Abl.:> Mattkning, die; -: 1. das Mattieren. 2. auf einem Gegenstand aufgebrachte mattierende Schicht, matter Lack o. ä.: die M. ist schadhaft geworden; Mattigkeit [mati^k^jt]. die; -: das Mattsein, Müdigkeit, Erschöpfung: Zuweilen verfiel er in große M.. saß da mit erloschener Miene (Feuchtwanger, Erfolg 163); Mattoir [ma'tQa:?]. das; -s. -s [frz. matoir. zu: mater = mattieren, zu: mat = tmatt]: bes. für den Kupferstich u. für Radierungen verwendeter Stahlstab mit aufgerauhter u. mit kleinen Spitzen besetzter Aufsatzfläche, der aus feinen Punkten zusammengesetzte Linien erzeugt, die der Kupferplatte den Glanz nehmen. 'Matur [ma'tu:?]. das; -s [gek. aus TMaturum] (veraltet): Abitur, Reifeprüfung; 2Matur [-1 (Schweiz.). Matura [ma'tu:- ra]. die; - [zu tat. mätürus. TMaturum] (österr.. Schweiz.): dem Abitur entsprechende Prüfung. Matura- (österr.; vgl. Abiturienten-): -balJ, der; -klasse, die (auch Schweiz.); -schule, die: Privatschule, in der man sich auf die Matura vorbereitet; -treffen, das. Maturand [matu'rant] (Schweiz.). Maturant [-]. der; -en. -en [zu TMatural (österr.): Schüler kurz vor, in od. nach der Matura; Matur^ntin, die; -. -nen: w. Form zu t Maturant; maturieren [matu'ri:ran] <sw. V.; hat) [zu t Matura] (österr.. Schweiz): die Matura ablegen; Maturitit [matu- ri't£:t]. die; - [lat. mätüritäs = Reife, zu: mätürus, TMatu- rum]: 1. (veraltet) Reife!zustandJ: geistige M. 2. (Schweiz.) a) svw. t2Matur (vgl. Maturitätsprüfung); b) die durch die Matura erworbene Berechtigung, an einer Hochschule zu studieren. Maturitits- (Schweiz.): -examen, das: svw. t2Matur; -mfc- tebchule, die: svw. T-schule; -prüfung, die: svw. t2Matur. -schule, die: mit der Matur[a] abschließende Schule; Gymnasium; -Zeugnis, das: Zeugnis der Maturität (2). Maturum [matu:rum]. das; -s [viell. gek. aus nlat. examen maturum = Reifeprüfung, zu lat. mätürus = reif, tauglichl (veraltet): Abitur, Reifeprüfung. Matutin [matu'tl:n], die; -. -e[n] [zu lat. mätütinus = morgendlich] (kath. Kirche): nächtliches Stundengebet. Matz [matß], der; -es. -e u. Mätze ['met$a; landsch. Kosef des m. Vorn. Matthias] (fam. scherzh.): niedlicher, kleiner Junge: na. du kleiner M.!; Mätzchen [met^pn], das; -s, - [wohl zu TMatz in der älteren Bed. ..dummer, törichter Kerl"] (ugs.): a) <PI.> Possen, Unsinn: Kinder, laßt die M.!; b) (meist PI.) törichte bzw. nicht ernstzunehmende Handlung, mit der man leinen bestimmten] Eindruck zu machen od. eine bestimmte Wirkung zu erzielen sucht; Trkk. Kniff: diese[s] M. kannst du dir sparen; mach doch keine M.!; ein Erzähler, der keine M. nötig hat (Spiegel 38. 1974. 142); auf jmds. M. nicht hereinfallen. Matze I'mat$3]. die; -. -n. Matzen I'matßn], der; -s. - Uud. matzo < hebr. mazzot (PI.)]: ungesäuertes Fladenbrot, wie es die Juden während der Passahzeit essen. mau [map] <Adj.: -er. -[eiste; selten attr.) [wohl zusgez- aus tflau u. Tmatt. viell. auch zu tmauen in der älteren Bed. ..weinerlich, verdrießlich sein"] (ugs.): 1. (nicht adv flau, unwohl: mir ist ganz m.; sich m. fühlen. 2. schlecht die Lage ist m.; die Geschäfte gehen m. mauen [m^idn] <sw. V.; hat): südwestd.. Schweiz, für t miauen. Mauer [mapu], die; -% -n [mhd. müre. ahd. müra < lat mürus (m.)]: 1. Wand aus Steinen fu. Mörtel]: die M ist eingestürzt; die-n (die Stadtmauer) der mittelalterlichen Stadt; eine M. bauen, errichten, aufrühren, abtragen, abreißen; jmd., etw. steht wie eine M. (unerschütterlich fest:. Ü die M. f/n dichter Kette stehende, gedrängte Gruppe. Menge) der Schaulustigen wich zurück; die M. (die m starker Ablehnung bestehende Schranke) des Schweigens, des Mißtrauens durchbrechen; an dieser M. (an diesem Widerstand) wirst du dir den Kopf einrennen; sich mit einer M. aus Haß und Verachtung, mit einer M. von Ablehnung umgeben (eine abweisende Haltung des Hasses u. der Verachtung, der Ablehnung zeigen); * M. machen/ste» hen (bes. Gaunerspr.; bei einem [ Taschen Jdiebstahl den Dieb dichtgedrängt umstehen, um ihn abzuschirmen}; kl den -n ... (geh.: [bes. von einer Stadt] in ...): der Präsident wellt in den -n Berlins/von Berlin. 2. (Pferdesport) Hindernis aus aufeinandergelegten Holzkästen [u. aus Steinen gemauertem Sockel]. 3. (Fußball, Handball) Linie, Kette von Spielern zur Sicherung des Tors bei Freistößen bzw. Freiwürfen: die M. steht schlecht; eine M. bilden; den Ball über die M. heben. mauer-, Mauer- (Mauer, mauern; vgl. auch: Maurer-): ^ab» satz, der: Absatz, Vorsprung [an] einer Mauer; ^anschlat. der: an eine Mauer gehefteter Anschlag, Bekanntmachung. -arbeit, die [zu t mauern]: svw. Maurerarbeit; ^assel. die dunkelgraue, hellgefleckte Assel, die an feuchten Orten unter Steinen, in Mauerritzen o.a. lebt; -bau, der <o. Pl.>; -*be- wurf. der; -biene, die: kleine, hummelähnliche Biene einer Gattung, deren Vertreter ihre Nester in Mauerlöchern u. anderen Hohlräumen anlegen u. mit lehmhaltigem Sand zumauern; ^München, das [ein nicht zum Tanz aufgefordertes Mädchen blieb im Tanzsaal an der Wand sitzen u. wurde daher mit einer Blume verglichen, die an einer Mauer blüht, wo man sie leicht übersieht] (ugs.): a) Mädchen, das beim Tanzen nur selten aufgefordert wird; b) in Aussehen bzw. Verhalten unscheinbares Mädchen, das von Männern kaum beachtet wird: sie ist ein M.; Ü diese Wissenschaft ist lange genug M. gewesen (hat lange genug nicht genügend, keine Beachtung gefunden), dazu: -Mümchendasein, das: Der Studentenfußball führt ... längst kein M. mehr (BZ am Abend 263. 8. 11. 1976. 6); frecher, der (früher* metallbeschlagener Stoßbalken zum Einbrechen von Festungsmauern o. ä.; Mkirdibruch, der; -eWedise, die: tant- schwänzige, graubraune, dunkelgefleckte Eidechse, die alte, löcherige Mauern als Aufenthaltsort bevorzugt; ^fraß, der 1752
maul-, Maul- Zerstörung des Mauerwerks durch Mauersalpeter; -fuge. die; -haken, der: Metallhaken, der in Mauerwerk o. ä. geschlagen wird; -kelle, die (zu: mauern]: svw. Maurerkelle; -kröne, die: oberer Abschluß der Mauer; -lattich, der: häufig auf Schutt u. altem Mauerwerk wachsende Pflanze mit kleinen, hellgelben Blütenkörbchen; -Iftufer. der: in Felsschluchten bes. im Hochgebirge u. auch in Ruinen vorkommender, dem Kleiber ähnlicher Singvogel mit hell- bis dunkelgrauer Färbung, rotschwarzen Flügeln u. langem, gebogenem Schnabel; -loch, das; -meister, der [zu t mauern]: svw. t Maurermeister; ^irische, die; -pfeffer, der: Fetthenne einer auf Mauern u. Felsen wachsenden, gelbblühenden Art. deren Stengel u. Zweige pfefferartig scharf schmecken; -polier, der [zu tmauern]: svw. tMaurerpolier; -raute, die: häufig in Mauerritzen u. Felsspalten wachsender, kleiner Tüpfelfarn -rest, der; ^rlß. der; -ritze, die; -Salpeter, der: Kalksalpeter, der sich im Mauerwerk bei Eindringen von Tierharn od. anderen stickstoffhaltigen Stoffen bildet; -sdiau, die (Literaturw.): svw. TTeichoskopie; -schwalbe, die: svw. t ^segler, -segler, der: sehr schneller, schwarzer, schwalben- ähnlicher Vogel mit gegabeltem Schwanz u. sehr langen, sichelförmigen Flügeln, der seine Nester vor allem unter Dachrinnen und in Mauernischen anbringt; -spalt. der, -spalte, die; -stein, der: 1. Baustein zur Herstellung von Mauerwerk. 2. (Bauw.) ungebrannter Baustein (Ggs.: Mauerziegel); -verband, der (Bauw.): Verband. Anordnung der Mauersteine; -vorsprung, der: vorspringender Teil einer Mauer; -werk.das <PI. selten): 1. (ausBau-, Mauersteinen) gemauertes Gefüge; das M. des Hauses ist brüchig; eine Aussparung im M. 2. Gesamtheit der Mauern eines Gebäudes o.a.; -ziesel, der: gebrannter Baustein; Ziegelstein (Ggs.: Mauerstein 2). Mauern [m^ia'raj], die; -: 1. (auch abwertend) [dauerndes/ Mauern (1). 2. (ugs. od. Jargon abwertend) fdauerndes/ Mauernd): mauern ['m^pen] <sw. V.; hat) [1: mhd. müren. zu t Mauer; 2: unter Einfluß von ..mauern" (Du. Mauer (3) viell. zu gaunerspr. maura = Furcht. Angst, wohl zu jidd. mora < hebr. mör?. also eigtl. = sich ängstlich verschanzen]: 1. aus [ Bau] steinen [u. Mörtel J bauen, errichten; eine Wand, eine Treppe m.; <auch ohne Akk.-Obj.:) sie haben bis in die Nacht hinein gemauert. 2. (Ballspiele Jargon) das eigene Tor mit [fast] allen Spielern verteidigen, übertrieben defensiv spielen: der Tabellenzweite mauerte von Beginn an. 3. (Kartenspiel Jargon) trotz guter Karten zurückhaltend spielen, kein Spiel wagen: (beim Skat) ständig m.; Ü der Agent mauerte zunächst einmal (schwieg, war verschlossen, unzugänglich); <Abl. zu 1:) Mauerung, die; -. -en <PI. selten). 'Mauke [m^ika]. die; - [Hu.] in der Verbindung keine M. zu etw. haben (landsch.; keine Lust zu etw. haben). *Mauke [-], die; -, -n [mnd. muke. H.u.]: 1. Entzündung am Fesselgelenk, Fußgrind (bei Huf- u. Klauentieren). 2. (ugs. veraltend) Gicht, Zipperlein; mit ftiflzich fängt doch die M. an (Döblin. Berlin 149). Mauken [m^ikn] <PI.) [wohl zu t2Mauke (1)] (landsch.. bes. berlln. salopp abwertend): Füße; mir tun die M. weh; zieh mal deine M. ein! Maul [m^pll. das; -[eis. Mauler ['moyle; mhd. mül(e). ahd. mül(a).urspr. lautm.]: l.CVkl. t Mäulchen)dem Aufnehmen der Nahrung dienende Öffnung an der Vorderseite des Kopfes bei vielen Tieren: das geöffnete M. des Ochsen. Fischs; der Tiger riß. sperrte sein M. weit auf; einem Pferd ins M. sehen. 2. (häufig derb abwertend) a) CVkl. t Mäulchen) Mund des Menschen: gierig schmatzende Mäuler; er hat ein breites, plumpes, schiefes M.; mach endlich das/dein M. auf! (rede endlich!); jmdn. aufs M. hauen; du kannst gleich ein paar aufs M. haben!; ich habe bald keinen Zahn mehr im M; U er hat zehn hungrige Mäuler zu stopfen (ugs.; zehn Kinder zu ernähren)', fmdm. ist das M. zugefroren (derb; jmd. ist schweigsam, findet keine Worte, obwohl die Situation es erforderte, daß er sich äußert)', ein großes M. haben/führen (derb; großsprecherisch, prahlerisch reden; das große Wort führen)', das M. [weit] aufreißen (derb; außerordentlich prahlen)', das M. [weit] aufreißen Über jmdn. (über jmdn. [sehr] schlecht reden); das M./Mäulchen nach etw. spitzen (fam.; seine Begierde nach dem genußvollen Verspeisen von etw. bekunden, das man vor sich sieht od. sich als erreichbar vorstellt); sich <Dativ> das M. [über imdn.] zerreißen (derb; über jmdn., etw. häßlich reden, sich über jmdn., etw. in böser Nachrede ergehen: bösartig klatschen)', ein schiefes M. ziehen/machen, das M. hängen lassen (derb; ein mürrisches, verdrießliches Gesicht machen, weil man unzufrieden od. beleidigt ist): das M. brauchen (derb: 1. sich durch Reden gehörig wehren. 2. häßlich reden, klatschen): imdm. etw. ins M. schmieren (derb; jmdm. etw. auf über deutliche Art in den Mund legen, nahelegen): muß ich dir die Antwort ins M. schmieren?; jmdm. etw. ums M. schmieren (derb; jmdm. etw. Unangenehmes so sagen, daß es verhältnismäßig angenehm klingt): ein großes M. haben (TMund); das M. halten (TMund); das M. aufsperren (TMund); das M. [nicht] aufmachen/auftun (TMund); das/sein M. nicht aufkriegen (TMund); das M. aufreißen, voll nehmen (t Mund); imdm. das M. verbieten (TMund); imdm. das M. [mit etw.] stopfen (TMund; nach Ps. 107. 42); sich (Dativ) das M. verbrennen (TMund); das M. auf dem rechten Fleck haben (TMund); imdm. das M. wäßrig machen (TMund); nicht aufs M. Befallen sein (t Mund); imdm. nach dem M. reden (t Mund); imdm. übers M. fahren (TMund); b) (oft bezogen auf den Mund als in frecher, grober, böser o.a. Welse gebrauchtes Mittel zu sprachlicher Äußerung) jmds. Art u. Weise zu reden; Mundwerk: er hat ein freches, grobes, böses, gottloses, schändliches, loses M.; sie fürchtete die bösen Mäuler (ugs.; die Leute, die mit Gerede über sie, ihr Tun herfallen): *ein ungewaschenes M. (derb; ein grobes, böses, schändliches Mundwerk). 3. (Technik) einem Maul ähnlicher Teil eines Werkzeugs [der etw. fassen soll]: das M. des Schraubenschlüssels; das M. (die Backen) der Zange. maul-«Maul-:^affe,der[2:urspr. wahrsch. = Kienspanhalter in Kopfform, in dessen Maul man den Kienspan steckte]: 1. <PI.) *-n feilhalten (abwertend; [mit offenem Mund] gaffen, gaffend herumstehen), 2. (veraltet abwertend) Gaffer; -beerbaum. der [spätmhd. mulberboum. zu mhd. mül- ber. t Maulbeere]: bäum- od. strauchartige Pflanze mit Kätz- chenu. brombeerartigenFrüchten (Maulbeeren): Schwarzer M. (Maulbeerbaum mit wohlschmeckenden schwarzen Früchten); Weißer M. (Maulbeerbaum mit weißen Früchten, dessen Blätter als Nahrung für Seidenraupen dienen): -beere, die [mhd. mülber. dissimiliert aus ahd. mürben, mörberi, mit dem verdeutlichenden Grundwort -beri = Beere zu lat. mörum = Maulbeere. Brombeere]: brom- beerartige Frucht des Schwarzen Maulbeerbaums; -beer- kefen. der (Biol.): svw. t Morula; -beer[seklen]spinner, der: Zuchtform einer olivbraunen ostasiatischen Seidenspinnerart; -brüter, der (Zool.): Fisch einer der Arten, deren Weibchen die Eier im Maul ausbrüten; -esel, der [spätmhd. mülesel. verdeutlichende Zus. mit mhd.. ahd. mül. t Maultier]: l.a) aus Pferd u. Esel gekreuztes, eselähnliches Huftier; b) (Fachspr.) Kreuzung von Pferdehengst u. Eselstute; vgl. -tier. 2. (selten) svw. T Mulus (2); -faul <Adj.) (ugs. abwertend): svw. Tmundfaul: ein -er Mensch; eine -e (mürrische u. knappe einsilbige) Antwort, Ausrede; den ganzen Abend m. bleiben; m. antworten; -held, der (ugs. abwertend): jmd., der großsprecherisch vortäuscht, ein Mann von vorbildlicher Tat- u. Leistungskraft zu sein, dazu: -helden- tum, das (ugs. abwertend, selten); -Hobel, der [scherzh. Vergleich mit einem tHobel (1). da das Musikinstrument im Mund hin u. her geschoben wird] (ugs. scherzh.): Mundharmonika; -burerei, die (salopp abwertend): das Großtun mit sexuellen Erlebnissen [unter Verwendung von Vulgärausdrücken]; -korb, der: aus schmalen Riemen netzartig geflochtener Korb, der Tieren (bes. Hunden) vors Maul gebunden wird, damit sie nicht beißen können: einem Hund einen M. umbinden, vorbinden, anlegen; Ü Jmdm. einen M. anlegen (ugs.; jmdm. durch Verbot] e], Zwangsmaßnahmen] die freie Meinungsäußerung [weitgehend ] unmöglich machen), dazu: -korberlaß, der (ugs.): vgl. -korbgesetz; -korbgesetz, das (ugs.): Gesetz, das etw. untersagt u. dadurch die freie Meinungsäußerung [zu bestimmten Fragen] stark behindert od. unterbindet, -korbparagraph, der (ugs.): vgl. -korbgesetz. -korbzwang, der: Zwang, Vorschrift, bestimmten Tieren an bestimmten Orten in der Öffentlichkeit einen Maulkorb anzulegen; -kratten, der (Schweiz.): svw. T-korb; -orgel, die (ugs. scherzh.): Mundharmonika; -schelle, die (ugs.): Ohrfeige: jmdm. eine M. geben; eine M. bekommen; -sperre, die: a) (Tiermed.) svw. tKieferklemme, tKiefersperre; b) (salopp) Krampf (der Kinnbak- ken), bei dem der Mund nicht geschlossen werden kann: (scherzh.:) bei dem Streuselkuchen kriegt man ja die M.; *die M. kriegen/bekommen (salopp; sehr überrascht sein): 1753
Mäulchen ^tasche. die: 1. <PI.> schwäbisches Gericht aus Maultaschen (2) [in dünner Suppe]. 2. mit Farce (3), Käse od. Gemüse gefülltes Täschchen aus Nudelteig als Suppeneinlage: ^tier, das [verdeutlichende Zus. mit mhd.. ahd. mül = Maultier < lat. mülus]: 1. aus Pferd u. Esel gekreuztes, pferdeähnliches Huftier. 2. (Fachspr.) Kreuzung von Eselhengst u. Pferdestute: vgl. -esel, dazu: -tierpfad, der. -ttertreiber, der; ^trommel. die: in der asiatischen u. älteren europäischen Volksmusik gebräuchliches, kleines, beim Spielen zwischen den Zähnen gehaltenes u. behauchtes Zupfinstrument aus Metall, bei dem Tonbildung u. Tonhöhe durch die Resonanz der Mundhöhle bestimmt werden: Brummeisen: - und Klauenseuche, die: durch Viren hervorgerufene Krankheit der Wiederkäuer mit Ausschlägen an Maul. Klauen u. Euter; ^werk. das (derb abwertend): svw. t Mundwerk; ^wurf. der [spätmhd. maul-, mülwerf. mhd. mülwurf. -werf, zu: mül = Maul u. wurf = das Werfen, volksetym. Umdeu- tung von mhd. moltwerf. spätahd. mul(t)wurf. eigtl. = Erd(auf)werfer. geb. unter Anlehnung an mhd. molt(e). ahd. molta u. md.. mniederd. mul(le) = Erde. Staub zu ahd. müwerf. müwurf. eigtl. = Haufen(auf)werfer]:l.u/!/ir der Erde lebendes. Insekten u. Regenwürmer fressendes Tier mit walzenförmigem Körper, kurzem, dichtem Pelz, kleinen Augen, rüsselförmiger Schnauze u. kurzen Beinen, von denen die vorderen zwei als Grabwerkzeuge ausgebildet sind. 2. (Jargon) Agent, der über lange Zeit im Hinter- od. Unter- grundbleibt, zu 1: -wurfgrau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): schwarzgrau wie das Fell des Maulwurfs, -wurfratte. die: svw. t-wurfsratte. -wurfsfeil, das. -wurfsgrau: svw. Nwurfgrau, -wurfsgrille, die: Grille, die zu Grabwerkzeugen umgestaltete Vorderbeine hat. vorwiegend in selbstgegrabenen unterirdischen Gängen lebt u. bes. Insekten u. Regenwürmer fr ißt: Erdkrebs, -wurfshaufen, der: vgl. ^hü- gel. -wurfshügel. der. vom Maulwurf beim Graben aufgeworfener kleiner Erdhügel, -wurfsratte, die: volkst. für t Sandgräber. Mäulchen ['m^ykpnl, das; -s. -. ugs. auch: Mäulerchen: 1. (bes. fam. scherzh.) tMaul (1. 2a): *ein M. machen/ziehen ([bes. von KindemJ unzufrieden od. beleidigt sein u. einen Schmollmund machen/ziehen: schmollen). 2. (landsch.. bes. thüring.) Kuß: maulen ['migpbnl <sw. V.; hat) [zu tMaul] (salopp abwertend): murrend, mürrisch seine Unzufriedenfieit äußern: im Ton des Vorwurfs od. der Auflehnung seine Unzufriedenheit, seine Verstimmung, sein Widerstreben zum Ausdruck bringen: maul nicht. Junge!; ..Das Essen ist kalt", maulte er; die Arbeiter maulten wegen des schlechten Lohns; mit Jmdm. m. (jmdm. maulend Vorwürfe machen): -mäulig [-mpylwj] in Zusb.. z. B. breitmäulig (mit breitem Maul). Mau-Mau [m^p'm^p]. das; -[s] [nach dem Ruf des das Spiel beendenden Spielers, H.u.]: ein Kartenspiel, bei dem in der Farbe od. im Kartenwert bedient werden muß u. derjenige gewonnen hat, der als erster keine Karte mehr hat. maunzen fmspntßn] <sw. V.; hat) [nasalierte Form von tmauzen] (ugs.): /langgezogene/ klägliche Laute von sich geben: der Kater maunzt; ein maunzendes Baby; ... Jungkaninchen, die nach Futter maunzen (maunzend nach Nahrung verlangen: Bamm, Weltlateme 47). Maurer [m^pre], den -s. - [mhd. mürere, ahd. mürärK zu t Mauer]: 1. Handwerker, der Mauerwerk herstellt (Be- rufsbez.): M. und Zimmerleute; pünktlich wie die M. (ugs. scherzh.; sehr pünktlich) sein. 2. (ugs.) Kartenspieler, der mauert (3). 3. kurz für t Freimaurer. Maurer- (vgl. auch: mauer-. Mauer-): -arbeit, die; -forelle, die (ugs. veraltend; scherzh.): Hering: -frühstück, das (landsch.): Frühstück bes. der Maurer, bestehend aus Wurst, Brot u. einer Flasche Bier: -geselle, der: Geselle (1) im Maurerhandwerk: -hamroer, der; -handwerk, das <o. PL); -keüe, die; -klampfe, die (österr.). ^klavier, das (ugs. scherzh.): Ziehharmonika: -kolonne, die; ^lehrling, den vgl. ^meisten -mebter, der: Meister (1) im Maurerhandwerk: -polier, der: vgl. ^meisten -zunft, die. Maurerei bn^prar^], die; -: 1. Tätigkeit des Mauerns: Maurerhandwerk. 2. kurz für t Freimaurerei; maurerisch <Adj.; o. Steig.): kurz für t freimaurerisch. Maureske [m^p'reskaL Moreske frno'rEska], die; -, -n [frz. mauresque < span. morisco = maurisch] (blld. Kunst): Flächenornament (der islamischen Kunst) aus schematischen Linien u. stilisierten Pflanzen. Maus [m^ps], die; -, Mäuse [mgyza; mhd.. ahd. müs. viell. urspr. = die Stehlende; 3a: schon mhd., ahd.. nach lai. müsculus, Vkl. von: müs, t Muskel; 3 b: der Knorpel wird wegen seiner Beweglichkeit mit einer Maus verglichen. 5: viell. entstellt aus TMoos (3) od. nach dem Vergleich der (silber)grauen Farbe der Mäuse mit der der Silbermünzen]: 1. <Vkl. t Mäuschen, t Mäuslein) kleines [graues Nagetier mit spitzer Schnauze, nackten Ohren u. nacktem, langem Schwanz, das als Schädling in menschlichen Behausungen, auf Feldern u. in Wäldern lebt: die Mäu9e rascheln, pfeifen. piep[s]en. quieken; die M. nagt, knabbert am Käse; die M. huscht ins Loch, geht in die Falle; Mäuse fangen; flink wie eine M. (sehr flink): still sitzen wie ein Mäuschen (fam.; ganz still sitzen): arm wie eine M. (ugs.; sehr arm): R da beißt die M. keinen/(seltener:) keine M. einen Faden ab (ugs.; es ist unabänderlich, daran ist nicht zu rütteln, dagegen ist nichts zu machen: H.u.. viell urspr. Versicherung des Schneiders gegenüber dem Kunden, daß dessen Stoff bei ihm gut aufgehoben sei); das trägt eine M. auf dem Schwanz weg (ugs.; das ist der Menge, dem Betrag nach äußerst wenig): * keine M. (ug& verstärkend; niemand): keine M. herein-, herauslassen; weiße M. <meist PI.) (ugs. scherzh.; [motorisierter] Verkehrspolizist in IteilweiseJ weißer Uniform)', eine weiße M. regelte den Verkehr; die Kolonne wurde von weißen Mäusen begleitet; graue M. (ugs. abwertend; einfache u. unauffällige, farblose, durchschnittliche, wenig bedeutende u. kaum beachtenswerte [weibliche] Person): weiße Miur 9ehen (ugs.; [im Rausch, im Delirium usw.] Wahnvorsiellungen haben): Mäuse merken (salopp; Schliche, Tricks erkennen: merken, wo erw. nicht stimmt): wie eine pcbadclf M. (ugs.; völlig durchnäßt). 2. <Vkl. t Mäuschen) (fanU liebes Mädchen: Liebste: sie ist eine liebe, kleine M.!; btsi du wieder lieb. Mäuschen?: na. mein Mäuschen! 3.a) (ugs > Handballen unterhalb des Daumens: sich in die M. schneiden; b) <Vkl. t Mäuschen) (Med.) freier Gelenkkörper m einem Gelenk: Gelenkmaus. 4. <Vkl. t Mäuschen) (salopp* weibliche Scham. Vulva. 5. <PI.) (salopp) a) Geld: keine Mäuse mehr haben; leih mir mal hundert Mäuse! maus-« Maus- (vgl. auch: mause-. Mause-; mause-, Mäuse-*: ^atifle« das: kleines, knopfartiges Auge (wie das einer Maus): seine Frau hat -n; mit suchenden -n; -falle, die (österr.): svw. t Mausefalle; -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. Ngrau (1); ^grau <Adj.; o. Steige nicht adv. > grau wie das Fell der Maus: Ü solche Aussichten stempeln ihn zum -en (farblosen, lebensfernen) Theoretiker (Spiegel 45.1975.180); -loch, das (landsch): svw. t Mauseloch; mjJit. das [nach der Form der Blätter]: volkst. für tHabichtskraut; ^tgt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): österr neben t mausetot. Mauschel [majjjl], der; -s. - [zu jidd. Mausche. Mouscbe < hebr. MoSeh = Moses (m. Vorn.), urspr. Spottname für einen jüd. Händler] (spött.): [ armer J Jude: Mauschefce- te [...be:tol. die; -. -n [2. Bestandteil zu frz. bete, fbet] (Kartenspiel): doppelter Strafeinsatz beim Mauscheln. Mauschelei [m^yfc' l%|]. die; -. -en (abwertend): [dauerndes Mauscheln (1); mauscheln [m^ijln] <sw. V.; hat) [urspr. = wie ein jüd. Händler Geschäfte machen, zu t Mauschet b: zu t Mauscheln; wohl eigtl. = ein Glücksspiel spielen (u. dabei betrügen); 3 a: eigtl. = wie ein t Mau sc hei reden, b: nach dem für NichtJuden unverständlichen Jiddlscht 1. (ugs. abwertend) a) unterderhand u. in zweifelhafter, undurchsichtiger Weise Vorteile aushandeln, begünstigende od. Vorteile verschaffende Vereinbarungen treffen: zweifelhafte u. undurchsichtige Geschäfte machen: im Gemeinderai wird viel gemauschelt; mit jmdm. m.; Mauscheln Vorstande unterderhand mit Kleingartenparzellen? (BM 10. 6. 77, 17); b) (ugs.) beim [Karten]spiel betrügen. 2.a) Mauscheln spielen: b) (Kartenspiel) beim Mauscheln das Spiel übernehmen: ich mauschle! 3. (ugs.) a) jüdeln: b) undeutlich reden: <subst.:> Mauscheln [-], das; -s: Kartenspiel für drei bis sechs Personen (Glücksspiel). Mäuschen fm^ys^n], das; -s, - [2: vgl. Maus (3b)]: l.a> TMaus (1): *M. sein [wollen], spielen [wollen] (ugs.; er* als heimlich anwesender Beobachter miterleben [wollen :f. b) TMaus (2, 3b, 4). 2. (ugs.) svw. tMusikantenknochen: <Zus. zu 1:) mäuschenstill <Adj.; o. Steig.; selten attr.> (fam. emotional): ganz still [vor angespannter Erwartung. Aufmerksamkeit]: alle wacen m.; es wurde m. mause-. Mause- (vgl. auch: maus-. Maus-; mause-, Mause-)* 1754
Maximal- -falle, die: Falle zum Fangen von Mäusen: eine M. aufstellen; Ü der Stollen wurde für die Überlebenden zur M. (ugs.; zu einem Raum, aus dem es kein Entrinnen gab): -gesicht, das: spitzes, kleines Gesicht: -loch, das: von der Maus genagtes od. gegrabenes Loch, das den Eingang zu ihrem Schlupfwinkel bildet: die Katze lauert vor dem M.; fl ich hätte mich am liebsten in ein M. verkrochen/verkriechen mögen/wäre am liebsten in ein M. gekrochen (ugs.; hätte mich vor Angst od. Verlegenheit am liebsten versteckt): -tot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [unter Anlehnung an ..Maus1' umgedeutet aus niederd. mu(r)sdöt. morsdöt = ganz tot. zu: murs. mors = gänzlich, plötzlich] (fam. emotional): tot (mit allen äußeren Anzeichen), ganz //. gar tot, nicht die geringste Lebensregung mehr zeigend: er war m.; -zahn, der: (bes. bei Kleinkindern) kleiner, spitzer Zahn: Mausezähne haben; -zähnchen, das (meist PI.) (Handarb.): eine der kleinen Zacken am gezahnten Rand einer Häkelarbeit. mause-, MJuse- (vgl. auch: maus-. Maus-: mause-. Mause-): -$rm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Schweiz, selten): sehr arm: -bussard, der: adlerähnlicher, vorwiegend Mäuse fangender [brauner] Bussard mit kurzem, abgerundetem Schwanz: -dorn, der: (auch als Zierpflanze gezogener) immergrüner Halbstrauch mit roten Beeren: Mlreck, der (salopp): Kot von Mäusen: -falle, die: seltener für t Mausefalle; -fang, der <o. PL): die Katze geht auf M.; -fönger, der: (von Katzen, Raubvögeln usw.): -fraß, der: Fraß (2) von Mäusen an Vorräten, Pflanzen, Wurzeln o. ä.: -»erste, die: häufig an Straßen- u. Wegrändern wachsende wilde Gerste: -gift, das: Gift zur Vernichtung von Mäusen: -jagd, die: Jagd auf Mäuse: -loch, das: seltener für t Mauseloch; -meRten in der Wendung es ist zum M. (salopp; es ist zum Verzweifeln: eine Situation ist so verfahren, daß man fast etwas so Unsinniges versuchen könnte wie eine Maus zu melken); -nest, das; -öhrchen, das: svw. t Mausohr; -plage, die: der M. nicht Herr werden; -zähnchen, das: svw. TMausezähnchen. •* mfiusebi[moyzlnl<sw. V.; hat) (Jägerspr.): die Pfeif-, Piep- laute der Mäuse /mit einer PfeifeJ nachahmen, um den Fuchs anzulocken: der Jäger mäuselt den Fuchs; mausen [m^izn] <sw. V.; hat) [mhd. müsen. zu tMaus; 3: zu veraltet mausen = etw. heimlich tun, in Anspielung auf einen heimlich vollzogenen Ehebruch]: 1. (fam.. meist scherzh. od. beschönigend) (etw. nicht unbedingt Wertvolles) heimlich [u. geschickt] wegnehmen, an sich bringen: die Jungen haben Äpfel gemaust; wer hat mir meine Bonbonsgemaust?; Geklaut ist er. hier mausen doch alle (Fallada, Mann 53). 2. (landsch.. sonst veraltet) (von Tieren) Mäuse fangen. 3. (landsch. derb) Geschlechtsverkehr haben, koitieren: 'Mauser ['mvize]. der; -s. - (Schweiz.): Mäuse-, Maulwurfsfänger (der auf den Feldern Fallen stellt). ^Mauser [-]. die; - [älter: Mause, mhd. mü3e < mlat. muta. zu lat. mütäre. t mausern] .jahreszeitlicher Wechseides Federkleids (bei Vögeln): der Vogel ist in der M.; während der M. (Mauser zeit). 3Mauser© H. die; -. - [nach den dt. Konstrukteuren, den Brüdern P. v. Mauser u. W. Mauser (1838-1914. 1834-1882)]: kurz für t Mausen>istole. Mauserei [ma^iza'raj], die; -. -en. 1. (fam., meist scherzh. od. beschönigend) [dauerndes] Mausen (1). 2. (landsch. derb) /dauerndes] Mausen (3); Mäuserich I'moyzarK;]. den -s. -e [geb. nach tEnterich. Gänserich] (ugs.): männliche Maus. mauserig <Adj.) [eigtl. = aussehend wie ein Vogel in der 2Mauser. weitergebildet aus tmausig] (Schweiz.): 1. verdrießlich. 2. bedrückt, niedergeschlagen. 3. (vom Wetter) trübe: mausern [m^izwil. sich <sw. V.; hat) [weitergebildet aus älter: mausen, mhd. müsen. ahd. müsön < lat. (pen- näs) mütäre = (die Federn) wechseln]: 1. (von Vögeln) das Federkleid wechseln: die Enten mausern sich [im Herbst]; <oft, bes. Fachspr.. ohne ..sich'1:) die Kraniche mausern; mausernde Hühner. 2. (ugs.) sich durch eine starke (insbes. der Entfaltung der eigenen Anlagen, Möglichkeiten förderliche) Entwicklung in seinem Wesen, in seinem Charakter, in seinem Äußeren [entscheidend] zum Vorteil verändern: unsere Tochter hat sich in letzter Zeit sehr, zur Dame gemausert; eine Wissenschaft, eine Partei, die sich zu m. beginnt; der Abriß hat sich zu einem umfangreichen Lehrbuch gemausert; bald schon hatte sich die Ausnahme zur Regel gemausert (Spiegel 51,1974. 36). Mauserpistole, die; -. -n [t3Mauser]: eine Selbstladepistole. Mauserung, die; -. -en: 1. svw. t2Mauser. 2. (selten) das Sichmausern (vgl. mausern 2); Mauserzeit, die; -, -en: Zeit der 2Mauser. mausig [m^izi(;] <Adj.) [mhd. mü3ic = keck, frech, eigtl. = gemausert, zu: mÜ3en. tmausern] in der Verbindung sich m, machen (salopp; sich durch freches Auftreten, bes. durch freche, vorlaute Äußerungen, in den Vordergrund drängen, hervortun u. unangenehm auffallen): mach dich bloß nicht m! Mäuslein fmQyslajn]. das; -s. -: tMaus (1): R daß dich das M. beiß* (südd. fam. scherzh.; scherzhafte Drohung; Mäuslein [mundartl. Mäusle] vermutlich entstellt aus frühnhd. Melsel. mhd. misellsuht] = Aussatz). Mausoleum [m^zo'leiom]. d§s; -s. ...een [...e:an; lat. Mausoleum < griech. Mausöleion. urspr. = Grabmal des Königs Mausolos von Karien. gest. um 353 v.Chr.]: monumentales Grabmal in Form eines Bauwerks, Gebäudes. Maut [m^pt], die; -. -en [älter = Zoll, spätmhd. maut(t). mhd. mute. ahd. müta < got. möta = £oll(stelle)] (bes. östen\): a) Straßen-, Brückenzoll: b) svw. tMautstelle. maut-« Maut-: -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Osten*.): frei von Mautgebühren (Ggs.: mautpflichtig); gebühr, die (östen\): svw. TMaut (a); -pflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Osten-.): nur gegen Entrichtung von Maut (a) zu benutzen (Ggs.: mautfrei): -e Brücken. Straßen; -stelle, die (österr.): Stelle, an der eine Mautgebühr kassiert wird: -Straße, die (österr.): mautpflichtige Straße. Mautner ['mvitns]. der; -s. - [älter = Zöllner, zu TMaut] (österr.): jmd.. der bei einer Mautstelle Dienst tut. mauve [mo:v] <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. mau- ve. zu: mauve = Malve < lat. malva. TMalve]: malvenfarbig. mauzen I'm^itßn] <sw. V.; hat) [Weiterbildung von älterem mauen = miauen, mhd. mäwen. lau im.]: svw. tmaunzen. Max [maks] in der Fügung strammer M. (ugs.: 1. Spiegelei auf Schinken u. Brot. 2. seltener; Mahlzeit aus gut gewürztem, mit Eiern gemischtem Gehacktem auf Brot: Max, m. Vom., hier = Bursche. Kerl, beachtlicher Gegenstand); MAxe [makso]. der; -n. -n [TMax] (salopp): Kerl: Zum erstenmal bin ich in der glücklichen Lage, nicht mehr beweisen zu müssen, was für ein doller M. ich bin (Hörzu 31, 1974. 6); den großen -n spielen; Maxen [maksn] <PI.) [nach dem Bild des bayr. Königs Maximilian IV. (1756-1825) auf den Münzen] (bayr.. österr. salopp): Geld. maxi[maksi]<Adj.:o.Steig.;nichtattr.)[nach lat.maximus = größter, geb. nach tmini] (Mode): (von Röcken, Kleidern, Mänteln) knöchellang: m. tragen; die Textilindustrie hatte sich aufm, eingestellt: 'Maxi [-]. das; -s. -s: 1. <o. PL; meist o. Art.) (Mode) a) knöchellange Kleidung: sie erschien in modischem M.; b) (von Röcken, Kleidern, Mänteln) Länge bis zu den Knöcheln: Kleider in gemäßigtem M. 2. ugs. kurz für t Maxikleid; 2Maxi [-]. den -s, -s: ugs. kurz für t Maxirock. mQxi-, Mfxi- (Mode): -klekl, das; -lang <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): knöchellang: -Look (mit Bindestrich), der (Mode): Mode, bei der die Rocklänge bis zum Knöchel reicht: der M. ist bereits vergessen; sie erschien im M. (in knöchellanger Kleidung): -mantel, der; ^rock. der. Maxilla [maksila]. die; -. ...Ilae [...le; lat. mäxilla. Vkl. von: mala = Kinnbacke] (Anat.): Oberkiefer [knochen]: maxillar [maksila:?], maxillär [...'le:g] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. mäxilläris] (Med., Anat.): zum Oberkiefer gehörend, auf ihn bezüglich: Maxillen [ma'ksiln] <PI.) (Biol.): bei Gliederfüßern das auf den Oberkiefer nach hinten folgende zweite u. dritte Mundgliedmaßenpaar. Maxima: PI. von T Maximum; maximal [maksi'ma;]] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. maximus = größter, bedeutendster. Sup. von: magnus = groß]: 1. (bildungsspr.) a) (seltener präd.) größt..., höchst..., stärkst...: -er Nutzen, Schutz; -e Ausdehnung, Geschwindigkeit; etw. m. (in höchstem Grade) ausnutzen; b) <nlcht präd.) im Höchstfall, höchstens [zutreffend, eintretend usw.]: -er Spiritusverbrauch pro Stunde: 0.37 Liter; die m. zulässige Geschwindigkeit; der Kran kann m. zwanzig Tonnen heben. 2. (meist präd.) (Ju- gendspr.) vorzüglich, bestmöglich: das ist ja m.! TV-Wohnwand. 280cm... Hausbar.Sekretär, 7 Schubladen -einfach m.! (Nationalzeitung 558. 68. 29). Maximal-: -belastung, die; -betrag, der: höchstmöglicher Betrag: Miosis, die (Med.): höchste Dosis eines Mittels, 1755
maximalisieren die voffi Arzt gegeben werden darf: Höchstdosis: Abk.: MD; ^forderung, die: höchst(möglich]e Forderung (Ggs.: Minl- malforderung); ^ge§chwindigkeit. die: höchst[möglich]e Geschwindigkeit: ^gewicht, das: höchst [möglich] es Gewicht: -höhe, die: höchstl möglich]e Höhe: -leistung, die; Miote. die (bes. Schweiz.): svw. t Höchstnote; -preis, der. höchst/möglich Jer Preis (Ggs.: Minimalpreis); -Profit, der [russ, maksimalnaja pribyl] (kommunist. abwertend): vom Privatkapitalismus angestrebter maximaler, höchstfmög- lichjer Profit: -strafe, die (jur.): höchstf möglich Je Strafe, die das Gesetz zuläßt: ^wert. der: höchst]möglich]er Wert (Ggs.: Minimalwert). Vgl. höchst-. Höchst-. maximalisieren [maksimali'zr.ran] <sw. V.; hat) [zu tmaximal] (bildungsspr. selten): bis zum Höchstmöglichen, aufs Äußerste steigern (Ggs.: minimalisieren 1); Maxime Ima- ksiima], die; -. -n [frz. maxime < mlat. maxima (regula) = höchste (Regel), zu lat. maximus. tmaximal] (bildungsspr.): f Haupt Jgrundsatz. Leitsatz, Lebensregel: eine politische, naturwissenschaftliche M.; die oberste M. seines Handelns laute»,»Leben und leben lassen*'; eine M. haben; einer M. folgen; nach einer M. handeln; maximieren [ma- ksi'mhran] <sw. V.; hat) [zu t Maximum] (Ggs.: minimieren): 1. (bildungsspr.) systematisch bis zum optimalen Wert, bis zum Höchstmaß steigern: den Gewinn. Ertrag. Nutzen m.; Ü Wohlstand minimiert zwar die sozialen Spannungen, aber maximiert die Aufsässigkeit (verursacht ein Höchst- maß an Aufsässigkeit) gegen die Führung (Börsenblatt 85. 1971. 2501). 2. (Math.) svw. toptimieren (2); <Abl.:) Maxknknmg, die; -, -en (Ggs.: Minimierung); Maximum [maksimom]. das; -s. ...ma [lat. maxtmum. subst. Neutr. von: maximus. Tmaxlmal] (Ggs.: Minimum): 1. <PI. selten) (bildungsspr.) größtes Maß. Höchstmaß: das M. des Erreichbaren; ein M. an Sicherheit [bieten]; das M. an Punkten, die man in diesem Wettbewerb gewinnen kann; etw. bleibt unter dem M.; die Maschine verbraucht im M. (maximal 1 b) 3 Liter pro Stunde. 2*a) (Math.) oberer Extremwert: ein absolutes, relatives M.; die Maxima und Minima einer Funktion, einer Kurve berechnen; b) (Met.) höchster Wert (bes. der Temperatur) eines Tages, einer Woche, eines Monats, eines Jahres od. einer Beobachtungsreihe. 3. (Met.) Kern eines Hochdruckgebiets: ein barometrisches M. (t barometrisch). 4. (Jugendspr.) etw. Unüberbietbares: das ist M.!; <Zus.:> M^imum-Mjninmim-Thennofne- ter. das: Thermometer, das die tiefste u. die höchste gemessene Temperatur festhält. Maya: TMaja. Mayday ['meidet; anglisiert aus frz. m'aidez = helfen Sie mir]: internationaler Notruf im Funksprechverkehr. Mayonnaise, (eingedeutscht:) Majonäse [maj3'ne:zd. österr.: ...z], die; -. -n [frz. mayonnaise. älter: mahonaise. zu: maho- nais = aus Mahön (Stadt auf Menorca)]: pikante, dicke, kalte Soße aus Eigelb, Öl u. Gewürzen: eine M. anrühren; Heringshappen in M. Mayor ['me:B. engl.: mra], der; -s. -s [engl, mayor < afrz. maire. TMaire]: Bürgermeister in England u. in den USA. MAZ [ma$], die; -. ...anlagen (Kurzwort für magnetische Bildaufzeichnung] (Ferns.): Vorrichtung zur Aufzeichnung von Fernsehbildern auf Magnetband. mazarinblau Imaza'rS:-] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. (bleu) mazarin. H.u.]: hellblau mit leichtem Rotstich. Mazdaznan [masdas'na:n], das, auch: der. -s [aus dem Pers., nach dem Namen der iranischen Gottheit Ahura Masdah (Mazda)]: von O. Hanisch um 1900 begründete, auf der Lehre Zarathustras fußende, heute weltweit verbreitete religiöse Heilsbewegung. Mäzen [m£'£ße:n], den -s. -e [nach Maecenas (lat. Maecenäs). dem besonderen Gönner der Dichter Horaz u. Vergil (etwa 70^8 v.Chr.)] (bildungsspr.): vermögender Privatmann, der [einen] Künstler od. Sportler bzw. Kunst. Kultur od. Sport mit finanziellen Mitteln fördert: der M. eines Künstlers, Dichters, eines Fußballvereins; Air ein künstlerisches Projekt einen M. suchen, finden; der Staat als M.; <Abl.:) Mäzenatentum [met$e'na:tntu:m]. das; -s (bildungsspr.): charakteristische Haltung eines Mäzens, Förderung der Kunst, des Sports durch einen Mäzen: Mizengtin, die; -. -nen: w. Form zu t Mäzen; mäzengtisch <Adj.) (bildungsspr.): in der Art von Mäzenen: Mäzenatentum zeigend, bezeugend: -e Großzügigkeit; -e Fürsten; die Preisgestaltung ist fast m.; IVttzenin, die; -. -nen: w. Form zu t Mäzen. Mazeration [mal^era't^oin]. die; -. -en [lat. mäcerätio. zu: mäceräre. tmazerieren]: 1. (Med.. Blol.) Vorgang der Aufweichung pflanzlicher od. tierischer Gewebe bei längerem Kontakt mit Flüssigkeiten. 2. (Blol.) mikroskopisches Präparat ionsverfahren zur Isolierung von Gewebsanteilen (z.B. von einzelnen Zellen) unter Erhaltung der Zellstruktur. X (BioL, Chemie) Gewinnung von Drogenextrakten durch Ziehenlassen von Pflanzenteilen in Wasser od. Alkohol bei Normaltemperatur: mazerieren [...rl:ran] <sw. V.; hat) [lat. mäceräre = mürbe machen, ein-, aulweichen] (Blol.. Chemie): eine Mazeration (2, 3) durchführen. Mazis ['matsis], den -. MfzisMüte. die; -. -n [frz. macts < spätlat. macls für lat. maclr *= als Gewürz verwendete rote Baumrinde aus Indien]: als Gewürz u. Heilmittel verwendete getrocknete Samenhülle der Muskatnuß. Mazurka [ma'zurka], die; -. ...ken u. -s [poln. mazurka. eigtl. = masurischer Tanz]: (meist lebhafter) polnischer Nationaltanz im Dreiviertel- od. Dreiachteltakt. Mazze. Mazzen: fachspr. Schreibung für t Matze, t Matzen. mea culpa [me:a kolpa; lat.]: [durch] meine Schuld: ich bin [daran] schuldig (Ausruf im tConfiteor). Mechanik [me'^mk]. die; -. -en [lat. (ars) mechankca < griech. mechanike (töchne) = die Kunst, Maschinen zu erfinden u. zu bauen, zu: mechanikös. tmechanischj: 1. <PI. ungebr.) (Physik) a) Wissenschaft von der Bewegung der Körper unter dem Einfluß äußerer Kräfte od. Wechselwtr* kungen: die Gesetze der M.; die M. der gasförmigen Körper (Aeromechanik): die M. der flüssigen Körper (Hydromechanik): b) Gesamtheit der physikalischen Gesetze u. Zusammenhänge, wie sie die Mechanik (1 a) od. eines ihrer Teilgebiete zum Gegenstand hat: die M. von Vorgängen, von Körpern dieser Art ist kaum erforscht. 2. <PI. ungebr./1 (Technik) Maschinen- u. Gerätekunde: diese Maschine ist ein Wunderwerk der M. 3. (bes. Fachspr.) a) svw. t Mechanismus (I a): die M. eines Klaviers ausbauen und reparieren; b) <o. PI.) svw. tMechanismus (1 b): die M. eines Getriebes erklären. 4. <o. PI.) (bildungsspr.) [seelenlose, monotone] Zwangsläufigkeit, Selbsttätigkeit im Ablauf od. in der Funktion von etw.: die M. eines Arbeitsvorgang», eines Geschehens; seine Arbeit mit stumpfsinniger M (stumpfsinnig u. mechanisch) verrichten; <Abl.:) Mechaniker, der; -s. - [für älteres T Mechanikus]: Handwerker od. Facharbeiter, der Maschinen, technische Geräte o. ä. zusammenbaut, prüft, instand hält u. repariert. Mechanlteria. die; -. -nen: w. Form zu t Mechaniker. Mechanikus [me'^a:- nikos]. der, -. ...izi [...it$i]. ugs. scherzh.: -se [lat. mechani- cus. zu: mechanicus (Adj.). tmechanisch] (veraltet, noch ugs. scherzh.): Mechaniker: Medianisator [me<^ni'za:tx. auch: ...to:g]. der; -s, -en [...za'to:ran; russ. mechanisator) (DDR): technische Fachkraft in der sozialistischen Land- u. Forstwirtschaft: Sowjetische -en helfen bei der Gewinnung von Neuland (Horizont 43, 1976. 19); medtantodi [me'9a:nij] <Adj.) [lat. mechanicus < griech. mechanikös = Maschinen betreffend; erfinderisch, zu: mediane » Hilfsmittel, Werkzeug; Kriegsmaschine, zu: mdchos = (Hilfsmittel]: 1. <o. Steig.; nicht präd.) a) (Physik) der Mechanik (1) entsprechend, durch die Gesetze der MechanA bestimmt, nach den Gesetzen der Mechanik wirkend: < Kraft, Energie; ein -er Effekt; die Überwindung des -en (ander Mechanik 1 orientierten) Weltbildes; b) (bes. Fachspr.) durch Einflüsse von Körpern, durch Bewegung bz* Hemmung der Bewegung von Körpern bestimmt, bewirkt od. wirkend: -e Beanspruchung. Abnutzung; Schraubenfe» dermechanismus (-e Lebensdauer von über 30 Millionen Betätigungen) (Elektronik 10.1971. A 83); -e Oberflächenbehandlung (mit Werkzeugen): -e (äußerlichangewendete* [Empfängnis]verhütungsmlttel; -e Reize (Tastreize usw.). -e (Biol.; mechanische Reize aufnehmende) Sinne; -e (GeoL durch mechanische innere Vorgänge, z. B. bei Frost, starkem Temperaturschwankungen, verursachte) Verwitterung. 2. <o. Steig.; nicht präd.) (Fachspr.. bildungsspr.) d* Mechanik (2,3) betreffend: ein -es Wunderwerk; -e Kenntnisse. Fertigkeiten; -e Schäden, Fehler. 3. <o. Steig.; nicht präd.) (Fachspr., bildungsspr) mit Hilfe von Mechanismen vor sich gehend, funktionierend, arbeitend: maschinell: < Fertigung; -e Verfahren; der -e Webstuhl; -es Spielzeug, -e (Musikstücke automatisch wiedergebende) Musikinstrumente; m. arbeiten, funktionieren. 4. (bildungsspr.) a) ohne bewußte Steuerung durch Willen od. Aufmerksamkeit [geschehend, vor sich gehendJ: automatisch: eine -e Handlung. Bewegung; m. grüßen, antworten; b) gleichförmig u. ohne 1756
mediat Nach-, Mitdenken, Überlegung [geschehend, vor sich gehend]: eine -e Arbeit. Beschäftigung; diese Methode ist mir zu m.; ein Gedicht m. aufsagen; mechanisieren [me^ani- zi.ren] <sw. V.; hat) [frz. m&aniser. zu: möcanique. tmechanisch] (Fachspr.. bildungsspr.): auf mechanischen (3) Ablauf, Betrieb umstellen: einen Betrieb, die Produktion, die Arbeitsmethoden m.; <Abl.:> Mechanisierung, die; -. -en (Fachspr.. bildungsspr.): 1. <PI. selten) das Mechanisieren: der Prozeß der M. 2. <o. PI.) das Mechanisiertsein: ein hoher Grad der M.; Mechanismus [me^anismos], der; -. ...men [frz. m&anisme]: 1. (Fachspr.. bildungsspr.) a) Gesamtheit von gekoppelten Bauelementen (einer Maschine, einer technischen Vorrichtung, eines technischen Geräts, Instruments usw.), die so konstruiert ist, daß jede Bewegung eines Elements eine Bewegung anderer Elemente bewirkt: der M. der Spieluhr ist abgelaufen; einen M. konstruieren, in ein Gerät einbauen; b) <o. PI.) das Zusammenwirken der Teile u. Funktionen eines Mechanismus (1 a), Funktion [u. KonstruktionsweiseJ eines Mechanismus (1 a): das ist ein ganz einfacher M.; der M. wird ausgelöst, gehemmt; den M. eines Maschinentyps studieren, kennen, verstehen. 2. (Fachspr.. bildungsspr.) a) in sich selbsttätig, zwangsläufigfunktionierendes System: So sind also vegetative Nerven und Hormone die wesentlichsten Mechanismen, mit denen die Wechselwirkung zwischen den Organen ... hergestellt wird (Medizin II. 222); ein modernes Staatswesen ist ein komplizierter M.; b) automatisches, selbsttätiges, zwangsläufiges Funktionieren [als System], automatischer Ablauf: ein gestörter M.; biologische, gesellschaftliche, psychische Mechanismen; der M. einer Organisation; der M. der Neurosen, der Vorurteilsbildung. 3. (Fachspr.) Richtung der Naturphilosophie, die Natur, Naturgeschehen od. auch Leben u. Verhalten rein mechanisch bzw. kausal erklärt: Mechanist, der. -en. -en: Vertreter des Mechanismus (3); mechanistisch <Adj.>: 1. zum Mechanismus (3) gehörend, ihn vertretend, ihm eigentümlich, gemäß: ein -es Dogma; -es Denken. 2. (bildungsspr. selten) [nur] auf einem Mechanismus (2) beruhend, [nur] einem Mechanismus (2) entsprechend: Man kann das kindliche Verhalten nicht als -en Vorgang deuten (Ruthe. Partnerwahl 19); die zeitlupengenaue Wiedergabe von -em Hantieren (Spiegel 42. 1977. 272); Mechanizf: PI. von TMechanikus; Mechanismus [...ni'tßismus]. der; -: svw. t Mechanismus (3); Mechani- zjst, der; -. -en: svw. t Mechanist; mechanizjstisch <Adj.>: svw. tmechanistisch (1); Mechanorezeptoren [me'9a:no] <PI.) (Biol.): mechanische Sinne (tmechanisch 1 b); Mechgnotherapie.die: -(Med.): Therapie mit Hilfe mechanischer Einwirkung auf den Körper (insbes. Massage, Krankengymnastik o. ä.). mechulle [me'xobl: svw. tmachulle. meck! [mek] <Interj.): lautm. für das Meckern der Ziege: m.. m.! M«cker- (meckern): -abend, der (ugs. scherzh.): Abend (2). abendliche Zusammenkunft, bei der man Kritik üben, seiner Unzufriedenheit Ausdruck geben od. sich beschweren kann: -buch, das (ugs.): Beschwerdebuch: -€Cke, die (ugs.): feste Stelle in einer Zeitung od. Zeitschrift, an der insbes. dem Leser Gelegenheit gegeben ist, Kritik zu üben, seiner Unzufriedenheit Ausdruck zu geben od. sich zu beschweren: ^frit- ze, der [T-fritze] (salopp abwertend): svw. T Meckerer; ^kästen, der (ugs.): 1. Kasten zur Entgegennahme schriftlicher Kritik, schriftlicher Beschwerden usw. 2. vgl. -v^cke; bliese, die (salopp abwertend): vgl. ^frltze; -pott, der (landsch. [bes. nordd.l salopp abwertend): Meckerer: -spalte, die (ugs.): vgl. -v^cke; -tute, die (salopp): Megaphon, Mikrophon: -ziese, die (salopp abwertend): 1. vgl. -fritze. 2. weibliche Person, die [dauernd] aufdringlich u. mit meckernder Stimme lacht. Meckerei [meka'r^j], die; -, -en (ugs. abwertend): (dauerndes) Meckern (3); Meckerer [mekare], der; -s. - (ugs. abwertend):jmd., der ständig meckert (3); meckern [mekrail <sw. V.; hat) [älter: mecken. spätmhd. mechzen, zu mhd. mecke = Ziegenbock; lautm.]: 1. (von Ziegen) [langgezogene] helle, in schneller Folge stoßweise unterbrochene Laute von sich geben: ein meckernder Bock; Ü meckernd lachen. 2. mit heller, blecherner Stimme reden: W. hüpfte zu ihr ... hin und meckerte: ..Stören Sie nicht die heilige Handlung" (Broch, Versucher. 363). 3. (ugs. abwertend) an einer Sache etw. auszusetzen haben u. dies in unfreundlichem Ton tun: unfreundlich Kritik üben, ärgerlich seiner Unzufriedenheit Ausdruck geben: er hat immer etwas zum.; über das Essen m.; gegen die Regierung m.; ..Schon wieder Gummiwurst mit Rotkohl!" meckerten die Leute. Meckifrbur [meki-1. die; -. -en [nach „Meckr, einem Igel in einer Bilderreihe der Zeitschrift „Hörzu". eigtl. = Igelfrisur] (ugs. veraltend): Bürstenfrisur. Medaille [me'dalto. Osten.: me'dajLb). die; -. -n [frz. mödaille < ital. medaglia. über das Vlat. zu lat. metallum. t Metall]: (nicht als Zahlungsmittel bestimmte) Münze mit Inschrift od. figürlicher Darstellung zur Erinnerung an eine Persönlichkeit od. an ein Geschehen bzw. zur Anerkennung, Auszeichnungfür besondere Leistungen: die M. trägt eine Inschrift auf der Vorder-. Rückseite; er hat bei den Olympischen Spielen eine [goldene, silberne, bronzene] M. gewonnen, errungen, (ugs.:) geholt, (ugs.:) gemacht; Jmdm. eine M. für etw. verleihen; jmdn. mit einer M. auszeichnen; U Dr. Beutler ... hat ... die europäische Integration und die atlantische Kooperation als die zwei Seiten einer M. (zwei Seiten derselben Sache, Angelegenheit) bezeichnet (FAZ27. 5. 61.3). Medaillen-: -gewinnen der (Sport); kunst, die <o. PL): Kunst, Medaillen zu gestalten u. herzustellen: ^Sammlung« die; -Spiegel, der (Sport): bei Wettspielen geführte Tabelle, die die augenblickliche Verteilung der Medaillen auf die teilnehmenden Länder anzeigt. Medailleur (modal' jag], der, -s, -e [frz. medailleur]: a) Künstler, der Medaillen vom Entwurf bis zur Vollendung herstellt (Berufsbez.); b) Handwerker, der Medaillen nach künstlerischem Modell gießt od. prägt (Berufsbez.); Medaillon [me- dal'jö:,österr.: med^l'jö:]. das; -s. -s, seltener: -e [...'jo.na; frz. mädaillon < ital. medaglione = große Schaumünze. Vgr. von: medaglia, t Medaille]: 1. <PI. auch: -e) (an einem Kettchen getragene) kleine, flache Kapsel, die ein Bild od. ein Andenken enthält. 2. <PI. -s> (bild. Kunst) rundes bzw. ovales [in etw. eingearbeitetes] Bild[nis] od. Relief. 3. <PI. -s> (Gastr.) kleine, runde bzw. ovale, kurz gebratene Fleisch-, Fischscheibe (bes. vom Filetstück): gegrilltes M. vom Kalb. Reh, Heilbutt; <Zus.:> Medaillonteppich, der: orientalischer Teppich, dessen Fond ein deutlich abgehobenes, insbes. sternförmiges od. ovales Mittelstück (Medaillon) aufweist. Medaukeule fme.dap-L die; -, -n [nach dem dt. Sportpädagogen H. Medau (1890-1974)] (Sport): kurze Keule, die als gymnastisches Handgerät dient. 'Media [me:dia], die; -. ...diä [..je] u. ...dien [...pn; zu lat. medius (t'Medium); 1: eigtl. = Mittellaut, nach der Mittelstellung zwischen Tenuis u. Aspirata]: 1. (Phon.) stimmhafter Verschlußlaut (z. B. b. d. g). 2. (Med.) mittlere, aus elastischen Fasern bestehende Schicht in der Wandung der Blut- u. Lymphgefäße: *Media: PI. von T ■Medium. Media- ('Medium 2c; Werbespr.): -abteihing, die: Abteilung, die für Auswahl u. Einsatz von Werbemedien, -trägem, -mittein zuständig ist: Mlirektor. der: Leiter der Mediaabteilung: ^fadunam.der: svw. t-Mann; -forschung,die: Erforschung demographischer u. statistischer Merkmale von 'Medien (2c); Mnan [mi:didmaen] (mit Bindestrich), der; -. -men [...man], -Mann ['me:dia-], der; -es, -Männer: Fachmann für Auswahl u. Einsatz von Werbemitteln: -planer, der: Media-Mann mit Planungsaufgaben. medial [me'dia:l] <Adj.; o. Steig.) [1: zu t'Medium (4a); 2: spätlat. mediälis = mitten, in der Mitte, zu: medius. t 'Medium]: 1. (bildungsspr.) den Kräften u. Fähigkeiten eines 'Mediums (4 a) entsprechend: -e Kräfte. Fähigkeiten; m. veranlagt sein. 2. (nicht präd.) (Med.) in der Mitte liegend, die Mitte bildend: mittler... 3. (nicht präd.) (Sprachw.) das xMedium (5) betreffend, dazu gehörend, ihm eigentümlich, gemäß: -e Verbformen; median [me'dja:n] <Adj>; o. Steig.; nicht adv.) [lat. mediänus = in der Mitte liegend] (Anat.): in der Mittel llinie] eines Körpers od. Organs gelegen: Median [-]. der, -s. -e [engl, median, tmedian] (Statistik): svw. Medianwert (t Zentralwert); Mediane [me- dia:nd], die; -. -n [zu lat. mediänus. tmedian] (Geom.): 1. Seitenhalbierende eines Dreiecks. 2. Verbindungslinie von einer Ecke eines Tetraeders zum Seh werpunk t der gegenüberliegenden Seite: Medianebene, die; -. -n (Anat.): durch die Körpermitte verlaufende Symmetrieebene des [menschlichen] Körpers: Mediante [mediana], die; -, -n [ital. me- diante, 1. Part, von: mediare < spätlat. mediäre = dazwischentreten, halbieren] (Musik): 1. dritte Stufe einer Tonleiter. 2. über der Mediante (1) errichteter Dreiklang: Medign- wert, der; -[e]s, -e (Statistik): svw. tZentralwert; mediat 1757
Mediation [me'dia.tl <Adj.; o. Steig.) [frz. m6diat. rückgeb. aus: immö- diät < (spät)lat. immediätus, timmediat]: a) (veraltet) mittelbar: b) (hist.) (im dt. Reich bis 1806) reichsmittelbar: Mediation [media'tßio:n], die; -. -en [spätlat. mediätiol (Dipl.): Vermittlung eines Staates in einem Streit zwischen anderen Mächten; mediatisieren [...ti'zi.ran] <sw. V.; hat) [zu frz. mödiat. tmediat] (hist.): dem Reich unterstehende Herrschaften (3) od. Besitzungen (z.B. Reichsstädte) der Landeshoheit unterwerfen, der immediaten Stellung für verlustig erklären; <Abl.:) Mediatfeteung, die; -. -en. medüval lmedie'va:l] <Adj.; o. Steig.) [zusgez. aus nlat. medium aevum = Mittelalter] (Fachspr.): mittelalterlich; Mediäval [-. fachspr. auch: medp'vel], die; - [nach der Ähnlichkeit mit der Schrift ma. Handschriften] (Druck- u. Schrlftw.): Antiqua, bei der die einzelnen Letternteile nahezu gleich sind; Mediävist [medie'vist]. der; -en. -en: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mediävistik; Mediävistik, die; - [zu tmediäval]: Wissenschaft von der Geschichte, Kunst, Literatur usw. des europäischen Mittelalters. Medien: PI. von 'Medium. raedien-, Medien- ('Medium 2a. b): Mlidaktlc. die (Päd.): Didaktik der als Unterrichtshilfsmittel eingesetzten Medien; ^didaktisch <Adj.; o. Steig.) (Päd.): didaktisch im Rahmen der Mediendidaktik; ^pidagDgflc. die: Pädagogik der Massenmedien, ihres Einsatzes als Bildungsmittel u. des kritischen Verhaltens ihnen gegenüber; ^pädagogisch <Adj.; o. Steig.): pädagogisch im Rahmen der Medienpädagogik; ^spezifisch <Adj.) (Fachspr.): für die besondere Art eines 1Mediums (2a, c) spezifisch, der spezifischen Art eines Mediumsangemessen: -e Gestaltung; -e Werbemethoden; -verbünd, der (Fachspr.): 1. Verbindung, Kombination zweier od. mehrerer 'Medien (2 a, b) im Unterricht. 2. Verbindung zweier od. mehrerer 'Medien (2 a) im Rahmen wirtschaftlicher Konzentration; ^Zentrum, das: kommunales Zentrum, das den Besuchern Einrichtungen u. Erzeugnisse der Informa- tionstechnik verschiedener Medien zur aktiven Benutzung anbietet (Kino, Audio-Video-Technik u.a.). Medikament [medika'ment]. das; -[e]s. -e [lat. medicämen- tum, zu: medicärl = heilen]: Mittel, das in bestimmter Dosierung insbes. der Heilung von Krankheiten, der Vorbeugung (im weitesten Sinne) od. der Diagnose dient; Arzneimittel: ein starkes, wirksames M.; das M. hat keine schädlichen Nebenwirkungen; ein M. einnehmen; Jmdm. ein M. [gegen Kopfschmerzen] verordnen, verabreichen. medikam^nten-, Medikamenten-: -abhängig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von Medikamenten abhängig; -mißbrauch, der <o. PL): Mißbrauch von Medikamenten; Arzneimittelmißbrauch; -schrank, der (Med.): Schrank für Medikamente: -schränkchen, das: [für den privaten Gebrauch bestimmter] kleinerer [ Wand]schrank für Medikamente. medikamentös [medikamentös] <Adj.; o. Steig.; präd. un- gebr.) [lat. medicämentösus = heilend] (Med.): mit Hilfe von Medikamenten, unter Verwendung von Medikamenten [erfolgend]: -e Behandlung; jmdn.. eine Krankheit m. behandeln, heilen; Medikaster [medi'kaste]. der; -s, - [geb. nach tKritikaster] (veraltet abwertend): Quacksalber, Kurpfuscher; Medikation [medika't$io:n], die; -. -en [spätlat. medicätlo = Hellung] (Med.): 1. Verordnung bzw. Verabreichung, Anwendung eines Medikaments (einschl. Auswahl u. Dosierung): Keiner der Patienten stand unter einer M. (Reform-Rundschau 1. 1969. 26). 2. Art u. Charakter der in einem bestimmten Krankheitsfall verordneten Medikamente; Medikus [me:dikos], der; -, ...izi [...it$i], ugs.: -se [lat. medicus = Arzt] (scherzh.): Arzt: ein junger M. medio I'me:dio] <Adv.) [Mal. medlo = mittler ... < lat. medtus, t 'Medium] (Kaufmannsspr.): zum [Zeitpunkt des] Medio; Mitte (Januar, Februar usw.): m. Mai; <subst.:> Medio [-]. den -[s], -s: Monatsmitte (15. des Monats od., wenn dieser ein Samstag, Sonntag od. Feiertag ist, der nachfolgende Werktag): zum M. getätigte Abschlüsse am Geldmarkt und im Terminhandel; Mediogarn ['me:djp-]. das; -[e]s, -e [zu lat. medius. t 'Medium] (Textilind.): mittelfest gedrehtes Baumwollgarn; medicker [me'dio.kB] <Adj.; o. Steig.) [frz. mediocre < lat. medlocrls] (bildungsspr.): mittelmäßig: ein mediokres Buch; Ich sah soviel Mediokrität, ich wollte nicht auch noch m. sein (Spiegel 1/2. 1966. 70); Mediokrität [mediokri't£:t], die; - [frz. mediocrite < lat. mediocritäs] (bildungsspr.): Mittelmäßigkeit; Medio- thek [medio'te:k], die; -, -en [zu t'Medium (2) u. -thek. t Bibliothek]: meist als Abteilung in öffentlichen Büchereien bereitgestellte Sammlung audiovisueller 1Medien (2 a, b) zur Weiterbildung; Mediowechsel, der; -s. - [zu t Medio] (Kaufmannsspr.): in der Mitte eines Monats fälliger Wechsel. Medisance [medi'zä:s3], die; -, -n [frz. medisance. zu: mddire = verleumden] (bildungsspr. veraltet): boshafte Bemerkung: So konnten die Damen einmal hier ihren Kaflee trinken und -n austauschen (FAZ 15. 4. 61. 63); medisant [...'zantl <Adj.; -er. -este) [frz. m&Jisant] (bildungsspr. veraltet): sarkastisch, boshaft: „Du hast heute deinen -en Tag44, erwiderte die Schwester... (Fussenegger. Haus 198); medisieren [...zi.ran] <sw. V.; hat) (bildungsspr. veraltet): boshafte Bemerkungen machen, lästern; schmähen. Meditation [medita't$io:n]. die; -. -en [lat. meditätio = das Nachdenken, zu: meditäri. tmeditieren]: 1. (bildungsspr.) [sinnende] Betrachtung: philosophische, religiöse M.; geistreiche, endlose -en; Hartogs -en gingen allen auf die Nerven (Kuby. Rosemarie 11); jmdn. aus seiner M.. aus seinen -en [herauslreißen; in M. verfallen, versinken. 2. (ReL Psych., Philos.) mystische od. kontemplative, geistige Versenkung; <Zus. zu 2:) Meditationstag. der; Meditationsübung, die; meditativ [...'ti:fl <Adj.) [spätlat. meditätlvusl (bildungsspr., Fachspr.): auf Meditation beruhend; Meditation vollziehend, ausdrückend: eine -e Schau; eine -e Schrift; etw. m. erfassen. mediterran [medit£'ra:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. mediterräneus. eigtl. = mitten im Lande, in den Ländern, zu: medius = mitten u. terra = Land] (bildungsspr.. Fachspr.): dem Mittelmeerraum angehörend, eigen; mittel- meerisch: die -e Flora; -es Klima. Brauchtum. meditieren [medi'ti.ran] <sw. V.; hat) [lat. meditäri = nachdenken, sinnen, eigtl. = ermessen, geistig abmessen]: 1. (bildungsspr.) [tief] nachsinnen, nachdenken; Betrachtungen anstellen: lange m.; über das Leben, über ein Problem, über einen Text m. 2. (Fachspr.) Meditation (2) [aus]üben 'Medium [me.diom]. das; -s. ...ien [...jpnl u. ...ia [...|a] [lat. medium = Mitte, zu: medius = in der Mitte befindlich; 2: engl, medium]: 1. <PI. selten auch: ...ia) (bildungsspr.) vermittelndes Element: in dem durch das M. Geld gesteuerten System der gesellschaftlichen Arbeit (Habermas, Legitimationsprobleme 42); Gedanken durch das M. der Sprache, der Musik ausdrücken; Literatur als M. Tür die geistigen Strömungen einer Zeit. 2. <meist PI.) a) <PI. selten auch: ...ia) (bildungsspr.) Einrichtung, organisatorischer u. technischer Apparat für die Vermittlung von Meinungen, Informationen od. Kulturgütern, insbes. eines der Massenmedien Film, Funk, Fernsehen, Presse: die optischen Medien [Film und Fernsehen]; die akustischen Madien [Schallplatte, Tonband. Rundfunk]; b) <PI. selten auch: ...ia) Unterrichts! hilf s] mittel, das der Vermittlung von Information u. Bildung dient (z.B. Buch, Tonband. Film u.a.); c) <PL meist ...ia) (Werbespr.)/ür rf/V Werbung benutztes Kommunikationsmittel: Werbeträger. 3. <PI. ...ien) (bes. Physik. Chemie) etw., worin sich bestimmte Vorgänge abspielen, Träger bestimmter, insbes. physikalischer od. chemischer Vorgänge: die Ausbreitung der Schallwellen in einem gasförmigen M.; Diese sehr robusten Meßwertaufnehmer arbeiten auch ... in ... aggressiven Medien, z. B. Natrium (Elektronik 10. 1971. A 52); Ü die Zeit als M.. worin wir zu handeln vermögen (Frisch, Stiller 449). 4. <PI. ...ien> a) (Parapsych.) jmd., der für (angebliche) Verbindungen zum übersinnlichen Bereich besonders befähigt ist: sie fungiert als M. bei spiritistischen Sitzungen; b) (Med.. Psych.) jmd., an dem sich auf Grund seiner körperlichen bzw. seelischen Beschaffenheit Experimente, Untersuchungen (bes. Hypnoseversuche) durchführen lassen: sie ist ein gutes, geeignetes, schlechtes M. für Hypnoseversuche, Arzneimitteltests. 5. <PI. ...ia; selten) (Sprachw.) Mittelform zwischen Aktiv u. Passiv (bes. im Griechischen), der in anderen Sprachen die reflexive Form entspricht: dieses Verb kommt nur im M. vor: ^Medium [-]. die; - [engl.-amerik. medium, zu lat. medius, t'Medlum]: genormter Schriftgrad für die Schreibmaschine. Medizi: PI. von tMedikus; Medizin [medi'tßi:n], die; -. -en [lat. (ars) mediana = ArzneKkunst). Heilkunst, zu: medicus = Arzt]: 1. <o. PI.) Wissenschaft vom gesunden u kranken Organismus des Menschen u. der Tiere, von Krankheiten, ihrer Verhütung u. Heilung: M. studieren; die verschiedenen Fachbereiche der M.; ein Arzt für innere M (der zuständig für die Erkrankung der inneren Organe ist). 1758
meeres-, Meeres- 2. [flüssiges] Medikament, das man zur Verhütung od. Beseitigung einer Krankheit einnimmt: eine altbewährte M.; die M. schmeckt bitter, wirkt schnell; Ü etw. ist für jmdn. eine bittere, heilsame M. (eine unangenehme, schmerzliche Erfahrung). medizin-, Medizin-: -ball, der: (meist für gymnastische Übungen benutzter, mit Tierhaaren gefüllter) schwerer, größerer Ball (aus Leder], -(lasche, die, -(Täschchen, das: kleine Flasche mit Medizin (2); -mann, der <PI. -männer): (bei vielen Naturvölkern) eine Art Arzt u. Priester, der sich magisch-religiöser Mittel bedient: -schränkchen, das: kleiner [ Wand]schrank zum Aufbewahren von Medikamenten o. ä.: -Student, der: jmd., der Medizin (1) studiert: -studetv tin, die: w. Form zu t-Student; -Studium, das: Studium der Medizin (1); -techn&, die <o. PI.) (DDR): 1. Zweig der Forschung u. der Industrie, der sich mit den für die moderne Medizin nötigen technischen Geräten befaßt. 2. Gesamtheit der für die moderne Medizin nötigen technischen Geräte: Modernste M..elektronisch gesteuert und geregelt (Jugend und Technik 12. 1973. 1094). dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.): a) die Medizintechnik (1.2) betreffend: b) auf der Medizintechnik (1.2) beruhend. medizinal (medit$i'na:l] <Adj.; o. Steig.; präd. ungebr.) [lat. medlclnälis]: 1. als Medizin: wie Medizin: Während das siebzehnte Jahrhundert ihn ( = den Kaffee) vorwiegend m. wertete (Jacob, Kaffee 207). 2. svw. tmedizinisch: im Reformhaus, das längst in die -e Welt hineinragt (Reform- Rundschau 10. 1968, 11). Medizinal-: -assistent, der: junger Arzt (direkt nach dem Examen), der als Assistent in einem Krankenhaus seine praktische Ausbildung vervollständigt: -beamte, der (Amtsspr.): Arzt.der im öffentlichen Gesundheitswesen tätig ist: -direktor, der (Amtsspr.): Medizinalbeamter der höheren Laufbahn, der Abteilungsleiter ist: -Praktikant, der (selten): svw. t ^assistent; ^rat. der (Amtsspr.): Medizinalbeamter der ersten Stufe der höheren Laufbahn: -Statistik. die: die Bereiche der Medizin (1) betreffende Statistik: Mvein. der: Wein, in dem Arzneimittel gelöst sind, der mit Arzneimitteln gemischt ist: ^wesen. das <o. PL): svw. t Gesundheitswesen. Mediziner [medi'tßi:nB]. der; -s. - [mhd. medicinaere]: jmd.. der Medizin studiert [hat]: Medizinerin, die; -. -nen: w. Form zu t Mediziner; medizinisch [medi't$i:nij] <Adj.; o. Steig.; präd. ungebr.): 1. die Medizin (1) betreffend, zu ihr gehörend: -e Zeitschriften; -e Probleme besprechen. 2. von der Medizin (1); durch die Medizin (1): Die Nachkrankheiten ... sind m. noch nicht voll geklärt (Medizin II, 54). 3. nach den Gesichtspunkten der Medizin (1) /hergestellt]: eine -e Zahncreme; medizinisch-technisch <Adj.; o. Steig.): die Medizin in Verbindung mit der Technik betreffend: medizinisch-technische Assistentin (weibliche Person, die durch praktisch-wissenschaftliche Arbeit (z.B. im Labor) die Tätigkeit eines Arztes o. ä. unterstützt (Be- rufsbez.; Abk.: MTA). Medley ['medli], das; -s. -s [engl, medley, eigtl. = Gemisch < afrz. mesdlee. zu: medier = (verhnischen < mlat. misculare, zu lat. miscere. t mischen] (bildungsspr.): Potpourri: ein M. der erfolgreichsten Schlager. Medoc [medokl, der; -s. -s [frz. medoc. nach der frz. Landschaft Mddoc): ein französischer Rotwein. Medulla Imedula], die; - [lat. medulla] (Med.): das lMark (1 a); meduUr [medule:g] <Adj.; o. Steig.) [spätlat medulä- ris = im Innern, im Mark befindlich] (Med.): a) auf das Mark bezüglich: b) zum Mark gehörend. Meduse [me'du:o], die; -, -n [nach der Medusa (griech. Medousa), einem weiblichen Ungeheuer der griech. Sage] (Zool.): svw. IQualle; <Zus.:) Medusenblick, der [der Blick der Medusa ließ alles zu Stein werden]: fürchterlicher, schreckenerregender Blick. Medusenhaupt, das [der Kopf der Medusa hatte statt Haaren Schlangen]: 1. vgl. Medusenblick. 2. (Med.) Geflecht von Krampfadern im Bereich des Nabels: <Abl.:> medusisch <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): in der Art der Medusa: wie Medusa. Meer [me:^], das; -[e]s, -e [mhd. mer. ahd. meri, eigtl. = Sumpf, stehendes Gewässer. Binnensee]: 1. sich weithin ausdehnende, das Festland umgebende Wassermassen, die einen großen Teil der Erdoberfläche bedecken: das unendliche, weite, wild bewegte, stürmische, tosende, glatte M.; alle [sieben] -e befahren haben; die Freiheit der -e; am M. Urlaub machen; in den letzten Minuten vor der Ausfahrt aufs offene M. (Frisch. Gantenbein 433); die Sonne steigt aus. über dem M. auf; im M. baden, schwimmen; die Sonne versinkt im. ins M. (dichter.; geht am Horizont unter)'. Cuzco liegt mehr als 3000 Meter über dem M. (überdem Meeresspiegel2);ö in einem M. der Leidenschaft versinken. 2. (geh.) eine sehr große Anzahl: viel, eine sehr große Menge von etw. Bestimmtem (meist in Verbindung mit dem Genitiv od. mit ..von"): ein M. blühender Rosen, von Blumen; ein M. von Häusern, Fernsehantennen; der Saal ist in ein M. von Licht u. Farbe getaucht. mfier-, Meer- (Meer 1; vgl. auch: meeres-, Meeres-): ^aal. der: im Meer lebender Aal: -brasse, die, -brassen, der: in Küstennähe od. im Brackwasser lebender Fisch mit seitlich zusammengedrücktem Körper, großem Kopfu. langer Rük- kenflosse: -busen, der (veraltend): größere Meeresbucht: -drache, der: svw. tSeedrache; -echse, die: (auf den Gala- pagosinseln heimischer) großer Leguan. der seine Nahrung (Algen) aus dem Meer holt: -eiche, die: (in Prielen od. zwischen Klippen wachsende) Braunalge, deren vielfach gefiederter Pflanzenkörper schotenförmige, mit einem Gas gefüllte Schwimmblasen aufweist: -eichel, die [nach der Ähnlichkeit mit einer Eichel (1)]: svw. tSeepocke; -eis, das: Eis. das sich im Meer bildet: ~enae. die: Verengung des Meeres zu einem schmalen Streifen zwischen zwei Meeren od. zwei Teilen eines Meeres: -enael, der: meist graugrün bis dunkel gefleckter Hai mit verbreiterten, wie Flügel aussehenden Brustflossen: -fahrt, die (veraltet): eine Fahrt (mit dem Schiff) auf dem Meer, über das Meer: -färbe, die (selten): die von blau bis graugrün wechselnde Farbe des Meeres: -forelle, die: große Forelle, die in Küstennähe im Meer lebt: Lachsforelle: -frau, die: svw. N Jungfrau; -gott, der: Gott (2) des Meeres (1); -göttin, die: w. Form zu t ^gott; -grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in einem Farbton, der vom hellen Olivgrün bis zum stumpfen Graugrün reicht: -hase, der: svw. t Seehase; -hecht, der: svw. t Seehecht; -Jungfrau, die (Myth.): im Meer. Wasser lebendes weibliches Wesen mit einem Fischschwanz als Unterleib: -katze, die [mhd. mer(e)katze. ahd. merikazza; das Tier ähnelt einer Katze u. ist über das Meer nach Europa gebracht worden]: im Süden Afrikas lebender Affe mit meist buntem, lebhaft gezeichnetem Fell, rundlichem Kopf u. langem Schwanz: -kohl, der: an der Atlantik- u. Ostseeküste wachsende, zu den Kreuzblütlern gehörende Strandpflanze mit dickem Stengel, fleischigen Laubblättern u. rosa bis violetten Blüten in großer Rispe, die auch als Gemüsepflanze angebaut wird: -lavendel, der: svw. t Strandflieder; -leuchten, das: svw. t Meeresleuchten; -neunauge. das: im Meer lebendes Neunauge. Lamprete: Mihr. das: svw. t Seeohr; -otter, der: in den Küstengewässern des Nordpazifiks lebender Otter mit rotbraunem bis schwarzem Fell: -rettich, der: t Meerrettich; -salat, der: [als Salat verblendete] an allen Küsten in geringer Tiefe vorkommende, meist an Buhnen u. Steinen festgewachsene Grünalge mit langen, breiten, gekräuselten Blättern: -salz, das: aus dem Meerwasser gewonnenes Kochsalz: -schäum, der [LÜ von lat. spüma (maris), urspr. Bez. für die Koralle]: an erstarrten Schaum erinnerndes, poröses, leichtes (u. daher auf Wasser schwimmendes) weißes, gelbliches, graues od. rötliches Mineral, dazu: -schaum- kopf, der: Pfeifenkopf aus Meerschaum, -schaumpfeife, die: Pfeife mit einem Kopf aus Meerschaum, -schaumspitze, die: Zigarren- od. Zigarettenspitze aus Meerschaum: -Schildkröte, die: svw. t Meeresschildkröte; -schweinchen, das [spätmhd. merswin, urspr. = Delphin; nach den Grunzlauten; vgl. -katze]: kleines Nagetier mit gedrungenem Körper, kurzen Beinen u. einem Stummelschwanz, das häufig zu Versuchszwecken herangezogen wird, aber auch als Haustier [bei Kindern] sehr beliebt ist: ^spinne, die: svw. f Seespinne; -umschlungen <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (dichter.): von /fast] allen Seiten von Meer umgeben: eine sonnige, -e Südseeinsel; -ungeheuer, das (Myth.): im Meer lebendes Ungeheuer: -wärts <Adv.) [t-wärts]: in Richtung auf das Meer, dem Meer zu: ^wasser. das <o. PL), dazu: -wassenvellenbad, das; -weib, das: svw. t -Jungfrau; -Zwiebel, die: an sandigen Küsten des Mittelmeerraumes wachsende Pflanze, aus deren Zwiebel, die die Größe eines Kopfes erreichen kann. Arzneimittel gewonnen werden. meeres-. Meeres- (Meer 1; vgl. auch: meer-, Meer-): -alge, die (meist PL): im Meer lebende Alge: ^arm. der (selten): einem Fjord ähnliche, schmale, langgestreckte Bucht: ^bio» logie, die: Zweig der Biologie, der sich mit dem Leben 1759
Meerrettich der Tiere u. Pflanzen im Meer beschäftigt: -boden. der: der von Wasser bedeckte Boden (5) des Meeres: -bucht. die: bogenartig in das Land hineinragender Teil eines Meeres: -fauna, die; -flora, die; -forsdmmg, die: Forschung, die sich mit dem Meer beschäftigt: -fruchte <PL> [LU von tFrutti di mare] (Kochk.): Fische. Krebse, Muscheln o. ä.,die miteinander zu einer Speise angerichtet sind: -^aeo- logie. die: Zweig der Geologie, der sich mit der Erforschung des Meeresbodens beschäftigt: -»Ott, der: svw. t Meergott; -grund. der: der Grund (3 a) des Meeres: -hohe, die (Fachspr.): svw. t ^Spiegel (2); -klima, das: Klima der am Meer gelegenen Landesteile: Seeklima: -künde, die: Wissenschaft vom Meer, von seiner Beschaffenheit u. den Eigenschaften des Meerwassers, dazu: -kundler. der: jmd., der Meereskunde studiert [hat], -kundlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>: die Meereskunde betreffend: auf der Meereskunde beruhend: -küste, die: vgl. -ufer; -leuchten, das; -s: bes. in tropischen Meeren auftretendes Leuchten des Wassers während der Nacht (das durch das Phosphoreszieren kleiner, im Meer lebender Pflanzen u. Tiere hervorgerufen wird): -kift, die: 1. (Met.) feuchte, milde, vom Nordatlantik kommende Luft. 2. svw. tSeeluft; -oberflÄche, die; -rauschen, das; -s (geh.); -Säugetier, das (Zool.); -Schildkröte,die: (meist in tropischen u. subtropischen Meeren lebende) Schildkröte mit abgeplatteten, flossenartigen Gliedmaßen: -Spiegel, der: 1. Oberfläche des Meeres: Wasserspiegel. 2. (Fachspr.) (bestimmte theoretische) Wasseroberfläche des Meeres, auf die sich die geodätischen Höhenmessungen beziehen: Mittenwald liegt 913 Meter über dem M.; -Strand, der (geh.. dichter): svw. f Strand; -Straße, die: 1. svw. t Meerenge. 2. svw. tSeeschiflahrtsstraße; -Strömung, die: Strötnung im Meer: -tiefe, die; -tier, das: im Meer lebendes Tier: -ufer, das (geh.): svw. t Strand. Meerrettich, der; -s, -e [mhd. merrettich. ahd. mer[i]ratich. eigtl. wohl = größerer Rettich (tmehr). später volksetym. umgedeutet zu: Rettich, der über das Meer zu uns gebracht worden ist]: 1. / wildwachsende] Pflanze mit großen, grünen, länglichen, am Rand gekerbten Blättern u. weißen, langen, dicken, fleischigen Wurzeln. 2.a) scharf u. würzig schmek- kende Wurzel des Meerrettichs (1); b) in kleine Fasern geriebene Wurzeides Meerrettichs (1); c) svw. t Meerrcttich- soße: Ochsenbrust mit M. Meerrettich- (Meerrettich 3): -creme, die: svw. t-sahne; -sahne, die (Kochk.): aus Gewürzen, Meerrettich u. Sahne hergestellte Creme: -soBe. die: aus Gewürzen. Fleischbrühe u. Meerrettich hergestellte Soße. Meetme Cmi:tm), das; -s, -s [engl, meeting. zu: to meet = begegnen, zusammentreffen] (bildungsspr.): offizielle, meist in einem kleineren Rahmen stattfindende Zusammenkunft zweier od. mehrerer Personen, die sich zu einem Gespräch, zur Erörterung von Problemen od. zu einer Beratung von Fachfragen zusammenfinden: ein M. vereinbaren, veranstalten; ein M. der besten Traber. Vollblüter. Meg-: T2Mega-; mega-. 'Mega- [mega-], (auch:) megalo-. Megalo-. (vor Vokalen:) megak Megal- [megal(o)-; griech. m£gas. megäl-1 (Best, von Zus. mit der Bed.>: groß. lang, mächtig (z. B. Megalith, megaloman); 2M$ga-, (vor Vokalen auch:) Meg- [meg(aK tmega-. 'Mega-] (Best, von Zus. mit der Bed.X eine Million mal so groß: Zeichen: M (z. B. Megawatt. Megaohm/Megohm; Ggs.: 2Mikro-); Megahertz, das; -. - (Physik): eine Million Hertz: Zeichen MHz; megal-. Megal-: tmegalo-, Megalo-; Megalith [...'li:t. auch: ...lit]. der; -s od. -en, -ein] [t-lith]: großer, roher Steinblock, der in vorgeschichtlicher Zeit zum Errichten von Monumenten u. Gräbern diente: (Zus.:> Megalithgrab, das: aus der vorgeschichtlichen Zeit stammendes, aus großen Steinen weitläufig angelegtes Grab, das von einem Erd- od. Steinhügel bedeckt ist: Megalithiker [...'li-.tik*. auch: ...lit...]. der; -s. -: Träger der Megalithkultur: megalithfech [...'li:tij. auch: ...'litijl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: aus großen Steinen bestehend: Megalithkultur, die; -: Kultur der Jungsteinzeit, für die Monumente aus Megalithen u. Ornamente an Keramikgefäßen typisch sind: megalo-. Megalo-: tmega-, 'Mega-; megaloman [...ma:n] (Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.) (Psych.): größenwahnsinnig: Megalomanie*die; -, -n [...ian; tManie] (Psych.): Größenwahn: Megalopolis [...lo.polis], Megalopole[...'po:l9].die;-. ...len [engl.-amerik. megalopolis, zu tmegalo-. Megalo- u. griech. pölis, tPolis] (bildungsspr.): aus zwei od. mehreren großen, nahe beieinander gelegenen Städten bestehende Riesenstadt, Städtezusam- menballung: Meqaknephalie [...^efaii:]. die; -. -n [...i.sn; zu griech. kephale = Kopf): svw. t Makrozephalie; Megalo- zyt [...tßy.t]. der. -en. -en. (auch:) Megalozyte [...'t^y.tdl. die; -. -n (meist PI.) [zu griech. kytos = Höhlung. Wölbung] (Med.): abnorm großes rotes Blutkörperchen: Megaohm, das; -[s]. - (Physik): eine Million Ohm: Zeichen Mfl; Megaphon, das; -s, -e [T-phon]: trichterförmiger, tragbarer Lautsprecher [mit elektrischem Verstärker], durch den beim Sprechen die Stimme verstärkt wird. Megäre [me'ge:re], die; -. -n [lat. Megaera. griech. Mögaira = die Mißgönnende] (geh.): wütende, rasende, böse Frau. Megaron [me:gan>n].das; -s, ...ra [griech. megaron = Gemach, Haus] (Archäol., Archit.): 1.a) (im antiken Griechenland) wichtigster Raum des Wohnhauses, der als Speiseraum u. den Männern als Versammlungsraum diente: b) wichtigster Raum (z.B. das Allerheiligste) eines antiken Tempels. 2. (in der Antike erbautes) rechteckiges Wohnhaus, das aus nur einem Raum (mit dem Herd als Mittelpunkt) u. einer Vorhalle bestand. Megatherium [mega'te:rlum]. das; -s. ...rien [griech. therion = Tier] (Zool.): svw. t Riesenfaultier; Megatonne, die; -. -n: eine Million Tonnen: Zeichen Mt; Megawatt, das; -s. - (Physik): eine Million Watt: Zeichen MW Megohm: t Megaohm. Mehl [me.l]. das; -[e]s. (Sorten:) -e [mhd. mel. ahd. melo. eigtl. = Gemahlenes. Zerriebenes, zu tmahlen]: l.pulver-, puderförmiges Produkt, Nahrungsmittel, das durch Mahlen von Getreidekörnern entstanden ist u. vorwiegend zum Bak- ken verwendet wird: grobes, feines M.; das M. klumpt; -e mit sehr hohem Grad der Ausmahlung; die Hähnchenschlegel in M. wälzen. 2. zu Pulver gemahlener od. zerriebener fester Stoff: Knochenabfälle zu M. verarbeiten. mehk Mehl-: -artig (Adj.; Steig, ungebr.): in der Art von Mehl (1); -beere, die: l.a) sehr hoher Baum od. Strauch mit langen, ovalen, auf der Unterseite filzigen, weißen Blättern, mit weißen, in Dolden wachsenden Blüten u. kleinen, rundlichen Äpfeln ähnlichen, rotorangefarbenen bis rotbraunen Früchten: b) Frucht der Mehlbeere da). 2.a) svw. t Eberesche; b) Frucht der Eberesche: -brei. der: aus MehJ (1) hergestellter Brei: -dorn, der; svw. t Weißdom; -kJfer, der: kleiner, schwarzbrauner Käfer, der bes. als Schädling im Mehl auftritt: -kleister, der: aus Mehl u. Wasser angerührte, zum Kleben von etw. geeignete breiige Masse: die Tapete mit M. ankleben; -milbe, die: Milbe, die bes. in feuchten Lagerräumen als Schädling im Mehl auftritt: -motte, die: kleiner Schmetterling, dessen weißliche Raupe als Schädling bes. in Mehl auftritt: -papp, der (landsch.): 1. svw. Nbrel. 2. svw. t^kleister, -paps. der (landsch.): svw. t -brei; -pib. der: häufig in Laub- u. Nadelwald zu findender, kleiner, eßbarer Pilz mit grauweißem, klebrigem, flachem bis trichterförmig vertieftem Hut: -primel. die: (unter Naturschutz stehende) auf sumpfigen Alpenwiesen od. auf Flachmooren wachsende Primel mit lila, seltener purpurfarbenen od. weißen Blüten u. mit Blättern, deren Unterseite wie auch der Blütenstand mehlig bestäubt aussieht: -sack. der: 1. Sack für Mehl. 2. Sack, in dem Mehl ist: eine Ladung Mehlsäcke;... schlafe ich ... wie ein M. ein (Kinski. Erdbeermund 46); -schwalbe, die: große Schwalbe mit kurzem, gegabeltem Schwanz u. an Rücken u. Flügeln metallisch blauem, am Bauch kalkweißem Gefieder: -schwitze, die (Kochk.): in Butter od. anderem Fett leicht gebräuntes Mehl: Spinat mit einer M. eindicken; -sieb, das: sehr feines Sieb. Haarsieb: -sorte, die; -spebe, die: 1. aus Mehl od. einem aus Mehl hergestellten Produkt u. Milch. Butter. Eiern u. a. bereitetes Gericht. 2. (österr.) a) Süßspeise (auch wenn sie ohne Mehl zubereitet wird): M.. z. B. Apfel im Schlafrock. Germknödel. Topfenpalatschinken; b) Kuchen magst du auch ein Stückchen M.?. zu 2: -speiskoch, der (österr.): Koch, der nur für Torten, Süßspeisen zuständig ist, -Speisköchin, die (österr.): w. Form zu t-speiskoch. -speisteiler, der (österr.): a) Dessertteller: b) Kuchenteller: -staub, der; -suppe.die: 1. vgl. -brei. 2. mit Mehl gebundene Suppe: -tau, der [mhd. miltou. ahd. militou. 2. Bestandteil zu t 'Tau]: Pflanzenkrankheit, bei der Blätter. Stengel. Knospen u. Früchte aussehen, als seien sie mit Mehl bestäubt. vgl. Meltau, dazu: -taupüz, der: Pflanzenparasit, der Mehltau bewirkt: -type, die: Kennzeichnung, um anzugeben, wieviel Mineralstoffe eine Sorte Mehl enthält u. wie fein das Mehl gemahlen ist: -wurm, der: langer, runder, gelbbraun glänzender Wurm, der die Larve des Mehlkäfers ist. 1760
mehr-, Mehr- mehlig [me:li^] <Adj.; nicht adv.): 1. mit Mehl bestäubt, bedeckt; bemehlt: die Hose des Bäckers war ganz m. 2. fein wie Mehl: -er Sand, Gesteinsstaub. 3. nicht saftiges, wäßriges, sondern trocken-lockeres Fruchtfleisch habend: -e Äpfel schmecken mir nicht; diese Sorte Kartoffeln ist schön m. 4. von der stumpf-weißen Farbe des Mehls: weiß wie Mehl: eine -e Hautfarbe. mehr [me:?; mhd. meKe). ahd. merto); urspr. Komp. zu dem Positiv *me- = groß, ansehnlich; Komp. von T viel]: I. <Indefinitpron. u. unbest. Zahlwort) drückt aus, daß etw. über ein bestimmtes Maß hinausgeht, eine vorhandene Menge übersteigt: wir brauchen m. Geld; m. Klarheit gewinnen; diesmal ist er mit m. Sorgfalt. Hoffnung, Liebe an die Aufgabe herangegangen; immer m. Touristen strömen auf die Insel; auf ein paar Gäste m. oder weniger kommt es bei diesem Empfang nicht an; ein Grund m.. diese Verbindung abzubrechen; im Alter von siebzig Jahren und m.; der Vorstand besteht aus drei oder m. Personen; Blumen. Früchte und ähnliches m.; dadurch habe ich m. Kosten als vorgesehen; m. als die Hälfte; m. als genug; er hat sich um m. als das Doppelte verrechnet; ein Büfett mit verschiedenen Spezialitäten und was der Leckereien m. sind; noch m. verlangen; was willst du [noch] m.?; gib doch ein paar Mark m.; ich weiß nicht, ob wir noch m. [für ihn. in dieser Sache] tun können; da gehört aber ein bißchen m. dazu; man soll nicht m. versprechen, als man halten kann; die Beweise haben den Verdacht m. als gerechtfertigt (nicht nur gerechtfertigt, sondern erhärtet); das Ergebnis der Konferenz warm, als mager (äußerst mager); bald, demnächst m. (erzähle ich ausführlich); dieser Sherry schmeckt nach m. (ugs.; schmeckt so gut, daß man noch ehvas davon trinken möchte): du mußt dir nicht einbilden, du seist m. (besser) als andere; er hält sich für m. (für überlegen u. wichtiger); .August, sag. was ist denn .Solidarität'?*' ..Das ist. wenn m. (mehrere) zusammenstehen, damit es ihnen einmal besser geht (Kühn. Zeit 79); R Je m. man hat. je m. man will (wenn einer viel hat. dann will er immer noch mehr; nach dem Endvers eines Liedes des dt. Dichters J. M. Miller. 1750-1814); Spr je m. Geld, desto m. Sorgen; *m. und m. (in zunehmendem Maße): Nachdem einmal der Staat das Mittel der Gesetzgebung handhabt, schlägt sich seine Politik m. und m. in ihr nieder (Fraenkel. Staat 11S); m. oder minder/weniger (im großen ganzen, in gewisser Weise): das Zusammentreffen war m. oder minder zufällig; nicht m. und nicht weniger als ...: er ist nicht mehr und nicht weniger als ein Narr (ein richtiggehender Narr). II. <Adv.) 1. a) drückt aus. daß etw. in höherem, größerem Maße erfolgt: sie trinkt, raucht m. als ich; er liebte sie darum, deshalb nur noch m.; ich friere m. als du; nichts ist mir m. zuwider als Schmeichelei. Unehrlichkeit; sie ist mir m. denn je verhaßt; b) drückt aus, daß etw. besser, intensiver erfolgt: du mußt m. aufpassen; nach dieser schweren Krankheit sollte er sich m. schonen, pflegen; je besser ich sie kenne, desto m. respektiere ich ihre Wünsche. 2.a) drückt aus. daß etw. in stärkerem Maße erfolgt: er hat jetzt eine Beschäftigung gefunden, die ihm m. zusagt; die Autobahnen sind an Wochenenden und in der Ferienzeit m. befahren als üblich; er ist m. geschätzt als sein Vorgänger, b) drückt aus. daß etw. zu etw. anderem, meist Gegensätzlichem tendiert; oft in Korrelation mit ..als"; eher: m. breit als lang; die Passagiere verließen das SchifTnach dem Sturm m. tot als lebendig; die Plastik steht besser m. links, m. der Mitte zu; er ist m. Künstler als Gelehrter. 3. drückt in Verbindung mit einer Negation aus, daß ein Geschehen, ein Zustand, eine Reihenfolge o. ä. nicht fortgesetzt wird: es war niemand m. da; auf die Annonce hat sich seit gestern keiner m. gemeldet; es bleibt nichts m. übrig; sie wußte sich nicht m. zu helfen, wußte nicht m.. was sie tun sollte; das darf nie m. passieren; kein Wort m. [darüber]; schließlich bist du doch kein [kleines] Kind, kein Baby m.; er ist nicht m. derselbe [Mann] wie vor seinem Unfall; ich kann nicht m. (ich bin am Ende meiner Kräfte); es dauert nicht m. lange (1. es ist bald soweit. 2. es ist bald vorüber, vorbei): ich werd' nicht m.! (salopp; ich bin fassungslos, sprachlos!; als Äußerung der Überraschung, des Erstaunens); der Großvater ist nicht m. (verhüll.; ist gestorben). 4. (landsch.) in der Verbindung mit ..nur**; nur noch: ich besitze nur m. fünf Mark; dann war nur m. Blut zu sehen; Mehr, das; -[s]. -e. selten: -en [schon spätmhd. das mer = Mehrheit]: 1. <o. PI.) eine [größere] Menge, die über ein bestimmtes Maß hinaus zusätzlich vorhanden ist: ein M. an Zett. Kosten aufwenden. 2. (schweiz.) a) <o. PI.) [Stimmenmehrheit: ein kleines, großes M.; ein absolutes, knappes, relatives, überzeugendes M.; b) Abstimmungsergebnis, Mehrheitsbeschluß: diese -e lassen keinen Zweifel an der Einstellung der Bewohner aufkommen; das M. hat deutlich gezeigt, daß ...; c) <o. PI.) Abstimmung: ein M. beantragen; es ist schon lange ein M. vorgesehen. mehr-. Mehr-: -arbeit, die <o. PL): 1. zusätzliche Arbeit: der Besuch, den wir am Wochenende haben, bedeutet wieder M. für mich. 2. das Leisten von Überstunden: Sondertarife für geleistete M. 3. (marx.) vom Arbeitnehmer geleistete, über die zum Verdienen des Lebensunterhaltes nötige Arbeit hinausgehende Arbeitsleistung; -aufWand, der: zusätzlicher [über die Berechnung, Kalkulation, das übliche Maß hinausgehender] Aufwand; -aufwendung, die: vgl. -aufwand; ^ausgäbe, die: vgl. -aufwand; -bändig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in mehreren 2Bänden; mehrere 2Bände umfassend: ein -es Wörterbuch; -bedarf, der: vgl. -aufwand; -belastung, die: vgl. -aufwand; ^betrag, der: vgl. -aufwand; Miecker, der [zu t Deck]: Flugzeug mit mehreren übereinander angeordneten Tragflächen; -deutig <Adj.; o. Steig.): 1. auf Grund von mehreren Bedeutungen mißverständlich. 2. (bes. Fachspr.) mehrere Deutungen zulassend (Ggs.: eindeutig 2). dazu: Mkutigkeit, die; -dimensional (Adj.; o. Steig.): auf der Ausdehnung, Entfaltung in mehrere Dimensionen beruhend; von, nach, in mehreren Dimensionen, dazu: Miimensionalität. die; -*he, die (Völkerk.): Ehe mit mehreren Partnern; ^eilg [-%}i$] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus mehreren befruchteten Eizellen entstanden, hervorgegangen; -einkommen, das: über das übliche, normale Maß hinausgehendes Einkommen; -einnähme, die: vgl. hinkommen; -erlös, der: vgl. -einkommen; -ertrag, der: vgl. ^Einkommen; -familienhaus, das; -farbendruck, der <PI. -far- bendrucke): a) <o. PI.) Verfahren, bei dem mehrere Grundfarben obere inander gedruckt werden, um die Wiedergabe einer farbigen Illustration zu erreichen; b) einzelner Druck als Ergebnis eines solchen Druckverfahrens; -farbig, (österr.:) -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in mehreren Farben; mehrere Farben aufweisend; -farbigkeit, die; -fing- rigkeit, die <o. PL): svw. tPolydaktylie; -fracht, die: 1. zusätzliche [über die Kalkulation hinausgehende] Fracht. 2. die für eine Mehrfracht (1) entstehenden zusätzlichen Kosten; -gebot, das: (bei einer Auktion) höheres Gebot (4); -geschossig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit mehreren Geschossen (2); -gewicht, das <PI. selten): über das normale, übliche Maß hinausgehendes Gewicht; Übergewicht; -gitterröhre, die (Elektronik): Elektronenröhre mit mehr als einem Gitter (4); -glied[e)rig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit mehreren Gliedern (1 b, 3) versehen; -jfihrig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): l.a) von mehreren Jahren: -e Berufspraxis; b) mehrere Jahre dauernd: eine -e Freundschaft. 2. (Bot.) (von Blütenpflanzen, Kräutern) nach einigen Jahren zu einmaliger Blüte u. Fruchtreife gelangend u. danach absterbend (Ggs.: einjährig 2. ausdauernd 2); -kämpf, der (Sport): Wettkampf, der aus mehreren Einzeldisziplinen besteht, dazu: -kimpfer, der: jmd., der an einem Mehrkampf teilnimmt; -klassig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Schulw.): aus mehreren Schulklassen bestehend; -kosten <PI.>: vgl. -aufwand; -lader, der: svw. tRepetiergewehr; -leistung, die: vgl. -aufwand; -malig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): mehrere Male vorkommend, geschehend; -mab <Adv.>: mehrere Male; des öfteren: etw. m. versuchen; -mastig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit mehreren lMasten [ausgerüstet]: eine -e Bark; -phasenstrom, der (Elektrot.): Stromart mit mehreren, zeitlich gegeneinander verschobenen Wechselströmen; -preis, der: svw. t Aufpreis; -Produkt, das: Überschuß an Produktion od. Werten, die über den lebensnotwendigen Bedarf u. die zur Aufrechterhaltung der Produktion nötigen Mittel hinausgehen; -Produktion, die: vgl. -Produkt; -schiffe <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Kirchen o.a.) aus mehreren Schiffen bestehend; -schneidig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. Mnastig; -seitig <Adj.; o. Steig.): aus mehreren Seiten [bestehend]; mehrere Seiten enthaltend; -silbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -teilig; -sprachig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) in mehreren Sprachen [abgefaßt]: ein -es Wörterbuch; b) mehrere Sprachen sprechend, zu b: -sprachigkeit, die; -; -sprang, der 111 GDW 1761
mehren (bes. Leichtathletik): Übung während des Trainings, bei der man viele Sprünge ohne Unterbrechung macht: -stkisnig <Adj.; o. Steig.) (Musik): aus mehreren Stimmen bestehend: von mehreren Stimmen gesungen, dazu: -stimmigkeit. die; -stöckig. <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: mehrere Stockwerke aufweisend: mit mehreren Stockwerken: --stufe, die (Sprachw.): Komparativ: -Stufenrakete, die (Technik): Rakete aus mehreren Teilen mit je einem Triebwerk: -stufig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: a) vgl. -teilig: eine -e Leiter, b) (Technik) mehrere Teile mit je einem Triebwerk aufweisend: eine -e Rakete; -stündig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): mehrere Stunden dauernd: -tigig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): vgl. -stündig; -teilig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: aus mehreren Teilen /bestehend], -verbrauch, der: vgl. -aufwand; -völkerstaat, der: svw. t Nationalitätenstaat; -wert, der: 1. (Wlrtsch.) Zuwachs an Wert, der durch ein Unternehmen erarbeitet wird. 2. (marx.) der den Lohn übersteigende Teil des Wertes, den der Arbeiter produziert, zu 2: -wertrate. die (marx.): Rate, die das Verhältnis der Mehrarbeit (3) zur notwendigen Arbeit ausdrückt: -wertsteuer, die (Wirtsch.): Umsatzsteuer, von der die in Zahlungen ftir Vorleistungen enthaltene Umsatzsteuer abgezogen ist: -Werttheorie, die (marx.): Lehre vom Mehrwert (2); -wöchig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): vgl. -stündig; -zahl, die: 1. <PI. selten) (Sprachw.) Plural. 2. <o. PI.) der größere Teil einer bestimmten Anzahl: -zehigkeit [-ge:i?kq)t]a die; -: svw. tPolydaktylie; -zeilig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -teilig; -Zeitformen <PI.) (Geogr.): verschiedene Formen der Erdoberfläche, die sich im Laufe der Entwicklung durch unterschiedliche Klimate herausbilden: -zellig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -teilig. dazu: -zelltgkeit, die; -; -zweckgebiude.das: vgl. -zweckhalle; -zweckgerät, das: Gerät, das mehreren verschiedenen Zwecken dient: -zweckhalle, die: für mehrere verschiedene Zwecke genutzte Halle: -zweckma9chine(die: vgl. -zweckgerät; -zweckmöbel, das: vgl. -zweckgerät; -zweckratm, der: vgl. -zweckhalle; -zwecktisch, der: vgl. -zweckgerät; -zy linder, der (ugs.): a) svw. t-zylindermoton b) Auto mit Mehrzylindermotor: -Zylindermotor, der: Motor für Kraftfahrzeuge mit mehreren Zylindern. mehren I'me:ran] <sw. V.; hat) [mhd. meren, ahd. merön] (geh.): 1. bewirken, machen, daß etw. zunimmt: vermehren: den Besitz m.; die Erfolge mehrten seinen Ruhm; gemehrter Wohlstand. 2. <m. + sich) a) l immerJ mehr, zahlreicher werden: die Beschwerden, die Unruhen mehrten sich; b) (veraltet) sich vermehren: seid fruchtbar und mehret euch (nach 1. Mos. 1.28); mehrenteils <Adv.) (österr. ugs.): zum größeren Teil: meist: Lanzen, ... m. zerbrochen (Doderer, Dämonen 587); mehrer... <Indefinitpron. u. unbest. Zahlw.): l.a) <attr.) eine unbestimmte größere Anzahl, Menge von ...; einige, etliche: -e Leute waren zusammengekommen; er war -e Wochen verreist; durch das entschlossene Eingreifen -er tatkräftiger Menschen; in seiner Bibliothek wird man -e hundert Bücher finden; b) (alleinstehend): sie kamen zu -en; Sie äußerte noch -es (H. Mann, Unrat 126); Aus -cm eins zu machen (Th. Mann. Joseph 735). 2. nicht nur ein od. eine, verschiedene: es gibt -e Möglichkeiten; das Wort hat -e Bedeutungen; dieser Text läßt -e Auffassungen zu; Mehrer ['meire], der. -s. - [mhd. mererl (geh., veraltet): jmd., der etw. [ver]mehrt (1), vergrößert: mehrerlei <indekl. unbest. Gattungsz.) [T-lei] (ugs.): mehrere voneinander abweichende, sich unterscheidende: zwischen m. Möglichkeiten wählen; Ich habe diese Sachen in m. Hinsicht praktiziert (Eppendorfer, Ledermann 198); mehrfach ['me:gfax] <Adj.; o. Steig.) [nach frz. multiple]: 1. <nur attr.) mehr als einmal: sich in gleicher Form mehrere Male wiederholend: -e Änderungen; einen Bericht in -er Ausfertigung vorlegen; -er deutscher Meister im Langlauf; <subst.:> ein Mehrfaches an Kosten. 2. <nur adv.) a) (im Hinblick auf Menge, Anzahl) des öfteren, auf verschiedene Weise: er hat m. bewiesen, daß er es kann; er konnte sein Alibi m. nachweisen; ... während man den wahren Täter, ein m. vorbestrafter Sittlichkeitsverbrecher; b) (salopp statt,.mehrmals") (auf gleiche Weise in einer bestimmten Zeit) sich wiederholend: Nur 53 Prozent der Bundesbürger putzen ... täglich m. ihre Zähne (MM 22. 7. 74. 8). Mehrfach-: -beschleunigen der (Physik): Vorrichtung, in der Elek fronen eine geringe Spannung mehrmals durchlaufen u. dadurch beschleunigt werden: -impfst off, der: Impfstoff, der verschiedene Mittel zur Bildung von Abwehrstoffen gegen mehrere Krankheiten enthält: -impfung, die: Impfung mit Mehrfachimpfstoff: -Sprengkopf, der: Sprengkopf einer Rakete, der aus mehreren einzelnen (lenkbaren J Sprengköpfen besteht: -telegraphie, die (Postw.): gleichzeitige Übertragung mehrerer Telegramme durch eine Leitung: ^telephonie. die (Postw.): gleichzeitige Übermittlung mehrerer Telephongespräche durch eine Leitung: -(ver)packung. die: / VerJ- packung, die mehrfach zu benutzen ist (im Unterschied zur Einwegpackung); -Versicherung, die (Verslche- rungsw.): mehrere Versicherungen gegen die gleiche Gefahr, die von einem Versicherungstwhmer mit verschiedenen Versicherungsgesellschaften abgeschlossen werden. Mehrheit, die; -, -en [nach frz. majoritö (t Majorität), niederl. meerderheit: schon ahd. merheit Tür lat. maioritas (t Majorität)!: 1. <o. PI.) a) der größere Teil (einer bestimmten Anzahl von Personen als Einheit): die M. des Volkes, der Bürger, der Einwohner hat sich dafür entschieden; die M. ist der Meinung, daß ...; bildete sich eine M. für es...; b) (selten) Mehrzahl(2): er konnte die M. der Stimmen auf sich vereinigen; Aber in der M. (in den meisten Fällen) hat der Kardinal schon sicher das Rechte getroffen (Musil. Mann 848); *die schweigende M. (die große Zahl derer, die ihre Meinung zu einer Sache nicht äußern wollen od. können: LÜ von amerik. silent majorlty). 2.a) (bei Wahlen, Abstimmungen o.a.) der größere Teil aller abgegebenen Stimmen: eine große, knappe, geringe M.; Tür das Gesetz hat sich eine M. gefunden; die [parlamentarische] M. haben, erringen, gewinnen, verlieren; er wurde mit überwältigender M. gewählt; absolute M. (Politik; mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Stimmen): einfache/relative M. (Politik; [bei mehr als zwei zur Wahl stehenden Kandidaten, Parteien o. ä.J weniger als die Hälfte, aber der größere Teil der Stimmen): Qualifizierte M. (Politik; absolute Mehrheit, 2/r od. 3lrMehrheit): b) (bei Wahlen, Abstimmungen o. ä.) Gruppe, die den größeren Teil der abgegebenen Stimmen bekommen hat: mehrheitlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): 1. in, mit der Mehrheit, Mehrzahl: überwiegend: -e Zustimmung; Die m. bajuwart- schen Ausflügler (Spiegel 47,1966, 186); etw. m. beschließen. 2. (Schweiz.) meistens: m. in den Landzeitungen findet sich diese Ansicht. Mehrheit»-: -aktionär, der: Aktionär, der mehr als die Hälfte der Aktien einer Aktiengesellschaft besitzt: -beschloß, der: Beschluß, der auf Grund einer Mehrheit gefaßt wurde: ^be- teiligung. die (Wirtsch.): Besitz der Mehrheit der Anteile od. der Stimmrechte eines rechtlich selbständigen Unternehmens: Entscheidung, die: vgl. -beschluß; -fraktion, die: Fraktion, die die absolute Mehrheit hat: -meinung, die: Meinung der Mehrheit: -Partei, die: vgl. ^fraktion; -Prinzip, das: Prinzip, daß der Wille der Mehrheit [des Volkes] ausschlaggebend ist: ^wahl, die: Wahlsystem, bei dem der Kandidat gewählt ist, der die relative, absolute od. qualifizierte Mehrheit hat: Direktwahl (2) (Ggs.: Verhältniswahl); -Wahlrecht, das: Wahlverfahren, bei dem die Mehrheit der abgegebenen Stimmen in einem Gebiet ausschlaggebend ist (Ggs.: Verhältniswahlrecht). Mehrung ['me^lml. der; -s. -e: eines von mehreren gleichzeitig ausgetragenen, nacheinander geborenen Kindern: <Zus.:> Mehrlingsgeburt. die; Mehrung, die; -. -en [mhd. merunge. ahd. merungal <PI. selten) (geh.): das Mehren (1). meiden [majdn] <st. V.; hat) [mhd. miden. ahd. mldanl (geh.): jmdm., einer Sache bewußt ausweichen, aus dem Wege gehen, sich von jmdm., einer Sache fernhalten: jmdn.; etw. m.; die beiden meiden sich, einander, jmds. Gesellschaft, jmds. Blicke m.; er suchte die überfüllten Autobahnen zu m. (sie zu umgehen): jmdn., etw. m. wie die Pest (jmdm., einer Sache unbedingt zu entgehen suchen): Alkohol m.; Ü das Glück, der Schlaf meidet ihn. Meier [mgje], der; -s, - [mhd. meier. ahd. meiur, maior. gek. aus spätlat. maior domus, TMajordomus; 3: nach dem häufigen Familienn. Meierl: 1. (MA.) Verwalter eines Fronhofs. 2. (landsch.. sonst veraltet) Pächter, Verwalter eines Gutes. 3. *wem .... dam heiß' ich M./ich will M. heißen, wem ... (TEmil); <Abl.:) Meierei, die; -. -en [1: spätmhd. meiriel: 1. (veraltet) von einem Meier verwaltetes Gut. 2. (landsch.) Molkerei: <Zus.:> Meierflut, das. Meierhof, der (veraltet): svw. TMeierei (1); Meierin. die; -, -nen (landsch., sonst veraltet): w. Form zu tMeier. Meile [m%jb], die; -, -n [mhd. mite. ahd. mIKOa < lat. mllia = römische Meile, für: mille (mFlia) passuum = 1762
Meinung tausend Doppelschritte]: frühere Längeneinheit unterschiedlicher Größe (als Wegemali): die Preußische, geographische M.; die englische M. entspricht 1609,30 Metern; (Leichtathletik:) die M. laufen; tausend -n (sehr weit) von hier entfernt; eine M./drei -n gegen den Wind (abwertend; sehr stark, sehr heftig, sehr laut u.a.): man riecht ihr Parfüm drei -n gegen den Wind; man hört dich eine M. gegen den Wind; drei -n hinter dem Mond leben/zu Hause sein (I sehr abgeschieden, einsam leben uj von dem, was in der Welt geschieht, nichts erfahren). Indien-. Meilen-: -lang [auch: '—'-] <Adj.; o. Steig.) (selten): sehr, ungewöhnlich lang; -e Schritte; -lauf, der (Leichtathletik): Lauf über eine englische Meile, dazu: -läufer, der; -stein, der: 1. (veraltet) vgl. Kilometerstein. 2. (geh.) Ereignis, Tat, die einen wichtigen Einschnitt, einen Wendepunkt o.a. in einer Entwicklung bedeutet: dieser Vertrag ist ein M. auf dem Weg in eine friedliche Zukunft; -e der Menschheitsgeschichte; -Stiefel <PL>: seltener für t Siebenmeilenstiefel; Miveit [auch: '—'-] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): viele Meilen weit; sehr weit; sie sind m. gelaufen, ohne auf eine menschliche Siedlung zu stoßen; m. sah man die Stichflamme; Ü der Kommissar war m. von einer Lösung des Falles entfernt. 'Meiler ['m^jte]. der; -s. - [spätmhd. mfler. wohl zu mlat. miliarium = Anzahl von tausend Stück, zu lat. mflle = tausend; nach der Vielzahl des aufgeschichteten Holzes]: 1. kurz für tKohlenmeiler. 2. (selten) kurz für t Atommeiler. 'Meiler [-]. der; -s. - [engl, miler. zu: mlle = Meile]: (Leichtathletik) svw. Meilenläufer. Win [m^Jn] <Possessivpron.) [mhd.. ahd. min]: bezeichnet die Zugehörigkeit od. Herkunft eines Wesens od. Dinges, einer Handlung od. Eigenschaft zur bzw. von der Person des Sprechers: l.a) <vor einem Subst.) a): m. Bruder, -e Brille; hast du -en Brief bekommen?; einer -er Freunde; von -em Geld; m. Englisch ist (meine Englisc/tkenntnisse sind) nicht sehr gut; m. Husten ist hartnäckig; Alma Kubus geht in -e Klasse (in die Klasse, in der ich auch bin; Keun. Mädchen 101); verblaßt in bestimmten Anreden: -e Damen und Herren!; m. liebes Kind; bringt ein auf den Sprecher bezogenes, subjektives Verhältnis o. ä. zu dem im folgenden Substantiv Genannten zum Ausdruck: Gestern sah ich -en ersten Toten (Grass. Hundejahre 414); ich trinke -e fünf Tassen Kaffee am Tag; ß) als Ausdruck einer Gewohnheit, gewohnheitsmäßigen Zugehörigkeit. Regel o.a. in bezug auf die eigene Person: ich mache dieses Jahr wieder -e Kur (ugs.; die Kur, die ich schon einmal, schon öfter gemacht habe): ich muß -e Medizin nehmen (ugs.; die Medizin, die ich zur Zeit nehmen muß)', ich habe heute -en Zug versäumt (ugs.; den Zug, den ich gewöhnlich benutze); b) (alleinstehend) ist das deine Brille oder -e?; das dickere der Bücher ist meins. (geh.:) meines; was m. ist. ist auch dein (was mir gehört, gehört auch dir); oh, du m.; ach. du m. (ugs.; Ausruf der Verwunderung, des Erschreckens o.a.): Oh. du m.! - wie kann ich essen, wenn ich deine schmutzigen Finger sehe (Keun. Mädchen 133); *m. und dein verwechseln/nicht unterscheiden können (verhüll.; sich leicht an fremdem Eigentum vergreifen: im Hinblick auf das Eigentum anderer nicht ganz zuverlässig sein). 2. (subst.> (geh.): 9ein Stuhl stand unmittelbar neben dem -en; die Meine (meine Frau): das Meine (mein Eigentum): die Meinen (meine Familie): ich habe das Meine (das, was ich tun konnte) getan; in dem Streit geht es um das Mein und Dein (geh.; um den Besitz, die Besitzverhältnisse). ^mein [-; mhd.. ahd. mini (dichter, veraltet): svw. tmeinen gedenke m.; vergiß m. nicht; erbarme dich m. Meineid [m^jnl^jt]. der; -[eis. -e [mhd. meineit. ahd. meine id. zu mhd.. ahd. mein = falsch, betrügerisch u. TEld]: Eid, mit dem wissentlich, vorsätzlich etwas Unwahres beschworen wird: einen M. schwören, leisten; er wurde wegen -s verurteilt; <Abl.:) meineidig [m^jnl^jdu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen Meineid schwörend, geschworen habend: ein -er Zeuge; m. sein, werden; (subst.:> Meineidige, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd., der einen Meineid geschworen hat. meinen[m^jnan] <sw. V.; hat)[mhd. meinen, ahd. meinan]: l.a) (in bezug auf jmdn., etw.) die Ansicht haben, die Meinung vertreten, der Meinung sein: er meinte, man könne nicht so verfahren; meinen Sie (glauben Sie), das hätte keiner gemerkt?; meine Augen, die ... nicht braun sind. wie ich immer gemeint habe (geglaubt habe; Frisch. Homo 243); das meine ich auch (/th bin der gleichen Auffassung)!; er meint (denkt) immer, alle müßten sich nach ihm richten; ich würde m (ich bin der Meinung, ...); man könnte m., es wäre alles vergebens gewesen (man könnte den traurigen Schluß ziehen, es wäre alles vergebens gewesen); man sollte m.( du hättest mehr Verstand (abwertend; es ist unbegreiflich, daß du so sehr ohne Verstand handelst)', meinst du das im Ernst (ist das wirklich deine Überzeugung, Meinung)?; als Bekräftigungsformel: das will ich m.! (ugs.; natürlich ist das so!)\ Was meinst du zu Gänsebraten? (wie stehst du dazu?: Remarque. Westen 70); <auch ohne Akk.:) ich meine ja nur [so]! (ugs.; es war ja nur ein Vorschlag von mir!)', als [erstaunte, verwunderte] Rückfrage auf jmds. Äußerung: meinen Sie?, meinst du?; b) sagen wollen, zum Ausdruck bringen wollen: das habe ich nicht gemeint; was hat er mit seiner Bemerkung gemeint?; was das Wort meint, ist ein Sumpf von Indiskretion (Th. Mann. Krull 409); in Fragefloskeln: was meinen Sie? (ugs.; als Rückfrage, wenn jemand die Äußerung eines anderen nicht verstanden hat; bitte?)', wie meinen? (veraltet od. scherzh.). 2. (bei einer Äußerung, od. Handlung o.a.) im Sinn, im Auge haben: welches Buch meinst du?; meinen Sie mich?; ich meine etwas ganz anderes; wie meinst du das (wie soll ich deine Äußerung verstehen)? 3. (geh.) eines bestimmten Glaubens, einer bestimmten Überzeugung sein im Hinblick auf erw.; wähnen, vermeinen: jmdn., sich im Recht m.; Seitdem meinte sie sich ... ausgeschlossen von der Familie (Johnson. Ansichten 125); sie meinte (glaubte) zu träumen. 4. etw. mit einer bestimmten Absicht, Einstellung o.a. sagen od. tun: etw. wörtlich, ironisch, aufrichtig, ernst m.; ein freundlich gemeinter Rat; es gut. ehrlich m.; es war wirklich nicht böse gemeint; er hatte es nicht so gemeint (ugs.; es sollte keine Kränkung sein); er meinte es gut mit uns (war uns freundlich gesinnt); er hat es niemals ehrlich mit ihr gemeint (hat nur sein Spiel mit ihr getrieben); Ü das Wetter, die Sonne meint es heute gut mit uns (ugs.; es herrscht schönstes Wetter, schönster Sonnenschein). 5. (allg.) sagen: Er meinte zu Thomas, nun habe er Gelegenheit, sich zu bewähren (Ziegler. Konsequenz 242). meiner ['mQjniz] <Gen. des Personalpronomens ..ich"): Lachen Sie nicht m.. es ziemt sich nicht (Hacks. Stücke 86); vgl. ^ein; meinerseits (Adv.) [t-seits]: von mir aus, von meiner Seite aus: ich m. habe/ich habe m. nichts gegen die Sache unternommen; ..Ich freue mich. Sie kennengelernt zu haben!44 - ..Ganz m.!kt (als Antwortfloskel; ich freue mich ebenso); meinesgleichen (indekl. Pron.) [eigtl. erstarrter Gen.. mhd. min gellche. ahd. min gilicho. t -gleichen]: jmd., Leute meines [Berufs]Standes, meiner Art o. flieh war dort unter m.; m. (jmd. wie ich) kann sich das nicht leisten; ^einesteils (Adv.) (seltener): was mich betrifft: ich Hebe euch zwar, aber m. bin ich leider ein Greuel vor euch (Th. Mann. Joseph 78); meinethalben <Adv.) [gek. aus: von meinethalben, mhd. mln(ent)halben. T-halbe nl (veraltend): svw. tmeinetwegen; meinetwegen (Adv.) [älter: von meinet (meinen) wegen]: 1. aus Gründen, die mich betreffen; mir zuliebe; um meinetwillen: bist du m. gekommen?; m. brauchst du nicht zu warten. 2. (ugs.) ich habe nichts dagegen: m. kannst du gehen. 3. zum Beispiel; angenommen: Tagsüber leitest du ein Ministerium, m. Maschinenbau (Chr. Wolf, Himmel 128); meinetwjllen <Adv.) [älter: umb meinet (meinen) willen, twillen] nur in der Fügung um m. (mit Rücksicht auf mich; mir zuliebe): um m. brauchst du deine Gewohnheiten nicht zu ändern; meinte [m^jnigd]. der. die. das; -n. -n (Possessivpron.) (geh.. veraltend): der, die, das meine: du hast nur an deinen Vorteil gedacht, nicht an den -n; (subst.:) ich werde das Meinige (mein Teil) dazu beitragen; sie wird die Meinige (meine Frau); die Meinigen (meine Familie, meine Angehörigen) sind wohlauf. Meinung, die; -. -en [mhd. meinunge. ahd. meinunga]: a) persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung u. ä., die jmd. in bezug auf eine Person od. Sache hat (u. die sein Urteil bestimmt): eine vernünftige, irrige, gegenteilige M.; eine abweichende, vorgefaßte M. haben; die -en über den Fall sind geteilt, gehen auseinander, meine unmaßgebliche (subjektive, nicht auf Allgemeinverbindlichkeit Anspruch erhebende) M. ist. daß ...; seine M. sagen; sich eine M. bilden (einen Einblick verschaffen, der ein Urteil ermöglicht); eine iir 1763
meinungs-, Meinungs- bestimmte M. vertreten, verschiedene -en haben; seine M. ändern; ich habe dazu keine M. (bin nicht imstande, darüber zu urteilen: möchte mich dazu nicht äußern): jmds. M. [nicht] teilen [können]; anderer, geteilter M. sein [über etw.]; ich bin der Meinung (bin davon überzeugt), daß ...; eine schlechte, gute, hohe M. (ein negatives, [sehr] positives Urteil) von jmdm. haben; an seiner M. festhalten; niemand hatte sie nach ihrer M, um ihre M. gefragt; nach meiner M./meiner M. nach ist die Sache längst entschieden; als Bekräftigungsformel: ganz meine M.! (so denke ich auch darüber); * jmdm. [gehörig] die M. sagen/(salopp:) geigen (jmdm. unmißverständlich seinen Unwillen zu erkennen geben: jmdn. wegen etw. scharf zurechtweisen): b) im Bewußtsein der Allgemeinheit [vor[herrschende Auffassungen, bestimme [politische] Sachverhalte betreffend: die allgemeine, herrschende M. durch Umfragen zu ermitteln suchen; die öffentliche M. (die Meinung, das Urteil der Öffentlichkeit: LÜ von frz. opinion publique). nrcinungs-, Mejnungs-: Minderung, die; -äußerung, die: 1. das Äußern einer Meinung: das Recht der freien M. (das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift u. Bild frei zu äußern u. zu verbreiten). 2. (seltener) geäußerte Meinung: jmds. M. diskutieren, nicht beachten; -austausch, der: mündlicher od. schriftlicher Austausch von Meinungen zu einer bestimmten Frage: zwischen ihnen besteht ein reger M.; in einem M. über wichtige Fragen miteinander stehen; -befragung, die: vgl. Mimfrage; -bildend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): auf das Entstehen einer bestimmten Meinung [der Öffentlichkeit] Einfluß habend: -e Gruppen der Gesellschaft; die -e Presse; m. wirken; -bildner, der (Kommunikationsf.): jmd., der auf die Meinungsbildung breiter Schichten Einfluß hat, dazu: -bildnerisch <Adj.; o. Steig.): vgl. -bildend; -bikkmg, die <PI. selten) (Kommunikationsf.): das Entstehen, Sichherausbilden einer Meinung (zu einer bestimmten Frage) im Einzelindividuum bzw. in der Gesellschaft, dazu: -biklungsprozefl, der; -erhebung, die (selten): svw. t-umfrage; -forscher, der; -forschung, die: 1. <o. PI.) Forschungsgebiet, das sich mit der Erforschung der in der Gesellschaft, in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen herrschenden Meinungen u. Einstellungen (zu bestimmten Fragen) beschäftigt. 2. Erforschung einer bestimmten herrschenden Meinung mit den Methoden der Meinungsumfrage: M. betreiben, dazu: -forschungsinstitut, das; -fre&ieit, die <o. PL): das Recht der freien Meinungsäußerung: -fiihrer. der [LÜ von engl, opinion leader] (Kommunikationsf.): vgl. -bildner; -kämpf, der (selten): vgl. -streit; -kauf, der (Börsenw.): in der Hoffnung auf baldiges Steigen der Kurse vorgenommener Kauf: Mnache. die (abwertend): versuchte Beeinflussung der Meinungen anderer: -macher, der <meist PL): vgl. ^bildner. die Medien sind M. in der Gesellschaft; -monopol, das (abwertend): beherrschender Einfluß, der von bestimmten Medien auf die öffentliche Meinung ausgeübt wird: -pflege, die: seltener für t Public Relations; -streit, der: Diskussion, in der einander entgegengesetzte Meinungen aufeinandertreffen: Kontroverse: um das Problem entbrannte ein heftiger M.; Minfrage« die: demoskopische Erhebung: die -n haben den Trend bestätigt; eine M. machen, veranstalten; -Umschwung, der; -unterschied, der (meist PL); -Verschiedenheit, die: 1. (meist PI.) Unterschiedlichkeit, Gegensätzlichkeit in der Beurteilung, Einschätzung von etw.: unter, zwischen den Teilnehmern bestanden erhebliche -en; es tauchten immer wieder -en auf. 2. (verhüll.) (mit Worten ausgetragener) Streit, Auseinandersetzung: die beiden hatten eine kleine, heftige M.; eine M. beilegen; es kam zu -en zwischen ihnen. Meiose [m%j'o:z3]. die; -. -n [griech. meiösis = das Verringern] (Biol.): in zwei unterschiedlichen Prozessen verlaufender Zellteilungsvorgang bei der Reifung der Keimzellen von sich sexuell fortpflanzenden Individuen: Meiosis [m%j'o:zis]. die; -: 1. (Rhet.. Stilk.) Stilmittel zur Umschreibung von Superlativen, meist in der Form der Litotes. 2. svw. t Meiose; meiotisch [m$j'o:tiJl (AdJ.; o. Steig.) (Biol.): die Meiose betreffend: -e Teilung (svw. t Meiose). Meiran [m^jra-.nl. der; -s,-e: seltener für tMajoran. Meise ['majza], die; -, -n [mhd. meise, ahd. meisa. eigtl. = die Schwächliche, wohl nach der kleinen Gestalt]: (in zahlreichen Arten vorkommender) in Wäldern u. Gärten lebender, kleiner Singvogel mit spitzem Schnabel u. verschiedenfarbigem Gefieder: *eine/'ne M. haben (salopp; nicht recht bei Verstand sein): du hast wohl 'ne M.! Meisel [m^jzl], das; -s [mundartl. Vkl. von TMaus; nach der spitz zulaufenden Form des Fleischstücks) (österr.): Fleisch von der Schulter des Rindes. Meiste [m^jsjol. das; -s. -s [nieder!, meisje. Vkl. von: meid = Mädchen]: holländisches Mädchen. Meffiel [m^jsl]. der; -s. - [mhd. meisel. ahd. melsil. zu mhd. mebeni ahd. meisan = (ab)schneiden. (ab)hauen]: 1. der Bearbeitung bes. von Stein u. Metall dienendes. Je nach Verwendungszweck verschieden geformtes Werkzeug aus Stahl, das an einem Ende keilförmig zugespitzt u. mit einer scharfen Schneide versehen ist, die [mit Hilfe eines Hammers] in das zu bearbeitende Material getrieben wird: etw. mit dem M. bearbeiten. 2. in der Chirurgie verwendetes Instrument von der Form eines Flach- od. Hohlmeißels: <Abl.:) meffietn [m^jzjn] <sw. V.; hat) [mhd. melselnl: l.a) mit dem Meißel arbeiten: der Bildhauer meißelt an einer Skulptur; b) mit dem Meißel bearbeiten: Naturstein, ein Werkstück m.; c) mit Hilfe eines Meißels, durch Bearbeiten mit dem Meißel herstellen, schaffen: eine Skulptur, eine Statue [aus Muschelkalk] m.: ein Loch [in die Wand] m.; in den Grabstein war eine Inschrift gemeißtelt; sein Kopf war wie gemeißelt (war von klassischer Schönheit). 2. einen chirurgischen Eingriff (im Bereich des Knochengerüstes) mit einem Meißel (2) vornehmen: An den Füßen hatte ich eine Operation gehabt, da war gemeißelt worden (Kempowski, Immer 209); <Abl.:> MfiiPtellung. die; -f -en. meist [m^jst] <Adv.) [mhd.. ahd. meist]: in der Regel, für gewöhnlich, in der Mehrzahl der Fälle, fast immer, meistens: ihre Auseinandersetzungen enden m. in einer Schlägerei; die Besucher sind m. junge Leute; m. hat er keine Zeit für uns; es war m. schönes Wetter. meist... [-] <IndeFinitpron. u. unbest. Zahlw.) [mhd., ahd. meist; Sup. von viel]: 1. die größte Anzahl, Menge von .... er hat von uns allen die -en Bücher, das -e Geld; die -e (größte) Angst, am -en Angst hatte er vor der letzten Prüfung. 2. den größten Teil (einer bestimmten Anzahl od. Menge): die -en Tage des Jahres ist er auf Reisen; die -en Gäste bleiben nur kurze Zeit; (alleinstehend:) das -e war unbrauchbar; die -en (die meisten Menschen) haben kein Interesse daran; die -en der Kollegen; er hat das -e (fast alles) wieder vergessen; du hast das -e/am -en gegessen; das Jüngste Kind liebte sie am -en ("vor allen anderen, ganz besonders): <vor einem Adj. zur Umschreibung des Sup.:) das am -en verkaufte Buch der Saison; die am -en befahrene Straße. meist-. Meist-: -begünstigt (Adj.; o. Steig.; nur attr.); -be- günstigung, die (Wirtsch.): Zuerkennung von Vorteilen an einen Außenhandelspartner, die anderen Handelspartnern bereits gewährt werden, dazu: -begünstigunssklausel, die (Wirtsch.); -beteiligt (Adj.; o. Steig.; nur attr.); -bietend <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Kaufmannsspr.): (bei einem Kauf, einer Versteigerung) das höchste Gebot abgebend: der -e Interessent bekommt den Zuschlag; etw. m. (gegen höchstes Gebot4) versteigern; der Verkauf erfolgt öffentlich m. (Mantel, Wald 76); <subst.:) -bietende, der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete): jmd., der bei einem Kauf, einer Versteigerung das höchste Gebot (4) abgibt: -diskutiert (Adj.; o. Steig.; nur attr.): -gebot, das: svw. t Höchstgebot; -gebräuchlich (Adj.; o. Steig.; nur attr.); -gebraucht: t vielgebraucht; -gefragt: t vielgefragt; -gekauft: t vielgekauft, -gelesen: t vielgelesen; -genannt: t vielgenannt; -hin <Adv.) (selten): für gewöhnlich, meist (a): m. wird die Sache verschwiegen; -stufe, die (Sprachw.): Superlativ: -verkauft t vielverkauft. meistengrts <Adv.) (geh., selten): an den meisten Orten: fast überall: man findet m. jemanden, der darüber Bescheid weiß; meistens [m^jstns] <Adv.): in den meisten Fällen: fast immer: meist: er hat m. keine Zeit; m. benutze ich die Straßenbahn; meistenteils (Adv.>: in den meisten Fällen, zum größten Teil, meistens: die Besucher kommen m. aus dem Ausland; m. war das Wetter schön. Meister [m^jstB], der; -s, - [mhd. meister. ahd. meistar < lat. magister. tMagister]: l.a) Handwerker, der seine Ausbildung mit der Meisterprüfung abgeschlossen hat [u. (als Selbständiger) einen eigenen Betrieb führt]: Handwerksmeister: er ist M. [im Kürschnerhandwerk]; der M. und die Gesellen; bei einem tüchtigen M. in die Lehre gehen: den /seinen M. machen (ugs.; die Meisterprüfung in einem Handwerk ablegen)', b) jmd., der als Meister (1 a) in einem Betrieb arbeitet u. einem bestimmten Arbeitsbereich 1764
melancholisch vorsteht: ein M betreut die Auszubildenden der Firma: er ist als M. verantwortlich für die Fertigung im Betrieb; (als Ehrentitel in der DDR:) M. der volkseigenen Industrie; Bester M. des Betriebes. 2. (geh.) jmd., der etw. hervorragend beherrscht; Könner auf seinem Gebiet, in seiner Kunst: er ist ein M. [seines Fachs]; ein M. der Sprache, auf dem Gebiet der Fotografie; er ist ein M. der Feder (hat großes Talent zum Schreiben: Thleß, Legende 149); er ist ein M. im Erfinden von Ausreden (iron.; versteht sich meisterhaft auf das Erfinden von Ausreden); Spr es ist noch kein M. vom Himmel gefallen; früh übt sich, was ein M. werden will (Schiller. Wilhelm Teil III. 1); * seinen M. finden; inimdm. seinen M. gefunden haben (jmdm. begegnen, begegnet sein, auf jmdn. treffen od. getroffen sein, der einem überlegen ist, der einen in seine Schranken weist): seinen M. suchen (in seinen Fähigkeiten auf einem bestimmten Gebiet ungeschlagen sein); imds.. seiner selbst, einer Sache M. werden/sein (geh.. veraltend; jmdn., sich selbst, etw. bezwingen, Herr über etw. werden; sich in die Gewalt bekommen, in der Gewalt haben). 3. großer Künstler (bes. im Bereich von bildender Kunst u. Musik): der bedeutendste M. des Barock; ein holländischer M.; die alten M. (die großen europäischen Maler des Mittelalters u. des Barock); das Werk stammt von einem unbekannten M.; (in Verbindung mit dem Namen eines von ihm geschaffenen Bildwerks für einen namentlich unbekannten Künstler, z. EL) der M. des Marienlebens. 4. (geh.) Bez. u. ehrende Anrede für einen bewunderten, als Vorbild angesehenen Lehrer (im Bereich von Wissenschaft od. Kunst): der M. hat seine Schüler um sich versammelt; sie lauschten den Worten des -s; (auch in bezug auf einen religiösen Führer. Lehrer. Religionsstifter im Verhältnis zu seinen Jüngern od. Anhängern:) der M. lehrte seine Jünger; der M. vom Stuhl (Präsident einer Freimaurerloge). 5. (Sport) Sieger in einer Meisterschaft: er war zweimaliger deutscher M. im Schwergewicht; die Bayern werden wieder M.; in diesen Wettkämpfen werden die M. ermittelt; (als Ehrentitel in der DDR.) M.. Verdienter M. des Sports. 6. (saloppe, vertrauliche Anrede an eine männliche Person, häufig an einen Unbekannten: hallo. M.. wie komm' ich zum Bahnhof? 7. M. Lampe (der Hose im Märchen, in der Fabel; Kurzf. des m. Vom. Lamprecht); M. Petz (der Bär im Märchen, in der Fabel; älter: Betz. Kosef. des m. Vom. Bernhard); M. Grimbart (der Dachs im Märchen, in der Fabel; nach dem ahd. m. Vom. Grimbert); M. Urian (der Teufel in der Sage; tUrian); M. Hämmerlein (t Hämmerlein). meister-, Meister-: -arbeit, die: svw. t-stück; -bauer, der (DDR): M. der genossenschaftlichen Produktion (als Ehrentitel); -bereich, der (DDR): Arbeitsbereich eines Industriebetriebes, dem ein Meister (1 b) vorsieht; abrief, der: vgl. Gesellenbrief; -detektiv, der: Detektiv, der sein Handwerk meisterhaft beherrscht; -dieb, der: vgl. ^detektiv; ^«lf. die (Fußball): Mannschaft, die Fußballmeister ist; -gesang, der <o. PI.) (Literaturw.): Kunstrichtung des 15. u. lö.Jh.s mit der von Angehörigen der Zünfte nach festen Regeln hervorgebrachten Dichtung; -band, die: vgl. Künstlerhand; -klasse, die: 1. Gruppe von Schülern (einer Kunstakademie od. Musikhochschule), die von einem namhaften Künstler unterrichtet wird. 2. (Sport) höchste Leistungsklasse (in verschiedenen Sportarten): in die M. aufsteigen; -lehrgang* der: der Vorbereitung auf die Meisterprüfung dienender Lehrgang; ^lefetung, die: hervorragende, überdurchschnittliche Leistung, die jmd. vollbracht hat; ^k» <Adj.; -er, -este) (Schweiz, mundartl.): eigenwillig; unbeherrscht; -machen der (Sport Jargon): Trainer, der die Fähigkeit hat, einen Spieler, eine Mannschaft in kurzer Zeit zur Meisterschaft zu führen; -mamschaft, die (Sport): Mannschaft, die eine Meisterschaft errungen hat; -Prüfung, die: vgl. Gesellenprüfung; -sang, der <o. PL): svw. t-ge- sang. dazu: -sänger, der svw. t-singer; -sangstrophe. die (Verslehre): von Aufgesang u. Abgesang gebildete Strophe, der sich bes. die Dichter des Meistergesangs bedienten; -schule, die: Fachschule des Handwerks zur Vorbereituttg auf die Meisterprüfung; -sdmiler, der: Angehöriger einer Meisterklasse (1); -schütze, der: vgl. -detektiv; -singer, der: (einer Handwerkerzunft angehörender) Dichter des Meistergesangs; -stück, das: 1. vgl. Gesellenstück. 2. etw., was von großer Könnerschaft zeugt, was meisterhaft ausgeführt ist o. ä.: die Torte ist ein wahres M.; ein M. vollbringen; das war ein M. an Diplomatie (war sehr diplomatisch); (iron.:) das war wieder mal ein M. von dir; -titel, der: 1. Titel des Meisters (l)in einem Handwerk sberuf. 2. (Sport) Titel des Meisters (5) in einer sportlichen Disziplin: den M. erringen, erfolgreich verteidigen; -werk, das: 1. meisterhaftes, hervorragendes Werk der Kunst: ein musikalisches, literarisches M.; dieses Bild ist sein M. (sein größtes, bedeutendstes Werk); ein M. der Baukunst. 2. svw. Nstück (2): etw. ist ein M. an Präzision; -würde, die: vgl. Mltel. meisterhaft <Adj.; -er, -este): a) hervorragend, vollendet (in der Ausführung): ein -es Spiel; eine -e Arbeit, Vorstellung; etw. ist m.; m. gelingen; etw. m. beherrschen; er versteht es m.. andere für seine Pläne einzuspannen (iron.; hat ein großes Geschick darin ...); b) <attr.) (selten) (von Personen) Meisterschaft zeigend: ein -er Klavierspieler. Darstellen <Abl.:> Meisterhafttgkeit, die; -; Meisterin, die; -. -nen: 1. w. Form zu TMeister da. 2. 5). 2. (veraltend) Frau des Meisters (1 a); «lästerlich <Adj.) [mhd. meisterlich, ahd. meisterlich] (geh.. veraltend): svw. tmeisterhaft: eine -e Arbeit; etw. m. beherrschen, ausfuhren; meistern [misten] <sw. V.; hat) [mhd. meistern, ahd. meistarön]: a) etw., was Schwierigkeiten bietet, bewältigen, bezwingen; mit etw. fertig werden: eine Situation, alle Schwierigkeiten. Probleme m.; er hat die ihm gestellte Aufgabe gemeistert; er hat sein Leben, sein Schicksal gemeistert; b) etw. (bes. eine Emotion) im Zaume halten, beherrschen (2): seinen Zorn, seine Erregung, seine Freude m.. nicht m. können; er meisterte seine Begierde; du mußt deine Zunge m. (geh.. selten; dich mit Äußerungen zurückhalten)', (seltener auch m. + sich:) er konnte sich nicht mehr m. (sich nicht mehr beherrschen); c) zu handhaben verstehen; meisterhaft beherrschen (3a); lenken, spielen o.a. können: ein Werkzeug, ein Instrument m.; d) (selten) svw. t schulmeistern: er versucht immer andere zu m.; Meisterschaft, die; -. -en [mhd. meisterschaft. ahd. meistarscaft]: 1. <o. PI.) große Fertigkeit, meisterhaftes Können (auf einem bestimmten Gebiet): M. auf einem Gebiet, in etw. erlangen; er spielt mit absoluter technischer M.; er hat es im Klavierspiel zu einer gewissen M.. zu großer, vollendeter M.. zur M. gebracht. 2. (Sport) a) jährlich stattfindender Wettkampf zur Ermittlung der besten Mannschaft od. des besten einzelnen Wettkämpfers in einer bestimmten Disziplin: eine M.. -en austragen, gewinnen; b) Sieg in einer Meisterschaft (2a): die deutsche M. erringen; um die M. kämpfen; Meisterschaft ler, der; -s. - (Schweiz.): Teilnehmer an einem Meisterschaftskampf. Mejgterechafts-: -kämpf, der (Sport): Wettkampf um die Meisterschaft (2 b); -lauf, der (bes. Motorsport); -spiel, das (Sport): Mannschaftsspiel bei einer Meisterschaft (2 a); -titel. der (Sport): svw. t Meistertitel (2). Meistersleute <PI.) (veraltend): der Handwerksmeister u. seine Frau; Meisterung, die; -: das Meistern. Mekka [meka], das; -s. -s <PI. ungebr.) [nach Mekka, der heiligen Stadt des Islams]: Stelle, Ort, der ein Zentrum für etw. Bestimmtes ist, das bietet, was man sich erwartet, u. darum eine große Anziehungskraft ausübt: die Messe ist das M. für Campingfreunde. Mekonium [meko:njum]. das; -s [griech. mekoniön. eigtl. = Mohnsaft] (Med.): Kindspech. Melamin [mela'mi.n]. das; -s [Kunstwort] (Chemie): in weißen, wasserlöslichen Kristallen vorliegender Ausgangsstoff für Melaminharze; <Zus.:> Melaminharz. das: helles, lichtbeständiges Kunstharz, das zur Herstellung von Haushalts- u. Gebrauchsartikeln, Preßmassen, Klebstoffen, zur Imprägnierung von Textilien u.a. verwendet wird. Melancholie [melauko:'li:],die;-. (Psych.:) -n [...i:an; spätiat. melancholia < griech. melagcholia.,eigtl. = Schwarzgalligkeit, zu: mölas = schwarz u. chole = Galle]: von großer Niedergeschlagenheit, Traurigkeit od. Depressivität [Angst- u. Schuldgefühlen] gekennzeichneter Gemütszustand: M. befiel ihn; er versank, verfiel in M.; etw. erfüllt jmdn. mit M.; Ü aus dem unveränderlich blauen Himmel des Südens quillt M. (er bewirkt eine schwermütige Gemütsverfassung: Erh. Kästner. Zeltbuch 74); <Abl.:) Melancholiker [...'ko.likH], der; -s, -: jmd., der zu Depressivität u. Schwermütigkeit neigt; vgl. Choleriker. Phlegmatiker. Sanguiniker; Melancholikerin« die; -. -nen: w. Form zu t Melancholiker; melancholisch [...ko:Uf] <Adj.) [lat. melancholicus < griech. melagcholikös]: a) von Melancholie befallen, niedergedrückt, schwermütig; Melancholie widerspiegelnd: ein -er Mensch; er ist in einer -en Stimmung. Gemütsverfassung; 1765
Melange der graue Himmel konnte einen m. machen, m. werden lassen; b) Melancholie hervorrufend: ein -er (düsterer, trauriger) Anblick. Melange [me'läüjteH. die; -. -n [frz. mölange = Mischung, zu: mßler. über das Vlat. zu lat. miscere = mischen] (meist Fachspr.): 1. Mischung, Gemisch aus verschiedenen Stoffen 0. ä. (z. B. verschiedener Kaffeesorten). 2. Mischfarbe. 3. a) aus verschiedenfarbigen Fasern hergestelltes Garn; b) aus Melange (3 a) hergestelltes Gewebe. 4. (österr.) Milchkaffee, der zur Hälfte aus Milch besteht u. im Glas serviert wird. Melanin [melani:n|, das; -s. -e [zu griech. melas = schwarz] (Biol.): im menschlichen u. tierischen (z. T. auch im pflanz- liehen) Organismus gebildeter gelblicher bis brauner od. schwarzer Farbstoff der die Färbung der Haut, der Haare, der Augen bzw. der Federn od. Schuppen bewirkt: Melanismus [...nismus], der; -. ...men (Biol.): durch Melanine bewirkte Dunkelfärbung der Körperoberfläche (z. B. bei den negriden Rassen); Melanom [melano.m], das; -s. -e (Med.): braune bis blauschwarze [bösartige], an Haut u. Schleitn- häuten auftretende Geschwulst. Melasse [me'lass], die; -. (Arten:)-n [frz. mölasse = Zuckersirup < span. melaza. zu: miel < lat. mel = Honig] (Fachspr.): bei der Zuckergewinnung anfallender, zähflüssiger brauner Rückstand. Mebitonin [melatoni:n], das; -s [zu griech. mölas = schwarz u. TTonus] (Biol.): Hormon der Zirbeldrüse, das bei Amphibien eine Aufhellung der Haut bewirkt. Melchter ['meldte], die; -. -n [vgl. ahd. (chu)melhtra] (Schweiz.): hölzernes ,1 Milch jgesehirr. Melde l'melcb], die; -. -n [mhd. melde, ahd. melda. eigtl. = die (mit Mehl) bestäubte]: (in vielen Arten vorkommendes) Unkraut mit spitz zulaufenden Blättern, die an der Unterseite oft mehlig bestäubt sind. melde-, M^lde-: -amt, das: svw. f Einwohnermeldeamt; -aufläge, die: Auflage (2 a) für jmdn., gegen den der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt ist, sich in bestimmten Zeitabständen bei der Polizei zu melden: -behärde, die: svw. t Einwohnermeldeamt; -bogen, der: vgl. Anmeldeformular; -buch, das (DDR): Jmdn. in das polizeiliche M. eintragen; -fahrer, der (Milit.): vgl. -ganger, -frist, die: Frist, innerhalb deren eine bestimmte Meldung erfolgt sein muß: -ganger, der (Milit.): Angehöriger der Truppe, der Nachrichten, Befehle u. ä. zu überbringen hat: -hund, der (Milit.): zum Überbringen von Nachrichten abgerichteter Hund: -pflicht, die: Pflicht des Bürgers, die zuständige Behörde von bestimmten Sachverhalten (z.B. Wohnungswechsel, das Auftreten bestimmter gefährlicher Krankheiten) in Kenntnis zu setzen, dazu: -pflWitig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -retter, der (Milit. früher): vgl. ^ganger; -schluß, der <o. Pl.>: Ende der Meldefrist: ^wesen, das <o. Pl.>: 1. Gesamtheit der gesetzlichen Bestimmungen über die Meldepflicht u. die damit befaßten Institutionen. 2. (in der Organisation eines Unternehmens) das Abfassen u. Weiterleiten von Berichten über alle wichtigen Vorgänge innerhalb des Betriebes: ^Zettel, der: (von der Behörde gefordertes) Anmeldeformular, das der Gast eines Hotels ausfüllen muß. melden [meldn] <sw. V.; hat) [mhd. melden, ahd. meldön]: 1. (als Nachricht, [offizielle, amtliche] Meldung) bekannt machen, berichten: die Zeitung, die Presseagentur, der Rundfunk meldete einen Flugzeugabsturz; wie bereits [im. vom Fernsehen] gemeldet....; der Wetterbericht hat Regen gemeldet (angekündigt): die Seebäder melden einen Besucherrekord; wir können bereits die ersten Erfolge m.; * nichts/nicht viel zu m. haben (ugs.; f bestellen 3 b). 2. (einer zuständigen Stelle) mitteilen, zur Kenntnis bringen: den Verlust, einen Unfall, den Vorfall [der Polizei] m.; die Geburt des Kindes dem. beim Standesamt m.; jmdn.. sich polizeilich m. (seine Anwesenheit mitteilen: jmdn., sich anmelden [2]); er ist hier, bei der Behörde nicht gemeldet (beim Einwohnermeldeamt nicht registriert): er hat sich krank gemeldet (hat [seinem Arbeitgeber] mitgeteilt, daß er krank ist): er ist als vermißt gemeldet (er gilt offiziell als vermißt): Melde gehorsamst. Oberdeck tauchklar (Milit.; Ott. Haie 2S6); Bald kam das Mädchen und meldete Besuch (kündigte ... an: Bergengruen, Rittmeisterin 2S2). 3. <m. + sich) sich zu etw. bereit erklären, zur Verfügung stellen: sein Interesse an, seine Bereitwilligkeit zu etw. bekunden: sich auf eine Anzeige hm. freiwillig, für eine bestimmte Aufgabe m.; sich zur Prüfung m. 4. <m. + sich) von sich hören lassen. Nachricht geben: er hat sich lange nicht gemeldet; sie hat sich telefonisch, aus dem Urlaub, von einer Reise gemeldet; melde dich mal wieder!; der Teilnehmer meldet sich nicht (nimmt den Telefonhörer nicht ab): am Telefon meldete sich eine fremde Stimme (war eine fremde Stimme zu vernehmen): wir (= das Fernsehen, der Rundfunk) melden uns wieder mit Nachrichten; wenn du etwas brauchst, mußt du dich m. (mußt du es uns wissen lassen); das Baby meldet sich (macht sich [durch Weinen] bemerkbar): Ü der Winter meldet sich (kündigt sich an). 5. <m. + sich) (bes. von Schülern im Unterricht) durch Hochheben des Armes zu erkennen geben, daß man etw. sagen möchte: sich eifrig m.; wer etwas sagen will, soll sich m. 6. (vom Hund) anschlagen. Laut geben: der Hund meldet. 7. (Jägerspr.) (vom Hirsch, auch vom Auer- hahn) Brunftschreie hören lassen: Melder, der, -s, - [mhd. meldaere. ahd. meldäri = Verräter] (Milit.): svw. TMeldegänger; Meldung, die; -. -en [mhd. meldunge. ahd. meldun- ga = Verrat]: 1. das Melden (1-5). 2. für die Öffentlichkeit bestimmte [amtliche] (bes. durch die Medien verbreitete) Nachricht: eine amtliche M.; die Zeitungen brachten beunruhigende -en; eine M. geht durch die Presse; die letzten -en des Tages; eine M. aus der Bundeshauptstadt, über die Ereignisse, von den Ereignissen; eine M. im Fernsehen verbreiten; -en unterdrücken. 3. formelle [dienstliche] Mitteilung: eine kurze, eilige, wichtige M.; eine M. überbringen, entgegennehmen; (dem Vorgesetzten) M. erstatten, machen (Milit.; etw. in dienstlicher Form melden). melieren lmeli:ran] <sw. V.; hat) [frz. meler. TMelange] (selten): mischen, mengen: meliert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) (von Geweben, Wolle u. ä.) aus verschiedenfarbigen Fasern gemischt u. dadurch gesprenkelt erscheinend: ein -er Stoff; -e Wolle; das Garn ist grau, braun, grün meliert b) (vom Haar) leicht ergraut: er hat bereits -es Haar, ein -er Herr (Herr mit meliertem Haar): sein Kopf- u. Barthaar ist grau m. Melioration [meUora't$io:n], die; -. -en [1: spätlat. meliörä- tio. zu: meliöräre. f meliorieren]: 1. (bildungsspr. veraltet) Verbesserung. 2. (Landw.) kurz für tBodenmelioration; meliorativ [...'ti:0 <Adj.; o. Steig.) [vgl. engl, meliorative]: 1. (bildungsspr. selten) verbessernd. 2. (Landw.) die Bodenmelioration betreffend, auf sie gerichtet: -e Maßnahmen. 3.(Sprachw.) (von Wörtern) einen positiven Bedeutungswandel erfahrend: eine aufwertende Bedeutung besitzend (Ggs.: pejorativ); Meliorativum [... ti:vum|, das; -s. ...va (Sprachw.): Wort, das einen positiven Bedeutungswandel erfahren hat: meliorieren [melio'ri.ran] <sw. V.; hat) [1: spätlat. meliöräre]: 1. (bildungsspr. veraltet) verbessern. 2. (Landw.) Bodenmelioration betreiben. Melfe ['me:lis], der. - [wohl zu griech. möll = Honig]: gemahlener weißer Verbrauchszucker aus verschiedenen Zuckersorten. meltoch l'me:lij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu fMelos] (Musik, Literaturw.): liedhaft: -e Poesie (Lyrik): Melisma [melisma]. das; -s. ...men [griech. mölisma = Gesang, Lied] (Musik): melodische Verzierung, Koloratur; Melisma- tlt [melis'ma:tik], die; - (Musik): Kunst der melodischen Verzierung (beim Gesang); meüsmatiKh <Adj.; o. Steig.) (Musik): koloraturhaft ausgeziert; meljsmisch <Adj.; o. Steig.) (Musik): melodisch. Melhse [me'lisa], die; -. -n [mlat. melissa. zu griech. melissö- phyllon - Bienenkraut, zu: mölissa = Biene u. phyllon = Blatt. Pflanze]: zu den Lippenblütlern gehörende Heil- u. Gewürzpflanze mit unscheinbaren weißen Blüten u. zitronenähnlich duftenden Blättern; <Zus.:> Melissengeist® • der. -[e]s: svw. f Karmelitergeist. melt [melk] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. melk. ahd. melch] (veraltet): milchgebend: eine -e Kuh. Mflc- (Landw.): -anläge, die: Anlage zum maschinellen Melken; -eimer, der: Eimer, in den die Milch gemolken wird; -kaniS9ell, das: kreisförmig konstruierter Melkstand; -kuh,die (selten): svw. f Milchkuh: * eine M. (svw. melkende f Kuh): die unerschöpfliche M. seines Lebens ist entwichen für immer (Werfel. Himmel 142); -maschine, die: vgl. -anläge; -schaf, das: milchgebendes Schaf: -schemel, der: [umzuschnallender, einbeiniger} Schemeides Melkers; -stand, der: vgl. -anläge; -ziege, die: vgl. -schaf. melken l'melkn] <melkt/( veraltet:) milkt, melkte/(veraltend:) molk, hat gemolken/(auch schon:) gemelkt. melk!/(veral- tet:) milk!) [mhd. melken, ahd. melchan. urspr. wohl = abstreifen, wischen]: 1. bei einem milchgebenden Haustier 1766
Menage durch pressende, streichende u. ziehende Bewegungen der Zitzen (mit den Händen od. maschinell) bewirken, daß die Milch austritt: die Kühe, das Vieh m.; <auch ohne Obj.:> er melkt mit der Hand, mit der Melkmaschine; frisch gemolkene Milch. 2. (veraltet, selten) Milch geben: die Kuh. Ziege melkt; vgl. Kuh. 3. (salopp) jmdn. auf dreiste Art [immer wieder] anpumpen, um Geld bitten: ausnehmen (3 a): sich nicht m. lassen; du bist ja ganz schön von ihm gemolken worden. 4. (derb) onanieren: <Abl. zu 1:> Melker, der; -s. - [spätmhd. melker]: jmd., der zur Milchgewinnung gehaltene Rinder betreut, melkt u.a. (Be- rufsbez.); Melkerei [melkd'r^j], die; - (abwertend): (als lästig empfundenes) Melken: Melkerin, die; -. -nen [spätmhd. melcherinnel: w. Form zu tMelker. Melodei [melo'dqj].die; -,-en (dichter, veraltet): svw. f Melodie (1 b); Melodie [...di:]. die; -. -n [...ian; mhd. melodie < spätlat.melödia < griech. melöidia = Gesang. Singweise, zu: mölos = Lied u. öde. tOdel: l.a) singbare, in sich geschlossene Folge von Tönen (in der Vokal- u. Instrumentalmusik): eine M. pfeifen, trällern; er summte -en aus der „Fledermaus"; b) Weise. Vertonung (eines Liedes): das Lied hat eine schöne M.; einen Text nach einer bekannten M. singen; Ü die M. des Windes in den Pappeln (dichter.; Remarque. Westen 89); c) <meist Pl.> einzelnes I in einen größeren Rahmen gehörendes] Musikstück: Gesangsstück: flotte, bekannte, beliebte -n; -n aus der Operette ..Der Zigeunerbaron"; ein Reigen schöner-n. 2. (Sprachw.) kurz für f Satzmelodie. Melodk-(vgl. auch: Melodien-): -bogen,der (Musik): kurze, melodische musikalische Phrase: -gitarrist, der: Gitarrist einer Band, der keine begleitende Funktion hat: -Instrument, das: (in einer Jazzband) Instrument, das die Melodie führt: -lehne, die <o. Pl.>: svw. t Melodik (1). Melodien- (vgl. auch: Melodie-): -folge, die: Aufeinanderfolge einzelner Musikstücke aus dem Bereich der Unterhaltungsmusik in einem Programm: -reioen, der: vgl. -folge; -Strauß, der: vgl. -folge. Melodik [me'lo.dik], die; - (Musik): 1. Lehre von der Melodie da), Melodielehre. 2. die melodischen Merkmale eines Musikstücks: die melodischen Eigentümlichkeiten [der Werke] eines Komponisten: melodiös [melodj0:s] <Adj.; -er, -este> [frz. mölodieux]: wohlklingend; reich an klanglichen Nuancen: eine -e Stimme; melodisch [me'lo:dif] <Adj.>: von einem dem Ohr angenehmen Klang; harmonisch klingend; wohlklingend: ein -er Gesang; eine -e Stimme; m. sprechen, singen; Melodram [melo'dra.m], das; -s. ...men [frz. mölo- drame, zu: mölo- (< griech. milos = Lied) u. drame < griech. drama. f Drama]: 1. (Musik) einzelner melodramatischer Teil einer Bühnenmusik od. Oper. 2. svw. t Melodrama; Melodrama,das; -s. ...men: 1. (Literatunv.. Musik) (mit Pathos deklamiertes) Schauspiel mit untermalender Musik; Musikschauspiel. Melodram (2). 2. (Theater, Film, oft abwertend) Rührstück: Ü die Auseinandersetzung zwischen den beiden war das reinste M.; Melodrarngtik, die; - (bildungsspr.. meist iron.): das Theatralische, (übertrieben) Pathetische (in einem Verhalten, in einer Situation): eine Szene, ein Vorgang voller M.; melodramatisch <Adj.> (oft iron.): das Melodrama betreffend; in der Art eines Melodramas: eine -e Szene; seine Worte wirkten m. Melone [melo:nd], die;-,-n[spätmhd.melone < frz.melon. ital. mellone < spätlat. melo. Kurzf. von lat. melopepo < griech. melop6pön. eigtl. = reifer Apfel]: l.a) (zu den Kürbisgewächsen gehörende) Kletterpflanze mit großen kugelförmigen Früchten, deren Fruchtfleisch sehr viel Saft enthält; b) Frucht der Melone (1 a). 2. (ugs. scherzh.) svw. f Bowlen <Zus.:> Melonenbaum,der: (in tropischen Ländern kultivierter) Baum, um dessen Stamm gebündelt die Papaya- fruchte wachsen. Melos ['me.bs], das; - [lat. melos < griech. mölos = Lied. Singweise]: 1. (Musik) das gesangliche Element in der Musik, die Melodie (1 a) als substantieller Teil der Musik im Unterschied zum Rhythmus. 2. (Sprachw.) a) die Sprachmelodie, die Melodie der menschlichen Stimme; b) klangliche Gestalt einer Dichtung. Meltau [me:l-], der; -[e]s [urspr. identisch mit fMehltau, dann orthographisch geschieden]: svw. f Honigtau. Melton ['melton], der. -[s], -s [nach der engl. Stadt Melton Mowbray]: weicher Kammgarnstoff in Köperbindung mit leicht verfitzter Oberfläche. Membra: PI. von tMembrum. Membran, (seltener:) Membrane [mem'bra.nte)]. die; -. ...nen [mhd.membräne = Pergament < lat.membräna = Haut, Häutchen. (Schreib)pergament. zu: membrum = Körperglied]: 1. (Technik) dünnes Blättchen aus Metall. Papier o.a.. das durch seine Schwingungsfähigkeit geeignet ist. Schallwellen zu übertragen (z.B. in Mikrofon. Lautsprecher. Telefon). 2. (Anat.. Biol.) dünnes, feines Häutchen, das trennende od. abgrenzende Funktion hat (z. B. das Trommelfell im Ohr). 3. (Chemie. Physik) dünne Haut, die die Funktion eines Filters hat; Membranophon [membrano- To:n], das; -s. -e [t-phon] (Musik): (jedes) Musikinstrument, dessen Töne durch Erregung einer gespannten Membran erzeugt werden (z.B. Trommel); Membram fmembrum], das; -s. ...bra [lat. membrum] (Med.): [Kör- perjglied; Extremität: M. virile [- vi'ri:b] (Penis). Memento[memento].das;-s,-s[lat.memento! = gedenke!]: 1. (kath. Kirche) Fürbitte. Bitte um Fürsprache innerhalb der Messe. 2. (bildungsspr. selten): Mahnung; Mempito mori [- mo.Ti], das; - -, - - [lat. = gedenke des Todes!] (bildungsspr.): etw.. was an den Tod gemahnt: ein Gedenkstein wurde errichtet als M. m. für die Lebenden. Memme [memo], die; -. -n [mhd. memme. mamme = Mut- ter(brust)] (veraltend, noch landsch. abwertend): 1. furchtsamer, ängstlicher, verweichlichter Mensch; Feigling: so eine M.!; eine feige M.; -n, dachte sie (Bieler. Mädchenkrieg 436). 2. (landsch. derb) <meist PI.) weibliche Brust. memmeln['memjn]<sw. V.; hat>(bayr..österr.): svw. t tummeln (2). memmenhaft <Adj.; -er. -este> (veraltend abwertend): feige, furchtsam; so. wie sich eine Memme verhält: eine -e Furcht beschlich ihn; <Abl.:> M«mmenhaftigkeit. die; -. Memo [me:mo], das; -s. -s: Kurzf. von fMemorandum; Memoire [memga:^]. das; -s. -s [frz. memoire, f Memoiren]: frz. Bez. ftir Memorandum; vgl. Aide-memoire; Memoiren [me'mQa:ran] <P1.> [frz. mömoires, PI. von: memoire = Erinnerung < lat. memoria = Gedächtnis] (bildungsspr.): (als Buch veröffentlichte od. zu veröffentlichende) Lebenserinnerungen [ in denen neben der Mitteilung des persönlichen Entwicklungsganges ein besonderes Gewicht auf die Darstellung der zeitgeschichtlichen Ereignisse gelegt worden ist. deren Augenzeuge der Verfasser war]: die M. des großen Staatsmannes; seine M. [niederschreiben, veröffentlichen; <Zus.:> Memoirenband, der<Pl. -bände): einzelner 2Band von jmds. Memoiren; Memoirenschreiber, der: jmd.. der seine Memoiren schreibt od. geschrieben bzw. veröffentlicht hat; Memorabilien [memorabiil^n] <P1.) (bildungsspr. veraltend): Denkwürdigkeiten. Erinnerungen; Memorandum [memo'randum],das; -s. ...den u. ...da [zu lat. memorandus = erwähnenswert] (bildungsspr.): svw. f Denkschrift: ein M. verfassen; ein M. an die Regierung; in einem M. zu etw. auffordern; 'Memorial [memoria:!].das; -s.-e u. -ien [-jpn; spätlat. memoriäle = Erinnerungszeichen). Denkmal] (veraltet): Tagebuch; Merkbuch; Memorial [mi'mD:rol], das; -s. -s [engl, memorial = Gedenkfeier, Denkmal < spätlat. memoriäle, f'Memoria]] (bildungsspr.): I.Sportveranstaltung. Wettkampf zum Gedächtnis an einen Verstorbenen, bes. einen bekannten Sportler: ein M. zu Ehren eines großen Rennfahrers. 2. (selten) svw. f Denkmal (1): die Inschrift am Fuß des -s (Spiegel 15.1974. 98); memorieren [memo'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. memoräre = in Erinnerung bringen] (bildungsspr. veraltend): a) sich etw. fest ins Gedächtnis einprägen, auswendig lernen: einen Text, ein Gedicht. Zahlen m.; (auch ohne Obj.:> Er nahm die Blätter aus der Brusttasche und memorierte im stillen (Fries, Weg 245); b) (selten) wieder ins Gedächtnis rufen, an etw. erinnern: die Parteileitung ... memoriert Sachen, die hier nichts zur Sache tun (Kant. Impressum 324); <Zus.:> Memorferstoff, der (veraltend): Lernstoff Memphis [memfis], der; -. - [nach der Stadt Memphis (USA)]: Modetanz der 60er Jahre, bei dem die Tanzenden in einer Reihe stehend gemeinsam verschiedene Figuren tanzen. Menage [me'na:3a. Osten*.: ...3]. die; -. -n [frz. mönage = Haushalt, Hausrat < afrz. maisnage. ma[s]nage. über das Galloroman. zu lat. mänsio = die Bleibe, die Wohnung (> frz. maison). zu: manere = bleiben]: 1. a) kleines Gestell für Essig, öl. Pfeffer u.a.. das auf den Eßtisch gestellt wird; b) (veraltet) Gefäß zum Transportieren einer warmen Mahlzeit: Henkelmann. 2. (Osten*., sonst veraltend) Essen. 1767
Menagekosten Verpflegung (bes. bei der Truppe): M. empfangen; dem Vater die M. bringen. 3. (österr. veraltet) Haushalt (1). Hauswirtschaft (1 a): ... würde ich ein kleines Häuschen für die gemeinsame M. mieten (Werfei, Himmel 238); <Zus. zu 2:> Menggekosten <P1.> (österr.): Verpflegungskosten [beim Militär]; Menagerie [mena&ri:]. die; -. -n [...i:dn; frz. mönagerie. eigtl. = Haus(tier)haltung] (veraltend): Tierschau, Tiergehege [in einem Park]: der Zirkus zieht mit seiner M. umher, sie haben eine ganze M. (scherzh.; Sammlung von Tieren) in ihrer Wohnung; Menageschale, die (österr.): Eßgeschirr beim Militär: menagieren [mena'3i:i?n] <sw. V.; hat) [1. 2: zu f Menage (2); 3: frz. (se) mönager. f Menage]: 1. (landsch., sonst veraltet) sich selbst verköstigen. 2. (österr.) Essen fassen (beim Militär). 3. <m. + sich) (veraltet) sich mäßigen. Menarche [me'nanpl. die; - [zu griech. men = Monat u. arche = Anfang] (Med.): Zeitpunkt des ersten Eintretens der Regelblutung. Vgl. Menopause. Mendelevium brande'le:vium], das; -s [nach dem russ. Chemiker D. Mendelejew (1834-1907)]: zu den Transuranen gehörender chemischer Grundstoff: Zeichen: Md mendein [mendln] <sw. V.; hat) [nach dem Namen des österr. Vererbungsforschers G. Mendel (1822-1884)] (Biol.): (von bestimmten Erbmerkmalen) nach den von Mendel aufgestellten Gesetzen der Vererbung in der / über ]nächsten Generation wieder in Erscheinung treten. MendDtant [mendi kant], der: -en. -en [lat. mendicäns. 1. Part, von: mendicäre = betteln]: Angehöriger eines Bettelordens: <Zus.:) Mendikfntenonlen, der. Menetekel [menete:k|], das; -s. - [nach der Geisterschrift (aram. mene mene teqel üfarsln) für den babyl. König Belsazar (gest. 539 v.Chr.). die im A.T. bei Dan. 5,25 als ..gezählt (von den Tagen der Regierung), gewogen (aber zu leicht befunden) u. zerteilt" (Anspielung auf die Zukunft des Reiches) gedeutet wird]: geheimnisvolles Anzeichen eines drohenden Unheils. Warnzeichen: angesichts der M. von Numerus clausus und Jugendarbeitslosigkeit (Spiegel 8. 1976. 60); <Abl.:> meneteketa <sw. V.; hat) (ugs.): sich in düsteren Prophezeiungen ergehen, unken: „Das wird böse enden", menetekelte sie. M^ng- (mengen 1 a): ^fiitter, ^«etrekie, -körn, das <o. PI.) (Landw.): Mischung verschiedener Sorten von Futterfgetrei- de]. Menge ['map], die; -. -n [mhd. menige. ahd. managi. zu f manch]: l.a) bestimmte Anzahl, bestimmtes Quantum: die vorgeschriebene M.; eine begrenzte, verschwindend kleine M. ist noch da; die doppelte M. der Lösung nehmen; etw. nur in kleinen -n anwenden; Ware ist in ausreichender M. vorhanden; b) große Anzahl, großes Quantum, Masse: eine M. faule Äpfel/(geh.:) fauler Apfel/von faulen Äpfeln; eine M. Leute kam/kamen zusammen; große -n [von] Waren; nur die M. kann es machen! (nur durch eine große Zahl kann etwas erreicht werden): eine M. (ugs.; viele Leute) hat/(ugs.:) haben sich beworben; wir haben eine M. Leute kennengelernt; eine M. Unannehmlichkeiten; das kostet eine M. Geld; hier ist noch Platz die M. (ugs.; viel Platz)', es gab Kuchen in M.; er hat die Ware in [großen] -n abgesetzt: *eine M. (ugs.; viel): er weiß eine M.; hier kann man eine M. lernen; Jede M. (ugs.; sehr viel: soviel man will): jede M. Äpfel; Arbeit gibt es Jede M.; in rauhen -n (ugs.; in großer Zahl): zu essen gab es in rauhen -n. 2. (Math.) Zusammenfassung von bestimmten, unterschiedenen Objekten unserer Anschauung zu einem Ganzen: a ist in der M. M als Element enthalten (a e M). 3. große Zahl von dicht beieinander befindlichen Menschen, Menschenmenge: eine bunte, drängende, staunende, unübersehbare M.; die M. schrie, johlte; die M. schiebt sich durch die Straßen; sich durch die M. drängen; in der M. untertauchen; der Sieger wurde von einer begeisterten M. gefeiert. mengen [meipn] <sw. V.; hat) [aus dem Md.-Niederd., mhd. mengen, asächs. mengian. urspr. = kneten] (regional veraltend): l.a) verschiedene Substanzen so zusammenbringen, zusammenschütten, ine inander rühren o. ä.. daß sich die einzelnen Bestandteile gleichmäßig [grob] verteilen, sich (in lockerer Weise] miteinander verbinden: Futter. Getreide m.; Mehl und Wasser zu einem Teig m.; die Zutaten in einer Schüssel m. (verrühren): b) durch Mengen (1 a) einem anderen Stoff hinzufugen, damit vermengen: etwas Zucker in den Brei m.; Rosinen unter den Teig m.; c) <m. -I- sich) ineinandergehen, sich mit etw. / ver]mischen: der Genich des frischen Brotes mengte sich mit dem des Kaffees; Ü Trauer und Erleichterung mengten sich in ihr. 2. <m. + sich) (ugs.) svw. f mischen (5): Flüchtlinge mengten sich unter die Soldaten. 3. <m. + sich) (ugs.) sich in etw. einmischen (2): sich ins Gespräch, in die Streitigkeiten m.; meng dich nicht in fremde Angelegenheiten, in Dinge, von denen du nichts verstehts! mengen-, Mengen- (Menge): ^angäbe, die: ^begriff, der. ^bezeidmng, die; ^konfcmktur, die (Wirtsch.): verstärkte Nachfrage bei gleichbleibenden od. fallenden Preisen, so daß größere Mengen der betreffenden Ware abgesetzt werden können: -lehre, die <ö. PI.) (Math.. Logik): Lehre von den Mengen (2) u. ihren Verknüpfungen: MnftBig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Menge betreffend: in bezug auf die Menge, quantitativ: -Dotierung, die (Börsenw.): Notierung von Devisen, bezogen auf die Währungseinheit des Inlandes (Ggs.: Preisnotierung); -preis, der (Wirtsch.): bei Abnahme einer größeren Menge eingeräumter günstigerer Preis: -rabatt, der (Wirtsch.): beim Bezug größerer Mengen gewährter Rabatt: -rechnung, die (Wirtsch.): Erfassung des für einen Produktionsprozeß benötigten Materials nur nach der Menge u. nicht nach dem (Preisschwankungen unterliegenden) Wert. Menssel t'menzl], das; -s. - [zu f mengen] (landsch.): Gemisch- Menhir [menhir], den -s. -e [frz. menhir < bret. maen-hir. eigtl. = langer Stein]: säulenartiger, aufrechtstehender [unbehauener] kultischer Stein aus vorgeschichtlicher Zeit, oft mit gleichartigen in langen Reihen stehend: vgl. Hinkelstein. Meningitis [menro^tis], die; -. ...tiden [...giti.dn; zu griech. mSnigx (Gen.: meniggos) = (Hirn)haut] (Med.): Hirnhautentzündung. Meniskus [me'niskus], der; -. ...ken (1: zu menfskos = mondförmiger Körper. Vkl. von: mene = Mond: 2. 3: nach der Form eines Meniskus (1)]: 1. (Anat., Med.) halbmondförmige knorpelige Scheibe, bes. im Kniegelenk: der M. ist gerissen. 2. (Optik) Linse mit zwei nach derselben Seite gekrümmten Flächen. 3. (Physik) durch das Zusammenwirken von Adhäsion (Du. Kohäsion (2) konkav od. konvex gekrümmte Oberfläche einer Flüssigkeit in einem engen Rohr. Meniskus-: -lime, die: svw. f Meniskus (2); --Operation, die (Med.): Operation an einem geschädigten Meniskus (1); m*. der (Med.): Verletzung des Meniskus (1) durch eine Verdrehung des Kniegelenks bei einem Unfall (z.B. beim Skilauf. Fußball); -schaden, der (Med.): meist durch Überbeanspruchung entstandener Schaden am Meniskus (1); -Verletzung, die: vgl. -riß. Menjoubart [men3u-]. der; -[e]s. ...bärte [nach dem amerik- frz. Filmschauspieler A. Menjou (1890-1963)]: schmaler, gestutzter Schnurrbart. Menkenke [men'kenkd]. die; - (Wortspielerei zu f mengen] (landsch.. bes. md.): Durcheinander; Umstände, Schwierigkeiten: mach keine M.!; was soll diese ..ewige M."? (Fallada, Trinker 143). Mennige [menigd], die; - [spätmhd. menige. mhd.. ahd. minig < lat. minium = Zinnober, iber. Wort]: rote Maler- färbe aus Bleioxyd, meist in Form eines in Leinöl auf zulösenden Pulvers, die als Schutzanstrich gegen Rost verwendet wird; <Zus.:> mennigrot tmenicj-] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X Meimonlt [menoni:t], der; -en. -en [nach dem dt. Theologen Menno Simons (1496-1561)]: Angehöriger einer weitverbreiteten ev. Freikirche, die die Erwachsenentaufe pflegt u. Wehrdienst u. Eidesleistung ablehnt. meno t'me:no] <Adv.> [ital. meno < lat. minus, tminus] (Musik): weniger: m. mosso (weniger bewegt). Menopause [menop^iza], die; -. -n [zu griech. min = Monat u. paflsis = Ende] (Med.): das Aufhören der Regelblutung in den Wechseljahren der Frau. Vgl. Menarche. Menora [menora:]. die; -. - [hebr. menöi^h]: siebenarmiger kultischer Leuchter der jüdischen Liturgie (heute religiöses Symbol). Menorrhö,xMenorriiöe [meno r^:|, die; -. ...öen [...oan; zu griech. men = Monat u. rhoe = Fluß]: svw. t Menstruation; <Abl.:> menorrbötech <Adj.; o. Steig.; nicht adv ; (Med.): die Menstruation betreffend. Mensa ['msnza].die; -. -su. ...sen (kurz für f Mensa acadenü- ca]: 1. Speiseraum an Hochschulen u. Universitäten, wo Hochschulangehörige, bes. Studenten, verbilligt essen kön- 1768
menschen-, Menschen- nen: in der M. essen. 2. (kath. Kirche) Altartisch; M^nsa academica [- akade.mika].die; - ...sae ...cae [...ze ...t$e; nlat.zu lat. mensa = Tisch u. nlat. academicus = akademisch] (veraltet): svw. f Mensa (1); Mensaessen, das: in der Mensa (1) ausgegebenes Essen. Mensch ImenJ], der, -en. -en [mhd. mensch(e). ahd. mennis- co. mannisco. eigtl. = der Männliche, zu fMann]: a) mit der Fähigkeit zu logischem Denken u. zur Sprache, zur sittlichen Entscheidung u. Erkenntnis von Gut u. Böse ausgestattetes höchstes Lebewesen: der denkende, gestaltende, schöpferische M.; M. und Natur. M. und Tier; der M. als biologisches Wesen, als Mitglied der Gesellschart; der M. sollte die Krone der Schöpfung sein; M. sein heißt ...; ein M. von Fleisch und Blut (ein wirklicher, lebendiger Mensch); der künstliche M.. der Roboter; eine Sache als M. (vom menschlichen Standpunkt aus) beurteilen; b) menschliches Lebewesen, Individuum: der moderne M.; -en hasten durch die Straßen; diesen -en kenne ich nicht; die -en lieben, verachten; es darf keine -en zweiter Klasse geben; den -en helfen, dienen; die Zahl der -en steigt ständig; an den -en. an das Edle im -en glauben; vor Gott und den -en; was ist es. was den -en zum -en macht?; R der M. ist ein Gewohnheitstier (f Gewohnheitstier); alle -en müssen sterben; kein M. muß müssen (scherzh.; niemand kann einen zu etw. zwingen; nach Lessing. Nathan der Weise I. 3); M. unter -en sein; Spr der M. lebt nicht vom Brot allein (Matth. 4.4); der M. denkt. Gott lenkt; kein M. mehr sein (ugs.; völlig erschöpft, am Ende seiner Kraft sein): nur noch ein halber M. sein (1. ugs.; [durch Krankheit od. Kummer] stark abgemagert sein. 2. nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte u. Fähigkeiten sein)', wieder M. sein (ugs.; sich wieder in einem menschenwürdigen Zustand befinden); eine Seele von M./von einem -en sein (sehr gutmütig u. hilfsbereit sein); c) bestimmte männliche od. weibliche Person, Persönlichkeit: ein hübscher, starker, ful- liger. Junger, kluger, genialer, häßlicher, schwieriger, einsamer, in sich gekehrter, gläubiger M.; er ist ein sehr aggressiver M.: er ist ein M. mit seltsamen Ansichten, ohne Lebensart, von sicherem Auftreten; sehet, welch ein M.! (tEcce- homo); anständige -en; er hat endlich einen -en (jmdn., der ihn versteht u. dem er vertrauen kann) gefunden; einem -en vertrauen; auf solche -en kann man sich verlassen; für einen -en sorgen; für andere -en (Leute) arbeiten; mit fremden -en (Leuten) zusammenkommen: man soll sich nicht immer nach anderen -en (Leuten) richten; sie geht nicht gern unter -en (unter die Leute); ein Riese von einem -en; von keinem -en (von niemandem) bekam sie Hilfe; der Platz war schwarz von -en (ugs.; es waren sehr viele Leute da); kleine Kinder fürchten sich oft vor fremden -en (Leuten); zu diesem -en habe ich kein Vertrauen; R Glück muß der M. haben! (tGlück); Spr des -en Wille ist sein Himmelreich; *kein M. (niemand); wie der erste M. (unbeholfen, ungeschickt; wohl urspr. aus der Soldatenspr.); ein neuer M. werden (sich wandeln, vorteilhaft verändern); einen neuen -en anziehen, den alten -en ablesen (sich bewußt / nach sittlichen Grundsätzen] wandeln; nach Kol. 3. 9. 10; Rom. 6. 6); etw. flir den inneren/den Äußeren -en tun (gut essen u. trinken/sich pflegen u. gut kleiden); von M. zu M. (im vertraulichen, privaten Zwiegespräch}; d) (salopp) als burschikose Anrede, oft auch ohne persönlichen Bezug in Ausrufen des Staunens. Erschrek- kens. der Bewunderung: M., da hast du aber Glück gehabt!; das war prima. M.!; Mensch, ärgere dich nicht (ein Gesellschaftsspiel); *M. Meier! (salopp; Ausruf des Erstaunens); Mensch [-]. das; -[e]s. -er [schon mhd. mensch (Neutr.) = der Mensch] (landsch.. meist abwertend): derbe Frauensperson, liederliches Mädchen: wo treibt sich das M. nur schon wieder herum!; Ich hab sie gesehen, raffiniert aufgetakelte, tolle -er (Ott. Haie ISS); <Abl.:> menschein [mavflnl <sw. V.; hat; unpers.): menschliche Schwächen deutlich werden lassen: Er sieht, wie es hier menschelt und pftffelt (Thielicke. Ich glaube 300). manschen-. Manschen-: -äffe, der: großer, (als Jungtier) dem Menschen ähnlicher Affe mit langen Armen, dichter Behaarung u. Greiffüßen, der auf dem Boden auch halb aufrecht geht: die bekanntesten -n sind Schimpanse. Gorilla und Orang-Utan; -ähnlich <Adj.; nicht adv.>: einem Menschen ähnlich sehend; -alter, das: durchschnittliche Zeitspanne des [ aktiven, tätigen] Lebens, durchschnittliche Lebenszeit eines Menschen: ein M. später; vor einem M. hat man noch nichts davon gewußt; ein Versuchsstadium vom Ausmaß eines -s (Mantel. Wald 32); -ansammhing, die: vgl. -auflauf; -antlitz, das (geh.); -arm <Adj.; nicht adv.>: von nur wenigen Menschen besucht od. bewohnt: -e Gebiete; -artige,der; -n. -n (meist PI.; Dekl. t Abgeordnete): vgl. Hominide; -auflauf, der: Auflauf (\) von Menschen; -bild. das: Bild. Vorstellung, die jmd. vom [ Wesen des] Menschen hat: jede Zeit hat ihr eigenes M.; ein neues M. formen; -darsteller, der: Künstler (Dichter, Maler, Schauspieler o.a.). der Menschen darstellt; -darstellerin, die: w. Form zu t-darsteiler; -fang, der (selten): Bauernfängerei: Zuhälterei. Erpressung und allerlei M. zum Berufe erwählt (Th. Mann. Krull 139); -feind. der Ifür t Misanthrop]: jmd., der die Menschen verachtet u. menschliche Gesellschaft meidet; Misanthrop (Ggs.: ^freund), dazu: -feindlich <AdJ.>: a) ungesellig, misanthropisch; b) dem Wohl der Menschen abträglich; die Menschen unterdrük- kend: eine -e Umgebung; -fleisch, das: Kannibalen essen M.; -floh, der: Floh, der hauptsächlich Menschen befällt; -fresser, der [LÜ von lat. anthröpophagus < griech. an- thröpophägos] (ugs.): svw. f Kannibale (1): Ü Der Chef ist kein M. (Jmd., der seine Untergebenen auf das schärfste zurechtweist, anschreit u. ä.; Fels. Sünden 75), dazu: ^fres- serei, die: svw. fKannibalismus; -freund, der [für f Philanthrop]: jmd.. der die Menschen liebt u. ihnen helfen will; Philanthrop (Ggs.: ^feind): Er (= Roosevelt) war ein großer M. und ein großer Staatsmann (K. Mann. Wendepunkt 310). dazu: -freundlich <Adj.>: eine -e Haltung. Geste; er hat sich sehr m. benommen; das war nicht sehr m. von dir (ugs.; das war nicht nett), dazu: -freundlichkeit, die <o. PI.); -fühning, die: [gezielte] Einflußnahme auf andere Menschen durch Vorgesetzte. Erzieher, soziale Gruppen u. ä.. das Leiten u. Erziehen von Menschen; -gedenken in der Fügung seit M. (so weit man sich zurückerinnern kann; seit undenklichen Zeiten): das ist seit M. (schon immer) so [gewesen]; -geist, der <o. PI.) (geh.): [Erfin- dungsjgeist. Verstand des Menschen: von M. ersonnen; -gerneinschaft,die; -geschlecht,das<o PI.)(geh.): Gesamtheit der Menschen. Menschheit; -gestaK, die: äußeres Erscheinungsbild eines Menschen; Gott hat in Christus M. angenommen; R Jmd. ist ein Engel/Teufel. Satan in M. (sehr hilfsbereit u. gütig/gemein, niederträchtig, unmenschlich); b) Abbild. Wiedergabe eines Menschen: der Künstler hat wunderbare -en geschaffen; -gestalten der: svw. t ^darstellen* dieser Schauspieler ist ein begnadeter M.; -gewro- mel. -gewühl, das: dichtgedrängte, sich durcheinander bewegende Menschenmenge; -gruppe, die: vgl. Gruppe (1 a. 2); -haar, das; ^hai. der: großer Hai. der den Menschen angreift; -hand, die: a) die Hand des Menschen: eine wohlgeformte M.; b) (geh.) der mit Hilfe seiner Hände schaffende, gestaltende Mensch: Menschenhände zerstören die Natur die Zukunft liegt nicht in M.; von M. geschaffen; -handel, der: 1. Handel mit Menschen (Sklaven. Prostituier- tenu.ä.).l.(DDR)organisierte Abwerbung. Verschleppung od. Ausschleusung von Bürgern der DDR. dazu: -händler, der; -haß, der: Haß auf andere Menschen, gegen die Menschen; Misanthropie; -hasser, der: vgl. ^feind; -häufen, der: vgl. Haufen (3a); -herz, das (geh.): der Mensch in seinem Fühlen, im Empfinden von Freude od. Schmerz: ein mitfühlendes M.; das erfreut das M.!; -hirn, das: Gehirn. Kopf des Menschen in bezug auf seine intellektuellen Fähigkeiten; -iagd, die (abwertend): organisierte Verfolgung von /unschuldigen] Menschen, dazu: -Jäger, der. -kemer, der: jmd.. der andere Menschen in ihrem Wesen, ihrem Charakter u. ihren möglichen Reaktionen zu beurteilen versteht: ein [guter, schlechter] M. sein; -kenntnis, die: das Vermögen, andere zu beurteilen u. richtig zu behandeln: Erfahrung und M. haben; damit bewies er große M.; -kind, das: a) (selten) Kind: Das M. erlangt ( = im Verlaufe des dritten Lebensjahres) die Fähigkeit zur freien,... triebunabhängigen Selbstbestimmung (Ruthe. Partnerwahl 20); b) Mensch. Geschöpf: unbefriedigte, sadistische Weiber. ... diese entmenschten -er (Kinski. Erdbeermund Sl); -klumpen, der. -knäuel, das: vgl. -menge; -kraft, die: /körperliche] Kraft eines Menschen; -künde, die <o. PI.): svw. f Anthropologie; -leben, das: 1. Lebenszeit, -dauer: ein ganzes M. lang; nach einem erfüllten M. 2. (geh.) lebendiger Mensch [der gerade sein Leben verloren hat]: ein blühendes M. wurde dahingerafft; der Unfall kostete, forderte vier M. 3. Erleben. Lebensgenuß: hinein ins volle M.!; ^leer 1769
Menschenskind <AdJ.; Steig, ungebr.; nicht adv.>: leer von Menschen, einsam, nicht begangen od. bewohnt: -e Gegenden; ein -es Haus. Hotel; der Strand, die Straße war um diese Zeit fast m.; -liebe, die: Liebe des Menschen zu den Menschen, Nächstenliebe: tätige M.; -tos <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: völlig menschenleer: ganz ohne Menschen: -e Wildnis; ^k». das (geh.): menschliches Schicksal: ein bitteres M.; Mnasse, die: grolle Menge von Menschen: johlende -n auf den Zuschauertribünen; -material, das <o. Pl.>: vgl. Material (4); Mnauer, die: wie eine Mauer in dichten Reihen zusammenstehende Menschen: -n säumten die Straßen; -menge, die: vgl. -masse: auf dem Platz drängt sich eine M.; begeisterte -n; -möglich <Adj.; o. Komp.; nur präd.) [zusgez. aus ..menschlich" u. ..möglich"]: einem Menschen möglich, in der Macht eines Menschen liegend: was m. war. wurde getan; (emotional verstärkend:) wie ist so etwas m.!; Half ich nicht Tür m. gehalten (Hilsenrath. Nazi 12); <subst.:> der Arzt hat alles -e versucht, sein -stes getan, um den Verunglückten zu retten; -opfer, das: 1. (Rel.) Opfergabe in Gestalt kultisch getöteter Menschen: M. darbringen. 2. Opfer an Menschenleben (durch einen Unfall, Krieg o. ä.). M. waren nicht zu beklagen; -paar, das: Mann u. Frau als zusammengehörendes Paar: Adam und Eva gelten als erstes M.; -pflicht, die: das ist [eine] selbstverständliche M.!; -rasse, die: größere, /geographisch] zusammengehörende Gruppe von Menschen mit bestimmten gleichen od. ähnlichen Erbfaktoren (Hautfarbe, Haar, Kopfform u.a.): -raub, der: gewaltsames Entfuhren u. Festhalten von Menschen aus verschiedenen Gründen (um jmdn. zu erpressen, zum Kriegsdienst zu zwingen, als Sklaven zu verkaufen, sich zu rächen u.a.), dazu: -räuber, der; -recht, das <meist Pl.>: das selbstverständliche u. unabdingbare Recht des Menschen auf freie u. allseitige Entfaltung seiner Persönlichkeit in einem Staatswesen (jedes Freiheits- u. Grundrecht): die -e schützen; einen Staat wegen Verletzung der -e anklagen; die Achtung vor den -en. dazu: -reditserklÄnmg, die. -rechtskommission. die. -rechtsverletzung, die; -reservoir, das: Bestand an Menschen, der als Reserve zur Verfügung steht: -scheu <Adj.: nicht adv.>: im Verkehr mit anderen Menschen gehemmt. Begegnung u. Umgang mit anderen Menschen möglichst vermeidend, ungesellig: ein -er Sonderling; sie war im Laufe ihres Lebens immer -er geworden, dazu: -scheu, die; -sdiinder, der (abwertend): svw. T Leuteschinder: unser Spieß ist ein ganz schöner M.. dazu: -Schinderei, die; -schlag, der: [zu einer gemeinsamen Landschaft gehörende] Gruppe von Menschen, bei denen bestimmte Merkmale u. Wesenszüge bes. hervortreten: ein dunkler, heiterer, schwerblütiger M.; -schlänge, die: lange Reihe von wartenden Menschen: -seele. die: 1. das Innerste, die Seele eines Menschen: die Geheimnisse der M. 2. * keine M. (überhaupt niemand, kein Mensch): keine M. war zu sehen; -söhn, der <o. PI.) [im AT. urspr. Umschreibung für „Mensch"] (christl. Rel.): Selbstbez. Jesu Christi, die auf seine Menschengestalt, sein menschliches Leiden u. Sterben Bezug nimmt; -stimme, die: Stimme eines Menschen: von fern hörte man -n; -ström, der: vgl. -menge; -traube, die: vgl. -menge; -typ, der: vgl. -schlag; -unwürdig <Adj.>: nicht der Würde des Menschen entsprechend (Ggs.: -würdig): -e Zustände; die Flüchtlinge waren dort m. untergebracht; -verftchter, der: vgl. -feind; -Verachtung, die; -Verluste <PI.>: Verluste an Menschen (im Krieg), Menschenopfer (2); -Vernichtung, die: Vernichtung von Menschenlieben]: -verstand, der meist in der Verbindung *der gesunde M. (die einem normalen Menschen eigene natürliche Fähigkeit, zu denken u. zu verstehen): seinen gesunden M. gebrauchen; -werk, das (geh.): von Menschen Geschaffenes [u. deshalb Unvollkommenes, VergänglichesJ: -wesen, das (geh.): menschliches Wesen, Mensch: Mvltz, der (geh., veraltend): vgl. ^verstand; -würde, die <o. Pl.>: die geistig-sittliche Würde des Menschen: das Grundgesetz schützt die M.; die M. verletzen; ^würdig < Ad j.>: der Würde des Menschen entsprechend, angemessen (Ggs.: -unwürdig): eine -e Behandlung; m. leben, wohnen; -zahl, die: Zahl der Menschen lauf der Erde]. Menschenskind! <P1.: Menschenkinder!) (salopp): Ausruf, der Erstaunen. Erschrecken, auch einen Vorwurf, eine Zurechtweisung ausdrückt: M.! Nimm dich zusammen!; MenschenskInder, das hätte aber schiefgehen können!; Mfnschentum, das: -s: das Dasein als Mensch, das Wesenhafte des Menschen. Menschewik [menjevik], den -en. -en u. -i [russ. mensche- wik. eigtl. = Minderheitler. zu: mensche = weniger, minder (da sie 1903 die Minderheit der russ. Sozialdemokraten bildeten)] (hist.): Vertreter des Menschewismus, Anhänger der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands: vgl. Bolschewik; Menschewismus [...'vismus]. der; - (hist.): gemäßigter russ. Sozialismus: Menschewjst. der; -en. -en: svw. T Menschewik; merechewjstisch <Adj.>: den Menschewismus, die Menschewisten betreffend. Menschheit, die; - [mhd. mensch(h)eit, ahd. mennisgheit urspr. = menschlische Natur. Wesen]: Gesamtheit der Menschen, alle Menschen, Menschengeschlecht: die ganze M.; die Geschichte der M.; zum Wohle der M.; Kriege sind eine Geißel der M.; jmdn. auf die M. loslassen (T loslassen 2); diese Entwicklung ist eine Gefahr Tür die M- Ü ein prachtvoller Kronensaal .... wo viel M. (scherzh.. veraltend; viele Menschen, die Menschenmenge) hin und wider wogte (Th. Mann. Krull 151); <Abl.:> m^nschheWidi <Adj.; o. Steig.): die Menschheit betreffend: m. gesehen ist das kein Ausweg. Mpischheits-: -begkückung. die; -entwickking, die; -ar- schichte, die <o. PI.); -ideal, das; -träum, der: das Fliesen war ein alter M. menschlich <Adj.) [mhd. menschlich, ahd. mannisclih]: 1. <o. Steig.) a) den Menschen betreffend: zum Menschen gehörend, für ihn charakteristisch, seiner Art gemäß: der -e Körper. Geist; die -e Natur; es begegnete uns kein -es Wesen (kein Mensch): das -e Leben; -e Freiheit; -e Würde; das -e Elend; -e Fehler, Schwächen; -e Unzulänglichkeiten; der Unfall ist auf-es Versagen zurückzuführen; die -e Gesellschaft (Gesellschaft der Menschen): -e Beziehungen (Beziehungen von Mensch zu Mensch): er hat keinerlei -e Bindungen. Kontakte (Bindungen an andere Menschen, Kontakte zu anderen Menschen): sein Zögern ist durchaus m. (ist verständlich): er ist mir m. (als Mensch) sympathisch, steht mir m. nahe; sie sind sich m. (persönlich, privat) nähergekommen; R Irren ist m.; b) menschenwürdig, annehmbar, den Bedürfnissen des Menschen entsprechend: hier herrschen wenigstens wieder -ere Verhältnisse, sieht es schon wieder ganz m. (ugs.; ordentlich) aus; sich m. machen (ugs.; sich z. B. nach einer langen Wanderung od. nach sportlicher Betätigung säubern u. umziehen, um wieder ordentlich auszusehen). 2. andere Menschen verständnisvoll behandelnd, auf sie eingehend: tolerant, nachsichtig: human: ein -er Vorgesetzter, -e Beamte; das ist ein -er Zug an ihm; dieser Mann scheint keiner -en Regung fähig zu sein; der Chef hat sich m. gezeigt (zeigt Verständnis): hier muß m. geurteilt werden; er hat seine Leute immer m. behandelt; <subst.:) Menschliche, das -n: 1. das für den Menschen Typische, der menschlichen Natur Entsprechende: sie hatte schon viel gesehen und erfahren, nichts -s war ihr mehr fremd; ihm ist etwas -s widerfahren (er hat einen Unfall gehabt, ist plötzlK* gestorben): ihm ist etwas -s passiert (ugs. verhüll.; ihm ist [hörbar] eine Blähung abgegangen, er hat sich plötzlich an unpassendem Ort erbrochen o.a.). 2. das Verständnisvolle: gütiges, tolerantes Wesen: er hatte etwas beglückend -es an sich; Diese Solidarität des -en suchen wir (Thielicke. Ich glaube 19S); <Abl.:> Mfnxhlidikeit. die; -. -en [mhd. menschlicheit): 1. <o. PI.) a) das Sein. Dasein als Mensch, als menschliches Wesen: Christus in seiner M.; b) menschliche Haltung u. Gesinnung: M. zeigen; etwas aus reiner M. tun; Verbrechen gegen die M. 2. menschliche Schwäche. FehUiandlung: Vorliebe für die ... winzigen -en. die aus allen Löchern gucken (Tucholsky. Werke II. 360); Mansch» sein, das; -s: Existenz als Mensch, Menschentum: aus der tiefsten Entmenschung der Gegenwart ... in das höchste M. der Zukunft (Fraenkel. Staat 191); Menschwerdung. die:-: l.svw.THominisation.2.(christl. Rel.) Verkörperung Gottes in Christus. mensendiecken [menzndi:kn] <sw. V.; hat) [nach der nie- derl.-amerik. Gymnastiklehrerin B. Mensendieck (1864 bis 1957)1: eine bestimmte, bes. dem Körper der Frau angepaßte, funktionelle Gymnastik betreiben. Menses [menze:s] <P1.) [lat. menses. PI. von: mensis = Monat]: svw. t Menstruation; mensis currentis ['menzs ku'rcntis; lat.]: [des] laufenden Monats: Abk.: m.c. mens sam in corpore sano [mens za:na m korporo 'za.no; lat. (ausden Satiren des Juvenal)]: in einem gesunden Körper [möge auch] ein gesunder Geist I wohnen]. 1770
merk-, Merk- menstrual [menstru'a:l] <AdJ.; o. Steig.) [lat. menstruälis = alle Monate geschehend; zu: menstruus = monatlich; vgl. Menses] (Med.): zur Menstruation gehörend; Menstruation [...atßio.nl. die; -. -en [zu t menstruieren] (Med.): (bei Frauen) etwa alle vier Wochen periodisch auftretende Blutung aus der Gebärmutter bei Nichtbefruchtung der Eizelle; Monatsblutung; menstruieren [...i.ren] <sw. V.; hat) [spät- lat. menstruäre] (Med.): die Menstruation haben. Mensur [mEn'zu:g]. die; -. -en [1-3: spätmhd. mensür < lat.mensüra = das Messen, das Maß. zu: metlri = messen|: 1. (Fechten) Entfernung der beiden Fechter voneinander. Fechterabstand: eine enge, weite M. einnehmen; M. halten; M. schließen, brechen (den Abstand verringern, vergrößern) . 2. studentischer Zweikampf (bei schlagenden Verbindungen) mit Schläger od. (früher bei Kontrahagen) Säbel: eine M. austragen. 3. (Musik) a) Maß, das (in der Mensuralnotation) die Geltungsdauer der einzelnen Notenwerte untereinanderbestimmt; b) Maßverhältnis bei Musikinstrumenten (z.B. Anordnung der Löcher bei Blasinstrumenten). 4. svw. t Meßzylinder, <Abl.:) mensurabel [...zu'ra:bjl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [spät lat. mensüräbilis] (bildungsspr.): meßbar: mensurable Werte; <Abi.:> Mensurabilitat, [...rabi- li'te:t], die; - (bildungsspr.); Mensuralmusik [menzura.i-1. die <o. PI.): in Mensuralnotation aufgezeichnete, mehrstimmige Musik des 13. bis lö.Jh.s; Mensuralnotation, die <o. PI.): im 13. Jh. entwickelte Notenschrift (Vorgänger unserer heutigen), die im Ggs. zur älteren Notenschrift auch die Tondauer mit rhythmisch differenzierten Noten- u. Pausenzeichen angibt. mental [men'ta:l] <Adj.; o. Steig.) [mlat. mentalis = geistig, vorgestellt, zu lat. mens (Gen.: mentis) = Geist. Vernunftl: (Fachspr., bildungsspr.): den Bereich des Verstandes betreffend, zum Denken gehörend; geistig: -e Erkenntnisse; die Störung ist rein m.; m. in Ordnung sein; ein m. unausgeglichenes Wesen; <Abl.:> MentaHanus [menta'lismos], der. -: psychologisch-philosophische Richtung, die theoretische Modelle des Denk vorgangs erstellt u. so die Prinzipien der Organisation des menschlichen Geistes zu erklären versucht, Handlungen als das Ergebnis mentaler Vorgänge ansieht; Mentalität [mentali'te.t], die; -. -en [nach engl, mentality] (bildungsspr.): Geistes- u. Gemütsart, Anschauungsweise; besondere Art des Denkens und Fühlens (bei einer Einzelpersönlichkeit, einer Gruppe, einem Volk o.a.): die M. der Norddeutschen; die M. eines Volkes studieren; sich in die M. eines anderen hineinversetzen; Mentalreservation, die; -, -en (Jur.): svw. tGedankenvorbehalt; Mental- Suggestion, die; -, -en (Parapsych): Gedankenübertragung auf außer sinnlichem Wege. mentecaptus ['menta 'kaptos; lat.. nach Cicero. In Pisonem 20. 47] (bildungsspr.): I. begriffsstutzig. 2. nicht bei Verstand, unzurechnungsfähig. Menthol [mento:l], das; -s [zusgez. aus lat. ment(h)a = Minze u. oleum = öl] (Chemie): aus dem ätherischen Öl der Pfefferminze gewonnene, weiße kristalline Substanz, die wegen ihres aromatischen Geschmacks u. ihrer kühlenden u. lindernden Wirkung in der kosmetischen u. pharmazeutischen Industrie verwendet wird. MentizM [menti'£$i:t]. der. auch: das; -[e]s. -e [engl.-amerik. menticidel (bildungsspr. selten): svw. tGehirnwäsche. Mentor ['mentor. auch: ...to:g], der; -s. -en [...'to:ran; nach Mentor, dem Freund des Odysseus. für dessen Sohn Tele- mach er väterlicher Freund u. Erzieher war]: a) erfahrener Ratgeber. Helfer, Anreger: ein wissenschaftlicher M.; Jmdm. als M. zur Verfügung stehen; Dr. Jory. Helmckes M. beim Aufstieg in die Bauunternehmerelite (Prodöhl, Tod 27); b) (veraltet) [Hausjlehrer. [PrinzenJerzieher; c) (Päd.) erfahrener Pädagoge, der Studenten. Lehramtskandidaten, Studienreferendare während ihres Schulpraktikums betreut. Menü [me'ny:] (Schweiz., sonst veraltet): tMenü; Menü [-]. das; -s. -s [frz. menu, eigtl. = Detail, zu: menu = klein, dünn < lat. minütus. t Minute]: I.Speisenfolge; aus mehreren Gängen bestehende Mahlzeit: ein M. aus Suppe. Hauptgang und Nachtisch; sie hat ein auserlesenes M. zusammengestellt; das Restaurant bietet mehrere -s zur Auswahl an. 2. (veraltet) Speisekarte: er griff nach dem M.. gab an Hand des -s seine Bestellung auf; Menuett [menyet]. das; -s, -e. auch: -s [frz. menuet. eigtl. = Tanz mit kleinen Schritten, zu: menuet = klein, winzig. Vkl. von: menu. tMenü]: 1. aus Frankreich stammender, mäßig schneller Tanz im J/rTakt. 2. (Musik) /dritter] Satz in einer Sonate od. Sinfonie; auch Suitensatz; Menüladen, der (DDR): Verkaufsstelle für Fertiggerichte, halbfertige Speisen u. a. mephistophelisch [mefisto'fe:ltf] <Adj.; Steig, ungebr.) [nach der Gestalt des Mephisto in Goethes Faust] (bildungsspr.): teuflisch, von hintergründiger. auf intellektueller Überlegenheit beruhender Listigkeit: ein -es Lächeln; ... sagte er, m. lächelnd. Mercalli-Skabi [mer'kali-]. die; - [nach dem ital. Vulkanologen G. Mercalli (1850-1914)1: zwölfstufige Skala, bei der die Wirkungen eines Bebens an der Erdoberfläche als Maßstab für die Einteilung dienen. Vgl. Richter-Skala. Mercatomroiektion [merca:tor-]. die; -. -en [nach dem nieder I. Geographen G. Mercator (1512-1594)] (Geogr.): winkeltreuer Kartennetzentwurfmit rechtwinklig sich schneidenden Längen- u. Breitenkreisen. Mercerie [mer»'ri:l. die; -. -n [...i:an; frz. mercerie, eigtl. = Handelsware, zu lat. merx (Gen.: mercis) = Ware] (Schweiz.): 1. <o. PI.) Kurzwaren. 2. Kurzwarenhandlung; <Zus.:> Mercerjtfiandhing, die. Mercerisation usw.: tMerzerisation usw. Merchandising ['ma:tjdndaizii)]. das; -s [amerik. merchandi- sing. zu engl, merchandise = durch Werbung den Absatz einer Ware steigern, zu: merchant = Kaufmann < afr. marcheant. zu lat. mercäri = Handel treiben] (Wirtseh.): Gesamtheit der verkaufsfördernden, den Absatz steigernden Maßnahmen des Herstellers einer Ware (Produktgestaltung, Werbung, Kundendienst usw.) unter besonderer Berücksichtigung der Verbrauchergewohnheiten. merci! Imer'sK:); frz. merci. eigtl. = Gnade. Gunst < lat. merces = Lohn] (bildungsspr. scherzh.): danke! Mergel [mergl], der; -s. (Arten:) - [mhd. mergel. spätahd. mergil < mlat. margila, zu lat. marga = Mergel, aus dem Kelt.] (Geol.): ton- u. kalkhaltiges Sedimentgestein; <Zus.:> Mcrgelgrube, die: Grube, in der Mergel gewonnen wird; <Abl.:> mergelig, merglig ['merg(d)li<;] <Adj.; nicht adv.>: Mergel enthaltend, mit Mergel vermengt: -er Ton; mergeln <sw. V.; hat): mit Mergel düngen; <Abl.:> M^rge» hing. die; -, -en; merglig: t mergel ig. Meridian [meri'dja:n]. der; -s. -e [lat. (circulus) mendiänus = Äquator, eigtl. = Mittagslinie, dann: Verbindungslinie aller Orte, die gleichzeitig Mittag haben, zu: meridies = Mittag. Süden] (Geogr.. Astron.): Längenkreis, über beide Pole laufender u. zum Äquator senkrechter Großkreis auf der Erd- od. Himmelskugel; <Zus.:> Meridiankreis, der (Astron.): innerhalb eitles Meridians schwenkbares Fernrohr, mit dem der Zeitpunkt, wann ein Gestirn den Meridian durchläuft, festgestellt u. so sein genauer Ort errechnet werden kann; <Abl.:> meridional [...diona:l] <Adj.; o. Steig.) [spätlat.mendiönälis = mittägig] (Geogr.): *) den Meridian betreffend; b) (veraltet) südlich. Meringe [me'nnd], die; -. -n. Merinael [...ojl. das; -s. -. (Schweiz.:) Meringue ['mer£:. ugs.: 'merci)]. die; -. -s [frz. meringue. H.u.J: feines [mit Sahne gefülltes] Schaumgebäck aus Ei seh nee u. Zucker. Merino [meri:no], der; -s, -s [span. merino. H.u.; viell. nach dem Namen des Berberstammes der Beni Merin in Nordafrika, der diese Schafe züchtete]: 1. Schaf einer spanischen Rasse mit stark gekräuselter, weicher Wolle. 2. Kleiderstoff in Köperbindung aus Merinowolle; <Zus.:> Merinoschaf, das: svw. t Merino (1); Merinowolle, die: sehr feine u. weiche, stark gekräuselte Wolle des Merinos (1). Meristem [menste:m], das; -s. -e [zu griech. meristös = geteilt, teilbar] (Biol.): in den Wachstumszonen der Pflanze gelegenes Zellgewebe, das durch fortgesetzte Zweiteilungen neue Pflanzenteile hervorbringen kann. Meriten [me'ri:tn] <PI.> [frz. m^rite = Verdienst < lat. meritum. zu: mereri = sich verdient machen] (geh.. veraltend): [erworbene] Verdienste: künstlerische, gesellschaftliche M.; seine M. haben; er hat sich um die Firma M. erworben (verdient gemacht); Meritokratie [meritokra'ti:]. die; -. -n [...i:an; zu lat. meritum (tMeriten) u. griech. krateTn = herrschen] (bildungsspr.): gesellschaftliche Vorherrschaft einer durch Leistung u. Verdienst ausgezeichneten Schicht, meritorbch [merito:nJ] <Adj.; o. Steig.) [lat. meri- törius] (veraltet): verdienstlich. Merk [merk], das; -s. -e (veraltet): Merkzeichen. Marke. merk-.Mfrk-: ^bbtt.das: einem Formular, einer Verordnung o. ä. beigelegtes Blatt mit Erläuterungen [zu einzelnen Punkten/: ein M. für Reisen in die Tropen; ^buch, das: seltener 1771
merkantil fürt Notizbuch; ^flhigkeit.die<o. PI.). Seine M. ist normal entwickelt (Weber, Tote 40); ^heft, das: vgl. ^buch; ^hilfe, die: Gedächtnisstütze, kleines Hilfsmittel (z.B. ein Vers, eine ungewöhnliche Assoziation o.a.). um sich etw. leichter einzuprägen u, zu merken; Mnal, das <PI. -e>: Kennzeichen, charakteristisches, unterscheidendes Zeichen, an dem man eine bestimmte Person. Gruppe od. Sache, auch einen Zustand erkennen kann: typische, angeborene, untrügliche -e; keine besonderen -e; die technischen -e eines Fahrzeugs, dazu: -malarm <AdJ.; nicht adv.). -malreidi <Adj.; nicht adv.). Mnal[s]bikfamg. die: Ausbildung besonderer Merkmale. -mal[s]paar, das: zwei nur gemeinsam auftretende Merkmale (z. B. bei der Vererbung); -satz, der: vgl. -spruch; ^sprach, der: a) in eine markante, einprägsame Sentenz gefaßte Lebensweisheit: b) Merkhilfe in Form eines [gereimten] Spruchs (z.B. für grammatische Regeln o.a.); ^vers. der: svw. t-spruch (b); ^wort.das <PI. ...Wörter)(Theater): Stichwort für den Einsatz: ^würdig <Adj.>: Staunen. Verwunderung, manchmal auch leises Mißtrauen hervorrufend; eigenartig, ungewohnt /u. deshalb zum Nachdenken anregend], seltsam: -e Geschichten; ein -er Mensch; eine -e Sache; -e Gestalten treiben sich dort herum; sein Verhalten ist m.; ist das nicht m.?; das sieht ein bißchen m. aus; er ist m. angezogen; es ist m. still hier; m.. wie schnell man so etwas vergißt!; <subst.:) ich habe etwas Merkwürdiges entdeckt, dazu: -würdigerwfijse <Adv.>: in merkwürdiger, seltsamer Weise (so daß man in Staunen versetzt wird]: m. hat er nichts gehört; er ist m. noch nicht fertig, -Würdigkeit, die; -, -en: a) <o. PI.) merkwürdige, seltsame Art: die M. seines Benehmens; b) merkwürdige Erscheinung: dort gibt es verschiedene zoologische -en zu sehen; -zeichen, das: bestimmtes Zeichen, an dem man etw. wiedererkennen, sich etw. merken kann: optische, akustische M.; -zettel, der: Zettel mit kurzen Notizen. Stichworten. merkantil [merkan'ti:l] <Adj.; o. Steig.) [frz. mercantile < ital. mercantile. zu: mercante = Händler, zu: mercare < lat. mercäri = Handel treiben]: kaufmännisch; den Handel betreffend: eine -e Einstellung; ein Unfallwagen mit -er Wertminderung (geringerem Wiederverkaufswert); die Maschine ist technisch und m. in Ordnung; merkantjltsch (veraltet, selten): svw. f merkantil; Merkantilismus [...ti'hsmosj.der; - [frz. mercantilisme] (hist.): Wirtschaftspolitik in der Zeit des Absolutismus, die bes. den Außenhandel u. die Industrie förderte, um Finanzkraft u. Macht der jeweiligen Staatsmacht zu stärken; Merkantiljst, der; -en. -en: Vertreter des Merkantilismus; merkantil jstisch <Adj.): dem Merkantilismus entsprechend, auf seinem System beruhend: -e Praktiken; Merkantjfaystem, das; -s: svw. f Merkantilismus. Merkaptan [merkap'ta.n]. das; -s. -e (meist PI.) [geb. aus mlat. (corpus) mercurium captans = an Mercurium (f Merkur) gebundene Substanz] (Chemie): meist unangenehm riechende, alkoholartige chemische Verbindung, bei der der Sauerstoff durch Schwefel ersetzt ist. merkbar ['merkba.g] <Adj.; o. Steig.): 1. deutlich zu spüren, wahrnehmbar: -e Veränderungen; die Erschütterung war kaum m.; das Interesse hat m. nachgelassen. 2. (nicht adv.) leicht im Gedächtnis zu behalten: gut -c Leitsätze; merken [merkn] <sw. V.; hat) [mhd. merken, ahd. merchen. urspr. = kenntlich machen, zu f2Mark]: 1. (etw.. was nicht ohne weiteres erkennbar ist) durch Sinneswahrnehmung u. Beobachtung od. durch Eingebung, ahnendes Gefühl erkennen, bemerken, spüren: Jmds. Absicht, einen Betrug m.; er hat nichts [davon] gemerkt; man merkt an ihrer Verlegenheit, daß da etwas nicht stimmt; das dürfen meine Eltern nicht m.; jmdn. seine Verärgerung, nichts von seiner Enttäuschung m. lassen; wir wollen das niemanden m. lassen; R merkst du was? (ugs.; spürst du. daß etw. nicht in Ordnung ist od. daß etw. Besonderes, eine geheime Absicht dahintersteckt?)', du merkst aber auch alles! (ugs. iron. zu Jmdm.. der etw. Offenkundiges endlich begreift); *sfch (Dativ) nichts m. lassen (ugs.; andere nicht spüren lassen, was wirklich mit einem los ist. sich nichts anmerken lassen): laß dir nur nichts m.. daß du dich so geärgert hast! 2. <m. + sich) im Gedächtnis behalten: sich Zahlen. Namen, eine Anschrift, eine Regel, einen Witz, Vokabeln m.; diese Telefonnummer kann man sich gut m.; diesen Namen, diesen Mann muß man sich m. (muß man im Auge behalten, weiler noch bekannt werden, von sich reden machen wird); ich wercT mir's m.! (ugs.; bei entsprechender Gelegenheit werde ich es dir heimzahlen); merk dir das! (als Befehl richte dich danach!; laß es dir gesagt sein!)\ <ugs. auch ohne ..sich":) diese Zahl ist gut zu m./läßt sich gut m. (behalten). 3. (veraltend) aufpassen, hinhören: auf jmds. Erzählungen. Belehrungen m.; ich ... merkte auf das Feld, was es enthielte (Genet [Übers.]. Tagebuch 62): <Zus.:> merkenswert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, geartet, daß man es (od. die Person) sich merken muß: dieser Junge Autor ist durchaus m.; (Abl.:> Mpker. der; -s. - [mhd. merkaere]: 1. (früher) a) kleinlicher Aufpasser u. Neider [bei den Minnesängern]; b) Zensor u. Schiedsrichter bei den Meistersingern. 2. (ugs. iron.) jmd.. der erw endlich merkt u. versteht: kleiner M.!; du bist ja ein toller M.; merklich (Adj.; o. Steig.) [mhd. merklich]: so. daß man es merken kann; spürbar, erkennbar: -e Besserung -e Fortschritte machen; die Veränderung ist kaum m, es ist m. kühler geworden; er war m. erleichtert; sie bewegt sich kaum m.; Merks [merks]. der. -[es] (landsch.. bet ostmd): Gedächtnis: [kleinen guten M. haben. Merkur [mer'ku:?], der od. das; -s [nach dem als sehr wendig beschriebenen röm. Götterboten Merkur (lat. Mercurius». wohi nach der großen Flexibilität des Elements]: alchimistische Bez. für Quecksilber; Merkurialismus [mcrku- rjalismos]. der; -: svw. fQuecksilbervergiftung; Merlqpr- stab, der; -[e]s. ...Stäbe: geflügelter, schlangenumwundener Stab des Merkurs als Sinnbild des Handels. Merlan [mer'la:n], der. -s. -e [frz. merlan < lat. meruütf svw. tWittling. Merle ['merb], die; -. -n [frz. merle < lat. merula. eigti = die Schwarze] (landsch.): Amsel; Merlette [mer'lct]. die; -. -s [frz. merlette. zu: merle. tMerle] (bes. frz. Her.) kleiner amsel-, schwalben- od. entenartiger Vogel, von der Seite u. stets gestammelt (2) abgebildet. Merlin [merli.n. auch: '—]. der; -s. -e [engl, merlin < afrz. esmerillon. aus dem Germ.; vgl. Schmerl]: kleiner, im Sommer in Nordeuropa u. Nordamerika als Zugvogel lebender Zwergfalke mit graublauem Gefieder auf der Oberseite u. breiten, schwarzen Querbinden am Kopf. merokrin [mero'kri.n] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech moros = Teilu.krinein = scheiden, trennen] (Biol.. Med.* (von Drüsen) einen Teil des Zellinhalts als Sekret abgebend (Ggs.: holokrin). Merveilleuse [mervej0:zl. die; -. -s [frz. men/eilleu«. eigti = die Wunderbare] (Mode): übertrieben modisch gekleidete Frau in der Zeit des Directoire. merzen[mert^n]<sw. V.; hat)(Landw. veraltet): svw. tau* merzen (1 b). Merzerisation [mertßariza'tßioin], die; -. -en [nach dem engl Chemiker u. Industriellen J. Mercer (1791-1866)] <Tc*- tilind.): das Veredeln u. Glänzendmachen von BaumwoUe. merzerisieren [...zi:ren] <sw. V.; hat): Baumwolle straff spannen u. mit Natronlauge die Fasern zum Auf Quellen brm* gen. so daß das Gewebe reißfester wird u. die Oberflache glänzt; Merzerisknmg, die; -. -en: svw. f Merzerisatioa M$rz9diaf, das; -[e]s. -e [zu t [ausjmerzen] (Landw.): auszusonderndes, zur Zucht nicht geeignetes Schaf; M^rza» die: -. -en; M$rzvieh, das; -[e]s: vgl. Merzschaf. mes-. Mes-: tmeso-, Meso-. Mesalliance [meza'Uä:s]. die; -. -n [frz. mesalliance. zu: mA&> = miß-.un-(verw.mitdt. miß-)u.alliance = Verbindung. Ehe. f Allianz] (bildungsspr.): eheliche Verbindung einer sozial hochrangigen [adeligen] Person mit einem Partner aus einer wesentlich tieferen sozialen Schicht; Mißheirm Mescalki: f Meskalin. mesdumt [me'Jant] (Adj.; -er. -este) [frz. m&hant] (bildungsspr.. auch landsch.): boshaft; abscheulich, häßbck meschugge [me*Joga] (Adj.; -ner. -nste; Steig, ungebr.; mofl präd.. nicht adv.) [jidd. meschuggo < hebr. meSuga'] <»- lopp): nicht bei Verstand; verrückt; die -nen Patienten (T\> cholsky. Zwischen 127); er ist total m. [geworden]; Jmdn m. machen; sich m. stellen. Mesdames: PI. von f Madame; Mesdemoiselles: PI. von f M»~ demoiselle. Mesenchym [mezEn'^ym], das; -s. -e [zu tmeso-. Mcao» u. griech. ögchyma = Aufguß] (Biol.. Med.): aus dem Me soderm hervorgehendes, lockeres* von Hohlräume* durchsetztes Gewebe, aus dem u. a. Bindegewebe (einschlief lieh Knorpelu. Knochen) sowie Blut entstehen; MesenteriM [mezEnte:rjom], das; -s [griech. mesentirion] (Anat): sv» tGekröse(la). 1772
Messa di voce Meseta [me'ze.ta], die; -. ...ton [span. meseta. Vkl. von: mesa < lat. mensa = Tischj: span. Bez. für Hochebene. Meskalin [meska'li:n], das; -s [zu span. mescal, mezcal < Nahuatl (mittelamerik. Indianerspr.) mexcalli = ein Getränk]: Rauschgift, das aus einer mexikanischen Kakteenart gewonnen od. synthetisch als Alkaloid hergestellt wird. Mesmer [mesmB], der. -s. - (Schweiz.): svw. tMesner. Mesmerismus [mesmd'nsmus], der: - [nach dem dt. Arzt F. Mesmer (1734-1815)]: svw. f Heilmagnetismus. Mesner [mesnB]. der. -s. - [mhd. mesnsre. spätahd. mesinäri < mlat. ma(n)sionarius. eigtl. = Haushüter, zu lat. män- sio. f Menage] (landsch.): Kirchendiener. Küster; Sakristan; <Abl.:> Mesnerei [mesnar^j], die; -. -en (veraltet): a) Wohnung des Mesners; b) Amt des Mesners. meso-, Meso-, (vor Vokalen gelegtI.:) mes-, Mes- [mez(o)-; zu griech. mösos = Mitte] <Best. in Zus. mit der Bed.>: mittlere, mittel.... Mittel.... in der Mitte zwischen ... (z. B. mesozephal. Mesozoikum. Mesenterium); Mesodeim [...derm]. das; -s. -e [zu griech. d6rma = Haut] (Biol., Med.): bei vielzelligen Tieren u. beim Menschen während od. nach der Bildung der Gastrula entstehende, sich zwischen Ektoderm u. Entoderm einschiebende Zellschicht, aus der sich der überwiegende Teil der Körpermasse bildet; Meso- karp [...karp]. das; -s. -e [zu griech. karpös = Frucht] (Bot.): mittlere Schicht der Fruchtwand bei vielen Blutenpflanzen; mesokephal usw.: f mesozephal usw.; M^soklima, das; -s. ...mate [...ma:to] (Met..Geogr): svw. t Geländeklima; Mesolithikum [...li.tikum. auch: ...lit...]. das; -s [zu griech. lithos = Stein] (Prähistorie): Periode der mittleren Steinzeit zwischen Paläolithikum u. Neolithikum; mesoli- thisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Prähistorie): das Mesolithikum betreffend, dazu gehörend, daraus stammend; Meso- merie [...me'ri:]. die; - (Chemie): Erscheinung, daß die in einem organischen Molekül vorliegenden Bindungsverhältnisse nicht durch eine eimige Strukturformel dargestellt werden können, da sie sich aus der Überlagerung mehrerer, durch die Elektronenanordnung unterschiedener Grenzzustände ergeben; mesomorph [...'marfl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Med.): die Mesomorphiebetreffend, ihr entsprechend; Mesomorphie [...mor'fi:]. die; - [zu griech. morphe = Gestalt] (Med.): Konstitution eines bestimmten Menschentyps, der ungefähr dem Athletiker entspricht; Meson [me:zDn]. das; -s. -en [me'zoinan] (meist PI.) [engl, meson. für älter f Mesotron. zu griech. tö m&on = das in der Mitte Befindliche] (Physik): unstabiles Elementarteilchen, dessen Masse geringer als die eines Protons, jedoch größer als die eines *Leptons ist; Mesophyll [mezofVl]. das; -s. -en [zu griech. phyllon = Blatt] (Bot.): zwischen der oberen u. der unteren Epidermis gelegenes Gewebe des Pflanzenblattes; Mesophy- tOaim [...Ty:tikum]. das; -s [zu griech. Phyton = Pflanze. Gewächs] (Paläont.): das (durch das Auftreten der Nackt sa- mer gekennzeichnete) Mittelalter der Entwicklung der Pflanzenwelt im Verlauf der Erdgeschichte; Mesosphäre, die; - (Met.): in etwa SO bis 80km Höhe liegende Schicht der Erdatmosphäre mit Temperaturen um 0°C; Mesotron [me:zotn>n], das; -s. -en [mezo'tro.nan] <meist PI.) [engl, mesotron. 2. Bestandteil zu griech. -tron = Suffix zur Bez. eines Geräts. Werkzeugs] (Physik): älter für f Meson; mesozephal [mezotßefa.l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): Mesozephalie aufweisend; <subst.:) Mesozephgle, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Med.): jmd.. der eine mittelhohe Kopfform hat; Mesozephalie [...fa'li:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. kephale = Kopf) (Med.): mittelhohe Kopfform; Mesozoikum [...&o:ikum]. das; -s [zu griech. zöon = Lebewesen. Tier] (Geol.): erdgeschichtliches Mittelalter, das Trias. 2Jura u. Kreide umfaßt; Erdmittelalter; mesozoisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): das Mesozoikum betreffend, dazu gehörend, daraus stammend; M^so- zone.die;- (Geol.): mittlere Tiefenstufe bei der Metamorphose der Gesteine; Mesozoon [...t$o::>n]. das; -s. ...zoen [...tsoan] <meist PI.XBiol.): einfach gebautes, mehrzelliges, meist parasitisch in Meerestieren lebendes Tier. mesquin [meskg:. attr.: meski.n...] <Adj.) [frz. mcsquln < ital. meschino < arab. miskin = arm(selig)] (bil- dungsspr. veraltend): kleinlich in seinem Handeln. Denken od. von einem entsprechenden Verhalten zeugend: eine Rache von großer und süßer Art .... keine schäbige und -e (K. Mann. Mephisto 323). 'Meß-[m£s-](messen):-band,das<PI....bänder):aufrollbares Stahlband zum Messen von Längen; Bandmaß: -becher. der: trichterförmiges od. becherähnliches Gefäß mit einer Maßeinteilung, das zum Abmessen bes. von Backzutaten dient; -bild, das (Meßtechnik. Kartographie): nach fotografischem Verfahren gewonnenes (vom Flugzeug aus aufgenommenes) Bild, aus dem ein geometrisch ähnliches Raummodell von einem Teil der Erdoberfläche erstellt wird; abrief, der (Seew.): Urkunde über Abmessungen. Bauweise o.a. eines Schiffes (bes. als Unterlage für Versicherungen); Mla- ten <P1.): durch Messungen gewonnene Daten; -einrichtung, die (Meßtechnik): svw. f -gerät; -fiihler, der (Meßtechnik): Teil einer Meßeinrichtung, der in direkter Verbindung zu dem zu messenden Medium steht; -gefäß, das: svw. t^be- cher. -glas; -gerät, das (Meßtechnik): Gerät zum Messen von direkt nicht zugänglichen Erscheinungen u. Eigenschaften (z. B. in der Chemie); -glas, das: Glasgefäß mit einer Maßeinteilung zum Abmessen von Flüssigkeiten; -große, die (Meßtechnik): gemessene, zu messende [physikalische] Größe (2) (z. B. eines Druckes); -Instrument, das (Meßtechnik): svw. t-gerät; -kette, die (Meßtechnik früher): vgl. -band; -kkippe, die (Meßtechnik): svw. f Schieblehre; blatte, die (Meßtechnik): zur Geländevermessung verwendeter hölzerner Meßstab (mit verschiedenfarbiger Dezimetereinteilung): -leine, die: vgl. -band; -platz, der (Elektrot.): ortsfeste Meßeinrichtung; ^rad. das (Meßtechnik): svw. t Kurvimeter(b); -Schieber, der(Meßtechnik): svw. t Schieblehre; -schnür, die: vgl. -band; -schraube, die (Meßtechnik): Meßgerät zur Messung kleinerer Längen od. Abstände mittels einer Spindel mit genauer Steigung des Gewindes, wobei die zu messende Länge jeweils einer bestimmten Anzahl von Spindelumdrehungen entspricht; Mikrometerschraube; -sender, der (Meßtechnik): Sender mit genau einstellbarer Frequenz zum Prüfen u. Abgleichen (3) von Rundfunk- u. Fernsehapparaten, für Frequenzmessungen o.a.; -stab, der: Stab mit Maßeinteilung; -Stange, die (Meßtechnik): svw. t-latte; -stock, der (Meßtechnik): svw. f -latte; -«trecke, die (Meßtechnik): Strecke (von bestimmter Länge), auf der Messungen vorgenommen werden (z. B. der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs); -technfledie: Technik, nach bestimmten Verfahren unter Verwendung bestimmter Geräte zahlenmäßig erfaßbare Größen in Wissenschaft u. Technik zu messen, dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.); -tisch, der (Meßtechnik): (drehbar auf einem Stativ angebrachte) Zeichenplatte, auf der an Hand von eingetragenen Festpunkten Geländepunkte für topographische Karten aufgenommen werden, dazu: -tischblatt, das: Karte im großen Maßstab 1:25000; Mihr. die (Meßtechnik): einer Taschenuhr ähnliches Meßgerät zur Messung von Längen im Millimeterbereich; - und Regeltechnik (mit Bindestrich), die <o. PI.) (Meßtechnik): Überwachung u. Steuerung technischer Vorgänge durch Regelung nach Meßwerten; -verfahren, das (Meßtechnik); -Verstärker, der (Meßtechnik): elektronischer Verstärker, der sehr kleine elektrische Ströme od. Spannungen für Messungen verstärkt; -wandler, der (Meßtechnik): Transformator zur Umwandlung einer zu messenden elektrischen Größe, so daß sie von dem verwendeten Meßgerät gemessen Werden kann. u. zur Trennung des Gerätes von einer Hochspannung; ^werk. das (Meßtechnik): mechanisch beweglicher Teil (z. B. Zeiger) eines Meßgeräts, der die Anzeige (3 a) bewirkt; ^wert. der (Meßtechnik): aus einer od. zwei Anzeigen (3 a) ermittelter Wert einer Meßgröße; -widerstand, der (Meßtechnik): elektrischer Widerstand in elektrischen Meßgeräten; -Zylinder, der: zylinderförmiges Glasgefäß mit einer Milliliterskala zur Abmessung von Flüssigkeiten bes. im Labor: Mensur (4). taeB- [-1 ('Messe 1. 2Messe 2): -besucher, der; -buch, das: Buch mit Gebetstexten. Lesungen u. liturgischen Gesängen für die 'Messe (1); -diener, der: svw. f Ministrant; -gebet, das; -gefäfi. das: bei der Eucharistie (1 a) verwendetes Gefäß für den Wein; -gerät, das <meist PI.): Gerät, das bei der Messe verwendet wird; -gesang, der; -gewand, das: svw. fKasel; -hemd, das: svw. f'Albe; -käimchen, das: vgl. -gefäß; -kekh, der: vgl. -gefäß; -knabe, der: svw. f Ministrant; -opfer, das: Vergegenwärtigung des Opfertodes Jesu in der Feier der Eucharistie; -ordinarium, das: svw. f Ordinarium missae; -Ordnung, die: geregelte Einteilung einer Messe mit ihren speziellen Vorschriften; -platz, der (landsch.): Platz, auf dem eine ]Messe (2) stattfindet; -wein, der: bei der 'Messe (1) verwendeter Wein. Messa di voce [mesa di vo:{Jd]. das; - - -: svw. fMessa voce. 1773
Message Message [mcsidsl. die; -. -s [...dsiz; engl, message, eigtl. = Botschaft] (Kommunikationsf.): Mitteilung. Nachricht. Infonnation. die durch die Verbindung von Zeichen ausgedrückt u. vom Sender zum Empfänger übertragen wird. Messalina [m£sa'li:na]. die; -. ...nen [nach der wegen ihrer Sittenlosigkeit u. Grausamkeit berüchtigten Frau des römischen Kaisers Claudius] (bildungsspr.): genußsüchtige, zügellose Frau; Messaline [...na], die; - [frz. messaIine]: leichtes, stark glänzendes [ Kunst]seidengewebe in Atlasbindung, das als Kleider- u. Futterstoff verwendet wird. Messa voce [mesa vo:tJal, das; - - [ital., eigtl. = eingesetzte Stimme. Stimmeinsatz] (Musik): allmähliches An- u. Abschwellen des Tones; Zeichen: < > meßbar [m£sba:?l <Adj.: o. Steig.; nicht adv>: sich messen (1) lassend; <Abl.:> Meßbarkeit, die; -. 'Messe [mesa]. die; -. -n [mhd. messe, misse, ahd. messa. missa < kirchenlat. missa. aus der Formel ..ite. missa est (concio) = seht, die (gottesdienstliche) Versammlung ist entlassen11, mit der in der alten Kirche die zum Abendmahl nicht Zugelassenen nach dem Gottesdienst weggeschickt wurden]: 1. nach einer bestimmten Meßordnung abgehaltener katholischer Gottesdienst mit der Feier der Eucharistie; die tägliche M.; eine M. halten, zelebrieren; eine M. [für einen Verstorbenen] lesen (halten; im Hinblick auf die verlesenen Texte); zur M. gehen; * schwarze M. (Teufelsmesse). 2. geistliche Komposition als Vertonung der [unveränderlichen] liturgischen Bestandteile der Messe (1): eine M. von Mozart auffuhren; eine M. komponieren, schreiben; *Messe 1-]. die; -. -n [kirchenlat. missa = Heiligenrest (mit besonders feierlicher Messe u. großem Jahrmarkt); zu t'Messe]: 1. an einem bestimmten Ort einmal od. mehrmals im Jahr stattfindende große [internationale] Ausstellung von Warenmustern eines od. mehrerer Wirtschaftszweige, wobei Vertragsabschlüsse zwischen Herstellern u. Händlern getätigt werden; eine internationale M.; die Frankfurter. Leipziger M.; eine M. für Lederwaren. Möbel. Antiquitäten; die M. findet im Herbst, im Frühjahr statu zur M. fahren. 2. (landsch.) Jahrmarkt; die Kinder gingen auf die M.; ^esse [-]. die; -. -n [engl. mess. eigtl. = Gericht. Speise. Mahlzeit < afrz. mes ( = frz. mets) < lat. missus = (aus der Küche) geschicktes, zu Tisch aufgetragenes (Bericht), zu: mittere. t Mission] (See- mannsspr.): 1. auf größeren Schiffen gemeinsamer od. getrennter Speise- u. Aufenthaltsraum der Offiziere u. Mannschaften; Schiffskantine. 2. auf größeren Schiffen gemeinsame od. getrennte Tischgesellschaft von Offizieren u. Mannschaften. M^sse- (2Messe 1): -amt, das: Organisationsbüro einer Messe; -aussteiler, der; -ausweis, der: Ausweis, der zum Betreten des Messegeländes berechtigt; -besucher, der; -gelände, das; ^gut. das: auf einer Messe ausgestellte Waren. Gegenstände o. ä.; -halle, die: Ausstellungshalle auf einer Messe; -katalog, der: Ausstellungskatalog einer Messe; -leftung, die: 1. <o. PI.) organisatorische Leitung einer Messe. 2. mit der Messeleitung (1) beauftragte Person]enj; -neuheit, die; -Pavillon, der: vgl. -halle; -schlager, der (ugs.): vgl. -neuheit; -Stadt, die; -stand, der: vgl. -halle. messen [mesnl <sw. V.; hat) /vgl. gemessen/ [mhd. messen, ahd. messanj: l.a) durch Anlegen. Zugrundelegen eines Maßes ermitteln; die Größe. Länge. Breite. Höhe von etw. m.; die Meerestiefe, den Luftdruck, die Radioaktivität, den Blutdruck, den Puls [schlag] m.; [bei jmdm.] Fieber m.; mit einem Thermometer die Temperatur [des Wassers] m.; die Geschwindigkeit, die Zeit mit der Stoppuhr m.; am Morgen wurden schon 20° [Wärme] gemessen (zeigte das Thermometer schon [ + ] 20°C an); er maß (geh.; schätzte) die Entfernung mit den Augen; Die ... Uhr ... maß mit schläfrigem Ticken die Zeit (zeigte sie ... fortlaufend an; Langgässer. Siegel 368); (auch ohne Akk.-Obj.:) nur dort .... wo man exakt mit Stoppuhr und Bandmaß m. kann (Maegerlein. Triumph 28); b) in seinen Maßen, seiner Größe bestimmen; etw. genau, exakt, nur ungefähr, grob m.; jmdn. [mit dem Metermaß] m.; ein Brett mit dem Bandmaß. Zollstock m.; Flüssigkeiten mißt man nach Litern; Ü alle müssen mit gleichem Maß gemessen (in gleicher Weise beurteilt, behandelt) werden. 2. eine bestimmte Größe, ein bestimmtes Maß haben; er mißt 1.85 m; er mißt Sem mehr als du; das Grundstück mißt 600m2. 3.a) <m. + sich) (geh.) in einem Wettstreit o.a. seine Fähigkeiten. Kräfte mit etw.. mit denen eines anderen erprobend vergleichen; konkurrieren, in einen Wettbewerb treten; sich im sportlichen Wettkampf m.; daß er sich offen mit diesem meisterlichen Rhetor nicht m. kann (St. Zweig, Fouchä 59); eine regende Lust, sich mit der Gefahr m m. (Langgässer. Siegel Sil); *sich mit imdm., etw. [an/in etw.] [nicht] m. können (jmdm..einer Sache in einer bestimmten Hinsicht [nicht] gleidtkommen); b) an jmdn.. etw. einen bestimmten Maßstab anlegen; nach jmdm.. erw. beurteilen; eine Leistung am Ergebnis. Erfolg m.; du darfst ihn nicht an seinem älteren Bruder, darfst seine Fähigkeiten nicht an denen seines älteren Bruders m.; mißt man die Größe einer Schlacht nach der Anzahl der Toten (Böll. Und sagte 114); gemessen an seinen früheren Leistungen, war dies eine Enttäuschung. 4. (geh.) abschätzend ansehen. jmdn. mißtrauisch, schweigend, herausfordernd, mit den Augen, mit Blicken von der Seite, mit Achtung m. besser ['mesel. das; -s. - [mhd. messer. ahd. me33ira(h)s. me33isahs; 1. Bestandteil zu mhd.. ahd. mas (tMett). 2. Bestandteil zu mhd.. ahd. sahs = (kurzes) Schwert, Messer]: a) aus einer Klinge, die mit einer Schneide versehen ist. u. einem Griff bestehendes Gerät zum Schneiden; ein scharfes, spitzes, stumpfes, schartiges, langes, rostiges, blankes, rostfreies M.; er öffnete sein M. (Taschenmesser). ein M. putzen, schärfen, wetzen, schleifen, ziehen, (geh.:) zücken; er stieß, (ugs.:) rannte, jagte ihm das M. in die Brust; das M. (Taschenmesser) aufklappen; das Heft, der Rücken eines-s; etw. mit dem M. abschneiden, zerkleinern, mit M. und Gabel essen; jmdm. mit dem M. drohen; jmdn. mit dem M. bedrohen; sich mit dem M. (Rasiermesser) rasieren; ... die (= Künstler) wieder zum Langholz und zum M. (Schnitzmesser) griffen (Bild. Kunst 3. 80fc R auf dem M. kann man [nach Rom] reiten (ugs.; das Messer ist äußerst stumpf)'. *jmdm. sitzt das M. an der Kehle (ugs.; jmd. ist in äußerster Bedrängnis. Geldnot o.a.. so daß er gezwungen ist. etw. Bestimmtes zu tun): jmdm. geht das M. in der Tasche auf (salopp; jmd. gerät über etw. in große Wut. in zornige Erregung): imdm. das M- an die Kehle setzen (ugs.; jmdn. durch Drohungen so unter Druck setzen, daß er gezwungen ist zu tun. was von ihm verlangt wird): imdm. [selbst] das M. in die Hand geben (ugs.; seinem Gegner selbst die Argumente liefern): etw. steht auf des -s Schneide (etw. wird sich bald so od. so entscheiden, wobei der Sprecher stark die Gefahr des negativen Ausgangs sieht; nach Homer. Ilias 10. 473); imda. ans M. liefern (ugs.; jmdn. durch Verrat ausliefern, preisgeben): bis aufs M. (ugs.; mit allen Mitteln, bis zum äußersten): es war ein Kampf, sie bekämpften sich bis aufs M.; imdm. ins [offene] M. laufen (ugs.; sich seinem Gegner gegenüber so ungeschickt verhalten, daß man gerade das für einen Nachteilige tut): b) Skalpell; jmdn. unters M. nehmen (ugs.; jmdn. operieren, zu operieren beginnen): jmdn. unter dem M. haben (ugs.; [dabeisein, jmdn. zu] operieren): unters M. müssen (ugs.; sich operieren lassen müssen): er blieb unter dem M. (ugs.; starb während der Operation): c) (Technik) in einer Maschine meist mit einer andern zusammenwirkende, mit einer Schneide versehene Leiste od. Platte aus gehärtetem Stahl; die M. des Rasenmähers auswechseln *Messer [-]. der; -s. -: fast nur als Grundwort von Zus. mit den Bed.: a) Messender; b) Meßgerät. m^sser-, Messer- ('Messer): -bänkchen, das: kleiner, niedriger Ständer neben dem Teller zum Auflegen des [schon benutzten] Bestecks am vorderen Ende; -fisch, der: langgestreckter, hinten spitz zulaufender Aquarienfisch; -form- schnitt, der: kurzer Haarschnitt, bei dem das nasse War mit dem Rasiermesser geschnitten (u. mit dem Fön in Farm gebracht wird); -fiitteraJ, das: Lederfutteral für ein Messer. -griff, der; -haarschnitt, der: svw. t-formschnitt; -hell. der (abwertend): svw. t-Stecher; -klinge, die; -knauf. der. -köpf, der (Technik): Fräskopf mit mehreren 'Messern (c). deren Schieiden in radialer u. axialer Richtung spornen können; -rucken, der: der Schneide gegenüberliegende, stumpfe Seite der Messerklinge; -scharf <Adj.; o. Steig., (emotional): scharf wie ein Messer; sehr scharf; -e Gräser. Bügelfalten; Ü -e (ugs.; genaue, präzise) Signale; eine < ' (ugs.; hart angreifende) Kritik; m. (ugs.; äußerst scharfsinnig) denken, argumentieren; der Stürmer wurde m. (bes. Fußball Jargon; sehr nah. eng) gedeckt, markiert; -scheue, die: Scheide für ein am Gürtel getragenes Messer; -schmM. der: Handwerker, der Messer. Sägen. Fräsen o. ä. herstetb (Berufsbez.).dazu: -schmiede,die; -schneide, die; -schnitt. 1774
metall-, Metall- der: 1. vgl. -stich. 2. svw. t-formschnitt; -spitze, die: 1. Spitze der Messerklinge: eine stumpfe M. 2. Menge (einer pulverigen Substanz) .die man auf eine Messerspitze (1) nehmen kann: eine M. Salz an die Kartoffeln geben; -Stecher, der (abwertend): jmd., der dafür bekannt ist. daß er gerne Streit anfängt u. dabei mit dem Messer zusticht. dazu: -stecherei hfteqs'r^j]. die; -. -en (abwertend); -stich, der: Stich mit dem Messer: er hatte mehrere -e in den Rücken erhalten; seine Worte waren wie -e; ^werfer. der: Artist, der mit Messern wirft. Messiade [mesia-.da], die; -. -n [zu fMessias]: geistliches Epos über Leben u. Leiden Jesu Christi als Messias: ^mes- siantsch [me'sja.nij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: 1. den Messias betreffend: die -en Prophezeiungen im Alten Testament. 2. den Messianismus betreffend, kennzeichnend, dazu gehörend: -e Bewegungen; die manchmal m. anmutenden Erwartungen. Stammhalter, geistiger Erbe eines begabten ... Vaters zu sein (Spiegel 45, 1977. 60); Messianismus [mesjanismus], der; -: religiös, sozial od. politisch motivierte Erneuerungsbewegung [ enj mit der Erwartung eines dem Messias vergleichbaren Heilbringers; Messias [me'si:as]. der; - [kirchenlat. Messias < griech. messias < hebr. m^Slal) = der Gesalbte]: der im Alten Testament verheißene königliche Heilbringer [(nach christlicher Auffassung) in der Gestalt des Jesus von Nazareth]: Ü ein Mann, der mit der Unantastbarkeit des Auserwählten seiner Bestimmung folgt, ein M. (Hochhuth. Stellvertreter 65). Messieurs: PI. von f Monsieur. Messing[mesm], das; -s. (Sorten:) -e [mhd. messinc. H.u.]: hell- bis rot gelbe Legierung aus Kupfer u. Zink (in verschiedenem Verhältnis) [sowie anderen Metallen], die u.a. zu Schmuckwaren, Kunstgegenständen, Rohren, Armaturen. Konstruktionsteilen verarbeitet wird: M. gießen, polleren; Leuchter. Klinken aus M.; Beschläge aus getriebenem M. n^ssing-. Messing-: -beachlag, der: Beschlag (1 a) aus Messing: -bett. das: Bett mit einem Gestell aus Messing: -gelb <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: gelb wie Messing: -gießerei, die: 1. <o. PI.) das Gießen von Messing. 2. Gießerei, in der Messing gegossen wird: MJrifT. der: Griff (2) aus Messing: -haken, der; -halter, der: Halter (1 a) aus Messing: -hütte, die: svw. t-gießerei (2); -klinke, die; -knöpf, der. -lampe. die; -leuchter, der. -ring, der; -schale, die; -schild, das <P1. -er); -stanze, die. messinaen [mesman] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [mhd. messingen)]: aus Messing: messing[e]ne Beschläge. Messung, die; -. -en: 1. das Messen (1): seismische -en; regelmäßig -en vornehmen, durchführen. 2. Ergebnis einer Messung: die -en waren nicht genau genug. Meste [meste]. die; -. -n [mhd. meste. zu f messen]: 1. altes mitteldeutsches Maß. 2. (landsch.) [Holzigefaß. Mestize Lmes'ti.tßs], der; -n. -n [span. mestizo. < spätlat. mixticius = Mischling, zu lat. miscere = mischen]: Mischling als Nachkomme eines weißen u. eines indianischen Elternteils. mesto['mcsto]<Adv.>[ital.mesto < lat.maestus = traurig] (Musik): traurig, elegisch: das Andante ist m. zu spielen. Met Lme:t], der; -[e]s [mhd. met(e). ahd. metu]: (bes. bei den alten Germanen, beliebtes) alkoholisches Getränk aus vergorenem Honigwasser u. Würzstoffen: Honigwein. met-, Met-: tmeta-. Meta-; meta-, Meta-, (vor Vokalen u. vor h:) met-, Met- [met(aK auch: met(a)-; griech. metä] (Best, in Zus. mit der Bed.X* zwischen, inmitten, nach, nachher, später, ver... (im Sinne der Umwandlung, des Wechsels) (z.B. metaphysisch. Metamorphose, metonymisch. Methämoglobin); Metabasis [...ta:bazis], die; -. ...basen [...ta'ba:zn; griech. metabasis = Übergang] (Logik): unzulässiger Denkschritt, auf ein anderes Gebiet übergreifende Beweisführung: Gedankensprung; Metabiose [...'bjo:zd], die; -. -n [zu griech. biösis = Leben] (Biol.): Form des Zusammenlebens von Organismen, bei der ein Partner die Voraussetzungen für die anschließende Entwicklung eines anderen schafft (z. B. bei bestimmten Bakterienkulturen); metabol: tmetabolisch; Metabolie [...bo'li:]. die; -. -n [...i:an; griech. metabole.metabolia = Veränderung]: 1. (Zool.) svw. t Metamorphose (2); vgl. Holometabolie. Hemimetabolie. 2. (Biol.) Formveränderung bei Einzellern. 3. (Biol.. Med.) auf Stoffwechsel beruhende Veränderung eines Organismus; metabolisch, metabol [...'bo:l(iDl <Adj.; o. Steig.): 1. (Biol.) veränderlich (z. B. in bezugauf die Gestalt von Einzellern). 2. (Biol.. Med.) im Stoffwechselprozeß entstanden; Metabolismus [...bo'lismos], der; - (Biol.. Med.): Stoffwechsel; Metabolit [...bo']i:t], der; -en. -en (Biol.. Med.): Substanz, deren Vorhandensein für den normalen Ablauf der Stoffwechselprozesse unentbehrlich ist (z.B. Vitamin, Enzym, Hormon); Metachronismus [...kromsmos], der; -. ...men [zu griech. metachronos = später geschehet] (bildungsspr.): irrtümliche Einordnung eines Ereignisses in eine zu späte Zeit; vgl. Anachronismus (1); metagam [...ga:m] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. gamös = Befruchtung] (Biol.. Med.): erst nach der Befruchtung erfolgend (z. B. von der Festlegung des Geschlechts); Metagenese, die; -, -n (Biol.): besondere Form des Generationswechsels bei vielzelligen Tieren (z.B. Hohltieren), wobei auf eine sich ungeschlechtlich (z. B. durch Teilung) fortpflanzende Generation eine sich geschlechtlich fortpflanzende folgt; metagenetisch <Adj.; o. Steig.) (Biol.): a) die Metagenese betreffend; b) Metagenese aufweisend. Metageschäft [meta-]. das; -[e]s. -e [zu ital. a metä = zur Hälfte] (Kaufmannsspr.): gemeinschaftlich durchgeführtes Waren- od. Bankgeschäft zweier Firmen mit gleichmäßiger Verteilung von Gewinn u. Verlust. Metakommunikation [auch: ' ]. die; - (Kommunikat ionsf.): a) über die verbale Verständigung hinausgehende Kommunikation (z. B. Gesten. Mimik o. ä.); b) Kommunikation über einzelne Ausdrücke, Aussagen od. die Kommunikation selbst; Metakritik [auch: ' 1. die; - (Philos.): der Kritik folgende Kritik; Metalepse [...ta'lepss], Metalepsis [...ta:lepsis]. die; -. ...psen [...talepsn; griech. metalepsis] (Rhet.. Stilk.): rhetorische Figur, bei der das Nachfolgende mit dem Vorhergehenden vertauscht (z.B. ..Grab" statt ..Tod") od. ein mehrdeutiges Wort durch das Synonym zu einer im Kontext nicht gemeinten Bedeutung ersetzt wird (z.B. ..Geschickter" statt ..Gesandter"); Metalimnion [...'Imnnbn], das; -s. ...ien [...ian; griech. limnion = Teich] (Biol., Geogr.): Wasser seh icht eines Sees, in der die Temperatur sprunghaft absinkt; vgl. Epilimnion. Hypolimnion; Metalinoujstik [auch: ' ], die; - (Sprachw.): 1. Zweig der Linguistik, der sich mit den Beziehungen der Sprache zu außersprachlichen Phänomenen beschäftigt u. insbesondere untersucht, inwieweit die Muttersprache die Art des Erfassens der Wirklichkeit hestirrvnt. 2. Wissenschaft von den Metasprachen. Metall [me'tal]. das; -s. -e [mhd. met alle < lat. metallum < griech. metallon]: chemischer Grundstoff, der sich durch charakteristischen Glanz, Undurchsichtigst u. die Fähigkeit. Legierungen zu bilden sowie Wärme u. Elektrizität zu leiten, auszeichnet: ein weiches, hartes, glänzendes M.; glühendes M.; flachgewalzte -e; das M. erwärmt sich, dehnt sich aus; Gold und Silber sind edle -e; das flüssige M. in Formen gießen; M. drehen, walzen, schweißen, härten, veredeln; M. aus dem Erz herausschmelzen; Ü seine Stimme hat M. (ist hellu. durchdringend). metylk Metrik -ader, die: svw. f Erzader; -arbeit, die: Erzeugnis, Produkt, Kunstwerk aus Metall; -arbeiten der: in der Metallindustrie beschäftigter [ Fach Jarbeiter; -arbei- terin, die: w. Form zu t-arbeiten -bearbeitung. die <PI. ungebr.): Verfahren, durch das metallische Werkstücke bestimmte Formen u. Eigenschaften erhalten; -beschlag, der: Beschlag da) aus Metall; -block, der (PI. -blocke); -dampflampe. die (Technik): Gasentladungslampe mit einer Edelgasfüllung u. zusätzlichen Metalldämpfen, die durch die elektrische Entladung zur Lichtausstrahlung angeregt werden; -detektor, der (Technik): Detektor (1 )für metallene Gegenstände; -ermüdung, die (Technik): Ermüdung (2) eines Metalls; -fabrik, die: Fabrik, in der Metalle verarbeitet werden; -faden, der: Faden mit eitlem Überzug aus Metall, dazu: -fadenlampe, die; -färbe, die: Farbe aus Metall; -f&rbung, die: das Färben von Metallen im galvanischen Verfahren; -folie, die; -gefäß, das; -gehalt, der (Technik); -geld, das <o. PI.): aus Metall hergestelltes Geld; Hartgeld; -gießer, der: svw. f Gießer, dazu: -gießerei, die: svw. f Gießerei; -guß.der: svw. f Guß (1); -hüttenwerk, das: Hüttenwerk, in dem aus Erzen Metall gewonnen u. teilweise weiterverarbeitet wird .dazu: -hüttenwerker.der: vgl. -arbeiter (Berufsbez.); -Industrie, die; -keramik, die <o. PI.): älter für t Pulvermetallurgie; -kleber, der: Klebstoff zum Kleben von Metall; -knöpf, der; -künde, die <o. PI.): Wissenschaft von den Eigenschaften u. dem Aufbau der Metalle u. Legierungen sowie von ihrer Verwendung in Technik u. Wirtschaft; Metallogie, dazu: -kundler [...kundig], der: -s. -: Wissen- 1775
metallen schattier, Fachmann auf dem Gebiet der Metallkunde; Metalloge; ^tegiening (nicht getrennt: Metallegierung); -mi- 9chung, die: svw. f Legierung; -papier, das: Papier mit einer metallisch glänzenden Beschichtung (z. B. Silberpapier); ^plastik, die: Plastik aus Metall; -platte, die; -ring, der; -sab, das: chemische Verbindung aus einer Säure mit einem Metall; -schiene, die; -schiU, das <P1. -er>; -schnitt, der: 1. <o. PI. > als Druckstock verwendete weiche Metallplatte, in die eine bildliche Darstellung eingeschnitten ist. 2. Abzug eines Metallschnitts (1). 3. mit Blattgold o. ä. versehene Schnittflächen eines Buches; -schließe, die; -schütz, der: 1. Schutz des Metalls gegen Korrasion. Oxydation o.a. (durch Spritzen, Galvanisieren o.a.). 2. Mittel fiir den Metallschutz (1); ^ski, der: Ski. bei dem die beiden Deckplatten aus Metall bestehen; -span, der <meist Pl.>; -Stab, der; -stück, das; -teil, das; -Überzug* der: in einem bestimmten Verfahren auf Metall aufgebrachter metallischer Überzug zum Schutz gegen Korrosion o.a.; -verarbeitend <Adj.> in der Fügung -e Industrie; -Währung, die: durch die Bindung des Geldes an ein od. mehrere Edelmetalle gekennzeichnetes Währungssystem; -waren <PI.>: l Gebrauchs] gegenstände aus Metall; -zeit, die: eine der vorgeschichtlichen Perioden nach der Steinzeit. metallen Ime'tabn] <Adj.; o. Steig.) [spätmhd. metaeln]: 1. <nur attr.>: aus Metall hergestellt; -e Gefäße. Geräte, Haken; eine -e Trillerpfeife. 2. (geh.) a) svw. f metallisch (2a): ein -er Ton. Klang; das -e Ticken einer Standuhr, b) svw. t metallisch (2 b): Von Lychow sah Winfried mit -en Augen an (A. Zweig. Grischa 100); Metyller, den -s, - (Jargon): Metallarbeiter [als Gewerkschaftsangehöriger]: M. gegen Arbeitgeberangebot (Spiegel 8. 1976. 78); Metyllerin, die; -. -nen (Jargon): w. Form zu f Metallen metallic [metahk] <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [engl, metallic]: metallisch schimmerndu. dabei von einem gewissen stumpfen, nicht leuchtenden Glanz: Gehäuse: ... m. oder weiß (MM 29. 9. 72. 7); Met^lliclackierui*, die; -. -en: Lackierung. bei der dem Lack kleine Teilchen aus Bronze od. Aluminium zugesetzt werden; Metallisation [metaliza- ' tßio.n], die; -. -en (Technik): das Metallisieren: Metallisator [...'za:tor.auch: ...to:?], der; -s, -en [...za'to:ran] (Technik): Spritzpistole zur Aufbringung von Metallüberzügen; metallisch <Adj.; o. Steig.): 1. aus Metall bestehend; die Eigenschaften eines Metalls besitzend; sich wie ein Metall verhaltend: ein -er Überzug; ein -er Leiter für elektrischen Strom; ein -es Element; die -e Grundlage (= monetäre Goldschätze; Fraenkel. Staat 362); Die Dipole sind mit dem Reflektor m. (durch einen metallischen Leiter) verbunden (Funkschau 19. 1971. 1907). 2,a) hart klingend; im Klang hell u. durchdringend: ein -er Klang. Summton; m. [aufllachen; es klirrt m.; b) in seinem optischen Eindruck wie Metall, an Metall erinnernd: ein -es Dunkelbraun; ein -er Glanz; die Flügel der Libelle glänzten, schimmerten, leuchteten m.; mtallte [metali'ze:] <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. m&allisel: svw. f metallic; metallisieren [...*zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. metalliser] (Technik): einen Stoff (z.B. Glas. Holz. Keramik. Kunststoff) in einem bestimmten Verfahren mit einer metallischen Schicht überziehen: metallisiertes Asbestgewebe; <AbI.:> Metalliskning, die; -. -en (Technik); Metallismus [...lismosl. der; - (Wirtsch. früher): klassische Theorie, die die Deckung des Geldes durch ein Edelmetall verlangte (Ggs.: Nominalismus 2); Metallochromie [metaJo kro'mi:], die; - [zu griech. chröma. = Farbe] (Technik): Färbung von Metallen im galvanischen od. in einem anderen speziellen Verfahren; Metalloge, der; -n, -n [Möge]: svw. f Metallkundler: Metalkwenese [metalo], die; - (Geol.): Bildung von Erzlagerstätten in bestimmten Räumen der Erdkruste; Metallogie, die; - [t-Iogie]: svw. f Metallkunde; Metallograph [...gra:fl. der; -en. -en: X.jmd.. der mikroskopische Werkstoffkontrollen durchführt (Berufsbez.). 2. Wissenschaftler auf dem Gebiet der Metallographie; Metallographie [...gra'fi:]. die; - [t-graphie]: Teilgebiet der Metallkunde, auf dem mit mikroskopischen Methoden Aufbau. Struktur u. Eigenschaften der Metalle untersucht werden; Metallurg [meta'lork], Metallurge [...lorga], den ...gen. ...gen: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Metallurgie; Metallurgie [metalor'gi:]. die; - [unter Einfluß von frz. mdtallurgie zu griech. metallourgeTn = Metalle verarbeiten]: Wissenschaft von der Gewinnung der Metalle aus Erzen, ihrer Reinigung. Veredlungu. Verarbeitung; <Ab\.:>metallurgisch <Adj.; o. Steig.). MetamathematBc [ '-. auch: ' ]. die; - [aus tmeta-, Meta- u. fMathematik]: mathematische Theorie, mit der die Mathematik selbst (als Gesamtheit von axiomatischen Theorien) untersucht wird; metamer [...me:?] <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.): Metameried. 2) aufweisend; Metame- rie [metameri:], die; - [zu griech. mereia = (An)teil]: 1. (Zool.) Gliederung des Tierkörpers in hintereinander liegende t von der Anlage her gleichartige Abschnitte (z. B. bei Ringelwürmern). 2. (Physik) Eigenschaft spektral unterschiedlicher Farbreize, die gleiche Farbempfindung auszulösen; Metametasprache [—' ]. die; -. -n (Sprachwiss.): Sprache, in der eine Metasprache (als Objektsprache) beschrieben wird; metamorph, (selten:) metamorphisch [...'marftiD] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fachspr.): seine Gestalt, seinen Zustand wandelnd: metamorphes (durch Metamorphose umgewandeltes) Gestein; Metamorphopsie [...morfb'psi:], die; -, -n [...i:an; zu tMetamorphose u. griech. öpsis = das Sehen] (Med.): Sehstörung, bei der die Gegenstände verzerrt gesehen werden; Metamorphose [..jii3rTo:zd],die;-.-n[lat. metamorphösis < piech. meta- mörphösis zu tmeta-, Meta- u. griech. morphe = Gestalt]: 1. (bildungsspr.) Umgestaltung. Verwandlung: eine M. durchmachen; ... erlebte der Kommunismus eine Renaissance und M. im Leninismus (Fraenkel. Staat 167). 2. (Zool.) indirekte Entwicklung vom Ei zum geschlechtsrei- fen Tier durch Einschaltung gesondert gestalteter, selbständiger Larvenstadien (bes. bei Insekten); Metabolie. 3. (Bot.) Umbildung der Grundform eines pflanzlichen Organs zu einem Organ mit besonderer Funktion im Verlauf der Stammesgeschichte (z.B. Entstehung von Blütenblättern aus der Grundform des Blattes). 4. (Geol.) Umwandlung u. Umformung eines Gesteins in ein anderes infolge der Veränderung von Druck u. Temperatur, denen das Gestein ausgesetzt ist. 5. (Myth., Dichtung) Verwandlung eines Menschen in Tier. Pflanze. Quelle. Stein o.a. 6. <nur PI.) (Musik) Veränderungen eines Themas in seiner Grundform (im Unterschied zu Variationen über ein vorgegebenes Thema); <Abl.:> metamorphosieren [...fo'zi:ran] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): verwandeln, umwandeln, die Gestalt ändern; metanoeite! [...no'^jte; griech. metanoeite. Imperativ PI. von: metanoetn = umdenken, seinen Sinn ändern]: ändert euren Sinn, kehrt um. tut Buße! (nach den Predigten Johannes' des Täufers u. Jesu. Matth. 3. 2; 4. 17); Metapher [me'tafo, auch: m£...]. die: -. -n [lat. metaphora < griech. metaphorä. zu: metaphärein = anderswohin tragen, übertragen] (Stilk.): (bes. als Stilmittel gebrauchter) sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort (eine Wortgruppe) aus seinem eigentümlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne daß ein direkter Vergleich die Beziehung zwischen Bezeichnendem u. Bezeichnetem verdeutlicht; bildliche Übertragung (z. B. das Gold ihrer Haare): ausgefallene, blumenreiche -n; einen Gedanken in eine M. kleiden; Metaphorik [...fo.nk]. die; - (Stilk.): a) das Bilden, der Gebrauch von Metaphern (als Stilmittel): die M. eines Dichters untersuchen; b) in einem Text verwendete Metaphern: die Worte der Einsager .... die auf die M. vorbereiten (Handke. Kaspar 43): metaphorisch <Adj.; o. Steig.) [griech. metaphorikös] (Stilk.): a) durch die Verwettdung von Metaphern gekennzeichnet; Metaphern enthaltend; unter Verwendung von Metaphern: ein -er Stil; b) als Metapher gebraucht, eine Metapher darstellend: ein -er Ausdruck; der -e Gebrauch eines Wortes: Metaphrase, die; -. -n [griech. metaphrasis = Umschreibung]: 1. (Litera- turw.) wortgetreue Übertragung einer Versdichtung in Prosa. 2. (Stilk.) erläuternde Wiederholung eines Wortes durch ein Synonym; metaphrastisch [...'frästdl <Adj.; o. Steig.) [2: griech. metaphrastikös]: 1. (Literaturw.; Stilk.) die Metaphrase betreffend. 2. (bildungsspr.) umschreibend; Metaphysik [ '-]. die; -. -en [mlat. metaphysica. zu griech. ti meta ti physicä = das. was hinter der Physik steht, von dem griech. Philosophen Andronikos von Rhodos (gest. 80 v.Chr.) gepr. Titel für die philos. Schrillen des Aristoteles, die in einer Ausgabe des 1. Jh.s v.Chr. hinter den naturwissenschaftlichen Schriften angeordnet waren]: a) <PI. selten) philosophische Disziplin od. Lehre, die das hinter der sinnlich erfahrbaren, natürlichen Welt Liegende, die letzten Gründe u. Zusammenhänge des Seins behandelt: die M. Piatons, des Aristoteles; Die fragwürdige Restauration verblichener Metaphysiken (Börsenblatt 75. 1967. 5271); in der M. der Naturvölker (Gehlen. Zeitalter 15); 1776
Methanol b) die Metaphysik (1 a) darstellendes Werk: die M. Nicolai Hartmanns, des Aristoteles; Metaphysflter, der; -s. -: Philosoph auf dem Gebiet der Metaphysik; Kant als M.; metaphysisch <Adj.; o. Steig.): die Metaphysik (1 a) betreffend, dazu gehörend, darauf beruhend: überempirisch; jede mögliche Erfahrung überschreitend: -e Probleme. Deduktionen; eine -e Sicht; eine neue Ästhetik ohne -e Zusätze; es fehlt der -e Bezug; Das m. geladene Werk (Nigg. Wiederkehr 68); <subst.:> eine Abschweifung ins Metaphysische (Lorenz. Verhalten 1.279); Metaplasmus [meta'plasmos]. der; -. ...men [griech. metaplasmös = Umbildung] (Sprachw.): Umbildung von Wortformen aus Gründen des Wohlklangs, der Metrik; Metapsychik [...'psy:qik]. die; - [zu griech. psychikös. t psychisch|: svw. tParapsychologie; metapsychisch <Adj.; o. Steig.): die Metapsychik betreffend; Meta- psychologk» die; -: 1. von S. Freud gewählte Bez. für die von ihm begründete psychologische Lehre in ihrer ausschließlich theoretischen Dimension. 2. svw. tParapsychologie; Metasaure [' 1, die; -. -n (Chemie): wasserärmste Form einer Säure; metasomatisch <Adj.; o. Steig.) (Geol.): durch Metasomatose entstanden; Metasomatose [...zoma'to'.za]. die; - [zu griech. söma = Körper] (Geol.): Umwandlung eines Gesteins durch Änderung der chemischen Zusammensetzung (z. B. unter Wärmeeinwirkung); Metasprache [' -1. die; -. -n (Sprachw., Math.. Kybernetik): Sprache od. Symbolsystem, das dazu dient, eine andere Sprache od. ein Symbolsystem zu beschreiben od. zu analysieren; Sprache, mit der die Objektsprache (Sprache als Gegenstand der Betrachtung) beschrieben wird; metastabil <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Physik): instabil (1). aber dennoch nicht direkt in einen anderen Zustand übergehend; Metastase [...'sta:z3]( die; -. -n [griech. metästasis = Umstellung; Veränderung; Wanderung] (Med.): Tumor, der sich durch Verschleppung von kranken Zellen bes. einer bösartigen Geschwulst an einer anderen, vom Ursprungsort entfernt gelegenen Körperstelle gebildet hat; Tochtergeschwulst. Absiedlung; <Abl.:> metastasieren [...sta'zi:ran] <sw. V.; hat) (Med.): Metastasen bilden; absiedeln: der Tumor hat meta- stasiert; metastatisch [...sta:tij] <AdJ.; o. Steig.) (Med.): (von Tumoren o. ä.) durch Metastase entstanden; Metatheo- rk [auch: ' ], die; -. -n: wissenschaftliche Theorie, die ihrerseits eine Theorie zum Gegenstand hat; Metathese. Metathesis [-' ]. die; -, ...thesen [...'te:zn; lat. metathesis < griech. metathesis. eigtl. = das Umsetzen, -stellen] (Sprachw.): Lautumstellung in einem Wort (z.B. Bom- Bronn); metaz^ntrisch <Adj.; o. Steig.) (Schiftbau): das Metazentrum betreffend; Metaz^ntrura, das; -s, ...ren (Schiffbau): Schnittpunkt der Auftriebsrichtung mit der vertikalen Symmetrieachse eines geneigten Schiffes, der für die Stabilität wichtig ist; Metazoon. das; -s. ...zoen [...tso:dn] <meist PI.) [zu griech. zöon = Lebewesen] (Biol.): svw. t Vielzeller (Ggs.: Protozoon); Metempsychose [metcmpsy'(^):zd], die; -, -n [griech. metempsychösis]: svw. t Seelenwanderung. Meteor [mete'o:£. auch: me:...]. der. selten: das; -s. -e [griech. meteöron = Himmels-. Lufterscheinung, zu: meteoros = in die Höhe gehoben, in der Luft schwebend] (Astron.): Leuchterscheinung, die durch in die Erdatmosphäre eindringende feste kosmische Körper. Partikeln hervorgerufen wird: ein heller, selbst am Tage sichtbarer M.; der Schauspieler stieg mit dieser Rolle wie ein M. am Filmhimmel auf (wurde plötzlich weltberühmt); <Abl.:> meteorhaft <Adj.; o. Steig.): in seinem Aufstieg, seiner plötzlichen Bedeutung o. ä. einem Meteor vergleichbar: ein -er Aufstieg; meteorisch <Adj.; o. Steig.): 1. (Met.) die Lufterscheinungen u. Luftverhältnisse betreffend: -e Blüte (Bot.; Blüte, deren Öffnung von den Wetterverhältnissen abhängt). 2.a) svw. t meteoritisch (1): Es ist ein kosmischer, -er. gewittriger Geruch (Musil. Mann 960); b) svw. tmeteorhaft: mit Rachel Roberts, mit der er ... in dem Film ... seinen ersten -en Erfolg hatte (MM 2. 2. 72. 32); Meteorismus [me- teo'nsmos]. der; -, ...men [griech. meteörismös = Erhebung, Schwellung] (Med.): Blähsucht; Meteorit [...o'ri:t. auch: ...nt], der; -en u. -s. -ein] (Astron.): in die Erdatmosphäre eindringender kosmischer Körper, der unter vollständiger od. teilweiser Verdampfung die Leuchterscheinung eines Meteors hervorruft u. in Reststücken aus Stein od. Nickeleisen auf die Erdoberfläche gelangt: Schwärme, ein Gürtel von -en; meteoritisch <Adj.; o. Steig.) (Astron.): 1. von einem Meteor stammend, dazu gehörend. 2. von einem Meteoriten stammend, dazu gehörend; Meteorkrater, der; -s. -: durch Einschlag eines Meteors entstandener 2Kra- ter; Meteorognpnm [meteoro...]. das; -s. -e [f-gramm] (Met.): Aufzeichnung der Meßwerte eines Meteorographen; Meteorograph, der; -en. -en [t-graph] (Met.): Gerät zur gleichzeitigen Messung von Luftdruck, -feuchtigkeit u. -tem- peratur; Meteorologe [...rolo:g3].der; -n. -n [t-loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Meteorologie; Meteorologie. die; - [griech. meteörologia = die Lehre von den Himmelserscheinungen]: Teilgebiet der Geophysik, das die Vorgänge u. Gesetzmäßigkeiten in der Lufthülle der Erde sowie Wetterkunde u. Klimatologie umfaßt; meteorologisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): I. die Meteorologie betreffend, dazu gehörend: -e Instrumente. Observatorien. Stationen. 2. das Wetter betreffend; wettermäßig: Einblick in den -en Ablauf in Bodennähe (Mantel. Wald 46); Meteoropathologk. die; - (Med.): Zweig der Pathologie, der sich mit den Einflüssen des Wetters auf die Funktionen des kranken Organismus befaßt; meteorotrop [...tro:p] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. trope = Drehung. (Hinwendung]: wetter-. klimabedingt; Meteorotropie [...tro'pi:]. die; Meteorotropismus [...'pismus]. der; - (Med.): Beeinflussung von Krankheiten od. physiologischen Vorgängen durch das Wetter; Meteorstein, der. -[e]s. -e: auf die Erdoberfläche gelangtes Reststück eines Meteoriten. Meter[me:tB].der,auch:das; -s.- [frz.mätre < lat.metrum < griech. metron = (Vers)maß. Silbenmaß. Teil des Verses]: einer bestimmten Wellenlänge entsprechendes Längenmaß als Grundeinheit (1): ein M. hat hundert Zentimeter, drei M. Stoff reichen/(ugs.:) reicht für dieses Kleid aus; der Schnee liegt einen M. hoch; der Schrank ist drei M. breit; der See ist hier fünf M. tief; sie rückten M. für M.. M. um M. vor; in hundert M. Höhe; den Stoff nach dem M. berechnen; man mißt heute nach -n; ein Zaun von zwei M, Höhe; in einer Entfernung von etwa zwanzig -n/(ugs.:) M.; laufender M. (t laufend c); Zeichen: m; * laufende M. (salopp; aneinandergereiht endlos viele): laufende M. Fingerübungen. Bockwürste; -meter [1: griech. mätron = Maß; 2: griech. -mötres; 3: griech. -metros. zu: metron = (Vers)maß]: 1. [...me:tB] <das; -s. -; Grundwort in Zus. mit der Bed.): Meßgerät. 2Messer (z. B. Barometer. Aero- meter, Aktinometer). 2. [...me:tt?] <der; -s, -; Grundwort in Zus. mit der Bed.): Person, die Messungen ausführt (z.B. Geometer). 3. [...metB] <den -s, - Grundwort in Zus. mit der Bed.): ein bestimmtes Maß Enthaltendes; etw. Bestimmtes Messendes (z.B. Hexameter, Parameter). meter-, Meter-: -band, das <P1. -bänder): vgl. -maß; -dick <Adj.; o. Steig.): vgl. -hoch: -es Eis; -gewicht, das: Gewicht eines Meters Stoff: Viele der -e in dieser neuen Kollektion (= HerrenmänteJ) liegen hier zwischen 650 und 750 g (Herrenjournal 3, 1966. 50); -hoch <Adj.; o. Steig.): (über] einen Meter u. damit in dem betreffenden Fall sehr hoch: meterhohe Schneeverwehungen; das Geröll lag m.; -Kilo- gr^mro-Sekynde-System. das <o. PI.): svw. t MKS-System; -kilopond, das: tKilopondmeter; -lang <AdJ.; o. Steig.): vgl. -hoch: ein -es Musikinstrument; -maß, das: Band od. Stab mit einer Einteilung in Zentimeter u. Millimeter zum Messen von Längen; -Stab, der: vgl. -maß; -stark <AdJ.; o. Steig.): svw. -dick: trotzige Burgen mit -en Wänden (Bild 16. 4. 64, 3); -tief <AdJ.; o. Steig.): vgl. -hoch: das Wasser war m.; -wäre, die: nach Metern verkaufte Ware; StofT, Band. Teppichboden. Blech als M. verkaufen; -weise <Adv.>: in Metern [u. damit in dem betreffenden Fall in großer Menge]: Seide, m.! Und ich kann den Zaster nicht für eine Krawatte zusammenkriegen (Remarque. Obelisk 11); -weit <Adj.; o. Steig.): vgl. -hoch; -zentner, der (österr. veraltet): Doppelzentner; Zeichen: q. Vgl. Quintal. Methämoglobin lmethemoglo'bi:nl,das; -s [zu tmeta-. Meta- u. Hämoglobin] (Med.): oxydiertes Hämoglobin, das (dreiwertiges) Eisen enthält u. an dieses den Sauerstoff bindet, statt ihn an die Körperzellen abzugeben. Methan lme'ta:n], das; -s [zu t Methyl]: färb- u. geruchloses Gas (Kohlenwasserstoff aus der Gruppe der Paraffine), das in der Natur vor allem im Bodenschlamm von Sümpfen u. Abwässern durch Einwirkung von Bakterien entsteht, technisch bes. aus Erdgas gewonnen u. als Heizgas verwendet wird; Sumpfgas; Grubengas; <Zus.:> Methanbakterien <PI.) (Biol.); Methangas, das: svw. f Methan; Methanol [meta'no:!]. das; -s [Kurzwort aus t Methan u. t Alkohol]: 112 GDW 1777
Methexis farbloser, brennend schmeckender, giftiger Alkohol, der bes. als Rohstoff in der organisch-chemischen Industrie, daneben als Lösungs- u. Gefrierschutzmittel, als Treib- u. Brennstoff verwendet wird; Methylalkohol. Methexis [me:t£ksis].die; - [griech. methexis = (An) teilnähme] (Philos.): (in der platonischen Philosophie) das Verhältnis des Abbildes zu seinem Urbild. Methionin [metio ni:n|, das; -s [Kunstwort] (BioL Med.): schwefelhaltige essentielle Aminosäure. Methode [me'to.dol. die; -. -n [spätlat. methodus < griech. möthodos = Weg od. Gang einer Untersuchung, eigtl. = Weg zu etw. hin. zu: metä = hinterher, nach u. hodös = Weg]: 1. auf einem Regelsystem aufbauendes Verfahren zur Erlangung von [wissenschaftlichen] Erkenntnissen od. praktischen Ergebnissen: eine zuverlässige, gängige, unschädliche, mathematisch-statistische, historisch-kritische, analytische, synoptische, technische, neue wissenschaftliche M.; subtile, komplizierte -n; die -n archäologischer Forschung; eine M. zur Bestimmung der spezifischen Wärme; die sokratische M. (Päd.; auf die Gesprächsführung des Sokrates zurückgehendes Unterrichtsverfahren, bei dem der Lehrer Denkergebnisse gezielt aus dem Schüler herauszufragen sucht): eine M. ausarbeiten, entwickeln, ansetzen, übernehmen, anwenden, aufetw. übertragen; etw. mit den -n der Wirtschaftssoziologie untersuchen; nach einer M. unterrichten, arbeiten. 2. planmäßiges Vorgehen in einer besonderen Art; Art des Vorgehens: fragwürdige, undurchsichtige, raffinierte, niederträchtige, rauhe -n; -n der Außenpolitik, der Opposition, der Lobby; seine M.. nicht nachzugeben; seine -n gefallen mir nicht; Geld ist immer noch die sicherste M. (ugs.; in bestimmten Fällen das sicherste Mittet): was sind denn das für -n? (ugs.; was ist denn das für ein ungehöriges Verhalten?): er hat M. (Planmäßigkeit, sinnvolle Ordnung) in dieses Unternehmen gebracht; er hat so seine M. (ugs.; sein eigenes Verfahren): mit friedlichen, gewaltsamen, demokratischen -n; mit den -n des Zwangs, der Willkür, nach bewährter M. (oft iron.); *M. haben (wohldurchdacht sein, auf einem genauen Plan beruhen): sein Vorgehen hat M.: R der Wahnsinn hat M. (nach Shakespeare. Hamlet 2. 2. in der Übers, von A. W. Schlegel: Ist dies schon Tollheit, hat es doch M.); <Zus.:)Methodenlehie,die: svw. t Methodologie; Methodik [meto:dik].die;-.-en [griech. methodike(t6chne) = Kunst des planmäßigen Vorgehens, zu: methodikös. T methodisch]: 1. Wissenschaft von der Verfahrensweise einer Wissenschaft: die M. der Forstwissenschaft. 2« <o. PI.) Wissenschaft von den Lehr- u. Unterrichtsmethoden: er ist Professor für M. und Didaktik. 3. festgelegte Art des Vorgehens: die politische M.; Argumentation und M. in einem Vortrag; Methodiker, der; -s. -: 1. jmd.. der planmäßig, nach einer bestimmten Methode vorgeht. 2. Begründer einer Methode (1); methodisch <Adj.; o. Steig.) [griech. methodikös]: 1. die Methode (1) betreffet: -e Fragestellungen der Geschichte. Geographie und Sozialkunde; -e Schwierigkeiten einer Disziplin; eine m. wichtige Unterscheidung; etw. m. begründen. 2« die Methode (2) betreffend; eine Methode zugrunde legend, nach einer Methode vorgehend: eine -e Art; m.. wie er nun einmal beschaffen ist (A. Zweig. Grischa 186); m. vorgehen; etw. m. vorbereiten; die Experimente haben sich m. (von der Methode her) als Fehlschlag erwiesen; methodisieren [metodi'zi.ran] <sw. V; hat) (bU- dungsspr.): Methode (1) in etw. hineinbringen; Methodismus [...to'dismos]. der; - [engl, methodism. zu: method = Methode]: aus der anglikanischen Kirche im 18. Jh. hervorgegangene evangelische Erweckungsbewegung. die durch Bibelfrömmigkeit. Betonung der persönlichen Glaubensbindung u. Laietunitarbeit gekennzeichnet ist; Methodist [...'distl. der. -en. -en [engl, methodist]: Anhänger des Methodismus: Mitglied einer methodistischen Kirchengemeinde; <Zus.:> Methodfstenkirche. die: 1. kirchlicher Versarnnr- lungsortder Methodisten. 2. kurz für methodistische Kirche: einer M. angehören; methodjstisch <Adj.; o. Steig.) [engl, methodistic]: den Methodismus betreffend, dazu gehörend; Methodologie [...dolo'gi:]. die; -. -n [...ian; f-logie]: a) Lehre. Theorie der wissenschaftlichen Methoden (als Kernstück der modernen Wissenschaftstheorie); b) svw. TMethodik (1): die primär historisch ausgerichtete Junggrammatische M. <Abi.:)methodologisch <Adj.; o. Steig.): 9)die Methodologie (a) betreffend, dazu gehörend; b) die Methodologie (b). die Methodik (1) betreffend, im Hinblick darauf: die -en Grundlagen der vorliegenden Studie, seiner Forschungen; eine -e Diskussion grundlegender linguistischer Termini; seine Grammatik ist ein m. gelungener Versuch. Methusalem [me'tu:zalem]. der; -[s], -s [nach dem biblischen Urvater, der (nach 1. Mos. 5.25 ff.) 969 Jahre als gewesen sein soll] (ugs.): 1. * [so] alt wie M. sein (ein sehr alter Mann sein, so daß man die Jahre schon gar nicht mehr nachrechnet). 2. sehr alter Mann, dessen Jahre man schon gar nicht mehr nachrechnet. Methyl [me'ty:l], das; -s [frz. möthyle. rückgeb. aus f Methylen] (Chemie): einwertiger Rest des Methans in zahlreichen organisch-chemischen Verbindungen; <Zus.:> Methylalkohol, der <o. PI.): svw. t Methanol; Methylamin, das: gasförmiges, wasserlösliches u. brennbares Amin von ammoniakähnlichem bis fischartigem Geruch; Methylen [mety'le.n], das; -s [frz. möthyfene. zu griech. möthy = Wein u. hyks = Holz]: Atomgruppe CH2 als Teil einer Verbindung od. als unbeständiges Molekül mit zweiwertigem Kohlenstoff. dazu: Methylenblau, das; -s: synthetischer Farbstoff, der bes. zum Färben von Papier. Artikeln des Bürobedarfs u. histologischen Präparaten verwendet wird. Metier [me'tje:]. das; -s. -s [frz. mutier < afrz. mestier. menestier < lat. ministerium = Dienst. Amt]: bestimmte berufliche o. ä. Tätigkeit als jmds. Aufgabe, die er durch die Beherrschung der dabei erforderlichen Fertigkeiten erfüllt: das M. des Artisten. Politikers. Kritikers; Langstrek- kenlauf war sein M.; Hüte zu verkaufen war ihr M.; sein M. beherrschen. Metist [metist], der; -en. -en [zu ital. a metä. t Metageschäft] (Kaufmannsspr.): Vertragspartner in einem Metageschäft. Metöke [metoka]. der; -n. -n [spätlat. metoecus < griech. mötoikosl: (in den Städten des alten Griechenlands) ortsansässiger Fremder ohne politische Rechte. Metonische Zyklus [me'to:nifc -]. der; -n - [nach dem alt- griech. Mathematiker Meton (5. Jh. v.Chr.)]: alter Kalenderzyklus (Zeitraum von 19 Jahren), der bis heute der Berechnung des christlichen Osterdatums zugrunde liegt. Metonomasie [metonoma'zi:]. die; -. -n [...i:an; griech. meto nomasial: Veränderung eines Eigennamens durch Übersetzung in eine fremde Sprache (z. B. Schwarzerd. griech. = Melanchthon); Metonymie [...ony'mi:]. die; -. -n [...i:an; spätlat. metönymia < griech. metönymla = Namensver- tauschung. zu f meta-. Meta- u. griech. önoma = Name] (Rhet.. Stilk.): Ersetzung des eigentlichen Ausdrucks durch einen andern, der in naher sachlicher Beziehung zum ersten steht (z. B. Stahl statt Dolch); <Abl.:> metonymisch <Adj.; o. Steig.) [spätlat. metönymicus < griech. metönymikös] (Rhet.. Stilk.): die Metonymie betreffend, darauf beruhend; in der Art der Metonymie. Metope [me'to:p3]. die; -. -n [lat. metopa < griech. metöpe] (Archit.): im Gebälkfries des dorischen Tempels mit Trigly- phen wechselnde, fast quadratische, bemalte od. mit Reliefs verzierte Platte aus gebranntem Ton od. Stein. Metra, Metren: PI. von TMetrum; -metrie [...me'tri:; griech. -metria zu: metrein = messen, zu: mötron. TMeter] <in Zus. Grundwort mit der Bed): [ Ver]messung (z. B. Geometrie. Alkalimetrie. Barometrie); Metrik [me:tnk]. die; -. -en [lat. (ars) metrica < griech. metrike (töchne). zu: metrikös. T metrisch]: 1. (Verslehre) a) Lehre von den Gesetzmäßigkeiten des Versbaus u. den Versmaßen; Verslehre; b) die Metrik (1 a) darstellendes Werk. 2. (Musik) Lehre vom Takt u. von der Taktbetonung; Metriker, der; -s. -: Fachmann auf dem Gebiet der Metrik; metrisch <Adj.; o. Steig.) [lat. metricus < griech. metrikös = das (Silben)maß betreffend, zu: metron. T Metrum. Meter]: 1. (Verslehre) die Metrik (1 a) betreffend, ihr entsprechend: eine m. gegliederte Verszeile; einen lyrischen Text m. analysieren. 2. (Musik) die Metrik (2) betreffend, ihr entsprechend: die m. einfachere Struktur des Jazz. 3. auf den Meter als Maßeinheit bezogen: Maße, die einen Vergleich mit dem -en Maß nur schwer ... zulassen (Mantel. Wald 76); -es System (urspr. auf dem Meter, dann auf Meter u. Kilogramm beruhendes Maß- u. Gewichtssystem). Metro [me.tro]. die; -. -s [frz. m^tro. Kurzf. von (chemin defer)metropolitain = Stadtbahn, zu: metropole.t Metropole]: Untergrundbahn (bes. in Paris. Moskau). Metrologie [metrolo'gi:]. die; - [griech. metrologia]: Lehre u. Wissenschaft vom Messen, von den Maßsystemen u. deren Einheiten; Metronom [metro'no:m], das; -s. -e [zu griech. mötron = Maß u. nömos = Gesetz. Regel] (Musik): 1778
mezza voce Gerät mit einer Skala, das im zahlenmäßig vorgeschriebenen u. eingestellten Tempo zur Kontrolle mechanisch den Takt schlägt: mit M. spielen, üben; * Mälzeis M./M. Mälzel (in Verbindung mit einer Zahlangabe Bez. des genauen Tempos; Abk.: M. M.; nach dem Erfinder J. N. Mälzel. 1772-1838): ... bei etwa sechzig M. Mälzel (Bieler. Mädchenkrieg 306). Metronymflton [metro ny:mlkDn], das; -s. ...ka [zu griech. metrönymikös = nach der Mutter benannt]: vom Namen der Mutter abgeleiteter Name (z. B. Niobide = Sohn der Niobe; Ggs.: Patronymikon). Metropole[metropo:b],die:-.-n [lat. metropolis < griech. metropolis, eigtl. = Mutterstadt] (bildungsspr.): Hauptstadt mit weltstädtischem Charakter, die als Zentrum für etw, gilt: die rheinische M.; München, die M. Bayerns; er kannte sich in allen -n der Welt aus; Metropolis [me'tro:- polis], die: -. ...polen [...ropo:bn] (bildungsspr. veraltet): tMetropole; Metropolit [metropo'frt]. der: -en. -en [kir- chenlat. metropolita = Bischor in der Hauptstadt < griech. metropolites]: a) (kath. Kirche) Vorsteher einer Kirchenprovinz: Erzbischof: b) (orthodoxe Kirche) Leiter einer unabhängigen Landeskirche: Metrapolitankirdie [...li- ta:n-], die; -, -n: Kirche eines Metropoliten, Hauptkirche. Metrum ['me:trum]. das; -s. ...tren. älter: ...tra [lat. metrum = Versmaß. Vers, t Meter]: 1. (Verslehre) Versmaß: metrisches Schema eines Verses. 2. (Musik) Taktmaß. Mett [met], das: -[e]s [aus dem Niederd. < mniederd. met = (gehacktes) Schweinefleisch ohne Speck < asachs. meti = Speise; vgl. mhd..ahd.ma3 = Speise, venv. mit t2Mast]: mit Salz. Zwiebeln u. Gewürzen zubereitetes, rohes, mageres Hackfleisch vom Schwein. Vgl. Mettwurst. Mettage [meta:»]. die; -. -n [frz. mettage, zu: mettre, t Metteur] (Druckw.): Umbruch /in einer Zeitungsdruckerei]. Mette ['meto], die; -. -n [mhd. met(t)en. mettin(e), spätahd. mettlna. mattina < kirchenlat.mattina. für: mätütina (hö- ra od. vigilia). f Matutin] (kath. u. ev. Kirche): mitternächtlicher od. frühmorgendlicher Gottesdienst vor einem hohen kirchlichen Fest: Mitternachtsgottesdienst, -messe. Metteur [meto:?], der; -s. -e [frz. metteur (en pages) = (Seiten)zurichter. zu: mettre = setzen, stellen, zurichten < lat. mittere = schicken] (Druckw.): Schriftsetzer, der die Satzspalten zu Seiten umbricht, so daß eine Buch- od. Zeitungsseite entsteht. Mettwurst, die; -, -wurste [zu tMett]: [geräucherte] Wurst aus gewürztem Hackfleisch vom Rind od. Schwein. 'Metz* [met^d], die; -. -n [mhd. metze. spätahd. mezzo] (südd., österr.): alte Maßeinheit von unterschiedlicher Größe, bes. für Getreide. *Metze [-], die; -. -n [(spät)mhd. metze, urspr. = Mädchen (geringeren Standes); eigtl. mhd. Kosef. der w. Vorn. Mechthild. Mathilde; wohl wegen des lautl. Anklangs von Mahthildis an gemäht, t'Gemächt] (veraltet): Dirne (2): und es hapert mit der Treue ... Du Buhle, ach. du M. (Hacks. Stücke 61). Metzelei [met^d'lqj], die; -. -en [zu tmetzeln] (abwertend): svw. tGemetzel: metzeln [metßjnl<sw. V.; hat) [spätmhd. metzel(e)n < mlat. macellare = schlachten, zu lat. macel- lum = Fleisch(markt) < griech. mäkellon = Gehege, aus dem Hebr.; in der Bed. „niederhauen" bei Luther]: a) (emotional abwertend) mit vielen Hieben, Stichen morden (1 a): Jener... metzelte wie ein tollwütiger Wolf (Hagelstange. Spielball 266); b) (landsch.) schlachten: (Zus. zu b:> M^tzelaippe, die (landsch.): Wurstsuppe: M^tzeltag, der (landsch.): Schlachttag: 'metzen [me^n] <sw. V.; hat) (landsch.): schlachten. Hnetzen [-] <sw. V.; hat) [vgl. Steinmetz] (veraltet): (als Bildhauer) aus Stein formen: hauen (4 b): aus Millionen tonnenschwerer Bauklötze, die sie ... in den arabischen Brüchen gemetzt ... hatten (Th. Mann. Joseph 739). Metzen [-]. der; -s. -: svw. t 'Metze. Metzg [metßk], die: -. -en (Schweiz.): svw. f Metzge: Metzge [metßga],die; -.-n [mhd. metzge] (landsch.): a) Metzgerei: b) Schlachtbank: metzgen [met^gn] <sw. V.; hat) [(spät)mhd. metz(i)»en] (landsch.. bes. Schweiz.): schlachten: Metzger [metßgB], den -s. - [mhd. metzjer, metzjabre, wahrsch. zu mlat. matiarius = jmd.. der mit Därmen handelt, zu lat. mattea < griech. mattya = feine Fleischspeise] (landsch.. bes. westmd.. südd..): Fleischer (Berufs- bez.); Metzgerei [metßtp'raj], die; -. -en (westmd.. südd.. Schweiz.): Fleischerei: M^tzgermeister, den -s. - (westmd.. südd.. Schweiz.): Fleischermeister: metzaern [metßgBn] <sw. V.: hat) (landsch.): schlachten: M^tzgerpalme, die; -. -n (landsch.): svw. f Schusterpalme; M$tzger(s]gang,der; -te]s, ...gange <P1. selten) [wohl nach dem Umstand, daß früher die Metzger oft vergeblich über Land gingen, um Schlachtvieh zu kaufen] (landsch.): vergeblicher Gang: sinnloses Unternehmen: * einen M. machen (keinen Erfolg haben): Metzaete [metßgatd], die; -. -n (schweiz.): a) Schlachtfest: b) Schlachtplatte. Metzler [metßle], der; -s. - [mhd. metz(e)ler. ahd. mezeläri < mlat. macellarius = Fleischwarenhändler, zu lat. macel- lum. tmetzeln] (rhein.): Flescher. Meublement [mobb'mä:], das; -s. -s [nach frz. ameublement. zu: meubler. tmöblieren] (veraltet): Zimmer-. Wohnungseinrichtung. Meuchelmord [may<;|-]. der: -te]s, -e [mhd. miuche]- = (in Zus.) heimlich, zu f meucheln] (abwertend): in heimtückischer Weise begangener Mord: Mfilichelmönler, der: -s. - (abwertend): jmd.. der einen Meuchelmord begangen hat: meucheln [moy<;ln] <sw. V.; hat) [älter = heimlich handeln, zumhd.mücheniahd.mühhön = (sich) verbergen, wegela- gern] (emotional abwertend; selten): in Abscheu hervorrufender Weise jmdn. hinterrücks, auf heimtückische Weise anfallen u. ermorden: einen Missionar m.; <subst. 2. Part.:) Die Abscheu vor den Mördern ist so groß, die Sympathien für die Gemeuchelten so allgemein (Wochenpost 20. 6. 64, 13); Meuchler ['mgyqli*], der; -s. - [mhd. miucheler. ahd. mühhiläri] (veraltet abwertend): svw. t Meuchelmörder; mojchlerisch <Adj.) (abwertend): in der Weise eines Meuchelmörders [ausgeführt]: hinterrücks, heimtückisch: -e Anschläge; jmdn. m. anfallen, überfallen; meuchlings [mQycjlins] <Adv.) [mhd. miuche]ingen] (geh. abwertend) aus dem Hinterhalt: jmdn. m. töten. Meute ['mgytd], die; -. -n <PI. selten) [frz. meute < afrz. muete. urspr. = Bewegung. Aufruhr, über das Vlat. zu lat. movere = bewegen]: 1. (Jägerspr.) Gesamtheit einer bestimmten Anzahl von Jagdhunden, die für die Hetzjagd dressiert sind: der Jäger ließ die M. auf das Wild los. 2. a) (abwertend) beunruhigend, bedrohlich wirkende größere Anzahl [sich zügellos, wild gebärdender] Menschen: die johlende M.; Ü eine M. von Autos startete auf uns los (Frisch. Homo 142); b) (ugs.) eine größere Zahl, Gruppe von Menschen, die auf bestimmte Weise zusammengehören: er lud die ganze M. (salopp scherzh.; seine Freunde) zu sich ein; Sind mit 'ner M. nach Frankfurt getrampt (Degener. Heimsuchung 19); Meuterei [msytor^j], die; -. -en [wohl unter Einfluß von mniederd. moiterie, mniederl. moyterie, meuterie zu frz. meute. f Meute]: Auflehnung einer größeren Zahl von Menschen gegenüber einem Vorgesetzten bes. bei Soldaten. Gefangenen u. Seeleuten: auf dem Schiff brach eine offene M. aus; dieses Vorgehen ist M.. grenzt an M.; die M. wurde niedergeschlagen, unterdrückt; zur M. aufrufen; Meuterer ['mQytore]. der; -s. - [älter: Meuter]: jmd., der meutert: meuterisch [maytonj] <Adj.) (veraltet): a) zur Meuterei anstachelnd, aufwiegelnd: aufrührerisch: Sie erfuhr, daß er mit Ismael... m. Fühlung genommen habe (Th. Mann, Joseph 214); b) (nur attr.) in Meuterei befindlich: aufgewiegelt: eine -e Truppe; meutern [moytBn]<sw. V.; hat) [unter Einfluß von Meuter(er) zu älterem meuten = sich empören, zu frz. meute. t Meute]: a) sich (als Matrose. Soldat. Gefangener) gegen einen Vorgesetzten, gegen Anordnungen, Zustände auflehnen bzw. sie nicht mehr widerspruchslos hinnehmen: die Truppe, ein ganzes Regiment meuterte [gegen die Offiziere]; b) (ugs.) Unzufriedenheit, Mißfallen, seinen Unwillen über etw. äußern [u. es nicht mitmachen wollen]: du brauchst nicht bei jeder Gelegenheit gleich zu m.; Die Menschen vor der Kasse meuterten (Martin, Henker 29); gegen Überstunden m.; Ü Doch als er ausscheiden wollte, wurde er fett, und das Herz meuterte (versagte seinen Dienst: Lenz. Brot 147). Mezzanin [mct^ani:n], das; -s. -e [frz. mezzanIne < ital. mezzanino. zu: mezzano = mittlerer < lat. mediänus, zu: medius. t1 Medium]: niedriges Zwischengeschoß, meist zwischen Erdgeschoß u. erstem Obergeschoß od. unmittelbar unter dem Dach (bes. in der Baukunst der Renaissance, des Barocks, des Klassizismus; österr. noch in älteren Wohnhäusern); <Zus.:> Mezzaninwohnung, die (österr.): Wohnung im Mezzanin: mezza voce ['met$a 'vo.tjd] [ital., zu: mezza = mittlere (tmezzo-, Mezzo) u. voce < lat. 112* 1779
mezzo-, Mezzo- vöx (Gen.: vöcis) = Stimme] (Musik): mit gedämpfter Stimme, halblaut zu singen, zu spielen]; Abk.: m. v. mezzo-, Mezzo- [metßo-; ital. mezzo < lat. medius. t 'Medium! (Best, in Zus. mit der Bed.>: mittel-, Mittel-; mittler..„halb-, Halb- (z. B. mezzopiano; meist Musik): -f^rte <Adv.>: in, mit mittlerer, halblauter Tonstärke; Abk.: mf; -fgrte, das: mittlere, halblaute Tonstärke; -pi*no <Adv.>: nicht zu leise; Abk.: mp; -piano, das: gedämpfte, aber nicht zu leise Tonstärke; -sopran [auch: '-]. der: I. Frauenstimme in der mittleren Lage zwischen Alt u. Sopran; sie hat einen wunderbaren M. 2. (selten) Sängerin mit Mezzosopranstimme; Faustina Bordoni war ein berühmter M.. dazu: >sopranstimme: svw. f Mezzosopran (1); -tinto [...'tmto].das;-[s].-su. ...tilital.mezzotinto = halb gefärbt] (Kunstwiss.): a) <o. PI.) svw. f Schabkunst; b) Produkt der Schabkunst. MG [an'ge:].das; -fei. -fe]: Kurzwort für: Maschinengewehr: das Rattern von MGs war von fern zu hören. mi [mi:; ital. mi. f Solmisation]: Silbe, auf die beim Solmisie- ren der Ton e gesungen wird. Miasma [miasmal. das; -s. ...men [griech. miasma = Verunreinigung]: (einer früheren Annahme entsprechend) Krankheiten auslösender Stoff in der Luft od. in der Erde; laus dem Boden ausdünstender] Gift-, Pesthauch; durch den weißen Treibnebel, der wie ein M. über dem Meer hing (MM 11.4. 75. 35); Ü die Miasmen der Politik einatmen; miasmatisch [...ma:tij] <AdJ.; o. Steig.): giftig. miau! [mi ^i] <Interj.) lautm. Tür den Laut der Katze; <Abl.:> miauen [mi'apan] <sw. V.; hat): den Laut miau von sich geben; die Katze miaute; Sie führten scheußlich miauende Panther ... an Ketten (Th. Mann. Joseph 774). mich [mi^; mhd. mich. ahd. mihi: 1. <Akk. des Personalpron. f ich): er sah m. scharf an; sie mag m. nicht. 2. <Akk. des Reflexivpron. der 1. Person von tsich): ich möchte m. nützlich machen; ich wasche m. Michaeli [mi<^'e:lil. Michaelis [...lis] <o. Art.; indekl.): svw. t Michael tüsta«. Michaelis-, Mjchaeb-: -fest, das: christliches Fest, das am Michaelfijstag begangen wird; -ferien« die (landsch.): Schulferien im Herbst; ^tag. der: Tag, der dem Erzengel Michael geweiht ist (29. September). Michel [micjl. der; -s. - [eigtl. = Kurzf. des m. Vorn. Michael. 1541 in der Verbindung ..der teutsch Michel" erstmals in den Sprichwortbüchern des dt. Dichters S. Franck (1499-1542/43)1 (abwertend): 1. einfältig-naiver Mensch; welch gewöhnlicher M. er war! (H. Mann. Unrat 30); *der deutsche Michel (Bez. für den unpolitisch-weltfremden, etwas schlafmützigen Deutschen, den man leicht hinters Licht führen kann). 2. Bez. für Deutscher; Mjchefc- tag, der; -[eis. -e (landsch.): svw. t Michael [ijstag. Micke ['mdcdl. die; -. -n [mniederd. mikke = Astgabel] (nordd. veraltend): Gestell aus schräg gegeneinandergestell- ten Hölzern. Micker [mike], der od. das; -s. -In] [Hu.] (landsch. veraltend): Fettschicht um die Eingeweide des Schlachtviehs; <Zus.:> Mjckerfett, das (landsch.): svw. f Micker. micklelrig [mik(d)n<;] <Adj.) [urspr. (osOniederd.. zu: mik- kern = schwach (von Gestalt), zurückgeblieben sein] (ugs. abwertend): im Vergleich zu anderen in Größe, Menge o. ä. eigentlich zu klein, zu wenig, kümmerlich, zurückgeblieben wirkend, zu geringe Ausmaße habend; ein kleiner, -er Kerl; aus dem -en Gewächs wird nichts; seine -e Figur bezeichnete sie als ..drahtig" (Hörzu 37. 1972. 18); -e Vorgärten; ein -es Geschenk; außerdem nimmt sich ... ein einzeln aus der Tasche gezogenes Flugblatt m. aus (Becker. Irreführung 30); Ü außerdem gab es da so ein -es Echo (H. Kolb. Wilzenbach 1S3); <Abl.:> Mjck[e]rigkeit, die; -. Mickymaus ['miki'-l. die; - [nach engl.-amerik. Mickey Mou- se. einer 1928 von dem amerik. Trickfilmzeichner u. -Produzenten W. Disney (1901-1966) erfundenen Trickfflm- u. Comicfigur]: lustige Figur in Gestalt einer Maus mit menschlichen Eigenschaften in Trickfilmen u. Comics. micro-, Micro-: tmikro-. Mikro-. MMasohren [mi:das-] <P1.) [nach dem griech. Sagenkönig Midas. dem Eselsohren wuchsen, weil er es gewagt hatte, bei einem Sängerwettstreit sich als einziger Richter gegen den Gott Apollo zugunsten von Pan zu entscheiden] (bil- dungsspr.): Eselsohren (1). Midder ['midcl. das; -s [Hu., viell. zu mniederd. middere = Zwerchfell] (nordwestd.): Kalbsmilch. Midgard ['mitgart], der; - [anord. miögarör, eigtl. = (die Menschen) umgebender Wall, aus: miö = mittlere u. gar&r = Wall. Zaun] (nord. Myth.): von den Menschen bewohnte Welt; die Erde; <Zus.:)Mjdgattbdilaiue.die <o. PI.) (nord. Myth.): im Weltmeer lebendes Ungeheuer, das Midgard umschlingt (Sinnbild für das die Erde umgebende Meer). midi [mi.di. midi] <Adj.; o. Steig.; nicht attr.) [wahrsch. Phantasiebildung zu engl, middle = Mitte, geb. nach f mini] (Mode): (von Mänteln, Kleidern, Röcken) bis zur Mitte der Waden reichend; halblang; m. tragen; Ein Berliner Modellhaus ... hat sein Programm ... aufm. ... eingestellt (MM 11.4. 70. 57); Midi [-]. das; -s. -s <meist o. Art.) (Mode): a) halblange Kleidung; Die Röcke bleiben kniefrei ... M. und Maxi sind aber im Spiel (Zeit 2. 8. 68. 38); M. tragen; b) (von Mänteln, Kleidern, Röcken) Länge, die bis zur Mitte der Waden reicht: Maxi gilt für Mäntel. M. für Cocktailkleider. Midi- (Mode): -kleid, das; -martel, der. -mode, die; -rock, der. Midinette [midinet]. die; -. -n [frz. midinette, wohl eigtl. = Mädchen, das erst am Mittag (frz. midi) frühstückt (weil es sehr lange ausgewesen ist)]: I. Pariser Modistin, Näherin. 2. (früher abwertend) leichtlebiges Mädchen. Midlife-crfeis[midlaif kraisis], die; - - [engl, mid-lifecriste] <o. PI.) (bildungsspr.): (vor allem in bezug auf Mannen Phase in der Mitte des Lebens, in der der Betroffene sein bisheriges Leben kritisch überdenkt, gefühlsmäßig in Zweifel zieht; Krise des Übergangs vom verbrachten zum verbleibenden Leben. Midahipman [mKtfipmdn], der. -s. ...men [...man; engl, mid- shipman. nach der früher mittschiffs gelegenen Unterkunft]: englischer od. nordamerikanischer Offiziersanwärter der Marine. mied [mi:t]: f meiden. Mieder ['mixte], das; -s, - [älter. Müder, mhd. müeder = die Brust und den Oberleib umschließendes Kleidungsstück. Leibchen; Nebenf. von mhd. muoder. ahd. muodar = Bauch]: 1. Teil der Unterkleidung für Frauen [aus elastischem Material] mit stützender u. formender Wirkung. 2. enganliegendes [ vorn geschnürtes], ärmelloses Oberteileines Trachten- od. Dirndlkleids; ein enggeschnürtes M.; das M. aufnesteln; Ihre vollen ... Brüste ... drohten das M. zu sprengen (Hauptmann. Thiel 19). Mjfider-: -hose, die: eine Art Höschen zum Unterziehen aus elastischem Gewebe für Damen; -rock, der: Rock mit einem breiten, enganliegenden xBund (2), der die Taille betont; -Stäbchen, das: in das Mieder eingenähtes Stäbchen; -waren <PL>: Unterkleidung mit stützender u. formender Wirkung für Frauen. Mief [mi.fl, der; -[e]s [urspr. wohl Soldatenspr.. wahrsch. zu t 'Mufti (salopp abwertend): schlechte verbrauchte, stik- kigeLuft (in einem Raum); in dem Zimmer ist ein fürchterlicher M.; Ein M. von ... vielen, vielen Menschen ... hing in den Räumen (Simmel. Stoff 62); besser warmer M. als kalter Ozon (scherzh. kommentierende Entgegnung auf Jmds. Bemerkung, daß in einem Raum die Luft schlecht sei [u. man das Fenster öffnen sollel); Ü Es ist der M. (die abstoßende, beschränkte Atmosphäre) der Kleinstadt (Tucholsky. Werke I. 288). Mkf-: -kiste, die (salopp): Bett; -koie, die (salopp): svw. t^kiste; -Quirl, der (salopp scherzh.): Ventilator; manchmal fiel der ..Miefquirr um (Richartz. Büroroman 110). miefen [mi:fn] <sw. V.; hat) lzu TMiefl (ugs. abwertend): schlechten, als unangenehm empfundenen Geruch verbreiten deine Füße miefen; Dieses alte Weib ... mieft süßlich nach Gesichtspuder (Imog. Wurliblume 75); <unpers.:> es mieft Ü In ihrer sauberen Kinoküche mieft es (geht es spießig zw. Welt 23.1.76.19);mkfig<Adj.):/iöeA Mief [riechend] eine dunkle, -e Bar. hier riecht es ganz schön m. miek[e]rig [mi:k(d)rKj] <AdJ.) (landsch.): svw. tmick[e]rig. Miene [mr.na], die; -. -n [frz. mine. H.u.; viell. zu biet min = Schnauze. Schnabel]: das in einer bestimmten Situation bestimmte Gefühle ausdrückende Aussehen des Gesichts; Gesicht sausdruck; seine M. hellte, klärte sich auf. verdüsterte sich, veränderte sich blitzartig, verriet Unwillen; eine freundliche, liebenswürdige, strahlende, ernste, klagliche, eisige M. aufsetzen; eine gekränkte, saure (ugs.. verdrossene) M. machen, ziehen; eine zuversichtliche, vergnügte M. zur Schau tragen; keine M. verziehen (sich eine Gefühlsregung nicht anmerken lassen, sie nicht zeigen). 1780
Mieterin ohne eine M. zu verziehen, ertrug sie den Schmerz; mit unbewegter M. hörte er das Gerichtsurteil; etw. mit der M. eines Oberlehrers tun; Spr mit frommen -n kann man den Himmel nicht verdienen; *M. machen, etw. zu tun (sich anschicken, etw. zu tun: erkennen lassen, daß man gerade mit etw. beginnen will): Niemand machte M., sich zu erheben (Remarque. Westen 63); gute M. zum bösen Spiel machen (etw. Unangenehmes (scheinbar] gelassen hinnehmen: etw. wohl od. übel geschehen lassen: viel), nach frz. faire bonne mine ä mauvais jeu [mit Bezug auf das Glücksspiel]); <Zus.:> Mienenspiel, das: das Ausdrücken bestimmter Gefühle. Meinungen o.a. durch entsprechende Veränderungen in der Mimik: ein lebhaftes M. haben. Miere ['mi:rd]( die; -. -n [spätmhd. myer. mniederd. mir]: (zu den Nelkengewächsen gehörende) in vielen Arten vor- kommende Pflanze mit weißen, auch roten Blüten in Trugdolden, die auch als polsterbildende Zierpflanze kultiviert wird. mies lmi:s] <Adj.; -er. -este> Uidd. mis < hebr. me'is = schlecht; verächtlich; widerlich] (ugs.): 1. (abwertend) in Verdruß, Ärger\ Ablehnung hervorrufender Weise schlecht: im Hinblick auf Art u. Beschaffenheit unter dem zu erwartenden Niveau: -es Essen; ein -er Typ; er wurde in eine -e Bruchbude einquartiert; die Neue Berliner Rundschau ist ein -es Käseblatt (Kant. Impressum 204); er hatte -e Laune, war in -er Stimmung; aus einer -en Situation das Beste machen; die Bezahlung ist m.; das Programm der Pioniere war m. einstudiert (Gerlach. Demission 223); der Chef hat sich heute wieder m. benommen. 2. (nicht attr.) (im Hinblick auf die gesundheitliche Verfassung) unwohl: Am dritten Urlaubstag rutscht jeder auf ein Tief. Man fühlt sichm. (BM 7. 3.74. 13). mies, mies [mi:s mi:s] <Interj.>: Lockruf für die Katze; "Mks.die; -, -en <Vkl. tMieschen) (landsch.): svw. TMiez. Mieze (1); *Mies [-]. das; -es. -e [mhd. mies. ahd. mios. Ablautform von TMoos] (südd.): Moor: Sumpf mies-, Mj&- (tmies; ugs. abwertend): -machen <sw. V.; hat): a) jmdn.. etw. schlechtmachen: über jmdn.. etw. nur Nachteiliges. Abfälliges sagen: er muß immer alles m.; b) die Freude an etw. nehmen: jmdm. etw. m.; -macher, der: jmd.. der jmdn.. etw. schlechtmacht: Dies ist weder das Werk von Pessimisten und -n. noch ... (MM 31. 12. 70.1); -macherei [...maxar^j], die; -: laß doch deine ewige M.! Mieschen [mi.scan], das; -s. - (landsch.): t'Mies. Miese [mi:z3], die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) [zu tmies]: 1. (Jargon) Markstück: Es sei denn, für ein paar Storys gibt'sein paar M. (Spiegel 38. 1977. 204). 2. <PI.) (salopp) Minusbetrag: Defizit: ich habe ganz schön viel M. (viele Minusstunden) auf der Stechkarte; * in den -n sein (1. das Bankkonto überzogen haben. 2. / von bestimmten (Karten)- spielenJ Minuspunkte haben): in die -n kommen (1. dabei sein, sich zu verschulden. 2. beim [Karten)spiel Minuspunkte bekommen). Miesekitzdien ['mi:z»-]v das; -s. - [landsch. Kinderspr.): TMiesekatze; Mksekatze. die; -. -n <Vkl. tMiesekätzchen) (landsch. Kinderspr.): svw. tMiezekatze (1). Miesepeter [mi:zH.der; -s. - [zu tmies; zum 2. Bestandteil vgl. Heulpeter] (ugs. abwertend): jmd.. der ständig unzufrieden u. übellaunig ist: miesepetfelrig [mi:zape:t(d)n<j] <Adj.) (ugs.): verdrießlich: schlechtgelaunt: Nanu, was macht Ihr denn für -e Gesichter? (Sebastian. Krankenhaus 50); Mie* sigkeit [mr.zHjkftjt],die; - (ugs. abwertend): verabseheuens- würdige Schlechtheit. Widerwärtigkeit: miese Beschaffenheit: wenn deine M. nicht eben von so besonders abstoßender Natur wäre (K. Mann. Wendepunkt 229); Miesling, der; -s. -e [ugs. abwertend): Mensch von unangenehmem, unsympathischem, laschem Wesen: dein Freund ist vielleicht ein M.! Miesmuschel [mi:s-]. die; -. -n [1. Bestandteil zu t2Mies. also eigtl. = Moos-. Sumpfmuschel]: Muschel mit blau- schwarzer Schale, die sich in großer Zahl an Steinen od. Pfählen festsetzt u. eßbar ist: Pfahlmuschel. Miesnik [mi:snik], der; -s, -s [aus tmies u. -nik (vgl. Kibbuz- nik)] (salopp abwertend): svw. t Miesling. mfct-, Mkt- ('Miete; vgl. auch: Miets-): -ausfall, der: das Ausfallen der Miete: -auto, das: 1. Taxi. 2. auf Zeit gemietetes Auto: -block, der <PI. ...blocke u. -s>: Häuserblock mit Mietwohnungen: verlieren sich die Querstraßen in der Monotonie abgewohnter -s (Zeit 6. 6. 75. 43); -einnähme, die: Einnahme (1) aus Mieten: -erhähung, die; -ertrag. der: Ertrag aus Miete/ nj: ^frei <Adj.; o. Steig.): m. wohnen; -geld,das (veraltet): svw. t Miete; -gesetz.das: Gesetz, das die Rechte u. Pflichten des Vermieters u. des Mieters festlegt: -haus, das: t Mietshaus; -kaserne, die (abwertend): tMietskaserne; -kauf, der (Wirtsch.): Mietvertrag, bei dem der Vermieter dem Mieter das Recht einräumt, innerhalb einer bestimmten Frist des Gemietete zu kaufen, wobei die bis dahin gezahlte Miete ganz od. zum Teil auf den Kaufpreis angerechnet wird: Leihkauf: -kontrakt, der: svw. t ^vertrag; -Partei, die: Mieter einer bestimmten Wohnung o.a. in einem Mietshaus: im Hause wohnen drei -en; ^preis.der: svw. t Miete; -recht, das <o. PI.): Gesamtheit der Gesetze, die Rechte u. Pflichten des Vermieters u. des Mieters festlegen: -ruckstand, der: Rückstand in bezug auf die Miete: -schuld, die: Verpflichtung zur Zahlung einer Miete: -schulden <PI.>: Schulden aus noch nicht bezahlter Miete: -Steigerung, die: svw. t^erhöhung; -Streitigkeiten <PI.>: Auseinandersetzung zwischen Mieter u. Vermieter: -Verhältnis, das (Amtsspr.): Verhältnis, das sich aus dem Umstand ergibt, daß man etw. gemietet od. vermietet hat: das M. lösen; im M. stehen (Mieter sein): ^vertust, der: Verlust, der sich durch Mietausfall ergibt, dazu: ^ver- histversichenins (Versicherungsw.); -vertrag, der: Vertrag zwischen Mieter u. Vermieter über die Bedingungen der Vermietung: -Vorauszahlung, die; -wagen, der: svw. t-auto (2); Mveise <Adv.) (selten): gegen, zur Miete: Gewisse ... Maschinen ... wurden ... m. übernommen (Bund 13. 8.68.4); -wohnung, die: Wohnung, in der man gegen Miete wohnt: -wucher, der (abwertend): das Fordern einer unverhältnismäßig hohen Miete: -Zahlung, die: mit der M. im Rückstand sein; -zins, der <P1. -e) (südd.. österr.. Schweiz.): Miete: zwei Läden, die einen sehr ansehnlichen M. abwarfen (Augsburger Allgemeine 29. 4. 78. XXVIII). 'Miete [mi:to]. die; -. -n [mhd. miet[e]. ahd. miata]: 1. (bes. von Wohnungen o.a.) Preis, den man für das 1Mieten von etw. zahlen muß: Geldbetrag für das vorübergehende Benutzen, den Gebrauch bestimmter Einrichtungen. Gegenstände: eine hohe, überhöhte, niedrige M. für ein Zimmer, eine Wohnung; kalte M. (ugs.; Miete ohne Heizungskosten)'. warme M. (ugs.; Miete einschließlich Heizungskosten): die M. ist fällig, gestiegen; die M. für das Geschäft läuft weiter; die M. bezahlen, vorauszahlen, kürzen, überweisen, schuldig bleiben; R das ist schon die halbe M. (etw. ist schon fast gewonnen: das bedeutet, daß man schon halb am Ziel ist). 2. <o. PI.) das 'Mieten: Kauf ist kaum teurer als M.; bei Jmdm. zur M. wohnen (Mieter sein). *Miete [-]. die; -. -n laus dem Niederd. < mniederl. mite = aufgeschichteter Heu- od. Holzhaufen < lat. meta = kegelförmige Figur, kegelförmig aufgeschichteter Heuhaufen] (Landw): a) mit Stroh. Erde abgedeckte Grube, in der Feldfrüchte o. ä. zum Schutz gegen Frost aufbewahrt werden: eine M. anlegen, öffnen; die Rüben in die M. legen; b) svw. t Feime. 'mieten ['mi:tnf <sw. V.; hat) [mhd. mieten, ahd. mietan]: 1. (bes. von Wohnungen o.a.) gegen Bezahlung das Recht haben, bekommen, das Eigentum eines anderen zu benutzen: ein Haus, eine Wohnung, einige Räume, ein Boot, ein Auto, ein Klavier m.; er mietete sich, seinem Sohn für vier Wochen eine Hütte in den Bergen; Das Haus, in dem ich gemietet hatte (Th. Mann. Krull 264). 2. (veraltet) gegen Bezahlung. Lohn vorübergehend in Dienst nehmen: (er) ... entließ die gemieteten (gegen Entgelt in Dienste genommenen) Treiber und Führer (Lenz. Suleyken 147). knieten [] <sw. V.; hat) [zu T2Miete] (Landw., landsch.): svw. t ^einmieten. Mieter [mi:ti?], der; -s, -: jmd.. der etw. gemietet hat: ein ruhiger, ordentlicher M.; dem M. der Wohnung kündigen. Mieter-: -ausschuB. der: Ausschuß (2). der die Interessen eines bestimmten Kreises von Mietern vertritt: -initiative, die: Zusammenschluß von Mietern eines Hauses, einer Straße o. ä. mit dem Ziel, durch gemeinsames Handeln u. Information der Öffentlichkeit dem Vermieter gegenüber bestimmte Forderungen durchzusetzen: -mitverwaltung, die (DDR): Einbeziehung der Mieter in die Verwaltung von Häusern u. Wohnungen: -schütz, der: gesetzlich geregelter Schutz des Mieters vor willkürlichen Maßnahmen des Vermieters, dazu: -Schutzgesetz, das; -Selbstverwaltung, die (DDR): Verwaltung eines Wohnhauses durch die Mieter selbst: -Versammlung, die: eine M. einberufen. Mieterin, die; -. -nen: w. Form zu t Mieter. 1781
Mietling Mktling« der; -s. -e [b: mhd. (md.) miet(e)linc]: a) (abwertend, selten) männliche Person, die sich für entsprechende Vergünstigungen o. ä. bereit findet, eines anderen [politische] Ziele, Interessen zu vertreten: Verächtliche -e des Faschismus (Leonhard, Revolution 25); b) (früher) Knecht, Dienstbote o.a.: Wie erstaunte Joseph .... als er in dem M. ... den ... erkannte, der ihn ... von Schekem nach Dotan geführt (Th. Mann. Joseph 701). Mkts- (vgl. auch: miet-, Miet-): ^haus, das: [größeres] Wohnhaus, in dem man zur Miete wohnt: ^kaserne. die (abwertend): großes Mietshaus [ohne architektonischen Schmuck] (als Teileines größeren Häuserkomplexes): endlose, schreckliche -n (Fallada. Mann 123). Mktling, die; -. -en [zu t'Miete] (selten): das lMieten von etw.: hohe Unkosten Tür die M. des Auslieferungslagers (DM45. 1965. 4). Miez ['mi:tßl, die; -. -en (fam.): svw. tMieze (1); Miezchen ['mi:$99n], das; -s. - (fam.): tMieze; Mieze [mi:t^l. die; -. -n [aus dem Lockruf mi (-mi-mi)l <Vkl. T Miezchen): 1. (fam.) Kosewort für Katze. 2. (salopp) junges Mädchen, Frau (vor allem im Hinblick auf ihre geschlechtsspezifische Rolle): Elenore: Na. glauben Sie. ich laß mich von einer kleinen M. aus dem Feld schlagen? (Praunheim. Sex 95); wenn ich keine -n hatte, ja. da bin ich da hingegangen (Schmidt. Strichjungengespräche 183); <Zus.:> Mkzekätz- dien, das. Mkzekatze, die: 1. (fam.) Kosewort für Katze. 2. (salopp) svw. T Mieze (2). Mignon [mm'jö:. mmjö], der; -s. -s [frz. mignon. zu afrz. mignot = zierlich] (veraltet): 1. Liebling, Günstling. 2. frz. Bez. Tür Kolonel: Mignonette [mmjonet]. die; -. -s [frz.mignonette.eigtl. Vkl. von: mignon. T Mignon]: schmale, feine Spitze aus Zwirn: Mignonfassung, die: Fassung (1 b) für kleine Glühlampen: Mignonne [mmftn], die; -, -s [frz. mignonne] (veraltet): Liebchen. Migräne [migrans], die; -. -n [frz. migraine, zu lat. he- micränia < griech. hemikrania = halbseitiger Kopfschmerz]: starke, meist an einer Seite des Kopfes auftretende Schmerzen (oft mit Erbrechen u. Sehstörungen): M. haben; an M. leiden; <Zus.:> Migrftneanfall, der; Migrinestift, der (berlin. scherzh.): Gummiknüppel. Migration [migra tßio:n], die; -. -en [lat. migrätio = (Aus)- wanderung zu: migräre = wandern, wegziehen] 1. a) (Biol.. SozioI.): Wanderung od. Bewegung bestimmter Gruppen von Tieren od. Menschen, die mit einem Wechsel der Umwelt verbunden ist: b) (Soziol.) Wechsel des Wohnsitzes. 2. (Geol.) das Wandern bestimmter Stoffe, bes. von Erdöl, in porösem od. klüftigem Gestein: migrieren [mi'gri:ren] <sw. V.; hat) Dat. migräre] (Fachspr.): wandern (z. B. von tierischen Parasiten beim Wirtswechsel). Mijnheer [md'ne:g]. der; -s. -s [niederl. mUnheer = mein Herr]: scherzh. Bez. für Holländer. 'Mikado [mi'ka:do], das; -s. -s [Jap. mikado = frühere Bez. für den jap. Kaiser, eigtl. = erhabenes Tor; das Spiel ist nach dem Stäbchen mit dem höchsten Zahlenwert benannt]: Geschicklichkeitsspiel, bei dem dünne, lange, verschieden bewertete Holzstäbchen durcheinandergeworfen werden u. dann jeweils ein Stäbchen aus dem Gewirr heraus- gezogen werden muß, ohne daß ein anderes sich bewegt: <Zus.:) MQtgdostäbchen, das: einzelnes Stäbchen des' Mikados: Mikado [-]. der; -s. -s: das Stäbchen im lMikado mit dem höchsten Wert. Mko['mi:ko].der; -. -s (ugs): Kurzwort für t Minderwertigkeitskomplex. mütr-.Mikr-: Tmikro-. Mlkro; Mikrat [mikra:t]. das; -(e]s. -e [Kunstwort] (Dokumentation. Informationst.): sehr stark verkleinerte Wiedergabe einer Schrift- od. Bildvorlage (etw. im Verhältnis 1:200): 'Mikro [mi.kro], das; -s. -s: Kurzf. von TMikrophon; faikro [-]. die; -: genormter kleinster Schriftgrad für Schreibmaschinen: mikro-, 'Mikro-. (vor Vokalen meist:) mikr-, Mikr- [mikrto)-; griech. mi- krös] <Best. in Zus. mit der Bcd.): klein, fein, gering (z. B. mikroskopisch. Mikroskop; Ggs.: makro-, Makro-); *Mi- kro- [-] (Physik): <Best. in Zus. mit der Bed.): ein Millionstel (der betreffenden Einheit) (z.B. Mikrofarad; Zeichen: \z Ggs.: 2Mega-): Mikroanalyse [auch: mi:kro], die; -. -n (Chemie): chemische Analyse, bei der nur sehr geringe Substanzmengen (meist weniger als 10mg) eingesetzt werden (Ggs.: Makroanalyse); Mikroaufnahme, die; -. -n: svw. t Mikrofotografie (2); Mikrobe [mi'kro:bo].die; -. -n (meist PI.) [frz. microbe. zu griech. bios = Leben]: svw. t Mikroorganismus; mikrobiell [mikro'biel] <Adj.; o. Steig.) (Biol., Med.): a) die Mikroben betreffend: b) durch Mikroben hervorgerufen, erzeugt: MOtrobiolofle [auch: mi:kro-|. der; -n, -n: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mikrobiologie: Mfltrobiologk [auch: mi:kro-]. die; -: Wissenschaft von den Mikroorganismen: Mltrobion [mi'kro:bjpn], das; -s. ...ien [...Jan; zu griech. bioün = leben] <meist PL): svw. t Mikroorganismus; Mflcrochemk [auch: 'mi.kro-]. die; -: Zweig der Chemie, der die Analyse kleinster Substanzmengen zum Gegenstand hat: vgl. Mikroanalyse; Mikrochir- urgfc [auch: mi:kro-|. die; - (Med.): Teilgebiet der Chirurgie, auf dem man sich mit Operationen (z. B. Augenoperationen) unter dem Mikroskop befaßt: Mikrocomputer, der. -s. -: in extrem miniaturisierter Bauweise hergestellter Computer: Mjkrodokumentation, die; -. -en (Dokumentation. Informationst.): Verfahren zur raumsparenden Archivierung von Schrift- od. Bilddokumenten durch ihre fotografische Reproduktion im stark verkleinerten Maßstab: Mikroelek- tronlt [auch: mi:kro-]. die; -: moderner Zweig der Elektronik, der den Entwurf u. die Herstellung von integrierten elek ironischen Schaltungen mit hoher Dichte der sehr k leinen Bauelemente zum Gegenstand hat: Mikrofarad, das; -[s|. - [zu T2Mikro- u. t Farad] (Physik): ein millionste! Farad: Zeichen: |iF; Mikrofiche [...Tr.J. auch: mi:kro-], das od. der; -s. -s [frz. microfiche. zu frz. Piche = Karteikarte] (Dokumentation. Informationst.): Mikrofilm mit reihenweise angeordneten Mikrokopien: Mikrofilm, der; -[e]s. -e (Dokumentation. Informationst.): Film mit Mikrokopien: Mikrofon: tMikrophon; Mikrofotografie, die; -. -n [...i:an]: 1. <o. PI.) fotografisches Aufnehmen mit Hilfe eines Mikroskops. 2. mit Hilfe eines Mikroskops gemachte fotografische Aufnahme: Mflcrögamet [auch: mi:kro-], der; -en. -en (Biol.): kleinere u. beweglichere männliche Geschlechtszelle bei niederen Lebewesen (Ggs.: Makrogamet); Mikrokarte, die; -, -n (Dokumentation. Informationst.): Karte aus Fotopapier, auf der Mikrokopien reihenweise angeordnet sind: mikrokephal [...ke'fa:!] usw.: T mikrozephal usw.; Mikroklima, das; -s. -s u. ...mate [...kli'ma:td]: svw. tKleinklima; Mikrokopk. die; -. -n [...i:an] (Dokumentation. Informationst.): stark verkleinerte, nur mit Lupe o. ä. lesbare fotografische Reproduktion von Schrift- od. Bilddokumenten: mikrokopkren <sw. V.; hat) (Dokumentation. Informationst.): eine Mikrokopie anfertigen: mfltrokQsmbch [auch: mi:kro-] <AdJ.; o. Steig.): den Mikrokosmos betreffend: zum Mikrokosmos gehörend (Ggs.: makrokosmisch); Mikrokosmos, Mikrokosmus [auch: 'mi:kro-]( der; -: 1. (Biol.) die Welt der Kleinlebewesen. 2. (Philos.) die kleine Welt des Menschen als verkleinertes Abbild des Universums (Ggs.: Makrokosmos). 3. (Physik) mikrophysikalischer Bereich. mikrokristallin, (veraltend:) mikrokristallinisch <Adj.; o. Steig.): (von Gesteinen) aus sehr kleinen Kristallen bestehend (Ggs.: makrokristallin); MOtrolitti [...'li:t. auch: ...lit], der; -s u. -en. -e[n] [t-lith]: 1. (Geol.) mikroskopisch kleiner Kristall, bes. als Einschluß in bestimmten Gesteinen. 2. (Prähistorie) für das Mesolithikum kennzeichnendes kleines, behauenes Feuersteingerät: Mikromank* die; -, -n [...i:an] (Psych.): depressive, wahnhafte Unterschätzung der eigenen Person: Mikrometer, der od. das; -s, - [zu t2Mikro- u. t-meter]: ein millionstel Meter: Zeichen: Mm; <Zus.:> Mtkrometerschraube, die: svw. T Meßschraube; Mikron [mi.kron].das; -s. - (veraltet): Mikrometer: Abk.: My: Zeichen: in MjkronährstofT, der; -[e]s. -e <meist PI.): svw. tSpurenelement (Ggs.: MakronährstofO; Mikroöko- nomk. [auch: mi:kro-]. die; - (Wirtsch.): Teilgebiet der Wirtschaftstheorie, dessen Gegenstand die Untersuchung einzelner wirtschaftlicher Phänomene ist (Ggs.: Makroökonomie); mikrotikongmisch [auch: mi:kro-] <Adj.; o. Steig.) (Wirtsch.) (Ggs.: makroökonomisch); Mikroorganismus [auch: mi:kro-]. den -. ...men <meist PI.) (Biol.): mikroskopisch kleiner, einzelliger pflanzlicher od. tierischer Organismus (z.B. Bakterie); Mikrophaae [...Taiga], der; -n. -n [zu griech. phageln = essen, fressen] (Zool.. Med.): svw. tMikrozyt (Ggs.: Makrophage); Mikrophon, (eindeutschend auch:) Mikrofon [...fo:n]. das; -s, -e [engl, microphone. urpsr. Bez. für Lautsprecher]: Gerät, durch das eine Rede. Musik usw. auf ein Tonbandgerät od. über einen Lautsprecher übertragen werden kann: auf der Bühne steht ein M.; vor dem Fernsehauftritt wurde ein M. an seinem Jackett befestigt; ins M. sprechen, vor dem M. stehen; mikrophonisch [...fo:niI] <Adj.; o. Steig.): 1. schwach-, fein- 1782
milch-, Milch- stimmig. 2. das Mikrophon betreffend, zum Mikrophon gehörend: Mikrophotographie: tMikrofotografie; Mikrophysik [auch: *mi:kro-]. die; -: Teilbereich der Physik, in dem man sich mit dem atomaren Aufbau der Materie befaßt bzw. ihn mit berücksichtigt(Ggs.: Makrophysik); mikrophysikalisch [auch: mi:kro] <Adj.; o. Steig), die Mikrophysik betreffend: MjkroprSparat, das; -[eis. -e (Bot.. Zool.): zur mikroskopischen Untersuchung angefertigtes botanisches od. zoologisches Präparat: Mikroprozessor [...pro't$£S3r. auch: ...so:g], der; -s. -en [...'so:ran; engl, microprocessor] (Technik): standardisierter Baustein eines Mikrocomputers, der Rechen- u. Steuerfunktion in sich vereint: Mikroskop [...'sko:pl. das; -s, -e [zu griech. skopein = betrachten. (be)schauen]: optisches Gerät, mit dem man sehr kleine Objekte aus geringer Entfernung stark vergrößert sehen kann: eine Bakterienkultur durch das M. betrachten, unter dem M. untersuchen; ins M. sehen; mit dem M. arbeiten; Mikroskopie [...sko'pi:]. die; - (Fachspr): Gesamtheit der Verfahren zur Beobachtung von kleinen Objekten mit Hilfe desMikroskops:m9Lroskooierenl..skop\:r^n]<sw. V.; hat) (Fachspr.): mit dem Mikroskop arbeiten: mikroskopisch [...'sko.pijl <Adj.; o. Steig.): 1. nur mit Hilfe des Mikroskops erkennbar. 2. verschwindend klein, winzig. 3.a) die Mikroskopie betreffend: b) mit Hilfe des Mikroskops: MOcrosmat [mikros'ma:t], der; -en. -en [zu griech. osme = Geruchl (Biol.): Tier mit schlecht entwickeltem Geruchssinn (Ggs.: Makrosmat); Mikrosoziologfe [auch: mi:kro], die; -: Teilbereich der Soziologie, in dem kleinste soziologische Gebilde unabhängig von gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen untersucht werden (Ggs.: Makrosoziologie); Mikrospore, die; -. -n <meist PI.) (Bot.): kleine männliche Spore einiger Farnpflanzen, Kleinspore (Ggs.: Makrospore); Mikrosporie [...spo'ri:]. die; -. -n [...i:an] (Med.): durch Pilze hervorgerufene Erkrankung der behaarten Kopfhaut: Kleinsporenfleckte: Microtom [...to.ml. der od. das; -s. -e [zu griech. tome = das Schneiden. Schnittl (Fachspr., bes. Biol.. Med): Präzisionsgerät zur Herstellung feinster Schnitte von biologischen u. anderen Objekten für mikroskopische Untersuchungen: Mikrowellen<PI.)(Elektrot.): elektromagnetische Wellen mit Wellenlängen zwischen 10 cm u. 1 mm, die bes. in der Radartechnik, zur Wärmeerzeugung u. a. eingesetzt werden <Zus.:> Mikrowellengerät, das. Mikrowellenherd, der: Gerät zum Auftauen, Erwärmen, Garen od. Grillen von Speisen in wenigen Minuten mit Hilfe von Mikrowellen: Mjkro- wellentherapie, die; -. -n [...i:dn] (Med.): Anwendung von Mikrowellen bei der Behandlung entzündlicher u. rheumatischer Muskelerkrankungen: Mikrozensus, der. -. - (Statistik): (von der amtlichen Statistik in der Bundesrepublik Deutschland seit 1957) vierteljährlich durchgeführte Erhebung über den Bevölkerungsbestand: mikrozephal J.tße fa:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. kephale = Kopf) (Med.): einen abnorm kleinen Kopf aufweisend (Ggs.: ma- krozephal); Mikrozephale, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Med.): jmd., der einen abnorm kleinen Kopf hat (Ggs.: Makrozephale); Mikrozephalie [...fa'li:]. die; -. -n [...i:an] (Med.): abnorme Kleinheit des Kopfes (Ggs.: Makrozephalie); Mikrozyt [...'t$y:t]. der; -en, -en <meist PI.) [zu griech. ky tos = Höhlung, Wölbung] (Med.): oft/iarm kleines rotes Blutkörperchen. Milan ['mi:lan. auch: mi'la:n], der: -s. -e [frz. milan < provenz.milan. über das Vlat. zu lat. miluusl: in verschiedenen Arten vorkommender dunkel- bis rotbrauner Greifvogel mit langen, schmalen Flügeln u. einem langen, gegabelten Schwanz: Roter M. (tGabelweihe); Schwarzer M. (Milan mit dunkler Färbung u. schwach gegabeltem Schwanz). Milbe [milbo]. die; -. -n [mhd. milwe. ahd. mil[i)wa. eigtl. = mehl-, staubmachendes Tier]: in zahlreichen Arten vorkommendes [parasitäres od. blutsaugendes], meist winziges [gefährliche Krankheiten übertragendes] Ungeziefer mit blassem, ei- od. wurmförmigem Körper: milbig ['milbig] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): a) voller Milben: b) wie eine Milbe aussehend. Milch [mil$], die; -. (Fachspr.:) -e[n] [mhd. milch, ahd. miluh; 5: wohl nach engl, milk]: l.a) (durch Melken von Kühen, seltener von Ziegen, gewonnene) weiße Flüssigkeit, die als wichtiges Nahrungsmittel, bes. als Getränk verwendet wird: kalte, warme, gekochte, frische, saure, dicke, kondensierte M.; gestandene M. (f gestanden 3); die M. der frommen Denkart (tDenkart b); die M. kocht, gerinnt, wird sauer, ist übergelaufen, ist angebrannt; Kühe geben M.; -e mit hohem Anteil an pflanzlichem Eiweiß; heiße M. mit Honig trinken; M. in den Kaffee gießen; die M. anwärmen, erhitzen, abkochen, entrahmen; Kaffee mit M.; den Teig mit M. anrühren; Ü ein Land, darin M. und Honig fließt (bibl. [vgl. 2. Mos. 3, 8]; ein sehr fruchtbares, reiches Land): * aussehen wie M. und Blut (ein sehr gesundes, frisches Aussehen haben: seit ältester Zeit bes. in der Literatur gebr. Sinnbild der weiblichen Schönheit, in Anspielung auf die als vornehm erachtete Blässe der Haut u. das Rot der Lippen od. das Rot des Blutes); nicht viel in die M. zu brocken haben (nordd.; bescheiden leben, arm sein)', b) in den Milchdrüsen von Frauen od. bestimmten weiblichen Säugetieren nach dem Gebären sich bildende, weißliche, nahrhafte Flüssigkeit, die von dem Neugeborenen (xJ. Jungen durch Saugen an den Brüsten bzw. am Euter als Nahrung aufgenommen wird: sie konnte das Kind nicht stillen. weil sie zu wenig M. hatte. 2. milchiger Saft bestimmter Pflanzen: die M. des Löwenzahns, der Kokosnuß. 3. weißlicher, sahnig-breiiger Samen der Keimdrüse des männlichen Fisches. 4. (von Tauben) käsige Masse, die sich als Nahrung für die Jungen im Kropf bildet: Kropf milch. 5. kosmetisches Präparat aus milchiger Flüssigkeit. mjlch-, Mjkh-: ^abscheider, der: svw. -Zentrifuge; -auto, das: Auto, das Milch (1 a) transportiert: ^bar. die: kleineres Lokal, in dem vor allem Milchspeisen u. -getränke, bes. Milchmixgetränke u. Speiseeis, angeboten werden: -bart, der [nach den hellen ersten Barthaaren] (leicht abwertend): junger, unerfahrener Mann: -bäum, der: svw. f Kuhbaum: -becher, der: Trinkbecher für Milch: -bonbon, der od. das: aus Milch (1 a) u. Sahne hergestellter Bonbon: ^brät- ling, der [nach dem milchigen Pflanzensaft]: svw. f Bratling; ^brei. der: Brei, der hauptsächlich mit Milch (1 a) zubereitet wird: ^brötchen. das: Brötchen, dessen Teig mit Milch angerührt ist: ^broder. der (veraltet): männliche Person, die als Säugling gleichzeitig mit einem von anderen Eltern stammenden Säugling dieselbe Amme gehabt hat: -brustgang. der (Med.): meist in der Brusthöhle verlaufendes Lymphgefäß bei Menschen u. Säugetieren, das milchige Lymphe aus der unteren Körperhälfte aufnimmt: -diät, die: Diät, bei der Mi Ich [ Produkte] die Hauptnahrung sind: -drüse, die: a) milchgebende Drüse der Frauu. bestimmter weiblicher / SäugeJtiere: b) svw. f Brust (2); c) svw. t Euter; d) svw. t Bries; -ekner, der: svw. t Melkeimer; ~eis. das: hauptsächlich aus Milch (1 a) hergestelltes Speiseeis; -ehveiß, das (Biol.): Eiweiß in der Milch (1); -fabrik, die (salopp): Brust (2); -fett, das: -flasche, die: a) Flasche mit Gummisauger für Säuglinge: b) Flasche, in die Milch (1 a) [für den Verkauf] abgefüllt wird: -flip.der: Milchmixgetränk aus Milch, Eiu. Alkohol: -fhiß, der (Med.): svw. tGalaktorrhö; -frau, die (ugs.): vgl. -mann; -gebend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (bes. von Kühen u. Ziegen) die Eigenschaft habend, Milch zu erzeugen: -gebirge, das (salopp scherzh.): großer, üppiger Busen (1); -gebiB, das: die ersten Zähne eines Kindes (od. jungen Säugetiers), die nach einer bestitnnuen Zeit nach u. nach ausfallen: -gefäß, das: vgl. -becher; -geschäft, das: 1. Geschäft (2 b). in dem vorwiegend Milchprodukte verkauft werden. 2. (salopp) Brust (2); -gesdiwister <P1.>: vgl. -bruder; -gesiebt, das: 1. (leicht abwertend) svw. t^bart. 2. zartes, blasses Gesicht: -getränk, das: svw. t-mixgetränk; -glas, das: 1. dickeres weißliches Glas (1), durch das man nicht hindurchsehen kann. 2. vgl. ^becher, zu 1: -glasscheibe, die; -grind, der: svw. t-schorf; -hindier, der; -haut, die: dünne Haut (2 b) auf gekochter Milch: ^liof. der (früher): Sammel- u. Prüfstelle für Milch: -kaffee, der: Kaffee mit viel Milch (1 a); -kalb, das: Kalb, das noch gesäugt wird: -kännchen, das: Kännchen für Milch, die man in die Kaffeetasse o. ä. gießt: -kanne, die: a) große Kanne, in der Milch (1 a) transportiert wird: -n verladen; b) Kanne, in der Milch geholt wird: eine M. für zwei Liter; -kost, die: Nahrung, die viel Milch enthält: -kuh, die: Kuh, die bes. wegen der Produktion von Milch gehalten wird: -kur, die: vgl. -diät; -laden, der: vgl. -geschärt (1. 2); -leistung, die: bestimmte Menge Milch, die eine od. mehrere Kühe o. ä. in einer bestimmten Zeit abgeben: Kühe mit hoher, geringer M.; -mädchen, das: vgl. -mann, dazu: -midchenrechnung, die [nach einer Fabel des frz. Dichters J. de Lafontaine (1621-1695). in der sich ein Milchmädchen viel Geld aus dem Verkauf seiner Milch erträumt. Pläne macht, aus Vorfreude zu hüpfen beginnt u. dabei die ganze Milch verschüttet] (spött.): Rechnung, 1783
milchen Erwartung, die au) Trugschlüssen. Illusionen o. ä. aufgebaut ist; Miiann.der(ugs.): Mann,der Milch/Produkte/ ausfährt, austrägt od. in einem Milchgeschäft verkauft: ^messer. der: svw. fGalaktometer; Mnischgetränk. das: svw. Kmixge- tränk; Mnixgetränk, das: hauptsächlich aus Milch hergestelltes Mixgetränk; ^nflhrschaden, der: Ernährungsstörung bei Säuglingen; -napf, der: vgl. -becher. ^panscher. der (abwertend): jmd.. der Milch mit Wasser verdünnt u. sie ab vollwertig zum Verkauf anbietet; -Produkt, das: aus Milch gewonnenes Nahrungsmittel; ^pulver, das: svw. tTrockenmilch: -pumpe, die: Gerät zum Abpumpen der Muttermilch; -reis, der: in Milch gekochter Reis; -reizker, der. svw. f Reizker; -saft, der: svw. t Milch (2); -säure, die (Chemie): organische Säure, die unter Einwirkung von Bakterien aus Milch- od. Traubenzucker entsteht, dazu: -sAurebakterien <PI.>; -sdiaf, das: vgl. -kuh; -Schleuder, die: svw. t-Zentrifuge; -Schokolade, die: Schokolade mit besonders hohem Anteil an Milch; -schorf, der: krustiger Ausschlag im Gesicht von Säuglingen, die ausschließlich u. im Übermaß mit Milch ernährt werden; -schwamm, der [1: nach dem milchigen Pflanzensaft]: 1. svw. f Bratling. 2. (landsch.) Sahne. Rahm; -fldiwester, die: vgl. -bruder. -sehe, die. (auch:) -seiher, der (Landw.): Tuch od. Sieb zum Durchseihen der frisch gemolkenen Milch; ^speise, die: Speise, die hauptsächlich aus Milcht Produkten] hergestellt ist; -spendend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: svw. t-gebend; -Stauung, die: Stauung der Milch in der weiblichen Brust (z.B. wenn der Säugling nicht genügend trinkt); -Stern, der: [zu den Liliengewächsen gehörende) in vielen Arten vorkommende Pflanze mit sternförmigen, meist weißen Blüten, die auch als Zierpflanze kultiviert wird; -stich, der: milchige Trübung von Wein, der dadurch nicht mehr genießbar ist; -Straße, die: aus sehr vielen Sternen bestehender, breiterer, heller Streifen am Himmel; Galaxis (a). dazu: -straßensystem, das (Astron.): svw. f Galaxie; -stuhl, der (Med.): goldgelb gefärbter Stuhl eines Säuglings; -suppe,dle: vgl. t-brei; -topf, der: vgl. -becher; -treibend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: die Sekretion von Muttermilch fördernd: -e Mittel: -tuch, das: svw. t^seihe; -tüte, die: verschlossene Tüte aus festem, undurchlässigem Material, in der Milch zum Verkauf angeboten wird; -Untersuchung, die: Untersuchung der Milch im Hinblick auf Qualität. Fettgehalt, Keimfreiheit o.a.; -vieh, das: vgl. ^kuh; -waaae, die: Aräometer zur Untersuchung von Milch; -wagen, den vgl. -auto; -weiß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: einen weißen Farbton besitzend, der ins Bläuliche spielt: -e Haut; ein -es Gesicht; -Wirtschaft, die: Erzeugung u. Verarbeitung von Milch; -zahn, der: Zahn vom Milchgebiß (ersten Gebiß): bei dem Baby brechen schon die Milchzähne durch; -zentriftiae, die: Gerät, das durch Schleudern der Milch Rahm u. Magermilch voneinander trennt; -zfc»e, die: vgl. ^kuh; -zucker, der (Chemie): bestimmte Zuckerart. die in der Milch als Hauptbestandteil enthalten ist; -zyste, die: Zyste in der weiblichen Brust. Wichen ['mil^n] <sw. V.; hat) [zu T Milch] (landsch.): Milch geben: ein milchendes Rind; Ü Meine Mittel erlauben es mir .... die Kunst nicht zur milchenden Kuh werden zu lassen (Seidel. Sterne 39). Wichen [-] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Milch bestehend: ■Milcher ['mik^L der; -s - [2: spätmhd. milche(ne)r]: 1, svw. TMilchling (1). 2. svw. TMilchner; *Milcher [-). der; -s, - (landsch.): svw. T Melker; Mikherin, die; -, -nen: w. Form zu t2Mliehen milchig <Adj.; Steig, ungebr.) [spätmhd. milchecht]: l.wieMilch aussehend; eine weißlichtrübe Farbe besitzend: eine -e Brühe. Flüssigkeit. 2. zart u. von heller Farbe (in bezug auf etw., was erst im Anflug vorhanden od. noch jung ist): der -e Ansatz eines Bartes; Milchling [mikjlml. der; -s, -e: 1, eßbarer Blätterpilz mit meist weißem Milchsaft u. trichterförmigem Hut. 2. (landsch.) svw. T Milchner; Milchner ['mü^neL der; -s. - (Zool.): [geschlechtsreiferI männlicher Fisch. mild[milt],(präd.u.adv.auch:)milde [mildd] <Adj.; milder, mildeste) [mhd. milde; ahd. mihi, urspr. = zerrieben; fein, zart; zu Tmahlen]: l.a) sich durch tolerante Gesinnung, durch Mitgefühl. Verständnis o. ä. auszeichnend; gütig, nicht streng, nicht hart: ein -er Richter. Herrschen das Urteil ist sehr mildle], ist mildle] ausgefallen; die Obrigkeit, welche wie häufig zu milde gewesen war (Gaiser. Jagd 82); man ist sehr mildle] gegen ihn vorgegangen; Ü Wie milde ist unser Beil gegen die Folter, die er erdulden mußte (Weiss. Marat 36); b) verzeihendes Verständnis für die Schwächen des Gegenübers zeigend: nachsichtig: er fand trotz allem -e Worte; jmdm. -e Vorwürfe. Vorhaltungen machen; der Geistliche sagte in -em Ernst (L. Frank. Wagen 48); ..Papa ist immer milde11, hatte Senhora Pia zu Recht geäußert (Th. Mann. Krull 408); ich konnte ihn nicht -er stimmen; etw. mildle] mahnend sagen; er erklärte, sagte ihm mildle]. daß es besser sei zu antworten; c) freundlich im Wesen od. im Benehmen u. frei von allem Schroffen. Verletzenden: (der Geistliche) war ein -er älterer Herr (Schnurre. Fall 5); einmal schien er milde und weich, dann abweisend und schroff* (Jens, Mann 36); Seine Stimme war mild und recht angenehm (Th. Mann. Tod 73); mildle] lächeln. 2.a) keine extremen Temperaturen aufweisend; nicht rauh: das -e Klima der Insel; -e (linde) Luft; eine Klimazone mit heißen Sommern und -en Wintern; -es Herbstwetter; ein Zustrom -er (nicht kalter) Meeresluft; der Abend, dte Nacht war mildlel; die Sonne schien mildle]. fast kraftlos; es soll wieder-er werden (die Temperatur soll sich mildern) ; b) nicht grell u. kontrastreich; gedämpft, sanft: das -e Licht der Kerzen: mildle] leuchten, schimmern. 3.a) (bes. von Speisen o.a.) nicht stark gewürzt, nicht scharf; nicht sehr kräftig od. ausgeprägt im Geschmack: -e Speisen; ein -er und bekömmlicher Kaffee; ein -er Kognak (Kognak, der nicht scharf ist, der beim Trinken nicht im Rachen brennt); -er Tabak (Tabak, der beim Rauchen nicht auf der Zunge brennt u. nicht im Hals kratzt); diese Käsesorte ist. schmeckt sehr mildle]; b) <nicht adv.> (bes. von bestimmten Chemikalien o. ä.) nicht scharf, etw. nicht angreifend: schonend: ein -es. hautfreundliches Spülmittel verwenden; diese Seife ist so mildle]. daß man auch das Gesicht damit waschen kann; das Shampoo ist ganz mildle]. 4. <nur attr.) (veraltend) bereit. Bedürftigen zu geben. Wohltaten zu erweisen: um eine -e Gabe (aus Barmherzigkeit gegebene Spende; Almosen) bitten. 5. svw. f gelinde (2): seine Anmaßung ist. um es einmal mildle] auszudrücken, eine Unverschämtheit; mildle] gesagt, gesprochen, ihr Verhalten war eine Dreistigkeit. mjld-, Mjld-: -herzig <Adj.> (selten): von sanfter u. mitfühlender Gemütsart (u. deshalb bereit, sich der Not andrer anzunehmen), dazu: --berzigkeit, die; -; -tätig <AdJ.:> sich den Bedürfnissen Notleidender tatkräftig annehmend: ein -er Mensch; m. zu Armen, gegen Arme sein, dazu: -tAtigkeh, die <o. PI.). milde: f mild; Milde ['mildd]. die; - [mhd. milde, ahd. mildi]: l.a)durch Toleranz, Mitgefühl. Verständnis ausgezeichnete Gesinnung; Güte: die M. des Richters, des Lehrers; M. walten lassen; eine unverständliche M. Verschwörern 9> genüber (Thieß. Reich 485); b) verzeihendes Verständnis; Nachsicht: väterliche, brüderliche, christliche M.; hier ist M. am Platz; deine M. war in diesem besonderen Fall nicht angebracht; Ich habe ... mich »in M. geübt (Kirst. Aufruhr 223); c) freundliches, von allem Schroffen, Verletzenden freies Wesen, Benehmen: er zwang sich trotz der offensichtlichen Feindseligkeiten zur M. 2.a) ausgeglichene, keine extremen Temperaturen aufweisende Beschaffenheit: die M. des Klimas, der Luft taten ihrer angeschlagenen Gesundheit wohl; b) grelle Kontraste meidende Gedämpft- heit: die Farben verschwanden in der M. des Abendlichts. 3. (bes. von alkoholischen Getränken o.a.) milder (3a) Geschmack od. Geruch: die M. des Kognaks begeistert den Kennen dieser Tabak zeichnet sich durch besondere M. aus. 4. (veraltend) durch Barmherzigkeit bewirkte Wohltätigkeit. Freigebigkeit: er war bekannt für seine M. gegen die Armen; mildern [mildsn] <sw. V.; hat) [zum Komp. milder. T mild]: 1. (ein Urteil, einen Tadel, eine Strafe o. ä.) durch tolerante, verständnisvolle Gesinnung o. ä. auf ein geringeres Maß bringen, herabmindern: eine Strafe, ein Urteil m.; die Handhabung eines Gesetzes mildern. 2. a) aufjmds. Emotionen. Temperamentsäußerungen o.a. einwirken, um sie abzuschwächen, zu dämpfen: jmds. Zorn. Erregung m.; du solltest deine Ausdrucksweise etw. m.; b) <m. 4- sich) maßvoller werden, geringer werden: sein Grimm milderte sich. 3.a) (eine Wirkung, einen Eindruck o.a.) nicht mehr so stark hervortreten lassen, abschwächen: Gegensätze m.; die Stärke, die Intensität des Aromas m.; der Totalitarö- mus(hat)... eine etwas gemilderte Ausprägung im Faschismus ... gefunden (Fraenkel. Staat 328); b) <m. 4- sich) (von einer Wirkung, von einem Eindruck) nicht mehr so stark hervortreten, sich abschwächen: die Verwunderung 1784
militär-, Militär- wird sich m., wenn man erfährt ... (Noack. Prozesse 39). 4.a) svw. T lindern: die Armut der Flüchtlinge m.; das Medikament milderte den Schmerz; b) <m. + sich) (von Schmerzen, Beschwerden o.a.) erträglich(er] werden, zurückgehen. 5. <m. + sich) (vom Wetter o.a.) milder (2a) werden; <Abl.:> MjMening, die: das Mildern (1. 2a. 3a. 4a. 5); <Zus.:> Mjklerungsgnind, der: Grund, eine Strafe mildler) ausfallen zu lassen, etw. milder* nachsichtiger zu beurteilen: etw. als M. bei der Urteilsflndung berücksichtigen, anerkennen. Miliaria [mi'Ua.ria] <P1.) [zu lat. miliärius = hirsekorngroß, vgl. Friesel] (Med.): svw. tFriesel; Miliartuberkulose, die; - (Med.): meist rasch tödlich verlaufende Form der Tuberkulose mit kleinsten Herden in fast allen Organen. Milieu [mi'ljp:]. das; -s. -s [frz. milieu, aus: mi- = mitten, mittel- u. lieu < lat. locus = Ort. Stelle]: 1. (soziales] Umfeld, Umgebung, der ein Mensch angehört, in der er lebt, die ihn prägt: das soziale, gesellschaftliche, häusliche M.; er kennt, schildert das M. der Ganoven sehr genau: sie kommt, stammt aus kleinbürgerlichem M.; er ist in einem ärmlichen M. aurgewachsen. 2. (bes. Biol.) Lebensraum von Pflanzen, Tieren, Kleinstlebewesen u.a. (in dem sie gedeihen, wachsen, der für sie lebensnotwendig ist): das spezifische M. eines Tieres, einer Pflanzenart: ein alkalisches, saures M. als Nährboden brauchen. 3.a) (bes. Schweiz.) Lebensbereich. Welt der Dirnen u. Zuhälter: Der Tip über die Umtriebe der Mädchen ... kam dann auch direkt aus dem M. (Spiegel 52. 1977. 79); b) Stadtteil. Straße, in der Dirnen ihren Wirkungskreis haben. 4. (österr. veraltend) kleine Tischdecke. milieu-. Milieu- (Milieu 1): Mlarstelhing, die (selten): vgl. -Schilderung. Miraina. das (Literaturw.): Drama, das den Einfluß der Umwelt u. ihrer Bedingungen auf den Menschen zum Thema hat; -Forschung, die: Untersuchung, welchen Einfluß die Umwelt u. die Umgebung auf die Entwicklung des Menschen hat; -geschädigt <Adj.; nicht adv.): einen Milieuschaden habend, aufweisend: -e Jugendliche; -schaden, der (Psych.): psychische Schädigung, die auf ungünstige Einflüsse durch das familiäre Milieu zurückzuführen ist; -Schilderung, die: (bes. in Romanen) wirklichkeitsgetreue Schilderung eines bestimmten Milieus; -theorie, die (Psych.): Theorie, die die Überzeugung vertritt, daß das Milieu, in dem jmd. aufwächst, allein od. vorwiegend für die seelische Entwicklung ausschlaggebend ist. militant [militant] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [lat. militäns (Gen.: militantis) [Übers.l, 1. Part, von: mllitäre = Kriegsdienst leisten, kämpfen): mit bewußt kämpferischem Anstrich für eine Überzeugung eintretend: -e Studenten, Jugendliche, Atheisten. Reaktionäre; die ... -esten Hitzköpfe (Wolfe. Radical 71); eine -e Gegenbewegung; 'Militär [mi- li'te.'B], das; -s [frz. militaire. zu lat. mÜitäris = den Kriegsdienst betreffend; soldatisch, zu: mTles = Soldat]: 1. Heer- [ wesen] Gesamtheit der Soldaten eines Landes: das englische, französische M.; er ist beim M.. [als] Kraftfahrer beim M.; er ist vom M. entlassen worden; nächstes Jahr muß er zum M. (muß er Soldat werden). 2. (eine bestimmte Anzahl von) Soldaten: gegen die Streikenden wurde [das] M. eingesetzt; das M. war in Alarmbereitschaft, rückte aus; Wir ... sehen uns die Rekruten an und fühlen uns als steinaltes M. (Remarque. Im Westen 31); *Millttr, der; -s. -s <meist PI.) [frz. militaire. t 'Militär]: hoher Offizier: hohe, ausländische -s; an dem Putsch beteiligten sich ausschließlich -s; ein alter, erfahrener M. militir-, Militär- ('Militär): -abkommen, das: militärisches Abkommen; -adel.der: Adelstitel, der auf Grund besonderer militärischer Leistung verliehen wurde: -administration, die: zeitweilige Verwaltung eines besetzten Territoriums durch das Militär eines anderen Staates. 2. Gebäude, in dem sich eineMilitäradministration(\) befindet; -akademie, die: vgl. -schule; -anwärter, der (früher): jmd.. der durch eine bestimmte Dauer des aktiven Wehrdienstes od. eine durch den Wehrdienst verursachte Invalidität Anspruch auf eine Anstellung im zivilen Dienst hatte; ^arzt. der: Arzt, der [als Offizier] Angehöriger des Militärs ist; -attacto, der: Offizier in diplomatischen Diensten, der seiner Botschaft als militärischer Sachverständiger angehört; -auto, das: vgl. -fahrzeug; -basis, die: svw. f Basis (5); -behörde, die; -be- rater, der: Berater (eines anderen Staates) in militärischen Fragen; -bischof, der: Leiter der Militärseelsorge; -block, der <PI. -blocke, selten: -blocks): vgl. Block (4 b); -budget. das: svw. f Wehretat; -bündnis, das: Bündnis zwischen Staaten, das eine militärische Zusammenarbeit garantiert; ^cli- que.die (abwertend); -dienst,der: svw. f Wehrdienst, dazu: -dienstpflicht, die: svw. fWehrpflicht. -dienstpflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. f wehrpflichtig, -diensttauglich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. T wehrdiensttauglich, -dienstzeit, die: svw. f Wehrdienstzeit; -diktatur, die; -eskorte, die: von Militär gebildete Eskorte; -fahrzeug, das; -etat, der: svw. TWehretat; -flughafen, der: svw. f -flugplatz; -flugptatz, der: Flugplatz, der ausschließlich für militärische Zwecke verwendet wird; -flugzeug, das; ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): vom Militärdienst befreit: Sie sind m. und können gehen (Th. Mann. Krull 12S); -gefängnis, das: Gefängnis für Militär Personen; -geistliche, der: Geistlicher, der für die Militärseelsorge zuständig ist; -geographie, die: Zweig der Geographie u. der Militärwissenschaft, der sich mit der Verwendung geographischer Kenntnisse für militärische Zwecke befaßt; -gericht, das: Gericht, das für die Rechtssprechung im militärischen Bereich zuständig ist; -gerichtsbarkeit, die: durch Militärgerichte o.a. über Militärpersonen ausgeübte Gerichtsbarkeit (2); -gewalt, die: I. Befehlsgewalt über das Militär. 2. größeres Aufgebot an Militär, das eingesetzt wird, um ein unrechtmäßiges Vorgehen mit Gewalt durchzusetzen: mit M. an die Regierung kommen; -hengst, der (salopp abwertend): svw. f Kommißhengst; -herrschaft, die: <o. PI.): vgl. Diktatur; -hilfe, die: finanzielle Unterstützung (eines Staates), die für militärische Zwecke bestimmt ist: einem Land M. leisten; -hoheit, die <o. PI.): 1. Regierungsgewalt. Souveränität des Militärs. 2. svw. f Wehrhoheit; -hospital, das: svw. f Lazarett; -hubschrau- ber. der; -Junta, die: von meist rechtsgerichteten Offizieren [nach einem Putsch] gebildete Regierung; -kabinett, das: (in Monarchien) dem Herrscher als oberstem Kriegsherrn unmittelbar unterstehende Behörde für alle Angelegenheiten des Heeres; -kapeile, die: Musikkorps (eines Heeres); -kleid, das (Schweiz.): svw. tUniform; -kontrolle, die: vom Militär (eines fremden Staates) durchgeführte Kontrolle (eines Landes); -konzert, das: von einer Militärkapelle aufgeführtes Konzert; -kordon, der: vgl. ^eskorte; -kran- kenhaus, das: svw. f Lazarett; -landeskunde, die: vgl. -geographie; -lastwagen, der; -macht, die: 1. Staat, der durch sein Militär zu einer Macht (4 a) geworden ist: dieses Land ist eine M. 2. (selten) svw. tWehrmacht: der Staat hat eine zuverlässige M.; -mantel, der: svw. f Uniformmantel; -marsch, der: Marsch (2). der vor allem beim Militär zum Marschieren bei Paraden gespielt wird; -maschine, die: 1. svw. T -flugzeug. 2. (abwertend) svw. t-maschinerie; -maschinerie, die (abwertend): Heer (während des Krieges); -mission, die: a) ins Ausland entsandte Gruppe von Offizieren, die andere Staaten in militärischen Fragen beraten; b) Gebäude, in dem sich eine Militärmission (a) befindet; eine M. einrichten; -musik, die: die beim Militär gespielte Musik (z.B. Märsche); -pakt,der: vgl. -bündnis; -para- de, die: Vorbeimarsch militärischer Verbände; -paß, der (früher): svw. tWehrpaß; -Patrouille, die: vgl. ^streife; -Person, die: Angehöriger des Militärs, der Streitkräfte; -Pflicht, die: svw. fWehrpflicht; -pflichtersatz, der (Schweiz.): Summe, die als Ersatz für nicht geleisteten Wehrdienst zu zahlen ist; -pflichtig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): svw. f wehrpflichtig; -Pflichtige, der: svw. f Wehrpflichtige; -Politik, die: Politik auf militärischem Gebiet, dazu: -politisch < Adj.; o. Steig.): die Militärpolitik betreffend; -polizei, die: 1. militärischer Verband mit polizeilicher Funktion. 2. fälschlich für f Feldjägertruppe, zu L: -Polizist, der; -Posten, der; -putsch, der: vom Militär durchgeführter Putsch; -regierung, die: 1. von einer Besatzungsmacht in einem besetzten Gebiet als Regierung eingesetzte oberste militärische Behörde. 2. svw. N Junta; -regime, das: svw. t -diktatur; -revolte, die: vgl. -putsch; -richter, der (selten): Richter eines Militärgerichts; -rock, der (selten): svw. f Uniformrock; -sanitÄtswesen, das; -schule, die: Schule zur Aus- u. Weiterbildung von Soldaten u. Beamten der Militärverwaltung; -seelsorge, die: Betreuung der Angehörigen des Militärs durch Geistliche; -spiel, das (Schweiz.): Spielmannszug des Musikkorps; -spital, das (Schweiz.): svw. f Lazarett; -spräche, die <o. PI.): Sondersprache des Militärs; -Staat, der: militaristischer Staat; -Steuer, die (Schweiz.): svw. t -pflichtersatz; -Stiefel, der (meist PL): zur Uniform gehörender Stiefel; -Strafgesetz, das 1785
Militaria (Schweiz.): svw. t Wehrstrafgesetz; -streife, die: Streife aus Militärpersonen, die Kontrollgänge o.a. macht; ^Stützpunkt, der: militärischer Stützpunkt der Streitkräfte eines Staates [in einem anderen Land]; -tauglichkeit, die: svw. fWehrdiensttauglichkeit; -transport, der: Transport von Militär ujod. militär. Gütern; -Übung, die: svw. t Wehrübung; -Verhältnis, das (selten): Dienstverhältnis beim Militär; -Verwaltung, die: 1. svw. Nadministration. 2. Gesamtheit aller mit Ausrüstung. Versorgung. Unterbringung o. ä. des Militärs befaßten Dienststellen; -wesc«, das <o. Pl.>: Gesamtheit dessen, was mit dem Militär, seinen Gesetzen, seinen Gebräuchen u. a. zusammenhängt; -Wissenschaft, die <o. Pl.>: Wissenschaft, die sich mit der Entwicklung des Militär- u. Kriegswesens befaßt; -zeit, die: Dienstzeit (1) beim Militär. Militaria [mili'ta:ria] <P1.) [zu lat. militäris. tmilitärisch] (Buchw.): Bücher über das Militärwesen; militärisch <Adj.) [lat. militäris]: 1. <o. Steig.; nicht präd>: das Militär betreffend; -e Einrichtungen. Operationen. Geheimnisse; eine -e Ausbildung erhalten; der Rundfunk meldete -e Erfolge; m. stark sein. 2. den Gepflogenheiten des Militärs entsprechend; soldatisch; jmdm. -e Ehren erweisen; sein Gang, seine Haltung, seine Gesinnung ist [ausgesprochen] m.; er grüßt m.; er hielt sich m. gerade (Sebastian. Krankenhaus 94); militarisieren [militari'zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. militariser]: 1. a) (in einem Land o. ä.) militärische (1) Anlagen errichten, Truppen aufstellen; Jetzt wollen sie den Sinai wieder m. (Spiegel 4. 1978, 93); b) das Heerwesen (eines Landes) organisieren. 2. in den Dienst militärischer Interessen, des Militarismus stellen; <Abl.:> Militarisierung, die; -: 1, das Militarisieren (1 a. b). 2. das Militarisieren (2): die M. der Gesellschaft; eine immer stärker werdende M. weiter Bereiche der Wirtschaft. 3. (selten) Einberufung zum Wehrdienst; was ihn jetzt so zu faszinieren beginnt, daß erder... drohenden Gefahr seiner M. vergißt (Ceram. Götter 110); Militarismus [milita'nsmos], der. - [nach frz. militarisme] (abwertend): Vorherrschen militärischen Denkens in der Politik u. Überfremdung des zivilen Lebens in einem Staat durch militärische Gesinnung u. Institutionen; der preußische M.; der Kampf gegen M. und Faschismus; Militarist [militanst], der. -en, -en [frz. militariste] (abwertend): Vertreter des Militarismus; <Abl.:> -militaristisch <Adj.; nicht adv.>: militärische Macht überbetonend, militärische Gesinnung übersteigernd; -e Kreise. Gesinnung; m. denken; Military [militari], die; -. -s [älter engl, military = Militär!wettkampO] (Reiten): Vielseitigkeitsprüfung (bestehendaus Geländeritt (b). Dressurprüfung u. Jagdspringen); Military Police ['- po'li-.s], die; - - [engl, military Police]: britische od. amerikanische Militärpolizei; Abk.: MP. Miliz [mi'li:$]. die; -. -en [lat. mllitia = Kriegsdienst; Gesamtheit der Soldaten, zu: mfles = Soldat; 2: nach russ. milizUa]: l.a) (hist.) svw. tHeer; b) Streitkräfte, deren Angehörige eine nur kurzfristige militärische Ausbildung haben u. erst im Kriegsfall einberufen werden. 2. (bes. in sozialistischen Staaten) militärisch organisierte Polizei od. ähnliche Verbände. 3. (Schweiz.) Streitkräfte (der Schweiz), denen nur Wehrpflichtige angehören. Miliz-: -heer, das: aus der Miliz (1 b) gebildetes Heer; -Parlament, das (Schweiz.): Bundesversammlung (der Schweiz), deren Abgeordnete nur im Nebenberuf Politiker sind; -Soldat, der: Angehöriger der Miliz (1 b); -Station, die: Dienstge- bäude der Miliz (2). Milizionär [militßio'ne.g], der; -s, -e [1: geb. nach f Legionär. 2: russ. milizioner]: 1. Angehöriger einer Miliz (1 b, 3). 2. (in einigen sozialistischen Staaten) / VerkehrsJpolizist. milk! [milk], milkst [milkg], milkt [milkt]: f melken; Mike [milka], die; - [mundartl. Nebenf. von tMilch (in Kalbsmilch)] (Schweiz.): svw. tKalbsbries. Mille l'mib], das; -. - [lat. mflle = tausend] (ugs.): tausend Mark; der Teppich kostet zwei M.; ein paar M. auf der Bank haben; Millefioriglas [mile'Qp.rH. das; -es. ...gläser [ital. mille flori = tausend Blumen]: vielfarbiges, blumenartig gemustertes Kunstglas, das aus verschiedenfarbigen Glasstäben hergestellt wird, die gebündelt, miteinander verschmolzen u. in Scheiben geschnitten werden; 'Millefleurs [mil'floe:r],das;-[frz.millefieurs.eigtl. = tausend Blumen]: Streublumenmuster; 2Millefleurs [-], der; -: Stoff mit Streublumenmuster; millenar [mib'na:^] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. mfllenärius = tausend enthaltend] (selten): tausendfach; tausendfältig; Millennium [mileniom], das; -s. ...ien [...pn: zu lat. mille = tausend u. annus = Jahr]: 1. Jahrtausend. 2. (Rel.) das Tausendjährige Reich der Offenbarung Johannis; <Zus. zu I :> MiDpmiumlslfeier, die; 'Millepoints [mil'pQS]. das; - [frz. mille-points. eigtl. = tausend Punkte]: Muster aus regelmäßig angeordneten kleinen Punkten; 'Millepoints [-]. der; -: mit xMillepoints versehener Stoff. Milli- [mili-; zu lat. mille = tausend]: -ampere, das [t Ampere] (Physik):'//«*> Ampere; Zeichen: mA; ^bgr. das [t2Bar] (Met.): '/*//) Bar; Zeichen: Mbar. Met. nur: Mb; -gr^mm, das [t Gramm]: '//(**, Gramm; Zeichen: mg; -liter, der. auch: das [t Liter]: '//uro Liter; Zeichen: ml; -meter, der, auch: das [t Meter]: V» Meter; Zeichen: mm, dazu -meterarbeit, die <o. PI.) (ugs.): äußerst exakt durchgeführtes Manöver o.a. auf knapp bemessenem Raum); das war M.!; Er ... leistete virtuos M. am Steuer (Kuby. Sieg 53). -meterbreite in der Wendung um M. (t Haaresbreite 2). -meterpapier, das: (bes. für graphische Darstellungen geeignetes) Papier mit einem aufgedruckten Netz von Geraden, die jeweils einen Millimeter Abstand haben, -meterwelle, die <meist PI.) (Physik): elektromagnetische Welle mit einer Wellenlänge von einem bis zehn Millimeter. Milliardär[miliarde:^].der;-s.-e [frz. milliardaire]: Besitzer eines Vermögens im Wert von mindestens einer Milliarde; Milliarde [mi'IJaixte], die; -. -n [frz. mUliard. zu: million. tMillion] (mit Ziffern: 1000000000): tausend Millionen: vier bis fünf -n, einige -n Mark; Asien hatte 1970 rund 2 -en Bewohner: Abk.: Md.. Mrd. Milliarden-: -anlege, die: Anleihe (I) in Höhe von einer od. mehreren Milliarden Mark; -betrag, der; -höhe, die: Schulden in M. milli*rdst.... <Ordinalz. zu tMilliarde): vgl. acht...; millifrd- [s]tel: vgl. achtel; Milli^rd[s]tel, das. Schweiz, meist: der. -s, -: vgl. Achtel. Millbne [mi'li:m]. der; -[s], -s [...i:m(s)l <aber: 5 -> [arab. millima, zu frz. millieme = Tausendstel]: Untereinheit der Währungseinheit von Tunesien (1 000 Millimes = 1 Dinar); Million [mi'ljp:n], die: -, -en [ital. miKDione. eigtl. = Groß- tausend, zu: mille < lat. mille = tausend] (mit Ziffern: 1 000000): 1. <Vkl. Milliönchen) tausendmal tausend: eine halbe M.; eine dreiviertel M.; eine M. Menschen etwa war/waren auf der Flucht; ein Defizit von fünf-en. mehre- ren -en. einigen -en Mark; die Baugesellschaft verzeichnet inzwischen eine M. neuerbaute/neuerbauter Häuser; Abk.: Mill.. Mio. 2. <PI.) a) eine unbestimmte riesige Anzahl: -en von Menschen, von Soldaten; -en u. -en mußten ihr Leben lassen; Es ist der Grund dafür, daß heute -en wie Sie ... solchen Unsinn herumtrompeten (Remarque. Obelisk 264); b) eine unbestimmte riesige Summe: die Verluste der Firma, die Kosten für das Projekt gehen in die -en; Millionär [milio'ne:?]. der; -s. -e: Besitzer eines Vermögens im Wert von mindestens einer Million: M. werden, sein; sie lebten wie die -e; Millionchen [mi'^rupn]: f Million (1). millignen-, Millignen-: -aufläge, die (Buchw.): Auflage (I a) von {mehr als] einer Million Exemplaren: das Werk erlebte in wenigen Monaten eine M.; -auftrag. der: Auftrag (2) in Höhe von [mehr als] einer Million Mark: -betrag, der. -ding, das (ugs.): Unternehmung. Geschäft o.a., bei dem es um [mehr als] eine Million Mark geht: das Bauvorhaben ist ein M.; die Gangster wollten ein M. drehen; -Erbschaft, die (selten); -geschäft, das; -gewinn, der; -mal (Wiederho lungsz.. Adv.): vgl. achtmal; -schaden, der: ein Unfall mit M. -schwer <Adj.; nicht adv.) (ugs.): ein Vermögen von l mehr als] einer Million besitzend; unglaublich reich: ein -er Industrieller; -Stadt, die: Stadt mit [mehr als einer Million Einwohnern; -vermögen, das; ^wert. der. millionenfach: vgl. achtfach; millignt... <Ordinalz. zu f Million): vgl. acht...; million[s]tel: vgl. achtel; Millionstel, das. Schweiz, meist: der; -s. -: vgl. Achtel. Milz [millß]. die; - [mhd. milze, ahd. milzi; urspr. = die Weiche oder die Auflösende (da man glaubte, die Milz wirke bei der Verdauung mit)]: (bei Wirbeltieren u. beim Menschen) im Bauchraum gelegenes, weiches, braunrotes Organ, in dem u.a. Abwehrstoffe produziert werden, die weißen Blutkörperchen aufgebaut u. die roten Blutkörperchen abgebaut werden. M|iz-: -brand, der: (hauptsächlich bei pflanzenfressenden Tieren auftretende) Infektionskrankheit mit Schüttelfrost. 1786
Minderung Fieber. Koliken. Atemnot u. meist vergrößerter, schwarzroter Milz, dazu: -brandbazilkis, der: Erreger des Milzbrandes: -entzündung* die: mit einer Schwellung einhergehende Entzündung der Milz: -farn, der [früher geschätzt als Heilmittel bei Erkrankungen der Milz]: svw. tSchriftfarn; -kraut, das: (oft als Zierpflanze kultivierte) Pflanze mit nierenförmigen Blättern u. kleinen grünlichgelben Blüten, die früher als Heilpflanze bei Erkrankungen der Milz gebraucht wurde: -quetschung, die; -riß, der; -Schwellung, die; -stechen, das: svw. f Seitenstechen. Mime [mima], der. -n. -n [lat. mimus < griech. mlmos] (oft scherzh.): Schauspieler: ein großer, begnadeter M.; mjpnen <sw. V.; hat): 1. (selten) /schauspielerisch] darstellen: eine Rolle, den Teil. jmdn. m. 2. (ugs. abwertend) a) ein Gefühl o. ä. zeigen, das in Wirklichkeit nicht vorhanden ist: vortäuschen: Bewunderung. Verbundenheit m.; Er segelte. Diensteifer mimend, herbei (Kirst, 08/15. 683); b) so tun. als ob manjmd., etw. sei: den Unwissenden. Unschuldigen. Kranken m.; ein paar Straßen weiter sah ich sie dann auf unbeteiligt m. (Schnurre. Bart 35); den starken Mann m.; Mimese [mime:»], die; -. -n: 1. (bil- dungsspr.) svw. fMimesis (1. 2). 2. (Zool.) Möglichkeit mancher Tiere, sich zu tarnen, indem sie sich in Färbung u.lod. Gestalt der belebten u. unbelebten Umgebung anpassen: Mimesis [mi:mezis], die; -. ...en [mi'me:zn; spätlat. mimesis < griech. mimesis, zu t Mime] (bildungsspr.): l.a) (in der Antike) nachahmende Darstellung der Natur im Bereich dert Kunst: b) (in der platonischen Philosophie) die Kennzeichnung der Methexis als blolie Nachahmung einer Idee (2). 2. (antike Rhet,) a) spottende Wiederholung der Rede eines anderen: b) Nachahmung eines Charakters, indem man Worte gebraucht, die diesen Charakter besonders gut kennzeichnen: mametbch <Adj.; o. Steig.) [griech. mime- tikös] (bildungsspr): 1. a) die Mimese betreffend: b) nachahmend, nachäffend. 2. die Mimesis betreffend. Mkni t'mimi], die; -. -s [wohl nach dem Kosenamen für Katzen, vgl. Kätzchen (3)] (salopp): Vulva. Mimik [mi:mik], die; - [lat. (ars) mimica. tmimisch]: 1. Gebärden u. Mienenspiel. Wechsel im Ausdruck des Gesichts u. in den Gebärden als Nachahmung fremden od. als Ausdruck eigenen Erlebens: ihre M. wirkte überspannt; eine lebhafte M. haben; Ihr Lachen blieb reine M. (blieb etwas Unnatürliches. Gemachtes: Frisch. Stiller 475). 2. (ugs.) etw. aus mehreren Teilen Konstruiertes. Zusammengebautes: jetzt muß die ganze M. noch in das Gehäuse eingebaut werden; sei vorsichtig, wenn du die Gardinen aufhängst, sonst kommt, fällt die M. runter; Mimikry [mimikri], die; - [engl, mimicry. eigtl. = Nachahmung, zu: mimic = fähig nachzuahmen; vgl. mimisch]: 1. (Zool.) Möglichkeit wehrloser Tiere, sich zu schützen, indem sie sich der Gestalt od. Farbe der Tiere anpassen, die sich wehren od. auf irgendeine Art gegen Feinde schützen können. 2. (bildungsspr.) Anpassung[sgabe]. die der Täuschung u. dem eigenen Schutz dient: eine gelungene M.; in der M. verharren; mimisch <Adj.; o. Steig.) [lat. mimicus < griech. mimikös] (bildungsspr.): a) <nur attr.) die Mimik betreffend: eine -e Begabung haben; der Schauspieler überzeugte durch seine -e Ausdruckskraft; b) <nicht präd.) mit Hilfe der Mimik: etw. m. ausdrücken; Ein Blindgänger? fragte die Gouvernante m. ihre Herrin (Brand. Gangster 86); Mhnodram, Mimodrama [mimodra:m(a)]. das; -s, ...men [zu tMime u. t Drama] (Literaturw.): ohne Worte, nur mit Hilfe der Mimik aufgeführtes Drama (auch mit Musikbegleitung): Mimose [mi'mo.zs], die; -. -n [zu lat. mimus (f Mime), wohl wegen der Reaktion der Pflanze bei Berührung, die mit der eines empfindsamen Mimen verglichen wird]: 1. hoher Baum mit gefiederten Blättern, dessen gelbe Blüten wie kleine Kugeln an Rispen hängen: Silberakazie. 2. (im tropischen Brasilien) als großer Strauch wachsende, rosa-violett blühende Pflanze, die ihre gefiederten Blätter bei der geringsten Erschütterung abwärts klappt: Sinnpflanze: sie ist empfindlich wie eine M. 3. sehr empfindsamer, zartbesaiteter Mensch, der leicht zu verletzen ist: er. sie ist eine M.; Stiller scheint wirklich der Inbegriff einer männlichen M. gewesen zu sein (Frisch. Stiller 12S); <Zus. zu 3:> mimosenhaft <Adj.: -er. -este): überaus empfindlich: übertrieben auf Einflüsse von außen reagierend u. sich in sich selbst zurückziehend: <Abl.:> Mimosenhaftigkeit, die; -: Er ... fürchtete ihre M. (Zwerenz. Quadriga 227). Minarett [minaret]. das; -s. -e [frz. minaret < türk. mina- re(t) < arab. manära]: schlanker Turm einer Moschee (von dem der Muezzin die Gebetsstunden ausruft). minder [mmde] <Adv.) [mhd. minder, minner. ahd. minni- ro; urspr. Komp. zu einem Wort mit der Bed. ..klein"] (geh.): in geringerem Grade: nicht so sehr: jmd.. etw. ist m. angesehen; er sagte es nicht m. (nicht weniger, ebenso) freundlich [wie vorher]; Das gebot die Höflichkeit, und der Toblersche Blick gebot es nicht m. (R. Walser. Gehülfe 159); minder... <Adj.; Sup. mindest...; meist attr.): (bezogen auf Wert. Bedeutung. Qualität. Ansehen) nicht besonders hoch: gering: eine -e Qualität. Sorte; Stoffe von -er Güte; das sind Fragen von -er Bedeutung; (landsch. auch präd.:) Meine Scheu vor der Hoiden war m. heute (Dessauer. Herkun 137); Aber so m. ist der Wanka nicht (Fussenegger. Haus 329). mjnder-, Mjnder-: -bedeutend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht sehr bedeutend: -begabt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -bedeutend; -begütert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): vgi. -bedeutend; -bemittelt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): wenig finanzielle Mittel habend: eine -e Familie; Ü geistig m. sein (salopp abwertend; im Hinblick auf seine Intelligenz unter dem Durchschnitt liegen): <subst.:> geistig Minderbemittelte; -betrag* der: geringerer Betrag (als veranschlagt, kalkuliert o.a.): -bewertung, die: geringere Bewertung (als erwartet: z. B. von Aktien); -bruder, der: svw. f Franziskaner; vgl. Fratres minores; -einnähme, die: vgl. ^betrag; -ertrag, der (bes. Schweiz.): svw. t Fehlbetrag; -gebot, das: (bei Auktionen) geringeres Gebot als erwartet: -gewicht, das: unter einem bestimmten Mindestmaß liegendes Gewicht: -Jährig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Jur.): (von Jugendlichen) noch nicht 18 Jahre alt: nicht volljährig: <subst,:> -jährige, der u. die <Dekl. t Abgeordnete) (jur.): Gesetz zum Schutz der -en in der Öffentlichkeit; die Verführung -r wird streng bestraft; -Jährigkeit, die; -; -sinnig <Adj.) (Schweiz.): unfreundlich gesonnen: nicht wohlgesonnen: ^wert. der (Jargon): svw. t Wertminderung; -wertig <Adj.; nicht adv.) (abwertend): von geringer Qualität: -e Waren. Produkte; man hat für die Konserven -es Fleisch verwendet; dies Material ist m.; Ü er ist ein -es Subjekt (abwertend; ein Mensch ohne Charakter), dazu: -Wertigkeit, die <o. PL), dazu: -Wertigkeitsgefühl, das (Psych.): Gefühl eigener körperlicher, geistiger, materieller od. sozialer Unzulänglichkeit. Unterlegenheit gegenüber anderen. -wertigkeitskomplex, der (Psych.): durch ein gesteigertes Minderwertigkeitsgefühl hervorgerufener Komplex (2); -zahl, die <o. PI.): eine geringere Anzahl: in der M. sein (zahlenmäßig unterlegen sein). Minderheit, die; -. -en [für t Minorität; schon mhd. minner- heit für mlat. minoritas]: 1. <o. PI.) a) kleinerer Teil (einer bestimmten Anzahl von Personen als Einheit): es ist nur eine M. gegen diesen Entwurf; in der M. (zahlenmäßig unterlegen) sein, bleiben; b) zahlenmäßig unterlegene I u. darum machtlose 1 Gruppe (in einer Gemeinschaft, einem Staat o.a.): eine militante, religiöse, nationale M.; -en werden häufig an den Rand gedrückt od. unterdrückt. 2. (bei Wahlen. Abstimmungen o.a.) die Gruppe, die den geringeren Teil aller abgegebenen Stimmen bekommen hat: die parlamentarische M. kann sich nicht durchsetzen; die M. stellt die Regierung; qualifizierte (mit bestimmten Rechten ausgestattete) M. Minderheiten-: -Problem, das; -recht, das (meist PI.): Recht, das einer Minderheit (1 a. b) in einem Staat, in einer Gesellschaft o. ä. eingeräumt ist (u. das auch von der Mehrheit beachtet werden muß): ^schütz, der: Schutz der Minderheit (1 a, b) durch Minderheitenrechte. Mjnderheits-: -recht, das (meist PL): svw. tMinderheiten- recht; -regierung, die: Regierung, die aus der Minderheit (2) des Parlaments gebildet ist: ^votum. das. mindern [minden] <sw. V.; hat) [mhd. minnern; ahd. minni- rön] (geh.): 1. geringer werden, erscheinen lassen: vermindern, verringern: den Wert einer Leistung m.; durch schlechtes Benehmen das Ansehen, den Einfluß m.; du kannst die Folgen deiner Fehler nicht m.; das Tempo m.; mit gemindertem Tempo fahren; eine Beschäftigung ....die unseren geminderten Fähigkeiten entspricht (Kaiser. Villa 100). 2. <m. + sich) / immer] weniger werden: zurückgehen, sich verringern: nur langsam mindert sich seine Heftigkeit; die Anziehungskraft der Organisation mindert sich mit der Zeit; (Abi.: zu 1:) Minderung, die; -. -en [mhd. minnerunge]: eine deutliche M. des Wohlbefindens; 1787
Minderungslauf <Zus.:> Mjndenmgslauf. der (Leichtathletik): Lauf, bei dem man das Tempo allmählich verringert: der M. dient der Schulung des Zeitgefühls; mindest... l'mmcb^...] <Adj.; 0. Steig.; nur attr.. u. mit dem best. Artikel) [mhd. minnest. ahd. minnist. Sup. von minder...]: drückt aus. daß etwas nur in geringstem Maße vorhanden ist; meist verneint; geringst; wenigst: wenn man nur die -en Aussichten hätte, damit durchzukommen; sie tat es ohne den -en Zweifel, ohne die -e Angst; ich habe davon nicht die -e (überhaupt keine) Ahnung; das ist das -e (das wenigste), was man erwarten kann; nicht das -e (gar nichts): sie versteht nicht das -e vom Kochen; nicht im -en (nachdrücklich; überhaupt nicht): das berührt mich nicht im -en; zum -en (wenigstens, mindestens, zumindest): er hätte sich zum -en entschuldigen können. Mindest-: -abstand, der: geringster möglicher Abstand; ^alter, das: (in einem bestimmten Zusammenhang) niedrigstes [mögliches] Alter; -anfordenmg, die: kleinste, geringste Anforderung, die auf jeden Fall erfüllt werden muß; -beitrage der. -besteuerung, die. vgl. -abstand; -betrag, der; -bietende, der u. die; -n, -n <Dekl. T Abgeordnete): jmd., der bei einem Verkauf, bei einer Versteigerung das niedrigste [mögliche] Gebot macht; -einnähme, die; -fordenmg, die: 1. vgl. -abstand. 2. vgl. -anforderung; -gebot, das: geringstes, niedrigstes zulässiges Gebot bei einer öffentlichen Versteigerung; -geschwindigkeit. die: niedrigste [zulässige od. mögliche] Geschwindigkeit: -große, die; -höhe, die: ^lohn, der: niedrigster (gesetzlich zulässiger) Lohn; -maß« das: sehr geringer, niedriger Grad: Minimum; -preis, der: (als Mittel staatlicher Preispolitik) durch Gesetz od. behördliche Anordnung festgesetzter Preis (für bestimmte Verkaufsgüter) , der zur Verhinderung ruinöser Konkurrenz nicht unterschritten werden darf; -reserve, die (meist PI.) (Wirtsch.): Guthaben, das Kreditinstitute bei der Zentralbank in einem bestimmten Prozentsatz zu den Einlagen unterhalten müssen; -salär, das (Schweiz.): Anfangsgehalt; -satz. der: niedrigster Betrag, Tarif; -strafe, die: geringste [mögliche] Strafe; ^wert.der: geringster [möglicher] Wert; -zahl, die: niedrigste Zahl; -zeit, die: geringste [mögliche] Zeit. mindestens [minddstns] <Adv.>: a) (auf etwas zahlenmäßig Erfaßbares bezogen) auf keinen Fall weniger als: dieser Raum ist m. fünf Meter lang; es waren m. drei Täter. b) auf jeden Fall; wenigstens: du hättest dich m. entschuldigen müssen; Soll sie doch erst einmal den Mann für tot erklären lassen, so hat sie m. ihre Rente (Gaiser. Schlußball 44). 'Mine [mi:nd], die; -, -n [frz. mine < mlat. mina. eigtl. = Erzader, urspr. (milit. Fachwort) = Pulvergang. Sprenggang bei Belagerungen; Hu., viell. aus dem Kelt.]: 1. (selten) a) (wirtschaftlich genutztes) unterirdisches Erzlager; Bergwerk: eine M. schließen, stillegen; die Gefangenen arbeiten in den -n; b) unterirdischer Gang. Stollen: eine M. ist eingebrochen. 2. Sprengkörper, der durch einen Zünder zur Explosion gebracht wird u. sowohl im Gelände als auch im Wasser in Form von Sperren verlegt wird: -n legen, vergraben, suchen, entschärfen; auf eine M. treten, fahren; das Schiff lief auf eine M.; das Gelände wurde nach -n abgesucht; *eme M. legen (ugs.; eine Intrige spinnen): alle -n springen lassen (ugs.; alle verfügbaren Mittel anwenden). 3. (in einem Bleistift, Kugelschreiber o. ä.) dünnes Stäbchen aus Graphit od. anderem Farbe enthaltende Material in einem Bleistift, Kugelschreiber o.a., das das Schreiben ermöglicht: eine neue, schwarze, rote M. kaufen; die M. meines Kugelschreibers ist leer; kannst du in den Filzstift keine andere M. einlegen, einsetzen? 4. (Biol.) Hohlraum in Pflanzenteilen, der durch Fraß von Insekten od. Larven entsteht. *Mine [-]. die: -. -n [lat. mina < griech. mnä. aus dem Semit.1: 1. Gewichtseinheit mit unterschiedlichen Maßen im antiken Griechenland u. in Nahost der Antike. 2. Münze im antiken Griechenland. Minen- ('Mine): -arbeiter, der (selten): svw. tBergmann; -boot, das: svw. f-leger; -feld. das: Gebiet im Gelände od. im Wasser, in dem Minen (2) verlegt sind; -leger, der (Milit.): Schiff od. Panzer mit besonderen Einrichtungen zum Verlegen von Minen (2): -rfiumboot. das (Milit.): kleines Minensuchboot mit geringem Tiefgang; -riegel, der: vgl. -feld; -sperre, die: vgl. -feld; -sudtboot, das (Milit.): kleineres Schiff zum Aufspüren u. Beseitigen von Minen (2); -sucher, der: svw. f -suchboot; -sudtgerit,das (Milit.): Gerät zum Aufspüren von Minen (2) im Gelände; ^werter. der (Milit. früher): schweres Steilfeuergeschütz. Mineral [mine'ra:l]. das; -s. -e u. -ien [-pn; mlat. (aes) minerale = Grubenerz, zu: minera = Erzgrube]: (in der Erdkruste vorkommende) anorganische, homogene, meist kristallisierte Substanz. Mineral-: -bad, das: Kurort mit heilkräftiger Mineralquelle; -bnmnen. der: svw. f -quelle; -dünger, der: aus Mineralien gewonnenes Düngemittel (z.B. Salpeter. Kalisalze o.a.); -öl, das: a) svw. f Erdöl; b) durch Destillation von Erdöl gewonnenes Produkt (z. B. Heizöl, Schmieröl), dazu: -ölge- selbdiaft. die: Handelsgesellschaft, die Mineralöl vertreibt, -Ölindustrie, die: Industriezweig, der die Gewinnung u. Verarbeitung von Mineralöl umfaßt, -ölprodukt, das: Produkt, für dessen Herstellung Mineralöl (a) der Grundstoff ist. ^älsteuer, die: Steuer, die für die Herstellung od. den Import von Mineralöl erhoben wird; -quelle, die: Quelle, in deren Wasser eine bestimmte Menge an Mineralstaffen od. Kohlensäure gelöst ist; -salz, das: svw. KstofT; -säure, die (Chemie): anorganische Säure (z. B. Phosphor-. Schwefelsäure); -Stoff, der: anorganisches Salz, das in der Natur vorkontmt od. künstlich hergestellt wird, dazu: -stofftheorie, die (Bot.): Theorie, nach der die Pflanze die zu ihrer Ernährung nötigen Elemente ausschließlich den anorganischen Stoffen entnimmt; -theorie. die: svw. Kstofftheorie; -wachs, das: svw. T Erdwachs; -wasser, das <PI. -wässer): a) Wasser einer Mineralquelle; b) Wasser, dem Mineralsalze u.lod. Kohlensäure zugesetzt wurden. Mineraliensammlung, die; -. -en: Sammlung, die Mineralien. Gesteine, Kristalle o. ä. umfaßt; Mineralisation [mineraliza- tßio:nl. die; -. -en (Biol.. Geol.): Umwandlung organischer Substanzen in anorganische (im Boden u. an der Erdoberfläche) durch die Fähigkeit von Mikroorganismen od. auch durch Einwirkung von Druck od. Temperatur im Erdinnere mineralisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: aus Mineralien bestehend; Mineralien enthaltend: -e Substanzen; minerali- sieren [minerali'zi:ran] <sw. V.>: a) zum Mineral werden <ist>; b) die Mineralbildung bewirken <hat>; Mineralisierung, die; -. -en: svw. TMineralisation; Mineraloge, der. -n. -n [T -löge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mineralogie; Mineralogie, die; - [T-Iogie]: Wissenschaft von der Zusammensetzung der Mineralien u. Gesteine, ihrem Vorkommen u. ihren Lagerstätten; mineralogisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: die Mineralogie betreffend. Minestra [minsstra], die; -. ...stren [ital. minestra. zu: minc- strare = auftischen < lat. ministräre. T Ministrant] (Kochk.): Gemüsesuppe mit Reis u. Parmesankäse; <Zus.:> Minestrasuppe, die (österr.): Kohlsuppe; Minestrane [mi- nes'tro:nd], die; -. -n [ital. minestrone]: svw. TMinestra. mini l'mmi] <Adj.; o. Steig.; nicht attr.) [engl. mini. Kurzf. von: miniature; vgl. Miniatur] (Mode): (von Röcken. Kleidern, Mänteln) [weit] oberhalb des Knies endend; sehr kurz: sie geht, trägt m.; 'Mini [-]. das; -s. -s: 1. <o. PI.; meist o. Art.) (Mode) a) / weit] oberhalb des Knies endende, sehr kurze Kleidung; b) (von Röcken, Kleidern, Mänteln) Länge, die [weit] oberhalb des Knies endet: Kleider in gemäßigtem M. 2. ugs. kurz für f Minikleid; 2Mini [-]. der. -s. -s: ugs. kurz für f Minirock. mini-. Mjni-: -auto, das: sehr kleines Auto; -bfltini, der äußerst knapp bemessener Bikini; -car, der [engl, minicar = Kleinstwagen]: kleines Taxi; - forma t, das: sehr kleines Format; -gotf, das: Spiel, bei dem der Ball mit einem Schläger auf abgegrenzten Bahnen od. Spielfeldern mit verschiedenen Hindernissen durch möglichst wenig Schläge ins Zielloch geschlagen werden muß; Bahnen-. Klein-, Cobigolf; ^kini [-ki:ni] den -s. -s: einteiliger, die Brust freilassender Badeanzug; -kleid, das (Mode); -kurz <Adj.; o. Steig.): svw. f mini; -mantel, der (Mode); -pille, die: Antibabypille mit einer sehr geringen Menge Hormonen; -rock, der (Mode); ^slip. der: winziger, äußerst knapp bemessener Slip. -spion, der: winzig kleines Abhörgerät. Miniatur [minia'tu'.g]. die; -. -en [ital. miniatura = Kunst, mit Zinnoberrot zu malen < mlat. miniatura = mit Zinnober gemaltes Bild, zu lat. miniäre = rot bemalen, zu. minium (f Mennige); unter Einfluß von lat. minor ( = kleiner) Entwickhing zur Bed. ..zierliche Kleinmaleren (Malerei): 1. Bild od. Zeichnung als Illustration einer falten; Handschrift od. eines Buches. 2. kleines [zierliches] Bild (meist auf Holz, Pergament, Porzellan od. Elfenbein). Vgl. en miniature. 1788
Minne- Miniatur-: ^ausgäbe, die: Ausgabe in kleinelrejm Format; -bild. ^gemälde. das: svw. f Miniatur (2); -golf, das: svw. tMinigolf; Mittler, der: jmd., der Miniaturen (1,2) malt; Mittlere!, die: das Malen von Miniaturen (1,2); Kleinmalerei (1). miniaturisieren [minjaturi'zi:ran] <sw. V.; hat) [wohl nach engl.miniaturizeKElektrot.): (elektronische Elemente) verkleinern; <Abl.:> Miniaturiskrang, die; -. -en (Elektrot.): Verkleinerung von elektronischen Elementen. Entwicklung u. Herstellung kleinster elektronischer Geräte, die eine Vielzahl elektronischer Bauelemente enthalten. Minier-: -arbeit, die (Fachspr.): das Minieren; -fliege, die: Fliege, deren Larve 'Minen (4) in Blätter von Pflanzen fressen; Mnotte, die: kleiner, zarter Schmetterling, dessen Raupen 'Minen (4) in Blätter von Pflanzen fressen. minieren [mi'ni:ran] <sw. V.; hat) [frz. miner. zu f'Mine] (Fachspr.): unterirdische Gänge. Stollen anlegen. minkn [mini.m] <Adj.; o. Steig.) (Schweiz., sonst veraltet): svw. tminimal; 'Minima [mi.nima], die; -, ...mae [...me] u. ...men [zu lat. minimus, f Minimum] (Musik): kleinerer Notenwert der Mensuralmusik (entspricht der halben Taktnote); Minima: PI. von f Minimum. minimal [minima:!] <AdJ.>: ein sehr geringes Ausmaß an Größe, Höhe. Stärke o. ä. aufweisend; sehr klein, sehr wenig, gering; geringfügig: ein -er Vorteil, Erfolg; ein -er Unterschied; -e Forderungen; -ste Unterschiede; der Vorsprung war nur m.; ihre Rente ist m.; etw. [nur] m. ausnutzen. Minimal-: -betrag, der: sehr kleiner, geringfügiger Betrag; -forderung, die: kleinst-, geringst! möglich Je Forderung (Ggs.: Maximalforderung); -konsens, der (Politik): Konsens (1) auf einer Basis, die trotz unterschiedlicher Weltanschauung od. politischer Richtung als kleinstmögliche Grundlage für ein gemeinsames Handeln dienen kann; -preis, der: kleinst [möglich] er Preis (Ggs.: Maximalpreis); -Programm, das (Politik): [politisches Aktions]Programm, das sich auf Forderungen beschränkt, die von möglichst vielen Menschen. Organisationen o. ä. verschiedener politischer od. weltanschaulicher Richtungen zur Durchsetzung eines bestimmten Ziels gemeinsam getragen werden können; ^wert. der: kleinst]möglich jer Wert (Ggs.: Maximalwert). Minimal art ['minimal a:t], die; - - [amerik. minimal art] (Kunstwiss.): Kunstrichtung (in den USA). die mit einfachen (geometrischen) Grundformen arbeitet; minimalisieren [mi- nimaliziiron] <sw. V.; hat): 1. (Fachspr.) so klein wie möglich machen; sehr stark reduzieren, vereinfachen (Ggs.: ma- ximalisieren): eine Gleichung m. 2. (bildungsspr.) abwerten, wenig od. gar nicht achten; Daß die SPD den Grundgedanken der parlamentarischen Demokratie... m. könnte (Spiegel 52. 1965. 9); minimieren [minimi:ran] <sw. V.; hat) [zu t Minimum] (Ggs.: maximieren. optimieren): 1. (Fachspr., bes. Math.) durch Minimierung auf den niedrigsten, geringsten Wert, auf das Minimum festlegen. 2. (bildungsspr.) auf ein Minimum senken, vermindern, verringern: Lohnkosten m.; Wohlstand minimiert... die sozialen Spannungen (Börsenblatt 85.1971, 2501); <Abl.:> Mmhnknmg, die; -, -en: I. (Fachspr., bes. Math.) das Ermitteln od. Gewinnen des kle instmöglichen Wertes (einer Größe) in einem bestimmten Bereich unter Berücksichtigung gewisser Bedingungen. 2. (bildungsspr.) das Minimieren (2); minimi- sieren [minimi'zi:ran] <sw. V.; hat) (Fachspr.): svw. tminimieren (1); <Abl.:> Minimiskrung* die; -. -en; Minimum ['mi:nimum].das;-s; ...ma[lat.minimum = das Geringste. Mindeste, zu: minimus = kleinster. Sup. von: minus, f minus] (Ggs.: Maximum): 1. <PI. selten) (bildungsspr.) geringstes, niedrigstes Maß; Mindestmaß: ein M. an Sicherheit, Vertrauen erwarten; diese Sache erfordert nur ein M. an Kraft, Einsatz. Material; wir konnten die Ausgaben, die Unfälle auf ein M. reduzieren; unter dem M. liegen, bleiben; etw. unter dem M. (dem Mindestpreis) verkaufen. 2.a) (Math.) unterer Extremwert: ein absolutes M.; die Minima und Maxima einer Funktion berechnen; b) (Met.) niedrigster Wert (bes. der Temperatur) eines Tages, einer Woche, eines Monats, eines Jahres od. einer Beobachtungsreihe: die Maxima und Minima der Luftfeuchtigkeit; im M. (zum Zeitpunkt der geringsten Helligkeit) seiner (= des Sternes) 331 tagigen Periode (Kosmos 1.1965.18). 3. Kern eines Tiefdruckgebiets: ein barometrisches M. (t barometrisch); <Zus. zu 3 a:> Mfriiraumthennometer, das: Thermometer, mit dem der niedrigste Wert zwischen zwei Messungen festgestellt wird. Minister [ministe], der; -s. - [frz. ministre, eigtl. = Diener (des Staates) < lat. minister = Diener. Gehilfe, urspr. = der Geringere]: Mitglied der Regierung eines Staates od. Landes, das einen bestimmten Geschäftsbereich verwaltet: ein ehemaliger M.; er ist M. ohne besonderen Geschäftsbereich; der M. ist zurückgetreten, wurde abgelöst; der M. des Inneren (Innenminister), des Äußeren (Außenminister); sie ist M. für Gesundheit und Familie; einen M. ernennen, vereidigen, angreifen, stürzen; er wurde zum M. ernannt. Minfster-: -amt, das: Amt (1 a) eines Ministers; Minklage, die (jur.): Anklage eines Ministers (wegen schuldhafter Ver- fassungs- u. Gesetzesverletzung); ^bank, die: auf der M. sitzen; -»ebene in der Fügung auf M. (im Kreise der zuständigen Minister): Verhandlungen auf M.; ^konferenz, die: vgl. Konferenz (2); -Präsident, der: 1. Leiter einer Landesregierung in der Bundesrepublik Deutschland. 2. Leiter der Regierung in verschiedenen Staaten; Premierminister; -präsidentin, die: w. Form zu t Ministerpräsident; -Präsidentschaft, die (Schweiz.): Regierung von Ländern, in denen ein Ministerpräsident Leiter des Kabinetts ist; M-at. der: Regierung (in verschiedenen Staaten. z.B. in der DDR. in Frankreich); -sessel, der (ugs.): svw. t^amt: jmdm. einen M. anbieten; sein M. wackelt. ministerial [ministe'ria:l] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [spätlat. ministeriälis = den Dienst beim Kaiser betreffend]: von einem Ministerium ausgehend, zu ihm gehörend: eine -e Expertise; ein -er Kurier. Ministerial-: ^beamte. der: Beamter in einem Ministerium; -direkter, der: Abteilungsleiter in einem Ministerium; Mliri- gent, der: Referatsleiter in einem Ministerium; M-at. der: svw. t^dirigent. Ministeriale [ministe1 ria:bl. der; -n, -n [mlat. ministeriälis < spätlat. ministeriäles (PI.) = kaiserliche Beamtet (hist.): Angehöriger des Dienstadels im Mittelalter. ministeriell [ministe'riel] <Adj.; o. Steig.) [frz. ministdriel < spätlat. ministeriälis]: a) svw. t ministerial: -e Maßnahmen, Entscheidungen; b) von einem Minister ausgehend; ... eines Ministers: mit -er Genehmigung; aus -em Munde war keine Empörung zu vernehmen (Dönhoff, Ära 24); das kann nur m. entschieden werden; Ministerin, die; -. -nen: w. Form zu f Minister; Ministerium [minis'te:riuml. das; -s. ...ien [...jpn; frz. ministgre < lat. ministerium = Dienst, Amt]: 1. höchste Verwaltungsbehörde eines Landes mit einem bestimmten Aufgabenbereich: das M. für Wohnungsbau; ein M. auflösen. 2. Gebäude, in dem sich ein Ministerium (1) befindet: sich im M. aufhalten; er ging ins M.; ministrabel [minis'tra:bl] <Adj.; ...bler. -ste; nicht adv.): fähig, Minister zu werden; Ministrant [minis1 tränt], der; -en. -en [lat. ministräns (Gen.: ministrantis). 1. Part, von: ministräre = bedienen, zu: minister = Diener] (kath. Kirche): Junge, der dem Priester während der Messe bestimmte Handreichungen macht; Meßdiener, -knabe; mini- strieren [minis'tri:ren] <sw. V.; hat) (kath. Kirche): als Ministrant während der Messe tätig sein. Mink [mrokl. der; -s. -e [engl, minkl: 1. hauptsächlich an Gewässern in Nordamerika lebender, sehr gut schwimmender Marder mit tief dunkelbraunem Fell u. einem weißen Fleck am Kinn, der wegen seines wertvollen Fells auch in Farmen gezüchtet wird. 2. Fell des Minks. Minna [mma], die; -. -s [nach dem (früher häufigen) w. Vorn. Minna. Kurzf. von Wilhelmine] (ugs. veraltend): Hausangestellte, Dienstmädchen: M., wo bleibt das Frühstück?; die M. räumte den Tisch ab; *imdn. zur M. machen (ugs.; jmdn. unverhältnismäßig grob u. heftig tadeln): die grüne M. (ugs.; Polizeiwagen zum Gefangenentransport). Minne ['mma], die; - [mhd. minne, ahd. minna. eigtl. = (liebevolles) Gedenken]: 1. (MA.) verehrende, dienende Liebe eines hefischen Ritters zu einer meist verheirateten, höhergestellten Frau (Herrin): die hohe M. (höfischer Dienst als Ausdruck sublimierter, vergeistigter Liebe für die verehrte Frau als Leitideal der höfischen Erziehung): die niedere M. (hist.; Befriedigung des Geschlechtstriebs; sinnlicher Genuß). 2. (dichter, veraltend) Liebe (1 b): man verzeiht sich, alles in M., man lächelt, man scherzt (Frisch, Cruz 84). Mjme-: Mlienst, der: (im MA.) höfischer Dienst des Ritters für die verehrte Frau: Ü so'n M. ist ganz schön anstrengend; *M. haben; zum M. gehen (ugs. scherzh.; sich mit seiner Freundin, Geliebten treffen; ein Rendezvous haben): Mdück, 1789
mtnnen das (dichter, veraltend): Glück der Liebe; ^lied. das (Litera- turw.): lyrisches Gedicht (bes. Liebeslied) des Minnesangs; ^sang, der [mhd. minnesancl (Literaturw.): lyrische Dichtung (bes. Liebesdichtung) der höfischen Zeit; ^sinaer, der [mhd. miiftiesenger]: (im Mittelalter) Vertreter des Minnesangs; -singer, der: svw. Nsänger. mimen <sw. V.; hat) [mhd. minnen, ahd. minnön] (dichter, veraltend): jmdn. lieben; mimiglich [mmiklK;] <Adj.; o. Steig.) [mhd. minneclichl (dichter, veraltet): a) lieblich, wonnig: -e Frauen; b) liebevoll: jmdn. m. küssen. minoisdi [mi'no:iJ] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [nach dem kretischen Sagenkönig Minos]: die Kultur Kretas von etwa 3000 bis 1200 v. Chr. (vor der Besiedlung durch griechische Stämme) betreffend, zu ihr gehörend: Funde aus -er Zeit. Minorat [mino'ra:t]. das; -[e]s. -e [zu lat. minor, fminus] (Ggs.: Majorat: Rechtsspr.): I. Vorrecht des Jüngsten auf das Erbgut. 2. nach dem Minorat (\) zu vererbendes Gut: minorenn [minoren] <Adj.; nur präd.) [mlat. minorennis. zu lat. minor, f minus u. annus = Jahr] (Rechtsspr. veraltet): minderjährig, unmündig (Ggs.: majorenn); <Abl.:> Mi- norennitit [...reni'teit], die; - [mlat. minorennitas] (Rechtsspr. veraltet): Mituierjährigkeit, Unmündigkeit (Ggs.: Ma- jorennität); Mmorit [...ri:t], der; -en. -en [zu mlat. minoritas = Armut]: Angehöriger eines selbständigen Zweiges des Franziskanerordens; Minorität [minori't£:t], die; -. -en [frz. minorite < mlat. minoritas]: Minderheit. Minderzahl, die sich für od. gegen etw. entscheidet (Ggs.: Majorität): eine starke M.; die religiösen, verfolgten -en in einem Land. Minstrel ['minstrel]. der; -s. -s [engl, minstrel < altfrz. ministrel < mlat. ministerialis. f Ministeriale] (hist): (im MA.) Spielmann //. Sänger in England im Dienste eines Adligen. MintsoBe [mmt-]. die: -. -n [eng], mintsauce. aus: mint = Minze u. sauce = Soße] (Kochk.): (bes. in England beliebte) würzige Soße aus Grüner Minze. Minuend [minyent]. der. -en. -en [lat. minuendus. Gerundiv von: minuere = verringern] (Math.): Zahl, von der eine andere abgezogen werden soll; minus [mi:nos; lat. minus = weniger. Neutr. von: minor = kleiner, geringer. Komp. von: parvus = klein od. von: partim = wenig: I, II: schon spätmhd. minus] (Ggs.: plus): I. <Konj.) (Math.) drückt aus. daß die folgende Zahl von der vorangehenden abgezogen wird: fünf m. drei ist. macht, gibt zwei. II. <Präp. mit Gen.) (Kaufmannsspr.) drückt aus. daß etw. um eine bestimmte Summe vermindert ist: dieser Betrag m. der üblichen Abzüge. III. <Adv.) 1. (bes. Math.) drückt aus. daß eine Zahl, ein Wert negativ, kleiner als null ist: fünf weniger acht ist m. drei; die Temperatur beträgt m. fünf Grad, ist aufm, fünf Grad/fünf Grad m. gesunken. 2. (Elektrot.) drückt aus. daß eine negative Ladung vorhanden ist: der Strom fließt von plus nach m.; Minus [-]. das; - (Ggs.: Plus): 1. etw.. was bei der [ Endjabrechnung fehlt: ein M. von fünfzig Mark feststellen; die Bilanz weist ein M. auf; Gleitzeit hat auch Nachteile - man kommt leicht ins M. (macht Minusstunden). 2. Nachteil, der durch einen lMangel (2) hervorgerufen wird: die ungenügende Erfahrung ist von Anfang an ein M. gewesen; der schlechte Kundendienst dieser Firma ist ein M. gegenüber deutschen Konkurrenten. Minus-: ^betrag, der: Betrag, der bei der [Endjabrechnung fehlt; Mlifferenz, die: vgl. -betrag; ^kavalier, der (ugs.): Mann, der sich einer Frau gegenüber sehr unhöflich benimmt; ^pol. der (Elektrot.): Pol. der unter negativer Spannung steht; -punkt, der (Ggs.: Pluspunkt): I. negativer Punkt in einem System zur Bewertung von Leistungen: im ... Examen hätte er sicher einen M. bekommen (Thielicke, Ich glaube 234); zwei -e sind der Gruppe der ..großen Vier" am 14. Spieltag der Bundesliga gewiß (Welt 27. 11. 65. 7). 2. svw. t Minus (2); -stunde, die: (bei Gleitzeit) Stunde, die zur vollen Arbeitszeit fehlt: in diesem Monat habe ich mir drei -n eingehandelt; -typ, der (ugs. abwertend): negativer Typ. Mann mit negativen Eigenschaften; -Zähler, der (Sport): svw. f -punkt (1); -zeichen, das (Ggs.: Pluszeichen): a) Zeichen für die Subtraktion; b) Vorzeichen einer negativen Za/il. Minuskel [minusk|l. die; -. -n [lat. minusculus = etwas kleiner. Vkl. von: minor, tminusl (Druckw.): Kleinbuchstabe (bei einer lateinischen Schrift (Ggs.: Majuskel); <Zus.:> Minyskelschrift. die (Druckw.): gedruckte Schrift, die nur aus Kleinbuchstaben besteht. Minütchen [miny.tcpn]. das; -s. -: f Minute (1); Minute [mi- nu.td]. die; -. -n [mlat. minuta. gek. aus lat. pars minüta prima (eigtl. = der erste verminderte Teil) = erste Unterteilung der Stunde nach dem Sechzigersystem des ägypt. Astronomen Ptolemäus (etw. 100 bis etwa 160). zu: minütus. 2. Part, von: minuere = vermindernl: 1. <Vkl. t Minütchen) Zeitraum von sechzig Sekunden; der sechzigste Teil einer Stunde: eine halbe, knappe, volle, ganze M.; M. um M. verging, verstrich; es blieben ihm nur noch fünf, wenige, ein paar -n; es ist jetzt neun Uhr [und] sieben -n; er mußte zehn -n warten; ich kam drei -n zu spät, hatte mich um drei -n verspätet; tausend Umdrehungen in der M.; Zeichen: min: (bei Angabe eines Zeitpunktes:) m; (veraltet): m 2. Augenblick. Moment: die -n der Ungewißheit wurden zur Qua); jede freie M. nutzen; hast du eine M.. ein paar -n Zeit für mich?; er wartet immer bis auf die letzte M.. bis zur letzten M.; in der nächsten M. war er verschwunden: er kommt immer in letzter M.: *auf die M. (absolut pünktlich): er kam auf die M. 3. (Fachspr.) der sechzigste Teil eines Grades: einen Winkel von vierzig Grad [und] zwanzig -n konstruieren; einund- ftinfzigGrad zehn -n nördlicher Breite; Zeichen: '; <Zus.:) minutenlang <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): einige, mehrere Minuten lang; einige, mehrere Minuten dauernd: -er Applaus. Minutenzeiger, der: meist längerer Zeiger der Uhr. der den Ablauf der Minuten anzeigt; -minutig [-minu.tK;], -minütig[-miny:tu;; zu Minute 1] in Zusb.. z. B. zweiminutig (zwei Minuten dauernd), mehrminütig (mehrere Minuten dauernd); minutiös: f minuziös; minutlidi [minu:tlu;] <Adj.: 0. Steig.; nicht adv.) (selten): svw. fminütlich; minütlkh [miny:tlKj] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): jede Minute; Minuzienstift [mi'nu:t$pn-]. der; -[e]s. -e [zu veraltet Minuzien < lat. minütia. tminuziös]: Aufstecknadel für Insekten- Sammlungen: minuziös [minu't$j0:s] <Adj.; -er. -este) [frz. minutieux. zu: minutie = (peinliche) Genauigkeit < lat. minütia. zu: minütus. f Minute] (bildungsspr.): 1. peinlich genau: eine -e Schilderung der Vorfälle; Details m. beschreiben, nachzeichnen. 2. (veraltet) kleinlich. Minze [min^a]. die; -. -n [mhd. minz(e). ahd. minza < lat. menta. t Menthol]: Pflanze mit vierkantigem Stengel u. kleinen, meist lila Blüten, deren Stengel u. Blätter stark duftende ätherische Öle enthalten. Miozän [mjotße:n]. das; -s [zu griech. melon = kleiner, weniger u. kainös = neu] (Geol.): zweitjüngste Stufe des Tertiärs. mir [mi:?; mhd.. ahd. mir]: I. (Dativ Sg. des Personalpron. fich): schick m. doch bitte das Buch zu; m. nichts, dir nichts (tich <Dativ». 2. <Dativ Sg. des Reflexivpron. der 1. Person): ich kämme m. die Haare. Mir [-]. der; -s [russ. mir] (hist.): Dorfgemeinschaft mit Gemeinschaftsbesitz im zaristischen Rußland. Mirabelle [mira'beld], die; -. -n [frz. mirabelle]: kleine, runde, gelbe od. grünliche, sehr süße u. aromatische Steinfrucht; Frucht des Mirabellenbaums. Mirabellen-: ^baum, der: weiß blühender Obstbaum mit Mirabellen als Früchten; -»eist, der aus Mirabellen gebrannter Brannmein; -schnaps, der: vgl. -geist; -wasser, das <PI. ...wässer): vgl. -geist. mirabiledictu [mi'ra:bib diktu; lat. = wundersam zu sagen] (bildungsspr.): kaum zu glauben (kommentierender Ein- schub des Sprechers); Mirakel [mi'ra:kl], das; -s. - [lat. miräculum = Wunder, zu: miräri = sich wundernl: 1. (geh.. veraltend) Wunder, wunderbare Begebenheit: Die Existenz des Herren erweist sich Tür Jesus-People schon an kleineren -n (Spiegel 53. 1971.102). 2. svw. t Mirakelspiel; <Zus.:> Mirgkebpiel, das (hist.): geistliches Drama des Mittelalters über das Leben u. die Wundertaten Marias u. der Heiligen; mirakulös [miraku'l0:sl <Adj.; -er. -este) [frz. miraculeux. zu: miracle < lat. miräculum. t Mirakell (bildungsspr. veraltend): von einem Wunder zeugend, wie durch ein Wunder bewirkt, wunderbar: phantastische und reichlich -e Krafttaten (Thielicke. Ich glaube 197). mfe-, Mb-: fmiso-, Miso-; Misandrie [mizan'dri:], die; - [griech. misandrial (Med.. Psych.): krankhafter Haß von Frauen gegenüber Männern; Misanthrop [mizantro:p]. der. -en, -en [griech. misänthröposl (bildungsspr.): svw. t Menschenfeind; Misanthropie [...tro'pi:]. die; - [griech. misan- thröpia] (bildungsspr.): svw. f Menschenhaß; misanthropisch <Adj.) (bildungsspr.): svw. f menschenfeindlich. misch-. Misch-: -batterie, die: Armatur (c) an Waschbecken. 1790
mtsogyn Duschen, Badewannen o. ä.. die Wasserleitungen mit hei/Sem u. kaltem Wasser verbindet u. eine stufenlose Regulierung der Wassertemperatur ermöglicht; -becher,der: svw. t Mixbecher; ^binder, der (Bauw.): Binder (4) aus verschiedenen Stoffen; ^bkit, das (selten): svw. tMischling (I); -brot, das: Brot aus Roggen- u. Weizenmehl; --ehe, die: a) Ehe zwischen Partnern verschiedener Konfession od. Religionszugehörigkeit; b) (ns.) Ehe zwischen Partnern verschiedener Rassen, vor allem Ehe zwischen Ariern u. Juden; --element, das (Chemie): Element, das aus mehreren Isotopen besteht; -erbte [...erb«;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: svw. t heterozygot, dazu: -erbigkeit, die: svw. t Heterozygo tie; -färbe, die: Farbe, die durch Mischen von reinen Spektralfarben entsteht, dazu: -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -form, die: etw.. was aus verschiedenen Elementen besteht od. entstanden ist [u. eine neue Einheit bildet]; -ftitter, das: Tierfutter, das aus verschiedenen Rohstoffen besteht; -garn, das: Garn aus verschiedenen Fasern; -gemü- se. das: Gemüsebeilage aus verschiedenen, zusammen gedünsteten od. gekochten Gemüsesorten; -geschwulst, die (Med.): Geschwulst.die aus verschiedenen Arten von Gewebe besteht; -»etränk, das: svw. t Mixgetränk; -gewebe, das: aus verschiedenen Fasern bestehendes Gewebe; -Infektion, die (Med.): gleichzeitige Infektion mit mehreren Bakterienarten; -kaffee,der: Mischung aus Bohnenkaffee u. Kaffee- Ersatz; -kalkulation, die (Wirtsch.): [aus verkaufstechnischen Gründen vorgenommene] Kalkulation, bei der die Preise für einzelne Güter von den tatsächlichen Kosten nach oben od. unten abweichend so festgesetzt werden, daß insgesamt mindestens kostendeckend verkauft wird; -konzern, der (Wirtsch): Konzern, indem Unternehmen verschiedener Wirtschaftszweige vereinigt sind; -kristall, der: Kristall, bei dem fremde Atome eingelagert sind, ohne doli sich die Struktur des Kristallgitters verändert; -kultur, die: 1. (Landw.) Anbau verschiedener Nutzpflanzen nebeneinander. 1. aus dem Zusammenleben verschiedener Volks- od. Rassengruppen entstandene Kultur; -masch: t Mischmasch; -ma- schine, die (Bauw.): Maschine, in der Sand, Kies. Zement. Wasser zu Beton, Mörtel vermischt werden; Betonmischmaschine; -Polymerisation, die (Chemie): Polymerisation von zwei od. mehreren Monomeren; -pult, das (Film. Funk. Ferns.): Gerät, mit dessen Hilfe Musik. Sprache. Geräusche, die aus verschiedenen Quellen stammen, zu einem einheitlichen Klangbild vereinigt werden u. dann entweder direkt gesendet od. aufgezeichnet (2) werden; -rasse, die: -spräche, die: Sprache od. Sprachjorm, die Bestandteile aus zwei od. mehreren Sprachen od. Dialekten enthält; ^System, das; -trommel, die: Maschine mit einer Trommel, in der verschiedene Stoffe zusammengemischt werden; -volk, das; -wald, der: Wald, in dem sowohl Nadel- als auch Laubbäume wachsen. mischbar [mijbag] <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: so beschaffen, daß es mit etw. anderem gemischt werden kann; mischen tmijn] <sw. V.; hat) [mhd. mischen, ahd. miscan]: l.a) verschiedene Substanzen [in einem bestimmten Verhältnis] zusammenbringen u. so durcheinanderrühren, -schütteln o. ä.. daß eine [einheitliche] Masse. Substanz, ein Gemisch entsteht: Wasser und Wein m.; den Salat m. (Salatblätter u. Soße miteinander vermischen); b) eine /kleine Menge einer] Substanz zu einer anderen hinzufügen u. mit ihr vermischen: Zichorie in den Kaffee m.; er hatte ihr Gift ins Essen gemischt; ein wenig Zucker in. unter den Brei m.; c) durch Mischen (I a) entstehen lassen, zubereiten: einen Cocktail m.; Gift m.; der Maler mischte seine Farben aus Naturstoffen; sich einen Kräutertee m. 2. <m. 4- sich) a) mit einem anderen Stoff zusammenkommen u. eine Mischung, ein Gemisch entstehen lassen; sich mit etw. vermischen: Wasser mischt sich nicht mit öl; Der schwache Wundgeruch mischte sich mit dem herben Parfüm ihres Haares (RemarQue. Triomphe 125); Ü Ekel und Verzweiflung mischten sich; b) zu etw. hinzukommen u. sich damit vermischen: in meine Freude mischte sich Angst; In den Chor mischten sich Männerstimmen (Thieß. Legende 61). 3. (Spielkarten) vor dem Spiel in eine absichtlich ungeordnete Reihenfolge bringen: die Karten m. 4. <m. + sich) sich in etw. einmischen (2): sich in ein Gespräch m.; sich in fremde Angelegenheiten m. 5. <m. + sich) sich [aus einer exponierten Stellung heraus] zu einer Anzahl von Menschen begeben, um / unerkannt, unauffällig] mit ihnen zusammenzusein, um sich ihnen zugehörig zu fühlen od. um sich in der Menge zu verstecken: sich unters Volk m.; die Schauspieler mischten sich unters Publikum. 6. (Film, Funk. Ferns.) an einem Mischpult Sprache, Musik. Geräusche zu einem einheitlichen Klangbild vereinigen: wenn wir die Aufnahme heute noch fertigbekommen, können wir morgen m.; Mischer ['mifr]. der; -s; -: 1. Mischmaschine. Mischtrommel. 2. (Fachspr.)jmd.,der etw. mischt: die M. wählen die Tabaksorten selbst aus; Mischerei [mifor^j]. die; -. -en (ugs., oft abwertend): das Mischen (1): was bei deiner M. herauskommt, möchte ich nicht trinken; Mischling Cmijlii)]. der. -s, -e: l.jmd., dessen Elternteile verschiedenen Menschenrassen angehören: Mulatten sind -e. 2. (Biol.) svw. T Hybride: ein M. aus Schäferhund und Boxer; Mischmasch [mijmaj], der; -[e]s. -e [verdoppelnde Bildung mit Ablaut zu tmischen] (ugs.. meist abwertend): als schlecht, unangenehm, störend empfundenes Gemisch aus nicht Zusammenpassendem, nicht Zusammengehörendem: sie sprach einen M. aus Englisch. Italienisch und Deutsch; das Essen war ein M. aus Kartoffeln. Gemüse und Nudeln. Mischpoche: t Mischpoke; Mischpoke [mifpo.ka], Musch- poke [mul'...]. Mischpoche [...po.xd]. die; - Ujdd. mischpo cho = Familie < hebr. miSpäl)ä = Stamm. Genossenschaft] (salopp abwertend): a) jmds. Familie. Verwandtschaft: am Sonntag kommt meine ganze M. zum Mittagessen; b) üble Gesellschaft. Gruppe von unangenehmen Leuten: Diese Muschpoke da unten, Flüchtlinge aus Allensteln. die war ja zu allem fähig (Kempowski. Uns 2S1). Mischung [mdunl. die; -. -en [mhd. mischunge, ahd. miscun- ga]: 1. das Mischen (I): durch die M. der beiden Farben entstand ein dunkles Grün. 2. a) Gemischtes. Gemisch: eine gute, gelungene M.; eine M. aus mehreren Kaffeesorten, Tabaken; eine M. Pralinen; über dem gelben Ring der mit einer M. aus Lohe und Sand bestreuten Manege (Th. Mann, Krull 429); b) etw., was [noch deutlich erkennbare] Bestandteile. Elemente. Eigenschaften von Verschiedenem. Gegensätzlichem, normalerweise nicht zusammen Vorkommendem enthält, aus Gegensätzlichem besteht: ihr Kleid ist eine M. aus Cocktailkleid und Dirndl; alles hatte genau die M. von Noblesse und Erpressung (Frisch. Stiller 3S3); er sah sie mit einer M. aus Abneigung und Mitleid an; <Zus.:> Mischungsverhältnis, das: mengenmäßiges Verhältnis der Anteile, Zutaten einer Mischung zueinander. Mise [mi:z3], die; -. -n [frz. mise. eigtl. = w. Form des 2. Part, von: mettre = (ein)setzen. stellen, legen]: 1. (Versi- cherungsw.) einmalige Prämie bei der Lebensversicherung. 2. Einsatz bei Glücksspielen; Mise en scäie [mizä'sen], die; - - -. -s [miz...] - - [frz.] (Theater): Inszenierung. Miselsucht[mi:zl-],die;- [mhd.miselsucht. tMäuslein](veraltet): svw. t Lepra. miserabel [miza'ra.bl] <Adj.; ...bler. -ste) [frz. miserable < lat. miseräbilis = jämmerlich, kläglich] (emotional): a) auf ärgerliche Weise sehr schlecht: ein miserabler Film; er spricht ein miserables Deutsch; das Wetter, das Essen, der Wein ist m.; m. geschlafen haben; die Landarbeiter werden m. bezahlt; b) erbärmlich da): sie ist in einem miserablen Zustand; ich fühle mich m.; c) moralisch minderwertig, niederträchtig, gemein: er ist ein ganz miserabler Kerl; er hat sich ihr gegenüber m. benommen: Misere [mi'ze:ra]. die; -. -n [frz. misire < lat. miseria = Elend, zu: miser = elend, erbärmlich] (bildungsspr.): unglückliche Situation, bedauernswerte Lage, Notlage: eine persönliche, finanzielle, wirtschaftliche M; in eine M. geraten; sich in einer M. befinden; Miserere [mize're:ra], das; -s [lat. miserere = erbarme dich!]: 1. Anfang u. Bezeichnung des 51. Psalms in der Vulgata. 2. (Med.) svw. tKoterbrechen; Misericordias Domini [mizeritordjas do:mini] <o. Art.; indekl.) [lat. = die Barmherzigkeit des Herrn, nach den ersten Worten des Eingangsverses der Liturgie. Ps. 89, 2] (ev. Kirche): zweiter Sonntag nach Ostern; Miserikonlie [mizeri'kardial, die; -. -n [zu lat. misericordia = Barmherzigkeit; diese Sitze dienten bes. älteren Priestern als Sitzgelegenheit]: /mit Schnitzereien versehener] Vorsprung an den Klappsitzen des Chorgestühls, der als Stütze während des Stehens diente. <Zus.:> MiserikQrdienbild, das: svw. TErbärmdebild. miso-, Miso-, (vor Vokalen): mis-, Mis- [miz(o)-; griech. mTsos] <Best. in Zus. mit der Bed.): Feindschaft, Haß. Verachtung (z.B. Misogyn, misanthropisch); Misogamie [...gami:], die; -[zu griech. misögamos = die Ehe scheuend] (Med., Psych.): Ehescheu; misogyn [...gy:n] <Adj.) [griech. 1791
Misogyn misogynesl (bildungsspr.): frauenfeindlich: -e Tendenzen; sich m. verhalten; Misogyn [-]. der; -s u. -en. -ein] [griech. misogynes] (Med.. Psych.Y.jmd.. der Frauen verachtet, haßt, keinerlei Kontakt mit ihnen haben will: Misogynie [...gy ni:]. die; - [griech. misogynia): 1. (Med.. Psych.): krankhafter Haß von Männern gegenüber Frauen. 2. (bildungsspr.) Frauen entgegengebrachte Verachtung, Geringschätzung: Frauenfeindlichkeit: M. Hndet ihren Ausdruck im Film und in der Werbung. Mispel [mispl], die; -. -n [mhd. mispeh ahd. mespila < lat. mespilus < griech. mespilon): l.fzu den Rosengewäch- sen gehörender) Strauch od. kleiner Baum mit langen, schmalen Blättern u. kleinen, grünen od. bräunlichen, birnenförmigen Früchten, die im überreifen Zustand eßbar sind. 2. Frucht der Mispel (1). miß tmis]: tmessen. Miß, (in engl. Schreibung:) Miss [misl. die; -. Misses [engl, miss. Kurzf. von: mistress. fMistress]: 1. <o. Art.) engl. Anrede für eine unverheiratete Frau. 2. (veraltet) aus England stammende Erzieherin: die Kinder waren mit ihrer M. spazieren. 3. Schönheitskönigin: (häufig in Verbindung mit einem Orts- od. Ländernamen) das ist unsere neue M. Westerland; sie wurde zur M. Germany gewählt. miß-. Miß- [mis-: mhd. mis(se)-. ahd. missi-. missa-. urspr. = verwechselt, vertauscht]: achten (mißachtete, hat mißachtet [auch: ' ). mjßachtete. hat gemjßachtet): 1. /absichtlich! nicht beachten, nicht befolgen: eine Anordnung, ein Gebot m.; jmds. Rat m.: weil Autofahrer das Rotlicht der Ampel mißachteten (MM 9. 2. 74. 17). 2. jmdn., etw. nicht achten, jmdm., einer Sache keine Achtung entgegenbringen: sich mißachtet fühlen; eine sehr wichtige Person, die man nicht ungestraft m. darf (Kafka. Schloß 165), dazu: Pachtung, die: das Mißachten, Mißachtetwerden (1. 2); >befinden, das (selten): Gefühl des Unwohbeins: er habe mir den Gruß eines Herrn zu übermitteln, der durch ein M. verhindert gewesen sei (Carossa. Aufzeichnungen 155); -behagen <sw. V.; hat) (selten): nicht behagen: das mißbehagt mir. dazu: > behagen, das: unangenehmes Gefühl: ein heftiges, tiefes M.empfinden; die Angelegenheit bereitete ihm offensichtlich M.; mit einem gewissen M. führte er den Auftrag aus. -behaglich <Adj.) (selten): Mißbehagen hervorrufend: ein -es Gefühl haben; -bildung, die: vom Normalen abweichende Bildung, Ausgestaltung eines Körperteils od. Organs: eine angeborene M.; das Einnehmen bestimmter Medikamente während der Schwangerschaft kann zu körperlichen -en des Embryos führen; -billigen (mißbilligte, hat mißbilligt): sein Unverständnis, sein ablehnendes Urteil in bezug auf etw. deutlich, meist in Form eines Tadels, zum Ausdruck bringen: jmds. Äußerung. Verhalten scharf m.; die Familie mißbilligte ihre Heirat; jmdn. mißbilligend ansehen; mißbilligende Blicke, dazu: >büli- gung, die <P1. selten); -brauch, der: l.a) das Mißbrauchen (1 a): der skrupellose M. eines Amtes, der Macht; er treibt M. mit seiner Stellung; hier darf der Staat nur zur Beseitigung von Mißbräuchen eingreifen; b) übermäßiger Gebrauch: Abusus: der M. von Medikamenten. Alkohol. 2. (selten) Vergewaltigung, Notzucht: -brauchen (mißbrauchte, hat mißbraucht): l.a) etw. falsch* nicht seiner eigentlichen Bestimmung od. seinem eigentlichen Verwendungszweck entsprechend gebrauchen, benutzen: etw. in unredlicher, unerlaubter Weise (für eigennützige Zwecke] gebrauchen, benutzen: seine Macht, sein Amt. seine Stellung m.; Schon der Begriff Freiheit, der. zu allen Zeiten mißbraucht, doch immer anders verstanden wird (Thieß. Reich 67); jmds. Vertrauen m. (jmdn. täuschen, hintergehen): er hat ihn für seine Zwecke mißbraucht (hat ihn in eigennützigem Interesse zu etw. verleitet): b) etw. in übermäßigem, sich schädlich auswirkendem Maß zu sich nehmen, anwenden: Alkohol. Drogen m. 2. (geh.) vergewaltigen: Sie ist mir aufgefallen, da beschloß ich. sie zu überfallen und dann zu m. (Noack. Prozesse 231). - brauch lieh ['...brQyqliq] <Adj.>: absichtlich falsch, unerlaubt: die -e Verwendung von Macht; etw. m. benutzen; -döiten (mißdeutete, hat mißdeutet): falsch deuten, auslegen, erklären: jmds. Worte. Verhalten m.. >deutung, die: falsche Deutung, Auslegung, Erklärung: er wehrte sich gegen die M. seiner Worte; -ehe, die: vgl. -heirat; -empfindung. die (Med.): unangenehme od. ungewohnte Empfindung: -erfolg« der: /unerwartet] schlechter, enttäuschender, negativer Ausgang einer Unternehmung o.a.: ein kläglicher M.; eine Reihe von -en haben, erleben; Er blieb nicht von neuen -en verschont (Thorwald. Chirurgen 220); das Konzert war ein M. (brachte nicht den erwarteten Erfolg): -ernte, die: sehr schlechte Ernte: -n und Hungersnot; auf die M. folgte ein gutes Jahr; -fallen (mißfiel, hat mißfallen) (geh.): Mißfallen auslösen, hervorrufen: sein Benehmen, sein Auftreten, seine Art mißfällt mir; Ihm aber ... mißfiel der rasselnde Betrieb (Thieß. Legende 9); > fallen, das; -s: Unzufriedenheit, Nichteinverstandensein mit einem Vorgang, einer Verhaltensweise o. ä.: allgemeines M. erregen; sein M. äußern; er zog sich mit seinen Äußerungen allgemeines M. zu. dazu: >fallensäußerung, die: Mißfallen ausdrückende Äußerung: >fällig <Adj.) (veraltend): Mißfallen ausdrückend: eine -e Äußerung; Schon dies war ihm m. (mißfiel ihm: Th. Mann. Joseph 83); -färben (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh., selten): von undefinierbarer, häßlicher Farbe: das noch winterlich dürre und -e Gras (Th. Mann. Zauberberg S03); - farbig (Adj; o. Steig.; nicht adv.) (geh.. selten): svw. t-färben; -förmig (Adj.; nicht adv.) (selten): von schlechter, häßlicher Form: > gebildet <Adj.; nicht adv,): vgl. -gestaltet; -geburt. die: a) (Med.) mit [schweren] Mißbildungen geborener Mensch od. Tier: -en sind oft nicht lebensfähig; Ü das Kleid ist eine M. (völlig mißlungen): b) (verächtl.) sehr unsympathischer Mensch: wenn irgendeine mit dem Senat verklebte M. ihm trotz seiner Wahlarbeit von hinten den Lasso um die Beine werfen kann (Fr. Wolf. Menetekel 22); -gelaunt <Adj.; -er. -este) (geh.): schlechtgelaunt, dazu: >gelauntheit, die; -; -ge- schick. das: [durch Ungeschicklichkeit, Unvorsichtigkeit hervorgerufener] peinlicher, ärgerlicher Vorfall: Pech, Unglück: jmdm. passiert, widerfährt ein M.; ihr M. mit dem umgekippten Weinglas wurde von niemandem bemerkt; -gestalt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): svw. f -gestaltet; -gestalt. die (selten): mißgestalteter, häßlicher Mensch: > gestaltet (Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.): von deformierter, von der Norm abweichender Form, Gestalt: eine -e Nase; sein Körper war m.; > gestimmt (Adj.; -er. -este): vgl. -gelaunt; -gewachsen (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): nicht normal gewachsen: ein -er Mensch; -e Bäume; -gli^cken (mißglückte, ist mißglückt): nicht glücken, mißlingen (Ggs.: glücken): der erste Versuch mißglückte; das Vorhaben, der Plan, sein Bemühen ist mißglückt; der Kuchen ist mir leider mißglückt; ein mißglücktes Unternehmen; -gönnen (mißgönnte, hat mißgönnt): jmdm. einen Erfolg, eine Vergünstigung o. ä. nicht gönnen [obwohl man das Betreffende selbst nicht haben will]: jmdm. seine gute Stellung m.; er mißgönnt mir jeden Pfennig; ich mißgönne dir deine kleinen Vergnügungen nicht; -griff, der: sich als falsch erweisende Entscheidung, Handlung: der Kauf des Autos war ein M.; diesen Mann zu heiraten, war ein M.; einen M. tun. machen; es könnte leichter fallen, einen M. der Justiz zu korrigieren (Kirst. Aufruhr 171); -gunst, die: aus einer ablehnenden Haltung, Einstellung jmdm. gegenüber entspringendes Gefühl, Empfindung, bei der man jmdm. einen Erfolg, Vorteile o. ä. nicht gönnt, unabhängig davon, ob man das Betreffende selbst haben will: die M. der Kollegen; M. empfinden; jmdn. aus M. ermorden; Ü die M. des Schicksals, zu 1: -günstig (Adj.>: Mißgunst empfindend, zeigend, äußernd: ein verbitterter, -er alter Mann; jmds. Glück m. betrachten; -handeln (mißhandelte, hat mißhandelt) [mhd. missehandelnl: einem Menschen, einem Tier in roher, brutaler Weise körperlichen tu. seelischen] Schaden zufügen: sein Kind, seine Frau m.; die Gefangenen wurden brutal mißhandelt; die mißhandelten und unterdrückten Völker (Leonhard. Revolution 268); Ü er mißhandelt sein Auto (scherzh.; bedient* fährt es unsachgemäß): ein Klavier m. (scherzh.; falsch [u. laut] darauf spielen), dazu: -hfndhing, die: 1. <o. PI.) das Mißhandeln: die M. von Tieren ist strafbar. 2. Vorgang des MißhandeltH'erdens: eines Tages ertrug sie die -en nicht mehr; -heirat, die (selten): svw. f Mesalliance; -helligkeit, die <meist PI.): kleines, nicht sehr ernsthaftes Zerwürfnis. Unstimmigkeit: kleine, eheliche -en; -en vermeiden; > interpretieren <sw. V.; hat): falsch interpretieren: >klang, der: als unharmonisch, unschön empfundenes Zusammenklingen von Tönen: Dissonanz: ein M. aus dem Orchester; Ü in ihrer Beziehung gab es Mißklänge (Unstimmigkeiten): das Treffen der Außenminister endete mit einem M.; -kredit in den Wendungen in M. bringen (in schlechten Ruf bringen): er hat ihn mit seinen Anschuldigungen in M. ge- 1792
mtsstonieren bracht; die Parapsychologie hat sich selbst in M. gebracht; in M. kommen/geraten (an Ansehen verlieren; in Verruf kommen); > launig <Adj.>: svw. T -gelaunt; >laut, der (selten): unschöner .falscher Laut; ^leiten (mißleitete, hat mißleitet, auch: mißgeleitet) (geh.): falsch, in die Irre führen, leiten: er hat sich m. lassen; mißgeleitete Junge Menschen, dazu: >leitung, die; >liebig [...li:bi(j] <Adj.>: unbeliebt: eine -e Person; nachdem man in Zukunft -e Stimmen zum Schweigen bringt (Spiegel 10. 1969. 15); sich m. machen, dazu: >liebigkeit, die; ~; klingen: Tmißlingen; >mut, der: durch eine Enttäuschung, einen Mi/Jerfolg o. ä. ausgelöste, verursachte schlechte Laune. Verdrießlichkeit: mit leichtem M. ging er an die Arbeit; Jeder hatte in den letzten Wochen seinen M. gründlich aus sich herausgeschimpft (Chr. Wolf. Himmel 92); > mutig <Adj.>: schlechtgelaunt, verdrießlich: ein -er Mensch; ein -es Gesicht machen; sie war heute sehr m.; jmdn. m. anschauen; m. gingen sie im Regen nach Hause: ^pickel: f Mißpickel; -röten (mißriet, ist mißraten): nicht den Vorstellungen, der Absicht gemäß ausfallen, geraten: die Zeichnung, das Bild ist mißraten; mein Versuch. Herrn Meesterharm in die Redaktion ... zu übernehmen, mißriet (Kantorowicz. Tagebuch 1.288); der Kuchen ist mir diesmal mißraten: ein mißratenes Kind; -stand, der: schlimmer, nicht der Ordnung, den Vorschriften o.a. entsprechender Zustand: wirtschaftliche, soziale Mißstände; Mißstände in der Verwaltung wurden aufgedeckt; einen M. anprangern, abstellen, beseitigen; auf die vorhandenen Mißstände hinweisen; > Stimmung, die: gedrückte, gereizte Stimmung: keine M. aufkommen lassen; ihre M. verschwand, verflog; Unter den Kranken herrschte deswegen eine ständige M. (Fallada, Trinker 178); >tonf der: unharmonischer Ton: ein schriller M.; Ü er brachte mit seinen Vorwürfen Mißtöne in die Unterhaltung; -tönend <Adj.) unharmonisch klingend: eine -e Musik; >tönig [...t0:ni(j] <Adj.) (selten): svw. t-tönend; -trauen (mißtraute, hat mißtraut): nicht trauen: er mißtraut jedem; sie mißtraute seinen Worten. Versprechungen; sich selbst, seinen eigenen Fähigkeiten m.. dazu: > trauen, das; -s: kritische, das Augenfällige. Selbstverständliche grundsätzlich bezweifelrule Einstellung gegenüber einem Sachverhalt, das grundsätzliche Zweifeln an der Vertrauenswürdigkeit einer Person; Argwohn. Skepsis: leises, tiefes, begründetes, instinktives, kränkendes M.; das M. [gegen ihn] war unbegründet; sein M. wuchs, nahm zu. schwand; M. gegen jmdn. haben, hegen; M. säen; jmdm.. einer Sache großes M. entgegenbringen; voller M. sein, dazu: >trauensantrag. der: Antrag zu einem Mißtrauensvotum: einen M. einbringen. >trauens- votum, das: a) (Pari.) Mehrheitsbeschluß eines Parlaments, eines Gremiums, einem od. mehreren gewählten Vertretern das Vertrauen zu entziehen [u. den Rücktritt zu erwirken]: konstruktives M. (f konstruktiv); b) Erklärung, mit der man seinen Mangel an Vertrauen in jmdn. ausdrückt: das ist ein M. gegen meine Arbeit; er faßte das als M. auf; -trauisch [...trapijl <Adj.>: voller Mißtrauen: ein -er Mensch; nach diesen schlechten Erfahrungen wurde sie sehr m.; jmdn. m. anschauen; m. nach weiteren Einzelheiten fragen; >vergnügen,das(geh.. veraltend): Ärger. Unzufriedenheit.etw. bereitet, verursacht jmdm. M.; und daraus erklärt sich das M.. mit dem du da durch die Scheibe guckst (Th. Mann. Zauberberg 574); er beobachtete die Vorführungen mit wachsendem M.; -vergnügt <Adj.) (geh.. veraltend): verärgert, verdrießlich: jmdn. m. anschauen; -Verhältnis, das: nicht richtiges, nicht passendes Verhältnis: das M. zwischen Armen und Reichen; zwischen seinen Forderungen und seiner Leistung besteht ein krasses M.; -verständlich <Adj.>: leicht zu einem Mißverständnis führend; nicht klar u. eindeutig: eine -e Formulierung. Äußerung; Kürzer darf der Text nicht sein. ... sonst wird er m. (v. d. Grün. Glatteis 258); etw. m. darstellen; > Verständnis, das: [unbeabsichtigtel falsche Deutung. Auslegung einer Aussage od. Handlung: ein grobes, folgenschweres, fatales M.; alles war ein einziges M.; das muß ein M. sein; hier liegt wohl ein M. vor; ein M. beseitigen, aufklären, aus der Welt schallen: wir müssen den Brief eindeutig formulieren, damit es kein M. gibt, keine -se aufkommen; in unserer Ehe hat es selten -se (Meinungsverschiedenheiten) gegeben; > verstehen (mißverstand, hat mißverstanden): eine Aussage, eine Handlung [unbeabsichtigt] falsch deuten, auslegen: er mißverstand mich: du hast mich, meine Frage, meinen Blick mißverstanden: er mißversteht mich absichtlich: die Bemerkung war nicht mißzuverstehen; er fühlt sich mißverstanden; verstehen Sie mich bitte nicht miß (ugs. scherzh.; verstehen Sie mich nicht falsch), er lehnte das Angebot in nicht mißzuverstehender Weise (klar u. deutlich) ab; er machte eine nicht mißzuverstehende (eindeutige) Handbewegung; -wachsen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): svw. t-gewachsen; -Weisung, die (Physik): svw. T Deklination (3); ^Wirtschaft, die: schlechtes, zu Verlusten führendes Wirtschaften: Korruption und M. führten zum Zusammenbruch; >wuchs,der; -es: (von Pflanzen) Mißbildung. Verkrüppelung; -zufrieden <Adj.) (veraltet): unzufrieden: Miß Evergreen, nicht ganz unverständlicherweise m. mit dem Laufe dieser Welt (Maas. Goufle 301). Missa [misal. die; -. Missae [mise; kirchenlat. missa. f 'Messe]: kirchenlateinische Bezeichnung der 'Messe: M. leeta (früher; halblaut gelesene lMesse): M. pontificalis (Pontifi- kalamt); M. solemnis (feierliches Hochamt); Missal [mi'sa:!]. das: -s. -e. Missale [mi'sa:b]. das; -s. -n u. ...alien [...jdn; mlat. missale]: Meßbuch: Missale Romanum (amtliches Meßbuch der römisch-katholischen Kirche). missen [misnl <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. missen, urspr. = verwechseln, verfehlen] (geh.): 1. ohne etw. auskommen [müssen]; entbehren: wir mußten alle Annehmlichkeiten m.; seine Mitarbeit können wir nicht m.; ich möchte diese Erfahrungen. Erlebnisse nicht m. 2. (selten) vermissen: ein Wort in einem Wörterbuch m.; wir werden ihn nicht m.. wenn er nicht mehr hier ist. Misses: PI. von fMiß. Missetat l'misd-]. die; -. -en [mhd. missetät. ahd. missität] (geh.. veraltet): verwerfliche Tat (die im Widerspruch zu Moral u. Recht steht): eine schreckliche, furchtbare M.; eine M. begehen, für seine -en büßen müssen; die Kinder bereuten ihre -en (scherzh.; Streiche): <Abl.:> Mjssetäter. der; -s. - [spätmhd. missetaeter] (geh.. veraltend): jmd.. der eine Missetat begangen hat: die M. bestrafen; wer war der M. (scherzh.; derjenige, der etw. angestellt hat)0. Missile [missyl. auch: misl].das; -s. -s [engl.-amerik. missile. zu lat. m/ssilis = zum Werfen. Schleudern geeignet] (Mi- lit.): svw. T Flugkörper. Miss ins link [misin link], das; - - [engl, missing link zu: to miss = nicht haben u. link = Glied] (Biol.): fehlende, nicht nachgewiesene Übergangsform in tierischen u. pflanzlichen Stammbäumen: das M. zwischen Affe und Mensch. missingsch [mismJ] <Adj.; o. Steig.) Iniederd. missingsch. älter: missensch.mißensch.eigtl. = meißnisch, aus Meißen (Sachsen) (als Bez. der dt. Hochsprache) nach der von der meißnischen Kanzlei ausgehenden einheitlichen nhd. Schriftsprache]: in. auf Missingsch, zum Missingsch gehörend: er spricht m.; Missingsch [-]. das; -: in Norddeutschland gesprochene Sprache, die aus einer Mischung von Hochdeutsch u. Niederdeutsch besteht: sie kann M. Mission [misio:n], die; -. -en [kirchenlat. missio = das Entsenden christlicher Glaubensboten < lat. missio = das Entsenden, zu: mittere = entsenden]: 1. (bildungsspr.) / mit einer Reise o. ä. verbundener] Auftrag. Aufgabe: eine gefährliche, politische, delikate M.; seine M. ist erfüllt, gescheitert, beendet: Er hat seinem Vaterland einen Dienst tun. hat seine geschichtliche M. erfüllen wollen (Feuditwanger. Erfolg 750); er ist in geheimer M. nach Paris gefahren. 2. (bildungsspr.) [ins Ausland] entsandte Personengruppe mit besonderem Auftrag: eine M. entsenden; er leitete die deutsche M. bei den Olympischen Spielen. 3. (bildungsspr.) diplomatische Vertretung: die ausländischen, diplomatischen -en in der Hauptstadt. 4. <o. PI.) Verbreitung einer religiösen Lehre unter Andersgläubigen, bes. der christlichen Lehre unter Heiden: M. betreiben; die äußere M. (Mission unter NichtChristen); die innere M. (religiöse Erneuerung u. Sozialarbeit unter Christen); Missionar [misjona:?]. der; -s. -e: in der [christlichen} Mission (4) tätiger Geistlicher od. Laie: er ist M.; er war alsM. in Afrika; Missionär [misione:g]. der; -s. -e (österr.): svw. f Missionar; missionarisch <Adj.; o. Steig.): die Mission (4) betreffend; auf [christliche] Bekehrung hinzielend: sie hatten -e Ziele; m. tätig sein; Ü mit -em Eifer (unbeirrbar) kämpfte er für seine politischen Ziele; missionieren [misio ni:ren] <sw. V.; hat): a) eine Glaubenslehre, bes. das Christentum, unter Andersgläubigen verbreiten: die christliche Lehre verpflichtet die Gläubigen zu m.; irische Mönche missionierten in Schweden: b) jmdm. eine Glaubenslehre, bes. das Christentum, verkünden u. ihn bekehren: afrikani- 113 GDW 1793
Missionierung sehe Völker m.; <Abl.:>Mlssioiueiiing.die; -: das Missionieren. Mission»-: ^anstatt, die: Ausbildungsstätte für Missionare: -bewußtsein, das: svw. t Sendungsbewußtsein; -chef, der: Leiter einer Mission (3); -geselbchaft, die: Vereinigung zur Ausübung u. Unterstützung der christlichen Mission; ^haus, das: svw. t^anstalt; ^schule, die: von Missionaren eingerichtete u. unterhaltene Schule; ^Schwester, die: in der Mission tätige Ordensschwester; ^Station, die: von Missionaren eingerichtete Station mit Schule. Krankenhaus u. ä.; ^Wissenschaft, die <o. Pl.>: Wissenschaft von der christlichen Mission. mißlang [mis'lan]. mißlinae [mislens]: tmißlingen. mißlich ['misliql <Adj.) [älter = was verschiedenartig ausgehen kann, mhd.misselich.ahd. missalih. eigtl. = verschiedene Gestalt habend]: Ärger. Unannehmlichkeiten bereitend, unangenehm, unerfreulich; -e Verhältnisse, in einer -en Lage sein; Was aber an dieser Geschichte m.. das Sonderbarste ist (Seghers. Transit 225); <Abl.:> Mjßlich- keit. die; -. -en: mißliche Angelegenheit. Situation. Unannehmlichkeit: wir müssen einen Ausweg aus dieser M. finden; Freilich hat auch dieser idealistische Begriff von Krise seine -en (Habermas. Spätkapitalismus 13); mißlinaen [mis'lman] (mißlang, ist mißlungen) [mhd. misselingen. f gelingen]: nicht den Bemühungen od. der Absicht gemäß gelingen: der Plan, der Versuch mißlingt; ich wußte, daß die Flucht m. würde; der Aufsatz ist mißlungen; ein mißlungener Kuchen: mißlungen [mis'lunanl: t mißlingen. MjBpickel, der; -s [älter auch: Mißpückel. H.u.; viell. aus t miß- (in der urspr. Bed.)u.t Buckel, also eigtl. = falscher, trügerischer Knollen, da das Mineral für wertlos gehalten wurde] (veraltet): svw. f Arsenkies. mißt [mist]: t messen. MjOwahl, die; -. -en [zu tMiß (3)]: Veranstaltung, auf der eitie Schön/ieitskönigin gewählt wird. 'Mist [mistl. der; -[e]s [mhd.. ahd. mist. urspr. = Harn, Kot]: I. a) mit Stroh. Streu vermischter Kot u. Urin bestimmter Haustiere, der als Dünger verwendet wird: frischer M.: eine Fuhre M.; der M. dampfte; M. laden, fahren, abladen, ausbreiten, streuen; * nicht auf Jmds. M. gewachsen sein (ugs.; nicht vonjmdm. stammen, vonjmdm. erarbeitet, ausgedacht sein): b) kurz für f Misthaufen: der Hahn steht auf dem M.; Küchenabfälle auf den M. werfen: Ü die alten Kleider kannst du ruhig auf den M. werfen (wegwerfen); c) (österr.) Kehricht. 2. (ugs. abwertend) a) als wertlos, unnütz, lästig angesehene Gegenstände. Sachen: ich werfe den ganzen M. weg; mit solchem altem M. kann man doch nichts anfangen; was hast du denn da Air einen M. gekauft?: b) Unsinn, dummes Zeug: er redet den ganzen Tag nur M.; habt ihr gestern diesen M. in der Zeitung gelesen?: c) lästige, ärgerliche, dumme Angelegenheit. Sache: ich will mit diesem ganzen M. nichts zu tun haben; mach deinen M. doch alleine; Du darfst hier nie fickerig werden, sonst baust du M. {machst du Fehler; Kuby. Sieg 209); (in Flüchen:) so ein M.!; M.. verdammter!; verfluchter M.! *Mist [-]. der; -s. -e [engl, mist] (Seemannsspr.): leichter Nebel. 'Mjst- (Mist 1): -beet, das: Frühbeet mit einer Lage [Pferde! mist. der bei der Zersetzung Wärme abgibt: Salat im M. vorziehen; -forke, die (nordd.): svw. Ngabel; -führe, die; ^gabel, die: Gerät mit langem Stiel u. drei od. vier Zinken zum Auf- u. Abladen von Mist: -grübe, die: vgl. -häufen; ^häufen, der: Sammelplatz für Mist auf einem Bauernhof: Abfälle auf den M. werfen; Ü wer das alte Heer gekannt hat. diesen M. auf dem Felde Deutschlands (Tucholsky, Werke II. 130); -iauche, die: svw. tJauche (1); -kafer,der: metallisch blau, grün od. violett glänzender Käfer, der von den Exkrementen von Pflanzetifressern lebt; ^kaire. die: Karre, mit der Mist transportiert wird; ^kübel, der (österr.): Abfalleimer; -schaufei, die (österr.): Kehrichtschaufel; -Stapel, der: vgl. -häufen; -stock, der (Schweiz.): svw. t -häufen; -wagen, der: vgl. ^karren. *Mjst- (Mist 2): -fink, der (Schimpfwort): a) schmutziger, unsauberer Mensch; b) (selten) jmd.. der schmutzige, obszöne Reden führt; c) svw. Nkerl; -hund, der (Schimpfwort): vgl. -wkerl; -käfer, der (Schimpfwort): vgl. ^kerl; -kerl, der (derbes Schimpfwort): gemeiner, niederträchtiger Mann: so ein M.. er hat uns verraten; wenn ich diesen M. wieder treffe, kann er was erleben; -stück, das (derbes Schimpfwort): gemeiner, betrügerischer, verachtenswerter Mensch: das M. hat mich mit meinem besten Freund betrogen; du elendes M.!; Dafür bringst du M. mich fast um (Degener. Heimsuchung 73): -vieh, das (derbes Schimpfwort): a) Tier, auf das man wütend ist / weil es nicht gehorcht o. ä.J: das M. hat schon wieder auf den Teppich gemacht; b) svw. t-^kerl; -weib, das (derbes SchimpfWort): gemeine, niederträchtige, betrügerische Frau; ^Wetter, das (salopp): sehr schlechtes Wetter: bei so einem M. gehe ich nicht raus; -zeug, das (salopp): schlechtes, minderwertiges Zeug. Mistel [mist}]. die; -. -n [mhd. mistel, ahd. mistil, wahrsch. zu IM ist; der Same wind durch Vogelmist auf die Bäume gebracht]: auf Bäumen schmarotzende Pflanze mit gelbgrünen, länglichen, ledrigen Blättern, kleinen gelben Blüten u. weißen, beerenartigen Früchten: das Zimmer an Weihnachten mit -n schmücken; <Zus.:> Mjstelzweig, der. 'misten l'mistn] <sw. V.; hat): I. svw. tausmisten (1): den Stall m. 2. mit Mist düngen: den Acker m. 3. (Fachspr.) (von bestimmten Tieren) den Darm entleeren: das Pferd mistet. Listen 1-1 <sw. V.; hat) [engl, to mist. zu t:Mist] (Seemannsspr.): leicht nebeln. Mister ['miste] <o. Art.) [engl, mister. Nebenf. von: master, t Master] englische Anrede für einen Herrn in Verbindung mit dem Namen; Abk.: Mr. misterio6o[miste'rio:zo] <Adv.) [ital. misterioso. zu: mistero = Geheimnis < lat. mysterium. tMysterium] (Musik): geheimnisvoll. 'mistig [mistiq] <Adj.) [zu t lMist]: 1. <nicht adv.) voller ]Mist. schmutzig: -e Schuhe. 2. (salopp) sehr schlecht: -es Wetter; so eine -e Type! listig [-] <Adj.; nicht adv > [zu t2Mist] (Seemannsspr.): neblig. Mistral [mis'tra:!]. der: -s [frz. mistral < provenz. mistral, älter: maestral. zu: maestre (= frz. maitre). t Magister: eigtl. = Hauptwindl: kalter Nordfwest/wind im Rhonetal, in der Provence u. an der französischen Mittelmeerküste. Mistress [mistns] <o. Art.) [engl, mistress < mengl. maistresse < afrz. maistresse, t Mätresse]: englische Anrede für eine Frau in Verbindung mit dem Namen; Abk.: Mrs. misunito [mizura:to] <Adv.) [ital. misurato. zu: misurare < spätlat. me(n)suräre = messen] (Musik): gemessen, wieder streng im Takt. Miszellaneen [mis^ela ne:an. auch: ... la.nesn; lat. mis- cellänea. zu: miscelläneus = vermischt, zu: miscellus = gemischt, zu: miscere = misehen|. Miszellen [mis'tßdanl <PI.) (bildungsspr.): kleine Aufsätze verschiedenen Infialts. bes. in wissenschaftlichen Zeitschriften; Vermischtes. mit [mit; mhd. mit(e). ahd. mit(i)]: I. <Präp. mit Dativ): l.a) drückt die Gemeinsamkeit, das Zusammensein, Zusammenwirken mit einem od. mehreren anderen bei einer Tätigkeit o.a. aus: er war m. uns in der Stadt; willst du m. uns essen?; sie spielt m. den Kindern der Nachbarn; b) drückt die Wechselseitigkeit bei einer Handlung aus: sich m. jmdm. streiten, messen: sich m. jmdm. austauschen, besprechen, abwechseln, befreunden; c) drückt eine aktive od. passive Beteiligung an einer Handlung, einem Vorgang aus: es gab viele Verkehrsunfälle m. Kindern (in die Kinder verwickelt waren); ein Stiftungsfest m. Damen (an dem auch die Damen teilnehmen). 2. (Ggs.: ohne) a) drückt eine Zugehörigkeit aus: eine Flasche mit Schraubverschluß; ein Haus m. Garten; Zimmer m. Frühstück; Sprudel m. [Geschmack]: ein Vierer m. [Steuermannl; Würstchen m. Senf; Familien m. und ohne Kinder; Herr Müller m. Frau; b) drückt ein Ein bezogen sein aus; einschließlich; samt: der Preis beträgt 50 Mark m. Bedienung; m. allen Nebenkosten, m. Pfand; sie geben nur Zimmer m. Frühstück; m. mir waren es 10 Teilnehmer; geöffnet Montag m. (landsch.; bis einschließlich) Freitag; die Jahrgänge bis und m. (Schweiz.; bis einschließlich) 1940. 3. drückt aus. daß etw. (ein Behältnis verschiedenster Art) etw. enthält: ein Glas m. Honig; ein Sack m. Kartoffeln; ein Schrank m. Porzellan. 4. gibt die Begleitumstände, die Art u. Weise o.a. einer Handlung an: sie aßen m. Appetit; das hat er m. Absicht getan, m. Nachdruck gefordert; er lag m. Fieber im Bett; keiner der Herren saß m. Hosenträgern da (Lenz, Brot 85). 5. bezeichnet das [Hilfslmittel od. Material, mit dem etw. ausgeführt wird, das Air etw. verwendet wird: m. dem Hammer, m. Kleister. 1794
mit-, Mit- sich die Hände m. Seife waschen: den Stachel m. der Pinzette entfernen; sie kocht alles m. Butter (verwendet Butter zum Kochen); das Bild ist m. Temperafarbe gemalt; der Brief ist m. der Maschine geschrieben: er hat m. Devisen bezahlt; er ist m. der Bahn. m. dem Auto gefahren. 6.a) stellt einen bestimmten allgemeinen Bezug her zwischen Verb u. Objekt: was ist los m. dir?; es geht langsam voran m. der Arbeit; er zögerte m. der Zustimmung; er begann, fuhr fort, hörte auf m. seiner Tätigkeit; es geht bergauf m. ihm; raus m. euch!: fort m. dir!: b) <oft als Teil eines präpositionalen Attr.) (ugs.) in Bezug (auf etw.ljmdtn.). in Anbetracht: trink nicht so viel, du m. deiner kranken Leber, du m. deinem kranken Bein mußt dich setzen; der ist ja verrückt m. seinen vielen neuen Autos (... daß er sich dauernd neue Autos kauft). 7. bezeichnet eine gleichlaufende Bewegung o.a. (Ggs.: gegen 1 1 b): sie rudern m. dem Strom, m. der Strömung; sie fliegen m. dem Wind. 8. kennzeichnet das Zusammenfallen eines Vorganges. Ereignisses o. ä. mit einem anderen: m. [deml (bei) Einbruch der Nacht leeren sich die Straßen; m. dem Einsetzen des Nachtfrostes ... (wenn der Nachtfrost einsetzt...). m. dem Tode des Vaters änderten sich die Verhältnisse der Familie: m. 20 Jahren (im Alter von 20 Jahren) machte er sein Examen; m. dem heutigen Tag (ab heute) ist die Frist abgelaufen. II. <Adv.> 1. neben anderem, neben leinein. mehreren/ anderen: auch; ebenfalls: das gehört m. zu deinen Aufgaben; es lag m. an ihm. daß ...; du könntest m. dazu beitragen, daß ...;dasmußtdu m. berücksichtigen. 2. (ugs.; in Verbindung mit einem Sup): das ist m. das wichtigste der Bücher (eines der wichtigsten); seine Arbeit war m. am besten (eine der besten Arbeiten). 3. (selbständig in Verbindung mit Verben, wenn nur eine vorübergehende Beteiligung ausgedrückt wird): er ist bereit, heute m. zu helfen; kannst du ausnahmsweise einmal m. arbeiten? 4. (als abgetrennter Teil von Abverbien wie ..damit, womit" in trennbarer Zus. mit einem Verb): da habe ich nichts m. zu schaffen (statt: damit habe ich nichts zu schaffen). mjt-, Mft-: -angeklagte, der u. die: jmd., der mit einem od. mehreren anderen des gleichen Deliktes wegen angeklagt ist: ^arbeit, die <o. Pl.>: a) das Tätigsein mit anderen zusammen in einem bestimmten Bereich, an einem bestimmten Projekt o.a.: die M. in der Praxis ihres Mannes; das Honorar für die M. am Lexikon; b) Hilfe, diejmd. einem anderen bei einer Arbeit leistet; Mithilfe: eurer M. haben wir die rasche Fertigstellung zu verdanken; c) aktive Beteiligung bei etw.: eine freiwillige, ehrenamtliche, aktive M. in einer Organisation; die Polizei bittet die Bevölkerung um ihre M. bei der Suche; jmdn. zur M. auffordern; d) das geistige Mitarbeiten, die Beteiligung (des Schülers am Unterricht): seine M. lim Unterrichtl läßt zu wünschen übrig; -arbeiten <sw. V.; hat): a) (in einem bestimmten Bereich, an einem bestimmten Projekt o. ä.) als Mitarbeiter tätig sein: an einem Werk, bei einem Projekt, im elterlichen Geschäft m.; die mitarbeitenden Familienmitglieder; b) sich con Unterricht betedigen: der Junge müßte im Unterricht, in der Schule besser m.; -arbeiten der: a) Angehöriger eines Betriebes. Unternehmens o. ä.; Beschäftigter: das Unternehmen, die Firma hat 2 000 M.; einen neuen M. vorstellen, einarbeiten; ein Rundschreiben der Geschäftsieitung an alle M.; darf ich Ihnen meine M. vorstellen (zusammen mit dem Possessivpron. nur von der Seite des Vorgesetzten o.a.; eigtl.: meine Untergebenen)', b) jmd., der bei einer Institution, bei einer Zeitung o. ä. mitarbeitet (a). / wissenschaftliche] Beiträge liefert: er ist wissenschaftlicher M.: er arbeitet als freier, ständiger M. einer Zeitung, an. bei einer Zeitung; -arbeiterin, die: w. Form zu Karbeiter; -arbeiterschaft, die <o. PI.): 1. Gesamtheit der Mitarbeiter. 2. das Mitarbeiten (a): jmdm. seine M. aufkündigen; -arbei- terstab, der; -autor, der: jmd.. der mit einem od. mehreren anderen Autoren zusammen an etw. arbeitet, gearbeitet hat; Koautor; -begriinder, der: jmd.. der mit [einem j anderen zusammen etw. begründet hat; -begründerin, die: w. Form zu t-begründen -beklagte.der vgl. -angeklagte; -bekommen <sw. V.; hat): l.a) als Wegzehrung o.a. bekommen: Marschverpflegung, ein Lunchpaket m.; b) als Aussteuer o.a. von den Eltern bekommen: sie hat nichts, einiges bei ihrer Heirat mitbekommen; Ü von seiner Mutter irisches Blut m. haben. 2. etw.. was eigentlich nicht für einen bestimmt ist. I unbeabsichtigt] hören, wahrnehmen; aufschnappen (3): die Kinder haben zuviel, alles, den ganzen Streit mitbekommen. 3. (eine Äußerung o.a.) akustisch bzw. in ihrer Bedeutung erfassen, aufnehmen: es war so laut, er war so müde, daß er nur die Hälfte mitbekam. 4. bei etw. anwesend sein u. daran teilhaben: da er verreist war. hat er von den Feierlichkeiten, von den Ereignissen nichts, nur wenig mitbekommen; -benutzen, (regional:) -benützen <sw. V.; hat): zusammen, gemeinsam, mit einem od. mehreren anderen benutzen: sie dürfen den Garten der Nachbarn m; dazu: -benutzung, die; -besitz, der; -besitzen der: vgl. -angeklagte; -bestimmen <sw. V.; hat): an etw.. bes. an bestimmten, für einen selbst wichtigen Entscheidungen [im öffentlichen Bereich /. mitwirken, seinen Einfluß bei etw. geltend machen: Schüler und Eltern sollen in Schulfragen künftig mehr m. dürfen; die Arbeitnehmer wollen m. in Fragen der Rationalisierung; ein mitbestimmtes Unternehmen (Jargon; Unternehmen, in dem die Mitbestimmung der Arbeitnehmer praktiziert wird), dazu: -bestim- mung,die <o. PL): das Mitbestimmen. Teilhaben. Beteiligtsein an einem EntScheidungsprozeß (bes. die Teilnahme der Arbeitnehmer an Entscheidungsprozessen in der Wirtschaft): die betriebliche M. (Mitbestimmung innerhalb eines Unternehmens, die durch die Anwesenheit von Vertretern der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat gewährleistet ist); M. am Arbeitsplatz, im Betrieb; in ihrer Familie herrscht M. (scherzh.; die Familienmitglieder beschließen wichtige Dinge gemeinsam), dazu: -bestkniningsgesetz, das: Gesetz, durch das das Recht der Arbeitnehmer auf Mitbestimmung festgelegt ist. -bestimmungsrecht, das: 1. das Recht auf Mitbestimmung. 2. (DDR) Grundrecht des Bürgers auf Mitwirkung bei der Gestaltung des politisch-staatlichen, wirt- schaftliehenu. kulturellen Lehens; -bewerben der: vgl. -angeklagte; -bewerberin, die: w. Form zu T ^bewerben -bewohnen der: jmd., der ein Haus, eine Wohnung, ein Zimmer o. ä. mit [einem j anderen gemeinsam bewohnt; -bewohnerin, die: w. Form zu Nbewohner; -bieten <st. V.; hat): mit [einem] anderen zusammen bei einer Versteigerung bieten (1 b): er hat eine Weile bei der Versteigerung mitgeboten; -bringen <unr. V.; hat): a) mit an den Ort bringen, an den man sich begibt: [jmdm., sich] etw. aus der Stadt, aus dem Urlaub, von einem Spaziergang, von der Reise m.; hast du Brot mitgebracht? (beim Einkaufen besorgt); kannst du mir etwas vom Markt m. (mitbesorgen)?; hast du etwas zu essen mitgebracht?; wenn er uns besucht, bringt er [uns. den K indemI immer etwas (= ein Geschenk. Geschenke) mit; ich werde zum Essen Besuch. Gäste m. (mit nach Hause bringen); sie hat etwas, nich ts. zwei K inder aus erster Ehe mitgebracht (ugs.; mit in die Ehe gebracht)'. Ü eine Neuigkeit m. (zu berichten wissen); er hat [sich] von seiner Reise eine Grippe mitgebracht; die Kinder haben von dem Spaziergang großen Hunger mitgebracht (sind sehr hungrig nach Hause gekommen); b) als Voraussetzung haben, aufweisen, bei etw. einbringen: für eine Arbeit bestimmte Fähigkeiten, eine bestimmte Begabung. Ausbildung m.; Ü Die jungen Leute werden sich ja wohl 'n bißchen Zeit mitgebracht haben (Sebastian. Krankenhaus 29); -bringsei [-brmzj], das; -s, - (fam.): kleines Geschenk, das man für einen atiaeren (bes. von einer Reise) mitbringt: M. einkaufen; etw. als M. mit nach Hause nehmen; -bru- der. der: 1. (geh.) vgl. ^mensch. 2. svw. TKonfrater; ^bürgen der (Amtsdt.): (vom Blickpunkt des Sprechers) jmd., der dem gleichen Staat angehört, in der gleichen Stadt lebt, wohnt: liebe Mitbürgerinnen und M.; unsere alten, kranken M. (Mitmenschen); -bürgerin. die: w. Form zu Kbürger; -bürgersdiaft,die; -; Mienken <unr. V.; hat): etw. denkend [mit anderen/ bei einer Tätigkeit nachvollziehen; nicht gedankenlos, sondern mit Überlegung vorgehen: er ist in der Lage mitzudenken; -dürfen <unr. V.; hat) (ugs.): mitgehen, mitkommen, mitfahren u. ä. dürfen: er wird diesmal nicht m.; -eWgenosse, der (schweiz.): vgl. -bürger; -eigentum, das (jur.): Sache, die jmd. mit anderen gemeinsam besitzt (Ggs.: Alleineigentum), dazu: -eigentümer, der (jur.); ^einander: Tmiteinander; -empfinden <st. V.; hat): etw.. was ein anderer empfindet, nachvollziehen (u. ihn dadurch verstehen) können; jmds. Schmerzm. können. <subst.:> -empfinden, das; -s: ^erbe. der (jur.): jmd., der mit (einem/ anderen zusammen Erbe von etw. ist (Ggs.: Alieinerbe): -erbin, die: w. Form zu t^erbe: -erleben <sw. V.; hat): a) bei etw. dabeisein, etw. aus unmittelbarer Nähe mitbekommen: er hat das Unglück, die Ereignisse [aus nächster Nähe] 113* 1795
mit-, Mit- miterlebt; sie haben im Fernsehen das Zeremoniell der Inthronisation m. können (es am Bildschirm verfolgen können): b) (als Zeitgenosse, als noch Lebender) mitmachen: erleben (3): er hat den Krieg noch, nicht mehr miterlebt; -esser, der [1: Lü von (m)lat. comedo. nach dem alten Volksglauben.es handle sich um Würmer, die bes. Kindern in die Haut gezaubert worden seien u. von der Nahrung mitäßen]: 1. Talgabsonderung in einer Pore bes. der Gesichtshaut: Komedo (2). 2. (ugs. scherzh.) jmd.. der bei anderen als Gast mit am Tisch ißt: wir haben heute einen M.; -fahren <st. V.; ist): mit [einem] anderen zusammen [in dessen, deren FahrzeugJ fahren: du kannst [bei mir. in meinem Autol m.; er läßt niemanden in seinem Auto m.; die Kinder dürren [bei der Radtour] nicht m. (dürfen nicht mitmachen, müssen zu Hause bleiben): -fahrer, der: jmd.. der hei einem, in einem Fahrzeug mitfährt: -fahrenoen- trale. die: Unternehmen, das die Möglichkeit vermittelt, von privaten Fahrzeugen unter Kostenbeteiligung mitgenommen zu werden: -fahrgelegenheit.die: Gelegenheit. Möglichkeit, [unter Kostenbeteiligung] in einem privaten Fahrzeug mitfahren zu können: er sucht eine M. von München nach Hamburg; -fahrt, die; -finanzieren <sw. V.; hat): sich an der Finanzierung von etw. beteiligen: die Ausfuhrung eines Projektes m.; -fliegen <st. V.; ist): vgl. ^fahren; -freude. die (geh.): Teilnahme an der Freude eines anderen, von anderen: -fühlen <sw. V.; hat): (in bezug auf etw.) teilnehmend mit [einem] anderen fühlen: mit Jmdm. m.; jmds. Kummer. Sorgen. Erleichterung m.; <1. Part.:) -fühlend: ein -er Mensch; -e Worte (Worte des Mitgefühls): er ist sehr m.; -führen <sw. V.; hat): a) (bes. Amtsspr.) bei sich tragen, haben: Gepäck m.; seine Papiere m.; der Ausweis ist immer mitzuführen; fuhren Sie zu verzollende Waren mit?; b) (von einem fließenden Gewässer) Geröll u. ä. transportieren: der Fluß führt Sand. Geröll mit; -gäbe, die (selten): svw. t Mitgift; -geben <st. V.; hat): a) jmdm. bei seinem Weggang zum Mitnehmen mit auf seinen Weg geben: dem Kind ein Frühstück, etw. zum Essen m.; kann ich dir einen Brief an meine Eltern m.?; b) jmdm. als. zur Begleitung geben, zuteilen: jmdm. einen Bewacher, einen Führer, eine Begleitperson m.; c) jmdm. zuteil werden lassen: seinen Kindern eine gute Erziehung, Ausbildung m.; der Tochter eine Aussteuer m. (eine Mitgift zuteil werden lassen): -«ebringe [-gabnrp]. das; -s. - (österr.): svw. t-bringsei; -gefangen: vgl. -gehen; -gefangene, der u. die: jmd.. der mit / einem/ anderen zusammen im Gefängnis ist. eine Gefängnisstrafe verbüßt: -gefühl, das <o. PL): Anteilnahme an dem Leid, der Not o. ä. eines anderen, von anderen: echtes, tiefes M.; M. haben, zeigen, empfinden: er hatte kein M. (Verständnis) für den Zustand seines Freundes; für jmdn. kein M. aufbringen; jmdm. sein M. ausdrücken, bezeigen; er ist ein Mensch ohne M. er ist bar jeden -s; -gegangen: vgl. -gehen; -gehen <unr. V.; ist): 1. gemeinsam mit jmdm. ]an einen bestimmten Ort] gehen: jmdn, [an einen bestimmten Ort] begleiten: willst du m. [ins Kinol?; die ganze Familie ist zum Bahnhof mitgegangen; R mitgegangen, [mitgefangen,I mitgehangen (wer bei etwas mitmacht, muß auch die Folgen mit tragen): *etw. m. heißen/lassen (ugs.; fremdes Eigentum unbemerkt an sich bringen u. mitnehmen). 2. (zusammen mit anderem) weggerissen, weggespült o. ä. werden: bei dem Hochwasser, dem Felssturz gingen große Massen von Geröll mit. 3. (einem Vortragenden o.a.) aufmerksam zuhören, sich von ihm mitreißen lassen: die Zuhörer gingen begeistert mit; die Schüler gehen im Unterricht zu wenig mit. 4. (Boxen) einem gegnerischen Schlag in Richtung des Schlages ausweichen: -genommen <Adj.; nicht adv.>: 1. tmitnehmen. 2. (ugs.) [durch wenig sorgsamen Gebrauch o.a.) beschädigt, ramponiert: arg -e Polstermöbel; die Bücher sind ein wenig m.. sehen sehr m. aus; -geschöpf, das (geh.): vgl. -mensch; -gestalten <sw. V.; hat): mit [einem] anderen zusammen etw. gestalten, schaffen: ein Programm m.; -gift, die: t Mitgift; -glied, das: 1. Angehöriger einer Gemeinschaft, eines Familienverbandes o.a.: ein M. der Familie, des Königshauses; er bemüht sich, ein nützliches M. der Gesellschaft zu sein. 2.a) jmd.. der einer Organisation, einem Verein, einer Partei o. ä. beigetreten ist. auf Grund einer Aufforderung. Wahl o. ä. angehört: ein eingeschriebenes, führendes M.; ein aktives (ander Vereinsarbeit teilnehmendes). passives (nur den Beitrag zahlendes, nicht am Vereinsleben teilnehmendes), zahlendes M. eines Vereins; er ist korrespondierendes (auswärtiges) M. der Akademie der Wissenschaften; M. eines Vereins, einer Partei werden; -er werben; sich als M. einschreiben [lassenl; die -er (Mitgliedstaaten) eines Paktes, der Europäischen Gemeinschaft; b) Angehöri- ge[r] einer Regierung o.a.: die -er der Regierung, des Parlamentes, des Untersuchungsausschusses; M. des Landtages (Abk.: M.d.L.. MdL); M. des Bundestages (Abk.: M.d.B.. MdB); DDR: M. der Volkskammer (Abk.: M. d. V.. MdV). dazu: -gliederliste, die. -gliederschaft. die; -: Gesamtheit der Mitglieder eines Vereins, einer Partei o. ä.. -gliedersdnvadi <Adj.; nicht adv.): (in bezug auf einen Verein, eine Partei o.a.) wenig Mitglieder habend: eine -e Partei, -«liederstark <Adj.; nicht adv.): vgl. -schwach. -gliederversammking, die. -gliederverzeichnis, das. -gliederzahl, die. -gliedsausweis, der. -gliedsbeitrag, der. -gliedsbudi.das: Ausweis überjmds. Mitgliedschaft in Form eines kleinen Heftchens, -gliedschaft, die: 1. das Mitglied- sein: die Angehörigkeit als Mitglied: die M. erwerben; jmds. M. in einer Partei. 2. <o. PI.) (selten) svw. t^gliederschaft. -gliedskarte.die: Ausweis über jmds. Mitgliedschaft in Form einer kleinen Karte, -gliedsland, das <PI. ...länder): Land, das Mitglied einer bestimmten Organisation o.a. ist. -glied[s]staat. der: vgl. -land; -haben <unr. V.; hat) (ugs.): bei sich führen, haben: sie hatten kein Badezeug mit; -häft- Img, der: vgl. -gefangene; -halten <st. V.; hat): a) hei etw. mitmachen, sich beteiligen u. sich dabei den gleichen Anforderungen o. ä. gewachsen zeigen wie andere Beteiligte: er war nicht in der Lage, bei dem Wettbewerb mitzuhalten: wenn ihr hier m. (erfolgreich mitmachen) wollt, müßt ihr euch sehr anstrengen; ich kann noch m. (Skat; auch noch reizen)', b) (geh.) an etw. teilhaben, teilnehmen: Der Arbeiter ... aß und trank. Stefan durfte m. (Kuby. Sieg 52); c) (seltener) (etw. in Konkurrenz mit [einem] anderen) durchhalten: Ich habe Not. bis zum Abend das Tempo mitzuhalten (Normann. Tagebuch 146); -helfen <st. V.; hat): sich helfend an etw. beteiligen, bei etw, helfen: bei der Arbeit, im Haushalt m.; alle wollten m.. die Sache zum Erfolg zu fuhren; sie gelten als mithelfende Familienangehörige, dazu: -helfer, der: 1. (selten) svw. Helfer. 2. (abwertend) Mittäter: -herausgeben der: es gab bei diesem Buch zwei M.; -hilfe, die <o. PI.): das Mithelfen: Hilfe, die jmd. [einem] anderen bei etw. leistet: auf jmds. M. angewiesen sein; jmdm. Tür seine tatkräftige M. danken; ^hin: tmithin: -hören <sw. V.; hat): a) zufällig Ohrenzeuge von etw. werden, was eigentlich nicht für einen bestimmt ist. etw. mit anhören: er hatte den ganzen Streit, die Auseinandersetzung mitgehört; Dann hörte ich undeutlich eine Weile mit. wie die Mädchen sich unterhielten (Gaiser. Schlußball 63); b) [heimlich] in der Absicht jmdn.. etw. zu überwachen, etw. mit anhören: sei leise, man kann hier jedes Wort m.; (auch ohne Akk.:> er muß immer furchten, daß mitgehört wird; R (scherzh.:) [Vorsicht.] Feind hört mit!; dazu: ^tiörer. der: jmd.. der etw. mithört, -hörerin, die: w. Form zu f -hörer; -inhaber, der; -Inhaberin, die: w. Form zu -inhaber, -Insasse,der: vgl. -fahren -kämpfen <sw. V.; hat): mit [einem] anderen gemeinsam an einem Kampf, am Krieg o. ä. teilnehmen: er hat auf amerikanischer Seite mitgekämpft, dazu: -kämpfer, der: vgl. -Streiter. -kämpferin, die: w. Form zu -kämpfen -k läger, der (jur.): jmd.. der mit [einem] anderen gemeinsam eine Klage anstrengt; -klägerin.die (jur.): w. Form zu t -kläger; -klingen <st. V.; hat): vgl. ^schwingen; -kochen <sw. V.; hat): mit [etw.] anderem zusammen kochen: in der Fleischbrühe eine Sellerieknolle m.; -kommen <st. V.; ist): l.a) gemeinsam mit [ einem] anderen an einen bestimmten Ort kommen: seine Freundin ist [zu der Party] mitgekommen; er wäre gerne mitgekommen, aber er war verhindert; b) sich gemeinsam mit [einem] anderen an einen bestimmten Ort begeben; mitgehen (1): willst du m. ins Kino?; ich kann leider nicht m.; ich komme noch mit (begleite dich noch) bis zur Haustür; c) mit [etw.] anderem zusammen ankommen: die Koffer sind [mit dem Flugzeug] nicht mitgekommen; bei der nächsten Sendung müßten die bestellten Bücher m. 2.a) (bei einer Tätigkeit, bes. beim Gehen. Laufen o.a.) mit [einemJ anderen Schritt halten: ihr geht so schnell, daß das Kind nicht mitkommt; bei diesem Tempo kamen viele nicht mit; du diktierst zu schnell, ich komme nicht mit (kann nicht so schnell mitschreiben); R da komme ich nicht mehr mit! (ugs.; das (= dieses Verhalten o.a.) kann ich nicht begreifen, ist mir unverständlich)', b) (in 1796
mit-, Müder Schule, im Unterricht o. ä.) den Anforderungen gewachsen sein: der Schüler kommt [im Unterricht, in der Klasse] gut. schlecht, nicht mit; -können <unr. V.; hat) (ugs.): 1. mitgehen, -fahren, -kommen u.a. können. 2. (bei einem bestimmten Aufwand o. ä.) mithalten können: -kriegen <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t-bekommen; -lassen <st. V.; hat) (ugs.): vgl. -können; -laufen <st. V.; ist): 1. vgl. -gehen (1); *etw. m. lassen (f mitgehen I). 2. (ugs.) neben anderer Arbeit mit erledigt werden: die Reparaturen müssen nebenher m. 3. (abwertend, selten) Mitläufer sein: er läuft nur mit, ohne sich zu engagieren, zu 3: -Mufer, der (abwertend): jmd.. der bei erw. mitmacht, ohne sich besonders zu engagieren, u. der dabei nur eine passive Rolle spielt: daß er sich stets als M. verhielt und ... nicht einmal genau über den Ablaufeines Planes Bescheid wußte (Ossowski. Bewährung 77); er wurde, bei der Entnazifizierung als M. eingestuft; -laut, der [LÜ von lat. (littera) cönsonäns]: svw. f Konsonant; -leid, das [älter: Mitleiden, mhd. mitellden. LÜ von spätlat. compassio. LÜ von griech. sympätheia = Sympathie]: starke (sich in einem Impuls zum Helfen. Trösten o. ä. äußernde) innere Anteilnahme an dem Leid, der Not o.a. eines anderen, von anderen: M. empfinden; M. mit Jmdm. haben; kein M. haben, kennen (völlig gefühllos, hart, ohne Erbarmen sein): an jmds. M. appellieren; er verdient kein M.; sein Anblick, sein Zustand erregte unser M.; M. heischend dreinblicken; er handelte aus M.; er ist ein Mensch ohne M.; -leiden <unr. V.; hat): fremdes Leiden, fremde Not o. ä. zutiefst mitempfinden, mitfühlen: wenn sie andere leiden sieht, leidet sie mit, <subst.:> -leiden, das <o. PI.) (geh.. selten): svw. f Mitleid: mit dem Rohling ... hatte sie ein ihr selber ganz unerklärliches M. (R. Walser. Gehülfe 22); -leidenschaft nur in den Wendungen etw. in M. ziehen (erw. mir anderem zugleich beeinträchtigen, beschädigen u. ä.): bei dem Brand wurden auch die umliegenden Häuser in M. gezogen; imdn. in M. ziehen (jmdn. bei erw.. was ihn nicht unmittelbar betrifft, mit beeinträchtigen, ihm dabei ebenfalls Schaden zufügen u.a.): die Vorgänge zogen uns alle in M.; -leideireaend <Adj.; nicht adv.): so aussehend, beschaffen o. ä.. daß es jmds. Mitleid erregt: in einem sehr schlechten, bedauernswerten Zustand: ein -er Anblick; -leidig <Adj.): voller Mitleid: teilnahmsvoll: sie ist ein -er Mensch, eine -e Seele; auch iron.: er lächelte m. (verächtlich), als er das Ergebnis ihrer Bemühungen sah; -leid[s]los <Adj.; -er. -este): hart u. ohne Mitleid: ohne Herz: ein -er Blick; m. sein, bei etw. zusehen, dazu: -leidlsllosigkeit. die; -; -leid[s]voll <Adj.; Steig, ungebr): voll Mitleid, voll Erbarmen: jmdn. m. anschauen; -lesen <st. V.; hat): 1. etw. neben anderem auch lesen u. damit zur Kenntnis nehmen: du mußt auch das Kleingedruckte m. 2. mir einem anderen zugleich erw. lesen: er merkte, daß sein Gegenüber seine Zeitung mitlas; willst du den Brief m.?; -liefern <sw. V.; hat): erw. gleichzeirig mir erw. anderem liefern (1): ein Teil der bestellten Ware ist nicht mitgeliefert worden; -machen <sw. V.; hat): l.a) bei erw. (mir) dabeisein: an erw. [aktiv/ rednehmen: ein Fest, einen Ausflug, einen Gottesdienst m.; er hat den Krieg [in Rußland] mitgemacht; der macht jeden Ulk. sie macht jede Mode mit; b) sich einer Unternehmung anschließen, sich an erw. beredigen: bei einem Wettbewerb, bei einer Aktion [nicht] m.; willst du m.?; da mache ich nicht mehr mit (daskann ich nichr verrreren. nichr billigen): Ü Das Wetter macht mit (ist so. wie gewünscht: M. Walser. Eiche 83); er wird's nicht mehr lange m. (salopp; er wird bald sterben): c) (als Lernender o.a.) an erw. rednehmen: einen Kurs. Lehrgang m. 2. (ugs.) erw. für einen anderen, an Srelle eines anderen auch noch erledigen o.a.: während seiner Krankheit hat ein Kollege seine Arbeit mitgemacht. 3. (ugs.) (Schweres. Schwierigeso. ä.) durchmachen (2), durch- srehen. erleiden: sie haben während des Krieges viele Bombenangriffe mitgemacht; er hat im letzten Stadium seiner Krankheit viel mitgemacht (harre sehr schwer zu leiden): Großmutter sagt, sie hat mit Großvater allerhand mitgemacht (harre es schwer mir ihm: Schwaiger, Wie kommt 93); R [ich kann dir sagen,] da machst du [vielleichtI was mit!; -mensch, der <meist PL): ein Mensch im Hinblick aufsein Verhälrnis zu den mir ihm lebenden anderen Menschen: auf seine -en Rücksicht nehmen; hart über seine -en urteilen; (iron.:) die lieben -en.dazu: -menschlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): auf den Mitmenschen bezogen, den Mitmenschen her reffend: -e Beziehungen. Kontakte. -menschlichkeit.die <o. PI.); -mischen <sw. V.; hat) (ugs.): a) ohne eigenrlich dazuzugehören, sich bei erw. beteiligen, sich einmischend bei erw. Einfluß nehmen: mitmachen: er will überall m.. hat bei der Aktion heftig mitgemischt; b) (Sport Jargon) mir vollem Einsatz kämpfen: dem Gegner Paroli bieten: der Herausforderer mischte von der ersten Runde an mit; die Regionalliga hat bis zum Schluß kräftig mitgemischt; -mögen<unr. V.; hat): vgl. -dürfen; -müssen <unr. V.; hat): vgl. -dürfen; -nähme [-na:md]. die <o. PI.) (Papierdt.): das Mitnehmen (1 a): die M. von Taschen und anderem Gepäck ist nicht erlaubt; die Diebe verschwanden unter M. des wertvollen Schmucks (verschwanden u. nahmen den wertvollen Schmuck mit), dazu: -nahme- pneis. der (Werbespr.): reduzierter Preis für einen größeren (normalerweise vom Verkäufer zu liefernden) Gegenstand, den der Kunde selbst abtransportiert: Sessel zum M. von 100 Mark; -nehmen <st. V.; hat) /vgl. mitgenommen/: I. a) (auf einen Weg o. ä.) mit sich nehmen, mit sich führen: [sichl den Regenschirm, ein Frühstück m.; den Koffer ins Abteil m.; einen Brief zur Post m.; b) (auf seinem Weg o.a.) mitgehen, -fahren lassen o.a.: jmdn. an etw.. was man selbst tut. teilhaben lassen: sie haben die Kinder auf die Reise mitgenommen; jmdn. ins Kino, zu einer Party m.; das Frachtschiff nimmt auch Passagiere mit (es können auch Passagiere darauf mitfahren): c) von einem Ort mit fortnehmen: aus der Präsenzbibliothek dürfen keine Bücher mitgenommen werden; die Einbrecher haben Schmuck im Wert von mehreren tausend Mark mitgenommen (verhüll.; gestohlen): d) (ugs.) (von etw.. was einem gerade ins Auge springt, was als besonders preiswert erscheint o.a.) im Vorbeigehen kaufen: weil das Obst so billig war. hat sie gleich fünf Pfund davon mitgenommen; e) (ugs.. oft scherzh.) so dicht an etw. vorbeistreifen, daß etw. sich ablöst, weggerissen wird o.a.: du hast die ganze Wand mitgenommen (hast die Tünche der Wand an den Kleidern hängen): der LKW hat eine Hausecke mitgenommen; 0 (ugs.) erw. bei sich bietender Gelegenheit wahrnehmen (ansehen, besuchen, mitmachen o. ä.): sie nehmen alles mit. was sich ihnen bietet. 2. jmdm. psychisch od. physisch sehr zusetzen: die Aufregungen der letzten Zeit haben sie sehr mitgenommen. 3. aus etw. für sich einen Gewinn ziehen, etw. lernen o.a.: aus einem Vortrag, einer Predigt etwas m.; -nehmepreis, der: svw. t-nahmepreis; -nichten: fmitnichten; -rauchen <sw. V.; hat): mit (einem/ anderen zusammen rauchen: willst du eine m.?; <subst.:> passives Mitrauchen (zwangsläufiges Einatmen des Rauches, den die Raucher verursachen): -rechnen <sw. V.; hat): a) / um das Ergebnis zu kontrollieren J gleichzeitig mit einem anderen eine Rechnung ausführen: er hat bei deiner Addition mitgerechnet; b) jmdn.. etw. in eine Rechnung. Überlegung einbeziehen, mit berücksichtigen: der Bau hat viel Geld gekostet, die Eigenleistung nicht mitgerechnet; -reden <sw. V.; hat): a) (in einem Gespräch o.a.) etw. Sinnvolles zu einem Thema o.a. beisteuern (meist in Verbindung mit „können"): hier kannst du einfach nicht m. (es fehlt dir die Erfahrung, die Sachkenntnis: du verstehst nichts davon): er ist zu jung, zu unerfahren, um m. zu können; die einzige Kunstart, bei der ich ein bißchen m. konnte {auf Grund eigener Sachkenntnis: Ott. Haie 53); b) an einer Entscheidung beteiligt sein (meist im Inf. mit zu + haben): er will auch m.. wenn es um eine wichtige Entscheidung geht; ein Fall, bei dem alle mitzureden haben werden (bei dem alle gefragt werden müssen: Kant. Impressum 254); -regieren <sw. V.; hat): vgl. -bestimmen; -reisen <sw. V.; ist): vgl. -fahren, dazu: -reisende, der u. die. jmd.. der mit [einem] anderen im gleichen Zug o.a. reist: -reißen <st. V.; hat): I. (von einer Stelle durch die eigene Bewegung o.a.) mit sich fortreißen, wegreißen: die Strömung hat Teile der Uferbefestigung mitgerissen; der Abstürzende hat die ganze Seilschaft mitgerissen. 2. durch seinen inneren Schwung, seine Überzeugungskraft o. ä. anstecken, begeistern: der Redner, seine Begeisterung reißt die Zuhörer mit; <1. Part.:) ein mitreißendes Spiel; er wirkt nicht gerade mitreißend bei seinen Auftritten; -sam- men. -samt: tmitsammen, mitsamt; -schicken <sw. V.; hat): a) etw. mit anderem zusammen schicken: ein Foto im Brief m.; kann er nicht auch ein bißchen Geld m? (Hausmann. Abel 178); b) jmdn. als Begleitung mitgehen o.a. lassen: jmdm. einen Ortskundigen als Führer m; -schleifen <sw. V.; hat): 1. vgl. -reißen (1): der Zug erfaßte 1797
mit-, Mit- das Auto und schleifte es mehrere 100 Meter weit mit. 2. (ugs.) a) vgl. -nehmen (1 a): warum schleifst du die schwere Tasche überallhin mit?; b) vgl. -nehmen (1 b): sie haben ihn zu der Party mitgeschleift; -schleppen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. /etw. Schweres, Unnötiges! mitnehmen (1 a). mit sich schleppen, tragen: sie schleppen immer viel zu viele Sachen in den Urlaub mit; U Darum schleppen wir unsere Vergangenheit immer mit (Thielicke. Ich glaube 182). 2. vgl. -nehmen (I b): er schleppte mich mit ins Kino; -schneiden <unr. V.; hat) (bes. Rundf.. Ferns.): (eine Sendung o. ä. zum Zwecke beliebiger Reproduzierbarkeit) aufzeichnen* auf Magnetband aufnehmen: eine Sendung, ein Konzert m.; ein Gesprach m.; <subst.:) das Mitschneiden von Rundfunksendungen ist nicht erlaubt; dazu: -schnitt, der (bes. Rundf. Ferns.): durch Mitschneiden hergestellte Aufzeichnung: der M. eines öffentlichen Liederabends; -schreiben <st. V.; hat): 1. etw. anhören u. zugleich niederschreiben: die Unterhaltung, den Vortrag m.; (auch ohne Akk.-Obj.:) er versuchte mitzuschreiben. 2. an einer schriftlichen [Prüfungs] arbeit teilnehmen: die Prüfungsarbeit m.; -schuld, die <o. PI.): Teilhabe an der Schuld eines anderen, von anderen: jmdm. eine M. nachweisen; seine M. [an etw.] leugnen; -schuldig <Adj.; o. Steig.; nicht adv): eine Mitschuld an etw. tragend: an etw. m. sein, werden; <subst.:> -schuldige, der u. die [nach spätlat. correus]: Er hatte plötzlich das... Gefühl zum Mitschuldigen geworden zu sein (Remarque. Triomphe 120); -Schüler, der: Schüler, der (mit anderen zusammen) die gleiche Klasse od. Schule besucht: -Schülerin, die: w. Form zu t-schüler; -schwimmen <st. V.; ist): mit anderen zusammen bei einer bestinvnten Gelegentieit schwimmen: in der Staffel m.; er ist bei dem Sportfest nicht mitgeschwommen; Ü sie schwammen in dem Menschenstrom mit (ließen sich von ihm treiben): -schwingen <st. V.; hat): 1. mit etw. anderem in Schwingung Befindlichen zugleich in Schwingung geraten: Saiten eines Instruments. Töne schwingen mit. 2. in jmds. Äußerung o.a. mit zum Ausdruck kommen: Freude. Überraschung. Kritik schwang in seinen Worten mit; -sein <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben) (ugs.): mitgegangen, mitgefahren sein u.a.: er ist beim Betriebsausflug nicht mitgewesen; -singen <st. V.; hat): a) mit [einem] anderen zusammen singen: ein Lied, eine Melodie leise m.; (auch ohne Akk.-Obj.:> alle sangen mit; er singt im Chor mit (gehört einem Chor an); -sollen <unr. V.; hat): vgl. -dürfen; -spielen <sw. V.; hat) [3: mhd. (iemanne) mite spiln = (mit jmdm.) im Kampfspiel derb umgehen]: 1. a) bei einem Spiel mitmachen, sich beteiligen: darf ich m.?; Ü das Wetter hat nicht mitgespielt (es war schlechtes Wetter bei der Unternehmung, dem Fest o.a.): hier spiele ich nicht mehr mit (das kann ich nicht mehr billigen, nicht unterstützen, nicht mitmachen o.a.); (auch mit einem Subst. des gleichen Stammes als Obj.:) Die Rose ( = eine Frau) spielte wohl versehentlich dein Spiel mit (verhielt sich genauso wie du; Reinig. Schiffe 77); b) (als Mitwirkender) bei etw. dabeisein: er hat in vielen Filmen, im Faust mitgespielt; er spielt im Orchester, in der Nationalmannschaft mit. 2. bei etw. mit eine Rolle spielen, mit im Spiel sein, sich mit auswirken: viele Gründe haben bei der Entscheidung mitgespielt; Ehrgeiz. Eifersucht spielen bei jmdm. mit; der Zufall hat hier mitgespielt. 3. jmdm. zusetzen: jmdm. übel, arg, böse m.; Hat er es denn nötig, sich derart m. zu lassen? (so mit sich umgehen zu lassen; Maass. Gouffe 246); zu 1: -Spieler, der: jmd., der mitspielt; -Spielerin, die: w. Form zu t-Spieler; -spräche, die <o. PI.): das Mitsprechen bei bestimmten Entscheidungen o.a.: ein Recht auf M. haben; <Zus.:> -spracherecht, das <o. Pl.>: das Recht, bei anstehenden Entscheidungen angehört zu werden, mitzusprechen: jmdm. ein M. einräumen, zugestehen; sein M. wahrnehmen; ein M. der Mitglieder, der Länder; ein M. über etw. fordern; -sprechen <st. V.; hat): 1. etw. mit [einem] anderen gemeinsam sprechen: ein Gebet, eine Eidesformel m. 2.a) vgl. -reden (a): bei etw. nicht m. können; b) vgl. -reden (b): sie möchten gefragt werden, möchten m.. wenn es um ihre Sache geht. 3. mit eine Rolle spielen; mitspielen (2): bei etw. sprechen verschiedene Faktoren. Gründe. Interessen mit; -stenographieren <sw. V.; hat): vgl. -schreiben (1): [eine Rede] m.; -Streiter, der: jmd., der mit [einem] anderen zusammen für od. gegen etw. eintritt, sich einsetzt, kämpft; -streiterin, die: w. Form zu t -Streiter; -stricken <sw. V.; hat) (salopp): beim Zustandekommen von etw. mitwirken: Feltz .... der 1942 die Vertröstungsschnulze ... mitgestrickt hatte (Spiegel 33.1975. 79); ^täter9der:jmd.,der mit [einem] anderen gemeinsam eine Straftat begangen hat; -täterin, die: w. Form zu t-tater, dazu: -titerschaft, die; -teilen <sw. V.; hat): 1. jmdn. von etw., wovon man glaubt, daß es für ihn wichtig ist, in Kenntnis setzen, jmdn. über etw. informieren, ihn etw. wissen lassen: jmdm. etw. brieflich, telefonisch, schonend, vertraulich m.; jmdm. eine Absicht, ein Vorhaben, eine Neuigkeit, seine Bedenken m.; er hat uns seine Erfahrungen mitgeteilt (erzählt); Zu dem vereinbarten Termin hatte Macheath natürlich nichts Neues mitzuteilen (Brecht. Groschen 133); er teilte der staunenden Menge mit (erklärte ihr), daß ...; die Militärjunta teilte [der Bevölkerung] mit (verkündete, machte bekannt), daß ...; amtlich wurde mitgeteilt (bekanntgegeben), daß ... 2. (geh.) a) etw. an etw., jmdn. weitergeben, auf etw., jmdn. übertragen: der Ofen teilt die Wärme dem ganzen Raum mit; b) <m. -f sich) sich auf jmdn. übertragen: Die exaltierte Lustigkeit ... teilte sich ... den anderen Mädchen mit (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 1S6); der Geruch hat sich allen Kleidungsstücken mitgeteilt. 3. (geh.) (m. + sich) sich jmdm. im Gespräch anvertrauen, mit [einem] anderen von sich selbst sprechen: er kann sich schlecht einem anderen m.; er hatte das Bedürfnis, sich einem Menschen mitzuteilen. 4. (geh., veraltet) jmdm. etw. von etw. geben, zuteil werden lassen: sie war bereit, anderen etwas von ihrem Reichtum, ihren Gaben mitzuteilen, dazu: -teitaun [-t3jlza:m] <Adj.; nicht adv.): gesprächig, sehr geneigt, [einem] anderen Einblick zu geben in das, was einen bewegt o.a.; von großem Mitteilungsbedürfnis: ein sehr -er Mensch; m. sein, dazu: -teilsamkeit, die; -; -teihing, die: etw., was man jmdm. mitteilt (1). wovon man jmdm. Kenntnis gibt: eine briefliche, vertrauliche, freudige, traurige M.; die Polizei erbittet zweckdienliche -en zu dem Fall; jmdm. eine M. [über, von etw.] machen (etw. förmlich mitteilen); eine M. (eine zur Veröffentlichung bestünmte Nachricht) an die Presse herausgeben; jmdm. eine M. (Nachricht) zukommen lassen; jmdn. mit einer M. (Eröffnung) überraschen; laut amtlicher M.; nach M. der Behörden, dazu: ^teikingsbe- dürfnis, das <o. PL): jmds. starkes Bedürfnis, sich [einem! anderen mitzuteilen: er hatte [keinl großes M.; -teihingsbe- dürftigkeit. die (seltener): svw. f-bedürfnis. -teihings- drang, der <o. PI.): gesteigertes Bedürfnis, etw., was einen bewegt, [einem] anderen mitzuteilen; -tun <unr. V.; hat) (landsch): vgl. -machen (1 b. 2); -unter f mitunter; -Unterzeichner, der: svw. f-unterzeichnete; -unterzeichnete, der u. die: jmd., der als Verantwortlicher in einer bestimmten Funktionein Schriftstück neben [einem / anderen Unterzeichnenden unterzeichnet; -Verantwortlichkeit, die <o. PI.): das Mitverantwortlichsein: sich aus seiner M. herausstehlen; -Verantwortung, die: jmds. Teilhabe an der Verantwortung für jmdn., etw.; eine soziale, politische M.; M. [für etw.l tragen, übernehmen; -verdienen <sw. V.; hat): (neben dem Familienvorstand, neben anderen Familienmitgliedern) auch einer bezahlten Arbeit nachgehen: seine Frau verdient mit. muß m.; die mitverdienende Ehefrau, dazu: -Verdiener, der. -verdienerin. die; -Verfasser, der: vgl. -autor, -verganaenheit, die (Osten*.): svw. T Imperfekt; -verschulden, das: Teilhabe an der Schuld eines anderen, anderer: ihn trifft ein M. an dem Unfall; -Verwaltung, die: 1. (o. PI.) Teilnahme,Mitwirkung ander verantwortlichen Verwaltung von etw.: die M. der Schüler fordern. 2. Organisation, die an etw. im Sinne der Mitverwaltung (1) teilhat; -weit, die <o. PI.): die Gesamtheit der Mitmenschen, Zeitgenossen; die M. hat sein Genie verkannt, nicht gewürdigt; -wirken <sw. V.; hat): l.a) mit [einem] anderen zusammen an/bei der Durchführung o. ä. von etw. wirken, tätig sein; mitarbeiten: an, bei etw. m.; verantwortlich, als Verantwortlicher bei etw. m.; <subst.:> er ist nur durch ihr. ist ohne ihr M. zu einer Stellung gekommen; b) vgl. -spielen (1 b): in einem Orchester, in einem Theaterstück m.; in einer kleinen Rolle m.; es wirkten mit: ...: die mitwirkenden Schauspieler. 2. bei etw. mit eine Rolle spielen, mit eine Wirkung haben: bei der Entscheidung, dem Ausgang wirkten verschiedene Faktoren mit. dazu: -wirkende, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete). -Wirkung, die <o. PI.): das Mitwirken: es kommt auf die M. aller an; -wisser, der: jmd., der von einer [unrechtmäßigen o.a.] Handlung, von einem Geheimnis eines anderen od. anderer Kenntnis hat: 1798
Mittags- M. sein; er hat zu viele M.; jmdn. zum M. machen (in sein Geheimnis o.a. einweihen), dazu: -wisserschaft, die; -; -wollen <unr. V.; hat): vgl. ^dürfen; -zählen <sw. V.; hat): 1. bei einer Zählung auch berücksichtigen: du mußt auch die nichtaktiven Teilnehmer m. 2. mit eingerechnet werden: die Sonntage zählen bei den Urlaubstagen nicht mit; ^ziehen <unr. V.>: I. sich einem Zug von Marschierenden o.a. anschließen: in einer Gruppe von Gehenden, Marschierenden mitgehen: die Kinder zogen ein Stück weit [mit der Musikkapelle] mit. 2.a) (ugs.) bei etw. mitmachen, sich einer Handlung, dem Verhalten eines anderen anschließen: Krüger ... reichte eine Klage ... ein ... 23 Elternpaare ... zogen mit (Quick. 45. 1975. 79); b) (Sport) in einem Laufwettbewerb mit dem Mitbewerber mithalten: in langen Sätzen m.; der Finne stößt vor. der Deutsche zieht mit. miteinander <Adv.) [mhd. mit einander]: I. einer, eine, eines mit dem, der anderen: m. sprechen; m. kämpfen, leben; sie kommen gut m. aus; m. in Verbindung stehen; die beiden sind m. verheiratet; die Zutaten m. vermischen. 2. gemeinsatn, zusammen, im Zusammenwirken o. a.: wir müssen die Aufgabe m. zu lösen versuchen; wir können m. nach Hause gehen; sie sind alle m. (alle ohne Ausnahme) dergleichen Meinung; <subst.:> Miteinander [auch:' j. das; -Isl: ... von den Gefahren des M. (des Zusammenlebens) wissen (Kant. Impressum 199). Mitella [mi'telal, die; -. ...Ilen [lat. mitella. Vkl. von: mitra. tMitral (Med.): um den Nacken geschlungenes dreieckiges Tragetuch zur Ruhigstellung des Armes bei Unterarm- od. Handverletzungen. Mjtgift, die; -, -en [spätmhd. mitegift, zu tmit u. mhd.. ahd. gift. TGiftI (veraltend): Vermögen, Aussteuer in Form von Geld u. Gut, die einem Mädchen bei der Heirat von den Eltern mitgegeben wird: eine stattliche, bescheidene M. mitbekommen; Ü (geh.:) Alle Kinder Israels werden solche Augen als M. haben (Fries. Weg 23). dazu: Mjtgift- iäger, der (abwertend veraltend): jmd., der ein Mädchen nur seiner Mitgift wegen heiratet, zu heiraten beabsichtigt. mithin <Adv.): folglich, dementsprechend, also: er ist volljährig, m. für sein Tun selbst verantwortlich. Mitigans ImLtigans], das; -. ...anzien lmitigantßpnl u. ...antia [... ganl^a; lat. mitigans. I. Part, von: mitigäre = lindern] (Med.): Linderungs-. Beruhigungsmittel. mitnichten [mit ni^ln] <Adv.) (veraltend): keineswegs, gewiß nicht: out keinen Fall: sie ist m. schön; er gehorchte m. Mitochondrkim [mitoxondrium], das; -s, ...rien [...ian] (meist PI.) [zu griech. mitos = Faden u. chondrion = Knötchen] (Biol.): faden- od. kugelförmiges Gebilde in tierischen u. pflanzlichen Zellen, das der Atmung u. dem Stoffwechsel der Zelle dient: Mitose Imi'to:»]. die; -. -n [zu griech. mitos = Faden] (Biol.): indirekte Zellkernteilung: <Zus.:> Mitosegift, das (Biol.): Stoff, der den normalen Ablauf der Zellkernteilung stört (z. B. Kolchizin); mitotisch <Adj.; o. Steig.) (Biol.): die Mitose betreffend. Mitra [mi:tra]. die; -. ...ren lmlat. mitra < lat. mitra < griech. mitra = Stirnbindel: I. (kath. Kirche) Bischofsmütze, Kopfbedeckung für Bischöfe u. andere hohe Würdenträger aus zwei schildförmigen, um Stirn u. Hinterkopf gebogenen, oben dreieckig-spitz zulaufenden Teilen, die durch Stoff u. Zierbänder verbunden sind: Inful (2). 2. (Med.) haubenför- miger Kopfverband. 3.a) (bei den Griechen und Römern) Stirnband der Frauen: b) i golddurchwirkte] Kopfbinde altorientalischer Herrscher. Mitrailleuse [mitra(l)'j0:z3|. die; -. -n [frz. mitrailleuse. zu: mitraille = zerhackte Blei- u. Eisenstücke] (hist.): (vom frz. Militär verwendetes) Geschütz für Kartätschen, bei dem mehrere Läufe schnell hintereinamler abgefeuert werden konnten (Vorläufer des Maschinengewehrs). Mitralklappe, die; -. -n [zu f Mitra. nach der Form] (Med.): zweizipfelige Herzklappe zwischen linkem Vorhof u. linker Herzkammer. mitsammen [mrt'zamanl <Adv.) [zum 2. Bestandteil vgl. zusammen] (landsch.. bes. österr.): zusammen, gemeinsam, miteinander: m. eine Wanderung machen; Die Auseinandersetzung ... bringt den Beteiligten allen m. wenig Ehre ein (Sonntagspost 151); mitsamt <Präp. mit Dativ) [mhd. mit sam(e)t] (verstärkend, oft iron.): zusammen mit, samt, im Verein mit: das Schiff sank m. der Ladung. mjtt-. Mjtt- [tMitte]: -achtziger, der: Mann in der Mitte der Achtziger: -aditztgerin. die: w. Form zu t-achtziger; -dreißiger, der: vgl. ^achtziger; -dreißigerin, die: w. Form zu t ^dreißiger; -fasten <PI.) (kath. Rel.): Mitte der Fastenzeit, etwa von Mittwwh vor Laiare bis zum Sonntag Lätare (auch einer dieser Tage selbst): -fünfziger, der: vgl. -achtziger; -fiinfztgerin, die: w. Form zu t~fünfziger; -schiffs <Adv.> (Seemannsspr.): in der Mitte des Schiffes /bejindlichj: der m. anstoßende Maschinenraum; ein Volltreffer m.; Die Kombüse war m.. Steuerbord (Fallada. Herr Sl); -sechziger, der: vgl. -achtziger; -Sechzigerin, die: w. Form zu t -sechziger; -siebziger, der: vgl. -achtziger; -Siebzigerin, die: w. Form zu t -siebziger; -sommer, der Iwohl LÜ von engl, midsummer]: Zeit der Sommersonnenwende, dazu: -Sommernacht, die: 1. eine der kurzen, hellen Nächte im Mittsommer. 2. Nacht der Sommersonnenwende: -sommers <Adv.>: zur Zeit des Mittsommers, im Mittsommer: -vierziger, der: vgl. -achtziger; -Vierzigerin, die: w. Form zu t -vierziger; -wegs <Adv.) (veraltend, noch landsch.): auf halbem Wege: zu dem Hügel .... der m. zwischen dem Haus und der Waldgrenze lag (Musil, Mann 1333); -winter, der: Zeit der Wintersonnenwende: -winters: vgl. -sommers; -woch usw.: tMittwoch usw.; -zwanziger, der: vgl. -achtziger; -zwanzigerin, die: w. Form zu t-zwanziger. mittag [ mita:k] <Adv> a) am. zu Mittag, um die Mittagszeit (stets der Nennung einer Tagesbez. nachgestellt): gestern, heute, morgen m.; Montag m.; b) (landsch.) nachmittag: ich komme morgen m. um 15 Uhr; 'Mittag [-]. der; -s. -e [mhd. mittetac. ahd. mittitac zusgez. aus: mitti tag = mittlerer Tag; 3: nach lat. meridles, t Meridian]: 1. Zeit um die Mitte des Tages (gegen u. nach 12 Uhr): Mittagszeit (1 a): ein heißer, glühender M.; die Kirchturmuhr schlägt M. (12 Uhr): er kommt jeden M. zum Essen nach Hause: diesen M. bin ich nicht da; ich habe den ganzen M. (landsch.; Nachmittag) gewartet; des -s (geh.; mittags); eines [schönen] -s (irgendwann an einem Mittag): am hellen M.; es geht auf M. (auf 12 Uhr) zu; ich komme gegen M. (gegen 12 Uhr): Vom frühen Morgen bis zum späten M. hörten wir Vorlesungen (Leonhard, Revolution 176); über M. (in der Mittagszeit) gehen wir schwimmen; Ü im Mittag des Lebens (auf (km Höhepunkt, in der Periode der höchsten Schaffenskraft) stehen; *zu M. essen (die Mittagsmahlzeit einnehmen). 2. <o. PI.) (ugs.) Mittagspause: es ist M.; M. machen; ein Teil der Belegschaft hat um 12 Uhr M.. der andere um V2 I. 3. <o. PI.) (veraltet, noch altertümelnd) Süden: Und ging von da gegen M. nach dem Lande Negeb (Th. Mann, Joseph 117); Die Sonne stand genau im M. (Rehn, Nichts 51); ^Mittag [-], das; -s (ugs.): Mittagessen: das M. ist fertig; M. kochen; bald gibt es M.; wollen wir zusammen M. essen?; nichts mehr zu M. haben. Mjttag- (vgl. auch: Mittags-): -brot, das <o. PI.) (landsch.): svw. t messen; -essen, das: I. <o. PL) Einnahme der Mittagsmahlzeit: ein gemeinsames M.; beim M. sitzen: nach dem M. ein wenig ruhen; jmdn. zum M. einladen. 2. um die Mittagszeit gereichte [warme] Mahlzeit: ein reichliches M.; das M. ist fertig; das M. bestand aus Suppe. Fleisch mit Gemüse. Kartoffeln und einer Nachspeise; sie hatte in der Küche viele M. (Essensportionen) zuzubereiten und auszuteilen; -mahl, das (selten): svw. !-essen; -schicht, die: svw. t Mittagsschicht. mittägig ['mit£:gi<;] <Adj.: o. Steig.; nur attr.) [spätmhd. mittegig. ahd. mittitagig]: den ganzen Mittag dauernd: die -e Hitze. Stille; mjttäglich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) Imhd. mittaglich. ahd. mittitagalQi]: a) jeden Mittag / vorhanden, stattfindend/: der -e Schichtwechsel; eine -e Pause; sie treffen sich m. beim Essen; b)für den Mittag kennzeichnend: im -en Flimmerlicht (Werfel. Himmel 105); es war m. heiß auf der Straße; mittags [mrta:ks] <Adv.) [erstarrter Gen. Sg.]: a) am Mittag, zur Mittagszeit: m. um eins; von morgens bism.; sie treffen sich immer Dienstag m./dienstags m.; m. hatte es geregnet; er schlief bis m.; b) (landsch.) nachmittags: er kam m. um 15 Uhr. Mjttags- (vgl. auch: Mittag-): -brot, das: vgl. Frühstücksbrot; -gast, der: Gast zum Mittagessen: -glocke, die: Glok- ke, die jeden Mittag [um 12 Uhr] läutet: -gkit, die; -hitze, die; -höhe, die (Astron.): Höhe über dem Horizont, in der die Sonne am jeweiligen Ort zum jeweiligen Datum mittags steht: -läuten, das; -s; -linie, die (Astron.): Verbindungslinie zwischen dem nördlichsten u. südlichsten Punkt in der Ebene des Horizonts: -mahl, das (geh.): svw. t Mit- 1799
Mitte tagessen: ein karges, festliches M.; das M. einnehmen; sein M. halten (zu Mittag essen): beim M. sitzen; -mahl- zeit. die: am Mittag eingenommene / Haupt Jmahlzeit: eine warme, kräftige M«; -pause, die: [zeitlich genau festgelegte] Arbeitspause um die Mittagszeit: von 12 bis V21 ist M.; ich habe erst um eins M.; M. halten, machen; in der M. essen gehen; -punk t, der (Astron.): der (vom jeweiligen Standort des Beobachters aus) südlichste Punkt am Horizont: -ruhe, die: a) Ausruhen in der Mittagsstunde od. nach dem Mittagessen: M. halten; b) mittägliche Ruhe. Zeit am frühen Nachmittag (etwa von eins bis drei), in der es in den Häusern verhältnismäßig still ist: die M. einhalten, stören; -schiebt, die: l.um die Mittagszeit beginnende Arbeitsschicht. 2. Gesamtheit der in der Mittagsschicht (1) Arbeitenden: -schlaf, der: Schlaf nach dem Mittagessen: einen M. machen; seinen M. halten; sich zu einem M. zurückziehen; -schläfchen, das (fam.): vgl. ^schlaf; -sonne, die: mittägliche, auf ihrem höchsten Stand stehende Sonne: heiße, glühende, brütende M.; in der M. tauender Schnee; das Zimmer hat M. (hat nach Süden gelegene Fenster): -sperre, die (österr.): svw. T^pause; -stille, die: svw. Nruhe (b); -stunde, die: Zeitspanne von etwa einer Stunde um 12 Uhr herum: in der M.; -tafel, die (geh.): svw. Ktisch; -tisch, der: I. zum Mittagessen gedeckter Tisch: der M. ist gedeckt; die Familie sitzt am M. (ist beim Essen). 2. (veraltend) Mittagessen. Mittags- ma/ilzeit [für einen mehr od. weniger festen Personenkreis in einem Restaurant/: preiswerter, gutbürgerlicher M.; ein studentischer M. (Restaurant o. ä..das an Studenten einfache Mahlzeiten verabreicht): in diesem Restaurant haben wir einen festen M. (essen wir gewöhnlich zu Mittag): einen M. halten (an zahlende Gäste Mittagsma/ilzeiten verabreichen): ~zelt. die: I. <o. PI.) a) die Zeit um und nach 12 Uhr: b) Zeit dee Mittagsrufie (b): in der M. möchte ich dort nicht anrufen. 2. svw. t -pause; -zug, der (Eisenb): der u/n die Mittagszeit verkehrende Zug. Mitte [mitdl. die; -. -n <PI. selten) [mhd. mitte, ahd. mitta, zu: mitti. Tmitten]: l.a) Punkt od. Teil von etw.% der von allen Enden od. Begrenzungen gleich weit entfernt ist: die M. des Kreises, der Strecke, des Raumes: die M. des Zimmers nimmt ein großer Tisch ein; die M. von etw. angeben, berechnen, anpeilen; ich bin in dem Buch nur bis zur M. (zur ersten Hälfte) gekommen; jmdn. in die M. (zwischen sich) nehmen; der Ort liegt sehr günstig, etwa in der M. des von drei Großstädten gebildeten Dreiecks; er wohnt im dritten Stock M. (in der mittleren Wohnung): die Plätze im ersten Rang M. sind schon ausverkauft; Ü sie ist die ruhende M. (der Mittelpunkt 2) der Familie; Rom war einst die M. der Welt; die M. zwischen zwei Extremen (geistiger Standort, der von den beiden Extremen gleich weit entfernt ist): eine Politik der M. (des Ausgleichs): *die goldene M. (der zwischen den Extremen liegende Standpunkt od. die entsprechende Entscheidung: vgl. Mittelweg); *ab durch die M.! (Tab II. 1 a): b) Zeitpunkt. Zeitraum, der von zwei Begrenzungen etwa gleich weit entfernt ist: M. des Jahres; in der M. des vorigen Jahrhunderts; M. Mai (um den 15. Mai herum): er ist M. [der] Fünfzig (etwa zwischen 54 u. 56 Jahre alt). 2.a) Kreis. Gruppe von Menschen [die durch freundschaftliche od. familiäre Bande miteinander verbunden sind]: endlich können wir dich wieder in unserer M. (unter uns) begrüßen; Mädchen in steifen, weißen Blusen ... und in ihrer M. eine dunkle, ältere Dame (Böll. Adam 67); der Tod hat ihn/er wurde aus unserer M. gerissen (geh. verhüll.; er ist gestorben): b) (Politik) Partei: Gruppierung zwischen rechts und links: die bürgerliche, liberale M.; die M. sucht nach einem Kompromiß, zeigt Verhandlungsbereitschaft; er hat immer zur M. tendiert. 3. (veraltet) Taille: jmdn. in der/um die M. fassen; mittel [mitjl <Adj.; o. Steig.; nicht attr.) [mhd. mittel, ahd. mittil. zu: mitti. T Mitte) (ugs.): mäßig, nicht bes. gut u. nicht bes. schlecht, durchschnittlich: der neue Roman scheint nicht sehr gut zu sein, höchstens m.; „Wie geht es dir?'4 - „Na, so m.!"; 'Mittel [-1. das; -s, - [urspr. = das zwischen zwei Dingen Befindliche, dann mit Bezug auf das. was zwischen dem Handelnden u. dem Zweck steht, zur Erreichung des Zwek- kes dient; mhd. mittel = (in der) Mitte (befindlicher Teil). Subst. von Tmittel]: 1. etw.. was zur Erreichung eines Zieles dient, was dazu geeignet ist. etw. Bestimmtes zu erreichen o. ä.: ein gutes, sicheres, wirksames, untaugliches M.; hierfür ist jedes M. recht; er ließ kein M. unversucht, mich umzustimmen; [nicht] frei sein in der Wahl seiner M.; mit drastischen -n vorgehen; mit allen -n arbeiten, kämpfen (alle Hilfsmittel tu. Tricksj einsetzen): das muß mit allen [zur Verfugung stehenden 1 -n verhindert werden; zum letzten, äußersten M. greifen; * [nur] M. zum Zweck sein (als Person od. Sache vonjmd. anders für dessen Zwecke benutzt od. ausgenutzt werden): M. und Wege suchen/finden (Möglichkeiten. Methoden zur Lösung eines Problems, zur Hilfe in einer schwierigen Situation ausfindig machen): sich [für jmdn.] ins M. legen (geh., veraltend) sich [für jmdn.] einsetzen, vermitteln: älter: ..sich ins M. schlagen'4 = sich in die Mitte zwischen zwei Streitende werfen. 2.a) (nicht näher bezeichnetes) Heilmittel. Medikament o. ä.: ein wirksames, harmloses, schmerzlinderndes M.; M. für die Verdauung, gegen Grippe, zum Einschlafen; der Arzt hat starke M. verordnet; ein M. einnehmen, schlucken; laß dir [vom Arztl das M. noch einmal verschreiben; mechanische und chemische M. zur Empfängnisverhütung; b) (nicht näher bezeichnete) /chemischej Substanz, die zu einem bestimmten Zweck dient: ein M. für die Reinigung, gegen Ungeziefer, zum Spülen, zum Düngen; ein M. zum Entfernen hartnäckiger Flecken; ich habe die Rosen mit einem neuen M. gespritzt. 3. <P1.) [zur Verfügung stehende] Gelder. Kapital. Geldmittel: ausreichende, geringe, bescheidene, beschränkte M.; meine M. sind erschöpft; keine flüssigen (verfügbaren, baren) M. mehr haben; die M. [für ein Vorhaben] bereitstellen: etw. aus eigenen -n bezahlen; das Vorhaben wird mit öffentlichen -n gefördert; er ist nicht ganz ohne M. (hat etwas Vermögen), steht ohne M. da (ist völlig mittellos, verarmt). 4. mittlerer Wert. Durchschnittswert: Das M. aus beiden Messungen zählt als Rekordleistung (Frankenberg. Fahren 132): die Einschaltquote für diese Sendereihe betrug im M. (im Durchschnitt) 24%; die Temperatur, die Regenmenge weicht erheblich vom langjährigen M. (Mittelwert) ab; das arithmetische M. (Math.; Quotient aus dem Zahlenwert einer Summe u. der Anzahl der Summanden: Durchschnittswert)', das geometrische M. (Math.; Wurzel aus dem Produkt zweier Zahlen). ^Mittel [-], die; - (Druckw. veraltet): Schriftgrad von 14 Punkt. mjttek Mjttel-: -achse, die: mittlere, in der Mitte liegende Achse: Symmetrieachse: ^ah <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): von mittlerem Alter: Der noch fast junge oder doch erst eben -e Mann (K. Mann. Wendepunkt 340); dieser Holländer Käse ist m.; ~altervdas <o. PI.) [urspr. = mittleres Lebensalter; dann als LU von nlat. medium aevum = mittleres Zeitalter]: 1. Zeitraum zwischen Altertum u. Neuzeit [in der europäischen Kultur]: das europäische M.; bis zum ausgehenden M.; im hohen, frühen, späten M.; vom M. [bis] zur Neuzeit, zur Moderne; das ist ja finsteres M.!. Wir leben doch nicht mehr im M! (Äußerungen der Entrüstung über die Rückständigkeit o. ä. in bestimmten Zusammenhängen); Abk.: MA. 2. (ugs. scherzh.) Einzelperson. Leute mittleren Alters: er ist. sie sind M.; mit schicken, preiswerten Sachen für das ,.M." (Hörzu 19.1973.113); -alt[e]rig[-<alt(a)ri(;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): im mittleren I Lebens]alter stehend: eine -e Dame; -alterlidi <Adj.; o. Steig.): 1. (nicht adv.) zum Mittelalter (1) gehörend, aus dem Mittelalter (1) stammend, das Mittelalter (1) betreffend: -e Kunst. Dichtung: der -e Mensch (Mensch des Mittelalters): im -en England; Ü bei den -en (abwertend: völlig veralteten) sanitären Zelleneinrichtungen (Ziegler. Konsequenz 14); man lebt und denkt in diesem Land noch ganz m. (etwas rückständig). 2. svw. Tmittelalt[e]rig: jugendliche und -e Gäste (Herrenjournal 1. 1966, 53); ^bau. der: 1. <P1. -ten) mittlerer Teil eines aus mehreren Flügeln bestehenden Gebäudes: der Vortrag findet im M. des Schlosses statt. 2. <o. PL) (Hoch- schulw.) Gruppe der Assistenten u. akademischen Räte an einer Hochschule: Vertreter des -s im Senat: -betrieb, der: a) mittelgroßer Gewerbe- od. Industriebetrieb: b) mittlerer landwirtschaftlicher Betrieb: -deck, das: mittleres Deck [auf Schiffen/: -deutsch <Adj.; o. Steig.): 1. (nicht adv.) a) den mittleren Teil Deutschlands betreffend, dorthin gehörend, dort geschehend: die -en Gebirge; b) (Bundesrepublik Deutschland veraltend) die DDR betreffend, dorthin gehörend, dort geschehend: Auf dem Siegespodest links die -e Anita Kobuss (MM 22. 8. 66, 3). 2. (Sprachw.) die 1800
mittel-, Mittel- Mundarten in den Gebieten Mitteldeutschlands / vom Mittelrhein bis zum ehem. Schlesien 1 betreffend: -e Lautung; seine Aussprache klingt m.; Abk.: m<±: -deutsch, das: vgl. Deutsch: -deutsche, das: vgl. 2Deutsche; -dick <Adj.; o. Steig.); -ding, das: a) <P1. -er, selten) etw.. was zwischen zwei Dingen. Begriffen. Gestalten liegt, was von jedem etwas hat. aber doch keines von beiden ganz ist: war das Wetter ...ein graues, kaltes, schweigendes M. zwischen Schnee und Regen (R. Walser. Gehülfe 136); b) <PI. -e. selten) dazwischenliegende Möglichkeit. Zwischenlösung: hier gibt es nur ein Ja oder Nein, kein M. mehr; -drittel, das (Eishockey): I. mittlerer Teil des Spielfeldes. 2. mittlerer der drei Spielabschnitte: -europäer, der: vgl. Europäer; -europäisch <Adj.; o. Steig.): vgl. europäisch; -fein <Adj.; o. Steig.)a) (in bezug auf Größe. Dicke. Grad der Zerkleinerung o.a.) von mittlerer Stärke: -es Papier; der Kaffee ist m. gemahlen; b) (nicht adv.) (Kaufmannsspr.) von mittlerer Qualität: junge Erbsen, m.; ^feld, das: 1. <o. PI.) (Sport, bes. Fußball): mittlerer Teil des Spielfeldes: das M. verteidigen, freigeben; sie spielen zu lange im M. 2. (Sport) Gruppe von Sportlern. z.B. Läufer, Rennfahrer, die im Wettkampf od. in der allgemeinen Wertung [in einem ziemlich geschlossenen Pulk] hinter den Spitzenkräften kommen: er bleibt eine Figur des -es; aus dem M, hervorbrechen; im M. liegen, 3. (Sprachw.) Mitte, Kernstück eines Satzes, zu 1: -feldspteter, der: t Halbstürmer; -fenster, das; -fmger, der. dritter, mittlerer Finger der Hand zwischen Zeige- u. Ringfinger: -fristig [-fnstw;] <Adj.; o. Steig.) (Wirtsch., Bankw.): über eine mittlere Frist laufend, eine mittlere Zeitspanne umfassend: -e Kredite; -e Finanzplanung; m. planen: ^fuß, der (Anat.): (bei Mensch u. Wirbeltieren) Teil des Fußes zwischen den Zehen u. der Fußwurzel, dazu: -fußknochen, der; -gang, der: a) mittlerer von mehreren Gängen (7 a, b); b) mitten durch etw. hindurchführender Gang: ein Eisenbahnwagen mit M.; -gebirge, das: Gebirge mit meist abgerundeten Bergrücken u. Höhenunterschieden unter tausend Metern: -gewicht, das (LÜ von engl, middle-weightl (Schwerathletik): 1. <o. PI.) Kör- pergewichtsklasse zwischen Weltergewicht u. Halbschwergewicht: im M. antreten, kämpfen; Er hatte ... für diese Weltmeisterschaften auf das M. abtrainiert (FAZ 25. 9. 61. 8). 2. svw. t^gewichtler. zu I: Mjewichtler [-gaviqtte], der; -s. -: Sportler der Körpergewichtsklasse Mittelgewicht: -glied, das: 1. (Anat.) Gliedteil zwischen Gelenken, mittleres Glied (1 b). 2. das mittlere od. ein nicht am Ende liegendes Glied (3. 4. 5 a); -gradig <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): in mittlerem Grade, Maße I ausgeprägt]': -er Schwachsinn; -groß <Adj.; o. Steig.): von mittlerer Größe: -e Tomaten; der Hund warm. (scherzh.:)sie bekam einen -en Schrecken; -große, die: 1. mittlere Größe (1 a-c): er hatte nur M.; ein Haus in M. 2. eine der mittleren unter den / genormten) Größen (1 d). mittlere Kleidergröße: die -n sind am meisten gefragt; -grund, der: 1. (Malerei) zwischen Vorder- u. Hintergrund liegender Bereich eines Bildes. 2. (Seemannsspr.) Untiefe in einem Fahrwasser, die von beiden Seiten umfahren werden kann: ^gut <Adj.: o. Steig.) (ugs.): nicht bes. gut u. nicht bes. schlecht, von durchschnittlicher Qualität: ein -es Examen; -hand, die: 1. (Anat.) der den Handteller bildende, aus fünf länglichen Knochen bestehende mittlere Teil der Hand zwischen Handwurzel u. Fingern. 2. (bei größeren Säugetieren bes. beim Pferd) Teil des Körpers zwischen Vorhand u. Hinterhand: Rumpf 3. (Skat) Spieler, der nach dem Ausspielenden als erster das Spiel weiterführt: * in der M. sein/sitzen (nach dem Ausspielenden als erster das Spiel weiterführen): -hirn, das (Anat.): (bei den Wirbeltieren) mittlerer Abschnitt des Gehirns: -hoch <Adj.; o. Steig.): von mittlerer Hohe: ein mittelhoher Schornstein; Häuser mit mittelhohen Dächern; der Baum ist m. gewachsen: -hochdeutsch <Adj.; o. Steig.) [nach nlat. media latini- tas, T Mittellatein]: in der Sprache, wie sie in den aus ober- u. mitteldeutschen Gebieten stammenden literarischen Zeugnissen des Mittelalters (etwa von der Mitte des IL bis zum Ende des IS.Jh.s) überliefert ist: -e Epen; der Text dieser Urkunde ist m.; -hochdeutsch, das: vgl. Deutsch; -hochdeutsche, das: vgl. : Deut sehe; -klasse, die: 1. vgl. ^schiebt: die gehobene M. 2. Stufe, in die eine Ware (bes. ein Auto) nach ihrem Wert eingeordnet wird: Güte-. Größenklasse: ein Wagen der M. 3. <meist PI.) Schulklasse der Mittelstufe, zu 2: -klassehotel, das, -klassewagen, der. -kreis, der (Fußball. Eishockey u. a.): Kreis um den Mittelpunk t des Spielfeldes: -läge, die: 1. a) / geographische] Lage eines Ortes, Landes o. ä. mitten in einem größeren Gebiet zwischen anderen: b) mittlere Höhenlage. 2. (Musik) mittlere Stimmlage: die Sängerin verfügt über eine gute M.; -latein, das [für nlat. media latinitas = mittlere Latinität]: das bes. in den Klöstern verwendete u. in vielen Urkunden überlieferte Latein des Mittelalters: -lateinisch <Adj.; o. Steig.); -läufer, der (Fuß-, Handball): in der Mitte spielender Läufer (1 b); -linie, die: 1. (Mannschaftssport) Linie in der Mitte des Spielfeldes zwischen den gegnerischen Hälften. 2. (Verkehrsw.) I durchgezogene I weiße Linie, die die Fahrbahnen trennt: ^los <Adj.; o. Steig.): ohne Geldmittel, arm. verarmt: ein -er Fremdling; m. sein, dazu: -losigkeit, die. -; -mächte <P1.) (bist.): (im 1. Weltkrieg) Deutschland u. Österreich-Ungarn (als in der Mitte zwischen den Alliierten liegende Staaten) mit ihren Verbündeten: -maß, das (oft abwertend): mittleres Maß einer Größe. Qualität o.a.: Durchschnitt: seine Leistung war gutes M.; über das M. nicht hinauskommen: ins M. zurückfallen; -mäßig <Adj.) (meist abwertend): nicht eigentlich schlecht, aber auch nicht bes. gut, nicht über ein Mittelmaß hinausgehend: [nur] durchschnittlich: ein -er Schauspieler; -e Zeugnisse; das Wetter war m.; diese Leistung war sehr m. (verhüll.; war ziemlich schlecht)', er hat m. gespielt, dazu: -mfißigkeit, die (meist abwertend): mittelmäßige Qualität. Beschaffenheit, [langweiliger] Durchschnitt: wenn einer sich eingesperrt fühlt, soll er zuerst untersuchen, ob er nicht im Käfig seiner eigenen M. sitzt (Becker, Irreführung 173); in [diel M. versinken, abrutschen; -meerfieber, das <o. PL): svw. t Maltafieber; -meerisch <Adj.; o. Steig.): das Mittelmeer betreffend, dazu gehörend, von dort stammend: -meerklima. das: vgl. Etesienklima; -meerländer <PI.): die das Mittelmeer umschließenden Länder Südeuropas, Vorderasiens u. Nordafrikas: -meerraum, der: l Kultur]räum um das Mittelmeer: -motor, der (Kfz.-T.): zwischen den Achsen angebrachter Motor: -niederdeutsch <Adj.; o. Steig.) [geb. nach tmittelhochdeutsch): in der Sprache der niederdeutschen Gebiete, wie sie in literarischen Zeugnissen des Mittelalters überliefert ist: Miiederdeutsch. das: vgl. Deutsch; -niederdeutsche, das: vgl. 2Deutsche; -ohr, das (Anat.): mittlerer Teil des [menschlichen] Gehörorgans mit Hammer (4). Amboß (2) u. Steigbügel (2). dazu: -ohreite- rung, -ohrentzündung, die (Med.): sehr schmerzhafte Entzündung des Mittelohrs, oft mit starkem Fieber einhergehend: -pfeiler. der (Archit.. Kunstwiss.): mittlerer Pfeiler: -platz, der (Sport): bei einem Turnier, in Wettkämpfen erreichter mittlerer Platz in der Rangfolge: er erreichte einen guten M.; -prächtig <Adj.; o. Steig.) (ugs. scherzh.): mittelmäßig, einigermaßen [gut]: „Wie geht es dir?' ..Na. so m.!"; -punkt, der [mhd. der mittel punctl: I. (Geom.) Punkt auf einer Strecke, in einem Kreis, einer Kugel o.a.. von dem die Endpunkte bzw. alle Punkte des Umfangs. der Oberfläche gleich weit entfernt sind: Punkt, um den der Kreis gezogen wurde: den M. eines Kreises konstruieren; die Linien laufen im M. zusammen; vom M. ausgehende Radien; Ü der M. der Erde. 2. im Zentrum des Interesses stehende Person od. Sache: er war der [geistige] M. der Gesellschaft, des Abends; er will immer M. sein; diese Stadt bildet einen kulturellen M; In den M. seines Vortrags stellte er den Gedanken, daß ...; Politiker, die im M. stehen, dazu: -punktsdiule, die: voll ausgebaute, möglichst zentral gelegene u. für die Bewohner mehrerer Orte gut erreichbare Schule, die die [einklassigen] ländlichen Schulen ersetzen soll: -Scheitel, der: von der Mitte der Stirn gerade nach hinten gezogener Scheitel: [einen] M. tragen; sein ... Haar ... - zu einem scharfen M. frisiert (Kempowski. Tadelloser 16); -Schicht, die (Soziol.): Bevölkerungsschicht mit einem gewissen Status an Kultur, Bildung, ökonomischer Sicherheit, die in der sozialen Struktur etwa in der Mitte steht, dazu: -schichtorientiert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nach den Bedürfnissen der Mittelschicht eingerichtet: ein -es Schulsystem; -schiff, das (Archit.): svw. t Hauptschiff; -schlÄchtig [-Jkcjtic] <AdJ.; o. Steig.) [zu tschlagen] (Fachspr.): (von einem Wasserrad) von der Mitte her getrieben: vgl. ober-, rücken-, unterschlächtig; —schmerz, der: zwischen zwei Menstruationen durch den Follikelsprung kurzzeitig auftretender Schmerz im Unterleib: -schule, die: I. in Bildungsangebot u. Lernziel zwischen Hauptschule u. Gymnasium rangierende Schule: Realschule. 2. (österr. veralt., Schweiz.): zwischen Hauptschule u. Uni- 1801
mittelbar versität rangierende höhere Schule; Gymnasium, dazu: ^Schulbildung, die: mittlere Reife, -schullehrer, der; -schwer <Adj.; o. Steig.): von mittlerem Gewicht, mittlerer Stärke, Härte od. mittlerem Schwierigkeitsgrad: ein -er Stoff; diese Klettertour gilt als m.; er wurde m. verletzt; -Schwergewicht, das (Schwerathletik): 1. <o. PI.) Körpergewichtsklasse zwischen Halbschwergewicht u. Schwergewicht. 2. svw. t ^Schwergewichtler, zu 1: -schweraewkhtler [- gavujtle]. der: Sportler der Körpergewichtsklasse Mittelschwergewicht; -sorte, die: l Waren]sorte von mittlerer Qualität od. Stückgröße; -Stadt, die: Stadt mittlerer Größe (mit einer Einwohnerzahl zwischen 20000 u. 100000); -stand, der <o. PL): Gesamtheit der zur Mittelschicht Gehörenden: der alte und der neue M.; dem gehobenen M. angehören; die Parteien werben um den M.; -ständig <Adj.; o. Steig.) (bes. Bot.): in der Mitte, dazwischen befindlich, intermediär: ein -er Fruchtknoten; -ständisch <Adj., 0. Steig.; nicht adv.): den Mittelstand betreffend, zu ihm gehörend: -e Betriebe, eine -e Gesinnung; -stindler [-JtentlBl. der; -s, -: Angehöriger des Mittelstandes: bei den -n mit Wohnzimmerschrank und Couchgarnitur (Lentz, Muckefuck 64); -standsbüraer. der; -Standskredit, der: Bankkredit mit staatlichen Vergünstigungen zum Aufbau u. zur Modernisierung kleiner u. mittlerer Handwerks-, Industrie-, Kaufmanns- u. Dienstleistungsbetriebe: -Steinzeit, die: svw. t Mesolithikum, dazu: -steinzeitlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -Stellung, die: mittlerer Standort, Standpunkt; -stimme, die (Musik): im mehrstimmigen Satz Stimme, die zwischen der obersten u. der untersten liegt (z. B. Alt, Tenor): polyphon geführte -n; -«trecke, die: a) (bes. Verkehrsw.) mittlere Strecke, Entfernung: die Maschine wird auf-n eingesetzt; b) (Sport) bei einem Laufwettbewerb über eine mittlere Distanz zurückzulegende Strecke, dazu: -streckenfkig, der. -Streckenflugzeug* das. -streckenlauf, der (Sport): Laufwettbewerb über eine mittlere Strecke (z. B. über 800m. 1 500m. 3000m). -Streckenläufer, der (Sport): Läufer, der auf Mittelstrecken spezialisiert ist, -Streckenrakete, die: Rakete mit mittlerer Reichweite, -streckler [-Jtrekte], der; -s. - (Sport Jargon): svw. t^streckenläufer. —streifen, der: Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen der beiden Fahrtrichtungen, bes. auf Autobahnen: der Wagen wurde auf den M. geschleudert; -stück, das: a) mittleres Teilstück, Glied, Zwischenstück bei einem aus mehreren Teilen bestehenden Gegenstand: b) in der Mitte befindliches Stück von einem Ganzen: das M. des Bratens; -stufe, die: die mittleren Jahrgänge, Schulklassen, bes. das 8.-10. Schuljahr höherer Schulen umfassend: in der M. unterrichten; -Stürmer, der (Mannschaftssport): in der Mitte des Sturms eingesetzter Spieler: der M. ist ein Befürchteter Torjäger, ^teil. der, auch: das: mittlerer Teil, mittleres Stück; -tisch, der: einer der mitten im Raum, nicht am Fenster od. an der Wand stehenden Tische in einem Restaurant, Cafe o. ä.; ^tür. die; -wald, der (Forstw): dichtes Unterholz mit höheren Stämmen gemischt als Verbindung zwischen Hoch- u. Niederwald; -wasser, das <P1. -wasser (selten)) (Fachspr.): l.a) Wasserstand in der Mitte einer Tide, der Halbzeit zwischen einem Hochwasser u. dem vorangehenden od. folgenden Niedrigwasser; b) aus langjährigen Werten errechnetes arithmetisches Mittel für den Wasserstand zwischen Ebbe u. Flut. 2. mittlerer, durchschnittlicher Wasserstand in einem Binnengewässer; -weg, der: 1. Weg, der die Mitte eines Terrains durchquert; der mittlere von mehreren parallel verlaufenden Wegen: durchmaß den perspektivisch sich zur Laube verengenden M. (Lentz. Muckeflick 23). 2. zwischen zwei Extremen liegende Möglichkeit des Handelns, Kompromiß: der sichere, gefahrlose M.; einen M. suchen, finden, gehen; * der goldene M. (Kompromißlösung; nach lat. aurea medioeritäs; Horaz. Oden II. 3. 25): den goldenen M. wählen; -welle, die: a) (Physik. Funkt., Rundf.) elektromagnetische Welle mit mittlerer Wellenlänge; b) (Rundf.) Wellenbereich im Radio, der Mittelwellen (a) empfängt: M. einschalten; diesen Sender bekommt man auch auf M.. dazu: -wellensender, der (Funkt.. Rundf.): / Radio Isender. der mit Mittelwellen (a) sendet; ^wert. der: a) (Math.) arithmetisches Mittel, Durchschnittswert aus mehreren Zahlen: b) etwa in der Mitte liegender Wert innerhalb einer bestimmten Skala: den M. errechnen, unterschreiten; >*wort. das [für t Partizip; diese Wortform zeigt Merkmale des Verbs wie des Adjektivs] (Sprachw.): svw. tPartizip: 1. M. oder M. der Gegenwart (1. Partizip); 2. M. oder M. der Vergangenheit (2. Partizip), dazu: -wortgruppe, die. -wortsatz, der: svw. t Partizipialsatz; -wüchsig <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): mittelhoch wachsend: -e Pflanzen. mittelbar [mitlba:?] <Adj.; o. Steig.): indirekt, über Zwischenglieder. Mittelspersonen [bewirkt] (Ggs.: unmittelbar): -e Ursachen, -er Einfluß; m. an einem Geschehen beteiligt sein; <Abl.:> Mjttelbarkeit. die; -. Mjtte-L|nks- (Politik): -Bündnis, das: IRegierungsjbündnis von Parteien der Mitte (2 b) u. Parteien der 'Linken (2); -Koalition, die; -Regierung, die. mfttebi [mitln]: tgemitlelt; mittels, (veraltend:) mittelst [m/tfs(t)| <Präp. mit Gen.) [erstarrter Gen. Sg. von t M ittel) (Papierdt.): mit Hilfe von. durch: m. elektrischer Energie: m. leines] Flaschenzuges/(auch ohne Genitivendung:) m. Flaschenzug; (seltener auch mit Dativ bei einem alleinstehenden, stark gebeugten Subst. im PI., bei dem sich der Gen. nicht vom Nom. od. Akk. unterscheidet, sonst ugs.:> m. Lautsprechern; ein trefflicher Filmdarsteller, der mittels bravem deutschem Schäferhund Räuber fing (Lentz. Muk- kefuck 38); Mittelsmann, der <P1. ..jnänner u. ...leute) [spätmhd. mittelman. zu tmittel, also eigtl. = der in der Mitte befindliche Mann]: Vermittler. Unterhändler, der wechselseitig Vorschläge überbringt, wenn Verhandlungspartner sich nicht direkt treffen können od. wollen: ein M. überbrachte das Angebot; über einen M. Kontakt aufnehmen; seine Mittelsleute informieren; Mittelsperson* die: svw. t-mann; mittelst: t mittels; mittelst... <Adj.; Sup. zu fmittler...; nur attr.): Mittelung [mitdlunl. die; -. -en [zu tmittein] (Fachspr.): Bestimmung eines Mittelwerts. mitten l'mitn] <Adv.) [mhd.. ahd. mitten; erstarrter Dat. PI. des Adj. mhd. mitte, ahd. mitti = in der Mitte (befindlich)]: in der/die Mitte: der Teller brach m. durch; etw. m. entzweibrechen; er ging m. hinein; (meist verstärkend mit Präp.:> der Zug hielt m. auf der Strecke; m. auf der Straße, im Zimmer; der Verkehr geht m. durch die Stadt; m. in der Nacht; sie platzte mit ihrem Besuch m. in unser Familienfest, in unsere Vorbereitungen [hinein]; der Schuß traf ihn m. ins Herz; sich m. unter die Leute mischen. mitten-: -drein <Adv.) (selten): mitten hinein: immer wieder mischt sie sich m.; -drjn <Adv> a) in der Mitte von etw.. zwischen anderem, anderen: Marschierende Kolonnen, m. Vieh. Bauern ... (Plievier. Stalingrad 105); die Rede wurde m. unterbrochen; m. steckenbleiben; b) gerade dabei (bei einer Tätigkeit): er ist m.. seine erste Oper zu komponieren: -d^rch <Adv.>: 1. querdurch etw., in der Mitte durch er*\ hindurch: dort war ein Moor, und der Weg führte m.; etw. m. brechen, schneiden. 2. (ugs.) durchschnittlich: Lehrer Zeller ... war ein Mann ohne Ehrgeiz und so m. halt (Sommer. Und keiner 100); ^jnne <Adv> (selten): in der Mitte, dazwischen: dieser Kosmos, in dem unser Stern m. schwebt (Thielicke. Ich glaube 54); -m^ng <Adv.) (nordd.. bes. berlin.): mittendrin: m. sitzen; ich hätte da nicht sein mögen m. (H. Kolb. Wilzenbach 62); <auch als Präp., vgl. mang ([):> m. die Kartoffeln. Mitternacht [mitiM, die; - [mhd. mitternaht. geb. aus: ze mitter naht = mitten in der Nacht]: 1. / Zeitpunkt um 12 Uhr nachts. 24 Uhr: es ist. schlägt M; es geht auf M. zu; gegen, nach M ; bis lange nach M. arbeiten; um [die] M.; von M. bis um eins reicht die Geisterstunde; vor M. werde ich nicht fertig sein; Ü dieses Volk in seiner tiefen M. (im tiefsten Elend, in tiefster Düsternis; Plievier. Stalingrad 349). 2. (veraltet, noch altertümelnd) Norden. gen M. ziehen; überall Berge, nur nach M. zu war die Aussicht frei; <Abl.:> mitternächtig <Adj.; o. Steig.) (selten): der Mitternacht entsprechend, gemäß: -e Stille; die -en Straßen (Spoerl. Maulkorb 98); es war m. still; mitternächtlich <Adj.; o. Steig.; meist nur attr.): in die Zeit der Mitternacht fallend; gegen Mitternacht geschehend, um Mitternacht wiederkehrend: der -e Spuk; -e Dunkelheit; zur -en Stunde erschien das Gespenst; mitternachts <Adv./: um Mittenuicht: er kam erst m. nach Hause. mitternachts-. Mitternachts-: -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: tief dunkelblau; -gottesdienst, der. -messe, die: svw. t Mette; -sonne, die: die (jenseits der Polarkreise bis zu den Polen) jeweils im Sommer auch nachts nicht ganz unter dem Horizont verschwindende Sonne; -stunde, die: die Stunde/nj um Mitternacht: -vase, die [viell. nach frz. vase de nuit] (scherzh.): Nachttopf; ^zeit. die vgl. -stunde. MfttestridK der; -[eis, -e (Maschinenschreiben): svw. tSpiegelstrich. 1802
Möbel- mittig [mitic] <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): in der Mitte liegend, auftreffend; durch die Mitte gehend: (Physik:) -er Druck; m. (in der Mitte) geteilte Schiebefenster; mittler... [mitbr...] <Adj.; Sup.: tmittelst...; nur attr.) [Komp. zu t mittel] (vgl. auch mittel-, Mittel-): a) in der Mitte zwischen anderem befindlich: das -e Fenster öffnen; die drei -en Finger; die Wohnung liegt im -en Teil des Wohnblocks; eins der -en Häuser in der Reihe; sie hatte drei Brüder, mit dem -en (ugs.; dem Zweitältesten) verstand sie sich am besten; b) in Größe, Ausmali, Zeitraum, Rang o.a. in der Mitte angesiedelt; einen Mittelwert darstellend: eine -e Geschwindigkeit. Temperatur. Größe; ein Mann -en Alters; die -e Jahrestemperatur; die -e (zwischen unterem u. gehobenem Dienst liegende) Beamtenlaufbahn; ein -er (der mittleren Laufbahn angehörender) Beamter, -es Einkommen; ein -er (mittelgroßer) Betrieb; eine -e Stadt (Mittelstadt); Ware [von] -er Qualität; -e und schwere Unfälle. Verletzungen; c) ohne besonders hervortretende Eigenschaften; durchschnittlich: ein in jeder Hinsicht -es Wesen (Musil. Mann 792); Mittler ['mitte], der; -s. - [spätmhd. mitteler für spätlat. mediätor] (geh.): helfender Vermittler, Mittels- mann [ohne geschäftliche Eigeninteressen]; jmd., der vermittelnd zwischen verschiedenen Personen, Parteien o. ä. auftritt: ein friedlicher, selbstloser M.; ein M. zwischen Unterdrückern und Unterdrückten; sich als M. anbieten; Ü Sprachen sind die M. zu anderen Völkern und Kulturen. Mjttler-: Mimt, das: ein M. übernehmen; -funktion, die: eine M. erfüllen, übernehmen; -rolle, die; -spräche, die: allen Teilen geläufige Fremdsprache, die als Vermittler zwischen Personen od. Völkern verschiedener Sprachen dient: Tunesien ... Amtssprache: Arabisch. M.: Französisch (Horizont 12. 1977, 13). Mjttlerschaft.die; -: Amt, Aufgabe eines [ Ver Jmittlers; Mittlertum, das; -s (geh.. selten): Eigenschaft. Rolle eines Mittlers; mittlerweile l'mitle'vajta] <Adv.> [älter: mittler Weile (Dativ Sg.)l: a) im Laufe der Zeit, inzwischen, allmählich: du hast es m. gelernt; m. entwickelt sie sich zu einer Schönheit; die Familie wird m. immer größer; ich bekomme m. Bedenken; b) währenddessen, unterdessen, in der Zwischenzeit: geh nur einkaufen, ich passe m. auf die Kinder auf; er hatte die neuen Kollegen m. kennengelernt; m. wußten sie Bescheid; es ist m. zehn Uhr [geworden]. Mittwoch [mitvax], der; -[e]s, -e [mhd. mit(te)woche. spät- ahd. mittawehha. LÜ von kirchenlat. media hebdomas für die germ. Bez. ..Wodanstag"; zu ahd. mitti. f mitten u. t Woche] .dritter Tag der mit Montag beginnenden Woche; vgl. Dienstag; Mittwoch-: vgl. Dienstag-; mittwochs: vgl. dienstags usw. mitunter <Adv.>: manchmal, bisweilen, gelegentlich, von Zeit zu Zeit: m. wurde er böse; der dreifache Rittberger gelang nicht sehr oft. aber m. (Maegerlein. Triumph 1S2). Mixbecher [miks-]. der; -s. -: verschließbarer Becher zum Schütteln bzw. Mischen von alkoholischen Getränken; Sha- ker; Mixed [mikst], das; -[s]. -[s] [engl, mixed. eigtl. = gemischt < (a)frz. mixte < lat. mlxtus. 2. Part, von: miscere = mischen] (Tennis. Tischtennis. Badminton): 1. Spiel zweier aus je einem männlichen u. einem weiblichen Spieler bestehenden Mannschaften gegeneinander; gemischtes Doppel: das M.. im M. gewinnen. 2. aus einem männlichen u. einem weiblichen Spieler bestehende Mannschaft für das Mixed (\Y. ein ausgezeichnet spielendes M.; Mixed drink ['mikst drink], der; - -[s]. - -s [engl, mixed drink]: alkoholisches Mischgetränk; Mixed grill [- 'grill, der; - -fei. - -s [engl, mixed grill] (Gastr.): Gericht aus verschiedenen gegrillten Fleischstücken [u. kleinen Würstchen]; Mf- xed-media-Veranstaltung ['- mi:do -]. die; -. -en: svw. t Multimediaveranstaltung; Mixed Pickte» [- 'pikjsl. Mixpickles [mikspikls] <P1.) [engl, mixed pickles. mixpickles; zu: to mix = mischen u. pickles = Pökel. Eingemachtes] (Kochk.): in gewürztem Essig roh eingelegtes gemischtes Gemüse; mixen [mik$n] <sw. V.; hat) [engl, to mix = mischen]: l.a) (bes. ein Getränk) mischen: einen Cocktail, sich einen Drink m.; Jede dritte Dose im Test war aus so minderwertigen Früchten gemixt .... daß ... (DM 5. 1966.31); Ü (ugs.:) aus Musik und Texten ein unterhaltsames Programm m.; b) im Mixer (2) [zerkleinern u.J mischen: Mandeln mit Milch m. 2. (Film, Funk. Ferns.) svw. T mischen (6). 3. (Eishockey) die Scheibe mit dem Schläger schnell hin und her schieben; Mjxer. der; -s. - [engl, mixer. zu: to mix. tmixenl: 1. jmd., der alkoholische Getränke mischt; Barmixer. 2. (bei der Zubereitung von Getränken. Speisen gebrauchtes) elektrisches Gerät zum Zerkleinern u. Mischen: 2-3 Eier im M. verquirlen. 3.a) (Film. Funk. Ferns.) svw. TTonmischer; b) (Funkt.) Gerät zum Mischen (6); Mjxaetrflnk. das; -[e]s. -e: gemixtes Getränk; Mixpickles: TMixed Pickles; Mixtum compositum [mikstum kom'po:zituml. das; - -. ...ta ...ta (lat. = gemischt zusammengesetzt] (bildungsspr.): Durcheinander, buntes Gemisch; Mixtur [miks' tu:?], die; -. -en [mhd. mixtu- re < lat. mlxtüra = Mischung]: 1. (Pharm, bildungsspr.) zu bestimmten Zwecken hergestellte Mischung von Flüssigkeiten; flüssige Arzneimischung: eine M. aus verschiedenen Essenzen; eine M. herstellen; Ü was fand sie nur an dieser M. aus Krimi- und Westernheld? (Zwerenz. Quadriga 162). 2. (Musik) (am häufigsten gebrauchte) gemischte Stimme der Orgel mit künstlicher Verstärkung der Ober töne. Mizell, das; -s. -e. Mizelle (mi'^eKs)]. die; -. -n (meist Pl.> [zu lat. mica = Krümchen] (Biol.. Chemie): Molekülgruppe, die aus kleineren, meist elektrisch geladenen Einzelmolekülen aufgebaut ist. MKS-System [emka:'|es-]. das; -s (Fachspr.): (neueres) internationales Maßsystem auf den Grundeinheiten Meter, Kilogramm u. Sekunde; Meter-Kilogramm-Sekunde-System. Mneme [mne:m3], die; - (Med.. Psych.) [griech. mneme = Gedächtnis]: Gedächtnis, Erinnerung (bes. als organische Fähigkeit); Mnemonik [mne'mo:nik]. die; - [spätlat. mne- monica (PI.) < griech. mnemonikä (PI.) = (Regeln der) Gedächtniskunst] (Fachspr.): Mnemotechnik; <Abl.:> Mnemoniker, der (Fachspr.): Mnemotechniker; mnemgnisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [griech. mnemonikös = ein gutes Gedächtnis habend (Fachspr.): svw. tmnemotechnisch; Mnemotechnik, die; -. -en (Fachspr.): Steigerung der Gedächtnisleistung vor allem durch systematische Übung; Gedächtniskunst; Mnemotechniken der; -s. - (Fachspr.); jmd., der die Mnemotechnik beherrscht; mnemotechnisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Fachspr.): die Mnemotechnik betreffend, ihr eigentümlich, gemäß, dazu gehörend, darauf beruhend; mnestbdi [mnestij] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. mnSstis = Gedächtnis] (Med.. Psych.): die Mneme betreffend. Moa[mo.a].der; -[s], -s [Maori (Eingeborenenspr. Neuseelands) moa]: (ausgestorbener) sehr großer, straußenähnli- cher neuseeländischer Laufvogel. Moar [mo:ar], der; -s. -e [bayr. Form von t Meier] (Eisschießen): Kapitän einer Moarschaft; <Abl.:> Moarschaft, die; -. -en (Eisschießen): Mannschaft von vier Spielern. Mob [mop], der; -s [engl. mob. eigtl. = aufgewiegelte Volksmenge, gek. aus lat. mobile vulgus] (abwertend): svw. t Pöbel: der M. zieht johlend durch die Straßen. Möbel [m0:bl]. das; -s. -, österr.. Schweiz, auch: -n [frz. meuble = bewegliches Gut; Hausgerät; Einrichtungsgegenstand < mlat. mobile = bewegliches Hab und Gut. zu lat. möbilis. T mobil]: 1. <meist PI.) Gegenstand (Einrichtungsgegenstand), mit dem ein Raum ausgestattet ist, damit er benutzt u. bewohnt werden kann, der zum Sitzen, Liegen, Aufbewahren von Kleidung. Wäsche. Hausrat dient: moderne, schwere, lackierte, geschnitzte M.; M. aus Eiche. Birke; ein zweckdienliches, unpraktisches M.; M. rücken; die M. auf-, umstellen; sich neue M. kaufen; einen Raum mit -n ausstatten; zwischen prunkvollen -n sitzen, wohnen; * altes M. (salopp; in seine Umgebung seit langem schon u. wie selbstverständlich hineingehörender Mensch)', jmdm. die M. geraderücken/-stellen (salopp; jmdn. heftig zurechtweisen). 2. <o. PI.) (ugs. scherzh.) großer, unhandlicher od. ungefüger / lästiger] Gegenstand: dieser Regenschirm ist ein groteskes M. Möbel-: -fabrk, die; -geschäft, das: Geschäft, in dem Möbel verkauft werden; -händler, der; -Industrie, die; -laden, der: vgl. -geschäft; -lager, das: Lager für Möbel; -macher, der (veraltet): svw. ^tischten -messe, die; -packer, der: Angestellter einer Spedition, der bei einem Umzug Möbel u. Hausrat verpackt u. transportiert: -politiir, die; -röumer, der (landsch.): vgl. -packer; -schreiner, der (landsch.): svw. t klischier; -Spediteur, der: Spediteur für die Durchführung von Umzügen u. den Transport von Möbeln; ^stofif. der: Bezug/sIstoff für Polstermöbel; -stück, das: (einzelnes) Möbel (\)\ -ttechler, der: auf Herstellung u. Reparatur von Möbeln spezialisierter Tischler; -träger, der; -transpor- teur. der; -wagen, der: sehr geräumiger, geschlossener 1803
mobil (Kraft)wagen für den Transport von Möbeln u. Hausrat, bes. bei Umzügen: * fliegender M. (Milit. Jargon; Transportflugzeug): ^werker. der (bes. DDR): vgl. -tischler. mobil [mo'birl] <Adj.; nicht adv.) [frz. mobile = beweglich, marschbereit < lat. möbilis = beweglich, zu: movere. t Motor]: 1. <o. Steig.; selten präd.) (bildungsspr.) a) beweglich, nicht an einen festen Standort gebunden: ein -es Labor. Büro; -e Büchereien (Fahr-, Auto- Wanderbüchereien): Funksprechanlagen für den -en Einsatz; -e Einsatzkommandos; (jur.. Wirtsch.:) Grundbesitz und -er Besitz; b) (bes. Wirtsch.) nicht festliegend, nicht gebunden: -es Kapital; c) (bes. Fachspr.) Beweglichkeit. Variabilität in der Anordnung, in der räumlichen Gliederung. Verteilung usw. aufweisend: unsere -e (durch Mobilität 2. 3 gekennzeichnete) Gesellschaft; -e Bücher (Buchw. DDR; Loseblattsammlungen). 2. <o. Steig.) (bes. Milit.) für den militärischen, polizeilichen o. ä. Einsatzbereit: einsatzbereit u. beweglich: -e Verbände. Einsatzkommandos; die Polizei wird m. gemacht; *m. machen (die Streitkräfte u. den ganzen Staat in den Kriegszustand versetzen, auf das Eintreten in einen bevorstehenden Krieg vorbereiten): die Regierung machte m.. ließ m. machen; etw. m. machen (mobilisieren): alles, alle Kräfte für den (Wiederaufbau m. machen; er machte die Leute, die Massen gegen die Atomkraftwerke m. 3. (ugs.) munter, rege, lebendig: nach Feierabend wird erm.; der Kaffee hat mich m. gemacht; nach langer Krankheit ist er nun wieder m. (wohlauf): die alte Dame ist noch sehr m. (rüstig): die Kinder waren schon früh m. (wach, munter u. rege): Mobil [-1, das; -s. -e [gek. aus t Automobil] (ugs. scherzh.): Auto. Personenwagen. Mobjl- (Fachspr.): -funk, der: Funk[sprech- bzw. -telefonverkehr] zwischen mobilen od. zwischen mobilen u. festen Stationen: -heim, das (bes. Fachspr. Jargon): Wohnmobil: -kino, das: mobiles Kino: -machung, die; -. -en: das Mobilmachen: die M. anordnen, dazu: -machungsbefehl, der. -machungsplan, der. -machunsstag, der; -Station, die: mobile Station beim Mobilfunk. Mobile ['mo:bild]. das; -s. -s [engl, mobile, zu ital. mobile < lat. möbilis. f mobil]: hängend befestigtes, durch Ausbalancierung der Teile, freie Aufhängung o.a. mehrfach beweglich gestaltetes Gebilde aus Fäden od. Stäben u. Figuren o.a.. das durch Anstoßen. Luftzug o.a. in Bewegung gerät: Mobiliar [mobilia:?], das; -s. -e <PI. selten) [mit latinisierter Endung zu t Mobilien]: Gesamtheit der Möbelu. Einrichtungsgegenstände, Hausrat einer Wohnung: ein teueres, geschmackvolles M.; das M. kurz und klein schlagen, verkaufen; <Zus.:> Mobiligrvennöflen, das (jur.. Wirtsch.): bewegliches Vermögen: Mobiliarversicherung, die (veraltet): Hausratversicherung. Mobilien [mobi:ljpnl <PI.) [mlat. mobilia, zu lat. möbilis. t mobil]: 1. (veraltet) Mobiliar. 2. (jur., Wirtsch.) bewegliche Sachen, bewegliche Güter (im Unterschied zu den Immobilien); Mobilisation [mobüüatßio.n], die:-,-m [frz. mobilisa- tionj: 1. (Biol.) Aktivierung (von Lebensvorgängen). 2. (Milit.. Politik) selten für t Mobilmachung (Ggs.: Demobilisa- tion). 3. (Med.) das Mobilisieren (4); Mobilisator [...'za:tor. auch: ...to:g].der; -s. -en [...za'to:ranl (bildungsspr.): Faktor, der eine mobilisierende (2 a. b) Wirkung auf jmdn., etw. ausübt: Vor allem aber war das Amsterdamer Forum ... ein ... M. Tür Massenaktionen (Berliner Zeitung 25. 3. 78. II); mobilisieren [...zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. mobill- ser, zu: mobile, tmobil]: 1. mobil machen: für den lKriegs]einsätz bereitstellen, verfügbar machen: (Ggs.: demobilisieren, entmobilisieren): das Heer m.; Kraftfahrzeuge m.; jmdn. m. (veraltet; zum Kriegsdienst einberufen). 2.a) dazu bringen, (in einer Angelegenheit) [politisch, sozial] aktiv zu werden, sich kräftig einzusetzen: jmdn. m.; die Gewerkschaften mobilisierten die Massen gegen den Rechtsradikalismus; sorgen Sie dafür, daß Oberleutnant Wedelmann gefunden wird ... Dann mobilisieren Sie Kowalski (Kirst, 08/15.432); b) mobil (3) machen, aktivieren, rege bzw. verfugbar u. wirksam machen: alle Kräfte für den (Wiederaufbau m.; die Läufer mobilisieren die letzten Energien; Kaffee mobilisiert (weckt) die Lebensgeister. Das Hormon der Nebenschilddrüse garantiert aber eine optimale Konzentration, indem es ... Kalzium mobilisiert (Medizin II. 281). 3. (Wirtsch.) mobil (1 b), verfügbar machen: für ein Projekt Kapital m. 4. (Med.) a) (ein Gelenk, einen Körperteilo. ä.) [wieder/ beweglich machen: b) durch Bewegungstherapie o. ä. wieder bewegungsfähig machen: einen bettlägerigen Patienten m.; <Abl.:> Mobilisierung, die; -. -en: das Mobilisieren (1-4; Ggs. zu 3: Demobilisierung); Mobilismus [mobi'hsmus], der; - (Geol.): wissenschaftliche Theorie, die besagt, daß sich Teile der Erdkruste über ihren Untergrund bewegen (Ggs.: Fixismus); Mobiljst, der; -en. -en [gek. aus t Automobilist] (ugs. scherzh.): Autofahrer: ... lehrt General Frost die großen und kleinen -en das Fürchten (DM Test 49. 1965. 46); Mobilität [moblli'te:tl, die; - [lat. mobilitäs, zu: möbilis. tmobil]: 1. (bildungsspr.) [geistige] Beweglichkeit. 2. (Soziol.) Beweglichkeit (in belüg auf den Beruf, die soziale Stellung, den Wohnsitz): die soziale, regionale M. der Arbeitnehmer; eine Gesellschaft mit hoher M. 3. (Milit.. selten) mobiler Zustand, Kriegsbereitschaft: eine Demonstration der hohen M. ... der sowjetischen Kriegsmarine (Bundestag 190. 1968. 10325). möblieren [m0'bli:ranl <sw. V.; hat) [frz. meubler. zu: meu- ble. T Möbel]: mit Möbeln ausstatten, einrichten: eine Wohnung neu. modern m.; ein zweckmäßig möbliertes Büro; ein möbliertes (möbliert vermietetes) Zimmer; eine möblierte (möbliert vermietete) Wohnung; möbliert (in einem möblierten Zimmer, in einer möblierten Wohnung zur Miete) wohnen; *ein möblierter Herr (ugs. veraltend, noch scherzh.; Herr, der in einem möblierten Zimmer zur Miete wohnt); <Abl.:> Möblj&ung. die; -. -en: 1. das Möblieren: Ausstattung mit Möbeln. 2. Gesamtheit der Möbel, mit denen etw. möbliert, ausgestattet ist. Mocca: f Mokka. MochaJederl'moxa-.auch; moka-].das;-s [nach dem Hafenort Mokka (früher: Mocha), t Mokka]: abgeschliffenes, samtartiges Glaceleder. mochtel'moxta].möchte[nrve^tdl: Imögen; Möchtegern,der. -[s], -e od. -s (ugs. spött.): jmd., der gern etwas sein od. scheinen möchte, wozu ihm in Wirklichkeit die Fähigkeiten od. Möglichkeiten fehlen: sieh sich einer diesen M. an! Mfchteaern- (Best, von Personenbez. o.a.; ugs. spött.; kein richtiger .... sondern tmr ein Möchtegern), z.B.: -dichter, der; -lumstier, der. Mockturtlesuppe [moktoertj-l, die; -. -n [engl, mock turtle soup. aus: mock = unecht u. turtle = Schildkröte] (Kochk.): imitierte Schildkrötensuppe aus Kalbsbrühe u. Gewürzen mit feingeschnittenem Kalbfleisch u. Champignons. modal [moda:l] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. modus, t Modus]: 1. (Sprachw.) die Artu. Weise bezeichnend: -e Konjunktion. 2. (Musik) in Modalnotation notiert, sie betreffend. Modul-: -adverb, das (Sprachw.): Adverb der Art u. Weise (z.B. ..kopfüber"); -bestanmung, die (Sprachw.): Umstandsbestimmung der Art u. Weise: -logik, die: Zweig der formalen Logik, in dem zur Bildung von Aussagen auch die Modalitäten (3) herangezogen werden: -notation, die (Musik): vorwiegend der Unterscheidung verschiedener Rhythmen dienende Notenschrift des 12. u. 13.Jh.s; -«atz, der (Sprachw.): Adverbialsatz der Art u. Weise: ^verb, das (Sprachw.): Verb, das in Verbindung mit einem reinen Infinitiv ein anderes Sein od. Geschehen modifiziert (z. B. wollen in ..er will kommen"). Modalität [modali'teitl. die; -. -en [zu fmodal]: 1. (meist PI.) (bildungsspr.) Art u. Weise, näherer Umstand. Bedingung. Einzelheit der Durchführung, der Ausfuhrung. des Geschehens usw.: für die anderen Verträge gelten entsprechende -en; alle -en in Betracht ziehen; mit den -en des Strafprozesses vertraut sein. 2. (Philos.) das Wie des Seins. Geschehens usw. (Wirklichkeit, Möglichkeit od. Notwendigkeit). 3. (Logik) Grad der Bestimmtheit einer Aussage bzw. der Gültigkeit eines Urteils (z. B. Notwendigkeit. Möglichkeit). 4. (Sprachw.) (in unterschiedlicher sprachlicher Form ausdrückbares) Verhältnis des Sprechers zur Aussage bzw. der Aussage zur Realität od. Realisierung. Modder ['madc], der; -s [mniederd. modder. zu tModerl (nordd.): schlammiger Schmutz: Schlamm. Morast: im M. versinken; der Wagen blieb im M. stecken; Ü die ganze Bauchhöhle war voller M. (schmutzartiger Flüssigkeit). <Abl.:>modd[e]rig [mDd(d)ric] <Adj.; nicht adv.) (nordd.). mode [mo.t] (indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [engl, mode = eine Art Grau; eigtl. = Mode(farbe). zu: mode < frz. mode. t 'Mode] (Mode): gedeckt braun: 'Mode [mo:d3], die; -. -n [frz. mode < lat. modus, tModus]: l.a) in einer bestimmten Zeit, über einen bestimmten Zeitraum bevorzugte, als zeitgemä/J geltende Art. sich zu kleiden, zu frisieren. 1804 Modellsich auszustatten: eine praktische, sehr weibliche M.; die neueste, herrschende M.; die M. der Renaissance; die M. schreibt vor, verlangt (es ist Mode), daß ...; jede M. mitmachen; sie kann die neue M. (das, was nach neuester Mode üblich ist) gut tragen; der M. gehorchen, folgen; Mäntel der neuesten M.; mit der M. gehen (der jeweiligen Mode folgen): etw. ist [in] M. (gehört [ganz besonders] zur geltenden bzw. neuesten Mode): etw. in M. bringen; etw. ist [ganz] aus der M. [gekommen]; eine Mütze nach der neuesten M.; b) <P1.> elegante Kleidungsstücke, die nach der herrschenden, neuesten Mode angefertigt sind: die neuesten -n tragen, vorführen. 2. etw.. was dem gerade herrschenden, bevorzugten Geschmack, dem Zeitgeschmack entspricht: etw.. was einem zeitbedingten verbreiteten Interesse. Gefallen. Verhalten entspricht: Bungalows in diesem Stil, diese Sportarten sind jetzt [große] M.; Italien ist/nach Italien zu reisen ist jetzt [große] M.; die Einflüsse der M. (des Zeitgeschmacks) bei der Innenarchitektur; dieser Tanz, dieser Vorname, dieser Schriftsteller ist jetzt sehr in M., ist ganz aus der M. gekommen (entspricht bzw. entspricht nicht mehr dem Zeitgeschmack): Es ist nachgerade zur M. (abwertend; zur neuerdings weitverbreiteten Gepflogenheit) geworden, von der Reformbedürftigkeit des Beamtenrechts zu sprechen (Welt 1. 10. 66. 3); Schlagringe wurden M. (ugs. iron.; beliebte Gegenstände) in der Oberschule (Küpper. Simplicius 76); bei uns herrschte gerade die M. (ugs.; Gepflogenheit. / Unjsitte). jeden Gast mit „bonjour" zu begrüßen; was sind denn das für neue -n? (ugs.; so etw. dulde ich nicht): *Mode [-]. der; -[s], -n od. die; -. -n [engl, mode < lat. modus, f Modus] (Elektrot.): Schwingungsform elektromagnetischer Wellen insbes. in Hohlleitern. mode-, Mode- ('Mode; vgl. auch: Moden-): -artikel, der: 1. zur Mode gehörender Artikel Ch). insbes. modisches Zubehör. 2. Artikel (3), der (bes. im Zusammenhang mit einer entsprechenden Mode) eine bestimmte Zeit lang gern gekauft wird: ^arzt. der (oft abwertend): Arzt mit bestimmten medizinischen Erfolgen, der von bestimmten Kreisen, bes. Dornen der Gesellschaft, bevorzugt konsultiert wird: ^ausdrucke der: vgl. -wort; -bad, das: svw. Kbadeort; kbadeort, der: vgl. ^ beruf; ^benif. der: Beruf, der in Mode ist: ^bewußt <Adj.>: sich bewußt nach der Mode richtend: -blatt, das: vgl. -Zeitschrift; -branche. die; Miame, die (leicht spött.): [immer] nach der neuesten Mode gekleidete Dame: Mksignerin. die: im Zeichnen u. Beurteilen von Entwürfen. Modellen u. in damit zusammenhängenden kaufmännischen Tätigkeiten ausgebildete Fachkraft auf dem Gebiet der Mode (Berufsbez.); ^dichter, der: vgl. ^Schriftsteller, -fan. der: jmd.. der jede neue Mode begeistert mitmacht: -färbe, die vgl. -beruf; -fimmel, der (ugs. abwertend): übertriebene Vorliebe für modische Kleidung: -fotograf. der: Berufsfotograf, der Erzeugnisse der Mode u. Modelle, die sie vorführen, fotografiert: -»eck, der (abwertend): svw. tGeck (1); -aeschäft, das: Geschäft für Damenmoden u. Zubehör: -gestalten der: vgl. -schöpfen -graphik, die: gewerbliche Graphik zur Gestaltung u. Wiedergabe von Mode u. von Details der Mode: -haus, das: \. größeres Modegeschäft. 2. Unternehmen der Modebranche, das Modelle entwirft u. herstellt: -heft, das: vgl. ^Zeitschrift; -bund, der: Hund, dessen Rasse in Mode ist: -Industrie, die: -Journal, das: vgl. -Zeitschrift; -Journalist, der: Journalist auf dem Gebiet der Mode: -Journalistin, die: w. Form zu t ^Journalist; -katalog, der: Katalog für modische Kleidungsstücke u^ Zubehör: -krankheit die: nach Art einer Mode verbreitete Krankheit (mit eingebildeten od. unklaren Symptomen): -narr, der (abwertend): svw. tGeck (1); -püppchen, das (ugs. abwertend): übertrieben modisch gekleidetes, eitles Mädchen: -puppe, die (ugs. abwertend): übertrieben modisch gekleidete, eitle junge Dame: ^richtung. die: I.Richtung der Mode: die herrschende M. 2. Richtung. / geistige] Strömung, die in Mode ist: ^sache. die in der Wendung etw. ist [eine] M. (etw. ist Sache der Mode, eines bestimmten Zeitgeschmacks): -salon, der: Geschäft für Anfertigung eleganter Damenkleidung: - schaffen, das: das Schaffen, die schöpferischen Leistungen auf dem Gebiet der Mode: -schau, die: svw. T Modenschau; -schmuck, der: modischer Schmuck aus nicht wertvollem Material: -Schöpfer, der: jmd.. der durch Entwerfen von Modellen. Kollektionen zur Gestaltung der Mode beiträgt: -Schöpferin, die: w. Form zu T ^schöpfen -Schöpfung, die: Schöpfung der Mode: Kreation. Modell: -Schriftsteller, der: Schriftsteller, der auf Grund einer Mode in einer bestimmten Zeit beliebt istu. viel gelesen wird: -Strömung, die: vgl. -richtung (2); -tanz, der: Tanz, der eine bestimmte Zeit lang in Mode ist: -thema, das: Thema, das in Mode ist: -torheit, die: Torheit, lächerlicher Auswuchs auf dem Gebiet der Mode: ^ware. die: vgl. ^artikel; ^wort. das <P1. -Wörter): Wort [in abgewandelter od. neuer Bedeutung], neues Wort, das eine begrenzte Zeit lang in Mode ist. dann aber wieder seinen Reiz verliert: -zar, der (Jargon scherzh.): führender Modeschöpfer: -Zeichner, der: vgl. -zeichnerin; -zeichnerin, die: ältere, noch volkst. Bez. für t-designerin; -Zeichnung, die: Zeichnung, deren Darstellungsgegenstand in den Bereich der Mode gehört: -Zeitschrift, die: Zeitschrift mit Bildern u. Berichten zur neuesten Mode da); -zeitung, die: vgl. -Zeitschrift. modefarben t'mo.t-] <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: svw. f mode. 'Model t'mo:dl], der; -s. - [mhd. model. and modul < lat. modulus, VModul]: 1. (bes. landsch.) aus Holz geschnitzte Form mit eingekerbten überlieferten Mustern, mit der Backwerk geformt wird. 2. Hohlform für das Gießen von Wachs. 3. (Fachspr.) erhabene Druckform (Holzstempel. Holzstock. Druckplatte. Walze) für Textil-. Tapetendruck o. ä. 4. (Handarb.) / von Holzstöcken gedruckte] Vorlage für Stick- u. Wirkarbeiten. 5, (Archit.) Halbmesser des unteren Teils einer Säule als Maßeinheit zur Bestimmung architektonischer Maßverhältnisse (bes. in der Antike u. Renaissance); 'Model t'mod|], das; -s, -s [engl, model] (Fachspr.): Fotomodell: Modelbuch, das; -te]s, -bücher (Handarb.): Buch mit einer Sammlung von Modeln (4); Modeldruck, der; -[e]s(Fachspr.):m/7M<*fc//i(3) ausgeführter Textil- od. Tapetendruck. Modell [model], das; -s, -e [ital. modello = Muster, Entwurf, zu lat. modulus. t 'Modul]: l.a)a) Form. Beschaffenheit. Maliverhältnisse veranschaulichende Ausführung eines vorhandenen od. noch zu schaffenden Gegenstandes in bestimmtem (insbes. verkleinerndem) Maßstab: das M. eines Schiffes. Flugzeuges, einer Burg, Fabrik; ein M. entwerfen, schaffen, vorlegen; ß) (Technik, bild. Kunst) Muster. Entwurfeiner Plastik, eines technischen o. ä.. durch Guß herzustellenden Gegenstandes, nach dem die Guß- bzw. Gipsform hergestellt wird: das M. einer Plastik; b) (Wissensch.) innere Beziehungen u. Funktionen von etw. abbildendes bzw. / schematisch] veranschaulichendes / u. vereinfachendes, idealisierendes] Objekt. Gebilde: ein M. des Atomkerns; c) (math. Logik) Interpretation eines Axiomensystems, nach der alle Axiome des Systems wahre Aussagen sind. 2. a) als Gegenstand der bildnerischen, künstlerischen o. ä. Darstellung od. Gestaltung benutztes Objekt. Lebewesen usw.: Tiere, Pflanzen als -e für Federzeichnungen benutzen; jmd. dient jmdm als M. für eine Romanfigur; b) Person, die sich /berufsmäßig] als Gegenstand bildnerischer od. fotografischer Darstellung. Gestaltung zur Verfügung stellt: das M. eines Malers. Fotografen; als M. arbeiten; *Jmdm. M. sitzen/stehen (ijmds.J Modell sein): c) svw. f Mannequin (1); d) svw. t Hostess (3). 3. a) (Gegenstand als) Entwurf. Muster. Vorlage für die (serienweise) Herstellung von etw.: das M. einer neuartigen Maschine; b) Typ. Ausführungsart eines Fabrikats: der Wagen, der Fernsehapparat ist das neueste M. dieser Firma. 4. (Mode) [Kleidungs]stück, das eine Einzelanfertigung ist [u. ungefähr als Muster. Vorlage od. Anhaltspunkt für die serienweise Herstellung bzw. Konfektion dienen kann/: ein Pariser M.; ein M. aus dem Hause Dior; das Kleid, der Schuh, die Handtasche ist ein M.; ein M. tragen. 5. (bildungsspr.) a) etw.. was (durch den Grad seiner Perfektion. Vorbildlichkeit o.a.) für anderes od. für andere Vorbild. Beispiel. Muster sein kann: dieser Staat wurde zum M. einer freiheitlichen/für eine freiheitliche Demokratie; etw. nach dem M. von etw. einrichten, gestalten, organisieren; b) als Muster gedachter Entwurf das M. eines neuen Gesetzes; ein M. vorlegen, diskutieren. Modell-: -athlet, der (Sport Jargon): Athlet, der auf Grund seines kräftigen u. harmonischen Körperbaus bzw. seines ganzen Äußeren als Muster. Ideal eines Athleten gelten kann: ^bauer, der; -s. -: Handwerker, der Gießmodelle u. a. anfertigt u. repariert (Berufsbez.); -baukasten, der: Baukasten zum Bauen von Spielzeugmodellen: ^eisenbahn, die: Spielzeugeisenbahn, deren einzelne Teile möglichst wirklichkeitsgetreu nachgebildet sind: ^fall. der: a) Fall, der als Modell (Sa) gelten kann: diese Stadt ist ein M. für 1805
Modelleur Stadtsanierung; b) typisches Beispiel für etw., jnuin.: das war ein M. für falsches Verhalten; -flug, der <o. Pl.>: mit Modellflugzeugen betriebener Flugsport; ^flugzeug, das: vgl. ~eisenbahn; ^jadit, die: vgl. Eisenbahn; ^kleid, das: Kleid, das als Modell (4) angefertigt wurde; ^puppe, die: 1. svw. T Schneiderbüste. 2. svw. f Schaufensterpuppe; -rennwagen. der: vgl. -eisenbahn; -schreiner, der: vgl. Ntischler; ^schuh, der: vgl. -kleid; ^schütz, der (jur.): Musterschutz für Modelle (3), die Geschmacksmuster sind; ^Segelboot, das: vgl. -eisenbahn; ^seneln, das; -s (Sport): mit Modellsegelbooten [wettkampfmäßig] durchgeführtes Segeln; Tischler, der: Tischler, der Modelle (1 a) anfertigt u. repariert; ^versuch, der: 1. (biidungsspr.) Versuch, der ein Muster für etw. liefern soll. 2. (Wissensch.. Technik) Experiment an einer maßstabgetreuen Nachbildung, einer simulierten Situation o. ä. zur Erlangung von Aufschlüssen über den originalen Gegenstand. Prozeß; ^Zeichnung, die: Zeichnung, die ein Modell (1 a, 2 a, 3 a, 4) zum Gegenstand hat. Modelleur [mode lo:?]. der; -s, -e [frz. modeleur]: Facharbeiter od. [Kunst Jhandwerker. der Modelle (bes. 1.4) entwirft; modelhaft <Adj.; -er. -este> (biidungsspr.). ein Vorbild. Muster. Modell (5) darstellend: dieser Schulversuch ist m.. wird m. für das ganze Land genannt. Modellier-: -bouen, der: bedruckter Bogen, nach dem ein [ Spielzeug]modelt gebastelt werden kann; ^holz, das: [Bildhauer] Werkzeug zum Modellieren; ^ktase, die: Klasse einer Facht hoch] schule, in der das künstlerische Modellieren geübt wird; Mnasse, die: zum Modellieren geeignetes Material; ^tatu der (Sorten: -e>: Ton zum Modellieren; -wachs, das: Wachs zum Modellieren. modellieren [modeli.ren] <sw. V.; hat) [ital. modellare. zu: modello, t Modelll: 1. *)( formbares Material) plastisch formen, gestalten; Ü der Dichter hat seine Figuren nach dem Leben modelliert (biidungsspr.; geformt, gestaltet); formend, gestaltend bearbeiten: [den] Ton, [das] Wachs m.; m. lernen; an einer Plastik m. (modellierend arbeiten); b) durch Modellieren (1 a) bilden, formen: eine Statue, eine Figur, eine Vase m.; jmdn.. jmds. Kopf in Ton. Gips m. (plastisch nachbilden); das hautenge Kleid modellierte ihren Körper (ließ die Formen hervortreten). 2* (Wissensch.) von etw. ein Modell (1 b) herstellen, bilden: wirtschaftliche Zusammenhänge. Prozesse in einem Computer m. 3. in bestimmter Weise (bes. in bestimmter Form, Farbe o. ä.) als Modell CS. 4) gestalten; nach entsprechendem Modell (3,4) in bestimmter Weise gestalten: Die Anzüge sind betont schlank modelliert (Herrenjournal 3, 1966, 40); <Abl.:> Modellier, der; -s. -: svw. f Modelleur; Modellierung, die; -. -en: 1. das Modellieren (1 -3). 2. durch Modellieren (1 a, 3) geschaffene Gestalt. Form. Beschaffen/teit; modellig [modelte] <Adj.: o. Steig.; meist attr.) (Mode): in der Art eines Modells (4): -e Kleider. Mäntel; Modellist [mode'list], der; -en. -en (Mode): svw. t Modelleur; modeln t'mo:dln] <sw. V.; hat) [mhd. modelen, zu t'Modell: 1. (biidungsspr.) (durch Veränderungen] [um] gestalten, [um]formen: etw. nach einem bestimmten Vorbild, nach seinen Wünschen m.; an etw. m. (hier u. dort kleine, nicht sehr wirkungsvolle Veränderungen anbringen);\J Schneewehen. ... von dem modelnden Hauch des Windes geformt (A. Zweig. Grischa 386); er läßt sich nicht m. (in Einzelheiten des Charakters, der Persönlichkeit beliebig ändern). 2. (Handw., südd.) mit dem lModel (1) prägen; <Abl.:> Modekmg, die; -. -en. Modem [mo:dem|. der; -s. -s [engl, modern. Kurzwort aus f Modulator u. fDemodulator] (Fernmeldetechnik): Gerät zur Übertragung von Daten über Fernsprechleitungen. Moden- (vgl. auch: mode-, Mode-): -blatt, das: svw. t Modeblatt; -geachfift, das: svw. t Modegeschäft; -haus, das: svw. f Modehaus (1); -Journal, das: svw. f Modejournal; ^schau, die: Veranstaltung, bei der die neuesten Moden vorgeführt werden: eine M. veranstalten; etw. bei. in einer M. vorführen; zu einer M. gehen; -Zeitschrift, die: svw. t Modezeitschrift; -zeitung, die: svw. t Modezeitung. Moder [mo:du]. der; -s [spätmhd. (md.) moder]: 1. durch Fäulnisu. Verwesung entstandene Stoffe; Zerfalls- u. Verwesungsprodukte: es roch nach M. 2. (landsch.) schlammiger Schmutz; Schlamm. Morast: im M. versinken. Moder-: -gerudi. der: Geruch nach Moder (1); -hinke [-hmkd], die; - (landsch.): Krankheit bei Schafen, die sich in Klauenentzündung u. Hinken äußert u. bes. durch dauernde Einwirkung von Nässe, Lehm. Schlamm (Moder 2) od. Verletzungen beim Wandern über Stoppelfelder verursacht wird; Stoppellähme; -käfer, der: rostroter bis braunschwarzer Käfer, der bes. an modrigen Stellen (z. B. in Kellernj lebt; -lieschen* das [nach altem Volksglauben sollen diese Fische mutterlos im Moder (2) entstehen; 2. Bestandteil die appellativisch gebrauchte Kosef. des w. Vorn. Elisabeth]: silbrig glänzender, kleiner Karpfenfisch mit oliv- farbener Oberseite. Moderamen[mode'ra man], das; -s. - u. ...mina [lat. moderä- men = Lenkungsmitteil (ev. Kirche): gewähltes Vorstandskollegium einer reformierten Synode; moderat [mode'ra.t] <Adj.; -er. -este> [lat. moderätus. zu: moderäri. Tmoderieren] (biidungsspr.): gemäßigt, maßvoll: -e Formulierungen; eine -e Haltung; -e Politiker, der Auftritt war m.; sich m. geben, zeigen; Moderation [modera'tßjo:n], die; -. -en [lat. moderätio]: 1. (Rundf.. Fems.) Tätigkeit des Moderie- rens: die M. einer Sendung übernehmen. 2. (biidungsspr. veraltet) gemäßigte Haltung; Mäßigung; moderato [mode- 1 ra:to]<Adv.> [ital. moderato. zu: moderare < lat. moderäri. Tmoderieren] (Musik): gemäßigt, mäßig schnell; Abk.: mod.; <subst.:> Moderato [-]. das; -s. -s u. ...ti: moderato gespieltes Musikstück od. Teil eines Musikstücks; Moderator [mode'ra:tor. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...ra'to:ran: lat. moderätor = Mäßiger. Leiter]: 1. (Rundf.. Ferns.) jmd.. der eine Sendung moderiert (1): die -en der politischen Magazine, der Sportschau; ein M. fuhrt durch die Sendung. 2. (ev. Kirche) Vorsteher eines Moderamens. 3. (Kerntechnik) Stoff, der Neutronen hoher Energie abbremst: als M. für diesen Reaktor wird Graphit benutzt; Moderatorin [modera'tOTm], die; -. -nen: w. Form zu t Moderator (I). moderieren [mode'ri:ren] <sw. V.; hat> [spätlat. moderäre. lat. moderäri = mäßigen, regeln, lenken, zu: modus, tModus]: 1. (Rundf.. Ferns.) (eine Sendung) durch einfuhrende Worte am Beginn u. verbindende Kommentare zwischen den einzelnen Teilen in ihrem Ablauf betreuen: ein politisches Magazin, die Sportschau m. 2. (biidungsspr. veraltet) mäßigen, mildern; einschränken. moderig, modrig ['mo:d(a)ruj] <Adj.> [zu t Moder]: von Moder bzw. Modergeruch erfüllt: ein -er Keller. Geruch; die Luft istm.; m. riechen; 'modern [mo:den] <sw. V.; hat/ist. [zu tModer]: Moder (I) ansetzen; in Moder übergehen, langsam vermodern: das Laub ist rasch gemodert; im Keller liegen modernde Bücher. Ü wertvolle Handschriften moderten (lagen vergessen) auf Dachböden. Hnodern [modern] <Adj.> [frz. moderne < lat. modernus = neu(zeitlich). zu: modo = eben erst, zu: modus, f Modus]: 1. der herrschenden bzw. neuesten Mode (1 a. 2) entsprechend (Ggs.: unmodern): ein -es Kleid; eine -e Innenausstattung. Tapete; solche Handtaschen sind nicht mehr m.; sich m. kleiden. 2. a) dem neuesten Stand der geschichtlichen, gesellschaftlichen, kulturellen, technischen o. ä. Entwicklung entsprechend; neuzeitlich, heutig, zeitgemäß: das -e Leben; die -e Welt. Technik, Ernährung; -e Häuser. Fahrzeuge. Instrumente: -e Anschauungen. Methoden; m. wohnen; b) an der Gegenwart, ihren Problemen u. Auffassungen orientiert, dafür aufgeschlossen; in die Jetzige Zeit passend: ein -er Mensch; eine -e Ehe fuhren: m. denken. 3. <meist attr.; o. Steig.) der neuen od. neuesten Zeit zuzurechnen: -e Musik. Kunst. Literatur, der -e Stil; die -c Physik; die -en Diktaturen. Diktatoren; m. (im modernen Stil) komponieren; Moderne, die; - [Ende des 19. Jh.s geb. von dem österr. Schriftsteller H. Bahr (1863-1934)] (biidungsspr.): 1. die moderne, neue od. neueste Zeit [u. ihr Geist]: das Zeitalter der M. 2. moderne Richtung in Literatur, Kunst od. Musik: ein Vertreter der M.; modernisieren [mod£rni'zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. modemiser, zu: moderne, tmodern]: 1. durch / VerJanderung/en]. Umgestaltung der neuen Mode angleichen: die Kleidung, Ausstattung, eine Wohnung m. 2. durch [ Ver]anderum[en]. Umgestaltung technisch o. ä. auf einen neuen Stand bringen: eine Fabrik, ein Labor m ; die Verwaltung [technisch] m.; die Methoden der Werbung, der Produktion m. 3. (bes. Literatur) durchm l Ver]anderunglen]. Umgestaltung den Ausdrucks-, Äußerungsformen der modernen Zeit angleichen: einen Text m.: <Abl.:> Modernisierung, die; -. -en; Modernismus [moder'nismos], der; -. ...men [3: ital. modern Ismo] 1. <o. PI.) Bejahung des Modernen, Streben nach Modernität [inKunst u. Literatur]. 2. (Sprachw.. Stilk.. Kunstwiss.) modernes Stilelement. 3. <o. PI.) zw Beginn des 20. Jh.s 1806
mögen entstandene Richtung in der katholischen Theologie, die sich bes. gegen die Beeinflussung des geistigen Lebens durch einen starren Kurialismus wendet; Modernist L.'nist], der; -en. -en: Anhänger des Modernismus (1, 3): modernistisch < Adj. >: a) zum Modernismus gehörend; b) sich modern gebend; Modernität lmoderni'te:t], die; -, -en <PI. selten) [frz. modernitö] (bildungsspr.): moderne Beschaffenheit % modernes Gepräge. Verhalten usw.: vielseitiges Informiertsein gehört zur M.; Modern Jazz ['nrxtan 'dsaez], der; - - [amerik. modern Jazz]: die jüngeren stilistischen Entwicklungen des Jazz (etwaseit 1945); Modi: PI. von f Modus; Modifikation [modifika'lßio:n].die;-.-en [mlat.modificatio < lat. modi- ficätio = das Abmessen. Abwägen, zu: modificäre, f modifizieren]: 1. (bildungsspr.) a) das Modifizieren. Modifiziertwerden; Abwandlung. Abänderung: -en vornehmen; der Austragungsmodus hat im Laufe der Jahre viele -en erfahren (ist oft modifiziert worden); b) modifizierte Form. Ausführung: der Text liegt in mehreren -en vor. 2. (Biol.) durch äußere Faktoren bedingte nichterbliche Abweichung einer Eigenschaft, abweichende Ausprägung eines Merkmals. 3. (Chemie) eine von mehreren durch die Kristallstruktur gekennzeichneten Zustandsformen. in denen ein Stoff vorkommt. 4. (Psych.) die durch Umwelteinfluß hervorgerufene, vorübergehende, geringfügige Veränderung der Konstitution; Modiflkator [...'ka:tor. auch: ...to:g], der; -s. -en [...ka'toiren; spätlat. modificätor = jmd.. der etw. ordnungsgemäß einrichtet] (bildungsspr.. Fachspr): etw.. was abschwächende od. verstärkende Wirkung hat: bestimmte Gene wirken als -en; modifizierbar bnodifi'tphgba:;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr): sich modifizieren lassend; <Abl.:> Modifizierbarkeit, die; - (bildungsspr.); modifizieren [modifi't$i:ran) <sw. V.; hat) [lat. modificäre = richtig abmessen: mäßigen, zu: modus, f Modus] (bildungsspr.. Fachspr.): 1. in einer od. mehreren Einzelheiten anders gestalten, umgestalten, lab]ändern, abwandeln: ein Projekt. Programm, eine These m.; sein Verhalten m.; einen strengen Grundsatz m. (einschränken, mildern); ein modifizierter (Rennsport; für sportliche Zwecke veränderter) Serienmotor. 2. in einer od. mehreren Einzelheiten eine [Ab] ander um. Abwandlung, eigentümliche Ausprägung bewirken: etw. modifiziert den Zustand. Ablauf von etw.; etw. wirkt modifizierend auf etw. ein; etw. kehrt in modifizierter Form wieder; die modifizierenden (näheren, einschränkenden) Bestimmungen eines Begriffs; ein modifizierendes Verb (Sprachw.; Verb, das ein durch einen Infinitiv mit ..zu*' ausgedrücktes Sein od. Geschehen modifiziert. z. B. „pflegen41 in dem Satz „Er pflegt lange zu schlafen"); <Abl.:>Modifizierung,die; -, -en; modisch [mo:diJ] <Adj.) [zu tMode]: l.a) der herrschenden od. neuesten Mode (1 a) entsprechend: -e Kleidung; eine -e Handtasche. Frisur; -e Effekte. Details; ein m. blauer Anzug; sich m. kleiden; b) <nicht adv.) (selten) (von Personen) betont der herrschenden od. neuesten Mode (1 a) folgend in jener Zeit, wo fast alle -en Männer sich glatt rasieren ließen (Musil. Mann 420; c) <o. Steig.; nicht präd.) die geltende od. neueste Mode (1 a) betreffend: die großen Warenhäuser nehmen den Frauen einen großen Teil der -en Überlegungen ab (Dariaux [Übers.]. Eleganz 91). 2.a) der herrschenden od. neuesten Mode (2) entsprechend: ... ob man das jeweils -e Bild des Menschen als Zeiterscheinung hinnimmt (Sommerauer. Sonntag 53); b) <nicht adv.) (selten) (von Personen) betont der herrschenden od. neuesten Mode (2) folgend: Und wenn man ein wenig m. ist. könnte man auch „Fan" sagen (Hörzu 44. 1972. 28); Modistin [modistm]. die; -. -nen: Hutmacherin (Berufsbez.). modrig: f moderig. 'Modul l'mo:dul|, der; -s. -n [lat. modulus = Maß. Vkl. von: modus, tModus]: 1. (Archit.) svw. t'Model (5). 2. (Math.) a) (in verschiedenen Zusammenhängen) zugrundeliegendes Verhältnis, zugrundeliegende Verhältniszahl; b) Divisor (natürliche Zahl), in bezug auf den zwei ganze Zahlen kongruent sind (bei der Division den gleichen Rest ergeben); c) absoluter Betrag einer komplexen Zahl. 3.a) (Physik. Technik) (in verschiedenen Zusammenhängen) Materialkonstante (z. B. Elastizitätsmodul); b) (Technik) Maß für die Berechnung der Zahngröße bei Zahnrädern; *Modul [mo'du:l], das; -s. -e lengl.-amerik. module < lat. modulus. t ■Modul] (bes. EDV, Elektrot.. Triebwerkstechnik): austauschbares, komplexes Teileines Gerätes od. einer Maschine, das eine geschlossene Funktionseinheit bildet; Modulation [modulat$io:n]. die; -. -en [lat. modulätio]: das Modulieren. Moduliertwerden; Modubtionsfähigkeit, die <o. PI.) (bes. Musik. Rhet.): Handlungsfähigkeit (des Klangs, der Sprache, der menschlichen Stimme): die M. der Stimme; Modulator [...la:tor. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...la' to:ron] (Technik): Gerät. Einrichtung zum Modulieren (3); modubitgri9ch <Adj.; o. Steig.): die Modulation betreffend; modulieren [modu'li:ran] <sw. V.; hat) [lat. mo- duläri = abmessen, einrichten; taktmäßig, melodisch spielen]: l.a) (bildungsspr.) gestaltend abwandeln, abwandelnd gestalten: die Menschen modulieren ihre Meinungen, je nachdem was ihnen Erfolg verspricht (Fussenegger. Zeit 346); b) (bes. Musik, Rhet.) (den Klang, die Stimme. Sprache. Intonation usw.) zum Zweck des [kunstgerechten] Ausdrucks abwandeln, abwandelnd gestalten: den Ton m. 2. (Musik) a) beim Spiel. Vortrag von einer Tonart in die andere überleiten: der Organist modulierte von C-Dur nach F-Dur; b) von einer Tonart in die andere übergehen: die Melodie moduliert von C-Dur nach a-Moll. 3. (Technik) eine Frequenz zum Zweck der Nachrichtenübermittlung beeinflussen: einen Sender mit Hilfe eines Enoders m.; das Signal moduliert die Trägerwelle; modulierende, modulierte Signale: Modultechnik, die; - (Elektronik): Methode der Miniaturisierung elektronischer Geräte mit Hilfe von 2Modulen; Modus [mo:dus. auch: 'modus], der; -. Modi [lat. modus = Maß; Art. (Aussagehveise. Melodie, eigtl. = Gemessenes.Erfaßtes]: l.a)(bildungsspr.) Verfahrensweise. Form [des Vorgehens]. Weg: den M. der Verteilung festlegen; einen M. zur Verständigung finden; nach einem bestimmten M. vorgehen, Beschlüsse fassen; b) (bes. Philos.) Art u. Weise [des Seins. Geschehens]: l Da]seinsweise: die Modi des Seins. 2. (Sprachw.) grammatische Kategorie des Verbs zum Ausdruck der Modalität (4) (z. B. Indikativ, Konjunktiv. Imperativ): die Modi des Verbs; das Verb muß hier in einem anderen M. stehen, gebraucht werden. 3. (mittelalterliche Musik) a) Melodie; b) Kirchentonart: c) eine der sechs festgelegten, im Rhythmus u. in der Verteilung der Zeitwerte verschiedenen Gruppierungen von Noten (in der Modalnotation); d) Verhältnis (1:3 od. 1:2) der größten Notenwerte (Zeitwerte) in den nächstkleineren (in der Mensuralnotation). 4. (Statistik) statistischer Mittelwert; Wert, der in einer Reihe am häufigsten vorkommt; Modus operandi |- operandi], der; - Modi - [lat.. zu: operäri = arbeiten, tätig sein] (bildungsspr.): Art u. Weise des Handelns. Tätigwerdens; Modus procedendi [- prot^e'dendi], der; - -. Modi - [lat.. zu: pröcedere = vor sich gehen] (bildungsspr.): Art u. Weise des Vorgehens. Verfahrensweise: Modus vivendi [- vi'vendij, der; - -. Modi - [lat., zu: vlvere = leben] (bildungsspr.): Form eines erträglichen Zusammenlebens zweier od. mehrerer Parteien /ohne Rechtsgrundlage]. Mofa t'mo:fa], das; -s. -s [Kurzwort für: Motorfahrrad]: Kleinkraftrad mit geringer Höchstgeschwindigkeit; <Zus.:> Mofafahrer, der; <Abl.:> mofein l'mo:fln] <sw. V.; hat/ist) (ugs.): mit dem Mofa ] spazieren Jfahren. Mofette [mo'feta], die; -. -n [frz. mofette. älter: moufette. zu: moufir = in Fäulnis übergehen, verw. mit dt. t 'Muff) (Geol.): Stelle der Erdoberfläche, an der Kohlensäure vulkanischen Ursprungs ausströmt. Mogelei [mo.gs'l^]. die; -. -en (ugs.): 1. <o. PI.) dauerndes Mogeln. 2. Handlung des Mogelns: kleine -en; mogeln t'mo.gln] <sw. V.; hat) [H. u., viell. Nebenf. von mundartl. maucheln = heimlich od. hinterlistig handeln; betrügen, verw. mit fmeucheln] (ugs.): 1. (in kleinen Dingen, bes. zu persönlichen Zwecken) unehrlich handeln, indem man kleine. Täuschung bezwecketide Kniffe anwendet bzw. die Unwahrheit sagt: beim Kartenspiel, bei der Klassenarbeit m.; er mogelt, sein Gehalt ist weit niedriger. 2. durch nicht ganz einwandfreie Kniffe o. ä. irgendwohin bringen, schaffen: faule Äpfel unter/zwischen die einwandfreien m.; <auch m. + sich:) die Taktik, sich neben die CDU auf die Regierungsbank zu m. (Spiegel 32, 1965. 6); <Zus.:> Mogelpackung, die (Wirtsch. Jargon): Packung, die durch ihre Größe. Aufmachung o.a. mehr Inhalt vortäuscht, als tatsächlich darin enthalten ist. mögen [m0:gn] <unr. V.; hat) [mhd. mügen, ahd. mugan, eigtl. = können, vermögen]: 1. <mit Inf. als Modalverb: mochte, hat ... mögen) a) vielleicht, möglicherweise, unter Umständen sein, geschehen, tun o.a.: jetzt mag er denken, wir legten keinen Wert auf seinen Besuch: Meier. Müller 1807
Mogler und wie sie alle heißen m.; es mochten wohl dreißig Leute sein (es waren schätzungsweise dreißig Leute); „Kommt er?* - [..Das] mag sein*1 ([das] kann sein; vielleicht); das möchte sein (landsch.; das könnte sein; vielleicht)', [es] mag sein, daß ...; es möchte sein, daß ... (landsch.; es ist möglich, daß ...); was mag das bedeuten (was kann das bedeuten, was bedeutet das wohl)?; wenn er sich anstrengt, möchte er es wohl (landsch.; kann er es wohl) schaffen; b) zum Ausdruck der Einräumung: er mag sein Bestes geben, aber es ist zwecklos (wenn er auch sein Bestes gibt, so ist es doch zwecklos); er mag tun. was er will (was er auch [immer] tut), es gelingt ihm nichts; c) zum Ausdruck des Zugeständnisses; können, dürfen: er mag es [ruhig] tun; d) (landsch.. bes. Schweiz.) können, imstande sein, die Möglichkeit haben od. enthalten: es mochte nichts helfen (nichts half); e) (Konjunktiv Prät. meist in der Bed. eines Indik. Präs.) den Wunsch haben: ich möchte [gern] kommen; ich möchte nicht (hätte nicht gern). daß du das tust; ich möchte wissen (wüßte gern), was er meint; er möchte [es. das] nicht (wünscht es. das nicht); ich möchte Herrn Schulze sprechen (würde ihn gern sprechen); das möchte (will) ich überhört haben; man möchte meinen (ist. wäre geneigt anzunehmen, könnte meinen). daß...; ich möchte hervorheben (hebe ausdrücklich hervor). daß ...; ja. ich möchte sagen (meine sagen zu können). es ist Tast so wie früher; (mit Auslassung von ..haben":) ich möchte [gern, lieber] eine Tasse Tee; (mit Auslassung von ..gehen, fahren" usw.:) ich möchte [gern] nach Hause; f) wollen, geneigt sein, die Neigung u. die Möglichkeit haben (bes. verneint), ich mag nicht [gernl weggehen, mochte nicht weggehen, habe nicht weggehen mögen; das hätte ich sehen mögen; .Xommst du?* - „Nein, ich mag nicht**; (mit Auslassung von ..gehen, fahren" usw.:) ich mochte nicht [gern] nach Hause; er hat nicht nach Amerika gemocht; sie mag ihn. das Bild [gern, gut] leiden; er hat es nicht leiden m.. wenn man ihn tadelt; g) zum Ausdruck der [Auflforderung o.a.; sollen: er mag sich ja in acht nehmen!; dieser Hinweis mag (sollte) genügen; sag ihm. er möge/möchte zu mir kommen; allerdings möchte (sollte) hierfür noch eine zusätzliche Bedingung erfüllt sein; möge, möchte es so bleiben (es ist. wäre wünschenswert, daß es so bleibt). 2. <Vollverb; mochte, hat gemocht) a) für etw. eine Neigung. Vorliebe haben; etw. nach seinem Geschmack finden; gern haben o.a.: er mag [gern] (ißt gern) Rinderbraten; sie mag keinen (trinkt nicht gern) Rotwein; er mag klassische Musik. Rosen (ist ein Freund von klassischer Musik, von Rosen); b)für jmdn. Sympathie od. Liebe empfinden; leiden mögen, gern haben: ich mag dich; niemand hat ihn [so recht] gemocht; die beiden mögen sich, einander nicht. Mogler ['mo:gle]. der; -s, - (ugs.): jmd.. der [dauernd/ mogelt. möglich [m0:kli<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) /vgl. möglichst/ Imhd. müg(e)lich. zu tmögen]: 1. (auf Grund der bestehenden Zusammenhänge, der bestehenden / Sach Hage o.a.) ausführbar, erreichbar, zu verwirklichen (Ggs.: unmöglich): die nur im Sommer -e Überquerung des Gebirges; Abhilfe war nicht m.; es war wieder m.. den Fluß zu überqueren; wenn es irgend m. ist. helfe ich ihm; jmdm. ist etw. m. (jmd. ist zu etw. in der Lage); morgen ist es mir leichter, besser, eher m.; es war ihm nicht m. zu kommen (er konnte nicht kommen); kommen Sie. wenn es Ihnen m. ist/wenn m.. sofort; kommen Sie. sobald es Ihnen m. ist; er erledigte den Auftrag, so gut es ihm m. war; so rasch, so bald wie/(seltener.) als m. (möglichst rasch, bald); soviel wie/(seltener:) als m.; ümdm.] etw. m. machen (ermöglichen); kannst du es m. machen, morgen zu kommen?; etw. läßt sich m. machen; <subst.:> das Mögliche.allesMögliche(rfl/feA/w//rA/cW^/i>/ bedenken; im Rahmen des Möglichen; wo m. (veraltend; wenn möglich): du solltest dich wo m. entschuldigen; vgl. womöglich. 2. denkbar, in Frage, in Betracht kommend: ein immerhin -er Fall; -e (etwaige) Zwischenfälle einkalkulieren; der Gedanke an ein -es Ende der Beziehungen beunruhigte ihn sehr; er hatte alle -en (die verschiedensten) Einwände; alles -e (ugs.; vielerlei) zu kritisieren haben; dieser Fall ist m. (kann eintreten); [es ist] m. (kann sein), daß er kommt, schon gekommen ist (vielleicht kommt er. ist er schon gekommen); es ist gut. leicht, sehr wohl m.. daß ...; das ist zwar m.. aber nicht wahrscheinlich; bei ihm ist alles m. (muß man mit allem rechnen): man sollte es nicht für m. halten, daß (es ist doch unglaublich, daß ...); [das ist doch] nicht m.!. ist das m.! (Ausrufe der Entrüstung, des Erstaunens); -möglich <Suffixoid von Superlativen): möglichst.... z. B. bestmöglich, größtmöglich; möglichenfalls <Adv.>: wenn es geht, möglich ist; möglicherweise <Adv.>: vielleicht, unter Umständen: m. hat er Glück [gehabt]; Möglichkeit, die; -. -en [mhd. müg(e)lichkeit. zu f möglich]: l.a) etw. Mögliches, mögliches Verhalten. Vorgehen. Verfahren: möglicher Weg: es bleiben noch viele -en [offen]; diese M. besteht nicht; es gibt keine andere M.. das Problem zu lösen; ich sehe keine andere M. für die Lösung; zwischen zwei -en wählen müssen; er möchte nach M. (wenn möglich) berücksichtigt werden; b) <o. PI.)das Möglichsein, Sichverwirklichenlassen; Realisierbarkeit (Ggs.: Unmöglichkeit): es besteht die M. (ist möglich, läßt sich einrichten), daß wir mitfahren können; die M. einer Weltregierung bezweifeln; Erfahrung ist die Bedingung der M. von Erkenntnis überhaupt; wir zweirein nicht an der M.. daß ...; R ist es die M.!. ist [denn] das die M.! (ugs.; Ausrufe der Entrüstung od. des Erstaunens). 2. etw. eröffnende Gelegenheit od. Chance: sich bietende, verpaßte, vertane -en; ungeahnte, überraschende -en [der Entfaltung]; die wirtschaftlichen -en (Entwicklungsmöglichkeiten) eines Landes; die M.. etw. zu wählen; die M. zu gewinnen; eine preiswerte M. zu reisen; jede M. [ausnutzen, ergreifen; alle erdenklichen -en haben; auf dem Dorf hat man nicht die -en wie in der Stadt; ich habe die M. (es ist mir möglich), etw. zu tun; in diesem Beruf hat er mehr -en [etw. zu lernen]; [nicht] die M. haben, keine M. haben, jmdm. die M. geben, etw. zu tun. zu lernen; er hat wenig, kaum M.. gute Musik zu hören; ich sehe große -en in diesem Plan; diese Entwicklung eröffnet neue -en; von einer sich bietenden M. Gebrauch machen; die Stürmer vergaben die besten -en (Sport; Möglichkeiten. Tore zu schießen). 3. <PI.> Fähigkeiten. Mittel: diese Wohnung entspricht seinen [finanziellen] -en. übersteigt seine -en; seine künstlerischen -en nutzen, voll ausschöpfen; <Zus:> Möglichkeitsform, die (Sprachw.): svw. tKonjunktiv; möglichst[m0:kli<;st]<Adv.)[Sup. von tmöglich]: l.a) soviel, so sehr wie möglich (wie sich ermöglichen läßt): er will sich m. zurückhalten; b) wenn möglich (wenn es sich ermöglichen läßt): das soll m. heute noch erledigt werden. 2. so (in dem Grade) ... wie [nur] möglich (wie es sich ermöglichen läßt): er will m. viel mitnehmen; das Paket soll m. klein sein; etw. mit m. großer Sorgfalt erledigen. Mogul [mo.gül]. der; -s. -n. auch: [mo'gu.l], der; -s. -e [engl. Mogul < pers.mogul. eigtl. = der Mongolei (hist.): Herrscher einer mohammedanischen Dynastie mongolischer Herkunft in Indien. Mohair [mo'he:?], der; -s. (Sorten:) -e [engl, mohair < arab. mubayyar = Stoff aus Ziegenhaar]: l.svw. t Angorawolle (a). 2. Stoff aus Angorawolle (a); <Zus.:> Mohairwolle, die: svw. t Angorawolle (a). Mohammedaner [mohameda.ne], der; -s. - [nach Mohammed, dem Stifter des Islams (um 570-632)1 (bes. volkst. u. hist.): Moslem; mohammedanisch <Adj.; o. Steig.) (bes. volkst. u. hist.): moslemisch; Mohammedanismus [...da'nis- musl. der; - (bes. hist.): svw. t Islam. Mohir: eindeutschende Schreibung für t Mohair. Mohikaner [mohika:ne]. der; -s, - [engl., frz. Mohican = Angehöriger eines nordamerik. Indianerstamms] in der Fügung der letzte M./(seltener:) der Letzte der M. (ugs. scherzh.; jmd.. der von vielen bzw. etw.. was von vielem übriggeblieben ist; der od. das Letzte; nach dem 1826 erschienenen Roman „The last of the Mohicans" des amerik. Schriftstellers J. F. Cooper [1789-18511). Mohn [mo:n]. der; -[e]s. (Sorten:) -e [mhd. man. mähen, ahd. mäho, mago. wahrsch. aus einer Mittelmeerspr.]: 1. a) Pflanze mit roten, violetten, gelben od. weißen Blüten, deren Kapselfrüchte ölhaltige Samenkörner enthalten u. aus deren milchigem Saft beruhigende u. betäubende Stoffe gewonnen werden: der M. blüht; M. anbauen; b) Klatschmohn: am Wegrand wächst [der rote] M. 2. Samenkörner vom Mohn (1 a): mit M. bestreute Plätzchen. mohn-, Mohn-: -beugel, das (österr.): Beugel mit einer Füllung aus Mohn; -blatt, -blättchen, das [wohl nach den sehr dünnen Blättern des Mohns (I)] (ugs. spött): sehr dünne Brotschnitte; -bkime, die: svw. TMohn (1); ^bröt- chen,das: vgl. -hörnchen; -gewachs,das (meist PI.) (Bot.): 1808
molestieren Gewächs einer Familie milchsafthaltiger Pflanzen mit gefiederten od. tief geteilten Blättern, zu der u. a. auch der Mohn (1 a. b) gehört; -Hörnchen, das: mit Mohn bestreutes Hörnchen (2); -kapsel, die: Samenkapsel des Mohns; -kipferl, das (österr.): vgl. ^beugel; -körn, das <meist Pl.>: Samenkorn vom Mohn (I a); -kuchen, der; -öl, das: aus Mohnsamen ausgepreßtes Speiseöl; -Dielen <P1.> [-pi.bn; schles. Piele = junge Ente, wohl nach der runden Form] (bes. ostmd.): Speise aus Mohn (2), aufgeweichtem Weißbrot o.a.. Zucker u. anderen Zutaten; ^rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: rot wie Klatschmohn, feurigrot; ein -es Kleid; -saft, der: Milchsaft vom Mohn (I a); tarnen, der; -Striezel, der (landsch.): vgl. -zopf: -Strudel, der: vgl. -beugel; -zopf, der: mit Mohn (2) bestreuter Zopf aus Hefeteig. Mohr [mo:g], der. -en. -en [mhd., ahd. mör < lat. Maurus = dunkelhäutiger Bewohner Mauretaniens (heute Marokko)! (veraltet): Neger; schwarz wie ein M. sein (fam.: I. tief gebräunt sein. 2. sehr schmutzig im Gesicht sein): R der M. hat seine Schuldigkeit getan, der M. kann gehen (von jmdm.. der nur dazu gebraucht wurde, nützliche Dienste zu leisten, mit dem man nun weiter nichts zu tun haben wiil u. der sich deshalb ungerecht behandelt u. überflüssig fühlt; nach Schiller. Fiesco III. 4); *M. im Hemd (eine Mehlspeise mit Schokoladenüberzug u. Schlagsahne); einen -en weiß waschen wollen (Unmögliches. Widersprüchliches versuchen, bes. einen offensichtlich Schuldigen durch Scheinbeweise reinwaschen, als Unschuldigen hinstellen wollen; wohl nach Jer. 13. 23). Möhre [m0:ra]. die; -. -n [mhd. mörhe. morhe. ahd. moraha. H. u.]: 1. Pflanze mit mehrfach gefiederten Blättern u. Pfahlwurzel, die als Gemüsepflanze angebaut wird; vgl. Möhre (2): die -n blühen. 2. rötliche, spindelförmige, fleischige Wurzel der als Gemüsepflanze angebauten Möhre (1): -n ernten; als Gemüse gibt es Erbsen und -n. mohren-, Mohren-: -falter. der: schwärzlicher bis rotbrauner Falter, dessen Zeichnung eine Reihe augenähnlicher Flecke nahe den Flügelrändern aufweist; -köpf, der: 1. kugelförmiges Gebäckstück aus Biskuitteig, das mit Schokolade überzogen u. mit Sahne od. Creme gefüllt ist. 2. svw. f Negerkuß; -schwärz <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (veraltet): schwarz wie ein Mohr; -wasche, die: Versuch, einen offensichtlich Schuldigen durch Scheinbeweise reinzuwaschen, als Unschuldigen hinstellen. Möhrensaft, der. -[eis. ...safte: ausgepreßter Saft von Möhren. Mohrin, die; -. -nen (veraltet): w. Form zu TMohr. Mohrrübe [mo:g-], die; -. -n [Zus. aus TMöhre u. fRübe] (nordd.): Möhre; <Zus.:> Mohrrübensaft, der (nordd): svw. T Möhrensaft. Moira [m^yra]. die; - [griech. molral: [das nach griech. Glauben Göttern u. Menschen zugeteilte) Schicksal. Motat [moare:]. das; -s. -s [frz. moxvi. zu: moire < engl, mohair. f Mohair; nach dem Glanz der Mohairwolle]: 1. a) mattschimmerndes Muster auf Stoffen, das feinen, bewegten Wellen od. einer Holzmaserung ähnelt; b) (auch: der) Stoff, der ein Moiremuster aufweist. 2.a) (Druckw.) insbes. beim Mehrfarbendruck auftretendes, störendes Muster durch Überlagerung mehrerer Raster in engen Winkeln; b) (Ferns.) störendes Muster von nebeneinanderliegenden, mehr od. weniger welligen Streifen im Fernsehbild; <Zus.:> Moirfenuster, das; moirieren [mQa'ri:ren] <sw. V.; hat) [frz. moirerl (Tex- tilind.): (Stoffe. Gewebe) mit einem Moiremuster (TMoire I a) versehen. mokant [mokant] <AdJ.; -er. -este> [frz. moquant. 1. Part, von: se moquer. fmokieren] (bildungsspr.): spöttisch: -e Mienen. Gesichter; m. lächeln, fragen. Mokassin [mokasi:n. auch: mok...]. der; -s. -s. auch: -e [engl, moccasin < Algonkin (Indianerspr. des östl. Nordamerika) mockasin]: 1. [farbig bestickter] absatzloser Wildlederschuh der nordamerikanischen Indianer. 2. leichter, weicher, bequemer Lederschuh mit durchgehender, sehr elastischer Sohle. Mokett, Moquette [mo'ket], der; -s [frz. moquette]: buntgemusterter od. bedruckter Möbelstoff aus [Baum]wolle. Mokick [ mo.kik], das; -s. -s [Kurzwort aus Moped u. Kickstarter]: mit einem Kickstarter ausgerüstetes Moped. mokieren [mo'ki.ran]. sich <sw. V.; hat) [frz. se moquer. H. u.] (bildungsspr.): sich abfällig od. spöttisch äußern: sich über jmdn.. über jmds. Verhalten. Methoden m. Mokka, (österr. meist:) Mocca l'moka], der; -s. (Sorten:) -s [engl, mocha (coffee). nach dem jemenitischen Hafen Al-Mubä ( = Mokka) am Roten Meer, dem früheren Hauptausfuhrhafen bes. für den Mokka]: 1. Kaffee (2) einer bes. aromatischen Sorte mit kleinen, halbkugelförmigen Bohnen; ein Viertel M. 2. sehr starker [aus Mokka (1) zubereiteter] Kaffee den man gewöhnlich aus kleinen Tassen trinkt; eine Tasse M.; den M. servieren; zwei M. (zwei Tassen Mokka) bestellen. MQkka-: -kaffee, der: svw. tMokka (I); -löffel, der: (zur Mokkatasse passender) sehr kleiner Kaffeelöffel; Miaihle, die: Kaffeemühle für Mokka; -tasse. die: sehr kleine Kaffeetasse für Mokka. Mol [mo:l]. das: -s. -e [Kurzf. von t Molekulargewicht] (Chemie): Menge eines chemisch einheitlichen Stoffes, die seinem relativen Molekulargewicht in Gramm entspricht (gesetzliche Einheit der molaren Masse); MolalitÄt [molali'te:t]. die; - (Chemie): Maßangabe der Konzentration von Lösungen in Mol Je kg; molar [mola:?] <Adj.; o. Steig.) (Chemie): auf' ein Mol bezogen, je 1 Mol; -e Lösung (Lösung, die 1 Mol eines gelösten Stoffes in 1 Liter enthält); -e Größen. Molar [-]. der; -s. -en [spätlat. molaris, zu lat. mola = Mühle] (Med.): Mahlzahn. Mobilität [molari'Ur.t]. die; - [TMol] (Chemie): Maßangabe für die Konzentration von Lösungen in Mol je Liter. Molarzahn, der; -[e]s. -zahne: svw. tMolar. Molasse [mola»]. die; - tzu frz. moKDasse = schlaff, sehr weich] (Geol.): aus dem Tertiär stammende kalkige od. sandige Schichten im nördlichen Alpenvorland. Molch [mok;]. der; -[e]s. -e [1 a: spätmhd. molch. zu mhd. moKlehahd.mol = Salamander.Eidechse]: l.a)/m Wasser lebender Schwanz lurch mit großem, flachem Kopf [seitlich zusammengedrückten Schwanz] u. eidechsenartigem Körper; b) (bes. Jugendspr.. oft abwertend) Mann. Kerl: ein trüber (langweiliger.dummer) M.; ein verstaubter (trockener, rückständiger) M. 2. (Technik Jargon) pfropfenartiges Gerät zur Reinigung von Rohrleitungen, das vom Flüssigkeitsstrom mitgerissen wird (eine Art Reinigungsturbine). 'Mole [mo:b], die; -. -n [itai. molo < spätgriech. mölos < lat. möles = wuchtige Masse. Damm]: svw. T Hafenmole: an der M. anlegen; auf der M. Spazierengehen. *Mole H.die; -. -n [lat. mola < griech. myle = Mißgeburt] (Med.): durch genetische Schäden. Strahlenschäden. Sauerstoffmangel o.a. fehlentwickeltes Ei. das schon während der ersten Schwangerschaftswochen zugrunde geht. Molekel [mole:k|]. die; -. -n. österr. auch: das; -s. -: svw. fMolekül; Molekül [mole'ky:!]. das; -s. -e [frz. molöcule. zu lat. möles = Masse] (Chemie): kleinste, aus verschiedenen Atomen bestehende Einheit einer chemischen Verbindung, die noch die charakteristischen Merkmale dieser Verbindung aufweist: organische und anorganische -e; die Anordnung der Atome im M.; <Abl.:> molekular [moleku'la.g] <Adj.; o. Steig.) [frz. moteculaire]. Molekular-: ^bewesung, die (Physik. Chemie): Bewegung der Moleküle einer chemischen Verbindung gegeneinander; -biolofle. der: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Molekularbiologie; -biologie, die: Zweig der Biologie, der sich (in Zusammenarbeit mit Physik u. Chemie) mit biologischen Problemen auf molekularer Ebene beschäftigt; -elektronik, die <o. Pl.>: modernes Teilgebiet der Mikroelektronik, die mit Halbleitern kleinster Größe arbeitet (Kurzwort: t Mole- tronik); -genetik, die: Teilgebiet der Genetik, das sich mit den Zusammenhängen zwischen Vererbung u. den chemischphysikalischen Eigenschaften der Gene befaßt; -gewicht, das: aus der Summe der Atomgewichte aller zu einem Molekül eines Stoffes verbundenen Atome errechnete Vergleichszahl; -kraft, die: zwischen den Molekülen wirkende elektromagnetische Kraft, bes. Kraft der Kohäsion. Molenkopf, der; -[e]s. ...köpfe: äußerstes Ende einer lMole. Moleskin [mo:lskm. engl.: mool...]. der od. das; -s. -s [engl, moleskin. eigtl. = Maulwurfsfell] (Textilind): in Atlasbindung gewebter, kräftiger ] Futter]stoff aus Baumwolle. Molesten [mo'lestn] <P1.) [zu lat. molestus = lästig, zu: möles = Last. Masse] (veraltet, noch landsch.): a) nicht schwerwiegende, aber lästige körperliche Beschwerden: die M. des Alters; Weltraumbeschwerden unterscheiden sich ... nicht von irdischen M. (MM 14. 3. 69. 2); b) lästige Alltagsdinge: Kinder erschienen, mit ihnen die unvermeidlichen M. (Fussenegger. Zeit 38); <Abl.:> molestieren [möles' ti:ran] <sw. V.; hat) [lat. molestäre] (veraltet, noch landsch.): belästigen: Jmdn. mit pausenlosem Gerede m. 114 GDW 1809
Moletronik Moletronik [mole tro:nik], die; - [Kurzwort aus molekular u. Elektronik]: svw. T Molekularelektronik. Motette [mo'letdl. die; -. -n [frz. molette. zu lat. mola = Mühlstein]: Prägewalze zur Herstellung von Druckformen [für den Textildruck j. Moli: PI. von TMolo. molk [molk], mölke [moelka]: fmelken; Molke [molka], die; - [mhd. molken, urspr. = Gemolkenes]: beim Gerinnen der Milch sich absondernde, grüngelbliche, nur noch geringe Mengen von Eiweiß enthaltende Flüssigkeit; Käsewasser: die M. ablaufen lassen; von der frischen süßen (= Milch) bis zu der. in welcher sich schon der Topfen von der M. schied (Fussenegger. Haus 156); Molken, der. -s (landsch.): svw. f Molke; <Zus.:>Mplkenkur,die Naturheilverfahren, bei dem Molke als Heilmittel angewendet wird; <Abl.:> Molkerei [molka'r^j], die; -. -en [zu Molke in der alten Bed. „(aus) Milch (Bereitetes)44]: Betrieb, in dem die aus den umliegenden Gebieten gesammelte frische Milch zum Verkauf bearbeitet od. zu Butter. Käse o.a. weiterverarbeitet wird. Molkerei-: -betrieb, der; -butter, die: Butter einer mittleren Qualitätsstufe; ^fachmaim, der: Fachmann für die Behandlung der Milch u. die Herstellung von Milchprodukten (Be- rufsbez.); -Genossenschaft, die: genossenschaftlich betriebene Molkerei; -Produkt, das <meist Pl.X mplkig <Adj.; nicht adv.>: (von Flüssigkeiten) wie Molke aussehend, weißlich-trübe: -es Wasser. 'Moll [mal], das: - [mhd. bemolle < mlat. b molle = weiches ( = rund geschriebenes) b, ein Ton im „cantus mollis". einer ma. Tonskala, zu lat. mollis = weich (die kleine Terz wird als weicher Klang empfunden: vgl. Dur)] (Musik): Tongeschlecht aller Tonarten mit einem Halbton zwischen der zweiten u. dritten Stufe, so daß der Dreiklang der Tonika mit einer kleinen Terz beginnt (Ggs.: Dur): eine Rhapsodie in M. (in einer Molltonart); *auf M. Bestimmt sein (scherzh.; sehr traurig u. gedrückt sein). ^VIoll [-], der. -[e]s. -e u. -s: svw. t Molton. MqII- ('Moll): -akkord, der; -dreiklang, der; -tonart, die: -tonleiter, die: eine harmonische, melodische M. Molle ['mobl. die; -. -n [mniederd. molle. Nebenf von f Mulde]: 1. (berlin.) Glas Bier: eine M. [u. einen Klaren] trinken; wollen wireine M. zischen?; *mit -n gießen (berlin.; stark regnen). 2. (niederd.) Mulde. Backtrog. 3. (sächs.) Bett: in der M. liegen; <Zus. zu l:> MQllenfriedhoT, der (berlin. scherzh.): dicker Bauch (bei einem Mann); Möller ['moele].der; -s. - [wohl zu TMolle (2)] (Hüttenw.): Gemenge von Erz mit Zuschlägen für die Bestückung des Hochofens; <Abl.:> möllern <sw. V.; hat) (Hüttenw.): 1. Erze mischen. 2. den Hochofen beschicken; <Abl.:> M(Hleiung, die; -. -en. mollert [malet] <Adj.; nicht adv.) (bayr.. öslerr. ugs.): svw. fmollig (1); mollig [molic] <Adj.) [urspr. Studentenspr.; wahrscheinI. zu älter: mollicht = weich, locker, in Anlehnung an lat. mollis = weich]: 1. (bes. von Frauen) weiche, runde Körperformen aufweisend, rundlich vollschlank: ein -es Mädchen; ein -er Typ; -e (weiche) Kinderhände; sie ist reichlich m. (verhüll.: dick) geworden; <subst.:> Kleider für Mollige (mollige Frauen). 2.a) (auf die Temperatur in Innenräumen bezogen) behaglich warm: ein -es Zimmer, eine -e (angenehme, behagliche) Wärme; hier ist es schön m.. m. warm; Ü Mir war nicht gerade m. um die Seele (Leip. Klabauterflagge 28); b) (von Kleidungsstücken) weich u. wärmend: ein -er Mantel; ein -es Futter, die Jacke ist sehr m; <Abl. zu 1:> Mplligkeit, die; -. Mpltmaus, die; -, ...mause [1. Bestandteil wohl zu md.. mniederd. mul(le). vgl. Maulwurf): svw. f Schermaus. Molluske[maluskal.die; -. -n (meist PI.) [zu lat. molluscus = weich, zu: mollis = weich] (Biol.): svw. TWeichtier. Molo [mo:lo], der; -s. Moli (österr.): svw. TMole. Moloch ['mo:bx. auch: 'mabxl. der; -s. -e [nach der Bez. für ein Opfer, bes. Kinderopfer, bei den Puniem u. im A.T.. griech. molöch. hebr. mol^k. die als Name eines Gottes mißdeutet wurde, seit dem 17. Jh. appellativisch gebraucht] (geh.): grausame Macht, die immer wieder neue Opfer fordert u. alles zu verschlingen droht: der M. Krieg. Verkehr. Molotowcocktail [makrtof-]. der; -s. -s [benannt nach dem sowjetischen Außenminister W. M. Molotow (geb. 1890)]: mit Benzin u. Phosphor gefüllte Flasche, die wie eine Handgranate verwendet wird: einen M. in ein Auto werfen; mit -s gegen Panzer angehen. mobch linoLf]: fmulsch. Moltebeere [malte-]. Multebeere l'multo-]. die; -. -n [dän. multebsr. zu norw. molten, schwed. multen = mürbe, weich, also eigtl. = weiche Beere]: 1. wildwachsende, zu den Rosengewächsen gehörende, krautige Pflanze mit weißen Blüten u. orangegelben, eßbaren Früchten. 2. Frucht der Moltebeere (1). roolto, di molto [(di) molto] <Adv.) [ital. (di) molto < lat. multum = viel] (Musik): sehr, in verstärktem Maße, äußerst (meist in Verbindung mit einer Tempobez. od. Vortragsanweisung): m. adagio/adagio [di] m. (sehr langsam); m. allegro/allegro [di] m. (sehr schnell); m. vivace (äußerst lebhaft). Molton ['moltonl. der; -s. -s [frz. molton, zu: mollet = weich]: weiches, meist beidseitig gerauhtes /Baumwolligewebe in Leinwand- od. Köperbindung (für Bettücher u.a.). mokiro [ mo:lom] <indekl. Adj.; nur präd.) [aus der Studentenspr., urspr. Gaunerspr.. zu hebr. mple = voll] (landsch.): betrunken. Molvolumen, das; -s. - u. ...mina (PI. selten) [aus fMol u. Volumen] (Chemie): Volumen, das von einem Mol eines Stoffes eingenommen wird. Molybdän [molYp'de:n], das; -s [zu griech. molybdaina = Blei(glanz)]: silberweißes, mit vielen Metallen legierbares Schwermetall (chemischer Grundstoff); Zeichen: Mo 'Moment [mo'ment], der; -[e]s. -e [mhd. diu mömente = Augenblick < lat. mömentum = (entscheidender) Augenblick (Genuswechsel unter Einfluß von frz. le moment). T2Moment]: a) sehr kurzer Zeitraum. Augenblick: einen M. zögern, warten; hast du einen M. Zeit [für mich]?; einen M. bitte! (Aufforderung an jmdn.. sich einen Augenblick zu gedulden); wunderte sich einen flüchtigen M. lang (Baum. Paris 161); im gleichen, nächsten M.; Ü 1792. während eines der aufregendsten -e der Weltgeschichte (Augstein. Spiegelungen 53); b) Zeitpunkt: der richtige, geeignete M.; dieser M. war der denkbar unglücklichste (Feuditwanger. Erfolg 641); den rechten M. verpassen; im gegebenen M.; die Bombe kann jeden M. (schon im nächsten Augenblick, gleich) explodieren; im M. (momentan) darf ich nicht soviel trinken (Aberle, Stehkneipen 90); M. [mal]! (die eigene od. eines anderen Äußerung unterbrechende Floskel, durch die ein anderer Aspekt o. ä. in einen Gedankengang gebracht werden soll): M. [mal], das stimmt ja gar nicht, was du da sagst; einen lichten M. lichte -e haben (T Augenblick); Moment [-]. das; -[e]s. -e [lat. mömentum. urspr. = Übergewicht, das den Ausschlag am Waagebalken ergibt, zu: movere = bewegen]: 1. ausschlaggebender Umstand. Merhnal. Gesichtspunkt: ein wichtiges, psychologisches M.; das auslösende M. war ...; die Rede brachte keine überraschenden -e; von künstlerischen -en bestimmt sein; ein M. ständiger Unruhe; das erregende, retardierende M. (Literaturw.; Szene im Dra/na. die zum Höhepunkt des Konflikts hinleitet od. die durch absichtliche Verzögerung des Handlungsablaufs die Spannung erhöht). 2. (Physik) Produkt aus zwei Größen, deren eine meist eine Kraft ist (z. B. Kraft x Hebelarm); vgl. Drehmoment. mompit-, Moment-: ^aufnähme, die (Fot): Aufnahme (7 a) mit kurzer Belichtungszeit (die aus freier Hand gemacht werden kann) (Ggs.: Zeitaufnahme): eine gut gelungene M,; U Diese M. der augenblicklichen politischen Situation (Dönhoff. Ära 113); -bild, das (selten): svw. t-aufnähme; -weise <Adv>>: für kurze Augenblicke: m. kam die Sonne durch. momentan [momen'ta:n] <Adj.; o. Steig.) [lat. mömentäneus. zu t'Moment]: a) <nicht präd.) augenblicklich, jetzig, gegenwärtig, zur Zeit [herrschend]: die -e Lage; was tust du m.?; er ist m. arbeitslos; eine -e (plötzliche, spontane) Äußerung; b) vorübergehend, nur kurz andauernd, flüchtig: eine -e Übelkeit, Verstimmung. [Geldverlegenheit; eine nur -e Besserung; seine Begeisterung war nur m.; der Empfang war m. gestört, aber gleich wieder in Ordnung; <Abl.:> Momentanst [...tanite.t]. die: -. Moment rausical [momämyzi'kal], das; - -. -s ...caux [...'ko; frz.] (Musik): kleineres, lyrisches [Klavier]stück ohne festgelegte Form; liedhaftes Charakterstück. mon-, Mon-: tmono. Mono-; Monade [mo'na:dd], die: -. -n[lat.monas(Gen.:monadis) < griech. monäs = Einheit, das Einfache] (Philos.): 1. <o. PI.) das Einfache, nicht Zusammengesetzte. Unteilbare. 2. <meist PI.) (hei Leibniz) 1810
Mond eine der letzten, in sich geschlossenen, vollendeten, nicht mehr auflösbaren Ureinheiten; körperlich-geistige Substanz; <Zus.:> Monadenlehre, die <o. PI.): (in der Philosophie vonLeibniz) Lehre von den Monaden; <Abl.:> Monadologk. die; - [frz. monadologie. gepr. von Leibniz; t-logiel: svw. t Monadenlehre: monadotogisch <AdJ.; o. Steig.). Monarch [mo'narc], der; -en, -en [mlat. monarcha < griech. mönarchos = Alleinherrscher, zu: mönos = allein u. är- chein = herrschen!: [legitimer] gekrönter [Alleinherrscher (Kaiser, König o. ä.) in einem Staat mit entsprechender Verfassung; ein absoluter, konstitutioneller M.: <Abl.:> Monarchie [...ar'q i:], die; -. -n [...i.dn; spälmhd. monarchey < spätlat. monarchia < griech. monarchia = Alleinherrschaft]: Staat [sform / mit einem durch seine Herkunft legitimierten Herrscher an der Spitze; eine parlamentarische M. (Staat! sform], in der der Monarch nur Repräsentationsaufgaben erfüllt); Monarch«, die; -, -nen: w. Form zu t Monarch; monarchisch <Adj.; o. Steig.) [griech. monarchi- kös): die Monarchie, einen Monarchen betreffend; eine -e Staatsform; das -e Prinzip; m. regieren; Monarchismus lmonar'<;ismos|, der: -: das Eintreten für die Monarchie als Staatsform; Monarchist, der: -en, -en [engl, monarchist. frz. monarchiste]: Atihänger der Monarchie; jmd., der danach strebt, eine Monarchie / wieder] einzusetzen od. zu bewahren; monarchistisch <AdJ.>: für die Monarchie eintretend, sie erstrebend. Monasterium [monas'te:rioml. das; -s, ...ien [...pn; kirchen- lat. monasterium. t Münster]: lat. Bez. iurtKlosterfkirche], Münster; monastisch [monastij] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. monasticus < griech. monastUcös] (bildungsspr.): mönchisch, klösterlich; das -e Leben. Monat [mo.natl. der: -[e]s, -e [mhd. mönöt, mänöt, ahd. man öd. zu IMond, nach der germ. Zeitbestimmung des Monats nach den Mondphasen]: der zwölfte Teil eines Jahres. Zeitraum von 30 od. 31 (Februar 28 od. 29) Tagen; ein heißer, zu kühler M.: es waren schreckliche -e; -e sind vergangen, seit...; das Kind ist acht -e alt; die Kündigungsfrist beträgt drei -e; vorigen, letzten, nächsten. Jeden M.; alle (landsch. auch: aller) drei -e; viele -e lang; es hat Wochen und -e (sehr lange) gedauert; am Anfang. Ende des -s; Ihr Schreiben vom 10. dieses -s (Papierdt.; Abk.: d.M.); die Vorstellung ist auf-e hinaus ausverkauft; im schönen M. Mai; sie ist im vierten M. (ugs.; im vierten Monat schwanger), in drei -en; M. für M. (immer wieder in regelmäßiger Folge); der Baubeginn wurde von M. zu M. (immer wieder neu, von einem Monat zum anderen) verschoben; vor zwei -en; er bekam acht -e (ugs.)/wurde zu acht -en [Haft] verurteilt; <Zus.:> monatelang <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): viele Monate dauernd, anhaltend; eine -e Abwesenheit; in -en Verhandlungen; m. hat er nichts von sich hören lassen; -monatig [-mo:natK;l in Zusb.. z. B. achtmonatig (mit Ziffer: 8monatig): acht Monate alt, dauernd; monatlich ['mo:natli<;] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [mhd. mänetlich. ahd. mänödllh]: in jedem Monat geschehend, erfolgend, fällig; die -e Arbeitsbesprechung, -e Abrechnung: das Gehalt wird m.. und zwar jeweils am vorletzten Werktag, überwiesen; Kapazität fünfhunderttausend Zünder m. (pro Monat; Hochhuth. Stellvertreter 206); -monatlich [- mo:natli<;] in Zus.. z. B. achtmonatlich (alle acht Monate wiederkehrend, stattfindend). monats-, Monats-: -anfang, -beginn, der; -beitrag, der: monatlich zu zahlender Beitrag (1); -binde, die: svw. t Damenbinde; ^bkitung, die: svw. t Menstruation; -budget, das: (scherzh.): die jmdm. für einen Monat zur Verfügung stehenden Geldmittel; -einkotnmen, das: vgl. -gehalt; -ende, das: ^erdbeere, die: a) kleine Erdbeere (a). die den ganzen Sommer über Früchte hervorbringt; b) Frucht der Monatserdbeere (a); ^erste.der: der erste Tag eines Monats; -fluß, der (veraltet): svw. 1 Menstruation; ^frfct: vgl. Jahresfrist: -gage, die (veraltet): vgl. -gehalt; -gehah, das: monatliches lGehalt: ein dreizehntes M. (vom Arbeitgeber in der Regel als Urlaubs- od. Weihnachtsgeld gezahlte Summe, die in etwa einem Monatsgehalt entspricht) vereinbaren; -geld, das: regelmäßig jeden Monat zu erwartende od. zu zahlende Summe; -häifte, die: in der ersten, zweiten M.; -heft, das: einmal monatlich erscheinendes Heft, Nummer einer Zeitschrift; -karte, die: jeweils für einen Kalendermonat gültige Karte (bes. Fahrkarte für bestimmte öffentliche Verkehrsmittel): -letzte, der: vgl. -erste; -lohn, der: vgl. ^gehalt; Mniete.die: monatliche [ Wohnungs] miete: Makler verlangen meist zwei -n Provision; -mitte, die; -name, der: Name eines Monats; -Produktion, die (Wlrtsch.): monatliche Produktion; -rate, die: monatliche Rate; zahlbar in achtzehn -n; -ration, die: -rente, die; -salär, das (iron.): vgl. -gehalt; -schhiB, der; -schrift, die: vgl. -heft; -verdienst, der: vgl. -gehalt; -Wechsel, der (veraltend): monatliches [ von den Eltern gegebenes] Unterhaltsgeld [für einen Studenten]; -weise svw. t monatweise; -Zuteilung, die: vgl. ^ration; -zins, der(südd.. österr.. Schweiz.): svw. Nmiete. monatweise, monatsweise <Adv.>: je von Monat zu Monat [geschehend]; jeweils für einen Monat: m. abrechnen. monaural [mon^ira:l] <Adj.; o. Steig.) [zu tmono, Mono u. lat. auris = Ohr] (Ggs.: binaural): a) (Med.. Technik) ein Ohr, das Gehör auf einer Seite betreffend; b) (Elektronik) (von der Tonaufnahme u. -wiedergäbe auf Tonbändern u. Schallplatten) über nur einen Kanal laufend. Monazit [monatßi.t, auch: ...tßrtl. der; -s. -e [zu griech. monäzein = einzeln sein; nach dem seltenen Vorkommen]: hellgelbes bis dunkelbraunes Mineral, das vor allem aus Phosphaten von Metallen der seltenen Erden sowie des Thoriums besteht. Mönch [moenc;], der; -[e]s. -e [mhd. (md.) mön[ni]ch. ahd. munih. über das Vlat. < kirchenlat. monachus < griech. monachös = Einsiedler. Mönch; zu mönos = allein]: 1. Mitglied einer religiösen Gemeinschaft, eines nach bestimmten Regeln meist asketisch in klösterlicher Abgeschiedenheit lebenden Ordens: buddhistische, christliche -e; er lebt wie ein M. ([sexuell] enthaltsam). 2. (Bauw.) gewölbter Dachziegel, der mit der Wölbung nach oben in der Mitte auf zwei rinnenförmig nach unten gewölbte Ziegel gelegt wird; vgl. Nonne (3). 3. (Jägerspr.) svw. tKahlhirsch. 4. (Technik) Vorrichtung zum Ablassen des [geklärten] Wassers bei Teichen od. zur Regulierung des Wasserstandes bei Rückhaltebecken; mönchisch <Adj.; o. Steig.) [kirchenlat. monachicus < griech. monachikös]: von einem Mönch ausgehend, zu ihm gehörend; wie ein Mönch. Mönchs-: -geier, der: großer Geier mit dunkelbraunem bis schwarzem Gefieder, der am Hals eine Art Kragen aus schmalen, braunen Federn hat; -grasmücke, die: großer Singvogel, dessen Gefieder auf dem Rücken graubraun, an Bauch u. Hals hellgrau u. auf dem Kopf braun od. schwarz gefärbt ist; -kutte, die: vgl. Kutte (1); -latein, das: vgl. Küchenlatein; -orden,der. Orden (l)für Mönche; -pfeffer, der: a) svw. t Keuschlammstrauch; b) scharf schmeckende Frucht des Keuschlammstrauchs, die in südlichen Ländern als Pfefferersatz gilt u. nach altem Volksglauben geschlechtliche Regungen unterdrücken soll; -Sittich, der: oft im Käfig gehaltener Papagei, dessen Gefieder auf Rücken u. Kopf grün, an den Flügeln blau u. am Bauch graubraun gefärbt ist u. der schrille, kreischende Töne von sich gibt; -wesen, das <o. PL): -zelle, die. M$ndi[s]tum, das: -s: a) mönchisches Wesen, mönchisches Gedankengut: christliches M.; b) das Mönchsein: er hat sein M. durchlebt und durchlitten. Mond [mo:nt], der; -[e]s. -e [mhd. män(e). ahd. mäno. urspr. wohl = Wanderer (am Himmel)]: 1. <Vkl. (selten) TMönd- chen) a) <o. PI.) die Erde umkreisender u. die Nacht mehr od. weniger stark erhellender Himmelskörper: zu-, abnehmender M.; ein verhangener M.; ein silbrig glänzender M. steht am Himmel; der M. geht auf. verfinstert sich, steht klar am Himmel; der M. hat einen Hof (eine Aureole 3); vor wenigen Jahren betrat erstmals ein Mensch den M.; das Raumschiff umkreist den M.; das fahle Licht, der Schein, die Scheibe. Sichel des -[ejs; die Oberfläche des -es; Bilder von der erdabgewandten Seite des -es; auf dem M. landen: es gibt viele Krater auf dem M.; zum M. fliegen; der Hund bellt den M. an (bellt lange in einer mondhellen Nacht); R der M. geht auf (von jmdm. gesagt, bei dem sich eine Glatze bildet, od. von einem Glatzköpfigen, der herankommt); *den M. anbellen (ugs.; heftig schimpfen, ohne damit etwas zu erreichen); den M. am hellen Tage suchen (ugs.; sich sinnlos, vergeblich um etwas bemühen): imdn. auf den/zum M. schießen können/mögen (salopp; jmdn. nicht länger in seiner Nähe haben wollen, weil er einem auf die Nerven geht, weil man sich über ihn ärgert; jmdn. weit weg wünschen): auf/hinter dem M. leben (ugs.; nicht wissen, was in der Welt vorgeht; von den neuesten Ereignissen keine Ahnung haben): in den M. gucken (ugs.; bei etw. das Nachsehen haben, leer ausgehen): etw. in den M. schreiben (ugs.; etw. als verloren betrach- 114" 1811
mond-, Monaten)', nach dem M. greifen (ugs.; etw. Unerreichbares haben wollen); nach dem M. gehen (ugs.; [von einer Uhr] falsch gehen, sehr ungenau die Zeit anzeigen); b) (Astron.) einen Planeten umkreisender Himmelskörper: die -e des Jupiter; ein künstlicher M. (auf eine Erdumlaufbahn gebrachter Satellit). 2. <Vkl. tMöndchen) etw.. was die Form des vollen Mondes od. einer Mondsichel hat: kleine -e (Gebäck in der Form von Mondsicheln) backen. 3. (dichter, veraltet) Monat: Acht -e und mehr waren es schon (Th. Mann. Joseph 380). mgnd-, Mond-: ^anzug, der: fiir die ersten Mondlandungen konstruierter Raumanzug: -aufgang, der: vgl. Aufgang (1) (Ggs.: Mintergang); -auto, das (Raumf.): fiir die Fortbewegung auf der Mondoberfläche konstruiertes Fahrzeug: ^bahn, die: (scheinbare) Bahn eines Mondes um seinen Planeten, bes. des Mondes da) um die Erde: -beglänzt <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) (dichter.): vgl. -beschienen; -bein, das (Med.): mittlerer, mondförmig ausgebildeter Handwurzelknochen: -beschienen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (dichter.): vom Mond beschienen: -Windheit, die [je nach dem Wechsel des Mondes] (Tiermed.): periodisch auftretende Augenentzündung bei Tieren, bes. bei Pferden: -erde, die: vgl. ^gestein; -fähre, die: svw. TLandefähre; -fahrer, der: Astronaut, der auf dem Mond landet: -finster- nis, die (Astron.): Finsternis (2). die eintritt, wenn der volle Mond in den [ Kern jschatten der Erde eintritt: eine partielle, totale M.; -fisch, der [nach der runden Körperforml: zu den Knochenfischen gehörender, seitlich abgeflachter Mee- resfisch mit weit nach hinten gedrückten Rückenflossen: Sonnenfisch: -fleck, der: vgl. Maie; -fhig, der: Raumflug zum Mond: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -aebirge, das: Bodenerhebung auf der Mondoberfläche: -gesteht, das: a) rundes, volles Gesicht: er hat ein gutmütiges M.: b) (scherzh.) Person mit einem runden Gesicht: ein ...Dichter, ein M. mit viel krausem Haar (Baldwin [Übers.l, Welt 322); -gestein, das: von einer Mondlandung mitgebrachtes Gestein vom Mond: -globus, der: Globus, auf dem die Struktur der gesamten Mondoberfläche einschließlich der von der Erde aus nicht sichtbaren Seite dargestellt ist: ^hell <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): vom Mond erhellt, beschienen: eine -e Landschaft; die Nacht war m.: -iahr, das: nach zwölf Mondumläufen berechnetes (um etwa 21 Tage zu kurzes) Jahr des altrömischen Kalenders: -kalb, das [urspr. gesagt von der Mißgeburt einer Kuh. weil man Mißgeburten dem schädlichen Einfluß des Mondes zuschrieb) (salopp): dummer, einfältiger Mensch: (als Schimpfwort.) du M.!; -knoten, der (Astron.): Punkt, in dem die Mondbahn die Ebene der Ekliptik schneidet: ^kra- ter. der: wie ein vulkanischer Krater wirkende Vertiefung in der Mondoberfläche: -landeßhre. die: mit Raketen angetriebenes kleines Raumfahrzeug für die Landung auf dem Mondu. den Wiederaufstieg zum großen Raumschiff: -land- schaft, die: 1. Mondoberfläche, wie sie sich dem Beschauer bietet: eine zerklüftete M.; Ü Die M. (öde Landschaft ohne Vegetation) ausgebeuteter Haldenfelder tat sich auf (Chr. Wolf. Himmel 222). 2. (dichter.) Landschaft im Mondlicht: -iandung, die: Landung eines [bemannten! Raumfahrzeugs auf dem Mond: eine weiche (ohne Beschädigung des Raumfahrzeugs erfolgende) M.; -licht, das <o. PI.): vom Mond ausgehendes Licht: der See glitzerte silbern im M.: -lo§ <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): die Nacht war m.; -mobil, das: svw. t-auto; -nacht, die: mondhelle Nacht: Miah <Adj.>: vgl. erdnah (a): eine -e Umlaufbahn; -Oberfläche, die; -orbit, der (Raumf): Orbit um den Mond: -Phase, die: periodisch wechselnde Erscheinungsform des Mondes (Neumond, erstes Viertel. Vollmond, letztes Viertel): -preis, der (Wirtsch. Jargon): a) willkürlich angesetzter überhöhter Preis, der dann stark reduziert wird, tun den Eindruck eines bes. günstigen Sonderangebots zu erwek- ken: b) ungerechtfertigt hoher Preis: diese Werkstatt berechnet -c; -rakete. die: aus mehreren Raketenstufen bestehende Mondsonde: -rinde, die: äußerste Schicht der Mondoberfläche: -Scheibe, die: der dem Auge des Betrachters als flache Scheibe erscheinende Vollmond: -schein, der <o. PI.): Licht. Schein des Mondes: ein Spaziergang bei. im M.; *der kam/du kannst mir im M. begegnen (salopp; ich will nichts mehr mit ihm/dir zu tun haben, will von ihm/dir in Ruhe gelassen werden), dazu: -scheintarif, der (Bundesrepublik Deutschland): Tarif .der inden Nachtstunden stark verbilligte Telefongespräche über beliebige Entfernungen (innerhalb der Bundesrepublik Deutschland) ermöglicht: -schifT, das (ugs.): Raumfahrzeug zum Mond: ^skhel, die: das bei zu- od. abnehmendem Mond sichtbare, sichelförmige Teilstück des Mondes: eine schmale M.; -sonde, die: unbemanntes Raumfahrzeug zur Erkundung des Mondes: die M. ist weich gelandet, funkt Fernsehbilder zur Erde; -stein, der [LÜ von griech. seiendes (lithos); man sah das Abbild des Mondes in dem Stein]: svw. f Adular; -sucht, die <o. PI.): svw. T -süchtigkeit; -süchtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [LÜvon lat. lünäticus]: an Schlafwandel leidend: lunatisch: somnambul: <subst.:> wie einen Mondsüchtigen, der vom Dach ... nur so lange nicht herabfällt, bis er angerufen wird (Habe. Namen 263); -süchtigkeit, die: [bes. in hellen Mondnächten auftretendes/ Schlafwandeln: Somnambulis- nms: Lunatismus: -Umkreisung, die; -Umlauf, der. dazu: -Umlaufbahn« die; Mintergang, der (Ggs.: -aufgang): -Wechsel, den Zeitspanne um Voll- od. Neumond, wenn der Mond wieder ab- od. zuzunehmen beginnt. Mondamin® bnonda'mi.n]. das; -s [benannt nach dem Jüngling Mondamin (Indianerspr. = Mais) in dem Versepos .»Song of Hiawatha" des amerik. Schriftstellers H. W. Longfellow (1807-1882)]: zum Kochen u. Backen verwendeter Maisstärkepuder. mondän [mondän] <Adj) [frz. mondain < lat. mundänus = weltlich]: in der äußeren Erscheinung, im / Lebens]stil eine extravagante Eleganz zeigend, lässig zur Schau tragend: ein -es Publikum; eine -e Frau; -er Schick; ein -er Badeort; ihr Haus wurde ... zu einem Zentrum der intellektuellen und -en Welt (K. Mann. Wendepunkt 14); <Abl.:) Mondft- nitft. die; -. Möndchen ['nw.nUpn]. das; -s. -: 1. fMond (1. 2). 2. kurz für tNagetmöndchen; Mondenglanz. Mondesglanz, der. -es (dichter.): Glanz des Mondes: Mondenschein, der; -[eis (dichter.): svw. T Mondschein. Mondes-: -finsternis, die (österr.): svw. TMondfinsternis; -glänz, der (dichter.): svw. f Mondenglanz; -licht, das (dichter.): svw. T Mondlicht. mondial [mon'dia:!] <Adj.; o. Steig.) [frz. mondial. zu: monde < lat. mundus = Welt] (bildungsspr.): weltweit, weltumspannend. Monem [mo'nerm], das; -s. -e [frz. monöme. gepr. von dem frz. Sprachwissenschaftler A. Martinet (geb. 1908) zu griech. mönos. tmono. Mono-] (Sprachw.): kleinste bedeutungstragende sprachliche Einheit. monetär [mone'te.g] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [frz. mon£- taire < lat. monetäres] (Wirtsch.): die Finanzen betreffend, geldlich: die -e Situation; in -er Hinsicht; -es Gold (Münzgold): -e Stabilität; m. zu befriedigende Bedürfnisse (Habermas. Spätkapitalismus 117); Moneten [mo'ne:tn] <P1.) [urspr. Studentenspr.. zu lat. moneta, T Münze] (ugs.): Geld: keine M. haben; M. scheffeln; monetisieren [moneti- 'zi:ran] <sw. V.; hat) (Wirtsch.): in Geld. Kaufkraft umwandeln: Sachwerte m.; <Abl.:) Monetisfcrung, die; -. -en (Wirtsch.): die im Kapitalismus vollzogene M. von Grundbesitz und Arbeit (Habermas. Spätkapitalismus 58); Mo- neymaker [mAmmeika], der; -s. - [engl, money-maker = jmd.. der gut verdient, eigtl. = Geldmacher] (ugs. abwertend): cleverer Geschäftsmann, der aus allem u. jedem Kapital zu schlagen versteht: Großverdiener. Mongökhen \xror)g0\\<pn]. das; -s. - [eigtl. Vkl. zu T Mongole) (Med. Jargon): an Mongolismus leidendes Kind: Mongole [mon'goilo], der; -n, -n [mong. morigol): Angehöriger einer zur mongoliden Rasse gehörenden Völkergruppe in Zentralasien: <Zus.:> Mongolenfalte, die: 1. als typisches Merkmal der mongoliden Rasse geltende schräge Hautfalte im oberen Augenlid. 2. (Med.) der Mongolenfalte (1) ähnliche, aber auch bei geschlossenem Augenlid sichtbar bleibende Hautfalte, die als Kennzeichen des krankhaften, angeborenen Mongolismus gilt: Epikanthus: Mongolenfleck, der (Anthrop.. Med.): bläulich od. bräunlich gefärbter, meist im Kreuz auftretender u. mit den Jahren verblassender Fleck in der Haut von Neugeborenen bes. der mongoliden Rasse: <Abl.:> mongolid [mongo'li:t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Anthrop.): zu dem hauptsächlich in Asien. Indonesien. Ozeanien u. der Arktis verbreiteten Rassenkreis gehörend: Mongolide [...'li:dd|, der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete): Angehörigelrj des mongoliden Rassenkreises: mongolisch <Adj.; o. Steig.): die Mongolen betreffend, zu ihnen gehörend: -e Sprachen; Mongolismus [mangolismus]. der. - [nach der Kopf- u. Gesichtsbildung, die dem äußeren 1812
Monolatrie Erscheinungsbild der Mongolen gleicht] (Med.): angeborene, durch Schlitzaugen mit schrägen Lidspalten, Schielen u. verschiedene Mißbildungen u. Funktionsstörungen gekennzeichnete Form des Schwachsinns; Mongolistik [...listik], die; -: Wissenschaft von der Sprache, Kultur u. Geschichte der die mongolischen Sprachen sprectienden Völkerschaften; mongoloid [mongolo'i:t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu f Mongole u. griech. -oeides = ähnlich]: 1. den Mongolen ähnlich (z.B. in der Gesichtsbildung): -es Aussehen. 2. (Med.) die Merkmale des Mongolismus aufweisend: sie hat einen -en Sohn zu versorgen; Mongoloide [...'ixb], der u. die: -n. -n <Dekl. T Abgeordnete): Angehörige/r j einer nicht [ rein] mongoliden Rasse, der (die) doch für Mongolide typische Gesichtsmerkmale aufweist; Mongoloid jsmus, der. - (Med.): svw. f Mongolismus. Monier- [mo'ni:?-. frz.: mo'nle-; nach dem frz. Gärtner J. Monier (1823-1906). dem Erfinder des Stahlbetons] (Bauw.): -bauweise, die <o. PI.): Bauweise in Stahlbeton; --eisen, das (veraltend): runder Stahlstab für den Stahlbetonbau; -stahl, der: svw. T weisen; -zange, die: Zange mit langen Griffen u. kleinem Kopf zum Abkneifen od. Verdrillen fester Drähte. monieren [mo'ni:ran] <sw. V.; hat) [lat. monere = (ermahnen; warnen]: bemängeln, beanstanden: er moniert das schlechte Essen; sie hat immer etwas zu m.; jmds. schlechte Schrift m.; <Abl.:) Monkning, die; -. -en. Moniliakrankheit [monita-]. die; - [zu lat. monlle = (Hals)ketteJ: durch einen Schlauchpilz hervorgerufene Pflanzenkrankheit, bes. bei Kern- u. Steinobst, mit ringförmigen Faulstellen. Monismus [momsmos]. der; - [zu griech. mönos = allein]: philosophisch-religiöse Lehre von der Existenz nur eines einheitlichen Grundprinzips des Seins u. der Wirklichkeit (Ggs.: Dualismus 2); Monjst, der; -en. -en: Anhänger, Ver- treterdesMonismus; monistisch <Adj; o. Steig.): den Monis- mus betreffend. Monita: PI. von T Monitum; Monitor [mo:nitor. auch: ...to:?]. der; -s. -en [moni'to:ron], auch schon: -e [engl, monitor. eigtl. = Aufseher < lat. monitor. zu: monere, Tmonieren]: 1. (veraltet) Mahner, Aufseher. 2, (Ferns.) Bildschirm zur direkten Kontrolle, Kommentierung od. Weitergabe von gleichzeitig (an einem andern Ort] aufgenommenen Bildern: das Geschehen am. auf dem M. verfolgen; der Sportreporter kommentierte an Hand des -s; die Kunden im Kaufhaus werden durch -en überwacht. 3.a) (Technik) Kontrollgerät zur Überwachung elektronischer Anlagen; b) (Med.) Kontrollgerät, das elektronisch Herztätigkeit, Atem, Temperatur usw. bei gefährdeten Patienten mißt u. aufzeichnet u. bei Gefahr Alarm gibt. 4. (Physik) mit einem Zählrohr ausgerüstetes Gerät zum Nachweis u. zur Messung radioaktiver Strahlen. 5. (Bergbau) Gerät in der Art eines schwenkbaren Wasserwerfers zur (hydrodynamischen) Gewinnung von Kohle, Erz. o. ä. 6. (früher) flaches, nur mit einem Geschützturm aus dem Wasser ragendes Kanonenboot; Monitorium [moni'to.TiomJ.das; -s. ...rien [...rpn] (jur. veraltet): Mahnschreiben, (amtliche] Ermahnung; Monitum l'mo:nitum], das; -s. ...ta [zu lat. monita (PI.) = Erinnerungen. Ermahnungen] (bildungsspr.): Beanstandung; Rüge: Monita anbringen; an wen kann ich mich mit diesem M. wenden? mono [mo:no. auch: m^no] (Jargon): Kurzf. von Tmono- phon: diese Stereoplatte ist auch m. abspielbar; Mono [-]. das; -s (Jargon): Kurzf. von fMonophonie: mono-. Mono-, (vor Vokalen:) mon-, Mon- [mon(o)-; griech. mönos] (Best, in Zus. mit der Bed.:> allein, einzeln, einmalig (z. B. monoton. Monarch); Monochord [...kort], das: -[e]s. -c [spätmhd. monocord < mlat. monochordum < spätlat. monochordon < griech. monöchordon, 2. Bestandteil zu griech. chörda = Saite] (Musik): Instrument zur Ton- u. Intervallmessung, das aus einem länglichen Resonanzkasten besteht, über den eine Saite gespannt ist; monochrom |...kro:m] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. chröma = Farbe] (Malerei. Fot.): einfarbig (Ggs.: polychrom): -es Gelblicht; -e Aufnahmen; monochromatisch <Adj.; o. Steig.) (Physik): zu nur einer Spektrallinie gehörend, einfarbig: Monochromie l...kro'mi:]. die; - [mlat. monochroma = einfarbiges Bild] (Malerei. Fot.): Einfarbigkeit (Ggs.: Polychromie); mono- color [...kolo:;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. color = Farbe, vgl. Couleur] (österr.): von einer Partei gebildet. Emporteien .... eine -e Regierung: williges Werkzeug jener <r\ Kreise, die gegenwärtig unser Kulturleben bestimmen (Presse 8. S. 69); monocyclisch: f monozyklisch; Monodie [mono'di:]. die; - [spätlat. monödia < griech. monödia] (Musik): 1. einstimmiger Gesang. 2, Sologesang [mit Generalbaßbegleitung]; monodisch [mono:diJ] <Adj.; o. Steig.): a) die Monodie betreffend; b) im Stil der Monodie, einstimmig; Monodrama, das; -s. ...men: svw. T Einpersonenstück; MonoempHnger [auch: mono], der; -s, - (Rundfunkt.): für monophonen Empfang eingerichtetes Rundfunkgerät: monofU [...Ti.i] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. fflum = Faden] (Textllind.): aus einer einzigen [langen] Faser bestehend: -e Fäden: monogam [...ga:m] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. gämos = Ehe] (Ggs.: polygam): a) (von Tieren, Menschen) von der Anlage her auf nur einen Geschlechtspartner bezogen: das -e voreheliche Verhalten (Ruthe, Partnerwahl 192); Raben sind streng m.; m. veranlagt sein; b) (Völkerk.) nur die Einehe kennend: -e Kulturen; c) (selten) mit nur einem Partner geschlechtlich verkehrend: ein -es Paar; <Abl.:) Monogamie [...ga'mi:]. die; -: Zusammenleben mit nur einem Partner; [ Lebensform der] Einehe (Ggs.: Polygamie): das Christentum kennt nur die M.; in M. leben; monogamisch <Adj.; o. Steig.): a) die Monogamiebetreffend; b) svw. f monogam; monogen [...ge.n] <Adj.: o. Steig.) [f-gen] (Biol.): (von einem Erbvorgang) durch nur ein Gen bestimmt (Ggs.: polygen); Monogramm, das; -s. -e [spätlat. monogramma; t-gramm]: [künstlerisch ausgeführtes] Namenszeichen, meist aus den Anfangsbuchstaben von Vor- u. Familiennamen bestehend: ein kunstvoll verschlungenes M.; -e in die Wäsche sticken; ein Siegelring mit M.; mit seinem M. signieren; R (salopp:) ich könnte mir [vor Wut] ein M. in den Bauch/in den Hintern beißen!; man kann sich auch ein M. in den Bauch/in den Hintern beißen (scherzh. Antwort auf einen mit „Man kann ..." od. „Man könnte ..." beginnenden Satz); beiß dir ein M. in den Bauch! (salopp; tu, was du willstf): <Abl.:> monogrammfcren <sw. V.; hat) (Kunstwiss.): (in bezug auf einen Künstler, der als Signatur twr die Anfangsbuchstaben seines Namens verwendet) mit einem Monogramm versehen: eine monogrammierte Radierung; Monogrammist, der; -en. -en (Kunstwiss.): Künstler (einer früheren Zeit), von dem nur die Anfangsbuchstaben seines Namens, nicht der volle Name bekannt ist; Monographie die; -, -n [...i:an; f-graphie]: größere wissenschaftliche Darstellung, die einen einzelnen Gegenstand, eine einzelne Erscheinung behandelt; Einzeldarstellung: eine M. über Goethe, über den Expressionismus in Deutschland; <Abl.:> monographisch <Adj.; o. Steig.): ein einzelnes Problem od. eine Einzelpersönlichkeit untersuchend u. darstellend: die -e Fonm; etwas m. behandeln; monohybrid <Adj.; o. Steig.) (Biol.): (von tierischen od. pflanzlichen Kreuzungsprodukten) von Eltern abstammend, die sich nur in einem Merkmal unterscheiden (Ggs.: polyhybrid); Monohybride, die; -. -n. auch: der; -n. -n (Biol.): Bastard, dessen Eltern sich nur in einem Merkmal unterscheiden (Ggs.: Polyhybride); mo- nokausgl <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr. selten): auf nur eine Ursache zurückgehend, sich auf nur eine Grundlage stützend; Monokel [mo'nDkj], das; -s. - [frz. monocle. zu spätlat. monoculus = einäugig]: (zur Korrektur eines Sehfehlers auf einem Auge) an Stelle einer Brille getragenes einzelnes, rundes optisches Glas; Einglas (Ggs.: Binokel 1 a): [sich] sein M. einklemmen: Monokini, der; -s. -s: svw. fMinikini; monoklin [...kll:n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. klinein = neigen]: 1. (Physik) die Kristallform eines Kristallsystems betreffend, bei dem eine Kristallachse schiefwinklig zu den beiden anderen, aufeinander senkrechten Achsen steht. 2. (Bot.) (von Blüten) Staub- u. Fruchtblätter gleichzeitig tragend: Monokratie [...kra'ti:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. krateln = herrschen]: Alleinherrschaft; Herrschaft eines einzelnen; monokratisch [...'kra:tij] <Adj.; o. Steig.): in der Form einer Monokratie; die Monokratie betreffend: -es Prinzip (Leitung eines Amtes od. einer Behörde durch einen einzelnen, der mit alleiniger Entscheidungsbefugnis ausgestattet ist); monokular <Adj.; o. Steig.) (Fach- spr., bes. Med.): a) mit [nur] einem Auge; b) für [nur] ein Auge; Monokultur, die [auch: mono] (Landw): 1. <o. PI.) jahrelanger Anbau der gleichen Pflanzenart auf einer Bodenfläche: durch M. entstandene Bodenemiüdung. 2. in Monokultur (1) bewirtschafteter Boden: riesige -en von Fichten, von Weizen: monolateral <Adj.; o. Steig.) (Med.): nur eine Seite des Körpers betreffend, einseitig: Monotonie [. Ja'tri:], die; - [f Latrie] (Rel.): (innerhalb poly- 1813
monolith theistischer Religionen) Verehrung nur eines Gottes (womit die Existenz anderer Götter nicht bestritten wird): monolith [...'li:t, auch: ...lit]: svw. t monolithisch: -es Bauen; Monolith [-]. der; -s u. -en. -e[n] [t-lith]: großer behauener Steinblock, Steinsäule: aus einem einzigen großen Steinblock gehauenes Kunstwerk (Obelisk. Säule u.a.); monolithisch [auch: ...litiJJ <Adj.; o. Steig.): 1. (Bauw.) aus einem Stück bestehend: zusammenhängend u. fugenlos: -e Bauweise (bei Bauwerken od. Bauteilen, die nicht aus /kleinenJ Bauelementen zusammengesetzt sind): auch moderne Betonbauten sind m.; Ü Risse in der ..-en Einheit des sozialistischen Lagers" (F. A. Z.. 20. 9. 61. 2). 2. (Elektronik) aus sehr kleinen elektronischen Bauelementen untrennbar zusammengesetzt: ein -es Transistorpaar; Monolog [...lo:k]. der; -[e]s. -e [frz. monologue (nach dialogue. f Dialog), zu «riech, monolögos = allein, mit sich selbst redend] (Ggs.: Dialog a) (Litera- turw.): laut geführtes Selbstgespräch (einer Figur auf der Bühne): der M. Fausts. Hamlets; einen M. sprechen: innerer M. (I in Roman od. Erzählung] in Form der direkten Rede, in der Ich-Form wieder gegebene, in Wirklichkeit nicht laut ausgesprochene Gedanken, Überlegungen. Augenblicksregungen einer Person): Ü er hielt einen endlosen M. (sprach dauernd, ließ keinen anderen zu Wort kommen): spar dir deine -e! (iron.; rede nicht soviel!)'. <Abl.:> monologisch <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): den Monolog betreffend, in der Art eines Monologs (Ggs.: dialogisch): die -e Form: der Chef verkehrte nur m. mit seinen Leuten; monologisieren [...logi'zi:ren) <sw. V.; hat): [innerhalbeines Gesprächs] längere Zeit allein reden: Monologe halten: er monologisiert oft. hört sich gern m.; Podiumsdiskussion. in der die Diskussionsteilnehmer immer bloß aneinander vorbei m. (MM 1. 12. 71. 38); Monologist, der; -en. -en (scherzh.): jmd.. der gern Monologe hält: Monom [mo- no:m). Mononom [mono'no:m], das; -s. -e [Monom gek. aus Mononom. 2. Bestandteil zu lat. nömen = Namen] (Math.): aus nur einem Glied bestehender mathematischer Ausdruck: monoman l...'ma:nl <Adj.; o. Steig.) (Psych.. Med.): von einer Zwangsvorstellung besessen, mit einer fixen Idee behaftet: Er hatte ... die -e Konzentration. ... die ... Sensitivität des genialen Menschen (K. Mann. Wendepunkt 318); Monomane, der. -n. -n.jmd., der an Monomanie leidet: mit der Hartnäckigkeit eines -n. der von einer Sache besessen ist (Fr. Wolf. Menetekel 367); Monomanie, die; -. -n [...i:an; tManie] (Psych.. Med.): krankhaftes Besessensein von einer Wahnidee od. Zwangsvorstellung: monomanisch: svw. tmonoman; monomer [...me:£] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. m£ros = (An)teil) (Chemie): aus einzelnen, voneinander getrennten, selbständigen Molekülen bestehend (Gas.', polymer); Monomer [-]. das; -s. -e. Monomere. das; -n. -n (meist PI.) (Chemie): Stoff mit monomeren Mo- lekülen: Monometallismus, der; -: auf nur einem Metall beruhende Münzwährung; monomisch [mo'no.mi/]. mononomisch <Adj.; o. Steig.) (Math.): (von mathematischen Ausdrücken) aus nur einem Glied bestehend; Mononom: t Monom; mononomisch: f monomisch; monophag [...Ta:k] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. phageln = essen, fressen] (Biol.): (von Tieren) hinsichtlich der Ernährung auf eine einzige Pflanzen- od. Tierart spezialisiert (Ggs.: polyphag); Monophobk. die; - (Psych.): krankhafte Angst vor dem Alleinsein, der Einsamkeit; monophon <Adj.; o. Steig.) [f-phon] (Akustik. Rundfunkt.): (in bezug auf Schallübertragungen) über nur einen Kanal laufend (Ggs.: stereophon): -e Übertragung. Wiedergabe; natürlich kann eine stereophone Sendung auch m. empfangen werden; vgl. mono; Monophonfc, die; -: Schallübertragung auf einem Kanal (Ggs.: Stereophonie); vgl. Mono; Monophthong [...'ftool. der; -s. -e [griech. monöphthoggos = allein tönend; einfacher Vokal, zu: phthoggos = Ton. Laut] (Sprachw): einfacher Vokal (Ggs.: Diphthong): a, e. i. o. u sind -e; monophthongieren [...o'gi:ren) <sw. V.; hat) (Ggs.: diphthongieren; Sprachw.): a) einen Diphthong zum Monophthong umbilden: Diphthonge zu einfachen Langvokalen m.; b) (von Diphthongen) zum Monophthong werden: mittelhochdeutsch ou monophthongiert zu u; <Abl.:) Monophthongkning, die; -. -en; monophthongisch <Adj.; o. Steig.) (Ggs.: diphthongisch) (Sprachw.): a) einen Monophthong enthaltend: b) als Monophthong Igesprochen]: ie wird neuhochdeutsch m. als langes i gesprochen; Monoplatte [auch: mono-], die; -. -n (ugs.): Schallplatte, die (nur) mono abgespielt werden kann: Monoplegie [...ple- gi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. plege = Schlag. Hieb] (Med.): Lähmung eines einzelnen Gliedes od. einer einzelnen Muskelgruppe; Monopodie [...po'di:]. die; -. -n [...ian; griech. monopodia] (Verslehre): (in der griechischen Metrik) aus nur einem Versfuß bestehender Takt in einem Vers (vgl. Dipodie u. Tripodie); <^bl.:> monopodisch [...'po:dül <Adj.; o. Steig.) (Verslehre); Monopol [mpno- po:l). das; -s. -e [lat. monopöJium < griech. monopolion = (Recht auf) Alleinverkauf, zu griech. pöleln = Handel treiben): 1. (bildungsspr.. Wirtsch.) Vorrecht, alleiniger Atispruch, alleiniges Recht, bes. auf Herstellung u. Verkauf eines bestimmten Produktes: ein M. ausüben, auf etw. haben; die Naturwissenschaft ist nicht mehr ein M. der Universitäten (Gehlen. Zeitalter 13). 2. (Wirtsch.) marktbeherrschendes Unternehmen od. Unternehmensgruppe, die auf einem Markt als alleiniger Anbieter od. Nachfrager auftritt u. damit die Preise diktieren kann: multinationale -e; -e unterdrücken den Wettbewerb; ein M. errichten; durch -e und Kartelle erzwungene Warenpreiserhöhung (Rittershausen, Wirtschaft 18). monopoK Monopol-: -ähnlich, -artig <Adj.; o. Steig): wie ein Monopol, in der Art eines Monopols: eine -e Stellung in seiner Branche einnehmen; ^bestknmt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von Monopolen bestimmt: -er Kapitalismus; ^bouraeoisie, die: vgl. Bourgeoisie (2); -brennerei, die: staatliche od. den Bestimmungen des staatlichen Branntweinmonopolsunterstehende Brennerei(b): -Inhaber, der; -kapital, das <o. PI.) (abwertend): 1. in Monopolen (2) arbeitendes Kapital. 2. Gesamtheit monopolistischer Unternehmen: Restauration der ökonomischen und politischen Macht des deutschen -s (Neues D. 2. 6. 64. 5): -kapitalismus, der <o. PL) (abwertend): Entwicklungsstufe des Kapitalismus mit immer stärkeren monopolartigen Unternehmenszusammenschlüssen: M. als Imperialismus (Johnson. Mutmaßungen 127); -kapitalbt, der (abwertend): Eigentümer eines marktbeherrschenden / Industrie]Unternehmens, dazu: ^kapitalistisch <Adj.; o. Steig.); -Partei, die: übermächtige politische Partei, neben der keine anderen aufkommen können: zwischen totalitären -en ... und rechtsstaatlich-plurali- stischen Parteien... zu unterscheiden (Fraenkel. Staat 24S); -Position, die: svw. t -Stellung; -preis, der: von einem Monopol (2) bestimmter Preis für eine Ware, Dienstleistung o. ä.; -presse, die (abwertend): von monopolistischen Interessengelenkte Presse: -Stellung, die: [markt)beherrschende Stellung, wirtschaftliche Vormachtstellung: das Unternehmen hat eine M.: Ü Die Familie ... als einzige symbiotische Sozialform... verdanktdieser M. ihre... Stabilität (Gehlen. Zeitalter 57); -verbot, das: gesetzliches Verbot der Bildung von Monopolen. monopolisieren [...poli'zi:ren) <sw. V.; hat) [frz. monopoliser] (Wirtsch.): zu einem Monopol ausbauen; Monopole entwik- keln: die Zündholzherstellung m.; monopolisierte Bereiche der Wirtschaft; eine monopolisierte Presse; Ü Die Kommune ... ist kein Versuch, eine bestimmte Lebensform zu m. (Wohngruppe 124); <Abl.:) Monopolisierung, die; -. -en: das Monopolisieren: M. der Wirtschaft; Ü die Ausrichtung sexuellen Verhaltens auf Ehe und Familie, also die M. der Sexualität (Schmidt. Strich Jungengespräche 123): Monopolismus |...'lismos). der; -: auf Marktbeherrschung gerichtetes wirtschaftspolitisches Streben; Monopolist, der. -en. -en: a) Unternehtnen. das auf einem Gebiet Marktbeherrschung anstrebt od. hat. die alleinigen Rechte für etw. besitzt; b) Miaber eines monopolistischen Unternehmens. Monopolkapitalist; monopolistisch <Adj.; o. Steig.): den Monopolismus betreffend, nach Monopolen strebend: die Entprivatisierung... von -en Unternehmen oder m. durchsetzten Wirtschaftszweigen (Fraenkel. Staat 376); monopo» k>id [v.lo'i:t] <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.) [zu griech. -oeides = ähnlich]: einem Monopol ähnlich: daß es monopolistische oder -e Machtstellungen auf Märkten geben kann (FAZ 10. 6. 61. 5); Monopol© [mono:polil. das; - [nach engl, monopoly = Monopol): Gesellschaftsspiel, bei dem mit Hilfe von Würfeln. Spielgeld. Anteilscheinen u.a. Grundstücksspekulation simuliert wird; Monoposto [monopDstol. der. -s. -s [ital. monopostol (Automobilsport): einsitziger Rennwagen mit unverkleideten Rädern: Monosaccharid, Monosacharjd, das; -[eis. -e (Biochemie): einfach gebauter Zucker, der sich nicht weiter aufspalten läßt (z.B. Traubenzucker. Fruchtzucker); monosem [...'ze:ml <Adj.; o. Steig.) [griech. monösemos] (Sprachw.): 1814
Montage (von Wörtern) nur eine Bedeutung habend (Ggs.: polysem); Monosemantikon [...ze'mantikon], das; -s. ...ka [zu griech. Semantik6s. tsemantisch] (Sprachw): Wort für eine nur einmal vorkommende Sache (z.B. Weltall): monosemfn- tisch <Adj.; o. Steig.): svw. t monosem: Monosemie [...ze- mi:], die; - [zu griech. sSma = Zeichen] (Sprachw.): 1. das Vorhandensein nur einer Bedeutung bei einem Wort (z. B. Glatze; Ggs.: Polysemie). 2. durch Monosemierung [ im Kontext ] erreichte Eindeutigkeit zwischen einem sprachlichen Zeichen (Wort) u. einer zugehörigen Bedeutung: mo- nosemieren [...ze'mi:ren] <sw. V.; hat) (Sprachw.): monosem machen: ein mehrdeutiges Wort wird meist schon durch den sprachlichen od. situativen Kontext monosemierU <Abl.:> Monosemierung, die; -. -en; Monosendung [auch: 'mono-], die; -. -en: monophone Rundfunksendung; Monosti- cha: PI. von t Monostichon; monostidiisch, monostidiitisch [mono'sticij. ...ti'<;i:tij <Adj.; o. Steig.): \,das Monostichon betreffend. 2. (Verslehre) aus metrisch gleichen Einzelversen bestehend (Ggs.: distich[it]isch 2); Monostichon [mo'nostupn]. das; -s. ...cha [griech. monostichon. zu: mo nöstichos = aus einem Vers bestehend] (Verslehre): Einzelvers; monosyllabisch [...zY'la:biJ] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw.): (von Wörtern) einsilbig: -e Wörter; eine -e Sprache (Sprache, die nur od. Überwiegendaus einsilbigen Wörtern besteht (z.B. Chinesisch); Monosyllabum [...zYlabum]. das; -s. ...ba [lat. monosyllabum. zu: mono syllabus < griech. monosyllabos = einsilbig] (Sprachw.): einsilbiges Wort; Monosyndeta: PI. von t Monosyndeton; monosyndetisch [...zYn'de:tiJ] <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): in der Art eines Monosyndetons; Monosyndeton [...zYndeton]. das; -s, ...ta [zu griech. syndetos = verbunden] (Sprachw.): Wort- od. Satzreihe, vor deren letztem Glied eine Konjunktion steht (z.B. alles lacht. Jubelt und kreischt); Monotheismus der; - (Rel.): Glaube an einen einzigen [Schöpfer Jgott, der die Existenz anderer Götter ausschließt; Monothejst, der. -en, -en: Anhänger des Monotheismus; monotheistisch <Adj.; o. Steig.): dem Monotheismus entsprechend, auf Htm beruhend. monoton [...'to:n]<Adj.> [frz. monotone < spätlat. monoto nus < griech. monotönos]: 1. (bildungsspr.) gleichförmig, gleichmäßig I wiederkehrend] u. dadurch eintönig [ernüchternd, langweilig]: -e Klänge; eine -e Stimme; -es Klopfen; das -e Geräusch der Brandung; die Arbeit ist ihm zu m.; der Hahn über der Wanne tropfte m. (Sebastian. Krankenhaus 88). 2. (Math.) ständig steigend bzw. fallend: eine -e Funktion (Funktion 2 mit einer immer steigenden od. immer fallenden Kurve): <Abl.:> Monotonie [...to'ni:], die; -. -n [...i.dn; spätlat. monotonia < griech. monotonia]: Gleichförmigkeit, Eintönigkeit: ermüdende M.; die M. des Alltags; Monotype® ['monotajp], die; -, -s [engl. Monotype; zu tType] (Druckw.): eine Gieß- u. Setzmaschine für Einzelbuchstaben; Monotypie [monotypi:]. die; -. -n [...i.an] (Graphik): Verfahren, bei dem von einer mit langsam trocknenden Farben bemalten Glas- od. Metallplatte nur ein Abzug hergestellt wird: Monowiedergabe [auch: 'mono], die: -. -n (Rundfunkt.): monophone Wiedergabe, monophones Abspielen einer in Stereo aufgenommenen Sendung od. Schallplatte; Monoxid [monoksr.t. auch: ---], (ehem. fachspr. für:) Mgnoxyd, das; -s. -e (Chemie): Oxyd, das ein Sauerstoffatom enthält; Mgnorcelle [auch: 'mono-], die; -. -n (Elektrot.): kleines, aus nur einer Zelle bestehendes elektrochemisches Element als Stromquelle für Kofferradios o.a.; Monözie [mon0tji:]. die; - [zu griech. oflcos = Haus] (Bot.): svw. t Einhäusigkeit; monözisdi [mo'n0:t$ül <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.): svw. teinhäusig; monozyklisch, (ehem. fachspr.:)monoeyclisch [...'^y:k... auch: ...*lßYk.,.] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Chemie): (von organischen chemischen Verbindungen) nur einen Ring miteinander verbundener Atome im Molekül aufweisend; Monozyt [...'t$y:t]. der; -en, -en <meist PI.) [zu griech. kyton = Höhlung. Wölbung] (Med.): größtes weißes Blutkörperchen. Monseigneur [mösen'jo:^]. den -s, -e u. -s [frz. monsei- gneur. eigtl. = mein Herr < galloroman. meus senior, aus lat. meus = mein u. senior, tSenior]: a) <o. PI.) (in Frankreich) Titel u. Anrede hoher Geistlicher, Adliger u. hochgestellter Personen; b) Träger dieses Titels; Abk.: Mgr.; Monsieur [ma'sio:. frz.: mäste], der; -[s], Messieurs [m£'si0:. frz.: me'ste; frz. monsieur. eigtl. = mein Herr]: (in Frankreich) Bezeichnung u. Anrede eines Herrn: was wünschen Sie, M., Messieurs?; Abk.: M., PL: MM.; Monsi- gnore [monzm'joire], der; -. ...ri [ital monsignore, eigtl. = mein Herr]: a) <o. PI.) (in Italien) Titel u. Anrede von Prälaten der katholischen Kirche, bes. der Kurie; b) Träger dieses Titels; Abk.: Mgr., Msgr. Monster [monstB], das; -s. - [engl, monster < (a)frz. mon- stre, t Monstrum]: furchterregendes, häßliches Fabelwesen, Ungeheuer. Scheusal von phantastischer, meist riesenhafter Gestalt: in dem Film bedroht ein aus dem Meer aufsteigendes M. eine Stadt; Ü diese kleinen M. (scherzh.; frechen, ungezogenen, lauten Kinder) bringen einen fast um den Verstand. Monster- (meist emotional, oft abwertend; kennzeichnet die Überdimensionalität der betreuenden Sache in räumlicher od. auch zeitlicher Hinsicht, betont oft das Erdrük- kende. Bedrohliche, das durch die Größe des Ausmaßes. Umfangs. der Anzahl. Menge entsteht): ^anläse, die; -bau, der <PI. -ten); -betrieb, der; -film, der: 1. meist überlanger, mit sehr großem Aufwand u. einem großen Aufgebot an Darstellern gedrehter Film. 2. Film, in dem Monster dargestellt werden; -Programm, das; -prozeß, der; -schau, -show, die; -unternehmen, das: -Veranstaltung, die. Monstern [monstera], die; -, ...rae [...re; H. u.]: im tropischen Amerika heimische / KletterJpflanze mit Luftwurzeln u. durchlöcherten Blättern (beliebte Zimmerpflanze); Fensterblatt. Monstra: PI. von t Monstrum. Monstranz [man strantß]. die; -. -en [mhd. monstranz(e) < mlat. monstrantia. zu lat. mönsträre = zeigen] (kath. Kirche): kostbar verziertes Behältnis, in dem die Hostie [zur Verehrung! gezeigt wird. Monstren: PI. von t Monstrum; monströs [mon'strais] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [lat. mönstr(u)ösusj: 1. (bildungsspr.) wie ein Monster beschaffen, wirkend; von scheußlichem, furchterregendem Aussehen [u. unförmiger, übergroßer Gestalt!: -e Ungeheuer. Fabelwesen; der Körper der riesigen Krake war häßlich und m. 2. (bildungsspr., meist emotional) in seinem Ausmaß, Umfang, Aufwand übersteigert, übermäßig groß, überaus aufwendig [u. daher erschreckend, bedrohlich, erdrückend wirkend): ein -es Denkmal; eine -e Architektur; das Kaufhaus in der Altstadt wirkt m. 3. (bildungsspr.. meist abwertend) ungeheuerlich, unglaublich, empörend: -e Verirrungen; die von Pankow verfugten einschneidenden Beschränkungen ... muten m. an (MM 29. 1. 66, 2). 4. (Med.) (bes. von einem Fetus) mißgebildet, mißgestaltet; Monstrosität [monstroziteit], die; -. -en [spätlat. mönströsitäs]; Monstrum [monström], das; -s. ...ren. seltener: ...ra [lat. mönstrum. eigtl. = Mahnzeichen, zu: monere. t monieren]: 1. Monster, Ungeheuer. Scheusal: Geschichten von Hexen und Monstren; Ü dieses M. (emotional; Ungeheuer von einem Menschen) hat mindestens zehn Menschen umgebracht. 2. (meist emotional) etw. von großen, als zu gewaltig empfundenen Ausmaßen; großer, unförmiger, schwerer Gegenstand: Ungetüm: der Schrank war ein häßliches M.: das M. von einem KofTer ließ sich kaum fortbewegen. 3. (Med.) Mißgeburt, mißgestalteter Fetus. Monsun [mon'zu:n]. der: -s. -e [engl, monsoon < port. mon^äo < arab. mawsim = (für die Seefahrt) geeignete Jahreszeit] (Geogr.): beständig wehender, halbjährlich die Richtung wechselnder Wind bes. Süd- u. Ostasiens; <Zus.:> Monsunregen, der (Geogr.): durch den feuchten Monsun im Sommer verursachter, lang anhaltender Regen, Monsun- wald, der (Geogr.): Wald der tropischen Gebiete / mit ausgeprägter Regen- u. Trockenzeit), dessen Bäume das Laub in der Trockenzeit großenteils abwerfen. Montag [mo:nta:k]. der; -[e]s. -e [mhd. möntac. mäntac. ahd. mänetac. eigtl. = Tag des Mondes; LÜ von lat. dies Lünae = Tag der Mondgöttin Luna. LÜ von griech. hemära Selenes = Tag der Mondgöttin Selene]: erster Tag der Woche; * blauer M. (ugs.; Montag, an dem man /o/me triftigen Grund/ nicht zur Arbeit geht; urspr. wohl nach dem arbeitsfreien Montag vor Beginn der Fastenzeit u. der für diesen Tag vorgeschriebenen liturgischen Farbe Blau, später dann der Montag, an dem die Handwerksgesellen frei hatten, in Anspielung auf die an diesen Tagen oft stattfindenden Zechgelage an blau = betrunken angelehnt); Montag-: vgl. Dienstag-. Montage [monta:^. auch: mö'ta:33], die; -. -n [frz. monta- ge, zu: monter. t montieren]: 1. das Aufstellen, Zusammensetzen, Anschließen einer Maschine o. ä.: Zusammenbau einzelner vorgefertigter Teile zu einer funktionsfähigen Maschi- 1815
Montage- ne od. technischen Anlage o.a.: bei der M. der Brücke wurden Fehler gemacht; mit der M. einer Maschine, einer Sendeanlage beginnen; *auf M. (ugs.; unterwegs, auswärts wegen Montage arbeiten), er ist. geht, muß häufig auf M.; Glaube nicht, daß sie ihn auf M. schicken (Fries. Weg 259). 2. (graph. Technik) a) Zusammenstellung einzelner vorgefertigter Vorlagen von Kopien zu einer Druckform; b) Abteilung in einem Unternehmen, in der Montagen (2 a) hergestellt werden: er arbeitet in der M. 3. (Film) a) endgültige Gestaltung eines Films durch das Schneiden. Auswählen, Zusammenstellen der Bildfolgen (bes. mit den Mitteln der Einblendung. Überblendung, Mehrfachbelichtung u.a.): b) in sich geschlossene Aufeinanderfolge von Bildern. Einstellungen, Szenen; durch Montage (3 a) hergestellte Filmpassage: Der Film enthält eine ganze Anthologie vom Surrealismus inspirierter ... verblüffender -n (Gregor. Film 238). 4. (bild. Kunst) a) mit dem Zusammenfügen verschiedenartiger Bestandteile. Objekte arbeitendes, auf bestimmte (überraschende) Wirkungen zielendes künstlerisches Gestalten; b) durch Montage (4a) hergestelltes Kunstwerk. 5. (Litera- turw.) mit dem Zusammenfügen. Nebeneinandersetzen sprachlicher, stilistischer, inhaltlicher Teile unterschiedlicher, oft sehr verschiedenartiger Herkunft arbeitende literarische Technik. Montage- (Montage 1): -arbeit, die; -bau, der: 1. <o. PI.) auf der Montage vorgefertigter Teile beruhende Bauweise: das Gebäude wurde im M. errichtet. 2. <PI. -ten> in Montagebauweise errichteter Bau. dazu: -baiweise, die; -betrieb, der: Betrieb, der auf die Montage von Maschinen, maschinellen Anlagen o. ä. spezialisiert ist; -fabrik, die: vgl. ^betrieb; -grübe, die; -haJIe, die. montägig. montäglich, montags: vgl. dienstagig usw. Montags- [in Anspielung darauf, daß am Montag weniger konzentriert u. daher fehlerhaft gearbeitet wird] (oft scherzh.): -apparat, der: vgl. -wagen; -auto. das: svw. t-wagen; -Produktion, die: vgl. -wagen; -wagen, der: Auto, das von Anfang an relativ viele Mängel aufweist. montan [mon ta:n] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. montänus = Berge. Gebirge betreffend; bergig, zu: möns (Gen.: montis) = Berg. Gebirge] (Fachspr.): 1. Bergbau u. Hüttenwesen betreffend, dazu gehörend: die -e Industrie. 2. das Gebirge, die Bergwelt betreffend, dazu gehörend, dort vorkommend, heimisch: die -e Vegetation. montan-. Montan-: -Industrie, die: Bergbau u. Hüttenwesen umfassende Industrie; -wachs, das: aus Braunkohle gewonnene, dunkle, wachsartige Masse, die bes. für Schuhputzmittel, Bohnerwachs u. ä. verwendet wird; -Wirtschaft, die: vgl. -industrie. dazu: -wirtschaftlich <AdJ.; o. Steig.). Montanist [montanist]. der; -en. -en: Fachmann im Bergbau u. Hüttenwesen; montanjstbdi <AdJ.; o. Steig.): svw. f montan (1). Montbretie tmö'bre:lßp], die; -, -n [nach dem frz. Naturforscher A. F. E. C. de Montbret (1805-1837)]: (zu den Schwertlilien gehörende) in Südafrika heimische Pflanze mit orangefarbenen od. gelben, ährenförmigen Blüten, die als Zierpflanze gezogen wird. Monteur [mante:^ auch: möt0:g]. der; -s. -e [frz. monteur]: i Fachjarbeiter. der Montagearbeiten ausfütirt. der speziell mit dem Zusammenbau von technischen Geräten u. Anlagen, dem Aufstellen, Anschließen. Einbauen von Maschinen o. ä. beschäftigt ist: die Fahrstühle werden von -en gewartet; montieren [man'thron. auch: mö'ti:ren] <sw. V.; hat) [frz. monter. auch = hinaufbringen, aufwärtssteigen, eigtl. = auf einen Berg steigen, zu lat. möns (Gen.: montis) = Berg]: l.a) aus Einzelteilen zusammenbauen, aufstellen, anschließen, betriebsbereit machen: eine technische Anlage, eine Waschmaschine m.; Fertighäuser aus Betonelementen m.; b) mit technischen Hilfsmitteln an einer bestimmten Stelle anbringen, befestigen: eine Lampe an die/an der Decke m.; er hat die Antenne auf das/auf dem Dach montiert; neue Reifen [auf die Räder] m. 2. (graph. Technik) einzelne vorgefertigte Vorlagen von Kopien zu einer Druckform zusammenstellen. 3. (Film) durch Schneiden. Auswählen, Zusammenstellen der Bildfolgen endgültig gestalten: einen Kurzfilm m.; aus Wochenschauaufnahmen montierte Feldzugsreportagen (Gregor. Film 59). 4. (bes. bild. Kunst) aus verschiedenartigen Einzelteilen, Objekten zusammensetzen, um bestimmte Wirkungen, bes. künstlerische Effekte, zu erzielen: eine Collage, eine Assemblage m.; Ü (bildungsspr.) Das Bild der heraufziehenden Gesellschaft ... montiert er aus Abfallprodukten (Adorno. Prismen 256); <Abl.:) Montkrer, der; -s. -: 1. jmd.. der in der Montage (2 b) beschäftigt ist. 2. jmd., der vorgefertigte Einzelteile in meist mechanischen Arbeitsgängen zusammensetzt: er arbeitet als M. in einer Fabrik, die Elektrogeräte herstellt, am Fließband; Montfererin, die; -. -nen: w. Form zu t Montierer (2); Montjgnmg, die; -. -en (seltener): das Montieren; Montur [nrmtu:£]. die; -. -en [frz. monture = Ausrüstung, zu: monter = ausrüsten, f montieren]: 1. (veraltend) Uniform, Dienstkleidung: ... in die Kaserne. Da krieg ich eine M. ... (Hacks. Stücke 169). 2. (ugs.. oft scherzh.) Kleidung, bes. als Ausrüstung für einen bestimmten Zweck, eine bestimmte Gelegenheit: die M. der Straßenarbeiter; Motorradfahrer in ledernen -en. Monument [monu'ment], das; -[e]s. -e [lat. monumentum. zu: monere. Tmonieren]: 1. großes Denkmal. Ehren-, Mahnmal: ein riesiges, gewaltiges M.; ein M. Tür die Gefallenen errichten. 2. (bildungsspr.) etw., bes. künstlerische Schöpfung baulicher, literarischer o. ä. Art. was als historisches Zeugnis vergangener Kulturen erhalten ist; Kulturdenkmal: Kathedralen und andere historische -e (Welt 7. 12. 63. Forum); Fritz Längs „Metropolis" ist ein M. filmischen Schaffens; monumental [...menta:l] <Adj.; nicht adv.) (bildungsspr.): in großen Dimensionen gehalten u. daher beeindruckend; den Eindruck gewaltiger Große, Wucht erweckend; ins Gewattige. Übermächtige gesteigert: -e Plastiken. Gemälde. Bauwerke; die -e Naturkulisse der Alpen; der Regisseur hat die Aufführung m. gestaltet; (emotional übertreibend:) von -en Amtssiegeln geziert (Maass. Gouffc 123); Ü die -en Gedankenfehler seiner früheren Gegner (Welt 28. 5. 66. 2). Monumental- (monumental): -bau, der (PI. -ten); -gemälde, das; -malerei, die; -plastik, die. Monumentalität [...mentali'teU], die; -: eindrucksvolle Größe. Stärke. Wucht. Moor Imo:?]. das; -[e]s. -e [aus dem Niederd. < mniederd.. asächs. mör = Sumpf« land). verw. mit TMeer]: sumpfähnliches Gelände mit weichem, schwammartigem [aus unvollständig zersetzten Pflanzen bestehendem] Boden u. einer dichten Vegetation: ein einsames, unheimliches, tückisches M.;ein M. urbar machen, kultivieren, trockenlegen; durchs M. gehen; ins M. geraten; im M. f/m Boden des Moores) versinken. TOQgr-, Moor-: -bad, das: 1. medizinisches Bad aus Moorerde u. Wasser [einer HeilauelleJ: der Arzt verordnete ihm Moorbäder; dem Patienten ein M. richten, verabreichen; ins M. steigen. 2. Kurort für Moorbäder (1): eine Kur in einem M. machen; -baden <sw. V.; nur im Inf.): ein Moorbad(\)nehmen;-boden,der. imM. versinken; -eiche, die <o. Pl.>: grüngrau bis blauschwarz verfärbtes. für hochwertige Möbel verwendetes Holz von Eichen, die jahrhundertelang im Moor gelegen haben; -erde, die: ein medizinisches Bad mit M. zubereiten; -kolonie, die: landwirtschaftliche Siedlung in einem Moor, dessen Boden durch Moorkultur erschlossen wurde; -kultur, die <PI. selten): das Urbarmachen von Mooren; -kur, die: Kur in einem Moorbad (2). mit Moorbädern (1); -leiche, die: aus einem Moor geborgene Leiche, bes. als Fund aus früheren Zeiten: -Packung, die: medizinische Packung mit heißer Moorerde. moorig[mo:n$] <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.): zu einem Moor gehörend. Moorboden besitzend, aufweisend; aus Moorerde bestehend: -es Gelände; -er Grund. Moos [mo:s], das; -es. -e u. Moser [mcr.ze; 1. 2: mhd.. ahd. mos = Moos; Sumpf. Morast; 3: aus der Gaunerspr.. spätmhd. mess < jidd. moos < hebr. ma'öt = Kleingeld. Münzen]: l.a) <PI. -e> meist einfach gebaute, kleinblättrige, wurzellose Sporenpflanze, die den Boden überzieht: er besitzt eine große Sammlung seltener Moose; b) <o. PI.) Polster, den Boden. Baumstämme o. ä. überziehende Pflanzendecke aus Moospflanzen an vorwiegend feuchten, schattigen Stellen: feuchtes, weiches M.; die Steine haben M. angesetzt (sind mit Moos bewachsen); sich ins M. setzen, legen; die Stämme. Mauern sind mit M. überzogen; der Waldboden ist mit/von M. bedeckt; *M. ansetzen (ugs.; alt werden, veralten, an Aktualität verlieren): auch diese Reformbewegung hat mittlerweile längst M. angesetzt. 2. <P1. -e. auch: Moser) (südd.. österr.. Schweiz.) Sumpf. Moor, 1Bruch. 3. <o. PI.) (salopp) Geld: kein M. mehr haben; etwas M. auftreiben; sein letztes M. zusammenkratzen. moffK MfiQfr-: -artig <Adj.; o. Steig.); -bedeckt <Adj.; 1816
moralisch 0. Steig.; nicht adv.>: -e Steine, Bäume; -beere, die: 1. bes. in Hochmooren heimische, dicht am Boden wachsende Pflanze mit der Preiselbeere ähnlichen roten, säuerlich schmeckenden Beeren. 2. Frucht der Moosbeere (1); -bewachsen <Adj.; o. Steig.: nicht adv.); -flechte, die: bes. auf der Rinde frei stehender Bäume wachsende, lebhaft gelb gefärbte Flechte: -grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: kräftig grün wie manche Moose: ein -es Kleid; -krepp, der: nicht leicht knitternder Krepp mit moosartiger Oberfläche, der als Kleiderstoff verwendet wird: M>flanK. die: einzelne Pflanze des Mooses: -pokter, das; ^rose. die: Rose mit kleinen, rosafarbenen Blüten, deren stark gefiederte Kelchblätter mit zu einem moosartigen Aussehen beitragen: ^tier- chen, das <meist Pl.>: kleines, in sehr vielen Arten im Wasser, bes. im Meer lebendes Lebewesen, das sich durch Knospung vermehrt u. festsitzende, moosähnlich verästelte Kolonien bildet: -überwachsen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -bedeckt; -überzogen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -bedeckt. moosig ['mo:zuj] <Adj.; nicht adv.) [mhd. mosec]: 1. mit Moos bewachsen, bedeckt: -e Felsen. 2. (südd.. österr.. Schweiz.) sumpfig, morastig: -e Wiesen; -er Grund. Mop [map], der; -s. -s [engl, mop]: einem Besen ähnliches Gerät zum Staubwischen mit langen / in einem Öl getränkten] Fransen, die den Staub aufnehmen. Moped t'mo:p€t.auch: ...pe:t], das; -s. -s [zusgez. ausMotor- veloziped od. Motor u. Pedal]: I. leichtes Motorrad mit begrenzter Höchstgeschwindigkeit. 2. (veraltend) mit einem Hilfsmotor ausgerüstetes Fahrrad. Moppel [mopl], der; -s. - [landsch. Vkl. von: fMops (2)] (fam. scherzh.): dickliche [kleine! Person, bes. dickes Kind: unser kleiner M. moppen fmopn] <sw. V.; hat) [engl, to mop]: mit dem Mop reinigen, von Staub befreien: den Fußboden, die Zimmer m.; (auch ohne Akk.:> hast du schon gemoppt? Mops [mops], der: -es. Möpse t'moepsa] [1, 2: niederd.. njeder I. mops, zu nieder!, moppen = murren, mürrisch sein, niederd. mopen = den Mund verziehen, wegen des mürrisch-verdrießlichen Gesichtsausdrucks der Hunderasse: 3: H.u.]: 1. <Vkl. t Möpschen) kleiner, kurzhaariger Hund mit gedrungenem Körper, rundlichem Kopf mit kurzen Hängeohren u. meist silbergrauem od. beigefarbenem Fell mit schwarzer Zeichnung des Kopfes. 2. <Vkl. t Möpschen) (salopp) dicke, feiste [kleine/ Person: er ist ein widerlicher, unangenehmer, fetter M. 3. <PI.) (salopp) a) Geld: die paar Möpse wirst du ja noch irgendwo auftreiben können: b) Mark: leih mir mal hundert Möpse!: Möpschen [moepst^n]. das; -s. -: tMops (1; 2); möpseln [maepsln] <sw. V.; hat) [viell. landsch. Nebenf. von tmuffen unter Einfluß von fMops (1) nach dem schlechten Geruch, der bes. von ungepflegten Hunden ausgeht] (landsch.): verdorben, muffig o. ä. riechen, einen nicht mehr frischen Geruch haben: das Fleisch möpselt schon etwas; seine Kleider möpselten; er möpselt leicht: mopsen ['mapsn] <sw. V.; hat) [1: wohl zu tMops (1. 2); 2: zu tMops (3)]: 1. <m. + sich) (ugs.) sich langweilen: du hast dich bei der Veranstaltung wohl furchtbar gemopst? 2. (fam.) (kleinere Dinge von meist geringerem Wert) heimlich an sich nehmen, sich unbemerkt aneignen, einem andern wegnehmen: [jmdm.] einen Bleistift m.; die Kinder haben vom Weihnachtsgebäck gemopst; (auch ohne Akk.:> Wer von euch hat schon mal gemopst? (Hörzu 18. 1977. 24); mopsfidel <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): sehr vergnügt, lustig, ausgelassen: eine -e Gesellschaft; es wurde viel gelacht, und alle waren m.; MQpsaesidit, das; -[eis. -er (ugs. abwertend): rundes [ aufgeschwenuntes ] Gesicht [mit mürrischem, verdrießlichem Ausdruck]: mopsig ['mopsKjl <Adj.; nicht adv.): 1. (ugs.) dick, unförmig [u. kleinJ: feist, aufgedunsen: ein unangenehmer, -er Kerl; sein Gesicht wird immer -er. 2. (ugs.) langweilig, wenig abwechslungsreich: der Abend war wieder furchtbar m. 3. * sich m. machen; m. werden (landsch.; dreist, aufdringlich, frech werden). Moquette: tMokett. 'Mora [*mo:ra], die; -. ...ren. (auch:) More [*mo:ra]. die; -. -n [lat. mora = das Verweilen. Verzögerung; Zeitraum] (Verslehre): der Dauer einer kurzen Silbe entsprechende, kleinste metrische Zeiteinheit im Vers (bes. in der antiken Metrik): eine metrische Länge besteht aus zwei Moren. ^ora [-]. die; - [ital. mor(r)a. H. u.]: ein italienisches Fingerspiel. Moral [mora:!]. die; -. -en <PI. selten) [frz. morale < lat. (philosophia) mörälis = die Sitten betreffende Philosophie); 4: lat. möräle, Neutr. Sg. von: mörälis = die Sitten betreffend): La) Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen, Werten, die das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft regulieren, von denen sich die Menschen einer bestimmten Gesellschaft jeweils leiten lassen, die von ihnen als verbindlich akzeptiert werden: die öffentliche, christliche, bürgerliche M.; solange universalistische -en nicht ausgebildet sind (Habermas. Spätkapitalismus 20): gegen die geltende, herrschende M. verstoßen: b) sitt- liches Empfinden, Verhalten eines einzelnen, einer Gruppe: Sittlichkeit: eine strenge, hohe, brüchige M.; eine doppelte (verschiedene Grundsätze gelten lassende, zweierlei Maßstäbe anlegende) M.;die M. in dieser Gruppe steigt sinkt, hat sich gelockert; ein Mensch ohne besondere M. (Frisch. Stiller 309); *[imdm.] M. predigen (abwertend; in aufdringlicher Weise über sittliches, moralisches Verhalten reden: jmdn. zu anständigem, moralischem Verhalten auffordern, ihm Vorhaltungen machen). 2. (Philos.) (bes. bei Kant) Lehre vom sittlichen Verhalten des Menschen: Ethik (1 a); Moralphilosophie, Sittenlehre. 3. <o. PI.) Bereitschaft, sich einzusetzen: Disziplin, Zucht: gefestigte innere Haltung, Selbstvertrauen: die M. der Mannschaft ist gut. schlecht, ungebrochen, angeknackst; Jmds. M. stärken; Diese letzte Viertelstunde hatte uns irgendwie die M. geraubt (Walter. Spiele 162). 4. <o. PI.) lehrreiche Nutzanwendung: Lehre, die aus etw. gezogen wird: die M. einer Fabel, eines Märchens; die M. dieser Fehlplanung war eine bessere Kalkulation. Morgl-: -apostel, der: vgl. -Prediger: spiel hier nicht den M.; -begriff, der: Auffassung, Vorstellung von Moral (1). die jmd. besitzt, die irgendwo herrscht: -gesetz, das: ungeschriebenes Gesetz der Moral (1); sittliche Ordnung: sittliches, moralisches Gebot: Grundsatz sittlichen Handelns: -hüter, der: vgl. -predigen der Vater ... halte die Tochter streng und spiele sich als M. auf (Zwerenz. Kopf 81); -kodex, der: vgl. -gesetz; -lehre, die: vgl. -Philosophie; -pauke, die (ugs.): svw. t -predigt; -Philosoph, der. Philosoph, der eine Moralphilosophie begründet, vertritt: -Philosophie, die: philosophische Lehre von den Grundlagen, dem Wesen der Sittlichkeit, dem sittlichen Verhalten des Menschen: Ethik (1 a); -Prediger, der (abwertend): jmd., der in aufdringlicher Weise über sittliches, moralisches Verhalten spricht, in Hinsicht auf Sitte u. Moral einen anderen zu belehren sucht, ihm Vorhaltungen macht: -predigt, die (oft abwertend): in meist aufdringlicher, belehrender Weise vorgebrachte Ermahnung zu richtigem Verhalten in sittlicher, moralischer Hinsicht: moralische Vorhaltungen: deine M. kannst du dir sparen: -Prinzip, das: vgl. -gesetz; -Psychologie, die: Teilgebiet der Psychologie, das sich mit dem sittlichen Verhalten, dem Entstehen, der Entwicklung von sittlichem Bewußtsein, von Moral befaßt: -theologie, die: Disziplin der katholischen Theologie, die sich mit dem sittlichen Verhalten, Handeln des Menschen angesichts der in der Bibel geoffenbarten Heilsordnung befaßt: -Vorstellung, die (meist PI.): vgl. -begriff: die M. des 19. Jahrhunderts; sich verändernde -en. Moralin [mora'li:n], das; -s [aus t Moral u. der ehem. fachspr. Endung -in 1888 geb. von dem dt. Philosophen Fr. Nietzsche (1844-1900) in der Fügung „moralinfreie Tugend**] (abwertend od. scherzh.): übertriebene, heuchlerische Entrüstung über das Verhalten anderer im Hinblick auf Sitte u. Moral: enge, spießbürgerliche Auffassung von Sittlichkeit, Moral: von ihr ist nichts anderes zu erwarten als M.; M. verspritzen; <Zus.:> moralinsauer <Adj.; o. Steig.) (abwertend od. scherzh.): in übertriebener, aufdringlicher Weisesittenstreng, moralisierend: moralinsaure Worte. Vorhaltungen; solche billige, moralinsaure Rabulistik (Mostar. Unschuldig 183); moralisch <Adj.): 1. <o. Steig.; nicht präd. > die Moral (1) betreffend, darauf'beruhend, dazu gehörend: der Sitte. Moral (1) entsprechend: sittlich: -e Bedenken. Einwände. Vorurteile. Skrupel haben; das -e Gefühl. Bewußtsein; eine -e Verpflichtung; der -e Zerfall eines Volkes; -en Zwang. Druck ausüben; etw. als -e Belastung empfinden; es ist deine -e Pflicht, ihr zu helfen; er hat aus -en Gründen auf dieses Geld verzichtet; seine Antwort war eine -e Ohrfeige (ein scharfer Hinweis. Tadel, der jmdn. innerlich treffen, bei der Ehre packen soll): er ist, fühlt sich m. im Recht; sie ist m. dazu verpflichtet; sein 1817
Moralismus Verhalten war m. einwandfrei; er ist ein m. hochstehender Mensch; Diese Interessen selbst sind m. neutral (Habermas. Spätkapitalismus 124); * einen Moralischen haben (ugs.; niedergeschlagen, depressiver Stimmung sein, Gewissensbisse haben, Reue empfinden, bes. nach Ausschweifungen, nach einem Versagen, Mißerfolg o. ä.). 2. Sitte u. Moral genau einhaltend, danach ausgerichtet: sittlich einwandfrei; tugendhaft, sittenstreng: ein -er Mensch; ein -es Leben führen; sie ist» handelt in allem immer sehr m.; nach all diesem wollte er mir auch noch m. kommen (ugs.; mir eine Moralpredigt halten, moralisierend auf mich einwirken). 3. <o. Steig.; nicht präd.) die Moral (3). gefestigte innere Haltung, Disziplin betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend: die -e Einstellung der Mannschaft ist gut: die Gefahr des -en Zusammenbruchs: da saßen an 40 Mann drin ... verfallen, dreckig, m. runter (Plievier. Stalingrad 174). 4. <o. Steig.; nur attr.) (seltener) die Moral (4). die Lehre, die aus etw. gezogen werden kann, betreffend, sie beinhaltend; lehrreich: eine -e Erzählung. Rede; die -e Nutzanwendung einer Parabel; moralisieren [morali'zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. moraliser): 1. (bildungsspr.) moralische (1) Gedanken äußern, enthalten; die Moral (1 a) betreffende Betrachtungen anstellen: er liebt es. in seinen Essays zu m.; eine eher moralisierende als unterhaltende Geschichte. 2. (oft abwertend) sich im Hinblick auf die Erhaltung von Sitte u. Moral ereifern; Moral predigen: auf unangenehme, übertriebene Weise m. Moralismus [mora'lismos], der; - (bildungsspr.): 1. Haltung, die die Moral (1 a) als verbindliche Grundlage des zwischenmenschlichen Verhaltens anerkennt, für notwendig erachtet: sein M. ist in allen seinen Werken spürbar. 2. übertreibende Beurteilung der Moral (1) als alleiniger Maßstab für das zwischenmenschliche Verhalten, als einziges Ziel menschlichen Daseins; Moralist [...' listl. der; -en. -en [frz. moralistel: I. (bildungsspr.) jmd., der, bes. als Literat. Philosoph o.a.. den Moralismus (1) vertritt. 2. (oft abwertend) jmd.. der alle Dinge in übertriebener Weise moralisierend (2) beurteilt; Moralprediger; <Abl.:> moralistisch <Adj.>: I. (bildungsspr.) den Moralismus (1) betreffend, auf ihm beruhend, zu ihm gehörend, ihm gemäß handelnd; einem Moralisten (1) gemäß, von ihm stammend: -e Äußerungen: etw. m. beurteilen. 2. (oft abwertend) den Moralismus (2) betreffend, auf ihm beruhend, für ihn charakteristisch; einem Moralisten (2) gemäß, für ihn typisch: etw. m. eng betrachten, beurteilen; Moralftät [...li'tEit]. die; -. -en [frz. moralitö < spätlat. mörälitäs; schonmhd.möraliteit = Sittenlehre]: I. <o. PI.) (bildungsspr. selten) moralische (1) Haltung; sittliches Empfinden. Verhalten; Sittlichkeit: ein Mensch von hoher M. 2. (Literaturw.) mittelalterliches Drama von ausgeprägt lehrhafter Tendenz u. mit Personifizierung u. AUegorisierung abstrakter Begriffe wie Tugend, Laster, Leben, Tod o.a. Moräne [mo'reral. die; -. -n [frz. moraine, eigtl. = Geröll, wohl verw. mit t Mure] (Geol.): von einem Gletscher bewegte u. abgelagerte Masse von Gestein, Geröll. Morast [mo'rast], der; -[eis. -e u. Moräste [mo'resta; aus dem Niederd. < mniederd. moras. maras. mniederl. ma- rasch < afrz. maresc, verw. mit T2Marsch]: a) schlammiges Stück Land: sumpfiges Gelände; Sumpfllandj: ein ausgedehnter, wegloser M.; nach dem Regen war der Platz ein einziger M.; das Land ist voller Sümpfe und -e/Moräste; die uralte Siedlung ist auf M. gebaut (Koeppen. Rußland 53); b) <o. PI.) schlammige Erde, schlammiger Boden; Schlamm: dunkler, zäher M.: Es störte ihn nicht, daß M. in seine Stiefel sickerte (Fels. Sünden 17): im M. stekken bleiben, versinken; Ü er sah sich umgeben von einem M. an Neid und Mißgunst; <Abl.:> morastig <Adj.; nicht adv.) [mniederd. morastichl: voll von Morast (b). von feuchtem Schmutz, Schlamm; schlanvnig, sumpfig: -e Straßen. Plätze. Felder: -er Boden. Grund: auf dem Boden standen -e Pfützen (Ceram, Götter 380); nach dem Regen sind die Wege m. (aufgeweicht). Moratorium [mora'to:riom], das; -s. ...ien [...jpn; zu spätlat. morätörius = säumend] (Wirtsch.): vertraglich vereinbarter od. gesetzlich angeordneter Aufschub einer fälligen Zahlung (bes. im zwischenstaatlichen Bereich): einem Schuldner ein dreijähriges M. gewähren; Größte private Bauträger- Gruppe bittet um M. (MM 2. 8. 74. 6). Morbi: PI. von t Morbus; morbid [mor'bLt] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [frz. morbide < lat. morbidus = krank (machend), zu: morbus = Krankheit] (bildungsspr.): I. (in bezug auf den körperlichen Zustand) nicht sehr widerstandsfähig; kränklich, angekränkelt: ein -es Adelsgeschlecht: die -e (auf eine Krankheit schließen lassende) Blässe ihres Gesichtes; er war. fühlte sich alt und m.; Ü -e (blasse, weiche, zarte) Farbtöne (Fotomagazin 8.1968.58). 2. (im Hinblick auf den inneren, sittlichen, moralischen Zustand) im Verfall begriffen, brüchig, morsch, nicht gesund (3): eine -e Gesellschaft: -e Verhältnisse: dieses Staatswesen ist völlig m.; Morbidezza [marbide&al. die; - [ital. morbidezza. zu: morbido = weich < lat. morbidus. tmorbid]: 1. (bes. Malerei) Weichheit. Zartheit [der Farben]. 2. (im Hinblick auf Sittlichkeit u. Moral) Brüchigkeit. Morschheit; Morbidität [morbidi't£:t]. die: -: 1. (bildungsspr.) morbider (1) Zustand, das Kränklichsein. Angekränkeltsein: er hatte die M. eines Greises; Ü Diese Läden hatten immer so etwas von M.. es ging zu Ende mit ihnen (Tucholsky. Werke II. 490): b) (Med.) zahlenmäßiges Verhältnis zwischen Kranken und Gesunden einer Bevölkerung: statistische Ergebnisse über M. und Mortalität auswerten: Morbus [morbus], der: -. ...bi [lat. morbus] (Med.): Krankheit. Morchel (mon;)]. die; -. -n [mhd. morchel, ahd. morhala, eigtl. = Möhre]: zu den Schlauchpilzen gehörender Pilz mit weißlichem Stiel u. kegel- bis birnenförmigem, bräunlichem, wabenartig gezeichnetem Hut, von dem einige Arten als Speisepilze beliebt sind. Mord [mart], der; -[e]s. -e [mhd. mort, ahd. mord. urspr. = Tod]: I. das Töten. Tötung eines od. mehrerer Menschen aus persönlichen, eigenem Vorteil dienenden, niedrigen Beweggründen: ein bestialischer, feiger, grausamer, heimtük- kischer. politischer M.; versuchter, vollendeter M.; ein perfekter (keine Spuren, die den Täter verraten, hinterlassender) M.: mehrfacher M. (Mord an mehreren Personen gleichzeitig); der M. an jmdm.: M. auf offener Straße, aus Eifersucht: M. im Affekt; der M. geschah in aller Öffentlichkeit: einen M. planen, begehen, verüben, decken, aufklären, sühnen: er wird wegen dreier -e (Morde, die bei verschiedener Gelegenheit begangen wurden) gesucht; jmdn. zu einem M.. zum M. anstiften: R das ist [(Ja) der reine, glattel M.! (ugs.; das ist eine sehr anstrengende, strapaziöse od. gefährliche Angelegenheit): es gibt M. und Totschlag (ugs.; es gibt heftigen Streit). 2. (emotional abwertend) das Verursachen des Todes eines od. mehrerer Metischen: die Erschießung der Gefangenen war M.: Ü der alljährliche M. an Tausenden von Seehundbabys. Mprd- (Mord 1; vgl. auch: mords-. Mords-): -anklage* die: Anklage (1 a) wegen Mordes: M. erheben; unter M. stehen; -arachlag, der: Anschlag (2). der auf einen Mord abzielt: der Präsident fiel einem M. zum Opfer, -brenner, der (veraltet): jmd.. der einen Brand legt u. dem es dabei auf Menschenleben nicht ankommt; Mörder u. Brandstifter: nach dem Krieg zogen die M. plündernd durchs Land, dazu: -brennerei. die <o. PI.) (veraltet); -bube, der (veraltend): Mörder: Dieser M. war ja nur ein Werkzeug (Kirst.08/15.886); -drohung,die: Androhung eines Mordes; Drohung, jmdn. zu ermorden; "»fall, der: xFall (3). bei dem ein Mord im Mittelpunkt steht: einen M. aufklären; in einen M. verwickelt sein; -Beschichte, die: Geschichte. Er- Zählung o.a.. die von einem Mord handelt: -geselle, der (veraltend abwertend): I. svw. Nbube: ein übler M. 2. Komplize. Mittäter bei einem Mord: daß kein Gegensatz zwischen Eichmann und dessen -n ... konstruiert werden dürfe (FAZ 10. 6. 61.4); -gier, die: wilder Drang, heftiges Verlangen zum Töten. Morden, dazu: -gierig <Adj.>: die vollkommen falsche Vorstellung eines -en Sadisten (A. Zweig. Grischa 395); ^Instrument, das: I. vgl. -wafle. 2. (oft scherzh.) gefährlich aussehender Gegenstand: mit diesem M. schneidet sie immer das Brot; -kommission, die: Kommission. Abteilung der Kriminalpolizei, die für die Aufklärung von Mordfällen zuständig ist; -kist, die: vgl. -gier: jmdn. aus reiner M. töten, dazu: -lustig <Adj> (selten): voller Mordlust; -nacht, die: Nacht, in der ein bestimmter Mord verübt wurde: er wurde noch in der M. gefaßt; -prozeß, der: vgl. -fall: -sache, die (bes. jur.): vgl. -fall: in dieser M. werden nun keine weiteren Zeugen mehr gehört; -tag, der: vgl. -nacht; -tat, die: Gewalttat, bei der ein Mord verübt wird; Mord: er wurde unmittelbar nach der M. gefaßt; -verdacht, der: Verdacht, einen Mord begangen zu haben: unter M. stehen; Er hatte bereits mehrfach mit der Polizei zu tun gehabt, einmal schon wegen 1818
morgen-, Morgen- M. (MM 25. 8. 72. 29); -versuch, der: Versuch, einen Mord zu begehen: er Ist wegen -s angeklagt; -waffe, die: Waffe, die bei einem Mord verwendet wurde: die M. sicherstellen; als M. war ein Küchenmesser benutzt worden. morden [mordn] <sw. V.; hat) [mhd. morden, ahd. murdan]: l.a) Morde (\) begehen: sie hörte, daß ihr Mann Leute verurteilte, die aus Liebe gemordet hatten (Baum. Paris 15); b) (seltener) svw. termorden: er mordete kaltblütig mehrere Familien. 2. (emotional abwertend) jmds. Tod verursachen: unser Kind ist von einem rücksichtslosen Autofahrer gemordet worden; wir wollen nicht, daß unsere Söhne auf den Schlachtfeldern gemordet werden. Mordent [mordent], der; -s. -e [ital. mordente. eigtl. = Beißer. zu: mordere < lat. mordere = beißen] (Musik): musikalische Verzierung, die aus einem einfachen od. mehrfachen Wechseleines Tones mit dem unmittelbar darunterliegenden Ton besteht. Mörder [moerdB], der; -s. - Imhd. mordaere. zu Tmorden]: 1. jmd.. der gemordet, einen Mord (1) begangen hat: ein gemeiner, grausamer, gedungener M.; der mutmaßliche M.; wer ist der M.?; der M. wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt; den M. suchen, verfolgen, ergreifen, überführen; zum M. werden; Ü das sind M., seelische M. Die machen die Mädchen doch kaputt (Aberle. Stehkneipen 111). 2. (Jägerspr.) Hirsch. Rehbock, dessen Geweih nur aus langen, dolchartigen Stangen besteht (u. der deshalb im Zweikampf ein besonders gefahrlicher Gegner ist). Mörder-: -bände, die; -grübe, die: tHerz (2); -hand in den Verbindungen durch/von M. (geh.; durch einen Mörder, von einem Mörder), durch M. sterben; von M. hingestreckt, niedergemetzelt werden; eine gräßliche Untat von M. Mörderin, die; -. -nen [mhd. mordaerinne]: w. Form zu t Mörder; mörderisch <Adj.) [spätmhd. mörderisch für mhd. mordischl: 1. (seltener) in grausamer, verbrecherischer Weise Leben vernichtend, todbringend: tötend, mordend: das -e Treiben einer Bande; ich habe im Donner -er Bomben Krieg geführt (Hacks. Stücke 293); wiem. Hitler mit seinen inneren Gegnern umsprang (Hochhuth. Stellvertreter. Nachwort 236). 2. (ugs.) a) in hohem Maße unangenehm: abscheulich, furchtbar: eine -e Hitze, Kälte; b) sehr stark: heftig, mächtig, gewaltig: es gab ein -es Gedränge; ich habe -en Hunger: er fuhr in -em Tempo davon; er schrie, schimpfte, fluchte m.; c) Ontensivierend bei Adj.> sehr, überaus. äußerst: es war m. heiß, kalt: die Zahl der Teilnehmer, die im Massenstart den Kampf über diese m. lange Distanz aufnahmen (Gast. Bretter 14); mörderlich <Adj.) (ugs. selten): svw. tmörderisch (2a. b). mQids-, Mords- (vgl. auch: Mord-; ugs.. meist emotional; kennzeichnet das große Ausmaß, die hohe Intensität der betreffenden Sache): -Arbeit, die <o. PI.); -djng, das: der Kürbis war ein M.; -dyrst, der: einen M. haben; -dusel, der: vgl. -glück; -gaudi, die: bei dem Sommerfest hatten wir wieder eine M.; -geschrei. das; -glück, das: wir hatten ein M., daß ...; -hjtze, die; -bgnger, der; -k^rl, der: 1. sehr großer, breiter, kräftiger Mann: die Kugelstoßer sind alle -e. 2. sehr tüchtiger, mutiger, anständiger Mann: hervorragender Kamerad: der Trainer ist ein M.; -kr^ch, der: 1. sehr lauter Lärm. Krach. 2. sehr heftiger Streit: er hatte wieder einen M. mit seinem Chef; -maßig <Adj.; o. Steig.): a) <nur attr.) sehr stark, heftig: ein -er Lärm; b) intensivierend bei Adj. u. Verben) sehr, gewaltig, überaus: es war m. kalt; einen m. scharfen Schuß flach und unhaltbar (Walter. Spiele 16); er hat m. geschrien; wir haben uns m. gefreut; -rausch, der: eine Kneipe, wo er sich für die Trinkgelder einen M. anschaffte (Radecki. Tag 147); -schreck, -schlucken, der: als er das hörte, bekam er einen M.; -spaß, der. -spektakel. der: vgl. -krach; -stjin- mung, die: im Festzelt herrschte eine M.; -wenig <Adj.; o. Steig.): äußerst wenig: Mvut. die: ihn packte eine M. More: t'Mora. Morelle[moreb],die;-,-n[frz.morelle < spätlat.maurella. zu lat. maurus, tMohr; nach der dunklen Farbe]: svw. t Süßweichsel. Moren: PI. von 'Mora. morendo [morendo] <Adv.) [ital. morendo, zu: morire < (spät)lat. mori(re) = sterben] (Musik): ganz leise werdend, erlöschend, verhauchend: <subst.:> Morendo [-]. das; -s. -s u. ...dl (Musik): ganz leise werdendes Spiel: morendo gespielte Tonstärke. Mores [mo:re:s] <PI.) [lat. mores = Denkart. Charakter. PI. von: mos = Sitte. Brauch] in der Wendung jmdn. M. lehren (ugs.; jmdn. energisch zurechtweisen, ihm die Meinung sagen): warte nur. dich werde ich M. lehren! Moresca: tMorisca; Moreske: tMaureske. morganatisch lmorga'na:tiJ"] <Adj.) [mlat. (matrimonium ad) morganaticam = (Ehe auf bloße) Morgengabe, zu ahd. morgan = Morgen] in der Fügung -e Ehe (hist.; Ehe zur linken Hand. TEhe). morgen [morgn] <Adv.) [mhd. morgene, ahd. morgane. eigtl. erstarrter Dativ von t Morgen]: 1. am folgenden, kommenden Tag: an dem Tag. der dem heutigen Tag unmittelbar folgt: m. ist ein Feiertag; m. geht er in Urlaub; m. früh, mittag, abend; m. um diese, um die gleiche Zeit; m. in vierzehn Tagen, in einem Jahr; er wollte mich auf m. vertrösten; er will nicht bis m. warten; das sind eure Aufgaben für/(nordd. auch:) zu m.; R m. ist auch [noch] ein Tag (das hat Zeit bis morgen, das werden wir m. erledigen): Sprm., m.. nur nicht heute, sagen alle faulen Leute (nach dem Anfang eines Liedes von Chr. Weiße, 1726-1804), 2. in nächster, in der zukünftigen Zeit: in Zukunft, künftig: es wird uns nichts geschenkt, m. sowenig wie heute; das ist der Stil, der Komfort von m. (der Zukunft): <subst.:> an das Morgen (an die Zukunft) glauben. 3. am Morgen, am Vormittag, morgens (stets der Nennung einer Tagesbezeichnung nachgestellt): heute, gestern m.; am Dienstag m. treffen wir uns; Es ist Sonntag m., und ich habe sie bereits in der Kirche gesehen (Remarque. Obelisk 307); Morgen [-]. der; -s. - [mhd. morgen, ahd. morgan. eigtl. = Schimmer, Dämmerung; 3: urspr. = so viel Land, wie ein Mann mit einem Gespann an einem Morgen pflügen kann]: 1. Tageszeit um das Hellwerden nach der Nacht, früher Vormittag (Ggs.: Abend 1 a): ein frischer, heiterer, strahlender, warmer, winterlicher, nebliger, trüber M.; ein M. im Frühling, im September; es wird schon M.; der M. bricht an, dämmert, graut, naht, zieht heran; den M. erwarten, verschlafen; den ganzen M. im Bett verbringen; er steht jeden M. sehr früh auf: den nächsten, folgenden M. (seltener; am nächsten, folgenden Morgen) erwachte er sehr früh; des -s (geh.; morgens, am Morgen)', des -s früh (geh.: frühmorgens, am frühen Morgen) pflegt er einen Spaziergang zu machen; eines [schönen] -s (an einem nicht näher bestimmten Morgen) war er verschwunden; früh, zeitig, spät am M.; am M. früh brachen sie auf; am frühen, späten M.; am andern, folgenden, nächsten M.; am M. seiner Abreise (an dem Morgen, an dem er abreiste): an einem schönen M.; sie blieben bis gegen, bis zum M.; er schlief bis in den hellen M.; M. für M. (jeden Morgen): gegen M, erst schlief sie ein; vom M. bis zum Abend; während des [ganzen] -s war sie voller Unruhe; Ü der M. (dichter.; der Beginn. Anfang) der Freiheit; am M. des Lebens (dichter.; am Beginn der Entwicklung des Lebens.eines Menschen)', * gutenM. (Grußformel): [zu] jmdm. guten M. sagen; schön/frisch wie der Junge M. (meist scherzh.; jugendfrisch, blühend, schön u. strahlend). 2. <o. PI.) (veraltet, noch altertümelnd) Osten: gegen, gen M.; von M. nach Abend (von Osten nach Westen): Im M. der Welt (im Orient, im Morgenland) ist die dem Abendländer natürliche zeitrechnerische Wachsamkeit fast unbekannt (Th. Mann. Joseph 377). 3. (veraltend) Feldmaß (mit dem je nach Landschaft unterschiedlich große Flächen bezeichnet werden): einige, ein paar, mehrere, zehn M. Land; er hat von seinem Landbesitz etliche M. verkauft. morgen-, Margen-: -andacht. die; -ausgäbe, die: am Morgen. Vormittag erscheinende [Ausgabe einerI Zeitung: -btatt, das: vgl. -ausgäbe; -dämmerung, die; -duft, der: großer, kugeliger Apfel mit glatter, rotgestreifter, gelblichgrüner Schale, dessen saftiges Fleisch einen angenehmen süßlichen Geschmack hat: -frisch <Adj.; o. Steig.) (geh.): frisch, wie am Morgen üblich: eine -e Brise; -frühe, die: früher Morgen: sie liebte die M.; in der. in aller M. ([sehr] früh am Morgen): -gäbe, die (früher): Geschenk des Mannes an die Ehefrau am Morgen nach der Hochzeitsnacht: -gebet, das; -grauen, das: Morgendämmerung. Tagesanbruch: beim, im M.; -gymnastfle, die; -hmmel, der: Himmel vor. während, kurz nach Sonnenaufgang: -kaflee. der: I. kleine Mahlzeit am Morgen, Frühstück mit Kaffee: beim M. sitzen. 2. Kaffee, der beim Morgenkaffee (1) getrunken wird: der M. dampfte auf dem Tisch; -kleW, das: vgl. -rock; -land, das (veraltet, noch altertümelnd): Orient (Ggs.: Abendland), dazu: -länder [-lende]. der (veraltet. 1819
morgend noch altertümelnd): Orientale, -ländisch [-lendij] <Adj.; o. Steig.)(veraltet, noch altertümelnd): orientalisch: blatte, die (derb scherzh.): gegen Morgen im Schlaf erigierter Penis: -licht, das <o. PL): Beleuchtung. Lichtverhältnisse an Morgen: ein rötliches, fahles, graues M.; beim, im hellen M.; ^hift. die: frische, kühle Luft am Morgen: * M. wittern (oft scherzh.; eine Chance, die Möglichkeit eines Vorteils sehen: nach der Übersetzung der Stelle im Drama ..Hamlet" des engl. Dichters W. Shakespeare. 1564—1616: I scent the morning air); Mnantel, der: vgl. -rock; -messe, die (kath. Kirche); -muffel, der (ugs.. oft scherzh.): jmd.. der morgens nach dem Aufstehen meist keine besonders gute Laune hat, mürrisch u. wortkarg ist: ^nebeL der; -post, die: der Brief kam mit der M.; -rock, der: [langes] einem Mantel ähnliches, leichtes, bequemes Kleidungsstück, das im Haus bes. morgens nach dem Aufstehen getragen wird: ^rot. das: rote, rötliche Färbung des Himmels bei Sonnenaufgang: ein grelles M. glühte ihm entgegen (Schneider. Taganrog 29); Ü das M. (dichter.; der verheißungsvolle Beginn) einer neuen, besseren Zeit, der Freiheit; -rote, die (geh.): svw. Krot; ^schein, der ($eh.): Schein der aufgehenden Sonne: -schlaf, der: Schlaf am. gegen Morgen; -seite, die (veraltet, noch altertümelnd): Ostseite: an der M. des Hauses; -sonne, die; -Spaziergang, der; -stern, der: 1. der auffallend hell leuchtende Planet Venus am Morgenhimmel vor Sonnenaufgang. 2. im MA. verwendete Schlagwaffe, meist in Gestalt einer Keule, deren oberes kugeliges Ende mit eisernen Stacheln besetzt war: -stunde, die <meist Pl.>: Zeit am frühen Morgen. Vormittag: die ersten, frühen -n; bis in die -n hinein; Spr M. hat Gold im Munde (frühes Aufstehen ist immer lohnend: Arbeit, die man frühmorgens erledigt, geht rascher von der Hand, gelingt besser): ^tau. der (geh.): der M. an den Gräsern: -toilette, die (geh.): morgendliche Toilette nach dem Aufstehen: -wind, der; -zeitune, die: vgl. -ausgäbe; -zug, der: vgl. Abendzug. morsend [morgnt]<Adj.; o. Steig.; nur attr.) (veraltet, noch dichter.): morgig: der -e Abend; sie dachten ... an den -en Tag wie an ein himmlisch entrücktes Freudenfest (Fus- senegger. Haus 73); morgendlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [mhd. morgenlich. ahd. morganlih]: in die Zeit am Morgen fallend: zur Zeil des Morgens: am Morgen [vorhanden, stattfindend, geschehend, sich abspielend o.a.] (oft mit der Nebenvorstellung der allmorgendlichen Wiederholung): die -e Wäsche; der -e Berufsverkehr; das -e Treiben; die -e (für den Morgen charakteristische, am Morgen übliche) Kühle; morgens [morgns] <Adv.> [mhd. morgen(e)s. eigtl. erstarrter Genitiv von TMorgenl: zur Zeit des Morgens: am Morgen, jeden Morgen: m. um sieben Uhr; um sieben Uhr m.; m. früh; Dienstag, dienstags m.; es gab m. immer ein gutes Frühstück; morgig ['morgig] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [spätmhd. morgig, gek. aus: morgenig]: morgen, am folgenden, kommenden Tag stattfindend, geschehend: von morgen, vom folgenden, kommenden Tag: das -e Datum; die -en Veranstaltungen; am -en Tag (morgen): U weil sie entweder die -e (kommende, künftige) Armut fürchten oder den -en Wohlstand erhoffen (Habe. Namen 277). moribund [mori'bunt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. mori- bundus] (Med.): im Sterben liegend, dem Tode nah: -e Patienten; der Verstorbene war schon lange m.; <subst.:> das Krankenzimmer für die Moribunden. Morio-Muskgt [mo:rio-], der; - [nach dem dt. Züchter P. Morio]: a) Rebsorte aus einer Kreuzung zwischen Silvaner //. weißem Burgunder, die einen Wein mit intensivem muskatähnlichen Bukett liefert: b) Wein dieser Rebsorte. Morisca [moriska], Moresca [mo'reskal. die; - [span. moris- ca. eigtl. = Maurin]: (vom 15.-17. Jh. über ganz Europa verbreiteter) mäßig schneller, meist mit Schellen an den Füßen getarnter pantomimischer Tanz: Moriske [moriska], der; -n. -n <meist PI.) Ispan. morisco = (getaufter) Maure; maurisch] (hist.): nach der arabischen Herrschaft in Spanien zurückgebliebener Maure, der [nach außen hin] Christ war; <Zus.:> Morjskentanz, der: svw. f Morisca. Moritat [mo:rita:t], die; -. -en [auch: morita:tn; wohl durch zerdehnendes Singen des Wortes Mordtat]: 1. von einem Bänkelsänger in eintöniger Weise (mit Drehorgelbegleitung) vorgetragenes Lied, das eine schauerliche od. rührselige (auf einer Tafel in Bildern dargestellte) Geschichte zum Inhalt hat lu. mit einer belehrenden Moral endet]: Bänkellied. 2. in der Art einer Moritat (1) verfaßtes Gedicht, Lied; <Zus.:> Moritatenlied, das: svw. t Moritat; MorftatensSn- ger, der: vgl. Bänkelsänger. Moritz ['mo:rit$: wohl nach einer Figur des dt. Karikaturisten u. Malers A. Oberländer (1845-1923)] in der Wendung wie sich der kleine M. etw. vorstellt (ugs. scherzh.; der naiven, kindlichen Vorstellung, die sich Jmd. von etw. macht, entsprechend): das Buch ist genauso geschrieben, wie sich der kleine M. das Leben eines Filmstars vorstellt. Mormone [mDr'mo:nel. der; -n. -n [amerik. Mormon. nach dem Buch Mormon (= Name einer Person in diesem Buch)desStiftersderSekte J. Smith (1805-1844)]: Mitglied einer nordamerikanischen Sekte mit einer speziell auf Amerika gerichteten religiösen Geschichtsauffassung. moros [mo'ro:s] <Adj.; -er. este) [lat. mörösus] (veraltet): mürrisch, verdrießlich: <Abl.:> Morositfit [morozi'te.t], die; - [lat. mörösitäs] (veraltet): Verdrießlichkeit. Morph [morfl. das; -s. -e [vgl. Morphem] (Sprachw.): kleinstes formales, bedeutungstragendes Bauelement der gesprochenen Sprache, noch nicht klassifiziertes Morphem (z. B. besteht Schreib-tisch-e aus 3 Morphen); morph-, Morph-: tmorpho-, Morpho-; -morph [-1 <bei Adjektiven auftretendes Suffix mit der Bed.>: die Gestalt betreffend, ..Jörmig (z.B. amorph.,heteromorph); Morphe [morTe:]. die; - [griech. morphe]: svw. tEidos (1); Morphem [mor'fe.ml. das; -s. -e [frz. morpheme] (Sprachw.): kleinste bedeutungstragende Einheit im Sprachsystem: freie u. gebundene -e; Morphematik [morfe'ma:tik]. Morphemik [nr>r'fe:mik]. die; - (Sprachw.): Teilgebiet, das sich mit den Morphemen, vor allem mit ihrer Funktion bei der Wortbildung (u. Formenbildung) befaßt; <Abl.:> morphematisch, morphemisch <Adj.; o. Steig.): a) die Morphematik betreffend; b) das Morphem, die Morpheme betreffend; Morphemik: t Morphematik; morphemisch: f morphematisch. Morpheus [morfoys; lat. Morpheus < griech. Morpheus, eigtl. = Hervorbringer von (Traum)gestalten. griech. Gott des Schlafes] in Wendungen wie in M. Annen ruhen, liegen, schlafen (geh.; ruhig, angenehm, gut schlafen): in M. Arme sinken (geh.; ruhig einschlafen, in einen angenehmen Schlaf fallen)', aus M. Armen gerissen werden (geh.; jäh aus tiefem Schlaf gerissen werden)', Morphin [mor'frn], das; -s (Chemie. Med.): svw. f Morphium; Morphinismus [nürfl'nismus], der; - (Med.): svw. t Morphiumsucht; Morphinist [...'nistj. der; -en. -en: jmd., der morphiumsüchtig ist; Morphinistin, die; -. -nen: w. Form zu t Morphinist; Morphinsucht, die; - (Med.): svw. tMorphiumsucht; Morphium [ morfiom], das: -s: aus Opium gewonnenes Rauschgift, das in der Medizin bes. als schmerzlinderndes Mittel eingesetzt wird; <Zus.:> MQrphkmsucht, die <o. PI.): Sucht nach Morphium; mQrphiumsüchtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); morpho-, Morpho-, (vor Vokalen auch:) morph-. Morph- [morfto)-; zu griech. morphe] <Best. in Zus. mit der Bed.): Gestalt, Form (z. B. morphologisch. Morphologie); Morphogenese« Morphog^nesis, die; ...nesen [...'ne:zn] (Biol.): individuelle u. stammesgeschichtliche Entwicklung der Gestalt der Organismen u. ihrer Organe; mor- phogenetisch <AdJ.; o. Steig.) (Biol.): die Morphogenese betreffend: Morphogenie [...ge'ni:]. die: -. -n [...i.an; zu f-gen]: svw. f Morphogenese: Morphologe, der; -n. -n [f-löge]: Wissenschaftler, Forscher, Fachmann auf dem Gebiet der Morphologie (1-5); Morphologie, die; - [f-logie]: 1. (bes. Philos.) Wissenschaft, Lehre von den Gestalten. Formen (bes. hinsichtlich ihrer Eigenarten, Entwicklungen, Gesetzlichkeiten). 2. (Biol.. Med.) Wissenschaft. Lehre von der äußeren Gestalt, Form der Lebewesen, der Organismen u. ihrer Teile. 3. (Geogr.. Geol.) kurz für t Geomorphologie. 4. (Sprachw.) svw. t Formenlehre (1). 5. (Soziol.) Teilgebiet der Soziologie, das sich mit der Struktur der Gesellschaft befaßt; <Abl.:)morphologisch <Adj.; o. Steig.): die Morphologie (1-5) betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend; mit den Mitteln der Morphologie; die äußere Gestalt. Form, den Bau betreffend; der Form nach; Morphonem [...ne.m], Morphophonem. das; -s. -e [zusgez. aus f Morph u. t Phonem] (Sprachw.): Variation eines Phonems, das im gleichen Morphem bei unterschiedlicher Umgebung auftaucht (z. B. i/a/u in bmden, band, gebunden); Morphonemik [...'ne.mikl. die; - (Sprachwiss.): Lehre vom phonologisehen Aspekt der Morphologie; <Abl.:> morphonemisch, morphophonem isch <Adj.; o. Steig.): das Morphonem. Morphophonem betreffend; Morphonologfe, Morphophonemik, Mor- phophonologjc. die; - [T-logie] (Sprachwiss.): f Morphone- 1820
Most- mik; Morphophonem: t Morphonem; Morphophonem ik: f Morphonemik; morphophonemisch: f morphonemisch; Morphophonologie: t Morphonemik; morphosyntyktisdi < Adj.;o. Steig. >;< Abi. zu: >MorphasyntÄX, die;-(Sprachw.): Syntax der äußeren Form eines Satzes: formale Syntax (Ggs.: Nomosyntax). Mors [mors]: vgl. Hummel. morsch [morj] <AdJ.; -er, -este; nicht adv.> [aus dem Ostmd.; älter: mursch. niederd. murs. zu tmürbe]: bes. durch Fäulnis, auch durch Alter. Verwitterung o.a. brüchig, leicht zerfallend: -es Holz; -e Bretter. Balken; eine -e Brücke; -es Gestein. Mauerwerk; das Laken war schon m.; das Eis kann m. und brüchig sein (Eidenschink. Eis 47); Ü alte. müde, -e Heimatkrieger (Kirst. 08/15. 682); Inmitten einer -en und rohen Zivilisation (K. Mann. Wendepunkt 105);<Abl.:>morschen[morjn]<sw. V.; hat)(geh.):morsch werden: morschende Planken; Morschheit, die; -. Morse-: -aiphabet, das: dem Alphabet entsprechende Folge von Zeichen, die beim Morsen verwendet werden u. aus Kombinationen von Putikten u. Strichen bzw. kurzen u. langen Stromimpulsen bestehen: -apparat, der: Gerät zur telegrafischen Übermittlung von Nachrichten mit Hilfe von Morsezeichen: -zeichen, das: Zeichen des Morsealphabets. morsen fmorzn] <sw. V.: hat) [nach dem amerik. Erfinder S. Morse (1791 -1872)1: a) mit dem Morseapparat Morsezei- chen geben, eine Nachricht übermitteln: der Funker morst; b) in Morsezeichen weitergeben, übermitteln: eine Nachricht. SOS m. Mörser ['mocrze]. der; -s. - [mhd. mörser. morsaere. ahd. morsäri, mortäri < lat. mortärium = Mörser (1)1: 1. dickwandiges, schalenförmiges Gefäß mit gerundetem inneren Boden zum Zerstoßen, Zerreiben von festen Substanzen mit Hilfe eines Stößels. 2. (Milit.) a) (früher) schweres Geschütz mit kurzem, großkalibrigem Rohr: b) svw. fGranatwerfer; mönern [moerzHn] <sw. V.; hat) (selten): in einem Mörser (1) zerreiben, zerstoßen. Mortadella [morta'dcla], die; -. -s [ital. mortadella. zu iat. murtätum (farcimen). eigtl. = mit Myrte(beeren) gewürzte Wurst)]: mit Pistazien o. ä. gewürzte, dickere, gebrühte Wurst aus Schweine- u. Kalbfleisch. Mortalität [mortali'tE.t]. die; - [lat. mortälitäs = Sterblichkeit; Sterbefällel (Med.): Verhältnis der Zahl der Todesfälle zur Zahl der statistisch berücksichtigten Personen: Sterblichkeitsrate, -Ziffer. Mörtel [moertjl, der; -s. (Sorten:) - [mhd. mortel, morter < lat. mortärium. t Mörserl: breiartiges, innerhalb kürzerer Zeit erhärtendes Gemisch aus Wasser, Sand u. Zement, Kalk. Gips o.a., das als Bindemittel bei Bausteinen od. zum Verputzen von Wänden u. Decken dient: M. anrühren, mischen; eine Mauer mit M. verputzen. Mgrtel- (Bauw.): -gips, der: langsam erhärtender Gips zum Anrühren von Mörtel: -kalk, der. vgl. -gips; -kelle, die: svw. f Kelle (3); -pfanne, die: Gefäß zum Anrühren von Mörtel. mörteln ['mocrt|nl <sw. V.; hat): a) mit Mörtel arbeiten: Dazu mörteln Arbeiter auf einem Gerüst (Frisch. Gantenbein 217); b) mit Mörtel versehen, verbinden, verputzen: die Steine, eine Wand m. Mortuarium [m3rtu'a:rjom]. das; -s. ...ien [...pn; mlat. mor- tuarium. zu lat. mortuärius = den Tod betreffend, zu: mors (Gen.: mortis) = Tod]: 1. (im MA.) Abgabe der Erben eines Hörigen an den Herrn in Form von Naturalien od. Geld. 2. a) Ort in einem Kloster, an dem Bestattungen stattfanden: b) Trauerhalle [auf einem Friedhof]. Morula [mo:rula], die; -. ...lae [...le; zu lat. mörum = Maulbeere] (Zool.. Med.): kugeliger, in seiner äußeren Form einer Maulbeere ähnlicher, durch Furchung des befruchteten Eis entstandener Verband von Zellen, der ein frühes Stadium der embryonalen Entwicklung darstellt: Maulbeerkeim. Mosaik [mozai:kl. das; -s. -en. auch: -e [frz. mosaique < ital. mosaico. musaico < mlat. musaicum < lat. mü- sivum (opus), zu griech, moüsa. f Muse]: aus kleinen bunten Steinen. Glasstücken o.a. zusammengesetztes Bild. Ornament. Muster zur Verzierung von Wänden. Gewölben. Fußböden: große, bunte, reiche -en zieren die Wände der Kirche; ein M. gestalten, zusammensetzen; der Fußboden und die Wände sind mit -en verziert, ausgelegt; Ü die Erlebnisteile schössen zum M. zusammen (Börsenblatt 12. 1965. 823). mosaBt-, Mosaik-: -arbeit, die; -artig <Adj.; o. Steig.): in der Art eines Mosaiks, wie ein Mosaik zusammengesetzt, aussehend: -[fiiß)boden,der: mit Mosaik ausgelegter Fußboden: -glas, das <o. PI.): svw. f Millefloriglas; -gold, das: svw. t Musivgold; -stein, der: beim Herstellen eines Mosaiks verwendeter Stein. mosaisch[mo'za:tf] <AdJ.; o. Steig.) [nach Moses, dem Stifter der israelitischen Religion]: jüdisch, israelitisch (im Hinblick auf den Glauben, die Religion des A. TJ: die -en Gesetze. mosaistisch [moza'istij] <Adj.; o. Steig.): Mosaiken betreffend: Mosaizist [...i't$ist]. der; -en. -en: Künstler, der mit Musivgold arbeitet od. Mosaiken herstellt. Moschee bna'Je:]. die; -. -n [...e:an; frz. mosquöe < ital. moschea < span.mezquita < arab.mas&id = Gebetshaus. Haus, wo man sich niederwirft, zu: sagada = sich niederwerfen, verneigen]: islamisches Gotteshaus. Moschus ['malus], der; - [spätlat. muscus < griech. möschos < pers. muSk < sanskr. myskälj = Hode. Hodensack, wegen der Ähnlichkeit mit dem Moschusbeutel]: a) stark riechendes Sekret der männlichen Moschustiere, das bes. bei der Herstellung von Parfüms verwendet wird: b) aus Moschus (a) od. synthetisch hergestellter Duftstoff mgschus-, Moschus-: -artig <Adj.; o. Steig.): (in seinem Geruch) an Moschus erinnernd: wie Moschus riechend: -beutender: Moschus enthaltender Beutelan der Bauchseite des Moschustiers: -bock, der: großer, metallisch grün glänzender Bockkäfer, der ein moschusartig riechendes Sekret ausscheidet: -böckchen, das: in Afrika heimische, kleine Antilope mit Moschusdrüsen: -ochse, der: in der Arktis in Herden lebendes Tier mit sehr langem, zottigem, dunkel- bis schwarzbraunem Fellu. die Stirn helmartig bedeckenden Hörnern, bei dem das männliche Tier in der Brunst nach Moschus riecht: ^tier. das: in Asien heimisches, zu den Hirschen gehörendes Tier ohne Geweih, bei dem das männliche Tier zwei lange obere Eckzähne u. einen Moschusbeutel besitzt. Mose [mozs]. die; -. -n [gaunerspr. Moß. Muß = Frau. Geliebte. Dirne, unter Einfluß von spätmhd. mutz, musche. f2Musche] l.(vulg.) Vulva. Vagina. 2. (vulg. Schimpfwort) Weibsbild. Hure. Maser: PI. von tMoos (2). mosern fmo:zBn] <sw. V.; hat) [zu Jidd. möser < hebr. möser = Verräter. Denunziant] (ugs.): [ständig] etw. auszusetzen, zu beanstanden haben u. seinem Ärger, seiner Unzufriedenheit durch [fortgesetztes] Schimpfen Ausdruck geben: nörgeln: über das Essen m.; der arbeitslose und ewig mosernde Vater (Spiegel 15,1978. 206). Moses ['mo:z3s). der. -. - [nach dem kleinen Moses (f mosaisch), der in einem kleinen Körbchen ausgesetzt wurde; vgl. 2. Mose 1 — 51:1 .(Seemannsspr. spöttisch) jüngstes Besat- zungsmitglied. Schiffsjunge. 2. (seem.) Beiboot einer Jacht. Moskito [mos'ki:to]. der; -s. -s (meist PI.) [span. mosquito. zu.mosca < lat.musca = Fliege]: 1. tropische Stechmücke, die gefährlicher Krankheitsüberträger (z.B. von Malaria) sein kann: die -s bekämpfen, verjagen; von -s gestochen werden. 2. (Fachspr.. sonst selten) svw. f Stechmücke. Moskito-: -gitter, das: vgl. -netz; -netz, das: feinmaschiges, tüllartiges Gewebe, das zum Schutz gegen das Eindringen von Moskitos (1) über Betten, vor Fenster u. Zelteingänge gehängt wird: ^stich. der. Moslem ['masl&m]. der; -s. -s [arab. muslim. eigtl. = der sich Gott unterwirft]: Anhänger des Islams: mosleminisch [mDslemi:niX], (seltener:) moslemisch [mos'lemiJI <AdJ.; o. Steig.): die Moslems, ihren Glauben, ihren Herrschaftsbereich betreffend, dazu gehörend: mohammedanisch: Moslhne [m3s'li:md]. die; -. -n: w. Form zu f Moslem. mosso [moso] <Adv.) [ital. mosso. zu lat. movere = bewegen] (Musik): bewegt, lebhaft: molto m. (sehr viel schneller): piü m. (lebhafter). Most [most]. der: -[eis. -e [mhd.. ahd. most = frisch gekelterter Traubensaft; Obstwein < lat. (vinum) mustum = junger, neuer (Wein)]: l.a) zur Gärung bestimmter Saft aus gekelterten Trauben: der M. gärt; M. machen; b) (landsch.) svw. t Federweiße. 2. (landsch.) unvergorener trüber Fruchtsaft: Süßmost: süßen M. trinken. 3. (südd., Schweiz., österr.) svw. t Obstwein. Mgst-: -apfel, der: [saurer] Apfel, aus dem Most (2. 3) gemacht wird: -birne, die: vgl. -apfel; -kelter, die: Kelter zur Gewinnung von Most: M>bst. das: vgl. -apfel; -presse, die: svw. t ^kelter. 1821
mosten mosten [mostn] <sw. V.; hat): a) Most machen: morgen werden wir m.; b) zu Most verarbeiten: Äpfel m.; Mosterei [moste'r$j], die; -. -en: Betrieb, in dem Most gemacht wird; Mgstert [mostet], der; -s [mhd. mostert. musthart < afrz. mostarde = mit Most hergestellter Send (bes. nordwestd.): svw. f Senf; Mostrich ['mastnfl. der; -s (landsch.. bes. nord- ostd.): Bratwurst mit M. essen. Motel [mo.tl. auch: mo'telj. das; -s. -s [amerik. motel. aus: motor u. hotel]: an Autobahnen o.a. gelegenes Hotel mit Garagen [u. Tankstelle!. Motette [mot£te]. die; -. -n [ital. motetto < mlat. motetum. zu spätlat. muttum. T Motto]: in mehrere Teile gegliederter, mehrstimmiger [ geistlicher] Chorgesang ohne Rezitative u. Arien u. meist ohne Instrumentalbegleitung. Motilität [motili te:t|. die; - [wohl unter Einfluß von frz. motilite zu lat. motum. T Motor]: 1. (Med.) Gesamtheit der nicht bewußt gesteuerten Bewegungen des menschlichen Körpers u. seiner Organe. 2. (Biol.) Bewegungsvermögen von Organismen u. Zellorganellen: Motion [mo'tßio:n], die; -, -en [frz. motion. eigtl. = Bewegung < lat. mötiol: 1. (Schweiz.) schriftlicher Antrag in einem Parlament. 2. (bildungsspr.) Bewegung: Die Variabilität tänzerischer -en (MM 7. 3. 72,25). 3. (Sprachw.) a) Bildung einer weiblichen Personen-, Berufs- od. Tierbezeichnung mit einem Suffix von einer männlichen Form (z. B. Ministerin von Minister); b) Beugung des Adjektivs nach dem Geschlecht des zugehörigen Substantivs. 4. (Fechten) Faustlage; Motionfir Imo- tßio'ne:g], der; -s. -e (Schweiz.): jmd., der eine Motion (1) einreicht. Motiv [mo'ti:fl. das; -s, -e [...i:va; 1: mlat. motivum. zu spätlat. mötivus = bewegend, antreibend, zu lat. motum. T Motor; 2: frz. motifl: 1. (bildungsspr.) Überlegung, Gefühlsregung od. Umstand o. ä., durch den sich jmd. bewogen fühlt, etw. Bestimmtes zu tun. der Sinn u. Zweck eines bestimmten Verhaltens od. Handelns erklärt; Beweggrund; Triebfeder: ein politisches, religiöses M.; für dieses Verbrechen fehlte Jedes M.: das M. dieser Tat war Eifersucht; kein M. haben; ich kenne seine wahren -e nicht; das M. einer Tat suchen, finden; jmds. -e kennen, verstehen, rechtfertigen; aus niedertrachtigen -en handeln; etw. aus selbstlosen, eigennützigen -en [heraus] tun; vom eigentlichen, wirklichen M. seines Verhaltens ablenken. 2.a) [bekanntes J allgemeines Thema o. ä., Bild od. bestimmte Form / als typischer, charakterisierender Bestandteil/ eines Werkes der Literatur od. bildenden Kunst o. ä.: ein literarisches, künstlerisches M.; ein altes M. der Literatur; klassizistische -e; das M. der bösen Fee im deutschen Märchen; b) (Musik) kleinste (durch eine bestimmte Totifolge od. einen bestimmten Rhythmus o. ä.) erkennbare Einheit einer Melodie, eines Themas o. ä., die für eine bestimmte Komposition od. Teile davon charakteristisch ist: einzelne -e der Ouvertüre klingen im dritten Akt der Oper wieder an. 3. zur [künstlerischen] Gestaltung, Wiedergabe anregender Gegenstand: ein schönes M.; dieser Maler bevorzugt ländliche -e; Motivation [motiva't$io:n]. die; -. -en: 1. (Psych.. Päd.) Gesamtheit der Beweggründe, Einflüsse, die eine Entscheidung, Handlung o. ä. beeinflussen: politische, extrtnsische. intrinsische M.; Ihre M.. etwas zu lernen ... ist groß (MM 5. 2. 75. 10). 2. (Sprachw.) das Motiviertsein; motivational [...{ßlo- na:l] <Adj.; o. Steig.) (Psych.. Päd.): das Motiv (\) betreffend: emotionale und -e Konflikte; Motivforschung, die; -. -en: Teil der Marktforschung, der die Beweggründe für das Verhalten von Käufern untersucht; motivieren [moti- vi:ren] <sw. V.; hat) [frz. motiver]: a) begründen: einen Vorschlag. Antrag [mit etw.] m.; Entscheidungen, die rational nicht motiviert werden können; b) zu etw. anregen, veranlassen: Schüler, die Spieler einer Mannschaft m.; jmdn. zur Arbeit m.; motiviert [...'vi:gt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (bildungsspr.) [starken] Antrieb zu etw. habend; [großes] Interesse zeigend, etw. zu tun: die Schülerin ist sehr m. 2. (Sprachw.) (von Wörtern) in der formalen od. inhaltlichen Beschaffenheit durchschaubar. aus sich selbst verständlich: das Wort Tischbein ist semantisch m.; <Zus,:> Motiviertheit, die: svw. T Motivation (1. 2); Motivierung, die; -. -en (bildungsspr.): 1. svw. f Motivation (1. 2). 2. das Motivieren (b); Motivik [moti:vik], die; - (bildungsspr.): Gesamtheit der Motive (2). die in einem Kunstwerk verarbeitet sind; <Abl.:> motivisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>; Motivsammler, der; -s. - (Philatelie): Briefmarkensammler, der die Briefmarken nach bestimmten Bildmotiven ordnet. Motoball t'moto-], der; -s [frz. motoball. 1. Bestandteil kurz für frz. moteur = Motor]: svw. T Motorradfußball; Moto- Cross [motokrcs]. das; -. -e <P1. selten) [engl, motoeross]: Motorradrennen auf einer abgesteckten Rundstrecke im Gelände; Motodrom [...dro:m], das; -s. -e [frz. motodrome. geb. nach lat. hippodromos. tHippodrom]: meist ovale Rennstrecke für Motorsportveranstaltungen; Motor [mo:tor, auch: mo'to:g], der; -s. -en [mo'to:ran; lat. mötor = Beweger, zu: motum. 2. Part, von: movere = bewegen]: Maschine, die durch Umwandlung von Energie Kraft zum Antrieb (z.B. eines Fahrzeugs) erzeugt: ein schwacher, starker, hochgezüchteter M.; der M. eines Kraftwagens, einer Waschmaschine; der M. war zu kalt, ist warm, hat sich heißgelaufen, kocht, setzt aus, blockiert, (ugs.:) streikt, läuft nicht ganz sauber, (salopp:) ist abgesoffen, springt leicht an. läuft ruhig, auf vollen Touren, funktioniert, ist defekt, dreht sich langsam, dröhnt, tuckert, klopft, heult [auf); der M. dieses Autos leistet 40 PS. hat einen Hubraum von 1 485 cem, macht maximal 5 200 Umdrehungen in der Minute, verbraucht viel öl. Benzin: die -en des Schiffes bringen zusammen eine Leistung von 5000 PS; einen M. anlassen, anstellen, einschalten, abstellen, ausschalten; den M. eines Wagens warmlaufen, überholen lassen, hochjagen, schonen, strapazieren, (ugs.:) abwürgen, waschen; mit laufendem M. parken; Ü er ist der eigentliche M. (die treibende Kraft) des Unternehmens. Motor-,(auch:) Motor- (vgl. auch: Motoren-): -aufhängung, die (Kfz.-T.); -block, der <PI. -blocke) (Kfz.-T.): gegossener Block (1) mit eingelassener Kurbelwelle. Kurbelwellenlager. Lager u. Pleuel für Kolben; -boot, das: Boot, das durch einen Motor angetrieben wird; -brenne, die: a) das Ausnutzen der bremsenden Wirkung des Motors beim Herunterschalten in einen niedrigeren Garn (6a); b) (Kfz.-T.) Vorrichtung an einem Verbrennungsmotor, die das Ausströmen der verbrannten Gase drosselt u. dadurch die Wirkung der Motorbremse (a) erhöht; -defekt, der: svw. t ^schaden; -drehzahl, die (Kfz.-T.): Anzalilder Umdrehungen der Kurbelwelle von Verbrennungsmotoren in der Minute; ^fahrer. der (schweiz. Amtsspr.): svw. TKraftwagenfahrer; ^fahr- rad, das: svw. fMofa; -fahrzeug, das: a) (schweiz. Amtsspr.): svw. t Kraftfahrzeug; b) Fa/irzeug. das mit einem Motor angetrieben wird, dazu: -fahrzeugsteuer, die (schweiz. Amtsspr.): svw. f Kraftfahrzeugsteuer; -flug, der: das Fliegen mit Motorflugzeugen als Sport, dazu: ^fhigzeug, das: vgl. ^boot; -generator, der (Technik): Aggregat, das aus einem Motor u. einem Generator besteht; -geräusch, das. svw. TMotorengeräusch; -haube, die (Kfz.-W.): svw. tHaube (2a): die M. öffnen, schließen; -iacht, die: vgl. -boot; -kühking, die (Kfz.-W.); -lebtung. die (Kfz.-W.): Kraft (5), die ein Motor entwickelt, um ein Fahrzeug od. eine andere Maschine anzutreiben; ^öl. das (Kfz.-W.): öl zur Schmierung der beweglichen Teile eines Motors: M. nachfüllen, wechseln; -pame, die (ugs.): svw. T -schaden; -pflüg, der: vgl. -boot; -pumpe, die: vgl. -boot; -rad, das: im Reitsitz zu fahrendes Kraftfahrzeug mit zwei hintereinander angeordneten gummibereiften [Speichen[rädern «• einem Tank zwischen Sitz u. Lenker; Kraftrad: das M. antreten, anwerfen; er fährt ein M. mit Beiwagen; mit dem M. zur Arbeit fahren, verunglücken; vom M. steigen, stürzen, dazu: -radbraut, die (ugs. scherzh.): Mädchen, junge Frau, die /häufig j auf dem Motorrad ihres Freundes o. ä. mitfährt, -radbrille, die: Schutzbrille für Motorradfahrer, -radfahrer, der: jmd.. der Motorrad fährt, -radfiißball, der (Sport): Fußballspiel auf Motorrädern. Motoball, -rad- rennen, das, -radsport, der; -räum, der (Kfz.-W.): der Teil eines Kraftfahrzeugs, in dem sich der Motor befindet; -roller, der: dem Motorrad ähnliches Kraftfahrzeug mit kleinen Rädern, freiem Durchstieg zwischen den Rädern u. einer Verkleidung aus Blech, die vorn dem Schutz vor Schmutz dient; -säae, die: vgl. -boot; -schaden, der: Schaden am Motor: einen M. haben; mit M. festliegen; -schiff, das: vgl. -boot; -Schlepper, der (Technik): Traktor; -schütten, der: vgl. -boot; -segler, der: Segelflugzeug mit Hilfsmotor; -sport, der: Gesamtheit aller Sportarten mit Motorfahrzeugen (b). dazu: -Sportveranstaltung, die: --spritze, die: Feuerspritze, die mit einem Motor angetrieben wird; -wasche, die. Motoren- (vgl. auch: Motor-): -bau, der <o. PI.) (Technik): das Konstruieren. Bauen. Herstellen von Motoren; -ae- ritoch. das; -läim. der <o. Pl.>; -«I. das (Kfz.-W.): svw. 1822
Möwe T Motoröl; -räum,der: Raum, in dem sich Antriebsaggregate befinden. -motorig [-moto:n<j] in Zusb.. z.B. einmotorig (mit nur einem Motor ausgestattet): Motorik [moto:rik], die; - [zu T Motor]: 1. (Med.) Gesamtheit der aktiven, vom Gehirn aus gesteuerten, koordinierten Bewegungen des menschlichen Körpers: die M. des Kleinkindes. 2. (Med.) Lehre von den Funktionen der Bewegung des menschlichen Körpers u. seiner Organe. 3. (bildungsspr.) gleichmäßiger, keinen od. nur geringfügigen Schwankungen unterlegener Bewegungsablauf, Rhythmus: Motoriker [mo'to.Tike], der; -s. - (bildungsspr.): jmd., dessen Persönlichkeit von auffälliger Motorik geprägt ist: motorisch [moto:riJl <Adj.; o. Steig.): 1. (Med.) mit der Motorik (1) zusammenhängend: der Motorik (1) dienend: die Motorik (1) betreffend: -e Unruhe; -e Reflexe. 2. (bildungsspr.) a) den Motor betreffend: im Hinblick auf den Motor: die -e Überlegenheit eines Rennwagens; Der 12 M TS und der Fiat 1 500 sind beide m. ein wenig stärker (Auto 8. 1965, 25); b) (selten) von einem Motor angetrieben: eine Kamera mit -em Filmtransport. 3. (bildungsspr.) (von Bewegungsabläufen, Rhythmen o. ä.) gleichmäßig, ohne od. nur mit geringfügigen Schwankungen: motorisieren [motori'zi:ran] <sw. V.; hat): X.auf Maschitien od. Motorfahrzeuge umstellen: mit Maschinen od. Motor- fahr zeugen ausrüsten: die Landwirtschaft m.; der motorisierte Verkehr nimmt stetig zu; für motorisierte Besucher (für Besucher, die ein Kraftfahrzeug haben) sind genügend Parkplätze vorhanden; die Jugend ist motorisiert (ugs.; ist mit Kraftfahrzeugen ausgerüstet). 2. einen Motor einbauen: mit einem Motor versehen: ein Boot m.; das Motorrad soll stärker motorisiert werden (solleinen stärkeren Motor bekommen). 3. <m. -I- sich) (ugs.) sich ein Kraftfahrzeug anschaffen: wir haben uns motorisiert; <Abl.:> Motorisierung, die; -. -en <P1. selten): a) das Umstellen auf Kraftfahrzeuge: die M. nimmt weiter zu; b) das Motorisieren (2): M. bis 3 PS. Motte ['matal. die; -. -n [spätmhd. motte, mniederd. motte, mutte. H. u.l: l.in zahlreichen Arten vorkommender kleiner Schmetterling mit dichtbehaartem Körper, dessen Raupen sich bes. von Wollstoffen, Pelzen o.a. ernähren: in dem Pelz sind [diel-n; die Verbrecher werden von der Stadt angezogen wie die -n vom Licht; eine M. Tangen, totschlagen; in den Mantel sind -n gekommen; die Kleider waren von -n zerfressen; * die -n haben (salopp; an Lungentuberkulose leiden: nach dem Vergleich des angegriffenen Organs mit einem von Motten zerfressenen Stoflfgewebe); [ach.] du kriegst die-n! (ugs.. bes. berlin.; Ausruf des Erstaunens, der Bestürzung): Stefan eilte hinter die Bühne. Der General, flüsterte er. Du kriegst die -n. sagte der Schauspieler (Kuby. Sieg 310); -n [im Kopf] haben (ugs.; merkwürdige Einfälle, verrückte Gedanken haben). 2.a) (salopp) Mädchen, junge [leichtlebige] Frau: eine kesse. tolle M.; Sie halten sich eine hübsche M.. die doof ist. aber einen dicken Busen hat (Spiegel 36. 1974. 65); b) (ugs.) jmd., der sehr lebenslustig, jederzeit zu Spaßen aufgelegt ist. motten [motn] <sw. V.; hat) [wohl zu mhd. (auch md.) mot = Torfterde)] (südd.. Schweiz.): schwelen, glimmen: das nasse Holz brennt nicht, es mottet nur. matten-. Motten- (Motte): -bekämpfiing, die <o. PI.); --echt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. tatest: ^fest <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es nicht von Motten zerfressen werden kann: -fraß, der <PI. selten): das Zerfressen von Wollstoffen, Pelzen o.a. durch Motten: -kiste, die: a) (veraltet) Behälter, in dem Kleidung mottensicher aufbewahrt wurde: die Kostüme in einer M. verstauen; b) Bestand an Vergangenem, längst Überholtem, Altmodischem, Verstaubtem o.a.: Filme, ein Theaterstück, alte Geschichten aus der M. [hervorlholen; so richtig in der M. der Vergangenheit wühlen; nach M. riechen; -kugel, die: stark riechendes, giftiges Mittel in Form einer kleinen Kugel zur Bekämpfung von Motten: es. die Frau roch nach -n; -laus, die: svw. T Mottenschildlaus; -loch, das: Loch, das von Motten in ein Gewebe gefressen worden ist: ^pulver, das: vgl. ^kugel; -sack, der: Sack aus Plastik o.a. zum Einmotten von Kleidung: -schildlaus, die: in zahlreichen Arten vorkommendes Insekt, das wie eine Motte aussieht u. als Schädling an Pflanzen saugt: -Schutzmittel, das; ^sicher <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sicher gegen Motten: -zerfressen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von Motten zerfressen. Motto [mDtol. das; -s. -s [ital. motto = Wahlspruch < spätlat. muttum = Muckser, lautm.] (bildungsspr.): a) Wahlspruch: sich etw. als M. wählen; das M. seines Handelns heißt ...; nach einem bestimmten M. leben; etw. steht unter einem bestimmten M.; b) Satz mit einer bestimmten zusammenfassenden Aussage, der einem Buch, Kapitel o. ä. zur Kennzeichnung des Inhalts od. der Absicht, die der Verfasser verfolgt, vorangestellt wird: über dem Buch steht das M. ...; jedes Kapitel des Romans trägt ein M. Motuproprio [motu'pro:prio], das; -s. -s [lat. motu proprio = aus eigenem Antrieb] (kath. Kirche): Erlaß, der auf Grund persönlicher Initiative des Papstes ergeht. motzen [ma&n] <sw. V.; hat) [H. u.]: a) (ugs.) mit etw. nicht einverstanden sein u. seinen Unmut darüber äußern, nörgelnd schimpfen: über die Lehrer m.; er motzt gegen alles und jeden; b) (landsch.) durch eigensinniges Schweigen Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen: schmollen: er spricht nicht mehr mit mir, er motzt schon seit drei Tagen. Motzen [-1 nur in der Wendung bis M. schlafen (berlin.; sehr lange schlafen). motzig [moißKj] <Adj.) [zu tmotzenI (ugs.): unzufrieden u. unmutig [schimpfend]: sei doch nicht immer so m.!; b) durch eigensinniges Schweigen Unzufriedenheit zum Ausdruck bringend: schmollend: m. dasitzen. Mouche [muj]. die; -. -n [frz. mouche Fliege < lat. musca = Fliege, lautm.]: 1. (bildungsspr.) Schönheitspflästerchen. 2. (Sport) Treffer in den absoluten Mittelpunkt der Zielscheibe beim Schießen: Mouches volantes [muivdlä:t] <PI.) [frz. mouches volantes = fliegende Mücken] (Med.): Sehstörung, bei der gegen einen hellen Hintergrund kleine schwarze Flecken gesehen werden. mouillieren [mu'ji.ren] <sw. V.; hat) [frz. mouiller < vlat. molliäre. zu lat. mollis = weich] (Phonetik): bestimmte Konsonanten mit Hilfe von j erweichen: ..brillant" wird mit mouilliertem 1 ausgesprochen; <Abl.:> Mouillierung, die; -. -en. Moulage [mu:la:3dl. der; -. -s. auch: die; -. -n [frz. moulage. zu: moule = Gießform < lat. modulus. t 'Modul] (Med.): aus Wachs, Gips o. ä. hergestelltes /farbiges] Modell eines Organs, des Körpers od. eines Körperteils: Man macht eine M. von ihr (Döblin. Berlin 417). Moulinage [mulina:3d]. die; - [frz. moulinage] (Textilind. veraltet): das Zwirnen der Seide: Mouline [muli'ne:]. den -s. -s [frz. moulinö] (Textilind.): 1. Zwirn aus verschiedenfarbigen Garnen. 2. Gewebe aus Mouline (\): moulinieren [muli- ni:ran] <sw. V.; hat) [frz. mouliner. eigtl. = mahlen, zu: moulin < spätlat. molinum = Mühle] (Textilind.): Seide zwirnen. Mound [maund]. der; -s. -s [engl, mound. H. u.] (Völkerk.): vorgeschichtlicher indianischer Erdwall als Grabhügel, Verteidigungsanlage od. Kultstätte. Mousse [mos], die; -. -s [mos; frz. mousse = Schaum < lat. mulsum = mit Honig vermischter Wein] (Kochk.): a) kalte Vorspeise aus püriertem, unter Zugabe von Gelatine in kleine Förmchen gefüllten Schinken, zartem Fleisch u. a.: b) (meist mit Schokolade hergestellte) schaumartige Süßspeise. Mousseline: f Musselin. Mousseron: T Musseron. moussieren [mo'si:ren] <sw. V.; hat) [frz. mousser. zu: mousse = Schaum]: (von Wein od. Sekt) perlen: in Bläschen schäumen: moussierender Sekt; der Wein moussiert ja!; Ü moussierende gute Laune. Mousterien Dnuste'ijjE:]. das; -[s] [frz. moustärien. nach dem frz. Fundort Le Moustiers] (Anthrop.) Kulturstufe der älteren Steinzeit. Movens['mo:vens]. das; - Dat. movens. 1. Part, von: movere, tmovieren] (bildungsspr.): bewegender Grund, Antrieb!s- kraft], Ursache: movieren [mo'vi:ren] <sw. V.; hat) [zu lat. movere, t Motor] (Sprachw.): eine Motion (3) vornehmen: <Abl.:> Movferung, die; -. -en: svw. t Motion (3); Movknento [movi'mento], das; -s. ...ti [ital. movimentol (Musik): ital. Bez. für Zeitmaß, Tempo. Möwe[m0:v9].die: -. -n [ausdem Niederd. < mnd. mewe. H.u.; wohl lautm.]: gesellig am Meer u. an Seen lebender, meist weißer, mittelgroßer Vogel mit hakig gebogenem Schnabel u. schmalen, am Ende zugespitzten Flügeln, der sich auch auf dem Wasser niederlassen kann: Die -n flatterten und kreischten (Gaiser. Jagd 199). 1823
Möwen- Möwen-: ~ei. das; -schrei, der; ^vogel, der (Zool.): in zahlreichen Arten vorkommender, am Meer u. an Seen lebender mittelgroßer Vogel mit schmalen, langen Flügeln. Mazartkuael [mo:$art-]( die; -. -n [das Konfekt wurde zuerst in Salzburg, der Geburtsstadt des österr. Komponisten W. A. Mozart (1756-1791). hergestellt u. nach ihm benanntl: Süßigkeit in Form einer Kugel, die außen mit Schokolade überzogen ist u. innen mit einem Gemisch aus von Rum getränktem Marzipan u. Nougat gefüllt ist: Mozartzopf [mo-.&art-l.der; -[eis. ...zöpfe [nach den bildlichen Darstellungen bes. des Jungen Mozarts mit dieser fiir das 18. Jh. charakteristischen Haarmodel: am Hinterkopf mit einer Schleife zusammengebundener kurzer Zopf MP.MPi['em'pi:l.die;-.-s: Kurzwort für: Maschinenpistole. Muck [mokl, der; -s. -e <PI. selten) (ugs.): svw. f Mucks. 'Mucke [mukdl. die; -. -n [2: viell. (mit späterer Anlehnung an 'Mucke 1) urspr. zu t mucken]: l.(südd.)svw. f Mücke. 2. <PI.> (ugs.) unangenehme Eigenart, Eigensinnigkeit, die oft durch mürrisches Verhalten od. abweisendes Schweigen gekennzeichnet ist: merkwürdige, eigensinnige Laune, die als unangenehm empfunden wird: [seine] -n haben; jmdm. seine -n austreiben; Ü das Auto, der Motor hat [seine] -n (funktioniert nicht so, wie es sein soll): die Sache, die Angelegenheit hat ihre -n (ist nicht ganz einfach, bereitet Schwierigkeiten). *Mucke [-1. die; -. -n [engl.-amerik. muck, eigtl. = Dreckarbeit (b)l (Musik Jargon): svw. T^ig (1). Mücke [mYkd].die; -. -n [mhd. mucke, ahd. mucka. urspr. lautm.; 3: H.u.l: 1. in vielen Arten vorkommendes, kleines, blutsaugendes Insekt, das oft in einem größeren Schwärm auftritt: die -n spielen, schwärmen, tanzen, stechen, umschwirren das Licht, sirren in der Luft; die -n fressen mich noch auf (ugs. emotional; belästigen u. stechen mich sehr): eine M. fangen; bei jedem Schritt scheuchten wir Schwärme von -n auf (Lenz. Muckefuck 174); *aus einer M. einen Elefanten machen (ugs.; etw. tnaßlos übertreiben)', [eine] M. machen (salopp; schnell weggehen, verschwinden: vgl. Fliege 1): Mach M.! Hau ab mit deinem Gelaber (Degener, Heimsuchung 118). 2. (südd.) svw. T Fliege (1). 3. (salopp) a) Geld: eine Menge -n machen; -n abharken (ab-, wegnehmen, erpressen): b) Mark: leih mir mal hundert -n! Muckefuck ['mokafokl, der; -s [aus rhein. Mucken = braune Stauberde, verwestes Holz (wohl im scherzh. Vergleich mit Kaffeesatz) u. fuck = faul] (ugs.): a) Kaffee-Ersatz: Malzkaffee: ..Übrigens ist der Kaflee bloß M. und die Butter Margarine" (Fallada. Jeder 394); kalten M. trinken; b) dünner, schlechter Kaffee: Eine dünne Brühe, die ... als M. belächelt wird (Welt 26. 1. 76. 14). mucken l'mokn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mnie- derd. mucken, urspr. lautm.1 (ugs.): leise murren, aufbegehren: aufmucksen: er nahm das hin. ohne zu m.; er muckt natürlich wieder!; <subst.:> er nahm den Rüffel ohne M. hin. Micken-: -bekämpfiing, die <o. PL); Mireck, der: 1. svw. f Fliegendreck. 2. (ugs. abwertend): lächerliche Angelegenheit, Kleinigkeit: sich über jeden M. aufregen; -klatsche. die: svw. T Fliegenklatsche; -köpf, der (landsch.. bes. ostmd.): widerspenstiger, eigensinniger Mensch: -netz, das: vgl. Moskitonetz; -plane, die; -schiß, der: 1. (salopp) svw. T^dreck. 2. <PI.> (landsch.) Sommersprossen: -Schutzmittel, das; -schwärm, der; -stich, der. Mucker ['mokel. der; -s. - [zu f mucken] (ugs. abwertend): 1. Duckmäuser: ein [richtiger! M. sein. 2. (landsch.) griesgrämiger Mensch: muckerisch ['mukdrijl <Adj.) (ugs. abwertend): wie ein Mucker: Muckertum [moketu.m], das; -s (ugs.): menschliche Haltung, die Ausdruck von Feigheit, Heuchelei u. Kriecherei ist: muckisch ['mokij] <Adj.> (veraltet, noch landsch.): verdrießlich: Mucks [moksl. der; -es, -e <PI. selten) (ugs.): kurze, kaum vernehmbare, halbunterdrückte Äußerung / u. Regung] (als Ausdruck des Aufbegehrens): der (Lehrer) machte sich einen Spaß daraus, uns zu beherrschen.... jeder M. wurde registriert (Kempowski. Immer 117); keinen M. sagen, tun. von sich geben; ich warne dich, ich -will jetzt keinen M. (kein Wort) mehr hören!; U der Motor sagt keinen M. (springt nicht an): Die Familienuhr lag auf dem Gesicht und gab keinen M. mehr von sich {war kaputt: Kempowski. Tadelloser 319); muckschen ['mükjnl <sw. V.; hat) (landsch.. bes. ostmd.): verärgert, mürrisch sein u. abweisend schweigen: komm, mucksch doch nicht so!; mucksen [moksn]<sw. V.;hat)[mhd.muchzen.ahd. [irjmuccazzanl (ugs): 1. sich durch einen Laut od. eine Bewegung bemerkbar machen: So. der wird nicht m. die nächste Stunde (Fallada. Jeder 26S); sie hat beim Zahnarzt nicht gemuckst; (meist m. + sich:) die Kinder wagten nicht, sich zu m.; Ü Die Flak muckste sich nicht, blieb fein still (Kempowski. Tadelloser 332). 2. aufbegehren, sich auflehnen: keiner wagte es mehr, [sich] zu m.; Kühn ... hatte sich nicht nach dem Verbot gemuckst (Kühn. Zeit 100); Muckser l'mokse], der; -s. - (ugs.): svw. T Mucks; mgcksrnJusrhenstjH <Adj.; 0. Steig.; nicht attr.) (ugs. emotional verstärkend): so still [vor angespannter Erwartung, Aufmerksamkeit], daß nicht das geringste Geräusch zu hören ist: die Kinder sind m.; es wurde m. im Saal; sich m. verhalten. Mud, (auch:) Mudd Imot], der; -s [mniederd. mudde. zu TModerl (nordd.): 1. Schlamm: im M. steckenbleiben. 2. Bodensatz, bes. Kaffeesatz: heißes Wasser auf den M. schütten; Muddel [modj], der; -s (nordd.): 1. übelriechendes, schlammiges Wasser. 2.a) svw. fMudd (2); b) dünner, schlechter Kaffee: das ist doch der reinste M. 3.a) Unordnung u. Unsauberkeit: b) unordentliche, unsaubere Arbeit: muddeln ['modln] <sw. V.; hat) (nordd.): 1. wühlen: im Wasser. Dreck m. 2. erw. unsauber, unordentlich ausführen, anfertigen: die Arbeit ist gemuddelt; muddig [modicl <Adj.> (nordd.): schlammig: ein -es Gewässer. müde ['my:da] <Adj.) [mhd. müede. ahd. muodi. urspr. = sich gemüht habendi: a) in einer Verfassung, einem Zustand, der Schlaf erfordert: nach Schlaf verlangend: die -n Kinder ins Bett bringen; sie war so m.. daß sie sofort einschlief; angenehm, unbeschreiblich, (ugs.:) wahnsinnig, rechtschaffen (geh.; sehr) m. sein; er war m. wie ein Hund (ugs.; sehr müde): ich bin zum Umfallen. Umsinken. Sterben (ugs.; sehr) m.; die Kinder sind vom Toben m.; Bier macht m.; sie wird endlich m.; sich m. laufen, weinen; b) /nach Anstrengung, übermäßiger Beanspruchung o.a.] erschöpft, ohne Kraft od. Schwung [etw. zu tun]: in einer Weise abgespannt, daßjmd. nur niKh mit Mühe eine Tätigkeit verrichten kann u. nach Ruhe verlangt: ein -r Wanderer, seine -n Glieder, seinen -n Körper ausruhen; sie war m. von der schweren Arbeit, vom weiten Weg; ihr Gesicht sah klein und m. aus; ein Pferd m. reiten, jagen; Ü für diese Behauptung hatte er nur ein -s (schwaches) Lächeln; ein -er Motor (Motor ohne großes Anzugsvermögen): er hatte ganz m. (glanzlose, von Müdigkeit zeugende) Augen; sie ging mit -n (langsamen, schleppenden) Schritten auf das Haus zu; *imdn., etw.(geh.) imds., einer Sache m. sein/werden (jmdn.,etw./jmds., einer Sache überdrüssig seinl werden): ich bin es m.. immer die gleiche Arbeit zu tun; des Lebens m. sein; Sie entzückte mich ein paar Tage, dann wurde ich ihrer m. (Genet [Übers.l. Tagebuch 133); nicht m. werden, etw. zu tun (nicht aufhören, sich nicht davon abbringen lassen, etw. zu tun): er wurde nicht m.. seine Unschuld zu beteuern; -müde in Zus. mit der Bed. überdrüssig, z. B. amtsmüde, kinomüde, kindermüde. Mudeiarstil [mu'dexar-1. der; -[eis [nach den Mudejaren. arabischen Künstlern u. Handwebern] (bild. Kunst. Ar- chit.): auf maurischem u. gotischem Formengut basierender Bau- u. Dekorationsstil in Spanien im 14./15. Jh. Müdigkeit [my:dick<tit]. die; - [mhd. müdecheit]: a) Verfassung, Zustand, der Schlaf erfordert: eine große, tiefe, bleierne M.; M. kam über ihn. legte sich auf ihn; ihre M. war verflogen; M. verspüren; die M. überwinden; gegen die M. ankämpfen; von M. übermannt werden; vor M. umsinken, einschlafen, schwanken; *[nur] keine M. vorschützen! (ugs.; keine Ausflüchte!)'. Nur keine M. vorschützen, sagte Dammers. was sein muß. muß sein (Kuby. Sieg 27); b) Zustand der Erschöpfung, Abgespanntheit: aus seinem Gesicht wich jede M.; Sie hatte jede Spur M. sorgfältig vertilgt (Seghers. Transit 194); -müdtgkeit, die; -: Grundwort in Zus. mit der Bed. Überdruß: Verdruß. z. B. Staatsmüdigkeit. Zivilisationsmüdigkeit. Mudir [mu'di.'sl. der; -s. -e [türk. müdir < arab. mudirl: 1. Leiter eines Verwaltungsbezirks in Ägypten. 2. Beamtentitel in orientalischen Ländern. Müesli [my:eslil. das; -s (Schweiz.): svw. fMüsli. Muezzin [mu'etßi:nl. der; -s. -s [arab. mu'addinl (islam. Religion): Gebetsrufer auf dem Minarett. •Muff [mofi. der; -[eis [H.u.l (nordd.): modriger, dumpfer Geruch: im Keller. Hausflur ist immer ein schrecklicher 1824
Mühle Geruch: im Keller. Hausflur ist immer ein schrecklicher M.; Sie roch nach M. und so ähnlich (Lynen. Kentauren- fährte 220); Ü ... [und] unter den Talaren der M. von tausend Jahren (Spottvers der Studentenbewegung Ende der sechziger Jahre). 2Muff [-], der; -s, -e [zu t'muffeln] (nordd): l Muffel (1 a). 3Muff [-]. der; -[e]s. -e <Vkl. tMüffchen) [älter: Muffel, mniederl. muffel < (a)frz. moufle = Pelzhandschuh < mlat. muffula. wohl aus dem Germ.]: meist von Frauen od. Mädchen getragene längliche Hülle aus Pelz o.a.. in die man zum Schutz vor Kälte die Hände von links u. rechts hineinsteckt: einen M. tragen; die Hände im M. wärmen; Müffchen [mYfipn], das; -s. -: t'Muff. Muffe ['mofal. die; -. -n [eigtl. niederd. Nebenf. von T 3Muff. nach der Form]: 1. (Technik) a) Verbindungsstück (in Form eines Hohlzylinders), durch das zwei Rohre verbunden werden: b) auf eine Welle od. Achse aufgeschobenes, rohrförmi- ges Stück, das nicht an der Drehung der Welle od. Achse teilnimmt. 2. * imdm. geht die M. [eins zu hunderttausend] (ugs.; jmd. schlottert vor Angst): M. haben (salopp; Angst hohen). 3. (derb) svw. T Vulva. 'Muffel ['mofll. der; -s. - [zu T'muffeln]: 1. (ugs.) a) mürrischer, unfreundlicher Mensch: du bist einfach ein schrecklicher M.; b) jmd.. der einem bestimmten Trend, einer bestimmten Sache gleichgültig, desinteressiert gegenübersteht, sich nicht darum kümmert: vgl. ^muffel. 2. (Jägerspr.) Maul u. Umgebung der Nasenlöcher bei Wiederkäuern. 3. (Zool.) svw. f Nasenspiegel (2). Muffel [-], der; -s. - [eigtl. = Mundvoll] (md.): kleiner Bissen, Häppchen: ein M. Brot; ich habe heute noch keinen M. (überhaupt noch nichts) gegessen. Muffel [-]. die; -. -n zu [3MufT. nach der Form] (Technik): feuerfestes, von außen beheiztes Gefäß zur Destillation (1). zum Härten von Stahlwerkzeugen, zum Emaillieren u. zum Brennen von Keramik. ^Muffel [-], das; -s, -: svw. T Mufflon. -muffel [-mofl], der; -s. - (ugs.): Grundwort in Zus. mit der Bed.: 1. svw. t'Muffel da). z.B. Morgenmuffel. 2. svw. T'Muffel (1 b). z.B. Krawattenmuffel. Sexmuffel. MyffeHarbe.die; -, -n (meist PI.) [zu T 3Muffel] (Kunsthandwerk): Farbe, die in eine Glasur eingebrannt wird. 'muffelig, mufflig [mofl(3)li<;] <Adj.) [zu T 'muffeln] (ugs.. meist abwertend): mürrisch, unfreundlich u. dabei ein sehr unfreundliches Gesicht machend: ein -er Mensch. taffelig,mufflig [-] <Adj.> [zu Trüffeln] (ugs. abwertend): nach 'Muff riechend: in dem Zimmer roch es m. 'muffeln [mofln] <sw. V.; hat) [wohl verw. mit niederl. moppen, niederd. mopen. T Mops]: a) (ugs.. meist abwertend) 'muffelig sein: der Chef muffelt schon den ganzen Tag; b) (ugs.) etw. mürrisch u. undeutlich äußern, sagen: er muffelte etwas in seinen Bart; ..Das sagte ich doch", muffelte Herr Radau (Bieter. Bonifaz 157). 'muffeln [-] <sw. V.; hat) [zu T'Muffl (landsch.): lmuffig, nach 'Muff riechen: im Keller muffelt es. ^muffeln [-] <sw. V.; hat) [zu 2Muffel] (ugs.) ständig (mit sehr vollem Mund] kauen, essen: der muffelt ganz schön. muffeln ['imfln] <sw. V.; hat) [zu T 'Muff) (landsch.): svw. T-muffeln. Muffelofen, der; -s. -Öfen [t'Muffel]: Ofen zur Beheizung von ^Muffeln. Mgffeltier, das; -[eis, -e [T4Muffel] (Jägerspr.): svw. TMufflon. Muffelwild, das; -[e]s (Jägerspr.): svw. t Mufflon. muffen [mofn] <sw. V.; hat) (landsch.): svw. Trüffeln. Myffensausen! das; -s (derb): svw. T Aftersausen. 'muffig [mofi<;] <Adj.) [zu T'Muffl: nach 'Muff riechend: -e Amtsstuben; Treppenhaus und Korridor rochen m.; Ü heute pflegen Partei und Komsomol -e (kleinbürgerliche) Prüderie (Spiegel 25. 1966. 109). 2mufl1g [-] <Adj.) [zu f'muffeln] (ugs.. meist abwertend): mürrisch, unfreundlich: ein -es Gesicht machen; er gab m. Antwort. 'Mattigkeit, die; - (selten): xmuffige Luft o.a.: er saß da. in der M. der Knejpe. ^yffigkeit, die; -: 2muffiges Wesen. Muflins [mAfmz] <PI.) [engl, muffins. H.u.]: in kleinen Förmchen gebackenes Kleingebäck aus Mürbeteig. 'mufflig: T 'muffelig. 2inufl1i8: t Muffelig. Mufflon t'mofbn], der; -s. -s [frz. mouflon < ital. mufrone, aus dem Altsardischen]: braunes Wildschaf mit großen. uuer geringelten, nach hinten gebogenen od. kurzen, nach oben gerichteten Hörnern, das auf Sardinien u. Korsika lebt. Mufti[mofti],der; -s.-s[arab. mufti]: islamischer Rechtsgelehrter. Mugel ['mu:gj]. der; -s. -[n] [spätmhd. mugel = Klumpen. Rundliches] (österr.): kleiner Hügel: die Abfahrtsstrecke hat viele M.; auf dem M. abschwingen; mugelig, (auch:) muglig ['mu:g(d)li<;] <Adj.) (Fachspr): (von Schmucksteinen) gewölbt geschliffen. muh! Imu:] <Interj.) (Kinderspr.): lautm. für das Brüllen der Kuh: m. machen, schreien. Mühe [my:3], die; -. -n [mhd. müe(je). ahd. muohl]: mit Schwierigkeiten od. bestimmten Belastungen verbundene Anstrengung; zeitraubender [ Arbeits]aufwand: große, schwere, unendliche, unbeschreibliche, vergebliche -n; das ist verlorene M. (das ist vergeblich, nützt nichts); die -n des Tages; die kleine M. hat [sich] gelohnt, ist nicht umsonst gewesen; mit der Arbeit viel, wenig, keine M. haben; er hatte alle M. (es kostete ihn einige Anstrengung). die Sache wieder in Ordnung zu bringen; die Verteidigung hatte viel M. (Schwierigkeiten) mit dem gegnerischen Sturm; etw. bereitet, kostet, verursacht M.; das bißchen M. können wir schon auf uns nehmen; er scheute keine M.. sein Ziel zu erreichen; man braucht sich dabei gar nicht so viel M. zu machen; machen Sie sich bitte keine M.! (keim Umstände bitte!); ich nehme mir die M.; die M. kannst du dir sparen (es ist zwecklos; das lohnt nicht; du erreichst nichts); ich möchte mich für die M., die Sie sich gemacht haben, bedanken; (geh.:) ich unterziehe mich der M.; sie hatten ein Leben voller-n; mit äußerster M. etwas schaffen; meine Eltern haben die Schulden nur mit M. bezahlen können; wir haben nach vielen -n herausgefunden, wie die Aufgabe zu lösen ist; *sich M. geben (sich bemühen, anstrengen): ich gab mir M.. laut zu sprechen; er gibt sich [jede, alle nur erdenkliche] M. mit dem Kind; geben Sie sich doch etwas M.!; der/(seltener:) die M. wert sein (sich lohnen): die Sache ist nicht der M. wert, länger behandelt zu werden; mit Müh und Not (mit großen Schwierigkeiten; gerade noch): er hat die Prüfung mit M. und Not bestanden. mühe-. Mühe: ^los <Adj.; -er. -este): ohne Mühe; nicht die geringste Schwierigkeit bereitend (Ggs.: mühevoll): das war ein -er Aufstieg; der Sieg gelang m.; etwas m. schaffen, dazu: -losigkeit, die; -; -voll <Adj.; nicht adv.): große Mühe u. Anstrengung erfordernd (Ggs.: mühelos): -e Fürsorgearbeit leisten; es war ein langer und -er Weg bis zum Examen; etw. in -er Kleinarbeit aufbauen; -waltung [-valtool. die; - (Papierdt.): Mühe; freundliches Entgegenkommen (meist in Geschäftsbriefen als Grußformel am Briefschluß): für Ihre M. dankend, verbleiben wir ... muhen ['muian] <sw. V.; hat) [spätmhd. muhen, lautm.]: (vom Rind) brüllen. mühen [my:3n], sich <sw. V.; hat) [mhd. müe(je)n. ahd. muoen] (meist geh.): 1. sich anstrengen (1 a): die Männer mühten sich vergeblich; ich werde mich m., diesen Erwartungen gerecht zu werden; Wohl mußte er sich mit dem Holzschnitzen ... ernstlich m. (Hesse. Narziß 212). 2. sich um jmdn.. etw. bemühen (1 b): Flora in jener Zeit, um die Arlecq sich müht (Fries. Weg 97). Muhkuh, die; - (Kinderspr.): Kuh. Mühl- (vgl. auch: Mühlen-), -bach, der: Bach, der das Mühlradeiner Wassermühle treibt; -gang, der: svw. T Mahlgang; -gerinne, das: Wasserlauf .der zum Mühlrad führt; -graben, der: svw. t ^bach; ^rad. das: Treibrad einer Wassermühle: das M. dreht sich langsam; R mir geht [es wie] ein M. im Kopf herum (ugs.; ich bin ganz konfus, verwirrt)', ^stein. der: großer Stein in Form eines Rades zum Zermahlen von Getreide; ^wehr. das:2 Wehr für den Mühlbach; ^werk. das: Getriebe einer Mühle. Mühle [*my:b], die; -. -n [mhd. mül(e), ahd. muli(n) < spätlat. mollna. zu lat. molere = mahlen]: l.a) durch Motorkraft. Wind od. Wasser betriebene Anlage zum Zermahlen. Zerkleinern von körnigem, bröckligem Material, bes. zum Mahlen von Getreide: die M. klappert, geht, ist noch in Betrieb, steht still; die M. dreht sich (ugs.; die Flügel drehen sich; das Mühlrad dreht sich): das Getreide zur M. bringen; Spr Gottes -n mahlen langsam [aber trefflich fein] (tGott 1); wenn die M. steht, kann der Müller nicht schlafen (durch das Ungewohnte kommt man aus 115 GDW 1825
Mühlen- dem Gleichgewicht); U in die M. der Verwaltung, Justiz (in eine langwierige, schleppende [u. aussichtslos erscheinende] Prozedur! geraten; jmds. M. steht seten/niemab still (ugs. veraltend; jmd. redet ununterbrochen): Wasser/ (seltener:) Wind auf jmds. M. sein (ugs.; jmds. Ansichten bestätigen; jmds. Absichten unterstützen; jmds. Vorhaben fördern); jmdn. durch die M. drehen (salopp; jmdm. hart zusetzen): b) Haushaltsgerät zum Zermahlen von Kaffee, Gewürzen o.a.: Nina ... mahlte Kaffee in ihrer türkischen M. (Rinser, Mitte 121). 2. Gebäude, in dem die Mühle (1 a) steht: eine verfallene, idyllisch gelegene M.; die M. liegt am Bach; eine alte M. zum Haus umbauen. 3.a) <o. PI.; o. Art.) Brettspiel für zwei Personen, die je 9 Spielsteine auf ein mit Punkten versehenes Liniensystem setzen u. dabei versuchen, eine Figur aus drei nebeneinanderliegenden Steinen zu bilden, wobei dem Gegner jedesmal ein Spielstein weggenommen wird; Mühlespiel: M. spielen; b) Figur aus drei nebeneinanderliegenden Spielsteinen beim Mühlespiel: die M. öffnen, schließen. 4. (ugs. abwertend) /altes/ motorisiertes Fahr- od. Flugzeug: das ist ja eine tolle M.; Eine der ..alten Mühlen" stürzte in ein Kornfeld (Hörzu 4, 1977. 18). 5. (Ringen) Griff, bei dem der Gegner aus dem Stand gehoben, in der Luft im Kreis gedreht u. dann auf beide Schultern geworfen wird. Mühlen- (vgl. auch: Mühl-): -bauer, der: Handwerker, der Mühlen (1 a) baut (Berufsbez.); -bereiter, der: Vorarbeiter in einer Papiermühle; -flügel: Flügel einer Windmühle; ^rad, das: svw. t Mühlrad. Mühlespiel, das; -le]s. -e: svw. f Mühle (3 a). Mühmchen [my:m^n].das; -s. -: f Muhme: Muhme [mu.ms]. die; -. -n [mhd. muome. ahd. muoma. urspr. = Schwester der Mutter] (veraltet, noch scherzh.): a) Tante; b) weibliche Verwandte. Mühsal [my:za:l], die; -. -e [mhd. miiesai] (geh.): große Mühe, Anstrengung: die M. der ersten Nachkriegsjahre; Macht Eure -e zu den unsrigen (Hacks. Stücke 97); mühsam f'my:za:m] <Adj.>: mit großer Mühe, Anstrengung verbunden: -e Kleinarbeit: m. verschafft er sich noch einmal Gehör; mühselig [my:ze:li<;] <Adj.) [mhd. müesalic. spät- ahd. muosalig] (meist geh.): beschwerlich und mit /so] viel Mühe, Anstrengung verbunden [, daß die Kräfte kaum mehr ausreichen!: ein -es Leben; sich m. erheben: <Abl.:> Mühseligkeit, die; -. -en. mukös [muk0:sl <Adj.: Steig, ungebr.: nicht adv.) [lat. mucosus, zu: mücus = (Nasen)schleim] (Med.): schleimig; schleimabsondernd. Mulatte [mu'lato], der; -n. -n lspan. mulato. zu: mulo = Maultier, nach dem Vergleich mit dem Bastard aus Pferd u. Esel]: Mischling als Kind eines schwarzen u. eines weißen Elternteils; Mulattin, die: -. -nen: w. Form zu f Mulatte. Mulch [mol<;]. der; -[eis. -e [engl, mulch. verw. mit tmulsch. molsch] (Landw.. Gartenbau): Bodenbedeckung aus Stroh, Gras o.a. od. synthetischen Schaumstoffen zur Förderung der Bodengare u. zum Schutz vor Erosion, Deflation (2) od. Verdunstung. Muldie [mul^d]. die:-[f Mulchen] (Landw. landsch.): Milch, aus der Käse gemacht wird. mulchen [mokpn] <sw. V.; hat) (Landw.. Gartenbau): den Boden mit Mulch bedecken. Mulchen [-]. das; -s [mhd. molchen, zu f Molke] (Landw. landsch.): Gesamtertrag der Milchwirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Mulde l'mokb], die; -. -n [2: mhd. mulde. wohl umgebildet aus mhd. mu(o)lter.ahd.muolt(e)ra.mulhtra < lat. mulc- tra = Melkkübel]: 1. leichte fnatürliche] Vertiefung im Boden, in einem Gelände: die M. war voller Blatter, mit Teer aufgefüllt; er lag in einer flachen M. 2. (landsch.) großes, längliches Gefäß. Trog: den Teig aus der M. nehmen: das Fleisch liegt noch in der M.; * wie mit -n regnen/ gießen (landsch.; stark regnen). Muli [mu:li], das; -s. -s [südd.. österr.): Maidesel. Mulinee: f Moulinö; mulinieren: tmoulinieren. 'Mull [mul], der; -[e]s. (Arten.) -e [engl. muH. gek. aus: mulmul < Hindi malmal. eigtl. = sehr weich]: sehr leichtes, weitmaschiges Gewebe aus Baumwolle: Windeln aus M. 'Mull [-]. der; -[eis. -e [mniederd. mul(l). vgl. Müll] (nordd.): weicher, lockerer Humusboden. Myll- ('Mull): -binde, die: Binde (1 a) aus Mull; -gardine, die: vgl. -binde; -kleid, das: vgl. -binde; -windel, die: vgl. ^binde. Müll [myl], der; -s [aus dem Niederd. < mniederd. mul. zu mhd. müllen. ahd. mullen = zerreiben]: fester Abfall eines Haushalts, Gewerbe- od. Industriebetriebs o.a., der in bestimmten Behältern gesammelt [u. von der Müllabfuhr abgeholt] wird: der M. fault, stinkt, liegt herum; der M. wird einmal in der Woche abgeholt; radioaktiver M.; das kommt alles in den. zum M. Müll-: -abfuhr, die: 1. Abtransport von Müll durch eine kommunale Anstalt. 2. für die Müllabfuhr zuständige kommunale Anstalt: die städtische M.; die M. leert (die Arbeiter der Müllabfuhr leeren) die Mülltonnen; -abladepbtz, der: ^abladestelle,die; -auto,das: svw. t-wagen; -beutender: / in einen Mülleimer eingehängter] Plastikbeutel für Müll; -deponie, die (Amtsspr.): -efaner, der: Eimer für ]Haushalts ]müll: etw. in den M. werfen; so etwas wandert bei mir gleich in den M. (so etwas behalte ich gar nicht, werfe ich gleich weg): -entsoraing, die: a) svw. tEntsorgung; b) Anlage zur Entsorgung; -fahrer, der: svw. Kkutscher; -grübe,die; -haWe.die; -häufen, der; -kästen, der; -kippe, die: -kutscher. der (ugs.): jmd., der Müll abfährt; Müllwer- ker; -mann, der <P1. -männer. selten: Mülleute) (ugs.): svw. Nwerker, -schippe, die: kurzstielige, breite Schippe zum Aufkehren von Schmutz, Abfällen o.a.; -sdikicker, der: scluichtartige Vorrichtung / im Treppenflur eines größeren Wohnhauses ], durch die der Müll direkt in einen Großbehälter o.a. geleitet wird; -tonne, die; -tüte, die: große, starke Papiertüte als Behälter für Müll; -Verbrennung, die <o. PI.), dazu: -verbrennungsanbme, die; -Verwertung, die: -wagen, der: Wagen zum Abtransport von Müll; -werker, der: Arbeiter der Müllabfuhr (2). der Mülltonnen o. ä. entleert od. auf Müllabladeplätzen o.a. tätig ist (Berufsbez.). Mullah [molal. Molla. der: -s. -s Ktürk. molla <) pers.mülä < arab.al-mawla = Patron, Herr]: i Ehren Ititel für einen islamischen Rechts-, Religionslehrer. Müller ['mvlel. der: -s. - [mhd. müller. älter: mülner. mül- naere. ahd. mulinäri < spätlat. molinärius, zu spätlat. molina, f Mühle]: Handwerker, der in einer Mühle [mit Hilfe automatischer Anlagen] bes. Getreide mahlt (Berufsbez.): <Zus.:> Mgllerbursdife], der (veraltet): Lehrling od. Geselle in einer Mühle; Müllerei [mYb'r^j], die; -: Gewin- nung von Mehlin der Mühle; Malierin, die; -. -nen [spätmhd. mullerin] (veraltet): Frau eines Müllers, Mühlenbesitzers, <Zus.:> Müllerinart in der Verbindung auf/nach M. (Gastr.; (von Fischen) in Mehl gewendet, in Butter gebraten u. mit brauner Butter übergössen): müllern [mYlen] <sw. V.; hat): nach den Vorschriften des dänischen Gymnastiklehrers J. P. Müller (1866-1938) Gymnastik betreiben. Müller-Thurgau [- 'torgap, auch: - tu:$...]. der; -. - [nach dem schweizer. Pflanzenphysiologen H. Müller-Thurgau (1850-1927)]: a) <o. PI.) Rebsorte aus einer Kreuzung zwischen Riesling u. Silvaner, die einen milden, säurearmen Wein liefert; b) Wein der Rebsorte Müller-Thurgau (a). Mulm [mulm]. der; -[e]s [niederd. molm. t Malm] (Fachspr.): a) pulveriger Humusboden; b) verfatdtes, getrocknetes u. zu Pulver zerfallenes Holz; <Abl.:> rauimen [mulmdn] <sw. V.) (Fachspr.): 1. zu Mulm machen (hat). 2. in Mulm zerfallen (ist/(auch:) hat); mulmig [mobnu;] <Adj.; nicht adv.): I.a) (Fachspr.) (von Humusboden) pulverig locker: Die Moos- und Krautschicht erhält den Boden frisch und m. (Mantel. Wald 16); b) (landsch.) faulig, morsch: eine -e Holztreppe. 2. (ugs.) a) für jmdn. unbehaglich, bedenklich, gefährlich: das ist eine [ganz] -e Sache. Situation: als es m. wurde, verließ er eilig das Lokal: b) unbehaglich, übel in bezug auf jmds. Befinden: ein -es Gefühl haben; jmdm. ist. wird [bei einem Gedanken] m.; mir ist ganz m. zumute, (salopp:) um die Rosette. muhdi[muin.molsch [moLTl,mubchig[moLfu;] <Adj.; nicht adv.) [vgl. mhd. molwic = weich, ahd. molawen = weich machen] (landsch.. bes. nordd.): von Fäulnis befallen u. weich: -e Birnen: lange lagerndes Obst wird leicht m. Multebeere: fMoltebeere. Multi [multi], der; -s. -s [gek. aus fmultinational]: ugs. kurz für multinationaler Konzern; multi-, Multi- [multi-: lat, multus] <Best. in Zus. mit der Bed.): viel/fach] (z. B. multidimensional. Multimillionär); multidimensiongl <Adj.: o. Steig.) (bildungsspr.): mehrere Dimensionen umfassend, vielschichtig; multifaktoriell <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): durch viele Faktoren, Einflüsse bedingt; multifil [...fi:l] <Adj.: o. Steig.: nicht adv.) (Textilind.): (von synthetischen Fäden) aus mehreren (häufig miteinander verdreh- 1826
mumme/ig ten) einzelnen Fasern bestehend: multifunktional <Adj.: o. Steig.) (bildungsspr.): vielen Funktionen (1 c) gerecht wer- elend, viele Bedurfnisse befriedigend; multikausal <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): auf mehreren Ursachen beruhend od. eine entsprechende Deutung zulassend: eine -e Auflassung von Verbrechen (MM 16. 9. 72. 74); Krebs ist vermutlich m.; <Abl.:) Multikausalitit, die; - (Fachspr.): das Beruhen einer Sache auf mehreren Ursachen; multilateral <Adj.; o. Steig.) (bes. Politik): mehrere Seiten, mehr als zwei Vertragspartner betreffend; mehrseitig: ein -es Abkommen; •e Gespräche; m. verhandeln; multilingual <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) mehrsprachig (b); b) mehrsprachige Äußerungen, Mehrsprachigkeit betreffend, darauf bezogen, dazu gehörend; Multilingualismu§ [...lingya'lismos], Multilingute- mus [...Iw'gUismosJ. der. -: Mehrsprachigkeit, Vielsprachigkeit; Multimedia [...me:dia] <P1.) [engl.-amerik. multimedial: die Verwendung verschiedener x Medien (2a. b) zum Zwecke des Unterrichts, der Unterhaltung, des künstlerischen Ausdrucks; multimedial <Adj.; o. Steig.): a) viele 1 Medien (2 a. b) betreffend, berücksichtigend; b) für viele 1Medien (2 a. b) bestinunt: c) aus vielen 'Medien (2 a. b) bestehend, zusammengesetzt; Multimedia-Show, die; -, -s: svw. T Multimediaveranstaltung; Multimediasystem, das; -s (Päd.): Informations- u. Unterrichtssystem, das mehrere 1Medien (2 a. b) (z. B. Fernsehen, Dias. Bücher) verwendet; Multimediaveranstaltung, die: -. -en (moderne Kunst): Veranstaltung, die beabsichtigt, die verschiedenen Kunstarten u. ihre Mischformen unter Einbeziehung der verschiedensten Medien in Abfolge oder auch simultan darzustellen; Multimillionär, der; -s. -e: mehrfacher, vielfacher Millionär; multinational <Adj.; o. Steig.) (Politik. Wirtsch.): mehrere Nationen betreffend, einbeziehend: -e (in mehreren Ländern Produktionsstätten besitzende) Konzerne; Die westeuropäische Integration hat ... dazu beigetragen. ... die Ent- scheidungsprozesse m. zu verfilzen (Universitas 3. 1972. 316); Myltipack [...pak]. das. auch: der; -s. -s [engl.-amerik. multipackl: Verpackung, die mehrere Waren der gleichen Art enthält u. als Einheit verkauft wird; Multipara [mol'U:- para). die; -. ...ren t.ti'pa.ran; zu lat. parere = gebären]: svw. f Pluripara; multipel [mül'ti:p|J <Adj.: o. Steig.: nur attr.) [lat. multiplex! (Fachspr.. sonst bildungsspr.): vielfältig, vielfach:... die Synonymie ... als ein Fall von multipler Bedeutung ... (Ganger. Synonyme 3); multiple Sklerose (Med.: tSklerose); Multiple [molti:pb]. das; -s. -s [frz. multiple] (Kunstwiss): in mehreren Exemplaren hergestelltes Kunstobjekt: über die ..Multiples" ... den Dialog zwischen Künstler und breitem Publikum zu intensivieren (MM 26. 6. 68. 22); Multiple-choice-Verfahren [mAltipl tjois-l. das: -s, - [nach engl, multiple-choice testl (Psych.. Päd.): Prüfungsmethode od. Test, bei dem der Prüfling unter mehreren vorgegebenen Antworten eine od. mehrere als richtig kennzeichnen muß; Multiplett ['moltlpletl. das; -s, -s [engl, multiplet] (Physik): Folge eng benachbarter Werte einer me/ibaren physikalischen Gröfie; Multiplexbetrieb ['multiplsks-]. der: -[eis (Nachrichten!.): Betrieb von Systemen zur Nachrichtenübertragung in der Weise, doli jeder Kanal mehrfach ausgenutzt wird; Multiplier [mAltiplaio]. der: -s. - [engl, multiplier] (Physik): Gerät zur Verstärkung schwacher, durch Lichtausfall ausgelöster Elektronenströme; Sekundärelektronenvervielfacher; Multiplikand [molti- pli'kant], der; -en, -en [lat. multiplicandus (numerus) = der zu multiplizierende (Wert). Gerundivum von: multipli- cäre, tmultiplizieren] (Math.): Zahl, die mit einer anderen multipliziert werden soll: Multiplikation [...ka'^io:n]. die; -. -en [lat. multiplieätio] (Math.): Vervielfachung einer Zahl um eine andere, das MultipliziereniGgs.: ,Division): schwierige -en und Divisionen durchführen; Ü ... steigerten sich Flamme und Fraß und wieder Flamme in wütender M. (Radecki. Tag 93): multiplikativ [...ti.fl <Adj.; o. Steig.) (spätlat. multiplieätivus] (Fachspr.): die Multiplikation betreffend; Multiplikativum [...'ti'.vuml. das: -s. ...va (Sprachw.): Zahlwort, das angibt, wievielmal etw. vorkommt; Wiederholungszahlwort, Vervielfältigungszahlwort (z.B. zweimal, dreifach); Multiplikator [...'ka:tor, auch: ...to:g]. der; -s. -en [...kato:ran; spätlat. multiplieätor]: 1. (Math.) Zahl, mit der eine vorgegebene Zahl multipliziert wird. 2.a) (bildungsspr.) Person, Einrichtung, die Wissen od. Information weitergibt u. zu deren Verbreitung, Vervielfältigung beiträgt: Journalisten. Taxifahrer als -en von Meinungen; b) jmd., der als Multiplikator (2 a) ausgebildet u. tätig ist: M. an einer pädagogischen Hochschule sein; multiplizieren [...i'tßi:ran] <sw. V.; hat) [lat. multiplieäre]: I. (Math.) um eine bestimmte Zahl vervielfachen; malnehmen (Ggs.: dividieren): eine Zahl mit einer anderen m.; Ü zwei Faktoren m.; <auch m. + sich:) ... während sich die Wirkung einer Nichtanpassung beim Kindergeld regelmäßig mit der Zahl der Kinder multipliziert (Bundestag 189.1968.10266). 2. (bildungsspr.) a) vervielfältigen; [steigernd] zunehmen lassen, vermehren: die Abwehrkräfte des Körpers durch Vitamine m.; b) <m. + sich) sich steigernd zunehmen: die Ausgaben. Gewinne. Kosten. Schwierigkeiten multiplizieren sich; Multiplizität [...it$i't£:t]. die; -. -en [spätlat. multiplicitäs = Vielfalt] (Fachspr., bildungsspr.): mehrfaches Vorkommen, Vorhandensein; Multipel, der; -s, -e (Physik): Anordnung von beliebigen punktförmigen elektrischen Ladungen, Magnetpolen od. Massen: Multipro- gramming fmAlti'prougramro]. das; -s [engl, multipro gramming] (Datenverarb.): Betrieb von elektronischen Datenverarbeitungsanlagen in der Weise, daß gleichzeitig mehrere Programme in zeitlicher Verza/inung ablaufen; multivalent [multivalent] <Adj.; o. Steig.) (bes. Psych.): (von psychischen Eigenschaften, von Schriftmerkmalen u. Tests) mehr-, vielwert ig; mehrere Deutungen bzw. Lösungen zulassend, dazu: Multivaltnz, die; -. -en; multivariat [...va'ria.t] <Adj.; o. Steig.) [engl, multivariate] (Statistik): mehrere Variablen betreffend; Multivibrgtor, der; -s. -en (Elektrot.): in ED V-Anlagen u. in Fernsehgeräten vorhandene elektrische Schaltung mit zwei steuerbaren Schaltelementen (z. B. Rö/i- ren, Transistoren), von denen jeweils eines Strom führt; Multivision, die; - (Fachspr.): Technik der gleichzeitigen Projektion von Dias auf eine Leinwand, wobei jedes Dia entweder ein eigenes Motiv od. einen Bildausschnitt darstellen kann, dazu: Multivisionsschau, die; -. -en: Multivisions- wand, die: -. ...wände: Projektionswand für Multivision. multum.nonmultal moltom no:n multa: lat. = viel, nicht vielerlei] (bildungsspr.); lieber etwas ganz statt vieles halb; lieber wenig, dafür aber gut. Mulus fmu.ios]. der; -. Muli [lat. mülus]: 1. lat. Bez. für TMaulesel.-tier; vgl. Muli. 2. (bildungsspr. scherzh.) Abiturient vor Beginn des Studiums. Mumie ['mu.'mjph die; -. -n [ital. mummia < arab. mümiya. zu pers. müm = Wachs]: durch Austrocknung od. Einbalsamierung vor Verwesung geschützte Leiche: eine ägyptische, mit Binden umwickelte M.; sie lag fest eingemummt wie eine M.; Ihn ( = den Vogel) fanden wir ... als M. in einem Schacht der Luftheizung (Lorenz. Verhalten 1. 31); Ü im abgeernteten Birnbaum hängen noch einige -n (Obstbau: durch Krankheitsbefall völlig eingetrtxknete Früchte); <Zus.:) Mumienbikinis, Mumienporträt, das: (bes. 1.-4. Jh. in Ägypten) das Gesicht der Mumie bedeckendes, auf Holz od. Leinwand gemaltes Porträt; mumienhaft <Adj.; -er. -este; Steig, ungebr.): einer Mumie vergleichbar; Mumifikation [mumifika'tßjp:n]. die: -. -en: 1. das Mumifizieren (1). 2. (Med.) das Mumifizieren (2); mumifizieren [...i'tßi:ran] <sw. V.): 1. (einen toten Körper od. Teile davon, Organe) durch Austrocknung od. Einbalsamierung vor Verwesung schützen <hat): sie saß da. als sei sie mumifiziert; die mumifizierte Hand eines Heiligen. 2. (Med.) a) (Gewebe) eintrocknen, absterben lassen <hat>; b) (von Gewebe) eintrocknen, absterben <ist); <Abl.:> Mumifizferung, die. -. -en: das Mumifizierend). Mumm [moml. der; -s [wahrsch. in der Studentenspr. gek. aus lat. an im um (in der Wendung: keinen an im um haben). Akk. von: animus. TAnimus] (ugs.): a) Entschlossenheit u. Tatkraft, wenn es darum geht, sich zu einem Wagnis aufzuraffen: M. genug, nicht den M. haben, jmdm. die Wahrheit zu sagen: Hoffentlich nehmen sie ... den ..Versuchsinstanzen" nicht den M. für die verschiedensten Reformversuche (AZ freier Aargauer 6. 1. 70); b) körperliche Kraft: Mehr M. durch Magnesium (Hörzu 43. 1971. 169); Fleisch gibt M. Mumme ['muma]. die; -. -n [wohl Lallwort der Kindersprache] (veraltet): Maske, verkleidete Gestalt. Mummel [muml], die; -. -n [urspr. Name eines w. Wassergeistes]: svw. TTeichrose. Mummelgreis, der; -es. -e [zu f tummeln] (ugs. abwertend): kraftloser [ zahnloser! alter Mann: sich wie ein M. vorkommen; ein krächzender, gichtischer M. in Pelz und Schlüpfen tritt auf. das Alter (Werfel. Himmel 59). muramelig [momdlicj] <Adj.) zu T 'mummeln] (I and seh. 115" 1827
Mümmelmann fam.): warm, wie wenn man sich eingemummelt hat: der Pelzmantel hält m. warm. Miimmelmann ['mYmj-1. der: -[eis. ...männer [zu tmummeln (1 b)l (fam. scherzh.): Hase. 'mummeln [momlnl <sw. V.: hat) [zu tmummen] (landsch. fam.): fest in erw. einhüllen u. dadurch eine behagliche Wärme schaffen: ein Kind, sich in eine Decke m. 2murameln [-1 <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. mummelen. lautm.l (landsch.): I.a) svw.Tmummeln (1 a): ... nachdem es ( = das Weiblein) ... ein paar kalte Bissen gemummelt (Fussenegger. Haus 158): b) svw. tmümmeln (1 b). 2. a) unverständlich murmeln:... so daß Joachim beim Sprechen mummelte wie ein ganz Alter (Th. Mann, Zauberberg 742): b) etw. Unverständliches murmeln: mummeln ['mvmln] <sw. V.; hat) (landsch. fam.): I.a) mit kleinen, meist schnelleren Bewegungen über eine längere Zeit kauen: ein Stück Brot, an einem Apfel m.; Gemummelt wurde ununterbrochen: sekundlich spuckte man Sonnenblumenschalen aus (Radecki. Tag 97); b) (bes. von Hasen) i mit den Vorderzähnen I mit schnellen Bewegungen fressen. Nahrung zerkleinern: das Kaninchen, der Hase mummelt im Gras. 2.a) svw. ttummeln (2a): Er ... ließ sich, in seiner mummelnden Art. so vernehmen (Lenz, Suleyken 49): b) svw. tTTiummeln (2 a). mummen [momanl <sw. V.: hat) [zu tMumme] (veraltet): einhüllen. lmummeln; (Zus.:; Mummenschanz [moman- Jantßl. der; -es [urspr. = von vermummten Personen während der Fastnachtszeit gespieltes Würfelspiel: vgl. Schanze] (veraltend): a) Maskenfest: ein barocker M.; Ein M. ... sollte den Höhepunkt der Saison bilden (K. Mann. Wendepunkt 43); Ü weil ein solcher M. (übermäßiger Aufwand) mit diesem Vertrag getrieben wird (Dönhoff. Ära 128); b) Verkleidung zum Mummenschanz (a): Ü den Bart hatte er sich abrasiert .... diesen Leuten gegenüber helfe solcher M. ... kaum (Kempowski, Uns 241); <Abl.:) Mummerei [momany], die; -. -en (veraltet): Mummenschanz. Mumpf [momßfl. der; -[eis [wohl zu veraltet mumpfen = mit vollem Mund kauen] (Schweiz): svw. tMumps. Mumpitz ['mompitßl. der; -es [im Berliner Börsenjargon = unsinniges Gerede; älter: Mummelputz = Vogelscheuche, (vermummte) Schreckgestalt, zu TMumme u. t 'Butzl (ugs. abwertend): Unsinn, den man nicht zu beachten braucht: der reine M.; alles andere ist M.; etw. für M. halten, erklären. Mumps [mompsl. der. landsch. auch: die; - [engl, mumps. PI. von: mump = Grimasse, wohl nach dem angeschwollenen Gesicht der Kranken): fieberhafte Infektionskrankheit mit schmerzhafter [einseitiger] Schwellung der Ohrspeicheldrüse: Ziegenpeter: Parotitis. 'Mund [mont], der; -[eis. Münder l'mYnde], selten auch: -e. Münde [mYncto; mhd. munt, ahd. mundl: I.a) <Vkl. t Mündchen) durch Unter- u. Oberkiefer gebildete, durch die Lippen verschließbare Öffnung im unteren Teil des menschlichen Gesichts, die zur Nahrungsaufnahme u. zur Hervorbringung sprachlicher Laute dient: ein großer, kleiner, schöner, weicher, voller, sinnlicher, häßlicher, schiefer, breiter, zahnloser, eingefallener, blasser, roter, lächelnder, (geh..) schwellender M.; ein harter, spöttischer, (geh.:) bitterer M.; sein M. verzog sich zu einem spöttischen Lächeln; der M. des Kranken bewegte sich, öffnete sich, zuckte; vor Staunen blieb ihm der M. offenstehen; sein M. ist für immer verstummt (geh.; er ist gestorben)', den M. öffnen, schließen, spitzen, [zu einer Grimasse, vor Schmerz] verziehen, zusammenkneifen, (ugs.:) aufmachen, aufreißen; den M. abwischen, [auslspülen; er küßte ihren M.; sie hielt ihm den M. zu; er hat sich mit der heißen Suppe den M. verbrannt; stopf dir doch den M. nicht so voll! (ugs.; iß nicht so gierig!)', er küßte sie auf den M.; sie legte den Finger auf den M.; aus dem M. riechen (einen üblen Mundgeruch haben): das höre ich aus deinem M. (von dir) zum ersten Mal; das Kind steckt den Daumen in den M.; mit offenem M. (erstaunt) zuhören; man spricht nicht mit vollem M.; mit offenem, geschlossenem M.; sie hat einen herben Zug um den M.; der Verunglückte wurde von M. zu M. beatmet; der Kranke hatte Schaum vor dem M.; er führte dem Kranken den Löffel zum M.; R du hast wohl deinen M. zu Hause gelassen (scherzh.; warum bist du hier bei anderen so seh weigsam?): ein stummer M. ist kein Zeuge (ein Toter kann nicht als Zeuge gegen jmdn. auftreten);Ü sie hat vier hungrige Münder zu stopfen (ugs.; vier Kinder zu versorgen): der gefräßige, feurige M. (geh.; die ... Öffnung) des Ofens; der metallene M. der Glocken; * tmds. M. steht nicht still (ugs.; jmd. hat unaufhörlich etw. zu erzählen)', den M. nicht aufbekommen/aufkriegen (ugs.; aus Bequemlichkeit, auf Grund einer Hemmung o.a. es unterlassen zu reden, sich zu etw. zu äußern)', den M. [nicht] aufmachen/auftun (ugs.; etw.. nichts sagen, reden): den M. aufreißen/voll nehmen (ugs.; prahlen, übertreiben u. sich mit etw. wichtig tun): M. und Augen/Nase aufreißen/ aufsperren (ugs.: fassungslos erstaunt sein): einen großen M. haben (ugs.; ein Prahler u. vorlaut sein): den M. auf dem rechten Fleck haben (ugs.; schlagfertig sein): den M. halten (ugs.: 1. /schließlich J schweigen u. dabei etw. unterdrücken, was man sagen wollte. 2. ein Geheimnis nicht verraten): seinen M. halten (ugs.; nichts von einer Sache verraten): jmdm. den M. öffnen (jmdn. zum Reden bringen); sich (Dativ) den M. frans ig/fusselig reden (ugs.; t fransig, fusselig 2); jmdm. [mit etw.] den M. stopfen (ugs.; jmdn. durch etw. zum Schweigen bringen): jmdm. den M. verbieten (jmdm. untersagen, seine Meinung zu äußern); sich <Dativ> den M. verbrennen (ugs.; sich durch unbedachtes Reden schaden): jmdm. den M. wäßrig machen (ugs.; jmdn. zum Genuß von etw. reizen; jmds. Verlangen erregen): sich (Dativ) den M. wischen [können] (landsch.; im Unterschied zu anderen nichts erhalten; leer ausgehen): an jmds. M. hängen (emotional; jmdm. mit gespannter Aufmerksamkeit zuhören): nicht auf den M. gefallen sein (ugs.; schlagfertig sein, gut reden können): wie auf den M. geschlagen sein (angesichts einer Unverschämtheit sprachlos sein); aus berufenem -c unberufen); etw., jmdn. dauernd im M. fuhren (etw.. jmds. Namen ständig im Gespräch erwähnen, als Wort gebrauchen); in aller -e sein (sehr bekannt, populär sein); in aller Leute -e sein (t Leute); etw. in den M. nehmen (etw. als Wort benutzen); jmdm. etw. in den M. legen (1. jmdn. bestimmte Worte sagen lassen: der Dichter legte diesen Ausspruch dem Titelhelden in den M. 2. jmdn. auf eine bestimmte Antwort hinlenken): immer mit dem M. vorneweg sein (ugs.: vorlaut sein): jmdm. nach dem/zum M. reden (jmdm. zu Gefallen reden); jmdm. über den M. fahren (ugs.; jmdm. das Wort abschneiden, jmdm. scharf antworten): von M. zu M. gehen (durch Weitererzählen verbreitet werden); sich <Dativ> etw. vom/(selten) am -e absparen (das Geld für etw. Bestimmtes nur dadurch erübrigen, zusammensparen, daß man seine Ausgaben für Essen u. alltägliche Bedürfnisse noch mehr einschränkt); b) (Zool.) svw. tMundöflhung. 2. (Bergmannsspr.) kurz für t Mundloch. 2Mund, Munt [-1, die; - [ahd. munt = (Rechts)schutz. Schirm, verw. mit lat. manus = Hand] (hist.): im germanischen Recht Gewalt des Hausherrn über die in der Hausgemeinschaft lebenden, von ihm zu schützenden Personen einschließlich der Rechte des Grundherrn o. ä. m^nd-, Mynd-: Mirt. die [für t Dialekt]: innerhalb einer Sprachgemeinschaft auf ein engeres Gebiet beschränkte, bes. auf dem Land u. in unteren sozialen Schichten gesprochene, ursprüngliche / mündlichej Sprachjönn; Dialekt: die [niederdeutschen -en; M. sprechen, dazu: -artdichter, der: Dichter in einer bestimmten Mundart, -artdichtung, die: 1. <o. PI.) dichterisches Schaffen in einer bestimmten Mundart. 2. einzelne Dichtung in einer bestimmten Mundart. -artforscher, der. -artforschung, die <o. PL): sprachwissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung der Mundarten befaßt, -artgeographie.die: svw. t Dialektgeographie, -artlich [-a:?tli(;l <Adj.; o. Steig.): die Mundart betreffend, dazu gehörend, dazu: Zärtlichkeit, die: -: mundartliche Sprechweise, -artsprecher, der: jmd.. der (eine be- stinunte) Mundart spricht, -artwörterbuch, das: Wörterbuch einer einzelnen Mundart; -atmung, die: Atmung durch den Mund; -bakterie, die (meist PI): vgl. -flora: -bröt- chen, das (landsch.): Brötchen; -dusche, die: in der Art einer Dusche funktionierendes Gerät, dessen Düse die Zwischenräume zwischen den Zähnen reinigt (u. das Zahnfleisch massiert 1; -falte, die (meist PL): Gesichtsfalte zwischen Mundwinkel u. Nasenflügel; ^faul <Adj.) (ugs.): aus einer wortkargen, bequemen od. unfreundlichen Haltung heraus nicht willig zu reden: ein -er Mensch; sie ist m.; etw. m. brummen; -faule, die (Med): eitrige Entzündung der Mundschleimhaut durch Infektion; -faulheit, die (ugs.): das Mundfaulsein; -fertig <Adj.) (selten): nie um Worte verlegen; 1828
Mündung wortgewandt: schlagfertig: ... ob der Narretei, die der Alte anstellte mit dem -en Balg (Th. Mann. Joseph 165). dazu: ^Fertigkeit,die <o. PI.) (selten); -flora.dieCMed.): Gesamtheit der in der Mundhöhle lebenden Bakterien u. Pilze: -gerecht <Adj.>: 1. so zerteilt od. geschnitten, daß man das betreffende Stück o.a. gut in den Mund bekommt: Blockmalz in -en Stücken; Er stopfte sich die größten Brocken, mit den Fingern m. zerteilt, zwischen die Zähne (Fries, Weg 69). 2. in eine solche Form gebracht, so wiedergegeben, daß man die betreffende Sache leichter akzeptieren kann: -e Informationen (Habe. Namen 405); ... ich mach's ihr schon irgendwie m.. ohne ihr etwas (etwas Direktes) zu sagen (Fallada, Jeder 25); -»eruch, der <PI. ungebr.): f übler J Geruch aus dem Mund: jmds. M. unerträglich finden; an M. leiden; -gliedmaße, die <meist PI.) (Zool.): für die Nahrungsaufnahme umgebildete Gliedmaße (am Kopf) der Gliederfüßer: -harmonika, die: volkstümliches Musikinstrument, bei dem die Töne durch frei schwingende metallene Zungen in einem länglichen, flachen, zwischen den Lippen angeblasenen Kästchen erzeugt werden: die M. hervorziehen, ausklopfen: M. spielen; auf der M. blasen, spielen; -hobel.dcr (landsch.): svw. t-harmonika; -höhle, die: (beimmenschlichen Mund) durch Zähne u. Rachenenge. Zunge u. Gaumen begrenzter Hohlraum: ^koch, der (veraltet): svw. T Leibkoch; -koitus, der: svw. tFellatio; -linie. die (meist PI.): svw. t^falte; -loch, das (Bergbau): Öffnung eines Stollens, eines Schachtes an der Erdoberfläche: -Öffnung, die (Zool): durch Muskeln verschließbarer, durch die Kiefer begrenzter Eingang zum Darmtrakt bei Tier u. Mensch: ^orgel, die: asiatisches Musikinstrument, bei dem auf einem Windkasten (z.B. einer hohlen Kürbisschale) mit Mundstück verschieden lange I BambusIröhren stehen, in detxen frei schwingende Zungen aus Metall od. Rohr Töne erzeugen: -partie, die: Gesulitspartie um den Mund: -pflege, die: Pflege der Zähne u. der Mundhöhle: -Propaganda, die: mündliche Weitergabe, Weiterempfehlung: -raub, der (jur. bis 1974): Diebsta/il od. Unterschlagung von wenigen Nahrungsmitteln od. Verbrauchsgegenständen von geringem Wert: -schenk, der (hist.): an Fürstenhöfen der für die Getränke verantwortliche Hofbeamte: Ü er macht hier den -en (bedient mit Getränken): -Schleimhaut, die: Schleimhaut, mit der die Mundhöhle ausgekleidet ist: -schütz.der <P1. -e; ungebr.): I. (Med.) bes. bei Operationen vom Arzt u. von den Schwestern getragene Schutzvorrichtung aus sterilem Material, die Mund u. Nase zur Verhinderung einer Infizierung des Patienten abdeckt. 2. (Boxen) aus Hartgummi txl. Plastik bestehende Schutzvorrichtung für das Gebiß: -spalte, die (Zool.): durch die Lippen begrenzte Mundöffnung: -sperre, die (Med.): svw. tKiefersperre; -Stellung, die: Stellung, Formung des Mundes für die Artikulation bestimmter Laute: -stück, das: 1. a) Vorrichtung zum Blasen bei Hörnern. Flöten u. Rohrblattinstrumenten: Ü eine humoristisch-sympathische Figur, zuweilen auch das M. des Autors, aber keineswegs der Autor selbst (Th. Mann, Zauberberg XII); b) in den Mund zu nehmendes Ende eines Gebrauchsgegenstandes o.a.: das M. einer Tabakpfeife, eines Atmungsschlauches; das M. einer Filterzigarette. 2. Stück des Zaumzeugs, das einem Zugtier, bes. dem Pferd, ins Maul gelegt wird: -tot <Adj.; o. Steig.) [zu t2Mund; urspr. = unfähig. Rechtshandlungen vorzunehmen, volksetym. nach 'Mund umgedeutet] meist In der Wendung jmdn. m. machen (jmdtn., der meist Dinge, die einem unangenehm sind, zu sagen hat od. der einem unbequem u. hinderlich ist, die Gelegenheit zur Äußerung od. Entfaltung nehmen u. ihn auf rücksichtslose, unerlaubte Weise zum Schweigen bringen): seinen Gegner, einen Zeugen m. machen; Praktisch wird damit ein Institut m. gemacht, das sich ... für einen Ausgleich der Rassen einsetzt (Zeit 6.6. 75, 2); -tuch, das <PI. -tücher) (geh., veraltend): Serviette: -verkehr, der: svw. IFellatio; -voll, der; -. -: Menge, die man auf einmal in den Mund nehmen kann: einige M. essen; -Vorrat, der: svw. t Proviant; -wasser. das <PI. -wässer): desodorierend u. z. T. auch desinfizierend wirkendes Mittel zur Mundpflege: -werk, das <o. PI.) (ugs. emotional): oft tadelnswerte Redefreudigkeit, gleichsam maschinell funktionierende Fähigkeit zu vorwitzigen, schlagfertigen, respektlosen Reden: ein flinkes, flottes, keckes, freches, loses M.; endlich findet er sein M. wieder (Johnson, Mutmaßungen 106); *ein großes M. haben (t 'Mund 1 a); imdm. über das M. fahren (t 'Mund 1 a); -Werkzeug, das (meist PI.) (Zool.): Mundgliedmaßen: -winke!, der: Stelle, an der Ober- u. Unterlippe ineinander übergehen: ihre M. zitterten, verzogen sich zu einem Lächeln; die M. herabziehen; mit der Zigarette im M.; -zu-M^nd-Beatmuns (mit Bindestrichen), die: Beatmung von Mund zu Mund: —zuNase-Beatmung (mit Bindestrichen): vgl. -zu-Mund-Beat- mung. mundan [mun da:n) <Adj.; o. Steig.) [lat. mundänus. zu: mundus = Welt] (Philos.): die Welt, das Weltganze betreffend, dazu gehörend. Mündchen[mYnt^n].das; -s,-: t'Mund(1 a). Mündel [mYndl]. das. BGB: der; -s. -. in bezug auf eine w. Pers. selten auch: die; -. -n [zu t2Mund]: minderjährige od. entmündigte volljährige Person, die unter Vormundschaft steht. mpndel-, Mendel-: -geld. das: zum Vermögen eines Mündels gehörendes Geld, das der Vormund verwaltet: -sicher <Adj.; o. Steig.) (Bankw.): für die Anlage von Mündelgeldern zugelassen: -e Wertpapiere. Hypotheken; Geld m. (in einer für Mündelgelder zugelassenen Anlageform) anlegen, dazu: -Sicherheit, die <o. PI.) (Bankw.): Sicherheit, die für die Anlage von Mündelgeldern gesetzlich erforderlich ist. munden [mondn] <sw. V.; hat) [zu t'Mund (1 a)l (geh.): gut u. das Wohlbehagen der betreffenden Person fördernd schmecken: die Speisen mundeten allen trefflich; der Wein mundete ihm nicht [recht]; sie haben sich den Kuchen m. lassen; das mundet aber!; Ü diese Arbeit mundet dir wohl nicht so recht?: da der Schlaf ihnen wenig gemundet hatte (Th. Mann, Joseph 548); münden ['irnndn] <sw. V.; ist/hat) [zu t Mündung]: a) in erw. hineinfließen: der Fluß mündet ins Meer; der Neckar mündet bei Mannheim in den Rhein; Ü in seine Hände münden alle Nachrichten (St. Zweig, Fouchö 90); b) an einer bestimmten Stelle in etw. anderes übergehend enden, auslaufen: mehrere Straßen mündeten auf den (auch:) dem Platz; der Gang mündete in eine/(auch:) einer Halle; c) in erw. übergehen, u. darin enden: auf etw. hinauslaufen: in etw. schließlich seinen Ausdruck finden: die Erörterungen schienen mir in die- se/(auch:) dieser Frage zu m.; das Distichon, in das die Grabschrift mündet (Bergengruen. Rittmeisterin II); die kleinste Berührung mündet in rasenden Schmerz (Zwerenz. Kopf 28); mundig [mondu;] <Adj.) (Schweiz.): mundend. mündig [mYndu;]<Adj.:o. Steig.; nicht adv.) Imhd. mundec. zu t2Mund]: a) nach Erreichung eines bestimmten Alters gesetzlich zur Vornahme von Rechtshandlungen berechtigt: mit 18 Jahren m. werden; noch nicht m. sein; jmdn. [vorzeitig] für m. erklären; b) als erwachsener Mensch zu eigenem Urteil, selbständiger Entscheidung befähigt: der -e Mensch. Bürger; so müssen wir auch m. genug werden, um den Himmel als bloßen „Raum" ... zu liquidieren (Thielicke. Ich glaube 264); <Abl.:> Mündigkeit, die; -: das Mündigsein: <Zus.:) MMndigkeitserklirung, die: svw. 1 Mündigsprechung; mijndigsprechen <sw. V.; hat): für mündig (a) erklären: Er ward volljährig, ward mündiggesprochen (Th. Mann. Hoheit 72); <Abl.:> Mündigsprechung, die; -. -en. Mundhim f'mondiom]. das; -s. ...ien [...jpn] u. ...ia [...ja; mlat. mundium, zu T:Mund): svw. t2Mund. mündlich [ mvntli^J <Adj.; o. Steig.) [spätmhd. müntlich (Adv.)]: in der Form des Gesprächs stattfindend, sich vollziehend: gesprächsweise: innerhalb eines Gesprächs (Ggs.: schriftlich): ein -er Gedankenaustausch; (jur.:) die -e Verhandlung; an die schriftliche schloß sich die mündliche Prüfung an; verschiedene Literaturgattungen beruhen auf -er Überlieferung; seine Zusage war nur m. [gegeben]; etw. m. vereinbaren; jmdm. etw. m. mitteilen; alles andere m.! (werden wir besprechen, wenn wir um demnächst sehen): <Abl.:> Mündlichkeit, die; -; <Zus.:> Mijndlichkeitsgnind- satz, der <o. PI.) (jur.): Grundsatz, nach dem vor Gericht mündlich verhandelt werden muß u. nur das in der Verhandlung Vorgebrachte bei der Urteilsfindung berücksichtigt werden darf. Myndschaft, die; - [zu t2Mund]: im germanischen Recht Verhältnis zwischen schützender u. beschützter Person. M-und-S-Reifen ['cm ont 'es -], der; -s, - [kurz für: Matsch- und-Schnee-Reifen]: Autoreifen mit besonderem Profil für Schneematsch u. Pulverschnee. Mündung ['mYndonh die; -. -en [zu t'Mund]: l.a) Stelle, an der ein Fluß o.a. mündet: an der M. ist der Fluß am breitesten; Draußen, eine Strecke vor der M. des Fjords (Gaiser. Jagd 160); b) Stelle, an der eine Straße o. ä. mündet: 1829
Mündungs- verweilte Aage an der M. der Schlegelstraße (Seidel. Sterne 6). 2. vorderes Ende des Laufs od. Rohrs einer Feuerwaffe die -en der Gewehre richteten sich auf ihn; er blickte plötzlich in die M. einer Pistole (sah sie auf sich gerichtet). Mtyndungs-: ^feuer, das: durch brennende Pulvergase entstehender kurzer Feuer strahl, der beim Abgeben eines Schusses aus der Mündung entweicht; ^kappe, die (Milit.): svw. t ^schöner; -schöner, der: 1. (Milit.) Verschlußkappe für die Mündung eitler Feuerwaffe zum Schutz gegen Nässe u. Verschmutzung. 2. (Soldatenspr. scherzh.) Präservativ. Mundus [mondüsj. der: - [lat. mundusl (Philos.): Welt, Weltall. Weltordnung; mundus mit decipi [- vult dertßipi; lat.] (blldungsspr.): die Welt will betrogen sein. 'Mungo [mungo], der; -[sl. -s [engl, mungo, mongoose < tamil. (Eingeborenenspr. des südl. Indien) mangüs]: 1. svw. f Manguste. 2. (Zool.) Vertreter einer in Arabien. Indien u. auf Sri Lanka vorkommenden, bräunlichen, silbergrau gesprenkelten Schleichkatzenart. zu der Ichneumon, Manguste u. a. gehleren. 2Mungo [-]. der; -[sl. -s [engl, mungo, H.u.l: Reißwolle aus schweren Wollstoffen mit kurzen u. beschädigten Fasern. Muni [mu:ni], der: -s. - [H.u.. viell. lautm.] (Schweiz.): Zuchtstier. Munition [muni't$io:n], die; - [frz. munition (de guerre) < lat. münitio = Befestigung. SchanzwerkJ: aus Geschossen. Sprengladungen. Zütid- u. Leuchtsätzen bestehendes Schießmaterial für Feuerwaffen sowie Handgranaten. Bomben. Sprengladungen von Raketen. Minen u. pyrotechnische Signalmittel: scharfe M. (im Gegensatz zu der für Ausbil- dungs-, Übungszwecke) ausgeben; kaum noch, nicht genug M. haben; seine M. verschossen haben; U seinen Kritikern M. liefern; munitionieren [...t$ioni:ran] <sw. V.; hat): mit Munition ausrüsten: Ü ... sich für eine Anfrage zu m. (Spiegel 11. 1970. 31); <Abl.:> Munitionkning. die: -. -en <PI. ungebr.) Munitions-: -bunker, der: vgl. MJepot; -depot, das: Depot (1 a). in dem Munition gelagert wird; -fabrik. die; -kiste, die; -kolonne, die: Kolonne für den Nachschub von Munition; -ladung. die: -lager, das: svw. f -dcpot; -nachschub. der; - transport, der; -zufuhr, die; -zug, der: Eisenbahnzug. der Munition befördert. munizipal [munitßipa:l] <Adj.: o. Steig.) [lat. münicipälis = zu einem Munizipium (1) gehörend] (veraltet): städtisch; Munizipalität [...pali'te.t], die; -. -en (veraltet): Magistrat; Munizipium [...'tßLpjpm). das: -s. ...ien [...ian; lat. münici- pium]: 1. (hist.) . selbständige j Stadtgemeinde mit römischem od. latinischem Recht in Italien u. den romanisierten Westprovinzen. 2. (veraltet) Stadtverwaltung. Munkelei [munka'liy]. die; -. -en (ugs.): /dauerndes] Munkeln; munkeln [mookjn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. munkel(e)n. wohl lautm.] (ugs.): im geheimen reden, erzählen: in der ganzen Stadt wird über sie gemunkelt; man munkelt schon lange von dieser Sache; man munkelt so allerlei: man munkelte, er sei ihr untreu. Münster [mYnste]. das; selten: der: -s. - [mhd. münster. ahd. munist(i)ri = Kloster, über das Vlat. zu kirchenlat. monasterium < griech. monasterion = Einsiedelei; Kloster, zu: monäzein = allein leben, zu: mönos = allein, vereinzelt]: große Kirche eines Klosters od. Domkapitels; Stiftskirche: das Straßburger. Freiburger M. MUnsterkäse, der; -s. - [nach der frz. Stadt Munster im Elsaß]: weißlichgelber Weichkäse von feinem, mild-würzigem Geschmack. Munt: t:Mund. munter [monte] <Adj.) [mhd. munter, ahd. munter, urspr. = aufmerksam,aufgeregt]: l.a)heiter.gutgelauntu. frischlebendig (in der Art. wie man sich gibt, in bezug auf ein Tun], aufgeweckt u. lebhaft od. davon zeugend: ein -es Kind; ihre -en Augen; sein -es Gesicht; ein -es Lied. Spiel, Späßchen; -es Hundegebell; Voran ging Herrn Ruys Brauner seinen -en (raschen) Schritt (Doderer, Abenteuer 5); Die Frau ist ordentlich m. geworden (Remarque. Westen 187); ihre Fröhlichkeit stimmte auch die andern m.: „So", sagte sie m. ..Nun kommen Sie mal alle mit" (Kempowski. Tadelloser 176); U ... hat Fiat dem ohnehin -en 850-ccm- Motoreine zusätzliche Leistungsspritze verabreicht (Auto 7. 1965, 41); b) unbekümmert, ungehemmt fu. mit Lust an der Sache}: beim Kaufmann m. anschreiben lassen; m. alles ausplaudern; Ü der Wasserkessel kochte m. vor sich hin: c) (wieder] in guter gesundheitlicher Verfassung: er ist wieder [gesund und] m.; sich gesund und m. fühlen. 2. wach; nicht mehr od. noch nicht schläfrig: langsam wieder, morgens schon früh m. werden; sich nicht länger m. halten können; etw. macht Jmdn. m.; <Abl.:> Munterkeit, die: -: muntere Art; das Muntersein; <Zus.:> Mtuitermadier, der (ugs. scherzh.): Anregungsmittel. Ü.Besonders wirksam als M. (etw.. wodurch man munter 2 wird) sind auch Duschbäder (Hörzu 14. 1976, 136). Muntjak [muntjak], der; -s. -s [engl, muntjak. aus dem Jav.]: im tropischen Südasien lebender Hirsch mit rotbrauner Oberseite, weißer Unterseite u. kleinem Geweih. Münz- ['mYntH (bes. Münzwesen): Mimt, das, -anstalt. die: svw. t ^Stätte; -arbeiter, der: Facharbeiter an einer Münzstätte; -automat, der: svw. T Automat (1 a); -beamte, der: Beamter an einer Münzstätte; -delikt, das (jur.): Verstoß gegen die Gesetze zum Schutz des staatlichen u. internationalen Geldverkehrs; -falscher, der: jmd.. der Münzen fälscht; Falschmünzer, dazu: -Fälschung, die (Jur.): das Fälschen von Münzen; Falschmünzerei; ^fernrohr, das: vgl. ^fernsprecher; -femsprecher, der: öffentlicher Fernsprechapparat, der nach Einwurf einer <xJ. mehrerer Münzen benutzt werden kann; Fernsprechautomat; -fund. der: sehr wertvolle -e aus hellenistischer Zeit; ^fuß, der: gesetzlich festgelegtes Verhältnis zwischen Gewicht u. Feingehalt bei Münzen: -gaszähler, der: svw. f Gasautomat; -»erechtig- keit, die: svw. !-recht; -gewicht, das: durch den Münzfuß geregeltes Gewicht einer Münze im Unterschied zum Feinge- lialt; ^herr. der: Inhaber des Münzrechts: -hoheit, die: Recht {des Staates]. Münzen zu prägen; -kabinett, das: l.a) Raum zur Aufbewahrung einer Münzensammlung; b) (früher) mit vielen Fächern versehenes Schränkchen zur Aufna/tme gesammelter Münzen. 2. svw. t-Sammlung; -kontrollwaage, die: Waage, mit der das gesetzlich vorgeschriebene Gewicht von Münzen kontrolliert wird; Justierwaage: ^Convention, die: svw. K vertrag; -künde, die: I. <o. Pl.> svw. t Numismatik. 2. Lehrbuch der Numismatik; -meister, der: verantwortlicher Leiter einer Münzstätte; ^Prägung, die: das Prägen von Münzen in einer Münzstätte; -probe, die: chemisch-physikalische Untersuchung einer Münze auf Einhaltung des gesetzlichen Münzfußes; -prüfer, der; -recht, das <o. Pl.>: 1. svw.! Münzhoheit. 2. rechtliche Bestimmungen eines Staates zur Regelung des Münzwesens; -regal, das: 1. (MA.) Münzhoheit. 2. vom Staat, der die Münzhoheit besitzt, an Münzstätten verliehenes Recht, Münzen zu prägen: -Sammlung, die: t Münzensammlung; ^statte, die: Werkstatt od. Fabrik, in der Münzen geprägt werden; -Stempel, der: Werkzeug, mit dem das Rohpnxiukt der Münze mit dem Gepräge versehen wird; -tank[automat], der: Automat zum Selbsttanken; -tankstelle, die: Tankstelle mit Münztank; -verbrechen, das: svw. t^dellkt; ^verfiU- schung, die (jur.): betrügerische Verätuierung von Geld, um ihm einen höheren Wert od. eine Fortdauer der Geltung zu verleihen; ^vergehen, das: svw. t^delikt; -vertrag, der: Vertrag zwischen verschiedenen Münzherren bes. über An- gleichungen im Münzwesen; -wardein, der (früher): vom Münzmeister unabhängiger Münzbeamter zur Beaufsichtigung besonders von Feingehalt u. Münzgewicht; -Wechsler, der: Automat, der / größere] Münzen in kleinere umtauscht: -wesen, das <o. Pl.>: die Gesamtheit der Einrichtungen für die Herstellung u. den Umlauf von Münzen: -Wissenschaft, die: Numismatik; -Zähler, der: Automat, der nach Einwurf einer Münze eine bestimmte Menge Gas od. Strom abgibt; -zeichen, das: auf Münzen eingeprägtes Zeichen. Münze [mYntßd], die; -, -n [mhd. münze, ahd. muni33a < lat. moneta = Münzstätte; Münze; eigtl. Beiname der römischen Göttin Juno, in deren Tempel sich die römische Münzstätte befand]: 1. aus Metall hergestelltes, scheibenförmiges Geldstück von bestimmtem Gewicht u. Feingehalt, wofür das [beidseitige] Gepräge bürgt: eine silberne, echte, alle,ungültige,abgegriffene M.; inländische, ausländische, fremde -n; eine M. aus Gold; eine M. verliert ihren Wert, an Wert; eine M. in einen Automaten einwerfen; -n prägen, fälschen; beim öffentlichen Fernsprecher -n nachwerfen; -n sammeln; neue, falsche -n in Umlauf setzen; -n einziehen, aus dem Verkehr ziehen; Ü Er speist die Fragende nicht ab mit der billigen M. des Mitleids (Joho, Peyrouton 178); 'klingende/bare M. (geh.; bares Geld; Geld, aus dem man Nutzen od. Gewinn ziehen katin): eine Idee in klingende, bareM. umsetzen, verwandeln; in/mit klingender M. (bar) bezahlen: etw, für bare M. nehmen (an der Ernsthaftigkeit 1830
muschel-, Muschel- von jmds. Äußerung törichterweise nicht zweifeln); jmdm. etw. in/mit gleicher M. heimzahlen (jmdm. etw. auf die gleiche üble Art vergelten). 2. svw. T Münzstätte: die Münchener. Stuttgarter M.; münzen fmYnt$n] <sw. V ; hat) [mhd. münzen, ahd. müni33Ön]: 1. Metall zu Münzen prägen: Gold. Silber m. 2. *auf imdn., etw. gemünzt sein (sich auf imdn.. etw. beziehen; sich gegen jmdn.. etw. richten; wohl nach den früher hergestellten Gedenkmünzen mit eingeprägten, versteckten statistischen Anspielungen): diese Bemerkung war auf seine Person, auf die gegenwärtigen Verhältnisse gemünzt; Münzensammlung, die; -, -en; Menzel*, der; -s. - [mhd. münzer. munzxre. ahd. munizäri. auch = Geldwechsler < spätlat. monetärius] (veraltet): jmd.. der Münzen prägt: Münzarbeiter. Muräne [mu're:r»]. die; -.-n[spätmhd. muren < lat. mürena < griech. myraina]: in warmen Meeren heimischer, gelbbrauner, z. T. lebhaft gezeichneter (marmorierter), aalarti- ger Fisch, von dem einige Arten als Speisefisch sehr geschätzt werden. mürb [mvrp] (landsch.. bes. südd.. österr.): svw. Tmürbe (bes. 1); mürbe [nrnte] <Adj.; nicht adv.) [mhd. mür(w)e. ahd.mur(u)wi = zermalmt, zerrieben, weich): 1. so beschaffen, daß es sich leicht kauen läßt u. sogleich in seine Teile zerfällt: -s Gebäck. Fleisch. Obst; der Apfel, der Braten ist sehrm.; das Fleisch m. klopfen. 2. durch Alter. Abnutzung die Festigkeit seiner Substanz verloren habend: m. Taue; ein -s (brüchiges, durchgescheuertes) Gewebe; die -e Haut des alten Fischers. 3. <nur präd.) seine Spannkraft u. Widerstandskraft durch anhaltende negative Einwirkung verloren habend: völlig m. sein; den Gegner m. machen (zwingen, seinen Widerstand aufzugeben); Mürbe [-1. die; -: svw. tMürbheit; <Zus.:> Mürbebraten, der: a) (nordd.) Lendenbraten; b) (Jägerspr.) Lendenstück beim Rotwild; Mürbeteig, der: gekneteter Kuchenteig aus Zucker. Fett. Eiern. Mehl u. wenig Milch od. Wasser; Myrbfletsch, das (landsch.): Lendenbraten; Mürbheit, die; -; Mürbigkeit [mYrbi^kajt], die; - (veraltet): svw. TMürbheit; Mjjrbteig, der; -[e]s. -e (landsch.. bes. südd.. österr.): TMürbeteig. Murbruch ['muig-l. der; -[eis. ...brüche: svw. TMure; Mure l'mu:ra]. die; -. -n [aus dem Bayer.. Tirol., viell. verw. mit Tmorsch, mürbe]: in Gebirgsgegenden durch starken Regen od. Schneeschmelze hervorgerufener Schlammstrom mit Gesteinsschutt. muren Cmu.ranl <sw. V.; hat) [engl, to mur] (Seew.): (ein Schiff) mit einer Muring verankern. Murgang [mu:g-]. der; -[eis. ...gange: svw. TMure. muriatisch [mu'rja:tij] <Adj.) [zu lat. muriäticus = gepökelt] (Fachspr): (von Heilquellen) ktKhsalzhaltig. murig [mu:ri<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): regelmäßig von einer Mure, von Muren überflutet: ein -es Gelände. Muring ['mu'.nol. die; -. -e [engl, muring. zu: to murc. t muren] (Seew.): Vorrichtung zum Verankern eines Schiffes mit zwei Ankern. Murkel [morkjl.der; -s. - fVkl. von älter: Murk = Brocken; Krümel. Knirps, zu fmurkeln] (landsch.): kleines Kind; murkelig.murk]ig['mork(3)li<;] <Adj.; nicht adv.) (landsch. abwertend): im Wachstum zurückgeblieben u. entsprechend klein, schwächlich u. unansehnlich: ein murk liger Weihnachtsbaum: wie ein Gott, der ... nur mit einem Auge auf die murkeligen Erdenzwerge hinschaut (Strittmatter. Wundertäter 41); murkebi [murkln] <sw. V.; hat) [landsch. Nebenf. von f murksen] (landsch.): zerdrücken, zerbrechen: Ü die Kugel haut schnell um. und das Gift murkelt (tötet) langsam (A. Zweig. Grischa 424); murklig: t murkel ig: Murks [murks], der; -es [rückgeb. aus f murksen] (salopp abwertend): unsachgemäß, fehlerhaft, schlecht ausgeführte Arbeit, die jmdm. nichts nützt: das ist doch alles M.!; er hat M. gemacht; murksen [murksn] <sw. V.; hat) [zu älter Murk. f Murkel; vgl. abmurksen] (salopp abwertend): 1. /über längere Zeit, ohne sichtbaren Erfolg] sich mit etw. beschäftigen, unsachgemäß an etw. arbeiten: immer was zu m. haben; er murkst schon drei Stunden im Keller: er hat bei dieser Arbeit gemurkst (er hat nachlässig u. fehlerhaft gearbeitet). 2. (landsch.) töten, umbringen: der andere war ... bereit, zu schlagen und zu m.. was nach Blutsauger und Ausbeuter roch (Marchwitza. Kumiaks 122). Murmel [morml]. die; -. -n [aus dem Niederd.. Nebenf. von T 'Marmel]: kleine / Glasjkugel zum Spielen, die Kinder aus einer gewissen Entfernung in Richtung auf eine Vertiefung werfen u. dann mit dem Finger in die Vertiefung stoßen; ^Marmel: wir wollen [mit] -n spielen. Myrmellaut,der;-le]s.-e(Sprachw.): svw. tSchwa; 'murmeln [murmln] <sw. V.; hat) [mhd. murmeln, ahd. murmulön. lautm.]: a) mit gedämpfter Stimme [in tiefer TonlageJ. meist nicht sehr deutlich etw. sagen, was oft nicht für andere bestimmt ist: etwas Unverständliches, ein paar Worte, eine Entschuldigung, einen Gruß. Gebete [vor sich hin] m.; Sie murmelten Empörung (gaben murmelnd ihrer Empörung Ausdruck; Kirst. 08/15, 643); man hatte davon gemurmelt; <subst.:) ein leises Murmeln; b) (dichter.) ein murmelndes, wie Murmeln (a) klingendes Geräusch von sich geben, glucksen (1): der Bach murmelt; <subst.:> das Murmeln der Quellen. Ärmeln I-] <sw. V.; hat): mit Murmeln spielen. Murmeltier, das; -[e]s, -e 11. Bestandteil ahd. murmunto. murmuntin. zu spätlat. müs (Gen.: müris) montis = Bergmaus, volksetym. an 'murmeln angelehnt; vgl. Marmotte]: vor allem im Hochgebirge vorkommendes, kleines Nagetier mit rundlichem Kopf u. kurzem, buschigem Schwanz, das Pfeiftöne von sich gibt u. einen langen Winterschlaf hält: schlafen wie ein M. (emotional; fest u. lange schlafen). murren [moran] <sw. V.; hat) [mhd. murren; lautm.. verw. mit T 'murmeln]: a) seine Unzufriedenheit. Auflehnung mit brummender Stimme u. unfreundlichen Worten zum Ausdruck bringen: ständig leisem.; er murrte über das schlechte Essen: murrende (sich im Murren Ausdruck verschaffende) Entrüstung wurde laut; <subst.) er ertrug alles ohne Murren; b) (dichter.) ein murrendes, wie Murren (a) klingendes Geräusch von sich geben: die Kanonen murrten leise; Das Gewitter murrt (Remarque. Obelisk 85); <Abl.:) mürrisch [mYriJ] <Adj.): Unzufriedenheit od. schlechte Laune im Gesicht sausdruck od. durch eine unfreundliche, einsilbige, abweisende Art erkennen lassend: ein -es Gesicht machen; warum ist er immer so m.?; m. grüßen; er sagte, tat es ziemlich m.; <Abl.:> Myrrischkeit, die; -; Myrrkopf, der; -[e]s. ...köpfe (veraltet): mürrischer Mensch; mgrrköpfig, myrrköpfisch [-kce^lij] <Adj.) (veraltet): mürrisch. Mus [mu:s], das. landsch. auch: der: -es. -e [mhd.. ahd. muos = Speise, Essen, Nahrung]: aus gekochtem Obst, aus gekochten Kartoffeln o. ä. hergestellter Brei: M. kochen, rühren, essen; etw. zu M. rühren (zu einer breiartigen Masse verrühren); die Kartoffeln sind zu M. gekocht; Ü das Kind wurde in der Straßenbahn fast, förmlich zu M. gedrückt (salopp; wurde in der Enge sehr gedrückt): *jmdn., etw. zu M. machen/schlagen o.a. (derb; jmdn. zusammenschlagen, vernichten). Mus-: ^apfel.der: Fallapfel für Apfelmus; -äuge, das (berlin. salopp): a) entzütidetes. triefendes Auge; b) Bluterguß, am Auge, blaues Auge; -spritze, die [nach der entfernten Ähnlichkeit mit dem Spritzbeutel Tür Torten u.a.] (ugs. scherzh.): Regenschirm, bes. Stockschirm; ^topf, der: irdener Topf mit Mus: *aus dem M. kommen (landsch.. bes. berlin. salopp; völlig ahnungslos in bezug auf etw. sein u. dies durch eine entsprechende Äußerung zu erkennen geben; W.u.). Musaget [muzage:t]. der; -en. -en [spätlat. Müsagetes < griech. Mousagetes = Vorsteher der Musen. Beiname des Apoll u. des Herakles, zu fMuse] (veraltet): Freund u. Förderer der Künste u. Wissenschaften. Muscadet [myska'de]. der; -[s], -s [frz. muscadet. zu: muscade = Muskat]: leichter, trockener, würziger Weißwein aus der Gegend um Nantes. 'Musche [mujd]: TMouche (1). dusche [-], die; -. -n [ostmd. Mutsche. nd. Mutze < spätmhd. mutze = Vulva] (landsch. salopp abwertend): weibliche Person mit lockerem Lebenswandel; Prostituierte. Muschel [mujl]. die; -, -n [mhd. muschel. ahd. muscula. < lat. müsculus. eigtl. = Mäuschen, wohl nach der Ähnlichkeit in Form u. Farbe mit einer Maus]: 1. <Vkl. Mü- schelchen) a) in zalüreichen Arten in Gewässern lebendes. z. T. eßbares Weichtier, dessen Körper von zwei durch Muskel in] verschließbaren Kalkschalen umschlossen ist: -n fangen, essen; b) Schale von Muscheln da): am Strand -n suchen; Ragout fin in der M. servieren. 2.a) kurz für T Hörmuschel; b) kurz für T Sprechmuschel. 3. (selten) kurz für TOhrmuschel. 4. (vulg.) Vagina. 5. (österr. ugs.) 7b/- lettenbecken. muschel-, Myschel-: -bank.die /natürliche] Massenansied- lung von im Meer lebenden Muscheln; -blümchen, das [wohl 1831
Müschelchen nach der Form der Blütenblätter]: vor allem in Laubwäldern als zierliche, weiliblühende Staude vorkommende, auch kultivierte Frühlingsblume: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> -geld, das: bei Naturvölkern verwendetes Za/ilungsmittel in Form von Muschelschalen od. Schneckengehäusen: -gold, das [das Gold wurde aus der inneren Schicht der Muschelschale durch Zerreiben gewonnen): svw. f Musivgold: -kalk, der (Geol.): die mittlere Abteilung der Trias bildende Kalk-Schieferton-Folge; -kieker, der [zu T Muschel (4)) (berlin. salopp): Frauenarzt: -krebs, der: mit etwa 12000 Arten im Meer u. im Süßwasser vorkommender, wenige Zentimeter langer Krebs, dessen Körper von zwei / KalkJ- schalen völlig umschlossen ist: ^ Sammlung, die; -schale, die; -sekle, die: von bestimmten Muschelarten gebildete, glänzende, bräunliche Fäden, die als Fasern zu hochwertigen Geweben mit warmem Goldglanz verarbeitet werden: Seeseide; -Vergiftung, die: Vergiftung nach dem Genuli von verdorbenen [ Miesmuscheln od. Austern; ^werk. das <o. PI.) (Kunstwiss.): meist asymmetrisch rahmendes Ornament in ausschwingenden, muschelförmigen Gebilden als wichtigstes Dekorationselement des Rokokos [für Innenräume;. Müschelchen [mYjkpn], das; -s, -: tMuschel (1). muschelig, (auch:) muschlig [mul(9)li<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): muschelförmig: Der Pickel schlug muschelige Schollen aus dem Gestein (A. Zweig. Grischa 458). muschebi [mulln] <sw. V.; hat) [Nebenf. von tmauscheln] (bes. berlin. salopp): svw. Tmogeln. MuschiI moü.auch: mu:Ji], die; -. -s: 1. (Kinderspr.) Katze. 2. (vulg.) Vulva. Muschik [müjik,auch: - -]. der; -s. -s [russ. muschik.eigtl. = kleiner Mann]: Bauer im zaristischen Rußland. Muschkote [mof ko.ta],der; -n, -n [verderbt aus t Musketierl (Soldatenspr. veraltend, oft abwertend): einfacher Soldat der Infanterie. Fußsoldat: Sie sind ja nur -n. und er Ist ein hohes Tier (Remarque, Westen 182). muschlig: f muschelig. Muschpoke: f Mischpoke. Muse ['mu.zdl. die; -. -n [lat. müsa < griech. moüsa = Kunst, künstlerische Beschäftigung; Muse] (griech. Myth.): eine der neun Töchter des Zeus u. der Mnemosyne. der Schwestern im Gefolge des Apoll als Schutzgöttinnen der Künste: Terpsichore. die M. des Tanzes; Städte ( = München und Wien), die den -n immer zugewandt und denen die -n dafür offenbar auch „hold" waren (Zeit 10. 12. 65.45); die-nanrufen; *die leichte o. ä. M. (die unterhaltende Kunst, bes. Operette); die zehnte M. (scherzh.: 1. das Kabarett; nach dem Titel, den 1902 M. Bern (1849-1923) seiner Sammlung von Liedern u. Geschichten fürs Kabarett gab. 2. der Film); die M. küßt imdn. (scherzh.; jmd. hat die Inspiration zu einem dichterischen Werk): museal [mu- zea.l] <Adj.): I. <o. Steig.; nicht präd.) das Museum betref- ferul. dazu gehörend: die Impressionisten bilden dort die größte -e Attraktion; m. (wie Museen) verwaltete Konzentrationslager (Fries. Weg 199). 2. Vorstellungen von etw. weckend, was im Museum als Relikt vergangener Zeiten aufbewahrt wird: -e Kulturgüter; Der am wenigstens -e (traditionalistische und unzeitgemäße) Denker unserer Tage, Sartre (Spiegel 11, 1966. 10); ein m. renoviertes Fachwerkhaus; Museen: PI. von T Museum. Muselman[mu:zjman].der; -en -en [...ma.nan, auch: --'—; ital. musulmano, türk. müslüman < pers. mosalmän; vgl. Moslem] (veraltet, noch scherzh.): Moslem; Musebnanin [mu:z|ma:nm. auch: --'--]. die; -, -nen: w. Form zu t Muselman; muselmanisch [auch: --'—] <Adj.; o. Steig.) (veraltet): Tmoslemisch; Muselmann, der; -[e]s, ...männer (veraltet, noch scherzh.): eindeutschend für f Muselman. musen [mu:znl <sw. V.; hat) (landsch.): zu Mus rühren. Musen-: -almanach, der: (im 18. u. IQ.Jh.) jährlich erscheinende Anthologie meist noch unveröffentlichter Dichtungen; -söhn, der (veraltet, noch scherzh.): a) /JungerJ Dichter; b) Student: -tempel, der (veraltet, noch scherzh.): Theater: die Stadt hat sich einen teuren M. gebaut. Musette [myzet], die; -. -s [frz. musette. zu afrz. muse = Dudelsack, zu: muser = dudelnl: 1. französische Sackpfeife im 17.118. Jh. 2. (in Frankreich im 17.118. Jh.) /von der Musette (1) begleiteter ] langsamer Tanz im V V od. 2lrTakt. der auch Eingang in die Kunstmusik fand; <Zus.:) Musetteorchester, das: kleines Tanz- u. Unterhaltungsorchester ohne Streicher. Museum [muze:om], das; -s. Museen [muze^n; lat. mü- seum = Ort für gelehrte Beschäftigung < griech. mouselon = Musensitz. Musentempel, zu: moüsa, TMuse]: Institut, in dem Kunstwerke sowie kunstgewerbliche, wissenschaftliche, technische Sammlungen aufbewahrt u. ausgestellt werden: ein [natur]historisches. vorgeschichtliches M.; ein M.. eine Ausstellung im M. besuchen. museums-, Museums-: -aufsehender: svw. f -wärler (Berufs- bez); Mliener, der (veraltend): svw. T-Wärter; -fuhrer, der: 1. Führer (1 b) durch ein Museum. 2. Führer (2) zur Besichtigungeines Museums; -käfer, der: vgl. Kabinettkäfer; -katalog, der: Katalog über eine einzelne od. alle Sammlungen eines Museums; -reif <Adj.; Steig, selten; nicht adv.) (ugs. iron.): in heutiger Zeit völlig unüblich geworden od. aus dem Gebrauch gekommen; eine -e Schreibmaschine; ihr Hut ist fast m.; -replfkat, das: Replikat in Größe u. Farbe des im Museum aufbewahrten Originals; -stück, das: in einem Museum aufbewahrter / einzelner wertvoller] [ Aus- stellungs]gegenständ: wertvolle Gemälde und -e wurden zu Beginn des Krieges ausgelagert; Ü (ugs. iron.:) jmdn.. etw. als M. bestaunen; -wärter, der: jmd.. der in einem Museum die Aufsicht [über einen od. mehrere SäleJ führt (Berufsbez.); -wert, der <o. PI.) fast nur in Verbindung M. haben (besonders wertvoll sein): dein Wagen hat Ja schon M. (ist sehr alt. ist kaum noch zu gebrauchen). Musica['mu:zika|.die;-[lat.(ars)müsica < griech.mousike (t&hne). eigtl. = Musenkunst]: Musik als eine der Artes liberales: Frau M. (altertümelnd. scherzh.; die Musik): M, antiqua t-an'ti:kva) (alte Musik); M. Instrumentalis [mstrumen'ta.lis] (im MA. Musik im eigentlichen Sinne. Instrumental- u. Vokalmusik); M. mensurata [-menzu'ra:- ta] (Mensuralmusik); M. nova [-nova. auch: no:va] (neue Musik); M. sacra [-za.kra] (geistliche Musik; Kirchenmusik); M. viva [- 'vi:va] (moderne, zeitgenössische Musik); Musical [mju.zikj], das; -s. -s [amerik. musical (comedy od. play)]: a) <o. PI.) aktuelle Stoffe behandelnde, populäre Gattung des Musiktheaters mit Elementen aus Drama. Operette. Revue u. Variete; b) einzelnes Stück der Gattung Musical (2): ein amerikanisches M.; ein M. schreiben, komponieren; aus einem Schauspiel ein M. machen; Musicalclown, der; -s. -s: Unterhaltungskütistler. der als Hauptbestandteil seiner Darbietung auf ungewöhnlich aussehenden Musikinstrumenten spielt u. damit eine komische Wirkung erreicht;Muskrbox[mju:zik-],die; -, -en u. -es [...iz]: tMusikbox; Musik [mu'zi:k], die; -. -en [mhd. music. ahd. musica < lat. müsica. fMusica; Betonungsänderung u. Bedeutungserweiterung unter Einfluß von frz. musique]: l.a) <o. PI.) Kunst. Töne in bestimmter (geschichtlich bedingter) Gesetzmäßigkeit hinsichtlich Rhythmus. Melodie. Harmonie zu einer Gruppe von Klängen u. zu einer stilistisch eigenständigen Komposition zu ordnen; Tonkunst: klassische, italienische, alte, geistliche, weltliche, akademische, moderne, atonale, elektronische M.; die M. des Barock; M. kennt keine Grenzen (wird überall auf der Welt verstanden u. ist völkerverbindend); M. lieben; M. (an einer Musikhochschuleein Fach wie z. B. Komposition. Klavier. Gesang) studieren: sie hat in M. (im Schulfach Musik) eine Zwei; etw. von M. verstehen: *M. im Blut haben (emotional; eine angeborene Musikalität besitzen u. sich / auf dem Gebiet der Unterhaltungsmusik] entsprechet talentiert zeigen): b) Erzeugnis/se]. Werkle/ der Musik (1 a): M. [von Bach, Beethoven, der Wiener Klassik] erklingt; aus dem Radio tönte, kam laute, hämmernde, beschwingte, leise, diskrete, gedämpfte, getragene, ernste M.; M. als Untermalung; die M. brach ab. setzte wieder ein. drang bis auf die Straße; M. hören; jmds. M. auffuhren, dirigieren, spielen, singen; er hört gern gute, klassische, schwere, leichte, (ugs.:) schräge M.; er schreibt, komponiert die M. zu diesem Film; M. machen (tnusizieren; für ein Publikum spielen); der M. lauschen; einen Text in M. setzen (vertonen); das Ballett ... tanzt nach -en von Ravel und Sa rasa te (MM 12. 8. 72. 66); R mit M. geht alles besser; Ü sie ... lauschten auf die M. der Wellen (Geissler. Wunschhütlein 72); M. in imds. Ohren sein (ugs.; eine äußerst angenehme u. willkommene Äußerung. Neuigkeit o.a. für jmdn. sein): hinter/in etw. sitzt/steckt M. (ugs.; etw. hat Kraft. Wucht). 2. <PI. ungebr.) (ugs.) Musikkapelle: die M. kommt; Es ist ohnehin Schluß; auch die M. packt ein (Remarque. Obelisk 56); er bestellte Bier für die M. musjk-. Musik-: -automat, der: a) Apparat, der mit mechani- 1832
Muskarin scher Antriebsvorrichtung ein od. mehrere Musikstücke abspielt: b) svw. t ^box; -begabt <Adj.; nicht adv.>: für Musik (1 a) begabt: -besessen <Adj.; nicht adv.>: von der Musik (1 a) besessen (b): -bibliothek, die: / öffentliche} Sammlung von Musikalien, Literatur über Musik fu. Musik auf Tonträgern/; ^box. die: / in Gaststätten aufgestellter] Autotnat mit einem Magazin von Schallplatten, die nach Einwurf von Münzen abgespielt werden können; -bücherei, die: öffentliche Musikbibliothek; -bühne. die: Bühne (1 b), an der bes. Opern gespielt werden; MÜrektor. der (Abk.: M D): a) <o. PI.) an den Leiter einer städtischen, kirchlichen o.a. musikalischen bistitution verliehener Titel; b) Träger des Titels Musikdirektor (a): Minima, das: a) <o. PI.) (bes. im Hinblick auf die Werke R. Wagners) musikalisches Bühnenwerk (als Gattung, bei dem sich die Musik den Anforderungen des Dramas fügt); b) einzelnes Werk der Gattung Musikdrama (a); -erziehung, die <o. PL): Musik (1 a) als Schulfach; ^fest. das: musikalische Festspiele, dazu: ^Festspiele <PI): svw. Nfest; -fibu, der: Film mit zahlreichen musikalischen Darbietungen; -freund, der: Freund (3 a) der Musik; ^geschichte.die <o. PL): a) geschichtliche Entwicklung der Musik; b) Wissenschaft von der geschichtlichen Entwicklung der Musik als Teil der Musikwissenschaft, dazu: ^geschichtlich <Adj.; o. Steig) Historiker, der: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Musikgeschichte (b); ^historisch <Adj.; o. Steig.); Hochschule, die: Fachhochschule für die musikalische Ausbildung; -Instrument, das: Instrument, mit dem Töne hervorgebracht werden, auf dem Musik gespielt wird; -kapelle, die: svw. tKapelle (2); -korps, das: Blasorchester als militärische Einheit; -kritik, die: a) <o. PI.) publizistische kritische Beschäftigung mit Musik od. Erscheinungen im Bereich der Musik; b) einzelne publizistische Äußerung über ein musikalisches Ereignis, ein Werk u. seine Aufführung, dazu: -kritiker, der: Publizist auf dem Gebiet der Musikkritik (a); -leben, das <o. PL): musikalisches Geschehen in einem bestimmten geographischen Bereich: die Münchener Oper ist eines der Zentren europäischen -s; -lehre, die: a) <o. PL) allgemeine Lehre von der Musik in bezug -auf die Grundbegriffe der Akustik, Notation, Melodie, Harmonik, der Formen u.a.; b) Werk, Lehrbuch, das eine Darstellung der Musik lehre enthält; ^leh- rer, der: Lehrer im Unterrichtsfach Musik; -lexikon, das; -liebe, die <o. PL): Liebe zur Musik; -liebend <AdJ.; nicht adv.): -liebhaber, der: svw. t ^freund; -literatur, die <o. PL): a) Literatur (1 b) über Musik; b) (selten) svw. T Literatur (1 c); -meister, der (veraltet): musikalischer Leiter einer Militärkapelle; -Pädagoge, der: a) Pädagoge, der Musikunterricht erteilt; b) Wissenschaftler auf dem Gebiet der Musikpädagogik; -Pädagogik, die: Pädagogik des Musikinstruments; -pflege, die <o. PL): das Bemühen um die Erhaltung u. Förderung der Musik, indem man sie ausübt; -preis, der: / auf Grund eines musikalischen Wettbewerbs I zur Anerkennung, Förderung junger Musiker verliehener Preis; -Professor, der (ugs.): a) Professor an einer Musikhochschule; b) Professor der Musikwissenschaft; ^Publikum, das: Publikum, das musikalische Aufführungen besucht; -räum, der: für den Musikunterricht eingerichteter Klassenraum; ^reiten, das: gemeinschaftliches Reiten in der Reitbahn nach Musik; -saai, der: a) Saal, in dem musiziert wird, musikalische Veranstaltungen stattfinden; b) svw. t^raum; ^schaffen, das (bes. DDR): künstlerisches Schaffen auf dem Gebiet der Musik; -Schauspiel, das: svw. f Melodrama (I); -schrank, der: svw. Ktruhe; -schule, die: städtische od. private musikalische Ausbildungsstätte für Laien- od. Berufsausbildung; -stück, das: einzelnes, nicht näher bezeichnetes Werk, bes. der Instrumentalmusik, von kurzer Spieldauer; -stunde, die: Unterrichtsstunde in Musik; -szene, die <o. PL) (ugs.): kultureller Bereich, in dem sich das Musikleben abspielt; -theater, das <o. PL): 1. Einheit aus Bühnendichtung u. Musik als Gattung. 2. dramatisch sinnvolle, darstellerisch glaubwürdige Inszenierung musikalisch-szenischer Werke; -theorie. die <o. PL): a) begriffliche Erfassung u. systematische Darstellung musikalischer Sachverhalte; b) Musiktheorie (a) als Lehrfach, das allgemeine Musiklehre, Harmonielehre, Kontrapunkt u. Formenlehre umfaßt; ~the- rapie, die (Psych.): Therapie mit Hilfe von Musik; -truhe. die: truhenartiges Möbelstück, in das ein Radiogerät, oft in Verbindung mit einem Plattenspieler, Tonbandgerät / u. Fernsehapparat/, eingebaut ist; -untermalung, die: musikalische Untermalung; -Unterricht, der; -verlag, der: Verlag. der musikalische Werke u. Bücher über Musik verlegt; ^werk. das: 1. musikalisches Werk; größer angelegte Komposition. 2. svw. Nautomat (a); -Wissenschaft, die <o. PL): Wissenschaft von der Musik, ihrem Wesen, ihrer Geschichte u. ihren verschiedenen Erscheinungsformen, dazu: -Wissenschaftler, der; -Zeitschrift, die: den Bereich der Musik behandelnde Fachzeitschrift; -Zentrum, das: Stadt I neben anderen /, in der sich das Musikleben eines Landes konzentriert. Musikalien [muzika:lpn)<Pl.> [zu mlat. musicalis = t musikalisch]: musikalische Werke in Form von gedruckten Noten, seltener als Handschriften; <Zus.:) Musikalienhandlung, die: Geschäft, in dem Musikalien verkauft werden; Musikalienhändler, der; -s, -: imd., der (über eine kaufmännische Ausbildung verfügt u.) Musikalien verkauft (Berufsbez.); musikalisch <Adj.) [mlat. musicalis]: 1. <o. Steig.) die Musik (1) betreffend, in ihren Bereich gehörend; -e Darbietungen; eine -e Begabung. Ader; die -e Umrahmung einer Feier; seine Interessen liegen hauptsächlich auf -em Gebiet; -er Nachwuchs (Jugendliche, die sich in der musikalischen Ausbildung befinden); er ist m. veranlagt. 2. mit Empfinden, Verständnis für Musik (1) ausgestattet; musikbegabt; ein -er Mensch; er ist. spielt, dirigiert [sehr, nicht] m. 3. wie Musik (1 b) wirkend; klangvoll; eine -e Sprache, Prosa; sie sprach mit einer m. angenehmen Stimme; Musikalität [...kali'tc:t], die; -: 1. Empfinden, Verständnis, Begabung für Musik (I): die M. des Dirigenten, der Solisten, des Chors: mit M. spielen, singen. 2. Wirkung wie Musik (1 b): die M. der Gedichte, der Sprache Brentanos: ein Duft voll sprühender M. (Anzeige in: Petra 10. 1966. 120); Musikant [...kant]. der: -en. -en [mlat. musicans (Gen.: musicantis). 1. Part, von: musicare = musizieren]: Instrumentalist, der zu bestimmten Gelegenlieiten, bes. zum Tanz, bei Umzügen, spielt; lustige -en zogen durch das Dorf; ein paar -en spielten auf der Hochzeit; <Zus.:) Musikfit- tenknochen.der [wohl nach derbes, bei Violinisten häufigen Entzündung bestimmter Teile des Hand- bzw. Ellenbogengelenks]: Höcker am Ellbogen, an dem der Nerv an der Oberfläche liegt, so daß diese Stelle besonders schmerzempfindlich ist; ich habemirden M. gestoßen; <Abl.:> Musikyn- tentum, das; -s; musikantisch <Adj.): mit Begeisterung u. der Musik adäquatem Schwung [spielend], eine entsprechende Haltung erkennen lassend; mit -em Schwung; das Quartett spieltem.; Musiker [mu:zikB], der; -s. - (Berufsbez.): ä)jmd., der beruflich Musik, eine Tätigkeit im musikalischen Bereich ausübt; ausübende M.; ein bedeutender, genialer M.; er ist M.; b) Mitglied eines Orchesters; Orchestermusiker: die M. stimmten ihre Instrumente, verließen das Podium; Musikerin. die; -. -nen: w. Form zu t Musiker; Musikoloee [muziko'lo:ga], der; -n. -n [T-loge]: svw. T Musikwissenschaftler; Musfkologie [...lo'gi:]. die; - [t-logie]: svw. f Musikwissenschaft; Musikus ['mu.zikos], der; -, ...izi [...it$i]. auch: -se [lat. müsicus = Tonsetzer. Tonkünstler] (scherzh.): Musiker: ... daß die Post mit den -sen eine Pauschalgebühr für ihr Kabelfernsehen aushandeln muß (Hörzu 13. 1976. 34); Muskme concrete [myzikkö'kret], die; - - [frz. musique concrfete]: konkrete Musik (T konkret 1 a); musisch <Adj.) [griech. mousikös, zu: moüsa, IMuse]: I. <o. Steig.) die schönen Künste betreffend, darauf gerichtet: eine -e Begabung; -e Neigungen; die -en Fächer (Kunsterziehung, Musik als Schulfächer); ein -es Gymnasium (Gymnasium mit Schwerpunkt in Musik u. Kunsterziehung); er ist m. veranlagt. 2. <nicht adv.) künstlerisch begabt; den Künsten gegenüber aufgeschlossen: ein -er Mensch. musiv: tmusivisch; <Zus.:> Musjvarbeit. die: svw. t Mosaik; Musivgold, das: goldglänzendes, schuppiges Pulver, das bes. früher in der Malerei für tiefgelb-bronzene Farbtöne u. zur Vergoldung von Spiegel- u. Bilderrahmen verwendet wurde; musivisch [mu'zi:vijl, musiv [muzi:fl <Adj.; o. Steig.) [lat. müsivus = zur Musivarbeit gehörend; vgl. Mosaik] (Fachspr.): mit Steinen od. Glasstücken eingelegt: eine -e Arbeit (ein Mosaik). Musizi: PI. von T Musikus; musizieren [muzi'tsi:ren] <sw. V.; hat) [mlat. musicare]: [mit jmdm. zusammen] Musik spielen, zu Gehör bringen: im häuslichen Kreis, viel gemeinsam m.; virtuos m.; das Orchester musizierte eine Sinfonie von Johann Christian Bach; <Zus.:) musizkrfreudig <Adj.>; <Abl.:> Musizkrfreudigkeit. die: -. Muskarin [muska ri:n], das: -s [zu lat. musca = Fliege]: 1833
Muskat stark giftiges Alkaloid des Fliegenpilzes, das pupillenverengend, gefäßerweiternd u. blutdrucksenkend wirkt. Muskat [müska:t. österr.: *—], der: -[e]s, -e [mhd. muscat < afrz. muscate < mlat. (nux) muscata. zu: muscatus. = nach Moschus duftend, zu spätlat. müscus. f Moschus]: als Gewürz verwendeter Samen des Muskatnußbaumes. Muskat-: -blute, die: als Gewürz verwendete Samenhülle der Muskatnuß: -miß, die: dunkelbrauner, gerieben als Gewürz verwendeter Samen des Muskatnußbaumes; -nuß- baum, der: in den Tropen wachsender Baum mit ölhaltigen Blättern; -reibe, die: kleines spezielles Reibeisen zum Reiben von Muskatnüssen. Muskate [mos'ka:ta|. die: -. -n (veraltet): svw. tMuskatnuß: Muskateller [muskatete], der: -s. - [ital. moscatello < mlat. muscatellum]: a) <o. PI.) Traubensorte mit dem Muskat ähnlichem Geschmack; b) Wein aus Muskatellertrauben; <Zus.:>Muskat$llertraube,die: svw. t Muskateller (1); Muskatellerwein, der: svw. t Muskateller (2). Muskel fmoskj], der: -s. -n [lat. müsculus. eigtl. = kleines Mäuschen, viell. nach einem Vergleich des unter der Haut zuckenden Muskels mit einer laufenden Maus]: i an den Knochen angewachsener j Teil des menschlichen u. tierischen Körpers, der aus von Bindegewebe umhüllten, zusammenziehbaren Fasern besteht u. der Bewegung von Gliedmaßen u. Körperteilen dient: kräftige, starke, schlaffe, gut trainierte -n; die -n spannten sich, traten hervor, vibrierten, spielten unter der Haut: beim Schwimmen werden alle -n beansprucht: einen M. anspannen, entspannen: er hat sich beim Springen einen M. gezerrt: Mensch, hat der -n!; bei diesem Training bekommt man -n. myskel-, Myskel-: -anstrengung, die: -arbeit, die <o. PI.): Arbeit, die ein Muskel leistet; -atrophie, die (Med.): svw. t-Schwund: -bepackt <Adj.: o. Steig.: nicht adv.) (ugs.): muskulös: ein -er Körper: -bündel, das: mehrere, von Bindegewebe umhüllte Muskelfasern; -dystrophie, die (Med.): langsam fortschreitender Muskelschwund; Elektrizität, die (Med.): elektrische Erscheinungen, die bei der Kontraktion eines Muskels entstehen; -entzündung, die (Med): Ermüdung, die: -faser, die: kontraktile Faser mit mehreren Kernen, die zusammen mit anderen, gleichartigen Fasern einen Muskel bildet, dazu: -faserriß, der: -fleisch, das: nur aus Muskel bestehendes Fleisch (3); -gefühl, das (Med.): svw. t-sinn; -geschwulst, die: svw. tMyom; -gewebe, das: -haut, die (Biol.. Med.): die einen Muskel umgebende Haut: -kater, der: durch Muskelverhärtung auftretende Schmerzen nach I ungewohnter] körperlicher Anstrengung: ich hatte nach diesem Marsch entsetzlichen M. in den Beinen: -kontraktil, die (Med.): -kraft, die: Kraft der Muskeln: mit M. allein schallt man das nicht: -krampf, der: schmerzhafte Zusammenziehungeines Muskels: einen M. im Bein haben: -magen, der (Zool.): Magen verschiedener Tiere, in dem durch Muskelkontraktionen die Nahrung zerkleinert wird: körnerfressende Vögel haben einen M.: -mann, der <PI. -männer) (ugs.): sehr starker Mann mit deutlich sichtbaren Muskeln; -paket, das (ugs.): a) starke, kräftige Muskeln: Dudley war ein kräftiger Mann mit -n wie Sonny Liston (Wolfe [Übers.]. Radical %): b) svw. T-mann: -protz, der (ugs.): Mann, der mit seinen Muskeln u. seiner Stärke prahlt; -quetschung, die: -rheumatismus, der (Med.): schmerzhafte Erkrankung der Muskulatur; -riß, der (Med.): Riß in einem Muskel: er hat sich beim Sport einen M. zugezogen: -ruptur, die (Med.): svw. t-riß; -schmerz, der: -schwäche, die (Med): krankhafte Schwäche od. Ermüdbarkeit der Muskeln; -Schwund, der (Med.): Verkümmerung der Muskulatur; -sinn,der (Biol.. Med.): Fähigkeit, mit Hilfe von Sinnesorganen in den Muskeln Lage u. Zustand einzelner Muskeln bzw. Gliedmaßen wafirzunehmen; -starre, die (Med.): Bewegungsunfähigkeit von Muskeln; -Strang, der: vgl. -bündel: -tonus der: normaler Spannungszustand eines Muskels; -training, das: -zernmg, die (Med.): /schmerzhafte] Zerrung eines Muskels; -zuckung, die. Muskete lmos'ke:tol. die: -. -n [frz. mousquet < ital. mo schetto, eigtl. = wie mit „Fliegen" gesprenkelter Sperber (Vkl. von.mosca = Fliege < lat. musca.f Mouche), dann: bei der Jagd auf diesen Vogel gebrauchte (Schuß)wafte): alte Handfeuerwaffe großen Kalibers, die mit einer Lunte gezündet wurde; Musketier [moske'ti.g. auch: 'mos...], der: -s. -e (früher): /mit einer Muskete bewaffneter] Fußsoldat. Muskovit[muskovi:t.auch: ...vitl.den -s. -e [engl, muscovi- te. zu nlat. Muscovia = Moskau, da das Mineral früher als ..Moskauer Glas" im Handel war]: weitverbreiteter heller Glimmer, der bes. in der Elektrotechnik als Isolierstoff verwendet wird. muskulär [mosku'le:?] <Adj.; o. Steig.) (Med.): zu den Muskeln gehörend,die Muskulatur betreffend; Muskulatur [...la- ' tu:?]. die: -. -en: Gesamtheit der Muskeln einer Körperpartie od. des ganzen Körpers; muskuHfc [...l0:s] <Adj.; -er. -este: nicht adv.) [frz. musculeux < lat. musculösus]: mit starken Muskeln versehen; äußerst kräftig: -e Arme. Beine: sein Körper ist sehr m. Müsli [my:sli]. das: -s, - [Schweiz. Vkl. von tMus]: meist zum Frühstück gegessenes Rohkostgericht aus rohen Haferflocken, [getrocknetem] Obst, Rosinen, geriebenen Nüssen u. Milch: einen Teller M. essen. Muslim usw.: f Moslem usw. muß [mos]: tmüssen; Muß [-1. das: - [subst. 3. Pers. Sg. von t müssenI: Zwang, Notwendigkeit: die Sicherheit eines Autos ist ein absolutes M.; du kannst mitkommen, aber das ist kein M.: Spr M. ist eine harte Nuß (es ist unangenehm, beschwerlich, wenn man einer Sache nicht ausweichen kann, sie tun muß). Mvß-: -Bestimmung, die (mit Bindestrich): Regelung, nach der im einzelnen Fall verfahren werden muß (Ggs.: Kann-Bestimmung): -ehe, die (ugs.): Ehe, die geschlossen wird, weil die Frau ein Kind erwartet: die meisten Frühehen sind -n; -betrat, die: vgl. -«he: -Vorschrift, die (mit Bindestrich): vgl. -Bestimmung (Ggs.: Kann-Vorschrift). Muße [mu:sd]. die: - (mhd. muoss. ahd. muo3a] (geh.): freie Zeit u. [innere] Ruhe, um etwas zu tun, was den eigenen Interessen entspricht: dazu fehlt mir die M.: [Zeit und] M. [zum Lesen] finden, brauchen, haben; er betrachtete die Bilder in. mit M. Musselin [mos3'li:n]. der: -s. -e [frz. mousseline < ital. mussolina. nach dem Namen der Stadt Mossul am Tigris (Irak)]: feines, locker gewebtes Baumwoll- od. Wollgewebe; musselinen <Adj.: o. Steig.: nur attr.): aus Musselin. müssen [mYsn] <unr. V.: mit Inf als Modalverb: mußte, hat... müssen, ohne Inf. als Vollverb: mußte, hat gemußt) [mhd. müesen. ahd. muojan, eigtl. = sich etw. zugemessen haben]: a) einem / von außen ko>nmenden/ Zwang unterliegen, etw. zu tun, gezwungen sein; zwangsläufig notwendig sein: er muß um 8 Uhr im Büro sein: du mußt mir gehorchen; wenn man Fieber hat. muß man im Bett bleiben; ich habe es tun. sagen müssen: wir mußten lachen; er mußte nachsitzen; ich muß in die Stadt, zum Arzt; er hat noch zur Bank gemußt; wir müssen jetzt wieder an die Arbeit; ich muß. ob ich will oder nicht: ich muß mal (fam.; auf die Toilette gehen müssen); b) auf Grund gesellschaftlicher Normen o. ä., einer inneren Verpflichtung nicht umhin können, etw. zu tun; verpflichtet sein, sich verpflichtet fühlen: ich muß ihre Einladung annehmen; du bist mein Freund, du mußt mir helfen; ich muß sofort nach Hause [gehen], meine Mutter wartet; sie mußte heiraten (weil sie ein Kind erwartete); c) auf Grund bestimmter vorangegangener Ereignisse, aus logischer Konsequenz o. ä. notwendig sein: der Brief muß heute noch abgeschickt werden; muß es denn ausgerechnet heute sein; warum hat gerade mir so etwas passieren müssen; das mußt du doch verstehen: diese Bilder muß man gesehen haben; mußt du immer gleich aggressiv werden?; was habe ich da über dich hören müssen (geh.; was hast du denn schon wieder angestellt)', wenn es denn unbedingt sein muß. komme ich mit; d) (nordd.) dürfen, sollen (verneint): das mußt du nicht tun. sagen; ihr müßt das nicht so ernst nehmen; e) drückt eine hohe, sich auf bestimmte Tatsachen stützende Wahrscheinlichkeit aus; drückt aus. daß man etwas ziemlich sicher annimmt: so muß es gewesen sein; das mußte ja so kommen; er muß jeden Moment kommen; er müßte eigentlich schon hier sein: sie muß früher sehr gut ausgesehen haben; 0 (nur 2. Konj.) drückt aus. daß etwas erstrebenswert, wünschenswert ist: solches Wetter müßte den ganzen Sommer sein; so müßte es immer sein: Geld müßte man haben; man müßte noch mal zwanzig sein. Musseron [mosa'rö:]. der; -s. -s [frz. mousseron. H. u.]: nach Knoblauch schmeckender Pilz, der bes. zum Würzen von Soßen verwendet wird. Mußestunde,die; -, -n: ruhige, beschauliche Stunde; Zeitspanne, Zeitraum der Muße: das werde ich in einer M. machen; 1834
mut-, Mutich Treue mich auf die abendlichen -n: müßig [ my.su;! <Adj.) [mhd. müejec, ahd. muosig] (geh.): l.a) keiner Isinnvollen! Beschäftigung nachgehend; [auf gelangweilte Weise] untätig: ein -es Leben führen; -e Spaziergänger standen am Kai; er ist nie m.; m. dasitzen; b) (nur attr.) Mu/Jebietend: -e Stunden. Tage. 2. (nicht adv.> überflüssig, unnütz, zwecklos: eine -e Diskussion; sich -e Gedanken machen: die Frage nach der Ursache ist m.; es ist m.. sich darüber Gedanken zu machen. müßig-. Müßig- (geh.): -gang, der (o. PI.): das Müßigsein (1 a): sein Leben im M. verbringen; Spr M. ist aller Laster Anfang; -ganger, der: jmd.. der müßig (1 a) ist, dazu: -gängerisch (Adj.>: keiner [sinnvollen/ Beschäftigung nachgehend: -gehen (unr. V.; ist): müßig (1 a) sein. Müßigkeit, die; - (geh.): 1. das Müßigsein da). 2. (selten) Vergeblichkeit, Zwecklosigkeit: Als sie noch jung war, erschien ihr diese Arbeit als die Essenz aller irdischen M. (Hildesheimer. Legenden 166). mußte ['moste], müßte [nrnte]: f müssen. MustansCmustan].der: -s.-s[engl.mustang < span. (mex.) mestengo.mestefto. eigtl. = herrenlos(es Pferd)]: wildlebendes Präriepferd in Nordamerika. Muster [moste], das; -s, - [spätmhd. muster. mustre < älter ital. mostra = Ausstellung(sstück). zu: mostrare = zeigen, weisen < lat. mönsträrel: 1. Vorlage, Zeichnung, nach der etw. hergestellt, gemacht wird: etw. dient als M.; ein M. kopieren; ein Kleid nach einem M. schneidern; Ü die nach bolschewistischem M. straff hierarchisch gegliederte SED (Fraenkel. Staat 29). 2. etw. in seiner Art Vollkommenes; nachalimenswertes, beispielhaftes Vorbild: sie war ein M. an Geduld. Fleiß; er ist das M. eines guten Vaters; jmdn. zum M. nehmen. 3. aus der Kombination von einzelnen Motiven bestehende [regelmäßige], sich wie- derholende, flächige Verzierung, Zeichnung auf Papier, Stoff o. ä. ein großes, buntes, auffallendes M.; das M. der Tapete, des Stoffes, des Teppichs gefällt mir; ein M. entwerfen, zeichnen; den Pullover in einem bestimmten M. häkeln, stricken; Ü das läuft hier doch immer nach dem gleichen M. (Schema) ab. 4. kleines Stück, kleine Menge einer Ware, an der man die Beschaffenheit des Ganzen erkennen kann: M. von Stoffen. Tapeten. Wolle; M. anfordern; der Vertreterzeigte die neuesten M.; M. ohne Wert (Postw. veraltend; Warensendung). muster-, Myster-: -beispiel. das: a) sehr treffeniies, sehr einleuchtendes Beispiel: das ist ein M. für meine These; b) besonders nachahmenswertes Vorbild: sie ist das M. einer guten Hausfrau; er ist ein M. für Fleiß und Ausdauer; -betrieb, der: besonders vorbildlich geführter Betrieb; -beu- tel, der: Papier tüte zum Verschicken von klebten Gegenständen; ^bild. das: gutes Vorbild; -brief. der: Brief, der als Vorlage für andere Briefe dient; -buch, das: 1. (Kunstwiss.) Sammlung von Zeichnungen, Motiven, die dem mittelalterlichen Künstler als Vorlage dienten. 2. wie ein Buch gebundene größere Anzahl von Tapeten- od. Stoffmustern: ^«he. die: vorbildliche Ehe; -exemplar, das: 1. als Muster (4) dienendes Exemplar: ein unverkäufliches M. 2. (oft iron.) beispielhaftes Exemplar: ein M. einer Rose; er ist ein M. von Ehemann: -gatte, der (scherzh): vorbildlicher Ehemann: als M. hilft er seiner Frau im Haushalt; (iron.:) mein M. sitzt jeden Abend in der Kneipe; -gültig <Adj.>: vorbildlich, nachahmenswert: -es Verhalten, hier herrscht eine -e Ordnung; etw. in -er Weise machen; sein Benehmen war m.; m. arbeiten; der Betrieb ist m. geführt, dazu: -gülttgkeit, die <o. Pl.>; -gut. das: vorbildlich geführtes Gut (2); -haushält, der: vgl. ^betrieb; -karte, die: Karte, an der Muster (4) von Stoff, Wolle o.a. befestigt sind; -klammer, die: Klatnmer zum Verschließen von Musterbeuteln; -knabe, der (abwertend): jmd., der sich immer so verhält, wie Lehrer, Vorgesetzte o.a. es wünschen u. erwarten [u. damit bei anderen Unwillen hervorruft/: der M. hatte es in seiner Klasse nicht leicht; -koffer, der: Koffer für, mit Warewnustern; -kollektion, die: Kollektion (a) von Warewnustern; -land, das <PI. -länder): Land, das in irgendeiner Hinsicht als vorbildlich gilt; -leistung, die: dieser Sieg war eine M.; -messe, die: Messe, auf der nur Warenmuster gezeigt werdenu. auf der nichts verkauft wird; -paß, der (Ballspiele): sehr genau, präzise gespielter Paß; -prozeß, der: Gerichtsprozeß, in dem die Rechtslage zu einem Fall [erstmalig] geklärt werden soll u. der als Beispiel für ähnliche Fälle dienen soll; -rolle, die (Seew.): Verzeichnis aller an Bord eines Schiffes Beschäftigten; -Sammlung, die: svw. f ^kollektion; -sdiüler, der: vorbildlicher Schüler; -Schülerin, die: w. Form zu Kschüler; -schütz, der (Jur.): svw. T Gebrauchsmusterschutz; -Sendung, die: Sendung von Warenmustern; -stück, das: svw. t^exemplar; -tuch, das (Handarb.): Tuch mit verschiedenen Stick- od. Wirkmustern, das zur Übung angefertigt wird u. als Vorlage zum Sticken od. Wirken dient; -Wirtschaft, die: vgl. ^gut; -Zeichner, der: jmd., der Vorlagen für Druckstöcke o.a. zeichnet (Beruf sbez.); -zeichnerin, die: w. Form zu T ^zeichnen -Zeichnung, die: Zeichnung, Entwurf eines Musters (3). musterhaft <Adj.; -er. -este>: vom Verhalten, von der Leistung her vorbildlich, mustergültig: ein -er Schüler; eine -e Ordnung; die Durchführung der Aufgabe war m.; Nein, wie ist der Junge artig, geradezu m. (Kempowski, Tadelloser 117); er hat sich m. benommen; <Abl.:> Musterhaftigkeit, die; -; mustern [mosten] <sw. V.; hat) [spätmhd. mustern, mustren. zu T Muster]: 1. a) gründlich, kritisch, prüfend ansehen, betrachten: jmd. spöttisch, kühl, abschätzend, unverhohlen m.; er musterte sie von oben bis unten, von Kopf bis Fuß; sie musterten sich gegenseitig mit Feindseligkeit; neugierige Blicke musterten mich; b) (Mil/t.) inspizieren: die Truppen m. 2. Wehrpflichtige auf ihre Wehrtauglichkeit hin untersuchen: mehrere Ärzte musterten die Abiturienten; er ist schon gemustert worden. 3. mit einem Muster (3) versehen: den Untergrund der Decke m.; (meist im 2. Part.:> eine gemusterte Bluse. Tapete: der Teppich ist auffallend gemustert. 4. (landsch.) geschmacklos, unpassend anziehen, kleiden: wer hat denn die Kleine so entsetzlich gemustert?: mein Gott, hat der sich heute wieder gemustert!; Musterung, die; -. -en: l.a) das Mustern (1 a): eine eingehende M.; etw. einer genauen M. unterziehen; b) (veraltet) Inspektion: Jaakob hatte ... die Pächter walten lassen, indem er Jene nur dann und wann mit scharfer M. heimsuchte (Th. Mann. Joseph 324). 2. das Mustern (2): die Schulabgänger wurden zur M. aufgefordert. 3. das Gemustertsein (3); Muster (3): eine hübsche, aparte M.; ich mag lieber Tapeten ohne M.; (Zus. zu 2:> Mgste- rungsbescheid, der: Aufforderung, sich mustern zu lassen. Mut lmu:t], der; -[e]s /vgl. Mütchen/ [mhd.. ahd. muot] l.a) Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte: großer, starker, bewundernswerter, heldenhafter M.; es gehört viel M. dazu; all seinen M. zusammennehmen; seinen M. beweisen; sich gegenseitig M. machen, zusprechen; sich den nötigen M. antrinken; mit dem M. der Verzweiflung (aus eitler ausweglos scheinenden Situation erwachsende Furchtlosigkeit); b) [grundsätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwarteter Nachteile etw. zu tun, was man für richtig hält, etw. Unangenehmes zu tun: politischer, persönlicher M.; er hatte den M.. ihm die Wahrheit zu sagen; etw. macht, gibt jmdm. [neuen] M. (ermutigt ihn); wieder M. bekommen (wieder zuversichtlich werden): den M. sinken lassen (verzagen); M. fassen.schöpfen; Jmdm. M. machen (jmdn. ermutigen.), eine Aufgabe anzupacken; [den] M. zur Häßlichkeit haben (sich nicht scheuen, [auch einmal] häßlich auszusehen); M. zur Krise (das bewußte Inkaufnehmen einer Krise, auch gegen Widerstände); nur M.! (aufmunternder Zuruf). 2. in Fügungen wie guten, frischen, frohen, ruhigen o.a. -es [sein, bleibenl (geh.; in froher, zuversichtlicher Stimmung [sein, bleiben]): mit gutem, frischem, frohem o.a. M. (geh.: froh, zuversichtlich gestimmt): mit frischem M. an die Arbeit gehen. mut-, Mut-: -erfüllt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.). von Mut erfüllt; ^los <AdJ.; -er. -este>: ohne Mut (I b) u. Zuversicht, niedergeschlagen: er redete seinem -en Freund gut zu; m. sein, werden; m. die Hände sinken lassen, dazu: -losigkeit, die; -; -maßen usw.: Tmutmaßen usw.; -probe, die: Handlung, mit der man seinen Mut (1 a) beweisen soll: er mußte als M. vom Dach springen; eine M. ablegen, bestehen; -wille, der <o. PI.) [mhd. muotwille. ahd. muotwillo = eigener, freier Entschluß]: absichtliche, bewußte, vorsätzliche, provozierende Boshaftigkeit, Leichtfertigkeit: etw. aus -n tun; -willig <Adj.>: a) aus Mutwillen geschehend: -e Zerstörung; -e Brandstiftung; etw. m. beschädigen; b) (veraltend) leichtsinnig, leichtfertig: -e Konzessionen; Wer so etwas sage, der rufe die Verdammung m. auf sich herab (Kempowski. Tadelloser 248), dazu: -Willigkeit, die: Mutwille. 1835
Muta Muta[nur.ta],die;-....tä[zulat.mütus - stumm](Sprachw. veraltet): Explosivlaut; M. cum liquida [- kom li:kvidal: Verbindung von Explosivlaut u. Liquida. mutabel [mu'ta:bl| <Adj.; ...abier. -ste: Steig, ungebr.) [lat. mütäbilis.zu: mütäre. t mutieren] (bes. Biol.. bildungsspr.): veränderlich, wandelbar; Mutabilität [mutabili'te.t]. die; - [lat. mütäbilitäs] (bes. Biol.. bildungsspr.): Veränderlichkeit, Wandelbarkeit; Mutagen, das; -s. -e (meist PI.) [T-gen] (Biol.): chemischer od. physikalischer Faktor, der Mutationen (1) auslöst (z.B. chemische Substanzen); Mutagenese, die; -. -n (Biol.): Entstehung von Mutanten; Mutagenitit [...geni't£:t]. die; - (Biol.): (von Mutagenen) Fähigkeit, Mutationen (1) auszulösen; Mutant [mutant], der; -en. -en [lat. mutans (Gen.: mütantis). 1. Part, von: mütäre, f mutieren] (österr.): Junge, der im Stimmbruch ist; Mutante,die; -, -n (Biol.): durch Mutation (I) verändertes Individuum; Mutation [muta'^io:n|. die; -. -en [lat. mütä- tio = (Veränderung]: 1. (Biol.) spontane od. künstlich erzeugte Veränderung im Erbgefüge. 2. (Med.) Stimmwechsel. 3. (veraltet) Änderung, Wandlung; <Zus. zu I:) Mutationstheorie, die (Biol.): Hypothese, nach der die verschiedenen Arten das Ergebnis zahlreicher Mutationen sind; mutatis mutant» [muta:ti:s mu'landi:s; lat] (bildungsspr.): mit den nötigen Abänderungen; Abk.: m. m. Mütchen [myuqan] in der Wendung sein M. [an jmdm.l kühlen (seinen Zorn [an jmdm.l auslassen). muten [mu:tn] <sw. V.; hat) [mhd. muoten. ahd. muotön]: 1. (Bergmannsspr.) die Genehmigung zum Abbau beantragen. 2. (veraltet) um die Erlaubnis nachsuchen, das Meisterstück zu machen; Muter. der; -s. - (Bergmannsspr.): jmd., der eine Mutung beantragt. mutieren [mu'ti:ran] <sw. V.; hat) [lat. mütäre = wechseln. (ver)ändern]: 1. (Biol.) sich spontan im Erbgefüge ändern. 2. (Med.) sich im Stimmwechsel befinden. mutig ['mu-.tif] <Adj.) [mhd. muotecj: a) Mut (I a) besitzend; von Mut (1 a) zeugend; ein -er Mensch: sie war sehr m.; sich m. verteidigen; b) Mut (I b) zeigend, beweisend; von Mut (I b) zeugend; ein -er Entschluß; das war eine -e Antwort; m. seine Meinung vertreten; -mutig [-my:ü<;] in Zusb. u. Abi., z. B. einmütig, großmütig. mutmaßen [mu:tma:sn] <sw. V.; hat) [mhd. muotmasen. zu: muotmaje = Schätzung] (geh.): vermuten, annehmen; er mutmaßt, daß es so gewesen ist; wer sein Nachfolger war. konnte Quangel nur m. (Fallada. Jeder 229); mutmaßlich <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (geh.): auf Grund bestimmter Tatsachen. Anzeichen möglich, wahrscheinlich; der -e (in Verdacht stehende) Täter. Mörder. Terrorist; Wenn ich nach meinem -en Vater Jan Ausschau hielt ... (Grass. Blechtrommel 269): Ich sah dieses Paar vielleicht zum letztenmal ruhig an diesem Abend, dem letzten, den es m. zusammen verbrachte (Seghers. Transit 182); Mutmaßung, die; -. -en (geh.): Vermutung; -en anstellen. Muttdien ['moUpn]. das: -s. -: Koseform von T Mutter; Mutter ['mute], die; -. Mütter [mYte; mhd.. ahd. muoter. urspr. Lallwort der Kindersprache]: l.a) <Vkl. TMütterchen (1)) Frau, die ein od. mehrere Kinder geboren hat; die leibliche, eigene M.; eine liebevolle, besorgte, strenge M.: ledige Mütter; werdende Mütter (Schwangere) sollten nicht rauchen; M. und Tochter; M. Gottes (kath. Rel.; Maria, die Mutter Jesu): sie ist M. von fünf Kindern: sie wird M. (ist schwanger); sie fühlt sich M. (geh.; fühlt, doli sie schwanger ist)', sie ist ganz die M. (ist, sieht ihr sehr ähnlich); grüßen Sie Ihre [Frau] M.!; der Geburtstag der M./MuttersGeburtstag; an Mutters Rockschößen hängen (ugs.: unselbständig sein): das Essen schmeckt nicht wie bei Muttern (ugs.; zu Hause, bei der Mutter): Ü so galt doch nun einmal Athen als die ehrwürdige M. (geh.: Ursprung) der hellenischen Kultur (Thieß. Reich 144); *bei M. Grün schlafen (ugs.; im Freien übernachten): M. Natur (geh.; die Natur): die Schönheiten genießen, die M. Natur zu bieten hat; b) Frau, die ein od. mehrere Kinder versorgt, erzieht; daß es vielleicht gut wäre, dem Kinde Peter wieder eine M. zu geben (Musil. Mann 1297): der Kleine ist bei seiner neuen M. sehr gut aufgehoben; *M. der Kompanie (Soldatenspr.; Hauptfeldwebet): c) kurz für T Muttergesellschaft: die amerikanische M. des deutschen Automobilherstellers. 2. Tiermutter; die M. des Fohlens ist eine berühmte Stute; das kleine Kätzchen ist von seiner M. verlassen worden. 3. (Technik) svw. TMatrize (2 b); Butter [-]. die; -. -n [nach dem Vergleich mit dem Mutterschoß od. der Gebärmutter, die ein werdendes Kind um- schließtl: kurz für TSchraubenmutter: eine passende M. für die Schraube suchen; die -n fest anziehen. mytter-, Mutter- (vgl. auch: mütter-, Mütter-): ^band, das <P1. -bänder) (Med.): 1. Gebärmutter. Eileitern. Eierstöcke umhüllender Teil des Bauchfells. 2. Band, das die Gebärmutter hält; -bäum, der (Forstw.): Baum, dessen Samen zur Vermehrung verwendet werden; -biM, das (Psych., Soziol): Vorstellung. Bild, das jmd. von einer Mutter hat; -bindung, die (Psych.): emotionale Bindung an die Mutter; -boden, der: oberste, humusreiche Schicht des Bodens; -brüst, die; --erde, die: svw. T ^boden; -Ersatz, der: Mensch, der einem Kind auf emotionaler Ebene die Mutter ersetzt; -freuden <P1.) in den Wendungen M. entgegensehen (geh.; schwanger sein): M. genießen (geh.; gerade ein Kind geboren haben): -garbe, die (Volksk.): svw. T2Alte (6); -gefiihl, das <meist PI.): von einer Mutter ihrem Kind entgegengebrachtes Gefüllt der Zuwendung, Fürsorglichkeit o.a.; -gesellschaft, die (Wirtsch.): Kapitalgesellschaft, die [innerhalb eines Konzerns] die Aktienmehrheit anderer Gesellschaften besitzt; -gestern, das (Geol.): 1. aus festem Gestein bestehender Untergrund des Bodens. 2. Gestein, in dem sich Erdöl u. Erdgas gebildet hat; -gewebe, das (Med.): Gewebe, aus dem sich Geschwülste bilden; -glück, das (geh.): Glücksgefühl, Mutter zu sein, ein Kind zu haben; -gottes [--'—1. die; - (kath. Rel.): Maria, die Mutter Jesu; die M. anflehen; eine geschnitzte M. (Statue der Mutter gottes), dazu: -gQt- tesbiM.das: -gottheft.die: im Mutterkult als Verkörperung der Mutter verehrte Gottheit; -haus, das: 1. Stammhaus der Diakonissen, das auch Ausbildungsstätte ist. 2. Kloster, von dem aus andere Klöster gegründet wurden. 3. Sitz einer Muttergesellschaft; Vom M. in Detroit für den amerikanischen Markt konzipiert (Auto 7. 1965, 31); -berrschaft, die: svw. f Matriarchat; -herz, das (geh.): ihr M. (sie als Mutter) brachte es nicht über sich, ihm die Bitte abzuschlagen: -instinkt, der: -kirche, die (kath. Kirche): Kirche. Pfarrei, von der aus andere Kirchen gegründet wurden; -komplex, der: 1. übermäßig starke Bindung eines Kindes, bes. eines Sohnes, an die Mutter. 2. übertriebenes Bedürfnis einer Frau, andere zu bemuttern; -kom, das [nach der Verwendung als Heilmittel bei Schmerzen in der Gebärmutter]: durch einen Pilz entstehendes, schwarzviolettes, kornartiges Gebilde an Getreideähren, das gefährliche Giftstoffe enthält, die auch als Heilmittel verwendet werden, dazu: -kornvergiftungdie; -kraut, das: I. auf Feldern, Schutt. Mauern wachsende Pflanze mit kleinen gelben od. weißen, unangenehm riechenden Blüten in Doldentrauben. 2. volkst. Bez. für mehrere Pflanzen, die in der Volksheilkunde zur Behandlung von Frauenkrankheiten verwendet werden (z. B. Schafgarbe); -kreuz, das (ns.): Ehrenkreuz. Orden, der an Frauen, die viele Kinder bekamen, verliehen wurde; -ku- chen, der (Med.): svw. f Plazenta; -kult, der: Kult, bei dem Muttergottheiten verehrt werden; -land, das <PI. -län- der): 1. Land. Staat im Verhältnis zu seinen Kolonien: die überseeischen Kolonien lösten sich vom portugiesischen M. 2. Land, in dem etw. heimisch ist, seinen Ursprung hat u. eine weite Verbreitung gefunden hat: England, das M. des Parlamentarismus: -lauge, die (Chemie): Flüssigkeit, die nach dem Auskristallisieren einer Verbindung aus einer Lösung zurückbleibt; -leib, der: Schädigungen des Embryos im M.; -liebe, die: fürsorgliche, opferbereite Liebe einer Mutter zu ihrem Kind; ^tos <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): keine Mutter habend: ein -es Kind; m. aufwachsen, dazu: -losigkeit, die: -; -mal, das [zu 2Mal (1)]: angeborener, oft warzenförmiger brauner od. rötlicher Fleck auf der Haut; -milch, die: in der weiblichen Brust nach der Geburt eines Kindes gebildete Milch: M. ist die wertvollste Nahrung Tür einen Säugling; das Kind bekommt M.; *etw. mit der M. einsaugen (erw. von frühester Jugend an lernen, erfahren, sich zu eigen machen; wohl nach Augustinus. Conf. III. 4); -mord, der. dazu: -mörder, der; -mund, der (Med.): innere u. äußere Öffnung des den Hals der Gebärmutter durchziehenden Kanals; -partei, die: politische Partei im Hinblick auf ihr angeschlossene spezielle Organisationen: Miaß. der: TMütterpaß: -pflanze, die (Landw.): Pflanze, deren Samen od. Ableger zur Vermehrung verwendet werden; -pflicht, die (meist PI.): Aufgabe, die eitie Mutter ihrem Kind gegenüber zu erfüllen hat; ^recht. das: rechtliche Ordnung, in der Abstammung u. Erbfolge der mütterlichen Linie folgen, dazu: ^rechtlich <Adj.; o. 1836
Mylord Steig.): matriarchalisch: -ring, der: svw. T Pessar; -rolle, die: 1. (Amtsspr.) Verzeichnis aller zu einer Gemeinde gehörenden Grundstücke. 2. Rolle einer Frau als Mutter: sich in die M. einleben; -sau, die: vgl. -tier; -schaf, das: vgl. ^tier; -schiff, das: größeres Schiff, das kleinere Schiffe auf See begleitet u. als Stützpunkt zur Versorgung, für Reparaturen o.a. dient: ^schoß, der (geh.): svw. T —leib: -schütz, der (jur.): Gesamtheit der Gesetze u. Vorschriften zum Schutz erwerbstätiger werdender Mütter u. Wöchnerinnen, dazu: -Schutzgesetz, das; -schwein, das: vgl. -tier. -Schwester, die (veraltet): Tante: -seelenalfein <Adj.; o. Steig.; nicht attr.) (emotional): ganz, völlig allein: ich war m. zu Hause; Aber was machen Sie hier so m. auf der Landstraße? (Fallada, Herr 17); -söhnchen, das (ugs.): verwöhnter, verzärtelter, unselbständiger Junge od. junger Mann: ein M. sein; er wurde als M. gehänselt und ausgelacht; -spiegel, der (Med): svw. t Scheiden Spekulum; -spräche, die [wohl nach mlat. lingua materna]: Sprache, die ein Mensch als Kind (von den Eltern) erlernt I u. primär im Sprachgebrauch] hat (Ggs.: Fremdsprache): seine M. ist Deutsch; sie sprach die Fremdsprache genausogut wie ihre M., dazu: -sprachler [-Jpra:xlHl. der; -s. - (Sprachw.): jmd., der eine Sprache als Muttersprache beherrscht: dieser Satz wird von einem M. als falsch empfunden, -sprachlich <Adj.; o. Steig.): die Muttersprache betreffend, in der Muttersprache: -er Unterricht; -stelle in der Wendung bei. an jmdir«. M. vertreten (wie eine Mutter für jmdn. sorgen): -stute, die vgl. ^tier; -tag, der [LÜ von amerik. Mother's Day): Ehremag der Mütter (am zweiten Sonntag im Mai), an dem sie (von den Kindern) geehrt u. beschenkt werden: ^tier. das: 1. (Landw.) weibliches Zuchttier. 2. weibliches Tier, das gerade Junge geboren hat /u. sie säugt u. betreut]: Ich trenne die Lämmer von den -en (Fichte, Versuch 282); Ü Karin Schlemmer glaubte man in der schwierigen Rolle von Alans Frau das M. (MM 17. 5. 72, 40); -trompete, die: trichterförmiger Eileiter der Frau: -vieh,das: vgl. Mier. -wild, das (Jägerspr.): Muttertier beim Kahlwild: ^witz, der <o. PL>: I. Schlagfertigkeit: Fähigkeit, geistreich zu sein: sie hat M. 2. natürliche Schläue: Dumm war er nicht .... keineswegs ohne M. (K. Mann, Wendepunkt 231). matter-, Mutter- (vgl. auch: mutter-, Mutter-): -beratung, die: Beratung von schwangeren Frauen u. Müttern mit Säuglingen, dazu: -beratungsstelle, die; -feindlich <Adj.>: Müttern gegenüber nicht positiv eingestellt: für Mütter nicht dienlich, förder lieh (Ggs.: ^freundlich); -freundlich <Adj.>: Müttern gegenüber positiv, wohlwollend eingestellt, für Mütter dienlich, förderlich (Ggs.: ^feindlich); -fürsor«e, die: svw. t Mutterschutz; -genesungsheim. das: Erholungsheim für Mütter: -heim, das: Wohnheim für [ledige] Mütter mit Kind: -paß, der: vom Arzt ausgestellter Ausweis für werdende Mütter nxii Angaben über Blutgruppe, Rhesusfaktor u.a.: ^schule, die: vgl. Elternschule; -Sterblichkeit, die: Sterblichkeit von Müttern bei der Geburt eines Kindes. Mütterchen ['mYtwpnl. das; -s. -: 1. tMutter da): mein liebes M. 2. alte Frau: ein armes M. saß auf der Bank; mütterlich (Adj.) Imhd. müeterlich, ahd. muoterlihl: 1. <o. Steig.; nur attr.) der Mutter zugehörend: von der Mutter kommend, stammend: das -e Geschäft; -e Warnungen; die Erbfolge folgt der -en Linie; die enge Verbindung des Keims mit dem -en Körper (Medizin II. 41). 2. in der Art einer Mutter: fürsorglich, liebevoll: sie ist ein -er Typ; sie war ihm eine -e Freundin; ihre Art ist sehr m.; ein rundes Domröschen mit m. breiten Hüften (Faller. Frauen 137); sie nahm sich m. seiner an; mütterlicherseits (Adv.>: (in bezug auf Verwandtschaftsbeziehungen) von der Mutter her: mein Großvater m.; die Vorfahren m. stammen aus England; Mütterlichkeit, die; - [mhd. muoterlichkeit]: mütterliche (2) Art, Wesen: Die M. der Meisterin umfing ihn (Strittmatter. Wundertäter 260); Mutterschaft, die; -: das Muttersein: eine glückliche M.; der ... Erwerbsausfall durch Krankheit oder M. (Fraenkel. Staat 314). Mytterschafts-: -seid, das: Geld, das erwerbstätige Frauen nach einer Geburt anstelle des Arbeitslohnes gezahlt bekommen: ^hilfe. die: Gesamtheit der Leistungen (aus der Sozialversicherung) . die Frauen vor u. nach einer Geburt erhalten: -Urlaub, der: Urlaub, auj den Frauen nach einer Geburt Anspruch haben. Mutti ['motil. die; -, -s: a) (fam.) Mutter: hat deine M. dir das erlaubt?; ihre M. lebt nicht mehr; b) (ugs.) Ehefrau: er geht jeden Sonntag mit seiner M. im Park spazieren; Wenn Kamprath „Mutti" sagt, meint er seine Frau Käthe (Chotjewitz. Friede 126); c) (ugs.) mütterlich, hausfraulich wirkende Frau: dieses Kleid ist etwas für -s. mutual [mutya:l]. mutuell [mutyel] <Adj.; o. Steig.) [frz. mutuel.zu lat. mütuus = wechselseitig, zu: mütäre. t mutieren 1 (bildungsspr. selten): gegenseitig, wechselseitig: Mu- tualismus [mutijalismosl, der; -: 1. (bildungsspr. selten) gegenseitige Anerkennung, Duldung. 2. (Biol.) Beziehung zwischen Lebewesen verschiedener Art zum beiderseitigen Nutzen (z. B. Bestäubung von Blüten durch Insekten); Mutualität [...lite:t], die; -, -en [frz. mutualite] (bildungsspr.): Gegenseitigkeit, Wechselseitigkeit: mutuell: f mutual. Mutukis ['mu:tulusl. der; -, ...li [lat. mutulus. aus dem Etrusk.] (bild. Kunst): plattenförmige Verzierung an der Unterseite des Kranzgesimses dorischer Tempel. Mutung [mu:ton). die; -. -en [zu tmuten (1)] (Berg- mannsspr.): Antrag auf Erteilung des Rechts zum Abbau. Mutz [mutß]. der; -es, -e [zu mniederd. mutten = stutzen] (landsch.): Tier mit gestutztem Schwanz. Mützchen [mYt^nl, das; -s. -: t Mütze; Mütze ['mvtßo], die; -, -n [spätmhd. mutze, mutze, mhd. almu3. armu3 < mlat. almutium. almutia = Umhang um Schultern und Kopf des Geistlichen; H.u.J: in verschiedenen Formen gefertigte, überwiegend aus weichem Material bestehende Kopfbedeckung mit od. ohne Schirm: eine wollene, warme, schicke M.; die M. ist ihm zu klein, paßt, steht ihm gut; die M. aufsetzen, abnehmen, aufbehalten, ins Gesicht ziehen, aufs linke Ohr setzen; eine M. aufprobieren, tragen; zum Gruß vor jmdm. die M. ziehen; Ü die Zaunpfähle trugen alle -n aus Schnee; *eine M. voll Wind (landsch.; eine leichte Brise); etwas/eins auf die M. bekommen, kriegen (ugs.; t Deckel 3); imdm. nicht nach der M. sein (ugs.; jmdm. nicht passen, nicht angenehm, nicht erwünscht sein); <Zus.:> Mützenschirm, der. Muzin [mutsi.n]. das; -s. -e (meist PI.) [zu lat. mücus = Schleim] (Med., Biol.): von Hautdrüsen od. Schleimhäuten abgesonderter Schleimstoff. My [my:l, das; -[sl. -s [griech. my]: 1. zwölfter Buchstabe des griech. Alphabets (M, n). 2. Kurzf. von TMikron; Zeichen: n my-.My-: tmyo-, Myo-; Myalgie [myal'gi:!, die; -. -n |...i:an; zu griech. älgos = Schmerz] (Med.): Muskelschmerz: Myasthenie [myaste'ni:!. die; -, -n [...i:an] (Med.): Muskelschwäche. myel-, Myel: Tmyelo-, Myelo; Myelitis [mye'li:tis]. die; -. ...itiden [...li'tiidn] (Med.): Entzündung des Rücken- od. Knochenmarks: myelo-, Myelo, (vor Vokalen:) myel-, Myel- [myel(o)-; griech. myelös = Knochen-, Rückenmark] (Best, in Zus. mit den Bed.): 1. das Knochenmark betreffend (z. B. Myelopathie). 2. das Nerven-, bes. das Rückenmark betreffend (z. B. Myelomalazie); Myelomalazie, die; -. -n (Med.): Rückenmarkserweichung: Myelopathie* die; -, -n [t-pathie] (Med.): Erkrankung des Rücken- od, Knochenmarks. myk-. Myk-: tmyko-, Myko-. mykenisch [myke:nij| (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [nach der altgriech. Ruinenstätte Mykenäl: die griechische Kunst, Kultur, Sprache der Bronzezeit betreffend, zu ihr gehörend: -e Paläste, Gräber; die -e Kultur, der -e Dialekt. myko-,Myko-, (vor Vokalen:) myk-. Myk- [myk(o)-; griech. mykes = Pilz] (Best, in Zus. mit der Bed.>: Pilze betreffend, Pilz- (z.B. Mykologie); Mykolooe, der; -n, -n [t-loge]: Fachmann auf dem Gebiet der Mykologie: Mykologk. die; - [t-logie]: Pilzkunde: mykotisch (Adj.; o. Steig.): die Mykologie betreffend: Mykorrhiza [mykD'ri.tßa], die; -. ...zen [zu griech. rhiza = Wurzel] (Bot.): Lebensgemeinschaft zwischen den Wurzeln höherer Pflanzen u. Pilzen: Mykose [my'ko:z3]. die; -. -n (Med.): Pilzkrankheit: Mykotoxin, das; -s. -e (Biol.. Med.): von bestimmten Pilzen ausgeschiedenes Stoffwechselprodukt, das beim Menschen tödliche Vergiftungen hervorrufen kann. Mylady [mile:di. engl.: mileidi; engl, mylady. eigtl. = meine Dame]: (in England bes. von Dienstboten gebrauchte) Anrede an eine Trägerin des Titels Lady (1 a). Mylonit [mylo'ni:t. auch: ...nit], der; -s. -e [zu griech. mylos = Mühle] (Geol.): durch Druck an tektonischen Bewegungsflächen zerriebenes Gestein. Mylord [mi'brt, engl.: mi'b.d; engl, mylord. eigtl. = mein Herr] (in England): 1. Anrede an einen Trüger des Titels Lord. 2. Anrede eines Richters durch einen Anwalt. 1837
Mynheer Mynheer: TMünheer. myo-. Myo-. (vor Vokalen:) my-, My- lmy(o)-; griech. mys (Gen.: myös)] <Best. in Zus. der med. Fachspr. mit der Bed.): Muskel (z.B. Myokard. Myalgie); myoejektrisch <Adj.; o. Steig.): (von Prothesen) mit einer Batterie betrieben u. durch die Kontraktion eines Muskels in Bewegung gesetzt: eine -e Unterarmprothese; Myofibrille, die; -, -n: zusammenziehbare Faser des Muskelgewebes; Myogelose [...ge'lo:z3], die; -. -n [zu lat. geläre = gefrieren machen]: Verhärtung in der Muskulatur; myogen <Adj.; o. Steig.) [T-gen]: vom Muskel ausgehend; Myoglobin« das; -s: in der Muskulatur vorhandener, als Sauerstoffspeicher dienender roter Farbstoff; Myogrgmm. das; -s, -e [T-gramm]: durch Myographie erzeugtes graphisches Bild der Muskelbewegungen; Myographie, die; -, -n [t -graphie): graphische Aufzeichnung der Muskelbewegungen mit Hilfe eines mit dem Muskel verbundenen speziellen Geräts; Myokard [...'kart], das; -s. -e [vgl. Kardiakum]: Herzmuskel; <Zus.:> Myokardinfarkt. der; -[e]s, -e: Herzinfarkt; Myokarditis, die; -. ...itiden: bes. bei bestimmten Infektionskrankheiten, bei Rheuma u. ä. auftretende akute cxl. chronische Entzündung des Herzmuskels; Myoklonie [...kloni:], die; -, -n [...i:sn; zu TKlonus]: (bes. bei Kleinkindern) Schüttelkrampf; Myom [my'o.m], das; -s, -e (Med.): gutartige Geschwulst des Muskelgewebes, Muskelgeschwulst. Myon [my.on]. das; -s. -en [my'o:n3n; engl, myon, nach seinem Symbol m ' ) (Physik): zur Gruppe der 1Leptonen gehörendes instabiles Elementarteilchen, Bestandteil der durchdringenden Komponente der Höhenstrahlung. myop, (auch.) myopisch [my'o:p(iJ)] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [griech. myöps (Gen.: myöposM (Med.): Myopie aufweisend, auf ihr beruhend; kurzsichtig. Myopathk. die; -, -n [zu Tmyo-, Myo- u. T-pathie] (Med.): Muskelerkratikung. Myopie [myo'pr.l. die; - [griech. myöpia] (Med): Kurzsichtigkeit (1) (Ggs.: Hypermetropie); myopisch: tmyop. Myosin [myo'zl:n]. das; -s [tmyo-, Myo-]: in den Muskeln enthaltenes Eiweiß (das einen wichtigen Baustein der Muskelfasern darstellt); Myositis [myo'zi:tis], die; -, ...itiden [...zi'ti:dn] (Med.): Muskelentzündung. Myriade [myria:d3], die; -. -n (meist PI.) [engl, myriad < lat. myrias (Gen.: myriadis) < griech. myriäs (Gen.: myriädos) = Anzahl von zehntausend] (geh.): sehr große Anzahl, ungezählte, unzählig große Menge: -n Sterne/von Sternen; die Heuschrecken Helen in/zu -n über das Land her; Myriagr^mm [myria-], das; -s. -e <aber: 2 Myria- gramm): 10000 Gramm; Myriameter. der; -s, -: 1. 10000 Meter. 2. Kilometerstein, der alle zehntausend Meter rechts u. links des Rheins zwischen Basel u. Rotterdam angebracht ist. Myrobalane [myroba'la:nd], die; -. -n [lat. myrobalanum < griech. myrobälanos = eine Nußart]: in der Gerberei u. als Adstringens in der Medizin verwendete gerbstoffreiche Frucht vorderindischer Holzgewächse. Myrrhe ['myral, die; -, -n [lat. myrrha < griech. myrrha, aus dem Semit.]: (aus verschiedenen Arten von Bäumen des tropischen Afrika u. Indien gewonnenes) wohlriechendes Gummiharz, das bes. als Mittel zum Räuchern u. für Arzneien verwendet wird; <Zus.:> Myrrhentinktur. die: alkoholischer Auszug aus Myrrhe zur Zahnfleischbehatidlung. Myrte ['nrnte], die; -, -n [lat. myrtus, murtus < griech. myrtos, aus dem Semit.; vgl. mhd. mirtelbaum, ahd. mirtil- boumj: (bes. im Mittelmeergebiet vorkommende) als Strauch od. kleiner Baum wachsende Pflanze mit lederartigen Blättern u. weißen, einzeln od. in kleinen Trauben stehenden Blüten, deren Zweige bes. zum Binden eines Brautkranzes beliebt sind; <Zus.: > Myrtengewachs, das: Vertreter einer Pflanzenfamilie mit vielen als immergrüne Bäume od. Sträucher mit lederartigen Blättern wachsenden Arten; Myrtenkranz, der: aus Myrtenzweigen geflochtener Brautkranz. Mysterien [2: griech. mysteria]: 1. PI. von T Mysterium. 2. bestimmten Gottheiten geweihte Geheimkulte, kultische Feiern zu Ehren einer Gottheit in der Antike; <Zus.:> Mysterienspiel, das: auf biblischen Erzählungen beruhendes geistliches Spiel des MA.; mysteriös [mYste'ri0:s] <Adj.; -er. -este> [frz. myst&ieux. zu: mystere < lat. mysterium. tMysterium]: seltsam u. unerklärlich; nicht zu durchschauen od. zu erklären; geheimnisvoll: -e Vorfälle. Zwischenfälle, ein -er Anruf. Brief; er ist auf-e Weise, unter -en Umständen verschwunden; die Sache ist m.. wird immer -er. begann. endete äußerst m.; Mysterium [mYs'te:riom], das; -s, ...ien [...jpn; lat. mysterium < griech. mysterion] (bildungsspr): geheimnisvolles, mit dem Verstand nicht ergründbares Geschehen, unergründliches Geheimnis bes. religiöser Art: das M, der Offenbarung Gottes in Christus; weshalb wird man überhaupt bewundert und geliebt? Ist das nicht ein schwer zu ergründendes M. ...?(Musil, Mann 421); Mystifikation [mYstifika't$io:n], die; -, -en [frz. mystification] (bildungsspr.): 1. das Mystifizieren (1): er neigt zur M. ganz natürlicher Vorgänge. 2. (veraltet) das Mystifizieren (2); Täuschung. Irreführung: Sie sind einer schlimmen M. zum Opfer gefallen (Winckler, Bomberg 218); mystifizieren [...■tßi:ran] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): 1. einer Sache ein geheimnisvolles Gepräge geben, mystisch betrachten (Ggs.: entmystifizieren): die Natur m. 2. (veraltet) täuschen, irreführen: er hat sie mit geschickten Worten alle mystifiziert; <Abl.:>MystifD5fcning,die; -. -en (seltener): svw. t Mystifikation; Mystik [mYstik], die; - [zu lat. mysticus = zur Geheimlehre gehörend, geheimnisvoll < griech. mystikös]: Form der Religiosität, religiöse Anschauung, bei der durch Versenkung. Hingabe. Askese o. ä. eine persönliche, erfahrbare Verbindung mit der Gottheit, mit dem Göttlichen /bis zu einer ekstatischen Vereinigung / gesucht wird: christliche M.; die deutsche M. des ausgehenden Mittelalters; Ü diese Theorie ist wissenschaftlich unhaltbar, sie ist die reine M. (bildungsspr.; irrationale Spekulation): Mystiker, der; -s. -: Vertreter. Anhänger der Mystik, einer mystischen (1) religiösen Strömung; mystisch <Adj.>: 1. <o. Steig.; nicht adv.>: die Mystik betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend, für sie charakteristisch: -e Versenkung. Hingabe. Gläubigkeit. Religiosität. 2.*) dunkel, geheimnisvoll; rätselhaft, unergründlich: -e Beziehungen; die Spuren verlieren sich in -em Dunkel, in -er Ferne: etw. m. verhüllen, verschleiern; b) (ugs.) unklar, unverständlich, nicht recht durchschaubar: das ist doch eine ziemlich -e Angelegenheit: die Sache kommt mir m. vor; was er da erzählt von seinen Erlebnissen, klingt doch recht m.; Mystizismus [niYsti- 'Ißismos], der, -, ...men (bildungsspr.): l.<o, PI.) schwärmerische, auf mystischen Gedanken beruhende, rational nicht begründete Einstellung. Weltanschauung: Das Resümee ... lautete: Weniger europäischer M. und mehr konkrete Meinungen (Dönhoff. Ära 121). 2. (selten) auf Mystizismus (1) beruhender Gedankengang]. Vorstellung: ... wie Alb- traumhaftes emporbricht und religiöse Mystizismen sich einmischen (MM 27. 10. 59. 16); mystizistisch <Adj.) (bildungsspr.): den Mystizismus betreffend, auf ihm beruhend, zu ihm gehörend; religiös-schwärmerisch: -e Gedanken. Ideen; Mythe [my:te], die; -. -n (veraltend): svw. tMythos (1); Mythen: PI. von t Mythos, Mythus; mythisch <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.) [griech. mythikös]: 1. die Mythen betreffend, zu ihnen gehörend, für sie charakteristisch; einem Mythos (1) angehörend, entstammend: -e Gestalten. Fabelwesen. Symbole; aus -er Vorzeit stammen; -c Überlieferungen; Diese Situation, die in vielen Religionen m. (als Mythos 1) durch den Kampf zwischen verschiedenen göttlichen Personifikationen ... dargestellt wird fNatur 44). 2« zu einem Mythos (2) geworden, legendär: Der Dramatiker Hebbel, nie zu jenem -en Ruhm aufgestiegen wie Schiller oder Richard Wagner (Welt 16. 3. 63, Die geist. Welt 2); mythisieren [myti'zi:rDn] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): svw. Tmythologisieren: Sie ( = die nationale Revolution) hatte ihre Gefallenen, die sie später mythisierte fNiekisch. Leben 256); <AbL> Mythfcfcrung. die; -. -en (bildungsspr.); Mythologe [myto'lo:g3]. der; -n. -n [rückgeb. aus t Mythologie; t-loge]: Wissenschaftler. Forscher auf dem Gebiet der Mythologien): Mythologie»die; -, -n [...i:an; griech. mytho- logia = das Erzählen von Götter- u. Sagengeschichten]: 1. <P1. selten) Gesamtheit der mythischen Überlieferungen, der Mythen. Sagen. Dichtungen aus der Vorzeit eines Volkes: die deutsche, antike, heidnische M.; Christentum und M.; Während in Byzanz antike -n (Mythen, mythologische Erscheinungen)... fortlaufend tradiert werden (Bild. Kunst 3, 11). 2. wissenschaftliche Erforschung. Darstellung der Mythologie (1), der mythischen Überlieferungen eines Volkes: M. betreiben; mythologisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Mythologie betreffend, zu ihr gehörend, ihr entstammend: -e Darstellungen. Szenen. Figuren, Überlieferungen. Erzählungen; mythologisieren [mytologlzi:ran] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): in mythischer (1) Form darstellen, in mythologische Form kleiden: Er möchte ... in einem 1838
nach sozialen Zusammenhang verbleiben, den er später mit Worten wie Bund und Held. Volk und Tat mythologisiert hat (Adorno. Prismen 214); <Abl.:> Mythologiskrang, die; -. -en (bildungsspr.); Mythos Tmyitos). (auch:) Mythus ['my:tusl. der; -. ...then [griech. mythos = Erzählung. Fabel. Sage, latinis. mythus] (bildungsspr.): I. Überlieferung, überlieferte Dichtung. Sage. Erzählung o. ä. aus der Vorzeit eines Volkes (die sich bes. mit Göttern. Dämonen. Entstehung der Welt. Erschaffung der Menschen befaßt): In Jüdischen, griechischen und asiatischen Mythen patriar- chaler Weltalter war es ... der Vater, der seinen Sohn auffraß (Graber. Psychologie 52). 2. Person. Sache. Begebenheit, die (aus meist verschwommenen, irrationalen Vorstellungen heraus) glorifiziert wird, legendären Charakter hat: dieser Politiker ist schon zu seinen Lebzeiten zum nfN|en.ta. AJ.das; -. - [mhd.. ahd. n]: vierzehnter Buchstabe des Alphabets; ein Konsonant: ein kleines n. ein großes N schreiben. v.N:TNy. *n[n] T'nen na [na] <Interj.) Iviell. abgeschwächtes tnu] (ugs.): geht einem [verkürzten] Satz voraus u. bildet damit den emotionalen Übergang von etw.. was als Geschehen. Gesprochenes od. Gedachtes vorausgegangen ist. zu einer daraus sich ergebenden Äußerung, die persönliche Gefühle, vor allem Ungeduld. Unzufriedenheit. Resignation. Ablehnung, aber auch Überraschung, eine Aufforderung. Zuspruch. Freude enthalten kann: na. na. na!; na [ja.] gut; na schön; na. wenn du meinst?: na. warum eigentlich nicht?; na. dann mal los; na. so was!: na. der wird schauen, staunen, sich wundern, sich Treuen [wenn er das sieht, hört]!; na. wenn das der Alte erfährt!; na. was soll denn das?; ..Hast du das ganze Geld verspielt?* - .Ja!" - ..Na. ich danke!"; na. endlich hast du kapiert, worum es geht; na. das wird schon werden; na. wer wird denn weinen?; na. wo bleibst du denn?; na mach schon, komm schon!; na. das verbitte ich mir aber!; na. warte, ich werde mich rächen!; na. dann eben nicht; na. da haben wir's; na. wer das glaubt!; na. trinken wir erst mal ein Gläschen; na. wie geht es denn?: na. Kleiner?; im Steinbruch ... von heute auf morgen hat er anfangen dürfen. Na. ist das nichts? (Fels. Sünden 65); na und? (provokante Gegenfrage, mit der ausgedrückt werden soll, daß man sich jmds. negativer Wertung von etw. nicht anschließt; ist das i so/ schlimm?): ..Du bist homosexuell?' - „Na und?" Nabe [na:ba], die; -. -n [mhd. nahe. ahd. naba; verw. mit t Nabel] (Fachspr.): hülsenförmiges Mittelstück eines Rades, einer Drehscheibe o. ä.. durch den die Achse o. ä. geschoben ist (u. in dem die Speichen befestigt sindj: U ein Wahnsinniger .... der ... plötzlich die brennende N. des vibrierenden Rades war (Plievier. Stalingrad 264). Nabel [na:bl]. der; -s, - [mhd. nabel. ahd. nabalo; verw. mit TNabe]: (bei Mensch u. Säugetier) kleine, runde Vertiefung mit einer mehr od. weniger wulstigen Vernarbung darin in der Mitte des Bauches, wo ursprünglich die Nabelschnur ansetzte: als er durch den Fluß watet, reicht ihm das Wasser bis zum N.; *der N. der Welt (geh.; das Wichtigste, der Mittelpunkt, um den sich alles dreht): sich als den N. der Welt ansehen; Wer Dachpappe ... herstellt, für den ist sein Produkt der N. der Welt (Gaiser. Schlußball 37). Nobel-: -binde, die: Binde, die Neugeborenen angelegt wird, um die Wunde der durchtrennten Nabelschnur vor Verschmutzung u. Infektion zu schützen: -bruch, der (Med.): Bruch (2 b) im Bereich des Nabels: -kraut, das: [bes. im Mittelmeergebiet heimisches] Dickblattgewächs mit fleischigen, in der Mitte vertieften Blättern u. unscheinbaren bräunlichgrünen Blüten, die als Zierpflanze gezogen wird; -schau, die (salopp): I. übertriebene, narzißtische Beschäftigung mit der eigenen Person: Fellini verfilmte seine Neurosen - eine wirre, allegorische, nicht nachvollziehbare N. Mythos geworden; die Schaffung eines spezifisch proletarischen Mythus der Revolution (Fraenkel. Staat 67). Myxödem [mYkso'dem]. das; -s, -e [zu griech. myxa = Schleim u. TÖdeml (Med.): auf einer Unterfunktion der Schilddrüse beruhendes Krankheitsbild mit Weichteilschwellungen sowie körperlichen u. geistigen Störungen; Myxom [mY'kso:m],das; -s. -e [zu griech. myxa = Schleim] (Med.): gutartige Geschwulst aus Schleimgewebe; Myxomyzet [itiy- ksomy'tße:t]. der; -en. -en [zu griech. myxa = Schleim u. mykes = Pilz] svw. TSchleimpilz. Myzel [my'£$e:l], Myzelium l...ljpm|. das; -s. ...ien [...pn; zu griech. mykes = Pilzu. helos = Nagel] (Biol.): Gesamtheit der Pilzfäden eines höheren Pilzes; Myzet [my'tße:tl. der; -en. -en (Biol. selten): Pilz; Myzetismus lmyt^e'tismusj. der. -. ...men (Med.): Pilzvergiftung. (Spiegel 19,1965. 169); Ü nach ihrer Wahlniederlage hielt die Partei N. (ugs. scherzh.; suchte sie nach den Gründen für ihre Niederlage). 2. (ugs. scherzh.) Zurschaustellung des Körpers durch wenige Kleidungsstücke od. tiefe Dekolletesbeieiner bestimmten Gelegenheit (z. B. im Schwimmbad, auf einem Ball); -schnür, die: (bei Mensch u. Säugetier) Strang aus gallertigem Gewebe, durch den der Embryo im Mutterleib mit dem mütterlichen Organismus verbunden ist: die N. durchtrennen, durchschneiden; -sträng, der: svw. T ^schnür. Nabob fna:bDp], der; -s. -s [engl, nabob < Hindi nabäb, nawwäb < arab. nuwwäb]: I. Provinzgouverneur in Indien. 2. (abwertend) sehr reicher Mann: ein Luxushotel, in dem die -s logieren. nach [na:x; mhd. nach. ahd. näh. verw. mit tnah]: 1. <Präp. mit Dativ): 1. (räumlich) a) bezeichnet eine bestimmte Richtung: n. oben, unten, hinten, vorn; n. außen, n. innen, n. links; von oben n. unten laufen; von links n. rechts schreiben; n. der Seite; n. Norden wandern; von Osten n. Westen ziehen; es spritzte n. allen Richtungen; das Zimmer geht n. der Straße (liegt auf der Seite, wo die Straße ist); ein Zimmer mit Fenstern n. dem Garten (durch die man in den Garten sehen kann); b) bezeichnet einen angestrebten bestimmten Ort, ein bestimmtes Ziel: n. London, n. Amerika fliegen; n. Hause kommen, gehen; der Zug fährt von Hamburg n. München; c) (I and seh.) zu ... hin. in: n. dem (in den) Süden fahren; n. der (zur) Bahn gehen; Er soll ... n. dem (zum) Revier kommen (Apitz. Wölfe 269). 2. (zeitlich) drückt aus. daß etw. dem genannten Zeitpunkt od. Vorgang [unmittelbar] folgt (Ggs.: vor): n. wenigen Minuten; n. Ablauf der Frist; er fährt erst n. Weihnachten; er starb n. langem, schwerem Leiden; n. langem Hin und Her konnte eine Einigung erzielt werden; n. allem, was geschehen ist. müssen wir leider auf weitere Zusammenarbeit verzichten; einen Tag n. seiner Rückkehr; n. drei Wochen; 1000 Jahre n. Christi Geburt, n. Christus; fünf Minuten n. drei. 3. in Verbindung mit zwei gleichen Substantiven als Ausdruck Air ein kontinuierliches Nacheinander: Schritt n. Schritt weiche ich zurück (Molo. Frieden 151). 4. in Abhängigkeit von bestimmten Verben: n. etwas greifen, tasten; n. jmdm. schik- ken; n. jmdm. rufen, fragen; n. etwas streben; sich n. jmdm. sehnen; n. jmdm. schlagen. 5. zur Angabe einer Reihenfolge od. Rangfolge: er verließ das Zimmer n. dir. wer kommt n. Ihnen dran?; eins n. dem andern: bitte, n. Ihnen! (sagt man. wenn man jmdn. höflich auffordern will, voranzugehen); er kommt im Rang gleich n. dem Präsidenten. 6. a) so wie... ist: entsprechend, gemäß: meiner Ansicht, meiner Meinung n.; n. meiner Ansicht. Meinung; aller Wahrscheinlichkeit n.; [ganz] n. Wunsch; n. meiner Erinnerung; n. Lage der Dinge; n. menschlichem Ermessen; b) bezeichnet Vorlage. Muster. Vorbild o. ä. für etw.: [freil n. Goethe; n. Kants Philosophie; eine Geschichte n. dem Leben; sie ist immer n. der neuesten Mode gekleidet; einen Anzug n. Maß arbeiten; n. Art des Hauses; (Xochk.:) n. flämischer. Bologneser Art: es duftet n. Veilchen; das N 1839
nachäffen Essen schmeckte n. nichts; n. altem Brauch; seinem Wesen n. ist er eher ruhig; er hat dem Sinn n. folgendes gesagt; n. der Sage/der Sagen.; (geh.:) er ist Schweizer n. Herkunft; seiner Sprache n. ist er Norddeutschen jmdn. nur dem Namen n. (nicht persönlich) kennen; n. bestimmten Regeln; er wird n. geltendem Recht bestraft; der Größe n./n. der Größe antreten lassen; die Bücher n. Autoren ordnen; jmdn. n. der Leistung bezahlen, n. dem Einkommen besteuern; Dienst n. Vorschrift. 7. wobei man, wenn man ... zugrunde legt: Gase und Flüssigkeiten n. Litern oder Kubikmetern messen; n. Stunden einteilen; Ein Glas kostet etwa zwölf Pfennig n. unserem Geld (Koeppen. Rußland 27). 8. in Verbindung mit Fragepronomen: n. wem hat er gefragt?; n. was (ugs.; wonach) suchst du denn? 9. in relativer Verbindung: das Mädchen, n. dem er gefragt hat: er hat erreicht, n. was (ugs.; wonach) er verlangte ll.<Adv.> a) drückt aus, daß jmd. jmdm., etw. folgt, nachgeht: mir n.!; dem Dieb n.. ehe er entwischt; b) <in Wortpaaren) a) n. und n. (allmählich, langsam fortschreitend; schrittweise erfolgend): sich n. und n. wieder erholen; Später ging es nicht mehr um Heimat oder Fremde ... n. und n. (mit der Zeit) ging es um den Kopf (Frisch, Nun singen 126); ß) n. wie vor (noch immer Iin gleicher Weise fortbestehet^!): er arbeitet n. wie vor in dieser Firma; c) <als abgetrennter Teil von Adverbien wie „danach, wonach") (ugs.:) da kannst du nicht immer n. gehen; man muß doch was haben, wo man sich n. richten kann. nachäffen <sw. V.; hat) (abwertend): die Sprechweise, bestimmte Bewegungen, Eigenheiten o. ä. anderer in übertriebener, grotesk-verzerrender Weise nachahmen: Eine (=ein Mädchen) äffte in alberner Weise das „Rechtsum! Links- um!" nach (Kempowski, Tadelloser 239); Er äffte sogar dem Rüben nach ... und schnalzte wieder (Th. Mann. Joseph 620); <Abl.) Nachäfler, der; -s. - (abwertend): jmd.. der [gerne] andere nachäfft; Nachäfferei, die; -, -en (abwertend): 1. <o. PI.) [dauerndes] Nachäffen: du mußt dir diese N. abgewöhnen. 2. nachäffende Handlung: die -en der Mitschüler machten ihn ganz unsicher. nachahmen [na:x a:manl <sw. V.; hat) lzu mhd. amen = ausmessen, also eigtl. = nachmessen, nachmessend einrichten od. gestalten): l.a) jmdn., etw. in seiner Eigenart, in einem bestimmten Verhalten o. ä. möglichst genau kopieren: Jmd., etw. ist schwer, leicht nachzuahmen; einen Künstler, die Natur n.; einen Vogelruf, jmds. Art zu sprechen n.; er versuchte, die Unterschrift seines Vaters nachzuahmen; b) svw. t nachäffen: Solort ahmten die Familiensöhne in der Klubloge ironisch nach: „Noch einmal!" (H. Mann. Kleine Stadt 170). 2. sich jmdn., etw. als Vorbild nehmen u. sich eifrig bemühen, es ihm gleich zu tun: Er ... ahmte den stillen, zähen Fleiß des Vaters nach (Th. Mann. Buddenbrooks 53). 3. (selten) aus minderwertigem Material nach einem wertvollen Vorbild herstellen: eine ... Halle mit nachgeahmtem Marmor (Koeppen. Rußland 89); <Zus. zu 2:) nachahmenswert <Adj.; nicht adv.): wert, nachgeahmt zu werden, vorbildlich; <Abl.:) Nachahmer, der; -s. -; Nachahmung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Nachahmen (1-3). 1, freie Nachgestaltung eines Kunstgegenstandes: den Hügel krönte die N. eines griechischen Rundtempels; die angeblich wertvolle antike Vase entpuppte sich als billige N.; <Zus.:> Nachahmungstrieb, der (Verhaltens!., Psych.): Trieb, der alle Verhaltensweisen auslöst u. steuert, jmdn.. etw. nachzuahmen, nachahmun&s- würdig <Adj.>: svw. t nachahmenswert. nacharbeiten <sw. V.; hat): 1. versäumte Arbeit/szeit] zu einem späteren Zeitpunkt / durch vermehrte Arbeit/ nachholen (Ggs.; vorarbeiten): zwei Stunden n. 2. etw. zusätzlich bearbeiten, überarbeiten: die aus der Maschine kommenden Stücke müssen (mit der Hand] nachgearbeitet werden. 3. nach einem Modell gestalten; nachbilden: eine antike Plastik n. 4.a) sich jmdn. als Vorbild nehmen u. dessen Leistung anstreben: der Lehrling arbeitet dem Meister nach; b) (eine Vorlage o.a.) Schritt für Schritt (nachvollziehend) durcharbeiten: ... des nukiearmedizinischen Instituts, in dem die Ardenne-Versuche „nachgearbeitet" worden seien (MM 28. 7. 73, 14). nacharten <sw. V.; ist) (geh.): svw. tnachschlagen (2): die Kinder arten ganz dem Vater nach. Nachbar [naxba:^]. der; -n. selten: -s. -n, Schweiz.: -en [mhd. nächgebürte), ahd. nähgibürto). aus t nahe u. t 'Bauer, eigtl. = nahebei Wohnender): a) jmd.. der in jmds. /unmittelbarer] Nähe wohnt, dessen Haus. Grundstück in der [unmittelbaren] Nähe von jmds. Haus. Grundstück liegt ein freundlicher, hilfsbereiter N.; guten Tag. Herr N.!; wir sind -n geworden, haben neue -n bekommen; das Grundstück des -n; in -s Garten; (ugs.): bei -s gibts heute Fisch; * scharf, spitz wie -s Lumpi sein (salopp; geil sein, vom Sexualtrieb beherrscht sein; Lumpi = häufiger Hundename); b) jmd., der sich in jmds. [unmittelbarer] Nähe befindet: mein N. im Kino; er ist mein N. am Tisch; Ü unsere östlichen, westlichen -n (Nachbarländer); unser N. (Nachbarland) Frankreich. Nachbar- (vgl. auch Nachbars-): -dtsziplin, die: svw. t ^Wissenschaft; -dorf, das: benachbartes Dorf; -garten, der: vgl. -dorf; -haus, das: vgl. -dorf; -land, das: vgl. -dorf; -organ, das (Med.): Körperorgan, das unmittelbar an ein anderes, an andere angrenzt; -ort, der: vgl. -dorf; -Staat, der: vgl. -dorf; -Stadt, die: vgl. -dorf; -tisch, der: vgl. -dorf; -volk, das: Volk eines Nachbarlandes; -Wissenschaft, die (meist PI.): Wissenschaft, die an / eine] andere angrenzt; -zimmer, das: vgl. -dorf. Nachbarin [naxba:rin], die; -. -nen [mhd. nächbürinne]: w. Form zu tNachbar; nachbarlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): 1. <nur attr.) dem Nachbarn gehörend; das -e Haus, der -e Garten. 2. unter Nachbarn üblich; in der Art von Nachbarn: ein gutes -es Verhältnis; -e Beziehungen pflegen; Zwischen Franzosen und Holländern, die n. aneinander- grenzten (Jacob. Kaffee 225). Nachbars- (vgl. auch Nachbar-): -familie, die: a) Familie des Nachbarn; b) in der Wohnung, im Haus nebenan, in unmittelbarer Nähe lebende Familie; -frau, die: vgl. -familie (a. b); -kind, das: vgl. -familie (a, b); -leute <P1.>: vgl. -familie (b). Nachbarschaft, die; - [spätmhd. nächbürschaft]: l.a) Gesamtheit der Nachbarn: die ganze N. konnte das Geschrei hören; das hat sich bereits in der N. herumgesprochen; b) Verhältnis zwischen Nachbarn, zwischen Menschen, die nahe beieinander wohnen: [eine! gute N. halten; auf [einel gute N.! 2. unmittelbare räumliche Nähe zu jmdm., etw.: die N. von Fabriken meiden; mit Kindern aus der N. spielen; in der N. wohnen, in jmds. N. ziehen; Ü Diese störende N. von Urbild und Bild bemerkte ... auch ich (Andres, Liebesschaukel 108); <Abl.:> nychbarsdiaftlidi <Adj.>: svw. t nachbarlich (2). Nfchbarschafts-: -haus, das (Sozialwesen): Haus, in dem die Bevölkerung eines kleineren Wohngebiets, eines Stadtteils zu Meinungsaustausch, Unterhaltung, Diskussion o. ä. zusammenkommt u. in dem auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden; -heim, das (selten): svw. Nhaus; -hilfe, die (Sozialwesen): (von den freien Wohlfahrtsverbänden organisierte) Hilfe u. Unterstützung für alte, bedürftige, kranke od. gebrechliche Menschen; -verband, der: (in Baden- Württemberg) Körperschaft, die die geordnete Entwicklung von Städten u. den umliegenden Gemeinden regelt. nachbehandeln<sw. V.; hat): 1. (einen Gegenstand, ein Material) nach einer bereits erfolgten Behandlung nochmals behandeln: Flecken n. 2. nach einem medizinischen Eingriff nach einer Operation, nach anderweitiger ärztlicher Behandlung o.a. weiter ärztlich versorgen: einen Patienten [mit Medikamenten! n.; die Operationsnarbe muß nachbehandelt werden; <Abi.) Nachbehandlung, die; -, -en. nachbekommen <sw. V.; hat) (ugs): a) von etw. noch mehr bekommen, noch ein zweites Mal von etw. bekommen: wenn du noch nicht satt bist, kannst du noch etwas n.; b) etw. nachkaufen können: die einzelnen Teile des Geschirrs kann man n.; Butter... nachzubekommen stieß auf Schwierigkeiten (Kempowski, Tadelloser 79). nachberechnen <sw. V.; hat): im nachhinein noch zusätzlich eine bestimmte Summe in Rechnung stellen; <Abl.:> Nachberechnung, die; -, -en. nachbereiten <sw. V.; hat) (Ggs.: vorbereiten) (bes. Päd.): (ein Thema) zur Steigerung u. Festigung des Unterrichtserfolges noch einmal durchgehen; <Abl.:> Nachbereitung, die; -, -en (Päd.). nachbessern <sw. V.; hat): a) etw. ausbessern (a, b): Transportschäden an den Möbeln n.; b) etw. nachträglich verbessern; <Abi.:> Nachbesserung, die; -. -en. nachbestellen <sw. V.; hat): vgl. nachkaufen: Fotos n.; <Abl.:> Nachbestellung, die; -, -en. nachbeten <sw. V.; hat): 1. (selten) ein Gebet nachsprechen. 2. (ugs. abwertend) (Worte u. Gedanken anderer) ohne 1840
Nachdurst Vorbehalt, kritiklos übernehmen u. (als eigene Meinung) wiedergeben: daß ... keiner sich dem entziehen könnte ... eben nachzubeten, was ihm geschickt vorgebetet wird (Bodamer. Mann 47); <Abl.:> Nachbeter, der; -s. - (selten): 1. jmd.. der ein Gebet nachspricht. 2. (abwertend) jmd.. der etw. nachbetet (2). nachbezahlen <sw. V.; hat): svw. tnachzahlen. nachbezeichnet <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (Kauf- mannsspr.): im folgenden Text /genau] bezeichnet: wir bitten um Anlieferung -er Waren. Nachbild, das; -[e]s. -er (Physik): Sehen der f Kontrast ]färbe eines optischen Reizes, obwohl dieser nicht mehr auf das Auge wirkt. nachbilden <sw. V.; hat): nach einem Muster. Vorbild gestalten: nachschaffen: etw. historisch getreu n.; einen Kunstgegenstand n.; <Abl.:) Nachbildung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Nachbilden. 2. etw.. was nachgebildet wurde. nachblättern <sw. V.; hat) (salopp): (in einem Buch. Bericht o. ä.) blättern, um etw. Bestimmtes zu finden: tmchschlagen (1 a): er hat nachgeblättert, aber das Zitat nicht gefunden. nachbleiben <st. V.; ist) (landsch.): l.a) nicht mitkommen, hinter jmdm. zurückbleiben: einige Läufer waren bereits nachgeblieben; b) (von der Uhr) nachgehen. 2. hinter jmdm. geistig zurückbleiben. 3. (in der Schule) nachsitzen: die ganze Klasse mußte n. 4. als Folge von etw. bleiben: übrig- bleiben: von dieser Wunde wird eine Narbe n. nachblicken <sw. V.; hat): svw. tnachsehen (1). nachbluten <sw. V.; hat): (von einer Wunde o.a.) erneut bluten, nachdem das Blut bereits gestillt wurde: <Abl.:> Nachblutung, die; -. -en. nachbohren <sw. V.; hat): 1. nochmals an der gleichen Stelle bohren [u. dadurch verbessern]: der Zahnarzt mußte noch einmal n. 2. (ugs.) hartnäckig versuchen, von jmdm. eine (korrekte] Antwort zu bekommen: ..Wann wardas?' bohrte der Kommissar nach. Nachbörse, die; -. -n (Börsenw.): Abschlüsse u. Geschäfte nach der offiziellen Börsenzeit: <Abl.:) nachbörslich <Adj.; o. Steig.) (Börsenw.): nach der offiziellen Börsenzeit stattfindend: -er Handel mit Aktien. nachbrennen <unr. V.; hat) (Jägerspr.): (von einem Schuß) mit Verzögerung, zu spät losgehen: <Abl.:> Nachbrenner, der; -s. -: 1, (Technik) Vorrichtung (in bestimmten Motoren u. Triebwerken), in der überflüssiger Treibstoff verbrannt wird: eine Verbesserung der Abgase durch N. 2, (Jägerspr.) Schuß, der zu spät losgeht. nachbringen <unr. V.; hat): jmdm. (der bereits fortgegangen ist) etw. /was ihm gehört) bringen. nachbrummen <sw. V.; hat) (Schülerspr.): (in der Schule) nachsitzen: ..Gebt um Gottes willen Ruhe", sagte der Lehrer; „sonst laß ich euch alle n." (Schnurre. Fall 49). Nachbürge, der; -n, -n (Jur.): zusätzlicher Bürge (der zur Zahlung herangezogen wird, wenn Schuldner u.iod. Bürge nicht zahlen). nachchristlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.): nach Christi Geburt (Ggs.: vorchristlich): die ersten -en Jahrhunderte. nachdatieren <sw. V.; hat): a) (auf einen Brief, ein Schriftstück) ein früheres, zurückliegendes Datum schreiben (Ggs.: vordatieren); b) (selten) (auf einen Brief ein Schriftstück o.a.) nachträglich das richtige Datum schreiben: <Abl.:> Nachdatierung, die; -. -en. nachdem (Konj.) [1: spätmhd. nach dem (da3)]: 1. (zeitlich) a) drückt die Vorzeitigkeit des Geschehens im Gliedsatz aus: n. er gegangen war. fiel ihm ein. was er vergessen hatte; n. ich gegessen hatte, legte ich mich eine Weile hin; er ruhte sich. n. er trainiert hatte, eine halbe Stunde aus; b) nach dem Zeitpunkt, als: Achtundvierzig Stunden n. ich in Wien eingetroffen war .... klopfte Herr Müller endlich an meiner Tür an (Habe, Namen 59); Ich hatte sie (= Die Räuber) gelesen, gleich n. ich den Film gesehen ... hatte (Küpper. Simplicius 58). 2. (kausal mit gleichzeitig temporalem Sinn) (landsch.): drückt eine Begründung des Geschehens im Gliedsatz aus: Band 3 ... erscheint im Juli. n. die Redaktion des Manuskriptes nicht früher abgeschlossen werden konnte (Börsenblatt 46, 1965. 2980). nachdenken <unr. V.; hat): 1. sich in Gedanken eingehend mit jmdm.. etw. beschäftigen: versuchen, sich in Gedanken über jmdn.. über einen Sachverhalt klarzuwerden: einen Augenblick, lange, angestrengt, gründlich, intensiv [über etw.) n.; über ein Problem, über die Menschen n.; er dachte [darüber] nach, ob seine Entscheidung richtig war; denk mal scharf nach, dann wird es dir schon einfallen; er sagte, ohne nachzudenken, daß er es nicht wisse; (Schweiz., sonst geh.. veraltend:) er dachte diesen Fragen lange nach; <subst.:> er war in tiefes Nachdenken versunken; trotz angestrengten Nachdenkens fand er keine Lösung. 2. (selten) etw. in Gedanken nachvollziehen: dabei wußte ich schon, daß gar nichts mehr da war, um es nachzudenken (Nossack, Begegnung 257); nachdenklich [-deokli<;] <Adj.): l.a) mit etw. in Gedanken beschäftigt, in Gedanken versunken: Nachdenklichkeit zeigend: ein -es Gesicht, eine -e Miene machen; er blickte n. aus dem Fenster, vor sich hin; n. dreinschauen, schweigen, aussehen; als er von der Sache erfuhr, wurde er n. (begann er. darüber nachzudenken): diese Vorfälle machten, stimmten ihn n. (veranlaßten ihn, darüber nachzudenken: ließen Bedenken in ihm aufkommen): b) zum Nachdenken (1) geneigt, davon erfüllt: er ist ein -er Mensch, ein -er Kopf; er ist sehr ernst und n. 2. (geh.. veraltend) zum Nachdenken anregend: wert, darüber nachzudenken: eine -e Geschichte; Der Hohn ... seiner -en Rede ... ist also ernst zu nehmen (Natur 29); <Abl.:> Nachdenklichkeit, die; -. nachdichten <sw. V.; hat): (ein literarisches Werk) aus einer Fremdsprache frei übersetzen u. bearbeiten: <Abl.:> Nachdichtung, die; -. -en. nachdieseln [-di:zlnl <sw. V.; hat) [das entstehende Geräusch ähnelt dem eines Dieselmotors] (Kfz.-T.): (von einem Motor) weiterlaufen, nachdem die Zündung abgeschaltet ist. Nachdoppel, das; -s. - (Schweiz.): das Nachdoppeln: nachdoppeln <sw. V.; hat) (Schweiz.): (beim Schützetifest) den Einsatz wiederholen u. nochmals eine Serie schießen. nachdrängen <sw. V.; hat. ist): andere vor sich her drängen, schieben in dem Bestreben, in einen bereits überfüllten Raum o. ä. hineinzukommen: obwohl der Raum bereits voll war. drängten immer neue Besucher nach; die Postenkette konnte die nachdrängenden Massen nicht zurückhalten. nachdrehen<sw. V.; hat) (Film): (eine Aufnahme o.a.) noch einmaldrehen, wiederholen: der Film wurde umgeschnitten. Szenen mußten nachgedreht werden. 'Nachdruck,der; -[e]s.-e [zu tnachdrucken] (Druckw.): l.a) nach einer unveränderten Satzvorlage hergestellter Druck: ein unveränderter, durchgesehener N.; b) das Nachdrucken eines bereits gedruckten Werkes. Textes o.a.: N. [auch auszugsweise] verboten!; N. nur mit Genehmigung des Verlages, nur mit Quellenangabe gestattet. 2. (durch ein bestimmtes Druckverfahren möglicher) neuer Druck eines alten Werkes. Textes o.a. [in der Originalausgabel: es gibt mehrere -e von diesem Buch; er enthielt den kostbaren N. einer Handschrift (Musil. Mann 568). Flachdruck, der; -[e]s [eigtl. = 'Druck, der einem vorangegangenen nachfolgt]: besonders starke Betonung, durch die die Wichtigkeit. Dringlichkeit einer Sache hervorgehoben wird: Welchen N. ihre letzten Worte erhalten, dadurch, daß sie schweigt (A. Zweig. Claudia 59); einem Wunsch, einer Forderung, seinen Worten N. verleihen (sie mit besonderem Nachdruck vorbringen): N. auf etw. legen; mit N. auf etw. hinweisen; etw. mit [allem, besonderem] N. (mit großer Eindringlichkeit) fordern, betonen, hervorheben, sagen; sich mit N. (mit Entschlossenheit u. dem Willen, sich nicht von seinem Plan abbringen zu lassen) gegen etw. wenden, für etw. einsetzen. nachdrucken <sw. V.; hat): einen lNacfidruck(\ a. 2) anfertigen, herstellen: <Zus.:> Nachdruckerlaubnis, die: Erlaubnis, einen Text, ein Werk o. ä. nachzudrucken. nachdrücklich I-drYklu;] <Adj.>: 1. (nicht präd.) mit 2Nach- druck, mit Eindringlichkeit: eine -e Forderung, Ermahnung; etw. n. verlangen; jmdn. n. auffordern, etw. zu tun; er bestand n. auf seinen Wünschen; jmdn. n. vor etw. warnen, n. auf etw. hinweisen; Alle diese peinlichen Eventualitäten wurden -st ... erörtert (Emma 5, 1978, 46). 2. (selten) svw. tnachhaltig (1): daß bloße Prahlbewegungen ... einen -eren Eindruck machen sollten als spitze Krallen (Lorenz, Verhalten I, 225); <Abl.:> Nachdrücklichkeit, die; -: das Nachdrücklichsein. Eitvdringlichkeit: die N. seiner Bitte machte uns stutzig. Nachdruckverfahren, das; -s. - (Druckw.): Verfahren, mit dem ein x Nachdruck (2) hergestellt wird. nachdunkeln <sw. V.; ist): im Laufe der Zeit im Farbton allmählich dunkler werden: helle Tapeten dunkeln häufig nach; nachgedunkelte Bilder. Fotografien. Nachdurst, der; -[e]s: Durst nach I allzu I reichlichem Genuß 116 GDW 1841
nacheichen von Alkohol: Carl Brcnten ging gern (= ins Wirtshaus): er hatte sowieso einen scheußlichen N. (Bredel. Väter 40). nacheichen <sw. V.; hat): nochmals 'eichen (zur Kontrolle der bereits vorhatuienen Eichung). nocheifern <sw. V.; hat): eifrig bemüht sein, es jmdm., den man sich als Vorbild genommen hat, gleichzutun: einem großen Vorbild, seinem Lehrmeister n.; <Zus.:> nacheifernswert <Adj.; nicht adv.>: wert, nachgeeifert zu werden. Nacheile, die; - (jur.): Verfolgung eines Flüchtenden, der verdächtig od. bereits verurteilt ist (durch die Polizei auch außerhalb des Amtsbezirks): nacheilen <sw. V.; ist): eilig folgen: der Wirt eilte ihm mit der Rechnung nach; Nacheilung, die; - (Technik): das Anzeigen eines geringeren an Stelle des tatsächlichen Wertes bei einem Meßgerät (Ggs.: Voreilung). nacheinander [spätmhd. nacheinander! <Adv.>: l.a) in kurzen räumlichen Abständen; einer, eine, eines hinter dem anderen: sie betraten n. den Saal; die Passagiere verließen n. die Maschine; b) der Reihe nach: n. reichte sie uns ihre kleine ... Hand. n. blickte sie uns aus scheuen Augen an (Lenz, Brot 25). 2. in kurzen zeitlichen Abständen voneinander: l unmittelbar] aufeinanderfolgend: n. kündigten drei Mitarbeiter ihre Stellung; die Flugzeuge, die Maschinen starteten kurz n.; <subst.:> Das Nebeneinander, nicht Nacheinander (die Aufeinanderfolge), von Leben und Tod (Kaschnitz. Wohin 165). nacheiszeitlich <Adj.; o. Steig): nach der Eiszeit; eingetreten o.a.]: postglazial. NachempAngnis, die; -, -se <PI. selten) (Med.): Befruchtung u. Ansiedelung eines zweiten Eis in der bereits ein befruchtetes Ei enthaltenden Gebärmutter. nachempfinden <st. V.; hat): 1. sich so in einen anderen Menschen hineinversetzen, daß man das gleiche empfituiet wie er; etw.. was ein anderer empfindet, in gleicher Weise empfinden (u. darum verstehen): jmds. Schmerz. Verzweiflung. Trauer. Freude. Glück n.; kannst du n.. was in mir vorgeht? 2. (ein Kunstwerk o.a.) in Anlehnung an das Werk eines / berühmten I Künstlers gestalten: ein Gedicht, ein Kunstwerk n.; Auch die Moscheen auf europäischem Boden sind orientalischen Vorbildern nachempfunden (Bild. Kunst 3. 39); diese Dichtung ist Goethe nachempfunden; <Abl.:> Nachempilndung, die; -. nachentrichten <sw. V.; hat): einige Zeit später entrichten: Beiträge n.; <Abl.:) Nachentrichtung, die; -. -en. Nachen fnaxnl. der; -s. - [mhd. nache. ahd. nahho. viell. urspr. = (ausgehöhlter) Einbauml (dichter.): kleines Boot. Nacherbe, der. -n. -n (jur.): (durch ein Testament bestimmter) zweiter gleichberechtigter Erbe; Nacherbschaft, die; -. -en (jur.): Erbschaft, die auf den Nacherben übergeht. nacherleben <sw. V.; hat): 1. etw. i was ein anderer erlebt hat] zu einem späteren Zeitpunkt in ähnlicher Weise erleben: die kulturelle Vergangenheit, die das Kind in ... seiner Frühzeit gleichsam n. soll (Freud. Abriß 86); manchmal, wenn mich etwas Gelesenes gierig machte, es sofort nachzuerleben (Handke. Brief 18). 2. (selten) durch Erinnerung o. ä. etw. im Geiste, in Gedanken mxh einmal erleben: die schönen Stunden n. Nachernte, die; -. -n: das Ernten dessen, was übrigbleibt, nachdem die eigentliche Ernte erfolgt ist. nacherzählen <sw. V.; hat): (etw. Gelesenes, Gehörtes) in eigenen Worten wiedergeben: eine Geschichte, den Inhalt eines Films n.; <Abl.:) Nacherzählung, die; -. -en: in eigenen Worten verfaßte Niederschrift von einer Geschichte o.a., die man gelesen, gehört hat. Nachfahr [-fa:£l. der; -s. -en. Nachfahre, der; -n. -n [-fa:re; mhd. nächvarl (geh.): Nachkomme (Ggs.: Vorfahr. Vorfahre): unsere Nachfahren; er ist ein N. des berühmten Komponisten; nochfahren <st. V.): 1. <ist> a) mit einem Fahrzeug folgen, später nachkommen: seit dreizehn Wochen fahre ich dir nach (Frisch. Cruz 43); an den Urlaubsort n.; b) (von einem Fahrzeug) hinterherfahren: dann drehte er sich zu den Panzern, die nachgefahren waren (Bieler. Boni- faz 42). 2. auf einer Vorlage o. ä. den Linien, Buchstaben o. ä. mit einem Stift o. ä. genau folgen <hat/ist>: zur Übung das Geschriebene n.; Ü Seine ... Augen fuhren liebevoll den Linien nach, die seine Hand ins Mauerwerk ritzte (Fries. Weg 103). 3, (Jägerspr.) (von einem Hund) einer Fährte folgen. Nachfahrentafel, die; -. -n (geh.): Verzeichnis der Nachfahren einer Person. Nachfahrte, die; -. -n (Jägerspr.): 1, Fährte des Hinterlaufs eines Tieres. 2. zweite, entgegengesetzt laufende Fährte, die ein Tier hinterläßt, wenn es umkehrt u. den gleichen Weg zurückgeht. Nachfall, der; -s (Bergmannsspr.): Gestein, das in einem Flöz bei der Gewinnung auf die Kohle fällt u. sie verunreinigt; nachfallen <st. V.; ist) (Jägerspr.): (von Flugwild) sich an der Stelle niederlassen, an der sich bereits Flugwild niedergelassen hat. nachfärben <sw. V.; hat): durch zusätzliches Färben eine gewünschte Farbe erreictien: der StolT muß nachgefärbt werden; den Haaransatz, das Haar n. [lassenl. nachfassen <sw. V.; hat): 1. einen Griff korrigieren, indem man ihn kurz lockert od. indem man losläßt und noch einmal zufaßt: als Herr Schmidt einmal n. wollte, riß er (=der Junge) sich los (Schnurre. Fall 10); (bes. Turnen:) beim Handstand auf dem Barren mußte die Turnerin n.; der Tormann mußte n. (Ballspiele; erneut nach dem abgewehrten Ball greifen u. versuchen ihn festzuhalten). 2. (bes. Solda- tenspr.) noch einmal, ein zweites Mal Essen fassen; Verpflegung n. 3. (ugs.) versuchen, durch anschließende weitere Fragen eine zufriedenstellende Auskunft zu bekommen: Darum faßt er ( = der Interviewer) nun immer noch einmal nach und fragt CNoelle. Umfragen 37). nachfedern <sw. V.; hat) (bes. Turnen): 1. (von einem Sprungbrett o.a.) nach dem Absprung weiterhin federn (1). 2. nach einer Bewegung den Schwung abfangen, indem man in Armen u. Beinen federt (1), Nachfeier, die; -. -n: a) Feier, die einige Zeit nach dem Termin, der zum Feiern Anlaß gibt, stattfindet; b) zusätzliche, zweite Feier, die einige Zeit nach der eigentlichen Feier stattfindet; nachfeiern <sw. V.; hat): a) einige Zeit später feiern; b) eine Nachfeier halten. Nachfeld, das; -lejs. -er (Sprachw.): alle Teile eines Aussagesatzes, die der finiten Verbform folgen. nachfiltern <sw. V.; hat): zusätzlich, ein zweites Mal filtern: nachgefilterter Kaffee. Nachfolge, die; - [mhd. nächvolgel: Übernahme eines Amtes von einem Vorgänger; Nachfolgerschaft: jmds. N. antreten; die Frage der N. in der Parteiführung, in diesem Amt beraten, regeln; In Tizians N. steht Domenico Campagnola (Bild. Kunst 3, 80); Ü etw. bleibt ohne N. (geh.; findet keine Fortfiifirung in anderen, durch andere). Nachfolge-: Einrichtung, die (DDR): Einrichtung zur materiellen Versorgung u. geistigen u. kulturellen Betreuung der Bewohner eines neuen Wohnviertels; ^kandidat, der: jmd,. der für jmds. Nachfolge vorgesehen ist; MKganisation, die: Organisation, die die Arbeit, die Aufgaben einer nicht weiterbestehenden Organisation übernimmt; -Staat, der (meist PI.): auf dem Territorium eines ehemals großen Staates entstandener kleinerer Staat. nachfolgen <sw. V.; ist) [mhd. nachfolgen!: 1. (geh.) Anhänger, getreuer Gefolgsmann von jmdm. sein: Christus n. 2. (meist nachdrücklicher) svw. f folgen (1 a. b. 3): viele Personen folgten dem Sarg nach; die Familie folgte ihm ins Ausland nach; jmdm. im Amt n.; den nachfolgenden Verkehr beobachten; die nachfolgenden Kapitel: <Abl.:) Nachfolger, der: -s. - [mhd. nächvolgerl: jmd.. der jmds. Nachfolgeantritt: jmds.N. sein.werden; keinen N. haben; Nachfolgerin, die; -, -nen [mhd. nächvolgserinnel: w. Form zu (Nachfolger; Nachfolgerschaft, die: -. nachfordern <sw. V.; hat): nachträglich / zusätzlich] fordern; <Abl.:) Nachfordern!«, die; -, -en: 1. <o. PI.) das Nachfordern. 2. nachträgliche /zusätzliche] Forderung. Rechnung o.a. nachformen <sw. V.; hat): nach einem Modell, nach einer Vorlage formen. nachforschen <sw. V.; hat): a) durch intensive Bemühungen versuchen, etw, herauszufinden, sich genaue biformalUrnen. Kenntnisse über jmdn..etw. zu verschaffen; Nachforschungen. Ermittlungen anstellen: lange, vergebens, überall n.; sie forschten nach, wo er sich aufgehalten hatte, wie sich der Vorfall zugetragen hatte: b) (geh.) einer Sache zum Zwecke ihrer [Aufjklärung o.a. nachgehen: einer Sache, einem Ereignis, einem Geheimnis n.; <Abl.:> Nachforschung, die; -. -en (meist PL): das Nachforschen: gründliche, eifrige N, betreiben; -en anstellen, halten (nac/iforschen a); die -en waren vergeblich, blieben, verliefen ergebnislos. Nachfrage, die; -. -n [spätmhd. nächfräg]: 1. (veraltend) das Nachfragen (1 a); Erkundigung: gestatten Sie mir die 1842
Nachgiebigkeit N. nach Ihrem Wohlbefinden; mein Tennisspiel, für das Dona Maria Pia durch lächelnde-nein gewisses... Interesse verriet (Th. Mann. Krull 398); * danke der Igütigen] N./fiir die [gütige] N. (meist ironische Antwort auf jmds. Frage nach dem Ergehen). 2. (Kaufmannsspr.) Bereitschaft zum Kauf bestimmter Waren (Ggs.: Angebot 3): lebhafte starke, gringe N.; die N. nimmt zu. steigt, geht zurück, sinkt; es herrscht keine N. in. nach diesen, (Schweiz.:) über diese Waren; je größer die N., desto teurer die Ware; die Preise richten sich nach Angebot und N. 3. (selten) zusätzliche, weitere Frage als Folge einer unzureichenden Antwort: Indessen erreicht man mit insistierenden -n ... lediglich eine nachgiebige Zustimmung (Noelle. Umfragen 52). 4. (Statistik) Verfafiren zur schnellen Ermittlung des wahrscheinlichen Waldausgangs* wobei in repräsentativen Bezirken z. B. jeder 10. Wähler, der aus dem Wahllokal kommt, nochmals die gleiche Stimme abgibt wie in der Wahlkabine: nachfragen <sw. V.; hat) Ispätmhd. nachfragen]: l.a) sich erkundigen, fragen: da müssen Sie beim zuständigen Herrn n.; fragen Sie doch bitte nächste Woche einmal nach; ich habe schon öfter nachgefragt und wurde immer wieder vertröstet; b) sich an jmdn. wenden, um etw. zu erbitten; nachsuchen: ich muß erst um Genehmigung n. 2. (Kaufmannsspr.) (von Käufern) bestimmte Waren 0. ä. verlangen: Ältere Hammel... werden kaum noch nachgefragt (MM 21.5.70,23); Jeder Lohnhöhe ... ..entspricht" eine andere Ziffer der ... nachgefragten Zahl der Arbeitskräfte (Rittershausen. Wirtschaft 14). 3. noch einmal, wie- derholt fragen, um eine zufriedenstellende Antwort zu bekommen: er mußte mehrmals n.. bis sie antwortete; <Abl.:> Nachfrager, der; -s. - (Wirtsch.): Vertreter der Nac/ifrage in der vom Gegensatz zwischen Angebot u. Nachfrage bestimmten Marktwirtschaft. Nachfrist, die; -. -en <PI. selten) (jur.): Fristverlängerung, die einem in Verzug geratenen Vertragspartner gewährt wird. nachfühlen <sw. V.; hat): vgl. nachempfinden (1): jmds. Schmerz n.; ich fühle Ihnen das nach. nachfüllen <sw. V.; hat): 1. etw.. was [zum Teil] leer geworden ist, wieder Julien: die Gläser, die Eimer n. 2. etw. wieder in etw.. was Izum Teil] leer geworden ist, füllen: Tinte. Benzin n.; Bonbons lin eine Dosel n.; <Abl.:> Nach- fiilhing, die; -. -en (selten). Nachfiireorae. die; -. -n (Schweiz.): Nachbehandlung durch den Arzt. Nachgang in der Verbindung im N. (Amtsd.; als Nachtrag): Ich hatte die Entlassung noch nicht in der Tasche ... sie folgte erst ... im N. (Gaiser. Schlußball 137). nachgären (garte (auch:) gor nach, hat/ist nachgegärt/ (auch:) nachgegorcn) (Fachspr.): nach der eigentlichen Gärung langsam gären {damit sich die letzten Reste des Zuckers zersetzen): <AbL) Nachgärung, die; -, -en. nachgeben <st. V.; hat) [1 -3: spätmhd. nachgebenl: X.jmdm. noch mehr von etw. geben: sich Kartoffeln, Gemüse n. lassen. 2. a) dem Willen od. den Forderungen eines atuleren nach anlänglichem Widerstand entsprechen; schließlich doch zustimmen: er gibt nie nach; kannst du nicht auch einmal n.7; jmds. Wünschen. Bitten n.; die Mutter gibt [ihm] zuviel nach (ist zu wenig streng; läßt ihm zu sehr seinen Willen); b) einer Stimmung o. ä. erliegen, sich ihr über lassender Müdigkeit, einer Schwäche, seinem Zorn, seiner Laune, einer Verlockung n. 3. einem Druck nicht stamütalten: der Boden, die Wand gibt nach; seine Knie gaben nach (er wurde schwach in den Knien): die Staumauer hat dem Wasser nachgegeben; das Seil gibt nach (hat keine Spannung mehr). 4. jmdm., einer Sache gleichkommen (meist verneint): er gibt seinen Kameraden im Schwimmen nichts nach; an Fleiß, an Eifer keinem anderen etw. n. 5. (Bankw.. Wirtsch.) im Wert geringer werden: die Kurse, die Preise geben nicht nach; am Rentenmarkt gaben Industrieobligationen leicht nach. nachgeboren <Adj; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. nächgebornl: 1. (selten) nach dem Tode des Vaters geboren. 2. (langet nach dem ersten Kind geboren: ein -er Sohn; -e [Stieflge- schwister; <subst.:) Nadigeborene, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): I. nach dem Tod des Vaters Geborene/ r/. 2. svw. TNachkömmling. 3. <PI.) (geh.) (vom Blickpunkt des Sprechers aus gesehen) die späteren Generationen. Nachgebühr, die; -. -en: Gebühr, die der Empfänger der Post nachträglich zahlen muH, wenn die Sendung nicht i ausreichend! frankiert ist; Strafporto. Nachgeburt, die; -. -en <PI. selten): l.a) (bei Mensch u. Säugetier) Vorgang der Ausstoßung des Mutterkuchens u. anderen Gewebes nach der Geburt; b) (bei Mensch u. Säugetier) das bei der Nachgeburt (I a) ausgestoßene Gewebe einschließlich Mutterkuchen: die N. muß noch kommen; Ü Es war die N. der Angst, die noch heraus mußte (Böll. Haus 147); R bei dir haben sie wohl das Neugeborene/das Kind weggeworfen und die N. aufgezogen (sagt man. wenn man auf sehr derbe Weise ausdrücken will, daß jmd. ausgesprochen dumm ist). 2. (derbes Schimpfwort) dummer, unvernütiftiger Mensch; sehr übler, minderwertiger Mensch: Kennt... diese ausgewachsene N. nicht einmal seinen Vater (Kühn. Zeit 184); nachgeburtlich <Adj.; o. Steig.; meist nur attr.) (Med.): in der Zeit nach der Geburt, währetid des ersten Lebensjahres: -e Hirnschädigungen. Nachgefühl, das; -s, -e (geh.): Gefühl, das von einem Erlebnis o.a. zurückbleibt: -e des Traums: versagt zu haben .... auch Angst (Kaschnitz. Wohin 178). nachgehen <unr. V.; ist) [1-3: mhd. nächgänl: l.a) hinter jmdm.. einer Sache hergehen; jmdm., einer Sache folgen (1): einem Fremden, einem Mädchen n.; er ist einer Fährte nachgegangen; b) etw. verfolgen, um seinen Ursprung. Ausgangspunkt o.a. festzustellen: sie gingen dem Wimmern, dem Lachen, der Musik nach; Ü einer Frage, einem Problem, einer Vermutung, einem Hinweis n.; dieser Sache muß man genauer n.; c) sich mit einer Sache in Gedanken, im Geiste beschäftigen u. sich ihr dadurch ganz hingeben: Ein ahnungsloses Kind. ... das niemals schwärmerischen Träumereien nachgegangen ist (Werfel. Bernadette 326). 2, jmdn. in Gedanken, im Geiste beschäftigen: seine Worte, die Ereignisse des Tages gingen ihr noch lange nach; Der Refrain des Liedes ging ihr nach wie ein schlechter Ruf (Fries. Weg 9). 3. (eine [berufliche] Tätigkeit) regelmäßig ausüben: seiner Arbeit, seinem Tagewerk, einem Handwerk, seinen Geschäften n.; man kann nicht immer nur seinen Interessen, dem Vergnügen n. 4. (von Meßgeräten o. ä.) zu wenig anzeigen, zu langsam gehen (Ggs.: vorgehen): der Tacho geht nach; die Uhr geht [eine, um eine Viertelstunde! nach. nachgelassen <Adj.; o. Steig.; meist nur attr.): aus dem unveröffentlichten Nachlaß stammend: -e Werke. Schriften. nachgeordnet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Amtsspr): in einen geringeren, niedrigeren Rang eingeordnet; untergeordnet; unterstellt: der oberste Landesherr, dem n. dann die übrige Obrigkeit (Kühn. Zeit 15). nachgerade<Adv.) [aus dem Niederd. < mniederd. nägerade; 2. Bestandteil wahrsch. mniederd. rät = Reihe, also eigtl. = nach der Reihe): I, nach u. nach; mit der Zeit; allmählich: ein Erbe des Faschismus, dessen der deutsche Journalismus sich n. entledigen dürfte (Enzensberger, Einzelheiten 1.90). 2. eigentlich: die ewigen Absetzbewegungen wären n. genug (Plievier. Stalingrad ISS). 3. (drückt eine Verstärkung aus) man kann fast sagen; geradezu: er wurde n. ausfallend, unverschämt. nachgeraten <st. V.; ist): svw. T 'geraten (3): das Kind ist ganz dem Vater nachgeraten. Nachgeschmack, der; -[eis: Geschmack, der im Mund zurückbleibt, nachdem man etw. gegessen, getrunken hat: ein schlechter N.; Burgunder ... großartig im Bouquet. im N. etwas dürftig (Frisch. Homo 125); Ü Eine Schlägerei hinterläßt immer einen unangenehmen N. {ein unangenehmes Gefühl; Musil. Mann 27); eine Gefälligkeit mit bitterem N. (Becker. Irreführung 242). nachgestalten <sw. V.; hat) (selten): svw. Tnachbilden. nachgestellt: f nachstellen (2). nachgewiesenermaßen <Adv.) Izu T nachweisen u. T -maßen): einem Nachweis zufolge; was nachgewiesen wurde: der Schiedsrichter war n. bestochen. nachgiebig [-gi:bi(;] <AdJ.; nicht adv.): 1. (selten) einem Druck nachgebend (3); weich: ein -es Material. 2. so veranlagt, daß man schnell bereit ist, nachzugeben (2 a); leicht umzustimmen: das Kind ist durch die -e Mutter verwöhnt; du bist ein viel zu -er Mensch; nichts vermochte ihn n. zu stimmen; die Eltern sind zu n. den Kindern gegenüber; <Abl.:> Nachgiebigkeit, die; -: I. Eigenschaft, einem Druck nachzugeben (3): eine Gelenk-Kombination, welche eine N. der Achse erlaubt (Auto 6. 1965, 6). 2. Bereitschaft, nachzugeben (2a): unerwartete, kluge N.; zu allzu großer N. neigen; N. gegen jmdn.. gegenüber jmds. Forderungen zeigen. 116* 1843
nachgießen nachgießen <st. V.; hat): l.a) in ein zum Teil leer gewordenes Gefäß gießen (um es wieder zu füllen): er goß mir [Kognak! nach; Der Küchenhilfsboy ... hatte ... vergessen. Wasser oben in den Filter nachzugießen (Grzimek. Serengeti 129); b) ein Gefäß, das [zum Teil] leer geworden ist. wieder füllen: Ich nehme ihm ... die Flasche aus der Hand und gieße mein Glas nach (Remarque. Obelisk 85). 2. (seltener) vgl. nachschütten: da ( = in der Toilette) steht ein Eimer. ..Mit 'm Schwung n., bitte." (Kempowski, Uns 29). nachgreifen <st. V.; hat): 1. (Turnen) svw. tnachfassen (1). 2. (Jägerspr.) (die Schweißleine eines Hundes) kürzer fassen. nachgrübeln <sw. V.; hat): unablässig grübelnd über etw. nachdenken (um eine Lösung für etw. zu finden o. äj: über ein Problem n.; sie grübelte darüber nach, wie sie die Angelegenheit zu einem Abschluß bringen könne; darüber habe ich lange nachgegrübelt; <geh. auch mit Dativ.) er grübelte ihren Worten noch lange nach. nachgucken <sw. V.; hat) (landsch.): svw. t nachsehen (1-3). ngchhakeln, nachhäkeln <sw. V.; hat) (Fußball, bes. südd): svw. t nachhaken (2). nachhaken <sw. V.; hat): 1. (ugs.) jmds. Gespräch. Rede unterbrechen, um zu einem bestimmten Punkt noch eine [weitere/ Frage zu stellen: in der Sache mußt du noch einmal n. (ihr nachgehen, um ihr auf den Grund zu kommen): Man sollte n. (um Erklärung bitten) .wenn fremdsprachige Begriffe ungeläufig sind (ADAC-Motorwelt 1, 1976, 50). 2. (Fußball) einem Gegner von hinten mit angewinkeltem Fuß ein Bein od. beide Beine wegziehen. Nachhall, der; -[eis. -e <PI. selten): langsam leiser werdendes Weiterklingen eitles Tones: Die moderne Aufnahmetechnik erfordert häufig künstlichen N. (Funkschau 20, 1971. 2083); Ü Von all dem gibt Rimski-Korsakows konventionell glättende Bearbeitung nur einen schwachen N. (Welt 29. 7. 65. 7); nachhallen <sw. V.; hat/ist): weiterklingen u. dabei langsam leiser werden: der Schlußakkord hallte lange nach; Ü die Ansage Königsberg ... war lange in ihm nachgehallt (er hatte sie im Geiste noch lange gehört: Plievier. Stalingrad 291); Nachhallzeit, die; - (Physik): Zeitspanne, in der ein Nachhall auf eitle praktisch nicht mehr wahrnehmbare Lautstärke absinkt. nachhalten <st. V.; hat): längere Zeit anhalten (3). bleiben: Was die Lehrer ... uns erzählen, das glauben wir ja doch nicht ... Dieses Mißtrauen hält nach (Kisch. Reporter 129); die Suppe hält nicht lange nach (ugs.; sättigt nur für kurze Zeit): nachhaltig <Adj.>: 1. sich auf längere Zeit stark auswirkend: einen -en Eindruck hinterlassen; etw. wirkt sich n. aus; Jmdn. n. beeinflussen. 2. (Forstw.) eine Fläche ausschließlich zur Holzproduktion nutzend: -e Forstwirtschaft; <AbL) NachhaKigkeit, die; -: 1. längere Zeit anhaltende Wirkung. 2. (Forstw.) dauernde Nutzung einer Fläche zur Holzproduktion. Nachhand, die: -, -hände: svw. t Hinterhand (2). nachhängen <st. V.; hat) [4: mhd. nächhengen]: l.a) sich mit etw. im Geiste beschäftigen: Gedanken. Erinnerungen. Träumen n.; er hängt seit Tagen einem Problem nach; b) wehmütig an etw. denken, was vergangen ist: der Kindheit, einer schönen, glücklichen Zeit n. 2. jmdm. * anhängen (1): der Ruf. ein Falschspieler zu sein, sollte ihm noch lange n. 3. (ugs.) zurücksein: nicht vorankommen: in Mathematik. Physik n. 4. (Jägerspr.) (einer Fährte) mit dem Hund folgen. Nachhauseweg, der: -[e]s. -e: svw. t Heimweg. nachhelfen <st. V.; hat): helfen, daß etw. besser funktioniert: der Entwicklung, dem Fortgang der Arbeiten n.; du mußt ein bißchen n.. daß es schneller geht: er hatte dem Glück [ein wenig] n. wollen (wollte [mit unerlaubten Mitteln! erreichen, daß sich alles nach Wunsch fügt): ..Aber warum hast du dann von Geistesadel gesprochen?4' half Ulrich ungeduldig nach (fragte er. um zu einer bestimmten, erwarteten Antwort hinzuführen): bei ihm muß man ab und zu mal [kräftig! n. (man muß ihn antreiben). nachher [auch, österr. nur: '—1 <Adv.): 1. im Anschluß daran (unmittelbar nach einem bestimmten Geschehen, danach: jetzt mache ich erst mal meine Arbeit fertig, n. kann ich dir helfen: wir sind ins Kino gegangen, und n. haben wir noch ein Eis gegessen; N., wenn die Schule aus ist. sollst du deine Trommel wiederbekommen (Grass. Blechtrommel 91). 2.a) in näherer, nicht genau bestimmter Zukunft: später: ich komme n. noch bei dir vorbei; das kann ich auch n. machen: n. gibt es nichts mehr zu essen; b)dann. wenn etw. vorbei ist. hinterher: ob die Entscheidung richtig war. wirst du erst n. feststellen; n. will es keiner gewesen sein. 3. (landsch.) womöglich, am Ende: wenn ich nicht gehe, fährt mir n. noch der Zug davon; nachher« [na:xhe:n<;] <Adj.; nur attr): später, folgend: wie sich durch -e Beobachtung ergab (Molo. Frieden 245). Nachherbst, der. -[e]s. -e <PI. selten): svw. tSpätherbst. Nachhieb, der; -[e]s. -e (Fechten): svw. TReprise (5). NachhiIfe,die:-.-n: 1 .(selten) das Nachhelfen: Meine Geburt ging ... nicht ohne künstliche N. unseres ... Hausarztes ... vonstatten (Th. Mann. Krull 14). 2. kurz fiir t Nachhilfestunde. Nachhilfeunterricht: N. geben, bekommen: der Schüler braucht N. Nachhilfe-: -schüler, der; ^stunde, die. ^Unterricht, der: privater [gegen Entgelt erteilter/ zusätzlicher Unterricht für leistungsschwache Schüler. nachhinein in der Verbindung im n. (bes. österr. u. Schweiz.: 1. nachträglich: damit Großbritannien die einseitige Unabhängigkeitserklärung seiner ehemaligen Kolonie im n. ... anerkennt [Kronen-Zeitung 15. 10. 68. 21. 2. nachher: hinterher: der Verdacht erwies sich im n. als falsch. nachhinken <sw. V.; ist): svw. thinterherhinken. Nachhirn, das; -[e]s. -e (Anat.): (bei den Wirbeltieren u. dem Menschen) hinterer Abschnitt des Gehirns, der zum Rückenmark weiterleitet. Nachholbedarf, der; -[eis: Bedürfnis etw.% was man nicht [genügend] gehabt hat. später zu bekommen: einen großen, aufgestauten N. haben; die Sättigung des -s (FAZ 54. 1958. 11); nachholen <sw. V.; hat): I. nachträglich an einen bestimmten Ort holen: seine Familie an den neuen Wohnort n.; Der Läufer ... hebt den Bergski ein Stück höher ... holt den Talski nach (Gast. Bretter 37). 2. ( Versäumtes od. bewußt Ausgelassenes) nachträglich machen, erledigen: etw. schnell, in kurzer Zeit n.: er hat viel, eine Menge nachzuholen; eine Prüfung, das Abitur n.; versäumte Arbeitszeit n.; Sie holt jetzt ihre Jugend nach, alles Versäumt- Geglaubte (Rinser. Mitte 216); auf medizinischem Gebiet haben wireiniges nachzuholen (aufzuholen): < Zus. :> Nachholspiel, das (Ballspiele): Spiel, das zu einem späteren Zeitpunkt ausgetragen wird, das nachgeholt (2) wird. Nachhut, die; -. -en [mhd. nächhuote. zu f2Hutl (Milit.): Teil der Truppe, der die Truppe beim Rückmarsch nach hinten (gegen den Gegner) sichert (Ggs.: Vorhut): die N. angreifen, in Kämpfe verwickeln; Ü die dunklen, nassen -en des großen Tiefs (Grzimek. Serengeti 29). nachimpfen <sw. V.; hat): 1. zum zweiten Mal impfen. 2. später nochmals impfen (um eine Impfung aufzufrischen): <Abl.:) Nachimpfung, die; -. -en: das Nachimpfen. nachjagen <sw. V.): 1. hinter jmdm.. erw. herjagen (2) <ist): dem Geld. Glück n. 2. (ugs.) eiletids nachschicken <hat): man hat ihm ein Telegramm nachgejagt. nachkaufen <sw. V.; hat): nachträglich, zusätzlich kaufen: von dem Geschirr kann man alle Teile n. Nachklang, der; -[eis. Nachklänge [mhd. nächklanc] 1. Klang, der im Ohr zurückbleibt, nachdem man sehr laute Töne o.a. gehört hat: der N. der Musik; U der Geruch von Bodenwachs und ein schwacher N. von Terpentin (Hesse. Steppenwolf 21). 2. Wirkung. Eittdruck. der von einem Erlebnis o.a. zurückbleibt: dieser N. des Erlebten nahm kein Ende (Thorwald, Chirurgen 35). Nachklapp, der; -s. -s (ugs.): svw. tNachtrag. nachklingen <st. V.; ist): 1. noch kurze Zeit leise zu hören sein.ü Die akzeptierte Ordnung.... die noch in den rührenden Geschichten ... ehemaliger Hofbediensteter nachklingt (Hofstätter. Gruppendynamik 125). 2. (von einem Erlebnis o.a.) als Wirkung. Eindruck zurückbleiben: die Begegnung mit ihrem Idoi klang noch lange in ihr nach. nachkolorieren <sw. V.; hat); durch zusätzliches Kolorieren (1) bei erw. gewünschte Farben erreichen: nachkolorierte Ansichtskarten. Nachkomme,der: -n. -n [mhd. nächkome, auch = Nachfolge rl: Lebewesen (bes. Mensch), das in gerader Linie von einem anderen Lebewesen abstammt: keine -n haben; Während bei den Bakterien ... durch Vermehrung zahlreiche neue -n entstehen (Medizin II. 136); er ist ohne -n gestorben; nachkommen <st. V.; ist) [I, 2: mhd. nächkomenl. l.a) später kommen: geht schon vor. wir werden [gleich, bald, in einer Stundel n.; Immer mehr verheiratete Ausländer ... lassen ihre Familien n. (MM 5. 5. 74. 13); er ging schon aufs Gymnasium, als noch Geschwister nachkamen (geboren wurden): da kann noch etw. n. (das kann noch 1844
nachmachen Komplikationen, Ärger geben); b) hinter jmdm. hergehen, herfahren: von nachkommenden Kolonnen ... auseinandergesprengt (Plievier. Stalingrad 134). 2. (geh.) etw., eine Handlung, die ein anderer wünscht od. verlangt, erfüllen: einer Anordnung. Forderung. Bitte n.; er kam dem Befehl, seiner Pflicht widerwillig nach; du mußt deinen Verpflichtungen n. 3. etw. schnell genug tun, um Schritt halten zu können: sie kommen mit der Arbeit, mit der Produktion gerade noch nach: bei diesem Tempo kommt keiner nach. 4. (landsch.) jmdm. ähnlich werden, nachschlagen (2): der Sohn kommt ganz dem Vater nach; Nachkommenschaft, die: -: Gesamtheit aller Nachkommen; Nachkömmling [...koemlml. der; -s. -e [mhd. nächkomelinc]: lange nach den Geschwistern geborenes Kind. Nachkontrolle, die; -. -n: spätere zusätzliche Kontrolle; nachkontrollieren <sw. V.; hat): /noch einmal, wiederholtJ kontrollieren. Nachkrieg, der; -[eis: kurz für t Nachkriegszeit: davon haben Drittes Reich und N. nichts übriggelassen (Welt 4. 11. 67, 2). Nachkriege: -ära, die: vgl. -zeit; -ersehe inung, die: unmittelbar nach dem Krieg auftretende Erscheinung (1); ^genera- tion, die: unmittelbar nach dem Krieg aufwachsetide Generation; -jähr, das: vgl. ^zeit; ^wirren <P1.>: Wirren in der Nachkriegszeit; ^zseit, die: sich unmittelbar an das Kriegsende anschließende Zeitspanne. Nachkur, die; -. -en: Zeit, die der Erholung u. Umstellung im Anschluß an einen Kuraufenthalt dient. nachladen <st. V.; hat): (eine Schußwaffe) erneut laden, Nachlaß [...las], der; Nachlasses. Nachlasse u. Nachlässe [...lesd]: 1. alles, was ein Verstorbener an Gütern [u. Verpflichtungen j hinterläßt: der künstlerische, literarische N. eines Verstorbenen; den N. ordnen, verwalten, (jur.:) eröffnen; Schriften aus dem N. herausgeben, veröffentlichen; in seinem N. fanden sich wichtige Dokumente. 2. (Kauf- mannsspr.) Verzicht (des Verkaufenden) auf den vollen Preis (durch das Gewähren von Rabatten o. äj: beim Kauf eines Autos N. bekommen, gewähren, fordern. 3. (selten) das Erlassen (2). Entbinden von etw.: an den N. der Sünden glauben. Nachlaß- (Nachlaß 1: jur.): -Bericht, das: Gericht, das alle Maßnahmen zur Regelung von Erbfällen trifft; -gläubiger, der: Gläubiger, der durch Verschuldung des Verstorbenen Anspruch auf dessen Nachlaß hat; -konkurs, der: Konkurs, der eröffnet wird, wenn die Schulden des Verstorbenen höher sind als der Wert seines Nachlasses; -pfleaer, der: jmd.. der vom Nachlaßgericht eingesetzt ist, einen Nachla/J zu sichern, bis die Erbschaft angenommen ist; ^Verbindlichkeiten <PI.>; -Verwalter, der; -Verwaltung, die: Abwicklung, Regelung eines Erbfalles, durch die die Belange des Nachlaßgläubigers gesichert werden. nachlassen <st. V.; hat) /vgl. nachgelassen/ [mhd. nächlasen = verlassen, aufgeben, vernachlässigen]: 1. allmählich an Stärke. Intensität verlieren: weniger, schwächer werden: der Regen, der Sturm, die Hitze hat nachgelassen; der Schmerz, das Fieber hat [an Heftigkeit] nachgelassen; die Spannung, der Druck läßt nach; die Spannkraft läßt in höherem Alter nach; sein Gehör, sein Gedächtnis läßt immer mehr n.; die Sehkraft läßt nach; meine Augen haben stark nachgelassen (ich sehe schlechter); die Leistungen der Schüler lassen nach; die Schüler lassen [in den Leistungen] gegen Ende des Schuljahrs nach (ihre Leistungen werden schlechter); die Wirkung des Medikaments müßte jetzt n.; sein Eifer ließ bald nach; das Interesse der Käufer ließ im Frühjahr deutlich nach: das Geschäft hat spürbar nachgelassen (geht schlechter, ist nicht mehr so gut wie früher); nicht n.! (aufmunternder Zuruf). 2. (Xaufmannsspr.) weniger berechnen: er hat [uns] keinen Pfennig nachgelassen: die Ware ist beschädigt, da muß ich mindestens die Hälfte des Preises, die Hälfte vom Preis n. 3. (jmdm. eine Strafe, eine finanzielle Verpflichtung o.a.) erlassen (2): man läßt mir die Rückzahlung der Raten ein paar Monate nach: Der Bursch. dem man ... anderthalb Jahre Haft nachgelassen hatte (Express 5. 10. 68, 4). 4. (landsch.) aufhören, eine Sache zu verfolgen: Und nun laß ich nicht eher nach, bis Sie mir gesagt haben, was es da zu verraten gibt (Fallada. Jeder 309). 5. etw., worauf Spannung od. Druck ausgeübt wird, liKkern: weißes Seil langsam n. (Eidenschink. Fels 68). 6. (Jägerspr.) a) (den Hund) zum Hetzen da) von der Leine lassen; b) (vom Hund) aufhören zu hetzen (1 a); Nachlassenschaft,die; -.-en (veraltet): Erbschaft; Hinterlassenschaft; Nachlasser, der; -s, - (selten): svw. t Erblasser; nachlässig <Adj.) [spätmhd. nachlessig]: 1. a) ohne die nötige Sorgfalt, unordentlich: eine -e Arbeit; -es Personal; der Schüler ist. arbeitet sehr n.; b) nicht in der Art, wie es erwartet wird, den Konventionen entspricht; ohne Rücksicht auf Formen: -es Benehmen; seine Ausdrucksweise ist sehr n.; n. gekleidet sein. 2. weder Interesse noch [innere] Anteilnahme zeigend; gleichgültig; teihiahmslos: Sie streckte ihm n.. ja sogar träge die Hand dar (R. Walser. Gehülfe 7); ..Oh.44 warf Herr Beifontaine n. ein (Langgässer, Siegel 31); nachlässigerweise <Adv.>: aus Nachlässigkeit; Nachlässigkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) nachlässiges Wesen. 2. nachlässiges Verhalten. Nachlauf, der; -[eis, Nachläufe: 1. (Chemie) (bei der Destillation) das letzte verwendbare Destillat. 2. (Kfz.-T.) (bei der Achse des Vorderrads) der Winkel, den der Achsschenkel mit der Senkrechten zur Fahrbahn bildet; nachlaufen <st. V.; ist): 1. jmdm., einer Sache IeiligI zu Fuß folgen: die Kinder liefen dem Eiswagen nach; der Hund läuft seinem Herrn nach; Ü er läuft einer Illusion, einer Idee nach; diese Kleider laufen sich nach (ugs.; sind recht häufig zu sehen). 2. (ugs.) svw. thinterherlaufen (3): wenn ihr nicht mitmachen wollt, wir laufen euch nicht nach; einem Auftrag, irgendwelchen Papieren n. müssen. 3. (als Anhänger) nachfolgen (1): ein falscher Messias, dem das Volk nachzulaufen begann (Thieß, Reich 194). 4. (von Meßgeräten o.a.) zu wenig anzeigen, zu langsam gehen: der Tacho, die Uhr läuft nach; Nachlaufen, das; -s (landsch.): svw. tFangen: die Kinder spielen N.; Nachläufer, der; -s. -: 1. leichtgläubiger, unkritischer Anhänger (1). 2. (Billard) Ball, der, ttachdem er einen anderen voll getroffen hat, trotzdem noch weit er rollt. nachlauschen <sw. V.; hat): (nachdem man etw. gehört hat) lauschen [ob noch mehr zu hören ist]: einem Klang n. nachleben <sw. V.; hat): gemäß einem Vorbild, einer Vorschrift o.a. leben: seinem Lehrer n.; die Vorschriften .... die aber nur einen Wert haben, wenn ihnen nachgelebt wird (Bund 14. 10. 68. 4); Die Alten ... klauen Bierseidel und Ascher und die Kinder leben das nach (Spiegel 25. 1977. 97); Nachleben, das; -s: Leben eines Verstorbenen in der Erinnerung der Hinterbliebenen. nachlegen <sw. V.; hat): noch einmal, wiederholt auflegen (1 a): Holz, Kohlen n.; jmdm. ein Stück Kuchen n.; (auch ohne Akk.-Obj.:> dem Feuer im Ofen n. nachlernen <sw. V.; hat): später lernen, um etw. nachzuholen: Latein .... was man auch unmöglich in einem dreiviertel Jahr n. konnte (Kempowski. Immer 183). Nachlese, die; -, -n: 1. zweite, kurz auf die erste folgende Lese(\). 2. (geh.) Nachtrag zu einer Auswahl aus dichterischen Werken: Ü das Fernsehen bringt zu Silvester eine N. aus den Unterhaltungssendungen des Jahres; 'nachlesen <st. V.; hat): (eine bestimmte Stelle) [noch einmal/ lesen od. etw., was man gehört hat, durch 'Lesen (1 a) überprüfen: ich muß das erst noch einmal n.; den Wortlaut der Rede n.; in den Statistiken ist nachzulesen, daß ...; 2nachlesen <st. V.; hat): a) (nach der Lese 1 kurz darauf noch einmal 2lesen (a): sie hat [auf dem Feldl nachgelesen; b) noch eimnal Hesen (b), verlesen [u. dabei noch mehr Schlechtes aussondern]: Erbsen, Rosinen n. nachliefern <sw. V.; hat): a) zu einem späteren Zeitpunkt /als dem abgesprochenen Termin] liefern: der Rest der Ware wird nachgeliefert; Da hatte ich mal eine Hausaufgabe nicht gemacht, am nächsten Tag sollte ich die n. (Kempowski. Immer 153); b) zu einer vorausgegangenen Lieferung als Ergänzung liefern: die folgenden Bände des Lexikons werden regelmäßig nachgeliefert: ein Toaströster, der ... ständig frischen Toast nachliefert (Hörn. Gäste 102); <Abl.:> Nachlieferung, die: -. -en. nachlösen <sw. V.; hat): eine Fahrkarte nach Antritt der Fahrt lösen: im Zug [einen Zuschlag] n. nachmachen <sw. V.; hat) (ugs.): I.a) genau das machen, was ein anderer tut: Jmdm. etw. n.; das Kind macht den Geschwistern alles nach; das soll [mir] erst mal einer n. (genauso gut machen); b) nachahmen; kopieren; imitieren: die Kinder machten den Lehrer nach: Tierstimmen n.; c) nach einer Vorlage ganz genauso herstellen: Stilmöbel n.; die Unterschrift war sehr schlecht nachgemacht; nachgemachtes (gefälschtes) Geld. 2. (Versäumtes) zu einem späteren Zeitpunkt machen: die Hausaufgaben n. 1845
Nachmahd Nachmahd, die; - (landsch ): svw. tGrummet. nachmalen <sw. V.; hat): I, (eine Vorlage) durch Malen wiedergeben, abmalen (1): etw. aus der Erinnerung n. 2.a) durch nochmaliges Malen auffrischen, intensivieren: Farben. Konturen n.; b) (ugs.) nochmals schminken: die Lippen n. nachmalig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (veraltend): später: der Kronprinz, der -e Friedrich Wilhelm II. (Jacob. Kaffee 159); nachmals <Adv.) [mhd. (md.) nächmäl(e)s. t-mals] (veraltet. 9elten): zu einem späteren Zeitpunkt: ein Eiland, das n. Sankt Brandans Eiland genannt wurde (Hades. Stücke 103). nachmessen <st. V.; hat): messen, wn Messungen zu überprüfen; <Abl.:> Nachmessung, die; -. -en: das Nachmessen. Nachmieter, der; -s. -: jmd., der nach einem anderen Mieter, wenn dieser ausgezogen ist, eine Wohnung o.a. mietet. nachmittag <Adv.): am Nachmittag: um die Nachmittagszeit (stets der Nennung einer Tagesbezeichnung nachgestellt): gestern, heute, morgen n.; Montag n.; Nachmittag, der. -s. -e [subst. aus älter: nach Mittag]: I. Zeit vom Mittag (1). nach dem Mi nag (1) bis zum Beginn des Abends: es war schon später N.; sie hat heute ihren freien N.; er verbringt seine -e im Cafö; Es war hoher N. geworden (Kuby. Sieg 51); Jeden N.; ich habe den ganzen N. gewartet; des -s (geh.; nachmittags)', an einem [schönen] N. (irgendwann nachmittags) traf sie ein; er kommt [früh, zeitig, spät] am N.; während des -s war ich im Schwimmbad. 2. svw. t Nachmittagsveranstaltung: wir laden Sie zu unserem bunten N. ein; das war ein gelungener N.; <Abl.:> nachmittagig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): den ganzen Nach- mittag dauernd: die -e Ruhe; nachmittäglich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): in die Nachmittagszeit fallend, nachmittags stattfindend, geschehend, sich abspieletid: sie trafen sich zum -en Tanz im Cafe; in der atemlosen Enge des -en Berufsverkehrs (Johnson. Mutmaßungen 17); nachmittags <Adv.>: am Nachmittag, zur Nachmittagszeit: wäfirend des Nachmittags: n. um vier; sie treffen sich immer Donnerstag n./donnerstags n. Nachmittags-: -kaflee, der: Kaffee, den man. meist mit Kuchen ixl. Gebäck, am Nachmittag zu sich nimmt; -kleid. das (Mode): [elegantes! Kleid für den / späten / Nachmittag; ^schlaf, der. -sdilafchen, das: vgl. Mittagsschlaf; -sonne, die: nachmittägliche, in ihrer Kraft langsam abnehmende Sonne; -stunde, die: eine bestimmte Stunde, Uhrzeit am Nachmittag; -Unterricht, der: am Nachmittag stattfindender Unterricht; -Veranstaltung, die: vgl. -Unterricht: -Vorstellung, die: vgl. -Unterricht; -zeit, die: Zeitspanne vom Mittag bis zu Beginn des Abends. Nachnahme, die; -. -n: 1. Einziehen (8 a) eines Rechnungsbetrags durch die Post bei Aushändigung der Ware: eine Sendung, ein Paket als. mit. per. unter N. schicken. 2. svw. tNachnahmesendung: eine N. einlösen; der Postbote hat eine N. gebracht; <Zus.:> Nachnahmegebühr, die: Gebühr, die für eine Nachnahme (1) erhoben wird; Nachnahmesendung, die: Postsendung, die per Nachnalime zugestellt wird. Nachname, der; -ns. -n: svw. t Familienname. nachnehmen <st. V.; hat); 1. sich noch einmal nehmen: nimm dir doch Fleisch. Gemüse. Tee nach! 2. (einen Betrag) per Nachnahme (1) erheben: der Betrag ist nachzunehmen. nachnutzen <sw. V.; hat) (DDR): für die Produktion ausnutzen, verwerten: gewonnene und angewandte Arbeitserfahrungen n. (Junge Welt 29. 6. 77. 4); <Abl.:> Nachnutzung, die; -, -en. nachplappern <sw. V.; hat) (oft abwertend): etw., was ein anderer gesagt hat. genauso / u. auf kindliche Weisel wiedergeben, ohne es inhaltlich erfaßt zu haben: die Kinder plappern alles nach; U das plapperte ihm später jeder Historiker nach (Grass. Hundejahre 184). nachpolieren <sw. V,; hat): noch einmal, zusätzlich polieren. Nachporto, das; -s. -s u. ...ti: svw. tNachgebühr. ngchprSgen <sw. V.: hat): a) später, zusätzlich prägen: Münzen n.; b) nach einer Vorlage neu prägen; <Abl.:) Ngchpra- gung, die; -, -en: a) das Nachprägen: b) das Nachgeprägte. nachprellen <sw. V.; ist) (Jägerspr.): (von einem Vorstehhund) einem plötzlich auftauchenden Wild eine Strecke folgen; vorprellen. nachprüfbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich nachprüfen lassend: diese Angaben sind nicht n.; <Abl.:> Nachprüfbar- keit, die: -; nachprüfen <sw. V.; hat): I. zum Zweck der Kontrolle / noch einmal/ prüfen; überprüfen: die Richtigkeit der Angaben» die Angaben n.; Jmds. Alibi n.; ob die Sache stimmt, läßt sich nicht mehr n.; das Gewicht n. 2. zu einem späteren Zeitpunkt als vereinbart prüfen: da er zum Prüfungstermin krank war, wurde er nachgeprüft; <Abl.:> Nachprüfung, die; -. -en. Ngchrangstrafle, die; -• -n (österr.): Straße, die kein Vorfahrtsrecht hat. Nachraum, der; -[eis (Forstw.): svw. t Ausschuß (3). nachräumen <sw. V.; hat) (ugs.): aufräumen, was jmd. liegengelassen hat: jeden Tag muß ich dir n.! nachrechnen <sw. V.; hat): I. (zur Kontrolle) noch einmal rechnen: die Rechenaufgabe n. 2. etw. zurückverfolgen u. dabei die vergangene Zeit berechnen: er wußte nicht mehr, wie viele Jahre vergangen waren, und mußte erst n. Nachrede, die; -. -n [mhd. nachrede): unzutreffende, meist abfällige Äußerungen üt)er jmdn., der nicht anwesend ist: böse N.; schlechte -n über jmdn. verbreiten; üble N. (jur.: Verbreitung einer beleidigetulen u. unzutreffenden Behauptung, die einem anderen Menschen schadet): nachreden <sw. V.; hat): I. das, was andere gesagt haben, kritiklos übernehmen u. wiederholen: hast du schon gemerkt, daß er dir alles, jeden Blödsinn nachredet? 2. (selten) Nachreden über jmdn. verbreiten: die Leute redeten ihm übel nach. 3. svw. t nachsagen (2): Man soll uns nicht n.. daß wir die Leute dreckig nach Hause schicken (Apitz. Wölfe 267). nachreichen <sw. V.; hat): nach dem vereinbarten Zeitpunkt [ergänzend! einreichen: Unterlagen n. Nachreife, die; -: das Reifen (von Obst o.a., das bei der Ernte nwh nicht ganz reif war) während der Zeit der Lagerung: nachreifen <sw. V.; ist): nach der Ernte reifen: während des Transports reifen die Bananen nach. nachreisen <sw. V.; ist): kurz nach jnuim. an den gleichen Ort reisen; jmdm. (auf eitwr Reise) folgen: seine Frau reiste ihm heimlich nach. nachreiten <st. V.; ist): zu Pferd folgen. nachrennen <unr. V.; ist) (ugs.): svw. tnachlaufen (1. 2). Nachricht [na:xri(;t]. die; -. -en [älter: Nachrichtung = Mitteilung, nach der man sich richtet): 1. Mitteilung, die jmdm. in bezug auf jmdn. od. erw. für ihn persönlich J Wichtiges die Kenntnis des neuesten Sachverhalts vermittelt: eine falsche, aktuelle N.; die neueste N. lautet ...: lokale, politische -en; -en aus aller Welt; -en vom Sport; eine N. geht ein. ist überholt; eine gute, verspätete, [un lange nehme N.; die N. von seinem Tode traf alle sehr; das sind schlechte -en; eine N. [überlbringen; eine N. hinterlassen; N. bekommen, erhalten; [keinel N. von jmdm. haben; -en dementieren, bekanntgeben, weiterleiten; eine N. im Rundfunk bringen, durch das Fernsehen verbreiten; auf N. warten; ohne N. sein. 2. <PI.) svw. tNachrichtensendung: die -en haben nichts über diese Ereignisse gebracht, haben ausfuhrlich darüber berichtet; [diel -en einstellen, hören, sehen; das wurde in den letzten -en gesagt, gebracht. Nachrichten- (Nachricht 1): -agentur, die: Unternehmen, das Nachrichten (bes. aus der Politik) zentral sammelt u. an Presse. Funk u. Fernsehen weiterleitet; -büro, das: svw. t-agentur; -dienst, der: I. staatlicher Geheimdienst zur Beschaffung geheimer Informationen bes. im militärischen, politischen, wirtschaftlichen Bereich. La) svw. t -agentur; b) (veraltend) svw. t -sendung; -magazin, das: Zeitschrift, die Nachrichten bringt u. kommentiert sowie aktuelle Themen behandelt; -Politik, die: bewußte Beeinflussung der Öffentlichkeit durch Verbreiten bz*'. Zurückhalten bestimmter Nachrichten; -Satellit, der: svw. t Kommunikationssatellit; -sendung, die: Sendung des Fernsehens od. des Rundfunks, in der Nachrichten von wichtigen aktuellen, bes. politischen Ereignissen übermittelt werden; -sperre, die: Verbot. Rundfunk. Fernsehen, Presse u. Öffentlichkeit zu informieren; -Sprecher, der: jmd., der in Funk od. Fernsehen die Nachrichten spricht; -Sprecherin, die: w. Form zu t -sprechen -System, das: System zur Übermittlung von Nachrichten; -technik, die: Teilgebiet der Elektrotechnik, das sich mit den Möglichkeiten zur Übermittlung u. Verbreitung von Nachrichten durch die Technik (z. B. Telefon. Rundfunk) befaßt: -tnippe, die (Milit. früher): svw. t Fern- meidetruppe; -Übermittlung, die; -übertragungssystem, das: svw. t-system; -Verbindung, die: Verbindung zur Übermittlung von Nachrichten: eine N. herstellen: -wesen, das <o. PI.): alles, was die Übermittlung u. Verbreitung von Nachrichten betrifft einschließlich Organisation u. Verwaltung. Nachrichter, der, -s, -: I. (Milit. früher) Angehöriger einer 1846
nachsehen Nachrichtentruppe. 2. (ugs.) jmd.. der Nachrichten einholt u. übermittelt; nachrichtlich <Adj.; o. Steig.; meist nur attr.): Nachrichten (1) betreffend: -e Sendungen des Hörfunks. nachrücken <sw. V.; ist): l.a) svw. taut rucken (1): würden Sie bitte n.; b) (von militärischen Einheiten o. ä.:) sie rückten der kämpfenden Truppe nach. 2. jmds. Posten, Amt einnehmen: auf den Posten des Direktors n. Nachruf, der; -[e]s, -e: einem kürzlich Verstorbenen gewidmete i mit einem Rückblick auf sein Leben verbundene] Worte der Würdigung: einen N. auf jmdn. schreiben, in der Zeitung bringen; nachrufen <st. V.; hat): jmdm.. der sich bereits entfernt hat. etw. hinterherrufen: ..ldiot!ik rief er ihm nach: Meine Mutter rief ihm ein paar freundliche Abschiedsworte nach (Bergengruen. Rittmeisterin 374). Nachruhm, der; -[eis: Ruhm, den jmd. nach dem Tod. den jmds. Werk beider Nachwelt genießt: der N. eines Dichters, seiner Werke; nachrühmen <sw. V.; hat): etw. Positives. Ehrendes, Rühmetides über jmdn., etw. sagen: etw. rühmend bei jmdm. .etw. hervorheben: man rühmte ihm Wundertaten ... ja sogar Totenerweckungen nach (Thieß, Reich 188), nachrüsten <sw. V.; hat) (Technik): nachträglich mit einem passenilen zusätzlichen Gerät versehen, um eine bessere Lei- stung zu erzielen: eine Stereoanlage für quadrophonische Wiedergabe n.; <Zus.:> Nachriistgerit, das (Technik); Nachrüstsatz, der (Technik); Nachrüstung, die; -. -en (Technik). nachsagen <sw. V.; hat): 1. (etw.. was ein anderer sagt) wiederholen: nachsprechen: einen Satz n,; das Kind sagt alles nach, was es hört. 2. von jmtbn. in dessen Abwesenheit sagen, behaupten, über ihn verbreiten: man sagt ihm Hochmut. Geiz, schlimme Dinge, große Fähigkeiten nach: jmdm. Übles n., nichts Böses n. können; man kann ihm nichts n. (tnan hat keine Handhabe, ihn zu verdächtigen): du darfst dir das nicht n. lassen (nicht zulassen, daß man in dieser abfälligen Weise von dir spricht). Nachsaison, die; -. -s, südd., österr. auch: -en [-zezo:ndn]: letzter Zeitabschnitt einer Saison, der auf die Hauptsaison folgt u. der durch geringeren Betrieb u. Andrang in den Erholungsorten gekennzeichnet ist. nachsalzen <sw. V.; hat): nach der eigentlichen Zubereitung zusätzlich salzen: die Suppe. Soße n. Nachsatz, der; -es. Nachsätze: 1. nachgetragene, einer /schriftlichen] Äußerung angehängte Bemerkung. Ergänzung: in einem N. erwähnte er es ganz beiläufig. 2, (Sprachw.) nachgestellter Satz: am Ende eines Satzgefüges, einer Satzverbindung stehetider Satz. nachschaffen <st. V.; hat): vgl. nacharbeiten (3). Nachschau in der Verbindung N. halten (geh.; nachsehen 2): ich will N. halten, ob er kommt; nachschauen <sw. V.; hat) (bes. südd.. österr.. Schweiz.): svw. tnachsehen (1-3). nachschenken <sw. V.; hat) (geh.): noch einmal I in das noch nicht ganz geleerte Trinkgefäß] einschenken: darf ich dir noch ein wenig Wein n.?; <auch ohne Akk.-Obj.:> Er schenkte langsamer nach und trank (Gaiser. Jagd 159). nachschicken <sw. V.; hat): jmdm. etw. /Zurückgelassenes/ nachträglich schicken: sich die Post an den Urlaubsort n. lassen; Ü Pippig schickte ihm einen unterdrückten Fluch nach {fluchte hinter ihm her: Apitz. Wölfe 126). nachschieben <st. V.; hat) (Jargon): (in einem Interview 0. ä.) einer Mitteilung. Frage o. ä. noch eine weitere anschließen: einen Antrag n.; Einige Reporter ... wußten genug. Andere schoben Fragen nach (Spiegel 43,1975. 96). Nachschlag, der; -[eis. Nachschläge: 1. (Musik) a) musikalische Verzierung aus einer od. zwei Noten, die an eine vorausgehende gebunden werden: b) verzierender Abschluß eines Trillers. 2. (bes. Soldatenspr.) zusätzliche Portion bei einer Essenausgabe: einen N. verlangen, bekommen; N. empfangen!; nachschlagen <st. V.) [2: mhd. (md.) nächslahen]: 1. <hat> a) um erw. Bestimmtes zu erfahren, ein Buch an der entsprechenden Stelle aufschlagen u. sich dort informieren: in einem Lexikon, in einem Wörterbuch n.; er hat überall nachgeschlagen, aber nichts über das Thema gefunden; <ugs. vereinzelt auch mit Akk.-Obj.:) ein Lexikon n.; er mußte mehrere Bücher n., bis er das Zitat fand; b) in einem Buch aufsuchen u. lesen: eine Textstelle, ein Zitat n.; du mußt alle Vokabeln [im Wörterbuch! n. 2. (geh.) nach jmdm. geraten: jtndm. in der Art. im Wesen ähnlich werden <ist>: er schlägt dem Vater, der Großmutter nach; <Zus. zu 1:) Nachschlagewerk, das: -[eis. -e: Buch. das in übersichtlicher, meist alphabetischer Anordnung der schnellen Orientierung dient. nachschleichen <st. V.; ist): heimlich schleichend folgen: hinter jmdm., einer Sache herschleichen. 'nachschleifen <st. V.; hat): noch einmal, nachträglich noch feiner schleifen: ein Messer, die Axt n. 2nachschleifen <sw. V.; hat): hinter sich, hinter jmdm. schleifend, schleppend nachziehen: sein krankes Bein nur mühsam n. können. nachschleppen <sw. V.; hat): vgl. Nachschleifen. Nachschlüssel, der; -s. -: Schlüssel, der einem anderen [ohne Erlaubnis, he in dich! nachgearbeitet worden ist: der Dieb drang mit einem N. in die Wohnung ein. nachschmecken <sw. V.; hat): 1. einen Nachgeschmack haben: das Gewürz schmeckt merkwürdig, sireng nach. 2. (scherzh.) noch einmal genießen* genußvoll nacherleben: sie schmeckte ihren Triumph richtig nach. nachschmeißen <st. V.; hat) (ugs.): svw. tnachwerfen (1.2). nachschminken <sw. V.; hat): nachträglich schminken. nachschneiden <unr. V.; hat): durch nochmaliges, zusätzliches Schneiden in die gewünschte, in eine bessere Form bringen: die Haare n. nachschnüffeln <sw. V.; hat) (ugs.): vgl. nachspionieren. nachschreiben <st. V.; hat): nach einem Muster, einer Vorlage, nach Gehör [in StichwortenI aufschreiben: eine Vorlesung, einen Vortrag n. nachschreien <st. V.; hat): vgl. nachrufen. Nachschrift, die; -. -en [2: LÜ von t Postskriptum]: I. etw. Nachgeschriebenes, schriftlich i in Stichworten J Wieder gegebenes: die N. der Vorlesung konnte er kaum entziffern. 2. vgl. Nachsatz (I): der Brief hatte noch eine N.; Abk.: NS Nachschub, der; -[eis. Nachschübe <PI. ungebr.) [spätmhd. nächschup] (Milit.): a) das Versorgen von Truppen, bes. an der Front, mit neuem Material: der N. an Munition, an Proviant; den N. organisieren; U bei der Party war er für den N. an alkoholischen Getränken verantwortlich: b) neues Material, mit dem Truppen, bes. an der Front, versorgt werden: N. anfordern, bekommen, erhalten, aus der Luft abwerfen; Ü es gibt die Einrichtung telegrafischer Geldanweisungen. Du wirst immer N. erhalten (Fallada, Herr 239). Nachschub- (Milit.): Einheit, die: vgl. -truppe; -kolonne, die: vgl. Mruppe; -tmppe.die Truppe, die für die Bereitstellung, den Transport o.a. des Nachschubs verantwortlich ist: ^weg. der: Weg für den Transport des Nachschubs. Nachschur,die; -. -en (Landw.): zweite, im Herbst vorgenommene Schur der Schafe. Nachschuß, der; Nachschusses. Nachschüsse: 1. (Wirtsch.) über die eigentliche (als Beteiligung an einem Unternehmen eingebrachte) Einlage (8 b) hinaus zu leistende, zusätzliche Einzahlung. 2. (Ballspiele) erneuter Schuß auf das Tor mit einem abgewehrten od. vom Tor abgeprallten Ball: <Zus. zu 1:) Nachschußpflicht, die (Wirtsch.): Verpflichtung eines Gesellschafters (2), Nachschuß zu leisten: <Zus. zu 2:> Nach- schußtor, das (Ballspiele): durch einen Nachschuß erzieltes Tor. nachschütten <sw. V.; hat): etw. wieder in. auf etw. schütten. nachschwatzen, (landsch.:) nachschwätzen <sw. V.; hat) (abwertend): (etw., was ein anderer gesagt hat) gedankenlos wiederholen: du schwätzt alles nach, was er sagt. nachschwingen <st. V.; hat): I. nachträglich noch kurze Zeit in Schwingung, in schwingender Bewegung sein: die Saite schwang noch etwas nach. 2. (geh.) nachträglich noch zum Ausdruck kommen, als Empfindung. Gefühl o. ä. vorhanden sein, eine Nachwirkung hinterlassen: der Schmerz, das Glücksgefühl schwang in ihr noch nach. nachsehen <st. V.; hat) [1: mhd. nächsehen]: 1. mit den Blicken folgen; zusehen, wie sich jmd.. etw, entfernt; hinterherblicken, -sehen: jmdm. sinnend, traurig, betrübt n.; den abreisenden Gästen, dem Zug. den Schiffen n. 2.a) sich mit prüfenden Blicken über einen bestimmten Sachverhalt itxformieren; kontrollierend nach etw. sehen: sieh mal nach, ob die Kinder schlafen, wer an der Tür ist; ich muß erst n.. wo die Sachen sind; er hat überall nachgesehen, aber nichts gefunden; b) nachschlagen (I a): Sieh mal in deinen Schulbüchern nach (Remarque. Westen 146): Onkel Günther sieht im Fahrplan nach, wann sein Zug geht (Imog. Wurliblume 268); c) in einem Buch aufsuchen u. lesen; nachschlagen (I b): ein Wort, die Vokabeln [im Wörter- 1847
Nachsehen buch] n. 3. kontrollierend, überprüfend auf Fehler. Mängel hin durchsehen: sie sieht [ihm] immer die Schularbeiten nach; Ich ... ließ das öl wechseln und den ganzen Wagen n. und abschmieren (Simmel. Affäre 216). 4. mit jmdm. in bezug auj'etw. sonst Beanstandens-. Tadelnswertes nachsichtig sein, es ungerügt hingehen lassen, nicht übelnehmen: jmdm. manches, alles, zuviel n.; sie sieht den Kindern alle Unarten nach; <subst.:> Nachsehen, das in den Wendungen das N. haben (nichts mehr, nur noch das Schlechtere iiib/bekommen). sie waren bei der Verteilung der Geschenke zu spät gekommen und hatten das N.; jmdm. bleibt dasN. (jmd. bekommt nichts mehr, nur noch das Schlechtere lab]). nachsenden <unr. V.; sandte/ (seltener:) sendete nach, hat nachgesandt/(seltener.) nachgesendet) (bes. Postw.): svw. tnachschicken; <Abl.:> Ngdisendung, die; -. -en (Postw.): Zustellung einer Postsendung nach Änderung des Wohnsitzes, des Aufenthaltsortes des Empfängers. nachsetzen <sw. V.; hat): sehr schnell folgen: jtndn. in grolSem Tempo verfolgen: Als der 20jährige flüchten wollte, setzten ihm die beiden Leute nach (MM 29. 12. 66. 4). Nachsicht, die; -: großzügig-verständnisvolle Haltung gegenüber jmdm.. einer Sache: gütige Duldung, verzeihendes Verständnis: Die gütige N. des Fürsten allein hätte mich vor schwerer Strafe gerettet (Roth. Beichte 61); mit jmdm. N. haben; N. üben (nachsichtig sein): keine N. kennen (hart, unnachsichtig sein): jmdn. mit N. behandeln; etw. mit N. beurteilen; er bat um N. für seine schlechte Aussprache; <Abl.:) nachsichtig <Adj.): Nachsicht zeigend: voller Nachsicht: sie haben -e Eltern; eine -e Beurteilung; er war immer n., zu n. gegen ihn; n. lächeln; jmdn. n. behandeln; etw. n. beurteilen; Kleine Frau, dachte er n. (Baum. Paris 81); <Abl.:> Nachsichtigkeit, die; - (seltener); <Zus.:> nachsichtsvoll <Adj.) (seltener): nachsichtig, voller Nachsicht. Nachsjchtwechsel, der; -s, - (Bankw): Sichtwechsel, der eine bestimmte Zeit nach der Vorlage fällig wird. Nachsilbe, die; -. -n (Sprachw.): svw. tSuffix. nachsingen <st. V.; hat): (etw.. was ein anderer vorsingt od. vorspielt) singend wiederholen: eine Melodie n. nachsinnen (st. V.; hat) (geh.): a) sinnend nachdenken. Betrachtungen anstellen: über ein Problem, eine Frage n.; Wenn sie verzweifelt darüber nachsann, wie sie zu mir zurückfände (Härtung. Piroschka 64); b) sich /nachträglich! in Gedanken mit etw. beschäftigen, in Gedanken einer Sache nachhängen: Ich ... begann, den Ereignissen des Tages nachzusinnen (Kessel [Obers.]. Patricia 107). nachsitzen <unr. V.; hat): zur Strafe außerhalb des Unterrichts noch in der Schule bleiben (meist in Verbindung mit „müssen"): er war frech gewesen und mußte n.; Zwei Stunden n. und das Diktat immer wieder abschreiben. Ich fand den Fehler nicht! (Kempowski. Immer 39). Nachsommer, der; -s. -: Tage im späten Sommer od. im frühen Herbst, an denen bei freundlichem, sonnigem Wetter noch einmal eine mild-sommerliche Atmosphäre entsteht. Nachsorge, die; - (Med.): Betreuung eines Patienten durch einen Arzt nach einer Krankheit, einer Operation: Neben der Krebsvorsorge und der Behandlung sollte gleichwertig die N. stehen (Hörzu 41. 1974. 66). nachspähen <sw. V.; hat): spähend nachsehen (1). Nachspann, der; -[eis. -e (Film. Ferns.): einem Film, einer Fernsehsendung folgende Angaben über die Mitwirkenden, den Autor o.a. (Ggs.: Vorspann). Nachspeise, die; -. -n: meist aus einer süßen Speise, aus Obst. Käse o. ä. bestehender, der Hauptmahlzeit folgender letzter Gang: die N. servieren. Nachspiel, das; -[e]s. -e: 1. einem Theaterwerk. Musikstück nachgestelltes kleineres, abschließendes Stück (Ggs.: Vorspiel): das N. eines Dramas; Habedank macht immer sonderbare -e. hinter jeder Strophe (Bobrowski. Mühle 156). 2. (beim Geschlechtsverkehr) dem eigentlichen Geschlechts* akt folgender, ihn abschließender Austausch von Zärtlichkeiten (Ggs.: Vorspiel). 3. aus einem bestimmten Geschehen. Vorgang, einer Angelegenheit erwachsende unangenehme Folgen: ein gerichtliches, politisches N.; Die Neujahrsfeier hatte übrigens Tür einige von uns ein ernstes N. (Leonhard. Revolution 1%); die Sache wird noch ein N. haben (ist mxh nicht erledigt, nicht ausgestanden): es wird noch ein N. geben; nachspielen <sw. V.; hat): l.a) (etw.. was jmd. vorgespielt hat) m>ch einmal spielen: eine Szene n.; er versuchte die Melodie nachzuspielen; b) mit darstellerischen Mitteln nacha/imen. nachmachen: Der Film spielt kleinbürgerliche Rituale und Normen nach (Praunheim, Sex 217); sie gab auch selbst Vorgänge zum besten ... spielte die Verdutztheit des zitierten Gastes nach (Johnson. Ansichten 147). 2. (ein von eitlem Theater uraufgeführtes Theaterwerk) in einem anderen Theater auch spielen, auf eine andere Bühne übernehmen: die in Berlin uraufgefuhrte Oper wurde von mehreren Bühnen nachgespielt. 3. (Kartenspiel) (eine bestimmte Karte) nach einem vorher an sich gebrachten Stich ausspielen: Sie wies Herzdame und Herzkönig vor. spielte Kreuzas nach (Bieler. Bonifaz 216). 4. (Ballspiele, bes. Fußball) (durch Unterbrechungen verlorene Zeit) nach Ablauf der regulären Spielzeit durch zeitlich entsprechende Verlängerung nachholen: Schiedsrichter Ling würde die verlorenen Minuten wohl n. lassen (Walter, Spiele 134). nachspionieren <sw. V.; hat): jmdm. spionierend folgen: jmdn. heimlich kontrollieren. nachsprechen <st. V.; hat): vgl. nachsagen (1): einen Eid. ein Gebet, jmds. Worte n. nachsprengen <sw. V.; ist) (geh.): in scharfem Ritt verfolgen: einige Reiter sprengten dem Flüchtling nach. nachspringen <st. V.; ist): 1. schnell, in großen Sätzen nachlaufen, hinterherlaufen: der Hund sprang ihr überallhin nach. 2. mit einem Sprung folgen: er sprang dem Kind ins Wasser nach. nachspülen <sw. V.; hat): 1. nachträglich noch einmal abspülen (b). ausspülen (1 b): die Teller sind noch fettig, du mußt sie n. 2. durch Nachschütten, -gießen einer Flüssigkeit spülen: wenn das Mittel durch den Abguß abgelaufen ist, muß man kräftig [mit Wasserl n. 3. (ugs.) etw. gerade Genossenem. Hinuntergeschlucktem schnell ein Getränk folgen lassen: nachträglich noch schnell etw. trinken: er trank einen Schnaps und spülte ein Bier nach; <ohne Akk.-Obj.) Er spülte mit Cognac nach (Dorpat. Ellenbogenspiele 42). nachspüren <sw. V.; hat) (geh.): 1. vorsichtig u. aufmerksam erkundend folgen, forschend nachgehen: einer Fährte n.; einer Gangsterbande n.; vierzig Jahre hast du mir wacker nachgespürt (Dürrenmatt. Richter 82). 2. auj die Spur zu kommen, etw. forschend zu erkunden, zu entdecken, zu ergründen suchen: einem Geheimnis, einer Frage, einem Verbrechen n.; indem er ... überall der Weisheit in der Naturordnung nachspürte (Friedell, Aufklärung 37). nächst [ne:<pt] <Präp. mit Dativ) [mhd, (md.) nehest] (geh.): 1. (selten) (räumlich) unmittelbar an. bei: man versammle sich auf der Landungsbrücke des Dampfers und n. dem Bahnhof (Werfel. Himmel 169); als er n. dem „Schweitzerhaus" von dem Schankburschen eingeholt wurde (Kronen- Zeitung 7. 10. 69. 7). 2. (dem Rang, der Ordnung, dem Wert nach) unmittelbar nach: neben: Die beiden wichtigsten Posten, die in der Bundesregierung n. dem Bundeskanzler zu vergeben sind (Augstein. Spiegelungen 61); daß dieses Buch ... n. der Bibel zu den verbreitetsten Schriften gehört (Nigg. Wiederkehr 71). fliehst... [-] <Adj.) [mhd. naeh(e)st, ahd. nahist]: 1. Sup. zu tnahe. 2. <nur attr.) a) räumlich als erstes kommend, in der räumlichen Reihenfolge unmittelbar folgend: die nächste Straße links einbiegen; wir müssen an der nächsten Tankstelle tanken; lies bitte die nächste Strophe vor; im nächsten Kapitel folgt die Lösung; er ging ins nächste Geschäft (in das erste, auf das er stieß, das er fand). um sich etwas zum Essen zu kaufen; *der, die, das nächste beste (terst... a); b) zeitlich zuerst, als erstes folgend, im zeitlichen Ablauf zuerst kommend: unmittelbar bevorstehend, folgend: nächste Woche; nächstes Jahr; nächsten Montag/am nächsten Montag; bei nächster/bei der nächsten Gelegenheit; das nächste Mal/nächstes Mal; nimm doch den nächsten Zug; (alleinstehend:)der nächste, bitte!; das nächste, was sie sich kaufen wollen, ist ein Schrank; wer kommt als nächster [an die Reihe]?; als nächstes kommen jetzt die Landesmeisterschaften; * fürs nächste (t erst... a); mit nächstem (veraltet; sehr bald, bei der nächsten Gelegenheit): er bat sie. die Sache mit nächstem zu erledigen. nidist-. Nächst-: -besser <Adj.; o. Steig.; nur attr.): dem besseren, höheren Rang nach, der besseren Qualität. Kategorie o. ä. nach unmittelbar folgend: das -e Hotel war ihm zu teuer; das Pferd mit der -en Plazierung; -beste <Adj.) in der Verbindung der, die, das n. (der. die. das zunächst, zuerst sich anbietende .... erste beste ...): er wollte bei der -n Gelegenheit ausreißen; er ging ins n. Hotel; sie 1848
nacht-, Nacht- hat den -n Mann geheiratet; -folgend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): unmittelbar folgend, sich anschließend: in der -n Zeit; wie lautet das -e Wort?; -gelegen <Adj.; o. Steig.; nur attr.): räumlich am nächsten gelegen, am wenigsten weit entfernt: der -e Ort; -höher <Adj.; o. Steig.; nur attr.): der Höhe nach, einem höheren Rang nach unmittelbar folgend: die -e Klasse; -jahrig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): im nächsten Jahr stattfindend, liegend: die -e Jubiläumsfeier; -liegend <Adj.; o. Steig.: nur attr.): sich beim Überlegen zunächst einstellend, sich zuallererst anbietend: die -e Frage; <subst.:> -liegende, das; -n: mein alter Grundsatz, immer das N. möglichst gut zu machen (Kaschnitz. Wohin 223); auf das N. bist du natürlich nicht gekommen; -möglich <Adj.; o. Steig.; nur attr.): sich als nächste Möglichkeit bietend, als allererste Möglichkeit ergebend: zum -en Termin kündigen. Nächste [ne.-^stol.der; -n. -n [mhd. nxh(e)ste. ahd. nahisto = Nachbar. Subst. zu t nächst...] (geh.): Mitmensch: seinem -n helfen; weil es eine Religion gab. die die Liebe zum -n predigte (Remarque. Triomphe 302): R jeder ist sich selbst der N. (jeder denkt zuerst an sich selbst). nachstehen <unr. V.; hat) [mhd. nächstän]: 1. (veraltend) gegenüber einem andern benachteiligt sein: hinter jmdm. zurückstehen: sie stand ihrer hübschen Schwester immer nach. 2. einem andern in bestimmter Hinsicht unterlegen sein, nicht gleichkommen: jmdm. an Klugheit nicht n.; der Weg durch die Ostwand steht der Besteigung durch die Nordwand kaum nach: er steht ihm in nichts nach (ist ihm in jeder Hinsicht ebenbürtig): <1. Part.:) nachstehend: an späterer Stelle im Text, weiter unten stehend: folgend: die -en Bemerkungen. Erläuterungen; n. finden Sie einige Anmerkungen; :es (folgendes) ist zu beachten; im -en (weiter unten) eine Übersicht; <subst.:) das Nachstehende (weiter unten Geschriebene) muß geprüft werden. nachsteigen <st. V.; ist) (ugs.. oft scherzh.): jmdm. (bes. einem Mädchen) hartnäckig folgen u. um itin werben: er steigt der Laborantin schon seit Wochen nach. nachstellen <sw. V.; hat) [spätmhd. nächstellen, urspr. Jä- gerspr.]: 1. einer Vorlage, einem Vorbild entsprechend aufstellen, darstellen: eine Szene n. 2. (Sprachw.) (ein Wort, ein Satzglied) im Satz weiter nach hinten, hinter ein anderes Wort. Satzglied stellen: eine Präposition dem Substantiv n.; n.; (meist im 2. Part.:) ein nachgestelltes Attribut. Satzglied. 3. (bei e'mer Uhr) die Zeiger zurückdrehen (Ggs.: vorstellen): du mußt die Uhr. den Wecker [eine Stunde] n. 4. nachträglich, nach einer gewissen Zeit neu einstellen, noch einmal genauer einstellen: die Bremse, die Kupplung n. 5.a) (fseh.)jmdn.. ein Tier hartnäckig, mit List verfolgen, zu fangen, in seine Gewalt zu bekommen suchen: dem Wild n.; die Katze stellt den Vögeln nach; In Ägypten stellte ihm die russische Geheimpolizei nach (Grzimek. Serengeti 56); b) (ugs.) svw. t nachsteigen: er stellt den Mädchen nach; <Abl. zu 2.5:> Nachstellung, die: -. -en: 1. (Sprachw.) das Nachstellen (2): bei N. dieser Präposition steht das von ihr abhängende Substantiv im Genitiv. 2.a) das Nachstellen (5 a). Verfolgung: sich jmds. -en entziehen; b) (ugs.) das Nachsteigen: sie erzählte mir von den -en des Apollo, deren sie sich ... standhaft erwehrt hätte (Hagelstange. Spielball 142). nächstemal (Zusschr. als Adv.) in den Fügungen: das n.; beim, zum nächstenmal. Nächstenliebe, die; -: innere Einstellung, aus der heraus jmd. bereit ist, seinen Mitmenschen zu helfen, für sie Opfer zu bringen: er hat es aus [reiner, christlicher] N. getan. nächstens ['ne:<;stns] <Adv.>: 1. bald, in nächster Zeit einmal: in Kürze: demnächst: wir wollen euch n. besuchen. 2. (ugs.) wenn das so weitergeht, am Ende, schließlich: er läßt sich von ihr hinten und vorne bedienen, n. bindet sie ihm noch die Schuhe; Nächstens wird er noch die Löwen dressieren (Grzimek. Serengeti 307). nachsterben <st. V.; ist) (geh.): kurze Zeit nach einem Menschen, zu dem eine enge Bindung bestand, sterben: der Vater starb der Mutter nach (Doderer. Wasserfälle 27). Nachsteuer, die; -. -n (Steuerw.): nachträglich von einer Kapitalgesellschaft erhobene Körperschaftssteuer auf ausgeschüttete Gewinne, die zuvor als steuerfreier Gewinn (von einer anderen beteiligten Kapitalgesellschaft) zugeflossen sind. nachstoßen <st. V.): 1. anderen folgend in gleicher Richtung, in dasselbe Gebiet vordringen <ist>: wir werden uns, wenn der Gegner nachstößt.... kämpfend absetzen (Kirst. 08/15. 583). 2. (ugs.) (bei einer Diskussion, einem Interview o.a.) in eindringlicher Weise eine weitere Frage stellen, ein weiteres Argument vorbringen <hat>: Jetzt mußt du n. Jetzt mußt du ihr sagen, daß ... (Jaeger. Freudenhaus 64). nachstreben <sw. V.; hat) (geh.): vgl. nacheifern: ein Vorbild ... dem er mit dem Radikalismus der Jugend nachstrebte (Thieß. Reich 188). nachstürmen <sw. V.; ist): vgl. nachstürzen (2). nachstürzen <sw. V.; ist): 1. nachträglich noch herunterstürzen, herunterbrechen: Steine. Erdmassen stürzten nach. 2. (ugs.) jmdm. in großer Eile. Hast nachlaufen: er stürzte ihnen nach, um sie zurückzuhalten. nachsuchen <sw. V.; hat): 1. intensiv suchen, nachsehen: ich habe überall nachgesucht, aber das entsprechende Buch nicht gefunden. 2. (geh.) (um etw.) förmlich bitten: etw. in aller Form, offiziell beantragen: um Bedenkzeit n.; Moell hatte um Heiratsgenehmigung nachgesucht (Gaiser. Jagd 16). nacht [naxt] <Adv.): in der Nacht (stets der Nennung einer Tagesbezeichnung nachgestellt): heute, gestern n.; wir flie-' gen Dienstag n. ab; (österr. ugs. einer Zeitangabe nachgestellt:) 12 Uhr n.; Nacht [-]. die; -. Nächte ['ne^to; mhd.. ahd. naht): Zeitraum zwischen Sonnenuntergang u. Sonnenaufgang, zwischen Einbruch der Dunkelheit u. Beginn der Morgendämmerung (Ggs.: Tag 1): eine dunkle, finstere, mondhelle, klare, kalte, laue, schwüle N.; Es war eine prachtvolle, fast sternklare N. (Menzel. Herren 65); draußen war schwarze N. (war es sehr dunkel, finster): eine unruhige, durchwachte, durchzechte, durchtanzte N.; diese erste N. in Amerika war keine gute N. (Schnabel. Marmor 13); die vorige, vergangene, kommende N.; eine N. im Juli: die Nächte sind jetzt schon kühl: es wird schon N. (die Abenddämmerung ist angebrochen); die N. kommt, bricht an. sinkt hernieder, zieht herauf: eine N. im Freien verbringen; eine N. durchfeiern (wä/irendder ganzen Nacht feiern): der Patient hatte eine schlechte N.; etw. bereitet jmdm. eine schlaflose N. (regt jtndn. so sehr auf, ärgert ihn so sehr, daß er die ganze Nacht nicht schlafen kann); eine, diese, jede, manche, die halbe N.. viele Nächte blieb er weg; zwei Nächte lang; sie kamen die ganze N. nicht zur Ruhe; die nächste, folgende N. (seltener; in der, während der nächsten, folgenden Nacht) wollte er wach bleiben; im Schutz, bei Einbruch der N.; des -s (geh.; nachts, in der Nacht, während der Nacht): eines -s (geh.; in, während einer nicht näher bestimmten Nacht): bis spät in die N./bis in die späte N. [hinein] arbeiten; durch die N. (durch die Dutikelheit der Nacht) fahren; ein Quartier für eine N.; N. für N. (jede Nacht); in der letzten, vergangenen N.; in der N. von Sonntag auf Montag; in der N. auf/zum Montag; er kam spät, mitten in der N.; sie führen in die N. (in die Dunkelheit der Nacht) hinaus; bei jmdm. über N. bleiben; er kommt nicht vor der N. (vor Anbruch der Dunkelheit) zurück; während der N.; zur N. (geh.; nachts, zur Nachtzeit): Ü (dichter.:) die N. des Todes, des Wahnsinns; * Heilige N. (Nacht zum ersten Weihnachtstag); italienische N. (Lampionfest; nach italienischer, bes. venezianischer Sitte); die Zwölf Nächte (die Nächte zwischen Weihnachtenu. Dreikönigstag); gute N.! (Abschiedsgruß, bevor man sich zum Schlafengehen trennt): [zu] jmdm. gute N. sagen; na, dann gute N.! (ugs.; Ausruf der Enttäuschung, der Resignation); N. der langen Messer (salopp; grausames Morden; Gemetzel, das an einer gegnerischen Gruppe begangen wird): eine N. der langen Messer veranstalten: Ü nach den Wahlen wird es in der Partei mit Sicherheit eine N. der langen Messer geben; schwarz wie die N. (tiefschwarz, sehr dunkel); häßlich wie die N. (sehr häßlich); dumm, blöd, doof o.a. wie die N. (ugs.; sehr dumm, blöd, doof o.a.): die N. zum Tage machen (sich erst gegen Morgen schlafen legen, die ganze Nacht durcharbeiten, durchfeiern o.a.); sich <Dativ> die N. um die Ohren schlagen (ugs.; sich aus irgendeinem Grund nachts nicht schlafen legen): bei N. und Nebel (ganz heimlich ///. bei Nacht]): sie gingen bei N. und Nebel über die Grenze; über N. (ganz plötzlich u. unerwartet; mit einem Schlag): er wurde über N. berühmt; zu N. essen (landsch.; t Abend la). n^cht-, Nacht-: -aktiv <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Zool.): (von bestimmten Tieren) während der Nacht die zum Leben notwendigen Aktivitäten entwickelnd u. tagsüber schlafend (Ggs.: tagaktiv): -e Tiere. Vögel. Insekten; -angriff, der 1849
nacht-, Nacht- (Milit.): bei Nacht geführter Angriff (a); -arbeit, die <o. PL): Arbeit, Erwerbstätigkeit wälirendder Nacht (bes. zwischen 22u. 6 Uhr); -asyl,das: Asyl (1 )für die Übernachtung (von Obdachlosen o. ä.); -aufnähme, die: bei Nacht gemachte fotografische Aufttahme; -ausgäbe, die: am i späten 1 Aheruierscheinende Zeitung; -bar, die: bis spät in die Nacht, bis zum frühen Morgen geöffnete xBar (1 a); -blau <Adj.: o. Steig.; nicht adv.> (geh., dichter.): von der Farbe des nächtlichen Himmels, tief dunkelblau, schwarzblau; -blind <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht fähig, bei Dämmerung od. in der Dunkelheit ern-. zu sehen, genau zu erkennen. dazu: -blindheit, die; vgl. Hemeralopie; -bogen, der (Astron.): unter dem Horizont liegender Teil der (scheinbaren) Kreisbahn, die ein Gestirn im Verlauf seiner täglichen Bewegung an der Himmelskugel beschreibt; -dienst, der: Dienstil a) während der Nacht: welcher Arzt, welche Apotheke hat heute N.?; -dunkel <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): dunkel von der Nacht; der nachtdunkle Wald. Garten; es ist sechs Uhr und noch n. (Bredel. Prüfung 172); <subst.:> -dunkel, das (geh.): -essen, das (bes. südd.. Schweiz.): svw. t Abendessen; -€ule, die (ugs. scherzh.): jmd.. der gerne bis spät in die Nacht hinein aufbleibt; -fahrt. die: vgl. -flug; -falter, der: 1. Falter. Schmetterling, der in der Dämmerung u. Dunkelheit fliegt, aktiv ist. 2. svw. t -Schwärmer (2); -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.. dichter.): vgl. -blau; -fhig, der: wä/irend der Nacht stattfindetuler Flug (2); -frost, der: während der Nacht auftretender Frost: die Pflanzen vor N. schützen; -gebet, das; -aesdiirr, das (geh.): svw. t-topf; -gespenst, das: nachts erscheinendes Gespenst: in dem alten Schloß spukt ein N.; du siehst heute wieder aus wie ein N. (ugs.; siehst blau, übernächtigt aus): -gewand. das (geh.): vgl. -hemd; -gleiche, die: svw. TTagundnachtgleiche; -haube, die (früher): im Bett getragenen Haube (1 a): -hemd, das: im Bett getragenes, längeres/ hemdartiges Kleidungsstück: -Himmel, der <o. Pl.>: Himmel bei Nacht, nächtlicher Himmel, dazu: -himmelslicht, das <o. PI.) (Astron.): (auch in monitlosen Nächten) immer vorhandenes schwaches Leuchtendes Nachthimmels; -iacke,die, (Vkl.:) -Jäckchen, das (veraltend): vgl. -hemd; -kästen, der. (Vkl.:) -kast- chen, das (südd.. österr.): svw. I-tisch; -kerze, die: als Zierpflanze gezogene od. zur Begrünung von Ödland. Dämmen o.a. angepflanzte Pflanze mit verzweigtem Stengel, ovalen bis lanzettförmigen Blättern u. oft in Trauben od. Ähren wachsenden, gelben, sich am Rand öffnenden Blüten. dazu: -keraengewächs, das: Vertreter einer mit vielen Arten als Kräuter od. Stauden hauptsächlich in den wärmeren u. subtropischen Gebieten wachsenden Familie von Pflanzen mit einzelnen od. in Trauben. Ähren, auch Rispen stehenden Blüten; -klinOcdic: / psychiatrische/ Klinik, in der berufstätige Patienten übernachten u. behandelt werden; -khib, der: vgl. -bar; -kühle, die: während der Nacht auftretende Kühle; -laaer, das: 1. (geh.) Schlaf statte. Lager (1 c) zum Übernachten: ich machte ihm mein Zimmer frei und baute mir ein N. auf dem Boden (Fühmann, Judenauto 47). 2. svw. t Biwak; -leben, das: 1. nächtlicher Vergnügungsbetrieb in einem Ort. bes. einer Großstadt: das Pariser N.; sich in das N. von Berlin stürzen. 2. (meist scherzh.) Vergnügungen, denen jmd. wälirend der Nacht nachgeht; nächtliches Sichvergnügen: Sie müssen ein ausgedehntes N. gehabt haben (Sebastian, Krankenhaus 91); -lokal, das: vgl. -bar; ^hift, die: die feuchte, kühle N.; -mahl, das (österr., auch südd.); Aberuiessen: ein bescheidenes N.; das N. einnehmen; Beim N. trinken wir Bruderschaft (Schnitzler, Liebelei 13). dazu: -mahlen <sw. V.; hat) (österr.): zu Abendessen: habt ihr schon genachtmahlt?; nachher nachtmahlte er Im Westbahnhof (Express 9. 10. 68. 3): -mahr, der: I. svw. t ^gespenst: Er rührte sich nicht und saß da wie ein N. (Rinser. Jan Lobel 29). 2. svw. t'Alp (1): Die Schatten unter den Augen, Spuren des -s (Kaschnitz. Wohin 184); -marsch, der: vgl. -flug; -mensdi, der: jmd.. der gerne bis spät in die Nacht aufbleibt, nachts aktiv wird; -musk,die (selten): Serenade. Abendmusik; vgl. Nocturne; -mutze, die: 1. (früher) vgl. -haube. 2. (ugs. veraltend) träger, unaufmerksamer, dummer Mensch; -pfortner, der: svw. T ^portier; -portier, der: Portier, der nachts den Dienst versieht; -quartier, das: Quartier. Unterkunft für eitxe Nacht: ein gutes, billiges N.; ein N. suchen: ^raubvogel, der (veraltend): svw. t Eulenvogel; -ruhe, die: nächtliches Ruhen. Schlaf wälirend der Nacht: eine lange, ungestörte. kurze, nur fünfstündige N.: jmdm. eine angenehme N. wünschen: jmds. N./jmdn. in seiner N. stören; -Sanatorium, das (bes. DDR): vgl. -klinik; -schattengewächs, das [zu mhd. nahtschate. ahd. nahtscato, wohl nach den dunkelblauen Blüten od. den schwarzen Beeren bestimmter Arten der Pflanze]: Vertreter einer mit vielen Arten hauptsächlich in Amerika heimischen, als Kräuter. Sträucher od. Bäume wachsenden Gattung von Pflanzen, zu der auch verschiedene wichtige Kulturpflanzen wie Kartoffel. Tomate. Eierfrucht gehören; -schiebt, die: 1. Schichtarbeit während der Nacht: er hat heute N.; die Brote, die er in die N. mitnahm (Johnson. Mutmaßungen 22); zur N. gehen. 2. Gesamtheit der in der Nachtschicht (a) Arbeitenden eines Betriebes, eines Unternehmens o.a.: sie wurden von der N. abgelöst; -schlaf, der: vgl. ^ruhe; -schlafend <Adj.>: tZeit; -Schmetterling, der: svw. t-falter; -schränkchen. das: svw. t^tisch; -Schwärmer, der: I. vgl. ^falter (1). 2. (scherzh.) jmd.. der sich gerne bis spät in die Nacht hinein vergnügt; -schwarz <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (gell.): ganz u. gar schwarz, sehr dunkel; nachtdunkel: die -e Stadt (Jacob. Kaffee 32); Er starrte wie in einen -en Abgrund hinein (Apttz, Wölfe 34); -schweiß, der: während der Nacht im Schlaf [krankhaft vermehrt) ausbrechender Schweiß: N. haben; an N. leiden: -Schwester, die: Krankettschwester, die den Nachtdienst versieht; -seite, die (dichter.): schlechter, negativer Teil; dunkle, düstere Seite: die N. des Lebens, dieser Zeit: -sichtigkeit, die: Sehschwäche bei hellem Licht; Tagblindheit; -Speicherofen, der: elektrischer Ofen, der die durch billigeren Strom in der Nacht gewonnene Wärme speichert u. sie tagsüber abgibt; -still <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh., dichter.): von der Stille. Ruhe der Nacht erfüllt: die -e Stadt (Spoerl. Maulkorb 8), dazu: -stille, die; -ström, der <o. PI.): elektrischer Strom, der in bestimmten Stunden wäfirendder Nacht verbilligt genutzt werden kann: -stück, das: I. (bild. Kunst) Gemälde, auf dem eine nächtliche Szene (im Freien od. auch im Innenraum) dargestellt ist. 2. svw. fNocturne. 3. (Literaturw.) literarische Darstellung einer nächtlichen Szene; -stuhl, der: Stuhl mit eingebautem Klosettbecken für Kranke. Gehbehinderte o. ä.; -stunde, die: in den ersten -n; zu vorgerückter N.; -tarif, der: besonderer Tarif für Dienstleistungen o.a. während der Nacht; -tau, der (vgl. JTau); -tier, das: nachtaktives Tier; -tisch, der: neben dem Bett stehendes, niedriges Schränkchen. Tischchen, dazu: -tischlampe, die. -ttschschublade, die; -topf, der: Gefäß, das der Verrichtung der Notdurft während der Nacht dient; -Übung, die (M ilit.): während der Nacht stattfindende militärische Übung; -Urlaub, der (Milit.): Urlaub für eine Nacht; -viole, die: als Zierpflanze gezogene, an schattigen Plätzen auch wildwachsende Pflanze mit violetten od. weißen, in lockeren Trauben stehenden Blüten; -vogel, der: vgl. -tier; -Vorstellung, die: spätabends, nachts stattfindende Vorstellung eines Kinos. Theaters. Kabaretts o.a.; -wache, die: 1. Nachtdienst, bei dem Wache gehalten werden muH; Wachdienst während der Nacht: bei einem Schwerkranken N. halten; welche der Schwestern hat heute N.?; der Soldat ist auf N. 2. jmd.. der Nachtwache (1) hat. hält: die -n lösen sich ab; -wäditer, der 14: auch: Nachtwächter ohne Knochen, urspr. der Kothaufen, der jmdm. nachts vor die Haustür gesetzt wurde u. der das Haus an Stelle des Nachtwächters (1) ..bewachte"]: I. (früher) in kleineren Städten angestellter Wächter, der wälirend der Nacht in den StrafJen für Ruhe sorgte u. rufend od. singend die einzelnen Stunden verkündete. 2. jmd.. der einen Betrieb, eine Firma o. ä. nachts bewacht. 3. (salopp) jmd.. der sehr träge, nicht aufmerksam ist u. eine Situation nicht richtig zu erkennen u. zu nutzen weiß: wie konntest du für diese Aufgabe einen solchen N. engagieren! 4. (ugs. scherzh. verhüll.) Haufen Kot (1) am Wegrand, im Wald o.a.: Vorsicht, hier ist ein N.; in einen N. treten; -wandeln <sw. V.; hat/(auch.) ist): svw. t schlafwandeln; -Wanderung, die: eine lange N. machen; -wandler [-vandlul. der; -s, -: svw. t Schlafwandler; -wandlerin, die: -. -nen: w. Form zu t ^wandler. -wandlerisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. tschlafwandlerisch; -wölke, die <meist PI.): Wolke am nächtlichen Himmel: die langsam ziehenden, vom Mond beschienenen -n; (Astron.:) leuchtende -n: -zeit, die: zu später N.: -zeug, das (ugs.): zum Übernachten notwendige Dinge; -zug, der: während der Nacht verkehrender Zug; -Zuschlag, der: vgl. -tarif. 1850
Nachweis Nachteil, der; -[e]s. -e [spätmhd. (md.) nochtheil. geb. als Ggs. zu TVorteil): etw. (Umstand. Lage, Eigenschaft o.a.). was sich für jmdn. gegenüber anderen negativ auswirkt, ihn beeinträchtigt, ihm schadet (Ggs.: Vorteil): ein großer, erheblicher, beträchtlicher, nur geringer N.; materielle, finanzielle -e; daß ihr so weit außerhalb wohnt, ist kein N. (für euch]; daraus erwachsen, entstehen [unsj einige -e; das hat sich als N. erwiesen; die Sache hat den [einen] N.. daß ...; ich habe dadurch, davon nur -e; der Vertrag hat uns nur -e gebracht; er ist. befindet sich [den anderen gegenüber] im N. (ist benachteiligt); etw. gereicht jmdm. zum N./gereicht zu jmds. N. (geh.; wirkt sich für jmdn. ungünstig, negativ aus): Machtfulle .... die sie zum N. (zum Schaden) des Staates ... gebrauchten (Fraenkel, Staat 19); <Abl.:> nachteilig <Adj.> [spätmhd. (md.) nochtheylich]: Nachteile mit sich bringend; ungünstig, schädlich; -e Folgen; einen -en Einfluß haben; etw. wirkt sich n. aus; dieser Umstand machte sich noch -er bemerkbar; <subst.:> es ist nichts Nachteiliges über ihn bekannt. nächtelang <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>: mehrere, viele Nächte dauernd, anhaltend: während mehrerer, vieler Nächte: -e Diskussionen. Sitzungen; sie hat n. an seinem Bett gewacht; nachten fnaxtn] <sw. V.; hat; unpers.) Imhd. nahten, ahd. nahten] (Schweiz., sonst dichter.): Nacht werden, dunkel werden; es nachtet schon; nächtens [najtns] <Adv.> (geh.): nachts, in der Nacht; n. randalieren; Nächtens fiel dichter flockiger Schnee (Bredel. Väter 92); nächtig [ne^ti^] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.> (geh., dichter.): nächtlich, nachtdunkel: Er ... schaut in den -en Park (Fr. Wolf, Menetekel 209); U die Welt war kalt und n. (dunkel; Kaiser, Villa 251); Nachtigall ['naxtigal], die; -. -en [mhd. nahtegal. ahd. nahtagala, eigtl. = Nachtsängerin: 2. Bestandteil zu T gellen]: bes. in Laubwäldern u. dichtem Gebüsch versteckt lebender, unscheinbar rötlichbrauner Singvogel, dessen bes. nachts ertönender Gesang sehr melodisch u. schön klingt; die N. trillert, flötet, schlägt, schluchzt; sie singt wie eine N,; der Gesang, das Lied der -en; R N., ich hör' dir trapsen (salopp; man merkt deutlich, was beabsichtigt ist. worauf die Sache hhiausläuft): <Zus.:> Nachtigallenschlag, der: Gesang der Nachtigall: dem N. lauschen; nächtigen [nectign] <sw. V.; hat) (österr.. sonst geh.): die Nacht, die Nächte verbringen, übernachten; auf dem Fußboden, im Zell, unter freiem Himmel n.; bei Jmdm.. in einem Hotel n.; Er schleppt sich in eine Höhle ... Dort nächtigt er (Trenker. Helden 16); <Abl.:> N$chti8ung, die; -. -en (österr.): Übernachtung: in den letzten Jahren wurden allein 18000 -en ... gezählt (Presse 3. 7. 69. 5): <Zus.:> Näditi- gungsaeld, das (österr.): Vergütung der Kosten Jür die Übernachtung (z. B. auf einer Dienstreise). Nachtisch, der; -le]s: Nachspeise: der N. wird serviert; als N. gibt es Eis; zum N. (als Nachspeise) servierte sie Obst. nächtlich ['nestln;] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.; seltener adv.) [spätmhd. nachtlich. ahd. nahtllh]: in der Nacht / vorhanden, stattfindend]: während der Nacht: das -e Dunkel: die -e Stille; der -e Himmel:, der -e (nachtdunkle) Park. Wald; -e Störungen; ein -er Überfall; Laban war n. angelangt (Th. Mann. Joseph 371); Im Frühling, wo es n. noch frostet (A. Zweig. Grischa 93); nächtlicherweile <Adv> (geh.): bei Nacht, in der Nacht, nachts: Irgendwer sollte uns irgendwann n. über die „Grenze" schmuggeln (Kantorowicz, Tagebuch I. 263). nachtönen <sw. V.; hat) (seltener): vgl. nachklingen (1). Nachtrag, der; -[e]s. Nachträge [-tre:g3]: schriftliche Ergänzung; nachträglicher schriftlicher Zusatz: etw. in einem N. zu einem Aufsatz bemerken, festhalten; nachtragen <st. V.; hat): 1. hinter jmdm. hertragen: jmdm. das Gepäck, den Koffer n.: er ist so vergeßlich, man muß ihm alles n. (es ihm nachträglich bringen). 2.a) nachträglich schriftlich ergänzen, einfügen, zusetzen: Zahlen. Daten n.; einen Posten in der Rechnung n.; er wollte in seinem/seinen Aufsatz noch einiges n.: b) tmchträglich sagen, bemerken, hinzufügen: lassen Sie mich noch etwas, noch folgendes n.; nachzutragen wäre noch, daß ... 3. lange übelnehmen, nicht verzeihen, nicht vergessen: jmdm. sein Verhalten, eine Äußerung n.; daß man nie einem reuigen Sünder seine Vergangenheit n. durfte (Thieß. Reich 482): er trägt nichts nach (verzeiht jmdm. schnell etw.); nachtragend <Adj.; nicht adv.): dazu neigend, jmdm. etw. lange übelzunehmen: ein -er Mensch; eine -e Haltung: sie ist sehr n.; sei nicht so n.!: nachträgertech [-tre:gdnj] <Adj.: nicht adv.) (geh. abwertend): nachtragend; von einer nachtragenden Haltung zeugend: so ein -er Mensch. Kerl!: Rachsucht, -e Kleinlichkeit liegen seinem Wesen fern (K. Mann, Wendepunkt 201); wie kann man nur so n. sein!; nachträglich [-tir/klu;] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): hinterher geschehend, erfolgend; später, danach: -e Glückwünsche; eine -e Entschuldigung; n. etw. einsehen, erkennen; n. wurde es ihm klar. Nachtrags-: -etat, der (Verwaltungsspr.): vgl. -haushält; -haushält, der (Verwaltungsspr.): (durch Mehrausgaben erforderlich werdetuier) zusätzlich zu dem bereits vorhattde- nen Haushaltsplan zu erstellender Haushalt (3); ^Verteilung, die (Jur.): bei einem Konkursverfafiren Verteilung von Beträgen, die erst nachträglich ermittelt, frei werden. nachtrauern <sw. V.; hat): 1. (selten) um einen Verstorbenen trauern: noch viele Jahre trauerte sie ihrem verstorbenen Vater nach. 2. den Verlust, das Nichtmehrvorhandensein einer Person od. Sache sehr bedauern, sehnsüchtig an sie zurückdenken: seinem ehemaligen Chef, der alten Stellung, den alten Zeiten n.; seiner Jugend n.; die Schauspielerin trauert ihrem vergangenen Ruhm nach. Nachtnipp, der: -s. -s: vgl. Nachhut. nachts [naxtß] <Adv.) [mhd.. ahd. nahtes. Analogiebildung zu ttags]: in der Nacht, während der Nacht: n. um 3 [Uhr]/um 3 Uhr n.. n. spät/spät n. nach Hause kommen: Montag, montags n.; n. nicht schlafen können; nachtsüber <Adv.): während der Nacht: er ist n. unterwegs. nachtun <unr. V.; hat) (ugs. seltener): svw. tnachmachen: keiner wagte, ihm den Sturzflug nachzutun (Lorenz, Verhalten 1.16); sie taten es den Größeren nach. Nacht-und-Nebel-Aktion, die; -, -en: überraschend u. in aller Heimlichkeit tbei Nacht/ durchgejührte /Polizei!- aktion. Ma/Jna/ime. Unternehmung (mit der meist bestimmte Vorschriften, Gesetze o.a. umgangen werden): die Beschlagnahme der Akten war eine regelrechte N.. geschah in einer N. nachuntersuchen <sw. V.; hat): bei jmdm. eine Nachuntersuchung vornehmen: <Abl.:> Nachuntersuchung, die; -. -en: der Kontrolle dienende / letzte J ärztliche Untersuchung nach einer Krankheit. Operation o. ä. nachversichern <sw. V.; hat) (Versicherungsw.): für jmdn.. erw. eine Nachversicherung abschließen; Nachversicherung, die; -. -en (Versicherungsw.): 1. nachträgliche Versicherung bisher nicht versicherter Personen in der gesetzlichen Rentenversicherung. 2. Erweiterung einer bereits bestehenden Versicherung bestimmter Dinge. nachvollziehbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): steh nachvollziehen lassend: ein leicht -er Gedanke; Diese Theorie ist für den Laien nur im Ansatz und in den ersten Schritten n. (Gehlen. Zeitalter 32); <Abl.:) Nachvollziehbarkeit, die: -; nachvollziehen <unr. V.; hat): sich in jmds. Gedanken. Vorstellungen. Handlungsweise o.a. hineinversetzen u. sie sich /geistig/ zu eigen machen, sie so verstehen, als hätte man selbst so gedacht, gehandelt: jmds. Gedankengänge n.; Darum kann ich es n., was du mir getan hast (Thielicke. Ich glaube 154); Eltern und Erzieher, die in kleinen „Test- Spielen" typische Elternreaktionen auf Kinderaktionen n. können (Hörzu 8. 1973. 84). nachwachsen <st. V.; ist): nach Kürzung, Entfernung o.a. wieder wachsen: der Schwanz der Eidechse wächst [wieder] nach; das Gras ist schon nachgewachsen. Nachwahl, die; -, -en: aus bestimmten Gründen nicht termingemäß durchführbare u. dalier später als die eigentliche Wafil stattjhütende Wahl in einem Wahlkreis od. -bezirk. Nachwehen <PL>: 1. (Med.) nach der Entbindung auftretende, wehenartige Kontraktionen der Gebärmutter. 2. (geh.) unangenehme Folgen, unerfreuliche Nachwirkungen einer Sache: die N. einer durchwachten Nacht; Als sie die N. der gestrigen Aufregung »wahrten (Musil. Mann 1087). Nachwein, der; -[e]s, -e: aus Traubensaft, der aus Rückständen beim letzten Pressen gewonnen wurde, hergestellter Wein minderer Qualität. nachweinen <sw. V.; hat): svw. t nachtrauern (2). Vgl. Träne. Nachweis [-vajs]. der: -es. -e: Darlegung, durch die das Sosein eines Sachverhalts, die Richtigkeit einer Behauptung, Vermutung bestätigt wird; eindeutige Feststellung der Richtigkeit, des Vorhandenseins einer Sache: der unwiderlegbare, unwiderleglicheN.; ein wissenschaftlicher N.; der N. seiner Unschuld ist gelungen, nicht geglückt; den N. für etw. erbringen, führen, liefern (etw. nachweisen); Gifte, die sich dem chemischen N. entziehen (Medizin II. 56); nach- 1851
nachweisen weisbar [-v^jsba:?| <Adj.; o. Steig.): sich nachweisen lassend: -e Fehler. Mängel; Atlant und Karyatide sind als Motive ... bis über das Ende des Barock n. (Bild. Kunst 3. 52); nachweisen <st. V.; hat): 1. den Nachweis für etw. erbringen: die Richtigkeit, das Vorhandensein von etw. eindeutig feststellen: etw. unwiderlegbar, schlüssig, streng wissenschaftlich n.; etw. läßt sich leicht, nur schwer, gar nicht n.; im Körper wurden Spuren des Giftes nachgewiesen; imdm. einen Fehler, einen Irrtum, einen Diebstahl n. (nachweisen, daß er einen Fehler, einen Irrtum, einen Diebstahl begangen hat): man konnte ihm nichts n. (ihn keiner Schuld überführen). 2. (Amtsspr.) imdm. etw., was man ihm vermittelt, angeben u. ihn mit den entsprechenden Informationen darüber versehen: jmdm. eine Arbeitsstelle, ein Quartier, ein Zimmer n.; das Reisebüro weist die Hotels, Unterkünfte nach; nachweislich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): durch Nachweis bestätigt, belegt: wie nachgewiesen wurde, bewiesener maßen: eine -e Falschmeldung; das ist n. richtig; Von fünf Soldaten verstehen drei n. das Gesetz nicht (Spiegel 7. 1969.7). Nachwelt, die; -: später lebende, kommende Generationen: Gesamtheit der später lebenden Menschen: etw. der N. überliefern, für die N. erhalten. nachwerfen <st. V.; hat): 1. jmdn., der sich entfernt, mit etw. bewerfen: die Kinder warfen ihm Steine nach. 2. (ugs. übertreibend) jmdm. das Erwerben, Beschaffen von etw. sehr leicht machen: jmdm. etw. geben, überlassen, ohne eine entsprechende Gegenleistung dafür zu verlangen: er hat ihr ja den Schmuck nur so nachgeworfen; Haben ihm das Notabitur nachgeworfen (Grass. Katz 126). 3. zusätzlich, noch eintnal, weiterhin irgendwohin werfen, hineinwerfen: beim Telefonieren ein paar Münzen n. nachwiegen <st. V.; hat): zur Kontrolle / mx-h einmal/ wiegen: sie hat das Fleisch zu Hause nachgewogen. nachwinken <sw. V.; hat): jmdbn., der weggeht, wegfahrt, winken: die Kinder haben uns noch lange nachgewinkt. Nachwinter, der; -s. -: Tage im Frühjahr, in denen noch einmal winterliches Wetter herrscht. nachwirken <sw. V.; hat): noch lange Zeit (über die eigentliche Ursache hinaus) wirken: eine lang anhaltende Wirkung haben: das Medikament wirkt noch [einige Zeit] nach; Es ist kaum zu glauben, wie stark das Nibelungenlied ... bis heute nachgewirkt hat (Thieß. Reich 387); <Abl.:> Nachwirkung, die; -, -en: das Nachwirken. Folge: Ich ... spürte keine unangenehmen -en der Operation (Thorwald, Chirurgen 135); Bismarcks Leistung und seine N. (Fraen- kel. Staat 201). nachwollen <unr. V.; hat) (ugs.): jmdm., einer Sache folgen, nachgehen wollen: er wollte ihm nach, stockte aber. Nachwort, das; -[eis. -e: einem Schriftwerk, einer größeren schriftlichen Arbeit nachgestellter, ergänzender, erläuternder Text: dasN. zu einem Buch schreiben; (auf Buchtiteln:) mit einem N. von ... Nachwuchs, der; -es: 1. (fam.) Kinder (einer Familie): zahlreicher N.; was macht der N.?; bei ihnen hat sich N. eingestellt, ist N. angekommen (sie haben ein Kind bekommen). 2. junge, heranwachsende Kräfte eines bestimmten Gebietes. Arbeits-, Fachbereichs o.a.: musikalischer N.; der wissenschaftliche N. des Landes; N. für das Offizierskorps; die Sicherung des -es an Waldarbeitern (Mantel. Wald 112); in dieser Branche fehlt es an N. 3. (selten) das Nachwachsen: Beseitigt... Körperhaare restlos ... kein N. - auch bei stärkster Behaarung (Bild und Funk 4, 1967. 63. Anzeige). Nachwuchs- (Nachwuchs 2): -autor, der: vgl. ^kraft; ^bedarf, der: Bedarf an Nachwuchskräften auf einem bestimmten Gebiet: -fördening, die; -kraft, die: jmd.. der auf einem bestimmten Gebiet zum Nachwuchs gehört: Käufer, der (Sport): vgl. ^kraft; -Problem, das: Problem, das sich aus dem Mangel an Nachwuchs auf einem bestimmten Gebiet ergibt: dasN. der Bibliotheken, des Priesterstandes; ^regis- seur, der: vgl. -kraft; -9chauspieter, der: vgl. -kraft; -Schwimmer, der (Sport): vgl. -kraft; -sorge, die: vgl. ^Problem: -n haben; -spieler, der (Sport): vgl. ^kraft. nachwürzen <sw. V.; hat): [nach der eigentlichen Zubereitung] zusätzlich würzen: die Suppe n. nachzahlen <sw. V.: hat): nachträglich, zu einem späteren Termin / zusätzlich J zahlen: das Gehalt wird nachgezahlt; im Zug den Zuschlag n.; sie mußten [fünf Mark] n.. weil sie mit dem Boot zu lange gefahren waren; nachzählen <sw. V.; hat): zur Kontrolle [noch einmall zählen: zählen Sie das Geld lieber nach: hast du nachgezählt, ob alle Hühner noch da sind?; Nachzahlung, die; -. -en: 1. das Nachzahlen: nachträgliche Zahlung: er hat einige -en zu leisten; man hat sich bei der N. der Beträge geirrt. 2. nachgezahlte, nachzuzahlende Geldsumme: er hat eine N. bekommen; von der N. seine Schulden bezahlen; Nachzählung, die; -. -en: das Nachzählen: Zählung zur Kontrolle: ein Irrtum bei der N. der Stimmen. nachzeichnen <sw. V.; hat): nach einer Vorlage zeichnen: abzeichnend wiedergeben: ein Bild, die Konturen einer Figur n.; ein Pferd, einen Baum n.; Ü Die Psychologie des Gefolgsmannes läßt sich ... heute recht gut n. (nachempfinden w. wiedergeben: Hofstätter. Gruppendynamik 145); er versuchte in wenigen Sätzen den Werdegang des Jubilars nachzuzeichnen (aufzuzeigen, zu schildern). Nachzeitigkeit, die; - (Sprachw.): Verhältnis verschiedener grammatischer Zeiten in Haupt- u. Gliedsatz, bei dem die Handlung des Gliedsatzes nach der des Hauptsatzes spielt. nachziehen <unr. V.): 1. hinter sich herziehen <hat): er zog das kranke Bein vorsichtig nach. 2. noch einmal zeichnetxd, mit einem Stift o. ä. nachfahrend kräftiger machen, auffrischen <hat>: die schwachen Linien, die Umrisse [mit Tu- schel n.; du mußt dir die Lippen ein wenig n.: Dunkelhaarig ist Tilly. mit scharf nachgezogenen Brauen (Jaeger. Freudenhaus 135). 3. nochmals anziehen, durch zusätzliches nachträgliches Drehen o. ä. fester machen <hat): die Schrauben. Muttern müssen nachgezogen werden. 4. nachträglich, zusätzlich, noch einmal ziehen, züchten <hat): Blumen. Pflanzen n.; es mußten Setzlinge nachgezogen werden. 5. <ist) a) jmdm., einer Sache folgen, hinterherlaufen: die Kinder zogen den Musikanten nach; von den drei Weisen im Morgenlande, die dem Stern von Bethlehem nachzogen (Bamm. Weltlaterne 125); b) jmdm. folgend an den gleichen Ort übersiedeln: die Mutter ist ihrer Tochter schließlich doch dorthin nachgezogen. 6. (Schach) dem Zug des Spielpartnersfolgen. 7. (ugs.) mit etw. dem Beispiel eines anderen folgen, ebenso handeln wie ein anderer zuvor, um Entsprechendes zu erreichen <hat): die Industrie zog mit Preiserhöhungen nach; Die Währungsreform im Westen, auf die der Osten ... sogleich nachzog (Kantorowicz. Tagebuch 1.515). Nachzucht, die; -: 1. weiteres Züchten, erneute Aufzucht: die N. dieser scheuen Tiere gelingt in der Gefangenschaft nur selten; den Bullen will er zur N. behalten. 2. Nachkommen eines Tieres, bes. eines zur Zucht benutzten Haustieres: die N. eines Rennpferdes; wenn Brutkolonien von Flamingos mehrmals... durch Flugzeuge aufgejagt werden, fällt ... oft die ganze N. aus (Grzimek. Serengeti 327). Nachzug, der; -[e]s. Nachzüge (Eisenb.): zur Entlastung eines fahrplanmäßigen Zuges zusätzlich eingesetzter Zug, der einige Minuten nach diesem fährt (Ggs.: Vorzug). Nachzügler [-t$y:kle]. der; -s. - [1: zu veraltet Nachzug = Nachhut): 1. jmd., der verspätet ankommt, später als die andern irgendwo eintrifft: der Omnibus wartete noch auf die [letzten! N.; er ist immer bei den -n; Ü die Bundesrepublik ist eher ein N. (liegt zurück, hinkt nach im Vergleich zu anderen) auf dem Gebiet der Arbeitsplatzgestaltung (Zeit 6. 6. 75. 19). 2. svw. t Nachkömmling. Nackedei [nakddiy]. der; -s. -s [urspr. niederd.]: 1. (fam. scherzh.) nacktes kleines Kind. 2. (ugs. scherzh.) nackte Person: in diesem Film wird mit -s nicht gegeizt; ein Reservat für -s (Nudisten): Nackedonien [naka'do:npn]. (seltener: )Nackedunien [...du:npn; scherzh. geb. nach Makedonien (Gebiet in Südosteuropa)! (erfundener Ortsn.; o. Art.; Gen.: -s> (ugs. scherzh.): Nacktbadestrand: Nackedonier [...\ß\. der; -s. - (ugs. scherzh): jmd.. der an einem Nacktbadestrand badet. Nacken [naknl. der; -s. - [mhd. nac(ke). ahd. (h)nach; vgl. Genick): (beim Menschen u. bei bestimmten Wirbeltieren) hinterer Teil des Halses: Genick: ein kurzer, gedrungener N.; den N. beugen; den N. ausrasieren; einen steifen N. haben: den Hut. die Mütze in den N. schieben; den Kopf in den N. werfen (zurückbeugen): die Locken fielen ihm bis in den N.; *imdm. den N. steifen [geh.; jmdn. zum Widerstand, zum Durchhalten ermutigen)', den N. steifhalten (sich nicht entmutigen, beugen lassen): [vor imdm.] den N. beugen (geh.; sich gedemütigt [jmdm.] beugen, sich [jmdm.] unterwerfen): imdm. den N. beugen (geh.; jmdn. demütigen, gefügig machen, unterwerfen): einen unbeugsa- 1852
nadel-, Nadel- men N. haben (veraltend; einen unbeugsamen Charakter haben, ein unbeugsamer Mensch sein): mit unbeugsamem/ steifem N. (veraltend; unbeugsam): etw. mit steifem N. ertragen; jmdm. auf dem N. sitzen (veraltend; 1. jmdn. verfolgen, dicht hinter jmdm. hersein. 2. jmdn. stark bedrängen, jmdm. zusetzen): jmdm. im N. sitzen (1. jmdn. verfolgen, dicht hinter jmdm. hersein: der Feind saß uns im N. 2. jmdn. stark bedrängen, jmdm. zusetzen: die Konkurrenz sitzt uns im N. 3. jmdn. erfüllen, beherrschen: die Angst saß ihm im N. [er hatte große Angst]): jmdn. im N. haben (von jmdm. verfolgt u. bedrängt werden). Nacken-: -haar, das: Haar im Nacken: -halte, die; -. -n (Gymnastik): Haltung, bei der die Hände im Nacken gehalten u. Kopfu. Ellbogen nach hinten gedrückt werden: -hebel, der (Ringen): im Nacken angesetzter Hebelgriff: -kissen, das; -Jeder, das: den Nacken bedeckendes Schutzleder, bes. am Feuerwehrhelm: ^rolle. die: vgl. ^kissen; -schlag, der: etw., was jmdm. zugefügt wird u. ein persönliches Unglück für ihn bedeutet bzw. ihn empfindlich trifft: schwere Nackenschläge erhalten, einstecken, hinnehmen müssen; jmdm. einen N. versetzen; -schütz, der: vgl. nieder; -stand, der (Turnen): Übung, bei der der senkrecht nach oben gerichtete Körper auf dem Nacken ruht I u. von den Händen zusätzlich abgestützt wird]: Genickstand, Kerze (3): der N. am Boden. Barren; -starre, die (Med.): Starre, Steifheit des Nak- kens (bes. bei Hirnhautentzündung): -Steifigkeit, die: vgl. ^starre; -stütze, die; -waage, die (Turnen): Übung am Barren, bei der man den Körper aus dem Nackenstand so weit vorwärts senkt, bis er in der Waagerechten ist: Genickwaage: -wirbel, der: Wirbel in der Gegend des Nackens. nackend [naknt; mhd. nakent] (veraltet, noch landsch.). flackert [nakBt] (landsch.. österr. ugs.): Nebenf. von tnackt; Nackfrosch [nak-]: selten für tNacktfrosch; nak- kicht [naki^t] (Landsch.. bes. nordd.). nackig [naki<;] (landsch.. bes. md.): Nebenf. von f nackt. nackt [nakt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. nacket. ahd. nachot]: 1. ohne Bekleidung, Bedeckung (soweit sie im allgemeinen üblich ist): unbekleidet, unbedeckt: ein -er Mensch. Körper; -e Arme, Beine; n. bis zum Nabel, halb n.. völlig n. sein; n. baden, herumlaufen; sich n. ausziehen; das Kind lag n. und bloß (ganz nackt) da; <subst.:> die Darstellung des Nackten in der Kunst; Ü sich den Zugang mit -en (unbewehrten) Fäusten erkämpfen; etw. mit -em (bloßem) Auge erkennen können. 2.a) (/beim Menschen] von Körperstellen, die normalerweise von Haaren bedeckt sind, von bestimmten neugeborenen Tieren) kahl (1 a): ein -er Schädel; ein -es (bartloses) Kinn; die jungen Vögel sind noch n. (haben noch keine Federn): b) (von einzelnen Pflanzenl teilenI) ohne Blätter, ofme Aste, kahl (1 b): ein -er Stamm. Ast; c) unbewachsen, kahl (1 c): ein -er Hügel. Felsen; d) schmucklos, kahl (2): -e Wände; eine -e Birne (ohne Lampenschirm o.a.) erleuchtete den Kellerraum; der Raum wirkt sehr n. und nüchtern. 3. unbedeckt, blank, bloß: auf dem -en Boden, auf der -en Erde (ohne Unterlage) schlafen. 4.a) unverhüllt: das sind die -en Tatsachen; das ist die -e Wahrheit; das -e Elend; -e Gier; das -e Entsetzen packte ihn; etw. mit -en (unverblümten, nüchternen) Worten sagen; b) nichts anderes als: die -e Existenz retten; um das -e Leben kämpfen, ringen. n$ckt-, N$ckt-: -amöbe, die: Amöbe ohne Gehäuse, unbe- schalte Amöbe: -armtg <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit nackten Armen: -arsch, der (derb scherzh.): nackter Mensch, bes. nacktes kleines Kind: -baden, das; -s: das Baden ohne Badeanzug: -badeplatz, der; -bader, der; ~ba- destrand.der; -bikhdas: vgl. ^foto; -foto,das: (moralische Freizügigkeit bezeugendes bzw. erotisches) Foto (Abbildung. Bild) einer nackten Person: -fotografie, die: vgl. ^foto; ^frosch. der (fam. scherzh.): nacktes kleines Kind: -hund,der: kleiner, pinscher- od. terrierähnlicher, unbehaarter Hund: -kultur, die <o. PL) (volkst.): Freikörperkultur: N. treiben (ugs. scherzh.; unbekleidet herumlaufen): -maga- zin, das (ugs.): Magazin mit Nacktfotos: -modeil, das: Modell für, von Nacktfotos: -revue. die: Revue mit nackten Darsteller/ inneIn: -samer [-za.mB]. der; -s, - <meist PI.) (Bot.): Pflanze, deren Samenanlage nicht von einem Fruchtknotenumschlossen ist (Ggs.: Bedecktsamer), dazu: -sämig [-za.mu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.; Ggs.: bedecktsa- mig): -e Pflanzen; -Schnecke, die: Schnecke ohne Gehäuse: Schnecke mit ganz od. teilweise rückgebildetem Gehäuse: -tänzerin, die: Tänzerin, die nackt auftritt. Nacktheit, die; - [spätmhd. nackenheitj: 1. das Nacktsein, Unbekleidetsein: in paradiesischer N. herumlaufen; so daß ich über ihre ... wenig verhüllte N. (ihren nackten Körper) gebeugt saß (Th. Mann. Krull 202); Ü die N. (geh.; Kahlheit) der winterlichen Landschaft. Nadel [na:dj], die; -, -n [mhd. nädel(e). ahd. näd(a)la. zu t nähen]: 1. <Vkl. TNädelchen) mehr od. weniger feiner, spitzer Gegenstand, Werkzeug aus Metall (od. entsprechend festem Stoff), das verschiedene Funktionen erfüllt: eine feine, dicke, lange, spitze, stumpfe N. 2.a) kurz für TNähnadel: die N. einfädeln/den Faden in die N. (das Nadelöhr) einfädeln; sich an der N. stechen; etw. mit heißer/mit der heißen N. nähen (ugs.; etw. sehr flüchtig nähen: .eigtl. = nähen, als ob man fürchtete, sich an der Nadel die Finger zu verbrennen); b) kurz für t Stecknadel: etw. mit -n anstekken, feststecken, abstecken; R es kann keine N. (seltener für tStecknadel) zur Erde/zu Boden fallen (es herrscht ein großes Gedränge, große Enge): man konnte eine N. (seltener für tStecknadel) fallen hören (es herrschte in der Zuhörerschaft absolute Stille, angespannte Aufmerksatn- keit): *eine N. im Heuhaufen (t Stecknadel); jmdn., etw. wieeineN. suchen (tStecknadel); [wie] auf-nsitzen (tKohle 1 b); c) kurz für t Anstecknadel. Ziernadel: eine goldene N.; eine N. am Revers tragen; d) kurz für tHutnadel; e) kurz für t Haarnadel: die Haare mit -n aufstecken; f) kurz für t Injektionsnadel: eine stumpfe N.; die N. sterilisieren; *an der N. hängen (Jargon; von Drogen abhängen, die injiziert werden, bes. heroinsüchtig sein): g) kurz für t Radiernadel: mit der kalten N. (bild. Kunst; Kaltnadel) arbeiten; h) kurz fürt Grammophonnadel: dieN. vorsichtig aufsetzen. 3.a) kurz für tStricknadel: Wieviel Maschen sind auf der N.?; eine Masche von der N. fallen lassen; b) kurz für t Häkelnadel. 4. (bes. Technik) nadeiförmiges Teil (mit unterschiedlicher Funktion): die N. eines Ventils, einer Nadeldüse. 5. beweglicher nadeiförmiger Zeiger eines Meßinstruments: die N. zittert, steht still; die N. (Kompaßnadel) zeigt nach Norden; die N. (Tachometernadel) pendelte zwischen 90 und 100 Stundenkilometer. 6. nadeiförmiges, meist immergrünes Blatt eines Nadelbaumes (z. B. Fichtennadel, Tannennadel): der Tannenbaum verliert die -n; die Fichte wirft die -n ab. 7. kurz für t Felsnadel. nadel-, Nadel-: -arbeit, die: 1. (früher; als Schulfach) das Handarbeiten. 2. svw. THandarbeit (3. 4); -bäum, der: [immergrüner] Baum, der Nadeln (6) trägt (Ggs.: Laubbaum); abrief, der: kleiner Umschlag aus Papier mit Nähnadeln: -buch, das: buchähnlich zusammengenähtes kleines Bündelaus Stoffstücken zum Aufbewahren von Steck-, Nähnadeln: -büchse, die: kleine Büchse zum Aufbewahren von Steck-, Nähnadeln: -diise, die (Technik): Düse, deren Querschnitt durch eine längs verschiebbare Nadel (4) verändert werden kann: ^einßdler, der: kleines Gerät, das mit Hilfe eines dünnen Drahtes den Faden durch das Nadelöhr zieht: -eisenerz, das [nach den häufig strahlenförmigen od. faserigen Aggregaten (3)]: schwarzbraunes bis lichtgelbes Eisenerz (Hauptbestandteil des Brauneisensteins): -fein <Adj.; o. Steig.): fein, dünn wie eine Nadel: ein -er Strich; -e Eiskri- stalle; -fertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Textilind.): (von Geweben) fertig für die Bearbeitung mit der Nadel, der Nähmaschine: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -gehölze <PI.): Nadelhölzer (2; Ggs.: Laubgehölze); -geW, daslurspr. = Geld für die anfallenden Kosten der Nadelarbeit (2)1: 1. (veraltet) ein vom Ehemann seiner Frau zur Verfügung gestellter Geldbetrag für ihren persönlichen Bedarf. 2. (nach den Gesetzen einiger Adelshäuser) jährliche Rente für die volljährigen ledigen Töchter eines regierenden Fürsten: -holz, das (Ggs.: Laubholz): 1. Holz von Nadelbäumen: Möbel aus N., skandinavischen Nadelhölzern. 2. <meist PI.) Nadeln (6) tragende f immergrüneJ Gehölze, Holzgewächse: schnellwachsende Nadelhölzer anbauen; -kissen, das: kleines Kissen, in das verfügbar zu haltende Näfi- u. Stecknadeln gesteckt werden können: -köpf, der: svw. t Stecknadelkopf; -kraut, das <o. PI.): australische Sumpfpflanze mit nadeiförmigen, fleischigen Blättern u. kleinen rötlichweißen Blüten (beliebte Aquarienpflanze): -la- ger, das (Technik): Wälzlager mit S iah Inadeln als Walzen: -loch,das: svw. t-öhr; -maierei, die (Handarb.): figürliche, bunte [ Platt}Stickerei: ^öhr, das: Öhr der Nadel: ^papier. das (Fachspr.): dunkles Papier zum Einwickeln von Metallgegenständen, das keine die Rostbildung fördernden Stoffe enthält: -schritt, die <o. PI.) (selten): haarfeine Schrift: 1853
Nädelchen -spitz <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: spitz wie eine Nadel; -spitz, der: Schweiz, svw. t1 ^spitze; !-spitze, die: Spitze der Nadel: die N. ist abgebrochen; 2-spitze, die: (bes. im Unterschied zur Klöppelspitze) mit Nadel u. Faden gearbeitete Spitze; -stärke, die: (durch eine Zahl, Nummer o.a. bezeichnete) Stärke der für die verschiedenen Handarbeit stechniken u. für Näharbeiten verwendeten Nadeln; -stich,der: 1. mit einer Nadel ausgeführter Stich: mit einem N. hat er den Luftballon kaputtgemacht; Andeutungen, die ihn wie -e trafen; U jmdm. im Gespräch -e versetzen (versteckte Bosheiten gegen jmdn. vorbringen). 2. durch einen Stich mit der Nadel hervorgerufenes kleines Loch, hervorgerufene Wunde. 3. svw. tNähstich: den Saum mit ein paar-en heften, -streifen,der <meist Pl.>: (in i Anzugs-, Kostüm Istoffen) einer der in mäßig breitem Abstand parallel laufenden, sehr schmalen Längsstreifen, die sich scharf von der Grundfarbe abheben; ein dunkler Anzug mit N.; -stupf. der (Schweiz.): versteckte Bosheit: -wald, der: Wald aus Nadelbäumen (Ggs.: Laubwald). Nädelchen ['neidltpn]. das; -s. -: t Nadel (1): nadelig, nadlig l'na:dte)lic] <Adj.; nicht adv.> (bes. Fachspr.): / vielfach] nadeiförmig I gebildet, gestaltet]: -e Kristalle; nadeln [na:djn] <sw. V.; hat): (von Nadelbäumen) die Nadeln abwerfen, verlieren: der Weihnachtsbaum nadelt. Naderer ['nariarg), der: -s, - [H.u.l (Osten*, ugs.): Spitzel, Verräter. Nadir [na'di:£. na.dirl. der: -s [arab. na^Ir (as-samt) = (dem Zenit) entgegengesetzt] (Astron.): der dem Zenit genau gegenüberliegende Punkt der Himmelskugel; Fußpunkt (2). Nadler ['na.dtel.der; -s. - [mhd. nadler. nadelaere = Nadelmacher]: 1. Handwerker, der Drahtgeflechte bzw. Waren aus Drahtgeflecht herstellt (Berufsbez.). 2. (früher) Handwerker, der Nadeln herstellte; nadlig: t nadelig. Nage-: -käfer. der: svw. t Klopflcäfer; -tier. das: kleine/ reis, pflanzenfressendes Säugetier mit Nagezähnen; -zahn, der: (bei einem Nagetier) zum Nagen dienender Schneidezahn. Nagel['na:gl],der. -s,Nägel [ne.gj; mhd. nagel. ahd. nagal. urspr. nur = Finger-. Zehennagel, Kralle. Klaue; 1: nach Nagel (3). wegen der Ähnlichkeit mit einer spitzen Kralle]: I. <Vkl. tNägelchen) am unteren Ende zugespitzter, am oberen Ende abgeplatteter (*J. abgerundeter / MetallJstift. der in etw. hineingetrieben wird (u. zum Befestigen von etw. od. zum Verbinden bes. von Holzteilen dient): ein langer, dicker, rostiger, krummer N.; der N. sitzt fest, hält, hat sich gelockert; einen N. einschlagen, mit dem Hammer in die Wand schlagen, aus dem Holz herausziehen; einen N. krumm schlagen, geradeklopfen; die Jacke an einen N. hängen; das Bild an einem N. aufhängen; eine Kiste mit langen Nägeln zunageln; etw. mit Nägeln beschlagen; in einen N. treten; *ein N. zu Jmds. Sarg sein (salopp; jmdm. schweren, am Leben zehrenden Ärger. Kummer bereiten u. zu seinem vorzeitigen Tod beitragen): Ü jede dieser Aktionen ist ein N. zum Sarg der Demokratie (trägt zu ihrem Untergang bei); den N. auf den Kopf treffen (ugs.; genau das Richtige sagen, tun; den Kernpunkt treffen, erfassen); einen N. im Kopf haben (ugs.; dünkelfiaft, dummstolz sein; H.u.): Nägel mit Köpfen machen (ugs.: sich nicht mit Halbheiten begnügen, konsequent handeln; bezogen auf den gewöhnlichen Nagel, der ohne Kopf fehlerhaft ist); etw. an den N. hängen (ugs.; etw., was man lange betrieben bzw. angestrebt }\at, aufgeben): den Sport, sein Studium an den N. hängen; er hat die Boxhandschuhe (seine Karriere als Boxer) an den N. gehängt. 2. (Ver- kehrsw.) eine Art großer Nagel mit breitem, leicht gewölbtem Kopf der zu verschiedenen Markierungszwecken in Reihen in die Fahrbahn hineingeschlagen wird. 3. kleine, schildförmige Platte aus Hörn auf dem vordersten Finger bzw. Zehen- glied(vg\. Fingernagel. Zehennagel): lange, eingewachsene Nägel; ein N. bricht ab. wächst nach, löst sich, ist eingerissen; die Nägel schneiden, wachsen lassen: Schmutz unter den Nägeln haben; *imdm. auf/unter den Nägeln brennen (ugs.; sehr dringlich sein u, jmdn. in unangenehmer Weise zum Handeln, zur Eile veranlassen; H.u.. vielleicht bezogen auf eine entsprechende Foltermethode); sich <Dativ> etw. unter den N. reißenAauch:) ritzen (salopp; sich erw. auf nicht ganz korrekte Weise aneignen, Iunrechtmäßig] an sich nehmen, für sich in Anspruch nehmen): nicht das Schwarze unter dem/unterm N. (ugs.; überhaupt nichts): er gönnt mir nicht das Schwarze unterm N.: die Nägel von etw. lassen (Jugendspr.; etw. lieber nicht tun. sein lassen). 'nage!-, •Nagel- (Nagel 1): -bohrer.der (Handw.): Bohrer, der bes. zum Bohren von Löchern dient, in die Nägel geschlagen werden sollen; ^brett. das: mit vielen herausragenden spitzen Nägeln versehenes Brett, auf dem Fakire ihre Schmerz- unempfindlichkeit demonstrieren; --eisen, das (Handw.): Werkzeug zum Ausziehen von Nägeln; Geißfuß (2); -fest: tniet- und nagelfest; -fleck, der <PL>: Schmetterling, der mitten auf jedem Flügel eine nagel- oder T-ähnliche, weiße Zeichnung in einem großen, runden, schwarzblauen Fleck trägt; -fluh, die (Geol.): (im Alpenraum vorkommendes) Konglomerat (2) aus Gerollen kristalliner Silikatgesteine, bes. aus Molasse; -heber, der (Handw.): Werkzeug zum Ausziehen von Nägeln: -köpf, der: Kopf des Nagels; -nai <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) (ugs.): gerade erst hergestellt od. erworben u. nwh vollkommen neu: ein -er Mantel. Geldschein; ein -es Gerät. Haus: Ü eine -e Freundin; -schaft. der; -schmied. der: Schmied, der Nägel herstellt (Berufsbez.); -schmiede, die: Schmiedewerkstatt, in der Nägel hergestellt werden; -schuh, der: Schuh, dessen Sohle mit Nägeln beschlagen ist; -Stiefel, der: vgl. ^schuh: -zan- 0e, die (Handw.): Zange zum Ausziehen von Nägeln; -zieher, der (Handw.): svw, f ^heber. 2n&8ek 'Nasel- (Nagel 3): -bett, das <P1. -en. seltener: -e): votn Nagel bedeckte Stelle des vordersten Finger- bzw. Zehengliedes, dazu: -bettentzündung, die (Med.): vgl. Paronychie; -bürste, die: zum Reinigen der Nägel geeignete kleine Bürste mit kurzen, festen Borsten; -feile, die: feine Feile zum Abfeilen der Nägel; -fest«per, der: Mittel zum Festigen. Härten brüchiger od. weicher Nägel: -härter, der: svw. f-festiger; -haut, die: ständig nachwachsende Haut, die den Nagel vom Nagelwulst aus am Rand bedeckt; -hautchen, das: svw. T^haut; -hautentferner, der; -s. -: Mittel, das die Nagelhaut weich macht, so daß sie sich leichter entfernen läßt; -kuppe, die: -lack, der: kosmetischer Lack, mit dem die Nägel überzogen werden: N. auftragen, entfernen, erneuem, dazu: -lackentferner. der. -s. -: Mittel zum Entfernen des Nagellacks; -möndchen, das: halbmondförmiger weißlicher Teil des Fingernagels am hinteren Ende; Lunu- la (3): -pflege, die; -polierer, der: -s. -: Gerät zum Polieren der Nägel; -po!itur,die; -probe, die (früher): alte Trinksitte, die darin besteht, das geleerte Trinkgefäß zum Beweis dafür, daß es vollständig geleert ist. über dem Daumennagel umzustülpen: Ü daß die Mitbestimmungsfrage sich mehr und mehr als eine N. auf die Koalition erweise (Prüfstein fiirdie Koalition; MM 12. 2. 74, 2); *die N. machen (veraltend; sein Trinkgefäß bis zum allerletzten Tropfen austrinken)', bis auf die N. (veraltend; / vom Trinkgefäß, das man leert I bis auf den allerletzten Tropfen)', -rand, der: / vorderer) Rand des Nagels; -reiniaer, der: kleines, spitzes Gerät zum Reinigen der Unterseite des Nagelrandes; -schere, die: kleine, vorn gebogette Schere zum Beschneiden der Nägel; -wall, der (Anat.): svw. t-wulst; -wetffctift, der (Kosmetik): Farbstift zum Wei/Jen der Unterseite des Nagelrandes; -wukt, der od. die (Anat.): Hautwulst, der den Nagel an der Wurzel u. am seitlichen Rand bedeckt; -wurzel, die (Anat.): weicher, vom Nagelwulst bedeckter Teil des Nagels; -zanae, die: vgl. -schere. Näaekhen ['neigk^n], das; -s. - [2: nach der Ähnlichkeit mit einem kleinen Nagel]: 1.1Nagel (1). 2. (veraltet, noch landsch.) Gewürznelke; Nfeelkauen, das; -s: (krankhafte] Angewofmheit (bes. von Kindern), an den Nägeln zu kauen: näseln[na:gln]<sw. V.;hat)[mhd. nagelen.ahd. nagalen]: 1. a) mit einem Nagel, mit Nägeln an, auf etw. befestigen: ein Schild an die Wand n.; Schindeln auf das Dach n.; ein Bettuchsegel, das an Dachlatten genagelt worden war (Grass. Hundejahre 75): b) <meist im 2. Part.) mit Nägeln versehen, beschlagen: genagelte Schuhe; c) durch Nageln (1 a) zusammenfügen: Aus den dicksten Baumstämmen wurden ... Bänke genagelt (Faller. Frauen 8); <subst.:> eine Maschine zum Nageln von Kisten; d) Nägel einschlagen: den ganzen Morgen n. 2. (Med.) durch Knochentuige- lung (wieder) zusammenfügen: der gebrochene Knochen, das Bein mußte genagelt werden. 3. (Fachspr. Jargon) (von i Dieseljmotoren) stark klopfen (2); <Abl.:) N&geftung, die; -, -en. nagen [na.gn] <sw. V.; hat) [mhd. nagen, ahd. (g)nagan]: l.a) (bes. von bestimmten Tieren) /mit den Schneidezähnen/ von etw. [Hartem/ sehr kleine Stücke abbeißen: der Hund nagt an einem Knochen: die Mäuse nagen am Holz: <auch o. Präp.-Obj.:) man hörte die Mäuse n.; Ü er nagte 1854
nahe- verlegen, grübelnd an der Unterlippe; die Brandung nagt an der Küste (zerstört sie allmählich durch ihre kontinuierliche Einwirkung); * nichts zu n. und zu beißen haben (ugs.; nichts zu essen haben; Hunger leiden): b) nagend von etw. abbeißen: das Wild hat die Rinde von den Bäumen genagt; c) durch Nagen hervorbringen: die Ratten haben Löcher [ins Holz] genagt; d) <n. + sich) sich nagend in erw. hinein!fressen, durch etw. [hindurch Ifressen: die Mäuse haben sich durch die Holzwand genagt: Ü die Säure hat sich durch den Boden des Gefäßes genagt. 2. quälend\ peinigend, zehrend [u. langsam zerstörend] / einjwirken: die seelische Belastung nagte an seiner Gesundheit; der Kummer nagt an ihm, an seinem Herzen; Zweifel nagen an ihm. an seinem Gewissen; <unpers.:) es nagte an ihm. daß man ihn nicht eingeladen hatte; ein nagendes Hungergefühl; nagender Schmerz; nagende Zweifel. Gewissensbisse: Naaer, der; -s. - (Zool.): Nagetier. nah: tnahe. nah-. Nah-: -aufnähme, die: a) (Fot.) Aufnalime im Maßstab 1:10 bis 1:1; b) (Film) Einstellung, in der ein Objekt aus der Nähe gefilmt wird, ohne daß es jedoch das ganze Bild beherrscht: Totalen. Nah- und Großaufnahmen ... können simultan erscheinen (Gregor, Film 90); ^beben.das(GeoL): Erdbeben in weniger als 1 (XX) km Entfernung vom Beobachtungsort; -bereich, der (bes. Fot.): in unmittelbarer Nähe des Betrachters liegender Bereich (Ggs.: Fembereich); -brille.die (ugs.): Brille, die den Selxfehler der / Alters /Weitsichtigkeit korrigiert u. dadurch ein besseres Sehen im Nahbereich ermöglicht; Lesebrille; Einstellung, die: a) (Fot.) Entstellung der Kamera für Nahaufnahmen; b) (Film) svw. t -aufnähme (b): -erhoking, die: Erholung der Bevölkerung einer Großstadt in deren näherer Umgebung, dazu: ^erho- kingsgebiet, das: Erholungsgebiet in der Nähe einer Großstadt; -fahrt, die: im Unterschied zur Fernfahrt nur über eine kürzere Strecke führende Fahrt mit dem Lastkraftwagen od. Lastzug; -kämpf, der: 1. militärischer Kampf Mann gegen Mann mit Hieb- u. Stichwaffen. Handfeuerwaffen o. ä. 2. a) (Boxen) Kampf, bei dem sich die Boxer in geringer Entfernung, meist Körper an Körper, gegenüberstehen; b) (Fechten) Kampf, bei dem sich die Fechter in geringer Entfer- tmng gegenüberstehen, zu I: -kampftuittel, das: Waffe für den Nahkampf iz.B. Handgranate, Flammenwerfer); ^ost [-'-1 <o. Art.): der Nahe Osten: Waffenlieferungen nach N.; politische Gespräche über N.. dazu: -östlich [-'—1 <Adj.; nur attr.): den Nahen Osten betreffend; -schnellver- kehrszug, der: auf Kurzstrecken in Ballungsräumen eingesetzter, verhältnismäßig schnell fa/irender Zug mit kurzen Aufenthalten; Zeichen: N.; -schuß, der: Schuß aus geringer Entfernung; -sichtig <Adj./> (bes. Kunstwiss.): aus der , unmittelbaren] Nähe gesehen, eine entsprechende Sicht erkennen lassend: wird der Betrachter durch die -e Auflassung in den Innenraum einbezogen (Bild. Kunst 3. 36); -trans- port. der: Transport über kurze Entfernungen; -verkehr, der: Eisenbahn- u. Fahrzeugverkehr über kürzere Entfernungen (Ggs.: Femverkehr 1), dazu: -Verkehrsmittel, das (Ggs.: Fernverkehrsmittel), -verkehrszug, der: Personenzug; vgl. -schnellverkehrszug; -ziel, das (Ggs.: Fernziel): l.für die nahe Zukunft [als erstes! angestrebtes Ziel; Ziel, das möglichst bald verwirklicht werden soll: sein N. ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen. 2. (selten) in kürzerer Entfernung liegender Zielpunkt einer Wanderung, Fahrt o.a.; -zone, die (Verkehrsw.): Gebiet im Umkreis von 50km Luftlinie, gemessen vom Ortsmittelpunkt des Standortes des betreffenden Kraftfahrzeugs. Näh-: -arbeit, die: etw. in Arbeit Befindliches, das mit der Maschine od. mit der Hand genäht wird; -faden, der: Faden, mit dem man näht: ein N. aus Seide. Baumwolle; -sarn, das: vgl. -faden; -kästen, der: / tragbarer/ Kasten mit verschiedenen Fächern zur Aufbewahrung von Nähgarn, Nähnadeln u. anderen Nähzutaten, <Vkl.:> -kästchen, das: * aus dem N. plaudern (ugs. scherzh.; Geheimnisse, private Dinge Fremden mitteilen): -korb, der: a) Behälter aus Korbgeflecht o. ä. mit einem oben angesetzten, beutelartig zusammenziehbaren Stoffteil zur Aufbewahrung von Nähgarn. Nähnadeln u. anderen Nähzutaten; b) Korb für Näharbeiten, <Vkl. zu a:> -körbchen, das: *aus dem N. plaudern (ugs. scherzh.; tNähkästchen); -kurs, (selten.) -kursus, der: Kurs, der Kenntnisse im Nähen vermittelt; -maschine, die [LÜ von engl. sew(ing)-machine]: 1. Maschine mit Hatid-, Fuß- od. elektrischem Antrieb zum Nähen: eine elektrische. versenkbare N.; ein Kleid, eine Naht mit der N. nähen. 2. (Soldatenspr.) a) Maschinengewehr; b) (im 2. Weltkrieg) altes, ein klappernd-surrendes Geräusch verursachendes i russisches] Kampf- od. Beobachtungsflugzeug, zu 1: -maschinenöl.das: zur Pflege der Nülunaschine verwendetes öl; -nadel, die: beim Nähen verwendete / feineJ Nadel mit Öhr; -schatulle, die (selten): vgl. -kästen; -seide, die: beim Nähen verwendete gezwirnte Seidenfaser; -stich, der: mit der Nähnadel ausgeführter Stich; -Stube, die (früher): Raum, in dem man nä/ien konnte; -stunde, die: Handarbeitsstunde im Nähen; -tisch, der: niedriger, kleiner Tisch mit Fächern für Nähgarn, Nähnadeln u. anderen Nähzutaten; -Utensilien <PI.): vgl. -zutaten; -zeug, das: 1. Zubehör u. Zutaten zum Nähen (z. B. Garn. Nadeln. Schere. Fingerhut). 2. svw. f -arbeit; -zutaten <P1.): zum Nähen verwendete Zutaten (z. B. Garn, Knöpfe. Reißverschlüsse); -zwirn, der: vgl. -faden. nahe[na:a;mhd. nach.ahd. näh]: I.(auch: nah [na:D <Adj.; näher, nächste) I. nicht weit entfernt; leicht erreichbar: der nahe Wald; in der näheren oder weiteren Umgebung der Stadt; wo ist denn hier das nächste Kino?; von dort aus ist es näher zum Zentrum; dieser Weg ist näher (ugs.; kürzer, führt schneller ans Ziel): sie blieb ihm immer n. (hielt sich immer in seiner Nähe auf); ein n. gelegener Ort; bitte treten Sie näher!; komm mir nicht zu n.! (faß mich nicht an!; halte Abstand von mir!); <in Verbindung mit Präpositionen:) n. am Ziel; das Hotel steht n. am Strand; geh nicht zu n. an das Gitter heran!; n. bei der Kirche, beim Fluß; Ü ... daß der alte Weg uns der Wiedervereinigung keinen Schritt näher bringt (Dönhoff. Ära 110); * aus/von nah und fern; aus/von fern und nah (geh.; von überallher); von nahem (aus geringer Entfernung; in direkter Anschauung); jmdm. zu n. treten (jmdn. durch eine Äußerung, ein Verhalten kränken, verletzen). 2. bald, in absehbarer Zeit, unmittelbar erfolgend, eintretend, bevorstehend; nicht mehr fern: die nahe Abreise; der nahe Abschied. Tod: in naher, nächster Zukunft; das Ende der Ferien, der Herbst ist n.; Rettung. Hilfe war n.; etw. steht n. bevor: eine dicke Dame, den Fünfzig näher als den Vierzig (Kuby, Sieg 316); <in Verbindung mit Präpositionen.) es war ... nah an Mittag (Fühmann, Judenauto 177); er ist n. an achtzig (ugs.; fast 80 Jahre alt); Weihnachten rückte (immer] näher heran: *n. daran sein, etw. zu tun (beinahe schon etw. tun): einer Sache n. sein (fast von etw. überwältigt, erfa/Jt werden): dem Weinen, den Tränen, einer Ohnmacht, der Verzweiflung, dem Untergang, dem Tode n. sein; dem Wahnsinn n.. stürzte er davon. 3. in enger, direkter Beziehung zu jmdm., etw. stehend: der Verlust eines nahen Angehörigen; in naher Verbindung miteinander stehen; das sind nähere Bekannte von ihm; seine nähere Umgebung (die Menschen in seiner Nähe, mit denen er umgeht); n. mit jmdm. verwandt, befreundet sein: jmdn. näher kennen, kennenlernen; allmählich kommen wir der Sache näher (der Sache auf den Grund, kommen wir auf das Wesentliche); das Bestreben, der Wahrheit so nahe wie irgend möglich zu kommen (Thieß. Reich 13). II. (selten: nah] <Präp. mit Dativ) (geh.) in der Nähe (einer Sache. Person): nahe der Stadt, dem Fluß; ich sah, den Wolken nah. eine verfallene ... Hütte stehen (Koeppen. Rußland 138); <Abl.:) Nähe l'neia]. die; - [mhd. nashe. ahd. nähfl: I. geringe Entfernung: die N. der Fabriken störte ihn; etw. aus der N. betrachten; in der N. des Fensters; in der N. der Stadt; in der, in jmds. N. bleiben; sich in der, in jmds. N. aufhalten; sich wegen einer Erkältung nicht in jmds. N. trauen; in nächster, unmittelbarer N. des Sees (unmittelbar am See); das Unglück hat sich [ganz] hier in der N. (nicht weit von hier) ereignet; er möchte die Kinder immer in seiner N. (an einem nicht zu weit entfernten Ort) haben; er will das Buch in greifbarer N. haben (so nahe, daß er es schnell zur Hand nehmen kann); Ü aus der N. betrachtet (wenn man sich genau damit befaßt), ist die Sache ganz anders. 2. geringe zeitliche Entfernung / von erw. Bevorstehendem I: er fühlte die N. (geh.; das Herannahen) des Todes; das Examen ist in unmittelbare N. gerückt; das Ziel, der Erfolg war in greifbarer N. 3. jmds. Nahsein; enge Beziehung: eine vertrauliche N.; jmds. N. suchen, nicht länger ertragen können. nahe-: ^hei <Adv.>: nicht weit entfernt von. nahe bei einer Stelle, einem Ort; in der Nähe: er hatte sein Auto n. geparkt; 1855
nahen in verschwiegenen Nischen und dunklen Winkeln nistet auch n. das Verbrechen (Herrenjournal 2. 1966. 111); -bringen <unr. V.; hat): l.a) jmdm. bestimmte Kentitnisse vermitteln u. bei ihm Interesse. Verständnis für die Sache wecken: den Schülern, der Jugend, dem Publikum die moderne Kunst, die K lassiker n.; b) jmdn. mit einem andern vertraut machen u. eine enge Beziehung zwischen ihnen entstehen lassen: gemeinsame Erinnerungen brachten sie einander nahe. 2. in die unmittelbare Nähe von etw. bringen: jmdn. dem Ruin n.; -»eben <unr. V.; ist): (bes. von Unglück o. ä.) jmdn. innerlich stark beeindrucken, in seinem Innersten erfassen: einen tiefen Schmerz in jmdm. auslösen: der Tod ist ihm außerordentlich, nicht sonderlich nahegegangen; es ist ihm nahegegangen, daß ...; daß Unrat sich das n. lassen werde (H. Mann. Unrat 111); -kommen <st. V.; ist): l.a) sich einer Sache annähern: diese Summe kam unseren Vorstellungen nahe;... dem Kern aller historischen Problematik nahezukommen (Thieß. Reich 21); b) einer Sache fast gleichkommen: das kommt einer Beleidigung. Befehlsverweigerung nahe. 2. zu jmdm. in eine enge Beziehung treten: sie sind sich während dieser Zeit [kaum] menschlich, innerlich nahegekommen; -legen <sw. V.; hat): X.jmdn. [indirekt] zu etw. auffordern, auf etw. hinlenken: empfehlen: jmdm. den Rücktritt n.; jmdm. n. zu verschwinden; Die Mädchen werden zwar nicht richtig dazu gezwungen, aber man legt es ihnen nahe (Hornschuh. Ich bin 40). 2. bewirken, etw. in Betracht zu ziehen: sogleich anbieten: diese Vorgänge legen die Vermutung, den Gedanken nahe, daß ...; eine solche Erklärung wurde auch dadurch nahegelegt, daß ...; -liegen <st. V.; hat): jmdm. sogleich in den Sinn kommen: sich beim Überlegen sogleich einstellen, anbieien: die Vermutung liegt nahe, daß ...; es liegt nun die Frage nahe, warum ...; sollte es dann nicht den Offizieren n.. sich ihn (= Gott) als Offizier vorzustellen? (Musil. Mann 1241); (häufig im 1. Part.:) aus naheliegenden Gründen; es ist naheliegend, sich zu fragen, ob ...; -stehen <unr. V.; hat): 1. zu jmdm. in enger Beziehung stehen: jmdm. menschlich, freundschaftlich, weltanschaulich n.; einem Kreis, einer Partei n.; dem Liberalismus nahestehende Persönlichkeiten. Ideen. 2. auf Grund seiner Eigenart, bestimmter Merkmale in die Nähe einer Sache gehören, ihr benachbart sein: (häufig im 1. Part.:) gewisse, chemisch dem Plexiglas nahestehende Stoffe (Medizin II. 65); von sich nahestehenden Tierformen (Lorenz. Verhalten I. 97); -treten <st. V.; ist): svw. t ^kommen (2); ^zu < Adv.): in Quantität od. Grad der genannten Angabe ziemlich nahekommend: einen bestimmten Zustand weitgehend erreicht habend: fast: n. die Hälfte; es dauerte n. fünf Stunden; es war n. peinlich, wie sie sich aufführte. nahen [na^nl <sw. V.) [mhd. nähenl (geh.): 1. <n. + sich) (veraltend) sich nähern <hat): eine Gestalt naht sich; Schritte nahten sich; sich [jmdm.] ehrerbietig, mit einer Bitte n.; (selten ohne ..sich"; ist:) Dem Rabbi ... nahte er nie anders als diensteifrig (Buber. Gog 13). 2. [zeitlich] in unmittelbare Nähe rücken <ist): der Winter, der Morgen, der Abschied nahte; sie sahen die Katastrophe n.; bei einem nahendem Gewitter. nähen [ne:dn] <sw. V ; hat) [mhd. naejen. ahd. näjen. urspr. = knüpfen, weben]: 1. zwei Teile von Textilien. Leder o. ä. mit Nadel u. Faden zusammenfügen: mit der Maschine, mit der Hand, mit kleinen Stichen, ordentlich, sauber n.; n. lernen; sie näht für ihre Kinder, in mehreren Familien; sie hat heute den ganzen Tag [an dem Mantel] genäht. 2.a) durch Nälien (1) herstellen: ein Kleid, eine Naht n.; den Rock nach oben hin enger, weiter n.; du kannst den Saum nicht mit weißem Garn n.; aus diesem Stoff hat sie mir/für mich eine Bluse genäht; b) durch Nähen (1) befestigen: Knöpfe, einen Kragen an das Kleid n.: eine Borte auf die Schürze n.; Was ich nie vergesse: ... das ... Segeltuch, in das wir unseren Bootsmann nähten (einnähten) in der Sargasso-See (Bieler. Bonifaz HS). 3. an jmdm. Hautgewebeteile durch Nähen (1) wieder zusammenfügen: eine Wunde, eine Perforation n.; (ugs.:) der Patient mußte genäht werden. näher [ne:B] <Adj.): 1. (absoluter Komp. zu tnahe: nicht präd.) sich genauer, ins einzelne gehend mit einer Sache befassend: -e Auskünfte. Erkundigungen einholen; die -en Umstände; eine -e Untersuchung; bei -em Hinsehen; nicht n. auf etw. eingehen; etw. n. betrachten, in Augenschein nehmen; <subst.:> er durfte ihr nichts Näheres (keine weiteren Einzelheiten) sagen; sie wußte bereits alles Nähere; *des -en (genauer, im einzelnen): ohne sich des -en auszulassen (Bergengruen. Rittmeisterin 360). 2. Komp. zu tnahe (I). näher-. Näher-: -bringen <unr. V.; hat): jmdm. leichter verständlich machen: er bemühte sich, den Schülern mittelalterliche Dichtung näherzubringen; -kommen <st. V.; ist): zu jmdm. in eine engere Beziehung treten: mit jmdm. vertrauter werden: jmdm. persönlich, innerlich, menschlich n.; sie sind sich/(geh.:) einander in letzter Zeit (wieder] nähergekommen; bliesen <st. V.; hat): jmdm. eher in den Sinn kommen: sich beim Überlegen eher einstellen, anbieten: ich denke, daß es näherliegt zu gehen, als weiter zu warten; -recht, das (Rechtsspr. veraltet): eine Art Vorkaufsrecht: -stehen <st. V.; hat): zu jmdm.. etw. in einer engeren Beziehung stehen: sie hat ihm damals nähergestanden; Der Pfeiler steht naturgemäß der Mauer näher (Bild. Kunst 3. 48); -treten <st. V.; ist): sich mit etw. befassen, um die betreffende Sache womöglich zu verwirklichen: einem Plan. Vorschlag n. Näherei [nea'raj]. die; -. -en: 1. <o. PI.) (oft abwertend) / dauerndes] Näixen. 2. svw. t Näharbeit; Näherin [ne.srin]. die; -. -nen: weibliche Person, die beruflich, zu Erwerbszwek- ken näht. nähern[ne:Bn|<sw. V.; hat) [mhd. naehern]: 1. <n. + sich) a) sich näher auf jmdn.. etw. zubewegen: näher herankommen: sich rasch, langsam, vorsichtig, schüchtern n.; die Tiere näherten sich bis auf wenige Meter; sie näherten sich dem Ziel ihrer Reise; wir näherten uns. das Schiff näherte sich der Küste; Schritte näherten sich; sein Gesicht näherte sich ihr. dem ihren; die Warmfront näherte sich der Elbe (Schnabel. Marmor 143); Ü die Temperatur nähert sich dem Gefrierpunkt; b) in zeitliche Nähe von etw. kommen: eine bestimmte Zeit bald erreichen: der Sommer, unser Aufenthalt nähert sich dem Ende; sie näherte sich dem Matronenalter; er näherte sich den Dreißig (war fast dreißig Jahre alt): c) in bestimmter Absicht mit jmdm. Kontakt aufnehmen, zu jmdm. in Beziehung treten: sich einem Mädchen, einer Frau n.; es haben sich mir schon mehrere Interessenten genähert; Wir Denker suchen uns Gott zu n. (Hesse. Narziß 389); d) sich in eitte bestimmte Rieh tum entwickeln, wobei sich die betreffende Person. Sache annähert. Ibis zur Identität] angleicht: sich einem Ideal, einer Idee n.; ihre Begeisterung näherte sich der Hysterie; nähert sich die Scholastik erneut dem antiken politischen Denken (Fraenkel. Staat 264). 2.a) an etw.. jmdn. heranbringen: er näherte seinen Mund dem ihren; Auf diese Weise werden langsam die beiden Gruppen (= der Küken) einander genähert (Lorenz. Verhalten 1.196); Ü ... wird uns die Synthese dem Ziele n. (Lorenz, Verhalten I. 280); b) (geh.) annähern (2): Die Standpunkte ... können einander nur dann genähert ... werden, wenn ... (Börsenblatt 81. 1969. 6430); <Abl.:> Näheruns, die; -. -en (Math): Atinäherung an einen exakten Wert: <Zus.:) Näherungswert, der (Math.): Wert, der eine Annäherung an den exakten Wert darstellt. nahm [na:m], nähme [ne.ms]: I nehmen: -nähme [-na:mal. die; -. -n: in Zus. u. Zusb.. z. B. Abnahme. Einflußnahme. nihr-.Nihr-: -tacken, das (Fachspr.): oberer, schneebedeckter Teil des Gletschers, in dem sich das Eis bildet: Firnbek- ken: -boden, der: Substanz aus flüssigen od. festen Stoffen als Untergrund für Pilz- od. Bakterienkulturen sowie zur Anzucht von Zellgewebe: Bakterien auf einen festen N. bringen, auf einen neuen N. übertragen; Ü Arbeitslosigkeit ist der N. für radikale Ideen, dazu: -bodenschale, die: -brühe, die: flüssiger Nährboden: -creme, die: der Haut Nährstoffe zuführende Creme: -einlauf, der (Med.): Einführung von in Wasser gelösten Nährstoffen in den Mastdarm zum Zwecke der künstlichen Ernährung; -flüssigkelt, die: flüssiger Nährboden; -gebiet, das (Fachspr.): Teil des Gletschers oberhalb der Schneegrenze, in dem der Niederschlag größer ist als die Abschmelzung; -gehalt, der: svw. t ^stoff- gehalt; ^gewebe, das (Bot.): mit Stoffen zur Ernährung des Keimlings angereichertes pflanzliches Gewebe; -hefe, die: Hefe mit hohem Gehalt an Vitaminen u. Eiweiß, die zu Futter- u. Nährzwecken sowie für Vitaminpräparate verwendet wird; -klistier, das (Med.): svw. T --einlauf; -Ifcung, die: a) flüssiger Nährboden; b) in der Hydrokultur verwendete Lösung mit Nähr salzen; c) (Med.) Infusionslösung für die künstliche Ernährung; -medium, das (Med.): svw. Nbo- den; -mehl, das: svw. IKindermehl; -mittel <PI.): aus 1856
naiv Getreide gewonnene Produkte außer Mehl (z. B. Grieß. Haferflocken. Teigwaren. Puddingpulver), dazu: MnitteHa- brik, die. Mnittelindustrie, die: -mutter, die (veraltet): Pflegemutter; ^Präparat, das: Lebensmittelprodukt. in dem bestimmte Nährstoffe angereichert sind od. das sich durch seinen Gehalt an leichtverdaulichen Nährstoffen gut zur Ernährung von Kindern u. Kranken eignet; ^salze <P1.>: für die pflanzliche Ernährung wichtige Mineralstoffe; ^schaden, der (Med.): krankhafte Störung im Gedeihen von Säuglingen u. Kleinkindern auf Grund von Ernährungsfehlern; --stand, der <o. PI.) (veraltet): a) Stand der in der Landwirtschaft Beschäftigten, der Bauern; b) Gesamtheit der zu diesem Stand gehörenden Personen; vgl. Lehrstand, Wehrstand; ^stolT.der <meist Pl>: für Aufbau. Erhaltung. Fortpflanzung von Organismen notwendiger Stoff: wichtige -e für das Kind; ... um die Zellen mit N. zu versorgen (Medizin II. 224). dazu; -stoflarm <Adj.; nicht adv.> (Ggs.: -stoflf- reich). -stoflgehalt, der. -stoffreich <Adj.; nicht adv.) (Ggs.: ^stoflfarm); -vater, der (veraltet): Pflegevater; Mvert, der: Wert einer bestimmten Nafirung für das Wachstum u. die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen: Zucker hat einen hohen N.; *das hat keinen [sittlichen/geistigen] N. (salopp; das hat keinen Wert. Zweck): ^zucker, der: für die Säuglingsnahrung, bes. bei Durchfall verwendetes. Malzzucker enthaltendes Gemisch. nähren [ne:ren] <sw. V.; hat) [mhd. ner(e)n. ahd. nerian. urspr. = retten, am Leben erhalten): La) auf eine bestimmte Weise ernähren (1 a): ein Kind mit Muttermilch. Brei n.: er nährte seinen Körper reichlich mit Hafergrütze: sie nährte ihr Kind selbst (stillte es); ein gut. schlecht genährtes Tier; Ü ... nährte Paulus ... seinen Geist mit indischer ... Philosophie (K. Mann. Wendepunkt 92); b) <n. + sich) (geh.) sich ernähren (1 b): sich [hauptsächlich] von Fleisch, Gemüse. Reis. Brot n.; Kühe nähren sich von Gras; Großgaststätten, in denen man sich an lieblos zubereitetem Essen ... nährte (Feuchtwanger. Erfolg 565); Ü (geh.:)... nährt sich das mächtige Element (= das Feuer) von den harzigen Zweigen (A. Zweig. Grischa 12). 1 (geh.) a) svw. temähren (2 a): daß die Straßburger Gegend ... ihre Bewohner nährt (ihren Bewohnern Lebensbedingungen bietet; Bobrowski. Mühle 151); in Italien nährt er ( = der Film) die Intelligenz (Koeppen. Rußland 202); b) sich ernähren (2 b): das arme, kleine Mädchen, das sich da kümmerlich von Heimarbeit nährte (Thieß. Reich 480 f.). 3. na/irhaft sein: Zucker nährt: Das Essen war schlecht; trotzdem nahmen wir zu; die Luft im Werder nährte (Grass. Hundejahre 326). 4. (geh.) in sich. jmdm. entstehen lassen u. aufrechterhalten: einen Plan. Wunsch. Verdacht, eine Idee. Hoffnung n.; sein Haß wurde durch die Vorstellung. Vermutung, dadurch genährt, daß ...; seine Sachkenntnis nährte (hielt ...in Gang) das ganze Gespräch; Nährer, der; -s. - [spätmhd. nerer] (veraltet, geh.): jmd.. der für jmds. Nahrung sorgt: Nihrerin, die; -. -nen: w. Form zu T Nährer; nahrhaft <Adj.; -er. -este; nicht adv.> [spätmhd. narhaft. zu mhd. nar. ahd. nara = Heil; Nahrung]: genügend Nährstoffe enthaltend: Nährwert besitzend: -e Kost. Speise; Kohlehydrate sind sehr n.; der Gulaschmarie, die fettig und n. (nach nahrhafter Kost) roch (Remar- que. Westen 8); nährig ['nein?] <Adj.; nicht adv.> [mnie- derd. nerich = auf seine Nahrung bedacht] (bes. nordd): äußerst haushälterisch, sparsam bis zum Geiz; sehr kleinlich in seinen Ausgaben u. sie genau Überwachemi: ... und wurde ein stiller, -er Mann (Frenssen. Jörn Uhl 168); Nahrung, die; - [mhd. narunge. zu: nar. t nahrhaft]: Eßbares. Trinkbares, das ein Lebewesen zur Ernährung, zu Aufbau u. Erhaltung des Organismus braucht u. zu sich nimmt: gesunde, kräftige, ausreichende, reichliche, kärgliche, fettreiche, feste, flüssige, tierische, pflanzliche N.; die menschliche N.: die N. zubereiten; der Kranke nimmt nicht genügend N. zu sich; die Tiere finden im Winter kaum noch N.; Die N. mußten sie sich als Jäger in den Bergen suchen (Cotton. Silver-Jet 13); die N. verweigern (die angebotene Nahrung nicht zu sich nehmen); etw. dient Jmdm. als/zur N.; jmdn. mit N. versorgen: Vitamine werden mit der N. zugeführt; Ü etw. ist jmds. geistige N.; * einer Sache N. gehen/zuführen/ bieten o.a. (etw. sich weiterhin entwickeln, sich ausbreiten lassen): [mitetw.] dem Argwohn, dem Mißtrauen. Gerüchten jmds. Selbstgefühl, einer Sehnsucht N. geben: N. erhalten/finden o. ä. (sich weiterhin entwickeln, ausbreiten; eine gewisse Stärke aus etw. beziehen): seine Hoffnung hat auf dieser Reise neue N. erhalten; der Argwohn findet immer wieder neue N. Nahrung*-: ^aufnähme, die <o. Pl.>; ^aufspaltung* die (Fachspr.): das Aufspalten (a) der Nahrung durch Enzyme; -bedarf, der; ^enverb, der (Zool.): das Beschaffen der Nahrung; MBit, das <meist Pl.> (DDR): svw. T ^mittel; -kette, die(BioL): Gruppe von Organismen, bei der die Konsumenten der verschiedenen Ebenen in ihrer Ernährung jeweils von Konsumenten niederen Grades abhängig sind; Miiangel, der; Mnittel, das <meist Pl.>: der menschlichen Ernährung dienender, roh od. zubereitet genossener Stoff, dazu: -mittekhe- mie, die: angewandte Chemie, die sich mit der Untersuchung u. Begutachtung von Nahrungsmitteln befaßt, Mnittelindu- strie, die. Mnittelproduktion, die. -mittelvergiftung, die (Med.): svw. t Lebensmittelvergiftung; Mjuelle, die: sich in der Natur bietende Möglichkeit, sich die tägliche Nahrung zu verschaffen; -saft, der <o. Pl.> (Fachspr.): svw. t Speisesaft; -sorgen <P1.>: Sorgen um den Lebensunterhalt, die tägliche Nahrung; -Spaltung, die (Fachspr.): svw. t-auf- spaltung; -Stoff, der <meist Pl.>: der Ernährung dienender Stoff; Nährstoff: Vitamine sind wichtige -e; -suche, die: Vögel auf N.; -trieb, der: Trieb. Nahrung aufzunehmen; -Verweigerung, die: Verweigerung der Nahrungsaufnahme; -Vorrat, der: Vorrat an Nahrung; -zufuhr, die: das Zuführen von Nahrung. Naht [na:t]. die; -. Nähte ['ne:td; mhd.. ahd. nät. zu tnähen]: l.a) beim Nähen entstehende Verbindungslinie: eine einfache, doppelte (vgl. Doppelnaht), gerade N.; die N. ist geplatzt, aufgegangen; eine N. nähen, steppen, einfassen, auftrennen, vor der Anprobe ausplätten; in seinem Frack, der von der Anstrengung in den Nähten krachte (H. Mann. Stadt 146); *eine N. (salopp emotional: viel; H.u.): eine N. arbeiten, schlafen, trinken; du beziehst gleich eine N. (bekommst gleich gehörig etw.. eine Tracht Prügel); eine [große, dolle] N. draufhaben (mit großer Geschwindigkeit fahren); jmdm. auf den Nähten knien, imdm. auf die Nähte sehen/rücken (salopp; jmdm. zusetzen, jmdn. bedrängen)'. etw. auf der N. haben (salopp; vermögend, wohlhabend sein; früher nähte man vor Reisen oft Geld in die Kleidung ein); aus den/allen Nähten platzen (ugs.: 1. zu dick werden [so daß man nicht mehr in seine Kleider paßt]. 2. so groß, umfangreich werden, daß der vorhandene Raum nicht mehr genügt; den Rahmen sprengen: die Universität, die Stadt platzt aus den Nähten); b) (Med.) operative Vereinigung von Gewebsrändern od. Organen mit gebogener Stahlnadel u. Faden aus bestimmtem Material; die N. ist gut. schlecht, noch nicht verheilt. 2. (Technik) durch Zusammenschweißen entstehende Verbindungslinie: die N. an dem Behälter ist undicht geworden; Nähte schweißen. 3. (Anat.) svw. tSu- tur. 4. (Milit.) gemeinsame Grenze benachbarter [Groß]verbände, mit der der jeweilige Verantwortungsbereich festgelegt wird. naht-, Naht-: -band, das <P1. -bänder) (Schneiderei): svw. tEggenband; ^los <Adj.; o. Steig.): 1. <nicht adv.) a) ohne [Strumpf]naht: -e Strümpfe; b) (Technik) ohne Schweißnaht. 2. sich ohne Schwierigkeiten mit etw. verbindend: ohne daß ein Bruch o. ä. deutlich wird: eine -e Weiterversicherung; die einzelnen Phasen gingen n. ineinander über. -stelle, die: 1. (Technik) Stelle, an der sich eine Schweißnaht befindet. 2. Stelle, an der zwei verschiedene Dinge. Bereiche o. ä. aufeinandertreffen: -n zwischen Staat und Gesellschaft, zwischen Politik und Recht; -zugäbe, die: beim Zuschneiden für die Nähte zugegebener Stoff. Nähterei [ne^'r^j]. die; -. -en [zu tNaht] (veraltet): svw. tNäherei; Nähterin, die; -. -nen (veraltet): svw. tNäherin: die Lena, die N. auf dem Schloß war (Strittmatter. Wundertäter 17). naiv [na'i:fl <Adj.: nicht adv.) [frz. naif < lat. nätivus = durch Geburt entstanden; angeboren, natürlich]: a) von kindlich unbefangener, direkter u. unkritischer Gemüts-. Denkart [zeugend]; treuherzige Arglosigkeit beweisend: -e Freude. Begeisterung, Bewunderung; -er Stolz. Egoismus; eine -e Natur wie er; -e Menschen; -e (von Laien ohne entsprechende Vorbildung ausgeübte) Kunst. Malerei; Brutus habe n. gehofft.daß ... (Goldschmit. Genius 46); Diese Anschauungen entwickelte ich ursprünglich vollkommen n. (Lorenz. Verhalten I. 131); b) (oft abwertend) wenig Erfahrung. Sachkenntnis od. Urteilsvermögen erkennen lassend u. entsprechend einfältig, töricht [wirkend]: dieser -e Mensch!; ein -er Dummkopf; eine -e Selbsttäuschung. 117 GDW 1857
Naive Selbstsicherheit, Gewissenlosigkeit, Frage: ihr seid, das ist [reichlich] n.; er wirkt ein wenig n.; dieser Vorschlag mutet geradezu n. an: sie sagte n.. daß ...: <subst.:> *den Naiven/die Nahe spielen (so tun, als ob man von einer bestimmten Sache nichts wüßte; sich dumm stellen); Nahe [nai:va]. die: -n. -n <Dekl. T Abgeordnete): Schauspielerin, die das Rollenfach der jugendlichen, heiter-unbeschwerten Liebhaberin vertritt; Naivität [naivi'te:t]a die: - [frz. naivitö): a) naive (a) Art: durch etw. seine Unbefangenheit und N. einbüßen:... den Amerikaner als Personifizierung robuster N. zu zeigen (K. Mann. Wendepunkt 186); b) (oft abwertend) naive (b) Art: eine rührende N.!; Ärger ... über soviel vermeintliche N. (DönhofT, Ära 96); Naivling, der: -s, -e (ugs. abwertend): naiver (b) Mensch. Naiade [najaidal. die; -. -n [lat. Näias (Gen.: Näiadis) < griech. naiäs (Gen.: naiädos)] (griech. Myth.): in Quellen u. Gewässern wohnende Nymphe. Namel'na.ma], der; -ns.-n. (seltener auch:) Namen [na.man], der; -s. - [mhd. name. ahd. namo]: I. Bezeichnung, Wort, mit dem etwas (z.B. ein Gegenstand, ein Lebewesen) als [ Vertreter einer] Art, Gattung von gleichartigen Gegenständen, Lebewesen o. ä. benannt wird; Gattungsname, Appellativ: wie lautet der N. dieser Tiere?; Buschwindröschen ist ein anderer N. für Anemone: nicht jede kleine Erkältung verdient gleich den -n „Grippe": das Unrecht beim -n nennen (es als Unrecht bezeichnen); auf diese Art von Kunst paßt keiner der üblichen -n (Bezeichnungen); die Veranstaltung läuft unter dem -n „öffentliche Hauptprobe"; R daher der N. Bratkartoffel! (ugs.; daher also, das ist der wahre Grund): +etw. beim -n nennen (TKind 1). 2. a) kennzeichnende Benennung eines Einzelwesens, Ortes od. Dinges, durch die es von anderen seiner Art unterschieden wird; Eigenname: ein bekannter, adliger, schöner, seltsamer, häufig vorkommender, ausgefallener N.: das ist sein richtiger, sein angenommener N.; mein N. ist (ich heiße) Maier; der Name tut doch nichts zur Sache (ist unwichtig); bitte sagen Sie mir Ihren -n!; wie war doch gleich Ihr N.? (Frage an jmdn., dessen Namen man vergessen hat); der N. steht an der Wohnungstür, auf dem Ortsschild; der N. dieses Flüßchens ist mir unbekannt; dieser N. bürgt für Qualität; einen klangvollen (bekannten, berühmten) -n tragen; der Ort hat oft seinen -n gewechselt (wurde mehrfach umbenannt); einen passenden -n [für etw.l finden; sie haben für ihre Tochter einen hübschen -n ausgesucht; er trägt den -n seines Großvaters; ich habe den -n [der Zeitschrift] vergessen; jmdm.. sich einen anderen -n beilegen, zulegen; er kann kaum seinen -n schreiben; die -n der Teilnehmer verlesen, aufrufen; seinen -n (Unterschrift) unter ein Dokument, einen Brief setzen; er hat für die Firma nur seinen -n hergegeben (ist nicht aktiv beteiligt); sein N. hat in Fachkreisen einen guten Klang (er ist bekannt, wird geschätzt o.a.); jmdn. nur dem -n nach (nicht persönlich) kennen; das hat sich nur dem N. nach (nicht in Wirklichkeit) gebessert; er ist der letzte Träger dieses -ns: der Hund hört auf den -n Fifi; das Auto ist auf den -n. unter dem -n seiner Frau gemeldet; jmdn. bei seinem -n, mit -n rufen; ein Mann mit -n Emil; der Künstler trat unter einem anderen -n auf; er wohnt hier unter falschem -n: R N. ist Schall und Rauch (Goethe, Faust I); mein N. ist Hase [ich weiß von nichts] (ugs. scherzh.; ich weiß nichts von der Sache od. von dem Vorgang, will nichts damit zu tun haben; nach der angeblichen Aussage eines Studenten namens Victor v. Hase vor Gericht); in dem Gespräch fiel auch dein N. (wurdest du genannt); den -n Gottes (Gott) anrufen; diese -n (Persönlichkeiten) werden wir nie vergessen; * in jmds., einer Sache -iu hn -n [von] (im Auftrag, stellvertretend für): viele Grüße, auch im -n meiner Eltern (Schlußfloskel in Briefen); er begrüßte die Delegation im -n des Bürgermeisters; im eigenen -n (nicht stellvertretend) handeln; im -n des Volkes (jur. Formel bei der Urteilsverkündung); b) Ruf, Renommee: er hat noch keinen -n (ist [in seinem Beruf o. ä.j noch weitgehend unbekannt an einem bestimmten Ort); der Autor hat bereits einen -n (ist bereits bekannt, hat einen Ruf): der N. zieht (ist so bekannt, daß viele sich dorthin wenden); einen guten -n zu verlieren haben: *sidi (Dativ) einen -n machen (bekannt, berühmt werden); Name-dropping (neimdnpir)]. das; -s, -s [engl, name-dropping, zu: name = Name u. to drop = (eine Bemerkung) fallenlassen] (bildungsspr.): geschicktes Einflechten von Namen berühmter od. hochgestellter Persönlichkeiten, mit denen man angeblich selbst bekannt ist (in der Absicht, Eindruck zu machen); Namen: seltener für tName. ngmen-.Ngmen- (vgl. auch: Namens-): -Änderung, die: seltener für T Namensänderung; -deutung. die; -forschung, die: a) vgl. Familienforschung; b) svw. T-künde; -gebung. die; -. -en: a) Benennung einer Person od. Sache mit einem eigens hierfür ausgewählten Neunen; b) (DDR) svw. TNamensweihe; -gedfichtnis, das: Gedächtnis (1) für Namen, bes. von Personen; -künde, die <o. PL>: Wissenschaft von den (geographischen u. Personen Inamen, ihrer Herkunft, Geschichte, [soziologischen] Verbreitung usw.; Onomastik, Onomatologie, dazu: -kundlich <Adj.: o. Steig.; nicht präd.>; -liste, die: Liste, auf der die Namen der zu einer bestimmten Gruppe gehörenden Personen verzeichnet sind; ^los <Adj.; o. Steig.): 1. (nicht adv.) dem Namen nach nicht bekannt, sich nicht als Einzelpersönlichkeit aus einer größeren Zahl heraushebend: die -en Toten; die Verse stammen von einem -en (nicht bekannten) Dichter; noch ist er in Fachkreisen n. (hat er keinen Ruf); <subst.:> er arbeitet im Heer der Namenlosen. 2. (geh.) a) sehr groß, sehr heftig, stark, so daß man es nicht benennen, nicht mit Worten beschreiben kann: -es Elend; ihre Freude war n.; b) (verstärkend bei Adjektiven u. Verben) sehr, überaus: einen... Schrei aus Schmerz. Haß und n. getäuschter Treue (Maass, GouflS 325); sich n. furchten, dazu: -losigkett, die; -; -neming, die: T Namensnennung; -regfeter, das: vgl. ^liste; -reich <Adj.>: viele Namen enthaltend; -Stempel, der: seltener für T Namensstempel; -Verwechslung, die: -Verzeichnis, das: svw. T -liste; -Wechsel, der: das Wechseln des Namens (bes. des Familiennamens). namens [naimans; erstarrter Gen. von tNamel: 1. <Adv.> mit dem Namen: ein Mann n. Maier: in einem Land n. Utah, nicht weit von einer Stadt n. Ogden (K. Mann. Wendepunkt 100). 11. <Präp. mit Gen.) (Amtsspr.): im Neunen, im Auftrag: n. der Regierung, des Gerichts. Namens- (vgl. auch: namen-, Namen-): -aktie, die (Wirtsch.): vgl. -papier (Ggs.: Inhaberaktie); -Änderung, die; -bruder, der (geh.): jmd., der den gleichen Namen hat wie man selbst: -deutung, die: seltener Tür T Namendeutung; -fest, das: svw. T-tag; -form, die; -forschung, die: seltener fUr T Namenforschung (a); -gebung, die: seltener fürt Namen gebung; -ged£chtnis,das: seltener für T Namengedächtnis; -nerammg« die: Angabe, Nennung des / eigenenJ Namens; -papier, das (Wirtsch.): Wertpapier, das auf den Namen des Eigentümers eingetragen ist (Ggs.: Inhaberpapier); -patron, der: Heiliger, nach dem jmd. benannt ist; -Patronin, die: w. Form zu T-patron; -schild, das: a) kleines, an der Haus- od. Wohnungstür angebrachtes Schildchen mit dem Natnen des Wohnungsinhabers: die Klingeln sind neben den -ern; b) von Verkäufern, Beamten in öffentlichen Dienststellen, Tagungsteilnehmern u.a. am Revers o. ä. getragene kleine Karte mit dem Namen; -Schwester, die: vgl. ^bruden ^Stempel, der: Stempel mit jmds. Namen [u. Anschrift] od. mit der Wiedergabe seiner Unterschrift; -tag, der (kath. Kirche): Kalendertag eines Heiligen, der von demjenigen, der den Namen des Heiligen trägt, in manchen Gegenden statt des eigenen Geburtstags od. wie dieser gefeiert wird; -träger, der: Träger eines bestimmten Namens: für den Namen „Wilhelm** gibt es viele berühmte N.; -Verwechslung« die: seltener Tür TNamenverwechslung; ^vetter, der: svw. T^bruder; -Wechsel, der: svw. t Namenwechsel; -wehe, die (DDR): feierliche Namengebung bei einem Neugeborenen als Ersatz für die christliche Taufe: sozialistische N.; -zeichen, das: persönliches Kürzel für den eigenen Namen, mit dem jmd. z. B. ein Schriftstück abzeichnet; -zug^der: IJmds. Unterschrift (in ihrer charakteristischen Form). 2. (veraltend) kunstvoll gestaltetes Monogramm, Initialen. namentlich [na:m3ntlj<;; mhd. name(n)lich]: I. <Adj.; o. Steig.) mit Namen [geschehend, genannt/, nach Namen geordnet: -e Angaben; eine -e Liste (Namensliste); die Abstimmung ist. geschieht n.; die Teilnehmer werden n. aufgerufen. 11. <Adv.> besonders, vor allem, hauptsächlich: n. für Ungelernte ist es schwer, einen Arbeitsplatz zu finden; diese Route ist kaum passierbar, n. [dann], wenn es geregnet hau namhaft <Adj.; -er. -este) [mhd. namehaft, ahd. namohaft]: 1. <nur attr.) (bes. als Künstler, Wissenschaftler o.a.) mit einem bekannten Namen, bekannt, berühmt: -e Künstler, Gelehrte; die -esten Illustratoren. 2. 1858
narkotisch groß, nennenswert, ansehnlich: eine -e Summe; ein -er Teil der Obsternte ging an die Marmeladefabriken; die Ausgaben sind n. gestiegen. 3. *imdn.« etw. n. machen (Papier- dt.; ausfindig machen u. fbejnennen): einen Schuldigen n. machen; <Abl. zu 3:> Ngmhaftmachung. die; -. -en (Pa- pierdt); nimlich ['ne:mhc; Adj.: mhd. nemeliche (Adv.). zu: namelich. ahd. namolDi = mit Namen genannt, ausdrücklich]: I. <Adj.: o. Steig.: nur attr. od. alleinstehend) (geh.. veraltend): der-, die-, dasselbe: die -en Leute; Sie erzählten sich beide die -e Anekdote (Kesten. Geduld 79); am -en Tag; wir alle haben das -e gewollt. II. <Adv.> 1. drückt nachgestellt eine Begründung für die vorangehende Aussage aus: denn: sonntags n. (denn sonntags) gehen wir immer spazieren; Mit Gisela wollte er Wettschwimmen .... aber da kam er nicht mit. die war n. Gebietsmeisterin gewesen (Kempowski. Uns 82); <oft verblaßt zu einem bloßen Füllwort:) das war n. ganz anders; R n. reimt sich auf dämlich. 2. dient der näheren Erläuterung; und zwar, genauer gesagt: einmal in der Woche, n. am Dienstag, geht er kegeln; die Tatsachen., daß...;<Abl. zu I:)Nftmlich- keh, die; - (Amtsspr.. selten): Identität: die N. eines Kunstgegenstandes nachweisen; <Zus.:> N|mlichkeitsbe9cheini- gung. die (Zolhv.). Nimlichkeitserkläning. die (Zollw.). na, na! [na'na] <Interj.>: tna (1). Nandu ['nandul. der: -s. -s [span. fiandu < Tupi (In- dianerspr. des östl. Südamerika) nhandu]: straußenähn- licher. flugunfähiger Laufvogel, der in den Steppen u. Savannen Südamerikas lebt. Nänie [ne:np], die; -. -n [lat. naenia] (bildungsspr.): altrömische Totenklage. Klagelied (als literarische Form). Nanisnus [nanismos], der: - [zu griech. nänos = Zwerg] (Med.): Zwergwuchs. Stillstand des Längenwachstums beim Menschen (Ggs.: Gigantismus 1). Nanking ['nankro). der; -s. -e u. -s [nach der gleichnamigen chin. Stadt] (Textilind.): kräftiges Gewebe aus Baumwolle od. Zellwolle in Leinen- od. Köperbindung (das u.a. für Blue Jeans verwendet wird). nannte ['nantdl: fnennen. Nano- [nano; zu lat. nänus < griech. nänos = Zwerg] <Best. in Zus. mit den Bed.>: 1. (vor physikalischen Maßeinheiten) ein Milliardslei einer Einheit (z. B. Nanofarad). 2. zwergenhaft, klein (z. B. Nanosomie); Nanofarad, das: -[s]. -: ein milliardstel Farad: Zeichen: nF; Nanometer, der od. das; -s. -: ein milliardstel Meter: Zeichen, nm; Nanosomie [...so'mi:]. die; - [zu griech. soma = Körper]: svw. TNanismus. nanu! [nanu:] <Interj.> [aus dem Niederd.]: Ausruf der Verwunderung: n.. du kommst schon zurück? Napalm® [na:palm],das; -s [Kurzwort aus Naphtcnsäure u. Palmitinsäure]: Gemisch aus Benzin u. bestimmten Ver- dickungstnitteln, das als Füllung von Brandbomben verwendet wird: <Zus.:> Napalmbombe, die: mit Napalm gefüllte Brandbombe, die bei der Explosion extrem hohe Temperaturen erzeugt u. dadurch verheerende Wirkung hat. Napf [naßfl. der; -[e]s. Näpfe ['nepfo] <Vkl. tNäpfchen) [mhd. napf. ahd. (h)napf; H.u.] (regional): kleine [flache] runde Schüssel aus Ton. Email o.a. (bes. als Gefäß für das Futter von Haustieren, auch als einfaches Eßgefäß): der Katze einen N. mit Milch hinstellen; die Gefangenen erhielten jeweils nur einen N. Suppe. iqpf-.Nfpf-: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X -kuchen, der: in einer Napfkuchenform gebackener [Rühr]kuchen aus Backpulver- od. Hefeteig, dazu: -kuchenform, die: runde Backform mit hohem, seitlich od. durchgehend geriffeltem Randu. einem hohen Zylinder od. kegelstumpfförmigen Teil in der Mitte: -Schnecke, die: im Meer lebende, fest an von der Brandung bespülten Felsen haftende Schnecke mit breitem Fuß u. flacher, napf förmiger Schale. Näpfchen ['nsoftan]. das: -s. -: TNapf. Naphtha [nafla].das;-s. selten: die: - [lat. naphtha < griech. näphtha. pers. Wort]: 1. (Technik) Schwerbenzin als wichtiger Rohstoff für die petrochemische Industrie. 2. (veraltet) Erdöl: Naphthalin [...li:n], das; -s: aus Steinkohlenteer gewonnener, durchdringend riechender aromatischer Kohlenwasserstoff (Ausgangsmaterial für Lösungsmittel u.a.). Napolitain [napoli'te:l. das; -s. -s [nach der ital. Stadt Neapel (ital. = Napoli)]: kleines Schokoladentäfelchen. Nappa ['napa]. das: -[s]. (Sorten:) -s, <Zus.:> N^ppaleder, das; -s. - [amerik. napa (leather). nach der kalifornischen Stadt Napa]: bes. feines u. weiches, durch Nachgerbung waschbar gemachtes Leder: Nfppatasche, die: [HandJlasche aus Nappaleder. Narbe [narto]. die; -. -n [spätmhd. narbe. mhd. narwe. narwa. urspr. = Verengung (der Wundränder)]: 1. auf der Hautoberfläche sichtbare Spur einer verheilten Wunde: eine rote, tiefe, frische N.; eine lange N. über dem rechten Auge; die N. schmerzt, brennt; von dieser Verletzung werden -n zurückbleiben: die Wunde hat eine häßliche N. hinterlassen, ist ohne N. verheilt; sein Arm war mit -n bedeckt, voller -n; Ü die Auseinandersetzung hatte bei ihr tiefe -n hinterlassen. 2. (Gerberei) svw. tNarben. 3. (Bot.) (bei Blütenpflanzen) oberster, klebriger, meist auf einem Griffel (2) sitzender Teil des Fruchtknotens, der den bestäubenden Pollen aufnimmt. 4. kurz für tGrasnarbe; narben ['narbi)] <sw. V.; hat) (Gerberei): a) (von Fellen) enthaaren, so daß der Narben zum Vorschein kommt: b) den Narben mit einem bes. geformten Holz od. mit einer Maschine so bearbeiten, daß die natürliche Narbung hervorgehoben wird: genarbtes Leder; Narben [-]. der; -s. - (Gerberei): äußere Seite eines Tierfelles, oberste Schicht der Lederhaut, die nach Lösen der Haare. Borsten o. ä. eine für jede Tierart typische Narbung zeigt: Narbe (2). n$rben-, Nfrben-: ^bild. das (Gerberei): charakteristische Zeichnung des Leders: ^bikhing, die: das Sichbilden von Narben nach Verletzungen: -bruch, der (Med.): Bruch (2 b) im Bereich einer [ noch nicht abgeheilten] Operationsnarbe: -fistel, die (Med.): -gewebe, das (Med.): an der Stelle der Verletzung o. ä. entstehendes, derbes Bindegewebe, das allmählich schrumpft: -leder, das (Gerberei): genarbtes Leder: ^plastik, die (Med.): Korrektur einer Operationsnarbe: -reich <Adj.; nicht adv>: mit vielen Narben bedeckt: -seite, die: svw. tHaarseite (2) (Ggs.: Aas-. Fleischseite). narbig ['narbig] <Adj.; nicht adv.): mit Narben bedeckt, voller Narben: ein -es Gesicht; Narbung, die; -. -en (Gerberei): Art der Narbenbildung, äußere Zeichnung eines genarbten Leders: eine charakteristische N. Narde fnarcto]. die; -. -n [mhd. narde. ahd. narda < lat. nardus < griech. närdos. aus dem Semit.]: a) wohlriechende, dem Baldrian verwandte Pflanze, aus deren Wurzeln Salböle hergestellt werden: b) Ol od. Salbe aus der Narde (a); <Zus.:> N^rdenöl, das: Nf ittenwurzel, die. Nargileh [nargi'le:. auch: nar'gi:b]. die: -. -[s] od. das. -s. -s [pers. närgila]: orientalische Wasserpfeife: George Sand ... in Männerhosen .... an der Zigarre oder an der N. ziehend (Spiegel 52. 1976. 125). Narkoanalyse [narko-]. die; -. -n [aus tNarkose u. t Analyse] (Med.. Psych.): unter der Wirkung eines leichten Narkotikums durchgeführte psychoanalytische Befragung eines Patienten: Narkolepsie [...le'psi:]. die; -. -n [...Iran; zu griech. närke = Lähmung u. ISpsis = Anfall] (Med.): meist kurzdauernder, unvermittelt u. anfallartig auftretender unwiderstehlicher Schlafdrang: Narkologie [...lo'gi:]. die; - [t-logie]: svw. t Anästhesiologie; Narkomanie, die; - (Med.): krankhaftes Verlangen nach Schlaf- od. Betäubungsmitteln: Narkose [nar'ko:z3]. die; -. -n [griech. närkösis = Erstarrung]: (bei einer Operation) durch ein Narkosemittel bewirkte allgemeine Betäubung, herbeigeführter schlafähnlicher Zustand mit Ausschaltung des Bewußtseins u. damit der Schmerzempfindung: eine tiefe, leichte N.; dem Patienten eine N. geben, machen; die N. einleiten, überwachen, verlängern; die N. durch ein Beruhigungsmittel vorbereiten: aus der N. erwachen; jmdn. aus der N. holen: in [der] N. liegen; einen Eingriff in N. machen. Narkose- (Med.): -apparat.der: Apparat, der alle zur Durchführung u. Überwachung einer Narkose notwendigen Einzelgeräte enthält: -arzt, der: svw. t ^facharzU -facharzt, der: Facharzt mit einer Spezialausbildung für Narkosen: Anästhesist: ^gewehr, das (Tiermed.): Gewehr, mit dem einem Tier ein Betäubungsmittel (in einem Geschoß mit einer Kanüle) unter die Haut geschossen wird: Mnaske.die: Atemmaske zum Inhalieren eines Narkosemittels: ^mittel, das: Mittel, mit dem eine Narkotisierung erreicht wird: ^Schwester, die: vgl. -facharzt; -tiefe, die: -Überwachung, die. Narkotikum [narko.tikom],das; -s. ...ka: 1. Narkosemittel. 2. schmerzlinderndes Mittel, dessen Mißbrauch zur Sucht führen kann (z. B. Kokain. Morphium. Opium): ein wirksames N.: das N. einatmen; narkotisch <Adj.) [griech. narkö- tikös = erstarren machend]: a) (Med.) in Narkose versetzend: -e Mittel; b) betäubend: auf einem rauschähnlichen Zustand beruhend: ein -er Duft; er fühlte sich 117# 1859
Narkotiseur n. beschwingt: Narkotiseur [narkoti'zarg]. der: -s. -e [zu t narkotisieren): svw. t Narkosearzt: narkotisieren [...'zi:ren] <sw. V.: hat) (Med): in Narkose versetzen: einen Patienten n.: Carmichael hat Embryonen von Amphibien ... dauernd narkotisiert gehalten (Lorenz. Verhalten I. 138); U das Gewissen n. (beschwichtigen); die Massen ... durch Illusionen zu n. (Thielicke, Ich glaube 161); <Abl.:> Narkotisfc- rang, die: -. -en; Narkotismus [...tismos]. der. -: Sucht nach Narkotika. Narr [nar], der; -en. -en [mhd. narre, ahd. narro; H.u.]: 1. <Vkl. tNärrchcn) (geh.. veraltend) törichter Mensch; jmd., der sich (durch sein Benehmen od. durch dumme Fragen) lächerlich macht: ein eitler, eingebildeter N.; er ist ein N.. wenn er das glaubt; Geh. du Tölpel, du N.. du Krämerseele (Remaraue. Obelisk 235); Spr ein N. kann in einer Stunde mehr fragen, als zehn Weise in einem Jahr beantworten können; Kinder und -en reden die Wahrheit. 2. (früher) Spaßmacher, Possenreißer, Hanswurst, Harlekin Ian Fürstenliöfen, im Theater (bes. bei der Commedia deWarte)] (meist in bunter Kleidung, mit Schellen u. Narrenkappe auftretend); der schlagfertige N. durfte sich alles erlauben; er machte, spielte für den Herzog den -en; Spr jedem -en gefällt seine Kappe: * Jmdn. zum -en haben/halten; (seltener:) sich aus jmdm. einen -en machen (jmdn. anführen; lim Scherz] irreführen, täuschen u. veralbern); einen -en an jmdm. gefres§en haben (ugs.; jmdn., etw. in übertriebener Weise gern mögen; nach der alten Vorstellung, jmd. habe einen Dämon in seinem Innern stecken). 3 Jmd., der ausgelassen I in VerkleidungJ Karneval feiert; Karnevalist, Fastnachter: er ist als Büttenredner bei allen -en beliebt. narrativ [nara'ti.n <Adj.; o. Steig.) [spätlat. närrätivus. zu lat. närräre = erzählen] (Sprachw.): erzählend, in erzählender Form darstellend: -e Strukturen; der Unterschied zwischen -er u. Dialogform; <Abl.:> Narrativik [...ti:vik]. die; -: Wissenschaft, die sich mit der Kunst des Erzählens, der Struktur von Erzählungen befaßt; Narrator [nara:tor. auch: ...to:?].der; -s. -en [...ra'to.ran; lat. närrätor] (Literaturw.): Erzähler, <Abl.:) narratorisch <Adj.: o. Steig.) (Literaturw.): den Erzähler, die Erzählung betreffend, erzählerisch: Werke -en Charakters (Deschner, Talente 366); n. begabt sein. Nirrdien [nErcpn]. das; -s. -: tNarr (1); narren [naren] <sw. V.; hat) [mhd. (er)narren, ahd. Irnarren = zum Narren werden, sich wie ein Narr benehmen] (geh.): anführen, irreführen, täuschen: von einer Fata MOrgana, einem Traum genarrt werden; daß einen... nur das eigene Spiegelbild anblickte und narrte (Thielicke. Ich glaube 103). narren-, Narren-: -fest, das: a) brauchtümliches, an bestimmten Tagen stattfindendes, parodistisch-ausgelassenes Fest in der Antike und im Mittelalter; b) karnevalistisches Fest; -frelieit, die: jmdm. (den man nicht ganz ernst nimmt od. dem man eine gewisse Sonderstellung einräumt) zugestandene Freiheit, bestimmte Dinge zu tun od. zu sagen, die anderen nicht zugestanden werden: er hat. genießt N.; jmdm. N. geben, gewähren, zusichern: -bände <P1.): Spr N. beschmieren Tisch und Wände (Ausdruck des Ärgers über jmdn., der Gegenstände beschmiert, bekritzelt, die ihm nicht gehören); -haus, das (veraltet): Irrenanstalt: Sie müsse nach Dobfan. nach Dobfan, ins N.. er halte es nicht aus (Fussenegger. Haus 432); das ist ja hier das reinste N.; man kommt sich vor wie in einem N.; -kappe, die: a) (früher) enganliegende Kappe mit Hörnern (1) aus Stoff u. kleinen Schellen; b) bunte karnevalistische Kopfbedek- kung; -kleid,das (geh., selten), -kostüm, das: phantasievolle [karnevalistische] Verkleidung; -posse, N^rrensposse. die (geh., veraltend): [dummer, unsinniger] Scherz; etw., was nicht ernst genommen wird: das sind doch -n! (das ist doch Unsinn!); laß die -n!; -seil, das in der Wendung Jmdn. am N. führen (veraltend; jmdn. narren, an der Nase herumführen, hinhalten, urspr. = Seil, an dem die Narren [auf bildl. Darstellungen] die Symbolgestalten der verschiedenen Laster hinter sich herzogen, dann das Seil, an dem die Narren selbst geführt wurden); -sicher <Adj.) (ugs.): (von Geräten, Maschinen u.a.) so sicher konstruiert, so einfach zu bedienen, daß selbst der Ungeschickteste nichts falsch machen, nichts verderben kann: ein -es Gerät; -er, mühe- und fehlerloser Selbstbau (Funkschau 19, 1971. 1899); dieser Fotoapparat ist absolut n.; -streich, der (veraltend): übermütiger Streich: Till Eulenspiegels -e: -zepter, das: zur Tracht der Hofnarren gehörendes Zepter [als Zeichen ihres Amtes, ihrer Macht); Ü Prinz Karneval führt, schwingt das N. (regiert). n^rrenhaft <Adj.; -er, -este) (selten): wie ein Narr: sich n. benehmen; Narrensposse, die: t Narrenposse; N^rrentum, das; -s (selten): Narrheit: entwaffnendes N. zeichnete ihn aus; Narretei [nara't^j]. die; -. -en [gek. aus älterem Narrenteid ing = Narrenstreich; 2. Bestandteil mhd. teidine. älter: tagedinc, t verteidigen] (geh.): a) Scherz, übermütiges Tun, närrischer Spaß: all die -en der Faschingszeit; sie genossen N. und fröhliche Ausgelassenheit; b) Unsinn, törichte Handlung od. Vorstellung: das ist sinnlos, ist alles N.!; Narrheit, die; -. -en: a) <o. PI.) Dummheit, Einfalt, Naivität: etw. aus purer N. tun; b) närrischer Streich: Jmdn. mit allerhand -en necken; Närrin [nenn], die; -, -nen: w. Form zu tNarr: -nen und Narren (karnevalistische Anrede); närrisch [nenjl <Adj.) [mhd. nerrisch]: La) sich in bestimmten Situationen wie ein Narr verhaltend; unvernünftig u. daher den Spott anderer herausfordernd; skurril: ein -er Kauz; -e Einfälle haben; du bist wohl n. (ugs.; nicht recht bei Verstand), so etwas zu tun!; der Alte ist ein wenig n. (wirr im Kopf) geworden; sich n. benehmen; b) (ugs. emotional) sehr, übermäßig [groß]: -e Freude; sie war halb n. vor Glück; er ist n. verliebt; +auf jmdn., etw ./(seltener:) nach irodm., etw. n. sein (jmdn., etw. sehr gern mögen, haben wollen): sie ist n. auf Kinder, n. auf Süßigkeiten; Die junge Bulgarin ist ganz n. nach Löwen und Tigern (Hörzu 4L 1971. 8). 2. (nicht präd.) karnevalist isch, faschingsmäßig: die -e Zeit, -es Treiben; auf den Straßen geht es n. zu. Narwal [narva.l. auch: narvall. der; -[e]s. -e [dän. narhval < anord. nähvalr. eigtl. = Leichenwal, wahrsch. nach der schwarz u. weiß gefleckten Haut]: in arktischen Gewässern lebender grauweißer, dunkelbraun gefleckter Wal mit einem langen Stoßzahn, der dem Männchen als Waffe dient. Narziß [nart^is], der; - u. ...isses, ...isse [nach lat. Narcissus. griech. Närkissos. einem schönen Jüngling der griech. Sage, der sich in sein Spiegelbild verliebte u. nach seinem Tod in eine Narzisse verwandelt wurde] (bildungsspr.): ganz auf sich selbst bezogener Mensch, der sich selbst bewundert und liebt: er ist ein N.; Narzjsse, die; -, -n [lat. narcissus < griech. närkissos. wahrsch. volksetym. angelehnt an närke (t Narkose) wegen des starken Duftes]: im Frühling blühende Blume mit langen, schmalen Blättern u. meist glockenförmigen, großen, duftenden gelben od. weißen Blüten auf hohen Stielen; Narzißmus [nar'tßismos]. der; -: /krankhafte 1 Selbstliebe, Ichbezogenheit: N. ist eine Selbstbezo- genheit. die liebesunfähig macht (Ruthe. Partnerwahl 167); NarzBt [nar'tßist], der; -en. -en: jmd., der [erotisch] nur auf sich selbst bezogen, zu sich hingewandt ist; narzjßtisch <Adj.>: a) eigensüchtig, voller Selbstbewunderung; b) den Narzißmus betreffend, auf ihm beruhend. nas-.Ngs- (vgl. auch: nase-, Nase- u. nasen-. Nasen-): -führen <sw. V.; hat): anführen, foppen: die Leute n.; und wenn er dann herausfand, daß er genasführt worden war (FAZ 13. 5. 61. 47). dazu: -fiihnii«. die; -hörn, das [LÜ von lat. rhlnocerös, tRhinozerus]: großes, plumpes Tier mit dicker Haut, das ein od. zwei Hörner auf der Nase trägt, dazu: -hornkäfer, der: großer, brauner od. schwarzer Käfer mit einem langen Hörn auf dem Kopf, -hornvogel, der: großer, in tropischen Gebieten auf Bäumen lebender Vogel mit einem großen Hörn auf dem Schnabel; -lang: tnasenlang; -tuch, das (südd.. Schweiz.): Taschentuch. nasal [na'za:l] <Adj.) [zu lat. näsus = Nase]: 1. <o. Steig.) (Med.) die Nase betreffend; zur Nase gehörend. 2. <o. Steig.) (Sprachw.) als Nasal [ausgesprochen]: dieses n muß n. gesprochen werden. 3. [unabsichtlich] durch die Nase sprechend: er spricht mit leicht n. gefärbter Stimme; Nasal [-], der; -s, -e (Sprachw.): Laut, bei dessen Aussprache die Luft [zum Teil] durch die Nase entweicht (z.B. m. ng); nasalieren [nazali.ran] <sw. V.; hat) (Sprachw.): einen Laut nasal aussprechen; <Abl.:> Nasalkning, die; -. -en (Sprachw.): Aussprache eines Lautes als Nasal; Nasallaut, der; -[eis. -e (Sprachw.): svw. tNasal; Nasalvokal, der; -s, -e (Sprachw.): nasalierter Vokal. nfsch-, Nfsch»: -katze, die (ugs.): jmd., der gerne u. viel nascht: sie ist eine richtige N.; -maul, das (ugs.): vgl. -katze; -sucht« die <o. PL): großes Verlangen zu naschen; Naschhaftigkeit, dazu: -süchtig <Adj.; nicht adv.X sehr naschhaft; -werk, das <o. PI.) (veraltet): Süßigkeiten. naschen [najn] <sw. V.; hat) [mhd. naschen, ahd. naseön. urspr. = knabbern, schmatzen, lautm.]: 1. Süßigkeiten 1860
nasen-, Nasen o.a. [Stück für StückJ genießerisch verzehren: sie nascht gerne, viel: wenn sie unglücklich ist. nascht sie den ganzen Tag [Pralinen]: <subst.:>Spr Naschen macht leere Taschen. 2. [heimlich/ kleine Mengen von etw. [wegnehmen u. ] essen: wer hat vom Kuchen genascht?: sie naschten ein paar Beeren von den Sträuchern. Naschen [neis^n], das: -s. -: TNase (1 a). Nascher l'najB]. (seltener:) Näscher ['nein], der; -s. -: jmd., der gerne nascht: Nascherei [najany], die: -. -en: 1. <o. PI.) [dauerndes] Naschen: wenn du mit der N. nicht aufhörst, wirst du krank werden. 2. svw. T Näscherei; Näscherei [nefc'rajl. die; -. -en (meist PI.) (geh.. veraltend): Süßigkeit: N^scherin, Nfscherin, die; -. -nen: w. Form zu T Nascher. Naschen naschhaft <Adj.; -er. -este: nicht adv.): gerne u. oft naschend: genäschig: ein -es Kind; Oswald Brunies war n.. den Süßigkeiten verfallen (Grass. Katz 48); <Abl.:) Naschhaftigkeit, die: -: ihre N. kostet sie viel Geld. Nase [na:z3l. die: -. -n [mhd. nase. ahd. nasal: l.a) <Vkl. T Naschen) in der Mitte des Gesichts gelegenes, beim Menschen charakteristisch hervorspringendes Organ, das zum Atmen u. zum Riechen dient: eine große. spit2e. lange, knollige, gerade, gebogene N.; der Hund hat eine feuchte N.; jmdm. blutet die N.; jmdm. läuft die N. (ugs.: jmd. hat Schnupfen): die N. ist verstopft; die Kinder drückten sich an der Schaufensterscheibe die -n platt: er hielt sich die N. zu. weil es stank: sich die N. putzen, schneuzen, schnauben: sich die Nase pudern; die N. kraus ziehen, rümpfen; ich faßte mir an die N.; das Kind ist auf die N. gefallen (ugs.; hingefallen): ich setzte mir die Brille auf die N.; man soll durch die N. atmen: er redet durch die N.: das Kind bohrt in der N.; mich juckt es in der N.; ein unangenehmer Geruch sticht, fährt jmdm. in die N.; *jmdm. paßt/gefällt jmds. N. nicht (ugs.: jmd. mag jmdn. nicht leiden): von jmdm., etw. die Nase [gestrichen] voll haben (ugs.; jmds., einer Sache / sehr] überdrüssig sein: genug von jmdm.. etw. haben): von der Arbeit die N. voll haben: die N. vorn haben (ugs.; bei einem Wettbewerb o.a. gewinnen): seine N. in etw ./in alles stecken (ugs.; sich um etwas kümmern, was einen nichts angeht: sich überall ungefragt einmischen): er steckt seine N. immer in fremde Angelegenheiten; nicht weiter sehen als seine N. [reicht] (ugs.; beschränkt, engstirnig sein): die N. hoch tragen (T Kopf 1); die N. hingen lassen (TKopf 1): die N. riimpfen (sich über jmdn., etw. erhaben fühlen u. verächtlich auf ihn, es herabsehen): über Gammler die N. rümpfen; sich (Dativ) die N. begießen (ugs.; Alkohol trinken): die N. zu tief ins Glas stecken (ugs.; sich betrinken); eine N. bekommen (ugs.; getadelt, gemaßregelt werden: viell. nach der Vorstellung, daß dem Getadelten [symbolischI eine Nase gedreht wird): die/seine N. in ein Buch stecken (ugs.; eifrig lernen); imdm. eine N. drehen (ugs.; jmdn. auslachen, verhöhnen); jmdm. eine lange N. machen (ugs.: jmdn. verspotten); etw. beleidigt die/jmds. Nase (geh.: etw. riecht schlecht); immer der N. nach (ugs.: immer geradeaus): erste Straße rechts und dann immer der N. nach; imdm. etw. an der N. ansehen (ugs.; etw. aus jmds. Miene erraten [können]): ich sehe es dir an der N. an. daß du gelogen hast; sich an die/seine eigene N. fassen/an der eigenen N. zupfen (ugs.; die eigenen Fehler erkennen, wenn man andere kritisiert): faß dich an die/deine eigene Nase!; jmdn. an der N. herumfuhren (ugs.: jmdn. bewußt täuschen, irreführen: nach dem Bild des an einem Nasenring gezogenen Tieres): auf der N. liegen (ugs.: krank sein): sie liegt schon wieder, seit drei Wochen auf der N.; auf die N. fallen (ugs.; scheitern, Mißerfolg haben): er ist [mit diesem Projekt] voll auf die N. gefallen; jmdm. etw. auf die N. binden (ugs.; jmdm. etw. erzählen, was er nicht zu wissen braucht): das werde ich dir nicht auf die N. binden; Mußt du jedem auf die N. binden, wer du bist? (A. Zweig. Grischa 61); jmdm. auf der N. herumtanzen (TKopf 1); imdm. eins/was auf die N. geben (ugs.; jmdn. tadeln, zurechtweisen); sich etw. aus der N. gehen lassen (ugs.: sich etw. entgehen lassen); jmdm. etw. aus der N. ziehen (ugs.; jmdn. dazu bringen, etw. zu erzählen [was er nicht erzählen will od. sollte]): laß dir doch nicht jedes Wort aus der N. ziehen, erzähl schon!; etw. fährt jmdm. in die N. (ugs.; etw. ärgert jmdn.); etw. sticht jmdm. in die N. (ugs.; etw. gefällt jmdm. sehr gut: jmd. möchte etw. haben): das Kleid sticht mir schon lange in die N.; mit langer N. abziehen [müssen) (ugs.; enttäuscht weggehen [müssen]); jmdn. mit der N. auf etw. stoßen (ugs.; jmdn. deutlich auf etw. hinweisen); immer mit der N. vom sein (ugs.; vorwitzig sein); [nicht] nach jmds. N. sein (ugs.; jmdm. [nicht] gefallen): das Ergebnis war überhaupt nicht nach seiner N.; nach jmds. N. gehen (ugs.; jmds. Vorstellungen entsprechend verlaufen): wenn es nicht nach seiner N. geht, spielt er nicht mehr mit; pro N. (ugs.; pro Person): es gibt ein Stück Kuchen pro N.: jmdm. etw. unter die N. reiben (ugs.; jmdm. etw. Unangenehmes deutlich zu verstehen geben, vorhalten): du brauchst mir meine Fehler nicht dauernd unter die N. zu reiben: jmdm. etw. unter die N. halten (ugs.; jmdm. etw. so vors Gesicht halten, daß er es sehen muß): er hielt ihm seinen Paß unter die N.; jmdm. die Tür vorder N. zuschlagen (ugs.: 1. im letzten Augenblick vor jmdm. die Tür zumachen. 2. jmdn. schroff zurückweisen): mit diesem Verhalten haben die Arbeitgeber den Gewerkschaften die Tür vor der N. zugeschlagen; jmdm. vor der N. wegfahren (ugs.; kurz bevor man angelangt ist, abfahren): er kam zu spät, weil ihm der Bus vor der N. weggefahren war: jmdm. jmdn. vor die N. setzen (ugs.: jmdm. jmdn. zum Vorgesetzten geben): man setzte ihm einen Dienststellenleiter vor die N.; jmdm. etw. vor der Nase wegschnappen (ugs.; etw. nehmen, kurz bevor ein anderer es hätte bekommen können); etw. vor der N. haben (ugs.; etw. in unmittelbarer Nähe haben); b) Geruchssinn: der Hund hat eine gute, feine N.; c) Spürsinn, Gespür: sie hat eine gute, die richtige N. fürs Geschäft; die haben eine gute N. für alles, was Geld einbringt (Waggerl. Brot 47). 2.a) (geh.) Bug eines Schiffes, Flugzeugs: Vorderteil eines Autos: die N. des Bootes hob sich aus den Wellen; Der Flugzeugführer muß also beim Abflug die N. seiner Maschine auf den Punkt B stellen (Frankenberg. Fahren 77); b) Vorsprung an einer Felswand od. einem Gebäude: c) hakenförmiger Ansatz an einem Dachziegel. Hobelo. ä. 3. (ugs.) herablaufender Färb-, Lacktropfen: wenn man zu viel Farbe nimmt, entstehen -n. 4. in Flüssen lebender, relativ großer Karpfenfisch mit einem einer Nase (1 a) ähnlichen Oberkiefer. nase-,Nase-(vgl. auch: nas-. Nas- u. nasen-. Nasen-): -lang: T nasenlang; -rümpfen, das; -s: [das Rümpfen der Nase als] Ausdruck der Ablehnung, der Verachtung: -rümpfend <Adj.; o. Steig.; in Verbindung mit Vollverben): Ablehnung, Verachtung zum Ausdruck bringend: n. ging er aus dem Zimmer; -weis [...v^jsl <Adj.> [mhd. nasewise = scharf witternd, spürnasig (vom Jagdhund)]: (meist von Kindern) neugierig, vorwitzig sich einmischend, fragend: ein -es kleines Mädchen; sei nicht so n.!; Du bist gewohnt, deine Meinungen ziemlich frei und ... auch ziemlich n. vorzutragen (Fussenegger. Zeit 83); -weis, der; -es. -e: jmd., der naseweis ist. näseln [ne:zln] <sw. V.; hat) [spätmhd.]: durch die Nase, nasal sprechen: sie näselt ein wenig: eine näselnde Stimme; Ü Schnarrende, näselnde... Musik drang aus einem kleinen Cafö heraus (Jahnn, Geschichten 74); Nisehing, die: -. -en: svw. tNasalierung. nasen-, Nasen-: -äffe, der: (auf Borneo heimischer) Affe mit rotbraunem Fell, langem Schwanz u. sehr großer, fleischiger Nase: -bär, der: (in Mittel- u. Südamerika heimischer) kleiner Bär mit langem, buschigem Schwanz, länglichem Kopf u. langer, rüsselartiger Nase: -bein, das: paariger, den oberen Teil der menschlichen Nase bildender Knochen, dazu: -beinbruch, der. -beinfraktur, die: -bkiten, das; -s: Blutung aus der Nase: N. haben, bekommen; -bohrer, der (ugs. scherzh.): jmd., den man nicht ganz für voll, nicht ganz ernst nimmt: -dusche, die (Med.): Spülung der Nase mit einer medizinisch wirksame Substanzen enthaltenden Kochsalzlösung bei [chronischem] Schnupfen: -fahrrad, das (ugs. scherzh.): Brille, Kneifer: -flügel, der: fleischige Außenwanddermenschlichen Nase: seine N. bebten, zitterten, zuckten; Mein Sohn hat die Angewohnheit. ... die N. zu weiten, wenn ihn etwas packt (Grzimek, Serengeti 50): -«ang, der (Anat.): von der Nasenmuschel gebildeter Gang in der Nase: -grüß, der (Völkerk.): bei bestimmten Völkern übliche Form des Grußes, bei der man sich gegenseitig mit der Nase berührt: ~hai. der: in der Tiefsee lebender Haifisch mit sehr langer, schaufeiförmiger Schnauze: -heilkunde, die: Spezialgebiet der Medizin, das sich mit den Krankheiten der Nase beschäftigt: Rhinologie: -höhle, die (Anat.): Innenraum der Nase: ^katarrh. der (veraltet): Schnupfen: ^klammer, die (Buch- u. Schriftw.): geschweifte Klammer: -kor- rektur, die: durch einen chirurgischen Eingriff vorgenomme- 1861
-nastg ne Veränderung der äulieren Form der Nase: ^kuß, der: svw. t-gruß; ^lang, (auch:) naselang, naslang, in der Verbindung alle n. (ugs.; sich in kurzen zeitlichen Abständen wiederholend: dauernd: immer wieder): er hat alle n. andere Ideen: du bist alle n. krank; klänge.die: a) kleiner [entscheidender] Vorsprung: jmdn. um eine N. schlagen; er war mir beim Mieten der Wohnung um eine N. voraus; b) (Pferdesport) Länge eines Pferdekopfes: das Pferd gewann mit zwei -n; ^laut. der (Sprachw.): svw. t Nasal: -loch, das: (zweifach vorhandene) äußere Öffnung der Nase: große, kleine, runde Nasenlöcher; sich das rechte, linke N. zuhalten: *Qmdm.] verliebte Nasenlöcher machen (ugs.; jmdn, verliebt ansehen, mit ihm flirten): m>I. das: medizinisches öl. das bei Schnupfen in die Nase geträufelt wird: -Plastik, die (Med.): vgl. -korrektur; Miuetscher. der (ugs. scherzh.): 1. Brille, Kneifer. 2. Sarg [mit flachem DeckelI: ^rachenraum. der (Med.): oberer Abschnitt des Rachenraumes im Anschluß an die Nasenhöhlen: ^Rachen-Raum (mit Bindestrichen), der (Med.): Bereich von Nase u. Rachen: Erkrankungen des -s; -ring, der: 1. durch die Nasenscheidewand von Bullen gezogener Eisenring zum Führen. 2. (Völkerk.) Metallring als Nasenschmuck: -rücken, der: oberer Teil der Nase, der von der Nasenwurzel bis zur Nasenspitze reicht: ^sattel, der: oberer Teil des Nasenrük- kens: ^Scheidewand, die: aus Knorpel bestehende Trennwand, die das Innere der Nase in zwei Hälften teilt: -schleim, der: von der Nasenschleimhaut abgesonderte, schleimige Flüssigkeit, die die Atemluft befeuchtet u. Staubteilchen o. ä. aufnimmt: -sdileimhaut, die: die Innenwände der Nase auskleidende Schleimhaut, dazu: -Schleimhautentzündung, die (Med.): Schnupfen: -9Chmuck, der (Völkerk.): an der Nasenscheidewand od. den Nasenflügeln angebrachter Schmuck bei Naturvölkern: ^sekret, das (Med.): svw. !-schleim; -Spiegel, der: 1. (Med.): aus einem an einem Griff befestigten, kleinen Spiegel bestehendes Instrument zur Untersuchung der Nasenhöhle: Rhinoskop. 2. (Zool.) unbehaarter Hautteil im Bereich der Nase bei manchen Säugetieren: ^spitze, die: vorderes Ende der Nase: eine rote, blasse N. haben; sie wurde vor Angst weiß um die N.; die Bettdecke bis zur N. ziehen; 'nicht weiter sehen als die N. reicht (ugs.; sehr engstirnig sein); imdm. etw. an der N. ansehen (ugs.; etw. aus jmds. Miene erraten): ich sehe dir an der N. an. daß du noch ein Stück Kuchen willst; -spray, der od. das: medizinischer Spray, der bei Schnupfen ein Abschwellen der Nasenschleimhäute bewirkt: -spulung, die (Med.): svw.!-dusche: -stüber.der: 1. leichter Stoß gegen die Nase: jmdm. einen N. geben, versetzen. 2. (ugs.) Tadel, Verweis: Es wäre verdrießlich, würde ich mir Jetzt einen N. einhandeln (Becker. Irreführung 210): -tamponade. die (Med.); vgl. Tamponade; -tropfen <P1.>: Flüssigkeit zum Einträufeln in die Nase bes. bei Schnupfen: -wand, die: svw. t-Scheidewand; -wärmer, der (ugs. scherzh.): kurze Tabakspfeife: -winkel, der: Winkel, der von Nasenflügel u. Wange gebildet wird: einen Pickel im N. haben; ^wurael, die: Ansatzstelle der Nase an der Stirn: eine tiefe Falte über der N. haben. -nasig [-na:zic] in Zusb.. z. B. breitnasig, Nashaoreng [ na:zi goren], das; -[s]. -s [indon. nasi goreng. eigtl. = gebratener Reis): indonesisches Gericht aus Reis, verschiedenen Gemüsen, Fleisch u. Krabben. Nfisling ['nesliQ]. der; -s. -e: svw. TNase (4). naß [nas] <Adj.; nasser, auch: nässer, nasseste, auch: nasseste) [mhd.. ahd. nasl: 1. von Feuchtigkeit, bes. Wasser, durchtränkt od, von außen, an der Oberfläche damit benetzt, bedeckt (Ggs.: trocken): nasse Kleider. Schuhe. Strümpfe: nasse Haare; nasses Gras; ein nasser Schwamm. Lappen; nasses Holz brennt schlecht; sie bekamen nasse Füße; (geh.:) sie nahmen mit nassen Augen (mit Tränen in den Augen) voneinander Abschied; er war völlig, durch und durch, bis auf die Haut n.: die Wäsche ist n.: der Lack, die Farbe, die Tinte ist noch n. (noch nicht getrocknet): der Schnee war n. (halb getaut): das Kind hat die Hose, das Bett n. gemacht (in die Hose, das Bett uriniert): mein Hemd war n. von Schweiß; eine Schallplatte n. abspielen. (Jargon): fahren (abspielen, wobei eine Flüssigkeit aufgebracht wird, die den Klang verbessern u. die Platte schonen soll): R ich werde mich n. machen (landsch.; ich werde mich hüten [das zu tun]): genauso n. [wie vorher] sein (genauso klug [wie vorher] sein): * Jmdn. n. machen (Sport Jargon: 1. den Gegner häufig ausspielen u, dadurch blamieren. 2. den Gegner klar, hoch besiegen)', Geld, Scheine o. ä. n. machen (landsch.; vertrinken): Sie hat bei gemeinsamen Touren die Scheine n. gemacht (MM 22. 1. 70, 4). 2. regenreich, verregnet (Ggs.: trocken): ein nasser Sommer; nasses Wetter; das Wetter nach Neujahr war n. und lau (Doderer. Wasserfälle 157). 3. *filr n. (landsch.; umsonst: ohne Eintrittsgeld: frühnhd. naß = liederlich, auch: ohne Geld): wir sind für n. ins Kino gekommen; Naß [-]. das; Nasses (dichter.): a) Wasser, in dem man schwimmt: wir sprangen hinein ins erfrischende, kühle N; * gut N.! (Gruß der Schwimmer); b) Regen: die Bauern warteten auf das lebensspendende N.; c) Getränk. z.B. Wein, Bier o.a.: paß auf. daß du das kostbare N. nicht verschüttest: er schenkte noch ein Glas des edlen Nasses ein; er fühlte klebriges Naß (Blut) über seine Wangen rinnen. nfB-.Nfß: ^ßhile, die (Bot.): durch Bakterien hervorgerufene Fäule bei Kartoffeln: ^fest <Adj.; nicht adv.>: auch im nassen Zustand Festigkeit besitzend: -es Papier; -forsch <Adj.>[wohlzunaß = betrunken, also eigtl. = in betrunkenem Zustand forsch] (meist abwertend): übertrieben, einer Situation nicht angemessen forsch: eine -e Sprache. Ausdrucksweise; n. fragen, antworten, auftreten; -galle, die [zu t^alle (1) in der Bed. ..schlechte, fehlerhafte Stelle14] (Landw.): durch austretendes Grundwasser ständig feuchte Stelle im Gelände: -geschwitzt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: naß von Schweiß: ein -es Hemd; ich war n.; -in-Naß-Druck (mit Bindestrichen), der (Druckw.): unmittelbar aufeinanderfolgendes Drucken von zwei od. mehreren Farben: -wkalt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): regnerisch u. kalt: -es Wetter; ein -er November; es war n. und ungemütlich; -raslerer, der: jmd., der sich mit Wasser, Seife u. Rasierklinge rasiert: -rasur, die: Rasur mit Wasser, Seife u. Rasierklinge: -schleifen, das; -s: das Schleifen von Lacken o. ä. mit Schleifpapier u. einer Flüssigkeit, dazu: --Schleifmaschine, die; -schleifpapier, das; -schnee, der: halb getauter Schnee, dazu: -schneelawine, die; -wasche, die: Wäsche, die in der Wäscherei gewaschen, aber nicht getrocknet wird: ^»lle.die (Bauw.): Raum in einer Wohnung, einem Gebäude, in dem Wasserleitungen liegen: Küche und Bad sind -n. 'Nassauer [nasajjß]. der: -s. - [zu t naß unter scherzh. Anlehnung an den Ortsnamen Nassau] (ugs. scherzh): /heftiger/ Regenschauer, Regenguß: du kannst den Schirm ruhig offen lassen, der nächste N. kommt gleich. Nassauer [-]. der, -s. - [urspr. Studentenspr.. zu tnaß (3) unter scherzh. Anlehnung an den Ortsnamen Nassau] (ugs.. meist abwertend): jmd., der häufig bei anderen mit ißt, mittrinkt, sich ständig Kleinigkeiten geben läßt, an Dingen von anderen partizipiert, ofine je dafür zu bezafilen od. eine Gegenleistung zu erbringen: er ist ein richtiger N.; nassauern [nas^iBn] <sw. V.; hat) (ugs.. meist abwertend): sich wie ein 2Nassauer verhalten. Ntoe Cresa], die; - [mhd. ne33e. ahd. na33i]: nasse Beschaffenheit, das Naßsein: starke Feuchtigkeit: die N. des Holzes macht eine Bearbeitung unmöglich; die N. dringt durch die Kleider; die N. hat die Wurzeln der Pflanze verfaulen lassen; bei dieser N. kann man nicht im Wald Spazierengehen; bei N. besteht Schleudergefahr auf der Straße; etwas vor N. schützen; nisseln I'nEsln] <sw. V.; hat) (veraltet, noch landsch.): a) leise regnen: Es nässelt aus allen Himmelsrichtungen (Strittmatter. Wundertäter 246); b) ein wenig nässen (2a): die Wunde nässelt; nässen [n£sn] <sw. V.; hat): 1. (geh.) naß machen: der Dampf näßt die Scheiben; der Tau näßte unsere Füße: das Bett n. (geh.; ins Bett urinieren): Der Schweiß rann ihm übers Gesicht. ... näßte die Maske (Sebastian. Krankenhaus 130). 2.a) Flüssigkeit. Feuchtigkeit absondern: die Wunde näßt; eine nässende Flechte; b) (Jägerspr.) (vofn Wild) urinieren: der Hirsch näßt: näßlich [resl«;] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) (selten): ein wenig naß: feucht: eine dicke Wirtin, die mit -er Hand ... guten Abend wünschte (Frisch. Stiller 357). Nastie [nas'ti:]. die; - [zu griech. nastös = (fest)gedrücktl (Bot.): durch einen / DruckJreiz ausgelöste Bewegung der Organe von Pflanzen. naszierend [nas'ißi.rent] <Adj.: nur attr.) [zu lat. näsci. tNatur]: (bes. von chemischen Stoffen) entstehend, im Werden begriffen: Natalität [natalit£:t]. die; - [zu lat. nätälis = zur Geburt gehörend] (Statistik): Anzahl der Lebendgeborenen bezogen auf eine bestimmte Personenzahl u. einen bestimmten Zeitraum: Geburtenhäufigkeit: Nation [na't$io:n]. 1862
Nationalitätsprinzip die; -. -en [frz. nation < lat. nätio = das Geborenwerden; Geschlecht; VoUc(sstamm). zu: nätus. INatur]: a) große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden od. bilden wollen: die deutsche, französische, englische N.; eine unterdrückte, um ihre Unabhängigkeit kämpfende N.; eine geteilte N.; b) Staat[swesen]: in der Stadt hingen die Fahnen vieler -en; Frankreich war unter den 48 -en. die im Dezember 1948 die allgemeinen Menschenrechte unterzeichneten (Dönhoff, Ära 117); die Vereinten -en (Organisation, in der sich viele Staaten zur Erhaltung des Weltfriedens zusammengeschlossen haben): c) (ugs.) Menschen, die zu einer Nation gehören: Volk: die ganze N. verfolgte die Ereignisse am Bildschirm; er ist der Liebling der N.; national [nat$jo- na:l] <Adj.> [frz. national, zu: nation. tNation): a) <o. Steig.; nicht präd.) eine Nation betreffend: zur Nation gehörend: die -e Selbständigkeit. Unabhängigkeit; -e Interessen vertreten; die -e Kultur; das -e Prestige; ein -er Gedenktag; diese sportliche Niederlage wurde als -e Schande betrachtet; eine -e Minderheit (in einem Staat lebende kleine Bevölkerungsgruppe, die sich von der Mehrheit durch Abstammung, Sprache, Kultur unterscheidet): b) <o. Steig.; meist attr.) innerstaatlich, inländisch: etw. auf -er Ebene regeln; eine -e Lösung für ein Problem suchen; industrielle Erfolge auf-en und internationalen Märkten (Spiegel 36. 1974, 50); c) überwiegend die Interessen der eigenen Nation vertretend: patriotisch gesinnt: eine -e Partei. Gruppe: außerdem hält er sich, wie Jeder -e Mann, für einen sehr widerstandsfähigen Zecher (Remaraue. Obelisk 44); seine Politik ist betont n.; n. denken, fühlen, handeln. national-« National-: -bank, die <P1. -banken): zentrale Notenbank eines Staates: -bewußt <Adj.; nicht adv.>: Nationalbewußtsein besitzend, zum Ausdruck bringend: -es Denken; n. sein; -bewußtsein.das: Bewußtsein, einer Nation anzugehören, Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Nation: erwachendes N.; -bibliothek, die: staatlich unterhaltene Bibliothek, die das Schrifttum eines Staates sammelt: ^-Charakter, der: den Angehörigen einer Nation zugeschriebener besonderer Charakter: Sparsamkeit gehört zum N. der Schotten; Monokratisch <Adj.: o. Steig.): a) nationalistische u. demokratische Ziele verfolgend: -e Politik: b) einer nationaldemokratischen (a) Partei angehörend, sie unterstützend: ein -er Abgeordneter: n. wählen; -denkmal, das: Denkmal, das Nationalbewußtsein ausdrücken soll: Mlreß, der: vgl. ^trikot; -hinkommen, das: svw. t Volkseinkommen; ^elf, die (Fußball): vgl. -mannschaft; ^epos, das: / Helden]epos, das für eine Nation von besonderer Wichtigkeit ist: ^färben <P1.>: Farben, die ein Staat auf Fahnen, Wappen, Abzeichen o. ä. verwendet: ^feiettag, der: / gesetzlicher} Feiertag zur Erinnerung an ein für die Nation wichtiges politisches Ereignis: ^figur, die: eine Nation symbolisierende Figur: der deutsche Michel ist Deutschlands N.; ^flagge, die: Flagge als Hoheits- od. Ehrenzeichen eines Staates: -galerie, die: vgl. -museum; HZarde, die: 1. in der Französischen Revolution gebildete Bürgerwehr. 2. Miliz in den Vereinigten Staaten, die bei inneren Unruhen eingesetzt wird, dazu: MJardist, der: Angehöriger der Nationalgarde (1.2); -gefühl, das: vgl. -bewußtsein: kein N. haben; ^Bericht, das: für ein Land typisches u. dort besonders häufig gegessenes Gericht: Spaghetti sind ein italienisches N.; Getränk,das: vgl. -gericht; ^heillgtum, das: Heiligtum einer Nation: ^held, der; ^hymne, die: Lied mit meist patriotischem Text, das als Ausdruck des Nationalbewußtseins bei feierlichen Anlässen gesungen od. gespielt wird: die offizielle N. eines Landes; die N. singen, spielen; -kirche, die: auf den Bereich einer Nation begrenzte, rechtlich selbständige Kirche, dazu: -kirchlich <Adj.; o. Steig.); ^Kommunismus, der: Ausprägung kommunistischer Ideologie, Politik u. Herrschaft, bei der die nationalen Interessen u. Besonderheiten im Vordergrund stehen: -konzil, das (kath. Kirche): Kirchenversammlung mit Vertretern einer Nation: -kultur. die; -liberal <AdJ.; o. Steig.): a) nationalistische u. liberale Ziele verfolgend: -e Ideen; b) einer nationalliberalen (a) Partei angehörend, sie unterstützend: -liga, die (Fußball): (in Österreich w. der Schweiz) höchste, über den Regionalligen stehende Spielklasse: -literatur, die: Gesamtheit der schöngeistigen Literatur eines Volkes: Mnannschaft, die: Auswahl der besten Sportler eines Landes in einer Sportart für internationale Wettkämpfe: -museum, das: [staatliches] Museum, in dem die für eine Nation besonders wichtigen Kunst- u. Kulturgüter gesammelt u. ausgestellt werden, -Ökonom, der: svw. t Volkswirtschaftler; -Ökonomie, die: svw. t Volkswirtschaftslehre, dazu: -ökonomisch <Adj.; o. Steig.): svw. t volkswirtschaftlich; -park, der: staatlicher Naturpark: -politisch <Adj.; o. Steig.): die nationale Politik betreffend: -preis, der (DDR): hohe staatliche Auszeichnung, die für besondere Leistungen auf technischem, wissenschaftlichem, künstlerischem Gebiet verliehen wird, dazu: -Preisträger, der; ^rat.der: l.dieaus Wahlen hervorgegangene Volksvertretung in Österreich u. der Schweiz. 2. Mitglied des Nationalrats (1); -Sozialismus, der (hist): a) nach dem I. Weltkrieg in Deutschland aufgekommene, extrem nationalistische, imperialistische u. rassistische politische Bewegung. 2. auf der Ideologie des Nationalsozialismus (1) basierende faschistische Herrschaft von A. Hitler in Deutschland von 1933 bis 1945: der Kampf. Widerstand gegen den N.; in der Zeit des N. waren die Gewerkschaften verboten; die Opfer des N.. dazu: -Sozialist, der: Vertreter, Anhänger des Nationalsozialismus: ein ehemaliger N.; sein Vater war überzeugter N.; die Verbrechen der -en; -sozialistisch <Adj.; o. Steig.): den Nationalsozialismus betreffend, für ihn charakteristisch, auf ihm beruhend: die -e Gewaltherrschaft; -es Gedankengut; die -e Ideologie; er hat eine -e Vergangenheit (war Nationalsozialist): das n. regierte Deutschland; -speise, die: svw. t-gericht; -spieier, der (Sport): Spieler, der in einer Nationalmannschaft spielt: -sport, der: Sport, der in einem Land besonders gepflegt wird: Nun muß ... von Cricket. ihrem wahren N.. berichtet werden (Welt 18. 1. 64. 15); -spräche, die (Sprachw.): svw. t Standardsprache; -Staat, der: Staat, dessen Bürger einer Nation angehören (Ggs.: Nationalitätenstaat), dazu: -staatlich <Adj.; o. Steig., meist attr.): den Nationalstaat betreffend, für ihn charakteristisch: -es Denken; -e Bestrebungen; -stolz, der: Gefühl des Stolzes, einer bestimmten Nation anzugehören: sein N. ließ diese Kritik nicht zu; -«traße, die: Schweiz. Bez. für Autobahn, Autostraße: -tanz, der; -theater, das: Theater, das vor allem das nationale Drama pflegt: -tracht, die: svw. t Volkstracht; -trainer, der (Sport): Trainer einer Nationalmannschaft: -^trikot. das (Sport): Trikot einer Nationalmannschaft: im N. spielen; -Versammlung, die: 1. Bez. für Parlament in einigen Staaten. 2. gewählte Volksvertretung, die über die Grundfragen einer Nation, vor allem über eine Verfassung, berät u. beschließt. Nationale [nat$iona:b], das; -s. - (österr.): a) Perso- nalangaben: das N. aufnehmen; b) Formular, Fragebogen für Personalangaben: nationalisieren [na&jonali'zi.ren] <sw. V.; hat): 1. svw. t verstaatlichen: die Banken wurden nationalisiert; Dabei ist... zu unterscheiden zwischen Betrieben des nationalisierten und des fortbestehenden privaten Sektors (Stamokap 117). 2. svw. t einbürgern (1); <Abl.:> Nationalisierung, die; -. -en: das Nationalisieren (1.2); Nationalismus [natßionalismus]. der: - [frz. nationalisme]: a) (meist abwertend) Ideologie, die Wert u. Macht der eigenen Nation überschätzt u. andere Nationen u. deren Rechte mißachtet: ein engstirniger, blinder, aggressiver N.; Bei den geringsten Anzeichen einer ... Krise wird nackter N. exerziert (MM 14. 1. 74, 11); b) (selten) erwachendes Selbstbewußtsein einer Nation, mit dem Bestreben, einen eigenen Staat zu bilden: In unserer Generation sind zwei große Reiche ... auseinandergefallen, weil der Virus des N. und der Wunsch nach Eigenständigkeit die in jenen Gebilden zusammengeschlossenen Völker ergriffen hatte (Dönhoff. Ära 205); Nationalist l...list], der; -en. -en: Anhänger des Nationalismus (a): nationalistisch <Adj.): den Nationalismus (a) vertretend, auf ihm beruhend: im Sinne des Nationalismus denkend, handelnd: für den Nationalismus charakteristisch: -e Ziele verfolgen; eine -e Politik; -e Tendenzen. Bestrebungen; n. orientiert sein; Nationalität [nat$jonalit£:t]. die; -. -en [frz. nationalite]: 1. (bildungsspr.) a) Staatsangehörigkeit, Staatszugehörigkeit: englischer, deutscher N. sein; welcher N. sind Sie?; die N. eines Schiffes feststellen; Er ... würde sich wohl kaum entschließen, die N. noch einmal zu wechseln (Kantorowicz. Tagebuch I, 542); b) (veraltet) Volkszugehörigkeit: Neben der Staatsangehörigkeit mußte damals auch die N. vermerkt werden (Leonhard. Revolution 111). 2. nationale Minderheit innerhalb eines Staates: <Zus.:> Nattonalitfttenfraae, die; Nationalitätenstaat, der: Staat, in dem mehrere Nationen zusammenleben, Mehr Völker Staat (Ggs.: Nationalstaat); Nationalititsprinzip, das 1863
nativ (jur.): Prinzip, nach dem bestimmte Rechtsordnungen nur für die Staatsangehörigen u. nicht für alle innerhalb der Staatsgrenzen lebenden Menschen gelten. nativ [na'ti:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> [lat. nätivus = angeboren, natürlich] (Chemie): im natürlichen Zustand befindlich, unverändert: Dazu gehört eine ausreichende Zufuhr möglichst -en Eiweißes (Reform-Rundschau 1. 1969. 4); Native Speaker [nertiv 'sphkal. der; - -s, - - [engl, native Speaker] (Sprachw.): svw. t Muttersprachler; Nazismus [nati'vismus], der; -: 1. (Psych.) Theorie, nach der dem Menschen bestimmte Vorstellungen, Begriffe, Grund- einsichten (z.B. Raum- u. Zeitvorstellungen) angeboren sind. 2. (Völkerk.) betontes Festhalten an bestimmten Elementen der eigenen Kultur infolge ihrer Bedrohung durch eine überlegene fremde Kultur; nativ jstbdi <Adj.; o. Steig.): 1. den Nativismus betreffend, zu ihm gehörend, auf ihm beruhend. 2. (Med.. Biol.) auf Vererbung beruhend, angebo ren; NativitSt [nativi'te:t]. die; -. -en [lat. nätivitäs = Ge~ burtj (Astrol.): Stand der Gestirne bei der Geburt eines Menschen. NATO, (auch:) Nato [na:to], die; - [Kurzwort für North Atlantic Treaty Organization]: westliches Verteidigungsbündnis. Natrium [na:triom]. das; -s [zu tNatron]: sehr weiches, an Schnittstellen silberweiß glänzendes Alkalimetall, das sehr reaktionsfähig ist u. in der Natur fast nur in Verbindungen vorkommt (chemischer Grundstoff); Zeichen: Na Natrium- (Chemie): ~~dilorid, das: farblose bis weiße, würfelförmige Kristalle bildende chemische Verbindung von Natrium mit Chlor, die in der Form von [Koch]salz von großer Bedeutung für die menschliche u. tierische Ernährung ist: -hydroxyd, (ehem. fachspr.:) -hydroxid, das: bei der Reaktion von Natrium mit Wasser entstehende weiße, spröde, stark Wasser anziehende u. ätzend wirkende Masse, die sich unter starker Wärmeentwicklung in Wasser zu Natronlauge löst; -karbonat, das: svw. tSoda; Miitrat, das: natürlich vorkommendes Natriumsalz der Salpetersäure, das bes. als Düngemittel u. Oxydationsmittel verwendet wird; -salz, das: Salz des Natriums; -Silikat, das: Natriumsalz einer Kieselsäure; -suMat, das: weiße Kristalle bildendes, aus Natrium u. Schwefelsäure entstehendes Salz, das in der Natur u.a. als Glaubersalz vorkommt u. bes. in der Holz- u. Glasindustrie verwendet wird. Natron[na:tn>n],das; -s [wohlunter Einfluß von frz.,engl, natron < span. natrön < arab. naträn. aus demAgypt.]: weißes, kristallines Natriumsalz der Kohlensäure, das wegen seiner gaserzeugenden Wirkung in Back- u. Brausepulver sowie als Arzneimittel gegen Sodbrennen verwendet wird; <Zus.:> Ngtronbleichlauge, die (Chemie): durch Einleiten von Chlor in Natronlauge entstehende Lösung, die als Bleich- od. Desinfektionsmittel verwendet wird; Natronlauge, die: farblose, stark ätzende Lösung von Natriumhydroxyd u. Wasser, die beider Seifenixerstellung u. in der Textilindustrie verwendet wird. Nattf [na'te:]. der; -[s], -s [frz. nattf. 2. Part, von: natter = flechten, zu: natte = Flechte, verw. mit t Matte]: poröser Kleider- u. Wäschestoff aus f BaumJwolle mit flechtwerk- artiger Musterung. Natter ['natu], die; -. -n [mhd. näter. ahd. nät[a]ra; vlell. urspr. = die Sich windende]: (in vielen Arten vorkommende) meist ungiftige Schlange mit deutlich vom Hals abgesetztem Kopf: die Eierschlange ist eine N.; wie von einer N. gebissen (ugs.; ruckartig) aufspringen; er war maßlos erregt und züngelte wie eine N .;* eine N. am Busen nähren (t Schlange). NftteriK ^biß, der; -brut, die (abwertend): üble Gesellschaft; böse Menschen; -gezüdit, das: svw. t ^brut; -hemd, das: abgestreifte Haut einer Schlange. Natur [na'tu:?], die; -, -en [mhd. natüre. ahd. natura < lat. natura = Geburt; natürliche Beschaffenheit; Schöpfung, zu: nätus, 2. Part, von: näsci = geboren werden]: 1. <o. PI.) alles, was an organischen u. anorganischen Erscheinungen ohne Zutun des Menschen existiert od. sich entwickelt; Stoff, Substanz, Materie in allen Erscheinungsformen: die unbelebte, tote, lebende, unerforschte N.; die N. erforschen, beobachten, verändern; die Kräfte, Gesetze, Wunder der N.; Wir sollten ... erfahren,... daß alle Erfindungen des Menschen in der N. schon vorgebildet sind (Menzel. Herren 51); Ü die N. hat sie stiefmütterlich behandelt, bedacht (sie hat ein Gebrechen, ist häßlich); im Buch der N. lesen, blättern (geh.; die Natur studieren, beobachten o. ä.). 2. <o. PI.) / Gesamtheit der J Pflanzen, Tiere, Gewässer u. Gesteine als Teil der Erdoberfläche od. eines bestimmten Gebietes [das nicht od. nur wenig von Menschen besiedelt od. umgestaltet ist]: die unberührte, blühende, liebliche, unverfälschte, erwachende, wilde N.; die erwachende N.; durch die Industrieanlagen wurde die N. verunstaltet, verschandelt; die N. geht schlafen, stirbt (dichter.; es wird Herbst)', die N. in vollen Zügen genießen; ein Stück einsame N. suchen; bei Regen und Sturm durch die N. laufen; in die freie N. (ins Freie) hinauswandem; die Pflanzen. Tiere gedeihen nur in freier Natur (wild wachsend, lebend); antike Tempel werden in die N. (Landschaft) gestellt (Bild. Kunst 3,29); [etw.] nach der N. (nach einem realen Vorbild, nicht nach der Phantasie) zeichnen, malen; zurück zur N. (zu einem Naturzustand)! (frz. retour ä la nature, im Ursprung nicht zu klären, aber geprägt nach Sinn u. Tendenz der Werke des frz. Moralphilosophen J. J. Rousseau. 1712 bis 1778). 3.a) <P1. selten) [auf Veranlagung beruhende] geistige, seelische, körperliche od. biologische Eigentümlichkeit. Besonderheit, Eigenart von [bestimmten] Menschen od. Tieren, die ihr spontanes Verhalten o. ä. entscheidend prägt: die weibliche, männliche, tierische N.; Mein Vetter und sein Vater verstanden einander nicht, ihre -en (Charaktere 1 a) waren zu verschieden (Hauptmann. Schuß 69); denn der Verrat ist nicht so sehr seine ... Taktik, als seine ureigenste N. (St. Zweig. Fouchä 188); sie hat eine gesunde, kräftige, eiserne (ugs.; sehr stabile), labile N. (Konstitution); er hat eine gutmütige, kindliche, gesellige N. (Wesensart); er kann seine N. nicht verleugnen (er kann sich nicht verstellen); Nachgeben widerspricht ihrer N. (ihrem Wesen); er war seiner ganzen N. nach recht unternehmungslustig; das liegt nicht in seiner N. (entspricht nicht seiner Art); sein Verhalten Ist wider die N. (verstößt gegen die ungeschriebenen Gesetze menschlichen Verhaltens, Empfindens o.a.): R die N. verlangt ihr Recht (ich muß einem Bedürfnis nachgeben, einen Trieb befriedigen); sie ist von N. aus blond (ihre natürliche Haarfarbe ist blond); er ist von N. [aus/her] (seinem Wesen nach) ein gutmütiger Mensch; * Jmdm. gegen/wider die N. gehen/äein (jmdm. sehr widerstreben); Jmdm. zur zweiten N. werden (jmdm., selbstverständlich, zur festen Gewohnheit werden); b) Mensch im Hinblick auf eine bestimmte, typische Eigenschaft. Eigenart: er ist eine ernste, schöpferische, kämpferische N.; sie sind einander widersprechende -en. 4. <o. PI.) einer Sache o.a. eigentümliche Beschaffenheit: die demokratische N. eines Staates; Fragen, Beschlüsse [von] allgemeiner, grundsätzlicher N.; ihre Verletzungen waren nur leichter N. (Art); *in der N. von etw. liegen (untrennbar zur besonderen Beschaffenheit, zum Wesen von etw. gehören): das liegt doch in der N. der Dinge, der Sache. 5. <o. PI.) natürliche, ursprüngliche Beschaffenheit, natürlicher Zustand von etw.: ein Schlafzimmer in Birke N. {Schlafzimmennöbel in naturfarbenem Birkenholz); in Hell N.. in Matt N. (in hellem, matten naturfarbenem Material); *N. sein (echt, nicht künstlich sein; Ggs.: Kunst 3): mein Haar, das Leder ist N.; vgl. in natura. 6. (landsch. veraltend verhüll.) a) (weibliches od. männliches) Geschlechtsteil; b) <o. PI.) Sperma. natur-, Natur-: -anläge, die: svw. t Veranlagung; -apostel, der (svöll.): jmd., der ein einfaches, naturverbundenes, gegen bestimmte Erscheinungen der Zivilisation gerichtetes Leben fuhrt fu. dabei versucht, andere von der Richtigkeit seiner Lebensweise zu überzeugen]; ^auflassung, die; ^begabung, die: außergewöhnliche Begabung (1.2); -beherrschung, die: die Beherrschung der Natur durch den Menschen; ^belassen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in seiner natürlichen Substanz unverändert; ohne fremden Zusatz: -e Fette, öle; -beobach- tung, die; ^beachreibung, die; -blond <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (vom Haar) von Natur aus blond, nicht blond gefärbt; -bühne, die: svw. t Freilichtbühne; -bursche, der [urspr. Bez. für ein Rollenfach beim Theater]: im Hinblick auf sein Äußeres unbekümmerter, unkomplizierter junger Mann mit urwüchsigem, unverbildetem Wesen; -darm.der: Wursthülle aus natürlichem Darm (2); Mfenkmal, das: auffällige (bes. schöne od. alte) Erscheinung in der Natur (2). die unter Naturschutz steht; Mttnger, der: vgl. ^faser; -ereig- nis, das: außergewöhnliches Ereignis in der Natur (1, 2), das ohne Zutun des Menschen abläuft: der Vulkanausbruch war ein großartiges N.; sie nahmen ihr Unglück hin wie ein N. (sie wehrten sich nicht, kämpften nicht); Erlebnis, 1864
Naturalien das; -Erscheinung, die: vgl. ^ereignis; -Erzeugnis, das: vgl. ^Produkt; -färbe, die: 1. (von Holz, Leder, Wolle o.a. Naturprodukten) natürliche, unveränderte Farbe: Möbel, Leder in N. 2. svw. T-farbstofT; -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (von Holz, Leder, Wolle o. ä.) ungefärbt, meist hell, beige od. bräunlich: ein -er Pullover, Schrank; -farben- druck.der: Farbdruck (2) nach Farbfotografien: -farbstoff, der: vgl. ^faser; -faser, die: natürliche, nicht synthetisch hergestellte Faser: ein Gewebe aus -n; -film, der: Film (3a), in dem vorwiegend Aufnahmen aus I bestimmten Bereichen/ der Natur (2) gezeigt werden: ^forscher, der: jmd., der [wissenschaftlich] bestimmte Erscheinungen der Natur (2) erforscht: -forschung, die: [ wissenschaftliche] Erforschung der Natur (2); -freund, der: naturverbundener Mensch: ^frevel, der: an der Natur (2) verübter Frevel: -gäbe, die: svw. TGabe (2); -gas, das: svw. tErdgas; -ae- fühl, das: 1. Gefühl der Verbundenheit mit der Natur. 2. Einstellung zur Natur, Auffassung vom Verhältnis des Menschen zur Natur: Mit der Renaissance gewann das N. völlig neue Aspekte (Mantel. Wald 10); -gegeben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: unabwendbar, vom menschlichen Willen nicht beeinflußbar: etw. als n. ansehen; er hielt seinen Zustand für n.; -gemäß: I. <Adj.> den besonderen Bedingungen der Natur (2) entsprechend, angepaßt: eine -e Lebensweise; n. leben. II. <Adv.> auf Grundder besonderen Beschaffenheit einer Sache sich wie von selbst ergebend: Die Formelhaf- tigkeit dieser Werke, die n. zu Wiederholungen fuhrt (Curschmann. Oswald 142); -geschehen, das: vgl. Ereignis; -geschichte,die <o. PI.): 1. (veraltet) vgl. -künde. 2, Entwicklungsgeschichte (b): die N. der Säugetiere, des Menschen, dazu: -geschichtlich <Adj.; o. Steig.: nicht präd.); -gesetz, das: svw. !Gesetz (2), dazu: -gesetzlich <Adj.; o. Steig.), dazu: -gesetzlichkeit, die; -getreu <Adj.): so nachgebildet, abgebildet, wiedergegeben, wie es im natürlichen Zustand, in der Wirklichkeit aussieht, vorkommt: eine -e Darstellung. Wiedergabe von etw.; etw. n. darstellen, rekonstruieren: -gewalt, die (meist PL): elementare Kraft [bestimmter Erscheinungen] der Natur (1): der Kampf gegen die -en; -gottheit, die (Rel.): Gottheit einer Naturreligion: ^haar.das: vgl. ^faser; ^harz.das: vgl. ^faser; ^Heilkunde, die <o. PI.): Heilkunde, die Therapien mit natürlichen Mitteln, [weitgehend] ohne pharmazeutische Arzneimittel vertritt, dazu: -heilkundig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Erfahrungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde besitzend, <subst.:> -heilkundig, der u. die; -n. -n. -heilkundlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.). -heilverfahren, das; -historisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): svw. t^geschichtlich; -hörn, das: 1. vgl. -faser. 2. (Musik) Hörn (3 a) ohne Klappen od. Ventile, auf dem nur die Naturtöne gespielt werden können: -katastrophe, die: Naturereignis mit katastrophalen Auswirkungen für den Menschen: eine Hilfsaktion für die Opfer der N.; -kautschuk, der. vgl. -faser; -kind, das: vgl. -bursche; -konstante, die (Physik): Größe (2 a), die unveränderlich ist od. unter bestimmten Bedingungen unveränderlich gehalten wird: ^kraft. die (meist PL): [bestimmten Erscheinungen] der Natur (1) innewohnende Kraft: -kraus <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (vom Kopfhaar des Menschen) von Natur aus kraus, dazu: -krause, die; -künde, die <o. PI.) (veraltet): Biologie (1). Geologie u. Mineralogie [als Teil des namrwissenschaftliehen Unterrichts an Schulen]: -kundige, der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete) (veraltend): jmd., der /große] Kenntnisse auf dem Gebiet der Naturkunde hat: ^kundlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Naturkunde betreffend, zu ihr gehörend: eine -e Exkursion; -landschaft, die: vom Menschen nicht veränderte, unberührte Landschaft (Ggs.: Kulturlandschaft); -lehre, die <o. PI.) (veraltet): Physik [u. Chemie] als Teil des naturwissenschaftlichen Unterrichts an Schulen: -lehrpfad, der: Wanderweg mit Schildern an Bäumen o.a., auf denen genaue Bezeichnungen von Pflanzen, Tieren angegeben sind: ^locken <PI.>: vgl. -krause; -mensch, der: vgl. -bursche; -nah[e] <Adj.; o. Steig.): eng mit der Natur (2) verbunden: -notwendig <Adj.; o. Steig.): sich notwendig ergebend, zwingend, dazu: -notwen- digkeit, die: -park, der: in sich geschlossener, größerer Landschaftsbereich, der sich durch natürliche Eigenart u. Schönheit auszeichnet u. in seinem Zustand unverändert erhalten bleiben soll: -perle, die: vgl. -faser; -Phänomen, das: svw. T^erscheinung; -Philosoph, der: Vertreter der Naturphilosophie: -Philosophie, die: bestimmte Richtung innerhalb der [klassischen] Philosophie, die sich erkenntnistheoretisch auf die objektive Gesetzmäßigkeit der Natur (1) stutzt, dazu: -philosophisch <Adj.; o. Steig.); -Produkt, das: a) Rohstoff, den die Natur liefert (z. B. Baumwolle, Kautschuk); b) landwirtschaftliches Erzeugnis (z. B. Eier. Milch, Honig); -recht, das (Ethik): Auffassung vom Recht als einem unabhängig von der gesetzlich fixierten Rechtsauf - fassung eines bestimmten Staates o. ä. in der Vernunft des Menschen begründeten Prinzip, dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.); -reich, das: Gesamtheit der Natur (2); -reichtum, der (meist PL): für den Menschen nutzbare Produkte der Natur (1), bes. Bodenschätze o.a.: -rein <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in seiner natürlichen Substanz, Beschaffenheit unverändert: ohne fremden Zusatz: -er Honig; -reis, der: unpolierter Reis: -religion,die: Religion /der Naturvölker], deren Gottheiten als Mächte begriffen werden, die in engem Zusammenhang mit den Erscheinungen der Natur (1.2) stehen: -reservat, das: svw. t Naturschutzgebiet; -schätze <PI.): svw. !-reichtum; -Schauspiel, das: eindrucksvolles Naturereignis: der Sonnenuntergang war ein N.; -Schilderung, die; -Schönheit,die (meist PI.): Erscheinung der Natur (2). die als schön empfunden wird: -schütz, der: / gesetzlicheJ Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege u. Erhaltung von Naturlandschaften, Naturdenkmälern o.a. od. von seltenen, in ihrem Bestand gefährdeten Pflanzen u. Tieren: diese Alpenblumen stehen unter N. (dürfen nicht gepflückt werden): ein Gebiet unter N. stellen, dazu: -Schutzgebiet, das: die Lüneburger Heide ist N., -schutzpark, der (veraltet): vgl. -Schutzgebiet; -Schwärmer, der; -Schwärmerei, die; -seide, die: vgl. -faser; -spiel, das (geh.): natürliches Gebilde, das durch seine ungewöhnliche Form o. ä. wie eine spielerische Unregelmäßigkeit der Natur wirkt: --stein, der: aus natürlichen Vorkommen, bes. Steinbrüchen, gewonnener [ unbehauener J Baustein o. ä.: -Stoff, der: in der Natur vorkommende pflanzliche, tierische od. mineralische Substanz (die verwertbar ist): organische, veredelte, arzneilich brauchbare -e: -talent, das: vgl. -begabung; -theater, das (veraltet): svw. t Freilichttheater (a); -ton. der (Musik): Ton, der allein durch bestimmtes Anblasen (ohne Zuhilfenahme von Klappen, Ventilen od. Grifflöchern) auf Blasinstrumenten spielbar ist: streue, die: das Naturgetreue in der Nachbildung, Wiedergabe von etw.: -trieb, der (veraltend): svw. t Instinkt (1); -trompete, die: vgl. -hörn (2); -trüb <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): (von Säften) von Natur aus trüb: -er Apfelsaft; -uran, das: aus natürlichen Vorkommen gewonnenes Uran: -verbunden <AdJ.>: ein enges Verhältnis zur Natur (2) habend: sich oft u. gern in der Natur (2) aufhaltend, dazu: -Verbundenheit, die; -volk, das (meist PI.) (Völkerk. veraltend): in Urgemeinschaft lebendes Volk, das auf einer primitiven Kulturstufe steht: -Vorgang, der (meist PI.): vgl. -ereignis; -wein, der ungezuckerter Wein: -widrig <Adj.>: gegen die Gesetze der Natur verstoßend: unnatürlich: eine -e Lebensform; -Wissenschaft, die (meist PL): a) Gesamtheit der exakten Wissenschaften, die die verschiedenen Gebiete der Natur (1) zum Gegenstand haben (Ggs.: Geisteswissenschaften): -en studieren (naturwissenschaftliche Fächer studieren): b) einzelne Wissenschaft, die ein bestimmtes Gebiet der Natur (1) zum Gegenstand hat: die Physik ist eine N.. dazu: -Wissenschaftler, der. -wissenschaftlich <Adj.; o. Steig.); -wüchsig <Adj.): a) unverbildet natürlich: urwüchsig: b) (selten) sich ohne Reglementierung, ohne äußeren Einfluß aus sich selbst heraus ergebend, entwik- kelnd: In der Diskussion, die sich eher spontan und n. entwickelte als gezielt (Courage 2, 1978. 50), dazu: -wüch- sigkeit, die; -; -wunder, das: [scheinbar unerklärliches] faszinierendes Naturereignis o.a.: er wurde bei den Eingeborenen bestaunt wie ein N.; -zustand, der <o. PI.): natürlicher, vom Menschen nicht beeinflußter od. veränderter Zustand: man findet immer weniger Landschaften, deren N. noch erhalten ist. Natural-: -abgaben <PI.): Abgaben in Form von Naturalien anstelle von Geld: -beaige <PI.); -einkommen, das; -ein- künfte <PI); -leistung, die; -lohn, der; -Obligation, die (jur.): nicht einklagbare Schuld: -pacht, die: vgl. -abgaben; -restitution, die (jur.): Grundsatz, wonach geleisteter Schadenersatz den ursprünglichen Zustand wiederherstellen soll: -Steuer, die; -werte <P1.>: svw. t Naturalien; -Wirtschaft, die: Wirtschaftsform, bei der nur Waren gegen Waren getauscht werden. Naturalien [natu'ra.Uan] <PI.) [lat. nätürälia. Neutr. PI. von 1865
Naturalienkabinett naturalis = natürlich]: \. landwirtschaftliche Produkte, Lebensmittel, Rahstoffe, die als Zahlungsmittel od. zum Tau- sehen verwendet werden: er nimmt lieber N. statt Geld; in N. bezahlen; Ü sie hat ihn für seine Hilfe beim Umzug in N. bezahlt (scherzh.; hat mit ihm geschlafen). 2. (selten) Gegenstände einer naturwissenschaftlichen Sammlung: <Zus. zu 2:> Naturslienkabinett, das. NaturaJiensanvnking, die; Naturalisation [naturaliza'tßjo:n]. die; -. -en [frz. natu- ralisation]: 1. svw. T Einbürgerung (1) (Ggs.: Denaturalisation). 2. (Biol.) svw. TEinbürgening (2). 3. das Naturalisieren (3); naturalisieren [naturali'zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. naturaliser]: 1. svw. !einbürgern (1) (Ggs.: denaturalisieren): er wurde während des Krieges in Schweden naturalisiert; sich n. lassen. 2. (Biol.) svw. !einbürgern (2). 3. (selten) naturgetreu präparieren (z.B. die Tierköpfe bei Fellen); <Abl.:> Naturalisj&iing, die; -. -en: svw. TNaturalisation; Naturalismus [natura*lismos], der. -. ...men [frz. naturalisme]: l.a) <o. Pl.> (bes. in Literatur u. Kunst) Wirklichkeitstreue, -nahe in der Darstellung: b) naturalistisches Element [in einem Kunstwerk ]. 2. <o. PI. > europäischer Kunststil zu Ende des 19. u. Beginn des 20.Jh.s, der eine möglichst naturgetreue Darstellung der Wirklichkeit (bes. auch des Häßlichen u. des Elends) erstrebte u. auf jegliche Stilisierung verzichtete. 3. philosophische Weltanschauung, nach der alles aus der Natur u. diese allein aus sich selbst erklärbar ist: Naturalist [...list]. der; -en. -en [frz. naturalis- te]: Vertreter des Naturalismus (2); naturalistisch <Adj.>: 1. (bildungsspr.) (von künstlerischen Darstellungen) wirklichkeitsnah, naturgetreu: eine -e Schilderung. Darstellung; n. gemalte Tiere. 2. den Naturalismus (2) betreffend, ihn entsprechend: ein -er Dramatiker: der -e Roman; nature [na'tyrg] (indekl. Adj.; o. Steig.; meist nachgestellt) [frz. nature] (Gastr.): ohne besondere Zutaten, Zusätze: ein Schnitzel n. (ohne Panade): naturell [natural] (indekl. Adj.; meist nachgestellt) [frz. naturel] (Gastr.): svw. T nature; Naturell [-]. das; -s. -e [frz. naturel (subst. Adj.) < lat. naturalis = natürlich] (bildungsspr.): Veranlagung, Eigenart, Wesensart, Charakter: ein glückliches, heiteres, unkompliziertes N. haben; das entspricht nicht seinem N.; er hat ein zum Mitleid neigendes N.; Nature morte [natyr'mort]. die; - - [frz. eigtl. = tote Natur]: frz. Bez. für Stilleben: naturhaft <Adj.; -er. -este) (selten): von der Natur her gegeben, vorhanden: seine -e LebenskraA (Hesse. Narziß 41); Naturismus [natu'nsmos], der; - (selten): svw. tFreikörperkultur; Naturfet [...'ristl. der; -en. -en (selten): Atihänger der Freikörperkultur: naturjstisdi <Adj.; o. Steig.) (selten): die Freikörperkultur betreffend: natürlich [na'ty^lu;; mhd. natiurlich. ahd. natürlich]: I. <Adj.) l.a) zur Natur (1,2) gehörend: in der Natur (1, 2) vorkommend, nicht künstlich vom Menschen nachgebildet % hergestellt: -e Heilquellen; er konnte den Unterschied zwischen elektrischem und -em Licht nicht mehr erkennen; in -er Umgebung lebende Tiere; das Partum enthält ausschließlich -e Stoffe wie Rosen- und Jasminöl; b) sich aus der Naturgesetzlichkeit ergebend: die -en Funktionen des Körpers; der -e Verlauf einer Krankheit; eines -en (nicht gewaltsamen) Todes sterben; eine -e Resistenz gegen das Gift entwickeln; ein -er (Rechtsspr. veraltet; unehelicher) Sohn; das geht nicht mit -en Dingen zu (bei der Sache stimmt etw. nicht): c) der Natur (1) entsprechend, wie in der Natur (1): ein Standbild in -er Größe; ihr Makeup ist sehr n.. sieht n. aus. 2. angeboren: die -e Hautfarbe; ihre -e Haarfarbe ist schwarz; er hat eine -e Begabung. 3. in der Natur (3 a) des Menschen begründet: seine -en Bedürfnisse befriedigen; einen -en Widerwillen gegen etwas haben. 4. in der Natur (4) von etw. begründet: selbstverständlich, folgerichtig: den -en Gang der Dinge blockieren; das ist doch die natürlichste Sache der Welt; es ist ganz n.. daß er traurig ist; es wäre das natürlichste/am natürlichsten, wenn ... 5. unverbildet, ungezwungen, nicht gekünstelt: ein -es Wesen, -es Benehmen haben; das Mädchen ist sehr n. geblieben; er redet, lacht vollkommen n. II. <Adv.) 1. selbstverständlich: .JCommst du mit?" - „N.!44; n. habe ich dich verstanden; du hast n. recht mit deiner Kritik. 2. drückt aus. daß etwas so geschieht, wie man es erwartet, vorausgesehen, geahnt hat: er kam n. wieder zu spät; er hat n. seine Aufgaben wieder nicht gemacht. 3. drückt die Einschränkung einer Aussage aus: ich freue mich n. (zwar), wenn du kommst, aber ...; es tut n. (wohl, zwar) erst einmal weh. aber du wirst dann auch ganz gesund; <Zus.:> natürlicherweise <Adv.): selbstverständlich, natürlich: diese Angelegenheit rief n. seine Empörung hervor. <Abl.:> Natürlichkeit, die; - (mhd. natürlichen]: a) das Natürlichsein (1 c): sanfte Farben steigern die N. eines Bildes; b) Selbstverständlichkeit: die N.. mit der Agathe ihre Abhängigkeit von Hagauer behandelte, verletzte ihren Bruder (Musil, Mann 684); c) das Natürlichsein (5): ihre N. und Einfachheit bezauberte ihn. Naue [n^pa]. die; -. -n (südd.): svw. TNauen (1); Nauen ['n$iidn]( der; -s. - [mhd. näwe (m.. f.). viell. zu lat. nävis = Schiff): 1. (südd.. Schweiz.) Nachen. Kahn. 2. (Schweiz.) großer [Lastjkahn. 'nauf [n&if] (landsch.. bes. südd.): thinauf. Nauplfius [n^pplios]. der; -. ...ien [...pn; lat. nauplius < griech. naüplios = Krebs] (Zool.): Larve von Krebstieren. 'naus [nops] (landsch.. bes. südd.l: thinaus. Nausea [nap'ze:a, napzea], die: - [griech. nausia = Seekrankheit] (Med.): Übelkeit, Brechreiz (bes. im Zusammenhang mit einer Kinetose). -naut [-n&it; zu griech. naütes = Seemann, zu: naüs = Schiffl in Zus.. z.B. Astronaut. Kosmonaut; Nautik [n^ptikj.die; - [griech. nautike (töchne)]: l. Schiffahrtskunde. 2. Kunst, Fähigkeit, ein Schiff zu fuhren, zu navigieren: Nautiker, der; -s. - (Seew.): Seemann, der in der Führung eitles Schiffes Erfahrung besitzt: Nautilus [n^itilüs). der; -. - u. -se [lat. nautilus < griech. nautflos]: svw. tPerlboot, dazu: Nautilusbecher, Nautiluspokal, der (Kunst- wiss.): (vom 16.-18. Jh.) aus den Gehäusen von Nautilus in Gold- od. Silberfassung gearbeiteter Pokal: nautisch <Adj.; o. Steig.) [lat. nauticus < griech. nautikös] (Seew.): die Nautik (1) betreffend, zu ihr gehörend: -c Instrumente: -e Lehrbücher. Navel [na:v|. auch: 'nerval], die; -. -s u. Naveloranse, die: -.-nlengl.-amerik.navel (orange), eigtl. = NabeKorangeM: kernlose Orange mit einer nabeiförmigen Nebenfrucht. Navigation [naviga'lsio:n], die; -Hat. nävigätio = Schiffahrt, zu: nävigäre = fahren, segeln, zu: nävis = Schiff) (Seew.. Flugw.): bei Schiffen, Luft- u. Raumfahrzeugen Gesamtheit der Maßnahmen zur Bestimmung des Standorts u. zur Einhaltung des gewählten Kurses. Navigation»- (Seew.. Flugw.): -ausrüstung, die; -fehler, der: die Kursabweichung ist auf einen N. zurückzufuhren; -Instrument, das: -karte, die: Karte, die der Navigation dient: -Offizier, der (Seew., Flugw.); -räum, der: Raum mit Navigationsinstrumenten auf Schiffen: -schule, die: Schule für die theoretische Ausbildung in Navigation. Navigator [naviga:tor, auch: ...to:g], der; -s. -en [...'to:ran; lat. nävigätor = Seemann] (Seew.. Flugw.): Mitglied einer Flugzeug- od. Schiffsbesatzung, das für die Navigation verantwortlich ist: navigatorisch [naviga'to:nJl <Adj.; o. Steig.) (Seew., Flugw.): die Navigation betreffend, mit ihr zusammenhängend: -e Manöver; navigieren [navi'gi.ran] <sw. V.; hat) (Seew., Flugw.): den Standort eines Schiffes od. Flugzeugs bestimmen u. es auf dem richtigen Kurs halten: nach der Sonne u. den Sternen n.; mit dem Sextanten n. Nazi [na:tßi], der, -s, -s (abwertend): kurz für t Nationalsozialist. Nazi- (abwertend): -bonze, der; -Diktatur, die; -führer, den -herrechaft, die; -Ideologie, die; -Partei, die: -regime, das; -terror, der; -verbrechen, das; -zeit, die: er mußte während der N. emigrieren. Nazismus [na'tpismos], der; - (abwertend): kurz fiir TNationalsozialismus; Nazisse [na'tßisa]. die; -. -n [wohl unter scherzh. Anlehnung an TNarzissel (selten, abwertend): Anhängerin des Nationalsozialismus: Sie war bestimmt keine N.. dem Wesen nach eher das Gegenteil (Kantorowicz. Tagebuch I, 227); Nazist [nazist], der. -en. -en (selten, abwertend): svw. t Nationalsozialist; Nazfstin, die; -. -nen: w. Form zu t Nazist; nazistisch <Adj.) (abwertend): kurz für T nationalsozialistisch. ne!. nee! [ne:] (ugs.): svw. tnein. 'ne [na]: ugs. für: eine. Neandertaler [neandeta IpI. der; -s. - [nach dem Fundort im Neandertal bei Düsseldorf! (Anthrop.): durch Skelettfunde bezeugter vorgeschichtlicher Mensch der Altsteinzeit. neapelgelb [ne'a:pj-] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [nach einem Farbstoff, der zuerst in Neapel (Italien) hergestellt worden ist]: hell- bis orangegelb: Neapolitaner [neapoli'tainc]. der; -s. - (meist PI.) [urspr. wurde für die Füllung eine Creme aus Haselnüssen aus der Umgebung von Neapel verwendet] 1866
neben-, Neben- (österr.): gefüllte Waffel; <Zus.:> Neapolitanerschnitte, die (österr.): svw. tNeapolitaner. nebbidi! l'nebi<j] <Interj.> [H.u.] (salopp): nun, wenn schon; was macht das schon; Nebbich, der. -s. -e (jidd.): jmd.. mit dem nicht viel los ist; unbedeutender Mensch: ein ganz kleiner Pinkel! Ein reiner N. ist das! (Fallada. Jeder 180). Nebel ['ne:b)]. der; -s. - [mhd. nebel. ahd. nebul. urspr. = Feuchtigkeit. Wolke): 1. (meist Sg.> dichter, weißer Dunst über dem Erdboden; weiße, für das Auge undurchdringliche Trübung der Luft (durch Konzentration kleinster Wassertröpfchen): dicker, dichter, leichter, wallender N.; ziehendeN. (Nebelschwaden); herbstliche N. (dem Herbst eigentümliches Nebelwetter); N. kommt auf. löst sich auf; der N. fällt, lichtet sich, steigt auf; es herrschte N. mit Sichtweiten unter 50 Metern; bei N.. im N.; die Berge sind in N. gehüllt; Ü ein N. (dunstartiger Schleier) von Zigarettenrauch; rote N. (Schleier) vor den Augen haben, sehen; in einem N. von Unwissenheit (in völliger Unwissenheit) leben; imN. des Alkohols (im Rausch) verschwammen die Konturen vor seinen Augen; Manche der Spuren schienen verheißungsvoll, doch dann lösten sie sich wieder in N. auf (verloren sie sich wieder; Quick 33. 1958. 30); * ausfallen wegen N./-S (ugs. scherzh.; überraschet nicht stattfinden, nicht ausgeführt werden). 2. (Astron.) / aus einer Anhäufung von Sternen bestehendes] schwach leuchtendes, nicht scharf umgrenztes, flächenhaftes Gebilde am Himmel. nebel-, Nebel-: -bank, die <P1. -bänke>: größere zusammenhängende Masse von Nebel, die horizontal über einem Bereich lagert; -biU, das (Meteor.): auf Bergen beobachtete Erscheinung, die darin besteht, daß auf einer gegenüberliegenden Nebelwand der Schatten einer Person überlebensgroß erscheint; -bildung, die; -bogen, der (Meteor.): bei Nebel entstehender Regenbogen von weißlicher Farbe; -boie, die: 1. (Seew.) Boje, die bei Nebel akustische Signale aussendet. 2. (Milit.) zur Hervorbringung von künstlichem Nebel auf See bestimmtes Gerät; -bombe, die (Milit.): vgl. -boje (2); -decke, die: dichter, wie eine Decke über einem Gebiet ausgebreiteter Nebel; -dunst,der <P1. selten): leichter, nebliger Dunst; —düse, die: Düse, mit der Wasser fein versprüht werden kann; -feld, das: in kleineren Bereichen flächenartig auftretender Nebel; -fetzen, der: [Rest von] Nebel, der in der Luft hängt, über Land od. Wasser zieht; —feucht <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: durch Nebel feucht geworden; neblig u. feucht; -e Straßen; ein -er Morgen; -fleck, der <P1. -flecke) (Astron.): svw. TNebel (2); -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: eine -e Zone; -glocke, die: 1. dichter Nebel, der über einem bestimmten Bereich lagert: die Stadt liegt unter einer N. 2. (Seew.) Glocke, mit der sich bes. ein vor Anker liegendes Schiff im Nebel bemerkbar macht; -granate,die (Milit.): vgl. ^bombe; -grau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: durch Nebel trübe u. grau: ein -er Himmei. Tag; -taufen, der (Astron.): Ansammlung räumlich zusammengehörender Sternsysteme; -hörn, das <P1. -hörner) (Seew.): bei Nebel verwendetes akustisches Signalgerät mit weit hörbarem, tiefem Ton; -kammer, die (Atomphysik): Gerät zum Nachweis u. zur Sichtbarmachung der Bahnen ionisierender Teilchen; -kappe, die (Myth.): Tarnkappe, die den Träger unsichtbar macht; -kerze, die (bes. Milit.): Wurfgeschoß, mit dem künstlicher Nebel erzeugt werden kann; -krähe, die: Krähe mit auf dem Rücken u. auf der Unterseite grauem Gefieder; -lampe,die: svw. t ^Scheinwerfer; -leuchte, die: svw. T-Scheinwerfer; -licht, das (seltener): svw. T-Scheinwerfer; -meer, das (dichter.): bis zum Boden reichender, dichter [wallender) Nebel; -monat, -mond, der (veraltet): November; -nässe, die: durch Nebel verursachte Nässe; -nässen, das <o. Pl.>: nieselndes Regnen bei dichtem Nebel; -pfeife, die: vgl. ^horn; -rauch, der (selten): wallender, ziehender Nebel; -regen, der: nieselnder Regen bei bes. feuchtem Nebel; -riickleuchte, die: svw. t-Schlußleuchte; -Scheinwerfer, der (meist Pl.> (Kfz.-T.): Scheinwerfer beim Kraftfahrzeug, der durch breite Streuung des Lichtes den unmittelbar vor dem Fahrzeug liegenden Teil der Fahrbahn bei Nebel zusätzlich ausleuchten soll: -Schleier, der (geh.; dichter.): feiner, leichter Nebel; -Schlußleuchte, die (Kfz.-T.): rote Rückleuchte (mit hoher Lichtstärke), die bes. bei Nebel eingeschaltet wird, um das Fahrzeug nach hinten abzusichern; -Schwaden, der (meist PL): N. hängen an den Bergen, ziehen über die herbstlichen Wiesen; -Signal, das (Seew.): bestimmtes Signal, mit dem ein Schiff im Nebel auf sich aufmerksam macht; -spalter I-JpaltB]. der; -s. - (scherzh.): großer Hut; Dreispitz; -Stern, der (Astron.): zentraler Stern eines Nebels (2); -Stoff, der (Chemie): künstlichen Nebel od. Rauch bildende chemische Substanz; -streifen, der; -tag, der: Tag, an dem es sehr neblig ist; -verhangen <Adj.; o. Steig.) (geh.): von Nebel ganz eingehüllt; verhangen: -e Berge: -Vorhang, der (geh.): vgl. ^wand: -waW, der (Geogr.): tropischer Regenwald mit häufiger Nebelbildung; -wand, die: wie eine Wand aufragend, dichter, undurchdringlicher Nebel; -werfer, der [eigtl. = Granatwerfer für Nebelgranaten, seit 1941 Tarnbez. in der dt. Wehrmacht] (Milit. veraltend): Raketenwerfer; -weder, das; -wölke, die. nebelhaft <Adj.; -er, -este; nicht adv.>: 1. (selten) neblig: das Wetter war n. 2. undeutlich, verschwommen, nicht fest umrissen (in jmds. Vorstellung. Bewußtsein o.a. vorhanden): eine -e Vorstellung. Erinnerung; etw. liegt in -er (sehr weiter) Ferne; Ich mußte ihm eingestehen .... daß mir die Zukunft n. war (daß ich darüber keine klaren Vorstellungen hatte; Seghers. Transit 19); <Abl.:> Nebelhaftigkeit, die; - (selten); nebelig, neblig ['ne:b(3)li<;]: tneblig; nebeln [■ne:b|n] <sw. V.; hat) [mhd. nebelen. ahd. nibulen): 1. (geh.) a) <unpers.> neblig sein, werden: es nebelt heute; b) Nebel hervorbringen, entstehen lassen: der See nebelt; nebelnde Wiesen. 2. (Fachspr.) (von einem flüssigen Pflanzenschutzmittel od. Wasser zur Beregnung) in feinster Verteilung versprühen; Nebelung, Neblung. der; -s. -e (veraltet): November. neben [ne:bn] <Präp. mit Dativ u. Akk.) [mhd.. ahd. neben, gek. aus mhd. eneben. ahd. ineben = auf gleiche Weise: zusammen, nebeneinander]: l.a) (mit Dativ zur Angabe der Lage) unmittelbar an der Seite von; dicht bei: auf dem Foto sitzt er n. seinem Bruder; der Schrank steht dicht n. der Tür. in Verbindungen mit zwei gleichen Substantiven zur Angabe der Aufeinanderfolge ohne Auslassung: auf dem Parkplatz steht Auto n. Auto (ein Auto dicht neben dem anderen );ü er duldet keinen Konkurrenten n. sich; b) (mit Akk. zur Angabe der Richtung) unmittelbar an die Seite von; dicht bei: er stellte seinen Stuhl n. den meinen; in Verbindung mit zwei gleichen Substantiven zur Angabe der Aufeinanderfolge ohne Auslassung: sie bauten Bungalow n. Bungalow (einen Bungalow unmittelbar neben den anderen in dichter Folge). 2. <mit Dativ) zugleich mit; außer: n. ihrem Beruf hat sie einen großen Haushalt zu versorgen; n. seinem Gehalt hat er noch weitere Einnahmen; wir brauchen n. (zusätzlich zu) Papier und Schere auch Leim. 3. <mit Dativ) verglichen mit; im Vergleich zu: n. ihm ist er ein Waisenknabe. neben-. Neben-: -abrede, die (jur.): über einen schriftlich fixierten Vertragstext hinausgehende mündliche Abmachung; -absieht, die: zusätzliche [heimlich] bei einer Handlung o. ä. verfolgte Absicht: bei etw. eine geheime N. verfolgen; -akzent, der (Phon.): der schwächere Akzent (neben dem Hauptakzent); -altar, der: svw. tSeitenaltar; -amt, das: Amt. das jmd. neben seinem Hauptamt innehat: er ist im N. Hausverwalter, dazu: -amtlich <Adj.; o. Steig); -anschluß, der: svw. t Fernsprechnebenstelle; -arbeit, die: 1. Arbeit, die jmd. neben seiner eigentlichen Arbeit noch nebenher verrichtet. 2. weniger wichtige Arbeit: jmdn. mit -en betrauen, beschäftigen; -arm, der: Seitenarm eines Flusses. Kanals o.a.; -ausgäbe, die: 1. (meist PI.) zu einer Geldausgabe hinzukommende, nebenherlaufende, zusätzliche Ausgabe. 2. regionale Ausgabe (5 a) einer Zeitung; -Bittgang, der: neben dem eigentlichen Ausgang eines Gebäudes o.a. bestehender weiterer Ausgang; -bahn, die: von der Hauptbahn abzweigende Eisenbahnstrecke von geringerer Bedeutung; -bau, der (PI. -ten): vgl. -gebäude; -bedeu- tung, die: 1. zu der eigentlichen Bedeutung noch hinzukommende weitere, weniger wichtige Bedeutung bes. eines Wortes. 2. (selten) svw. t-sinn (2); -bemerkung, die: beiläufig gemachte Bemerkung; -beruf, der: Beruf, den jmd. neben seinem Hauptberuf [ zum Zweck des zusätzlichen Erwerbs] ausübt: er ist im N. Landwirt, dazu: -beruflich (Adj.; o. Steig.): eine -e Tätigkeit; er arbeitet n. als Übersetzer. -beschäftigung, die: Tätigkeit, die jmd. neben seiner eigentlichen Tätigkeit ausübt; zusätzliche Beschäftigung: sich eine N. suchen; -bbtt, das (Bot.): einem Blatt ähnliche Bildung an der Ansatzstelle des Blattstieles; -buch, das (Kauf- mannsspr.): das Hauptbuch ergänzendes Geschäftsbuch; -buhler, der: l.jmd.. der mit einem anderen um die gleiche Frau wirbt, mit ihm in Konkurrenz tritt: er hat einen N.; 1867
nebenan den N. ausstechen. 2. (Zool.) männliches Tier, das im Kampf um ein Revier od. um ein weibliches Tier als Rivale eines anderen auftritt. 3. (ugs. abwertend) jmd.. der im Kampf um eine Position o. ä. als Konkurrent eines anderen auftritt; -buhlerin, die: w. Form zu t-buhler (1). dazu: -buhler- schaft, die; -; -ding, das (meist PI.) (geh.): etw. Nebensächliches, nicht sehr Wichtiges: sich nicht mit -en aufhalten: -eflekt, der: zusätzlicher Effekt (1). der sich [unerwarteter- od. unerwünschtermaßen] bei etw. einstellt; -einggng, der: vgl. -bau; -einkommen, das: vgl. -einkünfte; Einkünfte <PI.>: Einkünfte aus einer Nebentätigkeit: -einrahme, die <meist Pl.>: vgl. -ausgäbe (1); Erscheinung, die: vgl. -ef- fekt: eine störende, unerwünschte N.; -erwerb, der: neben- berufliche Tätigkeit: auf N. angewiesen sein; Landwirtschaft als N. betreiben, dazu: -erwerbsbetrieb, der: nebenberuflich bewirtschafteter landwirtschaftlicher Betrieb, -er- werbslandwirt. der: Landwirt, der eine Nebenerwerbslandwirtschaft betreibt, -enwftsfauidwirtsdiaft, die; -erzeugnb, das: vgl. -Produkt; -fach, das: Fach von untergeordneter Bedeutung; vgl. Hauptfach; -figur, die: weniger wichtige Figur (5 a.c); -fttael.der (selten): svw. t Seitenflügel; -fluß, der (Geogr.): Fluß, der in einen anderen Fluß (u. nicht unmittelbar ins Meer) mündet; -form, die: weniger häufige Variante von etw.; -freue, die: weniger wichtige [beiläufig aufgeworfene] Frage: -freu, die: (bei Völkern mit Polygy- nie) mit weniger Rechten ausgestattete Frau, die ein Mann neben einer od. mehreren anderen hat; -funkt ton, die: vgl. -bedeutung (1); -sang, der: Gang, der neben dem Hauptgang (t) besteht; -gasse, die (selten): svw. tSeitengasse; -gebäude, das: (in Funktion, Größe, Lage o. ä.) dem Hauptgebäude eines Gebäudekomplexes untergeordneter Bau; -ge- danke,der: vgl. -absieht; -gegenständ,der (österr.): Nebenfach (in der Schule); -Belaß, das (veraltend): vgl. -räum; -gelefee, das: svw. t -gleis; -geordnet: t-ordnen; -ge- rfiusdi, das: unerwünschtes, meist störendes [einen Fehler o.a. anzeigendes] Geräusch, das zusätzlich bei akustisch Wahrnehmbarem auftritt: störende, unerwünschte -e bei einer Tonbandaufnahme; beim Abhören der Herztöne wurden -e registriert; -geschäft, das: die Sache war für ihn ein einträgliches N.; -geschmack, der (selten): svw. t Beigeschmack: die Butter hat einen eigentümlichen N.; -gestern, das (Geol.): Gestein, das eine von der Umgebung abweichende Einlagerung, eine Lagerstätte begrenzt: -gleis, das (Eisenb.): nicht dem Hauptverkehr dienendes Gleis: der Zug steht auf einem N.; -handhmg, die: (in einer Dichtung) neben der eigentlichen Handlung herlaufende Handlung; -haus, das: svw. t Nachbarhaus; -hoden, der (meist Pl.>: den Samen speicherndes u. ableitendes Organ des männlichen Geschlechtsapparates; -höhle, die (meist Pl.>: an die Nasenhöhle angrenzender, mit Schleimhaut ausgekleideter Hohlraum; Nasennebenhöhle; -mterese, das: vgl. -absieht; -klage, die (jur.): Klage, mit der sich jmd. (als Betroffener) dem öffentlichen, durch den Staatsanwalt eingeleiteten Strafverfahren anschließt, dazu: -klüger, der (jur.). -klägerin, die (Jur.); -klang, der <P1. selten) (selten): svw. t Beiklang; -kosten <P1.>: 1. [nicht vorhergesehene] zu einer Ausgabe o.a. noch hinzukommende Kosten: bei dem Kauf sind noch N. entstanden. 2. zur monatlichen Wohtmngsmiete hinzutretende Kosten für bestimmte Leistungen od. Aufwendungen des Vermieters; -krater, der (Geogr.): am Hang eines größeren Vulkans entstandener weiterer Krater; -kreis, der: svw. tKleinkreis; -kriegs- 9Chauplatz, der: Gebiet, in dem gekäfnpft wird, das von den Hauptkampflinien räumlich entfernt u. von geringerer Bedeutung ist; -leitung, die: vgl. Hauptleitung; -leute: PI. von t-mann; -linie, die (Eisenb.): 1. vgl. -strecke. 2. (in der Genealogie) die Nachkomtnen eines jüngeren Sohnes einer Familie gegenüber den Nachkommen des ältesten Sohnes; -mann, der <PI. -männer. -leute): jmd.. der (in einer Reihe, Gruppe o. ä.) unmittelbar neben einem anderen steht, geht, sitzt; Nachbar (1 b): sich mit seinem N. am Tisch unterhalten; Janes ... und seine ... Nebenleute (Fußball; Mitspieler in benachbarter Position) wehrten ... alle ... Vorstöße ab (Walter. Spiele 55); -meer, das (Geogr.): durch seine Lage vom offenen Ozean abgetrenntes Meer; -mensch, der (seltener): a) Mitmensch; b) Nachbar (1 b); -metall, das: (in einem Erz) neben dem eigentlichen in geringerer Menge auch noch vorhandenes Metall; -niere, die (meist PL): Drüse am oberen Polder Niere, die verschiedene Hormone produziert, dazu: -nierenhormon, das. -nie- renrinde, die: äußeres Gewebe der Nebenniere, in der bestimmte Hormone gebildet werden, -nierenrindenhormon, das; -ordnen <sw. V.; hat) (Sprachw.): (von Wörtern, Sätzen, Satzteilen) gleichrangig nebeneinanderstellen; beiordnen (3) <meist im 1. od. 2. Part.): eine nebenordnende Konjunktion; nebengeordnete Sätze, dazu: -Ordnung, die; -. -en (Sprachw.); -person, die: vgl. -ftgur; -portal, das: vgl. -eingang; -Produkt, das: bei der Herstellung von etw. nebenher anfallendes Produkt: Kalisalze sind ein N. bei der Salzgewinnung; -punkt, der: weniger wichtiger Punkt (einer Tagesordnung o.a.); -räum, der: 1. einem anderen Raum benachbarter Raum; Nebenzimmer: aus dem N. hörte man lautes Weinen. 2. (meiner Wohnung o. ä. gehöretuler) kleinerer, nicht als eigentlicher Wohnraum vorgesehener Raumiz. B. Bad. Abstellkammer u.a.); -rolle, die:kleinere, nicht die tragende Rolle in einem Bühnenstück od. Film: eine kleine N.; die weibliche N. spielen: U er spielte in den Verhandlungen nur eine N.; -sache, die: etw., was in einem bestimmten Zusammenhang von geringerer Wichtigkeit od. Bedeutung ist: Sport ist die herrlichste N. der Welt; er hält sich zu lange auf bei -n; ob dir das paßt oder nicht, ist N. (ugs.; du wirst nicht danach gefragt, ob es dir paßt oder nicht), dazu: -sächlich <Adj.): unwichtig, bedeutungslos; <Abl.:> -sächlichkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Nebensächlichsein. 2. Unwichtiges; -satson, die: Zeit außerhalb der Hauptreisezeit; -satz, der: 1. (Sprachw.) svw. TGliedsatz (Ggs.: Hauptsatz). 2. (selten) svw. T-be- merkung; -schalten <sw. V.; hat): svw. tparallelschalten: -schiff, das (Archit.): Seitenschiff einer Kirche; -Schilddrüse, die <meist PI.): neben der Schilddrüse befindliche kleine Drüse; Epithelkör per chen; -sinn, der: vgl. -bedeutung; -Spieler,der (Mannschaftsspiele): Mitspieler in unmittelbar benachbarter Position auf dem Spielfeld; -stehend <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): neben dem Text, am Rand stehend: beachten Sie die -e Tabelle; -stelle, die: 1. svw. t Fernsprechnebenstelle. 2. Filiale, Zweigstelle (einer Bank o. ä.). 3. (landsch.) svw. T-beschäftigung (2). zu 1: -Stellenanlage, die: Fernsprechanlage mit Nebenanschlüssen; -strafe, die (Jur.): Strafe, die nur in Verbindung mit einer Hauptstrafe verhängt werden kann; -straOe,die: a) (von einer Hauptstraße abgehende) Straße untergeordneter Bedeutung; b) svw. tSeitenstraße; -strecke, die: 1. vgl. -bahn. 2. [zur Entlastung einer Hauptstraße (b) dienende! Nebenstraße (a); -tä- tigkeit, die: vgl. -beschältigung; -tisch, der: benachbarter Tisch (in einem Lokal): -ton, der: 1. svw. t-akzent. 2. vgl. -klang; -tonart, die (Musik): in einem Musikstück neben der eigentlichen Tonart verwendete Tonart; -tonig [-to:ni<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Phon.): einen Nebenton (1) tragend; -trakt.der: vgl. ^bau; -treppe, die: vgl. -portal; -tür,die: 1. vgl. -portal. 2. benachbarte Tür: -umstand, der: Umstattd, der zu den eigentlichen Gegebenheiten, Utn- ständen begleitend hinzutritt; -verdienst, der: vgl. -einkünf- te: er ist auf einen N. angewiesen; -Vorstellung, die: vgl. -bedeutung; -weg, der (selten): svw. t Seitenweg; -winke!, der (Geom.): Winkel, der mit einem anderen zusammen eine Gerade bildet; -Wirkung, die (meist Pl.>: zusätzliche Wirkung, die [unerwarteter- od. unerwünschtermaßen] sich bei etw. einstellt: unerwünschte -en eines Medikamentes; -wohnung, die (selten): svw. t Nachbarwohnung: -zimmer, das: vgl. -räum; -zweck, der: vgl. -absieht; -zweig, der. nebenan <Adv.>: in unmittelbarer Nachbarschaft; im benachbarten Zimmer, in der benachbarten Wohnung, dem benachbarten Haus o.a.: die Wohnung n. steht leer; im Zimmer n.; er wohnt, ist n.; n. hörte man einen Mann schimpfen; gehen wir nach n.; die Kinder von n. (ugs.; von der Nach- barsfamilieY, <subst.:> sein Nebenan (sein Wohnungsnachbar) im Parterre (Kühn. Zeit 139); nebenbei <Adv.>: 1. noch außerdem, neben einer anderen Tätigkeit; nebenher: sie versorgt ihren Haushalt u. hilft n. im Geschäft; er arbeitet n. als Kellner; er erledigt die Schule so n.; <subst.:) war diese lose Wirtschaft nur ... ein Nebenbei (Th. Mann. Joseph 397). 2. (in bezug auf eine Äußerung, Bemerkung) ohne besonderen Nachdruck, beiläufig: eine Bemerkung [so] n. fallenlassen; n. bemerkt/gesagt, habe ich das schon gewußt; ich habe daran kein Interesse, aber dies nur n. (nebenbei bemerkt); nebeneinander <Adv.>: 1. einer, eine, eines neben dem anderen, in unmittelbarer Nähe, Nachbarschaft eines anderen: etw. n. anordnen, aufstellen, hinlegen; die beiden Familien wohnen n.; Ü hier leben Menschen aller Hautfarben friedlich n. (zusammen); <subst.:> das 1868
Neger Nebeneinander von Altbauten und modernen Hochhäusern. 2. gleichzeitig mit etw. anderem bestehend, sich er- eignend o. ä.: hier sieht man Altes und Neues n. nebeneinander-: -legen <sw. V.; hat): vgl. aneinanderlegen; -schalten <sw. V.; hat): svw. tparallelschalten; -setzen <sw. V.; hat): vgl. biegen; -stellen <sw. V.; hat): vgl. biegen. nebeneinanderher <Adv.>: einer, eine, eines neben dem anderen her: die Gleise verlaufen n.; Ü die beiden leben n. (sie haben keine innere Beziehung mehr zueinander); nebenher <Adv.>: 1. svw. tnebenbei (1): er besucht noch n. einen Abendkurs. 2. (selten) svw. t nebenbei (2): Lilo fragt n.. wo ich denn hingegangen sei (Frisch. Gantenbein 417). nebenher-: -fahren <st. V.; ist) neben jmdm.. etw. /begleitend] fahren; -gehen <unr. V.; ist): vgl. ^fahren; -laufen <st. V.; ist): 1. vgl. ^fahren. 2. zugleich mit anderem ablaufen, getan werden o.a.: die Arbeiten an diesem Projekt laufen n. nebenhin <Adv.) (seltener): svw. t nebenbei (2): Herr Leutnant kommt, sagte er n. (H. Kolb. Wilzenbach 29). ne bis in idem [ne: bis in i:d£m; lat. = nicht zweimal in derselben (Angelegenheit)] (jur.): Maxime des Strafprozeßrechts, nach der niemand wegen derselben Tat nach dem allgemeinen Strafgesetz mehrmals verurteilt werden darf. neblig, nebelig <Adj.; nicht adv.): von Nebel erfüllt; durch Nebel gekennzeichnet: -es Wetter; ein -er Novembertag; es ist sehr n. (es herrscht starker Nebel); Ü die Unternehmung liegt noch in -er Ferne; Nebking, der: TNebeiung. nebst [ne.pst] <Präp. mit Dativ) [zu tnebenl (veraltend): / zusammen) mit; sowie, samt: Herr Meyer n. (und) Familie; Haus n. Garten zu verkaufen; nehsttgi (österr.): svw. tnebenbei; nebstdem (Schweiz.): svw. taußerdem. nebulos [nebuio:sl. nebuiös [...lois] <Adj.; -er. -este) [lat. nebulösus (< frz. nebuleux) = neblig; dunkel, schwer verständlich] (bildungsspr.): (in bezug auf Vorstellungen, Ideen u. ä.) verschwommen, unklar; nicht fest umrissen: -e Vorstellungen. Begriffe von etw. haben; etw. n. andeuten. Necessaire [nese'se:^]. das;-s. -s[frz. n&essaire < lat. neces- särius = notwendig]: 1. svw. t Reisenecessaire. 2. kleiner Behälter, Beutel für Nähzeug o. ä. Neck, der; -en. -en [schwed. näck]: svw. tNöck. Neckball, der; -[e]s [zu tneckenl: [Kinder]spiel, bei dem ein Spieler den Ball abzufangen versucht* den sich die Mitspieler zuwerfen; necken [nekn] <sw. V.; hat) [mhd. (md.) necken = reizen. Quälen. Intensivbildung zu t nagen]: durch scherzende, spottende, stichelnde Bemerkungen. Anspielungen od. durch bestimmte Handlungen seinen Scherz mit jmdm. treiben: er neckt seine junge Frau; die beiden necken sich gern; man neckt ihn mit seiner neuen Freundin; die Kinder neckten den Hund; in neckendem Ton reden. Nacken, der; -s. -: svw. tNöck. Neckerei [neka'r^}]. die; -. -en: 1. [dauerndes] Necken. 2. neckende Rede; Scherz o.a.. mit dem man jmdn. neckt. Necking [nekm], das; -[s], -s [engl.-amerik. neck in g. zu: neck = Hals. Nacken]: Austausch von Zärtlichkeiten, erotisch-sexuelle Stimulierung durch körperlichen Kontakt ohne Berührung der Genitalien (bes. unter Jugendlichen). neckisch <Adj.) [mhd. (md.) neckisch = boshaft, tückisch]: 1. voll Neckerei; (betont) niedlich-verspielt; schelmisch: ein -es Geplänkel; sie machte auf n.. sah ihn n. an. 2. (bes. von Kleidungsstücken) verspielt u. zugleich keß: -es Hütchen; Nfckname, der; -s. - (selten): svw. tSpitzname. nee!: tne! Need [nl.d]. das; -[s] [engl, need = Bedürfnis] (Psych.): Gesamtheit der Antriebe. Bedürfnisse. Wünsche u. Haltungen eines Menschen, denen die verschiedenen, ein bestimmtes Verhalten fordernden Umweltsituationen gegenüberstehen. Neer [ne.ßl. die; -. -en [viell. zu niederd. neer (in Zus.) = nieder-] (nordd.): Wasserstrudel mit starker Gegenströmung (1); <Zus.:> Nfifirstrom, der. Nfierströmung. die (nordd.): in Buchten, zwischen Buhnen o.a. entstehende Gegenströmung. Neese [ne:zDl (berlin.) in den Fügungen N. sein (leer ausgehen, das Nachsehen haben); imdm. N. sein {jmdn. nicht kümmern; berlin. Neese = Nase). Nefas [ne:fa(:)s]. das; - [lat. nefas]: in der römischen Antike das von den Göttern Verbotene (Ggs.: Fas). Neffe I'nefa]. der; -n. -n [mhd. neve. ahd. nevo. wohl eigtl. = Unmündiger]: Sohn vonjmds. Schwester. Bruder. Schwägerin od. Schwager (Ggs.: Nichte). Negation [nega'lßio:n], die: -. -en [lat. negätio. zu: negäre. t negieren]: 1. (bildungsspr.) a) Ablehnung (einer Richtung. Ordnung, eines Wertes o. ä.): die N. der bestehenden gesellschaftlichen Institutionen, der geltenden Moral; b) Aufhebung (von etw. durch etw. Entgegengesetztes): der Tod als N. des Lebens; dieses Buch stellt eine N. alter Werte dar. 2. (Logik) Verneinung (einer Aussage) (Ggs.: Affirmation). 3. (Sprachw.) a) Verneinung (einer Aussage); b) Wort, das eine Verneinung ausdrückt; <Zus.:> Negationswort, das <P1. -Wörter): svw. tNegation (3b); negativ [ne:- gati:f. auch: negati:f. negati:fl <Adj.) [lat. negativus = verneinend]: 1. a) Ablehnung ausdrückend, enthaltend; [ nur] ablehnend (Ggs.: positiv): eine -e Antwort; -e Reaktionen; eine -e Haltung; ein -er Bescheid: sich n. zu etw. stellen; jmdm.. einer Sache n. gegenüberstehen; b) <o. Steig.) (Logik) verneint (Ggs.: affirmativ). 2.a) ungünstig, nachteilig, nicht wünschenswert: eine -e Entwicklung; der -e Ausgang eines Geschehens; -e Folgen; sich n. auf jmdn.. etw. auswirken; <subst.:) die Beurteilungen enthielten wenig Negatives; b) im unteren Bereich einer Werteordnung angesiedelt, schlecht: -e Charaktereigenschaften; etw. n. bewerten, darstellen. 3. <o. Steig.) (bes. Math.) im Bereich unter Null liegend: - 1 ist eine -e Zahl. 4. <o. Steig.) (Physik) eine der beiden Formen elektrischer Ladung betreffend (Ggs.: positiv): der -e Pol: n. geladen sein. 5. <o. Steig.) (bes. Fot.) gegenüber einer Vorlage od. dem Gegenstand der Aufnahme spiegelverkehrt u. in den Verhältnissen von Hell und Dunkel umgekehrt od. in den Farben komplementär. 6. <o. Steig.) (bes. Med.) einen als möglich ins Auge gefaßten Sachverhalt als nicht gegeben ausweisend (Ggs.: positiv): ein -er Befund; ein -esTestergebnis; die Testbohrung verlief n. (es wurde nichts gefutiden); Negativ ['ne:gati:f. auch: negati:f. negati.fl. das; -s. -e [frz. nägatif. engl, negative < lat. negativus] (Fot.): aus dem belichteten Film o.a. entwickeltes negatives (5) Bild, von dem Abzüge (2 a) hergestellt werden: ein N. fixieren, kopieren; 'Negativ- <Best. in subst. Zus.. mit dem ausgedrückt wird, daß das im Grundwort Genannte negativ, ungünstig oder ganz anders als üblich od. erwartet, ins Gegenteil verkehrt ist): ~aus- wahl, die; -bilanz, die; -ima«e, das: durch ein allgemein als negativ bewertetes Verhalten, Äußeres geprägtes Image; -rekotti, der; -Steuer, die (Wirtsch.): Zahlung des Staates an Bürger [mit geringem Einkommen]: -Werbung, die. Negativ-: -aufnähme, die: (Film) vgl. -bild; -biW, das: (bes. Fot.) Bild, Abzug (2a) mit Seiten-, Färb- und Helligkeit^Verhältnissen wie b^im Negativ; -druck, der <P1. -e> 1. <o. PI.) Druckverfahren, bei dem Schrift od. Zeichnung dadurch sichtbar wird, daß ihre Umgebung mit Farbe bedruckt wird, sie selbst jedoch ausgespart bleibt. 2. im Hochdruck (1) hergestellter 2Druck (lb); -farbfilm, der: vgl. -film: -film, der: Film (meist Farbfilm), aus dem, wenn er belichtet und entwickelt wird. Negative entstehen (Ggs.: Umkehrfilm); -matertal, das: (Fot.) Bestand an Negativen: das N. auswerten. Negative [negativa, auch: ne:gati:vd. *neg...]. die; -. -n (selten): Verneinung, Ablehnung (Ggs.: Affirmative): in der N. antworten: sich in der N. halten: Negativismus [nega- ti'vismusj.der; - (Psych.; Psychiatrie): sinn-u. antriebswidriges Verhalten als Trotzverhalten Jugendlicher; negativistisch [negati'vistij] <Adj.; o. Steig.) (Psych.; Psychiatrie): a) den Negativismus betreffend; b) durch Negativismus gekennzeichnet: -e Strebungen. Reaktionen; Negativität [negati- vi'tert]. die; -: negatives Verhalten; Negativurn fne:ga- ti:vum]. das; -s. ...va (bildungsspr.): negative (2 b) Eigenschaft, negativer (2b) Faktor von etw., jmdm., [der den im Ganzen positiven Eindruck beeinträchtigt, ihm abträglich ist] (Ggs.: Positivum); Negator [ne'ga:tor]. der: -s, -en [lat. negätor = Verleugner. Leugner] (Logik): logischer Junktor, durch den das Ergebnis der Negation (2 a) symbolisiert werden kann; Zeichen: — , auch: *>*. neger [ne:gp; zu tNeger im Bedeutungszusammenhang ..schwarz" = ohne Geld]: in der Verbindung n. sein (österr. ugs.; ohne Geld sein, pleite sein)'. Neger, der. -s. - [frz. negre < span.. port. negro = Neger; schwarz < lat. niger = schwarz]: 1. Angehöriger der schwarzen Rasse mit dunkler Hautfarbe u. krausem schwarzem Haar; Afrikaner; Farbiger; Schwarzer: in Amerika lebende N.; er kam braun, schwarz wie ein N. (ugs. scherzh.; ganz braungebrannt) aus dem Urlaub zurück; Ü die Frauen sind die N. unserer Zeit (die Unterdrückten, Machtlosen); 1869
Neger- R das haut den stärksten N. um! (ugs.; das ist eine unglaubliche, tolle o.a. Geschichte!): * angeben wie zehn nackte N. (ugs.: fürchterlich angeben, prahlen). 2. (Fachjargon) schwarze Tafel, mit deren Hilfe die Lichtverhältnisse in einem Fernsehstudio verändert werden können. 3. (Fachjargon) Tafel, auf der für einen Schauspieler od. Sänger (im Fernsehstudio) als Gedächtnisstütze sein Text in übergroßen Buchstaben erscheint. Neger-: -haar, das (ugs.): krauses, schwarzes, dem Haar der Neger ähnliches Haar; -kind, das: ^kral, der; -krause, die <o. PI.) (ugs.): starke Krause (2) des Haares; -kuß, der: in der Hauptsache aus Eischnee u. Zucker bestehendes Gebäck mit Schokolatlenüberzug; flippen <PI.>: wulstige Lippen, die denen eines Negers ähnlich sind; Mimisik. die <o. PI.): 1. Musik der afrikanischen Neger. 2. (veraltend abwertend) svw. TJazz; -9chaumkuß, der: svw. Nkuß; -schweiß, der (salopp scherzh.): / schlechter] Kaffee; ^Sklave, der: als Sklave nach Amerika gebrachter afrikanischer Neger; -stamm, der; -volk, das. negerhaft <Adj.; o. Steig.) (selten): svw. t negroid: Negerin, die: w. Form zu t Neger; negerisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): die Neger betreffend. negieren [negi:ran] <sw. V.; hat) [tat. negäre]: 1. (bil- dungsspr.) a) als nicht gegeben, nicht den Tatsachen entsprechend hinstellen; (Astreiten; leugnen; eine Behauptung. Tatsache, seine Schuld n.; b) eine ablehnende Haltung einer Sache gegenüber einnehmen: jmds. Ansicht n.; eine negierende Haltung; c) als nicht existent betrachten; ignorieren: einen Befehl n.: vorhandene Möglichkeiten n. 2. (Sprachw.) mit einer Negation (3 b) versehen, verneinen: einen Satz n. Neglige. (schweiz.:)N£glig£[negli'3e:],das; -s. -s [frz. (habille- ment) neglige. eigtl. = lässige Kleidung, zu: negliger. tne- gligieren]: leichter, eleganterMorgenmantel;ein N. überwerfen; ich treffe Camilla ... nie im N. (nie unangezogen; Frisch, Gantenbein 175): [noch] im N. [sein, herumlaufen] (/noch] nicht fertig angezogen [sein]); negligeant [ne- gli'sant] <Adj.; -er. -este) [frz. negligeant. 1. Part, von: negliger, t negligieren] (bikiungsspr.; selten): unachtsam: sorglos; nachlässig; negligieren [negli':ji:ran] <sw. V.; hat) [frz. nögliger < lat. negligäre] (bildungsspr.; selten): vernachlässigen, nicht beachten. negoziabel [nego'tßia.bl] <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) [frz. negociable] (Wirtsch.): (von Waren, Wertpapieren) handelsfähig; Negoziation [negot$|a'lßio:n]. die; -. -en [frz. nö- gociation] (Wirtsch.): 1. Verkauf von Wertpapieren durch feste Übernahme dieser Wertpapiere durch eine Bank. 2, Begebung, Verkaufeines Wechsels durch Weitergabe; negoziieren [...l$i'i:ran]<sw.V.: hat) [frz. negocier. ital. negozia- re < lat.negötiäri = Handel treiben] (Wirtsch.):!. Wechsel begeben. 2. (veraltet) Handel treiben. Negrettfechaf [negreti-]. das: dem Merinoschaf verwaniites, viel Wolle lieferndes Schaf. negrid [ne'gri.t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu span. negro. t Neger] (Anthrop.): zum Rassenkreis der Negriden gehö- rend;fitwride [ne'gri.do]. deru. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Anthrop.): Angehörigel rj der auf dem afrikanischen Kontinent beheimateten schwarzen Rasse; Negritude [negri- tyd]. die; - [frz. nägritude. zu: nögre. tNeger] (hist.): aus der Rückbesinnung der Afrikaner u. Afroamerikaner auf afrikanische Kulturtraditionen erwachsene Ideologie; negroid [negro'i:t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu span. negro (t Neger) u. griech. -oeides = ähnlich] (Anthrop.): nicht rein negrid, nur den Negern ähnliche Rassenmerkmale aufweisend: sie ist ein -er Typ; Negroide [negro' i.da], der u. die: -n. -n <Dekl. tAbgeordnete) (Anthrop.): Angehöri- ge[r] einer Rasse, die nicht rein negrid ist, aber negerhafte Merkmale aufweist; Negro Spiritual [ni:groo spiritjudl]. das. auch: der; -. -s. -. -s [engl.-amerik.]: geistliches Volkslied der amerikanischen Neger im Süden Nordamerikas mit schwermütiger, synkopierter Melodie. Negus [negus], der; -. - u. Negusse [amharisch negus]: abessinischer Herrschertitel. nehmen [ne:man] <st. V.; hat) [mhd. nemen; ahd. neman]: l.a) mit der Hand nach einer Person od. Sache greifen, sie erfassen u. festhalten: er nahm seinen Mantel, den Stock und ging; kannst du meine Tasche n.?: er nimmt sie am Arm. um sie hinauszuführen; sie nahm (ergriff) die dargebotene Hand; b) [ergreifen u.J an sich bringen, sich in den Besitz einer Sache od. Person bringen: er nahm alles, was er bekommen konnte: du hast zuviel genommen; er hat sich die größten, die besten Stücke genommen: den Läufer, den Bauern n. (Schach: schlagen): Und wenn sie sich einen anderen nimmt (sie einen anderen heiratet; Bieter. Bonifaz 143); R woher n. und nicht stehlen? 2. etw. (zum persönlichen Gebrauch) Angebotenes annehmen: er nimmt kein (Trink]geld. keine Geschenke; n. Sie noch eine Zigarette?; n. Sie meinen herzlichsten Dank (geh.; nehmen Sie ... entgegen; ich danke Ihnen sehr herzlich). 3.a) [ergreifen uj sich in den Besitz von etw. setzen, was einem anderen gehört: die Einbrecher nahmen alles, was ihnen wertvoll erschien: er hatte ihre Ersparnisse genommen und war damit verschwunden; Ü der Krieg, der Tod hat ihr den Mann genommen; b) jmdn. um etw. bringen, jmdm. etw. entziehen: jmdm. die Sicht, die Aussicht n.; man versuchte, ihm die Rechte, den Anspruch darauf zu n.; Ü Jmdm. den Glauben, die Hoffnung, alle Illusionen n.; nun haben sie mir den Spaß, die Freude [daran] genommen; das nimmt der Sache den ganzen Reiz; *sich (Dativ) nicht n. lassen, etw. zu tun (sich nicht davon abhalten lassen, für jmdn. etw. zu tun, was dieser zwar nicht erwarten kann, was einem aber persönliche Genugtuung, Befriedigung verschafft); c) bewirken, daß sich jmd. von etw. Unangenehmem befreit fühlt: die Angst, den [Alpldruck von jmdm. n.; du hast mir alle Sorgen genommen. 4. (für einen bestimmten Zweck) benutzen, verwenden: sie nimmt nur öl zum Braten; dazu kannst du doch keinen Zwirn n.; man nehme (Zutaten): 250g Zucker, 300g Mehl ...; Ü eine Abkürzung n. (als Weg einschlagen). 5. a) [ergreifen u.J an eine [bestimmte] Stelle bei sich bringen, bewegen: die Tasche unter den Arm. den Rucksack auf die Schultern n.: er hat das Kind auf den Schoß genommen; die Jungen nahmen den Vater in die Mitte (gingen links u. rechts vom Vater); ich nahm die Sachen an mich (steckte sie ein, um sie aufzubewahren); der Dampfer nimmt (lädt) Kohle: b) aus einem bestimmten Anlaß ergreifen u. von etw. weg-, aus etw. herausbringen: Geschirr aus dem Schrank. Geld aus der Brieftasche n.; er nahm den Hut vom Kopf und wischte sich die Stirn; die Gläser vom Tisch n.; als das Baby weinte, nahm sie es aus dem Wagen; Ü sie haben das Kind aus der Schule genommen (haben es nicht länger die Schule besuchen lassen) . 6. sich einer Person od. Sache bedienen: [sich] einen Anwalt, einen Privatlehrer n.; die Straßenbahn, den Bus. das Schiff, das Flugzeug, das Auto n.; er nahm den nächsten Zug. ein Taxi. 7. (nach längerem Prüfen od. Vergleichen) jmdn., erw. für seine Zwecke aussuchen, sich für jmdn., etw. entscheiden: ich nehme die broschierte Ausgabe dieses Buches; er nahm die angebotene Stelle; diese Wohnung nehmen wir er nahm ein Zimmer im besten Hotel; sie hat das Kleid doch nicht genommen (gekauft). 8. bei sich unterbringen, aufnehmen: sie haben mehrere Waisenkinder in ihr Haus genommen; sie nahm ihre alte Mutter zu sich. 9. bereit sein, eine Verpflichtung o. ä. zu übernehmen: die Verantwortung, alle Schuld auf sich n.; er hat es auf sich genommen, den Plan 'alleine durchzuführen. 10. in Anspruch nehmen, sich geben lassen: Unterricht. Klavierstunden. Nachhilfestunden] in Latein n.; Urlaub n.; ich habe mir einen Tag frei genommen. 11. für etw. eine bestimmte Bezahlung [jmdm. abjverlangen: er hat für die Fahrt zehn Mark genommen; was nehmen Sie für eine Stunde? 12. (geh.) a) (eine Mahlzeit o.a.) einnehmen: wir werden das Frühstück um neun Uhr [auf der Terrasse] n.; das Abendmahl n. (das Altarsakrament empfangen); b) (Speisen, Getränke o.a.) dem Körper zufuhren: einen Kaffee, einen Kognak n.; n. wir noch ein Dessert?; ich habe heute noch nichts zu mir genommen (gegessen): * einen n. (ugs.; etw. Alkoholisches trinken). 13. (ein Medikament) [regelmäßig, über einen bestimmten Zeitraum/ einnehmen: er muß noch seine Arznei n.; sie nimmt die Pille. 14. a) einer Sache, einem Sachverhalt einen bestimmten Charakter zuschreiben; als etw. ansehen: etw. als gutes Zeichen n.; nehmen wir den guten Willen für die Tat; b) jmdn. od. eine Sache (die einen persönlich betrifft od. berührt) in einer bestimmten Weise betrachten, auffassen, auf sich wirken lassen: etw. [sehr] ernst, [zu] leicht, schwer, (ugs.:) tragisch n.; er nimmt dich nicht ernst; wozu nimmt man sich so wichtig?; du nimmst alles zu wörtlich; von weitem habe ich dich für Hans genommen (gehalten); R wie man's nimmt (ugs.; man kann die Sache verschieden, auch anders auffassen): * Jmdn. nicht für voll n. (ugs.; jmdn. 1870
Neigung u. das, was er sagt od. tut, gering einschätzen). 15. in seiner Art akzeptieren, hinnehmen (1): eine Sache so n.. wie sie ist; er nimmt die Dinge, wie sie kommen; du mußt den Menschen n.. wie er ist. 16. sich einen bestimmten Sachverhalt vorstellen, denken: nimm doch nur all die Umstände, die dafür nötig sind: nehmen wir den Fall, daß alles mißlingt, alles mißlänge; nehmen wir einmal eine Gestalt wie Caesar. 17. mit jmdm. auf eine bestimmte Weise umgehen: jmdn. auf eine bestimmte Art behandeln: der Lehrer nimmt seine Schüler richtig; er weiß genau, wie er sie zu n. hat; Soll man denn Kinder wie Erwachsene n? (Wolf. Menetekel 117); Ü langsam merkte ich, wie ihre Bälle ( = beim Pingpong) zu n. sind (Frisch. Homo 103). 18. a) auf bestimmte Weise sich über etw. hinwegbewegen, ein Hindernis o.a. überwinden: wir nahmen die Kurve, die Steigung im dritten Gang; das Pferd hat den Graben, den Oxer ohne Fehler genommen; Er nahm die Treppe in fünf Sätzen (H. Mann, Unrat 6); b) (Milit.) eine feindliche Stellung, einen Stützpunkt im Sturm erobern: in einem raschen Gefecht konnte der Gegner mehrere Dörfer n.; es war nur unter schweren Verlusten gelungen, den Brückenkopf zu n. 19. (mit einer Frau) koitieren: nimm mich! (Aufforderung an den Mann); er nahm sie mit Gewalt; sie will nicht genommen werden (Rocco [Übers.], Schweine 152). 20. auf einem Tonband, Film festhalten: ein Konzert, Aussagen auf Band n.; Sonnenuntergang, den ich auf Farbfilm nahm (Frisch. Homo 41). 21. (Ballspiele) grob foulen: der durchgebrochene Stürmer wurde an der Strafraumgrenze hart genommen. 22. (Ballspiele) svw. tannehmen (10): Der ifimmt den Ball aus der Luft, schießt - (Welt 28. 4. 65. 8). 23. (Boxen) (Schläge u. Treffer) hinnehmen /müssen]: er mußte mehrere Rechte zum Kinn n.; unbeeindruckt nahm der Herausforderer die schwersten Brocken. 24. (verblaßt) den, seinen Abschied n. (geh.; entlassen werden, aus dem Amt scheiden): Abschrift n. (Papierdt.; abschreiben); etw. in Arbeit n. (beginnen, an etw. zu arbeiten): einen steilen o. ä. Aufschwung n. (bes. Wirtsch.: sich lebhaft fortentwickeln)', etw. in Betrieb, in Benutzung, in Dienst n. (beginnen, etw. zu benutzen, einzusetzen): in etw. Einsicht, Einblick n. (etw. einsehen); auf jmdn., etw. Einfluß n. (jmdn., etw. beeinflussen); eine beachtliche Entwicklung n. (sich gut entwickeln); seinen Fortgang n. (fortgeführt werden); in Gebrauch n. (beginnen, etw. zu gebrauchen, zu verwenden); seinen Rücktritt n. ([von einem Amt] zurücktreten); jmdn. ins Verhör n. (verhören); in einem Haus, bei jmdm. Wohnung n. (geh.; sich in einem Haus, bei jmdm. einmieten)', Nehmer ['ne:me]a der; -s, -: 1. (veraltet) jmd., der etw. nimmt; Nehmender. 2. (selten) Käufer; <Zus. zu 1:> Nehmerqualitäten <PI.) (Boxen): Fähigkeit, gegnerische Treffer hinzunehmen, ohne deren Wirkung erkennen zu lassen. Nehrung ['ne:ruQ], die; -. -en [eigtl. = die Enge]: schmaler, langgestreckter Landstreifen, der ein Haff od. eine Lagune vom offenen Meer abtrennt. Neid [n^jt], der; -[e]s [mhd. nit. ahd. nid. urspr. = Haß. Groll): a) Empfindung, Haltung, bei der man jmds. Besitz od. Erfolg [diesem nicht gönnt u.J selbst haben möchte: das ist bei ihm nichts als [der pure] N.; der N. frißt, nagt, zehrt an jmdm.; der N. plagt, quält jmdn.; N. empfinden, erregen, [erjwecken; jmdn. voll[er] N. ansehen; von N. erfüllt sein; vor N. bersten, vergehen, (ugs.:) platzen; blaß, gelb, grün vor N. sein, werden (emotional; sich seinen Neid deutlich ansehen lassen): sie sieht gut aus, das muß ihr der N. lassen (ugs.; das muß man, trotz sonstiger Vorbehalte, anerkennen); *vor N. erblassen (über die Leistung o. ä. eines anderen, z. B. eines Konkurrenten, staunen, darauf neidisch sein); R das ist [nur] der N. der Besitzlosen; nur kein N. [wer hat, der hat]!; b) (selten) Gefühl, bei dem man das, was man an einem anderen als persönlichen Vorzug, Wert bewundert, selbst besitzen möchte; neidvolle Bewunderung: ein Gefühl.... darin sich Rührung und N. vermischten (B. Frank. Tage 64). neid-, Neid-: -erfüllt <Adj.; -er. -este; nicht adv.>: -erregend <Adj.; nicht adv.>; -erweckend <Adj.; nicht adv.>; -gefiihle <P1.>: N. kamen in mir auf; -Hammel, der (salopp abwertend): neidischer Mensch; -hart, der: -s. -e [eigtl. m. Vorn.] (veraltet, noch landsch.): svw. t-hammel; -köpf, der: a) (Archit.; Volksk.) zur Abwehr von Unheil an mittelalterlichen Kirchen, Bürger- u. Bauernhäusern angebrachte Tier- od. Menschenfratze; b) (landsch. abwertend) svw. Kham- mel; ^lo§ <Adj.; -er. -este>: eine gute Leistung n. anerkennen, dazu: -kwigkeit, die; -nage!, der (selten): svw. tNiednagel; -sack,der (derb abwertend): svw. t-hammel; -voll <Adj.>: voll Neid. neidenfnajdn] <sw. V ; hat) [mhd. niden. ahd. nidön. niden] (geh.): neidisch auf etw. sein, was jmd. [einem voraus) hat: jmdm.. sich gegenseitig den Erfolg. Gewinn n.; Neider, der; -s. - (meist PI.) [mhd. nidaere]: jmd., der einem anderen etw. nicht gönnt, ihm etw. neidet: er hat viele N.; neidhaft <Adj.; -er. -este) (Schweiz.): svw. tneidisch, dazu: Nfiidhaf- tigkeit, die; - (Schweiz.); neidig [naidu;] <Adj.) (landsch.): svw. tneidisch; neidisch <Adj.) [mhd. (md.) nidiseh]: von Neid (a) bestimmt, geleitet od. eine entsprechende Haltung erkennen lassend: ein -er Kollege; -e Blicke; etw. mit -en Augen ansehen; auf jmdn., etw. n. sein, werden; jmdn. n. mustern; Neidling, der; -s, -e (ugs. abwertend): svw. t Neidhammel. Neige[n^jga],die; -,-n <P1. selten)[mhd. neige = Neigung. Senkung; Tiefe] (geh.): Rest des Inhalts eines Gefäßes: die N. austrinken, wegschütten; er hat sein Glas bis zur. bis auf die N. (ganz, völlig) geleert, ausgetrunken: Ü Den Nationalismus... haben wir bis zur bitteren N. (zum letzten bitteren Stadium) kennengelernt (Mehnert, Sowjetmensch 347); * auf die/zur N. gehen (geh.: 1. so aufgebraucht sein, daß nur noch ein Rest, ein letzter Vorrat vorhanden ist: die Vorräte gingen auf die/zur N. 2. [von einem Zeitabschnitt, der dem natürlichen Ablauf gemäß zu seinem Ende u. Abschluß gelangt; von einem Zustand] zu Ende gehen: der Tag. der Nachmittag geht auf die/zur N.; neigen l'n^jgn] <sw. V.; hat) /vgl. geneigt/ [mhd. neigen, ahd. hneigan]: 1. a) aus der senkrechten od. waagrechten in eine schräge Lage bringen, schräg halten: das Faß. das Glas, die Flasche n.; b) aus der senkrechten od. waagrechten Lage [leicht] nach unten beugen, biegen, senken: den Kopf zum Gruß, als Zeichen der Demut n.; den Körper nach der Seite n.; die Bäume neigen ihre Zweige bis zur Erde; jmdm., jmds. Worten sein Ohr n. (veraltet; zuhören). 2. <n. + sich) a) sich aus der senkrechten od. waagrechten in eine schräge Lage bringen; sich schräg legen: sich nach vorn, nach rechts n.; das Schiff neigte sich zur Seite; die Waage, die Waagschale neigt sich (sinkt) [nach unten]; der Zeiger neigt sich (selten; zeigt) nach Norden; Aber die Sonne neigt sich sehr {sinkt u. geht bald unter; Geissler, Wunschhütlein 84); b) sich aus der senkrechten od. waagrechten Lage [leicht] nach unten beugen, biegen, senken: sie neigt sich über das Kind, über das Bett des Kindes; die Zweige neigten sich unter der Last bis zur Erde; Ü sich vor jmds. Fachwissen anerkennend n. (geh.; verneigen). 3. <n. + sich) schräg abfallen; leicht abschüssig sein: das Gelände neigt sich zum Fluß; eine geneigte Fläche. 4. <n. + sich) (geh.) (von einem Zeitabschnitt, einem Zustand) [einem natürlichen Ablauf gemäß] auf einen Abschluß zugehen, zu Ende gehen: der Tag, das Jahr hat sich geneigt; der Urlaub neigt sich dem Ende; Die Größe Portugals neigt sich (steht im Zeichen des Untergangs; Jacob. Kaffee 110); 5.a) auf Grund physischer, psychischer Voraussetzungen für etw. anfällig sein, einen Hang zu erw. haben: er neigt zu Erkältungen, zur/zu Korpulenz, zur/zu Schwermut; ein zum/zu Jähzorn neigender Mensch; b) im Denken u. Handeln eine bestimmte Richtung einschlagen, vertreten: zu der Ansicht, der Auffassung n., daß ...; man neigt heute allgemein dazu, diese Dinge aufgeschlossener zu sehen; Neigung, die; -, -en [5: mhd. neigunge]: 1. <o. PL) das Neigen (1). 2. <o. PI.) das Geneigtsein, das Schrägabfallen: die N. des Turmes, des Geländes beträgt 18 Grad; das Gelände, die Straße weist streckenweise eine leichte N. (ein leichtes Gefälle) auf, 3. das sich-zu-etw.-hingezogen-Fühlen; eine Vorliebe für ein bestimmtes Tun, eine bestimmte Fachrichtung o.a.: seine N. wurde von Anfang an unterstützt, gefördert; er hat künstlerische, musikalische, ausgefallene -en; niemand vermochte seine N. zu teilen; sie kann es sich leisten, ausschließlich ihren -en zu leben. 4. <o. PI.) a) das Anfälligsein, Hang zu erw. auf Grund physischer, psychischer Voraussetzungen: die N. zur Korpulenz, zur Trunksucht; dieser Stoff hat große N., sich mit Chlor zu verbinden (Chemie: zeigt die besten chemischen Reaktionen mit Chlor)', b) das Einschlagen einer bestimmten Richtung im Denken und Handeln: er spürte, zeigte wenig N. (Lust), diesem Plan zuzustimmen; die Papiere haben N. zu steigen (Börsenw.; tendieren zum Steigen). 5. <P1. selten) 1871
Neigungs- herzliches Gefühl des Hingezogenseins zu einem anderen Menschen: eine mütterliche, schwesterliche, heimliche N.; jmds. N. erwacht: N. zu jmdm. spüren, fühlen, (geh.:) fassen; er gewann ihre N.; sie erwiderte seine N. nicht. Nfijgungs-: --ehe, die: auf gegenseitiger Zuneigung basierende Ehe: ^gruppe, die: Gruppe, [ Arbeits Jgemeinschaft von Menschen (bes. von Schülern) mit gleicher Neigung (3); ^heirat, die: Heirat aus gegenseitiger Zuneigung. Mitesser, der (Fachspr.): svw. t Gefällemesser; -meßgeriit.das: svw.! Gefällemesser; -winke!, der: Winkel, durch den die Neigung (2) einer Geraden o. ä. bestimmt wird. nein [n^jn] <Adv.) [mhd.. ahd. nein, aus ahd. ni = nicht u. t'cin, eigtl. = nicht eins]: l.a) drückt eine ablehnende Antwort auf eine Entscheidungsfrage aus (Ggs.: Ja 1 a): n. danke; „Bist du fertig?* - ..Nein"; *n. [zu etwj sagen (t eine Sache] ablehnen): nicht n. sagen können (zu gutmütig sein, um etw. abzulehnen): b) drückt [in Verbindung mit Modaladverbien u./od. ..nicht"] eine Bekräftigung der Ablehnung aus: n.. n.l aber n.! n.. gewiß nicht!; n.. nicht; n., natürlich nicht; o n.!; oh. n.!; n. doch!; n.. niemals; n. u. abermals n! 2. (betont) nachgestellt als [rhetorische] Frage bei verneinten Sätzen, auf die eine zustimmende Antwort erwartet wird, als Bitte od. Ausdruck leisen Zweifels; nicht wahr?: du gehst doch jetzt noch nicht, n.?; es wird doch nicht zu anstrengend für dich, n.? 3. (unbetont als Partikel) leitet einen Ausruf des Erstaunens, der kaum zu fassenden Überraschung. Freude o.a. ein: n.. so ein Glück!; n.. daß ihr daran gedacht habt!; n.. sowas! 4. (unbetont) zur steigernden Anreihung von Sätzen od. Satzteilen; mehr noch, sogar: um nicht zu sagen: das ist eine schwierige, n. unlösbare Aufgabe; er schätzte [ihn], n.. er verehrte ihn; hunderte, n. tausende von Kilometern. 5. (betont od. unbetont) schließt einen Satzteil od. Satz an. in dem die vorangegangene Aussage verneint wird [u. verstärkt diese Verneinung]: n.. das kann ich nicht glauben; ihn verraten, n. das kann ich nicht; n.. das ist ja unmöglich. 6. (alleinstehend) (ugs.) drückt einen Zweifel aus; drückt aus. daß man etw. nicht glauben will, aber gern mehr Einzelheiten erfahren möchte; das ist doch nicht möglich, das gibt es doch nicht: .Jetzt hat er sich auch noch ein Motorboot gekauft!" - ..Nein!"; (subst.:) Nein H.das; -[s], -[sj: ablehnende Antwort auf eine Entscheidungsfrage. Ablehnung: ein eindeutiges, einstimmiges N.; sein N. klang, der Ton seines Nein[s] war etwas zaghaft; jmdm.. einer Entscheidung ein N. entgegensetzen; bei seinem N. bleiben; mit Ja oder [mit] N. stimmen; Spr ein N. zur rechten Zeit erspart viel Widerwärtigkeit. 'nein 1-1 (landsch.. bes. südd.): Thinein. Neinsager, der; -s. - (abwertend): Jmd., der Ansichten, Pläne o. ä. von vornherein, grundsätzlich ablehnt: Neinstknme, die; -. -n: (bei einer Wahl o.a.) abgegebene Stimme, die gegen das zur Entscheidung Stehende votiert hat. nekr-,Nekr-. t nekro-. Nekro-; nekro-,Nekro, (vor Vokalen:) nekr-. Nekr- [nekrto); griech. nekrös] (Best, von Zus. mit der Bed.): Toter\ Leiche (z. B. Nekromantie. Nekroskopie); Nekrobiose [...'bio:»]. die; - [zu griech. biösis = Leben] (Med.. Biol.): das Absterben von Zellen: 'Nekrolog [...lo:k]. der; -[e]s. -e [zu griech. lögos = Wort. Rede] (bildungsspr.): svw. t Nachruf: ein N. auf jmdn.; einen N. verfassen; jmdm. einen N. halten, schreiben; Nekrolog [-]. das; -[e]s. -e. auch: Nekrologium [...lo:gjüm]. das; -s. ...Jen [...pnj: bes. in Klöstern, Stiften in der Art eines Kalenders aufgestelltes Verzeichnis der Todestage von ehemaligen Mitgliedern u. Stiftern, deren alljährlich in liturgischer Fürbitte gedacht wird: Nekromant l...'mant]. der; -en. -en [spätlat. ne- cromantius < griech. nekrömantis]: (bes. im Altertum) jmd., der Geister [der Toten] beschwört: Nekromantie [...man'ti:]. die; - [spätlat. necromantia < griech. ne- kromanteial: Weissagung durch die Beschwörung von Geistern [der Toten]: Nekropie: TNekropsie: Nekrophilie [...fi- li:]. die; - [zu griech. philfa = Liebe. Zuneigung] (Psych.): abartiger, auf Leichen gerichteter Sexualtrieb: Nekrophobie [...fo'bi:]. die; - (Psych.): krankhafte Angst vor dem Tod od. vor Toten: Nekropole [...po.b], Nekropoiis [ne'kro.po lis]. die; -. ...polen [...'po.bn; griech. nekropoiis]: große Begräbnisstätte der Antike od. der Vorgeschichte: Nekropsie [nekra'psi:]. Nekropie [...pi:]. die; -. -n [...i:n: zu griech. öpsis = das Sehen]: svw. t Leichenschau; Nekrose [ne- *kro:»]. die; -. -n [grjech. ndkrösis = das Töten] (Med.): das Absterben von Zellen, Gewebs- od. Organteilen (infolge örtlicher Stoffwechselstörungen): Gewebstod: nekrotisch (Adj.; o. Steig.: nicht adv.) (Med.): (vom Gewebe) abgestorben. Nektar ['nektar], der. -s. -e [lat. nectar < griech. ndktar]: 1. (o. PI.) (griech. Myth.) der ewige Jugend, Unsterblichkeit spendende Trank der Götter: N. und Ambrosia. 2. (Bot.) von den Honigdrüsen ausgeschiedene zuckerhaltige, süß duftende Flüssigkeit. 3. (Fachspr.) Getränk aus zu Mus zerdrücktem, gezuckertem u. mit Wasser [u. Säure] verdünntem Fruchtfleisch: (Zus.:) Nfktarvogel, der: dem Kolibri ähnlicher Vogel, der sich u. a. von Nektar (2) ernährt: (Abl.:> Nektarien: PI. von TNektarium; Nektarine [nektarfcna]. die; -. -n: glatthäutiger, gelblich-dunkelroter Pfirsich: nektarisch [nek'ta:rif] (Adj.; nicht adv.) (dichter, veraltet): köstlich u. erquickend wie Nektar (1); Nektarkon [nek'tairium], das; -s. ...ien [...jpn] (Bot.): Honigdrüse (meist im Bereich der Blüte): nektarn fnektarn] (Adj.; nicht adv.) (dichter, veraltet): svw. t nektarisch. Nektkn [nek'tßio.n]. die; -. -en [zu lat. nectere = (verknüpfen] (Sprachw.): Verbindung mehrerer gleichartiger Satzteile od. Sätze durch Nektive: Nektiv [nek'ti.fl. das; -s, -e [...val (Sprachw.): koordinierende Konjunktion (und. oder). Nekton [nekton]. das. -s [griech. nekton = das Schwimmende] (Zool.): Gesamtheit der im Wasser lebenden Tiere (bes. Fische), die sich selbst (aktiv) fortbewegen: (Abl.:> nekto- nisch [nekto.nin (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Zool.). Nelke ['nelkal. die; -,-nll: nach dem der Nelke (2) ähnlichen Duft; 2: älter: neilke. mniederd. negelke. mhd. negeUIn. eigtl. = kleiner Nagel, nach der Form]: 1. vorwiegend in Stauden [ im Garten] wachsende, würzig duftende Blume, meist mit schmalen, kreuzweise um die Knoten des Stengels sitzenden, bläulich-grünen Blättern u. fein gefransten od. geschlitzten Blüten in weißer bis tiefroter Farbe: ein Strauß -n; eine [rote] N. im Knopfloch tragen. 2. svw. T Gewürznelke: Glühwein mit Zimtstangen u. -n würzen. Nflken-: -gewÄchs, das (meist PI.) (Bot.): meist als Kraut od. Halbstrauch vorkommende Pflanze mit schmalen Blättern u. unterschiedlichen Blütenständen: -*öl, das: aus Nelken (2) gewonnenes, stark würzig riechendes ätherisches öl: -pfeffer, der: svw. T Piment; -rinde, die: früher als Gewürz verwendete, wie Nelken (2) riechende u. schmeckende Rinde des Gewürznelkenbaums: -Strauß, der; -würz, der: als Staude vorkommende Pflanze mit gefiederten Blättern, meist in Dolden wachsenden großen, gelben, roten od. weißen Blüten u. nußähnlichen Früchten: -zfcnt, der: svw. T^rinde; -zimtbaum, der: svw. T Sassafrasbaum. Neil [ndl. das; -s [niederl. nel] (Schweiz.): Trumpfneun beim Jaß: *imdm. das N. abstechen (Schweiz.; jmdm. überlegen sein). Nelson [nelzan], der; -[s]. -s; [engl.-amerik. nelson] (Ringen): svw. T Nackenhebel (1). Nemesis [ne.mezis], die; - [griech. Nemesis = Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit, personifiziert aus: nemesis = Unwille, eigtl. = das (rechte) Zuteilen] (bildungsspr.): ausgleichende, vergeltende, strafende Gerechtigkeit. NE-Metall [en'e:-]. das; -s, -e: kurz für tNichteisenmetall. 'nen [nen]: feinen. N$i»-: -betrag, der (Wirtsch.): svw. T^wert; ^fall. der (Sprachw.): svw. T Nominativ; -form, die (Sprachw.): svw. t Infinitiv.dazu: -formsatz, der (Sprachw.): svw. t Infinitivsatz; -gebühr, die (Sport): svw. t-geld; -geW, das (Sport): Betrag, der beider Meldung einer Mannschaft, eines Spieles zu einem Wettbewerb zu zahlen ist: ^gräße. die (Technik): Größe (2a). durch die u.a. die Nennleistung festgelegt ist: -leistung* die (Technik): Leistung, für die eine Maschine od. ein Gerät konstruiert ist: ^onkel, der: jmd., der von jmdm., mit dem er nicht verwandt ist, Onkel genannt wird (Ggs.: -tante): -Spannung, die (Technik): vgl. -leistung; -tante, die: vgl. ^onkel (Ggs.: ^onkel); ^wert. der (Wirtsch.): Wert, der auf Münzen, Batiknoten, Wertpapieren o.a. in Worten od. Zahlen angegeben ist (Ggs.: Ausgabe- wert); Mvort. das (Sprachw.): svw. T Substantiv. nennbar [nenba.?] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaff en, daß die betreffetide Sache in Worten ausgedrückt werden kann: nennen [nenan] (unr. V.; hat) [mhd. nennen, ahd. nemnen): l.a) mit einem bestimmten Namen bezeichnen: jmdm. einen bestimmten Namen geben: wie wollt ihr das Kind n.?; er wurde Johann genannt, nach seinem Großvater; einen Wachtmeister, den sie ob seiner Nase allgemein Knolle nannten (Kuby, Sieg 419); als Künstler nannte 1872
nephro-, Nephro- er sich Reno; b) (mit einem passenden Begriff. Wort o.a.. als jmdn.. etw. bezeichnen: sie nannte ihn einen Lügner, man nennt diese Stoffe Drogen; Denn Käptn Pott pflegte mir Gesellschart zu leisten, wenn man es so n. will (Leip. Klabauterflagge 3); Er nennt sich stolz den ungekrönten König der Tippelbrüder (MM 22. 6. 73, 20); das nenne ich eine Überraschung (das ist aber eine Überraschung)!: er ist das. was man einen Angeber nennt (er ist ein Angeber): schön kann ich das gerade nicht n. (finden): das nenne ich (das ist wirklich) Mut/mutig; c) (einem f Kunst ]- werk) einen Titel geben: Nenn's (= das Buch) doch einfach: Arzt am Scheideweg (Ott. Haie 205); d) jmdn. mit einer bestimmten Anrede ansprechen: sie nannte ihn beim, bei seinem/mit seinem Vornamen; ..Nenne mich du", stöhnte sie (Th. Mann, Krull 203). 2.a) Kenntnis von etw. geben: mitteilen, sagen: er verbeugte sich und nannte seinen Namen; jmdm. den Grund für etw. n.; er nannte den Preis; kannst du mir dort ein gutes Hotel, einen Arzt n. (empfehlen)?: b) in einem bestimmten Zusammenhang namentlich erwähnen, anführen: er. sein Name wurde nicht, wurde an erster Stelle genannt; besonders genannt seien ...; können Sie dazu Beispiele n.?; n. Sie die wichtigsten Punkte (zählen Sie sie [schriftlich] auf): c) svty. tbenennen (2): die Partei nannte ihre Kandidaten Tür die Wahl. 3. <n. + sich) a) einen bestitnmten Neunen haben: in bestimmter Weise heißen: „Silver-Jet" nannte sich der neue Riesenvogel (Cotton, Silver-Jet 16); b) für sich in Anspruch nehmen, behaupten. I von Beruf] zu sein: im Widerspruch zu seinem Verhalten od. seiner Beschaffenheit eine bestimmte [auszeichnende] Bezeichnung tragen: er nennt sich freier Schriftsteller, Das Individuum ... nennt sich Industrieberater (Re- marque, Obelisk 193); und sowas nennt sich nun dein Freund; und das nennt sich nun Luxushotel. 4. (Sport) (zu einem Wettkampf) anmelden: <Zus. zu 2b:> nennenswert <Adj.; -er, -este; nicht adv.>: ins Gewicht fallend, bedeutend u. darum erwähnenswert: er hat keinen -en Einfluß; <subst.:)es ist nichts Nennenswertes passiert; Nenner, der; -s, - [LÜ von mlat. denominator] (Math.): (bei Brüchen) Zahl unter dem Bruchstrich (Ggs.: Zähler): Zähler u. N.; der N. eines Bruchs; Brüche auf einen, denselben, den gleichen N. bringen; * einen [gemeinsamen] N. finden (eine gemeinsame Grundlage, auf der man aufbauen, auf die man sich stützen kann, finden): etw. auf einen [gemeinsamen] N. brausen (bestimmte Gegensätze ausgleichen u. in Einklang, in Übereinstimmung bringen): Nennung, die; -, -en: das Nennen (2. 4); <Zus.:> Npmunasfleld, das (Sport): svw. TNenngeld, Nennungsschluß, der (Sport): Ende der Meldefrist für einen Wettkampf. neo-, Neo- [neo-; griech. neos] <Best. in Zus. mit der Bed.X neu. erneuert, jung (z. B. neolithisch, Neologismus); Neodarwinismus, der; -: 1. (von dem dt. Zoologen A. Weismann [1834-1914] begründete) Weiterentwicklung der darwini- stischen Deszendenztheorie. 2. moderne Abstammungslehre, die das Auftreten neuer Arten durch Mutationen in Verbindung mit natürlicher Auslese zu erklären versucht: Neodym [...dy.m], das; -s [TDidym] (Chemie): silberglänzendes Metall mit sehr hohem Schmelzpunkt, das nur in Form von Verbindungen vorkommt (chemischer Grundstoff): Zeichen: Nd; Neofaschismus, der; -: rechtsradikale Bewegung, die in Zielsetzung u. Ideologie an die Epoche des Faschismus anknüpft: Neofaschjst, der; -en, -en: Vertreter des Neofaschismus: neofaschistisch <Adj.>: a) <o. Steig.) den Neofaschismus betreffend, dazu gehörend: eine -e Partei, Bewegung; b) vom Neofaschismus geprägt: auf den Prinzipien des Neofaschismus beruhend, ihnen folgend: eine -e Gesinnung; Neofascjst, der; -en, -en (schweiz.): svw. TNeofa- schist; neogen <Adj.; o. Steig.) [T-gen] (Geol.): das Neogen betreffend: Neogen, das; -s (Geol.): späte Zeit des Tertiär: Neoimpressionjsmus.der; -: durch methodische Farbentwicklung der impressionistischen Malerei entstandene Kunstrichtung: Neoklassizfsmus, der; -: sich bes. in kolossalen Säulen- Ordnungen ausdrückende formalistische u. historisierende Tetidenzen in der Architektur des 20.Jh.s; neoklassizfstisch <Adj.; o. Steig.; Neokolonialismus, der; -: Politik entwickelter Industrienationen, ehemalige Kolonien. Entwicklungsländer wirtschaftlich u. politisch abhängig zu halten: neokom I...'ko:m] <Adj.; o. Steig.) (Geol.): das Neokom betreffend: Neokomlhim] [...'ko:(mium)], das; -s [nach Neocomium, dem latinis. Namen von Neuenburg (Schweiz)] (Geol.): ältere Stufe der Fornxation der Kreidezeit: Neolamarck Ismus, der; - (Biol.): (gegen Ende des 19.Jh.s begründete) Weiterentwicklung der lamarekistischen Deszendenztheorie: Neolithikum [...'li:tikum. auch: ...ht...]. das; -s [zu griech. lithos = Stein] (Geol.): Epoche des vorgeschichtlichen Menschen, die heute mit dem Beginn des Anbaus von Kulturpflanzen u. der Haltung von Haustieren gleichgesetzt wird: Jungsteinzeit: neolithisch <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol); Neologismus, der; -s. ...men [frz. neologisme] (Sprachw.): in den allgemeinen Gebrauch übergegangene sprachliche Neuprägung (2) (Neuwort od. Neubedeutung); Neomarxismus, der; -: Gesamtheit der wissenschaftlichen u. literarischen Versuche, die marxistische Theorie angesichts der veränderten wirtschaftlichen u. politischen Gegebenheiten neu zu überdenken: neomarxjstisch <Adj.; o. Steig.); Neon [ne:Dn], das; -s [engl, neon, zu griech. neon = das Neue] (Chemie): färb- u. geruchloses Gas. das bes. für Leuchtröhren verwendet wird (chemischer Grundstoff): Zeichen: Ne Neon-: -fisch, der: winzig kleiner Fisch mit einem gelbgrün bis türkisfarben schillernden, in Längsrichtung verlaufenden Streifen auf beiden Körperseiten (beliebter Aquarienfisch): ^lampe, die: Lampe mit einer od. mehreren Neonröhren: -leuchte, die (Fachspr.): Neonlampe: -leuchtröhre, die: svw. Nröhre; -licht, das: für eine Neonröhre charakteristisches Licht: -reklame, die: mit Neonröhren gestaltete Leuchtreklame: ^röhre, die: mit Neon gefüllte Leuchtröhre: -schrift, die: vgl. ^reklame. Neongzi, der; -s, -s: svw. TNeonazist; Neonazismus, der; -: Bestrebungen (nach 1945) zur Wiederbelebung des Nationalsozialismus (1); Neonazfst, der; -en, -en: Anhänger des Neonazismus: neonazistisch <Adj.; o. Steig.); Neophyt [...fy:t], der; -en, -en [griech. neöphytos = neu gepflanzt, auch: Neugetaufter]: 1. (christl. Rel.) im Erwachsenenalter Getaufter. 2. svw. t Adventivpflanze; Neophyti- kum [...'fy:tikum], das; -s [zu griech. phytön = Pflanze]: svw. TKänophytikum; Neoplasma, das; -s, ...men (Med.): Neubildung von Gewebe in Form einer [bösartigen] Ge- 5c/iw£i/5/;Neoplastizismus[...plasti>tßismus],der; - [frz. nlo- plasticisme]: (von dem niederländischen Maler P. Mondrian 11872-1944] entwickelte) Stilrichtung in der modernen Malerei, die Formen u. Farben auf eine Horizontal- Vertikal-Beziehung reduziert: Neopositivismus, der; -: Richtung naturwissenschaftlich orientierter Wissenschaftstheorie, die die grundlegenden Probleme des älteren Positivismus mit den Mitteln der formalen Logik u. der analytischen Philosophie zu lösen versucht: Neorealismus, der; -: svw. TNeoverismus; Neotenie [...te'ni:]. die; - [zu griech. teinein (Stamm ten-) = spannen, ausdehnen] (Zool.): Eintritt der Geschlechtsreife im unfertigen Larvenzustand (z. B. bei Schwanzlurchen): Neoverismus, der; - [ital. neoverismo, vgl. Verismo]: Richtung der italienischen Literatur u. Filmkunst (bes. nach dem 2. Weltkrieg) mit realistischer Darstellung der technisierten Welt, der durch das Einbeziehen des Häßlichen neuartige ästhetische Aspekte abgewonnen werden: NeozoOtum [...'t$o:ikum], das; -s [zu griech. zöon = Lebewesenl (Geol.): svw. TKänozoikum. Neper [ne:pB], das; -, - [nach dem schon. Mathematiker J. Neper (1550-1617)] (Physik): Maßeinheit der Dämpfung bei elektrischen u. akustischen Schwingungen: Zeichen: N Nephelin [nefeli:n], das; -s, -e [zu griech. nephele = Nebel, Wolke]: farblos-durchsichtiges bis weißes od. graues gesteinsbildendes Mineral: Nephelometer [...lo'me:tB], das; -s, - [t-meter] (Chemie): optisches Gerät zur Messung der Trübung von Flüssigkeiten od. Gasen: Nephelometrie, die; - [t-metrie] (Chemie): Messung mit Hilfe eines Nephelometers: nephisch [ne:fij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Met.): die Wolken betreffend. nephr-, Nephr-: T nephro-. Nephro-; Nephralgie [nefral'gi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. algös = Schmerz] (Med.): Nierenschmerz: Nephridium [ne'ftt.dium], das; -s, ...ien [...jpn; griech. nephridios = die Niere betreffend] (Zool.): (bei vielen wirbellosen Tieren) Ausscheidungsorgan in Form einer gewundenen Röhre mit einer Mündung nach außen, das mit der Leibeshöhle durch einen Trichter mit Flimmerhaaren verbunden ist: Nephrit [ne'fri.t. auch: ne'fnt], der; -s, -e [zu griech. nephrös = Niere; der Stein soll gegen Nierenleiden helfen] (Mineral): lauchgrüner bis graugrüner, durchscheinender Stein, der zu Schmuck o.a. verarbeitet wird: Nephritis [ne'fri:tis], die; -. ...itiden [...ri'ti:dn] (Med.): Nierenentzündung: nephro-,Nephro-,(vor Vokalen:) nephr-. 118 GDW 1873
nephrogen Nephr- [nefrto)-; griech. nephrös) <Best. von Zus. mit der Bed.>: Niere: nephrogen <Adj.: o. Steig.; nicht adv.> [T-gen] (Med.): von den Nieren ausgehend; Nephroljth, der, -s u. -en, -e[n] [T-lithl (Med): Nierenstein; Nephrom [ne- Tro:m], das; -s, -e (Med.): [bösartige] Geschwulst an einer Niere; Nephrose [ne'fro.za], die; -. -n (Med.): nichtentzündliche Nierenerkrankung mit Schädigung des Gewebes. Nepotismus [nepotismusl. der; - [ital. nepotismo. zu lat. nepös (Gen.: nepötis) = Enkel. Neffe] (bildungsspr.): Bevorzugung der eigenen Verwandten bei der Vergabe von Ämtern u. Würden durch weltliche u. geistliche Machthaber; Vetternwirtschaft; nepotptbch <Adj.; o. Steig.): den Nepotismus betreffend; durch Nepotismus begünstigt. Nepp [nep], der; -s (ugs. abwertend): das Neppen: das ist der reinste N.!; diese Boutique sieht ganz nach N. aus. N$pp- (ugs. abwertend): -bude, die: Laden od. Lokal, in dem der Besucher geneppt wird; -laden, der: svw. T^bude; -lokal, das: [Nacht] lokal, in dem der Gast geneppt wird; -preis, der <meist PI.). neppen [nepn] <sw. V.; hat) [aus der Gaunerspr.. H.u.] (ugs. abwertend): (unter Ausnutzung einer Notlage, von Unkundigkeit od. Gutgläubigkeit) für etw. von jmdm. einen unverhältnismäßig hohen Preis verlangen: in dem Lokal wird man geneppt; der Souvenirladen hat den Kunden um 100 Mark geneppt; <Abl.:> Nepper, der (ugs. abwertend): jmd.. der neppt: Vorsicht. Falle! N.. Schlepper, Bauernfänger (Hörzu 39. 1974. 61): Nepperei, die (ugs. abwertend): [dauerndes] Neppen. Neptun [neptu:n] in der Wendung [dem] N. opfern (scherzh.; (auf einem Schiff) sich über die Reling beugend übergeben; nach dem röm. Meeresgott Neptun); Neptunium [nep'tu:- njpm]. das: -s [amerik. neptunium. nach dem Planeten Neptun] (Chemie): radioaktives, metallisches, durch Kernumwandlung hergestelltes Transuran (chemischer Grundstoff); Zeichen: Np Nereide [nere'i.dal. die; -. -n (meist PI.) [lat. Nereis (Gen.: Nereidas) < griech. Nereis (Gen.: Nereidos). eigtl. = Tochter des (Meergottes) Nereus] (griech. Myth.): im Meer lebende Nymphe. Nerfling ['nerfhnl. der. -s. -: svw. t Aland. nergeln [nergln] <sw. V.; hat) (veraltet): svw. tnörgein. Nemsthunpe fnernst-]. die; -. -n [nach dem dt. Physiker u. Chemiker W. Nernst (1864-1941)] (Physik): elektrische Glühlampe, die sehr helles Licht gibt. Neroliöl ['ne:roli-]. das; -s. -e [nach der Frau des Fürsten Nerola (17. Jh.), die dieses Ol zuerst verwendet od. für seine Verbreitung gesorgt haben soll]: aus Orangenblüten durch Wasserdampfdestillation gewonnenes ätherisches öl mit zartem, blumigem Duft, das für Parfüms. Liköre. Feinbackwaren u. a. verwendet wird. Nerv [nerf]. der; -s, -en [unter Einfluß von engl, nerve < lat. nervus = Sehne. Flechse; schon frühnhd. in der Bed. ..Sehne. Flechse*']: 1. aus parallel angeordneten Fasern bestehender, in einer Bindegewebshülle liegender Strang, der der Reizleitung zwischen Gehirn. Rückenmark u. Körperorgan od. -teil dient: motorische, vegetative -en; den N. [im Zahn] töten, ziehen, freilegen; U In jedem Nerv spürte Höfel die Krise ... Höfei fieberte an jedem N. (Apitz. Wölfe 83); *den N. haben, etw. 211 tun (ugs.; den Mut. die Frechheit besitzen, sich zutrauen, etw. zu tun): {mdm. den N. töten (ugs.; jmdn. durch sein Verhalten belästigen, nervös machen). 2. das. was das Wesen einer Sache. Person ausmacht: das Buch trifft den N. der Zeit; damit rühren wir an den innersten N. dieser Geschichte, in seinem Leben, in diesem Menschen. 3. <nur Pl.> nervliche Konstitution; Nervensystem: feine, starke, gute, schlechte, schwache -en; (ugs. emotional:) -n aus Stahl (eine starke nervliche Konstitution); seine -en waren aufgepeitscht, strapaziert; meine -en halten das nicht aus; seine -en haben versagt, (ugs.:) gingen ihm durch; seine -en waren zum Zerreißen gespannt (er war in einem Zustand äußerster Anspannung); er hat die besseren -en; das kostet -en (greift die nervliche Konstitution an); er kennt keine -en (ugs.; hat eine sehr robuste nervliche Konstitution): für. zu etw. nicht die -en (die erforderliche nervliche Konstitution) haben; jetzt heißt es. -en zu bewahren/die -en behalten (sich nicht aus dem seelischen Gleichgewicht bringen zu lassen; ruhig u. beherrscht bleiben); er hat [plötzlich, vorhin] die -en (die Beherrschung, die Kontrolle über sich selbst) verloren; dieser Film geht an die -en; der Lärm zerrt an meinen -en; (ugs.:) völlig mit den -en fertig, herunter, am Ende sein; * [vielleicht] -en haben (ugs. emotional; in seinem Verhalten, seiner Handlungsweise, seinen Forderungen o. ä. auf seltsame Ideen kommen): erst tut ihr mir Butter drauf und dann Jod - ihr habt vielleicht -en (Ott. Haie 172); -en haben wie Drahtseile/ Stricke (ugs. emotional; über eine äußerst robuste, jeder Belastung standhaltende nervliche Konstitution verfügen): jmdm. auf die -en gehen/fallen (ugs.; jmdm. lästig werden, so daß er die betreffende Person. Sache nicht mehr ertragen kann). 3.a) (Bot.) svw. t Blattader, -rippe; b) (Zool.) svw. TAder (3 b); nerval [ner'va.l] <Adj.; o. Steig.) (Med.): a) das Nervensystem betreffend; b) durch die Funktion der Nerven bewirkt; Nervatur [nervatu:^]. die; -. -en: a) (Bot.) Aderung im Blatt; b) (Zool.) Aderung der Insektenflügel; nerven [ ncrfn] <sw. V.; hat) (salopp): a) jmdm. auf die Nerven gehen: der Kerl nervt mich; b) nervlich strapazieren, anstrengen; an die Nerven gehen: 20 Stunden Zahlen auftragen - das nervt (Hörzu 16. 1976. 15): ..Ich bin ganz genervt", gibt sie zu (Frau im Spiegel 46. 1976. 100); c) hartnäckig bedrängen, jmdm. in zermürbender Weise zusetzen: Nathalie ... hat den Pappa ... genervt, beim Synchron ihr Taschengeld verdienen zu dürfen (BM 1. 2. 76. 11). nerven-, Nerven-: -anspammg, die: 1. <o. PI.) Anspannung (1) der Nerven: da er in großer N. alles auf dieses eine Projekt gesetzt (Chr. Wolf. Himmel 173). 2. nervliche Anspannung (2); -arzt, der: Facharzt für Nervenkrankheiten; Neurologe; -aufpeitschend <Adj.>: die Nerven aufpeitschend: ein -er Thriller, -aufreibend <Adj.>: die Nerven in äußerstem Maße beanspruchend: eine -e Tätigkeit; dieser Sport, Wettbewerb ist n.; -bahn, die (Anat.. Physiol.): Erregungsimpulse leitender u. übertragender Abschnitt des Zentralnervensystems; -belastung, die: jeder Sprung an einer Schanze bedeutet ... eine N. (Maegerlein. Piste 61); -beruhigend <Adj.; o. Steig.): die Tropfen wirken n.; -beru- higung, die. dazu: -beruhigungsmittel, das: svw. t Beruhigungsmittel; -bündel, das: 1. (Anat.) svw. !-sträng. 2. (ugs. emotional) nervlich überlasteter, äußerst nervöser Mensch: sie war [nur noch] ein N.; -entzündung, die: Entzündung eines od. mehrerer Hirn- od. Körpernerven; -faser, die (Anat.): längerer, besondere Hüllen aufweisender Fortsatz der Nervenzelle; -fieber.das <o. PI.) (veraltet): Typhus; -gas, das: nervenschädigender Kampfstoff; -gefledit, das (Anat.. Physiol.): netzartige Verknüpfung von Nerven; M8e* webe, das (Anat.. Physiol.): Gewebe, das der Erregungsleitung u. -Verarbeitung dient; -gift, das: Gift, das in erster Linie das Nervensystem angreift (z. B. Betäubungsmittel): -heibuistatt. die (veraltend): psychiatrische Klinik; -beil- kunde. die: a) svw. t Neurologie; b) Neurologie u. Psychiatrie; -kern,der (Anat.. Physiol.): Anhäufung von Nervenzellen im Zentralnervensystem; -kitzel, der (ugs.): [mit angenehmen Gefühlen verbundene] Erregung der Nerven durch die Gefährlichkeit. Spannung einer Situation: einen N. verspüren; das Spiel ... wird gewürzt durch den N. hoher Gewinn- und Verlustchancen (Bild und Funk 6. 1966, 33); -klink, die: a) Klinik für Erkrankungen des Nervensystems; b) (ugs.) psychiatrische Klinik; -knoten, der (Anat.. Physiol.): svw. tGanglion; -koltaps, der (ugs.): svw. t-Zusammenbruch; -kostüm, das (ugs. scherzh.): Nervensystem im Hinblick auf seine Belastbarkeit: ein dünnes, schwaches, stark gebautes N. haben; sein N. schonen; -kraft, die: für etw. benötigte, bei etw. verbrauchte nervliche Kraft: dazu gehört die größte N.; -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): an einer Nervenkrankheit leidend, dazu: -kranke, der u. die. -krankheit, die: a) Erkrankung des Nervensystems (z.B. Lähmung. Neuralgie); b) Geisteskrankheit; Neurose; -krieg, der (emotional): auf eine Strapazierung der Nerven des Gegners angelegte Auseinandersetzung über einen längeren Zeitraum hin; -krbe, die: 1. (Med.) krisenhafte Nervenschmerzen. 2. Phase, in der man auf etw. seelisch heftig reagiert: in eine N. geraten; -lähmung, die: in den Nervenzellen entstehende Lähmung; -leiden, das: vgl. -krankheit; -leidend <Adj.; o. Steig.: nicht adv.); -mittel, das (ugs.): svw. t Beruhigungsmittel; -mühle, die (salopp): a) nervenaufreibende Tätigkeit; b) nervenaufreibender Arbeitsplatz. Betrieb: so ein Filmstudio ist eine furchtbare N.; -nahrung, die: der Stärkung der Nerven dienender Stoff; -netz, das (Anat.. Physiol.): einfachste Organisationsform des Nervensystems, bei der einzelne Nervenzellen durch Ausläufer einen netzartigen Verband bilden; -probe, die: starke [bis an die Grenze der Belastbarkeit gehende] Beanspru- 1874
nest-, Nest- chung der Nerven: die N. für den Titelverteidiger war sehr groß; -reizung, die (Physiol.); -sache, die in der Wendung [eine] reine N. sein (ugs.; von der nervlichen Konstitution abhängen): -säge, die (salopp emotional): Person od. Sache, die jmdm. auf die Nerven geht: Also gut. Sie N.! Ich mach' 's sofort! (Richartz. Büroroman 31); die Kinder sind eine N.; -Sanatorium, das (verhüll.): psychiatrische Klinik; -schmerz, der (meist Pl.>: nervlich bedingter Schmerz: Neuralgie; --schock, der: durch starke Erregung. z.B. heftiges Erschrecken, hervorgerufener psychischer Schock; -schwach <Adj.; nicht adv.>: schwache Nerven besitzend; -schwäche, die: a) svw. t Neurasthenie; b) geringe psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber belastenden Erlebnissen; -stärke, die: in einer Situation N. zeigen, beweisen; -stärkend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: eine -es Präparat; -sträng,der (Anat.): zu einem Bündel vereinigte Nervenfasern; -System, das (Anat.. Physiol.): Nervengewebe] als funktionelle Einheit: das vegetative N.; -zelle, die (Anat.. Physiol.): Erregungen aufnehmende, verarbeitetide. leitende Zelle (in Zentralnervensystem. Ganglien u. Sinnesorganen); -Zentrum, das (Anat.. Physiol.): bestimmter Bezirk in Gehirn u. Rückenmark, der bestimmte Erregungen aufnimmt, verarbeitet u. dadurch Reaktionen u. Funktionen des Organismus reguliert; -zucken, das; -s: nervlich bedingtes Zucken in einem Muskel od. einer Muskelgruppe; ^zusammenbrach, der: nervliches Versagen infolge körperlicher, seelischer od. geistiger Überbeanspruchung. nervig ['ncrfiq. auch: nervic) <Adj.>: den Eindruck angespannter Kraft vermittelnd: -e Hände; ein -es Pferd; Ü der Autor hat eine -e Sprache, einen -en Stil; dieser Pianist spielt n.; nervlich <Adj.; o. Steig.): das Nervensystem betreffend: die -e Belastung. Anstrengung war zu groß: n. völlig am Ende sein; daß dieser Sport ... sie ( = die Frau) ... n. überbeanspruche (Frankenberg. Fahren 138); nervös [ner'vorsj <Adj.; -er, -este> [frz. nerveux. engl, nervous < lat. nervösus = sehnig, nervig]: I. auf Grund schwacher Nerven, infolge psychischer Belastung von innerer Unruhe. Zerfahrenheit u. Unsicherheit erfüllt od. auf eine entsprechende Verfassung hindeutend: ein -er Mensch; -e Hast. Gereiztheit. Spannung; eine -e Röte überflog sein Antlitz (Musil. Mann 1295); sie ist. wirkt etwas n.; mit der Zeit wurde er immer -er; die Warterei macht mich ganz n.; n. rauchen, auf und ab gehen; das Pferd tänzelte n.; Ü der Zeiger vibrierte n. hin und her (Schnurre. Bart 93). 2. (bes. Med.) <o. Steig.) das Nervensystem betreffend, dadurch bewirkt; nervlich: ein -er Reflex; -e Zuckungen; -e Impulse. Leitungen; die Kopfschmerzen sind n. bedingt; etw. wird n. (durch bestimmte Nerven) gesteuert: Nervosität [nervozit£:t). die; - [frz. nervosite < lat. nervösitäs = Stärke einer Faser. Kraft): I. nervöser (1) Zustand, nervöse Art: im Betrieb herrschte N.; ihre N. steigerte sich, wuchs von Stunde zu Stunde. 2. (veraltend) svw. tNeurasthenie; nervtötend <Adj.>: die Nerven zermürbend, strapazierend; an die Nerven gehend: ein -er Lärm. Rhythmus; das lange Warten war n.; Nervus [nervusj. der; -. ...vi [lat. nervus) (Anat.. Physiol.): Nerv; Nervus rerum [- re:rum). der. - - [lat. = Nerv der Dinge): [Geld als] Zielpunkt allen Strebens, wichtigste Grundlage. Nera [nertßj. der; -es. -e [älter: Nörz. spätmhd. nerz. nörz. wohl über das Sorb. < ukrain. noryda. eigtl. = Taucher): I. in schilfigem, sumpfigem Gelände bes. Nordasiens u. Nordamerikas lebendes kleines Raubtier mit langgestrecktem Körper u. Schwimmhäuten zwischen den Zehen, das wegen seines wertvollen f dunkelJbraunen Fells auch gezüchtet wird. 2.a) Fell des Nerzes (1): gefärbter N.; -e verarbeiten; b) Pelz aus Nerzfellen: sie trägt, besitzt einen N. N^ra-: ^besatz, der; -fann, die: Betrieb, in dem Nerze gezüchtet werden; ^fell, das: svw. tNerz (2 a); -kragen, der; -mantel, der; -stola, die. Neschifneski. 'nes<;i].dasod.die; - [arab. nasbi]: die (runde) arabische Schreibschrift. 'Nessel [neslj. die; -. -n [mhd. nesael. ahd. nessila. zu ahd. naxsa = Nessel, eigtl. = Gespinstpflanze): svw. t Brennessel: in die -n treten; sich an einer N. verbrennen; *wie auf -n sitzen (ugs.; unruhig, ungeduldig sitzen, bei etw. sein; es bei etw. nicht aushalten können): sich [mit etw.) in die -n setzen (ugs.; sich mit etw. Unannehmlichkeiten bereiten). 2. nesselähnliche, aber nicht zu den Nesselgewächsen gehörende Pflanze (z. B. Goldnessel); Fessel [-). der; -s. - [t 'Nessel): [ursprünglich aus den Fasern von Nesselgewächsen] grobes, meist aus ungebleichtem Baumwollgarn hergestelltes, nicht gefärbtes u. behandeltes Gewebe in Leinenbindung. Nessel- ('Nessel): -au&schlag. der: svw. t-sucht; -faden, der (Zool.): schlauchartiges, dünnes Organ in der Nesselkapsel der Nesseltiere; -faser, die: Faser von Nesselgewächsen; -fieber, das: mit Fieber verbundene Nesselsucht; -friesel, der od. das (meist PL): svw. t-sucht; ^garn, das: aus den Fasern bestimmter Nesselgewächse od. aus Baumwolle hergestelltes Garn; -gewächs, das (meist PI.) (Bot.): in zahlreichen Arten bes. in den Tropen verbreitete Pflanze mit unscheinbaren Blüten u. Bastfasern im Stengel; -kapsei, die (Zooi.): der Feindabwehr u. dem Beutefang dienende, in den Nesselzellen der Nesseltiere eingebettet liegende längliche Kapsel mit brennender, auf kleine Tiere lähmend wirkender Flüssigkeit, die aus dem Nesselfaden entleert wird; -quälte, die [vgl. ^kap9el): in der Nordsee vorkommende blaue Qualle; -schön, das; -s. -e: Zierpflanze mit eiförmigen, zugespitzten dunkelgrünen Blättern u. langen, kätzchenartigen, karminroten Blütenständen; -sucht, die <o. PL): (mit Fieber verbundener] juckender, roter allergischer Hautausschlag; ^tier, das (meist Pl.>: als Polyp od. Qualle meist in Meeren vorkommendes Hohltier mit Nesselkapseln. Nessusgewand [nesus-J. das; -[eis. -gewänder. Nfssushemd, das; -[e]s. -en [nach dem Gewand des Herakles in der griech. Mythologie, das als Racheakt des Zentauren Nessus mit dessen Blut vergiftet wurde) (bildungsspr.): verderbenbringende Gabe. Nest [nest). das; -[eis. -er [mhd.. ahd. nest. urspr. = Stelle zum Niedersitzen): 1. <Vkl.: t Nestchen) aus Zweigen. Gräsern. Moos. Lehm o. ä. meist rund geformte Wohn- u. Brutstätte bes. von Vögeln. Insekten u. kleineren Säugetieren: ein leeres N.; das N. der Amsel; ein N. aus Zweigen; ein N. voll kleiner Mäuse: die Vögel bauen, verlassen ihre -er; die Kinder haben ein N. gefunden, entdeckt, ausgenommen, ausgehoben; das Huhn sitzt auf dem N.; ein kleiner Vogel ist aus dem N. gefallen; vier Eier lagen im N.: Ü das Junge Paar hat sich ein N. gebaut (eine eigene Wohnung eingerichtet); *das eigene/sein eigene« N. beschmutzen (schlecht über die eigene Familie, das eigene Land, den Kreis, dem man selber angehört, reden); das [eigenel N. reinhalten (darauf achten, daß keine unehrenhaften Handlungen in der eigenen Familie vorkommen); aufs leere N. kommen (ugs.; niemanden zu Hause antreffen): sich ins warme/gemachte N. setzen (ugs.; durch Einheirat in eine gute wirtschaftliche Lage kommen). 2. (fam.) Bett: nun aber endlich raus aus dem N.!; alle liegen noch im N.; ins N. gehen. 3. (ugs. abwertend) kleiner, abgelegener Ort: ein kleines, armseliges, verschlafenes, gottverlassenes N.; in diesem N. gibt es nicht mal ein Cafö. 4. a) (emotional) gut getarnte Unterkunft von Kriminellen o. ä.; Schlupfwitt- kel: als die Polizei kam. war das N. leer; ein N. von Schmugglern ausheben; b) (Milit.) gut getarnter militärischer Stützpunkt: ein N. von MG-Schützen. 5. Haartracht, bei der das zusammengeschlungene, geflochtene Haar auf dem Kopf aufgesteckt ist. 6. a) etw. eng Zusammenstehendes. Verflochtenes. Zusammengeballtes: -er von Läusen. Spinnweben: Wörter gleicher Herkunft im Wörterbuch in -em zusammenrassen; b) (Bergbau. Geol.) kleines, unregelmäßig geformtes Mineralvorkommen; in eine andersartige Gesteinsschicht eingebettete Schicht aus Sand. Ton o.a.: -er von Bergkristall. n?st-, N$st-: -bau, der <o. PL); -beschmutzer, der; -s. - (abwertend): jmd.. der das eigene Nest beschmutzt; ^flüchtender: -s. - (Zool.): in weit entwickeltem Zustand geborenes Tier (bes. Vogel), der das Nest in kurzer Zeit zu selbständiger Nahrungssuche verläßt (Ggs.: ^hocker); -häkchen, das [älter: Nesthöckelchen. Nesthecklein. 2. Bestandteil zu thocken, also eigtl. = Nesthocker] (fam.): jüngstes [u. verwöhntes] Kind in einer Familie; ^hocker, der (Zool.): in unvollkommen entwickeltem Zustand geborenes Tier, das noch besonderer Pflege im Nest bedarf (Ggs.: ^flüchter); ^ junge, das (Zool.): noch an das Nest gebundenes Junges; -küken, das (fam.): svw. t--häkchen; -rfiuber, der (Zool.): Tier, das Nester ausraubt; -treue, die: Anhänglichkeit eines Tieres an das eigene Nest; ^warm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: die Wärme des Nestes habend; frisch vom Nest u. daher noch warm: -e Eier; -wärme, die: Geborgensein eines Kindes im familiären Kreis: Kinder brauchen N.; ohne N. aufgewachsen sein. 118* 1875
Nestchen Nestchen l'nest^n], das; -s. - u. Nesterchen: tNest (1). Nestel l'nestl], die: -. -n Imhd. nestel. ahd. nestila] (landsch.): Band, Schnur. Senkel zum Zubinden; <Abl.:> nesteln [nestlnl <sw. V.; hat) [mhd. nesteln, ahd. nestilen. zu T Nestel]: a) sich mit den Fingern zu einem bestimmten Zweck an etw. zu schaffen machen: an einer Schnur, einem Kragen. Reißverschluß n.; Mahlkes Tante ... nestelte ... verlegen im Haar (Grass. Katz 122); b) nestelnd (a) von einer Stelle entfernen, irgendwohin bringen: einen Anhänger von der Kette n.; sie nestelte sich eine Nadel ins Haar. Nestling [nestlml. der; -s. -e [zu tNest): noch nicht flügger Vogel. Nestor [nestor. auch: ...to:g]. der; -s, -en [...'to:ran; lat. Nestor < griech. N6stör. weiser u. rednerisch begabter Held der Odyssee, der drei Menschenalter gelebt hat] (bil- dungsspr.): herausragender ältester Vertreter einer Wissenschaft, eines / künstlerischen] Faches: Ältester eines Kreises: der N.. er galt als N. der deutschen Physik. netig[ne:ü<;]<AdJ.: nichtadv.)[zumniederd. nete = Nisse. zur Kennzeichnung von jmd.. der sehr auf Kleinigkeiten bedacht ist] (landsch.. bes. nordd.): sehr genau u. übertrieben sparsam, geizig u. nur auf seinen Vorteil bedacht. Netsuke ['netßkel. die; -. -[sj. (auch:) das: -[s]. -[s] [jap.]: in Japan am Gürtel getragener, zu einer Miniaturplastik geschnitzter Knopf (aus Holz. Elfenbein. Jade o.a.). an dem kleinere Gegenstände (z.B. Tabaksbeutel) befestigt wurden u. der als Kunstgegenstand gerne gesammelt wird. nett [net] <Adj.: -er. -este> [spätmhd. (niederrhein.) nett < mniederl. net < frz. net. ital. netto, tnetto]: l.a) freundlich u. liebenswert, im Wesen angenehm: ein -er Mensch. Junge; er. sie ist ein -er Kerl (ugs.; ist sehr nett): der Beamte war sehr n.; die Leute waren sehr n. zu ihm; das ist aber furchtbar n. von dir; das war aber gar nicht n.; seien Sie bitte so n.. und reichen Sie mir das Buch; n.. daß du anrufst; <subst.:> er wollte ihr was Nettes sagen: b) hübsch u. ansprechend, so doli es jmdm. gefällt: ein -es kleines Mädchen; ein -es Städtchen. Häuschen. Lokal: das Kleid ist sehr n.; sie sieht n. aus mit dieser Frisur, der Gast soll es n. (behaglich) haben bei uns: sich n. unterhalten; in diesem Restaurant sitzt man sehr n.; das machst du ganz n. (gut); <subst.:> ich habe etwas Nettes erlebt. 2. (ugs.) a) <nur attr.) ziemlich groß, beträchtlich: ein -er Profit; einen -en Schrecken kriegen; sie hat eine ganz -e Oberweite; b) <intensivierend bei Verben) sehr, ziemlich: Sie schwitzen selbst ganz n. (Remarques Obelisk 52). 3. (ugs. iron.) unangenehm; wenig erfreulich: das sind ja -e Aussichten. Zustände; das ist Ja eine -e Bescherung. Sache. Geschichte; das kann ja n. werden!; netterweise <Adv.> (ugs.): aus Nettigkeit; Nettigkeit ['itetifkajt]. die; -. -en: 1. <o. PI.) nettes (1 a) Wesen; nette Art. 2. <meist PI.) a) erw. Nettes (1 a). was jmd. gern hört; Äußerung, mit der man jmdm. schmeicheln will: jmdm. ein paar -en sagen, ins Ohr flüstern; b) etw. Nettes (lb): Ein paar hübsche Sachen mehr.... ein paar -en (Gaiser. Schlußball 177); netto [neto] <Adv.) [ital. netto, eigtl. = rein. klar, unvermischt < lat. nitidus = glänzend, schmuck, zu: nitere = glänzen] (Kaufmannsspr.; Ggs.: brutto): a) ohne Verpackung: das Gewicht beträgt n. 500kg; b) nach Abzug der Kosten od. Steuern: sein Gehalt beträgt n. 3400 Mark/3400 Mark n.; Abk.: nto. Netto-: -betrag, der; -einkommen, das: Einkünfte <P1.): -ertrag, der. -gehalt, das; -gewicht, das; -gewinn, der, -lohn, der; -preis, der; -registertonne, die (Seew.): Einheit zur Errechnung des Laderaums. Nutzraums eines Schiffes; Abk.: NRT; -Sozialprodukt, das (Wirtsch.): Bruttosozialprodukt abzüglich der Abschreibungen; -verdienst, der, ^wert. der (DDR Wirtsch.): Wert von Grundmitteln nach Abzug der Abschreibungen. Netz [netß]. das: -es. -e [mhd. netze, ahd. nezzi. eigtl. = Geknüpftes]: 1. a) Gebdde aus geknüpften Fäden. Schnüren (auch geflochtenen Drähten o.a.). deren Verknotungen meist rautenförmige Maschen bilden u. das in verschiedener Funktion zum Festhalten. Halt geben o. ä. dient: ein dünnes, feines, weit-, grobmaschiges, zerrissenes N.; ein N. knüpfen, flicken, ausbessern; -e (Fischernetze. Fangnetze) auswerfen, ausbringen, stellen, spannen, zum Trocknen ausbreiten, aufhängen; -e zum Schutz gegen Vögel über Himbeerbüsche. Kirschbäume ziehen; sie trägt ein N. (Haarnetz) über dem Haar; der Ball berührte das N. (Tennis. Volleyball. Tischtennis. Badminton; Netz als Abgrenzung zwischen den beiden Spielfeldhälften)', der Ball ging durch das N. (Basketball. Korbball; Netz als Teil des Korbes): den Ball ins N. (Ballspiele: ins Tor) schießen: den Koffer ins N. (Gepäcknetz) legen; die Badesachen im N. (in einem geknüpften Beutel) über der Schulter tragen; mit dem N. (Einkaufsnetz) einkaufen gehen; er fängt Schmetterlinge mit dem N. (Schmetterlingsnetz); die Artisten arbeiten ohne N. (unter ihnen ausgespanntes Netz als Schutzvorrichtung); Ü er versuchte das N. ihrer Lügen zu zerreißen; sich in einem N. von Lügen verstricken; er hat überall seine -e ausgeworfen (vielerlei Verbindungen zugleich geknüpft); den Zollfahndern durchs N. gehen; die Ganoven zappelten im N.; plötzlich hing man im N. der Gewohnheit (Remarque. Triomphe 138): 'imbn. ins N. gehen (sich von jmdm. überlisten lassen, so daß andere die ihnen wichtige Person endlich in ihre Gewalt bekommen); b) von der Spinne gesponnenes netzartiges Gebilde, in dem sie ihre Beute fängt; Spinnennetz: die Spinne sitzt, hockt, lauert in ihrem N. 2.a) System von netzartig verzweigten Verteilungsleitungen mit den dazugehörenden Einrichtungen für die Versorgung mit Wasser. Strom. Gas. ÖL für die Kanalisation, für die Nachrichtenübermittlung: ein weitver- zweigtesN.vonRadarstationenüberziehtdasLand;einTele- fon, einen Sender an das N. (Fernmeldenetz) anschließen; b) System von netzartig verzweigten, dem Verkehr dienenden Linien od. Anlagen: ein N. von Schienen. Bahnlinien. Kanälen. Wasserstraßen durchzieht das Land; c) (bes. Geogr.) System sich schneidender Linien auf einer f LandJkarte; d) [systematisch über einen bestimmten Raum. Bereich verteilte] Personen. Einrichtungen. Dinge gleicher Funktion; vielfältig verflochtenes System: ein N. von Vorschriften und Verfugungen: Das soziale N. wird weiter ausgebaut (Spiegel 15. 1976. 36); das N. der sozialen Sicherung; ein N. von Agenten aufbauen. 3.a) (Geom.) in eine Ebene geklappte Begrenzungsflächen eines (an den Kanten aufgeschnittenen) geometrischen Körpers: das N. eines Würfels; b) (Math.) System von zwei od. mehreren sich schneidenden Kurvenscharen auf einer Fläche (z. B. Koordinatennetz). 4. (Anat.) svw. tOmentum. n^tz-, N$tz-: -aradiluß. der: Anschluß an das Stromnetz. dazu: -aradihißgeriit, das (Elektrot.): svw. t-gerät: -artig <Adj.: o. Steig.): -ätzung, die: svw. t Rasterätzung; -äuge, das (Zool.): svw. t Facettenauge; ^ball, der (Tennis. Tischtennis. Badminton. Volleyball): Ball, der nach Berühren der oberen Kante des Netzes ins gegnerische Spielfeld geht; -fahrkarte, die: svw. t ^karte; -flügler, der (Zool.): Vertreter einer in zahlreichen Arten auf der ganzen Erde verbreiteten Ordnung von Insekten mit vier großen, meist netzartig geäderten, dachförmig zusammenlegbaren Flügeln; -förmig <AdJ.; o. Steig.) (selten); -frequenz, die (Elektrot.): Frequenz des Wechselstroms in einem Stromversorgungsnetz; -garn. das: Garn zur Herstellung von [Fischer]netzen; ^gerät, das (Elektrot.): Gerät, das den von einem Stromversorgungsnetz gelieferten elektrischen Strom bezüglich Spannung. Stromstärke u. a. den für den Betrieb eines elektronischen Geräts erforderlichen Bedingungen anpaßt; -gewebe, das; -gewölbe, das (Kunstwiss.): [Tonnen]gewölbe [der Spätgotik], dessen Rippen ein netzartiges Muster bilden; -glas, das: Fadenglas mit sich netzartig kreuzenden, spiralig laufenden Fäden; -gleichrichter, der (Elektrot.); Gleichrichter für den Anschluß an ein Dreh- od. Wechselstromnetz; -haut die: innerste, mehrschichtige, lichtempfindliche Haut des Augapfels, dazu: -hautablösung, die. ^Hautentzündung, die; -hemd, das: Herrenunterhemd aus netzartig gewebter Baumwolle: ^karte, die: Fahrkarte für beliebig viele Fahrten innerhalb eines bestimmten Verkehrs-. Eisenbahnnetzes während einer befristeten Zeit; -magen. der (Zool.): durch netzartige Falten gekennzeichneter, zwischen Pansen u. Blättermagen liegender Abschnitt des Wiederkäuermagens; -plan, der (Wirtsch.): mit Hilfe der Netzplantechnik erstellter Plan in graphischer Darstellung, wobei die Einzeltätigkeiten in ihrer zeitlichen Reihenfolge durch Kreise (bzw. Punkte) u. Strecken abgebildet werden, dazu: -plantechnik, die <o. PI.) (Wirtsch.): mit graphischen Darstellungen arbeitende Verfahrenstechnik zur Analyse u. zeitlichen Planung von komplexen Arbeitsabläufen u. Projekten; -python, der: svw. t -schlänge: -schlänge, die: bes. in den Regenwäldern Südostasiens heimische Riesenschlange mit schwarzbrauner netzartiger Zeichnung; -schnür, die: svw. t-garn: -Spannung, die (Elektrot.): bestimmte elektrische Spannung in einem 1876
neu-, Neu- Stromversorgungsnetz; -spiel, das (Sport): 1. Ballspiel, bei dem der Ball über ein Netz od. eine Leine ins gegnerische Feld geschlagen wird. 2. <o. PI.) (Tennis) offensive Spielweise, bei der der Spieler in unmittelbarer Nähe des Netzes steht, dazu: -Spieler, der: 1. (Tennis) Spieler\ der das Netz- spiel (2) bevorzugt. 2. (Volleyball) einer der drei vorderen am Netz postierten Spieler; -Stecker, der (Elektrot.): Stek- kerfür den Anschluß eines elektrischen Geräts an ein Stromversorgungsnetz; -stampf, der: [laufmaschensicherer] Strumpf mit netzartiger Maschenbildung; ^werk. das: 1. netzartig verbundene Leitungen, Drähte, Linien, Adern o. ä.; ... ist sie ( = die Landschaft) ... überzogen von einem N. von Drahtleitungen (Thienemann, Umwelt 28). 2. (Elektrot.) Zusammenschaltung einer beliebigen Anzahl Energie liefernder u. Energie speichernder od. umwandelnder Bauteile od. Schaltelemente, die mindestens zwei äußere Anschlußklemmen aufweist; -werkanalyse, -werktechnik, die <o. PI.) (Wirtsch.): svw. Nplantechnik; ^zwirn, der: svw. Ngarn. netzen [ncl^n] <sw. V.; hat) [mhd. netzen, ahd. nezzen. zu tnaßl: l.a) (geh.) befeuchten, [ein wenig] naß machen; die Blumen mit Wasser n.; Tränen netzten ihre Wangen; b) (südwestd.) svw. tgießen (2): die Gemüsebeete n. 2. (Textiltnd.) anfeuchten, befeuchten, um das betreffende Gewebefür Farbstoffe u. Appreturen aufnahmefähig zu machen. netzhaft <Adj.; o. Steig.) (selten): svw. tnetzartig. Netzmittel, das; -s, - (Fachspr.): Stoff, der als Zusatz die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herabsetzt, so daß die Flüssigkeiten stärker auf den mit ihnen in Berührung kommenden Materialien haften. neu [noy; mhd. niuwe. ahd. niuwi]: <Adj.; neuer, neufclste) 1. (nicht adv.): erst vor kurzer Zeit hergestellt o.a., noch nicht gebraucht o.a. (Ggs.: alt 3b): -e Schuhe. Kleider; das Auto ist [ziemlich] n.. sieht noch [wie] n. aus; etw. auf n. herrichten (ugs.; so herrichten, daß es wieder wie neu aussieht)', n. für alt (Kaufmannsspr.; Neues im Tausch gegen Altes): Ü sie ist nicht mehr ganz n. (salopp; nicht mehr ganz jung). 2. <o. Steig.; nur attr.) aus der kürzlich eingebrachten Ernte stammend (Ggs.: alt 4 b): -e Kartoffeln; <subst.:> Neuen [neuen Wein) trinken. 3. (nicht adv.) (Ggs.: alt 5) a) erst seit kurzem vorhanden, bestehend; vor kurzer Zeit entstanden, begründet; davor noch nicht dagewesen [u. anders als bisher, als früher]: eine -e Frisur; eine -e Straße; ein -er Staat; eine -e Wissenschaft, -e Erkenntnisse. Methoden; die -[estfc Mode; die -e (moderne) Literatur. Malerei. Technik. Physik; er ist ein -er Mensch geworden (er hat sich gründlich gewandelt); das ist n.; dieser Tanz ist ganz n.; <subst.:> das Neue an der Sache ist. daß ...; allem Neuen ablehnend gegenüberstehen; das ist das Neueste auf dem Markt; (ugs. übertreibend:) das Neueste vom Neuen; die Neuen ([in Kunst, Literatur, Musik o.a.] die Modernen); b) (nicht adv.) seit kurzer Zeit (zu einem bestimmten Kreis, einer Gruppe o.a.) dazugehörend: nur -e Mitglieder sind angesprochen; ich bin n. (noch fremd) in dieser Gegend; ich bin n. in diesem Beruf (kenne mich noch nicht so gut darin aus); <subst.:> das ist der Neue (ugs.; der neue Mitarbeiter, Kollege, Mitschüler usw.): c) bisher noch nicht bekannt gewesen: ein -es Element ist entdeckt worden; kennst du schon den -esten Witz?; -e. die -esten Ereignisse. Nachrichten; das ist nicht mehr n. [für ihn]; daß er so etwas kann, ist mir n. (war mir bisher nicht bekannt); <subst.:) das ist mir nichts Neues; etwas, nichts Neues wissen, hören, erfahren, erleben; was gibt es Neues?; (ugs.:) weißt du schon das Neueste? 4. <nur attr.) noch zur Gegenwart gehörend od. nicht lange zurückliegend; [aus] einer Zeit, die [noch] zur Gegenwart gehört od. nicht lange zurückliegt (Ggs.: alt 6a): in -er, -erer. -ester Zeit; etw. ist -eren (jüngeren) Datums; die -en. -eren (lebenden) Sprachen; *seit neuestem (seit kurzem, neuerdings). 5. <o. Steig.; nur attr.) a) seit kurzem an die Stelle einer anderen Person od. Sache getreten (Ggs.: alt 8): einen -en Namen, eine -e Stellung, Wohnung haben; die Waren haben -e Preise; wir haben einen -en Englischlehrer; das -e (eben angebrochene) Jahr; die -e (eben beginnende) Woche; <subst.:> etwas Neues unternehmen; b) [seit kurzem/ hinzukommend; weiter ...: eine -e (weitere) Flasche Wein auf den Tisch stellen; eine -e Seite. Zeile beginnen; ein -es Buch schreiben; er ist ein -er (zweiter) Einstein; *anfs neue (erneut): aufs -e ertönten Rufe; auf ein neues! (ermunternde Aufforderung, noch einmal von vorne zu beginnen, sich aufzuschwingen, mit etw. Bestimmtem fortzufahren); von neuem (noch einmal, von vorn). 6. <nur adv.) das Vorhandene durch Neues, nicht Veraltetes, Abgenutztes o.a. ersetzend: ein Zimmer n. tapezieren; sich n. einkleiden, einrichten; etw. entsteht n. (in neuer Form, Gestalt). 7. <nur adv.) (als etw. Neues) gerade erst: eine Stelle n. antreten; diese Ware ist n. eingetroffen; n. erschienene Bücher. 8. <nur adv.) erneut, nochmals, wieder: ein Geschäft nach dem Umbau n. eröffnen; das Buch wird n. aufgelegt. neu-, NflU-: -anfertigung, die: 1. Anfertigung, durch die etw. neu hergestellt wird: Reparaturen und -en durchführen; N. von Kleidern. Schuhen. 2. neu Angefertigtes: das Kleid ist eine N.; -ankämmling, der: gerade erst Ankommender, Angekommener; -anschaflung, die: 1. Anschaffung von etw. Neuem: -en machen. 2. neu Angeschafftes: er zeigte stolz seine N.; -apostolisch <Adj.; o. Steig.) (christl. Rel.): dem Bekenntnis einer aus der Katholisch-Apostolischen Gemeinde hervorgegangenen Religionsgemeinschaft angehörend, anhängend, diesem Bekenntnis eigentümlich, gemäß: die Neuapostolische Gemeinde; -artig <Adj.>: neu. von neuer Art: anders als bisher: -e Methoden. Formen, Speisen, Instrumente; etw. wirkt n.. mutet n. an. dazu: -artigkeit, die; -; -aufbau, der <o. PI.): erneuter Aufbau; (insbes. andersartiger) Wiederaufbau: der wirtschaftliche, politische N. des Landes; -auflührung, die (Theater. Musik): vgl. Inszenierung; -aufläse, die: a) erneutes Auflegen eines Druckwerks: die N. eines Buchs besorgen; b) erneute Auflage eines Druckwerks: die N. des Buchs wird gerade ausgeliefert; von diesem Buch erscheint eine N.; ein Buch in [einer] N. herausbringen; Ü die kürzlich gegründete Partei ist die/eine N. der KPD (sie unterscheidet sich kaum von dieser); es kommt zu einer N. [des vorjährigen Endspiels] (Sport Jargon; zu einem erneuten Zusammentreffen der selben Gegner [wie beim vorjährigen Endspiel]): -aufnähme, die: 1. Aufnahme, durch die jmd., etw. irgendwo neu hinzukommt: die N. von Patienten, von Mitgliedern; die N. von Wörtern in ein Wörterbuch. 2. Person, Sache usw., die Gegenstand der Neuaufnahme (1) ist: die -n registrieren. 3. (Fachspr.. z. B. Film) erneute Aufnahme (7 a. 8 a); -ausgäbe, die: vgl. -aufläge (1); -backen: svw. t frischbacken; -barock <Adj.; o. Steig.): im Stil, im Geist, im Sinne des Neubarock [gestaltet], dazu gehörend; -barock, das od. der (bild. Kunst): Stilrichtung der 2. Hälfte des l9.Jh.s, die sich stark an das Barock anlehnt; -bau, der: 1. <o. PI.) a) das Bauen, Errichten (eines neuen Bauwerks): den N. einer Brücke, eines Hauses planen; b) das Wiedererrichten eines schon einmal vorhanden gewesenen Bauwerks: der N. des niedergebrannten Gebäudes fiel in das Jahr 1920; Ü ein durchdachter N. des Staates. 2. <P1. -ten) a) im Bau befindliches Gebäude: auf dem N. hat sich ein Unfall ereignet; R du wohnst/wir wohnen doch nicht im N. (ugs. scherzh.; tadelnde Äußerung, wenn jmd. die Türen nicht hinter sich schließt); *lm N. geboren sein (ugs. spött.; die Türen nicht hinter sich schließen)', b) (Ggs.: Altbau) neu gebautes od. verhältnismäßig neues Gebäude: in einem N. (Amtsspr.; in ein nach dem 1. 12. 1949 erbautes Haus) wohnen; die Vorlesungen finden im N. (in einem neu/ er Jen Erweiterungsbau) der Universität statt; c) <P1. auch: -e> (Technik) neu gebautes Modell: -ten mit leichterer und schlankerer Karosserie (Auto 7, 1965. 57); -bauer, der (DDR früher): jmd.. der auf Grund der Bodenreform von 1945 Land erhielt u. Bauer wurde (Ggs.: Altbauer 2), dazu: -bouernhof, der; -bauernland, das <o. PI.), -bauernsied- hing, die. -bauemstelle, die: Anwesen für einen Neubauern. -bauenmirtsdtaft, die; -bauvfertel, das: [hauptsächlich] aus Neubauten (2 b) bestehendes Viertel; -bauwohnung, die: Wohnung in einem Neubau (2 b) (Ggs.: Altbauwohnung); -bearbeitung« die: 1. das erneute Bearbeiten: den Text bei der N. stark verändern; an die N. eines Dramas herangehen. 2. neue Bearbeitung (2), Fassung: ein Theaterstück in einer N. bringen; -bedeutung, die (Sprachw.): neue, neu hinzukommende Bedeutung eines Wortes; -besinn, der: neuer, erneuter Beginn, bei dem [man mit] etwas noch einmal von vorn anfängt; -belebung, die: neue, erneute Belebung: die N. eines Stils, der Wirtschaft; -besetzung, die: Besetzung (2 a) mit einer neuen, anderen Person: die N. einer Stelle, Rolle; -bildung,die: l.a) Bildung, das Entstehen von etw. Neuem: die N. von Gewebe; die N. wissenschaftlicher Disziplinen; b) die Bildung, das Schaffen, Hervorbrin- 1877
neu-, Neu- gen vonetw. Neuem: die N. von Wörtern; c) Umgestaltung: die N. der Regierung. 2.a) neu / Aus]gebildetes; Ergebnis der Neubildung (I a): Geschwülste sind -en von Gewebe; b) neu Gebildetes; Ergebnis der Neubildung (1 b): -en als Stichwörter ins Wörterbuch aufnehmen; -broch, der (Landw.): neues, zum erstenmal mit dem Pflug umgebrochenes Ackerland; -bürger. der: neu zugezogener Bürger, dazu: -bürgerte ier, die (Schweiz.): Feier für die neu eingebürgerten Ausländer; -deutsch <Adj.; o. Steig.) (öfter abwertend) der neu aufgekommenen deutschen Lebensform od. Politik entsprechend, für sie charakteristisch: die -e Industriegesellschaft; Die -e Kombination von Kälte, aggressivem Mate* rialismus. Ellenbogenfreiheit (Welt. 4. 11. 67. 2); -druck, der: im wesentlichen unveränderte Neuauflage (1); -einkauf, der (Sport): 1. das Einkaufen neuer Spieler: der N. eines Stürmers. 2. neu eingekaufter Spieler: die Neueinkäufe sind noch nicht spielberechtigt; Einrichtung, die: Einrichtung (1) von etw., was es in dieser Form bisher nicht gab: einer Institution; -Einstellung, die: 1. Einstellung einer neuen Arbeitskraft: eine N. vornehmen; es werden -en erforderlich. 2. neu eingestellte Arbeitskraft: die -en in ihr Tätigkeitsgebiet einführen; -einstudierung, die: neue Einstudierung; Entdeckung, die: l.a) Entdeckung von etw. Neuem; b) neu, gerade erst entdeckte Sache: eine wissenschaftliche N.; Ü die Sängerin ist eine N. 2. erneute Entdeckung, Wiederentdeckung: die N. Amerikas; Entwicklung, die: 1. das Entwickeln von etw. Neuem: die N. von Maschinen. Medikamenten. 2. etw. neu Entwickeltes: technische -en auf der Messe zeigen; Eröffnet <Adj.; o. Steig.; nur attr.): 1. gerade erst eröffnet. 2. erneut eröffnet; Eröffnung, die: 1. Eröffnung (von etw. Neuem): die N. einer Filiale. 2. erneute Eröffnung, Wiedereröffnung: N. unseres Geschäftes nach Umbau am 1. Januar; Erscheinung, die: gerade Erscheinendes, gerade erst Herausgegebenes, Veröffentlichtes: -en auf dem Buch-, Schallplattenmarkt; -en über Hölderlin; Erwerb, der: svw. t Erwerbung; Erwerbung, die: l.a) Erwerbung von erw. Neuem: die N. von Büchern für eine Bibliothek; b) gerade Erworbenes: die -en katalogisieren; der Etat für -en. 2, (Sport) svw. t Einkauf; -fassung, die: 1. <o. PI.) das Herstellen einer neuen, veränderten Fassung(2): eine N. vornehmen. 2. neue, veränderte Fassung (2 a). Form, Formulierung: einen Roman in einer N. veröffentlichen; ^Festsetzung, die; -fiindländer, der: t Neufundländer; -gebacken <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (ugs.): (bezogen auf Personen, denen gerade ein neuer Status, eine neue Stellung verliehen, zuerkannt worden ist) neu; gerade ... geworden: ein -er Ehemann. Assessor, -geboren <Adj.; o. Steig.; meist attr.): gerade geboren: ein -es Kind; <subst.:) das Neugeborene (das neugeborene Kind, Tier); *wle n. (körperlich [u. seelisch] wie ein neuer Mensch, durch u. durch erfrischt, erneuert): nach dem Bade fühlten sie sich wie n.; -geburt, die (geh.): das Wiedererstehen in neuer, anderer Form; Erneuerung: die N. der Kunst; -gestaitung, die: die N. eines Stadtviertels; die N. Europas; bei der N. eines Programms mitwirken; -gewürz, das <o. PI.) (österr.) svw. t Piment; -gier, -gierde [-gi:$dd]. die; -: Beherrschtsein von dem Wunsch etw. Bestimmtes zu erfahren, in Angelegenheiten, Bereiche einzudringen, die bes. andere Menschen u. deren Privatleben o. ä. betreffen: lebhafte, brennende N.; sexuelle N. (Neugierde, die auf Sexuelles gerichtet ist); seine N. ist fast schon krankhaft; die N. (Wißbegierde) des Forschers; die N. auf den Inhalt eines Briefes; die N. zu erfahren, ob ...; Jmdn. packt die N.; etw. weckt, erregt, reizt jmds. N.; seine N. befriedigen, stillen, zähmen, zügeln; jmdn. mit unverhohlener N. betrachten; vor N. brennen, platzen; er kam aus reiner N.; -gierig <Adj.): voller Neugier, Neugier erkennen lassend: -e Menschen. Blicke; er ist sehr n.; sei nicht so n.!; er war n. auf Frauen (L. Frank. Wagen 51); alle waren sehr n. (sehr gespannt) auf den Ausgang des Wettbewerbs; ich bin n. (möchte gerne wissen), wie das ausgehen wird; seine Werke machten uns n.. ließen uns n. werden (weckten unsere Neugier); n. fragen; <subst.:> der Vorfall lockte viele Neugierige an; -gliedenmg, die: neue, andersartige Gliederung. Aufteilung: die N. des Bundesgebietes; -gotik, die (Archit.): Stilrichtung des 18. u. 19.Jh.s. die sich stark an die Gotik anlehnt; -gotisch <Adj.; o. Steig.); -grad, der (Math.): ältere Bez. für TGon; Zeichen: •; vgl. Altgrad; -gründung, die: l.a) Gründung von etw. Neuem: die N. von Vereinen, Parteien; b) etw. neu Gegründetes: diese Partei. Stadt ist eine N. 2. erneute Gründung: 1945 kam es zur N. der SPD; Hegelianer, der: Anhänger, Vertreter des Neuhegelianismus; -hegelianisch <Adj.; o. Steig.); ^he- gelianisraus, der: philosophische Richtung des 20. Jh.s, die eine Erneuerung bestimmter Seiten des Hegelianismus anstrebt; -beide, der: vgl. Heidentum; Heidentum, das (kath. Rel.): durch Entchristlichung entstandenes Heidentum; Herausgabe, die: vgl. -aufläge; Hochdeutsch <Adj.; o. Steig.): [gepr. 1819 von dem dt. Sprach- u. Literaturwissenschaftler J. Grimm (1785-1863)]: deutsch, entsprechend dem neueren u. neuesten (etwa vom 17. Jh. an rechnenden) hochdeutschen Sprachzustand: die -e Sprache. Literatur; -hochdeutsch, das; vgl. Deutsch; -hochdeutsche, das; vgl. 2 Deut sehe; Humanismus, der (bildungsspr.): um die Mitte des 18. Jh.s einsetzende, auf Erneuerung des Humanismus zielende philosophisch-pädagogische Richtung, deren Humanitätsideal am Bild des griechischen Menschen u. seiner Kultur orientiert ist; ^humanistisch <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): -Inszenierung, die (Theater): neue Inszenierung eines Stücks: eine gelungene N.; wir sahen die Komödie in einer N.; -Jahr [auch: -'-]. das: [als Feiertag begangener] erster Tag des neuen Jahres: N. fallt diesmal auf einen Sonntag; jmdm. zu N. etw. schenken; * prosit N.! (Gruß u. Glückwunsch zum Jahreswechsel), dazu: -lähr- chen [-'—J, das (landsch.): [Geld]geschenk zu Neujahr, bes. als Dank für Dienstleistungen im zurückliegenden Jahr (z.B. an den Briefträger). -Jahrsabend, der: Vorabend von Neujahr; -iahrsansprache, die; -Jahrsbotschaft, die: Botschaft (1 b) zu Neujahr; -Jahrsempfang, der; -Jahrsfest, das (veraltend): svw. -jähr, -JahrsgMickwunsch. der; -iahrsgruß, der (meist PL): -Jahrskarte, die: Glückwunschkarte mit Neujahrsgrüßen u. -wünschen; -Jahrsinorgen, der; -Jahrsnacht, die: Nacht, mit der Neujahr anfängt; -Jahrstag, der: svw. tHüir; -Jahrswunsch, der: svw. t ^jahrsglück- wunsch; -kantianer, der: Anhänger. Vertreter des Neukantianismus; -kantianisch <Adj.; o. Steig.); -kantianismus, der: an Kants Erkenntnistheorie u. Ethik anknüpfende, gegen den Materialismus gerichtete philosophische Richtung in der 2. Hälfte des 19. u. im Anfang des 20.Jh.s; -kauf, der (Kaufinannsspr.): Kauf, bei dem etw. neu. ungebraucht erworben wird; -klasslt, die: Neuklassizismus, bes. in der Literatur; -kiassizisraus. der: 1. an die klassische Tradition anknüpfende Strömung der deutschen Literatur um 1900. 2. seltener Tür TNeoklassizismus; -konstruktion, die: neue, neuartige Konstruktion; -buid, das <o. PL): 1 .für die Besiedlung od. wirtschaftliche Nutzung neu gewonnenes Land: N. gewinnen, unter den Pflug nehmen. 2.a) (seltener) neues, bisher unbekanntes, unerforschtes Land. Gebiet: N. entdek- ken. erforschen, betreten; b) neues [bisher unbekanntes] Gebiet, auf dem noch keine Erfahrungen. Erkenntnisse gewonnen worden sind bzw. noch nichts erreicht worden ist: medizinisches N.; etw. ist N. für jmdn.; N. betreten, beschreiten, erobern; Später wendet er sich ... dem technischen N. der Aouatinta zu (Bild. Kunst III 87); zu 1: -landgewinnung,die(Fachspr.); -latein,das: neulateinische Sprache; -lateinisch <AdJ.; o. Steig.): lateinisch in der neuzeitlichen Form, wie sie von den Humanisten nach dem Vorbild des klassischen Latein begründet wurde; -lehrer, der (DDR früher): kurzfristig ausgebildeter u. ideologisch geschulter Lehrer an einer Schule der damaligen Sowjetischen Besatzungszone; -licht, das <o. PI.) (veraltet): Neumond; -minute, die (Math.): hundertster Teil eines Neugrades; -modisch <AdJ.) (oft abwertend): einer neuen Mode entsprechend, aber bisher in dieser Art nicht allgemein üblich (Ggs.: altmodisch): -e Kleidung: eine -e Einrichtung; -e (sich über das Hergebrachte hinwegsetzende) Ansichten. Sitten; n. gekleidet sein; -mond, der <o. PI.): Mondphase, während deren die der Erde zugewandte Mondseite nicht von der Sonne beleuchtet wird, unsichtbar ist; heute ist N., wir haben N.; zwei Tage nach N.; -Ordnung, die: neue, andersartige Ordnung. Regelung, systematische Gestaltung; -Organisation, die: vgl. -Ordnung; -Orientierung, die (bildungsspr.): neue, andersartige Orientierung; -Philologe, der: Philologe auf dem Gebiet der Neuphilologie; -Philologie, die: Philologie der neueren europäischen Sprachen u. Literaturen; -philologisch <AdJ.; o. Steig.): -platoniker, der: Anhänger. Vertreter des Neuplatonismus; -platonisch <Adj.; o. Steig.); -platonismus, der: an die Philosophie Piatons anknüpfende philosophische Strömung des 3. bis 6. Jh.sn. Chr.; -positivismus, der: selten für TNeopositivis- 1878
Neuheit mus; -Prägung, die (Sprachw.): 1. Prägung eines neuen Wortes, Ausdrucks. 2. neu geprägtes Wort, neu geprägter Ausdruck: -Priester, der: gerade erst geweihter Priester: -Produktion, die (Film, Rundf., Ferns. usw.): neue Produktion: das Hörspiel, die Platte ist eine N.; -pythagoreer, der: Anhänger, Vertreter des Neupythagoreismus: -pythagoreisch <Adj.; o. Steig.); -pythagoretemus, der: an den Pythagoreismus anknüpfende philosophische Strömung im /. Jh. v. u. n. Chr.: -reg[e]hing, die: neue, andersartige Regelung: eine gesetzliche N.; die N. der Arbeitszeit fordern, gesetzlich festlegen; -reich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (abwertend): zu Reichtum gekommen u. damit in die höhere Gesellschaft aufgestiegen, ohne jedoch deren gesellschaftliche Formen zu beherrschen u. mit dem Bedürfnis, seinen Reichtum protzend in vielen äußeren Dingen zu zeigen: eine -e Familie; das ist typisch n.; <subst.:> Neureiche ohne Manieren; <als erfundener Eigenn.:) Hftrr Neureich (der [typische] Neureiche): Familie N./(ugs.:) [die] Neureichs (die [typische] neureiche Familie): -renaissance, die (Archit., Möbelbau): Stilrichtung des 19. Jh.s, die Formen der italienischen Renaissance aufgreift: ^ries, das (Fachspr.): Menge von 1000 Bogen Papier: -romantik, die: 1. an die deutsche Romantik [u. unter anderem an den französischen Symbolismus] anknüpfende literarische Strömung in Deutschland um die Jahrhundertwende. 2. an die Romantik anknüpfende Stilrichtung in der neueren Musik: ^rwnantiker, der: Vertreter der Neuromantik: -romantisch <Adj.; o. Steig.); -satz, der <o. PI.) (Druckw.): 1. (Schrift)satz, bei dem etw. neu, erneut gesetzt wird: den N. durchführen; die Kosten flir den N. eines Textes. 2. beim Neusatz (1) Gesetztes: den N. korrigieren; -schaffen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Schweiz., sonst selten): seiner Beschaffenheit nach neu, unverbraucht, nicht gebraucht, benutzt: Die Worte kamen ... wie n. von seinen beweglichen Lippen (Th. Mann, Zauberberg 91); -schnee, der: frisch gefallener Schnee (Ggs.: Altschnee), dazu: -Schneedecke, die; -Scholastik, die: die Erneuerung der Philosophie der Scholastik anstrebende philosophisch-theologische Richtung in der 2. Hälfte des 19. u. im 20. Jh. in Deutschland: -scholastisch <Adj.; o. Steig.); -Schöpfung, die: l.a) Schöpfung von etw. Neuem: die N. von Kunstwerken; b) neue, neuartige Schöpfung: dieses Kunstwerk ist eine N. 2. (Sprachw.) svw. T -Prägung; -Sekunde, die (Math.): hundertster Teil einer Neuminute: -Siedler, der: Siedler in bis dahin nicht besiedeltem, neu besiedeltem od. neu zu besiedelndem Gebiet: -silber, das: ähnlich wie Silber aussehende Legierung aus Kupfer, Nickel u. Zink: -silbern <Adj.; o. Steig.; nicht attr.); -sprachler [-Jpra:xte]. der; -s. -: angehender od. ausgebildeter Wissenschaftler auf dem Gebiet der neueren europäischen Fremdsprachen: -sprachlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die neueren europäischen Fremdsprachen betreffend: -er Unterricht; diese Schule hat einen -en Zweig (Zweig, in dem die neueren Sprachen in stärkerem Maße unterrichtet werden): -Stadt, die (seltener): neuer Teil einer Stadt (im Unterschied zur Altstadt): -testamentler [-testamentlc], der; -s, -: Wissenschaftler auf dem Gebiet Neues Testament; -testamentlich [-testamentln;] <Adj.; o. Steig.); -dumIsmus, der: Richtung der Neuscholastik, die im wesentlichen auf die Philosophie des Thomas von Aquin zurückgreift: -thomist, der: Anhänger, Vertreter des Neuthomismus; -thcmistisch <Adj.; o. Steig.); -töner [-to.ne], der, -s. -: 1. (oft leicht spött.) Vertreter der Neuen Musik. 2. jmd., der wegen der Neuartigkeit seines Schaffens, Gestaltens Aufsehen od. Anstoß erregt: als ihm. dem N. und Bürgerschreck .... eine Berufung an die Akademie der bildenden Künste zuteil wurde (Welt. 23. 1. 66. 7). dazu: -tönerisch [-t0:nanj] <Adj.>; -vermählt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): eben, seit kurzem vermählt: das -e Paar; <subst.:> den Neuvermählten gratulieren; -Verpflichtung, die: l.a) das Verpflichten einer neuen Person: eine N. vornehmen; b) erneute Verpflichtung: von seiner N. wurde abgesehen. 2. (bes. Sport) neu verpflichtete Person: die -en fugten sich schnell in die Elf ein; -wagen, der: (beim Kauf bzw. Verkauf) neuer Wagen: ^wahL die: erneute, nochmalige Wahl, Abstimmung: -waschen <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (landsch.): frisch gewaschen, nach dem Waschen noch nicht benutzt: -e Wäsche; die Schürze ist n.; -weltaflen <P1.) (Zool.): svw. T Breitnasen; -weltlich <Adj.; o. Steig.; meist attr.): der Neuen Welt eigentümlich, zur Neuen Welt gehörend, aus der Neuen Welt stammend: ^wert, der: 1. Wert, den ein Gegenstand in neuem, nicht abgenutztem Zustand hat (Ggs.: Zeitwert): der N. des Autos beträgt 10000 Mark. 2. (marx.) im Produktionsprozeß durch menschliche Arbeitskraft neu geschaffener Wert: Wertprodukt, zu 1: ^wertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so gut wie neu u. daher (beim Verkauf) Neuwert (1) besitzend: -es Fahrrad zu verkaufen. -Wertversicherung, die: Sachversicherung, bei der im Schadensfall der Neuwert ersetzt wird: ^wort. das <P1.: -Wörter) (Sprachw.): in einer Sprache neu, in jüngster Zeit aufgekommenes Wort: -zeit, die <o. PI.): 1. die in der Geschichte auf das Mittelalter folgende Zeit (etwa seit 1500): die Baukunst der N. 2. (selten) moderne, fortschrittliche Gegenwart: ein Automat mit allen Raffinessen der N. (Foto-Magazin 8, 1968. 4), dazu: -zeitlich <Adj.>: 1. zur Neuzeit (1) gehörend, der Neuzeit (1) eigentümlich: die -en Entdek- kungen. Staatstheorien. 2. der modernen, fortschrittlichen Gegenwart entsprechend, modern: ein -es Heim; Miniaturisierung -er Bauelemente für Transistorverstärker (Elektronik, II, 1971. A 10); eine n. eingerichtete Drogerie; -Zugang, der: 1. neuer Zugang, neues Hinzukommen: der N. von Patienten, Waren. 2. neu hinzukommende od. gekommene Person od. Sache: die Neuzugänge registrieren; -zulässig, die (Amtsspr.): 1. (von Kraftfahrzeugen) neue, erstmalige Zulassung: die N. von Kraftfahrzeugen. 2. neu zugelassenes Kraftfahrzeug: die Zahl der N. steigt ständig; -zustand, der <o. PL): neuer, [so gut wie] unbenutzter Zustand (insbes. einer Sache beim Verkauf). Neue [ivjyal. die; - (Jägerspr.): Neuschnee: neuerdings ['n^y- B'dms], <Adv.) [aus älterem: neuer Dingel: 1. in jüngster Zeit, seit kurzem: er fährt n. im eigenen Auto; n. liest sie sehr viel. 2. (südd.. österr.. Schweiz., sonst veraltend) erneut, nochmals, wiederum: bevor ich mich n. auf den Bauch lege (Frisch. Gantenbein 403); Zwei Jahre später besuchte er n. die Stadt (Ceram. Götter 30); Neuerer ['noyarBl, der; -s, - [2: LÜ von russ. nowator): l.jmd., der etw. Neues einführen will, die Änderung, Umgestaltung von Bestehendem anstrebt, durchsetzt: die N.. die Toreöffner und Entdecker (Gehlen, Zeitalter 33). 2. (DDR) Werktätiger (im sozialistischen Gesellschaftssystem), der einen Beitrag zum technisch-wissenschaftlichen Fortschritt leistet: Jeder vierte Arbeiter in diesem Betrieb ist [ein] N.; Messe der N. des Bauwesens. N&erer- (Neuerer 2; DDR): -bewegung. die; -brigade, die: beratendes Organ in den Abteilungen eines sozialistischen Betriebes, das die Neuererbewegung lenkt u. fördert: -seist, der <o. PI.); -kollektiv, das; -methode, die; -Vorschlag, der; -wesen, das <o. PI.); -Zentrum, das: Zentrum bei dem Wirtschaftsrat eines Bezirks, das der Durchsetzung u. Koordinierung von Neuerungen dient. neuerlich I'n^yBlu;] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): (nach einer Weile, einem gewissen Zeitraum) erneut [geschehend]: -es Auftreten; -e Erfolge; er ist n. ausgezeichnet worden; neuem [n^ymi]<sw. V.; hat) [mhd. niuwern] (selten): Neuerungen (1), Neues einfuhren; sich als Neuerer betätigen; Neuerung« die; -,-en [mhd. niuwerunge]; 1. Neues, dessen Einführung eine Änderung, Neugestaltung des Bisherigen bedeutet: technische, gesellschaftliche -en; diese Art des Wettbewerbs ist eine N.; die jetzige Verfassung enthält bedeutsame -en; -en vorstellen, einführen, durchsetzen. 2. <o. PI.) das Ändern, Neugestalten durch Einfuhrung von Neuem, Neuartigem; das Neuern: Niemals kam für ihn geistiger Umsturz, grundsätzliche N. in Frage (Musil, Mann 388); Najerungs- sucht, die <o. PI.) (abwertend): krampfhaftes Bemühen, ständig Neuerungen zu schaffen; neuerungssüditig <Adj.; nicht adv.); neuestem [ngyastns], neustens [noystns] <Adv.) (selten): neuerdings, in jüngster Zeit: n. fahrt er mit dem Auto zur Arbeit; der Prozeß ist n. wieder aufgerollt worden. Neufundländer [n^yTuntlende], der; -s. - [diese Rasse wurde aus europäischen u. indian. Hunderassen erstmals in Neufundland (kanad. Insel u. Provinz) gezüchtet): großer Schutz- u. Begleithund mit breitem, kräftigem Kopfu. Hängeohren, langem, buschigem Schwanz u. dichtem, langhaarigem, meist tief schwarzem Fell. Neugierde:fNeugier;Neuheit['n^yhait],die;-,-en [spätmhd. (md.) nüweheit): 1. <o. PI.) das Neusein: die N. einer Erfindung bezweifeln; der Reiz der N. 2. Neues, Neuartiges, insbes. neues Produkt: eine technische, modische N.; -en auf dem Markt, in der Mode; auf der Messe werden viele -en gezeigt, vorgeführt. 1879
Neuigkeit Neuigkeit [ngyKjk^jt], die; -. -en [mhd. niuwekeit]: 1. Begebenheit, die noch nicht [allgemein] bekannt ist u. die als neue Nachricht, als etw. Neues begierig aufgenommen wird: interessante, aufregende -en; die -en (neuen Ereignisse, neuen Nachrichten) des Tages; sie brachte viele -en aus der Stadt mit woher hast du diese N.?; eine N. wissen, erzählen, erfahren; mancherlei -en berichten. 2. a) <o. PI.) (selten) das Neusein (1): die N. der Nachricht war die Hauptsache; b) (Fachspr.; sonst selten) Neuheit (2): die -en (neuen Bücher) im Buchhandel; die Autoindustrie präsentierte ihre-en (neuen Modelle): neulich [ngyli«;] <Adv.> [mhd. niuwellche]: vor noch nicht langer Zeit, vor kurzem, kürzlich: ich habe ihn n. [erst] gesehen, n. [einmal] besucht; n.. als ich in Köln war; das war n.. bei der Vorstandssitzung; n. morgens; erinnern Sie sich an unser Gespräch von n. (das wir neulich hatten)?: das ist der Herr von n., der uns den Weg gezeigt hat (ugs.; das ist der Herr, der uns neulich ...);Neuling[n^ylin].der,-s.-e[spätmhd. newling]: jmd., der in einem Kreis, in einer Umgebung, auf einem Gebiet neu ist. der sich noch nicht richtig auskennt, noch keine Erfahrungen sammeln konnte: [ein völliger] N. auf einem Gebiet sein; er ist ein N. im Kreis der Literaten; darin bin ich N.; die -e [in] der Bundesliga (Sport Mannschaften, die neu in der Bundesliga sind). Nenne ['ngyiral. die; -, -n (meist PI.) [mlat. (phieuma < griech. pneüma = Atem; das Zeichen diente zur Bez. der Tonlänge] (Musik): (vor der Erfindung der Notenschrift verwendetes) Zeichen zur Aufzeichnung der einstimmigen Musik des Mittelalters: <Zus.:> Neumenschrift, die; -. neun [n^yn] <Kardinalz.) [mhd.. ahd. niun] (als Ziffer: 9): vgl. acht: die n. Musen; *alle -[e] (1. Kegeln; Ausruf, wenn alle neun Kegel auf einen Wurf gefallen sind; 2. scherzh.; Ausruf, wenn auf Grund von Ungeschicklichkeit Dinge geräuschvoll zusammen-, herunterfallen); Neun [-]. die; -, -en: a) Ziffer 9; b) Spielkarte mit neun Zeichen: c) (ugs.) Wagen. Zug der Linie 9: d) * ach, du grüne Neune! (ugs.; Ausruf der Verwunderung od. des Erschreckens; H.u.). Vgl. 'Acht. neun-.Nain- (vgl. auch: acht-, Acht-): ^auge.das [die sieben Kiemenöffnungen das Auge u. die Nasenöffnung auf jeder Körperseite werden als neun „Augen" gezählt]: fischähnliches Wirbeltier mit langgestrecktem, einem Aal ähnlichen Körper: --eck, das: Figur mit neun Ecken: Nonagon: --eckig: vgl. achteckig; ^einhflb: vgl. achteinhalb; -hindert: vgl. achthundert; ^iflhrig: vgl. achtjährig; Mnal: vgl. achtmal: Miialgescheit, ^maDtkig, Mnalwene <Adj.; o. Steig.) (spöttisch): sich für sehr viel gescheiter, klüger als andere haltend: alles besser wissen wollend: ein neunmalkluges Kind; du bist immer so n.; neunmalgescheites Gerede (Gerede von jrndm., der neunmalgescheit ist): ^schwinzig [-Jventpif]: T Katze; ^tausend: vgl. achttausend; -töter, der [nach altem Volksglauben soll der Vogel Jeden Tag neun Tiere töten]: mittelgroßer Vogel mit braunem Rücken u. Flügeln, blaugrauem Kopf u. schwarzem Schnabel, der seine Beutetiere auf Dornen von Büschen aufspießt: Mind9fdizig« das: svw. TSixty-Nine; ^zehn: vgl. achtzehn. Neuner[n^yne].der.-s,-(ugs.): svw. TNeun(a.c);neunerlei: vgl. achterlei; Neunerprobe, die (Math.): Probe der Richtigkeit einer Rechnung mit Hilfe der Neunerreste bzw. der Quersummen: Neunerrest, der (Math.): Rest, der bleibt, wenn man eine ganze Zahl durch neun dividiert: neunfach: vgl. achtfach; Neunfache: vgl. Achtfache; neunt... [n^ynt...] <Ordinalz. zu T neun) [mhd. niunte. ahd. niunto] (als Ziffer. 9.): vgl. acht...; neunte! [n^yntj] <Bruchz.) (als Ziffer: ?): vgl. achtel; Neuntel [-]. das. Schweiz, meist: der; -s. -: vgl. Achtel (a): neuntens: vgl. achtens; neunzig [n^yn^i^l (Kaxdinalz.) [mhd. niunzec. ahd. niunzug] (in Ziffern: 90): vgl. achtzig; <subst.:) Neunzig [-]. die; -: vgl. Achtzig; neunziger I'nsyntßigB]: vgl. achtziger: Neunziger [-]. den -s. -: vgl. Achtziger. Neunzigerin: vgl. Achtzigerin: Neunzigerjahre: vgl. Achtzigerjahre; neunzigst... ['n^yn^i^st...] <Ordinalz. zu Tneunzig) (in Ziffern: 90.): vgl. neunt... neur-, Neur-: Tneuro-, Neuro-; neural [nQy'ra:l] <Adj.; o. Steig.) (Med.): a) einen Nerv, die Nerven betreffend: b) vom Nervensystem ausgehend: Neuralgie [n^yralgi:]. die: -. -n [...i:an; zu griech. älgos = Schmerz] (Med.): anfallsweise auftretende Schmerzen im Bereich sensibler Nerven: Neur- algiker [n^yralgikcl. der: -s. - (Med.): jmd.. der an Neuralgie leidet: neuralgisch <Adj.>: 1. <o. Steig.; nicht adv.) (Med.): auf einer Neuralgie beruhend, auf eine Neuralgie hindeutend, für sie charakteristisch: -e Schmerzen; die Beschwerden sind rein n. 2. (bildungsspr.): besonders empfindlich, anfällig für Störungen: -e Punkte im Verkehr einer Stadt; das ist mein -er Punkt (da bin ich besonders empfindlich, reizbar): n. reagieren; Neuralleiste [n3y'ra:l-]. die; - (Biol.): embryonales Gewebe, aus dem sich u. a. Neuronen entwickeln: Neurgltherapeut, der; -en, -en: jmd.. der Neural- therapie anwendet: Neurgltherapie, die; -. -en: medizinische Behandlungsmethode, bei der Krankheiten behandelt werden, indem Störherde durch Einwirkung auf das örtliche Nervensystem ausgeschaltet werden: Neurasthenie [n^yraste'ni:], die; -, -en [...i:an] (Med.): 1. <o. PI.) leichte Erregbarkeit des Nervensystems infolge körperlicher u. seelischer Überforderung: Nervenschwäche. 2. nervöser Erschöpfungszustand: Neurastheniker [...te:nike]. der; -s. - (Med.): jmd.. der [ständigJ an Neurasthenie leidet: neurasthenisch <Adj.>: die Neurasthenie betreffend, auf ihr beruhend. neurerbch I'ngyrertf] <AdJ.) (selten; leicht abwertend): das Bestreben von Neuerern zeigend, bezeugend, Neuerungen einzuführen, bestehende Verhältnisse zu ändern od. umzugestalten: eine -e Zeit. Neurit [n3y'ri:t], der, -en, -en [zu griech. neuron = Nerv] (Anat.): svw. TNervenfaser, Neuritis [ngy'rhtis], die; -, ...ti- den [...ri'ti:dn] (Med.): Nervenentzündung: neuro-, Neuro-, (vor Vokalen auch:) neur-, Neur- [n^yrto)-; griech. neuron = Nerv] <Best. in Zus. mit der Bed.): nerven.... Nerven.... Nervensystem. Nervengewebe (z. B. Neurologie. Neuralgie); Neurochiiyrg« der; -en, -en: Facharzt auf dem Gebiet der Neurochirurgie: Neurochirurgie« die; -: Spezialgebiet der Chirurgie, das alle operativen Eingriffe ant zentralen u. peripheren Nervensystem umfaßt: neurogen [...'ge:n] <Adj.; o. Steig.) [T-gen] (Med.): von einem Nerv, einer Nervenzelle od. votn Nervensystem ausgehend: Neuroglia [n^yro'glLa], die; - [zu griech. gJia = Leim] (Anat.. Physiol.): Stützgewebe zwischen den Nervenzellen u. den Blutgefäßen des Zentralnervensystems: Neurologe, der; -n. -n [f-loge]: svw. TNer- venarzt; Neurologie, die; - [f-logie]: 1. Wissenschaft vom Aufbau u. der Funktion des Nervensystems. 2. Fachrichtung in der Medizin, die sich mit der Entstehung u. Behandlung von Nervenkrankheiten befaßt: neurologisch <AdJ.; o. Steig.): I.Aufbau u. Funktion des Nervensystems betreffend: zur Neurologie (1) gehörend: -e Untersuchungen. 2. die Nervenkrankheiten betreffend, zur Neurologie (2) gehörend, auf ihr beruhend: die -e Abteilung eines Krankenhauses; eine -e Klinik; Neuron [noy'ro:m]. das; -s, -e (Med.): aus einer Wucherung der Nervenfasern u. -zellen entstandene Geschwulst: Neuron ['ngyran], das; -s. -e u. -en [...'ro:na(n)] (Anat.. Physiol.): Nervenzelle mit allen Fortsätzen: Neuropathie« die; -. -n [...i:an; T-pathie] (Med.): Nervenleiden, bes. Anfälligkeit des Organismus für Störungen im Bereich des vegetativen Nervensystems: neuropathisch [...'pa:Ufl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): a) die Neuropathie betreffend: b) nervenleidetid: Neuropathologie, die; -: Teilgebiet der Pathologie, das die Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems anfaßt: Neurophysiologfc. die; -: Physiologie des Nervensystems: neuropsychisch <AdJ.; o. Steig.) (Med.): den Zusammenhang zwischen nervalen u. psychischen Vorgängen betreffend: Neuropsycholoßfc, die; -: Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den Zusammenhängen zwischen Nervensystem u. psychischen Vorgängen befaßt: Neurose [ivjy'ro:»], die; -. -n [engl, neurosis. zu griech. neuron = Nerv] (Med., Psych.): nicht durch organische Ursachen, sondern hauptsächlich durch unverarbeitete Erlebnisse entstandene psychische Störung (im Verhalten u. Erleben), die sich auch in körperlichen Funktionsstörungen äußern kann: eine leichte, schwere N.; eine N. behandeln; Neurotücer [n^y'ro^ikc]. der. -s. - (Med.): jmd.. der an einer Neurose leidet: neurotisch [ngy'ro.ttf] <Adj.; o. Steig.) (Med.. Psych.): a) im Zusammenhang mit einer Neurose stehend, erfolgend: durch eine Neurose bedingt: eine -e Erkrankung; -es Verhalten; -e Angst vor dem Fliegen; die Symptome sind n.; b) an einer Neurose leidend: ein -er Mensch; der Patient ist n.; Ü ein -er Köter, die Leute sind Ja alle völlig n. (nicht normal, verrückt): neurotisieren [noyroti'zkren] <sw. V.; hat): eine Neurose verursachen: seine Erziehung hat ihn neurotisiert; neurotisierende Traumen: <Abl.:> Neurotisierung* die; -. -en; Neurofcmie [...to'mi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. tome = Schnitt] (Med.): operative Durchtrennung eines Nervs (zur Schmerzausschaltung, bes. bei einer Neuralgie): Neurotoxjn, das; 1880
nicht -s. -e (Med.): Nervengift: neurotrop l...'tro:p] <Adj.; o. Steig.) [zu griech, trope = (Hinwendung] (Med.): auf die Nerven od. das Nervengewebe einwirkend: -e Viren. neustem: tneuestens. Neuston fn^yston]. das; -s [griech. neustön = das Schwimmende] (Biol.): Gesamtheit der [mikroskopisch kleinen] Lebewesen, die an der Oberfläche stehender Gewässer leben. Neutra: PI. von tNeutrum; neutral [n^y'tra:l] <Adj.> [mlat. neutralis = keiner Partei angehörend < lat. neuträlis = sachlich, zu: neuter = keiner von beiden]: l.a) <o. Steig.) keiner der kriegführenden Parteien angehörend, keine von diesen unterstützend: am Krieg nicht beteiligt: ein -es Land; die -e Schweiz; n. sein, bleiben: sich n. verhalten; eine -e (entmilitarisierte, von Kampfhandlungen ausgenommene) Zone; b) keiner der gegnerischen Parteien angehörend, nicht an eine Partei. Interessengruppe gebunden: unparteiisch: ein -er Beobachter: sich (zu Verhandlungen) an einem -en Ort treffen; das Fußballspiel findet auf -em Platz statt; die -e Zone (Eishockey; das mittlere Spielfelddrittel zwischen Angriffs- u. Verteidigungsdrittel)', eine -e Ecke (Boxen; keinem der Gegner zugeordnete Ecke des Rings)\ der Bericht ist n.; über ein -es (keinen Anlaß zu Streit bietendes, unverfängliches) Thema sprechen. 2. nichts Hervorstechendes. Besonderes aufweisend u. daher mit anderem harmonierend: eine -e Farbe; ein geschmacklich, im Geschmack -es Salatöl; ein -er (weißer, mit keinem Briefkopf bedruckter) Briefbogen: der Raum ist [farblich, im Ton] sehrn. gehalten. 3. frei von einer möglichen Beeinträchtigung. Beeinflussung o. ä.: -es Geld (Volkswirtschaft; Geld, das keine Auswirkungen auf bestimmte andere volkswirtschaftliche Größen hat): -er Ertrag (Betriebswirtschaft; Ertrag, der nicht der betrieblichen Leistung zuzurechnen ist): optisch -e (nicht verzerrende) Gläser; der Wagen verhält sich in Kurven n. (unter- od. übersteuert nicht). 4. <o. Steig.; nicht adv.) a) (Chemie) weder sauer noch basisch: eine -e Reaktion; die Lösung ist [chemisch] n.; n. reagieren; b) (Physik) weder positiv noch negativ, nicht elektrisch geladen: ein -es Elementarteilchen; das Atom ist [elektrischl n. 5. <o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw.): svw. tsächlich: .Kind44 ist ein -es Substantiv; das -e Personalpronomen ..es44; -neutral [-] <SufTixoid>: a) auf das im ersten Bestandteil Genannte keinen Einfluß habend: eine kostenneutrale Schulreform; b) von dem im ersten Bestandteil Genannten nicht bestimmt, charakterisiert: geruchsneutrale Seife; geschmacksneutrales Salatöl; Neutrale, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Sport Jargon): Schiedsrichter: Neutralisation [n^ytralizatßio:n]. die; -. -en [frz. neutralisation]: 1. das Neutralisieren (1.2.4). 2. (Chemie) Reaktion zwischen einer Säure u. einer Base, bei der sich saure u. basische Wirkung gegenseitig aufheben: der kalkhaltige Dünger bewirkt eine N. des zu sauren Bodens. 3. (Sport) Unterbrechung des Wettkampfes, währendderdie Wertung ausgesetzt wird: nach einer lOminütigen N. wurde das Rennen fortgesetzt; neutralisieren [naytrali'zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. neutral iser]: 1. neutral da) machen: ein Land n. 2. (bil- dungsspr.) eine [nicht erwünschte] Wirkung von etwas durch etw. anderes aufheben: ein Gift n. 3. (Chemie) einer sauren Lösung so lange eine Base bzw. umgekehrt einer alkalischen Lösung so lange eine Säure zusetzen, bis die Lösung neutral (4a) ist: eine Säure. Base n.; alkalische Abwässer n. 4. (Elektrot.) [unerwünschte] elektrische Rückkoppelungen ausschalten. 5. (Sport) (ein Rennen) unterbrechen und die Wertung aussetzen: trotz des grauenhaften Unglücks wurde das Profl-Rennen nur für fünf Minuten neutralisiert (Volk 13.7.64.5); <Abl.:> Neutralhfcnmg, die; -. -en: das Neutralisieren: Neutralismus [...lismus]. der; -: vom Prinzip der Nichteinmischung bestimmte politische Grundanschauung: Neutralist [...'Ist], der; -en. -en: Anhänger. Vertreter des Neutralismus: Neutraljstin, die; -. -nen: w. Form zu t Neutralist; neutralistisch <Adj.); Neutralität [...ali'tatj. die: -. -en (PI. ungebr.) [mlat. neutralitas]: l.a) neutraler (1 a) Status eines Staates [bei einem Krieg zwischen anderen Staaten]: die N. eines Landes garantieren, respektieren, verletzen; seine N. erklären, wahren; strikte N. einhalten; bewaffnete (mit militärischer Rüstung zur eigenen Verteidigung verbundene) N.; wohlwollende N. (direktes militärisches Eingreifen ausschließende, aber andere Formen der Unterstützung zulassende außenpolitische Haltung): ständige/dauernde (auch in Friedenszeiten, nicht nur im Hinblick auf einen bestimmten Krieg bestehende) N.; aktive/positive N. (außenpolitische Haltung eines Staates, der seine Neutralität als Beitrag zur Sicherung des Weltfriedens versteht): b) neutrale (1 b) Haltung, neutrales (1 b) Verhalten: die N. des Schiedsrichters. 2. neutrale (2) Beschaffenheit: geschmackliche, farbliche N. 3. neutrale (4) Beschaffenheit: chemische, elektrische N. Neutralitftts- (Neutralität 1 a): -abkommen, das; -bruch, der; Verklärung, die; -Politik, die: -Verletzung, die. Neutralsalz, das (Chemie): Salz, das in wäßriger Lösung weder sauer noch basisch reagiert. Neutren: PI. von tNeutrum; Neutrino [n^y'tri.no]. das; -s, -s[ital.neutrino = kleines Neutron] (Kernphysik): (masseloses) Elementarteilchen ohne elektrische Ladung: Neutron ['nsytronl. das; -s. -en [...'tro:n3n; engl, neutron. geb. nach: electron. t Elektron] (Kernphysik): Elementarteilchen ohne elektrische Ladung als Baustein des Atomkerns. Neutronen-: -beschuß, der (Kernphysik); -bombe, die: svw. Nwaffe; -waflfe, die: Kernwaffe, die bei relativ geringer Sprengwirkung eine extrem starke Neutronenstrahlung auslöst u. dadurch bes. Lebewesen schädigt od. tötet. Objekte dagegen weitgehend unbeschädigt läßt: -zahl, die (Kernphysik): a) Anzahl der Neutronen (in einem Atomkern): b) Zahl, die die Anzahl der Neutronen in einem Atom angibt. Neutrum fnsytrum.österr.: 'ne:utrum].das; -s. ...tra (österr. nur so), auch: ...tuen [lat. neutrum (genus) = keines von beiden (Geschlechtern), zu: neuter = keiner von beiden]: 1. (Sprachw.) a) <o. PI.) sächliches Geschlecht: im Französischen gibt es kein N.; b) sächliches Substantiv, sächliche Form eines Wortes: die Substantive ..Wasser*4. ..Haus*4 und ..Gerumpel44 sind Neutra; ..dieses" ist das N. zu ..dieser44. 2.a) (bildungsspr.. oft abwertend) jmd.. der keinerlei erotische Ausstrahlung hat (aus der Sicht eines Andersgeschlechtlichen): er ... behandelte Julika ... nicht einmal wie eine Nonne, sondern wie ein N. (Frisch. Stiller 156); b) jmd., der (aus Opportunismus. Eigennutz o.a.) einer Entscheidung ausweicht: er war ein N.. ein überfleißiger Karrieremacher (Hochhuth. Stellvertreter. Nachwort 273). Newcomer fnju:kAmd]. der; -[s]. -[s] [engl, newcomer. eigtl. = Neuankömmling]: jmd.. der in einer Branche, einem Geschäft o. ä. neu ist. noch nicht viel Erfahrung [aber schon einen gewissen Erfolg/ hat: ein N. im Schlagergeschäft; Der erfahrene Bürokrat demonstrierte dem N. die Kontinuität der Verwaltung (Spiegel 51. 1966. 49); Ü dieses Modell ist ein N. auf dem Automarkt; New Look ['nju: luk]. der; - -[s] [engl.-amerik. new look. eigtl. = neues Aussehenl (bildungsspr.): neue Linie, neuer Stil: der N. L. in der Mode, der Literatur, im Film: New-Orleare-Jazz [nju: 3:'li:nz -]. der. - [amerik. New Orleans Jazz, t Jazz]: frühester, improvisierender Jazzstil der nordatnerikanisehen Neger in u. um New Orleans: News [nju:z] <P1.) [engl, news. eigtl. = Neues] (Jargon): sensationelle Nachrichten. Neuigkeiten: diese Zeitung lebt von N.. bringt immer die besten N. Newton [n]u:tn]. das; -s, - [engl, newton. nach dem engl. Physiker Sir I.' Newton (1643-1727)]: physikalische Einheit der Kraft: Zeichen: N Nexus ['neksos]. der. -. - [-. auch: n£ksu:s; lat. nexus = das Zusammenknüpfen] (Fachspr.): Zusammenhang. Verbindung: hier besteht ein logischer N. nibeln I'ni:b|n] <sw. V.; hat) [zu tNebel] (landsch.): fein regnen. Nibelungentreue ['ni:bolui)3n-]. die; - [nach der im Nibelungenlied (Anfang 13. Jh.) besungenen „heldischen Treue" von dem dt. Reichskanzler B. v. Bülow (1849-1929) gepr. Bez. für die Bündnistreue zwischen dem Dt. Reich u. Österreich-Ungarn während der Bosnienkrise 1908/09] (häufig abwertend): bedingungslose Treue bis in den Tod: ... soviel Untertanengeist, der obendrein mit N. verbrämt ist (Dönhoff. Ära 24). Niblick l'nibhk). der; -s. -s [engl, ni blick. Hu] (Golf): schwerer Golfschläger mit Eisenkopf (um z. B. den Bali aus sandigem Untergrund herauszuschlagen). nicht [ni<;t] (Adv.) [mhd. niht, ahd. niwiht. aus: ni (eo) wiht = nicht (irgend) etwas]: 1. drückt eine Verneinung aus: er raucht n.: ich weiß es n.; die Pilze sind n. eßbar, wir haben n. genug Zeit; das ist n. umsonst so gemacht (es hat einen ganz bestimmten Grund): sie wünschten sich einen Jungen, n. [aber] ein Mädchen; n. einer (geh.; keiner) war bereit zu helfen: bitte n. berühren; [tu das] n.!; Geld hatte er n. (hatte er keines): Sie ( = die Division) mußte 1881
nicht-, Nicht- n. um Jeden Meter Boden kämpfen, das n. (Kuby. Sieg 236); n„ daß ich keine Lust hätte, aber ich möchte noch warten; (verstärkt:) wirklich n.; gar n.; gewiß n.; bestimmt n.: durchaus n.; absolut n.; n. doch! (drückt emotional verstärkt od. scherzh. Verneinung. Zurückweisung. Entrüstung o.a. aus): er kann [noch] n. [elnjmal seinen Namen schreiben (sogar seinen Namen kann er nicht schreiben); <in mehrteiligen Konj.:> n. nur .... sondern [auch]; n. nur ... auch; n. ... sondern; n. ... noch. 2. in Fragesätzen, die eine positive Antwort herausfordern, in Ausrufen o. ä.. die Zustimmung wünschen: willst du n. mitkommen?; gefällt dir das n. auch?; ist es n. herrlich hier?; das ist doch dein Bruder, n.? 3. (vor einem Adj. mit negativer Bedeutung) drückt eine bedingt positive Einstellung od. auch Anerkennung des Sprechers aus: er ist n. unfreundlich (ist ganz freundlich); die Sache ist n. übel. n. schlecht (ist ganz gut); er ist gar n. dumm (ist klüger als zu erwarten war). 'nicht-. Nicht- (in Zus. mit Subst. u. Adj. auftretendes Best., mit dem das im Grundwort Genannte verneint wird. z. B. Nichtbeteiligung. Nichteignung. Nichtlieferung u.a.). ^njdit-, Njcht-: -achtung, die: 1. das Nichtachten. -beachten von etw.: jmdn. mit N. strafen (jrndn. mit Absicht, demonstrativ nicht beachten, übersehen). 2. Geringschätzung. Mangelan Achtung. Respekt: jmdn. mit N. behandeln; er begegnete ihm mit unübersehbarer N.; -amtlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: nicht von amtlicher Seite stammend, ausgehend: eine -e Darstellung der Vorgänge; ^anerkennung, die: das Nichtanerkennen (2): die N. eines Staates; ^angriflspakt [-' ], der: Pakt, durch den Staaten sich verpflichten. einander nicht anzugreifen; -arbeitend <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: der -e Teil der Bevölkerung; -arier, der (ns.): jmd.. der nicht zu den Ariern (2) zählt, dazu: -arisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (ns.); -beachtung. die: vgl. ^achtung (1); -beamtet <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Amtsspr.): nicht als Beamter angestellt; -befolgung, die: vgl. -beachtung; -berufstätig (Adj.; o. Steig.; nur attr.): -e Hausfrauen; (subst.:) -berufstätige, der u. die; -Christ, der: jmd.. der sich nicht zum christlichen Glauben bekennt, dazu: -christlich (Adj.; o. Steig.: nur attr.); -ehelich (Adj.; o. Steig.: nicht adv.) (jur.): svw. tunehelich (Ggs.: ehelich 1): ein -es (außerhalb einer gültigen Ehe geborenes) Kind; n. geboren werden; -einbringungsfall, der in der Verbindung Im N. (österr. Amtsspr.; im Fall der Zahlungsunfähigkeit)'. -einhaltung,die (Amtsspr.): die N. der Vorschriften; -efav mischung, die (Völkern): das Sichnichteinmischen eines Staates in die Angelegenheiten eines anderen Staates; -v«i- senmetall, das: ein Metall, das nicht Eisen ist; NE-Metall; -erfUllung, die: die N. des Solls; bei N. der Bedingungen; -erscheinen, das; -s (Amtsspr.): er wurde wegen -s vor Gericht bestraft; ^euklidisch (Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Math.): auf dem hyperbolischen, nicht auf dem von Euklid aufgestellten Parallelenaxiom beruhend: die -e Geometrie; -fachmam, der: vgl. -berufstätige; -flektierbar (Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Sprachw.): (von einem Wort) sich nicht flektieren lassend; -gefallen, das: bei N. (Kaufmannsspr.; für den Fall, daß Ihnen die Ware nicht gefällt) nehmen wir die Ware zurück; -gewünschte, das; -n (Kaufmannsspr.): (auf Bestellzetteln o.a.) das. was man nicht haben, was man ausschließen möchte: -s bitte streichen; -Inanspruchnahme, die (Amtsspr.); -kathollc, der: vgl. -Christ; -kommunistisch (Adj.; o. Steig.; nur attr.); -kriegführend (Adj.; o. Steig.; nur attr.): vgl. neutral (1 a); -leitend <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Physik): Elektrizität nicht leitend; -leiter, der (Physik): Stoff, der Elektrizität nicht leitet; -metall, das: chemisches Element, das nicht die charakteristischen Eigenschaften von Metall (Glanz. Leitfähigkeit u. ä.) hat; -mitglied, das; -öffentlich (Adj.; o. Steig.): (von einer Sitzung. Verhandlung o. ä.) unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindend; -organisiert (Adj.; o. Steig.; nur attr.): nicht einer Gewerkschaft angehörend: -e Arbeiter, (subst.:) -organisierte, der u. die; -n. -n (Dekl. t Abgeordnete): -paktgefaunden (Adj.; o. Steig.; nur attr.) (DDR): svw. f blockfrei: -e Staaten; -raucher, der: 1. Jmd.. der nicht raucht. 2. kurz für t^raucherabteil: hier ist N., dazu: -raucberabteil. das: Eisenbahnabteil, in dem nicht geraucht werden darf, -raudiergaststätte, die; -raucherin, die: w. Form zu f ^raucher (1); -rostend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): -er Stahl; -rußend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): -e Kerzen; --Schwimmer, der: 1. jmd.. der nicht schwimmen kann. 2. kurz für t -schwimmerbecken. dazu: -schwimmer- becken, das: für Nichtschwimmer vorgesehenes Becken (2 a) mit geringer Wasser tiefe in einem Schwimmbad; -sem, das: das Nicht-Existieren. Nicht-Vorhandensein: immer noch trieb das Haus durch die Tagesfinsternis wie eine Seele vom Sein ins N. OCaschnitz. Wohin 149); -selbständig (Adj.; o. Steig.; nur attr.): vgl. -berufstätig; -sefihafte. der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Amtsspr.): jmd.. der ohne festen Wohnsitz u. ohne geregelte Arbeit ist u. sich dauernd auf Wanderschaft befindet: -tänzer, der: vgl. ^Schwimmer (1); -verbal <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (seltener): svw. t nonverbal; -zielend <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): intransitiv; -zutreffende, das: (auf Formularen. Fragebogen o.a.) das. was für einen, für etw. nicht zutrifft: -s bitte streichen. Nichte ['nifte]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. nichte): Tochter von jmds. Schwester. Bruder. Schwägerin od. Schwager (Ggs.: Neffe). nichtig [nKjtic] <Adj.; nicht adv.): 1. (geh.) a) gering einzuschätzend; ohne Wert, ohne Gewicht (3). ohne innere Substanz: -e Dinge. Freuden; daß die Welt... einen -en (bedeutungslosen) Platz unter vielen Sonnensystemen hat (Bachmann. Erzählungen 112); b) gänzlich unwichtig, belanglos: ein -er Grund. Anlaß; ein -er Vorwand; etw. kommt jmdm. schal und n. vor. ist. erscheint Jmdm. n. 2. (Jur.) ungültig: ein -er Vertrag; einen Vertrag, eine Ehe, ein Testament für n. erklären; <Abl.:> Nichtigkeit, die; -. -en: 1. (geh.) <o. PI.) das Nichtigsein (1). 2. etw. Nichtiges (1). 3. <o. PI.) (jur.) Ungültigkeit: (Zus. zu 3:) Nichtigkeitsklage. die (Jur.); Njchtigkeitsurteil, das (Jur.). nichts [nKjtß] <Indeflnitpron.) [mhd. niht(e)s (niht) = (nichts) von nichts]: a) (alleinstehend) bringt die vollständige Abwesenheit, das vollständige Fehlen, das absolute Nichtvorhandensein von etw. zum Ausdruck; nicht das mindeste, geringste: n. zu essen haben; n. sagen; n. hören können; n. wollen; ..Habt ihr etwas gefunden?4 - ..Nein, n.!"; n. nützen, schaden; alles oder n.; (verstärkt:) gar n.; überhaupt n.; absolut n.; n. von alledem; er unterscheidet sich in n. von seinem Vorgänger; er ist um n. (nicht im geringsten) besser als andere; b) <attr. vor einem Subst.. Adj. od. Pron.:) kein Ding, keine Sache: n. dergleichen; n. sonst; n. weiter; sonst, weiter n.; n. ist so einfach wie das; n. ist einfacher als das; es soll dir an n. fehlen; er hat auf n. Appetit, macht sich aus n. etwas, ist durch n. zu überzeugen, flir n. zu gebrauchen; er ist mit n. zufrieden; er spricht von n. anderem mehr; sie hatten mit der Sache n. [anderes] als (nur) Ärger; wir haben damit n. als Arbeit; die Angelegenheit ist n. weniger als (ganz u. gar nicht) schön; Jetzt aber n. wie (ugs.; nur schnell) heim. n. wie ins Bett; R aus n. wird n.; von n. kommt n.; *n. da! (ugs.; das kommt nicht in Frage): wie n. (blitzschnell): wie n. war er weg; Njchts, das; -, -e: 1. <o. PI.) a) (Philos.) das absolute Nicht-Sein; der Gegensatz zum Sein u. zum Seienden: das absolute, reine N.; nach der Bibel hat Gott die Welt aus dem N. erschaffen; b) als leer gedachter Raum [des Alls]: plötzlich stand er vor einem Abgrund, ein gähnendes N. tat sich vor ihm auf: er war wie aus dem N. aufgetaucht (man hatte ihn nicht kommen sehen). 2. <o. PI.) eine verschwindend geringe Menge. Anzahl (von etw. Bestimmtem): er kaufte das Grundstück für ein N. (für eine sehr geringe Summe); sein Vermögen war zu einem N. zusammengeschrumpft; * vor dem N. stehen (plötzlich, durch einen bestimmten Umstandmittellos geworden sein, allen Besitz verloren haben); ein N. an/von etw. sein (in seiner Ausführung. Form. Gestalt o.a. sehr klein, unscheinbar o.a. sein): Loze ... auf einem Stuhle sitzend, ein N. an Leib (Maass. Gouflfö 237); sie trug ein N. von einem Bikini. 3. (abwertend) Mensch, der keinerlei Achtung genießt, den keiner respektiert, der keine soziale Stellung hat o. ä.: die Frau hat ihn ... merken lassen .... daß er ein N. war (Aberle. Stehkneipen 21). njchts-, Njchts-: -ahnend (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): keine Ahnung (1) von etw. habend: die -en Zuschauer. Besucher; sie gingen n. weiter; -destommder [ '—1 <Adv.) (selten): svw. t^destoweniger; -destotrotz [ -] <Adv.) (ugs.. oft scherzh.): trotzdem; trotz alledem: so ist das Leben n. eine große Sache (Plievier. Stalingrad 122); Mkstoweni- ger l ' ] <Adv.>: trotz bestimmter entgegenstehender Umstände. Gegebenheiten o. ä.; trotzdem: es gab mancherlei Zweifel an der Richtigkeit der Aussagen, n. bauten die 1882
nieder-, Nieder - Richter ihr Urteil darauf aut; -könner, der (abwertend): jmd.. der sein Fach nicht beherrscht; Stümper: diesem N. darfst du die Arbeit nicht anvertrauen; -nutz, der; -es. -e (veraltend abwertend; oft als Schimpfwort): jmd.. der nur Flausen im Kopf hat. zu nichts Vernünftigem taugt: du bist ein N.; Ich hab ... die ganze Stadt abgeklappert auf der Suche nach meinem N. von Bruder (Baldwir» [Übers.]. Welt 109). dazu: -nutzig [-nutpie] <Adj.> (veraltend abwertend): er ist ein -er Kerl; Ü lauter -es Zeug (wertloser Tand). ^Hitzigkeit, die; -. -en; -sagend <Adj.; nicht adv.>: nichts, wenig aussagend: inhaltslos: eine -e Äußerung. Redensart; Ü n. aussehen (keinen Eindruck machen); -tuer [-tu:cj. der; -s. - (abwertend): jmd.. der seine Zeit mit Nichtstun (b) verbringt; Faulenzer: ein reicher N.. dazu: -tuerei [ '-]. die; - (abwertend). - tue r fach <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X -tun, das: a) Untätigkeit: das N. war für ihn schwer erträglich; b) das Faulenzen; Müßiggang, dem sich jmd. hingibt: sie gaben sich dem [süßen] N. (dem Dolcefarniente) hin; -wisser, der: vgl. ^könner; -würdig <Adj.> (geh. abwertend): von niedriger Gesinnung [zeugend]; verächtlich; gemein (1 b): ein -er Kerl. Verräter; mit beiden hatte es ein ... -es (erbärmliches) Ende genommen (Th. Mann. Hoheit 7); n. handeln; <subst.:> ein Nichtswürdiger hat das getan, dazu: -Würdigkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Nichtswürdigsein. 2. nichtswürdige Handlung. njck-, Njck- ('nicken): -bewegung, die (Technik): nickende (1 e) Bewegung: dank des großen Radstandes treten keine -en auf (Auto 8. 1965. 37); -koppen [...kapn]. -köppen [...kcepn] <sw. V.; hat) [zu niederd.Kopp = Kopfl (nordd.): svw. t 'nicken (1 a): er war kein Freund vom vielen Reden, aber er nickkoppte wenigstens (Löns. Hansbur 133); -knunpf,der (Med.): anfallsweise auftretende Nickbewegungen des Kopfes u. Oberkörpers bei /schwachsinnigen] Kindern; -moment,das (Technik): um die horizontale Querachse eines Fahrzeugs wirkendes Drehmoment. 'Nickel[nikl].das; -s [schwed. nickel. gek. aus: köpparnik- kel. dt. = Kupfernickel ( = Rotnickelkies), da in diesem Erz 'Nickel am häufigsten vorkam; urspr. glaubte man. das Erz sei wertlos u. ein Kobold (vgl. 'Nickel) habe es unter die wertvolleren Erze gemischt; vgl. Kobalt. Quarz]: silberweiß glänzendes Schwermetall (chemischer Grundstoff); Zeichen: Ni; Wickel [-]. der; -s. - (ugs. veraltet): Nickelmünze. Zehnpfennigstück: Könntest einem unglücklichen Vater auch mal 'nen N. spendieren (Fr. Wolf. Zwei 32). Nickel [-]. der; -s. - [älter auch = Kobold; als Scheltwort gebr. Kurzf. desm. Vom. Nikolaus] (landsch.): eigensinniges, schwieriges Kind: er ist ein richtiger N. Nickel- ('Nickel): -brille, die: runde od. ovale Brille mit dünnem Metallgestell; -eisen, das: svw. T Meteoreisen; ^rz, das: Nickel enthaltendes Erz; -geW, das: vgl. -münze; -legierung, die; -münze, die: Münze aus Nickel; -stahl, der: Legierung aus Eisen u. Nickel. 'nicken [nikn] <sw. V.; hat) [mhd. nicken, ahd. nicchen. Intensivbildung zu Tneigen; 2: mhd. nücken. Nebenf. von: 'nicken]: l.a) (zum Zeichen der Bejahung. Zustimmung, des Beifalls. VerStehens o. ä. od. als Gruß) den Kopf [mehrmals] kurz senken u. wieder heben: beifällig, zustimmend, befriedigt, nachdenklich, aufmunternd, stumm n.; ..Isses soweit?4 fragte sie. Ich nickte bloß (Bieter. Bonifaz 214); alte Köpfe nickten zustimmend; eine nickende Kopfbewegung; nickende (Bot.; nach unten geneigte) Blüte; <subst.:> ein ermunterndes, begeistertes, stummes Nicken; Ü (dichter.:) die reifen Ähren, die Blumen nicken (bewegen sich auf u. ab) im Wind; auf ihren Hüten nickten (wippten) große Federbüsche; b) (geh.) durch Nicken (1 a) zum Ausdruck bringen: Jmdim. Dank. Beifall, Zustimmung n.; er tritt ans Fenster und nickt sein erzwungenes Ja (Thieß. Reich 539); c) (von Tieren, bes. von Pferden) beim Gehen taktmäßige nickende (1 a) Kopfbewegungen machen; d) (Fußball Jargon) (den Ball) mit einem Nicken des Kopfes irgendwohin köpfen (2 a): Wanger nickte ihn ( = den Ball) gelassen ins Netz (Walter. Spiele 158); e) (Technik) (von Fahrzeugen) sich während der Fortbewegung pendelnd um die horizontale Querachse bewegen: das Auto. Flugzeug nickt [leicht]. 2. (fam.) [im Sitzen zwischendurch] kurze Zeit leicht schlafen: nach dem Essen nickte er ein WeUchen in seinem Sessel; sie hatte mehrmals während der langweiligen Vorlesung genickt. ^nicken [-] <sw. V.; hat) [zu tGenick] (Jägerspr.): svw. Tab- nicken. !Nicker [nikc]. der; -s. - [zu t'nicken]: 1. (ugs.) einmaliges Kopfnicken: er grüßte mit einem kurzen N. 2. (salopp abwertend) Empfangschef: daß er früher eine Zeitlang N. in einem Hotel gewesen war (Böll. Adam 18). 3. (fam. selten) svw. t Nickerchen. dicker [-]. der; -s. - [zu t Micken] (Jägerspr.): svw. tGenickfänger. Njckerchen[...can].das; -s.- [zu t 'nicken (2)] (fam.): leichter, kurzer Schlaf [im Sitzen]: dieses N. gönne ich ihm; ein [kleines] N. machen, halten (zwischendurch kurze Zeit schlafen). N|dtfang, der; -s. ...fange [zu f Tiicken u. TFang (3)] (Jägerspr.): svw. TGenickfang; Njckfänger, der; -s. - (Jägerspr.): svw. tGenickfänger. Njdthaut, die; -. ...häute [unter Einfluß von t'nicken (2) zu nlat. membrana nlctitans = Blinzelhaut]: (bei Säugetieren nur rudimentär vorhandene) [durchsichtige] Bindehautfalte mancher Wirbeltiere [die vom inneren Augenwinkel ausgehend über den Augapfel ausgebreitet werden kann]. Nicki ['nikij. der; -[s], -s [nach der Kurzf. des m. Vom. Nikolaus]: Pullover aus plüschartigem [Baumwoll]material. Nicki-: -Muse, die: vgl. Nicki; -hemd, das: vgl. Nicki; -Pullover, der: svw. TNicki. Nicol ['niikol. engl.: 'nikalj. Nikol. das; -s. -s [engl, nicol (prism). nach dem engl. Physiker W. Nicol (1768-1851)] (Optik): aus einer Kombination zweier geeignet geschliffener Prismen aus Kalkspat bestehende optische Vorrichtung zur Erzeugung u. zum Nachweis linear polarisierten Lichts. Nicotin t Nikotin. nid [ni:t] <Präp. mit Dativ) [mhd. nide. ahd. nida] (südd.. Schweiz, veraltet): unter, unterhalb: n. dem Berg. Nidation [nida'tßio.n], die: -. -en [zu lat. nidus = Nest] (Med.): das Sicheinbetten eines befruchteten Eies in der Gebärmutterschleimhaut; Einnistung; <Zus.:> Nidations- hemmer [...hone], der; -s. - (Med.): Empfängnisverhütungsmittel, das eine Nidation verhindert. Nidel [ni:d|]. der; -s od. die; - [Hu.; vgl. mhd. nidelen = absahnen (1)] (schweiz.): Rahm. Sahne. nie [ni:] <Adv.) [mhd. nie. ahd. nio. zusgez. aus: nl = nicht u. io = irgend einmal]: a) zu keiner Zeit: er hat sie n. verstanden; das wird er n. vergessen; eine n. wiederkehrende Gelegenheit; er geht n. vor zwölf ins Bett; mich besucht n. Jemand; das Interesse war n. größer als heute, ist so groß wie [noch] n. [zuvor]; b) kein einziges Mal; überhaupt nicht: ich bin dort n. gewesen; so was habe ich noch n. gesehen, gehört; n. mehr!; n. wieder Krieg!; ich habe n. erlebt, daß er sich schlecht benommen hätte; einmal und n. wieder habe ich mich für dich eingesetzt; c) auf keinen Fall; unter keinen Umständen: das schafft er n.; mit der Arbeit werde ich n. bis morgen fertig; *n. und nimmer (auf gar keinen Fall). nieder[ni:de;mhd.nider.ahd. nidar]: 1.<Adj.) 1.(landsch.) a) svw. t niedrig (1 a): eine -e Mauer; es kamen nur noch ein paar -e Häuser (Schröder. Wanderer 109); der Wasserspiegel war sehr n.; b) svw. Tniedrig (1 b); c) svw. tniedrig (lc): ein -er Hocker; der Tisch ist zu n. 2. (landsch.) svw. t niedrig (2): -e Löhne. Preise; -e Betriebskosten, hohe Wirtschaftlichkeit (Spiegel 52.1965.41). 3. a) in einer Rangordnung. Hierarchie unten stehend: der -e Adel; die -e Geistlichkeit; -e Beamte; b) svw. t niedrig (3): Zu den -en Arbeiten konnten zwar unwissende Tagelöhner... verwendet werden (Kafka. Erzählungen 279); das -e Volk. 4. (selten) svw. tniedrig (4): Ein -er Mensch.- Huren sind nur für den literarischen Umgang, hatte er gesagt (Jahnn. Geschichten 110); -e Triebe. 5. (Fachspr.) nicht sehr hoch entwickelt; einfach: -e Tiere. Pflanzen; -e Eiweiße. II. <Adv.> hinunter, abwärts, zu Boden: n. mit den Waffen; auf und n. (vgl. auf II. 3); Ü n. mit den Militaristen, den Unterdrückern! (entmachtet die Militaristen, die Unterdrücker). nieder-, Nkder-: -beugen <sw. V.; hat) (meist geh.): nach unten beugen: die Kriegsgefangenen, die ... verhungernd niedergebeugt waren bis an den Boden (Plievier. Stalingrad 334); (meist n. + sich:) sich zur Erde, sich über einen Abgrund n.; -brechen <st. V.) (geh.): a) zum Einsturz bringen; bewirken, daß etw. zusammenbricht <hat>: Mauern n.; b) zusammenfallen, -brechen; herunterbrechen <ist>: eine niedergebrochene Wand; c) zu Boden stürzen <ist>: erschöpft n.; -brennen <unr. V.): 1. herunterbrennen <ist>: 1883
nieder-, Nieder- der Hof brannte bis auf die Grundmauern nieder; die Kerze ist niedergebrannt. 2. durch Feuer\ Brand zerstören <hat>: im Krieg ein Dorf n.; -bringen <unr. V.; hat) (Berg- mannsspr.): (von eitlem Schacht, Bohrloch o. ä.) herstellen. dazu: -brtngung. die; -: -brüllen <sw. V.; hat) (ugs.): jmdn. aus Unwillen. Arger durch Brüllen ain [ Weiter]reden hindern: der Redner wurde niedergebrüllt; -bügeln <sw. V.; hat) (ugs.): 1. scharf kritisieren fu. zum Schweigen bringen J: jmdn. in einer Diskussion tüchtig n. 2. (Sport Jargon) hoch besiegen: die Mannschaft wurde niedergebügelt; -deutsch <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): die Mundarten betreffend, die im nördlichen Deutschland gesprochen werden u. die nicht von der zn'eiten Lautverschiebung betroffen wurden (Ggs.: hochdeutsch b); <subst.:> -deutsch, das: vgl. Deutsch; -deutsche, das: vgl. 2Deutsche; -donnern <sw. V.): 1. mit lautem Krach nach unten stürzen <ist>: die Lawine ist Ins Tal niedergedonnert. 2. (ugs.) vgl. -bügeln (1) <hat>; -druck, der <P1. -drücke) (Technik): geringer Gas- od. Dampfdruck, dazu: -druckdampfmaschine. die: mit Niederdruck betriebene Dampfmaschine: -drücken <sw. V.; hat): 1. svw. therunterdrücken (1): die Türklinke n. 2. (geh.) bedrücken, deprimieren: der Mißerfolg drückte ihn nieder; niederdrückende Erlebnisse; -druckheizung, die: mit Niederdruck betriebene Dampfheizung: -druckreifen, der: Reifen mit relativ geringem Luftdruck: -ducken, sich <sw. V.; hat); -entern <sw. V.; ist) (Seemannsspr.): aus der Takelung eines Schiffes herunterklettern (Ggs.: aufentern): -fahren <st. V.; ist) (geh.): herunterfahren: ein Blitz fuhr nieder; -fallen <st. V.; ist) (geh.): nach unten fallen: -fkirwaaen, der (Technik): Straßenbahnwagen mit niedrigem Boden u. ohne Trittbrett: -frequent <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Physik): mit geringer Schwingungszahl: -frequenz, die (Physik): elektromagnetische Schwingung mit relativ niedriger Frequenz: -gang, der: 1. <o. PI.) (geh.) Untergang. Verfall der N. des römischen Reiches. 2.a) (Seemannsspr.) [schmale, steile] Treppe auf einem Schiff: b) (selten) abwärtsführende Treppe: -Bedrücktheit, die <o. PL): vgl. ^Beschlagenheit; -gehen <unr. V.; ist): 1. landen: ein Flugzeug geht nieder; der Ballonfahrer ist im Atlantik niedergegangen; Ein Entenschwarm ... ging in sicherem Abstand auf dem See nieder (Lentz, Muckefuck 174). 2. a) mit Heftigkeit! vom Himmel] fallen: ein Wolkenbruch, ein Gewitterregen geht nieder; über Sibirien war ein Meteor niedergegangen (Schnabel. Marmor 154); ein Gewitter geht nieder (entlädt sich): eine Lawine ging ins Tal nieder; b) (selten) sich herabsenken, [langsam] fallen: der Theatervorhang geht nieder; c) (selten) untergehen: die niedergehende Sonne; eine niedergehende (zu Ende gehende) Epoche. 3. (Boxen) zu Boden stürzen: nach einem schweren Haken n.; -gelassene, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Schweiz.): Jmd.. der in einer Stadt o. ä. seinen ständigen Wohnsitz hat: -geschlafen <AdJ.): durch einen Mißerfolg, eine Enttäuschung ratlos, mutlos, traurig: er macht einen -en Eindruck; sie waren alle sehr n.; n. ging ich zu Fuß nach Hause; er wirkt n.. dazu: -Beschlagenheit, die; -: das Niedergeschlagensein: eine tiefe N. ergriff sie; -gleiten <st. V.; ist) (geh.): heruntergleiten: -hageln <sw. V.; hat): svw. t hageln: Die Hiebe hagelten mit wilder Wucht nieder (Apitz. Wölfe 143); -halten <st. V.; hat): 1. am Boden, unten halten: sie legten Steine auf die Seile, um sie niederzuhalten. 2.a) jmdn. [gewaltsam/ daran hindern, sich frei zu entfalten, unabhängig zu sein: unterdrücken: ein Volk n.: sie wurde während ihrer ganzen Ehe von ihrem Mann niedergehalten; b) verhindern, daß sich etw. entwickelt: nicht hochkommen lassen: den Widerstand n.; sie versuchte ihre Ängste niederzuhalten, zu 2: -haltung.dte <o. PI.); -hänsen <st. V.; hat) (geh.): herunterhängen: -hauen <unr. V.; hat): vgl. -schlagen (1 a); -hocken, sich <sw. V.; hat) (landsch.): svw.! -setzen (1); -holen <sw. V.; hat): einziehen, einholen: eine Flagge, ein Segel n.; -holz, das (selten): Unterholz: -jasd, die: svw. niedere tJagd da) (Ggs.: Hochjagd); -kämpfen <sw. V.; hat): a) (selten) kämpfend besiegen: einen Gegner. Feind n.; (Sport:) in einem erbitterten Fight konnte die brasilianische Mannschaft niedergekämpft werden; b) (von Gefühlen o.a.) unter [Willens janstrengung zurückhalten, bezwingen: Erregung. Müdigkeit, Ärger n.; sie kämpfte die aufkommenden Tränen nieder; -kantern <sw. V.; hat) (Sport Jargon): jmdn. hoch u. mühelos besiegen: vgl. Kantersieg; -kauern, sich <sw. V.; hat): svw. tkauern (2); -knallen <sw. V.; hat) (salopp): svw. t^schießen; -knien <sw. V.): a) svw. Tknien (1 a) <hat/ist>: am Herd, am Altar n.; Sie war beim Koffer niedergekniet (Zuckmayer, Herr 95); b) <n. + sich) svw. Tknien (1 b) <hat>: er kniete sich demütig nieder, -knüppeln <sw. V.; hat): mit Knüppeln niederschlagen: die Demonstranten wurden niedergeknüppelt; -kommen <st. V.; ist): 1. (geh.. veraltend) (bes. in bezug auf den Vorgang der Geburt) gebären: sie ist vor zwei Stunden, mit einem Mädchen niedergekommen. 2. (selten) herunterkommen (1): Ein Stacheldrahtverhau ... kam nieder wie ein großes Netz (Plievier. Stalingrad 17); -kunft [-kunft]. die; -. -künfte l-kvnfto] (geh.. veraltend): Geburt: ^lage.die: 1. das Besiegtwerden. Unterlegensein in einem [ Wett]kämpf, einer Auseinandersetzung: tvne schwere, demütigende, katastrophale N.; eine militärische, persönliche N.; die N. war vernichtend; eine N.erleben.erleiden, hinnehmen [müssen], einstecken [müssen]; jmdm. eine N. zufügen, beibringen, bereiten; die Mannschaft hat sich noch nicht von der letzten N. erholt; der Politiker wollte sich seine N. nicht eingestehen. 2. I Zwischenjlager. bes. für Bier. 3. (veraltend) Zweiggeschäft: -lassen <st. V.; hat): 1. (veraltend) herunterlassen: den Vorhang n. 2. <n. + sich) (geh.) sich setzen: sich in einem Sessel n.; er ließ sich auf eine/einer Bank nieder; ein Schwärm Vögel ließ sich in der großen Eiche nieder; sich auf die Knie n. (sich niederknien). 3. <n. + sich) sich irgendwo ansiedeln, [mit einem Geschäft o. äj ansässig werden: sich etablieren: sich in Bonn ais Arzt. Rechtsanwalt n.: Sie ließ sich dort mit den drei jüngeren Kindern nieder (K. Mann. Wendepunkt 11); (unkorrekt.) die niedergelassenen Ärzte, dazu: -lassung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Sichniederlassen: er erstrebte seine N. ais Arzt. 2. (Wirtsch.) Ort. andern ein Gewerbebetrieb betrieben wird. 3. (Wirtsch.) selbständig arbeitender Teil eines Betriebes. Geschäftsstelle o. ä. an einem anderen Ort als an dem des Hauptbetriebes: die Firma hat eine N. in Frankreich, dazu: -lassungsfrei- heH. die (Jur.): Recht, sich an jedem beliebigen Ort niederzulassen (3). -tassungsrecht, das (jur.): vgl. -lassungsfreiheit; -lesen <sw. V.; hat): 1. (geh.) aus der Hand, auf den Boden legen: hinlegen: einen Kranz am Ehrenmal n.; ... legte das alles ... auf die gehäkelte Decke des Tisches nieder (Th. Mann. Krull 185); Ü die Soldaten legten die Waffen nieder (hörten auf zu kämpfen). 2. (geh.) zur Rulie. schlafen legen: hinlegen: das Kind n.; <n. + sich:) sich nach dem Essen ein bißchen n.; er legte sich auf das/auf dem Sofa nieder. 3. etw. nicht weitermachen, ausüben: ein Mandat, das Amt. das Kommando n.; der Arzt legte die Behandlung nieder; die Arbeiter legten aus Protest die Arbeit nieder (traten in Streik). 4. (selten) (ein Gebäude o. ä.) abbrechen, einreißen: eine Mauer, ein Haus n.; einen Baum n. (fällen). 5. (geh.) schriftlich festhalten: etw. handschriftlich n.; Gedanken. Ergebnisse in einem Aufsatz n.; alle Grundsätze sind hier niedergelegt; der im Testament niedergelegte letzte Wille. 6. (veraltet) hinterlegen: Geld. Schmuckstücke bei jmdm.. an einem sicheren Ort n.; -le- Bung, die; -. -en: das Niederlegen (1. 3. 4. 6); -machen <sw. V.; hat) (ugs.): [eine größere Anzahl von wehrlosen Menschen] kaltblütig töten, umbringen: die Dorfbewohner wurden von plündernden Soldaten niedergemacht; -mähen <sw. V.; hat): eine größere Anzahl von Menschen [reihenweise] erschießen: Gefangene wurden mit Maschinengewehren ntederaemäht; -metzeln <sw. V.; hat): vgl. ^machen; ^oh- mig [-o:mi<;J <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [zu t^hm] (Elek- trot.): von geringem elektrischem Widerstand: -e Leitungen; -prasseln <sw. V.; ist): mit Heftigkeit, prasselnd herunterkommen, niederfallen: Regen. Hagel prasselt nieder: Schläge prasselten auf ihn nieder; Ü Worte. Fragen. Vorwürfe prasseln [auf ihn] nieder; -rauschen <sw. V.; hat): rauschend fallen: ein heftiger Regen rauscht nieder; -regnen <sw. V.; hat): wie ein Regen niedergehen: Konfetti regnete nieder; -reißen <st. V.; hat): l.ein Gebäude zerstören, einzelne Steine. Bestandteile des Bauwerks herauslösen, so daß der Bau einstürzt: ein Haus, eine Mauer n.; Ü Sie fühlten, wie ...eineungeahnte Kraft ... alle Schranken des Gewöhnlichen niederriß (Ott. Haie 320). 2. (selten) zu Boden reißen: er wurde von einer'Welle niedergerissen; -reiten <st. V.; hat): vgl. ^treten; -ringen <st. V.; hat): vgl. ^kämpfen (a. b); -ringung. die; -; -sausen <sw. V.; ist): jmdn. mit großer Heftigkeit von oben treffen: Schläge sausten auf sie nieder; -Ähachtofen, der (Hüttenw.): Schachtofen mit geringer Schachthöhe: -schießen <st. V.; hat): 1. fkaltblü- 1884
niedlich tigj auif jmdn.. der wehrlos ist, schießen, so doli er [tot] zu Boden stürzt: die Soldaten schössen den Flüchtenden einfach nieder; Ich schieße jeden nieder, der hinübergeht (Plievier, Stalingrad 327). 2. vgl. -stoßen (2); -schlag, der: 1. (Met.) Wasser, das in flüssiger od. fester Form aus der Atmosphäre auf die Erde fällt: leichter, heftiger N.; geringe, reichliche Niederschläge; N. in Form von Regen oder Schnee; es sind zeitweise Niederschläge zu erwarten; die Niederschläge messen. 2.a) (Chemie) fester Stoff der sich aus einer Lösung abscheidet u. sich absetzt: Bodensatz: b) (selten) dünne Schicht von Wasserdampf o. ä.. die sich beim Beschlagen (2a) auf etw. bildet. 3. (Boxen) Schlag, Treffer, der den Boxer zu Boden zwingt: nach drei Niederschlägen wurde der Kampf abgebrochen. 4. schriftlich niedergelegter Ausdruck von Gedanken, Ideen, Vorstellungen o.a.: etw. findet seinen rechtlichen, dichterischen N.; seine Briefe sind der N. seiner Erfahrungen. Erlebnisse; -schlagen <st. V.; hat) /vgl. niedergeschlagen/: l.a) durch einen Schlag, durch Schlagen bewirken, doli jmd. hinfällt: Jmdn. zu Boden schlagen: der Mörder hatte sein Opfer mit einem stumpfen Gegenstand niedergeschlagen; er wurde nachts auf dem Heimweg überfallen und niedergeschlagen; b) zu Boden drücken: der Regen hat das Getreide niedergeschlagen. 2. etw. Unerwünschtes [gewaltsam] beenden, am Sichausbreiten, an der Entwicklung hindern: einen Streik, eine Revolte blutig n.; der Aufstand war bald niedergeschlagen (Dönhoff. Ära 148). 3. (jur.) a) nicht weiter behandeln: einstellen (4): einen Prozeß, ein Verfahren n.; der Antrag wurde niedergeschlagen; b) erlassen (2): Kosten. Strafen n.; c) (selten) entkräften: einen Verdacht n. 4. (von den Augen, dem Blick o.a.) senken: die Augen, die Lider n.; beschämt schlug sie den Blick nieder. 5. (veraltend) beruhigen, besänftigen: das Fieber n. (herunterdrücken): ein niederschlagendes Arzneimittel. 6. <n. -I- sich) als Niederschlag (2 b) auf etw. entstehen: Dampf schlägt sich auf den Scheiben nieder. 7. <n. + sich) seinen Niederschlag (4) finden: seine Betroffenheit schlug sich in den Briefen nieder; seine unglückliche Kindheit schlug sich in allen seinen Romanen nieder. 8. (Chemie) svw. t ausfällen (1); -schlagsarm <Adj.; nicht adv.): arm an Niederschlägen (1): ein -es Klima; dieser Sommer war n. (Ggs.: -reich); -schlagsfrei <Adj.; nicht adv.): frei von Niederschlägen (1); -Schlagshäufigkeit, die (Met.); -schlaganenge. die (Met.); -schlaagnesser, der (Met.): Gerät zur Messung der Niederschlagsmenge: Regenmesser, Hyetometer: -schlagsreich <Adj.; nicht adv.): reich an Niederschlägen (1): ein -es Gebiet (Ggs.: -arm); -schlagung. die; -. -en: 1. das Niederschlagen (2): die N. eines Aufstands, einer Revolte. 2. das Niederschlagen (3); -schmettern <sw. V.; hat): 1. heftig, brutal niederschlagen (1 a): jmdn. mit einem Faustschlag n. 2. sehr heftig erschüttern u. mutlos, ratlos machen: die Nachricht schmettert ihn nieder; eine niederschmetternde Erfahrung; das Ergebnis war niederschmetternd; sie war völlig niedergeschmettert; -schreiben <st. V.; hat): etw.. was man erlebt hat. durchdacht hat o. ä., aufschreiben, um es damit für sich od. andere festzuhalten: seine Gedanken. Erlebnisse n.; das Gehörte aus der Erinnerung n.; -schreien <st. V.; hat): vgl. -brüllen; -schrift, die: 1. das Niederschreiben: bei der N. seiner Erinnerungen erlebte er alles noch einmal. 2. das Niedergeschriebene: eine N. von etw. anfertigen; Verhandlungsergebnisse in einer N. festhalten; -schweben <sw. V.; ist): svw. therabschweben; -sehen <st. V.; hat): nach unten sehen: Ich saß oft neben seinem Bett, sah nieder auf dieses wenig bewegte Gesicht (Bachmann. Erzählungen 115); -setzen <sw. V.; hat): 1. <n. + sich) sich setzen, sich hinsetzen: ich muß mich einen Moment n.; sich an einem Tisch, auf einen Stuhl n.; sich zum Abendbrot n. 2. etw. absetzen (2). abstellen: einen Koffer n.. ein Glas, eine Tasse n.; -sinken <st. V.; hat): I. nach unten, zu Boden sinken: in einen Sessel n.; sie sank ohnmächtig nieder, auf die Knie n. 2. (selten) versinken: im Wasser n.; -sitzen <unr. V.; ist) (südd.. österr.. Schweiz.): sich niedersetzen: -Spannung« die (Elektrot.): niedere elektrische Spannung (bis 250 Volt): -Sprung, der (Turnen): Sprung von einem Gerät herunter: ein N. vorwärts; -stampfen <sw. V.; hat): vgl. -treten; -stechen <st. V.; hat): vgl. -schießen (1): -steigen <st. V.; ist) (geh.): heruntersteigen: -stellen <sw. V.; hat): vgl. -setzen (2); -stimmen <sw. V.; hat): [mit grolier Mehrheit, nach längeren Auseinandersetzungen] durch Abstimmung ablehnen: einen Antrag. Vorschlag n.; er wurde niedergestimmt (sein Antrag o. ä. wurde niedergestimmt): -stoßen <st. V.): 1. (geh.) mit einem heftigen Stoff zu Boden werfen <hat>: einen Angreifer n.; Jmdn. mit dem Messer n. (mit einem Messer so schwer verletzen, daß er stürzt): zwei Fußgänger wurden von dem Pkw erfaßt und niedergestoßen (österr.; umgestoßen). 2. mit großer Geschwindigkeit herabfliegen <ist>: der Vogel stößt auf die Beute nieder; aus den Höhen der Nacht stieß ein Flugzeug nieder (Plievier. Stalingrad 224): -strecken <sw. V.; hat) (geh.): 1. jmdn. mit einer Schußwaffe, einem Messer o.a., durch Schläge so schwer verletzen, daß er zu Boden stürzt: er wurde durch mehrere Schüsse niedergestreckt. 2. <n. + sich) sich hinlegen, ausstrecken: sich auf dem/auf das Sofa n.; -stürzen <sw. V.; ist) (geh.): 1. zw Boden stürzen: ohnmächtig n. 2. herabstürzen: niederstürzende Steinbrocken. Wassermassen; -tourig [-tu:n<;] <Adj.) (Technik); mit niedriger Drehzahl laufend: ^tracht usw.: tNiedertracht usw.; -trampeln <sw. V.; hat) (ugs.): svw. T ^treten (1); -treten <st. V.; hat): 1. etw. Aufrechtes durch Darauf tretenumknicken, flach machen: Gras. Blumen n.; der Flor des Teppichs ist niedergetreten; Ü Nach oben hin duckte er sich .... nach unten trat er rücksichtslos alles nieder (Thieß. Reich 509). 2. (selten) svw. t festtreten: Erde. Schnee n. 3. (geh.) svw. Tabtreten (4 a. b); -wald, der (Forstw.): Laubwald, der sich durch Austrieb aus Stök- ken od. aus den Wurzeln gefällter Bäume erneuert (Ggs.: Hochwald 2); -walzen <sw. V.; hat): durch Walzen flachmachen, einebnen, zerstören: die Panzer walzten alles nieder: Ü er walzte alle Gegenargumente nieder; -wärts <Adv.) [t-wärts] (geh.): nach unten, hinunter: -was§er, das: svw. TNiedrigwasser; -werfen <st. V.; hat): 1. <n. + sich) sich zu Boden werfen: er warf sich demütig vor dem Kaiser nieder. 2. (geh.) besiegen: den Feind n. 3. (geh.) svw. t-schlagen (2): einen Aufstand n. 4. (geh.) a) bettlägrig. schwach machen: das Fieber, die Krankheit wirft ihn nieder; b) schwer erschüttern: die Nachricht hat sie niedergeworfen, zu 2. 3: -werfung, die; -. -en: das Niederwerfen: -wild, das [vgl. niedere t Jagd (1 a)] (Jägerspr.): Wild, das zur niederen Jagd gehört (z. B. Rehwild. Hase. Kaninchen); -ziehen <unr. V.; hat): nach unten ziehen: sie zog ihn zu sich auf den Boden nieder: -zischen <sw. V.; hat): vgl. -brüllen: -zwingen <st. V.; hat) (geh.): zu Boden zwingen fu. damit besiegen]: einen Gegner n.; Ü es gelang ihm nicht, seine Wut. die in ihm aufsteigende Erregung niederzuzwingen. Niedertracht, die; - [rückgeb. aus tniederträchtig] (geh.): a) niederträchtige (1 a) Gesinnung: etw. aus N. tun. sagen; diese Tat zeugt von seiner N.; b) in niederträchtiger Gesinnungbegründete Tat: die ... mit einer schauerlichen Pedanterie organisierte N. (K. Mann. Mephisto 358); eine N. [gegen Jmdn.l begehen, verüben; niederträchtig <Adj.) [mhd. nidertrehtic = gering geschätzt, verächtlich]: l.a) (nicht adv.) in niedriger. /heimtückisch-]gemeiner Weise danach trachtend, anderen Übles, Schaden zuzufügen: ein -er Charakter. Lump; ein -es Frauenzimmer; er ist n.; b) von niederträchtiger (1 a) Gesinnung zeugend, ihr entsprechend: eine -e Verleumdung. Unterstellung; diese Lüge ist n.!: Jmdn. n. hintergehen. 2. (ugs.) a) (nicht adv.) unangenehm groß, stark: eine -e Kälte; die Schmerzen waren n.; b) (intensivierend bei Adj. u. Verben) sehr, überaus: es war n. kalt; wir haben n. gefroren; n. weh tun; der Hunger rumorte n. im Gedärm (Apitz. Wölfe 226); <Abl.:> Niederträchtigkeit, die; -. -en: a) <o. PI.) niederträchtiges (1 a) Wesen, das Niederträchtigsein: seine Handlungsweise offenbarte seine ganze N.; b) niederträchtige (1 b) Tat: das war wieder eine seiner -en. Niederung l'ni:ddrun). die: -. -en [zu Tniederl: tiefliegendes Land. Gebiet, bes. an Flußläufen u. Küsten: eine sumpfige, moorige N.; in den -en weidet Vieh; Ü in den -en der Gesellschaft (im sozial niedrigen Milieu): er ist zu fein, um sich mit den -en (den Alltäglichkeiten) des Lebens zu befassen; <Zus.:> Nkderungsmoor. das: svw. T Flachmoor; Njfiderungsvieh, das (Landw.): Rinderrasse, die im Tiefland gehalten wird. niedlich ['ni:tli<;] <Adj.) [aus dem Niederd.. älter nur als Adv.. mniederd. nideliken (Adv.). asächs. niudliko (Adv.) = eifrig, zu: asächs. niud. (ahd. niot) = Begierde. Eifer]: a) durch seine hübsche Kleinheit. Zierlichkeit, durch zierliche, anmutige Bewegungen o. ä. Gefallen erregend. Entzük- 1885
Niedlichkeit ken hervorrufend; lieb, goldig, reizend: ein -es Kind. Geschöpf, Kätzchen; ein -es Gesicht haben; ist die Kleine, das Kleidchen nicht n.?; das kleine Mädchen plappert, tanzt so n.; b) (nicht adv.) (landsch.. oft scherzh.) im Verhältnis zu anderem sehr klein, fast zu klein: winzig: der Kuchen, den sie für die Kinder brachte, war Ja wirklich n.; <Abl.:> Niedlichkeit, die; -. Niednagel [ni:t-], der; -s. ...nägei nach niederl. nijdnagel = Neidnagel; nach dem Volksglauben, ein Niednagel entstehe, wenn man von einem neidischen Blick getroffen wird]: losgelöster, aber noch festsitzender Splitter eines Fingernagels, losgelöstes Stückchen I Hörn]haut am Fingernagel. niedrig[ni.dru;] <Adj.) [zu tnieder]: l.a) von geringer Ausdehnung nach oben, von geringer Höhe (Ggs.: hoch 1 a): ein -es Haus; -er Wasserstand; Der Wuchs der Bäume ist vorwiegend n. und knorrig (Mantel. Wald 25); dieser Hügel ist am niedrigsten; b) sich in geringer Höhe befindend (Ggs.: hoch 1 b): ein -es Dach, eine -e Zimmerdecke; die Sonne steht schon sehr n.; die Lampe hängt zu n.; ein n. fliegendes Flugzeug; c) an Höhe, Ausdehnung nach oben unter dem Durchschnitt od. einem Vergleichswert liegend; relativ wenig nach oben ausgedehnt (Ggs.: hoch 1 c): ein -es Zimmer, -es Gras; Schuhe mit -en Absätzen; sie hat eine -e Stim; der Tisch, der Stuhl ist mir zu n. 2. zahlen- od. mengenmäßig gering, wenig (Ggs.: hoch 2 a): ein -es Einkommen; -e Mieten. Preise; ein -er Einsatz beim Spiel; mit -er Geschwindigkeit fahren; -e Temperaturen; die Zinsen sind zu n.; die Ausgaben n. halten: wir hatten die Kosten zu n. angesetzt. 3. von geringem gesellschaftlichem, entwicklungsmäßigem Rang; gesellschaftlich gering, wenig geachtet: ein Mensch von -er Herkunft. Geburt; von -em geistigem Niveau; während die -e Magd sich die führende Stellung anmaßt (Lüthi. Es 106); das -e (veraltet; einfache, ungebildete) Volk; die Arbeit war ihr zu n. 4. (meist von menschlicher Gesinnung od. Handlungsweise) moralisch minderwertig, sittlich tiefstehend: -e Triebe, Instinkte: aus -en Beweggründen handeln. niedrig-. Niedrig-: -haltung. die <o. PL): die N. der Kosten bereitete Schwierigkeiten; -lohn, den niedriger Lohn, dazu: -lohnland. das: Land, in dem niedrige Löhne gezahlt werden: Produktionsverlagerungen ins N. Portugal; -preis, der: niedriger Preis: wir verkaufen zu -en. dazu: -preisland, das: Land, in dem die Preise besonders niedrig sind: Einfuhren aus Niedrigpreisländem; -stehend <Adj.; niedrigerstehend, niedrigststehend; nicht adv.): ein -es Volk; -wasser, das <o. Pl.>: a) niedriger Wasserstand von Flüssen u. Seen; b) niedrigster Wasserstand bei Ebbe: um 16 Uhr ist N. nieliieren [njelhran] <sw. V.; hat) [ital. niellare] (Kunstwiss.): in Metall gravierte Zeichnungen mit Niello (1) ausfüllen; Niello [njeio]. das; -[s]. -s u. ...len. bei Kunstwerken auch: ...li [ital. niello. zu lat. nigellus = schwärzlich] (Kunstwiss.): 1. Masse aus Blei, Kupfer, Schwefel u.a., die zum Ausfüllen einer in Metall eingravierten Zeichnung dient u. die sich als schwarze od. schwärzliche Verzierung vom Metall abhebt. 2. mit Niello (1) verzierter Metallgegenstand (meist aus Gold od. Silber). 3. Abdruck einer zur Aufnahme von Niello (1) bestimmten gravierten Platte auf Papier. Nielsbohr um [ni:lsbo:rium]. das; -s [von der Sowjetunion vorgeschlagene Bez. nach dem dän. Physiker Niels Bohr (1885-1962)]: svw. tHahnium. niemals[ni:ma:ls] <Adv.>[zutnieu. 'Mal] (nachdrücklich): svw. tnie: n. werden wir das zulassen; das mache ich n. wieder; so etwas hatte er noch n. gesehen; n.! (Ausruf der Ablehnung). niemand [ni:mant] <Indefinitpron.) [mhd. nieman. ahd. nio man. zusgez. aus: nio = nie u. man = Mann. Mensch]: a) kein Mensch, keine einzige Person, überhaupt keiner: das macht ihm n. nach; das weiß n. besser als er; auf dem ganzen Weg haben wir n./-en gesehen; er ist -[e]s Feind (hat keinen Feind): er hat den ganzen Tag mit n./-emgesprochen; <subst.:)einN. sein (völligunbedeutend sein); b) nicht einer, nicht ein einziger aus einer bestimmten, oft nicht näher gekennzeichneten od. dem Sprecher nicht bekannten Menge: er hat alle gefragt, aber n. will es gewesen sein; auf dem Amt war n., der ihm Auskunft geben konnte; im ganzen Haus war n. außer mir. von der Familie war sonst n./n. sonst, war weiter n. zugegen; es kann n. ander[e]s gewesen sein als du; von allen Freunden wollte sie am Ende n. anders/-en anders/n. anderen um sich haben, wollte sie n./-en sehen; er hat mit n./-em von uns reden wollen; er hat mit n./n. anders/mit n. anderem gesprochen; er hat sich über n./-en von euch geäußert; <Zus.:> Niemandsland, das; <o. Pl.>: \. zwischen zwei Fronten (2a) gelegenes Land, gelegener Geländestreifen: einen Spähtrupp ins N. schicken; Entlang der Berliner Sektorengrenze hinter der Mauer und dem Stacheldraht ein etwa 100 Meter tiefes N. (FAZ 26. 9. 61, 1); Ü N. zwischen den Fronten gegensätzlicher Lehrmeinungen (Lorenz. Verhalten I. 9). 2. (selten) unbekanntes, noch nicht erforschtes Land, noch unerschlosse- nes, unbesiedeltes Land: in das N. links und rechts des Amazonas vordringen: Ü das N. der Träume. Niere[ni:ra],die;-.-n[mhd. nier(e).ahd. nioro]:a)paariges, beim Menschen bohnenförmiges, hinten in der oberen Bauchhöhle gelegenes Organ, das der Bildung u. Ausscheidung des Harns dient: die rechte, linke N.; seine -n haben versagt; ihm mußte eine N. entfernt werden; die Funktion der -n prüfen; Der ... Farbstoff wird durch die -n ausgeschieden (Medizin II. 1SS); er hat es an den -n. hat es mit den -n zu tun (ugs.; ist nierenkrank): Ü an die künstliche N. fanden Dialyseapparat) angeschlossen werden; * jmdm. andie-n gehen (ugs.; Jmdn. sehr angreifen, aufregen, mitnehmen): b) (meist PL> als Speise dienende od. zubereitete Niere (a) bestimmter Schlachttiere: ein Pfund -n kaufen; morgen gibt es saure -n. nferen-, Nieren-: -bann, der [wohl nach den nierenförmigen Früchten]: in den Tropen kultivierter Baum mit Cashewnüssen als Früchten, die an einem apfel- od. birnenförmig verdickten, fleischig-saftigen, eßbaren Stiel sitzen; -becken, das (Anat.): Teil der Niere, in dem der Harn gesammelt u. in den Harnleiter weitergeleitet wird, dazu: -beckenent- zündung. die; -Entzündung, die: Entzündung der Niere; Nephritis: -förmig'<Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: in der Form einer Niere ähnlich: ein -er Tisch; -grieß, der: svw. t Harngrieß; -Infarkt, der (Med.); -Insuffizienz, die (Med.); -kolik, die; -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv): an einer Nierenkrankheit leidend; -krankheft, die; -schale, die: (in der Arztpraxis, im Krankenhaus verwendete) flache, nierenförmige Schale zum Auffangen von Flüssigkeiten (Blut, Erbrochenes o.a.) u. Ablegen von Geräten, Tupfern o.a.; -schmerz,der (meist PL); -Schrumpfung, die; -stein, der: in der Niere entstandene steinartige Bildung, die zu schmerzhaften Störungen der Funktion der Niere führen kann, dazu: -steinkrankheit, die. -steinleiden, das; -stück, das: (bes. vom Kalb) Fleischstück aus dem Rücken mit den Nieren; -tisch, der: niedriger Tisch mit nierenförmiger Platte; -transplantation, die; -tuberkulöse, die. nierig l'niTK;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fachspr.): (bes. von Mineralien) nierenförmige Rundungen aufweisend. Nies- [ni:s-]: -pulver, das: Pulver, das die Nasenschleimhaut reizt u. damit ein Niesen auslöst: ^reiz, der: ein Niesen auslösender Reiz der Nasenschleimhaut; ^wurz, die [mhd. nies(e)wurz. ahd. hniesuurtz; die zu Pulver verarbeiteten Wurzeln reizen zum Niesen]: zu einer Gattung der Hahnenfußgewächse gehörende Pflanze in mehreren Arten mit oft hahnenfußähnlich geformten Blättern, die früher zu Heilzwecken verwendet wurde. nieseln ['ni:z|n] <sw. V.; hat; unpers.) [aus dem (Ost)md.J: leicht, in feinen [dicht fallenden] Tropfen regnen: den ganzen Tag über hatte es genieselt. Nj&elpriem, der; -[e]s. -e [1. Bestandteil viell. zu landsch. (bes. md.) nieseln, nüseln = nuscheln; nörgeln] (salopp abwertend, oft scherzh.): langweiliger, mürrischer, einfältiger, nicht sehr unterhaltsamer Mensch: das ist vielleicht ein N.!; sei doch nipht ein solcher N. Nieselregen, der: -s. - <Pi. selten) [zu tnieseln]: leichter, in feinen [dichten] Tropfen fallender Regen. niesen [ni:zn] <sw. V.) [mhd. niesen, ahd. niosan. lautm.]: (infolge einer Reizung der Nasenschleimhaut) die Luft ruckartig u. mit einem lauten Geräusch durch die Nase u. den Mund ausstoßen: mehrmals heftig n. müssen; er hat laut geniest; er nieste dem Kind ins Gesicht; Nieser, der; -s. - (ugs.): einmaliges Niesen: ein lauter, kräftiger, heftiger, unterdrückter N.; plötzlich machte er einen N. nkß-. Njeß- [ni:s-; zu älter nießen = nutzen, tgenießen] (Jur.): -brauch, der <o. PL): Recht auf Nutzung fremder Gegenstände. Grundstücke. Rechte o. ä.. ohne daß der Gegenstand der Nutzung selbst verändert, seine Substanz, sein Wert geschmälert werden darf; -brauchen <sw. V.; hat; meist nur im Inf. gebr.) (selten): den Nießbrauch von etw. 1886
Nimmerleinstag haben; -braucher, der: jmd.. der den Nießbrauch von etw. hat; -nutz, der; -es (seltener): svw. T ^brauch; -nutzen <sw. V.; hat; meist nur im Inf. gebr.) (selten): svw. t^brauchen; Miitzer, der (seltener): svw. T ^brauchen Niet [ni:tl. der. auch: das; -[eis. -e (Fachspr.): svw. T^iete. nkK Nfct- (^iete; Technik): -fest: tniet- und nagelfest; -hammer, der: Hammer, mit dem das eine Ende einer Niete breit geschlagen wird; -köpf, der: verdicktes Ende einer Niete; -naht, die: durch Nieten entstandene Verbindungslinie; -Verbindung, die: vgl. -naht. !Niete fnkta]. die; -. -n [niederl. niet. eigtl. = Nichts, subst. aus: niet = nicht): 1. Los. das keinen Gewinn bringt; alle seine Lose waren -n; ich habe bei der Lotterie eine N.. nur -n gezogen; Ü sein letzter Film war eine N. (ugs.; war ein Mißerfolg, ein Reinfall, war schlecht). 2. (ugs.) jmd.. der zu nichts taugt; unfähiger Mensch. Versager; im Sport war er eine N.; mit dieser N. ist nichts anzufangen. ^iete H, die; -. -n [jnhd. niet(e) = breitgeschlagener Nagel): Bolzen aus Metall mit einem verdickten Ende, der dazu dient J metallene J Werkstücke fest miteinander zu verbinden (wobei das freie, nicht verdickte Ende durch Schlag od. Druck in die Breite verformt wird); -n in die Schiffswand schlagen, hämmern, einziehen; Locher Air die -n bohren; etw. mit -n verbinden; nieten [ni:tn] <sw. V.; hat) [mhd. nieten = einen Nagel umschlagen, breit schlagen): mit Nieten verbinden, befestigen; Bleche. Eisenplatten n.; eine schadhaft genietete Stelle der Karosserie; Nfctenhose, die; -, -n: Hose (meist im Stil von Jeans) mit einer Art von Nieten an verschiedenen Nähten, bes. an Bund u. Taschen; niet- und naaeMest in der Verbindung [alles,] was nicht niet- und nagelfest ist (ugs.; /alles.J was man mitnehmen kann, was sich wegtragen läßt): die Einbrecher hatten alles mitgehen lassen, was nicht niet- und nagelfest war. Nife ['ni'.fa. auch: ...fe). das; - [Kurzwort aus Nickel u. lat. ferrum = Eisen) (Geol.): wahrscheinlich aus Nickel u. Eisen bestehender innerer Kern der Erde; <Zus.:> Nife- keni. der <o. Pl.X Niflheim [ni:fl-. auch: 'nifl-J. das; -[ejs (meist o. Art.) [anord. niflheimr. aus: nifl- = Nebel- u. heimr = Heim, Wohnung) (nord. Myth.): im Norden gelegenes Reich der Kälte, des Nebels, der Finsternis im Reich der Toten, die nicht im Krieg umgekommen sind. nigeln&flelneu ['nhgTna^j'nQY] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [verdoppelnde Bildung mit Ablaut zu t nagelneu] (Schweiz, ugs.): svw. t funkelnagelneu. Nigger ['nigra], der; -s. - [amerik. nigger für: negro < frz. n&gre < span. negro. t Neger) (abwertend, oft als Schimpfwort): Neger. Schwarzer. Nightclub[naitklAb].der; -s.-s [engl, night club]: Nachtbar. Nachtlokal. Nigromant [nigromant], der; -en. -en (bildungsspr. veraltend): Zauberer. Magier. Wahrsager; Nigromant ie [...man- ti:]. die; - [mlat. nigromantia. unter Anlehnung an lat. niger = schwarz, entstellt aus: necromantia. TNekroman- tie) (bildungsspr. veraltend): Zauberei. Schwarze Kunst. Magie; Nigra in [...si:n]. das; -s. -e [zu lat. niger = schwarz): violetter bis blauschwarzer synthetischer Farbstoff zum Färben von Papier. Leder. Kunststoffen u. a. Nhiiismus [nihi'lismus]. der; - [zu lat. nihil = nichts] (bildungsspr.): a) philosophische Anschauung von der Nichtigkeit. Sinnlosigkeit alles Bestehenden, des Seienden; b) weltanschauliche Haltung, die alle positiven Zielsetzungen. Ideale. Werte ablehnt; völlige Verneinung aller Normen u. Werte; Ntiiltst [...list], der; -en. -en (bildungsspr.): a) Vertreter des Nihilismus (a); b) jmd.. der alle positiven Zielsetzungen, alle Ideale. Werte. Normen ablehnt, bedingungslos verneint; die ehrlichen -en. die die Welt als so schrecklich und vaterlos empfinden (Thielicke. Ich glaube 45); nihilistisch <Adj.) (bildungsspr.): a) den Nihilismus (a) betreffend, auf ihm beruhend; b) alle positiven Zielsetzungen. Ideale, Werte. Normen bedingungslos ablehnend; eine -e Weltanschauung. Haltung; -e Tendenzen; sich n. äußern; seine Argumentation klang, war ganz und gar n.; Nihil itfc [...li:tis]. die: - [zu lat. nihil = nichts] (Med. scherzh.): simulierte Krankheit ohne pathologischen Befund; nihil obstat [ni.hil Dpstat; lat. = es steht nichts im Wege] (kath. Kirchenrecht): Unbedenklichkeitsformel für die Erteilung der Druckerlaubnis. Nikol: TNicol. Nikolaus [nikol^is. auch: ni.ko...]. der; -. -e. ugs. oft scherzh. auch: ...lause [nach einem als Heiliger verehrten Bischof von Myra (wohl Nikolaus von Myra, gest. 546)]: 1. volkstümliche Gestalt mit großer Mütze, langem Gewand u. wallendem Bart, die nach einem alten Brauch den Kindern am 6. Dezember Geschenke bringt; morgen kommt der N. 2. svw. tNikolaustag: morgen ist N.; <Zus.:> Nikolausabend, der: vgl. Nikolaustag; Nikolaustag, der: Tag (6. Dezember), an dem nach einem alten Brauch die Kinder vom Nikolaus beschenkt werden; NOcolo ['nikolo]. der; -s. -s [ital. Niccolo = Nikolaus] (bayr.. österr.): svw. tNikolaus. Nikotin, (ehem. fachspr.:) Nicotin [niko'ti:n]. das; -s [frz. nicotine. zu: nicotiane = Tabakpflanze, nlat. herba Nico tiana. nach dem frz. Gelehrten J. Nicot (etwa 1530-1600)]: bes. in der Tabakpflanze enthaltener öliger, farbloser, sehr giftiger Stoff, der beim Tabakrauchen als anregendes Genuß- mitteldient; das N. hat auf die Leber keine direkte Wirkung (Bruker. Leber 75); eine... Hand mit von N. (vom Rauchen) verfärbten Nagelkuppen (Simmel. Affäre 151). nikotjn-, Nikotin-: -arm <Adj.; nicht adv>: wenig Nikotin enthaltend; eine -e Zigarette; die Zigarette ist n. im Rauch; ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: kein Nikotin enthaltend; -Behalt, der: der N. einer Zigarette: -haltig <Adj.; nicht adv.>: Nikotin enthaltend; stark -er Tabak; -Vergiftung, die: durch übermäßige Aufnahme von Nikotin in den Körper (z.B. infolge starken Rauchens) verursachter krankhafter Zustand; akute, chronische N. Nikotinismus [nikoti'nismus], der; -: Nikotinvergiftung. Nil- [nach dem afrik. Fluß Nil]: -gans, die: (zu den Entenvögeln gehörender) in Afrika heimischer, gelblichbrauner Schwimmvogel mit rötlichem Schnabel u. rötlichen Füßen; -gritai <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: eine blasse, graugrüne Farbe aufweisend; ein Kleid aus -er Seide; -pferd, das: bes. großes, massiges Flußpferd, dazu: -pferdpeitsche, die (früher): aus der Haut von Nilpferden hergestellte Peitsche. Nille ['nibl. die; -. -n [H.u.] (derb): Penis; der Bierfahrer ... holt die N. raus (Lentz. Muckefuck 98); <Zus.:> Njllenflik- ker.der: a) (derb scherzh.) Arzt für Geschlechtskrankheiten; b) (Soldatenspr. veraltend) Sanitäter. Nimbostratus [nimbo]. der; -. ...ti [zu lat. nimbus; tNimbus u. tStratus] (Met.): sehr große, tief hängende Regenwolke; Nimbus [nimbus].der; -. -se [lat. nimbus = Regenwolke; Nebelhülle, die die Götter umgibt]: I. <o. PI.) (bildungsspr.) besonderes. Ansehen, glanzvoller Ruhm; sein N. als großer Dichter; einen gewissen, besonderen N. haben; etw. verleiht.gibt jmdm. einen N.; Jmd.. etw. verliert seinen N.; er steht im N. der Heiligkeit; er umgibt sich mit dem N. der Unfehlbarkeit. 2. (bes. bild. Kunst) Heiligenschein. Gloriole; die Nimbusse der Heiligenfiguren waren aus Blattgold; wie ein N. umgab das weiße Haar seinen Kopf. 3. (Met. veraltet) svw. TNimbostratus. nimm! [mm]: tnehmen. nimmer [nime] <Adv.) [mhd. nimmer, niemer. ahd. niomer = nie mehr, nie fortan]: 1. (geh.. veraltend) zu keiner Zeit; niemals, nie; Nimmer noch erduldete meine zarte Haut eines Mannes Berührung (Hacks. Stücke 36). 2. (südd.. österr.) nicht mehr; Er konnte n. - und mochte n. - fertig aus (Trenker. Helden 74); sie wollte n. (nicht länger) daran denken; er will es n. (nicht wieder) tun. nimmer-, Nfrnmer-: -mehr <Adv.>: I. (veraltend) zu gar keiner Zeit, niemals, nie; Aber n. begreift Herr Wendriner. daß ... auch seine Vorstellungen ... lächerlich wirken können (Tucholsky. Werke II. 280). 2. (südd.. österr.) niemals mehr, nie wieder; er sagt, er will es n. tun; wenn du das wirklich machst, komme ich n. zu dir: -mWe <Adj.; o. Steig.) (geh.): nie ermüdend, nie erlahmend, unermüdlich; ein -r Helfer; in -r Arbeit; er hat sich n. für sie eingesetzt; ^satt <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (fam.): nie satt werdend, immer hungrig; die Vögel holen unermüdlich Futter für ihre -en Jungen; -satt, der; - u. -[e]s. -e: 1. (fam.) jmd.. der nie satt wird, immer hungrig ist; er ist ein rechter N.; Sie stopfte, auf die größeren -e scheltend, den Kleinen ... Wurststücke in den Mund (Marchwitza. Kumiaks 25). 2. (in Afrika. Asien u. Amerika heimischer) vorwiegend weißgefiederter Storch mit schwarzen Schwung- u. Schwanzfedern u. nacktem, oft auffällig gefärbtem Gesicht; -wiedersehen [—' ] nur in der Fügung auf N. (ugs.. oft scherzh.; für immer wegbleibetul. ohne je wiederzukehren): auf N. verschwinden. Nimmerleinstag [nimekyns-] in ugs. scherzh. Fügungen wie am [Sankt] N. (nie. niemals, nicht wieder); von ihm be- 1887
nimmst kommst du dein Geld am [Sankt] N.; auf den/bis zum [Sankt] N. (auf einen, bis zu einem unbestimmten, nie eintretenden Zeitpunkt): die ganze Angelegenheit wurde auf den. bis zum [Sankt] N. verschoben. nimmst [nimst]. nimmt [nimtl: t nehmen. Nimrod [nmuotl. der. -s. -e [...ro:cb; nach dem im A.T. erwähnten sagenhaften Gewaltherrscher u. Jäger (1. Mos. 10. 8 ff.)] (bildungsspr.. oft scherzh.): großer, leidenschaftlicher Jäger; ein N. wie er wird sich hier wohl fühlen. Ninoflex©[nino'fl£ks]. der od. das; - [Kunstwort]: (hauptsächlich für Regenmäntel verwendetes) wasserdichtes, luftdurchlässiges Gewebe. Ntob [nio:p], (auch:) Niobium [nio:bium]. das; -s [nach der griech. Sagengestalt Niobe. der Tochter des Tantalus (nach dem gemeinsamen Vorkommen mit tTantal)]: hellgraues, glänzendes Metall, das sich gut walzen u. schmieden läßt (chemischer Grundstoff); Zeichen: Nb Nipf [nißfl, den -Ie]s [bayr. Nipf = Pips] (österr. ugs.): Mut. Energie: Das frühe Verlusttor nahm uns das Selbstvertrauen ... den N. (Kronen-Zeitung 4. 10. 68. 6). Nippel[nipj].der; -s. - [engl, nipple.eigtl. = (BrusDwarze]: 1. (Technik) kurzes Stück Rohr mit Gewinde zum Verbinden von Rohren. 2. (ugs.) a) kurzes, ab- od. vorstehendes [Anschluß] stück: den N. am Wasserball zuhalten; er drückte auf den N. am Blitzlichtkabel; b) svw. tPenis. 3. svw. tSchmiemippel. nippen [nipn] <sw. V.; hat) [niederd.. wohl Intensivbildung zu mniederd. nipen = kneifen]: mit nur kurz geöffneten Lippen ein klein wenig trinken, einen kleinen Schluck kosten: sie trank nicht richtig, sie nippte nur; an einem Glas, am Wein n.; Ü Kohlweißlinge ... nippten aus den blaßblauen Röhrenblüten (Strittmatter. Wundertäter 61). Nippes ['nipds. auch: nips. nip] <P1.) [frz. nippes (älter) = Putzsachen; Hu.]: kleine Gegenstände. Figuren, meist aus Porzellan, die zur Zierde aufgestellt werden: Zerbrochene N. lagen da (Fühmann, Judenauto 97). Njppfigur, die; -. -en: vgl. Nippes. Nippflut [nip-]. die; -. -en [zu Tnippen]: flache, nur leicht am Ufer anschlagende Flut. Njppsachen <PI.>: svw. tNippes. Njpptide, die; -. -n [vgl. Nippflut]: geringer Unterschied des Wasserstands bei den Gezeiten. nirgend [nirgnt] <Adv.) [mhd. nKe)rgen(t). ahd. ni io wergin. tirgend] (veraltend): nirgends; nirgends [nirgnt^] <Adv.): an keinem Ort. Platz; an keiner Stelle: er war n. zu finden; ich fühle mich n. so wohl wie hier; er hält es n. lange aus; n. sonst/sonst n. gibt es eine so große Auswahl. nirgend-, (seltener:) nirgends-: -her <Adv.): von keinem Ort, aus keiner Richtung her; ^hin <Adv.>: an keinen Ort. in keine Richtung: Schritte ... die nirgendhin führten (Ch. Wolf. Nachdenken 200); ^wo <Adv.>: an keinem Ort. nirgends: nirgendwo auf diesem Platz war Schatten (Koeppen. Rußland 30); -woher <Adv.>: vgl. ^her; -wohin <Adv.>: vgl. -hin. Nirwana [nir'va:na]. das; -[s] [sanskr. nirväna. eigtl. = das Erlöschen. Verwehen]: (im Buddhismus) Endziel des Lebens als Zustand in völliger Ruhe, frei von allen Lebenstrieben: Endlich erreicht er in seiner letzten tödlichen Umarmung das N die vollständige Auflösung aller Begierden (Psyche 9. 1966.713). Nische [ni:fc]. die; -. -n [frz. niche. zu afrz. nichier = ein Nest bauen, über das Vlat. zu lat. nidus = Nest]: a) flache Einbuchtung. Vertiefung in einer Wand. Mauer: Im Stiegenhaus gab es viele -n. und in den -n standen bemalte Heilige (Simmel. Affäre 30); b) kleine Erweiterung eines Raumes: das Lokal: wie geschickt jedes Eckchen ausgenützt, wie listig überall versteckte -n ausgespart seien (Feuchtwanger. Erfolg 190); der Altar stand in einer N.; Ü eine ökologische N. (Biol.; Gebiet, in dem die ausschlaggebenden Lebens-. Umweltbedingungen einer bestimmten Tier- od. Pflanzenart das Überleben ermöglichen). Nischel [ntf|], der; -s. - [(ost)md.) (landsch. salopp): Kopf. Nischenaltar, der; -s, -e: in einer Nische (b) stehender Altar. Niß [ms], die; -. Nisse (veraltend). Nisse [nisd], die; -. -n [mhd. ni3(3e). ahd. (h)ni3l: Ei einer Laus (das an den Haaren festgeklebt ist). Nissenhütte I'nisn-]. die: -. -n [engl. Nissen hut. nach dem engl. Offizier Nissen (gest. 1930)1 (veraltend): (als Not Quartier errichtete) halbrunde Baracke aus Wellblech: sie hausten jahrelang in einer N. nissig [niSK;] <Adj.; nicht adv.): mit Nissen behaftet, voller Nissen: -e Haare. Nist- [nist-1: -höhle, die: Höhle zum Nisten; -kästen, der. mit einem Flugloch versehenes Häuschen aus Holz, das Vögeln zum Nisten dient; -platz, der; -statte, die (geh.); ^zeit, die: Zeit, in der ein Vogel sein Nest baut. nisten [nistn] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. nisten, zu TNestl: (von Vögeln) ein Nest bauen u. darin Eier legen, ausbrüten, die Jungen aufziehen: unter dem Dach nisten viele Schwalben; Ü die Schienen, in denen ... kein Schnee n. (geh.; liegenbleiben, sich festsetzen) kann (Fries. Weg 174). Nisus ['ni:zus], der; -, - [ni:zu:s; lat. nisus = Schwungl (Med., Psych.): (psychischer) Antrieb; N. sexualis [- ZE'ksua:lis] (Med., Psych.; Geschlechtstrieb). Niton[ni:ton].das; -s [engl, niton. zu lat. nitere = glänzen] (veraltet): svw. t Radon. Nitrat [ni'tra.t]. das; -[e]s. -e [zu tNitrum]: Salz der Salpetersäure; Nitrid [ni'tri.t], das; -s. -e: ehem. Verbindung von Stickstoff mit einem Metall. nitrier-. Nitrier-: ^harten <sw. V.; hat; nur im Inf. u. Part, gebr.) (Technik): die Oberfläche von Stahl durch Reaktion mit Substanzen, die Stickstoff abgeben, härten; --säure, die (Chemie. Technik): zum Nitrieren verwendetes Gemisch aus konzentrierter Salpetersäure u. konzentrierter Schwefelsäure; -stahl, der (Technik): durch Nitrierhärten an der Oberfläche gehärteter Stahl. nitrieren [ni'tri:ran] <sw. V.; hat) [zu TNitrum]: 1. (Chemie) eine organische Verbindung mit Salpetersäure behandeln, reagieren lassen. 2. (Technik) nitrierhärten; Nitrifikation [nitriflka't$io:n], die; -. -en [frz. nitrifleation] (Chemie. Landw.): Bildung von Salpeter durch Oxydation, die von Bakterien im Boden bewirkt wird; nitrifizieren [...fi't$i:ran] <sw. V.; hat) (Chemie, Landw.): durch Oxydation Salpeter im Boden bilden: nitrifizierende Bakterien: <Abl.:) Nitrifl- afenrag, die; -, -en (Chemie, Landw.): svw. f Nitrifikation; Nitril [ni'tri:l], das; -s, -e (meist PI.) (Chemie): organische Verbindung mit einer Cyangruppe; Nitrit [ni'tri:t, auch: ni'tnt], das; -s. -e: farbloses, in Wasser meist leicht lösliches Salz der salpetrigen Säure; Nitro- [ni.tro-. nitro'-; zu tNi- trogen] <Best. in Zus. mit der Bed.): die Nitrogruppe enthaltend, betreffend (z. B. Nitrobenzol); Nitrobaktgrien <P1.) (Chemie. Landw.): in gut durchlüfteten Böden u. Gewässern weitverbreitete, die Nitrifikation vollziehende Bakterien; NV> trobenzol« das; -s (Chemie): durch Nitrieren von Benzol hergestellte, farblose bis leicht gelb gefärbte, giftige Flüssigkeit mit bittermandelartigern Geruch; NitrofarbstofTe <P1.) (Chemie, Textilind.): die Nitrogruppe enthaltende, gelbe od. orangefarbene bis braune synthetische Farbstoffe; Nitrosen, Nitrosenum [...'ge.nüum)], das: -s [frz. nitrogene, eigtl. = Salpeter bildend, 31: nitre (< lat. nitrum, tNitrum) u. -gene < griech. -genes, t-gen; Salpetersäure) leitet sich von Stickstoff her]: svw. t Stickstoff; Zeichen: N; Nitroglyzerin« das; -s: ölige, farblose bis schwach bräunliche, geruchlose, sehr leicht u. heftig explodierende Flüssigkeit, die zur Herstellung von Sprengstoffen u. in der Medizin als gefäßerweiterndes Mittel verwendet wird; Nitrosrappe. die; -. -n (Chemie): als Bestandteil zahlreicher organischer Verbindungen auftretende einwertige Gruppe, die ein Stickstoff- u. zwei Sauerstoffatome enthält; Nitrophosphgt, das; -[e]s. -e: Stickstoff. Phosphor. Kali u. Kalk enthaltendes Düngemittel: nitros [nitro:s| <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Chemie): Stickstoffoxyd enthaltend; Nitrose [ni'tro:z3]. die: -. -n (Chemie): nitrose Schwefelsäure; Nitrozellulose, die; - (Chemie): durch Nitrieren von Zellulose hergestellte, weiße, faserige Masse, die beim Entzünden sehr rasch verbrennt u. für die Herstellung von Lacken u. Zelluloid od. für Sprengstoffe verwendet wird; Nitrum ['ni:trom], das; -s [lat. nitrum < griech. nitron = Laugensalz, Soda, Natron < ägypt. ntrtj); vgl. Natron] (veraltet): Salpeter. nitscheln [mLf|n] <sw. V.; hat) [Hu.] (Textilind.): Bänder von Fasern (mit Hilfe einer bestimmten Maschine) zürn Vorgarn verarbeiten. nitschewo! [nitjevo:] <Interj.) [russ. nitschewo] (ugs. scherzh. veraltend): macht nichts!, das spielt keine Rolle, hat nichts zu bedeuten. nival [niva.l] <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) [lat. nivalis, zu: nix (Gen.: nivis) = Schnee] (Met.): von Niederschlägen in fester Form, von Schnee. Eis. Eisregen geprägt: -es Klima; -es Abflußregime (bei einem Fluß geringer Wasserstand im Winter u. Hochwasser nach der Schneeschmelze). 1888
noch Niveau [ni'vo:]. das; -s. -s [urspr. = Wasserwaage < frz. niveau. dissüniliert aus afrz. live! < lat. llbella, tLibellel: 1. waagrechte, ebene Fläche; Hölienstufe (auf der sich etw. erstreckt): Straße und Bahnlinie haben das gleiche N.. verlaufen auf dem gleichen N.; Seit Tagen schon hatten sie das N. des Sees (den Wasserspiegel) gesenkt (Lenz. Brot 153). 2. Wertstufe o.a.. die etw. innehat, auf der sich etw. bewegt: das N. der Preise, der Kurse; Ü Die Möglichkeil, alle Länder auf das zivilisatorische N. (das Entwicklungsniveau) der Industrieländer zu heben (Gruhl. Planet 185). 3. geistiger Rang; Stand, Grad, Stufe der bildungsmäßigen, künstlerischen, sittlichen o.a. Ausprägung: ein hohes, beachtliches, gutes, geringes, niedriges N.; das künstlerische N. einer Veranstaltung; das geistige, moralische, wissenschaftliche N.; ein gewisses N. haben, zeigen; das N. halten, heben, senken; etw. hat kein, wenig N. (ist geistig anspruchslos); das Gebotene entspricht nicht dem N. (Bildungsgrad, Bildungsniveau) der Leser, Hören die Debatte bewegte sich auf einem erfreulichen N.; er blieb mit diesem Vortrag unter seinem [sonstigen! N.; ein Werk von respektablem N. niveau-, Niveau-: ^fläche, die (Math., Geogr.): Fläche, die auf gleicher Höhe (I b) liegende Punkte verbindet: ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Verkehrsw.): sich nicht auf dem gleichen Niveau (1) befindend, kreuzend: ein -er Zugang zu einer Haltestelle; die Kreuzung ist n.; ^»efäß, das (Technik): svw. t Ausgleichsgefäß; -gleich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Verkehrsw.): sich auf dem gleichen Niveau (1) befindend, kreuzend (Ggs.: ^verschieden); -kreuzung, die (Verkehrsw.): Kreuzung voti Strajien, Wegen. Gleisen auf gleicher Ebene, auf dem gleichen Niveau (1); ^linie, die: svw. T Höhenlinie; ^los < Adj.; -er. -este): sich auf einem niedrigen Niveau (3) bewegend; geistig anspruchslos, unbedeutend: eine -e Unterhaltung. Aufführung; -Senkung, die: die N. einer Straße, eines Sees; -Übergang, der (Verkehrsw.): vgl. ^kreuzung; -unterschied, der: 1. unterschiedliche Höhe des Niveaus (1): der N. zwischen der alten und der neuen Straße ist beträchtlich. 2. unterschiedlicher Grad des Niveaus (3): der N. der beiden Aufführungen, zwischen den beiden Aufführungen ist eklatant; -verschieden <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Verkehrsw.): sich nicht auf dem gleichen Niveau (1) befindend, kreuzend (Ggs.: ^gleich): eine -c Kreuzung; ^voll <Adj.>: sich auI einem hohen Niveau (3) bewegend; geistig anspruchsvoll, bedeutend: ein -er Vortrag; -e Dame sucht Herrenbekanntschaft. Nivellement [nivefo'mä:], das; -s. -s [frz. nlvellementj: 1. (bildungsspr.) das Nivellieren (J). 2. (Vermessungsw.) a) Messung u. Bestimmung von Höllenunterschieden im Gelände mit Hilfe des Nivelliergeräts; b) Ergebnis des Nivellements (2a); nivellieren [nive'lkran] <sw. V.; hat) [frz. niveler]: 1. (bildungsspr.) (Unterschiede, Gegensätze o.a.) durch Ausgleichung, Vermittlung o.a. auflieben, beseitigen, mildem: soziale, kulturelle Unterschiede n.; der nivellierende Charakter der Aufklärung (Greiner. Trivialroman 32). 2. (Vermessungsw.) Höhenunterschiede in einem Gelände mit Hilfe eines Nivelliergerätes bestimmen. 3. (selten) ebnen, planieren: das Gelände, einen Platz n.; <Zus. zu 2:> Nivel- Ikrgerät, das (Vermessungsw.): Meßgerät mit einem Ziel- fernrolir zum Bestimmen der Höhenunterschiede in einem Gelände. Nivellierinstrument, das (Vermessungsw.): svw. tNivelliergerät; <Abl.:) Nivellkrung, die; -. -en: das Nivellieren, Nivelliertwerden; nivellitisch lnive'li:tij] <Adj.; o. Steig.) (Vermessungsw.): das Nivellement (2) betreffend. nix IniksJ (Indefinitpron.) llandsch. Nebenform von t nichts] (ugs.): svw. tnichts: das macht n.; Nix ist. Weder so noch so (Degener, Heimsuchung 37). Njx, der: -es. -e Imhd. nickes. ahd. nicchus. urspr. = badendes^ im Wasser lebendes) WesenKgerm.Myth.): Wassergeist, der versucht. Menschen ins Wasser hinabzuziehen: Nixe ['niksal, die; -, -n [mhd. nickese. ahd. nicchessa] (germ. Myth.): weiblicher Wassergeist (mit einem in einem Fischschwanz endenden Unterkörper); Seejungfrau. Meerjungfrau: das Antlitz einer N. auf dem Grunde eines Teiches (Jahnn. Geschichten 179); Ü er betrachtete gern die -n (scherzh.; die badem/en Mädchen) am Strand; nixenhaft (Adj.; -er, -este) (geh.): einer Nixe ähnlich, wie eine Nixe: sie glitt n. durch das Wasser. nobel ['no:b(l <Adj.; nobler, -ste) [frz. noble < lat. nöbilis. eigtl. = bekannt]: 1. (geh.) in bewundernswerter Weise großmütig, edel!gesinnt!, menschlich vornehm: ein nobler Charakter; eine noble Gesinnung. Denkart. Geste; n. handeln. 2. (oft spött.) elegant [wirkend]; luxuriös: ein nobles (hohen Ansprüchen genügendes, teures) Hotel; sie kleidete sich mit nobler Extravaganz; noble (vornehme und datier kostspielige) Passionen; das ist also dein neues Feuerzeug? Nobel, n.! Echt Gold, was? 3. (ugs. emotional) großzügig (2). freigebig; ein nobles Trinkgeld. Geschenk; daß er dir dafür nichts berechnet hat. finde ich n. von ihm; sich n. zeigen. Nobel- (oft spött.) <Best. von Zus. mit der Bed.>: luxuriös, vornehm, z. B. Nobelball (österr.. oft scherzh.; Ball in vornehmem Ralimen), Nobelherberge (oft scherzh.; vornehmes Luxushotel). Nobelhotel. Nobelium [no'be:lium]. das; -s [vgl. Nobelpreis]: chemisches Element aus der Reihe der Transurane; Zeichen: No; Nobelpreis [no'bel-], der; -es. -e: von dem schwed. Chemiker u. Industriellen A. Nobel (1833-1896) gestifteter, jährlich für hervorragende kulturelle, wissenschaftliche Leistungen auf verschiedenen Gebieten verliehener Geldpreis: der N. für Literatur. <Zus.:> Nobelpreisträger, der: jmd., dem ein Nobelpreis verliehen worden ist. Nob^lpreisträgerin, die: w. Form zu T ^Preisträger. Nobiles [no:bile:s] <P1.> Hat. nöbiles] (hist.): Angehörige der Nobilität (a) im alten Rom; Nobili [no:bili] <P1.> [ital. nobili < lat. nöbiles] (hist,): Angehörige der adligen Geschlechter in den ehemaligen italienischen Freistaaten; Nobilität [nobili'te:t]. die; - [lat. nöbilitäs. eigtl. = Berühmtheit]: a) (hist.) Amtsadel im alten Rom; b) (bildungsspr. veraltet) svw. tAdel; Nobilitation [nobilita t^io:n]. die; -. -en Im lat. nobilitatio, zu lat. nöbilitäre. tnobilitiren] (bildungsspr.): svw. tAdelung; nobilitieren [nobiIi'ti:ren] <sw. V.; hat) [lat. nöbilitäre = berühmt machen] (bildungsspr.): svw. t adeln; (AbDNobilitjßrung, die; -. -en (bildungsspr.): svw. t Adelung; Nobility [noo'bihti], die; - [engl, nobility < lat. nöbilitäs] (bildungsspr.): Hochadel Großbritanniens. Nobiskrug [no:bis-]. der. -[e]s. ...krüge [aus dem Niederd. < mniederd. nobiskröch. wahr seh. aus gaunerspr. nobis (für lat. nön) = nicht(s). nein (in Zus. zur Bez. von Minderwertigem) und f Krug (2); zunächst = schlechtes (an einer Gemarkungsgrenze gelegenes) Gasthaus, dann = (letzte) Herberge am Ende des Lebensweges] (Volksk.): Hölle; Nobiswlrt, der; -[e]s. -e (Volksk.): Teufel. Noblesse [no'blesa. auch: nobles], die: -. -n [frz. noblesse. zu: noble, tnobel]: 1. (veraltet) svw. tAdel (I. 2). 2. <o. PI.) (bildungsspr.) a) noble (1). vornehme Art; edles, großmütiges Wesen; b) noble, vornehme, elegante Erscheinung. Wirkung: die [natürliche] N. seines Auftretens; Ü die Schlankheit und N. (harmonische Schönheit) der Bauglieder ist unrömisch (Bild. Kunst 3. 23); noblesse oMtoe [nobleso'bli:3; frz. = Adel verpflichtet] (bildungsspr.. oft scherzh.): eine höhere gesellschaftliche Stellung verpflichtet zu Verhaltensweisen, die von anderen nicht unbedingt erwartet werden. noch [nax; I. mhd. noch. ahd. noh. aus: nu (tnun) u. -h (in Zus.) = auch. und. eigtl. = jetzt auch; II. mhd. noch, ahd. noh. zusgez. aus: ne = nicht u. ouh = auch, eigtl. = auch nicht]: I. <Adv.) 1. a) drückt aus, daß ein Zustand. Vorgang nicht beendet ist, weiterhin anhält [aber möglicherweise bald beendet sein wird] (Ggs.: nicht mehr): sie ist n. wach. n. krank; du bist n. zu jung dafür, er war damals n. hier; er zögert n.; ich bleibe n. ein Weilchen; ein n. ungelöstes Problem; es ist n. zu früh dafür; wir sind n. weit vom Ziel entfernt; das gibt es n. heute/heute n.; n. nach Jahren; er hat [bis jetzt] n. immer, jedesmal, nie gewonnen; es regnet kaum n. (es regnet fast nicht mehr): (betont, meist in Spitzenstellung:) n. hast du die Möglickeit mitzumachen; n. regnet es nicht (es regnet jetzt noch nicht, aber (vielleicht, walirscheinlichl bald); b) (unbetont) als Partikel mit der Funktion, einer Äußerung eine bestimmte emotionale Färbung zu geben (z. B. Zustimmung, Anerkennung. Begeisterung): das ist n. Qualität!: auf ihn kann man sich wenigstens n. verlassen!; c) (unbetont, in Verbindung mit einer Mengenangabe o. ä.) drückt aus. daß es sich um etw. handelt, was von etw. übriggeblieben ist: ich habe [nur] n. zwei Mark; es dauert jetzt n. fünf Minuten; es sind n. 10km bis zur Grenze; Beuteltiere gibt es [fast nur] n. in Australien; dann bleibt [nur] n. eines zu klären; es fehlt n. eine Mark. 2.a) bevor etw. anderes geschehen kann, bevor etw. anderes geschieht [das es unmöglich macht]: ich mache das [jetzt, dann] n. fertig: 119 GDW 1889
Nock ich muß erst n. duschen; er ist n. [schnell] einkaufen gegangen: ich möchte [bevor dupehst] n. etwas fragen; b) drückt aus, daß etw. nach der Überzeugung des Sprechers (zu einem unbestimmten Zeitpunkt) in der Zukunft eintreten wird; irgendwann später einmal, zu gegebener Zeit; schließlich: er wird n. kommen; er wird n. [einmal] Weltmeister; ich will es mal aufheben, vielleicht kann man es n. mal gebrauchen; c) (unbetont) als Partikel mit der Funktion, einer Äußerung eine bestimmte emotionale Färbung zu geben (z.B. Erregung): du wirst es n. bereuen!; (ugs.:) er wird sich n. wundern; d) wenn nichts geschieht, es zu verhindern: womöglich [sogar]: du erkältest dich n. [wenn du nicht aufpaßt]; du kommst n. zu spät [wenn du so trödelst]; er wird dich [womöglich] n. überrunden. 3.a) (in Verbindung mit einer Zeitangabe oder einer Ortsangabe, die eine Zeitangabe ersetzt) drückt aus, daß der genannte Zeitpunkt relativ kurz vor einem bestimmten anderen [an dem die jeweilige Situation entscheidend verändert ist] liegt: gestern habe ich n./n. gestern habe ich mit ihm gesprochen [heute ist er tot]; das hätte n. vor Jahresfrist niemand für möglich gehalten; in Köln (als wir in Köln waren) lief der Motor n. einwandfrei; b) (in Verbindung mit einer Zeitangabe od. einer Ortsangabe, die eine Zeitangabe ersetzt) räumt ein. daß es sich um einen den Umständen nach sehr frühen Zeitpunkt, sehr begrenzten Zeitraum handelt u. betont gleichzeitig die Zeitbzw. Ortsangabe: n. am selben Abend; das muß n. diese Woche, vor Monatsende erledigt werden; n. ehe er/ehe er n. antworten konnte, legte sie auf; er wurde n. am Unfallort operiert; c) drückt aus, daß das jeweilige Geschehen, der jeweilige Zustand, von dem die Rede ist. einige Zeit später nicht mehr möglich [gewesen] wäre: er hat den Krieg n. miterlebt; er hat seinen Urgroßvater n. gekannt; daß er das n. erleben durfte!; Ich hab* Dich ja n. (schon) gekannt, wie Du so klein warst (Chotjewitz. Friede 140); d) drückt aus. daß der Endpunkt einer Entwicklung nicht erreicht ist, daß der Rahmen des Vertretbaren, Akzeptablen, Möglichen, Wahren o. ä. nicht verlassen ist. obwohl eine Tendenz dazu besteht, obwohl dazu nur wenig fehlt, obwohl es so scheint: das lasse ich mir [geradel n. gefallen; das wirst du n. [alleine] schaffen!; das geht n.; das ist [im Vergleich] n. billig; er hat n. Glück gehabt; seine Leistung ist n. ausreichend; es ist immer n. teuer [genug]; er hat n. bremsen können; der Koffer geht [gerade, kaum] n. zu; das [allein] ist n. [lange] kein Grund; wenn er sich [wenigstens] n. entschuldigt hätte; das ist ja n. [einjmal gutgegangen (ugs.; das ist ja gerade noch gut gegatt- gen); e) (unbetont) als Partikel mit der Funktion, einer Äußerung eine bestimmte emotionale Färbung (z.B. Erstaunen. Empörung) od. ihr Nachdruck zu verleihen: das kostet n. keine fünf Mark, dauert n. keine zehn Minuten; das darf ich ja wohl n.. oder?; da kannst du n. lachen?; n. (sogar) in der größten Hitze trägt er seinen Pullover, er kann n. nicht einmal lesen. 4.a) drückt aus. daß etw. [Gleiches] zu etw. anderem, bereits Vorhandenem hinzukommt, oft andere Adverbien (wie außerdem, zusätzlich, dazu usw.) verstärkend; außerdem; [möchtest du] n. ein Bier?; dumm und dazu n./n. dazu frech; wer war n. da?; er hat [auch, außerdem] n. ein Fahrrad; er ist nebenbei n. Maler; n. eines [möchte ich sagen]: ...; er war danach n. oft hier; hinzu kommt n.. daß ...; wenn man alt ist und [dann auch] n. allein; ich habe es n. [einjmal, einige Male gemacht; n.! (Kinderspr.; ich will noch mehr): n. [einjmal so lang wie (doppelt so lang wie); (betont:) was soll ich denn n. tun?; *n. und n./(ugs. scherzh.:) n. und nöcher (in großer Menge, Anzafil, in hohem Maße; sehr viel): er hat Geld n. und nöcher; n. und nochmals/n. und n. einmal (immer wieder); b) in Verbindung mit einem Komparativ o.a.. betont den höheren Grad o.a.: es ist heute n. wärmer als gestern; nein, es war n. anders; darüber hat er sich n. mehr gefreut; (nachgestellt, geh.:) sie ist schönern. als Aphrodite. 5. (n. + so) verstärkt das folgende Wort u. zeigt ein konzessives Verhältnis an: er lacht über jeden n. so albernen Witz; kein Mensch, [und] mag er [auch] n. so stark sein, kann das tragen; du kannst n. so [sehr] bitten, es wird dir nichts nützen. 6. (in Fragen) drückt aus, daß man nach etwas eigentlich Bekanntem fragt, an das man sich im Augenblick aber [trotz Anstrengung] nicht erinnern kann: wie heißt/hieß er n.?; wie geht/ ging das Spiel [doch] n.? II. <Konj.) schließt in Korrelation mit einer Negation o.a. ein zweites [und weitere] Glieder einer Aufzählung an; und auch nicht: weder groß n. klein; er kann weder lesen n. schreiben; (geh.:) er hat keine Verwandten/nicht Verwandte n. Freunde; das kann niemand wissen n. [auch nur] ahnen; nicht er n. seine Frau n. seine Kinder; (in Korrelation mit „ohne44, selten:) er tat es, ohne zu murren n. zu klagen; <Zus.:> NQchneschäft, das(Börsenw): Termingeschäft,bei dem Käufer od. Verkäufer durch Zahlung einer Prämie das Recht erwirbt, über die vereinbarte Menge hinaus eine nochmalige Lieferung bzw. Abnahme der gleichen Menge zu verlangen; nochmalig [...ma:lKj] <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: wiederholt, erneut: eine -e Überprüfung. Leistungssteigerung; nochmals [...ma:ls] <Adv.>: a) ein weiteres Mal, noch einmal: ich möchte das n. betonen; n. (ich frage noch einmal): wo waren Sie zwischen 19 und 20 Uhr?; da helfe nur Ruhe. Ruhe und n. Ruhe (vor allem sehr viel Ruhe; Kempowski. Tadelloser 110); n. (wiederum) einige Minuten später (Plie- vier, Stalingrad 330); b) drückt aus, daß ein Vorgang unterbrochen, verzögert wird, daß ein Zustand vorläufig rückgängig gemacht wird, daß eine schon abgeschlossene Angelegenheit wieder aufgenommen wird: er hatte den Motor schon angelassen, da stieg er n. aus; da mußte er das mit viel Mühe verschnürte Paket n. aufmachen. 'Nock [nok], das; -[e]s, -e. auch: die; -. -en [niederd.; vgl. niederl.nok,schwed.nock(e);urspr.wohl = hervorstehendes, abgerundetes Ende von etw.l (Seemannsspr.): a) Ende eitler Spiere; b) seitlich hervorragender Teil einer Kommandobrücke; *Nock [-], der; -s, -e (bayr., österr.): Felskuppe, Hügel. Nöck [ncekl. der; -en. -en [dän. nöck, schwed. näck. TNix] (germ. Myth.): alter, häßlicher männlicher Wassergeist, der durch Gesang Menschen ins Wasser zu locken versucht. Nocke [nakd], die; -. -n. 'Nocken l'nokn], die; -. - [wohl landsch. Nebenf. von T'Nock] (bayr., österr.): 1. (selten) svw. t Nockerl. 2. (abwertend) dumme, eingebildete Frau: na. hat die N. später einen Adligen bekommen? (Doderer. Dämonen 607). Pocken [-], der; -s. - [wohl zu t 'Nock] (Technik): Vorsprung an einer Welle, Scheibe od. fest auf einer Welle o. ä. sitzender, (im Querschnitt) an einer Stelle eine Ausbuchtung aufweisender Ring zur Übertragung von Impulsen auf ein anderes Maschinenteil. Nocken- (Pocken): -Schalter, der (Elektrot.): Schalter, bei dem mit Hilfe von 2Nocken Kontakte geschlossen u. geöffnet werden; -Scheibe, die (Technik): mit einer oder mehreren 2Nocken versehene Scheibe; ^Steuerung, die (Technik): Steuerung (von ^Ventilen o.a.) durch 2Nocken; --welle, die (Technik): mit 2Nocken versehene Welle. nöckerig: tnöckrig. Nockerl [nokel], das; -s, -n [mit südd. Verkleinerungssuffix zu T,2Nock, eigtl. = kleiner Berg] (österr., bayr.): 1. (meist Pl.> (Kochk.) Klößchen aus Mehl, Grieß u. a. als Suppeneinlage, (in größerer Form) als Beilage od. als Hauptbestandteil eines Gerichts: Salzburger -n (Schaumgebäck, das heiß gegessen wird). 2. (ugs. scherzh.) [dummes] junges Mädchen; <Zus.:> Npckerlsuppe, die: Suppe mit Nockerln (1). nöckrig,(seltener:)nöckerig [noek(3)nc] <Adj.) [zu niederd. nöckern = nörgeln, wohl lautm.] (landsch. abwertend): [ständig] unzufrieden, nörglerisch: eine schieche Tochter, einen nöckrigen häßlichen Sohn (Fallada, Mann 43). Nocturne [nok'tYrn], das; -s, -s od. die; -. -s [frz. nocturne, eigtl. = nächtlich < lat. nocturnus, TNottumol (Musik): 1. elegisches od. träumerisches Charakterstück in einem Satz (für Klavier od. Orchester). 2. (selten) svw. t Notturno. Nodi: PI. von TNodus; Nodus [no:dos], der; -, Nodi [lat. nödus = Knoten]: 1. (Med.) knotetiförmiges Gebilde, Knoten. 2. (Bot.) oft knotenförmig verdickte Ansatzstelle eines Blattes. 3. (Kunstwiss.) Knauf am Schaft eines Gerätes (z. B. eines Kelchs, eines Leuchters). Noem [no'e:m], das; -s, -e (Sprachw.): kleinste begriffliche Einheit: kleinstes Bedeutungselement eines Semems; Noema [no.ema], das; -s, Noemata [noe:mata; griech. nöema = Gedanke. Sinnl (Philos): 1. Gegenstand des Denkens, Gedanke. 2. (in der Phänomenologie) Inhalt eines Gedankens im Unterschied zum Denkvorgang; Noematik [no- e'ma:tik], die; - (Sprachw.. Kommunikationsf): Theorie, die die Beziehungen der Noenie untereinander sowie ihre Kombinationsmöglichkeiten zum Gegenstatul hat; Noesis [no:ezis], die; - [griech. nöesis = das Denken] (Philos.): 1890
Nominativ 1. geistige Tätigkeit, das Denken. 2. (in der Phänomenologie) Denkvorgang im Unterschied zum Inhalt eines Gedankens; Noetlt [no'e:tik]. die; -: (Philos.) Lehre vom Denken, vom Erkennen geistiger Gegenstände; noetisch Ino'e:tiIl <Adj.; o. Steig.): I. die Noetik betreffend. 2. die Noesis betreffend. Noir [nQa:r], das; -s [frz. noir]: Schwarz als Farbe u. Gewinnmöglichkeit beim Roulett. no iron [nooaidn; nach engl, non-iron = bügelfrei, eigtl. = kein Bügeleisen] (Textilind.): svw. tbügeifrei; <Zus.:> No-iron-Btae, die. No-iron-Hemd, das. Noteette [ngazatl. die; - [frz. noisette. eigtl. = Haselnuß. Vkl. von: noix < lat. nux = Nuß]: I. kurz für TNoisette- schokolade. 2. (meist PI.) (Kochk.) svw. tNüßchen (2); <Zus:> Noisetteschokolade, die: mit fein gemahlenen Haselnüssen durchsetzte Milchschokolade. Noktambulfcmus [naktambu'lismos]. der; - [zu lat. noctü = nachts u. ambuläre = herumgehen 1 (Med.): svw. t Somnambulismus; Nokturne [naktorna]. die; -. -n (Musik selten): eindeutschend für t Nocturne. Nöl- (bes. nordd. abwertend) bliese, die: svw. t ^suse; ^peter, der: männliche Person (bes. Junge), die nölt; ^suse, die: weibliche Person (bes. Mädchen), die nölt. Vgl. Heulliese, -peter. -suse. nölen I'n0:bn] <sw. V.; hat) [niederd.. md.; urspr. wohl lautm.] (bes. nordd. abwertend): etw. (ärgerlicherweise) nur sehr langsam tun: nöl nicht so lange! nolens volens [no:lens vo:lens; lat. = nicht wollend - wollend] (bildungsspr.): nur widerstrebend, ungern; notgedrungen; wohl oder übel: er mußte es n. v. zugeben. Nöler[no.lB].der;-s.- [zu tnölen] (bes. nordd. abwertend): langsamer, schwerfälliger Mensch; Nölerei [no:b'r^J]. die; - (bes. nordd. abwertend): I dauerndes] Nölen; nölig [n0:li<;] <Adj.) (bes. nordd. abwertend): in ärgerlicher Weise langsam, schwerfällig: er ist schrecklich n. Nolimetanaere [no.lime'tangera]. das; -. - [1: lat. = berühre mich nicht!; 2: nach Joh. 20. 14ff.]: I. (Bot. veraltet): svw. tRührmichnichtan. 2. (Kunstwiss.) Darstellung der biblischen Szene, in der der auferstandene Jesus Maria Magdalena erscheint. Nomade [no'ma:dD]. der; -n. -n [lat. nomades < griech. nomädes. zu: nomäs =#Viehherden weidend u. mit ihnen umherziehend.zu:nome.nomös = Weide(platz)]: Angehöriger eines l Hirten]Stammes od. [•]Volkes, das innerhalb eines begrenzten Gebietes umherzieht. Nomaden-: Mlasein.das: durch Umherziehen gekennzeichnete Lebensweise eines Menschen; -leben, das <o. PI.): svw. t ^dasein; -stamm, der; -volk, das; ^zelt. das. nomadenhaft <Adj.; Steig, ungebr.): in der Art eines Nomaden umherziehend]; Nomadentum, das; -s: I. svw. t Nomadismus (I). 2. svw. !-dasein; nomadisch <Adj.; o. Steig.): die Nomaden betreffend, kennzeichnend, zu den Nomaden gehörig: die -e Daseinsform; -e Weidegebiete; nomadisieren [nomadi'zi:ran] <sw. V.; hat): a) als Nomade leben, umherziehen; nomadisierende Stämme; Ü So möcht* ich tagelang einmal losziehen, n.. mit Hund und Flinte (Fr. Wolf, Zwei 191); b) zu Nomaden machen: bereits seßhafte Stämme wurden durch die Ausbreitung des Islam wieder nomadisiert; <Abl.:) Nomadiskrung, die; Nomadismus [...dismos]. der; -: 1. nomadische Wirtschafts-. Gesellschafts- u. Lebensform. 1. (Zool.) [durch Nalirungssuche u. arteigenen Bewegungstrieb bedingte] ständige [Gruppen] Wanderungen von Tierarten. No-Maske [no:-]. die; -. -n [jap. nö, eigtl. = Fähigkeit. Talent]: Maske der Schauspieler im No-Spiel. Nom de auerre [nöd'gE:r]. der; - - -. -s - - [nöd'gcrr; frz.. urspr. = Name, den jeder beim Eintritt in die Armee annahm]: frz. Bez. für Deck-. Künstler-, auch Spottname. Nomen [nomanl. das; -s, Nomina [lat. nömen = Name] (Sprachw.): I. svw. tSubstantiv: N. acti [- aWi] (Sprachw.; von einem Verb abgeleitetes Substantiv, das das Ergebnis eines Geschehens bezeichnet, z. B. ..Bruch44 zu ..brechen44); N. actionis [- ak'tßio:nis] (Sprachw.; von einem Verb abgeleitetes Substantiv, das ein Geschehen bezeichnet. z.B. „Schlaf4 zu ..schlafen4'); N. agentis [- agentis] (Sprachw.; von einem Verb abgeleitetes Substantiv, das das [handelnde! Subjekt eines Geschehens bezeichnet. z.B. ..Läufer4* zu ..laufen4); N. gentile [- g£n'ti:b] <PI. Nomina gentilia) (in der Antike [an zweiter Stelle stehender] Geschlechtsname der Römer, z. B. Gaius Julius Caesar); N. instrumenti [- mstrumenti] (Sprachw.; von einem Verb abgeleitetes Substantiv, das ein Gerät oder Werkzeug, das Mittel einer Tätigkeit bezeichnet. z.B. „Bohrer44 zu „bohren44); N. proprium [- pro.prium] <PI. Nomina propria) (Sprachw.): svw. t Eigenname. 2. deklinierbares Wort, das weder Pronomen noch Artikel ist (zusammenfassende Bezeichnung für Substantiv u. Adjektiv); nomen est amen [- est o:mdn; lat.] (bildungsspr.): der Name deutet schon darauf hin. legt das nahe: Rolf Bäcker hat inzwischen - n. est o. - eine Stelle in einer Brotfabrik angetreten; Nomenklator [nomen- kla.tor. auch: ...to:g], der; -s. -en [...kla'toran; lat. nömen- clätor = Namennenner] (Wissensch.): svw. tNomenklatur (b); nomenkbtorbch [nomenkla'tOTiÜ <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Wissensch.): eine Nomenklatur betreffend; im Hinblick auf eine Nomenklatur: diese Schreibung ist n. festgelegt; Nomenklatur [nomenkla'tu:?]. die; -. -en [lat. nömenclätüra = Namenverzeichnis] (Wissensch.): a) System der Namen u. Fachbezeichnungen, die für ein bestimmtes Fachgebiet, einen bestimmten Wissenschaftszweig o. ä. [allgemeine] Gültigkeit haben: eine international verbindliche N.; die N. der Chemie; U die N. (der Sprachgebrauch) des Klassenkampfs; b) Verzeichnis der für ein bestimmtes Fachgebiet, einen bestimmten Wissenschaftszweig gültigen Namen u. Bezeichnungen: in einer N. nachschlagen; Nomina: PI. von tNomen; nominal [nominal] <Adj.; o. Steig.) [frz. nominal < lat. nöminälis = zum Namen gehörig, namentlich]: l.a) (Sprachw.) das Nomen (2) betreffend, zur Wortart Nomen gehörend; b) svw. T substantivisch: -er Stil (tNominalstil). 2. (Wirtsch.) dem Nennwert nach, zahlenmäßig (Ggs.: real 3): -e Lohnerhöhungen. Nominal-: Mibstraktum, das (Sprachw.): von einem Nomen (2) abgeleitetes Abstraktum (2) (z.B. „Schwärze44 zu „schwarz44); -betrag, der: svw. tNennbetrag; -definition, die (Philos.): Angabe der Bedeutung eines Wortes, einer Bezeichnung (Ggs.: Realdefinition); hinkommen, das (Wirtsch.): (in Form einer bestimmten Summe angegebenes) Einkommen, dessen Höhe allein nichts über seine Kaufkraft aussagt (Ggs.: Realeinkommen); -form, die (Sprachw.): infinite Form eines Verbs (z. B. erwachend); -kapital, das (Wirtsch.): a) Grundkapital einer Aktiengesellschaft; b) Stammkapital einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung; -kompositum, das (Sprachw.): Kompositum, dessen Glieder aus Nomina (2) bestehen (z. B. Wassereimer, wasserscheu); -lohn, der (Wirtsch.): vgl. -einkommen; -phrase, die (Sprachw.): Wortgruppe in einem Satz mit einem Nomen (2) als Kernglied; syntaktische Konstituente, die aus einem [von weiteren Elementen modifizierten] Nomen (2) besteht; -präfix, das (Sprachw.): Präfix, das vor ein Nomen (2) tritt (z. B. Ur-. ur- in Urbild, uralt); -satz, der (Sprachw.): a) aus einem od, mehreren Nomina bestehender Satz ohne Verb (z. B. Viel Feind', viel Ehr1!); b) Satz, dessen Prädikat aus Kopula (b) u. Prädikatsnomen besteht (z. B. er ist Bäk- ker); --Stil, der <o. PI.) (Sprachw.): sprachlicher Stil, der durch eine I als unschön empfundene] Häufung von Substantiven [die von Verben abgeleitet sind] gekennzeichnet ist; Mvert, der (Wirtsch.): svw. TNennwert. nominalisieren [nominali'zi:ran] <sw. V.; hat) [zu tnominal (1)] (Sprachw.): I. substantivieren. 2. einen ganzen Satz in eine Nominalphrase verwandeln (z. B. der Hund bellt - das Bellen des Hundes); <Abl.:> Nominalisk- rung. die; -, -en: (Sprachw.): das Nominalisieren (1. 2); Nominalismus [...'lismos], der; -: 1. (Philos.) Denkrichtung, nach der die Begriffe nur als Neunen, Bezeichnungen für einzelne Erscheinungen der Wirklichkeit fungieren, d. h. als Allgemeinhegriffe nur im Denken existieren //. keine Entsprechungen in der Realität haben (Ggs.: Realismus 3). 2. (Wirtsch.) volkswirtschaftliche Theorie, nach der das Geld einen Wert nur symbolisiert (Ggs.: Metallismus); Nominalist [nomina'hst]. der; -en. -en: I. (Philos.) Vertreter des Nominalismus (1). 2. (Wirtsch.) Vertreter des Nominalismus (2); nominaljstisch <Adj.; o. Steig.): zum Nominalismus (1.2) gehörend, ihn betreffend; Nomination [nomina't£jp:n]. die; -. -en [lat. nöminätio = Benennung]: a) (kath. Kirchenrecht) Ernennung eines bischöflichen Beamten;, b) (hist.) Benennung eines Bewerbers für ein Bi- schirfsamt (durch eine Landesregierung); c) (selten) svw. tNominierung; Nominativ ['no:minati:fl, der; -s. -e [...i:va; spätlat. (casus) nöminätlvus = zur Nennung gehörender Fall)] (Sprachw.): I. <o. PI.) Kasus, in dem vor allem die den Kern eines grammatischen Subjekts bildenden deklinier- 119' 1891
nominativisch baren Wörter stehen u. dessen / singularische / Formen als Grundformen der deklinierbaren Wörter gelten; Werfall, erster Fall: das Substantiv steht im N. [Plural]; Abk.: Nom. 2. Wort, das im Nominativ (1) steht: der Satz enthält zwei -e; ..er" ist [ein] N. [Singular]; absoluter N. (außerhalb eines syntaktischen Gefuges stehender, nur etwas nennender Nominativ); <Abl.:> ngminativiflch [...vif] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Sprachw.): den Nominativ betreffend; im Nominativ stehend; nominell [nominell <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [mit französierender Endung zu frz. nominal, tnominal]: 1. (bildungsspr.) [nur] dem Namen nach [bestehend, vorhanden]; [nur] auf dem Papier [stehend]; nach außen hin zwar so bezeichnet, so angegeben, aber nicht wirklich: der Verein hat 200 -e Mitglieder; n. ist er nur Berater des Präsidenten. 2. (Wirtsch.) svw. tnominal (2); nominieren [nomi'ni.ran] <sw. V.; hat) [lat. nöminäre = (be)nen- nen]: (als Kandidaten bei einer Wahl, als Anwärter auf ein Amt. als Teilnehmer an einem Wettkampf o. ä.) bestimmen, benennen: jmdn. [als Kandidaten] für eine Wahl n.; jmdn. zu einer Wahl n.; einen Nachfolger n.; einen Fußballspieler [für ein Spiel] n. (Sport; aufstellen): eine Mannschaft n. (Sport; die Aufstellung einer Mannschaft verbindlich festsetzen): <Abl.:> Noroinjenmg, die; -. -en: a) das Nominieren; b) das Nominiertwerden. Nomogr^mm [nomo], das; -s; -e [zu TNomos u. t-gramm] (Math.): Schaubild. Zeichnung als Hilfsmittel zum graphischen Rechnen: ein N. aufstellen, zeichnen; Noraographk [nomo-]. die; -. -n [...i:an: t-graphie] (Math.): Teilgebiet der Mathematik, das die verschiedenen Verfahren zur Aufstellung von Nomogrammen u. deren Anwendung zum Gegenstand hat: <Abl.:> nomomphisdi [nomo-] <Adj.; o. Steig.) (Math.): zur Nomographie gehörend, sie betreffend: mit den Mitteln der Nomographie: -e Darstellung; eine Gleichung n. lösen; Nomokratie [...kra'ti:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. krateln = herrschenI (jur.): Ausübung der Macht nur im Namen der Gesetze; Nomos [nomosl. der; -. Nomoi [...m^y; griech. nomos]: 1. (Philos.) menschliche Ordnung, von Menschen gesetztes Recht (im Unterschied zum Naturrecht, göttlichen Recht). 2. (Musik) nach festen, ursprünglich für kultische Zwecke entwickelten Modellen. Regeln komponierte / gesungene] Weise der altgriechischen Musik: nomosyntykttsdi <Adj.; o. Steig.); Nomosyntax, die; - (Sprachwiss.): Syntax des Inhalts eines Satzes (Ggs.: Mor- phosyntax); nomothetisch [nomo'te:tif] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. thetikös = bestimmend] (Wissenschaftstheorie): (von wissenschaftlichen Aussagen) auf die Aufstellung von Gesetzen, auf die Auffindung von Gesetzmäßigkeiten zieletul. Non[no:n].die; -. -en: svw. TNone (1); Nonagon [nonago:n]. das; -s. -e [zu lat. nönus = der neunte u. griech. gönia = Winkel] (Math.): Neuneck; nonagonal [...gona.l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Form eines Notiagons. Non-book [nonbuk], das; -s. -s [zu engl.-amerik. non book = kein Buch (seiend)]: svw. TNon-book-Artikel; Non- book-Abteilung, die; -, -en: einer Buchhandlung angeschlossene Abteilung, in der Non-book-Artikel verkauft werden; Non-book-Artikel, der; -s. - <meist PL): in einer Buchhandlung angebotener Artikel, der kein Buch ist (z. B. Spiele, Schallplatten). Nonchalance [nÖJa'läs], die; - [frz. nonchalance. t nonchalant] (bildungsspr.): selbstgefällige [liebenswürdige j Lässigkeit. Ungezwungenheit. Unbekümmertheit: jmdm. mit gemachter, gespielter N. entgegentreten; ich bemühte mich um eine graziöse N. (veraltend; spielerisch-elegante Leichtigkeit; Genet [Übers.]. Miracle 78); nonchalant [nöjalä:; bei attr. Gebrauch: nöja'lant...] <Adj.; -er, -este) [frz. nonchalant, aus: non- = nicht- u. (a)frz. chalant, 1. Part, von: chaloir < lat. calere = sich erwärmen für jmdn.. etw.] (bildungsspr.): /liebenswürdig] ungezwungen, unbekümmert, lässig: mit -er Gebärde. Gelassenheit; mit -em Lächeln; n. über etw. hinweggehen. None ['no-.nal. die; -. -n [1: mlat. nona < lat. nöna (höra) = die 9. Stunde; 2: lat. nönus = der neunte]: 1. (kath. Kirche) Höre (a) des Stundengebets (um 15 l/ArJ.2.(Musik) a) der neunte Ton einer diatonischen Tonleiter; b) Intervall von neun diatonischen Tonstufen; Nonen ['no:nanl <PI.) [lat. Nönae (dies)]: im altrömischen Kalender der neunte Tag vor den Iden; Ngnenakkord, der; -[e]s, -e [zu TNone (2)] (Musik), aus vier Terzen bestehetuler Akkord; Nonett [no'nct], das; -s. -e [ital. nonetto. zu: nono = der neunte, geb. nach t Duett, Quartett] (Musik): a) Komposition für neun Soloinstrumente: ein N. spielen, schreiben; b) aus neun Instrumentalsolisten bestehemies Ensemble. Non-fiction[non'fikjsn].das;-s,-s[engl.-amerik.non fiction = nicht Erdachtes] (bildungsspr.): Sach- od. Fachbuch. nonfiaurativ [nonflgura'ti.f. auch: no:n-; aus lat. non = nicht u. tfigurativ] <AdJ.; o. Steig.) (bild. Kunst): nicht gegenständlich, gegenstandslos (2). Non-food-Abteiking [nDnfu:d-], die; -. -en [engl, non food = nicht Lebensmittel]: Abteilung in einem vorwiegend auf Lebensmittel ausgerichteten Supermarkt, in der Non-food- Artikel angeboten werden; Non-food-Artikel, der; -s. - <meist PI.): in einer Abteilung eines vorwiegend auf Lebensmittel ausgerichteten Supermarkts angebotener Artikel, der nicht zur Kategorie der Lebensmittel gehört (z. B. Elektrogerät); Non-ftfods <PI.>: svw. tNon-food-Artikel. non-iron usw. [nanaön]: svw. tno iron usw. Nonhis [no:niüs]. der; -. Nonien [...pn]. auch: -se [nach dem latinis. Namen des port. Mathematikers P. Nunes (1492-1578)] (Technik): verschiebbarer zusätzlicher Meß- stab (z.B. an Schieblehren o.a.). der das Ablesen von Bruchteilen der Einheiten des eigentlichen Meßstabes ermöglicht. Nonkonformismus [non-. auch: no:n-]. der; - [engl.noncon- formism] (bildungsspr.): Haltung, die dadurch gekennzeichnet ist. daß jmd. in seinen Auffassungen. Anschauungen, in seiner Einstellung unabhängig von der herrschenden Meinung ist. sich nicht den bestehenden Verhältnissen anpaßt (Ggs.: Konformismus): politischer, künstlerischer, weltanschaulicher, religiöser N.; Nonkonformjst [non-. auch: no:n-]. der; -en. -en [2: engl, nonconformist]: 1. (bildungsspr.) jmd.. der sich nicht konformistisch (1 a) verhält (Ggs.: Konformist 1). 2. Anhänger einer der britischen protestantischen Kirchen, die die (anglikanische) Staatskirche ablehnen (Ggs.: Konformist 2); nonkonformjstisch <Adj.) (Ggs.: konformistisch): 1. (bildungsspr.) a) den Nonkonformismus (1) betreffend, auf ihm beruhend, zu ihm gehörend: -e Politik; b) als Nonkonf(yrmist (1) denkend, handelnd: -e Politiker; sich n. verhalten. 2.a) nicht im Sinne der britischen (anglikanischen) Staatskirche: -e Schriften; b) als Notikonformist (2) denkend, handelnd: -e Geistliche; Nonkonformitit [non-. auch: no:n-J. die; - (bildungsspr.): Eigenschaft. Beschaffenheit. Zustand, der darin besteht, doli etw.. jmd. nicht angepaßt ist. (mit etw., jmdm.) nicht übereinstimmt, harmoniert (Ggs.: Konformität). non multa, sed muitum [no:n multa zet 'moltum]: svw. tmuJtum. non multa. Nömchen [noen^n]. das; -s. -: tNonne (1); Nonne ['nana], die; -. -n [mhd. nonne. nunne. ahd. nunna < kirchenlat. nonna < spät lat. nonna = Amme; 2: die Färbung erinnert an die Tracht einer Nonne]: 1. Angehörige eines religiösen Frauenordens; Klosterfrau: Nonne werden, sein; wie eine N. (zurückgezogen, keusch) leben. 2. Nachtfalter mit grauen Hinterflügeln u. weißlichen, schwarzgemusterten Vorderflügeln (dessen stark behaarte Raupen als Forstschädlinge auftreten). 3. (Bauw.) rinnenförmig nach unten gewölbter Dachziegel, der in Verbindung mit entgegengesetzt gewölbten Ziegeln (Mönchen 2) verwendet wird. N<?nnen-: ^dhor. der: (in Klosterkirchen) Raum auf der Empore, von dem aus die Nonnen des Klosters den Gottesdiensten beiwohnen; ^fiirz, der, -fürzchen [...fYrtßcan]. das; -s. - (landsch. salopp): (in unterschiedlicher Form hergestelltes) Schmalzgebackenes aus Hefeteig (eine Art Krapfen); -kloster, das; M>nien, der: svw. t Frauenorden; -schule, die (ugs.): [MädchenJschule, an der Nonnen unterrichten; -tracht, die; -zieael, der (Bauw.): svw. tNonne (3). npnnenhaft <AdJ.; -er. -este) (selten): einer Nonne ähnlich. non ölet [no:n o:let; lat.; vgl. Geld (1)] (bildungsspr.): zynischer Ausspruch, der besagt, daß es dem Geld nicht anzusehen ist. wie es erworben wurde. Nonpareille [nÖpare:j]. die; - [frz. nonpareille = die Unvergleichliche, zu: non = nicht, un- u. pareil = gleich, ähnlich]: 1. kleine, farbige Zuckerkörner zum Bestreuen von Backwerk o.a. 2. (Druckw.) Schriftgrad von 6 Punkt. Nonplusultra [nanplus'lultra. auch: non-]. das; - [lat. nön plus ultra = nicht noch weiter] (bildungsspr.. oft scherzh. od. spött.): erw.. was nicht besser sein könnte, als es ist; etw. Unübertreffliches, nicht Verbesserbares: dieser Korkenzieher ist auch [noch] nicht das N. Nonproliferation [nonproulifa'reüan]. die; - [engl.-amerik. nonproliferation. aus: non = nicht u. proliferation = (schnelle) Verbreitung] (Politik): Nichtweitergabe von 1892
nord-, Nord- Atomwaffen od. Mitteln zu deren Herstellung an Länder, die selbst keine Atomwaffen entwickelt haben. Vgl. Proliferatron. non schöbe, sed vitae discimus [no:n s<;o:ie zet vi:te dis- tßimos. auch: - sko:le - - -; lat. = nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir] (bildungsspr.): was man lernt, lernt man für sich selbst, zu seinem eigenen Nutzen. Nonsens ['nanzcnsl. der; -. auch: -es [engl, nonsense, aus: non = nicht, un- u. sense = Sinn] (bildungsspr. abwertend): etw., was unsinnig, unlogisch, absurd /und deshalb ärgerlich] ist: das ist doch purer, reiner, absoluter N.; N. reden, schreiben; <Zus.:> Npnsensdkhtung, die (Litera- turw.): Dichtung, deren [erheiternde, witzige] Wirkung darauf beruht, daß die ausgedrückten Inhalte absurd, paradox, widersinnig, unlogisch sind: Ngnscnsvers, der <meist PI.) (Literaturw.): vgl. Nonsensdichtung. nonstop [nonstop, auch: nonstop] <Adv.> [engl.]: ohne Unterbrechung, Pause: das Kino spielt n.; n. (ohne Zwischenlandung) fliegen; n. nach Tokio: Nonstop [-] in der Fügung im N. (nonstop): die Gesellschaft fliegt im N. nach New York; im N. zehn Tumiertänze (MM 14. 3. 74.12); <Zus.:> Nonstopflug, der; NonstQpkino, das: Kino, in dem ohne Pause Filme gezeigt werden u. in das man jederzeit eingelassen wird. non tanto [no:n tanto] [ital.] (Musik): svw. tma non tanto; non troppo [no:n tropo] [ital.] (Musik): svw. tma non troppo. Nonvaleur [növa'lo:^]. der; -s. -s [frz. non-valeur. aus: non = nicht, un- u. valeur = Wert]: 1. (Wirtsch.) a) [fast] wertloses Wertpapier: b) Investition, die keinen Ertrag abwirft. 2. (bildungsspr. veraltend) a) <P1. auch -e> (abwertend) unfähiger Mensch, Versager; b) etwas Wertloses, Unnützes: sich auf schöne Worte verlassen, die sich später als -s herausstellen (MM 30. II. 68, 22). nonverbal [non-, auch: no:n-] <Adj.; o. Steig.) [aus lat. non = nicht u. t verbal] (Fachspr.): nicht mit Hilfe der Sprache, sondern durch Gestik, Mimik od. optische Zeichen vermittelt (z. B. von Injormationen): nichtverbal. noogen [noo'ge.n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. noüs (in Zus. noo-) = Geist; Gedanke u. t-gen] (Psych.): (von Neurosen) ein geistiges Problem, eine existentielle Krise o.a. zur Ursache habend; Noologie [noolo'gi:]. die; - [t -logie] (Philos.): philosophische Lehre, die eine selbständige, von materiellen u. psychischen Momenten unabhängige Existenz des Geistes annimmt; noolggisch <Adj.; o. Steig.) (Philos.): die Noologie betreffend. Noor [no:^], das; -[e]s. -e [dän. nor. zu: narv = Narbe, Vertiefung] (nordd.): mit dem Meer, einer Meeresbucht verbundenes kleineres Gewässer; Haff Noppe ['nana], die; -. -n (meist PI.) [spätmhd.. mniederd. noppe = Knötchen im Gewebe, Wollflocke]: 1. Knoten, knotenartige Verdickung in einem Faden, Garn, Gewebe: -n stricken, häkeln; eine gewebte Decke mit dekorativen -n. 2. höckerartige o.a. Erhebung auf einer Oberfläche: die Gummimatte hat an der Unterseite -n; Glas mit dekorativen -n; ein Tischtennisschläger mit -n; Npppeisen, das; -s, - [zu tnoppen] (Textilind.): pinzettenartiges Werkzeug zum Entfernen von Noppen (I) aus Geweben; noppen I'nDpn] <st. V.; hat) [a: spätmhd. noppenl (Fachspr.): a) (Gewebe) von Noppen befreien, Noppen auszupfen: einen Stoff n.; b) (Garn o.a.) mit Noppen versehen: ein Garn beim Spinnen n.; ein genoppter Wollfaden. Pullover. Npppen- (Textilind.): -garn, das; -gewebe, das: mit Noppen (1) versehenes Gewebe; -glas, das: mit Noppen (2) versehenes Glas (1); -stoff, der; -Streichgarn, das; -tweed, der; ^zwirn, der. noppig [nopic] <Adj.; nicht adv.) [zu tNoppe] (Textilind.): mit [vielen] Noppen (1,2) versehen; NQppzange, die [zu tnoppen] (Textilind.): svw. tNoppe/sen. Nor [no:^]. das; -s QCurzf. von Noricum = röm. Provinz in den Ostalpen] (Geol.): Stufe der oberen Trias. Nördien ['no-.gqan], das; -s. - [zu tnören] (nordwestd.): svw. tNickerchen. Nord [nort], der; -[e]s. -e [mhd. nort. ahd. nord. urspr. = weiter nach unten (Gelegenes)] (Ggs.: Süd): 1. <o. PL; unflekt.; o. Art.) a) (bes. Seemannsspr.. Met.) svw. tNorden (I) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.): nach N.; der Wind kommt aus/von N.; Menschen aus N. und Süd; b) (nachgestellte nähere Bestimmung bei geographischen Namen o.a.) als Bezeichnung des nördlichen Teils od. zur Kennzeichnung der nördlichen Lage. Richtung: Fabriktor N.; die Autobahnausfahrt Frankfurt-N.; Abk.: N. 2. <PI. selten) (Seemannsspr.. dichter.) svw. t Nordwind: es wehte ein eisiger N. nQrd-, N^nd-: -deutsch <Adj.>: a) (nicht adv.) zu Norddeutschland gehörend, aus Norddeutschland stammend, kommend: die -e Bevölkerung. Landschaft; -e Mundarten; b) für Norddeutschland, die Norddeutschen charakteristisch: er sprach mit -em Akzent; -eingang, der; -fcnster, das: an der Nordseite eines Gebäudes gelegenes Fenster; -flanke, die: vgl. ^seite: an der N. des Hochs strömt kalte Meeresluft ein; -flügel, der: nördlicher Flügel eines Gebäudes; -grenze, die: Grenze nach Norden; -halbkugel, die: nördliche Hälfte der Erde; -hang, der: nördlicher Hang (eines Berges o.a.); -küste, die: -land, das <PI. -länder: meist PI.) (selten): nördliches, bes. skandinavisches Land; Gebiet im Norden: Norwegen und andere Nordländer, dazu: -länder [-lende], der. -landfahrt, die, -ländisch <Adj.; o. Steig.), -landrefee, die: vgl. -landfahrt; -licht, das <PI. -lichter) [I: LÜ von dän., norw. nordlys]: 1. im Norden auftretendes Polarlicht. 2. (iron., oft abschätzig; aus süddeutscher, bes. bayrischer Sicht) aus Norddeutschland stammende /die eigene Bedeutung, die eigenen Fähigkeiten überschätzende] Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, bes. der Politik [die sich überflüssigerweise, ärgerlicherweise in Süddeutschland od. auf nationaler Ebene betätigt]: süddeutsche Separatisten fürchten zuviel -er im ersten Kanal (Spiegel 51, 1976. 92); -nordost [--'-]. der: 1. <o. PL; unfleki.; o. Art.) (Seemannsspr.. Met.) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.) svw. ? Nordosten; Abk.: NNO 2. <PI. selten) (Seemannsspr.) vgl. Nord (2); -nordosten [--'--]. der <meist o. Art.) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.): Richtung zwischen Norden u. Nordosten; Abk.: NNO; -nordwest [--'-], der: 1. <o. PI.; unflekt.; o. Art.) (Seemannsspr.. Met.) (gew. in Verbindung mit einer Präp.) svw. T^nordwesten; Abk.: NNW 2. <PI. selten) (Seemannsspr.) vgl. Nord (2): -nonhvesten [- -'--]. der <meist o. Art.) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präposition): Richtung zwischen Norden u. Nordwesten: Abk.: NNW; -ost [-'-I. der: 1. <o. PL; unflekt.; o. Art.) a) (bes. Seemannsspr.. Met.) svw. tNordosten (1) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.); b) (als nachgestellte nähere Bestimmung vor allem bei geographischen Namen) vgl. Nord (1 b); Abk.: NO 2. <P1. selten) (Seemannsspr.. dichter.) vgl. Nord (2); -osten [-'—], der: 1. (meist o. Art.) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.) Richtung zwischen Norden u. Osten; Abk.: NO 2. vgl. Norden (2a); -östlich [-'--]: I. <Adj.; o. Steig.) vgl. nördlich (1 I. 2). IL <Präp. mit Gen.) vgl. nördlich (11); -Ostwind [-'--]. der: vgl. ^wind; ^poL der: 1. nördlicher Pol eines Planeten, bes. der Erde, der Himmelskugel (I): eine Expedition zum N. 2. Pol eines Magneten, der das natürliche Bestreben hat, sich nach Norden auszurichten; -polarland [----1. das <PI. ...länder; meist PL): im Bereich des Nordpols liegendes Land, arktisches Land; -polarstem [----I, der: svw. t Polarstem; -polexpedition, die: Expedition, deren Ziel der Nordpol ist; -punkt, der (Geogr.): in exakt nördlicher Richtung liegender (gedachter) Punkt am Horizont; -rand, der: nördlicher Rand (bes. eines Gebietes, eines Gebirges, einer Stadt): am N. der Alpen; -seegarnele, die: (in Deutschland bes. von der Nordsee her bekannte) kleine Garnele;{Granat; -seekrabbe, die: svw. T ^seegarnele; -seite, die, dazu: ^sei- tig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): an, auf der Nordseite Igelegen, befindlich]: die -en Zimmer des Hauses; -spitze, die: nördliche Spitze (bes. einer Insel); -Stern, der: svw. t Polarstem; -Syd-Dialog, der (mit Bindestrichen) <o. PI.) (Politik): Versuch des Ausgleichs u. das Streben nach Entschärfung des Nord-Süd-Konflikts; -Süd-Gefälle, das (mit Bindestrichen) <o. PI.) (Politik): wirtschaftliches Gefälle (2) zwischen den Industriestaaten (auf der nördlichen Halbkugel) u. den Entwicklungsländern (auf der südlichen Halbkugel); -Syd-Konilikt, der (m/t Bindestrichen) (Politik): Gegensätze, die sich aus dem wirtschaftlich-sozialen u. politisch-kulturellen Gefälle zwischen den Industriestaaten der nördlichen Halbkugel der Erde einerseits u. den afroasiatischen u. südamerikanischen Entwicklungsländern andererseits ergeben haben; -südlich <Adj.; o. Steig.): von Norden nach Süden [verlaufend]: in -er Richtung; -sydrichtung, die: nordsüdliche Richtung: in N. verlaufen; Mifer, das: nördliches Ufer; -wand, die: nördliche Wand (z. B. eines 1893
norden Gebäudes. Berges): -wärts <Adv.> [T-wärts]: a) in nördliche/rj Richtung, nach Norden: n. ziehen, fahren, blicken; b) (selten) im Norden: n. [am Horizont] wetterleuchtete es; Mvest [--I. der: 1. <o. PL; unflekt.; o. Art.) a) (bes. Seemannsspr.. Met.) svw. TNordwesten (1) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.); b) (als nachgestellte nähere Bestimmung vor allem bei geographischen Namen) vgl. Nord (1 b): Abk.: NW 2. <P1. selten) (Seemannsspr.. dichter.) vgl. Nord (2); -westen [-'—]. der: 1. (meist o. Art.) (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.) Richtung zwischen Norden u. Westen: Abk.: NW 2. vgl. Norden (2a); -westlich [-'—1: I. <Adj.; o. Steig.) vgl. nördlich (I 1. 2). IL <Präp. mit Gen.) vgl. nördlich (II); -westwind [---], der: vgl. ^wind; -wind, der: aus Norden wehender Wind: -zimmer, das: vgl. -fenster. norden [nordn] <sw. V.; hat) (selten): nach Norden ausrichten: Norden [-], der; -s Imhd. norden, ahd. nordan): 1. <meist o. Art.) Himmelsrichtung, die dem Süden entgegengesetzt ist (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.; Ggs.: Süden): wo ist N.?; im N. zieht ein Gewitter auf; nach N. fahren; Abk.: N 2.a) gegen Norden (1). im Norden gelegener Bereich, Teil (eines Landes. Gebiets, einer Stadt o.a.): der N. des Landes; im N. der Stadt; im N. Frankfurts; b) das Gebiet der nördlichen Länder, der nördliche Bereich der Erde, bes. Skandinavien: der N. hat ein rauhes Klima; die Länder des -s; er kommt aus dem N.; der hohe, höchste N. (die weit nördlich gelegenen Gebiete der Erde): Nordersonne [nordB-l. die [Lu von niederl. norder- zon] (Seemannsspr.): svw. t Mitternachtssonne; nordisch [nordtf] <Adj.; nicht adv.): I. zum Norden (2b). bes. zu Skandinavien gehörend, von dort kommend, stammend: die -en Völker. Länder; die -en Sprachen (Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, Isländisch): die -en Sagen. Mythen. 2.a) (Völkerk.) einem Menschentypus angehörend, entsprechend, der bes. in Nordeuropa lebt u. für den schlanker, hoher Wuchs, schmales Gesicht, gerade Nase, blotide Haare u. blaue Augen typisch sind: -er Typus; ich wäre ostbaltisch, hat der Lehrer immer gesagt .... nicht n. (Kempowski. Immer 46); b) (ns.) svw. tarisch (2); Nordist [nor'dist], der; -en. -en: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nordistik: jmd.. der Nordistik studiert [hat]: er ist N.; Nordptik, die; -: Wissenschaft, die die nordischen Sprachen u. Literaturen zum Gegenstatidhat: N. studieren; nördlich [noertlic]: I. <Adj.) (Ggs.: südlich) 1. im Norden (1) gelegen: die -eGrenze; der-ste Punkt Europas; die -e Halbkugel. Hemisphäre; das -e Italien (der nördliche Teil Italiens): am -en Himmel (am Himmel in Nordrichtung): weiter n.; 60°, das ist schon sehr [weit] n.; <in Verbindung mit ..von":) n. von Köln; A liegt 25 km n. von B. 2.a) nach Norden (I) gerichtet, dem Norden zugewandt: in -er Richtung; einen -[er]en Kurs einschlagen; b) aus Norden (1) kommend: -e Winde. 3. (selten) a) (nicht adv.) zum Norden (2 b) gehörend, aus ihm stammend: die -en Völker. Länder; eine -e Vegetation; b) für den Norden (2 b). seine Bewohner charakteristisch: ein kühles, -es Temperament; die eher dicke, ungefüge und -e Gestalt des Herrn Archilochos (Dürrenmatt. Grieche 16); die Landschaft wirkt sehr n. II. <Präp. mit Gen.) nördlich von: weiter im, gegen Norden lgelegen] ö/.s(Ggs.: südlich): [20 km] n. der Grenze. Stadt; n. Hamburgs (selten; nördlich von Hamburg). nören [n0:ren] <sw. V.; hat) [zusgez. aus rhein. *n Öhrche (schlafen) = von od. bis 1 Uhr mittags eine Stunde schlafen] (nordwestd.): kurze Zeit zwischendurch leicht schlafen. Nörgelei [ncerge'Uy], die; -. -en (abwertend): I. <o. PL) I dauerndes) Nörgeln: seine ewige N. geht allei} auf die Nerven. 2. nörgelnde Äußerung, Bemerkung o.a.: Keine hämischen Bemerkungen, keine ... -en (Bredel. Väter 284); Nörgelfritze, der [t-fritze] (ugs. abwertend): jmd., der dauernd nörgelt: Nörgler: nörgelig, nörglig [ncergteMufl <Adj.) (abwertend): zu dauerndem Nörgeln neigend: ein -er Mensch; n. sein; nörgeln[ncerglnl<sw. V.; hat) (abwertend): mit nichts zufrieden sein u. an Dingen u. Menschen dauernd griesgrämig w. kleinlich Kritik üben: an jmdm.. an allem, über alles n.; er kann nichts als n.; eine ewig aufgebrachte, nörgelnde, quengelnde Stimme (K. Mann, Wendepunkt 317): Nörgler [naerglB]. der; -s, - (abwertend): jmd.. der dauernd nörgelt: Nörglerin, die; -. -nen: w. Form zu t Nörgler; nörglerisch <Adj.); nörglig: t nörgelig. Norm [narm], die; -. -en [mhd. norme < lat. nörma = Winkelmaß; Regel]: 1. (meist PI.) allgemein anerkannte. als verbindlich geltende Regel: Richtschnur. Maßstab /für das Zusammenleben der Menschen]: ethische, moralische, verbindliche -en; Der Wunsch. ..wer zu sein". ... wird ... nicht mehr innerhalb der gesellschaftlichen -en realisiert (Ossowski. Bewährung 17). 2. eigentlich üblicher, erwartungsgemäßer Zustand, eigentlich übliche erwartungsgemäße Beschaffenheit, Größe o. ä.; Durchschnitt: in der Körpergröße we/cht er von der N. ab. 3. (meist Sg.) a) festgesetzte, vom Arbeitnehmer geforderte Arbeitsleistung: die N. erfüllen, übererfüllen, erreichen, erhöhen, senken; b) (DDR) als Richtwert geltendes festgelegtes Maß des für die Produktion von Gütern notwendigen Aufwands an Arbeit. Material u. Arbeitsmitteln. 4. (Sport) (von einem Sportverband) als Voraussetzung zur Teilnahme an einem Wettkampf vorgeschriebene Mindestleistung: die N. liegt bei 7.8 Se"k. 5. (in Wirtschaft. Industrie. Technik. Wissenschaft) Vorschrift. Regel. Richtlinie o. ä. für die Herstellung von Pro- dukten. die Durchführung von Verfahren, die Anwendung von Fachtermini o.a.: technische-en; ftiretw. -en festsetzen, aufstellen; -en veröffentlichen; etw. entspricht einer N.; etw. nach einer N. herstellen. 6. (Buchw.) klein auf den unteren Rand der ersten Seite eines Druckbogens gedruckter Titel lu. Verfassername/ des betreffenden Buches /in verkürzter od. verschlüsselter Form]. norm-. Norm-: -abweichung, die; -blatt, das: (vom Deutschen Institut jür Normutig herausgegebenes) Verzeichnis mit normativen Festlegungen (z. B. im Hinblick auf Größen u. a. in der Technik); -druck, der (Physik. Technik): festgelegter .für den Normzustand kennzeichnender Druck: ^erfiil- lung, die; -erhöhung, die: Erhöhung einer Norm (3); ^gerecht < Adj.); -stunde, die: Normzeit von einer Stunde: ^tem- peratur, die (Physik, Technik): festgelegte, für den Normzustand kennzeichnende Temperatur: -widrig <Adj.>: von einer bestimmten Norm (1. 3). von der Norm abweichend, dazu: -Widrigkeit, die; -zeit, die: festgelegte Zeit, innerhalb deren ein Arbeitnehmer eine bestimmte Arbeit verrichten soll: die N. überschreiten, die -en senken; die N. fiir d/esen Arbeitsgang beträgt 10 Minuten; -zustand, der (Physik. Technik): Zustandeines Stoffes unter bestimmten festgelegten physikalischen Bedingungen (bes. bezüglich des Drucks und der Temperatur). normacid, normazid [normalst] <Adj.; o. Steig.) [zu f Norm u. lat. acidus. t Azid...J (Med.): (bes. vom Magensaft) einen normalen Säuregehalt aufweisend: <Abl.:> Normaciditöt, Normazidität [nDrmatßidi't£:t]. die; - (Med.): (bes. vom Magensaft) normaler Säuregehalt. normal [nDr'ma:l] <Adj.) [lat. nörmälis = nach dem Winkelmaß gemacht, zu: nörma = Winkelmaß; Regel. Norm]: l.a) (nicht adv.) der Norm (2) entsprechend: vorschriftsmäßig: ein -es Gewicht. Maß: eine -e Weite. Größe; eine -e Funktion: der Puls ist n.; b) so [beschaffen, geartetj. wie es sich die allgemeine Meinung als das Übliche. Richtige vorstellt: so. wie es bisher üblich war. wie man es gewöhnt ist: unter -en Umständen. Verhältnissen; dieser Zustand, diese Reaktion ist nicht n.; diese Sache ist [ganz, völlig, durchaus] n. verlaufen; das ist durchaus n.. daß die Post so lange braucht. 2. in / geistiger] Entwicklung u. Wachstum keine ins Auge fallende Abweichungen aufweisend: geistig [u. körperlich] gesund: ein nicht ganz -es Kind; der Junge ist absolut, [geistig] vollkommen n.; du bist wohl nicht n.!; bist du noch n.? (ugs.; Ausrufe des Ärgers, der Entrüstung über jmds. Verhalten o.a.)'. Normal [-], das; -s, -e: 1. (Fachspr.) ein mit besonderer Genauigkeit hergestellter Malistab, der zur Kontrolle für andere verwendet wird. 2. <o. Art.) ugs. kurz für t Normalbenzin: tanken Sie N. oder Super? normal-. Normal-: -auslage, die (Boxen): svw. T Linksauslage; -bedingung,die (meist PI.) (Physik, Technik): festgelegte physikalische Bedingung (z.B. Druck. Temperatur) für einen bestimmten Zustand eines Stoffes: -benzin, das: Benzin mit geringerer Klopffestigkeit, mit niedriger Oktanzahl: -druck, der (Technik): vgl. -bedingung; -fall, der: das gilt nur fiir den, im N.; -film, der: Film von 35mm Breite: -form, die: 1. (Sport) Leistungsvermögen eines Sportlers, einer Mannschaft, eines Spielers unter normalen Umständen. 1. (Math.) Form einer algebraischen Gleichung, bei der der Koeffizient der höchsten Potenz der Unbekannten l ist: -format, das: 1. vgl. -ausfuhrung. 2. (Fachspr.) Maß für Länge. Höhe w. Breite nach DIN: -gewicht, das; -große, die: vgl. ^gewicht; -höhe, die: 1. (Druckw.) im Schriftsatz 1894
Not heute übliche genormte Höhe der Buchstaben. 2. (Fachspr.) svw. Knüll; -hohenpunkt, der (Fachspr.): amtlich festgelegter Punkt, auf den sich alle Höhenmessungen eines Staates beziehen: Abk.: N. H.; ^Horizont, der (Fachspr.): Fläche als Ausgangspunkt für Höhenmessungen: ^lösung, die (Chemie): Lösung von Reagenzien, deren Konzentration ein bestimmtes Verhältnis zwischen Lösungsmittel u. Reagenz aufweist: Mnaß, das: 1. normales (1 b). übliches Maß. 2. geeichtes Matt, nach dem die Maßeinheiten ausgerichtet sind: ^null, das (Geodäsie): festgelegte Höhe, auf die sich die Höhentnessungen beziehen: Abk. NN, N.N.; ^nullpunkt, der (selten): svw. Knüll; -profil, das (Bautechnik): a) Querschnitt eines genormten Stücks aus Stahl: b) Mindesthötie für einen Tunnel, eine Unterführung o.a.: -schule, die (Schweiz): 1. pädagogische Hochschule. 2. staatliches Lehrerseminar; -sichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: nicht im Sehvermögen beeinträchtigt, dazu: -sichtigkeit, die: -spur, die <o. PL): (für Mitteleuropa) einheitlich festgelegte Weite der Spur der Eisenbahnschienen, dazu: -spurig <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: -temperatur, die: vgl. ^gewicht; ^ton. der: 1. (Akustik) Ton mit bestimmter Schwingungszahl u. konstanter Amplitude. 2. (Musik) svw. t Kammerton; -uhr, die: 1. sehr genau gehende Uhr, deren Zeitanzeige maßgebend für die Zeitanzeige anderer Uhren ist. 2. auf Straßen u. Plätzen stehende elektrische Uhr. die die jeweilige Ortszeit anzeigt; -Verbraucher, der: a) jmd.. der eine durchschnittliche Menge von Konsumgütern verbraucht; b) (leicht abwertend) jmd.. dessen [geistige] Ansprüche nicht über den Durchschnitt hinausgehen; ^wert. der; -zeit, die: für ein bestimmtes größeres Gebiet geltende Einheitszeit; -zustand, der: 1. normaler (1 b) Zustand. 2. (Fachspr.) Zustand unter Normalbedingungen. Normale [nDrma:bl, die; -[n], -n (Math.): auf einer Ebene od. Kurve in einem vorgegebenen Punkt errichtete Senkrechte, Tangentenlot; normalerweise <Adv.>; Normalien [nr>r'ma:lpn] <PI.>: 1. Grundformen; Regeln. Vorschriften. 2. (Technik) nach bestimmten Systemen vereinheitlichte Bauelemente für den Bau von Formen u. Werkzeugen; normalisieren [n:>rmali'zi:ron] <svv. V.; hat) [frz. normaliser]: l.a) wieder normal gestalten: wir konnten die Beziehungen n.; b) <n. + sich) wieder normal werden, wieder in einen normalen Zustand zurückkehren: die Verhältnisse in der zerstörten Stadt haben sich wieder normalisiert. 2. (Chemie) eine Normallösung herstellen; <Abl. zu 1 .:> Normalisierung, die; -. -en; Normalität, die; -: 1. normaler Zustand, normale Beschaffenheit. 2. (selten) Vorschriftsmäßigkeit; normativ [nDrmati:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (bil- dungsspr.) als Richtschtiur. Norm dienend; eine Regel, einen Maßstab für erw. darstellend, abgebend: die Entscheidungen des höchsten Gerichtshofes haben für die Rechtsprechung -e Bedeutung; eine -e (präskriptive) Grammatik; Normativ [-]. das; -s. -e (DDR): auf Grund von Erfahrungen u. besonderen Erfordernissen erarbeitete Anweisung, Regel, Richt- schnur; Normative [...'ti.va], die;-. -n (bildungsspr.): £rM/K//e>- gende Festsetzung; Grundbestimmung; Normativismus [nsrmativismusl. der; - (Philos.): Theorie vom Vorrang des als Norm (1) Geltenden, des Sollens vor dem Sein, der praktischen Vernunft vor der theoretischen. normazid: fnormacid; Normazidität: TNormacidität. normen [nDrman] <sw. V.; hat) (Fachspr.): (zur Vereinheitlichung) für etw. eine Norm (5) aufstellen: Papierformate. Schrauben. Prüfverfahren n.; genormte (einer Norm 5 entsprechende) Maschinenteile. Verfahren. Normen-: -ausschult, der: Ausscliuß. der Normen (5) aufstellt, festlegt; -kontrolle, die (Jur.): durch ein Gericht vorgenom- tnene Prüfung u. Entscheidung der Frage, ob eine Rechtsnorm (z.B. Gesetz) einer anderen übergeordneten (z.B. Verfassung) widerspricht od. nicht, dazu: ^kontrollklage. die (jur.): Klage der Bundes- od. einer Landesregierung od. eines Drittels der Mitglieder des Bundestages beim Bundesverfassungsgericht zur Klärung der Vereinbarkeit eines Bundes- od. Landesgesetzes mit dem Grundgesetz od. eines Landesgesetzes mit dem Bundesrecht, -kontrollverfahren, das (jur.): vgl. -kontrollklage. normieren [nDrmi:ron] <sw. V.; hat) [frz. normer < lat. nörmäre = korrekteinrichten](bildungsspr.):a) vereinheitlichen, nach einem einheitlichen Schema, in einer bestimmten Weise festlegen, regeln: in der Kindererziehung kann man nichts n.; b) svw. tnormen: die Verpackung n.; die Schreibung bestimmter Termini wurde normiert; normierte Größen; <Abl.:> Normkning, die; -, -en: a) das Normieren; b) das Normiertsein. Normozyt [nDrmo't$y:t], der; -en, -en (meist PI.) [zu TNorm u. griech. kytos = Höhlung, Wölbung] (Med.): 1. normal entwickelte Zelle. 2. normal entwickeltes rotes Blutkörperchen. Normung, die; -, -en (Fachspr.): a) das Normen: der Ausschuß befaßt sich mit der N. von Termini, von Maschinenteilen; b) das Genormtsein: die Normung solcher Teile erleichtert die Beschaffung von Ersatz erheblich. Norrie [narro]. die; -, -n [anord. norn = Schicksalsgöttin] (nord. Myth.): Schicksalsgöttin: die drei -n sind Urd, Werdandi und Skuld. Nonvegermuster fn:>rwe:giH. das; -s. - (Handarb.): Strickmuster, das in einem sich von der Grundfarbe abhebenden Garn eingestrickte Tiere. Sterne. Eiskristalle u. ä. aufweist. Nosemaseuche [no'ze.ma-], die; - [nlat. Nosema = Name des Krankheitserregers < griech. nösema = Krankheit]: sich seuchenhaft ausbreitende u. tödlich endende Insektenkrankheit (bes. der Bienen). Nosologie[nozolo'gi:].die; - [zu griech. nösos = Krankheit u. T -logie] (Med.): Lehre von den Krankheiten; systematische Beschreibung u. Einordnung der Krankheiten: nosologisch [nozo'lo:gif] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Med.). No-Spiel [no:-]. das; -[e]s. -e [jap. nö, eigtl. = Fähigkeit. Talent]: streng stilisiertes japanisches Bühnenspiel mit Musik. Tanz. Gesang u. Pantomime. NoOel [n0:sj],der od. das; -s, - [mhd. nÖ33el!n. H.u.] (früher): kleines Flüssigkeitsmaß unterschiedlicher Größe. nostalgico [nDstalc&iko] <Adv.) [ital. nostalgico] (Musik): sehnsüchtig: Nostalgie [nDstalgi:]. die; -. ...ien [...i:an] <PI. ungebr.) [nlat. nostalgia. zu griech. nöstos = Rückkehr (in die Heimat) u. älgos = Schmerz]: 1. (bildungsspr.) vom Unbehagen an der Gegenwart ausgelöste, von unbestimmter Sehnsucht erfüllte Gestimmtheit, die sich in der Rück wendung zu einer vergangenen, in der Vorstellung verklärten Zeit äußert, deren Mode. Kunst. Musik u. ä. man wiederbelebt. 2. (bildungsspr. veraltend) [krankmachendes J Heimweh: Wenn er im Exil Heimweh ... hatte, jetzt scheint er sich ins Exil zurückzusehnen ... Dort ging es ihm gut, trotz der N. (K. Mann, Wendepunkt 424); <Zus.:> Nostalgiewelle,die: vgl. -welle; <Abl :>Nost#lgiker [...gike], der; -s. -: jmd., der sich der Stimmung, dem Gefühl der Nostalgie überläßt; nostalgisch <Adj.>: der Nostalgie (1) gemäß; in der Weise der Nostalgie (1): -e Musik, Mode; eine -e (von Nostalgie erfüllte) Stimmung. Nostrifikation [nDstrifika'tßio:n], die; -. -en [zu t nostrifizieren!: 1. (jur.) Einbürgerung. Erteilung der [Bürger]rechte. 2. (Amtsspr.) Anerkennung eines ausländischen Examens. Diploms im Inland; nostrifizieren [nDstrifi'£ßi:ran] <sw. V.; hat) [zu lat. noster (Gen.: nostri) = uns u. facere = machenl: 1. (jur.) einbürgern. 2. (Amtsspr.) ein ausländisches Examen. Diplom im Inland anerkennen; Nostrokonto [nsstro-]. das; -s. -ten. auch: -s. -ti [ital. (il) nostro conto = unser Konto] (Bankw): Konto, das eine Bank bei einer anderen Batik als Kunde unterhält (Ggs.:xLorokonto). not [no:t] in den Verbindungen n. tun/sein (geh.. veraltend, sonst landsch.; nötig, vonnöten sein): Sorgfalt. Hilfe tut n.; und ich wollte ... kämpfen, wenn es n. sein würde (Fühmann. Judenauto 31); das tut doch nicht n.! (das brauchst du nicht zu tun, das muß nicht sein); Jmdm. n. tun (veraltend; nötig sein für jmdn.): ihm tut Beistand n.; es täte dir [bitter] n.. deine Hausaufgaben richtig zu machen; dann begann er von selbst zu erzählen, weil es ihm n. tat (Seghers. Transit 220); Not [-], die; -. Nöte [no.to; mhd.. ahd. not]: 1. <PI. selten) besonders schlimme Lage, in der jmd. dringend Hilfe braucht: große, höchste, äußerste N.; jmdm. in der Stunde der N. helfen; Rettung aus. in höchster N.; sie waren in diesem Moment wirklich in N. (befanden sich in einer Notsituation); R [da, jetzt, bei ihm o.a. ist] Holland in N./tauch:) Nöten (oft iron.; es steht schlimm, es herrscht Ratlosigkeit)', N. bricht Eisen (wenn man in Not ist, bewältigt man auch die größten Schwierigkeiten); N. lehrt beten (wenn man in Not ist, erinnert man sich an die Hilfe des Gebets); Spr wenn die N. am größten, ist Gottes Hilf'am nächsten; * in N. und Tod (geh.; auch unter schwierigsten Umständen, in größter Gefahr): in N. und Tod zusammenhalten, -stehen. 2. <o. PI.) Mangelan lebenswichtigen Dingen; Elend, äußerste Armut: unverschuldete N.; wirtschaftliche N.; in dem 1895
not-, Not- Land herrscht äußerste, bittere, große N.; (geh.:) N. leiden: die, jnids. N. lindem; einer, jmds. N. abhelfen; etw> aus N. tun: Jmdm. Imit etw.] aus der N. helfen; in N. geraten, sein, leben; er kennt keine N. (ihm geht es wirtschaftlich gut); R N. macht erfinderisch (wenn wichtige Dinge fehlen, hat man Ideen, wie man sich o/me sie helfen kann); N. kennt kein Gebot (wenn man Not leidet, setzt man sich leichter über [Moral]gesetze hinweg); in der N. frißt der Teufel Fliegen (ugs.; wenn man überhaupt nichts hat. begnügt man sich mit Dingen, die man sonst gewölinlich verschmäht). 3. a) <o. PI.)durch ein Gefühl von Ausweglosigkeit, durch Verzweiflung. Angst gekennzeichtieter seelischer Zu- stawl.unter demderdavon Betroffene! sehr] leidet; Bedrängnis; innere, seelische N.; jmdm. seine N. klagen; man schreit... seine N. raus (Borchert. Draußen 96); in höchster, tiefster N. sein; jmdm. in der N. [seiner Einsamkeit] beistehen; in seiner N. wußte er sich nicht anders zu helfen: b) <meist PI.) belastendes / Not (3 a) verursachendes] Problem. Schwierigkeit; Sorge; Ängste und Nöte; die Nöte des Alltags, des kleinen Mannes; in (höchsten, tausend] Nöten sein (große Schwierigkeiten, viele Sorgen haben). 4. Mühe; [seine (liebe)] N. haben, etwas zu tun; seine [liebe] N. mit jmdm., etw. haben (mit jmdm.. eh\>. große Schwierigkeiten, viel Mühe haben); *mit knapper/(selte- ner.) genauer N. [nur mit Mühe, gerade noch); ohne N. (olxne weiteres, ohne Schwierigkeit). 5. <o. PI.) (veraltend) äulierer Zwang. Notwendigkeit. Unvermeidlichkeit; tun, was die N. gebietet: damit hat es keine N. (das ist nicht dringend, das eilt nicht); R der N. gehorchend [nicht dem eignen Triebe] (geh.; notgedrungen; nach Schiller, Die Braut von Messina); * wenn/wo N. am Mann ist (wenn/wo etw. /Bestimmtes/ dringend getan werden, geschehen muß; wenn jtnd. gebraucht wird, der mithelfen soll); aus der N. eine Tugend machen (eine eigentlich schlechte Situation zum Vorteil verwenden; nach der Wendung bei dem Kirchenvater Hieronymus [etwa 331-420] ..fac de necessitate virtu- temkt); ohne N. (geh.; ohtie dazu gezwungen zu sein): das hätte ich ohne N. ganz gewiß nicht getan; zur N. (wenn es nötig ist); zur N. nehmen wir eben ein Taxi. not-, Not-- ^abitur, das: vorgezogene Reifeprüfung für zum Wehrdienst einberufene Oberschüler (in Kriegszeiten); -adresse, die: a) (Finanzw.) Angabe einer Person (auf einem Wechsel). die den Wechsel im Notfall für den Verpflichteten annehmen oder zahlen soll; b) Adresse, an die man sich im Notfall wenden kann; -aggregat, das (Technik): svw. t-Stromaggregat; -anker, der (Seew.): zusätzlicher Anker. Reserveanker: Ü die Religion dient vielen verzweifelten Menschen als [letzter] N. (geh.; letzte Zuflucht); -arzt, der: a) Arzt, der Bereitschaftsdienst hat; b) (Rettungswesen) besonders ausgebildeter Arzt, der in Notfällen mit einem besonders ausgerüsteten Falirzeug zum Patienten. Unfallopfer kommt, zu b: -arztwagen, der (Rettungswesen): a) von einem Notarzt (b) benutzter Einsatzwagen; b) svw. tKlinomobil; -aufnähme, die: 1. (Bundesrepublik Deutschland) a) Aufnahme von Personen, die die DDR od. Ost-Berlin in einer Notlage verlassen haben, in die Bundesrepublik Deutschland (kl. West-Berlin: die N. beantragen; b) Stelle, in der die Notaufnalune (1 a) erfolgt: wo ist hier die N.?; die N. durchlaufen. 2. (Gesundheilswesen) a) Aufnahme in ein Krankenhaus in einem Notfall: diese Betten werden für -n freigehalten; b) Station. Raum eines Krankenhauses zur Aufnahme u. vorläufigen Unterbringung der über die Notaufnahme (2 a) eingelieferten Patienten: er liegt noch in der N.. zu 1: -aufnahmelager, das: -ausgang, der: (bes. bei öffentlichen Gebäuden) Ausgang, der bei Gefahr. Feuer o.a. benutzt werden kann; -ausstieg, der; -baracke, die: -behelf, der: etwas für einen bestimmten Zweck / nur] bedingt Geeignetes, was man ersatzweise benutzt, wenn etw. Besseres nicht verfügbar ist; Behelf: etw. dient als N.; -be- leuchtung, die: schwächere Beleuchtung, die eingeschaltet werden kann, wetm die eigentliche Beleuchtung ausfällt; -bett, das (Gesundheitswesen): Krankenhausbett, das bei dringendem Bedarf {vorübergehend] belegt wird; -bremse, die: 1. (Eisenb.) Vorrichtung in Eisenbahnahteilen, die bei Gefahr von den Reisenden betätigt werden kann, um den Zug in kürzester Frist zum Anhalten zu bringen: die N. ziehen; Ü die N. ziehen (Sport Jargon; durch ein Foul ein untnittelbar drohendes Tor o. ä. des Gegners verhindern). 2. Bremse eines Aufzugs für den Notfall: die N. betätigen; -bremsung. die: plötzliches [hartes] Bremsen zur Abwendungeiner Gefahr: der Lokführer. Autofahrer machte eine N.; -brücke, die: behelfsmäßige Brücke; -dach, das: vgl. -brücke: -dienst, der: svw. t Bereitschaftsdienst; -dürft usw. t Notdurft usw.: -erbe, der (jur.): Erbe, dem unabhätt- gig von einem etwa vorliegenden Testament ein bestimmter Teil des Erbes zusteht, dazu: -erbin, die (jur.): w. Form zu t -erbe; -fall, der: a) Situation, in der dringend Hilfe benötigt wird: bei Notfällen Erste Hilfe leisten; b) Lage. Situation, in der etw. Bestimmtes nötig ist. gebraucht od. notwendig wird: 100 Mark habe ich mir für den äußersten N. aufgehoben; ... einen Brief mit einer Adresse für den N. (Frisch. Stiller 249); im N. (notfalls) kannst du bei mir übernachten, dazu: -fallarzt. der: svw. t-arzt. -fall- ausweis, der (Rettungswesen): vom Arzt ausgestelltes Papier mit medizinischen Informationen über den Inhaber, die bei Notfällen von Bedeutung sein können, -falldienst, der (bes. Gesundheitswesen): / ärztlicher] Bereitschaftsdienst: [zahnärztlicher N., -falb <Adv.>: wenn es sein muH. wenn es keine andere Möglichkeit gibt: n. [auch] mit Gewalt: n. habe ich auch noch eine Luftmatratze; -teuer, das: ^)als Notsigfkilangezündetes Feuer; bXVolksk.) (im Volksglauben) Feuer, dem heilende Kraft zugeschrieben wird; -flagge, die: vgl. -feuerte); -frequenz,die (Funkw.): Funk- freauenz. auf der in Not geratene Schüfe. Flugzeuge o. ä. Hilfe anfordern können; -frist, die (Jur.): / zur Einlegung eines Rechtsmittels] gesetzlich festgelegte Frist; -gedrungen <Adv.>: nicht freiwillig, sondern durch die Situation dazu gezwungen; -geld, das (Geldw.): bei einem Mangel an Zahlungsmitteln, z. B. durch hiflation. ersatzweise in Umlauf gesetztes zusätzliches Geld; -gemeinschaft, die: a) Vereinigung von Leuten, die sich zusammengeschlossen haben, um einer Not. einem Mißstand o. ä. abzuhelfen; b) Gemeinschaft von Menschen, die sich in einer gemeinsamen Notlage befinden; -gesetz, das: Gesetz, das eitler Notlage, einem Notstarnt entgegenwirken soll; -gespräch, das (Fernspr.): auf Grund einer Notsituation vorrangig vermitteltes Telefongespräch; -groschen, der: Geld, das man spart, zurücklegt, um in Notfällen, in unvorhergesehenen Situationen darauf zurückgreifen zu können; -hafen, der (Seew.): von einem Schiff in eitler Notlage angelaufener Hafen; -helfer, der: a) Helfer in einer Notlage; b) (kath. Rel.) Heiliger, den man in einer bestimmten Notlage um Hilfe anruft; -hilfe, die (jur.): Hilfeleistung für jmdn., der sich in Not befindet, der in Gefahr ist; -jähr, das <meist Pl.>: Jahr, in dem Not (2) herrscht: in den Notjahren nach dem Krieg; -läge, die: auf Grund äußerer Umstände eingetretene schwierige Situation, in der sich jmd. befindet: jmds. [augenblickliche] N. ausnutzen: aus einer N. herauskommen; jmdn. aus einer N. befreien, retten: sich in einer N. befinden; in einer N. sein; in eine N. geraten; die lange Krankheit hat ihn in eine [finanzielle, wirtschaftliche] N. gebracht; -lager, das: behelfsmäßiger Schlafplatz: sich auf einer Luftmatratze ein N. herrichten; -landen <sw. V.; notlandete, notgelandet, notzulanden>: a) eitie Notlandung viyrnehmen <ist>: der Pilot, die Maschine mußte n.; b) durch eine Notlandung zur Erde bringen <hat>: daß die Schubleistung ... absank und die Maschine notgö- landet werden mußte (Spiegel 24. 1. 66. 35); -landung, die: durch eine Notsituation notwendig gewordene vorzeitige Ijandung [aneinem nicht zum Landen von Flugzeugen vorgesehenen Ort]: eine N. machen, vornehmen; -leidend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: in Not (2) lebend: die -e Bevölkerung: -e Familien; <subst.:> den Notleidenden helfen; -leiter, die: svw. T Feuerleiter (1); -licht, das: vgl. -beieuchtung; -losung, die: nicht ganz zufriedenstellende, aber unter den gegebenen Umständen nicht anders mögliche Lösung für etw.: das kann man zwar so machen, aber es wäre nur eine N.; -lüge, die: Lüge, zu der man Zuflucht nimmt, weil man auf Grund der gegebenen Situation nicht die Wahrheit sagen möchte: sich eine N. ausdenken; eine N. gebrauchen; um der Bestrafung zu entgehen, griff er zu einer N.; -maßnähme, die: Maßnahme, zu der man in einer Notlage greift, durch die man eine Notsituation abzuwenden sucht; -mast.der: vgl. -anker; -mutter, die: (von einer karitativen Organisation vermittelte) Frau, die in einer Faniilie vorübergehend die Mutter vertritt: eine N. engagieren, vermitteln; -naael. der (ugs. abwertend): jmd.* mit dem man lauf Grund einer Notlage] (an Stelle eines anderen, eigentlich für eine bestimmte Tätigkeit o.a. Vorgesehenen) vorliebnimmt; -name, der (Kunstwiss.): als Ersatz jur den nicht überlieferten Namen eines Künstlers benutzte Bezeichnung; 1896
Note ^Operation, die: zur Abwemlung akuter Lebensgefahr vorgenommene Operation, dazu: -operieren <sw. V.; notoperierte, hat notoperiert, notzuoperieren): eine Notoperation vornehmen: Mipfer, das (Steuerw.): zeitweilig erhobene Sondersteuer zur Behebung eines bestimmten Notstands o.a.: ein N. einführen, erheben; -Parlament, das (Verfassungsw.): Verfassungsorgan, das im Falle des Notstandes, wenn das Parlament nicht funktionsfähig ist. dessen Rechte wahrnimmt: -Pfennig, der: svw. t^groschen; -proviant, der; -quartier, das: vgl. -lager; -recht, das (schweizer. Verfassungsw.): svw. Kstandsreeht; ^reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Landw.): im Zustand der Notreife befindlich: -es Getreide. Obst, dazu: ^reife, die (Landw.): Form der Reife. die eintritt, bevor die Frucht voll ausgebildet ist. -reifen <sw. V.; nolreifte. ist notgereift, notzureifen; meist nur im Inf.) (Landw.): notreif werden: ^ruf, der: a) (meist telefonisch oder per Funk übermittelter) Hilferuf [bei Gefahr für Menschenleben]; b) svw. Nrufnummer; c) Ruf eines in Gefahr befindlichen Tieres (bes. Vogels): der N. des Kükens, zu a: -rufanlage. die: -rufmeWer, der (Fcrnspr.): (in öffentlichen Telefonzellen installiertes) Gerät, mit dessen Hilfe man olwe Münzeinwurf u. Wählen eine telefonische Verbindung zu Feuerwehr u. Polizei herstellen kann, ^ruf- nummer. die: Telefonnummer, unter der man Polizei u. Feuerwehr erreichen kann, -rufsäule. die: Rufsäule zum übermitteln von Notnjen an die Polizei, die Straßenmeisterei o. ä.; -Schalter, der: Schalter, mit dem man im Notfall, bei Brandgefalir o. ä.. eine Maschine o. ä. ausschalten kann; -schlachten <sw. V.; notschlachtete, hat notgeschlachtet, notzuschlachten): ein Tier, weil es krank oder verletzt [und nicht mehr heilbarj ist. vorzeitig schlachten, dazu: -Schlachtung, die; -schrei, der: a) (geh. veraltend) in einer Notlage ausgestoßener, meist unartikulierter Schrei: die -e des Gefolterten; b) svw. f -ruf (c): Fast alle Nestflüchter... beantworten den N. ihrer Kinder damit, daß sie in Wut geraten (Lorenz. Verhalten I. 198); -segel, das (Seemannsspr.): vgl. ^anker; -sender, der: Sender zur [automatischen! Übermittlung von Notrufen; -Situation, die: vgl. -läge; -sitz, der: (in FaJirzeugen. Sälen o.a.) /ausklappbarerj einfacher Sitz, der nur im Falle des Platzmangels gebraucht wird; -stand, der: a) vgl. -läge: der allgemeine N. nach dem Kriege; dem N. im Bildungswesen abhelfen; politischer N. (Situation, in der ein oberstes Staatsorgan nicht funktioniert); b) (Staatsrecht) Situation, in der der Bestand, die Sicherheit oder die bestehende Ordnung eines Staates in Gefahr ist: äußerer, innerer N.; den [öffentlichen, nationalen] N. ausrufen, verkünden, dazu: -Standsgebiet, das: Gebiet, in dem ein Not Storni (a) herrscht; -Standsgesetz, das <meist PL): Gesetz, das im Notstand (b) wirksam ist. dazu: -Standsgesetzgebung,die. -standsrecht, das. -stands- verfassung, die: Gesamtheit derjenigen Notstandsgesetze, die Bestandteil der Verfassung sind; -ström, der: von einem Aggregat (1) erzeugter Strom (bei Ausfall der zentralen Versorgung), dazu: -stromaggregat, das: -taufe,die: / von einer nichtgeistlichen Person vorgenommene] Taufe eines in Lebensgefahr befindlichen Kindes: die N. bekommen, dazu: -taufen <sw. V ; nottaufte, hat notgetauft, notzu- taufen): an jmdm. eine Nottaufe vornehmen; -testament. das (jur.): Testcunent, das unter Umstanden entstanden ist. die die Abfassung eines ordentlichen Testaments nicht zuließen; -trauung, die: Eheschließung in einer Notlage, bes. bei drolietuter Todesgefafir für einen der Betroffenen o. ä.; -Unterkunft, die; -verband, der: behelfsmäßiger Verband; -verkauf, der: Verkauf auf Grund einer Notlage; -Verordnung, die (Verfassungsw.): zur Überwindung eines Notstands [von der Regierung/ erlassene Verordnung; -voll <Adj.; nicht adv.) (geh.); ^Vorrat, der: {Lebensmittel]vorrat für Notzeiten; -wassern <sw. V.; notwasserte, ist notgewassert, notzuwassern) (Flugw.): vgl. -landen, dazu: -Wasserung« (selten:) -waßrung, die (Flugw.); -wehr, die (jur.): Gegenwehr, deren an sich strafbare Folgen straffrei bleiben, weil man durch tätliche, gefährliche Bedrohung dazu gezwungen worden ist: aus. in N. handeln; er hat ihn in N. getötet, dazu: -wehrhandlung, die (jur.); -wendig usw. t notwendig usw.; -wohnung, die: behelfsmäßige Wohnung; -zeichen, das: vgl. -signal; -zeit, die <meist PI.): Zeit der Not (2): für -en sparen; in -en; -zucht, die (jur.): (von einem Mann) durch Anwendung von Gewalt od. durch Drohung erzwungener (außerehelicher) Geschlechtsverkehr mit einer Frau; Vergewaltigung: N. [an jmdm.l begehen, verüben; jmdn. wegen [versuchter] N. verurteilen, dazu: -züchtigen <sw. V.; notzüchtigte, hat genotzüchtigt, notzuzüchtigen) (jur.): an jmdm. Notzucht verüben; vergewaltigen, -zuchtverbrechen, das. Nota [no:ta], die; -. -s [lat. notä. Imperativ von: notäre, tnotieren): 1. (veraltet) Zeichen. Anmerkung. Notiz. 2. (Kaufmannsspr. veraltend) a) Auftrag: etw. in N. geben (einen Auftrag erteilen); etw. in N. nehmen (einen Auftrag vormerken); b) Rechnung; notabel [no'ta:bj) <Adj.; ...1er. -ste) [frz. notable < lat. notäbilis] (bildungsspr. veraltend): ungewöhnlich, wichtig, bemerkenswert: Er ... empfängt ... notable Gäste (Musil. Mann 429); Notabebi [nota:b|n] <PI.) [frz. notables) (hist.): die durch Bildung. Rang u. Vermögen ausgezeichneten Mitglieder der bürgerlichen Oberschicht in Frankreich; notabene [nota'be:naJ <Adj.) Hat. notabene)(bildungsspr. veraltend): wohlgemerkt; übrigens: ich will. n.. nichts damit zu schaffen haben; Abk.: NB: Notabene [-]. das; -[s]. -[s] (bildungsspr. selten): Merkzeichen. Vermerk; Notabilität [notabili't£:t). die; -. -en [spät- lat. notäbilitäs): 1. <o. PI.) (veraltet) Vornehmheit. 2. <meist PL) (geh.) vornehme, berühmte Persönlichkeit. Notar [no'ta-.pj.tösterr. ugs. veraltend:) Notar, der; -s. -e [(m)lat. notärius = öffentlicher Schreiber, zu lat. notärius = zum (Schnell)schreiben gehörig): Jurist, der Beglaubigungen u. Beurkundungen von Rechtsgeschäften vornimmt; <Zus.:) Notaniehilfe, der (Berufsbez.); Notariat [notar'ia.t]. das; -[e)s. -e [mlat. notariatus): a) Amt eines Notars: jmdm. ein N. übertragen; b) Kanzlei eines Notars; <Zus.:> Nota- riatsaehilfe, der; Notariatskanzlei, die: notariell [notariell <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (jur.): durch einen Notar (beurkundet, aidsgefertigt o. ä.): eine -e Unterschrift. Vollmacht; etw. n. beglaubigen lassen; ein n. beglaubigtes Dokument; notarisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (selten): svw. tnotariell. Notation [nota'tj>io:n], die; -. -en [lat. notätio = Bezeichnung, Beschreibung): 1. (Fachspr.) Aufzeichnung; System von Zeichen od. Symbolen einer Metasprache. 2. (Musik) a) <o. PI.) das Aufzeichnen von Musik (in Notenschrift); b) eine Niederschrift von Musik (in Notenschrift). 3. (Schach) Aufzeichnung der einzelnen Züge einer Schachpartie. Notdurft [-dürft], die; - [mhd. nötdurft. ahd. nötduruft, vgl. dürftig): 1. (geh.) die menschlichen Ausscheidungen: ein Kübel aus Zinkblech für die N. (Kühn. Zeit 73); * seine [große, kleine] N. verrichten (geh.: Darm. Blase entleeren). 2. (geh. veraltet) das. was /zum Leben/ unentbehrlich ist: Menschen, die mehr verdienen, als es die N. erfordert (Tucholsky. Werke II. 146). 3. (selten) svw. tNotdürftigkeit: die primitive N. der mittelalterlichen Herbergen (En- zensberger. Einzelheiten I. 201); notdürftig <Adj.) [mhd. nötdürfic = notwendig; bedürftig): kaum ausreichend (für etw.); nur in kümmerlicher Weise /vorhanden]: das ist nurein -er Schutz gegen die Sonne; etw. [nur] n. reparieren; sie mußten schreien, um sich im Heulen des Sturmes n. (mit Mühe, so gut es eben ging) verständigen zu können H renker, Helden 67); Notdürftigkeit, die; - (selten): notdürftige Beschaffenheit. Art u. Weise. Note [no:td]. die; -. -n [mhd. note < mlat. nota = Note (la) < lat. nota = Merkzeichen; Schriftstück]: l.a) (in der Musik) für einen Ton stehendes graphisches Zeichen (in einem System von Linien); Notenzeichen: ganze, halbe -n; eine punktierte N.; -n lesen können; -n lernen, schreiben, stechen; Gedichte in -n setzen (veraltend; vertonen): b) <PI.) Notentext. Notenblatt: die -n liegen auf dem Klavier; die -n studieren; nach, ohne -n singen, spielen; *[wie] nach -n (ugs. scherzh.; in bezug auf eine Tätigkeit, die mit einer gewissen Perfektion. Gründlichkeit od. besonders extensiv ausgeführt wird): das ging wie nach -n (sehr gut); er hat ihn nach -n (heftig) verprügelt. 2.a) in einer Ziffer, einem Wort od. einer Punktzahl ausgedrückte Bewertung . einer schulischen Leistung; Zensur. Zeugnisnote: seine N. in Latein ist mäßig; gute -n haben; dieser Lehrer gibt schlechte -n (ist in seiner Beurteilung sehr streng); die mündliche, schriftliche N. (Note für die mündliche, schriftliche Leistung); er hat für den Aufsatz die N. Eins bekommen; etw. mit der N. „ungenügend" bewerten; Ü er teilt gern schlechte -n aus (übt gerne Kritik); b) (im Sport) in Punkten ausgedrückte Bewertung einer sportlichen Leistung: eine niedrige N.; die Kampfrichter zogen hohe -n. 3. (meist PI.) (Bankw.) kurz für tBanknote. 4. (Völker- 1897
Noten - recht) förmliche schriftliche Mitteilung im diplomatischen Verkehr zwischen Regierungen: eine diplomatische N.; -n [über etw.] austauschen, wechseln; eine N. überreichen. 5. (bildungsspr. 9elten) Notiz: kurze Aufzeichnung. 6. <o. PI.) Merkmal. Eigenschaft o. ä.. die einer Person od. Sache ihr Gepräge gibt: Flair: jmd. hat seine eigene, individuelle N.; einer Sache eine persönliche, besondere N. geben; ein Anzug mit sportlicher N.; die Stores geben, verleihen dem Raum eine elegante N.; ein Parfüm mit einer betont weiblichen N. Noten-: ^anstausch. der: das Austauschen von Noten (4); ^bank, die <P1.: ...banken): Bank, die zur Ausgabe von Banknoten berechtigt ist: ^blatt, das: einzelnes Blatt mit einem Notentext: ^buch, daß: zu entern Buch gebundene Noten (1 b); -druck, der (o. PL): 1. Druck von Banknoten. 2. Druck von Musikalien: Mhirchschnitt, der: / Examens }no- te. die sich als Mittelwert aus der Gesamtheit der einzelnen Noten (2) ergibt: er hat einen N. von 1,5; -gebung, die; ^heft. das: 1. vgl. ^buch. 2. 2Heft (a), dessen Papier mit Notenlinien bedruckt ist: ^linie. die (meist Pl.>: eine der fünf Linien, in die die Notenschrift eingetragen ist: ^papier, das: mit Notenlinien versehenes Papier: -pult, das: vgl. -Ständer; -satz, der: vgl. -druck; -Schlüssel, der (Musik selten): svw. tSchlüssel (4a); ^schrift, die: System von Zeichen, mit deren Hilfe Musik aufgezeichnet wird: -Ständer, der: Ständer zum Auflegender Noten für den Musizierenden: --Stecher, der: jmd. % der Druckformen vorwiegend von Noten (1 a) auf Kupferplatten o.a. sticht, das Transponieren von Noten in andere Schlüssel //. Tonarten vornimmt (Berufs- bez.); -System, das: System von Noten (2) zur Bewertung einer fschulischen I Leistung: -Wechsel, der: svw. Naus- tausch; ^wert, der (Musik): Dauer u. Höhe des durch die jeweilige Note (1 a) bezeichneten Tons: -zeichen, das (Musik): svw. TNote (1 a). notieren [no'tLren] <sw. V.; hat) [lat. notäre = kennzeichnen, anmerken; schon mhd. notieren < mlat. notare = in Notenschrift aufzeichnen): 1.1 sich] von etw. eine Nqüz machen: [sich] etw. (was man nicht vergessen möchte) aufschreiben, (als Gedächtnisstütze) in Stichworten o.a. festhalten: [sich] etw. genau, sorgfältig n.; jmds. Namen. Adresse. Geburtstag n.; er hat [sich] das Datum auf ein/ einem Stück Papier, in seinen/seinem Kalender notiert; ein Musikstück n. (in Notenschrift aufzeichnen): die Polizei hat seine Autonummer, den Fahrer (seine Personalien) notiert; jmdn. für etw. n. (vormerken) ;Ü er hat die Vorgänge überhaupt nicht notiert (selten; zur Kenntnis genommen). 2. (Börsenw.; Wirtsch.) a) den Kurs. Preis von etw. ermitteln u. festsetzen: den Kurs der Wertpapiere n.; die Börse notiert die Aktie mit 50 Mark; b) einen bestitnmten Kurswert. Preis haben: das Papier notiert mit 60 Prozent unter pari; der Dollar notierte zum Vortageskurs; die Bezugsrechte, die meisten Rohstoffe notieren unverändert; <Abl.:> Notierung, die; -. -en: l.a) <o. PI.) das Notieren: b) svw. tNotation (1). 2. svw. tNotation (2). 3. svw. TNotation (3). 4. (Börsenw.; Wirtsch.) a) Preisermittlung: das Notieren (2a); b) notierter Kurs. Preis: die amtliche N.; die N. für Chemiewerte, für Rohhäute ist unverändert. Notifikation [notifika'ißio:n]. die; -. -en [frz. notification. zu: notifier < lat. rtötificäre. tnotifizieren]: 1. (veraltet) Anzeige: Benachrichtigung. 2. (Dipl.) Übergabe einer diplomatischen Note: notifizieren [notifi'tpLron] <sw. V.; hat) [lat. nötifieäre]: 1. (veraltet) anzeigen: benachrichtigen. 2. (Dipl.) in einer diplomatischen Note mitteilen. nötig I'n0:ti<;] (Adj.) Imhd. noetec. nötec. ahd. nötag]: (für etw.) erforderlich: eine unentbehrliche Voraussetzung für etw. I bildend]: so beschaffen, daß man es braucht, daß man seiner zur Erreichung eines Zweckes bedarf die -en Schritte einleiten; die -en Maßnahmen treffen; mit der -en Vorsicht vorgehen; ihm fehlt die -e Ruhe; ihm fehlt es am -en Ernst, an der -en Reife; dafür fehlt mir das -e Geld; diese Anschaffung war [unbedingt, dringend] n.; das war einfach n ; dazu ist viel Ausdauer n.; zwei Stunden oder, wenn n.. auch länger; nicht mehr als [unbedingt] n. [ist]; deine Aufregung war gar nicht n. (du hättest dich gar nicht aufzuregen brauchen): etw. für n. halten; die Lage macht sofortige Schritte n.; etw.. jmdn. n. haben (etw.% jmdn. brauchen, auf es. ihn angewiesen sein): etw. zu tun n. haben (etw. tun müssen): er hat es nicht n. anzugeben; er hat es von allen am -sten (ugs.; er bedarf der Hilfe, der Zuwendung o.a. am dringendsten): er hat es manchmal n.. daß man ihm die Meinung sagt (ugs.; man muß ihm manchmal die Meinung sagen): er hielt es nicht einmal für n.. sich zu entschuldigen (er hat sich nicht einmal entschuldigt): er braucht n. (dringend) Ruhe; das ist doch nicht n.. das wäre doch nicht n. gewesen! (Höflichkeitsfloskel bei der Entgegennahme eines Geschenks o.a.); du hast es gerade n.! (du kannst es dir am allerwenigsten leisten: als Ausdruck ärgerlicher od. empörter Kritik); hast du das n.? (das brauchst du doch eigentlich gar nicht zu tun): <subst.:> ich werde das Nötige veranlassen, alles Nötige mitbringen; nötigen ['n0:tign] <sw. V.; hat) [mhd. nötigen, ahd. nötigön]: IJmdn. gegen seinen Willen (mit Hilfe von Gewalt. Drohung o.a.) zu etw. veranlassen: zwingen: er nötigte ihn. das Papier zu unterschreiben; er ist zu dieser Tat genötigt worden. 2. (von einem Sachverhalt. Umstand o.a.) jmdn. zu einem bestimmten Verhalten. Tun o. ä. zwingen: die Umstände nötigen mich zu dieser Maßnahme; eine plötzliche Erkrankung nötigte ihn. den Termin abzusagen; [durch etw.] zu etw. genötigt sein; sich zu etw. genötigt sehen. 3.a) durch eindringliches Zureden, Auffordern. Ermuntern zu etw. [zu] veranlassen [suchen]: er nötigte uns zum Sitzen, Bleiben. Essen, zu einem weiteren Glas Wein; er nötigte den Besucher. Platz zu nehmen, abzulegen, einzutreten; (landsch.:) genötigt wird bei uns nicht (jeder kann, soll sich unaufgefordert von dem Aufgetischten nehmen, was u. soviel er möchte): lang doch bitte zu. und laß dich nicht [lange] n.!; b) jmdn. durch eindringliches Zureden. Auffordern. Ermuntern [zui veranlassen [suchen], sich an einen bestimmten Ort zu hege- ben: er nötigte uns ins Wohnzimmer, aufs Sofa; nfttigenfylk <Adv.>: falls es nötig ist: Nötigung, die; -. -en: 1. <P1. 9elten> (bes. jur.) das Nötigen (1). (strafbare) Tat. die darin besteht, daß jmd. einen anderen mit rechtswidrigen Mitteln zu einem bestimmten Verhalten zwingt: N. zur Unzucht; etw. als N. empfinden; das Erzwingen der Vorfahrt gilt als N.; jmdn. wegen N. verurteilen. 2. <o. PI.) (geh.) das Genötigtsein. Notwendigkeit. Veranlassung: ich empfinde keine N.. mich zu entschuldigen; aus einer inneren N. heraus mußte er sich so verhalten. 3. das Nötigen (3). Genötigtwerden: die fast schon aufdringlichen, wenn auch sicher gutgemeinten Nötigungen der Gastgeberin. Notio fno:t$io]. die; -. -nes [no'tßio:ne:s]. Notion [no'£ßio:n], die; -. -en [lat. nötio (Gen.: nötiönis)] (Philos.): Begriff. Gedanke. Notiz [no'ti:tß. auch: ...titß].die;-,-en [lat. nötitia = Kenntnis. Nachricht, zu: nötus. 2. Part, von: nöscere = kennenlernen, erkennen]: 1. (meist PI.) kurze, stichwortartige schriftliche Aufzeichnung (die jmdm. als Gedächtnisstütze dienen soll): kurze -en; seine -en ordnen; sich eifrig -en machen; er hat sich über den Hergang sorgfältige -en gemacht; der Rand des Blattes war mit -en bedeckt. 2. (meist Sg.) kurze Zeitungsmeldung: in der Zeitung fand sich nur eine knappe N. über den Vorfall; eine N. über etw. in die Presse lancieren. 3. (Börsenw.) svw. t Notierung (4). 4. *N. von jmdm., etw. nehmen (jmdm.. einer Sache Beachtung schenken). Notiz- (Notiz 1): -block, der (PI. -blocks. Schweiz, -blocke): kleiner Block (5) für Notizen: -buch, das: kleines Büchlein od. Heftchen für Notizen: -zettel, der. Notizensammking, die; -, -en: Sammlung von Notizen (1). die sich jmd. zu einem bestimmten Zweck angelegt hat. notorisch [no to.rif] (Adj.; Steig, selten) [spätlat. nötörius = anzeigend, kundtuend, zu lat. nötus. T Notiz]: 1. (bildungsspr. abwertend) gewohnheitsmäßig, ständig (von Per- sonen im Hinblick auf eine bestimmte negativ beurteilte Eigenschaft o.a.): ein -er Trinker, Lügner; er ist n. pleite. 2. (bildungsspr. veraltend) allbekannt, offenkundig: er ist ein -er Gegner der Entspannungspolitik; Es ist n.. daß sie in Armut lebte (Brecht. Menschen 38). 3. (jur.) dem Gericht bekannt, gerichtskundig. Notturno [nDturno], das; -s. -s u. ...ni [ital. notturno = Nachtstück; nächtlich < lat. nocturnus = nächtlich, zu: noctü = nachts, zu: nox = Nacht] (Musik): l.a) /zur nächtlichen Auffuhrung im Freien komponiertes/ stimmungsvolles Musikstück in mehreren Sätzen: b) einem Ständchen ähnliches Musikstück für eine od. mehrere Singstimmen /mit Begleitung/. 2. (seltener) svw. tNocturne (1). notwendig [auch: -'--] (Adj.) [eigtl. = die Not wendend]: l.a) (im Zusammenhang mit etw.) nicht zu umgehen: (von 1898
Nuancierung der Sache selbst) gefordert, unbedingt erforderlich; unerlö/3- lich: -e Anschaffungen. Maßnahmen, Voraussetzungen; er hat nicht die dazu, dafür -en Fertigkeiten; wir nahmen nur die -sten Dinge mit; etw. ist [dringend, unbedingt] n.; etw. ist für jmdn. n.; etw. für [politisch] n. erachten; diese Entwicklung macht eine Überprüfung n.; <subst.:> sich auf das Notwendigste beschränken; das Notwendige veranlassen; es fehlte ihnen am Notwendigsten; b) <adv.) unbedingt: etw. n. brauchen, tun müssen. 2. in der Natur einer Sache liegend, zwangsläufig [sich ergebend, hervorgegangen und daher nicht vermeidbar. änderbarJ: das war die -e Folge. Konsequenz; eine naturgesetzlich -e Entwicklung; Die freiheitliche Demokratie ist heute n. eine pluralistische Demokratie (Fraenkel. Staat 257); daraus folgt [nicht] n.. daß ...; notwendigenfalls <Adv.>: falls es notwendig (1) ist; notwendigerweise <Adv.>: zwangsläufig, ohne daß es vermeidbar. änderbar wäre: das ergibt sich n. daraus; das muß nicht n. so sein; das muß n. zum Konflikt führen; Notwendigkeit [auch: -' 1, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Notwendigsein: dazu besteht [für jmdn.] keine N.; er konnte uns die [politische] N. dieser Maßnahme deutlich machen; etw. aus [zwingenderl N. tun. 2. etw.% was notwendig ist: 10 Stunden Schlaf sind für sie eine N.; meine Abreise ist eine traurige N. Nougat, (eingedeutscht auch:) Nugat |'nu:gat|. der. auch: das; -s. (Sorten:) -s [frz. nougat. über das Provenz. u. Vlat. zu lat. nux (Gen.: nucis) = Nuß]: aus fein zerkleinerten gerösteten Nüssen od. Mandeln. Zucker u. Kakao zubereitete Masse (als Süßware bzw. als Füllung von Süßwaren): die Pralinen sind mit N. gefüllt. nougat-, Nougat-: -braun <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): braun wie Nougat; ^fiilhing, die; ^Schokolade, die: mit Nougat gefüllte Schokolade. Nous: tNus. Nouveau rotnan [nuvonmä]. der; - - [frz. nouveau roman = neuer Roman] (Literaturw.): (nach 1945 in Frankreich entstandene) experimentelle Form des Romans, die unter Verzicht auf den allwissenden Erzälder die distanzierte Beschreibung einer eigengesetzlichen Welt in den Vordergrund stellt. Nouveaute [nuvo'te:]. die; -. -s [frz. nouveaute = Neuheit] (veraltend): Neuheit. Neuigkeit j in der ModeJ. !Nova [no:va]. die; -. Nova [lat. nova (Stella) = neuer (Stern)] (Astron.): Stern, der auf Grund innerer Explosionen plötzlich stark an Helligkeit zunimmt; *Nova [-. auch: 'nava]: PI. von Novum; Novation [nova'tßio:n]. die; -. -en [spätlat. novätio = Erneuerung] (jur.): vertragliche Ersetzung eines bestehenden Schuldverhältnisses durch Schaffung eines neuen; Schuldumwandlung. Novecento [novetjentol. das; -|s| [ital. novecento. eigtl. = neunhundert, kurz für: 1900]: das 20. Jh. in Italien als Stilbegriff. Novelle [no'veb]. die; -. -n [1: ital. novella. zu lat. novellus. Vkl. von: novus. tNovum; 2: lat. novella (lex) = neues (Gesetz)|: 1. Erzählung kürzeren od. mittleren Umfangs. die von einem einzelnen Ereignis bzw. Geschehen handelt u. deren gradliniger Handlungsablauf auf ein Ziel hinfuJirt: eine historische N.; ein Band [mit] -n. 2. (Politik; jur.) Gesetz, das in einem ergänzenden od. ahätidernden Nachtrag zu einem bereits geltenden Gesetz besteht: eine N. zum Bundesbaugesetz; eine N. vorlegen, einbringen, verabschieden. nov^llen-, Novellen- (Novelle 1): -artig <Adj.>; -band, der: Band mit Novellen; ^dichter, der; -form, die: literarische Kunstform der Novelle; -Sammlung, die; -Schreiber, der: -zyklus, der. 'Novellette [noveletd]. die; -. -n [ital. novelletta, Vkl. zu: novella. t Novelle] (Literaturw): kleine Novelle (1). ^Novellette [-]. die; -, -n [nach der engl. Sängerin C. Novello (1818-1908)1: instrumentales Charakterstück mit mehreren aneinandergereihten /heiteren/ Themen. novellieren [nove'li:ran] <sw. V.: hat) [zu TNovelle (2)] (Politik; jur.): durch eine Novelle (2) ätuiern. ergänzen: ein Gesetz, einen Gesetzesparagraphen n.; Novellkning, die; -. -en (Politik; jur.); Novelljst, der; -en. -en: Schriftsteller, der Novellen verfaßt; Novell jstik, die; -: I. Kunst der Novelle (1). 2. Gesamtheit des novellistischen Schaffens; Novelljstin, die; -. -nen: w. Form zu f Novellist; novelljstisch <Adj.>: a) die Novellistik betreffend, dazu gehörend; b) der Novelli- stik eigentümlich. November [novembe]. der; -[s], - Hat. (mensis) November = neunter Monat (des römischen Kalenders), zu: novem = neunl: elfter Monat des Jahres; Abk.: Nov. November-: -abend, der: Abend im November: ein trüber N.; -nebel, der: NebeL wie er im November häufig auftritt; -stürm, der: vgl. -nebel. Novendiale [novendia.b]. das; -, -n [ital. novendiale = neun Tage dauemdl (kath. Kirche): die neuntägige Trauerfeier (in der Peterskirche in Rom) für einen verstorbenen Papst; Novene [no've:na], die; -. -n [mlat. novena. zu lat. novem = neun] (kath. Kirche): Andacht an neun aufeinanderfolgenden Tagen (als Vorbereitung auf ein Fest ixl. für ein besonderes Anliegen des Gläubigen). Novihinkim[novi'lu:nium].das; -s. ...ien [...pn; spätlat. novi- lünium] (Astron.): das erste Sichtbarwerden der Mondsichel nach Neumond; Novität [novi'te:t]. die; -. -en [lat» novitäs = Neuheit,zu: novus = neu]: l.etw. Neues[u. Neuartiges] (in Buchwesen. Kunst. Mode usw.), das an die Öffentlichkeit gebracht wird; Neuheit: -en unseres Verlags; Damals wurde eben die letzte N. für diese Spielzeit vorbereitet (K. Mann. Mephisto 88). 2. (veraltend) Neuigkeit (1): -en zu berichten haben; !Novize [no'vi:tß3]. der. -n, -n [mlat. novicius < lat. novicius = neu. jung; Neuling, zu: novus = neul: 1. (kath. Kirche) jmd.. der in einem Kloster eine Vorbereitungszeit verbringt, bevor er die öffentlichen Gelübde ablegt u. endgültig Mönch wird. 2. (bildungsspr.) Neuling: Kiesin- ger. selber N, an dieser Stätte, machte die neuen Kabinettsherren mit den Spielregeln bekannt (Spiegel 51. 1966. 29); ^Novize [-]. die; -. -n (kath. Kirche): Novizin; Noviziat |novi'tßia:t|, das; -[eis, -e (kath. Kirche): 1. Vorhereitungs- u. Probezeit der Novizen bzw. Novizinnen. 2. Wohn- u. Ausbildungsstätte für die Novizen bzw. Novizinnen; <Zus.:> Novizigtjahr, das; Novizin, die; -. -nen: w. Form zu f 'Novize; Novocain© [novoka'Ln]. das; -s [geb. aus lat. novus = neu u. Cocain (fachspr.) fiir tKokain]: svw. tProcain; Novum ['no:vom. auch: 'navuml. das; -s. Nova <P1. selten) [lat. novum. zu: novus = neu] (bildungsspr.): etw. Neues, noch nicht Dagewesenes: etwas ist ein N.. stellt ein N. dar. Noxe [noksD]. die; -. -n [lat. noxa = Schaden] (Med.): Stoff od. Umstand, der eine schädigende Wirkung auf den Organismus ausübt; Noxin [na'ksiin]. das; -s. -e (meist PI.) [zusges. aus f Noxe u. tToxin] (Med.): im Organismus zugrunde gegangener körpereigener Eiweißstoff, der eine starke Toxizität entwickelt. nu |nu:| <Adv.) [Tnun] (1 and seh.; salopp): nun (I. 1): nu laß doch!; na. nu mach mal halblang!; <subst.:> Nu [-] in Verbindung mit der Präposition ..in": ihre Augen glichen in diesem Nu (Augenblick) unwillkürlich denen eines Kindes (Musil. Mann 1378); meist in der Fügung im Nu/in einem Nu (ugs.; in kürzester Zeit; sehr schnell [in bezug auf einen Vorgang])', ich bin im Nu zurück! Nuance ['nyä:sa; österr.: nyä:s]. die; -. -n Ifrz. nuance. wohl zu: nue = Wolke od. zu: nuer = bewölken, abschattieren] (bildungsspr.): 1. feiner gradueller Unterschied: eine kaum merkliche N. zwischen Blaßblau und Weißblau; die Innenausstattung ist eine der typischen -n dieses Wagens. 2. ein bißchen, eine Kleinigkeit, eine Spur [von etw. abweichend]: dieser Wein ist um eine N.. einige -n herber, zu herb; wie er ... manchmal ... ein Wort durchstrich, um es durch ein anderes, eine winzige N. schärferes oder abschwächenderes zu ersetzen (Leonhard. Revolution 239). 3. (innerhalb eines /KunstJwerkes o.a.) besomlers fein gestaltete Einzelheit. Feinheit: sprachliche, stilistische -n; ich habe die -n in der Rede wohl bemerkt; nuancenreich <Adj.) (bildungsspr.): reich an Nuancen: ein -es Mienenspiel; eine -e dichterische Sprache, dazu: Nuancenreichtum, der <o. PI.) (bildungsspr.); nuancieren [nyä'si:ran] <sw. V.; hat) [frz. nuancer] (bildungsspr.): a) kaum merklich abwati- deln. sehr fein graduell abstufen: Farben n.; dieser Prozeß kann ... durch verschiedene Zeitspannen der Säureeinwirkung nuanciert werden (Bild. Kunst 3, 81); b) in all seinen Feinheiten, feinen Unterschieden erfassen, darstellen: Begriffe n.; den Wandel eines Charakters psychologisch n.; Der rote Literaturpapst war nicht geneigt .... zu n. (K. Mann. Mephisto 251); nuanciert [nyä'si:gtl <Adj.; -er. -este) (bildungsspr.): 1. äußerst differenziert, subtil: eine -e dichterische Sprache. 2. pointiert: die Pianistin spielte das Larghet- to sehr n.; <Abl. zu 1.2:) Nuancjgrtheit, die; -; Nuanckrung, die; -, -en. 1899
nüber 'nüber l'ny:bB] (landsch., bes. südd.): thinüber. Nubuk [nubuk], das: -[s] [engl, nubuck]: svw. INubukleden <Zus.:; Nybukleder, das: hochwertiges /Kalb- od. Rindjle- der% das auf Grund entsprechender Bearbeitung eine samtartige Oberfläche hat. nüchtern ['nv^ten] <Adj.) tmhd. nüehter(n). ahd. nuohturn < lat. nocturnus = nächtlich, urspr. vor dem Frühgottesdienst noch nichts gegessen habend]: 1. (nicht adv.) nicht betrunken, (trotz Alkoholgenusses) normal reagierend: er machte einen -en Eindruck; nicht mehr [ganz] n. (leicht betrunken) sein; wieder n. werden. 2. <o. Steig.; nicht adv.) ohne (nach dem nächtlichen Schlaf) schon etw. gegessen [u.lod. getrunken] zu haben: auf -en Magen rauchen; die Tabletten morgens n. einnehmen: Ü das war ein Schreck auf -en Magen (salopp; das war ein unerwartetes, unangenehmes Ereignis). 3,a) sich auf das sachlich Gegebene, Zweckmäßige beschränkend: sachlich: ein -er Geschäftsmann. Rechner. Politiker, eine -e Darstellung. Einschätzung der Lage; -e Zahlen. Tatsachen; etwas n. beurteilen, betrachten, berichten; ein n. denkender Mensch; b) sich auf das Zweckmäßige beschränkend u. ohne schmückendes, zusätzliches Beiwerk: Zweckbauten von -er Schönheit (Koeppen. Rußland 112); -e (schmucklose) Fassaden; -e (kahle) Wände; ein -er (nicht anheimelnder, keine Behaglichkeit verbreitender) Raum; die Wohnung ist n. eingerichtet; das Neonlicht wirkt n. (kalt). 4. nicht den gewünschten od. erwarteten pikanten o. ä. Geschmack habend, ohtte Würze, nicht genügend gesalzen: ein sehr -es Essen; die Suppe ist. schmeckt sehr n.; <Abl.:> Nüchternheit, die; - [spätmhd. nuchternheit]: 1. nüchterner (1.2) Zustand. 2. a) durch Sachlichkeit. Zweckmäßigkeit gekennzeichnete Denk- u. Handlungsweise: sachliches Wesen: N. walten lassen; b) nüchterne (3) Beschaffenheit. Schmucklosigkeit: die N. der Linienführung; die sterile N. moderner Wohnstädte. Nucke [nukd]. (auch:) Nucke [nyka], die; -. -n (meist PI.) [aus dem Niederd. < mniederd. nuck(e)l (landsch.. bes. nordd.): nicht im voraus zu erkenttende. utiangenehme Eigenheit von etw.. jmdm.: Schwierigkeit, die im Umgang mit dem Betreff ernten Ungelegenheit bereitet: dieser Motor hat seine Nucken; * seine Nucken und Tücken haben; voller Nucken und Tücken stecken (nicht richtig in Ordnung sein u. daher jmdm. Ungelegenheiten bereiten). Nuckel ['nukjl. der; -s. - [eigtl. wohl = kleine, rundliche Erhöhung, viell. Vkl. von t 'Nock] (landsch. fam.): svw. t Schnuller. nuckeln ['nokin] <sw. V.; hat) [lautm] (ugs.): 1. (bes. in bezug auf Säuglinge u. kleinere Kinder) an etw.. was mit einem Ende in den Mund gesteckt worden ist. saugend lutschen: am Schnuller. Daumen. Kissenzipfel n.; an der Zigarre. Pfeife n.; er ... nuckelte bißchen an ihren Haaren (Degenhardt. Zündschnüre 34); unser Vierjähriges nuckelt immer noch: <auch mit Akk.-Obj.:> Leute .... die Dauerlutscher nuckeln (BM 15. II. 75. 14). 2. durch die fast geschlossenen Lippen langsam in kleinen Schlucken (aus einer Flasche o.a.] tritiken: er nuckelte eine Limonade. Nuckelpinne, die; -. -n (salopp): kleineres [nicht me/tr ganz intaktes] Fahrzeug mit schwachem Motor: überhole diese N. (dieses Auto) doch endlich!; halt doch die verdammte N. (das Motorboot) auf Kurs (Ott. Haie 80). nuckisch [nokijl. (auch:) nückisch fmk dl <Adj.) [zu TNuk- ke] (landsch.. bes. nordd.): voller Nucken, unberechenbar u. schwierig im Umgang. Nuddeiei [nüda'laj]. die; - (landsch.. bes. nordd.): [dauerndes] Nuddeln: Nijddelkram, der; -[e]s (landsch., bes. nordd.): gebrauchte, wertlose Gegenstände. Sachen: wirf diesen N. doch auf den MUH!; nuddeln [nudln] <sw. V.) (landsch.. bes. nordd): l.a) svw. tdrehen <hat>: bei dieser kleinen Mühle kannst du lange n.. ehe du die Mandeln gemahlen hast. 2. svw. tdudeln <hat): das Radio nuddelt den ganzen Tag. 3. sich nur langsam fortbewegen <ist>: der Bummelzug nuddelt von Station zu Station. Nudel [nu:dl]. die; -. -n W.u.]: 1. (meist PI.) Teigware von verschiedenartiger, meist bandförmiger Form, die vor dem Verzehr gekocht wird: -n mit Tomatensoße; -n kochen, abgießen; Brühe mit -n. 1. fingerstarkes Röllchen aus Teig zum Mästen bes. von Gänsen. 3. (meist PI.) (landsch.) in schwimmendem Fett gebackenes. krapfenähnliches Hefegebäck. 4. (ugs.) (meist verbunden mit einem Adjektivattribut) Bez. für eine [weiblichel Person, die der Sprecher [wohlwollend od. spöttisch] in einer bestimmten Verhaltensweise o.a. charakterisiert: eine dicke, lustige, ulkige, komische giftige N.: Mann, das war %ne tolle N. (Rechy [Übers.]. Nacht 145). 5. *imdn. auf die N. schieben (ugs. selten; jmdn. zum besten halten): -nudel, die; -. -n: in Zus. verwendetes Grundwort in der Bedeutung von Nudel (4), z.B. Betriebs-. Gift-, Skandal-. Ulknudel. nudel-,Nudel-: -auflauf, der; -brett, das: 1. (landsch.) eckiges Brett aus Holz, auf dem [ Nudel] teig ausgerollt wird. 2. (salopp scherzh.) sehr kleine Theaterbühne: ^briihe, die; Mljck <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): (bes. auf Personen bezogen) sehr dick: MKricht, das; --holz, das: walzenförmiges, an beiden Enden mit einem Griff versehenes Küchengerät aus Holz, das zum Ausrollen von [ Nudel]teig dient: das böse Eheweib mit dem N. hinter der Tür (Bruder. Der Homosexuelle 14); -satat.der; ^sftt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (fam.): sehr satt: -suppe, die; ^teig, der; ^topf, der [wohl nach dem Bild des mit Nudeln gefüllten Kochtopfes] (salopp scherzh.): von Menschen überfüllter Raum. Platz: in diesem N. kann man doch nicht tanzen!; ^waDter, der (österr.. bayr.): svw. t^holz. nudeln ['nudln] <sw. V.; hat): 1. (Geflügel, bes. Gänsej mit Nudeln (2) mästen: so eine Gans gibt mehrere Töpfe Schmalz, wurde sie doch genudelt, bis sie nicht mehr laufen konnte (Nachbar. Mond 129); ich bin wie genudelt (ugs.: mehr als satt). 2. (veraltet) (Nudelteig) ausrollen. 3. (landsch.) liebkosend [an sich] drücken: ein Kind n.; Wurio nudelt mich fest in ihre Arme (Imog. Wurliblume 67). Nudismus [nudismus], der: • [zu lat. nüdus = nackt] (bil- dungsspr.): Lebensanschauung t nach der der gemeinsame Aufenthalt, die gemeinsame sportliche Betätigung beider Geschlechter im Freien mit nacktem Körper der physischen u. psychischen Gesundung des Menschen dient, zu einem tmtürlichen Verhältnis zum Körper führt: Nudist [nu'dist]. der; -en. -en (bildungsspr.): jmd.. der den Nudismus vertritt u. danach lebt: nudjstisdi <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.): den Nudismus, die Nudisten betreffend, zum Nudismus, zu den Nudisten gehörend: nudis verbis [nu:di:s verbi.s; lat.] (bildungsspr.): mit nackten, dürren Worten: Nuditit [nudi'te-.t], die; -. -en [frz. nudite < spätlat. nüditäs] (bildungsspr.): 1. <o. PI.) Nacktheit. 2. (meist PI.) Darstellung eines nackten Körpers (als sexueller Anreiz). Nugat: t Nougat. Nugget [nagjt]. das; -[s]. -s [engl, nugget. zusgez. aus: an ingot = ein Barren]: (inder Natur vorkommendes) Klümp- chen reines Gold. nuklear [nuklea.'g] <Adj.: o. Steig.) [engl.-amerik. nuclear. unter Einfluß von älter frz. nucleaire = den Kern betreffend zu lat. nucleus. INukleus]: I. (nur attr.) (Kernphysik) den Atomkern betreffend. Kern-: -e Spaltung, Energie; -e Versuche. 2. (selten präd.) (Kerntechnik) auf Kernenergie beruhend: -c Waffen; eine -e Explosion; n. angetrieben werden. 3. (nicht präd.) (bildungsspr.) a) die Kernwaffen betreffend: die -e Zusammenarbeit. Strategie. Verteidigungspolitik; n. bedroht sein; b) mit Kernwaffen ausgerüstet: -e Staaten, Partner. Streitkräfte. nuklear-. Nuklear- (Fachspr): ^krieg,der: svw. I Atomkrieg; Mnadit, die: svw. t Atommacht (1.2); -medizin.die: Teilgebiet der Medizin, auf dem man sich mit der Anwendung radioaktiver Stoffe für die Erkennung u. Behandlung von Krankheiten befaßt, dazu: ^medizinisch <Adj.; o. Steig.): a) die Nuklearmedizin betreffend: b) auf den Erkenntnissen der Nuklearmedizin beruhend, diese anwendend: ^physflt, die: svw. IKemphysik; Technik, die: svw. IKemtechnik. dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.): svw. fkerntechnisch; -test, der: svw. I Atomtest; Mvafle, die: svw. I Atomwaffe. Nuklease [nukle'aiza]. die: -. -n [zu lat. nucleus. INukleus] (Biochemie): Enzym, das Nukleinsäuren aufspaltet: Nuklein [nukle'i.n]. das: -s, -e (Biochemie veraltet): svw. INukleo- proteid; <Zus.:) Nukleinsäure, die (Biochemie): (bes. im Zellkern u. in den Ribosomen vorkommende) aus Nukleotiden aufgebaute polymere Verbindung, die als Grundsubstanz der Vererbung fungiert: Nukleole [nukle'o:b]. die; -. -n. Nukleokis [nu'kle:olus], der; -. ...li u. ...ölen [nukleo:bn; lat. nucleolus. Vkl. von: nucleus. I Nukleus]: svw. I Kernkörperchen; Nukleon [nu:kleon]. das; -s. ...onen [nu- kle'o:nan] (Kernphysik): Baustein des Atomkerns (Proton od. Neutron): Nukleoproteid [nukleoprote'i:t], das; -[e]s. -e (Biochemie): aus Protein u. Nukleinsäure zusammengesetzte Verbindung: Nukleotid [nukleo'ti:t], das; -[eis. -e (Biochemie): aus einem Phosphatrest. [Desoxyjribose u. einem 1900
numerisch basischen Bestandteil zusammengesetzte Verbindung; Nukleus ['nu:kleus]. der; -, ...ei [...ei; lat. nucleus = (Fruchtkern]: 1. (Biol.) svw. tZellkern. 2. (Anat., Physiol.) svw. tNervenkern. 3. (Prähistorie) /FeuerJsteinblock. von dem Abschläge (4) gewonnen wurden, 4. (Sprachw.) Kern. Kerngliedeiner sprachlich zusammengehörenden Einheit; NuklU [nu'kli.t], das; -[e]s, -e (Kernphysik): durch bestimmte Ord- nungs- u. Massenzahl gekennzeichnete Art von Atomen. null [nol; lat. nüllus = keiner] <Kardinalz.) (als Ziffer: 0): vgl. acht: n. Komma eins (0.1) Sekunden; das Thermometer zeigt n. Grad an; beim letzten Ton des Zeitzeichens waresn. Uhr(Amtsdt.; 12 Uhr nachts): bei Leistungsbewertungen: n. Fehler, Punkte (keinen Fehler, Punkt); *n. und nichtig (emotional verstärkend; [rechtlich] ungültig): n. und nichtig sein, werden; ein Abkommen Tür n. und nichtig erklären; <subst.:> 'Nyll, die; -. -en [ital. nulla (flgura), eigtl. = Nichts (< lat. nüllus. tnull), als Zahlzeichen LÜ von arab. §ifr. tZiffer]: l.a) Ziffer 0: die Zahl, der Wert N.; eine N. malen, schreiben; da mußt du noch einige -en anhängen (scherzh.; eine beträchtliche Summe Geld zulegen), wenn ...; * Nummer N. (ugs.; Toilette; t Null- Null); die Stunde N. (durch ein einschneidendes [historisches] Ereignis bedingter Zeitpunkt, an dem aus dem Nichts od. unter ganz neuen Voraussetzungen etw. völlig neu beginnt); gleich N. sein (gar nicht, nur ganz minimal vorhanden, gegeben sein); N. für N. aufgehen (sich als richtig, zutreffend erweisen): seine Vermutungen gingen N. dir N. auf; N. Komma nichts (ugs.; überhaupt nichts; nach der Schreibung des Bruches 0,0 in Ziffern); in N. Komma nichts (ugs.; überraschend schnell, sehr rasch)', b) <o. PL; o. Art.; üblich in Verbindung mit bestimmten Präp.): auf [ thermometrischen] Skalen der Punkt, auf den die Zählung positiver [u. negativer] Werte bezogen ist: das Thermometer, der Zeiger der Waage steht auf N.; den Schalter eines [elektrischen] Geräts auf N. drehen, stellen (ein Gerät abschalten); Temperaturen über, unter N. (über, unter dem Gefrierpunkt); Ü jmds. Hoffnung, Mut, Stimmung sinkt unter N. 2. (ugs. abwertend) Person, die auf Grund mangelnder Fähigkeiten, mangelnden Erfolges o. ä. [gesellschaftlich] als ein Nichts angesehen wird; Versager: eine glatte, reine, vollkommene N. sein; *Null [-], der. (auch:) das; -[s], -s (Skat): Spiel, bei dem der Spieler gewinnt, wenn er keinen Stich macht; Nullspiel; * N. Hand (Nullspiel, bei dem der Skat nicht aufgenommen werden darf); vgl. Null ouyert; 'Nyll-: in Zus. mit Subst. auftretendes Best., das die Aufhebung, das N ichtVorhandensein des im Grundwort Genannten bezeichnet. z.B. Nullarbeitslosigkeit. Nullkomfort. null-, ^ulk -*cht, die: Pistole bestimmten Typs: Der dicke Kuhlmann mit seiner N. am Koppel (Degenhardt. Zündschnüre 8); vgl. Parabellum; ^aditf^nfzehn <indekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.) [aus der Soldatenspr.; übertr. von dem im Jahr 1908 im dt. Heer eingeführten u. 1915 veränderten Maschinengewehr auf das Einerlei des sich ständig wiederholenden Unterrichts an dieser Waffe] <in Ziffern: 08/15) (ugs. abwertend): bar jeglicher Originalität, eigentümlichen Besonderheit, persönlichen Note; auf ein alltäglich gewordenes Muster festgelegt u. deshalb Langeweile od. Überdruß erzeugend: n. eingerichtet, gekleidet sein, dazu: -achtfijnfzehn-: off als Best, in Verbindung mit Subst.: Nullachtfünfzehn-Auffiihrung; Nullachtfünfzehn-Soße; Mliät, die (Med.): Verzicht auf Nahrung, Fasten, bei dem man nur Wasser, Mineralstoffe u. Vitamine zu sich nimmt: immer mehr Ärzte lehnen ... radikale N. als Schlankheitskur ab (Hörzu 31.1977, 87); ^fehlerritt [-'- — ]. der (Reitsport): fehlerfreier Ritt beim Springreiten; Nuller (1); ^Instrument, das (Elektrot.): elektrisches Meßgerät, bei dem der Wert Null auf der Mitte der Skala liegt: -läse, die (nicht getrennt: Nullage): svw. tNullstellung; -leiter, der (nicht getrennt: Nulleiter) (Elektrot.): geerdeter Leiter eines Stromnetzes od. eines elektrischen Gerätes: ^leitung, die (nicht getrennt: Nulleitung); -linie, die (nicht getrennt: Nullinie): den Anfang der Maßeinteilung kennzeichnende Linie, Strich auf einer Skala; -menge, die (Math.): leere Menge (2), die kein Element enthält; Zeichen: 0; -merWian, der (Geogr.): Meridian von Greenwich. der als Ausgangs- Punkt der Zählung der Meridiane gilt; Mnorphem, das (Sprachw.): (in der Flexion) phonologisch nicht ausgedrücktes, inhaltlich aber vorhandenes Morphem (z. B. im Imperativ lauf.1; im Plural (die) Schlüssel): Zeichen: 0; ^Nijll (mit Bindestrich), das; -. -[s] [wohl nach der stilisierten Wiedergabe der Toilettenschüssel durch eine od. zwei Nullen] <in Ziffern: 00) (ugs.): Toilette; Miraner, die (Druckw.): vor der ersten Nummer (1 b) erscheinendes, kostenloses Exemplar einer neuen Zeitschrift od. Zeitung; -punkt, der: Punkt auf einer Skala o. ä.. der den Wert Null angibt: die Temperatur ist auf den N. (Gefrierpunkt) abgesunken; absoluter N. (Tabsolut 8 b): U unsere Stimmung sank auf den N., erreichte den N.. kam auf dem N. an (kam auf dem Tiefpunkt an, erreichte den größten Tiefstand); -Serie, die (Industrie): zur Erprobung der rationellen Fertigung u. Funktionstüchtigkeit in niedriger Stückzahlhergestellte Serie eines neuentwickelten, für die Serienproduktion vorgesehenen Gerätes. Fahrzeuges o.a.; ^spiel, das (Skat): svw. t^ull; -Stellung« die: bei Meßinstrumenten der Stand des Zeigers auf dem Nullpunkt; -tartf, der kostenlose Gewährung bestimmter, üblicherweise nicht unentgeltlicher Leistungen: N. bei öffentlichen Verkehrsmitteln; -Wachstum, das [viell. nach engl, zero growth] fWirtsch.): Stillstand des Wachstums, der Entwicklung von etw.; -wurf, der (Kegeln): Fehlwurf ohne Wertung. nullapoenasine lese [nola perna zirra le:g* lat. = keine Strafe ohne Gesetz] (jur.): eine Tat kann nur dann bestraft werden, wenn ihre Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war. bevor die Tat begangen wurde (Grundsatz des Strafrechts), nullen l'nobn] <sw. V.; hat): 1. (ugs. scherzh.) ein neues Jahrzehnt seines Lebens beginnen: er nullt in diesem Jahr, (auch n. + sich:) sein Geburtstag hat sich genullt. 2. (Elektrot.) gegen Berührungsspannung zu schützende, leitfa- hige Teile eines elek tri sehen Geräts an den Nulleiter anschlie- jfeif/Nulkrl'nulel.den -s.-: 1.(Reitsport)svw. TNullfehler- ritt. 2. (schweif Schießsport) svw. ? Fehlschuß. 3. (Schweiz. Leichtathletik) svw. TFehlsprang; Vulkri [nohri]. das; -s. -n (österr. ugs. abwertend): svw. T'Null \2Y. NttKfflutfhn [nuliflka$io:n]. die; -. -en (tat. nüllifcäüo = Geringschätzung, zu: nüllificäre, f nullifizieren 1 < Rechtsspr veraltet): gesetzliche Aufhebung; Ungültigkeitserklärung die N. eines Vertrages; nullifizieren[ i £i ran] Csw. Y\; hat; [lat. nüllifV cäre = geringschätzen, zu: nülhis = gering, elend u. facere = machen] (Rechtsspr. veraltet): gesetzlich für ungültig erklärentaußieben;f^\^mntlxuj\i^^räi.<ite:'. ...ren [noli- pa:ron; zu lat. nülhis - keiner u. pareie = gebären] (Med.): Frau, die nicht gebaren hat: SmäkM (noli'lE.'tl. die: -. -en [frz. nullit^ < mlat nulhtasl: 1. (Rechtsspr. veraltet) Nichtigkeit, gesetzliche Ungültigkeit. 2. (bil- dungsspr. seilen): Person. Sache, der man keime Bedeutung. keinen Wert beimißt: Nu! oovert hol u %ex -u'vcrg], der. auch: das; - -ls] [-uve.^s). -uAt-ps)). - -s [-u'tcris» -u'vei^s; zu t*Null u. frz. ouvert = offen] (Skat* :\ull. bei dem der Spieler seine Karten offen hinlegen muH. nachdem zum ersten Mal ausgespielt u. bedient wurde N. o. Hand < Null ouvert. bei dem der Skat nicht (Mitgenommen werden darf/. nullt... [null...] (Ordinalz zu Tnull; iah Ziffer. 0.) (Na- turw., Math.): in einer Reihe. Folge, auf einer Skala o.a. den Ausgangspunkt betreffend; Ausgangs-: mdktm crimen sine lege [nulum 'kri:man ziira teigac lat. = kein Verbrechen ohne Gesetz] (jur.): svw.f nulla poena sine lege; Nullung [nuluol. die; -. -en (Elektrot.): das Süllen (2> Nulpe [nulpal, die; -, -n [H. u.. viell. tmier Anlehnung an ..Null" zu (west)md. Nuppel = Gummisauger] (ugs. abwertend): dummer, langweiliger, unbedeutender Mensch der ist vielleicht eine N.! Nurnen ['nu:mdn], das; -s [tat. nümen] rThco* r göttliches Wesen ab wirkende Kraft. Numerale [numd'ra:h].das; -s. ...Uen [...Ijan] u _ tia Ispäilat (nömen) numeräle] (Sprach*.*: Zahlmort Smmtrt PI. von tNumerus; numerieren [nun» ri:ran] •■'**. V^ hat> Dat. numeräre): mit [fortlaufenden Summern reneken. um eine bestimmte Ordnung od. Reihenfolge festzulegen die Seiten eines Manuskripts n.; Banknoten tenen^ene n- numerierte Ausgabe (Druckw.; begrenzte Auflage emes Druckwerks, deren Exemplare numeriert smd. mm den bSliophilen Wert zu betonen): <Abl.:> Nmeheragg. die: -. -cn: 1. ;o. PI.) das Numerieren. 2. das SumertertseuL (kN.itt fakch; Numerik lnume:rik]. die; - (Tcchnir mmmxuLke Steuerung; numerisch [nu me:nj) CAdi^ o. Sieig./. u) zahlenmäßig, der [Anjzahl nach eine n. kkme. große, schwache Gruppe; b) unter Verwendung rem . bestimmten Zahlen. Ziffern erfolgend: in -er RehenJoige: -es Rechnen; eine -e Gleichung; c) (Datenvermrb.) och mw oü Ziffern Duam- 1901
Numero mensetzend: ein -er Kode; -e Daten; Numero [nomdro. auch: 'nu:m...l, das; -s, -s [ital. numero. tNummer] (veraltend): Nummer (in Verbindung mit einer Zahl): das ist N. zwei; Abk.: No., N°; Numerus [nunwos, auch: nu:m...], der; -. ...ri [lat. numerus = (An)zahl. Menge): 1. (Sprachw.) grammatische Kategorie beim Nomen u. Verb, die durch Flexionsformen die Anzahl der bezeichneten Gegenstände od. Personen bzw. die der Handelnden angibt: Singular und Plural sind die beiden Numeri im Deutschen. 2. (Math.) Zahl, zu der der Logarithmus gesucht wird; Numerus clausus [- 'klapzusK der; - - [lat.]: zahlenmäßige Beschränkung der Zulassung zu einem Beruf, einem Ausbildungsgang, bes. zu eitlem bestimmten Studienfach. numinos [numi'nois] <Adj.; Steig, ungebr.) [zu lat. nümen (Gen.: nüminis), f Numen] (Theol.): (in bezug auf das Göttliche) schauervoll u. anziehend zugleich; <subst.:> Numfnose [numi'no.zal, das; -n (Theol.): das Göttliche als unbegreifliche, zugleich Vertrauen u. Schauer erweckende Macht. Numismatik [numis'ma:tik]. die; - [frz. numismatiQue, zu lat. numisma. nomisma = Münze < griech. nömisma. eigtl. = das durch Gebrauch u. Sitte Anerkannte): Beschäftigung mit l alten j Münzen als Wissenschaftler. Forscher od. Sammler: Münzkunde. -Wissenschaft; Numismatiker, der; -s. -: jmd.. der sich / wissenschaftlich] mit Numismatik beschäftigt; Münzsammler; numismatisdi <Adj.; o. Steig.). Nummer ['nume], die; -, -n [ital. numero < lat. numerus. f Numerus): 1. a) Zahl, die erw. kennzeichmt. eine Reihenfolge o. ä. angibt: eine hohe, niedrige, laufende N.; ein Wagen mit Münchner N. (Autonummer); die N. (Hausnummer) auf der Adresse stimmt nicht; ich wohne im zweiten Stock, N. (Zimmernummer) sieben; das Los hatte die N. 24846; gib mir doch bitte mal deine N. (Telefonnummer); ich bin unter der N. (Telefonnummer) ... zu erreichen; der Spieler mit der N. (Rückennummer) elf wurde verwarnt; er ist seit Jahren Fußballer N. eins (ugs.; der bekannteste, beliebteste Fußballer): *[nur) eine N. sein (nicht beachtet werden, nicht als Individuum behandelt werden); N. Null (ugs.; Toilette; t Null-Null); [bei imdm.) eine große/gute/dik- ke N. haben (ugs.; /bei jmdm.J sehr angesehen, sehr geschätzt sein): auf N. Sicher sein/sitzen (ugs. iron.: im Gefängnis sein): auf N. Sicher gehen (ugs.; bei einer Unternehmung o.a. kein Risiko eingehen): b) einzelnes Exemplar einer fortlaufend erscheinenden Zeitung. Zeitschrift: die ersten beiden -n der neuen Zeitschrift sind erschienen; der Artikel stand in der letzten N.; c) (bei Schuhen. Kleidungsstücken aus der Konfektion o.a.) die Größe angebende Zahl: sie trägt eine kleine N.; haben Sie die Schuhe eine N. größer?; Ihre N. haben wir nicht vorrätig; die Schuhe gibt es nur in großen -n; *eine N. einige, ein paar -n zu groß [für imdn.) sein (ugs.; über jntds. Verhältnisse. Möglichkeiten gehen): d) (landsch.) svw. fZensur: eine gute, schlechte N. bekommen. 2.a) einzelne Darbietung. Programmpunkt eines Zirkus-. Kabarett-. Varieteprogramms: eine glanzvolle, sensationelle, schlechte N.; die beste N. ist eine Löwendressur; eine N. proben, einstudieren; b) (ugs.) Musikstück (der Unterhaltungsmusik): ein paar schnelle -n spielen; auf der LP sind nur wenige gute -n. 3. (ugs.) auj bestimmte Weise besonderer Mensch. Person: eine ulkige, komische N.; er galt als große N. im Verkaufen (guter Verkäufer): er ist eine N. für sich (ein merkwürdiger Mensch). 4. (derb) Koitus: Wenn ein DickschifT eingelaufen war, blieben die Nutten zwischen den -n einfach liegen (Spiegel 45,1977,76); eine N. machen, schieben (salopp; koitieren; viell. nach der früher üblichen Ausgabe von Nummern in Bordellen); nummerisch: f numerisch; nummern ['numenl <sw. V.; hat): svw. tnumerieren. Nymmern-: ^girl, das: Mädchen, das im Zirkus. Variete' eine Tafel trägt, auf der die jeweilige nächste Nummer (2a) angekündigt wird; -konto, das (Bankw.): Konto, das nicht auf den Namen des Inhabers lautet, sondern nur durch eine Nummer gekennzeichnet ist; ^oper, die (Musik): Oper mit durchnumerierten Solo-, Ensemble-. Chor-. Rezitativ- Stücken; ^salat.der.(ugs.): Durcheinander von Zahlen. Nummern: die Maschine produzierte N.; -Scheibe, die: Wählscheibe beim Telefon; ^schild, das: a) Schild mit Zahlen fu. Buchstaben] zur Kennzeichnung von Autos: er konnte das N. nicht lesen; b) Schild mit einer Nummer; -Schlüssel, der(Datenverarb.): Kode(l)zur Identifizierung od. Klassifizierung von Gegenständen od. Daten; -Stempel, der: Stempel zum Numerieren; -tafel, die: vgl. ^schild (b). Nummulit [nomu'li:t. auch: ...htl, der; -en, -en [zu lat. num- mulus = kleine Münze, nach der scheibenförmigen Gestalt desGehäusesl(Paläont.,Geol.): versteinerter Wurzelfüßer des Eozäns mit eifern Kalkgehguse. nun [nu:n; mhd. nü(n). ahd. nü): I. <Adv.> 1. bezeichnet einen in der Gegenwart liegenden Zeitpunkt, zu dem etw. eintritt, einsetzt; jetzt: n. bist du an der Reihe; ich muß n. gehen; n. wird's aber Zeit!; von n. an waren sie Freunde; seit n. einem Jahr, n., wo/da ich die Zusammenhänge kenne, verstehe ich es; *n. und nimmer[mehr] (verstärkend; niemals). 2. bezeichnet einen in der Gegenwart liegenden Zeitpunkt mit seinen durch ein vorausgegangenes Geschehen bestimmten Gegebenheiten, der jmds. Handlung, Zustand o. ä. bedingt; unter diesen Umständen: ich darf n. nicht länger zögern; bist du n. zufrieden?; was n.? (Fräse der Ratlosigkeit; was können wir in dieser Situation tun'/): was sagst du n.? (ugs.; in bezug auf etw. Unerwartetes: da staunst du!; das hättest du nicht gedacht!): n. gerade! (Ausruf des Widerspruchs; jetzt erst recht!). 3. bezeichnet einen in der Gegenwart liegenden Zeitpunkt, zu dem ein bestimmter Vorgang als abgeschlossen od. ein früher eingetretener Zustand als noch bestehend konstatiert wird; inzwischen, mittlerweile: er hat sich n. anders besonnen; die Lage hat sich n. stabilisiert. 4. bezeichnet die gegenwärtige Zeit, sofern sie sich in bestimmter Hinsicht gegen die Vergangenheit abhebt; heute (2), heutzutage: vor Jahren Wüste, n. blühendes Land. IL (Partikel) 1. (unbetont) drückt im Aussagesatz einen Gegensatz aus zwischen Erwartung u. eingetretener Wirklichkeit, zwischen Behauptung u. tatsächlichem Sachverhalt o. ä.; aber, jedoch: inzwischen hat sich n. herausgestellt, daß ... 2. (unbetont) schließt in einer vom Sprecher an sich selbst, an einen anderen gerichteten Entscheidungsfrage eine negative Antwort ein [u. soll dem Sprecherpartner eine solche suggerieren); etwa, vielleicht: hat sich das n. gelohnt?; hältst du das n. für richtig? (das kannst du doch nicht für richtig halten). 3. (unbetont) a) drückt in Aussagesätzen, meist in Verbindung mit „leinlmar. die Einsicht des Sprechers in einen Tatbestand aus, der für unabänderlich gehalten wird; eben, halt: siehst du, so ist das n.; das liegt ihm n. mal nicht; b) in Aussagesätzen in Korrelation zu vorangehendem ..da" als Ausdruck der Befangenheit. Ratlosigkeit, Resignation o.a.: da stehe ich n. und weiß nicht weiter; da hat man sich n. geplagt, und es war umsonst. 4. (unbetont) dient in Verbindung mit bestimmten Modaladverbien od. -Partikeln der Nachdrücklichkeit: a) in Fragesätzen; denn: worüber warst du n. eigentlich so bekümmert?; muß das n. ausgerechnet jetzt sein?; b) in Aussagesätzen; doch: solche Zweifel waren n. wirklich unberechtigt; das konnte man n. keineswegs Unverstand nennen (H. Kolb, Wilzenbach 84). 5. leitet in isolierter Stellung am Satzanfang eine als wichtig erachtete Aussage, eine Folgerung, resümierende Feststellung o.a. ein [u. signalisiert indirekt den Übergang zu einem neuen Redeabschnitt o. ä.l od. bildet den Auftakt zu einer situationsbedingten Frage. also: a) (betont): n.. dem ist leicht abzuhelfen; n.. darüber ist man sich einig; n., wie steht's?; n.? Was sagen Sie dazu?; n.. n.! (als Ausdruck der Beschwichtigung od. des Einwandes): n., n.! So schlimm wird's doch nicht sein': b) (unbetont): n. denn! (oft allein stehend als Ausdruck der Ermunterung zu einer bestimmten Tätigkeit o. ä.; also, dann wollen wir mal!): n. denn, viel Spaß/zum Wohl!; n. gut/n. schön! (meinetwegen, einverstanden); n. ja (als Ausdruck zögernden Einverständnisses, Eingeständnisses; na ja). 6. (unbetont) situationsbedingt emotional verstärkend als Ausdruck der Ungeduld. Befürchtung, Enttäuschung o. ä.: kommst du n. heute abend mit oder nicht? (entscheide dich endlich, ob du mitkommen willst!); Wenn sie das n. (gar) dem Schieber vorgelesen hat! (Remarque, Obelisk 52); Mit so was ist man n. (also) verheiratet (Remarque. Obelisk 332). 7. (unbetont) dient der Verknüpfung u. Wei- terfiihrung der Rede: n. muß man hinzufugen, daß ...; dieses Kind n. verlief sich eines Tages im Wald. III. <Konj> (geh., veraltend) 1. (temporal mit kausaler Tönung) nachdem, da: Nun das Buch abgeschlossen ist, soll mein ausdrücklicher Dank ... an seinem Schluß stehen (Frisch. Homo 291 [Nachwort]). 2. (temporal) als; n. sie es erfuhr, war es bereits zu spät. Nunatak [nunatak], der; -s. -s u. -[e]r [eskimoisches Wort] (Geogr.): aus dem Inlandeis hervorragende Bergspitze. 1902
nutz-, Nutz- nunmehr <Adv.> [mhd. nü mere] (geh.): jetzt, von jetzt an: wir wollen n. in Frieden leben: ich will n. zum Schluß meiner Ausführungen kommen; der Krieg dauert n. drei Jahre; nunmehrig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (geh.. selten): svw. t jetzig: ihr rer Freund arbeitet beim Film. Nuntiatur [nuntßja'tu:$l. die; -. -en [ital. nunziatura. zu: nun/iare = verkündigen < lat. nüntiäre. zu: nüntius. t Nuntius): a) Amt eines Nuntius; b) Sitz eines Nuntius; Nuntiusl'nuntßius].der; -. ...ien [...ian; mlat. nuntiuscuriae < lat. nüntius = Bote): ständiger diplomatischer Vertreter des Papstes bei einer Staatsregierung. nuptial [nop'lßia.i] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. nüptiälisl (veraltet): ehelich, hochzeitlich. nur [nu:$] <Adv.> [mhd. (md.) nur. älter: new«re. ahd. niwäri = (wenn ...) nicht wäre, es wäre denn]: l.a) drückt aus. daß sich etwas ausschließlich auf das Genannte beschränkt; nichts weiter als; lediglich: n. das kann unsere Aufgabe sein; das war n. ein Versehen; ich bin n. ein kleiner Angestellter; ich bin auch n. ein Mensch (tauch); ich bin nicht krank, n. müde; ich wollte n. sagen, daß ...; b) drückt aus. daß etwas auf ein bestimmtes Maß beschränkt ist; nicht mehr als: ich habe n. [noch] 10 DM. wenig Brot; ich brauche n. zwei Minuten; es gibt n. zwei Möglichkeiten; sie ist n. mäßig begabt; er siegte mit n. knappem Vorsprung. 2. drückt eine Ausschließlichkeit aus; nicht anders als; nichts anderes als; niemand anders als: da kann man n. staunen: man konnte n. Gutes über ihn berichten; geliefert wird n. gegen bar; ich habe das n. aus M itleid gemacht; n. der Fachmann kann das beurteilen; n. [dann], wenn ...; <in mehrteiligen Konj.:> nicht n [sondern] auch; es regnete, hagelte n. so (ugs.; es regnete\ hagelte sehr stark): ich habe das einfach n. so (aus keinem besonderen Grund) gesagt. 3. gibt einer Frage. Aussage. Aufforderung od. einem Wunsch eine bestimmte Nachdrücklichkeit: mein Gott, warum hat er das n. getan?; was hat sie sich dabei n. gedacht?; wenn es dem Jungen n. schmeckt; n. nicht so zimperlich; n. Mut!; ich tue das n. ungern; die Kinder bekommen alles, was sie n. wollen; (ugs.): n. her damit!; <in Verbindung mit „noch" vor Komparativen:) er wurde n. noch frecher, übermütiger. 4. drückt eine Ermunterung aus: essen Sie n.. wir haben noch reichlich; sag ihm n.. was du auf dem Herzen hast. 5. schränkt die Aussage des vorangegangenen Hauptsatzes ein; jedoch; allerdings; aber: sie ist hübsch, n. müßte sie intelligenter sein; ich würde gerne kommen, n. habe ich keine Zeit. Nurse[n0:?s.naers.engi.: ns:s].die; -.-s['n3:siz]u. -n [no^sn. noersn. ...zn; engl, nurse < (a)frz. nourrice < spätlat. nütrlcia = Amme. zu. lat. nutrire. tnutrieren]: engl. Bez. für Kinderpflegerin. Nus, Nous [nu:sl. der: - [lat. nüs < griech. noüs] (Philos.): a) (in der antiken Metaphysik) Geist. Vernunft (als höchster Teil der Seele); b) svw. TDemiurg. nuscheln [nüjfn] <sw. V.; hat) [wohl lautm.; zu tNase. eigtl. = durch die Nase sprechen] (ugs.): a) undeutlich sprechen: vor sich hin n.; b) etw. nuschelnd (a) sagen: Es ist schade .... nuschelte die Frau aus mahlenden Kiefern hervor (Zwerenz, Erde 15). Nuß [nus]. die: -. Nüsse [nYsa; mhd. nus. ahd. [hlnus]: 1. <Vkl. TNüßchen) a) (Bot.) rundliche Frucht mit harter, holziger Schale, die einen ölhaltigen, meist eßbaren Kern umschließt; b) kurz für tWalnuß. Haselnuß: eine leere, hohle, taube N.; welsche Nüsse (veraltet; Walnüsse)'. Nüsse ernten, [abjschlagen; eine N. knacken, aufbrechen, aufmachen; Ü du bist eine taube N. (ein Versager); *[fiir imdn.] eine harte N. sein (ugs.; [für jmdn.J sehr schwierig, ein großes Problem sein): jmdm. eine harte/manche N. zu knak- ken geben (ugs.: jmdm. eine schwierige Aufgabe, ein schweres Problem aufgeben): eine harte/manche N. zu kracken haben/ bekommen (ugs.; eine schwierige Aufgabe, ein schweres Problem zu lösen haben): c) eßbarer Kern der Nuß (b): kandierte, geschälte Nüsse; Nüsse knabbern, raspeln. 2. (Schimpfwort) Mensch: du dumme, doofe, blöde N.!; das ist vielleicht eine alberne N. 3. (landsch.) svw. TKopfnuß (1). 4. (Kochk.) rundes Fleischstück aus der Keule von bestimmten Schlachttieren. 5. (Jägerspr.) (vom Hund. Fuchs. Wolf o.a.) weibliches Geschlechtsteil. 6. (Technik) auswechselbarer Kopf eines Steckschlüssels. 7. * jmdm. eins/ eine auf, vor die N. aeben (salopp; jmdm. auf den Kopf, ins Gesicht schlagen). nyft-, Nyß-: -bäum, der: a) kurz für tWalnußbaum; b) <o. PI.) Holz des Nußbaums (a). dazu: -baumholz, das. -baummöbel.das (meist PI.); -beuge!, das (österr.): Beugel mit Nußfüllung; -braun <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): braun wie eine Wal- od. Haselnuß; -brikett.das (Fachspr.): kleineres Brikett (b) in der Form einer Nu/J; -butter, die: a) svw. tErdnußbutter; b) (Kochk.) flüssige Butter, die durch Erhitzen eine nußbraune Farbe angenommen hat; -flilking, die: Füllung (2 a) aus geriebenen Nüssen u. anderen Zutaten; -gebäck, das: Gebäck mit feiner Füllung aus] geriebenen Nüssen; -kern, der: svw. t Nuß (1 c); -kipferl, das (österr.): svw. t-beugel; -knacker, der: 1. zangenähnliches Gerät zum Aufknacken von Nüssen (1 b). 2. (landsch.) [alter] Mann fmit grimmigem Gesichtsausdruck]; -kohle, die (Fachspr.): Steinkohle mit grober Körnung; -kuchen, der: vgl. ^gebäck; ~öl, das: durch Pressen von Wal- od. Haselnüssen gewonnenes Öl. das bes. als Speiseöl u. zur Herstellung von kosmetischen Mitteln verwendet wird; -schale, die: Schale der Nuß (1 b): Ü das Schiff, mit dem sie führen, war eine N. (war sehr klein); -Schinken, der: Schinken aus der Nuß (4); -Schokolade, die: Schokolade mit Haselnüssen; ^torte, die. Nüßchen ['nvs<pn]. das; -s. -: 1. TNuß (1). 2. (Kochk.) svw. TNuß (4). Nüster ['nvstB. auch: ny:stB], die; -. -n (meist PI.) [aus dem Niederd. < mniederd. nuster. nöster; verw. mit tNase]: Nasenloch (bei größeren Tieren, bes. beim Pferd): schnaubende, geblähte -n; (geh.. dichter, auch vom Menschen:) hoben die Menschen sehnsüchtig die -n. ob nicht der Wind einen Duft brächte (Jacob. Kaffee 172); mit bebenden -n (nervös, aufgeregt u. gespannt). Nut [nu:t], die; -. -en [mhd.. ahd. nuot. zu mhd. nüejen. ahd. nuoen = genau zusammenfugen] (Fachspr.): längliche Vertiefung. Rinne. Fuge in einem Werkstück zur Einpassung. Befestigung o. ä. eines anderen, in der Form korrespondierenden Teils: eine N. aussparen, fräsen; Bretter auf N. einschieben, mit -en miteinander verbinden. Nutat(on[nutatßio:n].die;-.-en[lat.nütätio = das Schwanken]: 1. (Biol.) svw. TNutationsbewegung. 2. (Astron.) Schwankung der Erdachse gegen den Himmelspol; <Zus. zu 1:) Nutationsbeweaung, die (Biol.): ohne äußeren Reiz ausgeführte Wachstumsbewegung einer Pflanze. Nute[nu.td].die; -. -n (nichtfachspr.): svw. TNut; Nuteisen, das: Werkzeug zum Herstellen einer Nut; nuten ['nurtnj <sw. V.; hat): mit einer Nut versehen; Nutenfräser, der; -s. -: Fräser (1) für Nuten; Nuthobel, der; -s. - Werkzeug zum Glätten von Nuten. 'Nutria [nu:tria], die; -. -s [span. nutria. galizisch nudra, ludra = Fischotter < lat. lutra]: in Südamerika heimisches Nagetier mit dichtem, weichem, graubraunem Fell, das wegen seines wertvollen Fells auch gezüchtet wird; Biberratte. Sumpfbiber; Nutria [-]. der; -s. -s: a) Fell der Nutria (1); b) Pelzl mantel] aus Nutriafellen: sie trägt einen N.; <Zus.:> Nutriamantel, der. nutrieren [nutrhran] <sw. V.; hat) [lat. nütrire] (veraltet): ernähren; Nutriment [nutriment]. das: -[e]s. -e. Nutrim^n- tum, das; -s. ...ta [lat. nütrimentum] (Med.): Nahrungsmittel; Nutrition, die; - [spätlat. nütritio] (Med.): Ernährung [des Menschen]; nutritiv [...'tiifl <Adj.) (Med.): a) nährend, nahrhaft: -e Speisen; b) <o. Steig.) die Ernährung betreffend; Ernährungs...: ein n. bedingtes Kalziumdefizit. Nutsch [nuitjl, der; -[e]s. -e (landsch.): Schmäler; Nutsche, die; -,-n (Fachspr.): (im chemischen Laboratorium verwendeter) Filter mit Siebboden u. Filterpapier, der meist auf eine Saugflasche aufgesetzt wird; nutschen <sw. V.; hat): 1. (landsch.) saugen, lutschen. 2. (Fachspr.) mit der Nutsche filtern. Nuttchen ['nutqdn], das; -s. -: tNutte; Nutte [nutol. die; -, -n [urspr. berlin., eigtl. = Ritze, Spalt (der weiblichen Scham); zu TNut] (derb abwertend): Prostituierte: eine miese, kleine N.; sie ist eine N.; in dieser Straße gehen die -n auf u. ab; <Abl.:) ngttig <AdJ.) (derb abwertend): wie eine Prostituierte, in der Art einer Prostituierten: in der Aufmachung sieht sie richtig n. aus. nutz: t nütze; Nutz [nu& mhd. nuz, ahd. nuziza)] nur in Verbindung zu imds./jmdm. zu N. und Frommen (veraltend, noch scherzh.; zu jmds. Nutzen. Vorteil. Bestem). mftzr, Nytz- Einwendung, die: nützliche. Vorted. Gewinn bringende Lehre, die man aus etw. zieht od. ziehen kann eine N. aus etw. ziehen; -bau, der <P1. -ten) (seltener): 1903
nutzbar svw. t Zweckbau: -bringend <Adj.; nicht adv.>: von einer Art, in einer Weise, die für jmdn. einen sachlichen Nutzen bedeutet: eine -e Einrichtung. Entwicklung; etw. n. verwenden, anlegen: die Zusammenarbeit war für alle n.; -efTekt, der: nutzbringende Wirkung. Auswirkung, nützlicher Effekt: einen hohen, nur einen geringen, keinen wirklichen N. haben, bringen; -fahrzeug, das (Verkehrsw.): Kraftfahrzeug, das zur Beförderung von Gütern od. von Personen genutzt wird: -fisch, der: Fisch, der vom Menschen als Nahrungsmittel genutzt wird: -fläche, die: nutzbare Fläche des Erdbodens, eines Raumes, Gebäudes: -garten, der: Garten, in dem (im Unterschied zum Ziergarten) lediglich Nutzpflanzen, bes. Gemüse u. Obst, gezogen werden: -holz, das (bes. Forstw.): Holz, das (im Unterschied zum Brennholz) technisch, hatidwerklich verwertbar ist, getmtzt wird: ^kilo- meter, der: Strecke von einem Kilometer, die ein Fahrzeug mit Nutzlast zurücklegt (Ggs.: Leerkilometer); -bind, das <o. Pl>: vgl. -^fläche; -tost, die (Fachspr.): 1. Last, die ein Transportfahrzeug als Fracht befördert, aufnehmen kann. 2. Last, die ein Gebäude zusätzlich zum eigenen Gewicht tragen, aufnehmen kann: -leistung,die (Technik): von einer Kraftmaschine erzeugte nutzbare Leistung: ^los <Adj.; -er. -este>: keinen Nutzen, Gewinn, Vorteil bringend: ohne Nutzen, ohne positives Ergebnis: vergeblich: -e Gespräche. Versuche. Anstrengungen: ein -es Unterfangen; es ist völlig n.. das zu probieren: sich n. mit etw. abquälen; es gibt Tage, da fühle ich mich n. (überflüssig: Hörzu 37. 1973. 66), dazu: -losigkeit, die: -; -nießen [-ni.sn] <sw. V.; hat: fast nur im Inf. od. 1. Part, gebr.) (geh.. selten): einen Nutzen, Vorteil, Profit von etw. haben: profitieren: zweitrangige Künstler ... nutznießten von seinem Werk (MM 1. 10. 71. 59), dazu: -nießer [-ni:sB], der: -s, -: jmd., der den Nutzen von etw. hat, einen Vorteil aus etw. zieht, was ein anderer erarbeitet o.a. hat: -nieflung, die; -, -en: 1. (geh.. selten) das Nutznießen, Vorteil, Nutzen, 2. <o. PI.) (jur.) svw. tNießbrauch; -pflanze, die: Pflanze, die vom Menschen als Na/irungsmittel. Viehfutter od. auch für technische Zwecke genutzt wird: ^tier, das: vgl. ^fisch: ^vieh, das; -wasser, das <o. PI.) (Fachspr.): svw. tBrauchwasser. ~wert, der: vgl. Gebrauchswert; -wild, das: vgl. -^fisch. nutzbar ['nutßba:g] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [mhd. nutze- baere]: sich für bestimmte Zwecke verwenden, nutzen lassend: einen bestimmten nützlichen Zweck erfüllend: f li r W irtschaft und Industrie -e Energie; -e Stoffe; -es Holz; ein durchaus -er (verwertbarer, brauchbarer) Vorschlag; ftir etwas n. sein; den Boden n. machen (so bearbeiten, daß er landwirtschaftlich genutzt werden kann): <Abl.:> Nutzbarkeit, die: -; <Zusb.:> Nutzbarmachimg, die: -. -en <PI. selten). niltze [nv^]. (landsch. auch:) nutz [nut$; mhd. nütze, ahd. nuzzi] nur in der Wendung [zu] etw. n. sein (!zu/ etw. taugen, brauchbar, nützlich sein, zu gebrauchen sein): den Rest kannst du wegwerfen, er ist nichts mehr, zu nichts n.; nutzen [not^n; mhd. nutzen, ahd. nuzzön]. (häufiger:) niitzen [nvi^n; mhd. nützen, ahd. nuzzen] <sw. V.; hat): 1. bei etw. nützlich, förderlich, hilfreich, von Nutzen sein; einen Nutzen, Gewinn, Vorteil bringen: helfen (2): das Mittel nützt, nützt etwas, wenig, kaum, gar nichts, nicht im geringsten: was nützen alle Ermahnungen, wenn er nicht darauf hört; dein Leugnen nutzt Jetzt auch nichts mehr; alle Vorsicht hat nichts genützt (war umsonst): es nutzt alles nichts (ugs.: man kann nicht länger zögern, ausweichen), die Sache muß jetzt angepackt werden: das Medikament nützt bei Kopfschmerzen/gegen Kopfschmerzen: wozu nützt das jetzt alles noch?: wem soll das nützen?; das nutzt niemandem; es nutzt ihm jetzt nichts mehr: seine Sprachkenntnisse haben ihm sehr genutzt. 2.a) nutzbringend, zu seinem Nutzen verwerten: aus etw. Vorhandenem durch entsprechende Anwendung od. Verwertung Nutzen ziehen: etw. industriell nutzen; die Wasserkraft der Flüsse zur Stromerzeugung nützen: der Boden wird landwirtschaftlich voll genutzt; b) von einer bestehenden Möglichkeit Gebrauch machen, sie ausnutzen, sich zunutze machen: etw. zu einem bestimmten Zweck benutzen, verwenden: einen Vorteil klug, geschickt nutzen: er hat diese Möglichkeit nur sparsam genutzt; den günstigen Augenblick, die Gunst der Stunde, die Zeit nützen; er nutzt jede freie Minute zum Training; sie nützt jede Gelegenheit, sich hervorzutun; Nutzen [-]. der; -s [älter TNutz (sw. gebeugt) u. Nutze (st. gebeugt), mhd. nutze]: etw., was sich bei einer Tätigkeit, dem Gebrauch von etw., der Anwendung eines Könnens o.a. als gewintt-, nutzbringend ergibt, was in geistiger od. materieller Hinsicht als Vorteil, Gewinn, Ertrag jmdm., einer Sache zugute kommt: ein großer, bedeutender, allgemeiner, kleiner, geringer N.; der praktische N. bei dieser Sache ist unbedeutend; die Sache hat. bringt nur wenig N.; welchen N. versprecht ihr euch davon?; N. von etw. haben; seinen N. (Vorteil) überall suchen; aus etw. einen, seinen N. ziehen; er hat die Sachen mit N. (mit Gewinn) wieder verkauft, abgesetzt; seine Sprachkenntnisse waren ihm sehr von N. (waren ihm sehr nützlich, halfen ihm sehr viel): es wäre von N. (hilfreich, nützlich, vorteilhaft), wenn du dabei wärst; Nutzer, der; -s. - (Amtsspr.) Person, Institution, die die Berechtigung hat, etw. zu nutzen (2 a). die etw. nutzt, zu ihrem Nutzen verwertet, anwemlet, gebraucht: die Stadt selbst ist der N. dieses Gebäudes, des Gewässers; nützlich l'nYtslu;] <Adj.; nicht adv.) Imhd. nützelichl: für einen bestimmten Zweck sehr brauchbar: geeignet, einen Nutzen zu erzielen: ein paar -e Dinge. Geräte. Bücher; einer -en (sinnvollen) Beschäftigung nachgehen; -e Pflanzen. Tiere; unsere Gespräche waren n. und konstruktiv; die Erfindung ist sehr n.. hat sich als recht n. erwiesen; du warst mir bei dieser Arbeit sehr n. (sehr behilflich, hast mir sehr geholfen): <subst.:> er versucht immer das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden: *sich n. machen (etw. Nutzbringendes tun, bei etw. helfen): <Abl.:> Nützlichkeit, die; -. Ntytzlichkeits-: Mienken, das; -s: ein Denken, bei dem stets die Nützlichkeit der Dinge, das Erreichen eines praktischen Nutzens im Vordergrund steht: Erwägung, die (meist Pl.>: vgl. -denken; -prinzip, das (Philos.): svw. tUtilitarismus; -Standpunkt, der: vgl. -denken. Nutzung [nYtßlinl. den -s. -e (bes. Landw.. Forstw.): Tier, das (ohne Haus- od. Jagdtier zu sein) für den Menschen nützlich ist. bes. dadurch, daß es schädliche Tiere vernichtet (Ggs.: Schädling); Nutzung, die; -, -en <P1. selten): nutzbringende Anwendung, Verwertung, Behandlung, Bearbeitung von etw.: die wirtschaftliche, industrielle N. eines Gewässers, von Bodenschätzen; die landwirtschaftliche N. eines Gebietes; die friedliche N. der Kernenergie: <Zus.:> Nutzungsrecht, das (jur.): Recht zur Nutzung einer Sache: Befugnis, Berechtigung, ein fremdes Eigentum in bestimmter Weise zu nutzen. Ny [ny:l. das; -[s]. -s [griech. ny]: dreizehnter Buchstabe des griechischen Alphabets (N, v). Nyktalopie [nYktalo'pi:].die; - [qn griech. nyx (Gen.: nyktös) = Nacht, alaös = blind u. öps (Gen.: öpös) = Auge] (Med.): Nachsichtigkeit. Tagblindheit: Nyktinastk InYk- ti-l.die;-.-n[...ton; tNastiel (Bot.):mildem Tag-und-Nacht- Rhythmus zusammenfallende, meist durch Licht od. Temperaturreize hervorgerufene Veränderung der Lage pflanzlicher Organe(z. B.das Sichsenken der Bohnenblätter am Abend); Nyktophobk« die; - (Med., Psych.): /krankhafte) Furcht vor Dunkelheit; Nykturie [nykturi:]. die; -. -n [...ton; zu griech. oüron = Harn] (Med.): vermehrte nächtliche Harnabsonderung [als Anzeichen bestimmter Krankheiten /. Nylon© [n^jbn]. das; -s [amerik. nylon. Kunstwort]: überwiegend zur Herstellung von Textilien verwendete, besonders reißfeste Chemiefaser: Nylons fnaibns] <P1.> (ugs. veraltend): Damenstrümpfe aus Nylon: sie trug hauchdünne N.: <Zus,:> Nylonstrumpf, der (meist Pl.X Nymphüum [nYmfe:om]. das: -. ...äen Hat. nymphaeum < griech. nymphalon]: 1. (Myth.) den Nymphen (1) geweihtes antikes Heiligtum (z. B. Grotte). 2. (Kunstwiss.) monumentale, in Villen, Palästen od. auf öffentlichen Plätzen errichtete Brunnenanlage römischer Zeit; Nymphe I'nYmfa], die; -. -n [lat. Nymphe < griech. nymphe. eigtl. = Braut. Jungfrau]: 1. (griech.-röm. Myth.) anmutige weibliche Naturgottheit. 2. (Zool.) als letztes Entwicklungsstadium bestimmter Insekten auftretende Larve, die bereits Anlagen zu Flügeln besitzt; nymphenhaft <Adj.; -er. -este>: anmutig, zart, leicht wie eine Nymphe; nymphoman lnYmfo'ma:n], nymphomanisch <Adj.; o. Steig.) (Med.. Psych.): (von weiblichen Personen) von einem [krankhaft] gesteigerten Geschlechtstrieb beherrscht; Nymphomanie, die; - [zu griech. nymphe = (verhüll.) Klitoris u. tManie] (Med.. Psych.): das Nymphomansein; Nymphomanin [...ma:nm]. die; -. -nen (Med.. Psych.): an Nymphomanie leidende weibliche Person; nymphomanisch: t nymphoman. Nystagmus [nys'tagmus]. der; - [griech. nystagmös = das Nicken] (Med.): Augenzittern. 1904
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